. 5 rade! 8 ſich überhaupt nicht um die Prohibition. Das Trinken Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim „ende Familien⸗ Bei Konkurſen, Ver⸗ tabattgewährung. Keine en Ausgaben, an beſonderen Tafträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Dienstag, 27. Dezember 1032 143. Jahrgang Nr. 601 ie Aufhebung des Alkoholverbols in 8A Die Durchführung des Alkoholverbots hat ASA 25 Milliarden Dollar gekoſtet— 300 Todesopfer und 9000 Verletzte bei der Polizei Frankreich als Schuldner Amerikas Wird es doch noch zahlen?— Bewegliche Klagelieder Herriots Der naſſe“ Präſident Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. Dezember. Das Repräſentantenhaus in Waſhington hat, wie bereits kurz gemeldet, noch kurz vor den Feiertagen einen Geſetzentwurf angenommen, der die Herſtel⸗ lung und den Ausſchank 3,2prozentigen Bie⸗ res geſtattet. Die Vorlage geht jetzt dem Senat zu. Alle vernünftigen Amerikaner, die ſich darüber freuen, daß hier die erſte Breſche in die Trutzburg der Prohtbition geſchlagen wird, haben vermutlich beim Weihnachtsſchmaus auf ein Gelingen dieſes Vorſtoßes angeſtoßen. Freilich iſt noch zu befürchten, daß, falls der Senat zuſtimmt, der alte Präſident Hoover ſein Veto einlegt. Dann müßte der vereinigte Kongreß wiederum eine Zweidrittelmehr⸗ heit gegen das Veto und für das„Durchlöcherungs⸗ geſetz“ aufbringen. Das dürfte kaum gelingen, und man wäre ſo weit wie vorher. Aber Rooſevelt, der kommende Mann, gibt ſich der Zuverſicht hin, daß es ihm mit ſeinem Parlament gelingen werde, wenn nicht den 18. Zuſatz zur Verfaſſung, durch den in der Winterſeſſion 1919/0 die Trockenlegung Ame⸗ rikas ausgeſprochen wurde, ſo doch die Volſtead⸗Bill, das Ausführungsgeſetz von 1920, zu beſeitigen. Der neue, der„naſſe“ Präſident, hat einem Anfrager erklärt, er hoffe, aus der Aufhebung des Alkoholverbots nicht nur weſentliche Er⸗ ſparniſſe, ſondern auch außerordentliche Ein⸗ nahmen für den notleidenden Staatshaushalt zu erzielen. Erſparniſſe, ſo möchten wir hinzufügen, durch den Abbau des ungeheuren Polizeiapparates und Einnahmen durch eine hohe Bierſteuer. Welche Verwüſtung die Prohibition in den ame⸗ rikaniſchen Finanzen angerichtet hat, darüber werden jetzt recht anſchauliche Statiſtiken veröffentlicht. Man rechnet, daß der Vollzug des Alkoholver⸗ bots durch 13 Jahre hindurch die Vereinigten Staa⸗ ten rund 25 Milliarden Dollar gekoſtet hat. Das amerikaniſche Geldopfer für den Weltkrieg betrug nur 8 Milliarden Dollar, die geſamte Kriegsſchuld der ehemaligen Verbündeten an Amerika, von der jetzt ſoviel die Rede iſt und deren Reſte vermutlich in den Schornſtein geſchrieben wer⸗ den müſſen, nur 10 Milliarden. Macht zuſammen erſt 18 Milliarden Dollar. Der Krieg gegen das Trinken war für die Amerikaner alſo um 7 Milliar⸗ den Dollar teurer. Und die Blutopfer? Und die moraliſchen Opfer? An Zivilperſonen(Alkoholhänd⸗ ler oder Schmuggler, Menſchen, die dieſer Delikte oft bloß verdächtig waren, aber auch gänzlich Unbe⸗ teiligte) kamen 2000 ums Leben. Die Verluſtliſte auf ſeiten der Beamtenſchaft: 500 Tote und mehr als 9000 Verletzte, d. h. dienſtunfähig Gewor⸗ dene. Für die entſprechenden Invaliden⸗ und Witwenrenten zahlt das Bundesfinanzamt jährlich ungefähr 20 Millionen Dollar. Die moraliſchen Opfer, richtiger: die unmoraliſchen Wirkungen des Alkoholverbotes ſind ja bekannt. Als vor einigen Jahren ein Newyorker Induſtrieller 25 000 Dollar für ein Rezept ausſetzte, die Prohibi⸗ tion wirklich wirkſam durchzuführen, ſchlug der be⸗ rühmte Humoriſt Will Rogers vor, man ſolle jeder⸗ mann geſetzlich zum Trinken zwingen. Dann werde bald keiner mehr trinken... Treffender kann man die Pſychologie der Sache nicht aufdecken. Der merikaner hat das Verbot des Trinkens dreizehn Jahre lang mit Luſt und Liebe übertreten: nun ge⸗ Zuhauſe, in ſeinen vier Wänden kümmert er hat für ihn den doppelten Reiz des Angenehmen und des Verbotenen. Es reizt vor allem Frauen und Jugendliche, aus Uebermut und Sport gegen das Geſetz zu verſtoßen. Tatſächlich haben ſich die amerika⸗ niſchen Frauen in einer erſchreckenden An⸗ zahl dem Trunk ergeben, aus Trytz gegen die f Bevormundung. Und die Jugend? Kann es wunder nehmen, daß ſie, nachdem ſie im Haus beobachtet hat, wie die Eltern heimlich gegen das Geſetz verſtoßen, ſich nun ſehr ſmart vorkommt, wenn ſie in der Schule oder auf der Univerſittät Exzeſſe begeht, gegen die der Bierkom⸗ ment des deutſchen Vorkriegsſtudenten ein harmloſes Kindesſpiel war? Und während die zahlungskräf⸗ tigeren Schichten immerhin noch beſſere Getränke verbrauchen, vergiften ſich die Ar men und jetzt in der Kriſe die Arbeitsloſen mit dem ſchlech⸗ teſten Zeug. Aber ſchließlich läuft jeder, der vom Bootleger kauft, Gefahr, unreine ſchädliche Genuß⸗ mittel zu erhalten. Das Entfetzlichſte unter dem Druck der Prohibi⸗ tion war die Abwanderung zu den Rauſchgiften. Von den 54 Rauſchgiftfabriken, die es in der ganzen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 26. Dezember. Eine Agenturmeldung aus Waſhington will berichten können, daß Staatsſekretär Stimſon dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris nach deſſen Be⸗ richt über ſeine Unterredung mit Miniſterpräſident Boncour die vertrauliche Weiſung gegeben haben ſoll, er möge auf die franzöſiſche Regierung einwir⸗ ken, damit ſte möglichſt bald die Zahlung vom 15. 12. nachhole. In der Meldung heißt es weiter, die Zahlung müßte ohne Vorbehalt erfolgen, da die jetzige amerikaniſche Regierung nicht in der Lage ſei, Verſprechungen über mehr als drei Monate zu geben. a Paul-Vontour beim amerikaniſchen Votſchafter Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 24. Dezember. Miniſterpräſident Paul⸗Boncour hat in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Miniſter für auswärtige Ange⸗ legenheiten geſtern dem deutſchen Botſchafter Köſter, dem britiſchen Botſchafter Lord Tyrell und dem amerikaniſchen Botſchafter Edge den protokollari⸗ ſchen Beſuch nach Uebernahme ſeines Amtes abge⸗ ſtattet. Es ſcheint, daß die amerikaniſche Preſfe dem Beſuch eine beſondere Bedeutung beimißt, wenn man dem Newyorker Korreſpondenten des„Petit Pariſten“ Glauben ſchenken darf. Dieſer ſpricht von einem überraſchenden Beſuch des Miniſterpräſtdenten bei Botſchafter Edge, der in Newyork Senſation hervor⸗ gerufen habe. Man erblicke darin die Wiederaufnahme von Verhandlungen über die Schulden. Allerdings verhehle man ſich nicht, daß dieſe Ver⸗ handlungen angeſichts der gegenwärtigen Lage in Amerika nicht zum Ziele führen würden, denn die Schuldenfrage ſei jetzt eine innerpolitiſche amerika⸗ niſche geworden. Es könne alſo ſolange keine ernſt⸗ liche Verhandlung in der Schuldenfrage geführt wer⸗ den, wie in den Vereinigten Staaten die beiden Prä⸗ ſidentenlager gegeneinander arbeiteten. Auch die Pariſer Ausgabe des„Newyork Herald“ ſpricht von einem Ueberraſchungsbeſuch, da Miniſter⸗ präſident Paul⸗Boncour ſich nicht vorher habe an⸗ melden laſſen. Die Unterredung habe dreiviertel Stunden gedauert und Paul⸗Boncour habe Bot⸗ ſchafter Edge die Verſicherung abgegeben, daß die franzöſiſche Regierung den lebhaften Wunſch habe, eine Formel zu finden, die es ihr erlaube, aufs neue nor dem Parlament das Schuldenproblem und damit auch das der Zahlung vom 15. Dezember aufzu⸗ rollen. Auch„Newyork Herald“ iſt ſkeptiſch, ob die Fühlungnahme Erfolg haben wird. Die Sanierungspläne Chérons Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 26. Dezember. „Quotidien“ will erfahren haben, daß Chéron die Sanierung der franzöſiſchen Finanzen durch fol⸗ gende vier Maßnahmen erzielen wolle: 1. Die Auflegung einer auslösbaren Anleihe, 2. die Einführung einer Bürgerſtener, 3. Herabſetzung der Zahl der Divi⸗ ſionen von 20 auf 14, wodurch Einſpa⸗ rungen bis 1 Milliarden Fraues er⸗ möglicht werden könnten, und 4. ſcharfe Bekämpfung der Steuerhinterziehungen. Ein Appell Herriots an die Vereinigten Staaten Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. Dezember. Herriot wendet ſich in einem Artikel in der Schuldenfrage an die amerikaniſche Oeffentlichkeit. Er erklärt im„Petit Pariſien“, man habe in Ame⸗ rika Unrecht daran getan, auf eine teufliſche Propaganda gegen Frankreich zu hören, eine Propaganda, gegen die man von franzöſiſcher Seite vielleicht nicht anzukämpfen gewußt habe, weil in Amerika nur wenige Franzoſen wohnten. Da⸗ durch ſei Frankreich gekränkt und ſchwer verletzt worden, und dabei habe Frankreich nicht gezögert, auf einen Appell der Vereinigten Staaten hin ſeinem ehemaligen Feind Deutſchland zu helfen. Frankreich habe Deutſchland ſogar pri⸗ vate Kredite bewilligt. Frankreich habe nicht nur auf die amerikaniſchen Staatsmänner gehört, ſondern auch auf die amerikaniſchen Sachverſtändigen wie Dawes, Young, Parker Gilbert. Frankreich habe in Lauſanne ein ungeheures Opfer ge⸗ bracht. Ohne Vorwürfe machen zu wollen, müſſe er doch darauf hinweiſen, daß das Hoover⸗Morato⸗ rium, wenn nicht rechtlich, ſo doch mindeſtens tat⸗ ſächlich den Woung⸗Plan zerſtört habe. Als Frank⸗ reich aber ſelbſt um eine Zahlungsfriſt nachgeſucht habe, habe man ſie ihm verweigert. Goldverſchiffung von Frankreich nach den USA. — Paris, 26. Dezember. Wie dem„Matin“ aus Cherbourg gemeldet wird, ſind an Bord des Dampfers „Albert Ballin“ 198 Kiſten Gold im Werte von 127 Millionen Francs mit Beſtimmung nach Newyork abgegangen. Welt gibt, liegen nur vier in den Vereinigten Staa⸗ ten. Trotzdem frönen 2 Millionen Amerikaner dem Rauſchgiftlaſter. Jeder 60. Amerikaner iſt den ſchweren Narkotiken(wie Morphium, Cocain uſw.) verfallen. Mit Rooſevelt und den Demokraten ge⸗ langt jetzt eine Partei zur Herrſchaft, deren Anhänger in überwiegender Mehrzahlgegen die Diktatur des Alkoholverbotes ſind. Gelingt der poli⸗ tiſche Umſchwung in der Geſetzgebung,— es wäre ein Segen für Amerika und die ganze Menſchheit. Die dreizehnjährige Rechtsbeugung und Korruption wa⸗ ren kein gutes Vorbild. Rauſchgiftbe kämpfung in der Türkei Meldung des Wolff⸗ Büros — Angora, 26. Dezember Unter dem Vorſitz des Gazi hat hier ein Min i⸗ ſterrat ſtattgefunden, der die Frage der Be⸗ kämpfung des Rauſchgifthandels und die damit zu⸗ ſammenhängenden Probleme geſundheitlicher wirt⸗ ſchaftlicher und landwirtſchaftlicher Natur erörterte. Es wurde beſchloſſen, der Nationalverſammlung eine Reihe von Beratungspunkte zu unterbreiten, die zu⸗ nächſt noch durch die Volkspartei geprüft werden ſollen. Danach ſoll die Nationalverſammlung erſtens über die Frage des Beitritts der Türkei zu den internationalen Abkommen vom Haag aus dem Jahre 1912 und Genf aus den Jahren 1925 und 1931 entſcheiden, zweitens endgültig die Wiedereröffnung der drei privaten Rauſch⸗ giftfabriken in Konſtantinopel verbieten, die zurzeit geſchloſſen ſind und zudem ſcharfe Maß⸗ nahmen zur Bekämpfung privater Rauſchgifterzeu⸗ gung anzuordnen. In dieſem Zuſammenhang wird die Errichtung einer internationalen Fabrik für Opiate, die lediglich dem mediziniſchen und wiſſen⸗ ſchaftlichen Bedarf dient, als das wirkſamſte Mit⸗ tel bezeichnet, um den Mißbrauch von Narkotia zu verhindern. g. Bis zu der Zeit aber, da die Möglichkeit einer ſolchen internationalen Gründung greifbare Geſtalt annehmen kann, wird die Türkei die Fabrikation für den mediziniſchen und wiſſenſchaftlichen Bedarf mo⸗ nopoliſieren und zu dieſem Zweck im Innern des Landes eine ſtaatliche Fabrik errichten. Der dritte Punkt behandelt die Gründung einer zentralen Monopolhandelsſtelle für jeglichen Export von Roh⸗ opium. Der vierte Punkt beſchäftigt ſich mit der un⸗ abweislichen Notwendigkeit, die Opiumerzeugung zu heſchränken und die Anpflanzung von Opium zu konzeſſtionieren und unter Kontrolle zu ſtellen. Die Höchſtmenge der Ausſaat wird durch den Bedarf des geſetzlichen Außenhandels und den der ſtaatlichen Fabrik— für wiſſenſchaftliche und mediziniſche Zwecke beſtimmt. Damit ſollen im Inland alle Möglichkeiten eines ungeſetzlichen Exports und ge⸗ heimer Produktion unterbunden werden. Aufs ſtrengſte wird fünftens die Anpflanzung in ⸗ diſchen Hanfes unterſagt, aus dem Ha⸗ ſchiſch gewonnen wird. Schließlich werden ſechſtens Ausnahmegerichte eingeſetzt, die die ge⸗ heime Herſtellung von Rauſchgiften und deren Schmuggel mit beſonderen Strafen ahnden. In der Erfüllung dieſes Programms ſteht die Türkei eine vom Geiſte modernſter Ziviliſation und höchſter Humanität getragene Pflicht. Gemeinſchaftsgeiſt in der Not Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. Dezember Am Heiligen Abend ſprachen Generalſuperinten⸗ dent D. Karow und Biſchof Dr. Schreiber vor dem Mikrophon der Deutſchen Welle. Der Generalſuperindent von Berlin erinnerte an die Zeit der Heilsbotſchaft, in der aus der Armut der Krippe heraus das Evangelium der helfenden Liebe in einer zerriſſenen Welt Wirklichkeit wurde. Dieſe Wirklichkeit müſſe auch in der jetzigen Not des deutſchen Menſchen wieder geſchaffen wer⸗ den. Gott wolle von uns, daß wir die Brüder lieben, nicht nur mit Gefühlen, ſondern mit der Tat. Da⸗ zu biete die Winterhilfe angeſichts der tauſend⸗ fachen Not reiche Gelegenheit. Der Biſchof von Berlin ſagte, wer gewohnt ſei, den geſchichtlichen Ereigniſſen, namentlich auch Schickſalsſchlägen, von denen ein Volk betroffen werde, einen Sinn abzugewinnen, der werde un⸗ ſchwer erkennen, daß der Sinn unſerer Notzeit der ſei, den Gemeinſchaftsgeiſt zur Geltung zu bringen, aus der Volksverbundenheit her⸗ aus füreinander einzuſtehen. Es ſei der Grundſatz des Chriſtentums, die Liebe ſelbſt unter Opfern und Verzichtleiſtungen zu betätigen. Nicht nur die Er⸗ werbsloſen gelte es zu unterſtützen, ſondern auch die Kranken und die Einſamen, nicht nur leibliches Elend gelte es zu lindern, ſondern auch ſee⸗ liſche Not, Verzweiflung und Verbitterung. Viel mehr als bisher müſſe die Notzeit die wir durchlebten, eine große Zeit der Menſchenliebe wer⸗ den, eine Zeit, in der Menſchlichkeit und Gemein⸗ ſchaftsgeiſt Brücken ſchlügen, über alle Unterſchiede der Parteien, der Weltanſchauungen, der Raſſen und der Bekenntniſſe hinweg. Sperre für Einheits preisgeſchäfte Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. Dezember. In der nächſten Nummer des Reichsanzeigers wird eine Verordnung veröffentlicht, dis unter Ab⸗ änderung der Beſtimmungen des Dritten Teiles der Notverordnung vom 9. März 1932 die bisher nur für Städte mit weniger als 100 000 Einwohnern gel⸗ tende Sperre der Errichtung von Einheitspreis⸗ geſchäften auf alle Städte ausdehnt. Damit gilt in Deutſchland das Verbot der Errichtung von Einheitspreisgeſchäften ohne räumliche Einſchränkung bis 1. April 1934. Zur Ausdehnung der Sperre hat die Feſtſtellung geführt, daß ſeit Er⸗ laß der Notverordnung vom 9. März 32 in dem von der dort angeordneten Sperre nicht betroffenen Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern ſich die Klagen des gewerblichen Mittelſtandes über den Wettbewerb der Einheitspreisgeſchäfte erheblich ver⸗ mehrt haben. Dieſe Klagen haben auch dazu ge⸗ führt, daß von der große Mehrzahl der Regierungen der Länder eine Ausdehnung der Sperre für Ein⸗ heitspreisgeſchäfte ſchlechthin vordringlich bezeichnet worden iſt. Wirtſchaftsverhandlungen mit Holland Telegraphiſche Meldung — Haag, 26. Dezember. Wie halbamtlich verlautet, hat die niederländiſche Regierung der deutſchen Regierung den Vorſchlag unterbreitet, möglichſt umgehend in Verhandlungen über den Abſchluß eines neuen Vertra⸗ ges einzutreten, der an die Stelle der am 31. De⸗ zember d, J. ablaufenden Zollbeſtimmungen des deutſch⸗niederländiſchen Zoll⸗ und Kreditvertrages von 1925 treten ſoll. Die deutſche Regierung hat hierauf eine zuſt i m⸗ mende Antwort erteilt und mitgeteilt, daß ſolche Verhandlungen bereits am 1. Januar begin⸗ nen könnten. Eine gleichzeitig von der holländiſchen Regierung ausgegangene Anregung, während der Dauer der Verhandlungen die bisher beſtehenden Zollbindungen proviſoriſch fortdauern zu laſſen, iſt jedoch von der deutſchen Regierung mit der Be⸗ gründung abgelehnt worden, daß hiergegen auf deſſen werden am 1. Januar für eine größere An⸗ zahl holländiſcher Produkte Einfuhrzölle in Kraft treten. — Wien, 26. Dezember. Die öſterreichiſche An⸗ leihe ſoll, wie die„Neue Freie Preſſe“ erfährt, un⸗ mittelbar nach der Ratifizierung durch die franzb⸗ ſiſche Kammer, die für kommenden Donnerstag er⸗ wartet wird, von den Regierungen bevorſchußt wer⸗ den. Bisher wurden im Auslande 263 Millionen Schilling gezeichnet. 5 f deutſcher Seite ſtarke Bedenken beſtänden. Infolge⸗ in Deutſchland höhere Bevorſchuſſung der öſterreichiſchen AnleigFhhe 2. Seite/ Nummer 801 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Dienstag, 27. Dezember 1932 Erleichterung für Kriegsbeſchädigte u. Hinterbliebene Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 28. Dezember Durch Erlaß vom 24. Dezember hat der R e ichs⸗ arbeitsminiſt er auf Antrag des Reichsverban⸗ des deutſcher Kriegsbeſchädigter und ⸗Hinterbliebe⸗ ner ſowie des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen ange⸗ ordnet, daß für die Kriſenunterſtützung von Perſo⸗ nen, denen nach den Reichsgrundſätzen über Vor⸗ ausſetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge gehobene Fürſorge zusteht, nicht der Richtſatz der allgemeinen Fürſorge, ſondern der der gehobe⸗ nen Fürſorge oder Grenze im Rahmen der Arbeitsloſenverſicherung ſein ſoll. Der Erlaß tritt mit Wirkung vom 9. Januar 1933 in Kraft. Die Politik der Kleinen Entente Meldung des Wolff⸗Büros — Prag, 26. Dezember. In der Weihnachtsnummer des„Ceske Slovo“ veröffentlicht Außenminiſter Dr. Beneſch einen Artikel über die Abrüſtungskonferenz und die Poli⸗ tik der Kleinen Entente. Die neue Friedensordnung, die auf der Abrüſtunskonferenz feſtgeſetzt werden ſoll, muß, ſo erklärt Beneſch, die alten Methoden der Mächteblocks und des Diktats der Großmächte gegenüber den kleinen und mittleren Staaten über Bord werfen. Die Großmächte müſſen ſich deſſen bewußt ſein, daß die kleineren Staaten eigenberech⸗ tigt und keineswegs nur ein Objekt des internatio⸗ nalen Rechts ſind. Die kürzliche Konferenz der Klei⸗ nen Entente in Belgrad war ein neuerlicher Aus⸗ druck der Friedensbeſtrebungen der Klei⸗ nen Entente. Sie hat die Bereitſchaft der Staaten der Kleinen Entente zu einer friedlichen Zuſammen⸗ arbeit mit allen Nachbarn und ihre Einſtellung gegen die zerſtörenden Tendenzen und die Politik des internationalen Negativismus betont. Die Kleine Entente iſt ſich ihrer Stärke bewußt und wird ſich keine reviſioniſtiſchen Pläne irgendwelcher Art diktieren laſſen. Aetzbomben⸗Anſchläge am Heiligen Abend Meldung des Wolff⸗ Büros — Saalfeld, 26. Dezember. Von unbekannten Tätern wurde am Heiligen Abend gegen 11 Uhr nachts durch ein Fenſter der Wohnung des Pfarrers Fiſcher eine mit Salz⸗ ſäure und Karbid gefüllte Flaſche geworfen, die mit lautem Getöſe explodierte und im Zimmer große Verwüſtungen anrichtete. Verletzt wurde niemand. a Eine zweite Aetzbombe gleicher Art wurde nach der über der Pfarrwohnung gelegenen Wohnung eines Polizeioberinſpektors geworfen, prallte aber am Fenſterkreuz ab und explo⸗ dierte auf der Straße. Im Vorgarten des Hauſes wurde dann noch eine dritte Flaſche gefun⸗ den, die überhaupt nicht explodiert war. Ihr In⸗ halt ſoll noch unterſucht werden. 1 Sieben Kinder einer Familie verbrannt — Birmingham, 24. Dezember. Bei einem plötzlichen Brande kamen ſieben Kinder der gleichen Familie in den Flammen um. Die Eltern und das jüngſte Kind erlitten ſchwere Brand⸗ verletzungen und wurden in ein Krankenhaus über⸗ geführt. Drei Feuerwehrleute wurden ebenfalls ver⸗ letzt. 55 * 4800 Amneſtierte entlaſſen. Auf Grund der Amneſtie ſind in Preußen, wie das preußtſche Juſtizminiſterium mitteilt, bis zum Samstag, den 24. Dezember, vormittags über 4800 Gefangene aus der Haft entlaſſen worden. Politiſcher Weihnachtsfriede Die Arbeitsbeſchaffung iſt nach wie vor die Hauptſorge des Reichskabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 28. Dezember. Die politiſche Arbeit riß diesmal erſt unmittel⸗ bar vor dem Feſt ab. Noch in den Weihnachtsblät⸗ tern las man den Aufruf des Reichspräſidenten zu dem Notwerk der deutſchen Jugend. Allerdings war mit der Verabſchiedung der Amneſttevorlage durch den Reichsrat und dem Beſchluß des Aelteſten⸗ rates, vor den Feiertagen den Reichstag nicht mehr einzuberufen, ſchon am Dienstag der verfloſſenen Woche das eigentliche erregende und beunruhigende Moment beſeitigt worden. Nun ſind, ganz wie es ſich gehört, friedlich ungeſtört und, was das Politiſche angeht, völlig ereignislos die Feiertage gefolgt. Die meiſten Miniſter haben Berlin über Weihnachten verlaſſen. Der Kanzler blieb wohl in der Reichshauptſtadt, hat ſich aber darum nicht die verdiente Ausſpannung an den Feiertagen nehmen laſſen. Vor Neujahr wird auch nach den augenblick⸗ lichen Dispofttionen keine Kabinettſitzung mehr ſtatt⸗ finden. Ebenſo ſcheint es nun ſicher zu ſein, daß die vorbereiteten ag rarpolitiſchen Maßnahmen, deren Verkündung an ſich nicht ausbleiben wird, in dieſem Jahr nicht mehr zu erwarten ſind. Ein ſonſt in dieſer Hiaſicht gutunterrichtetes Blatt hatte von einem Kommuniqus zu berichten gewußt, das Prof. Warmbold und Herr von Braun ge⸗ meinſam über ihr Konklave verfaßt hätten und das dieſer Tage veröffentlicht werden ſollte. An den zuſtändigen Stellen iſt indes, wie wir uns über⸗ zeugen konnten, davon nichts bekannt. Ein ſolches Kommuniqué iſt vorläufig nicht erſchtenen. Herr von Braun hat im übrigen am Heiligenabend Berlin verlaſſen und wird erſt nach dem 1. Januar wieder zurückkehren. Dagegen dürften die Be⸗ ſprechungen über die Arbeitsbeſchaffung zwiſchen den beteiligten Reſſorts und nicht auch mit dem Reichsbankpräſidenten Luther bald wieder aufgenommen und fortgeführt Herr Gereke iſt jedenfalls in Berlin und beabſichtigt jetzt zuerſt einmal die dringliche Frage zu klären, in welcher Weiſe und unter welchen Bedingungen die Gemeinden in den Pro⸗ zeß der allgemeinen Arbeitsbeſchaffung eingeſpaunt werden können. Die Arbeitsbeſchaffung wird, wie nach den Darlegungen des Reichskanzlers im Rund⸗ funk auch nicht anders zu erwarten war, überhaupt auf lange Zeit hinaus im Vordergrund aller Arbeit der Regierung ſtehen bleiben. Einfuhrverbot für Rundholz und Schmalz Telegraphiſche Meldung — Berlin, 26. Dezember Der Reichsanzeiger veröffentlicht unter dem Da⸗ tum vom 24. Dezember 1932 eine vom Reichsernäh⸗ rungsminiſter und vom Reichs wirtſchaftsminiſter unterzeichnete Verordnung, wonach mit Wirkung vom 1. Januar 1933 ab die Einfuhr von Rundholz (Zolltarifpoſition Nr. 86) und von Schmalz von Schweinen(Tariſpoſition Nr. 128) nur mit Be⸗ willigung geſtattet iſt. Ab 16. Februar 1933 wird Schweineſchmalz in dem Verzeichnis für Wa⸗ ren, deren Einfuhr nur mit iſt, wieder geſtrichen. zuletzt ſehr werden. geblieben Die Weihnachtsbolſchaft des Papſtes Telegraphiſche Meldung — Rom, 26. Dezember. Papſt Pius XI. übermittelte am Samstag mit⸗ tag in ſeinem Arbeitszimmer vom Vatikan aus an die Chriſtenheit eine Weihnachtsbotſchaft, die von faſt allen europäiſchen Sendern übernommen und verbreitet wurde, Einleitend erwiderte der Papſt die ihm von Kar⸗ dinaldekan übermittelten Wünſche des Kardinalkol⸗ legiums und bedankte ſich für die Ausdrücke der Untertänigkeit und Anhänglichkeit. Er erflehte vom Himmel für alle Biſchöfe und Führer der Kirche die unaufhörliche Hilfe Gottes bei der Regierung und Leitung der Kirche, Dann gab er ſeinem Schmerz und ſeinem tiefen Mitgefühl und Kummer für die ſchrecklichen Verfolgungen Ausdruck, denen die ka⸗ tholiſche Kirche in Spanien, Mexiko und in Ruß⸗ land ausgeſetzt iſt. Weiter kam er auf die großen Konflikte zu ſprechen, die die Welt zerfleiſchen, auf den Krieg und Bürgerkrieg, die ſoviel Un⸗ heil noch immer ſtiften und unterſtrich beſonders die ſchlimmen Auswirkungen der Welkkriſe, die leider als die größte Kriſe der Weltgeſchichte weiterbeſtehe und die insbeſondere die Armen und die Arbeiter ſo ſchwer bedrücke. 5 Papſt Pius erbat vom Himmel die Erleuchtung für die Regierungen, auf daß ſoziale Gerech⸗ tigkeit und chriſtliche Nächſten liebe die Länder der Welt und die Völker führen möchten. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede entbot der Papſt allen Völkern ſeine Glückwünſche und erflehte für ſie Frieden, Ruhe, gegenſeitiges Vertrauen und ge⸗ nügend und entſprechend entlohnte Arbeit. Hierauf gab der Papſt eine weitere Botſchaft im Namen des Er⸗ löſers an die Kinder Chriſti, an die ganze Menſchheit bekannt. [Für das Jahr 1933, das Jahr mit dem ſeit dem Tode Chriſti 19 Jahrhunderte verfloſſen ſind, hat der Papſt ein Heiliges Jahr angeordnet, das mit dem 2. April 1933 beginnt und bis zum 2. April 1934 dauert, alſo vom Palmſonntag des Jahres 1933 bis zum zweiten Oſterfeiertag des Jahres 1934, damit, wie der Papſt ausführte, die geſamte katho⸗ liſche Welt die Wohltaten eines Heiligen Jahres, eines Jahres des Gebetes und der Sühne, ge⸗ nießen könne mit allen Vorteilen, die für das See⸗ lenheil damit verbunden ſind und die der Heilige Vater noch in weiteren Erläſſen und Bullen im Laufe der nächſten Woche der Chriſtenheit kund⸗ machen werde. Zum Schluß ſeiner Weihnachtsbotſchaft erfleht der Heilige Vater den Segen des Himmels und den Segen Gottes für die Geiſtlichkeit und für die ganze Chriſtenheit nicht nur, ſondern auch für die geſamte Welt mit dem Wunſche nach Frieden, nach Brüder⸗ lichkeit, nach wahrer Nächſtenliebe unter allen Völ⸗ kern, damit man— wenigſtens für ein Jahr— nicht mehr von Schäden und Reparationen, von Schulden und Inſolvenzen, von Ver⸗ trauen und Mißtrauen, von Konflikten und Ge⸗ genſätzen ſprechen höre, ſondern von Brüder⸗ lichkeit, von der Erhebung der Geiſter, die im neuen Heiligen Jahr, das am 2. April 1933 anhebt, die Menſchheit in eine andere Atmoſphäre, in die Atmoſphäre der Geiſter, der Seele hinauf⸗ tragen möge. * Hindenburg wieder Großvater. Oberſt Oskar von Hindenburg, der perſönliche Adjutant ſeines Vaters, und ſeiner Gemahlin Margarete, geborene Freiin von Mahrenholz, iſt eine Tochter geboren worden. Es iſt das vierte Kind und die dritte Toch⸗ ter aus ihrer 1921 geſchloſſenen Ehe. Bewilligung geſtattet Gattenmord Meldung des Wolff⸗ Büros Hanau a.., 26. Dezember Ein furchtbares Ehedrama hat ſich am Samstag in Hanau in einem Haus der Frankfurterſtraße zu⸗ getragen, Der dort wohnende, in den 60er Jahren ſtehende Rentenempfänger Georg Merx, bei dem ſich ſchon ſeit einiger Zeit geiſtige Umnachtungs⸗ erſcheinungen bemerkbar gemacht hatten, zertrüm⸗ merte, mit einem Hammer ſeiner im Bett liegenden etwa 50 Jahre alten Ehefrau die Schädeldecke. Merx begab ſich alsdann ſofort zur Polizei und gab an, ſeine Frau erſchlagen zu haben. Die ſchwerver⸗ letzte Frau wurde ſofort ins Krankenhaus einge⸗ liefert, wo ſie in hoffnungsloſem Zuſtande darnie⸗ derliegt. Der Täter erklärt dem Unterſuchungsrich⸗ ter gegenüber, ſich auf nichts entſinnen zu können, ſo daß über die Beweggründe der unſeligen Tat noch nichts zu erfahren iſt. Zwei Schmuggler erſchoſſen Meldung des Wolff Büros — Kattowitz, 26. Dezember Auf der Roßberger Chauſſee bemerkte ein Zoll⸗ beamter drei Perſonen, die auf Auruf nicht ſtehen blieben, gab er einen Schuß ab, durch den einer der Schmuggler getötet wurde. Einer der beiden anderen Schmuggler, zweier Brüder des Erſchoſſenen, griff daraufhin den Beamten an. In der Notwehr griff der Beamte abermals zur Waffe und verletzte den Angreifer tödlich. Rie ſenbrand in Vartelong Meldung des Wolff⸗Büros — Barcelona, 26. Dezember. Ein gewaltiger Warenhausblock in der Rambla⸗ Straße iſt am Heiligen Abend durch ein Großfeuer vollſtändig vernichtet worden. Von den ſieben Gehäuden, die ein Raub der Flammen wurden, ſtehen nur noch die Faſſabden in zwei Straßen. Bet den Löſcharbeiten wurden ſechs Perſonen verletzt Die Folgen die Kataſtrophe, die übrigens einem ſonderbaren Zufall zugeſchrieben wird, laſ⸗ ſen ſich heute noch gar nicht überſehen. Es heißt. daß der Schaden durch die Verſicherungsſumme nicht gedeckt iſt und ſo nicht nur die 1400 Angeſtellten des Warenhauſes, ſondern auch etwa 8000 Lieferanten in Mitleidenſchaft gezogen werden. Als Urſache des Brandes wird angenommen, daß ein Funke eines elektriſch betriebenen Spiel⸗ zeuges, das in einem Schaufenſter ausgeſtellt war, auf die leicht entzündbaren anderen Gegen⸗ ſtände der Fenſterdekoration überſprang. Der Schau⸗ fenſterbrand dürfte ſich dann mit raſender Geſchwin⸗ digkeit erweitert haben. Großes Waffenlager an der holländiſchen Grenze beſchlagnahmt — Aachen, 26. Dezember. Von der Gemeinde⸗ polizei des holländiſchen Grenzortes Hoensbrock bei Heerlen wurden im Hauſe eines Grubenarbeiters auf dem Dachboden 200 Piſtolen und 5000 Schuß Munition gefunden. Man nimmt an, daß die Waffen aus Belgien eingeführt wurden und ſpäter nach Deutſchland ausgeführt werden ſollten. Die Waffen wurden beſchlagnahmt; jedoch ſind der Bergarbeiter und ſein Bruder noch nicht ver⸗ haftet worden. a Schweres Bergwerksunglück in Illinvis — Springfield(Illinois), 26. Dezember. [Reuter] Wie erſt jetzt gemeldet wird, hat ſich in einer Zeche des kleinen Bergwerkſtädtchens Mowea⸗ qua am Heiligen Abend ein ſchweres Grubenunglück ereignet. Die Anzahl der Opfer ſteht noch ni It feſt. Durch eine Exploſion wurden in einem 200 Meter unter Tage liegenden Stollen 54 Bergleute ver⸗ ſchüttet. Man hofft, daß es gelingen wird. zu ihnen vorzudringen. Einige Tote konnten bereits ge⸗ borgen werden. 77. ã D fpfTTfFFfPPFFPfPfPfPfPfPfPTfPTPfPfPfPTPPPTfTPFPPPFPFTPTFTPTſFTfPTſFffFfFTFfTſrfTfTſFfTſfffhfFTfTBhTbT„„„TFFfTTfTſTfTfTTTTTTTTTTfTTfTPTCTTTTfTT„TlTfTfTTrTfTTꝙEhf,!!: dd d ̃ Magners Lohengrin Neninſzenierung im Nationaltheater Der Lohengrin als Geleiter durch das Feſt des Lichts entbehrt nicht der ſinnigen Beziehung; denn auch der Schwanenritter iſt eine Verkörperung des Lichtwunders, das ſich der Finſternis ſtegreich ent⸗ gegenſetzt. Das Nationaltheater nähert ſich dem Wagnerjahr, das ſich nicht nur in Mannheim ver⸗ heißungsvoll ankündigt; von überall her wird der wachſende Beſuch der Wagnervorſtellungen berich⸗ tet, und dieſe Zeiterſcheinung ſteht im offenbaren Gegenſatz zu dem Abbau der Mittel, der von den Rechnern um jeden Preis gefordert wird. Auch die weihnachtliche Lohengrin⸗Neueinſtudie⸗ rung des Nationaltheaters ſtand unter dieſem Zei⸗ chen, aber der Fleiß und die Hingabe, mit der am Schillerplatz gearbeitet wird, ließen das Maß des Zuläſſigen in dieſer Beziehung gerade noch erträg⸗ lich erſcheinen. Nur darunter darf man nicht mehr gehen. Die Bühnenmuſik entſandte vernehmliche Signale der Not in das feſtliche Haus, und der Ehor hat ſeine Verminderung um die gewohnte Erweiterung mit einer ans äußerſte grenzenden Kraftprobe erwidert, für die man ihm gleichfalls einen Huldigungsrufe erteilen muß, mit dem er ſelbſt im Lohengrin oft und ausgiebig aufzuwarten hat. Man wird kaum ein Theater finden, das einen Chor von ſolcher Willigkeit und ſtimmlicher Künſt⸗ lerſchaft beſitzt. Bei den Reduzierungen dieſer Vorſtellung foll man es aber jetzt bewenden laſſen, da am Thegter nur zu leicht die Grenze erreicht iſt, an der man ſich zu Tode ſpart. Außerdem winkt aus fernem Theaterland, unnahbar den Schritten der Mann⸗ heimer Stadtverwaltung, eine lockende Ver⸗ heißung für den Intendanten Maiſch, der neben dem Leiter des Alten Theaters in Leipzig, Detlev Stierck, in engſte Wahl für den Poſten des Inten⸗ danten des Berliner Staatlichen Schauſpielhauſes gewonnen iſt. Man ſoll ihm einen etwaigen Wechſel nom Mannheimer Schillerplatz zum Berliner Gen⸗ darmenmarkt nicht durch die weitere Droſſekung des Etats e leichtern. 5 Es gibt auch bei der Theaterpolitik ein Glück, das ohne Reu', wenn man den Mut hat, auch die letzten noch vorhandenen Möglichkeiten des Aufbaus zur Regulierung des Haushalts heranzuziehen, und wenn der Theaterkommiſſion des Zweifels Macht nicht ſchwindet, ſo möge ſie wieder ganz ohne die perſönlichen Gegenſätze in der Leitung der beiden Kommunen ihren Blick nach dem benachbarten Hei⸗ delberg richten, das im nächſten Jahr ohne Theater ſein wird; will ſie nicht noch einmal an die Nach⸗ barſtadt die Frage tun, wie es denn jetzt, nach allen Erfahrungen der letzten Jahre mit einem ge⸗ meinſamen Theaterbetrieb beſtellt iſt? Annoch ſcheint die Stadt Mannheim ſchüchterner als Elſa zu ſein, die zudem eindringlich ermahnt iſt, zu ſchweigen. Mit ſolcherlei Gedanken konnte man die Auffüh⸗ rung im ausverkauften Haus des erſten Feiertages verfolgen. Es war Zeit und Muße dazu gegeben; denn die Mitternacht zog näher ſchon, als die Vor⸗ ſtellung zu Ende war. Solche Dehnung ins Meiſter⸗ ſingerliche zeigt das Schwergericht der Vorſtellung an. Es war muſikaliſch durch die Leitung Dr. Ernſt Cremers bedingt, der ſich ein wenig durch die äußerliche Starrheit des Lohengrinrhythmus be⸗ einfluſſen ließ. Der faſt durchweg eingehaltene Vier⸗ pierteltakt zeigt jedoch nicht den muſtkaliſchen Im⸗ puls des Werkes; dieſer geht vielmehr von der Har⸗ monik aus, von dem bis ins letzte des modulatori⸗ ſchen Aufbaus verfolgten Gegenſatz des Hellen und Dueikeln als den beiden Poen des Werkes und ſeiner Welt. Die rhythmiſche Gleichförmigkeit iſt alſo nur ſcheinbar vorhanden; aber ſie kann dazu verführen, die Zeitmaße zu zerdehnen. Innerhalb dieſes erweiterten Rahmens gab es jedoch gar viel des Schönen und Klangvollen zu hören, wobei das Orcheſter ſich beſonders feſttäg⸗ lich temperiert zeigte. Zum ſchweren muſtkaliſchen Behang kam auf der Bühne ein ſchwerer Held. Erik Enderlein mit ſeinen großen Stimmitteln als Lohengrin heraus⸗ zuſtellen, heißt einem typiſchen Triſtanſänger die Lyrik des frühen Wagner aufbürden. Enderlein be⸗ ſitzt in dem kraftvollen Anſchlag ſeiner profunden Stimme ein Inſtrument, das in die geſanglichen Abgründe der Götterdämmerung, in die Nacht Tri⸗ ſtans führt, das dem Schmieden des Siegſchwertes den ſtählernen Klang gibt und die Gewinnung der Schildmaid auf hohem Fels ohne Not durchführt. Dazu gehört ein dauerhafter ſtimmlicher Realismus, in den Lohengrins Schimmer nicht eingehen will, ſo nachdrücklich er auch von Glanz und Wonnen fingen mag, aus denen er kommt. Neben dem Lieder⸗ fänger Walther Stolzing iſt es der Schwanenritter, der von den großen Wagnerſchen Tenorpartien von den Vertretern des lyriſchen Fachs oft mit beträcht⸗ lichem Gewinn für das Werk geſungen werden kann. Der Nachen mit dem Schwan verlangt nicht nur bildlich geſprochen ein leichter Gewicht. Dafür war die Haltung Enderleins in den ihm nicht gemäßen Bezirken achtunggebietend bis zuletzt. Sein ſtimmlicher Anſchlag ſetzte kräftige Farben auf und verſuchte im Gruße an den Schwan ſogar die Wirkung eines Fernwerks einzuſchalten, in offenbarem Gefühl da⸗ für, daß er ſeine vokale Nähe vermindern müſſe. Das Lichtwunder Lohengrin kommt in die Welt, in die es der Traum eines bedrängten Weibes rief. Das Wunder wird hingenommen und geglaubt. Da⸗ zu gehört die Wirklichkeit dieſer Umgebung, die Wagner in allen Einzelheiten vor ſich ſah; hat er doch ſogar für das Zuſammenſtrömen der Heerhaufen im letzten Akt geradezu Pferdegetrappel verlangt. Des⸗ halb darf man dieſe Welt, die ſagenhaft umgrenzt, aber nirgends entwirklicht iſt, nicht durch eine außer⸗ halb ihrer Sphäre liegende Stiliſierung ihrer eigent⸗ lichen Luft berauben. Das Bühnenbild Dr. Löff⸗ lers, bei deſſen Zurechtzimmern die Spardiktatur ſichtbar daneben ſtand, hat als Idee mit ſeinem Zu⸗ ſchnitt auf das romaniſch⸗frühgotiſche zwar die empfindſame, nachſchaffende Phantaſie des Bildners 1 aber es hat die Lohengrinwelt nicht um⸗ ut. Der zweite Akt nimmt durch die Aufteilung ſeiner Dekoration der Seherin Ortrud die Magie, die träu⸗ mende Elſa vom Söller zu ſich herunter in den Hof zu holen; nur einige Stufen trennen in der neuen Inſzenierung die beiden Frauen voneinander. Deſto mehr war die Ortrud von Margarete Bäa mer darauf angewieſen, ihren Zauber der Betörung Elſas ſtimmlich zu erzeugen, was ihr überaus eindrucksvoll gelang. Selten hört man die Erweckung von Elſas Zweifel ſo auf eine beſtrickende Kantilene geſetzt, ob⸗ zwar gerade darin der eigentliche Sinn dieſer Geſtalt ſchloſſen liegt, deren Vertreterin vom Sonntag abend ihr darüber hinaus auch die kraftvollen Akzente nicht ſchuldig blieb. In Elſa, die ihren Ritter herträumte und damit ins Ueberirdiſche griff, erwacht das Menſchliche, Tra⸗ giſche; ſie muß die Frage tun, nachdem nächtens der Zweifel in ihr geweckt wurde, zu dem ſie als Weib bei aller Hingabe an ihren Ritter an ſich ſchon neigt. Darum muß dieſe Elſa menſchlich ſein, keine zurecht⸗ ſtöliſterte frühgotiſche Madonna, auch keine Prinzeſſin aus dem Weihnachtsmärchen, ſo klug ſich auch Elſe Schulz in der ihr aufgegebenen Stiliſierung, an der die geſamte Umgebung Elſas teilzunehmen hat, durch ihre beträchtliche künſtleriſche Intelligenz zu halten wußte. Der zweite Akt hat unter der Spielleitung Dr. Heins in der bildlichen Erneuerung immerhin einen Vorteil hinzugewonnen: Das Münſter hat man in den erhöhten Mittelgrund verlegt, wodurch der Kampf Ortruds und Telramunds dramatiſch höchſt eindrucksvoll herausgearbeitet wird. Man ſollte dieſen unbedingten Gewinn auch dann nicht unterſchätzen, wenn man die Höhe der einzelnen Stufen, die zum Münſter emporführen, als große Hinderniſſe für alle Agierenden erkennt und den ganz glücklich hält, abgeſehen davon, daß er in dieſer Aufteilung mit der Muſik nicht übereinſtimmt. Aber ſchehens kommt deutlich zum Ausdruck, zumal auch der Telramund Wilhelm Trieloffs auf ſtarke rezitativiſche Akzente geſtellt iſt und die Macht der Gegenwelt elementar vertritt. Der König von Hans Görlich, ſtimmlich in beſter Form, nur ſprachlich nicht an die Schelde, ſondern an die Donau verpflanzt, nimmt dich ein wenig verloren in dieſer Umgebung aus. Letzte Ruhe und Würde kann hier allein des alten Reiches Kraft und Herrlichkeit verkörpern. Sidney de Vries als Heerrufer ſendet paſtoſe Klänge in die Lande. Der Schwan iſt in der neuen Umgebung weit in den Hintergrund gedrängt worden. Wir haben ihn nicht erblicken können, und das weiße Etwas, das ſekundenlang trauriglich hervorlugte, kann wohl nicht als der zwiefach beſungene Geleiter Lohengrins gel⸗ ten, den Elſa von den Mollklängen der Viſion um⸗ ſpielt, im Brautgemach plötzlich vor ſich ſieht. Aber es kann ſelbſt der Schwan dem ſilbernen Ritter geraubt werden,— die Muſtk, die ihn auf ſeinem Weg geleitet, bleibt des Wunders genug, um ein feiertäglich Haus zu begeiſtern, das denn auch Ausf Aufführung mit herzlichem Applaus allen „ renden dankte. 5 1 Schmuggelware über die Grenze nach Polen ſchaffen wollten. Da ſies 8 Kirchgang Elſas in der Rückenperſpektive für nicht. die Grundgliederung, die Gegenſätzlichkeit des Ge⸗ nach den Aktſchlüſſen und am Ende der fleißigen n 1 5 Dienstag, N. Dezember 1932 * Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 601 „Grüne Weihnachten“ ohne Eis und Schnee Ruhiger Verlauf des Mannheimer Weihnachtsfeſtes— Trotz Nebel keine ſchweren Anfälle— Model- und Eisbahnen außer Betrieb Die Wettervorausſage hat leider ausgerechnet für die Weihnachtsfeiertage nicht recht behalten. Als der Nebel am Samstag vormittag zur Auflöſung kam, wuchs die Hoffnung. Nicht daß man noch mit weißen Weihnachten mit Schnee und Eis rechnete. Aber man wäre ſchon zufrieden geweſen, wenn die Sonne die Nebelſchwaden endgültig vertrieben hätte. Nur zu ſchnell überzog ſich der Himmel wieder mit dem ſo wenig feſttäglichen Grau und als die Kirchenglocken ſeierlich das Chriſtfeſt einläuteten, da fing es ſogar zu rieſeln an. Der Umſchlag, den die Vorausſage noch in weitere Ferne gerückt hatte, war eingetreten. Leider viel zu früh. Das Wetter des erſten Feiertages weckte neue Hoffnungen, weil es am Vormittag trocken blieb und die Sonne die Wolkendecke durchbrechen konnte. Aber dieſer Weihnachtsgruß war leider nur von kurzer Dauer. In der zwölften Stunde ſetzte auf einmal wieder der Nebel ein, der ſo dicht war, daß man keine zehn Meter weit ſehen konnte. Die Straßen⸗ bahnen krochen unter ſtändigem Läuten im Schnecken⸗ tempo durch die Straßen und die Autos mußten ebenſo langſam fahren. In den Abendͤſtunden ver⸗ ſchwand der örtlich begrenzte Nebel wieder und machte einer Bewölkung Platz, die auch am zweiten Feiertag anhielt. Ein Durchbruchsverſuch der Sonne um die Mittagsſtunde des Montags wurde ebenfalls von den Wolken abgeſchlagen. Die Tempera⸗ turen lagen zwiſchen 1 Grad und 4 Grad Wärme. Nur in den Nachtſtunden ſtand die Spitze der Queck⸗ ſilberſäule in der Nähe des Gefrierpunktes, ohne dieſen zu unterſchreiten. Bei dieſen miſerablen Witterungsverhältniſſen fühlte man ſich am wohlſten in ſeinen vier Pfählen. Mehr denn je geſtaltete ſich das Weihnachtsfeſt zu einem Feſt der Familie. Beim Schimmer der Kerzen der jubelnden Jugend, verſetzten ſich zurück in die Zeit, in der klopfenden Herzens auf das Zeichen ge⸗ wartet wurde, das zur Beſcherung rief. Wohl war es in vielen Familien nicht möglich, den Gabentiſch ſo reich wie in den Vorjahren auszuſtatten, aber man hat allgemach gelernt, ſich zu beſcheiden und mit weniger Geſchenken vorlieb zu nehmen. Es kommt ja auch nicht auf die Menge an. Selbſt die kleinſte Gabe kann erfreuen. Das Wie des Schenkens iſt die Hauptſache. In dieſem Zuſammenhang darf mit Genugtuung regiſtriert werden, daß auch die Man n⸗ heimer Geſchäftswelt mit dem Gefühl der Zufriedenheit das Weihnachtsfeſt begehen konnte, denn es iſt auch in der Woche zwiſchen dem goldenen Sonntag und dem Heiligen Abend noch ſtark gekauft worden. Wir werden im Abendblatt noch eingehend auf den Verlauf des Weihnachtsgeſchäfts zurück⸗ kommen. i In vielen Familien iſt es nach wie vor Sitte, am erſten Feiertag nicht auszugehen. Nur der Kirchgang wird nicht verſäumt. Und ſo waren ſchon am erſten Feiertag die Gotteshäuſer mit Andächtigen gefüllt, die ſich neuen Lebensmut holen wollten. Ebenſo war es am zweiten Feiertag. Wie wir an anderer Stelle berichten, trug das ſchlechte Wetter dazu bei, daß an beiden Feiertagen die Theater, Lichtſpielhäuſer und Gaſtſtätten glänzende Geſchäfte machten. Viele wur⸗ den auch in den Abendſtunden zum Ausgehen veran⸗ laßt, weil man die Weihnachtsfeier ſeines Vereins nicht verſäumen wollte. Die meiſten feſtlichen Zu⸗ ſammenkünfte im Kreiſe von lieben Freunden und Bekannten ſind zwar ſchon vor acht Tagen abgehalten worden, aber trotzdem waren auch an beiden Feier⸗ tagen die meiſten Säle vergeben. Zwei Tage der Er⸗ holung und Entſpannung ſind vorüber. Das neue Jahr rückt immer näher. Möge es uns nicht ſo ent⸗ des Chriſtbaumes freuten ſich die Erwachſenen mit l täuſchen, wie das Wetter der Weihnachtsfeſttage. Die letzten Weihnachtsbäume Wer mit dem Einkauf eines Weihnachtsbaumes bis zum letzten Tage gewartet hatte, war gut daran, denn die Chriſtbaumhändler hatten ſich reichlich mit Bäumen eingedeckt, ſo daß nicht, wie es verſchiedent⸗ lich in früheren Jahren der Fall war, um die Reſt⸗ beſtände ein Kampf zu entbrennen brauchte. Ueber⸗ raſchend groß war ſelbſt am Samstag vormittag auf den Chriſtbaummärkten noch die Auswahl an ſchö⸗ nen Bäumen, deren Preiſe von Stunde zu Stunde geſenkt wurden. Wenn auch im Verhält⸗ nis zum Geſamtumſatz die Menge der übrig geblie⸗ benen Bäume nicht allzugroß war, ſo hätten es die Händler doch lieber geſehen, wenn ſie auch den letzten Baum hätten abſetzen können, da der Ver⸗ dienſt doch nicht ſo groß geweſen iſt, um die„Laden⸗ Hüter“ einkalkulieren zu können. Die Nachfrage nach einzelnen Zweigen war bis in die letzte Verkaufsſtunde hinein ſehr groß, denn in vielen Familien mußten die Tannenzweige den Baum erſetzen. Wer aber 30 Pfennig oder gar nur 20 Pfennig aufbringen konnte, durfte ſich kurz vor Abbruch des Chriſtbaummarktes einen Baum in beliebiger Größe ausſuchen. Davon hatten in erſter Linie die ärmeren Schichten der Bevölkerung einen Nutzen, da die kaufkräftigeren Leute recht⸗ zeitig ihren Bedarf gedeckt hatten. Es war wirklich jammerſchade, ſehen zu müſſen, wie mehr als meter⸗ hohe Bäume zu winzigen Bäumchen zurechtgeſtutzt wurden, da die Käufer kein Intereſſe für größere Bäume hatten. Die bei Schluß der Verkaufszeit noch vorhandenen Bäume fallen nach den Feſttagen ebenfalls der Axt zum Opfer. Die abgeſchlagenen Zweige dommen in die Gärtnereien, wo ſie zu Kränzen oder zum Abdecken von Beeten verwendet werden. Die größeren Stämme werden für Bohnen⸗ ſtecken und dergleichen zurechtgeſchlagen. Ausverkauft! Das wenig freundliche Wetter, das den Aus⸗ lugsverkehr unterband und die Spaziergänger in den Mauern der Stadt feſthielt, wurde von den Be⸗ ſitzern der Lichtſpielhäuſer und der Gaſt⸗ ſtätten nicht ungerne geſehen, denn es hatte nie⸗ mand Luſt, den Aufenthalt im Freien länger auszu⸗ dehnen, als nur irgendwie notwendig war. Schon zu den Nachmittagsvorſtellungen der Lichtſpiel⸗ theater ſetzte am erſten Feiertag ein ſolch gewaltiger Anſturm ein, daß verſchiedentlich die Kaſſen vor⸗ übergehend geſchloſſen werden mußten. Die Schilder„Ausverkauft!“ kamen nach längerer Pauſe wieder zu Ehren und zeugten von dem wieder angekurbelten Betrieb. In den Gaſtſtätten ging es ebenfalls ſehr lebhaft zu. In den bekannteren Lo⸗ kalen war in den Abendſtunden zeitweiſe kein Platz zu bekommen. Die Straßenbahn hatte auch ihren Nutzen von dem Hochbetrieb. Beſonders zu ben letzten Wagen herrſchte am Sonntag ein ſolcher Andrang, daß es heiße Kämpfe um die Plätze gab und die Fahrgäſte eine gewaltige Drängerei mit in Kauf nehmen mußten. Faſt das gleiche Bild zeigte die Stadt am zweiten Feiertag, nur mit dem Unter⸗ ſchied, daß der Hauptbetrieb in den Lokalen und Vergnügungsſtätten ſpäter einſetzte, da man den nebelfreien Tag im allgemeinen erſt zu einem kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung be⸗ nützte. f Kein Winterſport Was die Peſſimiſten ſchon längſt vorausgeſagt hatten und was die Optimiſten nicht glauben wollten, iſt leider zur Tatſache geworden, denn der Wetter⸗ u mſchlag trat prompt einen Tag vor dem Weih⸗ nachtsfeſt ein. In der Nacht zum Samstag ver⸗ ſuchte man noch die Eis bahnen und die Eis⸗ rodelbahnen in einen beſſeren Zuſtand zu ver⸗ ſetzen. Aber einen großen Wert hatte das Spritzen nicht mehr, denn der näſſende Nebel war wenig för⸗ derlich für die Bildung und Erhaltung der Eisdecke. Immerhin konnte man, da die Temperatur in den frühen Morgenſtunden unter den Gefrierpunkt ge⸗ funken war, ein Gefrieren des friſch aufgeſpritzten Waſſers erzielen. Die Jugend tummelte ſich am Vormittag noch eifrig auf den Schlittſchuhen und be⸗ nützte auch ausgiebig die Rodelbahnen. Um die Mittagszeit blieb man aber bereits mit den Schlitt⸗ ſchuhkufen in dem mürben Eis hängen und auf den Rodelbahnen rutſchte man bald mehr auf der Erde als auf dem Eis. Gegen Abend waren dei Eisrodelbahnen voll⸗ kommen zuſammengefahren. Dadurch, daß die Temperatur nicht mehr unter den Gefrierpunkt ſank, ging das Eis am erſten Feiertag immer mehr in Waſſer über, ſodaß die Eisſportler die ſich auf einen Winterſport in Mannheims Mauern während der Weihnachtstage gefreut hatten, die Schlittſchuhe und die Rodel unbenützt zu Hauſe laſſen mußten. Der ſtarke Nebel am Nachmittag hätte, wenn wirklich eine Sportmöglichkeit vorhanden geweſen wäre, zweifellos zu gefährlichen Zuſammen⸗ ſtößen aller Art geführt. Am zweiten Feiertag be⸗ ſtanden die Eisbahnen meiſt nur noch aus mehr oder weniger großen Pfützen, die in dem Grau des trüben Tages nicht gerade einen freundlichen Eindruck mach⸗ ten. Das noch übrig gebliebene Eis war für den Sport vollkommen ungeeignet. Der Reiſeverkehr Der weihnachtliche Reiſeverkehr hielt ſich nahezu auf der gleichen Höhe des vergangenen Jahres und brachte wieder eine recht erfreuliche Belebung im Bahnbetrieb. Dieſe Tatſache iſt doppelt er⸗ freulich, weil in erſter Linie der Winterſport⸗ verkehr faſt vollſtändig ausfiel, da es die Sportler vorzogen, zu Hauſe zu bleiben, ſtatt den wenigen Schneereſten nachzujagen, die die anormale Witterung in größeren Höhen noch übrig gelaſſen hatte. Daß trotz dieſes Ausfalls und der gegenüber dem letzten Jahre weiterhin verſchlechterten Wirt⸗ ſchaftslage die Betriebsziffern von Weihnachten 1931 wieder erreicht werden konnten, iſt ein überaus er⸗ freuliches Zeichen, das vielleicht als Silberſtreifen in unſerer gegenwärtig ſo trüben Zeit gewertet wer⸗ den darf. Der verſtärkte Reiſeverkehr ſetzte am Donnerstag ein, ſo daß von dieſem Tage an ſämtliche Schnell⸗ züge verſtärkt werden mußten. Bereits am Donnerstag und Freitag wurden die Berliner D⸗Züge doppelt gefahren. Am Samstag mußte zu dem bereits doppelt gefahrenen D 270 nach Baſel ein Vorzug nach Freiburg abgelaſſen werden. Ein doppelter Lauf erwies ſich auch bei dem Morgenſchnellzug am Samstag nach München und Lindau als notwendig. In der Nacht auf den 25. Dezember war ein recht lebhafter Fernverkehr zu verzeichnen. Am erſten Feiertag ſetzte zwiſchen 6 und 8 Uhr vormittags erneut eine Verkehrswelle ein. Der am erſten Feiertag von Lud⸗ wigshafen aus nach Oberſtdorf laufende Winter⸗ ſportſonder zug nahm von Mannheim aus nur etwa 40 Perſonen mit, doch konnten auf den Unter⸗ wegsſtationen noch Zugänge verzeichnet werden. Die geſchloſſenen Geſellſchaften, die ihre Reiſe zum Winterport feſtgelegt hatten, ließen ſich durch die ungünſtigen Schneeverhältniſſe nicht zurückhalten. So fuhren am Sonntag der Skiklub mit 45 Per⸗ ſonen, der Turnverein 1846 mit 40 Perſonen nach Lindau und der Skilehrer Bargmann mit 45 Perſonen nach Landeck. Weiterhin mußten noch eine Anzahl von Wagen in Mannheim in die ent⸗ ſprechenden Züge eingeſtellt werden, da auch von aus⸗ wärts Geſellſchaftsfahrten angemeldet waren. Der übrige Zugsverkehr war, ſoweit er auf die beſchleunigten Perſonenzüge entfiel, ebenfalls recht lebhaft. Am Freitag konnte bereits der beſchleunigte Perſonenzug nach dem Oberland drei⸗ fach gefahren werden, ebenſo am Samstag. Am Sonntag kam man mit einer doppelten Fahrt aus. Der„Würzburger Bauernblitz“ wurde am Samstag in dreifacher und am Sonntag in do p⸗ Stille Feſttage bei Feuerwehr und Polizei Aus Berlin konnten wir in der Weihnachtsaus⸗ gabe melden, daß dort umfangreiche Sicherungen für den Weihnachtsfrieden und gegen geplante Demon⸗ ſtrationen durch die Polizei getroffen waren. Auch in Mannheim war durch das Polizeipräſidium bereits in der ganzen vergangenen Woche und auch am Hei⸗ ligen Abend Vorſorge getroffen, um geplante kom⸗ muniſtiſche Demonſtrationen im Rahmen der ange⸗ kündigten„Kampfwoche“ ſofort zu unterdrücken. Zur Beruhigung kann geſagt werden daß ſich das Polizei⸗ präſidium nicht damit begnügte, verſtärkte Polizei⸗ ſtreifen der uniformierten Beamten durch die üblicherweiſe am meiſten gefährdeten Gegenden patrouillteren zu laſſen, ſondern daß man auch zahlreiche Beamte in Zivil in den Geſchäfts⸗ ſtraßen patronillieren ließ, die ſofort jede Anſammlung und jeden Sprechchor gemeldet hätten. Bekanntlich werden ſolche„Blitz⸗ demonſtrationen“ immer nur gebildet, wenn kein uniformierter Beamter zu ſehen iſt. Aus dieſem Grunde und um ſchnell eingreifen zu können, wurden die Zivilbeamten eingeſetzt. Alle befürchteten oder angekündigten Demonſtrationen, auch am Beſche⸗ rungsabend, ſind ausgeblieben. Regierungsrat Dr. Heim, der über Weihnachten den Sonntagsdienſt hatte, war wirklich erſtaunt über den mageren Polizeirapport. Am Abend des 24. wurde lediglich ein Ruheſtörer feſtgenommen, der aber der Polizei längſt dafür bekannt iſt, daß er ſich an Feſt⸗ tagen betrinkt und dann randaliert. Er erhielt 14 Tage Haft bei der Vorführung. Sonſt erfolgte nur noch die vorübergehende Feſtnahme eines Bettlers. Auch ſonſt ſind weſentliche Ereigniſſe nicht wurde. Auch ſonſt ſind weſentliche Ereigniſſe gicht zu vermelden. Die Polizeibeamten merkten aber trotzdem wenig von den Feiertagen. Der Dienſt wird genau ſo eingeteilt und ausgeübt, wie an einem ganz gewöhnlichen Werktag, da bei dem „Drei⸗Schichten⸗Betrieb“ die Dienſtzeiten unab⸗ hängig von den Tagen feſtgeſetzt werden und jederzeit gleichviel Beamte im Dienſt ſind. Im Gegenteil bringt gerade an den Sommerſonn⸗ tagen oder den größeren Ereigniſſen(wie dem geſtri⸗ gen Fußballſpiel) der Dienſtbetrieb es mit ſich, daß mehr Beamte wie an Werktagen gebraucht werden. Um Einwänden zu begegnen, ſei hinzugefügt, daß die Beamten für den Sonntagsdienſt oder für even⸗ tuelle„Ueberſtunden“ keinerlei Entſchädi⸗ gung erhalten. Im Polizeipräſidium ruhte auch an den Weihnachtsfeiertagen der Dienſtbetrieb nicht ganz. Ein zweiſtündiger Sonntagsdienſt war eingerichtet, um einmal alle polizeilichen Feſtnahfnen nachzuprüfen, dann aber auch, um eventuell in dringenden Fällen Päſſe aus⸗ ſtellen zu können uſw. Ein„Polizeiführer vom Dienſt“ muß jederzeit erreichbar ſein, um einzelne Beamte oder Trupps nach einzelnen Stadt⸗ teilen ſchicken zu können. Die Fahnder von der Fahndungspolizei hatten geſtern eine beſondere Aufgabe. Sie mußten — natürlich in Zivil— rings um das Stadion wachen, damit keine Unberechtigten durch den Zaun ſchlüpften. In den letzten Monaten hat es ſich ge⸗ zeigt, daß zahlreiche„Gäſte“ mit Drahtſcheren ſich Ein⸗ gang ins Stadion⸗ Innere verſchafften. Die geſtrige Razzia hatte den Zweck, dieſe Perſonen feſtzuſtellen, die ſich wegen Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung zu verantworten haben und unter vier Wochen nicht davonkommen dürften. Auf den Wachen der einzelnen Polizeireviere ſelbſt herrſchte weihnachtlicher Friede. Die Weih⸗ nachtsfeier der Beamtenſchaft ſelbſt iſt Anfang Januar als offizielle Veranſtaltung des Polizei⸗ beamtenvereins. Auch von der Hauptfeuerwache und der Feuerwache 2 iſt wenig Beſonderes von den Feiertagen gu melden. Die Befürchtungen waren hier naturgemäß ebenfalls recht groß. Am Samstag⸗ nachmittag um 16.35 Uhr kam ein Alarm aus G 7, 14. Dort war ein Kamin derart verſtopft, daß der Rauch nicht mehr abziehen konnte. Die Rauchpatronen der Berufsfeuerwehr konnten gleich⸗ falls keinen Ab⸗ und Durchzug bewirken, ſo daß das Aufbrechen des Kamins durch die Polizei angeord⸗ net werden mußte. Am Heiligen Abend lief kein Alarm ein, Dafür brachte der Sonntag gleich acht Kran⸗ kentransporte ſam Vortage ſechs!) und ver⸗ ſchiedene Alarmierungen. Um 15.02 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr wieder⸗ um zu einem Kaminbrand gerufen. Ein Ofen⸗ rohr war glühend geworden. Das zweimalige Spie⸗ len an Sonntag und Montag bedingte einen ver⸗ ſtärkten Wachdienſt im Nationalthea⸗ ter. Selbſt von einem Unfugalarm wurde die Wehr nicht verſchont. Von der Oppauerſtraße kam um 10.36 Uhr am Montagmorgen ein derartiger Alarm, bei dem die Täterin leider noch nicht er⸗ wiſcht werden konnte. Es darf darauf aufmerkſam gemacht werden, daß der— und mit vollem Recht!— eine Belohnung erhält, der einen Unfugalarm nam⸗ haft macht! Da ein Unglück ſelten allein kommt, lief um 11.54 Uhr der zweite Alarm am Montag ein. Auf dem Gelände der Süddeutſchen Drahtinduſtrie in der Frankenthalerſtraße war ein Schutthau⸗ fen in Brand geraten, deſſen Löſchung über eine Stunde die Wehrleute in Anſpruch nahm. Schließlich forderte um 12.53 das Waſſer werk die Hilfe der Berufsfeuerwehr an, da in Neuoſt⸗ heim ein Waſſerrohrbruch zu verzeichnen war. Die Wehrleute ſelbſt hatten den üblichen Dienſt, der ähnlich wie bei den Polizeibeamten tur⸗ nusgemäß weiterläuft. Eine Weihnachtsfeier in der Hauptfeuerwache hatte vor einigen Tagen die Mannſchaft und die Leitung vereinigt. a pelter Folge abgelaſſen, wie auch am Samstag der Mittagszug nach Würzburg doppelt zu fahren war. Das ungünſtige Wetter über die beiden Feier⸗ tage brachte am Sonntag und Montag nicht den erwarteten Ausflugs⸗ Nahverkehr, der ſich auf der Höhe eines mittleren Sonntagsbetriebes ab⸗ wickelte. Am Sonntag nachmittag um 3 Uhr konnte der Hauptverkehr als erledigt betrachtet werden. Erſt am Montag gegen Abend wurde es im Bahnhof wieder lebhafter, da um dieſe Zeit der Rückſtrom einſetzte. In den Tagen vom 23.— 25. Dezember be⸗ rührten den Mannheimer Hauptbahnhof insgeſamt 27 Sonderzüge. Der Verkehr wickelte ſich voll⸗ kommen glatt ab, ſo daß nennenswerte Verſpätungen nicht zu verzeichnen waren. Verkehrsunfälle Ganz ohne Verkehrsunfälle ging es auch an den Weihnachtsfeiertagen nicht ab. In der Dürerſtraße an der Straßenbahnhalteſtelle Grünewaldſtraße kam ein Kraftwagen durch die Straßenglätte ins Schleudern und geriet auf den Gehweg. Ein vor⸗ übergehender Mann wurde erfaßt und zur Seite gedrückt, wobei er einige Quetſchungen davontrug, die eine ärztliche Behandlung notwendig machten. Ein günſtiger Stern waltete am Sonntag über einem Verkehrsunfall bei der Renzſtraße. Ein ziem⸗ lich ſchnell fahrender Kraftwagen konnte nicht mehr vor einer haltenden Straßenbahn rechtzeitig abge⸗ bremſt werden. Um die ein⸗ und ausſteigenden Fahrgäſte nicht zu gefährden, lenkte der Kraftwagen⸗ führer das Auto auf den Gehweg, wo ein junger Mann erfaßt wurde, ohne verletzt zu werden. Ein in Begleitung des Mannes befindliches 4 Jahre altes Kind konnte noch rechtzeitig zur Seite ge⸗ riſſen werden, ſodaß auch dieſes ohne Verletzungen davonkam. Nur Sachſchaden entſtand bei einem Autozuſam⸗ menſtoß an der Straßenkreuzung Q 2/ Q 3, während ein junger Mann, der am Kaiſerring von einem Auto angefahren wurde, ohne nennenswerte Verletzungen davonkam. Weihnachten im Rundfunk Der Rundfunk hatte ſein Programm wieder ganz dem chriſtlichen Weihnachtsfeſt angepaßt. Aus Köln übernahmen ſämtliche deutſchen Sender als Auftakt des Heiligen Abends das Geläute der Deutſchen Glocke am Rhein, die alljährlich zum Chriſtfeſt ihre ehernen Klänge über die Sender des Rundfunks im ganzen Reich und weit darüber hinaus verbreitet. Wohl zu den eindruckſtärkſten Sendungen des Abends gehörte die von Frankfurt gebrachte Veranſtal⸗ tung„Dreißig deutſche Dome läuten die Ehriſt nacht ein“, die als Hörfolge bereits im letzten Jahre allenthalben ſtarken Anklang fand und die nun auch noch eine Erweiterung erfuhr, durch die der geſchloſſene Charakter der Sendung ver⸗ ſtärkt wurde. In einer ausgefeilten Wiedergabe hörte man aus Leipzig das Weihnachts⸗ Oratorium von Joh. Seb. Bach, das unter den drei Oratorien des Meiſters eine beſondere Stellung einnimmt und 6 Kantaten zu einem lithurgiſch einheitlichen Kreis zuſammenfaßt. Stuttgart brachte eine größere Sen⸗ dung:„Chriſt nacht daheim und draußen“, bei der eine Reportage aus dem Obdachloſen⸗Aſyk eingeſchaltet war. Die fehlende einheitliche Linie ließ nicht recht warm bei dieſer Sendung werden. Ganz verfehlt war die Reportage aus Villigen„Kuh⸗ reigen“, bei der Carl Struve verſuchte, ein Bild von dem dort herrſchenden alten Weihnachtsbrauch zu geben. Wegen dieſer vollkommen entgleiſten Sen⸗ dung konnte man zu ſpät zu der Reichsſendung aus Amerika umſchalten, bei der Grüße aus der Neuen Welt an Deutſchland übermittelt wurden. So hörte man nur noch eine Anſprache des Predigers der Deutſchen Seemannsmiſſion und zwei abſchlie⸗ ßende Chöre. Von tiefſter Frömmigkeit getragen war die Uebertragung„Um Mitternacht in der Kloſterkirche zu Weingarten“, bei der der Hörbericht und die religiöſen Auslegungen durch Präſes Hinterberger geſchickt durch die unmittelbare Sprache und Muſik der heiligen Handlung unter⸗ brochen waren. Der erſte Weihnachtsfeſttag brachte hauptſächlich feſtliche Muſik, aus der das Orgelkonzert aus Mannheim, die Evangeliſche Morgenfeier aus Mannheim und vor allem die Reichsſendung der Bach⸗Kantate aus Leipzig hervorragten. 0 Von Weihnachten zum Neuen Jahr Die Zeit zwiſchen den Feſten hat eigentlich an den Weihnachtstagen bereits begonnen. Ein Gang durch die Geſchäftsſtraßen zeigt, daß für den Kaufmann Weihnachten tot iſt, während Neujahr lebt. Für viele Dekorateure und Reklamefachleute gab es am Hei⸗ ligen Abend nicht ſo ſchnell einen Feierabend, denn es galt in den wichtigſten Fenſtern die weihnacht⸗ lichen Dekorationen zu entfernen und dafür die auf den Jahreswechſel hinweiſenden Auslagen herzu⸗ richten. Große Zifferblätter, deren Zeiger in nächſter Nähe der mitternächtlichen Stunde ſtehen, künden das Nahen des Neuen Jahres, das zum nächſten Wochenende im Vordergrund des Intereſſes ſteht. Meſſerſtechere. Am Samstag wurden in der Unterſtabt zwei Perſonen durch Meſſerſtiche nicht unerheblich verletzt. i Familienchronik * 60. Geburtstag. Herr Ludwig Geier, Inhaber der Firma Geier, elektrotechniſche und ſanitäre Anlagen, L 8, 7, feiert am heutigen Dienstag ſeinen 60, Ge⸗ Nees Stg. Herr Geier iſt ſeit 37 Jahren Leſer der Fondo?. gehen Seen in Gange eL 4. Seite J Nummer 601 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Die ſeit Hochſommer ungelöſte Frage, wer nach dem Weggang des Bürgermeiſters Herr nach Engen im Hegau die Geſchicke der Hochſchwarzwaldgemeinde Schonach leiten werden würde, iſt nun noch kurz vor Abſchluß des alten Jahres auf kommiſſariſchem Wege durch die Regierung erledigt worden, nachdem dret Wahlgänge keine Ergebniſſe gebracht hatten. Die Verwaltung der Gemeinde wurde Dr. Friedrich Schuſter, der zuletzt in Bühl tätig war, übertragen. Der neue Bürgermeiſter wurde als Kaufmannsſohn in Mannheim, wo er auch das Gymnaſium beſuchte, geboren und ſteht im Alter von 33 Jahren. Er ſtudierte in Heidelberg Rechtswiſſenſchaft, beſtand 1925 das juriſtiſche Staatsexamen und promovierte in Rechtswiſſenſchaft 1927. Er war dann vorüber⸗ gehend in der Induſtrie tätig, ging ſpäter ans Städtiſche Steueramt in Mannheim über und war als juriſtiſcher Hilfsarbeiter im Kommunaldienſt be⸗ ſchäftigt. Seit 1929 hatte er die Leitung des Volks⸗ hütros Bühl⸗Achern inne. Nene Pläne der Notſchule. Nachdem nun die Notſchule ihre Geſchäftsſtelle endgültig nach N 6, 3, ins ehemalige Arbeitsamt, verlegt hat, in dem ſich bereits ſeit einiger Zeit weitere Büros des Hilfs⸗ werks befinden, kann man endlich daran denken, Pläne zur Ausführung zu bringen, auf deren Ver⸗ wirklichung man ſeit Gründung der Notſchule ge⸗ wartet hatte. Zunächſt ſoll der Plan, der den Teil⸗ nehmern der Fachkurſe die praktiſche Auswertung ihrer Kenntniſſe ermöglichen ſoll, ausgeführt werden: Werkſtätten. Dazu ſollen zwei leerſtehende Räume in N 6, verwandt und mit dem notwendigen Gerät und Werkzeug ausgerüſtet werden. * Konſulariſche Vertretung Braſiliens. Der zum Brafſilianiſchen Generalkonſul in Hamburg ernannte Carlos Ferreira de Araujo iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden endgültig zugelaſſen worden. Geigende Zigeunerinnen Die Mannheimer Konzertdirektion hat die Scharte der letzten drei Senſationen ausgewetzt. Diesmal gabs kein verſtimmtes Publikum, ſondern mit dem erſten Bogenſtrich war der Kontakt zwiſchen Spielern und Zuhörern her⸗ gestellt. Selbſt die Nachricht, daß anſtelle des Berliner Rundfunktenors Franz Baumann unſer Nationaltheater⸗ Tenor Hellmuth Neugebauer einſpringen würde, löſte Beifall aus. Mit der Ouvertüre zu„Orpheus in der Un⸗ terwelt“ brachten die Zigeuner innen den zündenden Auftakt. Es folgten ungariſche Volkslieder Impropiſatio⸗ nen, die zum Teil durch verſchiedene Bearbeitungen be⸗ kannt ſind, dann die Ungariſchen Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. Wer ein Vorurteil gegen Damenkapellen mit⸗ gebracht hatte, wurde eines beſſeren belehrt, Das ſind nicht nur gut ausſehende junge Damen, jede iſt muſikaliſch und temperamentvoll wie ihre Führerin, die grazibſe Lili Gyenes. Sie ſehen nicht alle ſo aus, wie man ſich ungariſche Zigeunerſunen vorſtellt, aber ſie Und die zweite von links hatte eine verblüffende Aehnlich⸗ keit mit Dajos Bola, Lilt Gyenes ſtellt ſich gelegentlich als vorzügliche Soliſtin heraus. Nicht minder ausgezeich⸗ net ſind die Pianiſtin, die Celliſtin und der Klarinettiſt. Stürmiſch wurde der Beifall nach der Zweiten ungariſchen Rhapſodie von Liſzt und dem Potpourri aus„Gräfin Maxitza“ von Kalman, ſodaß man ſogar aus dem Hinter⸗ grund ein begeiſtertes Eljen— wahrſcheinlich von einem Landsmann— hörte. Mit dem neuerdings ſehr in Mode gekommenen Straußwalzer„An der ſchönen blauen Donau“ wollten ſich die ungariſchen Mädels in der ſchmucken Tracht verabſchleden, aber das Publikum blieb ſeßhaft und er⸗ zwang ſich eine Zugabe nach der andern. Hellmuth Neugebauer fand ſich recht gut in ſeine Rolle als Bravour⸗Tennor. Daß er beim erſten Auftreten etwas indisponiert war, iſt wahrſcheinlich darauf zurück⸗ zuführen, daß er unterwegs Nebel geſchluckt hatte, aber die kleine Hemmung war bald behoben. Er brachte die Schla⸗ gerlleder„Der ſchönſte Gedanke“ aus„Zigeuner der Nacht“ und„Ein Lled aus meiner„Heimat“ mit dem Aufgebot all ſelner Stimmittel und war damit ebenfo erfolgreich wie mit den immer noch lebensfähigen Schmachtgeſängen„O Mäsd⸗ chen mein Mädchen“ und„Dein iſt mein ganzes Herz“. Sogar die üblichen Rhein⸗ und Weinlieder fanden dankbare Zußbrer, obwohl ſie nicht ganz in den Rahmen paßten. Je, denfalls war Neugebauer gut am Platze und ließ ganz ver⸗ geſſen, daß eigentlich ein anderer auf dem Programm ſtand. Und dann die Weintraubs. Sie brachten den Jazz, den das Publikum gerne hört und ſieht. Sie ſind immer noch die luſtigen Boys, die alles auf den Kopf ſtellen, ſich ſelbſt und ihre drei Dutzend Inſtrumente, und dabei ein⸗ Wandfrei muſizieren. Allerdings hatte das zum Anfang gebotene klaſſiſche Standardwerk der Jazz⸗Literatur, die „Rhapſodie in blue“ von Gerſhwin, nicht den überwältigen. den Beifall zur Folge wie die nachfolgenden Stücke. Das Werk iſt für großes Jazzorcheſter geſchrieben(Paul Whitemann], wie wir in Deutſchland kaum eines haben, und klingt naturgemäß mit ſieben Mann trotz raffinierter Juſtrumentation nicht ſo überwältigend wie mit 36; es ſtellt aber auch Anſprüche an die Zuhörer, und die waren am Sonntag abend eher für Scherze zu haben.„Zehn Jahre Jazz“, ein Potpourri alter und neuer Schlager, bot das Gewünſchte. Im Spielen, Singen und Tanzen, in ihrer erheiternden Akrobatik ſind die Weintraubs auf der Höhe, ohne daß ſie muſikaliſch an Niveau verlieren. Ohne Zweifel ſind ſie zurzeit in ihrer Art nicht zu überbieten. So war auch ihre Bühnenſchau ſehr guter Jazz mit vlel Spaß, ſo wie er von Natur aus ſein muß. Entzückend war ein Arrangement nach Motiven aus dem„Karneval von Venedig“. Wenn wir dabei vergleichsweiſe auf eine der vorbeigegangenen„Senſationen“ von neulich zurückblicken, ſo möchten wir ſagen, daß Dajos Bela eigentlich nur Tango ſpielen ſollte. Die Weintraubs wird man in Mannheim immer ſehr gerne hören; ſie ſind die richtigen Leute, mit kultiviertem Jazz das Anſehen dieſer Muſikart zu heben. Die drei Senſationen im Roſengarten waren diesmal des Beſuches wert. Die ſtürmiſchen Ovationen des Pub⸗ likums haben gezeigt, wofür Bedarf beſteht. wn. Weihnachtsfeier im Obdachloſenheim Eine ſchlichte Feier vereinte die Bewohner und das Per⸗ ſonal des Obdachloſenheims für Frauen un d Kinder am Ulmenweg am Samstag nachmittag. Unter den Gäſten bemerkte man die Oberin des Lungenſpitals Frau Marie Grim m, Fürſorgeamtsdirektor Schu ⸗ macher, Amtmann Stolz und die rührige Heimleiterin Fräulein Knoſp. Auf dem langen Gabentiſch war für alle Bewohner Leckeres und Nützliches aufgeſtelll. Beſonders die Kinder ſchienen reichlich mit Spielſachen bedacht. Eine Reihe von Gedichtvorträgen und Liedern leiteten die Feier ein. Fürſorgegmtsdirektor Schumacher dankte in ſeiner Anſprache den Inſaſſen, die von ſich aus ſo ſtimmungsvoll die Feier ausgeſteltet hatten, und der Heimleiterin für ihr unermüdliches Wirken. Der Redner wies guf die ſchwere Sorge der Eltern hin, die im Obdach oſenheim ihre Weih⸗ Uachten feiern, da ſie ihr eigenes Heim aufgeben mußten. Mit der Hoffnung, daß allen Inſaſſen im neuen Jahr wie⸗ der ein Heim gegeben werde, beendete Direktor Schumacher ſeine Auſprache. Dann kanr die Beſcherung. Das Freuen und Danken wollte schier kein Ende nehmen. ſpielen ſo. Viehzählung in Mannheim Zunahme der Rindpieh und Geflügelhallung Die Ergebniſſe der Viehzählung vom 1. Dezember brachten gegen die Vorjahre teilweiſe beträchtliche Aenderungen in der Viehhaltung. In der Altſtadt ging die Zahl der Pferde abermals um 103 Stück auf nur noch 537 zurück. Das iſt etwa ein Viertel der Zahl um die Jahrhundertwende, als die Kon⸗ kurrenz des Motors noch gering war und Geſchäfts⸗ leben und Baugewerbe Hochkonjunktur hatten. In den Vororten blieb die Zahl der in der Land⸗ wirtſchafſt verwendeten Pferde mit 1185 auf der vor⸗ jährigen Höhe, nur die Gewerbebetriebe zeigen auch hier eine kleine Abnahme um 22 Stück. Abermals zugenommen hat die Milchviehhaltung, denn es wurden 1654 Kühe ermittelt gegen nur 1510 im Vorjahre und 1332 vor zwei Jahren. Den größten Beſtand hat Secken⸗ heim mit 491 Kühen(40 mehr als im Vorfahr). Hiernach folgt Sandhofen mit 415(Zunahme 39), ſo⸗ dann Käfertal mit 171(Zunahme 24), Feudenheim mit 151(Abnahme 1) und Neckarau mit 116(Zu⸗ name 24). Hingegen zeigt die Schweinehaltun 9 gegen das Vorjahr einen Ausfall von 708 Stück und einen Beſtand von nur noch 8221 Schweinen. Der Rückgang entfällt hauptſächlich auf die größeren Zucht⸗ und Maſtbetriebe, von denen zwei in San d⸗ hofen gelegene im Vorjahr zuſammen 247, jetzt aber nur 141 Tiere hielten. Ein Großbetrieb in Straßenheim hat ebenfalls 90 Schweine weniger als vor einem Jahr und ein Züchter in Neckarau hält nur noch 15 Schweine gegen 123 im Vorjahr. Ebenſo hat ein größerer Züchter in Käfertal nur 38 Tiere gegen 65 im Vorjahr. Die Zucht für den Markt iſt bei den niederen Fleiſchpreiſen offenbar nicht mehr lohnend. Seckenheim, das mit 2295 Tieren den weitaus größten Schweinebeſtand hat, verzeichnet nur einen Rückgang um 31 Stück. In Sandhofen wurden 526 Haushalte ermittelt, die Schweine halten— das ſind 6 weniger als im Vorjahr— und ein Beſtand von 1651 Schweinen gegen 1877 im Vorfahr. Die Zahl der Haushalte mit Schweinehaltung ſtieg in Neckarau von 275 auf 806, wogegen die Zahl der Tiere mit 686 um 113 kleiner iſt als im Vorjahr— ein Ausfall, der ſaſt ganz durch den erwähnten Rückgang bei einem Züch⸗ ter entſtand. Feudenheim hat mit 286 zwar 6 Haushalte mit Schweinehaltung mehr, jedoch nur 700 Tiere gegen 781 im Vorjahr. In Wallſtadt ging die Zahl der Haushalte um 17 auf 233, die der Schweine um 100 auf 555 zurück. In Käfertal iſt zwar die Zahl der Haushalte um 8 auf 293 geſtiegen, die Zahl der Schweine aber um 98 Stück auf 742 Stück geſunken. Unverändert blieb der Beſtand in Friedrichsfeld mit 373 Schweinen. Schafe wuden 902 gezählt, von denen etwa zwei Drittel großen Schäfereien gehören. Die Zie⸗ genhaltung, die von ihrem Höchſtſtand mit 6145 Tieren während der milchknappen Zeit im Jahre Da von 265, Käfertal 259, Neckarau 238, 1921 bis auf 1779 im Vorjahr zurückgegangen war, zeigt nun wieder eine Zunahme auf 1911 Stück. entfallen auf Sandhofen 350, Seckenheim Feudenheim 199, Wallſtadt 142 und auf Friedrichsfeld 101 Tiere. Weiter ausgebreitet hat ſich die Geflügel⸗ haltung mit einem Mehr von etwa 500 Haushaltungen. Gänſe wurden 2161(im Vorjahr 2036), Enten 7752 gegen 5345 im Vorjahr und nur 4724 im De⸗ zember 1930 gezahlt. Die Zahl der Hühner war von 106 747 im Jahre 1930 auf 94730 im Vorfahr zurückgegangen, iſt aber jetzt wieder auf 98 065 ge⸗ ſtiegen. Der Beſtand der größeren Züchter— ſolche, die mehr als 100 Hühner halten— iſt weiter zurück⸗ gegangen, und zwar von 12 000 auf 10 600 Stück bei zuſammen 47 Züchtern. Die vom Reich durch⸗ geführte Verbilligung des Hühnerfutters konnte hiernach hier den Rückgang der Hühnerfarmen 1930 wurden hier 70 Betriebe mit je über 100 Hühnern und einem Beſtand von zuſammen 19 100 Stück ermittelt— nicht aufhalten. Zugenommen hat die Hühnerhaltung zur Deckung des eigenen Be⸗ darfs und zwar wurden gezählt: in der Schwetzin⸗ gerſtadt mit Neuoſtheim 9430(1900 mehr wie im Vorjahr), Waldhof mit Luzenberg 18 509(1400 mehr), Feudenheim 8290(1200 mehr), Neckarau 10 840(1000 mehr), Seckenheim 9863(500 mehr) und Lindenhof 8061(750 mehr). In den ſtbrigen Vor⸗ orten wurden ermittelt: Sandhofen 10 162(700 weniger), Käfertal 8366(600 weniger), Wallſtadt 3726(300 weniger), Rheinau 5819 und in Friedrichsfeld 4476 Hühner. Die Zahl der Hunde, die im Inflationsjahr 1922 mit 10591 ihren Höchſtſtand erreicht hatte, iſt gegen das Vorjahr wieder um 847 niederer und beträgt für das damalige Stadtgebiet nur noch 3469, Das iſt etwa ein Drittel der früheren Zahl. Be⸗ ſonders ſtark iſt der Ausfall gegen das Vorjahr in der Unterſtadt mit 200 Hunden weniger, in der Schwetzinger⸗ und Oſtſtadt mit 120 weniger und in der Neckarſtadt mit 198 weniger. In den Vororten iſt die Abnahme von insgeſamt 1639 auf 1425 abſolut und relativ viel kleiner. (750 weniger) Beſonderes Intereſſe dürfen die erſtmals er⸗ faßten Randſiedelungen beanſpruchen. Von 129 Familen in den Siedlungen bei Käfertal be⸗ ſitzen nur 5 je eine Ziege, 27 Familien halten Schweine, davon 16 je 1, 8 je 2 und s je 3 Stück, Geflügel aber haben 123 Haushalte und zwar zuſammen 27 Gänſe, 377 Enten und 584 Hühner. 56 Haushalte halten je 1 bis 6 Stück, 45 Haushalte je 7 bis 12 Stück, 20 Haushalte je 13 bis 19 Stück und fe 1 Haushalt 21 bezw. 30 Stück Geflügel. Die Tierhaltung der ganzen Siedlung iſt alſo noch auf die teilweiſe Deckung des eigenen Bedarfs der Fa⸗ milien eingeſtellt. Ein Hund wird nur in einem Hauſe gehalten. Weihnachten in der Mannheimer„Liederhalle“ Die Weihnachtsfeier, die der Männer geſangver⸗ ein„Ltebderhalle“ e. V. Mannheim am erſten Feiertag im Friedrichsparkſgale veranſtaltete, trug wieder den ausgeſprochen familiären Charakter, den wir bei den geſelligen Veranſtaltungen dieſer führenden Sängervereini⸗ gung ſo ſehr ſchätzen. Weihnachtliche Weiſen, von der Kapelle Seezer geſpielt und von Alt und Jung mitge⸗ ſungen, empfingen uns, als wir den vollbeſetzten Saal betraten. Den Reigen der mannigfachen Darbietungen, die ſo geſchickt arrangiert waren, daß die Quantität nicht als zu ausgedehnt empfunden wurde, eröffnete das aus⸗ gezeichnete Doppelquartett mit dem weihevollen Chor„Die Veſper“ von Beethoven, dem das achtſtimmig geſungene Lied„Das auserwählte Schätzchen“ folgte. Unter Muſtkdirektor Gellerts Leitung wurden die beiden Chöre ſo ſtimmungsvoll und klangſchön vorgetragen, daß der ſtürmiſche Beifall die Sänger veranlaßte, das bekannte Volkslied„Spinn, ſpinn“ reinzugeben. Der Präſibent begrüßte Präſtdent Dr. Reſdel trat dann auf der Bühne ans Rednerpult, um Alle herzlich willkommen zu heißen, ins⸗ beſondere die Vertreter der Preſſe, die Mitwirkenden und die Gäſte, und für den ſtarken Beſuch herzlich zu danken. In feinſtnnigen Worten würdigte Dr. Reidel die Bedeu⸗ tung des Volksliedes, zu dem er auch das Weihnachtslied rechnet, um dann den Tannenbaum, der zur Linken der Bühne im Lichterglanz erſtrahlte, als Symbol der Freude und Hoffnung zu feiern. Die warmherzige Anſprache wurde durch reichen Beifall ausgezeichnet. Alles erhob ſich, um den erſten Vers des Liedes„Stille Nacht, heilige Nacht“ au ſingen. Mit tieſem Ernſt, aber auch mit pfälziſchem Hu⸗ mor illuſtrierten zehn Bilder Epiſoden aus der Vorweih⸗ nachtszeit bis zur Beſcherung. Das erſte Bild zeigte, wie der Hausherr ſeine Angehörigen bei Weihnachtsarbelten überraſcht, das zweite das große Reinemachen, das ja ſo notwendig iſt, vom Familienvorſtand aber mit gemiſchten Gefühlen geduldet wird. Im dritten Bild ſahen wir Die Weihnachtsgans, die der Hausvater allzuxeichlich begoſſen hatte, nicht etwa in der Bratpfanne, ſondern nach dem Ein⸗ kauf in der Stammkneipe. Beſonders reizend war die Szene„Knecht Ruprecht in der Kinderſtube“. Inge und Kurt Englert ſagten ihr Sprüchlein ſehr tapfer her und bekamen dafür vom recht furchterregend ausſchauenden Ruprecht ein Lebkuchenherz.„Auf hoher See“ war das nächſte Bild betitelt, das die kameradſchaftliche Verbunden⸗ heit der Seeleute am Heiligen Abend auf dem weiten Welt⸗ meer veranſchaulichte. Als die Acht(Doppelquartett) das Steuermannslied aus der Oper„Der fliegende Holländer“ geſungen hatten, dankte ihnen ſtürmiſcher Beifall. Das ein⸗ ſame Mütterlein, das damit rechnen muß, daß ihr Einziger auf dem Meeresgrunde ruht, wird aus tiefſter Trauer in jubelnde Freude verſetzt, als der Totgegkaubte ins Zimmer tritt und ihr perſichert, ſie nie mehr zu verlaſſen. Nach dem Bild„Die Beſcherung“ vereinigten ſich die Mitwirkenden zu einem Schlußtableau, das wie die übrigen Szenen mit großem Beifall aufgenommen wurde. Als Mitwirkende haben wir noch die Damen Frau Bögelen, Frau Hans Weber, Frl. E. Appel, Frl. Liſe Englert und die Herren Kunz und Scharrer zu erwähnen. Den ver⸗ bindenden Text hatte der erſte Vorſitzende Meinſchenk in der gewohnt wirkungsvollen Weiſe verfaßt. Die cherak⸗ teriſtiſchen Dekprattionen— vor allem war für ſede Szene ein paſſender Proſpekt ausgedacht— hatte Malermeiſter W. Straub geliefert. Die Kapelle Seezer ſteuerte unter Leitung des Kapellmeiſters Seezer jr. die mu⸗ ſikaliſche Umrahmung bei. Die„Hymne an die Nacht“ von Beethopen und„Weih⸗ nachtsglocken“ von Sonnet, von der Aktivität unter Mu⸗ ſilöirektor Gellerts Leitung hervorragend geſungen, leiteten zur Ehrung verdienter Mitglieder über, die Präſident Dr. Reidel vornahm. Die goldene Sängernadel erhielten für Bjährige Paſſipität die Herren Sch. För ſchner, Karl Hoffmann, Fr. Koch, Fr. Kraut, Fr. Soy ez, Jak. Wenz die goldene Sänger⸗ nadel mit Brillantſplittern für 25jährige Aktivltät die Herren Fr. Hommer, Max Haukh und der langjäh⸗ rige verdiente Schriftführer 4 Karl Hering. Die Herren keit der Mitglieder. Ernſt Hammer und Wilhelm Lam pert ſen. wurden für 40 jährige Mitgliedſchaft durch Ueberreichung einer Brieftaſche mit Widmung geehrt. Dr. R eidel hob hier⸗ bei die Verdienſte hervor, die ſich das Ehrenmitglied Lam⸗ pert als Vorſtandsmitglied im Lauf der Jahre erworben hat. Muſildirektor Gellert wurde die wohlverdiente Anerkennung durch ein Geldgeſchenk zutefl. Dr. Reidel erinnerte bei der Würdigung der Erfolge der Liederhalle im verfloſſenen Jahre daran, daß die Gellertvereine bei der Silberjubiläumsfeier der Mannheimer Sängervereini⸗ gung einen imponiereden Eindruck erzielt haben. Wenn die Liederhalle auch hierbei ehrenvoll abgeſchnitten habe, ſo ſei dies wie bei alle anderen Veranſtaltungen in erſter Linke der unermüdlichen Tätigkeit des muſikaliſchen Füh⸗ rers zu verdanken. Das Doppelquartett ehrte Herrn Gel⸗ lert durch Ueberreichung eines umfangreichen Pakets. Der Vereinsdiener Mehler erhielt ebenfalls ein Geldgeſchenk. Machtvoll erklang der Vereinswahlſpruch durch den Saal. Ehrenmitglied Lambert dankte im Namen der Aus⸗ gezeichneten mit dem Gelöbnis, wie ſeither treu zur Fahne der Diederhalle zu halten. Damit ſchloß die eindrucksvolle Ehrung. Die weiteren Darbietungen— ein Programm für ſich Nach dieſem weihnochtlichen Teil folgten vorwiegend heitere Darbietungen, die von der Pälzer Krott(Frl. Zettler) mit mehreren Vorträgen in Pfälzer Mundart eröffnet wurden. Ling Sommer, die gemütvolle Inter⸗ pretin pfälziſcher Mundart, kam mit drei Kabinettſtückchen zu Wort, von denen wir das„Pälzer Lieschen“ und„* Bändelche“ erwähnen. Unſer heimiſcher Poet J. Frank war mit dem echt volkstümlichen„Das Kind“ vertreten und Karl Rädel mit den trotz aller Derbheit nicht ab⸗ ſtoßenden„Die Hochzich mit Dampf“ und„Die Bibel“. rl. Zettler iſt als hervorragende Interpretin bekannt. Sie beherrſcht nicht nur den Diolekt vollkommen, ſondern weiß auch ſo temperamentvoll und natürlich vorzutragen, daß man immer ſeine helle Freude haben muß. Auch dies⸗ mah waren die Zuhörer, wie der rauſchende Beifall zeigte, ſehr dankbar für dieſe unverfälſchte pfälziſche Koſt. Den Vogel ſchoß unſtreitig das Doppelguartett mit humoriſtiſchen Vorträgen ab. Zwar iſt das Lied„Ver⸗ laſſen bin i“ recht ernſt, aber man mußte unwillkürlich in den Heiterkeitsſturm einſtimmen, wenn man ſah, wie der Proſpekt die acht Hofſänger karikiert hatte. Man ſah nämlich nur den Kopf. Das übrige war gemalt, eine nicht neue Idee, aber ausgezeichnet kopiert. Der enthuſiaſtiſche Beifoll veranlaßte die Acht,„Wir ſind die luſtigen Muſi⸗ kanten“ dreinzugeben. Später produzierte ſich das Dop⸗ pelguartett auf der Alm, auf der es bekanntlich„ka Sünd gibt“. Wie hotten ſich die acht Herren, die doch in Zivil recht würdig ausſehen, verändert. Auch hier ging es nicht ohne Zugabe ab. Der bekannte Schlager„Im Salzkammer⸗ gut“ war der Dank für den anholtenden Beifall. Die beiden Proſpekte hatte Mulermeiſter Guſtav Rat hgeber meiſterlich ausgeführt. Der Mannheimer Humoriſt Toni Kunz hatte ebenfalls einen Hurchſchlagenden Erfolg mit einem reichen Repertoir, das zwar zum Teil Bekanntes brachte, aber ſo vorzüglich vorgetragen wurde, daß man es gern zum zweitenmal hörte. Später hatte er in Gemein⸗ ſchaft mit Frl. Zettler den gleichen Heiterkeitserſolg in der Duoßzene„Weckend im Paradies“. Frl. Grit Stündebeek zeigte in einem Spitzenwalzer von Cho⸗ pin und in dem Excentrie⸗Step„Hallo Amerika“, welche Fortſchritte ſie in ihrer Tanzkunſt gemacht hat. Die lieb⸗ reigende Erſcheinung kam vor allem in dem erſten Tanz zur Geltung. Die Junſionen des Herrn Mac N orton, der den Abend in der wirkungsvollſten Weiſe beſchloß, waren wieder ein Programm für ſich. Der Künſtler, der in Mannheim kein Unbekonnter iſt, bot eine ſolche Fülle von verblüffenden Tricks, daß der ſtürmiſche Beifall wohlver⸗ dient war. Dankbor wurden auch die Leiſtungen der Kapelle Seezer anerkannt, die unermüdlich muſizierte. Mit ſtolzer Genugtuung darf auch Vergnügungskommiſſär Müller auf den Verkauf der Feter zurückblicken, Lie nahezu ſechs Stunden beanſpruchte, aber trotz der Länge keine Langeweile aufkommen ließ. Wenn wir dies feſt⸗ ſtellen, ſo ſprechen wir gleichzeitig den Arrangeuren ein Kompliment aus. Eine reich ausgeſtattete Tombola, die ſich aus Spenden zuſammenfetzte, bewies die Opferwillig⸗ Seh. Mozort. — Dienstag, 27. Dezember 1932 Aus Baden Begräbnis eines 85jährigen Altveteran Tr. Ladenburg, 25. Dezember. Unter außerordent⸗ lich ſtarker Anteilnahme weiter Kreiſe wurde der zweitälteſte hieſige Altveteran Konrad Wieder ⸗ hold, der als tapferer Soldat 1870/71 im 2. Badi⸗ ſchen Grenadier⸗Regiment den Krieg mit Auszeich⸗ nung mitgemacht hat, zur letzten Ruhe beſtattet. Der Geſangverein„Liederkranz“ widmete ſeinem ver⸗ dienten Ehrenmitglied erhebende Trauergeſänge und legte einen Kranz am Grabe nieder. Der Krieger⸗ verein erwies die militärif hen Ehren. Auch der Bauernbund und die 110er Kameradſchaft widme⸗ ten ihrem beliebten Ehrenmitgliede ehrende Nach⸗ rufe und legten Kränze nieder. Weihnachtsfeier im Kreisaltersheim Schriesheim * Schriesheim, 25. Dezember. Weihnachts⸗ Zur 2 feier im Kreisaltersheim im Ludwigstal war eine kleine Schar Gäſte eingeladen, darunter auch der Kreisrat mit deſſen Vorſitzenden an der Spitze. Die Heimangeſtellten führten ein reizvolles Krippen⸗ ſpiel auf. Eine Abteilung des Geſangvereins„Lie⸗ derkranz“ Schriesheim ſang Weihnachtslieder. Pfar⸗ rer Weiß, Schriesheim, hielt die Anſprache. Die Heiminſaſſen ließen durch Elfriede Lotz mit einem von Frl. E. W. Trippmacher verfaßten Gedicht den treuſorgenden Freund des Hauſes und Kreisvor⸗ ſitzenden Herrn Elbs einen prächtigen Waldſtrauß überreichen. Herr Elbs dankte und entbot den Heim⸗ inſaſſen den erſten Weihnachtsgruß im neuen Kreis⸗ altersheim. Ein gemeinſam geſungenes Weihnachts⸗ lied beendete die ſchöne erinnerungsreiche Feier. Wo iſt Inspektor Beideck? * Karlsruhe, 24. Dezember. Vor einigen Wochen wurde, wie gemeldet, plötzlich gegen den beim Finanzamt Karlsruhe beſchäftigten Oberſteuer⸗In⸗ ſpektor Beideck ein Diſziplinarverfahren eröffnet, da er großer, jahrelang betriebener Veruntreu⸗ ungen und allerlei dunkler Geſchäfte zum Schaden des Finanzamtes verdächtig war. Beideck, der an⸗ ſcheinend ſchon ſeit geraumer Zeit mit der Aufdeckung ſeiner Vergehen rechnete, war in jenen Tagen„ver⸗ reiſt“, iſt aber bis heute nicht wieder zurückgekehrt. Die Unterſuchung des Falles beim Landgericht geht inzwiſchen weiter und die Kriminalpolizei fahndet nach dem Aufenthalt des Verſchwundenen. * r Weinheim, 24. Dezember. In der Kapelle der Kranken- und Pflegeanſtalt des Kreiſes Mannheim fand eine Weihnachtsfeier für die Pfleglinge des Heimes ſtatt. Anweſend waren u. a. Landrat Dr. Pfaff, der ſtellv. Kreisvorſitzende direktor Moll, ſowie mehrere Kreisräte und Kreis⸗ abgeordnete und Vertreter der Geiſtlichkeit. Stadt⸗ pfarrer Hoferer hielt die Anſprache. Die Feier wurde umrahmt durch geſangliche Darbietungen: Engelsbotſchaft von Zoepf, Maria's Wiegenlied von Reger, und Chriſtbaum von Cornelius. Die Lieder wurden von Frl. Paula Meyer tiefempfunden ge⸗ ſungen. Das Harmoniumſpiel hatten Frl. Liſa Kellner von der Hochſchule für Muſik und Frau Inſpektor Krauth übernommen. Die Schluß⸗ anſprache hielt Kreis⸗ und Landtaägsabgeordneter Ewald. Tages Dienstag, 27. Dezember Nationaltheater:„Heimkehr des Olympfiaſiegers“, Komödie von Sindbad, Miete D 11, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des indiſchen Fakirs„Blaca⸗ man“ mit feiner grandioſen Schau und Variete, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. 1 Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Helgas Fall und Aufſtieg“.— Univerſum:„F. P. 1 antwortet nicht“ und Bühnen. ſchau.— Scalo⸗ Theater:„Der träumende Mund“. Palaſt⸗ Theater:„Der weiße Dämon“.— Schauburg:„Der Champ“.— Roxy Theater: „Der Champ“. Gloria⸗Palaſt:„Der Rächer des Tong“. Was hören wir? Dienstag, 27. Dezember Frankfurt 5 .20 u. 12.00: Schallplatten.— 15.20: Hausfrauen⸗Na mittag.— 18.25: Preußiſcher und frideriztaniſcher Sozis⸗ lismus.— 18.50: Das Lebenslicht(Weihnachts märchen]. Heilsberg .35: Morgenmuſtk.—.80: Turuſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Konzert.— 13.05: Schallplatten.— 18.30: Muſikaliſches Stegreifſpiel für Kinder.— 16.00: Konzert. 18.30? Der Proviſionsreiſende als Handlungsgeß lle und Handlungsagent.— 19.25: Brahms ⸗Lieder. 5 Langenberg i .05: Schallplatten.—.45: Gymnaſtix für Frauen.— 10.15: Gemeinſchaftsempfang für Arbeitsloſe. 11.20: Schallplatten.— 12.00 u. 13.00: Konzerte.— 15.50: Kin⸗ derſtunde.— 16.20: Der Gorten des Paradieſes(Hörspiel). — 17.00; Konzert.— 19.00: Dr. Engels: Agrarkriſe und Agrarproblem im Donauraum.— 19.30: Aus der Praxis des Kraftverkehrsrechts. a München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Vom guten Kaufmannsgeiſt.— 12.00: Meiſterweiſen(Schallpl.). — 13.00: Kammerquartett.— 14.90: 15.00: Stunde der Hausfrau.— 16.05: Photo und Kunſt. 2 156.25: Zeitgenöſſiſche Lieder.— 16.40: Kinderbaſteln für die Größeren.— 19.05: Kammermuſik aus der Zeit Lud⸗ wigs XIV.— 19.95: Weltſinn der Technik.— 20.00: Bah⸗ riſch— Sächſiſch— Wieneriſch.— 22.00: Was iſt Atlon⸗ tropa? Südfunk .20: Schallplotten.— 10.10: Liederſtunde.— 10.80: Uebertragung aus Mannheim.— 12.00 u. 13.30: Konzerte. — 16.00: Blumenſtunde.— 16.30: Frauenſtunde.— 17.00: Konzert.— 18.25: Dr W. Mundorff: Aus der Kindheit des Automobils.— 19.30: Geſchichten um Frauen.— 20.00: Aus Berlin:„Dritter Feiertag“(bunter Abend).— 22.00: Die neueſten Schallplatten.— 22.45 Nachtmuſik. 5 Wien 15.20 u. 16.55: Konzerte.— 18.00: Der geſunde und der kronke Wald.— 19.25: Tosca.— 22.10 Teugmuftt Aus Mannheim 10.30.—11.10:„Streichquartette von Mozart“. Ausfüß⸗ rerde: Stolz⸗Quortett Heidelberg: Rudol tol 8* line), Haus Metz(2. Violine), ee Albrecht Schaper(Cello). Aus dem Auslaude Beromünſter: 16.45: Operettenguerſchnitt.— 19.102 Bolkstümliches Konzert.— 20.00: Die Zlrkusprinzeſſin. Mailand: 20.30: Die ſchöne N 5 5 1 Prag: 18.30: Deutſche Sendung. 5 Straßburg: 18.00: Jazzmuſik,— 20.45; Orcheſterkonzert. Amtsgerichts⸗ n— Willt Kußmaul(Bivlol. e e 5 N 6 4 1 . 1 g . 3 * 9 * 1 2. 1 EFFECT Spielausfälle und Aeberraſchungen Die Wendung„fällt aus wegen Nebel“ wird oft ſcherz⸗ haft angewandt, wenn man von irgendeiner Angelegenheit wichts wiſſen will. Am erſten Weihnachtstag hörte hier aber der Scherz auf, es gab tatſächlich Spielausfälle, die der über Süd⸗ und Südweſtdeutſchland liegende Nebel berurſachte. In den erſten Morgenſtunden war das Wet⸗ ter noch verhältnismäßig klar, aber ia den Mittagsſtunden ſenkte ſich ein wahres Nebelmeer nieder. So dicht zogen die Schwaden über die Landſchaft, daß man oft nur meter⸗ weiſe ſehen konnte. In der Nähe von Flüſſen, vor allem am Rhein und am Maba, trat der Nebel natürlich am ſtärkſten auf und hier verzeichnete man auch die meiſten Spielausfälle. Von den beiden füddeutſchen Endſpielen des erſten Feſttages kam das Treffen Mainz 05 gegen Phönir Karlsruhe in der Abteilung 2 nicht zur Durchführung. In der Abteilung 1 ſicherte ſich der 1. F C. Nürnberg die erſten Punkte indem er zuhauſe vor 5000 Zuſchauern den ſich tapfer wehrenden Phönix Ludwigshafen mit 311(:0) Treffern ſchlug. Es gab auch noch einige Ber bandsſpiel⸗KNach⸗ Zügler“. Von ihnen hatte das:1⸗Spiel zwiſchen DS V. München und Schwaben Augsburg in⸗ ſofern Bedeutung, weil ſich die beiden Beteiligten mit dem Gewima von je einem Punkt endgültig aus der Ab⸗ ſtiegszone gerettet haben In Südbayern ſind fetzt, nachdem das Schickſal über Landshut ja bereits entſchieden hat, noch Jahn Regensburg und Teutonia München vom Abſtieg bedroht. Zahlreicher waren die Privatſpiele und hier gab es auch einige Ueberraſchungen. So kunnte der S V. Wiesbaden vor 5000 Zuſchauern Auſtria Wien mit:1(:t) ſchlagen.:1 war übrigens das Ergebnis des Tages, das am meiſten wiederkehrte. Mit dem glei⸗ r chen Ergebnis ſiegten noch Wacker Wien über Völk⸗ ö Ungen 06 an die überraſchend gut ſpielende rumäniſche 4 Fußballelf Ehriſana Oredeg über Bayern Hof. Weſtmark * 2 e unterlag gegen BfR. Fürth mit:7. en den ſüddeutſchen Mannſchaften, die während der age ihren Weg ins Aus band oder in an ⸗ dere Landesverbände genommen haben, kommen 1 erfreubiche Nachrichten. Beim internationalen Tur ni er in Rom hat München 1860 am erſten Tage die ſtarke italteniſche Profeſſionalmannſchaft von Lazio Rom mit :0(:0) geſchlagen, während Wack Mit n ö Verong ein ehrenvolles Un nischen 98 0 e f Die 28 Inentſchieden von 222 erzielte. f Die Sp. Vg Fürth hat in Weſtdeutſchland einen:2⸗ ö Sieg über VfL. Benrath erzielt und die Offen⸗ ö ba che r Kickers waren in Gießen 512 erfolgreich. Von den Ergebniſſen aus dem R eich verdienen J 5 0=. N noch der:1(:1) ⸗Sieg des Dec. Prag über die Stadt⸗ mannſchaft von Kaſſel und der:1⸗Steg des Wiener SC. über Tennisboruſſia Berlin Erwähnung. 4 Guter Start Abteilung 1 1. FE Nürnberg— Phönix Ludwigshafen:1 Bayern München— 1. Fc. Kaiſerslautern:0 5 Phönix Ludwigshafen trat am erſten Feiertag in Nürnberg gegen den„Club“ an und verlor nach hartem Widerſtand 118. Der 1. FC. Kaiſerslautern ſpielte am zweiten Feiertag gegen Bayern München und mußte 912 ge⸗ ſchlagen, die Heimreiſe antreten. Die bayriſchen Mann⸗ ſchaften werden zu Hauſe vermutlich wenig Punkte ab⸗ * J 5* geben. „ 5 Am 8. Januar 1939 ſpielen: SV. Waldhof— 1860 München Sp. Vg. Fürth— FK. Pirmaſens 1. FC. Kaiſerslautern— Phönix Ludwigshafen Klarer Sieg von Nürnberg 1. FC. Nürnberg— Phönix Ludwigshafen 321(:0) Das erſte Metſterſchaftsendſpiel in Nürnberg fand un⸗ günſtige äußere Umſtände vor. Starker Nebel beeinträch⸗ tigte die Sicht und auch die Bodenverhältniſſe ließen zu wünſchen übrig. Dennoch hatten 5000 Menſchen den Weg zum„Zabo“ gefunden und für ihre Sportfreudigkeit wur⸗ den die Unentwegten durch ein recht gutes Spiel auch 95 belohnt. Das Ergebnis des Treffens brachte mit dem kla⸗ 5 ren:1(:0) Sieg der Nürnberger Mannſchaft zwar keine Ueberraſchung, dennoch gab das Spiel intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe. Man lernte in Ludwigshafen eine Mannſchaft kennen, die in allen Teilen ziemlich ausgeglichen iſt, die mit Eifer und ſolidem Können kämpft und die deshalb auch im weiteren Verlauf der Kämpfe zweifelsohne noch manchen Punkt erobern wird. Dem 1. FC. Nürnberg waren die Pfälzer allerdings nicht gewachſen. Der„Club“ zeigte wieder eine ſo gute Form, daß man ihn als einen der ernſteſten Favoriten für die ſüddeutſche Meiſterſchaft bezeichnen muß. Beſonders das Stürmerſpiel der Nürn⸗ a war ganz ausgezeichnet. Schon in der erſten halben tunde war der„Club“ ſtändig tonangebend, allerdings eemüßhte ſich auch Ludwigshafen ſehr eifrig, ins Spiel zu ommen. Köhl im Nürnberger Tor mußte einige Male ſein Können unter Beweis ſtellen. Auf der anderen Seite verpaßte Nürnbergs Sturm einige klare Chancen. So ſchoß einmal Friedel aus nur fünf Meter Entfernung knapp über die Latte. In verſchiedenen gefährlichen Situa⸗ tionen zeigte die Abwehr der Pfälzer Geſchick und gutes Können. Erſt in der 34. Minute fiel der Führungstreffer für Nürnberg. Nachdem kurz vorher Hornauer einen wuch⸗ tig getretenen Ball knapp neben den Pfoſten geſetzt hatte, ſchoß Schmidt unhaltbar ein. Nach dem Wechſel drängte Nürnberg zunächſt ſehr ſtark. Wieder wurden einige gute Chancen verpaßt. In der 12. Minute konnte dann aber Schmidt einen ver⸗ dienten zweiten Treffer anbringen, allerdings war ihm dabei der Torhüter der Gäſte ſehr behilflich, denn er hatte den Ball bereits gefangen, um ihn dann ins eigene Tor zu werfen. Die Pfälzer verſtärkten nun ihren Eifer, ſie konnten auch eine Zeitlang den Kampf ausgeglichener ge⸗ ſtalten. Allerdings hielten ſie den Ball meiſt nicht flach genug. Während aber die Gäſte mit ihren Anſtrengungen leer ausgingen, erzielte Nürnberg in der 26. Minute mit der ſchönſten Leiſtung des Tages den dritten Treffer. Eine Flanke von Kund wurde von Friedel präzis und mit Anhaltbarem Schuß verwandelt. Erſt jetzt blühte auch dem Vertreter der Rheingruppe ein Erfolg. Nach einem ſchönen Kombinationsangriff ſchoß der Halbrechte Müller in der 37. Minute den Ehrentreffer. Maul ⸗Stuttgart leitete den recht fair durchgeführten Kampf einwandfrei. 5 1. JC. Nürnberg ſchlägt Phönir Luoͤwigshafen:1— Kaiſerslautern verliert in München— Karlsruher JV. und Eintracht geſchlagen Die Wiener Austria im Stadion S Waldhof Auſtria Wien:5(:0 Der Ruf des Wiener Fußballs iſt durch den das Welt⸗ ſportintereſſe erregenden, internationalen Großkampf gegen die engliſche Repräſentative ſehr hoch geſtiegen. Es iſt kein Wunder, daß dieſe Auswirkung ſich auch auf die privaten Treffen der öſterreichiſchen Spitzenmannſchaften auf dem Kontinent erſtreckt. Feſt dürfte heute ſtehen, daß die! von allen unvoreingenommen und logiſch Denkenden erwortete Angleichung des feſtländiſchen Spitzenfußballs an die engliſche Klaſſe vollzogen iſt, daran dürften auch einzelne Rückſchlage und immer wieder eintretende Schwankungen nichts ändern. Das Stadion hatte wieder einmal Hochbetrieb, und da ſich der wochenlange Nebel verzogen hatte, brauchte auch die von der Stadion⸗Ver⸗ waltung angekündigte Entnebelung der Anlage nicht in Aktion zu treten. Vorweg ſei geſagt, daß der rheiniſche Fußball bei dieſem übrigens ſehr fairen Treffen in eine hohe Schule genommen und dem gutgeſinnten Publikum ein Genuß geboten wurde, der im danbbaren Beifall zum Schluß denn auch beredten Ausdruck fand. Die etwo 12000 Zuſchauer wurden nicht ſelten in Heiterkeitsausbrüche verſetzt, die am beſten illuſtrierten, mit welcher Virtuoſität die Wiener zu ſpielen verſtanden. Jedenfalls bildet das in Wiesbaden gegen den SV am erſten Feiertag verlorene Nebelſpiel abſolut keinen Maß⸗ ſtob für das wirkliche Können der Leute um den Stefons⸗ turm. Die Wiener Mannſchaft zeigte typiſchen Berufsfußball in Vollendung. Schon der Umſtand allein, daß der gefürchtete Waldhofſturm, der die höchſte Torzahl im Verband bei den verfloſſenen Spielen erreichte, überhoupt kein Tor ſchoß— der einzige Treffer war ein Eigentor der Gäſte— zeigt zu ſcharf den Unter⸗ ſchied im Niveau der beiderſeitigen Leiſtungen. Die Wie⸗ ner ſtellten elf Fußballkünſtler, die die Grundelemente des Fußball: Körperbeherrſchung und»Durchbildung, Stellungs⸗ und Abſpiel, Ballführung und Schnelligkeit, wie Kopf⸗ und Zuſammenſpiel vorbildlich demonſtrierten, dann die Undurchſichtigkeit und das Täuſchen. Der Rhetn⸗ meiſter war ſolchem, auch von geiſtiger Verarbeitung, Er⸗ fahrung und Taktik durchtränkten Spiel gegenüber macht⸗ los, bei allem guten Willen. Ein Sondergenuß war die im Flachſtil vorgeführte Kombination, die von Eleganz, Selbſtverſtändlichkeit und Leichtigkeit ſtrotzte. Wenn ein Mann nielleicht etwas abfiel, ſo war es der Rechtsaußen Molzer im Schuß. Er vergab hierdurch allerbeſte Ge⸗ legenheiten; das Ergebnis hätte noch höher lauten können. Wie Sindelar der Mittelſtürmer in flüſſigſter Weiſe den Sturm führte, war meiſterhaft. Dabei zeigte er faſt keinen perſönlichen oder kampfmäßigen Einſatz. Schon des„Clubs Der erſte Sieg der Bayern“ Bayern München— 1. FC. Kaiſerslautern:0(:0) Der Deutſche Meiſter und neue Südbayeriſche Meiſter trug in München ſein erſtes diesjähriges Endſpiel um die „Süddeutſche“ gegen den Zweiten der Saargruppe, den 1. FC. Kaiſerslautern aus. Während die Bayern ohne Welker antraten, für den ſich der junge Hynon auf dem Rechtsaußenpoſten ſehr gut einfand, erſchienen die Gäſte in ſtärkſter Aufſtellung. Der Kampf litt ſehr unter der glatten Eisdecke, mit der das Spielfeld überzogen war. Es wurden alſo an die Spieler größte Anforderungen geſtellt. Gerade hier zeigt es ſich, daß die Münchener Meiſterelf ihrem Gegner balltechniſch und in der Körperbeherrſchung glatt überlegen war. Immerhin muß geſagt werden, daß die Gäſte aus der Pfalz einen vorzüglichen Eindruck hinterließen. Ihre beſten Leute hatten die Gäſte in dem unermüblichen Pirrong, der vor allem den deutſchen rechten Flügel Berg⸗ maier⸗Krumm gut deckte, und dem vorzüglichen Torwart Gebhart, der beſonders in der zweiten Halbzeit alles auf eine Karte ſetzte und prächtige Paraden zeigte. Von den Verteidigern war Wolf der beſſere. Der Sturm kam wenig zur Geltung, da die Läuferreihe vollauf mit der Abdeckung des Bayernangrifſes beſchäftigt war und wenig zum Spiel⸗ aufbau beitragen konnte. Lediglich Zängry ragte aus die⸗ ſem Quintett hervor. Mit dem Spiel des Siegers konnte man zufrieden ſein, obwohl die Rothoſen in der zweiten Spielhälfte trotz an⸗ dauernder Ueberlegenheit kein Tor mehr erzielten konn⸗ ten. Die Bayern hatten kaum einen ſchwachen Punkt, hatten aber auch keine große Mühe, ihren aufopfernd ſpie⸗ lenden Gegner niederzuhalten. Hervorzuheben wäre ledig⸗ lich das raffinierte Zuſammenſpiel des rechten Bayern⸗ flügels. Vor 9000 Zuſchauern begann die Partie ſehr flott und wechſelvoll. Die Gäſte griffen forſch an und beſchäftigten auch Bayerus Hinterleute. Es dauerte aber nicht lange, dann wurde der Gegner über das Können des Deutſchen Meiſters aufgeklärt. Bereits in der 10. Minute kam Bayern zu ſeinem erſten Erfolg. Rohr, der in großer Form war, ſetzte eine unheimliche Bombe an den Pfoſten. Von dort prallte der Ball zu Krumm, der unhaltbar zum Führungstreffer verwandelte. In der 25. Minute wax es wieder Krumm, der, nachdem Bayern bis dahin drückend überlegen geſpielt hatte, dem Torwart Gebhart den Ball aus der Hand ſpielte und einſandte. Bis zur Pauſe war Bayern dann noch überlegen, aber die Rothoſen konnten die verſtärkte Deckung der Güſte bis dahin ebenſowenig überwinden, wie ſie ihre Ueberlegenheit in der zweiten Halbzeit in Tore umſetzen konten.— Un verſehrt⸗ Pforzheim war ein ausgezeichneter Schiedsrichter. Städteſpiel Eustwigshafen-Mainz fällt aus Jufolge Einspruchs der Vereine ſah ſich die Kreisbehörde von Ludwigshafen gezwungen, den für die Winterhilfe geplanten Fußballkampf Ludwigshafen gegen Mainz ab⸗ ſagen zu laſſen, da das am gleichen Tage(Neujahr) ſtatt⸗ findende Spiel Mannheim— W. A. E. Wien dem Treffen in Ludwigshafen jede Anziehungskraft nehmen würde. An und für ſich iſt es unbegreiflich, daß in der gleichen Gruppe und einer Doppelſtadt, wie die am Rhein, ein ſolches Aneinandervorbeiarbeiten für einen wohltätigen Zweck überhaupt möglich war. Jedenfalls haben die Ver⸗ eine mit ihrem Einſpruch richtiger gehandelt als die zu⸗ ſtändige Bezirksbehörde. Das Spiel wird entweder in eine Begegnung Frankenthal— Mainz umgewan⸗ . delt oder ſpäter ausgetragen.. wie jeder einzelne Spieler die gegneriſche Deckung heran⸗ holte und dann raffiniert und genau abſpielte, war eine Sache für ſich. Die Läuferreihe in ihrer Elaſtizität ſtützte ſowohl Verteidigung wie Angriff in gleicher Weiſe, und die Verteidigung wieder aſſiſtierte den Läufern d weite Vorgaben, die der Mittelreihe wieder große Entlaſtung brachte. Ausgezeichnete Verbindung nach rückwärts und vorne im Ganzen bei unmittelbarer Ballverarbeitung. Da⸗ bei wenig Kräfteverbrauch, wos das Stehvermögen natür⸗ lich verſtärkte. Würde die Mannſchaft den Schuß aus jeder Lage im ſelben Stil wie das Feldſpiel beherrſchen, wäre ſie kaum zu ſchlagen. Lediglich das leuchtend rote Trikot des Törwarts dürfte toktiſch nicht angebracht ſein, da es den Gegner aus einem Gedränge zu leicht orientiert. Mannheim wird jedenfalls noch lange an dieſes Gaſtſpiel denken, das unter den Profiſpielen der letzten Jahre den Gipfelpunkt einnehmen Hürfte. Der Rheinmeiſter ſchien nicht in ſeiner ſonſtigen Verfaſfung und fand ſich mit dem glatten Raſen ſchlechter ab als die körperlich ſchwereren Wiener. Die einzigen Spieler die Niveau hielten, waren Rihm, Kiefer und dann in ſelteneren Licht⸗ momenten Walz und Haber. Von hinten heraus iſt die linke Vertetdigerſelte nun einmal ſchwach im Abſchlag. Rihm hielt und wehrte glänzend. An den Toren— mit Ausnahme des Eigentores von Haber— war nichts zu machen. Ganz ausſichtslos war das Fixieren und Dribbeln gegen einen ſolchen Gegner, der im Kampf um den Ball weitaus überlegen war. In der Läuferreihe haperte es auf den Außenpoſten. Viertl konnte durch Model, wie auch dann Spilger kaum ernſtlich gehindert werden. Kie⸗ fer hielt bray durch. Ganz hilflos war der Sturm; brotz allen willensmäßigen Einſatzes kamen die Außenläufer kaum zu einem rechten Aufbau, es fehlte dem Angriff auch an Bindung und Zuſammenarbeit unter ſich. Der Die Aeberraſchung in Vöckingen Abteilung 2 Union Böckingen— Eintracht Frankfurt:0 FSV. Frankfurt— Stuttgarter Kickers:0 Karlsruher FV.— Wormatia Worms 223 Mainz 05— Phönix Karlsruhe ausgefallen. Die Abteilung II wartete gleich am erſten Spieltag mit zwei Ueberraſchungen auf. Eintracht Frankfurt erlitt durch Union Böckingen eine einwandfreie 02⸗Niederlage. Der Karlsruher FV. wurde auf eigenem Platz von Wormatia Worms knapp 218 geſchlagen. Der FSV. Frankfurt beſiegte die Stuttgarter Kickers 210. Das Spiel in Mainz fiel dem Nebel zum Opfer. Am 1. Januar ſpielen: Phönix Karlsruhe— Union Böckingen Stuttgarter Kickers— Karlsruher FV. Verdienter Sieg von Böckingen Union Böckingen— Eintracht Frankfurt:0(:0) Vor 4500 Zuſchauern gab es in Böckingen am Montag einen ſehr hart geführten Kampf, bei dem ſich die Gäſte mit dem aufgeweichten Boden nicht befreunden konnten. Böckingen zeigte einen guten Fußball und ſiegte verdient, denn Eintracht konnte vor allem im Sturm nie gefallen. Nach dem Wechſel hatten die Frankfurter meiſt nur neun Leute im Feld, da ihr rechter Flügel Berger⸗Möbs verletzt ausſcheiden mußte. Böckingen beſtach durch ſchnelle Ball⸗ abgabe und geſchicktes Kopfſpiel; die Abſeitstaktik der ein⸗ heimiſchen Verteidigung erwies ſich als erfolgreich, denn die Eintrachtſtürmer fielen ihr immer wieder zum Opfer. Böckingen wurde gleich nach Spielbeginn durch ſchnelle Vorſtöße gefährlich. In der 14. Minute fiel durch Hoff⸗ mann der erſte Treſſer. Alle Bemühungen der Frankfurter um den Ausgleich blieben fruchtlos, im Gegenteil, in der 30. Minute erzielte der Böckinger Halbrechte Sammet durch Prachtſchuß den zweiten Erfolg. In der 42. Minute konnte der ausgezeichnete Union⸗Hüter Hengſteller ſogar einen Handelfmeter von Möbs halten. Nach der Pauſe war die Eintracht durch Verletzungen ihrer Stürmer Möbs und Berger 2 ſtark gehandicapt. Zwar hatten die Gäſte zumeiſt noch klare Vorteile, aber die drei übriggebliebenen Frank⸗ furter Stürmer konnten nie richtig zum Schuß kommen, hatten auch mit gutgemeinten Schüſſen wenig Glück. Schiedsrichter Kreiſchauf⸗Nürnberg leitete zufrie⸗ denſtellend. Glatter Sieg des FS FSV. Frankfurt/ M.— Stutigarter Kickers:0(:0) Die ſich in ausgezeichneter Verfaſſung zeigende Frank⸗ furter Mannſchaft hat über den als gefährlich angeſehenen Gegner einen verhältnismäßig glatten und auch verdien⸗ ten Sieg davongetragen. Beide Tore fielen bei deutlicher Ueberlegenheit der Platzherren ſchon vor der Pauſe durch Tiator und Schlag⸗ bauer. der zweiten Halbzeit vermochte das Ergebnis nicht zu ändern. Erfreulicherweiſe hatte ſich das Wetter— man hatte geſtern noch Nebel befürchtet— weſentlich aufgehellt, wenn es auch unfreundlich blieb. Die 9000 Zuſchauer am Bornheimer Hang Sicht. Unter der Leitung von Sackenreuther⸗ Nürnberg traten die Mannſchaften— bis auf eine Ausnahme— in der angekündigten Aufſtellung an. Die Kickers hatten um⸗ geſtellt: Claus ſpielte für Handtle rechter Läufer.— Die Frankfurter, bis zur Pauſe deutlich überlegen, ſpielten bet tabelloſem gegenſeitigen Verſtändnis ſchneller, flüfſig⸗ ger und auch wuchtiger. Der Führungstreffer fiel in der 15. Minute durch einen Kopfball von Tiator, den Knöpfle ſehr genau vorgelegt hatte. In der 33. Minute erzielte Schlagbauer auf eine Vorlage Haderers den zweiten Treffer. Während der letzten 20 Minuten ſpielten die Gäſte— indes ohne Erfolg— ſogar klar überlegen. Un⸗ ſicherheit, mangelnde Ueberlegung und ſchlechter Schuß verdarben jedoch alle Chancen. 5 5 N Beim Sieger waren alle Leute auf dem Poſten; Knöpfle verdient wohl noch ein beſonderes Lob. In der zweiten Halbzeit war die Verteidigung ganz ausgezeichnet.— Bei den Kickers konnte die Verteidigung gefallen, der Tormann hatten wenigſtens eine einwandfreie wurde erſt ſpäter beſſer. In der Läuferreihe genügte nur Walz. Der Sturm konnte in keiner Weiſe überzeugen. 125 Nr. 601 Ball konnte meiſt nicht gehalten werden. Selbſt Wet⸗ dinger mußte einem Gall und Nauſch gegenüber meiſt die Waffen ſtrecken. Siffling fiel faſt ganz aus, hielt nicht Stellung, und auch ſonſt ſah man kaum etwas von dem Eingehen auf die Intenſionen des Nebenſpielers. Man war zu viel mit dem überlegenen Gegner beſchäftigt. Pennig kam auch nicht in Schwung und Hermann hing gleichfalls bei dem Ausfall Siffling— Weidinger in der Luft. Gewiß ſchadete der Mannſchaft dieſes gründliche Lehrſpiel nichts und zum andern kann man ſa vernünf⸗ tigerweiſe von einer Amateurelf keine Profileiſtungen verlangen. Gerade die Wiener gehen mit ihren Gegnern zu Hauſe durch eine beſonders wirkſame Schule. Bei beſſerer Verfaſſung hätte der Rheinmeiſter fedenfalls auch beſſer abgeſchnitten. 5 Das Spiel das nach der üblichen Begrüßung beginnt, ſteht ſofort im Zeichen der drängenden Wiener, die bei der maſſierten Tor⸗ deckung der Mannheimer aber doch zu viel kombinieren und nicht ſchießen, ſo daß vorerſt kein Erfolg zuſtande kommt. Bei einem überraſchenden Gegenſtoß Walöhofs ſteigt der erſte Eckball, den Hermann knapp darüberköpft. Auf Flanke Molzer verfehlen aber auch dann Sindelar und Spechtl das Leder, wonach Molzer klarſte Gelegenheit vergibt. Einen ganz gefährlichen Schuß Walz auf Strafſtoß kann Wien noch abweifen; aber auch Rihm meiſtert den erſten famoſen Schuß(Sipeck halbr.) glänzend. Wieder ſchießt Molzer darüber. Auch einen Flankenball des glänzenden Links⸗ außen Viertl fängt Rihm ab, muß aber dann einen unver⸗ hofften Ball von Spechtl in zu weit vorpoſtterter Stellun dann über ſich weg ins Ziel paſſieren laſſen,:0. Bal darguf Pauſe. Nach Seitenwechfſel entſcheidet ſich das Schickſal Waldhofs unerbittlich. Auf glänzende Kombinatlon Wiens dreht Haber bedrängt das Leder ins eigene Netz. Der raſch vorſtoßende Viertel gibt kurz zu Sindelar, der:0 elegant eindreht. Ein Eigentor(Rückgabe) Nauſch drückt:1; einen Eckball verfehlt Rihm und der ungedeckte Viertl ſtellt:1. Ein vollendeter alles überſpielender Sologang Sindelars führt durch Specht zum:1. Höh n⸗os leitete gut. Auch ein ſtärkeres Aufkommen der Schwaben in August Mügßle. Karlsruhe verliert durch Pech Karlsruher FV.— Wormatia Worms 223(:5) 6000 Zuſchauer ſahen einen vom KFV. in der denkbar unglücklichſten Weiſe durchgeführten und verlorenen Kampf. In der 15. Minute mußte der internattonale Karlsruher Verteidiger Huber infolge eines ſchweren Schlüſſelbein⸗ bruches ausſcheiden. Trotzdem waren die Einheimiſchen faſt während des ganzen Spieles überlegen. Sie hatten aber zuviel Pech und erreichten ſelbſt das mehr als ver⸗ diente Unentſchieden nicht. Wormatia enttäuſchte trotz des Sieges, da die Elf nur primitives Können vorführte. 8 Faas und Trumpfheller brachten die Wormſer bis Halbzeit 5 :0 in Führung, während Karlsruhe durch Müller zwei Elfmeter verwandelte. Schiedsrichter Walter ⸗Lubwigs⸗ 5 hafen leitete das Spiel durchaus korrekt, wenn auch zahl⸗ 8 reiche fanatiſche Schreier anderer Anſicht waren. Karlsruhe hatte einen guten Start. Die Mannſchaft ſpielte faſt ſtändig in der Wormſer Hälfte und erzielte auch vier Ecken, die aber nichts einbrachten. Worms mußte die ganze Initiative den Gaſtgebern überlaſſen und beſchränkte ſich auf einzelne Durchbrüche, die allerdings ſtets geſähr⸗ lich waren. In der 15. Minute ereignete ſich dann der vorerwähnte bedauerliche Zwiſchenfall, bei dem ſich der KF.⸗Verteidiger Huber einen Schlüſſelbeinbruch zuzog. In der 20. Minute kam bei einem Steilangriff der Worm⸗ ſer der Ball über Gölz zu Faas, der unhaltbar einſchoß. Zwei Minuten ſpäter verſchuldete Cloſet einen Hand⸗ elfmeter, den aber Reißer nicht verwandeln konnte. Nach⸗ dem Karlsruhe dieſe Chance vergeben hatte, kam Wor⸗ matia in der 33. Minute durch Trumpfheller zum zweiten Treffer. K. drängte dann wieder, mußte aber noch⸗ mals durch Faas, der ſich allerdings in klarer Abſeits⸗ ſtellung befand, einen Treſſer hinnehmen. Nach dem Wechſel war das Bild kaum verändert. Wor⸗ matia wehrte ſich mit Macht und verteidigte ebenſo zahl⸗ reich wie geſchickt. Erſt in der 20. Minute fiel durch einen von Völker verſchuldeten und von Müller verwandelten Foulelfmeter der erſte Gegentreffer und auf die gleſche Weiſe kam Karlsruhe in der 31. Minute zu ſeinem zwet⸗ ten Tor. Wormatia enttäuſchte in jeder Hinſicht und in jeder Weiſe. Offenbar hatten die Wormſer einen ſchlechten Tag, denn ſie reichten mit ihren primitiven Leiſtungen nicht entfernt an die ſüddeutſche erſte Klaſſe heran. Der Sieg war ein Produkt des Glückes. Karlsruhe war trotz ſeiner geſchwächten Mannſchaft faſt immer tonangebend, hatte aber unheimliches Pech bei allen Aktionen. Weitere Ergebniſſe a Süddeutſche Verbandsſpiele Gruppe Nordbayern: 25. 12.: ASV. Nürnberg-Spg. Erlangen 31. Gruppe Südbayern: W. 12.: DSV. München gegen 26. 12.: SSV. Ulm— Teutonia Schwaben Augsburg 11; München:1. Gruppe Baden: 23. 12.: FC. Mühlburg Frankonia Karlsruhe:1; VfB. Karlsruhe SpVg. Schramberg 221; FV. Offenburg— SC, Freiburg auf 1. Januar verlegt. 15 Gruppe Saar: 28. 12.: Eintr. Trier Boruſſtia Neun⸗ kirchen 511. Geſellſchaftsſpiele 8 25. Dezember: SV. Wiesbaden Auſtriga Wien 321 (:): Bayern Hof—Criſana Dradea(Rumänien) 118 Weſtmark Trier— BfR. Fürth:7: SB. Völklingen Wak⸗ ker Wien 113; Sportfr. Landau SpVg. Mundenheim 321 VfL. Neuſtadt—1. F. C. Nürnberg(Pokalelf):1. 5 26. Dezember: FVg, Mombach VfR. Fürth:8; Vikt. Aſchaffenburg—Sportfr. Frankfurt gia; F. Idar Wacker Wien:2; V. Saarbrücken Vienna Wien 078, SB. Waldhof—Auſtria Wien:5: 1..C. Nürnberg—Criſana Oradea(Rumänien) 521; Städteſpiel: Offenbach Frank⸗ furt:4: VfB. Stuttgart Phönix Ludwigshafen 110 Sportklub—Sportfr. Stuttgart 613; FV. Lahr S Feuer e e ee alzburg 411; FC. rg Elienne 8 FC. Pforzheim VfR. Mannheim:1 5 Süddeutſche Vereine auf Reiſen f Im Reich: Vie Benrath— Spogg Fürth 278, Spog 1900 Gießen— Kickers Offenbach ne Ke Spogg Fürth:4; Boruſſia Fulde— Phönix Karlsruhe gie; Kuürheſſen Kaſſel— Union Niederras 11, Pn 07 Limburg gegen Germania Bieber 179 e Kreisliga Unterbaben: Küferkak-Altriy 128(angebr); Feudenheim Phönix e e ausgef all Wallſtadt— Heddesheim 1; NeckarſtadtLentershauſen 171, 07 Mannheim Neckarhau 10 5. 6. Seite/ Nummer 601 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 27. Dezember 1932 Sud oͤeutſche Fürther Kleeblättler ſiegen in Benrath über Vfe. mit:2(:1) Zum Gaſtſpiel der Fürther Kleeblättler beim Vf. Benrath, der in dteſem Jahre wieder eine der ſtärkſten weſtdeutſchen Mannſchaften ſtellt, waren am erſten Feſttag 8000 Zuſchauer erſchienen. Die Fürther zeigten einen techniſch ſehr feinen Fußball, ſie mußten aber doch hart um den knappen Sieg kämpfen, da Benrath mit ſeiner ſchnellen und wuchtigen Spielweiſe ſtets gefährlich blieb. Fürth ging mit zwei Treffern in Führung, kurz vor der Pauſe hatte Leinberger aber das Mißgeſchick, durch eine zu harte Ballrückgabe ein Selbſttor zu verurſachen. Nach dem Wechſel erhöhte Fürth auf 311, aber auch Benrath war durch ſeinen Halbrechten Raſſelnberg noch einmal erfolg⸗ reich. Die Tore der Sp. Vg. Fürth wurden durch Leu⸗ pold 1(zweit) und Leupold 2 geſchoſſen. Fürther Sieg in Trier Weſtmark Trier— Vfq. Fürth:7(:4) Auch in Trier machte ſich der Nebel ſtark bemerkbar, jedoch wurden den 1000 Zuſchauern in dieſem Spiel recht gute Leiſtungen geboten. Eine Ueberlegenheit der Fürther Raſenſpieler, wie man ſie auf Grund des 714(:2) Reſul⸗ tats vermuten könnte, war nicht vorhanden, der Trierer Kreisligiſt lieferte ein faſt völlig ebenbürtiges Spiel, ledig⸗ Iich ſein unſicherer Torhüter brachte den Gäſten den Tref⸗ fervorſprung ein. — Rumäniſche Fußballgäſte in Bayern Criſana Oredea ſiegt in Hof mit 321 Treffern In Hof gaſtierte am erſten Weihnachtstag zum erſten⸗ male eine rumäniſche Fußballmannſchaft. Criſana Oredea zeigte ein überraſchend gutes Können und obwohl die Ein⸗ heimiſchen ſich mit großem Eifer zur Wehr ſetzten, wurde Bayern Hof mit 31 Treffern glatt geſchlagen. 1. FC Nürnberg— Sc Orc dea[Rumänien):1(:1) Die nord rumäniſche Meiſtermannſchaft, die ſich der Alt⸗ meiſter für den 2. Weihnachtsfeiertag verſchrieben hatte, zeigte eine temperamentvolle Spielweiſe und jeder Spieler ein recht gutes Können. Obwohl die Gäſte auf ihrer Oeſterreich⸗Deutſchlond⸗Tournee ſchon vier Spiele aus⸗ getragen haben, waren ſie recht friſch und machten den Nürnberger durch ihr flottes Tempo ſtark zu ſchaffen. Das Spielkönnen beider Mannſchaften beurteilt, hat der 1. C zu hoch gewonnen, mit ſeiner Geſamtleiſtung konnte man nicht immer zufrieden ſein. Wohl war der Klub in der erſten Halbzeit noch ton⸗ angebend und ließ den Eifer der Rumänen an feiner routinierten Hintermannſchaft zerſchellen, aber in der zweiten Halbzeit nahmen die Gäſte ſehr longe das Spiel⸗ kommondo und örängten die Nürnberger ſtark zurück. Daß in dieſem Abſchnitt das Ergebnis für die Rumänen nicht verbeſſert wurde, hat der Club hauptſächlich der großen Ab⸗ wehrarbeit von Popp, Munckerk und Köhl zu danken. Im n konnte dann Nürnberg das Reſultat noch ver⸗ eſſern. Der Fürther Schiedsrichter Reichel war gut, verließ ſich aber zu ſehr auf Angaben der Linienrichter, die leider zu oft nachteilig für die Rumänen entſchieden. Auſtria Mien in Wiesbaden geſchlagen Ueberraſchender:1(:1) Sieg des SV. Wiesbaden Weil es ſich um ein Prävatſpiel handelte und weil man ſchließlich die weitgereiſten Gäſte auch entſchädigen mußte, wurde dieſes Treſſen am erſten Feſttag trotz des ſtarken Nebels durchgeführt. Der von 5000 Zuſchauern mit Intereſſe verfolgte Kampf brachte den Wienern eine Überraſchende Niederlage ein. Auſtria trat mit vollſtän⸗ diger Mannſchaft an und man kama auch nicht ſagen, daß die Oeſterreicher laſch geſpielt und dadurch ihre Nieder⸗ lage verſchuldet hätten. Im Gegenteil: als Wiesbaden nach dem Wechſel innerhalb von vier Minuten drei Tore Fine hatte, da machten die Wiener die denkbar größten uſtrengungen, um das Ergebnis zu verbeſſern. Sie Privatſpiele ſcheiterten aber an der großartig ſpielenden Wiesbadener Deckung, in der übrigens Kutterer fehlte. Neben der Abwehr hat ſich bei Wiesbaden noch der wiederum ausgezeichnet arbeitende Mittelläufer Haber⸗ mann ſehr um den Sieg verdient gemacht. Aber auch der Sturm der Gaſtgeber war recht gut, nachdem er die Ner⸗ voſität der erſten halben Stunde überwunden hatte. Die Wiener ſpielten einen ſchönen Fußball, aber ſie kombimwier⸗ ten zu ſehr in die Breite und ſchoſſen ungenau. Sie hat⸗ ten in der erſten halben Stunde und in den letzten 25 Mi⸗ nuten Oberhand, ſchoſſen aber nur einen Treffer, der be⸗ reits in der 4. Minute durch den Linksaußen Viertl fiel. Wiesbaden holte ſich dann von der 7. bis 11. Minute der zweiten Halbzeit hintereinander durch ſeinen Halbrechten Nauheimer drei Treffer. N Dr. Storch ⸗Ludwigshafen war ein korrekter Spiel⸗ leiter.— Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Wiener am bommenden Mittwoch noch ein zweites Spiel in Wiesbaden austragen. Wacker Wien ſiegt in Völklingen:1 Die 3000 Zuſchauer hatten in der erſten Halbzeit von dieſem Spiel keinen Genuß, denn der Nebel ließ nur auf 20 Meter eine einigermaßen gute Sicht zu. Die meiſten Ereigniſſe auf dem Spielfeld verſchwanden hinter einer Nebelwand. Man mußte es ſich erzählen laſſen, daß in der 13. Minute der Halblinke Walzhofer die Gäſte in Füh⸗ rung gebracht habe. Nach der Pauſe hob ſich der Nebel etwas, die Sicht wurde weſentlich beſſer und nun konnte man auch das ſehr gute Können der Wiener bewundern. Die Gäſte brillierten vor allem mit ihrem linken Flügel Horvarth⸗Walzhofer, aber auch die famoſe Aufbauarbeit der Läuferreihe ſtach ins Auge. Leider wurde der be⸗ rühmte internationiale Rechtsaußen Ziſchek ſchon bald nach der Pauſe verletzt. Samek erſetzte ihn. Bereits in der 2. und 3. Minute fielen nach glänzenden Kombinatio⸗ nen, feweis eingeleitet durch den Linksaußen Horvarth, durch Mittelſtürmer Hadil und Halbrechten Babinek die beiden nächſten Treffer der Wiener. Die 310⸗Führung ge⸗ nügte den Oeſterreichern anſcheinend, denn ſie legten jetzt nur noch Gewicht darauf, zu„ſpielen“. Gegen Mitte der Halbzeit kam Völklingen 06 vorübergehend ſtärker auf und es gelang auch ſeinem Rechtsaußen Stutz, mit einem Nachſchuß den Ehrentreffer zu erzielen. Maul⸗Werden leitete das Spiel korrekt. Wiener AC demonſtriert Klaſſefußball Stadtmannſchaft Köln Wiener AC.:5(:5) Vor 20 000 Zuſchauern, bei kaltem aber ſonnigem Wet⸗ ter ſtanden ſich im Kölner Stadion die Kölner Stadt⸗ mannſchaft und die Elf des Wiener AC., gegenüber. Die öſtevreichiſchen Gäſte erfüllten in leder Beziehung die in ſie geſetzten Erwartungen. Der Kampf war nicht nur ſchön, ſondern auch erbittert. Deutlich war der Unter⸗ ſchied zwiſchen den techniſch zollendeten Wienern und den mit großer Energie ſpielenden Kölnern. Das Haupt⸗ verdienſt an der nur knappen Tordifferenz hat der Köl⸗ ner Meittelläufer Eule, den man für Reichmann noch in letzter Minute eingeſetzt hatte, dafür ſpielte Ermes halb⸗ links. Euler war wohl der beſte Mann im Feld, glänzend bediente er immer wieder feinen Sturm und beſonders in der zweiten Halbzeit mußten die Oeſterreicher eine Reihe vorzüglicher Angriffe der Kölner abwehren. Die Wiener hatten ihre onen Könner in dem Verteidiger Seſta, dem rechten Läufer Braun und dem Mittelſtürmer Hitl. Swa⸗ toſch, den man nach langer Unterbrechung wieder in Köln ſah. paßte ſich gut in den Rahmen ein. Er iſt zwar etwas langſamer geworden, aber die große Wiener Schule hat er noch nicht verlernt. Seine beiden Tore wurden von den Zuſchauern ſehr ſtark applaudiert. Salzburger Stadtelf in München geſchlagen Vor dem Verbandsſpiel DSV. München gegen Schwa⸗ ben Augsburg trat am erſten Feiertag in München eine Aus wahlmannſchaft der Münchener Kreis⸗ liga gegen eine Stadtmannſchaft von Salzburg an. Nach 80 Minuten Spieldauer führten die Münchener 411(:), als das Spiel wegen des nachfolgenden Punktekampfes ab⸗ gebrochen werden mußte. Handball⸗Verbandsſpiele SV Waloͤhof ſchlägt MG.:1— Die anderen Spiele ausgefallen MTG.—SV. Waldhof:7(:5) Das einzige Verbandsſpiel über Weihnachten war die Begegnung MTG.— SV. Waldhof, die bei wenig guten Bodenverhältniſſen unter Hertel⸗Frankenthal, dem neuen Meiſter einen klaren Sieg brachte, der mit 711 nicht einmal zu boch ausgefallen iſt. Wenn auch die Waldhof⸗ ſtürmer keine überragende Leiſtungen boten, ſo ſpielte aber die Gegenpartei ſo harmlos in Strafraumnähe, daß dieſes Reſultat trotz zeitweiſe ausgeglichenem Feldoͤſpiel als gerecht bezeichnet werden muß. Der Gaſt geht ſchon bald durch Spengler in Führung. „mit vielem Erſatz, kann auch den zweiten Erfolg Engelters nicht verhindern, wird aber dann energiſcher. Die Folge hiervon iſt ausgeglichenes Feldſpiel, aber den⸗ noch ſind die Gäſte tonangebend. Sie vermögen ihre An⸗ iffe, im Gegenſatz zur unterlegenen Partei, die meiſt ſchon in der Verteidigung hängen bleibt, bis zum Torwart vortragen. Nach vielen vergeblichen Verſuchen gelingt dem Gaſt die Erhöhung des Torvorſpungs auf:0 burch Schmiöts, Rutſchmann und Spengler. Nach dem Wechſel hat zunächſt MTG. einige Chancen, aber dleſe ſaftloſen Würfe fanden bei Weigold keine Gegenliebe. Waldhof kommt bald wieder in Front, ſtürmt und ſtürmt, aber Moecker im MTG.⸗Tor hält den gefähr⸗ lichen Waldhofſturm zwanzig Minuten im Schach. Alles was auf das Tor kommt findet ihn auf ſeinem Poſten; erſt ein Strafwurf Herzogs bringt ein Erfolg, dem Engelter, durch Spengler glänzend freigeſpielt, einen weiteren an⸗ reiht. Nun endlicht gelingt MTG. das Ehrentor, aber die Grünen ſchaffen es nicht aus eigener Kraft. Ein von der Verteidigung abprallender Ball findet den Weg ins Netz. Der Gaſtgeber ging ſo 721 geſchlagen ſang⸗ und klanglos unter, alle durch den Sieg über Phönix genährten Hoff⸗ nungen damit begrabend. Der Meiſter aber muß in den Endſplelen energiſcher 1 0 ernſter kämpfen, wenn er das geſteckte Ziel erreichen II. Privatſpiel Jahn Seckeuheim ſchlägt VfR. 43 68:0) VfR. war am zweiten Feiertag einer Einladung des Th. Jahn Seckenheim gefolgt, der durch den Zuzug ei⸗ wiger Poliziſten aus Landshut, Karlsruhe und eißen⸗ fels eine weſentliche Stärkung ſeiner Elf aufwies. Während die Gäſte vor der Pauſe nur drei Latten⸗ ſchüſſe aufzuweiſen hatten, kamen die Turner durch ratio⸗ nelles Stürmerſpiel zu drei unhaltbaren Toren. Nach dem Wechſel kann Kees einen Treffer aufholen, aber die Turner können durch ihren erfolgreichſten Stürmer Eder einen weiteren Erfolg buchen und auf:1 erhöhen. en gelingt durch Verwandlung zweier Strafwürfe die . des Reſultates auf 478, aber zu mehr reicht es nicht.. Der Unparteiiſche Schuhmacher ⸗Weinheim, leitete vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge zufriedenſtellend. Turnfeſtvorarbeit der D. T. Die Verſammlung der Kreiswarte in Stuttgart In den Tagen vom 28.— 0. Dezember beher⸗ hergt die Turnfeſtſtadt Stuttgart die techöſche Führer⸗ ſchaft der DT. zur 8. Kreiswarteverſammlung. Neben dem Turnausſchuß der DT. obliegt dieſen Arbeits⸗ tagungen der Kreisführer aller Fachſchafken die Aufgabe, dem vielgeſtaltigen Uebungs⸗ und Wettkampfbetrieb der Deutſchen Turnerſchaft Inhalt, Richtung und Ziel zu ge⸗ ben. Daß dieſe, in gewiſſen Zeitabſtänden vor ſich gehen⸗ den Kreiswarteverſammlungen außerdem von jeweiligen Tages⸗ und Zeitereigniſſen eine zwangsläufige Tangie⸗ rung erfahren, verſteht ſich von ſelbſt. So verdient, um agicht zu weit zurückzugreifen, die Tagung 1927 in Hannover ührigens die einzige unter dem Vorſitz des überragenden Max Schwarze, in⸗ ſofern zuerſt der Erwähnung, als dort Max Schwarze ſeine Pläne für die Geſtaltung des 14. Deutſchen Tu rnfeſtes 1928 ia Köln entwickelte. Dieſe zu ver⸗ wirklichen ſollte ihm nicht mehr vergönnt ſein; ſein engſter Mitarbeiter und Nachfolger, der jetzige Oberturnwart der DT., Karl Steding⸗Bremen, ſetzte ſeine Gedanken in die Tat um und verhalf dem Deutſchen Turnfeſt in Köln nicht nur zu einem reſtloſen Erfolg, der die Kölner Turnfeſt⸗ tage zu einer unvergeßlichen Erinnerung werden ließ. Die 6. Kreis wartederſamm lung im Mã r z 1929 in unſerer Heimatſtadt Mannheim er⸗ hielt durch die Auswertung der Kölner Ergebniſſe und Er⸗ fahrungen, welche für die meiſten der Kreisturnen und auch vieler Gauturnen richtunggebend und wegweiſend wurden, gleichfalls ihre Bedeutung. Die muſtergültige Vorbereitung und der fein abgeſtimmte Verlauf trug un⸗ ſerer Vaterſtadt ehe ſolche Anerkennung ein, als dem Zurnverein 1846, der die Arbeiten und Verantwortung übernommen hatte. Auf Mannheim folgte die 7. Kreiswartever⸗ ſa mmlung 1931 in Stralſund, in deren Müttel⸗ punkt verbandspolftiſche Fragen außergewölrlicher Natur ſtanden. Es galt die Eingliederung neuer Arbeitsgebiete vorzunehmen. Die Teilnahme an den Olympiſchen Spie⸗ len in Los Angelez ſtand ebenſo im Mittelpunkt, als der 110 5 1 der DT. 5 abgeſchloſſene d in Kraft getretene Einigungsvertra, it FB. und der DSB. e„„ Jetzt ſteht die 8. Kreiswarteverſammlung er D T. vom 28.— 3 0. Dezember in Stutt⸗ bar t, vor der Tür. Schon die Wahl des Ortes bringt zum Ausdruck. daß dieſe Zuſammenkunft in erſter Linie dem 15. Deutſchen Turnfeſt 1933 dient. Damit beginat ein weiterer Abſchnitt in den Vorbereitungs⸗ arbeiten, nachdem die grundlegenden Arbeiten, welche die derantwortlichen Stellen der Dr. ſchon geraume Zeit in Anſpruch genommen haben, zum Abſchluß gekommen ſind. Der gewaltige Rahmenbau iſt fertig. Aanähernd 250 Kreiswarte, die am erſten Tage zunächſt die vorgeſehenen Anlagen beſichtigen, ehe die erſte gemeinſame Auftakts⸗ ſitzung beginnt, ſehen den Anweiſungen der oberſten Ver⸗ bands leitung entgegen, um mit Beginn des neuen Jahres die Arbeiten in den 9000 Gauen und 13 000 Vereinen der 19 Turnkreiſe befruchtend für die turneriſche Volkstums⸗ heerſchau in der letzten Juliwoche des Jahres 1033 zu för⸗ dern. Glückauf Deutſche Turnerſchaft zum guten Gelingen. Weitere wichtige Punkte der Stuttgarter Tagung sind die Fragen„De. und andere Verbände“, und hier wieder iſt es der Vertrag mit den Sportverbänden, der beſonders die Spiel warte, mit welchen die Fußballobleute der Kreiſe zuſammen tagen, und die Volks tu rn warte ausgiebig beſchäftigen wird. Auch die Oly m viſchen Spiele 1936, fowie die Deutſchen Kampf⸗ ſpiele 1934 ſtehen auf dem Programm. Da erſtmals die Jugend⸗ und Preſſewarte, owie die Waſſerfahrohbleute der Kretswartever⸗ ammlung angegliedert, erfährt auch die Arbeit in den Fachgruppen eine weſentliche Erweiterung und Ergänzung. Süsddeutſche Erfolge in Italien München 1860 Zweiter beim römiſchen Fußballturnier Vor einer rieſigen Zuſchauermenge brachte der erſte Dag des internationalen Fußballturniers in Rom zwei ſpannende Kämpfe. Im erſten Treffen ſchlug AS. Rom den ſchweizeriſchen Fußballmeiſter Lauſanne Sports klar mit:0. Das Hauptintereſſe galt aber dem zweiten Spiel, bei dem Lazio Rom und Mün chen 1860 zu⸗ ſammentrafen. Die Süddeutſchen ſpielten einen beſſeren Fußball als die italieniſchen Profis und es gelang ihnen auch, mit:0 einen zwar nur knappen, aber redlich ver⸗ dienten Sieg zu erzielen. Der entſcheidende Treffer fiel in der zweiten Halbzeit. Am zweiten Feiertag wurde das römiſche Fußball⸗ turnier beendet. Im erſten Spiel kämpften um den 3. und 4. Platz Lazio und Laufanne, bei dem die Schweizer mit:2 den Sieg davontrugen. Den Hauptkampf beſtritten dann bei ſchönſtem Weihnachtswetter und vor 10000 Beſuchern, unter denen ſich auch der Unterſtaatsſekretär Arpinati neben den Spitzen der Sportbehörde befand, die Sieger der erſten Turniertage, Roma und München 1860. Wie bei ihrem erſten Spiel gegen Lazio gefielen die Münchner auch diesmal ausgezeichnet. Sie lieferten ein ſchönes Kombi⸗ nationsſpiel und zeigten eine hervorragende Ballbehand⸗ lung. Nur im Tempo und der Durchſchlagskraft waren ſie den Römern unterlegen, die mit:1(11) einen knappen, aber verdienten Sieg davontrugen. Roma ging in der 9. Minute durch Vaſanelli in Führung, in der 24. Minute glich München durch Stieglbauer aus. Nach der Pauſe ver⸗ gab München zahlreiche Torchancen. In der 33. Minute ſchoß Dugoni nach einer Ecke das zweite Tor und zwei Minuten vor Schluß konnte der Mittelſtürmer Volk für Roma das dritte Tor erzielen. Wacker München ſpielt in Verona 22 Einen ſchönen Erfolg erzielte auch die Mannſchaft von Wacker München, die gegen die Profeſſionalmannſchaft von Verona ein Unentſchieden von 272 herausholen konnte. Die beiden Erfolge der ſüddeutſchen Mannſchaften ver⸗ dienen umſo mehr Bedeutung, als alle anderen auslän⸗ diſchen Mannſchaften, die am erſten Feſttag in Italien gaſtierten, geſchlagen wurden. Neben Lauſanne Sports verloren noch Hungaria Buda peſt gegen Ambro⸗ ſiana Mailand mit:5(:2) und Ferenezvaros Bu⸗ dapeſt gegen Genua 93 mit 118. Die deutſche Mannſchaft gegen Italien Der Bundesſpielausſchuß hat für den Länderkampf am 1. Januar 1933 in Bologna am zweiten Weihnachts⸗ feiertag gegen Italien folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Jakob(Jahn Regensburg), Haxinger(Bayern Mün⸗ chen), Wendl(München 60), Gramlich(Eintracht Frank⸗ furt), Leinberger(Fürth), Knöpfle(FSV. Frankfurt), Bergmaier, Krumm, Rohr(fämtlich Bayern München), Malik(Beuthen), Kobierſki(Fortuna Düſſeldorf). Als Erſatzleute hat der Spielausſchuß Buchloh(Speldorf) und Schäfer(München 1860) nominiert. Spiele der Kreisliga Unterbaden Käfertal— Altrip 113 abgebrochen Feudenheim— Phönix Mannheim 110 Wallſtadt— Heddesheim 14 Neckarſtadt— Leutershauſen 11 7 Mannheim— Neckarhauſen:0 Edingen— Weinheim ausgefallen Stand der Tabelle Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Tore Punkte Ali 2 1 26˙4 Feudenheim. 16 12 2 2 26:6 Phönix Mannheim 17 9 3 5 21:13 Weinheim 15 9. 6 18:12 Wallſtadt 17 4 4 6 18:16 aer 6 4 5 16.14 Neckärſtadt 1 7 2 8 16˙18 7 Mannheim 18 6 3 9 15.21 Heddesheim 16 5 3 8 13.19 Leutershauſen. 17 4 4 9 12˙22 Edingen 16 3 5 8 11:21 Neckarhauſen 17 2— 15.90 Auch die am zweiten Weihnochtstage ausgetragenen Verbondsſpiele der unterbadiſchen Kreisliga brachten die erwartet harten Kämpfe, wobei es bedauerlicherweiſe auch zu einem Spielabbruch kam. Das für Altrip bedeu⸗ tungsvolle Trefſen in Käfertal wurde vom Unparteiiſchen nach Herausſtellung zweier Käſertaler Spieler in der zwei⸗ ten Halbzeit abgebrochen. Ueber die Gründe wor nichts Genaues zu erfahren. Nach dem Spiel ging man gegen den Schiedsrichter tätlich vor, ſo daß ſich wohl noch ein Nachſpiel entwickeln wird. Das Treffen Edingen— Weinheim wurde auf einen ſpäteren Zeitpunkt verlegt, da beide Klubs die Kon⸗ kurrenz des Mannheimer Auſtria⸗Gaſtſpiels fürchteten. SC Käfertol ſetzte dem Tabellenführer den er⸗ worteten Widerſtand entgegen. Die Gäſte hatten bis zur zweiten Halbzeit eine klare:1⸗Führung erreicht, als der Spielleiter den mehr als harten Kampf abbrach. Phönix Mannheim trat in Feudenheim er⸗ ſatzgeſchwächt an und verlor nach allerdings völlig aus⸗ geglichenem Spiele knapp 011. Feudenheim hat zum Ta⸗ bellenführer aufgeſchloſſen, allerdings ein Spiel mehr, wenn man das heutige Käfertaler Spiel nicht berückſichtigt. Als Ueberraſchung muß der 4:-Sieg von Heddes⸗ heim in Wallſtadt bezeichnet werden. Neckarſtadt kam gegen den Neuling Leuters⸗ hauſen nur zu einem 111, allerdings verlor die Platzelf ſchon noch 20 Minuten einen Spieler durch Hinausſtellung. Zwei wertvolle Punkte holte ſich 07 Mannheim gegen den Tabellenletzten Neckarhauf en, der:0 ge⸗ ſchlagen wurde. g Kreis Elſenz Eſchelbronn— Michelbach ausgefallen Auf beiderſeitige Vereinbarung hin wurde dieſes ein⸗ zige angeſetzte Treffen auf 8. Januar 193g verlegt. Kreis Neckar Rohrbach Kirchheim:1 05 Heidelberg Schwetzingen 221 Wiesloch Eppelheim 710 Sandhauſen.—Hockenheim:1 Plankfladt Neulußheim:1. Die Ueberraſchung in dieſem Kreis ſpielte die:2. Niederlage des Tabellenführers Schwetzingen gegen 5 Heidelberg. Da Kirchheim ſeinen alten Ri⸗ valen Rohrbach knapp mit 110 beſiegte, hat der alte Bezirksligiſt, der bei nur 5 Verluſtpunkten gegenüber 8 von Schwetzingen und drei Spielen weniger mit nur einem Punkte Rückſtand den zweiten Tabellenplatz ein⸗ nimmt, nunmehr die größten Ausſichten auf die Meiſter⸗ ſchaft. Als ſenſationell muß auch die 7ꝛ0⸗Niederlage des Tabellendritten Eppelheim gegen die vom Abſtieg bedrohte Wieslocher Eif bezeichnet werden. Sandhauſſen rückt durch ſeinen:1⸗Erfolg über den Letzten, Hockenheim, zum Dritten der Tabelle, Eppel⸗ heim, auf. Nicht weniger überraſchend kommt der:1⸗Sieg des Abſtiegskandidaten Plankſtadt über Neu bu ß⸗ hei m. Trotz dieſer Außenſeiterſiege ſind, mit Aus⸗ — los zu bleiben. Das iſt Italiens Elf! Für den Länderkampf gegen Deutſchland! Nach einem Probeſpiel in Nova ro hat der italieniſche Verbandskapitän Pozzo folgende Mannſchaft für den am 1. Januar in Bologna ſtattfindenden Fußball⸗ Länderkampf gegen Deutſchland aufgeſtellt: Tor: Gi⸗ anni(FC. Bologna); Verteidigung: Monzeglio (FC. Bologna), Gaſperi(FC. Bologna); Läufer: Piz⸗ ziolo(FC. Florenz), Monti(Juventus⸗Turin), Bertolini (Juventus⸗Turin); Angriff: Coſtantino(AS. Rom), Meazza(Ambroſiana⸗Mailand), Schiavio(FC. Bologna), Demaria(Ambroſiana⸗Mailand), Orſi(Juventus⸗Turin). Dieſe Mannſchaft iſt ganz nach homogenen Geſichtspunkten zuſammengeſtellt worden. Im Verlaufe des Probeſpiels ſtand der Sturm zuerſt in der Beſetzung: Coſtantino, De⸗ maria, Schiavio, Meazza, Orſi. Später ließ Pozzo die beiden Halbſtürmer ihre Plätze wechfeln, was ſich aus⸗ gezeichnet bewährte. Einige Zeit lang ſpielte Roſetta für Monzeglio und Colombari für Pizziolo, doch griff man bei der endgültigen Aufſtellung der Elf wieder auf die urſprüngliche Beſetzung zurück. Der Sturm ſchoß gegen den Trainingspartner, eine Mannſchaft aus Novara, ein rundes Dutzend Tore, was zwar nicht allzuviel beſagt, aber doch ein Zeichen für ſeine Schießfreudigkeit iſt. Die deutſche Mannſchaft wird alſo eine denkbar ſchwere Auf⸗ gabe zu löſen haben. a Länderſpiel der Studenten Italien u. Deutſchland ſpielen unentſchieden:3 Die Fußball⸗Auswahlmannſchaft der Studenten trat am 2. Weihnachtsfeiertag in Catania(Sizilien) gegen die itg⸗ lieniſchen Studenten an. Nachdem Deutſchland bei Halbzeit :1 geführt hatte, gelang es den Italienern bis Schluß aus⸗ zugleichen.(Ausführlicher Bericht folgt]. Am den füddeutſchen Pokal Auch hier Ausfall„wegen Nebel“ Mit einem Spiel zwiſchen Aleman nia/ Oly m pi a Worms und VfL. Neu⸗Jſenburg ſollten am Weih⸗ nachtstag die ſüddeutſchen Pokalkämpfe in den Bezirken eingeleitet werden. Aber auch hier machte der Nebel das Spielen unmöglich. Der neue Termin für das Spiel wird noch angeſetzt. Nimmt Deutſchland am Mitropa⸗Cup teil? Anläßlich des Fußball⸗Länderſpieles Deutſchland gegen Italien am 1. Januar in Bologna werden die Italiener Gelegenheit nehmen, ſich mit den§.⸗Vertretern über eine etwaige deutſche Beteiligung am Mitropacup⸗Wett⸗ bewerb zu unterhalten. Man legt nämlich in Italien den größten Wert auf die Teilnahme der mitteleuropäiſchen Verbände und ſelbſt im Jahre 1934 ſoll trotz der in Italien 8 zum Austrag kommenden Fußball⸗Weltmeiſterſchaft ge⸗ ſpielt werden. Man hofft nun auf Deutſchen, zumal die Schweiz die weitere Beteiligung in Frage geſtellt hat. Kreisliga nahme der fünf Erſtplazierten, die alle noch für die Mei⸗ ſterſchaft in Frage kommen, alle übrigen Vereine noch vom Abſtieg bedroht. Kreis Vorderpfalz Hochfeld— Grünſtadt:0 Im Kreis Vorderpfalz fiel wegen ſtarkem Nebel am erſten Weihnachtsſeiertag dus angeſetzte Verbandsſpiel zwiſchen TV Frieſenheim und Eintracht Oggersheim aus. Am zweiten Feiertag konnte dagegen bei beſſerem Wetter das Verbandsſpiel zwiſchen Hochfeld und Grünſtadt zum Austrug kommen, wobei Hochfeld ſich als die beſſere Mann⸗ ſchaft erwies und mit:0 ſiegte. Bis zur Halbzeit führte Hochfeld mit:0. Kreis Kaiſerslantern Reichsbahn Kaiſerslautern— Enkenbach 211 Im Kreis Kaiſerslautern fand am zweiten Weihnachts⸗ feiertag ein Verbandsſpiel zwiſchen Reichsbahn Kaiſers⸗ lautern und Enkenbach ſtatt. Beide Mannſchaften waren ziemlich gleichwertig, aber die Reichsbahnleute konnten durch beſſere Sturmleiſtungen knapp mit 211 gewinnen. Kreis Pirmaſens Pfalz Pirmaſens— Contwig:0 5 Auch im Kreis Pirmaſens ſtieg nur ein Verbandstref⸗ fen. Pfalz Pirmaſens führte ein überlegenes Spiel gegen Contwig vor und ſiegte mit nicht weniger als:0 Toren. Privatſpiele V Speyer— 1. Fe Nürnberg Pokalelf:8 088 Ludwigshafen— FV Speyer:0 Vfè Neuſtadt— 1. Fe Nürnberg Pokalelf:1 Sportfr. Landan— Spyg Mundenheim 978 Am erſten Weihnachtsfeiertig hatten Sportfreunde Landau einen Gegner aus der Bezirksliga verpflichtet, und zwar S p. Vg. Munden heim. Beide Maunſchaf⸗ ten lieferten ein recht nettes Spiel, wobei ſich Mundenheim als die techniſch beſſere Mannſchaft erwies. Die Gäſte erzielten in der erſten Hälfte ein Tor durch den Halb⸗ linken und ſtellten nach dem Wechſel durch ein zweites und drittes Tor durch Halbrechts und Mittelſtürmer den Sieg ſicher. Bei Landau ſah man ſchwache Stürmerleiſtungen. Mit beſonderem Intereſſe erwartete man die Pokal ⸗ elf der erſten Mannſchaft 1. F C. Nürnberg in Neu⸗ ſtad t. Ein recht feierlicher Empfang wurde den Gäſten in der Fußballhochburg zuteil, unter denen man Stuhl⸗ ſauth, den altbekannten früheren internationalen Tor⸗ wächter für die deutſche Mannſchaften, und den ebenſo be⸗ kannten Mittelläufer Kalb ſehen konnte. Nachdem ein Flieger den Ball abgeworfen hatte, wurden die Gäſte mit einem Blumenkorb, der auserleſene Pfälzer Flaſchen⸗ weine enthielt, geehrt. Das Spiel ſelbſt a Ueberraſchung, indem Neuſtadt einen glücklichen:1⸗Sieg davontragen konnte, obwohl Nürnberg in erſte Hälfte mit:0 geführt hatte. J Am zweiten Weihnachtsfeiertag weilte die Pokalelf des 1. F C. Nüvnberg beim Fußballverein Speyer, wo die Nürnberger ein ausgezeichnetes Spiel vorführten bis zur Pauſe mit:2 in Führung lagen und nach dem Wechſel durch ſechs weitere Tore den Steg be⸗ ſiegelten. Die Speyerer ſelbſt befanden ſich in einer ſchlechten Form. 8 Das Privatſpiel AS V. Ludwigshafen gegen Fußballverein Speyer am 1. Feiertag litt ſehr unter dem ſtarken Nebel, ſodaß beide Mannſchaften ſich nicht voll auswirken konnten. Die Leiſtungen waren dem⸗ entſprechend minimal und keiner Partei gelang es, zu einem Erfolg zu kommen. VfB Stuttgart— Phönix Ludwigshafen:0(:0) Auf der Rückreiſe vom Meiſterſchaftsſpiel in Nürnberg gaſtierte der Zweite der Rheingruppe Phönix 5 am Montag in Stuttgart beim VfB. um auch hier erfolg⸗ Das vor 2000 Zuſchauern durchgeführte Spiel ſah die Schwaben mit:0(00) knapp aber verdient erfolgreich. Die Stuttgarter waren bis zur Pauſe leicht überlegen, jedoch konnte ihr Angriff ebenſowenig wie der der Gäſte gefallen. 5 Bald nach dem Wechſel fiel dann durch Weidner der ent⸗ ſcheidende Treffer. Ludwigshafen taute nun zwar ſtärker auf und hatte auch manche Chance, konnte aber die Abwehr des Gegners nicht überwinden. Umgekehrt ſcheiterten auch weitere Bemühungen der Platzherren an der guten Ver⸗ teidigung von Phönix, die noch der beſte Mannſchaftsteil war. Lechler⸗Zuffenhauſen leitete den Kampf eit wanofrei.. 2 5 brachte eine 4 eine Teilnahme der 3 1 Dienstag, 7. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 601 FJlugſportliche Entwicklung des Bpen im Jahre 1932 Der Doppelſieg im Zuverläſſigkeitsflug 7000 Flüge mit 750 Flugſtunden— Erfolge aller Abteilungen des Vereins Der Badiſch⸗Pfälziſche Juftfahrtverein Mannheim veröffentlicht in Nr. 12 ſeiner Vereinszeitſchrift„Im Juftraum“ einen Ueberblick über die Erfolge ſeiner einzelnen Abteilungen. Wir veröffentlichen einen Auszug aus dieſen intereſſanten Darlegungen. Die Schriftleitung. die das deutſche Volk betroffen hat, und die, ſo hoffen wir, ihren Tiefpunkt erreicht und hoffentlich überſchritten hat, auch auf die Flugſportbewegung von nachteiliger Wirkung geweſen iſt und in Deutſchland Wunden geſchlagen hat, die nicht raſch und leicht ausgeheilt werden können. ie Paſſion unſerer Hingabe unſerer Funktionäre habung der Geſchäfte des Vorſtandes. Es 90 Leute geben, die nicht zufrieden ſind und die überall aus⸗ i zuſetzen haben, aber wir glauben, daß die Opferbereitſchaft te 5 und die gerade in den letzten Monaten insbeſondere durch n den Zuverläſſigkeitsflug wieder ſo ſtark gewor⸗ n dene Kameradſchaft auch von den weniger Aktiven aner⸗ 1 kannt werden wird. Wenn wir das Jahr 1932 verfolgen, ie dann müſſen wir ſagen, daß 8 1 wir allen Grund haben, mit der Entwicklung zu⸗ N frieden zu ſein, deun wir können nicht allein auf eine hervorragende ſport⸗ liche Entwicklung hinweiſen, die ja für uns das Aller⸗ 3 wichtigſte iſt, ſondern wir können auch mit Stolz ſagen, 5 daß wir dieſes Jahr herumgebracht haben, ohne daß unſere Finanzen ſich verſchlechterten. Wenn ein Unternehmen, gleichgültig, ob es für Erwerb oder gemeinnützig tätig iſt, dies nachweiſen kann, dann iſt wohl der Beweis dafür er⸗ bracht, daß vernünftig und umſichtig gewirtſchaftet wurde. Wir können damit zufrieden ſein, daß wir gerade durch die Berbilligung der Rundflüge weiteſten Kreiſen der Bevölkerung die Möglichkeit geboten haben, dieſes ge⸗ waltige Ereignis miterleben zu können, und wir werden die größten Anſtrengungen machen, im Jahre 1938 unſeren Preis noch einmal zu verbilligen, wenn es uns gelungen iſt, unſere Selbſtkoſten weiter zu ſenken. Wir ſehen als unſere größte Aufgabe an, die Verbreiterung des Zuftfahrtgedankens burch billigſte Flugmöglichkeit und Hurch gewiſſenhafteſte Einführung in die Luftfahrt über⸗ haupt zu erreichen, nicht nur durch den Motorflug und den Freiballon, ſondern auch durch den Segelflug und den Modellflug. Es iſt natürlich, daß bei einer Leiſtung von ungefähr 7000 Flügen mit etwa 750 Flugſtunden, die wir im Jahre 1932 wieder geſchafft haben werden und womit wir ſicherlich wieber die Spitze der Vereine im Motorflug erreicht haben, das Flugzeugmaterial einem außergewöhnlich ſtarken Ver⸗ brauch unterliegt. Da uns die Sicherheit der uns anver⸗ trauten Flugzeugführer über alles geht, haben wir zwei * Maſchinen mit hohen Flugleiſtungen unter relativ günſtigen 99 Bedingungen abgeſtoßen. Wir ſind in den letzten Monaten nit nur zwei Flugzeugen gut durchgekommen, denn über Winter läßt ſelbſtverſtändlich die Fliegerei ſtark nach in⸗ folge der kürzeren Tage und der ungünſtigen Witterung. Wir haben auf Grund unſeres hervorragenden Abſchneidens Auftakt im Baheriſche Eishocken⸗Meiſlerſchaften SC. Rieſſerſee EV. Tölz:0(:0,:0,:0) Der SC. Rieſſerſee abſolvierte am erſten Feſttage in f Tölz ſein erſtes Meiſterſchaftsſpiel, das mit:0 einen un⸗ 1 erwartet knappen Ausgang nahm. Der Kampf hatte unter 3 den ſchlechten Eisverhältniſſen zu leiden, das Eis war ent⸗ ſchieden zu weich. Das entſcheidende Tor des Tages er⸗ ztelte im erſten Drittel Rammelmeyer. Die Tölzer kamen im letzten Drittel durch Suttner zu einem Treffer, der aber vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Deutſche Kunſtlaufmeiſterſchaften Für die deutſchen Meiſterſchaften im Eiskunſtlaufen, die am 14. und 15. Januor in Oppeln ausgetragen werden, ſind bereits die erſten Meldungen eingegangen. Der Königsberger EV entſendet fünf Titelhalter des Landes⸗ verbandes Oſtdeutſchland und wird weiterhin das Ver⸗ 5 bonds⸗Juniorenloufen beſetzen. Aus Hamburg kommt die norddeutſche Meiſterin Frl. Hertling. Bis zum eno⸗ gültigen Nennungsſchluß am 5. Januar werden zahlreiche 55 namentliche Meldungen auß Berlin und München er⸗ . nn * * 1 1 wartet. Neuer Kanadier⸗Sieg in Verlin Alljährlich an den Weihnachtsfetertagen finden in Berlin im Sportpalaſt einige große Eishockeykämpfe ſtatt, die aller⸗ dings in ödieſem Jahre infolge der zu hohen Eintrittspreiſe kein reſtlos ausverkauftes Haus gezogen hatten. Die Ka⸗ nadier hatten diesmal die Mannſchaft des Berliner Schlitt⸗ ſchuhelubs zum Gegner und ſiegten erwartungsgemäß glatt 470(:0,:0,:). Die Gäſte zeigten ſich wieder als wirk⸗ liche Meiſter auf dem Eiſe, ihr techniſches Können und vor allem ihr hervorragendes Kombinationsſpiel ließ ſie von der erſten Minute an überlegen ſein. Das Sptel brachte 1 im zweiten Drittel zwei Zwiſchenfälle. Der nach längerer 5 Zeit wieder im Berliner Tor ſpielende Lincke mußte ver⸗ 65 letzt ausſcheiden, öͤa ihm die Scheibe gegen das Auge ge⸗ flogen war und eine ſtark blutende Wunde hervorgerufen hatte. Das Spiel mußte hierauf unterbrochen werden, da der Erſatztorwart Gerhard Ball wohl anweſend aber nicht umgezogen war. In dieſer Zwangspauſe paſſierte das gleiche Mißgeſchick beim Training dem Kanadier Lammle, der bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Der Kampf verlief abwechflungsreich, da ſich der Ber⸗ liner Schlittſchuhelub doch beſſer eingeſpielt zeigte als die deutſche Nationalmannſchaft. Die Berliner kamen oft bis dicht vor das Kanadiſche Tor, aber wenn ſelbſt alle Gegner einmal umſpielt waren, rettete Stuart auch in den gefähr⸗ lichſten Situationen und das Ehrentor blieb dem BSc ver⸗ ſagt. Nachdem Joſeph Brown das erſte Tor geſchoſſen hatte, folgte ein Selbſttor der Berliner Hintermannſchaft. Im . Drittel erhöhte dann Heury⸗Brown auf:0 und im chlußdörittel war es Graham, der das Endergebnis von:0 pherſtellte, mit dem ſich die Gäſte auch begnügten. In den Pauſen gab es Kunſtlauf⸗Vorführungen. Die beiden Wiener Paare, Frl. Papez⸗Zwack und Frau Gaillard Fetter begeiſterten die Maſſen wie ſchon zu Beginn der Woche, Sonja Henie dagegen, die ſich nach längerer Pauſe wieder in Berlin zeigte, fand mit ihrer Tanzſchöpfung„Der ſterbende Schwan“ keinen Anklang, nachdem ſie vorher bei ihrer Kür mit Beifall überſchüttet worden war. Die ſym⸗ pathiſche Norwegerin, die übrigens ſchlanker geworden iſt, befindet ſich hier ſcheinbar doch auf falſchem Wege, Eishockeykampf Paris— London:3 Im Eishockey⸗Städtekampf ſiegte im Pariſer Sportpalaſt Poris über London mit:3(:2,:0,:). Abgeſagter Winterſport Für den zweiten Weihnochtsſeiextag war das Eröffnungs⸗ ſpringen auf der neuerbauten Schanze in Alten berg angeſetzt. Wegen der ungünſtigen Schneeverhältniſſe iſt die Veranſtaltung auf den 1. Januar verlegt worden. Das für den Neujahrstag vorgeſehene Skiſpringen in JIrauenſtein entfällt aus dieſem Grunde. Am den Spengler-Pokal Der Spielplan Das der Abſage von Rieſſerſee ohne deutſche Be⸗ e internationale Eishockey⸗Turnier um den Spengler⸗Pokal in Davos wird von nur ſieben Mannſchaften beſtritten. In der erſten Abteilung ſpielen: „Oxford Univerſität, Engelmonn Wien und Grashoppers Zürich, die zweite Gruppe bilden: Te Prag, HC Davos, . Daß wir in Mannheim nicht ſo weit zurückgefallen ſind e⸗ wie an anderen Stellen Deutſchlands, verdanken wir der flugbegeiſterten aktiven Mitglieder, der und der umſichtigen Hand⸗ wird immer im D. L..⸗Zuverläſſigkeitsflug 1992 auf alle Fälle ein Flugzeug zu erwarten und einen Motor, zu dem wir alſo nur noch eine Zelle zu beſchaffen hätten. Wir haben dann wieder für das kommende Frühfahr vier Flugzeuge zur Verfügung und wollen ein fünftes Flugzeug im Eigenbau herrichten, ſo daß wir dann Es iſt kein Zweifel, daß die Auswirkungen der Kriſe, Heinrich Schlerf⸗Mannheim Flugſportlicher Leiter des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ vereins Mannheim, Inhaber des Hindenburg⸗Pokals 1980 und des Richthofen⸗Pokals wieber in ber alten Stärke daſtehen werden und dabei un⸗ verbrauchte Flugzeuge im Beſitz haben. Wenn wir das ſportliche Ergebnis zuſammenfaſſen, dann können wir feſtſtellen, daß wir bis jetzt in keinem Jahr ſo gut haben abſchneiden können wie in dieſem Jahre, denn wir haben das Wichtigſte erreicht, was ein maß⸗ gebender Verein ſich als Ziel ſetzen kann: die ein⸗ wandfreie Durchbildung der Jungflieger und die völlige Wiedereinarbeitung der Altflieger. Unſere Motorflug ⸗ Abteilung hat 120 eingeſchriebene Mitglieder, von denen weit über 100 Herren den Flugzeugführerſchein haben. Etwa 7000 Starts, die im Jahre 1932 ohne ernſten Bruch gemacht worden ſind, beweiſen, daß wir in Bezug auf die Zuverläſſigkeit hervor⸗ ragend daſtehen. Wir haben bei allen Veranſtaltungen und auch in dem wichtigſten Wettbewerb, dem Zu ver ⸗ läſſigkeitsflug, einen Doppelſieg errungen, ein Beweis dafür, daß wir nicht mit Zufälligkeiten zu rech⸗ nen haben, ſondern unſere Mannſchaften einwandfrei vor⸗ Winterſport Akademiſcher Ec Zürich und die Univerſität Combridge. Die Spielfolge lautet: 27. Dezember: Davos— Cam- bridge, Akademiker Zürich— Te Prag: 28. Dezem⸗ ber: Engelmann Wien— Grasshoppers, Cambridge— Prag, Akademiker Zürich— Davos; 29. Dezember: LTE Prog— Davos, Oxford— Grashoppers; 30. De⸗ zember: Oxford— Engelmann Wien, Cambridge Akademiker Zürich. Am 31. Dezember finden die Enk⸗ ſcheidungsſpiele zwiſchen den Gruppenſiegern um den er⸗ ſten und zweiten, der Gruppenzweiten um den dritten und vierten Platz ſtatt. Deutſche Meiſterſchaſt im Eis⸗Schnellauf Die Altonaer Schlittſchuhläufer⸗ Vereinigung ver⸗ ſendet ſveben die Ausſchreibung für die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft im Eisſchnellaufen, die als Jubiläumsveranſtaltung anläßlich des 40 jährigen Beſtehens des Vereins am 21. und 22. Januar zur Durchführung gelangen wird. Gelaufen wird über die vier international üblichen Strecken, von denen die Läufe über 500 und 1500 Mtr. am erſten, ndte über 5000 und 10000 Mtr. am zweiten Tage ſtattfinden. Titelverteidiger iſt in allen vier Konkur⸗ renzen der Berliner Barwa. Das Programm ſieht wei⸗ terhin das Schnellauſen um den Preis der Stadt Altona vor, das über 500, 1500 und 5000 Mtr. führt. gebildet ſind. Wenn man bedenkt, daß wir 40 Flugzeug⸗ führer und 40 Beobachter— abgeſehen von der Reſerve, die wir noch hatten— zu einem ſolchen Wettbewerb geſtellt haben, dann iſt damit der Beweis erbracht, daß wir in dieſer Hinſicht in Deutſchland nicht erreicht würden oder jetzt erreicht werden könnten, Daß uns vorläufig der 1. und 9. Preis nicht zugeteilt wurden, ſon⸗ dern der 2. und., ändert an der Tatſache unſeres unbe⸗ ſtreitbaren moraliſchen Doppelſieges nichts; es handelt ſich hierbei nur um Paragraphenſtreiterei. Auch unſere Kunſt⸗ flieger ſind hervorragend durchgebildet worden; wir werden im kommenden Jahre in dieſer Beziehung mit Ueber⸗ raſchungen aufwarten können.— Aber auch im Gleit⸗ und Segelflug haben wir in Breiten⸗ arbeit Großes geleiſtet, und wenn wir auch leider nicht zu Motor⸗Schleppſtarts ge⸗ kommen ſind infolge der Inanſpruchnahme durch den Zu⸗ verläſfigkeitsflug und der geringen Anzahl von Maſchinen zum Schleppen, ſo haben wir doch ſowohl im Gleitflug als auch im Autoſchlepy ganz hervorragende Ergeb⸗ niſſe erzielt. Es ſind 1100 Flüge gemacht worden, und die Abteilung, die ungefähr 35 aktive Gleit⸗ und Segelflieger vereinigt, hat flugſportlich ſehr Schönes geleiſtet und wird im kommenden Jahre unbedingt, beſonders durch den Motorſchlepp, den wir mit aller Energie durchführen wer⸗ den, weitere Erfolge erzielen. Ganz beſonders iſt zu be⸗ achten, daß alle dieſe Flüge unter ſchwierigſten Verhält⸗ niſſen oͤurchgeführt werden mußten, denn es fehlt uns hier in Mannheim an opferwilligen Stiftern ſowohl als auch an dem günſtigen Gelände, über das manche im Gebirge oder an Hängen liegende Vereine verfügen und wodurch ſelbſtverſtändlich ein natürlicher großer Auf⸗ trieb gegeben iſt. Ganz beſonders vorteilhaft hat ſich der hervorragende Ausbau unſerer Reparatur⸗ werkſtätte ausgewirkt, und wir werden durch die Eim arbeitung einer großen Anzahl charakterlich zuverläſſiger Jungflieger in dieſer Hinſicht im kommenden Jahr hieraus größten Nutzen ziehen können. Wir haben nicht nur wie⸗ derholt Gleit⸗ und Segelflugzeuge vollkommen ſelbſt ge⸗ baut, ſondern wir haben auch alle, ſelbſt die komplizierteſten Reparaturen an den Motorflugzeugen durchgeführt. Es iſt klar, daß hierbei die größte Wirtſchaftlichkeit gewährleiſtet iſt und eine Verbilligung, wie ſie anderwärts kaum oder nur ſelten erreicht werden kann.— Im Freiballouſport haben wir uns ſehr lebhaft betätigt, und wenn auch durch die allgemein ſchlechte Geſamtlage die Mitfahrer nur ſehr ſchwer für dieſen herrlichen Zweig der Luftfahrt wegen der Höhe der Fahrtkoſten gewonnen werden konnten, ſo haben wir doch mit 12 Fahrten eine vorzügliche Leiſtung hinter uns gebracht. Es iſt be⸗ dauerlich, daß die Teilnahme an der Freiballonfahrt— wohl einer der herrlichſten Naturgenüſſe— ſo gering iſt; wir wollen hoffen, daß im kommenden Jahre auch in dieſer Hinſicht wieder lebhaftere Fahrttätigkeit einſetzt. Im Modellflugſport haben wir ebenfalls wfeder gut abgeſchnitten. Wir haben die Abſicht, dieſe Abteilung weiter auszubauen, und zwar in erſter Linie auch mit Unterſtützung der Fort⸗ bildungsſchulen und höheren Schulen. g Zuſammenfaſſend können wir ſagen, daß flugſportlich und auch wirtſchaftlich wir mit der Entwicklung unſerer einzelnen Abteilungen Grund haben, zufrieden zu ſein, und wenn die leider geringe Unterſtützung in Bezug auf die Deckung der Koſten nach Ueberwindung der Wirtſchafts⸗ kriſe wieder etwas beſſer wird und die Opferbereſtſchaft in materieller Beziehung zunimmt, dann dürfte auch im kommenden Jahre der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein wieder an die Spitze der deutſchen Luftfahrtvereine ge⸗ langen. Engliſcher Weihnachts⸗Jußball Arſenal in großer Fahrt In England kämpfte man am Heiligen Abend und am zweiten Weihnachtstag in allen Fußball⸗Klaſſen um die Punkte. Bei den Spielen am Samstag war der Tabellen⸗ führer Arſenal wieder in ganz großer Fahrt. Die Lon⸗ doner beſiegten die in der Mitte der Tabelle ſtehende Mann⸗ ſchaft von Sheffield United mit nicht weniger als:2 Tref⸗ fern. Da der Tabellenzweite Aſton Villa mit dem an vierter Stelle ſtehenden Derby County eine torloſe Partie machte, ſo hat ſich der Vorſprung von Arſenal vor den Aſtontans auf ſechs Punkte ver⸗ röße rt.— In der zweiten Liga trennten ſich die beiden Tabellenführer Stoke City und Bradford Eity mit einem :1, ſo daß Stoke Eity immer noch mit zwei Punkten führt. In Schottland ſertigten die Rangers St. Mirren 410 ab, während Celtie Glasgow gegen Aberdeen 110 verlor. Die Glasgow Rangers führen mit 359 Punkten vor Motherwell mit 34:10 und Celtie mit 33:15 Punkten. Die Ergebniſſe vom 24. Dezember: England— 1. Liga: Arſenal— Sheffield United:2: Birmingham— Portsmouth 40? Blackburn Rovers— Middlesbrough:2; Blackpool— Newceaſtle United 90:4; Derby County— Aſton Villa 010; Everton— Wolverhamp⸗ ton Wanderers:1; Leeds United— Bolton Wanderers 418: Mancheſter Citn— Huddersfield Town:0; Sheffield Wednesday— Liverpool 310; Sunderland— Chelſen 271; Weſtbromwich Albion— Leiceſter City 314. 2. Liga: Bradford City— Stoke City:1; Bury Burnley 528; Cheſterfield— Charlton Athletie 218; Fulham gegen Nottingham Foreſt:1; Lincoln City— Bradford:8; Millwall— Oldham Athletic:1; Notts County— Totten⸗ ham Hotſpurs.0: Port Vale— Grimsby Town:2; Southampton— Preſton Nordhend:0; Swanſeo Town— Mancheſter United 211; Weſtham United— Plymouth Argyle:9. Schottland: Aberdeen— Celtie Glasgow:0; Clyde— Airdrieonians 61:0; Falkirk— Cowdenbeath:0; Hamilton Acgdemicals— Dundee:2; Hearths— Partick Thiſtle:2; Kilmarnock— Motherwell:3; Morton— ECaſt Stir⸗ kingſhire:1; Queens Park— Ayr United 41; Glasgom Rangers— St. Mirren:07 St. Johnſtone— Third Lanark:2. Nothilfe ſpiele im Kreis Anterbaden Am 1. Jannar 1933 Im Kreis Unterbaden finden gemäß der Anordnung des Verbandsvorſtandes folgende Nothilfeſpiele ſtatt: In Viernheim der Sieger aus dem Spiele Turnverein Viernheim— Da gegen Amicitia Viernheim. Weinheim: Spy Waldhof— FV 99 Weinheim. Heddesheim: SpVgg Sandhoſen— Fortuna Heddesheim. Altrip: Mic os Mannheim— Sp Altrip. Edingen: Fortuna Edingen— VfR Mannheim. Brühl: Pf Neckarau— FV Brühl. Aus dem internationalen Voxring Schmeling-Vaer abgeſchloſſen Im Juni in Chikago? Wie nicht anders zu erwarten war, iſt der angekündigte Boxkampf zwiſchen Exweltmeiſter Max Schmeling und dem Deutſchamerikaner Max Baer nunmehr endgültig zuſtande gekommen. Joe Jacobs, Schmelings Manager, hat den Vertrag mit dem jetzt als Veranſtalter auftretenden Jack Dempſey unterzeichnet. Der Kampf wird im Juni mit größter Wahrſcheinlichkeit in Chikago ausgetragen. In Verbindung mit der gleichzeitig ſtattfindenden Weltaus⸗ ſtellung iſt das Intereſſe in Chikagoer Sportkreiſen beſon⸗ ders groß. Auch Bürgermeiſter Cermak bekundet große Anteilnahme, ſo daß alle Vorbedingungen für die Aus⸗ tragung in Chikago die denkbar beſten wären. Obwohl die beiden„Maxe“ nicht, um einen Titel kämpfen, geht der Kampf über volle 15 Runden. Der Steger erwirbt natür⸗ lich das Anrecht, mit Weltmeiſter Jack Sharkey um den Titel zu kämpfen. In Barcelona trafen ſich der ſpaniſche Feder⸗ gewichts⸗Europameiſter Joſes Girones und der belgiſche Champion Machtens in einem 10⸗Runden⸗Kampf, den Girones als klarer Punktſieger beenden konnte. Der Belgier ſtand die Diſtanz ausgezeichnet durch. Eine Niederlage mußte in einem Pariſer Klein⸗ ring der franzöſiſche Halbſchwergewichtsmeiſter Abel Ar⸗ gotte einſtecken; er unterlag dem ſtarken Mittelgewichtler Emile Lebrize glatt nach Punkten. Seinen Titel verteibigte in Paris Frankreichs Weltergewichtsmeiſter Tenet gegen ſeinen Herausforderer Al Berry, beſſen Sekundanten in ber 12. Runde daß Handtuch warfen. Larry Gaius ſucht ſich noch immer leichte Gegner aus. Am 8. Januar wird der Mulatte in Leeds gegen Paul Hoffmann antreten.. Jakob Domgörgen wird am 8. Januar in Zürich dem ausgezeichneten ſpaniſchen Leichtgewichtler Joſe Mieo gegenüberſtehen. Harry Stein weilt eine Woche ſpäter auch in der Schweiz; er trifft am 13. Januar in Baſel auf den Nordfranzoſen Poutrain. George Cook, der auſtraliſche Schwergewichtler, ſiegte in Mancheſter über den Italiener Rugirel lo knapp, aber verdient nach Punkten. 5 Hockey⸗Führer tagen in Berlin Im Laufe des Monats Januar wird das Prüſtolum des Deutſchen Hockey⸗Bundes wiederum zu einer Sitzung zu⸗ ſammentreten, um die laufenden Angelegenheiten zu be⸗ ſteht natürlich kein Zweifel, daß die ſtimmend äußern werden. ſprechen. Die Sitzung findet aller Vorausſicht nach wieder in Berlin ſtatt und wird ſich auch mit ſportlichen Ange⸗ legenheiten befaſſen. Diesmal nur ein Rekord Schwimm⸗Rekordverſuche in Düſſeldorf Am Donnerstag abend unternahm im Düſſeldorſer Stadtbad der Schwimmelub Sparta Köln erneut Re⸗ kordverſuche, die aber nicht ſo erfolgreich waren wie vor dret Wochen. Lediglich in der mal 200 ⸗Meter⸗ Kraulſtaffel ſtellten die Kölner mit der Mannſchaft Deiters, Sewing, Hülſewiſche und Derichs mit 948,2 einen neuen deutſchen Rekord auf, der um ½⁰ Sekunden beſſer iſt als die alte Rekordleiſtung von Poſei⸗ don Köln. Deiters wollte als erſter Staffelſchwimmer auch über 200 Meter Rekord ſchwimmen, blieb aber mit:17,5 hinter ſeiner eigenen Beſtleiſtung um 1,2 Sekunden zurück. Ebenſo mißglückte das Unternehmen des Bruſtſchwimmers Budeg über 100 Meter, denn ſeine geſchwommene Zeit von:17,5 iſt um 3,1 Sekunden ſchlechter als der Rekord von Sietas⸗Hamburg. In der amal 100 ⸗m⸗ Kraul ⸗ ſtaffel, in der Deiters mit:01,8 eine glänzende Zeit erreichte, war die Mühe ebenfalls vergebens; der Rekord von Magdeburg 96 mit 413,4 wurde von Sparta um 1/4 Sekunden verfehlt. Düſſeldorf 9 konnte in der Kraul⸗ Schwellſtaffel(100, 200, 200, 100 Meter) mit der erzielten Zeit von 716,8 nur die Jahresbeſtzeit des SV. Karlsruhe (7: 17,5) verbeſſern. Weihnachtsſchwimmen durch die Seine Daß traditionelle Weihnachtsſchwimmen„Quer durch öte Seine“ wurde diesmal von dem franzöſiſchen Rekord⸗ ſchwimmer Cartonnet in der ausgezeichneten Zeit von :47, Minuten für die ca. 200 Meter breite Seineſtrecke vor Rouſſet und Maloubier gewonnen. Ein Meiſter muß des Titels würdig ſein Der Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Lei⸗ 1 hat nachfolgenden, bemerkenswerten Beſchluß efaßt: 5 s 5 b„Wer 7 nach der Erringung 5 Ehren oder ähnlicher Auszeichnungen, z. B. des Meiſtertitels, durch ſein Verhalten dieſer Ehre nicht würdig erweiſt, ſoll nicht mehr von ſeinem Verbande zu ähnlichen Kämpfen zu⸗ gelaſſen werden. Dieſe Strafe ſoll der Oeffentlichkeit mit⸗ geteilt werden“„ 5 Den dem DRA angeſchloſſenen Verbänden iſt dieſe Ent⸗ ſchließung zur Stellungnahme zugeleitet worden. Es be⸗ Verbände ſich zu⸗ Mitgliedern aus allen Teilen des Reiches. Ilvesheim: VſTuß Feudenheim— Alem. Ilvesheim. Ladenburg: Viktoria Wallſtadt— FV Ladenburg. Mannheim: Auf dem Platz des F Phönix Man n⸗ heim; Erf. ⸗Liga Phönix Mannheim— Auswahlmann⸗ ſchaft A des Vereins der Behörden und Firmenſportler Mannheim, vormittags.— Erſ.⸗Liga von SC Neckarſtadt Auswahlmannſchaft B des Vereins der Behörden und Firmenſportler Mannheim, vormittags. Sämtliche Spiele beginnen nachmkttags.90 Uhr mit 10 Minuten Wartezeit. 10 v. H. der Einnahmen werden an den Verband abgeführt. Diefer Betrag ſoll notleidenden Spielern zugute kommen. Es iſt zu wünſchen, daß die Vereine ſo wett ötes mög⸗ lich iſt, ihre ſtärbſten Mannſchaften ſtellen, damit wirkli Propagandaſpiele zuſtandekommen und ein entſprechender Betrag der Nothilfe zur Verfügung geſtellt werden kann. Erich Möller ſiegt in Paris Im ausverkauften Wintervelodrom zu Paris feierte der Deutſche Stehermeiſter Erich Möller am erſten Weiß⸗ nachtstag einen ſchönen Erfolg; er konnte das Dauer⸗ rennen um den„Großen Weihnachtspreis“ über 80 Km. vor den beſten franzöſiſchen Winterbahnfahrern gewinnen. Die Ergebniſſe: Großer Weihnachtspreis ber Steher: 1. Lauf(40 Km.) Mbller 34:24,2 Min.; 2. Maréchal 25 Meter zurück; „ Lacquehay 65 Meter zur. 4. Graſſin 140 Meter zur.— 2. Lauf(40 Km.): 1. Graſſin 34:26,2 Min.; 2. Möller 110 Meter zur.; 3. Lacquehay 140 Meter zur.; 4. Maröcchal 500 Meter zurück. Geſamtergebnis: 1. Möller 3 Punkte; 2. Graſſin 5 Pkt.; g. Lacequehay und Maröchal je 6 Punkte. Fliegerrennen: Endlauf der Erſten: 1. Michard; 2. Falk⸗ Hanſen; 3. Scheerens. Endlauf der Zweiten: 1. Gérardin; 2. Martinetti; 3. Faucheux.— Der Berliner Flieger Lothar Ehmer wurde ſchon im Vorlauf von Faucheux und Martinetti geſchlagen und im Hoffnungslauf unterlag er gegen Martinettt erneut. Saisonausklang im Pferoeſport 1700 Pferde liefen auf deutſchen Bahnen Aus dem jetzt erſchienenen Jahresrennkalender laſſen ſich einige intereſſante Zahlen entnehmen. Auf deutſchen Bahnen liefen rund 1700 verſchiedene Pferde in 1883 Flach⸗ und Hindergisrennen. Die Zahl der Rennen hat gegen 1931 nur um 99 abgenommen, dagegen waren die Preiſe, über die genaue Aufſtellungen noch fehlen, ganz erheblichen Kürzungen unterworfen. Deutſche Ställe beteiligten ſich insgeſamt an 25 gusländiſchen Rennen in St. Moritz, Wien, Paris und Budapeſt. Aus den deutſchen Geſtüten gingen bei der Geſtütbuchabteilung des Union⸗Clubs 635 Geburtsſcheine ein, wobei ſich ein erheblicher Prozentſatz leider auf güſtgebliebene Stuten bezieht. Auf 24 üffent⸗ lichen Auktionen hotten Liebhaber Gelegenheit, Vollblüter zu kaufen. Nur 17 Pferde wurden im Laufe des Jahres aus dem Ausland eingeführt. Ausſchreibungen für die kommende Saiſon Der Dresoͤner Preis der Dreifährigen gelangt ſoeben für den 7. Mai zur Ausſchretbung. Er⸗ freulicherweiſe wirft dieſe Prüfung wieder insgeſamt 20 000 Mark an Preiſen aus, davon 14000% für den Steger. Weſentlich iſt, daß mon dieſe Strecke von 2000 auf 1600 Meter verkürzt hat, was auf den diesmal früher als ſonſt liegenden Austragungstermin zurückzuführen iſt. Das wertvolle Rennen ſchließt am 10. Januor. In beſcheidener Aufmachung„nur“ mit 18 000 4 aus- geſtattet, wird der Große Prelsz von Hamburg im kommenden Jahre wieder aufleben. Am Himmelfahrtstag, 25. Mat, wird das wertvolle Rennen, das früher aller⸗ dings ſtets mit 50 000% ausgeſtattet wor, auf der Bahn in Großborſtel entſchieden. Beim Nennungsſchluß wurden 30 Meldungen abgegeben. Den Derbyfahrgang vertreten u, a. Arjaman, Liebeswalzer, Menas, Paul Feminis, Ideolog, Wiener Wald, Markorius und Ausflucht. Von älteren Pferden ſeien Lord 15 15 Oſtermädel, Laotſe, Palaſtpage, Mio d' Arezzo, Widerhall, Roſenfürſt und Ja⸗ nus hervorgehoben. Die oberſte Trabrennbehörde ſagte Die Oberſte Behörde für Traberzucht und Rennen hielt unter dem Vorſitz von Bruno Caſſirer in Berlin eine zweitägige Sitzung ab, der als Staatskommiſſar Oberland⸗ ſtallmeiſter Gater mann beiwohnte. Es wurden einige wichtige Beſchlüſſe gefaßt. Bei der Feſtſetzung der Renntage für die kommende Saiſon erhielten die beiden Berliner Vereine je 40 Renntage genehmigt. Die Vereine im Reiche hatten faſt durchweg die gleiche Anzahl von Renntagen wie für 1932 beantragt. Im ganzen wird man mit etwa 270 Renntagen zu rechnen haben. Dann wurde der Neudruck der Rennordnung durchgeſprochen. Fehlendes und Lückenhaftes war zu ändern, auch redaktionelle Verbeſſexun⸗ gen konnten vorgenommen werden. Die Oberſte Behörde eſteht zur Zeit aus dem Staatskommiſſar und zwanzig Da dieſes Gre⸗ mium nur wenige Male im Jahre zuſammentreten kann, wurde ein Arbeitsausſchuß gebildet, der die laufenden Ge, ſchäfte erledigen ſoll. Den Vorſitz in dieſem Ausſchuß hat Brund Caſſirer, als Mitglieder der OB wurden Knauer und W. Schröder in den Ausſchuß gewählt. Hin⸗ ſichtlich der Vergebung von Züchterprämien wurde beſtimmt, daß auch Ausländer empfangsberechtigt ſind, wenn ſie im laufenden Rennjahr in Deutſchland Traberzucht be⸗ trieben haben. Zu erwähnen iſt nech, daß Deckgelder⸗ beihilſen in Höhe von 6000/ beſchloſſen wurden. Der lichter und Rennſtallbeſitzer J. Pawlak(Duvenſtedt), er ſeinerzeit von allen Rennbahnen verwieſen wurde, iſt wieder zugelaſſen, da er entlaſtendes Material beigebracht hat. Er wurde nur in eine Geldſtrafe von 300% genommen. 9 Chefredakteur: 5. A. Melß ner 7. Verantwortlich für Politik: Or. Walter einhardt⸗Haudelsteit: Kurt Ehmer enden: Dr. Stefan fayſer ⸗ e Lorutes: Aichard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy 2 Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil; Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen: Jakoß Faude, fämtlich in Mannheim ßerausgeber, Drucker und Verleger:. Dr, Haas eue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim f 1, 43838 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückports * 8. Seite/ Nummer 601 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Dienstag, 27. Dezember 1932 Ihambra Der große Erfolg! Die Königin des Flims Greta Garbo die faszinierende, rätselhafte Frau, d. ideale Typ in der Krone ihrer Schöpfungen Jehan fü Id Nadel (Susan Lenox) Metro- Goldwyn— Mayer-Ponfilm ganz in deuischer Sprache Greta Garbo Im Spielv einer unerhörten Beseeltheit... mit Sitterndem Atem folgt man den er- elgnisvoll Sgenen e Außerdem: 2 Kuckuckseier Fabelhafte TON GROTESKE mit Diek u. Doof Neusste Fox-Tonwoche! 5 Ein durchschlagender Erfolg in beiden Fheatern. Ein blendend gemachter Film, zundend und ergreifend. in Metro-Goldwyn-Mayer- Tonfilm in deutscher Sprache mit Allace Beery einer der herrlichsten Kerle, die wir auf der Leinwand sahen Jackie cooper ein richtiger kleiner Strolch, übertrifft an Charm, Liebreiz und Natürlichkeit alle Kinder, die man schon im Film gesehen hat.— Im Tonvorprogramm: Dick und Doof in Pech muß man haben Beginn.00. Letzte Vorstellung.20 Uhr .00,.00,.15..35. Vor 122 ugskertfen 8 National-Theater Mannheim Dienstag, den 27. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 136— Miete D Nr. 11 Heilmkehr des Olympilasiegers Komòdie in 4 Akten von Sindbad Inszenierung: Hermann Albert Schroeder Anfang 20.00 Uhr Ende 22.30 Uhr Pers onen: Tonding, Weltmelster im Box- kampf der Schwergewichts- klasse Erwin Linder Meta Tonding Annemarieschradiek Gelhorn Willy Birgel Milhelm Kolmar Ilde Overhoff Hans Finohr He Köhler Generalkonsul Reuter Marga Reuter Staatsanwalt Dr. Friedrich Prilop 1 Tripp prominente g Stor Persönlichkeiten Otto Ebinger, Vorsitzender von„Concordia 04“ Die Fricken Brennecke, ein Impresario Der Oberbürgermeister Stadtkämmerer Dr. Kimme Der Amtsgerichtsrat Ein Rechtsanwalt Dr. Lutz, eine hervorragende Gestalt des öffentſich. Lebens Raoul Alster Ein Rundfunkreporter Gustl. Römer-Hahn Fräulein Schatt Vera Spohr Ein Diener bei Reuter Gotthard Ebert Fritz Linn Ernst Langheinz Bum Krüger Hermine Ziegler Joseph Offenbach Karl Marx Hans Simshäuser Hans Godeck Fritz Schmiedel und morgen! Weiss Ferdl 82⁴³ noeh wenige Tage:! 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Dez. 1932, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schreibtiſch, 5 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Radio mit Laut⸗ 1932, nachmitt. 2 Uhr werde ich im hieſigen öffentlich verſteigern: 1 Ladentheke, 2 Warenregale. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mann⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau. und Straßen⸗ fluchten im Gewann„Am Stock“ in Mannheim⸗ Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen; während 2 Wochen in dem Rathaus N 1, 3. Stock 5 Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte! Am Montag, den 2. u. Dienstag, den h. Jan. 5 in der Turnhalle der Friedrichſchule in Mann heim, U 2, die in den Wagen der ſtädt. Straßen⸗ verſteigert. Zur Verſteigerung gelangen: Herren⸗ 5 46 Zwangsverskeigerung Zwangsversteigerum Mittwoch, d. 28. Dez. Pfandlokal. Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege 1 Büfett, 1 Waſchtiſch, 11741 precher. 117390 f 8 annheim, 24. 12. 32. 1 18520 5 E. Brand, eidel, Gerichtsvollzieher. Gerichtsvollzieher. Gott dem Allmächtigen bat unseren lieben Bruder abzurufen. Wilhelm Holerer Angesteſſter heim Finanzamt Mannhelm-eckarstadt im Theresienkrankenhaus nach kurzem, schwerem Leiden, im 56. Lebensjahre, in die Ewigkeit Mannheim Kronprinzenstr. 52), 24. Dez. 1932 Die trauernden Hinterbliebenen es gefallen Schwester, Schwägerin, Tante, und Großmutter, Frau In tiefster Trauer: J Familie Johann Schalk u. Frau ö 5 Frida Schalk und Enkelkinder Die Beerdigung findet heute Dienstag, nachmittags ½3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Am 24. Dezember 1932 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten, unsere liebe, unvergeßliche Mutter, chwiegermutter Elisabeih Mieland We. Mannheim(Käfertalerstr. 13), d. 27. Dez. 1982 Familie Gus. Pohle u. Frau geb. Schalk Familie Wilh. Stridele u. Frau geb. Schalk 2288 geb. Klenck .45 Uhr statt. Die Beerdigung findet heute Dienstag. nachmittags 4 ausgabe vorm. 8 Uhr, für die 7 1 „„