rn Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Neue Mannheimer Zeit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 P,, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 21. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 504 Der Weihnachtsßriede iſt geſichert Die Reichstagseinberufung vor Weihnachten wurde vom Aelteſtenrat abgelehnt— Kein Einſpruch des Reichsrats gegen die Amneſtie Verzicht auf Weihnachtstagung Die Regierung bezeichnete die Einberufung des Plenums als Kriegserklärung Die Bedenken der Länder Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Dezember. Die beiden wichtigſten Entſcheidungen vor Weih⸗ nachten find geſtern gefallen: Der Weihngchtsfriede im Parlament iſt geſichert und ebenſo die Amneſtie. Der Aelteſtenrat lehnte die Einberufung des Reichstags ab und der Reichsrat verzichtete auf ſeinen Einſpruch gegen die Amneſtie. Geſtern abend beſchloß der Reichsrat mit 44 gegen 19 Stimmen der Länder Bayern, Württemberg, Baden, der preußiſchen Pro⸗ vinz Brandenburg bei Enthaltung der Länder Braun⸗ ſchweig, Meckenlenburg⸗Strelitz, der preußiſchen Pro⸗ vinz Hannover, Einſpruch gegen das vom Reichstag beſchloſſene Amneſtiegeſetz nicht einzulegen. Der Reichsrat nahm eine Entſchließung an, in der die grundſätzlichen Bedenken gegen die Amneſtie zum Ausdruck gebracht werden und erklärt wird, daß durch einen Einſpruch das Zuſtandekom⸗ men des Geſetzes nicht verhindert, ſondern nur hinausgeſchoben würde, und daß dadurch die politiſche Entſpannung und Beruhigung vereitelt würde. Mit der Verabſchiedung des Amneſtiegeſetzes durch den Reichsrat iſt die nochmalige Einberufung des Parlaments vor dem Feſt hinfällig geworden. Auf⸗ fallend iſt, daß von den deutſchnationalen preußiſchen Provinzvertretern allein der brandenburgiſche ſich dem Einſpruch anſchloß, obwohl die Deutſchnationalen im Reichstag mit zu der geringen Minderheit zählen, die gegen das Geſetz ſich wandten. In der Zwiſchen⸗ zeit iſt nämlich— worauf wir ſchon himvieſen— von der Reichsregierung auf die Abgeſandten der preu⸗ ßiſchen Provinzen eingewirkt worden, um einem ihr unerwünſchten politiſchen Streit noch vor dem Feſt auszuweichen und der Verabſchiedung der Vorlage durch den Reichsrat keine Schwierigkeiten zu be⸗ reiten. Daß die ſüddeutſchen Länder die ſtärkſten Bedenken gegen den neuerlichen Generalpardon vorgetragen haben, iſt allerdings verſtändlich. Man wird es ihnen nicht verargen können, daß ſie aufs neue grundſätzlich darauf hingewieſen haben, daß die Juſtizhoheit zu ihren Kompetenzen gehört und auf dieſem Gebiet ſelbſt mit qualifizierter Mehrheit beſchloſſene Maßnahmen dem Sinn der Verfaſſung zuwiderlaufen. Daß die in immer kürzeren Zeit⸗ abſtänden verfügten Strafnachläſſe die allgemeine Rechtſicherheit ſchon ſtark beeinträchtigt haben und auf die Dauer ſchlechthin zerſtören müſſen, iſt auch von uns hier immer wieder hervorgehoben worden. Schließlich wird ſchwer zu beſtreiten ſein, daß man den rund zwanzig Fällen, um die es in Bayern ſich handelt— in den übrigen ſüddeutſchen Ländern ſind es nicht viel mehr— mit Einzelbegnadigungen, im Höchſtfall mit Landesamneſtie, beſſer beizukommen vermocht hätte als mit einer Generalregelung. Dia der Reichstag aber ohne weiteres über einen Einſpruch des Reichsrats durch die Wiederholung ſeiner Abſtimmung ſich hinweggeſetzt und eine zu ſolchem Ende veranſtaltete Sonderſeſſion des Reichs⸗ tags noch mancherlei andere Fährniſſe herauf⸗ beſchworen hätte, iſt die, Verabſchiedung der Amne⸗ ſtievorlage, wenn auch ſtcher nicht der beſte, ſo doch nach Lage der Dinge vielleicht der zweck mäßigſte Ausweg geweſen. Man wird dieſe Begnadigungsaktion überhaupt nicht losgelöſt von dem Geſamtkomplex des— wenn man es ſo heißen will— politiſchen Beruhigungsausgleichs betrachten dürfen, d Die Auswirkung der Amneſtie Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 21. Dezember. Der Reichspräſident hat ſeine Unterſchrift unter das Amneſtiegeſetz bereits am Dienstag⸗ abend vollzogen, ſo daß es unverzüglich in Kraft geſetzt werden kann. 5 Während in Süddeutſchland nicht einmal 100 Fälle für die Amneſtie in Frage kommen, rechnet man in Preußen mit der Entlaſſung von rund 6900 politiſchen Gefangenen. Die Kommuniſten treffen, wie zu erwarten war, bereits alle Vorkeh⸗ rungen, um dieſen Vorgang agitatoriſch auszubeuten. Zum Empfang ihrer aus den Gefängniſſen und Zuchthäuſern heimkehrenden Angehörigen wollen ſie Kundgebungen auf den Bahnhöfen veranſtalten und nach Ablauf des Burgfriedens am 2. Januar Ver⸗ ſammlungen abhalten, in denen die Amneſtierten reden ſollen. Es iſt zu hoffen, daß die Behörden dieſem Treiben rechtzeitig und energiſch einen Riegel vorſchieben. Insgeſamt werden etwa zehntauſend Per⸗ ſonen durch die Amneſtie erfaßt. Rund 6000 Gefangene werden ganz entlaſſen, bei einigen f enen tritt Strafmilderung ein. N 8 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Dezember. Die zweite Entſcheidung des Tages fiel im Aelteſtenrat und konnte nach dem Ausgang der Reichsratsabſtimmung nicht mehr zweifelhaft ſein: Das Reichstagspleuum wird vor dem Feſt nicht mehr einberufen werden. Doch gab es, ehe dieſes Ergebnis feſtſtand, ein lebhaftes Hin und Her. Es bedurfte der ſehr nach⸗ drücklich von Staatsſekretär Planck vorgetragenen Drohung, daß die Regierung bei einem Zuſammen⸗ tritt des Reichstages zwiſchen Weihnachten und Neu⸗ jahr, wie der Nationalſozialiſt Stöhr ihn beantragt hatte, ernſte Konflikte befürchte; die Einberufung vor Weihnachten würde ſie als Kriegserklärung an⸗ ſehen. Zu deutſch alſo): mit der ſofortigen Auflöſung beantworten. Die Kommuniſten, die noch immer keine Ruhe geben wollen, haben, wie wir hören, den Antrag auf Wiedereinberufung des Aelteſtenrats geſtellt. Da nach der Geſchäftsordnung einem ſolchen Verlangen ſtattgegeben werden muß, iſt mit einem abermaligen Zuſammentritt des Aelteſten⸗ rats zwiſchen Weihnachten und Neujahr zu rechnen. In parlamentariſchen Kreiſen nimmt man freilich an, daß dieſer erneute Vorſtoß wir⸗ kungslos verpuffen wird. Der entſcheidende Beſchluß des Ausſchuſſes kam gegen die Stimmen der So⸗ zkaldemokraten und Kommuniſten zuſtande Zwiſchen Weihnachten und Neujahr wird alſo der Aelteſtenrat erneut zuſammentreten,„um dann über Zeitpunkt und Tagesordnung der nächſten Plenarſitzung zu beſchließen.“ Der Amfang der Winterhilfe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters . Berlin, 21. Dezember. Im Aelteſtenrat gab Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup Auskunft über Winterhilfsmaßnahmen. Es werde ſich vorausſichtlich ermöglichen laſſen, daß für jeden Hauptunterſtützungsempfänger vier Pfund Fleiſch zu je 30 Pfg. verbilligt abgegeben werden könnten und ferner zwei Zentner Kohlen, ebenfalls um je 30 Pfg. verbilligt. Bei gegenwärtig trieben erörtert werden. 6,9 Millionen Hauptunterſtützungsempfängern würde das einen Aufwand von 37 Millionen Mark erfordern. Dazu würden noch einige Mil⸗ lionen kommen für Zwecke der Kinderſpei⸗ ſung. Aus finanziellen Gründen könne die Re⸗ gierung über das ſo ſkizzierte Ausmaß der Winter⸗ hilfe nicht hinausgehen. 5 1 Heute wird das Reichskabinett endgültig den Umfang der Winterhilfe feſtlegen. Angeblich beſteht die Abſicht, von den zuſätzlichen Mitteln, die für Friſchfleiſch, Kartoffeln und Kohlen bereitgeſtellt werden ſollen, auch Summen zur Abgabe von Brot für die Erwerbsloſen freizumachen. Entweder ſoll auf Karten neben dem Fleiſch verbilligtes Brot abgegeben oder aber der Kauf von Brot anſtelle von Fleiſch geſtattet werden. Als Beginn der Winterhilfe iſt der 1. Januar 1933 angeſetzt, als Schlußtermin vorläufig der 1. April nächſten Jahres. Vielleicht wird das Reichskabinett auch noch vor Weihnachten über die Art der Finanzierung des in Höhe von etwa einer halben Milliarde Mark vorge⸗ ſehenen Arbeitsbeſchaffungsplans beſchlie⸗ ßen, nachdem das grundſätzliche Ein ver⸗ ſtändnis der Reichsbank ſchon ſeit längerer Zeit vorliegt. Dabei ſpielt die Frage eine Rolle, ob man die Zwiſchenfinanzierung auf der Baſis der Steuergutſcheine in Form von verzinslichen oder unverzinslichen Krediten vornehmen ſoll. Wahr⸗ ſcheinlich wird die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten, wie bei den früheren Arbeitsbeſchaffungs⸗ plänen auch bei dem neuen Projekt maßgebend mit herangezogen werden, daneben auch Inſtitute, wie die Deutſche Siedlungsbank und die der Rentenbank⸗ Kreditanſtalt naheſtehende Deutſche Bodenkultur⸗AG. Daß man an eine Einſchaltung der Gemeinden denkt, iſt hier ſchon erwähnt worden. Bei der Durchführung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms und in den Staatsbetrieben ſoll, wie der „Vorwärts“ behauptet, ein Anfang zur Arbeitszeit⸗ verkürzung gemacht werden. Im Reichsarbeitsmini⸗ ſterium werde bereits über eine Arbeitszeit⸗ verkürzung in der Richtung der 40 Stun⸗ denwoche verhandelt. Auch werde der Gedanke der Vierſchichten⸗Arbeitszeit in kontinuierlichen Be⸗ ee Nee Amneſtieſtreit in Württemberg Telegraphiſche Meldung . Stuttgart, 21. Dezember. Die württembergiſche Regierung hat geſtern im Reichsrat gegen die Amneſtie Einſpruch erhoben. Zur ſelben Zeit aber verlangte der Landtag mit 41 Stimmen der Nationalſozialiſten, Sozialdemokraten und Kommuniſten gegen 31 Stimmen der übrigen Parteien, daß die Regierung für die Amneſtie ſtim⸗ men müſſe. Staatspräſident Dr. Bolz erklärte hierauf, die württembergiſche Regierung kenne ihre Verantwortung gegenüber dem Landtag, aber auch gegenüber ihrem eigenen Gewiſſen. Wenn die Ab⸗ geordneten wollten, daß ihr Beſchluß durchgeführt werde, dann möchten ſte ſich eine neue Regierung ſuchen. Die württembergiſche Regierung bleibe bei ihrer Ablehnung einer Amneſtie.(Großer Lärm). Abg. Keil(Soz.) beantragte ſofortige Abſtimmung über folgenden Antrag: Der Landtag erhebt ſchärfſten Proteſt gegen die ſoeben vom Staatsprä⸗ ſidenten abgegebene Erklärung der Regierung, das Verhalten der Regierung bedeutet eine Herausfor- derung weiteſter Schichten des Volkes. Da die ſofortige Beratung dieſes Antrages Wi⸗ derſpruch fand, wurde die Sitzung auf eine Viertel⸗ ſtunde unterbrochen. Nach Eröffnung der neuen Sitzung wurde der Beſchluß des Reichsrats in der Reichsamneſtiefrage bekannt. Darauf erklärte Ju⸗ ſtizminiſter Dr. Beyerle, daß er die erforderlichen Anordnungen zur Durchführung des Reichsamne⸗ ſtiegeſetzes ſoeben getroffen habe. abends wurde dann der von der SPD beantragte Proteſt gegen die württembergiſche Regierung abge⸗ lehnt, dagegen ein nationalſozlialiſtiſcher Antrag angenommen, worin der Landtag der Regierung wegen ihrer Erklärung, den vom Landtag gefaßten Beſchlüſſen zur Amneſtiefrage nicht Folge leiſten zu wollen, ſchärfſte Mißbilligung ausſpricht. Ein kommuniſtiſcher Antrag: die Regierung be⸗ ſitzt nicht das Vertrauen des Landtages, wurde mit 27 Ja⸗(Kommuniſten, Nationalſozialiſten) gegen 24 Nein⸗Stimmen bei Stimmverweigerung der Sozial⸗ demokraten angenommen. Dieſes Mißtrauensvotum — Gegen 8 Uhr gegen die geſchäftsführende Regierung iſt indeſſen praktiſch wertlos. Ein weiterer kommuniſtiſcher An⸗ trag betreffend Auflöſung des Landtages und Durch- führung von Neuwahlen wurde abgelehnt. Die Durchführung der Siedlung Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 21. Dezember. Im Siedlungsausſchuß des Reichstages erklärte der Vertreter des Reichsernährungsmini⸗ ſteriums zur Siedlungsfrage, es ſeien 50 Millionen Mark im Etat eingeſtellt, weitere 50 Millionen Mark würden vorfinanziert. 50 000 Hektar hätten ſich am 1. Oktober d. J. noch in den Händen der Siedlungsgeſellſchaften befunden und ſollten der Siedlung zugeführt werden. Auf dem Lande ließen ſich etwa 3 500 Stellen ſchaffen. Die Hälfte davon ſollten noch in dieſem Jahr geſchaffen werden, der Reſt im nächſten Jahre. Die Landmenge, die aus dem Sicherungsverfahren ausſcheide, und der Sied⸗ lung zugeführt werden ſolle, betrage in Oſtpreußen 80000 Morgen, in der Grenzmark Poſen⸗Oſtpreußen 100000 Morgen, in Pommern 280 000 Morgen und in Mecklenburg 120000 Morgen. Ein Flugzeug fiel auf ein Haus Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreter e Paris, 21. Dezember. Eine ſchwere Flugzeug kataſtrophe trug ſich am Dienstag in der Umgebung von Paris zu. Ein Militärflugzeug, das von Villacoublay nach Lyon geſtartet war, ſtürzte über dem Pariſer Vorort Antony aus bisher noch unbekannten Gründen ab und fiel auf ein Haus. Dabei fing der Benzin⸗ vorrat Feuer, und in wenigen Augenblicken ſtand auch der Dachteil des Hauſes in Flammen. Der Pz bot und eine im Dachgeſchoß wohnende 70jährige Fran kamen in den Flammen um. Durch die ein⸗ ſtürzenden Mauerteile und den um ſich greifenden Brand wurden 19 Perſonen verwundet. Das Pfund ſteigt zu ſtark Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 21. Dezember. Die Lenker der engliſchen Finanzen ſind wieder einmal in Verlegenheit. Das Pfund Sterling läuft ihnen davon, diesmal aber nach oben. Noch vor drei Wochen befürchtete man eine Pfundkriſe und addierte eifrig alle Reſerven, um auszurechnen, ob die Bauk von England dem Anſturm ſtandhalten könne. Alle finanziellen Orakel haben ſich, wie gewöhnlich, als Schall und Rauch erwieſen. Selbſt in der Londoner City beginnt man in dieſen Tagen zu ſagen, daß der Bankier, der die Myſtik der Valutabewegungen ver⸗ ſteht, erſt geboren werden müſſe. Tatſache iſt, daß die engliſche Zentralbank ſeit faſt zwei Wochen in großem Umfange Franken und Dollar kauft, um eine allzu plötzliche Aufwertung des Pfundes zu ver⸗ - n hindern. Kurszfriſtige Kapitalien ſtrömen wie⸗ der einmal aus Frankreich herein und in ſeinem Gefolge kommen alle die Millionen, die ſeit Jahren von Land zu Land flüchten. Die engliſche Induſtrie proteſtiert beſorgt gegen die Verbeſſerung der engliſchen Valuta, die den Export erſchwere⸗ Die Zentralbank iſt aber offenbar vor dem Aus⸗ maß der Deviſenbeträge, die ſie zur Niederhaltung des Pfundkurſes aufnehmen muß, zurückgeſchreckt. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß der Kurs der Pfundwährung mit 13,98 für ein Pfund bereits den Stand überſchritten hat, den die engliſchen Be⸗ hörden ſich zur Höchſtgrenze geſetzt hatten. Die 3 erwarten eine wei tere Erholung des Pfundes, ermahnen aber die Bank von England, die Situation nicht aus der Hand gleiten zu laſſen. e 55 Ausfälle gegen Deutſchland Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 21. Dezember Das Anſteigen der deutſchen Anleihe kurſe an der Londoner Börſe hat in leitenden eng⸗ liſchen Kreiſen tiefen Eindruck gemacht. Während die Entwicklung allgemein als hoffnungsvolle An⸗ zeichen für die engliſchen Finanzen betrachtet wird, findet ſich heute im„Daily Expreß“ des Lord Beaver⸗ brook eine ganz andere Auslegung desſelben Vor⸗ ganges. Vorausgeſchickt ſei, daß dieſes Blatt zwar in hohen Kreiſen verſpottet, dafür aber bei den breiteſten Volksſchichten um ſo ernſter genommen wird. „Wir gönnen den Deutſchen ihre beſſeren Zu⸗ kunftsausſichten, ſchreibt der„Daily Expreß“. Kein anderes Land hat ſo ſchwer gelitten und ſo ge⸗ duldig ausgehalten. Wir ermahnen aber Englands Führer, die Lage als Realiſten zu betrachten. Wir haben von den deutſchen Schiffswerften und Rü⸗ ſtungsbetrieben nichts mehr zu befürchten. Dafür bedrohen uns Deutſchlands Fabrikſchornſteine und ſein Induſtrieapparat. Als Deutſchland den Krieg verloren, gelobte es ſich,daß es den Frieden gewinnen würde. Es ſind deutliche Anzeichen dafür vorhanden, daß es dieſes Gelöbnis erfüllen wird. Das Deutſche Reich iſt durch die Inflation erſt ſeine innere Ver⸗ ſchuldung losgeworden. Die Reparationen wurden zuerſt durch Anleihen bei den Siegerſtagten bezahlt und ſind ſeit Lauſanne' ganz verſchwunden. Jetzt ſteht Deutſchland ohne innere Verſchuldung, mit leich⸗ ter Beſteuerung, frei von Reparationen und mit erſt⸗ klaſſiger Induſtrieausrüſtung da. Auf der anderen Seite iſt Großbritannien bis zur äußerſten Grenze des Erträglichen beſteuert und mit einer ungeheuren Staatsſchuld belaſtet. Wir vergeben unſeren Schul⸗ digern und bezahlen unſere Schuld. Wir können un⸗ möglich mit dieſem Handicap mit Deutſchland auf dem Weltmarkt konkurrieren.“. Der„Daily Expreß“ ſchreibt dieſe ganze traurige Lage der„Dummheit und Sentimentalität“ der poli⸗ tiſchen Führer Englands zu,„die dem Ausländer ſeine Kriegslaſten abnehmen und ſie auf die eng⸗ liſche Schulter legen“. Das Blatt vergißt dabei, daß England ſelbſt bisher ſeine Kriegsſchulden lediglich aus den Ennahmen bezahlt hat, die es von den Alliierten und a Deutſchland erhielt. Die Zahlung am 15. De⸗ zember war aber bekanntlich die erſte, die England aus eigener Taſche leiſtete und es iſt reichlich iber⸗ trieben, wenn man dieſe Gelegenheit zu ſolchen ver⸗ logenen Klageliedern und verſteckten Hetzereien be⸗ nutzt wie das Organ des Lord Beaverbrohk. f Zugunglück bei Elberfeld b — Elberfeld, 21. Dezember. Von einem Perſonen⸗ zug, der von Köln nach Oberbarmen fährt, ent⸗ gleiſten Dienstag kurz nach 18 Uhr vor der Elber⸗ felder Hauptbahnhof drei Perſonenpggen. Drei Per⸗ ſonen wurden verletzt. 5 N 8 5D 5 334 trägt. ahnt ſie nur— darf ſte nicht ſehen— darf ja die Maſchine nicht einen Augenblick aus den Augen 2. Seite/ Nummer 594 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Dezember 1932 Raub in Lebensmittelgeſchäften Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 21. Dezember Die ausgedehnte politiſche Propaganda, die allent⸗ Halben von den Kommuniſten gerade jetzt zur Weih⸗ nachtszeit betrieben wird, machte ſich auch geſtern in der Reichshauptſtadt höchſt ſtörend bemerkbar. In verſchiebenen Stadtteilen, namentlich im Norden und Oſten, kam es zu Krawallen. Die tobenden und randaltierenden Demonſtranten, die Schmähungen gegen die Regierung ausſtießen, mußten mit dem Gummiknüppel auseinandergetrieben werden. Auch geſtern wurden innerhalb von zwei Stunden ſechs Geſchäfte geplündert. In allen Fällen ſind die Räuber unerkannt ent⸗ kommen. Die Plünderungen begannen kurz nach fünf Uhr im Berliner Oſten. 20 junge Burſchen erſchie⸗ nen in einer Gänſeſe lächterei, ſchnitten die vor dem Laden aufgehängten 26 Gänſe ab und ergriffen die Flucht. Etwa um die gleiche Zeit ſtürmten 25 junge Burſchen ein Konfektionsgeſchäft in Der Anführer bedrohte den Geſchäftsinhaber mit einer Piſtole. Die übrigen ergriffen von den Klei⸗ derſtändern etwa ein Dutzend Mäntel, die ſie an Ort und Stelle anzogen und 15 Anzüge, mit denen ſie verſchwanden. Kurz vor Ladenſchluß unternahmen andere Banden ihre Raubzüge. tauchten in einem Schlächterladen am Kreuzberg acht Männer auf, bedrohten die beiden allein im Geſchäft an⸗ weſenden Verkäuferinnen mit Piſtolen, nahmen die auf dem Ladentiſch und in den Schaufenſtern aus⸗ gelegten Lebensmittel mit und flüchteten. Bei einem anderen Ueberfall ſchüchterten vier Burſchen gleich⸗ falls das Perſonal durch Bedrohung mit der Schuß⸗ waffe ein, packten Margarine und Eier in mit⸗ gebrachte Ruckſäcke und machten ſich davon. Die Polizei will nun gegen dieſe planmäßigen Exzeſſe, die offenbar von einer zentralen Stelle aus geleitet werden, mit größter Schärfe vorgehen. Es iſt auch die höchſte Zeit, daß energiſch gegen dieſe Zerſtörungs⸗ und Beunruhigungstaktik der Kommu⸗ niſten eingeſchritten wird, die zweifellos auf die vor einigen Monaten von dem Moskauer Exekutivkomi⸗ tee der kommuniſtiſchen Internationle gefaßten Richtlinien zurückgeht. Frecher Aeberfall im Hausflur Meldung des Wolff⸗Bür es — Berlin, 21. Dezember. Ein Raubüberfall wurde heute nacht auf den in Berlin anſäſſigen amerikaniſchen Jvurnaliſten Bern⸗ hard Rie back verübt. Rieback wurde in der Kur⸗ fürſtenſtraße um Feuer gebeten. Dabei zog der Un⸗ bekannte eine Piſtpyle und drängte Rieback in den Hausflur, wo er ihn mit vorgehaltener Waffe voll⸗ kommen ausplünderte. Nachdem er ihn ſämtlicher Wertſachen— außer Bargeld und einem Scheckbuch eine goldene Uhr— beraubt hatte, verſchwand der Unbekannte in der Dunkelheit. Bünde und Arbeitsbeſchaffung Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 21. Dezember. Der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, Dr. Gereke, empfing den Bundesführer des Stahlhelm, Oberſtleutnant Düſter berg, zu einer eingehenden Beſprechung über die Frage der Arbeitsbeſchaffung. 5 So Weiter hatte er eine Unterredung mit dem Führer des Jungdeutſchen Ordens, Mahraun, in der be⸗ ſonders die Bedeutung der Siedlung erörtert wurde. Ein braver Mann Von Heinz Thurlant Der Arbeiter Nummer 364 ſteht im Maſchinen⸗ ſaal VI vor ſeiner Maſchine an ſeinem Arbeitsplatz. Er kann dieſen Platz nicht eine Sekunde verlaſſen, ohne Hunderte von Menſchenleben in Gefahr zu bringen. Er ſieht unverwandt auf die Zeiger und Hebel und Schaltungen der Maſchine. Er ſcheint ſelber zur Maſchine geworden, wie er da ſteht. Ein Automat aus Knochen und Sehnen und Muskeln und Blut. Doch das Herz iſt nicht dabei, das Den⸗ ken iſt weit weg von dem Maſchinenſaal VI— es iſt nicht das Denken des Arbeiters Nummer 364, ſondern des Menſchen Auguſt Röhlmann, wohnhaft Ringſtraße 24, drittes Hinterhaus, vierte Etage links. In einem dieſer beiden kleinen Zimmer liegt die Frau des Auguſt Röhlmann und ſoll einem Kind das Leben geben. Sie iſt ſchwarh, von langer Krankheit aufgezehrt,— das Herz, das Herz, ſagt der Arzt be⸗ denklich,— wenn nur alles gut geht. Das Denken Auguſt Röhlmanns verkrämpft ſich auf dieſes Zimmer, ſieht es vor ſich, ſieht die blaſſe Frau im Bett, den Arzt, die alte Mutter, die Blu⸗ men an dem Fenſter, deſſen Scheiben voller Eis ſind — während der Arbeiter Nummer 364 ſeine Maſchine überwacht. 680 Jetzt muß die Stunde ſein. Gegen Abend, hat der Arzt geſagt. Es iſt 7 Uhr abends. Und Auguſt Röhlmann hat gefleht, wenn es zum ſchlimmen ginge, ſoll man ihm ſofort telefonieren, hier im Werk, er käme dann ſofort, ſofort— Zu ſchnell, murmelt der Arbeiter Nummer 364 und dreht einen Kontakt. Das Lärmen und das Hämmern um ihn herum reicht wie eine Wand von dem Boden bis zur Decke des Maſchinenſaals. Vorn iſt ein ſchmaler Gang da kann man ab und zu Men⸗ ſchen vorbeilaufen ſehen, in ſchmutzigen blauen Kit⸗ teln, genau ſolchen, wie ihn der Arbeiter Nummer Doch der ſteht dieſe Menſchen nicht— Schöneberg. Paris weltert gegen Hoover Das Echo auf Amerikas Forderung nach Abrüſtung und Schuldenzahlung Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 21. Dezember. ! G K 18 7* ie v Hoover de ne niſchen Kongreß 3 5 8 Die von Hoover an den amerikaniſchen Kongreß eigene Fauſt die Zahlung der Amerikaſchulden vor⸗ gerichtete Botſchaft hat in Frankreich die Erbitterung und den Haß, dem der amerikaniſche Präſident ſchon ſeit vielen Monaten ausgeſetzt iſt, noch weiter ge⸗ ſteigert. Die Verdienſte, die ſich Hoover während des Krieges um die Verſorgung des beſetzten Gebietes erwarb, ſind längſt vergeſſen. Dagegen wirft man ihm vor, durch ſein Moratorium das Gebäude der Reparationszahlungen ins Wanken gebracht zu ha⸗ ben. Hoover ſei ſchuld, wenn Deutſchland heute keine Reparationen mehr zu leiſten habe. Auch die Be⸗ tätigung des amerikaniſchen Präſidenten auf dem Ge⸗ biet der Abrüſtung, die ihren Ausdruck in dem ſoge⸗ nannten Hooverſchen Abrüſtungsvorſchlag fand, macht den franzöſiſchen Politikern einen Strich durch die Rechnung. Man unterſtellt Hoover die Abſicht, Deutſchland das Recht zur Rüſtung verſchaffen zu wollen, nachdem er es von den Reparationen befreit Ihnen ſagen, daß habe. Frankreich dagegen hätte zu zahlen und gleich⸗ zeitig abzurüſten. Mit dieſer Entſtellung der Dinge bezwecken die franzöſiſchen Nationaliſten, die ſich bereits aubahnenden franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schuldenverhandlungen zu vereiteln, aber auch die verhandlungsbereiten Kreiſe ſind gegenüber Hoover von ſtarkem Mißtrauen erfüllt. Sie verlangen die vorherige Zuſicherung einer gleichmäßigen Behandlung aller amerikaniſchen Schuldner. Vor allen Dingen müßte Hoover ſelbſt den Nachweis liefern, daß er verhandlungsberechtigt ſei und noch im Namen des amerikaniſchen Volkes ſpreche. In dieſem Zuſammenhang bricht ſich immer mehr die Auffaſſung Bahn, daß es überhaupt das Beſte wäre, den Ablauf der Amtszeit Hoo⸗ vers abzuwarten, um dann mit Rooſeyelt die Neuregelung der Schulden vorzunehmen. Etwa 20 franzöſiſche Untertanen haben dafür ge⸗ ſorgt, daß in der bitteren Frage der Amerikaſchulden auch der Humor zum Wort kommt. Dieſe 20 Franzoſen ſind mit der ablehnenden Haltung der Kammer unzufrieden und haben beſchloſſen, auf zunehmen. Zu dieſem Zweck überſandten ſie je 12 Franken, d. h. den auf jeden Franzoſen entfallenden Anteil der Amerikaſchulden an den amerikaniſchen Botſchafter in Paris. Dieſer ſoll die Begleitbriefſe mit großem Intereſſe geleſen haben. Auf Veranlaſſung des Bot⸗ ſchafters wurde den zahlungsbereiten Franzoſen durch das Botſchaftsſekretariat ein Dankſchreiben übermittelt, dem aber die 12 Franken wieder beigelegt waren. England und die Schuldenregelung Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 21. Dezember. Die Auswirkungen der Kriegsſchul⸗ den erklärung Hoovers werden in London teils mit Vorſicht, teils mit Unſicherheit erörtert. Das wichtigſte iſt für England, daß bald direkte Ver⸗ handlungen beginnen ſollen. Man erwartet ſchon bald nach Neujahr eine Einladung zur Entſen⸗ dung einer engliſchen Delegation nach Waſhington. Wie bereits gemeldet, wird der Schatzkanzler Cham⸗ berlain die Abordnung führen. Endgültiges kann bei dieſen Verhandlungen allerdings kaum herauskom⸗ men, da nur der im März einziehende neue Kongreß bindende Beſchlüſſe faſſen kann. Die Waſhingtoner Verhandlungen im Januar können alſo nur vor⸗ bereitender Natur ſein. Wie der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ ausführt, ver⸗ breitet ſich in Londoner politiſchen Kreiſen jetzt die Auffaſſung, daß die Einberufung der Weltwirtſchafts⸗ konferenz keinen Zweck habe, ehe nicht eine End⸗ regelung der Kriegsſchuldenfrage erreicht ſei. Ob damit bereits gemeint iſt, daß man die Konferenz Oeſterreichs Präſident für Donauföderation Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 21. Dezember. Der öſterreichiſche Bundespräſident Wilhelm Miklas hatte mit dem Vertreter des„Excel⸗ ſior“ eine Unterredung, in der er die wichtigſten Probleme der Gegenwart berührte. Auf die Frage des franzöſiſchen Journaliſten, wohin der Weg Oeſterreichs führe, erklärte Miklas:„Meiner Mei⸗ nung nach können die Nachfolgeſtaaten zur Zeit kaum ein wirtſchaftliches Eigenleben führen. Die Proſperi⸗ tät des einen oder anderen Staates in der Nach⸗ kriegszeit hatte kaum einige Jahre gedauert. Wir brauchen eine gemeinſame Löſung Wien—Prag—Budapeſt. Die Löſung müßte in einem Zuſammengehen aller Länder beſtehen, die ſich zwiſchen der Nordſee und dem Adriatiſchen Meer, zwiſchen Rhein und den Tranſylvaniſchen Alpen erſtrecken. Man darf nicht vergeſſen, daß die alte Monarchie den früheren öſter⸗ reichiſchen Ländern einen Lebensſtandard von größe⸗ rer Sicherheit verſchafften. Die zerſtückelten Staaten verſuchen heute vergebens, zu dieſem Standard wie⸗ der zurückzukehren. Miklas glaubt nicht, daß die Donaumonar⸗ chie von vornherein zum Zusammenbruch verurteilt war. Dies ſei nur ein Propagandaſchlagwort mährend des Krieges geweſen. Die alte Monarchie ſei nicht eines ihm, ihm, dem Arbeiter Nummer 364— hält dann die Hände wie ein Sprachrohr vor den Mund— formt Worte, die langgezogen durch das Lärmen kommen— und Röhlmann verſteht——„Telefon — kommen— Telefon———“ Er fühlt, wie ihm das Blut zu Eis erſtarrt. Die Frau— denkt er blitzartig,— die Frau, es iſt etwas paſſiert, es geht zum ſchlimmen— ich muß weg, ſofort, auf der Stelle, ich muß hin—— Was iſt das für ein Narr, murmelt der Arbeiter Nummer 364 und dreht wieder einen Kontakt, — was iſt das für ein Narr, der mich hier wegruft, wo ich doch nicht weg darf, wo nur eine einzige Se⸗ kunde Fahrläſſigkeit Hunderten den Tod bringen kann— So lauf doch fort! ſchreit das Herz Auguſt Röhl⸗ manns,— deine Frau liegt im Sterben— iſt das kein Menſchenleben?— deine Frau ringt mit dem Tode— und du bleibſt ruhig hier?— iſt dir hier dieſes wichtiger als dein Weib, das du liebſt, das dir tauſend goldene Stunden ſchenkte, das dir das Leben froher machte, wegen der du arbeiteſt und ſchufteſt und nach Groſchen jagſt— und die jetzt we⸗ gen deinem Kinde mit dem Tode ringt?— Wie ein Irrer ſtarrt Auguſt Röhlmann auf den roten Schalter mit dem kurzen Worte„Aus“, der da griff⸗ bereit zu ſeiner Rechten befeſtigt iſt, ihm in die Augen ſpringt, ihm wie ein roter Funke in die Seele fährt— er hebt die Hand— höher— höher — packt den Schalter Zu langſam, murmelt der Arbeiter Nummer 364 und greift mechaniſch nach einem anderen Hebel. Haltung! ſchreit er, als Auguſt Röhlmann wegzu⸗ ſacken droht,— ſteh auf deinem Poſten! Die Maſchine iſt dir anvertraut— hundert Menſchen hängen an ihr — der Notſchalter iſt nur für Lebensgefahr— Hal⸗ tung!! 3 a Nach einer halben Stunde fährt ſpitz und ſchnei⸗ dend die Sirene in den Lärm. Ablöſung. Und Augenblicke ſpäter ſteht der Arbeiter Nummer 364 im Betriebsbüro, kurz gemuſtert von dem Beamten vom Dienſt.„Für Sie iſt angeläutet worden. Wiſ⸗ ſen Sie nicht, daß Telefonate im Werk verboten ſind?“ Flehend ſtreckt Auguſt Röhlmann die Hände aus—„Was iſt.— Der Beamte lächelt plötz⸗ lich.„Ein Arzt hat angeläutet, wollte Sie ſprechen, der Beamte ſtockt, ſieht Auguſt Röhlmann ſchärfer an, ſchüttelt verwundert den Kopf und ſagt„Was iſt Ihnen denn?“— „So ſprechen Sie doch!“ ſchreit Röhlmann. Und damte:„Er wollte Ihnen natürlichen Todes geſtorben, ſondern gewaltſam zerriſſen worden. Die Zerſtörung dieſer Größe ſei eines der Hauptziele der feindlichen Mächte ge⸗ weſen. Man könne aber nicht daran denken, die Monarchie wieder ins Leben zu rufen. Ein wert⸗ volles Gefäß ſei in tauſend Stücke zerſchlagen wor⸗ den und nicht wieder zu leimen. Viel leichter ſei es, ein neues Gefäß zu ſchaffen. Mit dieſen Worten leitete Miklas auf die wirtſchaftliche Union der Nachfolgeſtaaten über, aber weder die deutſchöſterreichiſche Zollunion noch der Tardieuplan werden nach Anſicht des Bundespräſidenten Zentraleuropa ret⸗ ten. Das politiſche Mißtrauen und die wirtſchaft⸗ lichen Meinungsverſchiedenheiten hätten beide Pläne übrigens ſchon bei ihrem Entſtehen zum Scheitern gebracht. Miklas wiederholte noch einmal, daß er keine andere Löſung ſehe als eine wirtſchaft⸗ liche Verſtändigung zwiſchen den Staaten von der Nordſee bis zur Adria. Oeſterreich ſei dazu berufen, das Bindeglied zwiſchen dem Oſten und Weſten zu bilden. Zum Anſchlußproblem erklärte Miklas recht farblos, eine tauſendjährige gemeinſame Ge⸗ ſchichte und die Bande des Blutes verbinden Oeſter⸗ reich beſonders mit Süddeutſchland. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß wir Oeſterreicher einen deutſchen Stamm darſtellen, der ſich niemals von ſeinen Brü⸗ dern trennen laſſen wird trotz aller politiſchen Grenzen.“ ausrichten, daß alles gut gegangen iſt. Es iſt ein Junge.“ Und dann plötzlich wieder dienſtlich, faſt ſcharf zu dem ihn faſſungslos anſtarrenden Röhl⸗ mann—„Durch einen Irrtum lief ein Mann an Ihre Maſchine. Das geht nicht, das dürfen wir nicht dulden, der Poſten iſt für ſowas zu gefährlich. Ich habe den Mann ſofort zurückrufen laſſen.“ Und mit einem Blick auf Röhlmann—„Uebrigens— Sie ſind ja ganz weiß, Mann—“ Doch der Arbeiter, der ſchluchzend vor Erſchütte⸗ rung ins Freie tritt, und einen Augenblick ſtehen bleiben muß, ſo maßlos iſt der Segen, der da über ihn kommt.— Deſſen Haar iſt in dieſer armſeligen halben Stunde weiß geworden wie der Schnee, der draußen auf den Wegen liegt. Die Gas beleuchtung— eine chineſiſche Erfin⸗ dung. Wie uns Alexander v. Humboldt in ſeinem Kosmos mitteilt, iſt die Gasbeleuchtung eine chineſtſche Erfindung. Lange vor der chriſtlichen Zeit⸗ rechnung kannte dieſes auf einer hohen Kulturſtufe ſtehende Volk die ſogenannten Feuerbrunnen. Mit Hilfe von Bambusröhren leiteten ſie dieſes Brenn⸗ material weiter, und zwar meiſtens nach Städten.— Die erſte dieſer natürlichen Gasbereitungsanſtalten in Europa, war die der Kohlengrube in Cumber⸗ land. Die Bergleute waren gerade bei der Arbeit, als ein Luftzug von unbekanntem Geruch begleitet, über ihr Grubenlicht fuhr und ein prächtiger Feuer⸗ ſtrahl ſich entzündete, der ſo gewaltig brannte, daß die Arbeiter voll Schrecken die Flucht ergriffen. Ob⸗ gleich die Flamme ſehr hoch wurde, brannte ſie ruhig fort, ſodaß die Leute ermutigt zurückkehrten und ringsum ihre Hüte ſchwangen, um den Feuerſtrahl zu fächeln, der Geruch verſchwand. Es hatte ganz den Anſchein, als wenn er auf dieſe Weiſe zum Erlöſchen gebracht worden wäre. Doch merkwürdigerweiſe entzündete er ſich ſofort wieder, wenn man ſich ihm mit Licht näherte. Das einzige Mittel ſich ſeiner zu entledigen, war daher, ihn aus der Grube zu leiten. Zu dieſem Zwecke ſtellte man einen großen Zylinder her, um mit deſſen Hilfe das Gas der Oberfläche der Erde zuzuführen. Seine Leichtigkeit begünſtigte das Unternehmen. Kaum ſtrömte es an der freien Luft aus, als es wieder mit derſelben Lebhaftigkeit, wie es in der Grube geſchehen, zu flammen begann. Alle bis zum Herbſt aufſchieben wolle, iſt nicht klar zu er⸗ ſehen. 5 Das neue franzöſiſche Kabinett hat in London keine beſonders gute Preſſe. Die Enttäuſchung daw über, daß die Kammer England im Stich gelaſſen hat, nachdem Herriot es zu großen Opfern ange⸗ trieben hatte, wirkt noch nach. So ſchreiben die „Times“, die Regierung Paul⸗Boncbur ſei zweifel⸗ los viel ſchwächer als die Regierung Herriot. Der Miniſterpräſident habe nicht das gleiche Preſtige wie Herriot. Außerdem habe er ſich den Sozialiſten gegen⸗ über auf unmögliche finanzielle Pläne feſtgelegt. Es ſei durchaus möglich, daß er ſich z wiſchen 3 wei Stühle ſetzen werde. Man könne mit der Regie⸗ rung überhaupt nur zufrieden ſein, wenn man ſie als eine Uebergangsregierung betrachte. Befriedt⸗ gend finden die„Times“ lediglich, daß die franzöſiſche Außenpolitik unverändert fortgeſetzt werde und daß Paul⸗Boncour die Abrüſtungspolitik auf der Grund⸗ lage der kürzlichen Fünfmächteerklärung wetiter⸗ führen werde. Rooſevelts Haltung Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 21. Dezember. In ben Kreiſen des Bundesſenates, die Rooſe⸗ velt naheſtehen, wird Hoovers Botſchaft über die Einſetzung einer Kommiſſion zur Löſung der Schul⸗ denfrage günſtig beurteilt. Rooſevelt beabſichtige aber, nach Antritt ſeines Amtes, ohne Rückſicht auf Hobvers Vorgehen, ſeine eigenen Pläne zur Ausführung zu bringen. Dieſe Pläne ſeien: ge⸗ trennte Verhandlungen mit jedem einzelnen Schuld⸗ nerſtaat, nicht aber Verquickung der Schulden mit der internationalen Wirtſchaftslage, Ablehnung jeg⸗ licher Verhandlungen mit den Staaten, die nicht bis zum 4. März die Dezemberrate bezahlen. Im Bundesrat iſt man bereit, jeder Beſſerſtellung der zahlungswilligen, aber zahlungsunfähigen Nationen zuzuſtimmen, nur wünſcht man Vertagung des ganzen Fragenkomplexes bis nach Hoovers Ab⸗ gang. Das Weiße Haus iſt demgegenüber offenbar entſchloſſen, nicht bis zum 4. März zu warten. Frankreichs ernſte Finanzlage Meldung des Wolff⸗Büros 8 — Paris, 21. Dezember Bei der Uebergabe des Finanz⸗ und Budgeb⸗ miniſteriums an den neuen Finanzminiſter Chsron haben die bisherigen Reſſortminiſter Germain Martin und Palmade in einer durch Havas verbrei⸗ teten Erklärung auf den Ernſt der Finanzlage hin⸗ bis November die Steuereingänge um drei Milliarden Franken hinter dem Vor⸗ anſchlag zurückgeblieben ſeien und daß bis zum 14. Dezember, dem Tage des Rücktritts des Kabinetts Herriot, an barem Gelde ſich nur noch 605 Millionen in der Staatskaſſe befanden. Auflöſung einer Funktionärverſammlung Thüringen einberufene Delegiertentagung von Erwerbsloſen und Arbeitern wurde durch die Polizei aufgelöſt, weil Erwerbsloſendemonſtra⸗ tionen vor Weihnachten den Gegenſtand der Beſpre⸗ chungen bilden ſollten. Der kommuniſtiſche Abgeord⸗ nete des thüringiſchen Landtages, Röſel(Gotha), wurde feſtgenommen. Ein Motorewer geſunken — Hamburg, 21. Dezember. Auf der Unterelbe kollidierte ein finniſcher Dampfer mit einem bisher noch unbekannten Motorewer, der kurz nach dem Zuſammenſtoß gesunken iſt. Das Schickſal der Be⸗ ſatzung iſt noch unbekannt. Der finniſche Dampfer ſtellte längere Zeit Nachforſchungen an, ſetzte aber ſchließlich die Fahrt nach Hamburg fort. Das Nationaltheater teilt mit: Heute Erſtauf⸗ führung der Komödie„Heimkehr des Olym⸗ piaſiegers“. Die für den erſten Weihnachtsfeier⸗ tag nachmittags angeſetzte Vorſtellung des Weißh⸗ nachtsmärchens„Die Schneekönigin“ wird im freien Verkauf(nicht wie im Wochenſplelplan irrtümlich vermerkt für den Bühnenvolksbund) ge⸗ geben. Klavier⸗Abend Karl Keidel. Der erblindete Berliner Pianiſt Karl Keidel ſtellte ſich im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens einer leider nicht ſehr zahlreichen Zuhörerſchaft vor, die aber mit großer Anteilnahme den Darbietungen des Künſtlers lauſchte, der durch ſein techniſches Können und durch ſein verinnerlichtes Spiel auffiel. Schon die zur Ein⸗ leitung geſpielte Sonate op. 27 Nr. 2 von Beethoven zeichnete ſich durch ihre Ausgeglichenheit und durch eine ſaubere Wiedergabe aus. In der Wanderer⸗ Fantaſie von Schubert wurde der Stimmungs⸗ gehalt des Werkes voll erſchöpft und die Höhen und Tiefen der romantiſchen Empfindungswelt durch⸗ meſſen. Mit zwei Rondos von Mendelsſohn⸗ Bartholdy und Carl Maria von Weber be⸗ in der-dur-Etüde op. 23 von Rubinſtein treffend zum Ausdruck kam. Die den Beſchluß des Abends bildenden drei Werke von Liſzt„Der heilige Fran⸗ ziskus auf den Wogen ſchreitend“, die Ungariſche Rhapſodie Nr. 12 und„La Campanella“ wurden ſo⸗ wohl techniſch wie muſtikaliſch reſpektgebietend ge⸗ meiſtert und rundeten den gewonnenen günſtigen Eindruck ab. Der Beifall war ſehr herzlich. Die Leitung des Deutſchen Theaters in Riga hatte im Einvernehmen mit dem deutſchen Theater⸗ komitee beſchloſſen, Lampels„Revolte im Er⸗ iehungsheim“ aufzuführen. Während der Auf⸗ führung kam es zu Proteſtkundgebungen. Die deutſchen Geiſtlichen Rigas veröffentlichten eine Entſchließung, in der es heißt, beim Leſen oder Hören des Lampelſchen Stückes„müßte jedem ſittlich denkenden Menſchen die Schamröte ins Geſicht ſtei⸗ gen“. Die deutſchen Jugend⸗ und andere Verbände, die deutſchen ſtudentiſchen Verbindungen veröffent⸗ lichten ähnliche Kundgebungen. Das Theaterkomitee ſetzte daraufhin die Aufführung ab. 8 5 Eine Luther⸗Woche in Eisleben. Im nächſten Jahr fährt ſich der Todestag Luthers zum 450. Mal. Aus dieſem Grund veranſtaltet Eisleben, die Ge⸗ burtsſtadt Luthers, in t vom 20. bis eine Lut 6 . gewieſen. Sie teilten mit, daß in der Zeit vom Juz. — Gotha, 21. Dezember. Eine von der KPD. in 7 wies der Künſtler ſeine überlegene Technik, die auch PPP C P deere erer Mittwoch, 21. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 594 Der Kampf gegen die Not des Winters Unſer in der letzten Samstag⸗Abendausgabe ver⸗ öffentlichte Bildbericht über die Barackenſtadt des Elends hat innerhalb der Mannheimer Bür⸗ gerſchaft ſtärkſte Reſonanz gefunden. Von vielen Seiten ſind an die Redaktion der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ Anfragen von Leſern ergangen, die die Namen der Notleidenden wiſſen wollten, um ihnen zum Weihnachtsfeſt eine Freude in Geſtalt von Lebensmitteln und warmer Winterkleidung zu be⸗ reiten. Auch die Anregung einer privaten Pfund⸗ ſammlung für die Barackenbewohner wurde uns ge⸗ macht. Alle dieſe Aeußerungen ſind Zeichen der großen Opferwilligkeit und des ſozialen Verſtändniſſes, das ſich in Mannheim findet. Es iſt jedoch nötig, ausdrücklich darauf hinzu⸗ weiſen, daß der von uns veröffentlichte Bericht nicht allein das eng begrenzte Ziel verfolgte, die Auf⸗ merkſamkeit des großen Publikums auf das Elend der Bewohner der Benzbaracken zu lenken. Son⸗ dern er ſollte ganz allgemein auf die ſchwere Notlage, in der ſich heute große Teile der Bevölkerung unſerer Stadt befin⸗ den, hinweiſen. Er ſollte ein Appell an die Herzen aller Bürger ſein, die noch nicht von der Kriſe er⸗ werbslos gemacht worden ſind. Er ſollte ein Appell an die Mildtätigkeit ſein, der einem möglichſt großen Kreis von Bedürftigen zugute kommen ſoll. Wir wiſſen, daß es keine berufenere Stelle als das Mannheimer Hilfswerk gibt, in dem ſich die Damen und Herren befinden, die eine große Sozialpraxis beſitzen und zu deren Aufgabengebiet es gehört, die Mannheimer Elends⸗ quartiere, wo ſie auch liegen mögen, zu be⸗ treuen. Wir erſuchen daher unſere Leſer, alle den Bewohnern der Benzbaracken zugedachten Spenden der Leitung des Mannheimer Hilfswerkes zu überweiſen, da erſt ſo die Möglichkeit gegeben iſt, daß möglichſt alle Notleidenden unſerer Stadt eine Gabe erhalten, die ihnen helfen wird, über dieſe ſchwere Winterzeit hinwegzukommen. Weihnachtsfeier im Krankenhaus Zu einer ſtimmungsvollen Feier verſammelten ſich am Dienstag nachmittag die Patienten und Pa⸗ tientinnen des Städt. Krantenhauſes, um gemein⸗ ſam im großen Verſammlungsſaal die Weihnachts⸗ feier zu begehen. Ungefähr 350 Perſonen füllten den Saal. Unter den Anweſenden bemerkte man Bür⸗ germeiſter Böttger, Stadtrat Schneider, Frau Blauſtein und Stadtbaudirektor a. D. Perrey, Kaplan Beylirch umriß in ſeiner Anſprache die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes. Die Kammermuſt⸗ ker Lorbeer und Stegmann umrahmten mit drei Muſikſtücken für Harfe und Cello die Feier. Verſchiedene Weihnachtslieder wurden durch den Schweſternchor vorgetragen. Die Feier für die Schweſtern findet am Donnerstagabend ſtatt. Eine Beſcherung der Patienten iſt in dieſem Jahr durch die reichlichen Spenden allgemein mög⸗ lich geworden. Am Beſcherabend werden die Patien⸗ ten durch kleinere Weihnachtspackete erfreut. Störung des Rundfunk-Empfanges Der Südweſtdeutſche Bund der Run d⸗ funkhörer e. V. Mannheim, K 1, 19, teilt uns mit: In dieſen Tagen wird der Funk⸗Empfang weſent⸗ lich beeinträchtigt, da der herrſchende Rauhreif auch Niederſchläge an den Fahrdrähten der elektriſchen Straßenbahn verurſacht. Hierdurch werden Störungen hervorgerufen, wie ſie vor Verwendung der Fiſcher⸗ bezw. Mollenkopfbügel ſtändig zu befürchten waren. Dieſe Erſcheinung, die nur für die Dauer des Rauhreifes auftritt, läßt ſich nicht vermeiden und es hat deshalb auch keinen Zweck, ſich bei den zuſtändigen Stellen über dieſe Störungen zu beſchweren. Es ſoll ſich niemand durch dieſe kurze Beeinträchtigung die Freude am Radio nehmen laſſen. * Platzkarten⸗Vorverkauf auf neun Tage ver⸗ längert. Im Hinblick auf die neuntägige Vorver⸗ kaufsfriſt der Feſttagsrückfahrkarten zu Weihnachten iſt auch die Vorverkaufsfriſt der Platz⸗ karten, die gewöhnlich drei Tage beträgt, auf neun Tage verlängert worden. Die Reichs⸗ bahn weiſt darauf hin, daß die neuntägige Vorver⸗ kaufsfriſt der Platzkarten auch für die Reiſenden gilt, die eine Platzkarte in Verbindung mit einer gewöhnlichen Fahrkarte— und nicht mit einer 4 Feſttagsrückfahrkarte— löſen wollen. * Die Betreuung der hilfsbedürftigen Familien in Mannheim durch das Hilfswerk iſt jetzt in vollem Gang. Nachdem die Brockenſammlung in der Hauptſache beendet iſt, läßt ſich feſtſtellen, daß das Ergebnis hinter den Erwartungen zurückgeblieben iſt. Anſcheinend iſt hier im vorigen Winter ſchon das Entbehrlichſte an Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücken abgegeben worden. Dagegen iſt man hinſichtlich der Geldſammlung zufriedener, die weitergeführt werden muß, denn die eingegangenen Beträge rei⸗ chen natürlich bei weitem nicht aus, um für die drin⸗ gendſten Nöte zu ſorgen. Die Lotterie mit den Bildern Mannheimer Prominenter erfreut ſich gro⸗ ßer Beliebtheit. Ein findiger Kopf iſt auf den Ge⸗ danken gekommen, mit Hilfe der Bildchen eine „Börſe der Prominenten“ aufzumachen, wo man die Bilder austauſchen kann, um die ganze Serie zu⸗ ſammenzubekommen. Der Hauptwert wird jetzt auf die Maſſen⸗ ſpeiſungen gelegt. Seit dem 19. Oktober ſind an verſchiedenen Stellen der Stadt und in den Vororten Speiſeſtellen errich⸗ tet worden, betrieben durch die verſchiedenen pri⸗ vaten Wohlfahrtsorganiſationen, darunter auch die Notküche in Neckarau als vollſtändiges Selbſthilfe⸗ unternehmen. In der erſten Woche nach der Eröff⸗ nung der Stellen wurden gegen 4600 Portionen aus⸗ gegeben. In der erſten Dezemberwoche war die Zahl bereits auf 22.337 angeſtiegen und jetzt werden täg⸗ lich 4000 Portionen ausgegeben, ſodaß man ſeit Eröffnung bis heute mit der Ausgabe von 150 000 Portionen rechnen kann. Die Hunderte von fleißigen Händen haben ſich geregt, um dem Mannheimer Mutterſchutz bei ſeiner ſchweren Aufgabe, Licht und Wärme den Armen am Weihnachtstag zu ſpenden, hilfreich zur Seite zu ſtehen. Tauſende von armen Menſchen warten in dieſen Tagen auf ein Zeichen innigen Mit⸗ gefühls und erbarmenden Verſtehens für ihre Not. Betrachtet man allein die Zahl der vom Mutterſchutz betreuten Familien und Mütter, lieſt man in den Akten von ihrem unſäglichen Elend, ſo ſteht man er⸗ ſchüttert vor einem Leid, von dem die Wenigſten ſich einen Begriff machen, wenn ſie nicht mitten in der Fürſorgearbeit ſtehen. Fünfhundertſiebenzig Weihnachtspakete und Päckchen bringt der Mutterſchutz zur Ver⸗ teilung an bedürftige Familien, die von beſonders ſchwerer Notlage durch Arbeits⸗ loſigkeit, Krankheit oder durch— Kinderreichtum be⸗ troffen ſind. Die Kinderreichen leiden die ſchwerſte Not. Ihnen gilt die erſte Hilfe des Mutterſchutzes. 320 Familien exhalten ein Kleider⸗, Schuh⸗ und Wäſchepaket, 50 Familien erhalten ein Lebensmittel- paket. 35 Mütter und Kinder im Krankenhaus (Ammen) und 45 Mütter und Kinder im Mütterheim bekommen Wäſche und niedliches Spielzeug, wie es für die Kleinſten paßt. 25 Kinder im Obdachloſen⸗ aſyl erhalten außer Wäſche noch ein Spielzeug, ebenſo 95 Kinder im Krankenhaus(Chirurgie und Hautbau.) Obgleich es mit den Winterſportmöglichkeiten bis jetzt ſehr ſchlecht beſtellt iſt und die Ausſichten für die Weihnachtstage nicht gerade glänzend ſind, wurden doch eine Reihe von Winterſportſonder⸗ zügen in den Fahrplan aufgenommen. Der Schwarzwald konnte allerdings noch nicht berück⸗ ſichtigt werden, da ja dort die ſchon vorhandene Schneedecke wieder bis auf geringe, für den Sport ungeeignete Reſte verſchwunden iſt. Im Bedarfs⸗ falle laſſen ſich dieſe Sonderzüge, die wie bisher eine Fahrt mit 50prozentiger Ermäßigung bringen wer⸗ den, ohne weiteres in den Fahrplan einfügen. Nach dem Hochgebirge hat man indeſſen günſtige Fahrgelegenheit geſorgt, für Die Mannheimer Winterſportler dürfte vor allem der von Ludwigshafen aus verkehrende Winterſportſonderzug nach Oberſtdorf inter⸗ eſſieren. Die Hinfahrt erfolgt am 1. Feiertag, morgens.02 Uhr ab Mannheim, Ankunft in Oberſtdorf bereits um 12.47 Uhr. Rückfahrt ab Oberſtdorf am 6. Januar, 15.10 Uhr, Ankunft in Mannheim 22.31 Uhr. Neben der außerordentlich günſtigen Fahrzeit beſteht auch noch eine Fahrpreisvergünſtigung, denn die Hin⸗ und Rückfahrt koſten zuſammen nur 14˙½80 Mark. Wer den Zug nur zur Hinfahrt benützen will, kommt eben⸗ falls in den Genuß der Verbilligung und zahlt für die Fahrt Mannheim⸗Oberſtdorf.40 Mark Weitere Errichtung Mannheimer Hilfswerk in voller Aktion Die Geloſammlung verläuft befrieöigend weiterer Speiſeſtellen in den neu eingemeindeten Vororten iſt in Ausſicht genommen. Das Hilfswerk hat bis jetzt 23000 Mark Zuſchuß an dieſe Küchen ge⸗ geben, eine Summe, die weiter anſteigen wird. Hinzu kommt jetzt die Verteilung von Le⸗ bensmitteln an größere Familien, die nicht in der Lage ſind, ihr Eſſen aus der Notküche zu beziehen. In dieſen Tagen werden die erſten Le⸗ bensmittelpakete fertig zum Verſand gemacht. Sie enthalten Kartoffeln, Mehl, Fett, Zucker und ſon⸗ ſtige unentbehrliche Lebensmittel für den Haushalt. Zu den bereits in Benützung genommenen Wärmehallen in der Schulbaracke Feudenheim, in der Notküche Neckarau und in der Herberge zur Heimat kommen jetzt auch wieder die Turnhallen Mannheimer Schu⸗ len, ſobald die Genehmigung der Schulbehörde vor⸗ liegt. Das Bedürfnis nach dieſen Unterkunftsräu⸗ men iſt beſonders groß. Die Holzſchlagaktion, die im vorigen Winter in den ſtaatlichen Forſten bei Zwingenberg im Neckar⸗ tal durchgeführt wurde, wird jetzt in die Forſten bei Neckarhauſen im Neckartal verlegt. Hier arbei⸗ ten erwerbsloſe Familienväter je drei Tage und ſchlagen in dieſer Zeit 18—20 Ztr. Holz, das wieder per Schiff koſtenlos nach Mannheim verfrachtet wird. Auf dieſe mannigfache Weiſe hofft man, den Bedürftigſten unſerer Stadt über die Nöte hinweg⸗ zuhelfen, Der Appell an die Freigebigkeit der Bür⸗ gerſchaft für die Zwecke des Mannheimer Hilfs⸗ werks, in deſſen unmittelbaren Dienſten 30 junge Leute im freiwilligen Arbeitsdienſt arbeiten, iſt nach wie vor dringend. Der„Mannheimer Mutterſchutz“ beſchert Die Ausſtellung zeigte in überſichtlicher Anord⸗ nung zunächſt bereits verpackte Pakete, ferner noch die hübſchen Arbeiten, die der freiwillige Arbeits⸗ dienſt auf dem Heuberg für den Verein angefertigt hatte. Für alle Altersſtufen gab es da Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke, Handſchuhe, Mützen, Pullovers, die von viel Fleiß, Arbeitsfreude und Können zeugten. In der Mitte des Raumes waren die Arbeiten aus dem Sonderbau des Krankenhauſes aufgebaut. Her⸗ zige Kinderhemdchen, Schürzchen und Kleidchen in großer Zahl lieferten den Beweis, daß verſtändnis⸗ volles Eingehen auf dieſe ſchwierigen Patientinnen doch viel Gutes fördern kann. Sehen ſie doch, daß es noch viel, viel größeres Elend als das ihre gibt und ſind gerne bereit, ſelbſt zur Linderung mit bei⸗ zutragen. Aber auch viele Freunde und Gönner des Vereins hatten nach Kräften dazu beigeſteuert, um die Pakete recht ſtattlich zu geſtalten. Lebensmittelſpenden, Wein für Kranke, Kolonial⸗ waren, Seife und ſelbſtgefertigte Kleidungsſtücke wurden nebſt Geldſpenden dem Verein unter ſeiner Vorſitzenden, Frau Blauſtein, zur Verfügung geſtellt, ſodaß ſeine Mitglieder freudigen Herzens auf die aufgebauten Gabentiſche ſchauen können in dem Bewußtſein, wir haben uns nicht umſonſt gemüht wir dürfen und können am Weihnachtstag wahrhafte Weihnachtsfreude bereiten. W. ... ã ͤ ͥ ddddddddddddddꝓddGꝓdßdꝙ.ꝓỹ0õ d Winterſportſonderzüge ſtehen bereit billige Fahrgelegenheiten beſtehen von Stuttgart aus, von wo eine ganze Anzahl Winterſportzüge mit 50⸗ prozentiger Fahrpreisermäßigung abgelaſſen werden. Die Züge aus Oeſterreich kommen am Neufahrs⸗ tag und am 8. Januar wieder zurück. Die Züge von Oberſtdorf und Oberſtaufen werden am 2. Weih⸗ nachtsfeiertag, am., 6. und 8. Januar zurückgeleitet, ſo daß allen möglichen Kombingtionen Rechnung ge⸗ tragen iſt, zumal man bei der Rückfahrt nicht an einen beſtimmten Sonderzug gebunden iſt.* * Die Weihnachtsferien an den höheren Lehr⸗ anſtalten. Das badiſche Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat bekanntgegeben, daß an den höheren Lehranſtalten die Weihnachtsferien vom 24. Dezem⸗ ber bis zum 7. Januar dauern. Am Freitag, 23. De⸗ zember werden die vier erſten Unterrichtsſtunden in vollem Umfange erteilt, ſo daß der Unterricht um 12 Uhr geſchloſſen wird. Auswärtige Schüler dürfen, ſofern ſie ſonſt nicht am gleichen Tage ihren Heimat⸗ ort erreichen können, von der Direktion zu einer früheren Stunde entlaſſen werden. Die Weih⸗ nachtszeugniſſe ſind in dieſem Jahre in der Woche vom 12.—17. Dezember den Schülern und Schülerinnen ausgehändigt worden. Durch dieſe Maßnahme iſt vermieden worden, daß die Zeugniſſe, die natürlich nicht bei allen Schülern gut auszufallen pflegen, erſt unmittelbar vor dem Chriſtfeſt in die Hände der Eltern gelangen und da und dort die Weihnachtsfreude dämpfen. Ladenschluss am Heiligabend Kauft rechtzeitig N Weihnachten im Städt. Altersheim Zu einer ſtimmungsvollen Weihnachtsfeier hatten ſich am Sonntag nachmittag die Inſaſſen des Altersheims und ihre Angehörigen zuſammen⸗ gefunden. Der große Saal faßte die Erſchienenen kaum, zu denen ſich noch mehrere Ehrengäſte geſell⸗ ten, ſo Bürgermeiſter Böttger, Fürſorgeamts⸗ direktor Schumacher, Kreisvorſitzender Elbs und die Betreuerin der Rentner, Frau Leins⸗ v. Derblin. Mit dem Weihnachtslied„O du fröhliche“ wurde die Feier eröffnet, worauf eines der Hausmädchen, Maria Keiker, eine hübſche Begrüßung ſprach. Frau Marianne Keiler⸗Heimig ſang zwei Weihnachtslieder, für die die ſüße wohllautende Stimme beſonders geſchaffen war. Dann kam der Liebling der Altersheimler, die kleine Hanna Prinz, die wieder mit ganz reizendem friſchem Vortrag zwei von Frau Profeſſor Meyer verfaßte Gedichte vortrug, die den Großeltern gewidmet waren. Dem gemeinſam geſungenen Lied: Es iſt ein Ros entſprungen“ folgte die Anſprache des Pfarrers Joeſt(Johanniskirche), der in tiefen, eindringlichen Worten auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes ge⸗ rade für die Alten hinwies, die es noch einmal in ihre Kindheit zurückgeleitet. Tief ergriffen ſangen die Anweſenden darauf das Lied„Stille Nacht, hei⸗ lige Nacht“. Eine freudige Ueberraſchung brachte der Violin⸗ vortrag des neunjährigen Philipp Schneider, eines Schülers von Frau Lore Gernsheim⸗Fuchs, der ſchon heute eine hervorragende Begabung in Tongebung und Bogenſtrich verrät. i Frau Keiler⸗Heimig ſang dann ein weiteres Weihnachtslied, für das die Hörerſchar mit herzlichem Beifall dankte. Die Begleitung der Lieder hatte Kammermuſiker Heimig übernommen, die des Violinvortrags Frau Gernsheim⸗ Fuchs, wäh⸗ rend die gemeinſam geſungenen Weihnachts eder von einem der älteſten Inſaſſen des Heimes, Herrn Rabeneick, beglejtet wurden. Zum Schluſſe über⸗ brachte Bürgermeiſter Böttger die Grüße des Verwaltungsrates. Die Zigarre als Lebensrelterin Bei dem Zugunglück in der Schweiz, das im Guetſch⸗Tunnel, unmittelbar vor Luzern, acht Per⸗ ſonen das Leben gekoſtet hat, hat ſich eine Zigarre für einen der Paſſagiere als Lebensretterin erwieſen. Ein norddeutſcher Herr kam in den letzten Tagen durch Mannheim. Er erzählte einem un⸗ ſerer Mitarbeiter, er ſei gerade im Begriffe ge⸗ weſen, ſich eine friſche Zigarre anzuſtecken, die ihm, als er mit der anderen Hand nach Streichhölzern in die Taſche fuhr, aus den Fingern fiel. Da die Zi⸗ garre ein wertvolles Stück mit„Bauchbinde“ war, bückte er ſich, um ſie aufzuheben. Sie war aber weit unter die gegenüberliegende Bank gerollt und ſo mußte er ſich, um ſie ergreifen zu können, ganz tief hinunterbücken. In dem Moment, in dem er glaubte, die Ausreißerin faſſen zu können, erfolgte der Zu⸗ ſammenſtoß. Ein Splittern und Krachen, bei dem er nun flach auf dem Boden lag und heil davonkam, während eine Frau, die im gleichen Abteil ſaß, durch die Sitzbänke und Sitzbanklehnen vollſtändig zu Tode gequetſcht worden war, Der Raucher hat ſich gelobt, in Zukunft immer ſeiner Zigarre treu zu bleiben. * Beginn der Arbeiten im Sandtorſer Bruch. Mit den techniſchen Vorarbeiten zu dem halboffenen Ar⸗ beitslager im Sandtorfer Bruch iſt dieſer Tage be⸗ gonnen worden. Bis jetzt ſind etwa 15 bis 20 Ar⸗ beitsdienſtfreiwillige draußen, um Vorſorge für das Lager zu treffen und insheſondere Unterkunftshütten vorzubereiten. Nach den Feiertagen iſt mit dem Be⸗ ginn des Lagers, wohl zunächſt in kleinerem Umfang, zu rechnen. 5 — 8 1 FEURIL CH- . — 9 N. 3 3 1 5 2 EAP SEE 1 trägt 1519. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 258 23 + 2ü Metallinduſtrie 9263 267 + 391 Vederinduſtrie u. ⸗verarbeitg. 595 365 +153 Holzinduſtrie 1642 14 +107 Nahrungs⸗ u. Genußmittelg. 657 840 5 Bekleidungsgewerbe 409 555 1 41 Baugewerbe 8223— +102 Vervielfältigungsgewerbe 250 49— 11 Gaſt⸗ u. Schankwirtsgewerbe 288 741— 22 Verkehrsgewerbe 2020 69 + 68 Hausangeſtellte aller Art— 1602 + 57 Ungelernte Arbeit 11413 1436 383 Kaufmänniſche Angeſtellte 3248 2073—+ 92 Techniſche Angeſtellte 1122 11 3 Alle andern Berufsgruppen 1144 857 68 4. Seite/ Nummer 594 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 21. Dezember 1932 85 173 Arbeitsloſe in Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Dezem⸗ ber insgeſamt 44 434 verfügbare Arbeitſuchende, da⸗ von 35532 Männer und 8902 Frauen. Die Zu⸗ nahme gegenüber dem letzten Stichtag(80. 11.) be⸗ Von den Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27594 Männer und 7579 Frauen, auf die Landgemeinden 7938 Männer und 1323 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 11592 und zwar Ar⸗ beitsloſenunterſtützung 3468, Kriſenunterſtützung 8124 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 16 671 Zuſchlagsberechtigte. Der Neuzu⸗ gang an Unterſtützten beträgt in der Zeit vom 16. 11. bis 15. 12. 3484 und der Abgang 3408. Die öffentliche Verufsberatung Die Berufsberatung und Lehrſtellen⸗ vermittlung der Arbeitsämter im Be⸗ dirk des Landesarbeitsamts Südweſt⸗ Hdeutſchland wurde in der Zeit vom 1. Juli 1931 bis 30. Juni 1932 von insgeſamt 31665 Jugend⸗ lichen, 20 217 männlichen und 11 448 weiblichen, auf⸗ geſucht. Gemeſſen an den Ratſuchendenzahlen des Vorjahres zeigt ſich ein Rückgang von 9 v.., der ſeine natürliche Erklärung in dem in Auswirkung des Geburtenrückganges prozentual ſehr viel ſtärkeren Abſinken der Entlaßſchülerzahlen der Volksſchulen findet, die in dieſem Jahre ihren tiefſten Stand er⸗ reicht haben. In der Lehrſtellen vermittlung machen ſich die Folgen der Wirtſchaftskriſe in erhöhtem Maße geltend: Induſtrie, Handel und Handwerk haben die Lehrlingshaltung noch mehr eingeſchränkt. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Sehr⸗ und Anlernſtellen für männliche Jugendliche, die 1929/30 über 16 000, 1930/31 noch mehr als 13 000 betrug, ſank auf 9 900 herab. Viele dieſer gemeldeten Lehrſtellen wurden wegen Arbeits⸗ mangel wieder zurückgezogen, ſo daß die Zahl der für die Vermittlung zur Verfügung ſtehenden tat⸗ ſächlich weſentlich niedriger war. 6616 von den männlichen Ratſuchenden konnten in Lehr⸗ und An⸗ lernſtellen untergebracht werden. 303 gingen an Fachſchulen, 691 an Hochſchulen. Auf dem weiblichen Vehrſtellenmarkt ſtanden rund 2500 Lohrſtellen zur Verfügung, 1000 weniger als 1930/31. 1969 der Be⸗ werberinnen konnten vermittelt werden. Was die Berufswünſche der männlichen Ju⸗ gendlichen betrifft, ſo zeigt die Zahl der Bewerber um Lehrſtellen in den Metallbetrieben und dem Baugewerbe den ſtärkſten Rückgang. Da⸗ gegen waren Lehrſtellen in den Nahrungsmittel- berufen, die meiſt noch mit Koſt und Wohnung ver⸗ geben werden, und im Bekleidungsgewerbe begehrter als im Vorjahre. Bei den lehrſtellenſuchenden Mäd⸗ chen war die überwiegende Zahl der Berufswünſche auf den kaufmänniſchen Beruf— Verkäuferin und Kontoriſtin— gerichtet. Die Zahl der Bewerbe⸗ rinnen um Lehrſtellen im Bekleidungsgewerbe und der Zugang zu den haus wirtſchaftlichen Berufen hielten ſich auf der gleichen Höhe wie 1930/1. f. .] ði dd r:... T. Weihnachten in den Vereinen In der Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blindenvereins Die Bezirksgruppe Maun heim Badiſchen Blindenvereins verſammelte die von ihr betreuten Blinden und ihre Ange⸗ hörigen in der Aula des Realgymnaſtums zu einer ſchlichten Weihnachtsfeier, die wie jedes Jahr einen eindrucksvollen Verlauf nahm. Der unter Leitung des blinden Klavierlehrers Adolf Blum ſtehende Blindenchor leitete die Feier mit dem 91. Pſalm ein. Durch die klangreiche Wiedergabe wurden die Feinheiten der Kompoſttion erſchloſſen und die ſchö⸗ nen Stimmen der Sängerinnen und Sänger ins beſte Licht gerückt. Herzliche Begrüßungsworte fand der erſte Vorſitzende, Regierungsrat Sackſoffky, der daran erinnerte, wie ſehr die Not unſeres Vol⸗ kes auf jedem Einzelnen laſtet und wie wenig die Zeit dazu geeignet iſt, laute Feiern abzuhalten. Dieſe Feier müſſe aber etwas mehr ſein, denn ſie ſoll eine Feierſtunde darſtellen, die Einkehr zu uns ſelbſt halten läßt. Freude, Glaube und Hoffnung werden weiter helfen und ſelbſt die ihres Augenlichts Beraubten im Lichte weiterführen. Nachdem Herr Blum das Impromptu von Schubert zum Vortrag gebracht hatte, hielt Pfarrer Speck die Anſprache, in der er u. a. ausführte, daß die deutſche Weihnacht ein großes Stück deutſche Kultur geworden iſt. Wir dürfen aber nicht nur vom Lichterbaum reden, ſondern müſſen auch von den Strahlen ſprechen, die der Herr über uns und beſonders über die, die ſte nicht ſehen können, aus⸗ ſchüttet. Die Finſternis iſt nicht das letzte Wort des Herrn, denn dahinter ſteht die Liebe, die alles hell des Veſcherung der Kriegerwaiſen Die wohl größte Weihnachtsfeier veranſtaltete im Nibelungenſaal des Roſengartens am Sonntag⸗ nachmittag der Bezirksverein Mannheim des Reichsbundes der Kriegsbeſchädig⸗ ten, Kriegsteilnehmer und Krieger⸗ hinterbliebenen. Rund 3000 Menſchen füllten das Rund des Saales. Rechts und links vorm Po⸗ dium ſtanden zwei große Tannenbäume. Auch die Bühne war mit Tannenzweigen ausgeſtattet. Ein erwartungsvolles Raunen von 1300 Kindern ging durch den Saal, als nach einem Harmoniumprälu⸗ dium ein Kinderchor ein weihnachtliches Lied an⸗ ſtimmte. Der Prolog, der die weihnachtliche Viſion eines Frontſoldaten enthielt, leitete über zu der Anſprache des 1. Vorſitzenden Wagner, der als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Böttger, für das Fürſorgeamt⸗Stadt Direktor Schumacher und das Fürſorgeamt⸗Land Regierungsrat Gep⸗ pert begrüßen konnte. Der Redner dankte der Stadtverwaltung für die unentgeltliche Ueberlaſſung des Nibelungenſaals und insbeſondere der Mann- heimer Bürgerſchaft aller Kreiſe für die zahlreichen Spenden. Auch den Sammelkindern und Helfern, dem Regiſſeur des reichhaltigen Programms, Jonny Bernſtein, dem Leiter des Philharmoniſchen Or⸗ cheſters, Kapellmeiſter Ludwig Becker, dem Leiter des Kinderchors, Muſikdirektor Lenz und dem Sprecher Paul Burghardt ſowie dem Bearbei⸗ ter des Beſcherungsſtücks, Vorſtandsmitglied Kaidel galt der Dank des Vorſitzenden. Mit einer Erinne⸗ rung daran, daß der Reichsbund bei ſeiner tradi⸗ tionellen, alljährlichen Kinderbeſchenkung nur im⸗ mer nützliche Sachen gebe, ſchloß der Redner. Die flott geſpielte Feſt⸗Ouvertüre der Mann⸗ heimer Philharmoniker leitete ſozuſagen das Feſt⸗ programm ein. Mit ſpürbarer Begeiſterung(das be⸗ wieſen die zahlreichen freudigen oder zornigen Kunſt des Oſtens Von Oscar Bie Endlich hat die Sammlung, die bisher teilweiſe im Kaiſer⸗Friedrich⸗Muſeum untergebracht war, ihr eignes Domizil bekommen, und zwar über der Vorderaſiatiſchen Sammlung, an die ſie ſich ja auch inhaltlich anſchließt. Sie war auf Anregung von Bode 1904 gegründet worden, die Faſſade von Mſchatta, das Geſchenk des Sultans an den Kaiſer, war das Hauptſtück, eine Reihe von Teppichen kam dazu, dann die Sammlung des berühmten Perſer⸗ forſchers Sarre, die Ausgrabungen von Samarra und Kteſiphon, und heute zählt das Muſeum bereits über 8000 Nummern. Trotz der Not der Zeit, die ſogar in dieſem Etatsjahr den Staatlichen Muſeen jeden Zuſchuß ſtrich, hat man unter Leitung von Dr. Kühnel 17 Räume in ſehr geſchickter Weiſe einge⸗ richtet und zwar ſo ziemlich in hiſtoriſcher Folge, alſo nicht langweilig nach Materialien geordnet. Wir machen einen kleinen Rundgang. Der erſte wichtige Raum iſt der Saſaniden⸗ ſaal, der ſich direkt an Vorder⸗Aſien anſchließt. Eine bedeutende Epoche der perſiſchen Kultur zeigt ſich beſonders in Kleinarbeiten aus Silber oder aus Bronze— eine Kanne mit Zopfhenkel iſt ein Pracht⸗ ſtück. Der Saal mit den Ausgrabungen von Kteſi⸗ phon, der Saſanidenhauptſtadt, ergänzt unſere archi⸗ tektoniſchen Kenntniſſe durch ſchöne Proben der Stuckdekoration aus den Backſteinvillen der großen Stadt. Schon zeigen ſich die Anfänge des Iſlam⸗ ornaments, noch in Miſchung mit dem Hellenismus: wir ſind etwa im 7. Jahrhundert. Samarra am Tigris war im 9. Jahrhundert 50 Jahre lang Reſi⸗ denz, und die Ausgrabungen haben auch hier präch⸗ tige Stuckreliefs zutage gefördert, tief geſchnittenes Rebwerk, bis zu dem ſogenannten Schrägſchnitt, der der Holztechnik entnommen war, und als eine Art offizieller Reichsſtil ſich überall hin verbreitete. Zahl⸗ reiche chineſiſche Porzellanfunde beweiſen den ſtarken Import dieſes Artikels, alle Arten Glaſuren ſtehen in Blüte, es iſt ein Erſatz für die große Kultur der Zeit von Harun al Raſchid, die in Bagdad ſelbſt ſpurlos verſchwunden iſt.„ Aus der frühiflamiſchen Zeit ſehen wir ein Fresko eines Badeſchlößchens im Oſtjordanland, ſehen wir prachtvolle Fayencen heimiſchen Stils die ſich dem Einfluß von Bagdad noch widerſetzen. Wir 1 N 5 bewundern in einem beſonderen Kairoſaal ein reiches Kunſtgewerbe, wunderbare Glasampeln, Schmuckarbeit, die vielleicht in Italien hergeſtellt iſt von iſlamiſchen Arbeitern, wir erkennen den Siegeszug der mohammedaniſchen Kultur. Ragqa am Euphrat war das Zentrum einer großen kera⸗ miſchen Induſtrie, die ſich zwiſchen den Stilen hält: ſehenswerte Fayencen enthält dieſer Raqqaſaal. Bis zur ſpaniſch⸗mauriſchen Kunſt kommen wir hinüber, aber das ſind alles Kleinigkeiten. Jetzt erleben wir die Ueberraſchung. Die berühmte Mſchattafaſſade, die von einem Wüſten⸗ ſchloß ſtammt, die Eingangsfront eines Lagerpalaſtes mit zwei Türmen, großartig gehalten aus dem An⸗ fang des 8. Jahrhunderts iſt in einem beträchtlichen Saal mit Oberlicht weithin ſichtbar und äußerſt wir⸗ kungsvoll aufgebaut. Auf der linken Seite ein rieſiges Pflanzenornament, geometriſch durchſchnit⸗ ten, mit Tiermotiven, auf der rechten Seite wohl abſichtlich ohne dieſe Tiermotive, iſt der dekorative Eindruck dieſer zwiſchen Hellenismus und Iſlam liegenden Verzierungskunſt ganz originell und hiſto⸗ riſch ungemein wichtig. Das iſt das Zentrum der Ausſtellung. Wir ſpazieren dann weiter durch die Hinterlaſſen⸗ ſchaft der Seldſchuken, die unglaſierte Keramik von Moſul, die ſchönen Tauſchierarbeiten, und die Teppiche beginnen nun als populärſte Stücke ihre bedeutende Rolle zu ſpielen, zuerſt die ſogenannten Holbeinteppiche, die auf ſeinen Bildern ſo oft er⸗ ſcheinen, dann die ganze Reihe der aſiatiſchen Schulen in der Knüpfkunſt, Polenteppiche, Portugieſentep⸗ piche, und alle die alten guten Stücke aus ſtaatlichem Beſitz. Die Perſer haben zwei große Säle: die be⸗ rühmteſte aller Gebetwände in der ſchimmernden Lüſtertechnik von 1226, alle Arten von Fayence⸗ moſaik, dieſe Einheit von Teppich und Wanddeko⸗ ration, die ſich dann in dem türkiſchen Saal fortſetzt. Wer kennt dieſe ganze Wiſſenſchaft? Wir hängen an manchem Gebetteppich, von dem ein ſchönes Stück bis ins 15. Jahrhundert hinaufreicht, an den vielen unerſchöpflich phantaſtiſchen Miniaturen in ihren höchſt dekorativen Farben, die wechſelnd gezeigt werden ſollen und verabſchieden uns in dem Aleppo⸗ zimmer, wo eine ganze Täfelung von 1603 mit Lack⸗ malerei uns noch einmal die intimen Reize dieſer Kunſtgattung vorführt. Die iſlamiſche Kunſt hat es ihrer ganzen Natur ich, auch im Zuſammenhang mit der Religion, macht. Unſere Dunkelheit darf hell werden durch den Strahl der Krippe von Bethlehem und die in Fin⸗ ſternis Lebenden dürfen mehr ſchauen als Sehende. Konzertſänger Hans Kohl, der ſich durch ſeine Konzerte einen Namen gemacht hat und der alljähr⸗ lich die Weihnachtsfeier des Blindenvereins durch ſeine künſtleriſchen Darbietungen bereichert, ſang mit Wärme und Einfühlung„O du mein Troſt“ von J. W. Frank und„In der Chriſtnacht“ von Berger. Noch einmal erfreute der gemiſchte Chor mit den Liedern„Groß iſt der Herr“ von Bach und„In dem hohen Reich der Sterne“. Mit herzlichen Dankes⸗ worten überreichte ein Blinder dem rührigen erſten Vorſitzenden, Regierungsrat Sackſofſky, der Ehrenvorſitzenden Frau Fuchs und der ſtets hilfs⸗ bereiten Frau Hartmann je ein Weihnachtsbukett. Sichtlich gerührt dankte Regierungsrat Sackſof⸗ ſky, der zugleich für die Unterſtützung des Fürſorge⸗ amts, der Geſchäftsleute und der Preſſe anerkennende Worte fand. Es dürfe zur Freude gereichen, daß ge⸗ rade dieſe Stellen verſtanden haben, was der Blin⸗ denverein will, der kein Mitleid wünſcht, ſondern Betätigung für die Blinden ſucht. Wohl ſelten wird das immer ſchöne Lieb„Stille Nacht, Heilige Nacht“ ſo andachtsvoll geſungen, wie es zum Schluß dieſer Feierſtunde erklang. Von liebevollen Händen waren 220 Pakete gerichtet worden, die durchweg Lebens⸗ mittel wie Mehl, Zucker, Kaffee und kleinere Ueber⸗ raſchungen, die bei den Männern in Zigarren und Lebkuchen und bei den Frauen in Schokolade und Lebkuchen beſtanden, enthielten. Es darf noch er⸗ wähnt werden, daß an der Feter Dr. Fuchs, Direk⸗ tor Schumacher vom Fürſorgeamt, Amtmann Stoll, Frau Blauſtein und weitere Vertreter von Fürſorgeverbänden teilnahmen.* Zwiſchenrufe) verfolgten die Kinder und Erwachſenen das dreiaktige Geſchehen auf der Bühne vom„Lügen⸗ mäulchen und Wahrheitsmündchen“. In eindring⸗ licher Weiſe war der Wert der Wahrheit und die böſe Folge der Lügerei dargeſtellt. Die Damen Eliſabeth Ernſt, Trude Schwab, Irma Scchmalenberg, Elly Hahn, ſowie die Herren Franz Lorch, Hubert Jauch, A. Krone hatten ihre Rollen ausgezeichnet verteilt. Die kleinen und großen Zuſchauer kargten nicht mit ſtarkem Beifall, der auch dem muſikaliſchen Illuſtrator, Kapellmeiſter Becker und dem Re⸗ giſſeur galt. Eine ſinnige und geſchmackvolle Form für die folgende Beſcherung von rund 1300 Kindern(dar⸗ unter 29 Voll⸗ und 240 Halbwaiſen) hatte man in dieſem Jahr durch die Einfügung der ganzen Be⸗ ſcherung in ein Weihnachtsſpiel gewählt. Franz Lorch erſchien als richtiger Knecht Ruprecht. Die gütige Fee war Gretel Kerſebaum. Dazu tollten ſich Gnomen und Feen auf dem Podium und ſpäter im Saal. Nachdem eine Reihe der vertrauten Weih⸗ nachtslieder erklungen waren, wurden die Voll ⸗ waiſen aufgerufen. Sie erhielten ein hübſches Paket mit Nützlichem und Leckerem. 40 bis 50 Gnomen eilten dann in den Saal, um den 240 Halb⸗ waiſen ihre Pakete zuzuteilen. Zum Schluß kamen alle Kinder im Saal dran. Jedes hatte ſein Päckchen unterm Arm, als ſie die gelungene Weihnachtsfeier verließen, deren Schluß das Lied vom immergrünen Tannenbaum bildete. i Vorſicht beim Ueberſchreiten der Zwiſchen den H⸗ und-Quadraten wurde ein 65⸗ jähriger Taglöhner aus der Beilſtraße von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer ange⸗ fahren und zu Boden geworfen. Im Allg. Kranken⸗ haus wurde ein Bruch des linken Schenkelhalſes Straße! Beim Verein Lanoͤſchulheim Seit Wochen und Tagen raunt es in der Feuden⸗ heimſchule vom Weihnachtsfeſt für das Land⸗ ſchulheim in Waibſtadt. Jede Klaſſe probte— Koſtüme wurden entworfen, wobei Nachthemden und Turnanzüge eine bedeutſame Rolle zufiel. Ueberall herrſchte Vorweihnachtsfreude. Das Ler⸗ nen wurde ein bißchen an den Nagel gehängt— nach den Ferien läßt ſich alles leichter einholen. Hei, wie glühten die Bäckchen der eifrigen Los- n verkäuferinnen, die in ihren Koſtümen, die ſie zu 0 den Spielen brauchten, allexliebſt ausſahen. An der Türe begrüßte die am Abend Erſchienenen ein freundlicher Petrus, der ihnen gerne den Eingang zum Kinderparadies freigab, nachdem man ſich durch Kauf eines Loſes die Berechtigung hierzu erworben hatte. Eltern und Verwandte, Freunde der Kinder und Freunde der Schule füllten die geräumige Turnhalle bis aufs letzte Plätzchen, um ſich an Spiel und Geſang der Kinder zu erfreuen. Nach einem von einer Schülerin vorgetragenen Vorſpruch ſang ein gemiſchter Chor aus den Klaſſen 6 bg, 6 eg und 8 m unter Leitung von Herrn Fil⸗ liung ein Weihnachtslied, das die Zuhörer in Weihnachtsſtimmung verſetzt, ſo daß ſte innig frohen Herzens das vorweihnachtliche Spiel„Uebermut tut ſelten gut“ aufnahmen. Man hatte ſeine helle Freude an dem ſo natürlichen Spiel der Zweitkläßler des Herrn Adelmann. Die kleinen Waldmännchen kugelten und purzelten ſo bunt durcheinander, wie man ſich's aus den Märchenbüchern als Kind er⸗ träumte. Die Mädchenklaſſe 3b von Fräulein Schmitt durfte ihr reizendes Spiel„Vor der Himmelstüre“, das ſie ſchon am Nachmittage aufgeführt hatte, am Abend wiederholen. Die Mädelchen ſpielten ent⸗ zückend; wie freuten ſich die Engel, daß der gute Petrus ſein Mittagsnickerchen machte, und ſte mit den Teufelchen auf der Engelswieſe ſich austoben durften. Die Rollen waren ſehr geſchickt verteilt, die ſanfteren waren Engel, die wilden, bubenhaften Mädels die luſtigen Teufelchen. Hierauf ſang der Chor mit ſchönem andächtigem Vortrag, ebenfalls dreiſtimmig„Es iſt ein Roſ' ent⸗ ſprungen“. Dann leitete ein Gedicht zu einem Krippenſpiel über, das eine Lehrerin der Anſtalt, Fräulein Marieluiſe Tilleſſen, zur Verfaſſerin hat. Das Stück ſelbſt zerfällt in ein Vor⸗ und Nach⸗ ſpiel im Himmel und ſechs Zwiſchenbilder. Die ſchlichte und zu Herzen gehende Wiedergabe, beſon⸗ ders die hübſche Krippenſzene, weckte lebhaften Beifall. Nach dem gemeinſam geſungenen Weihnachtslied— „O du fröhliche“ begab ſich ein großer Teil der Hörer. in die untere Turnhalle, um noch gemütlich einige Zeit bei Kaffee und Kuchen zuſammen zu ſein. Rek⸗ tor Enderlin und ſein getreuer Helferſtab aus den Lehrern und Lehrerinnen der Feudenheimſchule hat hoffentlich den verdienten„klingenden“ Erfolg zugunſten des Landſchulheimes errungen. Und wenn 77 der Notzeit entſprechend, nicht ſo groß ſein mag als in früheren Jahren, ſo wurden doch den Kindern ö frohe Stunden ſonnigen Kinderglückes beſchert und ö die Großen freuten ſich mit ihnen. W. Mannheimer Sendung:„Geſpräch mit einem Porträtmaler“ In einer Unterhaltung zwiſchen dem Porträtmaler Peter Hir ſch und Prof. Dr. Eberle ſkizzierte der Maler mit wenigen Worten, was ihm das menſchliche Geſicht zu ſagen hat und wie er aus den Augen die Seele, aus der Stirne den Geiſt erkennt. Er vertritt den Standpunkt, daß in Bildern nicht nur die Eigenheit des Künſtlers, ſon⸗ Lern auch der Zeitgeiſt mitwirkt. Die Art zu porträtieren kann man klaſſiftzieren in ſentimentale, epiſche und dra⸗ matiſche Art. Seine eigene Art bezeichnet er als dramatisch. Er ſieht nicht nur die äußere Hülle ſeines Modells, ſon⸗ dern ſein Leben. Daß er gerne en face malt, iſt darin be⸗ gründet, weil beide Augen meiſt nicht das gleiche aus⸗ drücken und ſo beide Augen mehr zu ſagen haben. Peter Hirſch berichtete ſchlleßlich noch von ſeinem Werdegang und erzählte, daß er neben Hindenburg und Papſt Pius XI.,— Kardinäle und führende Männer aus Politik, Wiſſenſchaft* 180 und Kunſt gemalt hat. Die Durchführung des Zweigeſprächs 5 feſtgeſtellt. litt unter der undeutlichen Ausſprache, die beſonders auf der Seite des Fragers recht groß war. niemals zu einem elementaren Ereignis gebracht, zu einer überragenden Perſönlichkeit, ihr ganzer Wert liegt in dem Zauber ihrer unermüdlichen Ornamentik, Zierkunſt und gewerblichen Ar⸗ beit, der uns immer noch wie ein Märchen aus Tau⸗ ſend und Eine Nacht berührt. O Das dritte Sinfoniekonzert des Pfalzorcheſters beim Bildungsausſchuß der JGG. Farben führte Margarete Kloſe auf das Podium des Vereins⸗ hauſes. Die vielen Ludwigshafener und auch Mann⸗ heimer, die an zwei Abenden den Saal füllten, be⸗ reiteten der Künſtlerin einen herzlichen Empfang. Nach dem Altſolo in Brahms Rhapſodie, die der von Dr. Waſſermann trefflich geſchulte Geſang⸗ verein der B. A. S. F. lobenswert ausführte, feierte die Künſtlerin Triumphe in ihren Opern⸗ vorträgen. In Glucks Arie des Orpheus und in der Arie der Eboli aus Verdis„Don Carlos“ konnte ſich die prächtige Altſtimme zeigen, in der ſich natürliche Anlage und kunſtvolle Bildung einen. Das Pfal z⸗ orcheſter wartete mit einer intereſſanten Neuheit auf: Siegmund von Hauſeggers Symphoniſchen Variationen über ein Kinderlied. Der Präſident der Münchener Tonkunſtakademie be⸗ herrſcht in dieſen„Aufklänge“ betitelten Va⸗ riationen über das Lied„Schlaf, Kindlein, ſchlaf!“ meiſterhaft alle modernen Inſtrumentationskünſte. Prof. Boehe und das Landesſinfonieorcheſter nahmen ſich der Neuheit mit aller Hingabe an. Aus dem pfälziſchen Zeitſchriftenweſen. Die Pfälziſchen Theater⸗ und Volksbildungsblätter des Pfälziſchen Verbandes für freie Volksbildung neh⸗ men mit jedem neuen Heft die Aufmerkſamkeit des Freundes wertvoller Bildungsbeſtrebungen in der Heimat erneut in Anſpruch. In der Schriftleitung durch Verbandsleiter Franz Hartmann iſt das Beſtreben erkennbar, nicht nur immer wieder in Ar⸗ beit und Erfolge des Landestheaters für Pfalz und Saargebiet als Hauptinſtitution des Verbandes ein⸗ zuführen, ſondern auch das Verſtändnis für das Bühnenwirken aufzulockern durch Einführungen in den Spielplan aus der Feder literariſch verſterter Verfaſſer aus der Pfalz. Aus dem Inhalt des De⸗ zemberheftes iſt weiter zu erwähnen eine von per⸗ ſönlichen Erinnerungen erfüllte Abhandlung über Max Slevogt von F. Hartmann, eine Ueberſicht der pfälziſchen Volkshochſchule in Kaiſerslautern. Den wertvollen Heften iſt weite Verbreitung zu wünſchen.— Auch von den Blättern für pfälziſche i Kirchengeſchichte(Schriftleiter Pfarrer Biundo 1 in Annweiler) iſt das Dezemberheft erſchienen mit einem Einleitungsaufſatz von Oberkirchenrat D. Mayer in Speyer über die Entſtehung der jetzigen Pfalz in politiſcher und kirchlicher Beziehung. Da⸗ neben ſetzt Kirchenrat Schunk(Zweibrücken) ſeine Unterſuchung über die Leichenpredigten im Urteil der reformierten Pfarrer des Herzogtums Zwei⸗ brücken fort. Pfarrer Biundo macht Mitteilungen über ein altes Minfelder Kirchenbuch, außerdem 5 enthält das Heft Beiträge von Pfarrer Sinemus in 1 Wahlſchied und Dr. Becker in Zweibrücken.— Die pfälziſche Landesgewerbeanſtalt in Kaiſerslautern widmet ihr neueſtes Heft vorherrſchend der Mal⸗ kunſt der Pfalz. Hans Purrmann, Hermann Sau⸗ ter, Ludwig Waldſchmidt werden näher gewürdigt unter Wiedergabe neuerer Schöpfungen, verfaßt von Dr. Graf, E. Hauſen, L. Welker. Dem Wettbewerb zur Ausmalung der proteſtantiſchen Kirche in Fran⸗ kenthal, der neuen Friedenskirche in Ludwigshafen, 5 dem Gemeinſchaftsehrenmal in Landau ſind weitere 4 bebilderte Abhandlungen gewidmet. Auch ſonſt iſt 8 das vornehme Heft der Förderung der bildenden Künſte unſerer Zeit und der Einführung in Ideen⸗ welt und Schaffensrichtung der Künſtler angepaßt. Neue Vücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir uns vorbehalten: 5 „Deutſcher Reichsbahn⸗Kalender 1983“ Herausgeget von 1 585 Dr. Baumann. Konkordia⸗Verlag, Leipzig, Goethe⸗ raße. 2 5 a „Bauernland“. Von Robert Seitz. Weſſobrunner Verlag, Rudolph Janzen, Berlin⸗Wilmersdorf.. „Rundfunk⸗Jahrbuch 1933“. Herausgegeben von der Reichs⸗ Rundfunk⸗Geſellſchaft, Berlin.. . 5 Katzenkalender 1933“. Knorr u. Hirth Gmb, nchen. i. „Die N Baalſchem“. Von Martin Buber. Schocken Verlag Berlin SW 19. 5 „Das tolle Entenbuch“. Von Bernhard Göttrup und 5 Worm. Auffenberg⸗Verlagsgeſellſchaft mbö. erlin W 30. „Unerhört, Marianne!“ Von Joſeph Bech. Franz Borg⸗ 1 meyer Verlagsbuchhöndlung, Hildesheim. „Der ideale Journaliſt“. Bon Dr. A. Frankenfeld. Verlag r 8 über die Volksbildungsarbeit im Bücher eſen u in der Ausſtellungskäffgkelt, Einblicke in „Diegerkas oel reger, deen an Keller. Heim⸗ Ackermann u. Wulff Nachflg., Hamburg 11 Verlag Adolf Dreßler, Radolfzell am Bodenſe. eee *. Mittwoch, 21. dezember 1932 Aus Baden 2,6 Millionen Mark Fehlbetrag bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden Karlsruhe, 21. Dezember. Die Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Baden hielt in Ettlingen ihre diesjäh⸗ rige Generalverſammlung ab, wobei Präſident Rauſch erklärte, daß gegenüber dem Voranſchlag für das Jahr 1932 ein Ausfall von 7,6 Mil⸗ lionen zu verzeichnen ſei. Das geſamte vorhan⸗ dene Vermögen müſſe als feſtgefroren bezeich⸗ net werden. Seit 1930 ſei ein Rückgang des Ver⸗ mögens um etwa 16 Millionen Mark zu verzeichnen. Der monatliche Fehlbetrag ſei mit 300 000 bis 400 000 Mark zu beziffern. Der Voranſchlag für das Jahr 1933 enthalte trotz aller Sparmaßnahmen einen Fehlbetrag von 2,6 Millionen Mk. Die Heilanſtalten Nordrach und Hirſchhalde ſeien ge⸗ ſchloſſen und durch Abbaumaßnahmen Ausgaben⸗ einſchränkungen vorgenommen worden. Erwerbsloſenrevolte in Schwetzingen -W- Schwetzingen, 21. Dezember. Geſtern abend rotteten ſich vor dem Rathaus in Schwetzingen, als der Gemeinderat in einer außerordentlichen Sitzung über Maßnahmen der Winterhilfe beriet, etwa hundert Erwerbsloſe, meiſt kommuniſti⸗ ſcher Parteizugehörigkeit, zuſammen, deren Anführer Forderungen auf Sonderhilfe für Erwerbsloſe geltend zu machen ſuchte, die weit über das Maß des Möglichen hinausgehen. Aehnliche Forderungen ſind ſchon wiederholt in radikalen Erwerbsloſenverſamm⸗ lungen erhoben worden. Sie fanden aber gerade in Kreiſen der beſonnenen Arbeiterſchaft Ablehnung wegen ihrer Uebertriebenheit. Die Stadt Schwetzingen zahlt Unterſtützungsſätze, die beträchtlich über dem Reichsdurchſchnitt liegen. Der Gemeinderat hat geſtern außerdem ziemlich weitgehende Sonderhilfen genehmigt. Die Revol⸗ tierenden, unter denen ſich viele Frauen befanden, wollten ſich nicht zufrieden geben und mußten von der Ortspolizei und Beamten der Gen⸗ darmerie mit dem Gummiknüppel aus⸗ einandergetrieben werden. Der H5bjährige Arbeitsloſe Bühler von hier wurde wegen Wider⸗ ſetzlichkeit feſtgenommen. In den ſpäten Abendſtun⸗ den herrſchte wieder völlige Ruhe in der Stadt. In einem Sandbruch verſchüttet Hardheim(Amt Buchen), 20. Dezember. Der ledige etwa 20 Jahre alte Dienſtknecht Eduard Horn von Eichenbühl wurde in einem Sandbruch ver⸗ ſchüttet und erlitt einen Bruch der Wir bel⸗ ſäule, der zum Tode führte. Der Vater des Ge⸗ töteten verliert damit ſein ſechſtes Kind. Alle übrigen Kinder ſtarben ebenfalls in der Blüte ihrer Jahre. Schwerer Motorradunfall Bad Dürrheim, 20. Dezember. Ein Schwennin⸗ der Motorradfahrer, der 36jährige verheiratete Flaſch⸗ nermeiſter Ernſt Mehne begegnete auf der Straße gegen Schwenningen in einer Kurve einem Per⸗ ſonenkraftwagen, deſſen Führer anſcheinend nicht abblendete. Mehne fuhr über das Straßenbord und flog in weitem Bogen vom Rade. Bewußtlos wurde er von einem anderen Kraftwagen aufgefun⸗ den, deſſen Inſaſſen ihn nach Schwenningen in das Krankenhaus brachten, wo ein komplizierter Schä⸗ delbruch feſtgeſtellt wurde. Es iſt fraglich, ob der Veletzte mit dem Leben davonkommt. f* 8 r. Meckesheim(Amt Heidelberg), 20. Dezember. Auch in dieſem Jahre veranſtaltete der Turnverein „Jahn“ im Gaſthaus„zum Lamm“ eine Weihnachts⸗ feier für die Turnerjugend. In bunter Wechſelfolge zeigten die Jungen exakte Pferdübungen. Die Frei⸗ und Keulenübungen der Buben und Mädchen fanden lebhaften Beifall bei den zahlreich anweſenden Eltern. Die Mädchen führten außerdem ſchöne Reigen und Pferdübungen vor. Der Nachmittag, der unter Leitung der beiden Turnwarte Frl. M. Schucker und K. Eßlinger ſtand, geſtaltete ſich zu einer Werbeveranſtaltung für das Ju⸗ gendturnen. Sehr ſchön waren auch die beiden kleinen und ſtimmungsvollen Spiele„Zigeuner“ und „Der ſchönſte Baum“. Dann wurden die Gaben verteilt. * Wiesloch, 20. Dezember. Beim FJutterſchnei⸗ den geriet der Landwirt Egon Zutavern mit der Hand in die Häckſelmaſchine. Hierbei wurden ihm vier Finger abgeſchnitten. Zutavern fand Auf⸗ nahme im Krankenhaus. * Karlsruhe, 20. Dezember. In der Altſtadt wurde in der Nacht zum Montag ein 31jähriger Bauarbeiter durch zwei Meſſerſtiche in den Unterleib derart verletzt, daß die Gedärme heraus⸗ traten. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus einge⸗ liefert, wo er ſofort einer Operation unterzogen wurde. Der Täter, ein 39 Jahre alter Metzger, wurde feſtgenommen und der Kriminalpolizei über⸗ geben. 0. * Freiburg i. Br., 20. Dezember. Bewußtlos auf⸗ gefunden wurde in einem Gebäude in der Altſtadt ein 75 Jahre alter verheirateter Mann, der die Heizung in dieſem Gebäude zu verſehen hatte. Er wurde in die Klinik gebracht, wo jedoch nur der in⸗ zwiſchen eingetretene Tod feſtgeſtellt werden konnte. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Geheimbrennereien in Karlsruhe Maſſenfabrikation von Kümmel!— Zunahme der Vanderolenfälſchungen c Karlsruhe, 21. Dezember. Von informierter Seite erfahren wir, daß in der letzten Zeit mehrere Schwarzbrennerelen in Karlsruhe und auch in deſſen nächſter Nachbarſchaft aufgedeckt wer⸗ den konnten und die Täter z. T. dingfeſt gemacht wurden. Offenbar erfreut ſich die Geheimbrennerei nach wie vor eines beachtlichen Zulaufes und an⸗ ſcheinend wirft ſie auch noch anſehnliche Erträge— naturgemäß zum Schaden der Reichskaſſe— für den oder die Beteiligten ab. Die Ermittlungen der Zoll⸗ fahndungsſtelle Karlsruhe gehen in verſchiedenen Schwarzbrennerei⸗Affären zunächſt noch weiter; eine der geheimen Brennereien ſoll in der Altſtadt, eine weitere an der Karlsruher Peripherie auf⸗ gedeckt worden ſein, eine dritte umfangreiche Ge⸗ heimbrennerei wurde bei Oberweier nächſt Ett⸗ lingen ermittelt. In den meiſten aufgedeckten Fällen wurde feſtgeſtellt, daß vergällter Zucker ſchwarz⸗ gebrannt wurde, zumal für die Beteiligten der Ein⸗ kauf von Zucker verhältnismäßig am leichteſten und unauffälligſten durchgeführt werden konnte. An den verbotenen Brennereien beteiligten ſich gewöhnlich mehrere Perſonen, die ſich zu regelrechten„Schwarzbrenner⸗Komplotten“ zuſammengeſchloſſen haben, ähnlich wie beim Ziga⸗ reittenpapier⸗Schmuggel, der vielfach bandenmäßig vorgenommen wird. Der auf geheime Weiſe her⸗ geſtellte„Kümmel“ iſt namentlich unter der ärmeren Bevölkerung Norddeutſchlands beliebt. Er wird von den Bergarbeitern bevorzugt und findet auch an der Waſſerkante leicht Abſatz. Mittelsperſonen ſorgten für den weiteren Vertrieb dieſes geheim hergeſtellten „Schnapſe“. N In Bruchſal iſt vor einiger Zeit eine weitere Geheimbrennerei durch Beamte des Karlsruher Zoll⸗ fahndungsdienſtes aufgedeckt worden, nachdem erſt wenige Wochen zuvor dort ein Komplott von Schwarzbrennern, beſtehend aus ſieben Perſonen, zu längeren Gefängnisſtrafen und 40 000 Reichsmark Geldbuße verurteilt worden waren. Sie hatten mehr als 20 000 Liter Weingeiſt unter Hinterziehung der Steuern verarbeitet. Neben der Zunahme der Geheimbrennereien wird an zuſtändigen Stellen ein auffälliges Ueberhand⸗ nehmen der Bauderolenfälſchungen beobachtet, die ſich gegenüber dem Vorjahre erheblich geſteigert haben. In Karlsruhe wurde eine ganze Rethe Fälſcher von Tabakſteuerzeichen zur Anzeige gebracht. Die Beamten der Zollfahndungsſtelle haben aber auch neuere Schliche der Steuerzeichenfälſcher erkannt und etlichen Perſonen ihr Handwerk gelegt. Ein beſonders kraſſer Fall von Banderolenfäl⸗ ſchungen ereignete ſich kürzlich in Karlsruhe. Einem Zollfahndungsbeamten gelang es an einem Vormit⸗ tag, einen„Händler“ aus Bruchſal der fortgeſetzten Banderolenfälſchungen zu überführen. Er wurde in den Räumen des Schlachthofes ertappt, gerade als er dabei war, mitgebrachte Waren, die in Kiſten ver⸗ packt und auf ſeinem Motorrad aufgeladen waren, an das ahnungsloſe Perſonal des Schlachthofes zu veräußern. Der Täter beſaß die Dreiſtheit, ſeine Rauchwaren, die er mit falſcher Banderole verſehen hatte, ſelbſt in verſchiedenen behördlichen Büros ab⸗ zuſetzen. Die ſich auf dieſe Weiſe ſtraffällig machenden Per⸗ ſonen haben hohe Bußen zu gewärtigen und zwar ſo⸗ wohl Geld- als auch Freiheitsſtrafen, namentlich dann, wenn es ſich, wie in einigen Fällen, um Rück⸗ fallvergehen handelt. Große Strafkammer Frankenthal § Frankenthal, 20. Dezember. Die Große Strafkammer Frankenthal als Erſt⸗ inſtanz verhandelte am Montag gegen den 1893 ge⸗ borenen Kernmacher Peter Dauth[Ul aus Heßheim, der des Verbrechens gegen die Terrornot⸗ verordnung beſchuldigt war. Dauth ſoll nach der Anklage am 23. Oktober auf der Straße bei Dirmſtein aus einer Mehrladepiſtole einen Schuß gegen den Arbeiter Erb aus Heßheim abgegeben haben. Der Schuß ging jedoch fehl. Zu Beginn der Verhandlung ſtellte der Verteidiger unter Hinweis auf die kommende Amneſtie Antrag auf Ausſetzung des Verfahrens. Durch Gerichtsbeſchluß wurde die Verhandlung jedoch fortgeſetzt, da die Vorausſetzun⸗ gen zu einer Vertagung nicht gegeben ſeien. Bei ſeiner Vernehmung bekundet der Angeklagte, daß er an dem fraglichen Tage mit dem Fahrrad in Grünſtadt bei einem Fußballſpiel war. Er ſei dann nach Beſuch einiger Wirtſchaften mit Freunden nach Hauſe gefahren. Unterwegs habe man gehalten, in der Trunkenheit habe er dann einen Schuß abgegeben. Erb habe er überhaupt nicht geſehen. Der Angeklagte iſt Mitglied der Eiſernen Front, während Erb Na⸗ tionalſozialiſt iſt. Als erſter Zeuge wurde Erb ver⸗ nommen, der bekundete, daß der Schuß ohne Anlaß auf ihn abgegeben worden ſei. Von dem Angeklagten ſelbſt, mit dem er früher befreundet geweſen ſei, ſei er niemals beläſtigt wor⸗ den. Die Begleiter des Angeklagten ſagen aus, daß Dauth in die Luft geſchoſſen habe. Gendarmerie⸗ wachtmeiſter Krämer⸗Frankenthal bekundet, daß der Angeklagte die Tat zunächſt in Abrede geſtellt hat. Er ſchildert den Angeklagten als anſtändigen Men⸗ ſchen. Nach der Beweisaufnahme beantragte der Staats⸗ anwalt eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. Rechtsanwalt Wagner betonte, daß nur eine Beſtrafung wegen Vergehens gegen das Schuß⸗ waffengeſetz erfolgen könne; die Strafe ſolle durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Das Urteil, das nach kurzer Beratung verkündet wurde, lautete dahin, daß der Angeklagte wegen verbotenen Waf⸗ fenführens zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen und wegen verbotenen Schießens zu einer Gefängnisſtrafe von einer Woche verurteilt wurde. Die ausgeſprochenen Strafen gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Der ſeit 26. Oktober beſtehende Haftbefehl wird aufgehoben. Das Urteil wurde ſofort rechtskräftig. 5 Die Not in Wirtſchaftszahlen Statiſtik der Stadt Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 21. Dezember. Die vom Lud⸗ wigshafener Amt für Wirtſchaft und Statiſtik ver⸗ öffentlichten Wirtſchaftszahlen ſpiegeln die wirt⸗ ſchaftliche Notlage wider. Die Zahl der Zuziehenden und der Wegziehenden hält ſich ungefähr die Waage: zugezogen ſind im November 1932: 493, im Oktober 562 Perſonen, weggezogen ſind 472 bzw. 571 Orts⸗ anſäſſige(Abwanderung aus der Großſtadt). Der Fremdenverkehr ſank hinſichtlich der Zahl der Fremden von 1046 im Oktober d. J. auf 947 im November, die Zahl der Uebernachtenden von 1658 auf 1553. Der Index der Lebenshaltungskoſten ſtieg trotz Preisſenkung von— 15 im November 1931 auf zurzeit 4 0,2, der Index der Ernährungskoſten von— 23 auf 4 0,4. Der Fleiſchverbrauch, errechnet mit 1000 Kg., ging im Laufe des Jahres von 423,3 auf 386,5 zurück. Wohl als Ausgleich nahm der Milchverbrauch zu. Der Poſtſcheckverkehr weiſt unter Annahme eines Geſamtumſatzes von 1000, eine Herabminderung von 137371 auf 127710/ auf. Die einzige Beſſerung verzeichnet ſcheinbar der Baumarkt. Zwar fiel die Zahl der Bauanträge von immerhin noch 20 im November des Vorjahres auf 14 im laufenden Jahr. Dagegen ſtieg die Ziffer der Bauvollendungen von 15 im Vorjahr auf 55. Es handelt ſich aber nicht um Bauten, die im freien Wettbewerb erſtellt ſind, ſondern überwiegend um Kleinwohnungsbauten, zumeiſt der Stadtrandſied⸗ lung.— Troſtvoller erſcheint der Umſtand, daß die Geſamtzahl der Arbeitsloſen im November 1932 gegenüber dem Oktober nicht erheblich geſtiegen iſt. Sie betrug im Oktober 11809, im November 11950 (im Vorjahr 10 289). Das bedeutet eine Zunahme von nur 1,2 Prozent, während im Vorjahr die Zahl der Arbeitsloſen vom Oktober zum November um 16,1 v. H. angewachſen war. Weihnachtsbäume geſtohlen * Pirmaſens, 20. Dezember. Dieſer Tage be⸗ merkte der Forſtverwalter von Salzwoog, daß in einer Staatswaldabteilung 120 junge Tannen ⸗ bäume gefällt waren. Er legte ſich die Nacht über auf die Lauer und konnte vier Pirmaſenſer dabei er⸗ wiſchen, als dieſe die 120 Bäumchen, die ſie Tags zuvor gefällt hatten, in l einem Laſt wagen nach der Stadt fahren wollten, um ſie dort zu verkaufen. Alle vier Männer wurden vorläufig feſtgenommen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß zwei von ihnen bereits vor etwa 14 Tagen dabei erwiſcht wurden, als ſie 200, ebenfalls geſtohlene Tannenbäume vom Walde in die Stadt ſchaffen wollten. 1 Annweiler, 19. Dezember. Die Diebe, die in letzter Zeit Stadt und Umgebung unſicher machen, treiben ſich immer noch hier herum. So wurde in der Samstagnacht in der Triefelswirtſchaft neuerdings eingebrochen und geſtohlen, was nicht niet⸗ und nagel⸗ feſt war. von den gleichen Tätern ausgeführt wurde, die erſt vor wenigen Monaten die Trifelswirtſchaft ſchon ein⸗ mal heimgeſucht hatten. * Zweibrücken, 19. Dezember. Der Kaufmann Hans Paque aus Pirmaſens fuhr im Juli mit einem Auto durch Stambach und rannte dabei einen 74jäh⸗ rigen Mann über den Haufen. Trotzdem der Fahrer den Unfall gemerkt hatte, fuhr er eilig da⸗ von und ließ den Verunglückten hilflos liegen. Erſt in Zweibrücken, wo ex eine Schuhfabrik beſuchte, konnte der Fahrer ermittelt werden. Das Amts⸗ gericht Zweibrücken ſprach gegen Paque nunmehr eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten aus, und zwar wegen Uebertretung der Kraftfahr⸗ ordnung, wegen Körperverletzung und Autoflucht, Bedingter Kehle aß wurde abgelehnt. 5 Es iſt anzunehmen, daß dieſer Einbruch 143. Jahrgang/ Nummer 594 Nachbargebiete Raubüberfall in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 21. Dezember. Der 50 Jahre alte Kaufmann Auguſt Scheuerling, der eine Motorradfirma im Hauſe Zeil 10 vertritt, Dienstag abend kurz vor 8 Uhr noch in ſeinem Büro beſchäftigt, als es an der Tür klopfte. Auf die Frage, wer da ſei, wurde Scheuerling zur Antwort, daß der Draußenſtehende Sachen für eine Firma abholen wolle. Scheuerling öffnete die Tür nicht, ſondern forderte den Unbekannten auf, am anderen Tag wie⸗ derzukommen. Im gleichen Augenblick ſchlug der Draußen⸗ ſtehende mit einem Hammer eine Glasſcheibe der Tür ein, öffnete die Tür von innen und drang auf den Vorplatz. Darauf verſetzte er dem über⸗ raſchten Scheuerling mehrere wuchtige Ham ⸗ merſchläge auf den Kopf. Der Täter wollte dem Ueberfallenen die Brieftaſche entreißen, fand aber nur einige Geſchäftspapiere, die er ſogleich fortwarf. Um die gleiche Zeit betrat ein im gleichen Haus woh⸗ nender Mieter den Hausflur und bemerkte den Vorgang. Der Täter ließ nun von ſeinem Opfer ab und ergriff die Flucht. Der ſchwerverletzte Scheuerling wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er ſofort operiert werden mußte. Er hat vier bis fünf Schläge auf den Kopf erhalten, ſodaß die Schä⸗ deldecke durchſchlagen wurde. Mit welcher Wucht die Schläge geführt wurden, geht daraus her⸗ vor, daß der Hammerſtiel abbrach. Es gelang dem Täter nicht, ſein Opfer zu berauben. Einbrecherbande verhaftet * Völklingen(Saar), 20. Dezember. Der hieſigen Polizei gelang es, in Obervölklingen eine Ein⸗ brecherbande feſtzunehmen. Es handelt ſich da⸗ bet um die Einbrechergeſellſchaft, die auch in Groß⸗ roſſeln einen ſchweren Raub ausgeführt hat und be⸗ reits wieder zu einem neuen Schlag ausholte. Mit Teilen der in Großroſſeln geraubten Gegenſtände hatte ſich die Bande bekleidet und war ſo leicht zu überführen. Wie ſchnell ſie arbeitete, geht daraus her⸗ vor, daß die geraubten Gegenſtände in drei oder vier Lagern untergebracht waren, wo ſie zum großen Teil aufgefunden wurden. Von dem geſtohlenen Bar⸗ geld konnte nur noch etwa die Hälfte zurückerſtattet werden. * * Mörlenbach i.., 20. Dezember. Die evange⸗ liſche Diaſporagemeinde Mörlenbach plant den Bau einer evangeliſchen Kirche. In verſchiedenen Nachbargemeinden ſoll ein Krippenſpiel„Ehri⸗ ſtus Geburt“ aufgeführt werden und der Reinerlös ſoll den Grundſtein für den Kirchenbau bilden. * Worms, 21. Dezember. Am Sonntag ertrank in dem Abwäſſerkanal vom Oberen Buſch der 53jäh⸗ rige Invalide Gottfried Rauſch. Er hatte im Nebel und in der Dunkelheit den Weg verfehlt und war in den Kanal gefallen. Die Leiche wurde ge⸗ ländet. Ta geo aleucles Mittwoch, 21. Dezember Nationaltheater:„Heimkehr des Olympiaſiegers“, Komödie von Sindbad, Miete M 11, Sondermiete M 6, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Die Hechzeit des Figaro“, Kom. Oper von Mozart, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19.90 Uhr. Volkshochſchule: Vortrag von Dr. Karl Laux mit dem Singkreis der Volkshochſchule über„Volksmuſik“, 20.15 Uhr in der Harmonie D 2, 6. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde; 20,15 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſö Palaſthotel. Papfllon Kaiſer, Odeon⸗Kaffee: Konzert[Verlängerung! Pfalzbau⸗ Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. 5 Lichtſpiele: Alhambe a:„Jonny ſtiehlt Europa“,— Univerſum:„Vas Abenteuer einer ſchönen Frau“ und Bühnenſchau.— Copitol:„Gitta entdeckt ihr Herz“.— Roxy Theater:„Theodor Körner“.— Glorfſa⸗Palaſt:„Hölzerne Kreuze“.— Schou⸗ burg:„Verhotung um Mitternacht“.— Scalo⸗ Theater:„Mutter“.— Pal aſt⸗Theater: „Walzerparadies“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Gebifnet werktags von 10—13 und 14— 16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags [mit Ausnahme Montags] von 16—13 und 14—16 Uhr; Sonntags von 11—16 und 14—16 Uhr: außerdem Dienstag. Mittwoch, Donneestag u. Freitag, ſew. von 19.3021. 0 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öifnet von 15—17 Uhr. 8 8 Waſſerſtanbsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 16. 17. 19. 20. 21.[Neckar⸗Pegel 17 19. 20 10 Basel. 0,19 0,210,100, 180,22 Rheinweller 3,08 2,10 300.25.00 Mannheim. 2,15 2,00 2,05 2,05 Kehl... 2,12 2,12.112,10.08 Jaaſtfeld. 9,7 0,52 0,60 os Maxau 350.5148 3,47 3,40[Heilbronn. 15 117 14 5 Mannheim..22.192,12 210 3,08] Plochingen 0 e 0,14 n ö 1 1,48 4,42 1,34 1,31 1,26 Köln Chefredakteur: H. A Meißner Verantwortlich für Politik: Pr. Walter Reinhardt Handelstell: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolttiku Lotulcs? Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und den übrigen Tell Franz Kircher zeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeltung G. m. b. 5. Mannheim fe 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Nückvorte war am Mittwoch, 21. Dezember 1932 der Neuen Mannheimer Zeitung Bank für Indusfriewerie AG. Berlin Wellerer Abbau/ Nur noch 1, 78 Ill. Werſpapiere Das Inſtitut, auf das, wie erinnerlich, im Jahre 1929 die Interventions beſtände der Banken übergeleitet wurden, hatte ſchon im Vorjahr eine Halbierung ſeiner Beſtände auf 33 Mill. aufzuweiſen. Seitdem wurden die Beſtände an Interventionsaktien wieder auf die Banken zurückgeführt. Die jetzt im Reichsanzeiger veröffentlichte zum 30. September 1932 aufgeſtellte Bilanz zeigt daher einen Rückgang der Wertpapiere von 33,34 auf 1,78 Mill. I. Die Folge war, daß auch die im Vorjahr noch 30,89 Mill. betragen⸗ den Gläubiger völlig aus der Bilanz verſchwun⸗ den ſind. An Verbindlichkeiten erſcheinen neben dem Ka⸗ pital von 2 Mill.& und der Rücklage von 0,60 Mill.& nur noch gekündigte Teilſchuldverſchreibungen von rund 50 000 58 000) 4. Anderſeits betragen noch Guthaben bei Ban⸗ ken 0,26(0,14) und ſonſtige Guthaben 0,23 Mill.. Zinſen und Kapitalerträge erbrachten 1031/32 158 912 (182 884) 4. Auf der andern Seite erforderten Gehälter, Unkoſten und Steuern 14980(56 479). An Abſchreibun⸗ gen auf Wertpapiere werden 451 556(233 339) 4 ausgewie⸗ ſen. Auf welche Poſten ſich dieſe Abſchreibungen beziehen, geht aus der Bilanz nicht hervor. Sicher mußte der größte Teil der notwendigen Abſchreibungen von den Banken ſelbſt getragen werden. Einſchließlich des vorjährigen Verluſtvortrags iſt jetzt ein Geſamtverluſt von 373 080 (80 404) 4 vorzutragen. Der neue Aufſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus den Her⸗ ren Waſſermann, Karl Fürſtenberg, Bruck(DD⸗Bank) und Georg Mosler. * Merkurbauk, Wien.— Durchführung der Kapital⸗ erhöhung. Die Merkurbank, Wien, nimmt fetzt die im letzten Sommer beſchloſſene Erhöhung des.K. von nom. 10 Mill. Schilling auf 17 Mill. Schilling vor. Die neue Emiſſion wird durch ein unter Führung der Dresdner Bank ſtehendes Konſortium mit einem Aufgeld von 20 v. H. übernommen. * Die Genfer Bank Chauvet u. Co. verlangt Nachlaß⸗ ſtundung. Auf Grund von finanziellen Schwierigkeiten iſt die Genfer Bank Chauvet u. Co. in die Notwendig⸗ keit verſetzt worden, vor Gericht eine Nachlaßſtun⸗ dung zu verlangen. Die Bank hat die Oeffentlichkeit davon verſtändigt, daß ſie dank privater Intervention in der Lage ſein werde, dem Gericht den Entwurf für einen Nachlaßvertrag vorzulegen, wonach 100 v. H. der Forderun⸗ gen vollſtändig ausbezahlt würden. * Aachener und Münchener Feuer⸗Verſicherungs⸗ Geſellſchaft, Aachen. Aus Verwaltungskreiſen der Geſell⸗ ſchaft wird mitgeteilt, daß der techniſche Verlauf des Ver⸗ ſicherungsgeſchäfts im Jahre 1932 befriedigend ſei. In⸗ folge des günſtigeren Verlaufs der Schadensfälle dürften auch die Ergebniſſe vorgusſichtlich beſſer ausfallen als im Vorfahr. Unter dem üblichen Vorbehalt dürfte mit einer enn von wieder 70/ je Aktie gerechnet werden. Der Besißwechsel bei Pialzwerke AG. Verkauf noch nichi endgülfig Zu den geſtrigen Mitteilungen über den Verkauf des ca. 8,5 Mill.„ betragenden Paketes Pfalz werk ⸗ Aktien aus dem Beſitz der Rheiniſchen Elek⸗ trizitäts Ac) Mannheim an die Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Elektrizitätswerle AG Eſſen wird jetzt an zuſtän⸗ diger pfälziſcher Stelle erklärt, daß der Verkauf inſofern noch nicht als perfekt zu betrachten ſei, als dem Kreis Pfalz und den Gründerſtädten Ludwigshafen, Fran⸗ kenthal und Homburg tatſächlich woch eine Option bis 31. Dezember 1932 auf dieſes Paket zuſteht. dieſe Option ausgeübt werden wird, iſt auf Seiten des Kreiſes— der die Majorität mit 50,32 v. H. des Ge⸗ ſamttapitals von 12,0 Mill.& beſitzt—, noch nicht ent⸗ ſchleden. Ebenſo hüllt man ſich hinſichtlich der internen Vorgänge in Stillſchweigen. Ein Vorkaufsrecht des bayeriſchen Staates aber beſteht nicht. Ob der Kurs von 125 v. H. zutrifft, läßt ſich augenblicklich nicht nachprüfen, da gewiſſe Beſtimmungen der Grün⸗ dungsakte für die Errechnung des Kurſes maßgebend ſind, ebenſowenig läßt ſich zur Zeit ſagen, welche Gründe das Rock bewogen haben, die Pfalzwerke⸗Aktien zu erwerben. Das R WE beſitzt in Südweſtdeutſchland bereits nam⸗ hafte Intereſſen. Es iſt z. B. mit 50 v. H. an dem Schluchſee werk beteiligt und auch an dem Kraftwerk Albbruck Dogern A G Waldshut be⸗ ſteht eine namhafte Beteiligung. Hierüber beſteht durch das Badenwerk ſchon eine gewiſſe Intereſſiertheit an der Großkraftwerk Mannheim A G, von deren Kapital bekanntlich 36,75 v. H. wiederum bei der Pfalz⸗ werke Ach liegen. Daneben beſteht eine Verbindung des RWeé über die Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft A Dormſtadt zum Kraftwerk Rheinau, von deſſen Kapital wiederum 62,5 v. H. bei der Stadt Mannheim liegen, die gleichfalls am Großkraftwerk Mannheim mit 86,75 v. H. intereniert iſt. Neuer Verluſt Deutſche Braunkohlen., Berlin. Der Abſchluß per 31. Dez. 1931, der von der GV. genehmigt wurde, weiſt wieder einen Verluſt von 662(879) aus, um den ſich der Verluſtvortrag von 263 643 auf 264 806& er- höht. Bei einem AK. von 1,8 Mill./ ſtellen ſich die Be⸗ teiligungen auf 1,710 Mill., die die Geſchäftsanteile der Döllinger Bergbau⸗Geſellſchaft mbö., deren Betrieb ruht, Harſtellen. In der Bilanz betragen Debitoren 0,205(0,188), anderſeits Kreditoren 0,215(0,200) Mill.&. HANDELS- d WIRTSCHAFTS- Sperrmark- Probleme Gleichzeitig gefürchtet und herbeigewünſcht ſießt ſich heute die„Sperrmark“ im beſonderen Intereſſe breiter Wirtſchaftskreiſe des In⸗ und Auslands. Sperrmark, aus der Stillhaltung entſtanden, iſt inzwiſchen zu etwas Beweglichem geworden, zu etwas, was der auslän⸗ diſche Intereſſent geſchickt zu verwenden gelernt hat, was der Deutſche vom volks⸗ und privatwirtſchaftlichen Stand⸗ punkt aus mit ſehr unterſchiedlichen Gefühlen betrachtet. Zwei Umſtände ſind es, die die Sperrmark ſo in den Vordergrund des Intereſſes gerückt haben. Einmal die neuen Stillhaltever handlungen, bei denen die Forderung nach ſeiner ſehr weitgehenden Erhöhung der Sperrmarkkonten ſeitens der ausländiſchen Gläubiger er⸗ hoben worden iſt, praktiſch die Forderung nach baldmög⸗ lichſter Umwandlung aller Stillhalte⸗ kredite in Markkredite. Welche Gefahren daraus für die deutſche Wirtſchaft entſtehen können, illuſtriert ge⸗ rade zur rechten Zeit der in der letzten Zeit akut gewordene zweite Umſtand, die vermehrte Verwendung von Sperr⸗ markkonten burch die Ruſſen zur Abdeckung ihrer Ver⸗ bindlichkeiten. Man kann es im Hinblick auf die Stillhalteverhand⸗ lungen im Januar, zu denen vom Standpunkt der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft aus noch mancherlei zu ſagen ſein wird, nur begrüßen, daß gerade jetzt Rußland einen An⸗ ſchauungs unterricht von der Manipulierung von Sperrmark gibt, und man erkennt deutlich die Hinter⸗ gründe des großen Intereſſes, das die ausländiſchen Gläubiger an einer Umwandlung ihrer als Deviſenkredite ſeſtliegenden Forderungen in Sperrmarkkredite haben. Sperrmark iſt beweglich und weiß durch tauſend verwickelte Kanäle zu eutſchlüpfen, ſie fordert zum zer⸗ mürbenden Kampf gegen ihre Schleichwege heraus, der letzten Endes doch für die dentſche Volkswirtſchaft un⸗ günſtig ausgeht, da in Wirklichkeit die abwandernde Sperrmark von der Sußſtanz der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft zehrt, ein Aderlaß iſt. Deutſchland befindet ſich in einer äußerſt unangenehmen Vage. Es muß ſich auf der einen Seite mit Energie gegen einen weiteren Abfluß ausländiſcher Guthaben auf un⸗ kontrollierbaren Wegen wehren; uno nicht nur dies, ſon⸗ dern es iſt vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt gegen die bisherige Form der Rückzahlung kurz ⸗ friſtiger Kredite überhaupt ein grund⸗ ſätzlicher Einſpruch zu erheben, da damit Deutſch⸗ land eine völlig unberechtigt hohe Leiſtung auf ſich nimmt, die ſo dringliche Geſamtlöſung des Verſchuldungsproblems vorbelaſtet und die Erholung der deutſchen Volkswirtſchaft verzögert. Auf der anderen Seite kann Deutſchlond nicht umhin, ſeinem Groß ⸗ ſchuldner Rußland die Möglichkeit zu geben, unter Verwendung von Sperrmarkguthaben ſeine ſonſt mög⸗ a in Gefahr kommenden Verpflichtungen abzu⸗ decken. Deutſchland zeigt damit gegenüber ſeinem Schuldner ein volkswirtſchaftliches Verſtändnis, das es ſelbſt bei ſeinen viel größeren Gläubigern nicht findet. Die Koſten des unzulänglichen Verſtändniſſes ſeiner Gläubiger trägt auch heute wieder Deutſchland. Der derzeitige Anſchauungs unterricht über Sperrmark dürfte beſonders für die Börſe heilſam ſein, die mit ſtarkem eigenem Intereſſe der Möglichkeit vermehrter Sperrmarkbildung entgegengeſehen und ſogar herbei⸗ gewünſcht hat. Die geriwgen Vorteile, die das zeitweilige Auftauchen von ausländiſchen Geldern an den Kapitalmärkten haben kann, werden zweifellos mehr als ausgeglichen durch die ſich dabei ergebenden Nachteile verſchiedenſter Art. Ganz abgeſehen davon, daß der Zuwachs an Sperrmark das nationale Kapital⸗ bw. Kreditvolumen nicht verändert, im Gegenteil durch die dabei entſtehenden Reibungsverluſte beein⸗ trächtigt, bedeuten Sperrmarkgelder einen unruhigen Fremdkörper, deſſen Nachteile auch gerade an der Börfe fühlbar werden und geworden ſind. Dem möglichen privatwirtſchaftlicher Intereſſe Einzelner ſteht ein größe ⸗ rer Schaben der Geſamtheit gegenüber. Die Erfahrungen, die neuerdings mit der Verwendung von Sperrmarkkonten gemacht worden ſind, ſollten ganz beſonders dazu angetan ſein, die deutſche Haltung bei den kommenden Stillhalteverhandlungen im Sinne einer ſtär⸗ keren Betonung der volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten zu überprüfen. Umlegung und Verwendung von Ali- und Sperrkonien Zu der Verhandlung ven Anträgen über Alt⸗ und Sperrguthaben von Ausländern außerhalb des deutſchen Kreditabkommens hat der Reichs wirtſchafts⸗ miniſter den Deviſenbewirtſchaftungsſtellen einige er⸗ gänzende Anweiſungen erteilt. Vor dem 16. 7. 1931 entſtandene Währungsguthaben dürfen von einem Kreditinſtitut zum anderen nur noch dann umgelegt werden, wenn das Guthaben auf Rei s mark um⸗ geſtellt wird. Ferner iſt der Grundſatz, die Verwen⸗ dung von Altguthaben zur Begleichung von 25 v. H. des Rechnungsbetrages deutſcher Wa⸗ ren zu geſtatten, auch auf Sperrguthaben aus⸗ gedehnt worden, mit Ausnahme ſolcher Guthaben, die aus dem Verkauf von Wertpapieren entſtanden ſind. Ge⸗ legentliche Käufe von Privatperſonen aus Alt⸗ oder Sperrguthaben werden bevorzugt genehmigt. Verwendung zu Anlagezwecken wird nur genehmigt, wenn es ſich um eine mindeſtens fünfjährige Anlage handelt. F dd ⁊ ĩͤ dpf ⁊ ͥͤͥã ͤ ccc * Beſſerung des Beſchäftigungsgrades in der Singener Metallinduſtrie. Die A der Eiſen und Stahl⸗ werke Singen⸗Schaffhauſen wird vom 16. Jan. 1938 ab die fünftägige Arbeitswoche einführen, nachdem ſeit 1931 nur an drei Tagen der Woche gearbeitet wutde. Die Belegſchaft beträgt etwa 750. * Abſchlüſſe aus dem Felten u. Guilleaume⸗Konzern. Die zum Konzern der Felten u. Guilleaume Carlswerk AG. gehörende Felten u. Guilleaume Carlswerk Eiſen⸗ und Stahl AG., Köln⸗Mülheim, weiſt für ihr zweites Geſchäftsjahr(30. 6. 32) nach Aufwendungen von insgeſamt 7,44 Mill.„ und Abſchreibungen in Höhe von 141 Mill./ einen Verluſt von 229 605„ aus, der nach Abzug des Gewinnvortrages von 15 823/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll.— Die Felten u. Guilleaume⸗Eſchweiler Draht AG., Köln, erzielte in der Zeit vom 1. 1. 32 bis 30. 6. 32 einen Gewinn von 18 287 /, der zuzüglich des Gewinnvortrages aus 30 von 19 347/ vorgetragen werden ſoll.— Ebenſo ſoll der bei der Walz werke AG., vor m. E. Böcking u. Co., Köln⸗Mülheim erzielte Reingewinn von 30 000 4, der ſich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre auf 58 793„/ erhöhte, vorgetragen werden. * Fr. Kammerer AG., Pforzheim.— Neuer Verluſt⸗ abſchluß. Bei dieſer Doubléſabrik ging der Rohertrag aus Waren auf 420 263(578 295)„ in dem am 31. März 1932 beendeten Geſchäftsjahr zurück, wozu 7902„ aus der Auf⸗ hebung des Unterſtützungsſonds treten. Nach Abzug von 466 880(634 509)„ Unkoſten einſchl. Zinſen, 25 880(42 779) Mark Abſchreibungen und Zuweiſung von 10 000 4 an Del⸗ krederekonto ergibt ſich ein Jahres verluſt von 69 694 98 993)„, um den ſich der Verluſtvortrag auf 190 449 (121 646 /] erhöht. Bekanntlich beſchleß eine GV. Herab⸗ ſetzung des Aktienkapitals von 500 000/ auf 250.000 4 zur Beſeitigung des Verluſtes. Aus der Bilanz: Hypo⸗ theken, Darlehen 360 214(396 652), Kreditoren 202 940 (247 185), andererſeits Grundſtücke unv. 355 000, Einrich⸗ tungen 155 000(162 000), Debitoren 150 428(226 799), Waren⸗ e(277 913), Kaſſe, Poſtſcheck, Wechſel 11 309 7568) K. H. Berthold Meſſinglinienfabrik und Schriftgießerei Ach, Berlin. Auf Grund eines Proſpektes iſt das Stammkapital der H. Berthold Meſſinglinienſabrik und Schriftgießerei AG, Berlin, im Betrage von 1, Mill. zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe wieder Brauerei- Abschlüsse Akſienbrauerei zum Löwenbräu München Wieder 10 WH. Dividende Die Geſamtabſatzminderung betrug in den am 30. 9. 32 zu Ende gegangenen Geſchäftsjahre 18,77(20,13) v. H. Wenn trotzdem ein befriedigendes Jahres⸗ er 8 ebnis vorgelegt werden kann, ſo ſei dies auf die vor⸗ ſichtige Bilanzierung in den früheren Jahren und auf den Umſtand zurückzuführen, daß ein großer Teil der Ein⸗ nahmen nicht aus dem reinen Biergeſchäft ſtammt. Der Exrlös aus Bier und Braueretabfällen rach Abzug der Auſwendungen für Rohſtoffe ging auf 19,16 23.85 Mill. zurück. Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge er⸗ brachten 0,68(0,61) Mill., Pacht⸗ und Mieterträge 0,24(0,37) Mill.* kommen noch außerordentliche Erträge von Demgegenüber beanſpruchten die Aufwendungen ins⸗ eſamt 16,33(21,48) Mill. für Abſchreibungen werden 198 1,56] Mill. verwendet, ſo daß ſich unter Hinzurechnung des Vortrages von 359 7385„ ein Reingewinn von 2 194 282(2 165 710)& ergibt, aus dem bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und wieder 5 v. H. Diyldende auf die Vorzugsaltien verteilt, wieder 200 000& der Erneuerungsrücklage und wieder 150 000& der Pen⸗ ſionskaſſe zugewieſen, ferner 100 000 4(50 000) für Wohl⸗ fahrtszwecke(Winterhilſe) verwendet und 341288, vor⸗ getragen werden ſollen. Der Rückgang des Abſatzes werde ſich fortſetzen müſſen, wenn nicht die Bilerſteuern auf in erträgliches Maß zurückgeführt würden. Die Ausſichten für eine Belieferung der Vereinigten Staaten würden in erſter Linie davon abhängig ſein, ob es gelingt, den zur Zeit beſtehenden Prohibitivzoll herab⸗ zuſetzen. Hackerbräu München Wieder 8 WH. Dividende Der Ertrag der AG. Hackerbräu, München, ſtellt ſich für das am 30. 9. 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtofſe auf 0,05 Mill. 4,988(t. V. Bierſaldo und Brauereiabfälle 6,59) Mill. 4, wozu noch Sondererträgniſſe von 0,69 Mill. 4 kommen. Demgegenüber erforderten Aufwendungen lohne Roh⸗„ Hilfs- und Betriebsstoffe) 4,43(l. V. Aufwendungen ins⸗ geſamt 6,07) Mill. 4. Für Abſchreibungen auf An⸗ lagen werden 0,299 und für ab, Abſchreibungen auf Debi⸗ toren 0,19(l. V. Abſchreibungen 0,25) Mill. 4 verwendet. Zuzüglich des Gewinnvortrages aus 1930/1 ergibt ſich elt eingewinn von 585 138(545 790) 4, aus dem wieder ö 8 v. H. Dividende verteilt, 48 658„ zur Wiederauffüllung der ſozialen Reſerve verwendet und 263 330(271 017)& auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen.— Nach dem Be⸗ richt hat das abgelaufene Geſchäftsfahr einen abermaligen gückgang im Geſamtdurchſchuitt von etwa 20 v. H. ge⸗ bracht.— Im laufenden Geſchäftsjahr ſetze ſich die rück⸗ läufige Bewegung im Bierabſatz fort, und die Ausſichten ſeien deshalb als nicht gut zu bezeichnen. * Branerei Henninger Kempff Stern AG., Frankfurt am Main.— 4 gegen 7 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV. am 17. 1. 33 die Verteilung einer Dividende auf die Stammaktien von 4(7) v. H. für das GJ. 1931282 (81..] vorzuſchlagen. Billiger Aepfelwein und Wein, zeit⸗ weiſe ungünſtige Witterung und die unverändert an⸗ dauernde Arbeitsloſigkeit haben den Bierabſatz, wie die Ge⸗ ſellſchaft meldet, ſehr ungünſtig beeinflußt. Die gering⸗ fügige Bierſteuerermäßigung im Frühjahr 1932 kennte keine Beſſerung herbeiführen. Im Laufe des Geſchäfts⸗ jahres ſind Anzeichen einer gewiſſen Abſatzſteigerung vor⸗ handen, von denen die Geſellſchaft hofft, daß ſie anhalten werden. O Zuſammenarbeit zwiſchen Warenhäuſern und Metall⸗ wareninbuſtrie. Berlin, 20. Dezbr.(Eig. Tel.) Zu direkter Ausſprache zwiſchen Lieferanten und Abnehmern traten auf beiderſettigen Wunſch Mitglieder des Reichs ⸗ verbandes der deutſchen Metallwaren⸗ induſtrie und des Verbandes deutſcher Wa⸗ renhäuſer und Kaufhäuſer in Berlin zuſammen. Die Beratungen erſtreckten ſich auf alle zur Zeit ſchweben⸗ den Fragen. Sie ergaben die einſtimmige Auffaſſung, daß eine engere Zuſam menarbeit gerade in der augenblicklichen ſowohl für den Fabrikanten wie für den Abnehmer ſchwierigen Wirtſchaftslage dringend notwendig iſt. In Zukunft ſollen alle Fälle, die Mitglieder der bei⸗ den Verbände betreffen, vor einer Vertrauensſtelle nach Fühlungnahme zwiſchen den Geſchäftsführungen der bei⸗ den Verbände behandelt werden. Japaniſches Deviſengeſetz bevorſtehend. Tok to, 20. Dezbr.(Eig. Tel.) Der japaniſche Finanzminiſter kündigte am heutigen Dienstag an, daß bie Regierung bei der kommenden Parlamentsſitzung ein Deviſengeſetz einbringen werde. Wie weiter verlautet, bezweckt die 1 ung damit nötigenfalls den Außenhandel zu beein⸗ zugelaſſen worden. Der Auftragseingang der Geſellſchaft iſt unter Berückſichtigung der derzeitigen Lage nicht un⸗ befriedigend, die Verteilung einer Dividende für 1932 wird vorausſichtlich nicht möglich ſein. * Optiſche und Mechaniſche Werke Carl Zeiß, Jena.— Arbeiterent aſſungen. Die Geſchäftsleitung der Optiſche und Mechaniſche Werke Carl Zeiß in Jena hatte gur Vermei⸗ dung weiterer Entlaſſungen eine abermalige Kürzung der Arbeitszeit, nämlich von 40 auf 88 Stunden in der Woche, vorgeſchlagen. Die Beleg chaf t hat ſich jedoch mit 23 Mehrheit gegen den Verſchlag der Verwaltung ausgefprochen, ſo daß nunmehr die an⸗ gekündigte Entlaſſung von 250 Arbeftern verwirklicht wer⸗ den wird. Die Verminderung der Belegſchaft iſt im we⸗ ſentlichen darauf zurückzuführen, daß das Export geſchäft infolge der verſchiedenen Handelshemmniſſe ſtark zurückgegangen ſſt. a Neueinsſellungen bei IG Farben Die Ich. Farbeninduſtrie Ac. hat in den letzten Mo⸗ naten ihre Belegſchaft in ihren eigenen Werken, Linſchließ⸗ lich Leung und den Bergwerksbetrieben, durch Neueinſtel⸗ lungen weſentlich vergrößert. Bisher konnte die Ge⸗ Fcamtbelegſchaft infolge von Neueinſtellungen im Zu⸗ ſammenhang mit einem Arbeitsbeſchaffungsprogramm, das über die von der Regierung durch die Steuergutſcheine ge⸗ ſchaffenen Möglichkeiten hinausgeht, ſchon um 4000 Per⸗ ſonen vermehrt worden.. Der 1932er Herbsi Forischriiie im Qualifalsweinbau Im allgemeinen war der Herbſt an der Bergſtraße in dieſem Jahr mittelmäßig, ſelbſt das Gräflich v. Berck⸗ heimſche Rentamt in Weinheim nennt ein Ergebnis, das noch um ungefähr 20 v. H. hinter der vorjährigen Ernte zurückbleibt. Da die Winzervereinigung Bergſtraße, der hauptſächlich die Weinheimer Pflanzer angehören, die Trauben erſt Mitte November hereinnahm, wurden Moſt⸗ gewichte bis zu 98 Grad erzielt. Wenn man in Schries⸗ heim von einem gemiſchten Satz ſprechen kann, ſo han⸗ delt es ſich in Weinheim(vor allem bei den Berckheimſchen Jagen] durchweg um Riesling. Zützelſachſen liefert bekanntlich nur reinen Spätburgunder, deſſen Moſtgewicht ſich dieſes Jahr zwiſchen 80 und 85 Grad bewegte. In Leutershauſen, wo man, ermutigt durch die guten Erfahrungen an anderen Orten der Bergſtraße, ziemlich viele Neuanlagen durchführte, wird jetzt auf ca. 20 Hektar Fläche Weinbau betrieben. Annähernd ebenſoptel wird in Doſſenheim bei Heidelberg gebaut. Nach einer gutbeſuchten Kellerprobe bei der Winzer⸗ vereinigung Weinheim wurden bei der Verſtei⸗ gerung Preiſe von 60 bis 146/ pro Hektoliter erzielt. Bei dieſer vor einigen Tagen ſtattgehabten Verſteigerung, zu der ſich hauptſächlich der intereſſierte Handel und die Wirte der Umgebung eingefunden hatten und bei der nur Weinheimer, Lützelſachſener und Leutershauſener Gewächfe ausgeboten wurden, war man allgemein von dem guten Ausbau der diesjährigen Weine überraſcht. Von Malſch(Bergſtraße ſüdlich Heidelberg) bis Wein⸗ heim wurden in dieſem Jahr ſchätzungsweiſe 265000 Liter Wein hervorgebracht, wovon durch die Winzergenoſſenſchaften rund 200 000 Liter erfaßt ſind. Verkauft dürften bis jetzt etwa 40 v. H. des neuen Weines ſein. Der 1982er Bergſträßler entwickelt ſich ſehr gut, hat wenig Säure, iſt ſchön blumig, und man iſt in Fachkreiſen der Anſicht, daß die Spätleſen, die hervorragend ausgereift ſind, hinter dem 1929er Jahrgang nicht zurück⸗ ſtehen werden. Gegenwärtig iſt man mit dem erſten Ab⸗ laſſen der Weine von der Hefe beſchäftigt, es wird dann mit neuen Abſchlüſſen zu rechnen ſein, bei denen ſich ohne Zweifel auch, ſoweit beſſere Lagen in Frage kommen, die anziehende Preisgeſtaltung bemerkbar machen wird. Die rege Nachfrage nach Konſumweinen hält nach wie vor an. Naturweinverſteigerung in Rheinheſſen. Mainz, 21. Dezbr. Bei der geſtern hier ſtattgefundenen Naturwein⸗ verſteigerung des Weingutes Eruſt Muth in Mettenheim(Rhh.) handelte es ſich hauptſächlich um Mettenheimer Weine, einige Nummern ſtammten aus Becht⸗ heimer Lagen. Ausgeboten und zugeſchlagen wurden 28 Halb⸗ und 24 Viertelſtück zu durchweg guten Preiſen. Das Halbſtück koſtete 410820, das Viertelſtück 360670 4, Michelsberg Süd⸗Stern ſeine Ausleſe 700 und 730 l. Durchſchnittlich ſtellte ſich das Halbſtück auf 775. Für die 1200 Liter wurden in der Spitze bis zu 2920/ angelegt * Gute Preiſe auf der letzten Trierer Weinverſteige⸗ rung. Die Naturweinverſteigerun⸗soeſellſchaft e. V. Trier, Vereinigung der Weingutsbeſitzer an Mosel, Saar und Ruwer, Frochte am 19.— 20% Fuder naturreinen Wein, eigenes Wachstum um Ausgebot. Die Ver⸗ ganz Deutſchland gut beſucht. Stim⸗ ten ebenfalls als vei Fud urückgezogen werden gut bezeichnet Mittag-Ausgabe Nr. 594 Kölner Schaßanweisungen Ebenfalls 10 VH. Teilzahlung Die mit den Emiſſions banken(A. Levy, DD⸗ Bank und J. H. Stein] geführten Verhandlungen zwecks einer teilweiſen Bereitſtellung von Mitteln für eine 10proz. Teilrückzahlung haben zu einer Eini⸗ gung geführt, die es der Stadt Köln ermöglichen, unter der Vorausſetzung einer Staatshilfe, die Forderungen des Gläubigervertreters zu erfüllen. Weed Se che Frelſeſtekte Kin deen mitteilt, iſt zwiſchen der Stadt Köln und dem Vertreter der Inhaber von Schatzanweiſungen der Stadt Köln aus dem Jahre 1929, Miniſtertaldirektor a. D. Bail, auf ähnliche Weiſe wie in Frankfurt a. M. eine Einigung über eine teilweiſe Rückzahlung der Schuldverſchreibungen erzielt worden. Es ſoll hiernach auch den Beſitzern von Kölner Schuldverſchreibungen eine Teilzahlung von 10 v. H. angeboten werden. Weiterhin ſollen die Schulsoverſchrei⸗ bungen weitgehend in Zahlung genommen werden. Der von der erſten Gläubigerverſammlung gewählte Beirat hat dieſem Vorſchlag einſtimmig zugeſtimmt. Nachdem es gelungen iſt, die für die Auszahlung der Dresdner Schuldver⸗ ſchreibungszinſen erforderlichen Mittel bereit⸗ zuſtellen, werden die Einlöſungsſtellen in den nächſten Tagen über entſprechende Beträge zur vollen Auszahlung der aus dem Oktober⸗ und November ⸗ Termin noch nicht eingelöſten Zinsſcheine ſowie der teilweiſen Einlöſung der Dezember ⸗Kupons von Schuldverſchreibungen der Stadt Dresden verfügen. Nheinisch-wesifälisches Kohlensyndikaf Die GV. des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats Eſſen. erledigte die Regularien für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1931/32. Ueber die Marktlage wurde mitgeteilt, daß ſeit der letzten Mitgliederverſammlung im Juli in den Abſatzzif⸗ fern eine gewiſſe Beſſerung eingetreten ſei. Während der arbeitstägliche Syndikatsabſatz von der im Mai er⸗ reichten Höhe von 169 000 To. im Auguſt auf 147 000 To. herabſank, ſtieg er im Oktober auf 177 000 To. und im No⸗ vember auf 190 000 To. Der Dezemberabſatz hielt ſich auf der Höhe des Vormonats. Auch der Hüttenſelbſtverbrauch hat eine Steigerung erfahren. Allerdings ſind in der letz⸗ ten Zeit wieder Hemmungen und Rückſchläge eingetreten, die ſich im Ruhrkohlenabſatz ſchon bemerkbar gemacht haben, ſo daß ger Dezember wahrſcheinlich einen Stillſtand bringen wird. Mit großem Intereſſe werden die in Berlin ſtattfinden⸗ den Verhandlungen über das engliſche Kohlen⸗ einfuhrkontingent verfolgt. Eine Erhöhung des Kontingents würde einen ſchweren Schlag für den Ruhr⸗ bergbau bedeuten. Dresden wird zahlen. * Aktienumlagerung in der Korkgruppe. Innerhalb des ſpaniſchen Kork⸗ Konzerns, der Compania Ge⸗ nerale del Corcha, Barcelona, iſt eine Umgruppierung ein⸗ getreten, indem die ſchwediſche Geſellſchaft, die Wicanders Korkfabriker in Stockholm, die Aktien mehr⸗ heit der deutſchen Geſellſchaft, der Vereinigten Korkinduſtrie AG., Berlin, übernommen hat. In der nächſten GV. der deutſchen Geſellſchaft ſollen drei ſchwe⸗ diſche Mitglieder in die Verwaltung gewählt werden. * Getreide⸗Induſtrie und Commiſſion AG, Berlin. Die GW genehmigte den wiederum dividendenloſen Abſchluß für 1051052 Noch Erklärung des AR⸗Vorſitzenden ſind die Gerüchte über eine Fuſion der GI mit der DG oder der We. 6 0 deutſcher Landwirte bzw. über eine Liquidation der GIc holtlos. Die Exiſtenzberechti⸗ gung der Gac werden durch die Höhe ihres Umſatzes von 2,3 Mill. Tonnen erwieſen. Das Geſchäftsergebnis ſei durch die Beſchränkungen der Getreidewirtſchoft ungünſtig beeinflußt worden. Vorjahrsdividende wahrſcheinlich bei F. Thoerls Ver⸗ einige Harburger Oelſabriken— Bremen⸗Beſigheimer Oel⸗ fabriken. Wie verlautet, werden die Ergebniſſe des vor dem Abſchluß ſtehenden Geſchäftsjahres der zum Konzern des Margarinetruſts gehöhrenden F. Thoerls Ver⸗ einigte Harburger Oelfabriken A.., Harburg⸗Wilhelms⸗ burg, und der Bremen ⸗Beſigheimer Oelfabriken, Bremen, die Ausſchüttung einer Dividende in Vor⸗ fahrshöhe(5 v..) zulaſſen. Die Ergebniſſe des Ge⸗ ſchäftsjahrs 1932 der beiden Geſellſchaften dürften hinter denen des Vorjahres kaum zurückbleiben. an der Bergsfiraße mußten, von denen das eine ein Gebot von 2500 1 erhielt, was aber als zu niedrig betrachtet wurde. Die er ziel ⸗ ten Preiſe können als gut bezeichnet werden und laſſen erkennen, daß die Weinpreiſe doch erheblich an⸗ ezogen haben. Der niedrigſte Preis für ein Fuder be⸗ rug 1180 J, der höchſte für ein„Erdener Treppchen 3000 Mark. Zuſammen wurden 86 070 4 exlöſt * Tabakverkauf Mönchzell. Dieſer Tage wurde das Ta⸗ bakerträgnis durch die Mitglieder des Tabakbauvereins verwogen. Zur Ablieferung gelangen etwa 500 Zentner zum Grundpreis von 68„ je Zentner. * Frankfurter Häuteauktion. Für das Frankfurter und Anſchlußgefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfg.): Kuhhäute: rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 24—81,50; 40—49 Pfund 34—37,50; 50—59 Pfund 38,7542; 6079 Pfund 42—45.— Ochſenhäute: rote ohne Kopf, 30—40 Pfund 29; 50—59 Pfund 99,50; 60—79 Pfund 33,75—42,50; 80—99 Pfund 34— 88; 100 und mehr Pfund 39.— Rin⸗ derhäute: rote ohne Kopf, 30—39 Pfund 39—43,75; 50 bis 59 Pfund 38,25— 46, 60— 79 Pfund 88,5046; 80 und mehr Pfund 42—44.— Bullenhäute: rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 22,5028 50—59 Pfund 831,28: 60—79 Pfund 25,50—29,50; 80—99 Pfund 2927,50, 100 und mehr Pfund 24,25—24.50. Angebot 8781 Stück Groß⸗ vieh.— Kalbfelle: rote ohne Kopf, bis 9 Pfund 57 bis 59, 9,1—15 Pfund 52—55,50: bunte ohne Kopf, bis 9 Pfund 44,50—47,25; 9,1—15 Pfund 35-39. Angebot 9089 Stück Kalöfelle.— Schaffelle: Grobwollig: vollwol⸗ lige 19,50—20, Reſt unverkauft. Angebot 3228 Stück Schaf⸗ felle. Angebot für Roßhäute 19 Stück. Tendenz: Beſuch gut, ein Teil unverkauft, Abſchläge a den Vormonot. * Um die Eiſenpreisfeſtſetzung in Süddeuiſchlaud J geſtrigen Preiskommiſſions ⸗Sitzun der Süd⸗ utſchen Eiſen zentrale Mannheim wurden en d⸗ tige Beſchlüſſe über die Verbraucher⸗Zonen⸗ preiſe nicht gefaßt. Dieſe Preiſe werden im Januar n. J. feſtgelegt werden. Der Süd deutſche Eiſen⸗ Großhandels⸗ Verband Mannheim wird feine neuen Händlerpreiſe ab 1. Januar 1933 in Kraft 7 Die Lagerpreiſe bleiben bis auf weiteres Richk⸗ preiſe. Frankfurier Abendbörse freundlicher der de g ü 1 Die Abendbörſe war zwar allgemein ſehr ruhig, doch konnte die Stimmung eher als ewas beſſer be⸗ zeichnet werden. Nach den niedrigen Mittagskurſen nannte man wieder überwiegend leicht erhöhte Kurſe, doch kamen Abſchlüſſe kaum zuſtande. Farben gelangten mit 92,78 v. H. unverändert zum Berliner Schluß zur Notiz und blieben ſpäter zu dieſem Kurs geſucht. Da von den meiſt ruhigen und unregelmäßigen Auslandsbörſen keine Anregung aus⸗ ging, hielt auch im Verlaufe die Geſchäfts I be an. Der Rentenmarkt war gleichfalls faſt geſchäftslos Es notierten u..: Neubeſitz 6,35, Altbeſitz 5 139,50, Farben 92,75 bis 9278, Junghans 17, 114,25, Siemens 121,50. Frachſenmarki Duisburg-Ruhrori/ 20. Dez. Die Nachfrage nach Leerraum war ar Börſe ſehr rege. Es wurden hauptſächlich Kähne zu Ver⸗ ladungen ab hier bergwärts geſucht. Wegen Mangel an paſſendem Leerraum mußten verſchiedene Reiſen abgelehnt Lahmeyer werden. Die Frachten konnten bergwärts um 10 Pfg. je Tonne anziehen und notierten 85 Pfg. ab hier und 1 1 ab Lanal Baſis Mannheim. Die Talfrachten blieden unver⸗ ündert. Die Schlepplöhne berg⸗ wie talwärts erfuhren ebenfalls keine Aenderung. 5 5 8 N Reichsbank der beutigen 25 W 55 N Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 7. Seite/ Nummer 594 Zwiſchen den Meiſterſchaſten Was nicht in den Tabellen der Gruppenmeiſterſchaften ſteht Am 18. Dezember ſind in den acht ſüddeutſchen Gruppen offiziell die Meiſterſchaftskämpfe beendet worden. Die Gruppen Main und Württemberg allein haben zwar erſt endgültig abgeſchloſſen, in den anderen Gruppen ſind noch einige teils ausgefallene, teils aber auch noch einer Wie⸗ derholungsmöglichkeit unterliegende Spiele nachzutragen. Gerade dieſe letztere Kategorie kann noch Veränderungen der Lage bringen. Geklärt iſt dieſe eigentlich überall nur an der Tabellenſpitze, aber dort auch nur inſoweit, als die Teilnahmeberechtigung der Vereine an den ſüddeutſchen Endſpielen in Frage kommt, während in zwei Fällen (Württemberg und Baden) die Frage nach dem Meiſter noch offen ſteht. Jedenfalls bietet ſich noch überall derart viel Intereſſantes, von dem die Zahlen der Tabellen nichts zu ſagen wiſſen und das nur dem gründlichen Kenner der Materie bekannt iſt, ſodaß es angebracht ſcheint, einmal hier eine Ueberſicht über die derzeitige Lage zu geben, wo⸗ Hei bisher noch nicht beachtete Momente hereingezogen wer⸗ den ſollen. Alte und neue Endſpielteilnehmer Gegenüber dem Vorjahre hat ſich das Bild der Endſpiel⸗ teilnehmer doch etwas verändert; nur elf der vor⸗ jährigen Mannſchaften konnten ſich wie⸗ der placieren, während fünf neuen Anwärtern Platz machen mußten. Dieſe„Neulinge“ ſind Kickers Stutt⸗ gart, Union Böckingen, Phönix Karlsruhe, Phönix Lud⸗ wigshafen und 1. FC. Kaiſerslautern, denen VfB. Stutt⸗ gart, 1. FC. Pforzheim, Vfe. Neckarau, Fußballverein Saarbrücken und FV Raſtatt 04 weichen mußten. In⸗ tereſſant dabei iſt es, daß der vorjährige badiſche Zweite, Raſtatt, fetzt dem Abſtieg zur Kreisliga verfallen iſt; die anderen der asgeſchalteten ſind mehr oder weniger ſozu⸗ ſagen nur um„Bruſtbreite“ glücklicheren Rivalen unter⸗ legen. Die„Neuen“ als eigentliche Neulinge zu bezeich⸗ nen, iſt fehl am Platze, ein jeder von ihnen war ſchon an den ſüddeutſchen Endſpielen beteiligt, ſogar der den Mei⸗ ſten unbekannte FC. Kaiſerslautern, der kurz nach dem Kriege als Fußballverein Kaiſerslautern Vertreter des damaligen Weſtkreiſes war und erſt gegen den 1. FC. Nürnberg im Endſpiel unterlag. Alles in allem zeigt auch das Bild der diesjährigen Teilnehmerliſte, daß es immer nur eine ganz beſtimmte Schicht von Vereinen iſt, die den Endkampf unter ſich aus⸗ macht; eigentlich iſt hier nur Union Böckingen als Nürnberg/ Fürth, München, Frankfurt, Karlsruhe, Stutt⸗ gart, Mannheim/ Ludwigshafen ſagen hier Alles und für die Gruppen Saar und Heſſen ſind ja auch Mainz, Worms, Pirmaſens und Kaiſerslautern im gewiſſen Sinne„Zen⸗ tren“. Wie recht übrigens die Bemerkung„Störenfried“ angebracht iſt, erhellt die Tatſache, daß die Böckinger zu der vom 1. FC. Nürnberg einberufenen Würzburger Aus⸗ ſprache der Endſpielteilnehmer nicht eingeladen waren, ob⸗ wohl ſie genau ſo begründete Ausſichten hatten, wie die beiden Stuttgarter Vertreter. Vielleicht war Birkenfelds entſcheidende Niederlage gegen Böckingen ſogar die Antwort der„Dörfler“ auf jene Brüskierung. Ueber die diesjährige Neueinteilung der Gru p⸗ pen, die Württemberg/ Baden gegen Main/ Heſſen und Bayern gegen Rhein/ Saar in den Kampf bringt, iſt wenig zu ſagen. Es iſt wirklich fraglich, ob die abſolute He⸗ gemonie der Bayernmannſchaften gegen ihre Rhein/ Saar⸗ Gegner zum Ausdruck kommen wird. Das Duell in der anderen Abteilung dürfte ebenfalls ſpannend bis zum Ab⸗ ſchluß bleiben. Intereſſant iſt übrigens, daß in der Oſt/ Weſtgruppe ſieben Bayern vereine gegeneinander kämpfen, da Phönix Ludwigshafen, Pirmaſens und Kai⸗ ſerslautern als„linksrheiniſche Bayern“ anzuſprechen ſind. Ob dieſe Tatſache der ſtaatlichen Zuſammengehörigkeit die bisher mangelnde Begeiſterung der„rechtsrheiniſchen Bayern“ für die weiten Reiſen in die Weſtmark erhöht Wie haben ſich die Neulinge geſchlagen? Ein abſchließendes Urteil kann darüber noch nicht ge⸗ fällt werden, aber man ſieht doch ſchon, daß das Geſamtbild nicht ſchlecht iſt. Von 16 aufgeſtiegenen haben ſich bisher bereits ſechs(SC Stuttgart, FV 94 Ulm, Germaniog Nürn⸗ berg, Sportfreunde Frankfurt, VfR Bürſtadt und 03 Mom⸗ bach) in Sicherheit gebracht, während weitere fünf(Ein⸗ tracht Trier, SV Völklingen, Frankonia Karlsruhe, J Offenburg und Germania Friedrichsfeld) noch in Poſitions⸗ kämpfen ſtehen. Abſteigen müſſen bisher eigentlich nur fünf: Spielvereinigung Landshut, Vf R Kaiſers⸗ lauternu, SpVa Erlangen, Normannia Gmünd und Vi Friedberg. Mit ſieben Vereinen iſt die Zahl der zum Abſtieg verurteilten Altligiſten ſchon erheblich größer, und groß iſt auch die Zahl jener„Alten“, die noch in Abſtiegs⸗ gefahr ſchweben. Die ſieben abſteigenden Altligiſten ſind: FC Hanau 93, Kickers Würzburg, FV Raſtatt, Olympia „Störenfried“ im Kreiſe der Großen zu betrachten, denn ſonſt iſt durchweg die Großſtadt„unter ſich“— Namen wie Lorſch, Viktoria Urberach, Spfr Eßlingen, SV 05 Saar⸗ brücken; bedroht ſind von bekannten Vereinen vor allem noch Jahn Regensburg und Teutonto München. Hätte man nicht ſchon einen KF, einen 1. Fc Pforzheim oder Phönix Karlsruhe, Freiburger FC, Wacker München uſw. zweitklaſſig wenden ſehen, ſo müßte einem das Geſchick der alten Hanauer 98er, die vor dem Kriege lange dominie⸗ rend im alten Nordkreis waren, nachdenklich ſtimmen,— ſo weiß man aber, daß dies ſicher kein Dauerzuſtand blei⸗ ben wird;„gute Ware“ hat ſich immer wieder durchgeſetzt. Intereſſant iſt auch, daß Jahn Regensburg, die Elf mit dem deutſchen Nationaltorwart Jakob und den beiden re⸗ präſentativen Verteidigern Eckl und Eichhammer, noch nicht über den bewußten Berg hinweg iſt. Und auf der anderen Seite reizt eine Gegenüberſtellung von Birkenfeld und Eßlingen zu einem Vergleich. Ein einziger Punkt mehr ſichert dem 3500 Seelen zählenden Birkenfeld die weitere„Erſtklaſſigkeit“, während das zehnmal größere Eßlingen mit ſeiner neuen prächtigen Platzanlage mit Klubhaus, Tribüne, mehreren Fußball⸗, Hockey⸗ und Ten⸗ nisfeldern nun in die Reihe der vielen unbekannten Kreisligiſten verſinkt. Von kommenden Entſcheidungskämpfen Die Lage in den Gruppen Main, Württemberg, Nord⸗ bayern und Heſſen iſt klar, auch die anderen noch aus⸗ ſtehenden Meiſterſchaftsentſcheidungen in Württemberg und Baden ändern nichts an dieſer Tatſache, da jenen Kämpfen nur noch bedingte Bedeutung zukommt. Aber ganz anders da, wo es noch gegen den Abſtieg geht! So wird in der Gruppe Saar dem Spiel Eintracht Trier gegen Boruſſia Neunkirchen die entſcheidende Rolle zu⸗ fallen. Gewinnt Trier nur einen Punkt, ſo darf es ein Entſcheidungstreffen gegen Völklingen beanſpruchen, wäh⸗ rend ein Trierer Sieg Völklingen zum Abſtieg verurteilt. — In Stdbapern iſt alles noch in der Schwebe. Augs⸗ burg, Regensburg, Teutonia und DS. München ſind noch in Abſtiegsgefahr und folgende drei Spiele ſtehen noch aus: DS— Regensburg(zu wiederholen), DSV. gegen Augsburg und SSV. Ulm— Teutonia. Hier kann es jeden noch treffen. In der Gruppe Rhein ſpielt der Abſtieg nur noch zwiſchen Friedrichsfeld und Sandhofen.(Mun⸗ denheim und 08 Mannheim können durch Pech noch in den Strudel gezogen werden). Aus den Terminen Sandhofen gegen 08 Mannheim, Friedrichsfeld— Viernheim und Neckarau— Friedrichsfeld ſieht man, daß Friedrichsfeld kaum noch zu retten iſt. Aehnliche Erwägungen dürften auch im Abſtiegskampf der Gruppe Baden eine Rolle ſpielen, wo Frankonia Karlsruhe, Schramberg und Offen⸗ burg noch bedroht ſind. Wenn man die Paarungen: VfB. Karlsruhe— Schramberg, Offenburg— SC Freiburg und Mühlburg— Frankonia betrachtet, ſo kann man ſich ziem⸗ lich deutlich ausrechnen, daß es zu Siegen von Offenburg und BfB. Karlsruhe kommen wird, während das Karls⸗ ruher Lokalſpiel im Grunde genommen offen iſt. VfB. wird ſtiegen, um die Fahrt nach Schramberg los zu ſein, und da dies auch für Mühlburg gilt, ſo darf man von dem Gewinn wenigſtens eines Punktes der dadurch geſicherten Frankonen nicht überraſcht ſein. Das Ende wäre dann Punktgleichheit zwiſchen Offenburg und Schramberg. So rundet ſich das Bild der diesjährigen Gruppen⸗ kämpfe, die möglicherweiſe die letzten mit der bisherigen Teilnehmerſchaft geweſen ſein könnten. Süddeulſche Jußball-Meiſterſchaft Weitere Termine Der Verbands⸗Fußball⸗Ausſchuß des Süddeutſchen Fuß, ball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes veröffentlicht jetzt wei⸗ tere Termine für die Spiele um die Süddeutſche Meiſter⸗ ſchaft. Während für die Abteilung 2 bisher nur Splele bis zum 8. Januar angeſetzt wurden, hat der VFA für die Abteilung 1 bereits die geſamte Vorrunde ſeſtgelegt. Die Terminliſte hat folgendes Ausſehen: Abteilung 1: (Bezirke Bayern und Rhein⸗Saar) 25. Dezember: 1. Fc Nürnberg— Phönix Ludwigs⸗ hafen. 26. Dezember: Bayern München— 1. FC Kaiſers⸗ lautern, 8. Jannar: S Waldhof— 1860 München; Spog Fürth gegen Far Pirmaſens; 1. Fc Kaiſerslautern— Phönix Ludwigshafen. 15. Jaunar: 1860 München— Spogg Fürth; Phönix Ludwigshafen— Bayern München; 1. FE Nürnberg SV Waldhof; Fa Pirmaſens— 1. FCE Kaiſerslautern. 22. Januar: Bayern München— F Pirmaſens; Fe. Katſerslautern— 1860 München; Phönix Ludwigshafen— SV Waldhof; Spog Fürth— 1. FE Nürnberg. 29. Jannar: Spogg Fürth— Bayern München; 1860 München— Phönix Ludwigshafen; Fc Pirmaſens— 1. FC Nürnberg; SW Waldhof— Fc Kaiſerslautern. 5. Februar: Bayern München— S Waldhof; 1. F Nürnberg— 18960 München; FC Kaiſerslautern— Spvg Fürth; Phönix Ludwigshafen— Fa Pirmaſens. 12. Februar: 1. Fe Nürnberg— Fe Kaiſerslautern; Phönix Ludwigshafen— Spog Fürth; Fa Pirmaſens— SWV Waldhof 1860 München— Bayern München. 19. Februar: F Pirmaſens— 1860 München; Bayern München— 1. FC Nürnberg. Abteilung 2: (Bezirke Main⸗Heſſen und Württemberg⸗Baden) 25. Dezember: FSV Mainz 05— Phönix Karlsruhe. 26. Dezember: Karlsruher FV— Wormatia Worms; Union Böckingen— Eintracht Frankfurt; FSW Frankfurt gegen Stuttgarter Kickers. 1. Januar: Phönix Karlsruhe— Union Böckingen; Stuttgarter Kickers— Karlsruher F V. 8. Jannar: Eintracht Frankfurt— FSV Mainz 05 Wormatia Worms— FV Frankfurt. Die Spiele beginnen vorerſt um 14 Uhr mit 10 Minuten Wartezeit auf den Plätzen der zuerſt genannten Vereine. Di B⸗Auswahllurſus in Frankfurt a. M. Der erſte De.⸗Auswahlkurſus des neuen Jahres ſin⸗ det vom 26. März bis 1. April im Frankfur⸗ ter Stadion ſtatt. Hier ſollen 25 bis 30 befähigte Nachwuchsſpieler, die für Repräſentativmannſchaften des Bundes in Frage kommen, zuſammengezogen werden.— Vorher hält Reichstrainer Nerz vom 13. bis 25. März einen Fußball⸗Lehrkurſus an der Pädagogiſchen Akademie Dar m⸗ ſt a dt/ Mainz ab. Ein Kurſus für Studierende findet unter Leitung von Nerz bereits im Januar in Hamburg ſtatt. Für die Festtafel:: Masigänse f 88 an IZ. Dayr. Gänse 3 95 Schellfisch große Fische f 18 Stockkisch blütenweiß. 8 19 nechte u. Salm elntr n Plirsiche Gel. Vorderschinken 7 N 27 Mett- und Kalbsleberwürste 25 Rippenspeer, Dörr fleisch ½ f 80 Ananas, Aprikosen, kl. Dose 48 . kleine Dose 38 Früchte, Konserv.--D. 6332 Gewürzgurken Dose 48 33 Vollf. Münster-Käse. ½ f 38 Ger. Ostsee-Aale Gouda Schweizerkäse ½ f 45 Al. Camembert 20% Schach. 10 Frische Zitronen 10 St. 38, 27 Saftige Orangen 26 33 Wal- und Haselnüsse 1 f 33 Tee, Kakao. Paket 35 Nicht nur der Billige Preis, sondern auch Qualität und rlesige Auswahl begründen den Erfolg unserer großen Lebensmittel- Abteflung kischlansetven 3 Stück 55 Goldgelbe Sprot en. Kiste 24 Brathappen in Gelee Portion 22 Schokolade- Tiere, Figuren Lebkuchen Brezel, Sterne St. 3 Schokol.-Schlager, 3 Taf., sort. 24 Bonbonnieren.. Karton 48 an ZwWängsversfeigerung Donnerstag, 22. Dez. 1932, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal. Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Damenarmbanduhr, Kinderwagen, Kinder⸗ ſchlitten, Schaukeln, Grammophon, 1 kpl. Bett. 1 Sofa u. and. Möbel verſchied. Art. Mannheim, 21. 12. 82. Faude, Gerichts⸗ vollzigher. 11571 19. Mastenten. 95 an Nordd. Zeryelatwurst. f 88 Allg. Delik. Weich käse 6 St. 24 Bratheringe 2 Dose 38 Keeln Schreſhmasohlnen 88 Nußschinken, mager F.4 Tomaten-Kümmelkäse 3 St. 17 Oelsardinen Dose 30, 24, 16 alls Speteme junge ahnen. 88 an Koscher-Würste. f 85 Allg. 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Namen Mohrle hör, verkaufen. i Beloh.⸗ nung bei auer, F 7, 10. Vor Ankauf wird gewarnt. Nummer 394 Neue Me inheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5— 20 Das„Blaue Band 5 9 chienenſtranges“ Wagen 877 raſt nach Hamburg In 142 Minuten von Hamburg nach Berlin Höchſtgeſchwindigkeit 150 Kilometer Der 19. Dezember wird einſt als einer der wich⸗ kigſten Tage in die Geſchichte des deutſchen Eiſen⸗ Fahnweſens eingehen. Nach den Ergebniſſen der erſten Probefahrten ſtellt der neue Triebwagen, der eine Jungfernfahrt auf der Strecke Berlin—Ham⸗ burg angetreten hat, eine völlige Umwälzung auf dem Gebiete des Eiſen bahn weſens dar. Schon lauge vor 8 Uhr iſt ein großes Sachver⸗ ſtändigen⸗ Gremium auf dem Lehrter⸗Bahnhof ver⸗ ſammelt, das mit Kennerblicken den neuen Trieb⸗ wagen von allen Seiten betrachtet. Die Brücken, die über die Gleiſe des Bahnhofs führen, ſind von zahlreichen Schauluſtigen belagert, die den hiſtoriſchen Augenblick der Abfahrt des neuen Wagens aus nächſter Nähe erleben wollen. In kurzen Abſtänden zucken die Blitzlichter der zahlreich erſchienenen h iſt es ſoweit. Der Preſſephotographen auf. Endl Fahrdienſtleiter hebt ſeinen gnalſtab, der Zug⸗ führer gibt das Abfahrtszeichen. Ein elektriſches Hornſignal warnt die zahlreichen Zuſchauer auf den Bahnſteigen, und punkt 8 Uhr ſetzt ſich der Trieb⸗ wagen in Bewegung. Dicke Oelqualmwolken ſchießen aus den Auspuffrohren. In wenigen Sekunden hat der Wagen ſeine Geſchwindigkeit auf 60 Km. geſchraubt, und im nächſten Augenblick iſt er hinter einer Kurve verſchwunden. Im erſten Teil der Fahrt muß der Wagen noch eine für ſeine Verhältniſſe mäßige Geſchwindigkeit einhalten, da die vielen Gleiskreuzungen und Wei⸗ chen der Stadtbahn im Wege ſind. Erſt von Nauen aus zeigt er, was er kann. Auf geraden Strecken wird mit Leichtigkeit eine Geſchwindigkeit von 150 Km. erreicht, und auch in den Kurven können 100 Km. ein⸗ gehalten werden. Dabei iſt die Fahrt für die Inſaſſen völlig erſchütte⸗ rungsfrei. Die erſten 120 Km., die Strecke von Ber⸗ lin bis Wittenberge, hat der Zug in einer Zeit von 65 Minuten zurückgelegt. Von Berlin aus hat ihn ein Flugzeug begleitet, aber— Künſtlerpech— bei Paulinenaue, in der Nähe von Frieſack, muß das Flugzeug notlanden und den erdgebundenen Bruder davonziehen laſſen. Das iſt aber nicht der einzige Zwiſchenfall der Fahrt. Mitten auf der Strecke fliegt eine Taube gegen die Windſchutzſcheibe des Führerſtandes. Die Gewalt des Anpralls iſt ſo groß, daß die äußere Haut des ſplitterfreien Glaſes in ihrer geſamten Länge platzt. Die Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit auf der ganzen Fahrt liegt über 120 Kilometer. Eine größere Geſchwindigkeit hat bisher nur eine elektriſche Maſchine, die 1913 auf der Strecke Berlin— Zoſſen ausprobiert wurde, und der Kruken⸗ bergſche Schienenzeppelin, der im vergangenen Jahre die Reichshauptſtadt beſuchte, erreicht. Aber weder die eine noch die andere haben eine ſo lange Strecke zurückgelegt. * In Hamburg hat ſich außer einer großen Zahl offizieller Gäſte eine rieſige Menſchenmenge ange⸗ ſammelt. Der Hamburger Hauptbahnhof iſt in wei⸗ tem Umkreis von Neugierigen umlagert. Am dich⸗ teſten beſetzt ſind auch hier die Brücken, die die Bahn⸗ hofgleiſe kreuzen. Jubelnd wurde der Triebwagen begrüßt, als er in den Hamburger Bahnhof einlief und vor den Gäſten ſtehen blieb. Der Wagen iſt ſtromlinienartig gebaut. Alle Vorſprünge ſind ver⸗ mieden, ſelbſt die Trittbretter ſind in die Karoſſerie hineingebaut. Die Puffer ſind durch ſchmale Stoß⸗ ſtangen aus Gummi erſetzt. Wie kleine Sthornſteine ragen die Auspuffrohre vorn und hinten aus dem Dach. Der Wagen beſteht aus zwei eng aneinander gekuppelten Teilen, die die Nummern 8778 und 877b tragen. Das Dach und die leichtmetallene„Schürze“, die die Räder gegen Steinſchlag ſichert, ſind ſilbergrau gehalten. Die Karoſſerie glänzt violett und elfen⸗ beinfarben. Das Innere des Wagens, der 102 Perſonen faßt, iſt durch einen Mittelgang geteilt. Am vorderen und am hinteren Ende befinden ſich je ein Führerſtand, ſo daß der Wagen nach beiden Richtungen hin geſteuert werden kann. Der Antrieb geſchieht durch zwei zwölfzylindrige Rohöl⸗ Dieſelmotoren, die je 410 Ps leiſten und die von der Firma Maybach geliefert ſind. In einem Raum ſieht man 14 gepolſterte Bänke, in einem anderen ebenſoptel Einzelſitze. Die Einzelplätze ſind richtiggehende Lehnſtühle, neben denen ein kleines Tiſchchen ſteht. Von nicht minderer Bedeutung iſt der Erfriſchungsraum, in dem belegte Brötchen und warme Getränke gereicht werden. Beſonders hervorzuheben iſt, daß der Super⸗ Triebwagen nicht mit dem Krukenbergſchen Sthienenzeppelin identiſch iſt. Bei dem Krukenberg⸗ ſchen Wagen erfolgt der Antrieb durch Propeller. Der Super⸗Triebwagen iſt ein Erzeugnis des tech⸗ niſchen Konſtruktionsbüros des Reichsbahnzentral⸗ amts. Die nächſten Tage werden mit weiteren Probefahrten ausgefüllt ſein und man hofft durch Verwertung der bei der Jungfernfahrt gemachten Erfahrungen noch weitere Verbeſſerungen, vor allen Dingen eine weitere Erhöhung der Geſchwindigkeit erzielen zu können. Schon in nächſter Zeit ſoll der Wagen dann in den normalen Zugverkehr eingeſtellt Bisher war der-Zug Berlin— Hamburg der ſchnellſte Zug der deutſchen Reichsbahn. Er erreichte bei einer Höchſtgeſchwindigkeit von 112 Stunden⸗ kilometern einen Durchſchnitt von 96,1 Kilometer. Die Höchſtgeſchwindigkeit, die bis jetzt überhaupt von einer Eiſenbahn erreicht wurde, liegt bei 123 Stun⸗ denkilometern; ſie wurde auf der engliſchen Strecke Im großen Saal des Offizierskaſinos in Bu da⸗ peſt hielt Feldmarſchalleutnant Auguſt Urbanſki, der in Vorkriegszeit Leiter der Nach⸗ richtenabteilung im öſterreichiſchen Generalſtab wax, einen Vortrag über Spionage. Zum größ⸗ ten Erſtaunen der Anweſenden brachte er dabei bis⸗ her völlig unbekannte Einzelheiten aus der Redl⸗ Affäre aufs Tapet, die nur ihm als Unterſuchungs⸗ führer in dem größten Spionagefall der Vorkriegs⸗ zeit offenbar waren. i Feldmarſchalleutnant Urbanſki erklärte zuerſt, daß er im Generalſtab mit Oberſt Redl lange zu⸗ ſammengearbeitet habe, daß er ſein Vertrauens⸗ mann geweſen ſei und daß er niemals habe an⸗ nehmen können, daß Redl nicht der korrekteſte und zuverläſſigſte Offizier ſei. Dann ging der Redner unter atemloſer Spannung der Zuhörer auf die Vorgeſchichte des Falles ein. Im Frühling 1913 waren die erſten Spuren des ungeheuerlichen Spionageaktes aufgetaucht. Auf einem Wiener Poſtamt waren von Zeit zu Zeit große Geldbeträge eingelangt, die von einer großen Spionage⸗Organiſation herrührten. Das hat die öſterreichiſche Spionageabwehr feſtgeſtellt. Man überwachte das Poſtamt ſtändig durch Detektive um den Mann feſtzuſtellen, der das Geld abholen würde. Man hatte extra beim Poſtſchalter für den Beamten eine elektriſche Klingel eingebaut, mit der er bei Auftauchen des geheimnisvollen Mannes die Polizei alarmieren ſollte. Lange wurde man auf die Probe geſtellt. Bis eines Tages ein Mann erſchien, das Geld übernahm und ſo ſchnell verſchwand, daß ihn die Detektive nicht mehr erwiſchen konnten. Er hatte ein Taxi beſtiegen und war verſchwunden. Die Beamten fuhren ihm in größter Aufregung nach. An einem Kaffeehaus hielt der verfolgte Wa⸗ gen. Sein Inſaſſe war ausgeſtiegen. Aus Vorſicht war er in ein anderes Taxi umgeſtiegen. Im erſten Auto fanden die Detektive ein Taſchenmeſſer. Das mußte der Spion verloren haben, als er die Wert⸗ briefe geöffnet hatte. Schließlich kam man auf die Spur des zweiten werden. Taxis. Es hatte vor dem Hotel Glonner Halt ge⸗ Die Veiſetzung der durch Eiseinbruch ertrunkenen Kinder von Senheim Aufbahrung der Kinderſärge Oben: Seitenanſicht des„Motor⸗Blitzzuges“. der Abfahrt vom Lehrter Bahnhof in Berlin. Der Mann hinter den Kuliſſen der Reoöl⸗Affäre Spindon— Paddington erreicht. Der neue deutſche Triebwagen hat ſomit— könnte man ſagen— das „Blaue Band des Schienenſtrangs“ errungen. Er ſtellt ein wahres Wunder der deutſchen Technik dar. Was aber die Anweſenden beim Start faſt noch mehr verwunderte, war, daß man bei der Durchſuchung des Wagens vor dem Start.„, keinen blinden Paſſagier fand. Unten: Der Schnelltriebwagen kurz vor macht. Hier mußte der Spion wohnen. Das gefun⸗ dene Taſchenmeſſer wurde dem Portier übergeben, damit er feſtſtelle, welchem von den Gäſten es ge⸗ höre. In dieſem Augenblick kam Oberſt Redl die Treppe herab. Als er an der Portierloge vorüber⸗ ging, ſagte der Portier:„Herr Oberſt, Sie haben Ihr Taſchenmeſſer verloren.“ Einen Moment zögerte Redl, dann antwor⸗ tete er:„Ja, danke ſehr!“ Damit hatte er ſich verraten. Mit phantaſtiſcher Schnelligkeit wurde die Unter⸗ ſuchung geführt. Bei dem Verhör ſtellte ſich heraus, daß Redl durch ſeine homoſexuelle Veranlagung zum Verrat der militäriſchen Geheimniſſe gebracht wurde. Schluß des Verhörs wörtlich:„Ich bin ein Opfer meiner furchtbaren Leidenſchaft geworden. Ich habe eine unwürdige Tat begangen. Laſſen Sie mich bitte würdig ſterben!“ Feldmarſchall Urbanſki hat Redl darauf ſeinen Revolver übergeben. Kurz darauf ertönte der Schuß! Der Redner erklärte, daß er ſpäter ſehr an⸗ gegriffen wurde, weil er Redl zum Selbſt mord ver⸗ holfen habe. Aber Kaiſer Franz Joſef habe ihn kurz nach der Affäre mit einem hohen Orden ausgezeich⸗ net. Auch während des Weltkriegs habe er es noch zu ſpüren bekommen, daß er ſich im Falle Redl ſo verhalten habe. Man nahm ihm übel, daß er die ganze Geſchichte vertuſchen wollte. Im Berliner Ibero⸗Amerikaniſchen⸗ Inſtitut wurde die Büſte des ſüdamerikaniſchen Befreiers Simon Bolivar enthüllt. Die Büſte, die von dem Bildhauer Willibald Fritſch geſchaf⸗ fen wurde, iſt ein Geſchenk des Präſidenten der Vereinigten Staaten von Venezuela. Die Verdienſte Bolivars ſind anläßlich ſeines 100. Todestages, am 10. Dezember 1930, gerade bührend hervorgehoben worden. Bolivar, der am 24. Juli 1783 in Caracas geboren wurde, ſtammte aus einer reichen Kreolenfamilie. Im Jahre 1810 lämpfte er unter Miranda gegen die Spanier und ſtellte ſich im Jahre 1812 au die Spitze der Frei⸗ heitsbewegung. Am 4. Auguſt 1813 gelang die Er⸗ oberung von Caracas. Das Schickſal Bolivars und ſeiner Bewegung wechſelte mehrfach. Nachdem er als„Befreier“ ge⸗ feiert worden war, wurde er ein Jahr darauf bei La Puerta geſchlagen. Nach neuen Erfolgen mußte er dann vor dem ſpaniſchen General Morillo nach Jamaika flüchten. Im Dezember 1816 kehrte Bolivar nach Venezuela zurück. 1819 wählte der Kongreß Bolivar zum Präſidenten. Der Diktator zog über die Kordilleren und befreite Neu⸗ Granada, das mit Venezuela zur Republik Kolum⸗ bien vereinigt wurde. In den folgenden Jahren wurden auch Ecuador und Peru befreit. Bolivar war Diktator von Oberperu, das ſich nach ihm Bo⸗ livien nannte. 1827 wurde er auch in Peru das ſich der Kolumbiſchen Republik anſchloß, zum Prä⸗ ſidenten auf Lebenszeit gewählt. Später wurde Bolivar monarchiſcher Pläne be⸗ zichtigt, Peru und Venezuela, die ſich der Diktatur Bolivars nicht mehr fügen wollten, traten aus dem Alles wurde genau protokolliert. Redl erklärte am in Deutſchland ge⸗ Ein Zeuge der Kaiſerproklamation von 1871 geſtorben Friedrich Wilfroth, ein Landwirt aus der Gegend von Merſeburg, einer der letzten Teilnehmer an der Kaiſerproflamation in Verſfailles, iſt jetzt, 83 Jahre alt, geſtorben. Wann braucht jemand Geld? Die Frau Berta Glück war eine ſehr gute Freundin der ſehr wohlhabenden Henriette Korn⸗ fel d. Und als die„beſte Freunden“ ſtarb, vermachte ſie der Berta teſtamentariſch ein monatliches Legat von ganzen fünf Gulden. Aber auch das wur mit einer Einſchränkung. Berta ſollte die Rente nur dann bekommen, wenn ſie ſie auch wirklich dringend benötigen würde. Da ſich inzwiſchen die Zeiten und mit ihnen auch die finanziellen Verhältniſſe der Frau Glück ſehr verſchlechtert haben, trat im Jahre 1931 Berta an die Erben der verſtorbenen Freundin heran und erklärte, daß ſie jetzt die„fünf Gulden monatlich braucht“. Sie verlangte die Aufwertung und Aus⸗ zahlung des teſtamentariſchen Legats. Die Erben glaubten zwar Frau Glück, daß ſte nun die fünf Gulden brauche, aber ſie verweigerten trotzdem die Auszahlung. Sie ſtellten ſich nämlich auf den Standpunkt, daß es ſich nicht um ein rechtsverbindliches Legat, ſondern um ein Almoſen handele, das man nicht geben müſſe. Das Familiengläubiger⸗ geſetz laſſe übrigens nur Legate zugunſten Ver⸗ wandter, aber nicht zugunſten anderer Perſonen zu. Frau Glück klagte und gewann. Sie gewann in erſter, zweiter und ſchließlich auch in letzter Inſtanz. Die Erben wurden verurteilt, an Frau Glück vom 1. November 1931 an die auf 15 Schilling aufgewer⸗ teten 5 Gulden monatlich zu bezahlen. Der Oberſte Gerichtshof begründete das Urteil damit, daß die Notlage der Klägerin zweifellos gegeben ſei Wenn ſie auch nicht unter das Familiengläubigergeſetz falle, ſo müſſe doch ihr teſtamentariſcher Anſpruch valoriſiert werden. Man muſſe Legate ſo auslegen, wie es Treu, Glaube und Abſicht des Erblaſſers erfordern. Ein zweijähriger Schweſter⸗Mörder Tiefe Trauer herrſcht in der Familie des Elek⸗ tromonteurs Anders. Als die Mutter in der Frühe das Kinderzimmer betrat und zum Bettchen ging, in dem der zweijährige Sohn mit ſeinem vier Wochen alten Schweſterchen Vera zuſammen ſchlief, mußte ſie die entſetzliche Entdeckung machen, daß das Mädchen tot war. Sofort weckte man den Zwei⸗ jährigen, der mit weitaufgeriſſenen Augen das ver⸗ ſtorbene Schweſterchen anſtarrte und dann furcht⸗ bar zu weinen begann. Eine genaue Unterſuchung der merkwürdigen Angelegenheit brachte das Reſul⸗ tat, daß die Kleine einer Erſtickung zum Opfer ge⸗ fallen iſt. Die polizeilichen Feſtſtellungen ergaben, daß der kleine Bruder zum Mörder ſeiner Schweſter ge⸗ worden war. Die Kinder, die zuſammen in einem Bett ſchliefen, hatten ſich beſtimmt nicht gezankt. Der Junge mußte in der Nacht von einem ſchweren Traum geplagt worden ſein. Im Schlaf warf er ſich anſcheinend im Bett herum und kam recht un⸗ glücklich auf ſeine kleine Schweſter zu liegen. Das vier Wochen alte Kind war natürlich zu ſchwach, die ſtarke Belaſtung abzuſchütteln. Da der Arm des Knaben gerade am Hals des Säuglings lag, konnte dieſer auch nicht ſchreien. Es wurde ihm der Atem abgeſchnitten und ohne daß jemand irgend etwas ahnte, vollzog ſich eine furchtbare Kinder⸗ tragödie. Die Kleine mußte erſticken. Nach dem Ur⸗ teil des Arztes trat der Tod des Kindes um Mitter⸗ nacht ein. So ſchlief der ange, unſchuldige Mörder faſt die ganze Nacht hindur auf der Leiche der klei⸗ nen Vera. Eine Bolibarbüſte für Deutſchland Verbande Kolumbiens aus, und der Präſident dankte am 27. April 1830 ab. Kurz darauf ſtarb er in Santa Marta. Bolivar gilt auch heute noch als einer der größten Staatsmänner, die die Welt ge⸗ ſehen hat. Mit Deutſchland verbanden ihn zwei Dinge: in ſeinen Reihen kämpfte eine große An⸗ zahl von Deutſchen, und ſein geiſtiger Inſpiratr 0 war Alexander von Humboldt.„ 1 0 9 0 1 ++ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe au 5 12441111. 11 Heute letzter Tag! Die Riviera in ihrer ganzen Pracht und 5 Schönheit mit HARRV PIEI in seinem neuesten Tonfilm Donnerstag Premiere! Jonny Stiehlt Europa Kampf um den großen Preis von Nizza Ein spannendes Turf-Erlebnis aus dem Reich der sportl. Glücksritter und Pferdejokel. Ton- Vorprogramm! Neuesſe FOX-Tonwoche! 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Die rassige Tochter des Häuptlings Oübay steht im Mittelpunkt einer auſherge wöhnlichen Handlung i Beg.:.00 Letzte Vorstlig..00 Uhr ne d E Prlvatstunden Turnlertraining Anmeldung: au 2 2 3 l National-Theater Mannheim Mittwoch, den 31. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 127— Miete M Nr. 11 Sondermiete M Nr. 8 Zum I. Male: Heimkehr des Olympiasieger Komödie in 4 Akten von Sindbad Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Anfang 20.00 Uhr Personen: Tonding, Weltmeister im Box- kampf der Schwergewichts- klasse Erwin Linder Meta Tonding Gelhorn Willy Birgel Generalkonsul Reuter Wilhelm Kolmar Maiga Reuter Ide Overhoff e Dr. Friedrich 7 5 0 1 5 Brilop N Sorg Köhler Tripp prominente Fritz Linn Stor z Persönlichkeiten Erns, Langheint Olto Ebinger, Vorsitzender 3 von„Concordia 04 51855 Krüger Die Fricken Hermine Ziegler Brennecke, ein Impresario Der Oberbürgermeister arl Marx Stadtkämmerer Dr. Kimme Hans Simshäuser Hans Godeck Der Amtsgerichtsrat Fritz Schmiedel Ein Rechtsanwalt Dr. Lutz, eine hervorragende Gestalt des öffentlich. Lebens Raoul Alster Ein Rundiunkreporier Fräulein Schatt Ein Diener bei Reuter Vera Spohr Gotthard Ebert Ende 22.30 Uhr AnnemarieSchradiek oseph Oftenbach Gustl. 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