5 5 * Schutzbeſtimmungen noch Erwägungen. Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannheimer Seitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—8.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Eimelpreis 10 7 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Tolonelzelle RM. 40, 79 mm Breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ber⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannßbeim, Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dezember/ Sonntag, 18. Dezember 1932 143. Jahrgang Nr. 389 olverordnung zum Schutze des Staates Milderung der Bestimmungen über Terror und Sondergerichte Das neue Republikſchutzgeſetz Köpfe vom Tage Beſchlüſſe des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Dezember. Das Reichskabinett trat heute um 11 Uhr zu einer Sitzung zuſammen, die über zwei Stunden dauerte. Es wurden hauptſächlich die neuen inner⸗ politiſchen Verordnungen beſprochen. Die Notver⸗ ordnungen gegen den Terror, über die Sonder⸗ gerichte und die Preſſe werden nach dem Beſchluß des Kabinetts zum großen Teil aufgehoben. Was noch an allgemeinen Beſtimmungen in Kraft bleiben muß, wird in eine neue Verordnung ein⸗ gebaut, die in den erſten Tagen der nächſten Woche veröffentlicht werden wird. Gleichzeitig wird man in dieſe neue Verordnung verausſichtlich auch gewiſſe Beſtimmungen des Republikſchutz⸗Ge⸗ ſetzes übernehmen, das mit Ende dieſes Jahres abläuft. Dabei handelt es ſich in erſter Linie um die für den Reichs⸗ präſidenten. Die Strafbeſtimmungen gegen Ausſchreitungen dieſer Art ſollen verſchärft werden, da die Würde und Ehre der Nation verlangen, daß das Reichsoberhaupt unter allen Umſtänden aus der Gehäſſigkeit des Tageskampfes herausgehalten wird. In das neue Republikſchutzgeſetz werden welter Be⸗ stimmungen zum Schutz der Wehrmacht, der Staats⸗ form und der Reichsfarben übernommen, ſowie an⸗ derer Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens. In der Preſſe war im Zuſammenhang mit der neuen politiſchen Notverordnung davon die Rede, daß mit dem Ablauf des Republikſchutzgeſetzes auch der ſogenannte Kaiſer⸗Paragraph falle, der in die neue Notverordnung nicht wieder aufgenommen werden ſoll. Von zuſtändiger Stelle wird darauf hingewieſen, daß dieſe Darſtellung völ⸗ lig abwegig iſt, da dieſer Kaiſer- Paragraph“, wonach dem früheren Kaiſer die Rückkehr nach Deutſchland verboten war, überhaupt nicht mehr beſteht. Bei der Verlängerung des Re⸗ publikſchutzgeſetzes im März 1930 iſt dieſer Para⸗ graph bereits geſtrichen worden, da im Reichstag nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit vorhanden war. Angeſichts dieſer Tatſache gehen alle Erörte⸗ 5 rungen, die auch in der ausländiſchen Preſſe über die Rückkehr des früheren Kaiſers aufgeſtellt wor⸗ den find, völlig fehl. Schließlich hat ſich das Reichskabinett auch noch mit der Winterhilfe beſchäftigt. Die Beratun⸗ gen hierüber ſind nach Auskunft unterrichteter Stel⸗ len ziemlich weit gediehen. Das Kabinett wird alle Anſtrengungen machen, um die Winterhilfe ſo ſchnell wie möglich zu verwirklichen. Die Hilfsmaßnahmen der Regierung bezwecken, wie bereits bekanntgegeben worden iſt, eine Ver⸗ billigungsaktion für wichtige Lebens⸗ mittel: Fleiſch, Kohle uſw. Es iſt weniger an die Bereitſtellung finanzieller Mittel gedacht, als an eine Verbilligung auf dem Weg indirekter Einwir⸗ kung. Der Reichspräſident hat den Oberbürgermeiſter der Stadt Leipzig, Dr. Gördeler, auf ſeinen vor längerer Zeit geſtellten Antrag vom Amte des Reichskommiſſars für Preisüberwachung entbunden. Mit der Führung dieſer Geſchäfte wird der Mini⸗ ſterialratdirektor im Reichs wirtſchaftsminiſterium Dr. Heintze betraut. Das Notwerk ter Jugend Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember. Der Reichskanzler hat in ſeiner Rede von einem „Notwerk der Jugend“ geſprochen. In der Oeffent⸗ lichkeit iſt man ſich nicht recht klar, was darunter zu verſtehen ſei. Wie wir hören, gilt dieſes„Notwerk“ in erſter Linie der Betreuung der jugendlichen Erwerbsloſen Auf die Bedeutung der Frage iſt man vor allem durch die Auflöſung der Arbeitsdienſtlager hingelenkt worden, die jetzt zu Beginn des Winters erfolgt und durch die rund 150000 Jugendliche aus den Arbeits⸗ dienſtlagern ausſcheiden. Die Reichsregierung würde es für ſehr bedenklich halten, wenn man dieſe Ju⸗ gendlichen einfach ſich zerſtreuen und von neuem monatelang herumlungern laſſen würde. Im eng⸗ ſten Einvernehmen mit den großen Organiſationen ber Jugend will man daher die jugendlichen Erwerbsloſen einmal in Schulen und Arbeitskurſen beſchäftigen und fortbilden, zum andern aber auch für ihren Lebensunterhalt ſorgen. Ueber die Form, in der dieſe Abſichten im einzel⸗ nen durchgeführt werden können, ſchweben zur Zeit 5 Im Sommer ſollen dann dieſe Arbeitsloſen, ſobald es ſich ermöglichen läßt, wieder in den Arbeitsdienſt eingegliedert werden. des Kabinetts Herriot zu bilden. wickelt und verhaftet worden. 5 Paul⸗Boncour, Irigoyen, Dr. Goerdeler, der franzöſiſche Kriegsminiſter, ver⸗ der frühere Präſident von Argen⸗ der Leipziger Oberbürgermeiſter, iſt ſucht jetzt eine Regierung an Stelle tinien, iſt in eine Verſchwörung ver⸗ dom Amt des Preisüberwachungs⸗ kommiſſars entbunden worden. Herriots Abſage an Vontour Der Kriegsminiſter verſucht jetzt eine Linksregierung Drahtung ünſeres Pariſer Vertreters V Paris, 17. Dezember. Kriegsminiſter Paul⸗Boncour, der geſtern nacht einen ihm geſtellten Antrag, eine Regierung zu bilden, übernommen hatte, verhandelte bis 12 Uhr mittags mit Edouard Herriot. Er legte dem frü⸗ heren Miniſterpräſidenten nahe, in einer neuen Re⸗ gierung dasſelbe Portefeuille zu übernehmen, das er früher auch innehatte, das Außenminiſterium. Her⸗ riot lehnte entſchieden ab. Die Beweg⸗ gründe Herriots ſind bekannt: In der Deputierten⸗ kammer hat ſich nichts geändert. Die Mehrheit, die gegen die Zahlung an Amerika geſtimmt hatte, iſt noch wie vor kompakt. Nach dieſer Erklärung Herriots begab ſich Paul⸗ Boncour in die Deputiertenkammer, um dort vor der Sozialiſtenpartei die Lage zu erörtern. Es ver⸗ lautet, daß Paul⸗Boncour mit den führenden Sozia⸗ liſten über die Möglichkeit eines Eintritts der Sozialiſtenpartei in ein Kartellkabi⸗ nett verhandelte. Für den Fall, daß es zu einer Einigung zwiſchen Boncour und den Sozialiſten nicht kommen ſollte, wird Paul⸗Boncour die Bil⸗ dung einer Regierung verſuchen, die ungefähr die⸗ ſelbe Zuſammenſetzung haben dürfte, wie die vor⸗ herige, doch ohne Herriot. Englands Goloͤſchiffe Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8§ London, 17. Dezember Die Verſchiffung der Goldbarren, mit denen England ſeine Kriegsſchuldenrate an die Vereinigten Staaten bezahlt, hat in aller Stille ſchon vor einigen Tagen begonnen. Jetzt wird be⸗ kannt, daß die volle Auslieferung der 95½ Mill. Dollar faſt ſechs Wochen in Anſpruch nehmen wird. Alle größeren Paſſagierdampfer, die in den nächſten Wochen nach Amerika fahren, werden Teile des großen Goldſchatzes mit hinübernehmen. Die Verſicherungen verlangen, daß nicht mehr als 40 Mill. Mark in jedem einzelnen Schiff verſandt wer- den, damit das Riſiko in vernünftigen Grenzen bleibt. In politiſcher Hinſicht iſt das ganze Pro⸗ blem der Zahlung hier ſchon beinahe vergeſſen. Nachdem die Regierung einmal den Beſchluß gefaßt hat und das Unterhaus ihn rati⸗ fiziert hatte, verſchwindet auch jede öffentliche Kri⸗ tik an der Zahlungsbereitſchaft. Man bereitet ſich jetzt auf die nächſte Runde des Kampfes bevor. In dem Maße, wie die Dezemberrate als Verluſt abgeſchrieben wird, wächſt die Ent⸗ ſchloſſenheit, die Fortſetzung des Zahlungs⸗ ſyſtems zu verweigern. Man kann dieſe ruhige, aber feſte Verſteifung der Stimmung mit der Revolte gegen die Reparationen vergleichen, die ſich in den letzten Jahren in Deutſch⸗ land entwickelte und ſchließlich unüberwindlich wurde. In England geht die Revolte allerdings unter dem Druck der Wirtſchaftskriſe bedeutend ſchneller vor ſich. beſteht hier außerhalb der leitenden politiſchen Kreiſe wenig Verſtändnis. Worauf es den breiten Schichten der Bevölkerung einſchließlich der Finanz⸗ und Wirtſchaftskreiſe ankommt, iſt lediglich die Be⸗ freiung Englands von der unerträglichen Laſt der Kriegsſchulden. Amerika lehnt Polens Geſuch ab Meldung des Wolff⸗Bür s — Newyork, 17. Dezember. In der amerikaniſchen Antwort an Polen wird das polniſche Erſuchen auf Stundung der im Dezember fälligen Schuldenzahlung abgelehnt. Die polniſche Regierung beharrt auf ihrem Beſchluß, die fälligen drei Mill. Dollar gegenwärtig nicht zu zahlen. eee eee. Der Anterdang der Jilmyacht Sita Telegraphiſche Mel dung — Paris, 17. Dezember. Die franzöſiſche Jacht Sit a, die mit einer Filmgeſellſchaft an Bord, nach Südamerika unter- wegs iſt, wird ſeit dem 28. November vermißt. Da das Schiff nur für zehn Tage Brennſtoff an Bord hatte, hegt man die Befürchtung, daß es in den ſchweren Stürmen, die in der letzten Zeit auf dem Südatlantik herrſchten, untergegangen iſt. Die„Sita“ iſt ein Schiff von 580 Tonnen Waſ⸗ ſerverdrängung und gehört dem Baron Henry de Rothſchild, der es einer Filmgeſellſchaft zur Verfügung geſtellt hatte. Dieſe Filmgeſellſchaft be⸗ ſtand aus 16 Perſonen, Filmſchauſpielern, Gelehr⸗ ten, Aerzten und einem Vertreter der Banque Rio de la Plata, die die Expedition finanzierte. Man wollte den Amazonenſtrom hinauf bis zum Rio Negro fahren und in den unbekannten Ländern einen halb wiſſenſchaftlichen halb dramatiſchen Film drehen, der den Titel„Anaconda“ führen ſollte. Unter den Schauſpielern befanden ſich auch drei Deutſche, Frl. Margarethe Schultz und die beiden jungen Künſtler Lary und Gold.. Am 28. November hat die Yacht, die mit der Be⸗ ſatzung 28 Perſonen an Bord hatte, die Kap Verdi⸗ ſchen Inſeln verlaſſen und iſt ſeit dieſem Tag spurlos verſchwunden. Alle Nachforſchungen nach dem Verbleib des Schiffes waren bisher er⸗ gebnislos, ſo daß es wohl ein Opfer des Meeres geworden ſein dürfte. b Todesopfer bei einem Zuſammenſtoß — Hamburg, 17. Dezember. Der Kommuniſt Albert Rückert, der bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Kommuniſten durch mehrere Schüſſe ſchwer verletzt worden war, iſt geſtorben. Bei Rückert wurden ein Revolver, mehrere Patronen⸗ hülſen und 14 Patronen gefunden. beſtellt. kann dann recht leicht zum kochen kommen. Ernſt der geſchaffenen Situation kommt auch zum Rückblick und Vorſchau * Manuheim, 17. Dezember. Unaufhörlich geht das Leben der Völker ſeinen Gang. Ewiger Kampf iſt ſein Rhythmus und kei⸗ nerlei Rückſicht nimmt es auf die perſönlichen Wün⸗ ſche der Menſchheit. Zu keiner Zeit des Jahres iſt bei uns in Deutſchland die Sehnſucht nach Ruhe und Frieden in allen Schichten der Bevölkerung ſo groß wie zur Weihnachtszeit. Zumal in politiſcher Hin⸗ ſicht, in der wir alle das ganze Jahr über ſo viel leiden mußten, hätten wir uns gern eine kurze Atempauſe gegönnt. Unbekümmert darum ſtand je⸗ doch auch dieſe vorletzte Woche vor dem Weihnachts⸗ feſt im Zeichen weltpolitiſcher Hochkon⸗ junktur. Seit der letzten Wochenſchau an dieſer Stelle ſind nicht weniger als drei politiſche Ereigniſſe von internationaler Trag⸗ weite zu verzeichnen: Am letzten Sonntag hallte die ganze Welt wider von der Botſchaft aus Genf, wonach die ſeit vierzehn Jahren ſo ſchwer umkämpfte Forderung nach deutſcher Gleich⸗ berechtigung uns angeblich nun zugeſtanden ſein ſollte. In der Mitte dieſer Woche erregte die Ver⸗ weigerung der franzöſiſchen Schulden zahlung an Amerika und der damit zuſammenhängende Sturz des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Her⸗ riot überall in der Welt das größte Aufſehen. Tags darauf, am Donnerstag abend ſprach der neue deut⸗ ſche Kanzler durch den Rundfunk zu vielen Millionen Zuhörern und fand damit weit über die deutſchen und europäiſchen Grenzen hinaus die größte Beachtung. Zu dieſen drei Ereigniſſen von internationaler Tragweite haben wir bereits im Laufe der Woche an dieſer Stelle unſere Meinung geſagt. Dabei mußte ſelbſtverſtändlich noch ſehr Vieles ungeſagt bleiben, wie man ſich ja überhaupt darüber klar ſein muß, daß ſolche weltpolitiſchen Probleme allenfalls in Büchern von Lexikonformat erſchöpfend beantwortet werden können. Selbſt dann wird ſolche Arbeit nur Stückwerk bleiben, weil alle weltpolitiſchen Ereig⸗ niſſe einem dauernden Umwandlungsprozeß unter⸗ worfen ſind und vielleicht in ein paar Wochen ſchon dem unbefangenen Beobachter in ganz anderem Lichte erſcheinen müſſen als heute. So ſcheint heute ſchon die Notwendigkeit zu beſtehen, das Genfer Er⸗ gebnis vom vorigen Sonntag mit anderen Augen anzuſehen als noch vor wenigen Tagen. Veran⸗ laſſung hierzu iſt das offene Abrücken der franzö⸗ ſiſchen Regierung von dem Genfer Fünfmächte⸗ abkommen. Nach Meldungen aus Pariſer Quelle ſoll der Vorſtoß der franzöſiſchen Abrüſtungsahord⸗ nung gegen die amtliche deutſche Auslegung der Fünfmächte⸗Vereinbarung vom 12. Dezember„in Genfer internationalen Kreiſen großes Aufſehen er⸗ regen“. Wir Deutſche brauchen uns dadurch in keiner Weiſe verblüffen zu laſſen, denn wir waren uns von vornherein bewußt, daß wir alle derartigen Verein⸗ barungen mit Frankreich mit einer gewiſſen Vorſicht und Zurückhaltung ſolange aufzunehmen haben, bis ſie zur unabänderlichen Tatſache geworden ſind. Im übrigen beſteht für uns trotz der franzöſiſchen Ab⸗ ſchwächungsverſuche, die vermutlich aus inner⸗ politiſchen Rückſichten unternommen werden, nach wie vor kein Zweifel darüber, daß wir in dem lang⸗ jährigen Kampf um die Gleichberechtigung am vori⸗ gen Sonntag in Genf ein gutes Stück vor ⸗ wärts gekommen ſind. Vielleicht war der nachträgliche Pariſer Vorſtoß gegen Genf auch nur ein Ablenkungsmanöver, um die franzöſiſche Oeffentlichkeit ein wenig von der Blickrichtung nach Amerika abzulenken, wo die franzöſiſche Zahlungsverweigerung bekanntlich„wiſe eine Bombe eingeſchlagen“ hat. Wie ſehr den Amerikanern das Ausbleiben der franzöſiſchen Ratenzahlung auf die Nerven gefallen iſt, zeigt wohl am deutlichſten die Tatſache, daß eine Reihe ein⸗ flußreicher Frauen organiſationen ſofort zu einem Boykottfeldzug gegen franzöſiſche Mode⸗ und Luxuswaren aufgerufen haben. Und wenn die Frauen erſt anfangen, ſich ſo aggreſſiv und impulſiv in den Vordergrund der politiſchen Praxis zu ſtellen, dann iſt es zweifellos ſehr böſe Die ſogenannte Volks⸗ oder Maſſenſeele Der Ausdruck durch die Fernhaltung franzöſtſcher Wert⸗ papiere vom amerikaniſchen Markt und durch das Verbot für Amerikaner, in die Länder zu reiſen, die ihren Schuldenverpflichtungen an Amerika nicht nachgekommen ſind. So ſorgt der an ſeiner em⸗ pfindlichſten Stelle verletzte Unele Sam dafür, daß die vielfach im Argen liegende Zahlungs⸗ moral wieder neuen Auftrieb erhält. Der 1 2 Die vorliegende Ausgabe umfaßt 24 Seiten ſchon in den n Kuß bekommt ſie pünktlich ihren Groſchen. 2. Seite/ Nummer 589 zahlungsunwillige Schuldner wird von ihm beſtraft und der zahlungswillige belohnt. Den Engländern, bie, wenn auch mit verſchiedenen Vorbehalten, doch prompt bezahlt haben, zeigt man in Amerika jetzt freundliches Entgegenkommen und will, wie es heißt, N n Tagen einen Geſetzentwurf über die Herabſetzung der britiſchen Kriegsſchul⸗ den einbringen. Der beiderſeitige gute Wille aber hat die überraſchende Auswirkung gehabt, daß an der Londoner Börſe eine ſtarke Aufwärtsbewe⸗ gung des Pfundes zu verzeichnen war und daß ſo⸗ gar auch wir Deutſche im Zuſammenhang da⸗ mit inſofern profitierten, als die deutſche Valuta an der Londoner Börſe zum erſten Mal ſeit der Fi⸗ nanzkriſe von 1931 über das normale Verhältnis zum Dollar ſtieg. Auf alle Fälle ſteht feſt, daß das Problem der internationalen Verſchuldung noch dauernd weitere Kreiſe zteht und noch lange nicht zu Ende iſt. Ge⸗ ſpannt muß man zunächſt ſein, wie die fran 3 6 ⸗ ſiſche Regierungskriſe gelöſt werden wird, ob ſich ein Nachfolger für Herriot findet oder ob nichts anderes übrig bleibt, als ihn ſchließlich ſelbſt wieder zu berufen. Bekanntlich iſt Herriot nur dann bereit, wieder die Führung zu übernehmen, wenn Frankreich ſeinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Amerika nachkommt. Einſtweilen freilich ſind noch keine Anzeichen einer Einigung vorhanden und die Regterungskriſe dauert fort. Zur Schadenfreude hierüber iſt, wie wir erſt vor wenigen Tagen an dieſer Stelle ausführten, für uns keinerlei Anlaß. Freuen aber können wir uns mit Recht, daß wir zur jetzigen Weihnachtszeit(aus⸗ nahmsweiſe muß man ſchon ſagen) keine Regie⸗ rungskriſe haben, ſondern daß der ſoeben neuberu⸗ ſene Reichskanzler Schleicher in den weni⸗ gen Tagen ſeiner Regterungstätigkeit nicht nur ver⸗ ſtanden hat, ſich ſelbſt ſeſt in den Sattel zu ſetzen, ſondern auch ſehr weſentlich zur weiteren Ent⸗ ſpannung der bis vor kurzem noch ſo bedenklich zugeſpitzten innerpolitiſchen Lage beizutragen. Doch nicht nur Beruhigung hat dieſer Kanzler in die weiteſten Volksſchichten hineingetragen, ſondern er hat es ſogar in dieſer rauhen Winterszeit ſertig⸗ gebracht, das zarte und ſchon im Ausſterben begrif⸗ fene Pflänzlein Vertrauen wieder zu neuem Aufblühen zu bringen. Von beſonderer Wichtigkeit iſt, daß der neue Kanzler auch im Auslande faſt durchweg günſtige Beurteilung findet. Es will ſchon etwas heißen, wenn ein ſo maßgebliches und in der ganzen Welt einflußreiches Blatt wie die Londoner„Times“ dem Kanzler nach ſeiner Rund⸗ funkrede beſcheinigt, daß er„die erſte Runde gegen das engliſche Mißtrauen gewonnen“ hat. In Er⸗ gänzung der verſchiedenen von uns über die Rund⸗ funkrede Schleichers gebrachten Preſſeſtimmen ſcheint uns auch noch an dieſer Stelle der Erwähnung wert, daß die„Neue Zürcher Zeitung“ Schleichers Rede die„Rede des gefunden Menſchenverſtandes, eines nun Ueberſpanntheit freien und aufgeſchloſſenen Mannes“ nennt, der„einen A usgleich gegen⸗ ſtherſtehender Intereſſen anſtrebe, Aben⸗ teuer ablehne und in langſamer Aufbauarbeit Deutſchlands alte Größe herzuſtellen hoffe“. Wenn es uns ſelbſtverſtändlich auch nicht in den Sinn kommen kann, unſere eigene Meinung über den Kanzler und ſeine Politik an Hand der Aus landsſtimmen über ihn zu orientieren, ſo wich⸗ lig und beachtenswert wir dieſe auch halten, ſo können wir uns doch keinesfalls der Kritik der nationalſoztaliſtiſchen Preſſe anſchließen, die in Schleichers Rundfunkrede nur„Unverbindliche Redensarten“ ſieht, die„überall nur vorſichtiges tak⸗ liſches Lapfieren“ feſtſtellen zu müſſen glaubt und verlangt, daß ein Mann, der nur ſolche„kümmerlichen Brocken“ zu geben wiſſe,„ſchleunigſt ſeine führende Stellung einem ſtärkeren Manne einräumen müſſe“ Das geht entſchieden zu weit. Auch wir machen uns Gedanken darüber, ob Schleicher mit ſeſner Wirtſchafts⸗ und Sozfalpolitik wirklich überall auf dem rechten Wege iſt. Dieſe Be⸗ denken ſind durch ſeine Rundfunkrede nicht aus dem Wege geräumt, ſondern eher noch verſtärkt worden. So können wir, um nur eins zu nennen, nicht über die gewiſſe polttiſche Zwieſpältigkeit hinwegkommen, dir wir darin ſehen, daß einerſeits viele Millionen Mark zur Stützung bezw. Steigerung der Getreide⸗ eee eee eee„„ ĩͤ K — Neue Mannheimer Zeitung Sounkags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1932 Badischer Abend in Verlin Ein Heimatabend bei dem badiſchen Bevollmächtigten zum Reichsrat Dr. Fecht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember. In den repräſentablen und doch ſo anheimelnden Räumlichkeiten der badiſchen Vertretung beim Reich in der Lennéſtraße, am Rande des Tiergartens, hat⸗ ten geſtern der ſtellvertretende Bevollmächtigte Badens und Frau Fecht zu einem„Badiſchen Abend“ geladen. Faſt alle, die ſich ſonſt in der Dortmunder Klauſe zum regelmäßigen badiſchen Monatstreffen zu verſammeln pflegen, waren dem Ruf gefolgt, darüber hinaus noch viele andere Gäſte, ſo u. a. Geheimrat Imhoff vom Reichswirtſchafts⸗ miniſtertum, Miniſterialdirektor Sitzler vom Reichsarbeitsminiſterium, der frühere Senatspräſi⸗ dent Loe s, Admiral Löhlein, der Vizepräſident d Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft, vom Reichs⸗ der Schwörer, Geheimrat Hornuing ernährungsminiſtertum, der frühere badiſche Kultus⸗ miniſter Leers, der ehemalige Reichskommiſſar Kuenzer. An feſtlichen, mit den badiſchen Farben, mit Schwarzwälder Tannengrün und Weihnachtskerzen geſchmückten Tafeln ließ man ſich den köſtlichen Mark⸗ gräfler munden und die badiſchen Weihnachtsküchle. General Bleydorn dankte der Hausfrau und dem Hausherrn für die vorweihnachtliche Feier. Mini⸗ ſterialdirektor Fecht erwiderte mit der Aufforderung, ſich auf dem zwar nicht exterritorialen, ſo doch badiſchen Boden wie zu Hauſe zu fühlen und brachte ein Hoch auf das ſchöne Badner Land aus. Bis tief in die Nacht hinein blieb man dann noch in ange⸗ regtem Geplauder beiſammen. 5 N 5 Eiſenbahnſtreit Baden-Reich Meldung des Wolff⸗ Büros — Leipzig, 17. Dezember. Der Zivilſenat des Reichsgerichts verhandelte heute in der verfaſſungsrechtlichen Streitſache zwiſchen dem Lande Baden und dem Reich um die Genehmigung von Reichseiſenbahnanlagen. eee, Die Einberufung des Reichstags Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 17. Dezember Die lommuniſtiſche Reichstagsfraktion hatte die Einberufung des Aelteſtenrates zur Entſcheidung über den Wiederzuſammentritt des Reichstages be⸗ antragt, der nach den Wünſchen der Kommuniſten ſchon am kommenden Montag erfolgen ſollte. Der Aelteſteurat des Reichstages iſt nunmehr für Montag nachmittag 4 Uhr einberufen worden, um über den Antrag der Kommuniſten zu entſchei⸗ den, der den ſofortigen Zuſammentritt des Reichstages fordert. 8 1 9* 0 Jälſchungsverſuche der„Javas Drahlbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Dezember. Wie wir hören, beabſichtigt die Reichsregierung keine weiteren Schritte zu unternehmen, um der be⸗ kannten tendenzibſen Auslegung der Genfer Formel durch die Havasagentur entgegenzutreten. Das ſei, ſo erklärt man an zuſtändiger Stelle, nicht nötig, weil der Wortlaut der von fünf Großmächten ge⸗ troffenen Vereinbarung durchaus klar ſei. Irgendwelche nachträgliche Juterpretation könne an der Tatſache nichts ändern, daß die deutſche Gleichberechtigung anerkannt worden iſt und daß dieſe Feſtſtellung auch die Zuſtim⸗ mung der meiſten anderen Staaten, mit Aus⸗ nahme Polens, erhalten hat. Die falſche Auslegung iſt zweifellos auf den franzö⸗ ſiſchen Genfer Vertreter Maſſigli zurückzuführen, der einer der ſchärfſten Verfechter der Diskriminierung Deutſchlands war und iſt. Die Mitgliederzahl der NS DAN Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 17. Dezember. Die Reichsleitung der NS DA erklärt in einer Bekanntmachung, daß die Meldung eines Berliner Abendblattes, das von einem ſtarken Mitglieder⸗ rTückgang der NS D A P bis zu 40 Prozent be⸗ richtet, reine Erfindung ſei. Die NSDAP freue ſich, ſo heißt es weiter, demgegenüber feſtſtellen zu kön⸗ nen, daß ihre Mitgliederzahl nach wie vor an⸗ ſteigſe. Weiter wird erklärt, daß die Reichsleitung der NSDAP eine Eiunſtweilige Verfügung gegen die Verbreitung der Meldung veranlaßt habe. preiſe ausgegeben werden, gleichzeitig aber mehrere Millionen dagu verwendet werden ſollen, das Brot und ſonſtige landwirtſchaftliche Produkte für die Er⸗ werbsloſen zu verbilligen. Auch die Zwangswirt⸗ ſchaft für die Margariue⸗Induſtrie, der vorgeſchrieben werden ſoll, zur Beimiſchung außer Schmalz und Talg auch inländiſche Butter zu verwenden, wird dieſen täglichen Bedarfsartikel weiteſter Volks⸗ ſchichten ſicherlich nicht billiger machen. Doch wo iſt ſchließlich ein Kanzler, mit deſſen Maßnahmen alle Schichten des Volkes ſich veſt⸗ Jos einverſtanden erklären? Mit Gewalt iſt der Not ebenſowenig beizukommen wie die nach Stetig⸗ keit verlangende Wirtſchaft durch neue Experimente angekurbelt werden könnte. Daß der Kanzler angeſichts der großen Not und Vertraueuskriſis in allen Bevölkerungskreiſen ſich zunächſt als O p⸗ portuniſt zeigt, iſt vielleicht unentbehrlich. Der beruhigte Widerhall den er nach ſeinem Programm verzeichnen kann, hat ſeiner Taktik ja auch Recht gegeben. Die Hauptſache iſt, daß er nicht mehr ver⸗ ſprochen hat, als er halten kaun. Davor aber wird er ſich ſicherlich gehütet haben, weil ſonſt die Enttäuſchung ja nur umſo größer ſein müßte. verſichert de denfalls kann man u. E. ſein, daß dieſer Mann genau weiß was er will. Wer die Bedenken gegen ſeine Perſoct oder Pokttik nicht überwinden kann, mag ſich die Frage vorlegen, wer oder was kommen ſoll, wenn auch dieſer 20, Kanzler der Republik zu m Rücktritt gezwungen werden ſol lte? Freilich glauben wir nicht, daß dieſer Kanzler, der in ſeiner Perſon faſt die geſamte Macht des Staa⸗ tes zuſammenfaßt, ſich ſo leicht zum Rücktritt zwin⸗ gen laſſen wird und es ſcheint uns deshalb nach jeder Richtung hin das Beſte zu ſein, ſich auf eine längere Amtszeit des Kanzlers einzu⸗ ſtellen. Jedenfalls wollen wir ihm glauben und vertrauen, wenn er am Schluß ſeiner Rundfunk⸗ rede erklärt:„Ich werde nicht aufhören, an dem Zuſammenſchlu ß aller gutwilligen Kräfte zu arbeiten, die gerade einem Präſidial⸗ kabinett für ſeine Arbeit den Rückhalt und Widerhall im Volke geben müſſen“. Hof⸗ feutlich erhält der neue Kanzler jetzt die nötige Zeit und Ruhe, um nach ſeiner großen Programmrede auch durch Taten zu beweiſen, welche poſitiven Leiſtungen zum Wohle des Volksganzen er zu vollbringen vermag. g H. A. Meißner. Zehn Fahre Zuchthaus für den Verräter von Langemarck Meldung des Wolff⸗ Büros — Leipzig, 17. Dezember. Am heutigen Samstag wurde vom 4. Straſſenat des Reichsgerichts das Urteil in dem von zahlreichen Kriegsteilnehmern mit großer Spannung verfolgten Prozeß gegen den Kraftfahrer Auguſt Jäger aus Erfurt verkündet. Dem Angeſchuldigten war zur Laſt gelegt worden, in der Nacht zum 14. April 1915 in Langemarck in der Abſicht zu den Gegnern übergelaufen zu ſein, den in dieſem Frontabſchnitt geplanten erſten deutſchen Gasangriff zu verrate n. Jäger wurde wegen Verbrechens gegen§ 38, Zif⸗ fer 8 des Militärſtrafgeſetzbuches(Kriegsverrat) zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jah⸗ ren Ehrverluſt unter Anrechnung von elfein⸗ halb Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Die Verſchwörung in Argentinien Meldung des Wolff⸗ Büros — Buenos Aires, 17. Dezember. Der Kongreß wird morgen zuſammentreten, um über einen Antrag des Präſidenten, den Belage⸗ rungszuſtand zu verhängen, zu beſchließen. Die Polizei hat bisher über tauſend Bomben aufgefunden und beſchlagnahmt. Verſchiedentlich kam es zu Un⸗ ruhen, als die Polizei begann, die Büros der Radikalen Partei zu ſchließen. Die Verſchwörung iſt durch die zufällige Ex⸗ ploſion etner Bombe ans Tageslicht geköom⸗ men. Dieſe Exploſion führte zu der Entdeckung, daß ſich in einem Hauſe innerhalb der Bannmeile ein ganzes Bombenlager befand. Die Bewohner des Hauſes flohen, vergaßen aber, eine Liſte mit ſechzig Namen mizunehmen, wodurch es der Poltzei ermög⸗ licht wurde, ſofort mit Verhaftungen gegen die Ver⸗ ſchwörer einzuſchreiten. Die Koffer oͤes Direktors Schäfer Meldung des Wolff⸗Büros — Düſſeldorf, 17. Dezember. Die beiden Koffer des geflüchteten DD⸗Bank⸗ direktors Schäfer, die in Mühlhauſen in Thüringen gefunden wurden, enthielten nach Mit⸗ teilung der Juſtizpreſſeſtelle Düſſeldorf eine äußerſt umfangreiche Korreſpondenz aus den letz⸗ ten vier Jahren und eine Menge anderer Schriftſtücke, die Schäfer in aller Eile vor ſeiner Ab⸗ reiſe zuſammenpackte. Viele der Schreiben, die teil⸗ weiſe ſchon mehrere Jahre alt ſind, waren noch un⸗ eröffnet. Aus dem Material geht u. a. hervor, daß Schäfer Schreiben der Bank au ihre Kun ⸗ den an ſich genommen hat, um zu verhindern, daß die Adreſſaten Kenntnis vom wirklichen Stande ihrer Konten erhielten. Außerdem hat Schäfer ſeit Jahren Schreiben von Bankkunden, die wegen Un⸗ ſtimmigkeiten in ihren Vertrauenskonten reklamier⸗ ten oder Auskunft über ſie verlangten, an ſich genom⸗ men und der Bank vorenthalten. 5 Todesurteil gegen Multer und Sohn Meldung des Wolff⸗Büros — Torgau, 17. Dezember. Das Schwurgericht verurteilte den 20 Jahre alten Landarbeiter Walter Ließ aus Braunsdorf(Kreis Wittenberg) wegen Vatermordes zum Tode und ſeine Mutter, die Witwe Lina Ließ, wegen An⸗ ſtiftung zur Tat ebenfalls zum Tode. Der wegen Mitwiſſerſchaft angeklagte 14jährige Willi Ließ wurde zu einem Jahr Gefängnis bei fünfjähriger Bewäh⸗ rungsfriſt und Schutzaufſicht auf fünf Jahre ver⸗ urteilt. Walter Ließ hatte auf Anſtiftung ſeiner Mutter in erwürgt und die Leiche, nachdem er ſie angekleidet hatte, im Schuppen aufgehängt, um einen Selbſt⸗ mord vorzutäuſchen. Sparbüchſe Von Max Junguickel Da hatten ſie alſo eine Sparbüchſe. Er hatte ſie mit in die Ehe gebracht. Ein Kaſten aus poliertem Holz, halb ſo groß wie eine Zigarrenkiſte. Ueber ein Jahr ſind ſie verheiratet, wohnen in einer leeven Stube, die ſie ſich notdürftig möbliert haben. Sie ſchneidert und er iſt Dreher in einer Fabrik. Ab und zu kaufen ſie ſich ein Stück: eine Uhr, einen Korbſeſſel, ſo wie ſie's eben möglich machen können. Wenn ſie nach Feierabend zuſammenſitzen, dann iſt's ihnen, als ob die Armut ihrer Stube freundlich ſchimmere. Aber die Sparbüchſe ſteht da, leer und recht überflüſſtg. Und eine leere Sparbüchſe hat ſopiel Anklagendes, zumal, wenn noch dazu der Schlüſſel darin ſteckt, der kleine, hagere Schlüſſel, der geradezu mitleidig mit der Sparbüchſe zuſammen⸗ hält. Und da entſinnen ſich die beiden Menſchen, daß es nun bald Zeit wird, ein Kinderbett zu kaufen. Es ſind nur noch fünf Monate und da muß be⸗ ſtimmt ein Kinderbett da ſein. Na, und ohne Kin⸗ derwagen kann der neue Erdenbürger nun auch nicht begrüßt werden. Und der Lohn iſt gekürzt. Aber Rat muß geſchaffen werden. Und nun ſcheint wahrhaftig die große Stunde der Sparbüchſe gekom⸗ men zu ſein. Der Mann faßt einen Entſchluß: jedesmal, wenn er ſeiner Frau einen Kuß gibt, legt er einen Groſchen in die Sparbüchſe. Einen ganzen Groſchen. Und nun ſchnappt er auch, mit dem hage⸗ ren, zarten Schlüſſel das halbverroſtete Schloß zu und birgt das Ding, das nur noch ein Schatten von Schlüſſel iſt, in ſein Portemonnaie. Ja, das tut er. Die Sparbüchſe hat jetzt einen Sinn. Nach jedem Und ſie wird ſchwerer, ſie füllt ſich, Wenn es ſoweit iſt, wird er ſie öffnen. Ja, das wird er. Vielleicht kommt ein Kinderbett zuſammen. g Fünf Monate ſpäter kommt die große Minute, in der wieder der kleine Schlüſſel wie ein Talis⸗ man in Tätigkeit tritt und den Schatz aus lauter 8 Küſſen freilegt Aber was iſt denn das? Hat hier eine Hexenhand geſpart? Nacht, die Hutzelmännlein, die Geiſterlein das Geld Haben hier über ſuſammengegrapſcht?— Jedenfalls, es ſind nicht nalt nur Zehnpfennigſtücke im Sparbüchſe. Ste hat auch Fünfzigpfennigſtücke, Einmarkſtücke, Fünfmarkſtücke und ſogar einen Zehnmarkſchein verſchluckt. Ja, das hat ſie. Der Ehemann weiß nicht was er dazu ſagen ſoll. Und während er ſo verwundernd dreiundſiebzig Mark und ſechzig Pfennige zuſammenzählt, ſteht ſeine Frau dabei und dreht mit dent Daumen an den Zipfeln ihres Umſchlagetuches herum. Als er ſie fragend anblickt, da will ſie zuerſt gar nicht mit der Sprache heraus, aber ſchließlich bekennt ſie doch: daß ſie auch nach jedem Kuß etwas in die Sparbüchſe geworfen habe. Aber was ſei ſchon ein Groſchen für einen Kuß und für die Sparbüchſe. Man komme doch da lange nicht zum Ziele. Das ſei doch keine richtige Sparerei. Und wie ſie das ſagt, unterm Herzen das Kind, da ſteht in ihren großen Augen das ſcheue Erſtaunen der Kinderjahre. Und nun muß ſie der Mann ar ſich drücken. Und die dreiundſiebzig Mark und ſechzig Pfennig, die auf dem Tiſch liegen, ſcheinen auf einmal kein Geld mehr zu ſein. Sie ſind wieder Liebe geworden und Fleiß und Sorge und warme, frohe Zukunftshoffnung, viereckigen; Bauch der „Heimkehr des Olympiaſtegers“. Die am Mittwoch, den 21. Dezember, im National⸗ theater zur Erſtaufführung kommende Ko⸗ mödie„Heimkehr des Olymplaſiegers“ ſtellt war, wie die Volkstümlichkeit etnes erfolgge⸗ krönten Spoxtmannes von allerlei unlauteren Exi⸗ ſtenzen benützt werden ſoll, ihre Machenchaften mit ſeinem Namen zu decken. Er ſcheint ein Opfer ſeiner harmloſen Treuherzigkeit zu werden, bis er den um ihn gezogenen Ring von Gegnerchaften ſiegreich durch⸗ bricht. Der Verfaſſer Sindbad iſt unter dieſem und einem weiteren Pſeudonym bereits mehrfach erfolg⸗ reich als Dramatiker hervorgetreten. Die Komödie iſt in Szene geſetzt von Hermann Albert Schroeder. Die Titelrolle ſpielt Erwin Linder. In den 1 0 75 des N beſchäftigt.— Intendant hat die neue Oper„Nana“ von Manfred Gurlitt, Text von Max Brod nach Emile Zolas bekan Roman, zur Alleinaufführung am Natto⸗ 0 Mannheim noch in der laufenden Spiel⸗ Aus dem Mannheimer Kunſtverein 1. Neuzeitliche Goldſchmiedekunſt Im Kunſtverein, L 1, 1, ſind gegenwärtig zwei Ausſtellungen vereinigt. Während an den Wänden Bilder von Künſtlern, zumeiſt aus Mannheim, hängen, auf die wir noch im einzelnen zurückkommen, ſind in Vitrinen und an den Wänden Gol d⸗ ſchmiedearbeiten, Vorlagen und Entwürfe zu ſehen. Es ſind durchweg Handarbeiten von Schülern der Pforzheimer Kunſtgewerbeſchule oder ausgelernten, teilweiſe auch ſtellungsloſen Arbeitern, die ſich in ihrem Berufe noch vervollkommnen und ſich zunächſt unter der Bezeichnung„Kunſtge⸗ werblerzunft Turm“ zuſammengeſchloſſen haben. Prof. Max Kaſſube Lehrer an der dor⸗ tigen Kunſtgewerbeſchule iſt ihr Führer und Leiter. Es iſt an dieſer Schau einleuchtend zu ſehen, wie vielfältig bet genügender Erfindungsgabe und hand⸗ werksmäßiger Durchbildung ſich die verſchiedenen Schmuckſtücke, Ring, Armband, Halskette uſw. geſtal⸗ ten laſſen. Selbſtverſtändlich iſt auch bei modernſter Formung z. B. die runde Form des Ringes, der ſich um den Finger legen ſoll, nicht verlaſſen. Aber der Kopfteil, der den Stein enthält, oder in den merkwürdigſten Verſchlingungen, Flächenbildungen, Motiven ſich zuſammenſchließt, zeigt hier eine Ori⸗ ginalität, die jede hiſtoriſche Form zurücklußt, aber durch Neubeobachtung des Materialſchliffs, durch kühne Ausbuchtungen, Erhöhungen, Ueberſchneidun⸗ gen ganz neue Schönheiten offenbart. Halsketten. Der Reiz eines ſolchen Schmuckes liegt zunächſt in der Schmiegſamkeit, die das koſtbare Material und gleichzeitig die Schwere überwindet. Da finden ſich neben entzückenden Filigranarbeiten, die aber gar nichts mit der Erinnerung an die Tech⸗ nik alter Stücke zu tun haben, Glieder wunderbarſter Leichtigkeit, die in prachtvoller Abwägung ſich in einem Schlußſtück intereſſanteſter Prägung zu⸗ ſammenfinden. Nicht minder originell ſind die Armbänder, die nicht nur bewegliche Glieder haben, ſondern ſich wie eine Feder über den Arm ſchieben laſſen. An der Oberſeite ſeltſame Nachbildungen, Nachempfindungen der Natur, Formen, die an eine Libelle, eine Roſe gemahnen, Flächen, deren Pla t expreſſtoniſtiſch anmuten. Die meiſten Stücke ſind Silber oder ähn⸗ liche Legierungen, da die Verfertiger häufig gar nicht die Mittel haben, koſtbare Metalle ſich zu be⸗ ſchaffen. Aber gerade die Knappheit zwingt die Künſtler zur ſparſamen Verwendung zur Vermei⸗ dung jeder Aufdringlichkeit.* Rekordzahl der deutſchen Patente. Die Zahl der bisher in dieſem Jahr beim Reichspatentamt in Berlin angemeldeten Patente beläuft ſich auf an⸗ nähernd 60 000, und ebenſo viele Gebrauchsmuſter⸗ geſuche ſind eingegangen. Damit iſt eine Rekordzahl erreicht worden, Da jede eingereichte Erfindung nach dem Geſetz nur dann als neu angeſprochen werden darf, wenn ſie in den letzten hundert Jahren in keiner öſſentlichen Druckſchrift beſchrieben worden iſt, müſſen 350 Prüfungsſtellen die ungeheuere Bibliv⸗ thek durchſehen. Um die Arbeit zu erleichtern, ſpielt nun bei dieſem Andrang der Geſchäfte die Lichtbild⸗ ſtelle eine immer wichtigeres Rolle. Sie dient dazu, wichtige Abſchnitte aus Büchern, Zeitſchriften und Patentarbeiten zu photographieren und dadurch die zeitraubende Arbeit im Bücher⸗ und Zeitſchriften⸗ ſaal auf dieſe Weiſe zu erleichtern. Jubiläum der Robert Franz⸗Singakademie. Einer der maßgebenſten Faktoren im Muſikleben Halles, die Robert Franz⸗Singakademie, begeht ihr hundertjähriges Jubiläum. Die Sing⸗ akademie gehört zu den hervorragenſten Chören Deutſchlands. Sie wird ſeit dem Jahre 1911 von dem Univerſttäts⸗Muſikdirektor Prof. Dr. Rahl⸗ wes geleitet, der ſie zu einem modernen Inſtitut gemacht hat. Das Programm der Feier ſteht im Zeichen Bruckners und Mahlers. Kleine Antworten „Ich kenne einen Menſchen, der fing ohne Schuhe an und jetzt hat er eine Million!“ 5 „Mein Gott! Wer putzt die denn alles“ 5* 400 Mark.“ „Mein Schäferhund, ſagen Kenner, bringt mir „Dann laſſen Sie ihn doch f. wo er ſie holen kann!“ der Nacht zum 13. April den Vater im Bett — e de de le . Luft iſt mit Feuchtigkeit geſättigt. Herbſtes, der Fahrbahn wird immer geringer. Samstag, 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1932 Neue Mannhein er Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 3 — 3. Seite/ Nummer 589 Goldener Sonntag Ob nicht, wie ſo oft im Leben, bei dieſem Namen der Wunſch der Vater des Gedankens iſt? Jeder Geſchäftsmann wünſcht ſich halt ſchon vor Weihnach⸗ ten ſein Feſtgeſchenk, einen guten Abſchluß, einen guten Verdienſt, der die toten Zeiten im Geſchäft, die ja nie ausbleiben, leichter ertragen läßt. Ein wichtiger Tag alſo, der vierte Advent, der Sonntag vor dem Heiligen Abend! Es können nicht alle Menſchen Geſchäftsleute ſein. Aber teilnehmen am Goldenen Sonntag kann doch jeder. Kleine Geſchenke müſſen denſelben Dienſt tun wie ſonſt große und wertvolle. Iſt es nicht aber eine wirkliche Befriedigung, wenn man ſich ſagen kann: für jeden, der mir lieb iſt, habe ich etwas be⸗ ſorgt, jedem kann ich wenigſtens eine kleine Freude machen? So iſt denn der Goldene Sonntag auch für die Käufer, beſonders die, die erſt vom Lande zur Stadt reiſen müſſen, ein wichtiger Tag geworden. Bela⸗ den mit Paketen kehren ſie heim. Im Geldbeutel ſind zwar nur ein paar Pfennige übrig geblieben, doch dafür iſt das Herz ſo voll Freude und Genug⸗ tuung. Richtige Vorweihnachtsfreude gibt eine Ah⸗ nung der kommenden Feſtfreude. Waloͤpark im Nebel Es iſt gewiß ſonderbar, beim Anblick des dich⸗ ten Nebels, der in den Straßen liegt und die Um⸗ riſſe der Häuſer verſchwinden läßt, auf den Ge⸗ danken zu kommen, dem Waldpark einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Aber unſer Waldpark iſt doch immer ſchön, warum ſoll er, wenn er im Nebel verſchwun⸗ den iſt, nicht auch ſeine beſonderen Reize haben. Man zaudert nicht lange, nimmt das Fahrrad, win⸗ det ſich glücklich durch die Fährniſſe des behinderten Straßenverkehrs und iſt froh, die wenig befahrene Stephanienpromenade erreicht zu haben. Ueber dem Rhein liegt der Nebel noch viel dichter als in der Stadt und nimmt jede Sicht auf das Waſſer. Le⸗ diglich ein ſchmaler Streifen von den Fluten iſt zu ſehen. f Von den Bäumen tropft es auf den Boden. Die Aus dem Wald⸗ park dringt ein ſcharfer Duft, der Duft des ſpäten der verweſenden Blätter. Die Sicht auf Wie eine Wand ſchließt der Nebel kaum zwanzig Meter vor uns die Straße ab. Weit und breit iſt kein Menſch zu ſehen. Nur das Aufſchlagen der von den Bäumen herabkommenden Waſſertropfen und das leiſe Anſchlagen des Waſ⸗ ſers an die Uferböſchungen unterbrechen die Stille. Ein Eichhörnchen, das es ſich auf der Straße be⸗ quem gemacht hat, eilt flink zum nächſten Baum, als es den Störenfried aus dem Nebel auftauchen ſieht. Weiter innen im Waldpark trippeln einige Fa⸗ ſanen unbekümmert auf der Wieſe weiter und wenden kaum den kleinen Kopf nach dem Menſchen, der frühmorgens in die Einſamkeit dringt. Man hat ſich immer eingebildet, daß man die Wege des Waldparks ſehr genau kennt. Der Nebel macht aber das ganze Wiſſen zunichte. Wenn die geteerte Fahrſtraße nicht ſelbſt Wegweiſer wäre, würde man umherirren wie in einem Labyrinth. Einige markante Stellen tauchen auf, verſchwinden ſchnell wieder. Nie weiß man, ob der Weg nach rechts oder nach links abbiegt. Erſt im letzten Augenblick ſieht man, wie es weitergeht, um gleich darauf wieder über den Verlauf der Straße im Zweifel zu ſein. Schemenhaft taucht ein Schild aus den milchigen Schwaden auf: die Strandbadordnung und ein i zum Strandbad. Aus der Dämmerung des Waldes kommt man nun in die Lichtung der Jufabrksſraße zum Strandbad und wird faſt geblendet von der Lichtfülle. Ueber dem Nebel liegt die Sonne und verſucht die wogen⸗ den Schwaden zu durchbrechen. Draußen im Strand⸗ bad bietet ſich dem Auge eine Oede dar, die durch die tiefe Stille noch ſtärker in Erſcheinung tritt. Dann geht es wieder heimwärts. Kaum merklich iſt die Dichte der Nebelwand gelichtet. Vom Tierpark dringen einige Laute herüber. Immer noch wächſt aus dem Nichts der Weg heraus, der Weg, der zu⸗ rück zur Stadt führt, 1 in das brodelnde Trei⸗ ben des Alltags. 0— Felertagsreiſen der erwerbeloſen Kann der Erwerbsloſe eine Woche ohne Nachteile verreiſen? Nein, er kann es nicht! Nach den gel⸗ Wegweiſer tenden Beſtimmune gen ſollen die Arbeitsämter ledig⸗ lich befugt ſein, Beuylaubungen bis zur Dauer von n drei muß ſich der Erwerbsloſe wieder meden, wenn er Nach dieſer Zeit zur Kontrolle nicht der Unterſtützungsanſprüche verluſtig gehen will. Geſetzt der Fall: ein Erwerbsloſer würde für die Zeit von Weihnachten bis Neujahr von Verwandten oder Bekannten eingeladen, die Feſttage bei ihnen 3u verleben, ſo ſähe er ſich ernſtlich veranlaßt, dieſe doppelt ſchätzenswerte Annehmlichkeit in ſeinem troſt⸗ loſen Daſein auszuſchlagen, um ſein Anrecht auf Unterſtützungsbezug während dieſer Zeit nicht zu verlieren. Um auch dem Erwerbsloſen die Ausnutzung der Tagen auszuſprechen. f Feſttags⸗Rückfahrkarten der Reichsbahn zu ermög⸗ lichen und um ihm weiter neben materiellen auch aus ſeeliſchen Erwägungen heraus einen kurzfriſtigen Wechſel ſeines Aufenthaltsortes zu geſtatten, fordert der GDa die Einräumung einer Min deſt⸗ B laubung für den Erwerbsloſen von —10 Tagen, evt. gegen entſprechenden Aufent⸗ e e oder e e 7 *„ 5 Auf 19 i e ee wurden geſtern. anläßlich einer Kraft⸗ Gflichl. eu r⸗ ferzich Penning, ſo billich ghadd hod. Wo An die Das Kätſelraten um die Nms⸗Ballons iſt zu Ende. MMZ-Ballons! Deutleben Post Nauendorf im Saalkreis Nlandet? Von mehr als 1000 Ballons, die am 4. Dezember punkt 5 Uhr auf dem Mannheimer Flugplatz aufgelaſſen wurden, ſind in der vorgeſehenen Seit 283, alſo ungefähr ein Viertel der Zahl, gefunden worden. L. aeg Der Weite ſte Flug endete in Deutleben(Poſt Nauendorf im Saal is; die Skrecke iſt in der Luftlinie gemeſſen etwa 345 km lang! Dann folgen drei Landeplätze in 308, bezw. 278 und 19 lem Entfernung von Mannheim. Die Feſtſtellung des Siegers war alſo einwandfrei möglich. Den Preis für den weiteſten Flug ſeines Ballons erhält außer einem Buch Willi Böhmer, Mannheim, Weberſtraße 7 Er darf ſich ein Geſchenk bis zum Werte von Mk. 10.— wünſchen. Als Prämien für die erſte und letzte Landemeldung erhalten Ruh Lackner, Mannheim, Heckerſtraße 35 und g Friedrich Wilhelm Bach, Mannheim, Augartkenſtraße 62 je ein ſchönes Jugendbuch. Die ferner vorgeſehenen Bücherpreiſe ſind entſprechend der Flugweite ihrer Ballons folgenden Startern zugefallen: Bohrmann, Rudolf, Mannheim, Eckel,., Mannheim, D 7,7 Faußer, Friedrich, Mannheim, Uleiſtſtraße 7 Feeß, Heinz, Mannheim, Seckenheimer Straße 27 Geier, TLudwig, Mannheim, B 6. 26 Grieſer, Ernſt, Seckenheim, Offenburger Straße 39 Gumbel, Franziska,'heim⸗Feudenheim, Hauptſtr. 102 Haas, Oskar, Mannheim, Augartenſtraße 107 Haller, Irene, Oppau⸗Edigheim pfalz, Hunterſtraße 35 Härle, Giſela, Mannheim⸗KReckarau, Geierſtraße 3 Häuſer, Theo, Mannheim, Augartenſtraße 51 Hemberger, Adolf, Mannheim, Holtheuer, Bodo, Mannheim, IT 6. 17 Hüttner, Fritz, Mannheim, Metzgerſtraße 3 Holzſtraße 18 Maiſch, Core, Mannheim, Cukas⸗Cranach⸗Straße 26 Meckler, Heinz, Mannheim, Schwetzinger Straße 5 müller, Karl, Mannheim, Parkring Ur. 38 Paulmann, Werner, Schafweide 55 ö Petzohr, Walter, Mhm.⸗Neuoſtheim, Böcklinpl. 2b. Hamann Schäffel, Werner, Mannheim⸗Neuoſtheim, Böcklinpl. 2 Straube, Werner, Mhm.⸗Reuoſth., Cukas⸗Cranach⸗Str. 26 Strauß, Manfred, Mannheim⸗Waldhof, Sandhoferſtr. 192 Strohm, Ferdinand, Mannheim, Meerlachſtraße 28 Tyroller, Willi, Mannheim, Cannabichſtraße 22 UI Uhl, Franz, Mannheim, Uronprinzenſtr. 89 b. Schmitt Volz, Erich, Mannheim, Qu 3. 17 Waldenberger, Rolf, Mannheim, Rheinhäuſerſtraße 32 Waſſermeyer, Liselotte, Mannheim, Max⸗Joſeph⸗Str. 18 Weber, Annelieſe, Mannheim, Augartenſtraße 49 Beilſtraße 7 Die Bücher werden den preisträgern noch vor dem Heſte zugeſtellt. Allen, die an unſerem lustigen Ballon⸗Wettfliegen teilgenommen und auch denen, die durch Rück . Luder der Karte zum ee 8 8 ſagen wir herzlichen Dank. C neue Mannheimer Zeitung Der gſchbitzde Gockel ooͤder: wie ſelbſcht die gſcheit Worzelbergern neigfalle iſch Die Worzelbergern war e Dere hod keener e X for e U Markdweiber hawwe ſe all ſchun gekennd, Dere hawwe ſe ned wie ſunſchd als nochgerufe: Madam, nemme Se noch Schbinaad mit, Schbinaad!“ Selbſcht die hawwe neemlich vor der ſaddkriche kenne. Awwer neilich is ſe doch worre. Des war neemlich ſo. hod e richdichi Schleckgoſch ghadd. Wenn ſe als en Gockel hod verwiſche kenne, ſo e zaards, jungs Gockelche, do war ſe ſcharf druff wie der Deifel uffe armi Jetz es des awwer mit dem Gflichel ſo e Sach,'s gibd neemlich jungi Gockel un aldi Gockel, un do muß mer arich achd gewwe, daß mers rich⸗ diche verwiſchd, ſunſchd is es letz. Die Worzelber⸗ gern hod ſich awwer ausgekennd. Bei de Gens hod ſe probierd, ob mer de Schnamwwel leichd hod breche kenne, bei de Haaſe, ob mer die Ohre hod eireiße kenne, un bei de Gockel, ob die Schboore korz un is neemlich e e Zeiche dodefor, daß des Viech jung is. Jetz is emvol ſo en Händler aus Altloſfe zu ere in die Wohnung kumme mit eme ganze Korb voll 's ware werklich ſcheene Sache dabei. hod die Worzekbergern rumgewuhld un hod ghan⸗ deld, des war der e wahri Luſchd. Schließlich hod ſe en ſcheene, jutige Gockel gekaafd for e Mark une E halwi Schdund hod ſe rumdiſch⸗ Seel. zaard ware; des keriere un des Gockelche ſchlecht ſe e ſcheens Fillſel gemachd, eck, damids dickſchde Markdweiber Worzelbergern Angſchd ghadd, weil ſe ſo dichdich im Eikgafe war. Die is neemlich immer als erſchd kumme, wenn der Markd ſchun ſo ziemlich ferdich war, Schifferſchdedder mit ihre paar Kraudkepp un dem biſſel ſunſchdiche Gemies, wo ſe als noch hawwe, driwwelierd und hawwe heemgewolld. Die Worzelbergern hod dann noch ghandeld, ene die ganz Muſik for en Drumbel abgekaafd, da⸗ mit ſe ihr großi Famillie 1595 for umſunſchd hod Dann hod ſe en ſchee he gericht, zuerſchd die Schdopple abgſengd, dann h. en ausgenumme, aus dem Herzel un Lewerle ho mit eme Ei, Pe Gfreed hod ſe ſich wie en Schneekeenich, wie ſe dem Altloſſemer den Gockel ſo billich ab⸗ ghandeld hod. Feier hod feſchd gebrennd un der Gockel hod der⸗ weil gebrozzeld, daß es e Luſchd war zu ſchnubbere. Schließlich hod ſe emvol an ſo e Schlechele hige⸗ langd, weil ſo gedenkd hod, jetzunder mißd er weech ſein. Ja, pfiffedeckele, hard war er wie e Bichel⸗ bredd! die Kron gfahre. Himmelherrgodd, hod ſe gedenkd, was is blooß mit dem Gockel los! Ich hab en doch richdich beigſetzd. Des is doch ned meeglich, daß mich der Gauner agſchmierd hod mit ſeim Gockel, der ſchlechde Kerl. Die Schboore ware doch korz, do⸗ druff kammer ſich doch verloſſe! No, hod ſe dann widder gedenkd, vielleichd wird er doch noch weech. Sie hod en hald rumgebrozzeld, bis der Kohlekaſchde leer war, er is awwer ſo lederich gebliwwe wie e Schdtiffelſohl un hod ned weech werre wolle. Ihr Zwedoͤälſchder, der Fritzl, der wo als immer in de Kich rumſchnubbere muß, bod de Broode geroche un hod gſachd: „Gell, Mam me, deßmool hawwe ſe der awwer e zehs Hinkel uffghengd!“ i Hinkel, hod der dumme Lausbu noch gſachd, debei war des doch en richdicher Gockel mit Kamm Schboore. Wie ſe en ſchließlich uff de Diſch gebrochd hod mit faſchd zwee Schdunn Verſchbeedung, hods ſogar ihr Alder gemerkd, der wo ſunſchd wahrhafdich kee Kerche⸗ lichd is. Sie ſachd als zu em:„Mit Deim Kobb arich gſcheidi Fraa. vormache kenne. Die „Sie, ſcheene Dann hawwe die gehadd un hod emovl agſchmierd Die Worzelbergern frooche, wos bollerd!“ Alſo ſogar der hod zu ere gſachd:„No, Aldi, heid hoſchd awwer en Gockel, der is faſchd ſo zeh wie Du ſelwer!“ Die Worzelbergern es em nadierlich geheerich iwwers Maul gfahre vun weeche ſo ere frechi Bemerkung,'s hod ſe awwer doch ſchwer genickeld un in ihrm Hausfraueſchdolz war ſe N arich gekrenkd. Des Eſſe war deßmool gar ned ſo ſchee⸗ wie 5 ſunſchd als. Die Kardöffelcher 1 99 nadierlich aach Do mache miſſe, bis ſe ſo lang koche miſſe un Ihr eßde e emdol, obs Eich gach ſchme aach. lan ue verſehentlich ſtehengebliebener Eimer zu bezeichnen Des is awwer der Worzelbergern ſchwer in ſoziale Studien zu treiben. deskirchenrat Bender führenden Anteil. Seit 19 gehört er den Generalſynoden bzw. An regierung ununterbrochen an. Sein warmes ſozi könnd mer Riechelwänd eirenne un Du dedſchd noch Mitarbeit beim kirchlich⸗ſozialen Bund, deſſen Ha eiſchdegge miſſe, daß ihr Wund, die wo ſe ſowieſo ſchun ghabd hod, immer greeßer worre is. Jetz wie war des blos meeglich! Sie hod ſich doch n den Gockel mit de kleenſchde Schboore rausgſuchd ghadd! E ganzi Woch lang is ſe rumgeloffe wie e Hinkel vor Daach, als vun weeche dem Gockel. Die Gſchichd is ere hald gar ned glatt gſeſſe. Schließlich hod ſe emool ihrn Schbeezl gedroffe, de Budder⸗ ſchniggl, der wo ſich in ſo Sache auskenne dud, un hod dem die ganze Gſchichd verglickerd.„Budder⸗ ſchniggl“, hod ſe gſachd,„du biſchd doch ſelwer ſo en Gauner, jetz ſaach mer emvol, was hawwe die dann blooß mit dem Gockel gemachd, daß mer gemeend hod,'s wer en ganz junger?“ Do hod der Budderſchniggl ſo lache miſſe, daß em der Schdumbe, an dem wo er als immer gſchnulld hod, aus em Schnawwl gfalle is.„Gell, Worzel⸗ bergern“, hod er gſachd“, deßmool biſchd agange. Weeſchd, was mit deim Gockel los war, der wo ſo aadſche ghabd hod? kleeni D Des war en gſchbitzder Gockel! Dene ildi Gockel werre mit eme ſcharfe Zängle die lange Schboore gſchdutzd un dann werre ſe mit eme Meſſerle odder mit der Dochder ihrer Nachelfeil widder zurechtgſchbitzd, bis ſchließlich ſo en alder Großvadder ſo kleeni Schboore hod wie e ganz jungs Gickelche!“ Jetz ſoll ſich blooß der Altloſſemer noch emool bei der Worzelbergern ſehe loſſe, der kann was erlewe! i Mieder ein Dachftotkbrand Heute 9b liag um.36 Uhr lief bei der Be⸗ rufsfeuerwehr ein Feueralarm aus dem Hauſe L 10, 3 ein, wo ein Manſardengeſchoß nach dem Hofe zu in Brand geraten war. Bei Eintreffen der Berufsfeuerwehr, die ſofort mit dem erſten Löſchzug unter Leitung von Branddirektor Mikus eintraf, ſtand der Dachſtock in hellen Flammen, ſodaß der Branddirektor die Alarmie⸗ rung auch des Löſchzugs aus der Wache II veran? laßte, um unter allen Umſtänden eine Ausbreitung des Brandes wie in der Krappmühlſtraße zu ver⸗ hindern. Von der großen Leiter und dem Treppen⸗ haus wurde dann mit drei Schlauchleitungen die Brandbekämpfung aufgenommen, die vollen Erfolg hatte. Durch das ſchnelle Eingreifen mit ſtärkſten Mit⸗ teln iſt es gelungen, den vorderen Teil des ausge⸗ bauten Dachſtocks vollkommen unverſehrt zu erhal⸗ ten. Lediglich drei Kammern wurden durch Feuer und Waſſer beſchädigt, ſo daß ein Schaden von einigen tauſend Mark zu verzeichnen iſt. An der nahe dem Polizeipräſidium gelegenen Brand- ſtelle weilten auch Polizeipräſident Dr. Bader, Regierungsrat Dr. Heim, Oberſtleutnant Demoll und Hauptmann Seitz. Von der Freiwilligen Feuerwehr war Oberkommandant Karl Wolf er⸗ ſchienen. Mit Mulden räumten die Wehrleute dann die Dachkammern aus. Das verkohlte Dachgebälk wird niedergeriſſen werden müſſen. Als Brand⸗ urſache wird ein mit glühender Aſche gefüllter, ſein. Auch ein mit Kohlen gefülltes Bügele hätte leicht den Brand verurſachen können, 5 0 unbewacht geblieben war. 8 Mit beſonderer Empörung berichten Brand⸗ direktor und Wehrleute von einem neuerlichen Unfugalarm in der Nacht zum Samstag. Die eiſige Kälte war nicht nur äußerſt unangenehm, auch das Glatteis e Mannſchaft und Fahr⸗ zeugen ſehr zu ſchaffen. Leider gelang es hier wie bei dem Käfertaler Unfugalarm noch nicht, den Uebeltäter zu faſſen, 1 Oberkirchenrat K. Vender 5 Die Kirchenregierung wählte als Nachfolger für den aus Altersrückſichten ausſcheidenden Oberkirchen⸗ rat D. Rapp Landeskirchenrat Pfarrer K. Ben den aus Mannheim. Landeskirchenrat Bender wurde als Sohn eines badiſchen Eiſenbahnbeam am 28. Februar 1881 in Karlsruhe geboren, verle ſeine weitere Jugend in Heidelberg und beſuchte Univerſitäten Heidelberg und Halle, wo Trölt Deißmann, Hausrath, Heinrich Baſſermann, Mar i Kähler ſeine Lehrer waren. 1904 wurde er im Kir chendienſt verwendet, zunächſt als Vikar in Man heim⸗ Neckarau, Gernsbach, als Pfarrverwalter in Raſtatt und Nonnenweier bei Lahr, als Stadt⸗ vikar in Karlsruhe und Bruchſal. Die Vikarszeit wurde durch einen Studienurlaub unterbrochen, um in Berlin bei Reinhold Seeberg kirchliche 1911 zum Pfarr Schatthauſen bei Wiesloch gewählt, führt ih ſeir Weg über die Pfarrei Donaueſchingen nach Mann heim als Pfarrer an die Friedenskirche. Auch am kirchlichen politiſchen Leben nahm Lan Landesſyn e an. Kein Gegenſtand des kirchlichen Lebens ohne ſeine lebhafte Mitarbeit. Bereits 1914 trat in der Generalſynode, mit der Hauptrede zu Agendenfrage, die ihm die poſitive Fraktion er tragen hatte, hervor. Er wurde dann 1924 zum Frak tionsführer der kirchlich⸗poſitiven Gruppe i Landesſynode gewählt und übernahm 1930 auch no das Amt des erſten Vorſitzenden. Seit 1924 ge ör! Pfarrer Bender als Landeskirchenrat der K Intereſſe und Verſtändnis für die ſozialen Aufg der Kirch efindet ſeinen Ausdruck in einer ſtark vorſtand er angehört und deſſen badiſche Land gruppe er ſeit 20 Jahren als Vorſitzender Literariſch hervorgetreten iſt Bender durch! ſchichtliche Studie des Dorfes Nonnenwe durch Mitarbeit an ſozialen und theologiſe en ſchriften. 5 Der Entwicklungsgang, der vom D Kleinſtadt in die Großſtadt führte und fahrungen auf allen Gebieten d. . ſammeln ließ, insbeſondere auch a „ bad 9 i rats, das Landeskirchenrat Be 1 15 m biet, dürfte eine gute Vo; für das verantwortungsyt Abet FFF 8 heit von Meinungen immer eines leiten: Der Wille zur heiligen Sache Jeſu Chriſtt und die Verantwor⸗ kann beobachten, daß dieſe Ausstellung vor allem 5 meiſtens der Fall ſein wird, dig, um an dieſen Dingen nicht ganz ohne Anhalts⸗ 4. Seite/ Nummer 589 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dez. Sonntag, 18. Dez. 1932 Die Winterhilfe der Kirche Es war ſelbſtverſtändlich, daß der evangeliſche Kirchengemeindeausſchuß auch im Rahmen feiner geſtrigen Tagung ſich mit dem wachſenden Elend der Notleidenden befaßte. Jugendpfarrer Lutz, der unermüdliche Propagandiſt kirchlicher Nothilfe, machte ſich auch dieſes Mal zum Sprecher der verzweiflungsvollen Lage ſo Vieler. Zwar bie⸗ ten die kirchlichen Organiſationen, was ſie ver⸗ mögen. Und es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß der Helferwille in dieſem Jahre noch größer iſt als im vorigen. Die Ergebniſſe in den einzelnen Ge⸗ meinden beſtätigen das aufs deutlichſte. Aber die Flut ſteigt. Es geht nicht nur um das nackte Le⸗ ben der einzelnen Beſtand der geſamten ksgenoſſen, ſondern um den Lebensordnung, in der wir ſtehen. Hierfür trägt aber nicht zuletzt der Staat die Verantwortung. Darum begründete der Red⸗ ner eine Eutſchließung, die durch den Kirchengemeinderat an die Reichs⸗ And Lendesbehörden weitergeleitet werden ſoll. Sie lautet: „Die Vertreter der Kirchlichen Körperſchaften der evangeliſchen Gemeinde Mannheim fühlen ſich verpflichtet, mit allem Ernſt darauf hinzuweiſen, daß es für die Unter⸗ ſtützungsbedürſtigen nunmehr unmöglich geworden iſt, mit den heute gewährten Unterſtützungsſätzen auszukommen da dieſe vielfach nicht einmal das Eriſtenzminimum ge⸗ währen. Schwerſte leibliche und ſeeliſche Not muß für Ungezählte die Folge ſein, wenn hier nicht eine Aende⸗ rung eintritt. Deshalb bitten die Vertreter der Kirchlichen Körperſchaften die zuſtändigen Reichs⸗ und Landesbehörden, alsbald Hlifsmaßnahmen zu ergreifen, welche die Not⸗ leidenden vor Entbehrungen bewahren, die zu ertragen über ihre Kraft geht.“ Weiterer Worte bedurfte es hier nicht. Darum wurde die Entſchließung einſtimmig angenommen. Vorausgegangen war eine Stellungnahme zur Frage der Wiederbeſetzung der Unteren Pfarrei der Trinitatiskirche. Auch der Sprengelausſchuß dieſer Gemeinde nahm verfaſſungsmäßig an der Ausſprache teil. Sein Sprecher erklärte, daß er im Namen der Sprengel⸗ gemeinde die Bewerberliſte ablehnen müſſe. Der Ausſchuß der Geſamtgemeinde ſchloß ſich dieſer Stellungnahme an und beantragte Beſetzung der Pfarrei durch die Kirchenregierung. Die Gruppe der religiöſen Sozialiſten nahm eine Sonderſtellung ein. Ste erklärte ſich zur Wahl bereit und rekla⸗ mierte die Pfarrſtelle für ſich, da die Gruppe zahlen⸗ mäßig an zweiter Stelle ſtehe und in Mannheim keinen Vertreter unter den Geiſtlichen beſitze. Bei der Ausſprache hierüber wurde dieſes formale Recht von niemand beſtritten. Es wurde aber auf die Er⸗ fahrungen hingewieſen, die die Kirchengemeinde mit dem früheren Pfarrer Eckert gemacht habe, ſo daß es geboten erſcheine, von einer Beſetzung im Sinne der religiöſen Sozialiſten abzuſehen. Darum wurde ein Antrag dieſer Gruppe, der die Kirchenregierung um Sendung eines religiös ſozialiſtiſchen Pfarrers erſuchte, vom Geſamtausſchuß gegen die Stimmen der Sozialiſten abgelehnt. Mit der Konſtitnie⸗ rung einiger Unterausſchüſſe fand die Sitzung gegen 10 Uhr ihr Ende. Geleitet wurde ſie vom neugewählten Vorſitzen⸗ den des Kirchengemeinderats, Stadtpfarrer Joeſt. In ſeiner Begrüßungsanſprache dankte er dem bis⸗ herigen Vorſtitzenden, Stadtpfarrer Dr. H off, für die große Verantwortung, die er die vergangenen ſchweren Jahre hindurch zu tragen bereit war. Der ſtille, unbemerkte perſönliche Einſatz ſtehe nicht zur Diskuſſion. Auch dafür könne nur gedankt werden. Im übrigen könne all' unſer Raten und Taten nicht immer in Uebereinſtimmung der Gedanken vor ſich gehen. Es gebe drüben am Rhein zwei Ufer, aber einen Strom. So möge uns bei aller Verſchieden⸗ tung für die Kirche, zu der wir uns bekennen. 4 Weihnachtszeit! Du Zeit der Liebe Froh begrüßt von jedermann, Weckſt im Menſchen edle Triebe, Die er praktiſch nützen kann. Es wird alles andre Denken Von der Frage heut verſcheucht: Was ſoll ich dem nächſten ſchenken, Falls das Geld dazu noch reicht. Selbſt ſo mancher upfrer Brüder, Der bekannt als Egbiſt, Grübelt hin und grübelt wieder Daß er keinen nur vergißt. Heimlich kniſtern in den Ecken Wohlverpackte Gegenſtände; Jeder ſucht was zu verſtecken, Schrecklich wärs, wenn man es fände. Die ſonſt miteinander laufen, Wolln getrennt des Weges ziehn Jeder hat privat zu kaufen, Er für ſie und ſie für ihn. Goldner Sonntag! Frohes Treiben Auf den Straßen in der Stadt. vir ſchenken? Keiner kann zuhauſe bleiben, Der noch eine Seele hat. Strahlend leuchten die Geſchäfte, Reißen alle Türen auf, Angeſpannt ſind alle Kräfte Für den letzten großen Kauf. Weihnachtsbaumverkäufer handeln, Wo gedrängt die Menge ſteht, Hier kannſt Du im Grünen wandeln, Wo Dich würzger Duft umweht. Rauhe Männerkehlen preiſen Wunderkerzen, Flittertand, Sprühende Kaskaden kreiſen In der wetterharten Hand. Aber der Reflex der Lichter Spiegelt ſich im Widerſchein Weihnachtsfreudiger Geſichter Ueberall bei Groß und Klein. Leicht wird uns ums Herz zumute Wir vergeſſen alles Leid. O Du fröhliche, Du gute Gnadenbringende Weihnachtszeit. 5 JJ PPDPEUV ¹Udd dd Einweihung des evangeliſchen Gemeindehauſes auf dem Pfingſtberg Der morgige Sonntag bringt für die Bewohner⸗ ſchaft des Pfingſtberges ein frohes Ereignis: die Einweihung des Kirchleins der evange⸗ liſchen Gemeinde. Am Waldrand, am Ende der Strahlenburgſtraße gegen den großen Mann⸗ heimer Rangierbahnhof hin, liegt wie ein leuchten⸗ des Kleinod dieſes Kirchlein, in dem neben einem Gottesdienſtraum noch geräumig Platz für eine Kinderſchule iſt und an das ſich, mit dem Hauptbau verbunden, ein Schweſternhaus mit Kirchendienerwohnung anſchließt. Der ſilbergraue Verputz hebt die Gebäulichkeiten von dem ſie um⸗ gebenden Föhrenwald wundervoll ab. Da der Kin⸗ derſchulraum mit dem eigentlichen Gottesdienſt⸗ lokal vereinigt werden kann, bietet er ſelbſt für einen guten Kirchenbeſuch dieſer Neuſiedlung wenig⸗ ſtens für die erſte Zeit genügend Raum. Ein ein⸗ drucksvoller Turm birgt zwei Glocken, ſodaß in Zu⸗ kunft auch dieſe Siedlung nicht mehr ohne wohl⸗ klingendes Sonntagsgeläute ſein wird. Mit dieſem Bau iſt die Pfingſtbergſiedlung wie⸗ der einen guten Schritt weiter gekommen. Das Bild, das ſowohl das Kirchlein als auch beſonders die Strahlenburgſtraße und die Winterſtraße heute den Pfingſtbergbeſuchern bieten, gehört mit vielleicht zu den ſchönſten Eindrücken in unſerer Heimat⸗ ſtadt. Es iſt darum ſehr wohl zu begreifen, daß heute ſchon die Pfingſtbergbewohner ſtolz ſind auf ihr neues Kirchlein. Es iſt kein Prunkbau und ſoll es auch nicht ſein, aber e Ausführung doch u mgeſtaltung und er Zweckbau. Das Gemei in der ſogen. Veichtbauweif iu erhebt ſich ein ſtarkes Holzg t iſt von leich⸗ ten aber unverwüſtlichen platten. Auch die Dachſtuhlkonſtruktion iſt einfach und zweckent⸗ ſprechend. Nur auf dieſem Wege konnte die finans⸗ arme Vororts⸗ Kirchengemeinde Rheinau auf dem Pfingſtberg dieſe Kirche erſtellen und ſo der Bewoh⸗ nerſchaft eines beſonders Innern der Stadt viel zu wenig beka viel zu häufig ver⸗ ſchmähten Stadtteiles eihnachtsgeſchenk ma⸗ chen, wie man ſich in Anbetracht der Mittel ſchö⸗ ner kaum denken kann. Die Pläne dieſem ſchmucken Bau fertigte Architekt Georg K rämer, Drachenfelsſtraße 12, in deſſen Hand auch die Lei⸗ tung des Baues lag. An dem Bau gearbeitet haben in der Hauptſache Rheinauer Handwerksmeiſter, die, wie der Augenſchein zeigt, ihr Beſtes gegeben haben. Die Einweihungsfeierlichkeiten finden am morgigen Sonntag vormittag 10 Uhr ſtatt. Um der Bewohnerſchaft von Mannheim Gelegenheit zu geben, den Bau zu beſichtigen, wird er am Sonntag nachmittag offen ſtehen. Im Schutze des Nebels glückte geſtern abend in der Schwarzwaldſtraße einem jungen Burſchen ein räuberiſcher Ueber⸗ fall. Weges gingen, trat kurz nach 8 Uhr der Unbekannte heran und entriß einer 50 Jahre alten Ehefrau die Handtaſche, die einen kleineren Geldbetrag und wei⸗ tere, zu der Handtaſche gehörige Utenſilien enthielt. Der Nebel leiſtete dem Vorhaben ſehr großen Vor⸗ ſchub, denn im Schutze der undurchdringlichen und an dieſer Stelle beſonders dichten Schwaden gelang es dem Burſchen, ſich unbemerkt an die drei Damen heranzuſchleichen und auch ebenſo raſch wieder unter⸗ zutauchen, ſo daß eine Verfolgung ſich als ausſichts⸗ los erwies. Hoffentlich gelingt es des Täters hab⸗ haft zu werden. Das Weihnachtsprogramm der Libelle“ Die Leitung der„Libelle“ hat ſich entſchloſſen, das er⸗ folgreiche und wirkungsvolle Programm der erſten Dezem⸗ berhälfte zu prolongieren. Nicht mit Unrecht, denn die Künſtler, die Werner Veith täglich in der Libelle mit ſei⸗ nem trockenen ſchwäbiſchen Humor ankündigt, verſtehen es, ſich die Sympathien der Mannheimer zu erwerben. Ila Nagy und die Babies zeigen ihre Künſte als Tänze⸗ rinnen und beweiſen beſonders in den Stepptänzen ihr Können. Oskar Huſzar ſingt mit einer anſprechenden Stimme ungariſche Lieder. Hanni Roſen holt ſich großen Applaus als Zille⸗Type. Den größten Beifall aber kann Werner Veith mit ſeinen ſchwäbiſchen Späſſen ernten. Sein liebenswürdiges Maulwerk, ſeine ſpitzbübiſche Fr! heit und ſeine treffenden Witze erregen immer wieder helle Heiterkeit der Zuhörer, ſelbſt wenn ſie inkl. etwas derb ausfallen. Köſtlich iſt auch ſeine Unterhaltung mit ſeiner Ehefrau aus Berlin. Gegen ieſe ſchwäbiſche Dickfelligkeit und Mundfertigkeit kommt nicht einmal die keſſe Berlinerin an, wenn ſchließlich auch der gutmütige Schwabe um des lieben Friedens willen nachgibt. Tibor von Garay ſorgt mit ſeinen Mondial Boys für gute Tanzmuſik und iſt den Künſtlern ein guter Helſer, wäh⸗ rend er in ſeiner Jazzſymphonie ſeine Kapelle als virtuoſe Spieler vorſtellen kaun.— Man kann ſo hoffen, daß die Libelle auch in den Weihnachtstagen manchen Mann⸗ heimern Freude bringen wird. g 55 es 3 Geſchäftliche Mitteilnngen * Weihnachtsſtimmung— Feſtesfreude. Für die mate⸗ rielle und die ideelle Beſſerung unſerer Zuſtände erweiſen ſich die öffentlichen Sparkaſſen als treue Helfer. Aus dem Volke ſebbſt erſtoanden, getragen von der Idee der Gemein⸗ nützigkeit, wollen ſie Werkzeug der Gutes ſchoſſenden Kräfte ſein. Darum darf beſonders auch in dieſem Jahre auf keinem Weihnachtstiſch das Sparbuch fehlen! V2⁰⁵ g erhalten Sie bei täglichem Gebrauch von Ohlorodont, der Zahn⸗ paſte von ö ochster Qualität. Sparſam im Verbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf. Verlangen Sie nur Chlorodont und weiſen Sie jeden Erſatz dafür zurück. ne Weiße Zähne 2 — Altamerikaniſche Kunſt Zur jetzigen Ausſtellung in der Kunſthalle Die fetzige Ausſtellung der Mannheimer Kunſt⸗ halle, die in der Hauptſache dazu dienen ſoll, für die Kunſtſchätze des Zeughausmuſeums zu werben, bleibt auch nach den Weihnachtsfeiertagen noch eine Weile der Oeffentlichkeit zugänglich, die ihr ein beſonderes Intereſſe entgegenbringt,. Man Totonakischer Marmorkopf auch die Zeichner dazu reizt, die entlegenen Kunſtwerke zu ſtudleren und nachzubilden. Das Eigenartige ihrer Linſenführung, der Reiz, jahr⸗ hunderte⸗, vielleicht jahrtauſende alte Zeugen ver⸗ ſchütteter Kulturen vor ſich zu haben, regt den Beſchauer auch dann an, wenn ihm, wie das wohl die eigentliche Be⸗ deutung dieſer Kunſtwerke verborgen bleibt. Aber er mag ſich damit tröſten, daß auch die fin⸗ dige Wiſſenſchaft über viele dieſer Gegenſtände nichts Erſchöpfendes auszuſagen weiß und ſich mit dem bognügen muß, was auch der Laje als ſein Vorrecht beanſpruchen kann, mit der unmittelbaren Betrachtung. Nur einige Fingerzeige ſind notwen⸗ punkt vorüberzugehen. Zunächſt einmal die Feſt⸗ ellung, daß die beiden geographiſchen Bezirke, aus 8 denen die hier zu ſehenden Kunſtwerke ſtammen, nicht nur räumlich, ſondern auch kulturell völlig von einander zu trennen ſind: Mexiko und Peru haben wohl beide das gleiche Geſchick der völligen Zerſtörung und Vernichtung ihrer alten Kultur durch die fremden Eroberer, aber ſie ſelbſt unter⸗ ſcheiden ſich völlig voneinander. Auch in Mexiko ſelbſt ſind verſchiedene Kulturen zu unterſcheiden, die an einzelne Völkerſchaften ge⸗ bunden ſind. Der Kopf, den wir zuerſt hier ab⸗ bilden, ſtammt aus der tolonakiſchen Kultur. Als der Spanier Cortez Mexiko eroberte, hatte der Aztekenherrſcher Montezuma gerade das Reich der Totonaken unterworfen. Dieſe waren unter den alten Mexikanern das eigentliche Bildhauervolk ge⸗ weſen. Der Kopf, den wir hier zeigen und der wohl einen Dämon an einer Tempelwand darſtellte— die Zeichen ſeiner früheren Befeſtigung an einer Mauer ſind noch deutlich ſichtbar—, weiſt das hauptſächlichſte Merkmal der totonakiſchen Figurenkunſt auf: die ge⸗ preßte Form des Kopfes, die geradezu als Totonaken⸗ ſtil bezeichnet werden kann. Sobald wir uns den Bereichen des Eroberer⸗ volkes der Azteken nähern, machen ſich die Merk⸗ male einer ganz anderen Grundhaltung geltend. Die wilde Barockart, die uns hier entgegentritt, weiſt darauf ihn, daß bei dieſem Volke das Menſchenopfer eine grauſige Heimat beſaß. Die ſeltenen Stein⸗ figuren, die in der Kunſthalle zu ſehen ſind, weiſen durch ein ſehr deutliches Zeichen darauf hin. Faſt alle beſitzen ſie auf der Bruſt eine Vertiefung im Stein als Hinweis darauf, daß dem Opferſklaven der Azteken das Herz aus der Bruſt geriſſen wurde. Die Figur der Regengöttin, die wir hier abbilden,— ſie gehört zu den beſonderen Koſtbar⸗ Peruanischer Dämon mit Fuchskopf keiten der Mannheimer völkerkundlichen Sammlung Und ſtellt eine der größten Seltenheiten unter allen bekannten altamerikaniſchen Kunſtſchätzen dar— iſt eine Vertreterin des aztekiſchen Götterhimmels. Ihre eigentliche Bedeutung iſt uns unbekannt, doch ſcheint ſie auf die Urzeiten des Götterglaubens zurückzu⸗ gehen und mit den regenſpendenden Urmüttern und Fruchtbarkeitsgöttinnen im Zuſammenhang zu ſtehen. Ihr Stirnband iſt aus Muſcheln gebildet, offenbar als Hinweis auf ihre Eigenſchaft als Regen⸗ und Flußgöttin. Ihre reiche Ausſtattung läßt auf einen hohen einſtigen Grad der Verehrung ſchließen; noch heute zeigt ſie deutlich die Spuren roter Bemalung. Aus der altperuaniſchen Kultux ſind uns nur durch Gräberfunde Kunſtſchätze überliefert: 1 Dieuſte der Miſſion 1 alles andere wurde 0 Immerhin erzählen ie Mumien, wie ſi Ausſte 8 elen zeigt, vo Kunſt im Kleiderſchmuck und in der Verfertigung der Geräte bei den alten Peruanern. An der nörd⸗ lichen Küſte von Peru war die Heimat der ſogenann⸗ ten Chim u⸗Kultur, die eine in ſich geſchloſſene Kunſt beſaß. Erſt im 15. Jahrhundert wurde ſie von den Inkas unterworfen. Der Fuchsdämon, den wir hier abbilden, entſtammt einem Grabe, dem er als Schutzſymbol beigegeben war. Der ſtarke Realismus in der Art der Darſtellung hat dazu ge⸗ führt, auch die Gräberköpfe individuell zu ge⸗ ſtalten. Dafür gibt unſer viertes Bild, der Por⸗ trätkopf, einen deutlichen Beweis. Beſonders im Vergleich mit ſeiner Umgebung zeigt er, daß bei dieſen Kunſtwerken kein verallgemeinerndes Stil⸗ prinzip, ſondern durchaus dem Leben angepaßte Ab⸗ ſichten der Darſtellung beſtanden. Die röhrenartige Oeffnung oben hat nichts mit einem Trinkgefäß zu tun; ſie diente vielmehr lediglich dazu, daß die Dämpfe bei der Bildung der Tonform abziehen konnten. Dieſe Einzelheiten verfolgen lediglich den Zweck, auf die Ausſtellung als Ganzes hinzuweiſen, durch 1 rungen ſtattfinden. * eee An drei Damen, die ahnungslos ihres Y 7 1 — die an jedem Dienstag und Freitag ſachgemäße Füh⸗ s K. 8 N U 4 „Sonntag, 18. Dez. 1932 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 589 Abzuͤge vom Arbeitslohn Nach einem Runderlaß des Reichsfinanzminiſters vom 28. November 1932 bleiben die bisherigen An⸗ ordnungen über die Behandlung der Anträge auf Erhöhung der ſteuerfreien Beträge auch über den 31. Dezember 1932 hinaus in Kraft. Durch frühere Runderlaſſe iſt, wie die Deutſche Be⸗ amtenbund⸗Korreſpondenz feſtſtellt, für die leitenden Angeſtellten in Handel und Induſtrie, die Ausgaben für Repräſentationszwecke zu leiſten haben, ſowie für angeſtellte Journaliſten zugelaſſen, daß ein Pauſchbetrag von 7% v. H. entweder der laufen⸗ den Bezüge oder der garantierten Tantieme als Dienſtaufwandsentſchädigung anerkannt werden kann. Dieſe Regelung bleibt weiter in Kraft. Bei den in privatem Dienſt beſchäftigten Arbeit⸗ nehmern können Werbungskoſten bei der Vor⸗ nahme des Steuerabzugs vom Arbeitslohn nur dann als Dienſtaufwand behandelt, d. h. bei Ermittlung des Einkommens, von dem der Steuerabzug vom Arbeitslohn vorzunehmen iſt, außer Anſatz gelaſſen werden, wenn die beſonderen Vorausſetzungen des § 36 Abſ. 2 Nr. 2 des Einkommenſteuergeſetzes vor⸗ liegen. Hiernach iſt die Freilaſſung der privaten Dienſtaufwands⸗Entſchädigungen an s wei Bedingungen geknüpft, nämlich da⸗ ran, 1. daß eine ausdrückliche Vereinbarung zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über Zahlung einer Dienſtaufwandsentſchädigung vorliegt, 2. daß die Dienſtaufwandsentſchädigung a) entweder nur in Höhe des nachgewieſenen Dienſtaufwandes gewährt wird, b) oder die tatſächlichen Aufwendungen offen⸗ bar nicht überſteigt. Die Finanzämter ſollen nach den angeführten Grundſätzen in den Fällen, in denen Beträge als Dienſtauſwandsentſchädigung gezahlt werden, prüfen, ob überhaupt die Vorausſetzung für die Gewährung von ſteuerfreien Dienſtckufwandsent⸗ ſchädigungen vorliegt. Es muß bei der gegenwärti⸗ gen Finanzlage jede Regelung vermieden werden, die auch nur den Anſchein erwecken kann, daß den betreffenden Steuerpflichtigen ungerechtfertigte ſteuer⸗ liche Vorteile erwachſen. Staatsprüfungen. Die nächſten Staatsprüfungen für den mittleren techniſchen Dienſt im Tiefbau⸗ weſen, für den mittleren techniſchen Dienſt im Maſchinenweſen und in der Elektrotechnik und für den mittleren techniſchen Dienſt im Hochbauweſen beginnen Montag, 13. Februar. Die Geſuche um Zu⸗ laſſung zu den erſten beiden Prüfungen ſind ſpä⸗ teſtens bis Montag, 16. Januar mit den vorgeſchrie⸗ benen Belegen beim Perſonalbüro der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe und zur dritten Prüfung beim Finanzminiſterium einzureichen. „Abenteuer einer ſchöͤnen Frau“ im Aniverſum Die ſchöne Frau, Lil Dagover im Filmzivil ge⸗ heißen, erlebt hier ihr Abenteuer zwiſchen Kraft und Schönheit. Die Kraft repräſentiert ein Boxer, der zu die⸗ ſem Zweck eigens von England herüberkommt, allwo er als Verkehrsſchutzmann ſein außerſportliches Daſein friſtet. Die Schönheit, das iſt nicht nur Madame ſelbſt, obwohl ſie noch und noch zu vielen Prozenten eine ſchöne Frau iſt, vielmehr hat ſie ſich der Kunſt hingegeben, der ſie als Bildhauerin im Schweiße ihre Könnens dienet. Und nun kommt dieſe Schönheit zur Kraft, indem Madame ein Modell ſucht, an den boxenden Apoll gerät, bis durch man⸗ cherlei Mißverſtändniſſe dieſe Begegnung zum Ziele führt. Zunächſt allerdings nicht zu einem rein künſtleriſchen, da vorab zarte Kräfte ſinnvoll walten, und das Gebild, das ſich darob geſtaltet nicht etwa aus dem Material der Bild⸗ pauerkunſt, ſondern von Fleiſch und Blut iſt. Als es das Licht der ſchnöden Boxerwelt erblickt, iſt ber Boxer ſelbſt wieder zuhaus bei ſeinen polizeilichen Obliegenheiten. Der Zufall, der ſchon bei vielen Filmen mitgewirkt hat, brachte Kraft und Schönheit nämlich wie⸗ der auseinander. Und nun muß natürlich der Boxex, der von ſeinem eigenen Kunſtwerk noch keine Ahnung hat, zu⸗ rückkommen und ſeine Hinterlaſſenſchaft beäugen, was ebenfalls nicht ohne den mehrfach beregten Zy fall abgeht, His ſich nach allerlei ergötzlichen Intermezzi alles in das bel ſoviel Kraft und Schönheit nicht anders zu erwartende Wohlgefallen auflöſt. Lil Dagover ſieht ſich diesmal dem jungen Rieſen Hans Rehman gegenüber, der ſeine verſchiedenen Boxereigenſchaften glaubhaft und herzhaft vertritt. Frau Lil ſelbſt ſetzt ihren ganzen Charme dafür ein, die einzel⸗ nen Klippen des Stücks geſchickt zu überſpielen; ſie voll⸗ bringt dieſe Aufgabe, die faſt ſo ſchwer iſt wie die wirk⸗ liche Bildhauerei, mit einem außerordentlichen Takt, zeigt ſich nicht nur als die ſchöne, ſondern auch ols die kluge Frau, die man ſchon mehrſach in ihren Rollenſchöpfungen kennen gelernt hat. Sie bildet den Film zum Kammer⸗ ſpiel um, und man iſt froh, daß er auf dieſe Weiſe con sordino gegeben wird. Uns ſcheint, als ob das nötig ge⸗ weſen ſei.— Im übrigen Programmteil, durch deſſen Bühnenſchau ein tollkühnes Radlerpaar flitzt, ſieht man einen nicht ge⸗ rade ſehr inſtruktiven, aber doch aus ſchönen Bildern zu⸗ ſammengeſetzten Film von Paris und die in Einzelheiten wieder recht intereſſante Wochenſchau. Schauburg: Der Rächer des Tong“ Ue Freunde eines ſpannenden Films— und wer 1 ſich nicht durch die Spannung eines guten Bildſtrei⸗ fe zom Alltag ablenken laſſen?— werden es begrüßen, daß er Film noch einmal in Mannheim gezeigt wird, nachdem er bereits bei ſeiner erſten Aufführung allgemei⸗ nes Intereſſe gefunden hat. Obwohl er in engliſcher Sprache gehalten iſt, ſprechen ſeine Vorgänge doch ſo deut⸗ lich zu uns, daß wir von Anfang bis zuletzt davon gefeſſelt ſind. Das Senſationelle, das dem Film anhaftet, erſcheint gerechtfertigt durch die Kunſt, mit der die geheimnis volle Welt des Oſtens hier gezeigt wird. Von der Chineſenſtadt San Franeiscos reicht dieſer Film hinüber bis in die eigentliche Heimat der Chineſen, deren geheimnisvolles Leben er inmitten der modernen Welt anſchaulich und feſſelnd vor Augen führt. Der Hauptdarſteller Edward G. Robinſon und ſeine Partnerin Loretta Young geben ein Muſterbeiſpiel einer gebändigten, vom Geheimnis . umwitterten Darſtellung.— Von hier zu Mady Chri⸗ ſtlans liebenswürdigem Humor in dem reizenden Stummfilm„Meine Schweſter und ich“ iſt es zwar ein weiter Weg, aber er wird von dem unterhaltſamen Programm ſchnell und erfolgreich zurückgelegt. Die Anzeichen mehren ſich von Tag zu Tag: Das Weihnachtsfeſt ſteht vor der Tür. Nicht mehr die Lichtkaskaden allein ſind es, die das Feſt der Feſte ankündigen, nein, an⸗ dere Dinge ſind die Urſache, daß die Atmoſphäre unſerer Stadt weihnachtlich geworden iſt. Da ſind zuerſt die grünen, würzig⸗herb duf⸗ tenden Wälder, die auf Plätzen und Straßen gleichſam über Nacht aus dem Boden gewachſen ſind. Tauſende und Abertauſende von ranken, ſchlanken Tannen bäumen wurden auf den Höhen des Schwarzwaldes gefällt und auf Laſt⸗ kähnen, Automobilen und endloſen Eiſenbahn⸗ zügen nach Mannheim geſchafft. Nachts, wenn in klirrendem Froſt der Mond über dieſe Kinder der Berge ſein mildes Licht ausgießt, daun träumen ſie wehmütig von ihren Bergen, die ſte nie mehr ſehen werden, ſie träumen von der Melodie des Sturmes und der Gewalt der Sonne, die ſie nicht wieder im Blut ſpüren ſollen. Morgens, wenn ihre Herren, die Händler, ſie aus der Verſtrickung befreien, erwachen ſie und ſehen, daß ſie von ſteinernen Bergen 2 8 umſchloſſen ſind. Dann kommen bald die erſten Käufer und betrachten die Bäume. Da ſind vor allem die Kinder, die mit freudigen Augen auf den duftenden Wald zueilen. Alſo, endlich ſind die Chriſtbäume angelangt! Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr: Es weihnach⸗ tet!! Und ein frommer Schauer durchzittert die Kinderherzen. Iſt doch letztlich dieſes Weih⸗ nachten ihr Feſt, an dem all ihre verborgenſten Wünſche haften. Auch die kleinſten Geſchenke am Heiligen Abend vermögen ſie glücklich zu und dann kauft ein. Dann vermeldet ihr Verſtimmungen, dann ſeid ihr ſicher, kein Unheil mit eueren Geſchenken anzurichten. Denn dazu iſt ein unpaſſendes Geſchenk imſtande. Weihnachtsanzeichen überall! In den Aus⸗ lagen der Läden betören mit Sirenengeſang die herrlichſten Dinge. Da ſind Anzüge, Pelze, Hüte, blitzende Spaliere von Stiefeln, Märchen⸗ landſchaften in Spielzeuggeſchäften. Es gleißt und glänzt aus den Vitrinen der Juweliere und über dem Weihnachtszauber einer Buchhandlung geraten manche Bücherliebhaber in wahre Ver⸗ zückung. Aber auch in den Geſchäften der Lebensmittel und Wildprethändler weihnachtet es ſehr. Da hängen ſchwere, präch⸗ tige Gänſe, die in den Dörfern und Gütern in der Nähe und in weiter Ferne ihr Leben laſſen mußten, damit die Mannheimer zu ihren Feſtbraten gelangen. Da hängen putzige Haſen, dort maſſige Keiler und ſchlauke Rehe, die bald eine große Tafel zieren werden. Wir wollen alle, die wir noch dazu in der Lage ſind, kaufen und ſchenken! Wir wollen für ein paar Tage unſer ganzes Sein und Sinnen auf andere Begriffe, wie Exiſtenz⸗ Weihnachtsfriede auf dem Kirchhof Links: Die Festtagsgänse Rechts: Ein Wald von Tannen wächst auf den Plätzen der Großstadt machen, laſſen ſie die ganze Welt mit lichtem, freudemachenden Glanz erfüllt ſehen. Da wir gerade von Geſchenken ſprechen, ſo ſei auch an die Fehlleiſtungen erinnert, die in dieſen Tagen vor dem Feſt beim Einkauf für den Gabentiſch begangen werden. Schenkt euren Angehörigen keine Dinge, die ſie nie und nimmer verwenden können, ſchenkt nicht ohne Beſinnlichkeit, ſchenkt nicht ohne Herz! Zeigt Ahnungsvermögen, erkundet Wünſche, die im Verborgenen keimen, ſondiert die Sehnſüchte möglichkeit, Brotverdienen und Arbeit, ein⸗ ſtellen. Wir wollen einmal allen Peſſimismus, alle grauen, bangen Gedanken abſchalten. Wir wollen einmal alle Tagesnöte vergeſſen und anderen Freude bereiten. Wir wollen, wenn draußen die Glocken in die Winternacht hinein⸗ läuten, unter die brennenden Lichter des Chriſt⸗ baums treten, die alten, ſchönen Weihnachts⸗ lieder ſingen und jedem wünſchen, daß dieſe Weihnachtszeit eine fröhliche, ſelige und freude⸗ bringende ſei. cvyf. Schafft künstliche Eisbahnen! Die Rorheimer Kataſtrophe mahnt auch in Mannheim zu äußerſter Vorſicht Das entſetzliche Unglück, das das Leben von ſechs Kindern forderte, die ſich auf die noch zu ſchwache Eisdecke des Altrheins bei Roxheim ge⸗ wagt hatten, wirft unwillkürlich die Frage auf, ob wir auf Mannheimer Gemarkung gegen eine der⸗ artige Kataſtrophe geſichert ſind. Die Frage iſt nicht unbedingt mit Ja und Nein zu beantworten. Wer ſich auf eine Eisfläche wagt, die nicht die Sicherheit bietet, daß ſie tragſählg iſt, ſpielt mit dem Leben. Ein Riſiko iſt ja immer damit verbunden, wenn Kinder und Erwachſene ſich auf Eisplätzen bewegen, die nicht abgeſteckt ſind. Aber wer will beſtreiten, daß es vor allem für die männliche Jugend einen eigenen Reiz bildet, auf dem Schlittſchuh oder mit dem Schlitten Eisflächen aufzuſuchen, die ſo aus⸗ gedehnt ſind, daß das Dahingleiten auf ſpiegelblan⸗ ker Bahn, die noch keines Menſchen Fuß betreten hat, in vollen Zügen genoſſen werden kann. Wir erinnern uns noch lebhaft an den Winter 1894/95, der ſo ſtreng war, daß ſich ſelbſt auf dem Rhein die Eisſchollen zu einer feſten Decke vereinig⸗ ten. Aber an einen Eislauf auf dem Strome ſelbſt war ebenſowenig wie vor einigen Jahren zu den⸗ ken, da die Fläche zu viele Unebenheiten aufwies. Umſo mehr bewährte ſich der Floßhafen, der damals in ſeinem ſüdlichen Teil noch nicht zum Induſtriehafen ausgebaut war, als Eislaufplatz. Aber wer ſich, alle Ermahnungen in den Wind ſchlagend, über die abgeſteckte Grenze hinaus auf die ungeſicherte Fläche wagte, um in Sandhofen ein⸗ kehren zu können, übernahm auch damals ein gro⸗ ßes Riſiko, weil die nur leicht zugefrorenenen Stel⸗ len ſchwer zu entdecken und deshalb ſehr gefährlich waren. Es gibt bekanntlich auf allen Fußläufen derartige Fallen, die in den meiſten Fällen durch warme Fabrikabwaſſer verurſacht werden. Wir wollen nicht hoffen, daß ſich der ſtrenge Winter wiederholt, der vor einigen Jahren dem Rhein einen Eispanzer anlegte. Aber ſelbſt wenn die Kälte nicht ſo ſcharf und anhaltend wird, daß Rhein und Neckar zufrieren, ſo ſind auf der Mann⸗ heimer Gemarkung verſchiedene Stellen ſchnell mit einer Decke überzogen, die, wie ſich bei Roxheim gezeigt hat, am gefährlichſten iſt, wenn ſie ſelbſt das Gewicht von Kindern noch nicht aushält. Da den⸗ ken wir z. B. an den Bellenkrappen im Waldpark. Da er vor einigen Jahren ausgebag⸗ gert wurde, hat er eine Tiefe, die all denen recht gefährlich werden kann, die ſich auf den den Wald⸗ park von der Reißinſel trennenden Waſſerarm wagen. Auch der Sporen gegenüber dem Rhein⸗ kaffee, ww„Do X“ anlegte, iſt ſehr tief Da man von der Stephantenpromenade leicht zu ihm ge⸗ langt, beſchränkt ſich die Jugend nicht damit, die Tragfähigkeit der Eisdecke durch Steinwürfe zu er⸗ proben. Vor dem Betreten des Sporens muß drin⸗ gend gewarnt werden. Selbſt die weiter ſüdlich ge⸗ legene Einbuchtung, die an ſich ſeicht iſt, hat Tücken, da ſie eine Anzahl Löcher aufweiſt. Sehr gefährlich iſt auch der Pfingſtbergweiher, weil er eine bedeutende Tiefe aufweiſt, ferner der Luiſenparkweiher und die Kanalſtrecke zwiſchen Mannheim und Ladenburg. Auf Ilves⸗ heimer Gemarkung mahnt noch das ſehr tiefe Loch zur Vorſicht, das durch den Aushub von Kies ent⸗ ſtand, der zum Bau des Neckarkanals benötigt wurde. Auf die gleiche Weiſe iſt das Loch zwiſchen Waldpark und Neckarau entſtanden, das den Kies für die neuen Straßenzüge lieferte, die zum Neckarauer Uebergang führen. Aber dieſes Loch iſt gegenwärtig noch nicht allzu hoch mit Grundwaſſer gefüllt. Gefährlich ſind durchweg alle Rhein⸗ und Neckarſporen. Am ſicherſten ſind ſelbſtverſtändlich die künſt⸗ lichen Eis bahnen, die leider immer noch auf ſich warten laſſen, obwohl die Kälte, die zur Anlage erforderlich iſt, ſchon einige Tage anhält. Je ſchnel⸗ ler die Stadtverwaltung koſtenfreie künſtliche Eisbahnen anlegt, deſto eher wird die Jugend davon abgehalten, ſich auf Eisflächen zu wagen, die nicht unter Aufſicht ſtehen. Die Stadtverwaltung ſollte vor der Ausgabe nicht zurückſchrecken, die durch die An⸗ lage recht vieler künſtlicher Eisbahnen entſtehen. Wie ſoll man ſich beim Einbrechen ins Eis verhalten? Da es immer Kinder und Erwachſene geben wird, die alle Warnungen nicht beachten, iſt es notwendig, einige Ver haltungsmaßregeln zu wiſſen, wenn die Eisdecke nachgibt. Zunächſt ſind die Arme auszubreiten und links und rechts auf die Eisfläche zu legen. Halten die Ränder des Eisloches, dann keine unnötigen Bewegungen mehr, ſondern um Hilfe rufen. Die Gefährten, die herbeieilen— man ſoll ſich nie allein aufs Eis begeben— dürfen ſich dem Eingebrochenen nur ſehr vorſichtig nähern. Auf dem Bauche rutſchend, von hinten gehalten, muß der Retter verſuchen, an den Verunglückten ſo weit heranzukommen, daß er ihm eine lange Stange, Leiter, einen Riemen, einen ausgezogenen Mantel oder dergl. reichen kann. Dann wird der Verun⸗ glückte vorſichtig herausgezogen, wobei er ſich mög⸗ lichſt breit aufs Eis legt, damit er nicht weiter ein⸗ bricht. Alle Eltern und Erzieher, denen dieſe Zeilen zu Geſicht kommen, aber ſeien dringend gebeten, die Jugend auf das eindringlichſte auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, denen ſie ſich ausſetzen, wenn ſie Eisflächen betreten, denn das Waſſer hat überall keine Balken. Die Roxheimer Kataſtrophe ſollte überall zu äußerſter Vorſicht mahnen. Sch. — „ Mit Schlaftabletten vergiftet. Eine in Sand⸗ hofen wohnhafte Frau nahm geſtern abend eine zu große Doſis Schlaftabletten. Die Erkrankte wurde mit Vergiftungserſcheinungen in das Allg. Kranken⸗ haus eingeliefert. Geſchäftliche Mitteilungen * Schönheit von heute. Seibdem die zarte Schönheit des Telnts, der jugendliche Glanz der Augen, die Friſche der Lippen weniger wichtiger geworden ſind als Regelmäßig⸗ keit der Züge, werden ſchlaffe Hout, kleine Falten und ein matter Blick von der Umwelt als Beleidigung empfunden. Eliſe Bock, die weltberühmte Autorität für Schönheits⸗ pflege hat für die Frau einfache Heimbehandlungen ge⸗ ſchaffen, die Jugend und Schönheit erhalten und dabei denkbar wenig Zeit und Koſten beanſpruchen. Näheres erfahren Sie koſtenlos in der autoriſierten Niederlage Nizza Parfümerie, D 1,—6. S394 Kotgente Welhnachtspackung 3 Stück ak..70 in guten Modegeschüttenl Hüdwe kdeutſche 2 Samstag, 17. dez./ Sonntag, 18. dez. 1032 — 5 Aus Baden Noch keine Entſcheidung über die Schauinsland⸗Bahn Karlsruhe, 17. Dezember. Die zweite im Fi⸗ nanzminiſterium abgehaltene Verhandlung über die Wlederinbetriebnahme der Schauinsland⸗Bahn hat auch geſtern noch nicht zu einer Entſcheidung geführt, da man das Gutachten eines Sachperſtändigen ab⸗ warten will, das ſich leider verzögert hat. Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt Freiburg i. Br., 17. Dezember. Der 31 Jahre alte Kaufmann Friedrich Behrens aus Bochum wurde wegen fahrläſſiger Tötung und verſchiedener Verſtöße gegen die Verkehrsordnung zu einer Ge⸗ fängnisſtraſe von vier Monaten verurteilt. Behrens war der Führer des Unglückswagens der am 19, September bei Wolfenweiler⸗Leutersberg gegen einen Baum ſuhr, wobei zwei mitſahrende Gaſtwirte getötet und die anderen Inſaſſen mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Behrens war angetrunken, hatte ſeinen Vierſitzer⸗Klein⸗ wagen mit fünf Perſonen beſetzt und war außerdem nicht im Beſitz eines Führerſcheins. Offenburg, 17. Dezember. Das Schöffengericht verurteilte den Landwirt Andreas Ell Il aus Wagshurſt wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten. Ell iſt Beſitzer einer Dreſchmaſchine, mit der er u. a. in der Scheune des Landwirts Joſef Schindler in Oensbach Lohn⸗ dreſcherei ausführte. Dabei hat er unterlaſſen, an der Einlageöffnung der Dreſchmaſchine die vorge⸗ ſchriebene Schutzvorrichtung anzubringen, weshalb die Ehefrau Katharina Schindler infolge Fehltre⸗ tens den rechten Fuß in die Einlageöffnung brachte. Dabei wurde ſie von der Trommel erfaßt und ihr der rechte Oberſchenkelknochen gebrochen und das rechte Bein abgeriſſen. Die ſchwexverletzte Frau ſt arb einige Stunden danach. Erhebung eines Milchzolls auf Schweizer Milch * Konſtanz, 15. Dezember. Von deutſcher Seite iſt die Erhebung eines Zolles von 5 Franken auf 100 Kilo Milch auch für das Reſtquantum von 2500 Kilo, die bis dahin im kleinen Grenzverkehr noch zollfrei nach Konſtanz eingeführt wurden, an⸗ geordnet worden. Die Maßnahme ſoll am 16. Dez. in Kraft treten Wie von ſchweizeriſcher Seite mit⸗ geteilt wird, iſt als erſte Gegenmaßnahme beſchloſ⸗ ſen worden, ebenfalls mit Wirkung ab 16. Dezember eine ſchärfere Kontingentierung der deut⸗ ſchen Grenzübertritte zwecks Arbeitsauf⸗ nahme zu verfügen. An der Thurgauiſchen Grenze haben insgeſamt gegen 2000 deutſche Arbeitskräfte Uebertrittsbewilligung zwecks Arbeitsnahme, * Heidelberg, 17. Dezember. Die durch die Pen⸗ ſtonierung von Kirchenrat Otto Schlier notwen⸗ dig gewordene Pfarrwahl an der Providenz⸗ kirche wird am 21. Dezember ſtattfinden. Die kirch⸗ lich⸗liberale Gruppe präſentiert Pfarrer Liz. Hauß aus Stockach als ihren Kandidaten. Weinheim, 16. Dezember. Bei der Vieh⸗ gählung wurden im Amtsbezirk Weinheim ge⸗ zählt: 1183 Pferde, 4199 Stück Rindvieh, 6139 Schweine, 232 Schafe, 2495 Ziegen, 46 731 Stück Federvieh, 842 Bienenvölker und 1182 Hunde. Karlsruhe, 17. Dezember. Nach dreitägiger Ver⸗ handlung verurteilte die Große Strafkammer den Juwelenhändler Guſtav Arthur Weiſenbacher aus Pforzheim wegen Konkursverbrechens, Betru⸗ ges in drei Fällen, Unterſchlagung und Untreue, wie vom Staatsanwalt beantragt zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren abzüglich acht Mo- naten Unterſuchungshaft. In einzelnen Punkten der umfangreichen Anklage, die den Zuſammen⸗ bruch der Juwelenhandlung des Angeklagten be⸗ handelte, erſolgte Freiſprechung mangels ausrei⸗ chenden Beweiſes. Der Haftbefehl gegen den Ange⸗ klagten bleibt beſtehen. Neben anderen Firmen wurde durch die Wechſelbetrügereien des Angeklag⸗ ten die Pforzheimer Gewerbebauk um rund 50 000 Mark geſchädigt. * Zunsweier(Amt Offenburg), 17. Dezember. Das Anweſen des Landwirts Kury wurde ein Opfer der Flammen. Das angebaute Anweſen des Landwirts Walter, das ſchon Feuer gefaßt hatte, konnte vor dem Niederbrennen glücklich bewahrt werden. Das Feuer entſtand im Oekonomie⸗ gebäude von Kury und verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit. Es gelang gerade noch, das lebende Inventar aus dem Gebäude zu retten. Alles andere wurde ein Opſer der Flammen. Die Brandurſache konnte noch nicht geklärt werden. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Das Klöſterle von Schwebingen Aus Schwetzingens Vergangenheit- Aufzeichnungen in der Franziskanerchronik Zu Karl Theodors Zeit, ſchon 1764, entſtand trotz verſchiedener Widerſtände aus den Kreiſen des Klerus— ſelbſt der Wormſer Biſchof, zu deſſen Diözeſe Schwetzingen bis 1803 gehörte, wollte von der Kloſtergründung nichts wiſſen— hier ein kleines Klöſterle, das wie das Hochſtift Worms der Säkula⸗ riſation verfiel. In der Ortsgeſchichte von Schwetzingen hat das Klöſterle keine beſondere Bedeutung. Seine Inſaſſen waren fromme, anſpruchsloſe Men⸗ ſchen, die ſich ganz der Paſtoriſierung der Stadt und verſchiedener umliegender Landorte widmeten. Vom Hof wurden ſie ſehr begünſtigt, was aus ihren Auf⸗ zeichnungen hervorgeht. Das Portal vom Kloſter⸗ gebäude ſteht noch auf dem Kirchhof,„den minderen Brüdern zum frommen Gedenken.“ Das Kloſtergebäude ſelbſt wurde 1802 durch An⸗ walt Bleß erſteigert, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Zigarernſabrik benützt, dann ab⸗ geriſſen, um der Wirtſchaft„zum Kloſterkeller“ Platz zu machen, die wiederum ſpäter zum Städt. Spar⸗ kaſſengebäude umgebaut wurde. Die Franziskaner führten eine Chronik. Drei Bücher haben ſie vollgeſchrieben. Neben den Er⸗ laſſen ihrer Ordensoberen den perſönlichen Dingen, die ihre Niederlaſſung betraf, vermerkten ſie auch ſonſtige Vorkommniſſe, womit ſie ſich um die Orts⸗ geſchichte Schwetzingen verdient gemacht haben. Das erſte ihrer Bücher befindet ſich im Landesarchiv. Schon lange iſt ſein Inhalt ausgeſchöpft worden. Vom zweiten Buch iſt nichts mehr bekannt, während das dritte gleichzeitig mit dem Totenbuch vor kurzem entdeckt und aus dem Lateiniſchen überſetzt wurde. Es enthält viele intereſſante Notizen nicht nur über Schwetzingen, ſondern über die ganze Gegend. Im Nachfolgenden bringen wir vom Jahre 1795 bis⸗ her unveröffentlichte, beſonders den Krieg betref⸗ fende Aufzeichnungen von 1795. Am 15. Februar 1795 ſchritt unſer Durchlauchtig⸗ ſter Herr, Karl Theodor, geboren am 10. Dezember 1724, 35 Jahre lang Erzſchatzmeiſter, 18 Jahre lang Erödruchſeß und 35 Jahre lang Kurfürſt ete., zur zweiten Ehe mit der durchl. Herrin Maria Anna, der 2. Tochter ihrer durchl. Eltern: Ferdinand, General⸗ ſtatthalter der öſterreichiſchen Lombardei u. Beatrix von Modena. Der 70jährige, getreu vermählt mit der 19 jährigen unter den Uneinigkeiten des kämp⸗ fenden Europa, lebe hoch! 8 Am 2. April, am Gründonnerstag, wurde zu Mannheim der durchl. Herzog Carl Auguſt von Zweibrücken im Alter von 48 Jahren vom Schlag gerührt. So führte ihn ein plötzlicher Tod zum „höchſten Herzog“. Viel Weh ließ er zurück. Am 19. Auguſt 1795 zogen die Kriegskommiſ⸗ ſäre ab, die ſechs Wochen lang mit Wagen und fünf Pferden in unſerm Kloſter ſich aufhielten. Ihnen folgte nach und nach das ganze öſterreichiſche Heer, das in der Umgebung Schwetzingens faſt zwei Monate lang lagerte, in den Breisgau nach. Es hinterließ bei den Einwohnern ein jämmerliches Wehe wegen der vielen in Feld und Wald verbroche⸗ nen Diebſtähle und Schäden. i Die franzöſiſche Kriegsgöttin hat bis jetzt auf der anderen Rheinſeite ihr Schwert in die Seite geſteckt, was ein Zeichen des künftigen Friedens iſt.— Gib Frieden, o Herr!— Inzwiſchen werden die Lebens⸗ mittel alle ſehr teuer verkauft. Das Heidelberger Malter Korn 13 fl.(Gulden), Spelz 10 fl., die Gerſte 10 fl., die Erbſen und Linſen 18 fl., der geringſte Rohrbacher Wein das Fuder 280 fl., das Fuder Bier 44 fl., das Ochſenfleiſch das Pfund 12 fl., Kalb⸗ fleiſch 12 fl. uſw. 18. September: Wir hoffen auf Frieden, doch umſonſt. Nachdem die Franzoſen die Friedens⸗ bedingungen, die zu Baſel vorgeſchlagen waren, zurückgewieſen hatten, wandten ſie ihre Waffen von neuem auf der anderen Rheinſeite gegen Mannheim und ſuchten die Uebergabe der Stadt mit aller Gewalt und Anſtrengung zu erzwingen innerhalb weniger Tage, ſonſt würde kein Stein auf dem anderen bleiben. Am 20. September ergab ſich daher Mannheim durch Kapitulation, ſchon erſchüttert durch ihre Waffengewalt den Franzoſen, aus Furcht, es könnte von der anderen Rheinſeite her durch Brand zer⸗ ſtört werden. Aber ſchmerzlich und traurig war für Mannheim, wie für die ganze Umgebung dieſe Uebergabe: ſie wollten nämlich die Charybdis ver⸗ meiden und fielen in die Scylla. Inzwiſchen zogen bie Franzoſen mit Pauken und Zithern und Trompetenſchall in die Stadt ein und die pfälziſchen Soldaten, etwa 9000 an der Zahl, zogen tags darauf gegen das Mosbacher Gebiet hin ab. Ihre Waffen und Kriegsausrüſtung hatte man ihnen gelaſſen, aber auf dem Wege bei Wiesbach zwangen ſie die erzürnten Oeſterreicher wider willen ihre Waffen niederzulegen und den Reſt des Weges mit Stöcken wie Kinder zurückzulegen. Die Franzoſen haben ſich in wenigen Tagen in unſerer Gegend zahlreich gemehrt und ſie verübten, wie gewohnt, nicht wenig Ausſchreitungen an allen Orten, ohne die Neutralität, die für die Pfalz in der Kapitulation verſprochen war, zu achten. 24. September: Die Franzoſen haben ſich auf beiden Seiten des Neckars wie Henſchrecken gehäuft und ſind auf der anderen Seite bis Eppelheim und Wieblingen, auf der anderen Seite bis Handſchuhs⸗ heim mit einem großen Heere vorgedrungen: ſie wollten nämlich die Verbindungskette der öſter⸗ reichiſchen Heere unterbrechen; aber ſie täuſchten ſich, denn Gott fügte es anders: ſie wurden nämlich von den Oeſterreichern dort ſchon erwartet und in einem Kampfe, der von 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachmittags dauerte, mit Gottes Hilfe beſiegt und geſchlagen und zurückgeworfen. So gingen auf der anderen Seite des Neckars viele durch das Schwert zugrunde, viele wurden gefangen und viele ertranken im Neckar. An dieſem Tage ließ ſich in unſerer Gegend, in der Umgebung unſeres Kloſters ein großer fran⸗ zöſiſcher Trupp nieder: Huſaren, ſowohl wie Fuß⸗ ſoldaten, als Reſerve. Ihr Oberbefehlshaber nahm mit anderen Beamten bei uns die Mittags⸗ und Abendmahlzeit ein. NB. Das Fleiſch zum Kochen brachten die Franzoſen ſelber, den Wein aber und zwar guten, ſtellte die Behörde von hier. Sie woll⸗ ten auch hier übernachten. Um 9 Uhr zogen die Franzoſen, als ſie die Niederlage erfahren hatten, alle ohne Aus⸗ nahme raſch unter tiefſtem Stillſchweigen ab auf das Relaishaus zu. Hier lagerten ſie ſich. Einſtweilen geſchah für dieſes Mal in unſerm Kloſter keine Ausſchreitung, nicht die geringſte, viele Einwohner ſind wegen Speiſe und Trank arg geſchädigt und heimgeſucht worden. Am 25. September zeigten ſich die räuberiſchen Franzoſen nicht mehr, nur in der Nachbarſchaft ſah man Franzoſen, ſowie ungarn, Räubern nicht ſehr unähnlich, umherſtreifen. H. Neudeck. ——————————ͤ Falſchmünzer vor Gericht * Mainz, 16. Dezember. Die Zweite Strafkammer beſchäftigte ſich geſtern mit Falſchmünzerprozeß, in dem als Angeklagte Ehepaar Barth, früher in Oberſtein, jetzt in Mainz wohnhaft, und der Graveur Ernſt Fuhr aus Oberſtein vor den Schranken des Gerichts ſtanden. Auf Grund früherer Berichte über Falſch⸗ münzerei war Barth auch auf den Gedanken gekom⸗ men, falſches Geld herzuſtellen. Er weihte ſeine Frau und den Graveur Fuhr in den Plan ein und traf auch die Vorbereitungen hierzu. Die bereits ſehr früh auf die Spur kommende Polizei konnte die Falſchmünzer noch vor Ausgabe der erſten fal⸗ ſchen Zwei⸗ und Fünfmarkſtücke verhaften und das geſamte Material beſchlagnahmen. Große einem das Nach eintägiger Verhandlung, die unter Aus⸗ ſchuß der Oeffentlichkeit ſtattfand, verurteilte das Gericht das Ghepaar Barth wegen verſuchten Münzverbrechens, Urkundenfälſchung und Betrugs zu je einem Jahr ſechs Monaten Ge⸗ fängnis, Fuhr wegen Anfertigung von Werk⸗ zeug zum Münzverbrechen zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis. Ein weiterer Angeklagter, der Kenntnis von dem geplanten Münzverbrechen hatte, ohne die Polizei davon zu benachrichtigen, erhielt ſechs Wochen Gefängnis. * Jockgrim(Amt Germersheim), 16. Dezember. In der bekannten Schmuggleraffäre wurden durch die Gendarmerie Rheinzabern zahlreiche Perſonen verhört und auch einige Verhaftungen vorgenommen. 143. Jahrgang/ Nummer 589 . 85 8 Aus der Pfalz Das Ergebnis der Viehzählung in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 16. Dezember. Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramtes teilt uns mit: In Ludwigs⸗ hafen iſt im Vergleich zur Zählung des Jahres 1930 ſowohl die Zahl der viehhaltenden Haushal⸗ tungen wie der Viehbeſtand zurückgegangen. Dle Zahl der Haushaltungen, in denen Tiere gezählt wurden, betrug 2341(im Jahre 1930 dagegen 2444). Feſtgeſtellt wurden 297(im Jahre 1930 aber 381) Pferde, 3(1) Eſel, 241(283) Rinder, 1245(1 804) Schweine, 426(440) Ziegen, 32 395(35 179) Stück Federvieh, 106(127) Bienenvölker und 109(2) Schafe, darunter eine Schafherde von 100 Tieren auf dem Durchmarſch. Die Zahl der Hunde iſt nach den Hundeverzeichniſſen auf 2112(2 783) zurückgegangen. Schwurgericht Zweibrücken * Zweibrücken, 15. Dezember. Die 298fährige Näherin Linchen Saemann geb. Volz aus Pirma⸗ ſens war von ihrem ehemaligen Schwiegervater auf Herausgabe verſchiedener Gegenſtände verklagt wor⸗ den. Die Angeklagte weigerte ſich aber, die Gegen⸗ ſtände herauszugeben und beſchwor in dem eingelei⸗ teten Gerichtsverfahren, ſie habe die Gegenſtände um 120/ verkauft. Der Zeitpunkt des Verkaufs liege bereits längere Zeit zurück. Die Angeklagte, die beſtritt, Unwahres beeidigt zu haben, wurde unter Annahme eines fahrläſſigen Falſcheides zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. * * Frankenthal, 16. Dezember. In Großniedes⸗ heim tauchten zwei Darlehensſchwindler von auswärts auf. Sie verſprachen Darlehen zu beſorgen und verlangten Speſenvorſchüſſe von 30 bis 50 J, die ſie auch erhielten. Es beſteht der öringende Verdacht, daß die Darlehensſucher Schwindlern zum Opfer gefallen ſind. * Pirmaſens, 17. Dezember. Der Fabrikarbeiter Otto Maſſer hatte in angetrunkenem Zuſtande⸗ einen Freund mit einer geladenen Armeepiſtole ver⸗ folgt. Das Schöffengericht Pirmaſens verurteilte M. wegen unbefugten Waffenführens und wegen eines Verſtoßes gegen das Kriegsgerätegeſetz koſtenfällig zu 10 Monaten Gefängnis. 7 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft werden angerechnet. Schöffengericht Luoͤwigshafen Diebſtahl und unlauterer Wettbewerb * Ludwigshafen, 16. Dezember. Der 36 Jahre alte Bodenleger Philipp J. aus Ludwigshafen, frü⸗ her in einer hieſigen Fabrik beſchäftigt, die in einem beſonderen Verfahren Leichtbauplatten herſtellt, hatte drei verſchiedene Perſonen veranlaßt, ihm aus dem Fabrikbetrieb eine zur Fabrikation benötigte Lauge zu beſorgen bzw. ſie zu entwenden. Bei einer Haus⸗ ſuchung in der Werkſtatt J. wurde ſpäter dieſe Lauge vorgefunden. Wegen dreier Vergehen gegen das Geſetz zur Bekämpfung des unlauteren Wett⸗ bewerbs und wegen Diebſtahls wurde der An⸗ geklagte vom Schöffengericht Ludwigshafen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, ihm aber Be⸗ währungsfriſt bewilligt. Gefängnis für drei jugendliche Einbrecher In der Nacht auf 30. Juni d. Is. waren der 20 jährige Maurer., der 21 Jahre alte Tagner Otto — R. und deſſen Vetter, der 19 jährige Elektriker Karl ., ſämtlich aus Schifferſtadt und dort wohnhaft, in die Werkſtatt eines Mundenheimer Automechanikers eingebrochen und hatten u. a. ein Faß Automobil⸗ 610, Erſatzteile für Motorräder und verſchiedenes Werkzeug im Geſamtwerte von 300 Mark geſtohlen. Vom Schöffengericht Ludwigshafen erhielten wegen ſchweren Diebſtahls Otto R. ſieben Monate, Karl R. und L. je vier Monate Gefängnis. Die Haftbefehle bleiben aufrecht erhalten. e eee eee Selbſtbereiteter Sirup heilt den Huften Uunfehlbar, ſicher und billig Huſten artet bei Vernachläſſigung gerne in Lungenleiden aus. Gegen die erſten Anzeichen von Huſten eder Erkäl⸗ tung muß ſoſort vorgegangen werden. Nehmen Sie einen bis zwei Kaffeelöffel Anſy Huſtenſirup. 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Monſieur Schiller, Iffland und Dalberg!“ Autos flitzten vor⸗ über, die Elektriſche im vollen Lichtglanz erregte ihre Aufmerkſamkeit. Da riß der gewaltige Ton der tiefen Glocke der Jeſuitenkirche die Zwei aus ihren Träumen.„Weihnachten wollen wir eben! Und gar höflich bot der Herr Hofadfunkt ſeiner Part⸗ nerin den Arm. Wie die drei Reihen von Volants an ihrem weiten Rock rauſchten und zitterten! Da ſtanden ſie ſchon in der breiten Hauptſtraße. 0 mon Dieu! Dieſe Beleuchtung! Dieſe Feenpaläſte. Ah, dort das Schloß, hier das Kaufhaus. Die Augen tun weh von der ge⸗ waltigen Lichterfülle.“ Aber die niederen, zu der Faſſade des Schloſſes paſ⸗ ſenden Häuſerfronten fanden ſie nicht mehr.„Schauen Ste, vom Schloß bis herauf zum Kaufhaus Laden an Laden, und was für große Fenſter!“ Wie Kinder bleiben die beiden vor den rieſigen Auslagen ſtehen. Wie prächtig kamen die ausgebreiteten Stoffe zur Geltung, die Farben, die Muſter. Dort beim Juwe⸗ lier die koſtbaren Ringe und Geſchmeide im Strahl der Lichter. Die Seide dort drinnen, es iſt, als hörte man ſie kniſtern und rauſchen.„Ein ganzes Eß⸗ zimmer mit Tiſchen, Stühlen, Damaſt, Beſtecken, Gläſern, ja ſelbſt der Teppich fehlt nicht.—„Da könn⸗ ten Sie in Ihrem taubengrauen Frack hübſch Platz nehmen!“ Und galant quittierte er dieſe höflichen Worte durch das Lüften ſeines grauen Zylinders, dabei mit bem teuren ſpaniſchen Rohr mit ſilbernem Knopf leicht wippend. „Wo ſieid die Planken? Wo die eiſernen Ketten? Ah, hier die Harmonie. Ein ſtolzes Gebäude“. „Märchen aus 1001 Nacht“, flüſterte ſie ihm zu bei der Lichtfültle der Rieſenhäufer.„Die Nacht iſt zu Tag geworden. Zauberer mit Lichtern an allen cken und Enden“. An den reichhaltigen Schau⸗ ö fenſtern mit Spielwaren verweilten ſie gar lange. Und ſiehe da! Mit dem gelbbraunen Spazierſtock und dem ſilbernen Knopf daran deutete er auf ein niederes, ſchmales Häuschen mit alten, engen Fen⸗ ſtern. Sie nickte, wußte, was er ſagen wollte. Das war für die beiden ihr Mannheim, wie ſie es ge⸗ ſehen hatten. Durch die ſchwach beleuchteten Fen⸗ ſter guckten ſie hinein. Ja ſo war es„einmal“. Kein Licht im Schaufenſter und doch traut, und der Alte hinterm Ladentiſch, ſein Käppchen auf dem Haupt, ſchien noch aus ihrer Zeit zu ſtammen, Ohne Haſt, ohne Aufdringlichkeit, mit höflicher Akkurateſſe bediente er drinnen die Dame und galant mit de⸗ votem Bückling öffnete er ihr die Türe. Ja, das war noch eines der alten Häuschen aus ihrer Zeit. Schauend und prüfend zogen die zwei weiter. „Ah, Madamel La maison de notre Bassermann!“ Sie ſtanden auf dem Märktplatz vor dem Haus der Neuen Mannheimer Zeitung, 5 zeigten und deuteten, wieſen auf den Kirchturm, das Rathaus, das Kaſino. Lauter alte Bekannte. In vollem Lichterglanz präſentierte ſich der ſtolze Bau des Baſſermannhauſes. Zuſtimmend nickten ſie be deſſen vornehme Wirkung auch in ſeinem N neuen Kleide. In den Schaufenſtern zu ebener Erde intereſſierte ſie der rege Betrieb. Doch ſchon nahm ſie die neuzeitliche Reklame anderwärts gefangen. Vom einfachen Roller bis zum vornehmſten Fahr⸗ rad präſentierte ſich ein Schaufenſter.„Monsieur Drais!“ Zuſtimmend nickte ſie. Sie waren längſt gewohnt, inmitten der neuen Herrlichkeiten alte Bekannte zu finden, und es machte ihnen Freude, ein genaues Modell des erſten Fahrrads des Herrn von Drais in der Auslage zu erblicken. Ohne Ziel, die Straßen auf und ab, kreuz und quer, beſchauten ſich die beiden die modernen Schaufenſter. Plötzlich erkannten ſie, daß die Käufer längſt verſchwunden waren und auch die Inhaber der Läden ſich zum Gehen anſchickten.„Bläſt der nicht einmal ſeine Lichter aus! Vergeßlicher Menſch!“ Aber als der Kaufmann vor ſeinem Schaufenſter ſtehen blieb und ſeine Warenauslage mit einem wohlgefälligen Nicken des Kopfes verließ, merkten die zwei, daß er das Licht nicht auslöſchen wollte. Ja, in ein⸗ zelnen Läden ſtellten fleißige Menſchen ſchöne Waren nahe der Türe und füllten auch den nahen Raum mit Waren in gefälliger Weiſe aus, und die Leute auf der Straße blieben ſtehen, ſchauten und bewunderten. 5 Wie war das zu unſeren Zeiten ſo einfach. Da nahm der Kaufmann die eiſerne Lichtputzſchere, manchmal auch die Finger und— ſchwupp lag der Laden im Finſtern. Draußen prüfte er dann ſorg⸗ fältig, ob der Lehrling die beiden Fenſterladen richtig geſchloſſen und innen wohl verwahrt hatte“. „Lichtſpieltheater!“ laſen ſie.„Wollen wir hinein?“ Ein Nicken mit dem Kopf. In vornehmer Loge, vor neuglerigen Blicken geſchützt durch die ſeitlichen Portieren, ließen ſie die bunte Welt an ſich vor⸗ überziehen. Da plötzlich wurde ſie lebendig. Ihre Zeit wurde in tanzenden, ſchwebenden Bildern an ihnen vorübergeführt „Biedermeierzeit“ konnte man auf dem welßen Vorhang leſen. Paarweiſe, ſittſam, in ele⸗ gantem Gleichſchritt wandelten die Herren und Da⸗ men nach dem Takte der prickelnden Muſik in der Polonaiſe daher, bald hier ſich begegnend, dort⸗ hin abſchwenkend, hier ſich nähernd, ſo daß alle Teil⸗ nehmer des Feſtes an den Zuſchauern vorbeizogen. Mauch bauſchiger Rock aus duftigem Stoffe mit Tauſendblühmchenmuſtern erinnerte ſie an ihre früheren Tage. Die breiten Bindebänder der Schute flatterten auf dem Bilde; ſilbergraue Sei⸗ denbänder mit Roſenknoſpen darauf bielten ihre Blicke gefangen. Der Sonnenknicker und ein hüb⸗ kette. Auf kleinen Schuhen mit breiten Schnallen, Wie lange ſie hier geſeſſen, wußten ſie nicht. Nun brachen ſie auf. Ein Lichtermeer tauchte einzelne große Schaufenſter in reiche Glut. Gobelins, Damaſte, indiſche Shals, Pompadours, Lorgnetten, Hüte, Spitzen, Pelze, Mäntel, Parfüms(ach wie gerne hätte ſie davon erſtanden!), Tapeten in reizen⸗ den Deſſins, Taſchen, Schirme, alles wirbelte nur ſo durcheinander. Mit manchen Gegenſtänden wußten die zwei Fremdlinge des vorigen Jahrhunderts gar nichts anzufangen. Bei manchen ſenkten ſie diskret die Blicke. Solche Dinge hätte man zu ihren Zeiten nicht in die offenen Schaufenſter zu legen gewagt. Ah! Ein Spinett! Einen der Bechſteinflügel im Laden prüfte der Inhaber auf ſeinen Ton. Die ſtille Nacht in der Seitenſtraße ließ die Gewalt der Töne des großen Inſtruments zur Geltung kommen, ſehr zum Vergnügen der beiden Nachtwandler. Im Laden des Nachbarhauſes war man bei der Arbeit, ein Schaufenſter mit neuen Stoffen für Damen⸗ kleider auszuſtatten.„Welche Arbeit ſich die vier Herren machen!“ Bei uns ſetzte man die Stücke auf⸗ einander im Laden, ging hinein und ſuchte ſich etwas heraus. Aber das Urteil lautete doch für die Neu⸗ zeit günſtiger. Wie die Dekorateure prüften, maßen, Falten legten, paſſende Farben dazu fügten, den Effekt bei der Umſtellung der blendenben Lichter prüften. Ja hier kleidete ſogar einer eine der großen Damen Aus Holz vollſtändig mit Stoffen an, alles geſteckt mit Nadeln. Aufs Peinlichſte ſuchte man die Spitzen dazu aus, die Knöpfe, den Gürtel, ja die Schnalle wurde allein zehnmal gewechſelt. Sie gefiel dem kritiſierenden Kaufmann immer noch nicht. Selbſt die paſſenden Strümpfe bekam die hölzerne Ge⸗ ſtalt an und richtige Schuhe in dem feinſten Leder neueſten Muſters. Ein prächtiger Pelz, das Ent⸗ zücken der Frauen, vollendete die Ausſtattung. Nein, die Handſchuhe fehlten noch, der Parapluie, die ele⸗ gante Handtaſche und— der Hut.„Très aimablel“ beſtätigte ſie, und er nickte:„Gewiß, ſehr fein!“ Die ſchönen Torten und die feinen Gebäcke reizten die Neugier. In einem der großen Kaffees in lauſchiger Ecke fielen ſie nicht auf. Der Duft des Mokkas zog angenehm durch den Raum. Gewiß! die franzöſiſchen Köche und Zuckerbäcker ihrer Zeit wußten gewiß feine Sachen herzuſtellen; aber das Raffinement der mannigfaltigen Artikel auf der weißen Porzellan⸗ und Silberplatte vor ihnen über⸗ bot jene doch. Da klang plötzlich himmliſche Muſik an ihr Ohr. Ja, gewiß, himmliſche Muſik.„Mozart!“ raunte ſie leiſe, und in dezenter Weiſe, in vollendet künſtleriſcher Form klangen die alten Weiſen des Menuetts und der Gavotte durch den Raum. In die Zeit fühlten ſie ſich zurückverſetzt, wie das berühmte Orcheſter eines Karl Theodor in den Sälen des Schloſſes die honette Geſellſchaft durch die 1 ſches Täſchchen vollendeten die geſchmackvolle Toi⸗ ganz in Silbergrau, trendelten ſie daher. treffliche Muſik ergötzte. Müde waren ſie geworden von dem vielen Wan⸗ dern und der Unruhe in den Straßen. Das feine Geigenſpiel verſenkte ſie in ſtille Träume. Sie be⸗ traten die Oberſtadt. Kein Laden, kein Lärm, nur Patrizierhäuſer. Schwacher Lichtſchein kam aus den Kaufläden. Zu ihrer Zeit kannte man die Inhaber der Geſchäfte. Von Paris brachten ſie die neueſten Muſter. Das ſprach ſich raſch im Kreiſe der Frauen herum. Man kaufte am Tage, Die Wachskerzen auf den Kandelabern gaben nur ſchwachen Schein. Was wußte man vom Tannenbaum als Chriſt⸗ baum?— Sehr wenig. Das Schenken zu Weihnachten bewegte ſich in mäßi⸗ gen Grenzen. Aber wenn man ſchenkte— am meiſten zu Neujahr—, dann geſchah dies mit ausgeſuchter Courtoiſie(Höflichkeit) und einer hohen Dankbar⸗ keit ſelbſt der Kinder gegen die Eltern. Gab nicht Frau Baſſermann im jetzigen Haus der N. M. Z. den beſten Beweis davon? Wie oft hatten ſie dleſe Räume beſucht, bei ſchlechtem Wetter, ohne das ſchöne heutige Trottoir. Dazu lagen die Gaſſen und Straßen mit den niederen Häuſern im Dunkel; der Laternen waren nur wenige. Aus den Häuſern drang der matte Schein der Kerzen oder der Lampe nur ſpär⸗ lich durch die kleinen Scheiben der niederen Fenſter im wohnlichen Zimmer. Gleich winzigen Lebkuchen⸗ häuschen mit Lichterſchein pflegten die kleinen Häuſer treue Nachbarſchaft und gaben einander warm, wenn der Wind im Winter durch die Straßen pfiff. Lang⸗ ſam brannten die Kerzen nieder, flackerten unruhig. Am Weihnachtsmorgen riefen die Glocken zur Kirchez da gab's ein Grüßen und Winken auf den Straßen, So träumten die Zweie von alten Zeiten. Da klang das feierliche Glockengeläute einer nahen Kirche zu ihnen. Zwölf Schläge— und aus war der 8 0 '.ie Herrlich ist ihre erlrischende Starlte, wie östlich ihr lein wür- 21ger Due erbe, die weltbekannte=, praletisch und zeitgemalo sind auch die übrigen 471 Schõplungen—5 die erlesenen Seilen, Cremes, Puder und Ferſums. /½ie jedes 47 Erzeugnis tragen zie alle die Zalil als Bürgschalt ſar Echt. leit und hervorragende Qualitat. N Seuchenk · Pachumgen: H I. Ss bis d. s. Original · Naschen: E J. 88,.20,.30 Flac- Format; N I. Is, I. o,.85 Holzkistel mit à Original- Naschen At.—,.50,.26. 22 AAPAPTTTTT0T0T0TT—TT N . e 1 8. Seite/ Nummer 589 Reue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe samstag, 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1932 G „Auf dem Feinnachtsmarlet““ Ein reinende: Holxschniit Ludwig Richters(los- js Liciter auf der Straße Veihinachitserzdhlung von Marie Amelie Helin von Godin Kurz vor Weihnachten ging Marielieſe Gohren nach 1 Uhr nachts durch die Pfandhausſtraße auf den Promenadenplatz. Sie hatte bei ihren Eltern von Stunde zu Stunde ungeduldiger darauf gewartet, daß Siegbert käme, ſie abzuholen. Da ihr Mann aber nicht kam, mußte ſie ſich endlich doch entſchließen, den kurzen Heimweg allein anzutreten. Verſtimmt überlegte ſie, wie Siegbert noch vor wenigen Monaten keinesfalls geduldet hätte, daß ſie um dieſe Stunde ſchutzlos auf der Straße wäre. War die überſchwängliche Zärtlichkeit ihrer fungen Ehe ſo raſch verebbt? Sie war den Tränen nahe, fühlte plötzlich eine Scheidewand zwi⸗ ſchen Siegbert und ſich ſelbſt, behielt aber dennoch Beſonnenheit genug, um ſich zu fragen, ob ihre Enttäuſchung nicht zu großen Anſprüchen 1 3 entſprang, die, wie ſie wußte, die größte Gefahr für die Dauer jeden Siegbert lag in ſeinen Kiſſen und ſchlief und nun wich ihr Groll Liebesglückes bedeuteten! der Reue. Hatte er nicht geſagt, daß er leider noch lange zu ſchreiben 97 1 7 7 7 3 9 7 22 7 ätte? Bei i i ſi i eif ich 2 üdi it ü 2 f Noch ehe ſie ſich beſchwichtigt hatte, fiel ihr auf, wie gänzlich men⸗ 1 11 n e e ſchenleer Straße und Platz das Tagesausſehen verändert hatten. Die Bald fiel 1555 ſte ſelbſt 11 8 Schlaf. Ein Traum ſedoch ſtörte ihre H S 9 e bie die Straße eng, faſt wie Ruhe. Sie erblickte ſich in einer herrlichen und ſchloßgleichen Behauſung er Spielzeugſchachte von allem Ueberfluß und Prunk umborgen; zu Füßen ihres Luſthauſes— Da ſte die Anlage auf dem Platz verzagten Herzens erreichte, erhob ſich von der erſten Bank unter den Bäumen ein Mann und kam auf ſie zu. Von einer Bogenlampe fiel Licht auf den Fremden und Marielieſe unterſchied einen jungen Menſchen, ohne Mantel, der fröſtelnd den Rockkragen hochgeſchlagen hatte. „Gnädige Frau“, begann er haſtig,„geben Sie mir bitte ein wenig Geld, für 60 Pfennige könnte ich nach vier Nächten im Freien endlich wieder einmal im Bette ſchlafen und mir eine warme Suppe kaufen. Schlagen Se es mir nicht ab.“ Marielieſe ſchrak entſetzt aus ihren Gedanken auf. Bei dieſer Kälte draußen nächtigen müſſen! Sofort vergaß ſie den eigenen Kummer, der vor ſolchem Leid zur Schimäre zuſammenſchrumpfte, dennoch aber fürchtete ſie ſich, den Beutel zu ziehen. Ein raſcher Blick hatte ihr erwieſen, daß weit und breit niemand auf der Straße war, der ihr hätte Hilfe bringen können. Wie ſollte ſie ſich ſchützen, wenn der junge Vagant ihr etwa den Beutel entriß oder zum Schlage aus⸗ holte gegen ſie? Trotzdem vermochte ſie der bittenden Stimme nicht zu widerſtehen. Irgendwo hatte ſie geleſen, daß man in ſolchem Falle vorſichtiger Weiſe aus dem Schatten der Hauswände in die Mitte der Straße treten ſoll. So verließ ſie denn den Gehſteig, als bedürfte ſie beſſerer Beleuchtung, um die Münzen in der Börſe zu erkennen. Mit zitternden Fingern entnahme ſie dem Beutel ein Markſtück und hielt es dem jungen Menſchen hin. Dieſer, als ahnte er ihre Angſt, war einige Schritte vor ihr ſtehen geblieben und wartete geduldig auf ihre Gabe. Während ſie ſie ihm darreichte, wünſchte Marielieſe:„Schlafen Sie gut!“, wandte ſich raſch ihres Weges und hörte ſeine lauten Dankesworte ſchon aus der Ferne. Sobald ſie ihren Hausgang betreten hatte, ſchämte ſich Marielieſe freilich ihrer Befürchtungen, gleichzeitig aber verfiel ſie wieder dem Kummer, den die Epiſode mit dem Bettler vorhin verdrängt hatte. Was dann, wenn Siegbert ihre Abweſenheit benützt hatte, um ſelber auszugehen? Das Herz klopfte ihr bis zum Halſe, als ſie in der Schlafſtube nach dem elektriſchen Schalter griff. Neliebte geocheule in Nafaso aber irrte ein Heer von Verzweifelten, Weiber in Fetzen, verhungernde Säuglinge im Arm, Männer, denen Sorge und Unraſt das Fleiſch vom Gebein gefreſſen hatte... Inmitten eines üppigen Gelages fal ſie aus ihrem Fenſter und ward all die Heimatloſen gewahr. So ſchmerzhaft erſchrak ſie an ihnen, daß ſie voll Kummer erwachte. Sie ſtarrte ins Dunkel und meinte die vielen Schritte der Vielen zu hören, die in dieſem Winter in den Städten Deutſchlands und über ſeine Landſtraßen frierend und ohne Obdach und Nahrung umgetrieben werden Wie nur können wir ruhig ſchlafen, wenn wir dieſe Unſeligen wiſſen, fragte ſie ſich weinend und lag wach, bis vor ihrem Hauſe das morgendliche Treiben die mahnenden Geſpenſter verſcheuchte. Endlich öffnete auch Siegbert ſich ſtreckend die Lider. In dieſem Augenblick lebte Marielieſe wieder ihr eigenes Leben: wird er mir erklären. fragte ſie ſich. Siegbert aber küßte ſie, als hätte er ſie keineswegs erzürnt, und gleich darauf beobachtete ſie ihn von ihrem Lager aus, wie er jungen⸗ haft im Waſſer planſchte. Ich kann es ihm nicht erzählen, überlegte ſie, denn wenn er nicht begriffe, wie mich um dieſe Ausgeſtoßenen bangt, verdichtete ſich die Scheidewand zwiſchen uns und würde unüberſteigbar So verrieten denn ihre Lippen dem Sorgloſen nichts von ihrem nächtlichen Erlebniſſe. Wie froh iſt doch ſein Antlitz und wie ahnungs⸗ los! Während Marielieſe ihren Mann lachen hörte, wuchs etwas wie Gegnerſchaft und Abneigung in ihrem Herzen auf. Trotzdem gingen beide jungen Gatten am heiligen Abend zu Marielieſens Eltern und feierten ein frohes Feſt. Faſt vergaß die junge Frau bei Siegberts Herzlichkeit, was ihre Seele von der ſeinen trennte. machten. Marielieſe hatte die linke Hand in Siegberts Arm geſchoben, im rechten Arm aber trug ſie ein kleines, lichtergeſchmücktes Bäumchen, das ihr die Mutter mit den Lieblingslebkuchen ihrer Kinderjahre und mancherlei Zierrat ihres Kindheitbaumes ihr geſchenkt hatte. Ueber⸗ dies waren ſie alle zwei mit vielen goldfadenumwundenen Gabenpäck⸗ chen der Eltern beladen. „Morgen dann feiern wir felbſt“, ſagte Siegbert,„und ganz allein, mein Schatz!“ Glück umfing ſie ganz. Fort mit den finſteren Hirn⸗ geſpinſten! Auch heute nacht waren Straßen und Platz von Menſchen verlaſſen. Alle Leute feierten zuhauſe. Es war etwas gegen elf Uhr, als ſie ſich auf den Heimweg. Muslkapparale m Preise be- deutend ermäßigt zu 20., 25.—, 80. herrliche Koffer apparate zu 28, 32. Josef Schieber G 7 Nr. 15 O Telephon 227 26 empfiehlt zu Weihnachten Eu bedeutend herabgesetzten Preisen Nähmaschinen, Kleinkrafträder, Fahr- ràder(Wanderer, Adler, Presto, Göricke usw.), Radio, elektrische und Karbid- Beleuchtungen sowie alle dazu- gehörenden Ersatzteile Myslikum, das beliebte deutsche Pa füm von Mk. 16. 20 bis.80 Inlermezzo, deutsches Parfüm(Scherk) Mk. 8. 10, 4 30 u..00 Rosa-Cenſfilol a, Juchien Schwarzlose, von Mk. 13.30 bis- 67 Cie dorado, Toska u. 4711 Pariüm.. von„21.60 bis.60 Crepe de Chine v. Millot, Paris. Zu Mk. 5. u..73 So x de Paris v. Bourjois, Paris. zu Mk.40,.90 u..73 Norcisse bleu v Mury, Paris. zu Mk.30 u..73 Guerla-Niisouko, Lneure bieue in allen Preislagen. CMA PARFUERIE Paradeplatz Telefon 276 73 1 Plalien Derby.10, Gloria.50, Talopbon Parlophon.50 nusichaus k. f. 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Die Sg en e eee erkrlebenen Anſprüchen zu quälen; mit einem Male ſchienen ihr Während jetzt von allen Türmen die Glocken zur Mette läuteten Di een nn, Kleinen und die Kinder erleben in jubelndem Entzücken einen kleine Vorſchuß auf die Weihnachtsſeligkeit.—„Diesmal gehen wir nicht zur Weihnachtsausſtellung!“ hatte ſich wohl manche Mutter vorgenommen, die ſich noch gut an das vergangene Jahr erinnerte, als ſie das Töchter⸗ chen im Gewühl der Ausſtellungsräume verloren hatte und es dann erſt nach langem angſtvollen Suchen jämmerlich weinend wiederfand. Aber wer kann dem Bitten und Drängen der kleinen Quälgeiſter Straße und Platz wieder ſonderbar verkleinert und verengt, unwirklich und ſich die Gaſſen mit den Gläubigen füllten, nahmen Siegbert und And faſt putzig, wie aus der Spielzeugſchachtel,— und ſogleich tauchte Marelieſe ihren Schützling mit ſich heim. Auf der dunklen Treppe Ur das Erlebnis jener Nacht wieder auf. legte Marielieſe ihre Wange in Seligkeit an Siegberts Arm. Nie hat »Ich muß es ihm erzählen“, ſagte ſie ſich,„und muß wiſſen, ob er ſie ihn ſo lieb gehabt wie jetzt, da er tröſtend und gut auf den Wander⸗ auch um jene Umgetriebenen leiden kann“, und ſie dachte dies nicht burſchen einſprach und alſo ihre Prüfung ſo wohl beſtanden hatte! wa launisch ſondern fühlte den tiefen Ernſt der Frage, die an ganz Dankbaren Herzens wußte ſie, dieſer Ausgeſtoßene, dieſer ärmſte Entſcheidendes rührte, ſo entſcheidend, wie die Frage um Gott und Menſchenbruder war ihr durch Gottes Barmherzigkeit auf den Weg f f f iderſt Sogar Vater vergißt für 0 Stunden ſeine die Liebe. Nu ſi f f 5 j. geſandt. widerſtehen? Sogar der Vater vergißt für et paar Stunde A dae 5 8 4 8 155 1 ihrem Bericht. Alltagsſorgen, nimmt den ſtrahlenden Buben an die Hand und geht 0 n ſie jene Platzecke erreicht, wo eine 1 Wei Saus der eiſerne Abfallkorb angebracht it der die Straß 5 8 0 mit ihm zur Weihnachtsausſtellung. e Paſſant Ihn 5 9 ht iſt, d Straße vom Kram der Was gibt es da für Herrlichkeiten zu bewundern! Immer wieder e eee. 8„„ muß der Vater dem Bübchen die Hand auf den Mund legen, wenn es ſeinem Entzücken gar zu laut Ausdruck gibt, immer wieder muß er darauf aufmerkſam machen, daß man die herrliche Eiſenbahn, das blanke, rieſige Flugzeug, das wundervolle Auto nicht anfaſſen darf. Er muß an ine eigene Kindheit zurückdenken. Damals ſpielte er noch mit Pferdchen und Rollwagen, und die kleine hölzerne Eiſenbahn war ein kaum faßbares Wunderwerk. Heute werden die ausgeſtopften Pferde kaum beachtet, dagegen erregt das Flugzeug, der Stahlbaukaſten, die bis ins kleinſte naturgetreue, elektriſche Eiſenbahn bewunderndes Intereſſe. Nur der Geſchmack der kleinen Puppenmütter hat kaum eine Wandlung durchgemacht. Mit leuchtenden Augen, in atemloſer Bewunderung ſteht das Mädelchen vor einem entzückenden Puppen⸗ kind. Wenn ſie das nur einmal in den Arm nehmen dürfte! Sie kann ſich gar nicht von dem Aublick trennen und geht erſt zögernd weiter, als die Mutter ihr verſpricht, daß es noch viel herzigere Puppen zu ſchauen gibt. Dann geht die Wanderung weiter durch die Ausſtellungsräume, wo die Märchen von Hänſel und Gretel, von Schneewittchen und den ſtieben Zwergen lebendig werden. Da ſind niedliche Puppenſtädte auf⸗ gebaut, und die winzigen Bewohner bewegen ſich, können laufen und tanzen. Keine Ausſtellung kann dankbarere Beſucher haben und fröh⸗ lichere Geſichter ſehen als die Weihnachts⸗Ausſtellung. Die Jungen und Mädel nehmen lebhafteſten Anteil an den Geſchicken der Puppen⸗ kinder, die dort die wunderſamſten Abenteuer erleben. Wenn dann die Eltern endlich ein Machtwort ſprechen und die Kleinen von dem Zauberreich Abſchied nehmen müſſen, gehen ſie in rechter Weihnachts⸗ ſtimmung nach Haufe. Am nächſten Tage aber machen ſie ſich mit glühenden Wangen daran, einen rieſenlangen Wunſchzettel zu ſchreiben, um keins von den tauſend Dingen, die ſie in ihr Herz geſchloſſen, zu vergeſſen. Wie ſie mit Siegbert an dieſem eiſernen Korbe vorüberkam, ſah Marielieſe darauf eine ſchlafende Geſtalt zuſammengekauert. Ein zwei⸗ ter Blick, dann ließ die junge Frau in dem ſo verlaſſen Erſchöpften den Bittſteller von neulich nacht wieder erkennen. . Grenzenloſes Mitleid fiel über ſie her, zugleich auch die Erkennt⸗ nis, daß nun die Frage, die entſcheidende Frage an ihren fröhlichen jungen Gatten nicht länger aufgeſchoben werden konnte. Marielieſe wandte ſich an Siegbert:„Siehſt du dieſen Aermſten?“ ſagte ſie,„ich will ihm meinen Baum hinſtellen und anzünden. Ver⸗ ſtehſt du.“ 2 Siegbert lachte auf, wie jemand, der Ergriffenheit verbergen will: s Ja, das wollen wir tun“, ſtimmte er ihr bei. Und ſofort, beide Anſagbar leichten und erlöſten Herzens, ſetzten ſie ihren Vorſatz um in die Tat. 5 Sie ſtellten das Bäumchen neben dem Schlafenden auf dem eiſernen Korbe, ſteckten Licht an auf Licht. „Wir wollen ihm aber auch etwas ſchenken, dem armen Teufel“, ſetzte Siegbert ſeſt und legte ein Paket Lebzelter neben das Bäunchen — und Socken, die ihm die Mutter ſeiner Frau zum Feſte geſtrickt datle. Er zog die Börſe, er legte einen Geloͤſchein auf die Gaben. So bauten ſie ſelig wie die Kinder den Chriſttiſch auf für den Wanderbruder. „Nun müſſen wir ihn wecken“, meinte Siegbert endlich,„ſonſt nimmts etwa ein anderer.“ Indeß hatte der Burſche ſchon die Augen aufgeſchlagen. Bei Gott, 8 meinte zu träumen. Er ſtammelte wirr ein:„Danke. du meiner eel!“ een U Althewährt u. für gut befunden! 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Seite/ Nummer 589 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dez. Sountag, 18. Dez. 1932 Auf Jagd nach der Vergangenheit Ahasver in Felograu— Der Mann, der nicht vergeſſen konnte— Nur eine Nacht im Anterſtand Dicht am Anhalter Bahnhof der Reichshauptſtadt, unweit vom brauſenden Weltzentrum des Potsdamer Platzes iſt mitten im Strom der Geſchäfte, einge⸗ ſchmiegt zwiſchen die Schaufenſter des Gewerbe⸗ fleißes, des Wirtſchaftsſinnes ein Stück deutſcher Ge⸗ ſchichte zu ergreifend naher Lebendigkeit aufgewachſen. Da erſtand die Ausſtellung„Die Front“. Alles an dieſem ſehr ſpontan entſtandenen Mu⸗ ſeum des deutſchen Frontkämpfers es erwähnens⸗ wert, iſt wohl auch ſchon erwähnt worden. Wichtig aber, weil in jedem Detail erſchütternd ein Memento aber, das erhalten bleiben ſollte, auch für ſpätere Zei⸗ ten iſt ein Teil dieſer Ausſtellung, der naturgetreu nachgebildete Grabenunterſtand. Da fehlt nichts, was eine Lücke der Realität ließe. Da ſind die Rattenſpuren im Boden, da iſt das Trop⸗ ſen des Waſſers von Decke und Wänden, da hockt in jedem Winkel das Grauen und der Trotz dagegen, der Soldatenmut. Jeder Gegenſtand, das mit Säge⸗ mehl verkleiſterte Komißbrot, die Schicht Kriegs⸗ marmelade darüber, alles ſind Sinnbilder der heroi⸗ ſchen Widerſtandskraft und des unausdenkbaren Leides. Um dieſen Unterſtand nun ſpinnt ſich eine kleine Epiſode unſerer Tage, die aber zu düſteren Dimen⸗ ſionen aufwächſt, wenn man über die Simplizität der Tatſachen die Hintergründe nicht überſieht. Nichts großartiges geſchah. Ein Mann, ein rheinländiſcher Kaufmann beſuchte dieſe Ausſtellung und drang nun mit einer abſonderlichen Bitte in die erſtaunte Ausſtellungsleitung. Eine Nacht, nur eine Nacht möge man ihn in dieſem Unterſtand ſchlafen laſſen. Er gab nicht viel weitere Erklärungen. Man lehnte 25 ab und der Mann bot große Geldſummen, ver⸗ ſuchte alle Wege, von denen er annahm, daß ſie ihn zum Ziel führen könnten. Er ſoll ſogar den Ver⸗ ſuch gemacht haben, ſich eines Abends unbemerkt einſchließen zu laſſen. Immer wieber tauchte der Mann auf. Fasziniert, unwiderſtehlich angezogen von dem Stück Weltkrieg, das ſich jählings mit dem Oeffnen einer Ladentür erſchließt. Lange Zeit ging das ſo. Lauge Zeit ging der Kampf des Mannes um die Erfüllung ſeiner unheimlich anmutenden Sehnſucht. Eines Tages war er ſo ſpurlos, ſo ſpukhaft ſchnell verſchwunden, wie er aus der anonymen Maſſe der Beſucher aufgetaucht war, aber dieſer oder jener hörte doch von ihm, und ſo iſt es gekom⸗ men, daß man auf einen Kriegskameraden des ſelt⸗ ſamen Mannes ſtieß, der vielleicht als einziger Menſch Klarheit und Auskunft über eine, in ihrer Eigenart erſchütternden Soldatentragödie Klar⸗ heit ſchaffen kann. Der rheiniſche Kaufmann lag vier Jahre an der Front. Infanteriſt. Vier Jahre Kämpfer im erſten Graben, mit ganz geringen Unterbrechungen, und in bieſen 4 Jahren nicht ein einziges Mal verwundet. Der einſtige Kamerad dieſes Mannes erzählt, daß der Rheinländer allmählich aus dieſer Tatſache, daß ihn auch nicht ein Splitterchen kratzte, in eine Neu⸗ roſe der Furchtvorſtellungen geriet. Eine eigenartige heroiſche Angſtpſychoſe erfaßte dieſen Mann. Er glaubte, daß ihn das Schickſal für ein be⸗ ſonders furchtbares Ende aufgeſpärt habe und ſuchte ſchließlich mit einer eigenartigen Ver⸗ biſſenheit die Gefahr und den Tod. Dazu kam, daß er ſich— natürlich ein Reſultat krankhaft überreiz⸗ ter Nerven— in einer ſeltſamen Weiſe vor den anderen, mehrfach verwundeten Kameraden vom Ge⸗ ſchick vorgezogen fühlte und tatſächlich alles daran ſetzte, dieſen Vorzug auszumerzen. Er wollte ge⸗ troffen, er wollte verſtümmelt werden. Er wollte nichts vor dem Leid der Kameraden im voraus haben.. Der Krieg ging zu Ende und an dem Rhein⸗ länder vollendete ſich das Wunder, daß einer jahre⸗ lang mitten im Chaos und im Grauen lag, ohne erfaßt zu werden. Aber die dauernde dreifache Er⸗ regung, unter der dieſer Mann geſtanden hatte, wirkte abgründiger in ihm fort, als in manchem an⸗ deren, die erſt nach Jahren den Krieg vergeſſen konnten, die es erſt piel, viel ſpäter verſtanden, ſich vom Fronterlebnis zu löſen, das ein Teil ihrer Selbſt geworden war. Dieſer rheiniſche Kaufmann, der vielleicht ſeinen ganzen Beſitz hergegeben hätte, wenn man ihm er⸗ Jaubt hätte, eine Nacht in dem Unterſtand in der Königgrätzerſtraße von Berlin zu ſchlafen, der hat den Krieg nicht vergeſſen können. Er iſt ſo verwachſen mit der Atmoſphäre der Front, daß er nicht atmen, nicht leben zu können vermeint in der Atmoſphäre, wie unſere Tage ſie ſchaffen. Und ſo iſt er ein Ahasver in Feldgrau geworden. Sein Kameread, der ihn vor Jahren einmal bei einer Kundgebung in Köln wieder traf, weiß, daß dieſer Mann einen furchtbaren Kampf mit der Gegenwart um— die Vergangenheit kämpft. Mo⸗ natelang trägt er den Alltag des Heute, aber dann kommen Wochen, wo er es nicht mehr aushält, wo es ihn nicht im Bett, nicht in den Straßen duldet. Er braucht die Uniform, er braucht die Todesnähe, zumindeſtens die Ahnung davon. Er fährt dann die alten Kampfgegenden ab. Er jagt nach der Vergangenheit. Nirgends ſcheint er ſie Vilder von der Luzerner Eiſenbahn-Kataſtrophe Oben: Rettungsmannſchaften bringen die erſten Opfer aus dem Guetſch⸗Tunnel. Unten: Die Trümmer eines zerſtörten Waggons werden auseinander geſchnitten. Das Geſtändnis der Giftmörderin Sieben Monate nach dem Todesurteil gegen die beiden Giftmörderinnen Frau Ziehm und Frau Ladewig hat jetzt Frau Ziehm ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt. Nachdem der Gubener Giftmordprozeß gegen die beiden Giftmörderinnen Frau Elſe Ziehm und Frau Elſa Ladewig, ihre Mutter, ſchon zwei Wochen ge⸗ dauert hatte, und von einem Verhandlungstag zum anderen mehr belaſtendes Material gegen die An⸗ geklagten zuſammengetragen worden war, ermahnte der Vorſitzende beide Frauen in eindringlichſter Weiſe, ihr Gewiſſen durch ein Geſtändnis zu er⸗ leichtern. Bevor ſich das Gericht zur Urteilsberatung zu⸗ rückzog, erteilte der Vorſitzende Frau Ziehm das Graphologie- kein Indizienbeweis! Vor einiger Zeit beſchäftigte ſich das Berliner Ar⸗ beitsgericht mit der merkwürdigen Geſchichte einer Modiſtin, die von ihrer Chefin friſtlos entlaſſen wor⸗ den war, weil man in ihr die Urheberin von Sabo⸗ tageakten zu erkennen glaubte. Im Geſchäft waren mehrmals neue Kleider zerſchnitten und ein heller Mantel mit Tinte beſpritzt worden. Auf Grund eines graphologiſchen Gutachtens, das die Chefin ein⸗ holte, wurde die Modiſtin als die Täterin„feſt⸗ geſtellt“. 5 Sie klagte vor dem Arbeitsgericht. Das Gericht vertagte damals die Verhandlung um Zeugen zu laden, da es einen Indizienbeweis vor dem Arbeits⸗ gericht nicht gibt. Die vorgeladenen Zeugen konnten michts Poſitives über den Fall ausſagen. Es war jedoch beim Gericht ein Schreiben der Deutſchen Graphologiſchen Studien⸗ geſellſchaft eingelaufen, das der Vorſitzende zur Verleſung brachte und das in allen juriſtiſchen Krei⸗ ſen großes Aufſehen hervorrufen wird. Die Stu⸗ diengeſellſchaft warnt nämlich das Gericht vor der Anwendung graphologiſcher Gutachten. Nach dem heutigen Stand der Graphologie ſei es unmöglich, präziſe Vermutungen über Schuld oder Unſchuld eines Menſchen auf Grund ſei⸗ ner Schrift zu äußern. Die Forſchungsarbeit der Graphologen könne durch derartige Gutachten leicht in Mißkredit gebracht werden. 8 5 Obwohl dieſes Schreiben für das Arbeitsgericht nicht von grundlegender Bedeutung für den vorlie⸗ genden Fall war— Indizienbeweiſe gelten bekannt⸗ lich beim Arbeitsgericht überhaupt nicht— hat es prinzipielle Bedeutung. Es iſt mit der Grapho⸗ logie ſchon ſoviel Unfug getrieben worden, daß man es nur begrüßen kann, wenn endlich die Graphologi⸗ ſche Studiengeſellſchaft ſelbſt mit einer Warnung vor die Oeffentlichkeit getreten iſt. Die Modiſtin erhielt übrigens das Geld zugeſprochen. eingeklagte gere wee n. e großes Trancageſoige gab dem verkvrbenen Commodore Hohnſon das Geleit Die Beiſetzung des Kommandanten der„Europa“ zu finden. Auch das Geſicht der alten Kampfzonen hat ſich geändert, iſt nicht mehr Vergangenheit, ſon⸗ dern ſchon Gegenwart geworden. Nur dieſes eine Mal, in dieſen Vorweihnachts⸗ tagen 1932 iſt dieſer ewige Soldat des Schickſals ſei⸗ ner Vergangenheit begegnet. In der Königgrätzer⸗ ſtraße der deutſchen Reichshauptſtadt. Pappmachs und einige reale Dinge ließen ſie vor ihm aufer⸗ ſtehen; die Phantasmagorie, nach der er ſeit 14 Jahren hetzte, war greifbar nahe. Sein Schickſal wollte es, daß ihm die karge Erfüllung— ſelbſt für die Dauer einer Nacht— verſagt werden mußte. Es wäre ja wohl auch nur ein Waſſertropfen für einen Ver⸗ durſtenden geweſen. 0 Welcher Dichter wird das Schickſal dieſes deut⸗ ſchen Soldaten geſtalten? Gibt es einen größeren Stoff? letzte Wort. Die Angeklagte ſtand in größter Er⸗ regung auf und erklärte weinend:„Ich kann nur immer wieder betonen— nur immer wieder be⸗ teuern: Ich bin unſchuldig! Verurteilen Sie mich zum Tode! Aber wenn Ste mich zum Tode verur⸗ teilen, verurteilen Sie eine Unſchuldige.“ Atemloſe Stille herrſcht im Saal. Waren die Zu⸗ hörer, war das Gericht von dieſen Worten, wie ſie vielleicht doch nur eine Unſchuldige ſprechen kann, ergriffen? Nein. Die Atmoſphäre des Gerichtsſaales war für Frau Ziehm ungünſtig. Alle, die dieſen Prozeß miterlebt hatten, waren empört über die unerhörte Grauſamkeit und Brutalität, mit der Frau Ziehm ihren Stiefſohn ermordet und wahrſcheinlich noch andere Verbrechen begangen hat. Noch einmal machte der Vorſitzende den Verſuch, Frau Ziehm zu einem Geſtändnis zu bewegen. Er erklärte, er wolle keine Bewertung ihrer Be⸗ teuerungen in dieſem Augenblick vornehmen, aber er müſſe ſie darauf aufmerkſam machen, daß alle hier im Saal Anweſenden dieſe Erklärung— und nur dieſe eine Erklärung— von ihr oft gehört hätten. Frau Ziehm iſt faſſungslos, aber ſie wiederholt nur Richtfeſt auf dem Wolkenkratzer Der letzte Stein wird auf den Turm des Rockefellerſchen Radio⸗Gebäudes von Newyork hinaufgezogen. die gleichen Worte, die ſie ſchon einmal geſprochen hat. Noch eindringlicher mahnt ſie der Vorſitzende. Es ſei die allerletzte Minute gekommen, in der ſie Gelegenheit habe, vor Gericht zu ſprechen.„Wenn Sie uns noch etwas zu ſagen haben, dann benutzen Sie dieſen Augenblick. Es iſt wirklich der letzte und bald vertan.(Mit erhobener Stimme:) Denken Sie auch an Ihre Mutter, um deren Tod oder Leben es jetzt hier gehen kann. Wenn noch ein guter Kern in Ihnen iſt— hier wurde der Vorſitzende durch die heftig ſchluchzende Angeklagte unterbrochen, und er konnte erſt nach einer Pauſe fortfahren— ich be⸗ ſchwöre Sie zum allerletzten Mal, ſagen Sie die Wahrheit. Vielleicht retten Sie Ihre Mutter. Es iſt die allerhöchſte Zeit.“ Aber die einzige Entgegnung, die Frau Ziehm auf dieſe Worte hat, iſt immer das Gleiche unter Tränen Ausgeſtoßene:„Ich bin unſchuldig!“ Aber das Gericht hat den Beteuerungen der An⸗ geklagten nicht geglaubt. Beide Frauen wurden, allerdings nach 7½ſtündiger Beratung, z um Tode verurteilt. Als der Spruch verkündet wurde, bewahrte Frau Ziehm vollſtändig ihre Ruhe und er⸗ klärte ſofort, ſie lege Reviſion ein. Wenn man ſich jetzt dieſer Gerichtsſzene entſinnt, jetzt, da Frau Ziehm geſtanden hat, daß ſie ihren Stiefſohn ermordete, ſteigt einem noch nachträglich die Schamröte ins Geſicht, daß die Angeklagte ſo vor Gericht gelogen hat und den Verſuch machte, die menſchlich höchſtſtehenden Empfindungen ihrer Rich⸗ ter zu ihren Gunſten auszunutzen. Welche Schauſpielerin des Lebens, welche kalte, zu allem entſchloſſene Perſon, die es ſelbſt in dieſer Situation gewagt hat, einem großen Kreis von Menſchen ein letztes Theater der Anſtändigkeit vorzufſühren! Der Fall Ziehm iſt ein erneuter Beweis dafür, daß es kaum einen Verbrechertyp von gleicher Grauſamkeit, Roheit, kalter Berechnung und Mit⸗ leidloſigkeit gibt, als den der Giftmörder. Hier iſt keine Tat, die im Affekt begangen wird, hier liegt ein fortgeſetztes Verbrechen vor, deſſen einzelne Phaſen der Täter mitanſieht, ohne daß ihn der Schauder vor ſeinem eigenen Verbrechen zurückhält. Es erſcheint faſt unbegreiflich, daß der Giftmord in 80 Pro⸗ zent aller Fälle gerade von Frauen aus⸗ geführt wird.. Die Ermordung ihres Stiefſohnes Hans hat Frau Ziehm jetzt eingeſtanden. Die Tat iſt mit beiſpielloſer Roheit durchgeführt worden. Frau Ziehm beſorgte ſich chlorſaures Kali, das ſie einer Preiſelbeerſpeiſe beimengte. Ihre Mutter, die 60jährige Frau Lade⸗ wig, hat wahrſcheinlich dem Kind das Kompott ge⸗ geben. Da die erſte Doſis des Giftes noch nicht ge⸗ nügte, hat man dem Kind chlorſaures Kali ins Waſ⸗ ſer gegeben. Schon nach wenigen Minuten trat die entſetzliche Wirkung ein! Der kleine Knabe bekam Krämpfe, ſtieß gellende Schreie aus. Jetzt tat Frau Ladewig ſo, als kümmere ſie ſich um das Kind. Sie verſuchte ihm etwas Kaffee einzuflößen. Aber das Kind war ſchon tot, die Zähne gingen nicht mehr auseinander, der Blick der Augen war gebrochen. Frau Ziehm hat alles verſucht, ihre Verdächtigkeit zu verbergen. Aber ge⸗ rade ihre Uebergeſchäftigkeit hat ſie verdäch⸗ tig gemacht. Eine Haus bewohnerin wollte ſie dazu über⸗ reden, ſie ſolle ausſagen, daß ſie für Frau Ziehm nicht chlorſaures, ſondern übermanganſaures Kali gekauft habe. Das veranlaßte dieſe Zeugin, den Arzt, 8 dem ſie auf Wunſch Frau Ziehms den Tod des Kin⸗ des anzeigte, um eine Sterbeurkunde zu bekommen, danach zu fragen, ob ein Unterſchied zwiſchen den beiden Kaliarten beſtünde. Frau Ziehm ſelbſt fuhr nach Guben, um die Beerdigung ihres Kindes vorzu⸗ bereiten. Dabei hatte ſie nur ein Intereſſe, daß ihr Kind möglichſt ſchnell unter die Erde komme. amten fiel das auf. Frau Ziehm bekam zunächſt kei⸗ nen Termin zur Beerdigung. 5 5 Die Ermordung ihres Stiefſohnes Hans hat Frau Ziehm eingeſtanden. Was war mit dem zweiten Sohn des Lehrers, dem jüngeren Karl⸗ Heinz? Hat ſie ihn auch getötet? Das Kind kam bei einem Zimmerbrand um. Es konnte ſich nicht retten, weil die Türen verſchloſſen waren. Schon als 22. jährige hat die Giftmörderin einen Mordanſchlag gegen die Frau eines ihrer Freunde unternommen. Ungeklärt iſt auch noch, ob ſie ihren erſten Mann nicht auch vergtftet hat. ſtändnis jetzt abgelegt. ſagen? DSS—᷑k':'rer, ,‚——Um—³mnümᷓ———̃̃ Chefredakteur: H. A. Meißner 25 Verantwortlich für Politik: Or Walter Reinhardt ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer„Jeullleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u Lo rules: Richard Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Frau Ziehm hat ein Ge⸗ Hat ſie nicht noch mehr zu Manngeim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr, Haas Neue Mann einer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 46 Den Be⸗ Su 755 g illy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Fran Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Jült anvertangle Veſträge keine Bethähr Rücksendung nur bei Rückporto— . 17. 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Abdul Salam Mahmous Schahien Chriſtina Kuppinger Metzger Karl Löffler— Marie Heller Kaufmann Heinrich Frank— Katharine Weick Kaufmann Heinrich Bode— Wilhelmine Weber Metzger Max Strauß— Anna Schärf Bierbrauer Jakob Schuſter— Katharina Schröder Kaufmann Friedrich Kehl— Lina Fein Elektromonteur Philipp Müller— Anna Zapf Schloſſer Oswald Stein— Wallburga Bolz Former Jakob Jutzi— Maria Merk Schreiner Theodor Kappes— Katharina Oberacker geb. Schmitt Dreher Fritz Ortelt— Hilda Hönig Buchhändler Anton Euſtachi— Ella Weber Bauarbeiter Wilhelm Lanz— Roſa Rößling Kaufmann Ferdinand Bauer— Erna Schmidt Arbeiter Georg Janſon— Katharina Krück Schloſſer Joh Günther— Katharine Muff geb. Spohrer Reſtaurat. Guſt. Milewski— Mathilde Manke geb. Folz Maler Wilhelm Aberle— Eliſabeta Stuck Bankbeamter Aegydius Klus— Hilda Schoch Schneider Ernſt Lammarſch— Hilda Straßer Kaffeehausbeſitzer Guſtav Huſchwadel— Anna Etzel Kaufmann Albert Hütter— Bertha Bayer Kaufmann Wilhelm Kirchner— Chriſtine Rühl Geborene: November/ Dezember 1932 Dreher Auguſt Wilhelm Berberich 1 T. Marianne Emma Jandwirt Jakob Fouquet 1 T. Marla Antonia Belieitas Kaufmann Emil Schaefer 1 S. Günter Gerhard Fabrikant Dr. Fritz Hirſch 1 S. Werner Sigmund Spengler Karl Wilh. Rudolf 1 S. Karl Schneider Otto Höfler 1 S. Otto Ernſt Arbeiter Andreas Weſtenberger 1 T. Herta Maria Schuhmacher Franz Hamm 1 T. Anna Helena Hauptlehrer Joſef Otto Stahl 1 S. Günther Otto Matroſe Alex. Friedrich 1 S. Alexander Hans Walter Konzertagent Karl Irdmann 1 T. Chriſta Marline Karol. Georgia Schloſſer Richard Oskar Rein 1 S. Walter Peter Schriſtſetzer Herm. Jak. Schmitt 1 T. Urſula Ruth Elsbeth Maria Kaufmann Max Franz Jos, Loße 1 S. Paul Judwig Arbeiter Wilhelm Dörſam 1 T. Roſa Urſula Bauzeichner Hans Hock 1 T. Doris Lucia Techniker Karl Stecher 1 S. Werner Tagl. Karl Nuß 1 T. Marianne Bürovorſteher Joſef Burbaum 1 T. Roſemarie Feldhüter Max Kuhn 1 S. Hans Max Abr. Arthur Mühling 1 S. Jakob Günther Artur Fuhrmann Georg Dreſcher 1 T. Emilie Johanna Hilfsarbeiter Otto Schenk 1 S. Egon Friedrich Ingenieur Wilhelm Gehrig 1 S. Wilhelm Eiſendreher Guſtav Feuchter 1 S. Guſtav Maſch.⸗Ing. Ferd. Joh. Friedr. Sack 1 T. Marton Emmi Maſchinenwärter Eruſt Imhof 1 S. Erich Schuhmacher Joſef Kraft 1 T. Erna Schloſſer Wilhelm Brenneiſen 1 T. Elsbeth Anna Luiſe Kaufmann Guſtav Rummel 1 S. Willi Guſtav Otto Dekorateur Karl Heinrich Sebaſtiany 1 S. Rusolf Kurt Bäcker Adolf Henn 1 S. Ludwig Heinz Aufſf. Friedr. H. Frieske 1 T. Ingrid Edeltrud Thekla Spediteur Emil Kaiſer 1 S. Emil Ludwig Kurt Elektromonteur Alfred Kuhn 1 T. Magda Waltraus Hafenarbeiter Rob. Friedr. Linkenheil 1 T. Ruth Helga Kfm. Rich, Guſt. Eng. Rau 1 T. Hannelore Doris Frieda Dezember 1992 Schuhmacher Hermann Heck— Hedwig Bothe Matroſe Auguſt Preißendörfer— Marg. Schmitt Kfm. Angeſt. Karl Heberle— Marg. Bolleier Schloſſer Alfons Seitz— Stefanie Hofmann Hilfsarbeiter Wilh. Steinhauer— Pauline geb. Molitor Kaufmann Karl Rupp— Maria Link Inſtallateur Jakob Hoffmann— Maria Keller Arbeiter Leo Ehrenfried— Anna Wirſching Metzger Guſtav Deckert— Charlotte Zapf Kaufmann Theodor Salomon— Breindel Frankfurter geb. Vogelhut Konditor Georg Matt— Kath. Seiwert Stellmacher Albert Kardels— Antonie Reiß Bäcker Karl Stelz— Walburga Fichter Metzger Karl Schmidt— Lotte Barthelme Arbeiter Otto Kerber— Dina Schaller Metzgermeiſter Eugen Kuttruf— Roſa Fiſcher Herrſchaftsdiener K. König— Olga Ehrbrecht geb, Schenk Monteur Adam Reubold— Liesbeth Schmale Kraftwagenführer Ludwig Rohn— Anna Härter Schloſſer Hermann Schluſſer— Lydia Müller Kraftwagenführer Otto Zutavern— Lina Karcher Maler Max Kolkwitz— Helene Beckenbach Architekt Zudwig Wenz— Roſalia Jung Dipl.⸗Ing. Haus Becker— Erneſtina Baumann Schloſſer Philipp Schroth— Elſa Schöpperle Schloſſer Heinrich Menke— Bertha Boch Kaufmann Curt Dobratz— Adele Sold Zeichner Benno Welſch— Gertrude Skulima Zimmermann Heinrich Kohrn— Celeſtina Albert Geſtorbene: November/ Dezember 1932 Sophie geb. Gerweck, 70 J. 2., Witwe des Maler⸗ meiſters Edmund Zopf Lulſe Ehrtſtine geh. Wolff, 78 J. 2., Witwe des Schutzmanns Chriſtian Hopp Eliſabetha geb, Hänling, 53 J. 5., Witwe des Kü⸗ fers Georg Philipp Gangnus Betriebswerkſt.⸗Vorſt. Jakob Wilhelm Krieg 59 J. Arbeiter Georg Klos, 58 J. 6 M. Karoline Sophie geb. Spitzenberger, 80 J. 5., Witwe des Maurers Melchior Fuchs Gend.⸗Wachtmſtr. a. D. Aug. W. Ommerborn, 78 J. 8 M. Martha Pauline Soſie geb. Lauer, 46 J. 10., Witwe des Schneidermeiſters Johann Georg Kümmerle Led berufsloſe Eva Mühlbauer, 52 J. Led. Arbeiter Jakob Dreſch, 71 J. 11 M. Anna geb. Berg, 63 J. 1., Witwe des Oberzugführers Michael Knüttel Schloſſer Martin Michel, 67 J. 10 M. Rentenempfänger Chriſtlan Wilh. Dollinger, 79 J. 9 M. Oberpoſtſchaffner Karl Lorenz, 51 J. 3 M. Marie geb. Zweituſch, 85 J. 9., Witwe des Privat⸗ manns Franz Schmidt Arbeiter Johannes Jaque, 78 J. 8 M. Marie Antonie geb. Bühl, 66 J. 10 M. Fuhrmann Karl Chriſtian Ziegler, 68 J. 10 M Kaufmann Johann Nepomuck Krieger, 46 J. 5 M. Rentenempfänger Johann Schröderſecker, 54 J. 6 M. Alois Herbert Holderbach, 5 M. 22 T. Roſina geb Kaltenmaier, 61 J. 2 M. Obertetegraphenſekretär Ew. Osk. G. Garbe, 68 J. 2 M. Günther Hans Hermann Köhler, 5 J. 2 M. Steuerſekretär Franz Joſef Mayer, 57 J. 11 M. Stadtarbeiter Adam Ernſt Augspurger, 61 J. 1 M. Mathilde Eliſabeth geb. Günter, 20., Ehefrau des Kauf⸗ manns Otto Karl Eichrodt Schneibermeiſt. Wilh. Mart. Friedr. Peters, 67 J. 7 M. Selma geb. Lange, 62 J. 8., Witwe des Maſchinen⸗ meiſters Hugo Richter Magdalena geb. Dickmann, 78 J. 8., Witwe des e mannes Johann Hoffmann Marie geb. Stanzka, 67 J. 1., Witwe des Arbeiters Joſef Schubert Bahm kennen des Oilenbadier lederwarenhaus N I. 3 und das ist begreiftfieh, was man dort findet, entzückt jeden deschmack, Darum notieren Ste, schöne nütsliche Geschenke. 3. B. Damentaschen 3 Pil hessen! nur dak. Relse-Necessaire 55³⁰ mit Reißverschlu ff„„„ nur Mk. Br n 1 30 echt Safffa nns 3 nur Ak. Denbacher Lebetwarenkaus S. Awerbuch nur H 1, 3 Breitestraße] nur 1, 3 Damenfriſeur D. 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Seite“ Nummer 589 0— Neue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe ie Baraqtensiudi des& ſends Besudſi Dei den Aermsten Maunnieims Twei tuen mit eff Menscſien Ninder. die Not ſeiden Kinder aus den Benzbaracken Der Morgen iſt mit grauen, kalten Nebeldecken verhängt, als wir durch die Straßen Mannheims fahren, die noch völlig verſchlafen ſind, die noch nicht der befördert. Wurde ſogar Oberleutnant im 43. In⸗ ſanterieregiment, das in der kleinen Stadt Slatina garniſoniert geweſen war. In der blutigen Schlacht bei Hermannſtadt war er mit einer Truppe von 1200 Mann völlig von deutſchen Regimentern, ſo von den 148ern und Aſchaffenburgern umzingelt. Es gab keine Ausſicht, lebend dieſen unabläſſig Vernichtung ſpeienden Ring zu durchbrechen. Hoffnung auf Entſatz beſtand keinesfalls. Manche Offiziere der übrigen rumäniſchen Truppenteile waren, wie mein Gegenüber behauptet, einfach zu⸗ rückgegangen. Andere waren mit ihren Mannſchaften bereits gefangen genommen worden. Die Situation war verzweifelt. Es gab nur ein Sterben oder kavi⸗ tulieren. Nicoleseu wählte das letztere. Er wollte nicht 1200 Menſchenleben von deutſchen Maſchinen⸗ gewehrkugeln vernichten laſſen. Er ließ das Feuer einſtellen und gab ſich mit ſeinem Bataillon gefangen. Im deutſchen Diviſionsquartier wurde er einem das Leben ſpüren laſſen, das eine Stunde ſpäter[Verhör unterzogen.„Wichtige Poſitionen der rumä⸗ bereits darin pulſiert. Die Lichter der uns ent⸗ niſchen Armee konnte ich überhaupt nicht angeben, gegenkommenden Automobile und Straßenbahnen da ich ſie überhaupt nicht kannte. Aber die Tatſache, ſchneiden ſpitze Kegel in die graue Nebelwand. Der Neckar iſt völlig verſchleiert. Die Brücke nimmt uns auf. Wieder Straßen mit müden Geſichtern. Dann tauchen Fabriken auf. Hohe Schornſteine ſtehen ſpuk⸗ haft da. Von Wolken umfloſſen. Baracken tauchen auf. Werkſtattshallen. Bretterumzäunungen. Dann ſurrt unſer Wagen über eine Straße, die von Gär⸗ ten umgeben iſt. Irgendwo im Dunſt die Benzfabrik. „Gleich ſind wir in einem Mannheimer Elends⸗ quartier“ ſagt mein Begleiter.„Sehen Sie, dort hinten, da wohnt ein intereſſanter Menſch, ein früherer rumä⸗ niſcher Hauptmann, der wird uns durch die Baracken führen, in denen die Aermſten der Armen wohnen.“ Der rimmänische Offizier daß ich beim Verhör ein paar Antworten gegeben hatte, genügte den Militärbehörden meines Heimat⸗ landes, mich in contumaciam zum Tode zu ver⸗ urteilen.“ Von Siebenbürgen aus wurde Nieo⸗ leseu mit einem großen Gefangenentransport nach Deutſchland geſchickt. Zuerſt kam er in das Sammel⸗ lager Lamsdorf bei Breslau. Später ins Offiziers⸗ gefangenenlager Danzig. Hier entwickelte ſich bald zwiſchen ihm und dem von anderen rumäniſchen Offizieren aſſiſtierten Oberſt ſeines Regiments, der ebenfalls hier interniert war, ein unerträglicher Kon⸗ fliktszuſtand. Nieoleseu, der offen bekannt hatte, daß er nur widerwillig gegen Deutſchland gekämpft habe, ließ ſich in das Gefangenenlager Mann⸗ heim verſetzen. Von der Lagerleitung wurde er auf ſein Erſuchen hin zur Arbeit bei einem Landwirt ſeinen Erſparniſſen ſich dann hier draußen im Sand⸗ gewann eine Bodenparzelle. Baute ſich ſelbſt ein Häuschen mit zwei Zimmern und einer Küche. Kaufte ein Fuhrwerk, fuhr zur Stadt auf den Markt mit Gemüſe. Und ſah, daß ſeine paar hundert Mark ſchnell dahinſchmolzen. Dank der Unterſtützung einer jungen Mannheimerin konnte er ſich dann eine Geflügelzucht anlegen. Aber heute, wo er für ſeine Tauben, Truthühner und Pfauen keinen Käufer l kleiden. findet, wird er ſich gezwungen ſehen, ſeine gefieder⸗ ten Freunde zu veräußern. Er kann einfach die Fut⸗ terkoſten nicht mehr erſchwingen. Es fehlt ihm am Notwendigſten. Bald wird der Mann, dem das Leben ſchwere Schickſalsſchläge zugefügt hat, wieder vor dem Nichts ſtehen. Dann wird er wieder ein Menſch ohne Hoffnung ſein. Ein Jnutellektueller der jetzt zum erſtenmal keinen Ausweg aus der Not mehr weiß. kleinen hantiert hat, tritt hinzu. Er iſt der Vater dieſer ſechs Kinder, war auf einem Rheinſchiff. Iſt ſeit langem arbeitslos und muß jetzt verſuchen, mit 110/ monatlich eine Familie von acht Köpfen zu ernähren. Von dieſen 110/ werden ihm 18/ für Miete ab⸗ gezogen. Mit dem Reſt heißt es ſich ernähren und Ein Rechenkunſtſtück, das auch der An⸗ Oben: Der Milchmann kommt! LInks: Werden sie heute satt werden? ſpruchsloſeſte nur ſchwer löſen kann. Von dieſen ver⸗ bleibenden 92/ muß die Milch bezahlt werden. Das macht monatlich bei ſtrengſter Rationierung 10 775 Beim Bäcker werden 28/ ausgegeben. Sieben Zent⸗ ner Kohlen und Holz ſind für die Heizung notwen⸗ dig. Und zwei Liter Petroleum werden in einer Woche verbrannt. Der ſchmale Reſt des Geldes muß für Kartoffeln angelegt werden. Fleiſch und Butter ſind faſt unbekannte Begriffe geworden. Es iſt ein wahres Feſt für die Kleinen, wenn der Metzger g 2 5 8 2 Nieoleseu führt uns dann 8 9 75 8 2 — Das Auto holpert einen ſchmalen Weg entlang, durch die Sigdt der„Benz⸗ beim Einkauf von Knochen für die Suppe ein Stück * 96110 no 2. 1 3 92 2 1 7 1 8 0 0* der vor eine große Umzäunung führt. Mein Be⸗ Baracken“ So getan 911 Fleiſch dazulegt, ohne es zu berechnen. gleiter ſtoppt ab... wir klettern aus dem Wagen und betreten das Grundſtück des Rumänen. Aha, da iſt er ja ſchon ſelbſt. Ein mittelgroßer, ärmlich, aber ſauber gekleideter Mann mit ſympathiſchen Ge⸗ ſichtszügen.„Alſo, das iſt Herr Nicoles cu,“ ſagt mein Begleiter und wir ſchütteln uns kräftig die Hände. In ſeinem Haus, das unverkennbar den Bauſtil des Landes an der Moldau erkennen läßt, ſitzen wir dann eine Stunde zuſammen. Im Däm⸗ ſie in unmittelbarer Nähe der Benzwerke liegen. Die Ge⸗ meinnützige Baugeſellſchaft hat dieſe Behelfshäuſer, die eigent⸗ lich gar keine Baracken ſind, ſondern aus feßem Beton be⸗ ſtehen, im Auftrag der Stadt Mannheim in den Jahren 1926/27 gebaut. Heute wohnen Wie suit werden? „Haben Sie denn wenigſtens genug Kartoffeln?“ frage ich den Mann, der an einer böſen Magen⸗ erkrankung leidet... Er lächelt bitter...„Kar⸗ toffeln Nein, die reichen natürlich nicht. Geld habe ich keins übrig, drum muß ich mir auf andere Weiſe welche verſchaffen. Ich tippele einfach an man⸗ chen ſchönen Tagen los bis zu den Dörfern der merlicht des Morgens. Nicolescu erzählt ſein Schick⸗ g de n N 1 i deuer geivärmte in den niedrigen, ſchmalen Vergſtraße und fechte mir einen Ruckſack voll zuſammen. In diefer bon keinem Feuer gewärmten, von Häuschen die in langen 8 5 1. 1 8 7 keinem Bild geſchmückten Stube, gegen dere Ete. e 8 Sie iſt für mich beſtimmt nicht leicht, dieſe Kartoffel⸗ E Bild geſchmückten Stube, gegen deren nackte Reihen nebeneinander liegen 8 1 3 5 5 gen, thbur, lieber Herr! Aber was ſoll man tun als Fa⸗ Wände primitive Möbel geſtellt ſind, die ſich der Hausherr zum Teil ſelbſt geſchreinert hat, rollt ein Film vor uns ab, der ein phautaſtiſches Leben von Abenteuer und Leid reproduziert. Der Mann mit dem dunklen Römerkopf ſchildert in Worten, die ergreifen, ohne faſt ausſchließlich Exwerbsloſe, Fürſorgeunterſtützte mit ihren Familien. Daß das Elend in dieſen grauen, ſchmuckloſen Quar⸗ tieren groß ſein muß, er⸗ milienvater, wenn man zu Haus dieſes Elend ſieht 4 7 „Warum gehen Sie denn nicht in eine Notküche und holen ſich dort einen Topf warmes Eſſen?“ ſage ich und betomme zur Antwort, daß die nächſte Küche viel zu weit entfernt liege und daß ſechs Portionen zu je 15 Pfennig im Tag 90 Pfennig koſten würden. Eine unerſchwingliche Summe, wenn man mit 92 /, daß ſie leidenſchaftlich erregt wären, ſeinen Weg: kei 5 Vom fernen öſtlichen Balkan zur oberrheiniſchen e e ſchon, ehe 99 8 monatlich haushalten muß. Großſtadt. Er entſtammt einer ſehr angeſehenen die Innenräume betritt. In der nächſten Baracke herrſcht die gleiche Not. rumäniſchen Pfarrersfamilie. Studierte in Jaſſy 5 Man ſieht die Entbehrungen Hier iſt ſogar die Familie noch größer. Hier gibt es Jurisprudenz, beſtand ſeine Examina mit Erfolg und ſchien am Anfang einer glänzenden Laufbahn zu ſtehen. Als junger Reſerveleutnant wurde ihm der Das ist der rumänische Offizier, der heute Geflügel züchtet eingezeichnet auf den blaſſen Geſichtern der Kinder und der verhärmten Frauen. Aerm⸗ ſieben Kinder. Sieben hungrige Geſichter ſtarren uns entgegen und eine ungeheure Freude flammt darin auf, als mein Begleiter auch hier ein mitgebrachtes 1 erſte Schickſalsſchlag zugefügt. Als in Moldau 1912 abkommandiert. Er hat dann, außer der Betätigung liche, vielfach geflickte Wäſche baumelt an langen Brot auspackt und es der Mutter gibt. f Unruhen unter der Bevölkerung ausbrachen und in der Landwirtſchaft, als Möbelſchreiner und als Leinen aufgereiht, im ſchneidend kalten Oſtwind,„Brot, Brot!!“ jubeln die Kleinen, ö ö 1 ö N den Demonſtranten Soldaten gegenübergeſtellt wur⸗ den, weigerte ſich Nicolescu, den Befehl zum Schießen auf die erregte Maſſe zu geben. Er wurde vor ein Militärgericht geſtellt und degradiert. Er nahm dieſes Urteil nicht allzu tragiſch. Schon damals emp⸗ fand er eine große Bewunderung für die deutſche Kultur und ſein ſehnlichſter Wunſch war es, Deutſchland kennen zu lernen. Daß dieſer Wunſch ſich vier Jahre ſpäter auf eine nie gewünſchte Weiſe erfüllen ſollte, hätte er ſich damals nicht träumen laſſen. Der Weltkrieg zog auch daß rumäniſche Königreich in den Ring der Ententemächte, Nieblesen wurde wie⸗ 5 Wagenbauer gearbeitet. Er ließ nach dem Krieg durch ſeine Verwandten Schritte beim König in ſeiner Angelegenheit unternehmen.. Aber eine Amueſtieruug wurde abgelehnt. Er blieb weiterhin in Rumänien ein„Hochverräter“, der zum Tode verurteilt iſt. Und er flüchtete aus Mannheim, als Rumäniens Verbündete, die Franzoſen, vorübergehend die Stadt beſetzten. Sechs Jahre hat er in dem Werk von Benz ge⸗ arbeitet, bis er bei einem größeren Belegſchafts⸗ abbau ebenfalls entlaſſen wurde. Er pachtete mit Giurtiere des& ſends Wir klopfen an eine Tür und treten in eine von warmem Dunſt erfüllten Küche, in der eine junge, kränklich ausſehende Frau am Herd hantiert, Sechs blaſſe, blutarm ausſehende Kinder, Mädchen und Jungen, im Alter von—6 Jahren hocken auf einem zerſchliſſenen Sofa und warten mit ſehnſüchtigen Augen darauf, daß die Mutter ihnen aus dem Topf, in dem eine magere, durchſichtige Suppe kocht, ihre Teller füllt. Ein ſchmächtiger Mann, Mitte der Dreißiger, der im Nebenzimmer von denen zwei zwar ſchulpflichtig ſind, aber zu Hauſe bleiben, weil ſie keine Stiefel mehr haben, deren Leder unbeſchädigt iſt. Was ſie tragen, ſind Lederfetzen, durch die die nackten Zehen gucken. Ihre Kleider hängen ihnen auf den ſchmalen, mageren Körpern. Es ſind Kleider, die ihnen die Mutter aus ihren eigenen Bluſen und Röcken zurechtgeſchneidert hat. Sie ſelbſt beſitzt nur noch ein einziges Kleid, wie ſie etwas verſchämt auf unſere Frage zugibt. Der Mann hantiert unluſtig am Ofen, auf dem in einer kleinen Pfanne ein paar Kartoffelſcheiben brutzeln. Auch er— ein früherer Tiefbauarbeiter— iſt ſeit Monaten erwerbslos. Er muß es ermög⸗ lichen, mit 28/ in der Woche ſeine Familie durch⸗ zuhalten. Ob er denn nicht eins von den ſieben Kindern adoptieren laſſen wolle, fragt mein Beglei⸗ ter.„Was, adoptieren?“ brauſt er auf.„Nein, das kommt gar nicht in Frage. Die Kinder bleiben zu⸗ ſammen. Wenn ſechs davon hungern, ſoll es auch das ſiebte nicht beſſer haben!“ Wir gehen durch viele ſolcher Barackenwohnungen, in denen überall das Geſpenſt des Hungers und der Sorge hockt. Hier ſind es neun Kinder, die ſich völlig ſelbſt überlaſſen ſind, Die Mutter liegt ſchwer krank im Hoſpital. Eine 15jährige Blondine führt den kümmerlichen Haus⸗ halt. Dort ſind es Familien mit 7 oder 8 Köpfen. Ueberall richten die Männer und die Mütter die Frage an uns:„Was wird aus uns werden? Wer erlöſt uns aus dieſem furchtbaren Elend? Eim Fremd: Der Jingvogef Ein Vogelbauer hängt faſt in jeder Behauſung, Ein Singvogel ſitzt darin und zwitſchert munter drauf los. Was kümmert das Tier all die Not rings umher.„Das iſt nun neben Holz⸗ und Koksſammeln meine einzige Beſchäftigung,“ ſagt ein großer, kräf⸗ tiger Mann zu mir,„dem Piepmatz ein Liedchen beizubringen.“ In den hinter der Küche liegenden r 0 Das bewöhre Sfandardptaparsf nd unschõdliche fHausmiſfel. N hen Apofheten erhälflich zum reise 1 von fg, 180 188. ur echt mit dem 85 5 Naldo uf leder cg, 8 770. 77222 9 2 , 7. Namenszug. 14. Seite/ Nummer 589 Neue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dez. Sonntag, 18. Dez. 1932 belden Zimmern haben die Frauen zumeiſt ver⸗ ſucht, das Elend ihrer Familien durch peinliche Ord⸗ nung und Sauberkeit zu mildern. Aber was können ſie tun, wenn das Bettzeug zerfetzt iſt, wenn das Stroh aus den Umhüllungen herausſieht? Auf drei Kinder kommt meiſt ein Bett. Welche furchtbaren ſoztalen Gefahren werden ſo für dieſe Kinder herauf⸗ beſchworen, wenn ſie älter werden! In 16 Wohnblocks wohnen rund 150 Familien, Faſt überall herrſcht die gleiche Not. In den niederen Häuſern hocken mit düſteren Mienen die Männer und ſtarren durch die Fenſter in den grauen Tag. Und leiſe, damit es niemand hört, weinen die Frauen in der Kammer. Draußen aber in der winterlichen Kälte ſpielen die blaſſen Kinder, ſo gut und ſo ſorglos, wie es nur eben Kinder tun können. Noch haben ſie die Schwere ihres Schickſals nicht erkannt. Noch ſpüren ſie nicht ſeinen lähmenden Griff! Die Bürger von Mannheim aber, die noch eine warme Stube beſitzen und ſich noch ſatteſſen können, würden eine ſchöne menſchliche Tat vollbringen, wenn ſie zum Weihnachtsfeſt dieſer Aermſten der Armen gedenken würden. Wenn ſie Brot und Kartoffeln hin⸗ ausſchicken würden in das graue Elendsquartier. Es iſt ein Appell an die Herzen, der nicht ungehört ver⸗ hallen ſollte. C. W. Fennel. Veranſtaltungen * Eine liturgiſche Weihnachtsandacht hielt ber rſihrige „Gemeindeverein der Trinitatiskirche“. Stadtpfarrer Speck verſtand es, ſie mit ſeiner peinlich auserleſenen Liturgie und Anſprache, umrahmt von muſi⸗ kaliſchen Darbietungen und dem weihevollen Lichtergang der Jugendlichen der Jugenbünde zu einem erhebenden Gottesdienſt werden zu laſſen. Die auf die feſtlich⸗frohe Adventszeit abgeſtimmte Programmfolge leitete der aus⸗ gezeichnete Organiſt Nagel mit einem Präludium von Max Reger ein. Nun wechſelten nach dem Gemeindegeſang die Schriftworte bald mit den von der trefflich geſchulten Frau M. Karl⸗ Huber geſungenen Regerſchen Liedern und bald mit den Adventsliedern des Kirchenchors ab. Dieſer hatte einen ganz großen Tag; ſeine Chöre, von dem Chorleiter Hauptlehrer Endlich vortrefflich ein⸗ ſtudtert und in Vertretung durch Herrn Nagel nicht minder zu Gehör gebracht, bildeten Höhepunkte choriſtiſcher Lei⸗ ſtung. Wohl am einderucksvollſten und erhebendſten dürfte der feierliche Lichter gang geweſen ſein. 15 FJugend⸗ liche aus den drei Jugendbünden, in weiße Kleider ge⸗ Büllt, durchwanderten mit ihren brennenden Kerzen das in myſtiſches Dunkel verſetzte Gotteshaus, nur von dem war⸗ men Kerzenſcheine ſtimmungsvoll erhellt und von prä⸗ ludterenden Orgelklängen erfüllt. Zum Altar zurück⸗ gekehrt, wurde der Adventskranz entzündet und inmitten der im Halbkreis aufgeſtellten Bündler hielt Stadtpfarrer Speck eine kurze, ſinnvolle Anſprache, der er das Bibelwort zugrunde legte:„In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menſchen“. Auf die Symbolik des Lichterganges eingehend, gipfelten ſeine Ausführungen in den Worten, daß das Weihnachtsleben dem Tode nicht ausgeliefert ſei und ihm je anheimfallen könne. Mit Gebet und Gemeingeſang fand dieſe Itturgiſche Andacht ihren würdigen Ausklang. Die am Ausgang er⸗ hobene Kollekte wurde zu Gunſten der Diakoniſſenſtation beſtimmt. d. r. Konzert des erblindeten Pianiſten Karl Keidel. Am Dienstag, den 20. Dezember gibt der Pioniſt Karl Keidel einen Klavier⸗Abend im Roſengarten. Es gelangen Kom⸗ poſitionen von Beethoven, Mondſcheinſonate, Schubert, Wandererfantoſte, Mendelsſohn, Rubinſtein und Liſzt zum Vortrag. Wie aus den bisherigen Krittken hervorgeht, hendelt es ſich bei Keidel um einen begabten, ernſthoften Künstler. Es iſt deshalb zu hoffen, daß die Veranſtaltung rege Beachtung findet. Kreuzworkrätſel F 12 1 10 11 12 185 13 10 17 u e 925 2 8 20 20 20 1 Waagerecht: 1. Edelpelz, 7. Gutſchein, 10. Futternapf, 11. per⸗ ſönliches Fürwort, 12. Singſtimme, 14. männlicher Vorname, 15. Dünger, 17. arabiſche Hafenſtadt, 18. roter Farbstoff, 22. Luftkörper, 25. Hausflur, 27. Gutſchein, 28. Hafendamm, 2. engliſche Univerſt⸗ kätsſtadt, 30. Kinderſpielzeug. Senkrecht: 2. Farbe, 3. Fluß in Württemberg, 4. Helden⸗ gedicht, 5. Fahrtmeſſer, 6. europäiſche Hauptſtadt, 8. bibliſche Geſtalt, 9. Lampenruß, 11. Paradiesgarten, 18. Gangart, 14. nordiſche Gottheit, 16. Laubbaum, 17. nordiſches Göttergeſchlecht, 19. Kriegsgott, 20. Haustier, 21. Vogel, 23. Werkzeug, 24. Elend, 26. Zeichen. Auflöſung des letzten Kreuzwortrötſels OEOIR AID AA WR BSD FN R S N 5 1 2 Der Sport am goldenen Sonntag Erfahrungsgemäß Sonntag vor Weihnachten nicht allzugroß. umgänglich notwendigen Raſenſpielen, wo die Entſcheidun⸗ iſt das Sportprogramm am letzten Neben den un⸗ gen dringend erwartet werden, wagt man nicht, beſondere Veranſtaltungen an einem Sonntag aufzuziehen, an dem das Publikum mit den letzten Weihnachtseinkäufen be⸗ ſchäftigt iſt. Im Fußball wird in Süddentſchland bereits die ſüddeutſche Mei⸗ ſterſchaftsrunde geſtartet. In der Gruppe Oſt/ Weſt be⸗ gegnen ſich in Mannheim der SV. Waldhof und die Spyg. Fürth. Der Ausgang dieſes Treffens iſt ſchwer vorauszuſagen, weil augenblicklich geeignete Vergleichs⸗ möglichkeiten über die Spielſtärke beider Gruppen fehlen. In der ſüddeutſchen Bezirksliga erwartet man die letzten drei Endſpielteilnehmer. 1860 München wird ſüdbayeriſcher Zweiter, wenn es zum mindeſten unentſchieden gegen den SSB. Ulm ſpielt. In Württemberg iſt die Lage allerdings noch ziemlich offen; hier ſind ſogar noch Komplikationen möglich. Im übrigen dürften am Sonntag einige Ent⸗ ſcheidungen um den Abſtieg fallen. Das Programm hat folgendes Ausſehen: Gruppe Rhein: Bstg. Neckarau gegen FC. Mannheim 08, BfR. Katſerslautern— Spog. Sand⸗ hoſen, Amicitia Viernheim— Sprg. Mundenheim.— Gruppe Saar: SV. 05 Saarbrücken— Boruſſia Neun⸗ kirchen, 1. FC. Idar— SV. Völklingen.— Gruppe Main: Hanau 93— Eintracht Frankfurt.— Grupe Nordbayern: BR. Fürth— Spog. Erlangen, ASV. Nürnberg— FV. Würzburg 04, Kickers Würzburg— Fe. Bayreuth, FC. Schweinfurt— Germania Nürnberg. Gruppe Süb⸗ bayern: Bayern München— Spyg. Landshut, 1860 Mün⸗ chen— SSV. Uhm, Ulm 94— Teutonia München, Jahn Regensburg— Wacker München.— Gruppe Württemberg: 1. C. Pforzheim— Stuttgarter Kickers, Stuttgarter Sc. gegen BfB. Stuttgart, SV. Feuerbach— Germania Brötzingen, FC. Birkenfeld— Union Böckingen, Spfr. Eßlingen— Normannia Gmünd.— Gruppe Baden: Karls⸗ ruher FV.— SC. Freiburg, Phönix Karlsruhe— Fran⸗ konia Karlsruhe, FV. Naſtatt— Fc. Mühlburg, JV. Offenburg— VfB. Karlsruhe. Von Bedeutung ſind aus Sübdeutſchland noch die Uebungsſpiele der deutſchen Studenten mannſchaft für das Länderſpiel gegen Italien, die am Samstag in Worms gegen Alemannia Olympia, am Sonn⸗ tag in Saarbrücken gegen eine Stadtmannſchaft und am Montag in Neunkirchen gegen Voruſſia ſpielt. Der FSV. Frankfurt ſpielt ein Privatſpiel gegen den BfR. Mannheim, In Kaſſel iſt Fortuna Düſſeldorf Gaſt des S. 03. Handball Auch im Handball dürfte eine weitere Entſcheidung fallen und zwar dann, wenn der SV. Waldhof ſein Treffen gegen den ASV. Ludwigshafen in der Gruppe Rhein ge⸗ winnt, woran kaum zu zweifeln iſt. Falls in Südbayern Fürſtenfeldbruck wider Erwarten gegen Jahn München einen Punkt verlieren ſollte, wäre ebenfalls eine Entſchei⸗ dung gefallen und zwar zugunſten von 1860 München. Im einzelnen hat das Programm folgendes Ausſehen: Gruppe Rhein: SV. Waldhof— ASV. Ludwigshafen, MTG. Mannheim— Phönix Mannheim, VfR. Mannheim gegen Frankenthal, Pfalz Ludwigshafen— Mannheim 08, Polizei Mannheim— Ludwigshafen 03.— Gruppe Main: Te V. Langen— FSW. Frankfurt, Eintracht Polizei Frank⸗ furt, Poſt— Rotweiß Frankfurt, Vfs. Sachſenhauſen gegen VfR. Schwanheim.— Gruppe Heſſen: Poltzei Darmſtadt gegen Spog. Arheilgen, Rotweiß Darmſtadt Polizei Worms.— Gruppe Südrhein: Biebrich 1919— Mainz 05, Polizei Wiesbaden— Haſſia Bingen, SB. Wiesbaden gegen Poſt Wiesbaden, VfR. Wörrſtadt— Kreuznach.— Gruppe Südbayern: Jahn München— Fürſtenfeldbruck.— Gruppe Württemberg: Sportfreunde Tübingen— Polizei Stuttgart. Rugby Eine deutſche Auswahlmannſchaft, aus Hannoveraner, Frankfurter und Heidelberger Spielern geſtellt, trägt in Lyon ein Treffen gegen den franzöſiſchen Rugbymeiſter Lyon Univerſitaire Olympique aus. Obwohl die deutſche Fünfzehn ſehr ſtark aufgeſtellt iſt, wird ihr ein Sieg gegen die Franzoſen wohl ſehr ſchwer fallen.— Eine weſtbeutſche Auswahl⸗Fünfzehn trägt in Eindhoven einen inoffiziellen Länderkampf mit Holland aus. Im Mainkreis findet ein Verbandsſpiel zwiſchen Sportelub 1880 Frankfurt und Offenbacher RV. 74 ſtatt, dem keine Bedentung mehr bei⸗ kommt. 8 Hockey Das Hockeyprogramm iſt nicht ſo umfangreich wie an den ſonſtigen Sonntagen. TW. 46 Mann heim ſpielt gegen M T.;: HG. Heidelberg hat VfR. Man n heim zu Beſuch; Töd. Germania Mannhein⸗ ſpielt in Mainz gegen TV. Der SCC. 1880 Frankfurt emp⸗ fängt den HC. Schwarzweiß Neuß, während die Damen des SG. 1880 gegen Höchſt ſpielen. Nadſport In Deutſchland ruht der Rennbahnbetrieb bis auf die Frankfurter und Stuttgarter Amateurrennen vollkommen. Aber auch im Auslande finden nur in Paris und Brüſſer Rennen ſtatt. Im Brüſſeler Sportvalaſt kommt ein ausgezeichnet beſetztes Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen zum Austrag, in dem Schön Buſchenha gen die deutſchen Antereſſen allein vertreten. Die Pariſerx Winterbahn iſt Schauplatz eines Länderkampfes zwiſchen Frankreich und Italien, der aus Fliegerkampf, Omnium und Mannſchafts⸗ rennen beſteht. In Philadelphia wird das Sechstagerennen abgeſchloſſen. Tennis Tilden aibt feine deutſche Abſchiedsvorſtellung in Bremen. Anſchließend tritt er zuſammen mit Barnes und Nüßlein die Ueberfahrt nach Amerika an, während Najuch in der Heimat bleibt. Eishockey Im Ausland gibt es zahlreiche Kämpfe im Eishockey. Die Edmonton Kanadiers werden am Samstag in Paris hren zweiten Start abſolvieren und am Montag und Dienstag bekanntlich in Berlin ſoielen. Die Mannſchaft der Univerſität Orford gaſtiert in Prag, während der LTC. Prag in Wien gegen den Wiener Eislaufverein ſpielt Verſchiedenes In München kagt die Kommiſſion, die die Möglichkeit der Durchführung von Leichtathletik ⸗Eurova⸗ meiſterſchaſten beraten ſoll. In Trier werden Be⸗ rufsboxkämpfe veranſtaltet und am Rennſteig wird mit einem Sprunglauf die erſte offizielle deutſche Ski⸗ konkurrenz des Jahres abgehalten. 1 1 1. 5 Die Fußball-Länderkämpfe 1932 Im abgelaufenen Spieljahre wurden von 30 Nationen 79 Fußball⸗Länderſpiele ausgetragen. Die Zahl iſt gegen⸗ über dem Vorjahre kaum verändert, wohl aber iſt die Rangfolge teilweiſe eine andere. An der Spitze ſtehen mieder von den kontinentalen Mannſchaften hinter Eng⸗ land, das im Inſelreich klar in Führung liegt, Oeſterreich und Italien. Im Vorfahre konnten ſich Azzuris vor Oeſterreich bringen; bei Punktgleichheit ſind in dieſem Jahre die letzteren höher zu ſtellen, weil ſie die weitaus ſchwereren Gegner hatten. Dann kommt eine ſtarke Mit⸗ telgruppe, die man nur ſchwer rangieren kann: etwa in der Beſetzung Ungarn, Tſchechoſlowakei, Schweiz, Holland, Deutſchland, Norwegen. Während z. B. Deutſchland gegen Holland verlor, gewann es gegen die Schweiz. Bel den Ungarn und Tſchechen iſt es ähnlich. Die Magnaren ſchlu⸗ gen zweimal die Tſchechen, dieſe triumphlerten aber über Italien. Den Beſchluß der Tabelle— wobei ſelbſtuerſtänd⸗ lich nur die ſpielſtärkeren Nationen in Betracht gezogen ſind— bilden Belgien, Schweden, Dänemark und Frank⸗ reich. Die erſteren ſind gegenüber dem Vorfahre ſehr zu⸗ rückgefallen. Belgien hat zwar Frankreich, Dänemark und einmal Holland geſchlagen, aber dreimal gegen den letzteren alten Rivalen den Kürzeren gezogen und hat auch gegen Oeſterreich und Schweden verloren. Die Schweden haben überhaupt nur gegen die ſpielſchwachen Randſtagten und gegen Belgien gewonnen. Deutſchland hat durch die letzten beiden Niederlagen gegen Ungarn und Holland den guten Anfang mit drei Siegen nicht fortgeſetzt und hält ähnlich wie im Vorfahre einen guten Mittelplatz, doch wurde im Vorfahre bei ſieben Spielen nur ein Sieg und ein Un⸗ entſchieden erzielt. Sehr nach vorn gekommen iſt die Schwetz durch ihre Siege gegen die Tſchechoſlowakei, Un⸗ garn und Schweden; im Varjahre hatten die Eidgenoſſen von ſteben Kämpfen nicht einen gewinnen können. Dte Tſchechen ſtehen nicht ſehr hoch im Fußballkurs; außer Italien und Holland haben ſie keinen beachtlichen Gegner geſchlagen. Ganz ſchwach ſind Frankreich und Dänemark. Tabellenmäßig ergibt ſich das folgende Bild: Sp. gew. unentſch. verl. Tore Punkte Aegypten 1— 1— 070 171 Belgien 8 3— 5 18:25 6˙10 Bulgarien 7 4 1 2 14715:5 Dänemark 5 8— 2 18:11 624 Deutſchland 5 8— 2 11:8 6·4 England 4 8 1— 12: 2 Eſtland 4—— 4:8 978 Finnland 8 1— 4:18 2·8 Frankreich 7 1 1 3 16:24 3·11 Griechenland 2—— 2 2˙0 924 Holland 7 4— 3 1411 8·6 Irland 5 2— 3:13 46 Italien 7 5 1 1 18:7 11:3 Jugoſlawien 8 3— 5 1816.10 Lettland 4 2 1 1 87 53 Litauen 3 1— 2:19 2·˙4 Luxemburg 9 1 1 1 77¹6 328 Norwegen 4 3— 1 10:4 612 Oeſterreich 7 5 4 1 28:14 11:8 Polen 5 4— 1 14:5 812 Portugal 1 1—— 32 2˙0 Rumänien 5 2— 8 8115⁵ 4·6 Schottland 5 2— 8:13 426 Schweden 12 8 1 6 8 11:19 Schweiz 7 8 9 7ꝛ⁷ Spanten 1 1—— 27⁰ Tſchechoflowakei 7 3 3 72 Türkei 5 2 026 Aigen 5 4 11111 Vfe. Neckarau 08 Maunheim Das Verbandsſpiel Vf. Neckarau— 08s Mann heim findet bereits am Sonntag vormittag auf dem Platze des Vie Neckarau ſtatt. Das Spiel ſollte urſprünglich im Stadion nor der Begegnung S B Waldhof— Sp 8 Fürth ausgetragen werden. Da aber keine Einigung er⸗ zielt werden konnte, ſahen ſich die beiden Vereine zur Vor⸗ verlegung gezwungen. Ungarus Amateurboxer geſchlagen Im Prager Lucernaſaal fand am Donnerstag abend der 14. Länderkampf zwiſchen den Amateur⸗Boxſtaffeln von Ungarn und der Tſchechoflowakei ſtatt. Die recht ſteges⸗ ſicheren Ungarn erlebten eine große Ueberraſchung, denn die Tschechen waren im Geſamtergebnis mit 11:5 Punkten er⸗ folgreich. Internationale Fußballkämpfe 1933 Eine Terminliſte Beim Generalfekretoriat des Internationalen Fußball⸗ Verbandes lagen zuletzt folgende Abſchlüſſe von Länder⸗ ſpielen vor: 1. Januar: Italien— 2 12. Februar: Belgien— Ite 3 reich— Oeſterreich in Paris; Frankreich 8 burg in Lyon. 5. 5. März: Deutſchland— Frankreich in Berlin. tſch land in Bologna. en in Brüſſel; Frank⸗ Luxem⸗ 12. März: Schweiz— Belgien in Zürich. 26. März: Frankreich— Belgien in Paris. 175 2. April: Schweiz— Italien in Genf. 9. April: Belgien— Holland in Antwerpen. 7. Mai: Holland— Belgien in Amſterdam. 4. Juni: Polen— Belgien in Warſchau. * Dieſe Spiele ſind, wie es die Beſtimmungen norſchrei⸗ ben, innerhalb des üblichen Zeitraumes bei der Fifa an⸗ gemeldet worden. Nun werden ſelbſtverſtändlich bereits weitere Länderſpiel⸗Abſchlüſſe bekannt, deren Termine und Austragungsorte wir ebenfalls folgen laſſen: 22. Januar: Holland— Schweiz in Amſterdam. 29. Ja⸗ nuar: Portugal— Ungern in Liſſobon. 26. März: Ungarn— Tſchechoflowaket in Budapeſt. 5 7. Mai: Italien— Tſchechoflowakei in Rom; Schweiz — Jugoflawien in Bern. 3. Juni: Tſchechoflowakei— Frankreich in Prag. 3. Ju ni: Tſchechoſlowakei— Frankreich in Prag. 20. Juni: Oeſterreich— Tſchechoflowalei in Wien. 6. Aug uſt: Jugoſlawien— Tſchechoſlowakel in Agram. Mannheimer Firmenſport Die Vorrunde in Gruppe B wurde mit einer großen Ueberraſchung abgeſchloſſen. Nach 90 Minuten überlegenem Feldſpiel mußte die Bad. Kom. Landesbank gegen Dapolin eine:1⸗Niederlage hinnehmen, weil ſie es nicht verſtand, auch nur eine der zahlreichen Torchancen auszunützen. Stand der Tabelle: 1. Kander 4 Sp.— 6., 2. Bad. Kom. Landesbank 4 Sp.— 5., 3. Stadt II 4 Sp.— 4., 4. Aſſekuranz 4 Sp.— 3., 5. Dapolin 4 Sp.— 2 Punkte. Affekuranz iſt jetzt allerdings von den Pflichtſpielen zurück⸗ getreten. Ihre Spiele der Vorrunde werden gewertet. Stadt J gewann auf dem Exerzierplatz gegen die BfR.⸗ Nollmannſchaft:2. Lanz konnte gegen Vi. ⸗Theater⸗ mannſchaft ein:3 erringen. Ebenfalls unentſchieden:2 endete das Treffen Kiſſel gegen Phönix⸗Privatmannſchaft. Der kommende Sonntag bringt ein Spiel zweier Aus⸗ mahlmannſchaften des Firmenſportvereins für ein dem⸗ nächſt ſtattfindendes Nothilfeſpiel. Bereits am Sams tag findet auf dem BfR.⸗Platz ein Freundſchaftstreffen der IV B⸗Privatmannſchaft des Platzvereins und der Bad. Kom. Landesbank ſtatt. Bayern im Endkampf Im dichtgefüllten Zirkus Krone ſtanden ſich am Freitag abend in München die Amateur⸗ Box ſtaf feln non Bayern und Weſtdeutſchlaud in der Vor⸗ ſchlußrunde um den Boxpokal des Reichsverbandes gegen⸗ über. Die Bayern mußten auf ihre ausſichtsreichen Ver⸗ treter Ausböck und Ziglarſki verzichten, deren Erſatzleute ſich dann auch nicht durchſetzen konnten. Nach vier Kämpfen führten die Weſtdeutſchen noch 513, dann aber gaben die Bayern keinen Punkt mehr ab und ſiegten überlegen mit 11:5 Punkten. Allerdings war der Punktſieg non Juſt⸗ Bayern im Schwergewicht über Klein recht ſchmeichelhaft. Deutſchlanos Kraftſport hat Weltgeltung Die Jahresbilanz des Deutſchen Athletik⸗Sportverban⸗ des von 1891 zeigt ein ſelten erfolgreiches Bild. Nicht allein, daß ſich der Mitgliederbeſtand auf über 120 000 erhöht hat, vor allem ſind es die ſportlichen Lorbeeren, die von den Verbandsmitgliedern in der vergangenen Safſon errungen wurden. Die Olympfiaerſolge ſtehen obenan. Nenn Aktive haben drei goldene, vier ſilberne und eine broncene Medaille mit heimgebracht. Die deutſchen Rin⸗ ger beſtätigten ihre hohe Kloſſe erneut durch einen:0⸗Sieg über Dänemark, ein:1 gegen die Tſchechoflowakei und den zweiten Platz beim Vierländer⸗Turnſer in Stockholm, bei dem Schweden bezwungen wurde. An den deutſchen Meiſterſchaften in den einzelnen Diſziplinen woron mehr als 4000 Aktive beteiligt. Zahlreiche Rekorde, Landos⸗ und Welthöchſtleiſtungen legen weiter davon Zeugnis ab, daß Deufſchlands Kroftſport international mit an erſter Stelle ſteht. Priefkaſten Liebreich. Wenn Sie eine dem allgemeinen Verkehr freigegebene Straße im Hafengesfet(Schleuſenkonal] be⸗ wutzt haben, iſt dagegen beſtimmt nichts einzuwenden. Soll⸗ ten Sie jedoch ein Gebiet beiahren haben, das nicht dem allgemeinen Verkehr freigegeben iſt, ſo hätten Sie ſich nach dem von Ihnen ſeloſt angeführten Verbotstext ſtraf⸗ bor gemacht. Vielleicht ſetzen ſte ſich mit der Hafenner⸗ woltung in Verbindung und legen dort den Fall ent⸗ ſprechend klar. Kegeln iſt Sport! Notwendige Worte zum Bundeskegeln 1933 in Frankfurt Das Kegeln iſt offiziell zum Sport erklärt worden, was bet vielen Leuten, die es nur vom Hörenſagen kennen, Kopfſchütteln erregte. Sie verſtehen wahrſcheinlich unter Kegeln eine gemütliche Zuſammenkunft auf irgend einer Vorort⸗Kegelbahn, bei der je nach Landesſitte Aepfelwein, Bier oder Maſtgänſe ausgekegelt werden und bei der nach Herzensluſt dicke Zigarren geraucht und alkoholiſche Ge⸗ tränke in geſteigertem Maße vertilt werden und an dem jedermann teilnehmen kann, ſolange er die Kegel nicht doppelt ſieht. Gewiß, etwas ähnliches gibt es auch heute noch, aber das hat mit Kegelſport ſo wenig zu tun mie eine Mondſcheinfahrt mit einer Regatta. Der Kegelſport verlangt ſportliche Diſziplin und ſport⸗ liche Auffaſſung. Daß er in Hallen ausgeübt wird und nicht im Freien, liegt in keiner Natur, aber dieſen Um⸗ ſtand hat er ja mit vielen anderen Sportarten gemeinſam, und das iſt ſchließlich auch weniger eine Eigentümlichkelt des Sportes an ſich als eine Notwendigkeit für die Bahnen, die nicht ſedes Wetter vertragen. Den Sportkeglern wäre eine Betätigung im Freien mindeſtens ſo angenehm wie die Ausübung ihrer Tätigkeit in einer Halle. Sportkegler kann man nicht von ßeute auf morgen werden. Auch das Kegeln will gelernt fein. Die ver⸗ ſchiedenen Bahnarten erſordern verſchiedene Technik, und ein Meiſter auf Aſphalt iſt noch lange kein Meiſter auf Schere oder internationaler Bahn. Zum Kegeln gehören aber nicht nur phyſiſche Kräfte, Gewandtheit und erlern⸗ bare Technik, ſondern auch ein ſcharfer Blick und Kombi⸗ natſonsgabe. Körper und Geiſt werden alſo in ſaſt gleichem Maße angeregt, geübt und geſtählt. Wer ein guter Sport⸗ kegler ſein will, der muß auch körperlich in Form ſein, und ſo iſt es für ihn eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſport⸗ lich zu leben. Daß aber der Kegelſport nicht wie manche andere Svortart ſich verbürokratiſierte, ſondern etwas von ſeinem alten Frohſinn und ſeiner Lebensluſt beibehalten hat, das ſoll ihm nur als Vorteſl angerechnet werden. Der Kegelſvort wird, wie jeder andere Sport, in Ver⸗ einen ausgeſtht, dje wieder zu Verbänden und Gauen zu⸗ ſammenaeſchloſſen ſind. Oberſte Behörde iſt der Deutſche Kegler⸗Bund. Er wird als Einzel⸗ und als Mannſchafts⸗ kamof ausgeltbt. Die Mannſchaftskämpfe ſind nach dem Muſter der Fußballſpfele anſgezogen unter Einteilung in verſchiodene Klaſſen mit Punktkämofen und Meiſterſchaf⸗ ten. Daneben werden Auswaßlkämoſe der einzelnen Verbände im Gau und der Gan⸗Reyrzſentatſven unter⸗ einander ausgefochten, und die höchſte Ehre iſt auch hier 5 der Titel eines deutſchen Melſters, der für Einzelkämpfe Club⸗ und Verbands⸗Mannſchaften vergeben wird. Um ganz mit der Zeit zu gehen, wurde auch den Frauen Gelegenheit gegeben, den Kegelſport auszuüben, und unſere deutſchen Meiſterkeglerinnen nehmen es mit manchem Sportkegler von Rang auf Vor allen Dingen hat der Kegelſport den großen Vorteil, daß auch die reifere Jugend“ über 40 Jahre ihn ausüben kann ahne Schädigung der Geſundheit als im Gegenteil aner⸗ kanntes Mittel gegen frühzeitiges Altern. Der Deutſche Kegler ⸗Bund wird im Juli des Jahres 1933 ſein Bundes ſeſt in Frankfurt am Main abhalten, deſſen zentrale Lage eine ſtarke Beteiligung erwarken läßt. Die Wahl der Stadt Frankfurt iſt zweifels⸗ ohne berechtigt, denn in dieſen Mauern leben zahlreiche tüchtige Sportkegler, und Frankfurt kann heute ruhig als eine Hochburg des Kegelſportes bezeichnet werden. Die NMZ vom Montag morgen ... Das vlelbegehr te Blait das alle f Shoriler und Sporiſreunde bereits Sonntag abend im Strassen vertauf rwerben . Ausgabe: Sonntsg abend 9 Uhr 5 eee Samstag, 17. Dez.“ Sonntag, 18. Dez. 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 22. Seite/ Nummer 589 . cle Tume O Die alte, schöne Stadt— ein Zentrum der badischen Zigarrenindustrie— Hockenheims Dreiecksbahn Die hohen Türme von Hockenheim grüßen weit in das flache, fruchtbare Land hinein, über dem eine blaſſe Sonnenſcheibe ſteht. Sie gehören zu den beiden ſtattlichen Kirchenbauten, die in den glücklichen Jahren vor dem Weltkrieg errichtet wurden. Die Straßen der Stadt ſind voll Anmut und oft voll Verträumt⸗ heit. Die Häuſer ſehen bunt und behaglich aus. Hockenheim, das heute 9800 Einwohner zählt, iſt bekanntlich ein bedeutſames Zentrum der badiſchen Zigarren in duſtrie. Vor ungefähr 70 Jahren wurde die Fabrikation aufge⸗ „nommen. Aus kleinen Anfängen entwickelte ſich dann die Induſtrie zu ihrem heutigen hohen Stand. Hocken⸗ heim wurde ein Platz an dem zeitweiſe ſchon 3000 Menſchen mit der Herſtellung, Sortierung und dem Verſand der Zigarren beſchäftigt waren. Unter der Kriſe haben natürlich auch dieſe Betriebe zu leiden. Aber noch immer verdienen 1000 Perſonen mit der Bigarrenherſtellung ihr Brot. Alle Arten von Zigar⸗ ven und Zigarillos, von den billigſten bis zu den ſeinſten Qualitäten, werden in den Betrieben her⸗ geſtellt. Viele fleißigen Hände ſind tätig, um das köſtliche Kraut Exotiens in prächtige„Glimmſtengel“ zu verwandeln. Neben der Zigarreninduſtrie, die den wichtigſten Erwerbszweig der Bevölkerung dar⸗ ſtellt, verdient auch die Tabakkultur Erwäh⸗ mung. Etwa 100 Tabakbauern werden gezählt. Aber nicht allein vom Tabak und ſeiner Verar⸗ beitung lebt die Stadt. Auch der berühmte Hocke n⸗ heimer Spargel ernährt viele Familien. Das delikate Gemüſe wandert weit hinauf in den Nor⸗ den Deutſchlands, wo es ſich größter Wertſchätzung erfreut. Daß es endlich dort noch eine Holzindu⸗ ſtrie, eine Sägen⸗ und Werkzeugfabrik und eine moderne Großwäſcherei gibt, ſei nicht vergeſſen. Eigentlich ſelbſtverſtändlich iſt es, daß man in Hockenheim einen guten Wein und ein kräftiges Bier erhält. Gaſthäuſer mit renommierten 1 Namen ſind dort zu finden. Hockenheim iſt eine alte, ſchöne Stadt mit ge⸗ funden Finanzverhältniſſen, die im Jahre 1968 ihr Rechts: Die neue katholische Kirche im Hintergrund der Straße. Besuchen Sie NockENHEI Bee als Naudier paradies, Spargef- und Nennsfadtf Fommtfagsffarten von Manm em umd Meidelberg Lin ks: Die im Barockstil erbaute protestantische Kirche, die in diesem Jahr auf ihr 25jähriges Weihefest zurückblicken konnte. —.. Städtische Sparkasse Hockenheim Oeffentliche mündelsſchere Spar- und Kreditanstalt efledigt für Ste alle Geldgeschäfte lereargkkanrkaterec TOS Sunlichti- Seife unter Wasser(0 Härfegrade). HerrensfErke 8 Ein Menſch entdeckt den Frieden Jeden Morgen pünktlich um halb 8 Uhr verläßt Herr X. ſein Haus und begibt ſich auf den Weg zum Geſchäft. Er betrachtet dieſen täglichen Marſch— ſchon ſeit Jahren geht er zu Fuß ins Büro— nicht mur als wohltuende körperliche Bewegung, er liebt es vielmehr, unterwegs gewiſſen Gedanken nach⸗ zuhängen, für die tagsüber ſonſt keine Zeit iſt. Mit großer Strenge hat er ſich dazu erzogen, dieſe halbe Stunde von jeder geſchäftlichen Ueberlegung freizuhalten. Es iſt ſchwer zu ſagen, was da unter⸗ wegs in ihm vorgeht. Sehr oft denkt er an ſeine Kindheit. Oft gibt ihm irgend ein kleines zufälliges „rlebnis, eine Entdeckung, wie man ſie ja mitten im 4 Straßenleben machen kann, Anlaß zu recht weit⸗ beichenden Gedankenflügen. So entdeckte er neulich, als er ſich kaum von ſeinem Hauſe— einem kleinen Gebäude in etwas altmodiſchem Villenſtil, das er mit noch einer Familie teilte— entfernt hatte und ſich noch einmal um⸗ wandte, um ſeiner Tochter zuzuwinken, daß aus dem Schornſtein des Hauſes Rauch emporſtieg. Er hatte das bisher nicht beachtet, es war eine rich⸗ tige Entdeckung. Er blieb einen Augenblick ſtehen, um das Schauſpiel recht in ſich aufzunehmen. Wie hübſch ſah das aus! Es war ein klarer, kalter Mor⸗ gen und der Rauch ſtieg kerzengerade in zarten Wölkchen aus dem Schornſtein heraus. Plötzlich merkte Herr., daß ihm die Augen übergingen— ſei es von dem ſcharfen Hinſehen oder irgend einer inneren Bewegung. ging davon, ein wenig eiliger als ſonſt. 5 dehendelf Ihte Väsche mit Spezlal-Burnus und besfer Einrichfung verbürgen lange Lebensdauer Ihres Waschguies Telephon: Hoctenbeim 246— Nennheim E 4, 10, T 4a 5) 520 66— Schwelzingen 288 Er wandte ſich raſch um und CDerel Schlitz gegründet 1————öꝗ.Udc—— Verwendung von nur regenweichem Diese Behandlung und unsere neuzeiſliche Asche- Pfundyasche Verſuchen wir, Herrn X. zu verſtehen! Die dünne Rachfahne war ihm— es gibt wirklich ſolche Offen⸗ barungen!— als ein Zeichen erſchienen. Zunächſt als ein Zeichen ſeines eigenen Daſeins, das verkün⸗ dete: hier unten wohnt Herr., Bankbeamter, ver⸗ heiratet, zwei Kinder. Menſchen wie alle anderen, ſie frieren nicht gern und, wenn er keimkommt vom Geſchäft, hat er Hunger— darum muß der Schorn⸗ ſtein rauchen. Und abends, wenn die Kinder zu Bett ſind, liebt er es noch, mit ſeiner Frau ein wenig zu muſizieren auf dem Klavier. Nicht lange, denn ge⸗ wöhnlich iſt er ſehr müde, weil er des Tages alle Kräfte fürs Geſchäft drangeben muß. Aber war der Rauch nicht vor allem ein . Zeichen des Friedens? f Herr X. dachte an abendliche Dörfer, die er früher bei Wanderungen geſehen hatte: wie da aus allen Häuſern der Rauch geſtiegen war, und man hätte weinen können vor dieſem ſchlichten und uralten Bilde des menſchlichen Daſeins. Es fiel Herrn X. ſuchte und anſtrebte. 1200 jähriges Stadtjubiläum begehen kann. Sie liegt an der alten berühmten Römerſtraße, die von Speyer am Rhein nach Heidelberg führt. Aber noch eine andere Straße iſt da, die ein jeder kennt: Das iſt die berühmte Hockenheimer Dreiecks⸗ bahn, die größte Motorradrennbahn Deutſchlands, die ſchnellſte in Süddeutſchland! Fahrer von internationalem Rang, wie der Eng⸗ länder Tom Bullus, ſind ſchon in Rekordtempo über dieſe Bahn gefegt, deren größte Strecke im Wald gelegen iſt, ſodaß man die Dreiecksbahn als geradezu ideale Rennſtrecke bezeichnen muß. Im kommenden Jahre ſoll auf dieſer Bahn die Deutſche Klu b⸗ meiſterſchaft und dann ein Lauf für die Deutſche Motorradmeiſterſchaft ausge⸗ tragen werden. Dann werden wieder Zehntauſende die Bahn umſäumen und die Fahrer anfeuern, die wie Schemen dem Ziel entgegenjagen. owWf. Geſellſchaſt für Arbeitsbeſchaffung 66. Vollverſammlung der Handwerkskammer Konſtanz Am 12. Dezember wurde unter dem Vorſitz des Kammerpräſidenten, Zimmermeiſter Konrad Fi⸗ ſcher, M. d.., im Sitzungsſaale des Kammer⸗ gebäudes die 66. Vollverſammlung abgehalten. Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß infolge Verſagens des Reichsparlaments ein politiſcher Not⸗ ſtand eingetreten ſei, der notwendigerweiſe zu einer autoritären Reichsregierung führen mußte. Deren Aufgabe wird es für die Zukunft ſein, die große deut⸗ ſche Not zu meiſtern. Die politiſche Unruhe und Unſicherheit ſei das größte Hemmnis auf dem Wege der wirtſchaftlichen Wiederbelebungsverſuche. Nur unter der Vorausſetzung, daß dieſe Hemmniſſe end⸗ gültig überwunden werden, könne man hoffen, daß die von der Reichsregierung Papen ergriffenen Maß⸗ nahmen zur Wirtſchaftsbelebung zum Er⸗ folge führen. Der Reichszuſchuß zur Vornahme großer Hausinſtandſetzungen habe dem Handwerk Arbeitsgelegenheiten eröffnet; die Erhöhung des Reichszuſchuſſes auf 200 Millionen ſei von ſämtlichen deutſchen Handwerkskammern be⸗ antragt. Die wirtſchaftliche Lage des Hand⸗ werks iſt gekennzeichnet durch die vollſtändige Stagnation des Baumarktes, von der nur eine Stadt des Kammerbezirks eine Ausnahme bilde. Durch ſchärfſte Wettbewerbskämpfe im Handwerk ſelbſt und vor allem durch die als Maſſenerſcheinung auftretende Schwarzarbeit habe das Preis⸗ niveau für handwerksmäßige Lieferungen und Lei⸗ ſtungen einen Tiefſtand erreicht, der weit unter den tatſächlichen Selbſtkoſten liege und auch durch die gegen⸗ wärtige Konjunkturkriſe nicht gerechtfertigt iſt. 8 Auch gegen die in ihrem Ausmaße unerhörte Erhöhung der Fleiſchſtener faßte die Vollverſammlung eine Entſchließung, wo⸗ nach es als unerträglich bezeichnet wurde, den Fehl⸗ betrag des ſtaatlichen Haushalts ausſchließlich auf die Schultern eines einzigen Standes abzuwälzen. Das Ergebnis der neuen Einheitswerte führt nach den bisherigen Feſtſtellungen zu einer Verſchiebung der Steuerkapitalien zu Ungunſten des Handwerks und Gewerbes; die Bürgerſteuer habe im all⸗ gemeinen auch eine Erhöhung erfahren. Von einer ſteuerlichen Entlaſtung des Mittelſtandes könne daher noch keine Rede ſein. Auch die Forderung auf Be⸗ ſeitigung der Gebäudeſonderſteuer iſt bisher auf Gegenliebe nicht geſtoßen. Mit keinem Wort hat die Reichsregierung auch zu den übrigen Forberun⸗ gen des Handwerks(Handwerkskarte, berufsſtändiſche Wirtſchaftsordnung, Bereinigung der Reichsgewerbe⸗ ordnung von Auswüchſen) Stellung genommen. Eine nachhaltige Beſſerung ſeiner Verhältniſſe kann das Handwerk nur von Maßnahmen der gemein⸗ ſchaftlichen Selbſthilfe erhoffen. Gerade aus dieſem Grunde fand nach einem mit regem Beifall aufgenommenen Vortrage die Grün⸗ dung der Badiſchen Geſellſchaft für Arbeitsbeſchaffung begeiſterte Zuſtimmung, weil hier endlich einmal an praktiſchen Beiſpielen, mit denen die Geſellſchaft bereits aufwarten kann, ein Weg gezeigt iſt, das ganze deut⸗ ſche Volk zur werktätigen Selbſthilfe in der Be⸗ kämpfung des Maſſenelendes der Arbeitsloſig⸗ keit zuſammenzuführen. Auf Antrag des Vorſitzen⸗ den des Geſellenausſchuſſes traten ſämtliche Mitglieder der Handwerkskammer und des Geſellen⸗ ausſchuſſes, ſoweit dies noch nicht geſchehen, der Ge⸗ ſellſchaft als Mitglieder bei. Der Abſchluß von Spar⸗ verträgen in Höhe von 100 000 R. zu Gunſten des Handwerks des Kammerbezirks wurde einſtimmig genehmigt. Die Herabſetzung des Kammer beitra⸗ ges von.50., auf.90 R. wurde genehmigt. wie Schuppen von den Augen; das wars ja, was ihn bei ſeinen Morgengedanken beſchäftigte, was er Der Frieden war es! Er hatte einmal etwas gehört von einem Frieden, der größer als alle Vernunft ſei. Es war manches nicht ſchön im Leben. Aber man mußte froh ſein, daß man Arbeit und Verdtenſt hatte, damit der Schorn⸗ ſtein rauchen konnte. Die Hauptſache jedoch war der Frieden. Mit dieſem Gedanken geht Herr X. nun jeden Morgen ins Geſchäft. Wenn er heimkommt iſt es ihm jedesmal, als müßte er einer unbekannten Macht dafür danken, daß er den Frieden entdeckt hat. Was wird Herr X. diesmal wohl ſagen, wenn er ſeinen Kindern den Gefallen tut und mit ihnen zur Chriſtnachtfeier in die Kirche geht und wenn da die alte Botſchaft erklingt: Friede auf Erden? Vielleicht wird er ſich fragen: warum bin ich ihr nur ſo lange aus dem Wege gegangen? Der Friede iſt die Haupt⸗ ſache. Aber es muß wohl Gottes Friede ſein, wenn er von Dauer ſein ſoll.. f 1 phreitung in allen Schichten aus. Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Ein Buck vom Rhein Hermann Stegemann:„Die Herren von Röhr Von Hermann Stegemann hat die„N...“ vor Jahren den Roman„Der gefeſſelte Strom“ zum Abdruck gebracht. Dieſes Lebensbild eines deutſchen Ingenieurs der Gegenwart ſpielte am Oberrhein; jetzt iſt Stegemann in ſeinem neuen Werk wieder an den Rhein zurückgekehrt, dem auch ſein großes Buch über den Kampf um dieſen Strom gewidmet iſt. Er ſelbſt hat rheiniſches Blut in den Adern. 5 Unter den großen deutſchen der Gegenwart verkörpert Stegemann das hiſto⸗ riſche Gewiſſen. Seine große Kenntnis der Ge⸗ ſchichte, die ihn zum Verfaſſer der wohl immer noch geſchloſſenſten Darſtellung des Weltkrieges gemacht hat und in einem Werk über Deutſchland und Europa zugleich auch ſeine ſeheriſche Gabe der Dar⸗ ſtellung und Deutung offenbarte, verleihen dem Dichter die Kraft der hiſtoriſchen Unmittelbarkeit. Man fühlt ſich beim Leſen ſeines neuen Buches in die Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts ver⸗ ſetzt, in das Schickſalsjahr 1792, in dem die franzö⸗ ſiſche Revolution ihre wildeſte Steigerung erfuhr. Romanſchriftſtellern Ihr Schatten fiel auf ganz Europa und nicht zu⸗ letzt auf die Lande am Rhein; die der Schauplatz der politiſchen Wirren im Gefolge des Pariſer Auf⸗ ruhrs waren. Obwohl ein Teil des Romans in Paris ſpielt und in der Geſtalt der Franzöſin Jeanne gleichſam den Reiz darſtellt, den das revo⸗ lutionäre Paris auf den jungen Philipp von Höhr ausüben mußte, kann man den Roman als ein Buch vom Rhein bezeichnen. Das Schickſal nämlich, das darin dargeſtellt wird, iſt in ſeinen vielerlei Ver⸗ zweigungen an das rheiniſche Land gebunden. Bei Koblenz hat der alte Herr von Höhr, Philipps Va⸗ ter, ſeinen Sitz, und der Sohn lebt gleichſam das Geſchick des Alten nach, wenn er auszieht, ſeine verſchollene Mutter zu ſuchen. Der Dichter verſteht es meiſterlich, dieſe Ver⸗ bundenheit des Geſchicks von zwei Generationen mit ſeinem großen Gemälde der Zeit zu verbinden. Die Kriege im Rheinland, im Maingau und an der Moſel, das Land an der Lahn, treten als Schauplätze greifbar vor uns hin, und der Leſer Erlebt mit aller Deutlichkeit die Bedeutung land⸗ ſchaftlicher Verbundenheit durch die Macht der Ge⸗ ſchichte. Es iſt, als wollte der Dichter mit der Schilderung dieſes rheiniſchen Geſchicks nicht ohne Beziehung zur Gegenwart bleiben, mit der die Zeit von damals mancherlei Aehnlichkeit beſitzt. Aber ſeine hiſtoriſche Ehrlichkeit wird jedesmal über dieſes Beſtreben zur rechten Zeit Herr, und ſo erleben wir in der Sprache der Menſchen und in der Schilderung ihrer Welt die Vergangenheit aus ihr ſelbſt heraus. Stegemann ver⸗ fällt nicht in den Fehler vieler Verfaſſer hiſtoriſcher Romane, die durch die Beziehung des Geſchehens auf das Gegenwärtige ihre Menſchen nur in ein hiſtoriſches Koſtüm ſtecken; er weiß vielmehr ſeine Geſtalten in ihrer Zeit zu verankern. Sie reden die Sprache jener Tage nicht nur inder Art einer äußer⸗ lich angelernten Rolle, ſondern ſie wachſen aus dem ſvuchtbaren Boden einer lebendig geſehenen Geſchichte in ihre eigene Welt hinein. Das gelingt Stegemann umſo mehr, als er in der Verbindung der Lebensgeſchichte von Vater und Söhnen ſeine Geſtalten im Erdreich der Vergan⸗ genheit feſt verwurzelt. Daß er zugleich als hervor⸗ ragender Kenner der Kriegsgeſchichte einen vor⸗ züglichen Einblick in die Art der Kämpfe jener Zeit gibt, wird der auf Anſchaulichkeit der Darſtellung bedachte Leſer beſonders begrüßen. Die Deutſche Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart, die ſich um die Verbrei⸗ tung von Stegemanns Werken beſondere Verdienſte erworben hat, darf auch dieſes Buch mit Stolz als einen würdigen Vertreter ihres hoch zu ſchätzenden Romantypus betrachten. 5 D: * Arno Moyziſchew'itz: ling⸗Oldenburg i..). oder beſſer ein 0 deutſch⸗franzöſiſche ſchwieriges ſſeln fallen“(Gerhard Stal⸗ Dein widerhallt und Nach⸗ finden kann. Freilich, klang in ſeiner poſiti zuletzt iſt dieſe wenngleich die Pe wahrhafte Verſtän ſchen hüben und Darum gilt es, z zu ſprechen, damit dem Volkswillen, 8 beizuführen ſie b g waren.— Aus dieſem Grunde wohl hat der Verſaſſer die Form des Romans ge. wählt, weil er nur mit dem Mittel der Epik glaubt, am Beiſpiel des jungen Kühne, geborenen Elſäſſers und preußiſchen Offiziersſohns, einer breiteren Schicht den ganzen ſchweren Fragenkomplex näherbringen zu können. Der Verfaſſer gibt ſeiner Ueberzeugung dahingehend Aus⸗ druck, daß nur durch einen Intereſſene isgleich mit Frank⸗ reich, weitab von paziftſtiſthen Ideen, unter 5 tonung des Lebenswillens tun. mer nur die Men⸗ en Schlagbäumen. N von den 3 rſt zu den ſcharfer Be⸗ 5 ds unſere großen nationalen Ziele erreicht und dauerhaft geſichert werden können. Man muß ihm bis dahin zuſtimmen; fraglich iſt aber nur, ob auf der Gegenſeite der für eine ſolche Ver⸗ ſtändigung bereite Partner in abſehhbarer Zeit zu finden ſein wird. Darum mutet uns die in dem Roman in die Zukunft hinein konſtruierte politiſche Söſung noch etwad utopiſch an, obgleich auch ein nüchterner Franzoſe dieſen Plan nicht unannehmbar finden ſollte. Auf jeden Fall ein zeitgemäßes, ein intereſſantes Buch, mit dem man ſich aus⸗ einanderſetzen muß, auch wenn man— heute noch nicht mit dem Verfaſſer in allem und ſedem einig gehen wird. Doch auch hier wird die Zeit arbeiten und was heute noch etwas wirklichkeitsfern— zumal uns am Rhein— er⸗ ſcheinen mag, bann in einer gewiſſen oder ungewiſſen Zu⸗ kunft ſehr an realer Schwerkraft gewonnen haben.. * Georg Freiherr von Ompteda„Die ſchüne Gräfin Eyſel.“ Roman.(Deutſche Verlags⸗Anſtalt Stuttgart und Berlin.) Das in ſeinem ſtrahlenden Aufſtieg und jähen Sturz phantaſtiſche Leben einer der ſchönſten Frauen ihrer Zeit, die einſt Königin werden wollte, hat Ompteda ſchon immer zur Darſtellung gereizt. Es iſt ein ſchönes Vermächt⸗ nis, das der unlängſt verſtorbene Dichter uns mit dieſem letzten ſeiner glänzenden hiſtoriſchen Romane hinterlaſſen hat. Dieſer Roman vom Hofe Auguſt des Starken entfal⸗ tet ein farbenfreudiges, bewegtes Bild einer Zeit voller Für jugend und Haus * Deutſcher Schulkalender u. Hirth, München Zeit in einer Wo 1933. 6(Verlag Knorr ) Unſer ganz Schulweſen iſt zur Radiobaſteln, von ſchulen, von( vorberei⸗ tung! eie i in friſcher ſondern auch wonderungen Elternhaus und e, f r Erziehung, Überall ſollte der reich beb ſche Schulkalender auch im kommenden Jahr ſeinen Ehrenplatz erhalten. ie F 51 trnen un der Natur a i 91 d * Der Daheim⸗Kalender für das Deulſche Reich auf das Jahr 1993. Herausgegeben von der Daheim⸗Schriftleitung. Verlag von Velhagen u! Klaſing, Bielefeld und Leipzig. Der Daheim⸗Kalender iſt ſeit 60 Jahren ein getreuer Freund und Berater der Familie. Außer dem ſehr ſorg⸗ fältig bearbeiteten Kalendarium mit Gedenktagen und Ver⸗ merkſeiten ſind ihm viele willkommene gemeinnützige An⸗ gaben über Poſt⸗ und Luftpoſtgebühren, Rundfunkſende⸗ ſtellen, Kraftwagenzeichen, über Maße, Geſchwindigkeit und Kern der Erde, Raſſenverteilung und Religionen, Han⸗ delsſprachen und Millionenſtädte, ſowie auch zuverkäſſige ſtatiſtiſche Angaben über die europäiſchen Stagten, Größe und Bevölkerung der Länder des Deutſchen Reiches u. dgl. mehr beigegeben. * Köhlers Flottenkalender. des weltbekannten Der neue Jahrgang 1939 Köhlerſchen Illuſtrierten Flotten⸗ 20 5 ö lichſte, was ein Gartenliebhaber über ſeinen Garten wiſſen D Samstag, 17. D 8. Dez. 1932 Pracht und Kunſt, voller Krieg und Liebe. Nur ein Kenner des durch die Jahrhunderte ſich gleichbleibenden Hoflebens vermochte das galante Dresden Auguſts des Starken ſo lebendig, mit ſo echten Farben zu malen. Es kam dem Dichter ein und allein darauf an, zu ſchildern, wie der „Maftre“ die ſtolze Holſteinerin kennen lernte, wie ſie neun Jahre ihre Herrſchaft über den ewig Untreuen be⸗ hauptete, um dann plötzlich in Ungnade zu fallen. Dies Viebesverßhältnis und ſein Ende feſſelt in der lebendigen Darſtellung Omptedas ungemei Zudem iſt der hiſtoriſche Hintergrund hervorrag e ſtellt; ein Ergebnis tief⸗ ſchürfender Studien des Verfaſſers. *„Mit Hurra in den Tod!“ Kriegserleoniſſe eines Frontſoldaten im 17. bayer. Inſanterie⸗Regiment Dr Bearbeitet von Hermann Kohl. Chr. Belſer., Verlags buchhandlung, Stuttgart. Kein Frontſoldat wird das Buch unbefriedigt aus der Hand legen. Es hat ganz beſonderes Intereſſe für die Kämpfer der 3. bayer. Divi⸗ ſion und da bevorzugt natürlich für die ehemaligen Sol⸗ daten des 17. Regiments, dem der Verfſaſſer vom Infan⸗ teriſten bis zum Kompagnieführer und Bataillons⸗Adjutan⸗ ten angehörte. Alle, die unter den Fahnen dieſes ſtolz⸗ bewährten Regiments kämpften und alle die Alten, die in beſſeren Vorkriegstagen in ſeinen Reihen dienten, werden Freude an dem Buch erleben. Als Regimentsgeſchichte ver⸗ dient das Buch unbedingt eine bevorzugte Stellung. Es iſt volkstümlich⸗erzählend und dabei packend geſchrieben. Es hat ſeine ganz perſönliche Note und bringt als Rank⸗ werk eine Menge wundervoll gezeichneter Soldatentypen. Die Bebilderung ſtammt zum großen Teil aus der Kamera des Regtments⸗Photographen. Das Buch, das urſprünglich unter einem Pſeudonym die Kriegserinnerungen eines Frontſoldaten bringen wollte, ſieht ſeine Aufgabe nicht da⸗ rin erſchöpft, Regimentsgeſchichte zu ſein. Es will über dieſen Rahmen hinauswachſen und ein wirkliches Volks⸗ buch werden, dem Kämpfer und Gefallenen zur Ehre, dem jungen Deutſchland aber ein Beiſpiel. Helmut Schittenhelm:„Wir zogen nach Friaul“. Er⸗ lebniſſe einer Kriegstameraöſchaft zwiſchen Iſonzo und Piave. Mit zahlreichen Originalphotographien und 2 Kar⸗ ten. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart. Spannend wie ein Roman lieſt ſich dieſe Erzählung Helmut Schittenhelms, der als blutjunger Freiwilliger des Württembergiſchen Ge⸗ hirgsbatgillons, das im Verband des Alpenkorps focht, den ganzen Feldzug mitgemacht hat. Die Schilderung iſt außer⸗ ordentlich friſch, lebendig und anſchaulich. Das Buch ent⸗ hält zugleich ein Bekenntnis und leat Zeugnis ab für den Geiſt der Kameradſchaft und der unbedingten Treue in allen Lebenslagen, der dieſe Truppen auszeichnete. Kalenders(Wilhelm Köhler Verlag, Minden i..), be⸗ richtet in einem intereſſanten Artikel über das neue deutſche Verfahren zur Gewinnung eines dem Radium ver⸗ wandten Stoffes aus dem Meeresſond. Schon dies Bei⸗ ſpiel zeigt die erſtaunliche Vielſeitigkeit des neuen Flot⸗ tenkalenders, der jedem Freund des Salzwaſſers, den Leu⸗ ten von der Waſſerlante wie den„Landratten“, eine Fülle des Wiſſenswerten und Unterhaltenden zu bieten hat. Die ernſten und heiteren See⸗Erzählungen ſind wie immer eine beſondere Stärk s neuen Jahrgangs. Daneben ſin⸗ den wir i ſtiken, ſo z. B. eine 1 gsſchiffe, wir er⸗ fahren, n uns über Grö zahl aller d digen Ve und Sta er deutſchen K eit und Beſatzungs⸗ dand eines vollſtän⸗ ten. er 150 Abbildungen illuſtrieren den vielſeitigen Text des über 250 Seiten ſtar⸗ ken Kalenders. Eine neue Bereicherung bildet die große mehrfarbige Kartenbeilage des geſamten deutſchen Küſten⸗ gebietes. *„Siedler— Euer Gartenbuch!“ von Dipl.⸗Gartenbau⸗ inſpektor W. Dehmelt. Volksverlag, Berlin W 15. Dieſes kleine Lexikon für alle Gartenfreunde enthält das weſent⸗ muß. Beſonders bemerkenswert iſt der Verſuch, dem neuen Siedler Vorſchläge zu machen, wie er ſein Grund⸗ ſtiick ſinngemäß bepflanzen und rationell bewirtſchaften kann. Die fünf Gartenpläne für Gärten von 400 bis 1250 Quadratmeter Größe zeigen jedem Garten liebhaber, wie er ſein Grundſtück geſtalten und alle Fehlerquellen ausſchal⸗ ten kann. Mancher Fehlſchlag kann durch die gegebenen Winke vermieden werden, da alles zur Sprache kommt, was für den Siedler und Kleingärtner von Wichtigkeit iſt. ſeinen polit teralurbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Romane der Zeit He. Merm,„Moira“ Gretesche Sammlung zeigen. schrifisteller Buch. Gut, Ein gutes, aber auch ein erſtaunliche 0 weil hier ein Fabulierer, ein wirklicher Erzähler einen Roman der Oeffentlichkeit unterbreitet, der durch ſeinen geſchliffenen Stil ſich ebenſo über den guten Durchſchnitt erhebt wie er im Ablauf ſeiner Handlung das Spannungsmoment bis zuletzt derart zu behaupten vermag, wie es ei lich nur ein Stevenſon kann. Erſtaunlich deshalb, weil hier ein franzöſiſcher Schriftſteller— ein wohl einzig da⸗ ſtehender Fall— in deutſcher Sprache ſchreibt. Wenn der Autor kein Elſäſſer iſt, dann iſt die vollkommene Art, deutſch zu denken, zu erleben und zu ſchildern, wirklich erſtaunlich, Heinrich Herm beſchreibt eine in der Verlorenheit des Stillen Ozeans ſich abſpielende Schiffskata⸗ ſtrophe. Ein großer Vergnügungsdampfer fährt auf ein unter Waſſer treibendes Wrack und wird ſchwer leck. Keiner der ſchlafenden Paſſagiere hat es be⸗ merkt, nur ein deutſcher Gelehrter war Augenzeuge. Von ihm allein hängt es nun ab, ob eine Panik aus⸗ brechen wird, oder ob man noch verſuchen kann, den Ausgangshafen wieder zu erreichen. Aber er ſchweigt, lügt, verpfändet ſein Ehrenwort für dieſe Lüge, die ſich kaum noch aufrecht erhalten läßt. Er handelt wie ein Mann, um alles zu retten, wenn er auch alles verlieren muß: Ehre und wiſſenſchaftliches Anſehen. Auch dann noch, als i die primitiven In⸗ ſtinkte in der Angſt ums nackte Leben Rebellion in die„gute Geſellſchaft“ der Paſſagiere bringen. Das havarierte Schiff erreicht den rettenden Hafen, aber der Hilfsdampfer, der unterwegs Frauen und Kinder aufnahm, fährt auf und ſinkt. Das Ringen mit den Mächten des Schickſals, der Moira der griechiſchen Götterſage, iſt der Hintergrund, auf dem der Verfaſſer mit feiner ſchriftſtelleriſcher Kul⸗ tur das Thema eines großen erſchütternden Aben⸗ teuers ausbreitet. Mit ſcharfem Blick hat Herm die verſchtedenen Typen einer verwöhnten Weltreiſe⸗ geſellſchaft erfaßt und einprägſam geſchildert ebenſo wie er die rechten Töne fand für das heldenhafte Ringen der deutſchen Seeleute um die Rettung des eigentlich verlorenen Schiffes. Wer ſich über die erſten Seiten in das Buch hineingeleſen hat, der kann es nicht wieder aus der Hand legen, ſo hält die dramatiſche Spannung bis zum Schluſſe an. 5 ſchlief * Patriot Macdonald, Der Romantiker von Downing Street. Von Karl Silex.(Hanſecotiſche Verlagsanſtalt, Hamburg.) In Lauſanne, bei der Genfer Fünſerkouſerenz und jetzt in der Schuldenfrage iſt Macdonald der große Staatsmann geworden, dem auch heute noch das Vertrauen ſeines Volkes gehört. Wird Macdonald endgültig den Pakt von Lauſanne durchſetzen? Wird er die Kriſe des Pfundes überwinden, die Weltwirtſchoftskonferenz und die Schul⸗ denfrage einer glücklichen Löſung entgegenführen? Immer ſteht Macdonald im Mittelpunkt des Weltintereſſes? Was will Ramſey Macdonald, was wird er tun? Wer iſt dieſer Mann, der aus einem Sozigliſten ein glühender Nationa⸗ liſt wurde, dem es gelang, eine ganze Nation zu geſchloſs⸗ ener Einmütigkeit hinzureißen, der krotz ſeiner radikalen Vergangenheit auch Männer der äußerſten Rechten zu en Freunden machen konnte? Wer iſt der Mann, dehen Laufbahn die phontaſtiſche Kurve vom Hüte⸗ jungen bis zum politiſchen Führer eines Weltreiches durch⸗ läuft? Karl Silex, langjähriger Vertreter der Daz in London, der Macdonald perſönlich kennt und ihn dauernd aus nächſter Nähe beobachtet, gibt Antwort auf dieſe Fragen und zeichnet in dieſem Buche ein lebendiges Bild des engliſchen Premiers. Und wenn auch monche Auslaſſungen über enoliſche Welthandelspolitik und die Pfundfrage überholt ſind, wenn manches Urteil inzwiſchen revidiert werden müßte, ſo vermittelt das Buch doch zu⸗ verläſſige Eindrücke von der gegenwärtigen engliſchen Stimmung gegenüber Deutſchland. Vielleicht iſt einmal deutſche Politik an einer zu großen Unkenntnis der eng⸗ liſchen Verhältniſſe und der engliſchen Mentalität geſchei⸗ tert. Wir müſſen England und ſeine politiſchen Führer richtig einſchätzen lernen. gezeichneter Wegweiſer. Stto Flake:„Die franzöſiſche Nevolntion“. Verlag Heſſe u. Becker, Leipzig. In 24 Kapiteln läßt Otto Flake oͤie ungeheueren Geſchehniſſe der franzöſiſchen Revolution vorüberziehen. Bei aller Knappheit und Gedrängtheit bringt er die wichtigen Momente zur Geltung und er⸗ ſchließt ſo das Verſtändnis der ungeheuren Epoche auch dem, der ohne Vorkenntniſſe an das Werk herantritt. schriften an die Nation Bücherreihe des Verlags Gerhard Stelling, Oldenburg Das deutſche Buch greift zur Selbſtrettung; will Anteil nehmen an der Zeit, indem es ſich in das geiſtige Leben unmittelbarer als vorher einſchaltet, und es möchte auch zu jedem kommen können, der willens iſt, die Stimmen der Zeit zu hören. Von dieſen Abſichten geleitet ſind die Bände, die der Verlag Gerhard Stalling in Oldenburg jetzt heraus⸗ gibt. Sie heißen bewußt„Schriften an die Nation“, und mit dieſer deutlichen Anſchrift iſt ein geiſtiger Angriff eröffnet, der zwar auch auf Widerſtand ſtoßen wird, dem jedoch der Erfolg in ſeinen weſent⸗ lichen Teilen ſicher iſt. Die Bände, die in ſchönem Druck und charakter⸗ voller Ausſtellung erſcheinen, koſten je eine Mark; ſchon darin drückt ſich die Abſicht der großen Ver⸗ Dennoch ſind die Bände nicht für jenen Durchſchnittsleſer beſtimmt, der ſich preiswert unterhalten oder bequem be⸗ lehren laſſen will; ſie erfordern vielmehr einen wachen Kopf und den Mut, den Höhenanſtieg des Geiſtes nicht zu ſcheuen. Da ſie der Zeit dienen wollen, können ſie des Po⸗ litiſchen nicht entraten; aber auch hierin ſind ſie nicht auf eine einzige Doktrin feſtgelegt, und wer die Bände in ihrer Geſamtheit überblickt, ſoweit ſie bis letzt überſchaubar iſt, wird bald feſtſtellen, daß ſie Vielfalt ihrer Gegenſtände keine Einſeitigkeit zuläßt, Dennoch entſteht dabei kein Sammelſurium von Meinungen, vielmehr ergeben alle Stimmen einen auf einen Grundton geſtellten Akkord. Das wird be⸗ ſonders in dem Bande deutlich, der uns am kenn⸗ zeichnendſten für die ganze Sammlung zu ſein ſcheint; er iſt uberſchrieben„Was iſt das Reich?“ und trägt den charakteriſtiſchen Untertitel? Eine Aus⸗ ſprache unter Deutſchen. i 5 Eine Reihe von Auffätzen, die über da ene N TDhema in den„Münchner Neueſten Nachrichten“ ex⸗ dann greifbare es] ſchienen waren, ſind hier von dem Anreger dieſer Reihe, Fritz Büchner, herausgegeben worden. Er betont dabei in der Einleitung, daß der Ausſprache die Arbeiten von Hermann Stegemann, zumal ſein Werk„Deutſchland und Europa“, zur Grundlage ge⸗ dient haben.(Auf ein neues Buch dieſes Schrift⸗ ſtellers wird auf dieſer Seite an anderer Stelle hin⸗ gewieſen.) Damit iſt der Geiſt, unter den ſich dieſe Ausſprache von vornherein ſtellt, hinreichend um⸗ ſchrieben, ſo verſchieden dle vorgetragenen Meinungen unter ſich auch ſein mögen. Das Reich als der ewige Traum des Deutſchen bildet Ausgangspunkt und Ziel der Auſſatzreihe, in der Hiſtoriker und Dichter zu Wort kommen, alle⸗ ſamt Seher des Reichsgedankens. Die Geſchichte ge⸗ winnt Leben, wenn Gunther Jpſen vom Erbe des Reiches ſpricht, oder wenn Schmid⸗Noerr dem Geheimnis des Reiches im europätſchen Raum nach⸗ ſpürt. Der Dichter Wilhelm Schäfer, einer der lebendigſten Geſtalter der deutſchen Vergangenheit, ſchreitet die geiſtigen Grenzen des Raumes ab, den das deutſche Reich einnimmt und unterſcheidet es ſcharf vom Staat: das Reich iſt Frieden, der Staat iſt Krieg. Neben ihm ſoll vor allem auch der Schrift⸗ ſteller hervorgehoben werden, der mit am meiſten aufhorchen läßt, wenn er ſich zum Thema Deutſchland äußert: Friedrich Reck⸗Malleczewen, der das große Reich des Mittelalters und das liberaliſtiſche Reichsgebilde des 19. Jahrhunderts vor uns hin⸗ ſtellt und gläubig in die Zukunft ſchaut, die er ernſt, aber mit echter innerer Größe ſieht:„Für unſere Behaglichkeit und unſer phyſiſches Leben haben wir nichts, für den Sinn unſeres Lebens und die Stunde unſeres Todes haben wir alles zu er⸗ hoffen.“ ö Das Prophetiſche des Reichsgedankens gewinut Geſtalt durch den im beſten Sinne theologiſch geſtimmten Erwin Reis ner, der das Reich als Verheißung vor uns hinſtellt. Die lebendige Geſchichte bleibt uns als einzige Möglichkeit der Betrachtung, wenn wir uns in das Schickſal unſeres Volkes vertiefen. Dabei gewin⸗ nen auch die Geſtalten unſerer großen künſtleriſchen Vergangenheit Leben und Bedeutung. In dieſer Art ſtellt in einem geſonderten Bande Lothar Schreyer eins der herrlichſten Bildwerke des deutſchen Mit⸗ telalters, den Bamberger Reiter vor uns hin, den er in Beziehung ſetzt zu ſeiner Umgebung im Raum des Bamberger Doms und zu den großen Ideen der Zeiten deutſcher Vergangenheit, als deren gewaltiger Zeuge er mahnend und weiſend vor uns ſteht. Der Kunſtgeſchichte ſind mit ſolchen Darſtel⸗ lungen, die ihre letzte Rundung noch finden müſſen, neue Wege gewieſen. Die großen Meiſter der Geſchichte ſollten dabei nicht überhört werden. So erſcheint es beſonders be⸗ grüßenswert, daß ein Bändchen Jakob Burck⸗ hardt gewidmet iſt; das Mittelſtück ſeiner abgrün⸗ digen„Weltgeſchichtlichen Betrachtungen“ wurde unter dem Titel„Die weltgeſchichtlichen Kriſen“ herausgegeben. Wie Burckhardt vor zwei Menſchenaltern aus den Zeichen der Geſchichte ab⸗ las, zwingt uns durch die Wahrheit für die Gegen⸗ wart zu immer größerem Erſtaunen, je mehr wir uns in die klaren Deutungen dieſes hervorragenden Kopfes vertiefen. Dieſer Band ſcheint aktuell im beſten Sinne des Wortes wie kaum ein zweiter. Nur was Wert für die Gegenwart beſitzt, können wir uns aus der Vergangenheit wirklich, wie es auch dem Wortſinn entſpricht, vergegenwärtigen. In dieſer Weiſe erſcheint das von A. Tiefen⸗ bach, dem Feldherrn Wallenſtein gewidmeten Bändchen beſonders bemerkenswert, das ſeinen Helden bei aller Wahrung der hiſtoriſchen Erforder⸗ niſſe ebenfalls auf den deutſchen Reichsgedanken ausrichtet. Wallenſtein ſoll hier als ein deutſcher Staatsmann geſehen werden, und aus der Darſtel⸗ lung ſeines wechſelvollen Geſchicks in der letzten, entſcheidenden Zeit ſeines Lebens hebt ſich dieſer Grundgedanke immer deutlicher ab, bis Wallenſtein 9 ſchließlich auch als Menſch in ſeiner ganzen Größe reihe fünf herausge n, vor uns ſteht. In einem Anhang iſt Keplers Horo⸗ ſkop für Wallenſtein mit den Anmerkungen des Feldherrn wiedergegeben; eine ſinnvolle Ergänzung zu dem himmelanſtrebenden Denkmal, das dieſer große Mann in dem gehaltvollen Buch gefunden hat. Ein Denkmal iſt auch der Band zu nennen, den der Heidelberger Philoſoph Karl Jaſpers über den im Jahre 1920 im Alter von 56 Jahren ver⸗ ſtorbenen Max Weber, einen der letzten großen Deutſchen, geſchyieben hat. Man ſpürt in jeder Zeile, wie der Verfaſſer, der jetzt auf dem Gesel ſeines philoſophiſchen Wirkens und Schaffens ſteht, aufs engſte mit Max Weber verbunden war, wie viel er ihm verdankt und wie gut er ihn kennt. Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn wir behaupten, daß die deutſche Wiſſenſchaft nur ganz ſelten ein ſolches geiſtiges Porträt hervorbringt, wie es Jaſpers von Max Weber gibt. Man lieſt dieſes Buch mit einem wachſenden Gefühl für die Tragik, die im Tode und auch im Leben des großen Mannes lag, der, dem Hochadel der deutſchen Wiſſenſchaft zugehörig, zugleich ein Politiker war, der mit ſel⸗ tenem Scharfſinn, unbeſtechlicher Klarheit und klu⸗ ger Vorausſicht immer wieder die letzten Notwendig⸗ keiten der deutſchen Politik betonte, aber vom Schick⸗ ſal nicht dazu auserſehen wurde, das Vaterland durch ſeine Tat zu fördern. 5 5 Jaſpers zeigt, wie Weber von anderen großen Politikern dadurch unterſchieden war, daß er nicht nach Macht ſtrebte. Umſo größer mutet uns dle Macht ſeines Geiſtes an, gerade wenn wir dieſe über⸗ ragende Erſcheinung durch den Spiegel eines ſo liebevollen und dabei völlig ſachlichen Deuters wie Karl Jaſpers ſehen. Der Heidelberger Philoſoph gibt nicht einen Erſatz für das Werk Max Webers, er lenkt vielmehr ben Blick wieder darauf und wird gewiß nach mancher Anregung der geiſtigen Hinter⸗ laſſenſchaft greifen. Wer das Buch von Jaſpers richtig verſteht, wird nicht anſtehen, es dieſem Ver⸗ mächtnis Webers als ſinnvollen Epilog einzuordnen. Mit dieſen Bänden haben wir aus der Schriften⸗ Dazu iſt dieſes Buch ein aus⸗ e g — g N 2 Samstag, 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1032 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 17. Seite/ Nummer 589 SELBST BIOGRAPHIE DER SERUHMTEN FILMKUNSTLERIN/ DIE WAHRHEIT UBER IHRE VERGANGENHEIT dheste Jigeaicl Freundlicher Leſer! Ich bin nicht die, für die du mich hältſt. Ich bin eine Frau wie alle anderen. Ich verdiene weder mehr Aufmerkſamkeit, noch auch mehr Liebe als alle, die die Straßen bevölkern und deinen Weg kreuzen. Das Myſterium Greta Garbo iſt nichts als eine Maſſenſuggeſtion. Ich weiß, daß ich viele Leſer enttäuſchen werde, wenn ich mit ſolchem Freimut ſpreche. Sie mögen mich verſtehen und mir verzeihen. Aber eben, weil mir an ihrer Zuneigung liegt, möchte ich ihnen kein falſches Bild von mir geben, indem ich mich in den romantiſchen Faltenwurf einer Legende kleide. Vor allem will ich verſuchen, das Bild der Legende Greta Garbo zu zerſtören. Jene Frau, die ich nicht bin, iſt meine unerbitt⸗ lichſte Rivalin. Immer hat ſie ſich zwiſchen jene Menſchen, die ich hätte lieben können und meine eigene Einſamkeit gedrängt, immer triumphierend. Mehr und mehr hat ſie meine Stelle uſurpiert und mich aus meinem eigenen Leben gehetzt. Der Mo⸗ koch, der mich langſam verſchlingt, hat mir alles ge⸗ nommen, was ich ehemals beſaß, und er gibt mir nichts zum Tauſch als den erſtickenden Ruhm. Frei werde ich erſt werden als Greiſin, die nichts mehr vom Leben erwartet, als ein wenig Sonne in ihrem Garten. Aber es wird zu ſpät ſein, denn dann wird niemand mehr den Kerker meiner Ein⸗ ſamkeit ſprengen. Dann erſt vielleicht werde ich von Grund auf die Vergewaltigung durch den un⸗ ſeligen Ruhm beklagen. Aber jetzt ziehe ich mich zurück in meine eigene Jugend und glücklichere Tage, wo ich noch nicht ein ſinnloſes Ausnahme⸗ geſchöpf ſein mußte. Freundlicher Leſer! Wandle mit mir die Pfade der Erinnerung zurück! Nimm das kleine Mäd⸗ chen auf, das eines Tages Greta Garbo werden mußte und verſtehe dann, daß ich mich dir nur ein⸗ mal zeigen wollte, ganz ſo wie ich wirklich bin und nicht als Legendenbild deiner Wünſche mit den ver⸗ ſchminkten Zügen. i* Ich bin 1905 in einer Vorſtadt von Stockholm ge⸗ boren und nenne mich im Privatleben Greta Luviſa Guſtafſon. 8 Meine Eltern waren ſehr arm. Mein Vater, auf⸗ recht und hart wie eine Bergeiche, mußte ſchwer ar⸗ beiten, um den kleinen Hausſtand zu halten, denn ich war ſein drittes Kind. Allabendlich verzehrte er ſich in einfachen und doch ſchwierigen Rechnungen, deren Summe doch immer nur war: Es langt nicht! Meine Kindheit war grau und karg. Meine Erinne⸗ rungen bewahrt die ganze Traurigkeit und Oede. Ein einziger Winterabend: der Vater kritzelt Zahlen auf Zahlen an den Rand ſeiner Zeitung. Die Mutter ſeufzt. Die Kinder flüſtern und ſtarren in ihr Bilderbuch. Aus zerriſſenen Schuhen und Galoſchen, die vor der Tür ſtehen, trieft Waſſer. Es ſchneit. Eine undurchdringliche Gegenwart laſtet auf uns. Drückendſtes Unbehagen. Der Wind ſingt die Melodie unſrer Traurigkeit. Dieſer Abend ſcheint kein Ende zu nehmen. Und doch haben wir ihn ſchon tauſendmal erlebt und werden ihn mit immer gleicher Regelmäßigkeit wieder erleben, wie Verdammte, die nie aus ihrer Einzelhaft entlaſſen werden. Ein ſolcher Abend lehrt mehr ein kleines empfindendes Mädchen, als Jahre der Unbeſchwertheit. Ich hatte noch die roten Backen eines Kindes und doch wußte ich ſchon, daß ein einziger Tag des Glückes auf dieſer Erde ſeltener iſt, als ein Reicher im Himmel. Ich glaube, ich war in dieſen Dingen kein beſonderes Kind. Ich habe genug erfahren, um zu wiſſen, daß unzählig Viele vom Beginn ihres Lebens an kein glückliches Ende dieſer ſonderbaren Reiſe glauben und daß ſie den Trott nur fortſetzen, weil es ja doch nur banal wäre, ſich etwa aus dem Fenſter zu ſtürzen. Das Leben fängt uns in vielen Schlingen. Nie⸗ mals ſind wir es, die ſiegen. Glücklich ſind nur die Unſchuldigen und die Irren, die noch unter den ſchärfſten Geißelhieben nicht wiſſen, daß ſie geſchlagen werden. Und ich habe immer nur verloren. Meine Erfolge, mein Ruhm, was immer auch die Trommel der Oeffentlichkeit kündet— in Wahrheit iſt es nichts anderes als die grauſamſte Beugung. Mein Geburtshaus paßte gut zu einer Jugend wie die meine. Es iſt eine große Mietskaſerne genau ſo wie alle Mietskaſernen der Nachbarſchaft, Men⸗ ſchenſtätte der Armut. Rings um die Häuſer lag ein öder Vorſtadtplatz, überſät mit halben Flaſchen und Scherben. Das waren die Blumen der Umgebung. Und doch glaube ich mich zu erinnern, daß im Mai eine Ahnung von jungem Grün ſich verirrte in dieſe Wüſte! Ich betrachtete es mit Staunen. Ich um⸗ heckte dieſe Stellen mit kleinen Aeſten und begoß ſie früh und abends. Aber trotz meiner Sorgfalt welkten ſie und ſtarben. Und ſo ſtarben auch die Kinder dieſes Elendsviertels, ohne daß man hätte ſagen können, warum. Und ich habe die Blumen gepflückt und ihre vertrockneten Stiele ſorgſam in meinem Geographieatlas aufbewahrt, zwiſchen den roſaroten Kontinenten, den blauen Bergen und dem Geäder der Flüſſe. Ju cles Scſadil Als die Zeit da war, an den Unterricht für mich zu denken, führte mich meine Mutter in die Elemen⸗ tarſchule unſeres Bezirks. Mittags, nach Hauſe zu⸗ rückgekehrt, ſetzte ich mich ſtill in einen Winkel, um zu weinen und mochte nichts eſſen. Die Schule mit ihren Lehrerinnen, die mir wie bebrillte Igel ſchie⸗ nen, immer bereit, mit vertrockneten Lippen Strafen zu verhängen, die Schule mit dieſer Horde von ſchreienden und ſpottenden Kindern war für das kleine, verſchüchterte und ſtille Mädchen die Hölle. Ich war immer ſchon ſehr ſenſibel. Niemals vermoch⸗ ten mich mein Bruder und meine Schweſter zu ihren Spielen zu bewegen, mit den Straßenkindern unſerer Nachbarſchaft, die auf jenem öden Brachfeld um unſer Haus herumlungerten. Nichts liebte ich ſo ſehr, als allein zu bleiben mit meiner Puppe aus alten Lum⸗ pen und meinen Bilderbüchern. Immer wieder ver⸗ lor ich mich in meine Träume, darin ganz meinem Vater ähnlich, der ſtundenlang allein am Meeres⸗ ſtrand ſpazieren ging. Junge Menſchen ſolcher Art werden immer unter ihrer erſten Begegnung mit dem Leben der Gemein⸗ ſchaft als unter einem geſellſchaftlichen Zwange lei⸗ den, der ſchon mit dem erſten Schultag beginnt. Alles widerſpricht dort ihrer unmittelbaren Natur, alles verletzt ihre Neigungen. Die einen paſſen ſich an und nehmen bald Teil an den Spielen der Ge⸗ meinſchaft. Das ſind jene, die in der Regel nur eine zufällige und nicht frei gewählte Einſamkeit ge⸗ zwungen hatte, ſich in ſich ſelbſt zurückzuziehen. Die anderen aber gewöhnen ſich nie an den uniformen Zwang der Schule. Das ſind die empfindſamen In⸗ dividualiſten, jene Verhafteten in der Einzelzelle, wenn ich ſo ſagen darf. So war ich geweſen und das bin ich geblieben, leider Gottes, Gott ſei Dank! Während die Mehrzahl ſich anzupaſſen verſtand und ſchmerzlos und willig einging in das Sträflings⸗ gewand, in das uns dieſe Geſellſchaft kleidet! Trotz meinen Tränen führte mich die Mutter am nächſten Tage nach dem Frühſtück wieder in die Schule und ich mußte an jedem folgenden Tag hin. Ich hatte geradezu einen Abſcheu vor den erzwun⸗ genen Leſeübungen, den Aufgaben, die auswendig zu lernen waren, den ſpöttiſchen Großſprechereien mei⸗ ner Mitſchüler. Geographie und Rechnen mißfielen mir ganz beſonders. Ich habe mein Lebtag nicht begreifen können, daß man irgend ein Intereſſe haben könne für ſo ent⸗ fernte Länder, deren Grenzen keiner von uns doch jemals überſchreiten wird; Intereſſe an dieſen ein⸗ fach lächerlichen Rechenaufgaben, wieviele Liter Waſſer aus einem geöffneten Hahn in einer Stunde 15 Minuten und 47 Sekunden ausfließen, wenn aus dieſem Hahn in 24 Stunden 3 Kubikmeter Waſſer ſich entleeren. Ich halte es fir ſtumpfſinnig, ſeine Zeit an ſolche mörderiſche Probleme zu wenden— wäre es nicht einfacher, bei der Waſſerzentrale die Auskunft einzuholen, wenn man es ſchon unbedingt wiſſen will— während doch draußen eine ſtrahlende Sonne den Schnee beſcheint! Und ich genügte mich nicht damit, das nur zu denken, nein, ich ſagte es laut den verblüfften Lehrerinnen ins Geſicht. Um aber den Gipfel meiner Mißgeſchicke zu er⸗ reichen, mußte ich nur das einzige Lehrfach der Schule, das mich wahrhaft intereſſierte, nämlich die Geſchichte Schwedens, mit ſo ausſchweifender Phan⸗ taſie betreiben, wie ich ſie nun mal hatte. Es fehlte mir wirklich nicht an einer ſchönen und friſchen Un⸗ mittelbarkeit der Auffaſſung. Ich las meine Ge⸗ ſchichtswerke wie Romane. Meine Einbildungskraft ſchaltete frei mit den größten und feierlichſten Er⸗ eigniſſen der Geſchichte und verſchönerte ſie in einer ihr eigenen Weiſe. Sie endete kurzerhand das Leben eines grauſamen Königs, um an ſeine Stelle einen romantiſchen Ritter auf den Thron zu heben, um dahin zwei Jahrhunderte ſpäter eine Königin wie⸗ der zu erwecken, deren Geſicht und Name mir gefallen hatten. Wenn mich dann der Geſchichts⸗ lehrer prüfte, begann ich ihm ehr brav die, Fiebel⸗ geſchichte herunterzuplappern, jene Geſchichtsſchrei⸗ bung mit den Prismen und Kerzenhaltern eines alten Kronleuchters. Aber nach und nach, ohne daß es mir möglich geweſen wäre anderes zu tun, be⸗ gann ich meine verbotenen Improviſationen feurig vorzutragen. Der Lehrer unterbrach mich und ver⸗ langte, daß ich das eben. Geſagte wiederhole. Ich . 1 80 7 8 5 8 55 „—— 2 85 * W. 5 .* 5 D 2 1 235 K 4 Sletie- Plotten ethéltlieb in jedem quien fochg esche Freundlicher Leſer! Ich habe dir noch nichts von meiner Mutter erzählt und begreife dein Erſtaunen. Aber es iſt, weil ich nicht Worte genug der Zärt⸗ lichkeit finde für ſie, weil alle Farben zu blaß ſind, ihr Bild zu malen. Ich habe nie verſtanden ihr zu zeigen, wie tief ich ſie liebte. Wie könnte ich es Men⸗ ſchen begreiflich machen, die nicht das wunderbare Gleißmaß der Güte und Anmut kennen, das Leben geworden iſt in der alten Mutter Guſtafſon. Nie habe ich ſie ein hartes Wort ſprechen hören, nie auch nur einen Zornesblitz ihrer Augen geſehen. Nie in ihrem Leben, trotz allen Unglücks, hat ſie ein⸗ mal geklagt. Sie war unerſchöpflich im Erzählen von Märchen und dem Singen von Volksliedern. Kaum war mein Vater morgens aus dem Hauſe — ich glaube er ſchüchterte ſie ein wenig ein, oder ſie nahm Rückſicht auf ſein ſorgenbeſchwertes Herz—, wirbelte ſie durch die Wohnung und zauberte um uns ein Kinderreich von Feen, Zwergen und Gauk⸗ lern. an Marlies · Tacleci verwirrte mich, ich verſuchte vergeblich den Faden wieder aufzunehmen, ich errötete, der Lehrer nahm meine Verwirrung für den Beweis meiner Un⸗ kenntnis und ich kehrte in meine Bank zurück, wäh⸗ rend die ominöſen Worte fielen:„Sie können von ihrer Aufgabe kein einziges Wort, Luviſa, ich trage Ihnen eine Vier ein und werde es der Frau Direk⸗ torin melden.“ Ich war vierzehn Jahre als mein Vater ſtarb. Das Haus widerhallte von Schluchzen und Weh⸗ klagen. Mein Bruder und meine Schweſter, deren Schmerzen ohne Zurückhaltung waren, verurſachten mir das unbeſtimmbare Gefühl von Scham. Ich bat ſie zu ſchweigen. Es ſchien mir geboten, daß der große Schmerz, wie die großen Freuden ſchweigend durchgefühlt werden müßten. Sich in lauten Klagen in Gegenwart der ganzen Nachbarſchaft zu ergehen, ſchien mir beſchämend. Mein Schmerz war trotzdem nicht geringer als der der anderen. Ich glaube ſo⸗ gar ſagen zu dürfen, daß ich es war, die nach mei⸗ ner Mutter an dem niederſchmetternden Hingang meines lieben Vaters am tiefſten litt. Während der erſten Tage nach Vaters Tod mußte ich gegen einen brennenden Wunſch ankämpfen, aufzuſtehen, auf den Friedhof zu laufen und das Grab zu öffnen, um zu ſehen, ob ſie meinen Vater nicht lebend begraben hätten Noch heute geſchieht es manchmal, daß ich dieſe grauenhafte Nächte in einem Alpdruck wieder erlebe und ich leide an ihnen wie am erſten Tag Von jetzt an ließ ſich das Elend an unſerm Herd nieder. Das Arbeitseinkommen meines Vaters war die einzige materielle Lebensquelle unſerer Familie, Nun hatten wir gar nichts mehr. Es wurde not⸗ wendig, daß jeder von uns in die Arbeit ging. Mein Bruder und meine Schweſter brachten ſchon einige Groſchen nach Hauſe dank kleiner Poſten in Verkaufs⸗ läden. Ich war zu jung, um ſo leicht einen Poſten zu finden, auch wollte mich meine Mutter noch bei ſich behalten. Aber ein mildtätiger Nachbar brachte mich in der Bude des Barbiers unſerer Gegend unter Jeden Nachmittag ging ich zu meinem Brot⸗ herrn, einem braven, etwas mürriſchen Mann, um dort ſtachelige Kinne einzuſeifen. Während er den einen Kunden raſierte, ſeifte ich ſchun mit einem öligen Schaum den Stachelbart des Folgenden. Trotz meiner Schüchternheit und dem Gefühl einer gewiſſen Erniedrigung, das übrigens ſehr bald ſchwand war ich nicht unglücklich bei meinem Fri⸗ ſeur. Den ganzen Tag hörte ich nun Klatſchgeſchich⸗ ten, die für mich das Treiben unſeres Elendviertels zu einer überraſchenden Lebensfülle erweckten. Am Abend wenn ich dann heimkehrte, warf ich ſehr wiſſende Blicke auf verſchiedene Wohnungen und ich ſagte mir mit viel Stolz, daß nichts, was ſich hinter ihren erleuchteten Fenſtern abſpielte, mir unbekannt ſei. Wenn aber der gehörte Klatſch für mich anfing dunkel zu werden, ſo ſuchte ich aus Eigenem den verlorenen Faden fortzuſpinnen und erfand mir die erſtaunlichſten Abenteuer. Gele Theates- Begeguluug Ich wüßte nicht genau zu ſagen, in welchem Augen⸗ blick eigentlich meine Liebe zum Theater erwachte. Ich glaube ſie ſchon immer in mir getragen zu haben, gleichſam als mein Kind. Schon als ganz kleines Lebeweſen, das noch kaum ſprechen konnte, hatte ich die ſtändige Angewohnheit zu malen. Aber nicht etwa auf Papierſchnitzel, noch auf das Zweigmuſter der Tapete, ſondern ich bemalte mein eigenes Ge⸗ ſicht. Mit meinem Malkaſten, einem Geſchenk mei⸗ nes Vaters, beklexte ich mich in den tollſten Mu⸗ ſtern. Weder mein Vater, noch meine Mutter konn⸗ ten meinem Verſchönerungspinſel entgehen, ich zwang ſie, mit mir große und dunkle Dramen auf⸗ zuführen, Pantomime, die nur von wilden Schreien und Ausbrüchen unterbrochen waren. Das gab Grund, an meinem geſunden Verſtand zu zweifeln. Es war ungefähr in meinem achten Lebensjayr, als ich Bekanntſchaft mit dem echten Theater machte. Auf dem Heimweg aus der Schule blieb ich oft auf einem freien Hügel ſtehen, von dem aus man von der anderen Seite des Mälaär ganz Stockholm überſchauen konnte. Mein Wohnbezirk, ſehr hoch gelegen wie eine Dachkammer für Verliebte, bot an ſich einen tun dodi und verbörgen doch— noch dem nevesten Verfahren elektrisch aufge- nommen—, beste Lindström: Qvolitét. Erstklassige Könstlet ond beröhmte Orchester spielen die letzten Schlager för Lindströms Gloria- Plotten koste Nachdruck verboten ausgezeichneten Beobachtungspoſten für meine kind⸗ lichen Träumereien. Aber da gab es noch einen be⸗ ſonderen Winkel, den ich vor allem liebte. Dorthin ging ich immer nach der Schule in der Abend⸗ dämmerung. Lang blieb ich dann dort angewurzelt ſtehen, um das langſame Heraufkommen der Schat⸗ tenwand, die allmählich die Stadt bedeckte, zu be⸗ obachten. Die Farbenſpiele der Abendwolken vor der untergehenden Sonne nahmen für mich Wirk⸗ lichkeit an. Wenn die letzten Strahlen der ſinkenden Sonne noch da ein Fenſter, dort ein Dach in Feuer hüllten, ſo glaubte ich in der Verdunkelung der Stadt unter mir entſetzte Schreie der Betroffenen und leckende Flammen wahrzunehmen. Dann hüllte die Nacht alles in ein Schattenmeer und mir ſchien es, wenn ich auf den beſchatteten Hafen blickte, als habe die See ſchon die Hälfte der Stadt verſchlungen. Aber ganz beſonders, wenn ich nichts mehr deutlich unterſcheiden konnte als Tauſende von Lichtern, war's, daß ich meinen Träumereien freien Lauf ließ. Dieſes Zuſammenwogen von zarter Leucht⸗ kraft, barg es nicht die Blinkfeuer für eine rieſige Flotte einbrechender Barbaren, die ein geheimer Be⸗ fehl hier zuſammenbrachte zu einem Eroberungszug, einer neuen und wilden Normannenherrſchaft? Wer⸗ den nicht die Wikinger plötzlich hier auftauchen, um ſich eine Königin zu wählen aus den ſchönſten Mäd⸗ chen von Stockholm? Ich ſtieg hinunter zum Haſen. Ich werde auf das Schiff der Häuptlinge ſteigen und werde ihnen mit meinen beiden Händen meine Haare entgegentragen. Sie werden mir zujubeln und ich werde mit ihnen entſchwinden, eine Königin. Eines Abends, als ich mich tiefer als ſonſt in meine kin⸗ lichen Träume verloren hatte, ſchreckte mich der Lärm einer Autotaxe auf. 5 Sie blieb zwei Schritts vor mir ſtehen, in der Mitte jener Anhöhe. Sie hielt vor einem grauen, geheimnisvollen Gebäude, dem ich nie die geringſte Aufmerbſamkeit geſchenkt hatte. Zur Rechten und zur Linken der Tür hingen Pla⸗ kate in zwei Farben mit unverſtändlichen Worten und mit mir unbekannten Damen. Nichts von all⸗ dem hätte die Aufmerkſamkeit eines jungen Mädels, das doch heute oder ein anderes Mal Königin der Wikinger werden mußte, erregen können. Unterdeſſen aber kam plötzlich aus der Tür eine Hand, in einen langen Handſchuh gekleidet, der bis zu den Ellbogen hinaufreichte, drehte den Türgriff um und ein Mann in blauem Samt, den Degen an der Seite, ein Spitzentuch in den Händen, ſprang leicht auf die Straße. Er verneigte ſich vor der Pforte, während ſeine behandſchuhte Rechte einer Dame aus dem Wa⸗ gen half. Eine andere Dame folgte der erſten, die erſte war in eine Krinoline von der Größe einer Kirchenglocke gekleidet und ſchien ein Ebenbild jener Prinzeſſin in meinen Geſchichtsbüchern. Die zweite, etwas ältere Dame trug ein ſchwarzes Spitzenkleid und auf dem Kopfe einen ſchwarzen Federhut, der außerordentlich gut zu ihrem weißen Haar ſtand. Sie ſprachen und kicherten einige unverſtändliche Worte, ſtiegen die Stufen empor und verſchwanden im Haus. Ein durchdringendes Parfüm umſchwebte ſie. Unbeweglich, in mich verloren, verharrte ich lange. Ein jähes Licht hatte mich geblendet. Nun wußte ich, wo die Prinzeſſinnen von einſt, die Könige, die zar⸗ ten Pagen waren, wo die Schäfer einander Stell⸗ dichein zaben— nur zwei Stritte entfernt von der Straßenbahn und den Gaſſen mit ihren banalen Leuten und Alltagsgeſichtern. Alſo war meine Schullehrerin doch nichtsahnend, wenn ſie meine „Geſchichtsphantaſien“ mit einer großen Vier und Strafen bedachte. Wie gerne wäre ich in das ge⸗ heimnisvolle Haus eingedrungen, wo meine Helden ſich zu neuem Leben verſammelt hatten, aber ich traute mich nicht die Schwelle zu überſchreiten. Ich wandte mich zum Heimweg, durch meine Entdeckung eine andere geworden. Ich kam viel zu ſpät nach Haus. Mein Vater fragte mich, woher ich komme? Ohne Arg erzählte ich ihm, was mir begegnet war und all das, was ich darüber dachte. Er ließ mich zweimal mein Erlebnis erzählen und runzelte dabei die Stirn. Aber ich ſprach mit einem ſolchen Feuer, daß er mich kaum verſtand.„Iſt die Kleine über⸗ geſchnappt?“ fragte er mit ernſter Beſorgnis meine Mutter. Aber plötzlich verſtand er mich. Sein Ge⸗ ſicht hellte ſich auf und er lachte ſchallend. Ich machte große erſtaunte Augen. Mein Vater nahm mich auf die Knie und erklärte mir, daß meine vermeintlichen Prinzeſſinnen und Ritter Schauspieler waren, die, aus irgendwelchem Grunde in ihren Theaterkoſtü⸗ men ins Theater gefahren waren. Ich tat, als ob ich ihm das glaubte und als ob ich mich ganz und gar mit ſo einer einfachen Erklärung zufrieden gäbe. Aber nachts in meinem Gitterbett ließ ich noch einmal alle Ereigniſſe des Abends an mir vorbei ziehen und ich kam zu dem Schluß, daß mein Vater doch nicht wußte, was er behauptete. 5 Das war meine erſte Begegnung mit dem Theater. Einige Jahre ſpäter nahm man mich mit, ein großes, romantiſches Schauspiel zu ſehen, in dasſelbe Haus, wo ich einſtmals meine Märchenfiguren eintreten geſehen hatte. Meine begeiſterte Bewunderung war nur anderer Art, aber nicht weniger ſtark geworden. Ich ſchwor mir im innerſten Herzen zu, daß auch ich einmal dieſer Welt angehören werde, in der man ein ſchöneres Leben lebt und in der die Schäferinnen noch die Könige heiraten dürfen. Dieſen Schwur ſollte ich halten. Aber es kam, wie faſt alles im Leben, durch die unerwartetſten Umſtände. Ein Modewarenhaus wurde für mich die Vorſtufe zum Theater.(Fortſetzung folgt) „„ nur RM. 1,50 25 HANDELS- dp WI Samstag., 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1932 RNTSCHAFTS-Z x- ler Neuen Mannheimer Zeitung Agrar- gegen Exporipolifik Neue unsachliche Angriffe des Reichlandbundes gegen die Exporipoliſik/„Expori isi Volksbefrug“! Trotz verſchiedentlicher Bekundungen der Schick⸗ ſalsverbundenheit und trotz verſchledener ernſthafter Mahnrufe nach einem Intereſſenausgleich zwiſchen Induſtrie und Land wirt ſchaft, hat die Diskuſſion um die handels⸗ und wirtſchafts⸗ politiſche Grundlinie in Deutſchland eine wenig er⸗ freuliche Wendung genommen. Der Reichs lan d⸗ bund hat in dieſer Woche in einer Weiſe gegen den deutſchen Induſtrieexport Stellung genommen, die tief bedauerlich iſt, weil die Art ihrer Beweis⸗ führung derart mit Schlagworten und dem⸗ agogiſchen Behauptungen durchſetzt iſt, daß zu befürchten ſteht, es werde in dieſer für die Na⸗ tion lebenswichtigen Frage nicht mehr um eine ernſthafte wirtſchaftliche Klärung ge⸗ rungen, ſondern nur noch ein Intereſſen⸗ kampf ohnegleichen und ohne Rückſicht auf die Geſamtheit ausgeſochten. Der Reichslandbund behauptet in einer Auslaſ⸗ ſung ſeiner„Grünen Wochenſchau“ nicht mehr und nicht weniger, als daß der In duſtrieexport zu einem erheblichen Teil durch das Elend von Millionen Arbeitsloſen und durch einen ſtändigen Druck auf die ge⸗ ſamte deutſche Lebenshaltung erkauft ſe i. Die bisherige deutſche Exportpolitik werde als ſoziale Rettungstat geprieſen und von gewiſſen Intereſſentenkreiſen als den einzigen Weg neuer Arbeitsbeſchaffung hingeſtellt; dieſe Vorſpiegelung falſcher Tatſachen ſei ein Volks betrug, den zu entlarven die erſte Vorausſetzung ſei, um die deutſche Wirtſchaftspolitik vor weiteren Irrwegen zu be⸗ wahren. Wir wollen die Frage nicht unterſuchen, ob die hier zutage tretende Demagogie größer iſt oder die wirtſchaftliche Unkenntnis. Die Landwirtſchaft be⸗ hauptet, der Export ſchaffe Arbeitsloſigkeit und drücke die Lebenshaltung der breiten Maſſe. Aber iſt denn die Landwirtſchaft oder ein anderer Wirt⸗ ſchaftszweig in der Lage, die für den Export tätigen drei Millionen Menſchen zu beſchäftigen? Eine vollkommene Beſchränkung auf den deutſchen Binnenmarkt würde dieſe gewaltige Zahl von Indu⸗ ſtriearbeitern und Exportangeſtellten dem Heer der Arbeitsloſen zuſchlagen, das ſchon ohnehin infolge der Wirtſchaftskriſe mit ſeinen 5 Millionen Köpfen eine erſchreckende Quote der deutſchen Geſamtbevöl⸗ kerung darſtellt. Wir fragen weiter, kann man ernſt⸗ lich glauben, daß die Lebenshaltung des deut⸗ ſchen Volkes im Durchſchnitt ſteigen und der Abſatz landwirtſchaftlicher Produkte ſich heben würde, wenn das Heer der Arbeitsloſen um 60 v. H. vermehrt wird? Immer wieder muß darauf hingewieſen wer⸗ den, daß die Sanlerung der deutſchen Lan d⸗ wirtſchaft nicht ausſchließlich von der Beſeitigung ausländiſcher Konkurrenz und der Erhöhung des Preisniveaus erwartet werden kann, vielmehr in erſter Linie von der Wiederherſtellung einer breiten und kaufkräſtigen Ab⸗ nehmerſchicht, die heute in der„induſtriellen Reſervearmee“ für die Landwirtſchaft als Käufer in erheblichem Maße ausfällt. Der Reichslandbund hat den Export der deutſchen Eiſeninduſtrie als Anlaß zu ſei⸗ nem Angriff genommen, indem er behauptet, daß von der deutſchen eiſenſchaffenden Induſtrie an die verarbeitende in den letzten ſechs Jahren über eine Milliarde Ausfuhrvergütungen gezahlt worden ſind, daß alſo durch den deutſchen Export eine Belaſtung des Binnenmarktes in dieſem Umfange ſtattgefunden habe. Dieſe Schätzung geht aber, wie der Verein Deut⸗ ſcher Elſen⸗ und Stahlinduſtrleller— im Wegenſatz zum Landbund in ruhigem und fachlichem Tone — darauf erwidert, von dem ſalſchen Gedanken aus, daß es möglich geweſen wäre, in all den Jahren von 1928 bis 1981 die Inlandsverſorgung für die Tonne um 30 4 ———— billiger zu geſtalten, wenn man ſtatt Eiſen deutſcher Er⸗ zeugung ſolches aus den Nachbarländern zollfrei bezogen hätte.„Was du nicht willſt, daß man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu!“ Mit Recht wirſt deshalb die eiſerne Erwiderung die Frage auf, was wohl landwirtſchaftliche Sachverſtändige zu der Annahme ſagen würden, wenn je⸗ mand behaupte, daß man bei zollfreier Einfuhr aus⸗ ländiſchen Getreides in den gleichen Jahren die Ernährung des deutſchen Volkes zum halben Inlandspreiſe hätte ermöglichen können. Es wird von einer Milch⸗ mädchen rechnung geſprochen, bei der überſehen werde, daß der Ausfall einer ſo großen Inlandserzeugung, wie ſie von der deutſchen Landwirtſchaft und der deutſchen Eiſeninduſtrie aufgewieſen werden könne, einen ſo unge⸗ heuren Mangel an Brotgetreide und an Eiſen in der Welt hervorrufen würde, daß bei der großen Nachfrage ſeitens des beutſchen Volkes nach Getreide und Eiſen die ſoge⸗ nannten Weltmarktpreiſe einen ungleich höheren Stand er⸗ reicht haben würden. Auch der Hinweis iſt berechtigt, daß die Lage der deutſchen Eiſeninduſtrie ſchon vor Jahren ſo troſtlos geworden wäre wie jetzt, wenn nicht die Eiſen⸗ ausfuhr größere Beſchäftigungsmöglichkeiten gelaſſen hätte. Die Kaufkraft der Arbeiterſchaft hätte noch mehr ge⸗ litten und die Preiſe für lanswirtſchaſtliche Erzeugniſſe wären auf einen noch tieferen Stand herabgedrückt worden. Die deutſche Rohſtofſarmut zwingt uns zum Außenhandel und es iſt eine Utopie, anzuneh⸗ men, daß wir mit fortſallender Ausfuhr unſere wachſende Arbeitsloſigkeit durch Mehrbeſchäftigung für den nun geſtärkten Binnenmarkt ausgleichen könnten. Aber abgeſehen davon iſt eine aktive Handelsbilanz die einzige Stütze für das Gleichgewicht unſerer Zahlungs bilanz, für die Aufrechterhaltung unſerer Zah⸗ lungsfähigkeit gegenüber dem Ausland. Wir bedauern es außerordentlich, daß der Reichslandbund gerade im gegenwärtigen Augen⸗ blick glaubte wieder einmal mit der Induſtrie die Klingen kreuzen zu müſſen. Wir bedauern das umſo mehr, als die Argumentation des Reichslandbundes ſo wenig ſtichhaltig und darüber hinaus der Vor⸗ wurf, Export ſei Volksbetrug, ſo ungeheuerlich iſt, daß es ſchließlich den verſtändigungsberei⸗ ten Führern der Induſtrie nur immer ſchwerer gemacht wird, ſich mit der Landwirtſchaft über die zukünftige Wirtſchaftspolitik zu einigen. Wir ſind der Anſicht, daß der ganze Streit um die han⸗ dels und agrarpolitiſchen Fragen ſchon viel zu lange von ſolch unſachlicher Kampfes⸗ weiſe beherrſcht wird, daß überhaupt in dieſen Fragen zu viel geredet und zu wenig gehan⸗ delt wird. Die Landwirtſchaft darf doch nicht verkennen, daß auch ihre Struktur ſich geändert hat. Im Ernte⸗ jahr 1928/9 mußte Deutſchland, um ſeinen In⸗ landsbedarf an Getreide zu decken, noch etwa 4 Mil⸗ lionen Tonnen Getreide aus dem Aus⸗ lande beziehen. Für das gegenwärtige Erntefahr hat eine ſoeben vorgenommene Zu⸗ ſammenſtellung der deutſchen Getreidehilanz dagegen ergeben, daß Deutſchland in dieſem Jahre aus ſeiner eigenen Ernte ſeinen Bedarf decken kann und darüber hinaus ſogar noch einen recht beträchtlichen Ueberſchuß haben wird. Die deutſche Eandwirtſchaft betrachtet dies als einen Erfolg. Sie ſpricht von der Unabhängig ⸗ keit Deutſchlands in Bezug auf Brotgetreide, ver⸗ gißt aber dabei, daß dieſes Ergebnis zu einem ſehr großen Teil auf den kataſtrophalen Konſum⸗ rückgang zurückzuführen iſt, der ſich in den letz⸗ ten vier Jahren geltend gemacht und den deutſchen Getreidebedarf gegenüber 1928/29 um rund 2 Millio⸗ nen Tonnen verringert hat. Die durch ſyſtematiſche Getreideſubventionen, deren zahlenmäßige Höhe die der vom Reichslandbund angezogenen Aus⸗ fuhrrückvergütung der Eiſeninduſtrie nicht nur nicht nachſteht, ſondern wahrſcheinlich noch übertrifft, die durch dieſe Subventionierung erzielte Produk⸗ tionsausweitung im deutſchen Getreidebau um etwas über 2 Millionen Tonnen drückt heute Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktlen und Austendszenleſhen in Pr. ſo ſtark auf den deutſchen Binnenmarkt, daß man ſchon nicht mehr in der Lage iſt, ohne kräf⸗ tige Marktſtützung Preiſe zu erhalten, die dem Aufwande des getreidebauenden Landwirtes entſprechen, geſchweige denn ihm einen Verdienſt laſſen. Heute drückt nicht mehr das durch Zölle ab⸗ zuhaltende ausländiſche Dumping auf den deutſchen Markt, ſondern ein zu großes eigenes Angebot.. Damit tritt aber für die deutſche Getreidewirt⸗ ſchaft die Zollpolitik völlig in den Hintergrund. Angeſichts der eigenen Produktionsausweitung und angeſichts des Angebotsdruckes auf dem Weltmarkt wird man weder beim Getreide noch bei vielen an⸗ deren Agrarprodukten auf die Dauer den Preis durch Zölle oder Kontingente halten können. Wir haben das an dem Beiſpiel der Butter in Deutſchland erſt vor kurzem erlebt. Der Konſu m, der die erhöhten Koſten nicht mehr Sonntags-Ausgabe Nr. 589 tragen kann, wandert ab und der Umſatz geht zurück, oft ſo ſtark, daß ſich der Produzent noch ſchlechter zu ſtehen kommt als zuvor. Nur eine erſtarkende Kaufkraft kann der Induſtrie ſowohl wie der Landwirtſchaft zur Ge⸗ ſundung verhelfen. Das hat auch ein prominenter Führer der Landwirtſchaft, Schlange Schönin⸗ gen, einmal geſagt, der, allerdings ſcheinbar ſehr ſubjektiv der Ueberzeugung Ausdruck verlieh:„Es gibt überhaupt keinen Berufsſtand in Deutſchland, der die Autarkie ſo ſcharf ablehnen müßte und der ein ſolches Intereſſe an einer geſunden In⸗ duſtrieausfuhr hat, wie die Landwirtſchaft.“ In anderen Kreiſen des Landbundes iſt man an⸗ ſcheinend noch ſehr weit von dieſer Einſicht entfernt. Vom Standpunkte der Allgemeinheit aus geſehen, iſt deshalb zu ſagen, daß es nun endlich an der Zeit iſt, daß man ſich auf den realen Grundlagen findet und nicht mit Schlagworten über den wahren Sachver⸗ halt hinweggleitet. Induſtrie und Landwirt⸗ ſchaft müſſen ſich finden, denn auf die Dauer muß eine unentwegte Gegnerſchaft zwiſchen beiden Wirtſchaftsgruppen nur zum Schaden der Geſamtheit ausſchlagen. Kurt Ehmer. Krediſgewährungsgrenzen der Großbanken Die Berliner Induſtrie⸗ und Handels ⸗ kammer befaßt ſich in ihrem Jahresbericht für 1932 mit der bekannten Rekonſtruktion der deutſchen Groß⸗ banken. Die Organiſation betont ausdrücklich, daß Siche⸗ rungen dafür getroffen ſeien, daß die Eingriffe des Reiches ebenſo wie die Beteiligung der Golddis⸗ kont⸗Bank ſpäter wieder rückgängig gemacht wer⸗ den können. Des weiteren wird unterſucht, in welchem Ausmaß ſich die Inſtitute an der Ankurbelung der Wirt⸗ ſchaft durch eine liberale Kreditpolitik beteiligen können. Die Handelskammer kommt hierbei zu folgendem Ergebnis: Die ſtarke Schrumpfung auf der Güterſeite der Wirt⸗ ſchaft und die ſeit Jahresfriſt eingetretenen Preisrückgänge im Verein mit der ſtarken Verminderung aller Produk⸗ tions⸗ und Umſatzmengen hätten, für ſich betrachtet, eine erhebliche Senkung des Kreditbedarfs zur Folge haben müſſen. Wenn die Bankbilanzen von einer ſolchen nichts erkennen laſſen, ſo ergibt ſich daraus, daß ſich der innere Status der Banken im Jahre 1032 noch ſehr wenig verändert hat, und daß die Bereinigung ihrer Engagements nur ſehr langſam fortſchreitet. Die Banken können ihre Aufgabe, die Wirtſchaft nicht neuem Kredit zu verſorgen, nur in dem Maße erfüllen, wie eine Auftauung der alten Debitoren gelingt und wie ihnen neue Fremd mittel zufließen. In beiden Richtungen konnten erſt ſehr geringfügige Fortſchritte er⸗ zielt werden. Das gilt auch für die Einlagenentwicklung. Nach der Bilanzkonſtruktion hatten die Berliner Groß⸗ banken zunächſt ein Anwachſen der Kreditoren zu verzeich⸗ nen, das aber ſeit Juni wieder von einer rückläufigen Be⸗ wegung abgelöſt wurde. Völlig entgegen der beim normalen Konjunkturablauf üblichen Geſtal⸗ tung der Dinge haben ſich in der Kriſenperiode weder große Beträge beſchäftigungsloſer Gel⸗ der bei den Banken angeſammelt, noch hre außenſtehenden Kredite ſich entſprechend dem geringen Grade der wirtſchaftlichen Tätigkelt vermindert. Damit ſind dem Beſtreben der Banken, durch eine liberalere Kreditpolitik zur Kriſen⸗ überwindung beizutragen, Grenzen gezogen. Als Folge der allgemeinen Wirtſchaftskriſe und der be⸗ ſonderen in- und ausländiſchen Vertrauenskriſe iſt den Banken eine bisher noch nicht reſtlos überwundene Be⸗ engung ihrer Bewegungsfreiheit verblieben. So be⸗ grenzt alſo die Möglichkeiten einer geſunden Wiederaus⸗ weitung der Kreditgewährung einſtweilen ſind, bleibt doch feſtzuſtellen, daß die unmittelbaren Auswir⸗ kungen der Kreditkriſe des Vorjahres überwunden ſind. Die Umwandlung von Bankgut⸗ haben in Hamſtergeld hat endlich aufgehört und der Gel d⸗ ſtrom wieder die umgekehrte Richtung eingeſchla⸗ gen. In ihrer Geſamtheit hat die deutſche Kreditwirtſchaft nach ſchwerſten Erſchſttterungen wieder in eine normalere Verfaſſung zurückkehren können, wenn auch noch manche Fragen der Löſung harren. Ebenſo wie die Großbanken haben auch alle übrigen am Bank⸗ und Kreditgeſchäft beteiligten Inſtitute, vor allem auch die öffentlich⸗ rechtlichen Banken und Sparkaſſen unter den Nachwirkungen der Kreditkriſe des Jahres 1931 wie unter den allgemeinen Wirkungen der verſchärften Wirtſchaftskriſe und der durch ſie verurſachten 9 8 del Stücke-Notlsrungen in Mark e Stück 5.35 79.75 Wanderer Werke 61 75 61. Verluſte ſchwer zu leiden gehabt. Wie wenig auch das Privatbankgewerbe von der Kriſe verſchont blieb und welche Lücken hier geriſſen wurden, ergibt ſich u. a. aus der Tatſache, daß die Mitgliederzahl der Intereſſen⸗ gemeinſchaft der Berliner Privatbankiers von 244 auf 209 zurückging. Reichsbank am Medio — Berlin, 17. Dezember.(Eig. Dr.) Nach dem Aus⸗ weis der Reichsbank vom 15. Dezember hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die geſamte Kapr⸗ talanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ bards und Effekten um 57,6 auf 3 157,00 Mill. 4 ver ⸗ ringert. Im einzel zen haben die Beſtände an Han⸗ delswechſeln und Schecks um 81,4 auf 2 606,7 Mill./ abgenommen, die Beſtände an Reichsſchatz⸗ wechſeln um 14,3 auf 43,4 Mill.& und die Lombarsd⸗ beſtände um 9,3 auf 110,4 Mill. 4 zugenommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 34,2 Mill.„ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs banknoten um 38,5 auf 3 400,4 Mill./ ver⸗ ringert, derſenige an Renten bankſcheinen um 4,3 auf 400,8 Mill.„ erhöht. Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 26.2 Mill.„ ermäßigt. Die fremden Gelder zeigen mit 354,0 Mill./ eine Zunahme um 1,3 Mill. M. Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 1,9 auf 916,1 Mill. 4 ver⸗ ringert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 5,5 auf 798,5 Mill./ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen dagegen um 3,6 auf 117,8 Mill,/ zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungs⸗ fähige Deyfſen betrug am 15. Dezember 26,9 v. H. gegen 26,7 v. H. am Ende der Vorwoche. 5 Gebr. Junghans.-G. Vor Preisabreden Stuttgart, 17. Dezör.(Eig. Tel.) In der heutigen G. V. wurde zur Geſchäftslage ausgeführt, daß durch die Abſatzſchrumpfung auch die Preispolitik der deutſchen Uhreninduſtrie außerordentlich beeinträch⸗ tigt worden ſei, ſodaß auch heute die Geſellſchaft die ſeit⸗ herigen Produktionskoſten nicht mehr auf einem rentablen Niveau halten kann. Die Anpaſſung der Handlungs⸗ unkoſten an den geſunkenen Umſatz ſei jetzt mit Erfolg durchgeführt worden. Auf der anderen Seite ſeien erſolg⸗ verſprechende Beſtrebungen über eine Preis ⸗ vereinbarung im Gange. Man dürfe hoffen, daß im nächſten Jahr ein weſentlich günſtigeres Ergebnis vorgelegt werde. Die Liguldität ſei durchaus günſtig. Schwebenden Schulden von 5,4 Mill./ ſtünden liquide Aktiven von 6,2 Mill.„/ gegenüber. Die Verwaltungs⸗ anträge wurden einſtimmig genehmigt. (Q Engelhardt Brauerei AG., Berlin.— 5(8) v. H. Divibende.(Eig. Tel.) Der GV. am 28. Januar wird aus 845 000(1,266) Mill. 4 Reingewinn für 1931⸗32 eine Di⸗ vidende von 5(8) v. H. vorgeſchlagen. Die Geſamt⸗ abſchreibungen betragen 2,81(2,04) Mill. I. Die Abſatz⸗ entwicklung im laufenden Jahr hat ſich verhältnismäßig günſtig angelaſſen. Ueber die Neuwahl des AR., aus dem bekanntlich kürzlich der Vorſitzende Banköfrektor Boden⸗ heimer von der Dresdner Bank ausgeſchieden iſt, iſt noch nicht geſprochen worden. 18. 17. 16. 17. 1s 17 Frelverkehrs- Kurse elbmühle Papier 64.— 64.65 Markt⸗ u. KU 5 1 Guill. 1 55.— A 0 1199 11 15 We e 116,0 114.0 Weſersb. J. Habk ... 2 ord Motoren——.— Mapimil⸗Hüne 0 est,, Eiſeen 3 e Mannheimer Effektenbörse n gebnder... 112. Berliner görse alter,... 0 725 Mach Web. ind. mee Genen,. 5. Bufenban ee:———— ö 18. 17. 1 Industrie- Aktien. 5 85 5 7 1 5 16. 17 2 da Zittau 10.0 1025, Wiſſener Metall.———„ Heutſche Petr. Dortm. Ritterbr.„9 87, Fudwigsh. Walz.— g 5 O40)(%%%%VCCòV( 8% Bad. St.-M. 7 76.— 76..-G. f. Seilind..—— Bad. tom. Gb. 70,— 70, % Ibafen Stadt 5, % Mhm. Gold, 62.59 62,— % Farben Bd. 20 95.— 94.— Daimler⸗Benz.. 19,25 19,25 Deutſche Linol.. 44.— 42.— Enzin er Union 72.50 72 8 CTucher Brauerei.—, Moenus St. A. 20.— 21. 5 „Nd, Hypfde.75 81.1 10% Grkr. M. Bel. 98.— 98. Werger 8 12 9 5 5% Bad. Roblen———.— g f. n db 84.— 84. 18%„„. 140.0 140.0. Rein. Gebh. K Sch. 50,50 50,30] 5% Grer Mü. K.———.— Badiſche Vank, 92.— 92, b N 29, 30.65 Rheinelektra B. A. 82.— 82.— 5% Roggenwert.—.——.— Konſerven Braun 15,— 15,— Maunh. Gummi—.—. Pfälz. Mühlenw.——. Durlacher Hel.. 48,— 45.— Poril. Zem. Held. 46,.— 48.— Judwigeh. A. Br. 48.— 48. Tätz. pott. B. 35.— 68. ypoth. Bk. 73.— 78.— W 75, 75.— ſalz. Preßdeſe.—.——,— Rh. Elektr..⸗G. 89,— 89.„ Narſtadt 38.50 59 1 F e 5.50—.— C Sbenulche Albert 3625 80.50 StemeneflHalalf 1280—.— 4% esc. 1048 1955 Eichbaum Werget 45.— 45.— Südd. Zucker.. 150,0 150.0 Cbade.., Südd. Rao% oldrente 8. 8 85 Kleinlein ödibg.—.——.— Salzw. Heilbronn 1780 178.5 i Verein diſch. Delf. 83.— 83.— Daimler.... 19.— 19 10 Tricot Beſtaheim—— 4%, cond. Rente 0,30.30 Wayß e Freita 8 * 2 Bab. Affekuranz. 28.— 26.— Mannb. Berſich. Frankfurter Sörse . Dt. Linoleum.. 44.25 48,75 Ver. Uitramarm 88. 40%„ unif. Anl.—— 375 Festverzinsliche Werte Bank- Aktien Dresd. Schheüßr. 35* Begtß Wlanch. El.—.—.75 4%, 0.80 3,75 D. Werid.(Gold) 99,75 92.45 Allg, D. Credit, 63.— 62,80 e 2150 2150 Vogt e Häffner 28.— 26.25 4700 19 r-Los 10.75 11.25 —.— 16.— 0 5 39 2 0 N 9. Str. 16.25—, . e 78 62— Senf f. gran: 70.. Toäed.e wibin. If. 10 bei Seb.. 180 1880 4 dz asl 50 820 4% D. Schaßanw..——,— Barmer Bankver.—,——— 4 fkreit 75.65% 1 5 0( ö ohne 6. 5 erl. Handelsgeſ. 88,— 80. e 60 21 4% Sande 10 36678 545 Com. u. Prlvatg. 5350 58.50 F e 1 0 d 33— S eee e e linger Mu 19.50 19,50 aldhof 47.— 46,25 1 55 debe, n%. Daune disc„ Eitlinger Spinn. 45.— e ne“ 52 50 52.50 Tanspoft- Aktien 9 1 2, Deutſchedisconts 78.— 78,— 2% Ludwigs. 28 56,88 58.2. 5 109 1 805 nh Us 2 8 8 deen 69,— 80.— 2 1D 1 Stemensc Halske 1 9 2 63. J G. Jarben.„ 88,25 88.85 Montan-Aktlen Südd. Eiſendahn———,— Stſch.⸗ Atlant.⸗T. 08.5 105,0 Kapla Porzenan 15.0 15,80 1 12. 1225 L. beser Beni 2070 2808 e 95.— 85. 5 ie San e. Sg Salate Get. 4000 5% arne e die Stele Sten 5 1 et N 2 ein„. 8 5 155 5 N e N**„ 33 oh 2 Mum 15923.5 675 Dresdner Bank. 61.75 61.75 Felt. Guilleaume 55.——.— Eſchweil. Vergw. 190.0 190. 5 8 80 8088 19.35 17.75 Deutſche Kabeltd. 3 32.6 Aköcknerwerke. 4,75 48.2. 5 hr— 82% Pfälz. Hub. 21.——— Frankf. Vant.. 83 50 83 80 Gelſenk. Zergw. 50,78 81,75 8. Südamerika. 31,75 32.50 Deutſche Linol. 43,25 48,— C. H. Knorr. 1 5 12 7951 5% Mhein. Dyp 24.——. Frankf. Hyp.⸗Bk. 68,— 67 25 Geſfürel.. 13.75 72,50 Hardener Bergw. 68,.— 8. Hanſa Diſchiff. 24 50 24,50 Diſche Steinzeug 75.50—.— Kollmar& Jourd. 31.——.— Südd. 5 5. 8% Süd Feſtwb..—. Oeſt. Cred.-Anft. go 9 40 Hein kd. 33.4.5% Jiſe Ben. St a.—— Nordd. nd. 19.— 183, Deutsc. Eisens. 2180 2475 Jelſch Fer. We 145 16. 5 älz. Hop.⸗ Bk. 68— 68. „M. adg. 70.28 70 28 Pf. 1 75 25 Reichsbark 1310 dihein. Hyp.⸗Bk. 8 8% nit-.- Don. 77, 180, . 0 9 74.50 74 „Gd. 70. 88 g 8: 0 1 56 Wiener Bankver. 180.40 8 us! e, WI 0 Fefe r 6450 e men dete en e 44,8% Pfalz. Big..45 670 Antanz.. dus—.— 8% de. B. Sia. 275 82,50 Mannb. VerlG. e, 1.9 25, Transport-Aktien i 9 5 94615 1 0 5 17 1 55 18,— 8 1 d e Heidelb. Straßend 77 f 255g e 4 80 64— 15 Hagen 1880 185 „bein. Sig..15 85» Schaniungckiſens-— Süd Sia. 6 60 688.7 8 üdd. Eiſenbabn 92.— 32,.— 5 8 5— Henninger St. K. 71.50 72 E 11 5(München 210,0 2070 Mainkraftwerke. 54.— 35.— Mainzer Brauer. 77.— 75,75 Metallg. Frankf. 33,75 38 75 Diſch. Ablöſgſch. 1 58,.— 56,30 A Schöfferg. Bindg. 1460 13% FJ. G. 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Dalmler Motoren 19.18 19,1 Dres. Schnellpr. 22.— 21,50 Kölitzer Kunſtled.——.— S Meiall a Seal. 90 n' f. Brauerei. 70.15 70,75 Dilekopwerke Hanf i. Düſſelderf Eiſenh———.— Kuyſſhäuſer Hütte—— Dynamit Truſt 1 Dyckerhoff& Wid 18,.— 18.— Dorim. Aetienbr.———. 1 Dortm. Unionbr.——. Laurahütte 72.35 Elfte dlchken. r. Licht u. K 94.— 5 Engelhardt 1 105 Enzinger Union 55 Eſchw. Bergwerk Fahld. eit& cg. Di. Aſlatiſche Bk. 185,0 175.0 Deulſche Disconto /5.— 75.— Dtſch. Ueberſee Bk. 46.75 27.— Meiningerypbk. 67.50 68 25 525— Salzw. Heilbr.. 180% ö„ Credi 3 ee a 50 400 20 1* Alia 5 5 2. Verl 88d Adler een: 8 1 ehe& Co., Geiling& Co..—.——.— Miag⸗ Mühlen Accumulatoren 8 T.—Gelſenk. Bergwk. 80.— 51,75 Mimoſa f u e.„„„ 25 8% Gentchow& Co.—.——,— Mix& Gene 40.— 40.— Mühlheim 85.— 5 Goedhardt Gebr. 75. Gritzner Maſch. 29.85 Gebr. Großmann—— 9 0 Polyphon. Bayr. Spiegelglas——.— 1 8 b F. Beuberg 8975 8029 Grun e Kißuger.——— n ergmann Elekt. 20.75 20,75 Gruſch vin Testil 69.— 69.50 Abelnſeldengtraff Seriin Gubener 114.0, Guano⸗ Werke—.— 2850 Rhein. Braunk. Hann. Egeſt———.— Rheinſial dolle. 1280 127% arten Er r. Ten d. Gch) geg ee Holen. Bell. 5788 88.— Schbern Satget Holzmann, Phll. 57.98 58, Concord. Spinn 19.50 19,85 Schuckert 4 CTonti⸗Gummt 115,5 116,0 10 ut e Bergbau,„ 131.0 1320 Schultheiß Conti Linoleum—.——.— 5 5 See 16 8 5 Gebr. Körling,———.— Sbensta Kronprinz Met. Transradio * 2 4 Co. 1135 112,2 G. reh„ 112 14.0 U Linde'sEismaſch. 72.65 73,25 79,15 Carl Lindſtröm Lingel Schuhſabr. 28.— 28.— . 100,0 Lüdenſcheid Met.—.— 18,50 Ver. Nane anne, 8 Mans Akt. 23.75 28.7% Bo beiind. J. C. 58 85 88.55 Mefch n üer. 8 8 415 85 1 5 0 72387 Mez Sahne Gerresheim. Glas 41.78 42.75 Niederlauſ. Koh Geſ. f. elektr. Unt. 775 73,50 Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Kotsw. —Goldſchmidi. Th. 28.75 28,28 Orenſt.& Koppel 39.25 89,28 Abein Chamotte alleſche Maſch.—.—. Aheln. 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Herbe emafch 24s 88 5 Fei erliner Maſch. 34.75 85.— Oberſchl. Koksw. 44 75,— 75.50 Braunk. u. Brik. 145.5—,— Orenſteln& Kopp 37.— 15 N 7„ bbönig Bergbau 36,15 37,.— — — — 70 1 1 .= Bremer Woll⸗ſtä. 40 53 15 Buderus Eiſenw. 45,.— 45,85 Nie 50.— 49.50 Buderus Elfenw. 45.— 45.45 Hedwigshütte.,. Rütgerswerte„ 43,78 48.75 Sharlott. Waſſer 78.— 78.50 Abein lettre 90 0 1 1 ue 1557 188 Hivert Hasch. 2. 88778 Sachſenwerk.. 32.— 3880 Cone n. 1192 118 Ab. Wen Cleke 9050 9020 e e e 8& Auff.—.— 1250 Sanin 7 90 0 225 Continentaledin. 37.25—,— Rlligerswerke. 43.15 43.75 . diuſchbeng Leder. e Schl Cl u 34h 28 0 5 Dauner ins,: 108 10.25 Salpdegurnd neu uz 360 Chem. Brockhues—.— 8 hoeſch Eſſen. 5428 88.85 Laß 12 1107 8 2 15 1005 S 90.80— 1720 1710 Deutſche Erdl. 8— 85,15 Schubert Salzer 1705 — 29 15 Deutſche Kabelw. 33.— 32,35 Schuckert& Co. 78.50 8950 .5 Deutſche Linol.. 44— 44 50 Saen e 98.— 3 Deuiſcher Eiſenh. 21.85 22,25 Siemens Kbals 578 2 Dorim. Unton.⸗B 180,0„ Stöhr, Kammg. 7.— 3 Stolberger Zin 1 Eintracht Braunk. 143,2 147.2 Südd. Zucker.. 57. A Elektrizitäts-. Svenska Tändſt.„ .55 El. Licht u. Kraft 93.19 93,5. 5 —— T Enuelh. Brauerei 100,0 100, Thür. Gass 8 J. G. Farben.. 94,85 95,50 Leonhard Tietz 40.— 39,50 Feldmühle Pap. 64.— 64/ Ber. Stohlwerke 34.85 36,65 Felten& Guill. 55.— 55,2, Vogel Telegr. elſenk. Bergwk.„ GBeſteregeln Alkali 116,7—— Geſfürel 78.50 73,25 Zeuſtoff⸗Werein.— 385 Goldſchmidt To. 29.25 Zellſtoſf Waldhof„4725 46,85 2 Hamba. Elek. 104.0 108,0 b elekir Werte 60. 9. Bergbau.75 87, Sant für 1 5„30 5 boeſch Köln:„.7 58.2 Reichsbank 5 Holzmann Ph.. 57.50 57,6 A. G. für Verkehr 43.75 44. Hotelbetriebsgeſ. 7, Allgem. Lokalb. 1275 1375 Jiſe vergban.. 1300 Cauada⸗ A 5 lſe Genußſch. 98.— 99, D. Reichsbahn B. 92.85 92, dn f Lal gemieden 3 Hamburg Süd d. 5 2 n emie..(6,, Hambur, 899 5 81,25 81 50 Kalt Aſchersleben.— 5 0 22 Abcner Werke. 48,— 46 65 No deutſch. N Co, 113,7 11% Otani Minen 9. Lahmener& Dementſprechend haben ſich diene 5 für Samstag, 17. Dez./ Sonntag, 18. Dez. 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 19. Seite/ Nummer 589 Wirischaflsfrieden— die Vorbedingung für einen Wiederaulsfieg Eine Weihnachisboischafi der Berliner Handelskammer Wie alljährlich benutzt auch diesmal die Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer die Jahres⸗ wende dazu, um an den Geſchehniſſen des verfloſſenen Jah⸗ res Kritik zu üben und einen Ausblick in die Zukunft zu werfen. In der klaren Erkenntnis, daß das Schickfal Deutſchlands nur einen Ausſchnitt aus der Weltwirtſchaft darſtellt, bemüht ſich die Organiſation der Berliner Kauf⸗ mannſchaft jeden Faden aufzunehmen, der zu den näheren und weiteren Nachbarn Deutſchlands führt. Wie eine Weihnachts botſchaft klingt aus ihrem Bericht der Wunſch nach wirtſchaftlichem Frieden, der allein die Grundlage für jeden Wiederaufſtieg in Deutſchland und bei den anderen Völkern ſein kann. Auf dem Weltmarkt hielt der Wirtſchaftskrieg, ſo führt die Handelskammer aus, in verſchärfter Stärke an, und eine internationale Kriſenbekämpfung konnte lediglich in der vorläufigen Regelung der Reparationsfrage und dem Plan einer baldigen Weltwirtſchafts⸗ konferenz angebahnt werden. Auf dem Binnenmarkt wurde die deutſche Wirtſchaft durch eine Zuſam⸗ menballung ſchwerwiegendſter politiſcher Ereig⸗ niſſe einer dauernden Beunruhigung ausgeſetzt. Trotz dieſer ungünstigen Entwicklung im Jahre 1932 iſt an ſeinem Ende die Proguoſe für die Zukunft günſtiger als im Vorjahr. Erſtmals ſeit mehreren Jahren des Abſtiegs und zuneh⸗ mender Hoſſnungsloſigkeit wurde der Welt durch einen Tendenzumſchwung die Möglichkeit einer Kri⸗ ſenwende und einer Wiedererweckung des Optimismus ſichtbar vor Augen geführt. Die international und in Deutſchland zu beobachtende Konjunkturlage rechtſertigt die Vermutung, daß am Ende des Jahres 1932 auf dem konjunkturell umfangreich! bereinigten Boden ein Kri⸗ ſentieſpunkt bereits erreicht und teilweiſe ſogar überſchritten worden iſt. Vom Standpunkt der Weltwirt⸗ ſchaft aus betrachtet, muß für die Beurteilung der weiteren Konjunkturentwicklung von der Lage an den Rohſtoff⸗ märkten ausgegangen werden, denn die alte Konjunktur⸗ regel des Beginns des Kriſenausbruches und der Kriſen⸗ wende bei den Rohſtoffen dürfte auch in dieſer Wirtſchafts⸗ kriſe wieder ihre Beſtätigung finden. Die Geſamtlage an den Weltrohſtoffmärkten zeigt, daß ödte Anſammlung der Beſtände in der—4jährigen Kriſen⸗ periode zu ſo erheblicher Vorratshaltung ge⸗ führt hat, daß auch von einer anhaltend belebten Weltwirt⸗ ſchaft zunächſt mehr mengenmäßig ein Abban der Beſtände, als preismäßig ein Anziehen der Markt⸗ notierungen erwartet werden kann. Die Rohſtofferzeuger mögen für ihre Preispolitik die ſchwerwiegende Entſcheidung treſſen, ob ſie den Abbau der Beſtände durch Befriedigung des Be⸗ darfs zu ſtetigen Prelſen oder die Wieder gewinnung rentabler Erzeugungspreif neue Produktion durch Preisſteige rung mittels Zurückhaltung der Zutei ung vorziehen ſollen. Ein geſunder Mittelweg zwiſchen beiden Möglichkeiten und die Aufrechterholtung der jetzigen Erzeugungsbeſchrän⸗ kungen dürfte für die Erreichung einer nachhaltigen Welt⸗ wirtſchaſtsbelebung der richtige Weg sein. Im Geſamtdurchſchnitt der Weltproouktion zeigte ſich im September ein Anſtleg auf 70,7(1928= 100), dem im Oktober elne weitere geringe Erhöhung geſolgt iſt. Der bedeutenſte Anteil entfällt auf die Textil ⸗ produktion, die im September faſt den Umfang von 1928 wieder erreichte. Nimmt man zu dieſen Wahrneh⸗ mungen noch die verſtärkte Verflüſſigung des Geld⸗ und Kapltalmarktes, ſowie den Auf⸗ ſchwung an den Aktlen⸗ und Renten märkten hinzu, ſo ergibt ſich für die zweite Jahreshälfte 1932 eine deutlich bemerkbar werdende Erholung, die auch in den ſaiſonmäßig bedingt ſchlechteren Monaten am Jahres⸗ ende ein Stagnieren, anſtatt einer Verminderung des Ge⸗ ſchäftes aufweiſt. Selbſt bei ſehr vorſichtiger Einſchätzung der Lage muß feſtgeſtellt werden, daß die ſteil fallende Kurve wirtſchaftlichen Abſtiegs in 1932 in eine Horizontale stetiger Wirtſchaftsentwicklung übergegangen iſt, von der aus ſchon die erſten ſchwachen Anzeichen den ſpäte⸗ ren Aufſtieg ankündigen. In Deutſchland hat die Belebung, unterſt“ it ducch das Wirtſchaftsprogramm der Regierung, zeitlich erſt ſpäter eingeſetzt. Für eine nachhaltige Beſſerung bedarf es noch der Aufhebung zohlreicher Hin⸗ derniſſe, die bei uns wie im Ausland einer ſtärkeren und dauernden Konjunkturbelebung im Wege ſtehen. Für Deutſchland iſt die politiſche Ruhe im Innern die Voragusſetzung für eine weitere Konſolidierung. Das Jahr 1933 muß von allen Maßnahmen freigehalten wer⸗ den, die die Hauptſtütze einer dauernden Wirtſchafts⸗ erholung, den deutſchen Export, ſchädigen würden. Die Verbundenheit Deutſchlands mit der Weltwirtſchalt erſordert von den ausländiſchen Gläubigern die Einſicht, daß die Problem des deutſchen Kapitalbedarfs nicht als Hemmſchuß für die internationale Wirtſchaftsentwick⸗ lung ungelöſt bleiben darf. Dies betrifft vor allem die ſtlllgelegten Beträge, deren Umwandlung in langfriſtige Anlagen bei elner gewiſſen Ausleſe der deut⸗ ſchen Schuldner das dringendſte Erfordernis der nächſten Zeit bedeutet. Zu den internationalen Aufgaben einer Bereinigung der Weltwirtſchaft von Störungsmomenten wird auch die Wieder zuführung von ausreichendem Ka⸗ pltal an die deutſche Wirtſchaft gehören, damit die Kaufkraft Deutſchlands für die Beſſerung der Welt⸗ wirtſchaftsloge entſprechend ausgenutzt werden kann. Der für die deutſche Wirtſchaft annehmbarſte Weg hierzu wäre die Schaffung zufätzlicher Ausſuhrmöglichkeiten durch Mil⸗ derung oder Beſeitigung der jetzigen unerträglichen Zoll mauern.. 5 Die wichtigſten Aufgaben, die der Löſung ſeitens der Regierungen der beteiligten Länder der Welt harren, liegen aber auf dem Gebiete der Entſpannung der Weltwirtſchaft von den unnatürlichen Bindungen ſinanzpolitiſcher und handelspolitiſcher Art. Bevor nicht der Kampf um das Gold, um die Feſthaltung der Deviſen, um Goldſtandard oder Papierwährung und um Schußzölle oder freien Han⸗ del eine Entſcheidung erfahren hat, wird eine nachhaltige Wirtſchaftsbelebung nicht eintreten können, da ihr der not⸗ wendige Boden fehlt. g Als wichtigſte Aufgabe der internationalen Verſtändi⸗ gung bleibt deshalb die Rückkehr der vom Goldſtandard abgewichenen Länder zur Goldwährung, die Stablli⸗ ſierung der zurzeit labilen Währungen und eine Ver⸗ hinderung des Goldkrlieges durch die Gold⸗ abzugspolitik der Goldhortungsländer. Eine ſolche Ent⸗ wicklung wird aber erſt Platz greifen können, wenn das Problem der europäiſchen politiſchen Verſchuldung gegen⸗ über den USA. eine befriedigende Löſung gefunden hat, da vorher eine Stabiliſierung des engliſchen Pfundes weder beabſichtigt noch möglich ſein dürfte. Alle dieſe Fragen harren ihrer Erledigung durch die Weltwirtſchafts konferenz. Für ihre Abhaltung iſt die Zeit günſtiger denn je. Nie war der pſychologiſche Zeitpunkt für internationale Kriſenbekämpfung beſſer als jetzt. Die Konferenz müßte ſo zeitig einberufen werden, daß ihr Ergebnis möglichſt vor Beginn des ſaiſonmäßigen Anſtiegs vorliegt und damit einen beſonders günſtigen Boden für die Ausführung findet. Das Jahr 1933 wird ſomit erweiſen müſſen, ob die Regierungen der unter der Wirtſchaftskriſe leidenden Völker ſich der Aufgabe gewachſen zeigen, die ihnen die weltwirtſchaftliche Entwicklung des Jahres 1932 diktiert, der Herbeiführung des Friedens in der Weltwirtſchaft als der unerläßlichen Vorbedingung für eine nachhaltige Wen⸗ dung zum Beſſern. Befesfigſe Effekfenbörsen Der gestrige Abgabendruck in Spezilalwerien hai aufgehört/ Deckungen und Rückkäufe der Spekulaſion/ Schluß ruhiger, aber noch—3 WH. über Anfang Mannheim ſtill Am Wochenſchluß war die Börſe geſchäfts los, die Kurſe auf dem geſtrigen ermäßigten Schlußniveau ungefähr gehalten. Farben notlerten 95,1. Etwas ſchwächer lagen Linoleum und Waldhol. Am Bankenmarkt waren die Aktien der Pfälziſchen Hypothekenbank höher geſucht. Ver⸗ ſicherungswerte unverändert. Renten gleichfalls ſtill und behauptet. Altbeſitz zog auf 58½ an. Frankfurt feſt Die Wochenſchlußbörſe war nach einem ruhigen und un⸗ heitlichen Beginn im Verlaufe kräftig erholt. Das in den geſtern geöͤrücken Spezlalwerten wie Farben, Aku und AE herauskommende geringe Angebot, wirkte be⸗ ruhigend. Auch ging von der ſeit Tagen ſeſten Haltung der deutſchen Werte an den Auslandsbörſen Anregung aus. Da auch für heute wleder kleine Kauſorders vorlagen ſchritt die Kuliſſe zu Rückdeckungen, ſo daß bei für einen Samstag relativ lebhaften Umſätzen Furchſchnittlich Erhöhungen von 1 v. H. zu verzeichnen waren. Das Haupt⸗ intereſſe konzentrierte ſich wieder auf den Markt für Bergwerkswerte, wo Gelſenkirchen mit plus 2,50 v. H. am ſtärkſten beachtet waren. Am Elektromarkt er⸗ öffneten A E G mit 29,25 v. H. gut behauptet, ſpäter zogen ſie auf 30,50 v. H. an. Der Rentenmarkt lag ſehr ruhig. Reichsaltbeſitz gaben 4 v. H. nach, ſpätere Reichsſchulöbuchſorderungen waren behauptet. Von Induſtrieobligattonen gewannen Stahlvereinsbonds 7 v. H. Gold⸗ und Liquidationspſand⸗ briefe nur wenig verändert, die Abweichungen nach beiden Seiten betrugen etwa 4— 7 v. H. Kommunalobligationen meiſt noch geſucht und 7 bis 1 v. H. ſeſter. Im Ver⸗ laufe wurde das Geſchäft ſehr ſtill, nur in Montanwerten fanden noch einige Umſätze zu— 4 v. H. über den An⸗ fangsnotierungen ſtatt. Im übrigen waren die Kurſe gut behauptet. Sehr feſt tendierten Rhein. Braunkohle mit plus 9 v.., fachliche Motive für dieſe Steigerung waren aber nicht zu erfahren. Tagesgeld war leicht. Der Satz liegt zu 2 75 v. H. unverändert. Berlin lebhaft und feſt Auch für einen Samstag war das Geſchäft zu Be⸗ ginn der beptigen Börſt außerordentlich gering. Man hatte im Vormittagsverkehr und auch noch an der Vor⸗ börſe eher ſchwächere Kurſe genannt im Zuſammenhang mit den Beſtrebungen, den Reichstag noch vor Weihnachten einzuberufen. Dem ſchwächeren Verlauf der geſtrigen Newyorker Börſe maß man dagegen keine Bedeutung bet, da dem die weitere Aufwärtsbewegung der deutſchen Bonds gegenüberſtand, die zum Teil neue Höchſtkurſe erreichten. Zum Börſen beginn war die Grundſtimmung bann als freundlich zu bezeichnen, obwohl die Kursgeſtal⸗ tung nicht einheltlich war. Im Vordergrund ſtanden wie⸗ der Montanpapiere unter Führung von Gelſenkirchen, in denen ſich lebhafteres Geſchäft entwickelte. Auch für Braun⸗ kohlenwerte beſtand Intereſſe, Rhein. Braunkohle konnten bei einem Umſatz von 24 Mille um 5 v. H. anziehen. In Gelſenkirchen betrug der Umſatz allein 100 bis 120 Mille. Es beruhigte allgemein, daß der geſtrige Verkaufs ⸗ druck in Farben, ACG. und Kunſtſeidewerten nachgelaſſen hat und ſich eher ſogar Nachfrage zeigte, ſo daß die betrof⸗ fenen Werte Erholungen bis zu 176 v. H. aufweiſen konn⸗ ten. Die Spekulation nahm heute Deckungen und verein⸗ zelt auch Rückkäufe vor, während ſie in verſchiedenen Nebenwerten zu Glattſtellungen ſchritt. Der Rentenmarkt war ziemlich freundlich ver⸗ anlagt. Reichsſchuldbuchforderungen und Dtſch. Anleihen behaupteten ſich. Von Induſtrieobligationen waren Hoeſch und Ver. Stahl gefragt und feſter, doch lagen Mitteldeut⸗ ſche Stahl im Angebot. Der Geldmarkt war wieder leichter. Reichsſchatzanweiſungen per 15. Mat waren, nach⸗ dem die Tranche per 18. April ausverkauft iſt, ſtärker ge⸗ fragt,. Im Verlaufe wurde das Geſchäft am Montan⸗ markt und hiervon ausgehnd auch an den anderen Märk⸗ ten lebhafter, die Kurſe konnten durchweg um 1 bis teilweiſe 2 v. H. anziehen. Rhein. Braunkohle gewannen erneut 8 v. H. ACG. wurden gleichfalls in größeren Po⸗ ſten zurückgekauft, nachdem die Liquidationen anſcheinend beendet ſind. Der Kaſſamarkt war zwar nicht einheitlich, doch überwogen die Beſſerungen im Ausmaße von—3 v. H. An den var lablen Märkten blieb die Stimmung bis zum Ende des Verkehrs ausgeſprochen feſt. Allerdings wurden zum Wochenſchluß verſchledentlich einige Realiſationen vorgenommen, während an den meiſten Märkten nach Ausführung der Käufe ein leichtes Nach⸗ laſſen des Geſchäftes zu bemerken war. Die Schluß⸗ tendenz war als ruhiger zu bezeichnen. Die höchſten Nebelsſförungen in der Rheinschiffahri Die gesamie Oberrheins Seit nunmehr elner Woche lagert über dem Rhein⸗ tal, beſonders am Oberrhein, ein dichter Nebel, wie er ſeit Jahren nicht beobachtet werden konnte. Die Dich⸗ tigkeit des Nebels iſt am Oberrhein ſo ſtark, daß nicht ein⸗ mal im Bergverkehr— geſchweige denn in dem ſich viel raſcher vollzlehenden Talverkehr— gefahren werden kann. Zu Beginn der Woche, als die erſten Störungen auftraten, haben ſich zu allem Ueberfluß noch eine größere Anzahl Schiffe auf der Strecke zwiſchen Mannheim und Straßburg fſeſtge fahren. Teilweiſe konnten die Schiffe wieder frel kommen, zum größeren Teil aber war dies infolge des immer ſtärker einſetzenden Nebels unmöglich. Seit An⸗ fang dieſer Woche ruht die geſamte Ober ⸗ rheinſchiffahrt. Die Kähne und Dampfer können ihren Liegeort überhaupt nicht verändern. Infolge des ſtark abfallenden Waſſers beſteht eine große Gefahr für Schiff und Ladung; denn die Fahrzeuge, die ohne Aufent⸗ halt ihren Beſtimmungsort ſicher erreicht hätten, kommen zum Feſtſitzen, wenn nicht noch rechtzeitig für Aufleich⸗ terung geſorgk werden kann. Ein Herbeibringen der Leichterſchiffe iſt aber ausgeſchloſſen, ſolange dieſer Nebel jeden Verkehr auf dem Waſſer unmöglich macht. Im Talverkehr beſteht naturgemäß die Gefahr, daß Dampferanſchlüſſe nicht erreicht werden, „dabei iſt gar nicht daran zu denken, daß die im Oberrhein abgeladenen Schiſſe die Reiſe antreten können. Sie wer⸗ den wohl noch einmal in den Hafen zurück müſſen, um auf⸗ geleichtert zu werden, da in dieſer Woche das Waſſer im Hbderrheiw nicht weniger als 15 Zentimeter weg⸗ denen die geſamten Unkoſten weitergehen, chiflahri zur Ruhe gezwungen Am Miſiel- und Niederrhein nur siundenweises Fahren möglich gefallen tſt, in welchem Verhältnis bie Fahrzeuge zu⸗ nächſt aufgeleichtert werden müſſen. Auch am Mittel⸗ und Niederrhein iſt ſeit zwei Tagen ſtarker Nebel, wenngleich dortſelbſt die Ver⸗ hältniſſe nicht ſo kritiſch ſind, da hier doch vorübergehende Aufhellungen ſtattfinden, die, wenigſtens für einige wenige Stunden, das Fahren geſtatten. Die Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen hier dadurch, daß aus dem Oberrhein abſolut keine Schiffe mehr herbeikommen und da an der Hauptleichter⸗ ſtation in Salzig die aufzuleichternden Schiffe auf dieſen Zugang von Leerraum aus dem Oberrhein warten, ſo iſt auch hier das Leichtergeſchäft aufgehalten. Immer mehr Schiffe ſammeln ſich an, für welche ſich das Leichterriſtko von Tag zu Tag vergrößert. Hoffentlich wird dieſe Nebellaſt recht bald vom Rhein genommen. Für die Schiffahrt ſind dieſe Verhältniſſe, bei bei der an und für ſich ſchon ſehr ſchlechten Lage unerträglich. 4 Schiffs und Güterverkehr der Duisburger⸗Ruhrorter Häfen im November. Infolge der Wirtſchaftsbelebung hat auch der Schiſſs⸗ und Güterverkehr in den Duisburg⸗Ruhr⸗ orter Häfen während der letzten Mungte einen zwar kleinen aber immerhin anhaltenden Aufſſtieg zu verzeichnen. Die jetzt vorliegenden Ziffern für November ſind hinſichtlich der Ladung gegenüber dem Vormonat von 951 814 To, erhöht. In der Hauptſache wurde wiederum Kohle befördert. Gegenüber Oktober 1932 iſt eine nicht un⸗ erhebliche Steigerung von 616513 auf 682 490 To. ein⸗ getreten. Insgeſamt kamen an und gingen ab 198(Okto⸗ ber 114) leere und 222(207) beladene Güterdampfer, ferner 1654(1708) leere und 1539(1585) beladene Kähne. 890 081 auf Tageskurſe waren nicht voll gehalten, trotzdem lagen die heute führenden Papiere noch—3 v. H. über Anfang. Andererſeits waren Aku ſchwächer. Das Papier ſchloß auf Vortagsniveau. Nachbörſe ſtill. AEch. 304, JG. Farben 95, Gelſenkirchen 52, Harpener 87, Siemens 125 und Reichsbank 130 ½. Sch. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 17. Dezbr.(Eig. Tel.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 90,75; 1935 85; 1936 80 1937 75,25; 1938 71. Ruhiger Geireidewochenschluß * Berliner Produktenbörſe vom 17. Dezember(Eig. Dr.). An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich zum Wochenſchluß kaum etwas geändert. Gemeſſen an der geringen Nachfrage blieb das Angebot am Brot⸗ und Futtergetreidemarkte völlig ausreichend, allerdings waren die Abgeber nach den Rückgängen der letzten Zeit kaum noch zu Preiskonzeſſionen bereit. Bei ruhigem Ge⸗ ſchäft wurden am Promptmarkte unveränderte Preiſe notiert. Auch im Zeithandel gelang es der ſtaatlichen Geſellſchaſt bei Umſätzen von 2400 Tonnen zu den erſten Notierungen das Preisniveau unverändert zu halten, Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleinſtes Bedarfz⸗ geſchäft, bei Geboten waren die Mühlen trotz des ſchlechten Mahllohns zu Preiskonzeſſionen bereit. Hafer und Gerſte waren, wie zumeiſt am Wochenſchluß, weniger ſtark angeboten, auf die Untergebote erfolgten kaum Zu⸗ ſagen. 0 Amtlich notierten: Weizen 186—188 ſtetig; Janetzki⸗Sommerweizen 200 waggonfr. Blu. bez.; Roggen 152—154 ſtetig; Braugerſte 166—167; Futter⸗ und Kuduſtrie⸗ gerſte 158—165 ſtetig; Hafer 114—119 ſtetig; Weizenmehl 25,50— 26,40 ruhig; Roggenmehl 19—21,40 ruhig; Weizen⸗ kleie—9,40 ſtill; Roggenlleie 8,70—9 ruhig; Stimmung ruhig.— Viktorigerbſen 21—26; Kleine Speiſeerbſen 20 Nürnberger Hopfenmarki s. Nürnberg, 16. Dezbr.(Eigenbericht.) Wie ſchon ſeit geraumer Zeit, ſo blieb das Hopfengeſchäſt om offenen Markte auch zu Beginn der abgeſchloſſenen Be⸗ richtswoche noch ziemlich ruhig. Erſt in der zweiten Wochenhälfte zeigte ſich mehr Nachfrage, Da in dieſer Woche überhaupt keine Zufuhren hereinkamen und die Marktbeſtände äußerſt geringe ſind, ſo zeigte ſich bald wieder eine ziemliche Beſeſtigung der Preiſe; auch rückten Farben und Qualitäten weiter vor. Der Wochenumſotz erreichte 100 Ballen. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung in/ je Ztr.: Prim Mittel Hallertauer 22 190—200 Tettnanger 200—210 Spalter 190—219 Hersbrucker Gebirg 155—170 bis 2; Futtererbſen 14—16; Peluſchken 13—15; Ackerbohnen 19,50—15,50; Wicken 14—16; Lupinen blaue—10; dto. gelbe 12—13,50; Seradella 18—24; Leinkuchen 10; Erdnuß⸗ kuchen 10,40; Erdnußkuchenmehl 10,60; Trockenſchnitzel 8,80, Extrahiertes. Soyabohnenſchrot ab Hamburg 9,80; Sto. ab Stettin 10,40; Kartoffelflocken 13,60— 19,80.— Handels⸗ rechtliche Lieferungsgeſchäfte: Weizen per Dezbr. 201,50—201; März 205— 204,75; Mai 207,50—207; Roggen per Dezbr. 164,50 0 März 167,50—167,50; Mai 170169, 75; Hafer per Mai 128128 Br. Weizen(100 bb.) Alte Ernte, Anfang: Tendenz ſtetig; Dezbr. 4,8(4,8); März 4,4(4,58).— Schluß: ſtetig; Dezbr. 4,8(4,834); März 4,(4,576).— Neue Ernte, Anfang; März 4,8(4,8); Mai 4,9(4,94).— Schluß; ſtetig; März 4,8(4,8%); Moi 4,9(4,94). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Dezhr. (Eig. Tel.) Dez. 5,40 B 5,05 G; Jan.(98) 5,40 B 5,00 G: Febr. 5,45 B 5,10 G; März 5,50 B 5,15 G; Mai 5,60 9 5,30 G; Auguſt 6,0 B 5,70 G; Tendenz ruhiger.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,25 u. 31,50; Dez. 31,40 u. 31,45 u. 31,50; Jan. 31,65; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 17. Dezbr.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 7,11. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Dezbr.(Eig. el.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: 3 503; April 504; Sept. 506; Okt. Mai 513; Juli Jan.(33) 500; Febr. 501; Mär Mai 505; Junt 505; Juli 506; Auguſt 50 507; Nov. 507; Jan.(84) 509; März 51 Okt. Loco 528; Tendenz ruhig. Aufhebung der Kariellkupfersonderkonfingenſe O Newyork, 17. Dezember.(Eig. Tel.) Das amerika⸗ niſche Kupferkartell hat mit Wirkung vom 17. Dezember die Sonderkontingente für den europäiſchen Markt auf⸗ gehoben. Künſtig ſoll nur noch zum offiziellen Kaxtellpreis von 6,25 Dollarcent je lb., eif europäiſche Häfen verkauft werden. Die Aufhebung der Sonderkontingente bedeutet eine erhebliche Preiserhöhung, da der Kontingentpreis zu⸗ letzt 5,0 Dollarcents betrug. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 17 Dezbr.(Eig. Tel.) Freiverkehr: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 46,75„ für die 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 41,25— 42,25; Standaröͤkupſer loco 37,50— 38,50; Standaro⸗ kupfer loco 37,50—38,50; Standard⸗Blei per Dezbr. 14,78 5077 5185 bis 15,50; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 217. Weiter- 7 8 neldung der Landeswefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Sonntag, 18. Dezember Hochſchwarzwald mildes und ſonniges Wetter mit Alpenſicht. Niederungen Nachtfröſte und Morgen⸗ nebel. Bepbachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags Ste Luft⸗ —* 3. S382 Wind Statlonen: obe ee d e Wetter m imm Ses Ss icht.“ Stärke Wertheim 15¹ 523 die teicht Nebel Königsſtuhl] 563 773,6 2 8 280 leicht wolkenlos Karlsruhe 120 774,6—3 2 NNWòI leicht Nebel Bad.⸗Baden 213 774,—2 3 SWI leicht Nebel Villingen 712 776,9—4 8 4 80 leicht wolkig 0 3 5— 851 90—7 ſtill— wolkenlos . aſien——4 tell 8 5 wolkenlos Badenweiler] 422 773,6 1 9 0 0 leicht wolkenlos Feldberg Hoſſ1275 645, 8 18 leicht wolkenlos Schauinskd. 1268 669,0 8 12 8 80 leicht wolkenlos Zwiſchen Island und England ziehen jetzt die atlantiſchen Zyklonen in raſcher Folge heran und greifen immer mehr auf das Feſtland über. Das bei uns noch herrſchende Hochdruckwetter mit ſtarker Temperaturumkehr zwiſchen Hochſchwarzwald und Rheinebene wird deshalb während der nächſten Tage allmählich in Weſtwetter übergehen. Für morgen kann noch im weſentlichen mit Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters ge⸗ rechnet werden. Amtlicher Schneebericht vom Samstag, den 17. Dezember, 8 Uhr morgens Feldberg⸗Turm: wolkenlos, 6 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, lückenhaft. a i Feldbergerhof: heiter, 7 8 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, 1 77965 5 Schauinsland: wolkenlos, 4 Grad, Schneehöhe 8 Zentimeter, lückenhaft. 5 Titiſee; heiter,— 6 Grad, Eisbahn. Neuſtabt: heiter,— 4 Grad, Eisbahn. 0 Sand: heiter, + 1 Grad, lückenhaft, Büßhlerböhe⸗ Pl.: trockener Nebel, 7 7 Grad, lückenh ift. Tageohaleucles Sonntag, 18. Dezember Nationaltheater:„Die Schneekönigin“, Märchen von Mar⸗ got Schlieper, Nachmittags⸗Vorſtellung, Anfang 14.80 Uhr.— Abends:„Der Zigeunerbaron“, Operette von 10.00 7 Miete G 10, Sondermtete G 5, Anfang 5. Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung Chriſtus⸗Kirche: Orgelkonzert von Kirchenmuſikdirettor Arno Landmann, 20 Uhr. s Reichsbund der Kriegsbeſchädigten: Kriegswalſenbeſcherung im Nibelungenſgal, 15 Uhr. Niederbronner Schweſtern: Weihnachtsſeter im Verſomm⸗ lungsſaal des Roſengartens, 15 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſö. Palaſthotlel, Pavillon Katſer, Pfalzbau⸗Kafſee: Konzert mit Einlagen. f Morgen⸗Aufführung: Alhambra:„Der weiße Rauſch“, Anfang 110 ubm. 3 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Jonny ſtiehlt Europa“.— Palaſt⸗ Theater:„Teilnehmer antwortet nicht“,— Univerfſum:„Vas Abenteuer einer ſchönen Frau“ und Bühnenſchaun.— Roxy⸗Theater: „Fürſt Seppl“.— Capitol:„Hölzerne Kreuze“.— Gloria⸗Paloſt:„Mata Hari“,— Schauburg: „Der Rächer des Tong“.— Scala⸗Theater: „Autobanditen“. 1. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattenthegter und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗ Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—13 und 14—16 Uhr, Sonntags 7 17 von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit Ausnahme Montags] von 1ſ—13 und 14—16 Uhr; Sonntags pon 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag u. Freitag, ſew. von 19.021.380 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ joſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 16—17 Uhr. 5 Was hoͤren wir? Sonntag, 18. Dezember Frankfurt .30: Morgenfeier.—.30: Chorgeſang.— 11.00: Weih⸗ nachtsgeſpräch.— 14.00 u. 14.10: Landwirtſchoftliches.— 15,00: Jugendſtunde.— 16.00: Konzert.— 18.45: Die Hei⸗ lige Nacht und die Tiere(Weihnachts⸗Hörſpiel).— 19.40 Konzert.— 22.00: Märchen von der Nachtigall. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.00: Kath. Morgenfeier.—.00 Evang. Morgenandacht.— 11.15: Muſik für Cembalo.— 12.00: Konzert.— 14.30: Jugendſtunde.— 15.80: Nikolaus auf der Weihnachtsreiſe(Singſpiel).— 16.10: Erzählungen. — 16.25: Konzerte.— 19.00: Krippen um Bethlehem. 19.25: Erzählung.— 20.00: Konzert. Königswuſterhauſen .25: Rückblick der Woche.— 10.00: Gottesbienſt.— 14.00: Adventfeier.— 15.00: Lebenskampf der Oſtmark: Sprache der Städte.— 17.45: Winter im Erzgebirge.— 18.00: Mario und das Kind(Hörfolge).— 18.45: Junge Generation ſpricht.— 19.30: Weihnachten, dat deutſche Feſt.— 20.45: Konzert.— 22.50: Tanzmuſik. Langenberg .00: Choral.—.00: Glockengeläute.—.05: Evan Morgenfeier.— 11.50: Wintergedichte.— 12.05: Dr. S. Wentſcher: Wandlungen des Frauenideals in unſerer Zeit. — 13.00: Konzert.— 16.00: Erzählung in Kölner Mundart. — 18.00: Ad vent⸗Feierſtunde.— 10.05: Das Kraſtfohrzeug im Winter.— 20.00: Eine Stunde Kurzweil.— 22.457 Nachtmuſit und Tanz. München 10.00: Kath. Morgenfeler.— 10.45: Geläute von der Frauentirche.— 11.00: Beethoven.— 13.15: Weihnachten in ſeiner Bedeutung für die Landwirtſchaft.— 13.85: Schallplotten.— 15.15: Konzert.— 15.45: Kinderſtunde.— 16.45: Leſeſtunde.— 17.00: Konzert.— 18.15: Volk der Wälder.— 18.35: Auf zwei Flügeln durch drei Länder. 19.30: Konzert.— 22.45: Nachtmuſik. 5 Südfunk .35: Hamburger Haſenkonzert.—.30: Chorgeſang. .00: Orgel tonzert.— 10.00: Die Kunde von der Gezurt des Hl. Chriſt.— 10.40: Kath. Morgenfeter.—.80: Reichsſendung der Bachkontate Nr. 151.— 12.00: Schloß⸗ platzkonzert.— 13.00: Dr. v. Engelberg: Die Grundlagen des Bauerntums.— 13.25: Kapitel der Zeit.— 19 40: Fm Schallplattenladen.— 14.50: Violinmuſik.— 15.30. Auf Jer Hütte(Lieder und Voltsmuſil).— 16.30: Kon dert.— 18.00: Ehriſtgefänge.— 19.10: Für Jung und Alt(Sch( platten).— 19,45: Advent⸗Feierſtunde.— 20,45: Reichs ſendung aus Wien.— 22.45: Abendkonzert(aus Wien). 4 Wien 8 15.45: Kommermuſik.— 17.00: Konzert.— 18.25: Dr. V. Pietſchmann: Das tiefſte Tal der Welt.— 18.55: Dr. M. Scheyer: Caſanova in Dux.. n Aus dem Auslande i Beromünſter: 16.20: Zwerg Naſe(Märchenſptel für Kinder).— 19.10: Altdeukſche Weihnachtsmusik.— 20. 00; Die Schopfungs⸗Konkate.. 855 Mailand: 20.30: Madame von Theben. Nom: 20.45: Die verlorene Frau. N f Straßburg: 18.00: Abendandacht.— 19.00: Pariſer Kla⸗ vierkonzert.— 21.30: Der eingebildete Kranke.— 28.80: Tonzmufſt. 5 1 5 55 5 bas gediegene Fachgeschäft 20. Seite/ Nummer 589 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 17. Dez./ Oertliche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Stellen Bek. niederrhein. Margarine⸗ Bertriebsgeſellſchaft ſucht per 1. 1. tüchtige Werber und Werberinnen (Feſte Bezüge, Fahrgeldverg.). Es wollen ſich nur erſtklaſſ. Kräfte melden, die gute Erfolge aus der Branche nachweiſen können. Angebote unter O E 8 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 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Der franzöſiſche Botſchafter wird ſich alſo heute davon überzeugen können, daß die lagernden Beſtände gut unter militäriſcher Auf⸗ ſicht ſtehen— natürlich nur zur größeren Sicherheit.“ „Aber wer hat denn das alles veranlaßt; davon hat man doch nichts in den der Verleger. Zeitungen geleſen?“ rief „Darüber kann Ihnen Mr. Taylor Auskunft . entgegnete Dudley. Wenn Sie es. wiſſen wollen, kann ich es 9 7 ja ſagen. Mr. Dudley hat ſeit ſeiner Rück⸗ kehr aus Europa die Fabrikatfon bei uns in Angriff nehmen laſſen. Es war und iſt ein gutes Geſchäft.“ „Aber ich bitte Sie, die Herſtellung iſt doch gar nicht ſo einfach“, warf Michael ein,„dazu gehört doch eine Menge Erfahrung!“ „Nun, die Herſtellung der Raketen, die wir gelie⸗ fert haben, war ſehr einfach!“ entgegnete Taylor trocken. Ein ſchallendes Gelächter war die Antwort. Gäſte lachten aus vollem Halſe.„Dudley, Sie ſind unbezahlbar! Wie ſind Sie auf dieſen Genieſtreich gekommen?“ riefen ſie durcheinander. „Oh“, entgegnete der Präſident,„man kann Europa immer noch eine ganze Menge lernen. ſonders aber, wie man es nicht machen ſoll.“ „Und wie denken Sie ſich die weitere Entwick⸗ lung?“ fragte der Eleetrieman. „Nun— dieſes Streben Frankreichs nach politi⸗ ſcher Macht mit allen Mitteln, das ſoll jetzt in die Arbeit des friedlichen Zuſammenſchluſſes aller In⸗ duſtrieländer umgebogen werden, von dem wir vor⸗ her ſprachen und zu dem ich Ihre Unterſtützung heute erbeten habe.“ Alle ſtimmten zu. Dudley habe heute eine Probe ſeines Könnens abgelegt und daher wollten ſie ihm gerne helfen. Wenn er die Sache in die Hand nähme, würde ſicherlich etwas daraus. Dudley erhob ſich, er müſſe wieder an ſeine Ar⸗ heit. Zum Abſchied drückte er allen die Hand und bekräftigte dabei nochmals die getroffene Verab⸗ redung. Michael bat er, um fünf Uhr an der Brücke zu ſein und mit ihm hinüber zu fahren. Er habe jetzt noch zwei Stunden Zeit, die Herren blieben ſicherlich noch etwas zuſammen. Jedoch nach einer halben Stunde trennten ſich auch die übrigen Herrn, und Michael beſchloß auf eigene Fauſt noch etwas zu bummeln. Er wanderte die Wallſtreet entlang bis zum Broadway, hier wandte er ſich nach rechts und ſchlen⸗ derte bis zur Trinity Church, die trotz ihrer Größe zwiſchen den Wolkenkratzern ſo klein wirkt, als ſei ſie einer Spielzeugſchachtel entnommen. Auf ſeinem Wege 5 er auch die Meuſchen und bemerkte Die in Be⸗ zu ſeinem Erſtaunen, daß alle Männer und Frauen oſten unter die nahezu gleich ausſahen. Er hatte den Eindruck, als ob die Amerikaner auf dem Wege wären, zu einer Raſſe zuſammenzuwachſen, und zwar, wenn er ſie näher definieren ſollte, zu einer weißen, indianiſchen Raſſe. An der Trinity Church machte er kehrt und ging Suroom nach der Battery zurück. Als er an der Anlegeſtelle ankam, hatte er noch 20 Minuten Zeit, aber er ging ſogleich an Bord der Nacht. Capten Lewis begrüßte ihn mit den ſtereotypen „Nice day to day very hot und erkundigte ſich dann. wann der Boß käme. „Mr. Dudley wollte um 5 Uhr hier ſein“, ant⸗ wortete Michael. „Schade, dann werden wir wohl nicht ſogleich fah⸗ ren können!“ meinte Lewis. „Warum nicht?“ forſchte Großkopf. „Sehen Sie dort“— er wies mit der Hand den Hudſon aufwärts—„dort kommt ein Gewitter und wenn das losbricht, kann ich vor Regen nicht die Hand vor Augen ſehen!“ 72 Meinen Sie, daß es ſo ſchlimm wird?“ „Oh, ich kenne dieſe Sommergewitter“, ſagte Cap⸗ ten Lewis.„Wenn ſie aus der Richtung kommen, dann ſind ſie ſehr ſchwer. Wenn ich jetzt loswerfen könnte, dann könnte ich ihm noch weglaufen; aber in 20 Minuten wird es zu ſpät ſein. Mr. Dudley anzu⸗ rufen, hat jetzt auch keinen Zweck mehr, er könnte doch nicht früher hier ſein.“ Unterdeſſen hatte Michgel bemerkt, daß die Beſat⸗ zung der Yacht eifrig dabei war, an Deck alles feſt⸗ zuzurren, alle Türen ſorgfältig zu ſchließen, 5 5 das Boot für ein Unwetter vorzubereiten. Capten Lewis hatte recht. Als der Eigner der Yacht in Begleitung von Stevens vorfuhr, ſtanden die Wolken als blau⸗ſchwarze Wand über dem an⸗ deren Ufer des Hudſon. Die Hitze war unerträg⸗ lich geworden, kein Luftzug regte ſich— ſelbſt die Vögel flogen ängſtlich hin und her und ſuchten Schutz. Capten Lewis empfing ſeinen Boß am Fallreep. „Soll ich fahren, Mr. Dudley?“ fragte er und deutete mit der Hand auf die ſchwarzen Gewitterwolken, die jetzt mit raſender Geſchwindigkeit heraufſtürmten. „Können Sie dem Gewitter noch. „Nein, Mr. Dudl ley, das iſt ſelbſt der„Miß Mary“ nicht mehr möglich.“ Michael zuckte bei der Nennung des Vachtnamens leiſe zuſammen. Die wirkliche Miß Mary fiel ihm wieder ein, an die er noch gar nicht gedacht Ne „Dann warten Sie, Capten. Vorbereitet iſt doch alles?“ Lewis wies mit der Hand über das leere Deck und deutete auf die in ſchweres Oelzeug gekleidete Be⸗ ſatzung, die dabei war, die Leinen, mit denen die Yacht vertäut war, doppelt zu ſcheren. „Kommen Sie“, wandte ſich Dudley an Michael, „wir wollen uns hier in den Sunrboom ſetzen; von dort können wir das Wetter am beſten beobachten.“ Sie traten ein; Capten Lewis ließ die Tür hinter ihnen ſchließen. Dann ging er noch einmal über Deck verſchwand darauf im Kartenhaus, um ſogleich in Oelzeug gehüllt wieder zu erſcheinen. Die Wetterwand bedeckte ſchon jetzt faſt den gan⸗ zen Himmel, nur im Südoſten war noch ein heller Streifen ſichtbar. Unheimlich brütend drückte das Wolkengebirge auf die Stadt und den Fluß. Es war faſt dunkel geworden. und das Licht, welches aus Süd⸗ Wolkendecke hineinſtrahlte, gab eine unwirkliche, geſpenſtige Beleuchtung. Grell und weiß ſah Michael die Freiheitsſtatue gegen den tiefſchwar⸗ zen Hintergrund ſtehen, deſſen Farbe jetzt ins Blau⸗ grün hineinſpielte. Stevens hatte auf Dudleys Wunſch eins der ſchweren Spiegelglasfenſter des halb herabgekurbelt, denn in dem Raum den drei, das herannahende Wetter be⸗ eine ſchwere, dicke Wärme. laſtete über obachtenden Menſchen, Stumm, den Blick bald nach dieſer, bald nach jener Seite wendend, k achte en ſie das Schauſpiel. Michael fühlte din ze der drohenden Natur⸗ gewalt in dem Heranſtürmen des Unwetters, und für die Dauer einiger Sekunden verſank um ihn ſeine ganze Umgebung. Einſam und allein ſtand er auf dieſer Erde, ſchutzlos der heranraſenden Gefahr preis⸗ gegeben. Klein und ſchwach kam er ſich vor und de⸗ mütig wollte er das Haupt neigen, als ihn der Ge⸗ danke an die drohende Mondgefahr durchzuckte. Die Gefahr war noch viel, viel größer, und die Gefahr wollte er bannen?— Ja! ſchrie es in ihm, ja!— aber nicht mit den ſchwachen Kräften eines Menſchen, ſon⸗ dern mit den göttlichen Kräften, die in jenen ſchwar⸗ zen Wolken dort vor ihm ſtanden, die aber in ihm wirkten. Die Erkenntnis vom Wirken dieſer gött⸗ lichen Kräfte in der Natur und im Menſchen, in allen Taten des Menſchen wurde ihm plötzlich zur Offen⸗ barung, und er fühlte im Augenblick klar ſeine Be⸗ rufung. Knallend durchſchnitt der erſte Blitz die Luft, daß ſie zitterte; taghell lag für einen Augenblick Newyork mit ſeinen Bürotürmen vor ſeinen Blicken; dann verſchlang es wieder die Nacht. In brauſenden, ziſchenden Orgeltönen fiel der Sturm herab, peitſchte den Regen und peitſchte den Fluß. Alles war in wirbelnde, klatſchende Waſſermaſſen getaucht, und ehe Stevens Zeit fand, das Fenſter zu ſchließen, ſtanden die drei in einer Pfütze, die den Sunroom füllte. Als er endlich das Fenſter hochgewunden hatte, war er triefend naß; das Waſſer lief aus ſeiner Kleidung an Deck. Schlag folgte auf Schlag. Es war, als ob Sturz⸗ bäche herabgoſſen. Durch die Fenſter konnten ſie be⸗ obachten, daß die Speigatten nicht ausreichten, das Waſſer von Deck ablaufen zu laſſen. Die Beleuchtung der Stadt und des Fluſſes wechſelte mit jedem Blitz⸗ ſchlag: bald war alles in geblich⸗olivgrünes Licht ge⸗ taucht, bald leuchtete alles orangerot wie in bengali⸗ ſchem Feuer auf. Wütend packte der Sturm das Boot, ſo daß es an den Leinen zerrte. Es ruckte hin leichtes Zittern ging durch den ſchlan⸗ ken Bootskörper Capten Lewis ließ die Ma⸗ ſchinen gegen den Druck des Windes arbeiten. Die Luft in dem Sunroom war mit Feuchtigkeit überſättigt; die Fenſter beſchlugen von innen. Stumm ſtanden die drei, jeder an einem Fenſter und blickten in den Gewitterſturm hinaus. Aber ebenſo ſchnell wie er heraufgezogen war, ebenſo ſchnell verſchwand er nach See zu. Eine halbe Stunde ſpäter blickte die Sonne im Weſten unter den abziehenden Wolken⸗ bänken hindurch und verwandelte die ganze Land⸗ ſchaft in ein Meer phantaſtiſcher Farben. Nach wei⸗ teren zehn Minuten ließ der Regen nach, und kurz darauf wurde die Tür zum Sunrvom von außen ge⸗ öffnet. Capten Lewis ließ fragen, ob er abfahren ſolle? und her, ein Dudley bejahte, gab aber die Weiſung, langſam nicht einholten. Deck und genoſſen die reine kühle zu fahren, damit ſie das Gewitter Dann gingen ſie an 2 Luft. Stevens aber ging ſich umziehen. Hinter dem Gewitter herfahrend, noch eine um 7 Uhr in ai an. Sie gingen durch den triefenden Park, in dem mehrere B Zäume vom Sturm umgeriſſen waren, in das Haus und in ihre Zimmer, um ſich für das Dinner umzukleiden. 6. Um s Uhr trafen ſie ſich im Speiſeſaal wieder. Miß Mary war unglücklich. Sie hatte für heute abend ihre Freunde zu einem Gartenfeſt eingeladen, und nun hatte ſie es abſagen müſſen. Was ſollte ſie nun mit dem langen Abend anfangen? Mrs. Dudley ſchlug Mary eine Patience vor, ſie lehnte jedoch mißmutig ab— ſie war ſchlecht gelaunt. Beim Dinner drehte ſich die Unterhaltung hauptſäch⸗ lich um das Gewitter. Stevens wurde von Mary ausgelacht, als ſie hörte, daß er naß geworden ſei und ſich hätte umkleiden müſſen. Stevens lachte zwar mit, aber er war doch verſtimmt. Dann fragte Mrs. Dudley Michael, wie ihm Newyork gefallen habe, ob er Amerika liebe, es ſei doch ein herrliches Land. Michael erklärte offen, daß Newyork zweifellos eine ungeheuer große Stadt wäre, daß er aber über Amerika ſich nur inſofern ein Urteil bilden könne, als er hier in dieſem Hauſe aufs freundlichſte auf⸗ genommen wäre, und wenn dieſe Aufnahme maß⸗ gebend für ganz Amerika wäre, dann freilich wäre es ein herrliches Land. Damit war Mrs. Dudley durchaus einverſtanden. Die USA. wäre das ſchönſte und beſte Land der Erde, und das große amerikaniſche Volk wäre in Wahrheit das auserwählte Volk der Erde. Es ſei das Vor⸗ bild für alle Völker, und alle Völker würden ſich nach ſeinem Vorbild richten. Er wäre doch auch nur nach Amerika gekommen, um hier zu wirken, um Anteil zu haben, an der großen Bekehrung des amerikani⸗ ſchen Volkes, um es auf den Weltuntergang vorzu⸗ bereiten. 5 Michael hatte gerade eine Antwort, in der die Worte Prohibition und Gangſter vorkamen, auf der Zunge; aber Mrs. Dudley ſprach unentwegt weiter. Die große Gemeinde der Chriſtlichen Wiſſenſchaft er⸗ warte ihn als den Bußprediger, von dem das Heil kommen ſolle. Er fände hier den Boden gut vorbe⸗ reitet und würde mit offenen Armen aufgenommen werden, ſobald ſeine Zeit gekommen ſei und er an⸗ fange zu predigen. Hier griff Mr. Dudley in die Unterhaltung ein. Sie ſchien ihm nicht in ſeine Dispoſitionen zu paſſen. Mary und Stevens hatten geſchwiegen. „Mr. Großkopf“, über die Aufgabe, die Ihnen Mrs. Dudley zugedacht hat, ſehr erſtaunt ſein, zumal Sie noch nicht auf dieſe Aufgabe vorbereitet ſind. Vorſchlag machen. Mrs. Dudley ſagt ſelbſt, daß Sie damit anfangen würden, ſobald Ihre Zeit gekommen wäre. Alſo ſie haben noch Zeit, und dieſe Zeit ſollten Sie ausnutzen, um ſich die USA. etwas näher anzu⸗ ſehen. Wie wäre es, Mary, wenn du Mr. Großkopf die Staaten zeigen würdeſt? 9 (Fortſetzung folgt) Die schönste Weihnachts-Uberraschung för lhre Familie, Wenn im Lichte des Christbaums dos einem „SABA-SUPERHET- festſich die Weihncchtsglocken läuten. Machen Sie Ihren Lieben diese Freude- der fachmann wird ihnen gerne behilflich sein, den Saba- Apparat heimlich im Weihnochts. zimmer qufzustellen. SAA 320 M för Wechselstrom mit eingebautem elektro- dynamischem Sobe- Lautsprecher mit RGhren NM 314.90 SABA 520 Gl„ie 320 WI, jedoch für Gleichstrom A e VogEFEUURUNG Jonreinhoit unjꝗj Preisvdirdiglceit niclit zu ubertreſſen. RM 320.80 N OENFNCHSSSSHN EHE N- Felix Nagel Antigultäten und Kunsthandlung Taffersalls frage 43 (Gekründet 1895) ag An- und Verkauf bebernahme J. Versteigerungen U. 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Burk, Ludwigs. Se S808 billig und frofzdem hafen, Teleph 627 62. 1 25 W 1* 26 ie 8 2 5 2 us ens a a 13 Ibelungensaa 1 f bende.20 bir bende.20 be dogurtr vag vn KO FFEH-WEBER National-Theater Mannheim] Wieder Sentationen E 1. 1s am Paradeplatz und E 8. 8 Sonntag, den 18. Dezember 1932 Nachmittagsvorstellung— Vorrecht H Dle sehne e königin HNA TEN N 287 2 0 Märchen von Hans Christian Andersen 29 4 2 Für dle Bühne bearbeitet von Margot Schlieper Eredde U 85 a Musik von Helmuth Schlawing b Inszenierung: Richard Dornseiff Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Bühnenbilder: Eduard Löffler Tanzleitung: Gertrud Steinweg Lili Gvenes„. 20 ung. Zigeunerinnen 5 Ungarische Zigeuner-Musik Rhapsodien Wiener Walzer f und Operettenmelodien „„7 Weintraubs“ Otto Neuhäuser, Bankgeschäft Mannheim, N 7, 5(AEG- Haus) 8 Fernsprecher Nr. 32000 8. solchen Hrelsen geht's bestimmt. Technische Einrichtung; Walter Unrun Krawatten a Ellodigung allerbankgeschäftllchen Angelegenheiten Anfang 14.30 Uhr Ende 17.00 Uhr 7 die unübertrefflichen Jazz. Synkopators m. ihrer Bühnenschau 3 e 18 95.90.20 55. 3 r—*—— ie Großmutter ene Blankenfeld 5 5 2555 8 8 FVV Gerda, ihr Enkelkind Gretel Kü Se ha! 2 5 5 5. FT 270% fFFTanz Baumann) .95.50.25 Kragen Der Kater Murr, ein höchst verdrießlicher alter Herr Bum Krüger Die Uhr, eine ehrwürdige alte Standuhr Erna Stephan der berühmte Berliner Rundfunktenor mit seinen internationalen Volksliedern ö 1 15 bis 250 Mark bei Heckel, O 3 10, 8 Karten 60 Pfg. Bucbhdlg Dr Hillmann, 5 7. 19. Type EB 205 1 Der Winter Georz Köhler 80 15—.90 i. 1 mii Lauisprecher u. Röhren RM 12 5 5 Die Schneekönigin Elisabeth Stieler Verkehrsverein, N 2, 4 Rosengarten, Buchhandlung Schenk. 0 r Mittelstraße, Blumenhaus Lindenhof, Meerfeldstrage, 14454 Die Schwalbe Annemarieschradiek 5 Die alte Frau Hermine Ziegler 8 187 Erster Holzsoldat Joseph Offenbach 52 8 8 Rechtzeitig Karten kaufen! Zweiter Holzsoldat Fan; Renkert 8 55 a Erster Engel Läthe Wolf i 3 5 5 15 . e Auch auf Jeilzehlung 19 5— 15 d 8 5 2 Maunh. Honsertdtrekttion Zweiter Engel Irmgard Wehner ina Homeister 2 D Der Rosenstrauch Ide Overhoff eee eee e I V 5 5 1 8 eee und ylele andere. Abteilung Herren- Hasche ,! e 0% Niubus Mu ifuuuibmouuu II.. i 8 1 2 4 4 N i.. 2 Sonntag, den 18. Dezember 1932 eee Vun ba,. Joi An u, Noi v⸗ 1 W. Vorstellung Nr. 124— Miete& Nr. 10 01 92 7 7 ßñ!H; Das Machtgespräch von Mannhei 17. f. 70, 2 7 ber kigeun erben 968. Naulzuuug fü uhu zul Röüſenu v. Loud. Operette in 158 7 1 Nach 11 5 Erzählung WO gehen Wir noch hin? 8 5 Me 65 . 1 v. J. Schnitzer.— Musik v. Johann uni uu ue 5 5 goſlul, ub — Musikal. Leitg.: Ernst Cremer 28 Inszenierung: Alfred Landory f. 7 7 1 7 bilder: Eduard Löf 1 0* e e ai“ Börse vo, Nord iv. pilz, vi i auꝶ aus huiu e Anfang 19.80 25 Ende 22.15 Uhr Nu 10 K ˖ 8 8 N 5 5 1 5 20 9 S8 On en: 2 N Grat P H d de Vri täglloh uns Er Snzer— 7 5 220ç0. . Wale Feiecaaan beden Sameiag Verlängerung. Besucht in Ludwigshafen die Sandor Barinkay Helm. Neugebauer 8 N Kälmän Zsupän Hugo Voisin 0 0 1 Arsena, seine Tochter Ellen Phillps Ba 1 2 usstel! 1 1 18 1 Mirabellg, Erzieherin im Fensterschelben, Autoscheſnen, Glasdächer, Splegel 9 1 8 a Sleokar, t Sehg e bei Glaserei Lechner= desellschaftsh Gart 5. U Ob 8 LOEWE Cripra, Zigeunerin Nora Landerich 155 8 6, 30 Tel. 263 36 Eseſfschaftsnaus, Gartensaa del SFE FDD Satfl, Zigeunermädchen Sophie Karst n g e a— 777FFCFCFTFTFFCTfT!!'! Restaurant 2. Frankenock M2, 2 C Passende 1 Sonntag großes Schlachifest Weillaachilogeochienle sowie Mastgansessen— 55 5 Portion mit Pommes frites u. 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