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Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Januar 1033 144. Jahrgang— Nr. 20 Oeſterreich Für alle Zeiten neutral“ Nach dem Schweizer Vorbild ſoll Oeſterreich für alle Jeiten neutral erklärt werden Frankreichs Schachzug gegen Deutſchland und Italien Konferenz Hitler-Hugenberg Eine zweite Ausſprache Hitler⸗Papen Noch keine Entſcheidung über Neuwahlen Ein unmöglicher Plan Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters f 8 London, 18. Januar Schon ſeit einigen Wochen wurden in diplomati⸗ ſchen Kreiſen neue und eigenartige Gerüchte über das Schickſal Oeſterreichs ausgetauſcht. Jetzt verrät der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ den Urſprung und das Ziel dieſer Gedanken⸗ gänge. Die franzöſiſche Regierung plane einen neuen überraſchenden Zug auf dem diplomatiſchen Schach⸗ brett von Europa. Die Republik Oeſterreich ſoll wie die Schweiz für alle Zeiten als neutral erklärt und ihre Grenzen vom Völkerbund garantiert werden. Der Korreſpondent berichtet weiter, daß bereits in mindeſtens drei europäiſchen Hauptſtädten ge⸗ heime Sondierungen im Gange ſeien. Es ſei noch unſicher, wann der erſte öffentliche Schritt er⸗ folgen werde. Der Hauptzweck einer ſolchen Politik ſei, für alle Zeiten den gefürchteten Anſchluß zu ver⸗ hüten und dadurch einer öſterreichiſchen Zoll⸗ union mit Deutſchland oder Italien zuvor⸗ zukommen. Das franzöſiſche Außenminiſterium habe ſich bei der kürzlichen Kammerdebatte über die öſterreichiſche Anleihe überzeugt, daß auf dem Weg weiterer An⸗ leihen das franzöſiſche Ziel nicht zu erreichen ſei, da der Widerſtand der Kammer in Zukunft ganz un⸗ überwindlich ſein werde. Der Quai'Orſay habe daher zunächſt mit gewiſſen franzöſiſchen Politikern den Gedanken einer dauernden Neutralitätserklärung Oeſterreichs ausgeheckt, Der„Daily Telegraph“ meint, de Jouvenel werde in ſeinen bevorſtehenden Verhandlungen in Rom verſuchen, Italien für den neueſten franzöſiſchen Plan zu gewinnen mit der Begründung, daß Italien immer von der Gefahr einer gemeinſamen Grenze mit Deuͤtſchland erfüllt ſein würde. Allerdings würde ein neutrales Oeſterreich die Iſolierung Ungarns bedeuten, ſo daß Ungarn zwangsweiſe ſeinen Frieden mit der Kleinen Entente machen und dieſer ſchließlich ſogar bei⸗ treten müſſe. Das würde natürlich den Zu⸗ ſammenbruch des„italieniſchen Syſtems“ in Sü doſteuropa bedeuten. Das engliſche Blatt führt im Anſchluß an die Mel⸗ dung ſelbſt die beſten und naheliegendſten Argu⸗ mente gegen dieſen eigenartigen Plan an. Der Ver⸗ gleich mit der Schweiz ſei abwegig, da Oeſterreich in einer gegenwärtigen Form ſich nicht ſelbſt erhalten könne und überhaupt keine leicht zu verteidigende ſtrategiſchen Grenzen beſitze. Es ſei auch unwahr⸗ ſcheinlich, daß Italien und Deutſchland ſich auf die Neutralitätserklärung Oeſterreichs einlaſſen wür⸗ den. Der Gedanke ſei nichts anderes als ein neuer kranzböſiſcher Verſuch zur Beherrſchung Südoſt⸗ und Mitteleuropas und daher ſehr gefährlich. Reviſionsgeſpräche in Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 18. Januar. Aus London läßt ſich die Pariſer Preſſe berich⸗ ten, Deutſchland beabſichtige im Verlaufe der näch⸗ ſten Verhandlungen auf der Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz die Frage der Entmilitariſierung des Rheinlandes aufzurollen. Die Reichs⸗ tegierung würde auf Grund der Gleichberechtigung die Verſtärkung der deutſchen Weſtgrenze verlangen, es ſei denn, daß Frankreich auf ſeinen eigenen Fe⸗ ſtungsgürtel Verzicht leiſten ſollte. Dem„Figaro“ wurde zu dieſer Meldung von einer Perſönlichkeit des franzöſiſchen Außenminiſteriums folgendes mitgeteilt: Es wäre nicht erſtaunlich, wenn Deutſchland in der Tat die Abrüſtungskonferenz mit Reviſionsfor⸗ derungen zu befaſſen gedenkt. Vermutlich werden die Vertreter Deutſchlands auch die Reviſion der Ostgrenze ihres Landes verlangen. Es wird die Theſe aufgeſtellt, daß ohne ſolche Abänderung der territorialen Grenzvorſchriften die Sicherheit für Deutſchland nicht vorhanden ſei.„Wir glauben zu miſſen,“ ſo fährt der„Figaro' fort,„daß die War⸗ chauer Regierung auf eine deutſche Reviſionsforde⸗ tung ihre Antwort bereits ausgearbeitet hat. Hof⸗ fentlich iſt auch unſere Regierung feſt entſchloſſen, einem Anſpruch Deutſchlands auf Abänderung des inlandſtatuts entgegenzutreten. Würden wir an⸗ ders handeln, ſo käme es ohne weiteres zu einer Reviſion des Verſailler Vertrages in Oſt und Weſt. on einer Beſeitigung unſeres Feſtungsgürtels kann nicht die Rede ſein.“ 5 Im linksſtehenden Blatt„Ere Nouvelle“ wird erklärt, daß Polen von den friedlichſten Ab⸗ ſichten erfüllt ſei. Eine Rückgabe des Korri⸗ dors werde aber die Warſchauer Regierung mit dem Gen derlegbaren Argument verweigern, daß dieſes Gebiet faſt ausſchließlich von Polen bewohnt ſei. Drahtbericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 18. Januar Die Bilanz des Dienstages iſt ſicherlich in der Tatſache zu ſuchen, daß eine Unterredung zwiſchen dem Reichskanzler und dem nunmehr in Berlin weilenden nationalſozialiſtiſchen Führer weder ſtatt⸗ gefunden hat, noch vorbereitet oder angebahnt wor⸗ den iſt. Das ſieht nicht gerade, obwohl noch nicht aller Tage Abend iſt, nach Verſtändigung oder Ein⸗ lenken aus. Auf der anderen Seite ſcheinen die Nationalſozialiſten bisher noch keine Beſchlüſſe über ihr Verhalten im Aelteſtenrat getroffen zu haben. Die Möglichkeiten einer Einberufung des Reichs⸗ tages zum vorgeſehenen Termin und einer kurz⸗ friſtigen Vertagung ſtehen im Augenblick noch immer :1. Die„Kreuzzeitung“ kündigt, wenn auch nicht ſehr beſtimmt, eine neue Ausſprache Hitlers mit Herrn von Papen an.„Anſcheinend ſoll Herr von Papen, ſo meint das Blatt, im unmittelbaren Einverſtändnis mit dem Reichskanzler von Schleicher einen neuen Verſuch machen, Hitler an die Verantwortung heranzu⸗ ziehen“. Vielleicht führt die nach alter Uebung vor der Sitzung des Parlaments zu erwartende Füh⸗ lungnahme zwiſchen dem Reichskanzler und dem Reichstagspräſidenten Göring zu der Begegnung Hitlers mit Herrn von Schleicher. Jedenfalls ſind bis zur Stunde immer noch alle Möglichkeiten offen. Es ſieht beinahe ſo aus, als ob an dieſem Zuſtand der Ungewißheit ſich nichts ändern wird bis der Be⸗ ſchluß des Aelteſtenrates gefaßt iſt. Die geſtern vormittag an den zuſtändigen Reichs⸗ ſtellen mit auffallender Betonung ausgegebene Pa⸗ role, daß eine Reichstagsauflöſung kau m zu umgehen ſei, hat die Diskuſſion über das Thema Neuwahlen verſtändlicherweiſe wieder aufleben laſſen. Dabei wird immer wieder erklärt, daß es ein Frevel wäre, in einem Augenblick, da hier und da bereits gewiſſe Zeichen einer wirtſchaftlichen Erholung feſtzuſtellen ſind, ſchon wieder in das Abenteuer und die Un⸗ koſten eines Wahlkampfes ſich zu ſtürzen. Die Finanzfrage wird ja vor allem bei den National⸗ ſozialiſten eine ſehr wichtige Rolle ſpielen. Ihre Taktik bei den Entſcheidungen dürfte überhaupt nicht ſo ſehr von politiſchen Erwägungen abhängen, als vielmehr von der Frage, ob ein neuer Reichstags⸗ wahlkampf für ſie finanziell tragbar erſcheint.„Alle Dementis der Partei“, ſo ſchreibt der„Jung ⸗ deutſche“,„haben es jedenfalls nicht verhindern können, daß immer wieder Gerüchte über angebliche Geldgeber aufgetaucht ſind, die der NSDAP Mil⸗ lionenſummen zur Verfügung ſtellen ſollen. Man nannte in dieſem Zuſammenhang den weſtdeutſchen Induſtriellen Springorum. Der Kölner Bankier Baron von Schroeder ſpielte ebenfalls eine Rolle; der Name Otto Wolffs tauchte gleichzeitig auf und auch Reichskanzler von Schleicher wurde erwähnt.“ Politiſch wäre durch Neuwahlen doch nichts zu gewinnen, da in den gegenwärtigen Mehrheitsverhältniſſen und der aus ihnen reſul⸗ tierenden Arbeitsunfähigkeit des Parlaments kaum ein grundlegender Wandel eintreten dürfte; ganz gleich ob die Nationalſozialiſten, ähnlich wie in Lippe, eine geringe Zunahme ihrer Stimmen zu verzeichnen hätten oder das Gegenteil einträte. Wir möchten daher auch nicht glauben, daß die Reichs⸗ regierung allen Ernſtes auf dieſe letzte Möglichkeit zuſteuert. Ueber die un zweifelhafte poli⸗ tiſche Ergebnisloſigkeit von Neu⸗ wahlen iſt man auch in der Umgebung des Kanz⸗ lers ſich durchaus im Klaren. Man meint dort, wenn die Front Straſſer—Stegerwald.—Hugenberg, die Herr von Schleicher zuſtandezubringen ſich müht, ſich jetzt nicht formieren laſſe, blieb ja immer noch die Regierung in ihrer jetzigen Geſtalt übrig. An ſich läge auch außer dem Wunſch des Kanzlers, eine tragbare parlamentariſche Baſis zu errichten, kein Anlaß zur Umgeſtaltung vor. Für den Augen⸗ blick ſei indes, wenn die Nationalſozialiſten beharr⸗ lich ſich weigerten, der Regierung näher zu kommen, kein anderer Schritt als Auflöſung möglich. Hitler hatte noch im Laufe des Dienstag abend eine Zuſammenkuuft mit Hugenberg, die zu keinem Ergebnis geführt hat. Die DA will wiſſen, daß eine Zuſammen⸗ kunft Hitlers mit Straſſer bereits am Montag in Weimar ſtattgefunden habe. Von gut⸗ unterrichteter Seite und von nationalſozialiſtiſchen Stellen hören wir allerdings, daß eine Ausſprache zwiſchen Straſſer und Hitler nicht erfolgt iſt. Straſ⸗ ſer ſoll garnicht in Weimar geweſen ſein, vielmehr habe der Reichstagsabgeoroͤnete Heß, der perſönliche Adjutant Hitlers, zwiſchen den beiden zu vermitteln geſucht. Es ſcheint freilich nicht, daß ſeine Bemühun⸗ gen zu einem Ergebnis geführt haben. Deutſche Kurseinbußen in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 18. Januar. Die Nachricht, daß eine neue Reichstagsauflöſung und Neuwahlen wahrſcheinlich geworden ſind, führte an der Londoner Börſe zu ſcharfen Kursrück⸗ gängen der deutſchen Anleihen. Man kann jedoch feſtſtellen, daß die Verkäufe faſt aus⸗ ſchließlich von Newyork aus vorgenommen wurden. Amerikaniſche Kreiſe hatten in der letzten Zeit beträchtliche Beträge der deutſchen Anleihen in London aufgenommen, um von einer etwaigen Er⸗ höhung des Pfundes zu profitieren. Dieſe reinen Spekulationskäufe ſind auf die erſte Nachricht von der bevorſtehenden Reichstagswahl prompt wieder abgeſtoßen worden. In London ſelbſt herrſcht jedoch eine bedeutend ruhigere Auf⸗ faſſung vor. Man bedauert zwar vom finan⸗ ziellen Geſichtspunkt die neue Beunruhigung, die die Wahl mit ſich bringen muß, aber die engliſchen Finanzkreiſe glauben, daß eine gewiſſe politiſche Stabilität in Deutſchland jetzt gewährleiſtet iſt, wie immer auch dei Neuwahlen ausfallen mögen. Be⸗ zeichnend iſt, daß die„Finaucial News“ auch heute den Kauf deutſcher Anleihen aus rein finanziellen Gründen empfiehlt. eee er Tumulte im Preußenlandtag Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 18. Januar Der preußiſche Landtag hat ſich wieder einmal verſammelt. Er vertagt ſich ſeit geraumer Zeit faſt periodiſch immer von neuem um einen Monat, allem Anſchein nach in der Vermutung, daß dann vielleicht die Entwicklung der Dinge im Reich auch eine veränderte Situation für Preußen herbei⸗ geführt haben könnte. Bisher hat dieſe Hoffnung jedoch ſtets getrogen. Beratungsſtoff iſt im Grunde micht vorhanden und den Beſchlüſſen, die man dennoch faßt, kommt, da die kommiſſariſche Regierung an ſie nicht gebunden iſt, keinerlei praktiſche Bedeutung zu. Ebenſo ſcheint der neue Etat noch in weiter Ferne zu ſein. Wie jetzt verlautet, wird er auch der Februartagung noch nicht vorliegen, da ſeine end⸗ gültige Aufſtellung durch die Steuerüberweiſungen vom Reichsetat abhängig iſt. So beſchäftigte man ſich geſtern mit kleineren Vorlagen, wobei es zwiſchen⸗ durch einen munteren Krach gab. a Die Bemerkung eines Kommunſſten zu den Nationalſozialiſten:„Ein feigeres Geſindel wir Ihr gibt es ja gar uicht mehr“, führte zu lebhaften Tumulten, die ſchließlich mit dem Horſt Weſſel⸗Lied und der Unterbrechung der Sitzung endeten. Eine allgemeine Schlägerei konnte mit knapper Not noch vermieden werden. Heute will man ſich mit Schulfragen beſchäftigen. Morgen wird der Aelteſtenrat wieder zuſammen⸗ kommen, um die weiteren Dispoſitionen feſtzulegen. Vorausſichtlich endet der gegenwärtige Tagungsab⸗ ſchnitt am Freitag. Der Landtag dürfte dann Mitte Februar wieder zuſammenkommen. Am Donnerstag Reichsrat — Berlin, 18. Januar. Der Reichsrat hält am Donnerstag nachmittag ſeine nächſte Vollſitzung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen kleinere Vorlagen, u. a. ein Geſetzentwurf über das internationale Ab⸗ kommen zur Beſchränkung der Herſtellung von Be⸗ täubungsmitteln, ein Geſetzentwurf über Lohnſchutz in der Heimarbeit, ſowie die Verordnung über aus⸗ ländiſche Arbeitnehmer. Der 18. Januar In Stolz und Trauer begeht das deutſche Volk den 18. Januar. In ſtolzem Erinnern an jenen Tag, da vor 62 Jahren der alte Traum von dem großen und mächtigen Reich der Deutſchen in Erfüllung ging. Dieſes Reich hat alle Stürme überdauert, den Heldenkampf gegen eine Welt, das bittere Ende vor dreizehn Jahren, den gemeinen Ueberfall an Ruhr und Rhein, die ſchweren Erſchütterungen im Vater⸗ land. Darum darf das deutſche Volk den 18. Januar feiern, erhobenen Hauptes und in dankbarer Er⸗ innerung an ſeine Großen und ſeine Helden, die ihr Leben gaben für das Reich. Ein anderer 18. Januar ſteigt auf: Im Spiegel⸗ ſaal zu Verſailles, da vor 62 Jahren Kaiſer Wil⸗ helm J. gekrönt wurde, eröffnete vor 14 Jahren der „Tiger“ die Friedensverhandlungen, die dem deut⸗ ſchen Volke die unerbittlichſten und ſchimpflichſten Diktate auferlegten. Deutſchland feiert heute nicht glänzende Feſte⸗ Aus der Ehrfurcht vor der Größe ſeiner Vergan⸗ genheit und dem Heldentum ſeiner Altvorderen, aus der Opferbereitſchaft ſeiner feldgrauen Helden, aus der ſtillen Treue der namenloſen Maſſen an Rhein und Ruhr empfängt das deutſche Volk das Ver⸗ mächtnis und die Pflicht zum Dienſt am Vaterland. In der leiblichen und ſeeliſchen Not dieſer Tage, da alle Opfer vergeblich erſcheinen, ſoll der Mahnruf des Mannes in alle Herzen dringen, der Deutſch⸗ lands herrlichſten Tag einſt miterlebte und heute ein Ekkehart— über Deutſchlands Zukunft wacht. Unermüdlich wie Hindenburg, ſelbſtlos wie der Offizier, der Feldmarſchall und Reichspräſident, un⸗ beirrbar und unbeſtechlich wie dieſer große alte Mann, tren allein dem Vaterland: das ſoll die Lo⸗ ſung ſein, die jedem Deutſchen der 18. Januar zu⸗ ruft. Und wenn heute die Flaggen in dem Grau des Tages leuchten, dann ſollen ſie Symbol ſein für die Mahnung: Seid einig und ſtark, dann wird eine beſſere Zukunft für Deutſchland erſtehen Papen als Stahlhelm⸗Reoͤner Meldung des Wolff⸗Büros — Halle, 18. Januar. Reichskanzler a. D. v. Papen hielt geſtern die Feſtrede auf der Reichsgründungsfeier des Stahl⸗ helms. Er führte u. a. aus: Der Kampf für die Wiedererlangung unſerer äuße⸗ ren Freiheit ſei untrennbar verbunden mit dem Kampf um die Korrektur des Notbaues von Weimar. Mar⸗ xismus und Bolſchewismus drohten nicht nur Deutſchland zu zerſtören. Die vermeintlichen Kräfte der Demokratie könnten die Lage nicht meiſtern. Deutſchlands Kampf um eine Gleichberechtigung ſei nur zu führen durch eine Zuſammenfaſſung der nationalen Kräfte zu einer Staats⸗ führung im Sinne eines neuen ſtaatsbildenden Prinzips. Er glaube, daß die Zeit überreif ſei für eine grundſätzliche Reform des kapitali⸗ ſtiſchen Syſte ms. Die klaſſenkämpferiſchen Fron⸗ ten des Unternehmertums und der Gewerkſchaften müſſen verſchwinden, Der neue Staat könne nur mit dem deutſchen Arbeiter aufgebaut wer⸗ den. Das Bekenntnis des Reichskanzlers v. Schleicher zur allgemeinen Wehrpflicht werde ihm ganz Deutſch⸗ land von Herzen danken. Die erste Oſthilfe ⸗Staliſtik Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 18. Januar. Reichsernährungsminiſter Freiherr von Braun hat in ſeiner Eigenſchaft als Reichskommiſſar für die Oſthilfe dem Reichstag eine Ueberſicht über die bis⸗ herige Durchführung der Oſthilfe zuge⸗ leitet. Es wird darin feſtgeſtellt, daß im Oſthilfe⸗ geſetz bis zum 31. Dezember 1932 insgeſamt 571418 Hektar entſchuldet worden ſind, und zwar 11748 Betriebes bis 100 Hektar mit rund 227 790 Hektar, 531 Betriebe von 100 bis 500 Hektar mit rund 128 589 Hektar und 191 Betriebe von über 300 Hektar mit rund 215039 Hektar. An Entſchul⸗ dungs darlehen ſind bewilligt worden für die 11748 Betriebe bis 100 Hektar rund 69,5 Millionen oder 53,6 v.., für die 531 Betriebe von 100 bis 500 Hektar rund 28 Millionen 1 oder 21,5 v. H. und für die 191 Betriebe über 500 Hektar rund 32,5 Millionen Mark oder 24,9 v. H. Im einzelnen entfallen auf je einen Hektar Geſamtfläche des Eigentums in der Be⸗ triebsgröße bis 100 Hektar im Durchſchnitt 306 ,, in der Betriebsgröße von 100 bis 500 Hektar im Durchſchnitt 217/ und in der Betriebsgröße über 500 Hektar im Durchſchnitt 1850 l. Ueber die Siedlung wird ausgeführt, daß die Zahl der im Jahre 1932 geſchaffenen Sieblerſtellen ſich einſtweilen nur ſchätzen laſſe. Sie werde mindeſtens 650 0'is 7000 Stellen betragen. Für die neut 2. Seite/ Nummer 20 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 Mittwoch, 18. Januar 1993 Stedlungstätigkeit im Jahre 1983 befand ſich am 1. Januar in den Händen der Siedlungsträger ein Landvorrat von 42900 Hektar. Auf bieſer Fläche können 3 250 Sieblerſtellen geſchaffen werben. Ferner betrug zu dem gleichen Zeitpunkt der Land⸗ vorrat für Zwecke der Anliegerſiedlung 8 300 Hektar. Der weitergehende Landanfall für Siedlungszwecke, der baburch eintreten werde, daß die entſchuldungs⸗ unfähigen Güter aus dem Sicherungsverfahren aus⸗ ſcheiden ſollen, komme noch hinzu. Der neue Vollſtreckungsſchutz Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Januar Ueber die Neuregelung des Vollſtreckungsſchutzes verlautet, daß das Reichs kabinett einen Vollſtreckungs⸗ ſchutz für die aus dem Sicherungsverfahren des Oſt⸗ hilfegebietes als nicht mehr ſanierungsfähig aus⸗ ſcheidenden landwirtſchaftlichen Betriebe abgelehnt hat. Mit der Unterzeichnung der vom Kabinett ange⸗ nommenen Verordnung durch den Reichspräſtdenten werde die Bahn für eine großzügige In⸗ angriffnahme des Siedlungswerkes im Oſten frei. Eine Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes auf das ganze Reich werde lediglich für den Schutz der Vollſtreckung bei Gegenſtänden des beweglichen Vermögens, alſo des lebenden und toten land⸗ wirtſchaftlichen Inventars in Frage kommen. Man ſei nicht ſo weit gegangen, das geſamte Betriebs⸗ vermögen unter dieſen bedingungsloſen Vollſtrek⸗ kungsſchutz zu ſtellen. Der Zinſendienſt ſolle grundſätzlich aufrecht erhalten werden, ſodaß Erſchütterungen des Real⸗ kredites in größerem Umfange durch die neuen Be⸗ ſtimmungen nicht hervorgerufen werden könnten. Neue Mittel für Hausreparaturen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 18. Januar. Die Sitzung des Reichskabinetts, das am Dienstag nachmittag ſich verſammelte, dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden. Man hat, wie wir hbren, zuerſt über ſteuer⸗ und finanztechniſche Fra⸗ gen ſich unterhalten. Dabei ſpielte vor allem die ſchon von dem damaligen Finanzminiſter Dietrich angeregte Einführung einheitlicher Steuerzettel eine Rolle. Ein beſtimmter Beſchluß ie dieſer Richtung iſt jedoch noch nicht erfolgt, da die Angelegenheit ohnehin erſt für das Etatsjahr 1933 wirkſam werden könnte. Daueben ſind noch 50 Millionen für Haus⸗ reparaturen zur Verfügung geſtellt worden, ſo daß für dieſen Zweck mit den bereits im Nahmen des Sofortprogramms bewilligten 50 Millionen nun 100 Millionen verwend⸗ bar ſind. Die Zuſchüſſe, die bisher auf Reparaturen von Alt⸗ wohnungen beſchränkt waren, ſollen jetzt auch für die Teilung von Neu bau wohnungen und die Umwandlung von Geſchäftsräumen in Wohnungen gewährt werden. Darüber hinaus hat das Kabinett ſich mit dem Problem beſchäftigt, wie nach der Verlängerung des Vollſtreckungsſchutzes das für die Fortführung der Siedlung notwendige Land zu beſchaffen ſei, Zwei Tote bei einem Zugzuſammenſtoß — Madrid, 18. Januar. Der Schnellzug Madrid — Barcelona ſtieß bei Cetina(Provinz Sara⸗ goſſa) mit einem Perſonenzug zuſammen. Ein Eiſen⸗ bahnbeamter und ein Reiſender wurden getötet, außerdem 17 Reiſende verletzt. Wirbelſturm über Liſſabon — Liſſabon, 18. Januar. In der vergangenen Nacht iſt über der Stadt ein ſchwerer Wirbelſturm niedergegangen. Viele Bäume und Telegraphen⸗ ſtangen wurden umgeriſſen. Die Schiffe im Hafen wurden teilweiſe ſtark beſchädigt. Sechs Leich⸗ tex ſind geſunken. Die Beſatzungen konnten nur mit Mühe gerettet werden. Zwei Operneinakter Erſtaufführung im Nationaltheater Die beiden Werke, die als anmutige Belebung in Unſeren Opernſpielplan gekommen ſind und darin die Faſchingszeit reizvoll eröffnen, kann man mit dem Titel des zweiten Stückes überſchreiben, der fragt: Spiel oder Ernſt? Beide treiben allerlei muntere Spielereien mit der Opernkunſt ſelbſt, das haben ſie bei aller ſtiliſtiſchen Verſchiedenheit gemein⸗ ſam; und in beiden darf ſich auch die Beſinnung auf den Ernſt des heiteren Spieles melden. Da iſt zunächſt der„Arlecchind“ von Buſont, pon dem der Meiſter ſelbſt geſteht, daß er zwiſchen grimmigem Scherz und ſpieleriſchem Ernſt ſchillere. Er nennt ſeine Oper ein theatraliſches Capriccio und zeigt ſchon damit an, daß ſie auf einer anderen als der gewöhnlichen Theaterebene ſpielt. Ihre Typen ſind der Welt der italieniſchen Stegreif⸗ komödie entnommen und behalten ihre einſtigen Eigenſchaften auch im ſzeniſchen Aufbau bei. Allein ſchon die Tatſache, daß Buſoni die Titel⸗ partie des Harlekin ſprechen läßt— Fritz Schmie⸗ del ſetzte ſie in die Muſik einer beſchwingten Proſg und einer federleichten überlegenen Bewegungs⸗ geſte— zeigt an, daß es ſich hier um beſtimmte Ab⸗ ſichten des geiſtvollen Buſoni handelt, die über das rein Muſikaliſche hinausgehen. Buſoni war in ſei⸗ nem fauſtiſchen Drang der Welterkenntnis, die ihn durch alle Länder trieb und eine der großartigſten Bibliotheken um ſich ſammeln ließ, bei aller muſika⸗ liſchen Meiſterſchaft behaftet mit einem ſtarken Be⸗ dürfnis nach Reflexion. d Das zeigt gerade ſein munterer Harlekin an, der die Menſchlichkeiten der Handlung mit allerlei Gloſ⸗ ſen begleitet. Und wie Harlekin mit den Menſchen der Komödie ſeinen Schabernack treibt, ſo macht ſich Buſoni mit überlegener Geſte und einem zuweilen geradezu unheimlichen muſikaliſchen Können über die herkömmliche Oper luſtig. s Die Abenteuer Harlekins mit dem Schneider⸗ meiſter und Danteſchwärmer Matteo, den Albert Weig auch ſtimmlich ausgezeichnet profiliert, füh⸗ ren ſchließlich dazu, daß er deſſen Ehefrau Annun⸗ eiata, bezeichnenderweſſe eine ſtumme Partie, ge⸗ winnt. Dabei trifft er auch auf ſeine eigene Frau, Reich und Wehrgedanke Vortrag des Abmirals a. D. Brüninghaus im Mannheimer Harmonieſaal Im Rahmen ſtaatspolitiſcher Vorträge, die die Deutſche Volkspartei veranſtaltet, ſprach geſtern abend im Harmonieſaal der bekannte Wehr⸗ politiker Admiral a. D. Brüninghaus. Von der Vorgeſchichte des Waffenſtillſtaudes an bis zu dem Genfer Akkord vom 11. Dezember 1932 und Deutſchlands augenblicklicher wehrpolitiſcher Situa⸗ tion zeichnete der Redner in packender Darſtellung den Betrug der Alliierten am deutſchen Volk und den zähen Kampf Streſemanns, Brünings und Neuraths um die Gleichberechtigung. Mit einer Fülle von Zahlenmaterial, das aber dank der glänzenden Ge⸗ ſtaltung überaus überſichtlich und feſſelnd war, und mit ſchlagkräftigen Folgerungen legte Admiral Brüninghaus dar, wie ungeheuer bedroht Deutſch⸗ land iſt, daß die Forderung nach Abrüſtung der An⸗ deren und Gleichberechtigung nicht eine nationa⸗ liſtiſche Angelegenheit iſt, ſondern eine Lebensfrage unſeres Volkes. Wie ſehr er dabei den Hörern aus dem Herzen ſprach, das zeigte die ſich immer wieder⸗ holende ſpontane Zuſtimmung und der überaus herz⸗ liche Beifall am Schluß der Verſammlung. Admiral Brüninghaus ſtellte zu Beginn ſeiner Ausführungen feſt, daß die Wehrfrage nicht Sache der ober jener Partei iſt, ſondern die des ganzen Volkes und führte dann aus: Als das deutſche Volk 1918 die Waffen nieder⸗ legte, tat es dies im Vertrauen auf die Ver⸗ ſprechungen Wilſons und beſonders auf ſeinen Punkt 4, der allgemeine Abrüſtung zuſicherte. Dieſe Abrüſtungsverpflichtung und die Gleichberechtigung wurden auch von den Alliierten ausdrücklich aner⸗ kannt. Die Franzoſen verſtanden es aber, die Zu⸗ ſage der Herabſetzung der Rüſtungen auf das Min⸗ deſtmaß, das für die innere Sicherheit jeden Landes nötig ſei, umzufälſchen und zum Maßſtab der Abrüſtung die„nationale“ Sicherheit der Siegerſtaaten zu machen. Damit aber war jede Ab⸗ rüſtung vereitelt. Frankreich forderte damals bereits eine Völkerbundsarmee und ein Verbot des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund. Die Gründe für dieſen diplomatiſchen Erfolg Frankreichs in Ver⸗ Drahtung unf. Londoner Vertreters S London, 18. Januar. Engliſche Meldungen aus Genf verbreiten heute reſtloſen Peſſimismus. Mehrere Blätter melden übereinſtimmend, es ſei kaum noch abzuwenden, daß Japan ſich vom Völkerbund und von der Ab⸗ rüſtungskonferenz zurückziehen werde. Daß dies den ſicheren Tod der Abrüſtungs⸗ konſerenz bedeuten würde, wagt bisher nur der „Daily Herald“ offen zu ſagen. Aber auch die „Times“ iſt völlig hoffnungslos. Es ſei kaum zu vermeiden, daß der Bericht des 19er Ausſchuſſes über den japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt das Vor⸗ gehen Japans ernſtlich tadeln würde, wenn auch die Großmächte für eine möglichſt milde Formulierung ſich einſetzen würden. Japan werde dann, wenn es nicht gleich aus dem Völkerbund austrete, ſich mindeſtens „am Völkerbund desintereſſiert“ erklären. Noch be⸗ ängſtigender iſt für England, was China in einem ſolchen Fall tut. Der„Times“⸗Berichterſtatter er⸗ klärt beſorgt, die chineſiſchen Vertreter in Genf ſeien über die Haltung Englands außerordentlich empört. Es beſtehe die Gefahr, daß ein neuer anti⸗ engliſcher Wirtſchaftsboykott in China or⸗ a ganiſtert werbe. Was den Völkerbund anlange, ſo würden die Chi⸗ neſen, wenn ſie keine wirkſame Unterſtützung er. hielten, ſich ebenfalls von ihren Pflichten losſagen ſailles waren die innerpolitiſchen Schwie⸗ rigkeiten Lloyd Georges. Lloyd George trug auch die Schuld an Fochs großem Betrug, der Deutſchlands Wehrmacht von 300 000 Mann und 2600 Geſchützen auf 100 000 Mann und 300 kleine Feldgeſchütze herabſetzte unter Abſchaffung der Wehr⸗ pflicht. So kam es, daß Deutſchland nur 100 000 Mann Reichswehr ohne jedes Kriegsmaterial hat, während z. B. Polen 300 000 Mann ſtehendes Heer hat und 3,2 Millionen ausgebildeter Reſerven. Die tſchechiſchen Zahlen lauten 150 000 und 3 Millionen. Frankreich aber iſt dank der 6 Heeresvorlagen des „Soztialiſten“ Paul⸗Boncbur ein Volk in Waffen. Wie ſehr der Friede durch dieſe Ungleichheit der Rüſtungen bedroht iſt, zeigt auch die Tatſache, daß Deutſchlands Marine 150 000 Tons groß iſt, die eng⸗ liſche 12 Millionen, die amerikaniſche 1,1 Millionen und die franzöſiſche 650 000 Tons. Frankreich ver⸗ wendet 34,5 v. H. aller ſeiner Ausgaben für Rüſtungen, Polen 39 v.., Japan 28 v.., Deutſch⸗ land 5,6 v. H.— So haben die Alliierten ihre Ab⸗ rüſtungsverſprechen gehalten, ſo haben ſie Deutſch⸗ land betrogen. Wenn heute Deutſchland unter Neuraths überaus geſchickter Führung im Genfer Akkord vom 11. Dezember 1932 die Gleich⸗ berechtigung erkämpfte, ſo iſt dies der Politik Streſemanus zu danken, der die Rheinlande befreite und ſo erſt die Möglichkeit ſchuf für den Kampf gegen die Tribute und um die Gleichberechtigung. Auch Brünings gerablinige und unerſchütterliche Poli⸗ tik anerkannte der Redner in dieſem Zuſammenhang. Wenn aber heute Deutſchland in ſeinen Kampf um ſein Recht gehe— ſo führte Admiral Brüninghaus unter ſtärkſtem Beifall der Verſammlung aus— dann ſollte es in außenpolitiſchen Fragen keine Par⸗ teien und nur Deutſche geben. Dieſe Einigkeit brauchen die deutſchen Vertreter in Genf, deun die Reichsregierung iſt entſchloſſen, auch ein zweites Mal Geuf zu verlaſſen, wenn die be⸗ Englands fernöſtliche Nöte und Japan auf eigene Fauſt zu widerſtehen ſuchen. Die Gefahr eines chineſiſchen Boykotts gegen eng⸗ liſche Waren dürfte noch mehr als die füngſte amerikaniſche Mahnung dazu beigetragen haben, Englands Haltung gegenüber Japan etwas kühler zu geſtalten. Ein ſolcher Boykott bedeute nicht nur einen merkbaren Rückſchlag gegen die engliſche Baumwollin duſtrie, die ſich ge⸗ rade etwas erholt hat, ſondern auch eine ſchwere innerpolitiſche Gefahr für den Außen⸗ miniſter Sir John Simon, gegen den ſchon ſeit Monaten in weiten Kreiſen heftige Kritik er⸗ hoben wird. Aus dieſer Sorge erklärt es ſich wohl, wenn der Genfer Korreſpondent der„Times“ be⸗ richtet, Sir John Simon habe ſich ſtets für Loyalität gegenüber dem Völkerbund eingeſetzt. Wenn alle Bemühungen fſehlſchlügen, würde England ſeine Pflichten als Völkerbundsmitglied bis zum Aeußer⸗ ſten erfüllen. Hoovers Veto im Senat abgelehnt — Waſhington, 18. Januar. Der Senat iſt ebenſo wie das Repräſentantenhaus über das Veto Hoovers gegen das Unabhängigkeitsgeſetz für die Philippinen zur Tagesordnung übergegangen. Damit wird der Geſetzentwurf zum Geſetz erhoben. Die Philippinen werden demgemäß innerhalb von 10—13 Jahren volle Unabhängigkeit verlangen. rechtigten deutſchen Forderungen nach Ab⸗ rüſtung der Andern nicht anerkannt und en füllt werden. Hier droht große Gefahr durch den Herriot⸗ Boucour⸗ Plau, der den Gedanken einer Völker, bundsarmee wieder aufgreift. Dieſe Völkerbunds⸗ armee iſt einmal ein Widerſpruch in ſich, denn eine Armee iſt national und kann nie international ſein. Zum anderen ſoll ſie nur Frankreich dienen, das im Völkerbund tonangebend iſt. Dazu kommt, daß die Abrüſtung im Herriotplan die Kriegs materialien Frankreichs und die Kolonialtruppen nicht umfaſſen 2 ſoll. Das Milizſyſtem vollends wird deshalb Deutſch⸗ land nicht gerecht, weil Frankreich allein in ſeinen Einb 33 000 Offizieren und 23 500 Unteroffizieren bereits in I eine Berufsarmee hat, die dreimal ſo ſtark iſt wie Fort die Reichswehr. Schließlich beginnt die militärische werd Erziehung in Frankreich mit dem 6. Lebensfahr; der tat Dienſt endet erſt mit dem„bibliſchen Alter“. Ange⸗ Geſte ſichts dieſer Lage kann Deutſchlands Ziel nur lauten: 5 1 allgemeine Wehrpflicht. Nicht nur aus 5 Gründen nationaler Sicherheit und internationalen 555 Friedens— denn ein ungerüſtetes Land innerhalb baue waffenſtarrender Völker gefährdet den Frieden am Wein meiſten— ſondern auch aus innerdentſchen Gründen. Allei Die Wehrpflicht und der Wehrdienſt ſind unerläßliche ſich b Vorausſetzungen für die wahre Erziehung der abr Jugend zum Staat. meh Dr. Waldeck, der den Redner auch begrüßte, 6 dankte Admiral Brüninghaus für ſeine hervorragen⸗ iſt al den Ausführungen und gedachte des Reichsgrün⸗ i dungstages, den das deutſche Volk heute begeht. 9955 f gleich Haushaltausſchuß des Lanoͤtages Meldung des Wolff⸗ Büros zugel — Karlsruhe, 17. Januar, lein, Der Haushaltsausſchuß des Landtages ware beſchäftigte ſich mit dem Antrag der Koaglitions⸗ der parteien, demzufolge die Zahl der Abgeord⸗ alleit neten des Landtages neu feſtgeſetzt wer⸗ ein d den ſoll, im Gegenſatz zur bisherigen Uebung, wo⸗ Betr. nach auf je 10000 Stimmen ein Abgeordneter ent⸗ 100 fällt. Berichterſtatter war Abg. Dr. Wal deck fehlt (DV.). Staatspräſident Dr. Schmitt gab bekannt, fund daß ſich die Regierung auf den Boden des Antrages 6 ſtelle. Von Zentrumsſeite wurde betont, daß die Be⸗ 4 85 teiligung bei den letzten Wahlen nach dem bisherigen e Modus eine Abgeordnetenzahl von über 120 ergeben und hätte. Der Landtag ſolle die Feſtlegung dieſer Zahl. regeln. Der Vertreter der Sozialdemokratie 2 gab die Geneigtheit ſeiner Fraktion zu dieſer Frage 1 bekannt. Der nationalſozialiſtiſche Sprecher ſtimme 5 f der Maßnahme zu, wenn Einſparungen erzielt Per würden. 8 e. Der Ausſchuß trat ſodann in die Beratung der fall Anträge ein, die der Arbeits beſchaffung, der ie Förderung von Hausreparaturen, dem Schutz des. Neuhausbeſitzes, der Förderung des Wohnungsbaues, 1 der Siedlung, der Bodenreform und der Erhaltung ſch b von Altwohnungen dienen, Berichterſtatter Abg. r a Heid(.) gab bekannt, daß die Regierung bereits eine 1 Erhöhung des vom Reich zur Verfügung geſtellten Der Betrages von 50 auf 200 Millionen.“ angeregt felbſt habe. Die Anträge bezüglich der Arbeitsbeſchaffung. fanden einſtimmige Annahme. 2 2 D Verurteilung einer Einbrecherbanoe mach Meldung des Wolff⸗ Büros heim — Kaſſel, 18. Januar. 185 Die Große Strafkammer verhandelte geſtern gegen 1 eine zehnköpfige Einbrecherbande, die ſeit 19 1927 insgeſamt über 100 Diebſtähle verübte und 1 ihre Tätigkeit von Kaſſel aus bis Oberheſſen, Thü⸗ 9 ringen und bis in die Provinz Hannover ausdehnte. Der Haupträdelsführer erhielt wegen 45 vollendeter und 21 verſuchter Diebſtähle ſieben Jahre Zuchthaus, ſein jüngerer Bruder und ein anderer Hauptangeklagter je vier Jahre Zuchthaus. Alle drei wurden außerdem unter Polizeiaufſicht geſtellt. Fünf weitere Angeklagte erhielten Gefängnisſtrafen, einer wurde freigeſprochen und gegen den letzten wurde das Verfahren aufgrund des Amneſtiegeſetzes ein⸗ geſtellt. g die bekannte Colombine, die Elliee Illiard ſüß umgirrte. Erzürnt über Harlekins Untreue ſtürzt ſie ſich in die Arme des Ritters Leandro, den Walther Friedmann ins Derb⸗Groteske abbog, und mit dem eine wunderbare Parodie auf den Operngeſang heraufzieht. Leandro wird von Harlekin im Zweikampf nieder⸗ geſtreckt, was ihn nicht daran hindert, ſich an einem prächtig gebauten Quartett voll ſprühenden Witzes tber den Eſel der Vorſehung zu beteiligen. Darin treten auch zwei Geſtalten auf, in denen Buſonis Geiſt ſich mit beſonderer Feinheit dokumentiert: der Arzt, von Karl Mang mit köſtlichem Humor aus⸗ geſtattet, und der Abbate, den Sydney de Vries allein ſchon durch den Geſang gleichſam ins Italie⸗ niſche überſetzte. Wie ſchön war ſein klingendes Lob auf den Wein der Toscana, der Heimat Buſonis! Der Vater Buſonis war ein italieniſcher Virtuoſe geweſen, ſeine Mutter eine deutſche Pianiſtin; ſo ſtand er zeitlebens zwiſchen den beiden Nationen der europäiſchen Muſik, der deutſchen inſtrumentalen und der italieniſchen vokalen. Von dieſen zwei muſikaliſchen Seelen in Buſonis Bruſt gibt ſeine Harlekinoper vielleicht am allermeiſten Kunde. Wie darin italieniſcher mit deutſchem Text wechſelt, wie er die„Barbaren“ dem ängſtlichen Matteo als Schreckgeſpenſt hinmalt, wie er vor allem in italie⸗ niſcher Spielmanter des 18. Jahrhunderts Verklei⸗ dung, Maske und Verwechſlung der Figuren zum treibenden Handlungselement macht, das iſt ſo be⸗ rückend ſchön in die aus dem deutſchen Empfinden Mozarts gebildete Sprache der Inſtrumente ein⸗ gegangen, daß man dieſer Vereinigung des Deutſchen mit dem Welſchen mit wachſender Freude zuhört. Gerade dieſe Orcheſterſprache kann dazu verfüh⸗ ren, die witzigen Worte der Bühne zuzudecken. Das Orcheſter unter der Leitung von Dr. Ernſt Cremer entfaltete den gauzen Klangreiz der Partitur, aber man merkte der dynamiſchen Stufung zugleich auch an, daß man dem Wort ſein Harlekinrecht laſſen wollte, was denn auch beſtens gelang Das Bühnen⸗ bild mit dem dominierenden Fenſter hatte Dr. Eduard Löffler der Stegreifkomödte angenähert; vielleicht wäre es angebracht geweſen, ein wenig von der Luft des alten Bergamo durch die Szenerie wehen zu laſſen, da Buſoni das Stück ausdrücklich in dieſe kühne Urheimat Harlekins verlegt. Auf der Darſtellerſeite iſt noch eine Senſation beſonders her⸗ vorzuheben: der mit profunder Einfühlung geſpielte Eſel, der ſich am Schluß mit beſonderer Bedeutſam⸗ keit vor dem Publikum zu verneigen hat. Dieſes fühlte ſich nach und nach durch die beziehungsreichen Scherze des Werkes und ſeine ſprühende Muſik immer mehr angeſprochen und dankte für die reiz⸗ volle Operngabe mit herzlichem Beifall. de Die zweite Oper des Abends„Spiel oder Eruſt“ von Emil Nikolaus von Rezuicek iſt ſtiliſtiſch auf einer ganz anderen Ebene zu ſuchen. Ihre Geſtalten ſind greifbar, individuell, keine Typen wie in der Harlekinkomödie. Aber zugleich will Reznicek doch etwas ſehr„Typiſches“ zeigen: die echte Leidenſchaft in der Operndarſtellung, bzw. den Trick, durch den man(leider vergebens) verſucht, einem Tenor die nötige Schwingung der eigenen Gefühle zur echten Verkörperung des Othello bei⸗ zubringen. Helmuth Neugebauer gibt dieſen Tenor in prächtiger Laune, geiſtvoll, vor allem im Parodieren des tenoralen Gehabens auf bekannte Muſter aus⸗ gerichtet. Die beſondere Schwierigkeit dieſer Rolle beſteht darin, zwiſchen den beiden Titelhelden Spiel und Ernſt immer die richtige Mitte zu halten, was Neugebauer auch ſtimmlich durch ſeinen ſtarken künſtleriſchen Intellekt ausgezeichnet gelang. Es iſt nicht Verdis„Othello“, der hier zum Spiel mit dem Ernſt herangezogen wird, ſondern die Mohrenoper Roſſinis, von der man auf dieſe Weiſe wieder einmal einige Leckerbiſſen zu hören bekomml. Reznicek braucht dieſen Gaſt im eigenen Opernhaus gewiß nicht zu ſcheuen; ſein Reichtum au Einfällen, ſeine geiſtvolle Art zu inſtrumentieren und ſein ungeheures Geſchick, die Präziſton des muſikaliſchen Ablaufs in keiner Rote zu beeinträchtigen, läßt die⸗ ſes Werk muſtkaliſch zu einem der wertvollſten ſeiner Art werden. Dr. Ernſt Cremer zeichnet die mun⸗ teren Linien dieſer Muſik liebevoll nach und hält die Sänger auf der Bühne ununterbrochen in dem friſchen Atem der lebendigen Diktion. Ellice Illiard als Frau des Tenors weiß mit allerlei hübſchen Koloraturen aufzuwarten und ſpielt die Partie mit einer außerordentlichen Leichtig⸗ keit und Grazie hinein. Albert Weig gibt den Pianiſten mit einem großen Aufwand von ſtimm⸗ lichem und darſtelleriſchem Ausdruck, Hans Görlich verhilft der Epiſode des Baſſiſten zum Erfolg und Ellen Philips gleitet als Schwärmerin für den Tenor auf den Wogen eines anmutigenden Drei⸗ vierteltakts durch die Szene, die Dr. Richard Hein lauch der Spielleiter des erſten Stückes) ausgezeich⸗ net belebt. 8 Allmählich ſchließt ſich das Bühnenbild zu einem Theatervenedig zuſammen, in dem der Tenor mit ſeiner verlogenen Leidenſchaft agiert. Es gibt wenig Opernſchlüſſe, die ſo geiſtreich ſind wie dieſer. Das Publikum war ſehr entzückt von dem witzigen Werk und ſpendete einen reichen Epilog des Betfalls, dee auch dem Dirigenten und dem Spielleiter galt. k. . Der Schriſtſteller Haus Sturm, der Verfaſſer vieler erfolgreicher Luſtſpiele, iſt in Berlin im 58. Lebensjahr geſtorben. Seit dem Erfolg, den er vor mehr als 20 Jahren mit dem„Ungetreuen Ekkehard“ erzielte, iſt er ein Günſtling der leichten, heiteren Muſe geblieben. Von ſeinen Werken ſeien noch„Liebe und Trompetenblaſen“ und„Irrgarten der Liebe“ genannt, das gegenwärtig im Berliner Luſtſpielhaus gegeben wird. 4% Ausſtellung für künſtleriſche Verkehrswer⸗ bung. Unter Förderung der zuſtändigen Miniſterien des Reichs und Preußens veranſtaltet der Hauptaus⸗ ſchuß für Fremdenverkehr in der Zeit bis 5. Fe⸗ bruar im früheren Künſtlerhaus Berlin gemeinſam mit den Verbänden der bildenden Künſtler und ber Gebrauchsgraphiker eine Ausſtellung für künft⸗ leriſche Fremdenverkehrs⸗Werbung. Die Ausſtel⸗ lung, die ſich in zwei Abteilungen gliedert, vermik⸗ telt eine Schau zeitgenöſſiſcher Plakate, Prospekte und Inſerate der deutſchen Fremdenverkehrsträger. und ferner zeigen bildende Künſtler und Ce⸗ 8 brauchsgraphiker Kunſtwerke, die ſich als Entwürfe für die Fremdenverkehrswerbung eignen. Die Aus⸗ ſtellung will die Aufmerkſamkeit auf die künſtleriſche Verkehrswerbung richten und gleichzeitig zwiſchen Kütiſtler und Fremdenverkehrsträger einen innige⸗ ren Kontakt herſtellen.. Die Schmuckmode kehrt zur Antike zurück. Nach engliſchen Modeberichten wird im Jahre 1938 als Schmuck eine Reproduktion alter römiſcher Schmuckfaſſungen in peinlichſter Anlehnung an Mu⸗ ſeumsſtitcke bevorzugt ſein. Im übrigen werden an Steinen Rubine und Smaragde getragen werden. * ine ten egt ing ten en, ien ten ner er⸗ ien us⸗ Fe⸗ am der uſt⸗ tel⸗ tit⸗ kte ger Ae rfe 18 che zen ge⸗ ick. 33 her u⸗ an 4 — + f 1 ö 1933 och, 18. Januar Mittw — Stadiseiie Neues zu der Bluttat Irmſcher Eine zweite Verhaftung Die Aufklärung des blutigen Ueberfalls bei dem Einbruch in den Kellerräumen der Feinkoſthandlung in D 1 am Silveſterabend macht immer weitere Fortſchritte. Es kann jetzt mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß der am Montag Verhaftete die Blut⸗ tat allein begangen hat. Nach dem erſten Geſtändnis erlitt der Täter einen Zuſammen⸗ bruch, ſo daß ihm erſt Ruhe gegönnt wurde, ehe man geſtern das Verhör, das den ganzen Tag zauerte, fortſetzte. Das Geſtändnis wurde durch Weinkrämpfe des Verhafteten unterbrochen, der die Alleinſchuld auf ſich nahm. Feſt ſteht jedoch, daß es ſich bei der Aktion am Silveſterabend um einen ver⸗ abrebdeten Einbruch handelte, bei dem noch f 1 mehr Perſonen beteiligt waren. Gleichzeitig mit der Verhaftung des Haupttäters iſt auch noch die Feſtnahme eines zu ihm in ver⸗ wandtſchaftlichen Beziehungen ſtehenden jungen Mannes erfolgt, der von nichts wiſſen will, ob⸗ gleich ziemlich ſicher iſt, daß er an dem Einbruch be⸗ teiligt war. Der Fall iſt jetzt ſo weit geklärt, daß wohl heute noch die Akten dem Unterſuchungsrichter zugeleitet werden können. Aufzuklären wird noch ſein, wieviele Perſonen an dem Einbruch beteiligt waren, denn es erſcheint ziemlich ausgeſchloſſen, daß der zweite Verhaftete die fehlenden Gegenſtände allein weggeſchafft hat. Zum mindeſten dürfte noch ein dritter Komplize— wenn nicht noch mehr— in Betracht kommen, zumal auch noch eine Kiſte mit 100 Doſen portugieſiſcher Oelſardinen„Hausmarke“ fehlt, die nicht in der Wohnung der Verhafteten ge⸗ funden wurde. Erſchwert werden die Ermittlungen durch die Tatſache, daß die Einbrecher in Baracken wohnen und die Nachbarn dicht halten. Der anonyme Brief⸗ ſchreiber wird wiſſen, warum er ſeinen Namen nicht nennt, denn er würde zweifellos die größten Un⸗ annehmlichkeiten haben. Bei der Verſtocktheit der Nachbarn der Täter war es auch bis jetzt noch nicht möglich, des oder der Komplizen habhaft zu werden. der Getötete konnte hierüber keine Auskunft mehr ben. Seine letzten Worte waren:„Ich bin über⸗ fallen worden.“ Obgleich die Aerzte verſuchten, von dem Schwerverletzten eine weitere Angabe zu erhal⸗ ten, war es nicht möglich, den Sterbenden nochmals zum Sprechen zu bringen. Im übrigen handelt es ſich bei dem Haupttäter um einen langjährigen Erwerbsloſen und nicht, wie berichtet, um einen früheren in dem Geſchäft tätigen Hausburſchen. Der Täter war weder bei der Firma noch im Hauſe ſelbſt beſchäftigt. Zwei Todesopfer Der Autounfall, der ſich, wie mitgeteilt, in der Nacht zum Sonntag zwiſchen Weinheim und Mann⸗ heim bei der heſſiſchen Grenze ereignete, hat z wei Todesopfe r gefordert. Während Herr Willi von Rombs bereits am Samstag im Weinheimer Kran⸗ kenhaus den erlittenen lebensgefährlichen Verletzun⸗ gen erlag, iſt ihm nunmehr Herr Heinrich Obrecht nachgefolgt. Mit den tödlich Verunglückten, die auf einer Ge⸗ ſchäftsfahrt von Frankfurt nach Mannheim begrif⸗ ſen waren, verliert die Firma Ph. Oeſtreicher u. Co. zwei tüchtige Angeſtellte. Herr Obrecht, ein gebürtiger annheimer, war verheiratet und 31 Jahre alt. Er bar ſeit etwa zehn Jahren im Außendienſt tätig und als zuverläſſiger Fahrer bekannt. Außer der Witwe hinterläßt er ein Kind. Herr von Rombs. der un⸗ verheiratet und etwa 30 Jahre alt war, wurde ſeit etwa vier Jahren bei der Firma als Korreſpondent heſchäftigt. Beide hatten Schädelbrüche und ſonſtige ſchwere Verletzungen erlitten, ſo daß Lebensgefahr beſtand. Das Mitgefühl mit den Familien der Ver⸗ unglückten iſt allgemein. Während die Leiche des Herrn von Rombs nach Konſtanz überführt wurde. wo er beheimatet war, wird Herr Obrecht morgen nachmittag auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt. *Der 18. Januar in Mannheim. Die 62. Wieder⸗ kehr des Reichsgründungstages hat in Mannheim das äußere Stadtbild leider nur wenig beeinflußt. Lediglich die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Dienſtgebäude haben geflaggt. „ Beerdigung von Carl Leinhas. Am geſtrigen Nachmittag wurde der im hohen Alter von 87 Jah⸗ den verſtorbene Kaufmann und Turnveteran Carl Leinhas auf dem ſtädtiſchen Friedhof zu Grabe getragen. Neben den Angehörigen und nächſten Freunden begleiteten ihn die Mitglieder des Turn⸗ vereins 1846 mit umflorter Fahne zur letzten Ruhe⸗ tätte. Bei der Trauerfeier in der Friedhofkapelle, Die von Geſangsvorträgen der Sängerriege des Turnvereins umrahmt war, zeichnete Pfarrer Speck von der Jungbuſchpfarrei ein plaſtiſches Lebensbild des Verſtorbenen, während für den Turnverein 1846 deſſen 2. Vorſitzender Schweizer am Grabe noch⸗ mals ehrende Worte des Nachrufes für das älteſte Ehrenmitglied des Turnvereins unter Niederlegung eines prachtvollen Kranzes fand. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 29 Die Jondswirtſchaft der Stadt Mannheim Nach dem Gutachten des Reichsſparkommiſſars ſtehen die Fonds an der Spitze aller deutſchen Städte IVæ) Bürgſchaftsverpflichtungen Unter dem Geſichtspunkt, daß auch die Beträge zu Schulden werden können, für die die Stadt unter Um⸗ ſtänden aufkommen muß, iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang auch auf die von der Stadt übernommenen Bürgſchaftsverpflichtungen einzugehen. Sie beliefen ſich am 31. März 1931 auf 24,22 Mill. Mark, darunter ſolchen in Hshe von 14,64 Mill. Mk. für Verpflichtungen privatrechtlicher Geſellſchaften, an denen die Stadt beteiligt iſt. Ferner iſt die Stadt, wie üblich, Garant der Sparkaſſe in unbegrenzter Höhe und hat weiterhin eine Bürgſchaft in Höhe von 4,47 Mill. Mk. für eine Schuld der„Gemeinnützigen Baugeſellſchaft e. G. m. b..“ übernommen, an der die Stadt zu 90, die Sparkaſſe zu 10 v H. beteiligt iſt. Beſondere Rückſtellungen für die evtl. Inanſpruchnahme aus den Bürgſchaften hat die Stadt außer für die Bürgſchaften für Neubau⸗Hypotheken (Stand dieſes Fonds am 1. April 1932: 300 000 Mk.) im Haushalt nicht vorgeſehen, wie dies neuerdings durch 8 8b der RH O. für den Reichshaushalt vor⸗ geſchrieben iſt. Wie groß die Gefahr zu bewerten iſt, daß die Stadt in abſehbarer Zeit aus den Bürgſchaften in Anſpruch genommen wird, hängt naturgemäß von den verſchie⸗ denſten Momenten, insbeſondere von der Lang⸗ friſtigkeit des Kredits und der Bereitſchaft des Gläu⸗ bigers, den Kredit zu verlängern, ferner aber auch von dem ſonſtigen Inhalt und den Sicherheiten des Schuldverhältniſſes ab. Leider ſind einige der zugrunde liegenden Schuldverhältniſſe ſehr kurzfriſtig, ſodaß die Wahrſcheinlichkeit, daß die Stadt gerade in der jetzigen Zeit für ſie einſpringen muß, groß iſt. Kaſſenmäßig iſt die Stadt darauf eingeſtellt. Immer⸗ hin beeinträchtigt naturgemäß jede Inanſpruch⸗ nahme die Liquidität. Die Möglichkeit, daß ſich Bürg⸗ ſchaften in der jetzigen Zeit überraſchend ſchnell in kurzfriſtig zu erfüllende Schulden umwandeln kön⸗ nen, iſt allgemein noch nicht zureichend beachtet. Ob und welche finanziellen Rückwirkungen die un⸗ beſchränkte Haftung der Gemeinden für ihre Spar⸗ kaſſen haben kann, vermag heute niemand zu über⸗ ſehen. Beſondere Gründe, daß der Stadt Mann⸗ heim eine überdurchſchnittliche Haftung aus dieſem Bürgſchaftverhältnis erwachſen könnte, ſind nicht vorhanden. Die Bank für den ſtädtiſchen Haushalt Zu den beſonderen, aber wichtigſten Eigenheiten ſtädtiſcher Finanzpolitik gehört die Fondswirtſchaft. Mannheim unterſcheidet„Erneuerungsfonds“ und „Sammel⸗ und Verſicherungsfonds“. Die erſteren ſollen dazu dienen, die jährliche Abnutzung des ſtäd⸗ tiſchen Eigentums an beweglichen und unbeweglichen Gegenſtänden zu erſetzen, alſo den ſtadteigenen Be⸗ ſitz, ſoweit er der Abnutzung unterliegt, in ſeinem Werte zu erhalten. Die Verſicherungsfonds ſind die Rücklagen der ſtädtiſchen Selbſtverſicherung für Un⸗ fall, Haftpflicht, Diebſtahl und ſonſtige Beſchädigun⸗ gen. In den übrigen Fonds werden allmählich Mit⸗ tel für ſonſtige einmalige größere Ausgaben, ins⸗ beſondere für Erweiterungen und Neuanlagen, an⸗ geſammelt. Dieſe FJondsmittelfinanzierung iſt der grundſätzlich richtige Weg gegenüber der Anletihe⸗ finanzierung. Durch vermehrte oder verknappte Fondszuführungen kann dem ordentlichen Haushalt eine größere Stabilität gegeben werden. Dem glei⸗ chen Zwecke kann die kaſſenmäßige Verwendung eines Teils der Fondsgelder dienſtbar gemacht werden. Die Fondsmittelvermehrung Die Fonds ſind von 14,42 Mill. am 31. März 1925 auf 36,48 Mill. Mk. im Jahre 1932 geſtiegen. Es iſt alſo der Stadt möglich geweſen, in den guten oder jedenfalls beſſeren Jahren der Vergangenheit den Fonds erheblich mehr Geld zuzuführen, als aus ihnen zu verausgaben. Sieht man von den beſon⸗ deren Verhältniſſen des Rechnungsjahres 1925 ab, ſo iſt die Vermehrung der Fondskapitalien eine auf⸗ fallend ſtetige, die noch bis zum Rechnungsjahre 1930 angehalten hat. Mit dem erwirtſchafteten Beſitz von Fonds⸗ kapitalien in Höhe von über 36 Millionen Mark ſteht Mannheim unter Berückſichtigung ſeiner Steuerkraft und ſeines Haushalt⸗ volumens an der erſten Stelle aller deutſchen Großſtädte. Die Möglichkeit, einen ſo beträchtlichen Fonds⸗ beſtand anzuſammeln, iſt naturgemäß in erſter Linie durch die Steuerkraft der Stadt bedingt. Außerdem gebührt das Verdienſt an dieſem Ergebnis der ziel⸗ bewußten und geſchickten Leitung der Fondspolitik, die ſolange als irgend möglich die ſoliden Grundſätze der ſtädtiſchen Fondsordnungen nicht verlaſſen hat. Selbſtverſtändlich kann die Fondsvermehrung in wirtſchaftlichen und finanziellen Notjahren nicht in dem vollen Ausmaß aufrechterhalten werden. Cine Verkürzung der Fondszuführungen mußte erſtmalig im Nachtragsvoranſchlag 1930 vorgenommen werden. Dieſer Weg iſt— ohne daß die Verwaltung die da⸗ gegen beſtehenden Bedenken verkannt hätte— 1931 fortgeſetzt worden. Dieſe Maßnahme iſt in dem ge⸗ ſchehenen Ausmaß und mit der vorgeſehenen Kautel, daß die erſparte Summe nur inſoweit zu verwenden iſt, als ſonſt die Haushaltsrechnung 1931 mit einem Fehlbetrag abſchließen würde, grundſätzlich nicht zu beanſtanden. Trotzdem iſt es notwendig, die alten Grundſätze, deren Durchhaltung die Finanzlage bis⸗ lang ſo ſegensreich beeinflußt hat, lebendig zu be⸗ wahren und anzuſtreben, ſie ſo bald als irgend mög⸗ lich wieder voll zur Geltung zu bringen. Die Fondsmittelverwendung Die ſchwierigſte und verantwortungsvollſte Auf⸗ gabe iſt die Art der Anlegung der Fondsmittel, ins⸗ beſondere ihre zwiſchenzeitliche kaſſenmäßige Verwen⸗ dung für haushaltswirtſchaftliche Zwecke. Es iſt klar, daß die Fondsgelder in ihrem Wert erhalten bleiben müſſen und daß die Verwaltung bemüht ſein muß, aus ihnen eine möglichſt hohe Rente zu er⸗ zielen. Da der Anleihedienſt der Stadt mehr koſtet, als ſie an Zinſen mit der Anlage ihrer Fondsgelder verdient, ſo liegt der Gedanke nahe, den Anleihe⸗ * Vergl. die Artikel in Nr. 15, 17 und 23. bedarf möglichſt lange hinauszuſchieben und die für Anleiheausgaben benötigten Mittel vorſchußweiſe den Fonds zu entnehmen. Eine derartige Finanzie⸗ rung kann im Intereſſe einer Verringerung des Zinſendienſtes bei oberflächlicher Betrachtung zweck⸗ mäßig erſcheinen. Wirtſchaftlich läßt ſie ſich aber nur dann vertreten, wenn die Ausgabe einer Anlage dient, die voll wirtſchaftlich iſt. Meiſt iſt dies nicht der Fall. Die bequeme, in der Rechnung nicht offen er⸗ ſcheinende Finanzierungsart täuſcht leicht über dieſen Punkt hinweg und verleitet zu ungenügend wirt⸗ ſchaftlichen Ausgaben, die mangels Fondsmitteln unterbleiben würden und müſſen. Mit derartigen ſchwach oder gar nicht rentier⸗ lichen Ausgaben iſt auch die Fondskaſſe Mannheims belaſtet. In dieſer Beziehung mag beiſpielsweiſe auf das Darlehen an die Mannheimer Hotelgeſellſchaft(28 Mill.), die vorſchußweiſe Hergabe von Mitteln für den Straßenbau(423 000%), für die Errichtung des Planetariums 445 000), des Mütter⸗ und Säug⸗ lingsheimes(225 000), des Fröbelſeminars(180 000 Mark), der Grünanlagen uſw. u. a. hingewieſen wer⸗ den. Da die Verzinſung zum Teil nicht aus wirt⸗ ſchaftlichen Erträgniſſen, ſondern aus allgemeinen Mitteln herrührt, erſcheinen die Zinserträgtniſſe noch verhältnismäßig günſtig. Die Rentabilität der Fondsmittel wird 1931 und 1932 noch ſehr beträcht⸗ lich weiter zuſammenſchrumpfen. Verſchärft wird dieſe Entwicklung noch durch die Herabſetzung der Habenzinſen auf Grund der 4. Notverordnung. Alle Vorſchüſſe der Fondskaſſe an die verſchiedenen Zweige der Stadtverwaltung pflegen gerade in dem Zeitpunkt vollſtändig„einzufrieren“, in dem die Stadt die Fondsmittel in bar verfügbar haben müßte. Sie können in Zeiten der Not auch nicht durch nachträg⸗ liche Anlehensaufnahmen freigemacht werden, weil der Anleihemarkt alsdann vollſtändig verſchloſſen zu ſein pflegt. Betrachtet man die Fondspolitik anderer Ge⸗ meinden unter dem Geſichtswinkel der Erhal⸗ tung genügender Liquidität der Fondsmittel, ſo ſchneidet Mannheim verhältnismäßig gün⸗ ſtig ab. Gewiß wäre es heute wünſchenswert, wenn die Fondsmittel in höherem Maße flüſſig gemacht wären, indem manche Anlagen oder zwiſchenzeitliche Ver⸗ wendungen unterblieben wären. Trotzdem iſt es aber gelungen, die Fondsgelder in achtbarer Höhe vor der Illiquidität zu bewahren. Mannheim hat die Bewegungsfreiheit hinſichtlich ſeiner Fondsmittel nicht vollſtändig eingebüßt und ſteht dadurch finanziell gefeſtigter da, als viele andere vergleichbare Städte. endlich Markenmllch in Mannheim Aus landwirtſchaftlichen Kreiſen erhalten wir fol⸗ gende Zuſchrift: Die Durchführung des Reichsmilchgeſetzes, über die in der letzten Zeit eine Reihe von Aufſätzen in der Tagespreſſe berichtete, hat auch für Mannheim eine Anzahl Aenderungen und Neuerungen gebracht. Im weſentlichen handelt es ſich— das kann der Milchverbraucher mit Genugtuung feſtſtellen— um Maßnahmen, die die Verſorgung der Konſumenten mit einwandfreier Milch zum Ziele haben. Sowohl der Landwirt als auch der Milchhändler muß ſich künftighin einer großen Anzahl geſetzlicher Vor⸗ ſchriften über Milchgewinnung und Milchabſatz unterwerfen. Der Handel mit Milch iſt bekanntlich konzeſ⸗ ſionspflichtig geworden. Sehr bedeutſam für den Verbraucher iſt auch, daß der Begriff„Vollmilch“ ohne weiteres einen Min⸗ deſtfettgehalt von 3,4 v. H. garantiert. Leider fallen in die Befriedigung, die der Ver⸗ braucher über dieſe zu ſeinem Schutz getroffenen Maßnahmen empfinden darf, auch einige Wermuts⸗ tropfen. Bekanntlich hat das Milchgeſetz der Stadt Mannheim auch die Paſteuriſierung gebracht, wonach alle Trinkmilch zum Zwecke der Keimfrei⸗ machung einem Erhitzungsverfahren zu unterwerfen iſt. Ueber die Zweckmäßigkeit dieſer Behandlung kann kein Zweifel beſtehen, wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, daß in der Milchzentrale Milch aus Tauſen⸗ den von Ställen, die unter den verſchiedenartigſten Verhältniſſen gewonnen iſt und manchmal eine weite Reiſe hinter ſich hat, zuſammenfließt. Trotzdem ver⸗ mag der Verbraucher dieſe Behandlung nicht anders als ein notwendiges Uebel betrachten und er wird ihr wie bisher ſo auch künftighin keine freund⸗ ſchaftlichen Gefühle entgegenbringen können. Denn leider macht die Paſteuriſierung die Milch nicht nur keimfrei, ſondern ſie nimmt ihr gleichzeitig den typiſchen Rohmilchgeſchmack und die Auf⸗ rahmfähigkeit und beraubt ſie damit einiger von vielen Milchtrinkern und Hausfrauen beſonders geſchätzten Eigenſchaften. Aus dieſen Gründen wird mancher„Milchkenner“ und manche Hausfrau mit Freude die Nachricht hören, daß nun in Mannheim endlich der Vertrieb von„Markenmilch“ beginnt und daß der zu Mannheim gehörige Straßen⸗ heimerhof als erſter badiſcher Gutsbetrieb die Milchmarke erhalten hat. Markenmilch iſt Milch, die allen Anſprüchen, die man an dieſes Nahrungs⸗ mittel überhaupt nur ſtellen kann, in weiteſtem Maße gerecht wird. Sie iſt durch ein geſetzliches Markenzeichen geſchützt und darf nur von Landwir⸗ ten, denen die„Milchmarke“ verliehen iſt, ver⸗ trieben werden. Die Verleihung der Marke iſt von der Erfüllung zahlreicher und zum Teil recht ſchwe⸗ gefunden. rer Bedingungen abhängig. In erſter Linie müſſen die Ställe in jeder Hinſicht einwandfrei beſchaffen ſein und modernſten Grundſätzen entſprechen. Alle Markenmilchbetriebe müſſen nicht nur dem freiwilli⸗ gen Tuberkuloſetilgungsverfahren angeſchloſſen ſein, ſondern ſind auch verpflichtet, die kliniſche Tuberkulus⸗ impfung durchzuführen und ſich einem Milchkontroll⸗ verein anzugliedern. Darüber hinaus unterſtehen die Kühe einer zweiten dauernden tierärztlichen Ueberwachung. Nur von völlig geſunden Tieren darf Markenmilch gewonnen werden. Ueber Fütte⸗ rung und Pflege beſtehen ſcharfe Vorſchriften und ſogar über das Melken ſind geſetzliche Beſtimmungen erlaſſen. Alle Markenmilch muß ſofort nach dem Melken tief gekühlt werden und einen Mindeſt⸗ fettgehalt von 3,5 v.., alſo ein Zehntel v. H. mehr Fett als Vollmilch aufweiſen. Wie ſcharf dieſe Be⸗ ſtimmungen gehandhabt werden, zeigt am beſten die Tatſache, daß jeder Betrieb, der Markenmilch liefern will, zuerſt eine Probezeit abſolvieren muß und früheſtens nach ſechs Wochen die Milchmarke erhalten kann. Es leuchtet ein, daß eine unter ſolchen Bedingun⸗ gen gewonnene Milch nach jeder Richtung hin vor⸗ züglich iſt. Markenmilch iſt eine erſtklaſſige Roh⸗ milch, abſolut rein, geſund und beſonders fettreich und wird niemals mit Milch anderer Betriebe ver⸗ miſcht. Vom Paſteuriſterungszwang iſt ſie dank ihrer ſorgfältigen Gewinnung befreit. Sie kann deshalb als Rohmilch mit allen guten Eigenſchaften(Geſchmack, Aufrahmfähigkeit) in Fla⸗ ſchen oder plombierten Kannen direkt vom Erzeuger zum Verbraucher geliefert werden. Gegenüber ge⸗ möhnlicher paſteuriſierter Vollmilch iſt ſie entſprechend der Art ihrer Gewinnung natürlich erheblich wert⸗ voller. Viele Mannheimer Familien werden ſicher⸗ lich die Gelegenheit wahrnehmen, hochwertigſte Roh⸗ milch direkt vom Erzeuger zu beziehen. * Der VDA. rief. Unſerem Bericht über den Bunten Abend des VDA. iſt nachzutragen, daß nicht Alfred Landory, ſondern Heinz Hanſer in dem im⸗ proviſterten Kabarett auftrat. * Wildern im Waldpark. Die Klagen über Wil⸗ dern nach Faſanen und das Abfangen von Sing⸗ vögeln und Eichhörnchen wollen nicht verſtummen. Geſtern früh wurde ein totes Reh im Waldpark Hoffentlich gelingt es der Polizei, der Wilderer bald habhaft zu werden. Angeſtellten⸗ Jubiläum. Am Montag feierte der kaufmänniſche Angeſtellte Joſef Jutt, Parkring 23, bei der Firma Gummiwarenfabrik Hutchinſon im Induſtriehafen ſein 25 jähriges Jubiläum. Der Jubilar hat ſeit 23 Jahren den verantwortungs⸗ vollen Poſten eines Expedienten inne. gerqmonn(se Ofme ſſſundsdeſſſir gidern und SHE el 4. Seite/ Nummer 29 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Januar 1930 Haus zinsſteuer und 20 b. G. Zuſchuß Ein beachtenswerter Vorſchlag für Hausreparaturen In Nr. 14 und Nr. 28 der„Kölniſchen Zeitung“ find zwei Zuſchriften wiedergegeben, die ſich mit dem ſtaatlichen Zuſchuß von 20 Prozent bei Haus reparaturen beſchäftigen. In beiden Ar⸗ tikeln wird der Gedanke vertreten, es ſei beſſer, die Beträge, die als Hauszinsſteuer zu zahlen wären, für Hausreparaturen zu verwenden und dem Finanz⸗ amt die quittierten Rechnungen der damit beſchäftig⸗ ten Handwerker zur Kontrolle vorzulegen. In einer Zeit, in der Hunderte von Millionen Mark für Arbeitsbeſchaffung bereitgeſtellt ſind, verdient dieſer Vorſchlag ernſthafte Beachtung. Wir wollen keine phantaſtiſchen Hoffnungen an ihn knüpfen, wollen das ſattſam mißbrauchte Wort von der Ankurbelung der Wirtſchaft nicht noch einmal an⸗ wenden, aber wir wollen den Gedanken zur Dis⸗ kuſſion ſtellen. Der Kreis, den dieſer Gedanke zu⸗ nächſt angeht, iſt groß genug. Er umfaßt in erſter Linie alle Hauseigentümer, in zweiter Linie den gan⸗ zen Kreis der Handwerker, die bei Hausreparaturen heſchäftigt werden, drittens die Fabrikanten, die jene Handwerker mit Materialien beliefern. Schließlich werden noch weitere Kreiſe, die mit jenen in Zuſam⸗ menhang ſtehen, von einer Belebung auf dem Bau⸗ markt betroffen, aber wir wollen hier mit unſerer Betrachtung in beſcheidenen Grenzen bleiben. Was wird verlangt? Die Hauszinsſteuer ſoll verſuchsweiſe auf ein Jahr dem Hauseigentümer bis zur vollen Höhe erlaſſen werden, wenn der Hauseigentümer Reparaturen an ſeinem Haus vornehmen läßt, deren Koſten die ent⸗ ſprechenden Summen erreichen. Die quittierten Rech⸗ nungen der Handwerker dienen zum Beleg über aus⸗ geführte Reparaturen und werden dem zuſtändigen Finanzamt an Stelle der Hauszinsſteuerzahlung zur Kontrolle vorgelegt. Es wäre verfrüht, ſich in Einzel⸗ heiten dieſer Kontrollen zu verlieren, aber vielleicht wären die Handwerkskammern und die Handwerker⸗ „Poſtgut“-Verkehr Wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, kommt ſeit 15. Januar— zunächſt verſuchsweiſe— eine neue Berſendungsart von Kleingut bei der Reichs⸗ poſt zur Anwendung. Sie ſoll der Wirtſchaft zur Belebung des Warenaustauſches die Möglichkeit einer verbilligten Verſendung mit der Poſt bieten. Für die Einlieferung und Beförderung ſolchen Kleingutes (Poſtgut) gelten folgende Bedingungen: Das Poſtgut wird zugelaſſen ohne Rückſicht auf die Zahl der gleichzeitig aufgelieferten Sendungen zunächſt in den Orten Berlin, Breslau, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Düſſeldorf Erfurt, Frankfurt a.., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Ludwigshafen, Mannheim, München, Münſter, Nürnberg, Regensburg, Roſtock, Schwerin, Stettin und Stutt⸗ gart. In dieſen Orten werden die Kleingutſendungen als Poſtgut an Empfänger in den großen Verkehrs⸗ orten angenommen, nach denen ſchon jetzt ſtändig un⸗ mittelbar Sackwagen verbindungen beſtehen. Bei gleichzeitiger Einlieferung von mindeſtens fünf Sen⸗ dungen nach demſelben Beſtimmungsort wird Poſt⸗ gut bei allen Poſtanſtalten zugelaſſen. Das Höchſtgewicht derartiger Sendungen iſt auf 7 Kg. ſeſtgeſetzt. Die Gebühr beträgt je nach Zone und Gewicht 35 Pfg.(bis 5 Kg. und 75 Km. Entfer⸗ nung) bis.20 Mk,(für 6 bis 7 Kg. und über 75 Km. Entfernung). Eine Eilzuſtellung iſt nicht zuge⸗ laſſen. Auf einer Poſtgutkarte dürfen bis zu 10 Sen⸗ dungen an denſelben Empfänger, bei Nachnahmen nur eine Sendung befördert werden. Die Haftung für Poſtgut iſt die gleiche wie für Pakete. G. W. Täglich mehr Licht! Die Bauern ſagen, daß vom 6. Januar, dem Drei⸗ königstag, an die Tage um einen Hahnenſchrei an Dänge zunehmen. Das iſt nicht viel. Ein Hahn, der lange kräht, kräht doch keine Minute, aber da das abends und morgens dem Tage zugelegt wird, iſt es doch ſchon etwas. Die Hauptſache bleibt doch, daß wir über die tiefſte Dunkelheit hinaus ſind. Man atmet förmlich auf, daß es in das Lichtjahr hineingeht und nicht in das dunkle Tal hinab, vor dem jedem grauſt. Ich habe einmal auf einem Jahr⸗ markt eine amerikaniſche Schaukel benutzt, deren Kähne ſich im Kreiſe bis zu jenem Punkt erheben, wo man den ganzen Jahrmarkt überſehen kann. Jedesmal, wenn wir oben anlangten, dachte ich: das iſt der Johannistag des Lebens, da kann man weithin das Treiben überblicken, und auch gegen Abend, faſt bis in die Nacht hinein iſt es hell. Ein unangeneh⸗ mes Gefühl war es, wenn der Kahn ſich nach unten neigte und man den tiefſten Punkt erreichte.„Mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht..“ Die Schaukel des Lebens dreht ſich nicht ſo ſchnell. Sie rückt ſehr langſam vorwärts. Es iſt augenblick⸗ lich auch noch keine amerikaniſche Luftſchaukel, wie manche meinen. Noch haben wir ja immer deutſche Verhältniſſe und deutſche Hoffnungen für den Auf⸗ ſtieg dieſes Jahres. Alſo, liehe Freunde, Geduld! Es geht jeden Tag um eine Hahnenſchreilänge vor⸗ wärts! * Fleintterdiebſtähle. Jede Liſte unaufgeklärter Diebſtähle, die uns mit dem Polizeibericht zugeſtellt wird, enthält Fälle von Kleintierdiebſtählen. Auch die jüngſte iſt nicht ausgenommen. So wurden in der Nacht zum 11. Januar aus einem Schrebergarten beim iſraelitiſchen Friedhof 6 Stallhaſen davon zwel von grauer, zwei von weißer und einer von ſchwarzer Farbe, dazu ein kleinerer, noch ziemlich neuer Schraubſtock, ein altes Handbeil und ein alter Ham⸗ mer von mittlerer Größe, in der Nacht zum 15. Ja⸗ nuar aus einem Garten am Harrlachweg 14 Brief⸗ tauben und aus einem Haſenſtall drei Rleſenhaſen (Silber) im Alter von neun Mongten entwendet. „ 90. Geburtstag. Herr Jatos Ma bg, gebaren am. dente feinen 18. Januar 1846 in Friedrichsfeld, begeht 90.„ Der Jubilar, ein weten Schrei⸗ ner, verbringt den heutigen Tag mit ſeiner Gattin im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkelkinder. verbände Inſtanzen, die jene Maßnahmen erleichtern können. 8 Es iſt unmöglich, hier anzugeben, wie weit der Ausfall der Hauszinsſteuer dadurch wettgemacht würde, daß andere Steuerquellen durch die reichliche Vornahme von Hausreparaturen ergiebiger gemacht werden. Darüber ſollen ſich Finanzſpezialiſten äußern. Dann ſoll aber auch nicht vergeſſen werden, daß es ein weniger koſtſpieliges Verfahren für die Finauz⸗ verwaltung iſt, eine Steuer nicht einzunehmen (und bei Kontrollmaßnahmen die koſtenloſe Hilfe der doch vermutlich brennend intereſſierten Organi⸗ ſationen in Anſpruch zu nehmen), als auf der einen Seite die Hauszinsſteuer einzukaſſieren und auf der anderen Seite 20 Prozent Zuſchüſſe zu Hausrepara⸗ turen zu zahlen. Wie die Kontrolle über die Ver⸗ wendung dieſer Zuſchüſſe ausgeübt wird, und was ſie koſtet, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Die Hauszinsſteuer wurde in Zeiten dringender Wohnungsnot eingeführt, um von ihrem Ertrag den Hausneubau zu finanzieren. Die Wohnungsnot iſt vorbei, aber die Hauszinsſteuer beſteht. Es wäre alſo auch eine Angelegenheit des guten Gewiſſens, wenn die Hauszinsſteuer wenigſtens in einen milden Zwang zur Durchführung von Hausreparaturen ver⸗ wandelt würde, wenn man ſchon ihre Abſchaffung heute nicht erzielen kann. Es gilt jetzt nicht mehr, den Hausneubau zu finanzieren, es gilt, die Verwahrloſung und den Verfall der beſtehenden Häuſer zu verhüten. Der Zuſchuß zur Hausreparatur kann nur die zu Aufträgen veranlaſſen, die die reſtlichen 80 Prozent aufzubringen vermögen. Wie wenige das ſind, wer⸗ den wir bald wiſſen. Keine halben Maßnahmen! Schafft ganze Arbeit. Dann wird— Arbeit geſchaffen! Gottlieb Anders. Film⸗Nundſchau Schauburg:„Eine Minute vor zwölf“ To m Mix! Filmhelden zu. Verehrung, Nicht nur ganz Amerika jubelt Auch in Deutſchland genießt weil er mit einer Verwegenheit dieſem er große und Kalt⸗ blütigkeit, die ihresgleichen ſucht, gegen Gewalttat und Un⸗ recht kämpft. In dem Film„Eine Minute vor zwölf“, der gegenwärtig in der Schauburg die größte Spannung und Begeiſterung auslöſt, kämpft er um den Beſitz einer Waiſe, den eine Wegelagererbande an ſich brin⸗ gen will. Am aufregendſten ſind die Reitſzenen und der Schlußkampf mit den Banditen, bei denen Tom Mix von neuem zeigt, daß er als Reiter nicht zu übertreffen iſt. Im übrigen iſt die Aufmachung wieder echt amerikaniſch, noch mehr die des zweiten Schlagers„Vagabundenlleb⸗ chen“, der, obwohl er unſerem Geſchmack nicht zuſagt, die Zuſchauer ebenfalls bis zum Schluß in Spannung hält. Gloria:„Eine Nacht im Grand Hotel“ Eine kleine Hochſtapelei im Grand Hotel, zu der harm⸗ loſe Wunſchträume den Anlaß geben, bildet das Grund⸗ motiv dieſes Films, der zwar der Wirklichkeit etwas ent rückt, aber dafür umſo kurzweiliger iſt. Die Stunden; die man den Beſchauer im Grand Hotel erleben läßt, ſind nichts anderes als lockende Vorſpiegelungen und es muß ſchon davor gewarnt werden, in der Wirklichkeit den Verſuch zu machen, in der hier gezeigten Weiſe ohne Geld Geſchäfte zu tätigen. Man dürfte dann weder Geld verdienen, noch eine ſchöne Frau gewinnen, ſondern vor dem Richterſtuhl landen und kein happy end erleben. Martha Eggerth ſpielt mit viel Liebenswürdigkeit und natürlicher Anmut die funge Dame von Welt und bekommt ſchließlich den bübſch ausſehenden Ulrich Bettac trotz aller Schwierig keiten doch noch. An dem luſtigen Spiel ſind weiter noch mit großem Erfolg Kurt Gerron, Karl Etlinger und Max Schipper beteiligt. Scala:„Die grauſame Freundin“ Dieſer Anny Ondra⸗Film iſt eine harmloſe Poſſe, in der Profeſſoren mit wallenden Bärten und ſonſt noch allerlei Kleinſtadttypen aus Witzblättern eine fröhliche Auferſtehung feiern, wobei durch das Geld die kleinſtädti⸗ ſchen Klaſſenunterſchiede ausgeglichen und die prinzipiel⸗ len Anſichten ohne weiteres geändert werden. Aber alles das iſt nur Rahmen, um Anny Ou dir a, die eine Komi⸗ kerin erſten Ranges iſt und über ein ungewöhnliches parobiſtiſches Talent verfügt, herauszuſtellen. Wenn ſie blinzelt, mit den Augen kullert oder mit unſchuldsvollen Blicken wie ein Storch durch den Salat ſtelzt, dann ent⸗ waffnet ſie von vornherein jede Kritik und ſorgt dafür, daß man ſich nur über ihr Spiel freut und herzlich lachen kann.— Im Beiprogramm ſieht man die in ber letzten Zeit auf der Leinwand ſelten gewordene Anna May⸗ Wong in ihrem von früher bekannten Großfilm„Song“. Tageohaleucles Mittwoch, 18. Januar Nationaltheater:„Die Marneſchlocht“, eine deutſche Tro⸗ gödie von Paul Joſeph Cremers, Miete M, Anfang 20 Uhr. Plauetarinm: 16 Uhr Vorführung. f. Volkshochſchule: Vortrag von Prof. Dr. H. Glockner⸗Heidel⸗ berg über„Wilhelm Buſch“ mit Rezitationen von Lotte Ueberle⸗Doerner, 20.15 Uhr im Harmonteſoal. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde; 20.15 Uhr Abendvorſtellung. 2 20.11 Uhr karnevoliſtiſche Sitzung im Habereckl. einberg: Fideles Abendkonzert. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!. Pfalzbau⸗Kaffee: Domen⸗Rochmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert: 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambro:„Muß man ſich gleich ſcheiden laſſen?“— Schauburg:„Eine Minute vor zwölf“— Glorta⸗ Palaſt:„Eine Nocht im Grand⸗ Hotel“. Univerſum:„Abenteuer im Engadin“ und Bühnenſchau— Capitol:„Ein Mann mit Herz“ Roxy⸗ Theater:„Heute nacht gehts los“. Palaſt⸗Theater:„Das Mädel vom Montparnaſſe“, Scala⸗ Theater:„Die grauſame Freundin“.— Sehens würdigkeiten Stüdt. Schloßmuſenm: Sonderausſtellung von Schuler ⸗ zeichnungen im Ritterſoal und„Werdegong der Rheinbrücke Monnheſm⸗ Ludwigshafen“. Gehffnet von 10—13 Uhr und von 1416 7 85— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologtſche T r ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche e Sen be rbeiten 5 205 N elmer hotographen ev Feige und m exroth“. Phyſiognomiſch⸗grapholog. Studſenſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeugbausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amertkes“, ebffnet von 10-13 und von 1416 Uhr.— Mannheimer unſtverein, I. 1, 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen 5 Mannheimer und Pforzheimer Künſtler, gebffnet von ig und von 14—16 Uhr. * 0 zwei Jahre Zul In der geſtrigen dritten Sitzung des Schwur⸗ gerichts Mannheim gelangte eine recht ſchmutzige Geſchichte, die einen tiefen Einblick in das Dirnen⸗ und Zuhälterweſen gewährte, zur Verhand⸗ lung. Die beteiligten Perſonen hatten ſich bereits im November v. J. vor dem hieſigen Schöffengericht zu verantworten, worüber wir ſeiner Zeit ausführ⸗ lich berichtet hatten. Es handelte ſich um zwei gerichtsbekannte und vielfach vorbeſtrafte Perſonen, nämlich um den 47 Jahre alten in Seckenheim ge⸗ borenen ledigen Ofenſetzer Karl B. und den 30 Jahre alten ledigen Maurer Willi Fr. von Feuden⸗ heim. Wegen Gefährdung der Sittlichkeit wurde die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Am 24. März 1930 hatten ſich vor dem Schöffen⸗ gericht das Straßenmädchen Emilie Zw. und der Maurer Fr. zu verantworten. Die Zw. wurde wegen Diebſtahl in wiederholtem Rückfall zu ſechs und Fr. wegen Hehlerei ebenfalls zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Das Gericht erachtete es damals auf Grund der beigebrachten Beweiſe für glaubhaft, daß die Zw. in der Nacht zum 13. Februar 1930 dem Ofenſetzer Karl B. einen 50 Markſchein ent⸗ wendet hat.., der am 12. Februar 1930 nach Ver⸗ büßung einer mehrjährigen Gefängnisſtrafe aus dem Landesgefängnis Mannheim entlaſſen worden war, wurde von der Zw. in betrunkenem Zuſtande auf deren Zimmer mitgenommen und ihm dabei das Geld geſtohlen. Der Angeklagte Fr. hat der Zw. geholfen, das Geld beiſeite zu ſchaffen. Beide Verurteilte legten Berufung mit dem Erfolge ein, daß ſie einen Freiſpruch erzielten. B. konnte in der Berufungsverhandlung nicht als Zeuge vernommen werden, weil er mit unbekann⸗ tem Ziel von Mannheim abgereiſt war. Ir kam bald darauf wegen Zuhälterei und verbotenen Waf⸗ fentragens auf ein Jahr ins Gefängnis, und wurde nach ſeiner Entlaſſung der Landespolizei überwieſen. Nachdem er die goldene Freiheit wieder erlangt hatte, nahm er ſofort die Beziehungen zu der Zw. wieder auf. Es gab aber ſehr viel Streitigkeiten, iet deren Verlauf die Zw. ihren Galan der Staats- anwaltſchaft anzeigte, aber noch am gleichen Tage die Sache wieder rückgängig machte. Nach einem er⸗ neuten heftigen Disput machte die Zw. endgültig Schluß mit Willi Fr. und lieferte ihn der Polizei aus. Soweit die Vorgeſchichte deſſen Vorbereitung viel Mühe forderlich gemacht hat. B. eingehender Belehrung wiſſentlich des Progzeſſes, und Arbeit er⸗ wurde beſchuldigt, trotz verſchwiegen zu Aus Baden Große Sportkämpfe in Hockenheim ei- Hockenheim, 18. Januar. Die Stadtverwaltung Hockenheim iſt eifrig bemüht, der Hockenheimer Rennſtrecke im kommenden Sportjahr ein großes Sportprogramm zu ſichern. Zur Zeit ſchweben aus⸗ ſichtsreiche Verhandlungen mit ber Bad. Forſtver⸗ waltung Schwetzingen zur Genehmigung des Aus⸗ baues einer Radrennbahn. Bereits heute liegen An⸗ meldungen größerer Veranſtaltungen radſportlicher Art vor. Am 25. Juni trägt der Gau Rheinpfalz⸗ Nordbaden des Bundes Deutſcher Radfahrer ſeine Gaumeiſterſchaften aus. Der Arbeiter⸗Rad⸗ und Kraftfahrerbund„Solidarität“ will am 2. Juli die Bezirksmeiſterſchaften im Radfahren und im Zu⸗ verläſſigkeitsfahren für Motorräder ermitteln. Ob es noch möglich iſt, auch die Deutſchen Bundes⸗ meiſterſchaften bereits im laufenden Jahr in Hocken⸗ heim auszutragen, muß ſich noch ergeben. Darüber hinaus beſteht die Möglichkeit, daß auch Motor⸗ ſportklubs benachbarter Groſtädtes Klub⸗ kämpfe zum Austrag bringen. Sicher iſt jeden⸗ falls, daß ſich auf der Hockenheimer Rennſtrecke in der kommenden Saiſon ein intereſſantes Programm abwickeln wird. Tagung des Badiſchen Lehrervereins * Bad Freyersbach, 18. Januar, Der Badiſche Lehrerverein wird vom 10. bis 12. April(Karwoche) hier ſeine ordentliche Vertreterverſamm⸗ lung abhalten und folgende Themen behandeln: 1. Sinn und Aufgabe der deutſchen Volksſchule. 2. Die durch die heutige Lage von Volk und Staat an Volksſchule und Volksbildung zu ſtellenden Forde⸗ rungen. 100. Geburtstag * Kirchzarten, 18. Januar. Die Witwe Maria Steinhart geb. Andres beginnt am 21. Januar ihr 100. Lebensjahr. Sie wurde 1834 in St. Mär⸗ gen geboren und war zweimal verheiratet. Seit 39 Jahren iſt ſie Witwe. Kinder hat ſie nicht. Die Gebrechen des Alters machen ſich bei ihr ſtark fühl⸗ bar. Wilderer feſtgenommen * Donaueſchingen, 18. Januar. In Bräunlingen und in Wolterdingen wurde eine groß angelegte Aktion gegen des Wilderns verdächtige Perſonen durchgeführt. Bei den durch Gendarmerie und Forſt⸗ beamte durchgeführten Hausſuchungen wurden eine Reihe von Gegenſtänden, insbeſondere Waffen beſchlagnahmt. Weiter wurden acht Perſonen feſtge⸗ nommen, die ſchon lange im Verdacht des Wil⸗ derns ſtanden und dem Wildbeſtand erheblichen Schaden zugefügt haben. Gegen die Feſtgenom⸗ menen wurde Haftbefehl erlaſſen. * U Seddesheim, 18. Januar. In Heddesheim wurde eine freiwillige Sanitätskolonne gegründet. Der Weinheimer Kolonnenarzt Dr. Hälſen ſowie der Kreiskolonnenführer Willenbücher ſchilder⸗ ten in überzeugenden Ausführungen Weſen und Ziel des Roten Kreuzes und der freiwilligen Sanitäts⸗ kolonnen. Im Anſchluß an die Ausſprache wurde die Gründung einer Abteilung beſchloſſen. Der erſte Uebungsabend findet im Bürgerſaal des Rathauſes ſtatt. Die Ausbildung wird durch die Weinheimer Kolonnenleitung vorgenommen. Die ärztliche Lei⸗ tung liegt in den Händen von Dr. Hälſen. 2 haus wegen Ein Zuhälterprozeß vor dem Schwurgericht —— haben, daß ihm am Tage vor der Gerichtsverhand, lung durch Vermittlung eines Pfläſterers der Be⸗ trag von 50„ wieder gegeben worden iſt. Dem An⸗ geklagten Fr. wird vorgeworfen, mit dieſen 50 4 den B. zu un wahren Angaben vor dem Schöf⸗ fengericht veranlaßt zu haben. Beide ſtellten nun die Angelegenheit ſehr vor teilhaft zu ihren Gunſten dar. Eine Anſtiftung zum Meineid oder gar ein Meineid komme ja gar nicht für ſte in Frage. So was liege ihnen vollſtändig fern. Namentlich der Angeklagte Willi Fr. verfeſ⸗ digt ſich mit großer Zungenfertigkeit und will ganz unſchulbig ſein. Es ſei ihm niemals eingefallen, den B. zu falſchen Ausſagen zu bewegen. Die Kron⸗ zeugin Zw. gab eine genaue Schilderung über hie Vorgänge. B. ſei total betrunken geweſen und habe im Zimmer gleich ſeine Geldͤbörſe verloren. In dieſer ſei ein 50 Mark⸗Schein und mehrere Fünf. markſtücke geweſen. B. hätte bei ſeiner Enktlaſſung aus der Strafanſtalt etwa 90„ mitbekommen. Sachverſtändiger Med.⸗Rat Dr. Götz man hält den Angeklagten B. für einen degenerierten Menſchen von leidlicher Begabung und von mangeln. dem Verſtändnis für die Heiligkeit und die Bedeu⸗ tung des Eides. Für ſeine Tat ſei der Angeklagte jedoch voll verantwortlich. Staatsanwalt Dr. Weinreich ging mit B. ſeht ſcharf ins Gericht, weil er in der Schöffengerichts⸗ verhandlung trotz eingehender Rechtsbelehrung und wiederholter Ermahnungen des Vorſitzenden den Empfang der 50/ verſchwiegen hat. Auch der An⸗ geklagte Willi Fr. bekam ſehr vieles zu hören. Er beantragte für jeden der beiden Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren. Die beiden Verteidiger(Rechtsanwalt Brechter für den Ofenſetzer B. und Dr. Weindel für den Maurer Willi Fr.) plädierten auf Freiſprechung, da ihren Mandanten kein Meineid und auch keine An⸗ ſtiftung nachzuweiſen ſei. Der Vorſitzende, Landgerichtsrat Dr. Arnolh, verkündete nach längerer Beratung der Geſchwore⸗ nen folgendes Urteil: Der angeklagte Ofenſetzer Karl B. aus Seckenheim erhält wegen Meineids eine Zuchthaus ſtrafe von zwei Jahren. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen und auf dauernde Unfähigkel, als Zeuge oder Sachverſtändiger vernommen zu werden, erkannt. Der Angeklagte Willi Fr. aus Feudenheim wird mangels Beweiſes von der gegen g ihn erhobenen Anklage freigeſprochen. eh. eee eee eee eee eee Maſchinenlehrkurs in Ladenburg ge Ladenburg, 18. Januar. In der Zeit vom 11.—13. Januar fand an der hieſigen Land wirtſchaſts⸗ ſchule ein Landmaſchinenlehrgang für Landwirte und Schmiede ſtatt, der von etwa 60 Landwirten und 20 Schmieden beſucht war. Der Lehrgang verfolgte den Zweck, beiden Berufsgruppen Pflege und Behandlung des techniſchen Materials vertrauter zu machen. Die ſachliche Ausſprache über die beiderſeitigen Berufsintereſſen war ſehr erfolg⸗ verſprechend und dürfte allen Teilnehmern reiche Anregungen vermittelt haben. Veranſtalter waren die Landwirtſchaftsſchule, der Winterſchülervereln und die Landwirtſchaftskammer von Seiten der Landwirtſchaft und das Landesgewerbeamt von Seiten des Handwerks. Es wechſelten Vorträge, ge⸗ halten von den Dr. ing. Gallwitz, Dipl-Ing. Rinderle und Ingenieur Schaal, mit prak⸗ tiſchen Uebungen, für die erfahrene Firmen⸗ ingenieure und ein Lehrſchmied zur Verfügung ſtanden. Der Schulvorſtand Dr. Krumm ſchloß unter Dankesworten den Kurs. * „a, Weinheim, 18. Januar. Prof. Alexander Bo⸗ rovoſky veranſtaltete in der Turnhalle des Gym⸗ naſiums ein Konzert. Die Vortragsfolge bes erſten Teils war dem Gedenken ſeines verſtorbenen Freundes, dem Gründer des Kammermuſikverein Weinheim, Marx Maier, gewidmet. Eine meiſter⸗ hafte Wiedergabe erfuhr das Ztalieniſche Konzert von J. S. Bach. Dann folgte eine ſpäte Sonate von Beethoven. Der zweite Teil brachte Werke von Chopin, Liſzt, Ravel uſw. Die zahlreichen Zuhörer ſpendeten reichen Beifall. ra. Fürth, 18. Januar. Im Oktober v. J. wurbe ein Oelmüller, der ſich von einer Kirchweih in Elkenbach kommend, auf dem Wege nach Fürth be⸗ fand, von ſeinem Begleiter, den er unterwegs traf, in den Schlierbach geſtoßen. Während der Oel⸗ müller mit dem naſſen Element zu kämpfen halle, wurde ihm von ſeinem Begleiter die ganze Barſchaſt geſtohlen. Nunmehr iſt es der Polizei gelungen, den Täter feſtzunehmen. Es handelt ſich um einen Dien knecht, der bereits ein Geſtändnis abgelegt hat. * Allfelb(Amt Mosbach), 18. Januar. Im Alter von 64 Jahren iſt der frühere Pfarrer von Allſelb 9 und Kämmerer des Kapitels Mosbach, Ernſt Auguf Seubert, im 41. Prieſterjahre geſtorben. Die Beiſetzung des langjährigen Seelſorgers unſerer Ge⸗ meinde findet auf dem hieſigen Friedhof ſtatt. * Bruchſal, 18. Januar. In Heidelberg iſt nac längerem Leiden Mädchenſchuldtrektor Michael Rel⸗ tinger im Alter von 73 Jahren geſtorben. Nahezu 2 30 Jahre hat der in allen Kreiſen hochgeſchätzte Mi 0 bürger als Profeſſor und dann lange Jahre als Direktor der Höheren Mädchenſchule hier gewirkt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 13. 14. 16. 17.18.[Neckar- Pegelſ 14. 1617.18. Baſel... 0,47 0,460, 40 0,56 0,51 8 Rheinweiler 2,30 2,48 0,74 0,580.55 Mannheim. 2111,85 175 5 Feb... 205. 85 18e 1820 Jagſtſed. 0,78 oe d. Maxau 3,40 55 3,26 3,22 3,16 Heilbronn.19 1,14 20 0 2 Mannheim 229 2,11.0 1,86, 1,80 Plochingen. 12 e 5 Caub 1,70 1,67 1,30.26 1,16 Kön 1,7 193,154,351 1717 5 Chefredakteur: H. A. Meiß net f Verantwortlich für Politik: Dr. W Reinhardt Handelstell! K. Ehme euilleton Dr. St Kayſer Lokaler Tefl: R. Schönfelder Sport u ermiſchtes W. Müller-Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u den übrigen Teil: F. Kircher„ Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen J. 125 ſämtlich in Manntbeim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Drucke 6 Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, f l, 6 Hür unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücſendung nur bei Rück vom hafts⸗ für etwa Der uppen ertals lber rfolg⸗ reiche varen ö erein 1 der von e, ge „Ing. prak⸗ men⸗ igung ſchß Gym erſten benen reins Aſter⸗ nzert e von von hörer Mittwoch, Hamburger Hypofhekenbank 3(6) vH. Dividende Die Hamburger Hypothekenbank legt wieder als erſte der deutſchen Hypothekenbanken ihren Jahresbericht vor. Das Inſtitut weiſt Rohein nahmen von 13,24(i. V. 15,30) Mill./ aus, von denen 12,11(14,26) Mill. 4 auf Hypothekenzinſen entfallen. Abgeſchrieben werden (alles in Mill.) im ganzen 1,19(0,73), davon auf Hypo⸗ thekenzinsforderungen 1,11(0,66). Abgeſetzt werden für Unkoſten 0,61 ſowie für Beſitzſteuern und ſonſtige Aufwen⸗ dungen 0,37(i. V. insgeſamt 1,29)— Ertragsrechnung und Bilanz ſind nach neuen Geſichtspunkten aufgemacht und deshalb nicht in allen Poſten vergleichbar—, für Pfand⸗ brlefzinſen 10,50(12,19) ſowie als Beitrag zur Teilungs⸗ maſſe 0,10. Es verbleibt alsdann ohne Berückſichtigung des 9,4 betragenden Vortrags ein Reingewinn von 0,48 (0,75), aus dem 5 v. H.(60) Dividende verteilt werden. 0,48(0,44) werden vorgetragen. Das Berichtsjahr hat zum erſten mal ſeit der Gold⸗ markeröffnungsbilanz einen Rückgang im Pfand⸗ örlef⸗ und Hypothekengeſchäft gebracht. Die Hypothekenzinsrückſtände haben ſich von 0,66 auf 1,49 erhöht; ſie ſind voll abgebucht worden. Im Pfandbrief⸗ geſchäft war keine Möglichkeit für neuen Abſatz, da der deutſche Kapitalmarkt angeſichts der ſchweren Vertrauens⸗ kriſe noch nicht aufnahmefähig geworden war. Soweit ſich vorübergehend Nachfrage zeigte, war ſie aus dem Angebot zu befriedigen. Die Interventionstätigkeit der Bank hat mit einem Aufnahmeüberſchuß abgeſchloſſen. Der Ge⸗ ſamtumlauf hat ſich um 5,41 auf 176,9 vermindert. Im Altgeſchäft hat ſich der Umlauf von Liquidations⸗ pfandbriefen, die jetzt mit 5 v. H. Zins ausgeſtat⸗ tek ſind, trotz Rückzahlung von Aufwertungshypotheken und Pfandbriefen(4,87) um 1,65 auf 57,04 erhöht. Im Pfand⸗ brief⸗Neugeſchäft iſt der Umlauf um 7,06 auf 119 89 zurückgegangen und zwar um 6,28 infolge von Rückkäufen, während der Reſt durch Hypothekenrückzahlung mit Pfand⸗ brieſen eingegangen iſt. Insgeſamt ſind von der Bank in Alt⸗ und Neugeſchäft 18,19 bewegt worden. Das Hypo⸗ thekengeſchäft, das Mitte 1931 zum Erliegen kam, konnte nicht wieder aufleben. Die Hauptarbeit beſtand in der Sanierung notleidend gewordener Pfandbriefgrundſtücke. In der Bilanz, aus der die wichtigſten Poſten ſchon herückſichtigt find, erſcheinen unter anderm noch Kaſſe und Banken 6,42(10,29), Forderungen 0,91(0,61), Wertpapiere 1,64(0,94). Die eigenen Pfandbriefe, die ſonſt einfach vom Umlauf abgeſetzt waren, erſcheinen diesmal neu unter Wertpapieren. Wertpapierreſtbeſtände aus Tilgungsmaſſe⸗ beteiligungen 0,81(—), fällige Hypothekenzinſen.01(2,24). Anderſeits erſcheinen Pfandbriefzinſen mit 5,79(5,09), Wertberichtigungspoſten mit 1,52(1,16), Vortrag auf Pro⸗ viſtonen mit 0,41(0,79). Verschmelzung im Zwecksparwesen Die in der J. G. deutſcher Zweckſpargeſell⸗ ſchafte n zuſammengefaßten Geſellſchaften, nämlich: ie Allgemeine Mobilfjor⸗Zweckſparkaſſe emüöc) in Aachen mit ihrer Tochtergeſellſchaft „Hans“ GmbH in Lübeck, die„Wemog“ Weſt⸗ deutſcher Mobiliar⸗Spar⸗ Verband e Gmb in Köln, die„Fides“ Zweckſpar⸗AG in Ber⸗ Un ſowie ferner die„Ba varta“ Zweckſpargeſell⸗ haft mbH in Nürnberg und die Bayertſche Spor⸗ und Kredit⸗Geſellſchaft mbh in München haben ſich zu einer Aktiengeſelkſchaft in München und mit einem Grundkapital von 500 000 verſchmolzen. Die Firmierung lautet: Deutſche Spar⸗ und Kredit A G, durch dieſen Zuſammenſchluß wer⸗ den nach dem heutigen Stande 33 000 Sparer mit einer Geſomtertragsſumme von 50 Mill.„ erfaßt. Slaaisaulsichf in Vorbereifung Wie wir aus Berlin hören, bereitet die Reichs veglerung einen Geſetzentwurf, der eine ſcharfe ſtaatliche Be⸗ aufſichtigung der Zweckſparkaſſen im Jntereſſe des Spaxerpublikums zum Ziele hat, vor. Ein generelles Ver⸗ bot iſt jedoch nicht in Ausſicht genommen, nachdem ſoeben eine Reihe führender Zweckſpargeſellſchaften ſich zu der 1 11 genannten Deutſchen Kredit Ach zuſammengeſchloſſen aben. * Reichsauleihe., Berlin.— Verluſtausweiſung. Die 1919 zum Zweck der Regulterung des Klriegsanleihe⸗ markts von einem Konſortium gegründete und nach Ablauf des mit dem Reich auf fünf Jahre geſchloſſenen Konſortial⸗ vertrags vom Reich im Jahre 1924 erworbene Geſellſchaft weiſt in der Bilanz vom 31. Auguſt 1932 bei einem unver⸗ änderten Ak. von 2 und 90,2 Mill. Rücklagen einen Kur dp⸗ ſtützungsfonds von 17,96(i. V. 19,46) und anderſeits ein Effektenkonto von 10,61(21,30) Mill./ aus. In der Erfolgsrechnung wird ein Ver lu ſt von 445 408/ aus⸗ gewieſen(i. V. verminderte ſich der Verluſt von 883 368. durch den Gewinnvortrag aus 1929/30 auf 326 837„). Wäy⸗ rend das Zinſenkonto 618 918(253 288)& erbrachte, ergav anberſeſts das Effektenkonto einen Verluſt von 732 720 1120 858) 4. In der HV. wurden Geh. Regierungsrat Norden, Miniſterialrat Bayrhofſer und Reichs⸗ bankbirektor Dr. Deu mer zu Mitgliedern des Auf⸗ ſichts rats beſtellt. Zusammenschluß im Erdölbergbau? ( Hamburg, 17, Jan.(Eig. Tel.] Im Anſchluß an einen 175 1 Brief, den der Bevollmächtigte der holſtein⸗ iſchen Erdblintereſſenten Dr. Körd ing an den Reichs⸗ kommiſfar für Arbeitsbeſchaffung richtete, in dem die Be⸗ keitſtellung von Reichs krediten für den deut⸗ ſchen Erdölbergbau gefordert wurde, ruft Körding nunmehr im Einvernehmen mit den maßgebenden Erobl⸗ eſellſchaften zum Zuſammenſchluß des deutſchen kdölbergbaus in einem Verband auf, der Deutſchlands Selbſtverforgung mit Erdöl, die Beſchaffung von Reichs⸗ krediten und die Vertretung gemeinſamer Intereſſen zum Ziele hat. Einleitende Verhandlungen ſollen demnächſt in Hamburg ſtattfinden. * Trierer Eiſengießerei und Maſchinenfabrik vorm. Aug. Fenerſtein Al.— Kapitalzuſammenlegung. Die GV am 1 der Neuen Mannheimer Der Sfeuergufschein in der Praxis Beiriebs wirischafiliche Befrachfungen von Professor Sommerfeld- Mannheim Im Verband deutſcher Diplomkaufleute ſprach geſtern vor der Oberrheiniſchen Bezirks Gruppe Mannheim⸗Luwrge hafen E der Handelshochſchule Mannheim Rektor Pr rich Sommer eld über„Betriebs wirtſchentli. tungen über den Steuergutſchein“. Der Vorſtand der Bezirksgruppe Prof. trie, konnte einen großen Kreis begrüßen und er te die Mißverſtändniſſe aus e anderweitige d Spargutachten des Sparlommiſſors b der Hondelshochſchule vornherein auszuſchalten. B. Le Cou⸗ erter Zahörer it, um etwaige ikation über des Schick⸗ nnheim von Prof. Le Coutre betonte, daß 8 8 Ma das Gutachten des Sparkommiſſors ausdrücklich feſtgeſtellt hat, daß an zwei Kultur faltoren der Stadt Mannheim überhaupt nicht gerührt wer⸗ den könne, das ſei das Nationaltheater und die Handelshochſchule. Die Handelshochſchule Mannheim habe ſich durch ⸗ geſetzt, die Wirtſchaft wiſſe heute mehr denn je, was ſie von ihr hat und was ſie noch von ihr erwarten darf. Gerode die große Kriſe habe die Errennknis gebracht, daß „wirtſchaften“ nicht nur verkaufen heißt, ſondern daß wirt⸗ ſchaften auch die individuelle Geſtaltung des eigenen Betriebes bedeutet, die allein die An⸗ paſſung an die veränderten Maretverhältniſſe zur Ueber⸗ windung der neugeſtellten Aufgaben ermögliche. Die Be⸗ triebswirtſchoft zeige hierzu den Weg und es könne feſt⸗ geſtellt werden, daß die gegenſeitige Befruch⸗ tung zwiſchen Wirtſchoftspraxis und Wirt⸗ ſchoaftswiſſenſchaft immer inniger werde, wenngleich die do und dort bemängelte Zurückhaltung der Wiſſenſchaft infolge des Characters ihrer Arbeit fachlich begründet und geboten iſt. Die letzten Jahre hätten ger doch bewieſen, daß die Erkenntniſſe der Betriebswiſſen⸗ ſchoft in immer ſteigenderem Moße für die Praxis nutzbar gemacht werden konnten. Auch der Vortrag von Prof. Sommerfeld werde beweiſen, daß die Wiſſenſchoft durchaus nicht hinter den Ereigniſſen herlaufe, ſondern unmittel⸗ bar wirkend die Praxis zu befruchten vermöge. Der derzeitige Rektor der Handelshochſchule Prof. Hein⸗ rich So mmerfeld, Spezialiſt für Finanzierungsfra⸗ gen, umriß in der Tat in ſeinſinnigen Formulierungen außerordentlich aufſchlußreich den ganzen Fragenkomplex der Steuergutſcheine und wies nach, daß die Idee ſo ab⸗ lehnend man auch da und dort ihr anfangs gegenüberſtand, gut und wirtſchaftlich wirkſam ſein könne. Der Vortragende wies noch, doß der Gedanke durch⸗ aus nicht neu iſt, ſondern daß ſchon von Aug u ſt dem Starken von Sachſen Gutſcheine ausgegeben wurden, durch die er künftige Steuereinkünfte verpfändete, um eine Befruchtung der Wirtſchaft zu erreichen. Der Hauptzweck der durch die Notverorödnung vom Sept. 1932 geſchaffenen Steuergutſcheſne iſt der gleiche: Bele⸗ bung der Wirtſchaft. Die Gutſcheine werden be⸗ kanntlich einmal als Erſatz für direkte Steuerermäßigun⸗ gen und ſodann als Prämie für die Einſtellung von Ar⸗ beitsloſen gewährt. Prof. Sommerfeld wies nach, daß die Vorbelaſtung des Reichshaushaltes durch die Ausgabe der Gutſcheine keineswegs ſo erheblich iſt, wie da und dort angenommen wird. Bei einem Steueraufkommen von rd. 20 Milliarden macht die in Ausſicht genommene Ausgabe von 2,2 Milliarden Steuergutſcheinen doch nur rd. 10 p. H, aus, eine Belaſtung alſe, die tragbar er⸗ ſcheint, umſomehr dann, wenn ſich die Erwartungen in eine Beſſerung der Wirtſchaftslage erfüllen. Der Vortragende behandelte ſodann eingehend den Steuergutſchein vom betriebswirtſchaftlichen Standpunkt aus, wobel er u. a. ausführte: Schon die Rückzahlung von Krediten mit dleſen Papieren wirkt ſich öadurch belebend aus, daß der Kreditgeber ein⸗ gefrorene Kredite liquidieren kann und in der Lage iſt, neue zu gewähren. Die anderweitige Verwertung der Steuerſcheine iſt abhängig von dem für den Ankauf oder die Beleſhung zur Verfügung ſtehenden Kapital, das bisher aus Mangel an Vertrauen brachgelegen hat. Der Käufer des Gutſcheins geht kein großes Ri⸗ ſiko ein, da die Verzinſung und Einlöſung durch das Reich unbedingt ſichergeſtellt iſt. Verluſte durch ein et⸗ waiges Fehlſchlagen der Belebungsverſuche trägt das Reich. Durch Befreiung von der Börſenumſatzſteuer, durch ſachgemäße Kurspflege ſeitens eines Kurs⸗ ſtützungskonſortiums, durch Beleihbarkeit und Er⸗ leichterung der Beleihung der Scheine bei der Reichsbank, gefördert. Eine Er wei⸗ it hätte auch durch Zu⸗ ine auf die Ein⸗ ſteuer geſchehen wird die Verwertung ſehr terung der Verwertbarkei läſſung der ſpäteren Anrechnung de kommen⸗ und Körperſchaft können. Dieſe Verwendung t wurde aus⸗ geſchloſſen, damit der Unterne t durch Zahlung der von ſeinen Arbeitnehmern einbe enen Lohnbeträge mit Steuerſcheinen Zwiſchengewinne machen ſolle. Dieſe Be⸗ gründung hält der Vortrage nicht für ſtichhaltig, weil ſich etwaige Zw ne d ſtärkere Nachfrage nach den Scheinen bei e bt zerwertungsm chleit Die dem Verkauf ähnlich, wei der Nähe des Börſenkurſes unter Berückſichtigung der Effektivverzinſung, der Sicher- heit des Papiers und des Fälligkeitstermins ge⸗ Diskontierung von teuergutſcheinen iſt der erzielbare Diskontbetrag in liegen muß, der auch funden wird. Der letztere iſt nicht wie bei Wechſeln ein feſter Verfalltag, ſondern eine Friſt, nämlich das Steuer⸗ jahr, in dem die Gutſcheine fällig werden. Daraus ergibt ſich die Notwendigkeit der Benutzung eines mittleren Verfalltages. Als Diskontſatz kommt nicht der Wechſeldiskont in Frage, ſondern der Effſektivzins für Anleihen des Reiches, mit denen die Stenergntſcheine vergleichbar ſind. Dieſer Zins betrug im Oktober 1932 für 6prozentige Reichsanleihen im Durchſchnitt 9,7 v. H. Das entſpräche einem diskontterten Betrage für die 1934 fälli⸗ gen Scheine von 94,80. Am 16. Januar ſtand der Kurs auf 94,875 Vor einigen Monaten erwartete man wegen der mii etwa ½ Milliarden angenommenen Aufnahmefähigkeit des Marktes für neue Papiere gegenüber der Geſamtſumme von Steuerſcheinen in Höhe von 2,2 Milliarden eine ſtär⸗ kere Kursſenkung nicht nur der Steuerſcheine, ſon⸗ dern auch der übrigen Anleihen. Den überraſchen den Eintritt des Gegenteils führt der Vortragende hauptſächlich auf die Verwendung bisher zinslos liegender Gelder(Strumpfgelder) und Fluchtkapitalien zum Ankau; der Steuerſcheine zurück. Nach dieſer Betrachtung der Steuerſcheine als einer Art Schuldverſchreibungen ging der Vortragende auf die Be⸗ ſpyrechung des Geſchenkcharakters der Scheine über, der die Unternehmungen dazu veranlaßt, ſie als Gewinn zu betrachten. Das wird unterſtützt durch die Vorſchrift, ein Fünftel des Gutſcheinbetrages zur Einkommen⸗ und Körverſchaftsſtener heranzuziehen. Die Betrachtung des Gutſcheinbetrages als direkten Gewinn führt dazu, daß er bei Ausſchüttung aus der eigenen Unternehmung in die des Dividendenempfängers oder deſſen Lieferanten hinübergeleitet wird und ſich erſt dort fördernd auswirkt. Auch die Gutſchrift des Betrages auf Lohn oder Steuerkonto ohne entſprechende Preis⸗ ſenkung hat indireft die gleiche Wirkung, weil ſich da⸗ durch der Gewinn erhöht. Die erſyarte Stener iſt nicht ſo hoch wie der nominelle Gutſcheinbetrag ſondern gleich dem erzielten Erlös(Kurswert), von dem dann noch die durch Beſteuerung des Gewinnfünftels zu zahlenden Einkommen⸗ oder Körverſchaftsſteuern abzuſetzen ſind. Das wurde an einem Beiſpiel rechneriſch illuſtriert. Wird aber die Koſtenſenkung auch kalkulatoriſch durch e ntſyrechende Preisminderung zum Ausdruck gebracht, dann verzichtet die Unternehmung zu Gunſten des Kunden auf den Gewinn. Will man den Wert des Steuergutſcheins in der eigenen Unternehmung als zuſätzliches Eigenkapital benutzen, dann muß der Betrag ſtatt einem Koſtenkonto oder dem Gu. V⸗Konto einem Stenerſcheinreſervekonto gutgebracht werden, das erſt aufgelöſt wird, wenn die Steuerſcheine fällig ſind. Aktiviert man die Steuer⸗ ſcheine nicht mit dem Nominalbetrage, ſondern mit dem niedrigeren Kurswert, dann ſind im Laufe der Jahre ſtändig neben den übrigen Buchungen noch die Kurs differenzen zu verrechnen. Zwei Bu⸗ chungsbeiſplele, klärten dieſen Zuſammenhang, ließen die techniſche Durchführung erkennen und geſtatteten eine Ver⸗ deutlichung der Wirkungen je nach Art der Betrachtung und Behandlung des Steuergutſcheins. Lebhafter Beifall der von Anfang bis Ende aufmerkſam folgenden Zuhörer dankte Prof. Sommerfeld für ſeine in jeder Beziehung intereſſanten Ausführungen. 8. Febr. ſoll auch über eine Zuſammen legung des A K von 600 000/ in noch nicht genanntem Ausmaß Be⸗ ſchluß faſſen. Die Geſellſchoaft ſchloß das Vorfahr mit einem Verluſt von 58 773, der ſich um den Gewinnvortrag auf 29 843„ ermäßigte. Linke-Hofmann- Sanierung Kapiſalkürzung um 18 und Wiedererhöhung um 3 Mill. Nm. Der AR. hat nunmehr das Sanfjerungspro⸗ gramm genehmigt. Es findet eine Kapitalreduk⸗ tion von 30 auf 12 Mill. II u. eine Wiedererhöhung um 5 Mi l l.„ proz. VA. ſtatt, die teils von den Groß⸗ aktionären gegen Barzahlung, teils von den Banken gegen Aufrechnung von Forderungen übernommen werden, Auch die 1,2 Mill.„eigener Aktien(neuen Nennwerts) werden von den Banken gegen Anrechnung von Forderungen üder⸗ nommen und in VA. umgewandelt werden. Das AK. der Geſellſchaft beſteht nach dieſer Umwandlung aus 10,8 Mill. Mark Sta. und 0,2 Mill.% VA. Der nicht in Aktien um⸗ gewandelte Teil der Kredite wird der Geſellſchaft lang⸗ friſtig belaſſen. Ueberraſchend iſt die Mitteilung, daß im Geſchäftsjahr 1930/31, deſſen Bilanz noch nicht vorliegt, ein Gewinn von 1,7(i. V. 1,8) Mill./ erzielt worden iſt, der ebenfals zur Bilanzbereinigung herangezogen wird. Der Buch ⸗ gewinn aus der Sanierung beträgt außerdem 27,7 Miu. Mark. Davon werden 6,1 Mill. zu Sonderabſchreibun⸗ gen auf Anlagewerte, 11,5 Mill.„ zu Abſchreibungen auf Geh.-Raf Duisberg zur Wirischafispoliſik Anläßlich ſeiner Amtsniederlegung im Vor ⸗ ie der Industrie und Handelskammer zu Solingen verabschiedete ſich geſtern Geheimrat Dulsberg von ſeinen bisherigen Mitarbeitern in einer Rede, die einen kurzen Ueberblick über die Vergangenheit und einen Ausblick auf das neue Jahr gab. Geheimrat Dulsberg hat den Vorſitz in der Kammer als Nachfolger dez bekannten Solinger Induſtriellen Geheimrat Fritz eck m ann im Jahre 1918 übernommen. In ſeiner Rede bemerkte Geheimrat Dutsberg u. a. zum irtſchaftsprogramm der Reichsregierung vom 28. Auguſt 1932, es ſcheine, als ob das große Wagnis gelingen ſollte, wenn auch zunächſt nur zögernd und ſchritt⸗ weiſe. Trotz der politiſchen Widerſtände und trotz zahl⸗ reicher handelspolitiſcher Schwierigkeiten, die aus der ſchweren Notlage der Landwirtſchaft entſtanden, müßte feſt⸗ geſtellt werden, daß Zeichen für eine Beſſerung vorhanden ſeien. Insbeſonbdere die chemiſche In ⸗ duſtrie hätte ſchon mehrfach von einer Belebung khrer Geſchäftstätigkeit berichten können. Sie hielte auch letzt noch an. Nachdem die J. G. Farbeninduſtrle leit Oktober bis Ende des Jahres 1032 ſchon 4000 Ar- beiter und Angeſtellte wleder in Brot und Arbeit genommen hätte, wären im Jannar 1938 aufs neue 400 Arbeiter in den Leuna⸗Werken eingeſtellt. Vor⸗ ausſetzung für eine Fortſetzung der Beſſerung ſei, baß die ! Herbſt vorigen Jahres eingeleitete Wirt⸗ [Gaftspolitit auch von der Regierung Schleicher onſeguent fortgeſetzt würde, denn ſie ſei ge⸗ eignet, den Verbrauch zu erhöhen und die Unternehmungs⸗ luſt zu ſtärken. Vor allen Experimenten aber, die die Unternehmerinitiative lähmen, und vor allen Ver⸗ ſuchen, den wieder klaren privatwirtſchaftlichen Kurs in die undurchſichtige Atmoſphäre zu lenken, die Sozialismus, Staats kapitalismus und ähnliche Richtungen verbreiten, ſei eindringlich gewarnt. Klar müſſe die Linie ſein, wollten wir wieder in beſſere Zeiten gelangen. Zu den aktuellen Problemen der Weltwirtſchaft über⸗ gehend, führte Geheimrat Duisberg aus, daß es Deutſch⸗ land nicht allein in der Hand habe, durch eine vernünftige Wirtſchafts⸗ und Handelspolitik aus der Kriſe herauszukommen. Mehr und mehr habe ſich in der ganzen Welt die Erkenntnis von der Notwendigkeit neuer wirt⸗ ſchaftspolitiſcher Zuſammenarbeit aller an der Weltwirtſchaft Beteiligten durchgeſetzt. Es ſei inzwi⸗ ſchen eine ſelbſtverſtändliche und feſtſtehende wirtſchaftliche Tatſache geworden, daß die Schuldnerländer ihre Schulden nur in der Form von Waren begleichen können und daß die Gläubiger ihre Handelspolitik dementſprechend ein⸗ zuſtellen hätten. In dieſem Zuſammenhang habe die Welt⸗ wirtſchafts konferenz eine ungeheure Verantwor⸗ tung. Eine Rieſenmenge Arbeitsloſer hebe zu ihr die Hände und bitte um Arbeit und Brot. Dulsberg erwartet, daß der Druck dleſer ſtarken Verantwortung ſie zu einem befrelenden Entſchluß kommen laſſe. Der Redner ſchloß mit den Worten: Kräfte ſchlu m⸗ mern genug in unſerm Volk. Werden ſie geweckt und richtig eingeſetzt, dann bleibt der Wiederaufſtieg nicht aus. Dann wird es wieder wie zu Bismarcks Zeiten ein von Sorgen befreites deutſches Volk geben.“ Beteiligungen und der Reſt zur Wertberichtigung von Vorzugsaktien und Forderungen ſowie zu Rückſtellungen verwandt werden.(GV. 16. Februar). Gebr. Pfeiffer Barbaroſſawerke A, Kaiſerslautern. Nach dem Bericht für das Geſchäftsſohr 1981/2 hielt ſich der Umſatz ungefähr auf der Höhe des Vorjahres. In der Hauptſache wurde das Ausland beliefert. Der gusgewie⸗ ſene Reingewinn beläuft ſich nach 97 078(101 118) 1 Ab. ſchreibungen auf 90 485(142 140). Hieraus wird eine von 8 auf 6 v. H. ermäßigte Dividende gezahlt. Die Aus⸗ ſichten werden als ungewiß bezeichnet. Bremer Silberwarenfabrik Ach, Bremen.— Wieder 12 v. H. Dividende und 10 v. H. Bonus. Der AR beſchloß, der GV am 16. Februar für das Geſchäftsjahr 1932 die Verteilung einer Dividende von wieder 12 9. H. vorzuſchlagen. Außerdem iſt die Ausſchüttung eines Bo⸗ nus von 10(25) v. H. aus dem Reſervefonds 2 in Aus⸗ f genommen, der per 31. 12. 31 mit 800 000 4 zu Buche ſtand. Göricke⸗Werke AG., Bielefeld.(Eig. Tel.) In dem Prozeß des Konkursverwalters gegen die Commerz⸗ bank als Rechtsnachſolgerin des Barmer Bankvereins, in den auch die Wirtſchaftsbank für Niederdeutſchland in Hannover verwickelt war, hat letztere nunmehr den zwiſchen der Commerzbank und dem Konkursverwalter abgeſchloſſe⸗ nen Vergleich widerrufen. Die Abmachungen des Vergleichs werden trotzdem durchgeführt. * Gebr. Schultheißſche Emaillierwerke AG., St. Georgen i. Schw. Das mit 100 000„ AK. arbeitendee Unternehmen verzetchnet per 30. 6. 32 nach 5100(8801)& Abſchreibungen 26 547 Verluſt, wovon 3037 4 vorgetragener Vorfahrs⸗ verluſt ſind. Der Warenertrag 9 89 736(148 895) K Aus der Bilanz(in 2 orräte 25 688(31 219), usſtände 27 760(39 205) andererſeits Bankſchuld 29 004 (39 200), Warengläubiger 3 007(10 782). e Porcher⸗Pforzheim A.., Pforzheim. Dieſe Gold⸗ und Stlberwarenfabrik(A. K. 100 000 /) ſchließt per 31. 5. 32 nach 1500% Abſchreibungen mit 48 464(40 165)/ Verluſt. Aus der Bilanz(in): Debitoren uſw. 95 405(91 215), Vorräte 40 542(45 525); andererſeits Kreditoren und Bank 85 916(110 911). Zelß-Ikon dividendenlos Mit der Ausſchüttung einer Dividende bei der Zeiß⸗ Ikon A G. für 1981⸗32 iſt nicht zu rechnen(im Vor⸗ jahr 4 nach 7,5 v..) Der Status iſt zwar wieder ſehr flüſſig(i. V. waren Bankguthaben mit 2,129 Mill. ausgewieſen), die Um fätzee ſind jedoch infolge der ver⸗ schiedenen Kontingentierungen, namentlich Frankreichs, das bisher ein ſehr gutes Abſatzgebiet für die Produkte des Werkes war, ſtark zurückgegangen. Dazu kam in der zwei⸗ ten Hälfte es abgelaufenen Geſchäftsfahres die Verſchärfung im internationalen Deviſenverkehr, die das Geſchäft na⸗ mentlich im Südoſten Europas außerordentlich er⸗ ſchwerte. In den erſten Monaten des neuen Jahres iſt, wie wir weiter erfahren, der Umſatz unter dem Einfluß der Entwertung des Pfundes weiterhin geſunken, zumal auch der Inlandsmarkt für die hochwertigen Erzeugniſſe an Aufnahmefähigkeit mehr und mehr einbüßte. e Alumininm⸗Induſtrie Al., Neuhanſen.— Gründung einer engliſchen Verkaufsgeſellſchaft. Die Geſellſchaft hat mit einem Kapital von 13 000 Sſtg. unter dem Namen „Anglo Swiß Alumin tum Go. Std.“ in London eine Verkaufsſtelle gegründet, an der die engliſchen In⸗ tereſſenten der Geſellſchaft beteiligt ſind. 1 75 N Mittag- Heidelberger Akſlenbrauerei vorm. Kle Nach dem jetzt vorliegenden Geſchſ G3 dem am 30. Sept. 32 abgelaufenen kauf nur etwas über ein Dritt Jahre 1928.29 aus. Die Abnehmer Verhältniſſe gekommen, ſo daß 3 gerungen häufiger werden, wodurch Verluſte an Außenſtänden eintraten und noch bevorſtehen.(Die in der letzten B Barreſerve wurde zu Abſchreihungen a voller Höhe herangezegen). Bis zum ſtarke Abſatzrückgang an, ab Septembe diger, wenn auch beſcheidener Auſtr eingetreten. Der Betriebsrohertrag ſtige Betriebseinnahmen mit 90 1644 608) ausgewieſen. Nach Abzug der Un Steuern verbleibt ein Reingewinn von 92 der Reingewinn vom Vorjahre mit 80 537, ko der GV 89 807 I zur Verfügung ſtehen Über die des Reingewinns wird keine Mitteilung aber wohl nicht fehl in der Annahme, 25. Jan, beſchließen wird, wiederum von eir verteilung abzuſehen. 8. Aus der Bilanz in Tauſend /: rückſtändl auf das Grundkapital(Vorzugsaktien) 15, Die wa 2188,60(2254,80), Umlaufvermögen 1540,83 61ů 100% 2 lehen 948,49, Bieraußenſtände 211,18. Das Ak tienkapftal rt), die beträgt 1020, die geſetzliche Reſerve 150(unverän Spezialreſerve 300(unv.), Deltredere 160(unv.), Beamten⸗ und Arbeiterfends 111,05(115,75), Hypothek auf Brauereianweſen unn 800, auf Wirtſchaf 508,64 (502,25), verſchiedene Verpflichtungen 284,90( q Auf beiden Seiten ſind Avale mit 245 000/ angegeben, das ſind Ausbietungsgarantien, die Hypothetenbank! und Sporscaſſen uſw. gegenüber übernommen wurden für faſt ausſchließlich erſte Hypotheken. A. Bilger Söhne A.., Brauerei, Gottmadingen. Als zweite der oberbadiſchen Brauereien gibt deren größte, die mit 2,7 Mill./ A. K. arbeitende Bilgerbrauexei, ihren Ab⸗ ſchluß auf 30. 9. 32 bekannt, wie ſtets ohne Erfolgsrechnung und Angabe der Gewinn verteilung. Der Reingewinn für das Geſchäftsjahr 1931/32 ſtellt ſich einſchl. 13 908 4 Vor⸗ trag aus dem Vorjahre auf 102 581(100 903). In der Bilanz erſcheinen u. a.(in): Wertſchriften 230 400, Schuldner 1881 920, Kaſſe, Poſtſcheck, Wechſel 10 421(i. B. zufammen als flüſſige Mittel 2217817), Vorräte verringert 210 356(405 614); andererſeits geſetzl. Rücklage 270 000(. B. zu, mit AK. 3,22 Mill.), Rückſtellungen 551 275(270 000), früher offenbar z. T. in den allg. Reſerven mitenthalten, ebergangsverpflichtungen an Konzerngeſellſchaft 240 000 (—), Gläubiger 1247 011(i. V. laufende Veryflichtungen und Hypothekenſchulden 1423015). Ueber die G. B. wurde nur geſagt, daß der A. R. neu gewählt wurde(Perſonen nicht mitgeteilt), daß das ganze A. K. vertreten war und daß alle Beſchlüſſe einſtimmig gefaßt ſeien. ) Oppoſition bei der Brauerei Henninger ⸗Kempff⸗ Stern AG., Frankfurt a. M.(Eig. Tel.] In der heutigen GV. trat eine Oppofltion des bisherigen AR.⸗Mit⸗ gliedes Hofrat Dr. Barth auf. Der Opponent wurde nicht wieder dem AR, zugewählt, da eine Verkleinerung des AR. durch Ausſcheiden von drei Milgl rn an ſich er⸗ folgte. Die Oppoſition wurde damit begründet, daß der Opponent über 15 v. H. des Kapltals von Henninger verfüge und das Recht der AR.⸗Vertretung beſitze. Dazu wurde auf den Pool vertrag der 12 000 Mark Vorzugsaktien hingewieſen, der beſagt, daß die ein⸗ heitliche Abſtimmung aller Vorzugsakttieninhaber erſolgen ſolle, daß bei einem Ausſcheiden eines Vorzugsaktlonär die übrigen Inhaber das Recht der anteilmäßigen Ueber⸗ nahme dieſes Beſitzes haben. Auch gegen die AR.⸗Wahlen gab der Opponent Proteſt zu Protokoll Im übrigen wurden die Punkte der Tagesordnung: Bilanz⸗ vorlage, Ausſchitttung der Dividende von 4(7) v. H. ſowle Entlaſtung der Verwaltung auf Antrag der Oppoſition vertagt, da dle Bilanz von 193132 noch nicht den ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften entſpräche. „Vereinigte Stralſunder Spielkarten ⸗ Fabriken As., Altenburg⸗Thür. Die GV. genehmigte den bekannten Ab⸗ ſchluß für 193132, der unter Berückſichtigung des Vor⸗ trages von 1719„ einen Reingewinn von 48 426& aus- weiſt, der in Vortrag gelangt. In den AR. wurden Dir. Fritzſching⸗ Mannheim und Dr. Dünkels⸗ bühler⸗München, neugewählt. * Phänomen⸗Werke Guſtav Hiller Ach, Zittau.— Wie⸗ der 6 v. H. Dividende. Für das am 30. Sept. 1982 beendete Geſchäftsjahr wird ein Reingewinn von 178 149(1. B. 198 037)„ ausgewieſen, woraus die Staü eine Divi⸗ dende von wieder 6 v. H. und die VA eine ſolche von wieder 10 v. H. erhalten. In den erſten Monaten des neuen G hat der Fahrradabſatz im Ver⸗ gleich zur ſelben Vorfahrszeit eine ganz weſentliche Erhöhung erfahren. Für Motorfahrzeuge können wehl größere Behördenaufträge erwartet werden, die Verwaltung glaubt deshalb, den Betrieb zum mindeſten für die nächſten Monate bei der ſeit längerer Zeit beſtehenden verringerten Belegſchaft aufrechterhalten zu können. Fränkfurier Abendbörse schwach Die infolge der innerpolitiſchen Ungewißheit beſtehende Zurückhaltung wurde an der Abendbörſe dürch er⸗ neut ſchwächere Kursmeldungen aus dem Auslande erheb⸗ lich verſtärkt und führte zu faſt vollkommener Stag⸗ nation. Die Kuliſſe 516 in Verbindung mit kleinen Verkaufsaufträgen des Publikums ebenfalls wieder eher zu Abgaben, ſo daß die Berliner Schlußkurſe nur knapp gehalten waren und darüber hinaus bei einigen Montan⸗ papleren und anderen Spezialwerbten Rückgänge bis zu % v. H. eintraten. Auch am Anlelbemarkte bröckel⸗ ten die Kurſe meiſt ab. Umſätze fanden aber auch hier, ebenſo wie in feſtverzinslichen Werten, ſo gut wie nicht ſtatt. Altbeſitz verlor 1 v.., ſpäte Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen büßken 7 ein, dagegen lag Neubeſitz mit 8,05 v. H. temlich behauptet. f Im Verlaufe zeigte die Tendenz bei anhaltender Geſchäftsſtille weiter überwiegend 10 wäüächeres Aus ⸗ ehen. JG. Farben gelangten g v. H niedriger zur Nokiz, und auch ſonſt lagen die Kurſe im Ausmaß von bis 1 v. H. gedrückt. Altbeſitz war mit 65,75 v. H. angeboten. U. a. nofterten: Neubeſitz 8,10, Nachbörſe 8, Altbeſitz 65 7 bis 65,75, Nachbörſe 65,75, Berl. Handel 93, Reichsbank 155,75 155,50, JG. Farben 99%, Gebr. Junghans 24,28, Lahmeyer u. Co. 118,50. Hauieaukflon Stuiſgart e Stinttgart, 17. Jan. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfeunig!: Kuh ⸗ häute: rote ohne Kopf 30—49 Pid. 2529 5099 Pfd. 2839; 6079 Pfd. 32,505; 80—99 Pid. und 100 und mehr Pfd. 41.— 9 nhäute: rote ohne Kopf, bis 29 Pfund 23; 30—49 Pfd. 2424,50; 50—59 Pic. 34; 6079 Pf. 8688; 8099 Pfd. 2835: 100 und mehr Pfd. 35— 96. — Rinderhäute: rote ohne Kopf, bis 20 Pfd. 84; f 50—59 d 5042; ullen⸗ häute rote ohne Kopf, bis 29 Pfd. 23, 3040 Pfd. 2429,50 bis 27,75; 5059 Pfd. 27,5091; 8099 Pfd. 19,5024; 100 und mehr Pfd. gebot: 16972 Stück Großviehhäute.— rote ohne Kopf, bis 9 Pfund 48—58; 1015 Pfd. 44,049: 15,120, 1 und mehr Pfund 7, Schußkalbfelle 30.— An⸗ gebot: 55 841 Stück Kalbfelle. Freſſerfelle: rote ohne Kopf, bis 20 und mehr Pfund 21; Schußfreſſer 12. — Angebot: 113 Stück Freſſerſelle.— Angebot für Schaffelle 882 Stück. Tendenz: Bei zögernden Geboten gingen Kalbfelle mit leichten chlägen aus dem Markt. Bei Großvteh⸗ häuten war der Markt erheblich ſchwücher und die Häute mußten ſich Abſchläge von—15 v. gefallen laſſen. Nächſte Auktion in Stuttgart am 14. Februar. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrort/ 17. Jan. Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr im großen und ganzen gegen geſtern keine Aenderung, Durch öte an⸗ haltend kalte Witterung halten die Schiffer mit der An⸗ nahme von Bergreiſen zurück und ſerdern höhere Frach⸗ ten, trotzdem die 0 ziemlich gering iſt. Eine Berg⸗ frachtnotierung fand heute nicht ſtatt. Die Frachten ab hier nach Rotterdam blieben mit 80 Pfg. unveründert. Der Bergſchlepplohn notiorte ebenfalls unverändert. Der Tal⸗ ſchlepplohn betränt 6 Pfg. für größere beladene Kühne ab hier nach Rotterdam. 6. Seite Nummer 29 Mittwoch, 18. Januar 1939 Tennis von Drinnen und Draußen Glänzende Beſetzung der Hallentennismeiſterſchaften Das Ende dieſer Woche bringt den Beginn der dies⸗ jährigen Internationalen Hallentennismeiſterſchaften von Deutſchland in der Halle des Bremer Tennisvereins von 1896, deren Austragung getroſt als eine ehern verankerte Tradition bezeichnet werden kann. Bremen hat ſich dieſe vom Bund, ohne jedes großzügige Tamtam, das ſich ſonſt um Meiſterſchaften zu entwickeln pflegt und wichtig genug und der Anerkennung wert— ohne die Grundſätze von Amateurismus nach Form und Inhalt auch nur im kleinſten zu verletzen. Wer ſich daran erinnert, daß ſich die Bremer Meiſterſchaften noch vor wenigen Jahren ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit, bei minimaler Beteili⸗ gung des Auslandes und angeſichts einer bedauerlicherweiſe in der Fach id Tagespreſſe nur lou bekämpften Intereſſe loſigkeit außerhanſeatiſcher Spieler und Spielerinnen ab⸗ wickelte, dann wird man erſt richtig ermeſſen können, welch ſtarker Auftrieb im deutſchen Hallentennisſport von Bre⸗ men und ſeinen Tenn benen gusgeht. Gut ein Dutzend Nationen werden anuar⸗Endwoche auf den beiden idealen, vor allem vor⸗ ildlich beleuchteten Plätzen in der Tennishalle an der Scharnhorſtſtraße verſammelt ſein. Gottfried von Cra mm, Paula Stuck, Frl. Horn und die jetzt Frau Dr. Schnei⸗ der gewordene Aenne Peitz repräſentieren— in Ab⸗ weſenheit der durch den Tod ihres Vaters tennispauſieren⸗ den Hilde Krahwinkel— die deutſche Spitzenklaſſe. Aber wenn ſich die Meldung Lolette Payots beſtätigen ſollte, ſo werden unſere deutſchen Spitzenſpielerinnen es ſchwer haben, den Angriff der Schweizerin abzuwehren, die be⸗ kanntlich den' Titel der deutſchen Hartplatzmeiſterin in Hamburg im Vorfahre erſtritt und auch in Bremen heiße Favoritin ſein wird, wenn ſie auch mit ihrem etwas robuſten Spiel auf Holzboden nicht ganz ſo ſtark ſein dürfte wie auf Harterde. Aber auch von Cramm wird es nicht leicht haben, ſich durchzukämpfen. Da ſtehen in der Nennungsliſte der zähe, unermüdlich laufende Oeſterreicher Matejka, der ſehnige, blendend vortrainſerte Spanier„Bubi“ Maier und vor allem der Titelverteidiger Pierre Landry, der ohne Zweifel alles daran ſetzen wird, den Wanderpreis, den er ſchon zweimal errungen, zum dritten Mal und damit endgültig zu ge⸗ winnen. Ob Ulrich, der däniſche Spitzenſpieler, ein Hallenkämpfer von ſeltener Eleganz und Ausdauer, deſſen Name ebenfalls zweimal auf der Siegerliſte früherer Bremer Meiſterſchaftsjahre figuriert, noch die Stärke ſeiner früheren Glanztage beſttzt, bleibt abzuwarten. Alles in allem iſt das Nennungsergebnis glanzvoller denn je ausgefallen. Und es wäre ein erneuter Beweis für die Fortſchritte, die unſere deutſche Spitzenklaſſe ſeit dem letzten Jahre erzielte, wenn wir die Mehrzahl der in Bremen zu vergebenden Titel für die deutſchen Farben erobern könnten. In dieſem Zuſammenhang darf man es als beachtlich und erfreulich bemerken, daß wiederum eine Anzahl von deutſchen Jun toren zu den Meiſterſchaften zugelaſſen werden. Denn gerade in Bremen können unſere werden⸗ den Spieler lernen, wie man fair, ritterlich ünd ſelbſtlos kämpft. Wenn in den letzten Heften der amtlichen Zeit⸗ ſchrift„Tennis und Golf“ von verſchiedenen Seiten mit Recht darauf hingewieſen wurde, daß eine Förderung des deutſchen Juniortennis eine der vornehmſten Aufgaben unſerer Tennisleiter iſt, ſo bieten derartige Meiſterſchaftskämpfe die beſte Ge⸗ legenheit, Verſäumtes nachzuholen und eine qualitative Ausſonderung begabter Spieler unter den Augen der Sach⸗ verſtändigen und der Aktiven aus Deutſchland und anderen Ländern vorzunehmen. So iſt Bremen zwar kein Schluß⸗ ſtein, aber ein weiterer Bauſtein in dem großen Werke der ſportlichen und organiſatoriſchen Aufbauarbeit, die das deutſche Tennis ſeit dem Kriege geleiſtet hat, und allein aus dieſem Geſichtswinkel heraus verdient die Meiſter⸗ ſchaftsveranſtaltung den ſtärkſten ſportlichen und geſell⸗ ſchaftlichen Erfolg. Dr. W. B. Jußball im Kreis Südheſſen Der Sonntag hatte zur Abwechſlung wieder ein volles Programm zu verzeichnen und ſtand durchweg im Zeichen der Siege der Platzvereine. Wenn man ſich die einzelnen Ergebniſſe etwas näher betrachtet, ſo fällt einem unwill⸗ kürlich der knappe Sieg des Tabellenführers Heppen⸗ heim auf. Gegen Pfiffligheim auf eigenem Platze nur:1 zu gewinnen iſt kein Ruhmesblatt für einen an⸗ gehenden Meiſter. Eine weitere überraſchende Meldung kommt aus Neuhauſen, wo die Platzbeſitzer den F V Biblis mit 321 beſiegten. Es iſt ſchon ſo, daß die Bibliſer Mannſchaft auseinandergeſallen iſt, denn am Sonntag trat man wieder einmal nur mit 10 Mann an. Olympia Lampertheim hatte den Sp Horch⸗ heim zu Gaſt und konnte ſich für die Vorſpiel niederlage mit einem:1 Sieg revanchieren. Weniger vom Glück be⸗ günſtigt war der Vf Lampertheim, der beim V in dieſer Hoſhe ſeine Karte Die Lampertheimer Elf hat viel von der einſtigen 8 ſkraft eingebüßt, ſie fand ſich dazu noch auf d en Platz in Hofheim nicht zu⸗ recht. 2 dem es:1 in die Pauſe ging, vermochte Hof⸗ heim die e:1 für ſich entſcheiden. Die Leiſtungen der Bensheimer bewegen ſich in einer aufſteigenden Kurve. Der Gegner Hochheim mußte die Ueberlegenheit m Platzherren t 31 anerkennen. Der Tabellenletzte Veinsheim iſt von allen guten Geiſtern verlaſſen und abſtei ich in Gernsheim longte es zu keinem 1 f en 1 hatte mit:4 das Nachſehen. 1 1 Sonntag ſind gheim Gernsheim; Olympia Lampertheim; Hochheim. folgende Weins⸗ Horch⸗ Biblis 5 Zahlen vom engliſchen Jußball⸗Pokal 620 000 Zuſchauer bei 32 Pokal⸗Spielen heim— Neuha Der Kampf um den engliſchen Fußball⸗Pokal iſt immer noch ein äußerſt populärer Wettbewerb. Das beweiſen wieder einmal die jetzt vorliegenden Ziffern über den Be⸗ ſuch und die Einnahmen, die bei der am letzten Samstag ausgetragenen erſten Pokal⸗Hauptrunde zu verzeichnen waren. Insgeſamt wohnten den 32 Spielen 620370 Z u⸗ ſchauer bei, was einen Durchſchnitt von rund 20 00 0 Perſonen bei jedem Spiel ergibt. Dabei iſt zu beden⸗ ken, daß den Spielen am letzten Samstag die in England herrſchende ſchwere Grippeepidemie ſchweren Ab⸗ bruch tat und daß außerdem dieſe Spiele in den meiſten Fällen auf Plätzen von zweit⸗ und dritt⸗ klaſſigen Vereinen ausgetragen wurden, deren Faſſungsvermögen vielfach ſchon bei 10 und 15 000 Zu⸗ ſchauern erſchöpft iſt. Unter dieſen Umſtänden iſt die Ge⸗ ſamtbeſucherzahl ſogar noch als ganz ausgezeichnet zu bewerten. Den größten Publikumserfolg hatte der Pokalvertei⸗ diger Neweaſtle United, der vor 47 554 Zuſchauern überraſchend von Leeds United ausgeſchaltet wurde. Auf rund 40 000 Köpfe wird der Beſuch des Spieles zwiſchen Wolverhampton Wanderers und Derby County angegeben. Nicht weit zurück bleibt mit 36991 das Spiel von Man⸗ cheſter United gegen Middlesbrough. Birmingham gegen Preſton Northend ſahen 29 497, Weſtbromwich Albion gegen Liverpool 29 170 Zuſchauer. In Brighton waren es 23 480, die Chelſeas Niederlage beiwohnten und Arſenal wurde vor 11150 Perſonen in Millwall geſchlagen. Vor dem kleinſten Intereſſenkreis, der aber immerhin noch 7639 Köpfe ausmachte, ſpielte ſich der Kampf der beiden dritt⸗ klaſſigen Mannſchaften Darlington und Queens Park Rangers ab. Die größte Einnahme war mit 3173 Pfund in Newceaſtle zu verzeichnen. In Wolverhampton liegen die genauen Abrechnungen noch nicht vor, der Betrag wird aber kaum geringer ſein. Erſt im weiten Abſtand folgt dann Mancheſter United mit 2275 Pfund. Nur 479 Pfund und damit die kleinſte Einnahme wurde beim Spiel Gateshead gegen Mancheſter City erzielt. Flalieniſche Amateur-Vegriffe Lehrturnier mit Deutſchen in Rom abgebrochen Radballſpiele mit Totalisator Radballſpiele und Radreigen, zwei Sportzweige deut⸗ ſchen Urſprungs, wurden bei den Weltmeiſterſchaften in Köln und Zürich den ausländiſchen Gäſten mit ſo großem Erfolg vorgeführt, daß die U beſchloß, auch für Raſen⸗ rodball und Zweier⸗Radballſpiel Weltmeiſterſchaften zu ſchaffen. Die erſten Titelkämpfe in dieſen Spielen haben denn auch deutſche E ge gebracht. Die auf ſportlichen Gebieten ſo fortſchrittlichen und lernbegierigen Italiener zeigten nun nach den diesjährigen Weltmeiſterſchaften die Abſicht, Radball auch in ihrem Land populär zu machen. Sie verpflichteten Ende des alten Jahres die beiden Frank⸗ ſurter Weltmeiſterſpieler Möſer und Schreiber, ſo⸗ wie vier ſchweizeriſche und fünf öſterreichiſche Spieler zu einem„Lehrturnier“ nach Rom. Von Rom aus ſollte an⸗ ſchließend noch eine Rundreiſe durch Italien führen. Die deutſchen Teilnel waren bei ihrem Eintreffen in Rom von der Großzügigkeit überraſcht, mit der die Italiener das„Unte nen“ aufgezogen hatten. Noch größer wurde aber die Ueberraſchung, als ſie ſich von der Geſchäftstüchtigkeit ihrer Gaſtgeber überzeugen mußten. 5 Wirkliche Lehrſpiele gab es nur vormittags. Zu dieſer Zeit übten die beiden deutſchen Weltmeiſterſpieler mit den jungen italieniſchen Fahrern, denen die Deutſchen noch ihre Radball⸗Maſchinen zur Verfügung ſtellen mußten, da die Italiener über geeignete Saal⸗Maſchinen nicht ver⸗ fügten. Nachmittags und abends aber gab es in einem großen Varietée⸗Saal, der ſtets von einem begeiſterten Pu⸗ blikum ſehr ſtark beſucht war,„Vorſtellungen“. Da es ſich bald herausſtellte, daß Schreiber und Möſer die beſten Spieler waren, wurden ſie immer wieder getrennt und mit anderen, ausländiſchen Fahrern verbunden. Man wollte eben Geld mit den Fahrern verdienen. Aber nicht nur die Eintrittsgelder, ſondern auch ein regelrechter Totaliſator⸗ Betrieb brachte den Veranſtaltern großen Gewinn. Es wurde nicht allein auf die Mannſchaften, ſondern auch auf die einzelnen Spieler, Tor⸗ ſchützen und auf die Höhe der von ihnen erzielten Tor⸗ ziffer gewettet. Schließlich führte man zum Schluß jeder Vorſtellung, die übrigens ausſchließlich von den Radballſpielern be⸗ ſtritten wurde, noch ein„Ringſchießen“ ein. Die Spieler mußten den Ball durch Ringe ſchießen, die hinten ein Fangnetz aufwieſen. In dem„Varieté“ waren außerdem noch große Tafeln angebracht, an denen jede Einzelheit der Spielvorgänge angezeigt wurde. Faſt waren ſchon vier Wochen vergangen. Die Zu⸗ ſchauer ſtrömten immer noch in Maſſen herbei, als endlich die CONz, die oberſte ſportliche Behörde Italiens ein⸗ griff und en Rummel verbot. Bei ihrem Abſchied wurden die Spieler von der Menge und den Veranſtaltern um⸗ armt und geküßt und man forderte die beiden jungen Deutſchen auf, ſich mit Kind und Kegel in Italien nieder⸗ zulaſſen. Im Sommer ſollen dann die heiteren Spiele an allen großen Badeorten wiederholt werden. Zunächſt dürfte ſich allerdings wohl die UG mit der Angelegenheit zu befaſſen haben. Die deutſchen Spieler haben dabei allerdings nichts zu befürchten. Sie ſind vom Bund aufgefordert worden, nach Italien zu fahren. Der Bund hatte den Auftrag dazu vom italieniſchen Verband erhalten, der ja auch der UC angehört. Vorausſichtlich Deutſche Eis⸗Kunſtlaufmeiſter 1933 Fräulein Hempel⸗Weiß Meiſter im Paarlaufen Herber⸗München Meiſterin im Damenlauf werden ſich aßer die Italiener wenig daraus machen, wie die anderen UG⸗Verbände über die in ihrem Land herr⸗ ſchenden Sitten und„Gebräuche“ denken. Erfolgreiche Mannheimer Leichtathleten In Nr. 609 der Neuen Mannheimer Zeitung von 1982 veröffentlichten wir eine Zuſammenſtellung der Spitzenleiſtungen Mannheimer Leichtathleten, Hier⸗ bei wurden die Leiſtungen von Guſtav Wein kö tz, E. Baumgärtner und E. Ziegler, alle vom ka⸗ tholiſchen Jugendverein in Friedrichs, felld nicht mit aufgeführt. Guſtav Weinkötz iſt bei 100 Meter mit 11,4 an 7. Stelle. Hochſprung 1,85 Meter au erſte, Weitſprung 6,82 Meter an erſte, Stabhochſprung 3,15 Meter an erſte, Dreiſprung mit 13 Meter an zweite, und Kugel⸗ ſtoßen mit 11,35 Meter an 9. Stelle zu ſetzen. Im Geſamt⸗ ergebnis nimmt er den erſten Platz ein vor Abel⸗Reckargu und H. und W. Köppen⸗TW 46 Mannheim. E. Bau m. gärtner liegt beim Hochſprung mit 1,65 Meter auf dem 8. Platz, im Stabhochſprung mit 2,90 Meter auf dem zwel⸗ ten und im Dreiſprung mit 12,40 Meter gleichfalls auf dem 2. Platz in der Geſamtwertung. Die Leiſtungen von Weinkötz wurden beim 3. Reichz⸗ treffen der Dig in Dortmund, beim Internationalen Sportfeſt in Münſter und bei den heſſiſchen Meiſterſchaften in Mainz erzielt. Weltmeister Martel Thiel beſiegt Zu einem neuen Skandal kam es am Montag abend im Pariſer Sportpalaſt anläßlich des Kampfes zwiſchen dem ſranzöſiſchen Weltmeiſter Marcel Thiel(Mittelgewicht und dem Kuba⸗Neger Kid Tunero. Der Schwarze ſſt zweifellos ein Könner großen Formats. Tunero, der in ſeiner Art zu boxen ähnlichen Eindruck wie der Hannove⸗ raner Trollmann macht, befand ſich faſt dauernd auf dem Rückzuge, während ſein Gegner ſtändig den Kampf ſuchte und das Tempo beſchleunigte. Nach einigen peinlichen Augenblicken in der 7. Runde und einem Lauf durch den Ring zu Beginn der neunten Runde, faßte ſich Tuner endlich ein Herz und ging voll aus ſich heraus. Er brachle ſofort einen mächtigen Uppercut an und boxte auch in der Schlußrunde mit ſolchem Eifer, daß man ſich fragte, warum er den Kampf nicht ſchon früher aufnahm, um einen ein⸗ wandfreien Punktſieg zu landen. So endete die Begegnung, die nicht um Thiels Titel ging, mit dem Siege eines ſtän⸗ dig auf der Flucht befindlichen Mannes und der Niederlage eines Boxers, der ſich dauernd bemühte, einen offenen Fight zu liefern. Das Publikum tobte denn auch und neben anderen Gegenſtänden flogen ſogar Bierflaſchen in den Ring. Die Polizei mußte eingreifen, als ſich die Demonſtrationen noch auf der Straße fortſetzten. Weſentlich intereſſanter verlief der zweite Mittelgewichts⸗ kampf zwiſchen Exeuropameiſter Ar a⸗ Spanien und dem Franzoſen Kid Nitram, die ſich unentſchieden trennen. Beſucherzahl deutſcher Auto⸗Rennen In Nr. 23 unſerer Zeitung haben wir eine Zuſammen⸗ ſtellung über die Beſucherzahlen der einzelnen Auto⸗ un Motorradrennen gebracht. Bei den Rundͤſtreckenrennen ie das Hocken heimer Dreiecksrennen vom 29. Mi 1932 nicht mit aufgeführt. Da das Hockenheimer Rennen, über 25000 zahlende Beſucher zählte, war ein hinter dem Eilenriede⸗Rennen in Hannover die zweik⸗ 2 ſt är kſt beſuchte Veranſtaltung im Jahre 1992, „Jugend im Dienſt“. Geſtaltung des deutſchen Von den Führerblättern zur Arbeitsdienſtes liegt jetzt das dritte Heft vor. Die Zeitſchrift kämpft um den Gehalt des Arbeitsdienſtes. Er iſt ihr mehr als nur ein Teilſtüch im Arbeitsbeſchaffungsprogramm, ſte ſieht in ihm die nationalpolitiſche Erziehungsſtätte der jüngeren Jahrgänge, Der Herausgeber der Zeitſchrift, Hans Bernhard Brauße, weiſt nach, daß der Arbeitsdienſt oder vielmeht ſeine konkrete Erſcheinungsform, das Arbeitslager, gerade darum Erziehungsarbeit leiſten kann, weil in ihm das Element wirklicher Erziehung wirkſam iſt. Erziehung iſt nicht Uebermittlung von Wiſſen, nicht Schulung von Fähig⸗ keiten, ſondern wahre Erziehung iſt nur diejenige, die den Menſchen in eine Wirklichkeit hineinſtellt, die ihn ganz in Anſpruch nimmt, die auf ihn total einwirkt, von ihm Bewährung in allem fordert. Das Arbeitslager iſt nun eine ſolche Wirklichkeit, die Bewährung verlangt, dadurch kann es ſeine einzelnen Glieder prägen, und da es zu⸗ gleich ein Abbild der Volksoronung, eine Vorform des Staates iſt, erzieht es den einzelnen zum Gliede des Volksganzen. Profeſſor Fritz Klatt, der bekannte Ver⸗ faſſer von„Freizeitgeſtaltung“ und„Begegnungen und Geſtaltungen“, arbeitet die Bedeutung der Freizeit für ein reibungsloſes Zuſammenleben der Lagerteilnehmer heraus, was darum ſo wichtig iſt, weil der Lagertag im Gegenſatz zu jedem anderen Beruf 24 Stunden dauert. Die Zeit⸗ ſchrift iſt jedem zu empfehlen, der im Arbeitsdienſt ſteht oder an einer Bewegung unſerer Zeit nicht vorübergehen will. Hans Pfotenhauer Verlag, Dresden, Bergſtraße 2. JCFCFCCCͥ⁰ ĩͤùàbbCbbCbbTbTbGbTbCGTCbGCGTCTGTbTGTGTGTPTGTGTGGTCTGb(CTbTCTbTPTPTbTPTPTbTCTbTCTCTfTCTbTTTCT'TbT'TbTbTVTbTbT''bTbTPTcT„''TcTCTbTVTVTTVTFT(Tͤph'ͤv'TVꝓTVTVTTTͤwͤwVWTͤ1T1.WW1W1W11WTWTWTWITWTIW''''''!'!'!'!'!'!'!'!'.;.;.;.;..':.;. vvvWWWWWWWWWW'''''!'!'!'!'!''''!'!'!'!'!'!!'!'!!'!'!'''—p—'' Der Königsſegen Von Hans Franck Friedrich Wilhelm., der Vater des alten Fritzen, hatte es ſein Lebtag mit jenen Abgaben, welche er dem himmliſchen Herrn täglich zu entrichten pflich⸗ tig war, ebenſo genau genommen wie mit den Ab⸗ gaben, welche ſeine preußiſchen Untertanen ihm, als ihrem höchſten irdiſchen Herrn, darbringen mußten. Griff aber ſchon er ohne viel Fragen und Feder⸗ leſen zum Stock, wenn jemand das Allerwinzigſte von der fiskaliſchen Steuer abzwackte, ſie nicht in unverfälſchter Münze oder gutgewogener Frucht⸗ währung entrichtete, gar den Tag der Fälligkeit ver⸗ abſäumte— was ſollte alsdann von dem ewigen Gotte ihm geſchehen, falls er in der Zahlung des Gebettributes ſäumig war? Kein Tag ging demnach damals im königlichen Schloſſe hin, an welchem nicht des Morgens und des Abends, vor jeder Mahlzeit und nach jeder Mahlzeit der Zoll der Bitte und des Dankes dem Herrn der Herren ungeſchmälert über⸗ mittelt wurde. Als aber das Waſſer aus den geſchwollenen Füßen Friedrich Wilhelms höher und höher zum Herzen hinaufſtieg, kam der Tag, an welchem der König nicht mehr— ſeiner Gewohnheit gemäß— vor dem Ein⸗ ſchlafen nach dem ſchweren Gebetbuch greifen konnte, das zu Häupten neben ſeiner Bettſtatt lag. Da be⸗ fahl, daß er Gott nichts ſchubdig würde, der Kranke: Der Kammerdiener ſolle kommen! Statt ſeiner das ſchweinsledergebundene ſchwere Buch mit den Eiſen⸗ ſchließen zur Hand nehmen! Und die vorgeſehenen Abendgebete ihm daraus vorleſen! Der Kammerdiener— mit ſeiner Gewandung noch dem untergehenden Zeitalter des knauſerigen Vaters angehörig, mit ſeiner Geſinnung aber ſchon dem am Horizont aufleuchtenden Zeitalter des locke⸗ ren Sohnes zugetan, das den König aus Menſchen⸗ nähe ins Uebermenſchliche erhöhte— der Kammer⸗ diener begann alſo mit dem„Das walte Gott“, las den Glauben und das Vaterunſer, brachte auch den lutheriſchen Abendſegen ohne Fährntis ſtimmkräftig zu Ende. Da er jedoch zu dem letzten Stück, dem Ausgangſegen kam, ſtockte er— wie ein Junge, der mitten in ſeinem Schlenderweg unvermutet einem Graben gegenüberſteht— vor dem vierten Wort. Er ging daher die bereits hinter ſich Pebrachten erſten drei zurück, holte tief Atem, beſchleunigte ſeine Leſeſchritte:„Der Herr ſegne“— hopp!—„ſegne Sie—“ und hinüber war er. „Halt!“ rief indes der König, der das betende Mitmurmeln ſeiner Lippen bei den Worten des Schlußſegens eingeſtellt hatte.„Halt!! So heißt es nicht. Noch einmal!“ Alſo zurückgeſprungen— tiefer Atem geholt— noch beherzter als das erſtemal gelaufen:„Der Herr ſegne“— hopp!—„Sie——“ Die Nachtmütze des Königs flog dem Kammer⸗ diener an den Kopf:„Noch einmall Aber endlich richtig!“ In vollſtem Lauf, mit entſchloſſenem Sprung: „Der Herr ſegne Sie— „Halt!!“ i Der König riß ſich in ſeinem Bett hoch. Wollte nach ſeinem Stiefelknecht unter dem Bett greifen, um ihn dem katzbuckelnden Kammerdiener an den Kopf zu werfen. Sank aber, ſeines Körpers nicht mehr mächtig, aufſtöhnend in die Kiſſen zurück, Alſo mußte er ſich begnügen, mit den Worten zu werfen. „Hundsfott,“ ſchrie er,„der nicht weiß, daß vor Gott im Himmel ich ſo gut ein Hundsfott bin wie Du! Noch einmal!“. Und der Kammerdiener las:„Der Herr ſegne Dich und behüte Dich; der Herr laſſe ſein Angeſicht leuchten über Dir und ſei Dir gnädig der Herr er⸗ hebe ſein Angeſicht auf Dich und gebe Dir Frieden.“ Nur die erſten beiden Dich hörte Friedrich Wil⸗ helm J. befriedigt in ſeinem Kiſſen. Dann fielen ihm die Augen vor Erſchöpfung zu. Als der Kammer⸗ diener über das Gebetbuch zum Bett ſchielte, es an ſeinen Platz zurücklegte und auf den Zehen ins Vorgemach ſchlich, war der König lächelnd ein⸗ geſchlummert. N Brahms⸗Kammermuſikſeſt des Konzertvereius. Das große dreitägige Brahms⸗Kammermuſikfeſt des Konzertvereins, für das für alle drei Tage das be⸗ rühmte Wiener Koliſch⸗Quartett und die be⸗ kannte Pianiſtin Elly Ney verpflichtet wurde, fin⸗ det nunmehr endgültig am., 3. und 4. Mai im Ritterſaal des Schloſſes ſtatt. Bei den Kammer⸗ muſtkwerken mit Blasinſtrumenten wirken Mitglie⸗ der des Mannheimer Natiynaltheatex⸗Orcheſters mit. 3 Skifahrt Von Edgar Grueber Eisperlen hingen ſchimmernd mir im Haar und tauten auf der Stirn, die glühte, als um mich aus dem Spurenpaar die lichte Schneefontäne ſprühte. Die Sonne hing, ein matter Silberkreis im Nebelvorhang von bewegtem Grau. Gewölbte Berge ſtießen ſilberweiß, waldſpitzenklar ins unerhörte Blau. Durch Waldesſchluchten ſtieg die ſchmale Bahn, helltönend brachen feine Rauhreifſpitzen— ſchon hoben hohe Tannenwipfel an im Widerſchein verborgnen Lichts zu blitzen. Aus Dämmern glitt ich auf die Bergeskante, wo weite Hänge bogig niederflachen— ich ſtand— und ſtaunte— denn vor mir entbrannte die Sonne groß— ein trunknes Flammenlachen. Vorträge im Freien Bund.„Das Geſicht der Siedlung“. Am Donnerstag, 19. Januar, 20.15 Uhr, ſpricht der Direktor der Pfälziſchen Landes⸗ gewerbeanſtalt und des Pfälziſchen Gewerbemuſeums, Dr. Hermann Graf, Kaiſerslautern, mit vielen Lichtbildern über das Thema„Das Geſicht der Sied⸗ lung als Spiegel der Zeit“(Keine Wiederholung). Anſtelle von Direktor Dr. Fraenger ſpricht am Donnerstag, 26. Januar, der bekannte Ar⸗ dee Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. H. Schrader, rankfürt, über das Thema„Phidias und die klaſſiſche Wiederholung). Richard Wagner⸗Feier des Bühnenvolksbundes. Kunſt der Griechen“(eine Anläßlich des 50. Todestages des deutſchen Meiſters Richard Wagner findet im Nibelungenſaal des Roſengartens ein großes Feſtkonzert ſtatt. Es ſind berühmte Wagner⸗Sänger Deutſchlands dazu verpflichtet worden. Rudolf Bockelmann, Bart⸗ ton an der Staatsoper Berlin, der im Herbſt in der großen Neueinſtudierung der„Meiſterſinger“ unter Furtwängler in der Reichshauptſtadt große Triumphe gefejert hat, wird den Wahnmonolog, die Anſprache des Hans Sachs, die Arie des Holländer u. a. zu Gehör bringen. Gotthelf Piſtor, der von der Preſſe der ganzen Welt gefeierte Triſtan⸗Rundfunk⸗ übertragung unter Furtwängler aus Bayreuth wird die Schmiedelieder des Siegfried, das Preislieb, Siegmunds Liebeslied u. a. ſingen. Es wirkt fernet mit das verſtärkte Pfalzorcheſter unter Leitung von Staatskapellmeiſter Karl Tutein⸗München,. Tutein iſt ein geborener Mannheimer, der ſich auch als Dirigent der Zopotter Waldoper neben General⸗ muſikdirektor Prof. M. V. Schillings einen Namen gemacht hat. Die Palutta kanzt Gaſtſpiel im Mannheimer Muſenſaal Die Paluecca iſt kräftig gebaut, trägt einen ge⸗ ſunden, friſchen Kopf, umwirbelt von lichtbraunem Haar.. 8 Sie iſt die eigenwilligſte Schülerin der Mary Wigmann, hat nichts von der ſchweren Erdgebunden; heit und Stämmigkeit ihrer Meiſterin. Palucca für das Leichte, Beſchwingte, oft überſchwänglich Lei denſchaftliche, das ſie ſteigern kann ins überſchäumend Mänadiſche. i In ihrem Tanz„Cordoba“ zeigt ſie dieſe kühnen Ausbrüche, gibt gleichzeitig durch allerlei Schelme reien eine witzige tänzeriſche Interpunktion: Frage zeichen, Punkte und Striche. Voller Laune und Einfälle ſind Paluccas„leichte Bewegung“; aus⸗ gelaſſen und kokett bewegt ſie ſich in den beſcheiden⸗ ſchönen Koſtümen. Voller Anmut tanzt ſie einen Wiener Walzer, mit ſüßem Liebeswerben ihre SerenadeGGe. 1 Dann wieder fröhlich, gelbleuchtend gleich einem Sonnenſtrahl, oder urkomiſch in einer Groteske als“ wackelnder Hampelmann in allen Scharnieren wackelnd und bebend; ja, ſie treibt den köſtlichen Spaß mit all ihren Gliedern, bis die ganze Paluect nur ein einziges tolles Zittern iſt. Und die Mut macht freudig mit. Ein ausgezeichneter Begleiter it Herr Weiße. a N Noch einmal ſpringt und ſcherzt die Tänzerin vo ihrem begeiſterten Publikum. Dann ſteht ſie lachend im weißrot getupften Kleide da, wie von Confe und Beifall überſchüttet. i k. — zwel⸗ dem eichs⸗ talen aften 4 * bend dem vicht! e erade das g iſt ähig⸗ die ganz ihm nun durch zu⸗ des des Ver⸗ und ein aus, 1 uſatz Zeit⸗ ſteht ehen e. 8 Mittwoch, 18. Januar 1933 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 29 Der Film, der zwei Menſchenleben zerſtörte In ſeltſamer und unheimlicher Weiſe geht das Spiel und der Spuk des Zufalls um den berühmten Film„Trader Horn“, der erſt vor kurzem ſeinen Siegeszug um die Welt vollzogen hat. Selten hat der Aberglaube, die myſtiſche Vorſtellung eines Fluches über Menſchen, Gegenſtände und Geſcheh⸗ niſſe mehr Nahrung gefunden als bei dieſem Film. Schon bei den Außenaufnahmen in Afrika folgte ein Zwiſchenfall dem anderen. Von der Puffotter, die in einer blechernen Filmkaſſette gefunden wurde bis zu ernſtlichen Kataſtrophen, wie beiſpielsweiſe die ſchwere Verwundung eines Operateurs durch die unerwartete Entladung einer nicht geſicherten Büchſe. Der Film iſt längſt fertig, iſt faſt ſchon wieder von der Leinwand verſchwunden, aber die Schatten des Uetheils verfolgen noch immer alle, die mit ihm zu tun hatten. Keiner von den Schauſpielern, die im zen⸗ tralen Afrika dieſen Film gedreht haben, iſt von ſchweren Erkrankungen verſchont ge⸗ blieben. g Reſtlos erholt hat ſich noch keiner, und die Haupt⸗ arſtellerin iſt derartig vom Tropenfieber gepackt borden, daß ſie ſeit den Aufnahmen zu„Trader Horn“ noch nicht ein einziges Mal ihrem Beruf nachgehen konnte und wohl kaum jemals dazu wie⸗ der in der Lage ſein wird. Vielleicht iſt ihres das ſchwerſte der Schickſale, die durch den Unglücksfilm eine jähe Kurve nach unten erhalten haben. Weniger tragiſch, wenn auch den äußerlichen Um⸗ ſtänden nach ſenſationell, hat ſich das Geſchick des Hauptdarſtellers, des Schauſpielers Duncan Re⸗ naldo entwickelt. Der Schauspieler wurde dieſer Tage wegen eines Vergehens, das eine direkte Folge ſeiner Filmperpflichtung für„Trader Horn“ war, zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geld⸗ ſtrafe von 3000 Dollar verurteilt. Duncan Renaldo geriet ſchuldig unſchuldig mit den Geſetzen in Konflikt. Seine Filmverpflichtung kam ſehr plötzlich, und in aller Eile wurde er von Hollywood aus nach Afrika gerufen. Nun iſt Duncan Renaldo Rumäne und hatte Schwierigkeiten, von ſeinem Konſulat die notwendigen Papiere zu er⸗ halten. Ohne Paß aber keine Reiſe. Die Zeit drängte und ſo gab ſich Renaldo, um Zeit zu ſparen, mit etwas unverſtänd⸗ licher Bedenkenloſigkeit als Amerikaner aus und reiſte mit einem amerikaniſchen Paß nach Afrika. Ein Zufall brachte die Geſchichte an den Tag, und da heſtraft derartige Paßdelikte in den USA ſtreng zu szGkeszakall? AAM BRIA Haute letztmals! wan Petrovieh Sz6keSzak all in dem entzück. Ton-Lustspiel a dan ah He fle Asen Musik: Mischa Spohlansky mit den Weintraub·Syncopators Techfleber— Lachrauseh entfesseln Karl Valentin Llesl Karistadt in ihrer berühmt. Originalszene Einheitspreis bis.30— 70 Pig. 1 zu Jenny lugo! RO XxVISCHAUBURC Meute letztmals! Hans Brauseweller Jenny J uso Heute Nacht gehts los (Zigeuner der Nacht). Ein Tonfilm von exzentrischen Männern u. intern. Hochstapelei mit der schmissigen N us IK Haul Abrahams Interessant der bunte Teil: Jiu—litsu Japanischer Nationalsport — Tötschen ein Bergtal im Wallis Neueste Fumocne. zu Tom Mix! Aufregend und spannend mit Humor gewürzt zeigt TOI NIIX der Allerweltskerl seine neueste Wild- West. Sensation Jlellinate por! — Im 2. Film in einer frisch- fröhlichen Angelegenheit mit Boxern, Gaunern und Verliebten „Vagabundenliebohen“ Beginn:.00.30 8,00 Uhr Vorzugskarien gelien! Beginn; 3. 5 20,.25,.40 Uhr National-Theater Mannheim W Mittwoch, den 18. Januar 1938 Vorstellung Nr. 164— Miete M Nr. 13 und Sondermiete M 7 Die Marnese hlaecht Eine deutsche Tragödie von Paul Joseph Cremers Nach einer kritisch- historischen Quellendaretel- lung von Karl Bartz— Inszenier.; Herb. Maisch Bühnenbilder: Eduard Löffler Techn. Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20.00 Uhr Ende 22.45 Uhr Bid: Quartier der Obersten Heefesleitung. remburg; 2. Bild: Arbeitszimmer Poincarés im Elysee. Faris; 3 u. 4. Bild: Quartier der Obersten Hleeresleitung, Luxemburg; 5. Bild: Stabsqua- tier des Armeeoberkommandos 2. Armee in Montmort; 6. Bild: In der Lücke zwischen der l. .. Armes; 7, Bild: Stabsquaftier des Armeeober- kommandos 1. Aimee in Mareuil. fönsterschelben, Autoscheſban, Glasdächer, Spiogal bei Glaserei Lechner Beginn:.00,.00,.10,.30. Karten Mk. 1. bis.50 bei Heckel, O 3, 10, Buchhandlung Dr. Tillmann, P 7, 19, im Rosen- Erwerbslose 40 u. 60 Pfennig 21 IAN UA lesen Samstag, abus. 8 Uhr Musensaal— Rosengarten Die (eme dian Harmonists singen Lieder aus Tonfil men und Operetten garten, Buchhdlg. Schenk, Mütelstr., Blumenhaus Lindenhol, Meerfeldstr., Verkehrsverein. N.4 8163 8 6, 30 lz-vertan donnerstag, den 19. Ian. bis Samstag, den 21. lan. 1933 nur in meinen Verkaufsstellen Natürlich sind Sie im Recht. 5 Gnädige Frau!“ Die heuſige Hausfrauen-Kabareiisfunde bringt ein auser wählfes Progtamm und 670 Lachen am laufenden Band 8 4 9 25 5 8 9 2 Telephor Nr. 20 71 55 Tisctibesiellurigen erbeien Trotzdem er ſich einen der beſten Anwälte wurde ihm die ſehr ſchwere Gefängnisſtrafe auf⸗ erlegt. Die Gefängnisſtrafe erledigt ihn als Filmſchauſpieler. Er wird nie wieder ein Engagement finden, ebenſo wie es leider zu ver⸗ muten iſt, daß der Geſundheitszuſtand ſeiner ein⸗ zigen Partnerin ein Erſcheinen vor der Kamera kaum noch einmal geſtatten dürfte. Ein Film hat zwei Menſchenleben zerſtört. 2000 Meter Celluloid haben zwei ganze Jahre voll Un⸗ heil für eine Schar von Exiſtenzen geladen. Der „Trader Horn“ mag in verſtaubten Archiven ver⸗ gehen, das Leid aber, das er gebracht hat, wird bleiben. Eine tragiſche Unvergänglichkeit! nahm, Der Koffermord von Los Angeles Der Appellationshof von Phvenix in Ari⸗ zona hat geſprochen: Die Doppelmörderin Win⸗ nie Ruth Judd wird am 17. Februar durch den Strang hingerichtet werden. Wer Ruth Judd war, weiß jedes Kind in Amerika. Sie war heitskönigin, Tochter eines bekannten Predi⸗ gers und Gattin eines beliebten, angeſehenen Arztes in Denver. Als im Jahre 1931 ihr Name plötzlich im Zuſammenhang mit einem grauenvollen Verbrechen auftauchte, war man in USA allgemein entſetzt. die Untat, bei deren Unterſuchung ſich herausſtellte, Nur noch heuie und morgen Dor neue lustige Fanek- Film Abenteuer im 1 Engadin g Eldaul mit den belden Ham- burger Zilmmerleuten Guzzi antschner 6 Walter Rim! Hella Hartwich Arnold Hasenclevet * Schön ⸗ Den„Koffermord von Los Angeles“ nannte man walten. daß Ruth Judd die Täterin geweſen war. Eines Tages fand man in der Gepäckaufbewahrung des Bahnhofs einen Koffer, dem ein furchtbarer Geruch entſtrömte. Man öffuete ihn und fand zwei gänzlich zer⸗ ſtückelte Frauenleichen. Es waren die der Nurſe Agnes Le Roy und der kranken Lehrerin Hedwig Samuelſon. Beide Frauen waren die beſten Freundinnen von Ruth Judd geweſen. Frau Judd verſuchte, als ſie ſich ertappt ſah, einen Selbſtmord, indem ſie ſich die Pulsadern auf⸗ ſchritt. Im Krankenhaus aber legte ſie dann ein vollkommenes Geſtändnis ab. Nur über die Motive zu dem grauſigen Verbrechen ſchwieg ſie ſich aus. Auch in der Verhandlung, in der ihr Gatte ihr zur Seite ſtand und immer wieder für die Unſchuld ſeiner Frau plädierte, die ſeiner Anſicht nach die Tat nur in einem Zuſtand plötzlicher Sinnesverwirrung begangen haben konnte, kam über die Motive nichts heraus. Der Prozeß erregte ſeinerzeit in Amerika das denkbar größte Aufſehen. Ruth Judd wurde zum Tode verurteilt. Ihre Berufung gegen das Todesurteil iſt jetzt von dem Appellationshof in Phoenix abgewieſen worden. Am 17. Februar wird der Henker ſeines Amtes Damit hat wieder eine Schönheitskönigin ein entſetzliches Ende gefunden. letzter Tag! d Fritz Schulz Tonfilm Opereiie 1 Das Madel vom Montparnasse Dazu der 2. Film: 1 I at n e Unsere neuen 1 Einheitspreise bis.30 Uhr auf allen Plätzen 30 Pfennig Erwerbslose 40 Pfennig Anfang:.20, 5. 10, 6,20,.20 Uhr 1 Srothers Akrobaten am fleck 22. lanuar 8 Ohr Sonntag, abends ausführende: Rudolf Gustay Fröhlich Nibelungensaal/ Rosengarten N 4 anlaßl d. 50. Todestages d. großen Meisters ö 9 Gottpelf Pistor rener Stat. Ser. Sn ockelmann benen geren Karl Tulein steter än ere U- Das verstärkte Pfalzorchester 8 b schnell und preiswert durch Vorspiel. Schmiedelieder. „Winerstärme“, Ein Hann mit Herz. Tannhäuser- Ouvertüre, Meistersinger- Pretsſled. Wahn monolog. sprache des Hans Sachs u, a. Druckerei Dr. Haas Menue Mannheimet Zeitung G. m. b. H. Au- r Achtung für Damen! Haustöchter können! ihre Garderobe ſebbſt unter Anleitung tüch⸗ tiger Schneiderin an⸗ fertigen. 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