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Jahrgang— Nr. 21 Reichslandbund ſchreibt an Hindenburg Die Reichsregierung rechnet mit einem Rückzug des Lanoͤbundpräſidiums und erklärt ſich zur Verſtändigung bereit Neue Gerüchte um Straſſer Die Geſchichte des Konflikts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Januar. In der Innenpolitik löſt eine Senſation die andere ab. Nach der Begegnung zwiſchen Hitler und Papen iſt es jetzt der jähe Abbruch der Be⸗ ziehungen zwiſchen Regierung und Reichs⸗ landbund, der die Gemüter bewegt. Die poli⸗ tiſchen Methoden des Reichslandbundes haben damit Formen angenommen, von denen man wünſchen möchte, daß ſie nicht zur Uebung werden. Von zu⸗ ſtändiger Seite wird nun, da immer noch un, ichtige Darſtellungen umgehen, eine klare chronologiſche Ueberſicht über die Verhandlungen mit dem Reichs⸗ landbund gegeben. Das Landbundpräſidium hielt am Mittwochvormit⸗ lag eine Sitzung ab und ſuchte gegen Mittag um einen Empfang beim Reichspräſidenten nach. Ange⸗ ſichts der Wichtigkeit der Materie hat der Reichs⸗ präſident ſich bereit erklärt, die Herren ſogleich zu empfangen. Dieſer Empfang fand um 1 Uhr mittags ſtatt. Dabei wurde aber von der Entſchließung, die der Bundesvorſtand vorher gefaßt hatte, mit keinem Worte geſprochen. Der Vorſtand des Landbundes hat dem Reichspräſi⸗ denten nur von den Sorgen der Landwirtſchaft be⸗ richtet. Wie immer hat der Reichspräſident großes Verſtändnis für die Nöte der Landwirtſchaft gezeigt. Deshalb wurde auch vereinbart, daß noch im Laufe des Tages eine neue Beſprechung unter Zuziehung des Reichskanzlers und der zuſtändigen Reichsminiſter ſtattfinden ſolle. Reichskanzler von Schleicher hat ſich zu einer ſolchen Konferenz ebenfalls ſofort bereit erklärt und ſie hat dann nach⸗ mittags um.30 Uhr begonnen. Dabei wurden alle Punkte im einzelnen durchgegangen und am Ende der Konferenz herrſchte der Eindruck, daß ſie wirklich einen poſitiven Nutzen für die Landwirtſchaft gebracht habe. Als der Reichskanzler dann in ſeine Amts⸗ räume zurückkehrte, wurde ihm die Entſchließung übergeben. In der zweiten Konferenz beim Reichs⸗ präſidenten iſt ſie ebenſowenig auch nur mit einem Worte erwähnt worden wie mittags bei dem erſten Empfang. Die Abſendung und Veröffentlichung der Entſchlie⸗ gung iſt zwiſchen den beiden Empfängen erfolgt. Als ſie dem Reichspräſidenten und dem Reichs⸗ kabinett zur Kenntnis kam, mußte ſie nach dem, was vorausgegangen war, den Eindruck machen, der ja inzwiſchen bekannt geworden iſt.“ Das iſt der Hergang, an dem auch ein ſpä⸗ terer Rechtfertigungsverſuch des Reichs landbundes nichts zu ändern vermag. Das Präſidium hat nun in ſeiner Gegenerklärung ſich bemüht, ſein Verhalten zu verteidigen. Man werde ſich nicht„beirren“ laſſen, den Kampf für die Geſundung der Landwirt⸗ ſchaft„mit allen gebotenen Mitteln“ fortzuſetzen. In dem Landbundblatt„Deutſche Tageszeitung“ wird freilich, wenn man zwiſchen den Zeilen zu leſen verſteht, ſchon zum Rückzug geblaſen. Zu einem Kriegszuſtand zwiſchen Landbund und Regie⸗ rung, heißt es da, dürfe es nicht kommen. Man ſcheint alſo doch auch in agrariſchen Kreiſen nicht durchweg von der ſeltſamen Taktik des Landbund⸗ Präſidiums entzückt zu ſein. Da auch der Regierung natürlich nicht daran gelegen ſein wird, daß auf die Dauer die Brücken zu der größten landwirtſchaftlichen Organiſation abgebrochen bleiben, ſo iſt wohl damit zu rechnen, daß vielleicht ſchon bald eine Vermittlungsaktion einſetzen wird, um den Konflikt auszuräumen. Häufig hört man auch die Vermutung, daß der Vor⸗ ſtoß des Bundespräſidiums durch die in ihm ver⸗ tretenen nationalſozialiſtiſchen Elemente und zwar mit Rückſicht auf die Lippeſchen Landtagswahlen inszeniert worden iſt. Der Vorſitzende Graf Kalck⸗ teuth ſoll nämlich erſt von der Veröffentlichung der Entſchließung erfahren haben, als er nicht mehr ein⸗ hreifen konnte. Der nationalſozialiſtiſche Preſſedienſt weiß bereits von einem „herzlich gehaltenen“ Brief des Landbund⸗ Präſidiums an Hindenburg zu berichten. Man ſcheint aber vor der Hand im eichslandhund immer noch darauf aus zu ſein, einen Keil zwiſchen den Reichspräſidenten und das . inett zu treiben. Hindenburg wird— immer ach den Mitteilungen des nationalſozialiſtiſchen „— ein Lob für ſein Verſtändnis ge⸗ endet, das ex für die Nöte und Leiden der deut⸗ chen Bauern gezeigt habe. Die Politik des errn von Schleicher wird dagegen 9 an angegriffen. Das iſt ganz ſicher nicht 2 Weg, um zu einer Beilegung des Konfliktes zu Zuſammenkunft zwiſchen Brüning und Straſſer— Frick mit Straſſer ſolidariſch? Drahtbericht unſeres Berliner Büros [Berlin, 13. Januar. Im Laufe des Donnerstag haben weitere Partei⸗ führerbeſprechungen nicht ſtattgefunden. Hugen⸗ berg kehrt heute nach Berlin zurück und wird wahrſcheinlich, wie auch der Zentrums vorſitzende Kaas, noch in dieſer Woche mit dem Reichskanzler eine Ausſprache haben. Ueber den Fall Straſſer werden jetzt die widerſprechendſten Mitteilungen verbreitet. So heißt es jetzt, daß mit dem Ausſchluß Straſſers aus der Partei zu rechnen ſei und zwar vor allem deswegen, weil Straſſer entgegen den ausdrücklichen Weiſungen Hitlers nicht nur wiederholt mit Schleicher, ſondern ſogar mit Hindenburg verhandelt habe. Das ſoll ihm Hitler, der in Hindenburg ſeinen ſchärfſten Gegner ſieht, ganz beſonders verübelt haben, Deswegen iſt man wohl auch in der Wil⸗ helmſtraße bemüht geweſen, dieſe Begegnung geheim⸗ zuhalten. Neuerdings wird auch wieder behauptet, daß der Fraktionsvorſitzende Dr. Frick, falls Straſſer ausgebootet werden ſollte, die Partei zu verlaſſen gedenke. Die„D. A..“ hatte geſtern abend berichtet, daß in Lippe geſtern vormittag eine Ausſprache zwiſchen Straſſer und Hitler ſtattgefunden habe und eine voll⸗ ſtändige Einigung erreicht worden ſei. Nach einer Meldung des„Berliner Lokal⸗Anzeigers“ hat da⸗ gegen das Sekretariat Straſſers in München er⸗ klärt, daß die Nachricht dementiert werden müſſe und daß in der letzten Zeit zwiſchen Straſſer und Hitler überhaupt keine Zuſammenkunft ſtattgefun⸗ den habe. Dasſelbe Dementi bringt die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAP. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ wiſſen will, ſoll wäh⸗ rend der Weihnachtsfeiertage eine Unterredung Gregor Straſſers mit Brüning in Troſſingen in Württemberg erfolgt ſein. Straſſer habe ſich bei ſeinem Freunde, dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reichstagsabg. Kiehn in Troſſingen aufgehal⸗ ten, und Brüning habe die Weihnachtstage in dem nahe gelegenen Freudenſtadt verbracht. gelangen. Doch iſt es wohl der Anfang des Rückzuges. Die„Deutſche Zeitung“, die behauptete, daß die Kampfentſchließung des Reichslandbundes noch während der Unterredung im Präſidenten⸗ palais der Reichsregierung zur Kenntnis gebracht worden ſei, hat auf Grund des Preſſegeſetzes von der Reichskanzlei eine Berichtigung erhalten. Den⸗ noch hält das Blatt an ſeiner Behauptung feſt. Es druckt heute eine Darſtellung ab, die der Direktor des Reichslandbundes von Sybel gibt. Darnach ſoll ſich die Unterhaltung zwiſchen Präſidium und Re⸗ gierung in faſt jovialen Formen abgeſpielt haben. Andererſeits beſtätigt die Darſtellung indirekt, daß die Entſchließung nicht während oder gar vor der Beſprechung, ſondern erſt nachher der Regierung zur Kenntnis gekommen ſei. Im übrigen wird man abzuwarten haben, was der Reichskanzler zu der recht nuancenreichen Schilderung des Herrn von Sybel zu bemerken hat. Man rechnet damit, daß bereits in den nächſten Tagen vom Landbund aus durch Mittelsleute ver⸗ ſucht werden wird, auf eine Bereinigung des Kon⸗ fliktes hinzuwirken. Die Regierung wird, wenn ihr der Landbund die Hand zur Verſöhnung bietet, ſie zweifellos nicht zurückweiſen und bemüht ſein, einen modus vivendi zu finden. Der Reichskanzler hatte geſtern eine Ausſprache mit⸗dem Präſidenten des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Induſtrie, Dr. Krupp von Bohlen⸗ Halbach über die Wirtſchaftspolitik der Reichs⸗ regierung. Die Annahme liegt nahe, daß bei der Ge⸗ legenheit wohl auch ſehr eingehend über den Fall „Reichslandbund“ geſprochen wurde. Der Reichsverband des Deutſchen Groß⸗ und Ueberſeehandels wendet ſich in einer Erklärung gegen die Angriffe des Reichslandbundes, die dieſer in ſeiner bekannten Entſchließung gegen die in der Exportwirtſchaft tätigen Wirtſchaftskreiſe gerichtet hat und weiſt darauf hin, daß er in einer Eingabe an die Reichs⸗ regierung gegen die offenbar in Ausſicht genom⸗ menen Sofortmaßnahmen, insbeſondere auf dem Gebiet des Vollſtreckungsſchutzes für die Landwirt⸗ ſchaft, Einſpruch erhoben hat, da mit einer ſolchen Maßnahme der Not der Landwirtſchaft nicht ge⸗ ſteuert werden könne. Die Reichsregierung wird da⸗ vor gewarnt, ſich ohne eingehende Fühlungnahme mit allen beteiligten Kreiſen drängen zu laſſen. eee eee Die Regierung arbeitet weiter Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 13. Januar. Wenn die Regierung zur Zeit mit dem Landbund nicht mehr verhandelt, ſo iſt ſie gleichwohl entſchloſ⸗ ſeit, mit größter Beſchleunigung alles zu tun, um der Landwirtſchaft zu hel⸗ fen. Ob freilich die Wege, die ſie dabei einſchlagen will, richtig ſind und zum Ziele führen werden, ſteht auf einem anderen Blatt. Das Kabinett wird zu der von der Regierung angekündigten neuen Verordnung über den Vollſtreckungs⸗ ſchutz am kommenden Montag abſchließend Stel⸗ lung nehmen, da der Entwurf noch einer gründlichen juriſtiſchen Durcharbeitung bedarf. Das Geſetz, das auf Grund des Artikels 48 verkündet wer⸗ den wird, dürfte am Dienstag oder Mittwoch ver⸗ öffentlicht werden. Die durch das Oſthilfeverfahren dem Sicherungsprozeß unterworfenen Betriebe wer⸗ den von dem Schutz nicht mehr erfaßt werden. Im Vordergrund der Agrarhilfe ſtehen drei Fragenkom⸗ plexe. Das erſte Problem iſt die Margarine⸗Verorbnung. Die Hilfe durch die Butterbeimiſchung iſt auch für die Landwirtſchaft recht problematiſch wegen der Ge⸗ fahr einer Steigerung des Margarinekonſums durch Butterbeimiſchung. In den der Reichsregierung naheſtehenden Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß die Margarine⸗Induſtrie, die zu 70 v. H. aus aus⸗ ländiſchem Kapital beſteht, immer noch recht erheb⸗ liche Gewinne erzielt hat, von denen ruhig etwas zugunſten der deutſchen Landwirtſchaft abgezweigt werden könnte, ohne daß der Konſument dadurch ge⸗ ſchädigt würde. Das zweite aktuelle agrariſchen Hauptproblem iſt die Zollfrage. Die Abſperrmaßnahmen der anderen Länder zwin⸗ gen auch Deutſchland, auf dieſem Gebiete vorzugehen, um die eigene Landwirtſchaft zu ſchützen. Die Aus⸗ wirkung dieſer Maßnahmen iſt, daß der deutſche Markt von allen Seiten überſchwemmt wird, zu Preiſen, die die eigene Erzeugung völlig erdrücken. Bei den Veredelungsprodukten ſind die Zölle im Gegenſatz zu denen für Brotgetreide meiſt nicht autonom. Bedenkt man, daß die Viehpreiſe zum Teil auf dem Niveau von 18 66, ja ſogar von 1800, liegen, daß der Induſtrieindex 114, der Viehinder dagegen nur 62 beträgt, ſo ergibt ſich von ſelbſt, daß die Viehwirtſchaft unter allen Um⸗ ſtänden geſchützt werden muß. Sonſt iſt auch nach Auffaſſung der Reichsregierung nicht abzuſehen, was aus unſerer bäuerlichen Wirtſchaft werden ſoll. Dabei handelt es ſich keineswegs um großagrariſche Inter⸗ eſſen, zum mindeſten ebenſo ſtark iſt der Kleinbauer von dieſen Verhältniſſen bedroht. Drittens handelt es ſich um den Vollſtreckungsſchutz. Er wird das Kernſtück der neuen Verordnung ſein. Die Reichsregierung hat ſich mit ihm bereits ſeit längerer Zeit in eingehenden Beratungen beſchäftigt. So wie der Vollſtreckungsſchutz ausgedehnt werden wird, wird er vorausſichtlich das ganze Reichsgebiet umfaſſen, allerdings auch die Gläubigerintereſſen, nicht außer acht laſſen und Devaſtierungen zu ver⸗ meiden ſuchen. Im übrigen wird in dieſem Zuſam⸗ menhang von maßgebender Stelle betont, daß Be⸗ ſorgniſſe, es könnte etwa nicht genügend Sie d⸗ lungsland zur Verfügung ſtehen, unbegründet ſind. Schon jetzt iſt allein für dieſes Jahr Land für 3000 Siedlerſtellen vorhanden. In der nächſten Zeit wird noch ſehr viel weiteres Land anfallen, und zwar ſchon bei der Entſchuldung der größeren Güter. Die Beamten gegen Vontour Drahtung unſ. Pariſer Vertreters Paris, 13. Januar Die unabhängige Vereinigung der Be⸗ amtengewerkſchaften, die 40000 Mitglieder umfaßt, hat ſich gegen die Finanzierungspläne der Regierung ausgeſprochen. Durch ſie werde die materielle und moraliſche Situation der Beamten ſtark beeinträchtigt. Der Verband werde mit allen Mitteln die Annahme dieſer Pläne zu verhindern ſuchen. Durch dieſe Kampfanſage des ſozialiſtiſchen Beamtenkartells an die Regierung Paul⸗ Boncour hat die innerpolitiſche Lage eine bedeutende Verſchärfung erfahren. Der folgenſchwere Beſchluß des Beamtenkartells wurde im Anſchluß an eine ſtundenlange Ausſprache Jouhaux und der Beamtendelegierten mit Paul⸗ Boncour und dem Finanzminiſter Chéron gefaßt. In der Mitteilung des Kartells an die Oeffentlich⸗ keit heißt es, daß die Beamten nach einer allgemeinen Prüfung der Lage es nicht mehr für möglich halten, ihre Beſprechungen mit der Regierung fortzuſetzen. Ueber die Konferenzen, die bis in die ſpäten Abendſtunden zwiſchen Paul⸗Boncour und den ein⸗ zelnen Miniſtern ſtattfanden und wiederum dem Thema der Beamtengehälter galten, ſind keine Mit⸗ teilungen in die Oeffentlichkeit gedrungen. Paul⸗Bonconr erklärte lediglich den Jour⸗ naliſten, daß er mit den in Frage kommen⸗ den Verbänden eine Annäherung erzielen möchte. Auf keinen Fall aber würden die Finanzprojekte der Regierung in ihren Grundlinien verändert werden. „Wir werden uns bemühen, ein ſehr enges Band zwiſchen den Erſparniſſen der Verwaltungsreform und den vorübergehenden Opfern herzuſtellen, die wir von den Beamten verlangen müſſen.“ Der bekannte Führer der Kriegsteilnehmer⸗Ver⸗ bände, der nationaliſtiſche Deputierte Taittinger, ſchlägt ſtatt der geplanten Herabſetzung der Beamten⸗ gehälter und Kriegspenſionen die Veranſtaltung einer großen Nationallotterie vor. Ihre Ergebniſſe müßten es ermöglichen, das Defizit von 10—12 Milliarden Franken zu decken. Der Plan Taittingers geht dahin, während drei Mo⸗ naten Loſe im Nominalwert von 100 Franken zu verkaufen. Auf ein Jahr lang ſoll dann täglich ein Gewinn von einer Million ausgeloſt werden und jeden Sonntag zehn weitere Gewinne zu je 100 000 Franken. Die Unkoſten einer ſolchen Verloſung hat Taittinger auf 650 Millionen berechnet. Herriot hetzt wieder Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 13. Januar. Herriot beſchäftigt ſich in der„Ere Nouvelle“ mit der gegenwärtigen internationalen Lage. Der Konflikt im fernen Oſten müſſe die Aufgabe der Genfer Unterhändler ſehr ſchwierig geſtalten. Gleich⸗ zeitig ſtelle ſich die Frage der Abrüſtung. Die Abſichten der deutſchen Nationaliſten ſeien durchaus nicht beruhigend. In der politiſchen Kriſe, unter der Deutſchland leide, könne man noch kein Ende ab⸗ ſehen. Die Lage ſei ſo widerſpruchsvoll geworden, daß Miniſter von Schleicher trotz ſeiner bekannten und für Frankreich ſo wenig wohlwollenden Abſich⸗ ten faſt die Mäßigung verkörpere gegenüber den Gewaltforderungen des deutſchen Nationalismus. Gegenüber dieſen„Gefahren“ ſieht Herriot für Frankreich nur eine Löſung. Sie beſteht in einer Einigung Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten auf der Grundlage eines vernünftigen Plans. Herriot be⸗ kennt ſich zum Schluß als Anhänger der Regierung Paul⸗Bonecvur, die man in den ſchweren Stunden der nächſten Zukunft unterſtützen müſſe. Streit um die 40 Stunden- Woche Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 13. Januar, Auf der internationalen Arbeitszeitkonferenz ſpra⸗ chen ſich die Vertreter der Arbeitgeber wiederum gegen den Abſchluß einer Konvention über die obli⸗ gatoriſche 40 Stundenwoche aus, während die Arbeit⸗ nehmervertreter ſie mit größter Entſchiedenheit for⸗ derten; die Regierungsvertreter verhielten ſich teils zuſtimmend, teils zurückhaltend. Der deutſche Arbeitnehmervertreter Spliedt ſprach die Erwartung aus, daß wenigſtens eine Teil⸗ löſung erzielt werde. Er betonte, daß in Deutſchland non 1925 bis 1931 eine Million Arbeiter durch die Maſchinen verdrängt worden ſeien. Selbſt die Kriſe habe die Rationaliſterung nicht aufgehalten. Eine e e e e eee. 2. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Januar 1933 geringe Zunahme der Produktionskoſten ſei nicht ſo ſchlimm wie die Fortdauer der ungeheuren Arbeits⸗ Loſigkeit. Der italieniſche Arbeitgebervertre⸗ ter erklärte, es ſei eine Illuſion, zu glauben, daß eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden obligatoriſch allgemein durchgeführt werden könne. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde noch eine ſtärkere Mechaniſterung des Arbeitsprozeſſes und da⸗ miteine Verſchärfung der Kriſe zur Folge haben. Der Ambau in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Januar. Wie von preußiſcher Seite offiziös mitgeteilt wird, wird der bisherige Leiter der Polizeiabteilung im preußiſchen Innenminiſterium, Miniſterial⸗ direktor Dr. Klauſener, in den nächſten Tagen ſeinen Poſten verlaſſen und in das Reichs⸗ verkehrsminiſterium überſiedeln. Klauſener gehört bekanntlich noch zum„Syſtem Braun“ und war wohl eine ſeiner tatkräſtigſten Stützen. Er war ſeiner Zeit von Grzeſinſki vom Wohlfahrtsminiſterium ins Innenminiſterium übernommen worden, wo er vom Oktober 1926 ab die Polizeiabteilung leitete. Sein Nachfolger ſoll jetzt Miniſtertaldirek⸗ tor Dr. Loehrs werden, der bis vor kurzem die letzt aufgelöſte Friedensabteilung im Innenminiſte⸗ rium führte. Loehrs iſt ein unpolitiſcher Beamter. Die„Voſſiſche Zeitung“ nennt ihn„einen der letzten wenigen Grandſeigneurs konſervativer Einſtellung“. Das Blatt will weiter wiſſen, daß zugleich mit die⸗ ſem Wechſel die Abſicht verbunden ſei, den ſeit dem Abgang Abeggs verwaiſten Staatsſekretärpoſten wie⸗ der zu beſetzen und zwar ſei für dieſe Stellung der deutſchnationale Reichstagsabgeoroͤnete und ſeiner Zeit von der Regierung Braun diſziplinierte Land⸗ rat Herbert von Bismarck in Aus ſicht ge⸗ nommen. Der Mord an dem SA-Mann Hentſch Meldung des Wolff⸗ Büros — Dresden, 13. Januar. Im ſächſiſchen Landtag gab geſtern Innen mi⸗ niſter Richter zu den von Sozialdemokraten und Kommuniſten eingereichten Anträgen in der Mordſache Hentſch eine mehr als einſtündige Er⸗ klärung ab. Im Anſchluß an den Poltzeibericht er⸗ klärte der Miniſter, der allgemeine Vorwurf, daß die Polizei ſich nicht genügend des Falles angenommen habe, müſſe aufgrund dieſes Berichtes als widerlegt angeſehen werden. Irgendwelche Anhaltspunkte dafür, daß die Kri⸗ minalbeamten die mutmaßlichen Täter aus partei⸗ politiſchen Gründen begünſtigt hätten, hätten ſich nicht ergeben. Die in dieſer Richtung erhobenen Verdächtigungen müſſe er, der Miniſter, als eine ſchwere, unberechtigte und unbegründete Kränkung nachdrücklichſt zurückweiſen. Im übrigen hätten ſich einzelne Maßnahmen als falſch und nicht zweckent⸗ ſprechend erwieſen. Die Zweckmäßigkeit und Rich⸗ tigkeit einer Maßnahme werde aber faſt immer erſt nachträglich durch den Erfolg entſchieden. Eine ab⸗ chtliche Verzögerung der Uebergabe der Angelegen⸗ eit an die Staatsanwaltſchaft komme nicht in Frage. Falls ſich ein Beamter ſchuldig gemacht habe, werde gegen ihn ſelbſtverſtändlich ein Dienſtſtrafverfahren eingeleitet werden. Der Landtag nahm dann mit den Stimmen der Nationalſozialiſten den Antrag auf Aufhebung der Immunität des Abgeordneten und SA Führers Dr. Bennecke an, der der Be⸗ günſtigung der Mörder des SA⸗Mannes Hentſch be⸗ ſchuldigt iſt. Keine Haftentlaſſung Brolats — Berlin, 13. Januar. Im Termin zur Prüfung der gegen den Direktor Brolat verhängten Unter⸗ ſuchungshaft hat die Strafkammer beſchloſſen, die Unterſuchungshaft aufrecht zu erhalten. Das Gericht hält den dringenden Verdacht, daß Brolat bewußt unter ſeinem Eid die Unwahrheit geſagt hat, ſowie den Fluchtverdacht für gegeben. Kredit und Arbeitsbeſchaffung Eine Rede des Reichsbankpräſidenten Luther in Breslau Meldung des Wolffbüros — Breslau, 13. Januar. Auf Einladung des Univerſitätsbundes der Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammer Breslau ſprach Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft, unter der man die Spitzen der Be⸗ hörden, der Wirtſchaft und Wiſſenſchaft bemerkte, über„Wirtſchaftsfragen der Gegenwart“. In ſeinem Vortrag gab Dr. Luther ein ausführliches Bild der Entwicklung der letzten 10 Jahre vom Standpunkt der Währung aus. Für uns liege heute aber der Nachdruck weniger auf der Währung als auf der Kreditfrage. Die neueſte Entwicklung habe gezeigt, daß die Politik der Kreditkontingentierung und der Einſchränkungsmaßnahmen auf Grund des Artikels 48 berechtigt geweſen ſei. Seit dem Zeitpunkt ſeiner höchſten Auslands⸗ verſchuldung Mitte 1930 habe Deutſchland mehr als ſieben Milliarden Mark Kredite zurückgezahlt. Eingehend behandelte der Reichsbankpräſident die Entwicklung der Kriſe und die Diskontpolitik der Reichsbank während dieſer Zeit. Wenn auch ſeit dem Tage der Bankenſchließung eine Stabiliſterung eingetreten ſei, ſo ſei doch eine Run⸗Stimmung trotz des wachſenden Vertrauens in der Welt grundſätz⸗ lich immer noch vorhanden. Ueber Moratorien hin⸗ aus ſei eine endgültige Wiederherſtellung des Ver⸗ trauens notwendig. Reichsbank und Reichsregierung verfolgten weiter die große kaufmänniſche Linie der deutſchen Politik in der Erwartung, dem deutſchen Wirtſchaftsleben am beſten zu dienen, wenn von jedem gewaltſamem Eingriff Abſtand genommen werde. Vorbedingung einer Geſamtkonſolidierung ſei, daß die internationalen Handelshemmniſſe end⸗ lich allmählich abgebaut werden. Das zweite Ziel der Weltwirtſchaftskonferenz müſſe die Herſtellung monetärer Sicherheit auf der Erde ſein; das dritte Problem ſei das einer allgemeinen Zinsſenkung. Auf die innerpolitiſche Lage eingehend, ſetzte ſich Dr. Luther mit dem Problem der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung auseinander. So willkommen ſie in ſozialer Hin⸗ ſicht ſei, müſſe man ſich doch darüber klar ſein, daß, je größer die Vorbelaſtung künftiger Jahre durch Leiſtungen in der Gegenwart, umſo geringer der Spielraum für eine ſpätere Senkung der Steuern ſei. Jede Arbeitsbeſchaffung nehme der zukünftigen Konjunktur ſowohl hinſichtlich der Steuerſenkung wie hinſichtlich der materiellen Seite Möglichkeiten weg. Der Hauptſtörungsfaktor einer Erholung, die Reparationen, ſei ſeit Lauſanne beſeitigt. Die Reichsbank, die auch bisher ſchon der Wirtſchaft nach Möglichkeit Unterſtützung gegeben habe, werde auch in Zukunft durch ihre Diskontpolitik dieſe aktive Hilfeſtellung leiſten. Der Ausblick in das Jahr 1933 ſei bereits ganz anders als der zu Beginn des Jahres 1992: das Gefühl der völligen Unüberſehbar⸗ keit der Entwicklung, das damals noch geherrſcht habe, ſei geſchwunden. Warmbold zur Wirtſchaftslage Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 13. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags ſprach geſtern Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold über die Lage der deutſchen Volkswirtſchaft. In allgemeinen Ausführungen über die einzelnen Abſchnitte der Weltwirtſchaftskriſe und deren Urſachen gab der Mk⸗ niſter der Anſicht Ausdruck, daß die Abwärtsbewegung in der Weltwirtſchaft ſich ihrem Ende nähere. Bei der gegenwärtigen ſaiſonbedingten Steigerung der Arbeitsloſigkett ſei zu berückſichtigen, daß ſie ſich im Rahmen von zwei Dritteln des Zuwachſes der entſprechenden Zeit des Vorjahres halte. Ein Ver⸗ gleich mit dem Beſchäftigungshöhepunkt ergebe ſogar, daß die Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Jahre 1932 nur etwa ein Drittel der Zahlen des Jahres 1931 ausmache. Die ſtetige Steigerung des Kurſes der feſt verzinslichen Wertpapiere ſei um ſo höher zu bewerten, als ſie ſich trotz Zwangs⸗ maßnahmen des Staates auf dieſem Gebiete durch⸗ geſetzt habe. Hinſichtlich der Arbeits beſchaffung gelte es, in Nebeneinanderſchaltung geeigneter Maßnah⸗ men ſowohl die privaten Wirtſchaft zu entlaſten und zu beleben, als auch durch öffentliche Arbeitsbeſchaf⸗ fung der Wirtſchaft eine Hilfsſtellung zu gewähren. Dieſe öffentliche Arbeitsbeſchaffung könne nur Hilfs⸗ mittel ſein und dürfe nicht zum Selbſtzweck werden. Sie finde ihre letzte natürliche Grenze in der Rück⸗ ſicht auf die Aufrechterhaltung der Wäh⸗ rung, die in ihrem Beſtande erhalten bleiben müſſe. Der Miniſter umriß die künftigen Aufgaben. Wenn es der Weltwirtſchaft allgemein gelinge, auf dem Gebiete der Schuldenregelung, des Waren⸗ verkehrs, der Zwangsbewirtſchaftung des Zahlungs⸗ verkehrs und der Stabiliſterung der Währungen ſchnelle und wirkſame Regelungen zu erzielen, ſo werde damit auch ein Aufſtieg verbunden ſein. N Schweres Flugzeugunglück in Plymouth Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 13. Januar. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich auf der Reede von Plymouth. Ein Militärflug⸗ zeug der größten Klaſſe war mit zehn Mann an Bord im Begriff aufzuſteigen, als es mit einem Marinetender zuſammenſtieß und in wenigen Sekunden ſank. Von den zehn Mann des Flug⸗ zeuges konnten neun trotz ernſter Verletzungen aus dem Dach der Kabine herausklettern. Sie wur⸗ den von herbeieilenden Fiſcherbooten in Sicherheit gebracht. Der zehnte Mann verſank mit dem Flugboot. Drei Matroſen, die im Augen⸗ blick des Zuſammenſtoßes auf dem Deck des Tenders geſtanden hatten, wurden über Bord geſchleudert und erlitten ſchwere Verletzungen. Alle Geretteten be⸗ finden ſich im Hoſpital. Tauſende von Spaziergängern ſahen dem ſchweren Unfall, der ſich in wenigen Augenblicken abſpielte, zu. Das Unglück trug ſich an faſt derſelben Stelle Intendant Maiſch bleibt! Das Städt. Nachrichtenamt teilt mit: Intendant Maiſch hat einen Ruf nach Köln als Inten⸗ daut der Städtiſchen Oper erhalten. Es war ihm dort ein dreijähriger Vertrag mit weſent⸗ lich höheren Bezügen als in Maunheim feſt an⸗ geboten worden. In Anerkennung der künſtleri⸗ ſchen und wirtſchaftlichen Erfolge des Intendanten at der Stadtrat beſchloſſen, durch Gewährung einer ehaltszulage, die aber nicht entfernt an das Köluer Mehrangebot heranreicht, dem Intendanten die Ab⸗ lehnung des Kölner Angebots zu erleichtern. Der Intendant hat nunmehr das Kölner An⸗ gebot abgelehnt. In den letzten Tagen iſt eine Mannheimer Inten⸗ dantenkriſe wie eine ſchwarze Wolke von ferne am künſtleriſchen Weichbild der lebendigen Stadt vor⸗ übergezogen. Es war gut und begrüßenswert, daß nichts von den Dingen, die hinter den Kuliſſen ſpielten, in die Oeffentlichkeit gedrungen war, da ſolche Erörterungen nie dazu angetan ſind, eine Sache zu fördern. So kann ſich das Mannheimer Theaterpublikum vorkommen wie der Reiter über den Bodenſee, der erſt am Ende ſeiner Fahrt wahr⸗ nahm, daß er über den ganzen See zur Winterszeit gerliten war. Wie aus der Nachricht des Städtiſchen Preſſeamts hervorgeht, hatte Intendant Maiſch, der in der letz⸗ ten Zeit auch als Anwärter für den Poſten des Berliner Staatlichen Schauſpielintendanten genannt worden war, einen Ruf als Intendant der Kölner Oper erhalten, und zwar, wie wir hinzufügen kön⸗ nen, bisher als einziger Theaterleiter in ganz Deutſchland. Das Kölner Opernhaus, eines der größten und ſchönſten im Reich, iſt durch den plötz⸗ lichen Weggang des Intendanten Profeſſor Hof⸗ mitller in eine Kriſe geraten, aus der Oberbürger⸗ meiſter Dr. Adenauer einen Ausweg durch einen direkten Antrag an den Mannheimer Intendanten fuchte. 8 Maiſch war in Köln geweſen, hatte ſich an Ort und Stelle von der Lage der Dinge überzeugt und ſeinen hieſigen vorgeordneten Stellen pflichtgemäß von den Vorgängen ſeiner Berufung Kenntnis ge⸗ geben. Der Schatten der ſchönen großen Opern⸗ bühne der reichen rheiniſchen Metropole tauchte rieſengroß und drohend hinter dem beſcheidenen, aber ehrwürdigen Haus am Mannheimer Schillerplatz guf. Es wurde erörtert, verhandelt. Das Beſſere pflegt des Guten Feind zu ſein, aber immerhin er⸗ hob ſich die Frage, ob denn Köln wirklich das Beſſere geweſen wäre. Der dortige Glanz beleuchtet denn doch ein recht gefährliches Parkett, auf dem ſich ein ſo gerader Streiter wie Herbert Maiſch— das dürfen wir heute ruhig ausſprechen— gewiß nicht ganz wohl gefühlt hätte. Aber die größeren Zahlen ſpielen in der heutigen Zeit ebenfalls eine Rolle, und auch ein Intendant braucht wirtſchaftlich nicht immer auf Roſen gebettet zu ſein. Deshalb hätte er alſo den Sprung rhein⸗ abwärts wagen können. Mannheim wäre dadurch in eine ſchlimme Lage gekommen: denn in der heu⸗ tigen Zeit bedeutet eine Intendautenkriſe durchaus kein intereſſantes Schauſpiel für die Theaterneu⸗ gierigen allein, vielmehr eine Belaſtung in jeder Hinſicht. Wenn man ſich alſo jetzt mit dem Inten⸗ danten dahin geeinigt hat, daß man ihm eine geringe Zulage gibt, um ihn hier zu halten, ſo ſpart man damit zweifellos eine Menge Geld, weil nichts koſt⸗ ſpieliger iſt als ein Perſonalwechſel an entſchei⸗ dender Stelle. Man kann demnach der Stadtverwaltung für ihr einſichtiges Verhalten nur dankbar ſein. Ein Weg⸗ gang Maiſchs hätte gewiß auch dazu geführt, daß das Publikum unſicher geworden wäre, und das kann das Theater gegenwärtig am allerwenigſten vertragen. Das Vertrauen, das man dem Intendanten im dritten Jahr ſeiner Mannheimer Tätigkeit entgegen⸗ bringt, mag es beſonders gexechtfertigt haben, daß er ſich entſchloß, im ſicheren Mannheimer Port zu bleiben ſtatt im Schatten der ſtolzen Domſtadt vor Anker zu gehen. 8 Gewiß wird Herbert Maiſch nicht ewig in Mann⸗ heim Intendant bleiben, aber einſtweilen hat unſer Theater ſeinen Mann, der es verſteht, in der Not der Gegenwart mit einer gewiſſen künſtleriſchen Planwirtſchaft ſein Inſtitut zu führen. Man darf ihm allerdings— und das hat die Kölner Lehre gewiß ebenfalls ergeben— nicht durch allzuviele Ab⸗ ſtriche die Arbeit unſachgemäß erſchweren. In der Veröffentlichung des Mannheimer Nachrichtenamtes ſteht nichts davon, daß der Intendant durch den Etat eine Sicherung ſeiner künſtleriſchen Abſichten auch für die nächſte Spielzeit erhalten hat; wir halten das für eine Selbſtverſtändlichkeit und ſind über zeugt, daß Intendant Maiſch hauptſächlich auch durch zu, wo vor einem Jahre ein anderes Flugboot des⸗ ſelben Typs beim Landen verunglückte und unter⸗ ging. Damals konnten von der 12köpfigen Beſatzung nur drei gerettet werden. —— Ein frauzü ſiſcher Südamerikaflug — Paris, 13. Januar. Zu einem Etappenflug nach Amerika iſt von dem Marſeiller Flugplatz Iſtres aus das dreimotorige franzöſiſche Flugzeug „Are⸗en⸗ciel“(Regenbogen) mit einer ſieven⸗ köpfigen Beſatzung unter Führung des bekannten Fliegers Mermoz aufgeſtiegen. Die erſte Etappe iſt Caſablanca, dann geht der Flug über den Senegal nach Natal und Braſilien weiter. Zuſammenſtöße in Kiel — Kiel, 12. Januar. Im Verlaufe eines kommu⸗ niſtiſchen Demonſtrationsumzuges kam es in dem Kieler Vorort Wellingdorf zu Zuſammenſtößen mit politiſchen Gegnern. Ein Arbeiter wurde durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. — Rieſige Falſchmünzerwerkſtatl Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 13. Januar. Beamte der Falſchgeldſtelle verhafteten drei Mit glieder einer gefährlichen Falſchmünzer⸗ bande, die ſeit mehr als einem Jahre große Mengen geſchickt gefälſchter Zweimarkſtücke in Um⸗ lauf gebracht hatten. Der Führer der Bande, ein 27 jähriger Ingenieur namens Urban, iſt geflüchtet, Die Fälſcher hatten ſich im Norden Berlins in einem faſt leerſtehenden Fabrikgebäude die erſte Etage im dritten Hof gemietet. Aus ihren Geſtändniſſen ergab ſich, daß ſte mehr als 2000 falſche Zwei⸗ markſtücke in drei großen Konſervenbüchſen in Stahnsdorf und in Köpenick im Walde vergraben hatten. Dieſer Schatz der Geldfälſcher iſt von der Polizei ausgegraben und beſchlagnahmt worden. Haftbefehl gegen Cognat“-Brauer Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 13. Januar. Wegen Betrugs und Vergehens gegen das Wa⸗ renzeichengeſetz hat der Vernehmungsrichter beim Polizeipräſidium heute gegen den Kaufmann Ja⸗ cob und den Arbeiter Andretzky Haftbefehl er⸗ laſſen, da Verdunkelungsgefahr beſteht. Die Feſt⸗ genommenen betrieben eine Geheimbrennerei, in der ſie aus minderwertigem Weinbrand durch Miſchungen mit den verſchiedenſten Eſſenzen ein Er⸗ zeugnis herſtellten, das ſie als„Henneſſy“⸗ und „Martell“ ⸗Cognak vertrieben. Die Angeklagten haben zugegeben, 120 Flaſchen dieſes„echt franzöſt⸗ ſchen Cognacs“ umgeſetzt zu haben. Späte Opfer des Weltkriegs Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 13. Januar. Ein ſchweres Exploſionsunglück ereignete ſich geſtern nachmittag in der Umgebung von Amiens. Kinder, die im Park eines Schloſſes mit Rodungs⸗ und Aufräumungsarbeiten beſchäftigt waren, hatten ſich ein Feuer angezündet, um ſich daran zu wärmen. Plötzlich explodierte eine Kriegsgranate, die unter dem Scheiterhaufen in der Erde vergraben lag. Fünf Kinder erlitten dabei ſehr ſchwere, zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Bluliger Zuſammenſtoß bei Cadiz Meldung des Wolfſ⸗Büros — Madrid, 13. Januar Ju dem kleinen Dorf Caſas viejas(Provinz Cadiz) iſt es zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und anarchiſtiſchen Elementen gekommen, die ſich in einem Gebäude verſchanzt hatten. Die Polizei ſteckte, nach einem vergeblichen Verſuch, die in einem Gebäude verſchanzten Aufrührer durch Maſchinengewehrfeuer und Handgranaten zur Uebergabe zu zwingen, das Gebäude in Brand, Sämtliche Inſaſſen kamen ums Leben. Man hat 19 verkohlte Leichen geborgen. Auf Seiten der Polizei ſollen—4 Mann gefallen ſein. Bei der Säuberung der Ortſchaft wurde aus verſchiede⸗ nen Häuſern geſchoſſen. Die Bewohner flüchteten. Schiffskataſtrophe an Sibiriens Küſte? Meldung des Wolff Büros — Tokio, 13. Januar, Der 3650 Tonnen große ſowfetruſſiſche Dampfer„Sachalin“ iſt mit einer Beſatzung von 54 Mann und 200 Fahrgäſten an Bord im ochots⸗ kiſchen Meer in Seenot geraten. Das Schiff gilt als verloren. Der japaniſche Dampfer„Sapporo Maru“ fing von der„Sachalin“ SOs⸗Rufe auf, die ſofort an die Funkſtation Hokkaido und andere Sta⸗ tionen weitergegeben wurden. Alle Verſuche, mit dem Sowjetdampfer funkentelegraphiſche Verbindung auf⸗ zunehmen, blieben vergebens. Es wird befürchtet, daß der Dampfer untergegangen iſt. heimer Poſten beibehält. Es dürfte die Oeffentlichkeit intereſſieren, daß auch die Hamburger Oper, deren Intendantenſtelle zu verwaiſen droht, Maiſch gern als Intendant dort ſehen möchte. Auch die Ham⸗ burger müſſen mit den Kölnern ihre Wünſche in die⸗ ſer Beziehung jetzt zurückſtellen. So bleibt denn In⸗ tendant Matſch an der Bühne, die er liebgewonnen hat und der er in ſchwerer Zeit zu neuem Auftrieb verhalf, bleibt vor allem bei Oper und Schauſpiel, was gerade auch für ihn ſehr wichtig iſt, derweilen wir uns die Theaterkriſen im Reich ein wenig ge⸗ ruhſamer als in den letzten Tagen betrachten. k. Das Nationaltheater teilt mit: Die Oper be⸗ reitet für die kommende Woche die Erſtaufführung eines heiteren Einakter⸗Abends vor, an dem Fer⸗ ruccio Buſonis theatraliſches Capriccio„Arlec⸗ chino“ und E. N. Rezniceks komiſche Oper„Spiel oder Ernſt“ gemeinſam zur Aufführung gelangen. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die Inſzenierung Dr. Richard Hein. Die Premiere iſt am Dienstag, 17. Januar. Die für die Theatergemeinde des Bühnenvolks⸗ bundes am 26. Januar im Pfalzbau Ludwigshafen vorgeſehene Aufführung der Operette„Der Zigeuner baron“ findet bereits am Donners⸗ tag, 19. Januar, ſtatt. Die Kartenabgabe erfolgt nur am Montag, 16. Januar, in den Geſchäftsſtellen des Bühnenvolksbundes.— Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonntag, 15. Januar, nachmittags „Die Schneekönigin“. Sonntag, 15. Januar, abends (Miete II)„Die luſtige Witwe“. Montag, 16. Januar (Miete E, Sondermiete E)„Lohengrin“. Dienstag, 17. Januar(Miete&) zum erſten Male„Arlecchino“, „Spiel oder Ernſt“, Mittwoch, 18. Januar(Miete M, Sondermiete M)„Die Marneſchlacht“, Donners⸗ tag, 19. Januar(Miete 0, Sondermiete C) zum erſten Male„Die Nacht zum 17. April“. Freitag, 20. Januar (Miete F)„Der Roſenkavalier“. Samstag. 21. Jan., nachmittags„Die Schneekönigin“, Samstag, 21. Januar, abends(Miete B, Sondermiete B)„Die goldenen Schuhe“. Sonntag, 22. Januar, nachmittags Die Schneekönigin“. Sonntag, 22. Januar, abends Miete D)„Lohengrin“. Montag, 23. Jan.(Miete G, Zondermiete 6)„Die Nacht zum 17. April“.— In zudwigshafen Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau: die Erfüllung dieſer Grundbedingung ſeinen Mann. Donnerstag, 19. Januar(Bühnenvolksbund)„Der Zigeunerbaron“.— In der Aufführung des„Lohen⸗ grin“ am Montag, den 16. Januar ſingt Erik Hall⸗ ſtröm vom Opernhaus Königsberg die Titelpartie Konzert und Theater in Heidelberg. Oyer⸗ hoff bemüht fich, das etwas konſervative Heidelber⸗ ger Konzertpublikum auch mit neuerer Muſik be⸗ kannt zu machen. Es wird einer längeren, aber ſyſtematiſchen Erziehungspolitik bedürfen, bis die Heidelberger hier mit ihm gehen. Bei Igor Stra- winſkys„Suite de Puleinella“ ſchien das noch einigermaßen der Fall zu ſein. Weniger beim „Konzert für Orgel und Streichorcheſter“ von Wolfgang Fortner. Der junge Heidelberger Komponiſt geht auch zu eigene Wege, um beim erſten Hören gleich verſtanden zu werden. Dieſem Konzert ohne allem eigentlich Konzertanten kann man kur mit dem Verſtande beikommen, weil es faſt nur verſtandesmäßig konzipiert iſt. Form und Rhythmus ſind vorherrſchend, Melos ſpielt keine oder nur untergeordnete Rolle. Und trotzdem ſteckt viel muſikaliſche Kraft in dieſem Werk. Herbert Haag ſpielt den Orgelpart ganz virtuos, er gibt ihm mit Prägnanz und Klarheit das rhyth miſche Rückgrat, zwingt das oft widerſpenſtige Inſtrument der Stadthalle in das Werk hinein. Sehr uneinheit⸗ lich im Geſamteindruck war die den Abend beſchlie⸗ ßende Paſtoral⸗ Sinfonie von Beet⸗ ho ven. Allzu breites Tempo nimmt dem erſten Satz die Konſiſtenz. Overhoff war an dieſem Abend überhaupt merkwürdig unentſchloſſen und ſeiner Rhythmik. Das kommt vielleicht auch daher, daß er nicht mehr— wie man es früher an ihm rühmen konnte— ſeine Partituren im Kopf, ſondern den Kopf mehr in der Partitur hat. Vielleicht fehlt es ihm an der nötigen Zeit zur eigenen Vorbereſ tung. Die gleichen Ausſtände an ſeiner rhythmiſchen Auffaſſung gelten auch für ſeine muſikaliſche Leitung des„Troubadour“ im Stadttheater. (Hochhut) aus, ſo gibt es in dieſer Aufführung lich hörte die zweite) wenig Erfreuliches, ſelbſt dann nicht, wenn man ze winterlichen Erkältungen in Betracht zieht. Unmöglich iſt dieſer Maurico.. iſt ſchleierhaft, wie man mit einem Tenor, der allem Anſchein nach vom erſten Floreſtan an ſchon für ble ganze Spielzeit ſeine Indispoſitionen getroffen hat, die Spielzeit durchhalten wilt. i labil in Nimm man die Männerchöre und die ſehr achtbare Acuzeng f weren 7 72 Freitag, 13. Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 21 Stadtseife 3 Grad Kälte Soviel betrug das Minimum in der vergangenen Nacht, während in der Nacht zum Donnerstag die Temperatur bereits auf 2 Grad Celſius unter Null ſank. Der Wettermacher hat ſich endlich darauf be⸗ ſonnen, daß wir im Januar leben. Es war höchſte Zeit, denn in der Entwicklung der Vegetation machten ſich ſchon höchſt bedenkliche Anzeichen be⸗ merkbar. Wenn Roſen im Januar blühen, muß man befürchten, daß ſie im März oder April erfrieren. Die Kälte ſcheint noch zuzunehmen, denn heute morgen wurden— 2,6 Grad abgeleſen(gegen 2 Grad Celſtus am geſtrigen Morgen). Die Höchſttempera⸗ tur betrug geſtern nur 3,5 Grad Celſius über Null (gegen 1 5,2 Grad am Mittwoch). Der Nebel, der ſich plötzlich geſtern vormittag einſtellte, war örtlich begrenzt. Einzelne Stadtteile waren nur in den Mittagsſtunden für kurze Zeit nebelfrei, denn die grauen Maſſen wogten ſtändig durch die Straßen. Auch in den Abendſtunden ver⸗ änderte ſich kaum dieſes Bild. Während in der Innen⸗ ſtadt ſtellenweiſe überhaupt nichts von Nebel zu ſehen war, konnte man in verſchiedenen Außen⸗ bezirken nur wenige Meter weit blicken. Im Laufe der Nacht ſetzte eine vollkommene Aufheiterung ein, durch die auch die letzten Reſte des Nebels zum Ver⸗ ſchwinden gebracht wurden. Mannheim als Kongreßſtadt Beim Verkehrsverein und der Stadtverwaltung liegen für das erſte Halbjahr 1933 ſchon eine Reihe von Anmeldungen größerer Veranſtaltungen und Tagungen vor. Am Himmelfahrtstag(25. Mai) wird Mannheim der Ort eines großen Wander⸗ treffens der Schwarzwald und Oden⸗ waldvereine ſein. Im Juni iſt außer der Ta⸗ gung der Shakeſpearegeſellſchaft auch die Tagung der Odd Fellowlogen. Im März oder April wird auch die Deutſche Maximiliausgeſell⸗ ſchaft in Mannheim tagen. Für die Maiwochen ſind wiederum die traditionellen Veranſtaltungen vorge⸗ ſehen. Auch der Reichsverband Deutſcher Makler hat eine Tagung in Mannheim ange⸗ kündigt. 4 Rückgang der Lebenshaltungskoſten Nach den Berechnungen von Dr. Moritz Elſaß⸗ Frankfurt a. M. ſtanden die Indexziffern über die Lebenskoſten am 1. Januar 1933 auf 114,5. Inner⸗ halb der letzten beiden Monate beträgt ihr Rück⸗ gang 13 v. H. Er geht faſt ausſchließlich auf die Senkung der Preiſe für die Nahrungsmittel zurück, die ſich um 2,8 v. H. geſenkt haben. Die Mark, an der Lebenshaltung gemeſſen, beträgt jetzt 87,3 Vorkriegspfennige. Die Teilindices ſtellen ſich für Nahrung auf 105, Kleidung 102, Wohnung 120, Hei⸗ zung und Beleuchtung 118, Verſchiedenes 170. Seit 1. Januar 1932, alſo innerhalb eines Jahres, haben ſich die Lebenshaltungskoſten um 5,5 v. H. geſenkt. Der Durchſchnitt der Tariflöhne iſt ſeit Beginn des Jahres für Facharbeiter um rund 5 v.., für Hilfs⸗ arbeiter um rund 5,5 v. H. zurückgegangen. Hierbei iſt aber zu berückſichtigen, daß von Dezember 1931 auf Januar 1932 durch Notverordnung bereits eine Lohn⸗ ſenkung von 10 v. H. eingetreten war. In einem Ausblick ſagt Dr. Elſaß: Die günſtigen Kriterien überwiegen. Die innerpolitiſche Entſpannung hat weitere Fortſchritte gemacht. Die Vorausſetzungen für eine erfolgreiche Ankurbelung der Wirtſchaft ſind damit gegeben. 3 Ernannt wurde Gerichtsaſſeſſor Dr. Leo Rit⸗ 5 ter aus Mannheim unter Verleihung der Amts⸗ bezeichnung Juſtizrat zum Notar in Gengenbach. * Verſetzt wurde Juſtizrat Ludwig Voth in Wiesloch nach Mannheim. Verbreiterung der Engen Planken? Das Millionenprojekt eines Mannheimer Architekten Seit geraumer Zett ſickerten die Umriſſe eines großen Projektes durch, das ſich die Löſung eines der ſchwierigſten und nach der Rheinbrücke wohl auch brennendſten Probleme zur Aufgabe geſtellt hat. Es handelt ſich um den Durchbruch der Engen Planken im Zuge der Quadrate P 5 und P 6(Mitteldeutſche Creditbank bis Cafaſö. Nachdem nun geſtern die erſten Andeutungen über dieſes Projekt in die Oef⸗ fentlichkeit kamen, iſt es wohl angebracht, die we⸗ ſentlichſten Einzelheiten zur Kenntnis zu bringen und damit die dringende Forderung zu verbinden, daß zur Verbilligung dieſes wahrhaft wirtſchafts⸗ belebenden Planes öffentliche Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Ein Mannheimer Architekt, der ſich durch die vor⸗ zügliche Löſung einer Anzahl von Bauaufgaben der Nachkriegszeit in Mannheim bleibende V Verdienſte erworben hat, hat ſich ſeit etwa zwei Jahren inten⸗ ſiv der architektoniſchen und künſtleriſchen, aber auch der wirtſchaftlichſten Löſung des„Durchbruchs der Engen Planken“ gewidmet. Damit iſt der ſchon in der Vorkriegszeit aufgetauchte und damals leider nicht verwirklichte Plan der Verbreiterung der Eugen Planken auf die Breite der Heidelberger Straße erneut in ein aktuelles Stadium getreten. Die An⸗ kaufsverhandlunden, die von einem Gremium mit einigen Hausbeſitzern bisher gepflogen wurden, ſchei⸗ nen nach unſeren Informationen zunächſt nur ſon⸗ dierender Art zu ſein. Es kann aber kein Zweifel beſtehen, daß die Realiſierung des Planes nicht nur der geſamten Bürgerſchaft zu Gute kommt, ſondern auch den Grundſtücks⸗ und Hauseigentümern auf beiden Seiten der Engen Planken. Der Plan— deſſen Autorrecht natürlich dem Ar⸗ chitekten zuſteht— ſieht vor, die Engen Planken um zwölf Meter zu erweitern, ſodaß der Durchgangsver⸗ kehr nicht mehr in die Kunſtſtraße umgeleitet werden muß. Einer vollſtändigen Veränderung zum Zwecke dieſer Verbreiterung braucht nur die Seite der Qug⸗ drate P 5 und P 6 unterzogen zu werden, während die Bauflucht von Engelhorn& Sturm bis zu Ge⸗ brüder Wirth unverändert bleibt. Bei der Faſſaden⸗ veränderung im Zuge Mitteldeutſche Creditbank bis Cafaſö beſtehen je nach der Lage des einzelnen Hauſes zwei Möglichkeiten. Entweder wird der Laden und das Haus einfach zurückgeſchoben— das iſt dort vor allem geplant, wo ein genügend freier Hofraum zur Verfügung ſteht— oder es wird wie etwa beim Roxy die Möglichkeit gegeben ſein, einfach das Roxy in Richtung gegen die Q⸗Quadrate zu verlängern und an den Engen Planken entſprechend zu verkürzen. Der Koſtenaufwand für dieſes Projekt wird mit 3,5 bis 4 Millionen beziffert, Betrag, der ſicherlich nicht nur von Privaten auf⸗ gebracht werden kann, ſondern der auch bei dem zweifellos vorliegenden öffentlichen Intereſſe und der Gemeinnützigkeit aus öffentlichen Mitteln er⸗ gänzt werden könnte. Mannheims Wirtſchaft, in erſter Linie das reguläre Baugewerbe, das als Schlüſſelgewerbe unzählige andere Gewerbe ſpeiſt, würde bei einer Realiſierung des Projektes auf min⸗ deſtens zwei Jahre fühlbar angekurbelt werden. Die Vexkehrskalamität, die heute das Problem Enge Planken bildet, würde mit einem Schlage behoben und nicht zuletzt würde hier ein Ladenzentrum und eine Ladenſtraße entſtehen— neben den beſſeren Licht⸗ verhältniſſen— die ihre Bedeutung für immer be⸗ halten würde. Natürlich würde eine ſolche Verände⸗ rung der Heidelberger Straße einer radikalen Veränderung des Stadtbildes ein an dieſer belebteſten Verkehrsſtraße gleichkommen. Aus dieſem Grunde iſt es intereſſant zu erfahren, daß ſowohl die Baupolizei als auch die für die Ver⸗ kehrsregelung zuſtändigen Behörden, insbeſondere die Stadtverwaltung, das Projekt begrüßen und fördern werden. Dieſe Förderung ſollte ſich aber in erſter Linie auch darauf richten, aus den Mitteln des Reichsarbeitsbeſchaffungsprogramms, den Repa⸗ raturgeldern und den verſchiedenen Fonds, die in jüngſter Zeit zur Arbeitsbeſchaffung und Wirtſchafts⸗ ankurbelung gebildet wurden, für dieſen Zweck Be⸗ träge nach Mannheim zu bekommen. Neuartig iſt an dem Projekt, daß neben der zu ebener Erde gelegenen Ladenreihe, die ja heute ſchon beſteht und dann einfach rückverlegt werden würde, eine Ladenſtraße im erſten Stock erſtehen ſoll, die jeweils durch Treppen und Aufzüge zu erreichen iſt. Es wäre ſicherlich höchſt unerfreulich, wenn durch die vorzeitigen Veröffentlichungen jetzt Spekulationen auf dem Grundſtücksmarkt jener Gegend einſetzten oder ſich der Durchführung von Seiten der Eigentümer unüberwindliche Schwierig⸗ keiten entgegenſtellen würden. Wenn die Mittel wirklich zuſammen⸗ und aufgebracht werden, dann ſollte der Gemeinſchaftsgeiſt über perſönliche Be⸗ denken ſiegen, umſomehr, da ja dieſe Verbeſſerung dem Eigentümer mit in erſter Linie dauernde Er⸗ folge bringt. Nach der Beendigung der letzten größeren Bauarbeiten im Mannheimer Stadtgebiet (Arbeitsamt, Ortskrankenkaſſe, Rheinbrücke] ſollte dieſem Verſuch zur Belebung der Geſamtwirtſchaft alle Unterſtützung zuteil werden! Mit Geiſt am Werk! Vortrag über„Sparſame Werbung“ im Deutſchen Reklameverband Im Mauriſchen Saal der Volkshochſchule ſprach geſtern abend Verlagsdirektor Schwarz, Heidel⸗ berg, über das aktuelle Thema„Sparſame Wer⸗ bung“. Seine anderthalbſtündigen Ausführungen, die ſich auf den Forderungen aufbauten, die die Wirt⸗ ſchaftskriſe geboren hat, begegneten dem größten Intereſſe ſeines Zuhörerkreiſes. Sparſamkeit in der Werbung ſei das Gebot der Stunde. Auf die ge⸗ waltige Expanſion in unſerem deutſchen Wirtſchafts⸗ leben habe ein ebenſo gewaltiger Rückſchlag Indu⸗ ſtrie und Handel getroffen und zwangsläufig be⸗ ſanders auf dem Gebiet der Werbung den Ruf nach Sparſamkeit laut werden laſſen. Es ſei jedoch völlig verkehrt von einem Ge⸗ ſchäftsmann gehandelt, wenn er eine geſchäft⸗ liche Sanierung durch rigoroſe Kürzung ſeines Werbeetats herbeiführen wolle. Er dürfe auf keinen Fall den ſchweren pſychologiſchen Fehler begehen, den Inſeratenetat zu halbieren. Ebenſo unvernünftig ſei es von einem großen Ge⸗ ſchäftshaus, die Werbeabteilungen aufzuheben und darunter Sparmaßnahmen zu verſtehen. Sparſame Werbung könne man viel zweckmäßiger durchführen, wenn man zwar kleinere Mittel einſetze, aber doch nicht auf die Werbung völlig verzichte. Mit kleineren Mitteln müſſe man den gleichen Erfolg wie bisher zu erzielen verſuchen, aber mit gleichen Mitteln einen größeren Gewinn. Nur gleichmäßige Aktivität in der Propaganda führe zum Ziel. 5 Der Vortragende verbreitete ſich dann über das Kapitel der Platzvorſchriften. Dieſe Vorſchriften führten nur dazu, unſchöne In⸗ ſeratenſeiten zu erzeugen. Man müſſe den Zeitungs⸗ verlegern, die doch die beſte Erfahrung in der ge⸗ ſchickten Plazierung von Inſeraten beſäßen, freie Hand laſſen in der Platzverteilung im Inſeraten⸗ teil. Es bringe dem Geſchäftsmann durchaus keinen Borteil, wenn das Inſerat immer ram gleichen Platz in der Zeitung, z. B. ſchen in der klaſſ rechten Ecke, erſcheine. Direktor Schwarz kritiſiers dann die völlig ungeeig neten Methoden, Inſerate in ſolchen Zeitungen erſcheinen zu laſſen, die nicht das entſprechend intereſſierte Publikum für einen Artikel wiede beſäßen. So ſei es werbepſychologiſch völlig ver⸗ kehrt, in einem Färberfachblatt ein Inſerat einer Lokomotivbaufirma zu veröffentlichen. Man dürfe nicht wahllos die billigſten Offerten berückſichtigen, ohne vorher genau die Verhältniſſe eines Leſerkreiſes zu ſondieren. Der beſte Weg zum Erfolg ſei die dauernde Bearbeitung des Publikums mit geſchickt aufgezogenen Juſeraten. Augenblickserfoge würden bald vergeſſen. Der Red⸗ ner erinnerte an viele intereſſante Beiſpiele aus der letzten Zeit, die gezeigt haben, wie falſche Werbung große Fehlſchläge gebracht hat. Oft würden alle werbepſychologiſchen Momente von den Propaganda⸗ leitern großer induſtrieller Betriebe völlig außer Acht gelaſſen. Es ſei deshalb kein Wunder, wenn nachher einem koſtſpieligen Werbefeldzug eine rieſige Enttäuſchung folge. Jede von Erfolg begleitete Werbung größten Stils habe ſich immer auf irgend eine Entwicklung des Weltmarktes geſtützt. Direktor Schwarz ſtreifte ſodann die Frage, wie man Kataloge und Proſpekte zweck⸗ mäßig abfaſſen ſoll. Er riet vor allem dazu, Proſpekte kurz und ſachlich zu halten und ſie beſon⸗ ders mit Illuſtrationen zu verſehen, da nur ſo das Intereſſe des Kunden geweckt werde. Die größten und koſtſpieligſten Fehler würden in der Werbung beſonders auf dem Gebiete des Exportes ge⸗ macht. Es ſei unerläßlich von großen Firmen, daß ſie vorher genau Land und Leute ſtudierten, ehe ſie daran gingen, einen ausländiſchen oder überſeeiſchen Markt zu gewinnen. Man müſſe darauf ſehen, daß die Farben und die Verpackung von Waren und Maſchinen dem Geſchmack des zu beliefernden Landes angepaßt werden. Auch die Preiſe in den Katalogen müßten immer in fremder Valuta ausgeſtellt ſein. Nur der Anbieter ſei immer im Vorteil, der mit ſeinen Offerten keine zeitraubenden Rückfragen ver⸗ urſache. Ebenſo nötig ſeien ſelbſtverſtändlich ein ⸗ wandfreie fremdöͤſprachliche Briefe. Nichts beeinträchtige mehr einen Werbeerfolg, als ein ungeſchickter, von Fehlern wimmelnder fremd⸗ ſprachlicher Offertbrief. Das nächſte Kapitel war die Werbung ber Einzelhandelsgeſchäfte, die, wenn ſie zu ſparſam ſei, keinen Erfolg bringe. Es heiße immer wieder inſerieren! Schwarz ſtreifte noch kurz die zweckmäßige Schaufenſterwerbung und ſchloß dann ſeine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit der Forderung nach klarer wirt⸗ ſchaftlicher Logik in der Propaganda, nach Rührigkeit in der Inſertion. Gerade auf dem Gebiet der ſparſamen Werbung gelte das Gebot: Mit Geiſt am Werk! In der ſeinem Referat anſchließenden Diskuſſton wurde noch einmal kurz das Problem der Platzvor⸗ ſchrift beſprochen. Jeder konnte aus dem Geſagten folgern, daß propagandiſtiſch wirkſam nur das logiſch durchdachte Inſerat iſt. cy f. * Planmäßig angeſtellt wurde Juſtizwachtmeiſter Auguſt Bernhard beim Landgericht Mannheim. * Das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit begeht am morgigen Samstag Herr Auguſt Utz, Prokuriſt und techniſcher Leiter der Vereinigte Privat⸗Telephon⸗ Geſellſchaften G. m. b. H. Bei Schmerzen in den Gelenken und Gliedern haben ſich Togal⸗Tabletten hervorragend bewährt. Zahlreiche Dankſchreiben über Togal bei veralteten Leiden, bei denen kein anderes Mittel half! Togal iſt ſtark harnſäurelöſend, bakterientötend! Ein Ver⸗ ſuch überzeugt! In allen Apotheken M..25. 123.6 Pifh.,.16 Chin., 7A Aid aeet. salte. .. 1T——————— ͤ—..“mmA. ̃ 6—]ꝗoæꝙPY MPP“) ̃7ꝗ—.. nf 7,8 Anekdote auf Reiſen Duplizität der Fälle oder Plagiat? Unzählige Anekdoten über berühmte Männer ſind im Umlauf und erfreuen ſich in breiteſten Pu⸗ blikumsſchichten großer Popularität. Oft geſchieht es, daß eine Anekdote gewiſſermaßen auf Reiſen geht, d. h. daß ſie in variierter Form auf verſchie⸗ denſte Perſönlichkeiten der Literatur, der Kunſt und Politik Bezug nimmt. Es iſt in ſolchen Fällen nicht leicht, dem Urſprung einer Anekdote, die ſich um einen berühmten Mann herum gebildet hat, auf den Grund zu kommen. Anekdoten beziehen ſich meiſt auf ſolche Größen, deren Reichtum an Geiſt die Erzählung glaubhaft macht. Ein typiſches Beiſpiel der Wanderung einer Anekdote iſt folgendes. Als Oskar Wilde zum * 8 erſtenmal nach USA fuhr, um dort literariſche Vor⸗ träge zu halten, wurde er bei der Ankunft im Hafen von Newyork von einem Beamten gefragt, ob er ewas zu verzollen habe. Oskar Wilde erwiderte: „Nichts, außer meinem Genie“. Dieſe Antwort wäre außerordentlich charakteriſtiſch für Wilde, wenn ſie briginell wäre. Die gleiche Geſchichte wird nun aber auch von Heinrich Heine erzählt. Als Heine mit ſeinem Bruder Maximilian eines Tages in einer Poſtkutſche einen Ausflug von Göttingen nach Heiligenſtadt machte, mußte er die preußiſche kenze paſſieren und wurde an der Sperre nach zollpflichtigen Sachen gefragt. Mit gewohnter Schlagfertigkeit gab Heine zur Antwort:„Ich habe nichts anderes als Gedanken und Schulden“. Wenn wir die Erwähnung der Schulden unterlaſſen, ſo haben wir im Grunde genommen dieſelbe Anekdote. Aber damit nicht genug. Die Geſchichte von dem chter, der ſein Gente gewiſſermaßen als Kapital betrachtet, iſt noch älter, wie folgende Geſchichte be⸗ weiſt. Am 10. Februar 1778 blieb ein Wagen an der Falbarrtere von Paris ſtehen. Ein Beamter trat nau und fragte, ob in dem Wagen etwas verborgen ei, was laut Königlicher Verordnung verzollt wer⸗ lic müſſe. Ein kleiner, magerer und recht unanſehn⸗ cher Mann zeigte ſein Geſicht am Wagenfenſter, aube nicht, daß in dieſem Wagen ſich irgendeine 1 2 gl höhniſch und ſagte:„Meine Herren, ich be, Schmugglerware befindet außer mir und meinem Genie“. Der Zollbeamte trat zurück und meldete die ſeltſame Antwort ſeinem Vorgeſetzten, der in der Kanzleiſtube auf den Ausgang der Unterſuchung wartete.„Ah, das kann nur Herr Voltaire ſein, der einen ſeiner üblichen Witze macht.“ Und ſo war es auch. Dieſelbe Geſchichte wird alſo in drei verſchiedenen Faſſungen, mit drei verſchiedenen Hauptperſonen er⸗ zählt. Der Vorfall mit Voltaire iſt, zumal er in zahlreichen Biographien mit genauem Datum an⸗ gegeben iſt, authentiſch. Sollten Heine und Wilde ihren großen Vorgänger nicht plagiiert haben, ſo er⸗ gibt ſich die intereſſante pſychologiſche Beobachtung, daß ein verkannter Dichter es liebt, in bitterer Selbſtironis ſeinen Empfindungen Raum zu geben. Noch eine Geſchichte, die eine Wanderung der Anekdote illuſtriert und darüber hinaus in pſycho⸗ logiſchem Sinne aufſchlußreich erſcheint. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts lebte in der kleinen Univerſi⸗ tätsſtadt Greifswald der Altertumsforſcher Viereck — ſpäter war er Lehrer an der Lateiniſchen Schule von Gefle in Schweden. Wie ſoviele andere Städte der damaligen Zeit war auch Greifswald von der Umwelt durch Zollgrenzen abgeſperrt. Studenten benutzten dieſe Tatſache, um dem verehrten Profeſſor trotz ſeiner Beliebtheit bei den Hörern einen Streich zu ſpielen. Eines Tages kam ein Wagen angerollt, deſſen Inſaſſe ſich dem Zollbeamten gegenüber als ein gewiſſer Eineck bezeichnete. Er wurde durch⸗ gelaſſen. Eine Stunde ſpäter erſchien ein anderer Wagen mit einem Reiſenden, der ſich Zweieck nannte. Der Zollbeamte dachte ſich, daß es recht merkwürdig wäre, daß zwei hintereinanderfahrende Leute Eineck und Zweieck hießen. Selbſtverſtändlich wurde auch Herr Zweieck, zumal er nichts zu ver⸗ zollen hatte, nicht aufgehalten. Kurze Zeit darauf fuhr ein dritter Reiſender namens Dreieck vorbei. Der Zollbeamte bekam eine ſtille Wut. Als aber der Wagen mit dem ehr⸗ würdigen Profeſſor erſchien, der nun ſeinen Namen Viereck nannte, war es mit der Geduld des ble⸗ deren Zollbeamten vorbei. Er glaubte weder den Verſicherungen des Reiſenden, noch ſeinem Ausweis⸗ papier, und ließ ihn wegen groben Unfugs ver⸗ haften und abführen. Beachtenswert iſt die richtige pſychologiſche Berechnung der Studenten, die den Streich organtſiert hatten. Sie rechneten ganz wollte. richtig, daß ſich der Beamte erſt beim vierten Mal entſchließen würde, die nach ſeiner Meinung nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Es mutet ſonderbar au, daß laut Mitteilung einer franzöſiſchen Zeitung in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts dieſelbe Geſchichte in Straß⸗ burg paſſiert ſein ſoll und zwar mit demſelben Na⸗ men. Scheinbar handelte es ſich hier aber nur um den Einfall eines Zeitungs mitarbeiters, dem es an Material mangelte und der den Vorfall neu auf⸗ gewärmt hat. Von dem berühmten Pianiſten Anton Ru⸗ binſtein wird folgende Geſchichte erzählt. Eines Tages erſchien bei ihm ein ſchüchternes junges Mäd⸗ chen und bat um die Erlaubnis, etwas vorzuſpielen. Nachdem ſie die Mondſcheinſonate von Beethoven geſpielt hatte, fragte ſie ängſtlich nach dem Urteil des Meiſters. Rubinſtein ſah die Schülerin an, ſtreichelte ihr den Kopf und ſagte freundlich:„Lernen Sie ſtricken““ Wenn dieſer Ausſpruch kein Plagiat iſt, ſo haben wir es hier ebenfalls mit einer pſycholo⸗ giſchen Duplizität der Fälle zu tun. Derſelbe Vor⸗ fall hat ſich nämlich einmal in der Hofgärtnerei in Weimar im Arbeitszimmer von Franz Liſzt ab⸗ geſpielt. Der große Meiſter des Klaviers hat da⸗ mals einer jungen Dame, deren Spiel ihm hoff⸗ mungslos erſchien, vor Augenzeugen denſelben wohl⸗ gemeinten Rat gegeben. Eine ähnliche Duplizität der Fälle ſcheint in fol⸗ gender Anekdote vorzuliegen. Frank Wedekind wurde einmal auf der Straße von einem Herrn mit den Worten angeſprochen:„Ich wette, daß Sie mich nicht mehr erkennen“. Worauf Wedekind erwiderte: „Sie haben die Wette gewonnen“ und weiterging. Dieſelbe Anekdote wird aber auch von Hans v. Bülow erzählt. Der berühmte Dirigent fertigte mit genau denſelben Worten einen Paſſanten ab, der ihn unter den Linden in Berlin anſprechen Immerhin bleibt auch hier die Frage offen — liegt eine pſychologiſch intereſſante Duplizität der Fälle vor oder ein Plagiat? „Lohengrin“ auf japaniſch. Unter Leitung von Klaus Pringsheim wurde kürzlich in Tokio der erſte Akt von Wagners„Lohengrin“ in Konzert⸗ form aufgeführt. Mitwirkende waren deutſche und japaniſche Sänger. Hände Von Sevoma Ich ſtrecke die Hände aus, und ſie ſind da, die Menſchen, die ich brauche. Sie ſind immer da, für jeden ſind ſie da. Aber man muß die Hände hinhalten und warten. Als ich klein war, hatte ich Angſt im Dunkeln. Ich hätte meine Hand ausſtrecken ſollen nach meiner Mutter. Aber ich ſchämte mich. Darum machte ich abends die Tür meines Zimmers ein klein wenig auf— und wartete. Und jeden Abend, nach ganz kurzer Zeit, hörte ich ein kleines winziges Trippeln auf der Treppe. Das war mein Hund. Ob der meine Angſt und mein Warten ſpürte? Mit ſeinem kleinen zottigen Kopf ſchob er ſich durch den Türſpalt und, wie verabredet, damit es keiner merkte, lehnte er die Tür mit der Pfote wieder an. Und ſchlüpfte leiſe unter mein Bett. Immer, wenn ich die Hände ausſtreckte, waren ſie da: Eltern, Geſchwiſter, Freunde. Und dann eines Tages ſpürte ich eine Hand, die ſich ausſtreckte, eine Hand, die mich ſuchte. Seitdem hat man hinhorchen gelernt auf Hände, die leer ſind— offen, bittend, aber ſtumm. Wenn man doch Zeit hätte! Und immer die Liebe, die der andere erwartet. Ich weiß, daß am Ende meines Lebens unendlich viele Hände auf mich deuten werden, weil ich ſie nicht ergriffen habe, als ſie nach mir taſteten. Aber ein paar ſtarke, liebe, treue Hände ſind da, die ich immer ge⸗ ſtreichelt habe. Hände, die mich gehalten, wenn ich ſchwankte, gute, ſtarke, treue Freundeshände. Kleine, liebe Kinderhände— feſte, unbeholfene Knabenhände. Frauenhände und Hände ſtarker Manneskraft. Hände, die beredte Sprache ſprechen von zarteſter Empfindung, Männerhände, die Liebe brauchen. Ich ſtrecke meine Hände aus, und ſie ſind da„wenn ich die andere Hand ſpüre, kann ich nie einſam ſein Die deutſche Univerſität in Prag als Univer⸗ ſalerbin. Die deutſche Univerſität in Prag iſt von dem kürzlich verſtorbenen Prager Dermatologen Profeſſor Karl Kreibich zur Unſverſalerbin ein⸗ geſetzt worden. Ueber die Verwendung der Erbſchaft, die aus einem anſehnlichen Vermögen und einer be⸗ deutenden Bibliothek beſteht, liegt noch kein bindender Beſchluß vor. 4. Seite/ Nummer 21 Freitag, 13. Januar 193g Zwei Arkundenfälſchungen Verhandlung vor dem Schöffengericht Mannheim Am Mittwoch vormittag hatten ſich vor dem Schöffengericht Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) eine Frau und ein junger Mann wegen Urkundenfälſchung zu verantworten. Die Urſache der Tat war bei beiden grundverſchieden. Die Frau, heute 27 Jahre alt und Mutter von ſechs Kindern, kaufte ſich am 18. Dezember 1931 einen Mantel und eine He im Geſamtwert von 34,25 Mark auf Abzahlung. Sie zahlte ſofort 8 Mark an und brachte dann am 21. Dezember einen von ihrem Mann unterſchriebenen Uebereignungs ver⸗ trag bei. In dieſem Vertrag wurde ein Radio⸗ apparat verpfändet. Als dann nach 6 Raten keine Zahlung mehr erfolgte, reichte der Verkäufer Klage ein. Hierbei ſtellte es ſich heraus, daß der Ehe⸗ mann der Angeklagten von der Uebereig⸗ nung und der Unterſchrift unter dem Vertrag nichts wußte. Eine Uebereignung war auch un⸗ möglich, da der unter Eigentumsvorbehalt gekaufte Radioapparat noch nicht ganz bezahlt war. Die Frau hatte ohne Wiſſen ihres Mannes den Ver⸗ trag mit ſeinen Namen unterſchrieben, alſo Urkundenfälſchung. Die Angeklagte gab zu, den Vertrag mit dem Namen ihres Mannes unterſchrieben zu haben, ſie ſei jedoch der Anſicht geweſen, daß dieſer damit ein⸗ verſtanden ſei. Da der Mann der Angeklagten ſeit drei Jahren arbeitslos iſt, herrſcht in der kinder⸗ reichen Familie große Not. Das Gericht verurteilte die Angeklagte nach dem Antrag von Staatsanwalt Dr. Weinreich wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu z wei Wo⸗ chen Gefängnis. Die Frau erhielt mit Rück⸗ ſicht auf ihre Lage Strafaufſchub auf Wohlverhalten. * Im zweiten Fall ſtand der 23 Jahre alte Bäcker⸗ geſelle K. K. in der Anklagebank. In einem Zivil⸗ prozeß ſollte er die Vaterſchaft für ein uneheliches Kind anerkennen. Unter Vorlage eines Briefes, den die junge Mutter an ihn geſchrieben hatte, verſuchte er zu beweiſen, daß er unter den geſchilderten Ver⸗ hältniſſen der Vater des Kindes gar nicht ſein könne. K. hatte aber geſchwindelt, denn er hatte das Dat u m des Briefes vom 10. Oktober auf den 16. November 1031 abgeändert. Die Aenderung des Datums brachte ihm dann eine Anklage wegen Urkunden⸗ fälſchung. Der Angeklagte gab ſeine Beziehungen zu dem Mädchen zu, nur die Vaterſchaft will er nicht an⸗ erkennen. Mit der Abänderung des Datums habe er keinen beſtimmten Zweck verfolgt, an eine Ur⸗ kundenfälſchung habe er nie gedacht. Gleich am An⸗ fang ſeiner Vernehmung verſuchte K. auf die Am⸗ neſtie wegen einer gewiſſen Notlage hinzuweiſen. Er drang damit ſelbſtverſtändlich nicht durch, da bet ihm von einer Notlage nicht geſprochen werden kann. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte ſechs Monate Gefängnis. Das Urteil lautete wegen Ur⸗ kundenfälſchung auf vier Monate Gefängnis. Vor dem Einzelrichter Auf ganz üble Weiſe hat ein hieſiges Ehepaar das Fürſorgeamt geſchröpft. Der Mann wurde ſtraffällig und mußte kurze Zeit ſeine Tätigkeit unterbrechen. Während dieſer Zeit nahm die Frau das Fürſorgeamt in Anſpruch. Als der Maun ſpä⸗ ter wieder mit ihr die Wohnung teilte, erhob das Ehepaar nun doppelte Anſprüche, die man nicht gerade beſcheiden nennen konnte. Sie hatten eine verhältnismäßig feudale Wohnung und ſchienen überhaupt etwas Großſpurigkeit zu lieben. Erſtaunt vernahm man, daß ſie gemeinſam als Verſicherungs⸗ vertreter in vier Monaten die anſehnliche Summe von 1100/ verdienten und nebenher ruhig die Unterſtützung bezogen. Sogar nach den erſten zwei Monaten, als ſie ſchon wieder verdienten, den Mut hatten, Erhöhungsanträge beim Für⸗ ſorgeamt einzureichen. In dem Strafverfahren gegen ſie wegen Betrugs ſtützten ſie ſich auf Un⸗ wiſſenheit Dingen gegenüber, die heute jeder Menſch weiß. Sie wollten glauben machen, ihr Ver⸗ halten ſei gerechtfertigt, weil ſie als Verſicherungs⸗ vertreter ja keine Feſtangeſtellten geweſen ſeien und von ihrem Rein verdienſt doch erhebliche Speſenab⸗ züge gehabt hätten. Staatsanwalt Dr. Obermeyer fand keine Entſchuldigungsgründe für das Verhalten des Ehe⸗ paares. Eine Behörde um Gelder zu prellen, die den Aermſten zugedacht ſeien, könne nur als gewiſ⸗ ſenloſe und frivole Geſinnung gekennzeichnet und exemplariſch beſtraft werden. Der Frau ſei wirt⸗ ſchaftliche Not abzuſprechen und nicht daran zu den⸗ ken, daß ſie aufgrund des Amneſtiegeſetzes von der erhobenen Anklage der Mitſchuld freigeſprochen werden könne. Sie habe ihr Vergehen mit ſechs Wochen Gefängnis zu ſühnen. Bei dem Ehemanne ſei weder von Not noch von Befreiung die Rede. Er hat bereits neun Vorſtrafen; bei ihm ſeien 5 Monate Gefängnis am Platze. Gerichtsaſſeſſor Dr. Schmelcher ſprach gegen die Frau eine Geldſtrafe von 300 Mark aus und gegen den Mann eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Der Mantel im Schauſenſter Am 13. Dezember wurde nachts bei einer hieſigen bekannten Firma in O 5, Enge Planken, eine große Fenſterſcheibe eingeſchlagen. Der Miſſetäter ſtand nun vor dem Einzelrichter in der Perſon des 50jährigen Kellners A. L. aus Baden⸗ Baden. Der Angeklagte vagabundiert ſeit Jahren in Deutſchland herum, lebt von Bettel und ſonſtigen Gelegenheiten und hat es dadurch ſchon zu 40 Ein⸗ trägen in ſeiner Strafliſte gebracht. Er iſt ein ſogen. Publikumsunterhalter und hält in der An⸗ klagebank ein bißchen verworrene Reden. Dem Staatsanwalt iſt es jedoch gar nicht ums Spaß⸗ machen, dafür iſt ihm die Geſchichte zu ernſt. Mit drei in Papier gewickelten Steinen ſchlug der Angeklagte die große Scheibe ein und wollte dann das Schaufenſter ausräumen, was ihm jedoch nicht glückte. Immerhin aber entſtand ein Schaden von 600. Das Urteil lautete auf 4 Monate Ge⸗ fängnis. Bahnhofsdienſt und VBahnhofsmiſſion Da es ſich immer wieder zeigt, daß Jugend⸗ liche ohne genügende Vorbereitung und ohne Auf⸗ klärung über die Gefahren ſich auf Reiſe oder Wan⸗ derſchaft begeben, oft von Fremden beläſtigt werden oder ſich an Fremde wenden, welche die Unerfahren⸗ heit und Notlage der Jugendlichen ausnützen, hat der Unterrichtsminiſter es als dringend geboten be⸗ zeichnet, in den Allgemeinen Fortbildungsſchulen, den Gewerbe⸗ und Handelsſchulen die Schüler entſpre⸗ chend zu belehren und auf den Bahnhofsdienſt (Schutz der männlichen Reiſenden) und die Bahn⸗ hofsmiſſionen(Schutz der weiblichen Reiſen⸗ den) der verſchiedenen religtöſen Gemeinſchaften auf⸗ merkſam zu machen. Zu dieſem Zweck ſoll mindeſtens eine Unterrichtsſtunde auf dieſe Aufklärung verwen⸗ det werden. Bekanntlich hat die NM. erſt kürzlich über die ſegensreiche Tätigkeit der Mannheimer Bahnhofs ⸗ miſſion ausführlich berichtet. * Geflügeldiebſtahl. Als der Inhaber einer Ge⸗ lügelfarm in der Gartenſtadt Waldhof geſtern früh ſein Anweſen betrat, mußte er die Entdeckung machen, daß Diebe in der Nacht dageweſen waren. Sechs engliſchen ſchwarzen Jerſey⸗Rieſen wurden die Köpfe abgeriſſen und am Tatort zurückgelaſſen. Ein Hahn von der gleichen auffallend großen Raſſe wurde anſcheinend lebend mitgenommen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstag⸗Vormittagszlehung wur den von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10000, auf die Nr. 7749, 8 Gewinne zu je 5000„ auf die Nrn. 2818, 92 290, 98 502, 153 048, 8 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 10 946, 32 527, 171 119, 283 503; in der Nachmittags ziehung: 2 Gewinne zu je 50 000/ auf die Nr. 33 325, 4 Ge⸗ winne zu je 10000„ auf die Nrn. 54 703, 206 454, 2 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nr. 191 137.(Ohne Gewähr.) a 4 Reichsgrſtndungsfeier der Handels⸗Hochſchule Maun⸗ heim. Senat und Studentenſchaft der Handels⸗Hochſchure veranſtalten am Mittwoch, 18. Januar, 17 Uhr, in der Aula der Handels⸗Hochſchule, A 4, 1, eine Akademiſche Reichsgründungsfeier. Die Feſtrede wird Pro⸗ feſſor Dr. Tuckermann halten über das Thema:„Der Begriff Deutſchland“. Prominente Lieblinge Wiens in Mannheim. Im nächſten großen heiteren Abend im Nibelungenſaal am kommenden Sonntag, den 15. Januar, werden ſich eine Reihe prominenter und populärer Wiener Künſtler ein Stelldichein geben und 150 Minuten Wiener Humor ſpen⸗ den. Allen voraus Hermann Leopoldi, der Meiſter Altwiener⸗Humors mit ſeiner charmanten, gefeierten Part⸗ nerin Betja Milſkaja. Dazu der blonde Filmſtar und die Wiener Soubrette Gretl Theimer in ihren Chanſons und Liedern aus den neueſten Tonfilmen. Wiener Stimmung wird ein Original Wiener Schrammi⸗ Quartett zaubern, das auch den Wiener Volksſänger Joſef Bergauer, der einige der ſchönſten Altwiener⸗Lieder zum Vortrag bringen wird, begleiten ſoll. Den Reigen ſchließt der beliebte Tenor des Frankfurter Opernhauses Karl Piſtorius, hier in Mannheim bekannt durch ſeine Gaſtſpielrolle als„Leopold“ im„Weißen Rößl“, der einen Strauß ſchönſter Melodien aus Wiener Operetten ſingen wird. ages haleucles Freitag, 13. Jaunar Nationaltheater:„Der Freiſchütz“, romantiſche Oper von Carl Maria von Weber, Miete D, Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung; 20.15 Uhr Arbeits- gemeinſchaft über Goethes Farbenlehre. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. . ee 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Odeon⸗KNaffee: Konzert(Verlängerung]. Lichtſpiele: Alhambra:„Die zdlonde Venus“. Gloxſa⸗Palaoſt:„Paprika“.— Scala⸗ Theater: „Quick“.— Univerſum:„Abenteuer im Engadin“ und Bühnenſchau.— Capitol:„Ein Mann mit Herz“. — Roxy ⸗ Theater:„Heute nacht gehts los“. Palaſt⸗ Theater:„Strich durch die Rechnung“.— Schauburg:„Die blonde Venus“. N Sehens würdigkeiten Sküädt. Schloßmuſeum: Sonderausſtellung von Schüler⸗ zeichnungen im Ritterſgal und„Werdegang der Rheinbrücke Manunheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biylogiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, eöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: erbeſchau des Mannheimer Graphikers K. M. Kleſel. Phyſiognomiſch⸗grapholog. Studienſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amexikas“, ſebffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Mannheimer kunſtverein, I. 1. 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen Mannheimer und Pforzheimer Künſtler. geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Oeffentl. Muſikbücherei M 4, a; Buch⸗ und Notenausgabe von 11—18 und von 16—19 Uhr. N s Der Begründer des deutſchen Fußballſports Walther Benſemann 60 Jahre alt Walther Benſemann, der Herausgeber und Chef⸗ redakteur des„Kicker“, dem amtlichen Organ des Süd⸗ deutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes, feiert heute am 18. Jonuar ſeinen 60. Geburtstag. Benſemann, eine der bekannteſten und auch markanteſten Perſönlichkeiten im deutſchen Fußballſport iſt geborener Berliner. Schon ſehr früh kom er mit dem Fußballſport in Berührung. 1887 gründete er in Montreux mit ſeinen engliſchen Leh⸗ rern einen Fußballklub. 1889 führte er den Fu 5 ballſport am Karlsruher Gymnasium, deſſen Schüler er war, ein. Die Begeiſterung für dieſen neuen Sport wor groß, Tummelplatz wurde der heute noch vielen alten Fußballſpielern bekannte Engländer⸗ p hatz mit ſeinem hiſtoriſch geword Feuerwehr. Allgemein te man Fußballſports in Kar nur der damalige 5 N 5ſt Wendt, einer der füh oͤdeutſchen Schulm er, hatte für das Spiel ſeiner Scheler volles Verſtändnis. Der Lehramtspraktikant Auguſt Marx trat ſogar dafür ein, daß das Fußballſpiel, wie die anderen volkstümlichen Uebungen in den Schulbetrieb zu übernehmen ſei. Die Spiele des Gymnaſiums fanden dann jeweils Mittwochs als Spielnachmittag auf dem Engländerplatz ſtatt. 1890 trat Benſemann dem von den Engländern gegründeten Internationalen Footballe lub bei. Mit Hilſe des Gymnaſiums wurde am 17. November 1891 auf dem Engländerplatz der„Karlsruher Fußballverein! gegründet. Bald traten durch äußere Widerſtände Schwierigkeiten ein, die dos Fortbeſtehen des Vereins gefährdeten. Nur mit vieler Mühe konnte der Verein aufrecht erhalten werden. Im März 1892 ſpielte der Fußballverein gegen den Ic und verlor noch ſchönem Spiel 01. Benſe⸗ mann ſpielte Mittelläufer. Später ſtudierte Benſemann in Lauſan ne, Straßburg, Freiburg, Mar⸗ burg, München und in England. Ueberall ver⸗ ſtand er es mit großem Geſchick Vereine zu gründen und mit ausländiſchen Gegnern Spiele abzuſchließen. 1899 verpflichtete Benſemann eine engliſche Kombin a⸗ tion für 5 Länderſpiele auf dem Kontinent. Da er nicht die richtige Unterſtützung fand, finanzierte er die Spiele allein und ſetzte dabei viel Geld zu. Der Süd deutſche Verband ſchloß ihn ſogar aus und verbot ſeinen Mitgliedern die Teilnahme an dieſen Spielen. Der Berliner Verband rettete dann die Lage, indem er Benſemonn in der Durchführung der Spiele unterſtützte. Benſemann, der 14 Jahre in Liverpool an der Birkenhegd School tätig war, bemühte ſich ſehr er⸗ folgreich um den deutſchen Fußballſport und ſeine Hebung. Es würde zu weit führen, hier den ſportlichen Lebensgang Benſemanns eingehend behandeln zu wollen. Sein ganzes Leben ſtand im Dienſte des Sports. Er hat„ſeinem“ Sport große Opfer gebracht, die ſich ſpäter gelohnt haben, wenn auch nicht in finan⸗ zieller, ſo doch in ideeller Hinſicht. Aus kleinſten An⸗ fängen wuchs der deutſche Fußhallſport zur heutigen Millionen bewegung beran. 1020 kam Benſemann mit dem„Kicker“, einer Fachzeit⸗ ſchrift für den Fußballſport heraus. Auch hier wieder mußte der unermüdliche Kämpfer für den Fußballſport hart ringen und Entbehrungen auf ſich nehmen, bis er ſich mit ſeiner vorbildlichen Arbeit durchgeſetzt hatte. Wies immer ging er unbeirrt ſeinen Weg und ſcheute nie, o ene Kritik an Dingen zu üben, die er für verbeſſerungsfähig hielt, Seine gewandte Art und ſein großes Wiſſen zogen auch ſeine ſchärfſten Gegner in ſeinen Bann. Sein Hauptaugen⸗ merk richtete er immer auf die Aufrechterhal tung internationaler Beziehungen, die ihm in überaus reichem Maße zur Verfügung ſtehen. Moncher Verein im beſetzten Gebiet konnte während der Beſatzungs⸗ zeit nur durch die tatkräftige Vermittlung Benſemannz ſeinen Spielplatz wieder freibekommen. Keine Anſtrengung und keine Koſten waren ihm zur Erreichung ſein Zieles zu groß. Benſemann fehlt ſeit Jahren bei keiner großen internationalen Fußballveranſtaltung. Im Sport gibt es bei ihm keine Politik und keine Landesgrenzen. Ihm geht es nur darum, durch den Sport die Völker einander näher zu bringen und Gegenſätze auszugleichen. Diefe Beſtrebungen fanden in der Gründung des„Club der Alten“ ihre Krönung. Nur alte, verdiente Spieler aus allen Ländern finden nach Wahl Aufnahme. Für jeden iſt es eine beſondere Ehre Mitglied des„Clubs“ zu ſein oder zu werden. Wenn Walther Benſemann an ſeinem 60. Geburtstag einen ſtillen Rückblick hält, kann er mit ſeiner bis herigen Lebensarbeit, dite durch den„Kicker“ nach außen hin beredten Ausdruck findet, zufrieden ſein. Die Zuverſicht und den Optimismus, die er gerade heute trotz der inneren Auseinanderſetzungen im deutſchen Fußballſport hat, werden ihm recht geben. Die klare Linie, die Benſemann immer eingehalten hat, wird manchem Sportführer Halt und Richtung geben, wie es ſchon oft der Fall war. Wer ſo wie Benſemann mit dem Fullball⸗ ſport verwachſen iſt, ſteht über der Sache, für die er bis⸗ her alles gegeben hat. Walther Benſemann, deſſen Geſundheit ſeit Jahren angegriffen iſt, wird an ſeinem Geburts⸗ und Ehrentag Glückwünſche aus aller Welt entgegennehmen können. Wir ſchließen uns dieſen Wünſchen an und hof⸗ fen, daß Benſemann dem deutſchen Fußballſport noch recht lange erhalten bleibt. Der Geburtstag Benſemanns wird in Mannheim ge⸗ feiert. Der„Club der Alten“, Weggenoßen von Benſemann, wird am Samstag nachmittag eine Geburtzs⸗ tagsfeier im Palaſthotel für Benſemann veranſtalten. Wie wir erfahren, werden Vertreter aus Oeſterreich, Un⸗ garn, der Schweiz uſw. erwartet. Der deutſche Fußhall⸗ ſport ſelbſt wird würdig vertreten ſein. Abends hat der E. d. A. weitere Kreiſe zu einem Bierabend geladen. Am Samstag nachmittag empfängt auf dem VfR⸗Platz der Preſſe⸗Sport⸗ Club Mannheim⸗Lud⸗ wigs hafen eine Mannſchaft der Karlsruher Preſſe. Bei dieſer Gelegenheit wind die Preſſe Benſe⸗ mann entſprechend ehren. d Fußballjugend und das Verufsſpielertum Der Jugendausſchuß des Dentſchen Fußball⸗Bundes nahm in einer zweitägigen Sitzung in Berlin Stellung zu den aktuellen Fragen. Dabei hat man auch die Frage auf⸗ geworfen, wie ſich die Fußballjugend zu dem Problem des Berufsſpielertums ſtellen ſoll. Ein längeres Referat von Dr. Erbach, dem Vorſitzenden des Jugend⸗ Ausſchuſſes im DFB., das ſich auch mit dieſen Dingen be⸗ faßte, brachte keine klare Stellungnahme. Man muß auch hier die weitere Entwicklung abwarten. Ohne Zweifel dürfte die Einführung des Berufsſpielertums nicht ohne Einfluß auf die bisherige Jugendarbeit bleiben. Es wird kaum möglich ſein, die bislang aufgewandten Mittel auch weiterhin der Jugendpflege zuzuführen, wenn erſt einmal die Berufsſpielerklubs und der Fiskus den Hauptteil der Einnahmen für ſich mit Beſchlag belegen. Eine Förderung der Jugendarbeit wird man vom Profeſſionalismus keinesfalls erwarten können. Sonſt befaßte ſich der Jugendausſchuß noch mit aktuellen Tagesfragen, wie beiſpielsweiſe mit denen des Reichs ⸗ kuratoriums und des Geländeſports. Hier waren alle Landesverbände des Bundes der gemeinſamen Auffaſſung, eine abſolut reſervierte Stellung einzunehmen, da man vor allen Dingen die ſtrenge poli⸗ tiſche Neutralität unter keinen Umſtänden verletzen will. In der Frage ͤes freiwilligen Arbeltsdtenſtes, des Notwerks der deutſchen Jugend, ſowie bet der Betreuung der erwerbsloſen Jugend will ſich der Bund in allen Fällen recht aktiv beteiligen. Der Schul ⸗ fußball, der in den verſchiedenen Landesverbänden ſtark gefördert wird, ſoll die größte Unterſtützung finden, da gerade in der Schule die Propaganda für den Fußball den fruchtbarſten Boden finden kann. Mannheimer Firmenſport Die Bad. Kommunale Landesbank konnte die V. f..⸗Schwitzgebelmannſchaft nach ſchönem Kampf:1 beſiegen. Auch die Nollmannſchaft des Bf. R. mußte ſich mit:4 von Lanz geſchlagen bekennen. Dapolin konnte die Poliziſten mit:0 aus dem Felde ſchlagen. Auch Werner nu. Nicola konnte gegen die Blau⸗ Weiß Privatmannſchaft des M. F. C. Phönkx erfolgreich beſtehen; mit:3 Toren blieben ſie Sieger. Auf dem Exer⸗ zierplatz teilte man ſich in die Ehren; die Gegner, Stadt 1 und M. F. C. 08 Privat trennten ſich beim Stande 111. Stadt 11 ſchlug den Finanzſportverein hoch 813. Ebenfalls eine hohe Niederlage mußte Kander von Kiſſel u. Cie, mit 318 Toren hinnehmen. Am Sonntag findet in Gruppe 4 das rückſtändige Pflichtſpiel zwiſchen Stadt 1 und Lanz ſtatt. Auf dem Lin⸗ denhof ſpielt Werner u. Nieola gegen den Finanzſportver⸗ ein. Die Bad. Kommunale Landesbank hat das Rückſpiel gegen die V. f..⸗A.⸗H.⸗Mannſchaft in Neuoſtheim aus⸗ zutragen. Großer Turn- und Sportwerbeabend zu Gunſten der Winterhilſe. Am Sonntag(15. Januar) abends findet im Evangel. Gemeindehaus in Neckarau eine Turn⸗ und Sportwerbe⸗ veranſtaltung ſtatt, deren Erlös der Winterhilfe zufließt. Das auserleſene Programm enthält rine Fülle von viel⸗ verſprechenden Darbietungen, von denen auf einige beſon⸗ ders wichtige hingewieſen wird. Neben dem Mitwirken des Vereins chriſtlicher ſunger Männer ſei insbeſondere auch der Schülerabteilung DI Kur⸗ pfalz gedacht, die ſowohl am Barxen als auch in ihren Freiübungen über gutes Können verfügt. Um bei den Turnern zu bleiben, erwähnen wir die Teilnahme des Turnvereins Jahn Neckarau, der ſchon wiederholt bei derartigen Anläſſen Proben ſeines hervorragenden Kön⸗ nens unter Beweis geſtellt hat. Erwähnt verdient hier, daß unter den Teilnehmern die Riege vom Teruver⸗ ein von 1848 ſich befindet, die erſt kürzlich in Stettin gegen die beſten Berliner und Hamburger Vereine den Wanderpreis der Stadt Stettin erringen konnte. Der VfL. Neckarau iſt durch ſeine Schwerathletik⸗Abteilung weſentlich an dem Programm beteiligt. Von den Ring⸗ kämpfen, zu denen der VfK. 86 Mannheim einige ſei⸗ ner beſten Leute aus der Oberliga als Gegner ſtellt, wird dem Zuſammentreffen Führer⸗Vfe,.— Münch⸗Vfek. 86 ein ganz beſonderes Intereſſe entgegengebracht. 5 8 Einen weiteren Höhepunkt des Abends werden die Ge⸗ wichtheber bilden, wobei neben den Einheimiſchen die zur Mitwirkung verpflichteten mehrfachen deutſchen Meiſter und Weltrekordleute Reinfrank⸗VfK. 86 Mannheim und Mühlberger⸗ASVg. 86 Frankfurt mit ihren Höchſtleiſtungen aufwarten werden. Das Planeten⸗Trio mit Schneider und Stiefel ⸗ Vf. 86 u. Albrecht⸗ Rb. Tus V. wird ſeine Gipfelleiſtungen im Kunſtjonglieren zeigen. Alles in allem iſt zu erwarten, daß dieſer Abend neben ſeinem wohltätigen Zweck auch ſeinen werbenden für Tur⸗ nen und Sport nicht verfehlen wird. Oberhof will Winterkampfſpiele Die Frage nach dem Austragungsort der Olympiſchen Winterſpiele 1936 wird nun demnächſt geklärt werden, wenn die Informationsreiſe von Exz. Lewald durch bie deutſchen Winterſportgebiete abgeſchloſſen iſt, Garmiſch⸗ Partenkirchen wird mit größter Wahrſcheinlichkeit den Zu⸗ ſchlag erhalten, da bſp. weder im Harz, noch in Thüringen oder Schreiberhau die Möglichkeit beſteht, eine geeignete Abfahrtsſtrecke zur Verfügung zu ſtellen. Thüringen und der Harz haben ſich bereits damit abgefunden, ſind aber jetzt in den Wettbewerb um die Vergebung der Deutſchen Winterkampfſpiele 1934 getreten. Rieſengebirge und Ober⸗ bayern waren bereits an der Reihe, ſo daß diesmal evtl, auf Oberhof zurückgegriffen werden dürfte, wo im Jahre 1931 die FiS⸗Rennen mit großem Erfolge durchgeführt wurden. Eine Entſcheidung über die Vergebung der Win⸗ terkampfſpiele fällt Ende Februar. Olympiaſieger ſchwer verunglückt Der 16jährige japaniſche Olympia⸗Steger Kofi Maya⸗ zaki, der in Los Angeles das 200 Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen gewann, iſt das Opfer eines Sportunfalles ge⸗ worden. Beim Rugbyſpiel wurde ihm eine Schulter ge⸗ brochen, ſo daß ſeiner ſportlichen Tätigkeit auf längere Zeit hinaus Einhalt geboten iſt. Bei der Schwere der Verletzung iſt es überhaupt fraglich, ob Mayazaki ſeine g ſchwimmeriſche Leiſtungsfähigkeit wieder erlangen wird. Dortmunder Sechstage vor dem Enbe Entſcheidung erſt in den letzten Stunden? Am Donnerstag nachmittag gab es keine weſentlichen Veränderungen des Klaſſements mehr. Nach 199 Stunden, 6 Uhr nachmittags, war der Stand des Reu nen wie folgt: 1. Göbel⸗Pifnenburg 680.; 2. Schön⸗Buſchen⸗ hagen 605.; 3. Broccardo⸗Gukmbretiere 320 P.— Elne Runde zurück: 4. Rauſch⸗Hürtgen 303.; 5. Braſpen⸗, ning⸗Wals 232.; 6. Vopel⸗Korsmeier 180 P.— Drei Runden zurück: 7. Peden⸗Stübbecke 115 P.— Vier Runden zurück: 8. Kilian⸗Pützfeld 178.; g. Rieger Vroomen 160.; 10. Tietz⸗Schenk 107 P.— Neun Run⸗ den zurück: 11. Senge⸗Cieſinſki 45 Punkte. —.;; 5 i Chefredakteur: H. A. Melß ner 5 erantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt: K. Ehmer euilleton! Dr. St Kayſer Lokaler Tel N. Sch hn pelper 297 und Vermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u den fibrigen Teil: F. Kircher Anzeigen., geſchäftliche Mitteilungen: J. Faud: ſämtlich in Manngeim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Dru Dr. aas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, F 1, 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücksendung nur bei Rückvort ** 1 Das bewalyite Fandatanid ata und unc, fHCανmLjLtel in allen Apotheken erhalilich æum Freſse von RMH. O89,.30,.88. * 5 1 8 Freitag, 18. Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Schlußakt des Daubmann-& Hummel wurde wegen Vetrugs in zwei Fällen zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt * Freiburg, 13. Januar In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurde mit ber Zeugenvernehmung begonnen. Nachdem feſt⸗ geſtellt war, daß der Angeklagte Hummel auf Ver⸗ anlaſſung von Major Bumiller aus der Uni⸗ verſitätsbibliothek ſich weitgehende Literatur über Afrika verſchafft hatte, ſagte der erſte Zeuge, Reichsbahn⸗ aſſiſtent Schlageter, der im Auftrag der Stadt⸗ gemeinde Endingen dem Angeklagten nach Chiaſſo entgegengefahren war, aus, Hummel habe ihm von ſeinen Erlebniſſen in der Gefangenſchaft in größeren Zügen berichtet und erklärt, als er von dem beab⸗ ſichtigten Empfang in Freiburg hörte, daß er ſofort nach Endingen fahren wolle. Hummel habe auf der Fahrt viel geweint. Er(der Zeuge) habe jedoch keinerlei Beobachtun⸗ gen über einen Fluchtverſuch Hummels in Baſel oder Müllheim gemacht. Das eigen⸗ artige Verhalten Hummels habe ihn vielmehr zu der Aufforderung an Hummel veranlaßt, ihm alles zu ſagen, wenn etwas nicht ſtimmen ſollte. Er hat Hummel, der immer noch in der Angſt ſchwebte, er könne in der Schweiz von franzöſiſchen Agenten gefaßt werden, damit getröſtet, daß er ihn immer als ſeinen Kameraden betrachten und ihn jedenfalls mit nach Deutſchland nehmen werde. Auch ein weiterer Zeuge, Vertreter einer Tages⸗ zeitung, der Hummel bis nach Luzern entgegen⸗ gefahren war, ſagte aus, er habe von irgendwelchen Bemühungen Hummels, zu flüchten, nichts bemerkt. Mit Hummel hat er auf der Fahrt kaum ins Ge⸗ ſpräch kommen können, da der erſtgenannte Zeuge, Schlageter, Hummel am Sprechen verhindert habe. Der nächſte Zeuge, Gewerbeſchuldirektor a. D. und Major a. D. Anton Bumiller aus Sig⸗ maringen, ſagte aus, er habe an Hummel bis zum letzten Augenblick geglaubt. Man ſei von Endingen und von Freiburg aus an ihn herangetreten mit der Bitte, ſich des angeblichen Daubmann anzunehmen und deſſen Erlebniſſe für die Regimentsgeſchichte zu verwerten. Im Kriege habe er zwar den angeblichen Daubmann, obwohl er deſſen Bataillonsführer geweſen ſei, nicht weiter kennen gelernt, er ſei aber überzeugt geweſen, den richtigen Daubmann vor ſich zu haben, als er Hum⸗ mel zum erſten Male geſehen hat. Er habe ſich für den Angeklagten aus dem Gefühl der Kame⸗ radſchaft eingeſetzt. Auf die Frage, warum er den Warnungen der Polizeibehörden nicht Gehör geſchenkt Ver⸗ habe, erklärte der Zeuge, daß eine derartige pflichtung für ihn nicht beſtanden habe. Die Schilderungen des angeblichen Daub⸗ mann ſeien zwar in mancher Hinſicht unge⸗ wöhnlich geweſen, aber doch durchaus nicht unmöglich. Gewiſſe Zweifel ſeien bei ihm zerſtreut worden durch die wiederholten Verhandlungen bei den amt⸗ lichen Stellen und durch die Ausführungen, die der Angeklagte ſeinerzeit in größerem Umfange vor der Reichsvereinigung der deutſchen Kriegsgefangenen gemacht habe. Damals habe der Angeklagte über ſeine Erlebniſſe in Afrika und Conſtantine geſpro⸗ chen, und als Leute, die ſelbſt in Conſtantine gefan⸗ gen geſeſſen hätten, erklärten, daß die von Hummel angegebenen Tatſachen durchaus nicht unmöglich ſeien, ſei für ihn der letzte Reſt eines leiſen Zweifels verſchwunden. Der Zeuge Bumiller mußte aber im weiteren Verlaufe ſeiner Ausſagen zugeben, daß er mehrfach wegen der Perſönlichkeit Hummels gewarnt worden ſei, doch ſeien dieſe Warnungen mit ſo vielen Wenn und Aber verklauſuliert worden, daß er glaubte, ſie nicht ernſt nehmen zu brauchen. Kriminalkommiſſar Dürr berichtete über ſeine Wahrnehmungen aus der Zeit, in der Hummel im Loretto⸗Krankenhaus in Freiburg war. Er beſtätigte, daß Hummel häufig zur Beichte gegan gen ſet und auch kommuniziert habe. Später habe ſich dies allerdings geändert. Ausführlich äußerte ſich als nächſter Zeuge Poli⸗ zeidirektor Baer⸗Freiburg, der erklärte, Bumiller ſet zunächſt vollſtändig unbelehrbar geweſen. Dieſe Einſtellung habe ſich trotz mehrfacher Verſuche auch nicht geändert, obwohl der Zeuge bei einer längeren Unterredung mit Bumiller ihm 10—15 Punkte als unmöglich und unwahrſcheinlich nachweiſen konnte. Er, der Polizeidirektor, und auch andere amtliche Stellen ſeien daher überraſcht geweſen, daß Bumiller und die hinter Hummel ſtehenden Kreiſe den Daubmann⸗Betrieb fortgeſetzt hätten. Die Polizei habe gegen die Perſönlichkeit Hum⸗ mels hinſichtlich ſeiner Schilderungen und Aeuße⸗ rungen immer Bedenken gehabt; weniger Zwei⸗ fel hätten in der Richtung vorgelegen, daß Hummel nicht der richtige Daubmann wäre. Schließlich äußerte ſich noch Regierungsrat Rams⸗ derger, wie er die Unterſuchung gegen Hummel geführt hat und wie es ihm ſchließlich gelungen iſt, Hummels Fingerabdrücke zu erhalten. So ſei es möglich geworden, Hummel zu überführen. Als mediziniſcher Sachverſtändiger erklärte der leitende Arzt der Nervenabteilung des Loretto⸗Kran⸗ kenhauſes, Dr. Grünewald: Hummel ſei bei ihm mit allen Anzeichen einer Angſtneuroſe einge⸗ liefert worden. Ein Zweifel, daß dieſe Erkrankung nicht ſimuliert geweſen ſei, brauche nicht zu beſtehen. Hummel ſei der Typ eines Pſychopaten und ſei für ſeine Straftaten voll verantwortlich. Aller⸗ dings ſei hier zu bedenken, daß eine Aenderung Mitarbeiters, Herrn Leopold Horn An. sonders ausgeprägtem Verantwortungsgefühl. treuen Dienste in guter Erinnerung behalten. Mannheim, den 12. Januar 1933. Aklflengesellschalf Hiermit zeigen wir den Tod unseres lanszähr. 46 Jahre lang hat der Verstorbene seine Arbeitskraft der Firma Heinrich Lanz und deren Tochter gesellschaften zur Verfügung zestellt, mit einer hervorragenden Pflichterfüllung und 15 n kolge seiner wertvollen Eigenschaften wurde er von der Firmenleitung besonders hoch geachtet und wir werden das Andenken an ihn und seine Heinrich LANZ Mannheim Speiſezimmer, Eiche, neu, f, 200/ zu pk. Müller, U 8, 10, Hih. p. 21515 Komplettes Speisezimmer Eichen, bill. zu verkf. 5, 17, parterre. Gelegenheit! Schlafzim. 1517 5. Seite/ Nummer 21 indels dieſes Zuſtandes des Angeklagten wohl niemals ein⸗ treten werde. Der Strafantrag: Der Staatsanwalt beantragte drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. In ſeinem Plädoyer hob Oberſtaatsanwalt Fitzer zunächſt hervor, daß Hummel ſeine Betrügereien ſehr leicht gefallen ſeien und daß ſchon ein gutes Stück von Vertrauensſeligkeit und Einfalt dazu gehört habe, die Unglaubwürdigkeiten des an⸗ geblichen Daubmann als Erlebnis niederzuſchreiben. Die Tat Hummels könne nur als Niederträch⸗ igkeit gebrandmarkt werden. Sie habe dazu ge⸗ hrt, daß das Auswärtige Aent in ſehr weitgehender iſe interveniert und ſich ſchließlich habe entſchul⸗ gen müſſen. Der Anklagevertreter formulierte dann ſchließlich den bereits gemeldeten Strafantrag. Verteidiger Driſchel bezweifelte überhaupt, ob Hummel bei ſeinem Auftreten in Deutſchland ſich eines Betrugs ſchuldig gemacht habe. Die Dinge ſeien an ihn herangekommen und er habe ſchließlich ſo und nichts anders handeln können.— In ſeinem Schlußwort brachte Hummel dasſelbe zum Ausdruck. Das Urteil: Das Urteil lautete auf zweieinhalb Jahre Ge⸗ fängnis und fünf Jahre Ehrverluſt. Zwei Monate Unterſuchungshaft werden angerechnet. Die Ver⸗ urteilung erfolgte wegen zweier Fälle des Betrugs in rechtlichem Zuſammentreffen mit Urkundenfäl⸗ ſchung bzw. erſchwerter Urkundenfälſchung und fal⸗ ſcher Namensangabe. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Mayer, u. a. aus, das Gericht habe zwei ſelbſtän⸗ dige Handlungen angenommen. Es glaube, daß der Angeklagte nur vorgehabt habe, auf billige und begueme Weiſe nach Hauſe zu kommen, um dann wieder als Hummel unterzutauchen. In Deutſchland habe er jedoch neue ſelbſtändige Hand⸗ lungen begangen, und zwar Betrug im Rückfall. Die Handlungen des Angeklagten ſeien außerordentlich gemein geweſen. Das Gericht habe aber trotzdem ſtrafmildernde Umſtände zugebilligt, und zwar weil dem Angeklagten eine moraliſche Minder⸗ wertigkeit zugeſprochen werden müſſe. Straf⸗ mildernd ſei weiter geweſen, daß ihm verſchiedene Perſonen kritiklos ihre Autorität zur Verfügung ge⸗ ſtellt hätten. Infolge dieſer Umſtände ſei die Schuld des Angeklagten nicht ſo groß, um eine Zuchthaus⸗ ſtrafe auszuſprechen. Moraliſch verantwortlich ſeien die kritikloſen Anbeter, und ihr Verſchulden ſei umſo größer, als ſie die Ermahnungen und War⸗ nungen der Behörden in den Wind geſchlagen hätten. Die in der Tat ſich äußernde Gemeinheit habe bei der Strafbemeſſung ihren Ausdruck in der Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte gefunden. Schwurgericht Mannheim Am Montag, den 16. Januar, beginnt die erſte Tagung des Schwurgerichts Mannheim im Jahre 1933. Zur Verhandlung ſtehen drei Meineidsfälle und ein Totſchlagsverſuch. Als Verteidiger fungieren die Rechtsanwälte König, Weinberg, Brech⸗ ter, Dr. Weindel und Ulrich Katz. Brand in einer Zigarrenfabrik Watterdingen(Amt Engen), 12. Januar. In der hieſigen Schweizer Zigarrenfabrik der Firma Kautz u. Co., Engen, brach heute in der Pauſe Feuer aus, das an den großen Tabakvorräten reiche Nahrung fand und infolgedeſſen die umliegenden Ge⸗ bäude zu erfaſſen drohte. Es gelang jedoch, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der entſtandene Sachſchaden iſt ſehr groß, da auch die nicht ver⸗ brannten Rohtabake und Fertigerzeugniſſe unter der ſtarken Rauchentwicklung und dem Waſſer derart gelitten haben, daß ſie unbrauchbar geworden ſind. Der Brand iſt in einem Trockenraum entſtanden. Der Fabrikationsbetrieb der zurzeit mit großer Beleg⸗ ſchaft orbeitenden Firma erleidet durch den Brand eine empfindliche Unterbrechung. Perſonenauto fährt auf Laſtzug Drei Schwerverletzte * Frankenthal, 13. Januar. Am Mittwoch abend rannte auf der Staatsſtraße Frankenthal Worms ein Perſonenkraftwagen mit den Inſaſſen Karl Pritſch aus Mannheim, Ludwig Kurz und Anton Barth, beide aus Ludwigshafen, mit raſender Ge⸗ ſchwindigkeit auf einen haltenden Laſtzug auf und wurde dabei vollſtändig zerſtört. Die drei In⸗ ſaſſen wurden ſchwer verletzt in das Städtiſche Krankenhaus Frankenthal eingeliefert. Die Gen⸗ darmerie hat die näheren Ermittlungen eingeleitet. Mordverſuch an der Ehefrau * Mutterſtadt, 12. Januar. Der hieſige Tierarzt Dr. Weiß wurde durch die Gendarmerie verhaf⸗ tet und ins Ludwigshafener Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, weil er ſeine Frau im Verlaufe einer Auseinanderſetzung mit der Hundepeitſche mißhandelt und dann auf ſie einen Revolver⸗ ſchuß abgab, der jedoch fehl ging. Der Verhaf⸗ tete, ein Gewohnheitstrinker, ſoll es mit der ehe⸗ lichen Treue nicht genau genommen haben, wodurch das Familtenleben zerrüttet wurde. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Rhein⸗Pegel 9. 10.11.12. 13. Neckar⸗Pegel] 10. 11 55 2 Hasel. 0,570,260, 230, 360,47 2„ Nheinwefler 2,38 2,44 2,102.15 2,30 1 178959 2735 2533 Kehl..02 2,01 2,25 2,12 2,03 Jagſtfeld 19 435 1500,89 Maxau.20 3,32 3,44 3,53 3,40[Heilbronn 89.33 1,28 1,20 Mannheim. 1,90.913,35 2,35 2 20 Plochingen 88 1 0,21 au.28 1,38 1,50 17 10„ Köln 1831,29 1,40 1,64 1,97 Frau Ria Knörzer geb. Klinger Mannheim(U 6, 15), den 13. Januar 1933. Fritz Mnörzer Am 11. Januar verschied nach schwerem Leiden meine liebe Frau, Schwägerin, Schwester u. Tante Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Eiche, voll geſperrt, el T 2 Fel. in Riesenmengen 8„ 2. Hof. f Der jetzt viel begehrte 9 Sohlafzimmer platt erte Damenstrumpf eich, gut erh., 2 Bett⸗ 7 Waschseid 1 7 2 6. Pte 1 Serie platllert 2555 383 Waſchk. m. w. arm., 5 Set 2 41590 Serle Well 683 S K N 1 Wolle m.'seide 199 4%“ Selle II ga Fr 783 Einm. Gelegenheitskauf Gut erh. Schlafzim⸗ mer beſteh. aus: tür. Spiegelſchrank, 1 kpl. Bett, Nachttiſch, Waſch⸗ tiſch m. Spies elauff. vol. 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Rost und Herrn Oberarzt Dr. Funke des städt. 8 eleistete ärztliche Hilfe eck für die liebevolle Besonders danken wir Krankenhauses für die Sowie Schwester Rosa aufopfernde Pflege Mar nbheim(Scbafweide 69), 12. Januar 19383 Die trauernden Hinterbliebenen: Gustav Scheuble, Bauamtmann und Sohn Olo Scheuble u. Nußb. abgeſ., In⸗ nenſpiegel u. echt. wß. Auf Schlag! Ein grober Posten Damen- Strick- Unterwäsche nur echt Mako, tells auch Inter- lockware, weiche und elastische Qualltäten Serle IV Serie III Serie II Serie .45 95, 78, 48,3 Ein Posten Damen- Schlüpfer od. Hemdchen Kunstselde, gestrckt, gute Ver- 88 Breozent arbeitung, alle Größen. Stück 0 Preisnachlass auf à le nicht reduziert. Waren ausgenommen Marken- und Nettoartikel und Lebensmittel Ein Posten Kinder- Ra form- Trlkots (Schlupfhose m. Leibeh) m. warm. Futter, teils mit'seidendecke 93 755 Zehntausende nützten die ungeheuren vorteilel Man muß dabei gewesen sein! Marm., weg., gering. 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In dem Bericht der Kommiſſion heißt es u..: „Die Reviſoren hielten es für nötig, im Frühjahr 1930 den Aufſſichtsrat und den Vorſtand darauf hinzuwer⸗ ſen, daß bereits Ende 1929 die Bank mit ihren Mitteln vollſtändig feſtgefahren war. Denyoch gewährte der Vorſtand neue Kredite, und zwar im Jahre 1930 in Höhe von 1197 350,95, wozu noch Wechſelkredite in Höhe von rund 130 000% kommen. Somit war, wie durch Sachverſtändige feſtzuſtellen ſein wird, bereits im Jahre 1930 die Bank nicht mehr in der Lage, ihren Aufgaben gerecht zu werden. Es iſt daher aus alledem ohne weiteres anzunehmen, daß die Bank ſpäteſtens Ende 1931 konkursreif war. Erſt am 20, Juli 1932 kam es zu einem offenkundigen Zuſammen⸗ bruch der Bank, indem dieſe ſich an ihre Gläubiger wandte mit der Bitte, ein zweijähriges Moratorium zu gewähren. Einige Zeit danach wurde auch das gerichtliche Vergleichs- verfahren bei dem Amtsgericht A 4 in Karlsruhe eröffnet. Schon vor Beſtätigung des Vergleichs und auch nachher entſtanden bei verſchiedenen Gruppen der Gläubiger er⸗ hebliche Bedenken, die ſich aus den vorhandenen Unter⸗ lagen, ſowohl in bilanztechniſcher wie auch in rechneriſcher Hinſicht ergaben. Nicht zuletzt erſtreckten ſich dieſe Bedenken auf die Durchführbarkeit des Vergleiches, weil irgend⸗ welche beachtliche Sicherheiten hinſichtlich Erfüllbarkeit des Vergleichs für den Hauptteil der Gläubiger nicht gegeben find. Auf Grund des der Kommiſſion zugänglichen Mate⸗ rials ergaben ſich ſchwerwiegende Bedenken gegen Herrn von Au und deſſen Geſchäftsführung.“ * Konkursſache Jnverges Gmb.(früher Richard Kahn Gmbcß.] Zu Verlautbarungen, daß in dem geſtrigen Prü⸗ fungstermin in der Konkursſache Inverges Gmbh. frühere Richard Kahn Gmbß.) der Konkursverwalter er⸗ klärt haben ſoll, die Staatsanwaltſchaft habe eingegriffen, und es würden deshalb ſämtliche Bankenſorderungen be⸗ ſtritten, wird uns mitgeteilt, daß von einem Eingriff der Staatsanwalt in dem geſtrigen Prüfungstermin überhaupt nicht die Rede war, daß aber der Konkursverwalter neben zuhlreichen anderen Forderungen(u. a. der Schweden⸗ gruppe, Ver. Kugellagerfabriken AG. und Fichtel u. Sachs Ach.) auch die Forderungen der Banken beſtritten hat. Rütgerswerke AG., Berlin.— Erfolgreiche Anfech⸗ tungsklage. In der vor dem Landgericht 2, Kammer für Handelsſachen, ſchwebenden Anfechtungsklage der Aktionäre Wolff und Wechſeler gegen die GV.⸗Be⸗ ſchlüſſe der Rütgerswerke Ac. vom 12. Juli 1932, iſt vom Gericht ein Beſchluß dahin verkündet worden, daß der Verzicht der Rütgerswerke AG auf die Einzahlungs⸗ bperpflichtung der DD⸗ Bank und der Stadt Dresden für die eingezogenen mit 25 v. H. eingezahlten StA. von nom. 8 Mill./ nichtig ſei. Der Kapitalherab⸗ ſetzungsbeſchluß wird, wie wir weiter hören, von dieſer Entſcheidung nicht bertthrt.— Wie wir hören, wird bei den Rütgerswerken erwogen, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Sollten ſpätere Inſtanzen dem Landgerichts⸗ urteil beitreten, ſo wird die ſeinerzeit beſchloſſene Bar⸗ auszahlung an die Aktionäre unterbleiben müſſen, da die Kapitalherabſetzungsbeſchlüſſe eine Einheit bilden und le⸗ diglich die Einziehung von 6,5 Mill.„ eigenen Aktlen durch das Urteil unberührt bleibt. a * Heuſchel u. Sohn AG., Kaſſel.— Mailänder Tochter⸗ gelellſchaft gegründet. Mit dem Sitz in Mailand wurde ſoeben die„Eiſenbahn⸗ u. Straßen maſchinen⸗ A G. Syſtem Henſchel“ mit 250 000 Lire Aktienkapital gegründet worden. Als Präſident der Geſellſchaft wurde der Auſſichtsratsvorſitzende der Kaſſeler Geſellſchaft, Oscar R. Henſchel, eingetragen. * Siemens⸗France S.., Paris, dividendenlos. Die Siemens⸗France SA., Paris, die Vertriebsgeſellſchaft des Siemens⸗Konzern für Frankreich, bringt für das am 30. September 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr einen dividen⸗ denloſen Abſchluß zur Vorlage. Der Umſatz ſoll während des Geſchäftsjahres 60 Millionen Franes betragen haben. * Fuſion Gaſtman Kodak— du Pont de Nemours be⸗ vorſtehend? Wie in Wallſtreetkreiſen verlautet, haben zwi⸗ ſchen der Eaſtman Kodak Co., Rocheſter(Newyork) und dem größten Chemiekonzern der Vereinigten Staaten der G. J. du Pont de Nemours u. Co. Corp. in Willmington(Delaware), der bekanntlich gemeinſam mit dem engliſchen Chemietruſt an der deutſchen Sprengſtoff⸗ gruppe beteiligt iſt und auch am Kokswerke⸗Konzern Inter⸗ eſſe genommen hat, Verhandlungen mit dem Ziele einer Fuſion ſtattgefunden. Die Verwaltungen beider Geſell⸗ schaften haben jedoch bisher abgelehnt, zu dieſen Gerüchten Stellung zu nehmen. A. Bizer Ach, Balingen. Dieſe Waagenfabrik(Ack 200 000) verzeichnet für 1931 bei 1 290 400 Fabrikotions⸗ überſchuß nur 2044(41 106)„ Gewinn. Aus der Bilanz (in 4: Waren 185 500(192 426), Debitoren, Darlehen und Vorſchüſſe 860 331(943 883); andererſeits Reſerve 162 327 (121 222], Kreditoren und Darlehen 140 778(139 677), Del⸗ krebdere 365 407(615 210), Rückſtellungen 135 561(152 440). * Vergleichsvorſchlag der Badiol⸗Induſtrie Gmb, Mannheim.— 30 v. H. Quote. Die mit einem Geſell⸗ ſchaftskapital von 60 000 1 und einer Reſerve von 90 000 1 arbeitende Badiol⸗Induſtrie Gmb(Kunſtleder), Mann⸗ heim, die Ende November 1932 die Zahlungen einſtellte, unterbreitet jetzt den Gläubigern einen Vergleichsvor⸗ ſchlag. Nach Abzug der bevorrechtigten Forderungen be⸗ tragen die verwertbaren Aktiva 80 883, die Paſ⸗ iv a 307 481, darunter 180 000„ an dem Verfahren be⸗ teiligte Gläubiger, rund 100 000% Bankſchulden und ein Wechſelobligo von 90 000 J. Angeboten wird eine Quote von 30 v.., und zwar 10 v. H. vier Monate nach Beſtäti⸗ guua des gerichtlichen Vergleichs, während die reſtlichen 20 v. H. in vier Quoten zu je 5 v.., zahlbar jeweils vier Monate zich Fälligkeit der vorhergehenden Quote. Zur Sicherung des Vergleichs werden die Aktiva, im befonderen das Warenlager, die Maſchinen und die Außen⸗ ſtände, einem Treuhänder übereignet. Die Schuldnerin veryflichtet ſich weiterhin, den beteiligten Gläu⸗ bigern zwei Beſſerungs quoten von je 5 v.., und zwar am 81. Dezor. 1995 und 31. Dezbr. 1936, zu bezahlen, wenn der Umſatz in dieſen Johren jeweils den aus dem Jahre 1930 mit 850 000 4 erreicht. Liebigs Extract of Meat Co., Ltd., London. Die Ge⸗ ſellſchot ſchließt dos am 31. Auguſt 1932 beendete Ge⸗ schäftsjahr mit einem erhöhten Reingewinn von 294 924(204 687) Pi. St. ab. Während im Vorfahr 650 000 Pc. St. zur Deckung von Verluſten auf Vorräte und in⸗ folge Währungsentwertung der Reſerve entnommen werden mußten, konnten in dieſem Jahr der Reſerve wieder ein der Neuen Mannheimer Zeitung Arbeifslosigkeif als Dauerzusfand? Technischer Forischriff führi zur Arbeiiszeiiverkürzung Ueber die Arbeitsloſigkeit wird gerade zur Zeit wieder viel geredet, denn die im Winter übliche Zunahme der Erwerbsloſen macht das an ſich brennende Problem wieder beſonders aktuell. In Geuf wird über eine internationale Herabſetzung der Ar⸗ beitszeit auf 40 Stunden verhandelt, von Ame⸗ rika werden Gedankengänge verbreitet, die vom Geſichts⸗ punkt der techniſchen Entwicklung die Arbeitsloſig⸗ keit als Dauerzuſtand anſehen und entſprechende wirtſchaftliche Umſtellungen verlangen. Es iſt eigenartig: ſo ungeheuer eindrucksvoll und unmittelbar feſtſtellbar die Arbeitsloſigkeit als Geſamtvorgang und als Einzelſchickſal iſt, ſo wenig iſt es bisher gelungen, ſie in ihrem We ſen eindeutig zu erkennen und entſprechende wirtſchaftliche Maßnahmen anzuwenden. Sicherlich iſt es aber nicht angängig, die Arbeits⸗ loſigkeit allein als eine Folge der Kriſe zu be⸗ trachten, die mit der Ueberwindung der letzteren ebenfalls verſchwinden würde. Die heutige Arbeitsloſigkeit ſtellt etwas dar, was auf län⸗ gere Sicht unſere bisherigen Vorſtellungen von der Dauer der menſchlichen Arbeitsmöglichkeit und ⸗notwendigkeit be⸗ richtigen wird, ſie wird von geſchichtlicher Bedeutung bleiben. Ein paar Worte zur deutſchen Arbeitsmarkt⸗ lage. Man ſtreitet ſich eigentlich vergeblich um Ziffern. Wenn Ende Dezember 1932 die Geſamtzahl der Arbeits- loſen mit 5 778 000 gegen 5 668 000 Ende 1931 angegeben wird, ſo läßt ſich daraus tatſächlich in gar keine Weiſe fol⸗ gern, wie ſich die Arbeitsverhältniſſe nun in Wirklichkeit zu den verſchiedenen Zeitpunkten verhalten. Man muß nämlich berückſichtigen, daß ſich die Zahl der Arbeits⸗ fähigen ja jährlich durch das Hereinrücken der jun⸗ gen Jahrgänge verändert. Augenblicklich ſtehen wir in den Jahren, in denen die ſchwachen Kriegsjahrgänge auf den Arbeitsmarkt kommen, ſo daß bei etwa gleicher Sterblichkeit eine tatſächliche Abnahme der Erwerbstätigen um etwa 200 000 im Jahre erfolgen müßte. Demgegenüber melden ſich aber heute außerordentlich viele arbeitslos, die früher ſich nicht hätten als arbeitſuchend zählen laſſen. So wird berechnet, daß etwa 2 Millionen mehr als Arbeitſuchende gemeldet ſind, als nach der letzten Volkszählung und nach den Sterbeziffern an⸗ zunehmen wäre. Weiterhin wird der wirkliche Stand der Arbeitsloſig⸗ keit verſchleiert durch die wechſelnde Kurzarbeit und die Aenderung der Zählungs methoden. Be⸗ rückſichtigt man alle dieſe verſchiedenen Umſtände, ſo kommt man zu dem allgemeinen Schluß, daß gegen das Vor⸗ jahr eine tiefer greifende Veränderung der Arbeitslage nicht eingetreten iſt, alſo weder nach der guten, noch nach der ſchlechten Seite. Un⸗ terſtellt man allerdings, daß nach der Entwicklung des erſten Halbfahrs 1932 ein Höchſtſtand der Arbeitsloſen mit etwa 8 Millionen angenommen werden mußte, ſo kann man die Nichterreichung dieſer Ziffer vielleicht als relative Beſſerung anſehen. Darüber kann nun vernünftigerweiſe kein Zweifel be⸗ ſtehen, daß die Beſeitigung der Arbeitsloſenheere nicht ſo bald durch einen Konfunkturumſchwung erwartet werden kann, denn offenſichtlich reichen die vorhandenen Arbeits⸗ ſtätten zur Bewältigung vermehrter Leiſtung aus, ohne daß entſprechend die Zahl der Beſchäftigten gehoben zu werden braucht oder kann. Das hat nun zur Entwicklung einer Doktrin in Amerika geführt, die ſich„Techno⸗ kratie“ nennt und die Betrachtung der Arbeitsverhält⸗ niſſe vom Geſichtspunkt der techniſchen Entwicklung aus vornimmt. Kurz geſagt iſt die Meinung der Technokraten dte, daß die techniſche Entwicklung ſelbſt elne um ein Vielfaches erhöhte Bedürf⸗ nisbefriedigung der Menſchheit mit immer geringer werdender Inanſpruchnahme der menſchlichen Arbeitskraft verurſagche. Die Technokraten erheben ſtarken Anſpruch auf Ernſthaftigkeit und belegen ihre Behauptungen mit einer Fülle von jahre⸗ lang gemachten Studien. Ihr Tatſachenmaterial iſt aller⸗ dings äußerſt eindrucksvoll, ſie zeigen die ungeheuerliche Ueberſteigerung der amerikaniſchen Leiſtungs⸗ fähigkeit, die bereits heute ganz Amerika eine zehn⸗ mal beſſere Lebenshaltung als im Gipfeljahr 1929 bieten könne, wobei immer noch die Hälfte der jetzigen Arbeits⸗ loſigkeit beſtehen bleiben würde. In der Folgezeit würde ſich aber dieſes Verhältnis zu Ungunſten des Arbeitsmark⸗ tes noch erweitern. Nun, rein techniſch geſehen, ſind die von anerkannten Namen gemachten Forſchungen hinzunehmen; nächt aber die Schlußfol gerungen. Wenn die klägliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit eines einzigen Arbeiters in einer moder⸗ nen Ziegelſteinfabrik 400 000 Steine beträgt, ſo iſt damit in keiner Weiſe auch die Möglichkeit für die Ausnutzung dieſer Leiſtungsfähigkeit gegeben. Wenn eine ungeheure Produktionsmöglichkeit in der Welt geſchaffen worden iſt, ſo wird ſie ſich eben damit ab⸗ finden müſſen, daß ein großer Teil wieder verſchrottet werden muß. Audbererſeits iſt aber die ſog. Rationaliſie⸗ rung nicht mehr rückgängig zu machen und wird ſich auch weiterhin durchſetzen; das iſt nun einmal die Folge der Technik, die ſich ſozuſagen ſtändig überſchlägt. Aber dieſe Erkenntnis braucht nicht ſo peſſimiſtiſch an⸗ geſehen zu werden, wie es zumeiſt geſchieht. Die augen⸗ blickliche Kriſe hat nicht nur techniſche, ſondern ganz beſondere politiſche und wirtſchaftspolitiſche Urſachen. Sehen wir einmal davon ab, und betrachten wir die Entwicklung der Arbeitsverhältniſſe ſozuſagen von der umgekehrten Seite her, ſo kommt man zu folgendem Schluſſe: die Geſchichte zeigt, daß die techniſche und wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung der Menſchheit es der letzteren er⸗ möglicht, im Laufe der Zeit immer weniger Arbeitskraft zum Lebensunterhalt aufwenden müſſen. Die Ge⸗ ſchichte zeigt deutlich die ſtändige Verkür⸗ zung der Arbeitszeit trotz verbeſſerter Lebenshaltung. Anders ausgedrückt: würde ver⸗ langt werden, daß alle Erwerbstätigen durchſchntttlich 16 Stunden am Tage arbetteten— die Zeit liegt ja noch keineswegs ſo weit zurück—, ſo betrüge die Arbeitsloſig⸗ keit das Doppelte und mehr. Eine ruhigere Entwicklung hat dieſes Ergebnis ermöglicht, ohne daß es zu ähnlicher, hauptſächlich durch andere Gründe verurſachter Kataſtrophe auf dem Arbeitsmarkt kam. Daß die Menſchheit dem Tempo der Technik nicht gefolgt iſt, iſt zum großen Teil ihre eigene Schuld; der Krieg und die Nachkriegspolitik bleiben als draſtiſche Beiſptele menſchlicher Irrungen in der Geſchichte beſtehen. Die Technik wird nicht zurückgerufen werden können, und die Tatſache, daß auch bei einer Konjunktur⸗ beſſerung im Laufe der Zeit die überwiegende Mehr⸗ zahl der Erwerbstätigen nur bei geringerer Arbeits⸗ zeit beſchäftigt werden wird. wird ja praktiſch ſchon erkennbar Wie immer im einzelnen die Dinge gehen mögen, als End⸗ ergebnis werden wir nach einer Reihe von Jahren feſt⸗ ſtellen, daß die Menſchheit im Durchſchnitt weniger arbeiten wird als in der zurückliegenden Zeit. Daß dies heute noch nicht als Fortſchritt und Segen erkannt wird, liegt an der mangelnden Einkom⸗ mensbildung, die Folge der genannten menſchlichen Verirrungen: Krieg und Kriegs politik Erſ: ganz allmählich wird die Zukunft auch wieder die heute ge⸗ kürzten Einkommen wachſen laſſen, ſo daß nach einer ge⸗ wiſſen, natürlich nicht vorausbeſtimmbaren Zeit die ver⸗ minderte Arbeitszeit ähnliche Einkom ⸗ men erbringen wird wie früher. Dieſe nach Geſchichte und Weſen der Wirtſchaft natürliche Entwicklung iſt natürlich etwas ganz anderes als die utoviſche Forde⸗ rung der Sozialiſten nach verminderter Arbeitszeit mit Lohnausgleich. Die verminderte Arbeitszeit fällt den Men⸗ ſchen zunächſt als Uebel zu; der Einkommens aus gleich aber wird erſt allmählch erarbeitet werden müſſen. Betrag zugewieſen werden. Da infolge des geringeren Vorjahrsvortrages nur 418 001(483 078) Pfd. St. zur Ver⸗ fügung ſtehen, wurde die Dividende auf 9(10) v. H. herabgeſetzt. * Ungemach AG, Kehl a. Rh. Dieſe Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittelſabrik, die erſt 1990 gegründet wurde, als deutſche Zweigfobrik der Etabliſſements Ungemach in Straßburg und i. V. ihr AK von 140 000 auf 50000“ herabſetzte, ver⸗ zeichnet per 30. 6. 92 227 667(227 470) l Verluſt(). Aus der Bilanz(in): Warenvorräte 18075(322 054), Debi⸗ toren 52 998(102 010); andererſeits Warenſchulden 4585 Bankſchulden 7078, Schulden au Et. Ungemach 209 792(i. V. Kreditoren u. Div. 430 135). I. P. Bemberg Erhöhung des Gesamiverlusſes 7 Bei der J. P. Bemberg A G, Wuppertal ⸗ Barmen, wird für das Geſchäftsjahr 1932 mit einer Erhöhung des bisherigen Geſamtverluſtes von 5,23 Mill.„ gerechnet. Die Verwaltung glaubt ſich jedoch zu dieſer Annahme noch nicht äußern zu können. Imerſten Halbjahr 1932 war ein ſtarker Rückſchlag gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen. Die Beſſe⸗ rung des Abſotzes im zweiten Halbjahr dürfte einen Ausgleich nicht herbeigeführt haben, ſo daß zweifellos insgeſamt ein Abſatzrückgang gegenüber dem Vorjahre feſtzuſtellen ſein wird, vor allem auch im Hin⸗ blick auf die noch immer unbefriedigenden Preiſe. Die ſortſchreitende internationale Berſtändigung auf dem Kunſt⸗ ſeidemarkt läßt hier vielleicht für die Zukunft eine Beſſe⸗ rung erhoffen.—. Feldmfhle eee een AG. Die Verwal⸗ tung beſchloß, die dem Werk Oder münde 8 derten Anlagen zur Herſtellung transparenter Viscoſe⸗ folien durch Aus bau der geſamter. Anlagen auf das dreifache ihrer bisherigen Leiſtungs⸗ fähigkeit zu vergrößern. Gleichzeitig wird auch eine Anlage zum Färben und Wetterfeſtmachen der Viscoſefolien geſchafſen und außerdem anſtelle der alten eine neue Dampfturbine aufgeſtellt. Maßgebend für dieſen Beſchluß war nicht allein die ſteigende Nachfrage nach den unter dem Namen„Heliozell“ in den Handel gebrachten Erzeugniſſe der Feldmühle, ſondern auch das Beſtreben, in der Zeit größter Arbeitsloſigkeit durch die Ertetlung von Aufträgen Arbeit zu ſchaſſen. Wie die Neichsbahn Mannheim behandeli Das heufige Eisenbahniariirechi ein schweres Unrechi an den Rheinhafen Wir geben heute einige weitere Beiſpiele für das Frochtenunrecht, das den Häfengebieten Mannheim⸗Lud⸗ wigshofen von der Reichsbahn angetan wird. Mon beachte wleder die kilometriſche Entſernung. Die Tarifſätze ver⸗ ſtehen ſich fämtlich für die 100 Kg. Eiſenwaren der Klaſſe B Heidenheim Hamburg 7 Rm(A 95 B 15 ts.).054 Heldenheim Bremen 654 Km 88 B 15 18.] 197 1 HeldenbeimKapsweyer(Grenze) 0 290 km(AT 38a B 15;.).544 em(A 35 B 15 8) 1014 .92 + Malz der Klaſſe 0 ugsburgHambu 49 km(A 178 18 fs.) e 607 Km(AT 178 15 b8.].82 * 54 4 Augsburg—Schöneberg—Kübelberg(Grenze) 408 km(AT 173 15 ts.).024 Augsburg— Zweibrücken(Grenze) 386 km 5 173 15 t8.).944 Augsburg—Baſel B. B. 349 km(AT 178 15 ts.).804 Augsburg Mannheim 311 km(Kl. C15 ts.).064 Hopfen der Klaſſe A euerboch— Hamburg ga km(AT 170 15.).004 euerbach Bremen 641 km(AT 179 15 ts.).544 euerboch—Kehl(Grenzen) 164 km(AT 179 15 ts.).84 euerbach—Kapsweyer(Grenze) 128 km(AT 179 15 ts.).054 Feuerboch Mannheim 10 km(Kl. A 15 ts.).324 Bei der Verreichlichung der Badiſchen Bahnen wurde zu⸗ Lehe daß die badiſchen Intereſſen nicht beeinträchtigt wür en! J nur zur Ausfuhr nach dem Auslande durch Bahn. Gebrüder Simon Textil Ach.— Schartenberg u. Lieberg, Kaſſel. Die Manufakturwarengroßhandelsgeſell⸗ ſchaft Scharten berg u. Lleberg, Kaſſel hat ſich laut„Konfektionär“ mit der Gebrüder Sim on Tex⸗ til AG., Berlin, zu einer Intereſſengemein⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſen Zu dieſem Zweck iſt in Kaſſel eine Verkaufsgeſellſchaft unter der Firma Schartenberg u. Lieberg— Verkaufsgeſellſchaft mbH., Kaſſel errichtet wor⸗ den, die das Großhandelsgeſchäft in unveränderter Form weiter betreibt. Weitere Abnahme der aufgelegten Seeſchiffstonnage in Hamburg. Nach der amtlichen Monatsſtatiſtik über die im Hamburger Hafen aufgelegte Seeſchiffstonnage lagen am 1. Januar d. J. 145 Seeſchiffe, darunter 132 deutſche, mit einem Geſamtraumgeholt von 568 693 BRT ſtill. Am 1. Dezember betrug die Zahl der aufgelegten Schiffe 142 Gorunter 129 deutſche) mit 611986 BRT Raumgehalt. ———— Krisenbilanz der deuischen Produkfion Aus einem Bericht des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung geht hervor, daß ſich, ähnlich wie in der Weltproduktion innerhalb Deutſchlands zwiſchen den einzelnen Induſtriezweigen beträchtliche Unter⸗ ſchiede in der Kriſenempfindlichkeit er⸗ geben. Im einzelnen laſſen ſich dabei vier Gruppen unterſcheiden: 1. Beſonders ſtark war der Rückgang in den eigentlichen In veſtitionsgüterinduſtrien (Eiſen, Ne⸗Metalle, Maſchinen, Bauſtoffe uſw.); 2. einige Zweige unter den Produktionsgüterinduſtrien (die Papierinduſtrie und der Kohlenbergbau) haben weniger unter der Kriſis gelitten; es folgen die für den e laſti⸗ ſchen Bedarf der Konſumenten arbeitenden Induſtrien (Textilinduſtrie, Schuhinduſtrie, Induſtrien für Hausrat uſw.); 4. am wenigſten hat ſich der Produktions rückgang in den Nahrungs⸗ und Genußmittelindy⸗ ſtrien ausgewirkt. Im Zuſammenhang mit dieſen Bewegungsunterſchieden hat ſich im Verlauf der Kriſis die Zuſammenſetzung der Induſtrieproduktion verändert, und zwar waren Inveſti⸗ tionsgüter im Jahre 1932 mit 32(1928— 48) v. H. an der Geſamtproduktion beteiligt, ſonſtige Produktionsgüter mit 8 v. H.(7 v..), Verbrauchsgüter des elaſtiſchen Bedarfs mit 22 v. H.(20 v..), Verbrauchsgüter des ſtarren Be⸗ darfs mit 38 v. H.(25 v..). Es iſt aber zu erwarken, daß die im Verlauf der Kriſis zurückgedrängten Gruppen wieder ſtärker an Gewicht gewinnen werden, wenn ſich die Wirtſchaftslage beſſert. Leichi erhöhſer DAB-Gewinn Die Dortmunder Actien⸗ Brauerei, Dort mund, erzielte im Geſchäftsjahr 193132 aus Bier und Nebenprodukten Einnohmen in Höhe von 11,67(i. V. 12,97 Mill. J, während Erträge aus Beteiligungen 0,05, Zinſen 0,25 und ſonſtige Erträgniſſe 0,16(i. V. ſonſtige Einnahmen 0,8) Mill.„ erbrachten. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 1,7, ſoziale Abgaben 0,13, Beſitz ſteuern 1,3, Generalunkoſten einſchl. Bier⸗ und ſonſtiger Steuern 5,64(i. V. insgeſamt 9,77) Mill. J. Nach 100 Mill.„ Abſchreibungen auf Anlagen und 0,62 Mill. onderen Abſchreibungen(i. V. Abſchreibungen 1,86) ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 1,25(1,22) Mill., wo raus wieder 10 v. H. auf die Sta und wieder 8 v. H. auf die VA verteilt werden ſollen. Den Rücklagen werden 116 794/ zugeführt. Nach dem Geſchäftsbericht iſt der Bieraßſat 1931/32 weiter gefallen und betrug nur noch 49 v. H. des Ausſtoßes von 1929/30. Dieſer Rückgang ſei auf die immer noch viel zu hohen Reichs⸗ und Gemeindebierſteuern und die geringe Kaufkraft der Verbraucher zurückzuführen, Auch durch die Herabſetzung der Bierausſchonkpreiſe hahe man keinen Ausgleich für die Steuern und Laſten durch einen Mehrverkauf finden können. Das trotz der ungün⸗ ſtigen Verhältniſſe immer noch zufriedenſtellende Ergebniz verdanke man den Rückflüſſen aus früher zuviel erhobenen Steuern und Kursgewinnen aus Rückzahlungen von Aus⸗ landsſchulden und Hypotheken.: * Aktien⸗ Bierbrauerei AG., Eſſen.— Wieder dividen⸗ denlos. Nach Vornahme der Abſchreibungen(i. V. einſchl. 129 580/ Rücklage für Außenſtände 909 927] verbleibt für 30. 9. 32 ein vorzutragenden Reingewinn von 95 600 4.(J. V. wurden nach Ueberweiſung von weiteren 100 000% an die Rücklage für Außenſtände 31 684/ vor⸗ getragen). * Woermaun⸗Linie AG.— Deutſche Oſt⸗Afrika⸗Linie. Einem Börſenproſpekt iſt noch zu entnehmen, daß belde Geſellſchaften durch ſtärkſte Droſſelung der Ausgaben bisher durchkommen konnten. An der Kre⸗ dithilfe des Reichs im Rahmen der Abwrackaktion hätten ſich beide Reedereien beteiligt, ohne dazu aus ihrer fi⸗ nanziellen Lage heraus gezwungen zu ſein. Kreötte hätten beide Geſellſchaften nicht unbedingt notwendig. Das dar⸗ niederliegende Geſchäft hat bei der Woermann⸗Linie zur Auflegung eines erheblichen Teils der Frachtdampfer, bei der Oſt⸗Afrika⸗Linie zur Stillegung eines Paſſagier⸗ und zweier Frachtdampfer gezwungen. Kölner Stundungsvorſchlag von den Stadtverordneten gebilligt. Mit Ausnahme der Nationalſozialiſten und Kommuniſten billigten die Stadtverordneten in ihrer geſtrigen Sitzung den Stundungsvorſchlag für die 608Jproz. Schuldverſchreibungen der Stadt Köln von 1920 und ermächtigten die Stadtverwaltung zur Aufnahme einez Darlehens von 4 Millionen. Liieraiur * Grundriß der Geldlehre. Im neueſten Heft(1) der Finonzwochenſchrift„Die Bonk“ veröffentlicht der Heraus⸗ geber, Alfred Lansburgh, den Anfang eines Grun d⸗ riſſes der Geldlehre, der in der Zeitſchrift lau⸗ fend, in etwa dreiwöchigem Turnus, zum Abdruck kommt, Das Heft enthält die beiden erſten Unterabſchnitte des„Die Kaufkraft“ genannten erſten Teils der Arbeit, die ſich mit der Definition der Kaufkraft und mit deren Größe und Meſſung beſchäftigen. Weiter bringt dieſe Nummer der „Bank“ u. a. einen beachtenswerten Artikel„Die landwirk⸗ schaftlichen Kreditgenohenſchafſten und ihre Einlagen⸗Ver⸗ luſte ſeit der Kreditkriſe 1931“ von Dr. Horſt Winkler und eine Reihe kürzerer kritiſcher Betrachtungen zu aktuellen Fragen, u a. über die Bank von England und das Pfund, die ſüdafrikoniſche Währung, die Entloſtungs⸗Inſtitute ſüt die Banken, das deutſch⸗franzöſiſche Wirtſchafts⸗Abkommen, Wiggins Rücktritt und die öſterreichiſche Anleihe. Schwierigkeifen beim infernaſ. Zinkkarfell Berlin, 18. Jan.(Eig. Tel.) Nach unſeren Infor⸗ mationen findet am 17. d. M. in Brüſſel die nächſte Sitzung des internationalen Zinkkartells ſtatt, die im we⸗ ſentlichen die inzwiſchen nur proviſoriſch auf einen Monat vorgenommene Verlängerung des Kartells zu beſchließen hat. Auch auf der bevorſtehenden Sitzung wird wohl nur eine Verlängerung um wenige Monate er⸗ folgen. Die Schwierigkeiten für die Kartellverlängerung ſind mannigfaltig, worüber allerdings immer wieder ſehr verſchiedenartige, zumeiſt falſche Angaben erfolgen. Die Hauptſchwierigkeit liegt darin, daß die bel⸗ 97 5 8 0 Zinkhütten eine Erhöhung ihrer ro duktion verlangen, ohne daß aber dafür eine Ge⸗ genleiſtung von den Belgiern gezahlt werden ſoll. Wie man ſchließlich hierüber zu einer Einigung gelangt, iſt 80 offene Frage, zumal zahlreiche Löſungsvorſchläge vorliegen. 5 Mit der Kartellverlängerung haben franz öſiſche Zinkkartellforderungen, wie neuerdings aus Brüſſel verlautet, jedoch nichts zu tun. Frankreich beſtitzt bekanntlich ſchon ſehr lange einen Zinkzoll, den übrigens alle wichtigen Zinkverbrauchskänder, die gleich⸗ zeitig eine eigene Produktion haben, mit Ausnahme von Deutſchland, beſitzen. Bekanntlich iſt das Fehlen eines ſolchen Schutzzolls für Zink u. a. dafür mit⸗ beſtimmend, daß die deulſchen Zinkhütten ihre eingeräumte Produktivnsquote von 45 v. H. nicht voll ausnutzen können, londern von dem ſchon lang beſtehenden Quoten ver⸗ kaufsrecht Gebrauch machen und einen Teil ihrer Quote an andere Kartellmitglieder übertragen haben. Bei den ſogenannten franzöſiſchen Zinkzellforderungen handelt es ſich um die ſeit einiger Zeit beſtehenden fran⸗ zöſiſchen Forderungen um eine Subvention des franzöſiſchen und beſon ders nordafrika⸗ niſchen Bergbaus für Blei und Zink. Die Finan⸗ zierung dieſer Subvention ſoll durch die Erhebung einer Umlage einmal auf die innere Produktion und dann auf die Einfuhr dieſer Erzeugniſſe, alſo einer Art von Zoll, erfolgen. Beſchlüſſe d 3 i liegen alerts— N F Frankfurfer Abendbörse Akfienmärkie sfill Lebhafferes Geschäfl am Renienmarki An der Abendbörſe herrſchte angeſichts der etwas un⸗ e politiſchen Lage Zurückhaltung, das Geſchäft war ſehr klein, zumal Anregungen fehlten und nennswerte Orders nicht eingetroffen waren. Die Kurſe zeigten, im Vergleich zum Berliner Schluß, kaum Ver; änderungen, nur Reichsbank blieben geſucht un wurden 1,25 v. H. höher notiert. Farben bröckelten zunächtt leicht ab, zogen aber im Verlaufe ½ v. H. an. Für Mon⸗ tanwerte beſtand einiges Intereſſe. Das Geſchäft an den feſt verzinslichen Märkten war, beſonders in Neubeſitz und Schutzgebieten recht lebhaft. Die Kurſe lagen 0,10 bis 0,20 v. H. höher, nur Altbeſitz gaben 76 v. H. nach. Am Markte der Auslandsrenten waren rumäniſche An⸗ leihen auf dem erhöhten Niveau etwas angeboten. U. a. notierten: Neubeſitz 9,85 bis 9,75, Altbeſitz 6876, Berliner Handelsgeſellſchaft 93, Reichsbank 157,50 bis 188, Siemens und Halske 124. Mannheimer Produkienbörse/ 12. Jan. Offiztene Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netlo Kaſſa Weizen, inl. 76—77 Rg Wieſengeun..2040 gut, geſund, trocken 20 68/20,85 Notkleebe n 9,40 Farben 102,50 bis 102,75, Junghans 23, Lahmeyer 122,50, 4 7 Roggen, in.. 16,0/6 5 Luzernk ehen 50.57 Hafer inländiſch... 18.80 14.— Preßſtrob, Rogg., Weiz.600 Sommergerſte, nl... 18,50 /0, Hafer, Gerſte 2,70% uttergerſte 12,65/17.75] Geb. Stroh, Rogg. Weiz. 2. 2 50 ais, auf Bezugſchein 19,28/19.50 Hafer, Gerſte 2,40 aatmais Weizenmehl, Spezial 0 2 g 8 29.1% 8 11.85/11 80 m Austauſchw. Soyaſch rot 10,5 Roggenmehl 60/70% 2770% Blertreber.. 10.50/10, 75 Weſgen lee mil Sar. 780% Drockenſchnitzel, Loſe 8,— * Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 7. Jau.( Heß kaffee“ Hamburg 35). Der Kaffeemarkt wurde in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche durch eine weitere Herabſetzuug der Exporttaxe in Braſilien überraſcht. Week heabſich⸗ tigt find. Auf der etwas niedrigeren Baſis fanden 11 9 Frachienmarki Duisburg- N hrori/ 12. 18 Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe geg geſtern keine weſentliche Aenderung. Es wurden im groß und ganzen nur wenig Reiſen vergeben. achte blteben kal⸗ wie bergwärts unverändert. Gbenſo blieb Lie Schlepplöhne kal⸗ wie bergwärts auf dem geſtrig Soßz ſtehennü?ü gener 5 Vo Freitag, 18. Januar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 21 1 R SNN 111 1. 1 a 1 2 0 Abl c e — Ein Stab beliebter Filmgrößen wie Nur einmalig! 5 Me uttorer erltꝛ greſner on lenng jugo ans Brauseweller e e u u k. 5 1 vorm. 11.30 Uhr f in dem f 100 paul Kemp- Ant. Pointner- dul. Falkenstein 2 bi, ar zen n 0* 755 ker. paul Heidemann Theo Lingen g. Fauzerk ere 5 15 5 10 Tonfilm aus den afrik. Tropen 2 1 f 9 1* E. Nach 88* 10 5 5 9 ach einer Idee von 11 steppe u. Urwald samstag 2 Uhr pr. ARNOID FaNck ten mit ihren unvergeßl. Eindrücken xend-Varstellung f. b 1888 eit 10 dent von Tier und Mensch 0 kreuret Emden 1 buen lustigen Ein Iler-Paradles CcaApITroIl 1 Kriminal- Tonfilm voll der romantischen Schönheit Jedes Kid erhalt gan 19 0 Zentral- Afrikas ö ein Jo o als 4 8 5 Geschenk 5 teden Heute AU N 5 d der Jugendliche haben Zutritt a hebr. Möbel 238 1 zu halben Preisen on i e r WW 8 Gerlich, 8 3. 1. . acht gohrs Jos. 4 1 Be. 223 arten, 5 ei Ran 5 pen ö. 7985 5¹ f 5 30 5 6% 1 ˙Vů 5 Schlafzimmer 151 Sonntag, 15. Januar vorm. Il 888 me amüsante e m ure im Jempo g Eich it Nußb. 75 2 2 der Operette. aögeſegt, für zes Ar Einmalige Sonder- DA WIRD zu verk. U 1, 6, l. Hof a ort geflirtet mit Musik= gestohlen mit Musik maschine a M 5 ff. und entführt mit Musik— verfolgt mit Musik 1 1 0 ſehr aut erh. orgen Au l rung 12,57 getanzt mit Musik— verhaftet mit Musik u. tadell. näh. orsw. 9 182 Kulturfilmes 5910 und die ganze Musik von 11 5 22.27 1510 9 es einzigartigen Kulturfilm 3— raße 1. 21510 5 e Paul Abraham 8 125 8 geſt ö 755 e 5 liger Im bunten Ton · Vorprogramm 1 Kohlen-Badedfen begle: MRX OBAT uus: PA oss 1 i 10 neuzeitlich, 1 email 8 Gesemtleſtung: H. E. SO KAL H. 4„ötscen, Ein nergtal im Wallis a anne, wenig 15 mit den belden Hamburger Zimmerſeuten 1 Tönende Handschrift an e e, d GU::zI LANTSCHNER und WALTER RIM 0 Wunder der Technik Näheres 51 1 HeLLA HARTWICH- ARNOLD HASEN CLEVER erden Neueste Ton wochenschau G 1 Treppe. e Schönheſt— Lebensfreude— flirt ung Liebe 6 8 205, 450, 700. 905 Sehr ant., weiß., fl. Fröhliche qug enn Tollkühne Sportleistungen 0 P Gasferd 5 Sroteke Komik, die Lachstürme entfesselt! 1 9 5 Gagge au- N Ein Eilm, der innen Freude macht! hren a* 21800 Maurer, 8611 U 5 0 0 Tol 9 5 btelon- Woche und Kolfurflin 1 5 5 5 S 0 NE durch D 77 l 77 FN 1 55 e 14 ee von den Schneegipfeln Graubündens 0 i 0 0 f 5 ö I 538 8 U 176 folgen wir dem Gebirgsbach durch 2 LARGARD BROTHERS 1* 1 8 ee eie n e! D 1 AN 0 die Alpenwelt bis zum Bodensee und Akrobaten am Reck 2 N. 3 5 TT. JUeENDbCIcHE HASEN Zz UTRIT T Nur noch heufe 898 einschl. Sonntag bis Köln, um im idyllischen Holland die Reise zu beenden. i Täglich 1 2⁵⁰—143⁰ ö 88⁰ 1830 9 ch. 700 1 8 5 K 7 40 1 2 Wochentags bis.30 Uhr alle Saal- und Nangpfatze 80 Pfennig% bleibt 100 Srlene lekrie Es ist der Film, auf teren DiE FFP vor⸗ i 17 100* den alle seft Jahren N 105 N 8 f 1 a er 99 5 75 N Warten! 9 jätten 0 9. 8 Ein ganz großartiger Reisser mit einer Bombenrolle 5 a 4 SbHuULE KARl. HELM 83 5 1 kübergrann zee ee dar⸗ für Marlene Dietrich 5 An der Oskalyc⸗ Orgel: Paul Soklageter W wen Benne 19. N Saen 4 Katze Zugelaufen 15 Das Schickzal eines deulschen Ihealermädels 8 f e ee 25 Spelzenſte, 10. f. „ bei desangseinſagen 8 Privatkunden izderzef 10. pt. und Regie:. v. Sternber 4 5 5 e Das lananduner- auartert f gdgggangggaggaagaamgamaman 5 810 Fer ee Bis 4 30 Uhr auf. rn 5 8 2 Ane 5 nee Preunig 16e 20 und d Pf dub Vugendhebe Kleine Stäckt. Planetarium wirklieh eee Ain len t and . Montag, den 16. Januar, 20% Unr eichheit des Jchnittes. 115 3 F“Fhaben Zutrit. 5fTreise e Stück nur 13 Pfg. 0 ö eee.. 8 0 0 Prof. Dr. Feurstein spricht über: 72 10 Stück nur.40 8 5 g„ie speklroskoplsche Frforsshung der Fasterne, Nizza-parfümerie, U 1,•6 5 ester fh i N 9 ire Entfernungen und Durchmesser“ gennert. U 1. 9, 6 5. 14 der K Freitag. den 13. Januar 1933 8 Einzelkarten RM 9,50/ Stud. u. Schüler RM.25 5 U J, 9, 6 8, 1 Vorstellung Nr. 138— Fiete D Nr. 12 8. 8 f 1 8 Seckenhelmerstrage 32 aus- 4 8 b 5 8 77 113 5 8 5„ 19. und Sondermiele b 6 15 e eee 0 g han an, Der Freise h ü t 2 40 beute:„Dieblichste. was seit 5 1 0 Pripatsekrstärtn- geschaff. wurde 8 853 , kenden der Beens. ven keene ne Gustav Fröhlich 5. t tels 8 5 8 55 Musik von Carl Maria von Weber ¹= A 0 1 Belt. günſt. Gelegenheit der Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock 8 kompl. neue Sclel. wirt- Inszenierung: Richard Hein ee h. Chöre; Karl Klaus Bühnenbild: Eduard Löffler 1 ach l Techn, Einrichtung: Walter Unruh Marm Röſten, Scho⸗ fund, Anfa ng 19.0 Uhr Ende nach 22.00 Uhr ner, Kapokmatratz., je e für Fer on en: 445, 485 u. 525 Mark. 1 Ottokar, regletenger Gral Christian Könker„ ont 9 Kuno, gräflicher Erbförster Karl Manz 80 1 it. B fiche. Agathe, seine Tochter Else Schulz öf5 58 91505 1 Hennchen, ihre Vetwandte Gussa Heiken 13 55 81 euhöfe g 4 1. 8 8 Keen M e jeg r. 1 erbur 7 11ſe 5 5. 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