99 8 Der Kampf um Butter und Margarine Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bet Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Abend ⸗ Ausgabe Freitag, 30. Dezember 1932 143. Jahrgang— Nr. 608 Durch den Butterbeimiſchungszwang ſoll der Preis für Margarine nicht verteuert werden Der Standpunkt des Reichsernährungsminiſters Köpfe vom Tage Brauns Verhandlungen Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dezember. Reichsernährungsminiſter von Braun iſt heute nach Berlin zurückgekehrt. Er wird noch im Laufe des Tages die Verhandlungen mit den Mar⸗ garineproduzenten über die Butterbeimiſchung auf⸗ nehmen. Das Reichsernährungsminiſterium möchte die Maßnahmen, zu denen es durch die letzte Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten ermächtigt wurde, nach Möglichkeit ohne direkten Zwang auf dem Wege eines freiwilligen Uebereinkommens durchführen. Bei den Unterhaltungen des Herrn von Braun dürfte die Frage der Margarinepreiſe nach der Einführung der Butterbeimiſchung eine wichtige Rolle ſpielen. Das Reichsernährungsmini⸗ ſterium vertritt, wie man weiß, den Standpunkt, daß eine Preiserhöhung nicht notwen⸗ letzten Jahren die Preiſe für die wichtigſten Mar⸗ * dig und nicht gerechtfertigt ſei, da in den * 0 4 7 garinerohſtoffe ganz erheblich geſunken ſeien, ohne daß es bisher zu entſprechenden Preisreduzierungen gekommen wäre. Man hofft, durch ſolche Maßnahmen gegen eine Preisſteigerung den Widerſtand, den die Konſumen⸗ tenorganiſationen und beſonders die Gewerkſchaften ankündigten, abſchwächen zu können. Nach Erklärun⸗ gen der zuſtändigen Stellen wird die Butterbei⸗ miſchung bekanntlich etwa 3 Prozent betragen. Es ſollen dadurch 15000 Tonnen Bufter aus dem Markt genommen werden. Andererſeits iſt die kontingen⸗ tierte Buttereinfuhr auf insgeſamt 55000 Tonnen feſtgeſetzt, während die deutſche Buttererzeugung ſich auf etwa 750 000 Tonnen beläuft. Die Einfuhr be⸗ trug übrigens 1931 noch 100000 und 1930 ſogar 133 000 Tonnen. Dieſe Zahlen legen den Schluß ſehr nahe, daß der Preisſturz am Buttermarkt(von 135,5 auf 95 Mark) weniger auf die Einfuhr zurückzu⸗ führen iſt, wie dies der Reichslandbund behauptet, ſondern in erſter Linie auf die verringerte Kaufkraft der Bevölkerung. Das Problem des Buttermarktes und der bäuerlichen Veredelungswirtſchaft dürfte alſo weniger eine Frage der Handelspolitik ſein, als der Wiederherſtellung des innerdeutſchen Marktes durch die Wiedereinſchaltung der Erwerbsloſen in den Ar⸗ beitsprozeß. Der erbitterte Kampf um die Butter⸗ beimiſchung zeigt aber, wie ſehr alle Nöte aller Be⸗ rufsſtände ſich bereinigen in dem einen Wort: Arbeitsbeſchaffung. Das Programm des Reichstags Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Dezember. In parlamentariſchen Kreiſen des Reichstages wird angenommen, daß das Reichstagsplenum bei feinem Wiederzuſammentritt in der zweiten Januar⸗ dekade eine längere politiſche Ausſprache durchführen wird, die etwa eine Woche dauern ſoll. Grundlage dieſer Ausſprache ſollen außer den Mißtrauensanträgen noch eine große Zahl weiterer Anträge verſchiedener Fraktionen, vor allem über wirtſchaftspolitiſche Dinge, ſein. Am Ende der Ausſprache würde dann über die Mißtrauensvoten abgeſtimmt werden. Es heißt, daß diesmal auch die Nationalſozialiſten den Wunſch haben, vor der Ab⸗ ſtimmung über die Mißtrauensanträge die Regie⸗ rungserklärung zu hören und die politiſche Debatte durchzuführen. Weiter verlautet, daß unmittelbar nach dem Zu⸗ ſammentritt des Aelteſtenrates, alſo nach dem 4. Ja⸗ nuar, die Koalitionsbeſprechungen zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Zentrum wieder aufgenommen werden. Wie bekannt, werden dann am 10. Januar die Ausſchußarbeiten des Reichs⸗ tages fortgeſetzt, und zwar zunächſt mit Tagungen des Haushalts- und des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes. Auch ſoll der Handelsausſchuß des Reichstages ſehr bald zuſammenberufen werden. Die Ausweiſung von Ausländern Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dezember. Vom Berliner Polizeipräſidium wird heute mit⸗ geteilt, daß es ſich bei den letzten Aus weiſun⸗ gen von Ausländern nicht um eine außerordentliche Maßnahme gehandelt habe. Die Fälle, insgeſamt höchſtens 20 an der Zahl, verteilten ſich im übrigen auf einen Zeitraum von mehreren Monaten und ſeien durchaus nicht etwa nur in den letzten Tagen und Wochen vor⸗ genommen worden. Einmal ſei die nachgeſuchte Verlängerung von Aufenthaltsbewilligungen, wenn der Antragſteller in begründetem Verdacht ſtand, ſich ſtaatsfeindlich betätigt zu haben, nicht gewährt wor⸗ den. Zum andern habe man bei Perſonen, die ſtaatsfeindlicher Umtriebe überführt worden ſeien, ausdrücklich Ausweiſungsverfügungen erlaſſen. General Kundt iſt zum Oberkommandierenden der l 8 wurde bolivianiſchen Streitkräfte gegen Paraguay ernannt worden. Henry de Jouvenel als Nachfolger des benen Grafen Beaumarchais franzö⸗ hat die ſiſcher Botſchafter in Rom. General Hertzog der Premierminiſter von Südafrika, verſtor⸗ Goldeinlöſungspflicht der Reſervebank aufgehoben. Die öſterreichiſche Tragödie Das Scho des Anſchlußverbots und der Lauſanner Anleihe in Wien und Paris Drahtbericht unſ. eigenen Vertreters O Wien, 30. Dezember. Die Tragödie des Lauſanner Protokolls iſt nun zu Ende gegangen. Um eine geringfügige Geld⸗ hilfe, die in Wahrheit nur eine Laſt iſt, hat Oeſter⸗ reich ſich dem Protokoll unterworfen, das ihm bis 1945 den Anſchluß an das Reich verbietet. Mit einer Stimme Mehrheit haben die Chriſtlich⸗Sozia⸗ len und ihre Trabanten vor einigen Wochen die Lauſanner Abmachungen des Kabinetts Dollfuß gut⸗ geheißen, die geſtern von Frankreich ratifiziert wur⸗ den. Ihre Preſſe aber bemüht ſich auch heute wie⸗ der, dieſe Verſklavung als die Errettung Oeſter⸗ reichs zu bezeichnen und ſpricht unverhohlen die Hoffnung auf eine Donauföderation ohne Deutſch⸗ land aus. Die von Beneſch ausgehaltene„Neue Freie Preſſe“ ſagt mit zyniſcher Offenheit, es werde nun darauf ankommen, weit über den Rahmen der Anleihe, ja über den Rahmen von Oeſterreich hinaus dem neuen Mitteleuropa neue Ener⸗ gien einzuflößen und es auf eigene Füße zu ſtellen. Dagegen ſchreiben die großdeutſchen„Wiener Neueſten Nachrichten“:„Das Hauptgewicht legten die Pariſer Anleiheredner immer wieder auf die Tatſache, daß es ſich um eine politiſche An⸗ leihe handele. Für ſolche Offenheit kann man nur dankbar ſein. Denn jedes Kind weiß, daß die bis⸗ herige franzöſiſche Politik in Mittel⸗ und Südoſt⸗ europa eine deutſche Einkreiſungspolitik gegen Deutſchland war, in deren Verlauf man Oeſterreich je nach Bedarf ſtets ſolange würgte, bis es ſich zum mindeſten neutral erklärte. Chauviniſtiſche Tiraden in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 30. Dezember Der Anleihebeſchluß der Kammer, wird in der Oeffentlichkeit weit weniger beachtet, als man dies nach dem Verhalten der Zeitungen und Parla⸗ mentskommiſſion erwarten konnte. In den gemäßig⸗ ten Kreiſen und auf der Linken herrſcht das Gefühl der Befriedigung vor, daß Frankreich diesmal dazu beigetragen habe, einem in Not befindlichen Staat zu helfen. Die Nationaliſten andererſeits richten ihre Oppoſition wohl weniger gegen die tatſächliche Unterſtützung Oeſterreichs als dagegen, daß es ſich um die Regierungstat eines befeindeten Linkskabi⸗ netts handelt. In der Beurteilung des Publikums ſpielt die Anſchlußfrage keineswegs eine beſondere Rolle. Nach dem Urteil der ſchwerinduſtriellen „Ordre“ iſt die öſterreichiſche Anleihe politiſch nicht zu rechtfertigen. Der Anſchluß bereite ſich trotz all⸗ dem verſteckt und heimlich vor durch die Rechts⸗ angleichung, durch die übereinſtimmenden Schul⸗ ſyſteme in Deutſchland und Oeſterreich, durch die Anpaſſung der Armeen. Faſt täglich würden in Deutſchland Geſetzesvorlagen erledigt, die eine Vervollkommnung der Harmonie zwiſchen Berlin und Wien bezwecken. Frankreich werde mit Dollfuß ebenſo getäuſcht werden wie ſeinerzeit durch Brü⸗ ning. Heute habe von Schleicher den Reichskanzler⸗ poſten Brünings inne, bald werde in Wien ein Heimwehrgeneral an die Stelle Dollfuß treten. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ findet es ſeltſam, daß die Soziäliſten nach Bekämpfung der ſüdflawiſchen, tſchechiſchen und ungariſchen Anleihe nunmehr der öſterreichiſchen zugeſtimmt haben. In einer bewußten Verdrehung der Tatſachen erklärt das Blatt, die franzöſiſchen Sozialiſten hätten mit ihrer Anleihe lediglich ihren Wiener Geſinnungs⸗ genoſſen helfen wollen. Von der„Anſchlußgefahr“ 1 das nationaliſtiſche Blatt auffallenderweiſe nicht. Auch England hat zugeſtimmt Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 30. Dezember Die engliſche Regierung hat die Ratifizie⸗ rung des öſterreichiſchen Anleihepro⸗ tokolls dem Völkerbundsſekretariat eingeſandt. Man erwartet, daß die franzöſiſche Ratifizierung bis morgen eingehen wird, da die Kammer, ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben hat. So kann das Protokoll am letzten Tag ſeiner Ratifizierungsfriſt doch noch in Kraft treten. eee Die Anterdrückung der Minderheiten Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 30. Dezember In einem Interview mit dem Vertreter des Wolffbüros wies Reichsminiſter a. D. Dr. Geß⸗ ler, der Vorſitzende des Vereins für das Deutſch⸗ tum im Auslande auf das Unrecht hin, das in den letzten 14 Jahren deutſchen Minderheitengruppen im Auslande angetan worden iſt. Er ſagte, es ſeien in dieſer Zeit weit über 7000 mutterſprach⸗ liche Schulen der Minderheiten geſchloſ⸗ ſen worden. Während im ganzen 19. Jahrhundert nur etwa 10 Gotteshäuſer von Mehrheitsvölkern beſchlagnahmt worden ſeien, habe man allein in die⸗ ſer kurzen Zeit 2500 Kirchen den Minderheiten zwangsweiſe genommen, anderen Zwecken zugeführt, ſelber benutzt, geſchloſſen oder zerſtört. In dieſe Zahl ſeien die in Rußland enteigneten Gotteshäuſer nicht einbegriffen. Allen Minderheiten ins⸗ geſamt ſeien im gleichen Zeitverlauf zwölf Mil⸗ lionen Hektar Land enteignet worden. Dieſe 120000 Quadratkilometer überträfen die rund 70000 Quadratkilometer Boden, die Deutſchland durch den Gewaltfrieden verloren habe, bei weitem. Deutſches Volkstum habe alſo im Auslande weit mehr Bodenbeſitz verloren, als das Deutſche Reich Hoheitsgebiet. a Dieſe wenigen, erſchütternden Beiſpiele bewieſen klar, daß eine europäiſche Zuſammenarbeit ohne ein annähernd anſtändig gelöſtes Minderheitenproblem nicht denkbar ſei. Der Zauberer von Prag Von unſ. eigenen Vertreter in Prag E Prag, Ende Dezember Als Deutſchland in den Völkerbund eingetreten war, unterhielt ſich Streſemann einmal mit Briand darüber, welche Sprache Streſemann bei ſeinem erſten Präſtdium in der Ratsſitzung wählen ſolle. „Was ſpricht zum Beiſpiel Beneſch?“ fragte er. Und Briand antwortete:„Beneſch? er glaubt, er ſpricht franzöſiſch...“ Das iſt der ganze tſchechoſlowakiſche Außen miniſter. Beneſch ſetzt ſeinen Stolz darein, ein Franzoſe zu ſcheinen. Aber er iſt doch nur ein Französling, der ganz eingeſponnen in die Pariſer Geiſtes⸗ und Kulturwelt iſt. Und darüber hinaus in die Pariſer Politik! Frankreichs treueſter Musketier ſteht an der Moldau. Er iſt nicht nur bereit, auf Frankreichs Befehl zu mar⸗ ſchieren, ſondern er kämpft auch mit Rede und Feder für Frankreichs Ruhm und Ehre. Alſo nicht nur ein militäriſch Verbündeter, ſondern auch ein geiſtig Untertäniger. Der Geiſt Frankreichs hat das Tſche⸗ chentum völlig in ſeine Feſſeln geſchlagen. Die Tſche⸗ chen verehren nicht nur Frankreich, ſondern ſie lie⸗ ben es. Nachdem Rußland in die Hand der Bolſche⸗ wiſten gefallen iſt, iſt die ruſſiſche Liebe in Prag langſam erkaltet und die franzöſiſche Liebe immer größer geworden. Heute brennt ſie lichterloh, denn alle Tſchechen ſind davon überzeugt, daß ſie ihren eigenen Staat und ihre nationale Freiheit nur der Hilfe Frankreichs im Kriege und auf der Friedens⸗ konferenz zu verdanken haben. So iſt auch Beneſch's Politik zu werten: Sie iſt das Werben um Frankreichs Gunſt und um das Verſtändnis der Welt für Frankreich. Er iſt blind für die Schatten dieſer Liebe und maßlos im Einſchätzen der Vorteile. Und jedes Mittel iſt ihm recht, um ſeine große Liebe zu verteidigen. Es iſt faſt komiſch zu beobachten, wie ſentimental und un⸗ logiſch der große Materialiſt und Rationaliſt Beneſch werden kann, wenn er Frankreichs Sache vertritt. Da ſchrieb z. B. Herr Beneſch einen großen Weihnachtsartikel, der in mehreren Zeitungen er⸗ ſchien und die Welt von heute und das Europa ſeit 1918 als ein Erbe der franzöſiſchen Revolution und die Friedensverträge als die gerechten Ergebniſſe des Weltkrieges feiert. Den Völkerbund nennt er die Sehnſucht nach endgültiger Friedensſicherung und den Glauben an die Notwendigkeit eines inter⸗ nationalen Zuſamenwirkens aller Staaten. Wenige Sätze darnach aber beſingt Herr Beneſch das euro⸗ päiſche Elend:„Es ſieht heute ſo aus, als wäre Europa im wahrſten Sinne des Wortes in Stücke geſchlagen, als gäbe es zwiſchen den Stücken kein Gefühl des Zuſammenhanges und der Solidarität, und als gäbe es überhaupt keinen vereinheitlichenden Faktor, der in dieſes Chaos recht und ſchlecht eine gewiſſe Ordnung bringen könnte.“ Wie man ſieht, bereitet es dem Herrn Außen⸗ miniſter Beneſch gar keine Schwierigkeiten, die ſchreiendſten Widerſprüche aufeinander zu reimen. Er iſt imſtande, in einem Atem die Friedensver⸗ träge und die Gleichheit der Völker zu verteidigen, den Völkerbund in den Himmel zu heben und das Chaos der Erde danebenzuſtellen E Gleichzeitig veröffentlichte Beneſch im„Ceske Slovo“, dem Blatt ſeiner Partei, einen Artikel über die„Friedenshoffnungen“. Dieſer Artikel faßt die Ergebniſſe der Abrüſtungstagung, deren Vorſitzender bekanntlich Beneſch iſt, wie folgt zu⸗ ſammen:„Die Abrüſtung wird abſchnittweiſe er⸗ folgen, vor allem tritt die qualitative Abrüſtung ein, (die größten Angriffswaffen werden vernichtet wer⸗ den) endgültig wird der chemiſche Krieg und die Beſchießung der Zivilbevölkerung beſeitigt, die Rüſtungen aller Staaten werden ſtreng überwacht werden und ſchließlich wurde die Rüſtungsgleich⸗ berechtigung für Deutſchland feſtgeſetzt, die untrenn⸗ bar mit dem Grundſatz der Sicherheit für alle Völ⸗ ker verbunden iſt“. Dieſe optimiſtiſch ſchmetternde Fanfare wird aber von einer ganzen Serie von einſchränkenden Moll⸗ tönen begleitet,. Die franzöſiſche und die tſchechoſlowakiſche Theſe, daß die Sicher⸗ heit die Vorausſetzung der Abrüſtung ſei, habe end⸗ lich geſiegt über die Richtung, welche zuerſt die Ab⸗ rüſtung wünſchte, der dann die Sicherheit folge. Die fünf Großmächte ſeien ſich heute einig, daß die franzöſiſche Theſe richtig ſei: Zuerſt Sicherheit, dann Abrüſtung! Die Kleine Entente iſt damit ebenfalls einverſtanden und billigt den Plan Her⸗ riot Boneours. Die Belgrader Tagung war ein Bekenntnis zu den Friedensverträgen und eine „Bereitſchaft gegen die zerſetzenden Tendenzen und die Politik des internationalen Negativismus“ Die Kleine Entente werde ſich nicht irgend welche rev ſioniſtiſchen Pläne diktieren laſſen.. Deutſchla; und alle übrigen Staaten müßten erſt beweiſen, d So rag ich Freud' und Kummer; meine Lebens. 2. Seite/ Nummer 608 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 30. Dezember 1932 ſie nicht an neue Rüſtungen denken. Die alten Me⸗ thoden der Machtblocks müßten fallen gelaſſen wer⸗ den und an ihre Stelle ein harmoniſcher Intereſſen⸗ ausgleich und ein e Sichverſtehen der Großen und Kleinen treten * Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter ſpielt heute wieder eine große Rolle in der euro⸗ päiſchen Politik. Er ſpielt ſie nur von Gna⸗ den Frankreichs, aber er ſpielt ſie. Seine Anſichten find daher nicht die Ergüſſe eines Beliebigen, ſon⸗ dern verdienen größte Beachtung und Aufmerkſam⸗ keit. Er iſt ein guter Schüler Briands und ein Mei⸗ ſter in der Politik des Wollhandſchuhs über der ge⸗ panzerten Fauſt. Hinter einem zauberhaften Kranz von glänzenden Formeln und beſtechenden Redens⸗ arten verſteht er es ausgezeichnet, die Dinge auf den Kopf zu ſtellen und der Welt ein Bild Europas vorzugaukeln, das nur den franzöſiſchen Intereſſen entſpricht, aber als Bild der Gerechtigkeit ausge⸗ rufen wird. Er ſagt Abrüſtung und meint die mili⸗ täriſche Hochrüſtung Frankreichs. Er ſagt Gleich⸗ berechtigung und meint die politiſche Vorherrſchaft Frankreichs in Europa. Er ſagt Friedensverträge und meint Kriegsentſchädigungen. Er iſt der poli⸗ tiſche Formelzauberer Pariſer Schule für den europätſchen Südoſten. Seine Rolle beſteht darin, in der politiſchen Arena die artiſtiſche Be⸗ handlung des geſprochenen und geſchriebenen Wor⸗ tes vorzuführen. Er verwickelt ſich dabei zwar in Widerſprüche, aber das zuſchauende Volk ſieht ſie nicht, ſondern folgt nur mit weit geöffneten Augen den ſteigenden Leuchtraketen ſeiner ſchillernden Re⸗ densarten 5 Reichsbanner und Jugendertüchtigung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Dezember Die Reichsbannerleitung hat ſich nach längerem Schwanken der Aufforderung des ſozial⸗ demokratiſchen Parteivorſtandes gefügt, dem „Reichskuratorium für Jugendertüchti⸗ gung“ fernzubleiben. Aus dem„Vorwärts“ erfährt man die Gründe, die für die Stellungnahme der Partei ausſchlaggebend waren. Sie ſind rein politiſcher Natur und, wie es in der parteiofftziöſen Auslaſſung heißt, ſo zwingend, daß„alle möglichen ktechniſchen Vorteile einer Beteiligung dadurch wie⸗ der aufgewogen werden“. Entſcheidend iſt wohl die Erwägung geweſen, daß das Kuratorium unter einem Regierungskurs geſchaffen wurde, zu dem die Partei in ſchärfſter Oppoſttion ſteht.„Eine Mitarbeit wäre deshalb von jedermann ausgelegt worden als bie Billigung der politiſchen Abſichten, die das Ka⸗ Hinett mit der Gründung des Kuratoriums ver⸗ folgt.“ Mit der Beſeitigung der Differenzen ſei, ſo wird am Schluß feſtgeſtellt, die Hoffnung derer im Lager der Gegner gründlich zerſtört, die im Reichskuratorium auch ein Mittel erblickt hätten, um die Geſchloſſen⸗ heit der Eiſernen Front zu ſprengen. Kurz und gut: Breitſcheid hat über Höltermann geſiegt, das Dogma über die Vernunft. Noch kein Auslieferungsbegehren Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 30. Dezember. Zu den Meldungen über einen Antrag der ſäch⸗ ſiſchen Regierung, bei den zuſtändigen Stellen der Reichsregierung die Auslieferung der nach Italien geflüchteten und des Mordes an dem SA.⸗Mann Hentſch Verdächtigen zu verlangen, verlautet von zu⸗ ſtändiger Stelle, daß bisher noch kein derartiger Antrag bei der Reichsregierung eingegangen iſt. Der„Nacht⸗Angriff“ wird eingeſtellt — Berlin, 30. Dezember. Der erſt ſeit kurzer Zeit herausgegebene„Nacht⸗Angriff“, eine Spät⸗ ausgabe des„Angriff“, wird ab Samstag nicht mehr erſcheinen. Zur Begründung der Einſtellung des Blattes wird im heutigen„Angriff“ darauf verwie⸗ ſen, daß jetzt der„Völkiſche Beobachter“ als Ber⸗ liner 5 erſcheint. Rekordtiefſtand des Verkehrs 47 H. Einnahmenrückgang der Reichsbahn gegen 1929 Erheblicher Fehlbetrag Die Deutſche Reichs bahn⸗Geſellſchaft legt jetzt der Oeffentlichkeit wieder ihren„vorläufigen“ Jahres⸗ rückblick vor. Die Fin anzwirtſchaft der Bahn hat im Jahre 1932 naturgemäß unter der wirtſchaf lichen Not⸗ lage, die einen weiteren ſtarken Verkehrsrückgang und ein weiteres erhebliches Abſinken zur Folge hatte, gelitten. Die Einnahmen 1932 werden mit 2850 Mill.„ um 47 v. H. negenüber dem Höchſtſtand von 1929 mit 56854 Mill. 4 und gegenüber 1931 um 26 v. H. geringer ſein. An dem Ausfall iſt der Perſonen⸗ und Ge⸗ päckverkehr weniger ſtark beteiligt als der Güter ver⸗ kehr. Im erſteren Falle wird der Rückgang gegenüber 1929 vorausſichtlich 500 Mill. 4 oder 36 v.., im Güter⸗ verkehr dagegen 1800 Mill.„ oder 52 v. H. und bei den ſonſtigen Einnahmen 200 Mill.& oder 48 v. H. betragen. Die Tarifermäüßigungen haben in Ermangelung des erhofften Mehrverkehrs rund 500 Mill./ Einbuße neben dem erhöhten Kraftwagenwettbewerb verurſacht. Tariferhöhungen zum Ausgleich des Einnahmenrück⸗ gangs verboten ſich in der Zeit der Kriſe von ſelbſt. Es mußten infolgedeſſen die Ausgaben aufs ſchärfſte gedroſſelt werden, wenn auch dies auf große Schwierigkeiten ſtieß, da die Geſellſchaft mit einem hohen Anteil feſter Koſten belaſtet iſt. Der Perſonalauf⸗ wand macht allein faſt 70 v. H. aller Betriebsausgaben aus. Die Schätzung der Perſonalausgaben für 1932 ergibt einen um 28 v. H. oder 820 Mill.„ geringeren Betrag als 1929. Der Perſonalſtand wird von 713 000 Köpfen 1929 auf vorausſichtlich rund 604 000 Köpfe 1932 vermindert werden. (1931 643 750 Köpfe). Bei den Sachausgaßben ſind die Ausgaben der Be⸗ triebsrechnung für die Unterhaltung und Er⸗ neuerung der Bahnanlagen und Fahrzeuge auf dem Umfang beſchränkt, der zur orönungsmäßigen Betriebs⸗ führung noch notwendig iſt. Die Neubautätigkeit hielt ſich in ſehr engen Grenzen. Der Bericht verweiſt ſo dann auf die bekannten Arbeitsbeſchaffungsprogramme aus Anleihe und Steuergutſcheinen hin. Trotz aller Bemühungen der Reichsbahn werden die Ausgaben der Betriebsrechnung 1932 voraus ſichtlich von 4500 Mill.„/ am auf rund 3000 Mill. 4, alſo nur um 38 v. H. gegenüber 1929, vermindert ſein. Damit wird das erſtrebte Gleichgewicht ſchon in der Betriebsrechnung für 1932 nicht zu erzielen ſein. Unter Einrech⸗ nung der Ausgaben für den Reparattons⸗ und Zinſen⸗ dienſt, der Vorzugsdividende uſw. wird ein nicht unerheb⸗ 35 J eh 185 e t rag. 1 müſſen, obwohl Abtommens mit nur 70 Mill. 4 ſialt ehemals 600 Mill. 4 veranſchlagt iſt. Dieſe Erleichterung genügt noch nicht einmal zum Ausgleich der Betriebsrechnung. Ob und wie ein bilanzmäßiger Ausgleich für 1932 etma durch Heranziehung buchmäßiger Rücklagen ſich wird ermöglichen laſſen, wird noch Gegenſtand eruſter Prüfung ſein müſſen. deben der Steuerfreien Reichsbahn ⸗Anlethe ſind ſonſtige Anleihen im Geſchäftsjohr 1932 nicht begeben, auch weitere Vorzugsaktien nicht verwertet worden. Der Bau des Rügendammes wurde zurückgeſtellt. Angeſichts der angeſpunnten Finanzlage mußte beſon⸗ deres Augenmerk auf öie Barmittelwirtſchaft ge⸗ richtet werden, da infolge der ſchlechten Ergebniſſe der Vorjahre der Bormittelbeſtand allein im Jahre 1931 um 218 Mill.„ zurückgegangen war. Wenn die Reichsbahn trotzdem ſtets flüſſig blieb, ſo beruht das auf vorſichtiger Ausgabepolitik und auf einer Reihe vorbeugender Maß⸗ nahmen, z. B. der Inanſpruchnahme von Wech⸗ ſelkrediten und der Verlängerung eines erheblichen Teiles des Wagen baukredites der Deutſchen Wagen baun⸗ Vereinigung. Es iſt gelungen von dem 100 Mill.„ Kredit den holländiſchen und eng⸗ liſchen Anteil von 32 Mill.% unter erträglichen Bedingungen auf 3 Jahre zu verlängern, wobei die durchſchnittliche Verzinſung von 6,9 auf 4 v. H. geſenkt worden iſt. Die Bewirtſchaftung und Verwaltung der Kaſſamittel oblag wie bisher der Deutſchen Verkehrs ⸗ Kredit⸗Bank. Die Bank hat die Gelder in der Haupt⸗ ſache bei der Reichsbank, zum Teil auch bei dem Bank⸗ gewerbe angelegt. Ihre Umſätze und Einnahmen waren weiter rückläufig. Sie hat bekanntlich, um das zu ſätz⸗ liche Arbeitsbeſchaffungsprogramm durch Wechſelkredite zu finanzieren, die Reichs bahn⸗ eſchoffungs⸗ Program m GmbH mit 10 Mill. Mork zu 35 v. H. eingezahltem Kapital gegründet. Der Bericht befaßt ſich alsdann mit den Repara⸗ ttonen, der Beförderungsſteuer und dem Schuldendienſt. Durch den Hooverplan iſt die Ge⸗ ſellſchaft vom 1. Juli 1931 bis 30. Juni 1932 nur kaſſen⸗ mäßig erleichtert worden. Trotz Entfalles der Repara⸗ tionsſteuer hatte man jedoch in dieſer Zeit die Dar ⸗ lehen der B33 von 540 Mill. 4 an die Reichs⸗ finanzverwaltung ohne Gegenwert weiterzugeben, ferner weitere 70 Mill. 4 für Reparationszwecke des Reiches aufzubringen. Man wurde alſo insgeſamt mit 610 Mill. 4 im Hooverjahr belaſtet. Die Regelung des Lauſanner Vertrages iſt noch in der Schweße und man muß auch weiterhin 70 Mill./ Bei⸗ trag für Reparationszwecke leiſten. Die politiſchen Laſten der Reichsbahn betragen Ende 1992 einſchl. der Vorzugsdividende von 35 Mill., der Beförde⸗ rungsſteuer von 181 Mill. /, der politiſchen Perſonallaſt(Penſionen uſw.) von 203 Mill. I und der Mehrksſten aus neuer Grenzziehung von 12 Mill. insgeſamt 501 Mill./ gleich 17,6 v. H. der vorausſichtlichen Betriebseinnahmen von 1932. Die Erträge der Beförderungsſteuer ſind entſprechend der N Der Hamburger Blitz— der ſchnellſte Zug Meldung des Wolff⸗Büros — Hamburg, 30. Dezember. Nach mehreren Probefahrten hat heute die Reichs⸗ bahngeſellſchaft die Vertreter der in⸗ und ausländi⸗ ſchen Preſſe zu einer Fahrt von Berlin nach Hamburg eingeladen. Vor Beginn der Fahrt wurden die Teil⸗ nehmer auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin vom Generaldirektor der Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Dorpmüller, begrüßt. In ſeiner Anſprache ſagte Dr. Dorpmüller, daß man mit dem Schnelltriebwagen mit einer Geſchwindigkeit von nur 150 Stundenkilo⸗ metern zu fahren gedenke, obwohl zu Anfang des Jahrhunderts bereits 200 und kürzlich mit dem Pro⸗ pellerwagen bereits 230 Stundenkilometer erzielt worden ſeien. Zur Einfügung in die beſtehende gewöhnliche Zugfolge könne jedoch über eine Geſchwindig⸗ keit von 150 Kilometern nicht hinausgegaugen werden. Die Anſicht, daß die Tage der Dampflokomotive nun⸗ mehr gezählt ſeien, bezeichnete Dr. Dorpmüller als irrig. Reichsbahndirektor Dr. Ing. Fuchs gab den Gäſten eine eingehende Schilderung des Wagens. Lbecbenetelgsger zum Neujahr Der Mannheimer„Schutzbürger“ und Zettelträger Jacob Eberhard hat das fol⸗ gende erbauliche Poem drucken laſſen und am Neujahrsmorgen 1820 den Theaterfreun⸗ dem ins Haus gebracht in der Erwartung,„das klingend Pfand“ könnte etwas reichlicher aus⸗ fallen, wenn er ſeinen Glückwunſch in Verſe klei⸗ dete. Es wurde damals nur drei⸗ oder viermal in der Woche geſpielt; in der Zeitung erſchten jeweils eine kurze Anzeige. Plakatſäulen waren noch nicht erfunden, und ſo lief der Theater⸗ gettelträger mit ſeinem Pack von Stadtrevier zu Stagdtrevier, treppauf, treppab, zufrieden, wenn ihm„zur Stärkung edler Lebenskräfte“ auf ſeinem ermüdenden Gang da und Hort ein kräf⸗ tiger Labetrunk gereicht wurde. Verehrungswürdige! Ein Jahr iſt wiederum verfloſſen An Freud und Kummer reich und arm; Wohl mancher hat, ſich ſelbſt zum Poſſen, Vermehrt der kleinen Sorgen Schwarm. Das war nicht klug, das laſſe bleiben, Wer Leben liebt und Sonnenſchein; Man kann ja doch was beſſers treiben, Als Waſſer miſchen zu dem Wein Und— Wermuth ſammeln in den Schrein. Im Froſ, im Regen, in der Hitze Muß ich hinaus, den allbegierigen Ruf Nach Neuigkeiten aus dem hohen Sitze Wallens ſchnell zu ſtilen, nach Beruf. Da kaun ich oft nicht weiter; im Erbleichen Verlangt der Geiſt nach kräft'gem Labetrank, Doch zum Markgräfler will's im Haus nicht reichen: So ſchöpf ich dann, ihr Götter, habet Dank, Aus Blicken, ſchön und gut, mir neue Kräfte. Großmüthig beut auch manche theure Hand Zur Stärkung edler Lebensſäfte Weib und Kind ein klingend Pfand, 180 heiteren Muths preif ich dieſes Land. e 8 mit jedem Stadtrevier, Denn bey dem erſten Jahresmorgen Blüht neue Segenshoffnung mir. Ol mögen Sie, von wenig Leid gequälet, Dies Jahr durchwandeln ohne Schmerz, Dann bin ich froh und ruf, von Ihrer Gunſt beſeelet: „Erhalt mir Gott ein dankbar Herz!“ Wiſſenſchaft am Jahresende Aufgaben der Forſchung für 1933 Auch im kommenden Jahre werden die Natur⸗ wiſfſenſchaften von allen Wiſſensgebieten die größte Bedeutung beanſpruchen. Die Verſuche der Lebensforſchung, die mit dem Rüſtzeug der modernen Naturwifſtiſchaft in den letzten Jahren ſo erfolgreich begonnen worden ſind, haben noch nicht denfenigen Grad von exakter Erkenntnis er⸗ reicht, die eine allgemein gültige Sichtung des bis⸗ her Gegebenen geſtattet. Ein Ueberblick über den Aufgabenkreis der Forſchungsgemeinſchaft der deut⸗ ſchen Wiſſenſchaft weiſt eine große Anzahl von Ar⸗ beiten, die auch im kommenden Jahre mit den Mit⸗ teln der Forſchungsgemeinſchaft ermöglicht werden ſollen, auf, die dieſes neu gefundene Grenzgebiet zwiſchen Phyſik und Biologie behandeln. Im Mittelpunkt ſteht die Erforſchung der Strahlen im Rau m, die auf die exakten Natur⸗ wiſſenſchaften heute angewandt werden ſollen. Ihr Gebiet iſt ſo vielfältig, daß es nur kurz geſtreift werden kann, von den elektriſchen Leitungswellen, die Licht und Kraft auslöſen, bis zu den kosmiſchen Strahlen, die das Wachstum fördern oder hemmen. Mag auch die Hauptarbeit noch in den Laboratorien liegen und in den wiſſenſchaftlichen Verſuchsſtationen, ſo ſind doch ſchon einige Aufgaben löſungsbereit, die auch in der praktiſchen Wirtſchaft ſchon Bedeutung gewinnen. Es ſind dies die Anwendung der Strah⸗ lungskenntniſſe für das Wachstum und zwar für das Wachstum ſchlechthin, nicht nur für die Entwicklung der Pflanzenwelt und hier beſonders der Nutz⸗ pflanzen. Gerade auf dieſem Gebiet der Erzielung doppelter und dreifacher Ernten, der Immunität 0 Froſt und gegen Schädlinge. die allmählich s* Geſtalt auch für die Pratf gewinnen, Die Hauptkraft der(Maybach⸗Dieſel⸗„Motoren müſſe dazu verwendet werden, um den ungeheueren Luftwiderſtand zu überwinden. Man hat deshalb alles, was dieſen Widerſtand noch erhöhen könnte, an dem Aeußern des Wagens weggelaſſen. So hat man z. B. glatte Dächer geſchaffen, alle Kanten und Vorſprünge vermieden. Vielleicht wird die Reiſeluſt geſteigert, wenn wir nur je einen Wagen, der übrigens 102 Sitzplätze hat, und in kurzen Ab⸗ ſtänden, alſo öfters, fahren laſſen. Kurz nach 11 Uhr erfolgte die Abfahrt. Um 12,53 Uhr lief der Triebwagen in den Hamburger Hauptbahnhof ein. Vor Grabow war eine Brems⸗ leitung undicht geworden. Sofort traten die Sicherheitseinrichtungen in Wirkſamkeit und brachten den Wagen ſelbſtändig zum Stehen. Von den acht Minuten, die zur Beſeitigung des Mangels notwendig waren, wurden fünf durch erhöhte Ge⸗ ſchwindigkeit wieder eingeholt. Bei einem von der Reichsbahn im Warteſaal des Hamburger Hauptbahnhofs gegebenen Frühſtück be⸗ grüßte Reichsbahndirektor Dr. ing. Baumann die Gäſte. Um 15,05 Uhr tritt der Schnelltriebwagen die Rückfahrt nach Berlin an. Dieſe Forſchungsarbeit nimmt zugleich in ſich auf die Ergebniſſe der Bakterienforſchung, eine Zweiwiſſenſchaft der Biologie, wie man heute ſchon Wachstum und Krankheit am Lebeweſen mit leben⸗ den Bakterien fördert oder immuniſiert. Daneben werden die Probleme der reinen Phyſik nicht vernachläſſigt werden. Die Zertrümme⸗ rung der Atome, früher eine utopiſche Forde⸗ rung der Wiſſenſchaft, iſt heute bereits mehrfach ge⸗ lungen, und alles deutet darauf hin, daß im ſchema⸗ tiſchen Aufbau der Elemente ſich manches noch ändern wird. In der Forſchung iſt man bereits davon über⸗ zeugt, daß zum mindeſten eines der Grundelemente, der Waſſerſtoff, Verſchiedenheiten aufweiſt und ſich gelegentlich in ein völlig neuartiges Element ver⸗ wandelt, Neutron genannt, das dem Phyſiker wie dem Chemiker noch große Rätſel zu löſen aufgeben wird. Die relative Schwere dieſes Elementes iſt derart groß, daß beiſpielsweiſe ein Fingerhut kom⸗ primiert voll Neutron das Gewicht von annähernd einer Million Tonnen haben würde. Hier liegen die Möglichkeiten neuer Forſchungen über die Schwer⸗ kraft im Weltenraum, die vielleicht in abſehbarer Zeit auch konkrete Nutzanwendungen für unſere Technik geſtätten. Vielleicht wird überhaupt im nächſten Jahre die techniſche Anwendungsmöglichkeit phyſikaliſcher und naturwiſſenſchaftlicher Forſchung Triumphe feiern. Noch immer iſt das Problem der leichten und billigen Kraftmaſchine nicht gelöſt. Doch ſind Anzeichen dafür vorhanden, daß nicht nur im Laboratorium ſondern auch im Verſuchsbau bereits große Fortſchritte erzielt worden ſind, die allmählich der Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. Wie ſchon manchmal im Verlauf der Jahrhunderte hat auch hier die allgemeine wirtſchaftliche Not und der Zwang zum Sparen an Kraft fördernd gewirkt. auf dem Gebiete der Kraftſtoffe, die zweifellos auch noch große Möglichkeiten für die Zukunft eröffnen. Zwar iſt es um die Kohlen verflüſſigung heute ſtiller geworden und nicht alle Hoffnungen haben ſich an die praktiſche Verwendbarkeit der Um⸗ wandlung der Kohlenderivate in Kraft und Stoff, d. h. zu allererſt in Kraftſtoffe und Nahrungsmittel, erfüllt. Zwar iſt die Erzeugung von Zucker und Fet au 8 Holz reſtlos gelungen, — geſunkenen Verkehrseinnahmen wie ſchon erwähnt auf 181 Mill.„ geſunken gegenüber 325 Mill.& in 1929, 289 Mill.„ in 1990 und 236 Mill. 4 in 1931. Die Dawes⸗ geſetzgebung bezeichnete bekanntlich 20 Mill. 4 als ein normales Aufkommen. In einem„Ausblick auf 1933“ erklärt der Bericht, daß es jahrelanger Arbeit bedürfen werde, den jetzigen Stand, der mit der Zeit von 1890 bis 1900 zu ver⸗ gleichen iſt, wieder aufgeholt ſein wird. Ob es er Reichs⸗ bahn angeſichts der Wirtſchaftswandlungen und Verkehrs⸗ umſchichtungen insbeſondere angeſichts des Wettbewerbes anderer Verkehrsmittel wieder gelingen wird, ihre früheren Verkehrsleiſtungen zu erreichen, er⸗ ſcheint zum mindeſten für die nächſte Zukunft zweifſel⸗ haft. Selbſt bei auſteigendem Wirtſchaftsvolnmen wird die Finanzlage der Reichsbahn nach wie vor ſehr eruſt bleiben. Wie ſich die Ausſichten für 1933 geſtalten werden, läßt ſich nicht überſehen. Zwar ſcheint öͤie Kriſis ihren Tief ⸗ ſtand erreicht zu haben und die erſten Anzeichen einer kleinen Beſſerung ſpürbar zu werden. Zu hoffen bleibt, daß dieſe Keime auch die finonziellen Ergebniſſe der Reichsbahn günſtig beeinfluſſen werden. Aufgobe der Ge⸗ ſellſchaft wird es dann aber zunächſt ſein, für einen Ausgleich der Wirtſchaftsrechnung und für Auffüllung der während der Kriſe aufgezehrten Rücklagen zu ſorgen. Dabei wird ſie aber das Ihre dazu beitragen müſſen, den Wiederanſtieg der Wirtſchaft zu fördern, da ſich nur bei einer geſunden Wirtſchaft gün⸗ ſtinge Erträge für die Reichsbahn erwarten laſſen. Verſchwörung in Bartelona Meldung des Wolff⸗ Büros — Barcelona, 30. Dezember. Durch die Entdeckung des großen Bombenlagers, die durch eine Exploſion herbeigeführt wurde, iſt man einem anarchiſtiſchen Komplott auf die Spur gekommen. Die Polizei hat bereits drei Führer feſt⸗ genommen. In einem großen Möbellager hat ſich geſtern ein eigenartiger Vorfall abgeſpielt, deſſen Hinter⸗ gründe noch nicht aufgeklärt werden konnten. 15 be⸗ waffnete Männer drangen in den Laden ein und zerſtörten das geſamte Inventar. Der Schaden wird auf 300 000 Peſeten geſchätzt. Letzte Melöͤungen Der Bücherreviſor als Deviſenſchieber — Berlin, 30. Dezember. Das Schnellſchöffen⸗ gericht verurteilte den polniſchen Bücherreviſor Hutterer, der ſeit zwanzig Jahren in Berlin an⸗ ſäſſig iſt und für den flüchtig gewordenen Kaufmann Wolf Friedlich für 50000 Mark Effekten verkauft hatte, ohne den Gegenwert entſprechend der Deyiſen⸗ beſtimmung auf Sperrkonto anzumelden, zuſieben Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geld⸗ ſtrafe. Der franzöſiſche Dockarbeiterſtreik beendet — Paris, 30. Dezember. Der Dockarbeiterſtreik in den franzöſtſchen Häfen kann als beendet gelten. In Breſt arbeiten die Dockarbeiter wieder. In Le Hayre wurde der Beſchluß gefaßt, die Arbeit heute wieder aufzunehmen und in Dünkirchen haben die Dockarbeiter beſchloſſen, am Samstag wieder an den Arbeitsſtätten zu erſcheinen. Die Unabhängigkeit der Philipinnen — Waſhington, 30. Dezember. Das Repräſen⸗ tantenhaus nahm den Geſetzentwurf über die Un⸗ abhängigkeit der Philippinen an. Das Ge⸗ ſetz ſieht bekanntlich vor, daß die Philippinen in zehn Jahren ihre Unabhängigkeit er⸗ langen. Das Geſetz liegt jetzt dem Präſidenten zur Unterzeichnung vor. Erdbeben zerſtört mexikaniſche Ortſchaft — Mexiko, 30. Dezember. wird, iſt die Ortſchaft Tomatlan in der Provinz Jaliſeo am 19. Dezember durch ein Erdbeben völlig zerſtört worden. Man beklagt 27 Tote und mehr als 50 Verletzte. und Material Auf der einen Seite ſind Erfolge erzielt worden doch dürfte beiſpielsweiſe ſich die Ben zinerzeu⸗ gung aus Kohle wirtſchaftlich noch nicht befriedi⸗ gend gelöſt; in ſeiner heutigen Form iſt das Ver⸗ fahren noch weit von dem entfernt, was man eine glückliche Löſung nennen konnte. Dagegen dient das Kohleverflüſſigungs⸗Verfahren zu einer weſentlichen Verbilligung der Oelraffinade, die viel⸗ leicht in nicht allzu langer Zeit, vorausgeſetzt, daß rein wirtſchaftliche Konzernbedenken ſchwinden, die heutigen Produktionskoſten in der Benzinherſtel⸗ lung um gut 75 Prozent, alſo auf ein Viertel der heutigen Koſten, herabſetzen wird. Aber ſelbſt einem ſo verbilligten Kraftſtoff iſt bereits in der Kohlenver⸗ gaſung unter Ausſchaltung der Verbrennung ein Konkurrent entanden, von dem man beſtimmt im Laufe des nächſten Jahres noch Ueberraſchendes hören wird. f 5 Nachdem es jetzt gelungen iſt, auch in der Leichtmetall⸗Forſchung Stahl⸗Legierungen herzuſtellen, die ſowohl an Gewicht wie an Ex⸗ ploſtonsſicherheit mit den heute gewöhnlichen Leichte metallen gleichzuſtellen ſind, ſo iſt es in den Bereich die Möglichkeit gerückt, Kraftmaſchinen unter Ver⸗ wendung des Kohlengaſes herzuſtellen, die billiger und leiſtungsfähiger ſind, als der heute übliche Elektro oder Benzin⸗Motor. Das Problem der Großkraft⸗Gasmaſchine iſt um vieles der Löſung näher gekommen. Schon heute iſt es möglich, Auto⸗ buſſe und Laſtkraftwagen und vielleicht auch die Zug⸗ maſchinen für den Eiſenbahnverkehr mit Kohlengas zu treiben, das in Stahlflaſchen komprimiert die 5 Betriebskoſten auf ein Drittel än etzt. Die Verbilligung im Transport und die Be ⸗ ſchleunigung des Verkehrs werden eine Fülle damit zuſammenhängender Aufgaben der Lö⸗ ſung näher bringen, denen bisher durch das Geſetz wirtſchaftlicher Betriebsführung ein Riegel vorge⸗ ſchoben war. Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß das Jahr 1933 viel mehr unter der Deviſe für die wiſſenſchaftliche Forſchung ſtehen wird, Laborato⸗ riums⸗Arbeit nutzbar zu machen und praktiſche Er⸗ gebniſſe für die Allgemeinheit einzuſammeln als nach neuen Experimenten zu drängen, für die es überall in der Welt z. Zt. an den dafür erforder⸗ lichen Mitteln fehlt, alſo i ſtatt pekulativer Expan Wie erſt fetzt gemeldet „ eee 4 9 eee —— Freitag, 30. Dezember 1932 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 608 Gutholz auf der Neckarwieſe Vom Sport der edlen Keglergilde ſoll hier nicht die Rede ſein. Nicht handelt es ſich um„alle Neune“ oder gar um den ſeltenen„Kranz“. Das Gutholz der Neckarwieſe kann keine kegleriſchen Sportgelüſte befriedigen; es dient einem viel dringenderen Zweck, nämlich dem der Feuerung. Wie bereits von uns gemeldet wurde, iſt von hieſigen Arbeitsloſen in Staatswäldern bei Neckarhauſen— Eberbach Holz zwecks Verſorgung kinderreicher Familien geſchlagen worden. Im Schiff iſt es bis zur Friedrichsbrücke be⸗ fördert worden und wird nunmehr verteilt. Welche Arbeit der im tiefen Schiffs bauch liegende kleine Wald bisher angefordert hat und welche Arheit noch bevorſteht, erkennt man auf der Neckarwieſe. Wieviele geſchäftige Hände ſind am Werk! An die fünfzig Geſtalten tummeln ſich in der lang entbehr⸗ ten Arbeit: junge Männer, ältere Männer, bunt durcheinander, mit ſehnigen Armen. Im Schiff hantieren ſie, auf den Gangbords reihen ſie ſich an⸗ einander, am Neckarufer bewegen ſie ſich ohne Ruh. Stämmchen für Stämmchen wandert von Hand zu Hand an Land. Hoch ſtapelt ſich die Laſt auf der De⸗ zimalwaage. Iſt das übliche Gewicht erreicht, wan⸗ dert der Holzſtoß weiter. Auf Wagen, auf Laſtautos türmen ſich wohl⸗ eingeteilt endlich die einzelnen Loſe. Nach einem ordnungsgemäßen Plan gelangen ſie dann hinein in die Stadt, in die Außenbezirke, hinab in tiefe Keller oder in mauerumſchloſſene Höfe. Gut⸗ holz! Froh iſt man über dieſen Winterbrand. Drum ſchreitet auch die Arbeit auf der Neckarwieſe raſch fort. Man ſcherzt dabei, man lacht. Man iſt reſtlos zufrieden, ſich und andern helfen zu können. Viele andere, noch nicht tätige Arbeitsloſe, kommen von der Brücke herab zum Schiff. Wie man es anfangen müſſe, um.. Ein Führer der Arbeitskolonne gibt ten, er verweiſt ſie auf die Hilfsverbände: chriſtliche Wohlfahrt, Arbeiterwohlfahrt und die andern Or⸗ ganiſationen. Dort kann man ſich anmelden, die ge⸗ nauen Bedingungen erkunden. Wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt. Doch ganz geſchenkt wird das Holz nicht. i * Auskunft. Er erzählt den Wißbegierigen Einzelhei⸗ Man muß ſich an der Arbeit beteiligen, auch 3 Mark für die Zufuhr bezahlen. Doch bei 21 Zentnern gelieferten Holzes bedeutet dieſe Be⸗ laſtung wenig. Der Winter iſt lang und kalt. Das Holz iſt qualitativ und preismäßig wirklich„Gut⸗ holz“. F. Ein neues Kranken-Transportauto Mit berechtigtem Stolz konnte heute vormittag Branddirektor Mikus Vertretern der Mannheimer Preſſe und der Stadtverwaltung, Dr. Cahen und Dr. Lion von der Geſellſchaft der Aerzte, ſowie Direktor Baumſtark von der Zellſtoff⸗Waldhof und Mitgliedern der Lanz⸗Feuerwehr auf dem Hofe der Hauptfeuerwache an der Neckarbrücke das funkel⸗ nagelneue Krankentransportauto zeigen, das jetzt in den Dienſt der Wehr geſtellt werden ſoll. Der Wagen, ein Mercedes vom Nürburg⸗Tuyp, Hebt ſich ſichtlich vorteilhaft ab von ſeinen beiden älteren Garagengenoſſen, die bereits manchen Sturm erlebt haben, allerdings nicht mehr völlig den heu⸗ tigen Anſprüchen genügen. Das in heller Farb⸗ tönung gehaltene, ſchnittige, langgeſtreckte Automobil iſt, wie Branddirektor Mikus perſönlich demon⸗ ſtrierte, mit allen techniſchen Schikanen ausgeſtattet, die zu einem wirklich modernen Sanitätsauto ge⸗ hören. Die Tragbahren, die auf Mekallſchienen ruhen, laſſen ſich ſchnell und glatt herausſtellen. Der Patient braucht nicht mehr über eine kleine Treppe abgeſetzt zu werden. Neben dieſen Tragbetten be⸗ findet ſich ſeitlich ein Klappſtuhl für den mitfahrenden Sanitäter. Der Wagen kann auf Zimmertemperatur gewärmt werden. Sein Licht iſt im Innern mild und ſeine Anlage geſchickt inſtalliert, daß ſein Schein für den Wagenführer nicht ſtörend wird. Die Fenſter ſind von nicht ſplitterndem Glas. Ein Pulmotor iſt ferner im Wagen angebracht, der es ermöglicht, ſchnelle und wirkſame Atem⸗Hilfe bei Gasvergif⸗ tungen zu bringen. Daß ein großer zweckmäßiger Verbands⸗ und Medikamentekaſten vorhanden iſt, ſei noch erwähnt. f 5 Das Automobil wird bereits in den nächſten Tagen ſeinen Dienſt beginnen. Seine helle Sirene , wird bald allen Ohren bekannt werden. Die Feuer⸗ wehr beſitzt in dieſem Wagen ein neues Mittel zur 5 wirkſamen, ſchnellen Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen. * * Beim Ausprobieren einer Gaspiſtole erheblich verletzt. Geſtern abend wollte ein 17 Jahre alte Bäcker in der Landteilſtraße eine Gaspiſtole er⸗ proben, indem er ſie mit einer Leuchtpatrone lud und von ſeinem Fenſter aus abſchoß. Hierbei zer⸗ riß der Lauf und verletzte den Schützen er⸗ heblich an der rechten Hand. * Zuſammenſtoß. Geſtern mittug geriet auf der Dürerſtraße in Neuoſtheim ein Perſonenkraftwagen beim Anfahren auf das Straßenbahngleis und wurde von einem aus Richtung Flugplatz kommen⸗ den Straßenbahnzug, deſſen Führer trotz ſtarken Bremſens den Wagen nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen konnte, angefahren. Der Per⸗ ſonenkraftwagen wurde zwiſchen dem Stra⸗ ßenbahnwagen und dem Anhänger einer Zug⸗ maſchine eingeklemmt und ſtark beſchädigt. Ein in dem Perſonenkraftwagen mitfahrender Poſt⸗ beamter erlitt Prellungen und einen Bluterguß im linken Knie. 5 5 Standkonzert. Die Stahlhelmkapelle mit dem Spielmannszug in Uniform wird am Sonntag, 1. Januar, vormittags 11.80 bis 13 Uhr, ein Sta nö konzert am Shrifthaum am Waſſerturm vexauſtalten. Geſchäfte vor Neujahr Silveſtertrunk Jor fünf Penning Knall⸗Schdobber Fliegende Kartenhändler Das Weihnachtsfeſt bringt auch in ſchlimmſter Not. zeit für alle Geſchäftszweige eine Belebung, die ſchon einige Wochen vor dem Feſt beginnt und mit den ge⸗ fürchteten Umtauſch⸗Tagen ihren Abſchluß findet. Anders am Jahreswechſel. Da ſetzt auf einige wenige Spezialgeſchäfte ein Anſturm ein, der ſich auf die Woche„zwiſchen den Jahren“ beſchränkt und in den letzten Verkaufsſtunden des Sylveſtertages beängſti⸗ gende Formen anzunehmen pflegt. Flüſſiger Alko⸗ hol, Feuerwerk und Neujahrsgrüße ſind die drei Dinge, die jeder gute Mannheimer zum Jahres⸗ wechſel beſorgt, und ſei es auch nur in kleinſten Mengen. Der Weinhändler erzählt uns, daß Wein, Rum und ſonſtiger Bedarf für den Silveſter⸗Punſch faſt nur noch— im Gegenſatz zu früheren Jahren— in den Ladengeſchäften ein⸗ gekauft werden. Privatleute kaufen kaum mehr beim Händler, der ſte über Qualität und ſonſtige Eigen⸗ ſchaften des Weines beraten könnte. Der kapital⸗ kräftige Bürger fährt gleich in die Pfalz, wo er ſeine feſte Bezugsquelle bei einer Winzergenoſſenſchaft oder einem Händler hat. Der kleine Mann, der ſich nur eine Flaſche leiſten kann, ſucht ſich im Laden den billigſten Tropfen aus. Da die Weine gegenüber dem vorigen Jahre teurer geworden ſind, hat der Ab⸗ ſatz im Weinhandel nachgelaſſen. Die Leute können ſich nur ſchwer an die neuen Preiſe gewöhnen. In den Geſchäften werden hauptſächlich Rotweine ge⸗ kauft, die der Glühweinbereitung dienen. Daneben auch billige Obſtſekte und kleine Flaſchen Likör. Wer nichts vom Wein verſteht, möchte immer noch 50 Pfg. für den Liter zahlen und ſähe gern auf der Flaſche ein ſchönes Etikett mit der Aufſchrift„Forſter Je⸗ ſuitengarten Beerenausleſe“. Beim Feuerwerker gibt es ſolche Probleme nicht. Er hat feſte Preiſe und führt Artikel von einem Pfennig aufwärts. Schon vor Weihnachten gehen bei ihm die Wiederver⸗ käufer ein und aus, meiſt kleine Geſchäftsinhaber aus den Orten der Umgebung, aber auch aus der Pfalz und vom Odenwald, die ſich Sortimente aller gang⸗ baren Feuerwerkskörper zuſammenſtellen laſſen. Da gibt es Bengalhölzer, Kanonenſchläge, Raketen, Schwärmer, Fröſche und andere Herrlichkeiten. Es ſind durchaus nicht nur Kinder, die als Käufer auf⸗ treten. Da kommen auch würdige, ältere Herren als JIntereſſenten für Salonfeuerwerk, Knallbonbons und Scherzartikel. Der Feuerwerker entläßt gerade ſo einen gern geſehenen Kunden mit einem großen Paket. Der neugierige Beſucher ſieht an der Re— giſtrierkaſſe die Quittung über 30 Mark auftauchen. Das war früher bedeutend beſſer, klärt uns der freundliche Ladeninhaber auf. Da kauften Privat⸗ leute für 100 bis 120 Mark Feuerwerk ein. Das müſ⸗ ſen wahrhaft herrliche Zeiten geweſen ſein, von denen die funge Generation nichts mehr weiß. Eben ſchiebt einer ſchüchtern eine Handvoll Kupfer auf den Laden⸗ tiſch und wählt ſachverſtändig— aber ſichtlich betrübt, daß es nicht für alles reicht— zwiſchen Knallkorken, Schwärmern und„vierfachen“ Fröſchen. Goldregen ſchiebt er verächtlich beiſeite:„des is for kleene Kinner.“ Neujahrskarten ſendet man mit Vorliebe den Verwandten und Be⸗ kannten, mit denen man während des ganzen Jahres nichts zu tun hat.„Herzliche Neujahrsgrüße ſendet Familie&“, ſo lautet gewöhnlich die Inſchrift und die Poſt verkauft nie ſo viele Vierermarken wie in dieſen Tagen. Es gab früher auch eine Art von Neujahrs⸗ karten, die man ausgeſtorben glaubte und die nun— über den Geſchmack wollen wir nicht ſtreiten— wie⸗ der aufgetaucht ſind. An Straßenecken und in Tor⸗ einfahrten haben ſich Händler eingeniſtet, die auf gro⸗ ßen Brettergeſtellen dieſe ſogenannten Uzkarten in großer Auswahl zeigen. Die Schwiegermutter und der Pantoffelheld bilden das unerſchöpfliche Thema dieſer„Kunſt“produkte. Man ſchickt ſie, im Gegenſatz zu den Neujahrskarten, gerne ſeinen beſten Feinden und freut ſich am nächſten Morgen im Stil⸗ len, was für ein Geſicht der Kerl jetzt machen wird, nachdem ſie ihm der Briefträger mit ernſter Miene überreicht hat. Auch ein Spaß! el. Weihnachten im Turnverein 1846 Als vor 29 Jahren ſich die Pforten zu den weiten Räu⸗ men des Turnvereins 1846 öffneten, hätten die damaligen weitblickenden Führer ſich kaum träumen laſſen, daß nach knapp drei Jahrzehnten das ſtattliche Haus für den Ver⸗ einsbetrieb zu enge zu werden droht, für das turneriſche Tun und für die geſelligen Veranſtaltungen des Vereins. Beſonders fühlbar macht ſich dieſer Umſtand, wenn die Feier des Weihnachtsfeſtes vor der Tür ſteht. Wenn auch die Weihnachtsfeiern der Abteilungen ſich ſchon vorweg ab⸗ wickeln, die der Kinder⸗ und Jugendabteilungen gleichfalls geſondert ſtattfinden, ſo iſt es bei der Hauptweihnachts⸗ feter des Vereins dennoch kaum möglich, ein Plätzchen zu finden, ſo zahlreich finden ſich die Turnerfamilien dazu ein. Die Feier der Kleinen war wiederum von den Abteilungsleitern Turnwaärt Karl Müller und Frau Storz mit einem getreuen Helfer⸗ ſtab aufs ſchönſte gerichtet. Erwartungsfroh ſtand in gro⸗ ßer Zahl der füngſte Sproß des Turnvereins von 1846, von den Eltern begleitet, im Banne des Weihnachts⸗ baumes. Außer den beachtlichen Darbietungen des Schü⸗ lerorcheſters, das unter Curt Müllers Leitung ſchöne Fortſchritte macht, wechſelten Weihnachtslieder mit ernſten und heiteren Darbietungen. Daß auch turneriſche Vor⸗ führungen der Buben und Mädels nicht fehlten, verſteht ſich ebenſo als die Beſcherung durch Knecht Rupprecht, Die Weihnachtsfeier der Jugendabteilung ſtellte den Angehörigen dieſer Gruppe für den herrſchenden Geiſt das ſchönſte Zeugnis aus. Ein ſehr nettes und ſtimmungsvolles Programm war mit großem Ernſt von den jungen Leuten ſelbſt für die Feier ihrer Alterskame⸗ raden zuſammengeſtellt worden, ſodaß Turnwart Mül⸗ ler, wie auch die zahlreich erſchienenen Gäſte eine helle Freude an dem Streben der Jugendturner haben konnten. Die mitwirkenden Jugendturner v. d. Heydt, W. Zahn, Ellinger(Violine und Klavier), Pillny,(Lieder zur Laute) und Straſſer verdienen alle Anerkennung. Die Hauptweihnachtsfeier des Vereins übte wie immer am erſten Feiertag ihre alte Anziehungs⸗ kraft aus. Der Vergnügungs⸗Ausſchuß mit Fritz M aller an der Spitze ſorgte in dieſem Jahre für ein gediegenes Programm, das allenthalben zu gefallen wußte, denn man hielt reſtlos bis zum Schluſſe aus, obwohl bei der Fülle der Darbietungen die Vortragsfolge geraume Zeit in An⸗ ſpruch nahm. In bekannt vorbildlicher Weiſe waren die Sängerriege(Muſikdirektor Skeder) und die Muſikriege (C. Müller) wiederum am inhaltsreich guten Verlauf beteiligt. In ſinniger Weiſe leitete die Turnerin Trudel Volkert zu dem ausdrucksvoll wiedergegebenen Sprech⸗ und Bewegungschor„Heilige Flammen“ über, deſſen muſi⸗ kaliſche Untermalung durch das Orcheſter Fritz Maier vorgenommen hatte. Als einen Klavierſoliſten von gro⸗ ßem Können lernte man Herrn Im metzberger ken⸗ nen, der beſonders durch die Tannhäuſer⸗Ouvertüre ſeine hohe künſtleriſche Auffaſſung unter Beweis ſtellte. Keine Unbekannte iſt als Geſangsſoliſtin Frl. Elfriede Hof⸗ mann mehr, von Frl. Eller am Flügel verſtändnisvoll begleitet. Auch dieſesmal wieder kam ſie um eine Zugabe nicht herum. Ebenſo meiſterlich war der Vortrag der Ballade„Das Grab auf der Heide“, durch Turner Hille in Verbindung mit der Muſikriege. In die graue Vorzeit zurück führte das Spiel„Deutſche Weihnacht vor 1000 Jahren“, mit großem Geſchick durch die Turnerinnen J. Pfaff, H. Hammer, L. Leinhas und die Turner H. Grathwohl, H. Kiefer, M. Wörner und H. Parapicini verſinnbildlicht. 775 Im zweiten Teil des Abends kam zunächſt die tur⸗ neriſche Vereinsarbeit zu Wort. In feinem Schwung— in hohem Sprung führten die Turnerinnen eine neuzeitliche Bewegungsſchule, von Frau Storz zuſammengeſtellt und von Frl. E. Eller muſikaliſch bearbeitet, vor. Eine weitere Turnerinnenriege unter Leitung von Turnwart Müller zeigte mutige Pferdſprünge vom Federbrett aus, eine gute Schulung verratend. In Steigerung der turneriſchen Arbeit konnte man alsdann, von Julius Endreß geführt, die erſte Turnerriege am Reck mit ganz vorzüglichen Leiſtungen aufwarten ſehen, wobei nicht nur viele neue Verbindungsteile, ſondern, was noch erfreu⸗ licher iſt, bisher nicht gekannte ſchwierige und ſicher für die Wettkampffolge vorteilhafte Abgänge zu ſehen waren. Beim Abtreten durften ſich die Stettiner Sieger einer be⸗ ſonderen Würdigung durch Turnwart Adelmann er⸗ freuen, ein untrennbarer Beſtandteil der alljährlichen Weihnachtsfeier des Turnvereins 1846. In dieſem Jahre konnte zweiter Vorſitzender Franz Schweizer den Mit⸗ gliedern Johanna Schmeichel, Richard Allgayer, Friedrich Walz und Auguſt Gunzer die Urkunde für 25jährige Mitgliedſchaft überreichen, während Oberbaurat K. Schwarz und Gg. Greulich den Ehrenbrief der Badiſchen Turnerſchaft und Adolf Stoll die Ehrennadel des Mannheimer Turngaues entgegennehmen durften. Fritz Linn vom Nationaltheater verſtand es meiſterhaft, die Anweſenden im Reiche der Magie zu unterhalten. Und zum Schluſſe wurde das Luſtſpiel„Das war ich“ zu einem vollen Lacherfolg. Hier erntete als Bearbeiter unſer bewährter Jakob Frank mit den übrigen Dar⸗ ſtellern, den Turnerinnen S. Frei und E. Rödel und den Turnern E. Hille und Frank jr., rauſchenden Beifall. Gr. FFFFPCFCCCCCCCCCCCCC0C0C0bCCbCCTCGTGTGTGTbTCbCbGTGTbPbCbFTCTGTbTbCbCbFCGbCFVFVFPVTVTVFVPVPVFPVVPFPCPFPFPFPVVVPVVVPVVCVVVCVVVVVVVVVV˖VVCV˖VVVVCVCCCCC—:' Paß auf, was du träumſt! „Man muß ſich merken, was man in den zwölf Nächten träumt.“ Das hat ſchon die Großmutter gewußt. Großmutterweisheit iſt unausrotthbar. Der Traum der zwölf Nächte geht in dem entſprechenden Monat in Erfüllung. Man wäre ein Tor, wenn man dieſen Wink des Schickſals nicht beherzigen wollte. Und nun an das Enträtſeln der Träume! Das macht viele Pein, ſtellt ſich nämlich heraus, daß es nicht immer Glücksträume ſind. Manchmal ſcheinen ſie etwas recht Unangenehmes anzuzeigen. Dann bedarf es derſelben Kunſt wie einſt bei Pharab: man verſucht ſich erſt ſelber darüber klar zu werden, dann aber läuft man zu den Fachleuten. Und ſchließlich iſt das Traumbuch immer nur ein Stück Viſitenkarte der Kartenſchlägerin— o wir Armen! 5 a Ich kenne manche beherzte Frau, die mutlos wird vor den Träumen der zwölf Nächte. Es kommt wie eine fixe Idee über ſie. Sie ſteht unter einem Bann und wartet mit banger Ahnung auf das Ungeheuerliche, das im neuen Jahre in dem vorbeſtimmten Monat eintreffen ſoll. Sie iſt ſonſt ſo lebensklug; hier aber verſagt ihr Witz. Still und gedrückt ſchleicht ſie ein⸗ her. Das Damoklesſchwert hängt über ihr. Man ſollte dieſe Zeit zwiſchen Weihnachten und Neujahr nicht zu lauten Zerſtreuungen benutzen, ſondern ſtill in ſich gekehrt die Bilanz des Vergangenen ziehen, um daraus eine Rechnung für die Zukunft aufzumachen. Und ſollte ſich dieſe Rechnung ſpäter als trügeriſch erweiſen, ſo iſt doch alles vernünftig und natürlich zugegangen und die böſen Schatten, die voll Gram und Sorgen die Lebensfreude und Arbeitskraft lähmen, ſind verſcheucht. E. G. Heiliger Abend auf dem Friedhof Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Um der verſtorbenen Angehörigen zu gedenken, lenkte ich am Heiligen Abend gegen 7 Uhr meine Schritte zum Friedhof. Ein ergreifender Anblick bot ſich mir. Aus der Dunkelheit leuchtete es von zahl⸗ reichen Gräbern hell und ſtrahlend hervor, denn auf vielen Gräbern waren Chriſtbäume und Ker⸗ zen angezündet. Die Angehörigen ſtanden vor den Gräbern ſtumm, in Gedanken verſunken. Manche Gräber waren bereits wieder von den Be⸗ ſuchern verlaſſen, aber die Lichter brannten weiter, ihr mildes Licht weit verbreitend. Ein heiliger Schauer ergriff mich inmitten dieſer Gräber und ein innerer Friede kam über mich an⸗ geſichts dieſes ſichkbaren innigen Zeichens der Liebe der Lebenden, die beſonders am Heiligen Abend für die Verſtorbenen zum Ausdruck kommt. Als ich meine Schritte wieder heimwärts lenkte, kamen mir noch viele Leute entgegen, die zum Friedhof eilten, denn am Heiligen Abend iſt es in Mannheim erlaubt, daß der Friedhof bis gegen Mitternacht be⸗ ſucht wird. Mannheimer Sendung Klaviermuſik für Kinder ſpielte Trude Rittmann, die neben der„Sonating ad usum infantis“ von Buſoni, Stücke aus den„Childrens corner“ von Debuſſy und aus den„Hochzeitsſzenen“ von Smetana, auch eigene Kompo- ſitionen aus ihrer„Kindermappe“ in das Programm auf⸗ genommen hatte. Die leichtverſtändlichen Werke wurden ſehr gefällig und ausdrucksvoll wiedergegeben. Im FSilveslerlag erscheint unsere Zeitung wie gewöhnlich in 2 Ausgaben. PPP T Neujahrswünſche der kleineren Städte Im„Reichsſtädtebund“ veröffentlicht der Bundes⸗ präſident der gleichnamigen Spitzenorganiſation der 1600 deutſchen Klein⸗ und Mittelſtädte, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Belian, eine Betrachtung zur Jahres⸗ wende 1932/1933, in der es u. a. heißt: „In jedem der auf den unglücklichen Kriegsaus⸗ gang folgenden Jahre glaubten die Städte bereits den Tiefſtand ihrer Leidensbahn erreicht zu haben. Jedes folgende Jahr belehrte ſie aber dahin, daß ſie noch Schwereres durchmachen müßten. Das Jahr 1932 iſt auf kommunalem Gebiete ein Kataſtrophenjahr allergrößten Ausmaßes geweſen. Die finanziellen Sorgen, insbeſondere um die Be⸗ ſchaffung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge, ſind gegen früher erheblich gewachſen. Dringlichſte Aufgabe der Reichsregierung wird es ſein, die von den Gemeinden und Gemeindeverbänden ſeit langem geforderte Verein heitlichung der Arbeits⸗ loſenhilfe und ihre ſelbſtändige Finanzierung zu beſchleunigen, um die Gemeinden endlich von den un⸗ erträglichen Ausgaben für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen zu entlaſten. Man erſtrebt den Abbau der Selbſtverwaltungs⸗ rechte der Gemeinden und ihre Verlegung in die Kreisverwaltungen: Ein Weg, gegen deſſen Gefähr⸗ lichkeit warnend die Stimme erhoben werden muß. Das Leben unſeres Volkes ſpielt ſich in ſeiner Urſprünglichkeit nur in den Gemeinden ab. Die zukünftige Entwicklung wird zeigen, daß die neuen Beſtimmungen über Staatsaufſicht und Ver⸗ waltungsgerichtsbarkeit ſich nicht nur als unzweck⸗ mäßig erweiſen, ſondern auch als verteuernd und komplizierend auswirken werden. Die Wünſche der Mitgliederſtädte des Reichsſtädtebundes für das Jahr 1933 gehen dahin, daß die im Reich und in den Ländern zur Regierung Berufenen der Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanznot, insbeſondere der großen Arbeitsloſigkeit, Herr werden möchten, daß es ihnen aber auch gelingen möge, die Liebe zum Staat und das Vertrauen zu ſeiner ſachkun⸗ digen Führung neu zu beleben und zu befeſtigen.“ Ludwigshafener Wochenmarkt Der erſte Nachweihnachtsmarkt wies trotz des froſtig⸗kalten Wetters eine gute Beſchickung auf. Die Preiſe haben ſich gegenüber Vorweihnachten kaum ge⸗ ändert. Auffallend iſt der Preisunterſchied bei den inländiſchen und ausländiſchen Tomaten. Die erſte⸗ ren koſteten geſtern 20—25 Pfennig je Pfund, wäh⸗ rend für Auslandstomaten der doppelte Preis ver⸗ langt wurde. Neben Obſt und Gemüſe war der Fiſch⸗ und vor allem der Geflügelmarkt ſehr reichhaltig beſchickt. Die Preiſe waren der ſchwachen Kaufkraft nach den Feiertagen angemeſſen. Nachſtehend die amtlich ermittelten Durchſchnitts⸗ preiſe des Ludwigshafener Wochenmarkts: Kartof⸗ feln 3, Rotkraut—7, Weißkraut—6, Wirſing—7, gelbe Rüben—4, weiße Rüben—6, rote Rüben 6 bis 8, Spinat 16—18, Schwarzwurzeln 20—30, Grün⸗ kohl 10, Roſenkohl 14418, Erdkohlrabi—6, Rettiche —10, Meerrettich 15—25, Blumenkohl 20—50, En⸗ divienſalat—15, Feldſalat 25, Zwiebeln—8, Sel⸗ lerie 10—25, Lauch—6, Peterſilie—5, Eßäpfel (1. Sorte) 18—25, Eßäpfel(2. Sorte) 1517, Koch⸗ äpfel 12—14, Birnen(1. Sorte) 18—25, Birnen. (2. Sorte) 12—16, Orangen 1820, Zitronen—5, Eier 714, Landbutter.20.40, Süßrahmbutter .45.55 /, weißer Käſe 2530, Nüſſe 2830. Meldung der Landesweiſerwarſe Karlsruhe Vorausſage für Samstag, 31. Dezember Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters, höchſtens leichte Niederſchläge. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags Wind Stationen: ö— Welle Richt.“ Stärke 0 0 leicht bedeck: Wertheim 151 Königsſtuhl J 563 Karlsruhe 12⁰ Bad.⸗Baden 213 Villingen 112 Bad. Dürrh. 701 St. Blaſien 780 Badenweiler 422 Feldberg Hoff1275 Schanine 1268 80 ieicht bedeckt leicht bedeckt —3 80 leicht Nebel 4 5 leicht bedeckt —5 80 leicht bedeckt —5 til— bedeckt W. ſtlürm. bedeckt 4 SW fſtark Nebel 25 leicht halbbedeckt In Verbindung mit einem über der Biscaya er⸗ ſchienenen Tiefdruckausläufer ſind geſtern auch in Stdbaden leichte Schneefälle aufgetreten, die aber im Gebirge nur 2 Zentimeter Neuſchnee lieferten. Zwar ſind noch weitere 5 leichte Niederſchläge möglich, doch werden ſie bis Neujahr ausreichende Schneeverhältniſſe für den Winterſport nicht mehr erzeugen können, denn die atlantiſchen Zyklonen gewinnen nun langſam Ein⸗ fluß auf die Witterung Süddeutſchlands. Amtlicher Schneebericht vom 30. Dezember, 8 Uhr morgens 3 Feldberg⸗Turm: Nebel,— 4 Grad, Geſamtſchneehhhe 2 Zentimeter, davon—2 Zentimeter Neuſchnee, verweht. Feldberger⸗Hof: leichter Schneefall,— 1 Grad, Geſamt⸗ ſchneehöhe 2 Zentimeter, davon—2 Zentimeter Neuſchnee. Hinterzarten: bewölkt,— 2 Grad,—2 Zentimeter Neuſchnee, lückenhaft, Eisbahn.. 8 Titiſee: bewölkt,— 6 Grad, Geſamtſchneehöhe 2 Zenti⸗ meter, davon—2 Zentimeter Neuſchnee, Eisbahnn Neuſtadt: bewölkt,— 3 Grad,—2 Zentimeter Neu⸗ ſchnee, lückenhaft, Eisbahn, 3 e Schauinsland: bewölkt, 0 Grad, Geſamtſchneehöhe 2 Zentimeter, davon—2 Zentimeter, Neuſchnee. 5 4. Seite/ Nummer 608 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 30. Dezember 1932 Aus Baden Er wollte mit der Leimrute Geld angeln Binau a.., 30. Dezember. In Neckarſulm Wurde ein von hier ſtammender, wegen Kirchendieb⸗ ſtählen ſchon vorbeſtrafter Mann 5 dem Augenblick feſtgenommen, als er mit einer Leimrute den Opferſtock in der katholiſchen Kirche zu leeren verſuchte. Der letzte Vertreter der Gerberzunft geſtorben * Buchen im Odenwald, 30. Dezember. Im Alter von 77 Jahren iſt während der Feiertage Mathäus Pflüger geſtorben. Er war der letzte hieſige Ver⸗ treter der berühmten Buchener Gerberzunft. Auch ſeine Urahnen gehörten ſchon der Zunft als Mei⸗ ſter an. Vier große Schaufenſterſcheiben eingeſchlagen * Bruchſal, 30. Dezember. Im Einheitspreisge⸗ ſchäft Woolworth in der Kaiſerſtraße wurden letzte Nacht viergroße Schaufenſter des Aus⸗ ſtellungsganges ſowie die Scheiben der Eingangs⸗ türen eingeſchlagen. Die Waren blieben unbe⸗ rührt. Vom Täter hat man keine Spur. Scheunenbrand * Knittlingen bei Bretten, 30. Dezember. Dieſer Tage brach in der Scheune der Erben des Landwirts Louis Piſton ein Brand aus, der ſich mit raſen⸗ der Schnelligkeit verbreitete. Die ſehr gut erhaltene feſte Scheuer, die mit 5400 Mark bei der Gebäude⸗ brandverſicherungsanſtalt verſichert iſt, brannte bis auf den Grund nieder. Das Feuer iſt aus Rache gelegt worden. Dem Täter iſt man auf der Spur. Von einem Farren totgedrückt * Meßkirch, 30. Dezember. Am Mittwoch wurde im benachbarten Buchheim der Farrenwärter Fritz von einem wildgewordenen Farren ange⸗ griffen, gegen die Futterkrippe gedrückt und von dem Tier übel zugerichtet. Der ſchwerverletzte Mann konnte ſich noch mit Aufbietung der letzten Kraft in das Freie retten. In der Nacht zum Donnerstag ſtar b der 49 jährige Mann an den ſchweren Ver⸗ letzungen. * * Ladenburg, 30. Dez. Eine ſehr rüſtige Alt⸗ veteranenwitwe, die noch ohne Brille leſen und ihren landwirtſchaftl. Haushalt noch ſelbſtändig führen kann, Frau Eliſabeth Loeſch geb. Vogel, konnte im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel ihren 80. Geburts⸗ tag begehen. Aus dieſem Anlaß überreichte ihr Fräulein E. Trippmacher im Auftrage des Badiſchen Kriegerbundes eine Ehrengabe und übermittelte ihr zugleich die Glückwünſche des Präſidiums. Fer⸗ ner erhielt die Witwe ein Glückwunſchſchreiben des Präsidenten der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, Graf Douglas.— Im hohen Alter von 84 Jahren ſtarb die bekannte Fabrikantenwitwe Frau A. Agricola, die als geborene Mannheimerin vor über fünf Jahrzehnten mit ihren Gatten, der die Zigarrenfabrik Agricola gründete, nach Laden⸗ urg kam. Frau Agricola erfreute ſich als ſtille Wohltäterin allgemeiner Beliebtheit. Neben den drei Söhnen trauern ſechs Enkel und ein Urenkel att der Bahre der edlen Frau. J. Schriesheim, 30. Dezember. Eine Holzhändlers⸗ ehefrau aus dem Schwarzwald, die auf der Durchreiſe ihren Sohn hier beſuchen wollte, ſtürzte von der Treppe eines Privathauſes, wo ſie übernachten wollte, ſu unglücklich herab, daß ſie auf der Stelle tot war. I. Hüffenhardt Amt Mosbach), 27. Dezember. Die Not der Landwirtſchaft zeigt ſich am beſten daran, daß dieſer Tage bei 63 Landwir⸗ ten, einem Drittel der Einwohnerſchaft, durch den Gerichtsvollzieher Pfändungen vorgenommen werden mußten, weil die Schuldner mit der Ge⸗ meinderücklage im Rückſtand waren. * Waldkirch, 30. Dezember. Die Walbkircher Bäckermeiſter haben den Brotpreis für das Zpfün⸗ dige Halbweißbrot von 68 auf 64 Pfennig geſenkt. De Seil ohne Mond Ein Zukunftstoman von Hans Shristoph 25 „Ja, Herr Großkopf— das iſt weltwirtſchaftlich geſehen eine ganz neue Situation. Bisher hat die Welt mehr Güter produziert, als ſie konſumieren konnte; die Technik war zu groß und zu weit ent⸗ wickelt für den augenblicklichen Lebensſtandard der Menſchen. Sie wollen nun den Teil der Technik und der Wirtſchaft, der die Ueberproduktion liefert, da⸗ mit beſchäftigen, daß er Dinge herſtellt, die nicht mehr dem unmittelbaren Lebensbedürfnis der Geſamt⸗ bevölkerung zugeführt werden; die überſchüſſige Pro⸗ duktion ſoll ihren Weg ins Weltall nehmen. Sie ſchafſen alſo gewiſſermaßen im Mond einen neuen Abnehmer für die Produktion der Erde. Aber von der volkswirtſchaftlichen Seite betrachtet erhalten Sie keine Gegenleiſtung dafür. Es iſt ein Kriegszuſtand, bei dem jedes der beteiligten Völker die Kriegskoſten ſelbſt tragen muß.“ „Halten Sie dieſen Zuſtand für unmöglich? Ich meinerſeits muß das beſtreiten. Volkswirtſchaftlich betrachtet liefert die Erde das Material genau ſo, wie ſie jede Ernte liefert, die nur für den Verbrauch a iſt. Der Menſch verzehrt die Ernte und es bleibt nichts übrig.“ „Ja, aber der einzelne Menſch zahlt auch die Ernte und der Mond zahlt nichts. „Nein“, ſagte er zu dem Miniſter„volkswirt⸗ ſchaftlich wird nichts geändert. Der Menſch produ⸗ ziert in vollem Umfang, aber Dinge, die ſehr ſchnell erbraucht werden. Die Völker leben weiter von dem, was ſie ſäen und ernten, nur mit dem Unter⸗ ſchled, daß alle Menſchen voll beſchäftigt ſind. Der Kreislauf des Geldes wird nicht unterbrochen, denn es wird kein Geld abtransportiert, der Umlauf er⸗ folgt nur ſchneller. Die Staaten müſſen aus den nern die Raketen herſtellen laſſen, bezw. ſie zah⸗ n ihre Beiträge etwa an die B. J. 3. und dieſe be⸗ ahlt die Raketen, ſo daß alſo der Staat, der die eiſten Raketen produziert, auch das meiſte Geld be tuation vorbereitet, 8 es viel Geld ve tt. Wenn ſich Deutſchland auf die kommende Der Schirm in der Weſlentaſche Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Vollſtändig entgleiſt iſt der 41 Jahre alte Zeichner W. Thr. Eine unglückliche pſychopathiſche Verau⸗ lagung, eine durch Verſchuldung geſteigerte Nervoſi⸗ tät und ein verderblicher Hang zum Lügen brin⸗ gen ihn immer wieder auf die Bahn des Verbrechens. 24mal iſt er vorbeſtraft, in der Hauptſache wegen Be⸗ trugs, Urkundenfälſchung, Unterſchlagung und Zu⸗ hälterei. Angeblich erfand er einen zuſammenleg⸗ baren Regenſchirm,„den Schirm in der Weſten⸗ taſche“. Er wandte ſich an eine Firma in Lüden⸗ ſcheid, die ablehnend blieb, da die Erfindung nicht neu war. Sie ſandte aber gelegentlich einen Vertre⸗ ter, ſich den Mann anzuſehen. Der warnte wegen des ungünſtigen Eindrucks, den Thr. machte; er kam nicht einmal zu Verhandlungen. In der alles übertreibenden Phantaſie des Ange⸗ klagten bildeten ſich Vorſtellungen von erheblichen Gewinnen, mit denen er hauſteren ging, um Leichtgläubige um ihr Geld zu bringen. Auch von Geld von Verwandten ſpricht er gern, obwohl dieſe ſich ſchon längſt von ihm abgewandt haben. Er über⸗ nimmt die Lieferung von Reklametafeln gegen Vor⸗ ſchuß, liefert aber nichts ab. So enthält die Anklage⸗ ſchrift wieder 10 Fälle wegen Rückfallbetrugs. Melſt ſind es kleinere Beträge, aber die Geprellten ſind auch kleine Leute, z. T. Arbeitsloſe. Eine Verkäuferin in Ludwigshafen betrog er um 8„%, einen hieſigen Kaufmann um 2 /, einen Pen⸗ ſionsinhaber um 3 /, eine Frau um 20/ für eine Reiſe nach Lüdenſcheid, einen Kellner um die Bürg⸗ ſchaft dafür und ein Servierfräulein um 22/ für den gleichen Zweck. Einem anderen Fräulein ſchwin⸗ delte er 40% ab. Ihm überlaſſene Pfandſcheine ver⸗ ſetzte er weiter. Durch widerſprechende Lügen ſuchte er ſich heute in der Verhandlung herauszuhelfen. Seine Reiſe nach Lüdenſcheid will er aufgegeben haben, weil er von der Schweiz ein beſſeres Angebot erhalten haben will. Nach dem Gutachten von Medizinalrat Dr. Götz ⸗ mann iſt der Angeklagte ein haltloſer und unſteter Menſch mit labilem Nervenſyſtem, jedoch für ſeine Straftaten voll verantwortlich. Erſter Staatsanwalt Frey beantragte 1 Jahr Gefängnis. Das Gericht, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, er⸗ kannte einſchließlich einer früheren noch nicht ver⸗ büßten Strafe vom Amtsgericht Singen auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 5 Monaten. Der Angeklagte nahm die Strafe an. Die Todinauer Hütte abgebrannt Todtnau, 30. Dezember. halb 6 Uhr iſt die am Heute morgen gegen Südhang des Feldberges liegende weitbekannte Todtnauer Hütte bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Es konnte ſo gut wie nichts gerettet werden, bis auf einige Matratzen und Betten. Die in der Nähe be⸗ findliche Viehhütte und das Vieh wurden von dem Feuer verſchont. Der Brand, der etwa gegen 5 Uhr entſtanden iſt, wurde infolge des dichten Nebels zunächſt nicht bemerkt. Ein ſofort nach Todtnau entſandter Bote brachte Hilfe, die ſchon um halb 7 Uhr am Brandplatz erſcheinen konnte. Auch vom Feldberg ſelbſt wurde Hilfe herbeigerufen. Die abgebrannte Hütte, die auf einer Höhe von 1321 Meter unmittelbar am Fuße des unbewaldeten Turmgipfels liegt, gehörte zu den bekannteſten Wandererhütten des Schwarzwaldes überhaupt. Es beſtand Unterkunft für etwa 30 Perſonen. Die Hütte iſt Eigentum der Stadtgemeinde Todtnau und wird ſeit 30 Jahren von den Eheleuten Louis Wasner bewirtſchaftet. Schon im Jahre 1906 wurde die Hütte ein Opfer der Flammen. Zur Zeit des Brandausbruchs war ſie von der Familie des Pächters und von drei Kurgäſten bewohnt. Die Brandurſache konnte noch nicht geklärt werden, doch glaubt man, daß nur Brandſtiftung in Frage kommt. Im Schnee wurden vom Haus wegführende Einzelſpuren feſtgeſtellt. Verbrannt bezw. ver⸗ nichtet ſind auch die fehr erheblichen Wein vor⸗ räte des Hüttenwirts, etwa 3000 Liter. . in das Caritas⸗Jugendheim Feldberg * Feldberg im Schwarzwald, 30. Dezember. In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr drangen unbe⸗ kannte Täter in das Büro des Caritas ⸗Ju⸗ gendheims ein und raubten dort etwa 1000 l, in der Hauptſache für den 1. Januar bereitgeſtellte Lohngelder. Weiter fielen den Einbrechern etwa 500 Mark Depotgelder in die Hände, welche von 70 Jugendlichen, die zur Zeit im Heim einem Skikurs obliegen, hinterlegt waren. Von den Tätern fehlt jede Spur; man muß jedoch annehmen, daß ſie mit den Verhältniſſen vertraut geweſen ſind und ins⸗ beſondere damit gerechnet haben, erhebliche Gelder vorzufinden. Inwieweit ein Zuſammenhang zwiſchen dem Ein⸗ bruch und dem wenige Stunden darauf ausbrechen⸗ den Brand in der Todtnauer Hütte beſteht, kann noch nicht geſagt werden, doch iſt man bei den Bewoſnern des Feldͤberges davon überzeugt, daß der eventuelle Brandſtifter und der Einbrecher identiſch ſind. 5 PP yd ͤdddwßdwß/ccß/wß/wßG/// ͤvwddwGdwdßdãéä ¶ãõpf f Höhere Strafe im Einſpruchsverfahren * Ludwigshafen, 30. Dezember. Durch Strafbe⸗ fehl hatte der 57jährige Tagner Karl Sturm aus Neuhofen 6 Wochen Gefängnis erhalten, weil er einem 27 Jahre alten Mann ein Beil auf den Kopf ſchlagen wollte. Der Angegriffene konnte das Beil noch mit einem Arm abfangen, wobei er eine kleine Verletzung davontrug. Sturm hatte beim Amtsgericht Ludwigshafen Einſpruch erhoben, weil er unſchuldig ſei, wogegen die Beweisaufnahme das Gegenteil ergab. Das Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen erhöhte die Strafe auf 3 Monate Gefängnis. Einbrecher vor Gericht— Hohe Strafen * Zweibrücken, 29. Dezember. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte geſtern eine Diebesbande wegen ſchwerer Einbrüche zu hohen Gefängnisſtrafen. Es wurden verurteilt: Der Autoſchloſſer Erwin Bri⸗ galdino zu fünf Jahren Gefängnis, der Herr Breitenbach läßt übrigens ſagen, daß er einen Plan zur Umſtellung der deutſchen Induſtrie auf die⸗ ſen Zweck in großen Zügen bereits in ſeinem Schreib⸗ tiſch liegen hat. Sie wollen alſo eine wirtſchaftliche Organiſation aller Völker der Erde ſchaffen und dieſe den zur Zeit geltenden Organiſationen bzw. Des⸗ organiſationen gegenüberſtellen?“ „Das iſt die Vorausſetzung für das Gelingen des Planes“, entgegnete Michael. „Nein, die Vorausſetzung iſt, daß Ihre Mond⸗ theorie Hand und Fuß hat, und das muß noch be⸗ wieſen werden.“ „Das iſt bereits bewieſen“, antwortete Großkopf, und erzählte dann weiter von dem Stande der Dinge, und daß der Kultus miniſter ſich bereits mit der Sache befaſſe und ihm verſprochen habe, daß er einen Vor⸗ trag vor dem Geſamtkabinett halten ſolle. „Das iſt doch nicht nötig, das mache ich alleine.“ „Aber die Außen⸗ und Innenpolitik wird doch weitgehend beeinflußt“, warf Michael ein. „Sie wollen gleich aufs Ganze gehen— das hat doch noch Zeit!“ „Wenn in 20 Jahren die Mondgefahr nicht abge⸗ wendet iſt, daun wird ſie unabwendbar, und die Um⸗ ſtellung der Erde auf dieſen Kampf geht nicht von heute auf morgen. Dazu gehört Zeit, und daher iſt jeder Tag wichtig.“ „Eigentlich haben Sie recht. Je eher wir damit in Deutſchland anfangen, deſto günſtiger wird unſere Poſition. Wann wollen Sie den Vortrag halten.“ „In acht Tagen.“ „Gut, dann ſehen wir uns dort wieder.“ „Ich habe noch eine Bitte, Herr Miniſter.“ „Welche?“ „Zu welchem Reſſort gehört die Weltraumrakete?“ „Die bearbeite ich. Eigentlich ſollte das der Reichspoſtminiſter machen, weil er die Raketenpoſt hat. Aber der hat es mir aus„wirtſchaftlichen“ Gründen zugeſchoben, obwohl die einzige Weltraum⸗ rakete für die Wirtſchaft bedeutungslos iſt.“ „Die erſte wohl, aber die weiteren nicht mehr“, ſagte Michael. „Nun— ich traue meinem Kollegen ſo viel Pro⸗ phetengabe nicht zu. Oder hat er bereits von Ihren Plänen gehört?“ „Nein. Ich bin geſtern aus Amerika zurückge⸗ kommen und habe mir während der Ueberfahrt dieſe Pläne zurechtgelegt. Können Sie mich an Profeſſor e 8 Weltraketenmann, 5 und ihn ber all Auskr Autoſchloſſer Otto Deutſchmann zu ſechs Jah⸗ ren Gefängnis, der Schneider Heinrich Kor z zu ſechs Jahren drei Monaten Gefäng⸗ nis einſchließlich einer vor 14 Tagen wegen eines Angriffs auf einen Polizeibeamten verhängten Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr drei Monaten, der Fabrik⸗ arbeiter Frauz Heiſer zu vier Monaten und der Fa⸗ brikarbeiter Heinrich Pfersdorf zu einem Jahr Ga⸗ fängnis. Sämtliche Angeklagten ſind aus Pirmaſens. Die Diebesbande hatte in zahlreichen Einbrüchen die Gegend um Landau und Pirmaſens unſicher gemacht. Tödlicher Unfall auf der Treibjagd * Baumholder, 29. Dezember. Bei der Gemeinde⸗ treibjagd in Mambächel bei Baumholder wurde einer der Jäger, der Edelſteinſchleifereibeſitzer Fung aus Oberſtein, von einem Schuß ins Herz getroffen und getötet. Eine ſofort eingeleitete Unterſuchung brachte keine Aufklärung des Falles. Der Erſchoſſene war in bekannter Jäger. Er hinterläßt eine Frau und drei noch ſchulpflichtige Kinder. „Ich glaubte, Sie wären unterrichtet? Sie ge⸗ hören alſo doch in die Kategorie der Erfinder und Projektenmacher!“ Michael lächelte.„Ueber das Prinzip, den An⸗ trieb und die Methoden bin ich unterrichtet, aber nicht über die Ausſichten und den Zweck, den Profeſſor Freund mit ſeiner Weltraumrakete verfolgt.“ „Alſo gut, reden Sie mit Profeſſor Freund. Er will das Ding am 30. Auguſt abſchießen, iſt noch in Berlin, verreiſt aber übermorgen, um an der Ab⸗ ſchußſtelle in der Lüneburger Heide die letzten Vor⸗ bereitungen zu treffen. Ich will ihn mal anrufen und ihn fragen, wann er Zeit für Sie hat?“ Und Kettenſchmidt vereinbarte, daß Großkopf am nächſten Vormittag um 11 Uhr Profeſſor Freund auf⸗ ſuchen ſollte. Michael verabſchiedete ſich dankend, nachdem ihm der Miniſter noch geſagt hatte, daß er ſeine Entſchließungen abhängig machen müſſe von der Beſtätigung der Mondtheorie und der Anſicht Pro⸗ feſſor Freunds über die Erfolgsausſichten der Mond⸗ beſchießung. Michael fuhr in ſeine Wohnung nach Lichterfelde. Unterwegs kaufte er ſich einen Packen Zeitungen, um ſte abends zu leſen; denn er wollte nachholen, lernen, was in der Welt vorgegangen war, unterwegs war. Zu Hauſe fand er den Rohrpoſtbrief von Dr. Bleibtreu vor. Er beſtätigte ihm nochmals die An⸗ näherung des Mondes und daß die Ueberſchlags⸗ rechnung ergeben hätte, daß dieſe Annäherung in 30 Jahren auf etwa 45 Erdradienentfernung vorge⸗ ſchritten ſein würde, daß dann infolge der gegenſei⸗ tigen Anziehungskräfke bedeutende geologiſche Um⸗ wälzungen auf der Erde vor ſich gehen müßten. Jedenfalls könne man in 30 Jahren nicht mehr mit dem geſtcherten augenblicklichen Zuſtand der Erd⸗ oberfläche rechnen. Ob es dann noch möglich ſein würde, wirkſame Maßregeln durchzuführen, hielt er für fraglich. Eine Abwehr könne riit Erfolg nur durchgeführt werden, ſolange dem Menſchen noch die ungeſtörte Ausbeutung der Erdoberfläche möglich wäre. Während ſeines Abendeſſens dachte Michael un⸗ ausgeſetzt an dieſen Brief. Dreißig Jahre— darn würde er ſelbſt Anfang der Sechziger ſein. Dreißig Jahre Arbeit lagen vor ihm. Er fühlte wieder die ſo lange er ungeheure Aufgabe, zu der er berufen war, wie er ſie damals bei dem Gewitter in Newyork gefühlt hatte. Aber die 8 3 8 der Mahlzeit machte 0 Nachbargebiete Ein Gaunerſtreich N W * Mainz, 30. Dezember. Seit längerer Zeit wan es einem Gauner, der ſich als Beamter der Rheinpolizei ausgab, gelungen, Schiffs⸗ führer um größere Geldbeträge zu prellen. Er erſchien auf den Schiffen mit anſcheinend ord⸗ nungsmäßig ausgeſtellten Haftbefehlen und erklärte, den Schiffsführer oder auch Matroſen feſtnehmen zu müſſen. Auf die Proteſte der Betroffenen hin ließ er ſich dann dazu herbei, die Haftbefehle gegen Stellung einer Kaution, die ſich durchſchnitt⸗ lich auf 25—30 holländiſche Gulden oder 4050% belief, nicht auszuführen. In einer einzigen Woche ergaunerte er auf dieſe Art und Weiſe nicht weniger als 3000 /. Schließlich wurde durch eine Anfrage bei der Staatsanwaltſchaft der ganze Schwindel offenbar. Jetzt iſt es gelungen, den Betrüger in der Perſon des 27jährigen Kaufmannes Otto Sche⸗ muth aus Bonn feſtzunehmen. Er wurde in Unterſuchungshaft genommen. Was hören wir? Samstag, 31. Dezember Fraukfurt .20: Choral und heitere Potpourris.— 12.00: Schall⸗ platten.— 17.00: Konzert.— 18.00: Zwiſchen den Jahren (Funkorcheſter).— 23.45: Des Jahres letzte Stunde.— .15—.00: Tanzmuſitk. Heilsberg .35: Frühkonzert.—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Konzert.— 13.05: Schallplatten.— 15.15: Silveſterſpuk im Märchenwalde.— 15.45: Konzert.— 17.00: Dos Spiel vom deutſchen Bettelmann.— 18.00: Meer umſchlungenes Schleswig⸗Holſtein.— 18.25: Rückblick auf Schallplatten.— 23.45: Glückwünſche der Orag. Langenberg .05: Schallplatten.— 10.15: Gemeinſchaftsempfang für 5 Arbeitsloſe.— 12.00, 13.00 u. 14.33: Konzerte.— 15.50: 8 Kinderſtunde.— 17.00: Operetten⸗Weisheit.— 18.20: B. 5 Pantenburg: Bei den Schwammtauchern in Dalmatien.— 18.40: Die Jugend im Doſeinskompf.— 19.00: W. Schel⸗ ler: Natur und Geiſt in der Lehre Spinozzas. Kammermuſik.— 24.00: Glückwünſche an die Hörer. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 12.00 Benfa⸗ mino Gigli ſingt— Wilhelm Furtwängler dirigiert.— 13.90: Konzert.— 14.25: Alarm im Villenviertel.— 15.25: Dr. H. J. Weber: Fußballgrößen einſt und fetzt.— 16.10: Heimmuſik.— 17.00: Konzert.— 18.15: Jugenöſtunde. 18.45: Von bayeriſchen Geiſtern, Geſpenſtern und dem e Teufel in der Räucherkammer.— 29.55: Jugendſtunde.— 24.00: Neujahrsglocken von der Frauenkirche— Deutſch⸗ 8 landlied— Turmmuſik.—.30—.00: Ins neue Jahr.— Südfunk .20: Schallplatten.— 10.10: Schumonn⸗Balladen.— 10.40: Alte und neue Weiſen.— 12.20: Heitere volkstüm⸗ liche Weiſen.— 13.30: Bunte muſikaliſche Stunde.— 14.45: Schwäbiſche Kindergeſchichtle.— 15.00: Oeſter⸗ reichiſche Vollsmuſik.— 15.30: Jugendſtunde.— 16.302 Silveſter⸗Kummel(Schallpl.).— 17.30: Uebertragung aus Mannheim.— 18.00: W. Merkel: Talſperren und Stou⸗ ſeen.— 18.35: Evong. Jahresſchlußfeier.— 19.30: Reichs⸗ ſendung: Querſchnitt durch alle deutſchen Sender.— 22.20: Eine halbe Stunde Schwäbiſches.— 23.45: Jahresſchluß. —.15: Neujahrsgruß der Auslandsdeutſchen aus Ame⸗ rika.—.30.30: Tonzmuſik. 16.20: Chorvorträge.— 17.25: Konzert.— 19.20: Dr. 5 E. Molden: Das Jahr 1992.— 20.00: Tempo der Zeit.— 5 22.00: Wir ſchalten um auf 1933(Silveſterſeier).—.02: Unterhaltungskonzert.—.00—.00: Tanzmuſik. Aus Mannheim 17.30—18.00:„Mandolinen⸗Konzert“. Leitung: J. H. Fuchs, Mannheim. Ausführende: Mandolinen⸗Orcheſter Mannheim. Aus dem Auslande Beromünſter: 20.45: Volkstümliches Unterhaltungskon⸗ zert.— 21.50: Die ſchöne Galathée.— 23.20: e noch alten Weiſen.— 90.05.00: Tanzmuſik. Mailand: 20.30: Operettenmuſik und Lieder. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Eva.— 24.00: Neufahrsgruß. Straßburg: 17.45: Das Geburtenproblem in Italien.— 18.00: Konzert.— 21.00: Bunter Abend.— 23.30—.00: Tanzmuſik. der Völkerbund. Frankreich hatte es wieder ver⸗ ſtanden, wie damals bei der Zollunion, die Frage der Raketenpoſtverbindung nach der Entſcheidung durch den Haager Gerichtshof nochmals dem Rat des Völ⸗ kerbundes zur letzten Entſcheidung vorzulegen. Deutſchland hatte die Zahlungen wenigſtens zu einem Drittel der bisherigen Höhe unter dem Druck Frank⸗ reichs wieder aufnehmen müſſen, um in der Ab⸗ rüſtungsfrage einige Zugeſtändniſſe zu erhalten. Die Handelsbeziehungen zu Rußland ſchienen einen ſchwe⸗ ren Rückſchlag zu erleiden. Das Reich hatte durch Jahre hindurch die Garantie für die ruſſiſchen Zah⸗ lungen gewährleiſtet, jetzt lag die Induſtrie in Ruß⸗ land ſtill, denn die Sowjets konnten immer noch nicht Herr der religiöſen Bewegung werden. Deutſchland zählte wieder einmal drei Millionen Arbeitsloſe, trotz freiwilliger Arbeitsdienſtpflicht und einer Auf⸗ rüſtung auf 150000 Mann Heer und 30 000 Mann Marine. England wollte gerne Deutſchland als Macht gegen Frankreich und Polen unterſtützen; aber es kämpfte. auch einen vergeblichen Kampf gegen die Arbeitsloſig⸗. keit, obwohl es der konſervativen Regierung gelun⸗ gen war, die Marine zu 30 Prozent auf Kohlen um⸗ zuſtellen. Frankreich hatte aus den deutſchen Tri⸗ buten wieder ſo viel Gold aufgeſpeichert, daß es ſelbſt die Angriffe Dudleys auf den Franken aufgefangen hatte. Seit 14 Tagen ſtand der Franc und erholte ſich jetzt langſam wieder. Langſam legte Michael die letzte Zeitung aus der Hand. Es war Zeit, daß eine andere Idee an die Stelle dieſer immer noch aus der Kriegspſychoſe ge⸗ borenen Gedankengänge trat. Alles Leben war ohne ſeeliſch⸗geiſtigen Inhalt— nur auf Materiellem aufgebaut, ſowohl im Leben des einzelnen, wie im Leben der Völker. Eine Weile ſann er nach. Dann fielen ihm einige fettgedruckten Ueberſchriſten ein: Erdbeben dort, Ueberſchwemmung und Wetterſturz hier. An einem Tage gab es mehr Meldungen von Erdbeben, Berg⸗ ſtürzen, Grubenunglücken als ſonſt in einem Monat. Er griff nach Papier und Bleiſtift, nahm die Zei⸗ tungen wieder auf und notierte. Chile hatte 5 55 5 Erdbeben in Santiago und an der Salpeterküſte, in ä Japan bebte es fortgeſetzt. In Italien hatte die Erde gewackelt. Alle Steilküſten mit anſchließenden großen Meerestiefen waren in Bewegung. Er ſuchtt die genannten Orte heraus und ſtellte ihre Lage au einem Globus feſt. Alle la en etwa in 4 Grad Nord⸗ 5 Südbreite. 8* —.45: 1 Wien 1— 8 33 1 .. V N „— ß ꝗ...... ⅛—ͤʃLjvcqdll(læ...«˙ i„„ Freitag, 30. Dezember 1932 Der„Venz'ſche Männerchor E..“ zielt am 1. Weihnachtsfeiertag im Saale des„Deutſchen Hauſes“. O 1, 10, ſeine Weihnachts feler ab. Nach⸗ dem die Tochter des Mitgliedes Hausmann durch einen vorzüglich zum Vortrag gebrachten Prolrg auf die Bedeu⸗ tung des deutſchen Männergeſangs hingewieſen hatte, ſang der Chor unter Leitung des Herrn Adam Michel ⸗Sand⸗ hoſen die„Weihnachtsglocken“ von Sonnet. Aus dieſem Vortrag, wie den ſonſtigen Darbietungen des Chors:„Die alten Straßen noch“,„Deutſcher Wald“,„Freiheit, die ich meine“,„Wenig begehr ich im Leben“ und„Spielmanns⸗ Blut“ konnte man erſehen, daß Herr Michel mit ſeinen Sängern innig verbunden iſt. Der Vorſitzende G. Kokes konnte ein überfülltes Haus begrüßen. Fräulein Emma Groß erntete mit ihren Mannheimer Dialekt⸗Vorträgen wohlverdienten Beifall. Ebenſo wurde von Töchtern von Mitgliedern eine Meißner Porzellanpuppen⸗Szene vorzüg⸗ lich dargeſtellt. Zwei Luſtſpiele, von Damen und Herren des Vereins aufgeführt, wurden ebenfalls mit reichem Bei⸗ fall aufgenommen. Für die Durchführung des Programms zeichnete Vergnügungsleiter Emil Steinbach, dem für ſeine große Mühe und Arbeit der verdiente Dank aus⸗ geſprochen werden konnte. Zu bemerken iſt noch, daß Herr Steinbach ſelbſt durch den Balance⸗Akt„Römiſche Spiele“ die Anweſenden zu unterhalten verſtard. Die Paufen wurden von der Kapelle Michel ⸗Sandhoſen durch vorzüglich zum Vortrag gebrachte Muſikſtücke ausgefüllt. Schützengeſellſchaft„Freiſchütz“ E. B. Die Schützengeſellſchaft„Frelſchütz“ brochte auch in dieſem Jahre wieder im feſtlich geſchmückten Schieß⸗ Hauslokal in Feudenheim ihre Weihnachtsfeier zur Durchführung. Der auf hoher geſelliger und ſchützenkame⸗ radſchaftlicher Stufe ſtehende Abend geſtaltete ſich zu einem vollen Erfolg. Oberſchützenmeiſter Wenzel entbot herz⸗ lichen Willkommgruß den vielen lieben Gäſten und Freunden, beſenders dem Winder⸗Quartett, das ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. In prächtigen Worten unterſtrich der Reͤner die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes, des Feſtes der Liebe und Verſöh⸗ nung. Nach einem von Herr Ucharim⸗ Rheinau aus⸗ gezeichnet geſprochenen Weihnachtsprolog ſchuf das Pro⸗ gramm in ſeiner bunten Abwechſlung einen ſo gemütlichen Rahmen, daß die Stunden eigentlich viel zu ſchnell ſchwan⸗ den. Die Kapelle Strittvogel muſizierte unermüd⸗ lich. Mit recht guten Leiſtungen ſtellte ſich das Winder ⸗ Qartett vor. Herr Licht glänzte mit Bariton⸗Solis unter der bewährten Klavierbegleitung des Lehrers Steiner. Herr Ucharim gab einige Sachen in Pfäl⸗ zer Mundart zum Beſten und ſorgte durch ſeinen nie verſagenden Humor für heitere Stimmung. Aus dem durch Oberſchützenmeiſter Wenzel gegebe⸗ nen Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr war zu entnehmen, daß der ſportliche Erfolg auf achtbarer Höhe ſteht. Die Badiſche Bundesgruppenmeiſterſchaft für 1932 kam durch die Freiſchützgruppe Mildebrat h, Wen⸗ El, Volz und Hugo Mögele nach Mannheim. Die Schützenbrüdber Wenzel und Hugo Mögele konnten nerſchiedene Meiſterſchaften, darunter die Mannheimer Stadtmeiſterſchaft durch Wenzel mit nach Hauſe bringen. Schützenkönig für das Jahr 1933 wurde Wilhelm Wenzel. Die Schützen Mildebroath, Baader und Wenzel wurden vom Protektor des deutſchen Schieß⸗ weſens, Prinz Alfons von Bayern, mit deſſen Ehrenzeichen ausgezeichnet. So geſtaltete ſich auch die diesjährige Weih⸗ nachtsfeier zu einem Feſt, dem zwar die Zeit in gewiſſem Sinne ihren Stempel auſdrückte, des ober in allen Teilen dennoch würdig ſeiner hohen Trodition ausgefallen iſt. i des Weihnachtsſchießens ſind wie folgt aus⸗ gefallen: VBereinsmeiſterſchaft, Kkaſſe A: 1. Wilhelm Wenzel 720 Ringe; 2. Karl Mildebrath 718 Ringe. Vereinsmeiſterſchaft, Klaſſe B: 1. Philipp Uhrig 613 Ringe; 2. Hermann Rüßel 591 Ringe. Feſt⸗ Scheibe: 1. Martin 47 Ringe; 2. Wenzel 40 Teiler; 3. Hugo Mögele 46 Ringe; 4. Dreher 48 Teller; 5. Mildebroth 46 Ringe; 6. Alois Mögele 69% Teiler; 7. Engelhardt 46 Ringe; 8. Uhrig 91½ Teiler; 9. Schaaf 45 Ringe; 10. Streitel 178 Teiler. Seh. Zimmerſtutzen⸗Schützen⸗Geſellſchaft 0 Die Geſellſchaft hielt in ihrem Schützenhaus unter Mit⸗ wirkung des Geſangvereins„Harmonie, Schwetzingerſtadt und des Mandolinenklubs„Mandolinata“ ihre gutbeſuchte Weihnachtsfeier ab. Als der erſte Vorſitzende Fritz Fuhr die Anweſenden mit herzlichen Worten begrüßt hatte, ſchritt man zur Abwicklung des Programms. Die Theaterſtücke, ausgeführt von Mitgliedern des Vereins und deren Kindern unter Leitung von Frau Becherer, wurden flott geſpielt und ernteten großen Beifall. Brau⸗ „enden Applaus erzielte der Humoriſt Karl Ruf mit ſeinen Darbietungen als Zimmervermieterin und Tän⸗ gzerin Lola. Anſchließend ſchritt man zur Preisverteilung des Jahresenoſchießens und zur Kinderbeſcherung. Eine Ueberraſchung wurde dem langjährigen Mitglied und zweiten Vorſitzenden Joſef Hammerſchmidt zuteil, der vom Vereinsvorſitzenden und von Herrn Mechler vom Geſangverein Harmonie zur Feier ſeiner ſilbernen Hochzeit ein ſchönes Geſchenk überreicht wurde. G. Verein für Geſundheitspflege Die Weihnachtsfeier im Verein für Ge⸗ fundheitspflege iſt ſtets den Kindern gewidmet, denen man in dieſem Jahre nicht das übliche Programm mit Singen und Theaterſpiel darbot, ſondern ihnen die Freude eines hochwertigen Kaſperltheaters machte. Man Hotte ſich zu dieſem Zwecke Robert May aus Darmſtadt verſchrieben, deſſen Unternehmen vom Heſſiſchen Unter⸗ richtsminkſterium als„volksbildend“ anerkannt iſt und der denn auch auf der Bühne des Caſino⸗Saals ein ſo flottes und luſtiges Spiel mit ſeinen Puppen entfaltete, daß das Stück„Der geprellte Teufel“ einen unbeſtrittenen Erfolg erzlelte. Sehr geſchickt wurden die jugendlichen Zuhörer zum Mitſpielen veranlaßt. Nach Abſchluß dieſes jubeln⸗ den Beifall auslöſenden Spiels erſchien noch der Nikolaus, der Tüten mit ſüßem Inhalt zur Verteilung brachte. Die Anweſenheit der Künſtlertruppe wurde zu einer weiteren Vorſtellung benützt, die abends für die Erwachſenen ſtatt⸗ fand. Die künſtleriſche Aufführung der Parrdie„Im Lande des Röchelns“ begegnete regſtem Intereſſe und wurde it reichem Beifall bedacht. 8 „Deulſche Einheit“ Feudenheim Der Geſang verein„Deutſche Einheit“, Feu⸗ bdenheim hielt am erſten Weihnachtsfeiertag im Lokal „Zum Schwanen“ ſeine Weihnachtsfeier ab. Aus Jem reichhaltigen Pregramm ſei vor allem das von Fräu⸗ lein Hilde Wol fert vorgetragene Weihnachsſpiel„Das Glöcklein von Innksfär“ erwähnt, das vom Dirigenten Pfeifer am Klavier und von einem Halbchor begleitet wurde. Im zweiten Teil kam die heitere Muſe zur Gel⸗ tung. Die von Mitgliedern gespielten Theaterſtücke Das Badehsschen“,„Die vier Dorfſchönen“ und ein Mllitär⸗ ſchwank löſten ſtürmiſchen Beffall aus. Ein Krabbelſack, her viele ſchöne Sachen enthielt, ſowie die Chriſtbaumver⸗ ſteigerung beſchloſſen die ſchöne Feier. G. Das Mandolinen ⸗Orcheſter Mannheim eröffnete mit einem flott geſpielten Eröffnungsmarſch in den Sichtbeſetzten Germania⸗Sälen ſeine wohlgekungene Weihnachtsfeier. Das beliebte Orcheſter ſtand unter der ſtrafſen Leitung ſeines Dirigenten J. H. Fuchs muſikol ſch auf beachtenswerter Höhe. Nach der Anſprache des 1. Vorſitzenden Wagner, ſowie dem ſehr gut vor⸗ getragenen Prolog von Ir. Reinhard ging das Weih⸗ nachts märchen„Kling, Glockchen kling“ in Szene, das durch ſeine zeiigemüße Handlung einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Ausgezeichnet gefiel Herr E. Michel mit inem Glockenfpielſolo, ferner die von einem reizenden 1 ausgeführten elſäfſiſchen Bauerntänze, die ſo ſtarken Beifall hervorriefen, daß ſie wiederholt werden mußten. Die von Fritz Kühnle vorgetrogenen„Pälzer Witz“ und ein flotter Marſch beſchloſſen die gelungene Feier. Für die beſonderen Verdienſte des Diridenten zeigte ſich Fe Verein durch Ueberreichung eines nützlichen Geſchenkes erkenntlich. Schm. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Turnerbund Germania Die tieſe Verbundenheit der deutſchen Turnbewegung mit deutſchem Volkstum zeigt ſich immer wieder gerade am ſchönſten Jahresſeſte, der Weihnachtsfeier, die ſo ganz dozu angetan iſt, nach einem Jahre angeſtrengter Arbeit im Dienſte der Volksertüchtigung die Herzen neu zu bin⸗ den und friſche Kraft daraus zu ſchöpfen für die ſchweren Aufgaben der in Dunkel gehüllten Zukunft. Den Tur n⸗ ſchülern und ⸗ſchülerinnen erglänzte der Weih⸗ nachtsbaum im großen Saale der„Liedertafel“. Turnwart R. Bauer, der auf die Durchführung eines größeren turneriſchen Programms verzichtet hatte, brachte als Hauptſtücke mit ſeinen kleinen Künſtlern zwei Märchen⸗ dichtungen zu wohlgelungener Aufführung, die ganz dem Erleben der Kleinen angepaßt waren und doch auch den Gereifteren tiefe Einblicke gewährten in die Urweisheit, die Naturnähe dieſer volkstümlichen Kunſtgottung. Ge⸗ ſchickt waren in dieſe Spiele rhythmiſche Tonzſormen und Geſang eingeſtreut. Der Pflege wertvollſten Volksgutes diente auch die Wiedergabe von Schillers„Bürgſchaft“ als Schattenſpiel, das durch die hingebungsvollen Leiſtungen der Knaben zu lebendigſter Wirkung kam. Eine reiz⸗ volle Abwechſlung brachten die kleinen Schüler mit ihren humorgewürzten Vorführungen an der Langbank. Dank der Opferſreudigkeit unter den Mitgliedern konnte die von Damen des Turnrates in ſinniger Weiſe vorbereitete Beſcherung reich ausgeſtattet werden. Die Feier der Erwachſenen fand im dicht be⸗ ſetzten Saale des„Friedrichsparks“ einen würdigen Rah⸗ men. Im Mittelpunkte ſtanden die vom Vorſitzenden K. Futterer in feierlicher Weiſe vorgenommenen Ch⸗ rungen. Für 20jährige treue Geſolgſchaft erhielten das ſilberne Vereinsabzeichen die Turner Dr. Hans Blau, Wilhelm Blecher, Philipp Fritz, Georg Fuchs, Erwin Hof⸗ ſtaetter, Rudolf Hoſſtaetter, Helmut Kerſchinſty. Schon der wethevolle Prolog, von Frl. Tr. Futterer mit ſchönem Ausdruck zum Vortrag gebracht, half die rechte Weihnachts⸗ ſtimmung verbreiten, die ſich noch vertiefte, als die Sänge⸗ rin des Abends, Frl. Maria Haag(Geſangsſchule Frau J. Freund⸗Nauen] ſich mit Beethoveus„Hymne an die Nacht“ die Herzen der Zuhörer erſungen hatte. Die junge Künſtlerin, zum erſten Male in Mannheims Mauern vor der breiteren Oefſentlichleit, legte beſonders auch beim zweiten Auftreten, in dem ſie launige Lieder von Mozart und Suppé zu Gehör brachte, Proben ihrer reiſen Sanges⸗ kunſt ab. Von den turneriſchen Dorbietungen intereſſterte vor allem der von Turnwart R. Jen ne mit ſeinen Tur⸗ nerinnen gezeigte Querſchnitt durch das heute auf hoher Stufe ſtehende Frauenturnen mit ſeinen vielen Möglich⸗ keiten. Ganz Erſtklaſſiges boten die Barrenriege der Tur⸗ ner, ſowie die drei Turner⸗Akrobaten. Exatt wie aus einem Guß legte die„Altherren“⸗Riege ihre Gemeinſchafts⸗ übung am großen Ring hin, eine Verkörperung des Wahl⸗ ſpruchs: Einer für alle, alle für einen. Die heitere Muſe kam aufs ſchönſte zur Geltung durch die zündenden Vor⸗ träge des Lokalmatadoren Seppl Götz, der mit feiner gepflegten Vortragskunſt immer ſeiner Wirkung gewiß ſein darf. Die muſikaliſche Umkleidung des Programm oblag der Kapelle Seezer, die dann auch nach Abwicklung der reich ausgeſtatteten Tombola zur allgemeinen Frei⸗ übung, dem Tanz, das Schlußwort erhielt; ſie hielt die Jugend und alles, was ſich gerade im Turnverein mit Recht dazu zählt, noch lange zuſammen. L. Der Männerchor Gartenſtadt hatte ſeine Mitglieder und Freunde zu ſeiner Weih⸗ nachtsfeier in den Kaſino⸗Saal Bopp u. Reuther ein⸗ geladen. Nach einem Weihnachts⸗Prolog wies der Vor⸗ ſitzende J. Burkhardt hin auf den ſtrahlenden Tan⸗ nenbaum als Sinnbild der Wiedergeburt des Lichtes, das neues Blühen in unſer Leben bringen ſoll. Mag die Not noch ſo groß, das Schickſal noch ſo hart ſein, der Baum in ſeinem Lichterglanz als Symbol des erwachenden Lebens ſoll Hoffnung für eine ſchönere, beſſere Zukunft ſein. Der Männerchor brachte unter Leitung ſeines Chormeiſters Haag einige der Feier angepaßte Chöre von Sonnet, Knöchel, Löwe, Hanſen und Mendelsſohn prächtig zum Vortrag. Eine ſchöne Ueberraſchung waren zwei Lieder, vorgetragen von der 12jährigen Sängerin Guſtel Biſchoff, ein glockenheller Sopran, der mühelos den Saal füllte. Schade, daß die Eltern nicht die Mittel zur Ausbildung beſitzen. Die Sänger Farrenkopf, Ruppert und Mildenberger erzielten großen Erfolg durch den Vortrag eines heiteren Trios. Die Theatergruppe der „Inzeller“ Waldhof brachte unter Leitung von Baſtel Schweigert„Der Jäger Franz“(ein bayeriſches Volks⸗ ſtück mit Geſang von Sauer) und die„Giftſchwammerl“ von Dr. Hönſtaten zur Aufführung. Die Mitwirkenden einzeln zu nennen, würde zu weit führen, aber die in den Stücken dargeſtellten volkstümlichen Geſtalten wurden lebenswahr erfaßt. Der nachhaltige Beifall zeugte, daß dieſe Truppe Vorzügliches leiſtet. Ein hiſtoriſcher Holz⸗ knechttanz von 1840 mit Schuhplattler und einige echt boariſche Duette brachten heitere Abwechflung. Im Rahmen der Feier wurde von dem Vorſitzenden auch darauf hingewieſen, daß nun 20 Jahre verfloſſen ſind ſeit der Gründung der Gartenſtadt Waldhof. Es ſei Ehren⸗ pflicht, der Männer zu gedenken, die von ſozialem Geiſte beſeelt und mit weit ausſchauendem Blick 1912 die Sied⸗ lung da draußen am Waldesrand gegründet und finanziert haben. Sind doch den Gartenſtädtern ihre Häuschen und ſchönen Gärten ans Herz gewachfen und zur zweiten Hei⸗ mat geworden. Aus der kleinen Siedlung iſt im Laufe von zwanzig Jahren ein großer Stadtteil mit vielen tauſend Bewohnern geworden. Der Männerchor brachte den Gründern, Förderern und allen, die ſich um die Leitung und Entwicklung der Gartenſtadt verdient ge⸗ macht, den Dank zum Ausdruck durch den Sängerſpruch: „Sonniges Heim und blühender Garten, Symbol der Gar⸗ tenſtadbt lebe fort! Du deutſches Lied, ſei unſer Hort“, Dieſe Huldigung wurde von den Anweſenden begeiſtert aufgenommen. Jbur. Sängerkreis des Poſtſportvereins Am zweiten Weihnachtsfeiertag hielt der Sänger ⸗ kreis des Poſtſportvereins ſeine Weihnachts⸗ feier im„Großen Mayerhof“ ab. Schon vor Eröffnung war der Saal dicht beſetzt. Die Hauskapelle Fiſcher um⸗ rahmte die Feier durch muſikaliſche Vorträge. Der Män⸗ nerchor brachte Lieder von Beethoven, Brahms und Sil⸗ cher zum Vortrag, die unter der Stabführung von Chor⸗ meiſter Neck ſo hervorragend wiedergegeben wurden, daß ſich der Chor zu Wiederholungen bequemen mußte. Erſter Obmann Wendland begrüßte die Gäſte, unter ihnen Herrn Hügel, den 1. Vorſitzenden der Mannheimer Sängervereinigung, Herrn Grumer, 1. Vorſitzende des Poſtſportvereins, das Männerquartett„Perkeo“, Herrn Hch. Schmitt, 1. Vorſitzender des Reichsverbandes deut⸗ ſcher Poſt⸗ und Telegraphen⸗Beamten, Ortsgruppe Mann⸗ heim, Herrn Ebel als Vertreter der Geſangsabteilung des Reichsverbandes deutſcher Poſt⸗ und Telegraphen⸗ Beamten. Frl. Friedl Ehret brachte mit großem Erfolg einen von Mitglied W. Grünwald ſinnig verfaßten Prolog zum Vortrag. Der erſte Vorſitzende der Mann⸗ heimer Sängervereinigung, Herr Hügel, betonte in ſei⸗ ner dem Wethnachtsfeſte angepaßten Rede, daß der Sänger nicht auf klingenden Lohn hofft. Hier heiße es den Mann ſtellen durch Treue und Ausdauer. Als Weihnachtsgeſchenk überreichte er vier Sängern die ſilberne Sängerbundes⸗ nadel für 25lährige Mitgliedſchaft. Die Jubilare ſind die Herren: Anton Beck, Georg Geiß, Adolf Stumpf und Jakob Albert, die zugleich auch Gründungsmitglie⸗ der des Vereins ſind. Neun Mitglieder wurden mit der ſtlbernen Sängernabel ausgezeichnet. Es ſind die Sänger: Herr Heint, Hofmann Karl, Grünwald Wilhelm, Köhler Karl, Fucke Karl, Lauer Joſef, Schuch Heinrich, Frey Herrmann und Lang Fritz. Herr Beck dankte im Namen der Jubtlare und überreichte dem Verein einen von den Gründungsmitgliedern geſtifteten Chor. Herrn J. Neck wurde als Weihnachtsgeſcheuk ein Frühſtückskorb über⸗ reicht. Herr Baumeiſter brachte Lieder für Bariton:„Caro mio ben“ von W. Giordant und„Morgenhymne“ von Wandelt. Der gute Vortrag und die geſchulte Stimme gefielen ſo ſehr, daß der ſtürmiſche Beifall Zugaben er⸗ zwang. Ein guter Vortragskünſtler ſcheint der dreijährige Peters zu werden, der ein Weihnachtsgedicht zum Vor⸗ trag brachte. Herr Franz Bureck zeigte ſein Können in Mannheimer Mundart. Nicht zu vergeſſen ſeien die Theaterſpieler, die ihr ganzes Können einſetzten.„Die Blinde unterm Weihnachtsbaum“ wurde ergreifend wie⸗ dergegeben. Ueber das Luſtſpiel:„Herr Lehrer, ich muß mal raus“, wurden Tränen gelacht. Ebenſo war die Bauernkomödie„Chriſchan und Stiene“ ein Erfolg. Zum „ Ball ſpielte die Kapelle Fiſcher unermüdlich auf. K-Auartelt Mit ſeiner Weihnachtsfeier zeigte das K 7. Quartett, das ſich hauptſächlich aus der Belegſchaft der ſtädtiſchen Werke Luiſenring 44 zuſammenſetzt, wieder einen Geiſt der Zuſammengehörigkeit, der jede der Ver⸗ anſtaltungen der zahlenmäßig kleinen aktiven Sängerſchar, aber dafür umſo größeren Zahl paſſiver Mitglieder, zu einem Erſolg werden läßt. Der große Saal des Wartburg⸗ hoſpizes wies auch heuer wieder eine feſtliche Fülle auf. Der Nachmittag gehörte den Kindern, die ihn in der Hauptſache auch ſelbſt beſtritten. Im Mittelpunkt ſtand nach dem von dem kleinen Fräulein Erna Vock vorgetra⸗ genen Prolog und der Begrüßungsanſprache des 1. Vor⸗ ſitzenden J. März unter deſſen vortrefflicher Regie das ausgezeichnet wiedergegebene Märchenſpiel„Prinzeßchen im Weihnachtswald“. Mit einer für ein zehnjähriges Kind geradezu virtuoſen Darſtellungs⸗ und Geſtaltungskraft, gepaart mit einer natürlich vornehmen, geſchult erſchei⸗ nenden Sprache, brillierte bie künſtleriſch abgerundet wir⸗ kende Hannelore Schlenker in der ungemein ſchweren Titelrolle. Nicht minder gefiel ſie als Chriſtkind, das u. a. den kinderfreundlichen Spielleiter und Vorſitzenden mit einem ſinnigen mit Kartengrüßen der Mitwirkenden ge⸗ ſchmückten Chriſtbaum überraſchte. All den vielen anderen kleinen Spielern, die ihre Sache auch recht gut machten, ſei ein Geſamtlob ausgeſprochen. Anſchließend wurden die 102 Kinder der Mitglieder mit individuell ausgeſuchten Geſchenken beſchert. Nach dieſem nicht nur für die Kinder, ſondern auch fſür dite Erwachſenen ſo unterhaltſamen und anregenden Kin⸗ dernachmittag folgte nach kurzer Pauſe der zweite Teil. Da der Nachmittag ſchon ein großes Theaterſtück brachte, hatte man am Abend davon Abſtand genommen. Dafür boten die Quartettler zum Ausgleich einige kurze, humor⸗ volle Tanzſzeuen, die bei dem reichen Beifall wieder⸗ holt werden mußten. So das Tanzduett(von Fran H. Hoffmann und Herrn J. Karcher)„Wo der Strauß muſiziert“ und die von den Tenören F. Ullrich und J. Karcher und den Bäſſen Th. Volk und K. Glück inſzenterten karikaturenhaften, zwerchfellerſchüt⸗ ternden humoriſtiſchen Quartette„Wir bringen Stim⸗ mung“,„Bruder Luſtig auf Reiſen“(wobei Herr März den Dorfſchulzen fang) und die„Sänger aus Wien“, dle ſchon ſeit Jahren auf Wunſch wiederholt werden müſſen. Der Humoriſt Spindler gefiel mit dezenten Vorträ⸗ gen. Nicht zuletzt ſeten die eine fleißige Probearbeit er⸗ kennen laſſenden Chöre des disziplinierten Quartetts ge⸗ lobt, die dank ſorgfältiger Auswahl nicht ermüdend wirk⸗ ten. Unter der Leitung des rührigen Dirigenten Albert Engelmann, ber im Verlaufe des Abends vom Ver⸗ ein beſonders geehrt wurde, zeigte der Chor ſich im beſten Lichte. Den inſtrumentalen Umrahmungen wurde das Hausorcheſter, das in dem Violiniſten Ham m einen vorzüglichen Soliſten beſitzt, vollauf gerecht. Mit der Ausgabe der Tombola fand die in feder Beziehung zu⸗ friedenſtellend verlaufene Feier gegen Mitternacht ihr Ende. e. r. Evangeliſcher— und eee eee Das Weihnachtsfeſt wurde im Evang. Frauen⸗ und Jungfrauen ⸗Verein recht ausgiebig ge⸗ feiert. Hielt doch das ſorgfältig zuſommengeſtellte Pro⸗ gramm die Mitglieder und Freunde des Vereins von 7 Uhr bis Mttternacht beiſammen. Wie eine große Fa⸗ milte hatte man ſich um den Chriſtbaum geſchart. Die 1. Vorſitzende, Frau Hagendorn, konnte ihrer beſon⸗ deren Freude darüber Ausdruck geben, daß der allſetts verehrte Stadtpfarrer Renz, obwohl er ſeit Kurzem im Ruheſtand lebt, gerne gekommen ſei, um an der Welh⸗ nachtsfeier teilzunehmen. Der Frauenchor brachte unter Leitung von Chormeiſter Schübelin eine Reihe paſſen⸗ der Lieder zum Vortrag, Fräulein Hilde Riedle trug mit ſeeliſcher Ausdruckskraft das Wildenbruchſche Gedicht „Weihnacht“ vor. Die Damen Roſel Kätſch und Anna Heſſenauer fangen als Duett„Mariä Wiegenlied“ von Reger. Bei der Beſcherung der Theaterſpieler konnte auch Stadtpfarrer Renz ein gutgemeintes Angebinde entgegennehmen, das von Frau Hahn mit einer heiteren Neimeret in Mannemer Mundart begleitet wurde. Stadt⸗ pfarrer Renz fand herzliche Worte des Dankes für den freundlichen Empfang und die vielen Beweiſe der Treue und gab einen kurzen Rückblick auf ſeine Tätigkeit als Seelſorger. Er ließ durchblicken, daß auch der Ruheſtand für ihn kein Ausruhen bedeuten könne. Dazu iſt er auch viel zu ſehr mit ſeiner Gemeinde verbunden. Sein Weih⸗ nachtswunſch ging dahin, daß die Zerriſſenheit des deut⸗ ſchen Volkes ein Ende nehmen möge. Von den muſikali⸗ ſchen Darbietungen iſt erwähnenswert das fleißige Wir⸗ ken der Kapelle Krug und das Auftreten des jugendlichen Geigers Philipp Schneider, eines Schülers von Frau Gernsheim⸗Fuchs, der nach kaum einfährigem Unterricht bereits über ein erſtaunliches Können verfügt. Man hörte nochmals Fräulein Riedle mit Pfälzer Weihnachts⸗ gebichten von Hanns Glückſtein. Dann folgte als Abſchluß des Programms die Aufführung des Theaterſtückes„Chriſt⸗ roſen“, eines Lebensbildes in zwei Akten.. U. 143. Jahrgang/ — Kleingartenverein Lindenhof Auch im Kleingartenverein Mannheim⸗Lindenhof dex überall ſo gern geſehene Weihnochtsmonn zu laden, um denen, die durch Arbeitsloſigt materielle Not vom Schickſol rauh ange kleine Weihnachtsfceude zu bereiten. Ve wurde . 1 Jalt gen eit oder ſonſtige zt werden, eine reinsmittel und von Mitgliedern und Firmen geſtiftete Mittel ermöglichten mik es, daß jedem Hilfsbedürftigen ein Weihnachtspaket Stollen, Fett und Kaffee überreicht werden konnte. dig erregt nahm jeder Bedachte ſein Weihno 90 Empfang und wer noch weiter Glück hatte, k dem Krabbelſack eine Zugabe herausgreifen. ler ſprach im Namen der Beſchenkten der Vere den Dank für das Verſtändnis für die vom S geſuchten aas. Der 1. Vorſitzende Stelze der die Feier eröffnete— es ſolgten weitere Anſprachen und ein gemeinſam geſungenes Weihnachtslied— ſchloß die Feier mit der Aufforderung zu feſtem Zuſammenhalten und zu gegenſeitigem Vertrauen zwiſchen den Mitgliedern und der von ihnen gewählten Vorſtandſchaft. Ph. B. Padoͤler⸗Giloe⸗Mannheim Auch bei den Kanuſportlern darf eine Weihnachtsfeier nicht fehlen. Am vergangenen Samstag verſammelte die Padoler⸗Gilde Mannheim ihre Mitglieder und deren An⸗ ehörige im Heim des Geſangvereins Harmonie Lindenhof. den zahlreich Erſchienenen wurde ein vorzügliches Pro⸗ gramm, das faſt ausſchließlich von Mitgliedern des Vereins beſtritten wurde, geboten. Ein hübſches Weihnachtspot⸗ pourri eröffnete die Feier. Der 1. Vorſitzende des Vereins hieß alsdann die Erſchienenen herzlich willkommen. Nach einem gemeinſamen Lied betrat Kamerad Gritzer die Bithne, um durch kunſtvoll vorgetragene Celloſolis die Herzen zu gewinnen, was ihm der herzliche Beifall zeigte, daß ihm dies vollauf gelungen war. Das in Mannheim nur zu gut bekannte Flora⸗ Quartett erfreute durch zwei ſchön zum Vortrag gebrachte Weihnachtslieder. Wie bet den übrigen Sportvereinen Knecht Rupprecht nicht ſehlen darf, ſo muß bei den Kanuten der Neptun aus der Tiefe der Meere emporſteigen und den Mitgliedern in ſchelmenhafter Weiſe Ueberraſchungen bringen Kamerad Walk hoff ge⸗ lang unter Mithilfe des Kameraden Wolf der Scherz in vollem Maße. Stürmiſcher Beiſall dankte ihm für die über,. reichten Gaben. Nach weiteren ausgezeichneten Vorträgen des Flora⸗ Quartetts durfte man nochmals den Ka⸗ meraden Gritzer, diesmal als Zauberkünſtler bewun⸗ dern. Aſſiſtiert wurde er vortrefflich durch Kameras Walkhoff in der Rolle des dummen Auguſt. Zum Schluß ernteten die Kameraden Clever und Walkhoff in einem„Die beiden Knegges“ betitelten Zwiegeſpräch großen Beifall. Worte des Dankes an alle Mitwirkenden und ein flotter Schlußmarſch beſchloſſen die harmoniſche Weihnachts⸗ feier. G. B. Siemens-Stusdiengeſellſchaft Die Siemens Studiengeſellſchaft für pſychologiſche Wiſſenſchaften e.., Orts⸗ gruppe Ludwigs haſen⸗ Mannheim, wählte als erſte geſellſchaftliche Veranſtaltung die Weihnachts⸗ Ortsgruppenführer, Diplom⸗Kaufmaun L. Kol b begrüßte nach dem von der Muſitlehrerin A. Pfirr⸗ mann meiſterhaft zu Gehör gebrachten Klapiervortrag „Heiligſte Nacht“ die Anweſenden, dankte all denen, die mit⸗ geholfen haben, die Feier zuſtande zu bringen, und er⸗ wähnte im beſonderen Frl. Marianne Hutter(Geſang), die in letzter Minute als Vertretung eingeſprungen war. Karl Kennerknecht, der bekonnte Rezitotlor, trug hierauf das Gedicht„Weihnacht“ empfindungsvoll vor und ſpäter das Weihnachtsgebet(Freiin von Bondy] und einige Mundartdichtungen, bei denen man auch ſeine Vortrags⸗ kunſt bewundern konnte. Auf zwei Lieder(„Die Hirten und das Chriſtkind“), von Marianne Hutter mit klang⸗ reiner und ſehr anſprechender Sopranſtimme geſungen, folgte op. 90 E⸗dur von Beethoven, wobei man die gute i Schulung und Begabung der Vortragenden (Frl. A. Pfirrman nh feſtſtellen konnte. Der Orts⸗ gruppenführer brachte in ſeiner Feſtanſprache ſinnige Ge⸗ danken über Glaube, Hoffnung und Liebe als Symbole des Weihnachtsfeſtes zum Ausdruck. Die Feier erreichte ihren Höhepunkt mit dem Melodram„Das Glöcklein von Innisfär“, von den Damen Pfirrmann und Hutter und Herrn Kolb unter großem Beifall ſtimmungsvoll vorgetragen. Verſchiedene Klaviervorträge(Konzertſtück Des⸗dur von Lifzt und Rhapſodie Es⸗dur von Brahms) zeigten wieder das große Können der Piankſtin Pfirr⸗ mann, die auch Frl. Hutter bei den folgenden Ge⸗ ſangsvorträgen(Wiegenlied und Gebet der Eliſabeth aus Tannhäuſer) begleitete, und leitete zum gemütlichen Teit der gutgelungenen Feier über. 1 Genfer Verband der Hotel- und Gaſt⸗ ſtätten⸗Angeſtellten Mannheim In den Germania⸗Sälen veranſtaltete der Genfer Ver⸗ band feine Weihnachtsfeier im Mitgliederkreiſe zu⸗ unſten der Erwerbslofen und Kinder. Den muſikallſchen eil des Abends beſtritten die Herren Brand und ehle. Nach dem Eröffnungsmarſch begrüßte der Vor⸗ tende des Feſtausſchuſſes, Herr L. Nobel, die Guäſte, darunter den Jubilar Otto Götz vom National⸗Hotel. Es wurde ihm für 25 jährige Mitglieödſchaft die Ehrenurkunde im Auftrage der Hauptverwaltung des Genfer Verbandes überreicht. Ferner waren auweſend das Verwaltungsrat⸗ Mitglied Karl Müller, als Arbeitgeber Mitglied Kark Krieger vom Hanſa⸗Automat, der ſchon 33 Jahre tren um Genfer Verband hält, ſowie das langjährige Mitglled lols Böck, der von hier ſcheidet. Zum Abſchled ſpielte der achtfährige Anton Repp, der mit ſeinem Vater die Trompete meiſterhaft beherrſcht, das Lied„Muß i denn gum Städtele hinaus“. Frl. E. Schenk bereitete mit ihrem Klavierſolo und ihren Weihnachtslledern den Gäſten. eine Weihnachtsfreude. Desgleichen krugen folgende Mlt⸗ glieder⸗Kinder Weihnachtsgedichte vor: Lang, Nobel, Kühn⸗ Schneider, Doll, Ehmann und Heine ⸗ mann. Anſchließend wurden die Erwerbslofen und Kinder beſchenkt. Während des Feſtes kraf eine Geldſpende vom Amerika⸗Mitglied Wilhelm Raldt aus Chleago für die Erwerbsloſen ein, die den Feſtteilnehmern eine große Freude bereitete. Vom Genfer Verband wurden verſchie⸗ dene Mitglieder mit Geldſpenden bedacht und die ein⸗ gegangenen Spenden von Freunden und Gönnern durch Kaſſlerer Lang reſtlos an die erwerbsloſen Mitglieder verteilt. All denen, die dazu beigetragen haben, das Feſt zugunſten der Erwerbsloſen und Kinder zu verſchönen, ſprach Herr Tang den Dank aus. Dem Feſtausſchuß wurde ebenfalls für ſeine Bemühungen von der Sektion gedankt.. Vom Stahlblock zum Feinblech! Im ganzen Badner Land gibt es keine Feinblech⸗ Walzwerke. Dofür haben wir in der heimiſchen Mekall⸗ induſtrie aber ſehr viel Betriebe, die Feinbleche verarbei⸗ ten. Der Kaufmann, der dieſes Material ein⸗ und ver⸗ kouft ober es verarbeiten lüßt, muß natürlich auch über die Herſtellung unterrichtet ſein. Deshalb hatte die Foch⸗ 9 Eiſen und Metall im Do einen be⸗ onderen Abend angeſetzt, um ihren Mitgliedern den Werdegang des Feinsleches vor Augen zu führen. Gau⸗ fachgruppenleiter K. Schmidt führte einen ſehr inter⸗ eſſonten Film vor, der die einzelnen Vorgänge äußerſt anſchaulich wiedergab. Man ſoh, wie ſich aus dem glühen⸗ den Stahlblock unter der Wucht der ſchweren Walzen in kurzer Friſt ein langes Band formt, das nach verſchiedenen Zwiſchenſtufen des Werkprozeſſes ſchließlich mehrfach ge⸗ faltet durch die Walze gequetſcht wird. Hiernach werden die Bänder beſchnitten und die einzelnen Blechtaſeln wie eine aufgeſchnittene Lage Packpapier voneinander gelöſt. Nach der Säuberung werden die Bleche nochmals„im Ka⸗ ſten“ weichgeglüht, wodurch das immer noch etwa ſprbde Material eine vorzi Falzbarkeit bekommt. Der Film fand bei den zahlreichen Zuhörern großen Anftang, An⸗ ſchließend wurden noch Bilder vom Norgdeukſchen Lloyd gezeigt. Den 1 der Fachgruppenveronſtaltung bildete ein kürzer Vortrag des Kreisgeſchäftsführers Dr. Funke über betriebliche und karifliche Angelegenheiten in der Maunßheimer Induſtrie. 1 5 5 feier. 0 Freitag, 30. Dezember 1932 VSE und Kreisſag verzichien 877 Speyer, 30. Dezbr.(Eig. Tel.) In der heute vor⸗ mittag in Speyer abgehaltenen ab. Kreis ta gs ſitzung Des Kreis es Pfalz gab der Vorſitzende Geheimrat Strobel ⸗Pirmaſens Aufſchluß über die Verträge der Pfalzwerke und die inzwiſchen bekannt gewordenen Trans⸗ aktionspläne. Die Vertreter der Verein igten Saar⸗Elektrizitätswerke gaben bekannt, daß ſie mit Rüchſicht auf die wirtſchaftliche Notlage nicht in der Lage ſeien, das Pfalzwerke⸗Aktienpaket zu über⸗ nehmen. Für den Kreistag Pfalz wurde die Erklärung abgegeben, daß er aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht er Lage ſei, das Aktienpaket zu übernehmen. Die e wird ſein, doß dieſes nunmehr an das R hei ⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Elektrizitätswerk über⸗ gehen wird. * Der Kreisausſchuß der Pfalz hatte am 27. Dezember in ſeiner Sitzung den Vereinigten Saar⸗Elektrizitätswerken (VS.) folgende 12 Bedingungen geſtellt: 1. Der für die Ausübung des Vorkaufsrechts erfor⸗ derliche Betrag muß ſo zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, daß er beim Anbieten des Aktienpakets ſeitens der Rheinelektra ſofort durch den Kreis greifbar iſt. 2. Die VBerginſung dieſes Darlehens darf nicht über den Dividendenbetrag der in Frage ſtehenden Ak⸗ tien hinausgehen, muß aber mindeſtens jährlich 4 v. H. und Harf nicht über 6 v. H. jährlich betragen. 3. Die Rückzahlung des Darlehens erſolgt durch Aushändigung des erworbenen Aktienpaketes, wobei die Aktien zu dem vom Kreis gezahlten Betrag, zuzüglich 25 p.., zu erwerben ſind Aktien, die unter Umſtänden ge⸗ mäß Lit. C.§ 1, Abſatz 2 des Gründervertrags an dritte Be⸗ rechtigte abgegeben werden, entfallen aus dem Aktienpaket. Der Fehlbetrag wird in deutſcher Mark berechnet. Die er⸗ wähnten 25 v. H. müſſen auf erſte Aufforderung hin in deutſcher Mark bei der Kreiskaſſe der Pfalz in Speyer zu Gunſten des Kreiſes eingezahlt werden. Bis diefer Betrag voll erledigt iſt, bleibt das Aktienpaket Pfand des Kreiſes. 4. Die Rechte und Pflichten der VSE. aus der Aktienübernahme bemeſſen ſich ausſchließlich nach deutſchen Geſetzen. 5. Die VSE. verpflichtet ſich bei einer Konven⸗ tionalſtraſe in einer vom Kreisausſchuß feſtzuſetzenden Höhe den Demarkations vertrag auf der Grund⸗ lage, wie ſie 1929 vereinbart war, abſchließen und ſich für die Zukunft jeglicher unmittelbaren oder mittelbaren Ein⸗ griffe in die Verhältniſſe der Pfalzwerke AG., oder der Kraftwerk Homburg AG. zu enthalten. 6. Die VSE. tritt die von ihr widerrechtlich aquirierten Konſumenten nach Ablauf derer Verträge mit ihnen an die Pfalzwerke AG. ab, d. h. verzichtet auf die Ver⸗ trags verlängerung oder Erneuerung mit dieſen Kon⸗ ſumenten. 7. Falls durch irgend welche Einflüſſe die VS. ihren kommunalen Charakter verlieren ſollten, iſt die VE. verpflichtet, ihre Pfalzwerke⸗Aktien dem Kreis wieder zurückzugeben und zwar zum Aöfachen Betrag des Durchſchnittswertes der drei letz⸗ ten Dividenden der Pfalzwerke, höchſtens aber zum Ein⸗ ſtandspreis. 8. Die VS. verpflichten ſich, die Aktien der Pfalzwerke weder zu verpfänden, noch zu verkaufen, noch irgend einem dritten Sonſtigen Rechte darauf einzu⸗ räumen. Dem Kreis bleibt jederzeit das Vorkaufsrecht zu den unter Ziffer 6 aufgeführten Bedingungen zugeſtanden. 9. Die BSE. verpflichten ſich, das Aktienpaket unter den unter Ziffer 7 aufgeführten Bedingungen zu rück⸗ zugeben, falls der bayeriſche Staat den Erwerb dieſer Aktien wünſcht. 10. Die VS. verpflichten ſich, im Falle einer Stero m⸗ lieferung an die Pfalzwerke dieſen das unbedingte Meiſtbogünſtigungsrecht allen Konſumenten der VS. ge⸗ genüber einzuräumen. 11. Die Delegierung von AR.⸗ Mitgliedern der VSE. in den AR. der Pfalzwerke iſt davon abhängig, daß dieſe Mit⸗ lieder dem Kreis genehm ſind. Dem Kreis verbleibt das Recht, diesbezüglich gemachte Vorſchläge abzulehnen und ſeinerſeits Mitglieder aus dem Ag. der VSE. gegeben⸗ falls neu auszuwählen. 12. Die VSE. verpflichten ſich zur Tragung aus der durch die Ausübung des Vorkaufsrechts und Uebernahme des Aktienpakets auf die VSE. entſtehenden Koſten, Gebühren uſw. 5 Die Stellungnahme zu dieſen Bedingungen haben die Vc infolge der Kürze der Zeit, ihrer Gremien nicht mehr ermöglicht haben, abgelehnt. Dadurch waren natürlich alle Vorausſetzungen für den Kreis, das Vorkaufsrecht auszuüben, verſchwunden, zumal der bayeriſche Staat auf diesbezügliche Anfragen ebenfalls keinerlei Möglichkeiten ſah, die erforderlichen rund 4 Mill.% zu beſchaffen. Es handelt ſich bei dem Aktienpaket um nom. 3 342 200„, während der Kreis Pfalz ſelbſt 6 447 700/ beſitzt. Wie der Vorſitzende des Kreistages noch ausführte, beſtänden keinerlei Be⸗ fürchtungen, daß durch den Uebergang des Paketes Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 2 d Motoren. 33,— 58.— Maximil.⸗Hütte 5 29. 30. 29. 30 or—.——.— Mannheimer EHektenbörse Justtie- Alten zabmeder..„Berliner Sörse en.. e e Aeg. 29. 30. 29. 30. nadus 205 l 685 Lechwerke e 29. 30. a 29. 30. Gebhard Textil, 38,— 31.— Merkur Wollw dar ten n J., cn See. 28— 28 Auen Et, K. 7„ ig. Walz... Festverainsllehe Werte Industrie- Alktien Selin.: e fg 9% Oed ernad 1.— 81. Doimler⸗Benz.. 19.— 18.35 Iöwen München 2170 21700 Mainkraftwerke. 64.7, 6,8. 6% Reichsanl. 27 75,50 76.75 f t 1788 178.0 Gent 9 5 8 2 what ed 5 880 Dach Senet.: 4455 316 Naher Peter. Je 8 dee dean zdranff. 3650 2655 Dc. Autſeſg.! 670 6210 Ake mteren 188 J Feucchew Kc.. des di K ene: 80% Mhm Gold, 88. 78 0 Enzinger Union 70. 70. Schöffert Bindg. 1500 1810 Men Sohne...— 5„„ obne 8,85.10 Allg. Elextr-G. 29.75 29.7 Germ. Portld.⸗Z. 40.25 41.25 Mühlheim Berg. 6% Farben Bd. 28 96.— 97, 3 6. Fotden„66-50 67,50 Schwarz Storchen 57.— 58, Hfiag, Mühe...... O. Schutzgebiete. 5,85 5/0 Alſen Portl.⸗Z.. Je 80.— Gerresheim. Glas 43.50 43.— Niederlauſ. Kohle 8 8 5 90 Tucher Brauerei.—.——,— Moenus St. A. 24,28 24.50 50% Bad. Kohlen 15.——— Ammendorf Pap. 86.75 5225 Gef. f. elektr. Unt. 78,— 77— Nordd. Eiswerke ein. Gebhe Sch.. 82. 8½ Geke. Mh. K.———— Anhalt, Koh benw. 9380 84.25 94,50 84,— 10% örkr. M. PA. 98.— 95,.— Werger 85. 15%„„ A. 140,0 140,0 Durlacher Hof. Ludwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe. 7 5 Schwartz Storch. 57.— 57. Hil Eichbaum⸗Werger 49,.— 45,.— Südd. Zucker.. 145,0 145.0 Ch Kleinlein Hdlbg.—.——.— Salzw. Heilbronn 179.0 179.0 Rh. Elektr..⸗G. 94,.— 94.— Bad. Aſſekuranz, 26.— 0 Haenel Ver 20— 20.— Zellſtoff Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte Bank-Aktien 80% Reichsanl... 76.50 77. 700 i 275 93.25 Bank f. Brau. 70.50 70.580 775 ſrankf. Hyp.⸗Bk. 72,.— 76.— 9 8% Südd Zeſtwb.„.20 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 0,30.35 . Grkr. M. abg. 72— 72.— Il ew. 7 00 2 5„M. abg. 72. f M. ⸗ 77,— 77.25 Reichsbank. 145,8 145,7 89% Nh..⸗Don. Athen 0 obs: 0 84 die eine Einberufung . C. H. Knorr... 182.0 182,0 Aſchaff. Buntpaß.—— e 5 6000 — 17.— Bb. Maſch. Durl. 102.0 1020 Roeder, Gebr. D. 38.— 37.75 6% Heal. Gem 2.— 2— Jaſt Nüchberg. 1840 1630 Rätgerswerke: 4380 43.50 6% be. Com 7880 72.— Pfälz. Mühlenw.———— Drem.⸗Beſig. Del—.— 78. rl Poril. Zen Held. 40.— 46. Drown Boberk. 27.— 30.85 Scheme Irkthl%„„ 21 84.50 84.50 in diſch.„ 64.— 62,— Daimler 1 J i.... aldhef 3680 48.— Dr Eidhb endet. 85— 88 25 Ver Sem, Ju,. 70 Lair ud un 260 30 —* f 54.0 Ver. deutſch. Belf. 82,.— 82.— 4%„Bagd.⸗E. l Dl. Oineleuet. 41 80.80 Ber, Utreneein er. dee anf. Lin,. Dt. Verlag.... 71.— 71.— 555 g 15 Dresd. Schnellpr. 25.— 25.— Pogtl. Maſch St...—: D. Wertb.(Gold) 9425,— Allg. D. Credit. 61.75 61,50 Dil 1 Noſgt& Höffner 88.— 39.— 4½5% Ung⸗ Str. 13—.— Mech t. 90 Ba deal 400 7085 Bogerh. E bb. 2530 26 ell, Set...—.— S e ee „381,15 33,25 ritznet M. 2 29.50 29.— Grün& Bilfinger 167,2—.— id& Neu 5 9 5 Bergw. 86,50 89— RWE übernimmſ das Pfialzwerke-Akfienpakei an das RWE irgendwelche Gefahr für die pfälziſche Stromverſorgung er wach ſe. Der Kreis, der die Mehrheit der Aktien beſitze, ebenfalls das abſolute Uebergewicht in dem AR. Nussenauftrag für den Röhren verband Eſſen, 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Die Verhandlungen zwiſchen Vertretern der deutſchen Röhren werke und der ruſſiſchen Handels vertretung ſind nach unſeren Informationen jetzt ſo weit gediehen, daß mit einem Abſchluß ſchon in den nächſten Tagen gerech⸗ net werden kann. Entgegen früheren Verlautbarungen iſt feſtzuſtellen, daß die Aufträge nicht außerhalb des Röhrenverbandes übernommen werden, daß vielmehr der Röhrenverband von ſich aus die Auftragsverteilung unter die Werke vornehmen wird. Ueber den Umfang und Wert des Obfekts waren Angaben noch nicht zu erhalten. habe itung ANDELS- U WIRTSCHAFT.-ZET der Neuen Mannheimer Ze * Der neue Präſtdent des Sparkaſſen verbandes: Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gündert⸗Pforzheim. In der geſtrigen Zuſammenkunft des Verbandsausſchuſſes der Sparkaſſen wurde Oberbürgermeiſter Dr. Gündert⸗ Pforzheim einſtimmig als Nachfolger von Dr. Gugelmeier zum Präſidenten des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes vorgeſchlagen. Die letzte Entſcheidung fällt auläß⸗ lich der Verbandsverſammlung im Januar. ( Großhandelspreis für Tafelglas um etwa 3 v. H. er⸗ mäßigt.(Eig. Tel.) Im Gegenſatz zu einer in verſchie⸗ denen Tageszeitungen gebrachten Meldung, wonach der Verein Deutſcher Tafelglasfabriken ſeine Verkaufspreiſe in Fenſterglas ſenken wird, iſt mitzuteilen, daß der Verein Deutſcher Tafelglashütten Frankfurt a. M.(einen Verein der Tafelglasfabriken gibt es nicht) ſeine Preisſtellung ſeit September unverändert gelaſſen hat und auch jetzt un⸗ verändert läßt. Nach unſeren Informationen handelt es ſich vielmehr darum, daß aufgrund von Verhandlungen mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium der Verband des Flach⸗ glasgroßhandels ab 1. Januar die Großhandelspreiſe im. Reich um mindeſtens etwa 5 v H. ermäßigen wird, wobei die Preiſe regional geſtaffelt ſind. Glafisfellungen gegen Börsenschluß Nach freundlichem und fesferem Beginn verflaufen die Aklienmärkie Auch Renfen nich mehr einheiflich fesf/ Nachbörse kaum behaupfei Mannheim feſter Der Aktienmarkt war auch heute wieder ſtill, die Tendenz jedoch freundlicher. Das Intereſſe von Pu⸗ blikum und Spekulotion konzentrierte ſich weiterhin auf Rentenwerte. Farben zogen auf 97% an, Waldhof auf 46. Feſt lagen ferner Weſteregeln Kali, ſchwächer dagegen Linoleum. Von Bankaktien blieben Hypothekenbanken geſucht. Verſicherungsgktien unverändert. Am Renten⸗ markt lag Alt⸗ und Neubeſitz des Reiches feſter, auch Mannh. Altbeſitz höher geſucht. Goldpfondbriefe behauptet, Frankfurt freundlich Die Börſe eröffnete auch heute mit Zuverſicht und freundlicher Tendenz, wobei neben der weiter feſteren Haltung für deutſche und Aus landsanleihen auch die Transaktionen zwiſchen RWE. und Rhein. Braunkohlen anregte. Stimulierend wirkte ferner der ſchnelle Abſchluß des Zuſatz⸗Handelsabkommens mit Frankreich. Bei zu⸗ nehmendem Publikumsintereſſe auch für den Aktienmarkt ergaben ſich durchſchnittlich Kursbeſſerungen von 7—1 v. H. Darüber hinaus lagen beſonders Braunkohlen⸗ werte, wie Ilſe Genuß, mit plus%½ und Harpener mit plus 27% ſehr feſt, aber Rhein. Braunkohle etwas ſchwächer. Goldſchmidt und Reichsbank plus 194 v.., Zell Waldho) plus 2 v. H. Deutſche Anleihen weiter lebhaft und feſt, Althbeſitz⸗ anleihe plus, Neubeſitz plus 6 v. H. Goldpfandbriefe bei kleiner gewordenen Umſätzen etwa 74% v. H. höher. Stadtanleihen gaben in Reaktion auf die letztlägige Auf⸗ wärtsbewegung meiſt etwas nach, wogegen einige Länder⸗ anleihen und Induſtrie⸗Obligationen noch geſucht und feſt waren. Im Verlaufe blieben deutſche Anleihen leb⸗ haft und feſt. Altbeſitzanleihe zogen um weitere 6 v. H. auf 6274 und Neubeſitzanleihe um 4 auf 7,20 v. H. an. Dagegen lagen Aktien ſtark vernachläſſigt und mei ſt niedriger. 3G. Farben fielen auf 97 Br. und auch die übrigen Marktgebiete lagen im Ausmaß von ½ bis N v. H. ſchwächer. Rhein. Elektra minus 2 v.., Tages⸗ geld ſehr leicht. Berlin im Verlauf matter In der Burgſtraße ſcheint man dem neuen Jahr mit einiger e entgegenzuſehen. Jedenfalls zeigte die vorletzte Börſe des alten Johres ein durchweg freundliches Ausſehen. Die Anfangs⸗ notierungen lagen ganz allgemein bis zu 1 v.., in vielen Fällen bis zu 1% v. H. über dem geſtrigen Schluß. Stär⸗ ker gebeſſert waren naturgemäß RWe, die bei einem Um⸗ ſatz von 120—150 Mille 37 v. H. anzogen, da man mit weiteren ähnlichen Transaktionen rechnet. Größere Nachfrage beſtand weiterhin für Maſchinen⸗ fabriken, Kunſtſeideaktien, und auch Braunkohlenwerte waren nennenswert höher: Ilſe und Ilſe⸗Genußſcheine bis zu 4 v.., Berger, Dt. Atlanten und Schultheiß bis zu 3 v. H. gebeſſert. Im übrigen verwies man auf die Feſtig⸗ keit Newyorks, insbeſondere auf bie ſtorken Steigerungen der deutſchen Bonds, für die zum Teil internationale Nachfrage beſtand. Nennenswerte Abſchwächungen waren anfangs kaum zu verzeichnen, lediglich Dortmunder Union verloren 3% und Rhein. Braunkohlen, Chem. Heyden ſo⸗ wie Siemens je 174 v. H. Deutſche Anleihen lagen ruhig, Altbeſitz blieben allerdings lebhaft gefragt und ſehr fſeſt, der Kurs ſtellte ſich etwa 1 v. H. höher. In Reichsſchuldbuchforderungen bemerkte man einige Regliſationen, ſo daß ſich hier Ab⸗ ſchwächungen bis zu. v. H. ergaben. Im Verlaufe wur⸗ den Neubeſitzanleihe lebhafter und 1 v. H. ſeſter. Gel d wor zum Ultimo weiter verſteift. Im Verlaufe wurde die Tendenz an den Aktienmärkten bei weiter freundlicher Grundſtimmung leicht unregelmäßig. Rhein. Braunkohlen holten ihren Anfangsverluſt wieder auf und Berger zogen erneut um 1 v. H. an. Im übrigen waren nur kleine Veränderungen nach beiden Seiten zu beobachten. Sie⸗ mens gaben weiter nach. Im Verlaufe machte ſich in Hypotheken⸗Pfandbriefen, Kommunglobligationen und Induſtrie⸗Obligationen.. Realiſationsbedürfnis bemerkbar, die Kursgeſtaltung in dieſen Werten war geteilt, wobei aber doch kleine Rück⸗ gänge überwogen. Dagegen war das Geſchäft in Alt⸗ und Neubeſitzanleihe recht lebhaft, die Kurſe zogen hier weiter on. Stelergutſcheinkurſe waren auch heute wieder⸗ um alle 6 v. H. höher, wobei 350 Mille umgeſetzt wurden. Im weiteren Verlaufe ſchritt die Spekulation am Sie⸗ mensmarkt ſowie in Schuckert, Farben und noch einigen anderen Werten zu Glattſtellungen, die Umfätze waren zeitweiſe an dieſen Märkten recht lebhaft. Nach Beendigung der Glattſtellungen wurde das Geſchäft ſehr ruhig, doch konnte ſich eine Erholung, nachdem die Kurſe bis zu 2 v. H. unter Anfang gegangen waren, nicht durchſetzen, und die Börſe ſchloß in ſchwäche rer Holtung. Nachbörſe kau m behauptet. Far⸗ 2225 ben 96½86—4; Altbeſitz 6278—63; Neubeſitz 7,2225; Mannesmann 6294; Rhein.⸗weſtf.⸗Elektrizität 92793; Stemens 118 ca. und Reichsbank 145½. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.] Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 9178 1935 857%; 1936 8055; 1937 7576 1988 715. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, privat 3% v. H. Amtlich in Rm. Dis Parität] 29. Dezember 30. Dezember für kont M. Geld Brief Geld] Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7 1,782.858 0,862 0,858 0,862 Ranada kan. Dollar— 4198.696.704 3,898.704 Faire... 1 en 6,57.092.879.881 alro.„ lägypt. Pfd. Türkei„. IIürk. Pfd.— London.. 1Sterl. 2 l New Vork, I Dollar 2½ 4,198.209 4,217.209 4,217 Rio deJaneiroiMillr.— Uruguay 1Goldpeſoſ— 4ñ, 48 1,648 1,652 1,848.652 Holland 19 5 Gulden 8 Athen 1 rachmen 15 Brüſſel 100.500 P 8½ 88.87 884 88,40 56081 5843 Rear 100085 4% ungarn.. 100 Pengö 8 80 5„ Danzig 100 Gulden 4. 81,72 81,72 81,88 81,72 81.88 elſingfors 100 8M 69 5 talien... 100Lire 5 ugoſlavien loo Dinar 7½ 81,00 5,574.586.574 5,588 Kowno. 100 Litas 7 41,98 41,88 41.96 41,88 41,96 Kopenhagen 100 Kr. 6 Liſſabon. r 40 b 100 Kr 5. N 0 Fr. ½ 184. 184 184 184% 1346 Prag.. 100 Kr. 210 Spanien 100peſeten 68[ 81,00 34,87 34.43 34,39 Stockholm.. 100 Kr. 3½ g Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 9 1 Wien 100 Schilling! 8 59,0711 51,95 52.05 51.98 82,50 Tägliches Geld: 4 u. darüber, teilweiſe 4¼% Monatsgeld—7% Leichte Pfundſchwäche Das engliſche Pfund, das bereits geſtern in Reaktion auf die vovangegangene Steigerung ſchwächer lag, war auch heute weiter leichter und ermäßigte ſich um zirka zwei Dollarcents gegen ſeinen geſtrigen Eröffnungsſtand. Gegen den Dollar notierte es 3,301 /6, gegen Paris 84,78, gegen die Reichsmark 13,89 und gegen Amſterdam 8,29. Der Dollar lag international eher etwas höher, auch die Reichsmapk konnte ſich mit 610 in Paris, 123,72%½, in Zürich und 59,26 in Amſterdam weiter gut behaupten. Der franz. Franken war eher etwas feſter veranlagt, die Norddeviſen zeigten im Einklang mit dem Pfund leichtere Tendenz. 30,.— 29.38 Rheinelektra B. A. 84.50 83.— 5% Roggenwert..—.— „A. 94,50 9350 5% Roggenrentb..06.09 I e e e eee e ee 6% P. Od. Pfdb. 19 83.75 83.75 ramm Lackf.. 14.— 18,50 6%„„ 20 74,50 75.— Cement 9 0 15 97.— 5 SchuckertRürnbg. 85.50 85,25 59% Mexikaner 655.55 üldebr⸗Rheinm.———— Chemische Albert 36.— 86.— Siemens u. Halske 121.5 118.1 ade Seilinduſt. Wolff—.— 25.— 4½% Oeſt. Schaßg.———.— 10———— ud. Zucker.. 145.2 145,2, 4%„ Kronen. —.— 19.— Tricot. Beſigheim———.— 4%„conv. Rente—.—.85 Ver. Zellſt. Berlin 3,75 3,75 4%„Zollobl. 1911.18 410 „Fr. ⸗Los 11.25 11.25 500 7%„„14 5535 5665 4% Ung. Goldr.—-— 0 4 0 S„„Barmer Bankver..——— El. v 1 2 Wayß& Freitag 5 5 Anne le, 61.5 67.95 Payr Hus u. Wb. 7.——.— Chek. deze ung—.— 9075 W. Wal 1%% nat 1 f 2240 2225 5 5 ahne.60.15 Lerl. W. 92.— 89.— Emag Frankfurt.. Zenſtoff Aol 26,75 99, 4½%„ I 22.40 22.25 40% Schutzg. 14. 5,80 5,90 Com. u. Privatb. 58.— 56.— Enzinger⸗Union 69 50 70.— 1 eniel 18,50 19.50 5% Teh. Nat Rail.—.——.— 5 Eßlinger Maſch. 19,15 19,50„ Waldhof 45.75 46,40 Ps Heidelsg. 26.. Denn n, mar 7.— 75— Ettlinger Spiun.. e ufa(Freiverk). 52.30—— Transport- Aktien . Heboogt 20 68 50 56.80 Fenſſched scon 1 78 Rastatter Wagg. 650.— Ach., Verkehrw. 38.85 38.59 9 10 1 N— D. ⸗Aſtatiſche Bk. 186,0 190,0 aber& Schleich. 35,.— 35.— 5 Allg. Lok u Kraft 70,50 70.15 55 bm. Gd..—— D. Effekten⸗Bank 69, 89.50„G. Farben. 86.25 80. Montan-Aktlen üdd. Eiſendahn—— 5„ D. Hup. u. Wok. 74.25 375 8%„ Bonds 28 96,35 86,80 altimore Ohio 1290 12.88 60% Grkr. Mh. 23—— 12 3. Ueberſte⸗Ban! 55„ 75 2 Jetter———.— Quderus Eiſen. 44.—. Canada Abliefer.———.— 8% Pep cht 5 878 455 Dresdner Bank 6178 Felt. Guileaume 55,28 Halben. Fer. 52 315 Pag. Pd 1180 See ere 1 ze Ferun dan: ff 56— Gefen oe 58 W ae Self: 7918 28 50% Rhein. Hp. 21 2— 3. olbſchmidt 18085 18 lſe Genuß. 101.5—. 5 3 11. St. 5 ordd. Lloyd 18,35 18,28 all Chemie——. Bank-Aktſen Kali Aſchersleben 115.0 116,0 Hank. f. el. Werte 62,.— 62.50 % Bad Kom. Gd. 79,50 75, Südd. Boden.⸗E. 79, 76.— Hilpert Armatur. 40.— 4,— flöckner... 47. 48.— Berl. Handelsgef. 80.— 89.— „ 30 8450 84.50 gener B 5 1530 51 4 15 ö— 0. bange. 8959 88. 87„„Aus Württ. W 910 41 05 43.80 28•59 Mannesm. Röhr. 62,50 62.— Som. u. Privibk. 58,50 58.50 2* 8%% Pfulzer 2.0 00,„ 88.50 An. % Pfalz gig. 8650 8,50 mmian e 80—.— 6% I 88. Lias 9280 Mannz. W* 25 9. Nh. Hyp.-9 845 940 Transporb Aktien 5 6¼9% Meining. L..25 88.80 N 2% Rhein. Lig. 90 66.258 4% Südbo. Lig. 7— 6650 Stra ochtief.⸗G. 1375.45 Senf drann 17 170 Pang dn. 5 0 8— ennz s Ce, Jed. öl. 8880 Ber Stabe. 2 2 . 78.50 28,5 Mansfelder. 24.85 Darmſt. u..⸗B.——. N.25 Stavi⸗ Minen!. 16.25 16,25 Deutſch 85 unghans. 4315 2075 Phönig Bergbau 30——.—. Itſch. Ueberſee pk. 50 8175 VTV ſtahl.. 73.50—,— Meininger. yppk. 78.75 78.— .——— Salzw.. De ae red br——.85 ergbarn Reichsbank 1447 1480 janz Allg.. 199,5 r Allianz Leben 170,0 170,0 80.— 50 U Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten bel Stücke- Notierungen in Mark ſe Stück Charlott. Waſſer 85.— 87,25 Süumann.„ . 181.0 180.5 C. Consdld. Spun 162 2005 Holzmann, Ppil. 50,75 61,8 Scher e Conti⸗Gummi 120,0 120.2 g a Conti Sinoleum 39,.——.— F Dtſch.⸗Atlant.⸗T. 105,5 108.5 Docer hof Bid 9 1 id—.— 22,7 1183 ——. Lahmeyer& Co. 116.8 116,5 B. Btſch Nickelw. —— 5 5——. aurahütte. 29,75 29.35 B. 00 det 8 29. 30. 125 Guill.. 54,.— 54,50 Maſch. Buckau⸗ Aſchaffbg. Zellſt. 28,65 30.— Girmes& Co... 8. Oberſchl. E. Be . 0 86.— Goedhardt Gebr. 78.— 78.50 Sin Augs Balke Maſchinen 34, 50 1 Bayer Motorenw 64,80 64.35 Griener Masch Bayr. Spiegelglas 36,25 38,50 aſch. 39,75 Goldſchmidt Th. 31.80 83,— 29,50 28,50 8 1 ift 5 0 hönix Bergbau „. 6 5 38.75 Grün& Bilfinger———.— Phönit zahn Elen. 25 2445 Gruſchn Krit 778 72 e Lerkin Gudener. 115,2 Guano⸗Werke. 30.——.— Ribeinfelden kraft Berl, Karls. Ind. 53,15 55,.— Rhein. ldmühle Papier 86,25 68.— Markt- u. Kühlh. 78,75 79,.— Wanderer Werke 57.— 69.— 5 e 50,— Weſteregemufkat 115,7 1205 Frelverkehrs- Kurse d. Gebr. Großmann———— Polyphon Braunk. Rhein Chamotte Berlin Meld. ae e Hageſge mach. 2. e Rhein. Gerrit. ——.— e 2 2 e taunſchw. A. G. 82,— f Br. Bf b. Oelf.—.——.— Hann. M. Egeſt e„ Rheinſtahl Bremer Wuiran 48.— 58,75 Harburg Gu. Phö 26,50 27.— Bremer Wolle—.— 135,5 Fatdork St nt Roſitzer Zucker Buderus Eiſenw. 43,75 48,75 Hedwigshütte.—.——— Rütherswerke Hammer Spinn.. Rhein Möbelſtoff Rhein.⸗W. Kalk 8 50,85 51.85 Bud ifenw. Brown, Bop.& C. 26.— 29.75 Harpener Bergb. 7,.— 88.— Rückforth. Ferb. 34.50 uderus Eiſenw. 48,78 49,75 ÜUpert Maſch.. 45,75—.— Sachſenwerk„ een Pepden. 385 55.25 Hindrichs& Auf 4750 4250 Salzbefurth m. Helſen.. e elch urge 5 2 Sele l ——= Iboeſch Eiſen S ee N Hohen Wer E 85 2 7 5 2 S E Iſe Bergbau.„ 152,5 184,7 Gebr. Junghans 20,15 21.— 50 Klöcknerwerke 20.50 20,85 Kölſch Folzer⸗We—— 14.78 auß& Cie., Lo Linde'sEismaſch. 7 5 69.— Mansfelder Akt. 24,— 25,— Vogtländ. Then diere: 8880 es oeſg Eſſen der 825 575 Huge Schneldee höfferhof Brau. 151 85 1 Segall Strumpf. Daimler Motoren 1915 19.25 Kahla Porzellan 14.50 14,50 Siemens“ Hals 3 Jeſſauer Gas.. 1088 1057 Kaltor Aicher! 1107 116,0 Stamer en Deutſche Erdöl. 84.75 85.78 Harſtabt: Deutſche Kabelw. 59,50 59 1 Deutſche Jnol. 42,75 45, —.——— 5 Cham. oehr Kammg. 50 C. H. Knorr 5— Stolberger Zink. 840 Steinzeug 75.—,— Kollmar ck Jourd. 30.— 31.— Südd⸗ Na D 6 Eſſenodl. Svensk 1„ g Gebr. Körting.—.——.— Svenska Dresd. Schnellpr. 21,50 20,50 Kötiger Kunſtled. Kalt Salzdeifurth 170.0 n 2% 19.— 19,— Kalt Salzdetfurth 170.0—.— Hank f. Brauerei. 71.— 71.— aufwerk. Füſſen 37.— 30,50 1128 Weſteregeln 119,5 119.7. Bankver.—.—. 1 627, 6780 Tear Lenze 9h n erke.———. Kronprinz Met. 28,75 24,— Ties, Leonbar Saane 2—.— Sede val, Feeztner ate 491 V Chem. Charlott anzſt. Elbf. 64.50 lektr. 1 Carl Lindſtröm——.— V. Harz Portl.-Z. Elite 1 u. R. Lingel S 1 55 28,.— 28.— B. Schuh 98 8 Engelhardt Lüdenſcheid Met.—,——.— Ver. Stahlwerke inger Union 5. V. Stahl..d. Zyp. Eſchw. Bergwerk Magirus.⸗G. 4.—.75 Ver. Ultramarin. 0 Mannesmann 62.85 62.75 Vogel. 5 aſch. Maſchin.⸗Untern. 48.50 44,— J Bolgt s Haeffner 3s Gelreide weifer anziehend * Berliner Produktenbörſe vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Abgeſehen von einer Sonderbewegung im Dezember⸗Wei zen, der nach den reichlichen Andienungen der letzten Zeit kurz vor dem Monatsſchluß auf Liquidationen ſchwächer lag, ſetzten ſich die Preisſteigerungen am Pro⸗ duktenmarkte heute faſt allgemein fort. Die Umſatztätigkeit bewegte ſich alleröͤings weiter in engen Grenzen, was z. T. durch den mäßigen Umfang des inländiſchen Angebotes be⸗ dingt war. Vom Konſum fehlte Anregung, lediglich die feſte Veranlagung der Weizenexportſcheine bot den Preiſen eine merkliche Stütze. Am Promptmarkte waren ver⸗ einzelt 1“ beſſere Preiſe als geſtern durchzuholen. Im Lieferungsgeſchäft nahm die GDDH. heute bei den erſten Notierungen faſt keine Käufe vor. Weizen war per Dezember um 1,50/ rückgängig, ſonſt aber 1% feſter; für Roggen betrugen die Preisbeſſerungen-1 J. Für Hafer beſtand an der Küſte nach wie vor gute Kaufluſt, während der hieſige Konſum höhere Forderungen nur zö⸗ gernd bewilligte; der Lieferungsmarkt eröffnete 1,50% feſter. Ger ſte ruhig, aber ſtetig. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 188190, feſt; dͤto. Roggen 155—157, feſter; Braugerſte 165—175; Futter⸗ und Induſtriegerſte 158164, ruh.; Märk. Hafer 115120, feſt; Weizenmehl 23,25— 26,25, ſtet., Roggenmehl 19,60 bis 21,80, feſter; Weizenkleie 8,80—9,20, Roggenkleie 8,70—g9, ſtetig; Viktorigerbſen 21026; kleine Speiſeerbſen 2022;* Futtererbſen 13—15; Peluſchken 13,50—14,50; Ackerbohnen 13,50—15,50; Wicken 14—16; Lupinen, blaue—10; Sto, gelbe 11,75—13; Seradella 18—24; Leinkuchen 10; Erdoͤnußkuchen ab Hbg. 10,40; Erdnußkuchenmehl ab Hbg. 10,60; Trocken⸗ ſchnitzel 8,00; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hbg. 9,60; dto. ab Stettin 10,10; Kartoffelflocken 13,40; allg. Tendenz feſter.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Dezbr. 198,50 bis 201; März 205,50 06,50; Mai 208,50—09,50; Roggen Dezhr. 166—66,50; März 167,50—168; Mai 170 70,50; Haſer Dezbr.—; März 128—28,50; Mai 130,50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Jan. 3,85; März 3,80; Mai 3,80; Juli 3,85.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Jan. 60½; März 6374; Mai 6394; Juli 65%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Weizen(100 lb.) Alter Kontrakt, Anfang: Tendenz ſtetig; Dez.—(4,74); März ausgeblieben(4,392). Mitte: Tendenz ſtetig; Dez.—(4,7); März 4,4% (4,34).— Neuer Kontrakt, Anfang: Tendenz ſtetig; März 4,7(4,676); Mai 4,8(4,7%.— Mitte: Tendenz ſtetig; März 4,8(4,6); Mai 40(4,7). a * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 30. Dezbr. (Eig. Tel.) Dez. 5,30 B 5,00 G; Jan.(33) 5,30 B 5,00 G: Febr. 5,30 B 5,00 G; März 5,35 B 5,05 G; Moi 5,40 B 5,30 G; Auguſt 5,75 B 5,55 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl, Mehlis prompt per 10 Tage 31,25; Dez. 31,40 u. 31,5 u. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol.(Schluß) 7,20. (Eig. Anfang: * Liverpooler Baumwollkurſe vom 30. Dezbr. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Mioddl. Jon.(33) 503504; März 506508; Mai 509510; Juli 5 515; Tagesimport 9 500; Tendenz feſt. Mitte: Jan. Okt. 515; Jan. 5 Okt. 521, Loco 529; Tendenz ſtetig. Berliner Meſallbörse vom 30. Dezember Kupf. up. Kupf. 1 bez. Brief Geld Januar—.— 39,.— 38,50 Februar 40.— 33.75 März 40,25 39.50 April 40,75 39,75 Mai 41,— 40,25 Juni 41,50 40,80 Juli 41.50 40,50 Auguſt—.— 41.50 40,75 Sept.—.— 41,7 41, Oktober.—.— 42,.— 41, Nov.. 42,— 41.75 Dezemb.. 39,25 38,.— 8 * Tendenz: Kupfer, Zink ſtetig; Blei kuſtlos. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 48,50 Mark für 100 Kg.; Raffinadekupfer loed 42,50—43,50; Stondardkupfer loco 3838,50; Skandard⸗Blei per Dezör. 14,50—15,50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 217; Reinnickel 98—99proz. 350 Antimon⸗Regulus 37-39; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 33 7537,25. Londoner Mefallbörse vom 30. Dezember Metalle Eper To. Platin(K per 20 Sunces) Siber Pence per Ounce) Kupfer, Standard 28,68 Zinn, Standard 149,2 Aluminium 4.— 3 Monate 28,85 Monate. 250,2 Antimon Settl. Preis 28,75 Settl. Preis 149.2] Queckſilber Elektrolyt. 84.25 Banka 155,7 Platin beſt ſelecied 81,50 Straits.. 154,5 Wolframerz ſtrong ſheets. Blei, ausländ.. 11,— Nickel El'wirebars 34,50] Zint gewöhnlich 15,.— Weißblech Tendenz: Kupfer, Zinn unregelmäßig; Blei ſtetig: Zinn willig. (Q Kupferſonderpreis 5,20 Dollarceuts. Ne wyvrk 1 30. Dezbr.(Eig. Tel.) Die Coppers Exporters Inc. ent⸗ ſchloß ſich, mit Wirkung vom 30, Dezember ihren Kupfer⸗ ſonderpreis cif. europäiſcher Häfen von 5,15 auf 5,20 Dol lareents je lb. zu erhöhen. 8 2 „ 1. „ 13 .50 * * 29. 30. 29 80 etersb. J. abk.—.—— 20.——.— e 990—.— Ruſſenbank. ———— iſſener Meta——— 82— —= Wiltener Gu. Deutſche Petrol. 48,75 52, Weſtf. Eiſen..—.— 50.— 32.— Burbach Kali„ 19,25 18,88 86.50— Diamond—.— frgeuenz„ 5 enſtoff Verein,.——.— fle 5 *VVV“—nl!! 2 2 eu* afrika 4„* 4330 435 Neu-Guinea... 1220 118,5 Südſee Phosphat 40.80.7 Part Minen. 16,18 18,50 ufa⸗Füm.. 60.50 62.5⁰ 8 5 78.25 1145 Fortlaufende Notlerungen(Schlus) Secu... 174 140[ Laurahütte. 29.80 29.85 25 Ku 40,5 27.35 Leopoldgrube... 39,28 39.50 36.50 36,— Allg. Elektr. Geſ. 29,75 29,75 Mannesmannrß. 62,15 62.75 44.— 43.— Iſchaffenb. Zell 29.85 30.— Mansfeld.⸗G. 24.— 5 Bayer. Mot.⸗W. 62.65 63,75 Maſchinenbau⸗U. 45 50 44.— 200.0 202,0 J. B. BVemberg„ 87,— 58, Nazimiliansh..—.— 110 5 Metallgeſellſchaft 33,25 34. 94,.— 92,50. 141.0 144,2„Montecatini“. Berlin⸗arlsr. J 52.75 84,50 Oberſchl. Koksw.——. Berliner Maſch. 35,.— 36,35 Orenſtein& Kopp 40.75 40,78 75.— 7275 Sraunk, u. Brit.—.—— Phönix Bergbau 386,50 Bol, Nee 470.55 497 gde Bremer Won⸗Kä.—.— 195.0 15 Rh. Braunk. u. Br. 203,0 201.0 40,50 43-5 Charlott. Waſſer 85 78 8865 Rhein Eleitr. r 95 830 Comp. Hiſpano. 140,1 141.5 ih. Stahlwerke 73,95 . 34.— Cont. Gummi⸗W. 119.5 119,7 91 Aden ete 88,15 9258 1 0 330 Continentaledin. 39,50 104, 107,0 Daimler Benz 19,38 19. 32.50 3250 Deutſch, Atlant., 105.5 108,8 150,0 150,5 Deſſauer Gas 106,5 107.8 178.5 175,0 Deutſche Erdöl 84,65 85,50 85— Deutſche Kabelw. 60,25 Salzdetfurth Kalt 1720 178 e 2875 29085 8 leſ. El. u. Gas 104,7 107.0 ubert& Salzer 178.5 177.5 20—.— Schuckert& Co. 85.— 1510 102.0 Deutſche Linol. 42.— 42.— S 1006 77 2 00 101 20,75 20.85 S 1218 11% nene e 28 Eintrachtdraunk. 1498 149.0 Su e ee . t u. Kra„„ 34.50 84.15 35801 ben 9725 90 9 33 G. en 97,„2 145.5 148,0 Feldmühle Pap. 63.50 62.75 Felten& Guill. 54.— 8 elſenk. Bergwk. 31.— 50,75 —Geſfürel„ 785 40, 1405 Goldſchmidi Tb. 31,75 38.85 ambg. Elek.. 108,2 109,2 g 69.75 68.— Harpen. Bergbau 87,15 87.— 50 64.50 Hoeſch Köln.. 88,28 Holzmann Ph. 60,85 Hotelbetrledsgeſ. 58,— 52,— ſebr. Junghans 20,35 21,.- Hapag Kalk Pente i anburg eld. d. Kali Aſchersleben 116.0 116,2 Hanſa Klöckner Werke 89.— Lahmeyer& Co. 504) März 507; Mai 510; Juli 912, 5197 März 521; Mai 524, Juli 320 89. R tgerswerke 48,35 48,38 17,75 17,50 „nr neee enn — „ 1 1 —0 * 1222... e e Ae 1 1 e ern arrerg, 8 1 * Freitag, 30. Dezember 1932 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Sette/ Nummer 608 Die 8. Kreiswarteverſammlung der D In Bezug auf die 1934 in Nüruberg gehen die Anſchauungen der Verſammlung einmütig dahin, daß der Reichsausſchuß für Leibesübungen zweckmäßigerweiſe auf die Durchführung dieſer Veranſtaltung verzichten ſoll. Die Beratungen der Fachwarte, die ſich am Mittwoch⸗ abend in der Hauptſache um interne Verbandsangelegen⸗ heiten handelten, wurden am Donnerstag fortgeſetzt. Vor allem wurden von den Fachwarten die Uebungen durch⸗ geſprochen und praktiſch vorgeführt, die beim Turnfeſt ge⸗ zeigt werden ſollen. Der Feſtausſchuß, der ſich am Mitt⸗ woch mit verbandspolitiſchen Fragen befaßte, beſchloß in der Donnerstagſitzung, beim DFA vorzuſchlagen, die deut⸗ ſchen Einzelmeiſterſchaften 1933 in Weimar ſtattfinden zu laſſen und die deutſchen Mannſchaftskämpfe 1933 im Hin⸗ blick auf das Deutſche Turnfeſt ausfallen zu laſſen. Der bisherige Wanderpreis der DT. ſoll, dem Wunſche des Stifters entſprechend, für die deutſchen Mannſchaftskämpfe im Florett zur Verfügung geſtellt werden. Der Vertrag mit dem Dy A. hat ſich bewährt. Bezüglich der Olym⸗ piſchen Spiele ſollen Mittel für die Ausbildung der Olympia⸗Mannſchaft geſchafft werden. Eine Erhöhung der Lehrganganzahl in der deutſchen Turnſchule wird für drin⸗ gend erforderlich erachtet. Die Kampfrichterausbildung ſoll die wichtigſte Aufgabe 1933 für alle Kreisfachwarte bilden. Die Kreisvolksturnwarte ſetzten die näheren Beſtimmungen für die 100 mal 100 Meter⸗Staffel beim Deutſchen Turnfeſt feſt. Ferner wurde die Höchſtleiſtungs⸗ liſte genehmigt. Eine beſondere Pflege ſoll der Vereins⸗ mehrkampf für Männer und Frauen in Zukunft erfahren. Den Kreiſen wird die Einführung von Leiſtungsklaſſen empfohlen. Zum Schneelauf⸗Obmann ſoll Viehweg⸗Dres⸗ den vorgeſchlagen werden. Die Spielwarte lehnen es ab, für die Metſter⸗ ſchaftsmannſchaften des Deutſchen Turnfeſtes die Ver⸗ gütung der Fahrkoſten durch die DT. vorzuſchlagen. Es foll aber angeſtrebt werden, für Unterbringung und Ver⸗ pflegung aufzukommen. Zu den Spielen in Stuttgart werden Jungmannen der beiden älteſten Jahrgänge zu⸗ gelaſſen. Die Richtlinten für das Deutſche Turnfeſt wur⸗ den endgültig feſtgelegt. Dem Ring⸗ und Tiſchtennis ſoll größere Aufmerkſamkeit gewidmet werden. Die Jugend warte legten in längeren Beratungen Richtlinien für die Jugendarbeit feſt, die der Freitags⸗ verhandlung zur Beſchlußfaſſung vorgetragen werden ſol⸗ len. Der Schwimmausſchuß plant für 1933 im Juni ein Werbeſchwimmen, um Mitglieder für dtieſe Sportart zu werben. Ein Lehrfilm über Schwimmen beim Deutſchen Turnfeſt wird geplant. Für die Olympiſchen Spiele ſollen die Spitzenkönner in den Jahren 19331986 in beſonderen Lehrgängen zuſammengefaßt werden. Mit dem Eidgenöſſiſchen Turnverband ſollen Länderwettkämpfe zum Austrag kommen. Die Deutſchen Kampfſpiele 1934 ſollen beſchickt werden. Außerdem ſollen die zweiten Meiſterſchaften der DT. 1934 durchgeführt werden. Der Vertrag mit dem Deutſchen Schwimmverband wurde eſprochen. Namentlich wurde die Frage der Sperrfriſt Maueſtens erörtert. Die beſtehenden unterſchiedlichen Auffaſſungen diesbezüglicher Punkte des Vertrages ſollen zurch Verhandlungen geklärt werden. Der Bericht des Kinderturnwartes an den Ausſchuß ergab eine gewaltige Zunahme von Knaben und Mädchen in den Turnſchulen der DT. Mit allen Mitteln ſoll in den Gauen und Kret⸗ ſen die Bildung beſtimmter Aemter für das Kin ⸗ derturnen angeſtrebt werden. Mit den Schulen ſoll man weiter in engſter Fühlung ſtehen. Verbandspolitik in vertraulicher Sitzung Am Donnerstagnachmittag traten die Kreisfachwarte der DT. zu einer zweiten gemeinſamen Sitzung zuſam⸗ men, um über wichtige verbandspolitiſche Fragen zu ſpre⸗ chen. Nachdem bereits in den einzelnen Fachſitzungen Stellung genommen war zu den Verträgen, die die DT. mit den Sportverbänden abgeſchloſſen hat, ſtellte ſich die gemeinſame Tagung einmütig auf den Standpunkt, daß im Intereſſe der Förderung der geſamten Leibesübungen in Deutſchland ein vertragsloſer Zuſtand nicht gewünſcht iſt. Die Fachwartetagung ſprach für für Beibehaltung eines Vertrages aus, jedoch mit Abänderungen, die aus den lebensnotwendigen Fragen der DT. emporgewach⸗ ſen ſind. Einzelheiten für die Abänderungen ſollen in den zuſtändigen Ausſchüſſen bearbeitet werden. Ohne grund⸗ fätzlich zur Frage der Olympiſchen Spiele Stellung zu nehmen, empfahl die Verſammlung der Kreisfachwarte die Beteiligung der Deutſchen Turnerſchaft an den Olympiſchen Spielen in Berlin. Sie wünſcht fedoch nicht nur an den Wettkämpfen teilzuneh⸗ men, ſondern hofft auch ihre geſamtturneriſche Eigenart el den Spielen zum Aus ruck bringen zu können, um vor allem dem Ausland zu zeigen,„was es um das deutſche Turnen iſt“. vorgeſehenen Kampfſpiele Ueber Aufgabe und Ziel des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung hielt General von Stülp⸗ nagel einen ausführlichen Vortrag. Beſchloſſen wurde weiterhin, die zuſtändigen Stellen der DT. zu erfuchen, keine weitere Beſchränkung der Mittel für Lehrgangs⸗ zwecke vorzunehmen. Die Ausdehnung der fachlichen Arbeit macht es not⸗ wendig, daß die Verſammlung der Errichtung eines beſon⸗ deren Poſtens für die Betreuung des Schneelaufens in der DT. und der Errichtung eines beſonderen Ausſchuſſes für das Kunſtturnen zuſtimmt. Zur Wiederwahl auf dem Deutſchen Turntag wurde vorgeſchlagen: H. Schmidt als Volksturnwart, L. Schröder als Frauenturnwart und Emil Bitſch als Schwimmwart. Die nächſte Kreiswarteverſammlung kſt für Hamburg vorgeſehen. Rotweiß Frankfurt ſtellt die Zahlung ein Der Sportelub Rot⸗Weiß Frankfurt, der bekanntlich durch die Geſchäftsführung des früheren Vorſtandes in große finanzielle Schwierigkeiten geriet, hatte ſich in der Zwiſchenzeit einigermaßen aus ſeiner ſchwierigen Lage be⸗ freit. Inzwiſchen hat ſich der Vorſtond des Vereins aber nun gezwungen geſehen, die Zahlungen einzuſtellen. 1985 in Der Kampf um die Punkte hat am Neufahr keinen großen Umfang. Dadurch, daß die meiſten Vereine zu den mannigfachen Repräſentativ⸗ und Nothilſeſpielen Leute ab⸗ ſtellen müſſen, erleidet der Punktebetrieb einmal eine wohl⸗ tuende Unterbrechung. Bei den Endkämpfen um die ſüd⸗ deutſche Meiſterſchaft finden lediglich zwei Treffen ſtatt und zwar ſtehen ſich in der Abteilung 2(Main // Heſſen⸗ Baden/ Württemberg) in Karlsruhe Phönix Karls⸗ ruhe und Union Böckingen und in Stuttgart die Stuttgarter Kickers und der Karlsruher Fußballverein gegenüber. In den Gruppen Nord⸗ bayern, Rhein und Baden kommen je noch ein rückſtän⸗ diges Verbandsſpiel zum Austrag. Bedeutung haben aber nur noch die Spiele Germania Friedrichsfeld— Amieitiag Viernheim und FV Offenburg— Sc Freiburg, da hier die Abſtiegsfrage mit hereinſpielt. Das nordbayeriſche Spiel Germania Nürnberg— ASV Nürnberg hat lediglich den Charakter eines Poſitionskampfes. Bei den Enbſpielen muß der Beſieger der Frankfurter Eintracht, Union Böckin⸗ gen, nach Karlsruhe zu Phönix. Die Böckinger haben am letzten Montag eine überzeugende Partle gelieiert, dagegen kann man ſich über die Karlsruher noch kein Bild machen, da ſie bisher in den Kampf noch nicht eingegriſſen haben. (Das an Weihnachten angeſetzte Spiel gegen Mainz Os iſt bekanntlich wegen Nebel ausgefallen). Es iſt daher ſehr ſchwer eine Vorausſage zu treffen. Spielen die Böckinger allerdings in der Form von Weihnachten, dann könnte es ihnen glücken, auch auf fremden Gelände einen oder zwei Punkte zu erringen. Das zweite Treffen führt die Stuktgarter Kickers mit dem Karlsruher Fußballverein zuſammen. Auch dieſer Kampf iſt als offen zu bezeichnen. Die Kickers haben zwar gegen den Fußballſportverein Frankfurt im Felde ganz gut gearbeitet, aber vor dem Tore völlig verfagt. Mit dieſem Sturm werden ſie auch zuhauſe kaum große Lor, beeren ernten. Die Karlsruher haben zwar ihren aus⸗ gezeichneten Verteidiger Huber durch Verletzung verloren, wir halten ſie aber trotzdem noch für ſtark genug, um den Stuttgartern eine gleichwertige Partie liefern zu können, zumal ſie gegen Wormatia Worms nur mit ſehr großem Pech unterlagen. Die Verbandsſpiele In der Gruppe Nordbayern halten wir im Spiele Germania Nürnberg— AS V Nürn⸗ berg einen Sieg des ASV für möglich. Die vom Ab⸗ ſtieg geretteten Germanen ſind aber auch nicht zu unter⸗ ſchätzen. In der Gruppe Baden entſcheidet ſich das Schickſal des Neulings FV Offenburg. Gewinnt er ſein Spiel auf eigenem Platze gegen den Sc Freiburg, dann kann er noch ein Entſcheidungsſpiel mit Schramberg, das ſein letztes Spiel gegen VfB Karlsruhe an Weihnachten Wellſtreit um das WWinterolympia 1936 Schneeverhältniſſe von Garmiſch und Schreiberhau Der Verkehrsverband München und Südbayern teilt mit: Die bayriſche Landesſtelle für Gewäſſerlunde hat über die Schneeverhältniſſe in der Umgebung von Garmiſch⸗ Partenkirchen eine ſehr wichtige Zuſammenſtellung ihrer Beobachtungen gemacht und die Schneeverhältniſſe von Garmiſch⸗Partenkirchen in Vergleich zu denen von Schrei⸗ berhau geſetzt. Die bayriſche Landesſtelle ſtellt feſt, daß Schreiberhou ſelbſt genau ſoviel Tage mit Schneehöhen itber 25 em und darüber hat wie Untergrainau, nämlich 45, das untere Sportgelände bei Garmiſch⸗Partenkirchen hat jedoch bereits 80. Die Schneekoppe hat ebenſo wie das Kreuzeckhaus 135 Tage mit Schneehöhen über 15 em. Ver⸗ teilt man die Tage mit 25 em Schnee und mehr auf Mo⸗ nate, ſo zeigt ſich, daß das untere Sportgelände von Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen mehr Schneetoge hat als Schreiberhau. Nur im März hat Schreiberhau zehn Tage mehr. Bet dieſen Beobachtungen iſt das obere Sportgelände von Garmiſch⸗Partenkirchen nicht inbegriffen, das 356 Tage über 25 em Schneehöhe hat. Was die allgemeinen Witte⸗ rungsverhältniſſe in der Hauptwinterzeit betrifft, ſo zeigt ſich, daß Garmiſch⸗Partenlirchen mehr heitere Toge hat, mehr Sonnenſchein, geringere Bewölkung und weſentlich weniger Nebel als Schreiberhau. Während alle dieſe Be⸗ obachtungen mit den meteorologiſchen Beobachtungen auf der Schneekoppe und in Schreiberhau verglichen werden konnten, iſt der Nachweis für die Behauptung, daß die Seen im Rieſengebirge länger vereiſt ſind wie bei Gar⸗ miſch nicht erbracht worden. Für die Seen um Garmiſch liegen aber die Beobachtungen vor. Nach dieſen wor der Rieſſerſee 18 Wochen, der Eübſee 21 Wochen, der Pflegerſee 18 Wochen vereiſt und zwar durchgehend von Ende Novem⸗ ber bis Anfang April, der Eibſee ſogar bis tief in den Mai hinein. Die deutſche Sportpreſſe tagt in Frankfurt Der Deutſche Sportpreſſe⸗Verband hält ſeine nächſtjäh⸗ rige Haupttagung am 11. und 12. Mai in Frankfurt am Main ab. Nur fünf Punktekämpfe an Neujahr Zwei Schlußſpiele, orei Verbandstreffen verloren hat, beanſpruchen. Spielt Offenburg dagegen nur Unentſchieden, dann muß es unweigerlich zur zweiten Klaſſe abſteigen. In einer ähnlichen Situation befinden ſich in der Gruppe Rhein die Friedrichsſelder Ger⸗ mane n. Nur ſtehen ſie inſofern etwas günſtiger, als ſte noch zwei Spiele auszutragen haben. Ihr ſonntägliches Spiel gegen Amicitia Viernheim, bei dem ſie Platz⸗ herren ſind können ſie gewinnen. Die Viernheimer ſind nicht mehr beſonders in Fahrt. Aus dieſem Grunde könnte den, natürlich mit dem Mute der Verzweiflung in den Kampf gehenden Frieödrichsfeldern ein Erfolg gelingen. Deutſche Fußballniederlage in Italien Die Studentenländerelf, die Weihnachten in Catania gegen Italien das immerhin ſehr ehrenvolle Unentſchieden von 313 herausholen konnte, trug auf der Heimreiſe noch ein Spiel in Reggio gegen die dortige Mannſchaft Reggina aus und wurde mit:5(:4) überraſchend hoch geſchlagen. Die Deutſchen waren gegen Catania kaum wie⸗ der zu erkennen und ſpielten ziemlich zerfahren Schon gleich nach Beginn verhängte der Schiedsrichter einen Elf⸗ meter, den die Italiener auch prompt verwandelten, wo⸗ durch das Selbſtvertrauen der Mannſchaft natürlich nicht gerade gehoben wurde. In der., 15. und 42. Minute wurde Her reichlich unſichere Raſtatter Torwart Kirchner noch dreimal überwunden und erſt kurz vor der Pauſe konnte der Freiburger Gäßler für Deutſchland ein Tor aufholen. In der zweiten Spielzett waren die Italiener weiter leicht überlegen und ſchoſſen in der 12. Minute ein fünftes Tor, während für Deutſchland Heckmafer⸗München in der 29. Minute noch ein zweites Mal einſenden konnte. Bei dieſem Stande blieb es bis zum Schluß. Mannheimer Firmenſport Der kommende Sonntag bringt 2 Wohltätigkeitsſpieke des Vereins der Behörden⸗ und Firmenſportler zu Gun⸗ ſten des Mannheimer Hilfswerks. Hoffentlich unterſtützt die Oeffentlichkeit den guten Zweck, damit ein anſehnlicher Betrog den Bedürftigen zugeführt werden kann. Die A- Mannſchaft der Firmenſportler ſpielt vor⸗ mittags auf dem Phönirſportplotze gegen die 2. Mannſchaft des Mic Phönix. Vor dieſem Treffen ſpielt ebenfalls auf dem Phönix⸗ ſportplatze die B. Mannſchaft des Vereins der Be⸗ hörden⸗ und Firmenſportler gegen Neckarſtadt. In Friedrichsfeld findet vor dem Bezirksligatrefſen Friedrichsfeld— Viernheim ein Freunsſchaftsſpiel zwi⸗ 1515 n und Blau⸗Weiß Friedrichs e att. Schwarzwälder Skierfelge bei der großen Stkiprüfung Im Sinne der Neuordnung des Verhältniſſes zwiſchen dem Deutſchen Ski⸗Verband und dem Deut n Berufs- Skilehrer⸗Verband, welch Letzterer neuerdings dem Deut⸗ ſchen Ski⸗Verband angeſchloſſen iſt, wurde die große Ski⸗ lehrerprüfung, die die Berechtigung und Urkunde zur Aus⸗ übung des beruflichen Skiunterrichtes verleiht, vor Weih⸗ nachten erſtmals in der neuen Art durchgeführt. Wegen der ſchlechten Schneeverhältniſſe im Schwarzwald erfolgte die als Erſatz vorgeſehene Verlegung auf das Zugſpitz⸗ platt bei Garmiſch, wo die Schneelage, wenn auch nicht ehen ſo gut wie in Normalwintern, ausreichend und ſicher, aber ſehr ungleich und von ſpät⸗winterlichem Charakter war 5 An dem Prüfungsgang beteiligten ſich 47 Anwärter, von denen nur zwei Drittel als befähigt mit dem Diplom ent⸗ laſſen werden konnten. Die übrigen ſchieden reſtlos aus. Beteiligt waren der Ski⸗Club Schwarzwald(ſechs Per⸗ ſonen, die ſiebte mußte wegen Unfalls kurz vorher ab⸗ agen), Bayern mit 22, Schwaben mit 2, der Reſt verteilt ſich auf Sachſen, Thüringen, Schleſten, Norddeutſchland und Rheinland. Es verdient für die Skigeſchichte im Schwarzwald feſt⸗ gehalten zu werden, daß die Gruppe aus dem Schwarzwald von der Prüfungskommiſſion als diejenige bezeichnet wurde. die bisher am beſten diszipliniert und org iert bei ſol⸗ chem Anlaß geweſen ſei. Die Schwarzwäl Gruppe ſetzte ſich zuſammen aus den Herren von Althaus⸗Karlsruhe, Ernſthauſen⸗Karlsruhe, Frl. Hatru⸗Maunhei m, Herr Romberg⸗Triberg und Scherzinger⸗Schönwald. Neben den anerkannt guten Leiſtungen dieſer Schwarzwälder Gruppe kann als weitere Sonderheit von Belang wohl erwähnt werden, daß Frl. Hatry mit einem Frl. Reuter aus dem Erzgebirge die beiden erſten Damen ſind die die Qualifikation für die berufliche Unterrichtsertellung errangen, und daß zum anderen Herr Romberg bereits auf eine Wfährige Tätigkeit im Skiunterricht zurückblicken kann und nunmehr auch die ſchweren Bedingungen erfüllte. Schmeling wieder an der Spitze Die Rangliſte der Boxſport⸗Journaliſten Die Rundfrage der Newyorker Zeitungen bei den amerikaniſchen Boxſport⸗Journaliſten hat auch dieſes Jahr wieder das Ergebnis, daß Max Schmeling au der Spitze ſteht. Ein Reſultat hat allerdings nur die„New Vork Sun“ veröffentlicht. Hier ſteht Max Schmeling mit 38 Stimmen von etwa 60 Kritikern weitans an der Spitze der Rangliſte, gefolgt von dem derzeitigen Weltmeiſter Jack Sharkey mit nur 18 Stimmen und dem Deutſch⸗Amerikaner Max Baer. Die nächſten Plätze nehmen Stanley Poroda und ber italieniſche Rieſe Primo Cärnera ein. Schmeling hat nun zum dritten Male hintereinander die Führung. Angriff auf einen invaliden Poliziſten * Waldmohr, 29. Dezember. Einen rohen Angriff unternahm der 27jährige Bergmann Johann Bor n⸗ träger aus dem nahen Brücken, als ihn der dortige 75fährige Polizeiwachtmeiſter Emig, ein einarmiger Invalide, wegen nächtlicher Ruheſtörung zurechtwies. Bornträger hieb auf den alten Mann ein, warf ihn zu Boden und trat ihn mit Füßen. Hierbei erlitt der Mißhandelte ſo ſchwere Verletzungen, daß er mehrere Tage lang die Augen nicht öffnen konnte und nach Hauſe geführt werden mußte. Das Amts⸗ gericht Waldmohr hatte gegen den Täter eine Ge⸗ fängnisſtrafe von drei Monaten ausgeſprochen, wo⸗ gegen er auch noch Berufung zur Zweibrücker Straf⸗ kammer einlegte, die aber zur Abweiſung des Rechts⸗ mittels kam. Bedingter Straferlaß wurde angeſichts des rohen Verhaltens abgelehnt. N N * Adelsheim, 30. Dezember. Nach den neueſten Ermittlungen vermutet man bei dem Sindolsheimer Großfeuer Brandſtiftung, zumal es zugleich an verſchiedenen Stellen gebrannt hat. Die Unterſuchung geht weiter. 8 Schwindel mit Zigaretten. Das Urteil muß rich⸗ tig lauten: R. wurde wegen Betrugs und Hehlerei zu einer Geſamtſtrafe von 6 Wochen Ge⸗ fängnis und Sch. wegen Betrugs zu 2 Monaten 2 Wochen Gefängnis verurteilt. 8 Chefredakteur: H. u. Meißner erantworttich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗Handelstell: 2 11 Ehmer Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ e u 1 Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Süd weſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil; Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mitteitungen: Jakob Faud e, ſämtlich in Mannheim Serausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim R 1, 48 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bet Rückports am Hauptbahnhof Telephon Molkenkur- Gaststätte, Neidelberg Hyrima Mfttag- und Abendessen in anerkannt guter Zubereitung Eigene Rondiitorei Für Zuckerkranke Diabetiker) Küche nach genauer Vorschrift Goldener Pflug Erstklassiges Kaftee— 21737 Silvesterfeier mit Konzert Gemütlicher Aufenthalt bei bekannt billigen Preisen Neulahrs- Ueberraschung Echter Sennhütte 3. des Heute und morgen Verlängerung InlEpnicns bank Alfred Färbach Andrei Jerschik M. Wunderlin Jonny Bernstein Toni Kunz— H. u E. Guth Tanzkapelle Sehmleder aha 18 herzl. Glückwunsch zum Jahreswechsel. Silvester sauger Ueberraschungen Telephon Nr 312 24. Allen meinen verenil. Osten u. Bekennfen ee Abgeb. Bankangeſtellter O0. Frei. 2 Silvester Figr im Hanse Konditorei Kaffee B EL B E Tanz-Parkett russischer roter iar von neuem Fang! % Pfd. nur.00 020 2565. Billige Betten und Beitfedern. 9771 Holzſtr. 9, F. Scheer, lucht Bücher nach⸗ zutragen. Angebote unt 2 2 57 an die Geſchäftsſtelle. 11 995 Das Iwichsſe frifzehen“ ängst's rienlie an: Es knallt sein Geld nicht in die Luft und stört nicht seine Nachborn. Wintergarten TANZ-BARI „Abschiedswoche“! Zu etnem letzten Besuch ladet freundlichst ein Aber es kuf sich ein los des Mann- heimer Hilfswerks und zu Neuſohr Wird's einen lausendei haben. Wer so„gwiehst“ Wie Fritzchen 81, kguft sich selhſtverſtändlich zu Silyeſte. 9116 Eri Stern. 5 i Kein Korgert ien 88 0 13 U Telephon 31225 NN 3, 5 acute n A. rendering und Freu . der Re HIL FS WEH RKI OSE Zur Slesterfeier in den, sensfocft NMarmheims àlfestes Weinresfauranf Soupers Reichhalt. Tageskarte Frischer Hummer Ausfen Cæviar N Bringe meine bevorzugten u. schönen Räumlichkeiten in empfehlende Erinne- rung. Zivile Preise. Heinrich Damm Zum Silvester- Abend empfehlen wir den Gebrauch der wWeltbe⸗ konnten Venetian foilette- präpatate för die individuelle Schönheitspflege. Eine der autorisierten Verkdufs- niederlagen der Fligaleti Atdeu Fröparate D Parfumhrig Abteilung 8. Seite Nummer 608 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 75 1 Flir 7 8 Prima Rotwein 11 70 80, für Glühwein Punsch, Rum. Arrak i in best.„Oualität Schaumweine erster Markenfirmen Flaschenweinen— Pfalz und Mosel Liter weine oflen, Edenkobener 60 Pf offen, Hambacher. 85 Pfg. eee, von 75 Pfg. an Besonders empfehlenswert: Zeller Philippsbrunnen (neben dem schwarzen Herrgott gelegen) Oreszenz Weingut Ochsen in Harxheim Liter Mk. Kirschwasser— Zwetschenwasser und alle Liköre in groger Auswahl Heinrich Steigolmann Wo. Naben Sie Steff? Sie erh. eln- Schliegl. sämmtl. Zutaten auf Roßhaar eleg. Anzug oder Mantel nach N ihren lagen fur nur 28. kik. ange- fertigt.— Garantiert tadelloser Sitz. 1009 Aus unseren 5 49. 39... 69. 79. Verlangen Sie fe. us. u. unverbindlich, Besuch. Deinperg. Biemenanzun, 25 Fel. G20 s, Budwigshej.-Rh Buchführungs⸗ Rückstand mit Bilanzen erled. Cafe Odeon am Tattersall(früh. Rheingold] Tel. 44259 Heute Freitag abend Verlängerung Kan elle Apel 14974 In der Anzeige im heutigen Mittagblatt von Büro- NMeizgerei muß es richtig heißen: Heis, 8 5. 1 14948 in großer Aus w 3 Wi'enerwürsſchen Paar 18 Pfg. 5 Feuerwerk * Seh und Srzärtikel ahl liefert billig Springmann's Drogerie zwischen Lotterhos u. Deuß gegenüber Firma Landauer die Geſchſt.* 9181 In welcher Nähſchule kann ig. Witwe ihre Kleider aufertigen? Angeb. u. L R 4 die Geſchſt. an d. Blatt. raſch und zuverläſſig. Aageb. unter H 85 Syſtem. Zuſchr. unt. 8 8, 3 Telephon 2729 Laier, Mhm.⸗Fenden⸗ an die Geſchäftsſtelle X ß 67 an die Ge⸗ heim, Hauptſtr. 115. dſs. Blattes.* 9065 ſchäftsſtelle. 11 920 Wer ſtrickt Damengama⸗ ſchen von Hand, altes — Sleistifte dußend Schnellhefter 0 stock Quartordner mit Register 10 St. 8. einzeln Stück Schreibunterlage 45/0eαm Freitag, 30. Dezember 1992 210 N 25 250 Postkarten weiß mit lnnendruck Papierkörbe Farbstifte . .40 Bürotinte .75 .25 farbig Quari- od. Dinformat Beachten Sie bitte unser Spezialfenster Für Silvester! 14900 Brie waage b. ioo. ve gend Münchner Waisswirstihen Senders 5 à 100 Blett 10 Stück Meizgerei Klein, IL 14, 3 Telephon 304 75 Umlegekalender Dame Masseuse S Kompl. ſucht ſich für die Sai⸗ empfiehlt ſich in allen ſon einem Wedbent 5 Maſſagen. 8 84320 Suroleim N„ liter 1 2 B 5. 6, parterre anzziute a, ed anzuſchließen. Zu⸗ A ſchriften u. B J 7 an ab geg. Bezahlung Ablegemappe 100 Stock 0 Büroklammern 1000 Sc 50„8 Geschäftsumschläge e 230 Stock.10„85 Dutzend 85 Sleistiftspitzmaschine.00 Durchschlagpapier Queri- od. Dinformef, welt 1000 . Liter Geschäftsumschläge 1000 Stück Schreibmaschinenpost 100 Blatt.95 3 Buserst bing! Notizblock Strazze 72 Selien steix Stempelkissen Stück 25 Ble 1. 20 .65 .25 Oertſiche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pl. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Offene Stellen Dasuesi dic Henn als Werber für konkurrenzloſe Ver⸗ ſicherungszeitſchrift geſucht. Vorzuſtellen: Wilh. Fuhrmann, Worms ⸗ Hochheim, 19140 Römergarten 22, I. Kleine Schön ſte Oſtſtadtlage, erſtklaſſige 4 Zimmer-Wohnung Warmwaſſerheizg., Warm⸗ A Siengedänad Iüanonpeat mit ſich. gutem Nebenverdienſt, wegen Wegzug ſofort zu verkaufen. Wohn⸗ u. Kochgelegenheit für 1 Perſ. vorhand. Angeb. unt. B 0 65 an die Geſchäftsſt. Erforderl. bar 1500 Mk. 9173 Prachtvolles, maſſ., rei Anſchaffungspr. 4500 ſofort zu verkaufen. A Herren- und Wohnzimmer ichgeſchnitztes* 9180 , zu annehmb. Preis dreſſe in der Geſchäftsſt. Jüngeres 12 055 Mäd sehen tagsüber ſof. Vertreter 3. Verkauf von Boh⸗ geſucht. ner⸗Wachs u. Schuh⸗ Höllmüller, Schimper⸗ creme, a. Private, b. ſtraße Nr. 1, parterre höchſt. Verdienſt, ge⸗ 5. 5 ſucht.— Angeb. unt. 3 ehrliches V D 81 ͤ an die Ge⸗ 1 Ibäkteſteue. 29059 Made ER Selbſtändiges 9175 mit gut. Zeugniſſen, 12 Mädchen tagsüber v.—2 Uhr auf 1. 1. uch t. geſucht. 9121 15. Ader 0 5 Frdr.⸗Karlſtr. 2. 2 Tr. Techniker, 29., fucht 3* 9141 Beſchäftig. gl. w. Art f a f 0 1E f u. Branche. Kaution v.., 20 J. alt. ſucht k. geſt. werd. Angeb. Stellung auf 15. 1. od. u. A R 54 an die Ge⸗] 1. 2. zur w. Ausbild. ſchäfts ſtelle. 12013 D. beſſer. Küche. Es . wird mehr auf gute Junger tücht. Konditor Behandlg. als Lohn mit gut. Zeugn,, ſucht] geſehen. Angeb. unt. s Kochlehrſtelle. Angeb.“ A B 39 an die Geſch. unter Z A 13 an die Geſchäftsſt. 119810 Geb. Frl., 19., ſucht Stelle als Haustochter Junger tücht. Konditor Zuſchrift. an Spranz, m. gut. Zeugn. ſucht Buchhandel, Sinsheim Bäckerlehrſtelle. An⸗ a. Elſenz. 12 019 gebote u. 2 B 14 an 5 2 die Geſchſt. 11979 Verkäufe N Ahiturienkin der mit gut. Koantn. in büles Nartenklavie gebr., geg. bar zu pk. Ad reſſe in der Geſch. 9172 RADIO- Gelegenheitskauf Fabriknenuer Radio, allerneueſt. Mod., m. Garant., weit unterm Preis zu verk. 9130 Stenogr., u. Schreibm., ſucht ab Oſtern 1933 Stelle als Anfänge⸗ rin.— Angeb. unter E 72 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blat⸗ tes erbeten. 11007 Arbeit! Suche Arbeit i. Häkeln, Sticken. Heimarbeit. Zuſchr. Schöne Kinderbettſtelle unt. A M 49 an die billig zu verk. 49061 Geſchäſtsſt. 9160] Waldhofſtr. 37, pt., r. FINA FGISTEATUR- ARTIKELN Alleinige: 17 6 55 8 NMANNH EN 6 cha Fagneisli. 3d Femtuf Vr. 40900 8 f 5 Radio, Netzanſchl., 3., beleucht. Stat.⸗Nam., Lautſpr. ete., neueſt. Mod., bill. zu verkf. Ratenzahlg. 12 007 Augartenſtr. 9, II. Al Ferkt. 20 MK.-lilch Kaiſer„Friedrich. Meerlachſtraße 27, II, v. 10—2 Uhr. 9142 Selt. Gelegenheitskauf! Alt. Meiſt.⸗Celli(1647 gu erhalt., edl. Ton, nebſt Kammermuſik (Notca), ſehr preisw. zu verkaufen. 19146 Adreſſe in der Geſch. Billig z. verk. eb. Zahl.- Erl. 1 gebr. Kinderwagen 1„ Stubenwagen 1„ Nähmaschine Mittelstr. 54, II. 11s F Uoberraschen Sle doch Nemfahr 1933 Ihre Lieben mit einem bequemen Nuhesessel einer molligen Couch einem modernen Diwan f einer soliden Chalselongue oder gar mit I Paar neuen Hapokmatratren direkt vom Meister Niedrigste Dreise Auswahl Aular beiten hrist. Berg Schwelzingerstr. 126 Tel. 40324 Mod. Kuterk Mllllerwagen bill. zu verk. Alphorn⸗ ſtraße 47, 2. St., Sei⸗ kommen in Frage. An Kauf-Gesuche Bauhölzer zu kauf. geſucht. Dielen, Ständer u. Streichen die Geſchäftsſtelle dieſes tenb., rechts. 9115 gebote unter A P 52 an Blattes. 12 023 Gutgeh. Ladengeſchäft m. mögl. 2.⸗Wohn., gegen bar geſ. Ausf. Angeb. u. K 0 51 an die Geſchſt. 12015 Läuferstoff ca. 10 Mtr., zu kauf. geſucht.— Angeb. u. 2 T 31 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*9122 Laden-Regal od. Theke, mit ca. 20 Schubladen f. Kolo⸗ nialwar, geeign., ge⸗ 1 85— Gefl. Zuſchr. B Q 141 ai die Aae 12 85 Nee erunnger Laden zwiſchen Marktplatz und Friedrichsbrücke, mit 2 gr. Schaufenſtern, per 1. April 1933 zu verm. Anfragen unter A O 40 an die Geſchäftsſtelle. Fanhoot-Eimer nur gut erh., zu kfn. geſ. Angeb. u. 2 8 30 an die Geſchſt. 11 998 Kauſe von Privat gut erhaltene Möbel gegen bar. 8837 Angeb. unt. 7 A 43 an die Geſchäftsſtelle. Shsohlugtü- ca. 100—120 em brt., zu kauf. geſ. Angeb. u. VL88 an d. Geſch. B4 28 0 2, 1, Ecke modern ausgeſtatte 2, Tr., mit reichl. Z Aerzte, oder ſonſt N U 4 2. Stock, fene zu vermieten. Friedrichsplatz Herrschaftl. 8 Zimmerwohnung mit Zubehör zum 1. 4. 33 zu vermiet. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7 Zimmer-Wohnung für Arzt, Anwalt, auch geteilt für einige geeignet, per 1 4. 36 oder früher 14970 günſtig zu vermieten. Hebelſir 1. in ſchön., freier Lage am Tennisplatz 5 Zimmer, Bad, Mansarde per 1. April, ev. früher ottſchalck& Dicker Nachf., ismarckplatz 3, Telephon 406 51. 912³⁰0 9136 Paradeplatz mit groß. Veranda, waſſerbereitung, Ecke macherſtraße zu vermieten. meiſter oder Telephon Nr. 413 98. Nietzſche- und Schleier⸗ Näh. beim Haus⸗ 14 544 Moderne, geräumige, mit allem Zubehör, 4 Zimmerwohnung Feudenheims auf 1. 4. 33 billig zu vermieten. Angebote unt. B R 142 an die Geſchäftsſtelle. ſonnige 79152 in guter, ruhiger Lage Treppe hoch, Mabmam Henamnemobnung vorzügl. für Geschäftsräume geeignet, da eine ſofort zu vermieten. Müller, Auguſta⸗Anlage 17. Näheres: 9135 Werderstrabe 12. 4 Zimmer-Wobnung parterre, Diele, Bad, Zentralheiz., per 1. 4. zu vermieten. Näheres daſelbſt, Bügler. B4332 J und 4 Zimmerwonnungen n. Waſſerturm, per ſofort und 1. April 33 zu vermieten. Adreſſe in der Geſchäftsſt. * 9162 Harage 7 gr. Einzelboxen, ge⸗ heizt, 15 bill. zu vm. Böckſtr. 5, Tel. 322 31. Säub. Röhl. Zimmer: mit el. Licht, ſof. zu vermieten.* 9123 I 6, 19, bei Müller. 2 Etagenwohnungen 4 Zimmer, Küche, Diele, Bad u. Zubeh., Etag.⸗Heiz. u. Warm⸗ waſſer, per 1. 4. 33 am Vorort preiswert zu vermieten. Angeb. unt. U X 90 an die Geſchäftsſt. B4309 Schöne, geräumige 3 Zimmer- Wohnung ſof, od, ſpät. zu Im. Näh. Goll. Rupprecht⸗ ſtraße 18.* 9144 Große, geräumige 2 Zimmer- Wohnung mit Bad u. Zubehör, ſof, od. ſp. zu verm. Näheres* 9126 J. Kilthau. Käfertal, urze'heimerſtr. 10 Sonn. feeres Zimmer m. el.., an berufst. Ehep. zu vm. 1 Kirchenſtr. 26, 3. St. Leeres Part. 7 Bahnhofsnähe, 178 Möbel einſtell. z Goll, Wapezebſſe. 18 nine 92. Möbl. Zimmer, m. 1 od. 2 Betten, an be⸗ rufst. Herren zu vm. B4303 ee 7, Möbl. Zim. 1510 2 5 oö. 2 Bett., er Küchenb., ſof. zu vm., p. Woche 5 4. 9119 but mäbl. Zimmer el.., gut heizb., mit od. ohne Schreibt. v. Dammſtr. 6, III, l. 49128 Gut möbliert. el. Le preisw. Zimmer i. Part., ſep., ſof. zu verm. 9156 P 6, 5, part. freundl. möbliert. Manſard.⸗Zimm. Hill. zu vermieten. Adreſſe i. d. 1018 ele 144 18, Tr. ils. Saub. möbl. Zimmer an anſt. Perſon ſof. bällig zu verm. 49182 Gut möbl.* 9081 Soffaf zimmer Badben., Zentralhz., Zu verm. Hauduſtr. 8 Freundl. möbl. Zimmer Nähe Bahnh. u. Waſ⸗ ſerturm, ab 1. zu vm. . 11, 2. Tr. Iks. 11.931 .6. e per ſofort 85 ſpäter zu vermieten. Näheres b. Bodenheimer, 2 Tr. selie oder Laden te, freigelegene ubehör, Zentralheizg. ige geſchäftl. Zwecke PE 7, 15 Tel. 203 95098. U Zimmer m. Koſt. M evtl. auch auf 1. April mögl. Zentrum evtl. ſof. geſ. II i mit Preisangabe nter ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4 Zimmerwohnung mit Bad von mittl. Beamten(3 erw. Perſ.), evtl. ge⸗ teilte Großwohnung, am liebſten auf 1. Juli, AD 41 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. Büro mit Nebenraum B G 69 an die Ge⸗ 29178 geſucht. Angebote unter 11 999 Ig. Maun(18.) auf 1. Januar möbl. Mögl. Nähe Paradepl. Eil⸗ cngeb. m. Preis unt. K R 1718 an Ala⸗ Haaſenſtein& Vogler, Mannheim, P 2, 1. V212 leizbare Garage ges. Angeb. u. 2 N 25 an die Geſchſt. 34326 Sonn.—35.⸗Wohng. 15 Zub., Nähe Kunſtſtr., 1. 4. geſucht. Angeb. 15 Preis u. K L. 48 ev. 2 köpf. Lagerplatz zu miet. Zrädrig. Handwagen zu kn. geſ. Bei Zuſchr. Platzlage angeben. J. Riegler, Eichen⸗ dorffſtr. 29. 12 017 Schöne 2 3. m. Küche u. Manf.,—0, auf 1. 4. 33 geſucht. Kl. Fam., pünktl. Zahl. Angeb. m. Preis u. A A 38 an die Geſch. 11 993 Parterre, ſep. Eing.: 2 5 1 od. Zimmer u. Küche, v. älterem Ehep. geſucht. Miete boraus.— Angeb. m. Preis u. A X 60 an die Geſchſt.* 9169 2 Zimm. u. Küche, auf 1. 4. 33 v. Beamten⸗ fam., nicht üb. 35 /, gefucht. Angeb. unter A E 25 5 die Geſch. Kinderl. Ehep. ſucht 2 A u. Küche 5 O. D, bis 1. Auneb. u. A T 61 85 die Geſchſt. 12 011 Zimmer u. Küche Nähe Luiſenring, v. älter. Ehep. zum 1. 3. od. 4. zu m. geſ. Angeb. u. 2 X 35 an die Geſch. 14 997 Beamt.. Famil. pünktl. Mietezahl ſucht in g. H. 2, evtl. 3 Zi. u. K. Angeb. unt. VVS a. d. Geſch. ds. Bl. 11963 Kinderl. Ehep. m ſich. Einkommen ſucht 12 Zimmer u. Küche Angeb. u. B B 64 an die Geſchſt. 12 009 2 leere Part.⸗Zimmer ſep. Eing., v. Ehep. Keſucht.— Angeb. m. Preis u. K W 59 an die Geſchſt. 9170 Sep. leeres Zimmer v. Herrn per ſof. od. ſp. geſucht.— Wageb mit Preis u. V A 78 an die Geſchſt. 11987 Automarkt Nonronfaprer erhalten leihweiſe neuwertige elegante Wagen zu günſt. Bedingungen. S493 Stautgarage, H 7, 30 Maunheim, Tel 314 01. .38 862 ** Limousine Atürig, neuw., prima bereift, in einwand⸗ freiem Zuſtand, 8/28 PS Ford⸗Zweiſitzer öfach bereift, gut. Läu⸗ fer, in erſtklaſſigem Zuſtand, 1% Tonn. Ford⸗Liefer⸗ wagen, mit Plane u. Sprieg., öfach neu be⸗ reift, preiswert zu verkf. Anzuſ. 49131 Rheinhänſerſtraße 92, J. Schwind, Telephon Nr. 284 74. 1,8 Liter 9129 Opel-Limousine 7132 PS, aAtürig, in neuwert. Zuſt., wen. gefahren, mit allem Zubeh., preisw. geg. Kaſſe zu verkaufen. Angeb. unt. 2 W 34 an die Geſchſt. 12 008 Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Opel-Lieferwagen 4/16 PS., ſofort zu kaufen geſucht. * 9192 Wäſcherei Mayer, Bellenſtraße 2. Selbstfahrer erhalten-Zylinder Wagen m. Kaskoe-Vers Schnittspahn Standort: Central- Garage Telephon 41346 8490 8 peer uche 1 Dpel-Limousine 1 Perſon.⸗Kl.⸗Wagen 4/16 PS, aut erhalt., bis 20 PS, 1 ſteuerfr. Motorrad gen Kae gen e Leid, Dreppank⸗ Ang. v. Baufahr und 1 Batterie⸗Ladegerät. Preis erb. u. 2 V 33 Zuſchr. unt. K J 56 an die Geſchſt. 49127 an die Geſchäftsſtelle Blattes. 9165 dss. für Eigenheim. Baupartner gesucht Bauplatz iſt in Feudenheim u. f. Baudarlehen kann geholfen werden. Angebote unt. A Q 53 an die 5 dieſes Blattes. 12 021 Ca. 2 5 2500.— gegen Möbelſicherheit(prachtv. Einrichtung) ſo⸗ fort geſucht(nur Selbſtgeber). Angebote unter * 9179 B F 68 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Helrat einen Suche geb., charakterv. Serrn Seſhskinserent! in gut. Pofit., am liebſt. mittl. od. höh. Beamten, zw. Heirat. Bin 45., aus beſt. Fam., alleinſteh., mit ſehr gut. Möbel⸗ u. Wäſcheausſtatt. Vertrauensv. Zuſchr v Herrn paſſ. Alters u. Obig. entſprech. unt. 2 G 10 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11 989 Wwe., Ende 30er, 1 Kind, ſchön. gemütl. Heim, wünſcht mit ſol. Herrn bek. zu werd, zw. ſpät. Heirat Nur ernſtgem. Zuſchr. u. ſtreugſt. Diskr. unt. Suche f meine Ver⸗ wandte, 32., ev., paſſ. Lebensgefährten (nur beſſ. Beamten. in penſionsber. Ste. lung.) Verm. nich! — Zuſchr. unt. Zz 0 286 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 9098 Neujahrswunsch!l Fräul., 27., engl., Geſchäfts tochter, mit Vermögen u. ſchöner Ausſt., wünſcht einen Herrn in ſich. Stellg. kennen zu lernen zw. ſpäter. Heirat— Bild⸗ 08 erwünſcht unt. 70 an die Ge⸗ ſchaptswele 8894 Diebes, heit., Nfähr. Sportsmädel, m. Aus⸗ ſteuer u. ſp. Verm., ſucht treuen 9187 Ehekamer aden Zuſchriften mit Bild unter B Leg an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. Weujahrsw-unschl Jung. Kaufm., 8., wünſcht jg. nette Dame keunen zu lernen. Spaziergang u. Ge⸗ dankenaustauſch, zw. ſpäterer Heirat Zuſchr. mit Bild, d. ſofort zurückgef. wird, unt. B S 143 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.(Diskretion zugeſichert.)] 9164 Unterricht Gründlichen 12 001 Violin- Unterricht erteilt R. Kärgel, an die Geſchäftsſtelle“ 2 H 20 an die Geſchäftsſtelle öfs. Bl. 11967] Rheindammſtraße 9. en em 7 a8 Jin wischreb N wtelde d Mer 1 auchetsches die große Zeitung Mitteldeutschlands 1 789. Aufiage rund 70 000 Exemplare 5 .28 5 — — N