uchte Näh⸗ wenn auch 4 edürftig. 5 A E 62 a; tsſt. 10% 116? b. u. B 5 0 ſchäftsſtelle. che(geleſ T Art iſe aus Pr, Daimler,* 10 Nr. 581 f. ö Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. e Mannheimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Januar 1933 144. Jahrgang— Nr. 17 Neue Kabineltskriſe in Frankreich Streit über Steuern und Gehaltsabbau— Finanzreform durch Notverorönung Wioberkehr einer Regierung der nationalen Anion? Konferenzen und Kombinationen Hitlers Beſuch in Verlin Die Beſprechungen des Kanzlers Cherons Pläne Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 11. Januar. In wenigen Stunden hat ſich geſtern die inner⸗ politiſche Situation ſo gründlich geändert, daß in parlamentariſchen Kreiſen allgemein ernſthaft mit einer akuten Kabinettskriſe gerechnet wird. Die Urſache iſt das enttäuſchende Reformpro⸗ gramm des Finanzminiſters Chéron. Aus den offiziellen Mitteilungen über den Verlauf des Kabinettsrats konnte man nur zwiſchen den Zeilen leſen, daß die Kabinettsmitglieder ſtärkſten Widerſtand gegen die Pläne Chérous leiſteten. Umſo unverhohlener machte ſich die Enttäuſchung der zur Regierungsmehrheit gehörenden Deputierten Luft. Insbeſondere wurde von den Mehrheitsparteien kri⸗ liſiert, daß Chéron noch mit keinem Wort erörtert hat, wie er die zehn Milliarden am Budget ein⸗ ſparen will. Daß die Oppoſition mit dem ſicheren Sturz des Kabinetts Panl⸗Boncour rechnet und eine Bildung eines Kabinetts der natio⸗ wortenen finanziellen Lage kaum überraſchend. Unter den jüngeren Kabinettsmitgliedern, liche Darlegung ſeines Planes vorenthielt und ſtatt deſſen verſprach, in einem heute vormittag ſtattfin⸗ denden Miniſterrat ſein Projekt vorzulegen. Dabei soll der Präſident der Republik, Lebrun, Gelegenheit haben, ſein Wort in die Wagfchale zu werfen. Unter⸗ lichtete Kreiſe behaupten, daß aber auch in der heu⸗ tigen Miniſterratsſitzung die Entſcheidung nicht fallen wird, ſondern daß mehrere Miniſter darauf drängen werden, guch die Unterſtaatsſekretäre zu Wort kom⸗ men zu laſſen, ſo daß morgen vorausſichtlich ein neuer Kabinettsrat ſtattfinden muß. Sachlich iſt zu dem Reformprogramm Cheérons mitzuteilen, daß der Finanzminiſter trotz der von Paul⸗Boncour den Sozialiſten gegebenen Ver⸗ ſprechungen eine Beamtengehaltskür zung um 5 Prozent und eine Heraufſetzung des Penſions⸗ alters der Kriegsteilnehmer um fünf Jahre beab⸗ ſichtigt. Dieſe Maßnahme ſtößt natürlich auf den heftigſten Proteſt der betroffenen Stellen, ebenſo lehnen die in den verſchiedenſten Organiſationen vereinigten Steuerzahler, Induſtriellen und Kauf⸗ leute die ihnen zugedachten Steuern ab. Beſonders böſes Blut erregt die Verſchärfung der direkten Einkommenſteuer. „Die Regierung Paul⸗Boncour ſteht vor den glei⸗ chen ungeheuren Schwierigkeiten, mit denen das vor⸗ hergehende Kabinett zu kämpfen hatte,“ erklärte ein maßgebender Deputierter der Regierungsmehrheit. Die Verwirrung wird noch dadurch vergrößet, daß die Kammermitglieder ſich ſelbſt nicht über ihre Hal⸗ tung ſchlüſſig ſind und Chérons Programm als eine ſtarke Enttäuſchung bezeichnen. Nur Paul⸗Boncour ſoll ſich einigermaßen mit dem Programm des Fi⸗ nanzminiſters einverſtanden erklärt haben. Chéron ſelbſt legte am Ende der geſtrigen Kammerſitzung einen ziemlichen Optimismus an den Tag. Er ſoll die Abſicht haben, im Notfall die Löſung des Finanz⸗ keformprogramms mittels Notverordnung her⸗ beizuführen. In parlamentariſchen Kreiſen betrach⸗ tet man die Dinge nicht ſo roſig. Von der Rechten kündet man ſogar die Demiſſion des Finanzminiſters im Anſchluß an den heutigen Miniſterrat an. Dies würde daun natürlich die Geſamtdemiſſion des Ka⸗ binetts Paul⸗Boncour zur Folge haben. Es iſt bezeichnend, daß auch die radikal⸗ſoziale Preſſe ihre Unzufriedenheit über Chéron zum Ausdruck bringt, ſich zum mindeſten über ſeine neueſten Maßnahmen enttäuſcht zeigt. Die ſozia⸗ liſtiſce Kammergruppe kündigt bereits die Einbrin⸗ gung eines Gegenvorſchlags an, der bei den Be⸗ ratungen über das zweite Budgetzwölftel für Fe⸗ bruar behandelt werden ſoll. In der Vorlage über dieſes Budgetzwölftel wollte Cheron die von ihm geplanten Einſparungsmaßnahmen einfügen. Der Führer der Sozialiſten, Leon Blum erklärte geſtern, für ſeine Partei böte die Frage der Haushaltsein⸗ ſparungen keine Schwierigkeiten. Sie ſei durch eine kanfang reiche Einſchränkung der Mili⸗ ürausgaben ſowie durch eine gründliche Ver⸗ i aer zu löſen. Neue Einnahmen anderer⸗ leb önnte ſich die Regierung durch allgemeine Be⸗ 1 des Verbrauchs, durch Unterdrückung der euerhinterziehungen ſowie durch die Verſtaat⸗ chung der großen kapitaliſtiſchen Monopole ver⸗ ſchaffen. 1 Parlament iſt geſtern nachmittag zu ſei⸗ ordentlichen Seſſion zuſammengetreten. In der ammer wurd i 4 f wieder 3 7 85 der bisherige Präſident Bouiſſon Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 11. Januar. Die polttiſchen Beſprechungen, die mit der Kölner Unterredung zwiſchen Papen und Hitler eingeſetzt haben, konzentrieren ſich immer deutlicher zwiſchen den Gruppen vom Zentrum bis zu den National⸗ ſozialiſten, um im Einvernehmen mit der Regierung eine Verlängerung des politiſchen Waffenſtillſtands herbeizuführen. Es mag dabei auch dahin geſtellt bleiben, ob nicht bei einzelnen der an dieſer Aktion Beteiligten noch weitergehende Erwägungen mit im Spiele waren und vielleicht noch im Spiel ſind. Ein neues Moment iſt durch die Ankunft Hitlers in Ber⸗ lin zu verzeichnen. Zweck des Aufenthalts iſt nach dem„Angriff“ eine Ausſprache Hitlers mit dem Reichstagspräſtidenten Göring. Offenſichtlich will der nationalſozialiſtiſche Führer die Entſcheidung, nalen Union verlangt, iſt angeſichts der äußerſt ver⸗ die von der NS Da über ihr Verhältnis zum Kabi⸗ nett Schleicher in allernächſter Zeit getroffen werden mut, vorbereiten. den Unterſtaatsſekretären, hat es lebhafte Unzufrieden⸗„, 5 eee e een e oe are, dene eder Erg der Aelteſtenrats am 20. Januar einnehmen wollen. Die Unterredung zwiſchen Hitler und Göring Wird der Termin für den Zuſammentritt des Par⸗ laments, der bekanntlich auf den 24. Januar ein⸗ geſetzt iſt, nicht, wie man vielfach annimmt, auf un⸗ beſtimmte Zeit verſchoben, ſo muß der Aelteſtenrat ſich über die Tagesordnung für die erſte Sitzung ſchlüſſig werden. Es handelt ſich inſofern hier ſchon um eine politiſche Vorentſcheidung, als ein nachträg⸗ licher Verzicht auf die Mißtrauensanträge natur⸗ gemäß ſehr erſchwert wird, wenn eine Mehrheit im Aelteſtenrat einmal den Beſchluß gefaßt hat, ſie auf die Tagesordnung zu ſetzen. Daß es in dieſem Stadium bereits zu einer Fühlungnahme zwiſchen Hitler und dem Reichs⸗ kanzler kommen wird, iſt wenig wahrſcheinlich. Indes dürfte der Berliner Aufenthalt Hitlers noch anderen wichtigen Verhandlungen dienen, bei denen nicht zuletzt auch gewiſſe Finanzierungsfragen zur Erörterung ſtehen. Wie verlautet, iſt an den Konfe⸗ renzen, die bereits im Laufe des geſtrigen Tages im Kaiſerhof ſtattfanden, auch der frühere Reichsbankpräſident Schacht hervorragend beteiligt. Adolf Hitler wird nach unſerer Information heute mittag Berlin wieder verlaſſen, da er ſchon am Abend wieder auf verſchiedenen Wahlverſamm⸗ lungen im Lande Lippe ſprechen will. Hitlers unerwartetes Auftreten in Berlin gibt natürlich zu. neuen Kombinationen Die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ „auf Grund zuverläſſiger Informationen“ Anlaß. glaubt, verſichern zu können, daß für dieſe Woche eine Be⸗ ſprechung Hitlers mit Schleicher weder geplant ge⸗ weſen ſei noch in Frage komme. Immerhin fällt auf, wie gefliſſentlich man an den zuſtändigen Stellen be⸗ tont, daß Herr von Schleicher dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Führer ſelbſtverſtändlich jeder Zeit zur Verfügung ſtehe, wenn dieſer eine Unterredung wünſchen ſollte. Auf der andern Seite wird von den Nattonalſozialiſten erklärt, Hitler werde ſich einer Begegnung mit Herrn von Schleicher, ſofern der Kanzler ſie für wünſchenswert halte, ebenſowenig entziehen, wie er es in Köln mit Herrn von Papen getan habe. Angeblich ſoll Hitler Ende der Woche nach Berlin zurückkehren. Ob es dann zu einer Beſprechung zwiſchen ihm und Schleicher kommen wird, iſt noch nicht geklärt. Auch von einer Ausſprache über die Wieder⸗ aufnahme der Harzburger Verbin⸗ dungen mit dem deutſchnationalen Parteiführer Hugenberg, der zu dieſem Zeitpunkt gleichfalls in Berlin weilen dürfte, iſt die Rede. Die von uns bereits verzeichneten Gerüchte, daß Hitler eine neue Verhandlungsgrundlage in der Form angeboten habe, daß die Nationalſozialiſten bei einer Regie⸗ rungsbeteiligung das Reichswehr⸗ und das Reichs⸗ iunenminiſterium erhalten, werden einſtweilen von mationalſozialiſtiſcher Seite nicht dementiert. Doch bezeichnet man es als unglaubhaft, daß Hitler von ſeinen früheren Forderungen abweichen werde. Die Beſprechungen zwiſchen Schleicher und Straſſer ſcheinen ziemlich ergebnislos verlaufen zu ſein. Straſſer ſoll ausdrücklich geſagt haben, daß er inner⸗ halb der Reichstagsfraktion keine Oppoſition ins Leben zu rufen gedenke. Nach ſeiner eigenen Schätzung würden ihm kaum acht bis zehn Abgeordnete folgen, wenn er es auf einen offenen Bruch mit der Fraktion ankommen ließe. Uebrigens wird behauptet, daß Straſſer in der vorigen Woche auch vom Reichspräſidenten in einer längeren Audienz empfangen worden ſei. Weiter heißt es, daß ein„maßgebender Führer der deutſchen Induſtrie“ dem Reichskanzler am Dienstag deren Bedenken über den ſozialpolitiſchen Kurs und über Einzelheiten des Gerekeſchen Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms vorgetragen habe. Schließlich wurde der Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftsrats Dr. Brandes geſtern von Schleicher zur Aus⸗ ſprache über agrarpolitiſche Maßnahmen empfangen. Summa ſummarum: Alles iſt noch im Fluß. Die Lage bleibt nach wie vor undurchſichtig. Man muß mit Ueberraſchungen nach allen Seiten hin rechnen. ae e eka Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 11. Januar. Die Vorverhandlungen für die Stillhalte⸗ konferenz haben geſtern in London begonnen. Es handelt ſich um die Bedingungen, unter denen das Stillhalteabkommen für die in Deutſchland „eingefrorenen“ kur zfriſtigen Kredite für ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Die offizielle Konferenz über dieſe Frage wird erſt am 30. Januar in Berlin zuſammentreten, aber die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Gläu⸗ bigern und Schuldnern ſind vorerſt noch ſo groß, daß eine vorherige Klärung gewiſſer Streitpunkte not⸗ wendig erſcheint. Schon vor Weihnachten hat eine gewiſſe Fühlungnahme zwiſchen deutſchen und aus⸗ wärtigen Bankiers ſtattgefunden, die in den gegen⸗ wärtigen Beſprechungen in größerem Rahmen fort⸗ geſetzt wird. Wie die„Financial News“ mitteilt, fordern die Gläubiger eine Beſchleunigung der Rück⸗ zahlung von kurzfriſtigen Krediten und wei⸗ gern ſich, ohne dieſe Zuſage auf andere Zu⸗ geſtändniſſe wie die Herabſetzung der Zins⸗ ſätze einzugehen. Es ſei auch noch immer eine ſtarke Meinungswer⸗ ſchiedenheit über die Art des Auftauens der Kredite durch ſogenannte Sperrmarkzahlungen vorhanden. Trotz dieſer Schwierigkeiten, ſchreiben die„Financial News“, erſcheint eine Löſung durchaus möglich, da der allgemein vorherrſchende Optimismus hinſicht⸗ lich der deutſchen Zukunftsausſichten die gütliche Beilegung des Konflikts erleichtere. Die Gläubiger Schwierige Stillhalte⸗ Verhandlungen in London ſehen nämlich ein, daß die deutſchen Kredite bei einer Fortſetzung der günſtigen Wirtſchaftsent⸗ wicklung ganz von ſelbſt auftauen werden, ohne daß man künſtliche Maßnahmen ergreift. Der Mei⸗ nungsaustauſch findet daher diesmal in einer be⸗ deutend günſtigeren Atmoſphäre ſtatt als während der früheren Zuſammenkünfte. — Die Arbeitsmarktlage im Reich Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 11. Januar. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt iſt in der zweiten Hälfte des Dezember die Arbeitsloſig⸗ keit aus ſaiſon mäßigen Urſachen wei⸗ ter geſtieg en, jedoch langſamer als im erſten Berichtsabſchnitt. Am Jahresende waren bei den Arbeitsämtern rund 5 773 000 Arbeitsloſe gemeldet. Die Zunahme ſeit Mitte Dezember betrug rund 169 000. Die Ueberlagerung gegenüber dem Vor⸗ jahre, die Ende Juni mit mehr als 1,7 Mill. am ſtärkſten war, iſt ſeitdem ſtändig geringer geworden und betrug am Jahresende nur noch rund 105 000. In der Arbeitsloſenverſicherung ſtieg die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger um rund 94 000 auf rund 792 000, in der Kriſenfürſorge um rund 93 000 auf rund 1281000. Aus dem Per⸗ ſonenkreis der öffentlichen Fürſorge wurden Ende Dezember rund 2375 000 Arbeitsloſe nach den Vor⸗ ſchriften der Reichsregierung als Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe anerkannt. Zehn Fahre ſpäter Mannheim, 11. Januar. Das Reich war geblieben: den Krieg hatte Deutſch⸗ land verloren und den Frieden. Ein Diktat war ihm auferlegt worden, das ohne Beiſpiel in der Geſchichte war. Tribute waren ihm aufgebürdet worden, deren Milliardenzahl dem grenzenloſen Haß und der hyſte⸗ riſchen Vernichtungsgier einer Nation entſprang, die den Sieg nicht ſelbſt erfochten hatte. Ewig ſollte dieſes Volk den Gewinnern des Weltringens Frondienſte leiſten, deſſen Vertreter wie Ausſätzige in der Reſi⸗ denz des Sonnenkönigs hinter Stacheldraht gehalten wurden. 132 Milliarden Gegenwartswert ſollte Deutſchland an„Reparationen“ bezahlen. Das Deutſchland, deſſen Grenzen man zerriſſen, deſſen zweitgrößtes Induſtriegebiet man willkürlich zer⸗ ſchlug, deſſen Flotte und deſſen Rohſtoffländer man raubte. 132 Milliarden oder jährlich 5 Milliarden auf lange Generationen hinaus ſollte das ausgeblu⸗ tete Volk ſeinen Gläubigern ohne jede Gegenleiſtung entrichten. Und in Deutſchland wütete der Hunger, flackerten tagtäglich faſt Streiks und Unruhen auf. Kontrollkommiſſionen durchſchnüffelten das Land. Sinnlos wurden auf ihr Geheiß Millionenwerte ver⸗ nichtet. Wehrlos war Deutſchland und ſchien ehrlos zu ſein. Das Reich aber war geblieben. * Und dieſes Reich wollten die Herren am Rhein zerſchlagen. Noch träumten die franzöſiſchen Macht⸗ haber von der Grenze an Deutſchlands Strom. Noch hatten die Clemenceaus, Poincarés und Tardieus nicht vergeſſen, daß nur Englands Einſpruch ihnen die Rheingrenze verwehrt hatte. Noch wehte die Tri⸗ kolore über dem beſetzten Gebiet, das bis zum Jahre 1935 als Fauſtpfand in den Händen Frankreichs und ſeiner Verbündeten bleiben ſollte. Am 10. Jan. 1920, über ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung, trat das Verſailler Diktat in Kraft. Drei Jahre lang ktrachteten die Franzoſen nach dem Grund, um das Herz der deutſchen Wirtſchaft beſetzen zu können. Drei Jahre lang ſuchten Kommiſſionen, Diplomaten und Spione nach der deutſchen„Vertragsverletzung“, die der franzöſiſchen Soldateska den Vormarſch über den Rhein erlauben ſollte. Und auf den Tag drei Jahre nach dem Inkrafttreten des Friedensvertrags kündigten Frankreich und Belgien wegen angeblicher Verfehlungen in Holz⸗⸗ und Kohlenlieferungen die Entſendung einer Kontroll⸗Ingenieur⸗Kommiſſion ins Ruhrgebiet an. Mit den Kontrolleuren aber marſchierten 60000 Mann in das Zentrum der deutſchen Induſtrie ein. Am 11. Januar, heute vor zehn Jahren, wurden Eſſen und Gelſen⸗ kirchen beſetzt, wenige Tage ſpäter Bochum, Dort⸗ mund, Duisburg. Eine gnadenloſe Ausbeutung des Ruhrgebiets hob an: Kohlen, Schiffe, Züge, Indu⸗ ſtriematerial, Steuern, Einfuhrabgaben, Zölle, Lohn⸗ gelder wurden beſchlagnahmt, die Gruben durch die Franzoſen im tollſten Raubbau faſt vernichtet. 150 000 Deutſche wurden ausgewieſen. Hunderte und aber Hunderte ins Gefängnis geworfen, gemartert und gepeinigt. Schuldlos ſtarben unter der Fauſt des Sie⸗ gers 132 deutſche Männer, Frauen und Kinder. Aus der Hefe des Volkes, aus Glücksrittern und ehrloſen Verrätern ſchufen die Franzoſen ihre Separatiſten⸗ garden, die eine freie Rheiniſche Republik ausrufen ſollten, die unter dem Schutz franzöſiſcher Soldaten morden und plündern durften. Die Mark fiel ins Bodenloſe. Der Dollar feierte ſinnloſe Zahlen⸗ triumphe. Vier Milliarden Goldmark raubte Frank⸗ reich aus dem Ruhrgebiet. Deutſchlands Schickſal ſchien beſtegelt. Das deutſche Volk aber wuchs an ſeiner Not. Wenige Tage nach dem Einmarſch der Franzoſen. begann der paſſive Widerſtand, der der Welt zeigte, daß Deutſchland alles verloren hatte, nur nicht ſeine Ehre. Und wenn in den letzten Jahren Ueberkluge behaupteten, daß dieſer Kampf ſinnlos geweſen und ſchuld ſei an vieler deutſcher Not, ſo müſſen ſie heute erkennen, daß dieſer ſtille Wider⸗ ſtand ohne Gewalt der Welt die Achtung abzwang, die die erſte Stufe für Deutſchlands Aufſtieg und Freiheit wurde. Dieſer Widerſtand war es, neben ihren eigenen Intereſſen, der die Engländer bewog, den Einmarſch ins Ruhrgebiet offen als Vertrags⸗ verletzung zu kennzeichnen. Frankreich wollte mit brutaler Gewalt erreichen, was ihm die Verträge noch verſagt hatten, und verlor ſein Spiel, das ihm das Ende der deutſchen Einheit und die Rheingrenze bringen ſollte. Nach acht Monaten heldenhaften Trotzes und unſäglicher Leiden mußte wohl am 26. September 1923 die Reichsregierung den paſſiven Widerſtand aufgeben, denn das Volk war am Ende ſeiner Kraft, allein das Reich und das Herz ſeiner Wirtſchaft waren gerettet. a 75 . 5 a Zehn Jahre darnach: Eine Wirtſchafts⸗ kriſe ſondergleichen oͤroht Deutſchland zu erſticken. Jeder fünfte Deutſche muß von der Fürſorge des Staates ſein Leben friſten. Hochöfen und Fabrike feiern. Millionen Werktätiger ſind aus der Arb ee e 2. Seite/ Nummer 17 Mittwoch, 11. Januar 1933 ausgeſchloſſen. Sollten alle die vielen Opfer umſonſt geweſen ſein? Die graue Not des Tages läßt ver⸗ zweifeln, doch die Geſchichte der letzten zehn Jahre heißt hoffen: Armſelig und elend, rechtlos und wehr⸗ los, verachtet und verlacht lag Deutſchland vor zehn Jahren am Boden. Tief bis nach Weſtfalen hinein ſtanden franzöſiſche Truppen, ſaßen in Wiesbaden und Ludwigshafen, am Fuße des Schwarzwalds; heute aber iſt Deutſchlands Boden ſeit zweieinhalb Jahren frei. 132 Milliarden Goldmark ſollten Deutſchland nach dem Diktat von Spa und dem Dawesplan an Tribute bezahlen, fünf Milliarden jährlich; heute iſt Deutſchland von den Reparationen frei. Für alle Zeiten ſollte Deutſchland als Staat zweiter Klaſſe geächtet unter den Nationen leben; heute haben die Anderen Deutſchlands Gleichberech⸗ tigung anerkannt. Noch weit iſt der Weg zur wahren deutſchen Freiheit. Noch gibt es einen Korridor; noch blutet die Grenze von Oberſchleſien und Poſen⸗ Weſtpreußen; noch finden die deutſchen Minderheiten nicht ihr Recht. Allein das Diktat von Ver⸗ ſailles wankt, und ſelbſt in Frankreich dis⸗ kutieren maßgebende Männer der Politik und Wirt⸗ ſchaft heute die Reviſion des Friedens vertrages. Die große Konzeption Streſemanns, den Verſailler Pakt nicht zu zerreißen, ſondern ihn auszuhöhlen, beginnt ſich zu erfüllen. Eine große Etappe auf dem Leidens⸗ weg Deutſchlands liegt hinter dem Volke. Sie wird gekennzeichnet durch die Londoner Tributkonferenz von 1924, durch Locarno und Thoiry, durch Genf und Madrid, durch den Haag und das Hoover⸗Mora⸗ torium, durch den 13. Juli 1931 und Lauſanne, durch die Zollunion und den Genfer Akkord. Freudige Hoffnungen und bittere Enttäuſchungen begleiteten dieſen Weg, Stationen des Leidens wurden zu Stationen erſter Erfüllung, Tore zur Freiheit, die aufgeſtoßen waren, wurden mit höhniſcher Gewalt wieder verſchloſſen. Deutſchland duldete und kämpfte, arbeitete und hungerte, verzweifelte und hoffte, aber gab ſich nicht auf. * 11. Januar 1923—11. Januar 1933. Der Tag des Gedenkens wird zum Tag der Einkehr: damals lag das deutſche Volk am Boden. Wo ſteht heute Deutſchland und wo ſteht die Welt? Es wäre verderblich, die teuer erkauften Fortſchritte Deutſchlands in ſeiner Weltgeltung zu überſchätzen und zu feiern. Wohl iſt Deutſchland frei von den Tributen, aber noch heute iſt der Pakt von Lauſanne nicht in Kraft. Noch heute drohen im Hintergrund die drei Milliarden Schuldzahlungen, zu denen Amerikas Eingreifen uns zwang. Eine Rückkehr zum Poungplan iſt zwar ausgeſchloſſen und würde auch von Deutſchland niemals mehr anerkannt, aber ſchon die Diskuſſion einer tatſächlichen Leiſtung der Schluß⸗ zahlungen müßte im Augenblick die Geſundung Deutſchlands und der Welt aufs ernſteſte gefährden. Und darum muß jeder Deutſche wiſſen, daß Amerikas Vertreter in Lauſanne es waren, die ſich gegen eine Streichung der Tribute wandten, und ſo Herriot Stichwort und Handhabe für ſeine Forderung nach einer deutſchen Schlußzahlung gaben, obwohl gerade amerikaniſche Wirtſchaftsführer in den Baſeler Be⸗ richten die Tribute als die Urſache der Weltwirt⸗ ſchaftskriſe bezeichneten. Dieſe Einſtellung der Wa⸗ ſhingtoner Regierungsſtellen, die darin nur der Mei⸗ nung der amerikaniſchen Oeffentlichkeit folgen, wird auch die kommenden Schuldenverhandlun⸗ gen der früheren Alliierten außerordentlich erſchwe⸗ ren, an denen Deutſchland ſehr ſtark intereſſiert iſt. Deun ohne eine vernunftgemäße Kriegsſchuldenrege⸗ lung wird es Deutſchland nicht gelingen, einen trag⸗ baren Akkord mit ſeinen Auslandsgläubigern zu finden, der ſich weniger auf die Schuldſumme als auf die Verzinſung, Laufzeit und Amortiſation der Kredite und Anleihen erſtrecken muß. Hand in Hand damit gehen die Verſuche zur Bereinigung der Wirtſchaftsbeziehungen, die die Aufgabe der Welt⸗ wirtſchafts konferenz iſt. Hier ſieht ſich Deutſchland einer Reihe wichtiger Probleme gegen⸗ über, die ſeine innere und äußere Handelspolitik maßgeblich beeinfluſſen: der Frage der Zölle und Kontingente, des Donauraums und des Ueberſee⸗ Exportes, des Verhältniſſes mit Frankreich und der britiſchen Wirtſchaftsgemeinſchaft und ſchließlich der Goldwährung. * So ergibt ſich aus der internationalen Kon⸗ ſtellation und der wirtſchaftlichen Notlage Deutſch⸗ lands, daß in der nächſten Zeit weniger die rein politiſchen als die wirtſchaftlichen Inter ⸗ eſſen im Vordergrund der internatio⸗ nalen Diskuſſionen ſtehen werden Die wich⸗ tigſten kommenden Entſcheidungen werden nicht mehr, wie in den letzten Jahren, in Tribut⸗ und Sicherheitspakten ihren Ausdruck finden, ſondern in Wirtſchaftsverträgen und Zollübereinkommen. Sie werden nicht mehr auf machtpolitiſchen Gefilden aus⸗ gefochten werden, ſondern auf der Ebene der Han⸗ dels beziehungen. Dazu aber iſt es nötig, daß die maßgebenden Stellen in Deutſchland ſich in aller⸗ nächſter Zeit über den Kurs der deutſchen Wirtſchaftspolitik endgültig ſchlüſſig werden, damit Deutſchland bis zum Beginn der internationalen Auseinanderſetzungen ſeine Poſitionen nicht nur be⸗ zogen, ſondern auch ſtark ausgebaut hat. Dieſe Poſt⸗ tionen müſſen ſich aufbauen auf der Erkenntnis, daß nicht allein ein ſtarker Binnenmarkt Deutſchlands Wirtſchaft tragen kann, daß vielmehr eine kräftige Steigerung des Exports erſte Vorausſetzung für eine Wiederbeſchäftigung der Arbeitsloſen iſt. Die natürlichen und allein erfolgverſprechenden Abſatz⸗ gebiete Deutſchlands ſind und bleiben der nord⸗ und ſüdoſteuropäiſche Markt, der in den Ueberſeegebieten und in Rußland nur eine Ergänzung findet. Damit aber ſchließt ſich der Ring der außenpoli⸗ tiſchen Aufgaben, die ſich dem deutſchen Volke am zehnten Jahrestag des Ruhreinmarſches ſtellen: in der Abrüſtung und der Bereinigung der politiſchen Verhältniſſe Europas. Denn eine Geſundung und Konſolidierung der europäiſchen und deutſchen Wirtſchaft iſt unmöglich ohne eine öſung des Korridorproblems, das eine Wiederher⸗ ſtellung des deutſchen Oſtens ſtets hinfällig machen wird, und der Donaufrage, die nicht eine Angelegen⸗ heit undurchſichtiger Quertreibereien fragwürdiger Wiener Zirkel iſt, ſondern eine der wichtigſten Vor⸗ bedingungen des europäiſchen Güteraustauſches. Wie der Donauraum im einzelnen geſtaltet wird, daruber mag man ſtreiten: das Eine muß ſchon heute als unumſtößliche Tatſache gelten, daß eine gedeih⸗ liche Löſung dieſer Frage nur unter Einſchaltung Deutſchlands möglich iſt. Dieſe Erkenntnis aber muß auch das Leitmotiv der kommenden Ab⸗ ltſtungs⸗ und Sicherheitsverhandlungen fein, denn gerade der brutale Machtſtandpunkt (Eigener Drahtbericht) z. Karlsruhe, 11. Januar. Der badiſche Landtag wählte geſtern nachmittag mit 43 Stimmen der Regierungsparteien(Zentrum, Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftspartei) den Mini⸗ ſterialrat im Juſtizminiſterium Dr. Er win Um ⸗ haner, zum Miniſter des Innern. Das Haus wählte daun Juſtizminiſter Dr. Schmitt wieder zum Staatspräſidenten und Finanzminiſter Dr. Mattes zu ſeinem Stellvertreter. Dr. Erwin Umhauer ſteht im 55. Lebensjahre. Er iſt am 31. Juli 1878 in Raitbach, Zinken Kürn⸗ berg(Amt Schopfheim) als Sohn des Hauptlehrers Wilhelm Umhauer geboren. Er ſtudierte die Rechte in Heidelberg, Freiburg und Berlin und ſchlug die Richterlaufbahn ein, wurde 1908 Amtsrichter in Pforzheim, 1910 Amtsrichter in Karlsruhe, 1914 Landrichter, 1917 Landgerichtsrat, 1919 Staats- anwalt. Am 19. Auguſt 1920 erfolgte ſeine Ernen⸗ nung zum Oberregierungsrat im Juſtizminiſterium, am 1. Juli 1926 rückte er zum Miniſterialrat beim gleichen Miniſterium auf. Er wurde im letzten Jahre als Mitglied der Evangeliſchen Laudesſynode gewählt, die ihn bei ihrem Zuſammentritt einmütig zum Präſidenten beſtellte. Dr. Umhauer ſtand als Oberleutnant der Landwehr im Felde und wurde mit dem Charakter als Major im Februar 1920 aus dem Heeresdienſt entlaſſen. Die Veratungen des Landtags Die Sitzung des Badiſchen Landtags begann geſtern mit einem unerfreulichen Zwiſchenfall. Schon der Beginn verſchob ſich um dreiviertel Stunden ſchuſſes, der ſich mit dem Vorſchlag beſchäftigte, den Führer der Wirtſchaftspartei von Au zum Staatsrat zu ernennen. Nach der Verleſung der Eingänge er⸗ lebte dann das Haus eine Ueberraſchung wie noch kein deutſches Parlament: Abgeordneter von An brachte einen Antrag auf Aufhebung ſeiner Immunität ein, dem das Haus nach kurzer Geſchäftsordnungs⸗ debatte zuſtimmte. Dieſer Vorgang hat folgende Vorgeſchichte: in der Sitzung des Vertrauensmännerausſchuſſes teilte ein Mitglied der nationalſozialiſtiſchen Fraktion mit, daß gegen von Au als Aufſichtsratsvorſitzenden der Bank für Haus⸗ und Grundbeſitz, im Zuſammenhang mit der Liquidation dieſer Bank Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft erſtattet ſei. In der Ausſprache über den Antrag von Au ſtellten Staatspräſident Dr. Schmitt und Dr. Waldeck (Deutſche Volkspartei) feſt, daß die übrigen Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes und die Regierung von dieſer Angelegenheit nichts wußten und daß auch von Au durch die Mitteilung völlig überraſcht geweſen ſei. Staatspräſident Dr. Schmitt bat den Staatsanwalt zur Berichterſtattung über den Fall, worauf Abge⸗ ordneter von Au ſich entſchloß, die Aufhebung ſeiner Immunität zu beantragen, um ſich gegen die in der Anzeige erhobenen Vorwürfe rechtfertigen zu können. Die Wahl des Staatsrats wurde von der Tages⸗ ordnung abgeſetzt. Dem äußerſt peinlichen Zwiſchenſpiel folgte die Beantworkung kurzer Anfragen durch das Präſidium. Vor der Wahl des Innenminiſters verlas Abgeord neter Krönlein(Evangeliſcher Volksdienſt) eine Erklärung ſeiner Partei, in der feſtgeſtellt wird, daß die Erweiterung der Regierung keine Sicherungen für eine politiſche Neuorientierung biete, da die Zu⸗ ſammenſetzung des Landtags den tatſächlichen politi⸗ ſchen Gruppierungen im Lande nicht mehr entſpreche. An dieſer Beurteilung werde auch nichts geändert durch die Ernennung eines evangeliſchen Innen⸗ miniſters. Infolgedeſſen ſpreche der Volks ⸗ dienſt der Regierung ſein Mißtrauen aus; bei der Wahl werde er ſich der Stimme ent⸗ halten. Zum Innenminiſter wurde dann Miniſterialrat Dr. Umhauer mit dreiundvierzig Stimmen der Regierungsparteien gewählt. Neunundzwanzig weiße Zettel waren abgegeben worden; die Kommuniſten ſtimmten für ihren Abgeordneten Bock. Präſtdent Duffner begrüßte den neuen Miniſter im Namen des Hauſes. Dr. Amhauer dankte für das ihm durch die Wahl bekundete Ver⸗ trauen. Die ſteigende materielle, aber auch die gei⸗ ſtige und ſittliche Not eines großen Teiles der Be⸗ völkerung weiſe gerade ſeinem Miniſterium Auf⸗ gaben zu, deren Erfüllung ihn mit ſchwerer Verant⸗ wortung belaſte. Er betrachte ſich nicht als Expo⸗ nent einer politiſchen Partei und fühle ſich nicht ge⸗ bunden an Parteiprogramme oder Parteibeſchlüſſe, ſondern wolle handeln zum Wohle des ganzen Volkes und Gerechtigkeit üben, ohne Anſehen der Partei. Hätte man die Uebertragung des Amtes von der Feſtlegung auf ein Parteiprogramm abhängig ge⸗ macht, ſo hätte er es nicht übernehmen können. Er Frankreichs und ſein europäiſches Bündnisſyſtem hat jede vernünftige wirtſchaftliche Regelung im Donauraum bisher vereitelt. Und es iſt vielleicht eines der erfreulichſten Hoffnungszeichen, daß die ſüdoſteuropäiſchen Vaſallenſtaaten Frankreichs unter dem furchtbaren Druck der Wirtſchaftskriſe immer deutlicher fühlen, welch verderbliches Dangergeſchenk die Freundſchaft Frankreichs für ſie war. Selbſtver⸗ ſtändlich wäre es verkehrt, wollte man darin die Anzeichen eines„renversement des alliances“ ſehen, allein es mag einmal genügen, wenn die ſüdoſt⸗ europäiſchen Staaten lernen, nicht mehr in Divi⸗ ſionen zu denken, ſondern in Kontokorrenten. Dann wird auch der Pakt der europäiſchen Nationen er⸗ ſtehen, der eine fühlbare Abrüſtung und Entlaſtung der Mächte bringt und damit Deutſchland die wahre Gleichberechtigung und Sicherheit, dann wird viel⸗ leicht der Alpdruck, der heute auf Europa laſtet, ſchwinden vor dem Frieden und der Wohlfahrt der Völker. 5 V. eaten. Exploſionsunglück in Premnitz Meldung des Wolff⸗ Büros — Rathen o w, 11. Januar. Im Werk Premnitz der JG. Farben er⸗ eignete ſich geſtern nachmittag ein ſchweres Exploſtons⸗ unglück, bei dem es einen Toten und mehrere Schwer⸗ und Leichtverletzte gegeben haben ſoll. In der Ver⸗ ſuchsabteilung zerſprang mit lautem Knall ein grö⸗ ßeres Leitungsrohr. Die Trümmer richteten in weitem Umkreiſe Verwüſtungen an. Die Firma ließ das Werk ſofort nach dem Unfall ſperren. Das Exploſionsunglück ruft die Erinnerung an den Tag im vorigen Monat hervor, an dem zwölf Perſonen durch eine Exploſton in einem ſeit Jahren nicht mehr benutzten Flügel des Werkes getötet wur⸗ den. Bauarbeiter waren dort damit beſchäftigt, eine Halle umzubauen. Bis heute iſt es noch nicht ge⸗ lungen, die Urſache des Unglückes aufzuklären. Ur⸗ ſprünglich hatte man angenommen, daß Sauerſtoff⸗ Flaſchen, die zum Schweißen von Trägern benutzt wurden, explodierten. Die Sachverſtändigen erklär⸗ ten aber, daß, ſelbſt wenn alle Flaſchen explodiert wären, die Wirkung nicht ſo verheerend hätte ge⸗ weſen ſein können. Nach Mitteilung der JG. Farben ſind ein Schwer⸗ verletzter und zwei Leichtverletzte zu beklagen. Der Unfall entſtand durch ein Verſehen des Betriebs⸗ perſonals bei der Pumpſtation für Schwefelkohlen⸗ ſtoff. Irgendein Zuſammenhang mit dem Unglück im Dezember 1932 beſteht nicht. Zuſammenſtoß in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 11. Januar. Zwiſchen etwa 400 uniformierten National⸗ ſozialiſten, die geſtern abend in eine kommu⸗ niſtiſche Verſammlung im Saalbau Friedrichshain Einlaß verlangten, und einer größeren Gruppe von Kommunſſten iſt es geſtern zu einem ſchweren Zuſammenſtoß gekommen. Die Kp hatte eine Verſammlung einberufen, in der der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Schneller über das Thema „Proletariſcher Internationalismus gegen Hunger, 8 Krieg und Faſzismus“ ſprechen ſollte. Die National⸗ ſozialiſten waren bereits in den Vorraum gelangt, wurden aber durch Verſammlungsteilnehmer und Polizei zurückgedrängt. Bei ihrem Rückzug ſtießen ſie auf Trupps von Kommuniſten, die zu der Kundgebung wollten. Im dunklen Friedrichshain ertönte plötzlich lautes Kampfgetümmel. In den Parkanlagen entſpann ſich ein Kampf Mann gegen Mann. Als mehrere Po⸗ lizeigruppen in den Hain vordrangen, wurden ſie von verſchiedenen Seiten beſchoſſen. Die Beamten erwiderten das Feuer. Schließlich gelang es ihnen, die Anlagen von Demonſtranten zu ſäubern. Auf einem Parkweg fand man zwei junge Leute ſchwerverletzt auf. Mehrere Perſonen wurden feſtgenommen. Dampfer auf dem Rhein beſchoſſen Meldung des Wolff⸗ Büros — Koblenz, 11. Januar. Auf den franzöſiſchen Schleppdampfer„Condor“ aus Straßburg wurde bei Kamp von den Hängen der Berge auf der linken Rheinſeite ſcharf ge⸗ ſchoſſen. In wenigen Minuten wurden etwa zwan⸗ zig Schüſſe abgefeuert. Der Dampfer gab Notſignale. Bekanntlich befindet ſich das Perſonal der fran⸗ zöſtſchen Schiffahrt ſeit Tagen wegen Lohndifferenzen im Streik. Es liegt daher der Verdacht nahe, daß es ſich um einen Racheakt gegen Streikbrecher handelt. Die polizeilichen Ermittlungen wurden ſo⸗ fort aufgenommen. Schwere Schneeſtürme in Rumänien Meldung des Wolff⸗ Büros — Bukareſt, 11. Jauuar. In der Moldau⸗Gegend wütet ſeit zwei Tagen ohne Unterbrechung ein außerordentlich heftiges Schneegeſtöber. Da die Lage immer gefährlicher wird, wurde Militär berufen, um bedrohten Städten Hilfe zu leiſten. Auf der Donau iſt der Verkehr vollkommen lahmgelegt. Auch zahlreiche Züge kön⸗ nen nicht verkehren. i —— 8 rechte, Ruhe und Ordnung im erhalten. Nach ſeiner Wiederwahl hielt dann Staatspräſident Dr. Schmitt eine längere Rede über ſeine Politik, in der er„das ganze badiſche Volk aufruft zur Sammlung, insbe⸗ ſondere zur Sammlung nach außen, zur Stützung und Verteidigung gefährdeter badiſcher Belange, zur ſtärkeren Betonung wirtſchaftlicher, ſozialer und kul⸗ tireller badiſcher Intereſſen“. Dann warb Dr. Schmitt für einen freiwilligen Burgfrieden, für Zuſammen⸗ arbeit der Konfeſſionen, den wahren Rechtsſtaat und die Achtung vor Verfaſſung und Länderrechten. Er ging auf eine Reihe badiſcher Einzelforderungen ein und wandte ſich gegen die Aufhebung der Finanz⸗ ämter, der Verſorgungsämter und einer Poſtdirek⸗ tton. Die Verpflichtungen des Reichs gemäߧ 17 des Eiſenbahnſtaatsvertrags auf Fertigſtellung der noch unvollendeten, aber baureifen Bahn bauten (Hardheim Königheim, Bretten— Kürnbach, Lieben⸗ heim—Rußheim, Seebruck— St. Blaſten) ſeien noch nicht erfüllt. Für die Eiſenbahnreſtabfindung zahle das Reich trotz des ſeit vielen Jahren ſchwebenden Prozeſſes vor dem Staatsgerichtshof, ſeit 1924 nicht einmal die vertraglichen Zinſen. Die Lage der Wald⸗ beſitzer und der Holzwirtſchaft hätte durch die von Baden geforderten Maßnahmen ſchon längſt gebeſſert werden können, wenn Reich und Reichsbahn mehr Verſtändnis für Badens Grenzlage hätten. Dem ſchon vor vielen Jahren erhobenen Verlangen nach Genehmigung der Gebührenerhebung für die Autoſtraße Mannheim— Heidelberg ſei immer noch nicht ſtattgegeben, obwohl das Reich hier finanziell nicht in Anſpruch genommen werden ſoll. Die Aufhebung der Umſatzſteuerfreigrenze von 5000/ treffe gerade die kleinen und mittleren Be⸗ triebe und deswegen gerade den Südweſten. Uns, ſo erklärte Dr. Schmitt, belaſtet man, dem Oſten aber gibt man Subventionen. Dieſe Beiſpiele genügen, um zu zeigen, wie notwendig der Ruf iſt, daß wir zuſammen⸗ ſtehen und auch in der großen Oeffentlichkeit unſere Rechte verteidigen müſſen. Es iſt in den letzten Tagen in einer Zeitung be⸗ hauptet worden, es ſei auf dieſem Gebiet nicht ge⸗ nügend geſchehen. Ich muß den Vorwurf zurück⸗ weiſen. Um mit ſeinen Wünſchen durchzudringen, genügt es leider nicht, daß man ſachliche Gründe an⸗ führt, ſondern entſcheidend iſt, mit welcher Energie die Oeffentlichkeit eines Landes, ins beſondere ſeine Preſſe, die Ziele des Landes verficht. Baden hat nach dem Kriege durch die neue Grenze und durch den Weggang wirtſchaftlicher Unternehmen ſowie durch die Wegverlegung jeglichen Militärs aus der entmilitariſterten Zone uſw. ſchweren Schaden ge⸗ litten. Es iſt jetzt an der Zeit, daß die Reichsregik⸗ rung und der Reichsrat ihre wiederholt dem Lande Baden gegebenen Verſprechungen erfüllen Und wenn wir unſere badiſchen Rechte und Belange wahren, ſo iſt dies kein Partikularismus, ſondern unſer Ringen um unſer Leben. Baden war immer und iſt auch heute— mit Wort und Tat für ein ſtarkes Reich, aber Baden will auch leben.“ Der Staatspräſident ſtreifte dann das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm, richtete den Appell an das badiſche Volk, inländiſche Ware und Leiſtung zu be⸗ vorzugen und ſo der Wirtſchaft zu helfen und ſchloß: „Unſer letzter, aber wichtigſter Wunſch iſt die Sicher⸗ ſtellung der öffentlichen Ordnung und Ruhe. Dieſe zu erhalten, iſt uns im letzten Jahre gelungen, dank dem geſunden Sinn der überwiegen⸗ den Mehrheit des badiſchen Volkes und dank der aufopfernden Tätigkeit unſerer Polizei und Gendar⸗ merie. Bei meinen bevorſtehenden Verhandlungen in Berlin bitte ich aber, mich geſchloſſen zu unter⸗ ſtützen.“ Nächſte Sitzung: Mittwochvormittag. Geheimer Kirchenrat Dr. Bauer Am Dienstag nachmittag verſtarb in Heidel⸗ berg Geheimer Kirchenrat Dr. Johannes Bauer, der langjährige Direktor des praktiſchen thevlogiſchen Seminars(Predigerſeminar) der Uni⸗ verſität Heidelberg im Alter von 72 Jahren. Aus einer alten badiſchen Theologenfamilie ſtammend er wurde am 12. September 1860 in Wiesloch ge⸗ boren— hatte der Verſtorbene nach Studien in Er⸗ langen, Leipzig, Baſel und Heidelberg und nach Ab⸗ legung der thevlogiſchen Prüfungen im Jahre 1882 zunächſt in Emmendingen, Heidelberg und Freiburg Vikarſtellen inne. 1892 habilitierte er ſich in Mar⸗ burg, wo er 1902 eine außerordentliche Profeſſur für Theologie erhielt. Seit 1907 lehrte er als ordentlicher Profeſſor in Königsberg, bis man ihn 1910 nach Heidelberg berief. Seit 1920 war Bauer auch außerordentliches Mitglied der Heidel⸗ berger Akademie der Wiſſenſchaften. Seine Tätigkeit an der Heidelberger Univerſttät erſtreckte ſich bis ins hohe Alter. Geheimer Kirchen⸗ rat Bauer war eine der markanteſten Geſtalten der evangeliſchen Kirche in Baden. Ein einfacher, offener, urſprünglicher, volksnaher Menſch, der allen übertriebenen Komplizierungen der geiſtlichen Tü⸗ 5 abgeneigt war. auers Wirken hat ſich nicht nur auf eine aus gedehnte Lehrtätigtelt elch 5 iſt auch als Forſcher und Kirchenpolitiker ſtark in den Vordergrund getreten. Auch das Gebiet der Kirchenkunſtgeſchichte hat ihm beſondere Förderung und Anregung zu verdanken, vor allem die Geſchichte der evangeliſchen Kirche in Baden. Auch als markanter Prediger hat ſich Bauer einen bedeutenden Namen gemacht, und an ſeiner Bahre werden ſich gewiß zahlreiche feiner Schüler einſin⸗ den, von den Würden ſind. Die Univerſität Marburg verlieh ihm 1004 den en viele ſchon ſeit Jahren in Amt und theologiſchen Ehrendoktor, der Univerſttät Heidel berg iſt Bauer trotz aller Berufungen nach außer⸗ halb treu geblieben. Sie wird ihn den Großen unter ihren Verſtorbenen zuzählen.. 1933 — er„das „insbe- Stützung ge, zur ind kul⸗ ber noch auten Lieben⸗ en noch g zahle ebenden 24 nicht r Wald⸗ die von gebeſſert n mehr Dem en nach ig für berg s Reich werden nze von ren Be⸗ tan, nen. wie nen⸗ keit ung be⸗ icht ge⸗ zurück⸗ dringen, nde an⸗ Energie re ſeine den hat d durch ſowie aus der den ge⸗ hsregie⸗ 1 Lande id wenn wahren, ſondern hen war Tat— auch Urbeits⸗ an das zu be⸗ ſchloß: Sicher⸗ und 1 Jahre wiegen⸗ ank der Bendar⸗ dlungen unter⸗ ner 7 i del⸗ Annes iktiſchen er Uni⸗ 1. Aus nend= och ge⸗ in Er⸗ ach Ab⸗ re 1882 reiburg n Mar⸗ rofeſſur er als dan ihn war Heidel⸗ verſttät kirchen⸗ ten der nfacher, r allen n Tä⸗ te aus⸗ ſt auch tark in iet der ſondere allem Baden. einen Bahre einfin⸗ mt und 04 den Heidel⸗ außer⸗ unter — Mittwoch, 11. Januar 1933 ———ů—— Die Sadiseiie Das Ende Nun ſteht der Chriſtbaum ſchmuck und glanzlos da Im ſchlichten, dunkeln Nadelkleid voll Trauer. Die weißen Kerzen ſind herabgebrannt, Die Herrlichkeit war nur von kurzer Dauer. Die Aepfel ſind gegeſſen und die Nüſſe, Die Kugeln in den Schachteln wohl verwahrt. Sie ſollen nächſtes Jahr den neuen Chriſtbaum zieren, In dieſen teuren Zeiten heißt's geſpart. Nur ein paar dünne, dürft'ge Silberfäden, Die an den Nadeln eigenſinnig halten feſt, Und die mit Mühe nur ſind loszukriegen, Sieht man vom ganzen Schmuck als ſchäb'gen Reſt. Und weil die Berta grade Kaffee kochen wollte, Zerbrach ſie mitleidlos den ganzen Baum Und ſchob und ſtopfte in des Ofens Rachen Die Zweige ſamt dem Reſt vom Silberſchaum. Und wie ſte ſich auch ſträubten und ſich ſperrten, Hinein damit! Nun knittert es und kracht. Ein feiner Duft von Harz durchzieht nochmal das Zimmer Das iſt das Ende, ach, von ſoviel Glanz und Pracht. A. W. Automatiſche Weichen Am ſtadtſeitigen Brückenkopf der Friedrichsbrücke wird an zwei Stellen gebuddelt, um Platz für automatiſche Weichenſchalter der Stra⸗ ßenbahn zu ſchaffen. Nach Einbau der viereckigen grünen Türmchen werden nicht nur die beiden Wei⸗ chenſtellerhäuschen überflüſſig, ſondern auch die Wei⸗ chenſteller, die an den Stellen zu beſtimmten Tages⸗ zeiten ihren Dienſt verſahen. Normalerweiſe fahren ſämtliche Wagen, die über die Friedrichsbrücke kom⸗ men, geradeaus durch die Breiteſtraße. Nur wäh⸗ rend des Spitzenverkehrs werden einzelne Verdich⸗ tungswagen auf die Ringbahn übergeleitet. Aehnlich ſind die Verhältniſſe an der Weiche vor der Ver⸗ kehrsinſel, wo außer einigen Verdichtungswagen le⸗ diglich die Züge der B⸗Bahn und der D⸗Bahn abge⸗ zweigt werden müſſen. Wenn der Umbau vollendet iſt, können die Weichen von den Wagenführern durch einfache Stromſchaltung betätigt werden, wie dies bereits an allen wichtigen und häufig beanſpruchten Schienenabzweigungen der Straßenbahn ſchon län⸗ gere Zeit möglich iſt. Holzverſteigerung in Sanoͤhofen Aus dem Staatswald V, dem ſogenannten Herr⸗ ſchaftswald, verſteigerte in Sandhofen das Badiſche Forſtamt Weinheim, das für dieſe Waldung zu⸗ ſtändig iſt, größere Poſten Holz, das von den zahl⸗ reich erſchienenen Bietern flott abgenommen wurde. Ausgeboten wurden ſechs Ster Pfoſtenholz, 181 Ster Forlenrollen und Prügel und 525 Ster Forlen⸗ prügelwellen. Für Forlenrollen wurden im Durch⸗ ſchnitt je Ster.80/ und für Prügelwellen.50% bezahlt. Die Preiſe lagen etwa 10 v. H. über dem Anſchlagspreis. Kinder reiſen nach Aeberſee Nicht ganz ſelten kommt es vor, daß bei der Ein⸗ ſchiffung von Auswandererfamilien beſonders nach Nordamerika die ärztliche Kontrolle des Einwande⸗ rungslandes einzelnen Familiengliedern wegen Krankheit(Trachom oder plötzlich auftretende Kin⸗ derkrankheiten) die Einreiſe nicht geſtattet. Damit in dieſen Fällen die Familien ihren Auswande⸗ rungsplan nicht aufzugeben brauchen, werden ſolche Kinder bis zu ihrer Wiederherſtellung von den Evangeliſchen Auswanderermiſſionen in Hamburg, Rautenbergſtraße 11 und Bremen, Georgſtraße 22, betreut und unter ſicherem Geleit ihren Eltern nach⸗ geſandt. Auch iſt es vorgekommen, daß Kinder in ſchulpflichtigem Alter, die bis zur Erreichung ihres Schulzieles in der Heimat geblieben waren, unter Obhut der genannten Auswanderermiſſionen allein bis in den Weſten der Vereinigten Staaten oder ins Innere Braſtliens gefahren ſind. * Erfolge Feudenheimer Züchter. Auf der 20. Landesverbands⸗Ausſtellung des Bad. Kaninchen⸗ züchter⸗Verbandes, die vom 6. bis 8. Januar in Offenburg ſtattfand, hatten auch verſchiedene Feuden⸗ heimer Züchter mit dem Erfolge ausgeſtellt, daß ſie mit an der Spitze ſtanden. Preiſe erhielten: Für Belgiſche Rieſen Ludwig Frey zwei Ehrenpreiſe und drei erſte Preiſe, Deutſche Widder Adam Schmitt einen 1. Preis, Klein⸗Chinchilla Valen⸗ tin Frey, den Verbands⸗Ehrenpreis und Ehrenpreis, Andreas Köhler zwei 2. Preiſe, Klein⸗Silber Valen⸗ tin Frey den Verbands⸗Ehrenpreis und einen 2. Preis, Gelb⸗Silber Fritz Winkler den Kreis⸗ Ehrenpreis und zwei 1. Preiſe, Andreas Köhler zwei 1. Preiſe und einen 2. Preis, Schwarzloh Emil Ben⸗ zinger und Adam Schmitt je einen 2. Preis, Angora Wilhelm Kochendörfer einen Ehrenpreis. * Nicht identiſch. Die Kinder der Familie Julius Wetterich legen Wert auf die Feſtſtellung, daß ſie mit dem dieſer Tage verhafteten Kommuniſten Karl Wetterich nicht identiſch ſind. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Mannheimer Milchverſorgung Sonderbeſtimmungen für die Vororte— 220 Mannheimer Michhänoler Mit Wirkung vom 1. Januar 1933 ſind die neuen „ortspolizeilichen Vorſchriften über den Verkehr mit Milch in der Stadt Mannheim“ nach der Vollzieh⸗ barkeitserklärung durch den Landeskommiſſär in Kraft getreten. Die neuen Vorſchriften regeln vor allem die Angelegenheiten, die nicht von dem im letzten Jahr in Kraft getretenen Reichsmilchgeſetz oder der badiſchen Vollzugsverordnung geregelt wurden. Entſprechend den Bedürfniſſen oder dem mehr landwirtſchaftlichen Charakter mancher Mann⸗ heimer Vororte ſind für die Vororte Aus⸗ nahmebeſtimmungen getroffen worden, insbeſondere auch für Seckenheim. Die neuen Beſtimmungen, die nach Anhörung des Milchhandels, der Bezirksärzte, Erzeuger, des Unterſuchungsamts und der Milchzentrale ausge⸗ arbeitet wurden, enthalten ein Verbot für das Zubringen offener Milch in die Behauſungen. Doch ſind von dieſem Verbot die Vororte aus⸗ genommen. Innerhalb der Stadt darf nur Fla⸗ ſchenmilch in die Wohnungen getragen werden. Dieſe Milch muß aber in der Milchzentrale oder in landwirtſchaftlichen Erzeugerbetrieben abgefüllt wer⸗ den. Alle Trinkmilch muß paſteuriſiert wer⸗ den und zwar in einer amtlich anerkannten Anſtalt. Da im Amtsbezirk Mannheim bisher nur die Mannheimer Milchzentrale anerkannt wurde, heißt das praktiſch, daß alle Milch dort paſteuriſiert wer⸗ den muß. Ausgenommen iſt die Vor zugs⸗ und Markenmilch, die in Betrieben gewonnen wird, die unter beſonderer Kontrolle der Landwirt⸗ ſchaftskammer ſtehen und mit einer„Milchmarke“ ihre Milchflaſchen verſehen. Der Paſteuriſierungs⸗ zwang(Reinigung, Erhitzung, Tiefkühlung) nimmt ferner die Milch und Sahne aus, die innerhalb Mannheims in einem landwirtſchaftlichen Betrieb erzeugt und abgegeben wurde, wenn die Menge nicht mehr als 30 Liter täglich beträgt. Für Secken⸗ heim beſteht der Paſteuriſterungszwang nicht, da Seckenheim als Ueberſchußgemeinde ſich ſelbſt mit Milch verſorgt. Lediglich die auswärts von Secken⸗ heim verkaufte Milch muß paſteuriſiert werden. Ladenzwang beſteht für alle Milch⸗ händler, ebenſo die Konzeſſionspflicht. Eine Zulaſſungsſtelle für die Milch⸗ handelserlaubnis entſcheidet unter dem Vor⸗ ſitz von Regierungsrat Sakſoffky über die Kon⸗ zeſſionsgeſuche. Bisher verſorgen 220 Milchhändler Mannheim und Vororte. Eine Konzeſſion wird nur noch erteilt, wenn eine tägliche Mindeſtmenge von 300 Litern Milch Umſatz gewährleiſtet iſt. Während früher dieſe Konzeſſionen von der Stadt(Stadtrat) erteilt wurden, iſt jetzt die behördliche Regelung der Mannheimer Milchverſorgung und insbeſondere die Entſcheidung über die Konzeſſionen an den Staat (bezw. Mannheimer Polizeipräſidium) übergegangen. Die jetzigen ortspolizeilichen Beſtimmungen ſollen ſowohl einen geſunden Milchhandel fördern als auch der Bevölkerung eine hygieniſch einwandfreie Belie⸗ ferung mit dieſem wichtigen Nahrungsmittel garan⸗ tieren. Wie weit die Pläne eines Zuſammen⸗ ſchluſſes der Milcherzeuger des Kreiſes Mannheim realiſiert werden, ſteht noch aus. Der Der Ledigenſtand ſchmilzt dahin Wie die Statiſtiken erzählen, zählt die Geſamt⸗ bevölkerung des Deutſchen Reiches jetzt 65 089 000. Gegenüber der Zählung am 16. Juni 1925 iſt ſomit ein Zuwachs von 2678 000 zu konſtatieren. Wäh⸗ rend die Zahl der Kinder unter 15 Jahren in der gleichen Zeit infolge des Geburtenrückganges um rund 720 000 zuſammengeſchrumpft iſt, hat die über 15 Jahre alte Bevölkerung eine Zunahme von 3 398 000 aufzuweiſen. Da die Geburtenziffern kleiner geworden ſind, hat die Geſamtzahl der Ledigen ſeit der 1925 ſtattgefundenen Volkszählung bis An⸗ fang 1932 abermals um 530 000 abgenommen. Hiervon entfallen nur 121000 auf das männliche Kontigent, 409 000 aber auf das„ſchwache Geſchlecht“. Iſt das nicht der eindeutigſte und augenfälligſte Be⸗ weis dafür, daß die füngere Generation der Frauen wieder ausgezeichnete Heirats⸗ chancen beſitzt? Die Mädels von heute werden ihre Ehepartner hauptſächlich in den Jahrgängen des männlichen Geſchlechts zu finden wiſſen, die nicht die Schreckniſſe eines Weltkrieges an der granaten⸗ durchpflügten Front mitgemacht haben und daher undezimiert geblieben ſind. In den 67 Jahren von 1925 bis 1932 haben 3 315 000 Frauen und 3 135 000 Männer den Ledigenſtand verlaſſen und ſich in Hymens Bande begeben. In der gleichen Zeit ſtieg die Zahl der ver⸗ heirateten Perſonen beider Geſchlech⸗ ter um 2 766 000 oder um 11 v. H. Das bedeutet, daß ſie nicht nur relativ, ſondern auch abſolut ſtärker zugenommen hat als die Geſamtbevölkerung des Reiches, die ſich in der gleichen Zeit um 4,3 v. H. vermehrte. Das Heiraten ſcheint heute beliebter denn je zu ſein, glaubt man aus dieſen Zahlen zu folgern———, jedoch iſt dieſe frappierende Zu⸗ nahme der Perſonen, die dem Junggeſellenſtand die Treue gebrochen haben, lediglich darauf zurückzu⸗ führen, daß die Altersklaſſen, die heute heiratsfähig, mit den geburtenreichſten Jahrgängen der glücklichen Vorkriegszeit identiſch und durch die ſchweren Verluſte des Krieges zuge⸗ fügten Lücken im Beſtand an heiratsfähigen Män⸗ nern inzwiſchen bereits bis zum 32. Lebensjahr wieder ausgefüllt worden ſind. Die Kurve der Heiratsluſt wäre ſogar noch ſtärker angeſtiegen, wenn nicht die Wirtſchaftskriſe und die dadurch verurſachte Arbeitsloſigkeit Zehn⸗ tauſende von heiratsfähigen jungen Männern davon abgehalten hätte, einen eigenen Hausſtand zu grün⸗ den. Die Zahl der jungen Männer, die infolge der Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt es vorgezogen haben, unverheiratet zu bleiben, beläuft ſich auf rund 200 000. Wären die Zeiten roſig, hinge uns der Himmel wieder voller Geigen, ſo hätten dieſe 200 000 die Phalanx der verheirateten Männer und Frauen noch beträchtlich verſtärkt. Und auf den Standesämtern gebe es noch mehr Ehebünde zu ſchließen. cwyf. Der Winterſchlaf der Tiere Von allen Tieren, die einen Winterſchlaf halten, dauert der der Murmeltiere am längſten. Das Murmeltier würde in den Hochgebirgsgegenden, in denen es hauſt, elend umkommen müſſen, wenn es ſich nicht bei Eintritt der großen Kälte verkriechen würde. Rund acht Monate bleibt dieſes Tier im Winterſchlaf und nur in den wärmſten Monaten tummelt es ſich im Freien umher. Auch die Fledermaus hält einen langen Winterſchlaf; er dauert gegen ſechs Monate. Was die Fledermaus ſo lange zum Winter⸗ ſchlaf nötigt, iſt nicht die Kälte, ſondern der Nah⸗ rungsmangel. Wie viele Vögel im Herbſt keine In⸗ ſektennahrung finden, ſo auch die Fledermaus. Der Igel bleibt drei bis vier Monate verborgen; er kugelt ſich in einem mit Moos, Heu, Stroh und Laub ausgepolſterten Neſt zuſammen und hat einen ſo tie⸗ fen Schlaf, daß er keine Berührung ſpürt. Iſt der Winter beſonders lau, ſo läßt ſich der Igel auch wohl täuſchen, wacht auf und wandelt ein Stück umher, um bald wieder in den Schlaf zu verſinken. Je nach den Witterungsverhältniſſen oder nach der klimatiſchen Lage ſchwankt auch der Unterſchied beim Winterſchlaf von Hamſter, Siebenſchläfer, Haſelmaus, Dachs und Eichhörnchen. Bei dieſen Tieren ſchwankt die Zeit des Winterſchlafs zwiſchen zwei und dreieinhalb Monaten. Bei vielen Tieren wird der Schlaf durch mehrmaliges Aufwachen unter⸗ brochen; bei dieſer Gelegenheit freſſen auch die Tiere von den aufgeſtapelten Vorräten. In der Hauptſache leben jedoch die winterſchlafenden Tiere von dem Fett, das ſich in den vorausgegangenen Monaten in den Fettdrüſen angeſammelt hat. Bei allen Tieren iſt während des Winterſchlafs die Körpertemperatur ſehr niedrig. Beim Murmeltier iſt beobachtet wor⸗ den, daß während des Winterſchlafs nur ein Zwan⸗ zigſtel des Sauerſtoffs verbraucht wird, wie im Zu⸗ ſtand der Munterkeit. E Die Angeſtellten-⸗Verſicherung Durch die Notverordnungen vom 8. Dezember 1931 und 14. Juni 1932 und den Beſchluß des Verwaltungsrates der RA vom 29. November 1932, der am gleichen Tage vom Reichsorbeitsminiſter genehmigt wurde, ſind wichtige Ver⸗ änderungen im Angeſtelltenverſicherungsgeſetz durchgeführt worden. In richtiger Würdigung dieſes Umſtandes hat die Ortsgruppe Mannheim des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen verbandes in der Monatsverſammlung am 3. Januar eine Vortragsreihe eingeleitet, in der alle Fragen aus der An⸗ geſtelltenverſicherung gründlich behandelt werden ſollen. Den erſten Vortrag hielt Herr Böhler. Er gab unter dem Thema„Rentenleiſtungen in der An⸗ geſtelltenverſicherung“ einen eingehenden Ueber⸗ blick über die Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung, ins⸗ beſondere dos Ruhegeld, die Witwen⸗ und Waiſenrente, die Kinderzuſchüſſe, das Heilverfahren und die Beitrags⸗ rückerſtattung an weibliche Angeſtellte bei Verheiratung. Die Vorausſetzungen für die Rentenleiſtungen und Bei⸗ tragsrückerſtattungen, die Erläuterung des Begriffes„An⸗ wartſchaft“, die Berechnung der Rentenleiſtungen an Hand einer beſonderen Unterlage u. a. m. wurden in dem Vortrag beſonders behandelt und von den zahlreichen Ver⸗ ſammlungsteilnehmern als eine wertvolle Aufklärung dankbar begrüßt. Beſonders die Ausführungen über die Ablöſung der Angeſtelltenverſicherung durch eine genügend hohe Lebensverſicherung wurden lebhaft diskutiert. Eine umfangreiche Ausſprache, die ſich an den mir gro⸗ ßem Beifall aufgenommenen Vortrag anſchloß, zeigte, daß den Fragen der Angeſtelltenverſicherung in den Kreiſen der Angeſtellten ein großes Intereſſe entgegengebracht wird. Die Vortragsreihe ſoll in der Verſammlung im Februar fortgeſetzt werden. * 153 Kleinhäuſer im Dezember bezugsfertig. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Mo⸗ nat Dezember 1932: 180.(Zugang durch Neubau 165, durch Umbau 15). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 15 Wohnungen mit—3 Zimmern, 164 Wohnungen mit—6 Zimmern und 1 Wohnung mit mehr Zimmern. Es wurden 167 neue Wohn⸗ gebäude von privaten Bauherrn erſtellt. Darunter ſind 153 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für 5 Neubauten, die zu⸗ ſammen 144 Wohnungen ergaben, wurde eine Bankoſtenbeihilfe bewilligt. 3. Seite/ Nummer Alt⸗Mannheimer Hygiene geſundheitliche Ausgeſtaltung(Sanierun hat weſentlich dazu beigetragen, ge wiſſe anſteckende Krankheiten, die als Seuchen auf⸗ traten, faſt zum Verſchwinden zu bringen. Bekannt iſt die durch den Hygieniker Pettenkofer erzielte Rei⸗ nigung Münchens von dem dort herrſchenden Typhus (Ende des vorigen Jahrhunderts). Die Gegenwart weiß dieſe Erfolge nicht voll zu würdigen, weil ſie den Schrecken jener Seuchen nicht mehr aus eigenem Erleben, ſondern nur noch undeutlich vom Hören⸗ ſagen kennt. Außerordentlich groß iſt in den Städten die Wandlung der geſundheitlichen Verhältniſſe von früher gegenüber heute. Anſchaulich wird uns die Größe dieſer Aenderung, wenn man diesbezügliche Aufzeichnungen aus zurückliegenden Zeiten ſtudiert und die damaligen Zuſtände mit den heutigen ver⸗ gleicht. In dieſem Zuſammenhang iſt vielleicht eine Notiz von Intereſſe, die ich dem 1780 erſchienenen Buche „Sammlungen von Beobachtungen aus der Arznei⸗ wiſſenſchaft“ von Medicus entnehme. Der anonyme Verfaſſer beſpricht den geſundheitlichen Einfluß ſumpfiger Gegenden und ſieht hierin die Haupturſache des damals in Mannheim als Seuche herrſchenden Wechſelfiebers: „Durch die anhaltende Hitze wurde das Waſſer in den Stadtgräben ungemein ausgetrocknet, das übrige ging natürlicher Weiſe in Fäulnis über und verurſachte eine unangenehme Ausdämpfung. Dieſer Geſtank war vorzüglich auf dem Wall un⸗ erträglich, denn weil man ſelten einen Wind hatte, ſo wurde dieſe mit faulenden Dünſten geſchwän⸗ gerte Luft nicht verteilet, ſondern blieb in ſelbigen Gegenden gleichſam ſtehen.— Die daſelbſt Wach habende Soldaten mußten den Nachteil einer ſol⸗ chen Luft nur gar zu ſehr empfinden, indem ſie haufenweis erkrankten und auch gleich wieder zurückfielen, ob ſie gleich erſt kürzlich wohl waren geheilet worden. Daher kam es auch, daß die drei löbliche Regimenter ſo ungemein viele Kranken hatten, und daß das löbliche Garderegiment ſo verſchont geblieben; denn dieſe drei mußten immer auf den Wällen und an den Toren ihre Dienſte verrichten, wo ſie beſtändig eine gleichſam vergiftete Luft einatmeten, das löbliche Garderegiment aber verrichtete ſeine Dienſte in Schwetzingen und war außer demſelben nur hier in Garniſon.“ Dr. E, N. Die unſerer Städte Veranſtaltungen Der Verein heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen Reſtaurant„Harmonie“⸗Lindenhof eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Kinderbeſche⸗ rung. Ein Prolog, von Werner Montua geſprochen, leitete zu der Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden Montua über, der ſeiner Freude Ausdruck gab über die ſehr zahlreiche Beteiligung und die Teilnahme einer Vertretung des befreundeten Schleſier⸗Vereins. Reichen Beifall fand bei den Kindern die Vorführung von Licht⸗ bildern„Streiche von Max und Moritz“, die Herr Kruſe erklärte, Herr Karaſek vom Nationaltheater verſchönte das Feſt durch einige ſinnige Weihnachtslieder. Freudig begrüßt wurde natürlich Knecht Rupprecht, weil er nicht nur ernſte Mahnungen, ſondern auch ſüße Gaben für das junge Volk mitgebracht hatte. In der anſchließenden Abendunterhaltung ſorgte ebenfalls ein reichhaltiges Pro⸗ gramm für gute Unterhaltung der Gäſte. Heimatliche Grüße und Freude für den Empfänger brachte eine oſt⸗ preußiſche Gans, die der Anſager und Humoriſt des Abends launig verſteigerte. Für die zahlreichen Spenden, die die Veranſtaltung wieder ermöglichten, dankte der Vorſitzende in ſeinem Schlußwort. veranſtaltete im * Frauengruppe des Evangeliſchen Volksvereins Maun⸗ heim E. V. Vom Ertrag der Herbſt⸗ und Wintertätigkeit der Frauengruppe konnte zur Weihnachtszeit über 106 Familien und 55 Einzelperſonen eine Freude bereitet werden. Mittwoch, 18. Januar, beginnen im Nähſaal der Trinitatisgemeinde, G 4, 19a, die Nähabende der Frauengruppe. Zur Einleitung wird Herr Pertſch über„Hans Thomo, der Künſtler des Schwar z⸗ waldes“ ſprechen. Die Teilnahme an den Handarbeits⸗ ſtunden wird evangeliſchen Frauen und Mädchen freund⸗ lichſt empfohlen. Großzügig Frau Mampe benutzt gern Fremdwörker, ohne in ihrem richtigen Gebrauch ganz ſicher zu ſein. Ein⸗ mal kommt ſie in eine Hühnerfarm, um ſich einige gute Hühner zu kaufen. „Legen Sie beſonderen Wert auf gute Brut⸗ hühner oder auf gute Legehühner?“ fragt der Be⸗ ſitzer der Farm. „Ich möchte einfach ſchöne, weiße Hühner haben,“ ſagt Frau Mampe.„Auf Brutalität oder Legalität kommt es mir nicht an.“ Entgegenkommend „Ein armer Durchreiſender gratuliert zum Neuen Jahr und bittet um eine kleine Gabe.“ „Geld habe ich nicht, aber ich könnte Ihnen eine alte Hoſe von meinem Mann geben. Sie müßte allerdings erſt gewaſchen und geſtopft werden.“ „Das macht nichts, ich ſetze mich ſo lange auf die Treppe und warte.“ Das große Los Quantſch kauft zwei Loſe in einer Motorrad⸗ lotterie. Und gewinnt eine wundervolle, ſchwere Maſchine. Die Freunde kommen, um ihm zu gratu⸗ lieren, finden ihn aber mit einem eſſigſauren Geſicht auf dem Sofa ſitzen. „Hallo“, ſagen die Freunde,„du freuſt dich wohl gar nicht?“ „Nein“, knurrt Quantſch.„Ich möchte bloß mal wiſſen, warum ich Idiot das zweite Los auch noch gekauft habe“. * Der Zyniker ſagt:„Wenn du ein Mädchen ſiehſt, das„wie ein Bild“ ausſieht, ſo kannſt du ſicher ſein, Nahm, und irgendein f Kathremer Der Gehalt m daß es handgemalt iſt.“ 9 * „. Seite/ Nummer 17 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 11. Januar 1933 Die Finanzwirtſch aft der Stadt Mannheim Das Gutachten des Reichsſparkommiſſars über die Deckungsmittel II=) Eine Aufteilung der Deckungsmittel nach Untergruppen ergibt für die Finanzpoli⸗ tik Mannheims wenig bemerkenswertes. Die größte Bedeutung kommt naturgemäß dem Steuer⸗ ertrag zu, der folgende Entwicklung aufweiſt: 1925: 22,64 Mill., 1926: 25,37 Mill., 1927: 26,16 Mill., 1928: 28,81 Mill., 1929: 27,53 Mill., 1930: 28,21 Mill. Mark. Der Anteil des Steueraufkommens an der Deckung des Geſamtvolumens des Haushalts iſt von 1925 bis 1930 von 56,05 auf 58,1 v. H. geſtiegen. Dabei iſt die Einnahme aus den ſehr konjunkturempfindlichen Reichsſteuern auch im Mannheim ſehr ſtark zurückgegangen. Während der Höchſtbetrag 1928(aus dem Wirtſchaftsjahr 1927 ſtammend) noch faſt 10 Millionen J betrug, iſt er nach der Rechnung 1930 ſchon auf 7,35 Millionen 1 gefallen. Im Jahre 1931 ſind dieſe Einnahmen wei⸗ ter auf 5,06 Mill. /I zurückgegangen. Im Jahre 1932 werden ſie kaum noch 4 Mill./ betragen Durch eigene Steuern leinſchließlich der Zuſchläge zu den Landesſteuern) konnte dieſe Schrumpfung nicht wettgemacht werden, eine Entwicklung, die ſich auch in dieſem und dem EES folgenden Jahr erheblich verſchärfen wird. Die geringe Bewegungsfreiheit, die die Stadt auf dem Gebiete der Steuerpolitik beſitzt, wird tatſächlich noch dadurch eingeſchränkt, daß ſie insbeſondere bei der Gewerbeſteuer auf die wirtſchaftliche Struktur ihrer Bevölkerung ſchonend Rückſicht nimmt und neh⸗ men muß. Der verhältnismäßig hohe Finanzbedarf des Landes hat dazu geführt, daß die badiſchen Ge⸗ meinden im Laſten⸗ und Finanzausgleich— in ver⸗ ſchärftem Maße auch gerade wieder in der jüngſten Zeit— offenbar nicht ſehr günſtig geſtellt werden konnten. Wenn es auch dem tiefſten Sinn des Finanzausgleichs entſpricht, daß die ſteuerkräftig größte Stadt des Landes mit dem Finanzausgleich zur Mittragung der allgemeinen Laſten herange⸗ zogen wird, ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß das Ausmaß dieſer Mehrbelaſtung beſonders in der gegenwärtigen Zeit die Grenze der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Stadt Mannheim nicht nur erreicht, ſon⸗ dern— wie auch anderwärts bei Gemeinden mit beſonders großen Wohlfahrts⸗ und Für⸗ ſorgelaſten— offenbar überſchreitet. Mit dieſer Feſtſtellung ſoll— dies ſei ausdrücklich hervorgehoben— keine Kritik der Finanzpolitik des Landes ausgeſprochen werden, da eine ſolche außer⸗ halb der Aufgaben der Prüfung liegt, auch mangels Kenntnis der Geſamtzuſammenhänge nicht gefällt werden kann. Es ſoll mit dieſer Bemerkung nur darauf hingewieſen werden, daß bei allen weiteren Maßnahmen dieſer Tatſache ſowie dem Rückgang der Stadt in wirtſchaftlicher und finanzieller Hin⸗ ſicht erhöhte Aufmerkſamkeit gewidmet werden muß. Die Leiſtungen der Betriebe haben für den ſtädtiſchen Haushalt eine weſentlich höhere Bedeutung, als eine Ueberſicht über die Ent⸗ wicklung der Deckungsmittel erſehen läßt. Dies iſt auf die zahlreichen nicht im Ertrage ausgewieſenen Vorbelaſtungen der Betriebe zurückzuführen. So iſt z. B. das Glektrizitätswerk nach dem Voranſchlag für 1931 unter anderem belaſtet mit den Koſten der Straßenbeleuchtung(400,000), einer 15prozentigen Abgabe aus den Verkaufserlöſen(1,5 Mill.), einem Betrag für Straßenunterhaltung 250 000), der Auflage, die in Goldmark umgewan⸗ delte ſog.„ungetilgte Reſtſchuld“ zu verzinſen (400 000), einem Anteil am Aufwand der Haupt⸗ verwaltung(100 000). Wie groß die Leiſtungen und Ablieferungen der Werke in den Jahren 1925 bis 1930 ge⸗ weſen ſind, ergeben folgende Zahlen: 1925: 2,025 Mill., 19286: 9,077 Mill., 1927: 4,302 Mill., 1928: 3,981 Mill., 1929: 4,258 Mill., 1930: 4,412 Mill. J. Setzt man die vor⸗ ſtehenden Ablieferungen und auf Geld umgerechneten Leiſtungen der Werke in ein Verhältnis zu ihren Bruttoverkaufserlöſen lohne einmolige Einnahmen), ſo ergibt ſich, daß ſie 1930 beim Waſſerwerk 25,9, beim Gaswerk 30,6 und beim Elektrizitätswerk 28,4 v. H. der Verkaufserlöſe betragen haben. Aus dieſen Zahlen kann man den fiskaliſchen Wert der Werk⸗ leiſtungen für die Stadt und ihre Bedeutung für die Tarifhöhe der Werke ermeſſen. Der Vergleich mit den Leiſtungen der Werke in anderen Städten hat ergeben, daß ſie ſowohl im Vergleich zum Zuſchuß⸗ bedarf als auch in der Kopfſumme in Mannheim verhältnismäßig niedrig liegen. Da die Werktarife Mannheims ſich gegenwärtig auf der unteren Grenze großſtädtiſcher Tarife halten, er⸗ übrigt es ſich, das Tariſproblem an dieſer Stelle zu vertiefen. Der Millionenzuſchuß für die Verkehrsbetriebe untragbar Im Gegenſatz zu den vereinigten Werken der Stadt erfordern die Verkehrsunternehmun, gen— hauptſächlich infolge des allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Rückganges— ſeit 1928 einen von — Vergl. Artikel in Nr. 18. Ln ̃˙⅛ ͤu...——— ⁵¾ 1 ˙—..—. K—( nw——ͤ— x Affen unter ſich Skizze von Sofie von Ühde Es iſt noch recht klein, das Affenkind; mit einem nackten Greiſengeſichtchen, mit unbeſchreiblich großen Ohren und den mageren, faltigen Händen eines ſehr alten Mannes, hängt es an der Bruſt der Mutter. Aber mag es auch noch ſo klein, noch ſo kindlich⸗ töricht ſein, es bildet döch den wichtigen Mittel⸗ punkt der Intereſſen in dieſer Affenkolonie, das ſteht außer Zweifel. Nicht eine Sekunde des Taßes gibt die Mutter es aus den Armen; ernſt ſitzt ſie da, ganz Pflicht, ganz Diebe. In ihren klugen, ein wenig kraurigen Augen iſt die ſchöne Ruhe der großen Erfüllung. Sie hält den ganzen Sinn ihres Daſeins in den Armen, was will ſte noch mehr? Zuweilen vielleicht, wenn ihre Blicke über das rührend häßliche Köpfchen an ihrer Bruſt hinweg in die beſonnten Wipfel vor ihren Gittern ſtreifen, huſcht über ihre Tierſeele eine Er⸗ innerung und ein Wunſch. Aber auch für Sehnſucht Hat ſie jetzt keine rechte Zeit, und ihre Augen kehren zurück zu dem unbeholfenen, hilfloſen Weſen, das mit ängſtlichen, kahlen Händchen in ihrem Fell klammert; grenzenlos vertrauensvoll klammert es da. Sie hat zu tun, die Mutter; nach allen Seiten muß ſie das begehrte Kind verteidigen. Denn jeder dieſer zahlreichen Affen, groß und klein, verſucht auf ſeine Weiſe, ſich mit dem Familienzuwachs zu befaſſen. Die erwachſenen Männchen kommen von Zeit zu Zeit, ſetzen ſich vor Mutter und Kind nieder, ſchauen eine Weile mit etwas überlegenem Wohl⸗ wollen zu, greiſen dann plötzlich mit derber, ſchon leicht gelangweilter Angriffsluſt mitten in das ſchreiende Affenkind, bekommen von der Mutter tüchtig eins auf die Finger, und trollen ſich wieder. Der rechtmäßige Herr Gemahl— man ſieht an ihrem und ſeinem Mienenſpiel ſofoxt, daß er es iſt— kehrt regelmäßig wieder, ſigt lange und voll Ruhe vor ihr, kurz, iſt hier zuhauſe.. Er nird auch ſanfter beiſeite geſchoben, wenn er nach dem Kleinen faßt, ohne Geſchrei und Gezank, aber beiſeite geſchoben wird er. Soſche großen Män⸗ nerpfoten ſind zu nichts gut in einer Säuglingsſtube. Jahr zu Jahr ſteigenden Zuſchuß. Die Städtiſche Straßenbahn, die für die Rech⸗ nungsjahre 1924 bis 1927 einen im ganzen ausge⸗ glichenen Haushalt aufwies, beanſpruchte folgende Zuſchüſſe aus allgemeinen ſtädtiſchen Mitteln: 1928: 253 000, 1929: 407 000, 1930: 966 000 /. Neuerdings bricht auch die von Anfang an ungenügend finan⸗ zierte Oberrhei niſche Eiſen bahn ⸗Ge⸗ ſellſchaft unverhüllt mit erheblichen Jahresver⸗ luſten in die Haushaltswirtſchaft der Stadt ein. Hin⸗ zu treten noch alte und neue Kapitalforderungen in größerem Ausmaße, für deren kaſſenmäßige Deckung die Stadt allerdings noch Vorſorge treffen konnte. Auch der ſolider aufgezogene Betrieb der Rhein⸗Haardtbahn wird nunmehr Verluſte in vorläufig noch nicht allzu erheblichem Umfange anzumelden haben. Die zuſtändigen Stellen der Verwaltung haben ge⸗ gen den ſtärkſten Widerſtand verſucht, durch ein⸗ ſchränkende Maßnahmen der Vergrößerung der Ver⸗ luſte, insbeſondere bei der Städtiſchen Straßenbahn, entgegenzuwirken. Von der weiteren Entwicklung der allgemeinen Wirtſchafts⸗ und Finanzlage ſowie Arbeitsbeſchaffung in Karlsruhe Der Karlsruher Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung ein umfangreiches Arbeits ⸗ beſchaffungsprogra m m genehmigt, das, wie mitgeteilt, einen Beitrag von 1225 000„ zum Ba u einer feſten Rheinbrücke bei Maxau vor⸗ ſteht. Ein weiteres wichtiges Projekt bildet die Ver⸗ breitung des Stichkanals beim ſtädti⸗ ſchen Rheinhafen. Der Köoſtenaufwand wird auf 1 625 000/ geſchätzt. Die Arbeiten ſollen als Notſtandsarbeiten oder als Arbeit des Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramms der Reichsregierung aus⸗ geführt werden. Ein lang gehegter Wunſch iſt der Ausbau des Marktes am alten Bahn⸗ hof und die Errichtung einer Markthalle. Die Markthalle ſelbſt iſt als einfache Ueberbauung der Marktfläche gedacht und auf 225 000% Koſten Aeffinnen werden beſonders ſcharf in Diſtanz gehalten; mal ein bißchen bewundern das Kleine, ja, auch ein bißchen mit ihm ſchwätzen, warum nicht, aber nur nicht anfaſſen. Und gerade das will jede. Beſonders ſchlimm iſt die Jugend. Da ſind zwei Halbwüchſige, rechte, kleine Lauſeaffen; die haben keinen anderen Gedanken, als ſich an das Baby heranzupürſchen und ihm einen Schabernak zu ſpie⸗ len. Die unglückliche Mutter bekommt vor Gift und Galle ganz grüne Augen, wenn ſie die beiden nur ſteht, und zeigt Zähne, die recht achtunggebietend ſind. Aber da werden die zwei zahm wie die Lämm⸗ lein; ſcheinheilig rollen ſte ſich neben der Aeffin auf dem Rücken herum und ſpielen mit ihren eigenen Füßen, ſo recht harmloſe und ein wenig ſchläfrige Lebensgenkeßer. Aber die liſtigen Aeuglein ruhen nicht und bei der erſten paſſenden Gelegenheit— ruck!— haben ſie das Kind recht unſanft am Ohr gezogen und ſind auf und davon. Das Baby ſchreit wie am Spieße, die Mutter ſchimpft gellend, die Männchen ſtürzen herbei, die Aeffinen kommen zeternd, es iſt kein ſchlechter Auf⸗ ruhr! Aber unten im Sand, an Nußſchalen kauend, friedlich, harmlos und ein wenig unbegabt drein⸗ ſchauend, ſitzen die beiden und wiſſen von nichts. Doch die größte Unruhe in der Kinderſtube er⸗ regt einer der männlichen Affen. Ein großer, bru⸗ taler Kerl. Er ſcheint der Herr des Ganzen zu ſein, Beſitzer aller Frauen. Gegenſtand peinlicher Achtung der Männer und böſer„Wauwau“ der Kinder. Wenn er ſeine Stimme ertönen läßt, verbreitet ſich ſofort eine leichte Panik. Auch er kommt zuweilen das Baby beſichtigen, nicht ohne ſich dabei gegen die Mutter frech zu benehmen. Dann macht ſie, das brüllende Kind im Arm, einen wütenden Satz auf die Seite und fängt ſo furchtbar zu zetern an, daß der Angreifer vor dieſem Doppelgeſchrei gern wieder geht. ö 5 Aber nun, da ſie wirkſam ihr Kind und ihre Mutterwürde verteidigt hat, folgt ſie ihm, dem Herrn, mit einer ſeltſam ergreifenden Geſte der Demut, hockt ſich, immer das Kleine feſt im Arm, neben ihn und ſucht ihm emſig und ergeben ſein Fell ab. Mehr kann ich dir jetzt nicht tun. Herr, aber dieſe meine geringen Liebesdienſte ſollſt du haben! Und während das Kindchen ſchmatzend und gierig angeklammert trinkt und er paſchahaft, die Beine derjenigen der Verkehrsbetriebe wird es abhängen, ob dieſem beſonderen Gefahrenpunkte der ſtädtiſchen Finanzen nicht alsbald mit noch weſentlich ein⸗ ſchneidenderen Maßnahmen begegnet wer⸗ den muß. Denn der für das Rechnungsjahr 1932 für die Verkehrsbetriebe aus allgemeinen Mitteln auf⸗ zuwendende Zuſchuß in der geſchätzten Höhe von faſt 2,5 Millionen Mark iſt angeſichts der allgemeinen Finanzlage der Stadt untragbar. Die Verwendung der Aeberſchüſſe Mit Ausnahme des Rechnungsjahres 1925 haben ſämtliche Rechnungsjahre von 1923 bis 1930 zum Teil erhebliche Ueberſchüſſe erbracht. Der kleine Fehlbetrag des Rechnungsjahres 1925, in dem allerdings außer⸗ dem noch die Ueberſchüſſe der beiden vorangegange⸗ nen Jahre in Höhe von 3,5 Mill./ mit verwendet ſind, erklärt ſich daraus, daß die Stadt in der Infla⸗ tions⸗ und Nachinflationszeit wichtige Bedürfniſſe zurückgeſtellt hatte, deren Befriedigung ihr die Ueberſchüſſe der Vorjahre ermöglichten. Das gleiche iſt auch bei anderen Städten zu beobachten. Im gan⸗ zen zeigt die Liſte der Ueberſchüſſe, daß die Stadt eine vorſichtige Ausgabenpolitik getrie⸗ ben hat und mit Erfolg bemüht war, keinen Fehl⸗ betrag entſtehen zu laſſen. Die Gemeinden ſind durch§ 43 der GRO. gehal⸗ ten, aus Ueberſchüſſen in erſter Linie einen Betriebsmittelfonds in Höhe von 5 v. H. der ordentlichen Ausgaben zu bilden. Als Betriebsmittelfonds ſind z. Zt. 805 943% offen ausgewieſen; davon ſtammen 583 900% aus Ueberſchüſſen des Jahres 1924. Dieſer Fonds er⸗ reicht alſo bei weitem nicht die vorgeſchriebene Höhe. Finanzwirtſchaftlich iſt eine ſo hohe Speiſung der Fonds nicht erforderlich, ſolange die Stadt anderweit über genügend Deckungsmittel verfügt. Dies iſt bislang ſtets der Fall geweſen. Insbeſondere beſitzt die Stadt in der Fondskaſſe genügend liquide Be⸗ triebsmittel, ſo daß ein Bedürfnis zu einer Er⸗ höhung des Fonds z. Zt. wohl noch nicht vorliegt. Die wachſende Illiquidität der Fondskaſſe legt der Stadt alleroͤings die Verpflichtung auf, auf die ge⸗ hörige Auffüllung des Betriebsmit⸗ telfonds rechtzeitig zu achten. Die ſonſtige Verwendung der Roheinnahmen iſt nicht einheitlich zu beurteilen. Ein Teil der Aus⸗ gaben diente zur Befriedigung von Bedürfniſſen, die nicht als unbedingt notwendig anzuſehen ſind. Ueber⸗ ſchüſſe bilden ſtets einen großen Anreiz zu derartigen Ausgaben. Im Verhältnis zu anderen Städten iſt Mannheim in dieſer Beziehung zurückhaltend geweſen. Der Hauptteil der Rohüberſchüſſe iſt als Reinüberſchuß zur Senkung der Laſten ſpäterer Jahre verwendet worden, wie dies durch 8 9 Abſ. 3 GVO. vorgeſchrieben iſt. veranſchlagt. Für danfit in Zuſammenhang ſtehende Arbeiten ſind 65 000/ veranſchlagt. Das Markt⸗ projekt mit Halle wird auf etwa 385 000 zu ſtehen kommen. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Stadtrats enthält auch die Waſſerverſorgung des Stadtteils Bulach. Dieſer Stadtteil hat noch keine Waſſerleitung. Der Koſtenaufwand wird auf etwa 150 000 4 geſchätzt. Die Arbeiten ſollen im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung ausgeführt werden. ( Neuſtadt i.., 9. Januar. Bei der heutigen Beigeordnetenwaßhl wurde Obſthändler Hein⸗ rich Köhler gewählt. Sein Gegenkandidat Franz Brunner erhielt 230 Stimmen. Von 576 Wahl⸗ berechtigten ſtimmten 490 Wähler ab. Zwei Stimmen waren ungültig. ————4⁊4 M———cmẽb— Karlsruher Milchzentrale Badiſche Molkereiverband gegen eine Entſchädigung von 110 000/ die geſamte Einrichtung der Städt. Milchzentrale Karlsruhe erworben. Wie bekannt, wird die Städt. Milchzentrale auf Beſchluß des Stadtrats am 1. Februar 1933 ſtillgelegt, da ihre Funktionen durch den reichsgeſetzlich vorgeſchriebenen milchwirtſchaftlichen Zuſammenſchluß hinfällig wur⸗ den. Die Belange des Perſonals der Milchhändler und der in der Stadt anſäſſigen Milcherzeuger ſind durch den mit dem Bad. Molkereiverband in Karls, ruhe abgeſchloſſenen Vertrag vollauf gewahrt. Die Angeſtellten und Arbeiter der Städt. Milchzentrale werden, ſofern ſie nicht die Stadt zur anderweitigen Beſchäftigung behält, von der Lauterbergzentrale, alſo dem Molkereiverband, übernommen. „a- Hohenſachſen, 10. Januar. Der Gemein de⸗ rat hat beſchloſſen, durch Notſtandsarbeit die Wald⸗ wege wieder inſtand ſetzen zu laſſen. Verſchiedene Waldwege ſind neu anzulegen, andere wieder bedür⸗ fen einer gründlichen Ausbeſſerung. Dadurch könnten auf einige Zeit die Erwerbsloſen, unter denen ſich auch Handwerker befinden, Beſchäftigung finden. Die Ausführung dieſer an für ſich notwendigen Arbeiten wäre um ſo mehr am Platze, als gerade dieſe aus beſſerungsbedürftigen Waldwege vielfach von Spa⸗ ziergängern benutzt werden. Vor einigen Tagen waren verſchiedene Herren unter dem Vorſttz des Bürgermeiſters Rohr und Oberſorſtrat Fichtel aus Weinheim in dem Gemeindewald, um ſich an Ort und Stelle zu borientieren. TFageolalesicles Mittwoch, 11. Januar Nationaltheater:„Die goldenen Schuhe“, Oper von Dſchal⸗ kowſky, B. V.., Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule:„Voltaire“, Vortrag von Prof. Sak⸗ mann, mit Rezitationen von Willy Birgel, 20.15 im Har⸗ monieſaal. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde; Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung]. Pfalzbau⸗Kaſfee: Damennachmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert; 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Die ölonde Glorio⸗Palaſt:„Leichtſinn, Liebe und ein Mädel“. Univerſum:„Ich bei Tag und Du bei Nacht“ und Bühnenſchau.— Roxy ⸗ Theater: „Scampolo, ein Kind der Straße“. Schauburg: „Die blonde Venus“. Palaſt⸗ Theater: „Strich durch ie Rechnung“.— Scala⸗Theoter: Dr. D. 20.15 Uhr Venus“,— „Tannenberg“.— Capitol:„Die Vier vom Bob 16% Sehenswürdigkeiten Städt. Schloßmunſeum: Sonderausſtellung von Schüler⸗ zeichnungen im Ritterſoal und„Werdegang der Rheinbrlilcke Mannheim⸗ Ludwigshafen“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Werbeſchau des Mannheimer Graphikers K. M. Kieſel, Phyſiognomiſch⸗grapholog. Studienſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amerikas“, jeöffnet von 10—18 und von 14—16 ihr.— Maunheimer Kunstverein, L 1. 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen Mannheimer und Pforzheimer Künſtler, geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr. g Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Rhein⸗Pegel Nectar ee 7. 9 h Baſel 2 ö einweiler Mannheim 1,80 1,82 1,97 250 2 Jagſtfeld. 0610,66 1,39 5,21 Maxau Heilbronn 117.211,39 Mannheim Plochingen eee Caub Nn Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt ⸗ Handelsteil: K. Ehmer Feuilleton: Dr. St. Kayſer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Teil: F. Kircher„Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen; J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Druckerei! Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. 6.., Mannheim, k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rülckporte von ſich geſtreckt, geſchloſſenen Auges ſich lauſen läßt, arbeitet ſte demütig⸗ängſtlich und dienſtbefliſſen, und jede Bewegung ihrer ſchwarzen, mageren Hand ſpricht ſtumm von der uralten Tragödie des Weiß⸗ lichen. Zorn und Trauer in den ſchönen, klugen Augen, ſchaut der Gatte zu; aber keiner begehrt auf gegen den Herrn. Die Aeffin kehrt, vorſichtig mit dem Kleinen vol⸗ tigierend, auf ihren gewohnten Platz zurück, und ſo⸗ fort iſt neben ihr, zärtlich, ſanft und ſehr ergeben, ihr Schatten: eine zweite Aeffin. Man ſieht, daß ſie vor nicht langer Zeit geſäugt hat; aber wo iſt das Kind? Vielleicht iſt es tot, vielleicht hat man es ihr genommen, genug, ſie iſt allein. Und nun hat ſie alle unerfüllten Wünſche, alle vereinſamte Liebe ihres Mutterherzens an das fremde Kind gehängt. Sie dient der glücklicheren Schweſter wie eine Magd, ſie umgibt ſie ununterbrochen, ſie befreit ſie von läſtigen kleinen Bewohnern ihres Pelzes, ſie hält ihr Stö⸗ rungen ab. Kommt der Gatte, ſo räumt ſie ihm den Platz vor der Aeffin und ſetzt ſich demütig hinter ſie, ſtets zu ihrem Dienſt bereit; aber ihre Augen hängen an dem Kleinen und der Preis für ihre ergebene Freundſchaft iſt, unbehelligt und ſo oft ſie will, über das kahle Köpfchen, über die unbeholfenen Glieder des Babys zu ſtreicheln. Ste allein darf es. Und die beiden Aeffinnen tau⸗ ſchen merkwürdig ernſte und ſanfte Blicke, wenn das Kleine ein Händchen aus dem Fell der Mutter löſt und ſpieleriſch zurückgeworfen, in das vor Verlangen zitternde Fell der Freundin greift: eine glückliche und eine traurige Mutter ſehen ſich an. Zuweilen macht die Fremde einen kurzen und heftigen Vor⸗ ſtoß: ſie reißt das Kleine an ſich, ſie drückt das nun ängſtlich Schreiende an ihre Bruſt; dann holt die Mutter es wieder. Aber ſie, die ſonſt mit blanken Zähnen gegen alle Annäherungen ringsum ſich wen⸗ det, holt es nun ſanft und ohne Vorwurf in ihre Arme zurück, und ſie duldet, daß eine Hand der Schweſter auf dem kahlen Köpfchen ruhen bleibt. Es iſt ſchwer, ſeinen Blick zu löſen von dieſer ſchwarzen, erſchütternd menſchenähnlichen Hand: eine Welt von Verlangen, Einſamkeit und zielloſer Mut⸗ terliebe offenbart ſich darinnen. Und eine hervor⸗ brennende Wahrheft der alten indiſchen Veden ertönt, dieſelbe für Menſchen und Tier und alles Erſchaf⸗ ſene:„Ueberall, wo Liebe entſteht, entſteht auch Leid.“ Julius Patzak ſingt heute Mittwoch abend im 4. Philharmoniſchen Konzert des Pfalzorcheſters im Pfalzbau Zudwigs hafen, worauf nochmals hingewieſen ſei. Die Vortragsfolge verzeichnet für den Sänger Arien von Donizetti, Verdi und Pue⸗ eini und den Lagunenwalzer von Joh. Strauß. Daß orcheſtrale Hauptwerk des Abends, der unter Leitung von Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe ſteht iſt die ſymphoniſche Phantaſie„Aus Italien“ von Rich. Strauß. f O25 Jahre Nationaltheater in Weimar. Das aus dem Weimartſchen Hoftheater hervorgegangene Nationaltheater zu Weimar kann jetzt auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken: Am 11. Januar 1908 wurde das von dem eingeweiht. In ſeinem Aeußern iſt der Bau ver⸗ hältnismäßig ſchlicht, an klaſſiziſtiſche Tradition an⸗ klingend, geſtaltet, ſein Inneres wirkt beſonders er⸗ freulich durch die Harmonie der Farben.— Das alle, auf Goethes Anregung 1791 gegründete und lange Jahre von ihm geleitete„Weimariſche Hoftheater“ hatte ſein Heim im„Redoutenhaus“, das an der Stelle des heutigen Theaters ſteht. Es brannte 185 ab und wurde noch im gleichen Jahre durch einen Neubau erſetzt, der unter der Leitung Caroline Jagemanns eine bedeutende Epoche der klaſſiſchen Theaterzeit Weimars ſah. 19. Jahrhunderts war das Theater unter Liſzts Leitung eine der vornehmſten Pflegeſtätten der deut * bekannten Theater⸗Bau⸗ meiſter Littmann geſchaffene Theater feierlich Um die Mitte des ſchen Oper, in dem beſonders das Werk Richard Wagners einen Schauplatz früher Triumphe fand. Der jetzt 25 Jahre alte Bau Littmanns iſt die Ge⸗ burtsſtätte der Reichsverfaſſung, die am 11. Augut 1919 von der hier tagenden Deutſchen Nationalver⸗ ſammlung vollendet wurde. 5 Richard Wagners, am 13. Februar, wird das Natio⸗ naltheater eine Feſtaufführung von„Triſtan und Iſolde“ mit hervorragenden Bayreuther Kräften ver⸗ anſtalten. O Weiterführung des Rudolſtädter Landestheaters Der Beſchluß des Rudolſtädter Stadtrates, das Lan⸗ destheater in Rudolſtadt zu ſchließ en, iſt jetzt von dem Bürgermeiſter und Staatskommiſſar von Rudo ſtabt aufgehoben worden. Unter Durchführung gewiſſer Sparmaßnahmen wird der geſamte Theater betrieb einſchließlich der Oper fortgeführt. 5 Zum 50. Todestage 1 * Karlsruhe, 9. Januar. Wie wir hören, hat der 380 2 — 8 hat der hädigung W Städt. n. Wie Beſchluß „da ihre riebenen lig wur⸗ händler iger ſind n Karls. weitigen zentrale, einde ie Wald⸗ ſchiedene L bedür⸗ könnten enen ſich den. Die Arbeiten teſe aus⸗ on Spa⸗ 5 7 1 Tagen rſitz des chtel aus an Ort in Tſchal⸗ Dr. Sak⸗ im Har⸗ .15 Uhr Fin lagen; tus“, ind ein Tag und Ente u burg; Fear bebte; Bob 18% — Schüler⸗ jetnbrllcke Uhr und kerkunde: mlungen, unſthalle: t. Kieſel, und Ge⸗ ſeums in merikas“, uuheimer ſtellungen net von ir. Das gangene jetzt auf „Januar ter⸗Bau⸗ feierlich jau ver⸗ tion an⸗ ders er⸗ das alte, id lange ftheater“ an der inte 1855 ch einen Caroline laſſiſchen itte des Liſzts her deut⸗ Richard he fand. die Ge⸗ Auguſt onalver⸗ odestage 5 Natio⸗ an und ften ver⸗ theaters. has Lan⸗ jetzt von 1 Rudol⸗ führung Theater 1 3 Mittwoch, 11. Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Mordprozeß Slubenrauch und Genoſſen Arteilsverkündigung ſpäteſtens am Donnerstag * Frankfurt a.., 10. Januar In der heutigen Vormittagsverhandlung im Mädchenmordprozeß Stubenrauch und Genoſſen wurden mehrere SA⸗Leute, teils Kameraden, teils Vorgeſetzte des Stubenrauch, als Zeugen ver⸗ nommen. Stubenrauch hatte behauptet, bei der erſten kriminalpolizeilichen Vernehmung ſehr ermüdet geweſen zu ſein, weil er in den vorausgegangenen 11 Tagen durch ſeinen Wachdienſt bei der SA nur ſieben Stunden habe ſchlafen können. Einer dieſer Zeugen bekundete, daß man abwech⸗ ſelnd auf der Wache ſchlief und daß ſich Stubenrauch ausſchlafen konnte. Eine Ehefrau erinnert ſich des 1930 von der Emma Buſſe begangenen Selbſtmordverſuchs. Die Buſſe war damals Hausangeſtellte eines Zigarrenhändlers in der Moltkeallee und galt als luſtige und gefällige Perſon. Um ſo überraſchender kam es, daß man ſie eines Morgens zwiſchen 9 und 10 Uhr in der von den Geſchäftsleuten um 10 Uhr verlaſſenen Wohnung bewußtlos in der Küche liegend auffand. Fünf Gashähne ſtanden offen. Man zog die Buſſe aus der Küche. Nach etwa 10 Minuten kam ſie zu ſich. Die Rettungswache flößte ihr Sauerſtoff ein. Das Motiv des Selbſt⸗ mordverſuchs konnte man nicht erfahren. Am Schluſſe der heutigen Vormittagsverhandlung wur⸗ den die Mütter der Angeklagten Eich und Arzt über das Weſen ihrer Söhne, Krankheiten in der Familie uſw, vernommen. Dann trat eine 1½ſtündige Pauſe ein. Nach der Mittagspauſe wurden noch drei Zeugen vernommen, deren Ausſagen aber nicht ins Gewicht fallen. Dann kamen die Sachverſtändigen zu Wort. Prof. Dr. Räſtrup berichtete über den Befund der Leiche der Emma Buſſe. Das Mädchen ver⸗ ſchwand am 7. Dezember 1931, wurde am 4. Mai geländet und am 20. Oktober ausgegraben. Der äußere Befund war ſchlecht, die Leiche war da ſchon ſtark verändert. Der innere Befund war nicht gut zu nennen. Der zweite Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Kohl, äußerte ſich zunächſt über die Buſſe. Sie ent⸗ ſtammte einer kinderreichen Familie. Der innere familiäre Zuſammenhang in dieſer Familie war ſehr gering. Die Emma gehörte zu den leicht labilen Menſchen und beſaß mäßigen Schwachſinn. Ob Hyſte⸗ rie bei ihr in Frage kam, läßt ſich nicht ſagen. Die drei Angeklagten beurteilt der Sachverſtändige ent⸗ ſprechend ihrem Alter. Stubenrauch war ein mittel⸗ mäßiger Schüler und hatte geringe Energien. In dem Tapetengeſchäft, das ihn anſtellte, war er eine Verkaufskanone. Pſychiatriſch iſt eigentlich nichts beſonderes an dem Angeklagten, der ſeiner Weſensart nach das Kind ſeines Formats war. Dr. Kohl glaubt, daß Arzt in der Familie Er ziehungsſchäden erlitt, und daß es wegen der Erziehung zwiſchen den Eltern Streit gab. Im Gemütsleben iſt Arzt primitiver als Stubenrauch und man kann ſeinen Typ als ſchwerfällig bezeichnen. Eich ſteht intellektuell nicht ſehr hoch, aber er hat eine gute Merkfähigkeit. Er muß unter eine gewiſſe Schutzaufſicht geſtellt werden. Es ſcheint, daß ſeine Mitangeklagten nicht ganz mit offenen Karten ihm gegenüber geſpielt haben. Oberarzt Dr. Fünfgeld von der Univerſitäts⸗ klinik für Gemüts⸗ und Nervenkranke kam in ſei⸗ nem Gutachten über die Buſſe und die Angeklagten zu den gleichen Endergebniſſen wie der Vorgutachter. Die Vorausſetzungen des§ 51 des Strafgeſetzbuches kommen für alle drei Angeklagten, für Arzt auch der 8 3 des Jugendgeſetzes nicht in Betracht. Das Gericht beſchloß abends um halb 6 Uhr eine neue Ortsbeſichtigung auf der Main⸗Neckar⸗Brücke vorzunehmen. Die Verhandlung wird am Mittwoch mit den Plädoyers fortgeſetzt.— Das Urteil iſt ſpä⸗ teſtens Donnerstag zu erwarten. —...—:rriið³————— Aus Baden Schädlingsbekämpfung im Wein⸗ und Obſtban J. Schriesheim, 10. Januar. Auf Veranlaſſung des Obſtbauvereins, der Winzergenoſſenſchaft und des Landwirtſchaftlichen Konſumvereins fand geſtern abend im Adler ein gutbeſuchter Filmvortrag über„Schädlingsbekämpfung im Wein⸗ und Obſt⸗ hau“ ſtatt. Bezirksbaumwart Sander, Schries⸗ heim, eröffnete und leitete die Verſammlung. Red⸗ ner war Dr. Schmitt ⸗ Frankfurt a. M. von den Höchſter Farbwerken. Lichtbilder und Vortrag fan⸗ den allgemeines Intereſſe. Badiſcher Gaſtwirteverband Weinheim, 11. Januar. Als Ort für die dies⸗ jährige Tagung des Badiſchen Gaſtwirte⸗Verbandes iſt Weinheim beſtimmt. Die Zeit der Tagung ſteht noch nicht endgültig feſt, doch kommen vielleicht die Tage vom 13.—15. Juni in Frage. Die am 23. Ja⸗ Unar ſtattfindende Generalverſammlung des Gaſt⸗ wirkevereins Weinheim wird ſich eingehend mit den Vorbereitungen der Tagung beſchäftigen. An dieſer wird wahrſcheinlich auch der frühere Reichstags⸗ abgeordnete Cöſter, Vorſitzender des Deutſchen Gaſtwirte⸗Verbandes, teilnehmen. Schiffsunfall bei Kappel⸗Rheinan * Kehl, g. Januar. Unterhalb der Schiffsbrücke Kappel⸗Rheinau hatte dieſer Tage das Motorboot „Zug“ der Franco⸗Suiſſe mit zwei leeren Laſtkähnen angelegt, um dort die Nacht zu verbringen, als der Steuermann des einen Kahnes das Eindringen don Waſſer bemerkte. Da es trotz herbeigeholter Hilfe nicht gelang, das Waſſer ſo weit zu entfernen, daß das Leck ausgebeſſert werden konnte, wurde der heſchädigte Kahn abgekoppelt und auf eine Sandbank geſetzt. Am nächſten Tage konnte dann mit zwei aus Straßburg eingetroffenen Motorpumpen das Waſſer entfernt und der Schaden ausgebeſſert wer⸗ den. Das Motorboot„Zug“ trat daraufhin die Weiterfahrt nach Straßburg an. Niederſchlagung des Steinbacher Aufruhrprozeſſes Offenburg, 11. Januar. Nach einer Entſchei⸗ zung des Reichsgerichts in Leipzig wird der ſog. Steinbacher Aufruhrprozeß als unter die Amneſtie fallend, niedergeſchlagen. Bei dieſem Prozeß handelt es ſich bekanntlich um die Aburtei⸗ lung von politiſchen Zuſammenſtößen zwiſchen Na⸗ tionalſozialiſten und Mitgliedern des Jungzen⸗ trums. * ei Plankſtadt, 11. Januar. Am Sonntag nach⸗ mittag wurde im Jugendheim die diesjährige ordent⸗ liche Generalverſammlung des Katholiſchen 5 beiter⸗Vereins abgehalten. Vorſtand Lichter gab einen kurzen Rückblick über das ab⸗ gelaufene Vereinsjahr. Kaſſier Peter Berling⸗ hof erſtattete den Kaſſenbericht und Schriftführer Johann Lück berichtete von der Tätigkeit des krein in religiöſem und karitativem Sinne. Nach n Neuwahlen und den Ausführungen von Pfarrer Angenſtein ſprach Herr Dörr aus Mannheim über„Die Katholiken nach dem Weltkriege“. e Heidelberg, 10. Januar. Heute früh ſtarb im Alter von 75 Jahren Oberſt a. D. Friedrich von Reiche, der langjährige Vorſitzende der Heldelber⸗ ger Ortsgruppe des Deutſchen Offiziersbundes. n Konſtanz, 9. Januar. Nunmehr hat auch der Stadtrat Konſtanz bei der Badiſchen Staatsregie⸗ zung den Antrag geſtellt, eine zweite Rhein⸗ brücke in Konſtanz zu bauen und dieſe Arbeit in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Reiches auf⸗ zunehmen. Aus der Pfalz Diebſtähle in Warenhäuſern * Ludwigshafen, 10. Januar. Am Montag nach⸗ mittag wurde in einem hieſigen Kaufhauſe eine Geld⸗ börſe mit 35 Mark geſtohlen. In einem weiteren Kaufhauſe wurde einer Hausangeſtellten von hier ein dunkelblauer Damenmantel mit ſchwarzem Pelzbeſatz geſtohlen. Ein 18 Jahre altes Mädchen von hier wurde feſtgehalten, weil es gemeinſam mit ſeiner Mutter einen Kaufhausdiebſtahl ausgeführt hatte. Die Pfälzer im Reich * Kaiſerslautern, 11. Januar. Mit Beginn des neuen Jahres hat in den Pfälzer Vereinigungen des Reichs eine rege Tätigkeit zur Pflege der Lan ds⸗ mannſchaft eingeſetzt, nachdem ſich durch Weihnachts⸗ und Jahreswechſelſeiern die Mitglied⸗ ſchaften enger als bisher zuſammengeſchart hatten. Viele Vereine pflegen nicht nur die Beziehungen zur alten Heimat durch tatkräftige Förderung ſyſte⸗ matiſcher Werbetätigkeit, durch Veranſtaltung von Geſellſchaftsreiſen in die Pfalz, durch Herausgabe eigener Veröffentlichungen pfälziſchen Charakters, ſondern auch durch Werbung für den Pfälzer Wein und ſonſtige Pfalzvorzüge. Größere wohlorganiſterte Gruppen beſtehen jetzt in Berlin, München, Düſſeldorf, Augsburg, Köln, Krefeld, Stuttgart, Frankfurt, Würzburg, im Ruhr⸗ gebiet, an der Waſſerkante(Hamburg uſw.), in Mit⸗ teldeutſchland und in anderen Gegenden. Vielfach arbeiten die Pfälzer Vereine mit den Saarland⸗ vereinen zuſammen. * * Höringen bei Rockenhausen, 11. Januar. Bei einer Tanzmuſik kam es zwiſchen Hitleranhängern und Andersdenkenden zu einem Wortwechſel. Einem jungen Manne, der von der Tanzmuſik nach Hauſe zurückkehrte, wurde mit einem Prügel auf den Kopf geſchlagen, daß er zuſammenbrach. Er mußte ins Krankenhaus nach Rockenhauſen verbracht wer⸗ den, wo er in lebensgefährlich verletztem Zuſtande darnieder liegt. Diamantene Hochzeit * Herrenalb, 11. Januar. Das Ehepaar Wilhelm Hädinger„Zum Hirſchen“ in Kullenmühle begeht dieſer Tage das Feſt der diamantenen Hochzeit. Der Ehemann iſt 85, die Frau 80 Jahre alt; beide er⸗ freuen ſich noch guter Rüſtigkeit. Zuchthaus für ungetreuen Poſtagenten * Darmſtadt, 10. Januar. Wegen fortgeſetzter Amtsunterſchlagung, Fälſchung und Vernichtung von amtlichen Urkunden und unrichtigen Eintragungen in die Bücher hatte ſich der Kaufmann und Poſtagent Georg Böhrer aus Dreieichenhain vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht zu verantworten. Das Geſchäft des jungen Mannes war ſeit einiger Zeit durch die Not⸗ lage und durch eine neu aufgetauchte Konkurrenz⸗ firma gefährdet und ſo konnte er nicht widerſtehen, gelegentlich und immer wieder einen kleinen Griff in die Amtskaſſe zu tun. Durch geſchickte Falſcheintragungen und Zurück⸗ halten von Zahlkarten wußte der Angeklagte ſeine Unterſchlagungen bis zum April 1932 zu verdecken. In der Verhandlung war er in allem geſtändig, nachdem er vorher nur zugegeben hatte, was man ihm ſtrikte nachweiſen konnte. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu einem Jahr einem Monat Zuchthaus, will aber die Umwandlung in Ge⸗ fängnis befürworten. Das Urteil wird rechtskräftig. Wöche kaufen? Keine Bange, Wäsche hält noch mal so lange, und das Waschen ist so leicht, wenn mit BURNUs einge weicht. Am 11. Januar 1933 ſind es 10 Jahre ſeit dem Grün⸗ dungstag der Kanugeſellſchaft Neckarau. Damals galt es, in Neckarau einer neuen Sportart Einführung zu verſchaf⸗ fen. Das Waſſer wandern, das ſich bereits im Sommer 1922 einige Herren in privater Geſellſchaft zur Pflege gemacht hatten. Bot doch der Rhein mit ſeinen vie⸗ len Alt⸗ und Nebengewäſſern ein ideales Wandergebiet gerade in unſerer näheren Umgebung. Wer von Außen⸗ ſtehenden einmal Gelegenheit hatte, eine derartige Wander⸗ fahrt mitzumachen, war von dem Verlauf einer ſolchen ge⸗ radezu begeiſtert. Es konnte nicht ausbleiben, daß der Kanuſport auch in Neckarau raſch Fuß faßte und großem Intereſſe begegnete. Bereits im Spätjahr 1923 waren 28 Mitglieder mit 16 Booten der Bewegung angeſchloſſen. Waren damals die Boote noch in privater Unterkunft, ſo folgte auch hier eine Zuſammenlegung des Boots materials, indem die Kegelbahn der Wirtſchaft zum„Augarten“ ge⸗ pachtet und in einen netten Boots⸗ und Aufenthaltsraum von den Mitgliedern umgewandelt wurde. Durch den A n⸗ ſchluß an den Deutſchen Kanu verband hatten die Mitglieder Gelegenheit, Wanderfahrten mit Nachbar⸗ vereinen gemeinſam durchzuführen, ſowie an Regatten teil⸗ zunehmen, an denen die junge Geſellſchaft beſonders er⸗ folgreich war. Der Zugang an neuen Mitgliedern und Booten ging ungeachtet vorwärts, ſodaß im Spätfjahr 1924 bereits der Plan zum Bau eines eigenen und größeren Bootshauſes 10 Jahre Kanusport in Neckarau gefaßt werden mußte, wollte man die Entwie Kanuſports nicht aufhalten. Die von Mi zeigte Opferfreudigkeit, die Kameradſchaft und ſeitige Vertrauen gab der Geſellſchaft den Rückhalt, Bau eines eigenen Bootshauſes zu beginnen. Am Mühlweg, füdlich der Silberpappel, wurde Stadtgemeinde Mannheim ein günſtiges Gelände ü und am 3. April 1925 der Grundſtein zum Beginn d Baues gelegt. Viele Einwohner Neckara den f die emſige Tätigkeit der Kanuſportler drau damm beim Bootshaus erinnern, wurde doch der größ Teil der Bauarbeiten von den Mitgliedern geleiſtet. Die Einweihung des Bootshauſes erfolgte im Mai 1927. Bei der Einweihung war die Zahl der Mit⸗ glieder auf 85 angewachſen, die der Boote auf 45. In den folgenden Jahren bis zum 10 jährigen Beſtehen hat die Entwicklung der Geſellſchaft angehalten und hat die Zahl der Mitglieder heute das Hundert bereits überſchritten. Trotz der wirtſchaftlichen Notlage, die alle erfaßt hat, ſind die Kameradſchaft und Zuſammengehörigkeit, die Wur⸗ zeln dieſer Sportart, erhalten geblieben. So beginnt die Kanugeſellſchaft das zweite Jahrzehnt ihres Beſtehens mit der Loſung, weiter zu werben für Sport und Kamerad⸗ ſchaft um den gemeinſam verarbeitenden Beſitz zu erhalten. Die Geſellſchaft veranſtaltet anläßlich ihres 10 fähri⸗ des den In gen Beſtehens am 4. Februar im Saale evangel. Gemeindehauſes eine ſchlichte Feier. Tennis von Drinnen und Draußen Im Reich: Programm des Tennisbundes Am 19. Februar tagt in Heidelberg die ordent⸗ liche Mitgliederverſammlung des D. T.., die diesmal— laut der ſoeben in„Tennis und Golf“ veröffentlichten Tagesordnung— neben den Regularien auch einige gewich⸗ tige Fragen von grundſätzlicher Natur und von internatio- naler Bedeutung erörtern wird. Die Davispokal⸗ Wettkämpfe, vorausſichtlich alſo auch das Training und die Zuſammenſetzung unſerer Mann⸗ ſchaft, Deutſche Tenniskampfſpiele in Nürnberg 1934, die Organiſierung eines Olympia⸗Tennis⸗Turniers 1936 in Berlin, befaſſen ſich mit ſportlichen Belangen, während der ſchwierige, von Jahr zu Jahr verworrener werdende Amateur komplex auf Grund eines beſonderen Re⸗ ferats— das vorausſichtlich Dr. H. O. Simon halten wird— zur Sprache kommen ſoll. Dem Satzungs⸗ and Regelausſchuß erwächſt einige Arbeit dadurch, daß nun end⸗ lich auch die Frage geklärt werden ſoll, ob eine Aenderung der Netzballregel erwünſcht und durchführbar iſt. Anträge ſind bis jetzt für dieſe Tagung noch nicht bekannt gegeben. Sie dürften nach der gegebenen Sachlage weder in ſport⸗ licher noch in organiſatoriſcher Hinſicht zu erwarten ſein. * Im Ausland: Unproduktiver Tennfs⸗Export Immer noch ſetzen die großen europäiſchen Tennislän⸗ der ihren völlig falſchen Ehrgeiz in eine größtmögliche Steigerung ihres Tennis⸗Exports. In der heutigen Welt⸗ kriſenzeit und in einem Winter, in dem andere Sport⸗ arten gerade auf internationalem Gebiet ſchließlich auch zu Anſehen und Bedeutung kommen wollen, frägt man ſich, warum die Italiener unbedingt eine tennisfaſziſtiſche Streitmacht nach Indien, die Engländer ein Team nach Südafrika und jetzt neuerdings die Tſchechen eine Mann⸗ ſchaft nach Aegypten ſchicken müſſen. Seit langem wird in allen denjenigen Kreiſen, die ſich noch den Sinn für die Erforderniſſe der Stunde bewahrt haben, darauf hingear⸗ bettet, die Spitzenſpieler des internationalen Tennisſports zu guten Allroundſportleuten zu erziehen und ihnen nahezulegen, während des Winterhalbjahres ſich möglichſt einer anderen Sportart als gerade dem Tennis zu widmen. Das würde nicht nur der Qualität ihres eigenen Sommer⸗Tennis, ſondern wahrſcheinlich auch den anderen Sportarten nützen, denen auf dieſe Weiſe eine Anzahl talentierter Anhänger zugeführt werden könnte. Aber ſeit Jahren predigt man derartige ſportliche Binſen⸗ weisheiten vergeblich An der Riviera haben die erſten Turniere ſtattgefunden. Es ſind immer wieder dieſelben Veranſtalter und immer wieder dieſelben Namen. Und man weiß nicht, was man mehr bewundern ſoll, die Treue der Stammgäſte oder die Geduld der Zu⸗ ſchauer, für die es offenbar geradezu ſenſationell ſein muß, in jedem Jannar aufs Neue den langen Littleton Rogers und die Veteranin Satterthwaite„Triumphe“ ein⸗ heimſen zu ſehen. Davispokal⸗Meldungen für 1938 Für den Davispokal dieſes Jahres ſind bis jetzt zehn Meldungen der Europa⸗Zone eingelaufen, darunter als letzte die der Tſchechoſlowakei. Der Nennungsſchluß läuft bekanntlich erſt Ende Januar ab, ſo daß ſich bis dahin die Zahl der Teilnehmer vorausſichtlich wieder der des Vorjahres nähern wird. Wimbledon kündigt jetzt ſchon eine große Neuerung für die diesfähri⸗ gen Championſhips an, nämlich die Schaffung eines All England Plate für Damen, alſo einer Troſtrunde für diejenigen Spielerinnen, die in der erſten oder zweiten Runde der Metſterſchaften ausfallen. Eine derartige Troſtrunden⸗Konkurrenz beſtand bisher nur für Herren Dr. W. Bg. Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß tagte Ohne D., DSB. und DT.— Der Olympiagroſchen Unter dem Vorſitz von Exzellenz Lewalbd hielt am Dienstag der Deutſche Olympiſche Ausſchuß in den Räu⸗ men des Deutſchen Reichs⸗Ausſchuſſes eine Sitzung ab, der u. a. auch der Berliner Olympia⸗Kommiſſar Dr. Liebrecht beiwohnte. Bis auf D., DSB. und DT. waren alle Verbände vertreten. Die DT. hatte vorher bekanntgegeben, daß ſie ſich ihre Stellungnahme bis nach den Olympiſchen Spielen vorbehalten müſſe. Im Mittelpunkt der Beratun⸗ gen ſtand der Plan über die Finanzierung der Olym⸗ piſchen Spiele 1936 und insbeſondere beſchäftigte man ſich mit dem Vorſchlag des Deutſchen Eislauf⸗Verbandes, die Einztehung des Olympia⸗Groſchens mit der Herausgabe von Sammelbildern zu verknüpfen. Ueber die Beibehaltung des Olympiagro⸗ ſchens waren ſich alle anweſenden Vertreter einig. Der in einer ausführlichen Denkſchrift näher begründeten Herausgabe von Sammelbildern wurde zugeſtimmt. Eine beſondere Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Dr. Diem, Hax⸗DSV., Maack⸗Ruderverband, Hofmann⸗Eislaufver⸗ band und Hachmann⸗Bobverband ſoll jedoch noch prüfen, ob es zweckmäßig erſcheint, die Sammlung des Olympia⸗ Groſchens zuſammen oder getrennt mit der Herausgabe von Sammelbildern durchzuführen. Eine ſehr zu begrüßende Maßnahme gab Obermagt⸗ ſtrats⸗Direktor Dr. Liebrecht bekannt, der berichtete, daß die Sparbanken der Stadt Berlin für alle Spargut⸗ haben, die eigens für die Olympiſchen Spiele eingezahlt werden und früheſtens 1936 zur Auszahlung kommen, ein Prozent mehr, nämlich 477 v. H. vergüten werden. Weiterhin werden die Berliner Sparkaſſen, in erſter Linie für die auswärtigen Turn⸗ und Sportvereine, olympiſche Spar⸗ konten anlegen. Dadurch ſoll den Mitgliedern der Ver⸗ eine Gelegenheit gegeben werden, ihre Reiſe zu den Spie⸗ len ſowie den Aufenthalt in Berlin zu finanzieren. Neuſel ſiegt entſcheidend Der Bochumer Schwergewichtler Walter Neuſel ging nach ſeinem letzten Kampf in Berlin, bei dem er bekanntlich infolge behinderter Sehfähigkeit ſein Können nicht voll entfalten konnte, am Montag in England zum erſten Male wieder in den Ring. Daß ſein guter Ruf im Auslande durch den Berliner Kampf nicht gelitten hat, bewies das Auftreten des Weſtdeutſchen in Lelceſter, wo im Granby⸗Halls⸗Ring über 10 000 Zuſchauer der Begegnung mit dem engliſchen Exmeiſter Reggie Meen beiwohn⸗ ten. Beide Boxer lieferten ſich einen aufregenden Kampf und ſtanden in ſtändigem Schlagwechſel, der die Zuſchauer in helle Begeiſterung verſetzte. Neuſel erwarb ſich bald die Sympathien des Publikums durch ſeine ruhige, überlegene Kampfesweiſe und ſein geſchicktes Ausweichen. Ganz im Gegenſatz zu Berlin war der Anwärter auf den Europa⸗ titel von großem Kampfgeiſt beſeelt und teilte ſchwere Brocken aus. 2 Der Engländer eröffnete den Kampf mit lebhaften An⸗ griffen und kpnnte Neuſel mit einem rechten Uppercut und Die grosse schmofzſösende Wirkung des BURNUS beruht guf seinem Gehalt an knzymen Id. s. Verdauungssôftel. Diese Enzyme haben die kigenscheift, den Schmutz gleichsem 20 verdeben, können ober ihrer gonzen Natur noch niemals die Wäschefcser angreifen. BUENUs ist in einschlöglgen Geschöften erhöhlich in Dosen zu 20 und 47 pf. inter- esscinte Orockschriften öber das einfache und billige BURRNUS-Wosch⸗ vorfahren kostenlos durch die ASU ST JACOBI AG., DARMSTADT einem linken Geſichtstreffer zwar erwiſchen, doch zeigte der Deutſche keinerlei Wirkung. Neuſel ging vielmehr ſetner⸗ ſeits zum Gegenangriff über und deckte den tapfer zuxück⸗ ſchlagenden Engländer mit ſchweren Schlägen ein. Beſon⸗ ders ſeine gute Linke bereitete Meen große Schwierig⸗ keiten, der auf einen linken Geſichtshaken bereits in der erſten Runde einmal bis„acht“ auf den Boden mußte Neuſels Ueberlegenheit hielt auch in den nächſten Runden an. Nachdem Meen noch einmal bis„zwei“ auf die Kute mußte, gab der Engländer in der ſechſten Runde erſchöpft auf. Großer Beifall belohnte ſowohl den Sieger Neuſel, als auch ſeinen wackeren Gegner. Wiens Fußballer kommen wieber In den letzten Wochen gab es eine wahre Hochflut von Spielen ausländiſcher Mannſchaften in Deutſchland, Be⸗ ſonders die Wiener Vereine waren ſtark begehrt. Daß Intereſſe an den Wiener Mannſchaften iſt ſogar ſo ſtark, daß nicht alle Spielangebote erfüllt werden konnten. Daher werden zwei Vereine der Donauſtadt in den nächſten Wochen noch einmal in Deutſchland gaſtteren, und zwar Auſtria und der Wiener Sport⸗Clu b. Auſtria, die Elf der Sindelar, Nauſch und Braun, tritt am 21. und 22. Januar in Kafſel an. Anſchlleßend ſollen Spiele in Wiesbaden, Frankfurt Main und Man n⸗ heim ausgetragen werden. Der Wiener Sc wurde für den 11. Februar vom Sc Planitz verpflichtet. Vorausſicht⸗ lich ſplelen die Wiener am nüchſten Tage auch noch in Chemnitz. Schön-Buſchenhagen fallen zurück Dortmunder Sechstagerennen nach 91 Stunden Außerordentlich kampfreich verlief die vierte Nacht des Dortmunder Sechstagerennens. Vor wiederum dicht be⸗ ſetztem Hauſe riſſen die großen und die kleinen Jagden fünf Stunden lang, von 10 Uhr abends bis 3 Uhr nochts nicht ab. Als bemerkenswerteſtes Ereignis der Nacht muß das Zurückfallen der ſtarken Favoritenmonnſchaft Schön⸗ Buſchengagen bezeichnet werden. Auf ſie wurde unguf⸗ hörlich Jagd gemacht und trotzdem Schön⸗Buſchenhogen ausgezeichnet fuhren, lagen ſie ſchließlich am Morgen doch eine Runde hinter einer drei Monnſchaften ſtarken Spitzen⸗ gruppe. Sehr verbeſſert zeigten ſich in dieſer Nacht vor allem Pijnenburg⸗Göbel, die Holländer Wals⸗Braſpenning, ſowie die deutſch⸗holländiſche Mannſchaft Rieger⸗Vropmen⸗ Am Dienstog nachmittag gab es bei wiederum ausgezeichnetem Beſuch keine weſentlichen Aenderungen im Klaſſement. 925 9 0 den weit zurückliegenden jungen Holländern Kiſters⸗Müller geſtattete man es, ein ze Ver⸗ luſtrunden gutzumachen. Nach 91 Stunden, Dienstagnachmittag 6 Uhr, wax der Stand des Rennens wſe folgt: 1. Göber⸗ P nenburg 351.; 2. Rauſch⸗Hürtgen 288.; 3. Broe⸗ cordo⸗Guimbretiere 201 P.— Ei Zwei Runden zurück: 6. Rieger⸗Broomen 100.: Tietz⸗Schenk 75 P.— Vier 10. Vopel⸗Korsmeier 196 P. en zurück: 11. Senge⸗Cießinfkti 32 P. en zurück: 12. Kiſters⸗Müller 87 P. ker den necdeha kuck: Sede ase e dee 3 Mittwoch, II. Januar 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung AN- WIRTSCHAFT TS-ZEI „Allerndes Indusirieland“ Das Insſiſui für Konjunkiurforschung über die Aussichfien der deuischen Indusirieprodukſion In einem ſoeben erſchienenen Sonderheft des Inſtituts für Konjunktur forſchung unter⸗ ſucht Dr. Rolf Wagen führ die Entwicklungstendenzen der deutſche und der internationalen Induſtrie⸗ Produktion. Der Verfaſſer geht von den Verhältniſſen der Vorkriegs⸗ zelt aus, ſchildert dann den Aufſchwung während der Hoch⸗ Tonjunkturperiode 1928, um hieran Betrachtungen über die Zukunft zu knüpfen. Er kommt dabei, dies ſei als Reſultat gleich vorweg genomuen, zu dem Ergebnis, daß Deutſchland keine Ausſichten hat, jemals ſeinen Hauptkonkurrenten, die U. S.., au ch nur annähernd zu erreichen, während ihm an⸗ dererſeits in den emporkommenden und ſich ſtändig erwei⸗ ternden Induſtrien der kleineren Produktionsländer Euro. pas(Frankreich, Italien, Belgien uſw.) eine Gefahren⸗ quelle droht. Den intereſſanten Ausführungen entnehmen wir folgendes: Seit 1918 hat ſich das weltwirtſchaftliche produktions⸗ ſtatiſtiſche Material erheblich erweitert; man kann daher die Stellung Deutſchlands in ded inter matflonalen In duſtriewirtſchaft genauer be⸗ ſtimmen, als dies in der Vorkriegszeit möglich war. Bei einem Produktionswert von 84 Mrd. 4(brutto) war die deutſche Induſtrie im Jahre 1928 zu etwa 24 bis 28 v. H. an der ro. 300 bis 350 Mrd.„ betragenden In⸗ Hduſtrieerzeugung Europas und zu etwa 11—12 v. H. an der 700-800 Mr./ betragenden induſtriellen Weltproduktion beteiligt. Der Netto⸗ Wert der induſtriellen Welterzeu⸗ gung beträgt rd. 350 Mrö. A. Bei flüchtiger Betrachtung könnte es ſo ſcheinen, als ob Deutſchland ſeine Stellung unter den Induſtrieländern der Welt verbeſſert habe. Einmal war die Produktions zunahme in den Jahren 1924 bis 1929 beſonders aus⸗ geprägt; ſie betrug ro. 45 v.., während die Welterzeu⸗ gung im gleichen Zeitraum nur um 31 v. H. zunahm. Außerdem hat Deutſchland ſeit 1925 ſeine alte Führer ⸗ ſtellung unter den europälſchen Induſtrieländern wieder erlangt; damals wurde— zum erſten Male in der Nachkriegszeit— das Produktionsvolumen Großbritan⸗ niens überholt. Die Rangordnung ber einzelnen Induſtrie⸗ länder, wie ſie ſich in den Jahren 1913 bis 1929 entwickelt hat, iſt der Reihenfolge nach folgende: 1913 1919/20 1925/29 Ver. St. v. Amerika Ver. St. v. Amerika Ver. St. v. Amerika Deutſchland Großbritannien Deutſchland Großbritannien Deutſchland Großbritannien Frankreich Frankreich Frankreich Das Vordringen Deutſchlands, der Erſolg der deutſchen In duſtrie, war jedoch nur ſchein bar. Denn bei der Betrachtung des raſchen Pro⸗ Huktlonswachstums von 1924 bis 1929 wird meiſt über⸗ ſehen, daß es ſich hierbei ausſchließlich um einen Wie⸗ der aufbau, um die Wiedererreichung des Vorkriegs⸗ niveaus handelte— während die Weltproduktien den Vorkriegsſtand bereits 1925 um 22 v. H. und 1928/9 ſogar um 44 v. H. überſchritt. Was die Ueberflügelung Großbritanniens betrifft, ſo gelong dieſe nur, weil in Großbritannten, dem größten europäiſchen Konkurren⸗ ten Deutſchlands, die Wachstumshemmungen noch aus⸗ geprägter waren, als in Deutſchland. Die unmittelbar auf Deutſchland folgenden Kenkur⸗ renten, Länder wie Frankreich, Belgien, Ita⸗ lien und die Tſchechoſlowakei, waren durch den Gebietszuwachs und den Zuſtrom von Reparationen be⸗ günſtigt; beides kam einem Aufbau der Induſtrie aus fremden Mitteln gleich. Dieſe Länder haben dementſpre⸗ chend das Produkttonsniveau der Vorkriegszeit ſehr iel früher als Deutſchland wieder erreicht und in den Jahren bis 1928/9 auch beträchtlich über⸗ ſchritten; ihr Abſtand zur deutſchen Induſtrieproduktion hat ſich ſtändig verringert. Zur Zeit der weltwirtſchaftlichen Hochkonjunktur 1929 haben Frankreich und Italien zuſam⸗ men beinahe ebenſoviel Induſtriewaren erzeugt wie Deutſchland! Noch deutlicher wird die Zurückdrängung Deutſchlands, wenn man die deutſche Induſtrieproduktion mit der des größten Konkurrenten, mit dem amerikaniſchen Produktionsvolumen, vergleicht. Danach hat Deutſchland keine Ausſicht, jemals den größten ihm gegen⸗ wärtig überlegenen Konkurrenten, die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika, auch nur annähernd zu erreichen. Deutſchlands Stellung in der internationalen Induſtrie⸗ wirtſchaft wird, wie man ſieht, von zwei Seiten her bedroht; einmal dadurch, daß der überlegene Konkur⸗ rent(die Vereinigten Staaten von Amerika) ſchneller fortſchreitet als Deutſchland, auf der anderen Seite da⸗ durch, daß die kleineren Konkurrenten, wie Fronkreich, Belgien, Italien uſw., ſich zuſehends dem deutſchen Pro⸗ dukttonsvolumen nähern, es einzuholen und zu überholen drohen. Wenn das Inſtitut für Konjunkturforſchung auch weit davon entfernt iſt, etwa„den Untergang“ der deutſchen Induſtrie anzukündigen, ſo weiſen ſeine Unterſuchungen doch eindringlich darauf hin, daß ſich die Entfaltungs⸗ möglichkeiten für die deutſche Induſtriewirtſchaft ſeit der Vorkriegszeit ſtark verringert haben. Induſtrieproduktion Europas und der Welt 19131931 Ueber die induſtrielle Probuktion in Europa und in der Welt ſeit 1913 gibt Dr. Rolf Wagenführ vom Inſtitut für Konjunkturforſchung, Berlin, folgende Aufſtellung (Inderziffern: 1913= 100): Jahr Europa Welt Jahr Europa Welt 191 100 100 192 97 123 1920 70 97 1927 112 182 1921 7² 82 10028 115 197 192 8 100 1920 121 147 182 81 108 1930 11 182 1924 95 112 1931 10¹ 119 192²³ 90 121 Internationale Sachgütererzeugung 19251931 Die Welt⸗Sachgſttererzeugung in den Jahren 1925 bis 1981 wird in dem neueſten Sonderheft des Inſtituts für Konjunkturſorſchung, Berlin, wie nachſtehend dargeſtellt (Mengen 1928 100): Land⸗ Induſtrie Beit wirt⸗ Berg⸗ Verarb. Produkt.⸗ Verbrauchs⸗ schaft bau Induſtrie gitter güter 192⁵ 95 91 87 87 90 1926 94 92 90 90 91 1927 95 99 95 94 100 102 100 100 100 100 100 1920 105 10 107 110 10 1930 103 97 96 96 98 1931 99 88 87 8² 91 Wie die DNeichsbahn Das heufſige Eisenbahnfarifrechi ein Mit Mannheim⸗ Ludwigshafen kämpft die ganze Rhein⸗ ſchiffahrt ſeit Jahren vergeblich gegen das Tarif ⸗ unrecht der Reichsbahn an, das zu einem erheb⸗ lichen Teil Schuld trägt an der Verödung unſerer Hafenanlagen. Die Intereſſen der deutſchen See⸗ häfen wurden immer für fiel wichtiger erklärt, als die Intereſſen der Binnenwaſſer⸗Umſchlagsplätze und im be⸗ ſonderen der von dem Verſailler Diktat betroſſenen Rhein⸗ Häfen. Die neuerlichen frachttarifariſchen Maßnahmen der Reichsbahn, die auch und beſonders gewichtige Bevor⸗ zugungen bei der Ein⸗ und Ausfuhr über die trockene Grenze in immer größerem Umfange gewähren, laſſen ſchon heute vorausſehen, daß dieſe ganz bewußte Ueber⸗ gehung und Schädigung der wirtſchaftlichen Intereſſen der Rheinhäſen die in ihren wirtſchaftlichen Funktionen bald vollſtändig lahmlegen muß. In welchem Maße ſich die Reichsbahn ſich des Fracht⸗ unrecht gegen die Rheinhüfen und hler beſonders gegen Manuheim⸗Ludwigshafen ſchuldig macht, das baun an den nachſtehenden wie auch noch ſpäter nachfolgen ⸗ den ziffernmäßigen Gegenlbberſtellungen genau abgeleſen werden. Bei den heute gegebenen Beiſpielen iſt die kilo. metriſche Entfernung zu beachten: Ueber die Entwicklungstendenzen der deutſchen und internationalen Induſtrieerzeugung von 1860 bis 1090 läßt ſich das Konjunkturinſtitut näher aus. Danach hat ſich die Entwicklung der deutſchen Induſtrieerzeugung von 1860 bis 1930 in ihren Grundzügen einheitlich vollzogen. Wie das Verhältnis der„alten“ zu den„neuen“ Induſtrien, das Verhältnis der Produktionsgüter⸗ zu den Verbrauchsgüterinduſtrien und ſchließlich das Verhältnis Deutſchlands zum Ausland beweiſt, hat ſich die Wachstumsgeſchwindigkeit der deutſchen Induſtrie verhältnismäßig verlangſamt. Die hemmenden Faktoren waren ſo ſtark, daß ſie ſich ſelbſt über den ſtrukturellen Entwicklungsbruch hinweg durchzu⸗ ſetzen vermochten, den Krieg, Friedensſchluß und Inflation in der deutſchen Wirtſchaft verurſacht haben. Deutſchland geht, immer deutlicher ſichtbar, in die Reihe der altern ⸗ den In duſtrieländer ein, die an Schnelligkeit des Wachstums von den jüngeren, bisher im Hintergrund ge⸗ bliebenen Ländern überflügelt werden, während die induſtrielle Welterzeugung ſich nur wenig unter Vorkriegsſtand hält, iſt Deutſchland auf den Stand des Jahres 1895 zurückgeworfen worden. Noch bleiben der deutſchen Induſtrie allerdings, wie ein Ueberblick über die regionale Verteilung der Welterzeugung zeigt, aus dem„Gefälle der Weltwirt⸗ ſchaft“ vielverſprechende und umfangreiche Aufgaben. In allen Gebieten außerhalb Europas und Nordamerikas rei⸗ chen die vorhandenen induſtriellen Anlagen bei weitem nicht aus, um die anfallenden induſtriellen Rohſtofſe ſelbſt zu verarbeiten. Nordamerika und Europa— und damit auch Deutſchland— nehmen den bisher noch vor⸗ handenen„Rohſtoffüberſchuß“ der übrigen Gebiete auf und verarbeiten ihn induſtriell weiter. In dieſer Kräfteverteilung kann nur ganz allmählich eine Wandlung erfolgen. Denn die Länder außerhalb Europas und Nordamerikas müſſen ihre Kapazität verfünffachen, um ihre eige⸗ nen Rohſtoffe ſämtlich im eigenen Lande zu verarbeiten. Die Abhängigkeit der induſtriell weniger entwickelten Ge⸗ biete von den großen Induſtriemittelpunkten der Welt, Europa und Nordamerika, beſteht noch in einem anderen Sinne. In den ſich neu induſtriealiſierenden Gebieten it ber wiegt vorläufig noch die Verbrauchsgüter⸗ er zeugung. Nach den Berechnungen werden dort noch etwa zweteinhalbmal ſoviel Produktionsgüter wie Ver⸗ brauchsgüter erzeugt. In Europa und Nordamerfka wird umgekehrt— wenigſtens in Zeiten„normaler“ Konjunk⸗ tur— die Verbrauchsgütererzeugung von der Pro⸗ duktionsgüterer zeugung übertroffen. Nach Intenſitätsſtufen betrachtet, entfallen auf die halb⸗ und neukapitaliſtiſchen Länder etwa 7,5 v. H. der Produktions⸗ gütererzeugung, hingegen etwa 14 v. H. der Verbrauchs⸗ gütererzeugung der Welt. Der Bedarf der Neuländer an Produktionsgütern kaun vorläufig nicht durch Eigenerzeugung gedeckt werden. Hier beſtehen für die hochkapitaliſtiſchen Länder— und da⸗ mit auch für Deutſchland— noch große Abſatzmög⸗ lichkeiten. Um die Durchführung dieſer Aufgaben, um die Neuländer als Abſatzmärkte für Produktions⸗ mittel, ſtehen die vier führenden hochkapitoliſtiſchen Län⸗ der Deutſchland, Großbritannien, Frankreich und die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika im erbitterten Wettbewerb. Dabei kann man nicht ſagen, daß Deutſchland beſonders günſtig geſtellt ſei. Die ausländiſchen Induſtrien können ihre Warenausfuhr durch Kapitaleinſuhr fördern. Deutſchland iſt im Gegenteil auf die Hereinnahme ausländiſcher Kredite angewieſen. Dos Aus⸗ land vermag ſich in kolonialen oder halbkolonialen Län⸗ dern beſonders günſtige Abſatzbedingungen zu ſchaffen. Deutſchland iſt auch dieſe Möglichkeit verſchloſſen. Immer⸗ hin wor die Leiſtungs fähigkeit der deutſchen Induſtrie, wie die Erfahrung der letzten Johre ge⸗ zeigt hat, groß genug, um Deutſchland einen Platz auf dem Weltmarkt zu ſichern und die Ausfuhr, beſonders in Produktionsgütern zu behaupten. Die Sanierung des Zellsfoff-Vereins Zusammenlegung der SiA 20:1 und Wiedererhöhung/ Schaffung von Genußscheinen Der Verein für Zellſtoffinduſtrie A., Mainz, beruft nunmehr die o. GV., die die Sa⸗ nierung des Unternehmens beſchließen ſoll, für den 31. 1. 33 nach Mainz ein. Nach Genehmigung des Ab⸗ ſchluſſes per 30. 6. 32 ſoll eine Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F zwecks Verluſtdeckung und Vornahme von Wertberichtigungen um 10 216 700 auf 883 300, er⸗ folgen, und zwar durch Zuſammenlegung der StA. von 7,0 auf 0,35 Mill. J im Verhältnis 20:1, durch Zufammen⸗ legung der Stimmrechtsvorzugsaktien Lit. A von 100 000 auf 33 300/ unter Umwandlung in WA. Lit. B, ſowie durch Zuſammenlegung der WA. Lit. B:1 von 4,0 auf 0,5 Mill.. Darauf ſoll die Erhöhung des Grundkapitals um 4 116 700„/ durch Ausgabe von bis zu 650 000 4 neuen StA. und von bis zu 3 466 700„ neuen VA., ſowie die weitere Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 2,25 Mill./ neue VA. beſchloſſen werden. Der AR. iſt zur Durchführung der Kapitalerhöhung in einer zu be⸗ ſtimmenden Friſt(falls ſie nicht ſofort durchgeführt wird) und zur Feſtſetzung der Modalitäten der Begebung der neuen StA. und VA. zu ermächtigen. Die TO. ſieht ferner Beſchlußfaſfung über die Schaf ⸗ fung von 15600 Stück Genußſcheinen ſowie die Feſtſetzung der Rechte dieſer Genußſcheine(Rückzahlung mit je 125/ aus dem Reingewinn] vor. Der AR. ſoll zur Verwendung dieſer Genußſcheine im Zuſammenhang mit der. Sanierung der Geſellſchaft ermächtigt werden. Schließ⸗ lich ſoll die GV. den Abſchluß für das Zwiſchen⸗ geſchäftsjahr vom 1. 7. bis 30. 11. 32 genehmigen und die Aenderung des Firmennamens beſchließen. Der letzte Punkt der TO. ſieht die Neuwahl des AR. vor. Kreugers Enilarvung Der Schlußberichf der Nevisionsgesellschaff Die Reviſionsfirma Price Waterhouſe u. Co., die im März vorigen Jahres den Auftrag erhielt, die 160 zur Kreuger⸗Gruppe gehörenden Geſellſchaften in Europa und Amerika zu unterſuchen, veröffentlichte Montag ihren abſchließenden Bericht. Bei der Frage nach der Verwendung des vom Publikum inveſtierten Geldes werden Kreuger u. Toll, International Match, Svenska Tändſticks A.., die hollän⸗ diſche Kreuger u. Toll⸗Geſellſchaft und die Continental In⸗ veſtment als eine Einheit behandelt. Die Beträge, die dieſen Geſellſchaften vom 1. Januar 1918 bis 31. März 1932 zur Verfügung geſtellt worden ſind, belaufen ſich auf 2875 Mill. ſchwediſche Goldkronen, wovon 2105 Mill. vom Publikum, der Reſt aus Bankenanleihen, Wech⸗ ſelkrediten uſw. ſtammen. Die Nettoverdienſte be⸗ laufen ſich für die oben genannte Periode auf etwa 151 Mill. Kr. Von den Mitteln hat ſich Jvar Kreu⸗ ger über 432 Mill. Kr. angeeignet. Am 31. März 1932 belief ſich der ungefähre Wert ber Inveſtitionen, auf das zur Verfügung ſtehende Vergleichs⸗ material bezogen, auf 775 Mill. Kr. Wenn dieſer Betrag mit dem totalen Buchwert(1710 Mill. Kr.) verglichen wird, entſteht eine Wertminderung von etwa 935 Mill. Kr. Die veröffentlichten Verdienſte der betreffen⸗ den Geſellſchaft während der erwähnten 14½ Jahre haben die wirklichen Gewinne um 1028 Mill. Kr. überſtie⸗ gen. Der totale wirkliche Gewinn(151 Mill. Kr.) macht etwa 1,5 v. H. des Durchſchnittskapitals aus, das in dieſen Geſellſchaften während der 14% Jahre inveſtiert worden iſt. Die Bilanzmanipulationen Kreugers mit den Bilanzen nahmen ſchon im Jahre 1917 ihren Anfang. Die betrüge⸗ riſchen Transaktionen nahmen 1923/24 immer größere Ausmaße an und wurden ſpäter fortgeſetzt, um mit der Anfertigung von italieniſchen Staatsobligationen im Werte von 21 Mill. Lire ihren Höhepunkt zu erreichen. Die Durchführung der betrügeriſchen Manipulationen wurde durch die abſolute Macht Kreugers über die ganze Gruppe und über die Angeſtellten ermöglicht. 1 Krumboch Schw.- Mannheim Ohne Mitwirkung, bewußte oder unbewußte, von ſeiten Mannheim behandelf schweres Unrechi an den NRheinhäfen Pflaſterſteine aus dem bayeriſchen Wald zohlen bei der Reichsbahn nachſtehende Frachten für die 100 Kilo: Hauzenberg Hamburg 888 Km(A. T. 182) 1. 41 Hauzenberg Bremen 824 km(A. T. 182a)].—„ T T Hauzenberg Schaffhauſen(Grenze) 504 km(A. T. 18 2a).78% 512 km(A. T. 5).98 14 Bier in Kiſten Hauzenberg Mannheim München— Hamburg 810 km(A. T. 36).87 1 München— Bremen 758 km(A. T. 36).79% München—Wintersdorf(Grenze) 362 km(A. T. 175).18% München Mannheim 372 Km(Kl. B).790„ Bitumenpappe Krumbach Schw. Hamburg 778 km(A. T. 193).45 4 Krumbach Schw.— Bremen 726 km(A. T. 193).388% Krumbach Schw. Zweibrücken(Grenze) 362 km(A. T. 193).54% 10 382 km(Kl. D).01 4 Entſpricht dies der in der Reichsverfaſſung allen Ver⸗ kehrs⸗Intereſſenten gewährleiſteten Gleichberechtigung? der Mitarbeiter wären dieſe Manipulationen jedoch kaum durchführbar geweſen. Die mangelhafte Re⸗ viſion hat hierbei ebenfalls eine große Rolle geſpielt. Einzelheiſen zum Sjernberg-Konkurs Größlenſeils nur Scheingeschäffe In dem Bericht des Kurators im Konkurs des ver⸗ ſtorbenen Amſterdamer Bankiers Martin Stern⸗ berg wird dieſem der Vorwurf gemacht, zum großen Teil nur Scheingeſchäfte betrieben und Schein⸗ geſellſchaften gegründet zu haben, um in den Beſitz der Vermbgen von großen, rentabel ar⸗ beitenden Unternehmungen zu kommen. Dadurch ſeien namentlich deutſche Unternehmen, wie die Düſſeldorfer Baubank und die Diſch⸗Hotel u. Verkehrs AG. ſchwer geſchädigt worden. Sternberg habe keinerlei ord⸗ nungsmäßige Kontrolle und Buchhaltung über ſeine finan⸗ ziellen Transaktionen geführt. Es hätten ſich bei dem Kurator Gläubiger mit Forderungen mit zuſammen ca. 7 Mill. hfl. gemeldet, von denen jedoch 4 Mill. hfl. an⸗ gefochten würden. Ueber eine Ausſchüttung an die Gläu⸗ biger laſſe ſich noch wenig ſagen, ſie könne aber im Hinblick auf die geringen Aktiven günſtigſtenfalls nur wenige Prozent betragen. * Einigung mit den Auslandsgläubigern der Credit⸗ anſtalt. Die Verhandlungen über das Abkommen mit den Auslandsgläubigern der Crebitanſtalt Wien wur⸗ den heute zum Abſchluß gebracht. Das Abkommen wurde in den ſpäten Nachtſtunden von Bundes miniſter Dr. Rintelen als öſterreichiſchen Unterhändler und namens des Vorſitzenden des Gläubigerkomitees von deſſen in Wien weilenden Anwalt unterzeichnet. Das Ab⸗ kommen wird dem Hauptausſchuß des Nationalrates vor⸗ gelegt und bedarf der Genehmigung der Bundesregierung ſowie des Beitritts einer qualifizierten Mehrheit von Aus⸗ landsgläubigern der Creditanſtalt. * Abſchluß der Weſtminſter Bank.— Dividende unver⸗ ändert 18 v. H. Die Dividende der Weſtminſter Bank, der letzten der fünf engliſchen Großbanken, beträgt unver⸗ ändert 18 v. H. für 1932, obwohl der Reingewinn von 1,6 auf 1/49 Mill. Pfund gefallen iſt. Dieſes Ergebnis berück⸗ ſichtigt bereits hinreichende Abſchreibungen von zweifel⸗ haften Außenſtänden. Die Sonderrücklage, die im Vor⸗ jahr mit 0,25 Mill. Pfund aus den Gewinnen bedacht wurde, erhält diesmal keine weitere Zuweiſung. Doch wird neuerdings nach mehrjährigem Ausſetzen dem Immo⸗ bilienfonds wieder 0,1 Mill. Pfund zugeführt. Der Pen⸗ ſionsfonds erhält, wie üblich, 0,2 Mill. Pfund. Der Ge⸗ winnvortrag ſteigt ſodann von 0,43 auf 0,46 Mill. * National Provincial Bank, London.— 15(16 v. H. Dividende. Dieſe Londoner Großbank verteilt für das Geſchäftsjahr 1932 eine Geſamtdividende von 15 gegen 16 v. H. im Vorjahr. Die Schlußdividende beträgt 7 v. H. Der Nettogewinn der Bank beläuft ſich auf 1 593 318 Lſtg. gegenüber 1747 007 Eſtg. i. V. * Der Abſchluß der Harpener Bergbau AG., Dortmund. Wie WTB. erfährt, wird nicht damit gerechnet, daß nach Vornahme der erforderlichen Abſchreibungen ein nennens⸗ werter Gewinn verbleiben wird. Verbindliche Angaben ſind allerdings jetzt, wo die Abſchlußarbeiten gerade erſt begonnen haben, noch nicht möglich. Kraftanlagen AG., Heidelberg. Die der Brown, Boveri u. Cie AG. naheſtehende Kraftanlagen AG., Heidelberg (AK. 3,0 Mill., davon 0,5 Mill.„ nicht eingezahlt), ſchließt per 30. 6. 32 nach 102 000(121023)/ Abſchreibungen bei 357 000(388 449) // Unkeſten und 69 000(85 144)“/ Steuern mit einem Reingewinn von 119 413(120 304) 4 ab. Aus der Bilanz: Debitoren 3,37(3,23), Effekten 0,60 (0,65), Anlagen 1,65(1,07), dagegen Kreditoren 2,81(2,29). Den neu gewählten Auſſichtsrat bilden Präſident Dr. A. Nizzola, Dr. F. Funk, Dir. H. Nieſz, ſämtliche in Baden(Schweiz), Kommerzienrat Dr. C. Jah r⸗Mannheim, Juſtizrat Dr. P. Roedinger⸗ Frankfurt, Dir. Dr. K. Schnetzler⸗Mannheim und Dir. W. J. Weißel⸗ Leipzig. * Die Pilſner Brauereienfuſion genehmigt. Die o. G der Böhmiſchen Pilſner Brauerei⸗A G in Pilſen(Weltbräu) hat bekanntlich beſchloſſen, die Ge⸗ ſellſchaft durch Fuſion mit der Erſten Pilſner Ak⸗ tienbrauerei(Gambrinus) zu vereinigen. Dieſer Beſchluß wurde durch Erlaß des Prager Innenminiſte⸗ riums genehmigt. Die Zuſammenlegung des Kapitals beider Geſellſchaften wird nach der geſetzlichen Friſt von drei Monaten erfolgen. Es werden je zwei Weltbräu⸗ Aktien zu 400 Ke. gegen eine Aktie Gambrinus zu 300 Ke umgetauſcht werden. Außerdem erhalten die Weltbräu⸗ aktionäre 12 Ke. pro Aktie bar ausgezahlt. * Glasfabrik AG., Brockwitz.— Kapitalzuſammenlegung 16:1. Die auf 30. Januar einberufene GV. ſoll Beſchluß faſſen über Teilauflöſung der geſetzlichen Reſerve, über Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F. von 2,40 Mill./ auf 0,15 Mill./ durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis 16:1 mit rückwirkender Kraft auf den 31. 12. 32 und der Wiedererhöhung des Grundkapitals auf den gleichen Zeitpunkt um 0,8 Mill. J auf 0,95 Mill. Mark. Die TO. ſieht fernerhin die Genehmigung des Ab⸗ ſchluſſes für 1931 vor. * Reederei Horn ſiedelt nach Hamburg über. Die Flensburger Reederei H. C. Horn, deren Schiffe bekanntlich ſchon ſeit langem in Hamburg auslau⸗ fen, verlegt zum 1. April d. J. ihren Geſamtbetrieb von Flensburg nach Hamburg, wo bisher nur eine Filiale beſtand. Mannheimer Gummi Der vergleichs vorschlag mii Vorausseſfzungen Nachdem ſchon einer Gläubigerverſammlung am 4. No⸗ vember 1932 der Status der Mannheimer Gummifabrit AG. vorgelegt wurde, wird jetzt erſt den Gläubigern der 1 Vergleichs vorſchlag unterbreitet. Dieſe Verzöge⸗ rung erklärt ſich aus dem Bemühen des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes, eine möglichſt eingehende Sicherheit für die Er⸗ füllung des Vergleiches zu erhalten. Es handelt ſich vor allem darum, die Großg läubi⸗ ger dazu zu bewegen, mit ihrer Forderung von rund 250 000/ hinter die übrigen Gläubiger zu rückzutre⸗ ten. Die Verhandlungen darüber ſind noch nicht ganz abgeſchloſſen. Zur Zeit werden ausſichts reiche Verhand⸗ lungen mit der Stadt Mannheim bzw. mit einer großen gemeinnützigen Baugeſellſchaft geführt. Man be⸗ abſichtigt, den in der Schwetzinger Straße gelegenen großen Gebäudekomplex der Mannheimer Gummifabrik ganz abzureißen und das ganze Quadrat nach ein⸗ heitlichen Geſichtspunkten zu bebauen. Ein Teil des Ge⸗ ländes gehört jetzt ſchon der Stadt Mannheim und es ſſt daran gedacht, einen großen Schmuckplatz anzulegen, der gerade für dieſen Stadtteil von beſonderer Bedeutung wäre. Wenn es gelingt, dieſe Verhandlungen zu Ende zu führen, und dadurch eine Ausfalls for derung der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim, die heute noch eine dingliche Sicherheit in Höhe von 240 000% auf den Grundbeſitz der Mannheimer Gummiſfabrik beſitzt, nicht mehr geltend gemacht wird, dann werden die Groß, gläubiger zurücktreten und die vom Verfahren betroffenen Gläubiger können damit rechnen, daß ſie 30 v. H. ihrer Forderungen in kurzer Friſt erhalten. Die Verhandlungen werden weitergeführt, vor allem auch um die Großgläubt⸗ ger zur Garantierung der Vergleichsquote zu bewegen. Die Schuldnerin iſt vom Gläubigerausſchuß ermächtigt worden, dem Gericht einen Vergleichsvorſchlag einzu⸗ reichen, nach dem Gläubiger mit Forderungen bis 100 14 Tage nach Rechtskraft des Vergleichs voll befriedigt werden ſollen. Die übrigen vom Vergleichsverfahren be⸗ troffenen Gläubiger ſollen 30 v. H. innerhalb von dre Raten zu je 10 v. H. erhalten, und zwar nach ein, zwei und drei Monaten nach Rechtskraft. Die Groß ⸗Gläu⸗ biger, das ſind die DD⸗Bank, Filiale Mannheim, das Bankhaus Delbrück, Schickler u. Co., Berlin, das Bank⸗ haus Rhodius Königs, Amſterdam und die Firma Becker und Haag in Berlin, treten mit ihren Forderungen, ſo⸗ lange zurück, bis die übrigen Gläubiger in der vorge⸗ ſehenen Weiſe befriedigt ſind. Ob der Betrieb verlegt und erneut aufge⸗ nommen werden kann, hängt von der Frage der wel⸗ teren Finanzierung ab. Die bei Zuſtandekommen des Kartells der Weichgummifabriken dem Mannheimer Werk eingeräumte Option, die gegebenenfalls ein ſtarkes Aktivum darſtellt, bleibt beſtehen. * Münchener Export⸗Malzfabrik, München.— Proteſt in der GV. Die GV. genehmigte die in 30. November 32 bemängelten Punkte der Bilanz ſowie die damals vertagte Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Reingewinns(wieder 6 v. H. Dividende) und erteilte dem Vorſtand Entlaſtung. Gegen alle Beſchlüſſe der T., mit Ausnahme des Aufhebungsbeſchluſſes der Vorſtandsetz⸗ laſtung, gab die Oppoſition Proteſt zu Protokoll. * Abſchluß der deulſch⸗tſchechoflowakiſchen Kohlenver⸗ handlungen. Prag, 11. Januar.(Eig. Tel.] Wie das „Prager Tageblatt“ meldet, haben die im Arbeitsminiſte⸗ rium geführten Verhandlungen über die Neuregelung des Kohlenverkehrs zwiſchen Deutſchland und der Tſchechoſlowakei geſtern zu einer Einigung geführt, wonach der Kohlenverkehr bis zum 31. März aufgrund der gegen⸗ wärtig gekürzten Kontingente abgewickelt werden ſoll. Ab 1. April werde der herige Vertrag durch ein neues Abkommen erſetzt, das das Kontingentſyſtem auf⸗ hebe. Einfuhr und Ausfuhr ſollen lediglich in einem Verhältnis zueinander ſtehen. Das Abkommen könne mit dreimonatiger Friſt, früheſtens aber am 1. Oktober, gekün⸗ digt werden. * Reorganiſation der Leipziger Meß⸗ und Ausſtellungs⸗ AG. Leipzig, 11. Januar. In der letzten Sitzung bes Verwaltungsrates des Leipziger Meßamtes iſt eine Re⸗ organiſation der Leipziger Meß⸗ und Ausſtellungs⸗ AG,. beſchloſſen worden, die mit Unterſtützung des ſächſiſchen Staates, der Stadt Leipzig und des Meßamtes durchgeführt werden ſoll. Soweit Mittel des Meßamtes dabei in Frage kommen, hat der Verwaltungsrat ausdrücklich zur Bedin⸗ gung gemacht, daß die Werbebeiträge der Meßausſteller keinesfalls für dieſe Zwecke herangezogen werden dürfen, daß ſie vielmehr reſtlos wie bisher für die Propaganda verwendet werden müſſen. OCoſach⸗Liquidation und der Chileſalpetermarkt. Berlin, 10. Januar.(Eig. Tel.) Die Liquidatoren det Coſach erklären, daß die jetzt zur Durchführung gelan⸗ gende Liquidation der Coſach in keiner Weiſe die Lage des Marktes für Chileſalpeter wäh⸗ rend der gegenwärtigen Saiſon beeinfluſſen werde. Det Markt werde in der gegenwärtigen Weiſe aufrechterhalten und die Verkäufe werden zentaliſiert bleiben. Es beſtehe keinerlei Gefahr für ein Dumping in Chileſalpeter. Preiskampf in der wesideuischen Zemenfindusirie Der Weſtdeutſche Zementverband, Bochum, hat angeſichtz der unnachgiebigen Haltung zweier Außenſeiter, unkek wirtſchaftlich tragbaren Bedingungen in den Verband oder in ein Kartellverhältnis mit ihm zu treten, am 10. Janugr beſchloſſen, mit ſoſortiger Wirkung eine ſcharfe Preis- ſenkung durchzuführen. Eine entſprechende Preis- ſenkung zur Bekämpfung der Außenſeiter iſt auch in den anderen Verbandsgebieten zugeſagt. Der Lieferungsver⸗ trag der weſtdeutſchen Verbandswerke endigt nicht mit dem 10. Januar, ſondern erſt mit dem 15. Februar, um die Ent⸗ ſcheidung der Regierung über die Anträge des Verbandes, durch Maßnahmen ihrerſeits eine gleichmäßige Beſchüf⸗ tigung aller Werke ſicherzuſtellen, abzuwarten. Frankfurſer Abendbörse freundlich Bei kleinen Umſätzen war die Grun dſtimmung überwiegend freundlich, da der vierte Jahresausweis des Stahlvereins und optimiſtiſchere Ausführungen in det GV. der Scheideanſtalt etwas anregten. Die unregelmäßt⸗ gen Auslandsbörſen blieben unbeachtet. Beim Vergleich mit dem Berliner Schluß ergaben ſich meiſt Erhöhungen von 7 v. H. Reichsbankanteile gewannen 8 v. H. Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr ſtill, die Kutſe blieben meiſt unverändert, nur J. G. Farben bröckelten eher etwas ab. Am Renten markte lagen Deutſche Anleihen uneinheitlich; während Neubeſitz 6 v. H. höher eröffnete, ging die Altbeſitzanleihe um 2 v. H. zurück. Späte Reichsſchuldbuchforderungen blieben zu 7974 v. H. behauptet. U. a. notierten: Neubeſitz 896 bis 85“, Altbeſt 6874 bis 684, Berliner Handels 93, Reichsbank 155% Farben 10526, Junghans 22, Lahmeyer 120, Siemens 18 Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 10. Jan. „Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börſe außergewöhnlich gering. Durch den Waſſerzuwachs iſt damit zu rechnen, daß ſich die Frachten auf dem letzten Stand nicht halten werden. Sie dürften berg⸗ wie wärts zurückgehen. Es wurde heute ſchon verſchiedentlich verſucht, für einzelne kleinere Partien billiger zurecht zu kommen. Doch wurde nichts zu Berg angenommen. 2 Talfracht blieb mit 90 Pfg. ab hier nach Rotterdam ein⸗ . E Eine Verafrachtrottegene annt. Die epplöhne erf wie wärts keine Aeuhe u.„„ 5 5 1 e der GV. vom Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 Sparen N(als A 0 ö gebraucht. t ingen zeſchäfts m 4. No⸗ e 18 nmifabrit ehr. Schreibmasch. igern der geſucht. 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