2 — 8 2 — r . Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. „Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. 60 Pfg Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eue Mannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 P,, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 584 as Mirkſchaftsprogramm der Reichsregierung Vor dem Reichsverband der Induſtrie ſprachen die Miniſter Warmbold und Schwerin⸗Kroſigk über den wirtſchaftlichen Kurs des Kabinetts Theaterbrand in Worms Die Steuerſcheine Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Dez. Der heute mit Spannung erwarteten Rede des Reichskanzlers ſind programmatiſche Erklärungen zweiter Mitglieder des Reichskabinetts vorausge⸗ gangen. Reichswirtſchaftsminiſter Warmbold und Reichsfinanzminiſter von Schwerin ⸗Kroſigk ſprachen geſtern in der Hauptausſchußſitzung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, von der wir im Handelsteil berichten, über den wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Kurs der neuen Re⸗ gierung. Das Bekenntnis zur Privatwirtſchaft, das Herr von Papen in ſeiner Münſterer Rede ab⸗ gegeben, bleibt beſtehen, trotz der ſoeben vom Kabi⸗ nett vollzogenen Rückkehr zum Tarifſyſtem. Das eigentliche Kernſtück des ſog. Papen⸗ Programms, das ſich um die Inſtitution der Steuerſcheine gruppiert, ſoll durchgeführt werden. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold führte aus: Die ſtimmungsmäßige Beurteilung der Lage iſt vielfach ungünſtiger, als es die Wirtſchafts⸗ ziffern zulaſſen. Das hat, ſoweit ich ſehe, zwei Ur⸗ ſachen: Einmal die allgemeinen politiſchen Momente. Ich möchte, da ich der Tagespolitik fernſtehe, hierauf nicht näher eingehen. Nur ſoviel ſei geſagt, daß wir nach der beklagenswerten Beun⸗ ruhigung durch die politiſchen Vorgänge der letzten Zeit hoffen dürfen, nunmehr vorerſt eine weſentliche Beruhigung zu erleben. Die zweite Urſache liegt darin, daß die Anzeichen für eine wirt⸗ ſchaftliche Belebung in der Welt, die wir ſeit Mit tte des Sommers zu verzeichnen haben, ſchon weit⸗ gehende Hoffnungen hinſichtlich des Tempos der Ueberwindung der Kriſe ausgelöſt haben. Das Wirtſchaftsprogramm des 4. September hat drei Hauptteile: 1. die Zuführung von Steuergutſcheinen an die Wirtſchaft für Steuerentrichtung, 2. die ebenfalls in Form von Steuergutſcheinen zu gewährenden Be⸗ ſchäftigungsprämien und 3. eine Arbeits⸗ beſchaffung in Höhe von etwas mehr als % Milliarden. An dieſen drei Maßnahmen wird die neue Reichsregierung feſthalten. Bei allen aber ſteht die Realiſierung zum größten Teil noch bevor. Die Arbeitsbeſchaffung bedarf naturgemäß eines gewiſſen Anlaufzeitraums. Er wird insbeſondere durch die techniſchen Vorberei⸗ tungen beſtimmt. Es iſt daher auch nicht verwunder⸗ lich, daß heute die Arbeitsbeſchaffung erſt auf Teil⸗ gebieten wirkſam geworden iſt. Man ſoll ſich aber deſſen bewußt bleiben, daß erſt 27 Monate, alſo noch nicht einmal ein Vierteljahr, ſeit der Verkündung verſtrichen ſind. Der Miniſter gab ſodaun ziffernmäßige Belege für die gegenwärtige wirtſchaftspolitiſche Lage und ſagte u..: Auch die nüchternſte Betrachtung dieſer Ziffern kann nicht leugnen, daß hier eine Wen⸗ dung eingetreten iſt. Es gilt für uns, dieſe Bewegung zu verſtärken. Das wird— u. a.— ins⸗ beſondere durch zwei Umſtände geſchehen: dadurch, daß ſich das bisherige Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm erſt in der Zukunft in eine Anregung der wirtſchaftlichen Tätigkeit umſetzen wird, und zweitens dadurch, daß dieſes Programm durch weitere zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung ergänzt werden ſoll. Dabei werden einige wichtige Geſichtspunkte beachtet werden müſſen. Obenan muß der Grundſatz ſtehen, daß nur ſolche Arbeiten geför⸗ dert werden dürfen, die volkswirtſchaftlich nützlich ſind und aus dem Zukunftsertrag ver⸗ zin ſt und getilgt werden können. Ferner ſollten die Arbeiten vorzugsweiſe und in der Regel an Un⸗ ternehmer vergeben werden. Dieſe Form der Ar⸗ beitsbeſchaffung hat gegenüber der Form der Regie⸗ arbeiten den Vorteil, daß ſie die private Initiative unmittelbar anregt und damit die allgemeinwirtſchaft⸗ liche Belebung wirkſam und ſchnell fördert. Weiter⸗ hin wird man in der Regel nur kurz friſtige Arbeiten übernehmen, damit ſie, ſobald die pri⸗ vate Wirtſchaft in das erſtrebte größere Volumen hineingewachſen iſt, alsbald gedroſſelt und abge⸗ brochen werden können. Denn Arbeitsbeſchaffung darf nur Notſtandsmaß⸗ f nahme ſein und nicht zum Selbſtzweck werden. Schließlich darf die Finanzierung nur in einer Form erfolgen, welche in keiner Weiſe die Währung gefährden darf. Man ſoll ſich daran erinnern, daß wir drei Jahre hindurch überall und ausſchließlich Abwärtsbe⸗ wegung und Schrumpfung erlebt haben. Schon die Tatſache, daß dieſe ununterbrochene Ab⸗ wärtsbewegung und Schrumpfung auf⸗ gehört hat, muß uns mit Befriedigung erfüllen. Wir können unmöglich einen ſchlagartigen ſoforti⸗ Einmal gen Uebergang in Ausweitung und Aufwärtsbewe⸗ Großfeuer im Städti chen Spiel⸗ * Worms, 15. Von einem ſchweren Brandunglück wurde geſtern abend das Wormſer Städtiſche Spiel⸗ und Feſthaus betroffen. Gegen halb 10 Uhr ertönte Großfeueralarm und noch ehe die Feuerwehren angerückt waren, ſtand das Bühnenhaus in hellen Flammen. Der Brand war im Requiſitenhaus ausgebrochen und fraß ſich bis zum Dachſtuhl empor, der krachend einſtürzte. Die Feuerwehr bekämpfte das raſende Element von allen vier Seiten und auch vom Zuſchauerraum aus, der durch das Waſſer ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt. Die Be⸗ kämpfung des Brandes von hier aus war dadurch möglich, daß der eiſerne Vorhang nicht herabgelaſſen war. Gegen halb 12 Uhr nachts konnte die Gefahr als endgültig beſeitigt betrachtet werden. Während das Bühnenhaus vollkommen aus⸗ gebrannt iſt, blieb der große Theaterſaal mit der großen Kuppel vom Feuerſchaden bewahrt. Ueber die Brandurſache hört man, daß Brandſtiftung vorliegt. Es wurde feſtgeſtellt, daß in den Abendſtunden ein Einbruch verübt worden war. Die Diebe hatten es auf die Gelder abgeſehen, die aus dem Kartenverkauf eingegangen waren. Sie fanden aber nichts vor. Allem Anſchein nach haben ſie entweder aus Zorn hierüber abſichtlich a den Brand gelegt, oder aber iſt er durch eine weg⸗ geworfene Zigarette ausgebrochen. Uunſer nach Worms entſandter K⸗Mitarbeiter drahtet uns dazu folgende Schilderung: Die Nibelungenſtadt am Rhein wurde heute nacht von einem ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Ihr altes Feſtſpielhaus, das vor 41 Jahren errichtet worden war, wurde zum größten Teil ein Raub der Flammen. Das Unglück iſt deshalb umſo bemer⸗ kenswerter, als einwandfrei feſtſtehen dürfte, daß es ſich um eine Brandſtiftung handelt. Offenbar woll⸗ ten Einbrecher, die es auf die Kaſſe abgeſehen hatten, Dez. die Spuren ihres Raubes verwiſchen. Auf dieſe Weiſe kam es zu dem Brandunglück, das gottlob keine Menſchenopfer forderte. a Die Wormſer Freiwillige Feuerwehr war gleich mit ihrer Autoſpritze an der Brandſtelle und Feſthaus Vranoͤſtiftung durch Einbrecher und hatte zunächſt die Aufgabe, den Brand des Dachſtockes zu löſchen. Auch die Motorſpritze der Firma Cornelius Heil und anderer Fabriken rückten an. Branddirektor Hofmaun⸗Worms hatte mit dem oberſten Leiter der Sanitätswache beſon⸗ ders darauf zu achten, daß durch die Vereiſung des Löſchwaſſers ſchwerere Unglücksfälle verhütet wur⸗ den, obwohl es nicht vermieden werden konnte, daß einige beſonders beherzte Feuerwehrleute zum Teil beträchtliche Unfälle erlitten. Die Brandͤſtätte bietet auch heute morgen ein Bild ungeheurer Verwüſtung. Zwar ſteht der große Rotundenbau noch immer und auch die Kuppel, die das Gebäude krönt, iſt unver⸗ ſehrt geblieben. Aber ſie droht einzuſtürzen, ſo daß das ganze Gebäude durch den Brand gefährdet iſt. Der Bühnenraum iſt vollſtändig aus⸗ gebrannt, nur noch verkohlte Balken, die über⸗ einander geſtürzt ſind, kann man dort erblicken. Die Löſcharbeit mußte ſich in der Hauptſache auf das Hauptgebäude, über das ſich die Kuppel wölbt, er⸗ ſtrecken, da die erſten Reihen des ſehr breiten Zu⸗ ſchauerraumes bereits Feuer zu fangen drohte, was den Mittelbau aufs äußerſte gefährdet hätte. Den Bemühungen der Feuerwehr iſt es ge⸗ lungen, dieſes Uebergreifen der Flammen zu verhüten. Sehr erſchwert wurden die Löſcharbeiten durch die außerordentliche Kälte, die heute nacht herrſchte, wie überhaupt noch ganz Worms in einem kalten Nebel daliegt. Ueberall mußte Sand geſtreut werden, da das Löſchwaſſer ſo⸗ fort anfror. Auch jetzt noch, in der zehnten Morgen⸗ ſtunde, mußte die Feuerwehr wieder mit einer gro⸗ ßen Freileiter anfahren, um letzte Sicherheits⸗ löſchungen vorzunehmen. Es raucht und qualmt noch immer aus dem Gebäude. Ueber die Treppen des Bühnenhauſes fließt andauernd Löſchwaſſer, das auf den unterſten Stufen vereiſt, ſo daß auch die Zu⸗ gänge ſehr ſchwierig ſind. Derweilen hängt noch vor dem Theater der Zet⸗ tel, für die nächſte Ankündigung des Stückes, das am Samstag hier geſpielt werden ſoll:„Die en d⸗ loſe Straße“. Und wenn ſie jetzt nicht in Szene geht, ſo entſpricht das Bild der Bühne, auf der ſie gespielt werden ſollte, den Verwüſtungen, an denen „Die endloſe Straße“ vorüberführte. gung erwarten. Weltwirtſchaftlich muß gelöſt wer⸗ den das Problem der internationalen Verſchuldung⸗ Weiterhin müſſen die unerträglich gewordenen Handels hemmniſſe gemildert werden. Schließlich bedarf es— eins der dringendſten und ſchwierigſten Probleme— einer endgültigen Sta⸗ biliſierung der Währungen., Bei Fort⸗ dauer des gegenwärtigen Währungschaos in der Welt beſteht die ernſte Gefahr, daß alle Tendenzen zur Ausweitung des Welthandelsvolumens und damit der Welthandelsproduktion durch die Aus⸗ wirkungen der Währungsverſchlechterungen zunichte gemacht werden. Auch innerwirtſchaftlich ſtehen wir vor umfaſſenden Aufgaben. Ich brauche nur die Probleme der Kommunalfinanzen und der Bilanzbereinigungen Vor allem aber iſt Rückkehr des Ver⸗ Es gilt die zu nennen. trauens und der Ruhe erforderlich. natürlichen Erſcheinungen der Er⸗ holung zu verſtärken durch eine ſtetige, Experimenten abholde Wirtſchaftspolitik. Aufrecht⸗ erhaltung der Währung iſt hierfür dringendes Er⸗ fordernis. Die Deviſenzwangswirtſchaft muß— immer nur als notwendiges Uebel— ſo⸗ lange beibehalten werden, bis die internationalen Schuldenprobleme gelöſt worden ſind und die Reichs⸗ bank ihren Gold⸗ und Deviſenbeſtand erhöhen kann. Insgeſamt können wir heute feſtſtellen, daß die Deflation hinter uns liegt. Wenn wir mit Geduld, Zähigkeit und feſten, von einem uner⸗ ſchütterlichen Glauben an den Wiederaufſtieg ge⸗ tragenen Willen an dieſe Zielſetzungen herangehen, wird es gelingen, die Ueberwindung der Wirt⸗ ſchaftskriſe zu erreichen. Die Finanzpolitik des Reiches Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin⸗Kroſigk knüpfte in ſeiner Rede an die Schlußworte des Vor⸗ ſitzenden an, der eine Chance für das Unter ⸗ nehmertum verlangt habe. Dieſe Chance ſei der eigentliche Sinn und Zweck des Wirtſchaftspro⸗ gramms des Kabinetts Papen geweſen, und an dieſer Grundtendenz halte auch die gegenwärtige Regie⸗ rung feſt. An Hand ausführlichen Zahlenmaterials wies der Miniſter nach, daß von 1929 bis 1932 eine Verſchlechterung der Etats von Reich, Ländern und Gemeinden um etwa 10 Milliarden Mark feſtzuſtellen ſei und betonte, daß am Ende einer ſolchen Entwicklung das Chaos oder die Inflation geſtanden hätte, wenn man nicht mit allen Mitteln verſucht hätte, das Schiff der öffenlichen Finanzen zwiſchen Szylla und Charybdis hindurchzuſteuern. Dies ſei durch außerordentlich drückende Er⸗ höhungen auf der Einnahmeſeite und durch ſtarke Kürzungen auf der Aus ⸗ ga e erreicht worden. 4 Sanierung des Etats durch Entlastung der Wirtſchaft, das ſei der Grundgedanke der Steuergutſcheine oder: Wiederanſchluß aus der Kriſe an die Zeit des Wiederaufſtiegs. Es ſei dies kein genialer Einfall, ſondern lediglich die logiſche Konſequenz aus der wirtſchaftlichen und finanziellen Situation. Die Frage, ob es nicht leicht⸗ ſinnig ſei, durch Schaffung der Steuergutſcheine künf⸗ tige Jahre vorzubelaſten, müſſe dahin beantwortet werden, daß dieſe Vorbelaſtung gegenüber einem Rückgang von den öffentlichen Finanzen von 10 Mil⸗ liarden Reichsmark von 1929 bis 1932 nur 300 bis 500 Millionen Reichsmark pro Jahr ausmache. Man könne erwarten, daß eine Beſſerung der Konjunktur ſich unbedingt in dieſem nbtigen geringen Umfange auswirken werde. Unter das Kapitel Subventionen müſſe ein Schlußſtrich gezogen werden. Das Ziel der Regierung ſei: Ehrbare Wirtſchaft in einem ſauberen Staate, freie e in einem 1 Staate. Hitlers Vorſtoß in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 15. Dez. Der nationalſozialiſtiſche Vorſtoß in Preußen, der durch den Empfang Görings und Kerrls bei Hindenburg eingeleitet wurde, führt wie die vielen anderen Regierungsverhandlungen Hit⸗ lers ebenfalls nicht zum Erfolg. Die Unterhändler Hitlers haben zwar den Deutſchnationalen die Re⸗ gierungsbeteiligung angeboten, aber ganz abgeſehen davon, daß Hugenberg zu einer ſolchen Koalition nicht geneigt iſt, benütigen die beiden Partner zur Erreichung ihres Ziels die Mitarbeit des Zen⸗ trums, das die Preußenfrage nur gemeinſam mit der Reichsregierung löſen will und ein preußiſches Kampfkabinett gegen Schleicher ablehnt. Aus dieſen Gründen war man doch überraſcht, daß der preu⸗ ßiſche Landtagspräſident Kerrl plötzlich erneut die Initiative zur Löſung der Preußenfrage ergriffen hat. Nach dem ergebnisloſen Verlauf der Ausſprache Görings und Kerrls mit dem Reichspräſtdenten und dem Reichskanzler mußte man annehmen, daß die Verhandlungen über die Wahl eines preußiſchen Miniſterpräſidenten bis zum Januar ruhen würden. Kerrl hat indes den Zuſammentritt des Landtags benutzt, um mit den Deutſchnationalen Fühlung zu nehmen. Er hat am Dienstag mit den Abgeordneten von Winterfeld und Borck ver⸗ handelt und die Beſprechungen ſind geſtern unter Hinzuziehung des nationalſozialiſtiſchen Fraktions⸗ führers Kube fortgeſetzt worden. Die Nationalſozialiſten haben den Deutſchnatio⸗ nalen vorgeſchlagen, ihre Zuſtimmung zur Wahl eines nationalſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten zu geben. Dafiir ſollten die Deutſchnationalen auf jeden Fall das Innen miniſterium, das bisher dem Zentrum zugedacht war, bekommen, und der deutſchnationale Innenminiſter ſollte, um der Forderung der Reichsregierung nach einer Perſonalunion Rechnung zu tragen, in das Reichskabinett eintreten. Von der Reichsregierung und auch vom Zentrum iſt bekanntlich in den verfloſſenen Verhandlungen ſtets verlangt worden, daß der preußiſche Min i⸗ ſterpräſident— nach Lage der Dinge ſoll das nur ein Nationalſozialiſt ſein— gleichzeitig auch dem Reichskabinett angehören müſſe. Das galt und gilt als Vorbedingung für die Aufhebung des Reichs⸗ kommiſſariats. Dieſe Verbindung iſt von den Natio⸗ nalſozialiſten, die ſich ganz Kampfkabinett eingeſtellt haben, abgelehnt worden. Durch die Vereinbarung mit den Deutſchnationalen wollten die Nationalſozialiſten offenbar von dieſer Bindung loskommen, wobei ſie auf die Animoſi⸗ tät Hugenbergs gegen Schleicher, die ſich in der Haltung der deutſchnationglen Fraktion wäh⸗ rend der letzten Reichstagsverhandlungen deutlich genug gezeigt hat, rechnen zu dürfen glaubten. Die Deutſchnationalen haben aber gegen den nationalſozialiſtiſchen Vorſchlag lebhafte Be⸗ denken geäußert und darauf hingewieſen, daß der preußiſche Miniſter⸗ präſident es ja jederzeit in der Hand habe, einen ihm unbequemen Miniſter über die Klinge ſpringen zu laſſen. So würden ſie, meinen die Deutſchnationalen, Gefahr laufen, den Nationalſozialiſten nur als Sprungbrett zur Macht in Preußen zu dienen, um nach getaner Arbeit wieder abgehalftert zu werden. Die Verhandlungen ſollen aber noch heute weiter⸗ geführt werden. Dem Vernehmen nach will die deutſchnationale Landtagsfraktion den National⸗ ſozialiſten noch im Laufe des Tages auf das Angebot Kerrls antworten. Der neuen nationalſozialiſtiſchen Aktion wird eigentlich nur in der„D. A..“ ernſthafte Bedeutung beigemeſſen. Wie das Blatt wiſſen will, haben die Nationalſozialiſten den Deutſchnationalen zwei Miniſter und zwei Staatsſekretäre angeboten. Zur Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Planes würde indes auch die Einbeziehung des Zentrums gehören, da Nationalſozialiſten auf ein preußiſches und Deutſchnationale allein ja nicht über die erfor⸗ derliche abſolute Mehrheit verfügen. Das Zentrum aber iſt, wie wir hier wiederholt dargetan haben, nur zur Wahl eines nationalſozialiſtiſchen Miniſter⸗ präſidenten bereit, wenn das Kabinett ehe von den Nationalſozialiſten toleriert wird. Das Zentrum würde alſo, ſelbſt wenn Nöte ſozialiſten und Deutſchnationale ſich einigten, einem ſolchen Pakt nicht beitreten. Praktiſch wird alſo durch die jüngſte Phaſe der Entwicklung an dem Ge⸗ ſamtbild nichts geändert. Der ge ſtand wird, ehe nicht im Reich die Entſcheidung ge⸗ fallen, in Preußen beſtehen bleiben. un der Um⸗ gebung der Reichsregierung betont man, daß die vom Landtagspräſidenten angeſtrebte Löſung auf keinen Fall angenommen werden könne, da ſie den n e durchaus zumiderläufe, der ja 5 nwärtige Zu⸗ 2. Seite Nummer 384 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Dezember 1932 gerade die Beteiligung der Nationalſozialiſten an der Verantwortung betreibe. Das Zentrumsorgan„Ger⸗ mania“ begnügt ſich mit der Feſtſtellung, daß die Chancen einer baldigen Neuwahl des preußiſchen Miniſterpräſidenten nicht klarer geworden ſeien und vermutet, daß bei der Fühlungnahme zwiſchen Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen der Stahlhelm Pate geſtanden habe. Im Zuſammenhang mit den ſchwebenden poli⸗ tiſchen Verhandlungen verzeichnet die„Deutſche Zei⸗ tung“ die, wie ſie ſelbſt hervorhebt, allerdings un⸗ beſtätigte Nachricht, daß Gregor Straſſer in Berlin zu Beſprechungen mit Frick und Göring eingetroffen ſein ſoll. Die Beratungen des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Dez. Das Kabinett hat geſtern das Programm beraten. Neben der Genfer Frage und Winterhilfe iſt die vom Kabinett Schleicher von vornherein geplante und durch die Beſchlüſſe des Reichstags notwendig gewordene Aenderung des ſozialpoliti⸗ ſchen Teils der letzten Notperordnung vorge⸗ nommen worden. Mit der Ausnahmegeſetzgebung zur Bekämpfung der Terrorakte und der ſogenann⸗ ten Preſſenotverordnung wird man ſich dagegen erſt am Samstag befaſſen. Weiter hat das Kabinett beſchloſſen, von der Durchführung des Werkjahres oder Werk⸗ Halbjahres für die akademiſche Jugend einſt⸗ 5 weilen abzuſehen, da die techniſchen und finanziellen Vorbedingungen bis zum 1. April nicht mehr geklärt werden können. Die Hauptſchwierigkeiten liegen auch hier ſcheinbar auf finanziellem Gebiet. Man weiß nicht, woher man die zur Durchführung eines Werkhalbjahres erfor⸗ derlichen 4,5 Millionen Mark hernehmen ſoll. Da⸗ gegen ſind der Innen⸗ und der Arbeitsminiſter be⸗ auftragt worden, im Einvernehmen mit den betei⸗ ligten Stellen den freiwilligen Einſatz der Studie⸗ renden in den Arbeitsdienſt vorzubereiten. Im übrigen haben ſich zwei beſondere Kabinetts⸗ ausſchüſſe konſtituiert. Der eine, beſtehend aus dem Kanzler, dem Ernährungsminiſter und dem Arbeits⸗ heſchaffungskommiſſar, wird das Gebiet der Sied⸗ lung bearbeiten, der andere, der ſich gleichfalls aus dem Reichskanzler, dem Arbeitsbeſchaffungs⸗ kommiſſar, dem Reichswirtſchafts⸗, dem Reichs⸗ arbeitsminiſter und dem Reichs bankpräſi⸗ denten zuſammenſetzt, die Arbeitsbeſchaf⸗ fung betreuen. Aufhebung der Tariflockerung Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 13. Dez. Die Reichsregierung hat die Aufhebung der Ver⸗ ordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Ar⸗ beitsgelegenheit vom 3. September 1932 beſchloſſen. Als Beendigungstermin iſt der 31. Dezember 1932 vorgeſehen. Um jedoch Arbeitgeber, die von der Ver⸗ orbnung Gebrauch gemacht haben und ihre Arbeit⸗ nehmerſchaft vor wirtſchaftlichem Schaden zu be⸗ wahren, kann der Schlichter unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen die Berechtigung zur Tariflohnunterſchrei⸗ tung noch bis zum 91. Januar 1939 verlängern. Ent⸗ ſprechende Anträge müſſen ſpäteſtens am 31. Dez. 1932 beim Schlichter eingegangen ſein. Der zweite Teil der Verordnung, der den Schlich⸗ ter ermächtigt, für gefährdete Betriebe auf tarif⸗ lichem Gebiet Erleichterungen zu gewähren, kommt mit Ende Januar 1933 zum Wegfall. Mit der Ver⸗ ordnung verlieren auch die zu ihr ergangenen Aus⸗ führungsbeſtimmungen ohne weiteres ihre Wir⸗ kung. Der zweite Potempa⸗ Prozeß vertagt — Beuthen O/S, 15. Dez. Der für kommenden Freitag vor dem Beuthener Sondergericht angeſetzte Termin gegen die erſt nach Abſchluß des erſten Po⸗ tempa⸗Prozeſſes verhafteten Golombek und Dutzik iſt mit Rückſicht auf die Wahrſcheinlichkeit der Auf⸗ hebung der Sondergerichte abgeſetzt worden. Amerikaniſche Repreſſalien Der Verkauf franzöſiſcher Wertpapiere in Amerika ſoll verboten werden Drahtung un ſ. Londoner Vertreters § London, 15. Dez. Die Eutſcheidung der franzöſiſchen Kammer hat nach den neueſten Meldungen aus Waſhington dort wie eine Bombe eingeſchlagen. Die Kongreßkreiſe zeigen ſtarke Erbitterung über Frankreichs Zahlungs⸗ verweigerung und verlangen ſcharfe Maßnahmen gegen Frankreich. Sie betonen, daß die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten bereits drei Viertel der franzöſiſchen Kriegsſchulden geſtrichen habe. Frankreich ſei am wenigſten von der Kriſe betroffen worden, habe Gold⸗ vorräte aufgeſpeichert und Rüſtungen finanziert, ſo daß es ohne weiteres zahlen könne. Aus Regierungskreiſen verlautet, daß eine offi⸗ zielle Antwort an Frankreich nicht von der Regierung beabſichtigt iſt. Die erſten Auswirkungen der franzöſiſchen Zah⸗ lungsverweigerung laſſen ſich bereits feſtſtellen. Im Repräſentantenhaus wurde geſtern eine Ge⸗ ſetzes vorlage eingebracht, die man direkt als eine Vergeltungsmaßnahme bezeichnen kann. In der Vorlage wird nämlich beantragt, in den Vereinigten Staaten den Verkauf von Wert⸗ papieren aller ausländiſchen Regierungen zu ver⸗ bieten, die ihren Verpflichtungen gegenüber Amerika nicht nachgekommen ſind. Die Beſtimmungen dieſer Geſetzesvorlage ſind ſo weitgehend, daß außer dem Verkauf die Einfuhr und die Verſendung durch die amerikaniſchen Poſtbehörden unterſagt werden. Die Schuldendebalte im Anterhaus Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 15. Dez. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die engliſche Regie⸗ rung den Sturz des Kabinetts Herriot außerordent⸗ lich bedauert. Macdonald hat noch bis vorgeſtern ſein Aeußerſtes getan, um Herriot die politiſche Lage zu erleichtern. Er iſt ſelbſt ſcharf angegriffen wor⸗ den, weil er nicht auf der franzöſiſchen Zahlung an England beſtanden hat. Dieſe Haltung war zweifellos dadurch beſtimmt, daß er es der Regierung Herriovt ermöglichen wollte, die Zahlung der Kriegsſchulden⸗ rate an Amerika vor der Kammer durchzuſetzen. Es iſt nunmehr recht unſicher geworden, was aus der engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit in der ganzen Kriegsſchuldenfrage wird. Der Fall Herriot iſt zweifellos auch ein Mißerfolg Macdonalds. Die große Parlamentsdebatte über die Kriegs⸗ ſchulden, der die engliſche Regierung mit ſchwe⸗ rer Sorge entgegengeſehen hatte, iſt überraſchend glatt verlaufen. Es kam zwar von verſchiedenen Seiten ſcharfe Kritik an der ſchwankenden Haltung der Regierung zum Ausdruck, doch herrſchte grundſätzliche Uebereinſtim⸗ mung in der Frage der Ratſamkeit der Zahlung der heute fälligen Schuldenrate. Alle drei Parteien waren ſich darin einig, daß es unmöglich ge⸗ weſen wäre, die Zahlung zu verweigern. Das franzöſiſche Beiſpiel wurde von keiner Seite günſtig beurteilt. Angeſichts dieſer Grundſtimmung war die Kritik, die beiſpielsweiſe Churchill und Lloyd George an der Haltung der Regierung übten, von nebenſächlicher Bedeutung. Die Regierung kann in⸗ folgedeſſen mit dem Verlauf der großen Debatte zu⸗ frieden ſein. Eine Abſtimmung über die Frage der heutigen Zahlung fand ohnehin nicht ſtatt, ſo daß von einer Gefährdung des Kabinetts Macdonald keines⸗ ſalls die Rede ſein konnte. Aber auch ſoweit die Leri⸗ tik oder Billigung der Haltung der Regierung durch das Unterhaus in Betracht kam, hat ſich das Par⸗ lament überraſchend milde gezeigt. Es iſt ein ſcharfer Kontraſt zu den Vorgängen in Paris, die infolgedeſſen hier mit beſonderem Bedauern be⸗ urteilt werden. Kommt Herriot wieder? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 15. Dez. Die zuſammengewürfelte Mehrheit, der Hecriot erlegen iſt, fühlt ſich maßlos ſtolz, jubelt ihr doch das ganze franzöſtſche Volk zu, als wäre eine„Marne⸗ ſchlacht“ gegen Amerika gewonnen. In den Zeitungen, die man ſich aus der Hand reißt, prahlen Volksvertreter der äußerſten Linken, der ultranatio⸗ naliſtiſchen Rechten und der Mittelgruppen mit ihrer Heldentat. Da die Zuſammenſetzung der Mehrheit keine An⸗ deutung für die Kriſenlöſung enthält, ſo würde man ohne weiteres Her riot als ſeinen eigenen Nachfolger begrüßen. Der frühere Miniſter⸗ präſident verſpürt aber dazu keine Luſt. Es wird von Herriot entſchieden bezweifelt, daß ſich die fran. zöſiſch⸗amerikaniſchen der Verfehlung günſtig geſtalten werden. Die fran⸗ zöſiſche Wirtſchaft bedarf aber beſſerer Abſatzmöglich⸗ keiten in Amerika und erhofft viel von den ſchwe⸗ benden Handelsbeſprechungen und der geplanten Weltwirtſchaftskonferenz. Das franzöſiſch⸗engliſche Verhältnis wird gleichfalls unter dem Einfluß des Kammervotums finanzpoli⸗ tiſch empfindlich belaſtet. Man hegt die Befürchtung, daß ſich zum Nachteil Frankreichs ein engeres engliſch⸗ amerikaniſches Zuſammen⸗ wirken herausbilden und bei den kommenden in⸗ ternationalen Konferenzen in die Erſcheinung treten wird. Hingegen hält man das Lauſanner Abkommen und die damit verknüpfte engliſch⸗franzöſiſche Schuldenregelung für unantaſtbar. Herriots Befürchtung, daß eine weitere Verſchlech⸗ terung der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Beziehungen zu Schuldenverhandlungen nach erwarten ſei, dürfte ihn auf die Uebernahme ſeines Amtes verzichten laſſen. Die Regierungskriſe reicht in ihrer Auswirkung weit über die Folgen der Zahlungsverweigerung Frankreichs hinaus. Deshalb wird im Elyſse für einen„politiſchen Waffenſtillſtand“ Stimmung gemacht und der faſt ausſichtsloſe Verſuch unternommen, ein Miniſterium der Perſönlichkeiten mit einem breiten innen⸗ und außenpolitiſchen Ak⸗ tionsprogramm auf die Beine zu ſtellen. Der erſte Tag brachte langwierige Beſprechungen zwiſchen po⸗ litiſchen Führern mit dem Präſidenten der Republik. In der Kuliſſe wird der Kampf gegen das gefürchtete Kartellkabinett der Linken geführt. Doch ſcheint bereits jetzt ſeſtzuſtehen, daß nur an ein Kabinett derſelben Richtung zu denken iſt wie das bisherige. Es muß aber aus anderen Männern beſtehen. In der Wahl dieſer Männer offenbart ſich gerade die Schwierigkeit. Die meiſten Chancen, nach Beendi⸗ gung der Beſprechungen Albert Lebruns mit der Kabinettsbildung beauftragt zu werden, hat von neuem Edouard Herriot. Als weitere ⸗Kan⸗ didaten werden bisher die Namen des Kriegs⸗ miniſters Paul⸗Bonc our, des früheren Finanz⸗ miniſters Flandin, der Senator Chéron und die Radikalſozialen Caillaux und Daladier genannt, von denen der letztere beſonders für die Bildung einer Kartellregierung in Frage käme. Schwere Pockenepidemie in Teheran — Teheran, 14. Dez. Hier herrſcht ſeit einigen Monaten eine furchtbare Pockenepidemie. Von 122 Pockenkranken ſind ſeit dem 1. Oktober 258 tödlich verlaufen. Süddeutſcher Amneſtie-Proteſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 15. Dez. Geſtern nachmittag haben ſich, wie ſchon angekün⸗ digt, die zuſtändigen Ausſchüſſe des Reichs⸗ rats mit der Amneſtie vorlage beſchäftigt. Man iſt indes noch zu keiner Klärung der Situation gelangt. Vielmehr ſcheinen ſich die Schwierigkeiten, je tiefer man in die Materie eindrang, verſtärkt zu haben. Der Entſcheidung der bayeriſchen Regierung, Einſpruch zu erheben, wird ſich Württemberg jedenfalls anſchließen. Baden vermutlich auch. Ungewiß iſt noch, wie die preußiſchen Provinzial⸗ vertreter ſich verhalten werden. Sachſen dagegen wird die Amneſtievorlage in der vom Reichstag ver⸗ abſchiedeten Form akzeptieren. Soweit wir unter⸗ richtet ſind, werden in den nächſten Tagen noch weitere Beratungen der Ausſchüſſe ſtattfinden, ſo daß in der heutigen öffentlichen Sitzung des Reichs⸗ ratsplenums noch mit keinem endgültigen Beſchluß in der Amneſtiefrage zu rechnen iſt. Doch ſoll die Angelegenheit auf jeden Fall noch vor Weihnachten bereinigt werden. Der Reichs⸗ präſident hat, wie uns von ſehr gut unterrichteter Seite verſichert wird, nicht die Abſicht, die Verkün⸗ dung der Vorlage auszuſetzen. 0 5 13 Preuß en-Haus für Braun Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Dez. Die letzte Tagung im alten Jahr, zu der ſich das Preußenhaus geſtern verſammelte, wird be⸗ reits am Freitag wieder beendet ſein. Die Sitzung begann mit einer Demonſtration für die Amneſtie. Nationalſozialiſten, Sozialdemokraten und Kommuniſten verhalfen dem Beſchluß zur An⸗ nahme, die unter die Amneſtie Fallenden ſchon jetzt freizulaſſen. Es folgten dann die zurückgeſtellten Abſtimmungen zum Thema„Landtag und Reichs⸗ kommiſſariat“. Ferner verlangte das Haus mit 148 gegen 27 Stimmen bei 53 Enthaltungen die Wie⸗ dereinſetzung der Regierung Braun⸗Hirt⸗ ſiefer und die Aufhebung der Juli⸗Not⸗ verordnung. Nur die Deutſchnationalen ſtimmten dagegen. Na⸗ tionalſozialiſten und Kommuniſten ver⸗ hielten ſich neutral. Eine ganze Reihe anderer Anträge, die ſamt und ſonders ſich gegen die Tätig⸗ leit des Reichskommiſſars richteten, wurde gleich⸗ falls angenommen. Ferner wurden zwei neue Un⸗ terſuchungsausſchütſe eingeſetzt, die ſich mit der Vor⸗ geſchichte der Reichsexekutive und der Perſonalpolt⸗ tik Dr. Brachts befaſſen ſollen. Für heute iſt noch eine längere Kulturdebatte vorgeſehen. Auch Amerika hört Schleicher Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 15. Dez. Die für Donnerstag, den 15. Dezember von 19 bis 20 Uhr angeſetzte Rundfunkrede des Reichskanzlers wird— nachdem ſte über alle deutſchen Sender verbreitet worden iſt— auszugs⸗ weiſe auch in engliſcher Sprache durch einen deutſchen Kurzwellenſender nach Amerika geſendet werden. Neue Rekordfahrt der„Bremen“ — Bremen, 15. Dez. Nach einer Radiomeldung aus Newyork legte der Schnelldampfer„Bremen“ auf ſeiner letzten Ausreiſe die Fahrt über den Nord⸗ atlantik in vier Tagen 15 Stunden 56 Mi nuten zurück und verbeſſerte ſomit ſeine bisher kürzeſte Reiſedauer der reinen Ozeanfahrt um 47 Minuten. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit des Schiffes betrug 27,57 Seemeilen. ————————————————————:' e....— Theater und Muſil Schülerkonzert Kaufmann Gleißuer. Zu Gunſten der Winternothilfe von Feudenheim hatten ſich die als Pianiſtin bereits vorteilhaft bekannte Frl. Jula Kaufmann und Herr Hermann Gleißner vom Nationaltheater⸗Orcheſter geeinigt, einen ge⸗ meinſamen Schülerabend zu veranſtalten, der im Saale des alten Schützenhauſes ſtattfand. Das ge⸗ ſchickt aufgebaute, vor allem dem Bedürfnis nach bwechſlung und Steigerung Rechnung tragende Programm gab Schülern aller Unterrichtsſtufen Ge⸗ legenheit, ſich vor einem größeren Zuhörerkreis zu produzieren. Gewiß machte ſich vereinzelt eine ge⸗ wiſſe Befangenheit geltend, die aber in Fällen wirk⸗ licher Begabung leicht überwunden wurde. Die ge⸗ botenen Leiſtungen ließen erkennen, daß von Seiten der Lehrkräfte ſichtlich viel Mühe und Sorgfalt auf⸗ gewendet wurde, um den heutigen pädagogiſchen An⸗ forderungen entſprechend bei den Schülern die Freude am eigenen Muſizieren möglichſt zu fördern. Als ausgeſprochene Begabung repräſentierte ſich unter den jugendlichen Violinſpielern Frl. Elſe Norager, die am Klavier von Frl. Jula Kauf⸗ mann mit liebevoller Einfühlung begleitet, in ihrer Wiedergabe des bekannten-dur⸗Violin⸗Konzertes von Mozart eine ſehr erfreuliche Leiſtung bot. Strich und Bogenführung verdienen ebenſo Anerkenung wie der reine warme Ton, die ſaubere Technik und die gute Auffaſſung. In Klavierſtücken von Brahms ließ Maria Degen eine erfreuliche Nuancierung des Anſchlags ſowie auch eine gewiſſe Reife des muſikaliſchen Empfindens erkennen, die noch einer Zügelung des zu lebhaften Temperamentes be⸗ darf. h. Oper in Heidelberg, Nach mehr als vierwöchi⸗ ger Pauſe kam die dritte Oper der Spielzeit: Lortzings„Waffenſchmied“. Das iſt das eigentliche Gebiet der Heidelberger Oper, auf das ſie ſich beſchränken ſollte, weil in dieſer Beſchränkung ſich der Meiſter zeigen konnte. Die Aufführung unter der muſikaliſchen Leitung Overhoffs zu⸗ ſammen mit Guſtav Witts Regie hatte durchweg Niveau. Wiederholungen werden den unverwüſtlichen Humor Lortzings noch ſtärker in den Vordergrund kreten laſſen. Einſtweilen gibts noch manche Un⸗ eit, manchen falſchen Einſatz, der auch einmal vom Dirigentenpult ausging. In dieſer Oper kom⸗ men auch Etterers(Staudinger) und Hen⸗ nings(Liebenau) Stimmen richtig zur Geltung. Gut iſt die Irmentraut von Aenne Hochhut, der Adelhof von Hilgrey. Eine echte Lortzing⸗ figur gibt Anders mit ſeinem Georg: friſch und ſauber in der Stimme, naturhaft im Spiel. Wenn Nuſcha Krummhaar ihrer Einſätze ſicherer iſt, wird ſie eine ſehr gute Marie ſein. ik. Freilichtbühne an der Wartburg. An dem mit Buchen und Eichen beſtandenen Südhang des Hain⸗ ſteins gegenüber der Wartburg iſt jetzt auf dem Wege des Freiwilligen Arbeitsdienſtes das, ſeit langem geplante Naturtheatex fertiggeſtellt worden. Unter dem Namen„Wartburgwaldbühne“ wird dieſes jüngſte deutſche Freilichttheater im Som⸗ mer kommenden Jahres ſeine Spieltätigkeit auf⸗ nehmen. Die Anlage der Bühne iſt 200 Quadrat⸗ meter groß und hält ſich an die Form des griechiſchen Theaters. Bisher iſt für 1000 Zuſchauer Platz ge⸗ ſchaffen, der jedoch bei ſtarker Nachfrage um das Sechsfache vergrößert werden kann. Zur Aufführung vorgeſehen ſind in erſter Linie Opern und klaſ⸗ ſiſche Dramen. Das Tandelmarkt⸗Kinderſeſt. Das war ja eine recht geräuſchvolle Sache— aber Hauptſache iſt, daß es allen Beteiligten Spaß gemacht hat. Walter Friedmann wußte als Anſager den richtigen Ton für das kleine Volk zu finden und konnte deshalb ſogar die vorwitzigſten Buben im Zaun halten. Zu⸗ erſt, wie ſich das gehört, las Fräulein Herbert ein richtiges Weihnachts⸗Kindermärchen, das zwar etwas länglich ausgefallen war, aber die Neugier der Klei⸗ nen zum Schluß doch befriedigte, Fräulein Renar vom Nationaltheater brachte einige paſſende Lied⸗ chen zum Vortrag und für muſikaliſche Unterhal⸗ tung ſorgte die Kapelle Pomaroli. Die aus 30 Kin⸗ dern beſtehende Tanzgruppe von Annemarie Fuß fand, wie zu erwarten war, großen Beifall, der ſo⸗ gar zu Wiederholungen nötigte. Dann kam ſozu⸗ ſagen die Fidelitas, indem der Weihnachts⸗ mann den Inhalt eines rieſigen Sacks verteilte. Wurfhude und Kaſperltheater unterhielten die klei⸗ nen Gäſte bis zum Schluß.— Die gemeinsame Ausſtellung der Porta und des Stellahauſes, über die wir ſchon berichtet haben, erfreute ſich an dieſem Nachmittag eines beſonders guten Beſuchs. beſchäftigt werden. Dieſe Jungakademiker könnten Kunſt und Wiſſenſchaft Der preußiſche Große Staatspreis für Maler. Der Wettbewerb um den großen Staatspreis der Preußiſchen Akademie der Künſte für Maler iſt entſchteden worden. Der große Staatspreis wurde dem Maler Alfred Kitzig in Berlin⸗Charlotten⸗ burg verliehen. Die Wettbewerbsarbeiten ſind in den Ausſtellungsſälen der Akademie der Künſte aus⸗ geſtellt. OSelbſthilfe der Jungakademiker. Noch vor Weihnachten wird der Regierung ein umfaſſender Plan unterbreitet werden, den der berufspolitiſche Arbeitsausſchuß der Akademiſchen Selbſthilfe Berlin zur Nutzbarmachung der brachliegenden Kräfte der Jungakademiker aus⸗ gearbeitet hat, Deutſchlannd zählt augenblicklich 60000 erwerbsloſe Akademiker, eine Zahl, die ſich im Laufe des kommenden Jahres ſelbſt bei einer Beſſerung der wirtſchaftlichen Situation auf 100 000 erhöhen wird. Vorſchläge wie das Werkjahr, die Unterbringung der Abiturienten in der Wirtſchaft, Ausleſe, Prüfungsverſchärfung, Ausſchaltung der verheirateten Akademikerinnen und der Doppelver⸗ diener, der numerus clausus bedeuten nur Teil⸗ löſungen, die nicht die geſamte Problematik erfaſſen. Mit Berückſichtigung dieſer einzelnen Faktoren will nun der neue Plan auf der Grundlage einer aka⸗ demiſchen Selbſthilfe eine planmäßige, akademiſche Berufspolitik durchführen. Der Vorſchlag geht da⸗ hin, daß alle Akademiker wie Beamte, Angeſtellte und akademiſche Angehörige freier Berufe einen Beitrag von etwa durchſchnittlich ſieben Mark im Monat zur akademiſchen Standes⸗ und Selbſthilfe abführen. Die Zahl iſt auf ein Durchſchnittseinkommen von 400“ errechnet, und wird dem Einkommen nach geſtaffelt. Da in Deutſchland annähernd 300 000 Akademiker in Be⸗ rufen tätig ſind, würden die abgeführten Beträge zwei Millionen Mark überſteigen. Setzt man eine Summe von 200 000% für ältere, berufsunfähige Akademiker ein, ſo bleiben 1,8 Millionen für die Finanzierung der Jungakademiker übrig, Bei einer Vergütung von 80 bis 100, monatlich könnten dadurch 18000 Jungakademiker nun nach dem Projekt Stellen erhalten, die aus Mangel an finanziellen Mitteln bisher unbeſetzt blieben. In Ausſicht genommen ſind Hilfslehrer⸗ ſtellen, Volontärſtellen in Redaktionen und auf Gü⸗ tern, Hilfsſtellen in Muſeen und Bibliotheken. Der Plan rechnet ferner mit 26 600 Einſatzmöglichkeiten für junge Akademiker, wenn die anderen Vorſchläge verwirklicht werden. len Diskuſſion um die deutſchen Kunſtauktionen. Die Zeitſchrift„Weltkunſt“ ſtellt in ihrem neuen Heft das akute Problem der deutſchen Kunſtaukttionen zur Diskuſſion. Weder die Kunſtauktionshäuſer noch die Kunſthändler beſtreiten die Notwendigkeit einer Re⸗ form des Auktionsweſens, aber man iſt ſich bis jetzt keineswegs über die anzuwendenden Mittel einig. Im Mittelpunkt des Streites ſtehen die Haus⸗ auktionen, denen immer wieder vorgeworfen wird, daß ſie Dinge zur Verſteigerung bringen, die mit der eigentlichen Auktion in ſo gut wie gar kei⸗ nem Zuſammenhang ſtehen. Allerdings iſt ſeit An⸗ fang dieſes Monats eine verſchärfende Bedingung in Kraft getreten, nach der keine Räume zum Zweck von Hausauktionen gemietet werden dürfen, und die es auch unterſagt, anderes Auktionsgut in den Räu⸗ men der Hausverſteigerung unterzubringen. Karl Haberſtock, der Führer der Kunſthändler, führt nun in der„Weltkunſt“ aus, daß der Händler keineswegs von vornherein ein Gegner der Auktion iſt. Im Gegenteil, er iſt ſogar mit ihr eng verbunden, aber es muß die Forderung aufgeſtellt werden, daß ge⸗ wiſſe Reformen unumgänglich notwendig ſind. Zu⸗ erſt müſſen die Scheingebote aufhören, um eine Ver⸗ ſchleierung des wirklichen Auktionsreſultates zu ver⸗ hindern. Ferner iſt eine genaue Beſitzerangabe zu fordern und eine gewiſſenhaftere Durcharbeitung der Katalogie. Außerdem müſſen die Auktionshäuſer, wenn auch in zeitlich bedingten Grenzen, für die Ware die Haftung übernehmen. In jedem Falle je⸗ doch iſt ein ſcharfer Trennungstrich zwiſchen Kunſt⸗ handel und Kunſtauktion zu ziehen.. Eine Jannings⸗Büſte in Wien. Im Foyer des Volkstheaters in Wien iſt eine Büſte von Emil Jannings enthüllt wurde von dem Bildhauer Felix Weiß gearbeitet umd dem Verein des Deutſchen Volkstheaters zum Geſchenk gemacht. C worden. Die Skulptur 8 — N 2 1 die feine, weiße Aſche unſeres geſtrigen Feuers. heit; verworrenes Dickicht, wucherndes Geranke und Donnerstag, 15. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 584 Aus der Staoͤtratsſitzung vom 13. Dezember Der neue Vorſtand des ſtädt. Unterſuchungsamtes Zum Vorſtand des ſtädtiſchen Unterſuchungsamtes wird Dr. Friedrich Wilhelm Egger berufen, der zur Zeit Direktor des chemiſchen Unterſuchungsamtes der Stadt Breslau iſt. g Strom⸗Hauptſpeiſepunkt N 6, 3 Es hat ſich herausgeſtellt, daß trotz aller gebotener Sparſamkeit einige größere bauliche Maßnahmen nicht mehr zu vermeiden ſind. Anſtelle des Strom⸗ Hauptſpeiſepunktes N 6, 4, der infolge ſeiner veralteten Einrichtung den Anforderungen der Be⸗ triebsſicherheit nicht mehr genügt, wird auf dem Hofe des Grundſtücks N 6, 3 ein neuer Haupt⸗ ſpeiſepunkt der Städtiſchen Wer ke erſtellt. Der Geſamtaufwand beträgt 270000 Mk. Die Ar⸗ beiten werden längere Zeit in Anſpruch nehmen. Der noch im laufenden Etatjahre anfallende Koſtenbetrag von 70000% wird dem Erneuerungsfonds der Werke entnommen. Bauliche Veränderungen im Haut⸗ und Sonder⸗ bau der ſtädtiſchen Krankenanſtalten Ferner ſind bauliche Ver beſſerungen im Haut⸗ und Sonderbau des Kranken⸗ hauſes nicht zu umgehen. Es werden hierfür 26 100 Mk. bereitgeſtellt. Die Deckung dieſes Be⸗ trages wird aus Wirtſchaftsmitteln durch Einſtellung entſprechender Summen in die Etats der nächſten Jahre erfolgen. Neue Randſtedlungen In Mannheim ſind bisher ungefähr 350 Neben⸗ erwerbsſiedlungen aus Reichsmitteln erſtellt worden. Außerdem ſind in verſchiedenen Teilen der Gemar⸗ kung noch von Einzelſtedlern zahlreiche Siedlungs⸗ häuschen erſtellt worden, davon allein am Speckweg weit über 100, für die die Siedler ſich ſelbſt die nöti⸗ gen Gelder beſchafft haben. Für dieſe Siedlungen hat die Stadt faſt überall den notwendigen Grund und Boden zur Verfügung geſtellt. Zur Errichtung weiterer 54 Rand⸗ ſjedlungen durch mehrere Siedlergruppen nach dem Muſter der vom Reich geförderten Neben⸗ erwerbs⸗Siedlungen wird Gelände ſüdlich des Speckwegs in Käfertal und in Friedrichs⸗ feld mietweiſe zur Verfügung geſtellt. Soweit das ſtädtiſche Gelände ſüdlich des Speckwegs noch aus⸗ reicht, wird in geeigneten Fällen auch unter Auf⸗ hebung der Allmendeigenſchaft an Einzelſiedler, namentlich an ſolche mit großer Kinderzahl, Gelände abgegeben. Dadurch können noch außer den bereits vergebenen Stellen ungefähr weitere 100 Siedler ſich ein Häuschen bauen. Die jetzt ſchon vorhandene Nach⸗ frage nach den Siedlerſtellen iſt aber ſo groß, daß leider mit einer Berückſichtigung aller Bewerber nicht gerechnet werden kann. Winterhilfe. In der Stadtratsſitzung wurden ſeitens der Ver⸗ waltung nähere Angaben über den Umfang der Winterhilfe des Fürſorgeamts gemacht. Das Fürſorgeamt gibt monatlich 22 000 Fleiſchſcheine zum verbilligten Bezug von Friſchfleiſch an ſeine Unterſtützten und die des Arbeitsamtes ab. An der Verbilligung von Kolonialwaren, Brot und Milch nehmen rund 70 000 Perſonen teil. Zum Bezug var⸗ billigter Brennſtoffe berechtigende Scheine werden monatlich 37 000 ausgegeben. Außerdem gibt das Fürſorgeamt monatlich 30 000 Zentner Unionbriketts unentgeltlich ab. „Niemand ſoll in Mannheim hungern Das große Liebeswerk des Vadiſchen Frauenvereins in Mannheim Den Mannheimer Preſſevertretern gab am Mitt⸗ woch vormittag der Zweigverein Mannheim des Badiſchen Frauen vereins vom Roten Kreuz einen eindrucksvollen Ueberblick von der täglichen Arbeitsleiſtung, die dazu dient, die hung⸗ rigen Hilfsbedürftigen ſatt zu machen. Die Zu⸗ bereitung des Eſſens für die vierzehn Ausgabeſtellen in Mannheim geht in der Volksküche in der Alphornſtraße 2a vor ſich. Alle Räume dieſer vor 28 Jahren erbauten Küche erglänzen in peinlichſter Sauberkeit, die ja das oberſte und ſtrengbeachtete Prinzip aller Kochkunſt ſein muß. Mit Erſtaunen vernimmt man die rieſigen Mengen, die hier täglich verbraucht werden. Allein nahezu 45 Zentner Kartoffeln ſind alltäglich zu reinigen, zu ſchälen, zu ſchnitzeln und zu kochen! Das konnte man natürlich nicht mehr alles von den Frauen bewältigen laſſen. Heute hat man eine Kartoffelſchälmaſchine, eine Waſchmaſchine und eine Schnitzmaſchine allein zur Zubereitung der Kar⸗ toffeln. Im Zentralbetrieb in der Alphorn⸗ ſtraße waltet mit vielen ehrenamtlichen Hilfskräften als Leiterin Frau Siebeneck. Die freundliche und eingehende Führung übernahm außerdem Ober⸗ amtmann a. D. Karl Eckhard, der Beirat des Badiſchen Frauenvereins. Frau Elſa Heſſe als 1. Vorſitzende des Badiſchen Frauenvereins, auch Frau Vögele, die unermüdliche Betreuerin und viele andere Damen von Verwaltung und Vorſtand des Roten Kreuzes waren anweſend. In der Küche, in der jedes Plätzchen ausgenützt war, herrſchte eine Reinlichkeit, die jedes Frauenherz ſchneller hätte klopfen laſſen. Sieben mächtige Niroſta⸗Keſſel zu 300 bis 500 Liter Inhalt bringen täglich die Speiſen durch Dampfheizung zum Gar⸗ werden. Lecker ſahen der Rehbraten und die blüten⸗ weißen Kartoffeln aus. Auch die Grünkernſuppe, die es am Mittwoch gab, duftete verlockend. Eine Speiſeprobe in dem gemütlichen großen Speiſeſaal überzeugte von der Güte und Schmackhaftigkeit des Gebotenen. Insgeſamt ſind in der Alphornſtraße drei Speiſeſäle vorhanden, da viele Frauen den Wunſch haben, in aller Ruhe und Gemütlichkeit zu eſſen. ſonders dem Mittelſtand angehörende und ältere Perſonen iſt ein weiterer Speiſeſaal eingerichtet (humorvoll ſprechen die Beſucher vom„Damenſalon“ und dem„Beamtenzimmer“). Alle Säle hell und freundlich! Alle Säle ausreichend. Natürlich herrſcht überall ſtrenges Rauchverbot, das im Intereſſe aller Eſſenden auch von den Gäſten ſelbſt ohne Ermah⸗ nung eingehalten wird. Ausgegeben wird nur Mit⸗ tageſſen und nur an Werktagen. Neben dem Eſſen gibt es auch als ſehr beliebtes Getränk echten, reinen Bohnenkaffee mit Milch und Zucker zum Preis von — 5 Pfennig die Taſſe. Das Eſſen ſelbſt, veichhaltig, bekömmlich, nahrhaft, koſtet 30 Pfennig die Portion. Für Hilfsbedürftige, die einen Ausweis vom Hilfs⸗ werk erhalten, koſtet das Eſſen 15 Pfennig. Den feh⸗ lenden Betrag ergänzt das Hilfswerk aus ſeinen Sammlungsergebniſſen. Daneben werden auch in ſtändig wachſender Zahl Eſſen auf die bekannten Gutſcheine(Eſſenmarken) ausgegeben, die in Pfennigbeträgen von 2,5 und 5 Pfennig lauch von 10 Pfennig) von der mildtätigen Hand an der Tür an Hilfeſuchende abgegeben werden können. Sehr begünſtigt wird auch das Abholen des Eſſens, damit die Familien zu Hauſe zuſammen bleiben und gemeinſam ſpeiſen. Viele Familien holen auch ihr Eſſen für den Abend ſchon, ſo daß die Volks⸗ küche eine wirkliche Volksküche geworden iſt und zahlloſen Familien und Einzelperſonen den Hunger wirklich ſtillen hilft. Allein in der Verteilungsſtelle Alphornſtraße werden täglich 1000 Eſſensportionen Auch für andere, be⸗ 1 abgegeben. Als man kürzlich Dampfnudeln— ein begehrtes Leibgericht der Gäſte!— auf die Speiſe⸗ karte ſetzte, mußten 12500 Dampfnudeln hergeſtellt werden. Gewärmte Eſſentheken und plombierte Eſſenträger ſorgen dafür, daß das Eſſen gut warm bleibt und keinerlei Verunreinigung auf dem Trans⸗ port möglich iſt. Zu den neueren Verteilungsſtellen gehören auch das Altersheim und die Dieſterweg⸗ ſchule. In der Zeit vom 1. September 1931 bis 1. Dezember 1932, alſo in vierzehn Monaten, wurden insgeſamt 447 724 Portionen in der Alphornſtraße gekocht. Der Verbrauch ſtieg von 26 000 Portionen während des Monats März lzu denen noch 12 000 Kindereſſen kommen) auf 52 000 Portionen im No⸗ vember 1932. Nach der lehrreichen Beſichtigung der Räume in der Alphornſtraße wurde man nach der neuen Verteilungsſtelle in der Seckenheimer⸗ ſtraße 15 verfrachtet. Hier hat Architekt BDA Arthur Lehmann einen muſtergültigen Umbau in erſtaunlich kurzer Zeit durchgeführt. In praktiſcher Weiſe ſind die Raum⸗ verhältniſſe geklärt worden. Gegen die Secken⸗ heimerſtraße zu liegen zwei ſaubere, intime Speiſe⸗ ſäle, mit hübſchen Bildern geſchmückt. Ein weiterer großer Speiſeſaal liegt dem Hofe zu. Ferner ſind Räume für die Verteilung des Eſſens und die Eſſenabholer geſchaffen worden. Mit Liebe und Be⸗ geiſterung waltet hier als Leiterin Fräulein Art⸗ mann mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen, denen ihr Amt außerordentliche Freude macht: heißt es doch Hilfe dem Nächſten! Auf Hygiene, gute Waſchbarkeit der Einrichtung und bequeme Einteilung hat man hier beſonders das Augenmerk gerichtet. Die Beliebtheit der neuen Speiſeſtelle zeigt ihre ſteigende Frequenz. Während in der Augartenſtraße nur bis zu 300 Portionen ausge⸗ geben wurden, ſind hier jetzt ſchon 500 und mehr Eſſensportionen die tägliche Leiſtung! Der Zweig⸗ verein Mannheim des Badiſchen Frauenvereins vom Roten Kreuz, der ſich ſo ſelbſtlos dieſer cari⸗ tativen Tätigkeit widmet, darf auf dieſes Werk mit Recht ſtolz ſein. Dieſes Werk in jeder Beziehung zu unterſtützen, iſt eine der Aufgaben, die jeden Mannheimer und jede Mannheimerin in dieſem Winter beſonders angeht. Nach der Loſung dieſes Notwinters:„Niemand ſoll in Mannheim hungern!“ Putzfrau tödlich verunglückt Bei der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen Frau, die, wie gemeldet, an den Folgen erlittener Brandwunden ſtarb, handelt es ſich um die 42jährige Ehefrau des Vorarbeiters Jakob Fidler in K 4, 16. Frau Fidler war als Putzfrau im Hauſe F 7, 283, direkt neben dem Diakoniſſenhaus, beſchäf⸗ tigt. Beim Reinigen des Fußbodens hatte ſie eine Kerze aufgeſtellt, um beſſer ſehen zu können. Dabei iſt ſie dem offenen Licht mit den Kleidern zu nahe gekommen. Zwei im dritten Stock wohnende Eiſen⸗ bahnſekretärinnen, bei denen die brennende Frau Zuflucht ſuchte, erſtickten ſofort mit naſſen Tüchern die Flammen. Die beiden Damen ſorgten auch für die Verbringung der Unglücklichen, die bei vollem Bewußtſein war, nach dem Diakoniſſenhaus. Hier wurde Frau Fidler ſofort ärztliche Hilfe zuteil, da aber über die Hälfte der Haut verbrannt war, ver⸗ ſtarb die Frau am Mittwoch morgen. Der Vorfall gibt Veranlaſſung, in der Vorweih⸗ nachtszeit die Hausfrauen auf die Gefahren hinzu⸗ weiſen, denen ſie ſich ausſetzen, wenn ſie bei offenem Licht oder Feuer mit terpentin⸗ und ſpiritushaltigen Bodenputzmitteln hantieren. Es empfiehlt ſich, hart⸗ gewordenes Wachs nur in einem Keſſel mit heißem Waſſer, in den man das Wachs in der Doſe ſtellt, zu erweichen. Natürlich iſt der Topf mit dem heißen Waſſer vom Feuer unbedingt wegzunehmen. Weihnachtsritt Von Wolf IJuſtin Hartmann Es dämmerte bereits, ein blaßgraues, floriges Licht hing tagverkündend, geſtaltlos über uns in dem unendlichen Raum. Nur noch vereinzelte, letzte Sterne leuchten in einem matten Schimmer. Aber wenn ich den Kopf ein wenig zur Seite drehe, er⸗ kenne ich das Kreuz. Der Wald ſchließt ſich wie ein ſchwarzer Gürtel um uns. Kühl iſt der Morgen, ſtelle ich fröſtelnd feſt; die Kühle hat mich geweckt, die aus dem Graſe kriecht und ſtetig die Kleider durchdringt, bis ſie ſich gleich einer Klammer um alle Glieder preßt. Wie feſt die beiden noch ſchlafen! Mit ſtillen, entlöſten Geſichtern liegen ſie neben mir, dicht angeſchmiegt im trieb⸗ haften Verlangen nach des Nachbarn Wärme. Ich lauſche ihrem Atem; gleichmäßig und geruhſam wan⸗ dert er zu mir her, ſtreicht lebenshauchig über den Mund, die Schläfen und die Augen, weht mit dem ſachten Frühwind durch die betauten Haare. Vom Palmendach des zerfallenen Raucho tropft es. Un⸗ deutlich, ſchemenhaft erſpähe ich die Pferde. Sie ſind gekoppelt an den Vorderbeinen, humpeln in ſchwer⸗ fälliger Bewegung über die feuchte Wieſe. Aus den Gebüſchen am Bach tönt erſter Vogelruf. Da ſchäle ich mich behutſam aus unſerer Um⸗ hüllung, einem Bündel von Decken, Säcken, Riemen⸗ zeug und Sätteln, gehe dem Zwitſchern nach und hole Waſſer, ſammle trockenes Reiſig und blaſe in Ein Flämmchen züngelt hoch und leckt am verrußten Topf, ſo, bald wird es Mats geben, es iſt nun höchſte Zeit, meine Geführten zu wecken. Faſt 90 Kilo⸗ meter haben wir noch vor uns; die wollen zurück⸗ gelegt ſein. Und morgen iſt Weihnachten! Sonderbar flüſtert und raunt es aus fernem deutſchen Land. Dann traben unſere Pferde im erſten Sonnen⸗ ein. 1 Lang malen ſich bläuliche Schatten über den roten Weg. i 5 Durch die Wildnis waldiger Berge, undurchläſſig rechts und links der ſchmalen, verkrümmten Pikade, felſenartig verwachſen, voll Rätſel und voll Fremd⸗ Geſchlinge wehren dem Blick das Schauen in die hin⸗ terhältigen Gründe, laſſen ihn weitergleiten wie an grünen Gewäſſern. Es fließt in uns hinein mit dumpfem Rauſchen und Brauſen. Und wie der Hufe Pochen eintönig zu mir ſteigt, das Klirren lofer Steine, des Sattelleders Geknarr, ein Klickern im Gebiß, erfaßt mich mählich einlullendes Träumen voll Spiel und Gauckelei, hebt ſich und formt ſich aus dem Verſchwommenen ein verblaßtes, vergilbtes Bild. Die Farben blühen, füllen ſich mit Saft und funkelndem Gepräge, der Duft der Fichten und Tannen lagert verlockend um mich, ein unwirkliches Empfinden, ein Spuck am hellen Tag, verklungene Melodien tönen mit Lieblichkeiten, noch zart und dünn gleich kindlichem Geplapper, dann feierlich getragen von der Kraft, die dem Gebet und Geſang barhäuptiger Männer mühelos entquillt, zuletzt wie Orgelton. So dröhnt es durch der Dome hochragen⸗ des Gewölbe, im Dunkel der Geheimniſſe und Wun⸗ der flackern kniſternde Kerzen. Und blonde Menſchen ſcharen ſich zu Hauf um das Symbol einer beſonde⸗ ren Nacht, ſtarren mit ſinnenden Augen in das gleichnisreiche Licht verheißender Sagen und Mären aus einer uralten Zeit. Das Schweigen lebt zur Slund in ihrem gläubigen Kreis; gar manche Stirn in die des Lebens Wechſel Furchen und Rinnen ge⸗ pflügt, iſt fröhlich übergoſſen von dieſem ſtrahlenden Baum. Aufſchrecke ich im Sattel! Es knattert, praſſelt, knallt! fegt! Der Falbe bockt, ſchnaubt ängſtlich durch die Nü⸗ ſtern. Entſchwunden iſt das Bild, verſchluckt vom Qualm, der in geballten Wolken Menſchen und Tieren jählings entgegenſchlägt. Oho! Hier iſt nicht Deutſchland! Hier iſt nicht die einfache, klare, ſelbſt⸗ ſichere Hoheit ſeiner Nadelwälder. Und nicht vom Ehriſtbaum kommt uns dieſes Feuer! Gierig, ver⸗ zehrend toſt es um unſeren Weg, reißt in den Ur⸗ waldrieſen, zuckt an den Stämmen empor, wütet in winſelnden Kronen, in Bambus, Röhricht, Farren, ſich windenden Lianen, ſpringt durch die ſchlanken Kuliſſen, von Strauch zu Strauch der ſeufzenden Blätterwand, mit ungeſtümer Haſt. Durch müſſen wir! Durch! Mit Peitſchen und mit Sporen hetzen Eine grelle Lohe wir unſere Gäule in das flammende Gewoge. In weiten Sätzen galoppieren ſie, einer hinter dem andern, umbrandet von beißender Glut, von ſticki⸗ i 2 gem Rauch überwallt, die Hitze ſtößt mit Dolchen in Augen, Bruſt und Lungen. Brechende Aeſte, zer⸗ platzendes Unterholz, Funkenſtieben um uns. Vor⸗ wärts! Vorwärts! Die Mütze in die Stirn! Ver⸗ krampfte, verpreßte Lippen! Klatſchender Peitſchen⸗ hieb, Splittern, Sauſen und Heulen. Mitten im Schwall ein halbverkohlter Wagen, flüchtigen Blicks im ſeitlichen Sprung erfaßt. Und immerzu der jagende Galopp. Da wird es freier um uns. Da ſind wir durch und hinter uns hauſt die Brunſt, ein millionenfaches Sterben, blutroter Untergang. „Jetzt durfte keiner ſtürzen“, meint der ſchwarz⸗ lockige Juan, der Braſilianer aus dem Matto Groſſo, wiſcht ſich mit der braunen Hand den Schweiß von ſeinem Hals. Wir anderen nicken nur und ſtreicheln unſeren braven Tieren das ange⸗ ſengte Fell Sie ſtehen und ringen nach Luft; es klopfen ihre Flanken. In ihren großen Augen zit⸗ tert noch das Entſetzen, iſt eine ratloſe, vorwurfs⸗ volle Frage. Höher und ſteiler ſchraubt ſich die Sonne in ein unmäßiges Blau. Durch die unergründliche Ver⸗ ſchollenheit von Jerbal Viejo und von Campo Grande verfolgen wir die endloſe Urwaldſtraße. Schweigſam ſind wir alle; ſelbſt Peter Petrowitſch zeigt keinerlei Neigung zum Reden. Selten fällt ſo ein Wort, gleichgültig hingeſagt, unſere Gedanken ſuchen nach keinem Austauſch, meine Gedanken ſind bei Froſt und Schnee, rauhreifbehangenen Bäumen, bei Sturm und Lawinenrollen von zackigen Schrof⸗ jen in ein winterverſchüttetes Tal. Es türmen ſich die Berge meiner Heimat, in graue Wolken ſtem⸗ men ſie ihre Wucht. Und harren im Glanz ihrer Reinheit, mit eiſigem Panzer ſchimmernd angetan, harren und wachen durch die geräuſchvollen Zeiten über das deutſche Feſt. Hügelauf, hügelab, im Trab, dann wiederum im Schritt, Trab, Schritt, unſere Schatten ſind kurz, hinter den Pferdeohren werden die Haare naß. Zu⸗ weilen eine abſeitige, einſame Kolonie. Regungs⸗ los wie eine Mauer, eine grüne Baſtei, ſteht da der Mais; ein ganzes Reitergeſchwader kann ſich in ihm verbergen. Jerbabäume reifen in ausgerich⸗ teten Reihen dem Beſchneiden entgegen, über die Farmerhütten ſchauen Bananenſtauden, aus dunk⸗ lem Laubwerk blühen Apfelſinen. Und alles kocht in Rodelbahnen werden hergerichtet Erfreulicherweiſe hat die Stadt Vorbereitunges getroffen, um die Eisrodelbahnen hinter der Feuer⸗ wache bei Froſtwetter ſofort in Betrieß nehmen zu können. Vor allem mußte die kleine Rodelbahn von dem vielen Unkraut, das im Laufe des Sommers gewachſen iſt, gereinigt und ebenſo wie die große Rodelbahn ſorgfältig geglättet werden. Die Mann⸗ heimer Jugend und nicht weniger die dem Eisrodel⸗ ſport huldigenden Erwachſenen werden von den Vor⸗ bereitungen mit Befriedigung Kenntnis nehmen, denn ſie zeigen, daß die Stadt auch in dieſem Winter gewillt iſt, die Eisrodelbahnen in Betrieb zu neh⸗ men und ſomit die Möglichkeit eines geſunden und beliebten Sports zu ſchaffen. Auch auf dem Meßplatz wurden vor wenigen Tagen einige unebene Stellen aufgefüllt, ſo daß bei Anlegung einer Schlittſchuh⸗ bahn eine verhältnismäßig glatte Eisfläche erwartet werden darf.* Der Ladeneinbrecher gefaßt In der Nacht zum 18. November wurde in dem Hauſe O 2, 9 die Schaufenſterſcheibe einge⸗ ſchlagen und eine Kinokamera und Photoapparate im Werte von 360 Mark geraubt. ˖ 28. Nov. wurden in gleicher Weiſe in O 4, 1 aus dem Schaufenſter 15 Uhren, eine goldene Broſche, eine Halskette im Geſamtwert von 300 Mark ge⸗ ſtohlen. Der rührigen Tätigkeit der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Täter und die an der Verhehle⸗ rung der geſtohlenen Sachen Beteiligten nunmehr ſämtlich hinter Schloß und Riegel zu bringen. Der Einbrecher iſt ein ſchon mehrfach vorbeſtrafter junger Menſch. Auch die Hehler ſind vorbeſtraft. Die Kino⸗ kamera wurde im Keller eines Hauſes in H 7 ver⸗ graben vorgefunden. Wohl in keinem Jahre hatte die Kriminalpolizei eine ſolche Hochkonjunktur in der Ermittlungstätigkeit von Einbrüchen und Dieb⸗ ſtählen, wie in dem nunmehr zu Ende gehenden. * Streik bei Neidig beendigt. Der 15wöchige Ar⸗ beitskampf bei der Firma Neidig, deſſen Bei⸗ legung trotz weitgehenden Entgegenkommens der Firma bisher nicht möglich war, iſt nunmehr auf Grund eines Vorſchlags des Schlichters für Süd⸗ weſtdeutſchland beendet worden. Der Arbeiterſchaft wurde empfohlen, den Kampf einzuſtellen, und der Firma, bei evtl. weiterem Bedarf an Arbeitskräf⸗ ten auch auf die alte Belegſchaft zurückzugreifen. Ob und inwieweit dies der Fall ſein wird, iſt ſomit vollkommen in das freie Ermeſſen der Firma ge⸗ ſtellt. Die Arbeiterſchaft hat daraufhin den Kampf abgebrochen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mittwoch⸗Vormittagsziehung fielen zwei Gewinne zu je 10000% auf die Nummer 98 694, ſechs Gewinne zu je 5000/ auf die Nummern 63 912, 177510, 190 708, und vier Gewinne zu je 3000% auf die Nummern 313 614 und 395 469.— In der Na ch⸗ mittagsziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000 // auf die Nummer 252 453 und vier Gewinne zu je 2000/ auf die Nummern 48 873 und 362 309. (Ohne Gewähr.) „Wollen wir verheiratet ſpielen?“ fragt die kleine Lilli. 8 a 88 „Nein,“ erwidert Lonis,„Mama hat ausdrücklich geſagt, daß wir ruhig ſein ſollen.“ elegante Welhnschtapackung Stück Mk..70 in guten Modegeschäſten! 5 der brütenden Mittagshitze. Hochſommerliches Strotzen, Schwellen, Vergeuden in Südamerika! Mit Keulen haut der dunſtige, ſchwüle Brodem auf uns und die Gäule nieder, wie von Fiebern flim⸗ mert die Luft, durch den ſchleichenden Gang der Stunden ächzt lähmendes Erſchlaffen. Brennende Sonne. Rotkruſtender Staub. Schweißtriefendes Pferd. Der Wald iſt ein Rieſenrachen, der droht und ſchnappt und verſchlingt, jeden Augenblick kann er ſich ſchließen über die Ohnmacht der Kreatur. Doch unſichtbar in einer innerſten Zelle ſorgfältig aufbewahrt, da ruht ein köſtlicher Schatz. Erinne⸗ rungen, die lebendig bleiben, die unvergänglich, unzerſtörbar ſind. Und empor aus den Tiefen tau⸗ chen mit elementarer Gewalt, wenn ihre Zeit ge⸗ kommen. Ein Kinderjauchzen vielleicht, vielleicht be⸗ ſeelte Chöre, ehrfürchtige, ſtumme Sehnſucht oder ein Augenpaar, das uns betreut und behütet. Er⸗ innerungen, die uns begleiten, umhegen auf Aben⸗ teurerfahrt und uns aus ſtarken Wurzeln letzte Kraft und letzten Halt beſcheren. Mit einem Ruck der Zügel fange ich den müde ſtolpernden Falben. Weihnachten iſt! Weihnachten! Noch heute wird der Heilige Abend in der fer⸗ nen Heimat ſein! Noch heute Abend will ich auf einen wackligen Tiſch in einer Bretterhütte den winzigen Chriſtbaum ſtellen, den mir die ſtete, un⸗ erſchöpfliche Liebe in den Urwald geſendet, weit her über das Meer. durch die Spalten fährt, nicht ſeine Kerzen ver⸗ löſche. Und will bei ihrem Glanz einen Traum zu Ende träumen. a Statiſtik der SOs⸗Rufe durch Rundfunk. Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Erhebungen beläuft ſich die Durchſchnittszahl der durch Rundfunk gegebenen SOS⸗Rufe im Jahr auf 909. Davon entfallen 475 auf Krankheitsfälle, 326 auf Vermißtenanzeige und 108 auf Unfälle. Die größte Zahl der SOs⸗Rufe wurde mit 1072 im Jahre 1926 durchgegeben, wäh⸗ rend 1931 die geringſte Zahl mit 605 erreicht wurde. Von den SOS⸗Rufen 1931 waren 282 Rufe erfolg⸗ reich, 302 ohne und 21 mit unbekanntem Erfolg. Der erſte SOS⸗Ruf wurde im engliſchen Rundfunk 1923 In der Nacht zum Will achten, daß der Wind, der 1 4. Seite“ Nummer 584 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Dezember 1932 Reichsbaudarlehen fuͤr Eigenheime Von der Wirtſchaftlichen Vereinigung deutſcher Architekten wird uns geſchrieben: Die Bekanntmachungen über die Gewährung von Reichsbaudarlehen für Eigenheime im Betrage von 20 Millionen Mark wirken ſich bei einer Reihe von Bauprojekten inſofern ungünſtig aus, als die Bauherren nun die Weitertreibung der Vor. arbeiten von der Erlangung eines ſolchen Darlehens, von dem ſie ſich eine günſtigere Finanzierung er⸗ hoffen, abhängig machen, obwohl meiſt keine Aus⸗ ſichten dafür beſtehen. Es erſcheint daher angebracht, in der Oeffentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß: 1. bei der Verteilung der Mittel über ganz Deutſch⸗ land auf die einzelnen Bezirke nur geringe Beträge entfallen, ſo daß in Mannheim beſtenfalls 5060 Eigenheime unterſtützt werden können, 2, nur kleine Siedlungsbauten mit Geſamtkoſten von 4000 bis 6000 Mark, bei zwei Wohnungen mit höchſtens 12000 Mark berückſichtigt werden, 3. der Höchſtbetrag eines Darlehens 1500 Mark, nur in beſonderen Fällen und bei zwei Wohnungen bis zu 2500 Mark betragen wird, 4. das Darlehen mit 4% bzw. 5/7 Prozent zu ver⸗ ginſen und mit 1 Prozent zu amortiſieren ſein wird. Dieſe Reichsbaudarlehen ſind daher nur als Zu⸗ ſatzhypotheken für kleine Eigenheime mit höchſtens —4 Zimmern, in Ausnahmefällen bei Einbau einer zweiten Wohnung, anzuſehen. Wer ſein Haus mit eigenen Mitteln, evtl. in Verbindung mit einer günſtigen 1. Hypothek, finanzieren kann, ſollte zu Gunſten anderer Bauluſtigen mit geringeren Mit⸗ teln auf die Beantragung von Reichsbaudarlehen verzichten, um ſo vielleicht noch vor Einbruch des Winters die Rohbauarbeiten ſeines Bauvorhabens durchführen zu können. Wer aber ein ſolches Reichsbaudarlehen erlangen will, möge ſich ohne Zögern an einen zuverläſſigen befähigten Privat⸗Architekten wenden, der ſofort alle Vorausſetzungen zu klären hat und ſo dafür Sorge trägt, daß der Antrag den Beſtimmungen entſpricht und auf Erfolg rechnen kann. Gerade für kleine Bauvorhaben iſt die Heranziehung eines tüchtigen Architekten beſonders wichtig. Nur durch zweckmäßige Raumdiſpoſitionen, ſorgfältige Auswahl der Bau⸗ ſtoffe und ſtraffe, umſichtige Bauleitung iſt es mög⸗ lich, mit relativ wenig Mitteln doch noch gute Wohn⸗ räume zu erzielen. Die Vergebung der Darlehen dürfte vorausſicht⸗ lich im Januar 1933 bereits erfolgen, ſo daß jedem Intereſſenten an einem kleinen Eigenheim dringend geraten ſei, ſich unverzüglich mit ſeinem Architekten in Verbindung zu ſetzen, weil das Darlehen nur dann gewährt wird, wenn der Bau fertiggeſtellt iſt. Ludwigshafener Wochenmarkt Infolge des kalten Wetters wies der Ludwigs⸗ hafener Wochenmarkt am geſtrigen Mittwoch erheb⸗ liche Lücken auf. Aepfel waren reichhaltiger vertre⸗ ten. Bei Rotkraut, Weißkraut, Wirſing und Roſen⸗ kohl ſind die Preiſe um einige Pfennige in die Höhe gegangen. Vielfach deuteten die Tannenzweige auf das kommende Feſt hin. Auch kleine Weihnachtsbäume fertig mit Kerzen und Silberſtreifen, waren bei den Gärtnern zu haben. Neben dem Hauptmarkt iſt der Chriſtbaummarkt aufgebaut. Von 60 Pfennig an aufwärts kann man Bäume in allen Preislagen und Arten haben. Das Geſchäft geht, wie die Händler berichteten, bis jetzt noch ſehr langſam. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des geſtrigen Ludwigshafener Wochenmarkts: Karkoffeln 3, Rotkraut 6, Weißkraut—4, Wirſing 6, Mangold—7, gelbe Rüben—4, weiße Rüben 56, rote Rüben—7, Spinat 1820, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Grünkohl 10—12, Roſenkohl 18—20, Erdkohl⸗ rabi—6, Karotten—7, Rettiche 410, Meerrettich 15—30, Blumenkohl 1560, Kopfſalat 30, Endivien⸗ ſalat—10, Feldſalat 100, Tomaten 15—16, Zwiebeln —8, Sellerie 10—25, Lauch—36, Peterſilie 34, Eß⸗ äpfel(1. Sorte) 1825, Eßäpfel(2. Sorte) 1517, Kochäpfel 12—14, Birnen(15 Sorte) 1830, Birnen 2. Sorte) 14—16, Orangen 1820, Zitronen—5, „Eier—14, Landbutter.20—.40, Süßrahmbutter .45.55 /, weißer Käſe 25—35, Schwämme 30 und Nüſſe 2830. Capitol:„Die hölzernen Kreuze“ Dieſer franzöſiſche Kriegsfilm, der erſt vor kurzer Zeit in einem anderen Theater mit allergrößtem Erfolg lief, findet auch jetzt bei ſeiner Zweitaufführung im Capitol eine weit über das Normale hinausgehende Beachtung. Wie beim erſten Betrachten, verläßt man auch dieſes Mal wieder das Theater mit einer Ergriffenheit, die lange nach⸗ klingt und die ſo ſtark iſt, daß man dieſen Film in allen Teilen bejahen muß. Er iſt kein Schauſpiel glorreicher Taten mit Siegern und Beſiegten, ſondern er zeigt einen Ausſchnitt des Geſamtgeſchehens, in dem ſich Einzelſchick⸗ ſale wie Selbſtverſtändlichkeiten im Gleichmaß des Geſamt⸗ ſchickſals abrollen. Der Film iſt auch keine Wiederholung der früheren Kriegsſtücke, da er in ſeiner rhythmiſchen Geſtaltung und in ſeiner ſtiliſtiſchen Einheitlichkeit ein⸗ malig iſt und ſtatt der aufpeitſchenden Kraßheiten ein dang⸗ ſames, aber unaufhaltſames Hineingleiten in das Schreck⸗ liche, in die Kataſtrophe bringt. Wenn man, ohne ſich von der Handlung ablenken zu laſſen, der bildlichen Geſtaltung einige Aufmerkſamkeit ſchenkt, dann wird man feſtſtellen, daß es ein ausgezeichnet photographiertek Film iſt, der künſtleriſche Bilder bringt, die ebenſo wie der Film ſelbſt, unvergeſſen bleiben. Die Pforzheimer Finanzlage * Pforzheim, 14. Dez. In einer Preſſebeſprechung ſtellte Oberbürgermeiſter Gündert feſt, daß die Finanzen der Stadt Pforzheim trotz Anſpannung und Schwierigkeiten als erfreulicherweiſe geſund bezeichnet werden können. Die Ausfälle an Ein⸗ nahmen auf allen Gebieten der Stadtverwaltung wurden mit 726000/ angegeben. Mehrausgaben im Betrage von 650 000 4 entſtehen nur auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege und Kriſenfürſorge, ſo⸗ daß der Stadthaushalt 1932 über den Voranſchlag hinaus mit 1376 000 4 belaſtet iſt. Dieſer Fehl⸗ betrag ſoll gedeckt werden durch Einſparungen der Verwaltung(680 000) und Reichswohlfahrtshilfe (600 000). Somit verbleibe nach dem gegenwär⸗ tigen Stand der Dinge im Rechnungsjahr 1932 ein Fehlbetrag von etwa 96 000% Rundfunkhörerzahlen des Auslandes Es zählten: Belgien 900 589 Ende Oktober, Groß. Britannien 4 807 100 Ende September, Japan 1 259 586 Ende September und 1 270 510 Mitte Oktober, Neuſeelond 81 656 Ende Auguſt, Niederlonde 5541778, Norwegen 117 194 Ende Oktober, Rußland 12 000 000 Mitte ovember, tober, Ungarn 319 449 Ende Oktober. geſetzt wurde. 4 4 „Injurien gegen die badiſche Gendarmerie“ Wie ſie vor hundert Jahren in Baden geahndet wurden Vor einigen Tagen berichtete die„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“ über eine Unterredung mit dem Mannheimer Polizeipräſidenten, in der dieſer unter anderem auch auf die ſchweren Folgen eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte hinwies. Um nur ein Beiſpiel zu nennen: Nach den vor einiger Zeit durch Notverordnung in Kraft ge⸗ tretenen Beſtimmungen wird mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren beſtraft, wer einen Polizeibeamten, der ſich in rechtmäßiger Ausübung ſeines Dienſtes be⸗ findet, tätlich angreift, wenn durch die Tat eine Körperverletzung des Angegriffenen oder eines Drit⸗ ten verurſacht wird. Es packt einen ſchon ein ge⸗ linder Schreck, wenn man dies lieſt, und man iſt leicht geneigt, mit bitterer Wehmut der ſchönen alten Zeiten zu gedenken, da derartige durchgreifende Maß⸗ nahmen nicht nötig waren, um die Hüter der Ord⸗ nung an Leib und Leben zu ſchützen Da iſt es nun gar nicht unintereſſant, einen Blick zurück in dieſe„gute alte“ Zeit zu tun und feſt⸗ ſtellen zu müſſen, daß dieſe Notverordnung aus dem ſtrengen Norden vor genau hundert Jahren eine Vorläuferin auf badiſchem Boden gehabt hat, die nicht etwa gelinder war. Das„Großherzoglich Badiſche Anzeigeblatt für den Neckar⸗ und Main⸗ und Tauberkreis“, gedruckt und verlegt in der Buchdruckerei des katholiſchen Bürger⸗ hoſpitals zu Mannheim, veröffentlicht in ſeiner Aus⸗ gabe vom 23. April 1832 eine Verordnung des badiſchen Miniſteriums des Innern„die gegen die Gendarmerie verübten In jurien betr.“, in der zunächſt unter Erinnerung an frühere Erlaſſe darauf hingewieſen wird, daß die Gendar⸗ merie beſtimmt iſt, die Ruhe, Sicherheit und Ord⸗ nung im Staate zu handhaben und daher die Eigen⸗ ſchaft eines Militär⸗Corps hat. „Da nun die Strafen, welche nach der Verord⸗ nung vom 13. Auguſt 1805 auf Beleidigungen und auf Widerſetzlichkeit gegen im Dienſt begriffene Mi⸗ litärperſonen eintreten, ſehr bedeutend ſind, ſo ſieht man ſich veranlaßt, zur allgemeinen Warnung die betreffenden Beſtimmungen über das Benehmen der Civilperſonen gegen die großherzogl. Gendarmerie beſonders bekannt zu geben“. Es folgen dann die Beſtimmungen aus der dem Erlaß zu Grunde liegenden Verordnung vom 13. Auguſt 1805 rüber Beſtrafung der entſtehenden Streitig⸗ keiten zwiſchen Militär⸗ und Eivilperſonen“. Bei den Strafbeſtimmungen iſt zu beachten, daß ſie ſich zum Teil gar nicht etwa nur auf einen tätlichen Angriff gegen die betreffende Militärperſon(alſo auch gegen einen Angehörigen der Gendarmerie) be⸗ ziehen.§ 1 z. B. erklärt:„Wenn eim in Unſeren Militärdienſten ſtehender Offizier oder anderer Kriegsbeamter von einer Perſon des Civilſtandes, welche weder zum Adel noch zu Unſern Räten oder denen in die Rangklaſſen vereigenſchafteten Eivil⸗ perſonen gehört, mit Worten und Gebärden oder anderen dergleichen Verbal⸗Injurien beleidiget worden, ſo ſoll der Beleidiger, nach Beſchaffenheit und Schwere der Beleidigung, des dazu gegebenen Anlaſſes und der übrigen ſowohl die Moralität der Handlung als deren Folgen beſtimmenden Umſtän⸗ den, mit Gefängnisſtrafe von vier bis acht Wochen oder aber mit Arbeitshausſtraſe oder Feſtungsarreſt von drei bis ſechs Mo⸗ naten belegt werden“. Aus den weiteren Beſtimmungen ſeien beſonders folgende noch erwähnt, wobei alſo immer zu be⸗ achten iſt, daß den in der Verordnung erwähnten Offtzieren uſw. jeder in einer Dienſtverrichtung begriffene Gendarm gleichzuſetzen iſt: „2. Eine Perſon des Civilſtandes, welche weder zum Adel noch zu Unſern Räten oder den in die Rangklaſſen vereigenſchafteten Civilklaſſen gehört, welche ſich gegen einen Offizier mit Real⸗Injurien vergeht, hat, wenn auch die verübte Thätlichkeit an ſich zu einer eigentlichen Criminalunterſuchung nicht qualifiziert wäre, dennoch Feſtungsarreſt oder Arbeits hausſtrafe von drei Mo⸗ naten bis zu einem Jahre verwirkt. 3. Iſt derjenige, welcher die Real⸗Injurie verübt hat, ganz gemeinen Bürger⸗ oder Bauernſtandes, ſo ſoll die Gefängnisſtrafe mit Einſchränkung der Koſt, ſodaß ſolche, dem Befinden nach, ganz oder halb bei Waſſer und Brot auszuhalten, die Arbeitshausſtrafe aber mit körperlicher Züchtigung bei dem Antritte, oder ebenſo am Ende derſelben, geſchärft und dagegen ihre Dauer auf die Hälfte der ſonſt zu beſtimmenden Zeit eingeſchränkt werden. 4. Alle Injurien, deren ſich eine zum Adel oder zu den charakteriſtierten Beamten des Zivilſtandes ge⸗ hörige Perſon gegen einen Offizier ſchuldig macht, ſollen in Rückſicht der darin liegenden Anreizung zu dem in den Geſetzen ſo ſtreng verbotenen und der Moralität zuwiderlaufenden Verbrechen des Zwei⸗ kampfes mit Feſtungsarreſt von drei Mo⸗ naten bis zu anderthalb Jahren je nach⸗ dem die Beleidigung nur in Worten, Gebärden oder anderen Zeichen beſtanden hat oder in Thätlichkeiten ausgebrochen iſt, der Beleidiger zu dem entſtandenen Streite mehr oder weniger Anlaß gegeben hat, und ſonſt andere mildernde oder erſchwerende Umſtände hinzutreten, geahndet werden. 8. Wer ſich einer Widerſetzung gegen Schildwachen, Patrouillen und andere in ihrem Dienſte begriffene Militärperſonen und Wachen ſchuldig macht, hat blos dadurch, wenn auch weiter kein Unglück oder Scha⸗ den entſtanden wäre, Gefängnis⸗ oder Zuchthausſtrafe oder Feſtungsarreſt auf zwei Monate bis ein Jahr verwirkt. 9. Iſt ein ſolcher Widerſtand mit Thätlichkeiten oder Beſchimpfungen gegen die in ihrem Dienſte be⸗ griffenen Militärperſonen verknüpft geweſen, ſo ſoll die durch den bloßen Widerſtand allein ſchon ver⸗ wirkte Strafe verdoppelt werden. 11. Iſt die Beleidigung oder Verletzung ſo heſchaf⸗ fen, daß dieſelbe ſchon an und für ſich eine härtere Strafe, als nach den Vorſchriften des 8 8, 9 und 10 ſtattfinden kann, verdient haben würde, ſo ſoll dieſe durch die That ſelbſt verwirkte Strafe um deßwillen, weil die Beleidigung an einer in ihrem Dienſte be⸗ griffenen Militärperſon begangen worden, allemal Die badiſchen Eiſenbahnforderungen Je 35 Millionen Zinſen für 1931 und 1932 find an die Eiſenbahnländer fällig Unter den verſchiedenen ſchwebenden Streit⸗ fragen zwiſchen dem Reich und den Ländern iſt gegen⸗ wärtig die aktuellſte und finanziell bedeutendſte die Frage der Eiſenbahnabfindungen. Gerade in dieſen Tagen hat der Leiter der Bayeriſchen Staatsfinanz⸗ verwaltung durch eine Rede im Staatshaushalts⸗ ausſchuß des Bayeriſchen Landtages die Aufmerkſam⸗ keit auf dieſe Frage gelenkt. Nachdem die Reichstags⸗ fraktion der Bayeriſchen Volkspartei beſchloſſen hat, im Reichstag von der Reichsregierung Zahlungen auf die Eiſenbahnforderungen der früheren Eiſen⸗ bahnländer zu fordern, hat ſich das öffentliche In⸗ tereſſe an dieſer Frage noch erhöht. Um was geht der Streit? 1921 gingen durch einen„Staatsvertrag über den Uebergang der Staatseiſenbahnen auf das Reich“ die von den Ländern Preußen, Bayern, Sachſen, Würt⸗ temberg, Baden, Heſſen, Oldenburg und Mecklen. burg⸗Schwerin mit Staats⸗ und Anleihemitteln er⸗ bauten Staatseiſenbahnen aus dem Beſitz der Länder in den des Reiches über. Es war ſelbſtverſtändlich, daß die Reichsregierung ſich in dem Staatsvertrag verpflichtete, die Eiſenbahnſchulden, d. h. die Eiſen⸗ bahnanleihen der Eiſenbahnländer zu übernehmen, und außerdem die Auszahlung und Verzinſung der Reſtkaufgelder vertraglich zuſicherte. Den erſten Teil dieſer ſtaatsvertraglichen Abmachungen hat das Reich erfüllt, den zweiten Teil bis zum heutigen Tage nicht. Die Regierungen der Eiſenbahnländer haben demgegenüber von der Reichsregierung immer wieder die Auszahlung der Zinſen und der Reſtkauf⸗ gelder aus ihren Eiſenbahnforderungen verlangt, ohne jedoch mit dieſen Forderungen zu einem prak⸗ tiſchen Ergebnis zu gelangen. Zahlloſe Verhandlungen haben in dieſer Frage zwiſchen Reich und Ländern ſtatt⸗ gefunden. a Keine Finanzminiſter⸗Konferenz hat getagt, ohne daß die Finanz⸗ und Miniſterpräſtdenten der früheren Eiſenbahnländer in kategoriſcher Form von der Reichsregierung die Auszahlung und Verzinſung ihrer Forderung verlangten. 17 5 Um ſich ein Bild von der Sache zu machen, ſel bemerkt, daß die- Eiſenbahnforderung des olden⸗ burgiſchen Staates z. B. auf Grund des Staatsver⸗ trages von 1920 auf 207 Millionen Papiermark feſt⸗ Das Reich übernahm die olden⸗ burgiſche Eiſenbahnſchuld in Höhe von 120 Millionen Mark. Der Reſt der Abfindung von etwa 90 Mill. Schweden 30 908 Ende Oktoger, Schweiz 208 294 Ende Ok. Mark iſt vom Reich als Papfermark⸗Forderung an⸗ erkannt worden. Allerdings iſt eine Auszahlung der Reſtkaufgelder und der Zinſen durch das Reich an Oldenburg wie auch an die übrigen Eiſenbahnländer nie erfolgt. Wiederholte Verſuche, auf gütlichem Wege eine Klärung herbeizuführen, blieben ohne Er⸗ folg. Moraliſch und rechtlich ſind die früheren Eiſen⸗ bahnländer zweifellos berechtigt, vom Reich Zinſen und Aufwertung für ihre Eiſenbahnforderungen zu verlangen, da ihnen mit ihren Eiſenbahnen ihre be⸗ deutſamſten Vermögensobjekte genommen wurden, und noch dazu ſolche, die eine dauernde Rente ab⸗ warfen. Nachdem der Leiter des bayeriſchen Finanz⸗ miniſteriums erklärt hat, daß die früheren Eiſen⸗ bahnländer 35 Millionen Mark vom Reich verlangen (das wären die Dividenden von 500 Millionen Reichsbahnvorzugsaktien, die gemeinſames Ver⸗ mögen der Eiſenbahnländer ſeien), hat die Reichs⸗ tagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei den Antrag im Reichstag eingebracht,„die Reichsregierung zu erſuchen, zur Vermeidung von neuen Streitigkeiten vor dem Staatsgerichtshof und entſprechend den Grundſätzen des Rechts und der Billigkeit noch in dieſem Rech⸗ nungsjahre an die ſogenannten Eiſenbahnländer als Abſchlagszahlung auf die Zinſen aus der Kapitalent⸗ ſchädigung, welche dieſen Ländern für den Uebergang der Eiſenbahnen an das Reich vertragsmäßig zu leiſten iſt, für die Jahre 1931 und 1932 je den Betrag von 35 Millionen entſprechend wiederholten Zu⸗ ſagen der Reichsregierung zu bezahlen.“ Außerdem beantragt die gleiche Fraktion, die Länder mit 75 v. H. an den Einkommenſteuer⸗Zuſchlägen zu be⸗ teiligen und die Mehrausgaben durch Erſparniſſe und durch Einſparungen bei den Beſchäftigungs⸗ prämien zu decken. Das Reich hat ſich früher grund⸗ ſätzlich bereit erklärt, dieſe 35 Millionen als Ab⸗ ſchlagszahlung für die Zinsanſprüche der Eiſenbahn⸗ länder zur Verfügung zu ſtellen. Nunmehr ſoll das Reichsfinanzminiſterium aber gegenüber Bayern jeg⸗ lichen Aufwertungs⸗ und Entſchädigungsanſpruch der Länder beſtritten haben. Es, erſcheint uns notwendig, daß die Reichsregierung von Schleicher beſchleunigt dieſe Streitfrage mit den früheren Eiſenbahnländern bereinigt, berechtigte Forderungen begleicht und eine Klage vor dem Staatsgerichtshof zu vermeiden ver⸗ ſucht. Bayern, das 4,5 Mill. Mark für 1931 und 1932 insgeſamt verlangt, hat bereits mit einer be⸗ ſchleunigten Feſtſtellungsklage beim Staatsgerichts⸗ hof gedroht. Es iſt die Pflicht der neuen Reichs⸗ regierung, dieſem Konflikt aus dem Wege zu gehen, i f 1„%% 15 geſchärft, folglich die Dauer des Feſtungsarreſtes oder der Arbeitshausſtrafe verhältnismäßig, oder letztere mit Willkomm und Abſchied verknüpft ſogleich in Zuchthausſtrafe verwandelt, wenn die That ſelbſt ſchon die Todesſtrafe nach ſich zöge, auf eine ſchärfere Art derſelben erkannt werden. 12. Iſt endlich zur Unterſtützung eines ſolchen Widerſtandes oder auch nur bei Gelegenheit desſelben ein Aufruhr und Tumult erregt worden, ſo ſol⸗ len an dem Urheber desſelben die in den bisherigen Geſetzen verordneten ſchweren Leibes⸗ und Lebensſtrafen nach aller Strenge und ohne die geringſte Nachſicht voll⸗ zogen werden.“ Man ſieht, daß auch vor hundert Jahren nötigen⸗ falls ſehr energiſch durchgegriffen wurde, zumal wenn es ſich um einen Angehörigen des„ganz gemeinen Bürger⸗ oder Bauernſtandes“ handelte; wie über⸗ haupt die ganze Verordnung von einer nicht gerade demokratiſchen Anſchauung über die Gleichberechtt⸗ gung der verſchiedenen Staatsbürger zeugt. Was im übrigen ſo diskret mit Willkomm und Abſchied be⸗ zeichnet wird, bedeutet, daß der Betreffende beim Strafantritt und bei ſeiner Entlaſſung eine in allen Einzelheiten genau reglementierte Tracht Prü⸗ gel bekam. i Wir ſind ja beſcheiden geworden in den letzten Jah⸗ ren und ſo könnten wir faſt geneigt ſein, dieſe Ent⸗ wicklung von einer Strafe bei Waſſer und Brot und Prügeln hin zu dem Zuchthaus unſerer Tage faſt als einen Fortſchritt zu betrachten. Vor allem aber wol⸗ len wir weiterhin hoffen, daß möglichſt bald Zeiten kommen möchten, in denen ſo drakoniſche Maßnahmen, wie ſie der Erlaß vom 23. April 1832 ſowie die Not⸗ verordnung vom 14. Juni 1932 enthalten, überhaupt nicht mehr nötig ſein werden, unſerem Volk und je⸗ dem Einzelnen zu Nutz und Frommen. H. Chr. Sch. Aus dem Schriesheimer Gemeinderat j. Schriesheim, 14. Dez. Der Gemeinderat genehmigte die Vereinbarung der Aufteilung der Gemeindejagd unter den drei Pächtern in zwei Jagoͤbezirke: Jagdͤbezirk 1, der nördliche Teil des Waldes und Feldes gegen Leutershauſen zu, ge⸗ hört den Pächtern Baumſchulenbeſitzer Huben⸗ Ladenburg und Hirſchwirt ſen agoͤbezirk 2, der ſüdliche Teil des Waldes und Feldes gegen Doſſenheim, Direktor Dr. Vol z⸗ Heidelberg, der dadurch, daß ihm auch die Doſſen⸗ heimer Jagd gehört, ein abgeſchloſſenes Jagdgebiet erhält. Bürgermeiſterwahl in Jugenheim U Jugenheim, 14. Dez. Bei der Stich⸗ wahl um den Bürgermeiſterpoſten zwiſchen den beiden überparteilichen Kandidaten Hof⸗ meyer und Dreher entfielen bei 89 v. H. Waßl⸗ beteiligung auf Phil. Hofmeyer 452(am 27. 11. 150) Stimmen und Dreher 422(251) Stimmen. 24 Stimm⸗ zettel waren ungültig. Herr Hofmeyer iſt ſomit zum Bürgermeiſter gewählt. UU Laudenbach, 14. Dez. Das für dieſen Winter zum Hieb vorgeſehene Nutz⸗ und Brennholz ſoll nach einem Beſchluß in der füngſten Gemein derats⸗ ſitzung von den Wohlfahrtserwerbsloſen im Tag⸗ lohn aufgearbeitet werden. Mit den Arbeiten wurde am Montag, 12. Dez., begonnen. Es werden etwa 25 Arbeiter auf 4 Wochen Beſchäftigung finden.— Auf das Allmendgut ſollen in dieſem Winter 800 bis 1000 Stück Frühzwetſchgenbäume gepflanzt werden. Die Koſten ſind auf zwei Jahre verteilt von den Genußberechtigten zu erſtatten— Beim Landes⸗ arbeitsamt Stuttgart wird die weitere Ausebnung von Grabenaushub auf den Wieſen mit insgeſamt 6000 Tagewerke im Wege des freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes beantragt. Fageokaleucles Donnerstag, 15. Dezember Nationaltheater: Zum letzten Male:„Die Journaliſten“, Luſtſpiel von Guſtav Freytag, Miete I 11, Anf. 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Goſparone“, Operette von Carl Millöcker, für die Freie Vollsbühne, Anfang 19.90 Ühe. Planetarium: 16 Uhr Vorführung Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle: Lichtbildervortrag von Dr. Grete Barnaß⸗Mannheim über„Goethes Fauſt in der bildenden Kunſt“(Abteilung AK) Anfang 20.15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Kabarett. Tanz: Cafaſö. Palaſtholel, Pavillon Kaiſer, Pfalzban⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Lichtſpiele: Alhambra:„Jonny ſtiehlt Europa“.— Palaſt⸗Theater:„Teilnehmer antwortet nicht“.— Untiverſum:„Die Galavorſtellung der Fratelli⸗ nis“ und Bühnenſchau— Rory Theater: „Fürſt Seppl“.— Capitol:„Hölzerne Kreuze“.— lorio⸗Palaſt:„Rauſchgift um Florence“.— Scala⸗Theater:„Das blaue Licht“.— Schau⸗ burg:„Der Schrei der Maſſe“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattenthegter und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshaken“. Geöffnet werktags von 10—13 und 1416 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnabme Montags] von 10—18 und 14— 16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag,. Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, ſew. von 19.90—21.30 lihr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Billiger Koks Städt. Wasser, 628 U. Cekbizttätswolke durch die in der Zeit vom 15.81. Dezember 1932 zum Preise von 0 40 RI. 1. Pro Zir. ab Werk Luzenberg für jede Sorte. Jedoch nur bis zu höch- stens 10 Ztr. je Bestellung. Bei Zufuhr RM..20 pro Ztr. * Krauth⸗Leutershau⸗ —— — — N 7 7 1 — 5 r 3 Donnerstag, 15. Dezember 1932 Neue Rundfunk Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ellen im Juni 19 337 Verſammlung von 80 Regierungsvertretern in Madrid— Gründung eines Weltnachrichtenvereins— Seenotwellen Eine Rieſenkonferenz iſt zu Ende gegangen. Nicht weniger als 80 Regierungsvertreter und 85 An⸗ gehörige von Telegraphengeſellſchaften, abgeſehen von den Intereſſenten der Induſtrie und des Han⸗ dels, waren drei Monate lang in Madrid verſam⸗ melt, um über die künftige Verbindung zwiſchen den Völkern ſowohl im Aether als auch auf dem Draht⸗ wege zu beraten. Wenn es auch manchmal recht ſtürmiſch auf dieſer Konferenz zuging, ſo hat die Oef⸗ fentlichkeit doch recht wenig von den Beratungen erfahren, obwohl ſie von entſcheidender Bedeutung für den künftigen Handelsverkehr, vor allem die lebenswichtigen Erportintereſſen der Länder ſind. Das bedeutendſte Ergebnis der Konferenz iſt die Gründung eines Weltnachrichten ver⸗ eins und die Anſchließung eines Weltnachrichten. vertrages, der das geſamte Nachrichtenweſen umfaßt. In dieſem Abkommen ſpielt der Rundfunk eine be⸗ deutende Rolle, nachdem er in den letzten Jahren ſich zu dem vielleicht wichtigſten Faktor des inter- nationalen politiſchen und geiſtigen Lebens empor⸗ gerungen hat. Das haben auch alle Staaten er⸗ kannt. Sie haben ſich bemüht, eine möglichſt ſtarke Poſition in bezug auf den Rundfunk zu erringen, woraus ſich während der Verhandlungen ziemlich ſtarke Gegenſätze ergeben haben. Ganz beſonders in der Frage der Wellen⸗ verteilung war eine Einigung nicht zu er⸗ zielen, weshalb man ſich mit der Kompromißlöſung zu⸗ frieden geben mußte, eine neue Konferenz ein⸗ zuberufen. Immerhin wurde in grundſätzlichen Fragen ſoweit eine Einigung erzielt, daß bereits die Richtlinien für die neue Konferenz vereinbart wer⸗ den konnten. So wurde der bisherige Wellenbereich der langen Wellen, der ſich von 1876 bis 1340 Meter beſchränkte, bis herunter auf 1131 Meter er⸗ weitert. Dagegen konnte der Bereich der Haupt⸗ rundfunkwellen nicht weiter ausgedehnt wer⸗ den, da ſich daran die Seenotwelle anſchließt, die im Intereſſe der Sicherheit des menſchlichen Lebeus nicht verengt werden darf. Es wurde zunächſt nur eine vorläufige grobe Einteilung der Rundfunk⸗ wellen vorgenommen, während die endgültige Einteilung auf einer inner⸗ europäiſchen Konferenz, die im Juni 1933 in der Schweiz auf Einladung der dortigen Bundesregierung ſtattfinden wird, beſtimmt werden ſoll. Um die Sicherheit auf der berühmten Welle von 600 Meter, der Seenotwelle, noch weiter zu er⸗ höhen, iſt der allgemeine Verkehr auf dieſer Welle noch weiter eingeſchränkt worden, indem man auf der ganzen Erde elf Zonen abgegrenzt hat, in denen die Uebermittlung nur eines beſtimmten Telegramms nach Vorſchrift geſtattet iſt. Dem Not⸗ anruf der Schiffe ſoll im allgemeinen das Alarmzeichen vorangehen, das in der Lage iſt, be⸗ ſtimmte Arten von Empfängern automatiſch einzu⸗ ſcharten. Für den Nordatlantik und einzelne andere Gebiete ſind beſondere Abkommen getroffen worden. In Anbetracht der bedeutenden Entwicklung, die die Verwendung des Fernſprechers namentlich für kleinere Schiffe neuerdings genommen hat, iſt be⸗ ſtimmt worden, daß das einfache Zeugnis für Funk⸗ fernſprecher ausreicht, um auch Funkfernſprechſender ſtärkerer Leiſtung als bisher von ſolchen Funkern bedienen zu laſſen, die nur das einfache Zeugnis beſitzen. Das ſogenannte Senderzeugnis„B“ ſoll künftig fortfallen, damit möglichſte Einheitlichkeit, in der neuen Regelung herrſcht. Ein großer Fortſchritt iſt dadurch erreicht, daß die Bord⸗ und Küſtengebühren für Preſſe und Wetter⸗Telegramme um 50 Prozent her⸗ abgeſetzt worden ſind. In der gleichen Weiſe wie das Funkweſen iſt auch das Fernſprechweſen neu zu organiſie⸗ ren. Es handelt ſich jedoch hierbei mehr um tech⸗ niſche Beſtimmungen, die für die Oeffentlichkeit von untergeordnetem Intereſſe ſind. Lediglich über den Telegrammverkehr ſind noch einige bemerkenswerte Be⸗ ſchlüſſe zu berichten. Mit großer Mehrheit iſt das Fünfbuchſtabenwort gegenüber dem bisherigen Zehnbuchſtabenwort beſchloſſen worden, wenn auch die Handelskammern der beteiligten Länder mit dieſer Maßnahme nicht einverſtanden waren. Bei dem eingeſchränkten Telegrammverkehr, der ſich in⸗ folge der Wirtſchaftskriſe ergeben hat, bietet zwar das Fünfbuchſtabenwort im Augenblick Vorteile, aber bei einer konjunkturellen Auſwärtsentwicklung würde man ſicherlich wieder gerne zum Zehnbuch⸗ ſtabenwort zurückkehren. Mit fünf Buchſtaben laſſen ſich insgeſamt 450 000 Kunſtwörter bilden, was von der deutſchen Handelswelt als ausreichend be⸗ zeichnet worden iſt. Der Vermerk CD zur Bezeichnung der Tele⸗ gramme in verabredeter Sprache bleibt gebühren⸗ frei. Endlich iſt es auch erreicht worden, daß künf⸗ tig dringende Preſſetelegramme zu⸗ gelaſſen ſind. Die Gebühr wird nach dem Satz gewöhnlicher Privattelegramme berechnet. Den Die chineſiſche Mauer internationalen Verkehr hofft man dadurch zu be⸗ leben, daß man die Wortgebühren für dringende Telegramme vom Dreifachen auf das Doppelte der gewöhnlichen Sätze geſenkt hat. Ferner ſind auch für den Brieftelegrammverkehr neue billige Ge⸗ bührenſätze geſchaffen worden, wobei eine Mindeſt⸗ wortzahl von 25 vorgeſehen iſt. Eine wichtige Neueinführung ſind die Wetter⸗ dienſttelegramme der Internationalen Me⸗ tebrologiſchen Organiſation; im Hinblick auf die ſtän⸗ dig zunehmende Bedeutung der Wetterberichterſtat⸗ tung genießen ſie einen Gebührenerlaß von 50 v. H. Dieſe wenigen Beiſpiele zeigen, daß auf allen Gebieten eine Verbilligung bis zum äußerſten durchgeſetzt wurde, um von der Seite der Nachrich⸗ tentechnik her jedes Hemmnis zu einer Aufwärts⸗ entwicklung der geſamten Weltwirtſchaft zu beſeiti⸗ gen. Die Beſchlüſſe ſind auf lange Sicht gefaßt, denn die nächſte Weltkonferenz findet erſt im Jahre 1937 ſtatt. Als Konſerenzort iſt Kairo gewählt worden. ſoll Autoſtraße werden Blick auf die Große Mauer, die gewaltige Verteibigungsanlage des alten China Selbſtmord mit 16000 Volt Eine Selbſtmordaffäre, wie ſie phantaſtiſcher nicht erdacht werden kann, hat jetzt in Budapeſter Ge⸗ ſellſchaftskreiſen großes Aufſehen hervorgerufen. Der Selbſtmörder iſt ein zwanzigjähriger Or⸗ gelkünſtler, der Sohn eines Staatsekretärs, der ſich bei den Oberen Zehntauſend außerordent⸗ licher Beliebtheit erfreute. Der junge Mann war gern geſehener Gaſt bei allen vornehmen Veran⸗ ſtaltungen, wegen ſeiner großen muſikaliſchen Be⸗ gabung allgemein verehrt. Dieſer Tage meldete der Stationschef von Bia Torbagy, jenes Ortes, der durch das Eiſenbahn⸗ attentat Sylveſter Matuſchkas Weltberühmtheit er⸗ langt hat, daß auf der Bahnſtrecke nach Budapeſt ein Erdſchluß vorliegen müſſe. Da auf dieſem Ab⸗ ſchnitt Experimente mit elektriſchen Bah⸗ nen gemacht wurden, bei denen jedoch bisher nie Unregelmäßigkeiten eingetreten waren, ſchien es verdächtig, daß die Stromleitung mit der Erde in Das Wunderbild von Dünaburg In der aus dem Weltkriege bekannten Stadt Dünaburg und jetzigen Provinzialhauptſtadt der Provinz Lettgallen lebt ſeit einer Reihe von Jahren eine alte ruſſiſche Lehrerin. Im Beſitz der alten Dame befand ſich als uraltes Familienſtück ein Bild des heiligen Nikolaus, eines der am meiſten verehrten Heiligen der griechiſch⸗katholiſchen Kirche. Dieſes Bild war im Laufe der Jahrhunderte von Staub und dem Qualm der ewigen Lampe vollſtän⸗ dig unkenntlich geworden. Die alte Dame hatte da⸗ her beſchloſſen, das Bild, das nach den Satzungen der griechiſch⸗katholiſchen Kirche nicht vernichtet werden darf, auf dem Friedhof beiſetzen zu laſſen. Da trat die Bedienerin der alten Dame an ſie mit der Bitte heran, ihr es zu überlaſſen. Die Lehrerin ſchenkte ihr auch das Bild, und die Dienerin hängte es in ihrer Stube auf und verrichtete vor ihm Gebete. Und nun geſchah ein Wunder. Das dunkle, beinahe ſchwarze Bild begann ſich zu erhellen. Allmählich trat immer ſchärfer die Geſtalt a des Heiligen hervor, zuletzt wurde es ganz klar. Die Kunde davon ver⸗ breilete ſich raſch unter den Gläubigen Dünaburgs. In hellen Scharen ſtrömten ſie herbei, um das Wun⸗ der zu ſehen und vor dem Bild ihre Andacht zu ver⸗ richten. Bald erſchienen auch die berufenen Diener der Kirche, um ſich von dem Wunder zu überzeugen, und es heißt, daß der hochwürdige Abt eines benach⸗ barten Kloſters dem alten Fräulein in richtiger Er⸗ kenntnis der Sachlage eine anſehnliche Geld⸗ ſumme für das Wunderbild geboten hat. Doch die gute Alte wollte ſich von ihm nicht mehr trennen. Vielleicht auch, weil jeder der zahlreichen Wallfahrer eine kleine Spende für Kerzen und Weihöl hinter⸗ ließ. Schon begann ſich auch der griechiſch⸗katholiſche Biſchof Lettlands für das Wunderbild zu intereſſie⸗ ren, da ſtellte ſich plötzlich heraus, daß die Dienerin das Bild mit Seife und Lappen tüchtig geſcheuert und es dann an die ſonnige Wand ihrer Stube ge⸗ zängt hatte. Davon erfuhren Chemiker, die den Sach⸗ verhalt ſofort in die Zeitung brachten und auf dieſe Weiſe den Nimbus des Heiligenbildes zerſtörten. Seltſamerweiſe beginnt nun das Bild wieder dunkel zu werden. Es heißt, daß die profanen Ent⸗ hüllungen den Heiligen ſo erzürnt hätten, daß er ſich wieder dem Blick der Neugierigen entzieht. Die mil⸗ den Gaben aber fließen ſo reichlich weiter, daß der Lebensabend der alten Dienerin geſichert ſein dürfte. Kontakt gekommen ſein ſollte. Man glaubte, daß je⸗ mand vielleicht mit Abſicht die Leitung verdorben habe und alarmierte ſoſort die Budapeſter Polizet. In der Nacht noch fuhren die Detektive in einem Tender bei Fackellicht die Strecke ab. Als ſie zu dem Abſchnitt 164 gelangten, be⸗ merkten ſie, daß eine elektriſche Schnur über der Stromleitung hing. Mit größter Vorſicht ging man an die Unterſuchung. Plötzlich entdeckte man neben dem Bahndamm die Leiche eines jungen Mannes. Um den Hals und den rechten Arm hatte er einen elektriſchen Draht ge⸗ wickelt, deſſen Ende über die Stromleitung gewor⸗ fen war. Die Kleider waren teilweiſe ganz ver⸗ brannt und der Leichnam wies ſchwere Bran d⸗ wunden auf. Bevor man eine nähere Unter⸗ ſuchung wagte, mußte man erſt dafür ſorgen, daß die Spannung von 16 000 Volt abgeſchaltet wurde. Die kriminaliſtiſchen und ärztlichen Recherchen er⸗ gaben, daß der junge Mann, Stephan Szanto, ſich erſt ſeiner Kleider entledigt hatte, ſich dann um den nackten Körper den elektriſchen Draht band, ſich daun wieder ankleidete und das Ende des Drahtes auf die Hochſpannungsleitung geworfen hatte. Im ſelben Moment mußte er tot umgeſtürzt ſein. Das Motiv dieſes ſeltſamen Selbſtmords war an⸗ ſcheinend eine Nervenzerrüttung, die ſich der Zwan⸗ zigjährige durch ſein unermüdliches, übertriebenes Muſikſtudium zugezogen hatte. Der traurige Vor⸗ fall hat natürlich in Budapeſt großes Aufſehen her⸗ vorgerufen. Ein neues deutſches Großtankſchiff läuft vom Stapel In Hamburg lief der 18 000 Tonnen große Petroleum⸗Taukdampfer„D. L. Harper“ vom Stapel Haus Doorn, die Beſitzung des früheren deutſchen Kaiſers Geſchichte um das Brioͤge Der Präſident des norwegiſchen Bridge⸗Ver⸗ bandes, Kapitän Johannes Brun, hielt in Oslo unter großem Andrang des Publikums einen Vor⸗ trag über den Siegeszug des Bridge⸗Spiels durch die Welt. Er erzählte u.., daß Culbertſon, der Weltchampion des Bridge⸗Spiels, im Laufe eines Jahres zu einem Millionenvermögen gelangen konnte. Culbertſon gilt in Amerika als größte und unbeſtrittene Autorität des Bridge. Vor einiger Zeit kam er auf den Gedanken, Perſonen, die ſich als Bridgelehrer betätigen möchten, einer Art Examen zu unterwerfen. Nach gut beſtandener Prüfung er⸗ halten die Anwärter ein von Culbertſon unter⸗ ſchriebenes Zeugnis, in dem ihnen beſcheinigt wird, daß ſie die Regeln des Bridge⸗Spieles vollkommen beherrſchen und ſich für den Unterricht eignen. Auf dieſe Weiſe entſtand in Amerika eine neue Berufskategori:: Magiſter des Bridge⸗ Spiels. Da das Zeugnis von Culbertſon keines⸗ falls unentgeltlich erteilt wird, ſondern mit dem Be⸗ trage von 250 Mark bezahlt werden muß, geſtaltete ſich die Sache zu einer ſehr ergiebigen Einnahme⸗ quelle für den erfindungsreichen Bridge⸗Groß⸗ meiſter. Im Laufe der letzten Monate wurden von Cul⸗ bertſon über 3000 Zeugniſſe erteilt, die ihm die nette Summe von 800 000 Mark einbrachten. Zu welchem Grade der Beſeſſenheit manche paſſionierten Bridge⸗Spieler gelangen, iſt aus einem tragiſchen Fall erſichtlich, der ſich vor kurzem in Cineinnatt er⸗ eignete. Ein Mann, der zu den beſten Kreiſen der dortigen Geſellſchaft zählte, erſchoß während einer Bridge⸗Partis im Wutanfall ſeinen Gegenſpieler wegen eines von ihm begangenen groben Fehlers. Den Polizeibeamten, der übrigens ſelbſt leidenſchaft⸗ licher Bridge⸗Spieler war, erklärte der Mörder: „Könnten Sie den anders verfahren einem Menſchen gegenüber, der auf ein negatives Contra paßte?“ Ein Mann roltet die Hunde einer Stadt aus Die Bürger und die Polizei der Stadt Blackpool in Lancaſhire jagt ſeit Tagen nach einem Unbekann⸗ ten, der von der Mordleidenſchaft geradezu beſeſſen iſt. Glücklicherweiſe läßt er ſie aber nicht an Men⸗ ſchen, ſondern an Hunden und Katzen aus. Da jedoch die Bürger von Blackpool ſehr tierliebend ſind und ihre ganze Stadt nicht von Hunden entvölkern laſſen wollen, haben ſie eine Art„Bürgerwehr“ eingerichtet, die dem Hundevampir auf den Pelz rücken ſoll. Allein in den letzten fünf Tagen hat der Maſſenmörder 500 Hunden das Lebenslicht ausgeblaſeu. Aber auch die Katzen finden kein Wohlgefallen vor ſeinen Augen. Täglich liegen in den Straßen von Blackpool dutzende vergiftete Katzen und verbreiten einen peſtilenzartigen Geruch. Der geſamten Einwohnerſchaft hat ſich natürlich eine ſtarke Erregung bemächtigt. Nicht nur hygieni⸗ ſche Gründe ſind maßgebend, ſondern in noch größe⸗ rem Maße iſt es die Liebe zu den Hunden, die die Empörung gegen den Hundevampir ſteigert. Der Mann muß ganz raffiniert zu Werke gehen. Denn viele Hunde, die gegen Fremde außerordent⸗ lich mißtrauiſch ſind und kaum etwas zum Fraß an⸗ nehmen, ſind die Opfer des Hundemörders geworden. Außerdem iſt erſchreckend das Bewußtſein, daß ber Mann über enorme Giftvorräte verfügen muß. Denn das Fleiſch, das er den Tieren vorwirft, iſt mit ſo viel Gift durchtränkt, daß die Tiere in wenigen Minuten tot ſind. Große Trauer iſt über Blackpool hereingebrochen. Faſt alle Familien haben ein Opfer zu beklagen und die Kinder kommen aus dem Heulen gar nicht her⸗ aus. Ihre kleinen und großen Spielkameraden ſter⸗ ben dahin und ein elender Mörder iſt am Werk, der ganzen Hunde⸗Einwohnerſchaft den Garaus zu machen. Ein Mäoͤchen entpuppt ſich als Mann Der Leiter einer höheren Schule in der ita⸗ lieniſchen Stadt Florenz erlebte kürzlich eine un⸗ geahnte Ueberraſchung. Fräulein Tereſa Car⸗ dellino, die die Anſtalt zwei Jahre lang beſucht hatte, erklärte ihm am Tage nach der glänzend be⸗ ſtandenen Priifung, ſie wünſche hinfort als Mann zu leben und anerkannt zu werden. Zu dieſem Zwecke habe ſie bereits die erforderlichen gericht⸗ lichen Schritte getan. Tatſächlich kbunte„Tereſa“ den Beweis führen, daß ſie infolge einer falſchen Eintragung in das Geburtsregiſter, vögleich männlichen Geſchlechts, als Mädchen aufgewachſen und erzogen worden war. Die Lehrer der Anſtalt hatten an der Schülerin nichts Anormales entdeckt. Den Mit⸗ ſchülerinnen war aufgefallen, daß„Tereſa“ ſich am Morgen regelmäßig raſierte. Da ſie ſich aber ſonſt, auch in ihrer Kleidung, in jeder Weiſe weiblich be⸗ nahm, ſo nahm man an dieſer Beobachtung keinen Anſtoß. Vor dem Beſuch der Anſtalt in Florenz hatte„Tereſa“ in ihrem Heimatort Cuneo 185 Lehrerin gewirkt und einer Mädchenklaſſo Turnunterricht gegeben. Auch dabei war niemandem etwas aufgefallen.„Tereſa“ iſt jetzt 24 Jahre alt Donnerstag, 15. Dezember 1932 IAANDELS- b IRTSCHAFTS-ZE ler Neuen Mannheimer Zeitung 1 Mittag-Ausgabe Nr. Mehr Akfivifäf in der Privafwirischaff! Dr. Krupp von Bohlen über die Auigaben und die veranfworilichkeif der persönlichen privaſen Iniſfiafive Forderungen der Wirischafi O Berlin, 15. Dez.(Eig. Dr.) Die geſtern nachmittag abgehaltene Hauptausſchuß⸗ Sitzung des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie wurde durch eine programmatiſche Anſprache des Vorſitzenden Dr. Krupp von Bohlen und Halbach eröffnet. Der Redner gab einen Rückblick auf das verfloſſene Jahr, das auf internationalem Gebiet vor allen Dingen den endgültigen Schlußſtrich unter die unſelige Reparationsfrage geſetzt habe. Da aber die interallitierte Verſchuldung noch nicht geklärt und der Wirtſchaftskrieg weitergegangen ſei, ſo könne man durchaus noch nicht von einer Beſſerung der Kredit⸗ und Handelsbeziehungen ſprechen. Trotzdem ließen günſtige Anzeichen auf dem Geld⸗ und Rohſtoff⸗ markte die Hoffnung zu, daß der Tiefpunkt der Kriſe überwunden ſei. Dieſe Feſtſtellung ſei deswegen wichtig, weil Ordnung im Innern erſt geſchaffen werden könne, wenn die außenwirtſchaftlichen und außenpolitiſchen Fragen ihre Regelung gefunden hätten. Damit ſolle aber keineswegs einer inneren Politik„des Abwartens“ das Wort geredet werden. Ein Zögern oder eine Fortſetzung falſcher Metho⸗ den auf dem Gebiete der inneren Politik würden dazu führen, daß Deutſchland ein Kriſenherd bleibe, auch wenn international eine Beſſerung eingetreten wäre. Innerpolitiſch habe das vergangene Jahr insbeſondere die fehr bedeutungsvollen Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und ſozial⸗ polttiſchen Maßnahmen des Kabinetts Papen ge⸗ Pracht. Ihre Grundtendenz, daß die weſentlichſte Kraft im Wirtſchaftsleben die perſönliche, private Initiative ſei, habe eine gewiſſe Vertrauenswelle hervor- gerufen. Die neuen Maßnahmen ſeien als ein ernſter Verſuch der Regierung zu bewerten, eine Belebung der Wirtſchaft von der perſönlichen Initiative her auszulöſen. Inzwiſchen ſeien Anſätze zu einer Belebung der Wiriſchaft und zu einer Verminderung der Arbeitsloſigkeit als erſte Auswirkungen der Notverordnungen zu beobachten. Es wäre verhängnisvoll, wenn der Einſatz aller produktiven Kräfte der Wirtſchaft durch partei⸗ politiſche Umſtände zunichte gemacht werden würde. Der Vertagungsbeſchluß des Reichstages habe erfreulicher⸗ meiſe die politiſche Spannung der letzten Zeit erheblich ge⸗ lockert. Die Regierung Schleicher möge die Grundlinien des Programms Papen wah⸗ ren und vor allen Dingen kredit⸗ und währungspolitiſche Experimente verhindern. Der Reichsverband habe es ſtets abgelehnt, Art von Parteipolitik zu treiben. Er müſſe ſich aber auf das Entſchiedenſte dagegen zur Wehr ſetzen, daß durch die Parteipolitik der Wirtſchaft immer neue Schwierigkeiten in den Weg gelegt würden. Es müſſe ein Strich gezogen werden unter alle Maß⸗ nahmen, durch die das privatwirtſchaftliche Syſtem künſt⸗ lich ſeiner normalen Weſenszüge entkleidel worden ſei, irgendeine unter die Tendenz, der Wirtſchaft ohne Rückſicht auf ihre Leiſtungsfähigkeit immer neue Laſten aufzuerlegen und vor allem unter das böſe Kapitel der„Subventionswirt⸗ ſchaſt.“ Dabei ſei zu betonen, daß von der Induſtrie ſelbſt Subventionen nur in ganz vereinzelten Fällen in An⸗ ſpruch genommen worden ſeien. Wenn man von Regie⸗ rungsſeite her zahlenmäßig gebundene Richtlinien für Einkünfte der Leiter ſtaatlich ſubventionierter Be⸗ triebe erlaſſen wolle, ſo ſei es vor allem Pflicht der Betrof⸗ fenen, durch eigenes Vorgehen ſolchen Maßnahmen von vornherein den Boden zu entziehen. Jeder, der um ſtaatliche Subventionen eingekommen ſei, aber auch jeder, der ein Werk leite, das mit Verluſt arbeite, ſollte ſich hin⸗ ſichtlich ſeiner Anſprüche auf feſte Bezüge die größte Zurückhaltung auferlegen und ſich beſſer mit der Hoffnung begnügen, ſich in beſſeren Zeiten durch Beteiligung am Gewinn einen zuſätzlichen Entgelt für ſeine Arbeit und für ſeine Verantwortung zu verſchaffen. Mehr noch, als dies vielleicht in der Entwicklung der letzten Jahre jedem Einzelnen von uns gegenwärtig war, müſſen wir alle uns deſſen bewußt bleiben, daß nur perſönliche Verantwortung die Grundlage jeder wirklich privatwirtſchaftlichen Tätigkeit bilden kann und bilden muß, Verantwortung, durch die eben auch das volle Riſiko des Gelingens oder Mißlingens von den Verantwortlichen ſelbſt getra⸗ gen werden will und ſoll. Frei im Raume ſteht natürlich auch der Höchſtverantwort⸗ liche nicht, er iſt gebunden durch Geſetz und Sitte, in Auskunff in der Die GV. der Gelſenkirchener Bergwerks AG., Eſſen, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1931/32(6,29 Mill.„ Gewinnvortrag). Der Aq. Vor⸗ ſitzende, Gen⸗Dir. Dr. Voegler, erklärte, die Geſell⸗ ſchaft beabſichtige im Augenblick nicht, Phönix⸗ oder Stahl⸗ vereinsaktien aus ihrem Beſitz von 90,62 Mill./ bzw. 255,9 Mill.„ zu veräußern oder irgendwelche Trausaktio⸗ nen damit vorzunehmen. Von den Bürgſchaften ſeien rd. 8 Mill. an Gemeinſchaftsgeſellſchaften der In⸗ duſtrie gegeben und 7,5 Mill. durch Rückbürgſchaft ſicher⸗ geſtellt. Durch das Konſortialgeſchäft mit dem Rheiniſche Braunkohlen⸗Paket ſollte der reine Bergwerksbeſitz ver⸗ ſtärkt werden; das Paket wurde gegen Harpener⸗Aktien eingetauſcht. Bei der Dividenden lo igkeit der Gelſenkirchener Bergwerks AG. ſei der Rückgang der deut⸗ ſchen Stahlproduktion um ca. 70 v. H. und der Kohlen⸗ erzeugung um ca. 50 v. H. zu berückſichtigen. Der Flotow⸗Bericht ſei von dem neuen Aktionär, dem Reich, angefordert worden; ob er veröffentlicht werde, ſei ungewiß. Zu dem Problem Stahl⸗Verein— Phönix werde die Verwaltung erſt Stellung nehmen können, wenn bei dieſen Geſellſchaften Veränderungen akut werden. Auf Grund der Aktienrechtsnovelle wurden von dem bisherigen Aufſichtsrat von 51 Köpfen nur 24 Mitglieder wiedergewählt, neu hinzutreten Geh.⸗Rat von Flot o w Problemafik des freiwilligen Arbeifsdiensfes Eine Rede des Reichsarbeiisminisfers Dr. Syrup * Berlin, 15. Dez.(Eig. Dr.) Die Vereinigung der deutſchen Arbeit⸗ geber verbände hielt am 13. und 14. Dez. in Berlin Sitzungen ihres Vorſtandes und Hauptausſchuſſes ſowie ihre ordentliche Mitgliederverſammlung ab. 8 Die Mitgliederverſammlung wurde durch den Vorſitzenden Generaldirektor Dr. Ing. e. h. Koettgen eröffnet. Dr. Kvettgen führte u. a. aus, daß, wenn auch gegenüber dem Vorfahre gewiſſe Entſpannungen im Bilde der Welt⸗ wirtſchoft und der deutſchen Wirtſchaft zu erkennen ſeien, eine grund ſätzliche Wano lung der deutſchen Wirt⸗ ſchaftslage nur dann zu erwarten ſei, wenn nicht poli⸗ tiſche Einwirkungen von innen und außen neue Hemmungen und Rückſchläge herbeiführen. Vom neuen Reichskabinett erwarte die Vereinigung, daß es an der wirtſchaftlichen Grundidee der früheren Regierung, die eine organiſche Heilung unſerer wirtſchaftlichen und ſozialen Nöte nur von einer Belebung der privaten Wirtſchaſtsführung erwortete, ſeſt⸗ halte. Was die Wirtſchaft vor allem brauche, ſei Ruhe und Stetigkeit, Vermeidung ſtändiger Aenderungen der geſetzlichen Grundlagen in Wirtſchaft und Staatspolitik, Sicherung der Kalkulation auf weite Sicht und damit die Wiederherſtellung von Vertrauen auf unternehmeriſcher Initiative. Den Geſchäftsbericht erſtattete das geſchäftsführende Präſidtalmitglied Regierungspräſident Dr. Brauwei⸗ Jer, der ſich u. a. eingehend mit der Frage der Arbeits⸗ beſchaſfung und der Abgrenzung zwiſchen öffentlicher und privater Auftrogsgobung befaßte. Im Verlauf der Tagung nahm auch der Reichsarbeits⸗ mintiſter Dr. Syrup das Wort. Er legte eingehend die Bedingungen dar, die die Sachwalter des Freiwillti⸗ gen Arbeitsdienſtes an die Arbeiten zu ſtellen haben. Generalbedingung ſei der volkswirtſchaftliche Wert der Arbeit. Man müſſe ſich wohl darüber klar ſein, daß jede Arbeitsbeſchaffung mit größeren Riſiken be⸗ haftet ſei, als eine auf natllrlichem Wege ein⸗ tretende Arbeitsvermehrung. Mittelbar volkswirtſchaftliche Arbeiten, wie z. B. Bau von Spiel⸗ und Sportplätzen, ſeien auf ein Mindeſtmaß zurück⸗ geführt worden, obwohl daraus der Vorwurf erwachſen könnte, daß nicht genügendes Verſtändnis für die Beden⸗ tung der Leibesübungen vorhanden ſei. Beſonderer Pru⸗ fung bedürfe die Frage, ob Meliorations arbeiten volkswirtſchaftlich vertretbar oder etwa in Anſehung un⸗ ſerer landwirtſchaftlichen Erzeugungsentwicklung Fehl⸗ anlagen ſeien. Wollte man von ſeiten des Reichskommiſ⸗ ſars in eine ſolche Prüfung eintreten, ſo würde dies die Aufziehung eines neuen Behördenapparates bedeuten, dem er ſich mit Nachdruck widerſetze. 8 Bei pflichtmäßiger Mitarbeit der vorhandenen Behörden brauche der Freiwillige Arbeitsdienſt keine neuen Perſonalkörper. Bei der Forderung, eine vorausſchauende, großzügige Planung von Arbeiten des Arbeitsdlenſtes aufzuſtellen. werde offenbar vergeſſen, daß er als Reichskommiſſar nicht überſehen könne, ob die Inangriffnahme der auf Grund eines beſonderen Planes aufgeſtellten Arbeiten volks⸗ wirtſchaftlich vertretbar und nicht in der Lage ſei, die Geſamtkoſten derartiger Arbeiten zu übernehmen, ſondern auf die ſtarke finanzielle Beteiligung der Träger der Arbeit angewieſen ſei. In den meiſten Fällen wäre bei der finanziellen Notlage der öffentlichen Körperſchaften eine ablehnende Antwort zu erwarten. Das ſchließe natür⸗ lich nicht aus, wichtige Maßnahmen auch von ſeiten des Reichskommiſſars anzuregen und zu fordern. 8 Die richtige und ſinnvolle Ausgeſtaltung der Freizeit der freiwilligen Arbeitsdienſtnehmer habe vor allen Dingen den Zweck, den fungen Menſchen zum Begreifen des eige⸗ nen Lebensſchickſals im Rahmen der Nöte unſerer Zeit und zum Suchen nach Wegen zu neuem Aufſtieg anzuleiten. Bei der hierzu notwendigen Erziehungsarbeit müſſe in weitem Umfang auf die erprobten Kräfte der Jugendgruppen zurückgegriffen werden. 5 Vorſchläge, den Stagt allein als Träger des n e zu laſſen, ſeien nicht unbedenklich. ſei do weifelhaft, ob der Staat überhaupt in der 1 0 fel, 908 ſich aus allein die große volkserzieheriſche Aufgabe zu übernehmen, ohne bei der Jugend ſelbſt von vornherein ſtärlſte Kritik und Oppoſition auszulöſen. Der Staat könne hier wohl nur überwachend und regelnd ein⸗ greifen. Abſchließend ging Dr. Surup noch auf die Frage ein, was nach Abſchluß des Dienſtes aus dem Arbeits⸗ dienſtwilligen werde. Eine Verlängerung der Förderungsdauer über 40 Wochen hinaus komme nicht in Frage, weil dann ent prechend we⸗ niger Arbeitsdienſtwillige herangezogen werden könnten. Eine allgemeine Bevorzugung der jungen Kräfte ſei im Hinblick auf die vielen arbeitsloſen Familienväter unmöglich. Für die ausſcheidenden Arbeitsdienſtwilligen habe die Reichsanſtalt ihre umfangreichen beruflichen Bildungsmaßnahmen in erhöhtem Umfang bereitgeſtellt. Bei den Arbektsdienſtwilligen wachſe der Wille, ſich nach Ablauf der Dienſtzeit durch Selbſthilfe zu ſtützen. Alle dieſe Anſätze zur Selbſthilfe verdienten Beachtung und Unterſtützung.„ Deuische Mühlen vereinigung Ad. Berlin Der Geſchäftsbericht der Allgemeinen Mühlen vereinigung AG., Berlin, legt die Folgen der Regierungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Getreidewirtſchaft für die Mühlen dar. Es ſei eine allgemeine Verbrauchsminderung und eine nicht un beträchtliche Steigerung des Roggenmehl— auf Koſten des Weizenmehlverbrauches zu bemerken. Die Aufhebung der Preisbindungen durch die ſüd⸗ und weſtdeutſchen Kon⸗ ventionen ſei die unausbleibliche Folge geweſen. Die Be⸗ enten der von der Deutſchen Mühlen vereinigung be⸗ treuten ühlen habe im Berichtsjahr noch die Höhe des Vorjahres erreicht, der Roggenmehlabſatz ſei ſogar um ein geringes geſtiegen. Einſchl. 37 789,(39 721) e trag ſchließt das Jahr mit einem Reingewinn von 455 174,(301 789)„ ab, wovon dem Reſervefonds 100 000 (270 000)& zugeführt, 300 000(—), auf Beteiligungen ab⸗ geſchrieben und der Reſt von 55174 4 vorgetragen werden ſollen. Von dem 10 Mill.„ betragenden AK. befinden ſich 70 v. H. bei der Gꝗc und 30 v. H. im gemeinſamen Beſitz der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt und der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe. * Gerling⸗Konzern. Das Geſamtergebnis für das Ge⸗ ſchäftsſahr 1932 wird dem Vernehmen nach wieder recht günſtig ausfallen. In der Sachverſicherung iſt zwar ein Prämienrückgang zu verzeichnen, der hauptſäch⸗ lich durch die allgemeine Wertminderung verurfacht wurde. Im Geſoamtgeſchäft iſt indeſſen eine Minderung des Stornos und Belebung des Neugeſchäfts in den letz⸗ ten Monaten eingetreten. * Richard⸗Kahn⸗Konkurs.— Neue Gläubigerausein⸗ anderſetzungen bei der Kahn⸗Holding. Im Konkurstermin der Induſtrie⸗ und Verwaltungs G. m. b.., Berlin, kam es wieder zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Bankgläubigern einerſeits und der Gruppe SͤKc⸗Fichtel u. Sachs andererſeits, wobei die Bankver⸗ treter erneut verſuchten, den Konkurs richter we⸗ gen Befangenheit abzulehnen, da er nach ihrer An⸗ ſicht die Beſtrebungen der Sͤc⸗Gruppe durch die Stimm⸗ rechtsbemeſſungen einſeitig unterſtütze. Schließlich wurde ein ſiebenköpfiger Gläubigerausſchuß gewählt, dem kein Vertreter der SKF ⸗ Gruppe angehört. * AG. Sächſiſche Werke, Dresden.— Keine Dividende. Die Verwaltung erklärt, daß nach den bisherigen Ergeb⸗ niſſen 1982 die Einnahmen ausreichen, um die Unkoſten, Ztiuſen und planmäßigen Abſchreibungen zu decken. Die aus Bondskäufen erzielten Sondergewinne ſollen zu Son⸗ derabſchreibungen und Rücklagen verwendet werden.(Be⸗ kanntlich mußte ſchon i. V. nach 13,2 Mill. Zuweiſung an die Erneuerungsrücklage und 0,2 Mill. an die geſetzliche Rücklage die Dividende auf das 100 Mill. betragende Ak. ausfallen bei einem Gewinnvortrag von 0,64 Mill.). * Schultheiß⸗Patzeuhofer Brauerei AG., Berlin— 4 v. 6. Dividende. Der AR. der Geſellſchaft ſchlägt der auf den 10. Januar einz sberufenden GB. für das Geſchäftsfahr 1931/32 die Verteilung einer Dividende von 6 v. H. auf die VA. und von 4 v. H. auf die Stel. vort eigener höchſter Freiheit durch ethiſches Wollen und Stre⸗ ben, er iſt gebunden durch Politik und Wirtſchaftslage, ge⸗ bunden vielfach durch vertragliche Bindungen und gemein⸗ ſchaftliche Zuſammenſchlüſſe. Auch dieſe Bindungen alle ſollen in keinem, der ſich Unternehmer nennt, das Gefühl eigener Verantwortung, den Stolz eigener Verantwortung dämpfen, das den erhabenſten Teil menſchlicher Betätt⸗ gungsgrundlage darſtellt. Keiner von uns darf glauben, daß Verbands⸗ und Kar⸗ tellpolitik, daß Partei⸗ oder Opportunitätspolitik den Un⸗ ternehmer in ſeiner Verantwortung ſchwächen, von den Folgen ſeiner Verantwortung entbinden kann. Mehr Aktivität wieder in der Privatwirtſchaft, das iſt ein Wort, das allen— Unternehmern und Arbeit⸗ gebern, Beamten und Angeſtellten, nicht zuletzt den Ar⸗ beitern— zuzurufen ſei, um in einem jeden die Sorge um ſich ſelbſt und um die ihm anvertrauten Aufgaben, den Stolz auf ſeine Verantwortung, die Freude an der Pflicht zu erhöhen, die ein jeder ſich ſelbſt und der Menſch⸗ heit gegenüber trägt. Dr. Krupp von Bohlen und Halbach ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit dem Bekenntnis, daß er die Grun d⸗ bedingungen für eine Beſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage heute durchaus in günſtigerem Lichte ſehe als vor einem Jahre und rief den Politikern in Deutſchland und in der Welt zu: „Macht Schluß mit den politiſchen Syſtemen, durch die ihr die Wirtſchaft in Feſſeln geſchlagen habt! Verlaugt von der Wirtſchaft ein Höchſtmaß an Leiſtungen, aber gebt ihr durch Beſeitigung der partei⸗ und machtpoliti⸗ ſchen Hemmungen eine ehrliche Chance!“ Gelsenkirchen- GV als Vertreter des Reichs, Direktor Karl Götz(Dresdner Bank), Gen.⸗Dir. Haßlacher(Stahlverein) und Berg⸗ rat von Velſen(als Vertreter der ſtaatlichen Zechen). In der unmittelbar an die GV. ſich anſchließenden AR.⸗ Sitzung wurden zu Mitgliedern des Präſi⸗ diums gewählt: Dr. Voegler als Vorſitzender, Dir. Fritz Thyſſen, Geheimrat v. Flotow als ordentliche Mitglieder, ſowie Karl Götz und Dr. Werner Kehl als ſtellvertretende Mitglieder. Gleichzeitig wurde Geheimrat Kirdorf als Ehrenvorſitzender des AR. beſtätigt. Ausgabe von Wertpapieren im Okiober Im Oktober 1932 betrug kt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ die Ausgabe von Wertpapieren 34,4 Mill. /, gegenüber dem Vormonatsbetrag von 42 Mill., iſt alſo ein Rückgang ein⸗ getreten. Abgenommen hat die Ausgabe von Schuldver⸗ ſchreibungen der Bodenkreditanſtalten 27,7 Mill.„ gegen⸗ tber 37 Mill. I im Vormonat. Die Einzahlungen auf die ſteuerfreie Reichsbahnanleihe betrugen im Oktober 0,38 Mill./ gegenüber 0,12 Mill./ im Vormonat. Auch die Ausgabe von Aktien hat ſich gegenüber dem Vormonat erhöht. * Hoffmann u. Engelmann AG, Neuſtadt a. d. H. Die Geſellſchaft(Papierfabrik), die mit 859000 Ack arbeitet, verzeichnet nach 174334/ Abſchreibungen per 30. 6. 32 76 011& Verluſt. Aus der Bilanz(in): Vorräte 637 143, Debitoren 349 124; andererſeits geſetzt. Reſerve 65 334, Oblig.⸗Anleihe 1150 000, Kreditoren 797 195. Unter den wiedergewählten AR⸗Mitgliedern befindet ſich aus Mannheim RA Dr. F. Roſenfelbd. Baſalt AG., Linz a. Rh. Das Inlandsgeſchäft bei der Baſalt AG., Linz a. Rh., war im GJ. 1932 wenig befrie⸗ digend. Infolge der Finanznot der Gemeinden blieben Aufträge von Hdieſer Seite aus, da der notwendigſte Be⸗ darf aus kommunalen Steinbrüchen befriedigt wurde. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm werde ſich vor⸗ ausſichtlich erſt im Frühjahr in der Steininduſtrie aus⸗ wirken. Befriedigend ſei lediglich das Holland⸗Geſchäft. Es ſei trotzoem möglich geweſen, eine beachtliche weitere Sen⸗ kung der Verbindlichkeiten der Geſellſchaft zu erreichen. Burbach-Konzern Die Erdölgewinnung auf Volkenroda Ueber die Eerdölausbeute auf Volken roda äußert ſich die Verwaltung der Burbach Kaliwerke AG. gegenüber Preſſenachrichten, daß infolge der geringen Koſten keine finanzielle Beanſpruchung für den Konzern entſtanden ſei, da die Mehraufwendungen für die Oelproduktion gegenüber der Kaligewinnung gax nicht ſo ſehr ins Gewicht fallen. Die Oelproduktion hat ſich 1931 auf 51000 To. belaufen, alſo auf arbeitstäglich 170 To., 1932 betrug ſie bis Ende November 15 100 To. oder arbeitstäglich 665 To. Ein nderbrand zu Anfang dieſes Jahres hatte einen A all von 50 Arbeits⸗ tagen zur Folge. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſe ausgebrannte Bohrung eine Fläche von höchſtens bis 3 Ha. erſchließt, alſo auf das Geſamtgrubenfeld, das etwa 5720 Hektar groß iſt, keine Bedeutung gewinnt. Auch in dieſem Jahre iſt die Wirtſchaftlichkeit des Oelbetriebes durchaus befriedigend. Die von der Burbach Kaliwerke Ac. 1931 gemachten Aufwendungen in Neuanlagen wer⸗ den durch die Einnahmen aus Oel weit überdeckt. “ Porzellanfabrik Lorenz Hutſchenreuther AG Die GV. beſchloß, nach Genehmigung des 2 das Geſchäftsjahr 1931⸗32, der einen Verl (l. V. aus 418 953, Reingewinn 4 v. a weiſt, das AK. i. e. F. um 1,2 Mill.(darunter 1000 200% Vorratsaktien) auf 7,876 Mill.„ herab⸗ zuſetzen. Der hierdurch noch nicht gedeckte Verluſtreſt von 9 176/ ſoll aus dem Reſervefond gedeckt werden. Der AR. wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wie⸗ dergewählt. In den letzten Mongten ſei eine Bele bung zu verzeichnen, die zu Neueinſtellungen geführt habe. Die Finanzlage der Geſellſchaft ſei günſtig. * Vaumwollſpinnerei Kolbermoor baut eigenes Kraft⸗ werk. Mit einem Koſter wird die Baumwollſpin Selb i. B. chluſſes für von 386 233 J, dende) aus⸗ rei Kolbermoor, an dem Mang⸗ fall ein großes Waſſerkraftwerk mit einer Energieleiſtung von etwa 17 500 Ps errichten, das zur Eigenverſorgung der Baumwollſpinneret Kolbermoor, ſowie der Markt⸗ gemeinde Kolbermoor beſtimmt iſt. * Stillegung des Heroſé⸗Betriebes. Die Firma He⸗ roſe u. Co. in Oeflingen bei Säckingen beabſichtigt die Stillegung ihres Unternehmens wegen Auftrags⸗ mongel. Der etwa 50 Perſonen ſtarken Belegſchaſt iſt die Kündigung zugeſtellt wo Bei dem Unternehmen han⸗ delt es ſich um einen Textilbetrieb. 5 * Erdmannsdorfer für Flachsgarn⸗Maſchinen⸗ Spinnerei und Weberei, Zillerthal i. R. Die GV. geneh⸗ migte den Abſchluß für 1931 und die Herabſetzung des A K. von 3,30 auf 0,99 Mill.„ durch Zuſammen⸗ legung der Aktien im Verhältnis 10:3 zur Deckung des Geſamtverluſtes von 701 742, zur Vornahme von Son⸗ derabſchreibungen mit 2,44 Mill. und Neubildung des Re⸗ ſervefonds mit 0,15 Mill. Ferner wurde die Wieder⸗ erhöhung des AK. auf 1,50 Mill. 4 durch Ausgabe von 210 000„ Stammaktien und 300 000% kumulativen Vor⸗ zugsaßktien beſchloſſen. 5 * Betriebseinſtellung und Jnſolveuz in der oberbadi⸗ ſchen Teigwareninduſtrie. Abſatzſtockung zwang jetzt die Oberbadiſche Teigwaren fabrik Fridolin Rudigier in Mambach bei Zell i. W. den Betrieb bis auf weiteres zu ſchließen. Die Firma iſt ein Opfer der Kaufkraftſchwächung geworden.— Ueber das Vermögen der Teigwarenfabrik Wendelin Roth in Ra⸗ dolfzell wurde der Konkurs eröffnet. Verwalter iſt RA Riedlinger ehenda. Erſte Gl⸗Ve am 11. Jan. 1933. * Schließung der Bonndorfer Seidenweberei bevor⸗ ſtehend? Dem Vernehmen nach beabſichtigt die Seiden ⸗ weberei Stehli u. Co. in Enzingen ihre ſeit Jahren gut beſchäftigte Filialſabrik in Bonndorf zu ſchließen. Hierdurch werden ca. 80 Arbeiter erwerbslos. Von maßgebender Seite wird alles verfſucht, um den Be⸗ trieb aufrecht zu erhalten. * Impreva Ac, Charlottenburg. Die bekannte Nach⸗ folgefirma der Gebr. Himmelsbach AG hat in ihrem Werk Neuenburg a. Rh. wegen Abſatzſtockung weitere Ent⸗ laffungen vornehmen mü 5 arbeiten jetzt noch 12 bis 15 Leute gegen 100—200 in früheren Jahren. * Miinchener Lichtſpielkunſt AG. Die inſolvente Geſell⸗ ſchaft beruft zum 9. Januar eine GV. nach Berlin zwecks Abberufung und Neuwahl von AR.⸗Mitgliebern, Ein⸗ ſetzung einer Reviſionskommiſſion, Beſchlußfaſſung über die Verwertung von Aktiven, insbeſondere des Firmen⸗ rechtes, und Erteilung von Direktiven ain die Verwal⸗ tungsorgane. Die Abendbörſe war bei behaupteten Kurſen ſowohl für Aktien als auch für Renten nahezu geſchäfts los. Die Kuliſſe übte weiterhin Zurückhaltung, auch waren Orders außenſtehender Kreiſe nicht eingetroffen. Von den meiſt ſchwächeren Auslandsbörſen ging ebenfalls keine Anregung aus. Im Verlaufe bröckelten J. G. Farben um Bruchteile eines Prozentes ab. Von Lokalwerten lagen Zellſtoff⸗Aſchaffenburg mit 29 v. H. gut behauptet. U. a. notierten: Neubeſitz 6,55, Altbeſitz 5878, Berliner Handel 88, J. G. Farben 967, Junghans 164, Lahmeyer 113 und Siemens 1257. Anbau von Winfergefreide Um 49 000 ha vergrößeri Nach Mitteilung des Stat. Reichsamtes ergibt ſich auf⸗ grund der Schätzungen für Anfang Dezember, daß auch in dieſem Jahre der Anbau bei allen Winter⸗ getreidearten noch um ein geringes ausgedehnt worden iſt. Die Zunahme gegenüber der Herbſteinſaat 1931 wird im ReichsHurchſchnitt bei Winterroggen auf 0,9 v.., bei Winterweizen auf 0,4 v.., bei Winterſpelz auf 1,4 v. H. geſchätzt. Unter Zugrundelegung dieſer Prozentzahlen dürfte bei Winterrogen eine Vergrößerung des Anbaues um rund 40000 Hektar, bei Winter wei⸗ zen und Winterſpelz um zuſammen rund 9000 Hektar anzunehmen ſein. Karlsruher Produkienbörse * Karlsruhe, 14. Dez. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: An der Marktlage hat ſich nichts geändert. Die Preiſe neigen weiter zur Schwäche, und die Umſätze laſſen zu wünſchen übrig. Notiert wurden in 1 für 100 Kilo: Inlandweizen 2121,25; Inlandroggen 17.25 bis 17,50; Sommergerſte 18,50—20; Futter⸗ und Sortier⸗ gerſte 1617,75; deutſcher Hafer 13,75—14; Platamais 18,75; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchw. Dez.⸗Febr. 2029,50 dto. Inlandmahlung 38,5029; oggenmehl ca. 65proz. 22,75— 23,50; Weizenbollmehl 9,75; Weizenkleie fein 7,75; öto. grob 8,75; Biertreber 10,75—11; Trockenſchnitzel 7,75 bis 8; Malzkeime 10,50—11,50; Eronußkuchen 11,25—12; Palmkuchen 8,50—8,75; Sojaſchrot 10,40—10,50; Leinkuchen⸗ mehl 11,50—11,75; Speiſekartoffeln 3,75—4„.— Rauh⸗ futtermittel: Loſes Wieſenheu 4,75—5; Luzerne 5 bis 5,25; Weizen⸗Roggenſtroh 3,75—4 l. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 14. Dez. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Rotkraut 2— 2,5; Weiß⸗ kraut 0,8; Dänenkohl 2; Wirſing—3: Krauskohl 4; Roſen⸗ kohl 10—13; Feldſalat 55—65; Schwarzwurzeln 12—15; Rotrüben 1,75—2; Weißrüben 1; Karotten 1,75—2; Zwie⸗ beln 4,5; Blumenkohl 15—22 und—9; Endivienſalat—6; Lauch 1,5—3; Suppengrünes—2,5 per Bündel. * Tabakverkauf Hoffenheim(Amt Heidelberg). Der Ta⸗ bakverein Gruppe 2 verwog ca. 400 e Durch⸗ ſchnittspreis einſchl. 15 v. H. Zuſchlag von 66 ,. Die dem Tabakverein nicht angeſchloſſenen Landwirte erzielten für ca. 470 Zentner einen Grundpreis von 62 4 gegen 63,85 der dem Verein angeſchloſſenen Erzeuger. Der Grundpreis der Gruppe 1 beträgt 65„. Die Geſamteinnahmen der Tabakpflanzer in Hoffenheim belaufen ſich auf ca. 70 000 bis 80 000. wein versſeigerung Bad Dürkheim j. Bad Dürkheim, 15. Dez. Geſtern verſteigerten 10 Mit⸗ glieder der Vereinigten Weigutsbeſitzer Weiſenheim am Berg hier 4000 Liter 1931er, 14 400 Liter 1932 Welßweine Mannheim bezahlt. derung, ebenſo die Schlepplöhne. und 7400 Liter 1992er Rotweine. Die Weine entſtammten den beſſeren Lagen von Weiſenheim am Berg, Herxheim am Berg und Leiſtadt, waren teils natur und teils ver⸗ beſſert. Großes Intereſſe wurde dieſer Verſteigerung enk⸗ gegengebracht, Weinhandel und Weinkommiſſionäre waren vertreten. Der Verſteigerungsverlauf war der denkbar beſte, ſämtliche Weißweine beider Jahrgänge fanden zu ſehr guten Preiſen Abnehmer. Die Weine waren gut ge⸗ pflegte, raſſige Gewächſe. Eine Nummer Rotwein wurde zurückgenommen, obwohl der hierfür erlöſte Preis recht gut war. Im großen und ganzen darf das Verſteigerungs⸗ ergebnis als ſehr zufriedenſtellend bezeichnet werden. Bezahlt wurden für je 1000 Liter: 1931er Weißweine: Herxheimer Stiegel natur 740; Steinfeld Spätleſe natur 760, 740; Herxheimer Felſenberg Spätleſe natur 800; Wei⸗ ſenheimer Steinfeld verbeſſert 650.— 1932er Weißweine: Leiſtadter Höhe natur 610; Herxheimer Dörling natur 630, 640; Herxheimer Goldberg natur 710; Leiſtadter Höhe verb. 610, 620; Weiſenheimer Feinerde mit Rsl. verb. 670; Wei⸗ ſenheimer Herrenmorgen Rsl. verb. 680, 690, 700; Weiſen⸗ heimer Büſchel verb. 680.— 1932er Rotweine: Weiſen⸗ heimer Steinfeld natur 450 zurück; Steinfeld verb. 440. Häufeaukſion Sfuffgari Stuttgart, 14. Dez. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt in Pfennig: Kuhhäute: Rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 9032, 50—59 Pfund 387, 60—70 Pfund 38,25— 42,25, 80—99 Pfund 47, 100 und mehr Pfund 47.— Ochſenhäute: Rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 26,75— 28,25, 50-59 Pfund 3738, 60—79 Pfund 40 bis 43,50, 80—99 Pfund 3238, 100 und mehr Pfund 38 bis 30,25.— Rinder häute: Rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 89,50—42, 50—59 Pfund 44,5048, 60—79 Pfund 4447,50.— Bullenhäute: Rote ohne Kopf, 50—59 Pfund 27—81, 60—79 Pfund 27—31, 80—99 Pfund 21— 26,50, 100 und mehr Pfund 2124,50, Schußhäute 24—25. Angebot 14 731 Stück Großviehhäute. Kalbfelle: Rote ohne Kopf 9,1—15 Pfund 4647, 15,120, und mehr Pfund 50, Schußkalbfelle 33,50. Angebot 19 075 Stück Kalbfelle und 51 Stück Freſſer⸗ felle.— Schaffelle:„ Vollwollige, grobwollig 22, halb⸗ wollig 21, Blößen 17, Lammfelle 17. Angebot 1012 Stück Schaffelle. Tendenz: Leichte Kalbfelle, einige Loſe 2 Pfg. unter letzten Preiſen, im übrigen noch unverkauft. Mittel⸗ ſchwere Kalbfelle ca. 2 Pfg. unter letzten Preiſen, alles aus⸗ verkauft. Großviehhänte, leichte Ware ziemlich letzte Preiſe, mittelſchwere und ſchwere, wie Kühe und Rinder einige Pfennige zurück. Bullen teilweiſe Aufſchläge. „Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zink⸗ blechhändler⸗Vereinigung hat mit Wirkung vom 14. 12. 32 ihre Preiſe um etwa 17 v. H. erhöht, nachdem am 12. d. M. eine Ermäßigung von ca. 2 v. H. vorausgegangen war. * Kehler Hafenverkehr. Im Monat November ſind im Kehler Hafen 481 Schiſſe mit 161871 Tonnen Ladung eingelaufen und zwar 318 mit 158 832 To. zu, Berg, 163 mit 3049 To. Ladung zu Tal. Abgegangen ſind 478 Schiffe mit 57 304 To. Ladung und zwar 276 zu Berg mit 29 500 To. und 202 zu Tal mit 27 704 To. Geſamtumſchlag ſomit im November 959 Schiffe mit 219 075 To. Ladung. Von Schiff zu Schiff wurden überſchlagen: Zugang 36 919 To., Abgang 30 638 To., zuſammen 67 557 To. Frachienmarki Duisbhurg-Nuhrori/ 14. Dez. Das Geſchäft war on der heutigen Börſe außergewöhn⸗ lich ſtill. Bergreiſen waren nur vereinzelt am Markt. Es wurden 75 Pfg. ab hier und 80—90 Pfg. ab Kanal Baſis Die Talfrachten erfuhren keine Aen⸗ taufwand von mehreren Millionen * 3 Aus Baden Verſchiedene Neuigkeiten aus Hockenheim —st. Hockenheim, 15. Dez. Der Reichsbahnſekre⸗ tär Wilhelm Zimmermann kann am heutigen Tage auf eine 40jährige Dienſtzeit bei der Reichs⸗ bahn ſehen. Aus Anlaß dieſes Jubiläums übermit⸗ telte die Reichsbahndirektion Karlsruhe ein Glück⸗ wunſchſchreiben des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg und des Reichsbahndirektors Dorpmüller. Der hieſige Muſtiklehrer Hans Hocker veranſtal⸗ tete am Sonntag im großen Saale des„Stadtpark“ ein Schülerkonzert, das einen vollen Erfolg ver⸗ buchen konnte. Der Turnerbund Hockenheim — brachte am Sonntag einen Mannſchaftskampf im Kunſtturnen zwiſchen dem Turnverein Seckenheim, Hockenheim und Oberhauſen zum Austrag. Die Kämpfe verliefen ſehr ſpannend, da der eigentliche Sieger, der Turnverein Oberhauſen, bei Schluß des Kampfes mit der Mannſchaft des Turnerbundes Hockenheim punktgleich war. In der Pauſe konnte der Vorſitzende Jakob Fiſcher den Gauvertreter, Herrn Stalf aus Mannheim, begrüßen. Herr Stalf gratulierte dem Turnvater Weiß im Auftrage der Deutſchen Turnerſchaft und des Turnkreiſes 10 Ba⸗ den zur Ueberreichung des Ehrenbriefes der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft. Frau Dr. Walz geſtorben * Heidelberg, 14. Dez. Bei einem Beſuch in Halle a. d. S. iſt geſtern im Alter von 76 Jahren Frau Margareta Walz, Gattin des langjährigen hieſigen Oberbürgermeiſters Dr. Walz, geſtorben. Sie hat ſich in Heidelberg jahrzehntelang in reichem Maße der Wohltätigkeitsvereine angenommen. Ihr Name wurde vor einigen Jahren in der deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Preſſe viel genannt, weil ſie als Nichte des berühmten Wiener Kunſtſammlers Figdor auch deſſen Erbin wurde und ſeine große Sammlung von Kunſt⸗Altertümern im Wert von vielen Mil⸗ lionen erbte. Sie hatte damals die Abſicht, dieſe Sammlung, wenigſtens zum größten Teil, nach Heidelberg bringen zu laſſen, wo ein großes Haus für dieſen beſonderen Zweck bereits ſtand, doch verbot bekanntlich die öſterreichiſche Regierung die Ausfuhr mit der Begründung, die Sammlung ſtehe unter Heimatſchutz. Da aber Frau Walz die Auf⸗ rechterhaltung der Sammlung in Wien zu teuer wurde, ſo verkaufte ſie faſt alles an zwei bekannte Berliner Kunſt⸗Antiquare, die annähernd 10 Mil⸗ lionen Mark für die Sammlung zahlten und den Hauptteil verſteigern ließen. Trauerfeier für Forſtrat Schauenberg K. Neckargemünd, 13. Dez. Geſtern vormittag fand die Trauerfeier für Forſtrat Jörg von Schauenberg in ſeinem mit Tannenreis ver⸗ zierten Amtszimmer im Forſthauſe in Neckargemünd ſtatt. Nach dem Lied des kath. Kirchenchors„Ueber den Sternen“ nahm der Geiſtliche die kirchliche Ein⸗ ſegnung vor. Darauf hielt der Vertreter der Forſt⸗ verwaltung im bad. Finanzminiſterium, Oberforſtrat Pfefferkorn, die Gedächtnisrede. Kranznieder⸗ legungen erfolgten namens der Kollegen, ſowie des Perſonals des Forſtamtes Schönau, Sitz Neckar⸗ gemünd, dem der Verſtorbene als Leiter vorſtand, ferner von Vertretern der Stadtgemeinde Neckar⸗ 1. den Forſtämtern Neckargemünd und Hirſch⸗ horn, des Deutſchen Jagdſchutzverbands, der Pfälzer Kath. Kirchenſchaffnei, der Evangel. Pflege Schönau 4 und der Deutſchen Adelsgeſellſchaft. Nach der Feier wurde die Leiche nach Oberkirch im Schwarzwald überführt, wo die Beiſetzung in der Familiengruft erfolgt. * eg. Ladenburg, 15. Dez. Die Landwirtſchafts⸗ ſchule Ladenburg in Verbindung mit dem Verſuchs⸗ ring ſtellte unter Leitung von Dr. Krumm an der Bergſtraße in der Nähe von Großſachſen Boden⸗ . unterſuchungen an, um Aufſchluß über die für den Pflanzenwuchs ſo wichtigen Kalkgehalts⸗ und Reaktionsverhältniſſe zu erhalten. Auf einer Fläche von etwa 110 Hektar wurden Unterſuchungen vor⸗ genommen und auf Grund der Ergebniſſe ſoll eine Bodenkarte angefertigt werden, die den Land⸗ wirt über die Bodenverhältniſſe genau unterrichten ſoll. Es iſt beabſichtigt, dieſe Unterſuchungen auch auf anderen Gemarkungen durchzuführen. us 1 Seben 27 Kleinſtadt „Geſellſchaftsſalſon“ in Sinsheim Unverkennbar iſt auch in 1 Kleinſtadt die„Ge⸗ ſellſchafts-Saiſon“ erwacht. Nicht allein, daß der private Freundſchafts sverkehr von Haus zu Haus und von Familie zu Familie innigere Formen angenom⸗ men hat, auch in dem zur Oeffentlichkeit drängenden Vereinsleben iſt eine kräftigere Belebung wahr⸗ zunehmen. Bereits iſt, um mit konkreten Beiſpielen zu kommen, die ee der„Badiſchen Heimat“(Landrat Strack iſt deren führer Vorſitzender) mit einem Lichtbildervortrag hervorgetreten. Das Frankfurter Künſtlertheater hat in der hieſigen Theatergemeinde die neue Spiel⸗ zeit eröffnet und ſich in Luſtſpielen von Lenz und Kleiſt würdig erwieſen. Das aus erſten Kräften zu⸗ ſammengeſetzte Künſtlertheater mit einem vorzüg⸗ lichen Repertoire erfüllt gerade in der Jetztzeit eine hohe kulturelle Aufgabe. Auch das Her bſtkonzert vom„Liederkran z“ iſt in dieſem Rahmen zu nennen. Der auf 63 Mann angewachſene ſtattliche Chor zeigte 9 Hauptlehrer Reinmuth ein reifes, geſchultes Können, das gerade in den alten Liedern aus dem 15. und 16. Jahrhundert voll zum Ausdruck kam. Auch Händel, Weber und Schubert ſtanden auf dem Programm, das durch die Mitwir⸗ kung des Orcheſters eine Erweiterung erhielt. Wie ſtark in früheren militäriſchen Kreiſen die Kameradſchaft weiterlebt, zeigte ſich an der ſtarken Teilnahme an der Bezirksverſammlung ehe⸗ maliger 109er. Die von Kamerad Sautter⸗Sins⸗ heim geleitete Verſammlung hatte in den Mittel⸗ punkt die Ehrung jener Kameraden geſtellt, die 1862 und früher geboren ſind: es waren etwa 20, die die goldene Kameradſchaftsnadel erhielten. Kamerad Huck, der als Vertreter des Hauptausſchuſſes Karls⸗ ruhe die Ehrung vornahm, wies dann vor allem auf den großen 10ger⸗Tag im Jahre 1933 in Karlsruhe hin. Im Volkskunſtabend der„Adler und Falken“ wurde in Anſprachen von Dipl.⸗Ing. Kienle und Studienaſſeſſor Roether auf die Ziele der Jugend⸗ bewegung aufmerkſam gemacht. Zuletzt ſei hier noch die Kreispflegeanſtalt genannt, wo Frau Direktor Treiber einen Unterhaltungsnachmittag veranſtaltete und den Anſtaltsinſaſſen oͤurch Darbietungen ver⸗ ſchiedener Art große Freude bereitete. Aber auch dort, wo es gilt, in ernſter, einer be⸗ ſtimmten Aufgabe gewidmeten Verſammlung zuſam⸗ menzukommen, iſt die gegenwärtige Jahreszeit bevor⸗ zugt. Am 29. Nov. fand die Stutenkörung(mit Prä⸗ miierung) der Pferdezuchtgenoſſenſchaft Sinsheim ſtatt, zu der 2 Hengſte, 24 Stuten und 11 Fohlen vorgeführt wurden. Das Material war, wie der Geſchäftsführer des Verbandes unterbadiſcher Pferde⸗ zuchtgenoſſenſchaften, Zuchtinſpektor Hock⸗ Heidelberg ausführte, recht gut, wenn auch der Hufbeſchlag teil⸗ weiſe zu wünſchen übrig ließ. An Preiſen konnten insgeſamt 375/ zuerkannt werden. Die Gemein⸗ ge Baugenoſſenſchaft beſchloß in der ralverſammlung in Anbetracht der Gemein⸗ gkeit des Unternehmens, von einer Auflöſung Abſtand zu nehmen und die Geſchäfte weiterzu⸗ führen. In der Bezirksſynode des evangeliſchen Kirchenbezirks Sinsheim wurde Pfarrer Nerbel von Rohrbach bei Sinsheim zum Dekan und Pfar⸗ rer Voll⸗Hoffenheim zum Stellvertreter gewählt. Im Mittelpunkt der zum letzten Male von Dekan Eiſen⸗ Sinsheim geleiteten Tagung ſtand deſſen Abſchied, wobei Pfarrer Nerbel auf die reichen Früchte der 25 jährigen Amtstätigkeit in Sinsheim und der 12jährigen Tätigkeit als Dekan des Kirchen⸗ bezirks hinweiſen konnte. Die ev. Kirchengemeinde gab zu Ehren des ſcheidenden Dekaus einen beſon⸗ deren Abſchiedsabend, bei dem u. a. auch Stadtpfarrer Schwarz im Namen der kath. Kirchengemeinde und Lehrer Auerbach im Namen der iſraelitiſchen Kir⸗ chengemeinde und Oberlehrer Geſcheidlen im Namen der Volksſchule dem Scheidenden Dank und Anerkennung für alle Verdienſte ſagten. Und daß Bürgermeiſter Pahl namens der Stadtgemeinde die Ehrenbürgerurkunde überreichte, war ſicherlich im Sinne all derer empfunden, die wiſſen, mit welcher Liebe und Umſicht Dekan Eiſen ſeinem ſchweyen Amt vorſtand. übrigens hat auch die Kaſino⸗ geſellſchaft in ihrer Generalverſammlung Dekan Eiſen für 25jährige Mitgliedſchaft zum Eßhrenmit⸗ glied ernannt, eine Auszeichnung, die auch Prokuriſt Richard Sautter ſſeit 25 Jahren Schriftführer und H. L. Bibliothekar) zuteil wurde. Einweihung von Klinikneubauten * Freiburg i. Br., 15. Dez. Im engſten Kreiſe fand am geſtrigen Mittwoch die Uebergabe des Pa⸗ villons der Chirurgiſchen Klinik, das der Unter⸗ bringung der Kranken erſter und zweiter Klaſſe die⸗ ſer Abteilung des Klinikneubaues dienen ſoll, ſtatt. Zu der ſchlichten Feier hatte ſich die geſamte badiſche Staatsregierung mit Staatspräſident Dr. Schmitt an der Spitze ſowie Vertreter der Stadt und der Uni⸗ verſität eingefunden. Nach den Begrüßungsworten des Baumeiſters der Klinik⸗Baugemeinſchaft, Ober⸗ baurat Lorenz, übergab Kultusminiſter Dr. Baum⸗ gärtner als Vertreter der Klinik⸗Baugemeinſchaft das Gebäude dem Direktor der Chirurgiſchen Klinik, Prof. Dr. Rehn. Prof Dr. Rehn dankte in ſchlichten Worten für das Werk. Beim Feſteſſen wies der Freiburger Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender auf die Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Stadt und Univerſität hin und gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß auch die zweite Hälfte der Neu⸗ bauten in abſehbarer Zeit vollendet werde. Staats⸗ präſident Dr. Schmitt erklärte hieraus, es gebe keine Intereſſengegenſätze zwiſchen Badens Regierung und den badiſchen Städten und Univerſitäten. Den Dank der Univerſität überbrachte Prof. Sauer, der damit den Wunſch verband, daß das Ja zur Vollendung des Werkes von der badiſchen Staatsregierung bald ge⸗ ſprochen werden möge. Eine gemeinſame Fahrt nach dem Schauinsland beendete die Feier. 5* g. Heddesheim(Amt Weinheim), 13. Dez. Am 12. Dezember verſtarb der älteſte hieſige Bürger, Landwirt Friedrich Sponagel im 92. Lebensjahre. Sponagel hat alle ſeine zwölf Geſchwiſter überlebt und arbeitete dieſen Sommer noch eifrig auf dem Felde. 8 8 nämlich: SALAMANDER-AUATIITAT, SALAMANDER-PASSFORM und alle beson- deren Hilfsmiſtel, die der schwache oder empfindliche Fuß braucht. Dabei sieht er elegant aus wie jeder andere Salamander. Sal FEUSSANRZT 2 5,-71 Enge Planken 55 Mannheim Der Raubüberfall in Frankfurt * Frankfurt a.., 14. Dez. In Sachen des Raubüberfalles auf den Kaufmann Birnbaum ſind verſchiedene Zeugen ermittelt worden, die die beiden Täter vor und nach der Tat geſehen haben. der Täter iſt von einem jungen Mann nach der Tat verfolgt worden, als er durch die Krögerſtraße flüchtete. Der zweite Täter machte den Eindruck eines Kaffeehaus⸗ oder Kinomuſikers. Die Ermitt⸗ lungen der Polizei werden fortgeſetzt. Hinter Schloß und Riegel * Worms, 15. Dez. Feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt wurde eine 44jährige hieſtge Frau wegen Anſtiftung zum Meineid, ferner ein 30 jähriger Reiſender aus Mannheim wegen Betrugs, zwei Perſonen aus Worms wegen Ein⸗ bruchsdiebſtahls und ein 40jähriger Schloſſer wegen Verbreitens von Falſchgeld. Waldbeſttzer ſtiehlt 80 000 Fichtenpflanzen * Trier, 14. Dez. Seit längerer Zeit bemerkten die Förſter in verſchiedenen Waldgemeinden des Kreiſes Bitburg, daß große Mengen Fichten⸗ pflanzen aus den Schonungen verſchwanden. Der Dieb konnte aber nicht entdeckt werden. Dieſer Tage unternahmen nun Förſter und Landjäger eine Razzia in einem der Wälder und dabei er⸗ tappten ſie einen privaten Waldbeſitzer, wie er Fichtenpflanzen in einem Gemeindewald aus hob. Er wurde feſtgenommen. Als man in ſeinem Be⸗ ſitztum nachſah, entdeckten die Beamten dort in einer Schonung 80 000 Fichtenpflanzen, die der Mann nach und nach aus den Gemeindewäldern geſtohlen hatte. Einer 143. e N nummer 5 582 Aus der Pfalz Die pfälziſche Flurnamenforſchung nd. Speyer, 14. Dez. Wie uns berichtet wird, hat ſich die Tätigkeit des Verbandes der Flurnamen⸗ forſchung in der Pfalz außerordentlich erſprießlich geſtaltet. Vom Verband bzw. deſſen Kreisobmann Zink wurden im letzten Jahre hauptſächlich die Flurnamenforſchung in den Bezirken Homburg, Neu⸗ ſtadt ſowie im nordoſtpfälziſchen Eistal bearbeitet. Dieſe Forſchungsarbeiten wupden mit Unterſtützung der Behörden und der Lehrervereine gefördert. Gegenwärtig wird die Forſchungsarbeit in bezug auf eine umfaſſende Sammlung Pfälzer Wingertsnamen in Vergangenheit und Gegenwart durchgeführt. Neue Anordnungen für Unterſtützungsempfänger * Pirmaſens, 14. Dez. Unter den Arbeitsloſen⸗ unterſtützungs⸗ und Kriſenfürſorgeempfängern des Landbezirks Pirmaſens herrſcht augenblicklich große Erregung wegen der Verfügung des Landes⸗ arbeitsamts München, daß ſämtliche Unterſtützungs⸗ empfänger ſich einmal in der Woche im Arbeitsamt Pirmaſens und den Zweigſtellen Dahn und Wald⸗ fiſchbach zu melden hätten. Wegen der als Härte, beſonders zur Winterszeit, empfundenen Anordnung hat man deshalb aus Kreiſen der Unterſtützungs⸗ empfänger eine Beſchwerde an das Landes⸗ arbeitsamt gerichtet, der ſich verſchiedene Land⸗ gemeinden von ſich aus angeſchloſſen haben. Verwunderung herrſcht im Landbezirk Pirmaſens auch darüber, daß neuerdings Beſtrebungen im Gange ſind, die Möglichkeiten des e Ar⸗ beitsdienſtes ganz erheblich einzuſchränken. Es ſoll, wie man vernimmt, da und dort über 8105 ſogar vollkommen ausgeſetzt werden. Laſtwagen fährt in eine Schafherde * Birkenhördt(Amt Bergzabern), 14. Dez. Ein vom Markt in Pirmaſens zurückfahrender Laſt⸗ wagen fuhr im Unterdorf in eine Schafherde. Sechs Schafe wurden ſofort getötet, 16 mußten notgeſchlachtet werden. Selbſtmord einer Verkäuferin * Zweibrücken, 14. Dez. Die etwa 21 Jahre alte Verkäuferin Roſa Meurer von hier verübte einen Selbſtmordverſuch durch Vergiftung. Trotz alsbaldi⸗ ger ärztlicher Hilfe ſtarb die Lebensmüde im Krankenhaus, ohne das Bewußtſein nochmals er⸗ langt zu haben. Der Grund zu der Tat iſt unbe⸗ kannt. * * Neidenfels(Amt Neuſtadt a. d..), 15. Dez. Ein hieſiger Papierfabrikant hat die Armen und Erwerbsloſen von Neidenfels und Frankeneck mit einer Weihnachtsfreude überraſcht. Er ließ 890 Zentner Kohlen an die Erwerbsloſen, Wohl⸗ fahrtsempfänger, Rentenempfänger und andere Minderbemittelte, ob ſie nun bei ſeiner Firma be⸗ ſchäftigt waren oder nicht, verteilen. * Kaiſerslautern, 15. Dez. Landesbaurat Karl Eckart, langjähriger Direktor am Eiſenwerk Kai⸗ ſerslautern, deſſen Brückenbau⸗Abteilung er leitete, iſt nach längerer Krankheit im 67. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Er ſtammte aus Langenzenn bei Nürnberg. Den Pfälzern iſt der Verſtorbene neben ſeinem be⸗ ruflichen Schaffen als Freund und Gönner der Schachgemeinde bekannt geworden. * Zweibrücken, 15. Dez. Vom Amtsgericht Pir⸗ maſens war der Kaufmann Albert Faber von Wiesbaden wegen Diebſtahls im Rückfall zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte gelegentlich eines Feſtes in Pirmaſens, wo er Heft⸗ pflaſter verkaufte, einem Betrunkenen die Geldbörſe und den Ehering genommen, was er in der Be⸗ rufungsverhandlung als harmloſen Tauſch hinſtellte. Mangels Beweiſes erfolgte Freiſpruch. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 10. 12. 13. 5 15.[Reckar⸗Pegel] 12. 13. 1 Baſel.. os 9,120,209, 18 0,10 Rheinweiller.952,04.00 2,00 1702 A 48 1 Kehl.25 2,182.15 2,12 2,15 Jagſtfeld 975 555 80 0, Mäxau 50255.613,58 3,55 Heilbronn. 1591 14 12 Mannheim..54 2,39 2,34 232 2,25 Plochingen. 92 e Caub 1,04 1 1,56 ö f Köln 2,20 1,86 1,73 1,65 1,54 80 11 eee 12 1890 8. Seite/ Nummer 584 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 15. Dezember 1932 Am die ſüddeutſche Meiſterſchaft Vor dem Ausklang der Gruppenspiele— Der Auftakt um die„Süd dͤeutſche“ Die große Umwälzung, die zweifellos im DB und ſomit in den Einzelverbänden bevorſteht, ſpiegelt ſich im Süden beſonders in der Eile, mit der die diesjährigen Endſpiele im Verband zur Durchpeitſchung gelangen, wie auch in dem koloſſalen Druck, mit dem der nüchſte Ver⸗ bandstag außerordentlich beſchleunigt werden ſoll. Noch ſind die Gruppen km p fe in allen ihren Be⸗ langen nicht zur vollen Abwicklung gekommen und ſchon ſenkt ſich der Schatten des Verbandsſchlußringens um die ſüddeutſche Meiſterſchaft auf das weitverzweigte Netz der ſüddeutſchen Kampffelder, ſo daß bereits die Feſttage im Zeichen der Mei⸗ ſterſchaft ſtehen. Mit nur wenigen Ausnahmen werden die alten Kämpen wieder auf dem Plan des großen Tur⸗ niers erſcheinen und da zum Ausklang des derzeitigen Spielſyſtems der ſpielſtärkſte ſüddeutſche Be⸗ zirk, der Bayriſche, an der Rhein⸗Neckarſpitze ſeine Gaſtrolle gibt, werden Mannheim Lu dwi gs hafen mit in den Brennpunkt des abrollenden Geſchehens geſtellt, was trotz der ungeheuren wirtſchaftlichen Not dem rheini⸗ ſchen Fußball einen ſtarken Auftrieb verſchaffen wird. Nur in ganz großen Umriſſen ſoll hier die ſüddeutf ch e Meiſterſchaft an ſ ich geſtreift werden, da ſich natür⸗ licherweiſe das Intereſſe des heimiſchen Bereiches auf die ſpeziellen Ausſichten der beiden rheiniſchen Vertreter Waldhof und Phönix⸗ Ludwigshafen konzen⸗ triert. Es wurde in den letzten Jahren ſchon immer darauf hingewieſen, daß das heute vor der Beſtattung ſtehende Spielſyſtem mit ſeinen beiden Abteilungen 1 und 2 groß e Schwächen zeigt, da bekanntlich in den beiden Abteilun⸗ gen um den Abteilungsmeiſter geſpielt wird, die ohne weiteres die beiden erſten Teilnehmer für das Finale im deutſchen Fußball ſtellen. Der Meiſter ſelbſt wird in einem Entſcheidungsſpiel dieſer beiden ſeſtgeſtellt. Die Zweiten der beiden Abteilungen ſpielen mit dem aus den Bezirkspokalmeiſtern hervorgehenden Ver bandspokalmeiſter um den dritten Teilnehmer an den deutſchen Endſpielen und geht aus dieſem ganzen Aufbau hervor, daß in einem Bezirk wie dem Bayriſchen, der in Nürnberg, Fürth, Bayern München und 1860 München wiederholte deutſche Meiſter bzw. D B⸗Finaliſten beſitzt, zwei bis drei der beſten ſüddeutſchen Maunſchaften im direkten Kampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft aus⸗ ſcheiden und nur der eine oder andere— wie im letz⸗ ten Jahr Nürnberg in den Pokalkämpfen Aus⸗ ſicht hat, in das füddeutſche Trio für das deutſche Endſpiel einzutreten. Damit ergibt ſich auch die Grundlage für die knappe Betrachtung des bevorſtehenden Ringens. Waldhof und Phönix Ludwigshafen ſehen ſich den Deutſchmeiſtern und Deutſchmeiſter⸗Anwär⸗ tern: Nürnberg, Fürth, Bayern München und 1860 München gegenüber, wozu als möglicher weiterer Gegner der Abteilung 2 Eintracht Fran k⸗ furt, Fs B Frankfurt ete. kommen. Man ſieht, daß die Ausſichten auf den ſüddeutſchen Meiſtertitel für die rheiniſchen Vertreter außerordentlich gering ſind, ja, wohl ins Reich der Unmöglichkeit verwieſen werden müſſen, aber hier am Rhein kommt es in erſter Linie darauf an, wieder große Gegner in ſtarker Zahl zu Geſicht zu bekom⸗ men, wobei es nicht nur möglich, ſondern ſogar wahr⸗ ſcheinlich iſt, daß auch die Vereine mit ſtolzeſten Titeln ſich am Rhein eine Niederlage holen. Jedenfalls ſteht es feſt, daß die rheiniſche Fußbollgemeinde mit abſoluter Ge⸗ ſchloſſenheit hinter ihren beiden Vertretern ſteht und ſo den Rückhalt ſchafft, der gerode im Auſmarſch ſolch promi⸗ nenter Gegner vor allem anderen nötig iſt. Nur die Geſchloffenheit von Zuſchauern und Mannſchaften— immer die ſportlich ſeſtſtehenden Grenzen vorausgeſetzt können den Gang der beiden rheiniſchen Vertreter zu einem ehrenvollen geſtalten. Die Ausſichten in Abteilung 1 Bayern— Rhein⸗Saar, konzentrieren ſich natur⸗ gemäß guf die vier Bayernmannſchaften, von denen der 1. F C Nürnberg, als der noch alleinige ungeſchlagene und ſcheinbar in glänzender Form ſtehende Verein, die meiſten Ausſichten hat, während Fürth und Bayern Mün⸗ chen, an Hond ihrer Niederlagen bzw. Punktverluſte be⸗ trochtet, in zweiter Poſition aufmarſchieren. Sämtlichen Bacernvereinen ſteht, im Gegenſatz zu unſeren beiden heimiſchen Vertretern, die große Erfahrung der deutſchen Endſpiele zur Seite, dazu die Schulung der ſchweron Tref⸗ en unter ſich. Auch körperlich ſind die Bayernmannſchaſten den unſeren überlegen— aber dennoch iſt es am Platze, dorauf hinzuweiſen, daß Phönix Ludwigshafen vor zwei Jahren im Monnheimer Stadion einen großen vorriſterten Gartenſtädtler glatt mit Kampf gegen den damaligen Endſpielteilnehmer 1860 Mün⸗ chen lieferte, um erſt in einer Spielhetze ſelbſt dann in München gegen denſelben Gegner auszuſcheiden. SV Waldhof gar brachte es fertig, Eintracht und Bayern München wiederholt hier am Platze zu ſchlagen und lediglich SpVg Fürth konnte mit einem knappen Sieg bei uns die Oberhand behalten. Was den heimiſchen Mannſchaften eben noch anhaftet, iſt ihre ſchwächere Kampf⸗ kraft draußen, was ſie immer wieder ins Hintertreffen bringt. Schon der kommende Sonntag ſieht als Auftakt der ſüddeutſchen Meiſterſchaft die Spogg Fürth und Waldhof im Stadion auf dem Plan, und trotz allem Peſſimismus in der Geſamt⸗ frage der ſüddeutſchen Meiſterſchaft für den rheiniſchen Bereich iſt es durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß Fürth eine Niederlage oder doch einen Punktverluſt erleidet. Bedauer⸗ lich iſt nur, daß der etatmäßige Mittelläuſer Waldhofs, wäre ſicher Brezing, ſo lange ausſetzen mußte. Es fühlbar, wenn er ſeine langjährige Erfahrung in den kem⸗ menden ſchweren Kämpfen nicht zur Verfügung ſtellen könnte. Die außerordentliche ulung, Technik und Raffineſſe, die Fürth zweifellos beſi„wird Waldhof gleich beim erſten Kampf vor eine große Aufgabe ſtellen, die nur gelöſt werden kann, wenn bei aller Achtung vor dem mehr⸗ fachen Deutſchen Meiſter, das durchaus berechtigte Selbſt⸗ vertrauen des Rheinmeiſters nicht fehlt, und die Elf ihrem Syſtem unerſchüttlich treu bleibt. So wünſcht wohl die geſamte rheiniſche Fußballgemeinde ihren beiden Vertretern beſten Erfolg und ein ehrenvolles Abſchneiden in den Treffen gegen allererſte deutſche Gegner! Der Ausklang der Gruppenſpiele hat indeſſen die Ab ſtie 3frage in einer Reihe er⸗ bitterter Kämpfe erneut verſchärft, dürfte ſich aber doch wohl lediglich zwiſchen Sandhofen und Friedrichsfeld entſcheiden. Mit ganz ungewöhnlichem Kampfgeiſt ſtemmt ſich der letztere Verein gegen den Abſtieg, was die Gefahr für Sandhofen inſofern wieder vergrößert, als Kaiſers⸗ lautern an Form ganz weſentlich gewonnen hat, was ſich bei der nächſten Begegnung mit Sandhofen evtl. auswirken kann. Mit Kaiſerslautern auswärts und 08 auf eigenem Platz hat Sandhofen mit einem Punkt Vorſprung gegen⸗ über der Aufgabe Friedrichsfeld gegen Viern⸗ heim und Neckarau immer noch die beſſere Ausſicht, da die eventuell kommende Verbandsliga in ihrer an⸗ fänglichen Ausweitung auch Viernheim und Neckarau als Drittplazterte der Gruppe vielleicht dabei en Frage ſteller könnte. Bei der Ungewißheit aber des kommenden Syſtems ſind jedenfalls die reſtlichen Spiele dieſer beiden Vereine nicht ohne weiteres auf die leichte Achſel zu nehmen. August Mügle. Mannheimer Kegelſport In der Mannheimer Keglerſportbewegung herrſchte in den letzten Tagen lebhafter Betrieb; nähert ſich doch die Vorrunde ihrem Ende. In der B⸗Klaſſe ſtanden ſich auf den Brückl⸗Bahnen die beiden Klubs Feger 2. Mannſchaft und Neckar gegenüber. Mit einem Plus für Neckarperle von 16 (1559:1899 Holz) trennten ſich beide Klubs. In der A⸗Klaſſe konnte Eintracht⸗ Käfertal ſeinen erſten Sieg buchen, und zwar gegen keinen geringe⸗ ren als 1. KC Waldhof. Eintracht ſetzte alles auf eine Karte und— gewann mit 200 7 Holz. Eine inter⸗ eſſante Begegnung fand dann in gleicher Klaſſe auf der Stierle⸗Anloge ſtatt: Flottweg⸗Rheinau gegen Fidele 38. Mit 15 Holz Plus konnte Flottweg die Punkte mitnehmen. 2112 gegen 2097. Die Liga⸗Klaſſe hatte zwei Begegnungen: Roland⸗ Innenſtoadt traf ſich auf der Stierle⸗Bahn mit Feuden⸗ heim 26. Roland erzielte 2202 gegen Feudenheim 2110 Holz; endlich einmal Ligazahlen. Der Stadtmeiſter Gol⸗ dene Sieben trat gegen ſeinen Vorgänger, den Alt⸗ meiſter Sdelweiß an. Der Kampf, der von vielen Keg⸗ lern beſucht wor, nahm folgenden 3 weiß: Frey 262, Glöckner 288, Edel meier 235, Geiß 257, Gehrig 264, 290 Holz; Goldende Sieben: Hamm 21, Ueberle 297, Edelblut 274, Siegler 290, Fränzinger 306, zuſa Sieger blieb ſomit Goldene Sieben mit 215 8. In den Ausſcheidungstämpfen liegen nach Abwurf von je 300 Kugeln folgende Kegler in Front: Fränzinger(bis⸗ her Einzelmeiſter) 1708 Holz, Weingärtner 1686, Eiſenhauer 1681, Ganz 1642 und Fuchs ſen. 1687 Holz. Einzelmeiſter Fränzinger wurde diefer Tage durch den Alt⸗Meiſter von Hannover Stubenrauch zu einem 100 Kugelkampf her⸗ ausgeſordert. Der Kampf fand auf der Stierlebahn unter cht und viel Beſuch ſtatt. Fränzinger⸗Mannheim ſchlug Stubenrauch⸗Hannover g N Fränzinger 598 Holz, und Stubenrauch⸗Hannover 532 Holz. Zu bemerken iſt noch, daß der norddeutſche Kegler nur mit Handkugeln warf. Holz Pl Fränzinger iſt nach ſeinen bisherigen Reſultaten der kom⸗ mende Mann, er wird wieder Einzelmeiſter werden. Die-Klaſſe im Kreis Anterbaden Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Reichsbahn— Poſt abgebrochen Laudenbach— Flvesheim 14 Hemsbach— Rheinau:5 Seckenheim— Gartenſtabt:0 Brühl— 1913 10:1 Auf dem Platz der Reichsbahn kam es zu einem bedauerlichen Spielabbruch. Ein Spieler vom Po ſtf por t⸗ verein Mannheim hat den Schiedsrichter ſo geſchlagen, daß er nicht mehr fähig war den Kampf fortzuführen. Die Folgerungen werden ſich bald zeigen. Der Spieler wird jedenfalls den Weg wandern, den alle diejenigen gehen müſſen, die den Verband auf ſolche Weiſe ſchädigen. Er wird einfach aus dem Verband ausgeſchloſſen. Aber der Verein kann an dieſem Vorkommnis unter Umſtänden den Weg in die B⸗Klaſſe ankreten. Daß der Reichsbahnſport⸗ verein das Spiel gewonnen erklärt bekommt, iſt wohl ziem⸗ lich ſicher. Beim Poſtſportverein ſtimmt etwas nicht. Auf die Schlappe in Hemsbach jetzt dieſes Vorkommnis. Nuch iſt es Zeit zu bremſen die Fahrt in die B. Klaſſe geht ſchnell. Ilvesheim hat in Laudenbach ſogar ſehr ſicher gewonnen und ſeine Spitzenſtellung weiter befeſtigt. Lau⸗ denbach iſt nunmehr endgültig aus dem Wettbewerb entfernt. Der Sieg der Rhelnauer in Hems ba ch iſt auch beachtenswert, zumal die Hemsbacher in der letzten Zeit ſehr ſtark aufgekommen ſind. Der Anſchluß iſt alſo gewahrt. Aus eigener Kraft langt es den Rheinauern zwar nicht mehr. Ein anderer Verein muß mit einem Pünktchen mit⸗ helſen. Das iſt immerhin möglich. Secken heim hat ſeinen Platzvorteil wieder einmal weidlich ausgenützt und gegen die vor Wochen noch ſtark fa⸗ :0 gewonnen. Den Seckenheimern geht etz ähnlich wie den Rheinauern. Seckenheim kann ſich den Aufſtleg aber noch aus eigener Kraft erkämpfen. Wenn Seckenheim alle Spiele, darunter das Spiel in Brühl und Rheinau gewinnt, dann hat es noch die Chance eines Entſcheldungsſpieles. Das aber iſt eine Aufgabe, die faſt unlösbar erſcheint. Brühl hat wider Erwarten die 1913er mit einem Reſultat heimgeſchickt, das ſrregulär iſt. Mit 1021 darf in der A⸗Klaſſe auch der Tabellenletzte nicht gegen den Ta⸗ bellenführer verlieren. Die Brühler ſcheinen ſich von ihrer Niederlage gegen die Ilvesheimer wieder erholt zu haben. Man erwartet dite äußerſt ſpielſtarke Elf nach wie vor an der Spitze. Das Torverhältnis der Brühler mit 7412 ſpricht für die Güte des Brühler Sturmes. Die Tabelle der A⸗Klaſſe Spiete gew. unentſch, verl. Tore Punkte essen 1 3 235 Rheinau„ h 2 3 48 30 22ꝗ8 Illo 1 2 74.12 2125 Seckenſe m 14 9 2 3 32.20 20.8 Gartenſtadt 14 7 1 6 31.36 15¼13 Hens bah 13 7 1 7 8 15.15 Ladenburg 138 5 4 4 31:27 1412 Laudenbach 14 6 2 6 23:33 14:14 00 2 4 7 33:43.18 Poſtſportnereiun. 13 1 3 9 1749 521 Reichsbahn 14 1 3 10 1756 523 M. F 1913 11 1 2 11 13.58.24 Am kommenden Sonntag ſpielen: Gartenſtadt— Ilvesheim 1846— Reichsbahn Poſt— Laudenbach Rheinau— Ladenburg Brühl— Hemsbach Die Ilves heimer haben in Gartenſtadt ihre Tabellenführung zu verteidigen. Das wird nicht ſo einfach ſein. Wenn die Gartenſtädtler auch nicht mehr die ſchlag⸗ kräftige Mannſchaft ſind, die ſie zu Beginn der Spiele waren, ſo wird ſie aber gerade gegen die Spitzenreiter ſich nochmals aufbäumen und Ilvesheim wird auch noch nicht vergeſſen haben, daß ſie von Gartenſtadt ſchon einmal aus der Melſterſchaft ausgeſchifft wurden. Offen iſt der Aus⸗ gang des Spieles trotz der derzeitigen beſſeren Form der Ilvesheimer. a 1846— Reichs bahn iſt ein Kampf um den Abſtieg. Daß es bei ſolchen Spielen immer etwas härter zugeht als ſonſt, hat man an dem vorſonntäglichen Spiel zwiſchen Poſt und Reichsbahn geſehen. Wir halten die Mannheimer Turner aber für ſo ſtark, daß ſie die Reichsbahn nieder⸗ halten können. Damit wären die Turner ein gutes Stück vom Tabellenende und der Gefahr des Abſtiegs weg. Auf eigenem Platz hat Poſt die Laudenbacher zu Gaſt. Auch hier muß ſich Poſt ſtrecken. Die Ausſichten auf einen Sieg ſind für Laudenbach größer als für die Peſtler. Die Laden burger müſſen nach Rheinau und werden dort die Punkte zurücklaſſen. Die Rheinauer wer⸗ den ihre Unvorſichtigkeit jetzt abgelegt haben. Rheinau darf die Vorſptel niederlage nicht vergeſſen. Brühl hat Hemsbach zu Gaſt und wird die Ge⸗ legenheit benützen, ſein Torverhältnis wieder zu verbeſſern. Hemsbach hat gar keine Chance, auch nur ein Pünktchen aus Brühl mitzunehmen. iertagen die Schluß⸗ iſt noch tens ſchon ig brin⸗ Kramm gen. Dieſes Prog 0 Olgendes lung 1 1b autern. hof und an den yt haben, Das Spiel würde dann erſt am Neu⸗ Strag kommen. Abteilung 2 Mainz 05— Phönix Karlsruhe; FS Württemberg. Zweiten; Württembergiſcher Eintracht Frankfurt. her: Korlsruher FV— Wormatia W Abteilung könn an dem Mün 25. Dezember: 7 Auſtria Wien in Maunheim Der Meiſter d am 2. Weihnacht ſtändige Profi mit den bekannten Intert Nauſch uſw., di der engliſchen Fachpr Rheinbezirks, SV Waldhof, ſpielt Dezember] gegen die voll⸗ Auſtria Wien, reich 00 wurden. Bereits am im erſten Spiel um die S SpVg Fürth im Mann Wie wir er t die Strdionverwaltung den Ein⸗ gang zu den derart geſchützt, daß nur derjenige Beſucher zu den Si n kann, der im Beſitze einer Sitz⸗ platzkarte iſt. Ein Ueberſteigen wie in früheren Fällen iſt daher nicht mehr möglich. Olympia 1932 Mit dem Werk„Olympia 1932— Angeles“ ſetzen die Reemtsma Cigarettenſabriken in Alkong⸗ Bahrenfeld ihre Sportſtiftungen der Olympiſchen Spiele von 1924 und 1928 fort. Wie immer iſt die Ausſtattung des Werkes vor⸗ bildlich. Diesmal iſt man einen neuen Weg gegangen: Um möglichſt weiten Voltsſchichten die Anſchaffung dieſes Prachtwerkes zu ermöglichen, hat man die Form eines Bilderſommelbuches gewählt. Das überaus reichhaltige Bildermaterial(über 200 Stück) kann einzeln geſammelt werden. Bekannte Sportredakteure, die die Olympiſchen Spiele in Los Angeles miterlebt haben, geben erſchöpfende Dar⸗ ſtellungen über die Kämpfe. Beſonderer Wert wurde auch auf die Behandlung der Vor⸗ und Zwiſchenkämpfe und die Leiſtungen der nichtplazierten Kämpfer gelegt. Das Vor⸗ wort ſchrieb Exzellenz Dr. Lewal d, der Präſident des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen uno Ju⸗ gendpflege. Bereits mehr als 20 000 Exemplare find deut⸗ ſchen Sportvereinen als Geſchenk überreicht worden. Mit einer kurzen Einleitung über„Das Olympio der Rekorde“ beginnen die intereſſanten Schilderungen. Der Einmarſch der Nationen, die Kämpfe auf der Aſchenbahn, auf der Matte, im Boxring und im Schwimmſtaoion wer⸗ den wieder lebendig. Die eingehende Schilderung der Kämpfe läßt dieſe unvergeßlichen Spiele noch einmal mit⸗ erleben. Nichts iſt vergeſſen, die Reit⸗ und Schießwett⸗ bewerbe, denen man ſonſt wenig Beachtung ſchenkte, ſind hier für immer feſtgehalten. Das Werk ſchließt ſich würoig den früheren Ausgaben über die Olympiſchen Spiele an. Eine graphiſche Darſtellung über die Reihenfolge der Na⸗ tationen am Schluß gibt einen umfaſſenden Ueberblick. Allen, die dos Werk beſitzen, werden die Olympiſchen Spiele von Los Angeles immer gegenwärtig ſein. Für die Olympiſchen Spiele, die 1936 in Berlin aus⸗ getrogen werden, bedeutet dieſes Werk eine außerordentlich wirkungsvolle Propaganda. 2 * Tor, Tommy! Sportroman von Hans Funk. Augar⸗ tenverlag Stephan Szabo, Wien⸗Leipzig. Funk iſt der große Wurf gelungen, einen Sportroman zu ſchreiben, der vom erſten bis letzten Augenblick feſſelt. Ein einfacher, junger Menſch ſteigt vom unbekannten Fußballſpieler zur inter⸗ nationalen Größe auf, um den ſich alles reißt. Der Ver⸗ jaſſer iſt nicht einſeitig, er behandelt nicht nur den Fuß⸗ ballſport, ſondern Flugſport, Auto- und Pferdeſport kommen zu ihrem Recht. Die ganze Art der Behandlung zeigt, daß Funk im Sportbetrieb zu Hauſe iſt. Der Weg von Tommy führt ſteil aufwärts, ein Mißgeſchick beendet aber ſeine Laufbahn ſehr raſch. Durch die Liebe eines jungen Mädchens findet das Ganze einen verſöhnenden Ausklang. DDDB——. T—— 8 Chefredakteur: H. A Melß ner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelstell: Ry Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗Kommunalpolitiku Lokah Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes Willy Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannheim ke 1. 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückport⸗ Winrb-Diann Spez.-Welzenmehl 5 f 83 Ausz.-Welzenmehl 5 f.08 Sultaninen 8 38 u. 32 Sroſle Rosinen 8 38 Haselnußkerne ½ f 33 u. 28 Süge Mandeln ½ 88 Kokosraspel. 8 29 Zitron., Orangeat ½ l 43 Kartofleimenl! 3 22 Backhonlg, Marmelade 38 duppenhühner Deiik. Bratenfett Sallige Orangen 21 38 Wal- u. Haselnüsse 3 83 Aprikosen, Mischobst eg 38 Getr. Pflaumen g 23 u. 20 Echt Schwarzwälder 20 Hutzelbrot Laib Mohn, Gewürze, Backpulv. Geflügel„ fische Junge bayer. Mastgänse 93 Enten und junge Hahnen 8 98 „ Blütenweiber Stockfisch x 19 Große Sehellfische Fischfilet, lix und fertig 8 29 Steinbutt, 2 Pfünder. 78 Lebende Nheinkarpfen f 88 Leb. flechte u. Serleien billig reisen. u. Wurstwaren „ Get. Vorderschinken/ A 27 Kassler Rippenspeer. ½ 4 48 Kraft- Sülze ½ 8 24 dachs. Leber- u. Rotwurst/ f 36 . 5 Nordd. Hartwurst. 1 8 88 Kaviar, Lachs, Fischpaste. 43 nee,, ½ A 19 Mandarinen. 2 f 4 Kalosleber. u. Mettwürste St. 25 Fettneringe.. 10 Stück 28 Käse und Butter Allg. Delik.-Weichkäse 6 St. 24 Gouda, Schweizerkäse ½ 43 Allgäuer Stangenkäse 2 33 Vollf. Camembert Sch. 17 u. 18 Weizer Käse quark, 4 19 Bayer. Zentrif.-Butter ½ 8 80 Margarine c 25 Benenhonig Packung 60 u. 33 Fr. gt osse Enteneier 10 St. 98 Pfätzer Bauernbrot.8. Laib 39 fischkonsetven Rollmops in Rem-Sose Ds. 39 Fleisch- u. Het ingssalat F 8 25 Mayonn- u. 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