Einzelpreis 1 0 Pf. heimer Zeit erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 4 Anzeigenpr⸗⸗ mm breite Frei Haus monatl. RM. 208 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren m El a Reklar⸗⸗ gende Familien⸗ Geſchüftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. und„Bei Konkurſen, Ver⸗ 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ gleich gabattgewährung. Keine hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Gewäh. zen Ausgaben, an beſonderen Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Plätzen züfträge. Gerichtsſtand Mannheim. 15 Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. Januar 1033 144. Jahrgang Nr. 25 IU rener enen * Aeber alles das Vaterland“ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 15. Januar. Der Deutſche Reichskrieger bund„Kyff⸗ häuſer“ veranſtaltete zur 62. Wiederkehr des Reichsgründungstages am Sonntag mittag in An⸗ weſenheit ſeines Ehrenvorſitzenden, des Reichspräſi⸗ denten v. Hindenburg, im Sportpalaſt unter ſtarker Beteiligung eine Deutſche Weihe⸗ ſt un de. An dieſer Feier nahmen u. a, der Reichskanzler und Reichswehrminiſter General v. Schleicher, Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath, Reichsin⸗ nenminiſter Dr. Bracht, Reichsarbeitsminiſter Dr. Syrup ſowie zahlreiche weitere Vertreter der oberſten zivilen und militäriſchen Stellen teil, ferner Feldmarſchall v. Mackenſen, der ehemalige Kron⸗ prinz und Prinz Eitel Friedrich, Reichskanzler a, D. v. Papen, viele Generäle der alten Armee und die Bundesführer des Stahlhelm. Nach dem Einzug der 600 Fahnen unter den Klängen alter Märſche ergriff der erſte Präſident des Deutſchen Reichskriegerbundes,„Kyffhäuſer“, General der Artillerie a. D. von Horn das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a, ſagte: Wir alten Soldaten feiern den Tag im dauk⸗ baren Gedenken an alle die Helden, die in der Ge⸗ ſchichte Preußens und Deutſchlands ihr Blut dahin⸗ gaben, damit der Tag von Verſailles, der Tag der Kaiſerkrönung, über ein geeintes Deutſchland, be⸗ gonnen würde. Wir feiern den Tag für die Kame⸗ radſchaft, für die Millionen unſerer Heldenarmee des Weltkrieges, die in unvergleichlichem vierjähri⸗ gen Ringen Ehre und Beſtand dieſes Reiches ver⸗ teidigt haben. Sie ſollen fühlen, daß der Kampf⸗ preis, den ſie gewonnen haben, uns nicht verloren ging und uns auch in aller Zukunft nicht verloren gehen darf. Wir feiern den Tag aber vor allem aus tieſſtem Dank für unſere gefallenen Kameraden, die für ein einiges deutſches Volk auszogen und die dem eiligen deutſchen Vaterland das Siegel ihres Blutes gaben. An dieſer Stelle der Rede ſenkten ſich die Fahnen und gedämpft erklangen Trommelwirbel, denen das Lied vom guten Kameraden folgte. „Nach einem Rückblick auf die Rolle der deutſchen Wehrmacht in der vaterländiſchen Geſchichte und einem Hinweis auf die vom„Kyffhäuſerbund“ unter⸗ nommene Arbeit der Sammlung und des Aufbaues der nationalen Kräfte ſchloß General v. Horn: Unſer verehrter Ehrenpräſident hat uns alten Soldaten das leuchtendſte Beiſpiel der Pflicht gegeben, als er über alle perſönlichen Auffaſſungen hinweg als Königlicher Feldmarſchall die Geſchicke unſeres Volkes in die Hand nahm mit dem Bekenntnis: UMeberalles das Vaterlandl“ Solche Ueber⸗ zeugung von der Notwendigkeit, ja von dem Segen der Unterordnung des Einzelnen unter das Wohl des Ganzen lebte in unſerer alten Armee. Dieſer Geiſt ſoll und muß weiterleben und immer wieder den Willen zur Nation ſtürken. Ohne dieſen ſtarken Willen zur Nation im Geiſte Bismarcks kann die Freiheitsbewe⸗ güng, in der wir augenblicklich ſtehen, nicht durch⸗ geführt werden, eine Freiheitsbewegung, die aus der Tiefe des Volkes heraufdrängt, das nicht gelernt hat And nicht gewillt iſt, ewig Sklave zu ſein. Darauf überbrachte der Reichskanzler in ſeiner Eigenſchaft als Reichswehrminiſter dem Kyffhäuſerbund,„der wie kein zweiter Bund in Deutſchland die echte Kameradſchaft auf ſeine Fahnen geſchrieben und zur Richtlinie ſeines Handelns ge⸗ macht hat“, die Grüße der deutſchen Wehrmacht. Er ekinnerte u. g. an die ausſchlaggebende Bedeutung der deutſchen Wehrmacht im Werden des deutſchen Staates und verwies darauf, wie kränkend und ent⸗ ehrend es deshalb empfunden werden müßte, als man im Verſailler Vertrag dem deutſchen Volke derbot, Waffen zu tragen.„Gilt doch dem Deutſchen ſeit Urväterzeiten das Recht, eine Waffe u tragen, als das Zeichen des freien Mannes.“ eute— und nicht am wenigſten muß dafür den alten Soldaten dafür gedankt werden— iſt die Gleichberechtigung des deutſchen Volkes wie⸗ der erkämpft und in dieſem Zuſammenhang muß das 5 ort des Reichsaußenminiſters wiederholt werden, aß die Reichsregierung keine Abrüſtungskonvention unterſchreiben wird, die dieſem Grundſatz nicht Rech⸗ nung trägt. Im übrigen, ſo fügt der Reichskanzler hinzu, wollen wir nur die gleiche Sicherheit die ſedes andere Land, und ich möchte hier Wahlſonntag in Lippe Im allgemeinen ruhiger Wahlverlauf— Gute Wahlbeteiligung — 7 Telegraphiſche Meldung Detmold, 15. Jauuar. Der Wahlkampf in Lippe iſt im großen und gan⸗ zen ruhig verlaufen. Lediglich in Brake, Horn und Salzufflen kam es in der Nacht zum Sonntag bezw. am Sonntag ſelbſt zu Zuſammenſtößen. In Brake bei Lemgo gerieten Reichsbannerleute und Nationalſozialiſten zuſammen. Am Sonntag früh wurde die Schlägerei fortgeſetzt und artete ſchließ⸗ lich in eine Schießerei aus, wobei drei Reichsbanner⸗ leute und ein Nationalſozialiſt verletzt wurden. Bei beiden wurden Piſtolen gefunden. In der Stadt Horn bei Detmold kam es vor einem Abſtimmungs⸗ lokal zu Reibereien zwiſchen Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten, die das Eingreifen der Polizei er⸗ forderlich machten. In Bad Salzufflen, wo Hit⸗ ler am Samstag abend in der Wandelhalle des Kurhauſes noch vor 10000 Perſonen geſprochen hatte, entſtand am Sonntag morgen eine große Schlägerei zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten, bei der es mehrere Leichtverletzte gab. Bei trübem, kalten Wetter war der Verkehr in der Landeshauptſtadt verhältnismäßig gering. So⸗ weit ſich bisher feſtſtellen läßt, ſchwankt die Wahl⸗ beteiligung zwiſchen 75 und 90 Prozent. Von größeren Orten liegt bisher lediglich das Ergebnis von Lage vor. Dort erhielten Sozial⸗ demokraten 1017(6. November 894), Deutſche Volks⸗ partei 362(366), Deutſchnationale 181(344), Kommu⸗ niſten 524(664), Staatspartei 65(90), Nationalſozia⸗ liſten 1937(1695), Zentrum 66(95), Evang. Volks⸗ dienſt 242(259). ra Ni r. Abwehr der Landbund Angriffe Te E legraphiſche Meldung — München, 15. Januar. Der Bayriſche In duſtriellen verband hat an den Reichs landbund ein Schreiben ge⸗ richtet, in dem es u. a. heißt: „Der demagogiſche Angriff des Reichslandbundes auf die ſchwer kämpfende Exportwirtſchaft hat in der bayriſchen Induſtrie, die zum größten Teil auf dte Ausfuhr angewieſen iſt, ſtärkſte Empörung und Beunruhigung hervorgerufen. Die ge⸗ ſamte bayriſche Induſtrie bedauert nicht nur im In⸗ tereſſe ihrer Exportfirmen, mit denen ſie ſich voll⸗ kommen ſolidariſch fühlt, dieſe neue Kampflöſung gegen die Ausfuhr, ſondern auch im Intereſſe der notleidenden Landwirtſchaft; denn ſie iſt feſt davon überzeugt, daß man dieſer keinen unheilvolleren Dienſt hätte erweiſen können.“ Erklärung der ſächſiſchen Industrie Telegraphiſche Meldung Dresden, 15. Januar. Der Verband Sächſiſcher Induſtrieller veröffentlicht folgende Erklärung: „So erbärmlich ſind wir in unſrer Wirtſchaftsnot geworden, daß der älteſte und größte deutſche Stand durch die Stimme ſeines politiſch machtvollen Verbandes in einer öffentlichen, an die Reichsregierung gerichteten Entſchließung einem andern, mit unſeres Vaterlandes Aufſtieg und Welt⸗ geltung untrennbar verbundenen, unter ſchwerſter fachlicher und ſeeliſcher Not leidenden Berufsſtande, zugleich einem der beſten Kunden, die Ehre ab⸗ ſchneidet und ihn beſchimpft. Die Entſchließung, die der Vorſtand des Reichs⸗ landbundes wiſſentlich und willentlich verbreiten ließ, beſagt:„Die Ausplünderung der Landwirtſchaft zu⸗ gunſten der allmächtigen Geldbeutelintereſſen der international eingeſtellten Exportinduſtrie und ihrer Trabanten dauert an.“ So zu ſprechen, war bisher gewerbsmäßigen Volksrednern vorbehalten. Ent⸗ weder die dröhnende Phraſe geht wider beſſeres Wiſſen oder ſie enthüllt ſchlimmes Nichtwiſſen. In jedem Falle iſt der gerichtet, der ſie hinſchrieb und unterſchrieb. Wir, die Induſtriellen Sachſens, eines an Acker⸗ nahrung armen, übervölkerten Landes, müſſen ſeit altersher mit unſern werktüchtigen Arbeitern für Fremde arbeiten, damit unſer dichtgedrängtes, an Entbehrungen gewöhntes Volk dem deutſchen Bauer das heute ohne unſre Schuld karg gewordene Brot abkaufen kann. Wir ſind ſo ſtolz und ſo frei wie der deutſche Bauer; wir leiden ſeine Not und denken und handeln ſo deutſch wie er. Wären wir allmächtig, ginge es uns und ihm beſſer. Wir nehmen den deutſchen Bauer vor ſeiner ehrabſchneideriſchen Standesvertretung in Schutz!“ Kundgebung des Mecklenburgiſchen Landbundes Telegraphiſche Meldung — Schwerin, 14. Januar Der Vorſtand des Landbundes für Meckleuburg⸗ Schwerin hat in dem Konflikt, den der Reichsland⸗ bund durch ſeine ſchroffe Kundgebung gegen die Reichsregierung heraufbeſchworen hat, den Verſuch gemacht, ſeinerſeits eine vermittelnde Stellung einzunehmen. In einem an den Reichspräſidenten gerichteten Schreiben heißt es u..: Die aufs höchſte geſtiegene Not und der bedauerliche Konflikt zwiſchen Reichsregierung und Reichsland⸗ bund bewegen uns, Ihnen, Herr Reichspräſident, zu ſagen, daß Sie für das mecklenburgiſche Landvolk die letzte Stütze der deutſchen Einheit und die letzte Hoff⸗ nung des verzweifelt um ſeine Exiſtenz ringenden bodenſtändigen Menſchen ſind. Wir wiſſen Ihnen von Herzen Dank, daß Sie in der Unterredung am 11. Januar ſo tiefes Verſtändnis für unſere Sorgen und unſere berechtigte Verzweiflung, die in der Ent⸗ ſchließung des Reichs landbundes ihren wahr⸗ heitsgemäßen Ausdruck fanden, gezeigt haben. Wir vertrauen darauf, daß der Feldmarſchall ſich durch nichts von ſeinem deutſchen Landvolk trennen laſſen wird und verſichern, daß wir aus Treue zum Reich und zu unſerer Scholle von dieſer nicht weichen werden. Auch der ſtädtiſche Hausbeſitz fordert Pfändungsſchutz Telegraphiſche Meldung — Berlin, 15. Januar. Der Zentralverband deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine hat durch ſeinen Präſidenten, Stadtrat Humar, an den Reichspräſiden⸗ ten und die Reichsregierung nachſtehendes Tele⸗ gramm gerichtet: Der deutſche Haus⸗ und Grundbeſitz leidet glei⸗ chermaßen wie die Landwirtſchaft unter den ver⸗ nichtenden Wirkungen der ſich trotz beſtehender Schutzvorſchriften ſtändig mehrenden Zwangs ⸗ verſteigerungen. Auch der ſtädtiſche Haus⸗ beſitz bittet daher aufs dringlichſte, die beſtehenden Vollſtreckungsſchutzmaßnahmen zu erweitern und insbeſondere dieſen Schutz auf Pfändungen in das bewegliche Vermögen aus zu dey⸗ nen. Zur Vermeidung eines Ruins zahlreicher Mittelſtandsexiſtenzen iſt weiterhin dringend erfor⸗ derlich, für fällige Aufwertungshypotheken Schutz⸗ heſtimmungen entſprechend unſern Anträgen ſchnell⸗ ſtens zu erlaſſen. FCFFVCFCCCCUCCVCCCCCCCCCCCVCCCCCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVPVCVDVDVDVCPFPPVPPFPPPVVUPV V VVV——VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV erneut betonen, daß ich die allgemeine Wehrpflicht für ein ganz beſon ders er⸗ ſtrebenswertes Ziel halte. Veränderte Zeitverhältniſſe werden veränderte Formen bedingen. Ich denke dabei in erſter Linie an die Miliz. Wie die äußere Form auch ſein mag, ſo erklärte er weiter, die Wehrmacht wird ſtets vom Geiſte des Gehorſams und der Kameradͤſchaft beſeelt ſein. Auch zwiſchen den alten Soldaten und der jungen Wehr⸗ macht beſtehen engſte kameradſchaftliche Verbindun⸗ gen, die noch feſter zu knüpfen bald Mittel und Wege gefunden werden. Darüber hinaus und ge⸗ rade heute tut echte Kameradſchaft mit allen deutſchen Volksgenoſſen not. Leuch⸗ tendes Vorbild für den Dienſt am Vaterland bleibt uns allen unſer hochverehrter Herr Reichspräſident. * Glückwünſch des Reichspräſidenten an Reichs⸗ kanzlers a. D. Marx. Reichspräſident v. Hindenburg hat dem Reichskanzler a. Dr. h. e. Marx anläßlich der Vollendung ſeines 70. Lebensjahres in einem herzlichen Schreiben ſeine Glückwünſche aus⸗ geſprochen. Ambiloͤung des Kabinetts? (Bericht unſeres Berliner Büros) E! Berlin, 15. Januar. Wir haben wiederholt betont, oͤaß mit beſtimmten Beſchlüſſen des Kanzlers nicht zu rechnen iſt bevor nicht Hitler zu erkennen gegeben hat, welche Haltung er zur Regierung einzunehmen gedenkt. Ob das, wie manche meinen, unmittelbar nach dem lippe⸗ ſchen Wahlkampf oder erſt etwas ſpäter geſchehen wird, dürfte von dem Erfolg oder Nicht⸗Erfolg der Nationalſozialiſten in Lippe abhängen. Herr von Schleicher fährt inzwiſchen fort, ſich für die Aus⸗ einanderſetzung mit den Nationalſozialiſten vorzube⸗ * reiten. Die Pläne für die Umbildung der Re⸗ gierung, in deren Mittelpunkt die Perſon Gregor Straſſers ſteht, gelten alſo zunächſt nur für den Konfliktsfall. Nach wie vor wäre dem Kanzler die Verſtändigung lieber, er will aber auch für die an⸗ dere Möglichkeit gerüſtet ſein. Die Erklärung der Regierung, daß zurzeit noch alle Eventualitäten offen ſtünden und keinerlei Entſcheidungen getroffen ſeien, iſt alſo zweifellos zutreffend. Offenbar hat der Kanzler die Abſicht, das umgebildete Kabinett, in dem Hugenberg als Kriſenminiſter die Aemter der Herren Warmbold und Braun unter ſich vereini⸗ gen und Stegerwald das Arbeitsminiſterium be⸗ treuen ſoll, beſchleunigt auf die Beine zu ſtellen, wenn im Aelteſtenrat die Nationalſozialiſten gegen den Vertagungsantrag ſtimmen ſollten, von dem man noch nicht weiß, ob er vom Zentrum, der Bayeriſchen Volkspartei oder den Deutſchnationalen eingebracht werden wird. Die neue Regierung würde dann vor den Reichstag treten und eine klare Enutſcheidung verlangen. Dem gleichen Zweck ſoll ja wohl auch die Ankündigung mit dem Inkraftſetzen der ſog. Schubkaſtenverordnung dienen, die in der Rundfunk⸗ rede des Kanzlers mehr als eine gegen die Kommu⸗ niſten gerichtete Maßnahme gekennzeichnet war. Es ſcheint, daß an eine Erweiterung der Baſis des Kabinetts auch für den Fall gedacht iſt, daß es nicht zum Konflikt kommt. Die politiſchen Beſpre⸗ chungen in der Reichskanzlei werden jedenfalls mit Beginn der Woche fortgeſetzt werden. Heute trifft der Zentrumsführer Kaas in Berlin ein, der vermut⸗ lich am Montag von Schleicher empfangen werden wird. Auch Straſſer weilt am Montag wieder in Berlin. Daß er aber, wie ein Berliner Blatt be⸗ hauptet, erneut zum Reichspräſidenten gebeten ſei, entſpricht nach unſerer Kenntnis nicht den Tatſachen. Herr Hugenberg, der vorgeſtern mehr als zwei Stun⸗ den beim Kanzler weilte, iſt geſtern vom Reichspräſi⸗ denten empfangen worden. * Die neuen ſcharfen Maßnahmen, die der Kanzler gegen den„Mißbrauch der öffentlichen Meinungs⸗ und Demonſtrationsfreiheit“ angekündigt hat, wür⸗ den, wie an zuſtändiger Stelle ausdrücklich betont wird, ſich nicht auf„Halbheiten“ beſchränken. Wie ver⸗ lautet, iſt in der Notverordnung, die für dieſen Fall bereit liegt, die Schutzhaft gegen Perſönlichkeiten vorgeſehen, die zur Störung der Ruhe und Sicherheit beitragen, ſowie langfriſtige Zeitungsver⸗ bote, nie praktiſch auf eine Unterbindung des Er⸗ ſcheinens dieſer Zeitungen hinauslaufen würden. Volkspartei und Reichsregierung Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Januar Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei trat heute zu einer Tagung zuſammen. Der Parteiführer Reichstagsabgeordneter Dingeldey ſprach über die politiſchen und wirtſchaftlichen Fra⸗ gen der Gegenwart und der Zukunft. Seine ein⸗ ſtündigen Ausführungen fanden die einmütige Billigung des Reichsausſchuſſes. In der Ausſprache kam zum Ausdruck, daß die Deutſche Volkspartei dem jetzigen Reichskabinett nach wie vor in tätiger Mitarbeit zur Seite ſtehen wird, ohne die ſelbſtändige Haltung gegenüber einzelnen Beſchlüſſen der Regierung aufzugeben. So wurde insbeſondere zu verſchiedenen Maßnahmen der letzten Zeit eine Reihe von ſchwerwiegen⸗ den Bedenken geäußert. Die Deutſche Volks⸗ partei wird eine Politik befolgen, die zur Neu⸗ belebung aller wirtſchaftlichen Kräfte, vor allem zur Erhaltung des deutſchen Mittelſtandes, die Wege zeigt. Sie will keine grundſätzliche Ausſchaltung des Parlaments, ſondern die Rückführung der parlamen⸗ tariſchen Methoden auf die notwendigen Aufgaben der Kontrolle der Volksvertretung gegenüber den Handlungen der jeweiligen Regierung. Fürſt Hermann von Hatzfeldt geſtorben — Trachenberg, 15. Januar. Fürſt Hermann von Hatzfeldt, Herzog zu Trachenberg, iſt heute nachmittag um 16 Uhr nach kurzer Krankheit verſtorben, e eee dachte überhaupt noch daran, im Theater zu ſein! 2, Seite/ Nummer 25 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. Januar 1933 Flugzeugabſturz Zwei Todesopfer — Altenrhein, 15. Januar. Am Samstagnachmittag ereignete ſich auf dem Flugplatz Altenrhein der Oſtſchweizeriſchen Aero⸗ geſellſchaft ein Flugzeugunglück. Hauptmann Hans Wirth, der Direktor des Flugplatzes, war mit einem etwa 23jährigen Flugſchüler namens Max Bachmann aus Zürich auf einem ehemaligen ſchweizeriſchen Militärflugzeug zu einem Verſuchs⸗ flug aufgeſtiegen. Etwas außerhalb des Flugplatzes dem Rhein zu ſackte das Flugzeug plötzlich ab. Der Flugſchüler wurde tot aus den Trümmern hervor⸗ gezogen. Hauptmann Wirth wurde bewußtlos mit mehreren Beinbrüchen und ſchweren inneren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus Rorſchach verbracht, wo er nach kurzer Zeit verſchted. Nach der Unterſuchung des Eidgenöſſiſchen Luft⸗ fahrtamtes hat der Abſturz des Flugzeuges aus etwa 150 Meter ſtattgefunden. Hauptmann Wirth ſtand im 35. Lebensjahr und war ſeit drei Jahren Flugdirektor in Altenrhein. Nächtliches Verkehrsunglück— Drei Tote Stendal, 15. Januar. Der kurz nach 2 Uhr nachts von Stendal nach Berlin abgefahrene Zug überfuhr auf einem Bahnübergang bei dem Bahnhof Hemerten einen mit ſechs von einem Vergnügen heimkehrenden Perſonen beſetzten Einſpänner. Der Landwirt Schwabe und die beiden Ehefrauen Albrecht und Rieck wurden getötet, die Ehefrau des Landwirts Schwabe und eine Frau Huth wurden ſchwer, eine weitere Perſon leichter verletzt. Das Fuhrwerk wurde vollkommen zertrümmert. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Mord an einem Arbeitsamtsaufſeher — Opladen, 15. Januar. Wie einwandfrei feſt⸗ ſteht, iſt der beim Arbeitsamt angeſtellte 46jährige Kontrolleur Walter May, der am Samstag mittag an der Diepenthaler Talſperre tot augefunden wurde, einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die Leiche wies mehrere Stichverletzungen auf. Einen ſeiner Handſchuhe hatte man dem Toten als Knebel in den Mund geſteckt. Nach dem Befund am Tatort hat May, der über große Körperkräfte verfügte, ſich heftig gewehrt. Man glaubt, daß als Täter meh⸗ rere Perſonen in Frage kommen. May iſt häufig bedroht worden, weil er Schwarzarbeiter rück⸗ ſichtslos zur Anzeige brachte. Mays Aktentaſche, die er bei ſich führte, iſt verſchwunden. Der Führer der ſchwediſchen Nationalſozialiſten abgeſetzt — Göteborg, 14. Januar. Die Leitung der ſchwe⸗ diſchen Nationalſozialiſtiſchen Partei teilt mit, daß der Führer der Partei, der Tierarzt Furugard ab⸗ geſetzt und aus der Partei ausgeſchloſſen worden iſt. Die Führung der Partei übernimmt der Redakteur Lindholm, auf deſſen Seite die SA und der größte Tell der Nationalſozialiſten des Landes ſtehen. Die Maßnahme wurde, wie es heißt, getroffen, um das Anſehen und die unabhängige Politik der Partei zu retten. Schwerer Autounfall des Violinvirtnoſen i Kubelik — Prag, 15. Jauuar. Im Prager Stadtteil Bu⸗ benec fuhr am Samstag mittag ein Laſtkraftwagen in schnellem Tempo gegen ein Perſönenauto, in dem ſich der Violinvirtuoſe Jan Kubelik und ſein Pianiſt Holecek befanden. Das Auto Kubeliks wurde auf die andere Straßenſeite geſchleudert, wobei es ſich einige Male überſchlug. Kubelik erlitt eine Quet⸗ ſchung des Bruſtkorbes, vielleicht auch einige Rippen⸗ hrüche, der Pianiſt hat Hüftquetſchungen und eine Gehirnerſchütterung davongetragen. zold in ſchwarzer Entrechtung ſchwarzer Stämme zugunſten engliſcher Goldgräber Von unſerem ſtändigen Vertreter § London, 14. Januar Die engliſche Regierung, oder, genauer geſagt, die britiſche Krone, wird in den nächſten Wochen ein ko⸗ lonialpolitiſches Problem von großer grundſätzlicher Bedeutung zu löſen haben. Von der Art, wie die Ent⸗ ſcheidung getroffen wird, wird viel für das Pre⸗ ſtige Englands als Kolonialmacht ab⸗ hängen. In der Kronkolonie Kenya, die dem frühe⸗ ren Deutſch⸗Oſtafrika benachbart iſt, wurde im ver⸗ gangenen Jahre Gold gefunden. Geologiſche Unterſuchungen ergaben, daß ſich der ſyſtematiſche Abbau des Goldes in einem Gebiet von mindeſtens zweitauſendfünfhundert Quadratktlometern lohnen dürfte. Kaum war die Nachricht von den Funden be⸗ kannt geworden, als ein regelrechtes Goldfieber ausbrach. Aus allen Teilen Afrikas eilten weiße Goldgräber in die Gebiete von Kakamega und ſteck⸗ ten ihre„Claime“ ab. Die Arbeiten ſind bereits in vollem Gange, wenn auch der Erfolg bisher ziemlich mäßig geweſen iſt. Dieſes Gebiet iſt jedoch eines der am dtchteſten bevölkerten Landſtriche der Kolonie. Es wird von dem Stamm der Kavirondos bewohnt, der ſich in der Hauptſache durch Ackerbau ernährt. Dieſer Stamm hat ſchon von der urſprünglichen Ko⸗ loniſierung an, die etwa um 1895 begann, ſchlechte Erfahrungen mit den weißen Ankömm⸗ lingen gemacht. Große Ländereien wurden ent⸗ eignet, ohne daß die ver ſprochene Entſchädigung ge⸗ zahlt wurde. Erſt in den letzten Jahren haben die Führer des gut organiſierten Stammes erreicht, daß ihre Klagen ſyſtematiſch geprüft und ihre Anſprüche geſetzlich gereglt wurden. Nach langem Zögern erließ die britiſche Regierung auf das Drängen des dama⸗ ligen ſozialiſtiſchen Kolonialminiſters Lord Paßfield hin im Jahre 1930 ein Geſetz das den Laubſtrich des Kavirondoſtammes zum Eingeborenenreſervat erklärte. Telegraphiſche Meldung — Karlsruhe, 15. Januar. Staatspräſident Dr. Schmitt und die übrigen badiſchen Miniſter hatten am 13. Januar 1933 in einer längeren Ausſprache mit dem Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung Dr. Gerecke in Berlin Ge⸗ legenheit, dem Reichskommiſſar die badiſchen Wünſche zu dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ regierung ſowohl hinſichtlich einiger Fragen allge⸗ meiner Natur wie hinſichtlich beſtimmter Einzelvor⸗ ſchläge darzulegen. Der Reichskommiſſar zeigt vol ⸗ les Verſtändnis für die badiſchen Wün⸗ ſche und für die im Grenzland Baden herr⸗ ſchende beſondere Notlage. Nach dem Ergebnis der Beſprechung iſt zu hoffen, daß über die Durchführung des badiſchen Arbeitsbeſchaffungsprogramms in wei⸗ tem Umfang eine Einigung mit den maßgebenden Inſtanzen erzielt werden wird, denen nunmehr die einzelnen Anträge nach Maßgabe der beſtehenden Beſtimmungen ſo ſchnell als möglich werden zugelei⸗ tet werden. Strafverfahren gegen Abgeordnete Telegraphiſche Meldung — Karlsruhe, 15. Januar. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: In der Oeffentlichkeit iſt bemängelt worden, daß das Juſtizminiſterium und der General⸗ ſtaatsanwalt über die gegen den Landtagsabgeord⸗ neten von Au erſtattete Anzeige nicht unter⸗ richtet waren und davon erſt in letzter Stunde, Araufführung:„Die Marneſchlacht“ Eine deutſche Tragödie von Paul Joſeph Cremers.— Mannheimer Nationaltheater Marneſchlacht; das war jener erſchütternde Ab⸗ ſchnitt der Kriegsgeſchichte, in dem die deutſchen Sieger im September 1914 das Schlachtfeld ver⸗ ließen. Marneſchlacht; das war jenes vorweggenommene Kriegsende, das die Franzoſen das Marnewunder neunen, heraufbeſchworen durch den unbegreiflichen Kaſſandraruf aus den deutſchen Reihen. Marneſchlacht; das war die Unmöglichkeit, vor⸗ wärts ſtürmende Siegerheere in der Hand eines kranken Feldherrn zu vereinen, der mit krankem Arm in die Schlacht eingriff. Maxneſchlacht; das war in Wahrheit die deutſche Tragödie vom Geſchick des Feldzugs, die jetzt ein Dichter niederſchrieb und ein Theater unter ſeinem vom Kriegserlebnis tief durchdrungenen Führer zu packender, hinreißender Geſtaltung brachte. * Wer von denen, die am Samstag abend im Mannheimer Nationaltheater ſaßen, dachte noch daran, daß ein„Kriegsſtück“ vor ihm abrollte? Wer Die Szene geht auf, und nach drei Worten befindet ſich der Zuſchauer in einer andern Welt, die ihm bisher fremd war und nun mit einem Mal auf ihn eindringt, ihn gefangen nimmt, unwiderſtehlich, bis er ſich ſo in ihr heimiſch fühlt, daß er in ihr weiter lebt, immer wieder auf ihre Fragen antwortet, ſtets von neuem mit dem Geſchick hadert, das er in ihr erlebt hat. Wenn die Griechen im Theater mit ihren Helden klagten, daß die Götter ſie verließen, ſo war es das gleiche Empfinden, mit dem wir aus dieſer meiſterlich gearbeiteten Tragödie und ihrer überwältigenden Darſtellung gingen: Welch eine Macht des Sthickſals hat uns das angetan! Und aus dem Geſchehen der erſten Kriegswochen wird lebendige Gegenwart; denn damals fiel die Eutſcheidung über jene Zukunft, die durch mehr als ein halbes Menſchenalter unſere leidvolle Vergangen⸗ heit wurde. 5 5„ Der rßheiniſche Dichter Paul Joſeph Cremers hat es gewagt, die Peripetie der Kriegsgeſchichte an ihrem Kernpunkt dramatiſch nachzuſchreiben. Er ging mit einem hohen Verantwortungsgefühl ans Werk, das ihn auch als Journaliſten beſonders ehrt. Er hätte die Geſchichte in geſchickt hingeſetzten Dia⸗ logen abzeichnen und ein Feldherru⸗ Panoptikum darum herumbauen können; daraus wäre möglicher⸗ weiſe ein Gebrauchsſtück geworden. Aber Cremers geht ungleich tiefer. Er läßt die Sache vor die Perſonen treten, zeigt die ſchickſal⸗ haften Mächte in ihrer ganzen Wucht und ihre menſchlichen Träger in tragiſcher Abhängigkeit. So entſtand ein Stück, das die altehrwürdige Bezeich⸗ nung Tragödie im ueſprünglichen Sinn verdient. 8 Die Szene führt ins Quartier der Oberſten Heeresleitung, ins Zimmer des Chefs der Opera⸗ tionsabteilung. Alle Drähte laufen hier zuſammen. Drei Generalſtabsoffiziere umgeben die Schickſals⸗ geſtalt des Chefs, den Generaloberſten von Moltke, damals ein nierenkranker, geſchwächter Mann von 66 Jahren. Karl Ziſtig umgibt ihn mit tiefer Tragik. Er zeigt den Romantiker, den Träumer, den Furchtſamen und allzu Vorſichtigen, deſſen müder Hand der verwegene Plan des großen Schlieſſen ausgeliefert war, Paris von Nordweſten her einzukreiſen. Das hätte zur Notwendigkeit ge⸗ macht, den rechten Entſcheidungsflügel des deutſchen Heeres zu ſtärken, allein Moltke verlegt ſich auf die Verſtärkung des linken Verteidigungsflügels. Wer ſich überall ſtark zeigen will, muß ſchwach werden, und ſo bleibt Moltke hinter Schlieffen ebenſoweit zur wie das Hauptquartier(in Luxemburg!) hinter dem ſiegreichen Heer, das ſchon Paris bedroht. So ſitzt dieſer kranke Maun vor der General⸗ ſtabskarte, auf der ihm ſeine Offiztere die Truppen⸗ bewegungen zeigen. Warum geht die erſte Armee unter Kluck mit einem Mal nach Südoſten? Moltke merkt nicht, daß ſein eigenes unfähiges Verhalten den Heerführer zu dieſer Wendung zwingt. Die Heere auf der Karte marſchleren und kämpfen, aber der romantiſierende Greis mit dem großen Feld⸗ herrunamen kommt nicht mit; die Lücke ziwiſchen der erſten und zweiten Armee bort au der Marne Die badiſche Regierung bei Dr. Gerecke Das Gebiet wurde ausdrücklich„für immer“ als un⸗ veräußerliches Eigentum der Eingeborenen feſt⸗ gelegt. Um aber nicht künſtliche Hinderniſſe gegen eine wirtſchaftliche Erſchließung des Lan⸗ des aufzurichten, fügte die Regierung dem Geſetz eine Klauſel ein, die es dem Gouverneur der Kolonie unter gewiſſen Bedingungen erlaubte, Ländereien des Reſervates zeitweilig an Europäer zu verpachten. Die Bedingungen waren ſehr ſtrikt: die zuſtändigen Eingeborenen vertretungen und die betroffenen Fa⸗ milien ſollten vorher zu Rate gezogen wer⸗ den; ein Teil der Pachtſumme ſollte dem Stamm zugutekommen; die enteigneten Landbeſitzer ſollten an anderer Stelle Siedlungsland von entſprechen⸗ dem Nutzwert erhalten. Ueberdies wurde ausdrück⸗ lich beſtimmt, daß im Falle einer Zerſtörung von Gebäuden und Feldfrüchten durch Erdarbeiten die eingeborenen Beſttzer geldlich entſchädigt werden ſollten. So war zum erſten Male in einem konkreten Falle der kolonialpolitiſche Grundſatz zur Anwen⸗ dung gekommen, den die engliſche Regierung nach jahrelangen Debatten im Jahre 1923 für die afrika⸗ niſchen Kolonien feſtgelegt hatte. „Die britiſche Krone verwaltet bas Kolonial⸗ gebiet als Treuhänderin der Eingeborenen, und wenn die Intereſſen der weißen Siedler in Widerſpruch zu denen der Eingeborenen „geraten, müſſen die Letzteren den Vorrang erhalten.“ Knapp drei Jahre nach dem Erlaß dieſes vor⸗ trefflichen Geſetzes hat ſich bereits ein Fall ergeben, in dem die Intereſſen der weißen Einwanderer, mit anderen Worten die Ausſichten eines gewinnbrin⸗ genden Goldabbaus, im ſchärfſten Gegenſatz zu den verbrieften Rechten der anſäſſigen Eingeborenen geraten. Unbekümmert um die feierlichen Ver⸗ ſprechungen gegenüber der ſchwarzen Bevölkerung hat die Regierung von Kenya prompt den Weg des geringſten Widerſtandes eingeſchlagen. Im Kolo⸗ nialparlament von Kenya wurde eine„Zuſatz⸗ kurz vor der entſcheidenden Sitzung des Landtages, Kenntnuts erhalten haben. Die bisher beſtehenden Dienſtvorſchriften ſahen lediglich vor, daß die Staatsanwaltſchaften über jede förmliche Einleitung oder Wiederaufnahme eines Verfahrens gegen einen Abgeordneten dem Juſtiz⸗ miniſterium zu berichten haben. Es iſt nunmehr an⸗ geordnet worden, daß das Juſtizminiſterium über jede gegen einen Abgeordneten erſtattete Anzeige auch dann zu unterrichten iſt, wenn wegen der Immuni⸗ tät ein Verfahren förmlich noch nicht eingeleitet wer⸗ den kann. Die bisher beſtehende Lücke in den Dienſtvorſchriften iſt damit ausgefüllt. Neuer badiſcher Vertreter im Verwaltungsrat der Reichsbahn Karlsruhe, 15. Januar. Die Reichsregierung hät auf Vorſchlag der badiſchen Regierung für den mit Ende des Jahres 1932 aus dem Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft ausgeſchie⸗ denen badiſchen Vertreter Dr. Hackelsberger den Ge⸗ ſandten a. D. Rechtsanwalt Franz Kaver Honold in Karlsruhe zum Mitglied des Verwaltungsrats ernannt. —— Abſchluß der Londoner Stillhaltebeſprechungen — London, 15. Januar. Wie erwartet, ſind die Londoner Stillhaltebeſprechungen am Samstag zum Abſchluß gebracht worden. Grundſätzliche Entſchei⸗ dungen ſind nicht gefallen. Von Seiten der Gläubi⸗ ger, beſonders der Amerikaner, wird nach wie vor auf einer weſentlichen Verkürzung der Kreditlinien beſtanden. 9 3 2———— novelle“ zu dem Schutzgeſetz von 1930 eingebracht, die den Gouverneur ermächtigt, ſich über die feſt um riſſenen Schutzbeſtimmungen hinwegzuſetzen. Da ez in dem volkreichen Gebiet der Goldfunde ſchwierig und teuer wäre, die enteigneten Eingeborenen auf anderen Ländereien wieder anzuſiedeln, hat mg dieſe Beſtimmung mit einem Federſtrich fie ungültig erklärt und lediglich„Entſchädigung in irgendeiner angängigen Form“ zugeſagt. Die Stammesvertretungen ſind nirgends befragt worden und haben, wie das Haupt der dortigen Miſſiongre mitteilt, von der Geſetzesänderung überhaupt erſt 5 Kenntnis erhalten, nachdem ſie ſchon verabſchiedet und vom Gouverneur unterzeichnet war. Inzwiſchen 5 haben die Goldgräber die Ländereien mehr oder Him weniger gewaltſam an ſich genommen, und ein ein ein. ziger europäiſcher Politziſt iſt beauftragt worden, die zum Entſchädigungsſummen feſtzuſetzen. Einem offenen des Brief des genannten Geiſtlichen entnimmt man, dag Die ſchon jetzt alle demoraliſierenden Einflüſſe eines als neuentdeckten Goldgebietes wirkſam geworden ſindt 2 Eingeborene werden gewälttätig behandelt ſchwarze pera Mädchen und Frauen zur Proſtitution gezwungen, ande und die feſtgeſetzte Entſchädigung oft unter Dro⸗ Kält hungen vorenthalten. Die Regierung der Kolonie ung hat 5 Fro ein Rundſchreiben an die Häuptlinge Spa gerichtet, in dem ſie beruhigend erklärt, die dank, lebe enteignung ſei„lediglich zeitweilig“, un Mech das Land werde ſpäter wieder zurückgegeben wer⸗ 1 beſe den. Wie ein Gebiet, das von einigen Tauſend d perk Goldgräbern durchwühlt worden iſt, mit den prim tiven Mitteln des ſchwarzen Landwirts wieder den? w Kultivation zugeführt werden ſoll, bleibt rätſelhaſt, Fah Es fragt ſich auch, wie man es vermeiden will daß wal die aus ihrer angeſtammten Heimat vertriebene Be⸗ völkerung von ihren Sitten und Anſchauungen ent⸗ wurzelt wird und damit den bekannten Uebeln eines heimatloſen Negervolkes anheimfällt. 2 Alle dieſe Bedenken ſind in den letzten Wochen ig geſt der engliſchen Preſſe mit großer Entſchiedenheit zum Hefte Ausdruck gekommen. Die ganze Wucht des eng⸗ frei liſchen Liberalismus, der in ſolchen halb⸗politiſchen Tag Fragen auch heute noch eine gewaltige Macht dar nur ſtellt, iſt in den Proteſten gegen das Vorgehen ledi der Kolonialregierung von Kenya ſichtbar gewor⸗ am den. Man iſt ſich zwar darüber einig, daß die wahr rich ſcheinlich erheblichen Goldſchätze nicht ungenutzt in die der Erde bleiben ſollen; aber daß ein feierliches Ver, wu ſprechen gegenüber der eingeborenen Bevölkerung heft gebrochen werden ſoll, nachdem kaum die Tinte der N königlichen Unterſchrift trocken geworden iſt, 6 ben verurſacht allgemeine Erregung. Man fühlt 105 in weiten Kreiſen, daß Englands kolonial⸗ 8 auf politiſche Ehre auf dem Spiel ſteht. ie Vom deutſchen Geſichtspunkt aus wird es be⸗ nö! ſonders intereſſant ſein, den Ausgang des Streites, md zu beobachten. Nach dem Ende des Weltkrieges ſcho wurden uns unſere Kolonien unter dem Vorwande Mat fortgenommen, daß die deutſche Kolonialverwaltung der ſich gegenüber den Eingeborenen als nicht ver, Zw trauenswürdig erwieſen habe. Eines der deutſchen g; men Schutzgebiete, die unter dieſem Vorwand den Eng, wg ländern zur„beſſeren“ Verwaltung übergeben wor⸗ Ei den iſt, iſt der britiſchen Kolonie Kenya benachbart den und iſt von derſelben Art von Eingeborenen bevöle bar kert. Wenn die Entrechtung der ſchwarzen Stämme ſchi zugunſten der weißen Goldgräber wirklich durch! Ab geführt wird, dann wird die ſchmähliche Un⸗ ſac aufrichtigkeit jenes Vorwurfs vor den Augen Pag der ganzen Welt enthüllt werden. Die Enteignung un verordnung bedarf, nachdem ſie vom Gouverneur au der Kolonie unterzeichnet iſt, noch der Beſtätigung N durch die britiſche Krone. Von der Entſcheidung der 1 Londoner Regierung, die den König in dieſer Sache zu beraten hat, wird mehr als nur das Schickfal einiger Tauſend afrikaniſcher Eingeborener ab⸗ hängen. 8 Brand einer franzöſiſchen Motorſchaluppe N — Paris, 15. Januar. Die 300 Tonnen⸗Motor⸗. ſchaluppe„Preſident Briand“ iſt heute im Haſeg in Brand geraten und am Heck innen ausgebrannt. Die Urſache iſt vermutlich Unvorſichtigkeit. regt ihn auf,— Ziſtig ſtellt es mit erſchütternder Wucht vor den atemloſen Zuſchauer hin— da muß etwas geſchehen. Und wie in den Zeiten, in denen noch die reitenden Kuriere über Land eilten, ent⸗ ſendet Moltke einen Verbindungsmann zu den kämpfenden Armeen. * Er wählt dafür den jungen Oberſtleutnant Hentſch. Willy Birgel, wieder einmal in einer Aufgabe, die ſein überragendes Können in allen Phaſen zeigt, ſtellt dieſen unglückſeligen Boten eines dunklen Geſchickes dar, deſſen„Rolle“ er bis ins letzte nacherlebt. Gerade darin liegt das Ge⸗ heimais dieſer grandioſen Aufführung: Die Dar⸗ ſtellung iſt von innen heraus geformt. Intendant Herbert Maiſch, der Frontoffizier von einſt hat ſeine Darſteller offenbar nicht die Rollen ſondern die Kriegskarten ſtudieren laſſen, vor denen ſie einen Abend lang derart überzeugend und anſchaulich operteren, daß der Zuſchauer das Heer in der Be⸗ wegung mit immer größerer Anteilnahme verfolgt. Dem an ſeinen Chef Moltke fixierten Hentſch tritt der nüchterne, ſachliche Oberſt von Dommes gegen⸗ über, den Karl Marx zum Vertreter des militäri⸗ ſchen Ethos adelt. Zwiſchen dieſen beiden vermittelt der ruhig⸗eifrige Tappen von Erwin Linder. Hentſch, der in Wirlichkeit wie Moltke ein kranker Mann war— Cremers läßt dieſen Zug weg— wächſt immer mehr in die Rolle des Geiſts hinein, der hier das Gute will und das Böſeſchafft. Die Ellcke zwiſchen den beiden Flügelarmeen iſt auch ihm zur Zwangs vorſtellung geworden. Je weiter er nach Weſten kommt, deſto unheilvoller werden ſeine Kaſſandrarufe. Er kommt zur Armee des General⸗ oberſten von Bülow, den Hans Godeck eindrucks⸗ voll verkörpert, er tritt in den Kampfbereich, wo es anders ausſteht als weit hinten im entlegenen Luxemburg, und er fällt ſchließlich dem genialen Kluck— von Hans Fin ohr grandios dargeſtellt— in den zum letzten entſcheidenden Schlage erhobenen Arm. Der Sieger verläßt die Walſtatt; der Marne⸗ ſchlacht folgt der Stellungskampf. Hentſch hat ſeine unſelige Miſſion erfüllt. . 8 Die Lücke zwiſchen den Armeen muß auch dem Stück eine Cäſur bringen. Die Szene wechſelt vom Hauptquartier nach dem Krlegsſchauplatz. Aber zwi⸗ ſchen den Szenen vor der Generalſtabskarte führt der Dichter den Zuſchauer in das bedrängte Paris, wo Schrecken herrſcht und Verzweiflung. Die Regie- rung flieht nach Bordeau, Poincaré, aus dem Hans Finohrs Kunſt einen Menſchen in glaub hafter Bedrängnis macht, prüft die letzten Möglichkeiteg der Verteidigung von Paris. Joffre, den Raoul Alſter mit dem inneren Aufruhr des verzweifelten Militärs darſtellt, gibt ſeinen Armeebefehl der letzten Aufbietung der Kräfte aus, Gallieni(der gemeſſene Hans Godeck) erklärt Paris als kaum zu halten. Das war der Feind, dem Moltkes zauderndes Sor⸗ gen gegenüberſtand! Diefer Akt, an dem einige Striche, beſonders bei dem deplazterten Schluß mit der unmöglichen Madame Poinears anzubringen ſind, zeigt mit erſchütternder Deutlichkeit, was wͤir mit dem in einen Rückzug verwandelten Sieg an der Marne vexloren haben. 3 Die Aufführung wurde zur ſzeniſchen Nachdich⸗ 8 tung durch Herbert Maiſch. Wer es verſteht, eins Materie dieſer Art dem Publikum ſo zu unterbrei⸗ ten, daß ſelbſt die Frauen den militäriſchen Opera tionen in höchſter Spannung folgen, iſt fürwahr ein Meiſter der Szene. Der Dichter hätte ſich keine ein⸗ drucksvollere Verlebendigung ſeines Werkes denken können. Es entſtand eine Enſembleleiſtung, wie ſie keine Bühne beſſer zuſtande bringt. Aus den Reihen der Darſteller ſeien noch die Herren Offen bah (in prächtigen Chargen) und Kai Möller hervor gehoben; dieſer, vom Frankfurter Schauſpielhaus, für den erkrankten Kolmar in zwei wichtigen Rollen, in denen er ſich als überaus trefſſicherer, echter Mime erwies. a Das Publikum war von Anfang an in höchſtet Spannung. Immer mehr ließ es ſich von der Tragik des Geſchehens umſangen, die dank der außerordent“ lichen Anſchaulichkeit der Darſtellung, unterſtütz! durch Kartenproſektionen in den Zwiſchenakten, immer mehr ſteigerte. Die Bilder vom Kriegsſchau⸗ platz, von Eduard Löffler außerordentlich ſtim⸗ Hat mungsträchtig aufgebaut, blieben ebenfalls von kiefet W Wirkung. Schon vor der Pauſe, beſonders aber am hen Schluß entlud ſich die Begeiſterung des Publikums in ſtarkem Beifall, der die Hauptdarſteller mit den anweſenden Autor und dem Intendanten Ziele Mal vor die Rampe rief. Ein überzepgender, ehrliche und wohlverdienter Erfolg für Werk und Auffühung, Dr. K. 1939— 9 8 f 5 . Montag, 18. Januar 1083 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe eb——— 85 eee ebracht, eſt ug Da ez 3 Z. wan an Klang aus aner, foizer Sei en auf. 5 5 70 9 e man 5 1 r 8 ili 9 je Stadtseite Glänzender Verlauf der Reichsgründungsfeier der Militärvereine im Roſengarten idigunt I E 2 di Elle a 8 . 1. e 255 5 Die 1 1 abend im Nibelungenſaal des j mit gemacht, ſie haben den gewaltigen Aufſtieg worden 5 toſengartens von en hieſigen militäriſchen Vereinen Deutſchlands und den Weltkrieg miterlebt und ver⸗ ſionare Stiller Winter ⸗Sonntag 1 e Verbänden abgehaltene ſpüren nun auch die große wirtſchaftliche Not, die b. 0 A dee Shan i 5 18515 teichsgründungsfeier geſtaltete ſich zu einer in unſerem deutſchen Vaterlande herrſcht. Hoffent⸗ 1 r 5c e eindrucksvollen Kundgebung für die Wehrkraft lich ſei es den Altveteranen vergönnt, noch eine beſ⸗ wi 10 beanie ie Sonne vom wöfkenloſen und Wehrmacht des deutſchen Volkes. Alle Dar⸗ ſere Zeit zu erleben. Redner proteſtierte gegen die 1 bimmel ſo trat am Sonntag eine ſtarke Bewölkung bietungen waren auf den vaterländiſchen Gedanken Deutſchland abgepreßte Kriegsſchuldlüge, 1 5 ir tiefſte Tpermometerſtand war in der Nacht eingeſtellt und fanden lebhaften Beifall, insbeſondere gegen den Schandvertrag von Verſailles und gab dem E. J 7 wurde die Forderung nach einer Wunſche Ausdruck, daß das neue Jahr dem deutſchen den, die offenen um Sonntag 5 Grad Kälte, wodurch die Kälte des Vortages noch um einen Grad unterboten wurde. an, daß Die Höchſtmeſſungen betrugen ſowohl am Samstag eines als auch am Sonntag minus 2 Grad. 1 ſind: Dieſe für die Jahreszeit durchaus normalen Tem⸗ chwarze peraturen wurden wohl von den Sportlern begrüßt, gungen, andererſeits aber herrſchte wenig Freude über die Dro⸗ Kälte. Nicht erwünſcht war vielen Haushal⸗ kungen der erhöhte Brennſtoffbedarf, der durch den Froſt erforderlich war. Geringe Neigung beſtand zu Spaziergängen und Ausflügen. Erſt gegen abend wurde es auf den Straßen in der Innenſtadt etwas Nolonfe Land; lebendiger. Die Hausfrauen unternahmen eine „un Schaufenſterinſpektion, um die Ueberraſchungen der n wer,, geſchäftsleute für die zweite Woche des Inventur⸗ auſend Nverkaufs zu beſichtigen. primi⸗ Der Bahnverkehr war mäßig. Auch der der den! Winterſportſonderzug, der zum halben ſelhaft, Fahrpreis am Sonntag vormittag in den Schwarz⸗ ill daß wald abgelaſſen wurde, war nur ſchwach beſetzt. ne Be⸗ 120 Eissport in Mannheim Mit den Winterſporunöglichkeiten war es am chen in geſtrigen Sonntag in Mannheim nicht beſonders gut it zum beſtellt, denn der für die Schaffung von einwand⸗ 8 eng⸗ freien Eisbahnen notwendige Froſt war um einen itiſchen Tag zu ſpät eingetreten, ſodaß die Vorbereitungen t dar⸗ nur unvollkommen waren. Eine Ausnahme machten rgehen lebiglich die auf den Tennisplätzen im Stadion und gewor⸗ am Pfalzplatz ſowie auf dem Tennisplatz am Fried⸗ wahr⸗ richsring hergerrichteten Eislaufflächen, die durch utzt in die glatte Grundlage auch ſehr raſch ſpiegelglatt 8 Ver⸗ wurden. Der Andrang zu dieſen guten Bahnen war kerung beſonders am nachmittag ſehr groß. ute der Bedauerlicherweiſe konnte auf den koſtenlos zu benützenden Eisbahnen auf dem Meßplatz in der hlt Neckarſtadt und auf den für dieſe Zwecke vorgeſehe⸗ 5 nen Plätzen in den Vororten kein rechter Betrieb aufkommen, da durch die rauhe Unterlage der Plätze die raſche Schaffung einer glatten Eisdecke eine Un⸗ es be⸗ Z höglichkeit war. Ueberall ragten Steinchen und ſonſtige Unebenheiten in die Höhe, ſo daß man dtreites krieges ſchon ſehr beſcheidene Anſprüche ſtellen mußte, wenn rwande man es hier mit dem Schlittſchuhlaufen verſuchte. In haltung! der Regel wurde tüchtig geglennt und zu dieſem t ver⸗ Zwecke mußte man ſich auch erſt eine Zuſam⸗ chen menhängende glatte Fläche herausſuchen. Immerhin n Eng⸗ war die Jugend froh, daß ſie ſich wenigſtens auf dem n wor⸗ Eiſe tummeln konnte. Nicht viel anders ſah es auf achbartk den Eisrodelhahnen aus, die man ſehr ſorgfältig be⸗ bevöl⸗ handelt hatte, aber doch nicht die erforderliche Eis⸗ tämme schicht trugen, um Rekordfahrten zu ermöglichen. durch⸗ Aber es put ſch te und das war ſchließlich die Haupt⸗ e Un ſache! Wenn der Fryſt noch anhält, wird es mit ein Augen paar„Spritztouren“ möglich ſein, Schlittſchuhbahnen nungs⸗ und Eisrodelbahnen in einem erſtklaſſigen Zuſtand erneur zu verſetzen. itigung 5 5 e, Der rechtliche Anterſchied zwichen iel Trink- und Bedienungsgeld r ab Bei Trinkgeldablöſung ſteht das Bedienungsgeld 0 dem Wirt zu, denn der beauftragte Kellner zieht mit . der vorgelegten Rechnung auch den Zuſchlag für die ppe Bedienung ein. Hieraus ergibt ſich für den Kellner eine Lohnforderung gegen den Wirt, die der Pfän⸗ Motor-, dung unterliegt, falls die Pfändungsgrenze über⸗ Hafen ſchritten wird. Anders iſt die Rechtslage, wenn das brannt. Trinkgeld nicht durch ein Bedienungsgeld abgelöſt it. Gibt hiernach ein Gaſt dem Kellner oder Haus⸗ diener u. ä. m. ein Trinkgeld, ſo handelt es ſich um 3 eine perſönliche Zuwendung, die der Arbeitnehmer Paris, an den Wirt nicht abzuliefern braucht. Andererſeits Regie- hat das Perſonal gegen den Wirt keinen Anſpruch 1 Haus auf Barvergütung in Höhe der üblichen Trinkgel⸗ bhafter der. Der Anſpruch des Perſonals beſchränkt ſich chkeiten darauf, daß ihm die Gelegenheit zum Verdienen Raoul von Trinkgeldern gegeben wird. Die Trinkgelder eifelten können weder teilweiſe noch ganz vom Wirt bean⸗ letzten ſprucht werden. meſſene 1 Expreßgut und Gepäck billiger einige Laut Mitteilung der Deutſchen Reichsbahn⸗Ge⸗ uß mit ſellſchaft nimmt die Reichsbahn vom 15. Januar ab ringen Ermäßigungen und Erleichterungen im Expreßgut⸗ 18 wir tarif vor. Die Auswirkung des neuen Tarifes iſt ieg an 1 an den nachſtehenden Beiſpielen zu erken⸗ Es koſten u. a. 10 Kilo Expreßgut auf 100 Kilo⸗ 15 meter jetzt 0,0 /, künftig 0,50 /, 16 Kilo Expreß⸗ 5 1 gut auf 100 Kilometer jetzt 1,40, künftig 0,80, ib 50 Kilo Expreßgut auf 700 Kilometer jetzt 12,80, Oper„Ainftig 9,0„. Darüber hinaus tritt eine Reihe 5 15 f 807 weiteren Vergünſtigungen in Kraft. Die Zahl 1e 55 Entfernungszonen iſt von 23 auf 13 vermindert dente i Ferner werden zum ſelben Zeitpunkt Ver⸗ wie ſe. Gepäcktarif durchgeführt, und zwar Reihen 15 0 15 Kilo Gepäck auf 100 Kilometer jetzt 1,20 A, 1990.% 50 Kilo Gepäck auf 100 Km. jetzt 1 15 künftig 2,50 /, und 50 Kilo Gepäck auf 600 elhaus llometer jetzt 11%, künftig 9,50 J. Dieſe Beträge Roller i 1 ſich für Warenproben und Muſterkoffer Mime e bisher noch um 3376 v. H. . Neben den Ermäßigungen verſchiedener Fracht⸗ ſätze werden hier die Entfernungsſtufen h h auf 11 vermindert. Es wird eine ordent⸗ 5 für 15 Kilo eingeführt und die Min⸗ erſtütz beſtfracht von 40 auf 30 Pfg. berabgeſetzt. 1* Das Hilfswerk eröff ärme⸗ au⸗ net zwei weitere Wärme 1 9 Nachdem die Kälte abermals eingeſetzt hat, tieſet das Mannheimer Hilfswerk zwei weitere er am 5 eingerichtet. Dieſe werden am likums 9 1 Montag um 9 Uhr eröffnet. Sie befinden it dem 1 Haus der Jugend Luiſenring 49 und Male Bi 5 Meerfeldſtraße 9/11(Gebäude Klußmann und rlichet 0 Beide Wärmehallen ſind ſehr geräumig. hung. a alle Tageszeitungen auf, Brett⸗ und „K. Lartenſpiele ſind vorhanden, ebenſo ein Radivo⸗Ap⸗ 0 8 Arat mit Lautſprecher. militäriſchen Ertüchtigung der Jugend mit ſtürmiſcher Zuſtimmung und Beifall aufgenom⸗ men. Wie jedes Jahr hatte ſich auch diesmal wieder eine große Zahl von Ehrengäſten eingefunden. An der Ehrentafel ſaßen Landeskommiſſär Dr. Scheſ⸗ felmeier, Landgerichtspräſident Dr. Wetzlar, Oberſtaatsanwalt Brettle, die Regierungsräte Neumeier, Müller, Dr. Leiber, Oberregie⸗ rungsrat a. D. Herrmann, Negierungsbaurat Hermann Blank, Rektor Prof. Dr. Sommer⸗ feld, 2. Vizepräſident des badiſchen Landtags, Rechtsanwalt Dr. Waldeck, Stadtrat Ludwig, Stadtverordneten⸗Vorſtand Rektor Haas, Gau⸗ ehrenvorſitzender Edmund Kreuzer, Handwerks⸗ kammerpräſident Kalmbacher, ferner Vertreter der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnationalen Volkspartei, des Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfen⸗Verbandes u. a. mehr. Recht zahlreich hatten ſich die Abordnungen der im Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ gauverband organiſierten Vereine eingefunden. Der „Stahlhelm“ Bund deutſcher Frontſoldaten, war ebenfalls in ſtattlicher Zahl erſchienen. Feierlich geſtaltete ſich wiederum der unter den Klängen des Pariſer Einzugsmarſches und unter Mitwirkung des Spielmannszuges des Militär⸗ vereins erfolgte Einzug der Altveteranen und der Fahnen⸗ deputationen Die Altveteranen wurden von Geheimrat Mathy, Heidelberg, geführt, der trotz ſeiner 83 Jahre immer gerne nach Mannheim kommt. Die Feuerwehrkapelle Mohr, die den muſikaliſchen Teil des Abends erfolgreich durchführte, ſpielte neben klaſſiſchen Weiſen vorzugsweiſe ſchmiſſige Militärmärſche und rief damit bei den alten Solda⸗ ten Erinnerungen an die Zeit zurück, in der man noch mit Stolz des Königs Rock trug. Frau Carola Rode eine Schülerin von Frau Freund, ſang mit ihrer gut geſchulten herrlichen Altſtimme einige prächtige Lieder, ſo vor allem Händels„Arioſo“ mit Klavier⸗ und Violinbegleitung. Die talentierte Sängerin, die über eine kräftige und doch angenehm weiche und wohllaute Stimme verfügt, erntete rei⸗ chen Beifall. Der Mannheimer Sängerkreis E. V. ſaug unter Leitung ſeines umſichtigen Chormeiſters, Kapellmeiſter Hans Leger, den ſtimmungsvollen Männerchor von Hans Hinrichs„Dein Vaterland“. Der ſchwierige Chor wurde von der tapferen Sän⸗ gerſchar prächtig vorgetragen. Das Altſolo hatte Frau Carola Rode übernommen und glänzend durchgeführt. Erſter Gauvorſitzender Dr. Hieke begrüßte in herzlichen Worten die Ehrengäſte, die Kameraden mit ihren Angehörigen und die Ver⸗ treter der befreundeten Vereine und betonte, daß die Reichsgründungsfeier lediglich der Erinnerung an Deutſchlands große Zeit dienen ſolle. Sein Will⸗ kommgruß galt namentlich auch den Altveteranen, deren Zahl von Jahr zu Jahr immer mehr zuſam⸗ menſchrumpft. Dieſe Zeugen aus Deutſchlands gro⸗ ßer Zeit haben die glorreichen Kämpfe von 1870/71 Volke Friede und Einigkeit bringen möge. Die Feſtrede von Pfarrer Borchardt wurde mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommen und wiederholt durch lebhafte Zuſtimmung unter⸗ brochen. Die Reichsgründungsfeier iſt, ſo führte der Redner einleitend aus, ein Klang aus alter, ſtolzer Zeit und wohl wert, daß man dieſem Klange lauſcht. Wie am Volkstrauertage am Sonntag Reminiscere unſer unauslöſchlicher Dank allen gilt, Führern und Soldaten, den Gefallenen und den Lebenden, ſo gilt auch heute am Reichs⸗ gründungstag unſer Dank all den Mitkämpfern aus jener großen Zeit. Danken heißt aber auch, der Taten der Vätern wert erweiſen. Das Reich ward geſchaffen, zuſammengeſchmiedet aus Blut und Eiſen. Die Reichsgründungsfeier hat erſt dann einen Leben ſchaffenden Sinn, wenn der Geiſt der Väter, die dieſe große Zeit miterlebten, in uns lebendig wird und von dieſer Feier neuer ſchaffender Anſtoß ausgeht. Die Kameraden, die den feldgrauen Rock und den Stahlhelm getragen, kennen dieſen deutſchen Geiſt. Man hat ſein Leben verſpürt in jenen von Wunder erfüllten Tagen des Kriegsausbruches im Auguſt 1914. Dieſer Geiſt hat uns begleitet in den Schützengraben und in die Feuerſtellung. Das Reich Bismarcks, das geachtet und gefürchtet war, iſt dahin und Weltgeltung und Weltmacht müſſen wir uns mühſam wieder erringen. Aber eines iſt geblieben, der alte Geiſt. Die Mfilitärdienſt⸗ zeit iſt die beſte Schule fürs Leben. Und weil wir alle dankbar und ſtolz an unſere Soldatenzeit zurück⸗ denken, deshalb fordern und verlangen wir Wehr⸗ kraft, Wehrmacht und Wehrſchulung. (Stürmiſcher Beifall.) Hätten wir unſer altes Militär, wäre eine halbe Million Jugendlicher von der Straße weg. Unſere Jugend braucht die Zucht der Soldaten⸗ zeit. Kameraden, alte Frontſoldaten, deutſche Jugend, Stahlhelm, akademiſche Jugend! laßt uns im Geiſte herantreten zu den Fahnen unſerer großen alten Zeit, dem Sinnbild unferer Vaterlandsliebe, der Heimattreue, laßt uns den heiligen Fahneneid ablegen, in aller Not und Gefahr treu zum Vater⸗ land zu ſtehen, Verzagtheit und Kleinmut fallen zu laſſen und den alten deutſchen Soldatengeiſt hinüberetten in eine beſtere Zeit: Eins ſteht groß in den Himmel gebrannt: Alles darf untergehen. Deutſchland, unſer Kinder⸗ und Vaterland, Deutſchland muß beſtehen! Im Anſchluß an die mit herzlichem Beifall auf⸗ genommenen packenden Ausführungen wurde ſtehend das Deutſchlandlied geſungen. Der zweite Teil der Veranſtaltung war dem Kameradſchaftsgeiſt gewid⸗ met. Die Kapelle Mohr ſpielte ihre beliebten Fan⸗ farenmärſche. Dann wurden unter Muſikbegleitung alte vertraute Soldatenlieder geſungen. Einen wür⸗ digen Schluß bildete der große Zapfenſtreich mit Gebet. ch. e e eren. Notwerk der deutſchen Jugend Ueber die Einrichtung des Notwerks der deut⸗ ſchen Jugend, zu deſſen Bildung der Herr Reichs⸗ präſident am 24. Dezember 1932 das deutſche Volk aufgerufen hat und mit deſſen Durchführung die Behörden der Reichsarbeitsverwaltung beauftragt worden ſind, fand dieſer Tage im Miniſterium des Innern in Karlsruhe eine von dem Landes⸗ arbeitsamt Stuttgart einberufene Be⸗ ſprechung ſtatt. In dieſer waren die Miniſterien des Innern, des Kultus und Unterrichts, die kom⸗ munalen Spitzenverbände, die Landesverbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die ke hördliche und freie Wohlfahrts⸗ und Jugendpflege, die Vereini⸗ gungen für Volksbildung, die Träger des Dienſtes im freiwilligen Arbeitsdienſt u. a. vertreten. Direk⸗ tor Burkhardt, der ſtändige Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts, gab eine ein⸗ gehende Darſtellung der grundſätzlichen Seite des ins Leben gerufenen Hilfswerks, über das wir neuerdings in Nr. 16 berichtet haben, Die an der Beſprechung beteiligten Stellen haben bei der Ausſprache ihre grundſätzliche Be⸗ reitwilligkeit zur nachdrücklichſten Mit⸗ arbeit an dem Werk erklärt. Die Miniſter des Innern und des Kultus und Unterrichts haben in einer gemeinſamen Bekanntmachung vom 6. Januar die ihnen unterſtehenden Behörden und Stellen er⸗ ſucht, an dem Auf⸗ und Ausbau des Hilfswerks nach Kräften mitzuwirken. In der Bekanntmachung wurde zum Ausdruck gebracht, daß der mit dem Notwerk verfolgte Zweck nur erreicht werden kann, wenn ſich neben den im beſonderen in Betracht kom⸗ menden privaten Vereinigungen die geſamte Be⸗ völkerung verſtändnisvoll in den Dienſt der Sache ſtellt. Namentlich wäre es dankbar zu be⸗ grüßen, wenn ſich auch hier die Lehrkräfte aller Schu⸗ len und die Geiſtlichkeit mit ihren pädagogiſchen Erfahrungen für die Bildungsmaßnahmen des Not⸗ werks zur Verfügung ſtellen würden. Im Inter⸗ eſſe unſerer durch die Arbeitsloſigkeit ſehr in Mit⸗ leidenſchaft gezogenen Jugend iſt⸗ zu hoffen, daß dem Aufruf des Herrn Reichspräſidenten durch eine ſegensreiche Wirkung des Notwerks der deutſchen Jugend voller Erfolg beſchieden iſt. —————— Gegen die Zulaſſung der Rechtsanwälte bei den Arbeitsgerichten Der Geſamtverband deutſcher Ange⸗ ſtellten⸗Gewerkſchaften hat ſich in einer Eingabe an den Reichsjuſtizminiſter gewandt, in der er nach wie vor gegen die Zulaſſung der Rechtsan⸗ wälte vor den Arbeitsgerichten ausſpricht. Die Ein⸗ gabe iſt veranlaßt worden durch die verſchiedenen Anträge des Verbandes der Aerzte Deutſchlands, des Verbandes der deutſchen Orcheſter⸗ und Chor⸗ leiter e.., der Arbeitsgemeinſchaft akademiſcher Berufsverbände und des Deutſchen Anwaltvereins, die eine Zulaſſung der Rechtsanwälte im erſten Rechtsgang des Arbeitsgerichtsverfahrens gefordert haben. In der Zulaſſung der Rechtsanwälte vor dem Arbeitsgericht ſieht der Geſamtverband deut⸗ ſcher Angeſtellten⸗Gewerkſthaften nach wie vor eine ſchwere Gefährdung des ſozialen Friedens. Schon bei den Beratungen für und gegen die Zulaſſung der Rechtsanwälte bei der Entſcheidung über das Arbeitsgerichtsgeſetz wurden alle Gründe vorgetra⸗ gen. Neue Argumente ſind in der Zwiſchenzeit von den Befürwortern der Zulaſſung nicht vorgetragen worden. Der Geſamtverband Deutſcher Angeſtell⸗ ten⸗Gewerkſchaften vertraut auf den Reichsjuſtiz⸗ miniſter, daß er mit äußerſter Energie ſich den For⸗ derungen der einzelnen Organiſationen widerſetzt und die jetzige Geſtaltung des entſcheidenden Para⸗ graphen aufrecht erhält. Der Reichsjuſtizminiſter iſt um eine Beſtätigung gebeten worden, daß er Be⸗ ſtrebungen für eine Zulaſſung der Rechtsanwälte im erſten Rechtsgang mit Nachdruck entgegentreten wird. Die Perle Die Herrſchaften wollen am Abend ins Theater. Der Herr Baron gibt dem Dienſtmädchen zwanzig Mark und ſagt: „Holen Sie uns im Vorverkauf zwei Logenplätze à zehn Mark.“ „Haben Sie die Karten?“ fragt Frau Baronin nach der Rückkehr des Mädchens. „Ja, ja,“ ſagt das Dienſtmädchen,„Logenplätze hat's keine mehr gegeben, da habe ich dafür zwanzig Stehplätze a eine Mark genommen.“ Beileid Zwei Freunde trafen ſich. „Mein Belleid, lieber Freunb.“ „Wieſo?“ „Meine Frau hat einen neuen Pelzmantel.“ „Und?“ s „Sie beſucht morgen deine Frau.“ 3. Seite/ Nummer 25 Pyeis 50 Pfg. Uberall zu haben! für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostlinlen in Baden, Hessen und Pfalz Neue Vorſchriften über Schneekelten bei Kraftfahrzeugen Eine Bekanntmachung des Reichsverkehrsmink⸗ ſters bringt neue Beſtimmungen über die Beſchaffen⸗ heit der Schneeketten für Kraftfahrzeuge. Danach wird beſtimmt, daß Schneeketten ſo konſtruiert ſein müſſen, daß man ſie leicht auflegen und leicht abneh⸗ men kann. Sie müſſen ferner ſo gebaut ſein, daß ein Lockerwerden verhindert wird oder ſie müſſen eine Vorrichtung beſitzen, die das An⸗ oder jeder⸗ zeitige Nachſpannen zum Zwecke ihres feſten Sitzes ermöglicht. Sie müſſen die geſamte Lauffläche des Reifens netzartig umſpannen. Metallketten müſſen in den auf der Lauffläche des Reifens liegenden Teilen gedrehte oder geſchränkte Glieder haben und dürfen keine ſcharfen Kanten oder Vorſprünge auf⸗ weiſen. Von dieſen Vorſchriften werden Fahrzeuge der Wehrmacht, der Polizei und der Feuerwehren befreit, wenn Gefahr im Verzuge iſt oder der Aus⸗ bildungs⸗ und Uebungszweck es erfordert. Alle anderen Kraftfahrzeuge dürfen Schneeketten, die den geſchilderten Anforderungen nicht entſprechen, nur noch bis 31. Mai 1933 verwenden. Alhambra: Muß man ſich gleich ſcheiden laſſen? Aber gewiß nicht, iſt auf dieſe ſuggeſtive Frage zu ant⸗ warten. Zumal dann nicht, wenn der Tatbeſtand nicht eindeutig gegeben, die Beweiſe nicht einmal als Indtzz ausreichen, ſondern höchſt fiktiv ſind. Warum überhaupt gleich den dicken Kopf aufſetzen, wenn eine vernünftige Ausſprache alle Mißverſtändniſſe und Mißhelligkeiten klären kaun. Aber die Eiferſucht, macht ſie nicht blind? So läuft auch die hübſche kleine Frau Ann! im erſten Zorn zum Richter, weil ſie glaubt, ihren Mann, den Rechts⸗ anwalt Lüders in flagranti mit der ſtadtbekannten Soubrette Liſſy Dorfmüller erwiſcht zu haben. Das heißt, geſehen hat ſie das Corpus delieti nicht, es iſt nur die Stimme der Soubrette, die ſie hörte. Aber war es wirklich die Soubrette, die in Frau Annis Wohnung fang? Die Verhandlung vor dem Scheidungsgericht endet mit einer Abweiſung der Klage, weil der Gegen⸗ beweis, der Beweis für die Treue des doch ſo innig ge⸗ liebten Gatten erbracht wird durch— ein Grammo⸗ phon—. Muß man ſich alſo gleich ſcheiden laſſen? Aber muß man auch einen Trotzkopf aufſetzen, wenn doch eigentlich alles in ſchönſter Ordnung iſt? Der dumme, unangebrachte Stolz oder das liebenswerte Wirrköpfchen Frau Annis, findet noch nicht den geraden Weg zu ihrem Manne, den Weg, den ihr das Herz vorſchreibt. Die Ein⸗ flüſterungen einer gelangweilten und überſättigten Freun⸗ din genügen, um eine Odyſee der Eiferſucht und Liebe einzuleiten. Frau Auni will ihren Mann für die ihr angetane Un⸗ bill, daß er recht und ſie unrecht hatte, ſtrafen. Wie ſtraft ein ſolches Perſönchen, den Mann, den ſie liebt?— natürlich mit Eiferſucht! Sie ſucht alſo mit Eifer die Waſſen, mit denen ſie ihren Mann ſchlagen will und findet auf der Fahrt nach Garmiſch ein geeignetes Objekt in dem Wünſchelrutengänger Profeſſor Hornung, einem voll⸗ bärtigen Wotan. Nun beginnt in Garmiſch ein Tohuwa⸗ bohu, um das von Annt in Szene geſetzte„Flagrant!“ zu erreichen, das den von der bewußten Freundin unter⸗ richteten Gatten in die Weißglut der Eiferſucht ver⸗ ſetzen ſoll. Wie aber die kleine Annf als vermeintliche Frau Pro⸗ feſſor Hornung zu ihrem Herzen und Gatten wieder zurückfindet, das kann hier nicht erzählt werden, daz muß man ſehen und hören. Die Verfaſſer des Drehbuches Hans von Wol zogen und Hans Behrendt haben ein Luſtſpielchen gebaut, das Schmiß und Laune hat und ſich durch eine gute Dialog⸗ führung auszeichnet. Hans Behrendt führt zugleich die Regie, die mit guten Einfällen aus dem Stoff alles heraus- holt und filmgemäß umwandelt zu einem allerliebſten und äußerſt unterhaltſamen Tonluſtſpiel. Daß dabei die mu⸗ ſikaliſche Untermalung von Spollanſky mit den Schlagertexten von Rotter dem Ohr mit einſchmeicheln⸗ den Weiſen beſonders gerecht wird und eine wirklich herborragende Photographie dem Auge biet et was es wünſcht, all das ſchafft eine Einheit von künſtleriſchem Wollen und Können, wie ſie nicht oft erreicht wer⸗ den Hürfte. Es verſteht ſich am Rande, daß dieſe Einheit zur Vor⸗ ausſetzung eine in den Perſonen und im Spiel gleich gute Beſetzung haben muß. Elſe Elſter als die kleine eiferſüchtige Anni Lüders, Aribert Mog— ein neues Geſicht— als ihr Mann, Jwan Petrowich, als ſeudaler Frauenliebhaber, Martha Ziegler als recht⸗ mäßige Frau Profeſſor und ſchließlich Szöke Szakall als Rutengänger mit einem Rauſchebart, das ſind die hauptſächlichſten Vertreter dieſer Beſetzung, die noch eine ganze Reihe guter Chargendarſteller umfaßt. Unſer guter Szöke Szakall iſt in ſeiner Rolle ſchlechtweg unbeſchreiblſch und wohl in dieſer Art auch unngchahmlich. Dieſem entzückenden humorvollen Luſtſpiel geht ein urkomiſcher Dreiakter mit Karl Valentin und Liefk Karſtadt neben der aktuellen Wochenſchau voraus, ein Programm alſo, das in jeder Beziehung für Ablenkung und Entſpannung zu ſorgen vermag. Familienchronik *§0. Geburtstag. Privatmann Martin Weber, Qu 1, 12, feiert am heutigen Montag ſeinen 80. Geburtstag in körperlicher Rüſtigkeit. Der Jubilar war in jungen Jahren ein eifriger Aktiver im Mannheimer Singverein, in dem er auch als guter Geſellſchafter mit ſeinem immer friſchen Humor bei jedermann beliebt war. * 70. Geburtstag. Am heutigen Montag begeht Metzgermeiſter Reinhold Katz ſeinen 70. Geburts⸗ tag. Herr Katz zählt zu den älteſten Mitgliedern der Fleiſcher⸗Innung Mannheim, für deren Belange er ſich ſtets mit Eifer einſetzte. Ebenſo gehört er heute noch der Einkaufsgenoſſenſchaft der Metzger an. Als treuer Schwabe iſt er ſchon ſeit langer Zeit Ehrenmitglied des Geſang⸗ vereins der Württemberger. Wir wünſchen Herrn Katz, der im wohlverdienten Ruheſtand lebt, und langjähriger Bezieher unſeres Blattes iſt, einen noch recht frohen Lebensabend. 5 — de, Manet bügeln 1 60 Mk., chem. reinigen.30 Mx. uw. 4. Seite/ Nummer 25 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 16. Januar 100 Aus dem Ludwigshafener Muſikleben Patzak und Muſik aus Italien beim Pfalzorcheſter, das waren die Magneten, die ein ſo vielköpfiges Publikum in den Theaterſaal des Pfalzbaus zogen, wie es noch in keinem Konzert des„ESO“ zu bemerken war. Wie ie Judwigs⸗ hafen, ſo ſang übrigens Julius Patzak auch in anderen pfälzer und rheinheſſiſchen Städten mit dem gleichen Tonkörper vor ausverkauften Häuſern. Und überall unter außerordentlichem Beifall, der ſich weniger ſtürmiſch als drängend kundgab. Wie fa auch der Tenor des Münchener Kammerſängers nicht überſchwänglich und heldiſch⸗glanzvoll überwäl⸗ tigt, ſondern mehr ſanft und eindringlich beglückt. (Darum die ideale Stimme für den Rundfunk, dem der Künſtler ſeine Berühmtheit mit verdankt.) Er begann mit Donizettis Romanze aus dem eLiebestrunk“ und Verdis Arie des Herzogs aus „Rigoletto“: ein betörendes Schönſingen mit Kopf⸗ ton, köſtliches Binden, Fortſpinnen und Schwellen von Wort und Phraſe, eine faſt feminine Leichtig⸗ keit und Weichheit im Auſatz und Regiſterwechſel; ſie verlor ſich aber in Joh. Strauß' Lagunenwalzer keineswegs in die Weichlichkeit gewiſſer Operetten⸗ tenöre. Ein vornehmes Muſizieren„con sordino“, weshalb Puccinis Arie des„Mädchens aus dem goldenen Weſten“ und drei zugegebene„Sträuße“ (Ständchen, Freundliche Viſion und Morgen, wobei ſich Konzertmeiſter Sauers Solovioline ein⸗ ſchmeichelte) mehr begeiſterten als jene Verdi⸗Arie, der die eigentliche„Hochſpannung“ in Gefühl und Bruſtton fehlte. Prof. Boehes Vortragsfolge variierte Thema„Italien“ ungemein reizvoll. Berlioz Ouverture„Römiſcher Karneval“ und Richard Strauß' ſinfoniſche Phantaſte„Aus Italien“ hörte man von dem vortrefflichen Orcheſter kaum je ſo vollendet, wie in dieſem Rahmen vor ſübländiſch blauem Rundhorizont mit Lorbeerbäumen. Eine hübſche Neuheit waren die Piemonteſiſchen Tänze von Leone Sinigaglia, Volksmuſik, in der Rokokograzie, Elegie und Dudelſack der Pif⸗ ferari gemiſcht und veredelt ſind. Selbſtmord im Gefängnis * Nußloch bei Wiesloch, 15. Januar. Am Diens⸗ tag wurde ein hieſiger in den 40er Jahren ſtehender Taglöhner verhaftet und dem Heidelberger Unterſuchungsrichter vorgeführt, um ſich wegen eines Verbrechens zu verantworten. In der Nacht zum Freitag hat ſich der Verhaftete dem irdiſchen Richter dadurch entzogen, indem er durch Erhän⸗ gen ſeinem Leben ein Ende machte. das Der Brand im Arbeitsamt Karlsruhe Karlsruhe, 15. Januar. Der bei dem nächtlichen Brand im Karlsruher Arbeitsamt entſtandene Schaden dürfte etwa 3000 bis 4000 Mark betragen. Die Brandurſache dürfte in einem ungenügend iſoltert aufgeſtellten Heizofen eines Büros im erſten Obergeſchoß zu ſuchen ſein. Es kann fedoch auch eine Undichtigkeit des Schornſteins vorliegen. Wegen Brandſtiftung und Betrugs verurteilt * Konſtanz, 15. Januar. Das Schwurgericht Kon⸗ ſtanz verurteilte den 36 Jahre alten verheirateten Maſchinenformer Karl Wilhelm Gnädinger aus Ueberlingen wegen vorſätzlicher Brandſtiftung und Verſicherungsbetruges zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehr⸗ verluſt. Gnädinger hatte am 5. September 1932 das Haus der Witwe Binder vorſätzlich in Brand geſteckt. Er hatte vorher Wäſche und eine Näh⸗ maſchine auf die Seite geſchafft und dieſe Gegen⸗ ſtände als verbrannt der Verſicherung berechnet. Der Täter war geſtändig. 8 Neuſtadt a. d. Hdt., 14. Januar. Geſtern abend hat der 12 jährige Junge eines hieſigen Bürgers mit einem Flobertgewehr geſpielt und dabei im Scherz auf das Dienſtmädchen gezielt. Das Gewehr ging los und traf das Mädchen in die Bruſt. Im Krankenhaus ſtellte der Arzt feſt, daß Lebensgefahr nicht beſteht und die Kugel durch einen Eingriff ent⸗ fernt werden kann. Internationales Gudehus-Problemturnier des Mannheimer Schachklubs(II). Wir setzen heute die Veröffentlichung der Preis- träger fort. Den 4. Preis errang A. Trilling für v ach- stehende Nr. 15. Das Problem ist thematisch ver- wandt mit Nr. 13: es behandelt gleichfalls das Valve-Thema, stellt sogar einen„Bivalve“ dar, aller- dings nur in 2 Varianten. Der Wert dieser Aufgabe beruht aber gerade zum guten Teil darauf, daß sie nicht nur ein Thema abhandelt, sondern mannig-⸗ lache Kombinationen harmonisch verknüpft. Ein sehr guter Schlüssel und eine feine Drohung stem- peln das Stück zu einem Meisterwerk, das u. E. an- stelle der das letzte Mal veröffentlichten Nr. 14 den 3. Preis verdient hätte, zudem Nr. 14 einen, wenn auch geringfügigen, Schönheitsfehler aufweist, Nr. 15 sich dagegen durch einen prachtvollen, mabellosen Lösungsverlauf auszeichnet. Problem Nr. 15 A. Trilling- Essen. 4. Preis. , ., 125 ,. ,, , 2 2 4 7910= 17. Matt in 3 Zügen. Der 5. Preis flel an C. Weyding für Problem Nr. 16. Diese Arbeit ist zwar weniger straff gegliedert, in rer Komposition nicht so einheitlich wie die 4 anderen Preisträger, hinterläßt aber trotzdem einen befriedigenden Eindruck, der die hohe Aus- zeichnung rechtfertigt. Problem Nr. 16 C. Weyding- Wuppertal-Barmen. 5. Preis. ,, E.,., 2 2 — 2 2 b 8 4 0 1 6* 1077 17. Matt in 3 Zügen. Waren die Autoren der 5 ersten Auszeichnungen namhafte Komponisten, so stellt sich mit dem Ver- kasser von Nr. 17— dem Miniatursonderpreis- eine wohl noch ziemlich unbekannte Größe vor; aber mit deiser Miniatur hat sie sich jedenfalls in der Problemwelt gut eingeführt. Nr. 17 war zwar nicht die originellste Miniatur; da indes begreiflicher weise gerade bei den Kleinaufgaben viele Werke der er- höhten Vorgängergefahr zum Opfer fielen, blieb sie schlieblich als die preiswürdigste die Anwärterin auf den Sonderpreis. Problem Nr, 17 R. Schattner Eisenberg. Miniatursonderpreis. ,, . 7. 7 , m, ,, . 2 4, . e. * 473 2 7. Matt in 3 Zügen. Ergebnisse möglichst mit einer kurzen Kritik der zugehen lassen. Ueber Unklarheiten gerne Aufschluß. geben und Dr. W. Töller. Lösungsbesprechungen: Problem Nr, 12(Dr. A. Kraemer): Ein klassisches Problem, das in seiner Logik und Zweckreinheit geradezu ein Paradebeispiel der neu- deutschen Problemauffassung darstellt. Probespiel: 1. TI4?(droht Tea und Tes) Thi! 2. Te4 Dg1 1 Schwarz verteidigt sich also mit einer prachtvollen Bahnung(Marke Dr. Kraemer), das führt logischer- weise zur Lösung: 1. Tföol mit der Drohung Teß und Tes. Also: 1. TI5 ef(entzieht dem Punkte d5 die Deckung). 2. Lb. 3. Ld5. 1.... Sk5:(gibt die Deckung des Punktes ei preis). 2. Le-. 3. Led. 1. Thi!(die Hauptvariante). 2. Tes Dgi. 3. Ldi! Die beiden schwarzen Offiziere, die zwecks Verteidigung eine Bahnung ausfkührten, sind plötzlich vom Kriegsschauplatz abgesperrt. Wegen dieser leicht zu übersehenden Variante— trägt das Pro- blem das Motto„Parade“, T5 unterscheidet sich nur durch den einzigen Zweck der späteren Schließung der Diagonale b6—g1 von Tf4, dem Probespiel, also ist das Problem völlig zweckrein. Problem Nr. 13(derselbe): Eine be- stechende, wegen der darin waltenden Oekonomie gleichfalls klassisch zu nennende, Bearbeitung des Valve-Themas: Schwarz öffnet durch jeden-Abzug die Zugstraſſe des T bis ed, verhindert demnach die Ausführung der Drohung. Gleichzeitig schlieht jeder-Zug eine vorher offene Wirkungslinie des T und führt durch diese Schädigung das Matt herbei. Der englische Ausdruck„valve“( Klappe, Ventil) ist sehr treffend gewählt. Lösung: 1. Tb2—b1 mit der Doppeldrohung: 2. Tei nebst 2. Sed:, die dem- nach nur auf Umstellung der Reihenfolge der Züge herauskommt. 1. Tb2 bi Sc, 8(sperrt die-Linie). 2. Sa? und 3. Sci. 1. 85(sperrt die-Linie). 2. Sc und 3. Sd(Bb7 muß den Dual. 2. Scs verhindern). 1. S5(sperrt die-Linie). 2. Sdö und 3. Sf4. unerwartet an Herzschlag mein lieber Mannheim Dinkelsbühl, den 5 zugleich im Namen Michel& Nach kurzem Kranksein verschied gestern vormittag nen Heinrich Wilhelm Mfzdzel A. F. Dürr Angestellten und Arbeiter der irma Freund und Teilhaber 4 inventur-Verkauf Strauss-Majer dem spezlal- Leinen; und Wäsche-Ausstattungshaus 0 2, 8 14. Januar 1933 Inventur-Verkauf der Drolurisfen, Beitvorlagen Brücken 90/180 Berſteigerung. In unſerem Verſteigerungslodal— O 5. 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet am Mittwoch, den 18. Januar 1938, 14 Uhr die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder (Gold, Silber, Kleider, Weißzeug, Stiefel und ra u dergl.) gegen Barzahlung ſtatt. 5 31 Schülerin Städt. Leihamt. 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Linie) 2 S8. fd Der Maßstab der Zweckreinheit darf an dieses reine Themaproblem, das durchaus nicht neudeutsch ist und auch nicht sein will, nicht gelegt werden, Die belebte, auf Hieb und Gegenhieb aufgebautz Nr. 12 hat in unseren Augen ein kleines Plus gegen über der mathematischen, fast als streng-sgchüch anzusprechenden, Nr. 13. Aber„de gustibus non eil N disputandum“ 5 Problem Nr. 14 V. Eiche): 1. KI8J(ch! Drohung, also Zugzwang!). 1. KI8 Sa6, ba, dé, Dbs, Des(alle diese Züge N machen das störende D- auf a3 unmöglich). 2& .... 8d5(blockiert vorübergehend das Felt d5). 2 Sg. 0 1... 5(blockiert ds für immer und ermöglich s0:) 2. Sed! f 113 E 1. Ds N es.. Ohne Zweifel besitzt dieses Stück die gröft Lösungsschwierigkeit des Dreigestirns, aber del! einem Zugzwangsproblem bedeuten die Kurzmasz durch 2. Sf7 auf alle Damenzüge außer bs, e8, d doch ein beträchtliches Manko in der sonst Außer originellen Arbeit. a TJageokaleutles Montag, 16. Januar* Nationaltheater:„Lohengrin“, Oper von Richord Woge, Miete E 13 Sondermiete E 6, Anfang 19 Uhr. 3 Planetarium: 20.15 Uhr Experimentalvortrag über e ſpektroflopiſche Erſorſchung der Fixſterne, ihre Enfer, 3 nungen und Durchmeſſer“. N Lichtſpiele: Alhambra:„Muß man ſich gleich ſchelden laſſen?“— Schauburg:„Eine Minute vor zwölf“ Gloria⸗Palaſt:„Paprika“.— Scala⸗Theaten „Quick“.— Untlverſum„Abenteuer im Engodit und Bühnenſchau— Capitol:„Ein Mann mit Herz — Roxy⸗ Theater:„Heute nacht gehts les“,- Palaſt⸗Theater:„Das Mädel vom Montparnaſe, Was hören wir? Montag, 16. Januar Frankfurt 9 .28: Choral.—.80 u. 13.30: Schallplatten.— 1, Dr. Lammert: Eindrücke einer Reiſe nach Auſtralien.- 18.25: Prof. Dr. Stern: Grundfragen ſeeliſcher Kranken⸗ behondlung.— 19.25: Konzert. Heiisberg .35: Konzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau. 11.30: Schloßkonzert.— 13.05: Schallplatten.— 15.50: Rate für die Kleinen.— 16.15: Konzert.— 17.45: Wiſſens werten für Freunde des Schueeſchuhſahrens— 18.25: Danzias be ſondere Stellung zum Völkerbund.— 19.00: Ble Kammermuſik.— 20.10: Händel als Geiger.— A Luſtige Zeitſchau.— 21.10: Formen des Hörſpiels. 9 Langenberg. .05: Schallplatten.—.45: Gymnaſtik für Frauen- 10.10: Gemeinſchaftsempfong für Frauen.— 11.10 u. l, Schulfunk.— 13.00: Konzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Jugendfunk.— 18.00: Frauenſtunde.— 188 Elternſtunde.— 19.00: Vortrag über Steuergutſcheine. 20.00: Bunt iſt die Welt.— 20.45: Konzert.— N Nachtmusik.— 23.15: Meiſter des Jazz. 1 München 5 10.00: Wochenküchenzettel.— 10.15: Fortbildungsſturde — 13.15: Muſikantenwettſtreit.— 16.00: Konzert.— 16%“ Bayeriſcher Wald in Bildern.— 18.15: Die bayerischen Nebenbahnen.— 18.35: K. Frank: Aufbau und Tätigen des internationalen Arbeitsamtes in Genf.— 19.0. Chorgeſang.— 20.00: Blasmuſik.— 2130: Alte Muſik für Bratſche und Cembalo.— 22.45: Tanzmuſik. 5 Südfunk .20: Schallplatten.— 10.10: Orgelkonzert— 10, Vlolinſonaten.— 12.00: Konzert.— 13.30: Emmy Betten dort ſingt(Schallpl.J.— 17.00: Konzert.— 18.25: Au dem Wirtſchaftsleben unſerer Heimat: Steine und Erde — 19.30; Herbert Ihering⸗Berlin:„Zeitloſes und zeitgeb u denes Drama“.— 20.00: K Valerie C(mediziniſches Lehrſtück).— 23.05: Nachtmuſflk, Wien N 16.20: Jugendſtunde.— 17.00: Konzert.— 18.45: Juftpof und Segelflug(Geſpräch!.— 19.45: Das Wiener Lied der Gegenwart.— 20.35: Kammermuſik.— 22.05: Wiener Schlagerkomponiſten. a onzert.— 21.10: Der Fall del N* n dleseg udeutzsch rden. Igebautz s gegen, f Sachlich 5 non esl rotz ber del durzmatz „ cg, 0 Aullergt * i Wagner, ber„Di e Enter, lung. ind Tanz 9 ſchelden zwölf“— heaten Engodin“ nit Herz“ los parnaſſe“ 0 — 2. alien.— Kranken⸗ igsſtunde — 16.40 ayeriſchen Tätige eil — 159.30. Nuſik ft — 10.0. Betten⸗ 25: Au o Erden. eitgebun Fall del N tmufik. 9 1 1 ——. cee peer 5 * Ein ſchöner Erfolg des Rheinzweiten— Waldhof verliert in Nürnberg— Pirmaſens und Kaiſerslautern keilen ſich in die Punke Das Spiel im Phönix-Stadion Abteilung 1 Phönix Ludwigshafen Bayern München 120 1. F. C. Nürnberg SV. Waldhof:1 F. K. Pirmaſens—1..C. Kaiſerslautern:3 1860 München SpVg. Fürth(wegen Vereiſung des Platzes abgebrochen Phönix Ludwigshafen brachte in ſeinem neuen Stabion beim Eröffnungsſpiel die Ueberraſchung fertig, den Deutſchen Meiſter, Bayern München, in einem anz großen Spiel:0 zu ſchlagen. Ein verheißungsvoller uftakt, der für Phönix ſehr wertvoll ſein kann. S V. Waldhof ſtand in Nürnberg von vornherein auf verlorenem Poſten. Waldhof hielt ſich aber ſehr gut und ließ den„Club“ in der Halbzeit nur zu einem 110⸗ Voxſprung kommen. Das beſſere Können der Nürnberger ſetzte ſich aber ſchließlich durch, ſodaß der Endſieg:1 lau⸗ tete. Waldhof liegt jetzt mit 5 Verluſtpunkten an letzter Stelle. Der 1. F. C. Nürnberg führt ungeſchlagen. Der F. K. Pirmaſens mußte erkennen, daß der 1. „C. Kalſerslautern ſpielen kann., denn ein 318 in irmaſens will ſchon etwas heißen. Das Spiel in München wurde nach 2 Minuten wegen Unbeſpielbarkeit des Platzes abgebrochen. Stand der Abteilung I Vereine Spiete gew. unent. verk. Tore Punkte 1. FC. Nürnberg 2 2—— 62:0 Sp. Bg. Fürt g. 2 1 1— 6˙4 31 1 FC Kaiſerslautern. 8 1 1 1 5˙5 3·³ 1860 München 1 1—— 4˙2.0 Phönix Ludwigshafen. 8 1— 2 2·5 24 Bayern München 2 1— 1 21 1 1K. Pirmaſens 2— 3 719 12 S. V. Waldhof 8— 1 2:7 15 Am 22. Januar ſpielen: Phönix Ludwigshafen SV. Waldhof Bayern München— F. K. Pirmaſens .C. Kalſerslautern 1860 München SpVg. Fürth—1. F. C. Nürnberg 15000 in Ludwigshafen Phönix Ludwigshafen— Bayern München 110(:0) Es klingt wie eine Sage, wenn man vernimmt, daß der koloſſale Ausbau des Ludwigshafener Phönix⸗ ſtadtons von einem Faſſungsvermögen von etwa 8000 Zuſchauern auf um rund 1820 000, trotz Regenperioden in knappen Wochen erreicht wurde, was den zuſtändigen Reſſorts der Stadtverwaltung, wie der Tatkraft und dem Opferſinn der Phönixmitglieber ſelbſt das beſte Zeugnis ausſtellt. Mit vereinter, aufs äußerſte konzentrierter Kraft wurde eine Anlage erſtellt, die als Vereinsproſekt weit über die pfälziſchen Grenzen hinaus vereinzelt daſtehen dürfte. Als Einweihungsſpiel konnte es auch kaum glücklicher getroffen werden, den Deutſchen Meiſter im Kampf um den fübddeutſchen Titel auf dem Plan zu ſehen. Es iſt kein Wunder, daß auch vom Hinterland Mannheim⸗Ludwigshafens die Sport⸗ intereſſenten ſich auf den Weg machten, dem Doppel⸗Ereig⸗ ulis den erwarteten imponierenden Rahmen zu geben, dem für Ludwigshafen höchſteus die früheren Veranſtaltungen im Ebertpark zur Seite geſtllt werden können. Selbſt⸗ verständlich war die Spannung auf das Trefſen ſelbſt der Hochſtimmung des Tages entſprechend und wurde auch von den Ludwigshafenern ein Spiel geboten, das den Charak⸗ ter eines mit beſonderer Hingabe und Anſpannung durch⸗ geführten Großkampfes trug. Obwohl die Schwäche beider Mannſchaften im Sturm lag, kann man doch ſagen, daß die Niederlage des Deutſchen Meiſters noch höher hätte ſein können, wenn man ſich vor Augen hält, daß in der Schlußphaſe Phönix durch Bausbacher und Hörnle mit wel Lattenſchüſſen aufwarteten, für die bei ſchärferer Pla⸗ zierung kein Kraut gewachſen geweſen wäre. Die Leiſtun⸗ gen beider Mannſchaften waren ziemlich ebenbürtig und eine ausgesprochene Ueberlegenheit konnte von einigen kurzen Phaſen abgeſehen, von keiner Seite herausgeſpielt werden. Phönix hat den Sieg durch eine große Geſamt⸗ lelſtung redlich und eindeutig verdient. Dabel war Bayern München in ber techniſchen Fertigkeit des einzelnen Spleters wohl etwas reiſer und routinierter, wofür aber wieder zeit⸗ weiſe, beſonders zu Anfang und einſchließlich Rohr, un⸗ nhtig maſſig geſpielt wurde. Bayern ermangelt zweifel⸗ Ius des flüſſigen, präziſen und wendigen Zuſammenſpiels von 1800 München, hat aber mit dieſem die auffallende Schwäche, über keinen harten und ſicheren Schuß zu ver⸗ fügen. Wohl zeigte Rohr techniſche und geiſtige Kabinett⸗ ſtücke an ſeiner Führung, konnte ſich aber bei der verſtänd⸗ nis vollen Bewachung nur ſelten entfalten. Der ſonſt ſo gefährliche Sturmflügel Bergmaler⸗Kru mm lleß die Initiative im Strafraum vermiſſen und namentlich Bergmaier, dem gegenüber die Deckung Lenz⸗Neumüller nicht ſo recht klappte, konnte trotz ſeiner zeitweiſen großen Bewegungsfreiheit zu keinem poſitiven Erfolg kommen. Die linke Sturmſeite Schmid⸗ Welker hatte in Klett vor allem und dann auch in Joos eine ausgezeichnete Deckung, die ſich während des Spiels ſichtbar auswirkte und bei mauchen techniſch guten Zügen, doch den Durch⸗ ſchlag, wie Schuß hemmte. So enttäuſchte im ganzen der faſt durchweg internationale Angriff der Bayern. Die Läuferreihe zeigte gleichfalls keine überragende Leiſtung. Breindl auf der rechten Seite markierte viel zu ſehr den dritten Verteidiger, als daß er feinen Sturmflügel genügend hätte ſtützen können. Auch Naglſchmitz war dem gewiegten Feldſpiel von Weber und Berk auch nicht gewachſen, zumal auch der ſchwere Bader auf dem linken Banern⸗Verteidiger⸗Poſten weit nicht den Schritt und dle Beweglichkeit von Har inger rechts hatte. Allerdings kennt Haringer keine Zärtlichkeit und iſt er in dieſem wie in anderm Bezug der Turm der Tordeckung. Er klärte oft entſcheidend. Haymann im Tor zeigte gute Klaſſe und konnte an dem einen Treffer aus nächſter Nähe nichts ändern. Was man bei den Münchnern, bei dem alles in allem enttäuſchenden Spiel zugute halten kann, iſt der große Elſer des Gegners, der zu kämpfen wußte und dann— der ungewohnte Boden. Phönix Ludwigshafen kann auf diefen Eröffnungstag ſeines prächtigen Stadions kolz ſein. Alles fügte ſich zum geſchloſſenen Bilde. Das belleuchtende, neuhergerichtete Feld, der imponkerende enſchenrahmen und— ber Sieg. Selten wuchs die Mannſchaft zu einer ſolchen Geſamtletſtung empor, und es iſt nur ſchade, daß Hörnle längere Zeit pauſierte, daher langſamer und bedächtiger war, und daß für den verletzten Schell der junge Bausbacher als Mittelſtürmer ein⸗ ſpringen mußte. Er war der ſchwächſte Mann der Elf, woran auch die im Fußball öfter auftretende Kurioſität nichts ändert, daß er das entſcheidende Tor ge⸗ ſchoſſen und ſo die Punkte erringen half. Den weit größeren Anteil am Erfolg hat die Läuferrethe und Hintermannſchaft, die zum Teil ganz groß ſpielten; ſo Klett auf dem rechten Läuſerpoſten, der vor allem Weller bzw. Schmid ſchwer zu ſchaſſen machte. Plocher und Lenz konnten dieſe Leiſtung nicht zeigen, wenn man auch letzterem gutſchreiben muß, gegen den gefährlicheren rechten Sturmſlügel zu kämpfen. Joos⸗Neumuller⸗ Zettl überboten ſich an Störung und Abwehr. Im Sturm war Weber im Aufbau und Ueberblick, wie techniſch der Beſte. Lindemann konnte neben dem noch nicht in Form ſtehenden Hörnle nicht das richtige Gegengewicht für die rechte Sturmſeite abgeben. Berk ſpielte zu ſehr Feld und vergaß dabei den rechtzeitigen Schuß, war aber, wie geſagt, ſonſt wirkſam. Man kann Phönix nur wünſchen, daß er aus ſeiner neuen prächtigen, wenn auch namentlich betr. der Zugänge noch verbeſſerungsbedürftigen Anlage, wie aus dem denkwürdigen Sieg neue Kraft für ſeine ſpieleriſche Weiterentwicklung ſchöpfen möge. Der Verlauf des Spiels: Nach einer ſchlichten, aber eindrucksvollen Ehrung Benſe⸗ manns durch die Bayernmannſchaſt und Herrn Regele⸗ Lubwigshafen ſteigt die erſte Hälfte, die torlos endet und namentlich von Phönirſeite ein verblüffend gutes Feldſpiel zeigt, das dem deutſchen Meiſter voll die Stange hält. Nach Seitenwechſel ſteigt das Tempo und wechſeln oͤfe Situationen mehr. Auf beiden Seiten werden große Chancen(Rohr, Hörnle) vergeben, bis auf einen Eckball dann auf Vorlage von Berk an Bausbacher endlich der er⸗ löſende Schuß fällt. Der Kampf bleibt ſpannend Phönix ſetzt durch Bausbacher und Hörnle zwei Lattenſchüſſe. Weingärtner⸗Offenbach leitete ſicher. August Mügle. Waloͤhof wieder geſchlagen 1. F. C. Nürnberg SV. Waldhof:1(:0) Der erſte Gegner für den Klub auf eigenem Platze führte ſich entgegen der vorhergegangenen Mitteilungen überraſchenderweiſe gut ein und konnte in der erſten Halb⸗ zeit, nachdem der 1. FC. Nürnberg kurze Zeit nach Spiel⸗ beginn ſtark nachließ, das Treffen offen geſtalten und ſogar ganz gefährliche Angriffe ins gegneriſche Feld bringen. Roſenmüller als Erſatztormann bei den Nürnbergern hatte verſchiedentlich größte Mühe, greifbare Erfolge der Gäſte zu verhindern. Auf der Gegenſeite zeigte Rihm im Tor mit Ausnahme einiger nervöſer Abwehrarbeiten anſprechen⸗ des Können. eretts vom Anſtoß weg hatten die Nürn⸗ berger die erſte Torchance, doch ein Prachtſchuß Hornauers endete an der Querlatte und ging ins Feld zurück. Ver⸗ dient fiel dann für die Nürnberger der Führungstreffer. Ein Eckball wurde ſchön ins Feld gegeben, wobei Kraus mit einem Prachtſchuß aus 20 Mtr. Entfernung einſchoß. Die weiteren Minuten brachten dann gleichverteiltes Spiel, bei welchem aber unbedingt die Waldhöfer Angriffe, wenn ISW Frankfurt Abteilung II Few Frankfurt— Union Böckingen:1 Karlsruher 58— FS Mainz:2 Wormatia Worms— Phönix Farlsruhe:1 Kickers Stuttgart— Eintracht Frankfurt:2 Der F ZV Frankfurt beſiegte Unlon Böckin⸗ gen:1 und gelangte dadurch allein und ungeſchlagen an die Spitze. Der Karlsruher FB ſchlug Malnz knapp:2. Der erſte Sieg und die erſten Punkte für Karlsruhe. Mainz hat noch keinen Gewinnpunkt. Wormatia Worms ſiegte zuhauſe über Phs⸗ nix Karlsruhe:1. Die Wormſer haben die Ver⸗ bindung nach der Spitze aufrecht erhalten, Phönix liegt mit Mainz am Ende. Die Stuttgarter Klckers konnten durch den 32. teg über Eintracht Frankfurt ihre Stellung ehaupten. Eintracht hot bereits 4 Verluſtpunkte. Stand der Abteilung II Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte NSW. Frankfurt 3 3—— 92².0 Union Böcktngen 3 2— 1 7·7 4˙2 Stuttgarter Kickers 3 2— 1 8˙6 42 Wormatia Worms 3 2— 1.5 4˙2 Eintracht Frankfurt 3 1— 2 46 24 Karlsruher FV. 3 1— 2.10 2 Mainz) 38—— 2 3˙5 0 Phönix Karlsruhe 2—— 2 36.4 Am 22. Jon u ar ſpielen: Phönix Karlsruhe— FSV Frankfurt Eintracht Frankfurt— Karlsruher J Union Böckingen— Wormatia Worms FSV 905 Mainz— Kickers Stuttgart FS Frankfurt ſiegt ſicher 5 SWV. Frankfurt— Union Böckingen 521(:1) Württembergs Zweiter, der im bisherigen Verlauf der Endspiele bereits Aufſehen erregende Siege über Eintracht Frankfurt und Karlsruher F erzielt hat, wurde im Frank⸗ furter Stadion von 5000 Zuſchauern mit aroßer Spannung erwartet. Aber dle Schwaben enttäuſchten. Sie ließen in dleſem Spiel niemals erkennen, daß ſie über ein mehr als mittel⸗ mäßiges Können verfügen. Die Frantfurter ſtellten ſeden⸗ falls die weſentlich einheitlichere und beſſere Mannſchaft, die auch verdlent gewann. Während die Bornheimer durch Tiator(), Henſel, Knapp und Haderer zu fünf Treſſern komen und an einer höheren Toraousbeute nur durch Schuß⸗ pech verhindert wurden, lonnte Böckingen nur einen Treſ⸗ fer erzielen und zwar durch den Halbrechten Sammet. Die erſten Punkte für Karlsruhe Karlsruher JB— Manz 05:2(:1) Auf hart gefrorenem Boden lieferten 0 die beiden Memncchaſten einen nur wäßicen Kampf an ſah von beiden Mannſchaften wenig einheitliche Leiſtungen und auch nicht ganz ſo zahlreich, ſo doch gefährlicher als die der Nürnberger waren. Schon bald nach dem Wleberanſpiel zur zweiten Halb⸗ zeit gelang es Schmidt, einen plazierten Schuß aus 16 Meter Entfernung zum Führungstreffer einzuſenden. Rihm bewegte ſich in die falſche Richtung und konnte ſo den Erfolg der Platzherren nicht mehr verhüten, Zehn Minuten ſpäter fiel bereits der oͤrktte Treffer der Nürnberger. Friedel köpfte mit mächtigem Hochſprung Rihm den Ball aus den Händen und es hieß 310 für den Klub. Aber fetzt kam auch Waldhof beſſer ins Spiel, wie denn die Mann⸗ ſchaft überhaupt in Nürnberg gefallen hat. Die Angriffe der Blauſchwarzen waren immer gefähtlich und in der 70. Minute erzielte auf einen Strafſtoß Bretzings hin Peunig das einzige Gegentor für Waldhof. Die grafflerende Grippe beeinträchtigte den Beſuch des Doppelſplieles in Nürnberg und verurſachte auch einige unliebſame Ausſälle oaltbewährter Kräſte in den Meiſter⸗ mannſchoften von Nordbayern und vom Rhein. Der 1. JC Nürnberg mußte Popp und Köhl erſetzen, die beide erkrankt ſind. An ihrer Stelle ſchlugen ſich Wimann und Roſen⸗ müller zufricdenſtellend. Munkert war zuverläſſig, das beſte bei Nürnberg aber war die Länkerreihe. Oehm und Weiß große Talente und eifrige Kämpfer. Kraus das Gente der Ballbehondlung und Körperbeherrſchung. Nur durch die Halbreihe war das ſeldüberlegene Sytel des Klubs denkbar. Der Sturm verſagte bis auf Kund vollkommen. Solche ſchlappe, unüberlegte Spielweiſe, wie ſie beſonders Gußner und Hornauer am rechten Flügel zeigten, ſteckten auch die übrigen Stürmer an. Friedel und Schmiot erſchie⸗ nen viel zu langſam und ließen viele Chancen aus, die ihnen Kund oder die Läufer vorbereiteten. 5 Wären die Woldhöſer beſſer bei Laune geweſen, ſo hätte der Klub eine Ueberraſchung erleben können. Die Gäſte vom Rhein hatten auch Erfatz in ibren Reißen. aber auch ſonſt ſo auffallende Schwächen, daß ſich die Nürnberger ihre Schnitzer ruhig leiſten onnten ge zu verlieren. Rihm im Waldhoftor erſchien reichlich nervös und hätte mindeſtens einen Treſſer holten müſſen. Die Verteidiger plogten ſich, beſonders Haber ſcheute ſich auch vor körper⸗ lichem Spiel nicht. Die Läuſerreihe hotte in Bretzing den Führer. Im Sturm gefielen nur Weidinger, Pennig. 4000 Zuſchauer wohnten dem Treffe richter Beſt⸗ Höchſt a. M. beging keine Fehler. Anentſchieden in Pirmaſens F. Pirmaſens— F. Kaiſerslautern 323(:1) Das Treffen der beiden Saarvereine hatte in Pirmaſens nur 3000 Zuſchauer angezogen. Es war kein großer Kampf, der reſtlos hätte begelſtern können. Die Gäſte erſchtenen in kompletter Aufſtellung, während der Saarmeiſter des vom Fürther Spiel her geſperrten Germann und den ver⸗ letzten Zinſius erſetzen mußte. Auf Grund des Spielverlaufes, der Pirmaſens faſt dauernd im Angriff ſah, hätten die Einheimiſchen einen knappen Sieg verdient gehabt. Kaiſerslautern verteidigte allerdings ſehr geſchickt, wäre aber doch nicht zu dem Punkt⸗ gewinn gekommen, wenn nicht der Schiedsrichter ein Ab⸗ ſeitstor anerkannt hätte. Auch ſonſt war Schmidte⸗ Frankfurt nicht ganz zufriedenſtellend, da er viel überſaß. Katſerslauterns Treffer fielen durch Zahn und Zängro, das dritte Tor war ein Selbſttor von Kolb. Pirmaſens verwandelte durch Hergert zwei Handelfmeter und ſchoß durch Johanneſſen den Ausgleich. Die Pirmaſenſer ſtürmten von Anfang an dauernd, kamen aber zu keinem Erſolg. Glücklicher war der Geg⸗ ner, der in der 26. Minute durch Zahn einen Treſſer vor⸗ legte und den dadurch geſchaſſenen Vorſprung trotz ſtärkſter Pirmaſenſer Angriſſe bis zum Pauſenpfiff hielt. Nach dem Wechſel wurde das Spiel offener, die Pir⸗ maſenſer waren aber immer noch in ihren Angriſſen ſehr gefährlich. Kaiſerslautern kämpfte mit viel Glück und er⸗ zielte durch Zängry ein glattes Abſeitstor, das aber von Schmidt⸗Frankfurt gegeben wurde. Darauf verwandelte dann Hergert einen Handelfmeter zum erſten Gegentreffer. Kolb⸗Pirmaſens verhalf aber Kaiſerslautern durch ein Selbſttor zur Wiederherſtellung des alten Abſtandes. Im Pokal: Neckarau und Viernheim ſiegreich Pokalspiele von Rhein Saar Spyg Sandhofen— SpVg Mundenheim:1 Amicitia Viernheim— Cagr Saarbrücken:1 Eintracht Trier— Vſs Neckarau:1 Boruſſia Neunkirchen— VR Mannheim:1 Spfr Saarbrücken— 08 Mannheim:1 22 Spög Sandhofen— SpVg Mundenheim 11(:1) Das erſte Pokaltreffen in Mannheim war ziemlich arm an techniſchen Fußballfeinheiten und auch der Beſuch war überraſchend ſchwach. Sandhofen und Mundenheim, die beide bange Minuten um den Bezirksligaverbleib aus⸗ gekoſtet haben, lieferten ein Spiel, das kaum erwärmen konnte. Beiderſeits blieb man hinter Bezirksligareife zu⸗ rück und die Punkteteilung muß den Leiſtungen entſpre⸗ chend als gerecht bezeichnet werden. Feſt ſteht auf alle Fälle, daß mit dieſen Leiſtungen nicht viele Punkte zu erben ſein werden und die Einnahmen(doch ein weſent⸗ licher Hauptfaktor) nicht gehoben werden. Sandhofen erſchſen mit: Wittemann 3; Michel, Streib; Müller, Servatius, Wehe; Fugmann, Barth, Wittemann 2, Baier, Leonhardt. Der beſte Mannſchaftstell war die Läuferreihe, die noch einigermaßen produktlv allein in Front koum geſchloſſene Aktionen. Erſt nach der Pauſe bekom man ein ganz anderes Bild von der wirklichen Spielſtärte beider Mannſchaften, ohne daß aber überragende Leiſtungen gezeigt wurden. Immerhin wickelte ſich die zweite Halb⸗ zeit in einem unerhört ſchnellen Tempo aß. Im ganzen genommen waren die Gegner ſich durchaus ebenbürtig, ſo daß ein Unentſchieden dem Spielverlauf eher entſprochen hätte. Wenn auch nicht zu verkennen war, daß der Kö die größere Zahl wirklich guter Torchancen her⸗ ausſpielte. Für den V waren Betir, Müller(Elimeter und Schneider erfolgreich, für die Mainzer ſchoſſen der Mittelſtürmer und Scherm die Tore. Dem Kampf wohnten 3000 Zuſchauer bei. Er wurde in der erſten Halbzeit von Duchert⸗ Heidelberg etwas un⸗ ſicher, noch der Pauſe korrekt geleitet. Phoͤnie noch ohne Punkte Wormatia Worms— Phönix Karlsruhe:1 Wormatia Worms errang in ſeinem zwelten Endſpiel auf eigenem Gelände den erwarteten Sieg über Phönix Karlsruhe, obwohl ſie lange nicht die gute Leiſtung zuwege brachte, wie am Vorſonntag gegen den FSW Frankfurt. Es klappte in der Mannſchaft nur ſelten, beſonders die Läuferreihe lieferte eine übrraſchend matte Partie. Da⸗ durch kam auch die ſonſt ſo stabile Verteidigung oft be⸗ denklich ins Schwimmen. Phönix Karlsruhe gefiel ſehr. Die körperlich leichten Leute ſpielten uneigennützig und gut zuſammen. Auch verfügten ſie über ein ziemlich großes techniſches Können, lediglich der Torwart Maier fiel etwas aus dem Rahmen. Das erſte Tor der Wormfſer, das Winkler erzielte, geht auf ſein Konto. Daß zweite Tor für Worms und der Ehrentreffer der Karlsruher reſultlerten aus Elfmetern, die L. Müller bzw. Fürſt verwandelten. Schiedsrichter Albrecht⸗ Mannheim war dem Spiel ein aufmerkſamer Leiter. 5 Eintracht beſſer als Kickers Stuttgarter Kickers— Eintracht Frankfurt:2(:0) Der füddeutſche Meiſter der letzten Satſon, Eintrocht Frankfurt, hatte in Stuttgart 9000 Zuſchauer mobil ge⸗ macht. Man erwartete ein ſchönes, techniſch auf hoher Stuie ſtehendes Spiel und ſah ſich auch in dieſer Etwar⸗ tung nicht enttäuſcht. Wenn auch die Frankfurter eine knappe Niederlage einſtecken mußten, ſo führten ſie doch ein 175 ſchönes Spiel vor. das techniſch ſogar noch dos der latzherren übertraf. Aber die Kickers, die heute in allen Reihen ein beſon⸗ ders gutes Spiel lieferten, hatten der Eintracht⸗Mannſchaft eines voraus: Ste ſetzten ſich im Kampf um den Ball mehr ein, waren weſentlich eifriger und nützten auch die Tor⸗ chancen mehr aus. 5 An ſich wäre ein Unentſchleben gerechtfertigt geweſen. Nach torloſer Halbzeit erzielten die Kickers nach der Pauſt durch Cozza(2) und Strauß drel Treffer, während die Eintracht nur zweimal mit Weitſchüſſen ihres Holbrechten Behning erfolgreich war. arbeitete. Die Verteidigung machte nicht den bisher ge⸗ wohnt ſicheren Eindruck und kann froh ſein, daß Munden⸗ heim nicht rationeller und beſſer ſpielte. Der Sturm, der noch am Vorſonntag durch ſein flüſſiges Spiel gefallen konnte, war wieder einmal mehr der ſchwächſte Mann⸗ ſchaftsteil. Man ſpielte nicht nur ſchlecht zu und konnte den Ball nicht halten, man verſtand auch nicht, ſich freizu⸗ ſtellen. Es gelang ſo ziemlich alles daneben und da man zudem nicht mit dem ganzen Einſatz kämpfte, konnte auch eine tatſächliche Feldſpielüberlegenheit nicht nutzbringend ausgewertet werden. Unbegreiflich, warum man an dem vorſonntäglichen Experiment„Leonhardt als Linksaußen“ nicht genug hatte. Als Stürmer fehlen ihm ſo ziemlich alle Qualitäten einſchließlich Ballkontrolle. Aber auch dle übrigen des Angriffs waren nicht viel beſſer, Baler und Wittemann techniſch noch die beſſoren. Mundenheim kam mit reichlich Erſatz und ſtellte: Dick; Oſter, Hick; Saal, Schnabel, Hinch; Seidel, Reno, Baumann 2, Gürſter, Minrath. Die Elf hatte in der Verteldigung den beſten Mannſchaftsteil. Der Läuferreihe fehlte der klare Aufbaublick, ſo daß das Geſamtſpfel hinter den Anforderungen zurückblieb. Schnabel auf dem Mittel⸗ läuferpoſten hat recht gute Anſätze, ob es aber zu einem Klaſſeläufer reicht, müſſen die nächſten Splele ergeben. Auch von Hirſch war man enttäuſcht, er blieb hinter frü⸗ heren Lelſtungen weit zurück. Im Sturm konnte eigent⸗ lich nur Gürſter durch ſein techniſch reifes Spiel über⸗ zeugen. Baumann 2 ſchoß wohl ein wunderbares Tor, aber ſonſt brachte er keine Geſchloſſenheit in den Angriff. Sehr ſchwach blieb Minrath. Schiedsrichter war Hölz⸗ Frankenthal. Er brachte es zu keiner klaren Leiſtung und ſeine Entſcheldungen und das was er nicht pfiff, erweckten den Eindruck, daß er in den Satzungen nicht ſattelfeſt iſt. Bereits nach 4 Minuten kommt Mundenhelm durch Baumann 2 zum Führungstreffer, der aber kurz darauf durch Dick, der eine Vorlage falſch berechnete, ausgeglichen wird. Bis zur Pauſe erſplelt ſich Sandhofen eine Felb⸗ überlegenheit, aber Tore blieben aus. In der zweiten Halbzelt wurde an dem Stande nichts mehr geändert. Amicitia Viernheim— Saar 905 Saarbrücken 271(:1) Im allgemeinen lieferten belde Mannſchaften ein ſehr mäßiges Spiel. Viernheim konnte ſich in der erſten Halb⸗ zeit nicht recht zuſammenfinden, ſodaß die Sagrbrückener in der 10. Minute durch ihren Halblinken überraſchend das Führungstor erzielen konnten. In der zweiten Halb⸗ zeit wurde aber Viernheim klar überlegen und die Saar⸗ leute hatten nichts mehr zu beſtellen. In der Mitte der zweiten Halbzeit fiel der Ausgleich für Viernheim durch den Mittelſtürmer Vallendor und fünf Minuten vor Schluß ſtellte der Linksaußen Kiß 2 durch ein zweites Tor den Stieg ſicher. Schledsrichter Panther Ludwigs⸗ hafen leitete korrekt. Eintracht Trier fL. Neckarau:1(:1) Die Gäſte aus Neckarau mußten ſchwer kämpfen, um einen knappen:0⸗Sieg davonzutragen. Die Trierer Hin⸗ termannſchaft lieferte eine ganz hervorragende Partie, griff aber oft zu unerlaubten itteln, die der Schledsrichter ungeahndet ließ. Neckarau kam mit Erſatz für Broſe. Bei beiden Mannſchaften lieferten die Sturmrethen eine ſchlechte Leiſtung. Das. Tor des Tages fiel in der 6. Minute durch den Gäſte⸗Mittelſtürmer Heſſenauer auf Flanke von links. Sportfreunde Saarbrücken 0s Mannheim 371(270) Knapp 800 Zuſchauer hatten ſich eingefunden, die aber enttäuſcht wurden, da das Spiel nicht befrledigen konnte. Saarbrücken war dle Leſſere Mannſchaft, beſonders der Sturm überraſchte durch ſeine Durchſchlagsſraft und gute Zuſammenarbelt. Bei Mannheim gefielen lediglich Schalk und Zöllner. Schon nach den erſten 10 Minuten führte Sgarbriſcken durch Tore von Seither mit:0, Nach Wlederbeginn holte Schalk ein Tor auf und wenig fpäter fiel auf zweſfel hafte Weiſe der drktte Treffer der Saarbrücker. Mannhbelm rekla⸗ mierte, der Schiedsrichter entſchted aher Tor, Boruſſia Neunkirchen— Vſ— Mannheim 21(11 Belde Mannſchaften boten nur ein mäßiges Spiel, an dem in erſter Linie der hartgefrorene Boden Schuld trug, Nach 20 Minuten eing Boruſſia durch einen Straſſſoß Theobalos in Führung, fünf Minuten ſpäter lich Slmon für Monn⸗ heim aus. Dos entſcheldende Tor fel erſt furz vor Schluß durch den Neunkirchener Halbrechten Koch, der dabei durch 115 Zufammenſtoß mit dem Gäſtetorſcart ſchier verlegt wurde. 5 5. Seite Nummer 25 Neue Mannheimer Zeitung Morgen Ausgabe Montag, 16. Januar 1933 Ehrung eines Sporl⸗Journaliſten Die Geburtstagsfeier für Walther Venſemann im„Club der Alten“ Walther Benſemann⸗ Nürnberg, der am 13. Ja⸗ muar 60 Jahre alt geworden war, wurde in der Geburts⸗ tags feter, die ihm der„Club der Alten“ im Palaſthotel Veranſtaltete, in einer Art geehrt, wie ſie ein Menſch wohl Aicht ſo oft erlebt. Benſemann, der ſein Leben lang für den Fußballſport kämpfte und ihm alles opferte, konnte an ſeinem 60. Geburtstag den Dank des deutſchen und auch des ausländiſchen Fußballſports für ſeine Arbeit entgegennehmen. Er konnte alſo noch die Früchte feiner Lebensarbeit ernten. Feiern von dieſem Ausmaß aufzuziehen will verſtanden ſein. Der Sekretär des„Club der Alten“, Regierungsrat Geppert⸗Mann⸗ heim, hatte die Vorbereitungen hierzu in geradezu muſter⸗ gültiger Weiſe getroffen. Als er am Samstag abend mit ſeiner Begrüßungsrede anfing, war alles verſammelt, was irgendwie mit dem Fußballſport zu tun hat. Neben Polizei⸗ präſident Dr. Bader bemerkte man Regierungsrat Dr. Heim, Beigeordneter Dr. Zeiler, Stadtrechtsrat Dr. Weiler Ludwigshafen, Vertreter von Vereinen und Verbänden. Holland war durch den internationalen Schiedsrichter Boas vertreten, die Schweiz durch Dr. Rutſchman n. 21000 deutſche Jungen aus dem üäußerſten Oſten Deutſchlands hatten eine Glückwunſchadreſſe an Walther Benſemann geſchickt. Was Benſemann wohl am meiſten gefreut haben wird, war die Anweſenheit der„Alten“, die ſ. Zt. mit ihm auf dem Karlsruher Engländerplatz den Fußballſport eingeführt haben. Hierzu zählt auch der Direktor der Mannheimer Krankenanſtalten, Direktor Dr. Kißling. Unzählig waren zie ſchriftlich eingegangenen Ehrungen. Regierungsrat Geppert gab in ausgezeichneter Weiſe einen Ueberblick über die Lebensarbeit Walther Benſe⸗ manns. Wir haben am Freitag den Werdegang Benſe⸗ manns beſchrieben, ſo daß wir hier nicht mehr näher darauf einzugehen brauchen. 0 Benſemann hat nicht nur die Karlsruher Fußballbewe⸗ gung in einen Bund zuſammengefaßt, im gleichen Jahre (1896) rief er auch den Mannheimer Bund ins Le⸗ den. An der Verſammlung zog das Leben Benſemanns etappenweiſe vorüber. Seine Reiſen ins Ausland mit deutſchen Mannſchaften, von ihm ſelbſt finanziert, brachten bei den erſten Spielen Erfolge, wie ſie kaum erwartet wor⸗ den waren. 1920 gab er dann zum erſten Mal die Fußball⸗ wochenſchrift„Der Kicker“ heraus, die ſich im Laufe der Jahre zum führenden Organ im Fußballſport weit über die beutſchen Grenzen hinaus entwickelte. Die ſport⸗ geiſtige Linie, die Benſemann von Anfang an in deiner Zeitſchrift eingeſchlagen hat, wurde bis zum heutigen Tag beibehalten. Er konnte beſonders aufgrund ſeines großen Wiſſens die Sportjournaliſtik auf ein Niveau brin⸗ gen, wie es wenig deutſche Sportjournaliſten fertig gebracht haben. Er iſt ſich als Sportmann und als Kämpfer für die von ihm als richtig erkannte Sache immer treu geblieben. Der Oeſterreichiſche Fußballbund, der Italieniſche Fuß⸗ Hallverband, der Elſäſſiſche Fußballvezband, der Franzö⸗ ſiſche und der Spaniſche Fußballverband haben zuſammen mit Freunden Benſemanns eine Spende aufgebracht, die dieſer in ſeinem Sinne verwenden kann. Den Reigen der Glückwünſche eröffnete der„Club der Alten“, der Benſemann neben einer von dem Graphiker Hof⸗ mann angefertigten Urkunde ein Album mit den Bildern des„Club der Alten“ überreichen ließ. Der D. F. C. Prag ließ Benſemann die goldene Ehrennadel überrei⸗ chen. Der Franzöſiſche Fußballverband über⸗ ſandte eine künſtleriſche Plakette, in der ſymboliſch auf die völkerverſöhnende Aufgabe des Sports hingewieſen iſt. Der Karlsruher Kunſtmaler Itha, ein bekannter alter Fußballſpieler, hatte den Karlsruher Engländerplatz im Bilde feſtgehalten. Auch dieſe Erinnerung überreichte der„Club der Alten“ ſeinem Gründer. Kratochvil⸗ Mannheim hatte eine Hymne gedichtet, die von ſeinem Sohn vorgetragen wurde. Proſeſſor Dr. Glaſer⸗Frei⸗ burg ſprach im Namen des Süsdeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikverbandes und für den.. B. Eine goldene Uhr und eine Bronzefigur eines Fußballſpielers waren die äußeren Zeichen der Anerkennung dieſer beiden Ver⸗ bände. Karlsruhe ließ durch Dipl.⸗Ing. Künkel ein vom Kunſtmaler Firnrohr(lein ehemaliger repräſen⸗ tativer Spieler) gemaltes Bild(natürlich den Engländer⸗ platz) übergeben, Neben verſchiedenen Ehren mitglied⸗ ſchaften großer deutſcher Vereine wurde Benſemann mit der Ueberreichung der goldenen Vereinsnadel des 1. FC. Nürnberg ausgezeichnet, die dieſer bis jetzt noch nicht verliehen hatte, Die Sppg. Fürth hatte eine Plakette mit dem Bilde Benſemanns anfertigen laſſen. Die anderen babiſchen und ſüddeutſchen Städte, Köln, Hamburg uſw. ließen ihre Wünſche und prächtige Ge⸗ ſchenke übermitteln. Auch die Mannheimer Preſſe gedachte ihres großen Kollegen in entſprechender Weiſe. Am Samstag nachmittag wurde Benſemann zu Ehren ein Fußballwettſpiel zwiſchen dem Preſſe⸗Sportelub Mannheim⸗Ludwigshafen und der Karlsruher Preſſe ausgetragen, das unentſchieden:8(bei Halbzeit führte Mannheim mit:1) endete. Während der Pauſe wurde Benſemann, der dem Spiel auf dem VfR⸗Platz beiwohnte, von der Preſſe durch Ueberreichung einer Photomontage und einer Urkunde geehrt. Die Zuſchauer nahmen an dieſer ſchlichten Ehrung lebhaften Anteil. Direktor Bühn ſprach für die Mannheimer Bezirksligavereine, den alten Mann⸗ heimer Klub Phönix und für den VfR, zu deſſen Ehrenmitglied Benſemann ernannt wurde. Walther Benſemann, der ſichtlich bewegt war, brachte dann ſeinen Dank zum Ausdruck. Er ſtand dieſer großen Ehrung faſt ſaſſungslos gegenüber. Er wies darauf hin, daß er nur das getan habe, was er glaubte immer tun zu müſſen. Den von ihm als richtig erkannten Weg werde er e Mit dem Sportsgruß ſchloß der Ehrungs⸗ kt ab. Während des Eſſens hielt dann Stadtrat Dürr⸗Nürn⸗ berg die Feſtanſprache. Reden von Stadtrat Dürr ſind immer ein Genuß. Am Samstag abend Hürfte er ſich aber ſelbſt übertroffen haben. Seinen Ausführungen hatte er die innige Verbundenheit zwiſchen Kultur und Natur zu Grunde gelegt.. Im Mittelpunkt der Ausführungen ſtand natürlich die Perſon von Walther Benſemann, um die Stadtrat Dürr einen Rahmen baute, wie er kaum vollendeter zu geſtalten iſt. Der Reoͤner, der immer ein außerordentlich großes Verſtändnis für den Sport auf⸗ brachte, wurde der Perſon und der Verdienſte Benſemanns in jeder Weiſe gerecht. Er bewies immer wieder, daß der Sport lange nicht ſo flach und inhaltslos iſt, wie er nur zu oft von manchen, die dem Sport kein Verſtändnis ent⸗ gegenbringen können, geſchildert wird. Dieſe Ausführungen dürften dazu beigetragen haben, daß ſich manche in Zukunft mehr mit Sport beſchäftigen werden. Die Rede von Stadt⸗ rat Dürr, die einer ganzen Reihe ausgezeichneter An⸗ ſprachen ſolgte, war unbedingt Höhepunkt der Feier. Beim Bierabend, zu dem Vereinsvertreter, ver⸗ diente Spieler und ſonſtige Kreiſe eingeladen worden waren, wurde noch manches gute Wort über den Sport geſprochen. Direktor Bühn, der die Leitung des Kom⸗ merſes hatte, verſtand es, den richtigen Ton zu finden, der die aus verſchiedenen Lagern kommenden Menſchen ſofort verband. Die Fröhlichkeit ſtand hier im Vordergrund. Neben Kammerſänger Kalnbach⸗ Karlsruhe trugen noch Walter Friedmann, Kra⸗ tochvil Vater und Sohn, Weinreich uſw. zur Unter⸗ haltung bei. Ein gelungener Abend, der jeden der Teil⸗ nehmer mit Befriedigung ſcheiden ließ. Es würde natürlich zu weit führen, wenn man die ein⸗ zelnen Reden, die im Verlauf der Veranſtaltung gehalten wurden, aufführen wollte. Alle Redner brachten die Ver⸗ dienſte Benſemanns und die Bedeutung des Sports zum Ausdruck. Die ganze Veranſtaltung war nicht nur ein Ehren⸗ tag für Walther Benſemann, ſondern eine Ehrung für den Fußballſport und den Sport überhaupt. Hier zeigte es ſich, daß, wenn dem Sport die richtige Seite abgewonnen wird, er Werte beſitzt, die weit tiefer gehen als ein Beſuch einer ſportlichen Veranſtaltung oder ſelbſt eine aktive Beteiligung. Der Sportgedanke iſt bereits ſo tief in das deutſche Volk eingedrungen, daß er nicht mehr wegzudenken iſt. Er iſt heute in dieſer ſchwe⸗ ren Zeit für viele Kreiſe noch der einzige Freudenſpender. Deshalb war der Auftakt, die ganze Abwicklung und der Ausklang der Geburtstagsfeier für Walther Benſemann doppelt erfreulich und wertvoll.—11— Ringer im Dienſte der Winkerhilfe Olympiaſieger Brendel wird Turnierſieger in Schifferſtaoͤt Der Bezirksmeiſter Vf. Schifferſtadt ſtellte ſich auch in dieſem Jahre in den Dienſt der Wohltätigkeit und ver⸗ anſtaltete am Freitag abend im Saal zum Neuen Brauhaus ein Ringer⸗Turnier im Federgewicht, das einen glänzenden Verlauf nahm und mit einem vollen Erfolg in jeder Hinſicht ſeinen Zweck erfüllte. Neben einigen der beſten Ringer aus den Reihen der Vereine des Rhein⸗ Neckar⸗Gaues hatte man den Olympiaſieger Brendel, der gegenwärtig in ſeiner Heimatſtadt Speyer weilt, zu dieſem Turnier verpflichtet. Damit war ſchon im voraus die Gewähr für ſpannende, techniſch hochſtehende Kämpfe geboten. Die Teilnahme des Olympioniken bildete ins⸗ beſondere in der Schifferſtädter Sportgemeinde das Tages⸗ geſpräch und ſo konnte es auch nicht wundernehmen, wenn es längſt vor Beginn der Veranſtaltung ein ausverkauftes Haus gab. Dies war umſo erfreulicher, als dadurch der Stadtgemeinde eine ſchöne Summe für die Nothilfe zu⸗ geführt werden konnte. Bürgermeiſter Iſſelhardt von Schifferſtadt begrüßte namens der Stadt die Gäſte, ins⸗ beſondere Brendel, und gedachte in ſeiner Anſprache mit herzlichen Worten des Dankes der ſteten Hilfsbereitſchaft und Verdienſte des veranſtaltenden Vereins. Ohne Ausnahme lieferten alle Teilnehmer des Tur⸗ niers, wie auch das Paar im Halbſchwergewichtstreffen erſtklaſſige Kämpfe, die ungemein feſſelten und mit großem Beifall quittiert wurden. Brendel wurde zur Entfal⸗ tung ſeines ganzen Könnens gezwungen und konnte erſt nach harten Kämpfen Turnierſieger werden. Beſonders waren es R. Kolb ⸗Schifferſtadt und Thomas ⸗VfK. 86 Mannheim, die ihm ſchwer zu ſchaffen machten. Brendel wurde ſogar von R. Kolb mit einer prächtigen Soubleſſe platt auf die Schultern geworfen, was aber von dem ſonſt ſehr gut amtierenden Kampfrichter Biundo⸗SV. 06 Mann⸗ heim nicht anerkannt wurde, da Brendel mit dem Kopf außerhalb der Matte gelegen haben ſoll. 2. Sieger wurde R. Kolb und 3. Sieger Thomas, der ſich ebenfalls ganz hervorragend ſchlug und gegen Brendel nur knapp nach Punkten verlor. Die Ergebniſſe: 1. Kampf: R. Kolb⸗Schifſerſtadt— Steinel⸗Stunc Lud⸗ wigshafen. Kolb lag bei Halbzeit klar in Führung und er⸗ höhte ſeinen Vorſprung mit zwei ſchön ausgeführten Soubleſſen, bei denen Steinel im letzten Moment gerade noch aböͤrehen konnte. Kolb wurde Punktſieger. 2. Kampf: Brendel⸗Nürnberg— Bernatz⸗Schifferſtadt. Bernatz wurde bei einem Schleudergriff überſprungen und von Brendel bereits in 30 Sekunden auf die Schultern gelegt. 3. Kampf: Lochner⸗Schifferſtadt— Vondung⸗S Siegfried Ludwigs, hafen. Vondung bringt durch Hüftſchwung ſeinen Gegner in die Brücke, dieſer überträgt und Vondung muß in die Brücke, die außerhalb der Matte endete. Lochner konnte den Vorſprung von Vondung nicht aufholen und verliert nach Punkten. 4. Kampf: Thomas⸗Vfg 86 Mannheim— O. Kolb⸗Schifferſtabt. Thomas faßt Kolb von hinten und wirft ihn in 5,30 Minuten auf die Schultern. 5. Kampf: Brendel — R. Kolb. Beide greifen heftig an und ein überraſchender Armfollgriff von Brendel zwingt Kolb in die Brücke, aus der er ſich nach verzweifelter Anſtrengung wieder befreit. Dann ſolgen prachtvolle Kampfmomente. In der 7. Mi⸗ nute wird Brendel mit brillanter Soubleſſe auf die Schul⸗ tern am Mattenrand geworfen. In der angeordneten Bodenrunde bleibt es bei Ausheberverſuchen von Kolb und nach dem Wechſel kann Brendel nichts ausrichten. Beide waren ſich völlig gleich, jedoch erhielt Brendel den Punkt⸗ ſieg. 6. Kampf: Steinel— Bernatz. Steinel liegt ſtändig im Angriff, kommt bei einem Armzug in die Brücke und bringt dann Bernatz in die Brücke, den er mit Armſchlüſſel in 12 Minuten beſiegt. 7. Kampf: Thomas— Lochner. Der Mannheimer bringt Lochner mit finniſchem Aufreißer in die Brücke, die letzterer bis Ablauf der Zeit halten kann. Dieſen Vorſprung vermochte der ſtarke Pfälzer nicht auf⸗ zuholen. Thomas wurde Punktſieger. 8. Kampf: O. Kolb— Vondung. Kobb wirft ſeinen Gegner mit Untergriff par⸗ terre, ohne ihn aber halten zu können. In der Boden⸗ runde wird Vondung durch Rückreißer auf eine Schulter gebracht und Kolb wird bei einem Schleuderer abgefangen und kommt auf eine Schulter. Punktſieger Kolb. 9. Kampf: Brendel— Thomas. In der 3. Minute mußte Thomas und gleich darauf ſein Partner parterre, der bei einem Aufreißer des Mannheimers wieder in den Stond zurückkommen konnte. Brendel muß bei einem verfehlten Armfallgriff erneut zu Boden, wo er durch Armzug Thomos in die Brücke bringt. Nachdem beide in der angeordneten Boden⸗ runde und in den letzten 4 Minuten im Stand nichts mehr erreichen konnten, wurde Brendel Punktſieger. 10. Kampf: R. Kolb— Vondung. Kolb holte ſich in der Zwangshocke durch Ausheber und Hüftſchwung, mit dem er Vondung in die Brücke zwang, einen Vorſprung und wurde damit Punktſieger. 11. Kampf: O. Kolb— Steinel. Kolb ſiegte durch Untergriff von vorn in 1,38 Minuten. 12. Kampf: Brendel— O. Kolb. In der 2. Minute wird Kolb zu Boden geriſſen, wo ihn Brendel mit ſchöner Soubleſſe in 3 Minuten beſiegte. Halbſchwergewicht: Heißler⸗Schifferſtadt— Rudolph ⸗Vfen 86 Mannheim. Heißler iſt faſt ſtändig im Angriff und bringt Rudolph mehrmals in Gefahr. Ein Armzug des Mannheimers wurde überſprungen. Bei dieſem ſelten ſchb⸗ nen Kampf mußte ſich Heißler mit einem Punktſieg be⸗ anügen. Mannheimer Hockey⸗Erfolge VfR ſiegt überlegen— Ehrenvolle Niederlage des To. 1846 TV. 1846 Mannheim— SC. Heidelberg:2(:0) Der erſte Großkampf zweier Mannheim⸗ Heidelberger Mannſchaften fand am Sonntag auf dem TV. ⸗Platz ſtatt, wo der Heidelberger Hockeyklub ſich zum erſtenmal im neuen Jahre vorſtellte. Da das Vorſpiel in Heidelberg mit einem ſicheren:0⸗Siege der Heidelberger geendet hatte, rechnete man wieder mit einem klaren Siege der Gäſte. Der HC. ſiegte auch verdient, jedoch fiel der Mannſchaft Handball Verbandsſpiele Waloͤhof beſiegt BfR:5— Polizei und AS Ludwigshafen ſiegen Sp Waldhof— VfR 95(:1) Die beiden Mannſchaften ſtellten ſich dem Wiesbadener Krupka in der derzeit beſten Aufſtellung, aber nicht beſten Verfaſſung. Der Sieger hieß auch heute wie im Vorſpiel —:5— Waldhof; allerdings war der Sieg in dieſer Höhe nicht verdient. Nach einer Ehrung des neuen Meiſters durch den alten, der ſeinem Nachſolger den Sportruf aus⸗ brachte, begann Waldhof das Spiel, blieb aber ſchon in der Läuferreihe hängen. Im Gegenſtoß ſpielt Morgen Kees frei, aber Abſeits unterbindet die Chance. Nach guter Ab⸗ wehr Reinholds, holt Spengler die Führung. Herzog trifft nur die Latte, dann rettet Ziegler in höchſter Not. Ein Deckungsfehler verhilft Herzog zum zweiten Treffer. Vor Fiſcher kann nach dem Anſpiel der Blauen Weigold nur im Fallen retten; donn iſt es Schimmelburg, der nur die Latte trifft. Spengler macht es beſſer und wirft:0 ein; Engelter iſt der Schütze des nächſten Treffers. Nun ſcheiden nacheinander Fiſcher und Ratgeber verletzt aus. Morgen kann noch vor Halbzeit den gut ſtehenden Schimmelburg bedienen und daß erſte Gegentor iſt fertig. Nach der Pauſe erſcheinen beide Mannſchaften wieder vollſtändig. Engelter kann auf:1 erhöhen und Herzog er⸗ Turnfeſt⸗Vorarbeiten im Gange Die Turnvereine des Mannheimer Gaues vollzählig dabei— Fachwarte-Tagung Wenn in der letzten Juliwoche Hunderte von Sonder⸗ zügen, kleine und große Omnibuſſe, Radfahrer⸗Kolonnen, Wandergruppen, Faltbootfahrer uſw. aus allen Teilen unſeres Vaterlandes und aus dem Auslande nach dem Süden, gen Stuttgart ziehen, um Hunderttauſende teil⸗ haftig werden zu laſſen an dem Erleben des 15. Deut ſchen Turnfeſtes, wird nicht nur die badiſche Turnerſchaft, ſondern auch der Mannheimer Turngau mit ſeinen Vereinen vollzählig und wohl⸗ gerüſtet zur Stelle ſein. Die Fachſchaftenzuſammenkunft des Gaues am geſtrigen Sonntag war, nach der Kreiswarteverſamm⸗ lung der DT. und der Gauwartetagung des 10. Kreiſes, eine weitere vorbereitende Etappe, mit der beſonderen Aufgabe, den techniſchen Führern der Vereine alles Erſor⸗ derliche für die Kleinarbeit der nächſten Monate mit auf den Weg zu geben. Es wurde in den beiden Turnſälen und den Sitzungsräumen des Turnvereins 1846 fleißig gearbei⸗ tet, zumal ſo ziemlich alle Gauvereine mit Vorturnern und Vorturnerinnen zur Stelle waren. 8 Die Männerturnwarte im großen Saal hatten reichlich Gelegenheit, die allgemeinen Freiübungen durch⸗ Zuarbeiten, wozu noch die Uebungen der Kreisriege am Barren kommen. Auch die Wetturner und Turnerinnen ſollten die Feſtſtellung gemacht haben, daß die Wettkampf- Übungen für ein deutſches Turufeſt nicht nur ein gewiſſes Maß von Können und Erfahrung, ſonbern auch eine lange und unermüdliche Vorbereitung erfordern. Die Frauen⸗ turn warte im kleinen Turnſaal mußten ſich, außer in die Freiübungen der Turnerinnen auch in den Chorfeſttanz vertieſen. Den Volksturnwar⸗ ten lag der bevorſtehende Arbeitsplan beſonders am Her⸗ zen. Am lauteſten ging es bei den Spielwarten zu; kein Wunder, nachdem über der laufenden Handball⸗ runde bis jetzt kein glücklicher Stern geleuchtet hatte. Ein beſonderes Wort, in Anweſenheit des Gauvorſtandes, war hier ſchon am Platze. Die Jugend⸗ und Kinder⸗ tkurn warte, ſowie die übrigen treten am kommenden Sonntag vor Beginn des Gauturntages in Sandhofen zu⸗ ſammen. Ergänzt und vervollſtändigt wurde die Arbeit am geſtrigen Sonntag durch die Berichterſtattung der Gau⸗ warte über die Gaggenauer Tagung der badiſchen Turner⸗ ſchaft. Mannſchaftskämpfe der Kunſtturner in den nächſten Mongten zwiſchen den Gauvereinen ſtellen einen neuen Weg dar, von dem man ſich eine Förderung des Geräteturnens, bei dem zweifelsohne vorhandenen In⸗ tereſſe verſpricht. Sicher wird die Heranbildung des Nach⸗ wuchſes dadurch nach jeder Richtung hin ebenſo gefördert, als durch gute Vorbilder, wie ſie die überragenden Könner in der 1. Riege des Turnvereins 1846, die ſich an dieſen Gaukämpfen nicht beteiligt, abgeben. Man iſt wirklich über⸗ raſcht über die Zahl der eingegangenen Meldungen. 12 Riegen aus 10 Vereinen wurden keineswegs er⸗ wartet. Eine dadurch notwendig gewordene 4 Gruppen⸗ einteilung unter je einem Obmann faßt die Teilnehmer wie folgt zuſammen: Gruppe 1: TV Viernheim, Badenia Feudenheim, TV 1846 Mannheim 2. Riege. Obmann: Adelmann⸗TV 46. Gruppe 2: TV Sandhofen, TV Viernheim 2. Riege, DV Seckenheim. Obmann: Volk⸗TV Seckenheim. Gruppe 3: Jahn Neckarau, TW Schwetzingen, TV Hocken⸗ heim. Obmann: Werdan⸗Jahn Neckarau. Gruppe 4: TW Friedrichsfeld, bd Hockenheim, TW 1846 Mannheim 3. Riege. Obmann: Roth⸗TV Schwetzingen. In den einzelnen Gruppen beſuchen ſich die Vereine untereinonder und ermitteln den Gruppenſieger, wobei die einzelnen Treffen ſtets von den 8 gleichen Kampfrichtern gewertet werden, die aber den beteiligten Vereinen nicht angehören, ſo daß gleichzeitig eine Kampfrichter⸗ ſchu le damit verbunden iſt. TV Schwetzingen vor Jahn Neckarau und TB Hockenheim Beim T Jahn Neckarau fanden ſich am Samstag abend die drei Riegen der Gruppe 3 zur erſten Begegnung ein. Um eine einheitliche Wertung zu erzielen, waren auch ſämt⸗ liche Kampfrichter zugegen. Der Mannſchaftskampf er⸗ ſtreckte ſich, wie auch die nachfolgenden, auf je eine Kür⸗ übung am Reck, Barren und Pferd, erweitert durch eine Mannſchaftsfretübung. Der TV Schwetzingen blieb mit 426 Punkten Sieger, vor Jahn Neckarau mit 415 und TW Hockenheim mit 343 Punkten. Die beſten Einzelleiſtungen: 1. Laier⸗TV Schwe zingen 79 Punkte; 2. Ebel⸗Jahn Neckarau 70% Punkte; 3. Frank⸗TV Schwekt⸗ zingen 74 Punkte. Do am Schluſſe die erreichten Punktzahlen aus allen 3 Begegnungen für den Geſamtſieg den Ausſchlag geben, haben im weiteren Verlauf die diesmal im Rückſtand ge⸗ bliebenen Mannſchaften die Möglichkeit, den Verluſt bei der nächſten Gelegenheit wieder aufzuholen. 5 reicht unter der gütigen Aſſiſtenz Reinholds gar:1. Mor⸗ gen und Kees verſchießen nacheinander knapp. Den Wald⸗ höſern wird das Toremachen leichter gemacht; wieder konn Engelter einen Deckungsfehler geſchickt ausnützen. Nun bekommt VfR etwas Oberwaſſer. Ueberlegt erzielt Kees den zweiten und Morgen den dritten Gegentreffer. Den achten Erfolg des Gaſtgebers entſcheiden die Linienrichter, die den Unparteiiſchen, der ſchwach war, erſt vom Erfolg— allerdings zu Recht gehend— überzeugen müſſen. Im Auf und Ab des weiteren Geſchehens rettet Reinhold gut Meier erreicht:4— Kees ſcheitert an Weigold, Engelter und Coſſe erzielen noch je einen Erfolg, ſo daß man ſich beim Stand:5 für den Meiſter trennt. Polizei⸗SV— JW Fraukenthal 11:7(:5) Das Spiel begann ſenſationell. Nockel, Ehrhardt und Maas bringen den Gaſtgeber im Handumdrehen:0 in Nachteil. Zwei Gegentore Beckers und Schöns dämpfen dann etwas die Siegesfreude des Frankenthalers Anhangs. Nockel ſtellt zwar haltbar auf:2, aber dann kommt die Po⸗ lizei mehr und mehr zu Wort. Höfling ſchafft mit 2 Toren den Ausgleich und Schön ſowie Schmitt bringen den Po⸗ liziſten die Führung, die nicht mehr abgegeben wird. Noch vor Halbzeit holt Frankenthal durch Ehrhardt auf:5 auf. Nach der Pauſe ſtellt bald Schmitt auf:5; hierauf muß Ehrhardt wegen unreiner Beinarbeit vom Platz. Eine harte aber gerechte Entſcheidbung des Unparteiiſchen. Schmitt, Stober und Höfling ſtellen auf 10:5, bis Frankenthal wie⸗ der energiſcher wird. Nach zwei Lattenſchüſſen des Gaſtes erreicht Schmitt 11:5; die Frankenthaler kommen durch Windecker noch zur Erhöhung des Ergebniſſes, das mit 11:7 dann weſentlich günſtiger lautet. Ehrhardt wurde von Soldner⸗O8 Mannheim kurz nach der Pauſe vom Platz geſtellt. 7 Maunheim— ASV. Ludwigshafen 225(:1) Das Spiel 07— ASV. war für den Abſtieg ausſchlag⸗ gebend, denn für 07 war ein Sieg die letzte Möglichkeit, eventl. noch die erſte Klaſſe zu erhalten. Es hat aber nicht ſollen ſein. Vor leeren Rängen und bei biſſiger Kälte holte ſich draußen in Neuoſtheim unter der bekannt guten Leitung von Grundhöfer⸗Phönix, der ASV. die beiden äußerſt wichtigen Punkte. Den Neuoſtheimern gehören die erſten örei Minuten des Spieles, aber ſchon die vierte bringt durch Lukas das Führungstor der Frieſenheimer. Wenig ſpäter gleicht Taſchner aus. Die reſtliche Spielzeit der erſten Periode bringt keine Erfolge mehr. Die Neuoſtheimer ſcheitern an dem guten Können des ASV.⸗Hüter, deſſen Stürmer, noch nicht in Schwung gekommen, nur einen Lattenſchuß zu ver⸗ zeichnen haben. Die erſten beiden Minuten der zweiten Hälfte bringen jeder Partei einen Erfolg. Häfele ſkort für AS., Schöl⸗ lich für den Platzverein. Nun findet ſich ASV. beſſer; ob⸗ wohl Mitſch bald verletzt ausſcheidet, wird nun der Ton von den Linksrheinern angegeben, die durch Häfele, Har⸗ länder und Specht auf:5 ſtellen. Fleck von 07 muß kurz vor Schluß noch wegen eines groben Fouls, deſſen Aus⸗ 9 175 in Tätlichkeiten überzugehen drohten, vom atze. Mi. Phönix Damenmeiſter der Gruppe Rhein Am Sonntag wurden die Verbandsſpiele der Damen mit dem Spiel Phönix— M T G. zu Ende geführt. Der Meiſter, Phönix Mannheim, beendete auch mit einem Siege die ſo erfolgreich begonnene Serie, die ihr ohne Berluft⸗ partie den ſeit Jahren ſo heiß begehrten Titel brachte; an zweiter Stelle landete Vfg., der ſich überraſchender Weiſe zweimal klar von Phönix ſchlagen ließ, ſonſt aber alle Konkurrentinnen diſtanzieren konnte. Das Spiel brachte allerdings nur einen ſehr knappen :0⸗ Sieg, der ſchon bei Halbzeit feſtſtand. Das einzigſte Tor erzielte Frau Schieſtl, die Frau des bekannten Fuß⸗ ballſchiedsrichters. Spielleiter war mit guten Leiſtungen der 8⸗Mann Kühlwein. der Sieg weitaus ſchwerer, als es im Reſultat zum Aus⸗ druck kommt, wenn er auch vollkommen verdient war. Der HC. hat mit einer kurzen Periode nach der Pauſe entſchieden mehr vom Spiel, ſo daß ſich dieſes faſt ganz auf ein Anrennen des gefährlichen Heidelberger Sturmes gegen die hervorragende Abwehr der Mannheimer beſchränkt, während der einheimiſche Sturm lediglich in zahlreichen, aber äußerſt gefährlichen durchbruchartigen Vorſtößen ſein Glück verſuchen muß. H Ci, drängt längere Zeit nach Be⸗ ginn leicht, aber erſt nach einer Viertelſtunde muß Witt⸗ brock den erſten gefährlichen Ball abwehren. Auch weiterhin muß er wiederholt in Tätigkeit treten, aber im Verein mit Metz und Greulich gelingt es, alle gegneriſchen Angriffe abzuſchlagen. Nach Wiederbeginn hat der Turnverein überraſchend klare Chancen, um in Führung gehen zu können Kurze Zeit muß Heidelberg ſehr verteidigen, dann aber findet ſich die Mannſchaft wieder und erneut ſteht die Mannheimer Hintermannſchaft im Brennpunkt der Ereigniſſe. Aber die beſtgemeinten Angriffe ſcheitern an ihr oder den anormalen Bodenverhältniſſe. Erſt zehn Minuten vor Schluß muß ſich Wittbrock zum erſtenmal geſchlagen bekennen. Einen kurzen Schuß von Vogt hält er zwar noch auf der Torlinie, aber Peter 2 iſt da und drückt den Ball endgültig ein. Mann⸗ heim ſtößt noch einmal energiſch durch und nur ein Fuß⸗ fehler verhindert einen gültigen Torerfolg, dann fällt durch Baudendiſtel der zweite Heidelberger Treffer, womit der Sieg geſichert iſt. Wittbrock ſchlägt einen Schuß von Peter zu kurz ab und der Heidelberger Halblinke ſchießt noch ein. 210, wobei es bis Schluß trotz der beiderſeitigen Be⸗ mühungen bleibt. Ein großes Spiel bei den Mannheimern, die ohne Keller und Schwab antreten mußten, lieferten vor allem die Deckungsreihen. Greulich übertraf in der Verteidigung noch etwas ſeinen Partner, während in der Läuferreihe dite beiden Außen Lutz und Aubel, der den gefährlichen Horn zu halten hatte, gut waren. Rauſch konnte in der Mitte Schwab nur in der Verteidigung erſetzen, vermochte aller⸗ dings den Sturm nur ſelten zu unterſtützen. Hier fielen vor allem die Halbſtürmer aus, denen noch die Routine für ſo ſchwere Spiele abgeht. In der Angriffsreihe fehlte es ganz beſonders an dem Zuſammenhang, allerdings war bei einer ſo guten Hintermannſchaft, wie ſie die Heidel⸗ berger beſitzen, nur ſchwer ein ſolcher herzuſtellen. Bf Mannheim— Blan⸗Weiß Speyer 611:1 Der fg Mannheim, der am Sonntag vormittag auf ſeinem Platz am Flughafen Blau⸗Weiß Speyer zu Gaſt hatte, trat mit einer überraſchend umgeſtellten Elf an. Die Mannheimer waren ihrem Gegner in allen Mannſchaſts⸗ teilen klar überlegen, jedoch konnte ſelbſt der hohe Sieg über verſchiedene Mängel der neuen Mannſchaftsaufſtellung nicht hinwegtäuſchen. Es iſt daher fraglich, ob man die neue Formationen beſtehen läßt oder ob mon nicht doch auf die alte bewährte Aufſtellung wieder zurückkommen wird. Der heutige Gegner verfügte allerdings auch nicht über die Spielſtärke, um einen entſprechenden Maßſtab zur Prüfung des Experimentes abgeben zu können. Vi R trat diesmal in folgender Aufſtellung an: Meyer⸗ Pena Meyer, Dr. Kulzinger; Pfeiffer, Heiler, Mohr; Gever 1, Geyer 2 Böhringer, Bau nach, Heerwagen. Die Verteidigung lieferte wieder ein ſehr gutes Spiel und ließ den gegneriſchen Sturm nur ſelten gefährlich werden. Auch Pfeiffer in der Läuferreihe war ganz hervorragend, da⸗ gegen eftel Mohr etwas ab. Heiler bot als Mittelläufer eine anſprechende Leiſtung. Trotzdem dürfte ſein Platz im Sturm ſein, wo er der Mannſchaft viel nützlicher ſein kann. Augenblicklich fehlt ihm noch die Ruhe und Ueberſicht, über die ſein Vorgänger verfügt. Im Sturm verſtanden ſich die beiden Flügel gut, dagegen fand ſich der Mittelſtürmer nicht immer zurecht, da er etwas langſam war. Die Speyerer Mannſchaft ſtand diesmal klar hinter 8 der 1 zurück. Vor allem 1 110 N zu unausgeglichen, um ſich gegen die technif überlegene Bfg⸗Elf erfolgreich e zu 170 Einige Spieler von überdurchſchnittlichem Format täuſchen über dieſe Tatſache nicht hinweg. Die beiden Verteidiger hielten ſich gegen den ſchnellen Vfgi⸗Sturm ziemlich gut, brachten allerdings oft den Ball nicht raſch genug fort. Der Sturm war vor allem durch ſeine Schnelligkeit gefährlich, e 5 der 1 9 gegneriſchen Hinter⸗ an icht. anier ſtan i i 1 weiter Flur. b N e ee SSS Kr... 0 Chefredakteur: H. A. Mei ßner erantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt ⸗Handelsteil: K. Ehmer Feuilleton: Dr. St. Kayſer Lokaler Vale 8— S erm chtes: W. Müller ⸗ Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Teil F. Kircher- Anzeigen u, geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger:? Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. ö.., Mannheim, R 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Wewähr Rückſendung nur bei Rückvorts „750Gb neee neben ene enen ee mare J ö 7877 e Fr... ̃ ̃ͤ PEP...]⁵˙ͤl. AA F 1 92 1 Montag, 16. Januar 1933 29 93 Neue Mannheimer itung Morgen⸗Ausgabe Der Endkampf in der zerufsſpieler⸗Frage Jerſch⸗Weſtdeutſchland tritt im Rundfunk für die Einführung des Verufsfußballs ein gerſch und der weſtdeutſche Standpunkt Am Freitag abend ſprach der erſte Vorſitzende des Weſtdeutſchen Spielverbandes, Rechtsanwalt Jerſch⸗ Bochum, im Weſtdeutſchen Rundfunk über die vom WSV. erhobene Forderung auf Ein⸗ führung des Berufsſußballs. Der Redner ſtellte den kommenden Berufsſport als eine Notwendigkeit hin, um den Fußballſport zu retten und wies einen Weg, wie das Berufsſpielertum in der Praxis in den übrigen Fußballbetrieb eingeordnet werden ſoll. Jerſch betonte, daß ſich der WSV. in der Nachkriegs⸗ zeit ſtets gegen die Entwicklung zum Profeſſionalismus ge⸗ ſtemmt habe. Im Laufe der Jahre hat ſich aber dann ge⸗ zeigt, daß die Entwicklung des verkappten Be⸗ rufsſports nicht aufzuhalten war. Darum habe der WSV. den Kampf um eine endgültige Klärung erneut aufgenommen. Der WSV. wolle nichts Neues, am allerwenigſten Experimente.„Er will nichts anderes als eine Klarſtellung und Feſtſtellung der gewordenen Zu⸗ ſtände und eine Ordnung und Aufteilung der aus dieſen Feſtſtellungen ſich ergebenden Verhältniſſe nach allgemein ſittlichen, ſportlichen und wirtſchaftlichen Geſichtspunkten.“ Dieſer Krankheitsprozeß im deutſchen Fußball könne nur durch einen ſtarken Einſchnitt in den Geſamtkörper unter⸗ bunden werden. Dieſer Schritt befreie zwar nicht unmit⸗ telbar heilend den Amateurkörper von Krankheitsſtofſen, die ihn im Augenblick ſchütteln, aber es iſt doch mit Sicher⸗ gelt damit zu rechnen, daß die Fieberkurve fallen und all⸗ mählich eine endliche Geſundung eintreten werde, da dem ungeſunden Ehrgeiz der Amateure in Zukunft Sinn und Richtung genommen werde, denn die über ſeine Kraft gehenden Spitzenleiſtungen werde er in Zukunſt dem berufsmäßig gepflegten Sport, dem ſie allein möglich ſind. Überlaſfen müſſen. Dem offenen und ehrlichen Berufsſport würden in Zukunft nicht nur Rechte, ſondern auch Pflich⸗ ten zugewieſen, zu deren vertragsmäßigen Erſüllung er angehalten werden könne. Der WSB. fordere Legalifſierung eines Sportbetriebes, der ſeine Spieler nicht durch Erſatz der notwendigen Auslagen, ſondern durch angemeſſene Be⸗ zahlung verpflichtet. Durch die Einführung und Abtren⸗ nung des offenen Berufsſportes ſolle erſt wieder die Grund⸗ lage für einen ehrlichen ſportlichen Wettbewerb aller Ver⸗ eine auf gleichen Vorausſetzungen und mit gleichen Mit⸗ teln geſchaffen werden. Verkappter Berufsſport bedeute Stabiliſierung der Vorherrſchaft der Spitzen vereine, die dieſe Stellung mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln und ihrem finanziellen Uebergewicht zu halten ſuchten und damit jeden geſunden Wettbewerb aller, die von unten nach oben drängen, zu unterbinden. Der Fußballſport, der zu ſeinen Veranſtal⸗ tungen ungezählte Zuſchauermaſſen(?) anziehe, ſei für den Berufsſport reif. Der Berufsſport müſſe in der Hand des Amateur⸗Verbandes durch ſeinen Aufhau im Rahmen des Amateurverbandes gezwungen, nach anſtändigen ſport⸗ lichen und geſchäftlichen Geſichtspunkten handeln und Sport treiben und der gemeinnützigen Arbeit der Verbände die⸗ nen. Der De B. ſtehe vor einer klaren Entſcheidung. „Entweder: Der DB. muß ſeine Amateurbeſtim⸗ mungen ändern oder gar aufgeben und jede Unterſcheidung zwiſchen Amateur⸗ und Berufsſpieler fallen laſſen, alſo den verkappten Berufsſport legaliſieren. Bekennt der DB. ſich zu dieſer Auffaſſung, ſo ſcheidet er für die gemein⸗ nützige Jugendarbeit und Volkserziehung als ein im Volksleben anzuerkennender, Werte ſchaffender Faktor aus. (Na, na! Die Red). Oder: Der De. bleibt ſeiner Tradition und Grund⸗ einſtellung treu. Dann gibt es keinen anderen Weg, als den Vorſchlägen des WSW. zu ſolgen, reine Bahn zu ſchaf⸗ ſen, die Verhältniſſe zu ordnen und in Zukunft mit ver⸗ mehrtem Nachdruck der Beachtung der anerkannten Ama⸗ teurbeſtimmungen Geltung zu verſchaffen.“ Der WSV. halte es aus ſteuerlichen Gründen für notwendig, juriſttſch ſelbſtändige Gebilde zu ſchaffen, deren allzu ſtarke Belaſtung durch die Beziehungen zu einem alten Spitzenverein nicht erwünſcht iſt. Die Berufsſpielerſatzung des WSV. iſt fertig⸗ geſtellt. Sie regelt einmal den Aufbau der Berufsſpielervereine, zum anderen die Beziehungen der Spieler zu den Ver⸗ einen und die Organiſation der Berufsſpielervereine im Rahmen der Landesverbände des DB. Maßgeblich iſt der Grundſatz, daß der Verein entſcheidend in die Geſtaltung und den Aufbau ſowie die Verwaltung der Berufsſpieler⸗ vereine eingreift nach folgenden Grundgedanken: 1. Oertlicher Aufbau in felbſtändigen Gebilden, dort, wo ein Bedürfnis beſteht Insgeſamt ſind für das Gebiet des WSV. nicht mehr als zehn bis zwölf Vereine vor⸗ geſehen und zwar an Orten, die eine ſchnelle und billige Verbindung geſtatten. Bei dem örtlichen Aufbau müſſen die Vorbereitungen durch örtliche Ausſchüſſe, die ſich aus angeſehenen Verbands⸗ und Vereinsleuten zuſammen⸗ ſetzen, erfolgen. Die örtlichen Gebilde ſollen grundſätzlich alle zum Berufsſyiel bereiten und geeigneten Spieler des weiteren Umkreiſes erfaſſen. 2. Die neuen Berufsſplelervereine find grundſätzlichſt ehrenamtlich zu verwalten und zu leiten. Es iſt hierbeſ wünſchenswert, daß in die Verwaltung ge⸗ eignete Mitglieder der örtlichen Amateurvereine eintreten, um auf dieſe Weiſe dauernd Sitz und Geltung in der Lei⸗ tung zu erhalten. Die Geſamtheit der Vereine wird als beſondere Gruppe von Verbandsvereinen durch den Ver⸗ band verwaltet. 3. Die Belange der örtlichen Amateurvereine, insbeſon⸗ dere des örtlichen Vereins, der zum weſentlichen Spieler abgibt, ſind weitgehendſt zu berückſichtigen. Dieſe Belange werden im Einzelfalle verſchieden ſein. Gedacht iſt vor allem an die Sicherung der Benutzung von Platzanlagen der Amateurvereine. 4. Ein Reingewinn, ſoweit er ſich nach Abdeckung aller Unkoſten und Bereitſtellung von Reſerven ergibt, ſoll für gemeinnützige Zwecke, insbeſondere für die Jugendarbeit der örtlichen Amateurvereine, verwendet werden. Die Zulaſſung der Einrichtung eines Beruksfußball⸗ vereins iſt abhängig von der Erteilung einer Lizens, die nur bei Erfüllung aller, insbeſondere auch der wirtſchaft⸗ lichen Vorausſetzungen, gewährt wird. Die neu zn bilden⸗ den-Berufsfußballvereine werden mit Rückſicht auf die not⸗ wendigen Vorarbeiten vorausſichtlich erſt mit Beginn der neuen Spielzeit ihre Tätigkeit aufneßmen können. Selbſtverſtändlich ſoll der Berufsſport in Verbänden, in denen ein Bebürfnis nicht vorliegt und die wirtſchaft⸗ lichen Vorausſetzungen nicht gegeben ſind, anf dem Ver⸗ ordnungswege nicht eingeführt werden. Gewarnt werden müſſe aber davor, in Verbänden, in denen die Vorans⸗ ſetzungen für die Einführung gegeben ſind. durch taktliſche Manöver Schwierigkeiten zu bereiten. Der Redner iſt davon überzeugt, daß der kommende Verbandstag des WSV., wenn er die Notwendigkeit der Maßnahmen an⸗ erkennt, auch die Entſchloſſenheit aufbringen wird, ſie unter allen Umſtänden durchzuführen. „Wir wiſſen im Weſten, worum es im letzten und tief⸗ ſten Sinne geht. Der Streit darſtber, in welcher Form man die Zuſtände im Spitzenſvork auffangen und geſtakten ſoll, rührt an die Grundauffaſſung vom Syort und ſeinen Aufgaben. Hier klafft der ſtarke Gegenſatz der vielbeſyßt⸗ telten„ethſſchen“ Einſtellung gegenüber einer rein äzußer⸗ lichen Auffaſſung des Sportes. Wir kämpfen in Wahrheit gegen die Auffaſſung derer, die da verkünden, daß der Amateurſport nicht mehr zu retten ſef(h und werden für unſere Aufſfaſſung bis zum letzten kämpfen. Von einem Deutſchen Fußball⸗Bund verlangen wir, daß er die letzten Konſequenzen aus der gegebenen Situatſon zieht. gleichviel, von welcher Betrachtungsweiſe aus man an die Dinge herantritt.“ Der ſüddeutſche Gegenſatz Im Anſchluß an das Referat von Rechtsanwalt Jerſch, das auch auf den Frankfurter Rundfunk übertragen wurde, veranſtaltete der Südweſtfunk eine Ausſprache über das aktuelle Thema, wobei zwei ſeit langen Jahren in der Frankfurter Sportbewegung ſtehende Frankſurte; Rechtsanwälte ihre Meinung zu der Frage wie ſolgt aus. drückten: Die Ausführungen Jerſchs könnte man überſchreiben mit:„Viel Lärm um nichts.“ Die breite Oeffent⸗ lichkeit hat an der Frage:„Amateur oder Profi“ überhaupt kein Intereſſe. Weder die Aktiven, noch die Vereine ode gar der Dß B. haben an dieſer Frage Intereſſe. Vielleicht intereſſtert der ganze Fragenkomplex einſge Spieler, die zurzeit arbeitslos ſind und durch die Ausübung des Be. rufsſportes ihre Einnahmen zu verbeſſern glauben. In⸗ tereſſe an der Frage haben auch die Leute, die glauben, daß der Betrieb einer Berufsfußballmannſchaft eine gute Einnahmegnelle darſtelle und Geſchäfte damit zu machen glauben. Vielleicht intereſſieren ſich dafür auch einige alte Verbandsführer, die ſchon von altersher dafür ſind, Schwierigkeiten zu machen und denen es nicht wohl iſt, wenn es nicht irgendeine Unruhe gibt Beſonderes Inter- eſſe hat ſchließlich noch die Stenerbehörde, die neue Ein. naßmen wittert, wozu ſie ſa ſchließich auch da iſt. Man fragt ſich, warum die ganze Frage gerade ſetzt ventiliert werden muß. Gerade in einer Zeit, in der ſich oͤie Vereine alle in einer ſchweren finanziellen Kriſe be⸗ finden, wie man ſie ſich ſchlimmer nicht denken kann. Es ist völlig ausgeſchloſſen, daß ſich die ſchlechte Lage der Vereine durch die Einführung des Profitums beſſern kann. Sie wird im Gegentell noch ſchlechter werden. Dabei iſt es noch ſehr zweſſelhaft, ob die Proſeſſtonals etwas ver⸗ dienen werden. Da wir an die ideellen Mottve nich: glauben können, weil Idealismus in einer rein wirt⸗ ſchaftlichen Frage ſchlecht am Pratze wäre, kann man ſich das Beſtreben dieſer Leute, vor allen Dingen des WS., nur ſo erklären: Der WSV. hat ſich einmal durch ziemlich ſcharf durchgeführte Verfahren wegen Verſtoßes gegen die Amateurbeſtimmungen felbſt in eine Situation hinein⸗ manbverjert, die ihn zu einer eindeutigen Stellungnahme für oder gegen zwingt. Der WSW. und Herr Jerſch haben nach dieſen Verfahren allerhand zu hören bekommen. Außerdem glaubt man im WS. vielleicht, durch die Tren⸗ nung zwiſchen Profi und Amateur und die Bildung erſt⸗ klaſſiger Mannſchaften die Spielſtärke des deutſchen Fuß⸗ dallſportes heben zu können. Die Gründe des WSV. viel⸗ leicht ſind ſie auch nur aus Ruhmſucht diktiert,, intereſſieren uns abſolut nicht. Das Problem:„Amateur oder Proft“ iſt überhaupt kein Problem. Wem wird durch die Trennung nach den Jerſch⸗ ſchen Plänen überhaupt etwas genützt? Niemand! Weder dem Sport, noch den Verbänden und Vereinen und wahr⸗ ſcheinlich auch nicht den Spielern, denn der„Beruf“ als Fußbaclſpieler iſt ein Beruf, den man vielleicht bis zu einem Alter von 32 bis 35 Jahren betreiben kann und dann nicht mehr. Was dann mit dieſen Leuten? Jedem anderen Beruſe entwöhnt, werden ſie verſuchen, ſich, ale Pſeudotralner durchzuſchlagen oder ſie werden verhungern. Was Jerſch als Nutzen dieſer Trennung hinſtellt, ſind allgemeine Redensarten. Er ſieht die Aufgabe des Sport der körperlichen und charakterlichen Heranbildung und Betteuung der Jugend. Richtig iſt, daß die Sportvereine au Stelle des Staates, der hierzu verpflichtet geweſen wäre, die Pflege einer rieſigen Menge von Jugendlichen in die Hände genommen haben. mit der Trennung zu tun? Jeder Jugendliche weiß, daß die Spieler ſeiner erſten Maunſchaft Erſatz der Speſen und Aus⸗ lagen erhalten. 5 Er weiß, daß die Spieler der erſten Mannſchaft ihrer Spielkunſt an manchen Orten und bei manchen Vereinen Was hat aber die Jugend gute Stellungen zu verdanken haben. Die Wirkungen die⸗ ſes Wiſſens haben aber bis jetzt noch keinen einzigen Jugendlichen demoraliſiert. Und wenn ein Jugendlicher darnach trachtet, durch gute Leiſtungen es diefen Vor⸗ bildern gleichzutun und ſelbſt einmal durch ſein Können Speſen oder eine gute Stellung zu erlangen, iſt das ſo ſchlimm? Darauf gibt es nur elne Antwort: Imponiert ihm der Profiberuf, dann wird er auch danach ſtreben, ſelbſt Profeſſtonal zu werden. Wo ſoll alſo hier die ſitt⸗ liche Grundlage der Trennung ſtecken? Welchen Nutzen ſoll die Zugend davon haben? Da ſcheinen doch ſchwärme⸗ riſche und untergeordnete Gedanken über die Jugend am Werke zu ſein und zu arbeiten. Und ethiſche Gründe? Seit wann hat der Sport die Ethik gepachtet? Wer ſagt denn, daß nur derjenige eine Lichtgeſtalt des waſſerreinſten Sportsmannes iſt, der ſich ſeine Trambahnfahrten, Reiſe⸗ koſten, Hotelkoſten, ſeine Fußballſtiefel, Sportkleidung uſw. ſelbſt aus ſeinen eigenen mehr oder weniger ſchwa⸗ chen Mitteln bezahlt? Und wer will es dem Sport ver⸗ bieten, durch weniger ethiſche Mittel ein Ziel zu erreichen, das letzten Endes als ethiſch zu bezeichnen iſt: Jugend⸗ pflege im beſten Sinn. Was will Jerſch eigentlich klarſtellen? Daß der oder jener für ſeine Fußballſpieleret ſo und ſoviel ark be⸗ kommen darf und jener nicht? Wo liegt die Notwendig⸗ keit zu dieſer Klarſtellung? Es iſt nicht einzufehen, warum Jerſch, wie er ſich ausdrückt, einen Einſchnitt in einen Geſamtkörper machen will. Es ſcheint faſt, als ob der Chirurg Jerſch damit dem Geſamtkörper die wichtigſten Organe wegſchneidet. Hinter den Worten ſittlich, ſportlich und wirtſchaftlich ſteckt doch gar nichts. Was hat es mit Sittlichkeit zu tun, wenn man den Vereinen freie Hand läßt, ihren Spielern eine den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechende Entſchädigung für ihre Tätigkeit im Ver⸗ einsintereſſe und im Intereſſe der Sportjugend zu zahlen. Eine Entſchäbigung für geleiſtete Arbeit iſt noch nie unſtttlich geweſen. Der Sport erhebt gar keinen Anſpruch darauf, nur von den allerreinſten Amateuren betrieben zu werden, nur von Damen und Herren, die im eigenen Auto auf den Sport⸗ platz fahren, die ſich ihre Sportkleidung und ihre Reiſen ſelbſt bezahlen können. Der Begriff des reinen Amateuris⸗ mus iſt verloren gegangen, als ſich die berühmten Corinthians ihre Reiſeſpeſen bezahlen ließen, wie dieſer Tage Walter Beuſemann in einem Artikel richtig aus⸗ führte. Der reine Amateur iſt eine Phantaſiegeſtalt aus einem vergangenen Jahrhundert. Dieſer Begriff iſt in England entſtanden in einer Zeit des Uranfangs'm Sport, in einer Zeit, da der Sport von wenigen betrieben wurde, die Amateure ſein mußten, weil niemand da war, kein Verband und kein Verein und keine Zuſchauer, die ihnen etwas zahlten. Und nun zur wirtſchaftlichen Seite und damit zum finanziellen Problem. Der Mann, der Sonntag für Sonntag ſeinen Fußball in der erſten Elf eines Vereins ſpielt, verdient dem Verein Geld. Dieſes Geld verwendet der Berein zu einem min malen Bruchteil für die Ent⸗ Neuboſthei mer on. ſchädigung ſeiner Spieler. Den größten Teil aber ver⸗ wendet er für die Zwecke des Sports. Er ermöglicht hun⸗ derten von jungen Leuten ihr ſonntägliches Fußballſpiel, indem er ihnen Sportplatz, Geräte uſw. zur Verfügung ſtellt. Er verwendet es auch für ſeine Jugendlichen und dann für die Leichtathleten, Handballer, Rugbyſpieler und Boxer, kurzum für alle Sportarten. Außerdem gibt er von dieſem Geld noch den Verbänden ab, damtt dieſe feiſterſchaft im Nummer 25 thren Betrieb aufrecht meln können. Und dieſe en und ſogar Gelder anſam⸗ Tätigkelt will man difamieren. Man will aus einer Begriffsſtutzigkeit heraus ſagen, der Mann müſſe ſeine Kunſt nur noch gegen ganz offizielle Bezahlung demonſtrieren und der Verein dürfe davon nichts verdienen. Die Be⸗ zahlung eines ſolchen Mannes ſei unſittlich. Wenn man irgendwo ſagen kann, daß eine, nehmen wir einmal an, unſittliche Handlung einen ſittlichen Zweck erfüllt, dann doch hier! Die Trennung zwiſchen Proft und Amateur würde das Gefüge der Vereine auseinanderreißen. Die beſten Ver⸗ träge wären nicht geeignet, Proftvereine nach weſtdeutſchem Muſter, wenn ſie zu verdienen anfangen, von den Ama⸗ teurvereinen zu trennen und ſie ihrem Schickſal zu über⸗ ingen Eiche Sandhofen ſchlägt Germanja Weingarten 10:7 Was viele nicht erwartet haben, obwohl es im Bereich des Möglichen lag, und von wenigen prophezeit wurde, iſt am Samstag abend eingetroffen, der Tabellenzweite vom Bezirk Unterbaden⸗Pfalz ſchlug den Bezirksmeiſter Mittelbaden einwandfrei nach hartem, ſpannendem gen im erſten Kampf um die badiſch⸗pfälziſche Meiſter⸗ Niederlage des ägers vom vorigen der Tite Kampfrichter gut geleitet, hat gezeigt, daß die Oberliga im unterbadiſch⸗pfälziſchen Bezirk ſtärker und im mittel⸗ badiſchen ſchwächer geworden iſt. Germanſa Weingarten beſitzt nicht mehr die überragende Mannſchaft, mit der ſie ſich zwei Jahre hintereinander den Kreismeiſtertitel holte. Trotzdem darf Weingarten, das ſeine Mannſchaft durch Um⸗ ſtellung erßeblich ſtärker beſetzen kann, in den weiteren Kämpfen nicht leicht genommen werden. Schon wenn Boden⸗ müller wieder das Bantamgewicht bringt, wird Weingarten weſentlich beſfer abſchneiden. Für Sandhofen bedeutet dieſer Kamof, der im überfüllt beſetzten Saal zur Reichspoſt in Sandhofen ausgetragen wurde, ein verheißungsvoller Anfang. Der neue Mann im Bantamgewicht hat ſich gut bewährt und auch der übrige Mannſcha'tsteil konnte gegen Weingarten nicht beſſer beſetzt werden. Beſonders tapfer ſchlug ſich Emering, der dem ge⸗ fährlichen H. Bacher⸗Weingarten gehörig zuſetzte und nur nach Punkten verlor. Lediglich Metz enttäuſchte ausnahms⸗ weiſe diesmal etwas. Wie Weingarten beſiegt wurde Bantamgewicht: Müller ⸗ Sandhofen— Klaiber ⸗Wein⸗ garten. Müller geht bei Ausführung eines Armfallgriffes in die Unterlage, zieht dort nach und bringt Klafber in die Brlitcke, der ſich rettet, aber ſofort wieder mit Ueberwurf in Gefahr gebracht wird. Müller ſchleudert Klatber mit Hüft⸗ 9. 2 Deulſche Eis⸗Kunftlauf⸗Meiſterſchaſten Die Pflichtübungen am Samstag Auf der landſchaftlich ſchön gelegenen Eisbahn Oppelner Eisla eins wurden am ſchen Eis⸗Kur teiſte aſten mit den Pflichtübungen in Angriff ger en. Trotz der grimmigen Kälte von 14 Grad unter Null waren etwa 1000 Zuſchauer zugegen. In der Herren meiſterſchaff traten nur drei Be⸗ werber an, da die beiden Berliner Laß und Härtel, ſo⸗ wie der Königsberger Rahn, dem Start fern eblieben des waßen. Der Favorit Eruſt Baer zeigte in den drei ausgeloſten Pfli ungen fein größes Können. Seinen beiden Konkurrer Wollmann⸗Berlin und dem nach⸗ gemeldeten jugendlichen Beuttel vom Eisclub Berlin ſehl⸗ ten koch die nötige Roſttine, ſie verſä ten des öfteren und folgten ſo in weitem Abſtand hinter Baier. Ziemlich offen iſt dagegen nach Erledigung der Pflicht⸗ übungen der Ausgang bel den Damen. Von den vier Teilnehmerinnen waren ſich die Titelverteidigerin Edith Michaelis, die erſt 1gjährige Münchnerin M. Herber und Frl. Ibſcher⸗Rieſſerſee faſt gleichwertig, ſo daß hier erſt die Kür den Ausſchlag geben wird. Bei der„Acht auf einem Fuß“ und dem Dreler⸗Paragraphen lief Fräulein Michaelis fehlerlos, dagegen unterlieſen ihr beim Gegen⸗ oreier⸗Paro'raphen mehrere Fehler, während Frl. Herber und Frl. Ibſcher hier ſchon beſſer lieſen. Frl. Heimann⸗ Breslau reichte in ihrem Können an ihre drei Gegnerinnen nicht heran. Skiwettlämpfe im Schwarzwald Bel günſtigen Schneeverhältniſſen konnten am Sonntag am Feldberg die erſten beiden großen Skikonkurrenzen dieſes Winters glatt durchgeführt werden. Das erſte war der Schwarzwald ⸗ Dauerlauf vom Schauins⸗ land zum Feldͤberggipfel und zurück zum Schauinsland, eine Strecke von 27 Kilometern. Dieſer Dauerlau', vom Skiklub Freiburg durchgeführt, iſt anſtelle des früheren großen Dauerlaufs des Landesverbandes getreten und hat in dieſem Jahr zum erſten Mal internationale Beſetzung durch Beteiligung einer Schweizer Man ſchaft aufzuweiſen gehabt, die indeſſen weder im Einzellau, urch im Mann⸗ ſchaftslauf etwas zu beſtellen hatte. Das Ergebnis: 1. Brombacher⸗Freiburg mit der ausgezeichneten Zeit 2 Stunden und 13 Minuten(9 Minuten weniger als die letztjährige Zeit]; 2. Burobacher⸗St. Georgen i. Schw. .16 Stunden; 3. Baumann⸗ Polizei Waldshut.17 Stun⸗ den. In der Mannſchaftskonkurrenz hatte den erſten Platz der Skiklub Freiburg 1. Mannſchaft mit der Geſamtzeit von .54 Stunden; 2. Skiklub Schauinsland.04 und 3. Skiklub Freiburg 2. Mannſchaft.28. Am Nachmittag wurde der Hindernislauf der Univerſität Freiburg aussdetragen, für den ſich über 50 Teilnehmer eingefunden hatten. In doppelter Fahrt wurde die Strecke zweimal bewältigt mit folgendem Ergebnis: 1. Dr. Pahl⸗Freiburg, Geſamtzeit für 2 Läufe.24.3 Minuten; 2. Wagner⸗Freiburg.25; 8. Sto⸗ ber⸗Freiburg.28.— Damen: 1. Chriſtel Cranz⸗Frei⸗ piele der Kreis Unterbaden Feudenheim— Altrip:2 Phönix Mannheim— 07 Mannheim 00 Weinheim— Wallſtadt:0 Neckarhauſen— Neckarſtabt:0 Edingen— Heddesheim 91 Kreisliga Unterbaden Samstag die deut⸗ Vereine Spiele gew unentſch. verk. Tore Punfte Air?“. 14 2 1 7321 30.4 Feudenheim 17 12 2 3 4h 26.8 Phönix Mannheim 18 9 4 5 47.18 22:14 Weinheim 16 10. 6 32:18 20 12 Wallſtabt 18 7 4 7 4652 18:18 Käfertal 16 6 5 5 3026 1715 07 Maunheim 19 6 2 9 32:37 16:22 Neckarſtadt 10 1 2 10 28:46 16:22 Heddesheim 18 6 4 8 26.80 16 2ʃ) Leutershauſen 77 4 4 9 2653 12˙22 Edingen 127 3 5 9 26·42 11:23 Neckarhauſen 18 8— 15 069 650 Auf dem gefährlichen Feuden heimer Gelände kam der Tabellenführer Altrip vor 300 Zuſchauern zu einem knappen, hart eriämpften, aber vollauf verdienten :1⸗Sieg, der bereits bei Seitenwechſel mit 2c ſo gut wie ſicher ſtand. 5 Phönix Mannheim trat aus diſziplinariſchen Gründen der Vereinsleitung erſfotzgeſchwächt gegen die Den beiderſeits ſchwachen Stürmer⸗ ſchwung in die Brücke und ſiegt durch Eindrücken derſelben in.48 Min.— Federgewicht: Metz⸗Sandhofen— Boden⸗ müller⸗Weingarten. Ein Schulterſchwung von dem Gäſte⸗ ringer, der Metz auf eine Schulter warf, war das Ergebnis der erſten Halbzeit. In der Bodenrunde wird Metz mit Aufreißer flüchtig in die Brücke gebracht. Bodenmüller hätte einen Punktſieg verdient, es gab aber ein Unentſchie⸗ den,— Leichtgewicht: Sommer⸗Sandhoſen— Rothengaß⸗ Weingarten. Nach ſtürmiſchen Angriffen beiderſefts mußte R. zu Boden, wo er bei einer Soubleſſe mit doppelter Armfeſſelung von S. gut abdreht In der Bodenrunde konnte R. bei einem Ausheber mit verdrehtem Hüftſchwung erneut gut abdrehen und kommt auch nach Soubleſſen von S. immer wieder in die Hocke. Der Weingartener konnte nach dem Wechſel nichts ausrichten und mußte auch in der reſtlichen Ringzeit in der Defenſive kämpfen, ſodaß daß gegebene Unentſchieden für ihn ſehr ſchmeichelhaft war, Weltergewicht: Schröder⸗Sandhofen— L. Bacher⸗Wein⸗ garten. Nach 430 Minuten wirft ſich Schröder bei Aus⸗ führung eines Schleudergriſfes ſelbſt auf die Schulteru. Mittelgewicht: Emering⸗Sandhofen— H. Bacher⸗Weingar⸗ ten. In der 2. Minute gelingt Bacher ein finniſcher Auf⸗ reißer mit nachgefaßtem Armſchlüſſel, aber Emering ſteht wie eine Mauer längere Zeit in der Brücke. Bacher iſt weiter aggreſſiver, findet jedoch hartnäckigen Widerſtand. In der 9. Minute mußte E. parterre und nach lebhaftem Standkampf der zweiten Halbzeit wurde Bacher Punkt⸗ ſieger.— Halbſchwergewicht: Litters⸗Sandhofen— Unſelt⸗ Weingarten. Bei einem Untergriff muß U. parterre, kehrt ober bei einem verſchränkten Ausheber wieder in den Stand zurück. Nach einem gleich ausgeführten Griff v., bei dem U. über den Kapf dreht, wird nichts mehr erzielt. Litters wurde Punktſieger.— Schwergewicht: Rupp ⸗Sand⸗ hofen— Holzmüller⸗Weingarten. Letztrer wird gleich zu Boden geriſſen, mit Armſchlüſſel in die Brücke gedreht und durch Eindrücken derſelben in.17 Minuten beſiegt. minterſport⸗Meiſterſchaften Langläufe in den Gauen Der Gau Werdenfels trug am Samstag im Ge⸗ biet von Penzberg ſeine Langläuſe über 17 und 7 Kilo⸗ meter aus. Die Schneeverhältniſſe waren auch hier erfreu⸗ lich gut, ſo daß die Vorbedingungen für die ausgezeichneten Zeiten gegeben waren. Die Beſtlelſtung des Tages vollbrachte der Landsberger Völk mit:13,89. Ergebniſſe: Klaſſe 1: 1. Völk⸗Landsberg:18,39, 2 M. Woerndle⸗ Partenkirchen:15,50 Klaſſe 2: 1. Heumoos⸗Landsberg :14,99, 3. H. Woerndle⸗Partenkirchen 1115,52; Alters- klaſſe 1: 1. Aumeier⸗München:24,09c) Alter s⸗ laſſe 2: 1. Hofbauer⸗München:21,24; nen: 1. Streiöl⸗Penzberg 52:42; Jugend: 1. Delſer⸗ Penzberg 29:52. * Der Chiemgau führte ſeine erſten Wettkämpfe in der Gegend von Reichenhall bei guter Schneelage durch. Im Langlauf über 15 Kilometer ging der bekannte Friebl Däuber aus Berchtesgaden mit der Beſtzeit von 51:89 Minuten als Sieger durchs Ziel. Auch in den übrigen Kategorien bekam man gute Leiſtungen zu ſehen. Ergebniſſe: Klaſſe 1: 1. Däuber⸗Berchtesgaden 51:38 Min., 2. Penn⸗ Berchtesgaden 52:07; Klaſſe 2: 1. Datzmann 35686 Altersklaſſe 1: 1. Schuſter⸗Berchtesgaden 1100,44; Jungmannen(7 Kilometer): 1. Meier⸗Bergen 3019 Jugend: 1. Reiſinger⸗Berneu 31:15. Allgäuer Skimeiſterſchaften Der Langlauf am Samstag Bet herrlichem Wetter und recht guten Schneeverhält⸗ niſſen begannen am Samstag die Allgäuer Ski⸗Meiſterſchof⸗ ten im Gebiet von Oberſtaufſen mit den Langläufen. Die Betelltaung wer glänzend und in allen Klaſſen wurde guter Sport geboten. Der große Langlauf führte über 18 Kilometer über Geigenbühl, Kalkhoſen, Mosber, Schwar⸗ zenbach, Sohnebera und erreichte bei Kapf dle höchſte Stei⸗ gung. In ſteiler Abfahrt ging es dann herunter zum Ziel am Tennisplatz in Oberſtauſen. Der Geſamthöhenunter⸗ ſchied betrug 950 Meter. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1: 1. Hans Baumann:08,01; 2. Schädler⸗ Oberſtaufen:10,54; 3. Fiſcher⸗Wangen:11,23. Klaſſe 2 1. Hoehnle⸗Schelldorf:07,50; 2. Nikoloi⸗Pfronten:68,00. Jungmannen: 1. Prinzing⸗Rötenbach 29:43; 2. Wörle⸗ Weißenſee 90:07. Altersklaſſe 1: 1. Moder⸗ Obergünzburg :21,11; 2. Pfeil⸗Sonthofen:21,25. Alters laſſe 2: 1. Bader⸗ Oberſtdorf. Alters laſſe 3: 1. Götze⸗Immenſtadt. Militär⸗ klaſſe: 1. Jole 2⸗Kempten:05,22(beſte Zeit des Tages]; 2. Schneider⸗Lindau:09,30. Damenlauf: 1. Anni Schäd⸗ ler⸗Oberſtdorf:24. reisliga reihen gelang gegen die beſten Maunſchaftsteile beider Monnſchaften, der Verteidigung, kein Torerſolg, ſo daß man ſich mit einem Unentſchieden:0 trennte. Durch den nichterwarteten hohen:0⸗Sieg über Wal l⸗ ſt at iſt die Wein heimer Elf bis auf zwei Punkte an den Tobellendritten Phönix herangerückt. Eine Prachtleiſtung vollbrachte der Tabellenletzte Nek⸗ karhauſen mit dem nicht erwarteten:0⸗Erfolg über die ſchlecht disponierten Gäſte aus der Neckar ſta d. Trotz dieſes Erfolges wird aber Neckarhauſen nicht mehr vom Abſtieg zu retten ſein. Heddesheim, das in Edingen ein knappes, glück⸗ Iich erzieltes:0⸗Ergebuts herausholte, dürfte durch dieſen Sieg endlich aller Abſtiegsſorgen enthoben ſein. Kreis Neckar 05 Heidelberg— Kirchheim 111 Sandhauſen— Eppelheim 900 Wiesloch— Oftersheim:1 Schwetzingen— Hockenheim:2 abgebr. Rohrbach— Neulußheim 42:1 Plankſtadt— Union Heidelberg 11 Kreis Elſenz: Sinsheim— Michelbach 224 Kreis Vorderpfalz 1914 Oppau— Eintracht Oggersheim 41 V. Frankenthal— Grünſtadt 10˙⁰ Jung mamn⸗ Seite Nummer 25 Nene Nengbeimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Men für Mannheim! „Eine großartige Wildwest-Sensation mit der Allerweltskerl und beste Cowboy-D. 775 ler in vor Zwölf Ein spannunggeladener Wildwest-Reisser 14100 All 15 den tollkühnen Die gesamte Tom Mix- Gemeinde Wird sich wieder begeistern an Reitereien mit denen wieder auſfzuwarten versteht 4 Kämpfen und Tom Mix 110 Polnt 2. F beliebte steller und der Im neuesten Ilg Katastrophe Fine frischfröhliche Angelegen- heit mit Haginald Deng) Tonbildbericht ilm: Gentlemen-Dar-. Sportsmann gen le Lor„Attantagus“ Beginn: Nat! Vorstellung Nr. 162— Miete E Nr. 11 Japanischer und Sondermiete E 6 National- Sport Lohengrin. 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