ö Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfelbdſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, c. Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. das für dieſe Zwecke zur Verfügung Das Sofortprogramm aber, tionen ſchon früher ausgeübt hat. daß gleich auf den erſten Anhieb hunderte von An⸗ gegen die Privatwirtſchaft richtet, 81 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 E 2 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Dezember 1032 143. Jahrgang— Nr. 597 Der Arbeitsbeſchaßungsplan der Reichsregierung Reichskommiſſar Dr. Das Sofortprogramm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Dezember Der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung Dr. Gereke, der morgen abend in einer Rundfunk⸗ rede über ſeine Pläne ausführlich berichten will, gab bereits heute vor der Preſſe einige nähere Ausführungen. Darnach iſt nicht beabſichtigt, etwa eine große Behörde aufzuziehen. Es ſoll vielmehr verſucht werden, die Aufgaben, die dem Kommiſſa⸗ riat geſtellt ſind, mit einem verhältnismäßig kleinen Stab zu bewältigen. Wie der Reichskanzler in ſei⸗ nen programmatiſchen Darlegungen hervorgehoben hat, wird es die Aufgabe Dr. Gerekes ſein,„allen Möglichkeiten der Arbeitsbeſchaffung nachzuſpüren“. Es läßt ſich heute allerdings noch nichts beſtimmtes darüber ſagen, wie groß das Volumen ſein wird, ſtehen kann. ſoviel ſteht ſchon feſt, wird ſich im Rahmen jener vom Reichsbankpräſiden⸗ ten Luther in ſeiner Münchener Rede gekennzeich⸗ neten Kreditausweitung von rund 2,7 Milliarden halten. Das bedeutet allerdings nicht, daß für das Sofortprogramm dieſe Summe mit einem Schlage eingeſetzt wird.. Für die erſten Maßnahmen der Arbeits⸗ beſchaffung wird man eine Summe von etwa a 500 Millionen auswerfen. Die Einzelheiten der Finanzierung ſind noch nicht definitiv beſtimmt. Die Verhandlungen werden heute und morgen noch fortgeſetzt. Weiterhin hat man die Hoffnung, daß die Verhandlungen ſo be⸗ ſchleunigt werden, daß noch vor Weihnachten die endgültige Entſcheidung fallen wird. Bei den Ar⸗ beiten ſelbſt wird man nach dem Grundſatz der De⸗ zentraliſation verfahren. Es iſt, wie bereits ange⸗ deutet, vorgeſehen, daß Kredite unter beſonders günſtigen Bedingungen an die Träger der öffent⸗ lichen Arbeiten— Gemeinden, Zweckverbände, öffentlichrechtliche Körperſchaften uſw.— vergeben werden. Die Kredite werden vergeben von den 0 Geſellſchaften für öffentliche Arbeiten und er Rentenbankkreditanſtalt, die ja ähnliche Funk⸗ Man rechnet, trägen geſtellt werden. Man will aber den Inſtan⸗ zenzug ſo beſchleunigen, daß die Kredite bereits im Januar vergeben und daß dann gleich auch die Aufträge an die Privat⸗ wirtſchaft erteilt werden können. Beſonderen Wert legt der Reichskanzler darauf, daß die Dinge ſich außerordentlich ſchnell abwickeln. Daher wird man in erſter Linie die Arbeiten fördern, die ſofort durch⸗ geführt werden können. Dazu zählen insbeſondere die Hausrepa raturen, für die eine größere Summe von 50 Millionen ja bereits vom Arbeitsminiſterium ausgeſetzt iſt. In den allernäch⸗ ſten Tagen wird wahrſcheinlich eine weitere Summe von nochmals 50 Millionen bereitgeſtellt, ſodaß für Hausreparaturen 100 Millionen Kredit bereitſtehen. Weiter ſollen dann die Arbeiten in An⸗ griff genommen werden, die wegen Mangel an Mit⸗ teln im laufenden Etat zurückgeſtellt wurden, ins⸗ beſondere alſo Straßen⸗ und Brückenbau. Im kom⸗ menden Jahr wird man dann darangehen, die Ar⸗ beiten zu verteilen, die in normalen Zeiten hätten erledigt werden müſſen. Man iſt der Ueberzeugung, daß auf dieſe Weiſe die Gefahr der„Fehlinveſtition“ 2 werden wird. Im übrigen ſind noch ge⸗ Anaue Richtlinien in Vorbereitung, die im Einvernehmen mit dem Finanz⸗ Wirtſchafts⸗ und Arbeitsminiſterium ausgearbeitet und wahrſcheinlich morgen bereits veröffentlicht werden. Dr. Gereke betonte am Schluß ſeiner Darlegun⸗ gen noch ausdrücklich, Arbeitsbeſchaffungsprogramms ſich in keiner Weiſe da ihr die Auf⸗ träge der öffentlichen Hand ja zugute kommen ſollen. Dieſer Zweck wird auch in den Richtlinien hervor⸗ gehoben.. Wie hoch die Zahl der Perſonen ſein wird, die durch das Gereke⸗Programm wieder in den Arbeitsprozeß eingereiht werden können, iſt noch nicht zu überſehen. 6 Es hängt das im weſentlichen davon ab, wieweit die Kredite von der öffentlichen Hand in Anſpruch ge⸗ nommen werden. Die Bedingungen, unter denen die Kredite gewährt werden ſollen, dürften ſich dar⸗ nach richten, ob es ſich um Arbeiten handelt, die eine Rente abwerfen. Hierbei werden ſo gut wie gar keine Zinſen erhoben werden. Anders in den Fällen, bei denen der Aufbau werbender Betriebe in Frage kommt. Bet dieſer Kategorie werden ſelbſtverſtänd⸗ lich die entſprechenden Zinsſätze zur Erhebung ge⸗ langen. Die Tilgung der Kredite wird im Rahmen der Lebensdauer der zu errichtenden Arbeiten er⸗ daß die Durchführung des Oeſterreichs Verſklavung Die öſterreichiſche Auslandverſchuldung und der Fall der Creditanſtalt Drahtbericht unſ. Wiener Vertreters O Wien, 22. Dezember. Die öſterreichiſche Regierung hat durch ihre Ver⸗ treter in Paris und London an die Unterzeichner des Lauſanner Paktes das Erſuchen richten laſſen, ihr die Lauſanner Anleihe ſchon jetzt zur Verfügung zu ſtellen, obwohl die Vertragspartner außer Oeſter⸗ reich das Abkommen noch nicht ratifiziert haben. Der Grund für dieſe überraſchende Initiative der öſterreichiſchen Regierung iſt in der kataſtropha⸗ len Finanzlage zu ſuchen, die gerade in den letzten Tagen ſo recht deutlich in Erſcheinung ge⸗ treten iſt. Nach einem Bericht des Völkerbundsberaters der Creditanſtalt beläuft ſich die Auslands ver⸗ ſchuldung Oeſterreichs auf 3532 Millio⸗ nen Schilling, von denen faſt die Hälfte, näm⸗ lich 1733 Millionen, auf den Staat entfallen. Dieſe 1733 Millionen gehen zu einem guten Teil zurück auf die Creditanſtalt, für die im Frühſommer 1931 M die Garantie übernommen atte. Die Unterſuchung des Falles der Creditanſtalt hat jetzt deutlich ergeben, daß die Regierung Ender⸗ Schober, die die Garantie übernahm, um eine all⸗ gemeine Panik zu verhüten, auf das gröbſte getäuſcht worden iſt. Die öſterreichiſche Nationalbank mußte nach und nach faſt 600 Millionen Schilling der Ere⸗ ditanſtalt übernehmen. Dazu kamen 470 Millionen Forderungen der Auslandsgläubiger, die jetzt nach den demütigendſten Verhandlungen auf 350 Millionen ermäßigt wurden. Dafür mußte aus den Reſten der Creditanſtalt eine Holdinggeſellſchaft für das ge⸗ ſamte Auslandsgeſchäft gegründet werden, das etwa mit 500 Millionen zu Buche ſtand und jetzt mit 160 Millionen bewertet wird. 130 Millionen der Aktien bekommen die Auslandsgläubiger, während der öſterreichiſche Staat nur 30 Millionen erhält. Anderer⸗ ſeits mußte er 140 von den 350 Millionen Schul⸗ den übernehmen. Schließlich hat der öſterreichiſche Staat nach dem Zuſammenbruch der Ereditanſtalt 120 Millionen neues Aktienkapital gezeichnet, ſo daß jetzt die Finanzverwaltung Oeſterreichs mit insge⸗ ſamt 860 Millionen belaſtet iſt. Die Creditanſtalt wird daher ſchon heute das Grab von Oeſterreichs Kredit genannt. Ihr Fall zeigt aber auch, wie groß die Aus⸗ landsverſklavung Oeſterreichs geworden iſt, daß ſogar die Privatgläubiger einer Bank dem öſterreichiſchen Staat die ungeheuerlichſten Bedin⸗ gungen diktieren können, da im Lauſanner Protokoll beſtimmt war, daß Oeſterreich die neue Anleihe erſt erhält, wenn es ſich mit den ausländiſchen Gläubi⸗ gern der Creditanſtalt geeinigt habe.— Die Laſten aus den Lauſanner Abmachungen hat Oeſterreich bisher übernommen und getreulich ausgeführt, aber weder England noch Frankreich denken daran, dem armen Volke die wahrhaft teuer bezahlten Kre⸗ dite nun endlich zur Verfügung zu ſtellen. Herriot und die Verträge Meldung des Wolff⸗ Büros E Paris, 22. Dezember. In einer Veraänuſtaltung der engliſch⸗amerikanf⸗ ſchen Preſſevereinigung in Paris erklärte Herxiot, 128 Sturz beweiſe, wie eruſt es ihm mit der Hetlig⸗ eit der Verträge ſei. Zu einer Löfung der ören⸗ gendſten weltpolitiſchen Probleme könne man nur dann gelangen, wenn ſich die drei großen Demokra⸗ tien Frankreich, England und die Vereinigten Staa⸗ ten einigten. Die augenblicklichen Mißverſtändniſſe zwiſchen Frankreich und Amerika reſultierten auf der auf beiden Seiten beſtehenden Unkenntnis der furchtbaren Schwierigkeiten, mit denen der Partner zu kämpfen habe. Schließlich ſtimmte Herriot der Formel„Beibehaltung der Rechte und Sicherheit“ zu. 555 Jinanzſkandale in Polen Von unſerem eigenen Vertreter 5 b. Warſchau, 22. Dezember. Die Fundamente des polniſchen Staates werden unterwühlt. Die Diktatur des Marſchalls wankt. Die Friedhofsruhe in der geſamten polniſchen Indu⸗ ſtrie und ihr Gefolge der bitterſten Not haben das laute Reden des Diktators verſtummen laſſen. An allen Orten werden die„Lager der großen Polen“ aufgelöſt, weil man beſorgt iſt um die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die Unzufriedenheit der breiten Volksmaſſen ſteigt mit dem Schwinden der letzten Verdienſtmöglichkeiten. Täglich finden überall Proteſtverſammlungen ſtatt. Ständig ſind Arbeiter⸗ Abordnungen nach Warſchau unterwegs. Immer wieder hört man von Arbeitsloſen⸗Unruhen und Geſchäftsplünderungen. In der Hütteninduſtrie ſollen erneut bis 6000 Ar⸗ beiter zur Entlaſſung kommen, noch troſtloſer iſt die Lage in der Lodzer Textilinduſtrie. Die größten Unternehmungen ſind dabei, ihre Betriebe vollkom⸗ men einzuſtellen. Mit einem Schlage wurden 6300 Mann brotlos, weitere 10000 Perſonen werden noch bis Weihnachten entlaſſen. Die Erregung der Arbeitermaſſen wird nicht ge⸗ ringer, wenn ſie täglich von neuen Unterſchlagungen und Beſtechungsaffären aus den oberſten Kreiſen hören müſſen. Der große Finanzſkandal, der zu Beginn des Jahres viel Lärm verurſachte, in den hunderte von oberſchleſiſchen Firmen verwickelt, ſechs Beamte des Kattowitzer Finanz⸗ amtes in Haft genommen und drei höhere Staatsbeamte zur Dispoſition geſtellt wurden, iſt ſanft begraben worden, weil er zuviel Schmutz aufwirbeln könnte, obwohl der Staat in die⸗ ſem einen Falle um Millionen betrogen wunde. Aehnlich erging es mit den a großen Unterſchlagungen bei poſtaliſchen Bauten von über 1 Million. Einer ungewöhnlichen Skandalgeſchichte ſind die Eiſenbahnbehörden in Bendzin auf die Spur gekom⸗ men. Nachdem man in der letzten Zeit einen ſtar⸗ ken Rückgang im Billetverkauf auf der Strecke Kattowitz.—Bendzin feſtgeſtellt hatte, wurde durch Kontrolleure endlich ermittelt, daß bereits be⸗ nutzte Fahrkarten durch mehrere Eiſenbahnbeamte zum zweiten Male verkauft wurden. Die Höhe des Schadens, der durch den Schwindel verurſacht wurde, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, doch dürfte es ſich um beträchtliche Summen handeln. Größere Dimenſionen nimmt der Prozeß gegen den internationalen Hochſtapler Goldfaden in Bielitz an. Hier handelt es ſich um Betrugs⸗ manöver in Höhe von 1 Mill. Zloty. Als Helferin ſpielte eine Dame der beſten polniſchen Geſellſchaft eine Rolle, die außerdem mit Hilfe von gefälſchten Sammelliſten zugunſten der polni⸗ ſchen Pfadfinder erhebliche Beträge geſammelt und in ihre Taſche hat wandern laſſen. Die lange Kette der Betrugs⸗ und Unkerſchla⸗ gungsaffären iſt ſchließlich durch einen üblen Skan⸗ dal vervollſtändigt worden. Im Mittelpunkt ſteht eine hervorragende Perſönlichkeit, die zu Regie⸗ rungskreiſen und insbeſondere zur Rüſtungsinduſtrie enge Beziehungen unterhielt. Baron Roſenwerth⸗Rozycki, der Vizepräſident des polniſchen Aeroklubs, hat es verſtanden, durch Buchfälſchungen und betrügeriſchen Bankerott den polniſchen Staat— das Kriegsminiſterium— zu begaunern. Großes Aufſehen erregte die Verhaftung des Sekretärs der Handelsabteilung der franzöſi⸗ ſchen Botſchaft in Warſchau. Dieſer tüchtige Sekretär verſuchte ein„Oberſchleſien⸗Geſchäftchen“ zu machen. Er verſprach einigen Kaufleuten, die mit der Skarboferme, der polniſch⸗franzöſiſchen Gruben⸗ geſellſchaft in Oberſchleſtien, in Verbindung treten wollten, Ausſichten für ihre Geſchäfte, wenn ſie 5000 Zloty für„eine hochgeſtellte Perſönlichkeit“ her⸗ ausrücken würden. Das Geld wurde gezahlt, doch das Geſchäft kam nicht zuſtande, denn der Herr Sekretär nahm die 5000 Zl. für ſich in„Verwahrung“, Jetzt trafen ſich die Herrſchaften vor Gericht. Brand in einem römiſchen Fort Meldung des Wolff⸗Büros g 7 75 Nom, 22. Dezember. Arbeiter, die im Lagerraum der Flugzeuglan⸗ dungsraketen des Forts Appia bei Rom beſchäf⸗ tigt waren, ließen eine Kiſte mit Raketen zu Boden fallen. Die Kiſte ging ſofort in Flammen auf und der dadurch entſtandene Brand verbreitete ſich mit ſolcher Schnelligkeit, daß die Beſatzung des Forts nur mit großen Schwierigkeiten das Feuer einzudämmen „ Drei Arbeiter kamen ums eben. 5 5 f 8 Gerele ſprach vor der Preſſe über Organisierung und Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung Deutſche Gleichberechtigung Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Die Genfer Reſolution vom 11. Dezember iſt in Deutſchland überwiegend— und mit Recht!— als ein Erfolg der deutſchen Politik und eine erheb⸗ liche Verbeſſerung unſrer bisherigen Verhandlungs⸗ lage aufgefaßt worden. Die amtlichen Stellen, zu⸗ letzt der Reichskanzler in ſeiner Rundfunkrede, haben den Ton dafür angegeben. Gegenüber ſtellenweiſer Kritik ſchreibt ein namhafter Militärſchriftſteller ſehr richtig:„Wozu die offiziöſe Auslegung bekämpfen, wenn unſere Außenpolitik darauf abzielt, dieſe Deu⸗ tung durchzukämpfen?“ Mögen die Franzoſen die Reſolution auslegen, wie ſie wollen, es bleibt als Vorausſetzung unſerer Wiederbeteiligung an den Arbeiten der Abrüſtungskonferenz die grundſätz⸗ liche Anerkennung der deutſchen Gleich⸗ berechtigung durch die maßgebenden Großmächte beſtehen. Daran wird garnichts geändert, auch wenn es die franzöſiſche Politik durchgeſetzt hat, daß in dem nächſten Konferenzabſchnitt erſt die prak⸗ tiſchen Einzelheiten der grundſätzlichen deutſchen Gleichberechtigung feſtgelegt und daß in ihm gleich⸗ zeitig auch ihre Sicherheitspläne erörtert werden ſollen. Wenn die Sache nicht zu ernſt wäre, dann könnte man wirklich über die franzöſiſchen Aus⸗ legungskünſte und über die eigenartige Taktik der Reſolution gegenüber einige ironiſche Bemerkungen machen. Was ſollte man z. B. dazu ſagen, wenn man las, daß der nunmehr zum Miniſterpräſidenten KAbanéierte damalige Kriegsminiſter Paul⸗Bon⸗ cour wegen ſeines„Erfolges“ in Genf ein langes ö 1000 ene e des franzöſtſchen Kabinetts noch während der Rückreiſe nach Paris erhielt und daß er von einer hochrufenden Menſchenmenge auf dem Bahnhof begrüßt wurde? Jeder, der den fran⸗ zöſiſchen Widerſtand in der erſten Konferenzphaſe verfolgt und regiſtriert hat, weiß genau, daß trotz der größten Anſtrengungen unſerer Delegation in Genf(und ich ſelbſt kann ſie bezeugen!) gerade eben dieſe grundſätzliche Anerkennung der deutſchen Gleichberechtigung bisher von Frankreich hart⸗ nmäckig verweigert worden iſt. Jetzt ſteht die Gleichberechtigung nicht nur auf dem Papier, ſondern iſt zur Unterlage einer weit⸗ reichenden Entſcheidung geradezu weltpolitiſchen Charakters gemacht worden! Soll ſie nun wirklich von hinten herum durch Frankreich wieder abge⸗ leugnet werden? Wann werden eigentlich die fran⸗ zöſiſchen Miniſter den Mut haben, ihrem eigenen Volke klar zu ſagen, was ſie ſelbſt genau wiſſen, nämlich was wirkliches internationales Recht iſt und was nun einmal gegen Frankreichs Widerſtand all⸗ mählich in der maßgeblichen Weltöffentlichkeit als nahezu allgemeine Auffaſſung hinſichtlich des „Faktors Deutſchland“ und ſeiner Berückſichtigung in künftigen Verträgen ſich durchgeſetzt hat? Leider geht franzöſiſche Kleinlichkeit ſoweit, ſogar bei der von der franzöſiſchen Delegation in Genf angefertigten Ueberſetzung des für die Auslegung der Reſolution allein maßgeblichen engliſchen Textes an zwei Stellen zu verſuchen, durch offenkundig unrichtige Wahl der franzöſiſchen Worte den klaren Sinn der Reſolution umzubiegen! Dieſe Einzelheiten mögen und ſollen das deutſche Volk heute nicht beſonders intereſſieren. Was man ihm aber aus der bisherigen Konferenzarbeit heraus ſagen muß, iſt dies, daß ganz ſicher der zweite und weſentliche Teil des Kampfes um die deutſche Gleichberechtigung nämlich die prak⸗ tiſche auf internationale Anerkennung beruhende Durchführung der deutſchen Gleichberechtigung neue ſchwerſte Auseinanderſetzungen ins⸗ beſondere mit Frankreich bringen wird und daß die Frage, ob die Abrüſtungskonferenz ohne neue Kriſe auslaufen wird, nach wie vor eine völlig offene iſt. Dieſe neue Kriſe kann ebenſogut durch Verweigerung der deutſchen Mindeſtforderungen ein⸗ treten, als daraus, daß ganz abgeſehen von dieſen deutſchen Forderungen die Anderen unter ſich nicht einig werden. N 75 Was zunächſt die uns am meiſten intereſſieren⸗ den deutſchen Forderungen ſelbſt anbelangt, ſo lie⸗ gen die hauptſächlichſten Schwierigkeiten offenſicht⸗ lich in dem franzöſiſchen Verlangen nach einem prak⸗ tiſch ganz einfach nicht zu verwirklichenden„Syſtem der Sicherheit“, das als theoretiſche„Konſtruktion“ ſich nach menſchlicher Vorausſicht außerhalb des Be⸗ reichs der internationalen Verſtändigungsmöglich⸗ keiten gemäß der heut nun einmal beſtehenden Weltlagen bewegt. Zum Zweiten könnten Frank⸗ reich und ſeine Freunde den beſcheidenen praktiſchen deutſchen Wünſchen in Bezug auf Herſtellung einer auf dem vorauszuſehenden Tatbeſtand der ungenüt⸗ genden Abrüſtung der Außenwelt beruhenden praktiſchen deutſchen Gleichberechtigung einen ſolchen Widerſtand entgegenſetzen, daß ſich Deutſch⸗ land zur Unterzeichnung einer derartigen Konven⸗ tion außerſtande ſieht. Dann würde aller Voxaus⸗ ſicht nach überhaupt keine allgemeine Konvention * krages aller Welt ſichtbar, Kammer neulich mit dem Ruf nach Gerechtigkeit ſeitige deutſche tiſche Verwirklichung in 5 denn ſonſt. die ganze Schar am Eingang zum Zwiſchen 2. Seite/ Nummer 597 Donnerstag, 22. Dezember 1932 zuſtande kommen. Hieraus folgt, daß Deutſch⸗ land vermeiden muß, nach bekannten Vorgängen wegen der Uneinigkeit der Anderen in Bezug auf das Ausmaß der Herabſetzung ihrer Rüſtungen als der Schuldige dafür bezeichnet zu werden, daß aus dem großen Weltproblem der Ab⸗ krüſtung trotz ſo großer Anſtrengungen keine befrie⸗ digenderen Ergebniſſe entſpringen! Was hiermit gemeint iſt, wird klar, wenn wir uns daran erinnern, daß in den letzten Monaten in der großen internationalen Preſſe zwar immer wie⸗ der von Deutſchland und ſeiner Stellung in der Abrüſtungskonferenz geſchrieben worden iſt, daß demgegenüber jedoch etwa die Haltung Italiens und Japans ganz in den Hintergrund trat und daß auch in dem großen franzöſiſchen Plan zwar von allem Möglichen die Rede iſt, aber mit keinem Wort von der zahlenmäßigen Verminderung auch nur eines einzigen franzöſiſchen Soldaten oder der Zerſtörung einer einzigen franzöſiſchen Kanone! Denkt man weiter an das ſo verwickelte Schul⸗ denproblem zwiſchen Frankreich und England einerſeits, Amerika andererſeits und lieſt man von dem Plan, demnächſt eine neue Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz abzuhalten, die alle Han⸗ dels⸗ und Währungshemmungen beſeitigen und einer neuen Periode weltwirtſchaftlicher Zuſammenarbeit Tür und Tor öffnen ſoll, dann erkennt man größere und größte Zuſammenhänge, in denen das deutſche Problem nur eines von vielen iſt! hatte mit ſeiner Reichstagsoroͤnung von Und welchen Schluß ſoll man als Deutſcher aus der Aufzählung all dieſer verwickelten Pro⸗ blemſtellungen ziehen? Ich glaube den, daß wir an der Wende dieſes ereignisreichen Jahres gleichzeitig auch wieder einmal an einer großen inter⸗ jeglicher Geſtalt und jeglicher Richtung immer weni⸗ ger gelten und allein Tatſachen und die manchmal bittere Wahrheit das Feld beherrſchen. Außenpoli⸗ tiſch wird die Götterdämmerung des Verſailler Ver⸗ wenn die franzöſtſche umd Vernunft die ſonſt ſo hoch gerühmte„Heilig⸗ keit der Verträge“ bezweifelt. Die Verſailler„Re⸗ parationen“ ſind in Lauſanne endgültig gefallen. Ein anderer Teil des Verſailler Vertrages, die ein⸗ Entwaffnung, iſt heute etwa ebenſo erledigt, wie die deutſchen Tribute im Juni 1931, als Hobver das allgemeine Moratorium vorſchlug. Gewiß, noch fehlt nach der grundſätz⸗ lichen Anerkennung des deutſchen gleichen Rechtes in der Wehrfrage und der Sicherheit die prak⸗ einem internationalen Vertrage. Aber ebenſowenig, wie die Schwierig⸗ keiten Englands und Frankreichs gegenüber ſeinem amertikaniſchen Gläubiger jemals wieder das Alte, d. h.„deutſche Reparationen“, zurückbringen können, ebenſowenig werden ſranzöſiſche Auslegungskünſte der Reſolution vom 11. Dezember und ſicherlich zu erwartender weiterer Widerſtand in Genf den Zu⸗ ſtand einſeitiger deutſcher Entwaffnung nach den Vorſchriften des Teils V des Verſailler Vertrages miederherſtellen! Nur noch nach dorwärts weiſt der Weg! Deutſchland wird mit allen Kräften an dem Zuſtandekommen einer internationalen Ab⸗ rüſtungskonvention, in der ſeine eigene Rüſtung nach demſelben Typ und denſelben Methoden feſt⸗ gelegt wird, wie die der anderen Mächte, wieder mitarbeiten. Wenn aber die Konferenz doch noch ſcheitern ſollte, dann iſt die internationale Ent⸗ wicklung weit genug vorgeſchritten, um jedenfalls außerhalb Frankreichs und ſeiner Gefolgsſtaaten Verſtändnis dafür zu haben, daß Deutſchland dann auf alle Fälle das moraliſche und politiſche Recht darauf hat, auch für ſeine eigene nationale Sicherheit in Anpaſſung ſeines Verſgiller Rüſtungs⸗ ſtandes an die modern gerüſtete Umwelt diejenigen Schritte zu tun, welche die Lage erfordern wird! Drei Todesurteile in Polen — Lemberg, 22. Dezember. Drei Mitglieder der geheimen ukrainiſchen Militärorganiſation, die einen Raubüberfall auf das Poſtamt in Grodek⸗Jagiellon⸗ ſki verübt hatten, wurden vom Standgericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Am eine einzige Stimme Mie Jufallsmehrheiten von einer Stimme die Geſchichte der Völker entſchieden Die Parlamente aller Zeiten und aller Völker haben häufig Entſcheidungen getroffen, durch die der Gang der Weltgeſchichte tief beeinflußt worden iſt. Und häufig, ſehr häufig waren dieſe Entſcheidun⸗ gen nicht von einem zielbewußten Willen oder ein⸗ Fuß, ein Grippeanfall, ja ſelbſt das unbehagliche Regenwetter haben manchen Delegierten von dem Erſcheinen im Hohen Hauſe abgehalten und damit knappe, aber folgenſchwere Zufallsmehrheiten au⸗ ſtandekommen laſſen. Dreihundert Jahre ſind ſeit der Schlacht von Lützen verfloſſen. Ohne den Dreißigjährigen Krieg wären dieſe 300 Jahre beſtimmt ganz an⸗ ders verlaufen; ohne das Eingreifen Schwedens wäre auch der Dreißigjährige Krieg ganz anders verlaufen; ohne den zerbrochenen Wagen des freier Bauern Per Olafsſon aus Finnland hätte Schwe⸗ den aber in den Krieg nicht eingegriffen. Und das kam ſo: König Guſtav Adolf von Schweden 1617 die Vorausſetzungen für den regelmäßigen Zuſammen⸗ tritt, die geordnete Beratung eines ſchwediſchen Reichstages geſchaffen. Nun handelte es ſich dabei natürlich nicht um einen Reichstag im modernen i a Sinne; die Beſchlüſſe hatten keine unmittelbar bin⸗ nationalen Wende angelangt ſind. Eine neue Zeit kündigt ſich an, in der Illuſionen und Phraſen dende Kraft für den König, die letzte Entſcheidung blieb vielmehr dem Monarchen vorbehalten. Mit der Entſcheidung der Frage, ob Schweden am 30jährigen Krieg teilnehmen ſolle, hatte nun Guſtav Adolf gegen Ende des Jahres 1627 einen Geheimen Aus⸗ ſchuß betraut. Er ſelbſt war ſich noch nicht ſchlüſſig geworden— Stralſund bat, Stralſund lockte als Beute, ſein religiöſes Gewiſſen trieb ihn zum Ein⸗ greifen— aber im eigenen Lande war noch vieles zu verbeſſern, das Volk war von dem Kampfe gegen Polen geſchwächt und murrte bei jeder Steuer⸗ erhebung, Ritterſchaft und Adel murrten anderer⸗ ſeits gegen die Mitwirkung der niederen Stände im Reichstag. In dieſer Situation mußte der Beſchluß des Geheimen Ausſchuſſes geradezu als Entſchei⸗ dung wirken. 77 Mitglieder zählte dieſer Ausſchuß, 9 Reichsräte, 29 Adlige, 14 Geiſtliche, 10 Bürger und 15 freie Bauern aus allen Landesteilen. Wie ein Mann ſetzten ſich die Reichsräte und Geiſt⸗ lichen für die Teilnahme am Krieg, für die Rettung ihrer Glaubensgenoſſen ein— wie ein Mann wehrten ſich die Bürger mit dem Stock⸗ mütiger Vaterlandsliebe diktiert— ein verſtauchter holmer Bürgermeiſter Haus Hendrikſon, die Bau⸗ ern mit Hans von Wackerby und Mons Dawidſon aus Kielunda an der Spitze gegen neue Aus⸗ hebungen, gegen die Anforderung von Pferden, gegen Mühlenzoll und Kopfſteuer. Der Adel aber war in ſich geſpalten; der hohe Adel, meiſt Kammerräte, Statthalter, Landdroſte oder ſonſtige hohe Beamte mit dem Landmarſchall Johan Sparre an der Spitze, war für Krieg, der niedere Adel, meiſt Gutsbeſitzer, unter der geiſtigen Leitung von Ulf Bonde, ſtimmte mit wenigen Ausnahmen für Frieden. Im Dezember 1627 war der Ausſchuß zuſammengetreten, am 12. Jauuar 1628 lalter Rech⸗ nung) ſollte das fertige Gutachten dem König unter⸗ breitet werden— und da der Adel ſich mit 15 kriege⸗ riſchen und 14 friedlichen Stimmen in faſt gleiche Teile geſpalten hatte, wäre der Beſchluß zur Teil⸗ nahme am 30jährigen Krieg mit 39 gegen 38 Stim⸗ men ins Waſſer gefallen, wenn nicht— Per Olafs⸗ ſon aus Finnland gefehlt hätte! Die Wege waren damals ſchlecht, die Reiſen langſam— kurzum, Per hatte die Nachricht vom Zuſammentritt des Aus⸗ ſchuſſes recht ſpät bekommen; als er ſich dann nach Stockholm auf den Weg machte, brach ihm mittwegs der Wagen zuſammen, die Reparatur dauerte ihre Zeit, und als Per gegen Ende Januar eintraf, war der Beſchluß durch die entſcheidende Stimme des Landmarſchalls gefaßt— Schweden ſandte ſein Heer nach Deutſchland und das Schickſal dreier Jahrhunderte war entſchieden!—— * Ganz große politiſche Bedeutung hatte die Ab⸗ ſtimmung über die Frage, ob die deutſche Sprache im jungen, unabhängigen Amerika als Amtsſprache eingeführt werden ſollte. Mit der Unabhängigkeitserklärung von 1776 hatte Amerika die engliſche Herrſchaft abgeſchüttelt, in einem langen Kriege ſeine Freiheit geſichert— jetzt Die neue Steuerpolitik des Reiches Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 22. Dezember. Reichsſinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk beſchäftigt ſich in einem Artikel im„Hef⸗ matdienſt“ mit der Entwicklung der öffentlichen Finanzen und den Möglichkeiten einer Entlaſtung der Wirtſchaft. In den letzten Jahren ſei trotz zahl⸗ reicher Steuererhöhungen das Steueraufkommen immer mehr zurückgegangen. Der Geſamtbetrag der öffentlichen Haushalte habe 1929 noch 20,8 Milliarden betragen, 1932 nur noch 14,8 Milliarden. Reich, Länder und Gemeinden ſeien bei Beginn der Kriſe ohne jegliche Reſerven geweſen. Die einſchnei⸗ dende Droſſelung der ſächlichen Ausgaben habe der Wirtſchaft Aufträge entzogen und eine weitere Ver⸗ größerung der Arbeitsloſigkeit bewirkt. Die Steuer⸗ erhöhungen entkräfteten die Wirtſchaft. Es ſei ein verhängnisvoller Kreislauf geweſen, der niemals zu einer Geſundung führen könnte. Der Miniſter fuhr dann fort: Beim erſten An⸗ zeichen einer Wirtſchaftsbelebung konnte und mußte das Steuer herumgeworfen werden. Wie die öffentlichen Haushalte durch den Niedergang der Wirtſchaft zerrüttet ſind, ſo können ſie nur durch eine Entlaſtung der Wirtſchaft und die daraus folgende Belebung endgültig ſaniert werden. Dieſe Entlaſtung iſt ſofort möglich, da der Zeitraum überbrückt werden muß, bis die neubelebte Wirtſchaft größere Erträge abwirft und aus dieſen Erträgen weniger drückende, aber doch ertragreichere Steuern liefern kann. Dieſem Ziele dienen die Steuergutſcheine, die eine vorweggenommene Steuerſenkung ſind. Daneben hat die Reichsregie⸗ rung einen äußeren Anſtoß für die wirtſchaftliche Be⸗ lebung durch ein Arbeits beſchaffungspro⸗ gramm im Ausmaß von 4 Milliarden gegeben. Um einen völligen Zuſammenbruch weiter Kreiſe der Wirtſchaft zu verhüten, war das Reich in den letzten Jahren gezwungen, in einer. Reihe von Fäl⸗ len unmittelbar einzugreifen. Für Stützungszwecke, insbeſondere Banken⸗ ſtützung, wurden etwa für eine Milliarde Mark Reichsſchatzanweiſungen ausgegeben. Bürgſchaften wurden für einen Betrag von 2,1 Milliarden übernommen. Wenn, wie zu erwarten iſt, eine weitere Verſchlech⸗ terung der Wirtſchaftslage nicht eintritt, iſt das Verluſtriſtko aus den Bürgſchaften verhältnismäßig gering. Die Steuergutſcheine belaſten die Haushalts⸗ jahre 1934 bis 1938 mit jährlich 300 bis 500 Millio⸗ nen Mark. Aus den Schatzanweiſungen werden die Jahre 1933 bis 1938 mit 125 bis 200 Millionen jährlich belaſtet. Die Vorausbelaſtung der kommen⸗ den Jahre iſt hiernach jedenfalls weniger als eine Milliarde Mark. wollten die Bürger der USA, insbeſondere die zahl⸗ reichen Deutſchen unter ihnen die letzten Reſte engli⸗ ſchen Einfluſſes in den einzelnen Staaten beſeitigen, „Sprecher“, Parlamentspräſident, war damals Friedrich Auguſt Mühlenberg, ein Ameri⸗ kaner rein deutſcher Abſtammung; die„Sprecher“ in den amerikaniſchen Staatenparlamenten ſind ſehr einflußreiche Leute, der Sprecher des Kongreſſes war damals der mächtigſte Mann der USA nach dem Präſidenten. Bei jener Abſtimmung über die deutſche Sprache nun ergab ſich völlige Stimmen⸗ gleichheit unter den Abgeordneten, den Ausſchlag gab die Stimme des Präſidenten Mühlenberg, der zur Verwunderung aller— gegen die Einführung der deutſchen Sprache votierte. Rein patriotiſche und ſtaatsmänniſche Gründe ſollen ihn dazu bewogen haben— aber wer weiß, ob ein deutſchſprechendes Amerika im Weltkrieg 1914 gegen Deutſchland ge⸗ kämpft hätte! 2 Bekannt iſt, daß Tudwig XIV. von Frank⸗ reich mit 361:360 Stimmen des fran⸗ zöſiſchen Konvents zum Tode verur⸗ teilt wurde.„Danton: für den Tod, Robespierre: für den Tod, Philippe Egalité(der ehemalige Her⸗ zog von Orléans ein Verwandter des Königs]: für den Tod....— das ſind einige Stimmen aus der büſteren Namenliſte vom Weniger bekannt ſind die Entſchuldigungen der 28 Abgeordneten, die auf der Abſtim⸗ mungsliſte fehlen. Ein an Zahnſchmerzen leidender Delegierter wurde zwar noch in den letzten Minuten mit dick verbundenem Kopf in den Saal geſchleppt, um gegen das Todesurteil zu ſtimmen; aber wenn die Erkältung des einen, der Rheumatismus des anderen, die Fußverrenkung des dritten fehlenden Girondiſten nur einige Tage ſpäter eingetreten wäre, dann wäre Louis Capet nicht enthauptet wor⸗ den und England, Holland, Spanien hätten am Krieg gegen Frankreich nicht teilgenommen. * Erſt vor wenigen Wochen hat der öſter⸗ reichiſche Nationalrat mit 84:80 Stimmen den Vertrag von Lauſanne unterzeichnet, der ihm eine Anleihe von 300 Millionen Schilling zur Be⸗ zahlung alter Tributſchulden einräumte und jeden Anſchluß an Deutſchland verbot. Man ſieht, die Geſchicke der Völker hängen oft an Seidenfäden; die Weltgeſchichte erſcheint bei näherem Zuſehen als regelloſes Gewirr von Zufällen. Ob nicht doch ein Geſetz dahinterſteckt, ob nicht doch eine planmäßige Entwicklung feſtzuſtellen iſt— das mag jeder für ſich ſelbſt entſcheiden. Dr. M. G. 5 5 i 1 Die Einheitspreisgeſchäfte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Dezember. Das Kabinett ſoll in ſeiner geſtrigen Sitzung u. a. auch einen Beſchluß gefaßt haben, nach dem die Ein⸗ heitspreiswarenhäuſer, die ſogenannten EPA Ge⸗ ſchäfte, die ſchon durch eine Verordnung unter dem Reichskanzler Brüning aus den Städten unter 100 000 Einwohnern verdrängt worden waren, auch in Großſtädten über 100 000 Einwohner keine Neugründungen mehr vornehmen dürfen. Eine offizielle Beſtätigung dieſes Beſchluſſes iſt an den Berliner zuſtändigen Stellen vorläufig nicht zu erlangen. Man erklärt, daß die neuen wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Maßnahmen im Zuſammenhang und erſt dann bekanntgegeben werden ſollen, wenn die entſprechenden Verordnungen erſcheinen. Richtig iſt jedenfalls, daß in den letzten Tagen mehrfach Beſprechungen mit den beteiligten Organi⸗ ſationen, vor allem mit den Verbänden der Waren⸗ und Kaufhäuſer Deutſchlands, im Wirtſchaftsmini⸗ ſterium ſtatigefunden haben, in denen über die Abſicht der Regierung verhandelt wurde, den Wirkungs⸗ bereich der EPA-Geſchäfte noch weiter einzuſchränken. Die ſchon vorhandenen Niederlaſſungen ſollen, wie wir hören, von der Neuregelung unberührt bleiben. In der Eiswüſte Weihnachtszeit in fernen Zonen Fern von der Heimat greift dem Deutſchen und überhaupt dem Angehörigen eines germaniſchen Volksſtammes die Weihnachtsſtimmung am tiefſten ans Herz. Nie ſo ſehr wie an dieſem weihnacht⸗ lichen Tage fühlt er ſich in der Fremde mit der Heimat verbunden. Und er verſteht auch unter den ſchwierigſten Umſtänden ſeine germaniſche Weihnacht zu feiern, in fröhlicher Geſelligkeit und in dem Geiſte der Liebe, der von allen chriſtlichen Feſten das Weihnachtsfeſt am meiſten beſeelt. Selbſt in der Schnee und Eis wü ſte des ewigen Win⸗ ters iſt der Weihnachtsmann kein ungewohn⸗ ler Gaſt. Wo deutſche oder germaniſche Männer um dieſe Zeit verſammelt ſind, da fehlt auch er nicht. Wir ſind deshalb keineswegs überraſcht, ihm auch in dem Reiſewerk zu begegnen, das der ſchwe⸗ diſche Forſcher Freiherr von Nordenſkiöld vor fünf⸗ zig Jahren über ſeine Umſegelung Aſiens und Europas veröffentlicht hat und von dem in dem gleichen Leipziger Verlag von Brockhaus in der Serie„Reiſen und Abenteuer“ eine kürzere Faſſung erſchienen iſt. Wer dieſe Schilderung lieſt, fühlt die ganze Wärme, die das Weihnachtsfeſt mit ſeiner Stimmung auch in einer Umgebung von Schnee und Eis ausſtrömen kann. 1 Die„Vega“, das Expeditionsſchiff, lag im Win⸗ ter 1878 an der Nordoſtſpitze Aſiens vor dem Paſſteren der Bering⸗Straße im Eiſe feſt. Der Weih⸗ nachtstag brach an und ſchon am Vormittag trat der Weihnachtsmann ſeinen Dienſt an. Er beglück⸗ wünſchte die armſeligen Küſtenbewohner, die an jedem Tag zur„Vega“ kamen, um Brot zu erbet⸗ teln. Sie litten in dieſen Wintermonaten beſondere Not, da um dieſe Zeit an Seehundfleiſch, ihrer Hauptnahrung, beſonderer, ja faſt völliger Mangel Herrſchte. 5 3 Heute am Wethnachtstag, ſo ſchreibt Nordenſkiöld, meint es der Koch der„Vega“ mit ihnen noch beſſer Sie wiſſen nicht, warum ihnen heute ſeſtliche Gerichte aufgetiſcht werden, ſie haben ja noch nichts von Weihnachten gehört, von Weihnachtsfreude und Weihnachtszauber. Mittags um zwe f ſammelt. Eine Suppenſchale nach der a teilung zu bringen. den Hungernden gereicht. Im Augenblick iſt ſie von dem geleert, der ſo glücklich war, im Gedränge und Wirrwarr ſie zu erfaſſen. Brot und Fleiſchſtücke, Zuckerſtückchen werden fleißig verteilt und verſchwin⸗ den im Nu. Jetzt erſcheint der Koch perſönlich mit einem Keſſel Suppe. Wie Tiere ſtürzen ſich die Ein⸗ geborenen darüber, mit den Händen und mit leeren Konſervenbüchſen ſchöpfen ſie aus dem Keſſel. Trotz der unerhörten Kälte hat dieſe und jene Frau den Arm und die halbe Bruſt entblößt, um bei dem Verſuch, zu dem Inhalt des Suppenkeſſels zu ge⸗ langen, nicht durch die weiten Renntierärmel be⸗ hindert zu werden. Das Schauſpiel iſt durchaus nicht von angenehmer Art. Aber es wird mit vollen Händen gegeben. Denn Weihnachten iſt das Feſt der Liebe. g Auch an ſich ſelbſt denken die Inſaſſen der„Vega“. Draußen herrſchen einige 30 Grad Kälte. Aber im Innern des Schiffes iſt es gemütlich. Am Nach⸗ mittag dringen würzige Düfte, von dem Backen der weihnachtlichen Pfeffernüſſe herrührend, in das Zwiſchendeck, wo eifrig an der Herſtellung eines Weihnachtsbaumes gearbeitet wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß es ohne Weihnachtsbaum nicht geht. Aber wo in der Eiswüſte einen Baum hernehmen. Die Schilderung des ſchwediſchen Forſchers beweiſt, daß man auf dieſe Frage auch im ewigen Schnee und Eis eine Antwort finden kann, wenn es wirklich um eine echte, rechte Weihnachtsfeier zu tun iſt. Mehrere Eingeborene hatten den Auftrag erhalten, einige Schlittenladungen Weidenreiſer aus den Tä⸗ lern jenſeits der ſüdlichen Berge herbeizuſchaffen. Mit dieſen Reiſern wurde ein kahler Treibholzſtamm zu einem üppigen, zweigreichen Stamm zurecht ge⸗ macht. Mit bunten Papierſchnitzeln bekleidet, nahm er ſich feſtlich und weihnachtlich aus. In der Mitte des nach Möglichkeit ausgeräum⸗ ten Zwiſchendecks wurde der Chriſtbaum aufgeſtellt. Seine Zweige biegen ſich unter der Laſt der Wachs⸗ lichte und der Geſchenke tief herab. Die Tiſche tra⸗ gen ein buntes Durcheinander von allerhand kleinen Koſtbarkeiten, die von Gönnern der Expedition zur Verfügung geſtellt worden waren mit dem ausge⸗ ſprochenen Zweck, ſie am Weihnachtsabend zur Ver⸗ Der im hellſten mächtige Punſch⸗ bowle und des Kochs trefflich geratene heimatliche Pfeffernüſſe rufen die heiterſte Feſtſtimmung hervor. Sie ſteigert ſich zu ausgelaſſenem Jubel, als das Ziehen der Geſchenkloſe beginnt. Dann und wann wird eine luſtige Polka getanzt, oder eine raſch zu⸗ ſammengeſtellte Muſikkapelle läßt ihre Weihnachts- ſymphonie von Kindertrompeten, Pfeifen, Mundhar⸗ monikas und Trommeln hören. Auch an einem Feſtbraten fehlt es nicht. Mit dem Schlachten der dazu beſtimmten Schweine war ſchon vor Tagen begonnen worden. Die edlen Borſtentiere hatten ſich in dem kleinen, ganz mit Schnee überdeck⸗ ten Stalle auf dem Eiſe gut gemäſtet und der Koch ſchmunzelte recht befriedigt. Was er an Köſtlichkeiten auftiſchte, war von ganz erleſenem Reize. Auch Wein und Weihngchtsbier fehlten nicht. Und ſo wurde die⸗ ſer Heiligenabend zu einer wunderbaren Feier, die die Eis⸗ und Schneewüſte ringsum verſinken ließ und alle Teilnehmer in die ferne, trauliche Heimat zurückverſetzte. Aus dem Kunſtverein 2. Die Bilder der Ausſtellung Die Pforzheimer Goldͤſchmiede haben Bilder ge⸗ ſandt. Moderner Geiſt durchpulſt ſie, aber ſie blei⸗ ben ruhig, gemeſſen, vornehm in Farbe und Form, wie das Material, das änſonſten ihre Hände ver⸗ arbeiten. Man merkt die gemeinſame Schulung an der Strenge des Stils, nur manchmal wagt ſich in einer Schwarzweiß⸗Landſchaft oder einem herben Stilleben eine eigene Note durch. Kreiß geht ſeine eigenen Wege. In faſt barbcken Linien läßt er ſeinen Tuſchpinſel zu grotesken Schnörkeln„kreiſen“, es entſtehen eigenartige Gebilde von netter Charak⸗ teriſtik. Auch ſeine Plaſtiken atmen Raumgefühl, wenn ſie auch in ihren großen, faſt rätſelhaften For⸗ men ſich ins Leben hineintaſten. Kräftig wirken die Plakate dieſer Zunft„Der Turm“, wenn ſie zu ihren Zuſammenkünften einladen. Hier iſt manche ausgezeichnete Leiſtung zu ſehen. 5 Unter den Kunſtſchaffen den aus Mann⸗ heim, die ſich hierher geflüchtet haben, um vor Weihnachten zu zeigen, daß ſie noch nicht verhungert ſind, ragt Hermann Kunze nach Zahl, Format, aber auch nach Können hervor. In den Odenwald hat er ſeine Träume verlegt, in enge waldberandete aum len, in denen ein Wieſentäler in dunkle Baumli Waſſer rieſelt, in ſchmale Pfadfernen, die von wil⸗ dem Geſtrüpp begleitet werden, und weit hinter den Bergen die flache Ebene erraten laſſen, wo es nicht ſo idylliſch iſt, als in den ſtillen Bergen, die wie Lämmer übereinander hüpfen. Es muß ein in ſich verſponnener Maler ſein mit ruhiget Stimme, mit träumenden Augen, der Märchen erleben will und ſte auch in der Natur lebendig werden läßt. Mit ſtrenger, etwas altmeiſterlich wirkenden Sachlichkeit malt er ſeine pielgeäſtelten Bäume, ſeine grünen Wieſen, läßt ſich vom Wetter beeinfluſſen, bleibt ohne Menſchen im Bilde. Und wenn er ſie malt, ſcheinen ſie fremd, verloren im Raum. Wenn Kunze über das Grün farbig hinauskommt, dürften ſeine Werke noch mehr intereſſieren. Auch den übrigen Künſtlern begegnet man nicht allzu häufig, vielleicht weil ſie nicht„modern“ genug ſind. Sie wandeln keine Probleme ab, nur ab und zu ſpürt man neue Ziele. Johannes Hammer ⸗ ſtein z. B. fällt mit einigen guten figürlichen Aquarellen(„Rutengänger“) auf, Joſef Leitz, Fritz Huber bringen farbig temperamentvolle Landſchaf⸗ ten. Hermann Abel wirkt ſtrenger, auch Georg Fath zeigt in den Alpenbildern gute Entwicklung ernſterer Form. Hermann Herzberger geht gleichfalls eigene Wege, noch nicht ſicher in der Kon⸗ zeption, immerhin ausgetretene Bahnen vermeidend. Im„Winterbild“ ſpürt man ſich ſelbſtprüfende Arbeit. Gut wirkt auch Maria Döing mit indlvi⸗ duell erfaßten Waldparkſtimmungen. Anna Sa m⸗ metaEß wein ſtellt drei ſympathiſche Stilleben aus, darunter ein gegen das Licht gemaltes Blumen⸗ ſtück, die von Fleiß und Bedacht zeugen. Dann nen⸗ nen wir noch, ohne auf Vollſtändigkeit Anſpruch zu zerheben, Toni Hohl, Helene Behm, Guſtav 1 1 4 f 8 19 55 1 198 ſtrebende„Kunſtſchaf⸗ de, An on n als Einzel beachtenswertes Stück. 8 8 1 8 O Wiederherſtellung des Kaſſeler Doms. 3 jahrelangen Arbeiten iſt der aus der Mitte 1 zehnten Jahrhunderts ſtammend 5 Martinskirche 1„ 16. und 17. Januar 1792. J. err eee 8 Donnerstag, 22. Dezember 1932 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Die Stadtseite Weihnachte kummt! Die Weihnachte kummt— deheem wie verrickt, Gewäſche, gebutzt werd, geleddert, geflickt, Gehäkelt, geſchtrickt vun de Mädcher, Die Wohnung die riecht jetzt noch Derbentin, Noch Seefebrieh, Bohnerwachs un Benzin, Die Leit ſchleppe Weihnachtspaketcher. Die Buwe die baſchtle, der Vatter lackiert, Die Kich, un die Bobbeſchtubb werd dappeziert, Un Gutſel backt owends die Mamme, Sie ſecht:„Mach nor Deine Kinner e Freed, Ach liewer Mann, Du duhſcht mer ſo leed, Wie bringſcht de des viele Geld zamme?“ Un owends, im Lehnſchtuhl die Großmutter nickt, Die Kinner die piſchbern, die Schtanduhr tickt, Im Ofe die Kohle die brumme. Adventslieder ſchpielts aus em Radio, Es ſingt alles mit, errinnerungsfroh, Schtille Nacht— Weihnacht is kumme. G. J. Dietrich, Heidelberg. Gänſe, Gänſe, nichts als Gänſe! Wieviel der wohlſchmeckenden Vögel mögen in dieſen Tagen ihr Leben laſſen. Die Zufuhr am heuti⸗ gen Markttag war außerordentlich groß. Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 90 Pfg. und 1,10 /; d. h. offi⸗ ziell wurde für ein Pfund Bratgans 1 l/ verlangt. Leiſe wurde einem aber ins Ohr geflüſtert:„For Sie neinzig Penning!“ Neben Günſen wetteiferten Euaten und Hüh⸗ ner und einige Truthähne darum, auf der Weihnachtsfeſttafel zu erſcheinen. Dicht ſtanden die Käufer. Auch an den Wildbretſtänden war die Kaufluſt rege. Viele werden ſich ſtatt der Ge⸗ ſchenke dieſes Jahr lieber einen guten Feſttags⸗ braten leiſten. Sehr gerne gekauft wurden Einzel⸗ teile von Gänſen, z. B. Rückenteil oder Schenkel, da der Kauf für manche nur dadurch möglich iſt. Auch Gemüſe gab es auffallend reichlich, viel Feldſalat und ſehr ſchöne Kreſſe. Schüchtern n wagte ſich Treibhauskopfſalat hervor, um die Kon⸗ 5 kurrenz mit Endivienſalat wieder aufzunehmen. Das mildere Wetter begünſtigte den Verkauf außerordentlich, ſo daß ſicher die Verkäufer auch be⸗ friedigt waren. Als erſten„Frühlingsboten“(J) er⸗ blickt man zarte Schnittlauchſtöckchen. Auffallend iſt in letzter Zeit, daß die Preiſe nicht gleichmäßig angeſchrieben ſind Nur bei Obſt iſt die Preisangabe durchgeführt. Es wäre doch begrüßenswert, wenn hier wieder eine ein⸗ heitliche Angabe vorgeſchrieben würde, damit langes Suchen und Fragen der Hausfrau erſpart bliebe. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 2,8—9,5; Salatkaxrtoffeln 10 Wirſing 610; Weißkraut—8 Rotkraut 610; Blumenkohl, Stück 10 bis 60 Karotten, Bſchl. 712; Gelbe Rüben 710; Rote Rüben 710; Spinat 15—20; Zwiebeln—8; Grünkohl 1215; Kopfſalat, Stück 25—30; Endivienſalat, Stück 820, Ober⸗ kohlraben, Stück 10—12; Feloͤſalat 80—100; Tomaten 20 bis 45; Radieschen, Bſchl. 10—15; Rettich, Stück—15; Meer⸗ rettich, Stück 15—35; Roſenkohl 13—18; Suppengrünes, Bſchl.—8; Peterſilie, Bſchl.—8, Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück—10; Aepfel 12— 30; Birnen 1225; Nüſſe 30 bis 35; Schwarzwurzeln 20—28, Hagenbuttenmark 35; Zi⸗ tronen, Stück—8; Orangen 18—20; Bananen, Stück 510; Süßrahmbutter 140— 160; Landbutter 120140; Weißer Käſe 30—85; Eier, Stück—15; Hechte 100; Karpfen 75—90; Schleien 100; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 30—407 Seehecht 60; Stockfiſche 30; Hahn, geſchlachtet, Stück 100309; Huhn, geſchlachtet, Stück 100—300; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 350—500; Tauben, geſchlachtet, Stück 6080; Gänſe, geſchlachtet, Stück 6001000; Gänſe, geſchlachtet 80 bis 120; Rindfleiſch 76; Kuhfleiſch 48—60; Kalbfleiſch 75—80; Schweinefleiſch. * Die Weihnachtsfahrkarten der Reichsbahn. Um allen Befürchtungen vorzubeugen, teilen wir noch einmal mit, daß jeder, der zum Weihnachts⸗ feſt verreiſen will, ſeine Karte zu der Er mäßi⸗ gung von 33½ v. H. nicht erſt am Samstag mittag löſen kann, ſondern von dieſer Ermäßigung, die be⸗ reits am 21. Dezember in Kraft getreten iſt, bereits geſtern Gebrauch machen konnte. Die Weihnachts⸗ fahrkarten haben bis zum 10. Januar Gültigkeit. * Beim Hilfeleiſten verunglückt. In einem Haufe der Käfertalerſtraße glitt geſtern nachmittag eine Hausangeſtellte beim Reinemachen der Woh⸗ nung aus und erlitt durch den Sturz in einen mit heißem Waſſer gefüllten Eimer eine Verbrü⸗ hung des linken Armes. Eine im gleichen Haus wohnende Frau, die kurze Zeit darauf der Verletzten die erſte Hilfe leiſten wollte, ſtürzte über einen Roller und trug eine Gehirnerſchütte⸗ rung und einen Bruch des rechten Ober⸗ arms davon. Die beiden Verletzten wurden ins Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Schwerer Sturz. Auf der Stefanienſtraße wurde geſtern nachmittag ein Fahrradhändler in ſtark angetrunkenem Zuſtand mit einer klaffenden Wunde über dem rechten Auge, die vermutlich von einem Sturz herrührt, aufgefunden. Nach An⸗ legung eines Notverbandes auf der Polizeiwache, wurde der Verunglückte dem Allgemeinen Kranken⸗ haus zugeführt. * Her mit dem Maulkorb! Ein Wolfs hund hat geſtern abend an der Neckarbrücke einem Knaben dreimal die Wade durchbiſſen und in der Nähe des Marktplatzes einem Knaben, der Milch holen ſollte, ebenfalls Bißwunden beigebracht. * Bedeutender Gelddiebſtahl. Am 18. Dezember verſchwanden aus einer Notwohnung in Neckarau 330 Mark Bargeld, beſtehend aus 5 Fünfzig⸗ und 4 Zwanzigmarkſcheinen. * Kleintierdiebſtähle ſind jetzt an der Tagesord⸗ nung. Der neueſten Liſte unaufgeklärter Diebſtähle entnehmen wir, daß in der Nacht zum 16. Dezember aus einem Hof in der Schwetzingerſtadt ſechs ver⸗ ſchiedenfarbige etwa einjährige Enten, in der Nacht zum 18. Dezember aus einem Lagerplatz in der Fahrlachſtraße drei weißgraue Enten und in * ſcher Rieſe und ein ſchwarzgrauer, entwendet jurden. Friedrichsfeld zwei Haſen, ein grauweißer deut⸗ Verband badischer Gemeinden Beſchlußfaſſung des Vorſtandes über aktuelle Fragen Der Verbandsvorſtand hielt am 10. Dezem⸗ ber in Karlsruhe eine Sitzung ab, in der u. a. folgende Gegenſtände behandelt und die nachfolgen⸗ den Beſchlüſſe gefaßt wurden: Die Notlage der Gemeinden Die Notlage vieler Landgemeinden(Arbeiter⸗ wohngemeinden uſw.) hat ein derartiges Ausmaß angenommen, daß beſondere Hilfsmaßnah⸗ men im Sinne der mehrfach von unſerem Verbande geſtellten Anträge nicht mehr verzögert werden können, wenn die Zahlungseinſtellung zahlreicher weiterer leiſtungsunfähiger Gemeinden mit ihren verhängnisvollen Folgen verhindert werden ſoll. Bei der Regierung ſoll deshalb eine Abordnung perſön⸗ lich vorſtellig werden. Aufſtellung der Gemeindevoranſchläge 1933 Wegen Klärung verſchiedener Steuerfragen (Grund⸗ und Gewerbeſteuer, Reichswohlfahrtshilfe für 1933) uſw. iſt Vorlage an den Herrn Miniſter des Innern zu erſtatten, damit die Voranſchläge aufgeſtellt werden können. 5 Behördenabbau auf dem Lande Der Vorſtand wendet ſich wiederholt und entſchie⸗ den gegen die neuerdings in der Reichspoſt⸗ und Reichsbahn verwaltung und auch ſonſt wieder auf⸗ tretenden Beſtrebungen, die Behörden in den Be⸗ zirken und Gemeinden des Landes aufzuheben, um angebliche Erſparniſſe zu machen. In Wirklichkeit werden durch derartige Maßnahmen aber bekanntlich keine Vereinfachungen und Einſparungen, ſondern lediglich Laſtenverſchiebungen und weitere Belaſtungen der Landbevölkerung, die ohnehin ſchon unerträglich ſind, erreicht. Auch gegen die Aufhebung des Verſorgungsamts Radolfzell wird Stellung genommen. Bei den zuſtändigen Be⸗ hörden ſollen nochmals dringende Vorſtellungen er⸗ hoben werden, damit die wirtſchaftlich zweckloſe und i Behördenbeſeitigung auf dem Lande unter⸗ eibt. Strompreiſe Der Verbandsvorſtand beſchließt, erneut mit den Stromlieferungswerken wegen der Ermäßigung der Strompreiſe, insbeſondere auch in Bezug auf die Straßenbeleuchtung, zu verhandeln. Verſchandelung von Orts⸗ und Laudſchaftsbildern durch wilde Reklame Der Vorſtand hält die Erlaſſung und ſtrenge Handhabung von orts⸗ und bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchriften über die Anbringung von Plakaten uſw. für erforderlich, damit das Orts⸗ und Landſchafts⸗ bild nicht gar zu ſehr verſchlechtert wird. Die Ent⸗ ſcheidung ſoll jedoch jeder Gemeinde überlaſſen bleiben. Gebührenpflichtige Verwarnungen Bei der Regierung iſt nochmals vorſtellig zu wer⸗ den und darauf abzuheben, daß die Ortspolizeibehör⸗ den berechtigt ſind, auch ihrerſeits gebühren⸗ pflichtige Verwarnungen bei polizeilichen Uebertretungen innerhalb ihrer Zuſtändigkeit zu verfügen, wobei es aber als ſelbſtverſtändlich ange⸗ ſehen wird, daß die Gebühren ganz in die Gemeinde⸗ kaſſen fließen. Notſtandsarbeiten Bei der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ſind einige Aenderungen der Richtlinien über Notſtandsarbeiten zu beantra⸗ gen und hinſichtlich der Arbeitsbeſchaffung darauf hinzuwirken, daß auch die zahlreichen Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen der kleinen Gemeinden wieder in Arbeit und Verdienſt kommen. Gemeindewaldhut Der Antrag, benachbarte Gemeindewaldungen zu einheitlichen Forſtſchutzbezirken, die von vollbeſchäf⸗ tigten und vollausgebildeten Beamten verſehen wer⸗ den, zuſammenzulegen, wird als unzweckmäßig und als z. Zt. undurchführbar abgelehnt. ergebe Ferres. Der Weihnachtshaſe im Volksmund Der Haſe iſt im klaſſiſchen Altertum von her hor⸗ ragend mythiſcher Bedeutung. Er ſteht in Beziehung zu Venus, Diana und Baechus. Er gilt als Sinn⸗ bild der Fruchtbarkeit. Nach deutſch⸗mittelalterlichem Volksglauben verfügt er über magiſche Kräfte. Er iſt eine beliebte Erſcheinungsform der Hexen. Zahlreich ſind die Sagen von der Verfolgung ſolcher Hexenhaſen durch den Jäger. Ein herrſchaftlicher Jäger von Ober⸗Rimſingen(Amt Breiſach) ſah eines Tages auf dem Feld einen Haſen ſorglos in ſeine Nähe kommen. Er ſchoß auf ihn, bekam aber von ſeinem Gewehr einen heftigen Stoß, und der Haſe hüpfte unverletzt von dannen. Nachdem dies dem Jäger noch einige Male begegnet war, ver⸗ ſchaffte er ſich geweihtes Pulver. Als bald nachher der Haſe wieder gegen ihn kam, ſchoß er auf ihn, öhne vöm Gewehr geſtoßen zu werden. Der Hafe aber floh im ſchnellſten Laufe nach dem Dorfe. Als der ihm nacheilende Jäger auch dahin kam, hörte er, daß der Arzt zu der Frau des Vogtes geholt werde, die einen Schrotſchuß erhalten habe. Jetzt wußte er, wer der Haſe geweſen, den er fortan nicht mehr zu Geſicht bekam. Die erwähnte Spielart iſt typiſch für ſolche Hexenhaſenſagen. In der Geſtalt der Haſen zeigen ſich aber auch mit Vorliebe die Seelen Verſtorbeuer, Kobolde, dienende Hausgeiſter, Korndämo⸗ nen, ja auch der Teufel. Sein Erſcheinen bedeutet zumeiſt Unglück. Auch der ſpukhafte Sagenzug iſt bei uns nicht ſelten, der einen dreibeinigen Haſen einem Jäger am Abend über den Weg laufen läßt. Jener wird plötz⸗ lich rieſengroß und bringt dem Jäger ein langes Krankenlager. Wenn in der Oberpfalz heute außer dem Mondmann noch ausdrücklich das„Reb⸗ häſel“ erwähnt wird, das ſich mit ihm zuſammen im Mond befindet, ſcheint dieſer Zug darauf hinzu⸗ weiſen, daß bei den Germanen der Haſe zum Mond einmal in einer näheren Beziehung geſtanden hat, vielleicht ſogar ein ihm heiliges Tier geweſen iſt. Im Alt⸗Indiſchen heißt der Mond Schaſchin(Haſen⸗ träger) und eine altindiſche Fabel erzählt von der Liſt, mit der die Haſen die Elefanten, die mit ihren Füßen das ganze Haſenvolk zu zertreten drohen, be⸗ wegen, das Land zu verlaſſen. Sie ſenden an den König der Elefanten eine Botſchaft, der Mond, der Beſchützer aller Haſen, wolle es ſo und werde ſich, wenn die Elefanten nicht abzögen, an ihnen rächen. In der Volksheilkunde ſpielt der Haſe eine . große Rolle Pulveriſiert wird er gegen Epilepſie eingenommen. Sein Blut hilft gegen Durchfall, Rotlauf und Krämpfe; ſein Fett heilt böſe Augen, ſeine Haare den Bruch und die Waſſerſucht, ſeine Zähne das Zahnweh, ſeine Ohren Blutungen, ſeine Pfoten gelten als Schlafmittel, ſein Sprungbein wird ver⸗ wendet gegen Epilepſie, ſein Hirn(früher offiziell) heilt Zahnweh, ſeine Lunge Aſthma, ſein Magen Gicht, ſeine Leber Krebs, ſeine Galle Schwindel und Schwerhörigkeit. In der Volkspoeſie des ſpäten Mittelalters und der Neuzeit bildet das Verhältnis des Häsleins zum Jägersmann ein beliebtes Thema. Gar lieblich iſt das weitverbreitete Volkslied vom„armen Häslein“, beginnend mit: Ich armer Has im weit und breiten Feld, wie wird mir doch ſo grauſam nachgeſtellt! Eine Reihe von Sprichwörtern beſchäftigen ſich mit dem Haſen. Es ſeien erwähnt: Der eine fängt den Haſen, der andere ißt den Braten.— Der Haſe flieht vor'm Wolf, der Froſch vor'm Haſen.— Der Haſe geht im Frühling ſelbander in's Feld und kommt im Herbſt ſelbfünfzehn im Vorholz nieder als Held.— Der Haſe iſt ſicher, nach dem zehn Jäger ſchießen.— Ein Haſe läuft vor einem ausgeſtopften Fuchsbalg davon.— Ein kleiner Haſe läuft geſchwinder als eine Kuh.— Haſen haben das Herz in der Wade und leiden oft an Zahnſchmerz linfolge der Biſſe der Hunde).— Junger Haſen Blicke ſtecken oft voll alter Füchſe Tücke.— Man kann nicht Haſe und Fuchs zugleich ſein.— Selbſt ein Haſe ſpringt auf dem toten Löwen herum.— Wenn der Haſe läugſt ver⸗ zehrt, wird noch ſein Balg geehrt.—„Wer weiß, wo der Haſe läuft“, ſagte Hans und legte ſein Garn auf dem Dach aus. 1 Weihnachten im Gartenbauverein Flora Bei der am Dienstag abend im Vereinslokal zur„Liedertafel“ abgehaltenen Weihnachts⸗ verloſung wurden die Anweſenden außer den ſchönen Weihnachtsgewinnen auch durch prächtige Liedervorträge eines Mitgliedes überraſcht, wodurch die Veranſtaltung mehr auf Weihnachten abge⸗ ſtimmt wurde. Die letzte Verſammlung im Jahr vor den Feiertagen iſt immer ſehr ſtark beſucht, denn einmal gewinnt jedes Los und zum andern gibt es außer dem ſchönen Pflanzenmaterial präch⸗ tige große Gemüſekör be, die von Gemüſe⸗ gärtner Hackmann in verlockendſter Fülle mit den Erzeugniſſen des Gartens angefüllt werden und namentlich bei den Hausfrauen ſehr begehrt ſind. Die Bühne des Saales wurde von zwei Lichter bäumen flankiert, während vor der Bühne auf einer langen Tafel die für die Mitglieder gut kultivier⸗ ten Fächer⸗ und Phönirpalmen, Phyloden⸗ dron, Gummibäume, Azaleen und eine große Kol⸗ lektion blühender Weihnachtskakteen nebſt Hyazin⸗ then⸗ und Tulpenzwiebeln in Gläſern aufgeſtellt Herr Hans Illhardt, 8 der erſte Vorſitzende des Vereins, verwies nach ſeiner Begrüßung auf die Wunder der Natur. Ein ſo ſchöner Rauhreif, wie er gegenwärtig in Feld und Wald und auf Baum und Strauch wahrzu⸗ nehmen ſei, ſei von großer Seltenheit. Er bat die Mitglieder, einmal aus der Großſtadt hinauszu⸗ gehen und ſich die Wunderpracht der Natur zu be⸗ ſchauen. Zwiſchen Natur und Flora liege eine gewiſſe Verbundenheit. Die Flora wolle ja nicht waren. nur allein die Liebe zu den Pflaetzen und Blumen, ſondern auch das Verſtändnis für die Schönheit in 1 der Natur vertiefen und fördern. Die Begrüßungs⸗ worte des Vorſitzenden leiteten über zu den tief⸗ empfundenen und mit inniger Beſeelung geſunge⸗ nen Brahmsliedern des Flora⸗Mitgliedes Frau Eliſabeth Hoffmann ⸗ Stetter, die der talen⸗ lierten Sängerin nicht nur ſtarken Beifall, ſondern auch einen prächtigen Nelkenſtrauß eintrugen. In Frau Landmann hatte ſie eine feinfühlige Be⸗ gleiterin. Der Vorſitzende dankte den beiden Da⸗ men und verband damit die Bitte, die Veranſtaltun⸗ gen der Flora durch ſolch herrliche Vorträge auch in Zukunft zu bereichern. Parkdirektor Heuſel ſprach hierauf über die Selbſthilſe in der Pflanzenwelt. Der Redner gab zunächſt einen Einblick in das Walten der Kräfte in der Natur. Das Tier kann ſich drohender Gefahr durch die Flucht ent⸗ ziehen. Die an ihrem Standort feſtgehaltene Pflanze dagegen müßte manch ſchädlichen Einflüſſen unter⸗ liegen, wenn ſie nicht im Stande wäre, ſich ſelbſt gegenüber ſolchen Einwirkungen zu ſchützen. Ein Akt der Selbſthilfe iſt das Abſpringen einzel⸗ ner Zweige und Aeſte ſan vollſtändig geſunden Bäumen zum Zweck der Beſchaffung beſſerer Licht⸗ verhältniſſe. Der Baum hat hier durch Selbſthilfe Hinderniſſe beſeitigt. Bei zu großer Verdunſtung durch die Blätter, die für die Pflanze ſehr ſchädlich werden kann, hilft ſie ſich dadurch daß ſie die Blatt⸗ flächen durch Abwenden von der Sonne oder durch Zuſammenrollen zu verkleinern ſucht und ſo der Gefahr des Austrocknens oder Verbrennens entgeht. Die Pflanze hat Ungünſtiges ausgeglichen. Ein be⸗ wundernswertes Beiſpiel der Selbſthilfe kommt bet 3. Selte Nummer 597 Die Noſ isi groß! Gebi dem Mannheimer Hilfswerk! Postscheckkonto Karlsruhe 16900 Annahmestelle bei allen Banken. Knöterich⸗ und Steinbrech⸗Pflanzen vor. Dieſen Pflanzen iſt es infolge klimatiſcher Verhältniſſe un⸗ möglich, Blüten bezw. Samen zu bilden. Hier greift die Pflanze, um ſich vor dem Ausſterben zu ſchützen, ebenfalls zur Selbſthilfe, indem ſie ſtatt der Blüten kleinſte Knoſpen erzeugt, die, von der Pflanze abge⸗ ſtoßen, auf dem Boden liegend, Würzelchen bilden und austreiben. Die Pflanze hat alſo als Erſatz für ihre Fortpflanzung anſtelle von Blüten bezw. Sa⸗ men, neue Pflanzen erzeugt. Dieſes intereſſanten Vorganges wegen bezeichnen die Botaniker dieſe Pflanzen als Lebendgebärende. Der hochintereſſante Vortrag wurde durch ſtarken Beifall ausgezeichnet. Bei der nun beginnenden Verloſung herrſchte bei allen Mitgliedern große Freude. Der Haupt⸗ gewinn beſtand in einer großen Fächerpalme im Werte von über 35 Mark. Der zweite Haupt⸗ gewinn war ein großer Gemüſekorb. Die Veranſtal⸗ tung wurde ſodann vom Vorſitzenden unter Dankes⸗ worten für das rege Intereſſe an der Flora und mit den beſten Wünſchen für Weihnachten und Neujahr geſchloſſen. ch. Kinder vor Schaufenſtern Es iſt Abend, kurz vor Geſchäftsſchluß. Von überall her ſtrahlen die weihnachtlichen Schau⸗ fenſterauslagen. Zwei kleine Kinder, ein Mädchen und ein Junge, ſtehen vor der Spielwarenausſtel⸗ lung eines Warenhauſes und betrachten mit großen Augen die vielen bunten Herrlichkeiten. Lange ſtehen ſie bewegungslos und ſtarren unentwegt auf das glitzernde Spielzeug. Das Mädchen kleidet mit ſehnſüchtigen Augen eine wunderſchöne Käthe Kruſe⸗ Puppe an und aus und der Junge läßt die große elektriſche Eiſenbahn laufen. Seine Lippen ſpitzen ſich, wie um den Abfahrtspfiff zu geben. Es ſind Bruder und Schweſter, höre ich, denn jetzt ſprechen ſie: 5 Das Mädchen: Dies Johr werds Chriſchtkind net viel bringe“, ſpricht es altklug,„weil de Vadder arbeitslos iſch.“— Der Junge lerſtaunt): Awwer des Chriſchtkind iß doch net arbeitslos. Des bringt doch Spielſache und de Arbeitsloſe hawwe doch norr nix zu eſſe!— Das Mädchen: Du Dummer, des iß's doch grad. Wann mer nix zu eſſe hot, kann mer doch erſcht recht kä Spielſache hawwe.— Der Junge: Awwer des Chriſchtkind kann doch nix eſſe, deß iſch doch än Engel. Do kanns doch a Spielſache bringe. Das Mädchen: Awwer die Spielſache muß doch de Vadder kaafe, des Chriſchtkind bringt ſe doch norr. — Der Junge(fröhlich lachend): Menſcht, deß glaab ich'r? De Babbe kann jo die Spielſache dem Ehriſchtkind gar net gewwe, deß is jo en Engel.— Das Mädchen: Des kenne alle Vaddere.— Der Junge: Do kennt er ſich doch aach zum Eſſe gewwe loſſe.— Das Mädchen: Des Chriſchtkind is halt aach arm. 5 Der Junge: Des machſcht mer nit weiß, deß kann doch gar net ſei, des lebt doch im Himmel beim liewe Gott, und do gibts Kuche und Marzipan ſoviel mer will, hot unſer Lehrer'ſacht, der weß deß beſſer als du— und es dät nix koſchte.— Das Mädchen: Deß ſchtimmt ſchun, awwer weil die Menſche net brav ſinn, do dut deß Chriſchtkind nix bringe, do loßt's'r liewe Gott net fort.— Der Junge: Des kann awwer doch flieche. Und'r liewe Gott hott uns doch alle gern, wenn mer aach bös ſinn, hot unſer Parrer 'ſagt. Und ich war doch gar net bös.— Das Mädchen: Weſcht noch, wie du mer mein Appel gekrazt hoſcht? Deß hots Chriſchtkind giſehe.— Der Junge: Geh, deß ſagſt du norr, damit mers Chriſchtkind nix bringe ſoll und dir alles. Awwer ich glaab ders net, Wart mer erſcht emol ab, bis's Chriſchtkind kummt, do werſcht ſchun ſehe. Vorches Johr war ich viel böſer unn hab doch viel Sach kriecht. Die Beiden gehen, Arm in Arm, und immer noch ſtreiten ſie über das Ehriſtkind. E. Sch. Gemeinderatsſitzungen G Schwetzingen, 20. Dezember. Aus der füngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Der Koſtenvoranſchlag des Waſſer⸗ und Straßenbauamts Heidelberg über Kreiswegunterhaltung im Jahre 1933/34, der einen Koſtenanteil der Stadtgemeinde Schwetzingen in Höhe von 7870 Mk. vorſieht, wurde vorbehaltlich der Genehmigung der Mittel des Haus⸗ haltsplanes 1933 anerkannt.— Vergeben wurden die Einrichtung elektriſcher Beleuchtung im Hildaſchul⸗ gebäude und die Lieferung von Glühbirnen für öffentliche Gebäude und Anſtalten.— Für die Durch⸗ führung der Weihnachtsbeſcherung im ſtädtiſchen Krankenhaus wurden Mittel bereitgeſtellt.— Zur Vorberatung der Anträge auf Gewährung zuſätz⸗ licher Unterſtützung an Erwerbsloſe und Fürſorgeunterſtützungsempfänger wurde eine Kom⸗ miſſton beſtimmt.— Die Anſchaffung von Ausſtat⸗ tungsgegenſtänden für das ſtädtiſche Krankenhaus wurde gutgeheißen.— Zum ſtellvertretenden Mit⸗ glied des Ortsgerichts wurde Werkmeiſter Jakob Wöllner ernannt. eg. Leutershauſen, 21. Dezember. Aus der jüng⸗ ſten Gemein deratsſitzung iſt zu berichten: Gegen den Beſchluß der Vollzugskommiſſion Lützel⸗ ſachſen wegen Beizug eines Grundſtückes der hieſigen Gemeinde zu den Feloͤbereinigungskoſten in Lützel⸗ ſachſen wird Beſchwerde bei der Waſſer⸗ u. Straßen⸗ baukommiſſion in Karlsruhe eingelegt.— Von der Sammlung für die Winternothilfe, deren Er⸗ gebnis etwa die Hälfte des vorjährigen beträgt und in der Weihnachtswoche zur Verteilung kommen ſoll, wird Kenntnis genommen. 5„„ 7 Der neue Lehrer redet feine kleinen Schüler folgendermaßen an: 28 CC „Liebe Kinder, wir woller f ihr dürft mir alles vertt Da ſteht ein kleiner Burſche auf herzig: 95 1 „Ich langwe Süd weſtdeutſche Donnerstag, 22. dezember 1032 Aus Vaden Amtliche Perſonalveräuderungen Planmäßig angeſtellt wurde Fachlehrer Ernſt Morlock an der Goldſchmiedeſchule in Pforzheim. Verſetzt wurden die Juſtizinſpektoren Albert Zink bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe zum gericht Karlsruhe zur Staatsanwaltſchaft daſelbſt und die Juſtizſekretäre Adolf Schirmer beim Notariat Durlach zum Notariat Ettlingen und Ernſt Mer z beim Notariat Ettlingen zum Notariat Karlsruhe. Kraft Geſetzes tritt in den dauern⸗ den Ruheſtand Oberlaborant Martin Merz an der Pſych.⸗ und Nervenklinik in Freiburg. Zur Ruhe geſetzt auf Antrag: Juſtiz⸗ ſekretär Heinrich Liebler beim Amtsgericht Mos⸗ bach bis zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit. Vom Ladenburger Arbeitsdienſt mimp. Ladenburg, 22. Dezember. Die Ausbeſſerung des umfangreichen Feldwegnetzes wird nun⸗ mehr durch 30 Leute des freiwilligen Arbeitsdienſtes in Angriff genommen. Die Gemeindeverwaltung hat bereits die Anfuhr von etwa 1000 Kubikmeter Kies ausgeſchrieben, wobei nur das Fahren in Be⸗ tracht kommt, da auch die Verladearbeit von den Arbeitsdienſtfreiwilligen verrichtet wird. Um allen Meldungen zum Arbeitsdienſt Rechnung zu tragen, werden die bei der Korrektion des Neckarufers bis⸗ her am längſten beſchäftigten Leute durch andere ausgewechſelt. Schiffsverkehr durch Nebel ſtillgelegt. * Karlsruhe, 22. Dezember. Infolge des anhal⸗ tenden dichten Nebels können die im Oberrhein be⸗ ladenen Kähne nicht abſchwimmen, und von dem Nie⸗ derrhein kommt Schiffsraum nicht herauf. Der ganze Schiffsverkehr ruht alſo ſeit Tagen vollſtändig. Unter dem Rheinnebel leidet der Verkehr im Karlsruher Rheinhafen. Ein Frachtſchiff benötigte für die Strecke Mannheim— Karlsruhe volle acht Tage gegen ſonſt acht Stunden! Eine ganze Flottille von Schleppkähnen, Booten und Frachtdampfern liegt ſeit Anfang voriger Woche im Karlsruher Rheinhafen feſt. Der Schleppdienſt im Hafen wird notdürftig aufrechterhalten. Zu dem dichten Nebel geſellt ſich noch ein anormaler niedriger Waſſerſtand. Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt f Offenburg, 22. Dezember. Das Schöffengericht Offenburg verurteilte den Diplomforſtwirt Helmut Müller von Karlsruhe wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung und Transportgefährdung an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zu 600 Mark Geldſtrafe. Müller hatte am 15. Juli mit dem Offenburger Kaufmann Hugo Tritſchler eine Probefahrt mit einem Auto unternommen. Dabei fuhr er an einer unüberſicht⸗ lichen Stelle mit der Kleinbahn zuſammen, wobei Tritſchler tödlich verletzt wurde. Brand in einer Zigarrenfabrik Neuſatz bei Bühl, 22. Dezember. In der hie⸗ ſigen Zigarrenfabrik der Firma Auguſt Schwei⸗ zer Bühl brach am Dienstag abend im Trocken⸗ raum Feuer aus. Der Dachſtuhl brannte ab, die obere Decke fiel zuſammen und durchſchlug die Zwi⸗ ſchendecke, ſodaß ſämtliche Vorräte und Geräte ein Raub der Flammen wurden. Bei den Aufräumungsarbeiten erlitt ein Arbeiter eine Rauchvergiftung und mußte ins Bühler Kran⸗ kenhaus eingeltefert werden. Ueber die Schadens⸗ höhe verlautet noch nichts. Als Brandurſache wird Selbſtentzündung im Trockenraum vermutet. Der Brand verurſacht bei der etwa 50 Köpfe ſtarken Be⸗ legſchaft der Fabrik Arbeitsloſigkeit. Unfall mit Todesfolge * Renchen, 22. Dezember. Ein vor etwa zwei Wochen in Wagshurſt durch Sturz in eine Grube ſchwer verletzter Karlsruher Gaſt wirt iſt im hieſigen Krankenhaus, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben. Ob ein Unglücks⸗ fall vorliegt oder verbrecheriſches Verhalten mit⸗ gewirkt hat, dürfte die im Gang befindliche Unter⸗ ſuchung ergeben. Waldfrevler ſchlägt Weihnachtsbäume Schopfheim, 22. Dezember. Auf den Gemar⸗ kungen Hofen und Kirchhauſen hat ein Waldfrevler etwa 45 Weihnachtsbäume am hellen Tage ſeſchlagen. Er wurde gefaßt, als er die Bäume fort⸗ chaffen wollte. Die Bäume, ausgeſucht ſchöne Exemplare, wurden beſchlagnahmt und der Dieb ſeſtgenommen. 1 Zu Tode verbrüht * Konſtanz, 22. Dezember. Die 20 Jahre alte Paula Senn, Tochter eines hieſigen Schmiede⸗ meiſters, ſtürzte beim Waſchen in einen mit heißer Waſchbrühe gefüllten Zuber. Sie erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß ſie im Krankenhauſe ſtarb. .* * Heidelberg, 21. Dezember. Geſtern wurde bet den Ausgrabungen auf dem Heiligenberg, die ſich neuerdings auch auf die vollkommen verſchüttete Ruine des ehemaligen Stephanskloſters auf der kleineren Kuppe des Berges erſtrecken, eine größere Grabplatte gefunden, die anſcheinend für die Geſchichte des Baues ſehr bedeutungsvoll iſt. Es handelt ſich um einen im 12. oder 13. Jahrhundert dort oben beſtatteten Geiſtlichen, anſcheinend einen Biſchof namens Hazechiel. Auch die Aus⸗ grabungen an der Baſtlika ſind fortgeſchritten und haben größere Teile an der Nord⸗ und Oſtſeite neu freigelegt. 5 beförderung weſentlich abweicht. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Weihnachtsbräuche im Odenwald Das„Spiel vom Chriſtkind“ Im hinteren Odenwald haben ſich aus uralter Zeit die poeſievollſten Weihnachtsbräuche erhalten. Das Chriſtkind, mit goldener Krone geſchmückt und mit ſtrahlend weißem, ſternüberſätem Kleide angetan Amtsgericht daſelbſt, Wilhelm Dauth beim Amts⸗ und von einer Schar getreuer Geſpielinnen geleitet, reitet auf einem Eſel von Haus zu Haus und zu Arm und Reich, bei allen Freude hervorruſend. Das„Spiel vom Chriſtkind“ hat ſich be⸗ ſonders in der Gegend von Mudau erhalten. Von den Miächen, die ſich zum Spiel zuſammenſchließen, wird eines durch das Los zum Chriſtkind beſtimmt. verhüllt. Often ſällt das Haar über den Rücken. Auf dem Kopf trägt es ein„Schäppeli“ Das iſt eine halbkugelige Mütze aus bunter Seide, die geſchmückt iſt mit Flitter, Metallfäden und Glasperlen. In der Hand trägt das Chriſtkind eine Rute, die ſoge⸗ nannte„Zinke“, die aus Birkenreiſern, die am oberen Ende durch ein rotes Band zuſammengehal⸗ ten werden, beſteht. Zwei der Mädchen markieren den Eſel. Zunächſt betritt das Chriſtkind allein die Stube. Mit lauter Stimme begrüßt es die Verſammelten, indem es die Worte ſpricht:„Gelobt ſei Jeſus Chri⸗ ſtus!“ Nachdem die Kinder ihre Gebetlein geſprochen, ſchreitet das Chriſtkind durch die Stube, wobei es alle Anweſenden, auch die Erwachſenen, mit der Rute berührt. Die Volkskunde deutet das Birkenreis des Chriſtkinds als die„Lebensrute“. Nun verläßt das Chriſtkind die Stube wieder und bringt die Weih⸗ nachtsgeſchenke und den brennenden Lichterbau m. Voll Jubel nehmen die Kinder die Durch einen Schleier wird das Angeſicht Gaben in Empfang. Inzwiſchen ſetzt ſich das Chriſt⸗ kind auf den Eſel und reitet, von der Mädchenſchar begleitet, zur Freude der Kinder durch die Stube. Die Rute zurücklaſſend, verlaſſen die Mädchen das Haus, um die Wanderung durch die verſchneiten Dorfgaſſen fortzuſetzen. Aehnlich kommt das Spiel in Donebach, Lauden⸗ berg, Rumpfen, Heidersbach und Rippberg zur Dar⸗ ſtellung. In Donebach hat das„Schäppeli“ jedoch die Form einer Krone. Ueber der Bruſt trägt das Chriſtkind eine breite rote Schärpe. In Reiſenbach, wo das Spiel von den an Oſtern zur Entlaſſung kommenden Mädchen aufgeführt wird, fehlt der Eſel. Das Reiſenbacher Chriſtkind trägt ebenfalls ein weißes Kleid, doch iſt dieſes über und über mit Vändern in allen Farben geſchmückt. Die Begleite⸗ rinnen des Chriſtkinds tragen Pferdeglöckchen, mit denen ſie beim Gang durchs Dorf fleißig klingeln. Nach Beendigung des Spiels ſtellen ſich die Mädchen am Dorfbrunnen auf, um gemein⸗ ſam alte Weihnachtslieder zu ſingen. In Gerichtsſtetten im Erftal wird das Chriſtkind vom Nikolaus, in Freudenberg am Main vom heiligen Joſef begleitet. In Hettingen legt man für das Eſelchen des Chriſtkinds ein Bündel Heu im Freien bereit. In Gerichtsſtetten wird in der Chriſt⸗ nacht ebenfalls Heu ins Freie gelegt. Das Heu wird am Morgen dem Vieh gefüttert, weil man annimmt, 1 Vieh im neuen Jahr dann geſund bleiben wird. Die Odenwälder Weihnachtsbräuche ſind voll Poeſie. Wenn ein alter Brauch unſerer Heimat zur Erhaltung beſonders wert iſt, ſo iſt es das„Spiel vom Chriſtkind im Odenwald“. ü B. eee Gründung einer Milchabſatzgenoſſenſchaft 1 Plankſtadt, 22. Dezember. Am Dienstag abend wurden die hieſigen Landwirte zwecks Gründung einer Milchabſatzgenoſſenſchaft zu einer Verſamm⸗ lung in das Gaſthaus zur Sonne eingeladen. Etwa 25 Landwirte hatten ſich eingefunden, die alle Inter⸗ eſſenten für die Milchabſatzgenoſſenſchaft waren. Plankſtadt ſtellt ſeit langem ſchon ein Ueberſchu ß⸗ gebiet an Milch dar, obwohl es einmal eine Zeit gegeben hat, wo die hieſige Bevölkerung auswärtige Milch, beſonders aus Schefflenz verbraucht hat. Gemeinderat Heinrich Seßler eröffnete die Verſammlung und begründete in ſeinen Ausführun⸗ gen die Einberufung der Landwirte und die Grün⸗ dung der Milchabſatzgenoſſenſchaft. Gemeinderat Karl Erckenbrecht erläuterte eingehend die Sach⸗ lage und ſchilderte Vor⸗ und Nachteile eines Zu⸗ ſammenſchluſſes.. 5 In der ſehr lebhaften Ausſprache forderte Land⸗ wirt Peter Müller einheitliches und geſchloſſenes Handeln und Vorgehen in jeder Beziehung, beſon⸗ ders aber beim Verkauf landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe. Bedauert wurde, daß die naheliegenden Groß⸗ ſtädte Mannheim und Heidelberg die Einfuhr an Friſchmilch aus der Gemeinde Plankſtadt— die wohl die größte Arbeitsloſenzahl aufzuweiſen hat— immer noch nicht geſtatten und für Aufhebung die⸗ ſes Uebels keine Ausſicht beſteht. Der von Landwirt Georg Zimmermann formulierte Antrag, die Milchabſatzgenoſſenſchäft zu gründen, wurde ange⸗ nommen. Der Neugründung traten ſämtliche an⸗ weſenden Landwirte bei. Als proviſoriſcher Vorſtand wurde einſtimmig Landwirt Georg Kolb und für den verhandlungsberechtigten Ausſchuß die Land⸗ wirte Heinrich Seßler, Peter Müller und Guſtav Emmert gewählt. Die Satzungen der Ge⸗ noſſenſchaft werden bis zur nächſten Verſammlung von Dr. Krumm Ladenburg ausgearbeitet. Wegen der Bildung des Pflanzeraus⸗ ſchuſſes, dem die Verteilung der Tabakanbaufläche obliegt, wurde nach lebhafter Debatte beſchloſſen, dem Gemeinderat neue Vorſchläge zu unterbreiten. .. ĩͤ dd]ðV“] f e Sicherheit der Schauinslanoͤbahn B. Freiburg i. Br., 21. Dezember. Aus unſerem Leſerkreis wird uns geſchrieben: Die in der Preſſe immer wiederkehrenden Berichte über die Schau⸗ inslandbahn zeigen, in welch großem Maße die Beſorgnis über die Sicherheit der Bahn in der Bevölkerung vorherrſchend iſt. Wenn in einzelnen Zeitungen ſämtliche Seilſchwebebahnen als gefährdet hingeſtellt werden, ſo ſchießt dies weit über das Ziel hinaus. Es muß immer auseinan⸗ dergehalten werden, daß die Schauinslandbahn von den übrigen Seilſchwebebahnen für Perſonen⸗ Bei der Schauins⸗ landbahn iſt das Prinzip der Seilpendelbahn, bei der ein Wagen oben, der andere unten ſteht, zum erſten Mal verlaſſen worden. Der Schreiber dieſer Zeilen hat ſchon im Jahre 1928 einem Freiburger Herrn mitgeteilt, daß er Bedenken bezüglich der Kuppelung der Wagen trage. Die jetzt in der Preſſe veröffentlichten Beruhi⸗ gungsartikel der maßgebenden Stellen werden manche Bedenken zerſtreuen. Es muß bei einem Syſtem, wie es die Schauinslandbahn hat, unbedingt dafür geſorgt werden, daß entweder bei falſcher An⸗ kuppelung ein Warnungsſignal ertönt, das ſogar den Paſſagier auf irgend eine Gefahr auf⸗ merkſam macht. Sollte die Anbrieigung dieſes Sig⸗ nals Schwierigkeiten machen, ſo wird es dem Er⸗ finder der genialen automatiſchen Seilkupplung ohne weiteres gelingen, ein Blockſyſtem, ähnlich wie es bei Weichen der Eiſenbahn oder bei Aufzügen beſteht, einzuführen, daß bei nicht ord⸗ nungsgemäß gekuppeltem Drahtſeil die Fahrt aus⸗ geſchloſſen iſt. 5 i 5 ei- Hockenheim, 21. Dezember. Die Ortsgruppen des Reichsbundes deutſcher Kriegsbeſchädigter und des Reichsverbandes hielten am Samstag und Sonntag ihre Weihnachtsfeiern ab.— Der landwirtſchaftliche Bezirksverein Hockenheim hatte ſeine Mitglieder zu einer Verſammlung in den„Ba⸗ diſchen Hof“ eingeladen. Landwirtſchaftsrat Engel⸗ hard ſprach ſich in ſeinem eingehenden Vortrag für die Kontingentierungim Tabak bau aus. Ebenſo forderte er zur beſſeren Wahrung der gemeinſamen Intereſſen zum Zuſammenſchluß in einer Organiſation auf.— Der Chauffeur eines hie⸗ Einbrecher zu Zuchthaus verurteilt SW. Darmſtadt, 21. Dezember. Das Bezirksſchöffen⸗ gericht verhandelte 8egen den 32jährigen Kamin⸗ bauer Hermann Würtz aus Keskaſtel bei Saarlouis, einen gefährlichen Einbrecher, der in letzter Zeit in Heſſen und Baden bis nach Frankfurt hinauf die Bevölkerung beunruhigte. Angeklagt war er dies⸗ mal wegen Einbruchsdiebſtählen in Karlsberg, zwei⸗ mal in Hüttenfeld, einmal in Neuthardt bei Bruch⸗ ſal und wegen eines einfachen Diebſtahls von Wäſche⸗ ſtücken bei Viernheim. Der Angeklagte ſteht ſtark im Verdacht, bei dem Einbruch in die Wirtſchaft in Eppertshauſen auf der Flucht einen Verfolger er⸗ ſchoſſen zu haben. Während der Verhandlung hat man das Gefühl, als ob der Angeklagte im nächſten Augenblick ein Geſtändnis ablegen wollte, denn er wurde merkwürdig unruhig, gab eigenartige Antworten, Tränen rollen ihm aus den Augen, aber er nahm ſich dann immer wieder zu⸗ ſammen und behauptet, er habe mit der Epperts⸗ häuſer Sache nichts zu tun. Das Gericht verurteilte Würtz wegen ſchweren Einbruchsdiebſtahls in vier Fällen und wegen eines einfachen Diebſtahls in Tateinheit mit Vergehen gegen das Schußwaffengeſetz zu insgeſamt 27 Jahren Zuchthaus. Der Vorſitzende gibt dem begründeten Verdacht Ausdruck, daß der Verurteilte der geſuchte Mörder von Eppertshauſen ſei. * * Villingen, 20. Dezember. Für den Landeskom⸗ miſſariatsbezirk Konſtanz fand die diesjährige Be⸗ zirksverſammlung der Norddeutſchen Hagelverſiche⸗ rung in Immendingen ſtatt. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht des Direktors von Daacke⸗Karls⸗ ruhe ſind im Gegenſatz zu anderen Gegenden die Hagelſchäden im badiſchen Oberlande dieſes Jahr gering geweſen. Im Kreis Villingen belau⸗ fen ſich die Verſicherungsſummen auf 4003 000 4, im Kreis Waldshut auf 3 312 065 /, im Kreis Kon⸗ ſtanz auf 12 285 218. Im Lande Baden ſind infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage ſehr erhebliche Ab⸗ nahmen des Verſicherungsgeſchäftes zu verzeichnen. Die Geſamtverſicherungsſumme iſt um 9 781 000, zurückgegangen, was auf die Minderdeklarationen der verſicherten Flächen zurückzuführen iſt Verſichert waren 45 518 badiſche Landwirte, was gegenüber dem Vorjahre ein Rückgang von 1500 bedeutet. In der Ausſprache wurde vor allem Entgegen⸗ kommen bei der Zahlung der Prämien verlangt, Auch wurden über die von der Geſellſchaft verlangten Zin⸗ 15 Klagen geführt. Die nächſte Tagung ſoll in n ſtattfinden. 145. Jahrgang/ Nummer 597 . Aus der Pfalz Verkehrserziehungsaktion in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 22. Dezember. Die Polizei⸗ direktion Ludwigshafen, die im Sommer eine viertel⸗ jährliche Erziehungsaktion für Radfahrer mit erfreu⸗ lichem Erfolg abgeſchloſſen hat, beginnt heute im Verein mit Verkehrswacht, Preſſe und Schule die Verkehrserziehung für Fußgänger. Wie Sta⸗ tiſtik und Rechtſprechung zeigen, tragen an den ſich erſchreckend mehrenden Unfällen nicht immer nur die Autofahrer, ſondern öfter auch die Fußgänger die Schuld. kehrserziehung der Fußgänger annehmen, um Miß⸗ ſtänden, die ſich insbeſondere in Ludwigshafen mit ſeinen ſchmalen Gehſteigen und ſchmalen Straßen zeigen, abzuhelfen. Um die Kenntnis der maßgeben⸗ den Vorſchriften zu vermitteln, werden ungefähr 60 000 Stück eines illuſtrierten Heftchens, das die Vorſchriften enthält, in der Oeffentlichkeit verteilt werden. Im übrigen aber iſt die Erziehungsaktion auf 3 Hauptverkehrsregeln in erſter Linie abgeſtellt. Nämlich: 1. Für die Gehbahn:„Rechts gehen, weitergehen!“ 2. Für die Straßenbahn:„Spring nicht auf, ſpring nicht ab!“ 3. Für die Fahrbahn: „Erſt links dann rechts ſehen vor dem Ueber⸗ queren der Fahrbahn!“ Auf den Gehſteigen einiger Hauptverkehrsſtraßen wird der Fußgänger durch Markierung der Mittel⸗ linie und durch Kennzeichnung der Gehſteigecken an die Verkehrsregel„Rechts gehen, weitergehen!“ augenfällig gemahnt. Die Verkehrserziehungsaktion ſoll wiederum längere Zeit, alſo nicht nur eine Woche dauern. Die Polizeidirektion geht auch diesmal von dem Standpunkt aus, daß eine fruchtbare Er⸗ ziehungsarbeit nur durch längere planmäßige Ein⸗ wirkung auf die Fußgänger erzielt werden kann. Schöffengericht Frankenthal * Frankenthal, 21. Dezember. Am 31. Juli d. J. kam es in einer Wirtſchaft der Ludwigshafener Gel⸗ lertſtraße zu Streitigkeiten, die ſich auf der Straße ſortſetzten, ſo daß die Polizei einſchreiten mußte. Die ſich anſammelnde Menge nahm gegen die Polizei⸗ beamten eine drohende Haltung ein. Der 1892 ge⸗ borene Schiffer Adam Mohra und der 1910 geborene Tagner Fritz Eberle hatten ſich neben anderen be⸗ ſonders an den Ausſchreitungen beteiligt. Mohra wurde deshalb am 27. Oktober vom Schöffengericht Ludwigshafen zu 1 Jahr, Eberle zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Gegen dieſes Urteil legten die beiden Angeklagten, die beſtritten, ſich in dem ihnen zur Laſt gelegten Maße beteiligt zu haben, Berufung ein. In der heu⸗ tigen Beweisaufnahme bekundete Hauptwachtmeiſter Seither, daß Mohra wie ein wildes Tier auf ihn los ſei und ihm den Säbel feſtgehalten habe. Hauptwachtmeiſter Böckly bekundet, daß Eberle mit der Hand die Menge herbeigerufen habe. Nach dem Zeugen iſt auch mit einem Meſſer gewor⸗ fen worden. 5 Die Berufungsinſtanz beließ es nach längerer Be⸗ ratung beim erſtinſtanzlichen Urteil. Die Anträge der beiden Verteidiger auf Gewährung bedingten Straferlaſſes wurden abgelehnt. Gegen das Urteil gibt es laut Notverordnung kein Rechtsmittel mehr. Der gegen Mohra beſtehende Haftbefehl bleibt aufrechterhalten. Schwerer Autounfall— Vier Verletzte * Ulm bei Lichtenau, 22. Dezember. Ein Kehler Auto, von Pirmaſens kommend, geriet auf der Land⸗ ſtraße Raſtatt Lichtenau infolge Glatteiſes ins Schleudern, ſtieß mit dem rechten Kotflügel gegen eine Telegraphenſtange und wurde durch den Auprall gegen einen Baum geworfen. Die faſt noch neue Limouſine wurde vorn vollſtändig zertrümmert. Von den Inſaſſen erlitt eine Dame eine Gehirn⸗ erſchütterung, drei Herren trugen zum Teil mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Vorausſage für Freitag, 23. Dezember Fortdauer der trockenen Witterung, in tiefen Lagen „Das kontinentale Hochdruckgebiet hat ſich in ſeinen ſüdweſtlichen Teilen über Frankreich und Spanien ſeit geſtern verſtärkt, während die bei England er⸗ ſchienene Zyklone nach Norden in Richtung auf Is⸗ land zurückgewichen iſt. Niederſchläge ſtehen alſo weiterhin noch nicht bevor. Lediglich inſofern iſt die Lage etwas verändert, als ſich infolge des erwähnten Druckanſtieges im Südweſten Europas kräftiger Nordweſtwind in den höheren Luftſchichten über unſerem Gebiet eingeſtellt hat. Dabei iſt heute auch auf dem Feloͤberg die Temperatur ſeit 12 Tagen zum e 15 ee Die en Temperaturverhältni i en beginnen alſo a ee ee ſicht über 200 Km. 3 Die Polizeidirektion wird ſich daher der Ver⸗ milder, im Hochſchwarzwald Temperaturrückgang Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags* — Luft⸗ 88 5 See S Wind Stationen: höhe 1 805 88 5 8 5 Wetter m mm E Ss 5s Richt. Stärke Wertheim 151— 31 3e deicht bedeck Königsſtuhl] 563 771,3 2 3 5 S,W eeicht balbbedeckt Karlsruhe 120 772,73—1—3 SW. ſeicht Nebel Bad.⸗Paden 213 772,84 1 8 leicht Nebel Villingen 112 775,45 3 6 58[eich albbedeckt Bad. Dürrh. 701 25 10—6 ſtia bolbbedeck! St. Blaſten 780——3 5= eeicht wolkig Badenweiler 422 772,1?= SW- eicht holbbedeckr eldberg Hoff1275 642,0 0 11 O SW ſtar: wolkig chauinskd. 1268 607,2 3] 18 3 leicht albbedeckt wieder zu normalen zurückzukehren. * „Der Feldberg meldet heute früh Alpen⸗ 0 59 6 a 2 1 * + Donnerstag, 22. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 597 —— in Arbeitsloſer als zergwerksunternehmer Not ſchürft Kohle 36 arbeitsloſe Vauernſöhne beſchäftigt— Wöchentliche Förderung 90 Tonnen Kohle Tage der Not und wirtſchaftliche Bedrängniſſe haben andere Geſetze als normale Zeitläufte. Das gilt auch für das Bergwerksunternehmen eines Ar⸗ beitsloſen in der Pfändergegend bei Bregenz, der öſterreichiſchen Bodenſeeſtadt. Mit einem Kollegen hat dort Eduard Hundertpfund, ein ehemaliger Oberſteiger, ein altes Kohlen bergwerk wieder in Betrieb geſetzt. Mit ſolchem Er⸗ folg, daß er heute ſchon 36 Arbeitsloſe dauernd be⸗ ſchäftigt. In geſunden Zeiten mögen die Ausſichten des Kohlenabbaues im Wirtatobel vielleicht nicht lohnend erſcheinen. Heute aber verdient der Verſuch neuer Ausbeute des einſt bedeutenderen Kohlenflözes der Gegend als eine Tat lebendiger Selbſthilfe An⸗ erkennung. An dem über Bregenz dominierenden Gallusſtift führte eine Autoſtraße in die lieb⸗ liche Landſchaft am Pfänderſtockfuße. Ehe man das Dörfchen Langen erreicht, kommt man zu einer engen, bewaldeten Gebirgsſchlucht, dem Wirta⸗ tobel. Eine Seilbahn endet an der Straße. Sie fördert die Wirtatobelkohle. Eben lädt ein Laſtkraft⸗ wagen die ſchwarze Fracht. Auf ſchmalem Waldweg aufwärts erreichen wir nach wenigen Minuten das Mundloch des Geſenkes, das zum heutigen Kohlenabbau führt. Vier roh gezimmerte Hütten ſind die ganzen„Werksgebäude“ des Bergwerks⸗ unternehmens armer Arbeitsloſer. Das eine die Werkzeugſchmiede, gegenüber das Betriebshaus der Förderbahn. Die Hunte kommen aus dem Geſenke und laden Kohle an das Sortierhaus ab. Emſige Hände ſcheiden hier Schiefer und Mergelreſte aus der Kohle. Graue Männer ſind hier beſchäftigt und klobig⸗ſtarke Bauernſöhne der Gegend. In der vierten Baracke führt die Betriebsſtation der Seil⸗ bahn zu Tale. Unweit auf freiem Wieſengelände ſteht ein ver⸗ fallenes Haus, das nun wieder ausgebeſſert wird. Es blieb als einziges ſtehen unter vieren einer früheren Abbauperiode. Heute ſind die Mannſchafts⸗ ſtuben drinnen, für Aufenthalt und Speiſung der Bergleute. Schon vor einem Jahrhundert kannte man den Zug des Pechkohlenflözes von Bregenz nach Langen. Seine ergiebigſten Stellen liegen im Wirtatobel. Die Kohlen mächtigkeit iſt nicht groß, 30 bis 120 Zentimeter, davon 40 bis 60 Zentimeter nutz- bare Kohle. 1840 wurde erſtmals geſchürft, der Ab⸗ bau reichte damals gerade hin, den Kohlenbedarf des einzigen Bodenſeedampfers zu decken. 9 Jahre St. ſpäter erfolgte der erſte geregelte Kohlenabbau. Die K. K. Steinkohlenbergbau⸗Geſellſchaft legte eine Grundſtrecke an, 22 Grubenfelder wurden in Ver⸗ leih genommen Die Fracht auf der ſteilen Straße nach Bregenz war damals zu teuer. 1852 erweiterte der Montanärar den Betrieb, ſpäter ging er wieder an eine Privatgeſellſchaft. Da der erhoffte Gewinn ausblieb, ſtellte auch ſie bald die Arbeiten ein. Eine Viertelmillion Zentner Kohle iſt damals ſchon ge⸗ fördert worden, bis die erſten billigen Auslands⸗ kohlen kamen. Das Flöz nahe der Bahn und dem Bodenſeehaſen anzugreifen, um den Bergbau rentabler zu geſtal⸗ ten, unternahm die Oberbayeriſche AG. für Kohlen⸗ bergbau in Miesbach. 1877 entwirft ſie einen groß⸗ zügigen Betriebsplan, ſchlägt mitten in der Stadt den Alexanderſtollen an und arbeitet mit zwei Hilfs⸗ ſtollen gegen den Wirtatobel vor. Eine 2500 Meter lange Grundſtrecke verſchlingt“ eine Million Mark, Pferde zogen auf ihr die Hunte gegen Bregenz. 1880 bis 1887 beſchäftigt man 300 Bergleute und fördert insgeſamt 1536000 Zentner Kohle, das waren zehm Zentner je Quadratmeter Flözfläche. Die Konkurrenz der rheiniſchen und nach Vollendung der Arlbergbahn ſchleſiſchen und ſteiri⸗ ſchen Kohlen führte zur Auflaſſung des Bergbaues im Jahre 1894, nachdem man ihn vorher 7 Jahre lang nur mehr gefriſtet hatte. 1894 und 19071910 iſt das Bergwerk wieder in Betrieb und zuletzt nach dem Krieg, als Kohlenmangel herrſchte. Die Stadt Bregenz ſelbſt betrieb es, um der Kohlenverſorgungs⸗ miſere abzuhelfen. 300 Arbeiter ſchürften Tag und Nacht, die Kohle wurde unrein geliefert und kam dadurch in 1 Verruf. Man erzählte ſich damals folgenden Scherz. Ein Vorarlberger verfügte im Teſtament, mit heimiſcher Kohle verbrannt zu werden. Man unterfeuerte den Leichenofen mit Wirtatobelkohle. Als man ſeine Aſche herausholen wollte, kam der vermeintlich Ver⸗ brannte ſelbſt zähneklappernd heraus und rief: Puuuh, mich friert. Die Geſchichte iſt recht gut er⸗ funden, der Wirtatobelkohle wird aber mit ihr un⸗ recht getan, denn ſie iſt Kohle von guter Beſchaffen⸗ heit. Sie iſt ein Produkt der Neuzeit der Erde, Lauchhammer Bilogußſtätten, „Wir heißen Euch hoffen!“ die den Etſeuguß über 200 Jahre pflegen, ſenden dieſe Plakette in olle ſtammt aus der Formation der Braunkohlenzeit und gehört der jüngeren Erdſchicht des Miozäns an. Die Wirtatobelkohle kommt nahe an die Steinkohle heran, iſt hochwertige Pechkohle, ſchwarz, fettglän⸗ zend, im Strich ſchwarzbraun, leicht entzündlich und unter Entwicklung beträchtlicher Wärme mit nur 4 v. H. Aſche verbrennend. Die Verunreinigung durch Schwefelkies iſt ſehr gering. An Kohlenſtoff enthält ſie 70—80 v. H.(Steinkohle 75—85 v..), der Heizwert beträgt 40006200 Kalorien(Steinkohle 67000). Für Hausbrand und in der Induſtrie wird die Kohle heute in ganz Vorarlberg gern verwandt. 5 Die Kohle iſt alſo gut. Das wußte auch Eduard Hundertpfund, als er gemeinſam mit einem Bauern aus Langen ſich in aller Stille an die Arbeit machte. Das war am 8. Januar 1932. Das Schürfrecht im Sack kamen Hundert⸗ pfund und ſein Freund mit wenigem Hand⸗ werkszeug im Wirtatobel an. Er pachtet das Abbaufeld. Bauern, die ihn von früher her kennen, borgen Holz für den Pfeilerbau und die Baracken. 60 Meter lang entſtand das Ge⸗ ſenke, bis man auf Kohle ſtieß. Ein Oſt⸗ und Weſt⸗ ſtollen für den Abbbau wurden geſchaffen, So baute Hundertpfund auf, langſam, aber ſicher. Heute beſchäftigt er 36 Arbeitsloſe, Bau⸗ ernföhne der Gegend, die die Scholle nicht mehr tra⸗ gen konnte. Tag und Nacht wird in drei Schichten gearbeitet, jeder Bergmann ſchafft acht Stunden unter Tag. Für den Hunt Kohle verdient er ſieben Schilling, für jeden Vortrieb und dabei geförderte Kohle 48 Schilling. Der heutige Betrieb fördert in der Woche 90 Tonnen Kohle. Abſatz iſt bei Kohlenhändlern und der Induſtrie des Landes geſichert. Frühere Bergleute und.'s eigene drei Söhne(der älteſte mit Gymnaſialbildung) helfen mit. Nach Wochen ſaurer Arbeit rollt die erſte Kohlenladung nach Bregenz. In Erinnerung an die Nachkriegszeit lehnt man ſie zuerſt ab. Aber Hundertpfund ſetzt ſich durch und findet Abſatz. Denn er liefert nur reine Kohle und arbeitet ſo rationell, als die Geldnot ihn dazu zwingt. Th. Naumann, Bregenz. Städte wachſen aus dem Sumpf Muſſolinis Sieg über die Pontiniſchen Sümpfe 11 4 „Die Arbeiter und künftigen Siedler hören vor dem impoſanten Rathaus der neuen Stadt der Rede Muſſolinis zu. Der Jahrtauſende alte Kampf mit den Ponti⸗ niſchen Sümpfen, dem dicht vor den Toren Roms liegenden, ausgedehnten Fiebergebiet, das von jeher die große Plage der römiſchen Campagna war, geht nunmehr ſeinem erfolgreichen Abſchluß ent⸗ gegen. In dieſen Tagen hat Muſſolini die erſte der neu zu gründenden Städte feierlich eingeweiht, die in der Pontiniſchen Sumpflandſchaft entſtehen ſollen. Littoria, die neue aus dem Sumpfboden geſtampfte Stadt, mit ſauber angelegten Straßen und modernen Wohnhäuſern, die von dem Duce unter großem Feſt⸗ gepränge getauft wurde, iſt die erſte in der Reihe von Siedlungen, die in dieſer von Gott und Men⸗ ſchen bis jetzt verlaſſenen Gegend dem groß an⸗ gelegten Plane Muſſolinis entſprechend, errichtet werden. Im Herbſt des nächſten Jahres ſollen die Stadt Sabauda und noch ein Jahr ſpäter die Stadt Pontinia das Werk krönen. g Im Pontiniſchen Sumpfgebiet, das ſich über eine Fläche von etwa 800 Quadratkilometer erſtreckt, lagen in der älteſten Zeit der Römiſchen Republik 33 Städte. Die durch ununterbrochene Kriege und wirtſchaftliche Nöte dezimierte pontiniſche Bevölke⸗ rung vermochte die Entwäſſerung des Bodens nicht zu bewältigen. So verfiel allmählich die Gegend und verwandelte ſich in ein großes, ödes, unzugäng⸗ liches Sumpfgelände. Der erſte Verſuch, das Sumpfland urbar zu machen, wurde 312 v. Ehr. von Appinus Claudius unternommen, der die nach ihm benannte Heerſtraße „Via Appia“ durch die Sümpfe leitete. Dieſe herr⸗ liche römiſche Straße, die von den Zeitgenoſſen den Namen„Königin der Straßen“ erhielt, wurde häufig durch Ueberſchwemmungen im Pontiniſchen Gebiet verwüſtet. Faſt alljährlich ſtand die„Via Appia“ wäh⸗ delsminiſteriums Ermittlungen gepflogen und dieſe ſollen die Richtigkeit der Angaben ergeben haben. 3 das Recht 8 Und das ſei angeblich ulcht der Fall geiwefen, rend der Periode der herbſtlichen Regenſchauer unter Waſſer, ſo daß die reiſenden Römer ſich dort eines Kähnes bedienen mußten. Faſt 2000 Jahre dauerten die Verſuche der Be⸗ freiung dieſes Erdſtreifens von verhängnisvollen Naturgewalten. Cäſar, Auguſtus, Trajan, ſpäter der Gotenkönig Theoderich ordneten die Trockenlegung der Pontiniſchen Sümpfe an. Theoderichs Verdienſte auf dieſem Gebiete wurden auf einer Marmor⸗Gedenkfeier verewigt, die die Mauer der Sommerreſidenz des Königs in Ter⸗ raeino ſchmückte. Nach dem Sturz des Gotenreiches gerieten die Entwäſſerungsanlagen von neuem in Verfall. Das Sumpfgelände breitete ſich aus, bis die Päpſte im 14. Jahrhundert die Arbeiten wieder auf⸗ nahmen. Bonifatius VIII., Martin., Sixtus., und im 18. Jahrhundert Pius VI. waren um die Trockenlegung der Pontiniſchen Sümpfe bemüht. Da aber die Arbeiten niemals bis zum Ende ge⸗ führt werden konnten, trat der frühere Zuſtand nach kurzer Zeit wieder ein. 5 Der letzte Verſuch der Urbarmachung des Sumpfgebietes wurde von Napoleon in der Zeit ſeiner N über Italien ange⸗ ordnet. Die Abdankung des großen Korſen hatte die Ein⸗ ſtellung der begonnenen Arbeiten zur Folge. Seit 1 Verkehrs⸗ inſeln im Zentrum von London jetzt aufgeſtellt wurden eee Eine der beiden rieſigen Leuchtſäulen, die auf dieſem Tage wagte ſich niemand mehr an die Lö⸗ ſung der ſchwierigen Aufgabe heran. Der Gedanke Cäfars und Napoleons wurde von Muſſolini aufgegriffen. Bereits 1926 rief der Duce einen Sachverſtändigen⸗Ausſchuß zuſam⸗ men, um das. Entwäſſerungsproblem zu beraten. Es ſtellte ſich heraus, daß die beſtehenden Kanäle zur Trockenlegung des Geländes bei weitem nicht aus⸗ reichen, und daß die zerſetzende Kraft der Natur im Laufe des letzten Jahrhunderts die Löſung der Auf⸗ gabe noch viel ſchwieriger gemacht hatte. Trotzdem beſchloß Muſſolinſ, die Arbeiten unverzüglich in die Wege zu leiten. Während der letzten drei Jahre ſind etwa 50 Mil⸗ lionen Lire allein für die Dränge⸗Anlagen veraus⸗ gabt worden. Die geſamten Koſten der Trockenlegung ſollen ſich auf etwa 400 Millionen Lire belaufen. Ein ſyſtematiſch angelegtes Netz von Kanälen ſoll den Abfluß des Waſſers herbeiführen und ſomit die Urbarmachung von 15 000 ha ex⸗ möglichen. Der Hauptkanal, der nach Muſſolini benannt iſt, er⸗ ſtreckt ſich über 40 km. Die ganze Gegend wird wie ein rieſiges Schachbrett in Quadrate eingeteilt, an deren Rändern die Linien der Kanäle gezogen wer⸗ den. Die unter dem Waſſerſpiegel liegenden Stel⸗ len werden gehoben. Einige hundert Kilometer Chauſſeen ſind im Sumpfgebiete bereits angelegt, das Terrain hie und da urbar gemacht. Neben der Stadt Littoria iſt eine Anzahl von Dörfern entſtanden, deren Bewohner die durch Jahrhunderte brach⸗ liegende Erde in ein fruchtbares Acker⸗ und Garten⸗ gelände zu verwandeln ſuchen. Nach Vollendung des ganzen Planes werden 40— 50 000 Landwirte ihren Erwerb auf dem trocken gelegten Boden dicht vor den Toren der Ewigen Stadt finden können. Das ausgeſetzte Sonntagskind Das iſt ſchon ſeit vielen Jahren nicht mehr paf⸗ ſiert, daß einem plötzlich ein Baby in den Schoß fällt und man weiß nicht woher. Früher legten arme ver⸗ zweifelte Mütter ihre Kinder auf die Schwellen des Findelhauſes. In alten Romanen kann man es nachleſen. Aber heute im„Jahrhundert des Kindes“? Und gerade am Goldenen Sonntag! Die Geſchäfte waren vollgepropft mit Kunden, die Verkäufer hatten die Hände voll zu tun und konnten nicht ſo auf jeden Beſücher achten Und gerade in der kollſten Geſchäfts⸗ zeit betrat eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm ein Konfitürengeſchäft, ſetzte ihr Kind auf einen Stuhl und mit den Worten„Ich habe für das Kind nichts mehr zu eſſen“, flüchtete ſie aus dem Laden. 5 Es war eine ſchwere Geſchäftsſchädigung, die die arme Frau da angerichtet hatte. Denn die Ver⸗ käufer und Kunden kümmerten ſich natürlich nur noch um das kleine ausgeſetzte Kind. Erſt bekam es einmal die Wonnen des Geſchäfts zu koſten und dann ward eien Wachmann herbeigeholt, der Bang wurde, auf den Arm nahm. Er verſtand es aber großartig mit Kindern umzugehen, denn bald lachte die Kleine und ſagte ſogar„Papa“. Nun liegt die Kleine im Waiſenhaus. Von der Mutter fand man keine Spur. Das Baby wird auf den Namen„Sonntag“ getauft werden wenn man nichts feſtſtellen kann. Die Veruntreuungen des Aniverſitätsprofeſſors Vor einiger Zeit wurde der Profeſſor an der N Handelshochſchule Königsberg, der bis zum Schluß des Sommerſemeſters ſogar Rektor war, bis zum Semeſterſchluß beurlaubt. Es hieß, der Profeſſor habe wegen Ueberarbeitung einen Nervenzuſammen⸗ bruch erlitten und mußte eine Heilanſtalt aufſuchen. Bald aber erhielt ſich hartnäckig das Gerücht, daß der Nervenzuſammenbruch des Profeſſors auf ſchwere wirtſchaftliche Schwierigkeiten zurückzuführen ſei. Es wurde eine Schuldenlaſt von 50 000 Mark genannt. Nun äber werden weitere Einzelheiten bekannt, die der Angelegenheit ein noch viel ſchwärzeres Bild geben. So ſoll der derzeitige Rektor der Handelshoch⸗ ſchule in Königsberg ſchon Ende November dem preu⸗ ßiſchen Handelsminiſter mitgeteilt haben, daß Pro⸗ feſſor Schack aus einer nichtamtlichen Kaſſe der „Geſellſchaft für Freunde und För derer der Handelshochſchule“ Summen im Betrag von 5500 Mark ohne Geneh⸗ migung der zuſtändigen Perſonen entnommen und anſcheinend für private Zwecke verwendet habe. Auch aus der Senatskaſſe ſind von dem Profeſſor Gelder entnommen und nur teilweiſe zurückgezahlt worden. i Das Oberpräſidium hat auf Auftrag des Han⸗ — war habe Profeſſor Schack als damaliger Rektor echt gehabt, Gelder der Kaſſe ohne Befragung ntnehmen, jedoch nur, wenn die Summen zu cken der betreffenden Kiſſon verwendet wurden Der Proſeſſor habe angegeben, daß er beabſichtigt habe, die Beträge wieder zurückzuzahlen, daß er aber infolge Rückgangs ſeiner Einnahmen dazu nicht in der Lage geweſen ſei. Auch die Vorſchüſſe, die Pro⸗ feſſor Schack auf Gehalt und Kolleggelder bekommen hat, wurden von ihm nicht abgedeckt. Nun hat man die ganze Angelegenheit Schack dem zuſtändigen Miniſter für Kunſt und Wiſſenſchaft übergeben, der zu beſtimmen hat, wie die Affäre beendet werden ſoll. jährt 1 das weinende Baby, dem vor der Uniform Angſt und 5 HANDELS- WIRTSCHAFT TS.-ZETITUNd Donnerstag, 22. Dezember 1932 der leuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 597 Aus dem Nheinelekira-Konzern Umwandlung der»Bergas-Akkumulaforenfabrik in eine selbsfändige Gesellschaff Beieiligung der Familie Opel Die„Berga Accumulatorenfabrik“ in Raſtatt, die ſo⸗ wohl transportable als ſtationäre Accumulatoren herſtellt, war bisher eien Geſchäfts abteilung der Rhei⸗ niſchen Elektrizitäts⸗Ah in Mannheim (Rheinelektra). Sie iſt nunmehr in eine ſelb⸗ ſtändige Geſellſchaft unter dem Namen„Accu⸗ mulatorenfobrik Berga G mög“ umgewandelt worden. Neben der Rheinelektra hat ſich insbeſondere die Familie Opel an der neuen Geſellſchaft beteiligt. Es iſt beabſichtigt, das Unternehmen, das zur Zeit relativ gut beſchäftigt iſt, weiter zu entwickeln. Ausreichende Geldmittel ſtehen hierzu zur Verfügung. Pfalz werke RWE Zu dem Wechſel des Aktienpaketes bei der Pfalz werke A G, das aus dem Beſitz der Rheinelektra an di Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Elektrizitäts Geſellſchaft übergeht, wirs jetzt noch bekannt, daß bereits Mitte Dezember im pfälziſchen Kreis ⸗ ausſchuß vertroulich von dem Angebot der Rheinelek⸗ tra Kenntnis gegeben wurde. In einer Ende dieſes Mo⸗ nats ſtattfindenden neuen Sitzung des Kreisausſchußes foll Stellung dazu genommen werden, ob bie Option aus⸗ geübt werden ſoll oder nicht. In intereſſierten Kreiſen der Pfalz verlanat man eine raſche Ent⸗ ſcheidung in der Richtung, daß dos Vorkaufsrecht ausgeſtbt wird, weil man befürchtet, daß die Pfalz⸗ werke von der Rheiniſchi⸗Weſtfäliſchen Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft aufgeſogen werden. 5 NRWE- Dividende genehmigi O. Eſſen, 22. Dezbr.(Eig. Tel.) In der GV. der Rhein.⸗ Weſtf. Elektrizitäts werk A., die den Abſchluß für 1931⸗32 mit wieder 5 v. H. Dividende geneh⸗ migte, wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß, nach⸗ dem zu dem Speicherkraftwerk Herdecke noch zwei wei⸗ tere Spitzenkraftwerke, nämlich das Schluchſee werk und das Vorarlberg, getreten ſeien, nunmehr die Möglichkeit zu wirtſchaftlichſter Behandlung des Konſums ergeben. Die verſtärkten Ausgleichs⸗ möglichkeiten und die wirtſchaftlichen Erfolge beſtätigten die Richtigkeit der im Konzerngebiet betriebenen Verbunden⸗ wirtſchaft. Im laufenden Geſchäfts jahr ſei ein gewiſſer Stillſtand des Abſatzrückganges ein⸗ getreten. Beim Lichtſtromverbrauch ſei allerdings im No⸗ vember ein Rückgaug feſtzuſtellen geweſen. Im ganzen hätten die erſten fünf Monate 1932⸗33 einen Brutto⸗ überſchuß des Stromgeſchäftes gebracht, der größer ſei als in der entſprechenden Vorjahrszeit. O Deutſche Finanzierungsinſtitnt AG. Berlin, 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Die von einem Berliner Mittags⸗ blatt veröffentlichten Namen, die angeblich für die Be⸗ ſetzung der Organe der Ivi und der Tilgungskaſſe für ge⸗ werblichen Kredit in Betracht kommen, eilen, nach Mittei⸗ lung von zuſtändiger Stelle, den Ereigniſſen ſchon deshalb voraus, weil die Gründung noch nicht erfolgt iſt und die Benennung der Mitglieder des AR., denen die Beſtellung des Vorſtandes obliegt, erſt mit der Gründung vor ſich gehen kann. Beſonders für die Beſetzung der Vorſtandsämter ſind keinerlei auch nur vorbereitende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt. Ebenſo wenig wird ein Vertreter der Reichs intereſſen in den AR. oder in ein anderes Organ eintreten. l O Neuer Vorſtand bei der Commerz⸗ u. Privatbank. Berlin, 22. Dezbr.(Gig. Tel.) Wie mitgeteilt wird, tritt der bisherige Reichsbankdirektor Schilling, der in der letzten Zeit als Sachverſtändiger bei ausländiſchen Notenbanken fungierte, in den Vorſtand der Com⸗ merz⸗ u. Privatbank ein. Sein Eintritt wurde bereits ſeinerzeit anläßlich der Majoritätsbeteiligung der Goldbdiskontbank an dem Inſtitut ausbedungen. O Die Verſchmelzungen der Hovad⸗Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften vom Reichsanſſichtsamt genehmigt. Berlin, 22. Dezbr.(Gig. Tel.) Der Senat des Reichs auf⸗ ſichtsamtes für Privatverſicherung hat die Uebertragung des Verſicherungsbeſtandes der Hovad Allg. Verſicherungs Ach. auf die Union und Rhein. Verſiche⸗ rungs AG. genehmigt. Die Uebertragung des Ver⸗ ſicherungsbeſtandes der Hovad Lebensverſicherungsbank Ac. auf die Magdeburger Allg. Lebens⸗ und Rentenver⸗ ſicherungs A5. wurde mit Auflagen genehmigt, durch die die Belange der Hovad⸗Verſicherten in erhöhtem Maße ge⸗ ſchützt werden ſollen. ö O Befriedigende Entwicklung bei der Corbacher Haupi⸗ genoſſenſchaft.(Eig. Tel.) Aus dem Geſchäftsbericht der Deutſchen landwirtſchaftlichen Houpftk⸗ genoſſenſchaft e Gmb H iſt u. a. ſolgendes zu ent⸗ nehmen: Die geſchäftliche Entwicklung zeige ein befrie⸗ di gendes Bild. Der Geſamtumfatz hat eine Steige⸗ gerung von 1,150 Zentnern in 1930/31 auf 1,238 Mill. Zentner in 1931/2 erfahren. Das abgelaufene Geſchäfts⸗ johr ſchließt mit einem Gewinn von 60 626 /. Die Ein⸗ lagen der Mitglieder ſind mit 1,488 Mill./ faſt unver⸗ v c n ändert. Der bei der Commerzbauk in Anſpruch genommene Reſtkredit von 2,466 Mill. 4 konnte um 0,352 Mill. I er⸗ mäßigt werden. Die GV genehmigte den Abſchluß und beſchloß die Ausſchüttung von 3 v. H. Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr. l O Deutſche Werke Kiel AG.— Verluſtabſchluß.(Eig. Tel.) Der Abſchluß für 1931/2 weiſt ohne Berückſichtigung der ihm gewährten Reichsbeihilfe von 1,75 Mill./ einen Verluſt von 474 000„ gegenüber 65 000„ Jahresgewinn im Vorjahr aus. Der im Vorjahr verbliebene Verluſtvor⸗ trag von 288 000 4 erhöht ſich auf 762 000 4. Der Be⸗ ſchäftigungsgrad iſt etwas günſtiger geworden. O Berliner Maſchinenbau Ac vorm. L. Schwartzkopff. — Kapitalkürzung genehmigt. Berlin, 22. Dezbr.(Eig. Tel.) In der GV, die die Regularien für 1931/92 und die Herabſetzung des AK durch Einziehung von 2,25 Mill./ Vorrotsaktien und Zuſammenlegung des Reſtkapitols:1 auf 7,875 Mill. 4 einſtimmig genehmigte, wurde betent, daß der Jahresverluſt von 977 000% mit 741000/ auf laufende Abſchreibungen entfalle. Die Geringfügigkeit des Berluſtes ſei den durch⸗ geführten Sparmaßnahmen zu danken. In räum, licher Beziehung habe man die Fabrikationsſtätten auf das äußerſte konzentriert. Die Lokomotivquote ſei nunmehr vollſtändig abgeſchrie ben. Wenn auch die Reichsbahn bei Beſſerung der Wirtſchaftslage aus ihrer Zurückhaltung heraustreten werde, ſo ſei doch vor⸗ auszuſehen, daß in abſehbarer Zeit mit einem Wieder⸗ anſchwellen der Vergebungen auf die frühere Höhe nicht gerechnet werden könne. Man hoffe, daß die Geſellſchaft nach der jetzigen Sanierung künftig von finanziellen Sor⸗ gen befreit bleibe. * Fabrik landwirtſchaftlicher Maſchinen F. Zimmer⸗ mann u. Co. AG, in Liqu., Halle a. d. Saale.— Rheiniſche Hypothekenbank einzige Bieterin. Nachdem der Betrieb der Geſellſchaft vor einigen Jahren durch die Karoſſeriefabrik und Automobilgroßhandlung Otto Kühn, Holle a. d. Sgale, aus der Konkursmaſſe erworben worden war und inzwiſchen auch die Firmo Otto Kühn ſelbſt in Konkurs geraten iſt, ſtand am Mittwoch der Fabrilbetrieb von F. Zimmermunn zur Verſteigerung. Einzige Bieterin wor die Rheiniſche Hypothekenbank mit 331000 l. Die Bank hat für 325 000„ Hypotheken auf den Grund⸗ ſtücken ruhen. * Löwenbrauerei⸗Böhmiſches Brauhaus Ac, Berlin.— 3(6) v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der GV am 1. Febr. in Vorſchlag zu bringen, aus dem erzielten Gewinn 1 409 707(1 531 000)„ zu Abſchreibungen zu verwenden und bei erhöhtem Gewinnvortrag 3(i. V. 6) v. H. Divi⸗ dende auf das AK von 6 250 000/ zu verteilen. O Zuckerfabrik Fröbeln Ach.— Wieder 6 v. H.(Eig. Tel.) Der AR. beſchloß, der GV. am 20. Januar die Ver⸗ teilung von wieder 6 v. H. Dividende vorzuſchlagen. » Uebergang der Haus Bergmann Zigareitenfabrik AG., Dresden, auf die Britiſch American Tobacco Co. Zwiſchen den Hauptaktienären der Haus Bergmann AG., Dresden, den Brüdern Bergmann und der Reemtsma Cigaretten⸗ fabriken GmbH. in Altona⸗Bahrenfeld ſchwebte ſeit läu⸗ gerem ein Streit über die Rechtsgültigkeit eines im Jahre 1930 geſchloſſenen Options vertrages. Obwohl dieſer Streit zugunſten des Bahrenfelder Unternehmens entſchieden war, hat die Reemtsma Gm eb H. enoͤgültig auf Ausübung der Option verzichtet, da wegen der Unüberſichtlichkeit der Wirtſchaftslage eine Erweiterung des Unternehmens durch Angliederung neuer Betriebe nicht ge⸗ geben erſcheint. Durch dieſen Verzicht des Reemtsma⸗Kon⸗ zerns iſt ein früher abgeſchloſſener Vertrag zwiſchen der Haus Bergmann AG. und der Britiſh American Tobacco Co. automatiſch in Kraft getreten. Mithin übernimmt die Hamburger Tochter geſellſchaft des BA T⸗Konzernsſämtliche Aktien der Haus Berg⸗ mann A G. Generaldirektor Karl Bergmann bleibt in der Geſchäftsleitung des Unternehmens. Im übrigen ha die Britiſh American Tobacco bindende Erklärungen da⸗ hingehend abgegeben, daß ſie für längere Zeit keine wei⸗ teren Betriebe in Deutſchland erwerben wird. * Heidelberg verhandelt über Erleichterungen ſeiner Dollarbonds⸗Amerikaſchulden. Die Stadt Heidelberg iſt zur Zeit bemüht für ihre in Form von 7 proz. bis 1950 laufenden Dollarbonds beſtehende Amerikaſchuld Erleichterungen zu erhalten. Sie verhandelt mit den Newyorker Emiſſionsinſtituten über den Ausfall der nächſten Amortiſationsrate und über eine Zinsreduktion auf 5 v. H. Eine Entſcheidung darüber iſt bis jetzt noch nicht gefallen, doch iſt der Kurs der an der Newyorker Börſe notierten Papiere von 51 auf 48 v. H. geſunken. Monfan- und Flekirowerſie gefiragi Grundsfimmung freundlich/ Verschiedenilich Kauflust des Publikums auf ermäßigiem Kursniveau/ Schluß ohne Noiierungen/ Nachbörse behaupfei Mannheim uneinheitlich Bei recht kleinem Geſchäft war die Tendenz am Aktien⸗ markt auch heute uneinheitlich. Farben notierten wieder 93 v.., Waldhof behauptet mit 42,50. Schwächer lagen Daimler und Weſteregeln Kali. Von Bankaktien blieben Hypothekenbanken geſucht. Am Verſicherungsmarkt wurden Mannh. Verſicherung mit 20 gehandelt. Der Rentenmarkt war behauptet. Goldpfandbriefe blieben eher geſucht. Frankfurt ſtill, aber gut behauptet Infolge der bevorſtehenden Feiertage eröffnete die heutige Börſe zwar in ſtiller Haltung, doch war die Sti m⸗ mung nach dem geſtrigen Rückſchlag etwas freund⸗ licher, da auf dem ermäßigten Niveau zweifels⸗ ohne etwas Kauf luſt beſtand. Das Geſchäft hielt ſich allerdings in engen Grenzen, da der Anſtieg der Arbeits⸗ loſenziffern zur Zurückhaltung mahnte. Aufgrund günſtiger Berichte aus der Montaninduſtrie waren Montanwerte weiter bevorzugt und etwas lebhafter. JG. Farben waren zwar 98 v. H. höher, aber ſtark vernachläſſigt. Am Elektro⸗ markt ergaben ſich Beſſerungen bis zu 7 v.., mit Aus⸗ nahme von Rheinelektra und Siemens, die bis zu 1 v. H. niedriger einſetzten. Matt lagen Deutſche Linoleum, die ihren geſtrigen Gewinn von 2 v. H. wieder hergaben. Am Rentenmarkt blieben deutſche Anleihen be⸗ hauptet, Stahlvereinsbonds gaben 1 v. H. nach. An⸗ Pfandbriefmarkt traten keine nennenswerten Ver⸗ änderungen ein, Kommunalobligationen logen weiter etwas feſter. Am Auslandsrentenmarkt zeigte ſich erhöhte Nach⸗ frage nach einigen öſterreichiſchen und ungariſchen Anleihen, die etwa 1 v. H. höher lagen, auch türkiſche Anleihen waren weiterhin etwas befeſtigt.— Im Verlaufe blie⸗ ben die Kurſe gut behauptet, die Umſatztätiykeit er⸗ fuhr aber eine merkliche Schrumpfung. Deutſche Linoleum und Siemens konnten je 1 v. H. Anfangsverluſtes zurück⸗ gewinnen. Tagesgeld war zu 3½ unverändert, aber etwas geſucht. Berlin eher anziehend Die Stimmung war, wie ſchon an der Vorbörſe, ſo auch zum offiziellen Beginn als freundlich zu be⸗ zeichnen, wenn auch die Kursgeſtaltung wieder nicht ein⸗ heitlich war. Die vorliegenden Momente waren über⸗ wiegend günſtiger Natur, doch mahnte die Ver⸗ . ſchlechterung der Arbeitsmarktlage im Reiche zur Zurück⸗ haltung. Bei den Banken lagen verſchiedentlich Kauf ⸗ orders vor, die ſich in der Hauptſache auf Montan ⸗ papiere erſtreckten, aber auch für verſchiedene Elek⸗ tropapiere zeigte ſich Intereſſe. Andererſeits konnte man auch Relaliſationen vor den Feiertagen beobachten. Von der geſtrigen Newyorker Börſe konnte eine Anregung nicht ausgehen, auch nicht von der Be⸗ wegung der deutſchen Bonds dort, doch regte die weitere Erholung des engliſchen Pfundes an. Deutſche An⸗ leihen waren etwas feſter, auch Pfandbriefe zeigten freundliche Grundſtimmung. Der Geldmarkt war un⸗ verändert. Im Verlauſe ergaben ſich zunächſt bei etwas lebhafterem Geſchäft Kursbeſſerungen bis 7 v.., doch konnten ſich im ſpäteren Verlaufe dieſe Gewinne nicht immer voll behaupten. An den Renten märkten lagen deutſche Anleihen im Verlaufe nur etwa behauptet. Länderanleihen zeigten keine einheitliche Tendenz. In Steuergutſcheinen blieben die Kurſe unverändert. Die Umſätze waren etwas kleiner als geſtern und wurden auf 400 Mille geſchätzt. Stadt⸗ anleihen tendierten recht feſt und gewannen bis zu 1 v. H. Hypothekenpfandbriefe tendierten ruhig aber freundlicher. Kommunal⸗ Obligationen gewannen bis zu 1 v. H. Auch Liquidationspfandbriefe und Anteilſcheine zeigten ein vor⸗ wiegend feſteres Ausſehen. Induſtrie⸗Obligationen ten⸗ dierten völlig unregelmäßig. Am Kaſſamarkt ergaben ſich bei verhältnismäßig ruhigem Geſchäft überwiegend Kursrückgänge, die bis zu 4,5 v. H. betrugen. An den variablen Märkten kieß die Umſatztätigkeit im allgemeinen weiter nach, ſo daß zahlreiche Schlußnotierungen mangels Geſchäfts geſtrichen werden mußten. Verſchiedentlich, ſo bei BMW., Ilſe Ge⸗ nußſcheine, Charlottenburger Waſſer und Deutſche Lino⸗ leum waren noch Beſſerungen bis 1,5 v. H. feſtzuſtellen. Reichsbank, bei denen Nachfrage von guter Seite beſtand, der gegenüber kaum Material herauskam, ſchloſſen 4,25 v. H. über der Eröffnung. Andererſeits waren Kunſtſeide⸗ aktien, Rhein. Braunkohlen und Berliner Maſchinen gegen den Anfang bis zu 1,75 v. H. abgeſchwächt, ſo daß die Tendenz als nicht ganz einheitlich bezeichnet werden konnte. Nachbörſe gut behauptet. Altbeſitz 58,5, Neubeſitz 61,5, Aku 47,25, ASG. 3036, Farben 93,75, Gelſenkirchen Wiggin will zurückireien O London, 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Nach in London vorliegenden Berichten hat Albert H. Wiggin, der Vorſitzende des Direktionsausſchuſſes der Chaſe Na⸗ tio nalbank in Newyork mitgeteilt, daß er am 10. Januar nicht mehr für die Wiederwahl kandidieren werde. Wiggin, der 64 Jahre alt iſt, wird jedoch ſein Amt als Vorſitzender des Deutſchen Stillhalte⸗ abkommens 1932 weiter behalten. 52,5, Harpener 88 mens 121,5—122 Buenos⸗Aires 1Peſo Mannesmann 60,25, Schultheiß 99, Sie⸗ „Ver. Stahl 34, Reichsbank 138,5. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 9024; 1935 85 1996 80; 1937 757%½; 198 71. Berliner Devisen 01 2: felchsbank 4, Lombard 5, Privat 37% v. H. Amtlich in Rm. Dis- Parxktät für ö kont 8 21. Dezember Geld Brief Geld J Brief 0,858 0,882 0,858.882 tan. Dollar=.578.684.65 3,564 Hanan iden 657 2097 088 901 0899 0501 ftairo lägypt.Urd. 3 20,953] 14,38 14,42 14,41 14,45 Türkei. I türk. Pfd.— 18,458 2,008.012.008.012 London... 1Sterl. 2 20,429 14,00 14. 14,03 14.07 New ork. 1 Dollar 2½ 4,198.209 4,217 4,217 Rio de JaneirolMillr..5020 0268.271 0,269 90,271 Uruguay. 1Goldpeſo.43 1,648 1,65.643.652 Holland 100 Gulden 3 169,789 169.18 169,52 169.18 169,47 Athen 100 Drachmen 9 5,45.278 2,282 2,288.2 Brüſſel 100 B. 500 F 3 58,37 58,28 58.35 58,24 358,8 Bukareſt.. 100 Lei 50 1 2,488 2,492.488 2,492 Ungarn.. 100 Peng 52 74211 2 18 2 Dalizig„100 Gulden 4 81.72 81,72 81,88 81,72 81.88 Helſingfors 100 7M 68; 10,537] 6,144 6,156 6,159 6,171 Italien... 100 Lire 5 22,094] 21.54 21,58 2154 24.58 Jugoflapien to Dinar 7½ 61,00 5,574.598 3,574 5,586 owno. 100 Litas 7 1 41,96 Kopenhagen 100 Kr. Prag 2 Schweiz.. 100 Fr. Sofia... 100 Lewa Spanien 100 Peſeien Stockholm.. 100 Kr. Eſtland.. 100 Eſtm. Wien. 100 Schilling Tagliches Gels: 4½ u. darüber, vereinzelt%ↄ Monatsgeld—7% Pfund und Reichsmark feſter Das engliſche Pfund ſetzte ſeine Aufwärtsbewegung auch heute weiter fort und zog bis auf 3,34¼ gegen den Dollar, 85,65 gegen den Franken und 14,03% gegen die Reichsmark an. Der Dollar ſelbſt blieb unverän⸗ dert, doch zeigte der franz. Franken weiter eine weichende Tendenz. In Newyork rechnet man mit großen Gol d⸗ ankünften noch vor dem Jahresultimo, die eine Höhe von 70 Millionen Dollar haben dürften. U. a. werden 46 Mill. Dollar Gold von der Bank von England erwar⸗ tet, die in Verbindung mit der Schuldenzahlung vom 15. 12. ſtehen, und auch wohl dem Wiederaufbau der eng⸗ liſchen Goldguthaben in Newyork dienen ſollen. Die Reichsmark war mit 59,32% in Amſterdam, 123,72% in Zürich und 610 in Paris feſter, die übrigen Deyiſen waren im großen und ganzen unverändert. Berliner Meiallbörse vom 22. Dezember Kupf. Aupf.Kupf.[ Blei Bler Blei Zink Fink int dez. Brief Geld vez. Brief] Geld bez. Brief Geld Januar 38,.— 37,50.— 15.75 14.75, 21,25 20,80 ebruar]—. 38.50 37.78—.—16.— 14.75—.— 21,50 20,75 ürz... 39. 39.—.— 16.25 15.——, 2175 21.— April.— 39,25 88,50—,— 16.25 15, 22.— 21.50 Mai 3950 39,25———.— 16,25 15,0, 22,25 21,50 Zult 4. 40.— 39,75—.— 16.25 15.50—,— 21.25 2175 ult. 40.25 40,—.— 16,50 15.25—, 22,50 22,25 Auguſt.. 40,50 40,25]—,— 16,75 15.75—.—.75 22.50 Sept. 41.— 40,50 ,. 17. 168.—„— 23.20 22,50 Oktober.—— 41.25 40,75—„1725 16 25— 2,50 22.75 Nov.— 4104125—.— 17,0 16.25—— 28,50 22.75 Dezemb..— 38.— 37.50[— 15.75 14.75, 21, 20,25 * Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Blei ruhig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 22. Dezhr.(Eig. Tel.) Amtlich: Elektrolytlupfer(wirebars) prompt 48 Mark für 100 Kg.; Raffinadekupfer loco 4,50—42,30; Standardkupfer loco 37—38; Standaord⸗Blei per Dezbr. 14,75—15,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banko⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 217; Reinnickel 98—99proz. 350 Antimon⸗Regulus 37-39; Silber in Barren co. 1000 ſein per Kg. 34,50—88. Londoner Meiallbörse vom 22. Dezember Metalle& per To. latin& per 20 Ounces) Silber(Pence pei Junce) Kupfer, Standard 28,15 Zinn, Standard 148.5 Aluminium. 3 Monate 28.45 3 Monate 149.8 Antimon Settl. Preis 28 15 Settl. Preis 148.7] Queckſilber Elektrolyt. 32.50 Banka 55 2 Platin beſt ſelected 30,50 Straits.. 1540 Wolframerz 10,75 ſtrong ſheets—, Blei, ausländ.. 11,— Nickel 250,0 El'wirebars 34, Zint gewöhnlich 15,45] Weißblech E Tendenz: alles träge. Weitere Warenbörſen und Marktberichte ſiehe Seite 9. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 1 Berliner Börse Mannheimer Sftfektenbörse 21.1 21. 22. 00 Sahmener..„„ 114,2-. 0 21. 22. 21. 22. Industele Abelen 68 gecwerte E 22 6e Bab. St.- u. 1 16,.— Je,.-G.. Sellinb..—.— Doren: Ritterbr. 88.75 63. Lußwigsh. Walz..——.— Festyerzinsliche Werte 7% Bad. Kom. Gd. 71.— 71.— g 8% hafen Stab!, 87 Daimler⸗Benz.„ 19.25 18.— 9% Mhm. Gold 62.— 62.— Deutſche Linol.. 40,— 39. — 26 Henninger St. K.-. 3 T N München 202,0 2040 Mainkraftwerke. 38.— 59, Mainzer Brauer. 76.— 76,.— Metallg. Frankf. Schöfferh. Bindg. 146 5 14%] Mes Söhne...— 6% Reichsanl. 27 70,— 16. 33,25 83— Dtſch. Ablöſgſch. 1 58,50 58.89 6,40.50 15 f 55 2 n„ ohne 8% farben Bd. 20 94.— 94.— Enzinger Union 72.— 72 Schwart Storchen 36.— 56,50] Miag, Mührb.: 20.— 28.— D. Schutzgeblete. 5,60 5,30 J. G. Farben. 93. 93.— 880% Rh. Hycfdb 30,50 81 25 10% rkr. M. PA. 98.— 98,— Werger 80% Uf und 34.— 84,— 15%„„ A. 140,0 140,0 Tucher Brauerei. 55.——.— Moenus St. A. 22.65 28.— 5% Bad. Kohlen——. „%% He Rein. GebheSch.-.% Grkr Mh. K.- 5% Roggenwert.—.— 0 5 5 i J. A. 82.— Babiſche Bank, 92.— 92.— A. E. G.... 29,25 30,— Rheinelektrad„ 55 50% hf rentb..98 88 h ere, 82.0 Aſchaff Buntpap.——. 10„ St. A. 89,.— 87 75 30% Ro eurentb, 6,. en tg. 40.— 79.— Loiſſerven Fraun 15. 45. Pb. Maſch. url. 1029 100 Recder Gebr. D. 24.50 40 900 e Diſch. Bk u. Dise. 75.— 75,— Maung. Gummi 3. Baſt Nürnberg. 164.0 1630 Rütgerswerke.. 43,— 43, 62 K. 8d. db. 19 2 5 2 1 85 i Pfälz Mühlen.———— Prem-Veſig, el 2. 83.50 Schnellpr. Frethl..— 6% 21 80.50 80.50 Durlacher Hof.. 48,— 45,— Portl. Zem. Heid. 46,— 46.— Zubwigsh. A. Br. 48.— 48. Cement Heibelog, 4550 35,15 SchuckertRttenbg. 99.50 79,88 30% Mexikaner. Brown Boveri„ 25.75 25.50 Schramm Lackf.—.— 13.50 6%„„ 20 70.— 70.50 „„ fälz. Preßhefe.—.——— Rh. Elektr..⸗G. 89.50 88,5„ KNarſtadt 57.— 51.— Seilinduſt. Wolff—.—— 92 2965 93 Sbhrdarß Slelch. 57.— 57.— Hlddebr giheinn..., Cheniſche Albert 39750 85 50 Stemens e, Halte 129.2. f lde chat. 1985 4080 Eichbaum Nerger 45,.— 45,.— Südd. Zuger. 1450 1 5 EChade.. e e Südd. Zucker. 1415 140 40„0 3 1 55 10— 329 . Ban dc Bel 54— 84.— Daimler. 17.80 1765 Tricot. Beſiaheim-— 4%„conv. Rente 9,28 0. Bad. Aſſekuranz. 28,.— 26,.— Wayß& Freitag 4,50.5 Mannh. Berſich., 20— 20 Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte Bank- Aktien D. Wertb,(Gold) 94.— 94. Dt. Atlant.⸗K... 103.0 102.0 Thür. Lief, Gotha 60,50 61,50 4¼9/„ Silb.⸗R..— 1 5. Ei 22 4 4½%„ Pap.⸗R.—— 0. Seuſtoff Waldhof 32.2 48,00 Dt. Eipbandel. 2928 64.50 Ver. hem. Ind.—.——.— 4% Kurt. Ad An..88 3 D. Gold. u, S. Anft. 149.0 140,7 Ver. deutſch. Oel 84,— 84.— 4%„ Bagd.⸗E. In—.——.— Dt. Linoleum.* Dt. Verlag.. 68— 68, Nen mae.f 3,½75 4%„Bollobl. 1011 8s 405 5„ Dresd. Schnellpr. 22.— 28.50 Pogtl. Maſch. St..——.— 1 Allg. D. Credit. 62.50 82, Dilrrwerke 21.— 20.— d ee ane ee 9580 Dyckerh.& Wibm. 17,78 17/78 Bolt. Seit, u. K. 15 50 15.80 5 40.— Ber. Ultramarin—. 4%„ unif. Anl.—.— Doigt& Häffner 26.— 28, 4%% Ung Sir 5 85 5½%„„14 5½0.— 8 0 5 92.25 91,75 Bank f. Brau.-.— 4% Ung Goldr..70.20 4% D. Schaganw..——. Barmer Bankper.——.. El. Licht u. Kraft 93.25 98,50 Wayß& ffreitag.— 40 40 Kronenr..30 0. Ablöſungſch. 5 88.15 5910 8 1 57 69,25 Fer ee 955 8—.— 305 1 0 9 8 3 2 85 9955„Anat. S.11 21.75 2175 N ohne.35 6. Hande„Seeg Sn Emag Frankfurt—.—— ell ſtoff Af„ 28,50 48%„nnn 4% Schug. 1, 555 5,728 Com. 1. Privatb. 58,50 58.50 Ae 11— 71. 8 Menlel. 80, Teh, Mat Nail. 7 5 22 5 e Eßlinger Maſch. 18,50 18,„ Waldhof 42.50 48.— 7 rt· Alti i Heiderdg. 30. 89.— Deniſchedisconts 78.— 75.— Gttlinger Sinn.—.— i nfa(Freiverr) 82.80 82.50 fab sport atelen 9% Jamie 20 88.— 83—.⸗Atetiſche B, 1810 160 Jaber e Schleich 28.— 85 50 Naſtakter Wagg. 450 „G. Farben... 92,50 83. 2 6%„Bonds 28 98,50 94,75 D. Ueberſee⸗Bant 27. 27. Feinmech. Jetter—— frelt. Guilleaume—.— 32,25 Eſchwell. Bergw. 1925 192.5 8% Mhm. Gd. 28—.— 68. N— 1 %„ n der Nen d ee n wer. 69Je Grkr. Mh. 28 12.78 12.J5 38615 87% Mon obi 28 8 48 Dresdner Bank 515 615 5% Rhein. Hop 24.—.— Frankf. Hyp.⸗Bk. 70,— 67 75 8% Südd Feſtwo.—.— 260 Deſt. Exed.⸗Anſt..40 9275 Gel 8 5 8 ener M. Durl. 29.— 29— 0% rtr. M. abg. 70 25 70,7 Pfülz. Sup. er zust Grün& Bilfinger 156,9 158.0 8% dh ⸗M.⸗Don. 76.50—.— Reichsbank.. 184,5 137.0 Rhein. Hyp.⸗Bk.. 80.—.75 2% Bad Rom. Gd. 71.— 72.— Süd. Boden.⸗C. 69 50 69 50 — 5 N 80,— 81.— Wiener 10 110.10 2„ ee ürtt. tend 5 b Alz. q. 882 2 N 8% Gr..8 Lid. 32 Mannß Berſ⸗G. 8% Nö. Hop.-9 Transport- Aktien Jaber 805 1 pa 8.85 60„ 1„ Hapag CC %½%. i 5 180 Straßend 4½% Rhein. Lig. 458 44% Südba is 0 75 Schamungéiſend 215 32. 5 . 78, 72,10 Harpener Bergw. 84,50 88— 4 3 55.— 55.— f 50% 5 1852 2 25 2. Feat Bank.. 85 Geſfüire! Goldſchmidt Th.—,— 255. 0 Genuß 99.50—.— aid& Neu nag Erlan 8 5 1 e Karſtadt Rud. 0 19 3 5 alzw. dd. Lloyd. 5 nor Heilbronn 40 161 Konſerven Braun,— 17 80 u. Laurahſitte Südd Eiſenbahn 6. 37 80 Kraus& Co, Lock. 5 Ac. f. Verkehrw. 44.0 48.85 185 Allg. Lok u Kraft 68,— 69.— Südd. Eiſenbahn—. Baltimore Ohio-,——.— Canada Abliefer.. 1 05 Gelſenk. Bergw. 50,25 52.75 ee. anſa Diſchiff. 24— 23.85 lie Bab. St. A. 1830—.— ordd. Lloyd 17,15 42.4⁰ all Chemie. Bank- Aktien Kali Aſchersleben 180 107, Gank. f. el. Werte 5725 58,— Montan-Aktlen Buderus Eiſen. 43.— 43. J 15,75 15,75 Kall Salzdetfurth 187.0—. 8 rei. 69.— 69, antwerk. Fuſſen 20 28 88. gel. Weſteregein 1195 Tide Harn: Banter... itpert Armatur. 38.— 40.50 Klöckner... 40 50 48. Berl. Handelsgef. 89.50 89.75 wache. J. J. Mannesm. Rühr. 59.25 60,75 Com. u. Privibt. 58 50 88.50 ochtief.⸗G.. 79.2 79, 55 3* olzmann. Phil.—— be— Darmſt. u..⸗B.——— . 1180 1180 St. Aflatſche B.—.— 177.0 Otavi⸗Minen Deutſche Disconto 75.— 15.— Bergbau 50 Diſch. Ueberſee Bk. 1 95. Dresdner Bank einſtaht Meininger ypbk. ellbr. Oeſterr, Eredllbe. e Agen Ade, 140 180 nz A 530.0* Tellus — Ver. Stahlwerke 83 28 34. Aktion und Auslendsanleihen in Prozenten dol Stücke-Notierungen ſn Mark ie Stück inger Union 71, 3 Eſchw. Berawert 1720 166“ 2 Felten& Guill., 53,18 52.35 Maſch Buckau⸗ lord Motoren. 55,2 0 51.75 52,.— WeſteregelnAlkal 114,8 111.5 5 55.— MNazimil⸗Hütte riſter,..„. Mech, Web. Lind. Zittau 19.25 18.— Wiſſener Metall.—,— 69.28 Oeutſche Petrol. 3 Gebhard Teztil, 34.50. Merkur Wollw 5 Gehe a Co..... Mez Söhne Industrle- Aktien 149.7 Geſling 4 Co..—.——.— Miag⸗Mühlen Alecumulatoren 1489 139, Gelſenk. Bergwk. 49.75 52, Mimoſa Aku„.... 49,65 27,75 Gentchow& Co. 37.——— Mix& ceneſt Allg. Elektr.⸗G.. 29.— 80.— Germ. Porkld. g. 5 Ammendorf Pap. 64.— 64.75 Gef. f.„Unt. Anhalt Kohlen. 6.— 81, Gel..elekte Unt. 788 78 s Ulchaffog Jeu. 28,8 2 Girmes& Co. 21. 22. 21. 22. 21 22 1070—.— Weſtf. Eiſen.. 67—. Fetersb. J. Habk.—.——.— .——Bicking⸗Cement. 5,—.— Ruſſenbank...=.478 . 62,15 62.— Markt⸗ u. Kühl..75 78,50 Wanderer Werke 61.50 60,65 Freſverkehrs- Kurse „ 60,— Wittener Guß.—.— 775 5 Burbach Kalt.. 19.50 18,28 „ 27.— 27.— Diamond 2 80—,— Mülheim Berg. 69.50—.— Alſen Portl.⸗Z.. 19.—.. Gerresheim. Glas 9 41.— Niederlauſ. Kohſe 137.7 189 0 . Nordd. Eiswerke—— Oberſchl. E. Bed. 12.——.— 1610 178,0 genſtoff Verein—— 365 Fochfrgeuenz. 5 Na 42.— 55 ae 3 eutſch⸗Oſtafrika—.— 36, 1 72 3450 Ven, Garen... 1390 Südſee Phosphat 5 Ufa⸗Film 52.50 81.88 12 9 Otavi Minen 15.28 15,1 Augsb. N. Rasch. 38.— 37,50 Goedhardt Gebt. 7575 75.75 Oberſchl. Kolsw.—.— 730 Fortlaufende Metierun 75 75. gen(Schluc) Balke Maſchinen 30.— 39.— Bayer Motorenw 51,25 61.80 Gritzner Maſch 29,— 29,65 Goldſchmibt. Th. 28.50 27,— Orenſt.& Koppel 37.— 3785 teu.. 4439 139, Laurahütte... 24.— 23.85 ——Polypyon... 48.— 47.65 Atu.. 46,25 47.15 5 11777... ᷑ R. erg 75 20,75 vi— 68. 49.50 40.50„29.25 27.65 Mansfeld A. G.—.— 29. ergmann Elekt. 20.75 20.75 Gruſchvitz Textil 69,— 68,75 Aheinfelden graf Super 51 2— 23.75 25 1 t 91.50 92.— Saver. Moß⸗ W. 61.— 52. Maſchl a Verkir Gubener 1150 1159 Suano⸗Werke. e. Kheinſe Braunk 202 0 203 2 J. B. Bemberg. 56,— 85,50 Masten de 1 Berl. Karls. Ind. 51,25 82,50 Berliner Maſchb. 84.15 34.15 Braunk. u. Brikett 145.5 145.8 Vraunſchw. A. G. 80,50 83,50 1 5 Beſi 1 N 7 mer ine: Jarkort e. 5 Bop. 46. 28.25 1 arpener Bergb. 85.25 88,— 115 0 Buderus Elf, 0. 28 Hedwigshütte.,. Rütgers iſenw. 42.75 48.25 i Faber Hellmann—. Sade e 1 5 1 155 Maſch.. 39.25 40,.— Sachſenwerk C acketha dl alleſche Masch. 45.25 45. R ann. M. Egeſt—.—. Rheinſtahl Hindrichs&. 41.——.—Salzderfurttz dent Far: 8575 dec b 18.— 18.— 9 5 5 5 ammers Spinn.———.— hein Möbelſto ückforth. 5 42.50 44.— Rhein Chamotte——— 1 Melallgeſellſchaſt 32,85 8 ein. Elektrizlt. 88,0 88,— Jul. Berger Tiefb. 189.5 138,1„Montecatini“,—— Berlin⸗Karlsr. J 3185 52,50 5 . 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Reichs ba 5 ebr. e 6,7 an 2 5 16.75 mie t, Hamburg D. ali Aſchersleßen 105.0 106 Hanſa Do i D Kibaner Were 4 18 455 Pore ch 00d avi Min . Labmevet& Co ö ö ü ö 1 ö N F e 8 periode zuſammenfällt. Donnerstag, 22. Dezember 1932 Unaufhaltſam iſt die„weiße Front“, der Winter⸗ ſport, im Vormarſch. Die Winterfriſche iſt für Hunderttauſende heute mindeſtens ſo bedeu⸗ tungsvoll wie die ſommerliche Luftkur. Das Ideal einer winterlichen Erholung iſt und bleibt ein mehrwöchiger Aufenthalt im Hochgebirg, Schwarz- wald, Thüringen oder dem Rieſengebirge. Trotzdem die Geſamtkoſten einer ſolchen Winterfriſche heute bereits erſtaunlich niedrig ſind, dürften ſie für Viele angeſichts der miſerablen Lage des Arbeits⸗ marktes unerſchwinglich ſein. Alſo? Hoffnung auf beſſere Zeiten... und Erſatz! Und der heißt: Odenwald! Gibt der Himmel ſeinen Segen dazu und beſchert uns einen guten Schneewinter, ſo iſt dieſer Erſatz gar nicht ſo übel, und wenn Geld oder Urlaub nicht für ganze Wochen reichen, ſo iſt das Winter⸗Wochenend doch noch zu beſtreiten. Tatſäch⸗ lich holen ſich jetzt ſchon jährlich Tauſende in den winterlichen Gefilden des heimatlichen Gebirges allſonntäglich neue Kraft und friſchen Mut für die ſchwere Arbeit der Woche! Während es im Sommer reizvoll iſt, einmal aufs Geratewohl in den Odenwald zu marſchieren, könnte eine Skifahrt„ins Blaue“ ſehr bittere Ent⸗ täuſchungen bringen, denn es bedarf immerhin eini⸗ ger Erfahrung und Kennerſchaft, im Voraus zu wiſſen, wo man im Odenwald einen guten Uebungs⸗ hang mit genügend tiefem Schnee oder gar eine Langſtrecke mit geſchloſſener Schneedecke erwarten kann. Die Gebirgsränder, die Neckartalberge und die Gründe der breiten Täler ſcheiden von vornherein aus, wenn nicht ein ungewöhnlich ſtarker Schneefall mit einer anſchließenden längeren Froſt⸗ Auch die Südhänge der meiſten größeren Bergmaſſive kommen nicht in Be⸗ tracht. Wer hat es nicht ſchon erlebt, daß z. B. auf den Abhängen des Heiligenberges gegenüber Heidel⸗ berg keine weiße Flocke der Sonne ſtandgehalten hatte, während gewaltige Schneemaſſen in den Wäldern am Nordhang des Weißen⸗Steins lagerten! Welche Anforderungen hat nun der Skiläufer an einen Sportplatz zu ſtellen und wo im Odenwald kann er die Erfüllung ſeiner Wünſche erwarten? Das Uebungsgelände muß mit der Bahn, dem Autobus oder dem Privatauto auf erträglichen Straßen erreichbar ſein, denn die kurzen Wintertage erlauben keinen Zeit⸗ verluſt durch einen Anmarſch von mehr als höchſtens einer Stunde. Die Höhenlage ſoll nach Möglichkeit 500 Meter betragen, da in den tieferen Lagen der Schnee zu leicht Lücken aufweiſt. Erſt ab 500 Meter macht ſich der deutliche Temperaturunterſchied gegenüber der Ebene bemerkbar, der dem Schnee Beſtand verleiht. Südhänge ſind nur nach friſchem, ausgiebigem Schneefall, d. i. mindeſtens 25 Zenti⸗ meter, befahrbar, ſcheiden alſo in den meiſten Fäl⸗ len aus. Das iſt ſehr bedauerlich, denn gerade ſie ſind im Odenwald oft baum⸗ und waldfrei, während die ſchneereicheren Nordhänge meiſt bewaldet ſind. Ideale Verhältniſſe trifft man auch bei mäßiger Schneehöhe nur auf Wieſengelände. Das be⸗ ſtellte Feld iſt nur bei tiefem Schnee brauchbar, da die Sturzäcker infolge der jähen Bremswirkung durch die kaum verdeckten Rücken der Ackerſchollen oft zu„Sturz⸗Aeckern“ werden. Der granitiſche Odenwald nordweſtlich der Linie Heidelberg Aſchaffenburg mit ſeiner ſtarken Zerhügelung hat, was Geländeverlauf anlangt eigentlich vorbild⸗ liche Verhältniſſe. Der Sandſtein⸗Odenwald ſüd⸗ weſtlich der genannten Linie hat dagegen den Vor⸗ teil des rauheren Klimas und beſſeren Schnees. Dieſen Bedingungen genügen nicht allzuviele Odenwaldplätze. Für das Gros der Skiſportler kommt noch hinzu, daß man die Nähe eines guten Gaſthauſes wünſcht und einen mehr oder weniger zahlreichen Beſuch des Uebungsplatzes, aus dem Bedürfnis heraus Menſchen um ſich zu haben. Ent⸗ ſcheidend ſind natürlich die Schneeberichte aus den einzelnen Orten ſelbſt, die von der Tagespreſſe dankenswerterweiſe übermittelt werden. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Blick auf den„Weißen“ Odenwald Ueoberſickt über das Winterſportgelände Sportplaß] Höhe Verkehrslage Hanglage ö Geländeart Unterkunft Altenbach 300- Autobus ab Mannheim Nordhänge ſind weſt⸗ Feld und Wieſe, Wirtshäuſer i. Dorf. 400 über Schriesheim lich und öſtlich des% Akm insgeſamt Mannheimer Hütte Autoſtraße Schriesheim Dorfes brauchbar auf dem Etchelberg, Altenbach Naturfreundehaus am Kohlhof Balkhauſen 250— Autobus ab Jugenheim. Nord⸗ und Oſthänge Feld u. etwas Wieſe Wixtshäuſer im 350 Eiſenbahn nach Auerbach uu. dann 1 St. Anmarſch um die über Hochſtädten. herum Autoſtraße Auerbach Jugenheim am Malchenberg u. 3 qkm Dorf Beerfelden 450 Eiſenbahn ab Eberbach. 500[ Autobus ab Hirſchhorn. Autoſtraße ab Eberbach und Hirſchhorn Ausgedehnte Nord, hänge ſüdlich des Städtchens Feld u. etwas Wieſe. —5 qkm vorzügl. baum⸗ u. waldfrei Gaſthäuſer im Städt⸗ chen Felsberg 500 Autobus ab Ingenheim. Nordhang am Gipfel. Feld u. etwas Wieſe. Gaſthaus auf dem Eiſenbahn nach Bensheim, Ferner 1 Km. nörd⸗ Um die Gipfelblöße Gipfel u. Staffeler dann Autobus Bens⸗ lich am Wald mit breiten] Kreuz. Naturfreunde⸗ heim— Reichenbach und Kreuz Nord⸗ u. Oſt⸗ Waldwegen. Ins⸗ Haus am Borſtein. dann 7 St. Anmarſch. hänge geſamt 1 akm Autoſtraße v Bensheim über Balkhauſen Katzenbückel 500—Eiſenbahn nach Eberbach. Nord⸗ und Oſthänge Meiſt Feld. Gaſthäuſer in den 600 Autobus von Eberbach nach Strümpfelbrunn und Mülben. Autoſtraße Eberbach— Oberdielbach— Wald⸗ katzenbach— Strümpfel⸗ 55 brunn— Mülben am Katzenbuckel —3 qkm genannten Ort⸗ ſchaften Knoden 500[ Eiſenbahn n. Bensheim, dann Autobus Bens⸗ heim— Gadernheim, dann 1 St. Anmarſch. Autoſtraße Bensheim— Gadernheim— Knoden Nordhänge nahe bei dem Dorf Feld und ziemlich Wieſe. n akm Wirtshaus im Dorf 500 Eiſenbahn, Bergbahn. 550 Autobus ab Heidelberg auf den Gipfel. Auto⸗ ſtraße. Königſtuhl Nordhang am Kohl⸗ hof, Speyerer⸗ und Bierhelderhof Am Kohlhof wald⸗, ab. nicht baumfrei. Sonſt Feld und Wieſe. In d. groß. Waldgebiet gute Straßen und Wege. Insgeſamt ½ qkm Gaſthäuſer in Hei⸗ delberg, Königſtuhl und Kohlhöfe Autobus von Bensheim bis Gadernheim, dann 1 St. Anmarſch. Autobus an Sporttagen von Darmſtadt Neunkirchen 50⁰ Durweg Nordhang Feld und Wieſen un⸗ mittelbar um das Dorf. Nahezu l, km. Im Waldgebiet breite Waldwege Gaſthäuſer im Ort und in Lützelbach. Naturfreundehaus an d. Rimdidim 200—Eiſenbahn von Neckar⸗ 350 ſteinach nach Schönau. Autobus von Heidelberg nach Peterstal, dann 20 Min. Anmarſch zt Sttzbuche, v. da brauch ß bare Waldwege zum Münchel oder Sieben⸗ brunnen abwärts. Ab Ziegelhauſen 1 Std. Anmarſch zur Hütte Münchel, wo d. Sport⸗ gelände beginnt Schönau Nordhang Wieſen vom Münchel bis Schönau. Gaſthäuſer in Schönau 143. Jahrgang/ Nr. 397 Schwarzwald Wintersport über Weihnachten/ Neujahr/ Dreikönig Stärker als manches andere deutſche Winter- ſportgebiet iſt gerade der deutſche Südweſten mit dem Schwarzwald mit der reinen Winterferienzeit Weihnachten, Neujahr, Dreikönig, alſo die Zeit von kurz vor Weihnachten bis einſchließlich 6. Januar, für den Fluß des Winterverkehrs und die Aus⸗ übung des Winterſports verbunden. Es gilt meiſt die Regel: gutes Winterwetter mit reichlich Schnee in dieſem Abſchnitt, dann auch guter Winterſport und gutes Wintergeſchäft. Nur wenige reine Hoch⸗ gebiete machen hiervon eine Ausnahme, vor allem der in einer Tradition des Skilaufs blühende Feld⸗ berg und ſeine Trabanten. Aber neben dem ſüd⸗ lichen Schwarzwald hat auch der mittlere und der nördliche Teil ſeine bevorzugten Hochgebiete, die, wenn ſte auch nicht auf die 1500 Meter des Feldbergs gehen, doch mit ihren Höhenlagen von 1152 Meter im Becken ſüdlich der Schwarzwaldbahn und von 1166 Meter im Bereich der Hornisgrinde günſtige und ſchneeſichere Skiſelder und Sportziele darſtel⸗ len, denen man auch weiter im Januar und Fe⸗ bruar noch gern zuſtrebt. Natürliche Erſcheinung iſt es, daß in den verſchie⸗ denen Plätzen im ganzen Gebiete, die über die Feier⸗ tage und Ferienzeit auf einen erhöhten Beſuch rech⸗ nen, auch in dieſem Zeitabſchnitt allerlet Anziehungs⸗ punkte in ſportlicher und geſellſchaftlicher Hinſicht ge⸗ boten werden. In all den Plätzen rings um den Feldberg— dieſer ſelbſtverſtändlich auch— wie Hinterzarten, Titiſee, Neuſtadt, mit dem Beſtehen der Schwebebahn erleichtert auch auf dem Schauins⸗ land über Freiburg, im Mittelſchwarzwald in Tri⸗ berg, Schönwald, Schonach, Furtwangen, St. Geor⸗ gen, im Norden in Freudenſta dt, dem Platz der diesjährigen Kämpfe um die deutſche Ski⸗ meiſterſchaft, Ruheſtein, auf dem Kniebis, auf der Hornisgrinde, in Unterſtmatt, Hunds⸗ eck und andere mehr, geben die Veranſtaltungen dem Winterbeſucher über Weihnachten⸗Neujahr immer„zu tun“, und das nicht nur, weil da auch Silveſter iſt. Skiwettläufe für Sprunglauf, Staffellauf und Lang⸗ lauf, Skikonkurrenzen für Gäſte, Rennen für Rodler und Wettkämpfe für Eisläufer und ſchließlich auch noch Fahrten mit Bob auf den kurven⸗ und gefäll⸗ reichen Straßen füllen die Zeit. Dazwiſchen ſtreuen ſich geſellige Anläſſe, gemeinſame Fahrten in dieſer und jener Form, meiſt unter Führung. In jeder Beziehung ſucht man dem Gaſt gerecht zu werden. Wenn auf einige Einzelheiten, die hinweiſend Winke geben können, kurz, ohne damit aber etwa er⸗ ſchöpfend oder beurteilend ſein zu wollen, abgehoben % dkm Siedelsbrunnſ 500 Eiſenbahn von Weinheim n. Kreidach dann gute halbe Std. Anmarſch. Autobus von Weinheim über Oberabtſteinach nach Siedelsbrunn Ausgedehnte Nord⸗ u. Oſthänge nach Wald⸗ michelbach zu Gaſthaus im Ort u. in Waldmichelbach. Jugendherberge in Waldmichelbach Feld und Wieſen. Ausgezeichnete Ab⸗ fahrt nach Wald⸗ Michelbach Tromm 577 Eiſenbahn von Weinheim Oſt, und Nordhänge Feld und Wieſen, Gaſthaus und Natur⸗ n. Kreidach, Waldmichel⸗ auf dem Kamm u. baumfrei. 7 qkm freundehaus auf d. bach, Affolterbach, bei Hammel bach Kamm. Gaſthäuſer Wahlen, dann jeweils in den umliegenden Anmarſch 74—1½ Std. Dörfern. Jugend⸗ Einzige Autoſtraße von herberge in Wald⸗ Wahlen—uUnterſcharbach michelbach u. Wahlen zum Gipfel. Vielbrunn 450 Eiſenbahn nach König, d. Nord⸗ und Oſthange Meiſt Feld, baumfrei. Gaſthäuſer im Ort. Autobus n. Vielbrunn. unmittelbar um das 1 akm Jugendherberge in Autoſtraße König—Viel⸗ Dorf König. . brunn— Amorbach f 5 Wilhelms⸗ 300—] Autobus von Heidelberg Nord⸗ und Oſthänge Feld u. Wieſen, vielf. Gaſthäuſer im Dorf. feld 500] nach Wilhelmsfeld unmittelbar bei d. baumfrei, 2 Rm. Naturfreundehaus Dorf Im umlieg. Wald⸗ am Kohlhof gebiet gute Wald⸗ ſtraßen und ⸗wege Damit dürften die Hauptſportplätze des Oden⸗] in den letzten Jahren zum führenden Platz für Winter⸗ waldes aufgezählt ſein, die obenerwähnten Bedürf⸗ niſſen entſprechen. Freilich gibt es bei gutem Schnee noch viele kleinere Skilaufgelegenheiten, aber die Entdeckungsluſt eifriger Skitouriſten ſoll in keiner Weiſe beeinträchtigt werden. Richard Mager. Schönwald im Schwarzwald Schönwald im hohen Schwarzwald, bis zur Wende des Jahrhunderts nur als Höhenkurort bekannt, iſt ſeit etwa 80 Jahren Winterſportplatz und hat ſich ſport und Winterkur emporgearbeitet. Ruf und Rang ver⸗ dankt Schönwald ſeinen erleſenen Naturſchönheiten, ſeinem äußerſt günſtigen Hochgebirgsklima und nicht zuletzt ſeiner guten Verkehrslage. ö Die Skigelände von Schönwald ſind einzigartig in ihrer Ausdehnung und Beſchafſenheit. Bekannt in ganz Südddeutſchland ſind die Skikurſe von Schönwald, die von 3 geprüften DSV. ⸗Skilehrern erteilt werden. Für die⸗ jenigen, die Winterſportfreuden und Winterkur abſeits des Großſtadtbetriebes in wundervoller Landſchaft ſuchen, iſt das Hochplateau von Schönwald ein lohnendes Ziel der Urlaubsſehnſucht. ſein ſoll, ſo wäre im Skilauf allgemein zu ſagen, daß an all den Orten entweder geſchloſſene Ski⸗ lurſe über mehrere Tage und bis zu einer Woche abgehalten werden, die erfahrene Leitung haben. Da⸗ neben gibt ſich auch faſt überall die Möglichkeit für Einzel⸗ oder auch Kurzunterricht. Die Zahl der Kurſe wird allgemein nach Bedarf verſtärkt. An rennſportlichen Veranſtaltungen haben die Feiertage den terminlichen Vorzug. Meiſt wird der zweite Weihnachtsfeiertag, der Neujahrstag und der Drei⸗ königstag ſelbſt ausgenützt. Die vorerwähnten Orte verfügen meiſt über gute eigene Sprungſchanzen, auf denen die örtlichen Clubs Schauſpringen veranſtal⸗ ten. Wohl den früheſten Termin dürfte Schonach mit einem größeren Schauſpringen auf Ste⸗ phanstag haben. Die größte Veranſtaltung dieſer Art, unter Teilnahme beſter Schwarzwälder, aber auch ausländiſcher Springer iſt um die erwähnte Zeit am Neujahrstag das Eröffnungsſpringen und Einweihung der neuen großen Schanze, eine der beſten im Gebirge, mit 65 Meter Sprung⸗ weite. Markgraf Berthold von Baden hat das Pro⸗ tektorat hierfür übernommen. Als dritte Konkurrenz von Belang iſt das Neujahrsſpringen an der Fremeryſchanze auf Hundseck im Hornisgrinde⸗ gebiet zu nennen, wo in ſtarker Bewerbung der Wanderpokal umſtritten wird. Im Eislauf pflegen Triberg und Titiſee an den Feiertagen Eisfeſte mit Schaulaufen, Eishockey, Eisſpiele uſw. zu bieten, ebenſo auch Wettbewerbe im Rodeln durchzuführen, wozu ſich auch Neuſtadt geſellt. Alle oͤrei Orte haben ſchöne Rennbahnen, neben Naturbahnen für den Rodelſport. Triberg hat am Dreikönigstag Neulingsrennen und zwei Tage ſpäter das Rennen um den Silbernen Becher. Andere Orte in und am Gebirge geſellen ſich in Eis und Rodel noch hinzu. In Vorausſetzung genügenden Schnees und Froſtes gibt es im Schwarzwald für den Winter⸗ gaſt und Winterſportler nur Kurzweil. W. Romberg. Dobel Hotel Sonne Wintersporl und Ruren Aliglashüften Schwer c deales Skigebiet, Skikurſe, Bahnſtation.— aus Sonnwärts, B. koſt, heizbare Zimmer, fließend. Waſſer. Winter eventl. gemiſchte Koſt. Leis, veget. und Roh⸗ Im C72 Pension ab Mk..—. v340 Pauschal für 8 Tage Ak. 30.— bis 83.—. Skilehrer— Zentralheisung— Fließ. Wasser. Bubenbach l een dad. 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Haben wir in dem durchgehen⸗ den Wagen Platz gefunden, ſo brauchen wir hier auf öſterreichiſchem Gebiet nicht einmal umzuſteigen. Da wir uns auch des günſtigen Kurſes wegen ſchon in Deutſchland mit öſterreichiſcher Valuta verſorgt Haben, ſo bedarf es hier keines weiteren Aufenthalts. Mit elektriſchem Betrieb geht es über Fel d⸗ kirch raſch dem Arlberg zu. Hinter Bludenz ſteigt die Bahn langſam am linken Gebirgshang em⸗ por; herrlich ſind die Ausblicke rechts hinunter ins Kloſtertal. Wie wir zu unſerer Freude feſtſtellen können, wird die Schneedecke immer mächtiger. In Langen ſteigen wir aus. Hören wir, daß Stuben überfüllt iſt, ſo empfiehlt es ſich, hier zu übernachten. Andernfalls ſchnallen wir vor dem Bahnhof unſere Bretter an, um auf der Arlbergſtraße anſteigend in der hereinbrechenden Dämmerung Stuben zu er⸗ reichen. 2. Tag Unſer erſter Blick am nächſten Morgen gilt zu⸗ mächſt der herrlichen Umgebung, drohend ragen mäch⸗ tige Berge auf allen Seiten empor. Da ſehen wir als winzigen Streifen die Flexenſtraße in die Ge⸗ birgswand eingeſprengt; unter einer mächtigen Schneelaſt grüßt uns ſelbſt das trauliche Stuben. Durch die das Dorf ſchützende, aus gewaltigen Stei⸗ nen errichtete Lawinenmauer ſteigen wir auf der Arlbergſtraße weiter an, die in großen Kehren die Höhe gewinnt. In einer Stunde gelangen wir nach der Rauz⸗ Hütte(1628 Meter). Eine kleine Ruhe⸗ pauſe mit Imbiß gibt uns Kraft für den Aufſtieg zur Ulmer⸗Hütte. Gleich hinter der Rauz geht es durch das Valfagehrtal ſteil hinan. Die mitgenommenen Seehundsfelle tun hier ihre exſten, von uns dankbar begrüßten Dienſte. Der Weg iſt für den Fall unſichtigen Wetters durch Stangen markiert. Nach zweiſtündigem uns für den Anfang etwas ermüdendem Anſtieg grüßt uns die gut eingerichtete und lobenswert bewirtſchaftete Hütte der Sektion Ulm mit ihren ſchwarz⸗grün geſtrichenen Läden(2285 Meter). Wir ſichern uns ein Quartier und verwenden den ſpäten Nachmittag zur Akklimatiſierung an alpines Gelände, indem wir die Umgebung der Hütte nach Herzensluſt durch⸗ streifen. Eine herrliche Rundſicht lohnt uns dann unſeren Entſchluß, in dieſen Höhen vom Getriebe des Alltags auszuſpannen. Tief unten liegt St. Chriſtoph, aus mehr als einem Ski⸗Film bekannt, in einem gewaltigen Keſſel. Aus dem gegenüberliegenden Ferwall erhebt ſich die dreizackige Pyramide des Patteriol, während die Sonne langſam hinter dem Kalten Berg hinabſinkt. Nach kürzer Dämme⸗ rung grüßt eine ſternenklare Winternacht herauf. Nach einem gemütlichen Hüttenabend, bei dem das ſtarke Naturerleben bald ein gemeinſames Band um alle Skileute ſchlingt, hüllen wir uns in die Decken, während draußen der eiſige Nachtwind um die Hütte brauſt. 5 3. Tag Die Sonne ſtrahlt ins Zimmer, ein herrlicher Tag bricht an. Schnell ſind wir munter, denn heute wol⸗ len wir noch höher hinauf. Nördlich der Hütte ſtei⸗ gen wir auf geſpurter Route an; in einer Stunde halten wir am Valfagehrjoch. Für heute trai⸗ nieren wir uns an der Schindlerſpitze, die leicht in Spitzkehren anzugehen iſt(2636 Meter). Das letzte Stück bis zum Gipfel legen wir ohne Skier zurück, teilweiſe Drahtſeilſicherung.(Von Ulmer Hütte insgefamt ſchwache zwei Stunden.) Der Rundblick iſt umfaſſend, wir ſehen das Räthikon, Ferwall, im Hintergrund die Siloretta. Nur im Norden verdeckt die mächtige Valluga, der bekannteſte Skiberg des Arlbergs, den Ausblick. Nach der Gipfelraſt fahren wir ab zu dem am Fuß des Schindlers gelegenen Matunjoches(Achtung auf Schneebretter!); von hier gewinnen wir den niedri⸗ geren SCA⸗Kopf, von dem wir eine ſchöne Abfahrt nach St. Chriſtoph haben(1781 Meter). Nach Imbiß und Beſichtigung der Chriſtopherus⸗Kapelle paſſieren wir auf der Paßhöhe(ea. 40 Mtr. höher) die Landes⸗ grenze zwiſchen Vorarlberg und Tirol, und ſteigen am ſpäten Nachmittag in zwei Stunden wieder zur Ulmer Hütte an. Die zwiſchen den Bergen unter⸗ gehende Sonne wirft wundervolle Lichtreflexe und gibt Stimmungsbilder, die uns die Bergwelt unver⸗ geßlich machen. 4. Tag. Heute wollen wir die Königin des Arlbergs, die Valluga, beſteigen. Wir erkundigen uns bei dem leutſeligen Hüttenwart nach der Lawinen⸗ gefährlichkeit. Nach Neuſchnee und in der Mittagsſonne gehen in der Umgebung der Hütte ſtetig kleinere und größere Schneemaſſen nieder, alſo Vorſicht! Wir nehmen die geſtrige Route zum Val⸗ ſagehrjoch, hier biegen wir aber links ab, Weg iſt bezeichnet. Wir werden bald feſtſtellen können, ob die loſe hängenden Schneemaſſen ſchon„herunter“ ſind, ſonſt Vorſicht. Nach ungefähr 2½ Stunden, immer unſer Ziel vor uns, ſind wir bis zum Einſtieg in die Felſen gekommen, wo wir die Skier zurück⸗ laſſen. Nach 60 Meter ungefährlicher Felskletterei ſtehen wir auf einem Vorgipfel, eine weitere Viertel⸗ ſtunde bringt uns zum Hauptgipfel(2 811]. Sind die Schneeverhältniſſe einwandfrei, zu welcher Feſtſtellung wir aber wegen Mitnahme des geſamten Gepäcks ſchon bei unſerem Abmarſch von der Hütte kommen müſſen, ſo machen wir die Ab⸗ fahrt durch das lawinengefährliche Pacieltal nach Zürs; der in dieſem Tal wegen ſeiner Nordlage immer anzutreffende Pulverſchnee lockt. Zunächſt ſteigen wir wieder über Felſen ab; dann gewinnen wir in ſteiler Hangfahrt die höhere Talſohle. Herr⸗ liche Abfahrten führen uns hinab durch das Tal des ewigen Pulverſchnees in das„öſterreichiſche St. Moritz“, dem mehr und mehr mondain werdenden Zürs. Nach einer weiteren halben Stunde Abfahrt auf gebahnter Straße ſind wir in Lech, unſerem nächſten Standquartier. Dieſe Abfahrt iſt aber nur bei günſtigen Schneeverhältniſſen zu unternehmen. (Im Pacieltal geſchah am 1. Januar 1927 das große Lawinenunglück.) Allerdings ſparen wir durch dieſe Abfahrt einen ganzen Tag. 5. Tag Der gewöhnliche Weg von der Ulmer Hütte nach Lech führt uns zunächſt in ſportlich genußreicher Abfahrt durch das Valfagehrtal hinun⸗ ter auf die Rauz⸗ Alp.(Rechts halten, links ſind Schneebretterl). Wir halten uns unterhalb der Valfagehrhütte— wenn geſpurt und guter Schnee vorhanden iſt— rechts und gewinnen die Scharte oberhalb der Alpe Rauz, durch die wir auf den im Winter nicht freigehaltenen Teil der Fle⸗ xenſtraße gelangen. Im Zweifelsfalle iſt die Abfahrt auf der Arlbergſtraße bis kurz vor Stuben zu machen, wo wir dann auf dem Winter⸗ weg nach Zürs zur ſteigen. Höhe der Flexenſtraße an⸗ Winterſportlicher Hochbetrieb in den Alpen Di. Seil me Mond Ein Zukunftstoman von Hans Christoph 17 Michaels Stimmung war ſeit dem Tage, an dem er das Telegramm von Dr. Bleibtreu erhalten hatte, nicht gut. Er machte ſich Vorwürfe, ſeine Zeit hier ſinnlos vertrödelt zu haben, während er in Deutſch⸗ land gebraucht wurde. Aber trotzdem wollte Marys Bild nicht aus ſeinem Herzen weichen. Er hatte im⸗ mer noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, klammerte ſich an den Strohhalm, daß ſie den Sinn ſeiner Worte nicht verſtanden hätte. Er war mit ſich und der Welt unzufrieden, Zweifel plagten ihn, ob er mit Mary glücklich werden könnte, ob er ſie für ſeine Gedanken würde intereſſieren können. Zuletzt aber blieb im⸗ mer wieder der Wunſch, ſie zu beſitzen, Sieger über alle offenen und heimlichen Bedenken. Er war ja ſelbſt noch jung und unerfahren in dieſen Dingen, glaubte noch an die Macht ſeiner Liebe, dieſes ſelbſt⸗ bewußte und doch ſo zarte Spielzeug umformen zu können. Er mußte reiſen; aber die Ungewißheit wollte er nicht nach Deutſchland mitnehmen. Zum Dinner traf er Mrs. Dudley und den Preſi⸗ denten. Mary, und Stevens, waren noch nicht an⸗ weſend. Als Dudley ihn herzlich begrüßt hatte und ſein Bedauern über ſeine plötzliche Abreiſe ausſprach, faßte Michael kurz entſchloſſen den Mut und hielt in aller Form um Marys Hand an. i Dudley lachte hell auf, erſchrak dann über ſich ſelbſt. Entſchuldigen Sie bitte“, ſagte er,„aber zwei Schwiegerſöhne auf einmal iſt ein bißchen komiſch. Stevens hat Ihnen den Rang abgelaufen. Er kün⸗ der Hand. Der Burſche könnte mich glatt ruinieren. Meine Yacht holte nicht zufällig Mary ab, ich mußte mich, ſo ſchwer es mir gefallen iſt, fügen. Augenblick⸗ lich ſpricht er mit Mary.“ In dieſem Augenblick wurde die Tür geöffnet, Mary trat Arm in Arm mit Stevens ein und be⸗ grüßte ihre Eltern, kindlich ſtrahlend über das neue Geſchenk, das ſie ihr gemacht hatten. Michael bewahrte Haltung und gratulierte beiden herzlich. Stevens nahm die Glückwünſche mit ehr⸗ licher Freude an, obwohl Michael einen Triumph in ſeinen Augen zu leſen glaubte. Beim Eſſen herrſchte fröhliche Unterhaltung; nur Michael konnte nicht recht einſtimmen und ſaß trotz einiger vergeblicher Anſtrengungen ziemlich ſtumm da. Er war froh, als er ſich bald nach dem Dinner verabſchieden konnte. Er drückte Mary noch einmal herzlich die Hand und wünſchte ihr viel Glück. Mit Dudley verabredete er noch die gemeinſame Fahrt nach Newyork am nächſten Morgen, die ſie auch aus⸗ führten. Dudley wünſchte ihm viel Erfolg zu ſeinen For⸗ ſchungen. Er war erſtaunt, als er hörte, daß Michael die Beſtätigung ihrer Richtigkeit in der Taſche hatte, und bat ihn, weiter von ſich hören zu laſſen, insbe⸗ ſondere über die Zuſammenfaſſung der Technik der ganzen Erde. Michael könne ſich jederzeit an ihn wenden, wenn er ſeiner Unterſtützung bedürfe. Am nächſten Mittag, eine Stunde vor dem Ab⸗ legen der„Europa“, ging Michael an Bord. Wäh⸗ rend des Auslaufens des Schiffes war er an Deck und ſah Newyork mit ſeiner hochgetürmten Burg und Amerika wie einen ſchönen Traum in dem Dunſt der Stadt verſchwinden. i 5 1. Nach dem Dinner begab ſich Michael in ſeine Ka⸗ bine. Er fühlte das dringende Bedürfnis, mit ſich allein zu ſein. 8. Mit den Worten:„Vertrödelte Zeit“ warf er ſich auf die Koje, und nun erſt hatte er Zeit und Muße, über alles nachzudenken. Wie lange war er eigentlich von Deutſchland fort? Er verſuchte die einzelnen anderzureihen, bekam ſie aber nicht zu⸗ ach Miami abreiſten, wollte er es erzwinge putt machen, denn er hat leider, wi rkt habe, alle Fäden, die ich geknüpft h 2 en. Dann entſann er ſich, daß heute der 8. Au⸗ denn ſo ſtand es in dem Fahrplan der Frankenkurſes, er ſta die Länge zog. Italie ſein, alſo am 14. Auguſt. Das waren dann gerade ſechs Wochen, und in dieſer Zeit hatte er außer der Unterhaltung bei dem Frühſtück im Wallſtreet Club und dem Telegramm Bleibtreus nichts über die Vor⸗ gänge in Europa gehört. Dieſer Gedanke regte ihn ſo auf, daß er entgegen ſeiner Abſicht, einen ergiebigen Mittagsſchlaf zu hal⸗ ten, von ſeinem Lager auſſprang und erregt nach den Newyorker Morgenzeitungen griff, die er noch auf dem Wege zum Schiff gekauft hatte. Und nun begann er ſich in ſie zu vertiefen. Zuerſt die Nachrichten über Deutſchland, das war ſelbſtverſtändlich. Ja, was ging dort vor? Das aus dieſen kümmerlichen Nachrichten, ohne den Zuſam⸗ menhang mit den vorhergehenden Meldungen, feſt⸗ ſtellen zu wollen, war ſehr ſchwierig. Außerdem ſah er mit einem Male Deutſche aus der Perſpektive von draußen und las durch die Brille des amerikani⸗ ſchen Bürgers. Für ihn war faſt alles ohne Sinn und Verſtand oder er glaubte erſt nach vielem Hin⸗ und herraten die Rätſel klären zu können. Eindeutig waren eigentlich nur die Meldungen über Unwetterſchäden, Bergwerkkataſtrophen uſw., die einen breiten Raum einnahmen. Es mußte in letzter Zeit allerlei paſſiert ſein. Politiſch ſchien in Deutſchland wieder einmal eine Regierungskriſe vor⸗ handen zu ſein. Soweit er ſehen konnte, zankten ſich die Parteien darum, ob die Tribute nach ihrer Ein⸗ ſtellung an Frankreich, an die anderen Staaten weiter⸗ gezahlt werden ſollten. Links wollte zahlen, um ſich mit den anderen Staaten gut Freund zu ſtellen, Rechts wollte nicht zahlen, ſondern den ganzen Ver⸗ ſailler Vertrag gegen Teilnahmeverträge an dem Poſtraketenverkehr ablöſen. Dazwiſchen ſpielten be⸗ reits die Nebenverhandlungen, welche die anderen Mächte untereinander pflogen. England hatte die USA. wiſſen laſſen, daß es nach Einſtellung der deut⸗ ſchen Zahlungen nicht in der Lage ſei, auch nur die verminderten Kriegsſchulden weiterzubezahlen und ſchlug eine Konferenz aller Staaten vor. Polen ſe⸗ kundierte Frankreich, in der Hoffnung, doch noch eine franzöſtſche Anleihe zu erhalten, obwohl Frank⸗ reich die Verhandlungen darüber nach der Einſtel⸗ lung der deutſchen Zahlungen und dem Abſinken des um 10 herum, abſichtlich in altung konnte Michael aus dagegen ſchien e den Zeitungen nicht feſ d. Niro Die Ausblicke ze Bögen dieſer Kunſtſtraße auf das tief unt gende Stuben und die ferne Sceſaplana mit der Pyramide der Zimba ſind über⸗ wältigend. Hinter der Paßhöhe wechſelt die Szene⸗ rie und wir ſind nach kleiner Abfahrt in Zürs, das inmitten eines herrlichen Skigeländes liegt. Wir können uns den„Auch⸗Skibetrieb“ anſehen und ſind nach einer weiteren halben Stunde in Lech. Der Tag war nicht anſtrengend, wir dürfen uns aber auch dieſe Ruhe gönnen. 6. Tag Wieder ein Berg, die Madlochſpitze, lockte am nächſten Morgen. Wir nehmen zweckmäßig den Anſtieg über Zürs, der immer geſpurt ſein dürfte (Lech—Zürs eine Stunde im Anſtieg). Hinter Zürs geht es in Spitzkehren hinan zum Zürſer See (1% Stunden, 2150 Meter) Ein ſteiler Anſtieg rechts hinau führt uns in 17 Stunden zum Madlochjoch (2432 Meter), wo wir die Skier zurücklaſſen. Eine bequeme Fußwanderung von einer Viertelſtunde bringt uns zum exponierten Gipfel, der herrliche Rundblicke erſchließt. 5 7. Tag Der nächſte Morgen findet uns beim Anſtieg zur Mohnenfluh. Nach 1 Stunden erreichen wir die Kriegeralm; beim Weitermarſch laſſen wir links die verſchneiten Gipslöcher liegen. Am Kreuz im Sattel zwiſchen Mohnenfluh und Sattelkopf laſſen wir die Skier zurück(von Lech ca. 3 Stunden) und erreichen den Gipfel nach einem längeren fkiloſen Anſtieg. Die Rundſicht erſchließt uns die Lechtaler Alpen und gibt uns Ausblicke bis hinüber ins All⸗ gäu. Wir fahren ab zur Kriegeralm. Für ſolche, die einen zweiten Gipfel an dieſem Tage machen wollen, ſei auf das niedrigere, faſt am Wege liegende Kriegerhorn hingewieſen. Die Abfahrt iſt bequem und führt uns bald zurück zum gaſtlichen Lech. 8. Tag Unſer Urlaub neigt ſich dem Ende zu. Wir müſſen auf manche ſchöne Tour von Lech aus verzichten. Ueber den Goldenen Berg, das ideale Skigelände von Lech, nehmen wir am nächſten Morgen den Weitermarſch. Ueber das Schlößle geht es hinauf zu den Aufeldern, wo mäßige Abfahrten mit kurzem Anſtieg wechſeln.(Stangenmarkierung). Auf der Au⸗ felder Alm(nach ca. zwei Stunden) halten wir uns rechts, ſteigen aber nicht ganz zum Sattel an, von wo wir nach Hochkrumbach abfahren.(1703 m) Wir haben zwei Hochtouren hinter uns, ſodaß wir uns mit dieſer ca. 3 ſtündigen Wanderung begnügen können. Die andere Möglichkeit, von Lech über Warth nach Hochkrumbach zu gelangen, wird als lawinös bezeichnet; bei guter Sicht iſt die beſchrie⸗ bene ſicher dankbarer. 9. Tag. Noch ſtehen die Sterne am Himmel, ein heller Schein zeigt die aufgehende Sonne im Oſten an, da ſtehen wir ſchon auf den Brettern und gewinnen die Höhe des Hochalppaſſes(1908 Meter). Lange ſehen wir tief unten die paar Häuſer von Hochkrumbach. Wir laſſen zurück den eindrucksvollen Widderſtein, das Warther Horn und die Berge des Arlbergs. Eine kitzlige, nur für geübte Läufer zu empfehlende Abfahrt führt uns hinab ins kleine Walſertal. An zwei Stellen tragen wir die Bretter. Die Lawinengefährlichkeit des Hochalp⸗ paſſes iſt, trotz gegenteiliger Aeußerungen nicht übertrieben, am beſten hört man immer auf den Rat erfahrener Einheimiſcher. Auf der Tal⸗ ſohle erreichen wir bald Baad(1251 Meter), dann Mittelberg(1218 Meter) und Hirſchegg; überall ſind in dem breiter und anmutiger werden⸗ den Tal Winterfriſchen emporgeblüht, überall fin⸗ den wir gutes Skigelände. Nach der wilden Ro⸗ mantik des Hochalppaſſes kommt uns dieſes Gebiet etwas zu ſpielzeughaft vor. Ueber Riezlern (1008 Meter) paſſieren wir bei der Walſer Schanz die Zollgrenze und erreichen bald Oberſt⸗ dorf(815 Meter). Wir müſſen gut ſteben Stun⸗ den für den Uebergang rechnen, lieber etwas mehr, um noch rechtzeitig den Nachmittagszug zu erreichen, der uns noch am gleichen Tag in die Heimat zurück⸗ bringt. baſts mit Rußland zu kommen, die anſcheinend auch von den USA. gewünſcht wurde; die Börſenteile der amerikaniſchen Zeitungen enthielten längere Ausfüh⸗ rungen über die Möglichkeit eines Abſchluſſes von Oelkonzeſſionen am Kaſpiſchen Meer. Geſchäft und Politik gingen alſo wieder einmal Hand in Hand. Merkwürdig muteten die Nachrichten aus Ruß⸗ land an, die aber unzuverläſſig oder lanziert erſchte⸗ nen. Dort ſollte eine ſtarke, religibſe Bewegung ent⸗ ſtanden ſein. Die Arbeiter ſollten zu Tauſenden die Betriebe verlaſſen und in großen Pilgerzügen unter dem Vorantragen von Heiligenbildern ziellos durchs Land wandern, weil der Weltuntergang bevorſtünde. Die Regierung des Sowjetſtaates ginge mit den ſchärfſten Mitteln dagegen vor, denn ihr neuer„Fünf⸗ jahresplan“ war gefährdet, wenn die Fabriken aus Arbeitermangel ſtillſtanden. An einigen Stellen ſei Militär eingeſetzt worden, das die zu Gott rufende Menge mit Maſchinengewehren zuſammengeſchoſſen hätte, jedoch phne Erfolg, denn unter dem Singen frommer Lieder hätte ſich die Menge widerſtandslos töten laſſen. Nachdem dies ein⸗ oder zweimal paf⸗ ſiert ſei, hätten die Militärkommandos beim Nahen der frommen Pilgerzüge die Waffen weggeworfen und ſich den Zügen angeſchloſſen. Seit⸗ dem wurde das Militär ſorgſam von der Berührung mit den Pilgerzügen ferngehalten, und die beſten Agitatoren wurden den Zügen entgegengeſchickt. Auch dieſe hatten keine Macht über die Bewegung gewin⸗ nen können. Alle Reden über die Freiheit im Sowjet⸗ ſtaate, über den materiellen Aufbau der Welt, üher die großen Errungenſchaften der kommuniſtiſchen Ge⸗ ſellſchaftsordnung hatten nichts genützt. Ohne An⸗ teil zu nehmen hätte die Menge ihren Weg fortgeſetzt und die Agitatoren waren reſigniert zurückgekehrt oder auch in der Menge untergetaucht und mitgepil⸗ gert. Einige von dieſen hatte die Regierung heraus⸗ geholt und vor Gericht geſtellt. Aber vor Gericht hat⸗ ten ſie nur von dem kommenden Weltuntergang be⸗ richtet und Gott geprieſen und gelobt. Die Lautſpre⸗ cher, welche die Ausſagen von Sowfetagitatoren im Lande verbreiten ſollten, mußten ſchleunigſt ausge⸗ ſchaltet werden, damit ſie nicht Propaganda für d Pilgerzüge machten. Die Bewegung fand auch le liche Nahrung, denn die örtlichen Sowjets unter! ihr und verteilten di eiche b 8 N 8 * 2 2 Donnerstag, 2. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 597 Befesſigier Geſreidemarkf 852 Berliner Produktenbörſe vom 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Die bereits geſtern am Produktenmarkte zu bemerkende Erholung machte heute einer deutlichen Befeſti⸗ gung Platz, von der vor allem die Preiſe im handels⸗ rechtlichen Lieferungsgeſchäft profitieren konnten. Neben verſchiedentlichen Deckungen waren auch verein⸗ zelt Kaufaufträge aus der Provinz eingegangen, ß die ſtaatliche Geſellſchaft bei den erſten Notierungen um Material aufzunehmen brauchte. Weizen er⸗ ete—3% feſter, für Roggen betrugen die Preis⸗ erungen-17., Auch im Promptgeſchäft war die mung freundlicher, wobei z. T. das kältere Wetter virkte. Nennenswerte Anregungen vom Mehl⸗ und Epportgeſchäft lagen allerdings kaum vor. Immerhin wurden für Weizen—2, für Roggen etwa 1/ höhere Preiſe genannt. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden zu unveränderten Preiſen angeboten, hatten aber nur kleines Bedarfsgeſchäft. Die Kaufluſt für Hafer hatte ſich da⸗ gegen merklich belebt, namentlich an der Küſte wurden etwa 2% höhere Preiſe glatt bewilligt. Gerſte lag ruhig ur Brauqualitäten gut gehalten. Amtlich n: Märk. Weizen 186—188, ſt 9 arthe⸗Netze 161 eif Blu. 2 und Induſtriegerſte 158 119, ſtet., Weizenmehl 2 1,40, ruh. Weizenkleie 8,8 9, ruhig; Viktorigerbſen 22; Futtererbſen 13—15; Peluſchken 0 13,50—15,50; Wicken 14—16; Lu⸗ n, blaue—10; dto, gelbe 11,75—13; Seradella 18— 24; re zeinkuchen 10; Erdnußkuchen ab Hbg. 10,30; Erdnußkuchen⸗ mehl ab Hbg. 10,50; Trockenſchnitzel.80; Extr. Sojabohnen⸗ ſchrot ab Hbg. 9,70; ödto. ab Stettin 10,20; Kartoffelflocken ße 1,15—1,25; rote 1,90 bis elbfleiſchig 1,40—1,50; end. feſter.— Handels⸗ 13,40 13,60; Speiſekartoffeln, wei 1,40; Odenwälger, blaue 1,20— 1,0; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8; allg. rechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dez. 201,50—201; 6 206205; Mai 208,50—7,50; Roggen Dez. 164,50—64; 167 66,50; Mai 16 50; Hafer Dez.—, Mürz 0— 25,25; Mai 129— 27,75. Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Dezbr.(Eigen⸗ dericht!.. Am Getreidemarkt herrſchte nach wie vor ruhige stimmung bei unveränderten Preiſen für Braugerſte und Mehl. Futtermittel waren leicht befeſtigt. Angeboten wur⸗ den in„ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim bei Waggonbezug: Inl. Weizen 20,50— 20,75; inl. Roggen 16,75 bis 17; inl. Hafer 13,50—14; Sommergerſte 18,75—20; Futtergerſte 17,75; Mais 18,25; Biertreber 10,75—11; Erd⸗ Außkuchen 12,25; Sojaſchrot 10,50; Trockenſchnitzel 8 Malz⸗ keime 10,50—11; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen Weizenbrotmehl 20,50; Roggenmehl 70—60proz. 21,50 1 3,50; Weizenkleie feine 7,50, Roggenkleie 8,25; Wei⸗ zenfuttermehl 9,50; Grünkern 40—45. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Weizen(in Hfl. per 100 Kg.] Jan. 3,92%: Mai 3,85; Juli 3,87%.— Mais(in Hfl. ver 61%; Mai 62; Juli 687. Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Weizen(100 lö.) Alter Kontrakt, Anfang: Tendenz träge; geſtrichen.— Mitte:; ſtetig; Dez.— (4,6%); März 4,4(4,37).— Neuer Kontrakt, Au⸗ f träge; März 4,6(4,6%); Mai 4,7%(4,%).— ſtetig; März 4,7(4,6%); Mat 48(4,7). * Nürnberger Hopfenbericht. Dem offenen Markte wur⸗ den on den erſten drei Tagen der laufenden Woche bereits 50 Ballen zugefahren, dagegen hielt ſich die Nachfrage in den bisherig engen Grenzen. Bei unveränderter Markttendenz wurden an den beiden erſten Markttagen 35 Ballen verkauft und zwar Gebirgshopfen von 160—170 und Hallertauer von 195—205/ je Ztr. Der dritte Markt⸗ tag blieb wieder geſchä os. Wenn auch die Preiſe im allgemeinen unverändert erſcheinen, ſo ſind doch Farben und Qualitäten ſtark vorgerückt. Stimmung ſehr ruhig. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 22. Dezbr (Eig. Tel.] Dezbr. 5,40 B 5,05 C Febr. 5,30 B 5,15 G; M G; Mai 5,55 B 3,95 G: Auguſt 5,75 B 5, z ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,20; Dezbr. 31,50; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 22. Dezbr. Amerik. Univerſal. Stand. Midbl.(Schluß) 7,10. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Dezbr.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Misdl. Anfang: Jan.(33) 490491; März 493494; Mai 494496; Juli 95406; Okt. 500501; Jan.(34) 503; Tagesimport 1300; Tendenz ſtetig.— Mitte: Dezbr. 490; Jan.(88) 492: März 494; Mai 496; Juli 498; Okt. 500; Jan.(34) 5017 März 507; Mai 510; Juli 512; Loch 515; Tendenz ruhig. * Vom Jutemarkt. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller Gmbch berichtet? Rohjute⸗ markt: ruhig. Firſts koſten: Dezhr.⸗Jan.⸗, Jon. ⸗ Febr.⸗Verſchiffung Iſtr. 15,6 je To., Febr.⸗März⸗Ver⸗ ſchiffung Iſtr. 15.5/— je To. Fabrikotemorkt in Dundee: Garnmarkt ruhig, Gewebemarkt vorüber⸗ gehend etwas Geſchäft. Deutſcher Markt: Sehr ruhig. * Kleinviehmarkt in Mannheim vom 22. Dezbr. Zu⸗ fuhr insgeſamt 664 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in y: 88 Kälber, b) 38 bis 36; e) 30—327 d) 2427. 66 Schafe, b) 16—24. 54 Schweine, nicht notiert. 450 Ferkel und Läufer, Ferkel bis Wochen—:; über 4 Wochen 10—12; Läufer 14—17. 2 Ziegen, 10—15. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, ge⸗ M März 3,85; Laſt 2000 Kg.) Jau. 57%; März J 8 Mitte: räumt, mit Ferkeln ung Läufern mittel, (Eig. Tel.) Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Gartenſtadt— Ilvesheim:3 Rheinan— Ladeuburg 90:0 1846— Reichsbahn:5 Poſt— Laudenbach:2 Brühl— Hemsbach 91 Gortenſtadt hatte den Vorteil des eigenen Platzes und konnte doch nicht ſiegen. Diesmal ſoß ſich der Fa⸗ vorit Ilvesheim Hoch etw mehr vor, wie im ver⸗ gangenen Jahre. Die Ilvesheimer önnen jedenfalls froh ſein, daß ſie dieſe gefährliche Klippe in Gartenſtadt ohne Punktverluſt umſchifft haben. Gartenſtadt iſt nunmehr auf den 7. Platz zurückgefallen. Dos muß wirklich bedauert werden, wenn mon bedenkt, daß dieſer Verein in der er⸗ ſten Runde mit dem Tabellenführer ein Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗ Rennen lief. Die Platzſperre iſt wohl der Grund des Zerfalls der Gartenſtadtmannſchaft. Die Rheingauer leiſteten ſich auf dem eigenen Platze gegen Ladenburg einen weiteren Punktverluſt. Die⸗ ſer konn im Endrennen noch entſcheidend werden. Auf eigenem Platze mußten bie Mannheimer Turner gegen die Reichsbahn eine Niederlage hin⸗ nehmen, die den Turnern unter Umſtänden auch noch ver⸗ hängnisvoll werden kann. Die Reichsbahn hat ſich nun⸗ mehr von Poſt und 191g etwas diſtanziert, damit iſt aber noch lange nicht geſagt, daß ſte ſicher wären. Pio ſt mußte ebenfalls auf eigenem Platze eine erneute Niederlage hinnehmen und iſt neben den Mannheimer 18ern om meiſten gefährdet. Die Laudenbacher ſind durch ihren Sieg vom 8. auf den 5. Platz gekommen. Die Brühler konnten einen Bombenſieg gegen Hemsbach landen. Wenn man hört, daß der Torwäch⸗ ter von Hemsbach gleich zu Beginn des Spieles verletzt wurde und für die ganze Dauer des Spieles ausſchied, dann wird die Niederläge der Hemsbacher in dieſer Höhe eher verſtändlich. Denn 8 Tore iſt Hemsbach nicht ſchlech⸗ ter als Brühl. Durch den Punktverluſt von Rheinau ſind die Brühler nun wieder auf den zweiten Tabellen⸗ platz gekommen. Die ebenfalls noch fovoriſierten Seckenheimer waren ipielfrei und konnten ſich durch den Punktverluſt von Rheinau ſogar noch verbeſſern. Die-Klaſſe Kreis Anterbaden 7 Die Tabelle der A⸗Klaſſe Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Ieshen 2 1 2 5430 255 Dili. 1 2 83.13 23:5 Rheine 16 10 3 5 2 Seckenheim 14 9 2 Laudenbach. 15 7 2 Ladenburg 8 14 5 5 Gartenſtadtet 15 7 1 Hemsbach 16 55 1 T. V. 18191“. 14 2 4 Reichsbahn 15 2 3 Poſtſportnereiun 14 1 3 M. Gios 1 2 Am kemmenden Mondag(2. Weihnachtsfeier⸗ tag) ſpielen: Hemsbach— Seckenheim Ilvesheim— Ladenburg Garteuſtadt— Reichsbahn 1913— Rheinau Die Secken heimer haben es in Hemsbach nicht leicht. Das Ergebnis der Hemsbacher vom Vorſonntag beſagt gar nichts. Auf ihrem Platze ſind die Hemsbacher gefährlich. Sollten die Seckenheimer ohne Punktverluſt von Hemsbach zurückkehren, dann wären ſie tatſächlich noch gut fovoriſiert. Die Jlvesheimer empfangen den Beſuch ihrer Ortsnachbarn, Ladenburg. Es wird den Ilvesheimern nicht ſchwer fallen, auf eigenem Platze über die Leute aus der alten Römerſtadt Steger zu werden und damit ihre füh⸗ rende Rolle weiter zu befeſtigen. Gartenſtadt hat Reichsbahn zu Beſuch. Nor⸗ malerweiſe ſollte Reichsbahn mit Gartenſtadt glott fertig werden. Bei Gortenſtadt iſt aber auch heute eine Nieder⸗ lage gegen den Täbellenletzten möglich. Rheinau muß zu den 18ern auf den Phönixplatz. Die Ber tragen ſich ernſtlich mit dem Gedanken, dem Ab⸗ ſtieg doch noch zu entrinnen. Daher hoben die Rheinauer noch nicht gewonnen. Wenn ſte ſich aber noch eine aller⸗ letzte Chance erhalten wollen, donn müſſen ſte ihren Geg⸗ ner auch auf fremdem Platze bezwingen und wenn er wegen ſeiner Abſtiegsſorgen ſelbſt alles aufbieten wird. Die Kreisligakämpfe im Ringen BK 08 Oſtersheim ſchlägt Stemm und Ringklub Ludwigshafen 12:9 Der Tabellenletzte, Vic 08 Oftersheim, ſorgte dafür, daß die bis jetzt erwartungsgemäß verlaufenen Kämpfe in der Kreisliga noch kurz vor ihrem Abſchluß eine große Ueber⸗ raſchung erfuhren; Lampertheim, das in der weſentlich gleichen Beſetzung ſeiner Mannſchaft noch vor wenigen Wochen dem Meiſter Siegfried Ludwigshafen und dem Ta⸗ bellenzweiten Sportvereinigung 1884 Mannheim ſchwer zu ſchaffen machte, mußte ſich in Oftersheim völlig unerwartet ſchlagen laſſen. Wohl niemand hätte dem Bfe 08 dieſe Lei⸗ ſtung zugetraut, nachdem er bis dahin alle ſeine Kümpfe verloren hatte. Zweifelsohne iſt Oftersheim, das mit ſeiner Mannſchaft bei den Kreisligakämpfen nie vom Glück begün⸗ ſtigt war, kampfſtärker geworden. Dazu dürfte nicht zuletzt auch die drohende Gefahr des Abſtiegs beigetragen haben. Aber der Aufſchwung kam zu ſpät und der Erfolg über Lampertheim kann die Oftersheimer nichts mehr nützen. Sie müſſen ſich damit tröſten, daß ſie ſtets einen tapferen, techniſch guten Gegner abgegeben haben und ihr Aus⸗ ſcheiden ehrenvoll war. Bei der Lampertheimer Mannſchaft machte ſich das Fehlen ihres geſperrten Weltergewichtlers G. Hahl auch bei dieſem Treffen bemerkbar. Freund⸗Sieg⸗ fried Ludwigshafen war den temperamentvoll geführten Kämpfen, die bis zuletzt ſpannend verliefen, ein aufmerk⸗ ſamer und gerechter Leiter. 2 Minterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen Als Jubiläumsfahrt, 10. Veranſtaltung, erhält die Winterfahrt Garmiſch⸗Partenkirchen diesmal beſondere Bedeutung. Die Veranſtalter(ADA und Bayeriſcher A..) haben den Wert des Wettbewerbs durch großzügige Ausſchreibung und hohe Preiszumeſſung geſteigert. Die Ausſchreibung iſt ſoeben erſchienen. Danach iſt die„Deutſchlandfahrt“ ein 36 Stunden⸗ Wettbewerb, deſſen Wertungsart originell, ſportlich und intereſſant iſt. Es gilt innerhalb von 86 Stunden mög⸗ lichſt viele der in der Ausſchreibung angegebenen Kon⸗ trollpunkte zu erreichen. Als Kontrollpunkte ſind diesmal erſtmalig nicht Landeshauptſtädte gewählt worden, ſon⸗ dern Städte und Kurorte in deutſchen Grenzgebieten und Höhenkurorte, deren Erreichen mit Kraftwagen im Win⸗ ter ſchwierig ſein kann, wenn die Straßen verſchneit und vereiſt ſind. Bei der (ohne Fahrerwechſel) zugelaſſen. „Deutſchlandfahrt“ iſt Alleinfahrt Wagen bis 800 cem. er⸗ Amiſſcne Betanntmachungen Jodes-Anzeige Schwester, Schwägerin und Tante Trau Marie Ulster geb. 686 imm Alter von 47 Jahren Talstraße 23 Wilhelm IIster Gestern früh entschlief nach kurzem schweren Leiden meine liebe Frau, unsere gute Tochter, Mannbheim-Feudenheim, 22. Dez. 1932 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Handelsregiſtereinträge vom 20. Dezember 1932: 7 5 Möbelhage, Möbelhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung. Mannheim. Jaques Rein⸗ berg iſt nicht mehr Geſchäftsführer. 5 Deutſche Schwammgroßhandlung Wirth& Breig, Mannheim. Das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma iſt auf den Kaufmann Wilhelm Wirth in Mannheim über⸗ gegangen. 5 Süddeutſche Kaffee Brennerei Mannheim Otto Umſtätter, Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 8 vom 21. Dezember 1932: 2 Louis Marſteller, Mannheim. Das Geſchäft ſamt der Firma iſt von Jakob Mohnen auf Elſe Mohnen, ledig in Mannheim, übergegangen. Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge⸗ ſchäfts begründeten Forderungen und Verbind⸗ lichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts IJodes- Anzeige lieben Gatten. unseren guten Sohn, Schwager und Schwiegersohn Friedridi Seiler Schreiner In ein besseres Jenseits abzurufen.. 8 Mannheim(E 7.), 22 Dezember 1932 Cornelie Seiler geb. Wirnser Die Beerdigung findet von der Friedhofkapelle Peuden- heim aus am Samstag. den 2. Dez., nachm..00 Uhr statt Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen Bruder. gestern nachmittag% Uhr im Alter von 88 Jahren Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: durch Elſe Mohnen ausgeſchloſſen. 103/04 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim. Sl umpf- Hornung Mannheim— O 7, 8. Schenk Strümpfe. Lobensmittehaus Koh! Tal, 33704 N Au 1, 12 bietet heute an: ff. ONenburger Sügrahmbutter M. 1 50 770 f. 27 3 Uhr statt. Die Beerdigung ündet am Freitag nachmittag 3 5 Garantiert reines deufsches Schweineschmalz 3 5 ME..85 pro Pfu 5 Bfe 08 Oftersheim Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: R. Auer Oftersheim— Moos Lam⸗ pertheim. Sieger Moos durch Hüftſchwung in 18 Minuten. Federgewicht: Spilger⸗Oftersheim— Kettler⸗Lampertheim. Der Oftersheimer wurde bereits in 30 Sekunden von Kettler mit ſeitlichem Ausheber auf die Schultern geworfen. Leichtgewicht: L. Uhrig⸗Oftersheim— Jakob⸗Lampertheim. Uhrig ſiegte durch Aufreißer in 14 Minuten. Weltergewicht: H. Auer⸗Oftersheim wurde kampflos Sieger, da Lampert⸗ heim keinen Gegner ſtellte. Mittelgewicht: P. Uhrig⸗ Oftersheim— Klingler⸗Lampertheim. Sieger Klingler durch Schleudergriff in 3 Minuten. Halbſchwergewicht: Rauchholz⸗ Oftersheim— Reiter⸗Lampertheim. Der Ofters⸗ heimer ſiegte überraſchend durch Hüftſchwung in 45 Sek. Schwergewicht: Ziegler⸗Oftersheim— Malkemus⸗Lampert⸗ heim. Ziegler kam durch Ueberſpringen in der Hocke nach .80 Minuten zum Siege. Kämpfe gew unent. verl. Kampfe Mannſch.⸗ punkte punkie SW Siegfried Lhafen 7 7 0 0 79:81 14: 0 SpVg 84 Mannheim 8 4 3 11 9: 7 Sp 10 Heidelberg 8 3 1 4 75778 7: 9 Sufi Lampertheim 8 3 0 5 73:81 6 10 „«”ßũ N 2 212 halten zu den Gutpunkten für die gefahrenen Kilometer und zu den durch die Zielkontrollen erreichten Gutpunkte einen Zuſchlag von vier Punkten, Wagen bis 2 Liter einen Zuſchlag von zwei Punkten. Für die„Furopafahrt“ ſind vier Fahrtage vorgeſehen. Internationiale Lizenzen ſind vorgeſchrieben. Daß ſchwächere Fahrzeuge auch hier einen Gutpunkt⸗ zuſchlag von 5 und von 3 Punkten erhalten, iſt durchaus verſtändlich, weniger erfreulich iſt die Beſtimmung, daß Ueberſchreitungen der 2500 Km. Luftktlometerſtrecke ge⸗ ſtattet iſt und die Ueberſchreitung nur 2 v. H. der mehr gefahrenen Kilometer Abzug von den Gutpunkten er⸗ bringt. Dadurch aber wird dieſer Wettbewerb zu einem offenen Autorennen, das nur gewinnen kann, wer auf Biegen und Brechen fährt, um möglichſt viele europäiſche Landeshauptſtädte und dadurch Wertungsgutpunkte zu er⸗ reichen. Daß die Veranſtaltung als Rennen aufgefaßt wird, bezeugt der Ausſchreibungs⸗Abſatz, wonach es erforderlich P 6. 29. Größtes hlauss für Herren- Hleidung O G,..7 5 Mannheim Geldbörsen Stück 20 4 Manschettenknöpfe. ae Weihnachls- Geschenke! Fr jeden etwas. 8511 8e Damentaschen, früh. 8. jetzt.004 Berufstaschen Stück.00% Frühstüekstaschen m. Riem, Stück 85 Schulranzen, lrüher 84. 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Land⸗ ſtraßenſtrecken in vier Fahrtagen beſonders im Winter eine reſpektable Leiſtung!! hohe Strafpunkte oder Aus⸗ ſchluß aus dem Wettbewerb zur Folge hat. S8. D. Was hören wir? Freitag, 23. Dezember Frankfurt .20: Bachbearbeitungen(Schallpl.).— 13.00: Schall⸗ platten.— 17.00: Konzert.— 19.15: Von der Armut und vom Geben. 5 N Heilsberg .35: Schallplatten.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Konzert.— 13.05: Schallplatt— 15.30: Kinderfunk.— 16.00: Frauenſtunde.— 16.30: Konzert.— 17.30: Junge Autoren.— 18.50: Bunte Stunde(Schallpl.). — 21.20: Das Apoſtelſpiel. Langenberg .05: Schallplatten.—.45: 10.15: Gemeinſchaftsempſang für Schallplalten.— 13.00: Konzert.— 15 16.20: Jugendſunk.— 19.30: Was ſoell ic Kinder ſingen zur Weihnacht.— 21.15: Das 22.45: Nachtmuſik. e. nderſtunde.— ſen?— 20.15: Gotteskind.— München 10.15: Deutſch ſchreiben und deutſch ſprechen.— 12.00: Buntes Schallplattenkonzert.— 13.00: Konzert.— 15.00: Stunde der Frau.— 16.05: Zeitgenöſſiſche Frauenkompoſt⸗ tionen.— 16.35: Erziehung zur Ehrfurcht.— 17.00: Kon⸗ zert.— 18.15: Abendlend und Morgenlond als Tonwel⸗ ten.— 18.35: Altbayeriſche Köpfe.— 19.05: Tauſend Jahre bayeriſche Landkarte(III.).— 19.25: Itelieniſche Mando⸗ linen⸗ und Gitarrenmuſik.— 20.20: Liefl und Robert Kothe ſingen alte Weihnachtslieder.— 20.45: Aufgang des Sternes.— 21.05: Wir putzen den Chriſtbaum. Südfunk .20: Schallplatten.— 10.10: Morgen, Kinder, wirds waß geben.— 12.00: Konzert.— 13.30: Altitalieniſche So⸗ naten für Violoncello und Klavier.— 15.50: A. Pfeſſer: Die ſchönſten oltſchwäbiſchen Weihnachtskrippen.— 15.40: Ausländiſche Weihnachtslieder.— 16.00: Leichte Unterhal⸗ tungsmuſik.— 16.30: Bunte Weihnachts tinderſtunde.— 18.10: Dr. H. Bühler: Der Stern von Bethlehem aufgrund aſtronomiſcher Berechnung.— 18.40: Uebertragung aus Mannheim.— 19.05: Löwe⸗ Balladen.— 19.30: Uebertra⸗ gung aus Mannheim.— 20.45: Die Napoleeninſeln: Kor⸗ ſika und Elbe.— 21.30: Klaviermuſik.— 22.45: Kurt G. Sell: Worüber man in Amerika ſpricht.— 23.00: Weih⸗ nächtliche Abendmuſik(Orgel). Wien 16.33 n. 20.15: Konzerte.— 21.30: Barmuſik. Aus Mannheim 18.40—19.00: Aerztevortrag:„Froſtſchäden und ihre Verhütung“.— 19.30—20.45:„Chriſtnocht“. Ein deutſches Weihnachtsliederſpiel nach oberbayeriſchen und tiroler Weiſen mit verbindenden Worten von Wilhelm Daufſen⸗ bach für Soloſtimmen, Sprecher, gemiſchtem Chor mit klei⸗ nem Orcheſter, ep. 85, von Jos. Haas(Uraufführung). Leitung: Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Ausführende: Philharmoniſches Orcheſter Mannheim, Mannheimer Kam⸗ merchor, Sophie Karſt(Sopran), Irene Ziegler(Alt), Eugen Schleich(Tenor), Albert Weig(Baß), Karl Heinz Wery(Sprecher). Aus dem Auslande Beromüunſter: 19.45: Die Königskinder(Märchenoper). Mafland: 21.20: Klaſſiſche Muſik. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Kammermuſik. Straßburg: 18.00: Jazamuſik.— 19.00: — 21.00: La Vannina(Oper). Kammermuſik. Auch in Südbaden Zigarettenpapierſchmuggel * Kenzingen, 21. Dezember. Der Landwirt Joſeph Jäger und der Arbeiter Johann Lorber, beide aus Kappel am Rhein, ſchmuggelten ſeit längerer Zeit Zigarettenpapier in größeren Mengen. Sie konnten jetzt gefaßt und verhaftet werden. Ihr Abnehmer, ein gewiſſer Karl Rappenecker aus Ditteshauſen, konnte gleichfalls feſtgenommen wer⸗ den. Die drei Schmuggler befinden ſich im Ken⸗ zinger Amtsgefängnis. a . A Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelstell: Kurt Ehmer ⸗ Jeuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpotitik u Loruiesz Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R,—8 8 Für unverlangte Beiträge keine ewähr Rückſendung nur bei Rückporto — 1 beo lechinshe! Wer legt elektr. Lichtleitung gegen 0 Maler- u. Tüncherarbeit? Angeb u. N R 90 an die Geschäftsst. 3 206 macht man seinen herwandien, Freunden und Beſannien am besten durch eine Angeige in der„Meuen Mannheimer Zeſtung“ befanni. f De„VMM“, wird seit ſener zur Be- kannigabe von Famillen-Machrichten bevorgugi. Eriks Bilung Alfon Jobnsen Verlobſe Mannheim Seckorholm Mannheim. Friadrichstold, sch öbe o mffHi,j&dDl s% U. . 7975 8 8 2 2 Deze 10. Seite/ Nummer 597 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 22. Dezember 1932 bel gc Ehle ein Schönes Herrn-Ober- hemd von Gebr. Wirth *5 58 9* Preislage fur feine Pope. ſinehemden, erstklassig in Sitz und Verarbeitung Virtl. HEIDELBEREER STRASSE Mannheim Kagenstiofe halten warm schon 90 ab 7 RM. auch Ada-Ada Rlesenhaft ist unsere Auswahl Warme schon ab 8 3 Schuhhaus Gbruddei Schwetzingerstr. 39 Fernsprecher 44719 Offene Stellen Anfängerin für Büro ſofort geſ. Angeb. mit Gehaltsanſprüch. unt. N M 85 an d. Geſchſt. 8536 Tuahtiges Servierfrſ. geſucht.*8468 Riedfeldſtraße 24. Stutz Flüge! 1701 Markenf., wen. geſp., Vaillant-Automat mit Wanne, alles faſt neuw., preiswert abzugeben. Adreſſe in der Geſchäftsſt. d. Bl. oder Telephon 206 85. Motorrad, steuer fr. el. Licht, neu, Ja. Be⸗ reifung, Motor vollſt. überholt, zu 140 I zu verkauf. Auto⸗Haupt, Waldhofſtraße. 8542 Hadio Netz⸗Empfg. mit dyn. Lautſprecher zu verk. (Teilzahlg.) 8534 Heinrich. M 7. 14. 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