uta tei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren dpa feſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. ble ig Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ kicheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreise: jofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Je Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ö eue Mannheimer Zei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf., lung Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 1 nittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Januar 10933 144. Jahrgang— Nr. 9 zah——— —— Behauptungen und Dementis Drahtbericht unſeres Berliner Büros * . Berlin, 6. Januar. Die Ausſprache zwiſchen Hitler und Papen in eon beſchäftigt Preſſe und Oeffentlichkeit außer⸗ ordentlich. Allmählich ſickern auch nähere Einzel⸗ heiten durch. Danach ſoll Herr von Papen Hitler zunächſt eine längere Darſtellung der innen⸗ und gußenpolitiſchen Situation gegeben haben, wie er ſie ſieht. Er hat dann weiter darauf verwieſen, daß das Kabinett Schleicher in große Schwierigkeiten geraten würde, wenn die nationale Front in einem etwaigen Wahlkampf einen Zuſammenbruch erlitte. Die weiteren Bemühungen Papens ſollen ſich dann darauf erſtreckt haben, Hitler davon zu überzeugen, en daß es nicht zum Nutzen der nationalſozialiſtiſchen 425 Bewegung ſein könne, wenn ſie Schleicher in ſchärf⸗ ter Oppoſition bekämpfe. Hitler habe darauf er⸗ 2 widert, daß alle dieſe Gefahren ja vermieden wer⸗ Ausführg, den könnten, wenn man ihm das Kanzleramt über⸗ 60 erf Arüge. häftsſtels Wie verlautet, ſoll Herr von Papen mit größtem Nachdruck betont haben, daß nach ſei⸗ ner Anſicht der Reichspräſident, der das An⸗ ſinnen, Hitler alle Macht zu übertragen, ſchon zweimal abgelehnt habe, dies auch zum dritten Male tun würde. 3 50 Gaupen, werdend. reis 8500 2500 Mk. Atsene Kabinett führen könnte, ſei der, daß ſie ſich der gbationglen Front eingliedern. Das Geſpräſch hk iſt dann ergebnislos abgebrochen wor⸗ deu, Hitler hat ſich alle Entſcheidungen vorbehalten und sugedantet, daß er zunächſt einmal den Ausgang et Lippeſchen Wahlen abzuwarten gedenke. giesiso f, Der frühere Reichskanzler von Papen P I fagte dem Düſſeldorfer Vertreter des Conti⸗Büros i 12 guf Befragen über ſeine Unterredung mit Hitler: häftsſtell ——— Anläßlich meiner Reiſe nach Düſſeldorf zu 5 1800 meiner Mutter habe ich mit Herrn Hitler eine osssa politiſche Ausſprache in Köln gehabt. Wie mir I e mitgeteilt wird, knüpft ein Teil der Berliner indsprax Preſſe an die Meldung hierüber Kommentare, die frei erfunden ſind, ſo insbeſondere die Darſtellung, g als ob die Unterredung mit Herrn Hitler eine Spitze gegen den Reichskanzler oder die gegen⸗ wärtige Regierung gehabt habe. Das Gegen⸗ 548 richt? 1 e teil iſt der Fall. Die Ausſprache hat ſich 8 ausſchließlich um die Löſung der Frage gedreht, terrich der ſchon die Arbeit des letzten halben Jahres ge⸗ 5 widmet war, die Frage der Eingliederung 1 der NS D AP ein eine nationale Konzentration.“ 8 Die„Tägliche Rundſchau“ hält trotz dieſer 9 Erklärung Herrn von Papens an ihrer urſprüng⸗ lichen Behauptung feſt, daß„eine große Mine k. Dink gegen das Kabinett Schleicher gelegt kuterteß werden“ ſollte. Das Blatt erklärt im einzelnen: „Grun Das hängt zum Teil mit der Haltung der NSDAP. d. Theo zuſammen, die vorläufig lediglich auf Hinauszögern .9 der Entſcheidung eingeſtellt iſt. Hitler will weder 2 257 mit Schleicher verhandeln, noch will er eine Reichs⸗ hofft auf eine baldige Kriſe Schleichers, die es ihm ermöglicht, ohne Neuwahlen und unter Umgehung Schleichers an die Macht zu kommen.“ Man behaup⸗ tet immer noch, daß die„Tägliche Rundſchau“ dem Reichskanzler beſonders naheſtehe. Vielleicht wird bhren Darlegungen zu entnehmen ſein, daß man den Kölner Unterhaltungen Hiters und Papens in der 1 Umgebung Scheichers doch mit einem gewiſſen inne⸗ ten Unbehagen begegnet. Der„Völkiſche Beobachter“, der bekannt⸗ uh ſeit dem Jahreswechſel auch in Berlin erſcheint, beſtreitet entſchieden, daß die Anregung zu der Be⸗ gegnung von Hitler ausgegangen ſei. Er erklärt 1 baun in merkwürdig unbeſtimmten Formulierungen: 5„die Dinge dürften ſich vielmehr ſo verhalten, daß umgekehrt Herr von Papen das Bedürfnis fühlte, . 10 em Führer der größten deutſchen Partei gewiſſe % intereſſante Einzelheiten über die Vorgeſchichte mit⸗ urteilen, die zum Sturze ſeiner Regierung im No⸗ i ember vorigen Jahres führten.“ Auffallend iſt es 65 auch, daß Herr Goebbels in der langen Rede, die 4 b geſtern vor ſeinen Anhängern im Sportpalaſt 40 lt, über die ganze Angelegenheit ſich ausgeſchwie⸗ en. 5 Ne gen hat. s 58 Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang en Schreiben des Preſſecheſs der Reichs regie rung, Autdtertaldirektor Dr. Marcks an die„Deutſche Zei⸗ 3 0 Darin wird die Behauptung, die Nachricht er„Läglichen Rundſchau“ über die Unterredung ſei 1 vom Reichskanzler von Schleicher unternom⸗ mer Vorſtoß“ als unwahr bezeichnet wird. Weder Röſchau“ daran geknüpften Bemerkungen gingen — Die„D. A..“ berichtet, daß 7 1 Der einzige Weg, der die Nationalſozialiſten ins kagsauflöſung und Neuwahlen herbeiführen. Er Nachricht ſelbſt, noch die von der„Täglichen 2 oder indirekt auf Reichskanzler von Schleicher Das Ende der Allantique Als ausgebranntes Wrack vor der engliſchen Küſte Die Verluſte der Verſicherung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 6. Januar. Eine große Menſchenmenge verſammelte ſich ge⸗ ſtern in der Nähe des Hafens von Weymouth an der engliſchen Südküſte, um den glühenden Rumpf des franzöſiſchen Dampfers„Atlantique“ zu beobachten, der bis auf knappe fünf Kilometer gegen die Küſte herangetrieben wurde. Engliſche Kriegs⸗ ſchiffe ſtanden bereit, um das noch immer in hellen Flammen ſtehende Schiff mit Geſchützfeuer zu zer⸗ ſtören, wenn es noch näher an die Hafenanlagen ge⸗ kommen wäre. Aber der Wind, der die„Atlantique“ aus dem ſüdlichen Aermelkanal mehr als 90 Kilo⸗ meter weit nach England getrieben hatte, legte ſich ganz plötzlich, und das Schiff begann, die entgegen⸗ geſetzte Richtung einzuſchlagen. Erſt gegen Abend be⸗ ruhigte ſich die See ſo weit, daß der Dampfer in Schlepptau genommen werden konnte. Es wird von dem fran⸗ zöſiſchen Schlepper„Aviſo“ nach Cherbourg geſchleppt. Ein engliſcher Journaliſt, der im Flugzeug über den brennenden Dampfer flog. beſchreibt den Anblick, den das Schiff von oben bot: „Eitie Maſſe von verbogenem Stahl, kaum noch eine Aehnlichkeit mit dem Luxusdampfer, der am Dienstag Bordeaux verließ. Das Fahrzeug iſt umgeben von elf Schleppern, von denen einige engliſch, andere deutſch, franzöſiſch und holländisch ſind. Flammen ſchießen immer wieder durch den dichten Rauch, der aus dem Vorderteil des Schiffes kommt. Die Decks, die gefährlich ſchief liegen, haben alle Form verloren und große Lö⸗ cher klaffen in den Seiten des Fahrzeugs, die durch die enorme Hitze purpurrot und gelb ge⸗ worden ſind. Der metallene Vormaſt iſt von der Hitze wie eine Wachskerze geſchmolzen und hat ſich über die Reeling ins Waſſer hineingebogen“. Der Kapitän der„Atlantique“ hat dem Korre⸗ ſpondenten des„Daily Herald“ mitgeteilt, daß ſchon fünf⸗ oder ſechsmal Feuer auf dem Dampfer ausgebrochen war. Es ſtellt ſich jetzt heraus, daß viele der Londoner Verſicherungsagenten, die ſich in das Riſiko der Schiffs verſicherung teilten, beſondere Rückverſicherungen für Feuergefahr eingegangen ſind, weil ſie das Riſiko einnes Brandes gerade bei dieſem Dampfer für beſonders groß hielten. Die „Atlantique“ hatte eine Art Geſchäftsſtraße mit Ver⸗ kaufsſtänden, die ſich ohne Unterbrechung durch die ganze Länge des Schiffes hinzog. Ein ſo großer Raum, der nicht durch Schotten unterbrochen war, gilt als beſonders feuergefährlich. Die Verluſte der Londoner Verſicherungen werden etwa 2 Millionen Pfund(rund 28 Millionen Mark) betragen. Die Summe wird anſtandslos beglichen werden, obwohl, wie ſich jetzt heransſtellt, die Verſicherungspolice für die„Atlantique“ erſt am Mittwoch, dem Tage des Feuerausbruches, unterzeichnet worden iſt. Die Verträge begannen in der üblichen, aber geſetz⸗ lich unverbindlichen Form eines einfachen Zettels, auf den jeder am Riſiko beteiligte Agent neben den Betrag, den er zu übernehmen bereit war, ſein Zeichen ſetzte. Auch in dieſer Form hat die Liſte erſt ab Ende Nopember 1932 zu laufen begonnen. Es ſind dann infolge der zahlreichen auszuarbeitenden Einzelheiten ſechs Wochen vergangen, ehe die Police fertig war. Der Vorvertrag kann nicht gerichtlich eingeklagt werden und die Verſicherungen hätten ſich darauf berufen können, daß die Police zur Zeit des Brandausbruches noch nicht unterzeichnet war. Wie perlautet, hat man in Verſicherungskreiſen keinen Augenblick daran gedacht, von dieſer Möglichkeit Ge⸗ brauch zu machen. ſicherungshäuſer in Schwierigkeiten geraten wird. Das Schiff wird ſchon jetzt als„totaler Ver⸗ luſt“ gebucht, da die Wiederherſtellung mehr koſten würde als den Betrag der Verſicherung. Nach„Evening Standard“ iſt die Entſchädigungs⸗ ſumme ſogar geſtern abend ſchon von Lloyds Under⸗ writers beglichen worden. Der Vexluſt iſt einer der größten der letzten Jahre. Da die„Atlantique“— wie geſagt— erſt vor Tagen verſichert worden war, hatte man noch nicht genügend Franken zur Deckung der Verſicherungsforderung angeſammelt, ſo daß viele Verſicherungsteilnehmer Frankenkäufe an der Börſe vornehmen mußten.(Vergleiche Seite.) Reichskanzler a. D. von Papen der Reichs⸗ regierung über ſeine Unterredung mit Hitler eine Mitteilung habe zukommen laſſen. Die„Börſenzeitung“ weiſt die Behauptung ſcharf zurück, daß es ſich bei der Ausſprache um das Anſpinnen einer großen Intrigue gegen Schleicher handle. Ein derartiges Komplott ſei weder der offenen Art des Herrn von Papen zuzutrauen, noch ſei einzuſehen, welche Erfolge ſich Hitler von einem ſolchen Kuliſſenſpiel verſprechen könnte. Die„Voſ⸗ ſiſche Zeitung“, die Papen loyal genug nennt, um nicht mit Hitler Intrigen gegen den Kanzler einzuleiten, meint, daß die Ziele Hitlers dabei weniger harmlos ſeien. Die„Germania“ glaubt, daß man gut daran tue, den politiſchen Wert dieſer Zuſammenkunft und vor allem ihr praktiſches Er⸗ gebnis nicht zu überſchätzen. Die„Frankfurter Zeitung“ ſchreibt: „Der Gedankengang iſt natürlich: Vor ein paar Wochen kam Herr von Papen mit leeren Händen aus den Beſprechungen mit den Parteiführern zum Reichspräſidenten, während Herr von Schlei⸗ cher immerhin etwas mitbrachte, wenn auch nicht die Unterſtützung durch die NS DA p. Heute könnte man nun dem Reichspräſidenten ſagen: Herr von Schleicher iſt der ärmere, denn Herr v. Papen bringt den„großen Hitler“ mit ſich. Nur zweierlei wird dabei überſehen: erſtens daß Herr von Papen in ſolchem Falle die überwiegende Mehrheit der Nation gegen ſich hätte, und zweitens, daß Herr Hitler längſt nicht mehr ſo groß daſteht wie noch vor kurzer Zeit. Wir können uns überdies nicht denken, daß Herr von Papen ein ſo übles Spiel ſpielen würde, aber vielleicht wäre es klüger geweſen, er hätte die heimliche Begegnung mit Herrn Hitler in einem Augenblick vermieden, wo dieſer dem neuen Reichskanzler eine bündige Antwort auf eine klare Frage ſchuldig iſt. Wer aber möchte Herrn Adolf Hitler,„den Bekämpfer des Kabinetts der Barone“, um dieſen Gang nach Canoſſa beneiden? Wer iſt Herr von Schröder? Die„Tägliche Rundſchau“ bringt von der Perſon des Barons Schröder, in deſſen Kölner Villa die Zu⸗ ſammenkunft Papens mit Hitler ſtattfand, eine ſehr ausführliche, wenn auch nicht gerade liebenswürdige Charakteriſtik. Danach iſt Schröder der Leiter des Bankhauſes J. H. Stein und mit den beiden anderen Kölner Bankhäuſern A. Leyy(Louis Ha⸗ gen) und S. Salomon Oppenheim jun. u. Cie. aufs engſte verbunden. Er iſt Mitglied des Aufſichtsrats der Charlottenhütte, die zum Flick⸗Konzern gehört. Von dort reichen ſeine Verbindungen zum Stahlverein und Thyſſen. Weiter ſoll Baron Schröder der Vertrauensmann für Schacht bei der weſtlichen Induſtrie und mit dem Kölner Oberbürgermeiſter Adenauer und Silver berg ſehr befreundet ſein. Weiter ſtehe er mit dem jetzigen Nachfolger Straſſers, dem früheren national⸗ ſozialiſtiſchen Gauleiter in Köln, Ley, in engen Beziehungen. Zuguterletzt gilt er als Vextrauens⸗ mann Heinrich von Gleichens, des Führers. des Herrenklubs. 1 3 — Der„Jungdeutſche“ bemerkt über die Köl⸗ ner Hintergründe noch folgendes:„Der Ba⸗ ron von Schröder hat direkte Verbindungen zum Stahlverein und zu Thyſſen. Da Hitler von dieſen Gruppen der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie finan⸗ ziell ſtark unterſtützt worden iſt— Dementis wer⸗ den gern entgegengenommen—, und da derartige Subventionen gewöhnlich über private Bankhäuſer geleitet werden, klären ſich die Hintergründe dieſes Vorfalls und das um ſo mehr, als ja bekanntlich der Rücktritt des Herrn von Papen und die Ver⸗ ſuche, Hitler zum Reichskanzler zu machen, auch nicht ohne Einwirkung dieſer Induſtriegruppe vor ſich gingen“. i Z3auſammenſtöße in Lippe i — Lemgo(Lippe), 6. Januar. Im Laufe des Donnerstag kam es wiederholt zu Zuſammenſtößen gwiſchen den hier einquartierten S A⸗Leuten und Kommuniſten. Als Waffen dienten Beile, Ham⸗ mer und Zaunlatten. Mehrere Perſonen wurden verletzt; zwei ſchwer.. Das Riſiko iſt ſoweit verteilt worden, daß keines der beteiligten Londoner Ver⸗ Kombinationen um Hiller-Papen Eine Erklärung des früheren Reichskanzlers von Papen über ſeine Anterredung mit Hitler Die Hintergründe der Kölner Ausſprache Calvin Coolidge Meldung des Wolff⸗ Büros — Newyork, 6. Januar. Der frühere Präſident Calvin Coolidge iſt geſtern verſtorben. Er wurde in ſeinem Heim von ſeiner Fran, die vorübergehend abweſend war, tot aufgefunden. Seit etwa zwei bis drei Wochen hatte Coolidge unter einer Magener krankung zu leiden. Als Todesurſache wird eine Her zaffek⸗ tion angenommen. Der große Schweiger war der Präſident der großen amerikaniſchen Proſperityh, in deren Ab⸗ glanz und Ausklang ſein Nachfolger Hoover ſich noch zwei Jahre ſonnen konnte. Coolidge, der die Tak⸗ tik des Schweigens in ſeinem Leben zur höchſten Kunſt ausgebildet hatte, erfreute ſich ganz außer⸗ ordentlicher Popularität, denn gerade ſeine Zurück⸗ haltung kam dem Empfinden ſeiner Landsleute für die Würde ſeines Amtes und die Sachlichkeit ſeiner Amtsführung entgegen. Er hat vielleicht dieſen Zug bon betontem Puritanismus in ſeinem Weſen noch ſtärker unterſtrichen, weil er, als ihm durch den plötzlichen Tod Hardings am 2. Auguſt 1928 das höchſte Amt ſeines Landes zufiel, eine Erbſchaft von unerfreulicher Art antreten mußte, eine Un⸗ maſſe von Skandalen: Mißwirtſchaft im Amt für Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene, Oelſkandale, wie den berüchtigten Teapot⸗Dome⸗Skandal, Rechts⸗ beugungen und Beſtechungen in der Juſtiz. Sein ſcharfes Eingreifen und der große wirtſchaftliche Auf⸗ ſchwung der USA brachten ihm, als Coolidge ſich am 4. November 1924 zur eigentlichen Wahl ſtellte, einen Sieg, der kaum je zuvor dageweſen war. Unter⸗ ſtützt durch den damals auf der Höhe ſeines Ruhmes ſtehenden Ford, der zunächſt ſelbſt als vermeint⸗ licher Kandidat genannt worden war, trug er mit 372 gegen 130 Stimmen für den demokratiſchen Kan⸗ didaten John Davis und 13 Stimmen für La Fo⸗ lette einen kaum je zuvor dageweſenen Sieg davon. Calvin Coolidge wurde am 4. Juli 1872 in dem Bergdörfchen Plymouth im Staate Vermont als Sohn eines Farmers geboren. Er ſtudierte Mathematik und ſpäter Rechts⸗ wiſſenſchaften. Im Alter von 27 Jahren war er bereits Präſident einer Bank in Northampton, ſpäter trat er in den Dienſt der Kommunalverwal⸗ tung, wurde Bürgermeiſter, Senator und ſchließlich ſtellvertretender Gouveneur von Maſſachuſetts(1916 bis 1918). Als Gouverneur wurde dann Coolidge über die Grenzen des Staates durch die Unter⸗ drückung des Streits der Boſtoner Poliziſten im Jahre 1919 bekannt. Den Gouverneurpoſten behielt er bis zum März 1921. Damals wurde Harding zum Präſtidenten und Cvolidge zum Vizepräſiden⸗ ten der Vereinigten Staaten gewählt. Als Harding 19. Monate vor Ablauf ſeiner Amtszeit ſtarb, folgte ihm Coolidge im Auguſt 1923 automatiſch nach der Verfaſſung im Amte nach. Im Sommer 1924 wurde er für die Neuwahl als Kandidat der Republikaner aufgeſtellt und am 4. November 1924 mit ſehr gro⸗ ßer Mehrheit zum Präſidenten gewählt. Am 4. März 1929 endete ſeine Präſtdentſchaft. Ihm folgte Hoover. Coolidge zog ſich von der Politik zuriick und wurde Direktor der Newyorker Life Inſurance. Coolidges Name hat für Deutſchland viel⸗ leicht deshalb einen guten Klang, weil er ſich oft ſtärker als Hoover— für die Hilfsaktionen zu⸗ gunſten des notleidenden Deutſchlands einſetzte. Coolidge war in keiner Hinſicht eine expanſive Per⸗ ſönlichkeit. Aber der redliche Wille zur Erfüllung ſeiner ſchweren Amtspflichten, die Sparſamkeit ſeiner Geſten und ſeiner Reden waren der Ausdruck eines ernſten, wohlmeinenden Charakters. Auch die Zu⸗ 5 rückhaltung, die„The Silent Cal“ bei Ablauf jährige Schonfriſt, die ſich ſowohl auf Zinszahlung men. Horizontblaue kleine Franzoſen mit Sturm⸗ ſtürmt. Sie blähen ſich vor Stolz und Siegesbewußt⸗ Handgranaten aus Karton ſchleudern, da ſind die 2. Seite/ Nummer 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Januar 1939 ſeiner Amtsperiode beobachtete, ſein Entſchluß, in der Vollkraft ſeines Schaffens nach zweimaliger Präſtdentſchaft einem anderen Platz zu machen, ob⸗ wohl er von vielen Seiten gedrängt wurde, 1928 wie⸗ der zu kandidieren, zeugen von der Charakterſtärke dieſes ſchlichten, mitunter trockenen, aber klugen und zielbewußten Mannes. Hoover hat in einer Proklamation dem ameritani⸗ ſchen Volk von dem Ableben Coolidges Mitteilung gemacht und angeordnet, daß die Flaggen 30 Tage lang Halbmaſt geſetzt werden ſollen. Die Konferenz Schleicher Braun Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6, Januar. Heute findet die Beſprechung des Reichskanz⸗ lers mit dem Miniſterpräſidenten Braun ſtatt. Dabei wird es ſich, wie ſchon ange⸗ deutet, in erſter Linie um die Beſchwerde handeln, die ſich gegen mehrere Maßnahmen des Reichskom⸗ miſſars richtet, insbeſondere die Perſonalverände⸗ rungen in der Schulverwaltung und die neue Ver⸗ waltungsreform bei den unteren Jnſtanzen, die allerdings noch in Vorbereitung iſt. Nach Anſicht der Regierung Braun⸗Hirtſiefer ſind alle dieſe Ein⸗ griffe mit dem Leipziger Spruch nicht in Einklang zu bringen. Weiter will Braun ſich einen Ein ⸗ Iuß auf den Etat ſichern, den vor dem Parla⸗ ment zu vertreten die alte Regierung nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes berechtigt iſt. Dazu aber, meint Herr Braun, wäre ſein Miniſterium nur in der Lage, wenn ihm vorher Gelegenheit ge⸗ geben wäre, ſich an der Ausarbeitung des Etats zu beteiligen. Möglich iſt, daß über dieſen Rahmen hinaus auch noch die Frage der Landtagsauflöſung berührt wird. Die Meldung, daß Braun ſich gegen Neuwahlen ausgeſprochen habe, wird von ihm nahe⸗ ſtehender Seite jetzt wieder beſtritten. Es ſei viel⸗ mehr auzunehmen, daß die Sozialdemokraten im Preußenhaus einem Antrag auf freiwillige Auf⸗ löſung zuſtimmen würden, wenn das Zentrum das Gleiche täte. Das Zentrum— wir haben das Hier ſchon ausgeführt— dürfte indes für Neuwahlen in Preußen nur zu haben ſein, wenn es auch im Reich gleichzeitig zur Parlamentsauflöſung kommt. Das Sofortprogramm Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Berlin, 6. Januar. Die Richtlinien für die Durchführung des Spfortprogramms der Arbeitsbeſchaſ⸗ fung ſind nun bis auf einige Einzelheiten fertig geſtellt und haben geſtern nochmals den Sonderaus⸗ ſchuß des Kabinetts unter dem Vorſitz des Reichs⸗ kanzlers beſchäftigt. Man glaubt, mit der Ver⸗ öffentlichung des Entwurfs Ende der Woche rechnen zu dürfen. Die Richtlinien haben inzwiſchen im all⸗ gemeinen die Billigung der Arbeitgeber⸗ und der Arbeitnehmerorganiſationen gefunden, mit denen Dr. Gereke in den letzten Tagen verhandelt hat. Die Beſtimmungen, die eines neuen Dekrets nicht bedürfen, werden die Grundſätze enthalten für die Arbeiten, die in Angriff genommen werden ſollen, die Art der Finanzierung, die Hingabe der Darlehen, ſowie deren Verzinſung und Rück⸗ zahlung. Die Behandlung der Anträge wird bei den Organen der allgemeinen Verwaltung belaſſen werden. Vorgeſehen iſt für Darlehen eine zwei⸗ wie Amortiſation bezieht. Die Kredite ſelbſt wer⸗ den generell auf die Dauer von 20 Jahren gewährt werden. Sollte ſich ergeben, daß über die für das Sofortprogramm bewilligten 500 Mil⸗ lionen weitere Summen erforderlich ſind, ſo müßte das Kabinett erneut darüber beſchließen. Auf der andern Seite iſt ein Abſtoppen der Aktion vorgeſehen für den Fall, daß die Privatwirtſchaft in die Lage käme, aus eigener Initiative große Mengen von Ar⸗ beitsloſen wieder zu beſchäftigen. 8 K ü.. deulſch· zramöſiſche Miniaturen Kinder ſpielen Soldaten Im Pare Monceau, dem vornehmſten Kinderſpiel⸗ platz der Stadt Paris, zeigen die Kleinen ihre präch⸗ ligen Geſchenke. Von ſorgſamen Bonnen betreut, von ſtolzen Müttern ſtürmiſch umarmt und ſchnell verlaſſen, promenieren die Kinder durch den Park. Durch das kahle Aſtwerk der alten Bäume ragen die Paläſte der ſchönſten Pariſer Boulevards: Cour⸗ celles und Malesherbes. Oft hört man einen Sechs⸗ jährigen eine gleichalterige junge Dame mit: „Bonjour, ma petite Comtesse,“ begrüßen, worauf mit einem läſſigen:„Wie gehts, mon cher comte,“ geantwortet wird. Die Bonne verhält ſich achtungs⸗ N Auf dem Rundplatz, vor dem verkümmernden Denkmal des Komponiſten Gounod, ſpielen die Kin⸗ der. Die Winterſonne gibt weiches, warmes Licht. Zarter Frühling, zarte kleine Menſchen. Und den⸗ moch! Vier Jungens, zwiſchen fünf und ſteben Jahren, tragen vorſchriftsmäßige Soldatenunifor⸗ helm und Tourniſter. Ste ſehen ſo ſchmuck aus, daß die Kinderſchar nicht genug bekommen kann. Wie Helden werden ſie umringt und mit Fragen be⸗ ſein. Mit den Uniformen allein iſt es nicht getan. Es muß auch einmal eine Schlacht geſchlagen werden. Zwei ſind die Franzoſen, zwei ſind die Boches.(Der Ausdruck wird kühl und ſachlich gebraucht). Dann gehts los. f 0 Die Frauzoſen lauern an der Grotte, pirſchen ſich hinter dem Gounoddenkmal und dem breiten Fal⸗ tenrock der Gretchengeſtalt an die zwei Deutſchen heran. Die laſſen ſie heranſchleichen, tun ſo, als merkten ſie es nicht. Wie aber die Franzoſen zum Angriff vorſtoßen, mit ihren Gewehren knacken und Deutſchen ſo nahe, daß es zum Kampf von„Mann gegen Mann“ kommt. Die Helme fallen zu Boden. Ein Franzoſe fällt hin.„Die Deutſchen haben ge⸗ wonnen,“ rufen die Kinder, die der Kampfhandlung folgten. Von den Soldaten wird erzählt,„Ich habe Meldung des Wolff⸗ Bürs — Berlin, 6. Januar Auf der erſten nationalſozialiſtiſchen Sportpalaſt⸗ Kundgebung nach der Aufhebung des Demonſtra⸗ tionsverbotes und nach Beendigung des weihnacht⸗ lichen Burgfriedens beſprach Dr. Goebbels in mehr als zweiſtündiger Rede die gegenwärtige Si⸗ tuation im Nationalſozialtsmus. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung befinde ſich heute in ähnlicher Situation wie das deutſche Volk 1918. Sie habe einen 12jährigen Krieg hinter ſich, der in die Höhen und in die Tiefen führte, ſieben Jahre lang auf und ab, Siege und Niederlagen gebracht hätte. Eine Bewegung beweiſe aber ihre Stärke nach ihrer Niederlage. 1932 ſei der Nationalſozialismus bis an das Tor der Macht gekommen. Ein unerwartetes Hindernis habe ihn aber wiederum gezwungen zu kämpfen. Die Miſſion des Nationalſozialismus ſei erſt dann beendet, wenn er und das deutſche Volk einunddasſelbe geworden ſeien. Dieſe Entwicklung müſſe von unten herauf und von innen, nicht von oben erfolgen. Man habe geglaubt, Hitler ließe ſich durch ein Amt verlocken. Die Abfage Hitlers am 13. Auguſt ſei das einſchneidendſte politiſche Ereignis des Jahres 1932 geweſen. Wenn die Führung des Nationalſozialis⸗ mus im Auguſt unterlegen wäre, dann gehörte ſie heute zur Vergangenheit. Mit dem Aktivismus verliere die Bewegung den Kredit und die Zukunft. Die Einbuße von zwei Millionen habe ſie voraus⸗ geſehen, weil ſie nicht der wandelbaren Volksgunſt ſchmeichele. Wenn das Volk einſehe, daß mit Halb⸗ heiten nichts gerettet werden könne, dann kümen für Nationalſozialiſten und Kabinelt Goebbels im Verliner Sportpalaſt und Frick im Münchener Bürgerbräukeller die verlorenen zwei Millionen acht bis zehn Millionen neue zum Nationalſozialismus. Für den National⸗ ſozialismus gebe es nur eins, entweder die Führung und die Macht oder die Oppoſition. Wer den Nationalſozialimus heute verrate, ſei morgen ein politiſch toter Mann. * Im überfüllten Münchener Bürgerbräu⸗ keller ſprach der Vorſitzende der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reichstagsfraktion, Dr. Frick, über die Ein⸗ ſtellung der NS DA zum Kabinett Schleicher. Der Redner erklärte, das Kabinett ſei von den National⸗ ſozialiſten begrüßt worden, weil damit endlich der Mann in das Licht der Oeffentlichkeit getreten ſet, der verantwortlich ſei für die Regierungskriſen in den letzten zwei Jahren und mitverantwortlich für die Politik der letzten 13 Jahre überhaupt. Man habe es vermeiden wollen, die Vertrauensfrage für das Kabinett Schleicher ſchon gleich bei Beginn der erſten Reichstagsſeſſton zu ſtellen. 1 Er, Frick, ſelbſt hätte mit dem Reichstags⸗ beginn lieber bis zum Febrnar gewartet. Wenn aber der Reichstag am 24. Januar zuſammen⸗ trete, ſo ſei es den Nationalſozialiſten durchaus recht. Wenn ſchon in ber erſten Viertelſtunde durch die Annahme des nationalſozialiſtiſchen Mißtrauens⸗ votums die Entſcheidung über das Kabinett fallen würde, dann dürfte ſich vielleicht auch der Reichs⸗ präſident beſtiunen, den Reichstag aufzulöſen. Neu⸗ wahlen hätten nur dann einen Sinn, wenn Hitler nicht mit der Neubildung der Regierung betraut würde. Dr. Frick erklärte ſchließlich, ein nalional⸗ ſozialiſtiſches Kabinett unterſcheide ſich dadurch von den anderen Regierungen, daß es den Bolſchewis⸗ mus mit Stumpf und Stil ausrotten würde. Der Redner kündigte zuletzt einen nationalſozialiſtiſchen Antrag an, alle Gehälte über 12 000 Mark zu kürzen. Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 6. Januar. Während der franzöſiſche Miniſterpräſident noch geſtern den deutſchen Seeleuten vom Dampfer „Ruhr“ für den Opfermut hat danken laſſen, mit dem ſie beim Brand der„Atlantique“ bemüht waren, ihre franzöſiſchen Kameraden zu retten, bringt es die nationaliſtiſche„Liberté“ fertig, allerlei Verleum⸗ dungen über deutſche Reedereien in die Welt zu ſetzen. Das Blatt beruft ſich auf Aeuße⸗ rungen eines franzöſiſchen Reeders, den es jedoch vorſtchtshalber ungenannt läßt. Dieſer angebliche Gewährsmann will ſchon vor dem Krieg beobachtet haben, daß von deutſchen Schiffahrtskreiſen Mit⸗ glieder franzöſiſcher Schiffsbeſatzungen zu Sabotage⸗ akten angeworben worden ſeien. Dieſe niederträch⸗ tige Verleumdung kann jedoch die Ehre deutſcher Reeder und Seefahrer nicht berühren. Sie wird vollends deutlich durch die Erklärung des franzö⸗ ſiſchen Handelsminiſters, daß nach den bisherigen Unterſuchungen jeder Gedanke an einen bös willigen Anſchlag ausgeſchaltet werden müſſe. In Anbetracht des gegenwärtigen Standes der Technik könne man keinesfalls die Ur⸗ ſache des Brandes in einem Fehler der elektriſchen Ausrüſtung des Schiffes ſuchen. Höchſtens könne ein unglückliches Zuſammentreffen mehrerer Zufälle in Frage kommen. Alles Menſchenmögliche werde ge⸗ ſchehen, um die Wahrheit aufzudecken. Im Gegenſatz zum Handelsminiſter glaubt man in dem Verwaltungsſitz der Südatlantiſchen Schiffahrts⸗Geſellſchaft, der Beſitzerin des Schiffes, immer noch an die Möglichkeit eines Ver⸗ brechens. Die Geſellſchaft weiſt darauf hin, daß in Kinder da treiben und ruft ihrem Trupp zu, ſchueller zu gehen. Hans, der Junge eines in Paris lebenden deutſchen Kaufmanns, war im Parc Monceau mit ſeinem Freunde Oskar. Er ſah die kleinen„Potlus“. „Was ſagſt du zu dem Spiel?“ fragten wir ihn. „Ach, das ſind ja noch Bebés,“ erwiderte der Zehn⸗ jährige,„wenn die ſo alt ſind wie ich, ſpielen ſie auch Fußball.“ Auf dem Lande In der Nähe von Paris fand dieſer Tage eine deutſch⸗franzöſiſche Heirat ſtatt, die in ihrer Art nicht häufig iſt. Ein deutſcher Mechaniker, namens Krü⸗ ger, lebte vor dem Kriege in Chantilly. Er lernte die Tochter eines Schullehrers kennen. Die Eltern des jungen Mädchens hatten gegen die Heirat nichts einzuwenden. Aber es kam der Krieg. Noch vor der Verlobung, die unter der Anweſenheit zahlreicher Verwandter gefeiert werden ſollte, verließ der Deut⸗ ſche in einer Sommernacht Frankreich. Nach dem Kriege ſuchte er wieder die Verbindung mit ſeiner Braut anzuknüpfen. Es kam ihm die Nachricht zu, daß ſich in den Empfindungen des Mädchens nichts geündert habe. Krüger kam vor zwei Jahren wieder nach Chantilly. Die Trauung mit der Lehrerstochter wurde vollzogen. Ein ergrauter Herr, denn man als „Direktor“ bezeichnete, hielt eine Rede, in der er die Versöhnung der Deutſchen und Franzoſen prophe⸗ zeite und in dem Ausharren des jungen Mädchens die Treue der Franzöſin feierte. Landwirt ein Auweſen gepachtet. Er hat einen zwölfjährigen Jungen. Den gab er in die Dorfſchule. Nach vierzehn Tagen ging der Junge nicht mehr hin. Er wurde eben als Boche behandelt. Die Hexe auf der Autoſtraße Von Paris nach Deauville rollen die Wagen auf der„Vierzig⸗Sous⸗Straße“. Die moderne Straße trägt noch ihren alten Namen aus der Zeit, wo ihre Benutzung nur gegen eine Abgabe von zwei Franes geſtattet war, Ein Dutzend Kilometer hinter Saint Germain ſteht eine Art Monument. Die Wagen ſauſen vorüber. Die Inſaſſen wiſſen nicht, weshalb man auf einem Rieſenſockel ein entſetzliches, furien⸗ haftes Weib mit fliegenden Haaren und verzweiſelt vorgeſtreckten Armen ſtehen. nen Schuß in den Magen bekommen.. Mir ging die Kugel in die Wirbelſäule... N ine engliſche Penſionatslehrerin führt ihre Ein Bauer ſagte uns: Das iſt die Hexe von Saint Germain. Sie ſteht hier, weil es die franzö⸗ Schützlinge über den Spielplatz. Sie merkt, was die 5 ſiſchen Kaufleute nicht anders wollen.“ Die Hexe ſoll — U Franzöſiſche Verleumder am Werk Einige Kilometer von Chantilly hat ein deutſcher geſtellt hat. Wir blieben den letzten Monaten nur neue Schiffe von un⸗ erklärlichen Brandkataſtrophen heimgeſucht wurden. Für die Geſellſchaft bedeutet das Unglück einen außerordentlich ſchweren Schaden, da ſie nur ein Schiff zur Verfügung hat, das unter befriedigenden Umſtänden den Verkehr mit Südamerika ſichern könne. Das Miniſterium für die Handelsmarine ver⸗ öffentlicht eine erſte Liſte der bei dem Brande der „Atlantique“ vermißten Matroſen. Dieſe Liſte weiſt die Namen von 19 Mitgliedern der Beſatzung auf. Die deutſche Botſchaft hat dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſterium das Beileid der deutſchen Regierung anläßlich des Unglücks der„Atlantique“ ausgedrückt. Brand auf franzöſiſchem-Voot Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 6. Januar. Nach einer Mitteilung des Kriegsmarinemini⸗ ſteriums brach geſtern nachmittag an Bord des im Hafen von Toulon liegenden franzöſiſchen Unterſee⸗ bootes„Fresnel“ ein Brand aus. Er konnte von der Mannſchaft mit den an Bord befindlichen Löſch⸗ geräten erſtickt werden. Zwei Matroſen haben leichte Brandwunden erlitten. Flugzeugabſturz in der Schweiz — Thun, 6. Januar. Ein Flugzeug der Thuner Konſtruktionswerkſtätte iſt am Donnerstag bei einem Probeflug abgeſtürzt und verbrannt. Der Pilot kam ums Leben. den Handel Frankreichs verſinnbildlichen, der unter der ausländiſchen Konkurrenz unſagbar leidet und den vorüberraſenden Automobiliſten, wie eine ver⸗ unglückte Chauffeuſe, um Hilfe ruft. Auf dem Sockel der gräßlichen Rieſengeſtalt, die in der Däm⸗ merung geſpenſtiſch wirkt, ſtehen die Worte:„Kaufet franzöſiſche Erzeugniſſe! Rettet Frankreich, rettet die franzöſiſchen Kolonieen!“ Fleißige Hände haben Zet⸗ tel angeklebt, die Warnungen vor der deutſchen Ca⸗ melote(Schundware) enthalten. Auf den großen Boulevards preiſt ein ſprech⸗ eifriger Verkäufer eine„franzöſiſche Erfindung“ an. Sie dient zum Meſſerſchleifen und Glasſchneiden. Preis fünf Francs. Er belehrt:„Die Deutſchen behaupten, daß wir Franzoſen keine praktiſchen Ge⸗ brauchsgegenſtände erfinden. Das iſt nicht wahr. Hier zeige ich Ihnen einen franzöſiſchen Apparat, der alle deutſchen ähnlichen Erfindungen ſchlägt...“ Die Vorführungen ſind überzeugend. Es wird ge⸗ kauft. Zuhauſe finden wir in einer Ecke des Meſſer⸗ ſchleifers ein deutſches Kennzeichen. Wozu geben die Leute Geld für das Denkmal an der Autoſtraße aus? 8 Der Spielplan des Nationaltheaters in der kommenden Woche. Sonntag, 8. Januar, nachmit⸗ tags„Die Schneekönigin“, abends(außer Miete) 1. Gaſtſpiel Curt Götz mit Enſemble„Dr. med. Hiob Prätorius“. Montag, 9. Januar, nachmittags 2. Vor⸗ ſtellung fſtr Erwerbsloſe— ohne Kartenverkauf— „Die Schneekönigin“, abends laußer Miete) letztes Gaſtſpiel Curt Götz mit Enſemble„Dr. med. Hiob Prätorius“. Dienstag, 10. Januar(Miete 13) „Gaſparone“. Mittwoch, 11. Januar für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes„Die goldenen Schuhe“. Donnerstag, 12. Januar(Miete B 12, Sondermiete B 6)„Heimkehr des Olympiaſiegers“. Freitag, 13. Januar(Miete D 12, Sondermiete D 6) zum letzten Male„Der Freiſchütz“. Samstag, 14. Januar(Miete 6 12, Sondermiete G 6) Urauf⸗ führung„Die Marneſchlacht“. Sonntag, 15. Januar, nachmittags„Die Schneekönigin“, abends Miete II 18)„Die luſtige Witwe“. Montag, 16. Januar (Miete E 13, Sondermiete E 6)„Lohingrin““— Im Neuen Theater: Sonntag, 8. Januar, zu ermäßigten Preiſen„Die Cſardasfürſtin“. Ufa Palaſt im Pfalzbau: Donnerstag, 12. Januar, — Der Margarine Streit Drahtbericht unſeres Berliner Bürdz Berlin, 6. Januar, Nach dem„Berliner Börſen⸗Courier“ ſoll heute im Reichsrat ein Vorſtoßgegen die Mat garine⸗ Verordnung erfolgen. Der Vorſtoß dürfte von dem Vertreter Hamburgs ausgehen. rinefirmen herausgehen laſſe, mit denen die Erzen⸗ werden ſoll. Die Abſichten des ſteriums beſtehen darin, Sorten, ſondern nur die mittleren und beſſereg dem Butterbeimiſchungszwang zu unterwerfen. Auß dieſe Weiſe hofft man, eine Preiserhöhung in de billigſten, von den unbemittelten ſchichten konſumierten Sorten zu Reichsregierung hält auf alle Fälle an der Durch führung des Butterbeimiſchungszwangs feſt. eine Einigung nahe bevorſteht. Ehepaar unterſchlägt Sammelgelder Meldung des Wolff⸗Büros — Düſſeldorf, 6. Januar Die Kriminalpolizei leitete kürzlich in Zuſam⸗ anſtaltern angekündigte Theateraufführung ſtattgefunden hat, obwohl eine größere Anzahl Ein⸗ trittskarten verkauft worden war, leute Koerber den Erlös aus den verkauften Karten nicht an ihre Auftragsgeber fig feſtgenommen wieder entlaſſen. Die weiteren Nachforſchungen der Kriminal⸗ polizei ergaben, daß die Eheleute Koerber ſeit ein, ſächlich politiſche und Unterſtützungs⸗ abgeliefert haben. untreut worden. fehlt, läßt kann mit ſich zur Zeit genaues nicht ſagen, dot großer Wahrſcheinlichkeit untreute Betrag weit höher iſt. Letzte Meldungen Zwei Opfer eines Grubenunglücks — Uebach, 6. Januar. Im unterirdiſchen Betrieh Weiter weiß das Blatt mitzuteilen, daß das Reichs, ernährungsminiſterium Fragebogen an die Marga⸗ gung nach den einzelnen Preiskategorien feſtgeſtelll Ernährungsmin, nicht die billigſten Bevölkerungs, vermeiden. Die Die Verhandlungen mit Intereſſenten und Sachverſtän, digen ſind noch nicht abgeſchloſſen, doch heißt es, daß menhang mit der Tatſache, daß eine von den Ver⸗ nich Ermittlungen nach der Urſache des Vorkommniſſes ein. Die Feſt⸗ ſtellungen ergaben, daß die hier wohnenden Ehe, abgeliefert haben. Die Beſchulbigten wurden ſeinerzeit vorläu, und nach Klärung dieſes Falles ger Zeit für eine größere Zahl Auftraggeber, haupt⸗ vereine, mit Hilfe von Sammelliſten Gelder ig ſehr erheblicher Geſamthöhe geſammelt, aber nicht Nach der bisher möglichen Ueberſicht ſind min deſtens 25000 Mark ver Da jede Abrechnungskontrolle angenommen werden, daß der durch die Eheleute Koerber ver, gehen. für den Bezug der Gewerkſchaft„Carolus Magnus“ wurde eit Freitag, 6. 1 0 5 1 Erweite 9000 Kinder Mit dem VB den Weihnacht ah die Früh mer Schulk im Vorfahr au ßerer Betrag konnte, überni ferien die M ſtücksſpeiſung dieſe Erweiter Schulkindern Milchfrühſtück hält ein Bröte ö Liter warmer bzygieniſche un! In den 40 9. Januar ab 326 Portionen vaten Kinderg gärten 100 P. Kindergärten 8910 Portione verabreicht we heitlich bel Milchfrühſtück; notwendige 3 700 Mittageſſe⸗ gegeben, die Jugendamt be Billigere Es iſt eine daß Arbei! bedürftige und Bren vielfach Unkla Preisermäßig! hingewieſen, von dem Städ ſtert worden Maßnahme ligten M (Von kann in dieſei Die Mannhei! Art ein gro zur Linderung Wintermonate Hilfsbedürftig letzungen, denen er ſpäter erlag. —. — Brünn, 6. Januar. Ein mit 10 Perſonen be ſetzter Autobus wurde in der Nähe der Statio mert. Drei Perſonen waren auf Stelle tot, fünf wurden ſchwer verletzt, zwe leicht. — Budapeſt, 6. Januar. zwei und vier Jahren mit dem Feuer. erſtickten. Das Nationaltheater teilt mit: Ueber die Ur⸗ aufführung der Komödie„Dr. med. Hiob Prä⸗ torius“ von Curt Götz, die am Sonntag und Montag durch das Curt Götz⸗Enſemble als Gaſtſpiel zur Aufführung kommt, äußern ſich Berliner Preſſe⸗ ſtimmen wie folgt:„Die Premiere war ein Ereig⸗ nis. Götz hat ſich mit dieſer Geſtalt ſelbſt eine Bombenrolle geſchrieben. Das ausverkaufte Haus folgte mit Entzücken.“(B. 3. am Mittag).„Daß hervorragend ausgeſuchte Enſemble ſpielte das Hauer von hereinbrechenden Geſteinsmaſſen getötet . Autobus vom Schnellzug erfaßt 1 Luzie von einem Schnellzug erfaßt und zertrün der Drei Kinder erſtickt 1 In einem Budapeſtet Vorort ſpielten drei in der Wohnung allein gelaſſenn Kinder eines Feuerwehrmannes im Alter von einem Dabei ge⸗ rieten die Möbel in Brand undalle drei Kindel gehende, unbe leuten Unann Ein zweiter Arbeiter erlitt lebensgefährliche 1 Die Verbil ſcheinen ge nochmals dar Scheine keinen einen Au s w Ware die ven Jeder Hilfsbe eine ganz beſ Beſchränkung ſchon großen anwachſen wü Bezugs ſch Verha Uueberraſche blatt meldeten polizei den E in II 6, der i 7 war, aufklärer wurde der 42 früher in St Haas, der in wohnte, wurd Fleiſchdiebſtah Im Anſchl ſton verbreite. Einbruch in geweſen zu ſe ſteht, er käme witzige Stück ſo, daß ein ſtürmiſcher Erfolg zuſtande kam.“(Berliner Börſen⸗Courier.) amüſantes Theater. Reſpektloſigkeit, ohne je takk⸗ los zu werden. Ein durchſchlagender Erfolg.“ GBe liner Tageblatt). Puppeuſpiel“. Sonntag, 8. Januar, dem letzten Tag der Sonder⸗ ausſtellung„Schattentheater und Puppenspiel“ un⸗ entgeltlich von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Die in breiteſte Schichten gehende volkstümliche Wirkung dieſer Schau kommt in der hohen Beſucherzahl des Muſeums(im Dezember rund 10000 Perſonen) zum Ausdruck. Die vielfältige Anregung der Jugend gibt ſich in den überraſchenden zeichneriſchen Leiſtunge der hieſigen Schüler und Schülerinnen zu erkennen Dieſe Schülerarbeiten nach frei gewählten Motiven der Ausſtellung werden— einem Wunſche der Schulbehörde entſprechend— noch einige Tage länge im Ritterſaal zu ſehen ſein, um den von au, wärts angemeldeten Intereſſenten und vor allen auch den Schulen nach Beendigung der Weihnachts ferien Gelegenheit zur Beſichtigung zu geben. Rückgang auf dem engliſchen Kunſtmarkt. In Gegenſatz zu dem deutſchen und kontinentale Kunſtmarkt, der eine der Zeit augemeſſene rege Ti tigkeit zeigt, iſt der engliſche Markt faſt garnicht auf, nahmefähig und wird auch von den amerikaniſchel Käufern vernachläſſigt. In Fachkreiſen wird behauf tet, daß jetzt der engliſche Markt nach dem Kriel ſeinen ſchlimmſten Tiefſtand erreicht hat. So gingen bei den letzten Verſteigerungen von Gobelins Preiſe ſcharf zurück. Die vier aus dem Beſi Cecil Rhodes ſtammenden Gobelins aus de fang des achtzehnten Jahrhunderts, die die viel Weltteile darſtellen, brachten nur 1500 Pfund, ſehr niedrigen Preis im Vergleich mit den für die Theatergemeinde Freie Volksbühne„Der Zigeunerbaron“. 3 ü Pfund, die für ſie im Jahre 1927 erzielt wurd 7 „Ein höchſt O Schluß der Ausſtellung„Schattentheater und Das ſtädtiſche Schloßmuſeum iſt am heit Irmſcher rage bei der nicht zutrifft. er Waldhofſt wird die„Sch folgen, das de Konſtruktion 1 1 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 92 3. Seite Nummer 9 — I Freitag, 6. Januar 1933 Jürg 1 nuar. 5. 18 bee D,... 5 Stadtseiſfe e Lee gehen. Mar, Erweiterung des Milchfrühſtücks Erzen⸗ 3000 Kinder durch die Milch⸗Zeutrale geſpeiſt a Mit dem Wiederbeginn des Schulunterrichts nach 19 0 den Weihnachtsferien wird vom Montag, 9. Januar beſſeren ah die Frühſtücksſpeiſung der Mannhei⸗ en. A mer Schulkinder erheblich erweitert. Während in den im Vorfahr aus den Mitteln des Hilfswerks ein grö⸗ erungs, ßerer Betrag für dieſen Zweck abgezweigt werden en. Dit konnte, übernimmt in dieſem Jahr bis zu den Oſter⸗ „Durch⸗ ferien die Mannheimer Milch⸗Zentrale die Früh⸗ ſt.„Die ſtücksſpeiſung von weiteren 3000 Kindern. Durch 1 dieſe Erweiterung iſt es möglich, nahezu ebenſoviel es, daß Schulkindern wie im Vorjahr das unentgeltliche Milchfrühſtück zukommen zu laſſen. Jedes Kind er⸗ f hält ein Brötchen, ein Fläſchchen mit einem Fünftel⸗ elder Liter warmer Milch und einen Strohhalm, um das hygieniſche und bekömmliche Trinken zu ermöglichen. anuar In den 40 Mannheimer Volksſchulen werden vom 9. Januar ab 7674 Portionen, in den 9 Mittelſchulen Zuſam⸗ 326 Portionen täglich abgegeben. Ferner in 21 pri⸗ en Bere vaten Kindergärten 160 Portionen, in 2 Schulkinder⸗ g nicht gärten 100 Portionen und in 19 Kinderhorten und hl Ein. Kindergärten 650 Portionen. Insgeſamt ſind es tlungen 8910 Portionen, die täglich während der Schulzeit ie Feſt, verabreicht werden. Sämtliche Kinder ſind geſun d⸗ t Ghe, heitlich bedürftig. Durch die Erweiterung des rkauften Milchfrühſtücks kann allen bedürftigen Kindern dieſe geliefen notwendige Zuſatznahrung gewährt werden. Rund vorläu, 700 Mittageſſen werden täglich an die Hortkinder ab⸗ Falles gegeben, die gleichfalls von Schule, Schularzt und Jugendamt betreut werden. riminal⸗ ei en Billigere Lebensmittel und Brennſtoffe 55 19 Es iſt eine in weiteſten Kreiſen bekannte Tatſache, alder it daß Arbeitsloſe und ſonſtige Hilfs⸗ r u icht bedürftige verbilligte Lebensmittel öglichen und Breunſtoffe erhalten. Es herrſcht jedoch k ves vielfach Unklarheit darüber, zu weſſen Laſten dieſe 'ontrolle Preisermäßigungen gehen. Es ſei deshalb darauf en, doch bingewieſen, daß dieſe Verbilligungs⸗Aktion zwar nommen von dem Städt. Fürſorgeamt angeregt und organi⸗ zer ver- iert worden iſt, daß aber die Koſten dieſer Maßnahme reſtlos zu Laſten der betei⸗ een Mannheimer Geſchäftswelt gehen.(Von der Sonderverbilligung, die das Reich für den Bezug von Friſchfleiſch und Kohlen gewährt, kann in dieſem Zuſammenhang abgeſehen werden.) N Die Mannheimer Geſchäftsleute bringen auf dieſe Art ein großzügiges Opfer, das weſentlich 8 zur Linderung der Not in Mannheim während der Betrich Wintermonate beiträgt. Dies ſollte auch von den urde Hilfsbedürftigen beachtet werden, die durch weiter⸗ getbiel gehende, unberechtigte Forderungen den Geſchäfts⸗ leuten Unannehmlichkeiten bereiten. Die Verbilligung wird aufgrund von Bezugs⸗ ſcheinen gewährt. Es darf bei dieſer Gelegenheit nochmals darauf hingewieſen werden, daß dieſe che Ver, Scheine keinen Geldwert haben, ſondern lediglich onen. einen Aus weis darüber darſtellen, daß für eine Stati, Ware die vereinbarte Verbilligung gewährt wird. zertrün, Jeder Hilfsbedürftige kann die Verbillgung nur für 1 der eine ganz beſtimmte Menge Ware erhalten. Dieſe z, zwe Beſchränkung iſt notwendig, weil ſonſt die an ſich ſchon großen Opfer der Geſchäftsleute ins Uferloſe anwachſen würden. Aus dieſem Grund ſind auch die Bezugsſcheine nicht übertragbar. tdapeſtet 8 0 Verhaftung eines Einbrechers dabei ge Uueberraſchend ſchnell, wie wir im geſtrigen Abend⸗ inder h blatt meldeten, konnte die Mannheimer Kriminal⸗ 0 polizei den Einbruch in der Wirtſchaft„Eintracht“ in II 6, der in der Silveſternacht begangen worden war, aufklären. Am geſtrigen Donnerstag vormittag r die Ur⸗ wurde der 42jährige, ledige Arbeiter Haas, der b Prä⸗ früher in Stuttgart wohnte, feſtgenommen. Bei tag un Haas, der in einem möblierten Zimmer in F 3 Gaſtſpiel wohnte, wurden noch Hinweiſe auf den ausgeführten r Preſſe⸗ Fleiſchdiebſtahl in der genannten Wirtſchaft gefunden. n Ereig⸗ Im Anſchluß an die Verhaftung wurde die Ver⸗ lbſt eine ſion verbreitet, daß Haas verdächtig ſei, bei dem te Haus Einbruch in die Feinkoſthandlung in D 1 beteiligt „Daß geweſen zu ſein und daß insbeſondere Verdacht be⸗ Ate das feht, er käme als Täter in der Totſchlagsangelegen⸗ zuſtanbe heit Irmſcher in Frage. Wir erfahren dazu auf An⸗ n höchſt frage bei der Kriminalpolizei, daß dieſe Kombination je takt, nicht zutrifft. Bis jetzt konnte noch nicht feſtgeſtellt (Ber werden, wer der Täter in der Totſchlagsſache Irmſcher iſt. Man hat nicht die geringſten Anhalts⸗ punkte dafür, daß der jetzt feſtgenommene Haas in dieſe Sache verwickelt iſt. ater und m iſt an Fertigſtellung der Luzenbergüberführung. Die Sonder Arbeiten am Umbau der Luzenbergbrücke, die im viel“ un September letzten Jahres aufgenommen wurden, Die ii gehen ihrem Ende entgegen. Die Verbreiterung Wirkung der Durchfahrt und die Abtragung des Dammes an rzahl des. der Waldhofſtraße iſt beendet. In einigen Tagen nen) N bird die„Schiebung“ des fertigen Eiſengerüſts er⸗ gend gäb folgen, das den alten Unterbau erſetzt. Die alte eiſtungel Konstruktion wird auf einer Hilfsbrücke Platz finden e und zunächſt der Einbau der neuen erfolgen, damit Motive! der Eiſenbahnverkehr keine Unterbrechung erleiden iſche der) muß ge länger von aus- Die Könige aus dem Morgenland +CT MTB das Zeichen an der Stalltür Wenn die Glocken der Weihnacht verklungen, der Silveſtertrubel verrauſcht und der Beginn des neuen Jahres feſtlich begangen iſt, dann ſteht noch ein Tag zum Ausklang der feſtlichen Zeit beſcheiden da: der heutige 6. Januar, das Feſt der hl. Drei Könige. Von dem Stern geleitet, waren ſie nach Bethlehem gewallfahrt, um dem Jeſuskind Gold, Weihrauch und Myrrhen darzubringen. Wohl kein Feſt hat ſo viel Nachahmung in der Darſtellung ge⸗ funden, wie das der hl. Drei Könige. Der Zug der drei Könige hat die mittelalter⸗ liche Kunſt zur Schaffung von herrlichen Krippenſpielen veranlaßt, deren einzelne auf uns überkommene Figuren Kunſt⸗ werke darſtellen. Beſonders der Mohrenkönig, hoch weihte Salz getaucht wurde. Mit geweihtem Waſſer beſprengt der Bauersmann noch alle Räume und hält ſo den Teufel und alle böſen Geiſter von ſeinem Beſitztum fern. In Verbindung mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes ſchützt der alte Brauch Haus und Hof vor Unglück und Heimſuchungen, unwahren Menſchen und ſichert die Tiere vor ſchädlichen Ein⸗ flüſſen durch böſe, finſtere Dämonen. Durch das Dorf aber zieht heute das Bettlertrio, gefolgt von der Dorffugend, und gibt den Zuhörern die Geſchichte der drei Könige kund. Es iſt ein Stück Volkspoeſte, die ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht ver⸗ erbt und in den einzelnen Landesteilen verſchieden iſt. Oft iſt das Sternſingen ein Vorrecht der Mini⸗ ſtranten. Als zu Anfang des vorigen Jahrhunderts die Lieder des Volkes geſammelt wurden, bekam des Die Anbetung des Christuskindes durch die Heiligen drei Könige, sowohl in der Farbgebung wie in der Komposition eines der schönsten Gemälde des Niederländers Hugo van der Goes(14401482). auf prächtig gezäumtem Kamel, er ſelbſt angetan mit dem Reichtum an borientaliſchen Gewändern, findet vollen Beifall. In der Legende der hl. Drei Könige von Johann von Hildesheim heißt es über die Per⸗ ſon der drei Herrſcher: Melchior war König über das Land Nubien, auch Arabien gehörte ihm, welches Land voll iſt voll ſeltener Wälder, darin edel Holz wächſt. Auch findet man darin hochrotes Gold und edle Steine, genannt Smaragden. In dem König⸗ reich Saba herrſchete Balthaſar. Weihrauch fließet aus den Bäumen. Die Mahrrhe aber wächſet im Reich des Königs Jaſpar. Und jeder der drei fremden Herrſcher brachte als koſtbarſtes Geſchenk das teuerſte und ſeltenſte aus ſeinem Reiche mit Melchior opferte Gold, Balthaſar ſchenkte Weihrauch, Kaſpar Myrrhen. Die ſpätere Dogmatik hat dieſe Geſchenke in Verbindung mit den drei Aemtern des Erlöſers gebracht: Gold gebührt dem König, bezeichnet alſo das königliche Amt Jeſu; Weihrauch kommt dem prieſterlichen Amt zu, die Myrrhe aber erinnert an die prohetiſche Sendung, an den Tod des Herrn. Den Namen der drei ſtolzen Könige bringt das Volk hohe Achtung entgegen. Die Legende hat ihnen die Kraft verliehen, die Gläubigen und deren Beſitz⸗ tum gegen feindliche Einflüſſe zu ſchützen. Darum ſchreibt der Bauersmann mit Kreide an die Stalltüre: TOT MT B 1933. Damit iſt das Vieh gegen die unheilbringenden „Knaben Wunderhorn“, wie dieſe Sammlung ge⸗ nannt wird, auch eine Beigabe aus dem Gebiet der Sternſinger. Dort heißt um 1808: „Die vier heiligen Drei Könige“. Sie ſpringa, wie d' Schelme, zum Städtle hinaus Und do ſie ſein komme vors Herodes Tür, Herodes, der König, trat ſelber herfür. „Ey, wo kömmt ihr her in ſo ſchneller Uhl? Sitzt any ufs Bänkli und gruhet a Wuyl.“ „Mir könne nit gruha, mir han nit de Wuyl, Mir müaſſa hünt noch fünfhalbe Muyl.“ „Ey, worumga könnt ihr nit gruhga, es tut jo nit Nout(Not), J will üch vor gea a Käs und a Brout.“— „Mir möaga kui Käs, mer möaga kui Brout, Mir müaſſa gau gea, s tut ewarli gau Nout.“ Und do mir ſin komme ge Bethlahai, So finda mir s Kindlein ä Mueters allai. Und do mir ihm han brunge Butter, Nuß und a Milach, Hat's Kindlti klo bizli druf aini gſchilacht. In dieſer Art geht die Erzählung weiter. Könige aber berichten ſelbſt ihr Ende: „Jetz ſin mer halt gſtorbe und leabe nimmai, Und liege zu Kölla am Bodeſei. Damit ſpielen ſie auf die Verbringung der Ge⸗ beine der hl. Drei Könige von Konſtantinopel nach Mailand und darauf nach Köln am Rhein an, wo ſie Die Hexen geſchützt. Auch an der Haustür findet ſich das in reichem Sarg am Ehrentag dem Volk gezeigt Geheimzeichen. Doch nur dann übt es die gewünſchte werden. Des Reimes wegen aber verlegen die Wirkung aus, wenn die Kreide vorher in das ge⸗ Sternſänger Köln an den Bodenſee. —— Was der Bezirksrat beſchloß Eine Anzahl von Wirtſchaftskonzeſſio⸗ nen beſchäftigte wiederum den Bezirksrat, der ſeine Genehmigung für folgende Lokale ausſprach: Hermann Schmidbauer für den„Kinzinger Keller“ N 7, 8, Hans Horn für die Realgaſtwirtſchaft „Darmſtädter Hof“ G 3, 13, Leonhard Maaß für „Pfälzer Fritz“ in Friedrichsfeld, Valentin Herr⸗ mann für den„Reichsadler“ in Wallſtadt, Guſtav Huſchwandel für ein alkoholfreies Kaffee„Am Meßplatz 5“ und einer Sportvereinigung die Be⸗ ſtellung eines Stellvertreters für die Bewirtſchaf⸗ tung des Schankbetriebes im Vereinsgebäude Hohen⸗ wieſenweg 2. Genehmigt wurde auch das Ge⸗ ſuch für Veranſtaltungen von Geſangsvorträgen im Palaſtkaffee„Rheingold“. Zur Sicherung der Ga⸗ gen wurde die übliche Kaution feſtgelegt. Der Inhaber eines größeren Kaffees hatte die Stadtgemeinde Mannheim verklagt, da die Steuerbehörde die Getränkeſteuer von den Beträgen berechnete, in denen der Konzert⸗ or allem zuſchlag enthalten iſt. Der Kläger vertrat den Standpunkt, daß der erhobene Konzertzuſchlag die erhöhten Speſen für die Muſik teilweiſe decken muß und daß unter keinen Umſtänden hieraus noch die Getränkeſteuer berechnet werden könne. Der zweite Teil der Klage hatte ſich ebenfalls mit der Ge⸗ tränkeſteuer zu befaſſen, denn die Steuerbehörde hatte nachträglich Eiskaffee und Eisſchoko⸗ lade mit Getränkeſteuer belegt, nachdem bis jetzt dieſe beiden Eisſpeiſen nicht ſteuer⸗ pflichtig waren. Der Vertreter der Steuerbehörde bezeichnete Eiskaffee als„Kaffee mit Schikanen“ und daher als ſteuerpflichtig. Um Klarheit über die Herſtellung zu verſchaffen, wurde ein Lokalter⸗ min angeordnet, der im Anſchluß an die Bezirks⸗ ratsſitzung ſtattfand. Durch den Obermeiſter der Konditorinnung, der zugleich beeidigter Sachver⸗ ſtändiger iſt, wurde die Herſtellung von Eis⸗ kaffee demonſtriert, wobei den Bezirksräten eihnachts⸗ en.. darkt. Ju inentalen rege Ti nicht a f el! 1 Mi bet umend ganz wundervoll im Ge- schmack. Ein spontanes Urteil: d. gebe meine Zahnpasta, die ich ein Jahrzehnt benutzte, auf und nehme nur noch NIVEA- Zahnpasta“ Quclität: NIVEA Preiswert und gut! — 2 Dreikönigslied Von Heinz Steguweit Kamen Könige durchs Eis, Taten eine weite Reis, Froren Stein und Bein, Klopften an die morsche Tür In dem heiligen Revier, Joseph rief: Herein! Lächeſt da trotz Stroh und Wind In dem Schnee ein süßes Kind Ohne Lein und Tuch. Um der Mutter heiß Gesicht Brennt gebenedeites Licht, Gnaden Glücks genug! Melchior und Balthasar Reichen Gold und Aepfel dar, Kaspar aus Egriscola Weint, da er die Armut sah. Tausend Engel trösten gleich: Dieser Aermste macht euch reich! Die ihr Opfer dargebracht, Zogen weiter schon die Nacht, Sich ihr Glück zu deuten. Lang noch von der Höhe klang Des Verklärens Lobgesang Wie ein Glockenläuten! gezeigt wurde, daß die Grundlage eines ſolchen Eisbechers ein Stück Vanilleeis iſt, das mit dem Kaffee übergoſſen wird. Die ſich hierbei bildende Maſſe beſteht durchweg aus Eis bzw. Eiskriſtallen und muß mit dem Löffel gegeſſen werden, wodurch der Eharakter eines Getränkes nicht gegeben iſt. Die Entſcheidung wird erſt ſpäter fallen, da jetzt erſt erneute Verhandlungen not⸗ wendig ſind. Der Ausgang des Prozeſſes iſt von prinzipieller Bedeutung, da ſämtliche Kaffees und Konditoreien ſehr ſtark an der Entſcheidung inter⸗ eſſiert ſind und in ganz Deutſchland das Vorgehen der Mannheimer Steuerbehörde einzig daſteht. Mannheim iſt alſo wieder einmal„vorne“. Aber in einem wenig erfreulichen Sinne. Schutz dem Landſchaftsbild! Schon längere Zeit bemühen ſich die Heimat⸗ und Naturſchutzverbände um die Schaffung von Beſtim⸗ mungen, durch die der Schutz von Orts⸗ und Landſchaftsbildern gegen die Verun⸗ ſtaltung von Natur⸗ und Baudenk⸗ mälern geregelt wird. Im Einvernehmen mit den verſchiedenen Bürgermeiſterämtern wurden jetzt von dem Bezirksamt Vorſchriften über den Schutz von Orts⸗ und Landſchaftsbildern gegen Beeinträch⸗ tigungen ausgearbeitet, zu denen der Bezirksrat ohne weiteres ſeine Zuſtimmung gab. Mit dieſen Vorſchriften ſollen Auswüchſe der Reklame verhütet werden. Im einzelnen wurde feſtgelegt, daß die Anſchlagſäulen und Anſchlagbretter in keiner Weiſe das Ortsbild verunſtalten oder Baudenkmäler beein⸗ trächtigen dürfen. Das Anheften von Plakaten und Reklamen außerhalb der vorgeſehenen Stellen be⸗ darf jeweils der Genehmigung der Ortspolizei⸗ behörde, die auch den Zeitpunkt der Wiederentfer⸗ nung beſtimmt. Es wird auf Grund der neuen Be⸗ ſtimmungen darauf geachtet werden, daß durch über⸗ mäßig große oder ſchlecht angebrachte Geſchäfts⸗ reklamen keine Beeinträchtigungen entſtehen. Ge⸗ regelt wird weiterhin die Strecken reklame, unter die auch die Leuchtſchriften der Tankſtellen fallen. Durch bezirksamtliche Genehmigungen wird man allen Mißſtänden entgegentreten können, ſo daß den Wünſchen der Heimat⸗ und Naturſchutzverbände in weitgehendem Maße Rechnung getragen worden iſt. Geräuſchbeläſtigung? Die Geräuſchbeläſtigung durch die Herbſt⸗ ſche Fabrik in der Pozziſtraße beſchäftigte ebenfalls den Bezirksrat in ſeiner vorletzten Sitzung. In⸗ zwiſchen hat eine Ortsbeſichtigung ſtattgefunden, wo⸗ bei ſich die Bezirksräte über die Stärke des Lärmes überzeugen konnten. Der Beſchwerdeführer war allerdings der Anſicht, daß bei der Beſichtigung der Lärm nicht ſo ſtark als ſonſt geweſen ſei und bat nochmals, ſeiner Beſchwerde ſtattzugeben. Ehe aber die Entſcheidung nach der Beratung verkündet wer⸗ den konnte, wurde die Beſchwerde zurückgezogen. Das heimatloſe Sommer⸗Varicsteé Aus der Fülle der Verwaltungsſtreitſachen iſt die Klage des Bezirksfürſorgever bandes Stadt Lahr erwähnenswert, der von dem Be⸗ zirksfürſorgeverband Stadt Mannheim die Koſten zurückverlangt, die durch eine in Lahr notleidend ge⸗ wordene Schauſtellertruppe aus Dresden entſtanden ſind. Die Truppe überwinterte 1928/1929 in Mann⸗ heim, zog im Frühjahr 1929 durch das Land und konnte im Auguſt des gleichen Jahres in Lahr nicht mehr weiter, da die Ausgaben höher wie die Ein⸗ nahmen geworden waren. Lahr unterſtützte zunächſt die Truppe und gab ſchließlich auch noch das Fahr⸗ geld nach Alzey, wo dann weitergeſpielt wurde. Später wurde das Umherziehen aufgegeben und der Wohnort nach Mannheim zurückverlegt. Mannheim ſollte für die von Lahr verausgabten Beträge auf⸗ kommen, denn Mannheim wurde als gewöhnlicher Aufenthaltsort angeſehen. Nach vielen Verhand⸗ lungen und etlichen Vertagungen lehnte jetzt der Bezirksrat die Klage ab, da mit der Entfernung von Mannheim auch der Aufenthaltsort aufgegeben wurde. Nun bleibt Lahr an den Koſten hängen, die ther 300 Mark betragen. 5 Nur Nivea- Creme ent- hält Euzerit; sie hinter- läßt keinerlei Glanz. Nivea- Creme. Möglichst schon vor- beugen Einfach allabendlich und bevor Sie ins Freie gehen Gesicht und Hände einreiben. Wind u. Wetter können darm nichts mehr schaden; Ihre Haut bleibt Hosen 18 Hr bis RN.00, Tuben 40 u. O H. 4. Seite/ Nummer 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 6. Januar 1933 Schlechte Straßen im Odenwald . U Aus dem Odenwald, 5. Januar. Man iſt im Odenwald wieder damit beſchäftigt, die Straßen in der alten Weiſe durch Aufſchütten von grobem Baſaltſchotter„inſtandzuſetzen“. Der Kraft⸗ fahrer muß dieſes barbariſche Verfahren hinnehmen und ſeine Reifen dabei zuſchanden fahren. Es ſind auch nicht nur die angeführten„Verbeſſerungen“ der Straßen im Odenwald, die zu berechtigten Klagen Anlaß geben, ſondern der Zuſtand der Straßen thberhaupt. Abgeſehen von der einen Durchgangs⸗ ſtraße im Mümlingtal, befinden ſich alle übrigen Straßen im Odenwald in einem den heutigen Ver⸗ kehrsverhältniſſen keinesfalls entſprechenden Zu⸗ ſtand. Man braucht nur an die Straßen zu erin⸗ nern: Michelſtadt—Rehbach—Vier Stöck—Gerſprenz oder König—Kimbach—Vielbrunn oder Eulbach— Michelſtadt(Erbach) oder Beerfelden—Finkenbach— Hirſchhorn oder Reichelsheim Gumpener Kreuz Lindenfels oder Hetzbach—KrähenbergSchöllenbach —Kailbach oder Beerfelden—Gammelsbach—badiſche Grenze? Iſt es nicht unverantwortlich, auf dieſen Straßen entweder nichts oder mit falſchen und unzulänglichen Mitteln Verbeſſerungsverſuche zu machen, die unfachmänniſch ſind? Der Kraftfahrer, der dieſe vorſintflutlichen„Straßen“ benutzt, muß pünktlich ſeine Kraftfahrzeugſteuer entrichten, aber einen An⸗ ſpruch auf eine entſprechende Gegenleiſtung des Staates hat er nicht! Iſt es da ein Wunder, wenn die Straßen im Odenwald ſo ſchlecht ſind, wenn man hört, daß die reichsgeſetzgich erhobenen Autoſteuer⸗ gelder der Provinz Starkenburg nur zu einem kleinen Teil für den Straßen bau bzw. Unterhaltung verwendet wurden! Das Reich überweiſt an Heſſen die Erträge der Autopauſchſteuer, aber das Finanzminiſterium be⸗ zahlt nur ſoviel es kann. Für 1931 ſind bei der Provinz Starkenburg 385 732, rückſtändig, und aus 1932 iſt eine annähernd gleiche Summe ebenfalls noch nicht bezahlt. Wozu iſt der 8 41 des Finanz⸗ ausgleichsgeſetzes da, in dem es heißt:„Das Auf⸗ kommen an Kraftfahrzeugſteuer erhalten die Länder in voller Höhe, abzüglich 4 v. H. für die Verwaltung der Steuer durch das Reich“. Aber nicht nur die Kraftfahrer, ſondern auch alle übrigen Straßenbenutzer haben ein Anrecht darauf, daß ſie der furchtbaren Staubplage enthoben werden, die die waſſergebundenen Straßen ohne Oberflächenbehandlung verurſachen. In keinem Falle kann man bei den derzeitig beſtehenden Straßenver⸗ hältniſſen den Fremdenverkehr in dieſem Ge⸗ biet fördern. Aus Vaden Delegierteutag zum Sängerfeſt in Ilvesheim 4. Ilvesheim, 5. Januar. Das im Mai dieſes Jahres anläßlich des 50 jährigen Jubiläums des Ge⸗ ſangvereins„Aurelia“ hier ſtattfindende große Sängerfeſt begegnet in Sängerkreiſen lebhaftem Intereſſe, da ſchon zahlreiche Meldungen vorliegen. Am kommenden Sonntag findet im Gaſthaus zum Schiff ein Delegiertentag ſtatt. Stiftungen von Gön⸗ nern des Vereins ermöglichen es, außer den bereits bekannt gegebenen Preiſen in jeder Klaſſe noch Ehren⸗ und Dirigentenpreiſe zur Verteilung zu bringen. Gemeinſamer Selbſtmordverſuch Heidelberg, 5. Januar. In einem Neuenheimer Gaſthaus verſuchte geſtern ein Liebespaar durch Oeffnen der Pulsadern Selbſtmord zu verüben. Da die Schnitte nicht direkt die Pulsadern trafen, entging das Paar dem Tode. Beide wurden ſofort nach dem Krankenhaus befördert. Es handelt ſich um den 25jährigen Zigarrenhändler Schüpf und die 28jährige Trudel Schempf, beide aus Karlsruhe. Sühne für tödliche Verkehrsunfälle * Karlsruhe, 6. Januar. Vor dem Schöffen⸗ gericht II kamen zweit tödliche Verkehrsunfälle zur Verhandlung. In dem erſten Fall war der Student Heinrich L. aus Karlsruhe angeklagt, in der Nacht zum 3. Oktober v. J. auf der Landſtraße zwiſchen Karlsruhe und Durlach den 21 Jahre alten Labo⸗ ranten Straub aus Karlsruhe, der auf dem Rad fuhr, angefahren und tödlich verletzt zu haben. Der Angeklagte war gerade mit einigen Freunden auf der Rückfahrt von einer Feier be⸗ griffen. Er gab an, durch einen nicht abgeblendeten entgegenkommenden Kraftwagen geblendet worden zu ſein. Die Anklage ſieht ſein Verſchulden darin, daß er bei abgeblendetem Licht zu ſchnell gefahren ſei. L. wurde zu 80 Tagen Gefängnis verurteilt, wovon zehn durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Die Strafe wurde in eine Geldſtrafe von 1400 Mark umgewandelt. Durch ärztliche Unterſuchung nach dem Unfall war feſtgeſtellt worden, daß L. nicht unter dem Einfluß des Alkohols ſtand. In dem zweiten Fall hatte ſich der 54 Jahre alte Kaufmann Max P. aus Karlsruhe zu verantworten, der am 12. September 1932 den Heizer Raßler aus Rüppurr tödlich angefahren und deſſen Sohn erheblich verletzt hatte. Der Angeklagte hatte eine Geſchwindigkeit von 25 Kilometern in der Stunde; die Verunglückten führten einen Hand⸗ karren und zwei Fahrräder mit ſich. Das Rad des Getöteten ſoll keinen Rückſtrahler gehabt haben. P. wurde wegen fahrläſſiger Tötung und Körperver⸗ letzung zu einer Geldſtrafe von 1000 Mark anſtelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von 50 Tagen verurteilt. Primiz eines Deutſchamerikaners SHochemmingen bei Villingen, 5. Januar. An Oſtern wird hier ein Deutſchamerikaner, der in Innsbruck ſtudierende Theologe Franz Hall, ſeine Primiz feiern. Der Vater des Primizianten iſt im Jahre 1882 von hier nach Amerika ausgewandert und wird anläßlich des Feſtes ſeines Sohnes zum erſten Mal ſeit 50 Jahren wieder in die alte Heimat kommen. f* * Heidelberg, 5. Januar. Wie wir erfahren, iſt die Zwangsverſteigerung des altberühmten Hotel⸗ Reſtaurants„Ritter“ vorläufig eingeſtellt worden. ei Schönau(bei Heidelberg), 5. Januar. Dieſer Tage veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe des Oden⸗ waldklubs einen gut beſuchten Lichtbilder ⸗ abend über das Deutſchtum im Ausland. Hauptlehrer Franken bach hieß die Erſchienenen, beſonders aber cand. theol. Barth aus Sieben⸗ bürgen und den Leiter der bekannten Muſterſchule, Hauptlehrer Becker aus Hornbach willkommen. Herr Barth ſprach über die Siedlungsgeſchichte ſeiner Heimat, wo ſchon im 12. Jahrhundert die erſten deutſchen Anſiedler den Fuß in das wundervolle Burgenland ſetzten und deutſches Kulturland ſchufen, das ſie jahrhundertelang gegen alle Anſtürme ver⸗ teidigten. Auch die ſiebenbürgiſche Nationalhymne und einige Volkslieder in der heimiſchen Mundart brachte der Redner zu Gehör und erntete damit ebenfalls reichen Beifall. „ Rippberg(Amt Buchen), 5. Januar. Das nicht alltägliche Feſt der diamantenen Hochzeit konnten am Dienstag der ehemalige Hammerſchmied Alois Bundſchuh und ſeine Ehefrau Anna geb. Schäfer im hohen Alter von 89 bzw. 82 Jahren feiern. Es gratulierten 7 Kinder, 18 Enkel und 3 Uhrenkel. Adelsheim, 5. Januar. Forſtrat Dr. Gerber, der am zweiten Weihnachtsfeiertag bet Zimmern mit feinem Auto verunglückte, iſt an den Folgen der ſchweren Verletzungen geſtorben. Aus der Pfalz Verurteilte Sportplatzdiebe * Ludwigshafen, 6. Januar. Auf einem Sport⸗ platz in Neuhofen hatte am 2. Oktober 1932 der 18. jährige Franz M. gemeinſam mit dem gleichaltrigen Kurt W. die Garderoben der Spieler„viſitiert“, mancherlei Brauchbares geſtohlen und von den Fahr⸗ rädern verſchiedene Werkzeuge entwendet. M. ſtahl außerdem um die gleiche Zeit ein Herrenfahrrad, das in der Prinzregentenſtraße geſtanden hatte. Wegen eines früheren Deliktes war er unterm 12. Februar vorigen Jahres durch Strafbefehl des Amtsgerichts mit zwei Monaten Gefängnis belegt worden. Mit Einſchluß dieſer Strafe erhielt er heute ſieben Monate Gefängnis. Sein Komplize W. kam mit zwei Monaten davon. Kleine pfälziſche Chronik * Neuſtadt a.., 5. Januar. Der in weiten Krei⸗ ſen bekannte und geſchätzte Bauunternehmer Philipp Semar erlitt beim Abendeſſen einen Schlag⸗ anfall und verſchied bald darauf. Er ſtand im 71. Lebensjahr. * Annweiler, 6. Januar. Der Stadtwald Aun⸗ weiler, genannt der„Bürgerwald“, eine der größten Waldungen der Pfalz, erbrachte im Jahre 1913 einen Reingewinn von 40982 Mark, während heute der Poſten Waldungen einen Fehlbetrag von 22 000 Mark aufweiſt. Schwerer Autozuſammenſtoß * Gimbsheim(Kreis Worms), 6. Januar. Ein Perſonenauto aus Homburg, das am Dienstag aus Richtung Worms kam, rannte mit etwa 50 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit in ein Anhänger⸗Laſt⸗ auto aus Sachſen, das mit ſchweren Papierrollen beladen war. Der Anprall war ſpo ſtark, daß die drei Inſaſſen des Perſonenautos durch die zertrümmer⸗ ten Scheiben flogen. Alle drei erlitten hierbei ſchwere Verletzungen. Das Perſonenauto wurde to⸗ tal zertrümmert, das Laſtauto leicht beſchädigt. Die Gendarmerie war gleich zur Stelle und nahm den Tatbeſtand auf. Schaffner ſtürzt tot vom Straßenbahn wagen * Darmſtadt, 4. Januar. Infolge eines Ge⸗ härnſchlages ſtürzte am geſtrigen Dienstag der 23jährige Straßenbahnſchaffner Franz Schadt aus einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen und war ſofort tot. Epidemie unter den Pferden * Geinsheim(Amt Groß⸗Gerau), 6. Januar. Trotz verſchärfter Abſperrungsmaßnahmen nimmt die anſteckende Blutarmut unter den Pferden immer weiteren Umfang aun. Neuerdings wurden wieder 15 Pferde in zwei Autos nach Darmſtadt zur Schlachtung transportiert. Jageobaleucles Freitag, 6. Jannar Nationaltheater:„Die luſtige Witwe“, Operette von Franz Lehar, Miete F 12, Sondermiete F 6, Anfang 19.90 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel des indiſchen Fakirs„Blaca⸗ man“ mit ſeinem Varieté, 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Mannheimer Altertumsverein: Vortrag des Präſid enten der Goethe⸗Geſellſchaft, Univ.⸗Prof. Dr. Dr. h. c. Julius Peterſen, über„Das Deutſche Nationaltheater“, 20.30 Uhr im Muſenſaal. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Wee Lafer 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tang. Lichtſpiele: Alhambra:„Die blonde Venus“. a laſt⸗Theater:„Die Galavorſtellung der Fratel⸗ linis“.— Gloria⸗Palbaſt:„Die Galavorſtellung der Fratellinis“.— Capitol:„Das Glück kommt nur einmal im Leben“.— Scala ⸗ Theater: „Sehnſucht 202“.— Univerſum:„Ich bei Tag und Du bei Nacht“ und Bühnenſchau.— Roxy⸗ Theater: „Seampolo, ein Kind der Straße“.— Schauburg: „Die blonde Venus“. Sehenswürdigkeiten Städt. Schloßmuſeum: Schattentheater und Puppenſpiel, verbunden mit einer Ausſtellung im Ritterſaal von Schü⸗ lerzeichnungen(Wettbewerb der Volks⸗ und Höheren Schu⸗ len). Ferner der Werdegang der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshaſen. Geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Biologiſche Ttergruppen und ethnogropiſche Sammlungen, W von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: erbeſchau des Mannheimer Graphikers K. M. Kieſel. Phyſiognomiſch⸗grapholog. Studienſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amerikas“, ſeöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein, I. 1. 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen Mannheimer und Pforzheimer Künſtler, geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 16—19 Uhr. Die ſtille Der ſtarke Lärm, der in den letzten Jahren ſportliche Ereigniſſe begleitete, hat weite Kreiſe der gebildeten Men⸗ ſchen, die an ſich dem Sport nicht feindlich geſinnt ſind, abgeſtoßen. Man hat eben in der Oeffentlichkeit doch zu wenig den erziehlichen Kern ſportlichen Lebens klar dar⸗ geſtellt und an Beiſpielen erläutert. In manchen Sport⸗ zeitungen wird immer mit großer Begeiſterung das ſport⸗ liche Leben engliſcher Internate als vorbildlich geſchildert. Aber es fehlt immer der richtige Schluß, der doch darin beſteht, ähnliches ſinngemäß in die deutſche Erziehung ein⸗ zufügen. In Deutſchland wird ein großer Tei 1 der Jugend zwiſchen 14 und 20 inden Turn⸗ u nd Sportvereinen erzogen. Dieſe Erziehung iſt aber nicht immer gründlich, ſie hält ſich oft nur an die äußeren Formen ſportlicher Leiſtungsſteigerung. Durch dieſen Weg wird der Jugendliche nicht ſelten in der not⸗ wendigen Konzentration ſeines Berufslebens oder ſeiner ſich den mehr einſeitig rein ſportlichen Führern gegenüber Anregung wird zu wenig berückſichtigt. Das Ziel kann manchmal zu leicht erreicht werden. Ein beſtimmter Wechſel zwiſchen Leiſtungsſteigerung im Sinne des Wettkampfes und der beruhigenden Einſtellung auf ein ferneres und höheres Ziel ſollte eingehalten wer⸗ den. Wenn z. B. das Schwimmen den Hauptkern der ſportlichen Betätigung eines Vereins ausmacht, ſo ſollten doch Ruhepauſen eintreten, in denen der Jugendliche im Sinne einer größeren Idee ſich vorbereiten und wirken kann. Der Rettungs gedanke, alſo die Ueber⸗ zeugung, daß es notwendig iſt, ſportlich ſo weit ausgebil⸗ det zu ſein, daß man imſtande iſt, einen Nebenmenſchen in Waſſernot zu retten, wäre ein Beiſpiel für eine er⸗ gänzende Idee und eine höchſt wertvolle Ab⸗ wechſlung zum Leiſtungsſport. Es gibt auch in Deutſchland viele Führer von Turn⸗ und Sportver⸗ einen, die dieſe Forderung anerkennen und in dieſem Sinn arbeiten. Aber deren Zahl iſt noch zu klein, ſie ſetzen ſich den mehr einſeitig reinf portlichen Führern gegenüber nicht immer durch. Der Lärm übertönt immer noch das Streben nach ſtiller Wirkſamkeit. Unter der Führung der Deutſchen Lebensret⸗ tungsgeſellſchaft, die ſeit dem Jahre 1925 wieder beſonders ſtark hervortritt, haben ſich Tauſende von jungen Menſchen als Rettungsſchwimmer ausbilden laſſen. Sie ſtellen in ihrer Geſamtheit wirklich eine wertvolle Gemein⸗ ſchaft dar, da ſie aus allen Schichten und Kreiſen kommen. Ihr ſtiller Ausbildungsgang, der durch die Ablegung ver⸗ ſchiedener Prüfungen geſichert iſt, wird durch die Teil ⸗ nahme an Rettungswachen an den Ufern von Seen und Flüſſen gekrönt. Wenn Tauſende von Menſchen in der Hitze des Sommers ein erfriſchendes Bad ſuchen, ſtehen die Rettungsſchwimmer ſtundenlang an beſtimmten Beobachtungspunkten und kontrollieren den Badebetrieb. In ſehr vielen Fällen gelingt es, Menſchen, die in Waſſernot kommen, ſchlechten Schwimmern oder waghalſigen Naturen im letzten Augenblick noch beizuſtehen. So werden Menſchenleben gerettet. Die Akademiſche Skiweltkämpfe in St. Moritz In dem in ein prächtiges Winterkleid gehüllten St. Mo⸗ ritz begannen am Donnerstag die 9. Akademiſchen Skiwett⸗ kämpfe aller Länder. Aus ſieben Nationen haben ſich über 150 Läufer verſammelt, die für die verſchiedenen Konkur⸗ rengen mehr als 500 Meldungen abgegeben haben. Der erſte Tag brachte den Abfahrts lauf für die Zweier⸗ Kombination Abfahrt und Slalom. Die Veranſtalter ſahen von der zuerſt vorgeſehenen ſchweren Corviglia⸗ Strecke ab und ſchickten die 161 Bewerber auf den etwa 3 Km. langen Kurs Fuocla⸗Schlattain⸗Alp⸗Marguns, die bei einer Höhendifferenz von 635 Meter in erſter Linie zu einer Schußfahrt wurde. Die Strecke war in glänzender Verfaſſung; noch in der letzten Nacht hatte es ziemlich ſtark geſchneit. Der Wettbewerb erbrachte den Beweis, daß die Oeſterreicher in dieſer Prüfung tonangebend ſind, denn auf den ſechs erſten Plätzen placierten ſich vier Vertreter. Die ſchnellſte Zeit des Tages fuhr H. Leubner⸗Innsbruck heraus, der mit:03,8 den alten Rekord von 4138 beträcht⸗ lich verbeſſerte. Harald Reinl⸗Innsbruck war mit 410,8 der zweitſchnellſte Läufer. Hinter ihm placierte ſich Fritz Alvaro⸗Italien. Nur fünf Deutſche konnten ſich unter den dreißig Beſten placieren, die an der Kombination Abfahrt und Slalom weiterhin teilnahmeberechtigt ſind. Höfflein⸗ München wurde in:46 Min. 19., Stober⸗ Freiburg in:48,8 21., von Weech⸗München in:47,4 22., Fritz Dehmel⸗München in:50,63 23. und K. Honigmann⸗ Berlin in:54 25. Recht gut dagegen ſchnitten die Deutſchen in der Altersklaſſe 1(über 26 Jahre) ab, denn Dr. Vet⸗ ter⸗Freiburg holte mit einer Zeit von:13 den erſten Platz heraus. In den 6. Platz teilten ſich Dr. Pahl⸗Frei⸗ burg und Fritz Werneck⸗Partenkirchen mit je 4139. Bei den zahlreichen Stürzen wurde beſonders der für die Univerſität Berlin ſtartende Prinz Friedrich von Preu⸗ ßen arg betroffen. Er kam gegen Ende der Abfahrt ſo un⸗ glücklich zu Fall, daß er einen Oberſchenkel brach und eine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig wurde. Witt-Seelig ohne Entſcheidung“ Die BBD. erkennt den Proteſt Seeligs an Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Erich Seelig⸗Berlin verlor am zweiten Weihnachtsfeiertag in Hamburg den Endkampf um die deutſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft gegen den Kieler Adolf Witt bekanntlich in der zweiten Runde durch Tiefſchlag, ſodaß Witt zum Meiſter erklärt wurde. Seelig ſtrengte einen Proteſt an, der am Mittwoch bon der Boxſportbehörde Deutſchlands behandelt wurde. Es hat ſich herausgeſtellt, daß Witt keinen Tiefſchlag er⸗ hielt, Seelig alſo nicht disqualiftziert werden konnte. Der Kampf wird nun von der BBD.„ohne Entſcheidung“ ge⸗ wertet und muß bis zum 31. März dieſes Jahres wieder⸗ holt werden. Punching⸗Hamburg hat das Recht, auch die⸗ ſen Kampf aufzuziehen. Der Beſchluß der BBD. muß überraſchen, denn in Hamburg war doch bekanntlich der Tiefſchlag vom Ring⸗ arzt einwandfrei feſtgeſtellt worden 2 Die Tiefſchlagaffüre Seelig Witt hat übrigens Walther Rothenburg als Veranſtalter veranlaßt, in Paris ſechs Tiefſchlaggürtel anzufordern, deren Tragen den Boxern ſchon im Vertrag vorgeſchrieben wird. Es handelt ſich hierbei um moderne Gürtel, die ſich in Paris ſo vorzüglich bewährt haben, denn ſchon ſeit 27 Jahren wurde hier kein Kampf mehr durch Tiefſchlag irregulär beeinflußt. Um die Europameiſterſchaft im Mittelgewicht Derſ paniſche Europameiſter im Mittelgewicht, Ignacio Ara, hat bekanntlich vor einiger Zeit ſeinen Titel freiwillig zur Verfügung geſtellt, da ihm andere An⸗ gebote günſtiger erſchienen, als der Titelfight mit dem deutſchen Meiſter Seelig. Die J. B. u. hat daraufhin die Meiſterſchaft neu ausgeſchrieben und man darf wohl er⸗ warten, daß Seelig und Ara dazu melden und auch als Anwärter anerkannt werden. beit der Lebensrelter Von Direktor Broßmer, Karlsruhe Berichte aus den Bädern geben im allgemeinen mehr zn Unglücksfälle an, wenigſtens in der zuſammenfaſſenden Form eines Ueberblicks über eine Badeſaiſon, die Retz tungstaten werden nicht immer bekannt. Viele Rettet wollen in der Oeffentlichkeit nicht genannt werden, weil dit Rettung eines Menſchen aufgrund ihrer perſönlichen Ei, ſtellung ihnen ſelbſtverſtändlich erſcheint. Immerhin iſt ez erfreulich, daß die Verleihung der ſtaatlichen Rettungz medaille und des Ehrenzeichens der Deutſchen Leben, rettungsgeſellſchaft zahlenmäßig immer mehr anſteigt. Man muß die Frage aber auch einmal volkswirtſchaß, lich betrachten. Die Gemein deve rw al tu n geg ſparen dadurch große Summe n, daß die freiwilſ gen Rettungsſchwimmer, die ehrenamtlich tätig ſind, in den! großen Strandbädern eine f rei wi 11 ige W̃ 44 ſer; wacht einrichten. Würe das nicht der Fall, ſo würde die Oeffentlichkeit bald noch ſtärkere Sicherheits maßnahme verlangen. Die Anſtellung von erheblich mehr Babe, perſonal wäre die Folge. Einzelne Gemeinden erkenneg dieſen Gedankengang an und unterſtützen die deu Lebensrettungsgeſellſchaft auch in finanzieller Richtung Andern Verwaltungen aber kommen dieſe ſtillen Wächter ſo ſelbſtverſtändlich vor, daß ſie ſelten einen öffentliche Dank ausſprechen und die Organiſationen für Lebenste tung wie reine Sportvereine behandeln. Unter dem Ge ſichtspunkt, daß der Sport in der heutigen Zeit nicht en Hauptzweck ſei, werden finanzielle 3 u. ch ü t ganz ſchematiſch auch den Rettungsorganiſatli, 5 nen oft verſagt. Dies iſt ein ſehr kurzſichtiger Stanz, punkt, denn das Heer der arbeitsloſen jungen Menſche vermehrt ja die Zahl der Badegäſte erheblich, ſodaß d Tätigkeit der Rettungsſchwimmer umfangreicher und ver antwortungsvoller wird. Außerdem ſteht jeder dieſer ſtiſſeg Wächter jedem Menſchen in der Gefahr zur Seite. Es har, delt ſich hier alſo um eine Organiſation, die ein ſo a, gemeines Anſehen und eine ſo wohlwollende Behandlu verdient, wie etwa das Rote Kreuz. ö Neuerdings hat die Deutſche Lebensrettungsgeſellſchß auch das Gebiet des zivilen Luftſchutzes g ihren Tätigkeitsbereich aufgenommen. Man iſt bemüht die Retter aus Waſſernot auch zu ſchulen für die Gasgefaß und für die Schutzmaßnahmen gegen Luftangriffe. Hie ſteht man im allgemeinen faſt überall noch in den Anfängen aber die ſtillen Retter ſind doch ſchon in den Wieder belebungsmethoden und in dem Ausbau von Sicherheits und Hilfsdienſten bewandert. Es ſind dies alles paſſit Schutzmaßnahmen, die aber heute von allen Kulturvölken der Erde ſtarke Beachtung finden.. So wenig die ſtillen Wächter des Rettungswachdienſes für ſich einen beſonderen Dank als Einzelne erwarten u wollen, ſo ſehr wünſchen ſie aber, daß ihre Beſtrebungen in der Geſamtheit gerade von behördlicher Seite ein volles Verſtändnis finden. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit maß umſomehr Anerkennung finden, als dieſe Form des Hilf“, dienſtes in den finanziellen Notzeiten der öffentlichen Ven waltungen ganze Kulturgebiete allein weitertragen kan. Die beſte Flugleiſtung des Jahres Die Internationale Liga der Flieger pflegt alljährſß einen Preis für die beſte flugſportliche Jahresleiſtung z verteilen. Diesmal iſt die Wahl für das Jahr 1932 ke ſchwer gefallen. Man hat ſich daher entſchloſſen, zu Flieger auszuzeichnen, und zwar den deutſchen Weltflieg Wolfgang von Gronau und die amertkaniſche Oz fliegerin Amalia Earhart. 5 0 Tennistagung in Heidelberg Der Deutſche Tennisbund veröffentlicht jetzt die Tage! ordnung für ſeine ordentliche Mitgliederverſammlung, am Sonntag, 19. Februar, in der Stadthalle zu Hel del berg ſtattfindet. Ber dieſer Gelegenheit wird der Deut, Tennisbund auch zu einigen bedeutungsvollen Frage Stellung nehmen, ſo zu den Deutſchen Kampfſpielen 1 und den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin. Auch d vielumſtrittene Amateurfrage ſteht auf der umfangreichen aus zehn Punkten beſtehenden Tagesordnung. Die, lichen Jahresberichte des Bundesleiters, des Scha meiſters ſowie der Referenten für die verſchiedenen Au, ſchüſſe, die Feſtſetzung der Beiträge und Gebühren für ſowie techniſche Fragen ſind weitere intereſſante Punkt der Tagesordnung. b games Vauſch beſter AS2l- Sportlern Die alljährlich in us A. ſtattfindende Umfrage nach den beſten amerikaniſchen Sportler des Jahres, der mit den Sullivau⸗Goldmedaille ausgezeichnet wird, hat einen reit knappen Ausgang genommen. Der Zehnkampf⸗Olympin, ſieger James Bau ſch und der 400⸗Meter⸗Weltrekordmam Bill Carr erhielten die weitaus meiſten Stimmen. N 687648 Stimmen wurde Bauſch Medaillenträger. dritter Stelle folgt mit weitem Abſtand der Langſtreile, läufer Hill, der dem Finnen Lehtinen in Los Angeles dn großen Kampf lieferte und 993 Stimmen erhielt vor dg Tennismeiſterin Helen Wills⸗Moody und der vielſeitg Leichtathletin Mildred Didrikſon. Der Doppelſieger Coe Tolan iſt bei der Umfrage merkwürdigerweiſe nicht berih ſichtigt worden. 4 Wittemaun im Tor von Süddeutſchland Der Torwart der SpVg Sandhofen, Witte mann, wird am Sonntag bei dem Pokalſpiel Branden bung gegen Süddeutſchland in Berlin das i deutſche Tor hüten. Wittemann, der als Torhüter imm zuverläſſig war, bekommt ſomit zum erſten Mal Gelegen beit, ſein Können in einem Repräſentativſpiel unter Be weis zu ſtellen. Großmeiſter Bogoljubow in Mannheim Schachgroßmeiſter Bogoljubow iſt den Mann heit Schachfveunden kein Unbekannter mehr: etwa vor vier. naten hatte er ſeinen Aufenthalt für eint Wochen Mannheim genommen. Am Mittwoch(4. Januar) gab el in den Räumen der„Harmonie“ eine Simultane, ſtel lung. Eine äußerſt ſtattliche Beſucherzahl bilhe den Rahmen zu einer wirklichen Großveranſtaltung. N. einer Begrüßung der Anweſenden durch Herrn Wey, del erſten Vorſttzenden des Schachklubs, begann Meisel Bogolfubow um 9 Uhr ſeinen Rundgang. In der erſtaun, lich kurzen Zeitſpanne von 3 Stunden war die Scha entſchieden: Bogoljubow gewann von den Partien 28, verlor 6(gegen Fleißner, Ott, R Müller, Waldenberger, Hartmann und Dr. Krauß) 11d demiſterte 6(gegen Fleißner, der 2 Partien ſpielte, Bae Adelbert. Sachs, Kann und Helmling)— ein Ergebn mit dem Bogoljubow zufrieden ſein kann, das aber an der Spielſtärke der Teilnehmer ein gutes Zeugnis aus te Am Neujahrstage hatte Bog ol ju bow in 5 wigshafen an 30 Brettern ſimultan geſpielt mit den Ergebnis; 4 26,— 3(darunter eine ohne Anſicht des Bren, von ihm geſpielte Partie) 1. Dieſes glänzende Ergebnß hatte er in etwa 2 erzielt.. 55 W. L. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar — N Rhein⸗Pegel 2. 3 4. 5. 6. Neckar⸗Pegel[ 3..5. Baſel. 0,40 0,44 0,42 0,46 81 Aheinweiler 2,3 2,20 2,4222 220 Mannheim. 1,90 1585.89 Fehl.... 208 08 2,08 1750 1,93 Jagſtfeld. 0,54 0,.9 Macau. 5,0 761785 3,20 3,27 Heilbronn 118 18 Mannheim..80 51 1,88 1,89 1,88 Plochingen 0,1060513 0,10 Caub 684652 9508 1,30%„ 0 5 Köln. 0,94 0,92 0,910,51707 5 In e gemeene die Erkl. dukte de; genmäßie der Geſe Vergleich aufwies. ſei der 20 Cents der Lage wenn du die Vert! ſtimmter der der Zu diesb dem bere werden! 4 14,5 bank. 2 Reingew Jahre 19 der Rein Bal Geſellſcha 77160% einnahme 255„ Ge Debitore ſeits Ref * Gü ſemeine“ Beſchäfts gang bli zeichneter war in günſtig, koſtenſ men ang auf den? der die 2 weiſe au Sar Nydkviſt ferungen ſchinen⸗ außerord folgender von 4,5 3 Mill. a eine Erh genomme * Vere Mehlis. ſenehmig tetal Zella⸗ je 600% fabrik in ſolgen m und der weſentlich hätten v. ſtändigke! 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Eine fühlbare Beſſerung der Lage der Kunſtſeideninduſtrie ſei nur zu erzielen, wenn durch internationale Abmachungen über die Verteilung des Weltmarktes und die Zuweiſung be⸗ ſtimmter Ausfuhrquoten an die einzelnen Kunſtſeidenlän⸗ der der mörderiſchen Konkurrenz ein Ende bereitet werde. Zu diesbezüglichen Verhandlungen werde auch Japan, mit dem bereits eine Fühlungnahme erfolgt ſei, einbezogen werden können. * 14,5 Mill. Kr. Reingewinn der Schwediſchen Reichs⸗ bank. Die Schwediſche Reichsbank weiſt für 1932 einen Reingewinn von 14,5 Mill. Kr. auſ gegen 14,6 Mill. Kr. im Jahre 1931. In den beiden vorhergehenden Jahren betrug zer Reingewinn 1990 16 Mill. Kr. und 1929 22 Mill. Kr. Badiſche Treuhandgeſellſchaft A.., Karlsruhe. Die Geſellſchaft(A. K. 50 000 /) verzeichnet für 1931 nach 7 565 77160, Abſchreibungen bei 199 029(189 549)/ Gebühren⸗ einnahmen 1065 Gewinn(i. V. 806/ Verluſt), ſodaß 255/ Gewinnvortrag verbleiben. Aus der Bilanz(in): Debitoren 26 403(33 009), eigene Aktien 9600(—); anderer⸗ ſeits Reſerve 3000(unv.), Kreditoren 5 430(11 665). * Günſtiger Geſchäftsverlauf bei der„Nordſtern All⸗ ſemeine“ im Jahre 1932. Die Verwaltung bezeichnet das eſchäftsergebnis 1932 als günſtig. Der Prämienrück⸗ gong blieb in dem auch von anderen Geſellſchaften ver⸗ zeichneten Rahmen, der techniſche Verlauf des Geſchüfts war in der Sach⸗ und Transportverſicherung beſonders günſtig, in den anderen Zweigen normal. Die Un⸗ hoſtenſätze konnten dem verringerten Prämienaufkom⸗ men angepaßt werden. Bei Abſchreibung der Wertpapiere auf den Börſenkurs und Erhöhung der Reſerven wird wie⸗ ber die Vorjahrsdividende von 6 v.., möglicher⸗ weiſe auch etwas mehr ausgeſchüttet werden können. Sanierung der Maſchinen⸗ und Lokomotivenfabrik Nydkviſt u. Holm, Trollhätten. Die durch ihre großen Lie⸗ ſerungen an die Türkei bekanntgewordene ſchwediſche Ma⸗ ſchinen⸗ und Lokomotivenfabrik hat am Mittwoch in einer gußerordentlichen Generalverſammlung eine Sanierung auf folgender Grundlage beſchloſſen: Das Stammkapital wird von 4,5 auf 0,3 Mill. Kronen und das Vorzugskapital von 3 Mill auf 0,2 Mill. Kronen herabgeſetzt. Schließlich wird eine Erhöhung um 2 Mill. Kr. neuer Vorzugsaktien vor⸗ genommen. Vereinigte Thüringer Metallwarenfabriken AG., Zella⸗ Mehlis.— Fuſion mit Wißner genehmigt. Die a. o. G. V. * 5 5 einſtimmig die Verſchmelzung mit der Metallwarenfabrik vorm. H. Wißner A.., Zella⸗Mehlis, auf der Grundlage des Umtauſchs von je 600„ Aktien der Vereinigte Thüringer Metallwaren⸗ fabrik in je 100/ Wißner⸗Aktien. Die Fuſion habe er⸗ folgen müſſen, da ſich die Verhältniſſe nicht gebeſſert haben und der für 1930/31 ausgewieſene Verluſt von 576000, weſentlich geſtiegen ſei. Da außerdem noch Neubewertungen hätten vorgenommen werden müſſen, konnte die Selb⸗ ſtändigkeit des Unternehmens nicht erhalten bleiben. Deutſche Petroleum A.., Berlin.— Abſchluß neuer Erdölgewiunungs⸗Verträge. In der Nähe der bei Nien⸗ burg a. d. W. gelegenen Gemeinde Eſtorf hat die zum In⸗ tereſſenkreis der Deutſche Erdöl Ac gehörende Deutſche Petroleum A. G. neue Erdölgewinnungsverträge abge⸗ ſchloßſen, die ein Gelände von etwa 5000 Morgen betreffen. Zeiß Ikon AG, Dresden. Laut„Br“ iſt das In⸗ Iandsgeſchäft weiter befriedigend verlaufen, Vogsgetn Haben die Erſchwerungen im Export⸗ ſchäf t, über die bereits in der GV im Februar v. Is. berichtet wurde, in dem am 30. Sept. abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr 1931/2 ſich noch verſchärft. Der Status iſt ebenſoflüſſig wie i. V.(in der letzten Bilanz wa⸗ ten Bankguthaben mit 2,129 Mill./ ausgewieſen). Die Dipſdendenfroge(i. V. 4 nach 7% v. H. iſt noch ungeklärt, zumal die Stellungnahme der Großaktionäre(Carl Zeiß, Feng) abgewartet werden muß. Die Bilanzſitzung dürfte e erſt gegen Mitte des nächſten Monats ſtatt⸗ nden. * L. Schuler AG., Göppingen. Dieſe Maſchinenfabrik (Ag 3,6 Mill./ St., 5400, VA.) erhöht per 30. 6. 32 nach 334 560,(493 565)/ Abſchreibungen den Verluſt von 140 750„ auf 436879. Aus der Bilanz(in): Waren⸗ derräte 871 685(704 174), Außenſtände 1 725 278(2 148 095), Effekten 169 760(308 533); andererſeits Reſerven 660 000 (unv.), Delkredere 175 687(276 160), Schulden und Rück⸗ ſtellungen 578 227(1 087 205). Krisenende auf Befehl? Das Jahr der Welfwirischaffiskonferenz/ Von der Zeit übherholſe Programmpunkie In den nächſten Tagen tritt in Genf die vorberei⸗ tende Weltwirtſchaftskonferenz zuſammen. Es handelt ſich um kleine Abordnungen der hauptſächlichen Länder, die den Arbeitsplan der Konferenz ausarbet⸗ ten ſollen. Die Bedeutung dieſer Verhandlungen geht aber über die ſcheinbare Formalität weit hinaus, denn prak⸗ tiſch wird auf der vorbereitenden Konferenz bereits der weſentliche Inhalt der Hauptkonferenz feſt⸗ gelegt, die bei ihrem enormen Umfang gar nicht in lang⸗ wierige Verhandlungen über die Unzahl wirtſchaftlicher Einzelfragen eintreten kann. Sie iſt vielmehr in der Hauptſache das Vollzugsinſtrument für die ihr vorgelegten Ausarbeitungen und Empfehlungen, was natürlich nicht ausſchließt, daß auch auf der Hauptkonferenz ganz neue Anträge und Vorſchläge zur Verhandlung ge⸗ ſtellt werden. Aber jedenfalls wird ſich aus den nun be⸗ ginnenden Vorarbeiten erkennen laſſen, nach welcher Richtung die Konferenz ſteuert und was davon zu er⸗ warten iſt. Weltwirtſchaftskonferenz 1933! Nach den Kata⸗ ſtrophen der beiden letzten Jahre hat der all⸗ gemeine Ruf nach dieſer Konferenz Erwartungen geweckt, die unmöglich alle in Erfüllung gehen können. Die breiteſte Weltöffentlichkeit hofft ja geradezu, daß ſozuſagen durch Beſchluß der Konferenz die Kriſe be⸗ endigt werde. Man kann nur wünſchen, daß ſolche Er⸗ wartungen nicht allzu ſchwer enttäuſcht werden. Als ob es von einem mehr oder minder glücklichen Kompromiß zwiſchen allen einzelſtaatlichen Intereſſen— den ja doch die Konferenz darſtellen wird— abhinge, ob die kriſen⸗ geſetzliche Entwicklung ſich ihren Ablauf erzwingt oder nicht. Gewiß, die Bedeutung gemein ſamer inter⸗ nationaler Anſtrengungen darf nicht verkannt werden, die Möglichkeit von ſolchen aber auch nicht über⸗ ſchätzt. Zu viele Beiſpiele haben ſchon ernüchtert, zu viele inter⸗ nationale wirtſchaftliche Beſchlüſſe, ſeit langem gefaßt, harren heute noch der Verwirklichung. Schließlich haben die Konferenzen bisher doch weit mehr inzwiſchen ein⸗ getretene Entwicklungen feſtzuſtellen ge⸗ habt, als aus eigenem großzügigen Entſchluſſe heraus wirk⸗ lich ins Freie geführt. Man denke an die Lauſanner Re⸗ parationskonferenz, die auch nur endgültig feſtzuſtellen und in eine rechtliche Form zu bringen hatte, was be⸗ reits eine unbeſtreitbare Tatſache gewor⸗ den war: die deutſche Nichtzahlung. Bei den ſpäteren Verhandlungen über die internatio⸗ nalen politiſchen Schulden wird es kaum anders ſein. Wo aber durch Konferenzbeſchluß ein neuer Zuſtand ge⸗ ſchaffen werden ſollte, blieben Beſchluß und Ausführung ganz verſchiedene Dinge. So iſt auf der Kon⸗ ferenz von Streſa mühſam ein Syſtem zur Hilfe⸗ leiſtung für die wirtſchaftlich äußerſt bedrängten Oſtſtaaten ausgearbeitet worden; es ruht friedlich in den Schu b⸗ läden der Kanzleien, und es iſt nicht abzuſehen, wann und ob es je zur Ausführung kommen wird. Die im Sommer vom Völkerbund beſchloſſene Anleihe für das damals in ausſichtslos erſchienener Notlage geweſene Oeſterreich iſt bis heute nicht aufgelegt. Inzwiſchen hat ſich aber dieſes unmögliche Landgebilde ſoweit ſelbſt geholfen, daß die Anleihe keine weſentliche Veränderung ſeiner Verhältniſſe mehr bedeutet. Nein, die Kriſe läßt ſich nicht kommandieren, nicht auf Befehl abblaſen. Sie ſchreitet unbekümmert um die Beſchlüſſe und Ent⸗ ſchlüſſe der Menſchen voran, abwärts und aufwärts; ſie birgt ihre Heilkräfte in ſich ſelbſt und ent⸗ wickelt ſie auch ohne und ſogar gegen die ausdrücklich ver⸗ einbarte Mithilfe. Gewiß, das Zeitmaß der Heilung wird durch Mithilfe weſentlich beſchleunigt, aber ſie iſt nicht die unbedingte Vorausſetzung; die Heilung er⸗ zwingt ſich ſchließlich ſelbſt, nur kann es lange dauern, und der Prozeß erfordert dann auch große Opfer, die zum Teil vermeidbar ſind. Einer der wichtigſten Unruheherde iſt heute noch das zerrüttete Währungsſyſtem der Welt. Be⸗ vor es nicht ſo weit in Ordnung gebracht iſt, daß Schwan⸗ kungen nicht mehr eintreten, und bevor nicht wieder nor⸗ male Zahlungsmethoden zwiſchen den einzelnen Ländern hergeſtellt ſind, iſt an die Beſeitigung dieſes Kri⸗ ſenherdes nicht zu denken. Aber die Währungsfrage iſt auf das engſte mit der internationalen Verſchul⸗ dung verknüpft, und diesbezüglich hat Amerika eine Das Hexeneinmaleins Anmerkungen zur Gründung der„Deſinag“,„Tilka“ und„Noka“ Als im Juli 1931 die große Notzeit der Banken anbrach, hat ihnen zunächſt das Reich großzügig und wirk⸗ ſam unter die Arme gegriffen. Alles in allem, alſo Be⸗ tekligungen und Garantien, hat das ſo ungefähr eine Mil⸗ liarde„gekoſtet. Es war das zwar nicht der erſte Akt ſeiner Subventions⸗ und Beteiligungspolitik, aber immerhin der, in dem der Höhepunkt dramatiſcher Stei⸗ gerung in der Wirtſchaftstragödie, die wir miterleben, ein⸗ trat. Die reſtloſe Bereinigung der gefährdeten Jage der Kreditinſtitute hat auch er noch nicht zu voll⸗ bringen vermocht, zumal die Auswirkungen der all⸗ gemeinen Kriſe ſich in der übrigen Wirtſchaft erſt im Laufe der weiteren Monate vertieften und nun erneut auf die Banken zurückſchlugen. Alſp muß der Staat wieder helfen. Zwar, Geld kann das Reich nun wirklich nicht mehr hergeben. Aber es hat die Macht der Geſetzgebung. Und mit Geſetzen kann man Brücken bauen, auf denen ſchwankende Forderungen in eine beſſere Zukunft abgeſchoben werden können, damit die der Gegenwart nicht länger zur Laſt fallen. Die Dinge liegen bekanntlich folgendermaßen: Banken und Kredttgenoſſenſchaften haben gegen ihre induſtrielle und gewerbliche Kundſchaft Forderungen, die zwar als„gut“ . die aber„eingefroren“ ſind, d. h. z. Z. nicht ereingeholt werden können. Dazu rechnen auch Effek⸗ tenengagements, die bei e e Bilan⸗ zierung angeſichts der derzeitigen niedrigen Börſenkurſe nur mit einem Bruchteil des in ihnen inveſtierten Ka⸗ Vitals angeſetzt werden dürften, ebenſo, wie ja auch bei den eingefrorenen Forderungen die Sorgfalt des ordentlichen Kaufmanns beträchtliche Abſchreibungen machen küßte. Dazu treten aber noch andere, die notarſſch„aul“ ſind, Beteiligungen an ſanierungs bedürftigen Geſellſchaften, kurz Außenſtände, bei denen man heute ſchon ſicher iſt, daß te, wenn überhaupt jemals, nur mit einem ganz geringen Teil ihres Nennwertes eingehen werden. 6 Da iſt man auf einen genialen Gedanken gekommen. Im kunde mit nichts anderem als einer buchungstech⸗ ulſchen Manipulation„bereinigt“ man die Bilanzen der Banken und Kreditgenoſſenſchaften und halſt die faulen und die eingefrorenen Forderungen, mit denen bilanz⸗ mäßig kein Staat zu machen iſt, einem anderen auf. Da ſich ſreiwillig ſolch ein„anderer“ aber nicht finden will, ſchafft man ihn ſich eben ſelber, wieder durch kaum viel mehr als ein uchungsmanbver. Damit das alles geht, ſchafft das Reich den geſetzlichen Rahmen für die ganze Transaktion, die ja e Aenderung der Bilanzierungsvorſchriften ausſetzt. 11 0 Hanze aber iſt das reinſte Hexeneinmol⸗ 8 s. Die intereſſierten Banken haben die„Deutſche inanzierungs⸗Fnſtitut A6“(kurz„Definag“ genannt) mit 90 Mill./ Kapital gegründet, davon 10 Mill. ürzugsaktien, die von den öffentlichen Banken, und 20 . Stommaktien, die von den Privatbanken übernom⸗ — aber nur zu 25 v. H. eingezahlt werden. Bar wer⸗ 0 natſtrlich auch dieſe 25 v. H. nicht auf den Tiſch bes guſes gelegt, ſondern man ſchreibt der„Deſinag“ die an⸗ igen Beträge gut. In der Bilanz ergibt das eine kleine ung des Beteiligungskontos, das auf der anderen Seite aber gerade durch die ganze Tronsaktion weſentlich entlaſtet wird. Jede der betefligten Privatbanken hat nun das Recht, bis zum Zehnfachen ihres Aktienanteils ein⸗ gefrorene, aber ſonſt einwandfreie Forderungen in die neue Geſellſchaft einzubringen. Sie werden für den vollen Gegen wert erkannt und können im Wege der Wechſelziehung über dieſe Beträge verfügen. Die Acceptbank wird die erforderliche dritte Unter⸗ ſchrift leiſten, und nun können dieſe Papiere bei der Reichsbank diskontiert und dadurch zu Geld gemacht wer⸗ den. Die„eingefrorenen“ Forderungen ſind mit einem Male„aufgetaut“, und die Banken ſind„lüſſig“. Mit den ganz faulen Forderungen macht man das anders. Dafür iſt in Form eines rechtsfähigen Ver⸗ eins die„Tilgungskaſſe für gewerbliche Kredite“(„Tilta“) gegründet worden. Sie übernimmt dieſe Forderungen und die im Portefeuille der Banken ruhenden Aktien ſanierungsbedürftiger Geſellſchaften. Auch dieſe die Bilanz der Banken verſchondelnden Poſten ver⸗ ſchwinden olſo aus ihr. Allerdings können ſie nicht auf dem Umwege über die Diskontierung von Wechſeln flüſ⸗ ſig gemacht werden. Aber ſtatt der ſonſt geſetzlich not⸗ wendigen Abschreibung des ganzen Betrages oder des größten Teils werden die Banken lediglich die Ver⸗ pflichtung haben, jährlich 4 v. H. der an die „Tilka“ übertragenen Poſten zu tilgen, ſo daß ſich der Ver luſt auf 25 Jahre verteilt. Die „Tilka“ verwaltet im übrigen die Forderungen, verſucht das Beſte aus ihnen herauszuholen und überweiſt etwaige Eingänge an die urſprüngliche Gläubigerbank. Nun geht das allerdings doch nicht ſo ganz und gar im luftleeren Raum. Irgendwo muß doch ein Rückhalt geſucht werden. Es könnte z. B. eine der beteiligten Banken in der langen Amortiſationsfriſt pleite gehen, und dann wäre es nichts mehr mit der Tilgung. Alſo müſſen ſie be⸗ ſti mmte, ſchlüſſelmäßig errechnete Be⸗ träge jährlichaneinen Garantiefonds ein⸗ zahlen. Außerdem werden von der Ausfallbürg⸗ ſchaft, die im vergangenen Jahre 1000 Firmen der deut⸗ ſchen Wirtſchaft zugunſten der Deutſchen Golddiskontbank zur Ermöglichung der Sttllhalteabkommen in Höhe von 500 Mill./ auſbrachten, 30 Mill. abgezweigt und dieſem Garantiefonds zugeführt. Ganz nach dem Muſter der„Tilka“ wird man, mit den gleichen Aufgaben, nun auch noch eine„Mobiliſierungskaſſe der Kre⸗ ditgenoſſenſchaften(„Moka“) ſchaffen. Beſieht man ſich alles genau, dann bleibt folgendes: Die Forderungen, faule und eingefrorene, bleiben in dem Zu⸗ ſtande, in dem ſie ſind. Die Gläubiger bleiben auch die⸗ ſelben wie vorher, wenn ſie ſich auch für die in Frage kommenden Schuldanſprüche eine andere Firmenunter⸗ ſchrift zulegen. Neues Geld wird in das Abwicklungs⸗ geſchäft nicht hineingeſteckt, nur eine Induſtriebürgſchaft ſteht bei einem Teil der Forderungen dahinter. Vielleicht übrigens mit von ſolchen Firmen aufgebracht, die zu den Schulönern gehören. Im übrigen genügen ein Geſetz, eine Reihe von Umbuchungen und buchmäßigen Kapitolverſchie⸗ bungen— und die deutſche Kreditwirtſchaft iſt von einer verhängnisvollen Laſt befreit. Wenn das kein Zauber⸗ kunſtſtück iſt! ib. und 184 em. Inſolge des ſtetig abfallenden Waſſers mußten konferenzmäßige Behandlung und Verhandlung beſtimmt abgelehnt, will vielmehr die Schuldenfrage auf dem Wege von Einzelverhandlungen in größerem handelspolitiſchem Zuſammenhang erledigen. Der Standpunkt hat ſeine Be⸗ rechtigung, aber die Methode iſtlangatmig. Wenn alſo angeblich die Baſler internationale Bank einen Plan zur Ordnung der Währungen vorlegen will, ſo wird man darüber zunächſt etwas ſkeptiſch denken. Ganz beſonders aber iſt das Mißtrauen gegen konferenz⸗ mäßige Währungsbeſchlüſſe gewachſen, ſeitdem 1921 auf der Weltwirtſchaftskonferenz von Genua die Golodeviſen⸗ währung, auch Goldkernwährung genannt, emp⸗ fohlen wurde, die einen ganz beſon deren Anteil an der Kreöit⸗ und Währungskriſe vom Som mer 1931 gehabt hat. Die Währungen ordnen ſich leicht, wenn die Be⸗ ziehungen der einzelnen Volkswirtſchaften unter⸗ einander geordnet ſind wenn die vernunft⸗ und wirtſchaftsgeſetzwidrigen Eingriffe in den normalen Fluß der Austauſchbeziehungen beſeitigt werden. Wir finden ſichtlich Anſätze zur Einſicht, daß der bis⸗ herige Weg der internationalen Handelspolitik ſchleunigſt verlaſſen werden muß, da der Zuſammenhang zwiſchen der Schrumpfung des Welthandels und dem na⸗ tionalen Wohlſtand ſo offenkundig geworden iſt. Die Schwierigkeiten der Abhilfe liegen hauptſächlich, wie ſchön erwähnt, in der ungeordneten Währunglage; ä entfallen doch rund 50 v. H. des Welthandels auf Län⸗ der mit entwerteter Währung, weitere 18 v. HH auf Länder mit zwangswirtſchaftlich Keſtützter Währung. Die neuere Entwicklung geht nun dahin, daß innerhalb der einzelnen Gruppen Teil⸗ abkommen abgeſchloſſen werden, die eine gewiſſe Auf⸗ lockerung der handelspolitiſchen Vereiſung bedeuten. So iſt das allerdings bedenkliche Syſtem der innerhalb des bri⸗ tiſchen Weltreichs in Ottawa abgeſchloſſenen Handelsver⸗ träge anzuſehen, der Vertrag zwiſchen Holland, Belgien und Luxemburg, die Erneuerung des deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertrags und die Deviſenabkommen zwiſchen Deutſch⸗ land und einer Reihe von Ländern mit nichtentwerteter Währung wie Frankreich, Italien, Holland, Belgien, der Schweiz. Das Nad der e ſteht nie ſtille, und es wird praktiſch bis zur Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz manches auf dem Wege der Selbſthilfe und der gegenſeitigen Abmachungen geſchaffen ſein, was als Ziel der Konferenz gedacht iſt. Das vor allem, wenn die Frühjahrsbelebung in den wichtigſten Ländern, wie es erhofft wird, über die jahreszeitliche Erhöhung der wirtſchaftlichen Betätigung hinaus in gewiſſem Umfang zu einer Ausweitung des Geſamtbeſchäftigungsgrades führt. Dann kann der Startplatz für die Konferenz in ganz anderer Weiſe vorbereitet ſein als durch ausgehandelte Ent⸗ ſchließungen, wie ſie aus den nun beginnenden Dis⸗ kuſſionen entſtehen mögen. Bewegung der Unfernehmungen Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im De⸗ zember 1932 vier Aktiengeſellſchaften mit zu⸗ ſammen 0,7 Mill. J Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 20 Kapitalerhöhungen um zuſammen 10,0 Mill.„ vorgenommen und 112 Kapital herab⸗ ſetzungen um zuſammen 66,0 Mill. J. 81 Aktiengeſell⸗ ſchaften mit einem Nominalkapital von 31, Mill.„ wur⸗ den aufgelöſt, darunter neun wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat De⸗ zember ausgegebenen Aktien betrug 9,4 Mill..“. Im Dezember 1932 wurden 287 Geſellſchaften m. b.., 649 Einzelfirmen und Perſonalgeſell⸗ ſchaften und 146 Genoſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 452 Geſellſchaften m. b. H.(darunter 107 von Amts wegen gelöſcht), 1266 Einzelfirmen und Per⸗ ſonalgeſellſchaften(darunter 83 von Amts wegen gelöſcht) und 143 Genoſſenſchaften. O Dürkoppwerke Ach.— Relativ befriedigender Ge⸗ ſchäftsverlauf 1932. Bielefeld, 31. Dezbr.(Eig. Tel.) Nach der vorjährigen ſcharfen Santerung des Unter⸗ nehmens hat der Verlauf des Geſchäftsjahres 1932 verhält⸗ nismäßig befriedigt. Es wird damit gerechnet, daß der Abſchluß einen Verluſt nicht ergeben wird, wenn auch noch nicht feſtſteht, in welchem Ausmaß Abſchreibungen, Rück⸗ ſtellungen uſw. vorgenommen werden müſſen. Frankfurfer Abendbörse befesfſigf An der geſtrigen Abendbörſe erhielt ſich aus den be⸗ kannten Gründen ziemlich lebhaftes 3 ntereſſe für Farbenaktien, die gegen den Berliner Schluß⸗ kurs 7 v. H. anzogen und auf dieſer Baſis noch geſucht blieben, wobei recht große Umſätze zu verzeichnen waren. An den übrigen Marktgebieten dagegen war das Geſchäft ruhig, die Kurſe konnten ſich auf Berliner Schlußniveau gut behaupten. Am Markte der feſtverzins⸗ lichen Papiere hielt die Nachfrage nach deutſchen A n⸗ leihen weiter an, im Verlaufe ſtieg die Altbeſitzanleihe auf 65 und die Neubeſitzanleihe auf 7,9 v. H. Ferner waren Schutzgebietsanteile recht feſt und gegen Mittag 74 v. H. höher. Späte Reichsſchuldbuchforderungen waren mit 78,28 bis 78,50 v. H. gut behauptet. Im Verlaufe ſetzten JG. Farben ihre Aufwärtsbewegung bis auf 9976 v. H. fort, auf den übrigen Marktgebieten nannte man allgemein etwas ſeſtere Kurſe. Altbeſitzanleihe zogen bis auf 6575 v. H. und Neubeſitzanleihe bis auf 8 v. H. an, Schutzgebiete auf 67 v.., Golöpfanobriefe befeſtigten ſich um 45 v. H. U. g. notierten noch Berliner Handel 90, Reichsbank 149, Junghans 20,25 Br., Lahmeyer 117 und Siemens 119. de * Die Wertpapierzulaſſungen an der Berliner Börſe im Jahre 1932. Im Jahre 1932 wurden zur Berliner Börſe 163 277 500/ Anleihen und Pfand bri 1 been 2 te n 1 991 927 400/ im Jahre 1931 zugelaſſen. An A ſind 882 903 000/ gegen 788 907 000% i. V. zugelaſſen wor⸗ den. Davon entfallen 1932: 471 503 000 auf Wieder zu ⸗ laſſungen nach Kapitolherabſetzungen, ſo daß das neu an die Börſe gekommene AK nur 361 400 000/ beträgt. Wiederkehrendes Verirauen Nach zwölf Milliarden verlusf zwei Milliarden Werisfeigerung der deufschen Papiere Die Feſtigkeit am Rentenmarkt, die das Kennzeichen der Börſe zu Ende des Jahres 1932 war, hat dazu geführt, daß die Kurſe im Vergleich zu ihrem Tiefſton d recht beträchtlich aufholen konnten. Anläß⸗ lich ihres Tiefſt andes belief ſich der Wert aller an der Börſe gehandelten Papiere auf etwa fünf Mil⸗ ltarden Mark, und er iſt jetzt auf etwa ſieben Milliarden geſtiegen. Das bedeutet, daß die kursmäßige Steigerung ſich im Durchſchnitt nur auf etwa 40 v. H. ſeit dem Tiefſtand beläuft. So ach⸗ tungsgebietend dieſe Summe auf den erſten Blick auch ſcheint, iſt ſie in Wirklichkeit garnicht ſo hoch; denn der Kurswert der Papiere liegt jetzt noch um zwei Milliarden niedriger als am 11. Juli 1931, dem Tage, da die Börſe in Verbindung mit dem Bankenzuſam⸗ menbruch zum erſten Mal geſchloſſen wurde. Dabei muß man bedenken, daß in Vorahnung der kommenden Ereigniſſe die Papiere bis zum 11. Juli bereits einen ſchweren Sturz hinter ſich hatten. Noch ein oͤreiviertel Jahr vorher, am 30. November 1930, nachdem der„ſchwarze Freitag“ an der Börſe end⸗ gültig überwunden ſchien, belief ſich der Kurswert aller an der Börſe gehandelten Papiere auf 10 403 000 000 l. Zwei Jahre ſpäter betrug der Kurswert nur noch 6515 Millionen. Die Größe der Verluſte wird erſt dann in vollem Umfange deutlich, wenn man Darauf verweiſt, daß ſich im November 1928 der Geſamtkurswert aller Pa⸗ piere auf 18 130 Millionen belief. Innerhalb von vier Jahren iſt alſo eine Dritte⸗ lung des Kurswertes aller Papiere eingetreten bzw. betrugen die Verluſte der Börſe 12 Milliarden. Demgegenüber erſcheint natürlich oͤas Anziehen der Kurſe, das zu einer Wertſteigerung der Papiere um etwa zwei Milliarden im Laufe eines Jahres geführt hat, nur ver⸗ hältnismäßig gering. Es iſt kein Zufall, daß in erſter Linie Renten⸗ werte geſtiegen ſind, während Induſtriepapiere teilweiſe ganz unbeachtet waren und es nur dort zu anſehnlichen Steigerungen kam, wo die Börſe durch die tatſächlich ein⸗ getretene Entwicklung angenehm überraſcht wurde. Das Intereſſe an Rentenwerten iſt Beweis für ein ſteigen⸗ des Anlagebedürfnis des Publikums bzw. für das zunehmende Vertrauen. Die Noten⸗ hortung, die in Verbindung mit dem Bankkrach vom Juli 1931 lange Zeit der deutſchen Wirtſchaft beträchtliche Mit⸗ tel entzog, iſt beendet. Ein Teil der Gelder kehrte zu den Sparkaſſen zurück; denn anders wäre es bei der Not der Bevölkerung nicht verſtändlich, daß in den letzten Monaten die Sparkaſſen über mehr Einzahlungen als Auszahlungen berichten konnten. Ein anderer Teil der Gelder hat auch an der Börſe Anlage geſucht und gefunden. Eine ſtarke Hauſſe iſt jedoch erſt dann zu erwarten, wenn es zu einer echten Wirtſchaftsbelebung kommt und domit hat es bei aller gerechtfertigten Zuverſicht noch gute Weile. Rentenwerte werden bevorzugt, weil ſie eine ſichere und noch dazu relativ hohe Rendite geben. Gemeſſen an der Verzinſung ſtanden Induſtriepaplere immer noch verhältnismäßig hoch. Hier war bei der Be⸗ wertung von ausſchlaggebender Bedeutung, daß das Pu⸗ blikum in den Induſtriepaopieren eine ſichere Anloge ſah. Da jedoch mit großer Wahrſcheinlichkeit damit zu rechnen iſt, daß die Dividenden für 1932 noch niedriger ausfallen werden als 1931, und da außerdem ein Wech⸗ ſel in der Auffaſſung der Sicherheit von Induſtriepapieren eingetreten iſt, wird deren kurs⸗ mäßige Bewertung nicht mehr nach dem Schmelzwert in Erinnerung an trübe Erfahrungen der Inflotionszeit vor⸗ genommen, ſendern in erſter Linie unter Berückſichtigung der Rentabilität. Die Lage der Staaten, Kommunen und Städte iſt nach wie vor wenig roſig. Es erſcheint durchaus fraglich, ob die Anleihen zum Termin eingelöſt werden können. An⸗ dererſeits wirkt aber äußerſt beruhigend, daß unter allen Umſtänden der Verſuch gemacht wird, die Zinszahlungen aufrecht zu erhalten. Wohl iſt eine Reihe von Städten nicht in der Lage geweſen, größere fällig gewordene Schatzanweiſungsbeträge einzu⸗ löſen; ſie haben mit ihren Gläubigern auf eine kleine Teilzahlung akkordiert. Aber weſentlicher war noch, daß der Zinſendienſt aufrecht erhalten wurde. Der Erwerber von Anleihen, Hypotheken⸗Pfandbriefen ete. kann zwar nicht mehr mit Beſtimmtheit darauf rechnen, daß eine friſtgemäße Einlöſung der Schuldverpflichtungen erfolgt. Aber er geht heute das Riſiko ruhig ein, da er ſeine Wertpaptere, wenn auch zu ermäßigtem Kurs, wieder verkaufen kann und ihm damit eine gewiſſe Dis py⸗ ſitions möglichkeit gegeben iſt, und er außer⸗ dem kaum auf einem anderen Gebiet eine ähnlich günſtige Verzinſung ſeiner Gelder erzielen kann. Das Vertrauen zur deutſchen Wirtſchaft zeigt ſich nicht nur im Inland, ſondern ebenſo im Ausland. Seitdem England den Goldſtandard aufgegeben hat und Amerika von Zeit zu Zeit durch Nachrichten über eine Dollarinflation beunruhigt wird, beurteilt man heute die Mark und das Schickſal der Mare ganz anders als vor zehn, fünf und dret Jahren. Vor allem hat im Ausland das unbedingte Feſthalten an der Währungsſtabilität imponiert. Typiſch für die völlig veränderte Lage iſt die Tatſache, daß deutſche Anleihen überall im Ausland ge⸗ ſtiegen ſind und in Newyork ihren Kursſtand ſeit dem Tiefpunkt verdoppelt, ja ſogar verdreifacht haben Auch hier darf man die inzwiſchen eingetretene Entwicklung nicht überſchätzen; denn auch die Kursſteigerung der im Ausland gehandelten deutſchen Werte ging von einem ſehr niedrigen Niveau aus. Aber andererſeits ſoll man auch Symptome, die ein Spiegelbild des wiederkehrenden Ver⸗ trauens ſind, erkennen. Mannheimer Hafenverkehr 1932 Um 621 643 Tonnen geringer als im Vorjahr Der Rheinpegel bewegte ſich im Dezember! zwiſchen 314 und 191 em und der des Neckars zwiſchen 315 die nach dem Oberrhein beſtimmten Schiffe geleichtert wer⸗ den. In der zweiten Monagtshälfte wurde die Schiffahrt bekanntlich durch ſtarken Nebel behindert und wor vom 16. bis 22. Dezbr. wegen dichtem Nebel völlig unter⸗ bunden. Stillgelegte Fahrzeuge wurden auf „„ 34 mit einer Tragfähigkeit von 29 776 To. ge 0 Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 384 053 To.(i. V. 409 780 To.) gegenüber dem Vormonat 24 248 To. weniger. Rhein verkehr, Ankunft: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft 247 und 870 Schleppkähne mit 300 235 To.; Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 241 und 880 Schleppkähne mit 60 382 To. Neckor ver⸗ kehr, Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 3 und 97 Schleppkähne mit 18 696 To.; Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 5 und 99 Schleppkähne mit 9740 To. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 161 702 To., Abgang 50 611 To.; auf den In duſtriehafen Ankunft 58 963 To., Abgang 12607 To.; auf den Rhei⸗ noauhafen Ankunft 93 206 To., Abgang 6904 To. Der in den obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 48 043 To., auf dem Neckar 23 54 To. Auf dem Neckar ſind 24 Fernſchleppzüge und 1 Lokalſchleppzug abgegangen. An Güterwagen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 9624 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 7527 10.⸗To.⸗Wogen, im Rheinauhafen 8080 10⸗To.⸗Wagen. Der Geſamtumſchlag 1932 betrug nach den vorläufigen Feſtſtellungen 4 826 724 To., gegen 1931 weniger 621.645 To. Von dieſer Abnahme ent⸗ fallen ouf den Handelshafen in der Ankunft 168 914 und im Abgang 30 934 To.; Inouſtriehafen in der Ankunft 53 949 und im Abgang 1485 To., Rheinauhafen in der An⸗ kunft 351 233 und im Abgang 15 190 To. Nach Güter ⸗ arten entfällt die erhebliche Abnahme des Umſchlags überwiegend auf Kohlen und Holz. Der Umſchlag von Bahn guf Schiff und von Schiff auf Bahn betrug in Monnheim 11 203 bzw. 114 459 To., in Rheinau 423 bzw. 900 576 To., im ganzen 426 715 To. gegen denſelben Zeitraum des Vorjahres (579 681 To.) weniger 152 900 Ty. Frachienmarkf Duisburg-Ruhrori/ 3. Jan. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr gering. Für zu Berg wurden nur vereinzelte kleinere Partien vergeben. Größere Kähne, vor allem Kanalkähne, ſind kaum vorhanden. Die Frachten erfuhren tal⸗ und wie bergwärts keine Aenderung. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne unverändert. einmal der gefährlichſte Räuber, der Puma. 6. Seite/ Nummer 9 Freitag, 6. Januar 1933 Anfang Dezember ſtieg in Kalgoorlie ein zweimotoriges Flugzeug zu einem ſeltſamen Unter⸗ nehmen auf. Drei Flieger, jeder von ihnen aber ge⸗ borener Abenteurer, wollten den Apparat über den Felsrand der Gibſon⸗Wüſte bis tief in das Innere Weſtauſtraliens vorſtoßen, um das sagenhafte Goldriff aufzufinden, das ſchon mancher Goldſucher⸗ Expedition, ſchon unzähligen Kamelen⸗Karawanen zum Unheil geworden war. Die drei Männer glaub⸗ ten Material in der Hand zu haben, das ihnen den klaren Beweis lieferte, dieſes legendäre Goldriff der Bergwildnis vor der Gibſon⸗Wüſte ſei mehr als eine Fabel. Whelan, Baker und Stalkey ſind die Na⸗ men dieſer drei Männer, von denen Whelan jetzt im Mittelpunkt des Intereſſes von ganz Auſtralien ſteht. Denn er liegt im Augenblick im verbittertem Zweikampf mit dem Tode. Ueber ſeinem Kopfe don⸗ nern die Motoren von Regierungsflugzeugen, ein ganzes Land will ihm helfen und doch ſcheint Hilfe ausgeſchloſſen zu ſein. Einzigartig iſt dieſes Flieger⸗ ſchickſal. Die drei Flieger waren mit ihrem Apparat gerade über den Bergen hinter den alten Laverton⸗Goldfeldern, als ein Oelrohr platzte und ſie zum Niedergehen zwang. Es ſchien das Todesurteil zu bedeuten. Ein Flug⸗ zeug in dieſem Gewirr von ſinnlos übereinander gehäuften Felstrümmern, von Kiesabhängen und Baſalttafeln gigantiſchen Ausmaßes niederzuſetzen, mußte jedem Aviatiker als Unmöglichkeit erſcheinen. Der Zufall ſpielte, wie ſo oft, den Retter. In letzter Sekunde zeigte ſich das ausgetrocknete Bett eines Sees. Trotzdem aber ließ es ſich nicht vermeiden, Bruch zu machen. Es war ein unwahrſcheinliches Glück, daß nur die linke Tragfläche daran glauben mußte. Aus der unmittelbaren Todesgefahr waren die Männer alſo entkommen. Das Schickſal aber ſchien nur aus einer grauſamen Laune heraus ſie bewahrt zu haben. Hunderte von Kilometern von der nächſten menſchlichen Anſiedlung, vom nächſten Waſſerlauf entfernt, mitten in einer der fürchterlichſten Einöden der Welt, konnte die Zukunft ihnen nichts anderes ringen, als einen qualvollen Tod, ein langſames Verhungern und Verdurſten. Wieder aufzuſteigen erſchien ausgeſchloſſen. Selbſt wenn es ihnen gelingen ſollte, die Tragfläche zu reparieren, ſo mußte das Glück ſchon in ſeiner un⸗ wahrſcheinlichſten Stimmung ſein, wenn es bei dieſem Gelände und bei dieſer lächerlich kurzen An⸗ lauffläche dem Flugzeug ein Hochkommen geſtattete. Die Reparatur des Flugzeuges gelang, wenn auch notdürftig. Bei einer ihrer kurzen Stichexpeditionen in die Umgebung waren ſie auf ein kleines Gehölz geſtoßen. Mit kleinen Baumſtümpfen konnten ſie die gebrochene Tragfläche einigermaßen befeſtigen. Die nächſten Verſuche, das Flugzeug hoch⸗ zubringen, erwieſen, daß es nur noch zwei Paſſagiere tragen konnte. Mit blutenden Händen hatten ſie ſich eine, für dieſe leichte Fracht bei günſtigem Wind noch ausreichende Auſtiegsfläche geſcharrt. Einer aber mußte zurück⸗ bleiben. Einer mußte ein Schickſal auf ſich nehmen, das ſchon Opfer des Lebens war. Stalkey als Pilot ſchied aus, Baker hatte Kinder, und ſo nahm Whelan freudig ſein Geſchick auf ſich. An dem Tage, an dem Baker und Stalkey auf⸗ ſtiegen, war die Waſſerration bis auf eine Viertelfeldflaſche aufgebraucht. Pro⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wolkenſtürmer, letzter Akt Der Mann im Fels— Fliegerdrama in der Gibſon Wüſte— Ein Hohes Lied der Kameradſchaft viant war überhaupt nicht mehr da. blieb Whelan zurück. Baker und Stalkey landeten in Cook. Dort be⸗ richteten ſie ihr ſeltſames Abenteuer. Sofort wurden Militärflugzeuge ausgeſchickt, die auch Whelan fan⸗ den. Eine Landung in ſeiner unmittelbaren Nähe, aber auch eine Landung in der ganzen Umgebung bedeutete für den betreffenden Piloten einen glatten So Trotzdem hat ſich ein auſtraliſcher Arzt erboten, dieſen Fallſchirmabſprung für den Mann, der ſeit neun Tagen verlaſſen in der Wildnis liegt, zu wagen. Glückt der Abſprung, dann wird man verſuchen, auf dem Landwege eine Expedition zu den beiden Män⸗ nern zu ſchicken. Ein Fliegerdrama von heute, ein Hohes Lied der Kameradſchaft. Wer weiß, wie das Ende ſein wird? Die ſlärkſte Gebirgs⸗Lokomotive Europas d Die rieſige neue franzöſiſche Gebirgs⸗Lokomotive„Etat“(Staat), die eine Länge von 27 m aufweiſt. Selbſtmord. So blieb nichts anderes übrig, als Whelan Proviant und Waſſer abzuwerfen. Die Militärflieger aber mußten berichten, daß Whelan offenbar verletzt ſei, da er ſich nur mit Mühe auf⸗ richten konnte und ſein rechtes Bein nachzöge. Wieder ſtieg ein Flugzeug auf und warf Medikamente ab, Bandagen und auch eine Schiene, da man annahm, daß ſich Whelan das Bein gebrochen hatte. Szenerie und Umſtände, alles erinnert an den letzten Akt in dem grandioſen, weltbekannten Film„Wolken⸗ ſtürmer“. Nur daß hier das Leben das Scenario ge⸗ ſchrieben hat und— den Schluß noch nicht fand. Denn noch immer liegt Whelan im Fels der auſtraliſchen Einöde und noch immer weiß man nicht, wie ihm geholfen werden kann. Eine Fußexpedition zu ihm iſt ausſichtslos. Erſt in vielen Wochen kann ſie ihn erreichen und man iſt ſich darüber klar, daß er ſchnellſte ärztliche Hilfe braucht. Aber auch ein eventueller Fallſchirmabſprung iſt ein unge⸗ heures Wagnis. Die Wahrſcheinlichkeit, daß der Mann am Fallſchirm in dem Felsgewirr beim Auf⸗ prall verletzt und zu Tode geſchleift wird, iſt zu groß. Um in ſo geringer Höhe abzuſpringen, daß mit Sicherheit die kleine Mulde des ausgetrockneten Sees erreicht werden kann, verbietet die Technik des Fallſchirms. Oberſt Fawtelt lebt unter Indianern Eine ganze Reihe von Expeditionen haben ſich ſchon erfolglos bemüht, den engliſchen Oberſt Faweett, der im braſilianiſchen Urwald ſpurlos verſchwunden iſt, aufzufinden. Bisher war man der Meinung, daß der Oberſt zuſammen mit ſeinem Sohn und ſeinem Freund ein Opfer der Indios ge⸗ worden iſt. Hierzu hat weſentlich das Ergebnis der Expedition Kapitäns Dyott geführt, der im Ur⸗ wald Ausrüſtungsgegenſtände Faweetts, wie ſeinen Militärkoffer und andere Dinge gefunden hat. Aller⸗ dings glauben andere Forſcher nicht daran, daß die Indianer den Oberſten getötet haben. Sie ſind der Anſicht, daß er gefangen gehalten wird. Dieſen Standpunkt vertritt auch Faweetts Frau, die augenblicklich in Clarence in der Schweiz lebt. Sie hat ſich mit dem ungariſchen Globetrotter Oskar Gömöri in Verbindung geſetzt, der eine neue Expedition in den Urwald unternimmt, um Fawceett aus den Händen der Indianer zu befreien. Frau Faweett hält es für völlig ausgeſchloſſen, daß ihr Gatte getötet worden ſein ſollte. Er habe das Vertrauen der Indios, die vor ihm noch niemals einen Weißen geſehen hatten, ſo gewonnen, daß ſie ſich beſtimmt nicht an ſeinem Leben vergangen haben können. Oskar Gömört iſt 40 Jahre alt und hat die ganze Welt mehrfach bereiſt. Er war ſchon einige Male im braſilianiſchen Urwald, in dem auch Faweett verſchwunden i Sämtliche Tropenkrankheiten hat Gömöri hinter ſich, dabei Krankheiten, von denen unter 10 000 Weißen nur ein einziger mit dem Leben davon⸗ kommt. Das Schlimmſte, ſo erklärt der Welt⸗ reiſende, ſind die Krankheiten, die durch den Stich der Giftmücken und Moskitos hervorgerufen wer⸗ den. Er ſelbſt iſt einmal dem ſicheren Tod nur da⸗ durch entgangen, weil ſeine eingeborenen Begleiter ihn mit einem Heilgras behandelt haben, deſſen Miſchung ein Geheimnis ihres Stammes iſt. Die Raubtiere im Dſchungel bilden die geringſte Gefahr. Sie greifen den Menſchen nicht von ſelbſt an. Nicht Auch der Tapir tut dem Menſchen nichts, ſolange er nicht pfeilgerade vor ihm ſteht. So bräuchte man im Urwald nicht einmal ein Gewehr, wenn man mit ſeiner Hilfe nicht für Lebensmittel ſorgen müßte. Die großartigen Ausrüſtungen, die manche Expe⸗ ttionsleiter mitnehmen, ſind nach Anſicht des un⸗ gariſchen Reiſenden lächerlich. Sie ſind in wenigen Monaten nicht mehr vorhanden. Denn alles ver⸗ fault in der feuchtheißen Luft. Die Aufgabe, die ſich Gömöri geſtellt hat, iſt nicht nur die Befreiung Faweetts, von dem er annimmt, daß er beſtimmt als Gefangener der Indianer lebt, ſondern auch die Erforſchung indianiſcher Heilmittel und Gifte. Die Indios kennen geheimnisvolle Betäu⸗ bungsmittel, die ſie nicht einmal auf dem Sterbebett preisgeben. Sie kennen auch eine rätſelhafte Methode des Balſa⸗ mierens, durch die der Körper ganz zuſammen⸗ ſchrumpft, aber tadellos erhalten bleibt. Er ſelbſt hat ſchon Tote geſehen, bei denen der Kopf zu Fauſt⸗ größe zuſammengeſchrumpft war. Der Forſcher, der nun in die Tiefen des braſilia⸗ niſchen Urwalds zieht, glaubt beſtimmt, daß er den engliſchen Oberſt finden wird. Er erklärte:„Wenn ich überhaupt aus dem Urwald lebend zurückkehre, ſo werde ich mit Faweett zurückkehren.“ Der Zauberer vom Teufelsſee Dieſer Tage feierte in Berlin der Kriminol⸗ Abteilungswachtmeiſter a. D. Hermann Hippe ſeinen 80. Geburtstag. Bei dieſer Gelegenheit wird man an den ſenfationellſten Kriminalfall er⸗ innert, der um die Jahrhundertwende die ganze deutſche Oeffentlichkeit beſchäftigte und der von Hippe gleich anderen großen Mordfällen aufgeklärt wurde. Im April des Jahres 1900 wurde von einem Forſtbeamten in der Nähe von Potsdam am ſoge⸗ nannten„Teufelsſee“ die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Der Fund erregte das größte Aufſehen. Die Polizei konnte feſtſtellen, daß es ſich zweifellos um einen Mord handeln mußte. Bei der Sezierung der Leiche entdeckte man, daß das Mäd⸗ chen mit Lyſol vergiftet worden war. Da man jedoch auch eine Menge Strychnin in dem bedauernswerten Opfer vorfand, wußte man, daß der Täter ein un⸗ heimlicher Verbrecher ſein mußte, der bei der Er⸗ mordung des Mädchens ganz ſicher gehen wollte. Bald gelang es die Leiche als die der 32jährigen Unterſuchung in dieſem ſenſationellen Fall führte der damalige Kriminal⸗Abteilungswachtmeiſter Hippe. In kurzer Zeit hatte er die Beziehungen der Berg⸗ ner zu dem 23jährigen Töpfergeſellen und„Zauberer“ Eugen Jänicke herausgefunden und wenig ſpä⸗ ter den Mörder in der Weſtpriegnitz verhaftet. Die Aufklärung des myſteriöſen Verbrechens er⸗ regte in ganz Deutſchland ungeheure Senſation. Die ganze Geſchichte mutete wie ein Teufelsſpuk aus dem finſteren Mittelalter an. Luiſe Bergner hatte ſich eine anſehnliche Summe Geldes zuſammengeſpart und war ſtändig auf der Suche nach Möglichkeiten, wie ſie ihren Beſitz mühelos vervielfachen könne. Das Mädchen war ſehr abergläubiſch und eine ſtän⸗ dige Beſucherin von Kartenlegerinnen, bei denen ſie ſich Rat holte. Bei ſolch einem Beſuch machte ſie die Bekanntſchaft des Jänicke, der ſich ſelbſt ſeit einiger Zeit vom Kartenlegen ernährte und ſich als„Zau⸗ berer“ ausgab. Jänicke pflegte eifrig die Bekanntſchaft mit dem leicht beeinflußbaren Geſchöpf und bald hatte er herausbekommen, daß die Bergner über einen grö⸗ ßeren Geldbetrag verfügte. Er war entſchloſſen, ſich dieſes Geld anzueignen. Es dauerte gar nicht lange, da hatte er das Mädchen ſo weit, daß ſie an das „untrügliche Syſtem“ des„Zauberers“ glaubte. Mit deſfen Hilfe verſprach ihr Jänicke gewaltige Lotterie⸗ gewinne zu erzielen. Luife kaufte von Jänicke für Waſſereinbruch in der Baugrube einer Hamburger Antergrundſtrecke Die überſchwemmte Bauſtelle des neuen Untergrundbahnhofs Jungfernſtieg in Fampurz, in die die Waſſer der Binnenalſter eindrangen. — Eine unzerſtörbare Gasmaske — In den Auer ⸗Werken in Oranienburg werden die dort hergeſtellten Gasmasken auch auf die Splitter⸗ ſicherheit des Augenglaſes geprüft. Bei einem kräftigen Hammerſchlag ſpringen zwar die Glas⸗ ſcheiben, doch bleibt die Maske dicht, und die Augen ſind nicht gefährdet. König Georg als Briefmarkenſammler Es iſt bekannt, daß König Georg von Eng land einer der eifrigſten Sammler von Briefmarken. iſt und eine Kollektion beſitzt, wie ſie ſelten in der Welt zu finden iſt. König Georg iſt auch Schutz⸗ herr der Königlichen Philatelitiſchen Geſellſchaft, bei der er als eifriger Sammler ſeit der Zeit Mitglied iſt, da er als junger Midſhipman der britiſchen Ma⸗ rine angehörte. Seine umfangreichen Sammlungen werden betreut und in Ordnung gehalten und von einem anderen wohlbekannten Sammler Edward Denneny Bacon, dem der König als Weihnachts geſchenk und als Dank für treue Dienſte einen hohen Orden verliehen und zum Ritter geſchlagen hat. Der alſo Geehrte war Präſident der Philateliti⸗ ſchen Geſellſchaft in London, deren Schutzherr der König iſt. Ihm iſt beſonders zu verdanken, daß die weltberühmte Briefmarkenſammlung des verſtorbe⸗ nen P. K. Papling dem britiſchen Muſeum teſtamen⸗ tariſch vermacht worden iſt. Das Muſeum verfügt nun über die größte Briefmarkenſammlung der Welt, viel Geld die„verzauberten“ Lotterieloſe. In der Verhandlung gab ſpäter der Mörder an, wie er die Loſe präparierte:„Sie wurden von mir den Dämp⸗ fen aus Stechapfelblättern, Myrrhen und Weihrauch 1 ausgeſetzt.“ Aber der Zauber half nichts und die Bergner war wütend über den Verluſt ihres Gel⸗ des. Sie drohte Jänicke ſogar mit Anzeige. Nun erſann der kaltblütige Verbrecher einen neuen Plan, Wieder gelang es ihm, das Mädchen zu beeinfluſſen und zu einem„herrlichen Zauber“ zu überreden. In einer Mondſcheinnacht müſſe ſtie mit ihm zum Teu⸗ felsſee im Potsdamer Forſt hinauspilgern. Dorf würde er ihr einen Zaubertrank reichen, durch den ſie in himmliſche Regionen verſetzt werde. Mit Hilfe einer Zauberformel würde er ſie daun be⸗ ſchwören und wenn ſie erwache, würden Engel um ſie herumtanzen und neben ihr eine halbe Million Mark ungemünzten Goldes liegen. 5 In ihrer Habſucht und ihrem Aberglauben ging die Schneiderin auf den unſinnigen Plan ein. Am Abend des 21. März 1900 ging die Bergner mit Jänicke und ſeinem 10jährigen Stiefſohn zum Teu⸗ felsſee. Es war Vollmond und wie Jänicke ver⸗ ſicherte, waren alle Vorbedingungen für einen gün⸗ K G ſtigen Verlauf der Zauberei gegeben. cſchäſteſ Als man am See angekommen war, verſchwand der„Zauberer“ plötzlich im Wald. Kurze Zeit* Zimmer darauf erſchien er in einer Mönchskutte mit einer perſekt Maske vor dem Geſicht vor dem erſchreckten jungen deln. Mädchen. Er hielt ein Zauberbuch in der rechten 1 Hand und murmelte fortwährend Zauberſprüche vor loſen ſich hin. Mit unheimlicher Stimme forderte er dann 1919 ſein Opfer auf, den Becher mit dem Zaubertrank, Geſchäf den er ihr entgegenhielt zu leeren. Sie gehorchte tes erb blindlings. Dann bekam ſie noch ein weißes Pul, ver und der Zauberer ſprach:„Du wirſt in einen E tiefen Schlaf verfallen. Wenn Du erwachſt, um ringen Dich himmliſche Engelein und ein goldenet el. Zul Berg wird Dir zu Füßen liegen!“ Tatſächlich ver⸗ mit gu fiel die Bergner in einen tiefen Schlaf. Niemals Stelle mehr erwachte ſie. d Denn der Verbrecher hatte ihr Lyſol zu 5 trinken und Strychnin zu Eſſen gegeben F— Nachdem er der Toten alle Wertſachen abgenom rat men hatte, ging er mit ſeinem Stiefſohn in die Woh, 1., nung der Toten und holte ſich deren Sparkaſſen⸗ Nähen buch. In einem ſenſationellen Prozeß wurde J, flucht e nicke zum Tode verurteilt. Aber das Urteil wurde dern 5 nicht vollſtreckt, da er von dem Gerichtsarzt für in nur unzurechnungsfähig erklärt wurde. So kam er ins kedoch Irrenhaus Neuruppin, von wo er nach Heßalte einigen Jahren entwich. Mit falſchen Papieren Abreſſe lebte er wieder in Berlin und beging zahlreiche! Diebſtähle. 1 Als man ihn dann erwiſchte, kam er zur Unter, Luerlä ſuchung zu demſelben Arzt, der ihn früher für ſucht wo geiſteskrank erklärt hatte. Nun erkannte er den funden Verbrecher nicht mehr und hielt ihn für normal, unt 8 Als ſich Jänicke nun als der geflüchtete Mörder Geſchäf entpuppte, konnte das Urteil nicht mehr vollſtretk enn werden. Vers Nach Verbüßung ſeiner Strafe ging der„Zau, Die berer vom Teufelsſee“ nach Polen und beging dor! 10 Schwindeleien als falſcher Graf und Oberforſt, meiſter. Im Jahre 1924 hörte man wieder von ihm 153 als ex aus Polen ausgewieſen wurde. 8 Heute iſt der unheimliche Raubmörder 56 Jahre alt und lebt als freier Mann in einem kleinen Dorf in der Mark. Niemand weiß dort von der furchtbaren Tat, die er einſt begangen hat. Bl man eines Tages wieder von ihm hören wird. g ä Chefredakteur: H. A. Meißner 5 örtlich für Politik: Dr. Walter Reinhardt ⸗ Handelsteit; Rut KRecars alten Frs keſan. e Lokales 80 Schönfelder— Sport und Vermiſchtes: Willy Müller Annen eu e Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: Franz Kirche! 15 gen und geſchäftliche Mitteilungen: Jakob Faude, ſäarlich 1 ann en Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Hach eue Mannheimer Zeitung c. m. b.., Mannheim RI, 86 ĩð Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rickſendung nur bel Freitag, 6. Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. „%%% w%οοοοοοοοο aus bank neuere! 1 mann vollſt. koſten los und ohne jede Berpflicht. mit, 850 G HH 7. 381 wie meine Frau v. ſchwe⸗ Trotz hoher Steuer noch die alten Preise — Am 3. Januar verschied nach langem, schweren Leiden unsere liebe gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Schwester, Frau Maria Leeb... im Alter von 82 Jahren Mein lieber, guter Mann, unser treuer Vater Herr Wilhelm Elsdhner rer als unheilbar erklärter Lähmung vollſtändig geheilt wurde. Jof. Schwarzbauer, Inhaber der Firma Friedrich Schmiii& Co. Mannheim, Buenos Aires, Freiburg,. Jan. 33 W, Fee K aAlbfl eis KN Weylstr. 8 f 785 87 ist heute im Alter von 62 Jahren entschlafen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 8 55 8 3 von guten deutschen Kälbern 50 I. 1 55 5b 5 80 3 auch Nierenbr., alle Stücke Pfd. 20 Mannheim(Collinistr.), Valencia, den 5. Januar 1933. Johanna Creuzbauer geb. Leeb 1 1 J Hachen Pfund 433 e Die Beerdigung fand in aller Stille statt a Angora-Katze 3 Schweinebraten 5 i 57 5 Sehnitzel pro Pfd. 2 2 e eilung an 1 9„ 1 Elsa Elsdimer geb. Haber Scwezingerſtraße 166 3 Bauchlappen 9 5 Hildegard Degen geb. Eischner 5 I uotaletts. Pld. 70 Pig Werner Elschner Intl. Voröffenthehungen der Stadt Mannheim ö 7 erden Hugo Degen Berſteigerung. Ochsenfleisch Pfi 80 i Li. Pfund* 1 Danksagung In unſerem Verſteigerungslokal— G 5. 1, 2 4 Glas⸗ Die Beerdigung findet Samstag, den 7. Januar, nachm. 3½% Uhr statt. Für die überaus liebevolle An- Eingang gegenüber r findet Augen Es wird dringend gebeten von Beileidsbesuchen abzusehen. teilnahme beim Hinscheiden an feigenden Tagen die öftentlich Verkkeigerung— 3 85 meiner herzensguten F verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: Frisches Fleiseh g i j BE N ür Gold, Silber, Uhren und dergl.: CCC 5 155 Mittwoch den 11. Januar 1983. 2 eee, wir auf die Wege 8 2 5 9 3 Fahrräder 2 5 b Ae e e bp) für Kleiber, Weißzeng, 3 3 5 2(Kuhfleisch) z. Kochen, 3 Pfd. nur 1. 5 b danken wir den Herren Aerzten u. dgl.: am Donnerstag, den 12. Jan. 198g. an 88„ 8 Welche konkurrenzſäh und den Schwestern d. Lungen- Beginn leben 14 Uhr(Lokalöffnung 13% Uhr). 2 zum Braten Pfund 40 u. 48 4 ' t ö 1 5 Firma richtet mir Ben e BI 5 1 Mont 9 50 Easigbraten n Pfd. 5 u. 60 fmarken 2 0 1 8 599 ö 3 8 Juni 1932 kann nur noch bis ontag, den Issigbraten e ein Pfd. u. 1 in dee;. TRAUERKLEIDU NET TRAUENHU TE Fiiae in Stoff 5s düse n rcerelcben Worte. e. Jauner erfolgen. La Schug und Wäſchereſten ein, Bekannten für die zahlrsichen r er soll meine guten Wurstwaren versuchen haft, bei munme s Jeschuo-:& auch Sportmützen, Kranz- und Blumenspenden Tüchtige Sohneidevin F ieenssebinken 1% Pfd. 30 Mitglied 21:1, Tel. 31911 Tel. 21521, 6.1 F Mannheim, den 6. 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Bes 5 1 5 Carl Raddatz Magda Ichneiger 5 Einmalige Aufführung des 99 17 1 4 4 5 0 5 zogdanowitsch, ponteve- Adrxinischer Konsul Hans Köppen 9 2 0 Staat Eine einzigartige Leistung Svlviane, seine Frau Aenne Brenndahl Fritz Schulz schönen Kultur Grogfilmes ö daa Vorher das interessante Sei programm![Fiomow, pontevedrinischer 1 . p 0* e ene f. 42 2 N g Olga, seine Frau Vera Weib 60 Alle Velgünstigungen een aufgühobün e e e 5 Oberst u. Militärattache Karl Zöller 5 PF. ͤ FNNVVV U. Niegus, Kanzlist bei der pontevedrim Gesandtschaſt Walther Friedmann Griseiten Beginn:.00,.00,.00,.35 Uhr 8 Hæeuie Ins 2650 „Café Corso“ Fränkisches Groß-Meujahr-Fest Bockbier— Humorist Max Werner Verlängerung. mam Mandeim Montag, den 9. Jannar, 20.15 Uhr 2. 20 einer be aucen. Kleinen Anzeige Eine entzückende Operette, deren charmante Handlun: leicht beschwingt. pikant und Wirblig wie ein Wiener Walzer 5 voxrüberzieht. 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