a 1 9 * 5 5 1 1 2 ö N 1 1 1 2. 5 * 1 1* 1 2 — f —— 3 15 000 Tonnen einheimiſcher Butter in der Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Einzelpreis 10 57 Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 603 Vertagung oder Auflöſung des Parlaments Milte Januar? Butter in Margarine Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 28. Dezember In Berliner politiſchen Kreiſen erörtert man, kaum daß die Feiertage vorüber ſind, eifrig die Frage, wann der Reichstag wieder zuſammentreten wird. Wahrſcheinlich werden die Kommuniſten in der Sitzung des Aelteſtenrates am 4. Januar die ſofortige Einberufung des Parlaments fordern. Als früheſter Zeitpunkt käme indes nur Montag, der., oder Dienstag, der 10. Januar, in Frage. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß die ande⸗ ren Parteien, vielleicht mit Ausnahme der Sozial⸗ demokraten, ſich mit einem ſo frühen Termin ein⸗ verſtanden erklären werden. Offenbar iſt die Mehr⸗ heit der Anſicht, daß es zweckmäßig ſei, den Reich s⸗ tag erſt Mitte Januar zu verſammeln. Die Regierung würde ſich allerdings, wie ſie inoffiziell betonen läßt, einem früheren Termin keineswegs widerſetzen, da ihr an einer baldigen Klärung zu liegen ſcheint. Die erſte Sitzung des Reichstags würde dann mit der Regierungserklärung angefüllt ſein, an die ſich wie üblich, eine große politiſche De⸗ batte knüpfen würde. Kommt eine abermalige Vertagung nicht zu⸗ ſtande, ſo iſt vor oder nach der Abſtimmung über die Mißtrauensvoten mit der Außf⸗ löſung zu rechnen. Den Ausſchlag geben auch diesmal die National⸗ ſozialiſten, die bisher keine Neigung zeigen, den Waffenſtillſtand mit Herrn von Schleicher zu ver⸗ längern. Von einer erneuten Ausſprache des Kanz⸗ lers mit Hitler, von der man vor Weihnachten hörte, iſt vorerſt nichts bekannt. Zu dem Gerücht, daß während der Weihnachtsfeiertage neue Verhandlun⸗ gen zwiſchen dem Reichskanzler v. Schleicher und Hitler ſtattgefunden hätten, hört aber das Nach⸗ richtenbüro des Vereins Deutſcher Zeitungsleger in nationalſozialiſtiſchen Kreiſen, daß dieſe Nachricht ſchon deshalb nicht den Tatſachen entſprechen könne, weil Hitler während der Weihnachtsfeiertage in den Bergen weilte, während der Reichskanzler ſich in Berlin aufgehalten habe. Daß durch die Beratungen der Reichstags⸗ ausſchüſſe, die Anfang Januar ihre Tätig⸗ keit wieder aufnehmen, ernſthafte Konflikte heraufbeſchworen werden, iſt wenig wahr⸗ ſcheinlich, da deren Beſchlüſſe der Prüfung des Plenums unter⸗ kiegen. Die große finanzpolitiſche Ausſprache, die im Haushaltsausſchuß angekündigt iſt, dürfte ſchwerlich vor Mitte Januar vor ſich gehen, da der Reichsfinanzminiſter vorher nicht imſtande zu ſein glaubt, über die Kaſſenlage und den Etat N 1933 nähere Auskunft zu geben; denn der Etat muß ja erſt noch vom Kabinett verabſchiedet werden. Inzwiſchen wird der Ausſchuß für Arbeitsbeſchaffung die Richtlinien für den Gereke⸗Plan auf⸗ ſetzen, wie auch die endgültige Verteilung der Mittel für das Sofortprogramm im einzelnen regeln. Die Vorfinanzierung des Sofortprogramms zur Arbeitsbeſchaffung in Höhe von 500 Millionen wird, wie wir hier be⸗ reits mehrfach ausgeführt haben, in der Hauptſache durch die noch vorhandenen Steuergutſcheine be⸗ ſtritten werden. Von den rund 700 Millionen, die für die Lohnprämien zur Verfügung geſtellt wurden, ſind bekanntlich inzwiſchen nur 60 Millionen von der worden. Die kommunale Arbeitsbeſchaf⸗ Aprivaten Unternehmerſchaft in Anſpruch genommen fungsſchuld ſoll, wie der„Lokalanzeiger“ mitzu⸗ teilen weiß, mit einer auf etwa 20 Jahre berechneten Amortiſation konſolidiert werden. Dabei ſoll für die Gemeinden eine laufende Belaſtung von ins ⸗ geſamt höchſtens 6 Prozent in Frage kom⸗ men, etwaige Mehrkoſten aber das Reich über⸗ nehmen. Die Butterbeimiſchungsverordnung wird aller Wahrſcheinlichkeit nach noch heute heraus⸗ kommen. Es handelt ſich dabei um eine einfache Ermächtigung des Reichsernährungsminiſteriums, Beimiſchung von Butter zur Margarineherſtellung feſtzuſetzen. Die im einzelnen bezeichneten Mengen und die Margarinequalitäten, bei denen die Beimiſchung erfolgen ſoll, werden in den vom Reichsernährungs⸗ miniſterium auszuarbeitenden Durchführungsbeſtim⸗ mungen enthalten ſein. Es iſt möglich, daß dieſe Einzelheiten erſt ſpäter feſtgeſetzt werden. Da nach Auffaſſung der Reichsregierung eine Einfuhr aus⸗ ländiſcher Butter im Geſamtbetrag von höchſtens 40 000 Tonnen für die deutſche Landwirtſchaft trag⸗ bar iſt, die tatſächliche Einfuhr aber mit 55 000 Ton⸗ nen kontingentiert iſt, beſtimmt die b 5 ar⸗ garinefabrikation verwendet werden müſſen. Das Goloͤland in Goloſorgen Südafrika hebt die Goldeinlöſungspflicht auf Verläßt es die Goloͤwährung? Londoner Vertreters § London, 28. Dezember. Die Regierung der ſüdafrikaniſchen Union hat die Goldeinlöſungspflicht für die Bank⸗ noten aufgehoben und den Export von Gold unter Regierungskontrolle geſtellt. Das ſüdafrikaniſche Pfund bleibt vorerſt weiter an den Gold⸗ kurs gebunden. Eine Notenentwertung erſcheint nicht gerechtfertigt. Die Regierung will die Währung auf Goldbarren gründen und die Goldſtücke aus dem Verkehr ziehen. Die Urſachen der Währungskriſe in dem reichſten Goldland der Welt ſind mehr politiſcher als wirt⸗ ſchaftlicher Natur. Die Regierung des Generals Hertzog iſt durch den Wiedereintritt des Richters Tielmann⸗Roß in die Parteipolitik in Schwie⸗ rigkeiten geraten, da dieſer unter den Gegnern der Regierung großen Einfluß beſitzt. Roß tritt mit Smuts für die Abſchaffung des Goldſtandards und für den Anſchluß der ſüdafrikaniſchen Währung an den engliſchen Pfundkurs ein. Das Kabinett Hertzog hat mehrere Tage lang beraten, ob es eine neue Koalition bilden und den Richter Roß in die Regierung aufnehmen ſoll. Das würde wahrſcheinlich ein Verlaſſen des Goldſtan⸗ dards bedeuten. In Erwartung dieſer Ereigniſſe ſind in den letzten Wochen große Summen ſüdafri⸗ kaniſchen Kapitals ins Ausland überwieſen worden, da die Beſitzer der Entwertung ent⸗ gehen wollten. Die Flucht aus dem ſüdafrikaniſchen Pfund iſt ſtärker und vor allem plötzlicher geweſen als die Flucht aus dem engliſchen Pfund im Jahre 1931, die zur Ab⸗ ſchaffung der engliſchen Goldwährung führte. Auch das Hamſtern von Goldſtücken und Devi⸗ ſen hat enormen Umfang angenommen. Gegen dieſe Spekulation hat die Regierung Hertzog nun⸗ mehr mit einſchränkenden Maßnahmen eingegriffen. Die Wirtſchaftslage Südafrikas iſt aber ganz anders als die Englands vor der Pfundentwertung. Der Exportüberſchuß iſt in den letzten Jahren ſtändig geſtiegen und ſteigt von Monat zu Monat weiter. Südafrikas internationale Zahlungsbilanz wird in der Londoner City für ſtark aktiv gehalten. Ein Drahtung unſ. wirtſchaftlicher Druck auf die Währung beſteht alſo nicht. Die„Financial News“ glauben ſogar, daß es ſchwer ſein würde, das ſüdafrikaniſche Pfund für längere Zeit auf einem niedrigeren Kurs zu hal⸗ ten. Der„Daily Telegraph“ dagegen glaubt, daß Südafrika dem Beiſpiel der meiſten anderen bri⸗ tiſchen Reichsländer folgen und ſeine Währung an das engliſche Pfund anſchließen wird. Das Blatt hält die geſtern beſchloſſenen Maßnahmen für eine Uebergangsmethode. Es fragt ſich, ob bei der letz⸗ teren Auffaſſung nicht der Wunſch der Vater des Gedankens iſt. Doch wird man nähere Einzelheiten aus Südafrika abwarten müſſen, ehe ſich die Lage klarer überſehen läßt. In Kapſtadt herrſcht die Auffaſſung, daß Süd⸗ afrika infolge des in den ſpäten Abendſtunden be⸗ kanntgegebenen Schrittes des Schatzamtes den Goldſtandard verlaſſen habe. Dieſe Auf⸗ faſſung vertreten auch„Cape Times“ in einem Leit⸗ artikel, in dem es heißt, die Regierung habe den Goldſtandard endgültig aufgegeben. Tauſchhandel Kanada- Rußland Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 27. Dezember. 2 Eine politiſche Senſation erſten Ranges hat in Kanada der Abſchluß eines Tauſchhandels vertrages mit Sowjet⸗Rußland verurſacht, der den Aus⸗ tauſch von 100 000 kanadiſchen Rindern un d 10000 Tonnen Häuten gegen ruſſiſches Erdöl und Anthrazit vorſieht. ür das Vieh und die Häute wird der Sowjetregierung das Doppelte der gegenwärtigen Weltmarktpreiſe angerechnet wer⸗ den. Das Tauſchabkommen iſt zur Zeit nur von den kanadiſchen Wirtſchaftsvereinigungen unter⸗ zeichnet worden und bedarf noch der Zuſtimmung der Regierung. Angeſichts der Tatſache, daß ſich der gegenwärtige kanadiſche Premierminiſter Bennett während der Konferenz von Ottawa ſehr energiſch für die Abſperrung gegen ſowjet⸗ruſſiſche Waren eingeſetzt hat, dürfte eine Regierungskriſe bevorſtehen. Die Bewilligung für die Einfuhr großer Mengen ruſſiſchen Erdöls und Anthrazit ſchädigt übrigens England ganz beſonders und wird umſo ſchärfer beurteilt, als England gerade erſt zu ſeinem eigenen Schaden auf Kanadas Drängen den Handelsvertrag mit Sowjet⸗Rußland gekündigt hat. Der Butterbeimiſchungszwang wird daher im Durchſchnitt, da die jährliche Margarine⸗ fabrikation in Deutſchland ungefähr 500 000 Tonnen beträgt, 3 v. H. ausmachen. Die Verordnung ſollte, wie man ſich erinnern wird, eigentlich ſchon vor Weihnachten erſcheinen. Ihre 1 Verkündung hat ſich nach der „Kreuzzeitung“ bis jetzt hinausgezögert, weil möglichſt gleichzeitig Be⸗ ſtimmungen über die Einbeziehung von Futterreis in das beſtehende Mais⸗ monopol erlaſſen werden ſollten und in dieſer Frage gewiſſe techniſche Schwierigkeiten beſtanden. eee eee. Neuer engliſcher Votſchafter in Berlin Meldung des Wolff⸗ Büros — London, 28. Dezember. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ glaubt zu wiſſen, daß im kommenden Jahre mit wichtigen Aenderungen im britiſchen diplomatiſchen Dienſt zu rechnen ſei. Der Botſchafter in Berlin, Sir Horace Rumbold, werde wahr⸗ ſcheinlich bald zurücktreten und durch den jetzigen Botſchafter in Konſtantinpole, Sir George Clerk, erſetzt werden. Vorausſichtlich werde auch der Botſchafter in Brüſſel, Lord Granville, aus Geſundͤheitsrück⸗ ſichten demnächſt ſeinen Abſchied nehmen; ſein Nach⸗ folger würde der Geſandte in Wien, Sir Erie Phipps, werden. Ferner ſei eine Neubeſetzung der britiſchen diplo⸗ matiſchen Poſten in Rom und Madrid nicht aus⸗ geſchloſſen. Dagegen werde Lord Tyrell, deſſen Rücktritt zum Frühjahr erwartet worden ſei, wahr⸗ ſcheinlich noch ein Jahr lang Botſchafter in Paris bleiben. Als ſein Nachfolger dürfte dann der ſtän⸗ dige Unterſtaatsſekretär im Foreign Office, Sir Ro⸗ bert Vanſittart, in Betracht kommen. Ein Sonderbotſchafter Rooſevelts h des Wolff⸗ Büros — Paris, 28. Dezember Nach der letzten Unterhaltung des franzöſiſchen Botſchafters Claudel mit Staatsſekretär Stim⸗ ſon, die geſtern in Waſhington ſtattfand, wird in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit die franzöſiſch⸗ a. D. amerikaniſche Ausſprache über das inter⸗ alliierte Schuldenproblem als unterbrochen betrach⸗ tet. Alle weiteren Schuldenverhandlungen ſollen bis nach dem Amtsantritt Rooſevelts auf⸗ geſchoben werden Wie es heißt, wird die amerikaniſche Regierung ihren Pariſer Botſchafter mit der Beantwortung der von Claudel geſtern vorgebrachten franzöſiſchen Ge⸗ ſichtspunkte betrauen. Im Namen der amerikani⸗ ſchen Regierung ſoll Botſchafter Edge zu verſtehen geben, daß die vorbehaltloſe Zahlung des am 15. Dezember dieſes Jahres fällig geweſenen Betrages für die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten die erſte Vorausſetzung für die Eröffnung neuer Verhandlungen darſtellt. „Chicago Tribune“ meldet aus Newyork, daß Rooſevelt vor einiger Zeit eine Perſönlichkeit, deren Namen man nicht erfahren könne, nach Europa entſandt habe, mit dem geheimen Auftrag, bei verſchiedenen Perſönlichkeiten in London, Paris und Rom wegen der Schuldenfrage zu ſondteren. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mit⸗ teilt, wird aus Gründen der Vereinfachung der Rundfunkorganiſation die Aufgabe des Staats⸗ kommiſſars und des preußiſchen Staatsvertreters im Programmbeirat bei der Südweſtdeutſchen Rundfunkgeſellſchaft in einer Hand ver⸗ Mit beiden Aufgaben iſt der Oberpräſident Dr. Schwander in Oberurſel betraut. einigt. ergefechte um die Reithskags-Entſcheidung Die wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen des Kabinetts Der Etat für 1933 Badens neuer Innenminiſter (Eigener Drahtbericht) 2. Karlsruhe, 27. Dezember. Wie wir zuverläſſig erfahren, wird der Landes⸗ kommiſſar in Freiburg, Dr. Schwörer, zu m Innenminiſter ernannt werden.— Weiter ſteht ein Wechſel im Hochſchulreferat im Miniſterium für Kultus und Unterricht bevor. Der bisherige Refe⸗ rent, Dr. Thoma, hat einen kurzen Urlaub an⸗ getreten und wird nach ſeiner Rückkehr ſeine bis⸗ herige Tätigkeit nicht wieder übernehmen, ſondern in die Abteilung für höhere Lehranſtalten zurück⸗ kehren, der er früher angehörte. Sein Nachfolger im Hochſchulreferat dürfte der bisherige Referent in der Abteilung für Volksſchulen, Miniſterialrat Dr. Huber, ſein, dem der Ruf eines beſonders ge⸗ ſchickten und fähigen Beamten vorausgeht. Der neue Miniſter wurde im Jahre 1874 in Kenzingen geboren. Im Jahre 1897 wurde er Rechtspraktikant, 1900 Referendar und 1903 Sekretär beim Miniſterium des Großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten mit dem Titel Le⸗ gationsſekretär. 1904 wurde er Amtmann in Frei⸗ bürg, überſiedelte 1907 in gleicher Eigenſchaft nach Lahr und 1909 nach Waldshut, wo er zum Ober⸗ amtmann befördert wurde. 1927 wurde er Landes⸗ kommiſſar in Freiburg. Hitler und Straſſer Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 28. Dezember. Die Vorausſage, daß während der Weihnachts⸗ feiertage zwiſchen Hitler und Gregor Straſ⸗ ſer eine Unterredung ſtattfinde, hat ſich nicht bewahr⸗ heitet. Eine Ausſprache iſt auch für die nächſte Zeit nicht vorgeſehen. Nach gut unterrichteten Münchener Meldungen iſt es auch zweifelhaft, ob es überhaupt zu einer Zuſammenkunft unter vier Augen kommen wird. Straſſer hat die Weihnachtsfeiertage bei ſeiner Familie in München verbracht, während Hitler zu ſeiner Schweſter nach Berchtesgaden gefahren iſt. Gerüchte über beſtimmte Bedingungen, die Straſſer dem nationalſozialiſtiſchen Führer für den Fall einer Ausſöhnung geſtellt haben ſoll— es heißt, Straſſer habe verlangt, daß er bei der Umgeſtaltung der Organiſation als Generalſekretär der Partei weit⸗ gehende Vollmachten erhalte— werden von München auf das entſchiedenſte dementiert. Wie die Nationalſozialiſtiſche Korreſpondenz mit⸗ teilt, iſt die vom 30. Dezember d. J. bis 4. Januar 1933 geplante Sondertagung der Hit ler ⸗ jugend in Gotha abgeſagt und auf einen ſpäteren Termin verſchoben worden. Aufbauprogramm der DNV Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 28. Dezember. Die Deutſchnationale Volkspartei veröffentlicht ein Aufbauprogramm zur Bekämpfung der deutſchen Not, das in der letzten Vorſtandsſitzung der Partei beraten wurde. Es enthält Vorſchläge und Forderungen zur Außen⸗, Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik. Die Einzelheiten des Programms werden in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Grundſätzlich erklärt der Vorſtand der Partei zu⸗ nächſt dazu u. a. folgendes: Die Aufgabe des Wirtſchaftsaufbaues iſt durch umfaſſendes Handeln auf organiſchem Wege zu löſen, durch Geſundung der Wirtſchaft aus ſich ſelbſt heraus zu einer ſtarken Nationalwirtſchaft. Neben dieſer privatwirtſchaftlichen Hauptaufgabe be⸗ ſteht bei dem augenblicklichen gefährlichen Schwäche⸗ zuſtand der Wirtſchaft die Notwendigkeit zur ſchnelle⸗ ren Ingangſetzung des ſonſt ſich nur langſam be⸗ lebenden Arbeitsprozeſſes, vorübergehend ein So⸗ fortprogramm der Arbeitsbeſchaffung einzuſchieben; es ſoll nur produktive und rentable Arbeiten von öffentlichem, allgemeinen Intereſſe auf nehmen, ſo z. B. auf dem Gebiete des Verkehrs⸗ weſens. Als tiefſte Urſache des Wirtſchaftselends wird dann das ſozialiſtiſche Syſtem bezeich⸗ net, gegen das der Kampf mit aller Schärſe unbeirrt weitergeführt wird. Der Freiheitskampf der deutſchnationalen 85 Bewegung ſtelle die Aufgaben der inneren und äuße⸗ ren Politik als gleichbedeutſam nebeneinander. Ein unabhängiges freies Reich bleibe Bedingung für jeden dauernden Aufſtieg. Vorausſetzung für den freien Machtſtaat ſei Wehrhoheit. 5 Die erfolgreiche Durchführung aller geſtelten Aufgaben ſetze einen von Parteieinflüſſen und un⸗ verantwortlichen Einwirkungen jeder Art freien Ordnungs⸗, Rechts⸗ und Machtſtaat und eine ſtarke und unabhängige Staatsführung voraus. Staat, Geſelkſchaft und Wirtſchaft ſollen, ſo beißt es dann weiter, auf chriſt licher, ſozialer e ruhen. ür die denkſch⸗ 2. Seite/ Nummer 603 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Dezember 1932 nationale Bewegung beſtem Sinne Geſinnung Aufgabe der Hilfe für un iſt bei ihrer chriſtlichen in konſer vativen Weltanſchauung ſoziale eine Selbſtverſtändlichkeit. Wichtigſte Stunde bleibt ſchnellſte und wirkſame e darbenden und unglücklichen arbeits⸗ und ſtellur loſen Volksgenoſſen, beſonders für un⸗ ſere ſchwe prüfte und gefährdete deutſche Jugend, der wir eine neue, beſſere Heimat, eine lichtere deut⸗ ſche Zukunft ſchaffen müſſen und wollen. Die Verhaftung Brolats Drahtbericht unſeres Berliner J Berlin, 2 Die Verhaftung des ehemaligen Berliner Verkehrsgeſellſchaft, lin beträchtliches Aufſehen erregt. Brolat zählt zu den Novembergrößen. Schloſſer von Beruf, ſpielte er in den Umſturztagen als Mitglied des Vollzugs⸗ rates eine Rolle, avancierte ſpäter zum Stadtver⸗ ordneten und wurde bald darauf, nachdem er der SPD beigetreten war, zum Direktor der ſtädtiſchen Brennſtoffgeſellſchaft ernannt. Vor vier Jahren gelangte er in den Aufſichtsrat der B2 G, wo ihm die Perſonalabteilung unterſtellt war. In ſeiner Ei⸗ genſthaft als Perſonalchef iſt er vielfachen Angriffen ausgeſetzt geweſen. Als der Sklarekſkan dal aufgedeckt wurde, geriet auch Brolat als einer der Freunde der Sklareks in den Verdacht, ſich an den Schiebungen beteiligt zu haben. Vor Gericht leug⸗ nete er alle Verfehlungen ab und beſchwerte ſich ſo⸗ gar beim Juſtizminiſter über den Vorſitzenden, der ihn als eine„nicht ganz einwandfreie Perſönlichkeit“ bezeichnet hatte. Nach der Verurteilung der Ge⸗ brüder Sklarek beſchäftigte ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft näher mit den Ausſagen Brolats und ſtellte erhebliche Widerſprüche feſt, die Brolat als „Mißverſtändniſſe“ zu erklären verſuchte. Das Belaſtungsmaterial hat ſich aber inzwi⸗ ſchen ſo verdichtet, daß die Behörden ihn nun wegen Fluchtverdacht in Haft genommen haben. Wahrſcheinlich wird der Aufſichtsrat der B. V.., der bald wieder zuſammentritt, um den Fall Brolat endgültig zu erledigen, den ehemaligen Direktor jetzt friſtlos entlaſſen, ſo daß er der ihm zuerkannten Penſion verluſtig gehen dürfte. Be⸗ zeichnend iſt, daß der„Vorwärts“ auch jetzt noch Brolat als das„verfolgte Edelwild“ hinzuſtellen ſich müht. Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan bezeich⸗ net die Verhaftung, die ſicherlich nicht ohne ſtich⸗ haltige Gründe erfolgt ſein wird, mit ſanftem Seuf⸗ zer als einen„Schlag gegen einen Gehetzten“, be⸗ ſtreitet, daß Brolat hätte fliehen wollen. Nebel in der Eſbemündung Meldung des. — Hamburg, 28. Dezember Die Elbemündung und die Deulſche Bucht liegen ſeit drei Tagen in dichtem Nebel. Der große Schiffsverkehr, der ſtets zu Weihnachten herrſcht, da die Reedereien die Fahrzeuge nicht über die Feiertage in den Häfen liegen laſſen wollen, erlitt eine kataſtrophale Unterbrechung. 150 Schiffe mußten vor Anker gehen und liegen zum Teil noch ſtill. Heute vormittag wurde von den Feuerſchiffen anhaltender Nebel gemeldet. In Ham⸗ burg erlebte man in den Feiertagen das ſeltene Schauſpiel, daß Tauſende von Wildenten, gemeinſam mit den heimiſchen Möven, auf der Alſter einge⸗ Rebelt, auf Wetteränderung warteten. Büros 8. Dezember. Direktors der Bro lat, hat in Ber⸗ Zwei Kinder verbrannten in einer Laube Meldung des. ee — Berlin, 28. Dezember. Die Wohnlaube eines Arbeiters an 7 Lands⸗ berger Chauſſee geriet geſtern am Spätabend in Brand. Als die Feuerwehr eintraf, war es nicht mehr möglich, irgendetwas zu retten. Die beiden vier⸗ und zweijährigen Kinder der Familie, die allein in der Wohnlaube geblieben waren, wurden in einer eiſernen Bettſtelle tot aufgefunden. Schatzanweiſungen von 5 Milliarden Frants 26 E )rahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 28. Dezember. 7 0 Die franzöſiſche Kammer ſprach bei der Be⸗ handlung des ſogenaunten Haushaltszwölftels für Januar 1933 dem neuen Finauzminiſter Chéron erſtmals das Vertrauen aus. Im Rahmen der Geſamtkreditvorlage hatte Chéron von der Kammer die Ermächtigung zur Ausgabe von fünf Mil⸗ liarden Frances neuer Schatzbonds ver⸗ langt, die zur Deckung der Ultimboausgaben dienen ſollen. Nationaliſti ſche Deputierte wollten dieſen Betrag auf 8 85 beziehungsmeiſe auf vier Milliarden gekürzt wiſſen. Chéron ſtellte die Vertrauensfrage und blieb mit 400 gegen 190 Stimmen ſiegreich. Er darf alſo fünf Milliarden neuer Schatzbonds ſchaffen. Die Geſamtabſtimmung über die Budgetzwölftel, die bekannt ch infolge der Verzögerung der Er⸗ ledigung des Haushalts für 5 notwendig wurden, findet vorausſichtlich erſt im Laufe der Nacht zum Mittwoch ſtatt und dürfte ebenfalls mit einem Sieg der Regierung enden. Während ſeiner Ausführungen bezifferte Chéron das Geſamtdefizit aus den drei letzten Haus⸗ haltsjahren auf 17 Mi illiarden Franes und den Verluſt der Staatseiſen bahnen auf 9 Milliarden. Er fügte hinzu, wie groß ſeine Abſcheu vor der Pumpwirtſchaft, das heißt der Aus⸗ gabe von Schatzbonds, ſei. Während ſeiner früheren Tätigkeit als Finanzminiſter habe er niemals zu dieſem Notbehelf gegriffen. Sein Ziel ſei es, im franzöſiſchen Staatshaushalt Ordnung zu ſchaffen und die unvermeidlichen Opfer gerecht zu verteilen. Ein radikalſozialiſtiſcher Deputierter brachte wäh⸗ rend der Sitzung einen Antrag auf Auflegung einer Staatsanleihe von 20 Mil⸗ liarden Frances ein, die ſteuerfrei ſein müßte und mit 3½ Prozent zu verzinſen wäre. In franzöſiſchen Finanzkreiſen er⸗ regt dieſer niedrige Zinsſatz von 3½ Prozent all⸗ gemeines Kopfſchütteln, denn ſchon die 4 prozentige Rentenkonvertierungsanleihe vom Herbſt dieſes Jahres wird weit unter parti gehandelt. An⸗ dererſeits proteſtieren die„Opfer der Rentenkonver⸗ tierung“ gegen eine Bevorzugung der übrigen 4 Milliarden Defizit Kapitaliſten durch Auflegung einer Anleihe, die mit höherem 1 und mit größeren Begünſtigungen ausgegeben würde als die Konr vertierungsanleihe. Die 0 die im Jahre 1933 die vorausſichtlich auf 15 Milliarden Frances angewachſene ſchwebende Schuld konvertieren muß, wird ſich ungeachtet der den Altrentenbeſitzern gegebenen Ver⸗ ſprechungen doch gezwungen ſehen, günſtigere Be⸗ dingungen für eine neue Anleihe zu bieten, wenn ſie die nötigen Kapitalien aus den Sparſtrümpfen der Bürger herausholen will. Zuſtimmung zur Oeſterreichanleihe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 28. Dezember Der Finanzausſchuß der Kammer hat nach nochmaliger Beratung mit 12 gegen 6 Stimmen grundſätzlich dem Geſetzentwurf zu geſtimmt, wo⸗ nach der franzöſi 7 Staat die Garantie für die von der öſterreichiſchen Regierung aufzunehmenden 100 Millionen Schilling A nleihe überneh⸗ men ſoll. Außer den ſechs Ausſchußmitgliedern, die gegen die öſterreichiſche Anleihe geſtimmt haben, haben ſich vier der Stimmabgabe enthalten. Auch der Kammerausſchuß für Auswärtiges hat ſich mit der franzöſiſchen Tranche der öſterreichi⸗ ſchen Anleihe beſchäftigt und nach einer Debatte den Abg. Vienot beauftragt, einen für den Geſetzentwurf günſtigen Bericht auszuarbeiten. 5 1 Jlalien ratifiziert Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 28. Dezember. Der italieniſche Außenminiſter hat dem General⸗ ſekretär des Völkerbundes die Ratifikations⸗ ur kunde zu dem am 15. Juli in Genf unterzeich⸗ neten öſterreichiſchen Protokoll zukommen laſſen. Dieſes Protokoll, das den Zweck hat, die Emiſſion einer Anleihe von 300 Millionen Schilling zugunſten Oeſterreichs zu erleichtern, muß von folgenden vier Ländern ratifiziert werden:„ Frankreich, Italien und Großbritannien. Bis jetzt iſt das Pro⸗ tokoll nur von Oeſterreich und Italien ratifiziert worden. Die deutſch-franzöſiſchen Handelsabmachungen Drahtung unſeres Pariſer V yVParis, 28. Die Unterzeichnung der neuen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabmachungen, die nach den Verhandlungen der letzten Wochen heute in Berlin ſtattfindet, wird von der franzöſiſchen Oeffentlichkeit mit höchſtem Intereſſe verfolgt. Man wartet geſpannt auf die Veröffentlichung des Inhalts der neuen Verein⸗ barungen. Der Chefredakteur des„Echo de Pa⸗ is“, deſſen Beziehungen zu den Pariſer Miniſte⸗ rien trotz der 8 Haltung des Blattes nach wie vor ſehr gut ſind, weiß zu melden, daß die franzöſiſchen Unterhändler auf dem Gebiet der Zölle Abmachungen erreicht haben,„die geeignet ſind, die franzöſiſche Ausfuhr nach Deutſchland von nun ab wieder zu ermöglichen“. Das Deviſen problem iſt derart geregelt worden, daß Deutſchland den deut⸗ ſchen Importeuren franzöſiſcher Waren die Möglich⸗ keit gibt, deutſches Kapital nach Frankreich auszu⸗ führen, um die franzöſiſche Einfuhr zu bezahlen. Be⸗ züglich des R eiſeverkehrs ſchließlich glaubt das „Echo de N zu wiſſen, daß vom 1. Februar 1933 ab jeder Deutſche, der nach Frankreich reiſen will, 555 Reichsmark mit über die Grenze nehmen arf. Auf franzöſiſcher Seite betont man ausdrücklich, daß es ſich bei den heute in Berlin zu unterzeichnen⸗ ertreters Dezember. den Wirtſchaftsabmachungen nur um einen modus vivendi handele und nicht um eine Feſtlegung des franzöſiſchen Zollſyſtems, das bekanntlich vom Handelsminiſter Durand und ſeinen Mitarbeitern gründlich reformiert werden ſoll. Deutſch⸗engliſche Zollbeſprechungen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 28. Dezember. Ueber die deutſch⸗engliſchen Handelsbeſprechungen, die kurz vor Weihnachten in Berlin ſtattfanden und bis auf weiteres vertagt worden ſind, wird langſam einiges bekannt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph ſchreibt, daß über die deutſche Beſchwerde gegen einzelne engliſche Zollſätze eine Verſtändigung in Ausſicht ſei. Es ſeien im Laufe der Verhandlungen beträchtliche Fortſchritte gemacht worden. Andererſeits werde aber auf eng⸗ liſcher Seite das deutſche Angebot für die Erwei⸗ terung der engliſchen Kohleneinfuhr⸗ quote als ungünſtig angeſehen. Sowohl die deut⸗ ſchen wie die engliſchen Unterhändler hätten ſich zur Unterſtützung ihrer Forderungen auf den deutſch⸗ engliſchen Handelsvertrag von 1924 berufen. Die vorſtehende Information des„Daily Tele⸗ graph“ ſtimmt nicht völlig mit der anderweitig ver⸗ breiteten Auffaſſung überein. Bisher hörte man, daß gerade die deutſchen Unterhändler mit den von eng⸗ liſcher Seite angebotenen Zugeſt ändniſſen unzu⸗ frieden geweſen ſeien. Beis ſpie! Sweiſe ſei bei dem vorläufigen Abſchluß der Ver than dlungen eine ſcharfe Mein ungs„„ it ber die Zollbehandlung deutſche Spie 1 waren in England zurückgeblieben. Bish her ſcheint jedenfalls nur feſtzuſtehen, daß die Berliner Ver⸗ handlungen von beiden Seiten aus mit große ſicht und Zähigkeit geführt worden ſind. Blutige Zwiſchenfälle in Verlin M Vor⸗ 0 eldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 28. Dezember. Zwiſchen mehreren Nationalſozialiſten und einem Trupp Kommuniſten entſtand in der Nacht vor einem NSDAP⸗Lokal im Nordoſten der Stadt eine Schlägerei, in deren Verlauf mehrere Schüſſe abgegeben wurden. Drei Nationalſ ozia⸗ liſten und ein Kommuniſt wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei durchſuchte ein kommuniſti⸗ ſches Verkehrslokal und mehrere Häuſer und nahm 60 Perſonen feſt. Später verſuchten Angehörige der NSDAP, ein kommuniſtiſches Verkehrslokal im Norden Berl zu ſtür men. Sie warfen durch die offene Tür einen Sprengkörper, durch den aber niemand ver⸗ letzt wurde. Fünf Nationalſozialiſten und ſechs Kommuniſten wurden feſtgenommen. Wieder ein Vombenanſchlag Meldung des Wolff⸗ Büros — Stolberg(Kreis Landsberg), 28. Dezember Vor dem Hauſe des ehemaligen Anſtaltsbeamten Bernebee⸗Jay wurde ein Bombenattentat verübt. Die Bombe explodierte unter dem Raum, den die Eheleute Bernebee⸗Jay noch vor einigen Tagen als Schlafzimmer gebraucht hatten. Die Fenſter wurden vollſtändig zertrümmert. Verletzt wurde niemand. Bisher wurden in dieſer Angelegen⸗ heit drei Mitglieder der NSDAP. verhört. Wie es heißt, gehörte Bernebee⸗Jay bis vor kurzem der NSDAP. an. Er war dann ausgeſchieden und hatte ſich der Deutſch⸗völkiſchen Freiheitsbewegung ange⸗ ſchloſſen. Ueber die NSDAP. ſoll er ſich abfällig ge⸗ äußert haben. Ein Madchen ermordet oͤen Freund Meldung des Wolff⸗ Büros .— München, 28. Dezember In eee war unlängſt ein junger Mann unter dem Verdacht verhaftet worden, ſeinen Freund in Wahrendorf bei Kiel ermordet zu haben. Der Verhaftete hat nunmehr eine Aufklärung gegeben. Der Mörder des Freundes iſt nicht er ſelbſt, ſondern die in Mainz feſtgenommene 20 Jahre alte Wirt ⸗ ſchaftsgehilfin Johanna Degen, die Toch⸗ ter hochachtbarer Eltern aus Mainz. Zwiſchen den drei jungen Leuten herrſchte ein freundſchaftliches Verhältnis, das durch Taktloſigkeiten des ſpäter Er⸗ mordeten getrübt wurde. Bei der Beſeitigung der Leiche half dann der Augsburger mit. In einem Teich konnte die Leiche ſodann gefunden werden. tach dem Morde reiſten die Degen und der Augs⸗ burger in ihre Heimat zurück. Hotelbrand in Bukareſt Meldung des Wolff⸗Büros — Bukareſt, 28. Dezember. In dem im Mittelpunkt der Hauptſtadt gelegenen Hotel Britannia brach in den ſpäten Abend⸗ ſtunden des Dienstag infolge Kurzſchluſſes ein Brand aus, der ſich mit raſender Schnelligkeit aus⸗ breitete. Die Hotelgäſte, unter denen eine Panik entſtand, liefen zum Teil halb bekleidet auf die Straße. Es beſteht die Gefahr, daß das Hotel ganz niederbrennt. Liebe Erzählung von Karin Michaelis Fräulein Balle iſt die verknöchertſte alte Jungfer, die je gelebt hat. Wenn ſie von einem Ausgang zu⸗ rückkehrt, trocknet ſie zuerſt ſorgfältig den Staub von ihren Schuhen, wickelt ſie in hellrote Gaze— von der Sorte, die man ſonſt um die Kronleuchter hüllt, zum Schutz gegen die Fliegen, wenn man im Sommer aufs Land reiſt; und dann ſtellt ſie die Schuhe auf das dazu beſtimmte Brett. Die eine Stiefelſpitze ragt um keinen Millimeter vor der an⸗ dern vor. Sie lebt von Legaten. Sie hat ihr Sterbekleid in Ordnung, und in ihrer kleinen Wohnung ſieht es aus wie in einem Puppenhauſe. Sie iſt ſehr beredt. Und ſehr beliebt. Große Be⸗ gebenheiten ſind in ihrem Leben eine Seltenheit, die wenigen aber ſind um ſo bedeutungsvoller. Die jährlich wiederkehrende große Wäſche gehört dazu. Die andern„Ereigniſſe“ ſind: der Tod ihrer Mutter, die Reſtaurierung ihres Sofas mit olivenfarbigem Samt und ein Beinbruch. Deieſes letztere Unglück iſt vor zehn Jahren ge⸗ ſchehen, und noch immer geht Fräulein Balle am Stock, weil ſie durch ihn auf gemütliche Art an die Krankheit erinnert wird. Alle, die ſie beſuchen kamen, mußten damals ihren Namen auf den Gipsverband um das gebrochene Bein ſchreiben. Die Bandage erſchien ihr viel intereſſanter als alle die modernen Poeſiealbums und dergleichen Sachen. In ihrem zwanzigſten Fahr hätte ſie ſich beinahe mit einem Studenten verlobt. Er ſtarb jedoch; und von dieſer Zeit an ehrte ſie ſein Andenken dadurch, daß ſie beim Sticken melancholiſche Lieder ſang. Von Zeit zu Zeit verliebte ſie ſich ein wenig, bald in einen neuen Pfarrer, bald in einen neuen Arzt; aber ihre Gefühle verflogen, ſobald der Be⸗ treffende ſich verheiratete. Dann hatte ſie eine Fa⸗ milie mehr, bei der ſie Viſtte ßen und Stadt⸗ klatſch abladen konnte. So wurde ſie ſiebenundvpferzig Jahre und blieb frei und ledig. Sie dachte ganz und gar nicht ans He durch roten Nebel 8 8 A Hin und wieder hatte ſie ein bißchen Seil ten 8 Ader das Blut ſtieg ihr ohne Grund zu Kopfe, und Und er behauptete nun, daß er in ſeinen wildeſten meinte, das werde vorübergehen, wenn ſie erſt fünf⸗ zig geworden ſei. Dann geſchah das Unglück. Auf ihrer täglichen Wanderung durch die An⸗ lagen begegnete ſie häufig einem alten Witwer, der von ſeinen reichlichen Zinſen ein behagliches Leben führte. Sie kannten einander ſchon ſeit vielen Jah⸗ ren, wie man einander in ſo einer kleinen Stadt zu kennen pflegt. Nun kamen ſie in ein Geſpräch; und ſie gingen zuſammen auf den Kirchhof, wo ſie beide Gräber zu beſorgen hatten. Er half ihr beim Jäten, und ſie lieh ihm ihre Gießkanne mit der feinen Brauſe. Eines Tages lädt ſie ihn ein, ſich ihr kleines Heim anzuſehen. Kurz darauf zeigt ſie den Leuten mit geheimnis⸗ voller Miene einen kleinen goldnen Ring mit blauem Stein. Es ſei ein Geſchenk, ſagt ſie. Aber von wem? Sie iſt verſchwiegen wie das Grab. Aber wenn man verſchwiegen iſt wie das Grab, dann treiben die Lei⸗ chenräuber ihr Spiel. Auf einmal weiß die ganze Stadt, daß Fräulein Balle ſich mit dem alten Kauz, dem früheren Schorn⸗ ſteinfegermeiſter, verheiraten wird. Sie leugnet es nicht recht und gibt es auch nicht recht zu, gibt den Leuten nur zu verſtehen, daß ſie, wenn ſie ſich nur gedulden, eine Ueberraſchung er⸗ leben ſollen, wie noch nie in ihrem Leben. Er leugnet. Ohne Vorbehalt. Da bricht ein Krieg aus ſondergleichen. Um ihre Ehre zu retten, erzählt Fräulein Balle „die nackte Wahrheit“: daß ſie verlobt ſeien, und daß er ſie geküßt habe. So ſei es zugegangen: er habe ihren Schaukelſtuhl probieren wollen, und dann habe auch ſie den Stuhl probieren wollen und ſich von ihm ſchaukeln laſſen. Und während ſie noch darin geſeſſen, habe er ſie geküßt beinahe auf den Mund! Doch im ſelben Augenblick habe ſie zu ihm ge⸗ ſagt:„Ich heirate dich nie, eh' du nicht die Ein⸗ willigung deiner Kinder haſt! Aber ich will ihnen eine gute Mutter ſein! Und das Silberzeug ill ich nicht erben, das ſoll in der Familie bleiben!“ So uneigennützig hatte ſie zu ihm geſprochen! . Rie daran gedacht habe, ſeinen Kindern, Hur ne Stiefmutter 35 Fräulein Balle trifft beinahe der Schlag, aber er trifft ſie nicht. Dagegen geht ſie meiſter und Amtmann ſchreiben, daß ſie ein Mädchen ſei. Nun will ſie, daß der Mann ins Gefängnis und Zuchthaus kommt, weil er den Ruf eines jungen, unbeſcholtenen Mädchens beſchmutzt hat. Er hat es ſich zunutze gemacht, daß ſie elternlos und ohne Be⸗ ſchützer iſt. Der Wachtmeiſter auf der Polizei ſchüt⸗ telt den Kopf und ſagt, man könne einen Mann nicht beſtrafen, wenn er nichts anderes verbrochen habe als einen Kuß„beinahe auf den Mund“. Da will Fräulein Balle zum König gehen. Ihr Recht will ſie haben. Der Amtmann redet es ihr aus und ſagt, daß der König ſie nie empfangen werde. Fräulein Balle kneift ihre Lippen zuſammen, ver⸗ ſchließt die Schmach in ihrem Innern und gibt ſie nur frei, wenn ſie allein in ihrer Stube iſt oder Be⸗ ſuch hat oder auf Beſuch bei den Stadthonoratioren weilt, die darin wetteifern, ihr ihr Kreuz zu erleich⸗ tern. Und ſie meinen, es werde vorübergehen, wenn zu Paſtor, und läßt ehrbares, Küſter, Bürger⸗ ſte alle unter⸗ unbeſcholtenes man ſie ruhig erzählen laſſe: von dem Schaukelſtuhl und den Stiefkindern und dem Silberzeug.——— Am nächſten Heiligabend, als ſie mit Kränzen auf dem Friedhof iſt, wird ſie des Verbrechers an⸗ ſichtig, der noch die Frechheit gehabt hat, ſich einen neuen Paletot mit Pelzkragen anzuſchaffen. Sie hat ihn nicht geſehen ſeit dem Tage, als ſie ihn auf öffent⸗ licher Straße einen Schlingel genannt hat, einen Flegel, einen Lümmel, einen ehrloſen Kumpan, einen Elenden, einen Jammerlappen, einen Meineidigen. Damals war er feig zu einem Barbier hineingeflüch⸗ tet, wohl wiſſend, daß eine Dame nie ihren Fuß in eine Barbierſtube ſetzen wird. Und nun ſieht ſie ihn alſo wieder. Es iſt am hochheiligen Weihnachtsabend. Die Kirchenglocken läuten. Die Weihnachtsgänſe duften um die Wette mit den Weihnachtsbäumen. In der ganzen Stadt herrſcht Weihnachtsſtimmung. Der Kirchhof iſt mit kleinen Tannen und Weih⸗ nachtsroſen geſchmückt. Die Leute kommen und gehen mit ihren Gaben für die teuren Abgeſchiedenen. Und, wie 1 85 die Kirchenglocken läuten ſo ſtark, wie ſte nnen. 1 Frätlein Balle hört weder die Glocken, noch Galoſchen durch den dünnen Schnee ſchlappen und ſieht nur ſeinen neuen Paletot mit dem Pelz⸗ kragen und das ſchlechte Gewiſſen in dem gekrümm⸗ ten Rücken. Ohne etwas anderes zu empfinden als Haß und Racheverlangen, wirft ſie ihre Kränze hin und ſtürzt ihm nach, den Stock hoch zum Schlage erhoben. Sie ſtößt friſch eingepflanzte Weihnachtsbäum⸗ chen um, an denen die Lichtlein ſoeben erſt mit großer Mühe angezündet worden ſind, ſie zertritt Weihnachtsroſen und rote Tulpen, zertritt Gräber und durchbricht Liguſterhecken, den Stock zum Schlage erhoben. Und das friedliche Geläut all der milden Kirchen⸗ glocken übertönend, ſchleudert ſie— wie der Veſuv Lava ſpeit— alle die Schimpfworte aus, die ge⸗ boren werden von Liebe, Haß und Enttäuſchung. Der arme kiſſetäter ſtürzt blindlings von hinnen, wie im Walde die kleine Htirſchkuh, wenn der Hund ſie verbellt. als gelte es ſein Leben: biſt ja ein Teufel!“ Aber ſie holt ihn ein und prügelt ihn, ſo lange, bis die Leute ſich ins Mittel legen und ihn aus ihren Krallen erretten.— Hernach geht ſie ſanftmütig hin, ſammelt die Kränze auf und macht die Gräber fertig. Und daun geht ſie nach Hauſe, ſetzt ſich in ihrer kleinen Stube in den Schaukelſtuhl und ſchaukelt lange hin und her, hin und her; ganz, ganz leiſe. Aber kurz darauf ſtirbt der Verbrecher, Und als man ſein Teſtament öffnet, ſtellt es ſich heraus, daß er an demſelben hochheiligen Weihnachtsabend, um neun Uhr, genau zwei Stunden nach der Begegnung mit Fräulein Balle, ſeinen letzten Willen verändert hat, ſo daß Fräulein Balle zur gleichberechtigten Erbin mit ſeinen Kindern eingeſetzt wird. Iſt das nicht Liebe?— Und dabei ſchreit er, „Du biſt ja ein Teufel! 0 Verteilung des Virgil⸗Preiſes. Der italie⸗ niſche Virg l⸗Preis in Höhe von 50 000 Lire iſt jetzt zur Verteilung gekommen. Er fiel auf das Buch „Auf den großen Spuren“, das Maria Rie cardi⸗Boſi im Verlag Mondadori⸗Mailand 0 ausgebracht hat. Das Werk ſtellt eine Reihe vo Weihnachtsroſen. Sie hört nur ſeine 56 Sonetten da 15 di 1 und Scet en ili Dicht ins Du * U —— 3 9 FFC Soliſten Frl. Anne gen berechtigende Mezzo⸗Sopraniſtin aus der Schule Mittwoch, 28. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Rummer 6 Der Reiſeverkehr abgebremſt Der weihnachtliche Reiſeverkehr, der in normalen Zeiten bis weit über die eigentlichen Feſttage hinaus anhielt und der auch in dieſem Jahre ſich bis in die Morgenſtunden des erſten Feiertages vielver⸗ ſprechend anließ, ſetzte plötzlich aus und iſt bis jetzt nicht wieder in Schwung gekommen. Der Rückſtrom am Montag abend hielt ſich in normalen Grenzen und konnte von den verſtärkten Zügen bequem be⸗ wältigt werden. Die vorgeſehenen Verſtärkungs⸗ güge wurden ebenfalls zur Durchführung gebracht, ſodaß während der ganzen Weihnachtstage im Mannheimer Hauptbahnhof 32 Sonderzüge ab⸗ zufertigen waren. Im Vorjahre waren es nur 25 Züge, die überplanmäßig verkehrten. Die Beſetzung der Züge am Abend des zweiten Feiertages und in der Nacht zum Dienstag betrug teilweiſe bis zu 80 Prozent. Au'fallend ruhig war der Bahnbetrieb am geſtrigen Dienstag. Ein. Aufſchwung iſt in dieſem Jahre kaum noch zu erwarten. Um aber allen Mög⸗ lichkeiten Rechnung zu tragen, ſind für die Neujahrs⸗ tage einige Verſtärku'n gszüge vorgeſehen worden, die jedoch nur bei Bedarf verkehren werden. Die nächſte Verkehrswelle wird erſt um den 7. Januar zum Schulanfang erwartet, da zu dieſem Zeitpunkt die meiſten Weihnachtsreifenden zurück⸗ kehren. Wi 5 ſchon kurz berichtet, hielt ſich der Bahnbetrieb über die Feſttage etwa auf der gleichen Höhe wie an Weihnachten 1931. Die Zahlen für Mannheim liegen etwas niedriger, hätten aber zweifellos die letztjäh⸗ rige Höhe erreicht, wenn das ſchlechte Wetter nicht den Ausflugsverkehr unterbunden hätte. Zugegan⸗ gen ſind in der Zeit vom 23. bis 26. November im Mannheimer Hauptbahnhof rund 58 000 Fahrgäſte, denen 67000 des Jahres 1931 gegenüberſtehen. Ver⸗ kauft wurden im Mannheimer Bahnhof 23 000 Fahr⸗ karten gegenüber 26000 im Vorjahre. Die Ein⸗ nahmen blieben jedoch beträchtlich zurück, da die Rei⸗ ſen in dieſem Jahre allgemein nach kürzeren Reiſe⸗ zielen ausgeführt wurden und die inzwiſchen um die Hälfte ermäßigten Schnellzugszuſchläge ebenfalls einen nicht unbeträchtlichen Einfluß ausübten. In den Weniger⸗Einnahmen drückt ſich auch das Fehlen des Winterſportverkehrs und des Nahverkehrs aus. Unnötige Erſchwerung des Verkehrs Der Fußgängerverkehr über die Rheinbrücke in beiden Richtungen vollzieht ſich jetzt nach dem Aus⸗ bau der Gehwege ziemlich reibungslos. Man hat bisher in jeder Beziehung den Fußgängern Freiheit gelaſſen, auf welcher Seite der Brücke ſie gehen woll⸗ ten. Wer z. B. aus Richtung Mannheim kam und auf der Ludwigshafener Seite in die Mundenheimer⸗ ſtraße einbiegen wollte, konnte den ſüdlichen Gehweg benützen und ſo wurde vermieden, daß man un⸗ nötigerweiſe zweimal die Fahrbahn überquerte. Aehnlich iſt es, wenn der Fußgänger in Richtung Rheinluſt von Ludwigshafen nach Mannheim wollte. Hier konnte er den nördlichen Gehweg benutzen. Es wurde wiederum vermieden, die Fahrbahn zweimal zu überqueren. Bekannt iſt aber auch, daß von Ludwyigshafener Seite immer wieder darauf gedrängt wird, einzig den Richtungsverkehr gelten zu laſſen, um den Para⸗ graphen der Brückenordnung zu ihrem Recht zu ver⸗ helfen. Die jetzigen Erfahrungen während des ſechs⸗ wöchentlichen reibungsloſen Fußgängerverkehrs ſoll⸗ ten aber doch zur Genüge gezeigt haben, daß es un⸗ nötig iſt, den Fußgängerverkehr in der beabſichtigten Weiſe zu reglementieren. In Ausnahmefällen, wie großen Sportereigniſſen, läßt ſich ja immer noch der Richtungsverkehr vorübergehend durchführen. Bei völlig leerem Gehweg ſollten aber die Fußgänger nicht gezwungen werden, die Fahrbahn ein⸗ oder zweimal zu überqueren. tion möchte man ſagen, wenn man das Weihnachts⸗ wetter 1932 im Schwarzwald betrachtet: Grad aus der Großſtadt kam ich heraus, Schwarzwald, wie ſahſt du ſo wunderlich aus. Weihnacht und Oſtern wahrhaft vertauſcht, Wettergott, warſt du nicht leiſe berauſcht? Die letzten Hoffnungen, die ſich immer noch wieder zeigten, ſchwanden in den kleinen Wolkenzügen, die ſich mehrmals gegen die Feiertage zeigten, endgültig dahin, als es gegen den Heiligen Abend ging. Der Schnee, in dieſem Fall der Wirtſchaftsbarometer für die Feiertage, wollte und wollte nicht kommen und kam ſchließlich auch nicht. Trübſelig ging es vom Heiligen Abend in die Feiertage hinein. Wie nicht leicht zum zweiten Male iſt die Zeit Weihnachten— Neujahr mit Schnee und Schneeſport verbunden und ſpielt in dem Etat von Gebirgsorten und ihren Exponenten eine ausſchlaggebende Rolle: viel Schnee gut Geſchäft, ohne Schnee verwäſſert. Deutlich, leider allzu deutlich trat dieſer Zuſammen⸗ hang gerade in dieſen Weihnachtstagen für den Schwarzwald in Erſcheinung. Es iſt nur ein ſehr wiſſenſchaftlicher Troſt, wenn verſichert wird, daß ſo eine unnormale Wettergeſtaltung nur alle 30 Jahre einträte. Mußte dieſe Unnormalität ausge⸗ rechnet noch in dieſe Zeit einer Maximaldepreſſion fallen?— Die Feiertage waren im Gebirge, von wenigen Plätzen abgeſehen, wo viele auch unabhängig vom direkten Schnee⸗ und Sportbetrieb hingehen, nur um einmal etwas auszuſpannen, im Verkehr mehr als In dieſem Jahr muß man ſich ſchnell wieder an den Alltag gewöhneu. Denn zwiſchen Weihnachten und Neujahr liegen diesmal fünf Arbeitstage. 1931 war das ganz anders. Da fiel Heiligabend auf einen Donnerstag, auf den 3 freie Tage folgten. Am Mon⸗ tag, 28. Dezember, begann erſt wieder die Arbeit. 1932 iſt in Bezug auf die freien Tage gerade das Gegenteil von 1931; denn da ſowohl der Neujahrs⸗ tag wie der erſte Weihnachtsfeiertag mit dem Sonn⸗ tag zuſammenfallen, haben wir durch das Feſt nur einen einzigen zuſätzlichen Feiertag ſtatt deren drei. Die Zeit zwiſchen Weihnachten und Neujahr iſt dadurch gekennzeichnet, daß manche nutzloſe und un⸗ fruchtbare Arbeit gemacht werden muß. Hierzu ge⸗ hört in erſter Linie der große Umtauſch, der nach allen Weihnachtsfeſten einzuſetzen pflegt. Da paſſen ein Paar Schuhe nicht, dort ſind zu kleine Handſchuhe gekauft. Anſtelle des Ledermantels möchte man lieber einen wollenen haben. Wirt⸗ ſchaftsartikel, die zuerſt großes Entzücken hervor⸗ riefen, gefallen mit einem Male nicht mehr, und was man ſonſt noch für Gründe hat, einen geſchenk⸗ tauſchen. Die Geſchäfte kennen dieſe Erſcheinung und haben dafür ihre Vorkehrungen getroffen. Im allgemeinen kommt man ſoweit wie irgend möglich den Wünſchen ſeiner Kunden entgegen. Vom Umtauſch ausgeſchloſ⸗ ſen ſind nur beſtimmte Gegenſtände, bei denen z. B. Fragen der Hygiene mitſprechen, wie Kämme, Zahn⸗ bürſten uff, oder wo inzwiſchen eine Beſchädigung eingetreten iſt. Im übrigen Geſchäftsverkehr iſt die Einrichtung getroffen, daß bei Gegenſtänden, die vom Umtauſch prinzipiell ausgeſchloſſen ſind, ſchon beim Verkauf ein dahingehender Vermerk gemacht wird. So iſt es natürlich ausgeſchloſſen, daß man Stoff, der vom Stück geſchnitten wird, ſelbſt wenn er vollſtändig erhalten iſt, ſpäter gegen einen ande⸗ ren umtauſchen kann, es ſei denn, dies iſt vorher Weihnachten im Ohne Schnee und Eis— Großer wielſchaſtlcher Schaden In einer leiſen, nicht minder betrüblichen Varia⸗ Der große Amtauſch nach Weihnachten ten Gegenſtand gegen einen oder mehrere umzu⸗ geringe Zahl zurückgezogen. Transportanſtalten, wie Bahnen und Poſt. Ent⸗ täuſchte Erwartungen blieben auf dem Feld der Weihnacht 1932. Im Schwarzwald, wo ſich der Schnee auf die unterbrochenen Reſte in den Schattenlagen der reinen Gipfelregion ein wenig, aber un⸗ zureichend für einen Sport, erhalten hatte, hielten nicht einmal die Eisbahnen ſtand, da es auch in den Mittellagen, die immer noch etwas Froſt gehabt hatten, am Samstag früh mit Wolken⸗ aufzug vorübergehend zu Regen und Erwärmung kam. Dieſe wurde allerdings wieder rückläufig und auch aus den Niederſchlägen wurde nicht viel. In⸗ deſſen auch das ſtrahlende Sonnenwetter der Vor⸗ tage, zwar nicht ideal, aber doch immerhin für Wan⸗ derungen verlockend, war dahingeſchwunden. Neb⸗ liges oder dieſiges Wetter herrſchte vor und erſt im Lauf des Nachmittags des erſten Feiertages kam es zur Lockerung der Nebel⸗ und Wolkendecke bei leichten nördlichen Winden. Der Abend war aber wiederum bedeckt. Das Auswärtsgehen, der Ge⸗ danke an Winterſport und ſeine Freuden, waren im ſtärkſten Schrumpfungsprozeß. Zum Ankurbeln ſehlte eben der Schnee. Eine e ſind nun noch Neujahr Dreikönig. e ausgemacht worden. Anders liegen die Verhält⸗ niſſe bei dem In venturaus verkauf. Hier wird ſelbſt bei Gegenſtänden, die im üblichen Ge⸗ ſchäftsverkehr umgetauſcht werden, von vornherein der Umtauſch ausgeſchloſſen, weil man ſich nicht noch mit dieſen Schwierigkeiten aufhalten will, zumal die Preiſe oft ganz erheblich heruntergeſetzt werden. Andererſeits iſt es natürlich ſelbſtverſtändlich, daß Gegenſtände, auch wenn ſie vorher vom Um⸗ tauſch ausgeſchloſſen waren, z. B. die erwähnten Kämme, zurückgenommen werden müſſen, wenn ſich ſpäter ein Mangel herausſtellt, den der Käufer nicht bemerkt hat und ihm auch nicht zuzumuten iſt, daß er ihn bemerken muß. In Streitfällen werden die Beſtimmungen des BGB über den Kauf, über Rücktritt vom Wandlung anzuwenden ſein. E. D. * Ernennung. Auf Grund der in dieſem Monat in München. ſtaatstechniſchen Haupt⸗ prüfung wurde Diplomingenieur Heinrich Kleine aus Mannheim⸗Rheinau für beſtanden erklärt und zum Regierungsbaumeiſter ernannt. 3 Kleintierdiebſtähle. Die neueſte Liſte unauf⸗ geklärter Diebſtähle teilt wieder mehrere Kleintier⸗ diebſtähle mit. So wurden entwendet: In der Nacht zum 21. Dezember aus einem Stall bei der Altriperſtraße eine weiße, eine graue und eine weiß⸗ graue Ente, in der Nacht zum 22. Dezember in einem Anweſen in Käfertal ſechs verſchiedenfarbige Haſen und aus einem Garten in Rheinau ein weißer Stallhaſe, in der Nacht zum 23. Dezember aus einem Gartenhäuschen im Niederfeld vier Zucht⸗ haſen, drei grauſchwarz und einer geſcheckt, in der Nacht zum 24. Dezember aus einem Hühnerſtall in den Spelzengärten fünf verſchiedenfarbige Hühner und ein weißer Hahn, aus einem Stall in der Eſſenerſtraße drei Gänſe und aus einem Stall in der Düſſeldorferſtraße eine Gans. dürftig. Die Abſagen wurden Legion, die An⸗ meldungen, die einen gut beſetzten Status in den Gaſtſtätten gebracht hätten, wurden bis auf eine Der Schaden iſt wirt⸗ ſchaftlich ganz enorm und trifft alles, was mit Ver⸗ kehr zu tun hat, nicht allein die Hotels und Gaſt⸗ häuſer, ſondern darüber hinaus auch die daraus wieder ſchöpfenden Gewerbe, nicht zuletzt auch die Vertrag, über Minderung und Bilanz der Straßenbahn Die Weihnachtsbilanz der Straßenbahn Maunn⸗ heim⸗Ludwigshafen iſt für die drei Feiertage nicht ſehr erfreulich. Während im vergangenen Jahr am 24., 25. und 26. Dezember insgeſamt 422 000 Per⸗ ſonen befördert wurden, das ſind täglich 140 000 Per⸗ ſonen, ſind diesmal je Tag nur etwa 116 000 Per⸗ ſonen gefahren. Insgeſamt wurden an den drei Ta⸗ gen 349 000 Perſonen. das ſind 73 000 Per⸗ ſonen weniger als im Vorjahr. Der Rückgang be⸗ trägt 17,3 Prozent. Er hält ſich allerdings im Rah⸗ men des Geſamtrückgangs des Verkehrs, der zwi⸗ ſchen 20 bis 25 Prozent beträgt. Die Einnahmen können nicht verglichen werden, da inzwiſchen eine Tarifſenkung durchgeführt wurde. Im Monatsdurch⸗ ſchnitt für November haben täglich 89 000 Perſonen die Straßenbahn benützt. Die Mehrbeförderung an den drei Weihnachtsfeiertagen iſt alſo etwa 27 000 Perſonen täglich. Das Fußballſpiel im Stadion hat keine erhebliche Verkehrsſteigerung mit ſich gebracht. Anwartſchaft in der Angeſtelltenverſicherung Zu dieſer für alle in der.f. A. verſicherten An⸗ geſtellten äußerſt wichtigen Frage ſchreibt uns der DHV. folgendes: i Für die Zeit vom 1. Januar 1926 an iſt es zur ö Aufrechterhaltung der Anwartſchaft in der Angeſtell⸗ tenverſicherung erforderlich, daß jeder Verſicherte vom.—11. Kalenderjahre ſeiner Verſicherung jähr⸗ lich mindeſtens 8, vom 12. Kalenderjahre an jährlich mindeſtens 4 Beitragsmonate aufweiſt. Die Anwart⸗ ſchaft erliſcht zunächſt, wenn dieſe Mindeſtzahl nicht erreicht wird. Sie lebt aber wieder auf, wenn der Verſicherte die erforderlichen Beiträge innerhalb der zwei Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Kalender⸗ jahr der Fälligkeit folgen. Es können alſo die etwa noch erforderlichen Bei⸗ träge für das Jahr 1930 bis zum 31. Dezember 1932 nachentrichtet werden, vorausgeſetzt, daß die Anwartſchaft bis einſchließlich 1929 aufrechterhalten und der Verſicherte nicht bereits berufsunfähig iſt. Es iſt ratſam, die Entrichtung ſreiwilliger Beiträge nicht bis zum letzten zuläſſigen Zeitpunkt hinaus⸗ zuſchieben, da freiwillige Beiträge nach Eintritt der Berufsunfähigkeit regelmäßig nicht mehr entrichtet werden dürfen. Freiwillige Beiträge ſind in der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe, mindeſtens aber in Klaſſe B, zu entrichten. In der Klaſſe B können hiernach Beiträge nur von ſolchen Verſicherten geleiſtet werden, die ohne Einkommen ſind, oder deren Einkommen im Monat den Betrag von 100% nicht überſteigt. 5 * Neue Erleichterungen für Auslandsreiſen. Be⸗ kanntlich ſind im Reiſeverkehr mit Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz in letzter Zeit Er⸗ leichterungen eingetreten in der Weiſe, daß bis 500 Reichsmark über die Freigrenze mitgenommen wer⸗ den können. Wie wir hören, wird von vielen Rei⸗ ſenden angenommen, daß dieſer Betrag von 500 Reichsmark in barem Gelde mitgeführt werden kann. Um den Reiſenden vor Schaden zu bewahren, wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſer Betrag nur in Reiſekreditbriefen, Reiſeſchecks oder Hotelgutſcheinen mitgeführt werden darf. durch die Städt. Wasser-, Gas- und 1 werke wird noch 1 bis 31. Dezember 1932 e Preis Rm..— pre zeniner ab Werk Luzenberg für ſede Sorte. g menge bis höchstens 10 Zentner je Bestellung. Frei Haus Rm..20 pro Zentner. „Chriſ nacht von 90. Haas Erſtaufführung durch die Mannheimer Liedertafel e. V. 5 Der ungewöhnliche Erfolg, den die„Heilige Eliſabeth“ errang, ſcheint ſich auch bei Haas' jüng⸗ ſtem Oratorium einzuſtellen: Binnen drei Tagen finden zwei Aufführungen unter zwei verſchiedenen Dirigenten an ein und demſelben Orte ſtatt: Nach der Urſendung im Rundfunk die Err ſt aufführung im Konzertſaal! Dabei iſt es keine Senſations⸗ mache, ſondern ein Erfolg, den man dem im beſten Sinne volkstümlichen Werke und ſeinem Schöpfer ſchon deswegen gerne gönnt, weil in einer Zeit vielfacher Irrungen und Wirrungen ein Weg zu den unerſchöpflichen Kraftquellen jeder geſunden Muſik, zum Volkslied, wieder gefunden wird. Die Liedertafel unter Ulrich Herzogs Leitung bot das Werk in vollkommen ungekürzter Form, wobei der ſtrophiſche Aufbau deutlich in Erſcheinung trat. Der unermüdliche Leiter, Herr Herzog hatte bei der Vorbereitung des Werkes ganze Arbeit ge⸗ leiſtet. Vor allem kamen die Chorpartien durch den ziemlich ſtark beſetzten gemiſchten Chor der Lieder⸗ tafel vorzüglich zur Geltung: Neben Lieſel Geyer, die die Sopranpartie mit klangvoller Stimme wiedergab, hörte man unter den Lutz, eine zu ſchönen Hoffnun⸗ von Herrn Max Schöttl(Hochſchule für Muſik), deren Organ, ſeit wir ſie zum erſtenmale gehört hatten, ſich erfreulich entwickelt hat und die mit Glück als Oratorien⸗Sängerin debutierte. Auch Herr Eugen Kinzler, dem das Bariton⸗Solo zu⸗ gefallen war, bewährte ſich neuerdings in ſeinem er⸗ weiterten Aufgabenkreis. Die kleineren Soli waren mit den Vereins mitgliedern Herren Metzger(Te⸗ nor) und Frank(Baß) beſetzt, die ſich ihrer Auf⸗ gaben mit Geſchick entledigten. In der Rolle des Sprechers erwies ſich Herr Rechtsanwalt Dr. Brunner als gewiegter Sprechkünſtler, der auf Deutlichkeit und eindrucksvolle Wiedergabe mit 8 vie. e lich gefeierten Leiter Herrn Herzog. nen. Voll Eifer widmete ſich Cotta nun dem Ausbau genblatt“ angliederte. unermüdliche Luey Schumacher. Die gelungene Wiedergabe des Werkes bedeutet einen nachhaltigen Erfolg für die Liedertafel und ihren mit Recht herz⸗ An die Aufführung ſchloß ſich eine interne Weih⸗ nachtsfeier mit Tanz. 0. Deutschlands erſter Buchhändler Zum 100. Todestage Cottas am 29. Dezember Von Sachſen her war Johann Georg Cotta, der Stammvater einer unſerer berühmteſten Buchhänd⸗ ler⸗Familien, nach Tübingen gekommen und hatte hier bereits 1659 die Brunnſche Buchhandlung erworben. Als„Johann Georg Cottaſche Buchhandlung“ wurde das Geſchäft weiter⸗ geführt. i Mehr als 125 Jahre aber vergingen, bis die Firma durch Freiherrn Johann Friedrich Cotta von Cottendorf ungeahnten Auf⸗ ſchwung erfuhr. Der am 27. April 1764 in Stutt⸗ gart Geborene ſollte Theologe werden. Er zog es jedoch vor, Rechtsgelahrtheit zu ſtudieren und am⸗ tierte auch eine Zeit lang in Tübingen als Hof⸗ gerichtsgdvokat. Auf eindringliche Bitten der Familie nachgehend, übernahm Johann Friedrich Cotta 1787 die Buch⸗ handlung. Rasch lebte er ſich in das neue Tätig⸗ keitsfeld ein. Der Umſatz der Firma ſtieg von Jahr zu Jahr. Damit allein aber begnügte ſich Cottas reger Geiſt nicht. Schon 1793 entwarf er den Plan zur Herausgabe der„Allgemeinen Zei⸗ tung“. Zwei Jahre ſpäter bereits gründete er ge⸗ meinſam mit Schiller die„Horen“ und kam durch ſie auch mit Goethe und Herder in Verkehr. Ebenfalls noch 1795 brachte Cotta die„Politiſchen Annalen“ ſowie die„Jahrbücher der Baukunde“ heraus, und 1798 konnte neben dem„Almanach für Damen“ und verſchiedenen Taſchenbüchern auch die „Allgemeine Zeitung“ erſtmals in Stuttgart erſchei⸗ ſeiner Gründungen, denen er 1807 noch das 1 Mit Rieſenſchritten ging die A tung“, die 1803 nach Ulm a d 1810 nach A einführte, und ſie im nächſten Jahre für den ganzen g dieſer Eigenſchaft gemeinſam mit Bertuch die Sache deutſchen Buchhändler hinſichtlich der Frage des Nachdrucks und der Zenſur auf dem Wiener Kongreß. Trotz ſeiner Berufungen zum ritterſchaftlichen Abgeordneten des Schwarzwaldkreiſes, zum Mitglied des permanenten ſtändiſchen Ausſchuſſes, zum Vize⸗ präſidenten der 2. Kammer war er unermüdlich für ſein buchhändleriſches Geſchäft tätig. Um 1820 ent⸗ ſtanden die Zeitſchriften„Polytechniſches Journal“, „Inland“ u. dergl. Die namhafteſten Schriftſteller rechneten es ſich zur Ehre an, ihre Werke in Cottas Verlag erſcheinen zu laſſen. Dabei aber unterſtützte Cotta junge Talente in vorbildlicher Weiſe. Hand in Hand mit dem Wachſen des Hauſes ging auch die techniſche Verbeſſerung des Betriebes. Cotta war der erſte, der in Bayern— in Augsburg— mit Dampf betriebene Schnellpreſſen auf⸗ ſtellte. Und als er außer dieſen vielbeachteten Neue⸗ rungen 1825 die Dampfſchiffahrt auf dem Bodenſee Lauf des Rheins mit allen in Frage kommenden tegierungen regelte, war ſein Name in aller Mu B. i wurde württembergiſcher Landſtand und vertrat in i 5 dritten Generation an. „Württembergiſche Jahrbücher“,„Hertha“,„Ausland“, nehmen. Erſt als er am 18. Septembe⸗ Brüder Guſtav und Paul Kröner den Co Familie der alte Reichsadel der Freiherren Cotta von Cottendorf ſchon früher anerkannt worden war, 5 auch die Verleihung ehrender Titel. So wurde er zum preußiſchen Geheimen Hofrat, zum bayriſchen Kammerherrn und Geheimrat ernannt. Als er w nige Monate nach Goethe am 29. Dezember 1832 5 Augen für immer ſchloß, trauerte ganz Süddeutf land um den Heimgegangenen. f 8 Sein Sohn, der am 19. Juli 1796 gebor Freiherr Johann Georg Cotta von Cottend ſchlug gleich dem Vater zunächſt die juriſtiſche bahn ein, war bereits als jähriger bayeriſcher Kammerherr und bekleidete dann im württember giſchen Staatsdienſt mehrere Aemter. Nach de Tode Johann Friedrich Cottas übernahm er di tung der Cottaſchen Buchhandlung und vergröße ſte durch Angliederung der Leipziger Firma J Göſchen, der Vogelſchen Verlagsbuchhandlu München, der Bibelanſtalten München und Stu, gart. Nebenher liefen die Gründungen w Zeitſchriften, ſo der„Deutſchen Vierteljahrsſchri des„Wochenblatts für Land⸗ und Hauswirtſcha Gewerbe und Handel“, der„Technologiſche zyklopädie“. Seine großen Ausgaben deutſcher ſiker, vor allem der Werke Goethes Schillers, beherrſchten Jahrzehnte hindu Büchermarkt. Die Blüte des Unternehmens hielt auch in Gemeinſa Albert von Reiſchach führte dann Karl von bis zu deſſen Tode und ſpäter allein das Alter von 55 Jahren verſchieden war, erwa Familienbeſitz einſchließlich des Verlags Druckerei der„Allgemeinen Zeitung“, h von Augsburg nach München verleg worden Die Firma wurde 1899 in eine G. gewandelt, ging 1904 an Ado 1 11 5. 1 1 li 4. Seite/ Nummer 603 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Dezember 1932 Geſangverein„Flora“ Bet der Weihnachtsfeier der„Flora“ war ſchon lange vor Beginn der große Saal des Vereinsheims dicht gefüllt. Dank ſorgfältigſter Vorbereitung nahm die Ver⸗ anſtaltung einen ſchönen Verlauf. Einleitend ſpielte das ſtark beſetzte Hausorcheſter die„Jubel⸗Ouvertüre“ von Bach, die unter Guſtel Finzers temperamentvoller Leitung prächtig gelang. Nach einem innig vorgetragenen Prolog durften wir das„Floraquartett“ begrüßen, das zu⸗ mächſt brei neueinſtudierte a⸗capella⸗Chöre ernſteren Cha- rakters zum Vortrag brachte, die ſtürmiſchen Beifan ernteten. Im Mittelpunkt des Abends ſtand das von dem Vergnügungsleiter der Flora, Emil G entner, verfaßte Weihnachtsſtück Weihnachten 193“, das die Not eines arbeitsloſen Ingenieurs ſchildert, dem aber am Heiligen Abend ein neues Engagement beſchert wird. Die Aufführung unter Gentner's Veitung war glänzend, der Beifall ſehr ſtark. Das Stück verdlent auf allen Vereins⸗ bühnen geſpielt zu werden. Das Hausborcheſter brachte welter„Liebesfeier“ von Weingartner und„Aufzug der Stadtwache“ von Jeſſel. Der Florachor ließ ſich mit den „Weihnachtsglocken“ von Sonnet und zwei weiteren Ge. fängen hören, die unter Muſikdtrektor Gellert's Lei⸗ tung tonſchön zum Vortrag kamen. Daß es in der Flora mit dem Nachwuchs gut beſtellt iſt, bewies„der kleinſte Jazzſänger der Gegenwart“, ein 4½ähriger Junge, der im Frack und Zylinder die neueſten Filmſchlager, am Flügel begleitet, ͤrollig vortrug. Anſchließend brachte das Flora⸗ guartett vier ſelten ſchöne Fazzlieder. Der Beifall wollte kein Ende nehmen. Am Flügel waltete der Meiſter des Quartetts, Muſikdirektor Gellert, in bekannt künſt⸗ leriſcher Weiſe. Mit dem urkomiſchen Theaterſtück„Luſtige Vagabunden“ von Mar Koch hatten die drei ausgezeich⸗ neten Darſteller die Lacher auf ihrer Seite. Ein ſchneidig geſpielter Marſch des Haussorcheſters ſchloß das Programm ah. U Die mit der Weihnachtsfeier der Flora tradltionell ver⸗ Hundene Ehrung verdienter Mitglieder gab dem 1. Vorſitzenden, Herrn Honeck, Gelegenheit, 21 Rubt⸗ lare auszuzeichnen und zwar: Für 12fährige ausübende Mitgliedſchaft die Sänger Peter Boſſert, Karl Bitrkle, Bernh. Erhard, Leopold Höll, Aug. Kohlſchmitt, Georg Kreß, Guſtav Kumpf, Franz Mansfeld. Karl Metzger, Otto Schſtler; für 20fährige ausübende Mitgliedſchaft: Guſtav Abele, Theo Bader, Alois Fiſcher, Heinrich Günther, Georg Kropfinger, Georg Zeilfelder: für 25fährige Mitgliedſchaft: Peter Klein, Karl Stutz. Jakob Wolf; für 25fährige aktive Mitalieöſchaft im Basiſchen Sängerbund(Ehrennadel des Bundes) Julius Häfner, Leonhard Keith und Peter Klein. C. M. Weihnachten bei der Not und Intereſſengemeinſchaft Die Opferwilligkeit der Manuheimer Geſchäftswelt verdient vollſte Anerkennung, denn ſie trägt durch groß⸗ zügige Spenden an Vereine und Organkſationen dazu bei, die Notlage zu lindern und vielen Bedürftigen das Weih⸗ nachtsfeſt zu verſchönern. Der rührigen und ſich mit zähem Willen durchſetzenden„Not⸗ un d Intereſſen⸗ gemeinſchaft der kaufm. ⸗techniſchen An⸗ geſtellten und an verwandter Berufe“ wurde es Dank dieſes Entgegenkommens ermöglicht, ihre Mit⸗ glieder durch praktiſche Geſchenke zu überraſchen und auch der Jugend eine Freude zu bereiten. Faſt hundert Pakete mit Süßigkeiten, Kleidungsſtücken und Spielſachen konn⸗ ten bei der Kinderbeſcherung durch den Nikolaus über⸗ reicht werden. Bei Milch und Kuchen entwickelte ſich im großen Saal des Deutſchen Hauſes bald ein frohes Leben und Treiben, bas durch muſikaliſche Darbietungen und andere Unterhaltungen noch gefördert wurde. Die am Abend abgehaltene Weihnachtsfeier für die Erwachſenen zeichnete ſich durch ein reichhaltiges und vor allem durch ein gediegenes Programm aus. Das zum Teil aus den Reihen der Not⸗ und Intereſſengemein⸗ ſchaft zuſammengeſtellte zehn Mann ſtarke Orcheſter brachte Unter der Leitung von Kapellmeiſter Max Rauhut eine Reihe von Muſikſtücken zum Vortrag, die von dem hervor⸗ ragenden Zuſammenſpiel der Muſiker Zeugnis ablegten. Mit dem Scherzo„Der Schmetterling“ und der Serenade „Dir“ ſtellte ſich Kapellmeiſter Rauhut als ein ſeinfüh⸗ liger Komponiſt vor. Aus der Reihe der Mitwirkenden verdienen neben dem Leiter n. Anſager F. M. Gaſteier⸗ Klein beſonders hervorgehoben zu werden die Ge⸗ ſchwiſter Aſtorta und die Geſchwiſter Storck mit ver⸗ ſchiedenen Tänzen und Tanzgrotesken, der Humoriſt H. Spachmann und der Komiker Franz Seitz, der ſpäter mit Frl. Ericks mit dem Duett„Die Hofſänger“ einen verdienten Sondererfolg erzielte. Die übrigen Beteiligten mögen ſich mit einem Geſamtlob begnügen, das auch den Darſtellern der beiden zur Aufführung gebrachten Theater⸗ ſtücke gilt. Der erſte Vorſitzende Joſ. Mansfeld brachte in ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache ſeinen Dank zum Ausdruck, der zunächſt der Geſchäftswelt für ihre Spenden galt und dann aber auch den Mitwirkenden, die ſich ſelbſtlos in den Dienſt der Sache geſtellt haben, wie auch der Saal koſten⸗ 1s überlaſſen wurde. Herr Rapp dankte dem Vorſitzen⸗ den und ſeiner Gattin im Namen der Mitglieder für die auſopfernde Arbeit und überreichte als Geſchenk zwei Korbſeſſel zum Ausruhen nach geleiſteter Arbeit. Sichtlich gerührt erwiderte Herr Mansfeld und gelobte, auch weiterhin für die Mitglieder ſorgen zu wollen. Den Höhepunkt des Abends bildete die Verteilung der 180 Ge⸗ ſchenkpakete, die Lebensmittel, Kleidungsſtücke uſw. ent⸗ hielten und mit denen 300 Perſonen innerhalb der 130 Familien erfaßt wurden.* Arbeiter-Viloͤungsverein In der„Liedertafel“ hielt der Arbeiter ⸗Bil⸗ bungs verein e. V. am erſten Feiertag ſeine Weth⸗ nachtsfeter ab, die außerordentlich gut beſucht war und einen harmontſchen Verlauf nahm. Der zweite Vorſitzende, Herr Karl Dingeldeln, begrüßte die zahlreich Er⸗ ſchlenenen. Unter Leitung von Chormeiſter Math. Win ⸗ der ſang der Männerchor zur Einleitung die„Weihnachts⸗ glocken“ von Sonnet, ſpäter„Rate mal“ von Rückmann. Der gemiſchte Chor hat ſehr ſchöne Fortſchritte gemacht. Man hörte von ihm„Weihnacht wie ein Zauberwort“ von FJ. Schultz,„Steht ein Häuschen im Walde“ von O. Winkler und als Zugabe die„Morgenhymne im Frühling“. Fräu⸗ lein Ritter konnte für das Weihnachtslied„Daheim“ von Zuſchneid und zwei Schubert⸗Lieder wohlverdienten Beifall entgegennehmen. Den Hauptinhalt des Abends bildete die Aufführung zweier Theaterſtücke. Zunächſt war es das Weihnachts märchen,„Wie Klein⸗Elſe das Chriſtkind ſuchen ging“, ein dramatiſches Spiel in ſechs Bildern, bet dem etwa 30 Kinder mitwirkten und das von Herrn Guſtav Frank wirkungsvoll einſtudiert war. Zum fröhlichen Abſchluß ging die bekannte Poſſe„Der nackte Spatz“ über die Bretter, wobei das Lachen kein Ende nehmen wollte und der herzliche Beifall den Spielern der ſchönſte Lohn für ihre Mühe war. Auch in dieſem Fahre konnte wieder eine Ehrung verdienter Mitglieder vorgenommen werden. Der erſte Vorſitzende, Profeſſor Schäfenacker, über⸗ reichte das Diplom für 25 jährige Miigliedſchaft den Herren Dito Dingeldein, Karl Müller und Anton Seu⸗ fert, für 3ofährige Mitgliedſchaft Herrn Johann Noe. Die Herren Jakob Se eltinger und Karl Frank er⸗ hielten für 40fährige Zugehörigkeit zum Verein eine Pla⸗ kette. Mit der Vertejlung der Gewinne aus der reich aulsgeſtatteten Tombola fand die ſchöne Familienfeier ihren Abichluß. 8. 1 „ Ufapalaſt„Un verſum“. Heute abend findet die des Lichtſpieltheaters ſtatt. . 85„ 5„die Goethes Wort„Alles iſt Uebergang zur Hei⸗ Feſtvorſtellung anläßlich des dreijährigen Beſtehens 1— 245. lie rt 5 eſtohlene Fahrräs er verkauft Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim Der im Jahre 1898 zu Metz geborene Dreher Oskar Gietzen iſt, obwohl ſchon viermal vor⸗ beſtraft, wiederum wegen Diebſtahls von Fahrrädern angeklagt. Die Verleſung der Anklageſchrift des Staatsanwalts dauert geraume Zeit. Insgeſamt werden ihm 14 Fahrraddiebſtähle zur Laſt gelegt. Außerdem hat er ſich wegen Betrugs und Urkundenfälſchung beim Verkauf der Räder zu ver⸗ antworten. In der Vorunterſuchung hat er alle Diebſtähle rundweg abgeleugnet. Bezüglich der Ur⸗ kundenfälſchung mußte ein Gutachten von Schrift⸗ ſachverſtändigen angefordert werden. Er verteidigt ſich ziemlich temperamentvoll. Bei der Vernehmung der 7 Zeugen gibt es zwiſchen dem Angeklagten und einem Zeugen, der wegen Fahrraddiebſtahls und Hehlerei ebenfalls ſchon vorbeſtraft iſt, einen heftigen Zuſammenſtoß. Der Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, glättet die Woge der Erregung ſehr raſch, worauf der Angeklagte ſich wenigſtens zu einem Teilgeſtänd⸗ nis herbeiließ. Er gab die Urkundenfä ſchu ng zu, beſtritt aber mit einer Hartnäckigkeit ſonder⸗ gleichen, die Fahrräder geſtohlen zu haben. Er wirft dem Zeugen vor, die Fahrräder von Lumpen⸗ ſammlern, aber nicht von ihm gekauft zu haben. Man hat den Eindruck, als ob der Angeklagte jeden Augenblick in ſeiner Wut über die Barriere des Anklageraums ſpringen will. Wenn ein Angeklagter ſich mit dem großen Unbekannten herausreden will, ſo iſt das ſchon eine oberfaule Sache, die zu 99 v. H. als verlogen gelten kann. 1. Staatsanwalt Frey hält den Angeklagten für vollkommen überführt. Wenn Gietzen heute die Diebſtähle beſtreite, ſo folge eben eine Anklage wegen gewerbsmäßiger Hehlerei. Gietzen ſei aber kein Hehler, ſondern ein Dieb. Er hat ſämtliche Fahrräder geſtohlen. Das Strafmaß des Vertreters der Anklage lautet auf eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Der Verteidiger, RA. Dr. Otto Simon, führt eine Reihe von Milderungsgründen für ſeinen Mandan⸗ ten an und erſucht um eine gelinde Beſtrafung. Das Gericht müſſe berückſichtigen, daß der Angeklagte ſtaatenlos ſei und eigentlich keine Heimat habe. In ſeinem Schlußwort droht Gietzen, dem Zeugen, mit dem er einen Zuſan menſtoß harte, ſchwere Rache und bemerkt, wenn er herauskomme, werde er ſchon den Nachweis führen, wer die geſtohlenen Räder geliefert habe. Das Gericht erkennt auf eine Gefängnis ſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten wegen Diebſtahls von Fahrrädern und wegen Heh⸗ lerei. In der Begründung des Urteils wird her⸗ vorgehoben, daß von einer Anrechnung ber langen Unterſuchungshaft des Angeklagten wegen deſſen hartnäckigen Leugnens Abſtand genommen werden muß. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. ch. 5 Vlataman, die Senſation des Apollotheaters Fakirkünſte ſind für Mannheim nichts Neues. Wem lief nicht ein Schauer über den Rücken, wenn er im Variets oder im Zirkus ſah, wie ein Exote mit bloßen Füßen eine Leiter erſtieg, deren Sproſſen aus haarſcharfen Säbeln beſtanden. Blacaman, der indiſche Fakir, der ſeit dem erſten Weihnachtsfeiertag im Apollotheater mit ſenſationellem Erfolge auftritt, hat auch dieſen Trick ſeinem Programm einverleibt, aber er iſt etwas nebenſächliches, wenn man die anderen Vorführungen einer kritiſchen Würdigung unterzieht. Wir greifen etwas völlig unbe⸗ greifliches, für unſere Begriffe unfaßbares heraus: die Beerdigung. Blacaman, von dem der Anſager erzählt, daß er der Sekte der indiſchen Fakire entſtammt, in Aegypten Medizin ſtudiert hat und ein Meiſter der Geheimwiſſenſchaften iſt, die es ihm ermöglichen, übermenſchliches zu vollbringen, verſetzt ſich in einen todesähnlichen Starrkrampf. Sobald die Naſenlöcher verſtopft ſind und der Mund verbunden iſt, wird der Körper in den Sarg gelegt und mit Erde bedeckt. Ein Deckel ſchließt den Sarg ab. Der Anſager füllt die Pauſe, in der der Fakir im Grabe ruht, mit intereſſanten Mitteilungen aus. Es iſt verſchiedentlich verſucht worden, dieſen gefährlichen Trick nachzuahmen. In Südamerika hat ein Individuum dieſen Vorwitz mit dem Tode büßen müſſen. Der Begrabene iſt erſtickt. Acht Minuten ſind vergangen, als der Deckel geöffnet, die Erde entfernt und der Körper aus dem Sarge gehoben wird. Einige Augen⸗ blicke ſpäter löſt ſich die Todesſtarre. Blacaman ſchlägt die Augen auf. Aber man ſieht es ihm an, daß das Experiment ſehr anſtrengend iſt. Zwei ſtützen ihn, als er hinter die Kuliſſen wankt. Ein Beifallsſturm folgt ihm. An zweiter Stelle neunen wir die Tierhypnoſe. Es ſind durchweg Senſationen, die hier noch nicht gezeigt wurden. Zuerſt wird ein Hahn auf die Bühne gebracht. Er ſchlägt mit den Flügeln wild um ſich. Aber nach wenigen Sekunden liegt das Tier in Todesſtarre auf dem Rücken und rührt ſich nicht mehr. Der Fakir geht bei allen Tierexperimenten nach einem beſtimmten Syſtem vor. Merkwürdig, er küßt auch alle Tiere, ſelbſt die zähneflet⸗ ſchenden und nach ihm mit den Pranken ſchlagenden Löwen. Aber die Hauptſache iſt doch der faszinierende Blick der dunklen Augen, die auf die Tiere eine ſo lähmende Wir⸗ kung ausüben, daß ſie in den ſchlafähnlichen Zuſtand ver⸗ ſetzt werden, den wir bei der Hypnoſe von Menſchen ken⸗ nen gelernt haben. Wie der Anſager bemerkt— Blacaman ſpricht außer ſeiner Mutterſprache nur franzöſiſch, deshalb bleibt er ſtumm— iſt das Kaninchen am ſchwerſten zu hypnotiſieren. Aber auch hier gelingt es Blacaman erſtaunlich ſchnell, das zappelnde Tierchen einzuſchläfern. Drei Krokodile ſchleppt er auf die mit jungen Löwen bevölkerte Bühne. Wild ſchlagen die Tiere mit den Schwänzen. Aber im Nu liegen auch ſie unbeweglich auf den Tiſchen. Langſam ſinkt der erhobene Kopf in waage⸗ rechte Haltung. Man glaubt Porzellanfiguren vor ſich zu haben, ſo unbeweglich liegen die Rieſenechſen, von denen die größte ungefähr hundert Jahre alt ſein ſoll. So ſchnell ſie eingeſchläfert worden ſind, ſo ſchnell wachen ſie auch wieber auf. Aber das verblüffendſte wird in einem hohen Eiſenkäfig gezeigt. Zwei, drei, zuletzt fünf Löwen, durchweg Prachtexemplare, werden aus den im Hintergrund der Bühne ſtehenden Wagen in den Käfig gelaſſen. Wild jagen die Tiere, von einem Dompteur mit Peitſche und Revolver in Schach ge⸗ halten, hin und her, bäumen ſich an den Wänden des Käfigs, beißen in die Stange, die ihnen der ſtattliche Bän⸗ diger entgegenhält. Blitzſchnell verändert ſich die Situa⸗ tion, wenn der Dompteur durch Blacaman abgelöſt wird. Der Fakir geht auf die Löwin, die er hypnotiſtert, zu, faßt ſie am Kopf, ſieht ihr in die Augen. Im Nu iſt ſie zahm wie ein Lamm, legt ſich auf die Seite, rührt ſich nicht, ſelbſt wenn ſich der Fakir der Länge nach auf ihren Körper legt, während der Löwe, der in der Ecke aufbäumt, zwar noch grimmig den Rachen aufreißt und dabei ſein furchtbares Gebiß zeigt, aber ſich nicht vom Platze wagt, weil ihn der Blick des Fakirs feſthält. Am aufregendſten iſt das Exer⸗ zieren mit fünf Löwen, die in dem für die mächtigen Tiere viel zu engen Käfig mit ſolcher Gewalt hin und her fegen, daß man für die Standfeſtigkeit der Eiſenſtäbe fürchtet. Aber je wilder ſich die Tiere gebärden, je zahmer werden ſte, wenn Blacaman ihnen entgegentritt. Er hält dem einen Tiere ſogar einen Arm in den Rachen, ohne daß ihm etwas paſſiert. Das Publikum kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sp etwas wurde hier noch nicht gezeigt und wird auch nicht mehr zu ſehen ſein, denn Blacaman iſt konkurrenzlos. Unerklärlich iſt für den gewöhnlichen Sterb⸗ ichen äuch die Uuverwunbbarkeit des Fakirs. Er zermalmt mit dem Rücken einen Haufen Glasſcherben, ohne daß man mehr als eine Rötung der Haut merkt. Er legt ſich auf zwei rieſige Meſſer, die ſo ſcharf wie ſorg⸗ fältig abgezogene Raſierklingen ſind, und läßt ſich einen 60 Kilo ſchweren Granitblock auf der Bruſt zerſchlagen. Das Publikum kann ſich nachher davon überzeugen, daß der Wundermann nicht einen Tropfen Blut verloren hat. Nur die Eindrücke der Meſſer ſieht man auf der Haut. Man ſagt nicht zu viel, wenn man Blacaman, der auch in ſeiner äußeren Erſcheinung mit dem mächtigen ſchwarzen Haarſchopf und dem Spitzbart eigenartig wirkt, die Sen⸗ ſation der Senſationen iſt. Der erſte Teil bringt ein erſtklaſſiges Varietéprogramm. Otto Heras ausgezeichneten Ballſpielen folgt Raleighs aus einer Anzahl ſchwieriger Tricks be⸗ ſtehende Equilibriſtik. Viele Kunſtradfahrer ſind ſchon auf der Apollotheaterbühne aufgetreten, aber noch keiner war ſo ſicher wie der männliche Teil der s wei Brownings. Wundervoll iſt, um nur einen Trick zu nennen, der Wal⸗ zertanz des Paares auf dem Hinterrad des Zwetrades. Bob Sweet iſt, was viel heißen will, als Tanz⸗Exzen⸗ triker ein Original, vor allem in der Grazie, mit der er ſich bewegt. Mit erſtaunlicher Sicherheit wirbeln die fünf Winſtons, ausgeſucht gutgebaute Schleuderbrett⸗ Akrobaten, durch die Luft, eine Augenweide männlicher Kraft und Geſchicklichkeit. Dann kommt nach der Pauſe der zweite Teil: Blacaman. Sch. ————.— 50 Schifferkinder feierten Weihnachten Im freundlichen Mannheimer Schiſferkinderheim in der Neckarvorlandſtraße feierte man am Samstag abend Weih⸗ nachten. Die 50 im Heim untergebrachten Schifferkinder mit ihren Angehörigen, ſowie die Leitung und das Per- ſonal des Heims verſammelten ſich im großen Saal. Nach einem gemeinſamen Lied folgte ein Gedichwortrag und das heitere Stück„Der Weihnachtsmann hält Turnſtunde“. In ſeiner Anſprache betonte der Heimleiter, Schifſermiſſionar Werner Santer, die Schönheit des Weihnachtsfeſtes. Be⸗ ſondere Freude löſte es aus, als der Heimleiter bekannt gab, daß 25 Karten für die Märchenvorſtellung im National- theater zur Verfügung ſtänden Die 50 Kinder, die hier fern von ihren Eltern untergebracht ſind, erhielten neben Ge⸗ bäck in reichem Maße auch nützliche Geſchenke und Spiel⸗ ſachen, ſo daß ein üppiger Gabentiſch die Buben und Mä⸗ dels erfreute. Gemeinſame Lieder und Geſänge des kleinen Chors umrahmten neben Gedichtvorträgen die ſtimmungs⸗ volle Feier. Gemeinde Weihnachtsfeier in Neckarau Die Evongel. Kirchengemeinde Neckarau hielt am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages im großen Saale des dortigen Gemeindehauſes eine Ge⸗ meinde Weihnachtsfeier ab, die einen ſo guten Beſuch aufwies, daß Späterkommende kaum noch Platz finden konnten. Nach dem gemeinſam geſungenen Weih⸗ nachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“, einem Chorvortrag und Prolog hielt Stadtpfarrer Gänge r die Feſtanſprache. Nach den im Namen des evang. Kirchengemeinderates ent⸗ bolenen Willkommensgruß begründete er Zweck und Ziel der Feier, die das Zuſammengehörigleitsgefühl ſtärken ſoll. Das weitere Programm war ſehr abwechſlungsreich. Das evang. Gemeindeorcheſter brachte unter Leitung ſeines Dirigenten K. Theilacker mehrere Stücke, darunter die Titus⸗Ouvertüre und„Eine kleine Nachtmuſik“ von Mo⸗ zart zum Vortrag. Der Kirchenchor erfreute unter Lei⸗ tung von Hauptlehrer Schneider mit mehreren Chören, movon erwähnt ſeien:„Was tönt ſo wundervoller 82 von Loſſel und„Moch dich auf“ von Palmer. Zwei Weiy⸗ Verein junger Männer.„Die Heimatbrücke“ von Fr. Hin⸗ nocht in der Wild⸗ ührt, und„W 8 ich tück, das dorauf hinweiſt, Dr. K nachtsaufführungen aus der Gegenwart bot der Ehriſtliche doß auch im wilden Weſten die beutſche Weihnacht von Deutſchen gefeiert wird, ſelbſt dann, wenn man ſich gegen allen Weihnachtsbrauch mit Gewalt ſträuben will. Stadtpfarrer Fehn dankte im Schlußwort allen Mit⸗ wirkenden mit dem Wunſche, daß eine ſolche Feierſtunde die Gemeinde alle Jahre vereinen möge. — Ständchen. Das unter Leitung des Herrn Peter Krug ſtehende Tugend ⸗Orcheſter der St. Joſeph⸗ Pfarrei, Knirpſe im Alter von—1 Jahren, nahmen am erſten Weihnachtsfeiertag vor dem Altersheim Lindenhof Aufſtellung und erfreuten die Infaſſen mit Choral⸗Muſif, die mit einem flotten Marſch endigte. Die alten Leute daukten erfreut für die ihnen erwieſene Aufmerkſamkeit. Mannheimer Sendung In einem Aerztevortrag ſprach Dr. Reus Sp ringer, Heidelberg, über Froſtſchäden und ihre Verhütung. Ein großer Teil der Froſtſchäden kann bei Einhaltung gewiſſer Vorſchriften vermieden werden. Vor allem iſt eine zweck⸗ entſprechende und leichte Kleidung notwendig, die luft⸗ durchläſſig ſein muß. Falſch iſt es, die Kinder zu dick anzuziehen und zu glauben, dadurch dieſe vor Erkältungen ſchützen zu können. Außer auf die Kleidung iſt auf eine zweckentſprechende Ernährung zu achten, die in kalorien⸗ reicher gemiſchter Koſt beſteht. Zu empfehlen ſind Obſt⸗ ſäfte, Seefiſche und vitaminteiche Speiſen. Es iſt ein Irr⸗ tum zu glauben, daß man ſich durch Alkoholgenuß erwär⸗ men kann, wenn man friert. Der dritte wichtige Punkt iſt die Hautpflege, die das ganze Jahr betrieben werden muß, um eine Abhärtung zu erzielen. Das Einfetten der Haut iſt ein wirkſamer Schutz gegen die Kälte. Zu achten iſt auf eine richtige Temperatur in den Wohnräumen. Eine trockene und überhitzte Zimmerluft bedingt erhöhte Anfälligketten zu Erkältungen. Froſt⸗ ſchäden können geheilt werden durch Salben, Höhenſonne, Diathermie und Röntgenbeſtrahlungen. Die einmal in Mit⸗ leidenſchaft gezogene Haut bleibt noch lange Zeit empfindlich. Zum Schluß gab der Redner noch einige Verhaltungs⸗ maßregeln bei Erfrierungen. Erfrorene Glieder können leicht brechen, ſo daß Vorſicht am Platze iſt. Erfrorene dürfen nicht in warme Räume gebracht werden, ſondern müſſen im Freien behandelt werden, wobet möglichſt raſch ein Arzt zuzuziehen iſt. 5 8 5 Aus dem Edenkobener Stadtrat * Edenkoben, 27. Dezember. In der Sitzung des Stadtrats wurde folgender Beſchluß des Bezirksamts zur Abgleichung des Voranſchlags be⸗ kannt gegeben: Die Erhebung eines Zuſchlags zur Wohlfahrtsabgabe in Höhe der Wohl⸗ fahrtsabgabe wird angeordnet. Die Bürger⸗ ſteuer 1933 iſt nebſt einem Zuſchlag von 400 Pro⸗ zent— insgeſamt mit 500 Prozent— zu erheben. Die Gebühr für 1 Kubikmeter Waſſer aus dem ſtädt. Waſſerwerk wird mit ſofortiger Wirkung auf 5⁵ Pf. feſtgeſetzt. Weiter wird vorgeſchlagen, einige Ein⸗ nahmepoſten zu erhöhen und Ausgabepoſten zu er⸗ niedrigen. Nach eingehender Ausſprache wurde u. a. beſchloſ⸗ ſen, gegen die Anordnung der Punkte 2 und 3 Be⸗ ſchwerde zum Verwaltungsgerichtshof zu erheben, da eine höhere Bürgerſteuer als 200 Prozent und eine höhere Gebühr für 1 Kubikmeter Waſſer als 32 Pf. durch die allgemeine wirtſchaftliche Notlage und beſonders durch den ſchlechten Herbſtausfall nicht tragbar ſei und der finanzielle Erfolg der Erwar⸗ tungen nicht entſprechen dürfte. Weiter iſt der Stadt⸗ rat der Anſicht, daß die Haushaltsangleichung mit einer wirtſchaftlichen noch vertretbaren Steuer⸗ und Gebührenpolitik nicht mehr möglich iſt und die Ver⸗ antwortung daher abgelehnt und denen überlaſſen werden muß, die die untragbaren Zwangsausgaben geſchaffen haben. Staotrat Zweibrücken * Zweibrücken, 27. Dezember. Der Stadtrat ſtimmte unter Vorſitz des neuen Oberbürgermeiſters Dr. Collofong mit 14 gegen 9 Stimmen folgenden Anträgen der Verwaltung zu: 1. Von dem Beſcheid der Regierung der Pfalz vom 19. November 1932 wird Kenntnis genommen. Von der Erhebung einer Aufſichtsbeſchwerde oder einer Beſchwerde zum Verwaltungsgerichtshof wird abgeſehen, dagegen wird der Vorſitzende ermächtigt, in einer neuerlichen Vorſtellung an die Staats⸗ miniſterien auf die mit der kataſtrophalen wirt⸗ ſchaftlichen und finanziellen Lage der Stadt nicht in Einklang zu bringenden neue Belaſtung der Ein⸗ wohnerſchaft hinzuweiſen und um raſcheſte Zu⸗ weiſung ausreichender Zuſchüſſe aus Reichs⸗ und Staatsmitteln zu den Wohlfahrtslaſten und zum Schuldendienſt für die notwendigen Ar⸗ beiten bzw. zur Entlaſtung von deswegen übernom⸗ menen Verpflichtungen gegenüber öffentlichen Kör⸗ perſchaften nachzuſuchen. 2. Die infolge der Erhöhung der Gas⸗ Strom⸗ und Waſſerpreiſe notwendig gewordene Neuaufſtel⸗ lung der Werktarife wird nach der unterm 5. Dez. 1932 erfolgten Veröffentlichung genehmigt. 3. Das Bürgermeiſteramt wird beauftragt, die Möglichkeit weiterer Einſparungen an den Sach⸗ und Perſonalkrediten nachzuprüfen mit dem Ziel, die vollſtändige Beſeitigung des noch ver⸗ bleibenden Fehlbetrags bis zum Schluß des Rech⸗ nungsjahres 1932/33 zu veranlaſſen. Stadtrat Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 27. Dezember. Zur beſſeren Unterbringung der Beſucher des Forſthauſes„Kehr⸗ dichannichts“ ſoll in der Nähe des Forſthauſes eine Unterkunftshalle in Blockhausform erſtellt werden. Der Stadtrat genehmigte in ſeiner heuti⸗ gen Sitzung einen Betrag von 2000 /. Der Reſt der Koſtenſumme in Höhe von 1000/ wird durch einen Zuſchuß der Forſtbehörde gedeckt. Durch die ſtärkere Belaſtung des Fürſorgeweſens werden im Fürſorgehaushalt Mehrausgaben entſtehen, die da⸗ durch gedeckt werden, daß von Bürgerſteuereinnah⸗ men, die im Rechnungsjahr 1933/4 eingehen, aber 1932 verrechnet werden, 10000/ und weitere Ein⸗ ſparungen(9000%) Verwendung finden. Durch Ver⸗ änderungen im Krankenhaus und Neuanſchaffungen iſt für dieſen Titel eine Nachbewilligung non 8200/ erforderlich, die im Rahmen des betreffenden Haus⸗ halts gedeckt werden. U Lützelſachſen, 27. Dezember. In der Bürger⸗ ausſchußſitzung fanden die auf der Tagesvord⸗ nung ſtehenden zwei Punkte ihre Erledigung. Die Regelung der Gehalts bezüge des neugewähl⸗ ten Bürgermeiſters mit 600„ jährlich fand bei Stimmenthaltung der Kommuniſten Annahme. Die zu leiſtenden Beiträge für die Beamtenfürſorge werden von der Gemeinde beſtritten. Die allgemeine Ausſprache betraf die Herſtellung bzw. Errichtung neuer Feldwege, wie im Gebirge beim Häuſel, Schmittberg, Langewann u. a. Nach Fertigſtellung der Pläne ſollen die Beteiligten zwecks weiterer Regelung vorgeladen werden. Tages aleucles Mittwoch, 28. Dezember Nationaltheater:„Die Schneekönigin“, Märchen von Mar⸗ got Schlieper, Miete Vorrecht M, Anfang 15.90 Uhr. 8 Abends:„Vor Sonnenuntergang“, Schauſpiel von Ger⸗ 0 hart Hauptmann, Miete B 11, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des indiſchen Fakirs„Blaca⸗ 4 man“ mit ſeinem Varieté, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde; 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Tanz: Cafaſö Palaſthotet, Pavillon Kaſſer, Sdeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). 5 Pfalzbau⸗Kaſſee: Damen⸗ Nachmittag, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tonz. Lichtſpiele: Alhambra:„Helgas Fall und Nufſtieg“.— Unkverſum:„F. P. 1 antwortet nicht“ und Bühnen⸗ ſchau.— Scala⸗Theater:„Der träumende Mund“. — Polaſt⸗Theater:„Der weiße Dämon“ Schauburg:„Der Champ“.— Roxy Theater: „Trilby, erzwungene Liebe!.— Gloria Palaſt: „Der Rächer des Tong“. Sehenswürdigkeiten Städt. Schloßmuſeum: Schattentheater und Puppenſpiel, verbunden mit einer Ausſtellung im Ritterſaal von Schü⸗ lerzeichnungen(Wettbewerb der Volks⸗ und Höheren Schu⸗ len). Ferner der Werdegang der Rheinbrücke Mannheim Dudwigsheſen. Geöffnet von 10—13 und von 1416 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Bölkerkunde im Zeughaus: Biologiſche Tiergruppen und ethnograpiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werbeſchau des Mannheimer Graphikers K. M. Kieſel. Phyſiognomiſch⸗grapholog. Studienſchan„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amerik geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Maunh Kunſtverein, L 1, 1: Mod. Kunſt⸗Sondergusſtelln Mannheimer und Pforzheimer Künſtler, geöffnet 10—13 und von 1416 Uhr. 9 * Mittwoch, 28. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 603 Aus Vaden Großfeuer in Sindolsheim Zwei Wohnhäuſer u. acht Scheunen eingeäſchert * Sindolsheim, 28. Dezember. Geſtern früh gegen 3 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Adolf Hambrecht Feuer aus, das raſch auf die Scheunen der Landwirte Auguſt Fuchs, Heinrich Frank, Albert Zimmermann, Kurt Walter ſowie auf Wohnhaus und Scheune des Landwirts und Kaufmanns Hermann Veith, ferner auf Wohnhaus und Scheune des Landwirts Otto Klenk übergriff und alle Gebäude bis auf die Grund⸗ mauern verbrannte. Die geſamten Erntevorräte ſchaftlichen Maſchinen ſind In ziehen, und die landwirt⸗ mitverbrannt, dagegen konnte das Vieh gerettet werden. Zur Bekämpfung des Feuers wurden drei Motorſpritzen aus der rentner. Umgebung eingeſetzt. Schaden iſt ſehr groß, läßt ſich aber im Augenblick nicht einmal an⸗ nähernd feſtſtellen. Die Brandurſache iſt unbekannt. 5 Die Bevölkerung befindet ſich in großer Aufregung. Der * * 4 Ernenter Einbruchsverſuch in das Landestheater * Karlsruhe, 28. Dezember. Am Sametag abend wurde wieder ein Einbruch ins Bad. Lan des⸗ theater verſucht. Der Täter hatte bereits einen Teppich zuſammengerollt und zum Mitnehmen bereitgeſtellt, als er durch das Perſonal geſtört wurde. Er konnte rechtzeitig unter Zurücklaſſung des Teppichs flüchten. Die nötigen Fahndungs⸗ maßnahmen wurden ſofort eingeleitet. Ratſchreiber wegen Urkundenfälſchung verhaftet * Stupferich(Amt Durlach), 26. Dezember. Wie verlautet, wurde der 40 Jahre alte Ratſchreiber der Gemeinde Stupferich, Gregor Weiler, Vater von ſieben Kindern, verhaftet. Der Verhaftete ſoll zwei größere Fälſchungen begangen haben. Die erſtere iſt jedoch, da der Betrag inzwiſchen gedeckt worden iſt, nicht ſchwerwiegender Natur. Weſentlich ſchwerer iſt der zweite Fall, in dem Weiler einen Grundſchuld⸗ brief fälſchte. Es handelt ſich dabei um einen Betrag von 14 000 Mark, für den eine Deckung nicht vorhanden iſt. Weiler genoß in der Gemeinde den Ruf eines an⸗ geſehenen Mannes. Er hatte vor etwa zwei Jahren für 33 000 Mark eine Villa gekauft und als Anzah⸗ lung 15000 Mark geleiſtet. Für den Reſtbetrag von ber. ſchieden. zu Jahr . 20000 Mark nahm er bei der Badiſchen Verſiche⸗ rungsanſtalt für Gemeinde- und Körperſchaftsbeamte . ie Hypothek in gleicher Höhe auf, die ihm anfangs zeugen von 4 verweigert worden war. Er ſtellte ſich nun einen Grundſchuldbrief aus, benannte zwei Bürgen und verſah das Schriftſtück fälſchlicherweiſe mit dem Stempel des Bürgermeiſteramts. Die Verfehlungen wurden aufgedeckt, als Zahlungsſchwierigkeiten auf⸗ traten. der ſitzung ſtand folgender, e geſtellte An⸗ trag der NSDAP als erſter Punkt nung zur? des Stadtrats haben ſich den monatlich Gas und 5 kw iſt, insgeſamt U Weinheim, in Weinheim geſetzt. meinnützigen Vereins und ſetzte Eigenſchaft als Verwaltungsrat ſtets für die öffent⸗ lichen Intereſſen ein. dem katholiſchen Stiftungsrat an. Aus dem Reuſtadter Stadtrat 2: Neuſtadt a.., 27. Dezember. letzten diesjährigen Stadtrats ⸗ Debatte: Die ehren einer da die Zuſammenſetzung keiner Weiſe dem Willen der Bevölkerung eutſpricht. Nach einſtündiger Ausſprache, immer im Sinne eines„Friedens auf Erden“ ver⸗ lief, wurde der Antrag der Nationalſozialiſten gegen die Stimmen der Antragſteller, des Vertreters der N D und des Stadtrats Stamer abgelehnt. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf einen Antrag betreffend Milderung der Not der Unterſtützungsempfänger und Sozial⸗ Der Antrag ſorderte u..: ſätze der allgemeinen und gehobenen Fürſorge wer⸗ in folgender Höhe bezahlt: perſonen 50, Ehepaare 75, jedes Kind 20 Mark. Alle Unterſtützungsbedürftigen erhalten je Monat 10 chm Wo kein Strom vorhanden Allen Strom. 15 cbm Gas. Gaſthaus eingeäſchert * Eſpenhofen(Amt Donaueſchingen), 28. In der Nacht zum Dienstag brannte Gaſthaus„Zum Löwen“(Beſitzer Auguſt Merk) bis auf die Grundmauern nieder. iſt vermutlich auf fahrläſſige Brandſtiftung während einer Theatervorſtellung zurückzuführen. und Oekonomiegebäude gebrannt, das Vieh und ein geringer Teil der Fahr⸗ niſſe konnten dürfte annähernd 50 000 Mark betragen. ſind gerettet werden. Herr Schropp war ii und erlernte in der damaligen Gärtnerei von Dr Bender in Weinheim ſeinen Beruf. 9er Jahren gegründete Gärtnerei hat er von Jahr vergrößert. Im Alt unternahm er noch eine Reiſe nach Italien, um die dortigen gärtneriſchen Kulturen zu ſtudieren. hieſige Stadtgärtnerei Die vorbildlichen gärtneriſchen Anlagen der Stadt N künſtleriſchen dieſen Anlagen hat er ſich ein bleibendes Denkmal Schropp war Mitglied des Ge⸗ ſeinem Seit 40 und Tante geb. Krafi Mannheim, den 28. Dezember 1932 Am 26. Dezember verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit meine liebe Frau, herzensgute Mutter, Schwester, Schwägerin Christine Rusddz In tiefer Trauer: Familie Heinrich Rusch Tulla- Oberrealschule Leichenhalle aus statt Iodesanzeige Tieferschüttert wachen wir Freunden, Ver- wandten und Bekannten die traurige Mitteilung. dal meine liebe unvergeßliche Gattin, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Mathilde Weiß geb. Schwarz 185 langem schwerem Leiden am 2. Weihnachts- g. 8 von 56 Jahren und 6 Monaten, ent- en iSt. Mannheim(Industriestr. 35), 27. Dez. 1932 In tiefer Trauer: Wilhelm Weiß Friß Wein und Familie Hans Weiß und Famille Ernst Weiß und 4 Enkelkinder * 3 1 Die Feuerbestattung findet am Donnerstag. 1½ Uhr ium statt im Krematori 33 Die Beerdigung findet am 29. Dezember, nachm. 3 Uhr, von der lade i Karten! N Lore-Anita Bloch Richard H. Weinberger 8 Verlobte Pforzheim Mangnhbeim 8. Zt. Hannheim Spinoaastraße n Palast-Hotel Maunheimer Hof Dezember 19³² Empfang: Sonntag, 8. Januar 1933, Spigozastraße 4 — 1 in bester Ausführung liefert bilget Druckerei 88 Haas, G. m. b. fl. Drucksachen Alteingef. Lebensmit⸗ telgeſchäft umſtändeh. zu verkaufen. Zuſchr. u. P B 44 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 11811 bra pusewirtchaf beſte Lage, nachweisb. gut gehend, niedere Speſen, ſof. zu verkf. Zuſchr. u. R& 83 an die Geſchſt. 88735 Blüthner, verkaufen. B 4297 34 f feng J Ceſegenbeitskauf für Brautleute! Benne 0 Perf.) 5 auf 1. April Neues Wohnzimmer, Büfett u. Kred., Wert 600 J umſtändeh. f. 450/ abzug. Adreſſe in der Geſchſt. 8798 legantes, modernes Sohlaf zimmer umſtändehalber billig zu verkaufen. 8842 Wy), ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Schlafzimmer eiche gew., komplett, gut erhalt, gtüriger Schrank, beſ Gelegen⸗ heit. 225, Büfett, gut erhalt., 65. Rudolf Landes. Qu 3, 4. Schlafz., kpl., m. 55 Schon. u. Matr. ſpottb. 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Angebote unter A X 123 an Blattes. der SPD bewegte ſich in gleicher Richtung, der Antrag des Wohlfahrtsreferenten nur bei dem Vertreter der KPD Anterbrechung eines Kirchenkonzerts bid. Durlach, 28. Dezember. Kirche in Durlach⸗Aue wurde am Nachmittag erſten Feſttages ein Kirchenkonzert veranſtaltet, das einen jähen Abſchluß fand. den 50er Jahren während des Konzertes von dem er tödlich getroffen zu Boden ſank. Konzert wurde ſofort abgebrochen und der Tote nach ſeiner Wohnung gebracht. und Kleinrentnern beihilfe wie folgt zu gewähren: Zu dieſem Antrag Empfängern, uſw. iſt jedes über betreuten Winternothilfe zu verteilen. zu verwenden. Ausgeſteuerten, eine Winter⸗ Eheleute ohne Kin⸗ weitere Familienmitglied der KPD führte der Vorſitzende aus, daß die Auswirkung eine Erhöhung an Wohlfahrtskoſten von 950 000 Mark zur Folge haben würde und daß die vorgebrachten Deckungsvorſchläge ſteller teils ungeſetzlich, teils unzureichend ſeien. Der zweiſtündiger Ausſprache Annahme fand ein Antrag des Bürgermeister Ernſt, Verheirateten der Antrag⸗ der Winterhilfe Ein Antrag auf Widerſpruch ſtieß. ſtehender einen die Gemeinde das Gotteshaus. * Plankſtadt, 28. Ehefrau Julianne geborene Gaa, Hochzeit. * Offenburg, 27. 5* 2 7 9 101 itt⸗. 0 1 7 5 5 1* Frankenthal, 28, Dezember. Das drei Jahre iern Her hann Georg 5„ alte Kind einer hieſigen Kaufmannsfamilie 5 e 1 ſtürz te an Weihnachten auf der friſch gewachſten ſind die Eltern des e p p d kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß Sberrotweil(Kaffee;!!! l 255 es einen Bruch der Wirbelſäule erlitt, an 5. I deſſen Folgen es im Städtiſchen Krankenhaus Dezember. Wegen Wilderns ſt a r b. a wurde ein 49 Jahre alter lediger Landwirt feſt⸗ genommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. * Freiburg i, Br., Freiburg i. „Zum Bären“ in ſtädtiſchen Archiv eine Urkunde vom 13. März 1387 gefunden worden, die den Anſpruch Freiburgs, den älteſten deutſchen Gaſthof zu beſitzen, endgültig be⸗ weiſt. tones Toene enche don in bester Lage Mannheims zu ver- die 31681 Freihandverkauf! prachtv. Qualitäts- u. Stilmäbel ulla Ammer, Nüchen- und Finzemöbe! Piang, Radio, amnopkons, Nähmaschinen elt. .20 Aukfion-Zim mermann Tel. 33106 Tünaher n. Malerartkel weg. Geſchäftsaufgabe bis z. 1. 1. billig zu * 8813 „3 Tr., Appel verkaufen. 6 „Prometheus“, 7200 W.., neu, ſehr bill. zu verkf. Tel. 266 78, Ph. Klemm. L 12, 11. 11 Par.⸗Schraubſtock, faſt neu, 145 mm Backen⸗ breite(Neupr. 66 1 ganz billig abzugeben Kleiſtſtr. 4, part. Üks. 11 673 mit allem Zubehör mieten geſucht. an die eee Angebote unter M T 67 1 Ffeunailetten mit Waſchbecken, äuß. billig zu verkaufen. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8831 Frabkanz. u. Smoking Ja. Schneiderarbeit, tadellos erhalt., ganz auf Seide, kaum ge⸗ tragen, billig zu verk. Näh. bei Schneiderm. 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Feiertag zwei weitere Perſonen ver⸗ eine haftet, von denen eine wieder freigelaſſen werden mußte, während ſich bei der anderen ſchweres Be⸗ aufgebrachten laſtungsmaterial ergab. Ermittlungen ſind noch im Außerdem Gange. Oberregierungsrat i. R. Schloſſer geſtorben * Bad Dürkheim, 27. Dezember. Oberregierungs⸗ rat i. R. Georg Schloſſer iſt in der Nacht auf 24. Dezember in Ludwigshafen, wo er bei ſeiner einzigen Tochter zu Beſuch weilte, im Alter von 67 Jahren plötzlich geſtorben. 1920 übernahm er die Leitung des Bezirksamtes Bad Dürkheim, die er bis zu deſſen Auflöſung im Februar 1930 inne hatte. Seit dieſer Zeit lebte er im Ruheſtand und widmete ſich mit ſeinem nie erlahmenden Etfer und Arbeitsgeiſte dem geſamten pfälziſchen und bayeriſchen Obſtbau. Große Verdienſte erwarb ſich Oberregierungsrat Schloſſer“ auch um das Rote Kreuz, in deſſen Bezirksaus⸗ ſchuß und Männerzweigverein in Bad Dürkheim er Hauptlehrer, Schlaganfall, Tief erſchüttert verließ Deutſchlands älteſter Gaſthof, der im Jahre 1291 gegründet wurde, konnte dieſen Nachweis bisher nur durch eine Ur⸗ kunde aus dem Jahre 1392 nachweiſen. Jetzt iſt im erlitt Das r Gaſthof * St. eifrig tätig war. An den Folgen eines Schlaganfalles iſt hier Weinkommiſſionär Schwarz im 69. Lebensjahre Mit ihm verliert das Weinfach einen geſtorben. Mann, deſſen Urteil und Rat oft begehrt wurden. * Speyer, 28. Dezember. für Dezember wurde der Stadt Speyer der Betrag von 24500 Mark überwieſen. zug zugunſten des bayeriſchen Ausgleichsſtocks iſt in dieſer Summe bereits berückſichtigt. ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit kann am Mittwoch Philippine Fröhlich in St. Alban in pfalz feiern. Aus der Reichshilfe Der 20prozentige Ab⸗ Das Alban(Nordpfalz), 26. Dezember. und Nord⸗ Karl der das Landwirtsehepaar *8818 Sonnige part. od. 1 Tr., guter Wohnlage, von Beamtenfamilie len) auf 1. 4. 1933 geſucht. Angebote unt. 8 8 35 an die Geſchäftsſtelle. 3 Ammer- Wofnung eutl. zwei 3.⸗Wohnungen im gleichen Hauſe, in Private Volksschule bis Universitätsteife Sprechstu Smar ITnannneim und höhere Lehlanstalt Prospekt frei. nden täglich NI, 10 Telephon 23921 Sonnige 8764 -3 Zimmerwonnung (geräumig) mit Zub., in guter Lage, auch Neuoſth. u. Feuden⸗ heim, zum 1. 2. oder ſpäter v. pünktl., ſich. Zahler geſucht. 5 angebote unt. R 0 6 an die Geſchäftsſtelle. Von ig. Ehep. mod. -3 Ammerw-ohnung 212 5 Angeb. unter R QA 8 an 585 Geſch. 11 66. 1 Zimmer 5 Küche ſep., per 15.., Nähe Mittelſtr. od Luzen⸗ And Angeb. m. Pr. ng. u. 8 G 212 Geſchſt. Zimmer und Küche ſof. od. 15. 1. 88 zu miet. geſucht. Angeb. u. S B 19 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 8788 Junger Herr ſucht leeres Zimmer auch Manſard e.— Angebote mit Preis unter R G. 89 an die Geſchäftsſtelle. 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Januar 1933 Wohltätigkeitsſpielle für die Winterhilfe aus. In beſter Erinnerung ſteht noch das Spiel gegen Budapeſt, das am 10. Januar knapp:3 von Mannheim verloren wurde. Diesmal hat Mannheim die ausgezeichnete Mannſchaſt des Wiener Athletikſport⸗Clubs verpflichtet. Was die Wiener können, erfuhr man durch das Länder⸗ ſpiel gegen England und das Auftreten der„Auſtria“ am zweiten Weihnachtsfeiertag im Stadion. Solche Spiele braucht Mannheim. Da der Wiener AC bei ſeiner Weih⸗ nachtsreiſe in Deutſchland überall große und eindeutige Erfolge erzielte, iſt damit zu rechnen, daß die Mannheimer Sportgemeinde ein großes Spiel zu ſehen bekommt. Der Wiener Fußball iſt z. Zt. auf dem Kontinent führend und dem engliſchen ebenbürtig. Die Wiener treten in folgender Aufſtellung an: Hiden Becher Seſta Braun Hofſtätter Jany Ulanov Müller Hiltl Schilling Huber Von dieſen Spielern waren Hiden 26, Becher 3, Seſta 14, „Braun 14, Jany 4, Müller 9, Hiltl 6, Huber mal in der öſter⸗ reichiſchen Nationalmannſchaft repräſentativ vertreten. Daß die Mannſchaft einen guten Fußball ſpielt, geht ſchon dar⸗ aus hervor, daß ſie in der letzten Zeit gegen Hungaria 512 und:0, gegen Slavia 41, gegen Spielvereinigung Fürth :1 gewonnen haben. Die Mannſchaft iſt öſterreichiſcher Eupſieger und Finaliſt im Mitropapokal. Mannheim ſtellt folgende Mannſchaft: Walz Theobald Zöllner Siffling Weidinger (Waldhof)(Uf)(08 Maunh.)(beide SV Waldhof) Größle Kamenzien Haber (Neckarau)(VfR)(Waldhof) Meiſter Spilger (Neckarau)(SV Walohof) Wittemann (SpVg Sandhofen) Mar Schmelings Der Deutſche gegen den Fighter Als im Sommer dieſes Jahres Sharkey einen mehr als zweifelhaften Punktſieg zugeſprochen bekam, ſtand es außer Frage, daß im nächſten Jahr der Herausforderer des neuen Weltmeiſters Schmeling ſein werde. Aber mit des Geſchickes Mächten, was in dieſem Fall mit den Box⸗ managern bedeutet, iſt kein ewiger Bund zu flechten. Joe Jakobs und damit ſelbſtverſtändlich auch Schmeling iſt die Börſe, die dem Herausforderer winkt, zu klein. Während Sharkey als Titelhalter drei Achtel der Einnahmen er⸗ hält, bekommt Schmeling nur ein Achtel. Sehr ſchön wirkt dieſer Streit um das Geld nicht; denn man entſinnt ſich, daß Sharkey, der ſo lange auf Schmeling warten mußte, ſich bereit erklärt hatte, auch ohne Börſe zu kämpfen, nur damit der Kampf zuſtande käme. Mag dieſer Ausſpruch auch nur eine Geſte geweſen ſein, ſie wirkte jedenfalls ein⸗ drucksvoller, als das augenblickliche Verhalten Schmelings. Dieſer Streit um Geld würde die Oeffentlichkeit nicht intereſſieren, wenn nicht infolge der Differenzen ein Kampf zuſtande gekommen wäre, dem man mit der größten Der Amerikaner Max Baer Schmelings nächſter Gegner Spannung entgegenſehen kann. Kontrakt unterzeichnet, nach dem er ſich verpflichtet, im Frühſommer gegen Amerikas neueſte Hoffnung, den Schwergewichtler Max Baer, anzutreten. Es gibt zwar viele, die behaupten, dies ſei ein neuer Trick Joe Jakobs, um auf Sharkey und die Covent Corporation einen Druck auszuüben. Das dürfte jedoch kaum richtig ſein; denn bisher hat ſich die Geſellſchaft, die die großen Boxveranſtaltungen aufzieht, als mächtig genug erwieſen, um auch gegen einen Schmeling ſich durchſetzen zu können, beſonders da hinter ihr ein großer Teil der amerkkaniſthen Preſſe ſteht. Viel wahrſcheinlicher iſt, daß Schmeling auf die Heraus⸗ forderung des Weltmeiſters verzichtet und damit gleich⸗ zeitig 1933 nicht den Weltmeiſtertitel erobern will. Es iſt fraglich, ob überhaupt die dritte Begegnung Sharkey Schmeling zu einem Publikumserfolg wird, da die Kämpfe, die die beiden ausgetragen haben, alles andere denn in⸗ tereſſant waren. Eine große Zugnummer iſt dagegen Carnera, dem ſchon ſeit Wochen neue Hekatomben minder⸗ wertiger Boxer geopfert werden, um ihn ſoweit zu brin⸗ gen, daß er zum zweiten Male gegen Sharkey antreten kann. Es iſt auch garnicht unwahrſcheinlich, daß Carnera, deſſen Großmäuligkeit Sharkey im erſten Treſſen genügend geſtraft hat, im zweiten Kampf erheblich beſſer abſchneidet. Gleichzeitig aber wird durch den Verzicht Schmelings auf die Herausforderung eine zweite Senſation geboten, und dieſe iſt der Kampf mit Max Baer. In Deutſch⸗ land wurde der junge, erſt 23 Jahre alte amerikaniſche Boxſtar weiteren Kreiſen durch ſeinen im Herbſt erzielten Sieg gegen Ernie Schaaf bekannt. Einem Komet gleich hat ſich Max Baer raſch emporgearbeitet und ſteht heute an dritter Stelle der amerikaniſchen Boxliſte. Wenn der Deutſch⸗Amerikaner auch kein techniſch vollendeter Max Schmeling hat einen Ueber die Mannheimer Städtemannſchaft iſt nicht viel zu ſagen, da die Leiſtungen der einzelnen Spieler zu be⸗ kannt ſind. Es iſt erfreulich, daß man dem guten Torwart von Sandhofen, Wittemann endlich einmal die Gelegenheit gegeben hat, in einem größeren Spiel ſeine Fähigkeiten zu zeigen. Die Verteidigung, die Läuferreihe und der Sturm werden beſtimmt ihr Beſtes bieten, um der Mannheimer Städtemannſchaft ein ehrenvolles Abſchneiden gegen die Wiener Elitemannſchaft zu ermöglichen Hiden, Torwart des WAC Wien Als Erſatzleute für Mannheim kommen in Frage: Sturm Schmidt 1(Neckarau), Läufer Jul. Witte⸗ mann(Sandhofen), Verteidigung Leonhardt(Sand⸗ hofen), Tor Rihm(Waldhof). Als Schiedsrichter wurde Dr. Götzl⸗ Mannheim gewählt. 8 Vor dem Spiel tritt öie Mannſchaft des Preſſe⸗ Sport ⸗ Clubs Mannheim Ludwigshafen gegen die Sportlehrer der Vereine an. Die neue Abſperrung, die man im Stadion zwiſchen den Steh⸗ und Sitzplätzen angebracht hat, hat ihre Probe in dem Bogner iſt, ſo beſitzt er doch eine geradezu vernichtende hart umkämpft werden. Für die Belebung des Rennens letzten Spiele glänzend beſtanden. neueſter Kampf mit der tooͤbringenden Rechten Schlagkraft. Er iſt der große Fighter, den man ſo lange in amerikaniſchen Ringen vermißt hat. Dafür ſeien nur zwei Kämpfe angeführt. Gegen Ernie Schaaf ging das Match über zehn Runden. Erſt in der zehnten erwiſchte Max Baer ſeinen Gegner und ſchlug ihn zwei Sekunden vor Ertönen des Schlußgongs vernichtend. Ernie Schaaf iſt vor einer k..⸗Niederlage allein durch den Schlußgong gerettet worden. Denn dieſer verhinderte den Schieds⸗ richter, den völlig zuſammengeſchlagenen Schaaf auszuzäh⸗ len. Die Rechte Max Baers hatte dem Amerikaner die Beine weggeriſſen. Er blieb über fünf Minuten lang ohnmächtig im Ring liegen. Einen tragiſchen Ausgang nahm zwei Jahre vorher die Begegnung Max Baers mit dem jungen Fighter Frankie Campbell. Das Treffen fand in Chikago im Auguſt ſtatt. Baer ſiegte in der fünften Runde durch k. o. Camp⸗ bell hatte einen ſo furchtbaren Schlag eingefangen, daß er ſofort ins Krankenhaus gebracht werden mußte, wo er noch in der Nacht verſtarb. Max Baer iſt im Februar 1909 in Omaha geboren wor⸗ den. Seine Boxlaufbahn begann er als 20jähriger und raſch konnte er ſich in die vorderſte Reihe der amerikani⸗ ſchen Boxer ſchieben. Er ſchlug u. a. Tom Heeney in drei Runden, Joſé Santa in zehn Runden, Arthur de Kuh, King Lewinſky, Ernie Schaaf und Tuffey Griffith. Sein Siegeslauf wurde einmal durch Ris ko und einmal durch Paolino unterbrochen. Gegen den Amerikaner gelang Max Baer eine überzeugende Revanche, während ein zweiter Kampf gegen den Basken nicht zuſtande kam. Ueber die boxeriſchen Qualitäten des neuen Gegners Max Schmelings iſt nur zu ſagen, daß er ein ſchwacher Tech⸗ niker, aber ein ſurchtbarer Fighter iſt. Es iſt fraglich, ob ſich Schmelings Ringerfahrung und beſſere Technik gegen den ſchweren Fighter durchzuſetzen vermag. Man darf nicht vergeſſen, daß Schmeling niemals eine gute Figur gegen hartſchlagende Kämpfer gemacht hat, ſolange es für ihn darum ging, die Führung des Kampfes in die Hand zu nehmen. Schmeling wird erneut ſeine Defenſivkunſt unter Beweis ſtellen können. Aber ob er dem Fighter ge⸗ wachſen iſt, das kann allein der Kampf zeigen. Das Match geht unter der Regie von Jack Dempfey vor ſich, und man darf wohl heute ſchon ſagen, daß es zu einem großen Erfolg werden wird. Wenn es auch nicht um den Weltmeiſtertitel geht, ſo kann man beſtimmt auf einen großen Kampf rechnen, und das iſt für die boxſport⸗ intereſſierten Amerikaner die Hauptſache. ul. Badͤiſcher Turner-Handball 1. Turngemeinde Ketſch— 1. Doc Brühl 10:1(:1 Am 2. Weihnachtsfeiertage hatte Turngemeinde Ketſch Dag Brühl zum Gaſte. Das Spiel intereſſierte im all⸗ gemeinen ſehr ſtark, da es Aufſchluß geben ſollte über die Spielſtärke zwiſchen Dank und D⸗Vereinen. Brühl, der führende Verein, bisher ungeſchlagen, in der höchſten Klaſſe ſeines Gaues, wollte in dieſem Kampf unbedingt ehrenvoll beſtehen. Aber die reifere Spielweiſe und grö⸗ ßere Routine der Diler ſiegte über die ſich tapfer wehren⸗ den Brühler. Ketſch hatte Anſpiel und ſofort entwickelte ſich ein tempe⸗ ramentvolles, aber auch ein etwas nervöſes Spiel, von dem Brühl, das alles aus ſich heraus gab, in den erſten Minuten zweifellos mehr hatte. Ketſch lief allmählich zur gewohnten Form auf. Bald war der erſte Treffer fertig, dem gleich darauf ein zweiter folgte. In den nächſten Minuten ſetzte Brühl nochmals alle Kraftreſerven ein und erzielte das Ehrentor. Das Spiel war noch fällig offen. Nachdem es aber der Platzmannſchaft gelang, bis zur Halb⸗ zeit das Spiel auf 41 zu ſtellen, war das Schickſal der Gäſte beſiegelt. Die zweite Spielhälfte gehörte reſtlos den Turnern. Brühl war total erſchöpft und ſuchte ſein Heil in verſtärk⸗ ter Abwehr, trotzdem war der Siegeszug des 1. Gruppen⸗ meiſters nicht aufzuhalten. Ohne merkliche Anſtrengung ſchoß Ketſch nach Belieben Tor auf Tor, ſo daß die Partie ſchließlich mit 101 endete. Wir wollen Brühl dadurch aber nicht als einen ſchlechten Gegner bezeichneu. Die Nieder⸗ lage iſt lediglich nur auf das allzuviele Einzelſpiel zurück⸗ zuführen. Schiedsrichter Mergenthaler⸗ Oftersheim leitete gut. 2. Mannſchaften:2(:).— Jugend 15:2(:).— Schüler:2(211). Schön⸗Buſchenhagen ſiegen in Frankfurt Das Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen am zweiten Weih⸗ nachtstage in der Frankfurter Feſthalle war von 4500 Zu⸗ ſchauern beſucht. Es war ein außerordentlich hartes Ren⸗ nen, bei dem nichts verſchenkt wurde. Runden mußten In unmittelbarer Nähe der Stadt Wiesloch liegt das Dörfchen Altwies loch. Von 1824 bis 1908 war es ſelbſtändige Gemeinde, ſeit jener Zeit iſt es als Stadtteil mit Wiesloch vereinigt. Die kleine Siedlung liegt maleriſch im Hügelgelände des Leim⸗ bachtales: alte Häuſer, der große Komplex des Rö⸗ merhofes, viel altes Gemäuer, Reſte einer Tiefburg, Schloßruinen ein großer Teil, des ehemaligen Schloßhofes wurde am 1. Februar 1926 durch ein Großfeuer zerſtört und inmitten dieſer alten Häuſer und Ruinen, dieſer ehrwürdigen Zeugen einer bewegten Vergangenheit eine kleine Ka⸗ pelle, die dem hl. Pankratius geweiht iſt. Dieſe Kapelle, die jahrhundertelang vergeſſen war, die langſam verfiel, iſt nun plötzlich zu einem Wall⸗ fahrtsort geworden, der in den letzten Wochen von Hunderten, ja von Tauſenden frommer Beter und von neugierigen Zuſchauern aufgeſucht wurde. Die Kapelle iſt ein Beſtandteil des früheren Alt⸗ wieslocher Gauerbenſchloſſes, das den pfälziſchen Kurfürſten gehörte. Im 17. Jahrhundert hat Wiesloch während des 30jährigen Krieges ſchwer gelitten. Zwei große Schlachten tobten vor ſeinen Mauern, 1622 wurde Tilly bei Wiesloch geſchlagen, 1633 kam es zur zweiten Schlacht bei Wiesloch zwi⸗ ſchen den Schweden unter Führung des Generals Horn und den kaiſerlichen Truppen unter Führung Montecucolis. Es wird berichtet, daß ſich Tilly nach der verlorenen Schlacht vom 17. bis 22. April 1622 in der vorgenannten Altwieslocher Schloßkapelle verborgen hielt. Wieslochs ſchwärzeſter Tag kam indeſſen erſt 55 Jahre ſpäter. Während des franzöſi⸗ ſchen Invaſionskrieges brandſchatzten die Truppen Melacs am 28. und 29. Januar 1689 Stadt und Dorf Wiesloch und äſcherten die blühenden Sied⸗ lungen faſt völlig ein. Aber inmitten der Ruinen und Trümmer des Dorfes Altwiesloch blieb, wie von göttlicher Hand geſchützt, die kleine Schloß kapelle ſtehen, unbe⸗ achtet, verborgen, kaum gekannt. Im Frühjahr 1930 ging man daran, die Kapelle zu renovieren. Dabei wurden unter altem, abblätterndem Kalkanſtrich zu beiden Seiten des Altars d wertvolle alte Freskogemälde entdeckt und vorſichtig freigelegt: links Eva im Para⸗ dies, rechts die Gottesmutter mit dem Jeſuskind. * Freiburg i. Br., 27. Dezember. Prof. Dr. ing. Richard Woernle von der Techniſchen Hochſchule in Stuttgart legt nunmehr ſein im Auftrage der Be⸗ zirksamt⸗ Polizeidirektion Freiburg i. Br. erſtattetes Gutachten über die Urſache des Unfalls bei der Schau⸗ inslandbahn am Samstag, den 26. November, vor. Das Gutachten umfaßt rund 40 Schreibmaſchinen⸗ ſeiten und kommt zu folgendem Ergebnis: Als unmittelbare Urſache des Unfalles ſtelle feſt die von Schaffner Thoma e kuppelung, bei der lediglich das äußere Zugſeil gekuppelt wurde. Wenn ſchon Thoma die Fehl⸗ kuppelung in der Bergſtation entgangen ſein ſollte, ſo hätte er doch während der 13 Minuten langen Fahrt bis zur Unfallſtelle die Fehlkuppelung bemerken müſſen und durch rechtzeitiges Ziehen der Fang⸗ bremſe oder durch Anhalten des Wagens von der Zwiſchenſtation aus, oder durch Fühlungnahme mit dem Schaffner Köbele der Gegenkabine beim Durch⸗ fahren der Zwiſchenſtation den Unfall verhindern können. ich ausgeführte Fehl⸗ Die Signaleinrichtung der Kabine, die bei Kuppe⸗ lung des Fahrzeuges an zwei Zugſeile ordnungs⸗ gemäß wirkſam geweſen wären hatte Thoma ſelbſt durch ſeine Fehlkuppelung weitgehend außer Wirkung geſetzt. Mein dem Staatsanwalt und dem Miniſterial⸗ rat Seeger des Badiſchen Finanzminiſteriums wunſch⸗ gemäß im Hinblick auf die Dringlichkeit der Ange⸗ legenheit nach der Ortsbeſichtigung am 28. November erſtattetes Vorgutachten über die Urſache des Unfalles Das Wunderbild von Eine neue Wallfahrtsſtätte in Norobaden Man nimmt an, daß die Schönauer Kloſterherren im Gutachten über die 15. oder 16. Jahrhundert die Kapelle ausmalen lie⸗ ßen. In der kleinen Sakriſtei der Kapelle ſtanden noch die Altarfiguren, ſchöne ſpätgotiſche Ar⸗ beiten. Und am Sockel des Altars war ein ſtark verdunkeltes, vom Staub der Jahrhunderte ver⸗ ſchmutztes Bild; es wurde gereinigt und reſtauriert und erwies ſich ebenfalls als eine wertvolle Arbeit. Das Bild ſtellt einen liegenden Chriſtus dar, über den ſich ein Engel neigt. Um dieſes Bildes willen pilgern Gläubige und Ungläubige ſeit Wochen in Scharen zur Alt⸗ wieslocher Kapelle. Eine Frau aus Wiesloch, die eines Tages in der Kapelle ihre Andacht verrichtete, glaubte geſehen zu haben, wie die Chriſtusfigur des Altarbildes plötzlich die geſchloſſenen Au gen öffnete. Nachbarn kamen hinzu und ſahen das gleiche: Chriſtus bewegte die Augen. Man erinnerte ſich nun, daß Thereſe von Konnersreuth prophezeit haben ſollte, in der Gegend von Karls⸗ ruhe werde ein Wunder geſchehen... Einer ſagte es dem andern, die Wunderbotſchaft ging land auf und landab, immer mehr Leute kamen und viele ſahen, daß die Chriſtusfigur auf dem Altarbild die Augen bewegte. Ebenſo viele ſahen es natürlich nicht. Aber der fromme Glaube ſiegte über den Unglauben. Von Woche zu Woche wurde die Wall⸗ fahrt zur Altwieslocher Kapelle größer, die Kapelle iſt oft überfüllt und wiederholt mußten ſogar Ab⸗ ſperrungsmaßnahmen durchgeführt werden, um all⸗ zugroßes Gedränge in dem kleinen Kirchlein, das allenfalls 100 Perſonen faßt, zu vermeiden. *.*.* Wie erklärt ſich dieſer Zuſtand?— Das Bild iſt gut gemalt, plaſtiſch und ausdrucksſtark beſonders in den leidenden Zügen Chriſti. Die Wangen und die Augenhöhlen ſind eingefallen und bei längerem Betrachten des Bildes deſſen Schatten durch das ſchräg einfallende Licht noch ſtärker betont wer⸗ den— ſcheint es in der Tat, als ob das Geſicht, be⸗ ſonders aber die geſchloſſenen Augen, plötzlich ſich bewegten. Man weiß, daß es in der Malerei viele Beiſpiele ſolcher lebendigen Bildwirkungen gibt. Aber dieſe ſachlichen Argumente machen auf fromme Gemüter keinen oder wenig Eindruck. Der Glaube macht auch hier ſelig,„iſt Stoff der Hoffnungszuver⸗ ſicht und ein Beweis von dem, was wir eee Schauinslandbahn Kabinen⸗Signaleinrichtungen durch die Fehlkuppelung des Schaffners Thoma ſelbſt weitgehend außer Wir⸗ kung geſetzt wurden. * Einbruch im Rathaus * Eberſtadt(bei Darmſtadt), 26. Dezember. In einer der letzten Nächte haben Einbrecher dem hieſigen Rathaus einen Beſuch abgeſtattet. Mit einem Nachſchlüſſel gelangten ſie in das Innere und durch⸗ ſuchten alle Räume. Die Kaſſenſchränke haben ihren Bemühungen mit Stemmeiſen und Meißel nicht nach⸗ gegeben. Dagegen hatten ſie etwas mehr Glück in den verſchloſſenen Schubfächern mit Gebühren⸗ und Porto⸗ kaſſen, wodurch den Einbrechern etwa 40 Mark in die Hände gefallen ſein dürften. Am Eingangstor zum Rathaus befindet ſich die Polizeiwache, von der jedoch keinerlei Wahrnehmungen gemacht wurden. Unglücksfall beim Steinbrechen * Saarbrücken, 27. Dezember. Als zwei Schieß⸗ meiſter im Steinbruch der Pfalz⸗Saarbrücker Hart⸗ ſteinwerke ein altes Bohrloch, das ſchon vor acht Ta⸗ gen elektriſch abgeſchoſſen war, noch einmal nachladen wollten, gab es plötzlich eine Exploſion. Wäh⸗ rend die beiden Meiſter nur leicht verletzt wurden, ſtürzte die durch die Exploſion gelöſte Stein⸗ mauer ein und begrub den Steinſchläger Faf⸗ ſcher unter ſich. Er konnte nur als Leiche ge⸗ borgen werden. * Wertheim, 27. Dezember. Im 72. Lebensjahr ſtarb im hieſigen Krankenhaus der Kutſcher Philipp Simon, der letzte Poſtillon der alten Poſtlinie habe ich dahin zu ergänzen, daß die an ſich intakten ſorgten in erſter Linie die Korsmeier, Siehl Reil! außerordentlich aktiv 18 danken ihre gute anti ſchaft in den en cheigdenden Phaſen des Kampfes durch einen Sturz von Lehmann neutraliſiert war. Die ita⸗ lieniſche Mannſchaſt Medriſpiano gab nach zwei Stunden, drei Runden im Rückſtand liegend, das Rennen wegen eines Sturzes von Piano auf. Das Endergebnis: 1. Schön Buſchenhagen 61 Punkte; 2. Göbel/ Pijnenburg 40 Punkte; eine Runde zurück: 3. Altenburger/ Lehmann 48 Pkt.; zwei Runden zu⸗ rück: 4. Vopel/ Korsmeier 85 Pkt.; 5. Siehl/ Reiländer 58.; 6. Gebr. Nickel 29.; 7. Oeſtreich/ Zims 12.; drei Runden zurück: 8. Rauſch/ Hürtgen 57 Punkte; 9. Umbenhauer/ Schäfer 12 Punkte; vier Runden zu⸗ rück: 10. Weſenberg/ Balke 0 Punkte. Berliner Schlittſchuhtlub in alter Form :1 gegen die Edmonton Superiors Eines der ſchönſten Eishockeyſpiele, das Berlin je ge⸗ ſehen hat, erlebten die überaus zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer am zweiten Weihnachtsfeiertag im Berliner Sport⸗ palaſt. Der Berliner Schlittſchuhelub lief in dem Rück⸗ ſpiel gegen die Edmonton Superiors zu einer großartigen Form auf und kämpfte mit Eifer und großer Aufopferung, ſo daß das Haus zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hingeriſſen wurde. Die Berliner erzwangen ein Unent⸗ ſchieden von:1(:1,:0,:). Das Ergebnis entſpricht durchaus dem Kampfverlauf. Die Kanadier ſind von Be⸗ ginn an leicht überlegen, kommen auch oft vor das Ber⸗ liner Tor, die gut aufgelegte Verteidigung der Reichs⸗ hauptſtädter läßt aber vorerſt keinen Treffer zu, bis es kurz vor Abpfiff des Drittels Graham gelingt, an Gerhard Ball vorbei einzuſenden. n Das zweite Drittel iſt anfangs offen, dann kommen aber die Gäſte mehr und mehr auf, ohne aber das Ber⸗ liner Schlußdreieck überwinden zu können. Der Abſchnitt verläuft torlos. Im letzten Drittel wird mit größter Er⸗ bitterung gekümpft. Beſonders die Verliner ſtoßen immer wieder nach vorn und ſchließlich kommt auch Ornabowſki hwuchsmannſchaften Vopel/ SOeſtreich/ Zims, die ſich Alte: burger/ Lehmann ver⸗ Un, tand, daß die Mann⸗ Nac 1. f dem Wertheim Miltenberg a. M. l i Witt Halbſchwergewichtsmeiſter Seelig wegen Tiefſchlags disqualifiziert Vor über 3000 Zuſchauern fand am zweiten Weihnachts⸗ feiertag in der Hamburger Flora der Kampf um die deut⸗ ſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft ſtatt. Seelig trat mit 74,1 Kg., ſein Gegner mit 78,6 Kg. an. Beide begannen ſehr vorſichtig. Seelig zeigte vor allem blendende Fuß⸗ arbeit und blockte die vereinzelten Schwinger von Witt ſämtlich ab. In der zweiten Runde kam dann das uner⸗ wartete Ende. Witt lief in einen tief angeſetzten Magen⸗ ſchlag hinein und brach zuſammen. einwandfrei einen Tiefſchlag feſt, ſo daß Seelig disqualifi⸗ ziert wurde.— Die Rahmenkämpfe enttäuſchten ebenſo wie der Haupt⸗ kampf. Sabottke hatte in ſeinem Revanchekampf mit Kreines⸗ Mannheim ſchwere Arbeit und konnte erſt in den beiden letzten Runden ſeinen Punktſieg ſicherſtellen. Ebenfalls nach Punkten ſchlug Buchbaum Köln den Hamburger Kracht und Hintemann⸗ Berlin ſetzte den Hamburger Matroſen Edelmann in der zweiten Runde k. o. —— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dezember Rhein⸗Pegel 22. 23. 24. 5 28. Necaar⸗Pegel 23. 24. 27. 28. Vaſel. 0,260, 290,32 0, 29 0, 20 Abeinweller.21 2,132.20.15 2,1 Mannbeim.-05 155 18 1795 Kehl.....112,13.12 2,11 3,08] Jagſtfeld 0,69 0,00 0,51 0,01 Maxau 3,413,433, 44 3,30 3,33 Heilbronn 15 114 1,13 1,21 Mannheim. 2,03 2,02 2,00.00 1,08 Plochingen. 0 0,090, 16 Caub 1150 110 142 05 105 1 Köln 15201, 161,12 1,03 1705 a Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. Wal ter Reinhardt⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Loratev: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, Mannheim— ßerausgeber, Drucker und 5 Druckerei Dr. aas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 46 5 gut durch und lenkt an dem kanadiſchen Tormann vorbei zum Ausgleich ein. 5 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto ziesloch 5 * . Der Ringarzt tele I. Füdwweſldeurſche Umſchau Gericht und den übrigen Teil: Franz Kirchen Ane err v e 728 353 An I.. . e e — 1 1 . „ —. eee ere„. * S GSS 8 Caren ae 4 12 e e 7 2 —— e 3 8 . Frkten außer dieſen von der Einkommens⸗ und der Kon⸗ wäre. der bisherigen Delmenge zu bauen. fert, die rb. 250 Km. überbrückt. Mittwoch, 28. Dezember 1932 ä Neuen — Die Warenmärkfe 1932 Von Georg Haller 1 Finkommensrückgang und War enmärkie Ein Rückblick auf die Geſtaltung der Warenmärkte im abgelaufenen Jahre kann nicht an der Einkommensverhältniſſe in Deutſchland vorübergehen, da ſich dieſe auf verſchiedenen Marktgebieten als von au ggebender Bedeutung für Geſchäftsgang und Preisgeſtaltung erwieſen haben. Das nationale Ein kommen in Deutſchland, auf den Kopf der Be⸗ völkerung berechnet, iſt von 1925 bis 1928, nach Abzug der Reparationszahlungen und unter Berückſichtigung der Schwankungen in der Kaufkraft der Mark, ſtändig geſttegen und erreichte 1928 nahezu die Vorkriegshöhe. Ueber dieſe Entwicklung gibt die nachſtehende Tabelle aus Wirtſchaft und Statiſtik einen Ueberblick: Geſamteinkommen Nominalwert 5 la Kaufkroftwert““ Jahr Geſamt je Kopf d. Geſamt je Kopf d. Mill M Ber N t. Mill M. Bey M. 1913* 45 693 776 45 693 766 69 326 1162 1925 59 978 961 58 921 944 63 940 1024 1926 62 673 997 61 482 978 66 053 1051 1927 70 754 1119 69 170 1 094 71 089 1 1928 75 379 1185 79 874 1153 73 874 1929 76098 1 190 78 597 1151 72 595 1135 1930 70 165 1 091 68 466 1 065 70 51¹ 1097 1931 57 074 888 56 082 868 62 605 969 ) jetzige Grenzen J nach dem offiziellen Lebenshaltungs⸗Index berechnet. Der Rückgang begann 1929 und erreichte bis 1931 ungefähr 16 v. H. Unter Berückſichtigung der Aenderung in der Alterszuſammenſetzung der deutſchen Bevölkerung berechnet das Statiſtiſche Reichsamt ſelbſt für 1928 gegen⸗ über 1913 den Rückgang der Kaufkraft auf 6 v. H. per Kopf der Bevölkerung; inzwiſchen hat ſich dieſe Entwick⸗ lung fortgeſetzt, ſo daß dieſe Kaufkraft nur noch 78 v. H. der Vorkriegsziffer beträgt. Für 1932 beziffert der Präſident des Statiſtiſchen Reſchsamtes das deutſche Volkseinkommen auf nur noch 45 Milliarden. Dieſes Einkommen verteilt ſich auf rund 65 Millionen Menſchen. Dieſe Verſchlechterung der Einkommensverhältniſſe und te weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit, die dazu geführt Hat, daß, wenn wir die ſtatiſtiſch erfaßten Arbeitsloſen mit ihren Familien in Betracht ziehen, ſaſt der dritte Teil der deutſchen Bevölkerung ohne Arbeitseinkommen iſt, haben zu einem ſehr empfindlichen Rückgang im Verbrauch von Konſumgütern geführt, ein Rückgang, der auch vor Fleiſch, Brot, Mehl und Backwaren nicht haltmachte. Bet der Ge⸗ ſchäſts⸗ und Preisgeſtaltung an den Geireidemärkſen ſumſeite ausgehenden Urſachen noch eine ganze Reihe anderer Faktoren mit, wie z. B. große Vorratsbildung in den Vereinigten Staaten, gute Ernten in Argentinien, Zu⸗ ſammenbruch des Weizenpools in Canada, eine Rekord⸗ Maisernte in Rumänien, ruſſiſche Verſuche, ſich trotz eigener Brotgetreideknappheit durch Auslandsverkäufe De⸗ viſen zu beſchaffen, niedrige Seefrachten uſw., im In⸗ land eine ganze Serie von Regierungsmaßnahmen zur Preisbeeinfluſſung im Intereſſe der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft. Wenden wir uns kurz dem Weltgetreidemarkt zu, ſo iſt doran zu erinnern, daß vor etwa zwei Jahren das Farmamt in den Vereinigten Staaten in höchſter Blüte ſtand und daran arbeitete, durch Anhäufung großer Weizenbeſtände eine Preisbaiſſe in den Vereinigten Staa⸗ ten zu verhindern. Der Bufhel Weizen koſtete damals etwa 80 Cents— heute wird er in Chicago per Dezember⸗ Abladung mit 44 Cents ongeboten. In amerikaniſchen Getreidehandelskreiſen behauptete man damals, daß das Auſſpeichern des Weizens zwar für den Augenblick von Vorteil ſein könnte, auf die Dauer aber zu einer Kata⸗ ſtrophe führen müſſe. Heute vertritt man in den gleichen Kreiſen, zu deren Sprecher ſich Fred Uhlmann in Chicago gemacht hat, die Auffaſſung, daß trotz der allgemeinen Kriſe Weizen mit Leichtigkeit 20 Cents per Buſhels teuerer ſein könnte, wenn der Weizen dem freien Markt über laſſen und nicht künſtlich zurückgehalten worden Die Vereinigten Stagten hatten 1990 eine außer⸗ gewöhnlich ſchwache Futtergetreide⸗Ernte; hätte man da⸗ mals den Weizen auf die heutigen Preiſe herabſinken laſſen, daun wären große Quantitäten verfüttert worden und man befände ſich heute auf dem Wege z u einer Preisbeſſexrun g. Am 1. Juli 1931 waren 254 Millionen Buſhels Weizen im Beſitze des Farmamtes, das ſich von dieſem Moment an bemühte, ſich ſeiner Vor⸗ räte zu entledigen. Das iſt ihm nur zum Teil gelungen und am 1. Juli 1932 waren ſchätzungsweiſe 878 Millionen Buſhels Weizen auf das neue Erntefahr mit herüberzu⸗ nehmen gegen einen normalen Durchſchnitt von 128 Mil⸗ lionen Bufhels lein Buſhel Weizen= 27,2 Kg.) in den Jahren 1919—1929. Auch Kanada erntete 450(i. V. 250] Millionen Buſhels und übernahm aus dem alten Erntejohr noch 120 Millionen Bufhels. Auſtralien erzielte einen Export überſchuß von 3,5 Millionen To., Argentinſen einen ſolchen von 4,5 Millionen To. Beide haben ihre Anbauflächen weiter vergrößert. Dieſer Mehr⸗Ueberſchuß in den Vorräten übt einen dauernden Preisdruck auf dem Weltweizenmarkte aus. Solange dieſe Vorräte keine Unterkunft finden, iſt auch keine Hoffnung auf dauernde Preisbeſſerung vorhanden. Zu einer Minderproduktion will man ſich weder in den überſeeiſchen Ländern noch in Europa entſchließen. Der deutſche, der franzöſiſche und der italieniſche Landwirt iſt durch hohe Zollſchranken geſchützt und erhält für ſeinen Weizen das Zwei⸗ und Dreffache ſeiner überſeeiſchen Mit⸗ der Entwicklung bewerber, weshalb er ſeine Anbaufläche nach Möglichkeit vergrößert. Für Deutſchland wird die diesjährige Vergrö⸗ ßerung des Anbaues mit 9000 Hektar für Winter⸗ weizen und mit rund 40 000 Hektar für Winterroggen an⸗ genommen. Die deutſche Weizenanbaufläche war 1913 auf dem jetzigen Reichsgebiet 1,7 Millionen, 1929 1,6, 1930 1,8, 1931 2,7 und 1932 rund 2,3 Millionen Hektar groß. Durch dieſe Entwicklung hat ſich die Getreide⸗ verſorgung in Deutſchland derart geſtaltet, daß mehr geerntet worden iſt als der der Kaufkraft ermangelude Konſum aufnehmen kann. Die letzte Vorratsſtatiſtik des Deutſchen Land wirtſchafts⸗ rates zeigte eine neue Verlangſamung der Vorratsabnahme bei der Landwirtſchaft. Die Geſamtvorräte betragen danach (Mitte des Vormonats) im Vergleich zum Vorjahr in Prozenten der Geſamternte bei Winterweizen 59,5(47), bei Sommerweizen 77,3(74,0), Winter⸗Roggen 59,5(50,5), Winter⸗Gerſte 34,4(34,0), Sommer⸗Gerſte 62,(60,6), Hafer 78,9(78,4) und Kartoffeln 66,7(65,4). In der Zeit vom 15. Oktober bis 15. November 1932 haben die Weizen⸗ beſtände nur ungefähr um die Hälfte der vorjährigen Vor⸗ ratsverminderung abgenommen. Infolgedeſſen ſind die Be⸗ ſtände um mehr als 900,% WFonnen höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Auch bei den Roggen⸗Vorräten hat ſich die Abnahme ſtark ver⸗ ringert, doch kommt hier die ſtaatliche Stützungstätigkeit zum Ausdruck. Verhältnismäßig ſchneller haben ſich die Gerſtenbeſtände ermäßigt. Verkauft worden ſind in Prozenten der Ernte bei Winter⸗Weizen 32,4, Sommer⸗Weizen 17,9, Winter⸗Roggen 24,3, Winter⸗Gerſte 36,2, Sommer⸗Gerſte 32,5 und bei Hafer 3,8. Der geſamte Getreideertrag Deutſchlands ſtellte ſich nach Angaben von Miniſterialöirektor im Reichs⸗ miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Dr. Mypritz, 1932 auf 22,29 Millionen To., wonach bei Zugrundelegung der Bedarfszahlen des vergangenen Jahres eine Getreide⸗ einfuhr überhaupt nicht notwendig wäre. Das ſtimmt aber nur rechneriſch, denn ein nicht geringer Teil des Weizens, wovon mehrere hunderttauſend Tonnen gegenüber dem Vorfahre mehr erzielt wurden, befriedigt in bezug auf die Qualität nicht und kommt nur als Futter in Betracht. Die Weizener zeugung betrug 1932 4,7 Millionen To., 1931 4,2, 1930 3,8 und 1929 3,3 Mill. To. und von 1924 bis 1930 im Jahresdurchſchnitt 3,2 Millionen Tonnen. Da nach Anſicht maßgebender Sachverſtändiger der Weizen verbrauch ſeit 1930 um rund 30 v. H. zurück⸗ gegangen iſt, würde allerdings eine geringe Beſſerung der Wirtſchaftslage die Nachfrage nach Weizengebäck beträchtlich ſteigern und die Einſuhrfrage würde alsbald anders be⸗ urteilt werden müſſen. Der Weizenpreis nahm 1932 folgende Entwicklung:(nach dem von der Wirtſchaftskurve ermittelten ſchnitt Januar September) Berlin in„ je To.: Januar 227,0 Juli 288,10 Februar 245,20 Auguſt 210,60 März 248,10 September 208,80 April 262,50 3. Dezember 192,.— Mai 272,50 jetzt 187,.— Juni 256 Jahresdurchſchnittspreis 1931: 248,80 Roggen war bei Jahresbeginn ſo knapp, daß das Reich aus ſeinem Beſitz an Auslandroggen Abgaben vor⸗ nahm, um keine Verſorgungsſchwierigkeiten aufkommen zu laſſen. Die diesjährige Ernte reicht feoͤoch unter allen Um⸗ ſtänden auch für einen geſteigerten Bedarf und Hürfte eine Uebergangsmenge für das neue Erntejahr von etwa 500 000 Monatsdurch⸗ Tonnen belaſſen. Die endgültigen Ernteziffern werden mit 8 Millionen To. genannt(genau 8 271000 To. Winter⸗ Roggen und 93 000 To. Sommer⸗Roggen). Die Roggenernte übertrifft damit den Vorfahrsertrag um 1,7 Millionen To. gleich 25 v. H. Während alſo durch die Knappheit zu Jahresbeginn Hauſſemotive gegeben waren, hat ſich die Lage durch die Ernte vollſtändig geändert und der Preis ſich dementſprechend abgeſchwächt. Gegenüber einem Jahresdurchſchnittspreis für 1931 mit 182,80 J ſtellben ſich die Notierungen 1932 je To. wie folgt: Januar 195,30 Juli 177,80 Februar 196,60 Auguſt 159,20 März 195,10 September 161,.— April 199,380 3. Dezember 153,.— Mai 201,20 fetzt 154,.— Juni 190,50 Für Hafer zeigte ſich das ganze Jahr hindurch ſehr wenig Nachfrage. Die diesjährige Ernte betrug 6,65 (i V. 6,20) Millionen Tonnen, d. h. 445000 Tonnen oder 7 v. H. mehr als im Vorjahr. Da ſich der Pferdebeſtand von Jahr zu Jahr weiter verringert, müßte der Anbau ein⸗ geſchränkt und mehr dem natürlichen Bedarf angepaßt wer⸗ den. Der Preis iſt im Jahresverlauf unter Schwankungen, aber doch faſt ſtets nach unten gerichteter Tendenz von 137/ zu Jahresbeginn auf 116,50„ am 23. Dezember zu⸗ rückgegangen.. Die Gerſtenernte betrug 624 000(i. V. 507 000) Tonnen Wintergerſte und 2,59(2,21 Millionen Tonnen Sommergerſte, es trat alſo eine Steigerung um 3 v. H. fü, Sommergerſte und um 23 v. H. für Wintergerſte ein. Um den Preis unmittelbar nach der Ernte nicht abſacken zu laſſen, wurden unter Mitwirkung der Regierung größere Beſtände Braugerſte auf Lager genommen und ihr Verkauf bis zum 19. Januar k. J. geſperrt. An dieſem Tag ſoll das erſte Drittel der eingelagerten Mengen freigegeben werden, man ſpricht jedoch von Beſtrebungen, angeſichts der gegenwärtig geringen Aufnahmeneigung des Marktes, dieſen Termin hinauszuſchieben. Der Preis blieb dank dieſer Bemühungen ziemlich konſtant. Bei der in der zweiten Oktoberhälfte einge⸗ tretenen rückgängigen Bewegung an den Produktenbörſen kam es zu einem Preis einbruch. Weizen ging bis auf 189 /, Roggen bis auf 151/ je Tonne zurück, obwohl die Landwirtſchaft Verkaufsdiſziplin hielt. Die zunehmende Ueberzeugung von der Güte der Ernte, der Rückgang ber Ausfuhr von Weizen(gegen Ausfuhrſcheine) wegen eines weiteren Sturzes des Weltweizenpreiſes und des engliſchen Pfundes, die Furcht vor dem Freiwerden lombardierter Ware, die Vorſtellung, daß die Konſumkraft der Bevölke⸗ rung ſich nicht raſch ſteigern laſſen werde, die natürliche Zunahme des Getreideangebotes bei fortſchreitendem Aus⸗ oͤruſch, vielleicht auch die Annahme, die Regierung ſei am Ende ihrer Käufe von Roggen für Schweinemaſtzwecke u. a. m. zu haben, nach Anſicht des oben genannten Re⸗ gterungsvertreters, dieſen Umſchwung herbeigeführt, ie Reichsregierung ſah ſich unter dieſen Umſtänden zu einer Marktpflege großen Stils gezwungen und erteilte dem Reichsernährungsminiſter erweiterte Vollmachten, ein Vorgehen, das ſich der vorausgegangenen Schaffung erleichterter Lembardierungs möglichkeiten, eines Einlagerungszwanges für 290 000 To. Weizen und 125 000 To. Roggen, einer Zinsverbilligung für die Getreidefinanzierung und ſortgeſetzten Stützungskäufen an⸗ ſchloß und von einer Seite als erſter Schritt zur Schaf⸗ fung einer nationalen Getreidereſerve an⸗ geſehen, von der anderen als gerechtfertigte Natſtands⸗ aktton bezeichnet wird. Wie man die Lage der deutſchen Getreidewirtſchaft auch betrachtet, man wird immer wieder zu dem Schluß kommen, daß ſich die Verhältniſſe äußerſt ſchwierig geſtaltet hahen und zum mindeſten keines⸗ wegs günſtiger ſind als die irgend eines anderen Wirtſchaftszweiges in Deutſchland. Die deuische Seeschiffahrf 1932 Aus dem Hamburger Handelskammerberichi Der der Verſammlung„Fines Ehr baren Kauf⸗ manus“ am Silveſtertage vorzulegende Jahresbericht der Hondelskammer Hamburg bringt über die Seeſchiffahrts⸗ fragen u. a, folgende bemerkenswerte Ausführungen: Die eingetretene Verſchärfung in der internationalen Schiff⸗ fahrtskriſe findet ihren ſichtbaren Ausdruck in der gegen⸗ üßer dem Vorjahre von 10 auf 15 Mill. BRT angewach⸗ ſenen aufgelegten Ton nage. Damit liegen etwa 20 v. H. der geſamten Welthandels⸗ flotte ſtill. Die deutſche Schiffahrt iſt im Rahmen dieſer Entwick⸗ lung beſonders ſtark betroffen worden, denn von einer Gefſamttonnage von 4,16 Mill. BR liegen rund 35 v.., das iſt faſt das Doppelte des letzten Jahres, unbeſchäftigt in den Häfen. Die deutſche Tonnage ſtellt zurzeit den Beſtand des Jahres 1907 bar(75 v. H. des Vor⸗ kriegsumfangs). Der Schiffsverkehr in den deut⸗ ſchen Häfen iſt von 34,4 Mill. NR im Jahre 1919 auf 40,5 Mill. NR im Jahre 1931 angewachſen. Der An⸗ teil der ausländiſchen Flagge an dem Verkehr mit deutſchen Seehäſen hat ſich weſentlich geſteigert, ſo z. B. in Homburg von 40 v. H. im Jahre 1913 auf 55 v. im Jahre 1931. Neben dem zunehmenden Ladungsmangel und dem Abgleiten der Frachtenkurve bis auf einen Index von 65 ſind die Schwierigkeiten der deutſchen Schiffahrt insbeſondere auf die Pfundentwertung zurückzuführen. 0 Die Anpaſſung der fkandinaviſchen Währung hat ſich inſofern beſonders nachteilig ausgewirkt, als wegen der geſunkenen Kauflraft in dieſen Ländern die Durch⸗ fuhrlodungen weſentlich geringer geworden ſind. Von weſentlichem Einfluß auf die Einnahmen war auch die Verringerung des Wertes der von und nach Ueberſee beförderten Waren, die zwangsläufig zur Erhal⸗ tung der Exportſähigkeit der Waren eine beſondere Sen⸗ Technischer Jahresbericht der AEG. Der Techniſche Jahresbericht der Acc für 2 gibt wiederum in Wort und Bild einen Ueberblick über die trotz der Wirtſchaftskriſe unverminderte techniſche Entwicklungsarbeit des Unternehmens. Wegen ihrer höheren Wirtſchaftlichkeit traten häufig an die Stelle von veralteten Dampfturbinen und Kolbendampf⸗ maſchinen neue Dampfturbinen. Neben einigen größeren Turbinen von bis zu 50 000 kW ſowie Anzapf⸗ turbinen von bis zu 11 000 kW iſt eine Vorſchalt⸗ turbine von 5650 kW für 117 atü bei 460 Grad Höchſt⸗ temperatur zu erwähnen. Für Tur bogeneratoren mit Leiſtungen unter 80.000 kVa und hoher Sponnung wurde eine neue Löſung geſchafſſen. Durch Einführung des Nadelſchiebers iſt der Bau von Turbogenera⸗ toren für 100 000 BA bei 3000 U/min möglich geworden. In Generatoren für Waſſerkraftwerke iſt neben einem Auftrag für Norwegen ein ſolcher auf zwei Vertikolgene⸗ ratoren von je 40 000 kVA, 15 000 V, 214 U/min für Frank⸗ reich bemerkenswert. n Chile wurden zweit von der Acc erbaute Dampfkraftwerke in Betrieb genommen. Für das R WE ͤ wurde ein zweiter 100 000 kVA⸗Transformator für 220/110/10 kV in Arbeit genommen. Bei den Glas⸗ gleichrichtern konnten Höchſtſtromſtärke und Span⸗ nungsgrenze geſteigert werden. Die Gitterſteue⸗ rung erſchloß neue Anwendungsgebiet. Im Inland und Ausland wurden mehrere Hochſpannungs⸗ Scholtonlagen teils als Neuanlagen, teils als Erweite⸗ rungen errichtet. Im Oelſchalterbau iſt es ge⸗ lungen, ſolche für 2500 Mal Abſchaltleiſtung mit nur 74 tungs bau ſind umfangreiche Erweiterungen und Mo⸗ derniſierungen von 20 bis 60 kB⸗Netzen zu erwähnen. Erſtmalig wurden zwei ölgeſüllte Kabel gelieſert. M Bemerkenswert iſt auch ein 60 k V⸗ Seekabel, das urch den Sund verlegt wurde. Für das RWeß wurde feine Fernmeß⸗ und Ferumeldeanlage gelie⸗ Eine andere beſonders⸗ Aus dem Freilei⸗ vielſeitige Hochfrequenz⸗Fernmeßanlage iſt die größte ihrer Art in Europo. a Neu aufgenommen wurden Temperatur Meß⸗ geräte mit Plotin⸗Widerſtänden für Temperaturen bis 500 Grad. Von AE G⸗Stahl motoren befinden ſich bereits über 40 000 auf dem Markt. Für die Eiſenindu⸗ ſtrie wurden wiederum Ausrüſtungen für Lichtbogen⸗ öfen, darunter einige für 15 und 25 To., geliefert. Für ein Hüttenwerk in der Türkei wurde die voll⸗ ſtändige elektriſche Ausrüſtung geliefert, eine weitere Walzwerksanlage nach Rußland. Von Lieſerungen für den Bergbau ſind zwei Trommelſördermaſchi⸗ nen mit Drehſtrommotoren von je 2600 PS Spitzen⸗ leiſtung bemertenswert. Als Antriebe von Kreiſelkom⸗ preſſoren dienen die drei größten bisher gebauten AEGG⸗ Doppelnutmotoren von je 1600 kW bei 6000 V Die ſteigenden Anſprüche an Schweißmoſchinen führten zu deren Vervollkommnung nach den Erfahrungen des Präziſions⸗Werkzeugmaſchinenbaues. Für Innenräume wurden Leuchten mit der Bezeich⸗ nung Farbröhrenſtrahler unter Verwendung Jer Osram⸗Queckſilber⸗Hochleiſtungsröhren und Wolframröh⸗ ren geſchaffen. Für Großküchen wurden Großkochkeſſel in Gemeinſchaft mit der F. Küpperbuſch u. Söhne Ach her⸗ geſtellt. Drei dieſel⸗elektriſche Triebwagen mit 80 bis 90 km/h Höchſtgeſchwindigkeit für dite Reichs⸗ bahn erhielten das Ac ⸗Kraftübertragungsfyſtem. Von der Reichsbahn erhielt die Ach Aufträge auf 7 Güter⸗ 77 lekomotiven, 10 Schnellzuglokomotiven ſowie usrüſtungen für 4 Perſonen⸗ und Güterzuglokomotiven. Als zweite deutſche Oberleitungs⸗Omnibus⸗ Anlage wurde die Strecke Idar ⸗Tieſenſtein in Betrieb geſetzt. Zum Antrieb von Schiffen wurden u. a. zwei doppeltwirkende kompreſſorloſe Zweitakt⸗ maſchinen geliefert, die in ſieben Zylindern 7000 PS bei etwo 120 Uſmin leiſten und zu den größten Maſchinen dieſer Art zählen. Auf dem Gebiet des Run dfun ls ging die Entwicklungstätigleit auf Telefunken über. kung der Frachtraten bedang. Im übrigen haben ſich die von Deutſchlond und anderen Staaten durchgeführten Deviſenbeſchrän kungen und Einfuhrdroſ⸗ ſelungen naturgemäß beſonders ungünſtig bemerkbor gemacht. Während früher ungünſtige Frachtreſultate gus⸗ gehender Schiffe z. T. noch durch gute Rückfrachten ausgeglichen werden konnten, war dies 1932 im allgemei⸗ nen nicht mehr möglich, ſo daß in ſteigendem Maße viele Schiffe ihre Rundreiſen mit Verluſt erledigten. Hierin liegt für die öeutſche Linienxeederei eine beſondere Belaſtung, da ſie, um ihr Geſchäft in Zukunft aufrecht⸗ erholten zu können, gezwungen iſt, ihre ſich über eine längere Zeit erſtreckenden Fohrpläne durchzuführen. Eine tnter nationale Verſtändigung in der Schifi⸗ fahrt wird und bleibt dadurch erſchwert, daß ein er⸗ heblicher Teil der Welthandelsflotte aus nationalpolitiſchen Gründen geſchaffen wurde und erhalten wird. Dieſe Sochlage hat weſentlich dazu beigetragen, daß die Abwrackpläne in Deutſchland greifbare Geſtalt au⸗ genommen haben und das Abwracken der mehr als 20 Jahre alten Fahrzeuge bis zu einer Geſamtonnage von 400 000 BRT beſchloſſen wurde. Die Vorbedingungen für eine grundlegende Beſſerung der Verhältniſſe in der deut⸗ ſchen Schiffahrt ſind noch nicht gegeben, es iſt aber zu er⸗ warten, daß das Liniennetz der deutſchen Reedereien, das bis fetzt als ſolches vollkommen intakt geblieben iſt, auch in Zukunft in vollem Umfange den Anforderungen des Hondels entſprechen wird. Adam Opel Gedächinissfiffung Bor 70 Jahren legte Adam Opel mit dem Bau ſeiner erſten Nähmaſchine den Grundſtein zu den Opelwerken, die trotz der kritiſchen Zeit ununterbrochen über 6000 Arbeiter und Angeſtellte in Rüſſelsheim beſchäf⸗ tigen. Aus dieſem Anlaß ſpendeten Geheimrat Dr. Ing. e. h. Wilhelm von Opel, Dr. Ing. e. h. Fritz Opel und die Erben der Bruder Carl und Heinrich von Opel eine Million Mark zu einer Adam Opel Ge⸗ dHächtnisſtiftung. Die Adam Opel AG. hat ihrer⸗ ſeits, da die augenblicklichen Verhältniſſe nicht dazu an⸗ getan ſind, große Feſte zu feiern, in dankbarer Erinne⸗ rung an den verdienſtvollen Gründer ihres Werkes und ſeine treue Mitarbeiterin Sophie Opel einen weiteren Betrag von einer Viertelmillion Mark zum gleichen Zwecke zur Verfügung geſtellt. Alle Einkünfte aus dieſer Stiftung, die künftig nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden ſoll, dienen dazu, langjährigen Werksangehörigen, die wegen Alter oder In⸗ validität ausſcheiden mußten, e Zuwendungen neben den ihnen aus ſtaatlichen Verſicherungen gewährten Renten zu machen. Die hochherzige Stiftung beweiſt die Zuverſicht der Leitung der Adam Opel Ac, das große Unternehmen in enger Zuſommenarbeit mit den Werks⸗ ungehörigen durch eine ſchwere Gegenwart einer neuen Blüte entgegenführen zu können. Daimler⸗Benz AG. Berlin⸗Stuttgart. An Stelle des bisherigen langjährigen Vorſitzenden des Aufſichtsrats, Dr. E. G. von Stauß, Berlin, wurde das in der HV. vom 16. 5. M. zugewählte Vorſtands mitglied der DDD⸗Bank, Blinzig, zum Vorſitzenden des Aufſichtsrats gewählt. * Geſchäftsbelebung der Robert Voſch Ac, Stuttgart. Die Robert Boſch AG berichtet in ihrer Schrift, dem „Boſch⸗Zünder“, über eine fühlbare Geſchäftsbelebung und führt dazu u. a. aus: Die letzten Monate des Jahres ſeien erfahrungsgemäß für den Induſtriezweig der Geſell⸗ ſchaft die Jahreszeit ruhigſten Geſchäſtsganges. In dieſem Jahre habe aber der Oktober bereits eine leichte Beſſerung gebracht, im November ſei der i noch etwas lebhafter geworden, und im Dezember habe ſich die Au'⸗ tragsbelebung fortgeſetzt. Wenn auch die Belebung noch nicht befriedigend ſei, ſo könne man doch ſchon einige Hoffnung auf einen Umſchwung zum Beſſeren faſſen. Pfalzwerke Enischeldung über das Akflenpakei am 30. Dezember Speyer, 8. Dezbr. In der Frage der Ausübung des Verkaufsrechtes hinſichtlich des im Beſitz der nolichen Ak tien: paketes von 3,5 Mill. 4 der Pfalz werke A G. hat eine die ſich neuerdings um das Aktienpaket bewirbt, anheim⸗ gegeben wird, einen etwaigen Antrag wegen der Ausübung des dem Kreis zuſtehenden Vorkaufsrechtes und der Ueber⸗ nahme des für den Kreis verfügbar werdenden Aktien⸗ pakets in beſtimmter Form bis ſpäteſtens 29. Dezember bei der Regierung der Pfalz einzubringen. Am 30. Dezember wird der Kreistag der Pfalz zuſammentreten, um dann ſeine endgültige Entſcheidung zu treffen. Falls die VSE. die Option für den Kreis ausüben, würde ſich ergeben, daß die Pfalzwerksaktien das Objekt eines neuen Streites zwiſchen Preußzen⸗ elektra und dem R WE. ſein würden, nachdem zwi⸗ ſchen dieſen beiden Geſellſchaften ſchon früher Kämpfe wegen der Stromverſorgung des Saargebietes geführt worden waren, die ſchließlich zum Abſchluß eines De⸗ markationsabkommens führten. Die Vereinigte Saar⸗Elektrizitätsgeſellſchaft bemüht ſich ſchon ſeit Jahren, in der Pfalz Fuß zu faſſen, um da eine Abſatzbaſis für den aus Sagarkohlen gewonnenen Strom zu finden. Bereits vor etwa einem Jahre iſt es wegen dieſer Beſtrebungen zu erheblichen Differenzen gekommen, die namentlich das 100prozentig der Pfalzwerke AG. gehörende Kraftwerk Homburg betrafen. Unter Mitwirkung von Staats⸗ ſtellen kam es damals aber zu grundſätzlichen Ueberein⸗ kommen über die beiderſeitigen Intereſſengebiete. An⸗ dererſeits hat das RWE. ſich bisher gegenüber der Pfalz⸗ werke AG. freundſchaftlich und neutral verhalten. * 20 v. H. Dividende der Bauk von Frankreich. Die Bank von Frankreich beſchloß eine Schlußdtvidende von 100 fr. auf die Aktien im Nennwert von 1000 fr. zu zahlen. Die Geſamtdividende für 1932 beträgt damit 200 fr. oder 20 v. H. auf 182,5 Mill. Fr. Aktienkapital gegen 38,5 v. H. für 1931 und 62 v. H. für 1930 * Abſchlagszahlung auf die Dividende der Vorzugs⸗ aktien Serie 4, 5 und 1 ber Dentſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft. An die Inhaber von Zertifikaten der Gruppen 1, 2 und 5 der Reichsbank über Vorzugsaktien Serte 4, 5 und 1 der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft wird die Ab⸗ ſchlagsdividende für 1932, die auf die durch die Zertifikate vertretenen Vorzugsaktien entfällt, unverkürzt auf Di⸗ videnden⸗Bezugsſchein Nr. 13 bzw. 9 bzw. 5 vom 2. Januar 1033 ab bei den für die Einlöſung vorgeſehenen Zahl⸗ ſtellen ausgezahlt. Priv. Oeſterreichiſch⸗Ungariſche Staats ziſenbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft[Steg)j. Die GV. der privilegierten Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Staatseiſenbahngeſellſchaft(Steg!) geneh⸗ migte den Rechnungsabſchluß zum 30. Juni 1032, der einen Verluſt von 4,67 Mill. Schilling auſweiſt, und beantragte die Kapital herabſetzung durch Ein⸗ ziehung von 2,5 Mill. Schilling Aktien, die ſich im eigenen Beſitz der Geſellſchaft befinden. * Park⸗ und Bürgerbräu AG., Pirmaſens.— Vorjahrs⸗ dividende. Die Geſellſchaft, die i. V. die Dividende auf 1,25 Mill. Sta. von 8 auf 6 v. H. ermäßigt hat, hält für 1931⸗32 (30..) die Vorjahrsdividende aufrecht. Die GV. am 16. Januar ſoll bekanntlich auch über Einziehung der 1,75 Mill. Vorratsaktien beſchließen. Wesfdeufscher Zemenſfverband Vorerst Einzelverhandlungen Bekanntlich blieben die vor den Weihnachtsfeiertagen geführten Verhandlungen um die Verlängerung des am 31. Dezember 1931 ablaufenden Weſtdeutſchen Zementver⸗ bandes ohne Ergebnis, da es nicht gelang, mit den Außen⸗ ſeitern zu einer Verſtändigung zu kommen. Wie Wir B erfährt, will man jetzt vorerſt mit den gaußenſtehenden Werken in Einzelver handlungen eintreten und erſt Ende der Woche wieder gemeinſam ver⸗ handeln, da die Hoffnung beſteht, durch Einzelverhand⸗ lungen eher zum Ziele zu kommen. Da die Sperrfrift für Verkäuſe in den letzten Verhandlungen nur bis Ende De⸗ zember ausgedehnt wurde, ſo dürften die Ende der Woche ſtattfindenden Verhandlungen wahl eine Klärung über das Weiterbeſtehen des Weſtdeutſchen Zementverbandes bringen. Die Möglichkeit beſteht aber auch, daß vorläufig nur eine kurzfriſtige Regelung zuſtande⸗ kommt, weil die jetzt noch zur Verfügung ſtehende Zeit ſehr knapp iſt, um die Meinungsverſchiedenheiten zu klären. * Verlängerung der Aufwertungsfriſt bei Verſicherungs⸗ unternehmungen in beſtimmten Fällen. Bei einigen Ver⸗ ſicherungsunternehmungen hat es ſich als techniſch undurch⸗ füührbar herausgeſtellt, bis zum 31. Dezember 1932 ſämt⸗ liche auſgewerteten Verſicherungsanſprüche ſo zu bearbei⸗ ten, daß für ihre Befriedigung die im Teilungsplan vor⸗ geſehene Friſt eingehalten werden kann, da einige Tei⸗ lungspläne erſt im Frühjahr 1932 rechtskräftig genehmigt worden ſind. Die Reichsregierung hat deshalb den Ver⸗ ſicherungsaufſichtsbehörden in einer Durchführungsverord⸗ nung zum Aufwertungsgeſetz die Befugnis eingeräumt, Verſtcherungsunternehmungen bei Vorliegen der bezeich⸗ neten Vorausſetzungen eine nicht über den 31. De⸗ zember 1934 hinaus zu bemeſſen de Fr tiſt zuzugeſtehen, bis zu deren Ablauf Zahlungen abgelehnt werden können. 5 * Mineralölſtener wieder 3,80]. Im geſtrigen Reichs⸗ anzeiger erſchien eine Verordnung des Reichsſinanzmini⸗ ſters und des Reichswirtſchaftsminiſters, die die Aus⸗ Kleichsſteuer auf Minerolöle(Mineralölſteuer) für die Zeit vom 1. Januor 1933 an bis auf weiteres auf 3,80 Reichsmark für den Doppelzentner ſeſtſetzt. Frankfurfer Abendbörse: Renſen befesffgi An der Abendbörſe war das Geſchäft in Aktien denkbar gering. Kursmäßig blieben die Schluß⸗ notierungen der Mittagsbörſe etwa behauptet. Die feſteren Auslandsmeldungen vermochten kaum eine Anregung zu bieten. Farben lagen mit 96% nur knapp gehalten. Das Intereſſe der Börſenbeſucher konzentrterte ſich auf die Renten märkte. Hier herrſchte auf faſt allen Gebieten feſte Tendenz, und auch die Umſatztätigkeit konnte als ziemlich lebhaft bezeichnet werden. Reichsſchulobuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten wur⸗ den mit 76½ bis in größeren Beträgen gehandelt. Gold⸗ pfandbriefe der Frankfurter Inſtitute blieben ſtark geſucht, ſodaß ſich die Kurstaxe für die Frankfurter Hypotheken⸗ bank und für die Frankfurter— Pfandbrieſbank— Gold⸗ pfandbriefe gegen den Kurs von Samstag auf 86 bis 7 v.., das heißt um 3 v.., erhöhte. Kommunalobliga⸗ tionen dieſer beiden Inſtitute waren auf dem Mittags⸗ niveau von 74 u. H. dagegen nachmittags eher angeboten. Rheiniſche Hypothekenbank⸗Goldpfandbriefe lagen vernach⸗ läſſigt und nur wenig verändert. Weiter ſeſt tendierten Stadtanleihen. U. a. notierten: Neubeſitz 6 bez., Alt⸗ beſitz 50% bez. und Geld, Reichsbank 145%, J. G. Farben 9675, Gebr. Junghans 187, und Siemens u. Halske 194 Kaſſa. f a ö 8 Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori/ 27. Dez. Das Geſchäft, vor allen Dingen das Berggeſchäft, war an der heutigen Börſe verhältnismäßig ſtill. Trotzdem konnten die Talfrachten um 3 je Tonne 4 9 1 und wurden mit 90 Pfg., mit 1,05 je Tonne nach Rotterdam einſchließlich Schleppen notiert Die Bergfrachten erſuhren mit 1%, mit 1,20/ keine Aenderung. Der Talſchlepplohn ſchwächte etwas ab und wurde mit 9 Pfg. für größere be⸗ ladene Kähne ab hier nach Notterdam bezahlt. Der Berg⸗ ſchlepplohn natterte mit 90 Pfg. nach Mannheim.„ 5 Seite/ Nummer 603 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Mittwoch, 28. Dezember 1932 m J RON 1 ER D Alder [Mannheimer Ersiaufführung! Ein Tonfilm aus der Welf der Künsfler des Pariser Monfmarir e mii John Barrymere dem großen Charakter Parsteller- Amerikas berühmtester Schauspieler 1 Lehe g Packend durch die große Gestaltungs- kunst John Barrymores in der Rolle des Mannes, der durch die Kraft seines Willens das Schicksal zweier Menschen bestimmt. Dazu der große bunte Filmteil: Taucher und Schwimmer Unser Baby und eln kalifornischer Musikfilm. Neueste Tonweche Beginn:.00,.00,.10,.40 Uhr 5 N Vorzugskarten gelten! National-Theater Mannheim Mittwoch, den 28. Dezember 1932 Nachmittags vorstellung Vorrecht M De sehnee königin Märchen von Hans Christian Andersen Für die Bühne bearbeitet von Margot Schlieper Musik von Helmuth Schlawing Inszenierung: Richard Dornseiff Musikalische Leitung: Helmuth Schlawing Bühnenbilder: Eduard Löffler Tanzleitung: Gertrud Steinweg Technische Einrichtung: Walter Unruh Anfang 15.30 Uhr Ende 18.00 Uhr Personen: Lene Blankenfeld Gretel Kübler Annemarieschradiek Die Großmutter Gerda, ihr Enkelkind Kay, Gerdas, Gespiele Der Kate Murr, ein höchst verdrießlicher alter Herr Bum Krüger Die Uhr, eine ehrwürdige alte Standuhr Der Winter Die Schneekönigin Die Schwalbe Die alte Frau Erster Holzsoldat Zweiter Holzsoldat Erster Engel Zweiter Engel Irmgard Wehner Der Rosenstrauch Jide Overhoff und viele andere. Mittwoch, den 28. Dezember 1932 Vorstellung Nr. 138— Miete B Nr. 11 Zum letzten Male: Vor Sonnenuntergang Schauspiel in 4 Akten v. Gerhart Hauptmann Herbert Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20.00 Uhr Ende 23.00 Uhr Pers oO nen: Matthlas Clausen, Geheimer Kommerzienrat Wolfgang Clausen, seinsohn, Professor der Philologie Egmont Clausen, gen. Egert, d. Geheimrats jüngst. Sohn Bum Krüger Bettina Clausen, Tochter des Geheimrats Elisabeth Stieler Ottille, Tochter d. Geheimrats, verehelichte Klamroth Erich Klamroth, Ottiliens Mann Direktor i. d. Clausenschen Betrieben Paula Clothilde Clausen, ge- borene von Rübsamen Steynitz, Sanitätsrat, Hausarzt u. Hausfreund bei Clausen Karl Marx Hanuefeldt, Justizrat Willy Birgel Immoos, Pastor Hans Godeck Geiger, Professor a. d. Uni- versität Cambridge, alter Freund d. Geh.-Rats Clausen Raoul Alster Dr. Wuttke, Privatsekretär des Geheimrats Ebisch, Gärtner Frau Peters, geborene Ebisch, dessen Schwester Hermine Ziegler Inken Peters, deren Tochter Käthe Wolf Winter, Diener bei Geheimrat Clausen Der Oberbürgermeister 5). Erna Stephan Georg Köhler Elisabeth Stieler Annemarieschradiek Hermine Ziegler Joseph Offenbach oseph Renkert äthe Wolf Inszenierung: Karl Zistig Fritz Schmiedel Vera Spohr Hans Finohr Ellen Widmann Ernst Langheinz Joseph Renkert Josef Offenbach Georg Köhler Fritz Linn Gustel Römer-Hahn 3 für Frauen und Mädchen abends von 7½ 10% Uhr zur Erlernung der bürgerlicen und feinen Hude. Mitglieder Rb 30.—. Michtmitgl. Ria. 35.— m. Bssen. Anmeld bis J. lan in der Geschäftsst. des(14798 Mannheimer Hausfrauenbundes, N 2, 4 täg, geöff. v. 10—12½ u. 3 bis 6 Uhr. Wenne 215 26. Zuckerkranke inden die bewährtesten 8416 Nahrungsmiffel wie Luftbrödchen, Aleuronatmehl, Schokolade, Teigwaren usw. stets frisch hei Ludwig& Schütthelm 0 4,3 80 Media- Drogen. Parfümerien, Ehemikallen Filiale mit Photo: 5 Prledrichsplata 19.(Bdte Augustaanl.) 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