* . Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 48. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. tut Mannheln Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: 82 mm breite Colonelzeile RM.. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 590 Wichtige Veſchlüſſe des Reichskabinelts Neben der Hilfsaktion für die Notleidenden beſchloß die Negierung Schutzmaßnahmen für die Landwirtſchaft und zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung Zwei Miniſterreden Drahtbericht unſeres Berliner Büros IJ Berlin, 22. Dezember. Das Reichskabinett hat geſtern in ſeiner letzten Sitzung vor Weihnachten die Beratungen über die Winterhilfe abgeſchloſſen. Die Beſchlüſſe des Kabi⸗ netts, die wir an anderer Stelle veröffentlichen, be⸗ deuten eine ſtarke Erweiterung der Leiſtungen und des Perſonenkreiſes. Von zuſtändiger Seite wird nochmals mit beſonderem Nachdruck darauf hinge⸗ wieſen, daß der Kreis der Unterſtützungsberechtig⸗ ten int Vergleich zum vergangenen Jahr faſt ver⸗ doppelt worden iſt. Jetzt bekommt jeder Empfänger von Arbeits loſen⸗ und Kriſenunterſtützung und jeder durch die Wohlfahrt Verſorgte Winterhilfe. Zum Bezug der Verbilligungsſcheine iſt nicht mehr ein eigener Haushalt erforderlich, 2 mit Ausnahme des Kohlenbezugs. Beſonders bevor⸗ 7 zugt ſind die Familien mit mehr als drei Kindern, denen ein Anſpruch auf zwei Scheine zuſteht. Auch bedürftige Rentenempfänger erhalten Winterhilfe. In dem Zuſammenhang wird nochmals hervor⸗ gehoben, daß andere Länder bei weitem nicht ſo weitgehende Maßnahmen getrof⸗ fen haben wie Deutſchland. Frankreich beiſpiels⸗ weiſe hat keine Winterhilfe, ſondern hat lediglich eine Arbeitsloſenunterſtützung eingeführt. England überläßt die Betreuung der Erwerbsloſen der kari⸗ tativen Fürſorge. In noch weit geringerem Maße wird in den USA. ſtützung zuteil. Die Winterhilfe iſt zun ächſt auf drei Monate bemeſſen. Wenn aber der Betrag von 35 Mill. infolge einer Erhöhung der Arbeitsloſen⸗ ziffer über 6 Millionen hinaus überſchritten werden müßte, wird das Kabinett aller Vorausſicht nach weitere Mittel zur Verfügung ſtellen. Exzweiterung der Aebeitsbeſchaffung Es iſt außerdem damit zu rechnen, daß in den nächſten Tagen in einer neuen Notverord⸗ nung die Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung durch⸗ geführt werden. Das Hauptobjekt bildet dabei nach wie vor ein zuſätzlicher Betrag von rund 300 Millionen, über deſſen Finanzierung nun⸗ mehr zwiſchen dem Arbeitsbeſchaffungskommiſſar auf der einen, dem Reichsbankpräſidenten und dem Reichsfinanzminiſter auf der anderen Seite eine Einigung erzielt werden konnte. Dr. Gereke beab⸗ ſichtigt, in einem Rundfunkvortrag, der für Freitag abend in Ausſicht genommen iſt, ſein Programm vor der Oeffentlichkeit auszuarbeiten. Kontingente für Schmalz und Nutzholz Auch über die agrarpolitiſchen Maßnahmen und die damit zuſammenhängenden handelspolitiſchen Richtlinien hat ſich das Kabinett grundſätzlich ge⸗ einigt. Offenbar hat ſich der Reichsernährungs⸗ miniſter von Braun vorbehalten, Näheres darüber ſelbſt in ſeiner heutigen Rundfunkrede mitzuteilen. Man nimmt an, daß Herrn von Braun die Ermächti⸗ gung zum Beimiſchungszwang von But⸗ ter zur Margarine erteilt worden iſt. Wie die in dieſen Fragen ſtcherlich nicht falſch unterrichtete „Tägliche Rundſchau“ noch mitzuteilen weiß, wurde die ſofortige Kontingentierung der Einfuhr 5 von Schmalz und Nutzholz beſchloffen. Die entſprechende Verordnung ſoll noch vor Weihnachten erxlaſſen werden, Die Höhe der ſogenannten Zwiſchenkontingente für Schmalz und Nutzholz dürfte ungefähr zwei Drittel der bisherigen Einfuhr betragen. Die Frage des Bei⸗ miſchungszwangs inländiſcher Fette für die Mar⸗ garineherſtellung wird nach der gleichen Quelle da⸗ gegen in dieſem Jahr nicht mehr geregelt werden. Mit dem Ablauf des deutſch⸗holländiſchen Han⸗ delsvertrags am 1. Januar werden im übrigen die Zölle für Weißkohl, Kartoffeln, einge⸗ dickte Milch und eine Reihe von Oelen frei. Für Kartoffeln würde dann der autonome Satz von zwei Mark für den Doppelzentner in Kraft treten. Für die anderen Warengattungen ſei mit einer Er⸗ höhung dieſes autonomen Zolls zu rechnen Die nächſte Kabinettssitzung dürfte erſt nach Neufahr am 2. oder 3. Januar ſtatt⸗ finden. Der Kanzler wird über Weihnachten in Berlin bleiben. Einige Mitglieder des Kabinetts wollen einen kur zen Urlaub antreten. Im Lager der Regierung wie der Parteien rechnet man damit, daß allerſpäteſtens Mitte Januar die große politiſche Entſcheidung ausgetragen wird. Die Möglichkeit einer Parlamentsauflöſung mit darauf folgenden Neuwahlen ſcheint dann— darüber gibt man ſich nirgends einem Zweifel hin— in bedenkliche Nähe gerückt. f N 7 den Arbeitsloſen ſtaatliche Unter⸗. Fleiſches Die A zinterhilfe des Reiches Amtliche Mitteilungen über Dauer, Art und Amfang der Sonderleiſtungen Meldung des Wolff⸗Bür os — Berlin, 22. Dezember. Die öffentliche Winterhilfe, die die Reichsregie⸗ rung am 21. Dezember beſchloſſen hat, erweitert die bisherige in der Zeitdauer, dem Umfang und der Art der Leiſtungen und im Perſonenkreis. Sie wird für die drei Monate Januar bis März ge⸗ währt, verbilligt den Erwerb von Lebensmitteln und Breunſtoffen, vor allem aber dehnt ſie den Perſonen⸗ kreis erheblich aus. Bei den Lebensmittelu beſteht die Grund⸗ leiſtung in der Verbilligung des Erwerbes von monatlich vier Pfund friſchem Rind⸗ oder Schweinefleiſch oder von Rückenfett und Lieſen oder friſcher Wurſt um 30 Pfennig : beim Pfund. Familien mit vier und mehr Zuſchlagsempfängern können zwei Verbilligungsſcheine erhalten und auf den zweiten Verbilligungsſchein wahl weiſe auch Milch beziehen. Familien mit drei Zuſchlags⸗ empfängern können ebenfalls einen zweiten Verbilli⸗ gungsſchein erhalten, wenn von den Zuſchlags⸗ empfängern mindeſtens zwei über 16 Jahre alt ſind. Je einmal im Monat kann der bedachte Haushalt nach ſeinen beſonderen Bebürfniſſen anſtelle des oder der Wuürſt auch Schweinefett, riſchen Seefiſch oder Roggenbrot wüh⸗ len. Schmalz und Brot als Gegenſtand der Winter⸗ hilfe wird den Hilfsbedürſtigen ohne eigenen Haus⸗ halt und der verbilligte Bezug von Milch kinder⸗ reichen Familien beſonders erwünſcht ſein. Bei den Brennſtoffen wird der Erwerb von zwei Zentnern Kohle im Monat um 30 Pfg. beim Zentner verbilligt. Für Steinkohle, Braunkohlen⸗ Briketts kann je nach den örtlichen Verhältniſſen auch Torf oder Holz gewählt werden. Nach der bisherigen Regelung wurde die öffent⸗ liche Winterhilfe nur Unterſtützungsempfängern ge⸗ währt, die Familienzuſchläge erhielten bzw. einen eigenen Haushalt führten. Die neue Regelung dagegen umfaßt alle Hauptunterſtützten in der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung und in der öffentlichen Jürſorge ſowie bedürftige Empfänger von Zuſatzrenten nach dem Reichsverſorgungs⸗ geſetz. Die Führung eines eigenen Haus⸗ haltes wird nur für die Verbilligung von Ausgabeſtellen für die Verbilligungsſcheine find wie bisher für die Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge die Arbeitsämter, für alle übrigen die Dienſtſtellen der öffentlichen Fürſorge. Bezugsſtellen für die ver⸗ billigten Waren ſind alle Verkaufsſtellen, die die be⸗ treffenden Waren führen und ſich bereit erklären, den Verbilligungsſchein in Zahlung zu nehmen und den ſonſt gegebenen Vorſchriften zu entſprechen. Die für die neue Winterhilfe notwendigen Mittel(35 Mill.) werden von der Reichskaſſe aufgebracht. Außeroͤem werden im Notwerk der deut⸗ ſchen Jugend beſondere Mittel für die gemein⸗ ſame Verpflegung von jugendlichen Arbeitsloſen zur Verfügung geſtellt. Nähere Einzelheiten werden in Kürze bekannt gegeben. Die Arbeilsmarkllage im Reich Meldung des Wolff⸗ Büros ::— Berlin, 22. Dezember Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis 15. Dezember hat die jahreszeitliche Ver⸗ ſchlechterung ſich in der erſten Dezemberhälfte ſtärker durchgeſetzt! Das Froſt wetter brachte in den meiſten Teilen des Reiches die Außenarbeiten zum Erliegen. Die Beſchäftigung für Aufträge zum Weih⸗ nachtsfeſt fand ihr Ende. Bei den Arbeftsämtern waren am 15. Dezember rund 5604000 Arbeitsloſe gemeldet, d.., rund 249 000 mehr als En de November. Mit einer Belaſtung dieſer Größen⸗ ordnung war zu rechnen. Die Inanſpruchnahme der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge hat er⸗ wartungsgemäß beträchtlich zugenommen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfäuger in der Verſicherung lag am 15. Dezember nahe an 700 000. Sie war damit um rund 60 000 höher als Ende November. Die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger in der Kriſenfürſorge ſtieg um rund 57 000 auf 1 188 000. Die Reichsanſtalt unter⸗ ſtützt damit zuſammen 1888 000 Arbeitsloſe. Aus⸗ ſteuerungen aus der Kriſenfürſorge ſind im De⸗ zember nicht mehr erfolgt, ſo daß kaum anzunehmen iſt, daß die Zahl der anerkannten Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen noch nennenswert geſtiegen iſt. Bei Notſtandsarbeiten waren Ende Novem⸗ ber etwa 86 000 Arbeitsloſe beſchäftigt; inzwiſchen dürfte durch den Einfluß kalter Witterung eine ge⸗ ringe Abnahme erfolgt ſein, ebenſo bei den Arbeits⸗ Breunſtofſen vorausgeſetzt. dienſtwilligen. a e eee Neurath über die deutſche Gleichberechtigung Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 22. Dezember Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Frhr. v. Neurath, veröffentlicht im„Heimatdienſt“ einen Aufſatz über„Die Anerkennung von Deutſchlands Gleichberechtigung in der Wehrfrage“. Er führte darin aus: f Die als Abſchluß der Fünfmächtebeſprechungen in Genf am 11. ds. Mts. unterzeichnete Erklärung bedeutet einen entſchiedenen Erfolg der bis⸗ herigen deutſchen Abrüſtungspolitik. 5 Die deutſche Gleichberechtigung iſt in ihr — daran kann keine Auslegungskunſt etwas ändern— unzweidentig anerkannt. Sie iſt nicht, wie die erſte Formel Herriots wollte als Ziel, ſondern als einer der leitenden Grundſätze der Abrüſtungskonferenz bezeichnet und ſoll in der Konvention praktiſch verwirklicht werden. Die Sicherheit für alle Staaten, von der in der Erklärung die Rede iſt, fordern auch wir, da wir das Min deſtmaß nationaler Sicher⸗ heit nach Artikel 8 der Völkerbundsſatzung nicht beſitzen, ſondern gerade durch die praktiſche Durchführung der Gleichberechtigung im Rahmen der allgemeinen Abrüſtung erreichen wollen. Als die Abrüſtungskonferenz am 2. Februar ds. Is. begann, lag ihr der ausgearbeitete Konventions⸗ entwurf der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion vor, deſſen Artikel 53 Deutſchland und den an⸗ deren abgerüſteten Staaten die Gleichberechtigung aberkannte; die Entwaffnungsbeſtimmungen der Friedensverträge ſollten, ganz unabhängig vom Er⸗ gebnis der Abrüſtungskonferenz, in Kraft bleiben Dieſer Artikel 53 des Konventionsentwurfes iſt jetzt tot. Es wird künftig nicht, wie es dieſer Artikel Die Abrüſtungstonvention, die von der Kon⸗ ferenz ausgearbeitet merden ſoll, wird für uns genau ſo gelten, wie für die anderen und den Teil V des Verſailler Vertrages erſetzen. Es wäre jedoch verkehrt, zu glauben, daß die Schlacht bereits gewonnen ſei. Die Erklärung vom 11. Dezember ſieht vor, daß die Art und Weiſe der Anwendung der Gleichberechtigung auf der Ab⸗ rüſtungskonferenz erörtert werden ſoll. Gewiß ent⸗ ſpringt dies dem Standpunkt, den wir von vorn⸗ herein eingenommen haben. Es bedeutet aber natür⸗ lich auch, daß f die Auseinanderſetzung über die praktiſche Durchführung unſerer Gleichberechtigung, über den Umbau unſerer Landes verteidigung, über die praktiſche Herſtellung jenes Mindeſt⸗ maßes von nationaler Sicherheit, das wir brauchen, noch vor uns liegt. Ich verhehle mir nicht die großen Schwierigkeiten, die wir dabei noch werden überwinden müſſen. Die Anerkennung unſerer Gleichberechtigung in der Wehrfrage war eine Forderung des ganzen deutſchen Volkes. Die Geſchloſſenheit des deutſchen Wollens hat weſentlich zum bisherigen Erfolg beigetragen. Sie wird auch für die Verhandlungen über die praktiſche Durchſetzung der Gleich⸗ berechtigung im einzelnen notwendig ſein. Ich zweifle nicht daran, daß wir auch in Zukunft auf ſie rechnen können. ö 5. Neue Erdſtöße in Griechenland — Athen, 22. Dezember. In Saloniki und auf der wollte, zweierlei Reißt in der Wehrfrage, ſondern nur noch gleiches Recht für Alle geben. 7 Chalkidike wurden ziemlich heftige Erdſtöße wahr⸗ genommen Europakonferenz? (Von unſerem eigenen Vertreter.) V Paris, 22. Dezember. In der Genfer Einigung, die zwiſchen den Ver⸗ tretern Englands, Frankreichs, Italiens und der Vereinigten Staaten zuſtandekam, wird eine der wichtigſten Fragen— das Zuſammenwirken der europäiſchen Großmächte betreffend— nur ge⸗ ſtreift; es handelt ſich um die Frage künftiger Be⸗ ſprechungen zwiſchen den verantwortlichen Staats⸗ männern der vier europäiſchen Großmächte. Der Antrag des engliſchen Premierminiſters Macdonald, die Grundlinien eines Nichtangriffspaktes auf einer Anfang nächſten Jahres zu veranſtaltenden Konferenz auszuarbeiten, fand nicht Frankreichs volle Zuſtimmung. Ebenſowenig vermochte ſich der franzöſiſche Bevollmächtigte und jetzige Miniſter⸗ präſident Paul⸗Boncour mit dem engliſchen Vor⸗ ſchlage einverſtanden zu erklären, daß während der Abrüſtungskonferenz zwiſchen den vier europäiſchen Großmächten intime Beſprechungen ſtattfinden ſollen. Ziel dieſer Beſprechungen wäre nach Macdonalds Meinung die Verſtändigung über diejenigen Kern⸗ probleme, die mit einer aktiven und geſchloſſenen Be⸗ friedungspolitik verknüpft ſind. Frankreich lehnte dieſe Anregung Englands ab und trat, wie mir ein führender engliſcher Diplomat dieſer Tage erklärte, in einen Meinungsſtreit mit London ein, der ſich im nächſten Jahre deutlich erkennen laſſen wird. „Es iſt die Abſicht Ramſay Maedonalds“, ſo äußerte ſich der engliſche Diplomat, deſſen Tätigkeit in Genf und auf verſchiedenen engliſch⸗franzöſiſchon Konferenzen ſehr bedeutend iſt,„die vier Großmächte miteinander in engſten Kontakt zu bringen. Die Bprausſetzung hierfür bildet ein klarer Libera⸗ lis mus gegenüber Deutſchland, das die volle Gleich berechtigung erhalten muß, und eine Umgeſtaltung der Bündnis⸗ und Militär⸗ politik Frankreichs. Es ließ ſich im erſten Abſchnitte der Abrüſtungskonferenz erkennen, daß Kleinſtaaten Ideen in die Diskuſſion werfen, die ohne Verant⸗ wortlichkeit vertreten werden, und deren langwierige Erörterung zu einer Verſchleppung der Beſchlüſſe führt, die im Lebensintereſſe Europas notwendig ſind. Die vier Großmächte können dieſe Debatten nicht in die Länge ziehen laſſen. Es geht um die Ge⸗ ſundung Europas, um den wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufbau, der nur auf der Grundlage einer einheitlichen Europapolitik der Großmächte ruhen kann. Leider ſteht Frankreich dieſer engliſchen Auf ⸗ faſſung ablehnend gegenüber. Es ſcheint die Schwächung ſeiner Machtſtellung in Europa zu befürchten und hegt tiefe Sorge um die Kleine En⸗ tente und um Polen. „Die nächſte Etappe der europäiſchen Politik wird in der Verſtändigung der Großmächte tber ihr Verhältnis zu Mittel⸗ und Südoſteuropa liegen. Die Ausſprache iſt mög⸗ lich, und zwar im Rahmen der Verhandlungen, die Ramſay Maedonald zur Schaffung eines Nicht⸗ angriffspaktes angeregt hat. Selbſtverſtändlich würde eine Neuorientierung der franzöſiſchen Regierung in gewiſſen vertragspolitiſchen Fragen die Ausſprache erleichtern. Es iſt bekannt, daß die franzöſiſche Di⸗ plomatie, auf Grund der von dem Senator Henry Bérenger aus Rom mitgebrachten Informatio⸗ nen, die enormen Schwierigkeiten einer Allianz⸗ und Militärpolitik in Mittel⸗ und Südoſteuropa ermeſſen kaun. Soweit die engliſchen Informationen über Bérengers römiſche Eindrücke lauten, läßt ſich ſagen, daß der Senator und Vorſitzende der Senatskommiſ⸗ ſion für auswärtige Angelegenheiten aus dem Munde Muſſolinis die Richtlinien der italieniſchen Politik in Mitteleuropa und auf dem Balkan er⸗ fahren hat, und daß die Darlegungen Muſſolints der franzöſiſchen Diplomatie folgende Tatſachen bewie⸗ ſen: Italien erſtrebt, ebenſo wie England, eine ge⸗ meinſame Politik der Großmächte in Europa unter der Bedingung einer entſprechenden Umgrenzung der Intereffen auf wirtſchaftlichem Gebiete. f . Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge läßt ſich ſagen, daß die franzöſiſch⸗italieniſchen Bezie⸗ hungen kein Symptom der Beſſerung aufweiſen. Die ermunternden Worte Herriots an die Adreſſe Ita⸗ liens laſſen ſich nicht praktiſch verwerten, weil die Mitteilungen Muſſolinis, wie ſie der Senator Beéxrenger weitergegeben hat, den Ideen Frankreichs diametral entgegengeſetzt ſind. Wahrſcheinlich ſind die Darlegungen des Duce via Genf und Paris den Regierungen der kleinen Entente zur Kenntnis ge⸗ langt und haben zu den Kundgebungen geführt, die in den Beſchlüſſen der drei Außenminiſter ihren Niederſchlag gefunden haben.“ 85 Soweit die Erklärungen des engliſchen Diplo⸗ maten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Paul⸗ Boncvur dürfte zu Beginn des nächſten Jahres der von Macdonald beiwohnen. Dieſe 2. Seite/ Nummer 596 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Dezember 1932 Keine neue Fünfmächtekonfe renz Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 22. Dezember. In Berlin war geſtern das Gerücht von der Möglichkeit einer neuen Fünf mä chte ⸗Kon⸗ ferenz verbreitet, die im Januar in London unter Beteiligung des deutſchen Außenminiſters ſtattfinden würde. Es ſei, wurde hinzugefügt, nicht ausgeſchloſſen, daß der Reichskanzler ſelbſt an dieſer Beſprechung teilzunehmen gedächte, wenn er irgend⸗ wie abkömmlich wäre. Wie ſich inzwiſchen heraus⸗ geſtellt hat, handelt es ſich um eine bloße Kombina⸗ tion. Den Berliner zuſtändigen Stellen iſt jeden⸗ falls von einer derartigen Konferenz nicht das Geringſte bekannt. Man betont, daß die Gleichberechtigungsfrage er⸗ ledigt ſei und alles Weitere in der im Januar wie⸗ der beginnenden Abrüſtungskonferenz behandelt werden würde. Eine Vorkonferenz in London käme unter ſolchen Umſtänden ſchwerlich in Frage. Das Steigen des Pfundes Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 22. Dezember. Die Aufwärtsbewegung des Pfund⸗ kurſes wurde geſtern durch Eingreifen der Bank von England aufgehalten, die große Beträge von Franken und Dollar ankaufte. Die Zentralbank konnte in den letzten Tagen erhebliche Beträge von Golddeviſen anſammeln, die der Währungsreſerve zufließen. Wie ſtark der Auftrieb des Pfundes iſt, geht daraus hervor, daß Franken ober Dollar auf Termin niedriger notieren als die ſofortige Aus⸗ lieferung. Die Erholung der engliſchen Währung ſo ſchwell nach der Goldüberweiſung an Amerika iſt nur teilweiſe auf wirtſchaftliche Urſachen zurückzuführen. Der Druck, der jeweils in den Herbſtmonaten auf der engliſchen Währung laſtet, weil zu dieſer Zeit die großen Rohſtoffimporte bezahlt werben, hat ſich nRormalerweiſe jetzt vermindert. Die Feſtigung geht aber weit über das Normale hinaus. Sir Walter Layton, der heute im„News Chro⸗ nicle“ dieſe Frage erörtert, ſchreibt, daß politiſche und ſpekulative Einflüſſe die normale Aufwärtsbewegung übertrieben hätten. Einerſeits würden die finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs und der Vereinigten Staaten immer deutlicher er⸗ kannt und im Gegenſatz dazu die engliſche Lage gün⸗ ſtig beurteilt. Dies führe zum Hereinſtrömen von Anlagekapital nach England. Andererſeits wird dieſe Bewegung aber auch von der Deviſenſpekulation ge⸗ ſtärkt, die den gegenwärtigen Pfundkurs angeſichts der wirtſchaftlichen Verhältniſſe für zu niedrig halten und ein Anziehen für die nächſten Monate erwarten. Zollvereinbarung mit Frankreich Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 22. Dezember. Die am 21. November in Berlin eingeleiteten Verhandlungen zur Ueberprüfung des deutſch⸗frau⸗ zöſiſchen Handelsabkommens vom 17. Auguſt 1927 ſind geſtern zum Abſchluß gelangt. Sie haben zur Paraphierung einer Zuſatzverein⸗ barung geführt, die unverzüglich den beiderſeitigen Regierungen zur Genehmigung und Unterzeichnung vorgelegt werden wird. Gleichzeitig werden in Ber⸗ lin Verhandlungen über den Abſchluß eines Ab⸗ kommens zur Regelung von Zahlungen aus dem Warenverkehr ſowie über Erleichterungen für den Reiſeverkehr geführt. Ueber die„Zuſatzverein⸗ barung“ iſt vorläufig noch nichts Näheres bekannt geworden. Aus der Tatſache der Neuregelung wird man fürs Erſte nur das Eine entnehmen können, daß die zeitweiſe in bedrohliche Nähe gerückte Kün⸗ digung des Handelsvertrags vermie⸗ den werden konnte. — Königsberg, 22. Dezember. Auf der noch ſchwa⸗ chen Eisdecke des Sees bei Kirchleinen im Landkreis Allenſtein ſind drei Schüler eingebrochen und er⸗ trunken. Die Leichen konnten geborgen werden. „Nicht einen Daumen breit“ Frankreich will nicht das geringſte Zugeſtändnis in der Abrüſtungsfrage machen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. Dezember. Der neue Kriegsminiſter Daladier hat noch vor der heute ſtattfindenden Regierungserklärung eine ofſtzibſe Mitteilung hinausgehen laſſen, in der von„umfangreichen Sparmaßnahmen im Kriegs⸗ miniſterium“ geſprochen wird. Es handelt ſich u m ganze 90 Millionen Papierfranken (15 Mill.), was bei einem Kriegsbudget von 20 Milliarden Franken überhaupt nicht in die Waag⸗ ſchale fällt. In dieſer Mitteilung heißt es, daß in dieſen Sparmaßnahmen auch die Hexabſetzung der Kredite für die Gendarmerie und republikaniſche Garde inbegriffen iſt. Das dem Kriegsminiſter Daladier beſonders naheſtehende Blatt„Republique“ bemerkt zu dieſer neueſten„Herabſetzung der Heeres⸗ ausgaben“: „Das ſtarke patriotiſche Empfinden des neuen Kriegsminiſters wird ſicherlich alle weitgehenden Forderungen der Abrüſtungspropagandiſten zurück⸗ weiſen. Deutſchland und Italien erſtreben eine Ver⸗ ſtändigung mit Frankreich, weil ſie wiſſen, daß man mit unſerer militäriſchen Macht rechnen muß. Wenn wir morgen den Eindruck verminderter Kraftentfal⸗ tung hervorrufen würden, ſo würden ſich Deutſch⸗ land und Italien gegen uns verſtändigen. Wir be⸗ finden uns an einem Baiſſepunkt unſerer Außen⸗ politik. Unſere Poſition darf nicht um einen Daumen breit geſchwächt werden, ſolange die vertragsmäßig garantierten freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen uns und den anderen Kontinental⸗ ſtaaten nicht geſchaffen ſind.“ Dieſe Ausführungen der„Republique“ bilden einen deutlichen Fingerzeig für die militäriſch⸗poli⸗ tiſchen Richtlinien der Regierung Paul⸗Boncour. Vontours Schuldenſtandpunkt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 22. Dezember. Ein unverbindlicher Meinungsaustauſch über die Schuldenfrage iſt zwiſchen dem ame⸗ rikaniſchen Botſchaftsrat in Paris und dem Unter⸗ ſtaatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten, Pierre Cot, eingeleitet worden. Geſtern fand das erſte Ge⸗ ſpräch im franzöſiſchen Außenminiſterium ſtatt, wo⸗ bei ausdrücklich von Seiten des amerikaniſchen Diplo⸗ maten betont wurde, daß er keine Washingtoner In⸗ ſtruktionen erhalten habe. Der Unterſtaatsſekretäx Cot faßte den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung dahin zuſammen, daß ſich Paul⸗Boncvur vor dem Parlament an die Entſcheidung der Deputiertenkaue mer halten werde. f Solange nicht die Vereinigten Staaten in die Veranſtaltung einer Schuldenkonferenz ein⸗ gewilligt hätten, ſei die Fortſetzung der Zah⸗ lungen nicht möglich. f Nach Anſicht des Unterſtaatsſekretärs Cot beſteht eine untrennbare Verknüpfung zwiſchen der internatio⸗ nalen Schuldenfrage und den Reparationen. Frank⸗ reich verlangt, daß die Zahlung der 500 Mill. Fran⸗ ken, die am 15. Dezember fällig waren, die letzte auf Grund des Mellon⸗Berenger Vertrags ſein müßte. eee ee eee Der Schah von Perſien verkauft guwelen Drahtberichtunſ. Londoner Vertreters 8 London, 22. Dezember Der Schah von Perſien hat beſchloſſen, zwei der wertvollſten Stücke des perſiſchen Kronſchatzes in Paris zu verkaufen. Wie der„Daily Herald“ mitteilt, ſind bereits in London und Paris diskrete Rundfragen in Kunſthandelskreiſen angeſtellt wor⸗ den, um die günſtigſte Zeit für die Verſteigerung feſt⸗ zuſtellen. Es handelt ſich um einen Pfauenthro n, einen Seſſel aus reinem Gold, deſſen Lehne die Form eines Pfauenſchweifes hat. Der Thron iſt mit Edelſteinen überſät. Nicht weniger als 140000 Steine ſchmücken die Lehne, darunter Dia⸗ manten, Rubine, Smaragde, Saphire, Opale und Perlen in allen Farben. Der Wert des ganzen Werkes wurde kürzlich von franzöſiſchen und hollän⸗ diſchen Juwelieren auf beinahe 100 Mil⸗ lionen Mark geſchätzt. In der gegenwärtigen Faſſung oͤes Kunſtwerkes würde eine Verſteigerung nur einen Bruchteil dieſer Summe ergeben. Das zweite Stück iſt ein Globus von etwa 60 Zentimeter Durchmeſſer, auf dem jedes Land in anderen Edelſteinarten bedeckt iſt. Beiſpielsweiſe iſt Perſien, deſſen Landesfarbe blau iſt, in Türkiſen ausgeführt, Frankreich und England in Diamanten, Saphiren und Rubinen. Der Wert des Globus, auf dem über 50 000 Juwelen befeſtigt ſind, geht ebenfalls hoch in die Millionen. Der Verkauf dieſer beiden wertvollen Stücke ſoll der Auffriſchung der perſiſchen Finanzen dienen, die hauptſächlich durch den Sturz der Erdölpreiſe ſchwer geſchädigt worden ſind. 5 * Späte Gerechtigkeit Meldung des Wolff⸗ Büros 5— Paſſau, 22. Dezember Das Schwurgericht Paſſau verurteilte die Landwirtsehefrau Thereſe Straßl von Wühr in Niederbayern wegen Ermordung ihres früheren Ehemannes Joſef Schöftenhuber zum Tode, ihren Ehemann und früheren Geltebten Karl Straßl we⸗ 5 Beihilfe zum Mord zu ſieben Jahren Zucht⸗ us. g 5 Das Verbrechen liegt ſchon 12 Jahre zurück. Am 10. Juli 1920 war der damalige Ehe⸗ mann Joſef Schöftenhuber unter Krämpfen ver⸗ ſchieden. Eine auf Betreiben der Brüder des Ver⸗ ſtorbenen durchgeführte Leichenöffnung blieb ergeb⸗ nislos. Trotzdem wollte das Gerücht nicht verſtum⸗ men, daß Schöftenhuber aus dem Wege geräumt worden war. Seine Frau Thereſe hatte während des Krieges ein Liebes verhältnis mit ihrem jetzi⸗ gen Ehemann Karl Straßl angefangen und mit ſei⸗ ner Hilfe Schöftenhuber nach ſeiner Rückkehr aus dem Felde durch Gift beſeitigt. Schulferien wegen Kohlenmangel Meldung des Wolff⸗Büros — Wuppertal, 22. Dezember. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat ſich die Finanzlage Wuppertals ſo verſchlechtert, daß eine Gewähr für eine ordnungsmäßige Dürch⸗ führung des Betriebes aller Schulen nicht mehr mög⸗ lich iſt, weil die Mittel zur Beſchaffung des Heig⸗ materials fehlen. Die Verwaltung hat deshalb bei den nachts ferien um 14 Tage zu verlängern. Damit dürfte allerdings nicht eine Verlängerung des Schuljahres verbunden ſein. 1 85 Eine Rieſenfeuersbrunſt in Japan Meldung des Wolff⸗Büros — London, 22. Dezember. „Times“ melden aus Tokio: Während eines ſchweren Sturmes brach geſtern in der Stadt Itoigawa Feuer aus, dem 430 Häuſer, das heißt, ein Drittel der Stadt zum Opfer fielen. Poſtamt, Bankhäuſer und andere öffentliche Gebäude wurden zerſtört. zuſtändigen Stellen beantragt, die Weih⸗ Hugenbergs Schuldenplan Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Dzember. Der deutſchnationale Parteiführer Hugenberg hat geſtern einigen Vertretern der amerikaniſchen Preſſe ein Frühſtück gegeben und ſich bei der Ge⸗ legenheit zuſammen mit Geheimrat Quaatz über die Frage der deutſchen Auslandsſchulden geäußert. Hugenberg hat in dieſem Zuſammenhang die ja aller Welt bekannte Tatſache von neuem hervorgehoben, daß die übermäßig hohen Zinszahlungen für unſere Auslandsverbindlichkeiten auf die Dauer nicht zu tragen, daß hier vielmehr eine grundlegende Repiſton durchzuführen ſei. Die beiden Herren ſtell⸗ ten feſt, daß die deutſchen Außenſchulden Ende Februar 1932 etwa 26 Milliarden Mark betrugen. Allein aus 21 Milliarden Krediten ergaben ſich deut⸗ ſche Zahlungsverpflichtungen von 1438 Millionen. Zurückgezahlt hat Deutſchland von 1930 bis 1932 etwa 8 Milliarden Mark. Weitere Kapitalrückzahlungen ſeien jetzt ausgeſchloſſen. Der Abſchluß dieſer gewaltigen Summen habe die deutſche Wirtſchaftskataſtrophe herbeigeführt. Es fehle in Deutſchland vollkommen an Betriebskapital. Den deutſchen Schuldverpflichtungen von etwa 1,7 Mil⸗ liarden Mark ſtehe ein Ausfuhrüberſchuß von höch⸗ ſtens 1100 Millionen gegenüber. Gegenüber dieſen Feſtſtellungen kann jede Kritik ſchweigen. Die„Voſſiſche Zeitung“ und das„Ber⸗ liner Tageblatt“ haben aber, ſicherlich von den be⸗ teiligten Journaliſten, noch einiges über die Dar⸗ legungen Hugenbergs erfahren, was auffallender⸗ weiſe in dem von dem deutſchnationalen Führer in⸗ ſpirierten Bericht der Telunion nicht enthalten iſt. Danach hat Hugenberg erklärt, die Zinſen für unſere kurzfriſtige Auslandsverſchuldung müßten von etwa 5 Proz. auf 17 Proz. herabgeſetzt werden. Dieſe Herabſetzung müſſe unter Umſtänden von Deutſch⸗ land durch einſeitigen Akt erfolgen. Dieſe Auslaſſungen ſind einigermaßen erſtaunlich und nicht gerade dazu angetan, die deutſche Kredit⸗ würdigkeit zu heben. An den zuſtändigen Stellen wird denn auch ausdrücklich erklärt, die Dar⸗ legungen Hugenbergs vor den ameri⸗ vater Natur und gäben durchaus nicht die An⸗ ſicht der Reichsregierung wieder. Weder die Regie⸗ rung noch die Reichsbank hätten Hugenberg in dieſer Weiſe unterrichtet oder ihn gar zur Abgabe ſolcher Erklärungen ermächtigt. Dreiprozentiges Bier in Amerila Meldung des Wolff⸗Büros 5 f— Newyork, 22. Dezember. Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat das Repräſentantenhaus die Geſetzesvorlage, die die Her⸗ ſtellung und den Ausſchank 3,2zrozentigen Bieres geſtattet, mit 230 gegen 160 Stimmen angenommen. Acht engliſche Seeleute ertrunken — London, 22. Dezember. Der Kapitän und ſieben Mann der Beſatzung des britiſchen Dampfers „Gates head“ ertranken beim Untergang des Schiffes auf der Höhe von Seaham Harbour nach einem Zuſammenſtoß mit dem Dampfer„Miranda“ Erdbeben im Weſten Amerikas — Newyork, 22. Dezember. Im Weſten wurden ſchwere Erdͤſtöße verſpürt. Im Salt Lake City (Utha) blieben die Uhren in zehn Telegraphen⸗ ämtern ſtehen. In San Francisco haben die Nacht⸗ wächter im Stadtkapitol bemerkt, daß die Kron⸗ leuchter zu ſchwingen begannen. Auch haben ſie Kra⸗ chen in der Kuppel vernommen. Brandkataſtrophe in Chicago i — Chicago, 22. Dezember. Infolge einer Exploſion der mehrere Todesopfer gefordert hat. Die Blätter dem durch Sprünge aus den Fenſtern des 2. und 3. Stockes Verletzungen. 16 Perſonen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. —..;.,———————.—.——.—..——.ñ—— „Heimkehr des Olympiaſiegers“ Erſtaufführung im Nationaltheater Der Autor dieſes Stückes nennt ſich Sindbad; alſo hieß ein kühner Seefahrer, der einſt auf ein gar wüſtes Eiland verſchlagen wurde, wo es Gold und Edelſteine die Menge gab. Sindbad jedoch konnte damit nichts anfangen, weil ſich ja von Edel⸗ ſteinen allein nichts herunterbeißen läßt. Was der Autor des neuen Stückes mit jenem Sindbad und feinen ſinnbildlichen Edelſteinen zu tun hat, blieb uns verborgen. Vielleicht ſieht er in ſich ſelbſt einen ſolchen Kernbeißer, der die Pro⸗ bleme unſerer daran nicht gerade armen Zeit be⸗ nagt. Möge er; nur ſoll er uns mit der Dramatik, die ſich ihm hierbei entwindet, nicht ſinbbadiſch kommen, nicht wie ein großer Abenteurer auf den Meeren des Geiſtes. Wenn er dramatiſch wird, iſt dieſer neueſte Sindbad nur ein Schwankſchreiber, und nicht einmal ein guter. Sein Stück dürfte deshalb nicht als Komödie figurieren; das iſt unreinlich, ganz ebenſo wie es von keinem reinlichen Denken zeugt, wenn darin allerlei Stile vermengſelt werden. Entweder man hält ſich an einen anſtändigen Realismus, dann darf man nicht ohne Uebergang ins Groteske hinüber⸗ modulieren. Oder man ſchreibt eine Satire hin, die aber in jedem Wort ſitzen muß; dann müſſen die Realitäten demgemäß zurechtgemacht werden. „Dieſes Stück ſieht ſo aus, als ſei es zwiſchen mehreren Cocktails hingeſchrieben; es ſind wenig⸗ ſtens gute Bemerkungen über den Sekt darin, auch ſonſt hat ſich Sindbad nach Piratenart allerlei Bon⸗ mots aus ſeinen gewiß recht geiſtreichen Kreiſen no⸗ tiert. Vielleicht hat er ſogar die Abſicht gehabt, daraus eine Zeitkomödie zu machen; aber aus dem Sekt wurde Sodawaſſer, mit dem Sindbad ein wenig bie heutige Zeit beſprengt. Es hinterläßt keine Flecken und wiſcht vor allem auch keine weg. a Der Sodafontäne entſteigt Tonding, der Welt⸗ meiſter im Schwergewicht. Er kehrt heim, und die Vaterſtadt heißt ihn zünftig willkommen. Erwin Linder wuchtet mit der natürlichen Männlichkeit des ſiegreichen Sportsmannes herein, erwidert mit aller Natürlichkeit den offiziellen Gruß; er iſt ſehr ſympathiſch; man hat ihn allſogleich liebgewonnen. Im zweiten Akt, wenn man den Sieger in ſeinem Heim ſieht, wo er vorläufig noch umhegt iſt von Meta, ſeinem treubeſorgten Weibchen, das Anne⸗ marie Schradiek recht von Herzen mimt, weiß Linder die Menſchlichkeit ſeines Helden in immer ſchönerem Lichte hinzuſtellen. Ein Naturburſche, unverfälſcht, herzhaft, mit Mumm in den Knochen; dazu ein Prachtkerl an Humor. Nur vom Stück⸗ ſchreiber allzufſehr auf den Toren ausgerichtet. Linder weiß auch dieſe gefährliche Sindbadklippe geſchickt zu umſpielen. An dieſen Toren macht ſich Schiebervolk heran. Birgels Kunſt muß herhalten, den Gauner Gel⸗ horn in die Maske des Gentlemans zu heben, was ihm natürlich gelingt. Ein Bankier Reuter taucht dabei auf, ein Schatten mann, deſſen Konturen Wil⸗ helm Kolmar nachzeichnet; dazu gehört noch die Frau ohne Schatten, die Ilde Overhoff in ihre höchſt eigenen Lineaturen überführt. Solch Trio, geſchart um ein Naturkind,— welch Schwergewicht wär' da wohl nicht gefährdet! Nun, Linders Ton⸗ ding macht wohl einige Dummheiten; was braucht er Direktor von einem Aktienunternehmen zu wer⸗ den, das miſerabel ſteht! Was braucht er ſich ferner dem liearen Weibe bis in die Schweiz zu nähern! Mit nichten iſt das olympiſch. Und dann wird er gar noch ganz geſchmacklos, indem er ſich mitten auf einem Ball mit einem Mal in ſeine aus nicht all⸗ zuviel Garderobeſtücken beſtehende Boxeruniform wirft, worauf natürlich alles mit Recht aus iſt. Nur das Stück noch nicht; denn nun vollzieht ſich ein Wunder: Held Tonding wird auf einmal intelligent, und zwar ſo ſehr, daß er ſchließlich vor dem Forum des Gerichts, vor das ihn Gelhorns Schwindeleien gebracht haben, erſt zwar keine Rede, dann aber umſo mehr Antwort ſteht, womit Sindbad vermeint, jetzt den richtigen Knock but hingeſetzt zu haben. glaubhaft gemacht, ö Stück hindurch gefolgt. Aber hätte er nicht ſeinen Schwergewichtler mit dem Sindbade ausgeſchüttet, ſo müßten wir hier ein klein wenig von ſports⸗ wegen rechten. Wenn nämlich ſo ein Sieger davon erzählt, daß er in London, in Hamburg, Köln, Amerika und wer weiß wo noch war, dann iſt es wohl kaum anzunehmen, daß er ſich erſt an einer 1 Linder hat auch dieſe Wandlungen Tondings und man iſt ihm gern durchs ſchwindelhaften Aktiengeſellſchaft beteiligen muß, um ſeine Geſcheitheit zu entdecken. So ein Sportler kommt ſoviel herum, daß er ſich allein ſchon dadurch die nötige Kenntnis von Welt und Menſchen an⸗ eignet; er braucht ſie nicht erſt ſindbadiſch zu er⸗ werben. Im Nationaltheater ſah man die Mann⸗ ſchaft des Amieitia⸗Achters mitſamt dem Trainer; was ſich dieſe Olympiaſieger wohl bei der„Ko⸗ mödie“ gedacht haben mögen? 8 i Vielleicht haben ſie ſich aber auch mitgefreut an mancher köſtlichen Darſtellerleiſtung, z. B. an dem Oberſtudienrat von Ernſt Langheinz, der alles mit der Brühe ſeines Aufklärichts übergoß und ſchließlich die wirkſamſte Stretta herauszuſchmettern hatte, wenn er dem Olympiaſieger zudonnerte: „Wegen ihres ungqualifizierbaren Betragens be⸗ kommen Sie eine Fünf, Sie Schwein“. Oder über Bum Krüger, der ſeine Vereinstype nach beſten Muſtern ausrichtete und im letzten Akt einen Son⸗ dererfolg davontrug. 5. Der Regiſſeur Hermann Albert Schröder hat an Mitteln und Kräften nicht geſpart; er hat flott ſpielen und trefflich typiſieren laſſen. Mancherlei war ſpaſſig. Die Gerichtsverhandlung im letzten Akt— textlich eine Unmöglichkeit— erhielt Form durch den Vorſitzenden Godecks und den geölten Staatsanwalt Finohrs. Auch ſonſt ſind noch mit der Erwähnung der Namen Köcler, Linn, Alſter, Offenbach lein köſtlicher Manager), Marx, Schmiedel, Simshäuſer uſw. einige gelungene Typen hervorzuheben. Das Publikum lachte über die Späſſe, die durchaus kein Schwer⸗ gewicht beſaßen, und rief am Schluß die Darſteller, vor allem den Rampe. 8 Das Nationaltheater teilt mit: Tſchaikowſkys Oper„Die goldenen Schuhe“ ſpielt bekanntlich in der Nacht vor Weihnachten, welchen Titel auch die dem Text zugrunde liegende Erzählung Gogols führt. öffentliche Vorſtellung vor den Weihnachtsfeiertagen in Szene gehen. Die Komödie„Heimkehr des Olympiaſiegers“ von Sindbad kommt am Dienstag, 27. Dezember, zum erſtenmal zur Wieder⸗ holung.— Unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Ernſt 1 * Das Stück wird daher morgen als letzte Haupthelden immer wieder vor 75 Cremer und unter Regie von Dr. Richard Hein grin“ in neuer Inſzenierung mit Bühnenbildern ſingt Erik Enderlein, die Elſa Elſe Schulz, die Ger⸗ Sydney de Vries. Die finanzielle Notlage der Deutſchen Muſikakademie in Prag hat zur Gründung eines Lokal⸗ komitees geführt, das durch Subſkriptionen Teil wenigſtens der notwendigen Summen aufzu⸗ Verfügung ſtellen. Außerdem erwartet man eine Förderung der bedrohten Akademie durch muſik⸗ intereſſierte Perſönlichkeiten. Die nächſten Ausſtellungen der ſtäbdtiſchen Kunſthalle. Neben den fortlaufenden kleinen„Werbe⸗ ausſtellungen für junge Kunſt“ gedenkt die Kunſt⸗ halle in den nächſten Monaten die folgenden größeren Ausſtellungen zu verwirklichen: Zunächſt eine um⸗ fangreiche, bis zu einem gewiſſen Grade didaktiſch und geſchmackserzieheriſch aufgezogene Schau„Alte und neue Teppiche“, ſodann eine Gemälde⸗ ausſtellung, die den Begriff der mit einigem Recht in Verruf gekommenen ſogenannten„Heimat⸗ kunſt“ wieder in Ehren bringen ſoll.(Dieſe Schau ſoll als Wanderveranſtaltung durch Deutſchland reiſen und wird gemeinſam mit einem mitteldeut⸗ holt angekündigte Ausſtellung„Das Reiſe⸗ aquarell“, in welcher die verſchiedenen Landes⸗ teile Europas und des Mittelmeergebiets in ihrer Abſpiegelung durch den zeichnenden und aquarellie⸗ renden Künſtler geſchilderr werden ſollen. Die Kunſthalle iſt am Samstag nachmittag(24. Dezember) und am Sonntag(25. Dezember) geſchloſſen. Am Montag, den 26. Dezember, iſt die Halle zu den üb⸗ lichen Sonntagsbeſuchszeiten von 11 Uhr durchgehend bis 16 Uhr geöffnet. Der Leſeſaal des kunſtwiſſen⸗ ſchaftlichen Inſtituts bleibt an den beiden Feiertagen eſchloff;;„ kaniſchen Journaliſten ſeien rein pri brach geſtern in einem Mietshaus ein Brand aus, melden acht Tote. Mehrere Perſonen erlitten außer⸗ geht am erſten Weihnachtsfeiertag Wagners„Lohe n⸗ von Dr. Eduard Löffler in Szene. Den Lohengrin trud Margarete Bäumer, den Telramund Wilhelm Trieloff, den König Hans Görlich, den Heerrüfer 82 O Hilfe für die Deutſche Musikakademie in Prag. und Konzerte zu Gunſten der Akademie einen bringen hofft. Für dieſe geplanten Konzerte wollen ſich die Profeſſoren der Akademie ohne Honvrar zur ſchen Muſeum vorbereitet). Endlich die ſchon wieder⸗ 1 2 * . ö ** 4 Donnerstag, 22. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung„Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 596 Dis Stadtseite Die Zeit der langen Nächte Am heutigen 22. Dezember verkündet der Kalende 3 5 3 g* g Nr 5 5 f. den Winteranfang 8 1115 il 1 19 1 genommen wurden, ſind jetzt beendet. Das Weihnachts⸗ mündet im Dachſtuhl in einen Maſchinenraum, der Pietzſch, Fritz Praſſe⸗Hannover, Georg Reinhard, Hängt mit Froſt und Rauhreif eingekehrt. Aber die feſt wird das Kranken- und Mutterhaus in einem das ganze Gebäude überragt und von einer herr. Gottl. Reinhold, Hans Reinmuth, Max Reißert, Aſtronomen können ſich nun einmal nicht danach rich⸗ ten, wann der Temperatur nach der Winter beginnt, ſondern ſie haben hierfür ein beſtimmtes Datum feſt⸗ gelegt. Aſtronomiſch beginnt der Winter auf der nördlichen Halbkugel, wenn die Sonne ihre größte ſüdliche Deklination erreicht hat, und er endigt, wenn die Sonne beim Aufſteigen von Süden nach Norden in den Aequator tritt. Das Mannheimer Diakoniſſenmutterhaus Die letzte Etappe des Ambaus iſt abgeſchloſſen In dieſen Tagen haben endlich die Bauarbeiter, die Schreiner und die Stukkateure das Mutkter⸗ haus in F 7, 26—30 verlaſſen. Die Erweiterungs⸗ bauten, die unter Leitung von Architekt Detroy vor⸗ neuen Gewand ſehen. Im Lauf von Jahrzehnten iſt der Komplex der Gebäude langſam gewachſen. Im Jahre 1867 wurde zu dem Diakoniſſenhaus der erſte Bauſtein mit der Errichtung eines kleinen Kinderſpitals gelegt, zu dem 1871 das erſte Mannheimer Kinderkrankenhaus kam. 1884 wurde der Gedanke der Gründung eines Mutterhauſes realiſiert. änderungen vorgenommen worden. Anſtelle der ein⸗ zigen beim Gartenausgaug vorhandenen Baulücke wurde ein neues dreiarmiges Treppenhaus mit einem Perſonenaufzug geſchaffen. Dieſer Aufzug lichen Ausblickterraſſe umgeben iſt. Im vierten Stock iſt der bisherige Speicher⸗ raum in eine Schweſternkrankenſtation um⸗ gewandelt worden und hat zugleich eine große Liegeterraſſe erhalten. Auch das ſogenannte Küchentreppenhaus wurde aus dem alten„Heim“ herausgenommen und erfuhr manche Verbeſſerungen. So ergab ſich hieraus im Friedrich Kmen, Friedrich Knorpp, Käthe Krapp, Adolf Krantz, Karl Kühnemund, Peter Lederle, Daniel Leger, Joſef Legler, Martin Lehnert, Niko⸗ laus Lergenmüller, Karl Leuchs, Jakob Ludwig, Karl Madert, Wilh. Magin, Kurt Maibier⸗Erfurt, Karl März, Hugo Mathes, Adam Mayer. Georg Meyer, Friedrich Megerle, Julius Mierſch, Friedrich Meix⸗ ner, Jakob Moos, Paul Mühleck, Guſtav Müller, Paul Müller⸗Breslau, Jakob Mündel, Joſef Neu⸗ hold, Gg. Oehlſchläger, Ludwig Olbert, Georg Oppelt, Otto Pätzold, Heinrich Pfalzgraf, Joſef Pfiſter, Eruſt Pfleiderer, Joſef Pfliegner, E. W. Philipps, Friedrich Albert Rieth, Phil. Rinkleff, Joh. Reuther, Fritz Richter⸗Berlin, Adam Ritter, Friedrich Rödter, Franz Röſſig, Guſtavr Rommel, Johann Runkel, Lud⸗ wig Setzer, Friedrich Simon, Fr. Joſ. Spießberger, Martin Sponagel, Ludwig Sporrer, Johann Spren⸗ ger, Jakob Sutter, Joſef Schächner, Phil. Schäfer, Georg Scherer, Peter Schilling, Joſef Schlachter, Albert Schlickenrieder, Friedrich Schmid, Friedrich Schmidt, Friedrich Schmidt, Jakob Schmidt, Peter Erdgeſchoß eine Erweite 5 8 i 3 Der Winter dauert alſo vom 22. Dezember, dem Es folgte der Bau eines Schweſternheimes und der 1a ee 1 115 e Schmidt, Wilhelm Schmitt, Emil Schmitt, Karl f. 8 Wi is 2 eines ßen Privathauſes am Luiſenring. 6 755 8 9 8 8 S Schmi Chriſt. Schnei S id kürzeſten Tag, der Winterſonneuwende, bis zum Ankauf eines großen Privathaufes a 1 9 ein neues Bad. Im Dachgeſchoß endlich konnten Schmitt, Chriſt. Schneider, Karl Schneider, Karl 21. März, dem Frühlingsanfang, der Frühlings⸗ und Nachtgleiche. 1 Manchen Schabernack hat die kälteſte Zeit des 0 Ja hres ſchon den Aſtronomen geſpielt. Es hat Jahre gegeben, in denen bereits im November Schnee und Froſt herrſchte. Gerade um die Zeit des aſtronomi⸗ ſchen Winteranfangs trat ein Witterungsumſchlag ein, der laue Lüfte und warme Temperaturen im Gefolge hatte, und es wurde erſt wieder kalt zu einer Zeit, da der Winter eigentlich ſchon totgeſagt iſt, nämlich Ende Februar, Anfang März. Ein ander⸗ mal wieder hat der Winter ſehr lange auf ſich war⸗ ten laſſen. Noch zu Weihnachten war wie diesmal nichts von Schneee zu entdecken, bis plötzlich in den erſten Tagen des neuen Jahres die Trabanten des geſtrengen Herrn, Froſt und Kälte, Schneeſturm und Eis, ihren Einzug hielten. f Für uns, die wir auf der nördlichen Halbkugel leben, ſind die typiſchen Wintermonate der Dezem⸗ ber, der Januar und der Februar. In dieſer Zeit werden die kälteſten Temperaturen, abgeſehen von anderen meteorologtiſchen Einflüſſen, durch den nied⸗ rigen Stand der Sonne veranlaßt, die ein ſchräges Auffallen der Strahlen verurſacht. Außerdem be⸗ dingt das relativ kurze Verweilen der Sonne am Horizont im Vergleich zu anderen Jahreszeiten eine nur ungenügende Erwärmung. Eigentümlicherweiſe empfindet man bereits den Dezember als einen Monat ſtrenger Kälte, als einen ausgeſprochenen Wintermonat, während beiſpielsweiſe der entſpre⸗ chende Monat im Sommer, der Juni, der den Som⸗ meranfang bringt, häufig gar nicht als Sommer⸗ monat gewertet wird. Das liegt wohl hauptſächlich daran, daß viele Menſchen gegen Kälte ſehr emp⸗ findlich ſind, während ſie ſelbſt heiße Temperaturen verhältnismäßig leicht ertragen. Die Erfahrung lehrt, daß die kälteſte Zeit nicht im Dezember eintritt, ſondern erſt in den Mo⸗ naten Januar und Februar. Das iſt auch ſachlich durchaus begründet; denn die größte Winterkälte tritt nicht zu der Zeit des kürze⸗ ſten Tages und des niedrigſten Sonnenſtandes ein, ſondern erſt einen Monat ſpäter, wenn die Abküh⸗ lung infolge der Wärmeausſtrahlung der Erde gleich der Erwärmung durch die Sonnenſtrahlen geworden iſt. Daher kommt es, daß auf der nördlichen Halbkugel der Januar— auf der ſüdlichen der Juli— der kälteſte Monat des Jahres iſt. Es wäre demnach verfrüht, jetzt ſchon ein Ge⸗ ſamturteil über dieſen Winter auf Grund der bis⸗ her eingetretenen Temperaturen fällen zu wollen. Früheſtens Ende Februar, mitunter aber erſt Anfang März können ſolche Urteile abgegeben werden. Von heute ab werden die Tage wieder länger. Aber es dauert noch einen Monat, ehe man etwas davon merkt, daß der Sonnenſtand ſich ändert. Die Zeit bis zum Jahresende zeichnet ſich durch die langen Nächte aus, die ſo recht zu der Weihnachts⸗ und Neujahrsſtimmung paſſen, die uns alle trotz der Wirtſchaftsnot erfüllt. ed. Beſtattung Eine größere Trauergemeinde gab am Mittwoch nachmittag dem nach kurzem, ſchweren Leiden im Alter von 66 Jahren verſtorbenen Mitinhaber der hieſigen Tiefbauunternehmung Sax u. Klee, Herrn Heinrich Sax, das letzte Geleit. In der Trauer⸗ kapelle nahm Pfarrkurat Pater Rainer Klüber von der Bonifatiuspfarret, deren Stiftungsrats⸗ mitglied der Verſtorbene geweſen war, die kirch⸗ lichen Handlungen vor. Am Grabe dankte für die Firma und die Teilhaber Dr. Burger dem Heim⸗ gegangenen für ſeine 23 Jahre hindurch geleiſtete opfervolle Arbeit. Die wirtſchaftliche Vereinigung badiſcher Handels⸗ und Gewerbetreibender ließ dem langjährigen Mitglied durch eine Kranznieder⸗ legung danken. Die Spengler⸗ und Inſtallateurver⸗ einigung von Mannheim und Umgebung ehrte durch Obermeiſter Rheinecker das treue Mitglied. Die Arbeiterſchaft bekundete durch Herrn Roth ihre Teilnahme. * Private Winterhilfe. Der Inhaber der Schuh⸗ firma Carl Fritz& Cie. in der Breiteſtraße ſpendete 200 hilfsbedürftigen Familien, die durch das Fürſorgeamt ermittelt wurden, je einen halben Zentner Speiſekartoffelnm, die unter Mitwirkung des Bürgermeiſters Moos in Heddesheim erworben wurden. * Warnung vor einem Schwindler. Ein ver⸗ heirateter Schuhmacher aus Durlach ſammelte in letzter Zeit trotz ausdrücklicher Unterſagung durch das Polizeipräſidium für einen Krüppelverein in Durlach Geldbeträge. Wie die Ermittlungen der Gewerbepolizei ergaben, wurde das Geld nicht einem wohltätigen Zwecke zugeführt, ſondern zu Ver⸗ gnügungsfahrten verwendet. Es empfiehlt ſich daher, von Sammlern in jedem Falle die amt⸗ liche Sammelerlaubnis vorweiſen zu laſſen, denn nur bei amtlich genehmigten Sammlungen be⸗ ſteht eine Gewähr dafür, daß über die Sammlung eine gewiſſe Kontrolle ausgeübt wird. f Alle dieſe Gebäude wurden durch Gänge und Trep⸗ pen miteinander verbunden. 1930 war bereits die Erweiterung des Mutterhauſes in einem großen Um⸗ und Anbau durchgeführt worden. Allerdings war der Mittelbau noch nicht das bedeutungsvolle Glied des Ganzen geworden. Insbeſondere lag der Leitung des Hauſes die Umgeſtaltung des alten Einganges des Mutter⸗ und Krankenhauſes in einer Zentrale des Gebäudes am Herzen. Dieſe Umgeſtaltung iſt nun in den letzten Mona⸗ ten gründlich und nach modernen Geſichtspunkten hin ausgeführt worden. Der Haupteingang hat ein Portal erhalten, das durch Glas und ſchöne neuzeit⸗ liche Gliederung ein dekoratives Ausſehen bekommen hat. Durch eine zweite Glastür treten wir in einen Zwiſchenraum, deſſen alte Wandniſchen entfernt wor⸗ den ſind und der zugleich ein Pfortenfenſter für die auskunftgebende Schweſter erhalten hat. Hinter die⸗ ſer zweiten Tür liegt das große Veſtibül, das ein langgeſtrecktes Rechteck mit Glastüren nach allen Seiten bildet. Der Architekt hat hier gezeigt, daß auch mit fachlichen Linſen und Farben Raum⸗ ſchönheit zu erzielen iſt. Dieſe weite Halle, in der ſich alle möglichen elektriſchen Signalapparate befin⸗ den, wurde durch den Abbruch des alten Treppen⸗ hauſes, eines Empfangszimmers und der Pforte er⸗ möglicht. Auch zwei neue Räume ſind gewonnen worden: eine Telephonzentrale und ein Empfangs⸗ zimmer für Patienten und Beſucher. Durch eine Glastür führt der Weg zu den Räumen der Mutter⸗ hausleitung und den Büros der Verwaltung. Auch im Schweſternſpeiſeſaal und in der Zentralküche ſind mannigfaltige betriebstechniſche und bauliche Ver⸗ Räume für das Perſonal eingerichtet werden. Es iſt klar, daß die Ausdehnung der Zentralheizung auf die Speiſeſäle, die Schweſternkrankenzimmer und die Kapelle ſowie eine Reihe von Schweſter⸗ zimmern lebhaft begrüßt wurde. Im Rahmen die⸗ ſer allgemeinen Verſchönerungsmaßnahmen, die da⸗ zu beigetragen haben, daß das Mutterhaus auf ſei⸗ nem angeſtammten Platze bleiben konnte und nicht an die Peripherie der Stadt verlegt werden mußte, hat auch der Garten eine völlige Neugeſtaltung erfahren. Er wurde nach gartenarchitektoniſchen Grundſätzen völlig neu angelegt und ſtellt ſomit ein Schmuckſtück des Hauſes dar. Die Leitung des Mutterhauses hat jetzt noch den einen großen Wunſch: die Schaffung neuer Operationsſäle mit den erforderlichen Ne⸗ benräumen. Man hofft, daß das Jubiläumsjahr 1934 die Erfüllung dieſes Wunſches bringen wird. Die Arbeiten an dem Um⸗ und Erweiterungsbau ſind ſämtlich von führenden Mannheimer Handwer⸗ kern und Lieſerungsfirmen ausgeführt worden, die in enger Gemeinſchaft mit dem bauführenden Ar⸗ chitekten gezeigt haben, daß man aus einem alten verbauten Gebäude ein neues großſtädtiſches Kran⸗ kenhaus ſchaffen kann. Es wird intereſſieren, zu er⸗ fahren, daß das Diakoniſſenhaus nicht nur Kranken⸗ haus, ſondern zugleich Mutterhaus und Zentrale des geſamten Diakoniſſenwerkes im Mannheimer Bezirk iſt, dem drei Krankenhäuſer, 50 Schweſtern⸗ ſtativnen, zehn Kindergärten, neun Handarbeits⸗ ſchulen, ein Mädchenheim, eine Stellen vermittlung und endlich ein Fürſorgeheim in Käfertal ange⸗ ſchloſſen ſind. WI. Abend in der vorweihnachtlichen Stadt Ein Troſt: Selbſt das unaufhörliche, von Jahr zu Jahr trotz aller gegenteiligen Erwartung und Sehnſucht ſtändig wachſende Trommelfeuer der tauſend Nöte und Sorgen, die die Häuſer bis unter die Dächer füllen, bringt es nicht zuſtande, den ewigen, geheimnisvollen Zauber der Vorweihnacht und Weihnacht in Scherben zu ſchlagen, geſchweige ihn ganz aus dem Daſeinskreis des Menſchlichen hinwegzufegen. Wohl fällt es immer größeren Maſ⸗ ſen Jahr um Jahr ſchwerer, ſich in das Unſagbare des ſchönſten und ergreifendſten aller Feſte wieder hineinzuleben, aber je näher der feierlichſte der Abende kommt, je mehr fallen die klammernden Ketten, weicht das Bedrückende des grau in grauen Alltags und die Gedanken werden Schritt um Schritt in den Bann des lichtdurchglänzten, glockendurchklungenen Jahresendes gezwungen Man wird mannigfache Erklärungen für dieſe nicht wegzuleugnende Tatſache ſuchen und— finden, aber des Weſens Kern wird doch wohl ſein, daß wir alle einmal Kinder waren, daß wir auch einmal mit erwartungsgroßen Augen, mit klopfendem Herzen und wunderſamen Träu⸗ men dem Lichterabend entgegenharrten, der Wochen vorher und nachher unſer junges Daſein füllte, und ſelbſt tief in das neue Jahr hinein uns ſeinen Glanz noch nachſandte.. Zum andern ſehen wir in den Augen unſerer Kinder, aller Kleinen, den A b⸗ glanz unſerer eigenen Kindheit, unſeres einſtigen Träumens und Wünſchens. Fäden ſpin⸗ nen ſich von der Freude der Kinder zu unſerer eigenen Erinnerung und ſchlingen ein Band gleichen Empfindens um Jung und Alt. So iſt es kein Wunder, wenn die Adventkerzen ihre zagen Vor⸗ ſtrahlen in die Stuben werfen, ein lockender Ruf durch die Dämmerung der frühen Abende klingt, daß es uns drängt, hineinzuwandern in die lichter⸗ flutende Stadt aus der Enge des Zimmers in den bunten Reigen der leuchtenden Farben, vor die von fleißigen Händen aufgebaute Pracht der Schau⸗ fenſter, in das Gewühl ſchauender Menſchen. Unzählige Hoffnungen und Wünſche kreuzen ſich unbewußt. Drinnen der ſtille Wunſch auf Andrang der Käufer in den letzten Tagen vor dem Feſt. Draußen der ſtumme Kampf, der Wahl und Qual, der Widerſtreit zwiſchen Wollen und— Können! Die Stamm⸗ und Kartentiſche haben ſich gelichtet. Der Groſchen wandert in die Sparbüchſe oder die Geheimecke des Vaters—— denn die Au⸗ gen der Seinen ſollen am heiligen Abend auch ein Leuchten haben.— Aber am Feſttag ſelbſt werden ſie ſich umſo dichter in den Lokalen ſcharen, werden ſich ihren vielleicht lange Wochen erwarteten„Feiertags⸗ ſchoppen“ umſo beſſer ſchmecken laſſen—— Millionen deutſcher Brüder und Schweſtern haben für das ſchönſte der Feſte nur ein reſigniertes oder gar ein bitteres Lächeln. Viele, viele ſind darunter, die draußen in den Schützengräben unter den Feuerlawinen der deutſchen Weihnacht die Treue hielten— nicht nur in Not— auch in Bereitſchaft zum— Tod! Viele, viele bauten ſich im Vertrauen auf die von ihnen verteidigte Zukunft des Vater⸗ landes ihren Hausſtand, um heute nach Jahren und Jahren ſchwerſter Entbehrungen, vor dem Nichts zu ſtehen! In großer Not erwachſene Kinder harren in des Beſuchs des Chriſtkindes. Witwen und Kriegskrüppel warten der ſtillen Stunde der Dank⸗ barkeit und des Gedenkens 8 Wohl hat ein Jeder der Sorgen und Nöte übergenug, aber es gibt noch ärmere, noch weit ſchwerer vom Schickſal Verfolgte. Und wenn wir unſere Schritte in dieſen letzten Ta⸗ gen vor dem Feſt in die Stadt lenken, dann wollen wir auch derer gedenken, die machtlos in ihre vier Wände gebannt oder, wandernd die deutſchen Lande durchziehend, ihren Träumen nachhängen— hoffend und wartend auf die helfende Hand. Gerade die Abende der vorweihnachtlichen Stadt lenken die Sinne auf die allgemeine Not, erinnern wie keine Zeit des Jahres an die Verbundenheit des deutſchen Volkes, das wie kaum ein Volk der Erde ſich eine Weihnacht geſchaffen. Und dieſe deutſche Weihnacht ſoll ein Sammelpunkt der Kräfte werden in der ſchwerſten aller Zeiten A. M. Jubilarfeier bei Lanz Die Leitung der Firma Heinrich Lanz AG. hat die althergebrachte Feier für ihre Mitarbeiter, die 25 und 40 Dienſtjahre bei ihr zurückgelegt haben, in einfacher, aber feſtlicher Weiſe auch in dieſem Jahre wieder begangen. Die Jubilare der Jahre 1931 und 1932 ergaben die ſtattliche Zahl von 190. Direktor Zils hob in ſeiner Anſprache hervor, daß gerade in den heutigen Zeiten ein verſtändnisvolles Zuſam⸗ menarbeiten aller in dem Unternehmen Tätigen zur endlichen Beſſerung der Wirtſchaft nötig iſt und dankte den Jubilaren für ihre treue Mitarbeit. Das 40 jährige Dienſtjubiläum feierten die Herren: Cornelius Appel, Joſef Appel, Friedrich Bender, Ernſt Bohn, Heinrich Grohe, Heinrich Hardung, Wilhelm Ka ſt, Alois Khmpf⸗ ler, Adam Lohrbächer, Konrad Rudel, Ludwig Schmidt⸗Hannover, Karl Sipp, Friedrich Wil le; das 25jährige die Herren: Auguſt Balles, Alfred Barth, Joſef Bechtler, Franz Beck, Wilhelm Benz, Wilhelm Berſt, Gabriele Bethge⸗Berlin, Erwin Bi⸗ ſchoff, Karl Blumhofer, Wilhelm Boſſert, Friedrich Brandel, Ludwig Brenneiſen, Heinrich Bruckner, Georg Brühler, Auguſt Bückle, Wilhelm Bulach, Karl Buſchow, Friedrich Bundſchuh, Heinrich Dann⸗ häuſer, kaver Denk, Friedrich Deuſchel, Ludwig Diehl, Karl Döbele, Eugen Dommer, Georg Dreißig⸗ acker, Käthe Eberharoͤt⸗Berlin, Heinrich Erbe, Emil Exner, Friedrich Fahner, Georg Ferner, Friedrich Filſinger, Willi Frank, Johann Funk, Eduard Gei⸗ ſel, Jakob Gerlach, Wolfgang Giebel, Theodor Gilbert, Gottlieb Goll, Adolf Götz, Martin Gräder, Heinrich Gropp, Stefan Greif, Peter Größer, Anton Haas, Georg Häffele, Heinrich Hebach, Joſef Herr⸗ mann, Simon Hertweck, Adolf Hill⸗Erfurt, Jakob Hoffmann, Theodor Hucht, Hermann Huchtemann⸗ Berlin, Arthur Karthäuſer, Phil. Keilmann, Joſef Keller, Ludwig Keller, Georg Kern, Franz Klapper, Clemens Koch, Gottfried Kochendörfer, Karl Köhler, butter.45.55 Mk., Schneider, Martin Schürlein, Friedrich Schüttler, Otto Straus, Ludwig Steinbacher, Paul Stelzen⸗ müller, Heinrich Stender, Karl Stolz, Eugen Straub, Juſtus Strecker, Leonhard Theobald, Arnim Thu⸗ mann, Franz Toſon, Joſ. Trabold, Franz Trunk, Gg. Ullemeyer, Jakob Unruh, Wilh. Veith, Johann Vögele, Ernſt Vollmer, Martin Vowinkel, Adam Wacker, Heinrich Wagner, Phil. Waldecker, Ludwig Waldenberger, Franz Weber, Karl Joſ. Weis, Friedrich Weisbarth, Heinrich Welker, Heinrich Werner, Ludwig Weſtenfelder, Emil Weſtermann, Heinrich Wetterauer, Karl Wilhelm, J. Wohlfart, Jakob Wolf, Albert Würthwein, Auguſt Ziegler, Eugen Zimmermann, Roſa Ziſcheck, Alfred Zſchieche. 65 Kohlenhändler verſorgen Mannheim Leichte Belebung des Geſchäfts Die kalte Witterung der letzten Tage und das Nahen der Feiertage hat eine leichte Belebung des Kohlengeſchäfts in Mannheim und den Vororten mit ſich gebracht. Freilich ſind die großen Beſtellungen, ſoweit ſolche überhaupt gemacht wur⸗ den, bereits im Sommer ausgeführt worden. Das Kennzeichen des diesjährigen Geſchäfts iſt die Zer⸗ ſplitterung der Kohlenbeſtellungen in kleine und kleinſte Mengen. Neben den Beſtellungen für 1 bis 2 Zentner müſſen jetzt ſchon„Halbzentner⸗ Beſtellungen“ ausgeführt werden. Neuerdings wer⸗ den beſonders bei den fliegenden Kohlenhändlern ſogar die Briketts gebündet, um der Geldknappheit der Haushaltungen entgegenkommen zu können. Viele hundert Kohlenhändler verſorgen Baden und die Pfalz. Mannheim allein beſitzt 65 Kohlen⸗ händler, die die Stadt und die Vororte mit dem not⸗ wendigen Brennmaterial verſorgen. Die ungünſtige Wirtſchaftslage, die den einzelnen Haushaltungen größte Sparſamkeit auferlegt, wird noch durch die Konkurrenz der Auslandsware im Gebiet Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen verſchärft. 98 Prozent des geſamten Kohlenbebarfs un⸗ ſerer Gegend kommt auf dem Waſſerweg. Die Eiſenbahn befördert lediglich den hochwerti⸗ gen Anthrazit, der durch das Umladen allzu ſehr beſchäbigt werden würde. Ruhrgebiet und Aachen liefern Mannheim den Winterbedarf, in erſter Linie Union⸗Briketts und Nußkohlen. Im Zuge der Zeit liegt es, daß faſt überhaupt keine Bargeſchäfte mehr gemacht werden. Aus dieſem Grunde ſind die Kohlenhändler, die ohnedies durch das Diktat des Preiskommiſſars bis zum Ablauf des Kohlenwirtſchaftsjahres am 31. März nächſten Jahres keinen Aufſchlag nehmen dürfen, dazu Über⸗ gegangen, noch einen Sonderrabatt von 5 Pro⸗ zent für Bezahlung innerhalb zehn Tagen zu ge⸗ währen. i f Schwer iſt der Kohlenbedarf einer Stadt zu über⸗ ſehen und abzuſchätzen. Auf den Halden im Induſtriehafen ſind oft 700 0% bis 800 000 Tounen Kohle aufge⸗ ſtapelt. Je nach der Witterung ſchwankt der Bedarf ganz be⸗ deutend. Auf 100 000 Tonnen mehr oder weniger kann unmöglich disponiert werden. In unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen, die ähnliche Vie⸗ fergebiete hat, verſorgen 35 Kohlenhändler die Be⸗ völkerung mit dem unentbehrlichen Heizungsmate⸗ rial. g Ludwigshafener Wochenmarkt Der letzte Großmarkt vor Weihnachten am Mitt⸗ woch vormittag auf dem neuen Marktplatz in Lud⸗ wigshafen ſtand im Zeichen einer außerordentlich guten Beſchickung. Hauptſächlich Aepfel, Birnen, Zitronen, Apfelſinen und Nüſſe, die für den weih⸗ nachtlichen Gabentiſch und die Feiertage eine wfll⸗ kommene Ergänzung zum Backwerk bilden, waren reichlich vorhanden. Eier und Butter ſind allerdings trotz des guten Angebots im Preiſe nicht geſunken, wie überhaupt die Preiſe eine ſehr ſtabile Tendenz aufwieſen. Bet den Gärtnern herrſchten Tannen⸗ bäume und Weihnachtskränze vor. Um die Mittags⸗ zeit ſah man noch recht viele Ware bei den Händlrn, die hofften, noch vor den Feiertagen von ihren Vor⸗ räten loszukommen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des Ludwigshafener Wochenmarkts: Kartoffeln 8, Rotkraut—7, Weißkraut 45, Wirſing—7, gelbe Rüben—4, weiße Rüben—6, rote Rüben 68, Spinat 18, Schwarzwurzeln 2030, Grünkohl 78, Roſenkohl 1618, Erdkohlrabi 56, Karotten—7, Rettiche—10, Meerrettich 15—30, Blumenkohl 2080, Endivienſalat 510, Feldſalat 2025, Zwie⸗ beln—8, Sellerie 1030, Lauch—8, Peterſilie—5, Eßäpfel(1. Sorte) 2025, Eßäpfel(2. Sorte) 16—18, Kochäpfel 10—15, Birnen(1. Sorte) 1825, Birnen (2. Sorte) 12—16, Orangen 1820, Zitronen—5, Eier 714, Landbutter.20—.40 Mk. Süßrahm⸗ weißer Käſe 25—30, Nütſſe 4 Creme Mouson brauchen Sie nun nis mehr missen, denn die ſubs hat in der kleinsten sche platz. Ob in Gesell. schaft · im Resteuront · oder im Theoter, eine Minute Al- O leiasein genõgt, um durch Einreiben mit Creme Mouson dem ſeint ein reines, mattes Aussehen zu geben. 4. Seite/ Nummer 596 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Dezember 1932 zwei Bilder aus dem Jungbufchpiertel Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim 2 Fälle vor dem Mannheimer Schöffengericht gaben einen Einblick in das Leben und Treiben der Zuhälter und Dirnen im Jungbuſch. Im erſten Fall war der 33 Jahre alte, mehrfach vorbeſtrafte Tag⸗ löhner F. G. wegen Hehlerei angeklagt. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1930 kam ein am Nachmittag aus dem Arbeitshaus Kislau Entlaſſener mit einer Barſchaft von 96,50/ in eine Wirtſchaft im Jungbuſch. In gehobener Stimmung ſpielte der fremde Gaſt den Freigebigen und zahlte mehrere Runden. Als er ziemlich ſtark betrunken war, nahm ihn die Dirne Z. mit ſich. Sie benutzte die erſte Ge⸗ legenheit, um ihrem„Gaſt“ den Geldbeutel zu ſtehlen. Sie ſchloß den ſtark Betrunkenen ein, eilte auf die Straße und gab ihrem Freund F. den Geldbeutel, der daraus einen 50 Markſchein entnahm. Der Angeklagte G. ging mit in die Wohnung der., um den„Gaſt“ zu entfernen, der dort ziemlich laut geworden war. G. ſoll bei der Gelegenheit den Geldbeutel dem Betrunkenen wie⸗ der zugeſteckt haben. ., der ja kein Neuling vor Gericht iſt, erzählt den ganzen Hergang ganz anders. Er gibt zu, daß er in der Wohnung der Z. geweſen iſt, von einem Geldbeutel habe er aber nichts geſehen. Die Er⸗ zählungen der Z. ſeien auf Rache zurückzuführen. Die., die 1930 zuſammen mit ihrem Freund F. vom Schöffengericht wegen Diebſtahls ver⸗ urteilt, dann aber von der Strafkammer auf Grund der Ausſagen des„betrunkenen Gaſtes“ reigeſprochen worden war, mußte jetzt den Diebſtahl zugeben. Die geſtohlenen 50„ wurden . Zt. vor der Schöffengerichtsverhandlung wieder zurückgegeben. Wegen falſcher Ausſagen ſchwebt jetzt ein Meineidsverfahren, in das auch die Z. und F. verſtrickt ſind. Außerdem iſt mit einem Wieder⸗ aufnahmeverfahren wegen Diebſtahls zu rechnen. Man ſieht alſo, der damalige Wirts⸗ hausbeſuch hat für alle Beteiligten ungeahnte Folgen gehabt. Auch diesmal waren die Ausſagen der 3. ſehr ungenau. G. hat von der Unterſuchungshaft an ſeinen Freund F. einen Kaſſiber ſchmuggeln wollen, in dem er ihm genaue Verhaltungsmaßregeln gab. Das war bei F. eigentlich nicht nötig, da er bei ſeinen vielen Vorſtrafen den Gang der Verhandlungen ge⸗ nau kennt. G. ſchrieb u. a.„Schweige, und nur im richtigen Augenblick, wenn man alles überſieht, rede.“ G. hatte nicht gedacht, daß ihm ſeine„Anleitung“ bei der Verhandlung vorgeleſen würde. Staatsanwalt Dr. Weinreich wies auf das Verhalten des G. hin und hielt eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten für angemeſſen. Das Urteil lautete wegen Perſonenhehlerei auf 6 Monate Ge⸗ fängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Ein rückfälliger Dieb 5 Der zweite Fall ſah den 29 Jahre alten Maurer W. F. auf der Anklagebank wegen Diebſtahls im Rückfall und Zuhälterei.., der ſchon beim Prozeß gegen G. eine Rolle ſpielte, hat im Juni 1930 in einer Wirtſchaft im Jungbuſch einem Wüſchereiſenden ds wei Damaſtbettbezüge im Wert von 20 Mk. geſtohlen und ſich dann ſpäter von der Z. aus⸗ halten laſſen. ., der erſt am 27. April 1932 aus dem Arbeits⸗ haus Kislau entlaſſen worden war und bei einer Verhandlung aus dem Fenſter ſprang, erzählt in ſeiner draſtiſchen Weiſe den Hergang des Diebſtahls. Er ſei in die Wirtſchaft gekommen und wollte eine Taſche von einem Stuhl weglegen. Hierbei ſeien zwei Bettbezüge herausgefallen. Er habe die Z. au⸗ geſchaut.„Ihr Blick hat geſagt, nehme ſie, ich kann ſie brauchen“, führte er aus. Z. nahm dann die Tücher unter ihren Mantel und verſchwand damit in ihre Wohnung.„Als ſich der Beſtohlene ſpäter als Bekannter herausſtente, hoher Gerichtshof, have ich nicht den Mut gehabt, zu ſagen, daß ich die Tücher habe.“ Auf Anraten der Z. will der Angeklagte die Bettbezüge an ſeine Mutter für 10 Mk. verkauft haben. Am Schluß meinte.:„Für mich iſt es kein Dieb⸗ ſtahl, ſondern nur ein Lausbubenſtreich, ich wollte einen Freund nicht beſtehlen. Ich ſehe ſchon, wenn ich ehrlich ſein will, wird es mir nicht geglaubt.“ ., der einer der bekannteſten und auch gefähr⸗ lichſten Zuhälter im Jungbuſch iſt, gibt ſeine Be⸗ ziehungen zu der Z. zu. Dieſe, im ganzen Jungbuſch bekannt, hat ſchon oft mit dem Gericht zu tun gehabt. Von dem Wäſchediebſtahl will ſie nichts wiſſen. F. wurde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt; der Staatsanwalt hatte 1 Jahr und 4 Monate Ge⸗ fängnis beantragt.(Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Weindel.) Noch gut weggekommen Der 24 Jahre alte Kaufmann E. Sch. war bei verſchiedenen Käſefirmen als Reiſender tätig. Er fuhr ſelbſt mit dem Lieferwagen über Land und kaſſierte auch Rechnungen ein. Bei der einen Firma fehlten über 70, die ſich aus zwei Rechnungsbeträgen und 35 Pfund Emmentaler Käſe zuſammenſetzten, die verſchwunden waren. Das Geld will Sch. verloren haben, den einen Betrag habe er als Ueberſchuß betrachtet und daher für ſich be⸗ halten. Dieſer Firma ſtellte er einen Schul d⸗ ſchein über 233/ aus. Bei der zweiten Firma gibt er zu, ungefähr 30 l unterſchlagen zu haben. Seine Bezahlung und die Provytſion ſeien ſo gering geweſen, daß es ihm unmöglich war, damit durchzukommen. Um ſeine Schwindeleien beſſer ausführen zu können, fälſchte er verſchtedene Rechnungen. Sch. iſt ſchon vorbeſtraft. Wie feſtgeſtellt wurde, war die Bezah⸗ lung ſo, daß der Angeklagte damit auskommen konnte; feine Ausgaben waren aber größer als ſeine Einnahmen. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Schmitt) ſprach wegen Untreue, Un⸗ terſchlagung, Urkundenfälſchung und Betrug acht Wochen Gefängnis aus, die durch die Unter⸗ ſuchungshaft verbüßt ſind. In zwei Fällen wegen Untreue erfolgte Freiſprechung.(Verteidiger Rechts⸗ anwalt Dr. F. Oppenheimer.)—1— eee eee Veranſtaltungen in Mannheim Weihnachtsfeier in Kindergarten Der von den Damen Gertrud Galler und Aenne Niſchwitz geleitete Kindergarten Mühldorſer⸗ ſtraße 10, hatte am Sonntag morgen in die Harmonie Ilndenhof zu einem Weihnachtsſpiel Eltern und Freunde der Kinder eingeladen. Viele waren gekommen. Eine feines, zartes Weihnachtslied erklang, Präludium zum 1. Bild: „In der Himmelswerkſtatt“. Da ſaßen ſie, der Nikolaus, die Engelein, die Zwerge, mit goldenen Krönlein und roten Käppchen an einem großen Tiſch und agierten wie Himmelsheinzelmännchen, um alle die Wünſche zu befrie⸗ digen, die Weltkinder haben. Drei Steckenpferöreiter ga⸗ loppierten herein. Eine Puppe und zwei Sterne hatten den Weg ebenfalls hierher gefunden und ergötzten die illuſtren Geiſterchen des Himmels, der mit Wolken, Himmelskerzen und Blumen auf ſie niederſchaute. Zwei weitere Bilderchen gabs noch:„Ein Zwergenſpiel“ mit Kreiſeln, Hampel⸗ männern und Teddybär. Schließlich verſammelten ſie ſich alle noch einmal im„Himmelsſaal“, oͤie Ute, die Lore, Lilli, Edith, die Margot und Doris, der Gerhard, der Werner, Martin und Arno, der Klaus, der Lothar and mie ſie alle heißen. Und das Chriſtlind ſagte zu ihnen:„Ihr habt mit einem Mal den Himmel leuchtend gemacht“. Aber auch die Erde. Es war eine zauberiſche Stimmung im Kinderwun⸗ derland der Weihnacht. Man mußte den Vexranſtalterinnen für die Matinee von Herzen danken, der Regiſſeurin und Dichterin Gertrud Galler, der Künſtlerin und Malerin Aenne Niſchwitz und auch Magda Röger, die be⸗ gleitet von Kurt Merkel, ihren weichen Sopran er⸗ klingen ließ. Dieſen Dank brachte auch eine Elternmutter bewegten Herzens zum Ausdruck. Dann bewunderte man noch die Weihnachtsarbeiten des Kindergartens und des non Frl. Niſchwitz geleiteten Baſtelkurſes. Entzückende Sächelchen lagen auf dem Tiſch. Draußen im Park ſetzte ſich das Märchen fort. Der Rauhreif hatte weiße Krönlein und Leiterchen auf den Zweigen gebildet.—s. Bei der Sunli ht⸗Geſellſchaft Die Direktion der Sunlicht⸗Geſellſchaft AG. hatte auf vergangenen Samstag ihre ſämtlichen Werksangehörigen, Arbeiter und Angeſtellte, zu einer Weihnachtsfeier in ihr Kaſino eingeladen. Kaum vermochte der geräumige Speiſe⸗ ſaal die Erſchlenenen zu faſſen, als der Sunlicht⸗Chor mit ſeiner„Veſper“ von Beethoven die Feier eröffnete. Der ſtattliche gemiſchte Chor unter Leitung ſeines Dirigenten, Obermeiſter Benkert, erntete reichen Beifall. Nach einem von Frl. Weber vorgetragenen Prolog ergriff Di⸗ rektor Sterne, der Leiter des Werls, zu einer Be⸗ grüßungsanſprache das Wort. Er wies in ſinniger Weiſe auf die N deg. bin und gab ſeiner reude darüber Ausdruck, daß die Werksangehörigen in ſo beraus großer Zahl ſeiner Einladung gefolgt waren. Nach dem Lied„Weihnachtsglocken“ für Männerchor kam das luſtige Theaterſtück„Das paſſende Weihnachtsgeſchenk“ durch Werksangehörige zur Aufführung, das mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurde. Mit dem Lied„Ich denke Dein“ für gemiſchten Chor wurde der erſte Teil der Feier beſchloſſen. 5 Den zweiten Teil 1 der gemiſchle Chor mit dem Rheinlied„Des Sängers Glück am Rhein“, Das Theaterſtück„Der taube Hummel“ hielt bis zum Schluß die dankbaren Zuhörer in ſeinem Bann. Alsdann ſchoß der Sunlicht⸗Chor mit ſeinem„Ständchen“ für Männerchor den Vogel ab. Nicht endenwollender Beifall beſtätigte dem Chor mit ſeinem unermüdlichen Dirigenten, daß er es ver⸗ ſteht, ſich in die Herzen ſeiner Zuhörer zu ſingen. Als Zu⸗ abe ſang der Chor das ebenfalls beifällig aufgenommene ied„Rate mal“. Das dritte Theaterſtück„Die Weinprobe“ erzielte als Hanns Glückſtein⸗Produkt ebenfalls eine volle Wirkung. Zum Abſchluß der Feier ſang der Chor das von ſchönem Rhythmus getragene„Wanderliebd“. B. Weihnachten im Roſengarten. Nach dem Motto „Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen“ ſind auch die großen Abende wieder zuſammengeſtellt, die an den beiden Weihnachtsfetertagen im Roſengarten ſtattfinden werden. Der Clou: Lili Gyenes— hier bekannt und in beſter Erinnerung als Sologeigerin von Berenys Zigeu⸗ ner⸗Orcheſter— mit ihren 20 ungariſchen Zigeunerinnen. Sie werden ungartſche Zigeuner⸗Muſik, Rhapfodien, Wie⸗ ner Walzer und Operetten⸗Melodien ſpielen. Dazu die „ Weintraubs“, die Jazz⸗Syncopators mit ihrer Bühnen⸗ ſchau, in Mannheim immer freudig begrüßte Gäſte und als dritter im Bunde der Berliner Rundfunktenor Franz Baumann, der vor kurzem von einer erſolgreichen Amerika⸗ Tournee zurückgekommen iſt. Er wird im Rahmen des bunten Abends eine Reihe der ſchönſten Studentenlieder zum Vortrag bringen. Schauburg: Verhaftung um Mitternacht Das Thema der Zwillingsbrüder, die ſich zum Ver⸗ wechſeln ähnlich ſehen, dabei aber gegenſätzliche Charaktere ſind, iſt oft ſchon und in mancherlei Spielarten behandelt worden und bildet auch in dieſem deutſchſprachigen ameri⸗ kaniſchen Film die Grundlage der Handlung. Der böſe Bruder Arthur hat ſeinen guten Bruder Buddy um die Erbſchaft gebracht und hierbei den Fehler begangen, ein Immertreu⸗Mitglied zum Mitwiſſer zu machen. Eine Er⸗ preſſung folgt der anderen und als auch noch Buddy aus der Verſenkung auftaucht, um das Geheimnis ſeiner Ent⸗ erbung zu lüften, ſetzt das dem herzkranken Arthur ſo zu, daß er vor den Augen ſeines Bruders tot umfällt. Buddy ſpielt die Rolle des toten Arthur geiſtesgegenwärtig weiter und muß mit den Dienern, mit der ſchönen Sekretärin, mit der anſpruchsvollen Geliebten und mit allem anderen fertig werden. Es müßte kein amerikaniſcher Film ſein, wenn nicht ein glückliches Ende Buddy von ſeinen tauſend Verlegenheiten und Fährniſſen befreien würde. Fredric March ſpielt die Doppelrolle recht flott und kommt neben der hübſchen Kñay Francis und der eiskalten Kangille Juliette Compton gut zur Geltung. Stuart Erwin bringt einen unaufdringlich wirkenden Humor in das Spiel. Als zweiter Film läuft ein Stummfilm„Karibou“, der die Rothäute von einer anderen Seite zeigt, als wir ſie in der üblichen Indianerliteratur kennen lernen. Von keinen Stammeskämpfen und keinen Marterpfählen iſt hier die Rede, ſondern von den primitiven Menſchen, die am Rande der Kultur im Kampfe mit der Natur und mit den wilden Tieren liegen. Indianiſche Gebräuche, die großen Schwierigkeiten bei der Suche nach jagdbarem Wild in der bizarren Landſchaft des amerikaniſchen hohen Nordens werden geſchildert, bis alles ausklingt in den unvergeß⸗ lichen Bildern der wild daherjagenden Renntierherden. Wenn auch dieſes Epos vom Leben und Sterben der Indianer in Nordkanada für Filmzwecke hergerichtet iſt, ſo muß der Film doch als Dokument angeſehen werden. Mannheimer Sendoungen Wie nicht anders zu erwarten war, trug die Mannhei⸗ mer Sendung„Werke für zwei Klaviere“ eine beſondere künſtleriſche Note, denn Lene Weiller⸗Bruch und Haus Bruch verſtanden es, durch ein in keiner Weiſe getrübtes Zuſammenſpiel die Schönheiten der von Buſoni bearbeiteten Ouvertüre zur„Zauberflöte“ ebenſo zur Gel⸗ tung zu dringen, wie ſie das Duettino concertante und eine Sonate in Ddur von Mozart im Sinne des Meiſters interpretierten. l 5 Auch an Weihnachten Kampf um die Punkte Die ſüöddeutſchen Enoͤſpiele ſetzen ein— Abſtiegkämpfe in den Gruppen In früheren Jahren gab es an Weihnachten in Süd⸗ beutſchland nur ſelten Verbandsſpiele. Die Feiertage hat⸗ ten die Vereine für ſich und konnten ſie nach Belieben aus⸗ nutzen. Meiſtens herrſchte eine rege Reiſetätigkeit, denn die ſüddeutſchen erſtklaſſigen Mannſchaften waren ſchon von jeher dank ihres ausgezeichneten ſpieleriſchen Rufes als„Weihnachtsgegner“ ſehr begehrt. In dieſem Jahre nun wurde den Reiſeplänen verſchiedener Vereine ein Strich durch die Rechnung gemacht. Terminnot, Häufung der Repräſentatipſpiele am 1. und 8. Januar und die Tat⸗ ſache, daß der erſte Feiertag und Neujahr auf einen Sonn⸗ tag fallen, zwangen den Verband, die erſten Endſpiele und noch ausſtehenden Verbandstreffen anzuſetzen. Das mag ja für manche Mannſchaft ſehr bitter ſein, aber im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Jahre kann man den Standpunkt des Verbandes ſchon verſtehen. * Mitten im Hin und Her an grünen Tiſchen über Profeſſionalismus oder Amateurismus, über Ver⸗ bands⸗ oder Gruppenliga beginnen die Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Während ſich Verbands⸗ und Vereinsführer die Köpfe zerbrechen, welches der beſte Aus⸗ weg aus den ſogenannten„unhaltbaren Zuſtänden“ im deutſchen und vornehmlich füddeutſchen Fußball ſein könnte, nehmen die Spieler— und das ſind ja in erſter Linie die Träger unſerer Bewegung— das Heft in die Hand und beweiſen vielleicht auf dem Spielſeld, welcher Weg gegangen werden muß. Denn zwiſchen den Schluß⸗ ſpielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft und der geforder⸗ ten„Verbandsliga“ iſt nur ein ſehr geringer Unterſchted Und es gilt ja hauptſächlich zu beweiſen, daß ſportlicher und finanzieller Erfolg auf ſeiten der— Verbandsliga ſind. Darum wollen wir auch hoffen, daß die Spiele guten Sport bringen, fair und anſtändig durchgeführt werden und einen glücklicheren Abſchluß finden als ſeinerzeit in Stuttgart. Die Abteilung I, in der bekanntlich die Vereine der Gruppen Süd⸗ und Nordbayern und Rhein/ Saar gegen⸗ einander ſpielen, hat an den Feiertagen nur zwei Spiele auf dem Programm. Am erſten Feiertag treffen ſich in Nürnberg 1. Fe. Nürnberg und Phönix ud ⸗ wigshafen. Dieſes Spiel kann ſehr intereſſant wer⸗ den, denn der Club befindet ſich augenblicklich wieder in hervorragender Form und auch die Leute aus Ludwigs⸗ hafen verſtehen, einen guten Fußball zu ſpielen. Wir geben dem„Club“ die beſſeren Siegesausſichten, erwarten aber, daß Ludwigshafen ſtarken Widerſtand leiſten wird. Am zweiten Weihnachtstag empfängt der Deutſche Meiſter Bayern München den 1. FC. Kaiſerslautern. Ueber die„Bayern“ braucht man nicht viel zu ſagen— das 10:1 vom letzten Sonntag gegen Landshut beweiſt mehr als viele Worte— und über die Pfälzer kann man nicht viel ſagen, denn ſie ſind für den größten Teil der Fußball⸗ menſchheit ein unbeſchriebenes Blatt. Auf einen Sieg der Bayern zu tippen liegt nahe, man weiß jedoch nicht, wie weit die Lautringer dem Meiſter die Spitze bieten können. In ihrer Heimat haben ſie zwar eine ganz gute Geige ge⸗ ſpielt, ob die aber auch im Konzert der Großen hörbar ſein wird— that the question In der Abteilung II herrſcht ſchon etwas größerer Be⸗ trieb, da vier Spiele angeſetzt ſind. Am 25. Dezember ſteigt Mainz 05— Phönix Karlsruhe. Die Mainzer ſind Platzhexren und ſollten daher etwas beſſere Sieges⸗ chancen haben. Spieleriſch dürften ſich die beiden Mann⸗ ſchaften gleichwertig ſein. Am 26. Dezember ſteigt der erſte Großkampf in Frankfurt. Der Mainmeiſter Fuß bal l⸗ ſportverein Frankfurt hat den vorjährigen Po⸗ kalmeiſter, Stuttgarter Kickers, zum Gegner. Ob⸗ wohl die Frankfurter am letzten Sonntag im Privatſpiel gegen den VfR. Mannheim keine beſonders gute Vorſtel⸗ lung gaben, glauben wir doch nicht, daß ſie diesmal ver⸗ ſagen werden. Die Stuttgarter ſind nicht zu unterſchätzen. Ihre Spielſtärke hat durch die harten Rivalenkämpfe viel gewonnen. Wenn ſie alſo ſiegen ſollten, ſo wäre das zwar ütberraſchend, aber nicht ſenſationell. Die Frankfurter Eintracht muß nach Böckingen. Hier hat ſie gleich einen der ſchwerſten Kämpfe dieſer Runde zu beſtehen. Union Böckingen iſt— beſonders auf eigenem Gelände immer zu fürchten, wogegen ſich die Eintracht immer noch nicht in Hochform befindet. Die dauernden Umſtellungen haben in der Hauptſache das Verſtändnis der Spieler untereinander ſehr erſchwert. Das Spiel iſt daher als offen zu bezeichnen. In Karlsruhe findet Karlsruher Fußballverein— Wormatia Worms ſtatt. Auch hier iſt eine Vorausſage nicht leicht zu machen. Die Karlsruher ſcheinen eine Idee beſſer in Schuß zu ſein, wir rechnen daher— neben einem am eheſten möglichen Unent⸗ ſchieden— mit ihrem Siege. In den Gruppenſpielen ödrehl ſich alles um den Abſtieg. Lediglich das eine Spiel der Gruppe Nordbayern ASV. Nürnberg— Spygg. Erlangen hat keine Bedeutung, da hier alles ſchon entſchieden iſt. Vielleicht gelingt den abgeſtiegenen Erlangern ein weiteres Huſaren⸗ ſtückchen. In der Gruppe Südbayern ſteigt am erſten Feiertag DSB. München— Schwaben Augsburg. Beide Vereine ſind noch nicht gerettet, benötigen aber nur noch einen Punkt, um den Platz an der Sonne weiter behalten zu können. Ein Unentſchieden wäre daher die gegebene Löſung und— wahrſcheinlich wird es auch ſo kommen. Stark mit Sorgen belaſtet fahren die Münchener Teutonen zum SSV. Ulm. Nur ein Sieg könnte ſie aller Gefahr entheben, ein Unentſchieden oder eine Nieder⸗ lage dagegen böſe Folgen haben. Unter ſolchen Umſtänden muß man das Treffen als offen anſehen, wenn auch die Ulmer— falls ſie ernſthaft kämpfen— ſehr gut ſiegen könnten. In der Gruppe Baden gibt es an den Feiertagen drei Spiele, die alle von ausſchlaggebender Bedeutung ſind. Unter normalen Umſtänden müßte der FC. Mühlburg die Karlsruher Frankonen zuhauſe glatt abhän⸗ gen und auch der VfB. Karlsruhe ſollte über Spygg. Schramberg Sieger bleiben. Offener iſt dagegen der Kampf in Offenburg, wo FV Offenburg und Sc. Freiburg zuſammentreffen. Die Offenburger ſind am ſtärkſten bedroht, ſie könnten daher die Punkte am nßtigſten gebrauchen. Vielleicht erbarmt ſich der Weihnachtsmann In der Gruppe Rhein ſtehen mit den beiden Spielen Vf. Neckarau— Germania Friedrichsfeld und Spygg. Sandhofen— Mannheim 08 eben⸗ falls für den Abſtieg ſehr wichtige Spiele auf dem Pro⸗ gramm. Friedrichsfeld wird kaum gewinnen und Sand⸗ hofen ſollte mit den Lindenhöfern mindeſtens unentſchieden ſpielen, denn dann wären ſie beide gerettet. In der Gruppe Saar entſcheidet ſich das Schickfal von Eintracht Trier. Gewinnt ſie ihr Heimatſviel gegen Boruſſia Neunkirchen, dann hat ſie Völklingen überholt und iſt über den Berg. Bei einem Unentſchieden würde ein Entſcheidungsſviel mit Völklingen nötig wer⸗ den, während ein Verluſtſpiel den Abſtieg des tapferen Neulings bedeuten würde. Ein knapper Sieg der Trierer käme nicht überraſchend. Vor neuen Voxmeiſterſchaſten Für das neue Jahr ſteht eine große Zahl von Meiſter⸗ ſchaftskämpfen im deutſchen Berufs⸗Boxſport bevor. Dieſe Titelkämpfe dürften dazu angetan ſein, der ganzen Be⸗ wegung neue Impulſe zu verleihen. Beſonders ſtark bedroht iſt von den Titelhaltern der kleine Kölner Dop⸗ pelmeiſter Willi Metzner, Meiſter der Fliegen⸗ und Bantamgewichtsklaſſe. Im Fliegengewicht iſt es der Zwickauer Liſt, der nach einigen ſchönen k..⸗Erfolgen auf die Meiſterſchaft zueilt, im Bantamgewicht der Ber⸗ liner Riethdorf, der nach gleichfalls ſchönen Erfolgen auf dem beſten Wege nach oben iſt. Wenn nicht alles trügt, wird man den neuen Entſcheidungskampf im Feder⸗ gewicht zwiſchen Harry Stein ⸗ Berlin und dem Hannv⸗ veraner Hans Schiller ſchon im Anfang des neuen Jahres ſehen. Dem Titelhalter, der im April dieſes Jahres mit viel Glück zu Meiſterehren kam, ſteht eine ſehr ſchwere Aufgabe bevor. Im Leichtgewichtskampf iſt Dan Schink⸗Köln ſchon ſeit längerer Zeit berechtigter Herausforderer des Meiſters Franz Dübbers⸗ Köln. Das Treffen war bereits einmal angeſetzt, mußte aber wegen einer Verletzung des Herausforderers wieder ab⸗ geſagt werden. Die Kölner Veranſtalter werden dieſe zugkräftige Lokalnummer demnächſt wieder neu anſetzen. Weltergewichtsmeiſter Guſtavy Eder ⸗ Dortmund hat gegenwärtig offiziell noch keinen Widerſacher. Nachdem Jupp Befſelmann⸗Köln letzthin enttäuſchte, wird wohl noch einige Zeit vergehen, ehe Eder ſeinen Titel verteidigen muß. Recht lange ſchon wartet Hans Sei⸗ fried ⸗Bochum auf einen Kampf mit Mittelgewichts⸗ meiſter Seelig ⸗ Berlin, aber bisher hat ſich noch kein Veranſtalter dafür gefunden. Dagegen wird bereits am nächſten Sonntag in Hamburg der Meiſterſchaftskampf im Halbſchwergewicht vor ſich gehen. In dieſer Gewichts⸗ klaſſe wird nach dem Verzicht des in Amerika weilenden Europameiſters Adolf Heuſer zur Zeit kein„amtlicher“ Deutſcher Meiſter geführt. Der Sieger der Endausſchei⸗ dung, Adolf Witt⸗Kiel, hat hier bereits nach verhält⸗ nismäßig kurzer Karriere Gelegenheit, eine Meiſterſchaft zu erobern, wenn er ſeine Schlagkraft gegen die überlegene Schnelligkeit des Mittelgewichtsmeiſters Erich Seelig er⸗ folgreich durchſetzen kann. Im Schwergewicht endlich ſtehen die Ausſcheidungen noch weit zurück. Der Meiſter Hein Müller⸗Köln erwartet den Sieger aus den Vorprü⸗ fungen, an denen Paul Wallner Düſſeldorf, Walter Neuſel e Bochum, Horſt Hinzmann Königsberg, Vincenz Hower⸗ Köln und Willi Müller⸗Düſſeldorf beteiligt ſind. Gühring und Schönrath ſind hier bereits aus dem Wettbewerb ausgeſchieden. Unter dem Vorſitz von Rechtsonwalt Jerſch wurde in Bochum im einem kleinen Kreiſe führender Männer des weſtdeutſchen Fußballſparts über die Berufsſpielerfrage beraten. In 5 Linie wollte man Klarheit darüber ſchaſſen, oß der Profiſport aufzubauen ſei. Mon entſchied ſich für die ſcharfe Trennung und hat bereits 10 Städte herausgegriffen, in denen Mannſchaſten für die kommende weſtdeutſche Berufsſpieler⸗Lign aufgeſtellt werden ſollen. Um weitere techniſche Fragen zu regeln— es iſt z. B. die Erweiterung der Profiliga auf 12 Vereine geplant— wer⸗ den ſämtliche Verhandlungen geheim geführt und gehalten. Die weſtdeutſchen Fußballführer werden ſich vorausſichtlich gleich zu Beginn des Jahres noch einmal zufammenfinden 35 bei 8 55 17 4 lat ellen. vor der Sitzu es amtvorſtandes des Deutſchen Fußball-Bundes, ze nunmehr beſtimmt am N. Januar in Berlin ſtattfindet, noch ein außerorbentlicher Verbandstag einberufen wird, bleibt oözuwarten. Alle einen feſtumriſſenen Plan auf. von anderer Seite verbreiteten Meldungen über ein be⸗ reits ſertiggeſtelltes weſtdeutſches Profiſtatut entſprechen nicht den Tatſachen. Auſtria Wien in Mannheim Gegen SW Waldhof am 2. Weihnachtsfeiertag Der Meiſter des e SV Waldhof, trägt am 2. Weihnachtsfeiertag nachmittags gegen die bekannte Profi⸗ Mannſchaft Auſtria Wien ein Geſellſchaftsſpiel aus. Sindelar, Mittelſtürmer der Auſtria Die Direktion dieſes Clubs teilt uns heute mit, daß die Maunſchaft in Mannheim in der derzeit beſten Aufſtellung antreten werden. Billich Graf Lehner Nauſch 5 Gall Molzer Schreiber Sindelar Specht! Viertl SV Waldhof: Walz 1 Siffling Heermann Weidinger ode * Spilger Preininger Rihm Mit Ausnahme des linken Verteidigers Lehner, durch⸗ weg öſterreichiſche Internationale, von denen Gall, Nauſch und Sindelar die beſten Spieler der öſterreichiſchen Na⸗ tionalelf in England waren, und Mock als Erſatzſpieler ebenfalls in England war. In den Wiener Meiſterſchafts⸗ ſpielen, in den Spielen der erſten Serie wurden alle Spitzenclubs wie Rapid:0, Vienna:0 und Admira 221 geſchlagen. Von den bedeutenden internationalen Spielen konnte Auſtrig Wien den mehrfachen ungariſchen Meiſter Ferenevaros:1 ſchlagen. f Olga Jordan heiratet Die in Nürnberg beheimatete deutſche und Europa- Meisterin im Kunſtſpringen, Olga Jordan, wird ſich an Weihnachten mit Dr. Artur Fentſch vom Deutſchen J ee für Leibesübungen vermählen. 12105 or⸗ dan zeigte bekonntlich kurz nach der gemeinſamen Rückkehr von den Olympiſchen Spielen in Los Angeles ihre Ver⸗ lobung an. 5 Cegen Defmtäghei, Ge lebe en E * 1 * * deutſche Donnerstag, 22. dezember 1032 Aus Baden Winternothilfe in Hockenheim i. Hockenheim, 22. Dezember. Durch den anhal⸗ tenden Rauhreif der letzten Tage entſtand geſtern früh eine Beſchädigung des Hockenheimer Orts⸗ netzes, wodurch die Stadt eineinhalb Stunden in tiefſtes Dunkel gehüllt war. Dadurch war es auch unmöglich, zu den Frühgottesdienſten zu läuten.— Die Hockenheimer Notgemeinſchaft hielt eine Sitzung ab, die durch die beteiligten Verbände und Körperſchaften gut beſucht war. Den Vorſitz über⸗ nimmt wieder wie im letzten Jahre Rektor Heugel, zum Geſchäftsleiter wurde wieder Dr. Euſtachi be⸗ ſtellt. Anſtelle des ſcheidenden Hauptlehrers Strauß tritt Hauptlehrer Hoffmann in den engeren Aus⸗ ſchuß ein. Da man die letztjährige Arbeit mit den beſten Erfahrungen abſchließen konnte, wurde be⸗ ſchloſſen, die Arbeit wieder im alten Rahmen auf⸗ zunehmen. Die erforderlichen Sammlungen werden ſofort nach Neujahr aufgenommen, ſodaß die Notküche bis Mitte Januar eröffnet werden kann. Durch das Entgegenkommen verſchiedener Spender iſt es möglich, ſehr bedürftigen Familien als Weih⸗ nachtsgeſchenk 2 Zentner Briketts anzuweiſen. Von der Schauinslandbahn * Freiburg i. Br., 22. Dezember. Wie von der Direktion der Schauinslandbahn verlautet, findet am heutigen Donnerstag nachmittag in Karlsruhe eine Sitzung der Staatsaufſichtskommiſſion ſtatt, an der auch der neutrale Sachverſtändige, Prof. Wörnle⸗ Stuttgart, teilnehmen wird. In dieſer Sitzung wird die endgültige Entſcheidung über die Wiederaufnahme des Betriebs fallen. Dem Vernehmen nach ſoll be⸗ reits mit der Wiederaufnahme des Betriebs am Frei⸗ tag gerechnet werden. Unter den Anhänger geraten und getötet * Schliengen(Amt Müllheim), 22. Dezember. Ein aus Baſel kommender ſchweizeriſcher Laſtwagenzug geriet geſtern morgen in der anſteigenden Ortsſtraße in Schliengen infolge des Glatteiſes ins Rutſchen. Der Fahrer des Anhängewagens glaubte ſich in Gefahr und ſprang vom Wagen, rutſchte dabei aus, geriet unter die Räder und wurde auf der Stelle tot⸗ gefahren. Es handelt ſich um einen 30 Jahre alten Baſler namens Reny. Betrügeriſcher Stoffhändler verhaftet * Radolfzell, 21. Dezember. Von der hieſigen Kriminalpolizei wurde ein Stoffhändler verhaftet, der ſich in nicht weniger als 47 Orten Anzahlungen für beſtellte Stoffe geben ließ, dieſe Stoffe aber nie⸗ mals lieferte. Die Zahl der auf dieſe Weiſe be⸗ trogenen Perſonen dürfte ziemlich groß ſein. Dampfer im Nebel aufgelaufen * Unteruhldingen bei Ueberlingen, 22. Dezember. Am Dienstag lief der Dampfer„Greif“ in Nähe von Unteruhldingen auf eine Sandbank auf. Im Rettungsboot und mit Fiſcherbooten wur⸗ den die Paſſagiere des Dampfers an Land geſetzt Von Meersburg aus wurde ein Erſatzſchiff nach Unteruhldingen beordert, das die Paſſagiere aufnahm. Das Dampfſchiff„Greif“ konnte nicht mehr flott gemacht werden und mußte über Nacht an Ort und Stelle bleiben. Die Beſatzung des Schif⸗ fes blieb an Bord. Der Unfall des Dampfers iſt auf den dichten Nebel zurückzuführen. * 2. Weinheim, 22. Dezember. Auch dieſes Jahr forderten die Erwerbsloſen eine Weihnachtsbeihilfe von der Stadt, die aber infolge der finanziellen Lage der Gemeinde nicht gewährt werden kann.— Im be⸗ nachbarten Birkenau demonſtrierten die Arbeiter, unter ihnen Frauen und die Kinder vor dem Rat⸗ haus weil ihnen die Winterbeihilfe abgelehnt wurde. Der Bürgermeiſter verſprach ſein Möglichſtes zu tun. Es wurde eine Entſchließung an das Kreisamt abgeſandt.— Ein angeſehener Mitbürger, Landwirt Ph. Schröder, iſt im 83. Lebensjahre ge⸗ ſtorben. Er war noch einer von den wenigen Alt⸗ veteranen, die den Krieg von 1870/71 mitgemacht Haben. der N Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Frau wegen Tolſchlagsverſuch verurkeilt Verhanoͤlung vor oem Karlsruher Schwurgericht * Karlsruhe, 21. Dezember. Vor dem Schwur⸗ gericht hatte ſich die 36jährige Wirtſchafterin Marie Czellnik aus Myslowitz wegen Totſchlag⸗ verſuchs zu verantworten. Die Verhandlung entrollte eine traurige menſchliche Tragödie, deren Opfer die an Leib und Seele gebrochene Angeklagte iſt. Dieſe war Anfang Januar 1922 zu dem In⸗ haber eines Autovertriebes in Kattowitz namens Iſidor May gekommen, um ſeinen Haushalt und damit auch ſieben Kinder aus erſter und zweiter Ehe zu betreuen. Die erſte Frau hatte May durch den Tod ver⸗ loren, von der zweiten lebte er getrennt. Dies verſchweigend, trat er in Beziehungen zu der An⸗ geklagten, die im November 1922 ein Mädchen gebar. Nur unter den größten Schwierigkeiten konnte die Czelluik etwas für ihr Kind bekommen. Seit acht Jahren hat May nach ihren Angaben überhaupt nichts mehr bezahlt. Sie hielt trotz der ſchlechten Behandlung bei ihm aus, immer in der trügeriſchen Hoffnung, ſie werde dadurch etwas für das Kind herausſchlagen können und leiſtete ſogar zugunſten des in Konkurs geratenen May einen Meineid. Das Verfahren iſt im Gange, und May ſitzt unter dem Verdacht der Anſtiftung in Unterſuchungshaft. 1925 nahm die Czellnik am Bahnhof Hindenburg Gifttabletten, um freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Im September 1931 erhielt May Anſtellung in einem Bruchſaler Einheitspreisgeſchäft, und zwar durch Vermittlung ſeines Bruders in Heilbronn. Das Drängen der Kinder bewog die Angeklagte, ebenfalls nach Bruchſal zu gehen und dort den Haushalt weiterzuführen. Nach wie vor nagte an der Czellnik der fruchtloſe Kampf für das eigene Kind. Auch Ausſprachen mit Max May(Iſidor Mays Bruder), von dem ſie eine Einwirkung auf den Bruder erhoffte, haben nach der Darſtellung der Angeklagten nichts genutzt. Die unerträglich gewordenen Verhältniſſe hätten den Gedanken in ihr reifen laſſen, zum 1. Auguſt d. J. den Poſten aufzugeben und durch Erſchießen ihrem Daſein ein Ende 5 zu machen. Die Angeklagte hatte ſich bereits in Kattowitz zwei dem Iſidor May gehörige Piſtolen angeeignet. Nun kam Max May am 25. Mai nach Bruchſal, um ſich mit Fräulein Czellnik aufs neue zu beſprechen. Es gab erregte Auseinanderſetzungen im Flur der Wohnung von Iſidor May, in deren Verlauf die Angeklagte die Waffe zog und einen Schuß ab⸗ feuerte, der Max May in den linken Oberſchenkel traf. Darin erblickte die Staatsanwaltſchaft den Tatbeſtand des Totſchlagverſuchs. Die Angeklagte beſtritt die Tötungsabſicht. Sie habe in der Ver⸗ zwetflung gehandelt, und es könne nur ſo ſein, daß ſie Max May wegen der erlittenen Drangſalen einen Denkzettel geben wollte. Zu der Ver⸗ handlung, deren Vorſitz Landgerichtspräſident Dr. Rudmann führte, waren acht Zeugen und drei Sachverſtändige geladen. Das Urteil Die Wirtſchafterin Marie Czellnik erhielt ent⸗ ſprechend dem Antrag des Staatsanwalts ſechs Monate Gefängnis wegen Totſchlagsverſuchs. mn Monate Unterſuchungshaft wurden angerech⸗ net. eee. Kurſe des badischen J. Schriesheim, 21. Dezember. Der Babiſche Mol⸗ kereiverband in Karlsruhe benützt die für den Land⸗ wirt weniger arbeitsreiche Winterszeit, um überall Viehhaltungs⸗ und Wandermelkkurſe abzuhalten. Anſchließend an den Kurs in Heddes⸗ heim wurde ein ſolcher in Großſachſen abge⸗ halten, an dem 32 Intereſſenten teilnahmen. Die Leitung hatte Molkereiinſpektor Steinbauer der neben lehrreichen Vorträgen über Milchbehandlung, Milchprüfung,. Behandlung des Milchvkeh s Nachzucht und Aufzucht des Jungviehs und der Käl⸗ ber praktiſche Uebungen in der Algäuer Melkmethode abhielt. Tagsüber ſtand ein melkbares Gummienter zur Verfügung, abends wurde in den Ställen ge⸗ molken. Ueber die Fütterungsfragen ſprach der Vorſtand der Landwirtſchaftsſchule Ladenburg, Dr. Krumm. Das Gebiet der Euterkrankheiten behan⸗ delte Veterinärrat Görger, Weinheim. Es wäre zu wünſchen, daß der ſehr lehrreiche Kurs in allen Bauernorten des Bezirks ſtattfinden würde.— Die Arbeiten vom freiwilligen Arbeits⸗ dienſt in Schriesheim, Verbreiterung des Weges vom Ludwigstal zur Strahlenburg, machen gute Fortſchritte. Beim Beſuch der Kolonne, die unter Leitung von Ingenieur Lorenz fteht, kann man immer wieder feſtſtellen, wie froh und glücklich die fungen Leute ſind, wieder Arbeit zu haben. Auf halbem Wege der Arbeitsſtätte wurde von den Arbeitsdienſtwilligen ein Unterkunfts⸗ und Eßraum erſtellt, wo ein reichliches und kräftiges Eſſen geboten wird. Abends werden Vorträge durch die hieſigen Lehrer gehalten, die großem Inter⸗ eſſe begegnen. Einen prachtvollen Anblick bietet jetzt der Schriesheimer Wald Der Rauhreif hat Bäume und Sträucher mit duf⸗ tigen weißen Kriſtallen überzuckert. Da die Wald⸗ kuppen, die auf bequemen Wegen mit mäßiger Stei⸗ gung zu erreichen ſind, alle im ſtrahlenden Sonnen⸗ Molkerei⸗Verbandes glanz liegen, bildet ein Nachmittagsausflug auf die Schriesheimer Waldhöhe ein unver⸗ geßliches Erlebnis. Nur muß man das feuchtkalte Nebelmeer im Tal ſchleunigſt verlaſſen und die ſon⸗ nige Höhe aufſuchen. „ Grünſtadt, 22. Dezember. Auf ſtück am Höllenpfad hat ſich der 54 jährige Korbmacher Wendel aus Kirchheim a. E. erhängt. Er wurde ſeit Montag vermißt. * Wachenheim, 22. Dezemebr. Auf der Staats⸗ waldjagd des Kommerzienrats Kuhn, die von 16 Schützen beſucht war, wurden ſechs Keiler erlegt. :: Neuſtadt a.., 22. Dezember. In der geſtern unter dem Vorſitz von Oberkirchenrat D. Mayer abgehaltenen Mitgliederverſammlung der Pfälzi⸗ ſchen Luther⸗Stiftung wurde u. a. die Rechnungs⸗ legung für 1931 gegeben, die 3163 Mk. in Einnah⸗ men und 2721 Mk. in Ausgaben ausweiſt. Der Ueberſchuß beträgt demnach 442 Mark. Unter den Ausgaben nehmen die Beiträge für Erziehungs⸗ unterſtützung an Lehrerswitwen, Lehrer, Pfarrer und Pfarrerswitwen mit 2350 Mk. den Hauptpoſten ein. Für 1932 wurde die Verteilung von 2100 Mk. für Erziehungsbeihilfen beſtimmt und zwar an drei Pfarrers⸗ und 45 Lehrerswitwen. * Baumholder bei Saarbrücken, 21. Dezember. In einem benachbarten Dorf hatte ein Jagdpächter ein Reh angeſchoſſen, das dann aber noch fliehen konnte. Später fanden vier Bauern das Tier und beſchloſſen, es abends abzuholen. Als drei von ihnen abends erſchienen, war das Reh verſchwun⸗ den. Der vierte Bauer hatte es bereits abgeholt und zu Hauſe eingepökelt. Voller Wut brachen die drei Enttäuſchten bei dem Vierten ein und ent⸗ wendeten das eingepökelte Fleiſch. Inzwiſchen roch aber auch die Polizei den Braten und nahm ſich ſeiner und der vier ſchlauen Wilddiebe an. Dezember tauchte plötzlich in der Auf einem Grund⸗ 143. Jahrgang/ Nummer 896 Gas-Exploſion in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 22. Dezember. Geſtern abend gegen 9 Uhr ertönte im Hauſe Brückenſtraße 75 im Stadtteil Sachſenhauſen ein furchtbarer Knall, während gleichzeitig aus dem zweiten Stockwerk die Fenſterſcheiben herausflogen. Die ſofort erſchienene Feuerwehr drang in die Wohnung ein, die einen wüſten Trümmer⸗ haufen bildete und in der die Wand zwiſchen Schlafzimmer und Küche vollſtändig herausgeriſſen war. Im Badezimmer lag angekleidet in der Badewanne bewußtlos die 38jährige Char⸗ lotte Teetzmann, die noch lebend ins Kranken⸗ haus gebracht wurde. Sie hatte in der Abbſicht, ſich das Leben zu nehmen, die Bade⸗ zimmerkür abgedichtet und hierauf den Ga s hahn des Badeofens geöffnet. Da man im Hauſe den Gasgeruch bemerkte, hatte der Bewohner des darüber liegenden Stock⸗ werks mit dem brennenden Streichholz ab⸗ geleuchtet und ſo wider Willen die Exploſion verurſacht. An dem Aufkommen der Frau wird ge⸗ zweifelt. Zwei Frauen mit der Piſtole bedroht t. Freiburg, 21. Dezember. In der Nacht zum 20. Wohnung einer Lebensmittelhändlerin in der Reiterſtraße ein Mann auf, der die Händlerin und ihre erwachſene Tochter mit erhobener Schußwaffe aufforderte, ihm alles vorhandene Bargeld auszuliefern. Die zu Tode erſchrockenen Frauen händigten dem Räuber die Tageseinnahme mit 45/ ein, der dann, nach⸗ dem er noch verſchiedene Schubladen durchwühlt hatte, wieder verſchwand. Um nicht erkannt zu wer⸗ den, trug er eine Geſichtsmaske und zur Vermei⸗ dung verräteriſcher Fingerſpuren Handſchuhe. TFagesaleucles Donnerstag, 22. Dezember Nationaltheater:„Die Schneekönigin“, Märchen von MNar⸗ got Schlieper, Anfang 15.30 Uhr.— Abends: Zum letzten Male:„Angelina“, kom. Oper von Reſſini, Miete E 11, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Palaſthotel. Pavillon Kaiſer. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung) Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, 20 Uhr Konzert mit Einlagen: i Alhambra:„Helgas Fall und Aufſtieg“.— niverſum:„Das Abenteuer einer ſchönen Frau“ und Bühnenſchau.— Copitol:„Gitta entdeckt ihr Herz“.— Roxy⸗ Theater:„Theodor Körner“. Gloria⸗Palaſt:„Hölzerne Kreuze“.— Schau⸗ burg;„Verhaftung um Mitternacht“.— Scalo⸗ Theater:„Mutter“.— Palaſt⸗Theater: „Walzerparadies“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloß⸗Muſeum: Intereſſante Sonderaus⸗ ſtellungen:„Schattentheater und Puppenspiel“ und „Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗ Ludwigshafen“. Geöffnet werktags von 10—18 und 14—16 Uhr, Sonntags von 11—16 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags (mit- Ausnahme Montags] von 16—13 und 14— 16 Uhr; Sonntags von 11—13 und 14—16 Uhr; außerdem Dlenstag, Mittwoch, Donneestag n. Freitag, ſew. von 19.30— 21.90 Uhr. Sternwarte am Friedrichspark: Ausſichtsturm mit um⸗ ſoſſendem Rundblick, geöffnet von 9 bis 17 Uhr Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghans: Ge⸗ öffnet von 15—17 Uhr Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember ſthein⸗Pegel 17.. 22. Neckar⸗Pegel] 19. 20. 21. 22. Basel. 0,2110, 10 ö, 18,0, 22 0,20 ö Aheinweiler 2,10 3,00 2,25.05 2,21 Prannbeim. 205 205 205,200 Kehl... 122.11 2,19 208 2, 10 Jagſtfeld..52 0750 0,88 056d Marau 3,51 3,48 3,47 705 3,41 eilbronn„1171,14 1,151, Mannheim. 2,19 2,12 210 3,08 2,03 Plochingen 1 9,14— Caub 14415 Köln 1,42 1,34 1,31 1,26 1,20 r AAA Chefredakteur: H. A. Mel ner Berantwortlich für Polltik: Dr. Walter Reinhardt Handelsteil: Kurt Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u vorales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: 1 4 Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jafob Faube, ſämtlich in Mannheim ßerausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haag Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückvorte O 3,-11 Enge Planken LAn J 1, 5 Breitestr. Donnerstag, 22. Dezember 1932 Hoesch-Köln-Neuessen Kaplialeinzug genehmigt Die GV. der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen AG. für Bergbau und Hütten betrieb, Dort mund, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1991/32 ſowie die Herabſetzung des Stammkapitals auf 102,10 Mill. Mark durch Einziehung von 40 Mill. Mk. eigenen Stamm⸗ aktien. Gen.⸗Dir. Dr. Fritz Springorum führte zur Begründung der Kapitalherabſetzung aus, daß mit Rück⸗ ſicht auf dite geſetzlich erforderliche Abwertung des Beſtandes an eigenen Aktien auf den Tageskurs bei Aufrechterhaltung der eigenen Aktien der Abſchluß unnötig ungünſtig beein⸗ flußt worden wäre. Außerdem glaube man, daß eine Ver⸗ wertungs möglichkeit für das große Aktien⸗ paket bei der heutigen Wirtſchaftslage in abſehbarer Zeit nicht gegeben ſein werde. Die außerordentlichen Abſchreibungen ſeten notwendig geweſen, darüber hinaus ſei noch eine zuſätzliche Abwertung vorgenommen worden, um, ſoweit es ſich zurzeit überſehen laſſe, beſon⸗ dere Wertberichtigungen für die Zukunft zu verhindern. Die erſten fünf Monate des neuen Ge⸗ ſchüäftsjahres hätten bereits gezeigt, daß mit der Bilanz 1931/32 die Grundlage dafür geſchaffen ſei, daß die Auswirkungen der Wirtſchaftsbelebung auch in den künf⸗ tigen Ergebniſſen in Erſcheinung treten werden. Der Aq. wurde in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt bis auf Bankier Dr. Paul Seligmann⸗ Köln. Neu gewählt wurdee Dr. Karl Kimkmich⸗ Köln. Der bis⸗ herige AR.⸗Vorſitzende, Komm.⸗Rat Dr. Friedrich Springorum, hat aus Altersrückſichten ſein Amt niedergelegt, er wurde einſtimmig zum Ehren⸗ vorſitzenden ernannt. Zum Vorſitzenden des AR. wurde Jabrikbeſitzer Dr. Heinrich M. Jucho⸗ Dortmund gewählt. Außerdem wurde eine Verkleinerung des Vor⸗ kandes beſchloſſen; Bergwerksdirektor Erich Runge, Dir. Siebrecht und Bergwerksdirektor An dre ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden, bleiben aber in leitender Stelle der Geſellſchaft. * Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten Ach, Berlin. Die go. GW eder Deutſchen Geſellſchoft für öffenk⸗ liche Arbeiten AG, Berlin, wühlte Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, Dr. Gereke und den kommiſſariſchen Präsident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Präſident Knählin in den AR. Gleichzeitig wurde Dr. Gereke zum ſtellvertretenden Vor⸗ ſizenden des An gewählt. Der bisherige Präfident der Reichsanſtalt, Dr. Syrup, hat infolge ſeiner Ernennung zum Reichsarbeitsminiſter ſein Madnat als ſtellvertreten⸗ Jer Verſitzender des AR der Geſellſchaft niedergelegt. Die Beſchäftigungslage im Konzern der Vereinigte Stahlwerke. Seit dem 1. 10. 92 ſind bei der Vereinigte Stahlwerke Ach., Düſſeldorf, wie W7B⸗Handelsdienſt er⸗ fährt, auf Grund der Notverorönung r. 6000 Arbeiter und Angeſtellte neu eingeſtellt worden. Der Abſatz an Induſtriekohle iſt lebhafter ge⸗ worden, bei den Eiſen betrieben iſt, trotzdem die Ruſſenaufträge im weſentlichen aufgearbeitet ſind, anhal⸗ tende Nachſrage zu beſtätigen. Am Aus lan ds⸗ markt ſind infolge der weiteren Pfundentwertung und neuerlichen internationalen Preisrückgängen Geſchäfte keum abzuſchließen. Von der Arbeitsbeſchafſung erwartet man neue Beſtellungen. Schließung eines oberheſſiſchen Bergwerksbetriebes. Die den Vereinigten Stahlwerken gehörige Braunſtein⸗ grube bei Stockhauſen(Kreis Gießen) wird mit Ablauf 8. Is. endgültig ſtillgelegt, da die Erz ⸗ gebiete des Bergwerksgebietes erſchöpft ſind. Durch dieſe Betriebsſchließung wird eine Belegſchaft von ca. 80 Mann betroffen. Benno Schilde AG, Hersfeld.— Kleiner Verluſt. (Eig. Tel.) Die Benno Schilde Maſchinenbau Ac, Hers⸗ ſeld ſchließt per 31. Dezember 1931 mit einem Ver⸗ uſt von 54 151, der ſich um den Gewinnvortrag auf 45 898„ ermäßigt und ſo neu vorgetragen wird Der Rohgewinn erfuhr eine Ermäßigung auf 2,226(2,66) Mill. Mark. Unkoſten betrugen 0,940, ſoztiale Abgaben und Steuern 0,140, Handlungzß⸗ und Vertriebsunkoſtey 1,070 (i. B. züſammen 2,444), Abſchreibungen Erforderten 0,110 (0,122) Mill.„4. Ein Teil des vorgetragenen Verluſtes würde durch Heranziehung des Reſerveſond s Nr. 2 in Höhe von 0,110 Mill./ ermäßigt. Wie der Weſchäftsbericht vermerkt, iſt der Verluſt von 1931 durch die Erträgniſſe des laufenden Jahres 1932 bereits weit⸗ gehendſt getilgt. * Wieder Verluſtabſchluß der Samſon Apparateban Ac, Frankfurt a. M. Die Samſon Apparatebau A G (Meßapparate für die Kälteinduſtrie), hat in dem am 30. 4. 1932 abgelaufenen Geſchäftsſahr einen Verluſt von 99 000(43 000)/ erlitten, die Sonderreſerve von 40000% wird auſgelöſt und der Verluſtreſt von 42 000 4 vor⸗ getragen, Zum Ausgleich von Wertminderungen auf Meſ⸗ ſingvorräte wird ein Wertberichtigungskonto von 47000, geſchaffen, auf Anlagen werden 16 500(18 500)„ abgeſchrie⸗ ben, Unkoſten betragen 180 000(259 000) 4. Der Brutto⸗ Überſchuß wurde mit 540 000(220 000)/ errechnet. Aus der Bilanz(in Mill.): Anlagen uſw. 0,29(0,90), Außenſtände 0,10(0,15), dagegen Verbindlichkeiten 0,29 (0,35). Im laufenden Jahre konnte ſich der Auftragsein⸗ gaug erſt ſeit Oktober etwas beſſern. C. G. Röder Ac, Leipzig.— Anzeige gemäß 8 240 B. Einer auf den 17. Jan. einberufenen av. GV wird über die gegenwärtige Loge des Unternehmens Bericht er⸗ ſtattet und Anzeige gemäߧ 240 H G B bei 1,10 Mill. Mark Ac gemacht werden. Die Verſammlung ſoll alsdann noch über die Fortführung des Unternehmens oder eine rtl. Liguidation Beſchluß faſſen. 93 5 2 chen Handels HANpDHLS- WIRTSCHAFTS- ZET dler Neuen Mannheimer Zeitung VNG Mittag- Ausgabe Nr. 596 Nohsſoffe aui dem Welfmarki Neue Hemmungen für den Warenausfausch/ Die weiferen Aussichien Seit Mitte November ſind die Weltwarenmärkte durch die Kriegsſchuldenkriſe in eine neue Störungszone geraten. Der an ſich ſchon ſtark gedroſſelte Ware naustauſch zwiſchen Europa und Ueberſee hat durch den neu entſtan⸗ denen Druck am internationalen Deviſenmarkt und durch zahlreiche Kreditumdispoſitionen eine weitere CEin⸗ engung erfahren ſehr zum Schaden der überſeeiſchen Rohſtofferzeuger, deren Erlöſe an den Hauptwarenbörſen erneut ſinkende Richtung zeigten. Die Unternehmungsluſt iſt auf ein Mindeſtmaß zuſammengeſchrumpft. Auch der regelmäßig zu befriedigende Bedarf hält zurück. Die Märkte werden inſolgedeſſen zur Zeit ziemlich einſeitig von der Angebotsſeite beherrſcht. Das ſchließt nicht aus, daß bei grundlegenden konſtruktiven Maß⸗ nahmen, wie ſie von ber neuen amerikaniſchen Regierung hauptſächlich bezüglich einer Schuldenmilderung im nächſten Jahr erwartet werden, ſich eines Tages eine ſtärkere Er⸗ holung und Umſatzbelebung einſtellt. Die drei wichtigſten Warenmärkte, die Weizen⸗, Baum⸗ woll⸗ und Kupfermärkte hatten neue Preiseinbußen zu ver⸗ zeichnen, ſo Baumwolle e infolge der auf 12,78 Millionen Ballen erhöhten Ertragsſchätzung der amerikaniſchen Baumwollernte, ferner Kupfer, auf den Abbruch der Newyorker Kupferkonferenz und die dadurch hervorgerufene Direktionsloſigkeit des Weltkupfermarktes und Weizen auf vermehrtes argentiniſches und auſtraliſches Angebot. In Winnipeg hat die Weizennotierung mit 42,25 Cents einen neuen Rekord⸗Tiefſtand erreicht. Aber auch andere wichtige Welthandelsartikel wie Silber, Kreuzzuch⸗ ten, Rohjute, Blei, Zinn, Kautſchuk und von Lebens⸗ und Genußmitteln Speck, Reis, Tee, Rohzucker, Hafer und Mais erreichten leils weitere Tiefpreiſe, teils waren ſie einem ſtändigen Kursdruck ausgeſetzt. Trotzdem wäre es verfehlt, ſich einem uneingeſchränkten Preispeſſimismus hinzugeben. Der Bedarf iſt bei ruhigerer polttiſcher Entwicklung ſtark ſteigerungsfähig. Bei einer ganzen Anzahl von Rohſtoffen iſt der Vor⸗ ratsabbau im Gange. Die niedrigen Preiſe tragen ein Uebriges dazu bei, daß der unrentable Anbau bzw. die Pro⸗ duktion weiter eingeſchränkt wird. Die Auflockerung des internationalen Kapitalmarktes ſchreitet fort. Eine beſſere Verteilung der in einzelnen Ländern aufgeſtauten Liquiditätsreſerven kann der Kaufkraft neuen Auftrieb verleichen und wäre geeignet, die an den Waren⸗ und Effektenmärkten vorhandenen zahlreichen Unterbewer⸗ tungen allmählich auszugleichen. Der Saldo der Preis bewegungen zeigt, daß im Dezember, verglichen mit dem Vormonat, ſich Mais, Hafer, Kaffee, Rohzucker, Tee, Reis, Speck, Schmalz, Baumwollſaatböl, Baumwolle, Kreuzzuchten, Rohjute, Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Silber, Kautſchuk ſowie Terpentin niedriger im Preiſe ſtellten. Erholen konnten ſich leoͤiglich die Weizen⸗, Roggen⸗ und Flachsmärkte. Es notierten: Preisvergleich: Ware Börſe Okt. Nov Dez, Weizen Chicago 48,75 43.— 44, 75 Rohzuck er New Vork 1,07 0,98 0,74 Schmalz Chicago.25.10 3,95 Baumwolle Bradford 6,30 6,40 6,20 Jute London 22,50 22.50 22,50 Kupfer London 16,25 15,75 15,25 Zinn London 31,75 32,50 27,75 Blei London 11,81 12,25 10,94 ink London 14.87 15,31 15,06 lber New Vork 27.— 26,87 25,12 Rohöl, Peunſ. New Hork 1732 1732 17532 Kautſchuk New Hork.37 3,44 3,10 Von der Textil gruppe waren Baumwolle, gröbere Kreuzzuchten und Rohfute ſchwächer. Sonſt war die Hal⸗ tung knapp behauptet. Eine Ausnahme machten die Flachs⸗ märkte, die auf weitere Vorkäufe des mittel⸗ und weſt⸗ ö Handels für Bec 1 ſob Leningrad bis auf 39 Gölopfund gegen 30 Golödpfund im Vorfahr anziehen konnten. Ob ſich angeſichts des in dieſem Maße nicht ſtel⸗ gerungsfähigen Garnmarktes der Optimismus des Handels als richtig erweiſen wird, zumal der ſchlechtere Qualitäts⸗ ausfall eine weitere Verteuerung um etwa 10 v. H. bedingt, bleibt abzuwarten. Die ruhigere Baumwoll⸗Bewegung bil⸗ dete im Hinblick auf den größeren amerikaniſchen Ernte⸗ ertrag und die abflauende Beſchäftigung in der verarbeiten⸗ den Induſtrie der meiſten Länder keine Ueberraſchung. Gerade niedrige Winterpreiſe werden die 9 am eheſten zu einer freiwilligen Einſchränkung ihrer Anbau⸗ fläche bewegen. Nachdem die für franzöſiſche Rechnung hauptſächlich in der Märzſicht erfolgten Abgaben auf⸗ enommen waren, kam es auf Käufe des Handels und auf eckungen zu einer Erholung, von der man allerdings nicht weiß, wie lange ſie anhält.— Der Verkauf der ſehr großen Wollſchuren Auſtraliens und Neuſeelands hat inzwiſchen bemerkenswerte Fortſchritte gemacht. Auch am Cap hat be⸗ reits über die Hälfte der Schur Aufnahme gefunden. Eine Sonderſtellung behaupteten die feinen Kreuzzuchten, die ſich auch in der Preisſtellung ausdrückte. Ebenſo erfreuten ſich die„Skirtings“ einer großen Beliebtheit. Am Bradforder Kammzugmarkt fielen grobe Kreuzzuchten durch ſchwache Veranlagung auf.. In der Metallgruppe ergaben ſich unter Führung von Kupfer größere Preiseinbußen. Nach dem Abbruch der Newyorker Kupferkonferenz neigten die Preiſe in Amerika und Europa weiter zur Schwäche. Die Gegenſätze, die ſich jüngſt zwiſchen den beiden rhodeſiſchen Kupfergruppen, der Rhokana und der Roan Antilope herausgebildet haben, laſſen zwar die Hoffnung zu, daß es doch noch zu einer Ver⸗ ſtändigung mit den Amerikanern kommen könnte. Anderer⸗ ſeits kann eine Geſundung des Kupfermarktes nur durch Auch der Kölner Vergleich angenommen In der geſtrigen Verſammlung der Inhaber von Kölner Schatzanweiſungen konnte Min.⸗Dir. Bail keinen Ver⸗ mögensſtatus der Stadt vorlegen. Das Fin anzver⸗ mögen ſcheine mit 243,6 Mill./ nicht überbewertet zu ſein, den Geſamtſchul den von 469 Mill.„ ſtehe das Finanz und Werksvermögen mit 509,5 Mill. 4 gegenüber, zu dem noch das Verwaltungs ver⸗ mögen mit einem Buchwert von 311 Mill./ komme. Aus dem Ertrag der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke könne die Verzinſung für die geſamten Schulden aufgebracht wer⸗ den. Von 384 Mill.„ Schulden der Kämmereiperwaltung ſeien 143,5 Mill. 4langfriſtig, 240,5 Mill. 4 kurz⸗ und mittelfriſtig, von den letzteren ca. 160 Mill.“ fällig und nicht bezahlt. Angeſichts der Höhe der Haushaltsfehl⸗ beträge(bis 1931: ca. 34 Mill,, 1932: ca, 32 Mill.), ſei eine Konſolidierung der Schulden unmög⸗ ich. Der Gläubigervertreter empfahl, wie bereits ge⸗ meldet, eine Stundung um 2 Jahre unter der Vor⸗ ausſetzung einer 10proz. Abſchlagszahlung bis 1. 2. 33 und unter den übrigen von ihm bekanntgegebenen Bedingungen. Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer ſtimmte dem Vor⸗ ſchlag zu. Die Stadt Köln werde in der Lage ſein, am 1. Februar 1933 die notwendigen Mittel für eine 10proz. Teilrückzahlung zu beſchaffen. RA. Zander⸗Berlin forderte eine ſofortige Söſung des r und ſtellte den Antrag, die Stadt Köln ſolle den Gläubigern balömöglichſt, ſpäteſtens bis Ende 19383, ein bindendes Angebot auf Umtauſchihrer Stücke in zehnjährige kom⸗ munale Steuergutſcheine mit 6proz. Ver⸗ zinſung unterbreiten, die genau denen des Reiches nach⸗ zubilden ſeien. Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer erklärte, daß er den Antrag Zander für durchaus erwägenswert halte und mit den zuſtändigen Stellen in Berlin zur Nachprüfung dieſes Vorſchlags in Verbindung treten werde. Die Abſtimmung ergab von den insgeſamt vertre⸗ tenen 42 472 Stimmen für den Antrag Bail eine qualifizierte Mehrheit von 40186 Stimmen. Gegen den Antrag wurden 1102 Stimmen abgegeben. Magdeburger Anleihe- Schuldverschreibungen an Zahlungssiafi Die Stadt Magdeburg hatte ſ. Zt. beſchloſſen, die im Jahre 1926 und 1928 zum Kurſe von 90 v. H. aufgenommenen Anleihen, wofür Schuldverſchreibungen auf den Inhaber ausgegeben wurden, an Zahlungs att für beiſtimmte Kommunalſteuern ent⸗ — r enzunehmen. In erſter Linie war beabſichtigt, den Kurs! gebeten. dieſer Anleihen zu pflegen und das Vertrauen der Inhaber dieſer Papiere zu heben. Wie WTB⸗Handelsdienſt hierzu erfährt, ſind zwar dieſe von der Stadt Magdeburg verfolg⸗ ten Ziele erreicht worden, doch entſprechen die bisher von dieſer Maßnahme gemachten Gebrauchs möglichkeiten nicht ganz den gehegten Erwartungen. Die Aktion der Stadt bewirkte ein erhebliches Anwachſen der Guthaben der Städt. Sparkaſſe und der Stadtbank. In welchem Umfange ſich die Maßnahme kommunalpolitiſch auswirken wird, läßt ſich zurzeit genau noch nicht ſagen, da die Friſt der Entgegennahme der Papiere bis zum 31. 12. 1932 läuft. Der Etat und die Liquidität der Stadt werden nicht be⸗ einflußt, da es ſich um eine buchmäßige Verrech⸗ nung zwiſchen der Stadt und dem Anleiheinhaber han⸗ delt. Börſenmäßig wirkte ſich die Maßnahme in einer Steigerung des Kurſes von 55 v. H. auf 65 v. H. aus. Die Papiere ſtehen an der Spitze der damals Sproß. jetzt 6proz. Anleihen. Ueber den Umfang der ungefähren Höhe der bisherigen Aufrechnung laſſen ſich konkrete Angaben zurzeit nicht machen, da gegenwärtig zahlreiche Verhandlungen ſchweben und jeder Einzelfall geſondert behandelt werden muß. b Abwicklung der Goldschaizanweisungen 8 der Siadi Berlin Am 1. April 1933 werden die öprozentigen Gold ſchatz⸗ anweiſungen der Stadt Berlin von 1928 über 25 Mill. 4 zu 110 v.., alſo mit 27,5 Mill./ fällig, am 1. Okt. 1983 zu 100 v. H. die 6prozentigen Goldſchatzan⸗ weiſungen von 1929 mit 40 Mill. K. Ob auch die Stadt Berlin wie Frankfurt a. M. und Köln den Weg der Stundungs gewinnung wird gehen müſſen oder ob ſich ihr eine Möglichkeit bieten wird, durch Vereinbarung mit ihren Gläubigern durch Auflegung neuer Anleihen oder durch andere Kreditgeſchäfte zum Ziel zu gelangen, läßt ſich zur Zeit noch nicht mit Gewißheit ſagen. Die Stadt iſt aber bemüht, einen geeigneten Weg zu finden, um eine ordnungsmäßige Abwicklung dieſer großen mittelfriſtigen Anleihen zu gewährleiſten. Um die entſprechenden Verhandlungen, die naturgemäß mit der Abgabe von Angeboten verbunden ſein werden, führen zu können, hat der Oberbürgermeiſter die Stadtverord⸗ netenverſammlung um eine entſprechende Ermächtigung Stillegung der am teuerſten produzierenden Betriebe er⸗ reicht werden, eine Entwicklung, der man beſonders in Amerika ſchon aus einem gewiſſen öffentlichen Intereſſe aus⸗ weichen möchte. Wie bei den übrigen Metallen machte ſich auch bei Blei die Abneigung der verarbeitenden Induſtrie 1 die Vorräte kurz vor der Inventur noch zu er⸗ höhen. Auch die ſchwachen Silbermärkte waren von nach⸗ teiligem Einfluß auf die Bleipreiſe. An den engliſchen Kohlenmärkten war das Geſchäft in Kleinkohle und Anthrazitkohle lebhafter. Da⸗ gegen war der Bedarf nach Großkohle ungenügend. Ver⸗ ſchiedene Kohlenſorten konnten weiter im Preiſe anziehen. Auch das Exportgeſchäft, beſonders mit den ſkandinaviſchen Ländern, zeigte eine Belebung. 5 Die geringe Unternehmungsluſt hatte an den Roh⸗ gummi märkten neue Preis⸗Abbröckelungen zur Folge. In den Vereinigten Staaten macht die Anſammlung von Rohgummi leinſchließlich der ſchwimmenden Mengen 414 000 Tonnen) weitere Fortſchritte, während in anderen Ländern die Beſtände ſich eher verringern. So betragen die engliſchen Gefamtvorräte zur Zeit nur noch 94 700 To. gegen 130 000 To, vor Jahresfriſt. Die nach wie vor reich⸗ lichen Verſchiffungen aus den Produktionsländern laſſen jedoch erkennen, daß, gemeſſfen am Weltverbrauch, der Er⸗ zeugungsumfang immer noch zu hoch iſt. Diamalf AG. München Die Diamalt AG., München, erzielte im Geſchäftsjahr 1931/32 einen Rohertrag aus Waren und ſonſtigen Erträgniſſen von 4,588 Mill. 4, ſodaß ſich nach Berückſich⸗ tigung der Aufwendungen von 4,001 Mill.& und Anſchrei⸗ bungen von 0,304 Mill. 4 lunv.) zuzüglich des Gewinn⸗ vortrages von 100 769 ein Reingewinn von 378 614 Mark ergibt. Hieraus ſollen 3(7) v. H. Dividende auf die StA. und wieder 8 v. H. auf die VA. zur Vertei⸗ lung gelangen. Von der weiteren Abnahme der Kaufkraft aller Ver⸗ braucherſchichten ſeien beſonders die techniſchen Artikel für die Textil⸗ und Lederinduſtrie beeinträchtigt worden. Im laufenden Geſchäftsfſahr ſei bis jetzt in der Geſchäfts lage eine Beſſerung nicht erkennbar geworden. * Geſchäftsbericht der J. Pohlig Ach, Köln. Die Ge⸗ ſellſchaft weiſt per 30 Juni 1932 einen Betriebsüberſchuß von 24 265(576 834) aus. Abſchreibungen erforderten 182 115(370 816), ſo daß ſich, wie ſchon gemeldet, ein⸗ ſchließlich Gewinnvortrag von 88 721 l/ ein vorzutragender Verluſt von 69 129/ ergibt, während i. V. aus 204 903 Mark Reingewinn noch 5 v. H. Dividende verteilt wurden. Im Berichtsjahr nahm der Auftragseingang infolge der Wirtſchaftskriſe und der Abſperrmaßnahmen vieler Länder ſtändig ab. Es mußte daher eine Verminderung der Zahl der Arbeiter und Angeſtellten vorgenommen werden. Die Beſchüftigung war ungenügend und die Erlöſe konnten die Auſwendungen trotz aller Einſchränkungen nicht decken. Aus der Bilanz(alles in Mill. 4) Anlagen 1,44(1,77), Vor⸗ rüte 0,30(0,81), Schuloͤner 2,44(3,21), Beteiligungen 0,05 (0,10) Wechſel und Kaſſe 0,17(0,17), andererſeiks AK unv. 3,0, Reſerve 0,23(0,22), Gläubiger 1,10(2,29).(GVB am 24. Dezember.) 3 2 „ A. G. für Film⸗Fabrikation(Afiſa), Berlin ⸗Tempel⸗ hof.— 8 v. H. Dividende und Kapitalerhöhung. Die Ge⸗ tellſchaft erzielte in dem am 31. Mai 1992 abgelaufenen G. J. einen Betriebsüberſchuß von 284 071(344.065) 4. Nach Abſchreibung von 252 071(312.065)/ verbleibt einſchließlich 5 074(5 706)„ Vorjahrs⸗ Gewinnvortrag ein Rein⸗ gewinn von 37074(37 706). Zur Verteilung gelangen wieder aufgrund des mit der Ufa vereinbarten Dividenden⸗ Garantievertrags 8 v. H. Dividende. 4443/ ſollen auf neue Rechnung vortzetragen werden! Der.VB. am 22. Dezbr. wird die Beſchlußfaſſung über Er höhung des Grundkapitals unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts dex Aktianäxe um bis zu 4,0 Mill.„ gauf ins⸗ geſamt bis zu 1,4 Mill./ durch Ausgabe von Inhaber⸗ aktien mit Gewinnberechtigung ab 1. Juni 1933 vor⸗ geſchlagen. * Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahreus der Münchener Lichtſpielkunſt Ach(Emelka), München. Das Vergleichsverfahren der Münchener Lichtſpielkunſt AG wurde geſtern vom Amtsgericht München eröffnet. Charloſfenburger Wasser Dividendenerhöhung auf 5(4) VII. Die Charlottenburger Waſſer⸗ und In⸗ duſtrie werke A., Berlin erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen erhöhten Reingewinn von 3 458 965 (2 388 963)„, aus dem der GV. am 2. Januar 1933 eine Dividende von 5(4) v. H. vorgeſchlagen wird. Dem Geſchäftsgewinn von 10,21(10,09) Mill.„ ſtehen Unkoſten mit 5,01(5,77) und Abſchreibungen mit 0,65(2,22) Mill. gegenüber. Bei Beſſerung der Wirtſchaft rechnet die Geſell⸗ ſchaft mit einem ſtarken Anwachſen des Waſſerbedarfs. Die weſentlichſten Momente, die ſich aus dem Geſchäfts⸗ bericht ableſen laſſen, ſind eine weitere Steigerung des Waſſerverkaufs um 3,2 v. H. und eine Kon⸗ ſolidierung der Verpflichtungen. Dieſe iſt, wie erinnerlich, dadurch erfolgt, daß die Geſellſchaft von einem aus Schweizer und holländiſchen Geſchäftsfreunden beſtehenden Konſortium einen acht Jahre laufenden Kredit in Höhe von 4,18 Mill./ erhielt. Daneben ſind weitere Verpflichtungen in ausländiſcher Währung von 3,70 Mill. Mork ausgewieſen, die ebenfalls, wie uns erklärt wird, langſtriſtig ſind. Durch dieſe Transaktion konnten die Bankſchulden(i. V. 7,81 Mill.%) abgetragen werden. Die Geſamtverpflichtungen betragen jetzt 8,99 Mill.„ gegen 8,69 Mill. // i. V. Die Bilanz läßt ſich nicht ohne wei⸗ teres mit der des Vorjahres vergleichen, weil die neuen Bilanzierungsvorſchriften Veränderungen interner Art mit ſich gebracht haben. Die Forderungen ſind auf 5,70 (4,42) Mill.„ geſtiegen, während das Bankguthaben auf 1,53(2,39) Mill.„ zurückgegangen iſt. Zur Zeit der Ab⸗ faſſung des Geſchäftsberichts hatten ſich die flüſſigen Mittel der Geſellſchaft duf rund 3 Mill. 4 vermehrt, ſo daß die Dividendenzahlung ohne Inanſpruchnahme von Bankkre⸗ diten möglich iſt. * Entlaſſungen bei der Pfalz⸗Saarbrücker Hartiſtein⸗ Induſtrie. Die Pfalz⸗ Saarbrücker Hartſtein⸗Induſtrie hon in ihrem Theisvergſtegener Betrieb innerhalb kurzer Zeit 100 Arbeiter entlaſſen und die Belegſchaft auf co. 50 Mann vermindert. Die kleineren Betriebe am Remigiusberg liegen zum Teil ſtill, teils wird nur mit einem kleinen Teil der Belegſchaft gearbeitet. * Aus der Inſolvenz Schuhfabrik H. Stoffel Söhne in Pirmaſens. Bei der inſolvent gewordenen Schuhfabrik Heinrich Stoffel Söhne in Pirmaſens betragen die Paſſiven 108 202 4, davon ſind 92 549 4 Waren⸗ ſchulden. Die Aktiven von 32 972/ ermäßigen ſich noch um 21 752“ Vorrechtsforderungen, ſo daß in der Maſſe nur 19,5 v. H. liegen. Eine Gläubigerverſammlung wählte einen fünfgliedrigen Ausſchuß. Ein feſter Ver⸗ gleichsvorſchlag konnte bislang von der Firma noch nicht unterbreitet werden. Die Seidenweberei in Bonndorf braucht nicht ſchließen. Kürzlich wurde berichtet, daß Verhandlungen im Gange waren, um Hie beſchloſſene Stillegung doch noch rückgängig zu machen. Das iſt erfreulicherweiſe jetzt gelungen. Die zwiſchen der Firma Stehli u. Co. und Vertretern der Stadtgemeinde Bonndorf in Zürich gepflogenen Beſprechungen haben ergeben, daß die Stillegung auf 1. Januar nicht erfolgen wird. Vom Rath, Schoeller u Skene Ach. Klettendorf bei Breslau.— Keine Dividende. Nach Abſetzung der erfor⸗ derlichen Abſchreibungen(i. V. 0,36 und außerdem Kurs⸗ verluſte bei Währungskrediten 0,05 Mill. /) und Deckung des Verluſtvortrags von 130 235/ ergibt ſich für 1931.82 ein Gewinn von ungefähr 17 000, der vorgetragen wird. Eine Dividendenzahlung findet nicht ſtatt(i. V. 141718, i der zur Verminderung des Verluſtvortrags iente. i * Heidelberger Aktieubrauerei.— 4 v. H. Dividende? Die Heidelberger Aktienbrauerei, die im Vorfahre trotz Möglichkeit zur Dividendenausſchüttung davon abgeſehen hatte, dürfte, wie wir hören, diesmal eine Dividende von 4 v. H. verſchlagen. * Park⸗ und Bürgerbräu Ac, Zweibrücken.— Aktien⸗ einziehung. Die o. GV am 16. Jan. 1033 ſoll u. a, neben der Abſchlußgenehmigung für 1951/2 auch über Kapt⸗ talherabfſetzung i. e. F. durch Einziehung von 1,5 Mill. eigener Aktien, die bisher von den 3 Mill. geführt wurden, beſchließen. Dieſe Aktien waren in der Bilauz auf der Paſſivſeite bisher vom Ac abgeſetzt, ſo 395 ſich biloanzmäßig an dem Kapitalausweis nichts ändert. * Automatenbau Gmbh in Lahr. Das Stammkapital der Geſellſchaft wurde durch Einziehung der der Geſell⸗ ſchaft gehörigen Stammanteile auf 40 000/ herabgeſetzt. Vom deufschen Weinmarkif Teilweise Preiserhöhungen bis zu 30 II. In Baden hat das Verkaufsgeſchäft in der Mark⸗ grafſchaft wieder eingeſetzt, wobei für 1939er ohne Trub in Auggen bis 66, in Müllheim für Sylvaner bis 110 1, in Zunzingen bis 62/ je 100 Liter bezaͤhlt wurden. Am Kaiſerſtuhl erfolgten Umſätze in Biſchoffingen zu 5557„ für Weiß⸗ und bis zu 60„ für Rotwein. An der badiſchen Bergſtraße erlöſte die Winzervereinigung Weinheim für Weinheimer, Lützel⸗ ſachſener und Leutershauſener 60—146 4 Bergſtraßen⸗Weine von Auerbach, Bensheim und Seeheim des Jahrganges 1931 wurden mit 410620 4 je Halbſtück (600 Liter) verkauft. Für fränkiſche Weine entwickelte ſich ziemlich lebhaftes Geſchüft. Man bezeichnet den 1989er, von dem nahezu die Hälfte ſchon verkauft iſt, als guten reifen Jahrgang. Bezahlt wurden für 1982er 55—85 4, für 1931er Konſumweine 58—90& je 100 Liter. Württem⸗ bergiſche Weine aus neuer Ernte, deren Qualität bei Spätleſen beſſer als die des Jahrganges 1931 iſt, wurden freihändig zu 210300„ je Eimer(300 Liter) gehandelt. Auch für alte Weine iſt ein Anziehen der Preiſe feſt⸗ zuſtellen. Für die Pfalz ſteht jetzt feſt, daß das Qualitätsgebiet der Mittelhaardt nur 58 v. H. der Voxjahrsernte eingebracht hat, wobei Deidesheim mit 5,5 Hektoliter je Hektar den niedrigſten Ertrag hatte; ertragsmäßig erheb⸗ lich beſſer hat die Oberhaarddt abgeſchnitten, etwas beſſer auch die Unterhaardt. Kennzeichnend für die Stimmung bei den Produzenten iſt, daß bei einer Wein⸗ verſteigerung in Gönnheim die Hälfte des aus 20 Num⸗ mern beſtehenden Ausgebotes zurückgezogen wurde, ob⸗ wohl in der Verſteigerung für die 1000 Liter 1931er Weiß⸗ wein 550—650, für 1932er Rotwein 440470% geboten worden waren. An der Oberhaardt erlöſte man bei frei⸗ händigen Verkäufen für 1932er 450500 /, an der Mit⸗ telhaardt 550700„ und für neuen Rotwein 420—500 4. In Rheinheſſen hat eine Anzahl von Verſtei⸗ gerungen ſtattgefunden, bei denen für 1930er Nierſteiner durchſchnittlich 665, für 1931er 630 4, für igsger Nacken⸗ heimer 840, 1931er 400875/ je Halbſtück(600 Liter) be⸗ zahlt wurden. Für 1930er Gau⸗Biſchofsheimer Weine der Weingutsverwaltung Oberſt Schultz wurden 390—420, für 1981er 390460„ je Halbſtück bezahlt. Einzelne Ver⸗ ſteigerungen erbrachten gegenüber den Preiſen bei den Frühjahrsverkäufen Steigerungen bis zu 50 v. H. Im Rheingau haben die Preiſe gleichfalls an⸗ gezogen und bei den Verſteigerungen wurde flott geboten, z. B. bei einem Angebot von 14 Nummern des Weingutes Kommerzienrat Krayer Erben in Johannisberg für 1930er durchſchnittlich 540 gegen 340 im Mai.— Am Mittel⸗ rhein vollzogen ſich Umſätze in 193ter Weinen zu 600 bis 700„ je 1000 Eiter. An der Nahe wurden für Weine aus den drei letzten Jahrgängen 625925„ je Fuder(1200 Eiter) bezahlt.— An der Moſel, Saar und Ruwer lag das Geſchäft verhältnismäßig ruhig bei feſter Tendenz. Zu einer in Trier abgehaltenen Verſteigerung hatten ſich Intereſſenten aus ganz Deutſchland eingefunden. Freihändige Ver⸗ käufe erfolgten in 1981er Gewächſen bis zu 1400% und aufwärts, in 1932er Weinen zu 600800„ je Fuder (960 Liter). Die Ober mofſel erlöſte für 1932er Natur⸗ weine 600, desgl. verb. 550580, die Saar 800 bis heſſiſche Karlsruher Produkienbörse * Karlsruhe, 21. Dezör. Die ſchwache Haltung blies vorherrſchend Im übrigen machte ſich Feiertogsſtimmung bemerobar. Bei ruhiger Tendenz notierten in/ für die 100 Kilo: Inlandsweizen 20,7521, Inlandsroggen 17,25 Sommergerſte 18,25 19,75; Futter⸗ und Sortiergerſte 16 bis 17,75, Inlandshafer 18,75—14; Weizenmehl 0(mit Austauſchweizen) Dezbr.⸗Jebr. 28,50 bis 28,75; dto. Spez. 0(Inloandsmahlung) Dezbr.⸗Febr. 28— 28,25; Roggenmehl ca. 65proz. 22 7528,50; Weizenboll⸗ mehl(Futtermehl) 9,75; Weizenkleie fein 730, öio, grob alz⸗ 8,50: Biertreber 10,75—11; Trockenſchnitzel 7,758; keime 10,50—11,50; Erdnußkuchen 11,2512; Polmkuchen 8,5075; Soyaſchrot 10,40—10,50; Leinkuchenmehl 11,50 bis 17 85 ee 9— Rauhfuttermit⸗ el: Wieſenheu 4,75—5; Luzerne—5,25; Weizen⸗Roggen⸗ ſtrah, drahtgepreßt 3,754.. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 21. Dezhÿr. Bei der heutigen Auktion wurden folgende Preiſe notſert: Rot⸗ krout—3; Weißkrout 80—100; Dänenkohl 1,5; Wirſing 23, Krauskohl 3,5—4; Spinat 11,5—18; Schwarzwurzeln 11-14; Zwiebeln 4,5; Feldſalat 60—68; Karotten 175—2; Rotrüben—2,25; Kartoffeln 2; Blumenkohl 2,5—6; En⸗ divienſalot 3,5—8; Suppengrünes, Bündel 1,52. * Jungſchweinemarkt Groß⸗Gerau vom 21. Dezbr. Auf dem Jungſchweinemarkt waren 400 Tiere aufgetrieben, die pro Stück mit—13/ notierten. * Vom Haufmarkt(12.—18. Dezember 1932). Der Ver⸗ bond Deutſcher Hanfinduſtrieller Gmbch berichtet: Ita⸗ lien: Infolge des Herennahens der Feiertage ließ die Nachfrage ſeitens der einheimiſchen und ausländiſchen Spinnereien etwas nach. Trotzdem büßten die Preiſe bei weitgehender Zurückhaltung der Verkäufer von ihrer Fe⸗ ſtigkeit nichts ein. Jugoſlawien: Infolge der ſtar⸗ ken Knappheit an greifbaren Beſtänden kann von einem regulären Warenumſchlag kaum noch die Rede ſein Frankfurter Abendbörſe zurückhaltend Unter dem Eindruck der ſchwächeren Newyorker Eröff⸗ nungskurſe, hat ſich die Zurückhaltung. der Abenz⸗ börſe noch verſtärkt. Die Grundtendenz war, da An⸗ regungen nicht vorlagen und Orders bei den Banken nicht eingetroffen waren, gegen den etwas erhöhten Schluß der Miktagsbörſe eher leichter. Die Kurs veränderungen waren fedoch im Vergleich zum Berliner Schluß nur ſehr gering. Farben, A Ech. und Bekula bröckelten bis 4 v. H. ab, während Gelſenkirchen, Gelfürel und Metallgeſellſchaft ſich im gleichen Ausmaße befeſtigen konnten. Im Ver⸗ laufe herrſchte zwar anhaltend große Geſchäftsſtille, doch nannte man die Kurſe vereinzelt wieder etwas höher. Am Rentenmarkt war das Geſchäft gleichfalls ſehr ge⸗ ring, und die Kurſe veränderten ſich nur wenig. Intereſſe beſtand für einige türkiſche Anleihen. U. a. notierten: Neubeſitz 6,45 bezahlt, Altbeſitz 58,25 bezahlt und Geld, Ber. liner Handelsgeſellſchaft 89,25, Reichsbank 134,75, Farben 5298, Nachbörſe 92,75, Junghans 17 und Lahmeyer 114. * Frankfurter Börſe. Bei der geſtern vorgenommenen Ergänzungswahl zum Ausſchuß der Börſenvertre⸗ ter wurde Herr Rudolf Ma yer wiedergewählt. Frachienmarki Duisburg-Ruhrorf/ 21. Dez. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ür den Oberrhein ziemlich lebhaft, ſo daß entſprechend Die Frachten berg⸗ wie talwärts erfuhren heute ei g ne Er⸗ höhung, und zwar bezahlte man ab hier 1055 N .% je Tonne, ab Kanal 1,20. Die Frachten nach Rotterdam kamen von 70 auf 80 Pfg. f ö 0 zu ſtehen.„ R größere beladene Kähne 2 Stammkopital als dividendenlofe VBorratsuktiet Platamais 18,5075 Kohnraum für Oberrheinſtationen abgegeben werden konnle. 5 I —— 1 ee * 1 — 82 1 7 0 5 moderne Qualitäts- u. Stilmübel Jalnlliche Zimmer-, Küchen- und Ein zumöhel Pfand, Aadio, brammopnone, Nähmaschinan ele. 4. 20 Auktion-Zimmermann Tel. 33406 Donnerstag, 22. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 596 Kurze Sieuernachrichfen für eilige Leser Anforderungen an die Inventur Welche Anforderungen an eine Inventur zu ſtellen ſind, iſt geſetzlich nicht beſtimmt. Eine Zuſammenſtellung im weſentlichen gleichartiger Waren, nicht jedoch eine rein ſummariſche Darſtellung iſt zuläſſig. Art und Menge der Ware müſſen ſo genau bezeichnet ſein, daß wenigſtens ein Fachmann den Wiederbeſchaffungspreis der Waren am Bilanzſtichtage nachträglich annähernd ermitteln kann. Grundſätzlich muß die Inventur am Schluß oder gleich 25 Beendigung des Geſchäftsjahres vorgenommen wer⸗ en. Der Antrag auf die neue Ausfuhrvergütung Eine neue Umſatzſteuervergütung für Lieferungen in das Ausland in Höhe von ½ v. H. des Verkaufspreiſes wird ſowohl dem ausführenden Herſteller bzw. Be⸗ oder Verarbeiter einer Ware wie dem Händler— neben der bereits bisher gewährten„Ausfuhrhändlervergütung“— ſeit dem 1. Dezember 1932 gewährt. Der Antrag kann innerhalb von 6 Monaten nach Schluß eines Kalender⸗ vierteljahres oder nach Wahl des Steuerpflichtigen nach einem kürzeren Zeitraum von mindeſtens 1 Monat für die in dem abgelaufenen Zeitabſchnitt vereinnahmten bzw., wenn der Steuerpflichtige die Vergütung nach ausgeführ⸗ ten Lieferungen berechnen will, vereinbarten Kaufpreiſe geſtellt werden. Einmalige Einnahmen bei der Arbeitsloſenhilfe Einmalige Einnahmen, wie Weihna cht s ⸗ un d Abſchlußgratifikationen, können von den Kran⸗ kenkaſſen bei den kranken⸗ bzw. arbeitloſenverſicherten Ar⸗ beitnehmern für die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe als ab⸗ gahefrei behandelt werden, wenn ſie auch bei der Errech⸗ nung der Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſenverſiche⸗ kung nicht zum verſicherungspflichtigen Entgelt gerechnet werden.(Beſcheid des Reichsarbeitsminiſters vom 10. 11. 1932). Für Gratifikationen uſw. kommt hiernach Abgabe⸗ freiheit insbeſondere in Betracht, wenn ſie nicht„gewohn⸗ heitsmäßig“ gezahlt werden. Erhöhung der ſtenerfreien Lohnbeträge Nach Erhalt der Lohnſteuerkarte für 1933 können die Ar⸗ Beitnehmer unter Vorlegung der Steuerkarte bei dem nach ihrem Wohnſitz zuſtändigen Finanzamt Erhöhung der Feuerfreien Lohnbeträge beantragen. Der ſteuerfreie Lohn⸗ Betrag im engeren Sinne von 60„ monatlich kann erhöht werden, wenn 1933 vorausſichtlich außergewöhnliche Auf⸗ wenödungen erforderlich werden, die zie ſteuerlſche Lei⸗ ftungsfähigkeit weſentlich beeinträchtigen(3. B. ungewöhn⸗ Wiederverkäufer ſind, mit Genehmigung des Landesfinanz⸗ Pauſchbeträge für Werbungskoſten(3. B. Ausgaben für Fahrten zur Arbeitsſtelle) und Spnderleiſtungen(z. B. Verſtcherungsbeiträge, Kirchenſteuern, Beruſsverbandsbei⸗ träge! können erhöht werden, wenn die Ausgaben für dieſe Zwecke zuſammen 40„ monatlich überſteigen. Stenergutſcheine bei Saiſon⸗ und Kampagnebetrieben Bei der Berechnung der Mehrbeſchäftigung von Arbeit⸗ nehmern in Saiſon⸗ und Kampagnebetrieben(z. B. in der Landwirtſchaft) für die Erlangung von Steuergutſcheinen als Lohnprämien wird die in einem Kalenderpierteljahr nach dem 30. 9. 1932 beſchäftigte Zahl der Arbeitnehmer mit 90 v H. Her in dem gleichen Kalenderviertelfahr des Vorjahres beſchäftigten Arbeitnehmer verglichen. Steuer⸗ gutſcheine können hier auch in Frage kommen, wenn tat⸗ ſächlich nicht mehr Arbeitnehmer als im Vorjahre beſchäf⸗ tigt werden. Ein Saiſonbetrieb erhält z. B. einen Steuer⸗ gutſchein, wenn er ſowohl im vorjährigen wie in dem jetzigen Kalendervierteljahr 10 Arbeitnehmer beſchäftigt (RF M.— Erlaß v. 10. 11. 1992). a Abſchreibungen auf abbruchreife Häuſer Abſchreibungen(Abnutzungsabſetzungen) auf Häuſer, die nicht zu einem gewerblichen Betriebsvermögen gehören ſind grundſätzlich auch dann zuläſſig, wenn das Haus be⸗ reits techniſch und wirtſchaftlich voll ausgenutzt und ab⸗ bruchreif iſt. Für die Bemeſſung der Abſchreibungsquote iſt der Zeitraum der vorausſichtlichen Verwendung des Hauſes zu Miet⸗ oder Eigenwohnzwecken maßgebend(Rfüyü. vom 19. 7. 1932 VI A 270/½2 Reichsſteuerbl. S. 1022). Bei einer Reſtnutzungsdauer von 10 Jahren können z. B. 10 v. H. von dem derzeitigen Wert des Hauſes abgeſetzt werden. Abzugsfähigkeit von Kindervergütungen Den im eigenen Gewerbebetrieb beſchäftigten Kindern können vom Einkommen abzugsfähige Vergütungen nur in Höhe eines Betrages gewährt werden, der bei Uebertragung der betreffenden Tätigkeit auf einen fremden Arbeitnehmer von einem verſtändigen und ſeine Geſchäftsintereſſen in vernünftiger Weiſe wahrnehmenden Kaufmann hätte auf⸗ gewendet werden müſſen(RF. v. 20. 1. 1933 VI A 2212/81 Reichsſteuerbl. S. 1020). g f Auskunft über Kunden Das Finanzamt kann Auskunft über Sieferungen an beſtimmte Abnehmer fordern. Es kann auch Schriftſtücke und Geſchäftsbücher zur Feſtſtellung der Abnehmer, die amts einſehen. Auch gelegentliche Wahrnehmungen über die Verhältniſſe der Abnehmer bei Buchpräfungen ſind zu⸗ läſſig. Dagegen dürfen nicht ſyſtematiſch Auszüge aus ben Büchern eines geprüften Betriebes über die Lieferungen * lich hehe Ausgaben für urittelloſer Angehöriger die Kinder, für den oder dergl.) Die ſteuerfreien Unterhalt Dexiſlehe und private Gelegen- hoitsenzelgen je Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Offene Nähe Mannheims Lefterſin] bei fixem Gehalt geſuch. Nur küchtige, repräſent. Leute wollen ſich melden. Stellen Für bürgerliche Gaſtwirtſchaft in der 8481 Kaution erſorderl. Angeb. unt. M 2 73 an die Geſchſt. Jüngere flüchtiges Servierfrl. Stenghypistin eptl. Anfängerin, zur Aushilfe nachmittags geſucht. Angebote mit Ang. üb. bish. Tätig⸗ keit, Alter, Lohnford. uſw. unter 2 G 164 an die Geſchäftsſtelle. Aelt., ehrl., ſauber., in Küche und Haus perfektes 8463 Aleinmädchen mit gut. Zeugniſſen, 3. 1. Jan. geſucht. Angeb. unt. M W 70 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. Saul. jüng. Putzfrau für Büro geſucht. 8496 Planken, P 4, 16 albtausnaddhen per ſofort geſucht. Vorzuſtellen nur mit allerbeſten Zeugniſſen nachmittags zwiſchen 6 und 7 Uhr bei W. 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Mod., aut Verzinſung erſtatteter Vorauszahlungen Zuviel gezahlte Einkommen⸗ und Vermögensſteuervor⸗ auszahlungen werden bei ihrer Erſtattung nicht verzinſt und auch für etwa früher darauf entrichtete Stundungs⸗ oder Verzugszinſen nicht erſtattet. Lediglich wenn Vor⸗ auszahlungen von vornherein auf Grund einer irrtüm⸗ lichen Beurteilung der Sachlage entrichtet, z. B. ſteuerfreie Zwiſchenhandelsumſätze bei der Umſatzſteuer verſehntlich verſteuert worden find, kann ihre Verzinſung mit 5 v. H. vom Zeitpunkt der Entrichtung an verlangt werden.(Re. Bd. 22 S. 252). Verluſtabzug und Betriebsveräußerung Auch Gewerbetreibende, die ihren Betrieb veräußert haben, können die nach dem Einkommenſteuergeſetz abzugs⸗ fähigen Jahresverluſte aus den beiden vorhergehenden Jahren vom Geſamteinkommen abſetzen, wenn ſie nicht mehr Gewerbetreibende, alſo in dem ſpäteren Geſamt⸗ einkommen keine Einkünfte aus Gewerbebetrieb enthalten ſind.(Rỹ. vom 28. 6. 1932 VI A 538/32 Kartei). Bürgerſtener 1933 für Hauskinder Für Hauskinder kann Bürgerſtenerpflicht für 1933 be⸗ ſtehen, weun ſie vor dem 11. Oktober 1914 geboren ſind und Arbeitseinkommen beziehen. Ohne Rückſicht darauf, ob für die Tätigkeit von Hauskindern oder ſonſtigen Perſonen, die im Haushalt oder Betrieb eines anderen eine Arbeits⸗ kraft erſetzen, eine Vergütung vereinbart iſt oder nicht, wird der halbe— früher der ganze— Wert der dem Kinde gewährten freien Station, Kleidung und ſonſtigen Vor⸗ teile(z. B. Taſchengeld) zu den Einkünften gerechnet. Der volle Wert der freien Station beträgt nach den amtlichen Sätzen für weibliche Hausangeſtellte, Lehrlinge, Lehrmäd⸗ chen und ſonſtige gering bezahlte Arbeitskräfte 25 /, für männliche Hausangeſtellte, Knechte, männliche und weib⸗ liche Gewerbegehilfen und angeſtelltenverſicherungspflichtige Perſonen 40% monatlich. Die ſteuerfreie Grenze, ber deren Nichtüberſchreitung Bürgerſteuerfreiheit beſteht, rich⸗ tet ſich nach der Höhe des örtlichen Richtſatzes für Wohl⸗ fahrtsunterſtützungen; die Freigrenze iſt auf der Lohn⸗ ſteuerkarte 1933 angegeben. g Tabakmonopol in Griechenland 7 Die griechiſche Regierung prüft die Einführung eines Tabakmonopols nach ſchwediſchem Vor ⸗ bilde. Das Monopol ſoll unter Mitwirkung der Tabak⸗ induſtriellen eingerichtet werden, die am Gewinn in der Höhe ihrer in der Tabakinduſtrie untergebrachten Kapitalien heteiligt ſein ſollen. Es wird mit einer Einnahme von jährlich 800 bis 400 Millionen Drachmen aus dieſem Mo⸗ Vergleichsverfiahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnetes Vergleichsverfahren: Ehriſtlan Hohl⸗ weg in Mannheim, D 6, 3.(Vertrauensperſen: Heinrich Jab in Mannheim.) Aufgehobenes VB(nach Beſtätigung des Bergleichs): Firma Gebr. Apfel, Zigarreufabri⸗ len in Mannheim und deren Inhaber Liebmann und Si⸗ mon Apfel in Mannheim, L 8, 15. Eröffnete Konkursverfahren: Firma„Ak re ma“ Auguſt Kremer, Automobilgeſellſchalt mbh in Mann⸗ heim, M 7, 10.(Konkursverwalter: RA Dr. Kurt Jonder in Mannheim) Firma Carl Landes u. Söhne Nachf., offene Handelsgeſellſchaft in Mannheim, Bellen⸗ ſtraße 2(Geſellſchafter: Willy Landes, Fritz Landes und Karl Landes jr. in Mannheim, Meerfeldſtraße 4a).(KV: RA Otto Hardung in Mannheim.) Eingeſtelltes KB man⸗ gels Maſſe: Andreas Gutfjahr in Mannheim, 8 6, Nr. 33.— Abgelehntes K mangels Maſſe: Firma Süd⸗ deutſche Mineralölgeſellſchaft mbß in Liqu., Maunheim⸗Neckorgu, Rhenaniaſtr. 46. Berichtigung: In der vorigen Preſſenotiz wurde unter Exöffnete Vergleichs verfahren als Inhaber der Firmo Gebr. Apfel veröffentlicht: Ludwig Apfel; es muß dert jedoch, wie uns das Amtsgericht Mannheim mit⸗ teilt, richtig heißen: Liebmann Apfel. Deuischlands Stromverbrauch Die fee da eier Stromerzeugung zeigte im Oktober, nach einer Feſtſtellung des Stat. Reichs⸗ omts, den üblichen ſaiſonmäßigen Anſtieg. Es wurde zum erſtenmal im Jahre 1932 wieder der gleiche Stand wie im entſprechenden Vorfahrsmonat erreicht. Dieſe verhältnis⸗ mäßige Steigerung ſetzt ſich ſeit Jult ununterbrochen fort. Gleichwohl lag die Erzeugung noch um 22 v. H. unter dem entſprechenden Monatsſtand 1929. In den erſten drei Quar⸗ talen 1932 belief ſich die Stromabgabe der erfaßten Werke zu gewerblichen Zwecken auf 3,5 Mro. kWh gegen 4,1 Mrö. kWh in der entſprechenden Zeit 1931. Brandschadensfafisfik Die bei der„Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland“ im Monat Nov. im Deutſchen Reich angefallenen Schäden belaufen ſich auf 6 009 303. Der für Jie beiden letzten Monate zu beobach⸗ tende Rückgang entſpricht der ſinkenden Tendenz der Schadenkurve, die ſich regelmäßig im letzten Jahres viertel feſtſtellen läßt. Die Schäden des laufenden Jahres betragen bei der Arbeitsgemeinſchaſt bisher insgeſamt 78 764 829 4, liegen alſo unter dem vor jährigen Ergebnis, wobei aber beſonders darauf hinzuweiſen iſt. daß auch die Prämieneinnahmen des laufenden Jahres in der Feuerverſicherung in einem bisher nicht bekannten Ausmaß zurückgegangen und die allgemeinen Unkoſten der laufenden Bearbeitung des Geſchäfts prozentual ganz er⸗ heblich geſtiegen ſind. * Rußland kauft in ue Stahl. Nach einer Meldung aus den Vereinigten Staaten verhandelt die Amte rg mit dem Bethlehem⸗Steel⸗Truſt über die Lie⸗ nopol gerechnet. Ebenſo denkt man an ein Spiritus⸗ 8404 Sammer„ 143. weiß email. Gasherd erh., verk. N 4, 30, pt Birke, imit. N. 2 5 2 2 2 0 pt. 1 ex mit Wärme⸗ u. Back⸗ ee een, beide Oefen se Vogelkälige f Weich⸗ u. Körner⸗ reſſer, bill. zu verkf. „ welß. Ni ö 5 1 o 288. Bogen, den Nusw. 8 8b. Tannen. ee eee ee e 8,. ane en. J. 25455 sehbne Hbf dati en later n 98. T e werfünf Ange 191 Küchenschränke M. 8, 15, 28 8e. 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