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C r 2 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Januar 1033 144. Jahrgang— Nr. 31 Der Jollſi Die Agrarverſchuldung Telegraphiſche Meldung * Berlin, 19. Januar. Reichs wirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold hat geſtern im Haushaltsausſchuß des Reichstages auf einige Anfragen längere Ausführungen über die Verſchuldung der Landwirtſchaft und die deutſche Lebensmitteleinfuhr gemacht, die den Kampf des Reichslandbundes gegen die Reichsregierung in ganz besonderem Licht erſcheinen laſſen. Der Reichsland⸗ bund hat bekanntlich die Behauptung aufgeſtellt, daß durch übergroße Lebensmitteleinfuhr die Preiſe für landwirtſchaftliche Produkte ſo geſunken ſeien, daß ſie jede Rentabilität der Landwirtſchaft unmöglich machten. Er forderte deshalb völlige Abſchnürung Deutſchlands von der ausländiſchen Konkurrenz. Um⸗ ſo bemerkenswerter iſt es, daß geſtern der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter feſtſtellen mußte, daß der Spiel⸗ raum für eine weitere Einſchränkung der Lebens⸗ 1 2 1 ä . 5 L * Mitteleinfuhr ſehr klein geworden ſei. Gegen⸗ värtig, ſo erklärte der Reichs wirtſchaftsminiſter, werden nur noch 8 Prozent des geſam⸗ ten deutſchen Lebens mittelbedarfs ein⸗ geführt. Zur Frage der landwirtſchaftlichen Verſchul⸗ dung, die angeſichts des neuen Vollſtreckungs⸗ ſchutzes eine große Rolle ſpielt, erklärte der Mi⸗ niſter, daß die Geſamtverſchuldung der Landwirtſchaft vor dem Kriege 17,5 Mil⸗ liarden betrug, der im Jahre 1913 eine Ziuslaſt von 750 Millionen oder 4,2 v. H. gegenüberſtand. Jetzt betrage die geſamte Verſchuldung etwa 11, Milliarden und der Zinſendienſt nach dem Stande von Ende 1932 600 bis 620 Millionen, ſo daß der Durchſchnittsſatz für alle Zinſen heute 5,2 v. H. betrage, alſo 1 v. H. über dem Vorkriegs⸗ ſtand liege. Steuerliche Erleichterungen ſeien für die Landwirtſchaft beſonders wichtig, hingen aber zu⸗ ſammen mit der Reform des Steuerſyſtems über⸗ haupt, die man nicht in der tiefſſten Kriſe und bei leeren Kaſſen machen könne. „Ausfuhrſteigerung iſt nötig Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 19. Januar. Der Vorſtand des Deutſchen In duſtrie⸗ und Handelstages beſchäftigte ſich geſtern mit der ſchweren Notlage im Einzelhandel. Im übrigen ergab die Beſprechung der wirtſchafts⸗ holitiſchen Lage, wie manche Anzeichen auf eine Milderung der Kriſe hindeuteten. Es müſſe aber non der Seite der Staatspolitik her unter Zurück⸗ ſtellung innerpolitiſcher Machtkämpfe alles fernge⸗ halten werden, was das Vertrauen in die Stabilität der Verhältniſſe und damit die möglichſt ſtarke Ent⸗ ſaltung der privatwirtſchaftlichen Kräfte ſtöre. Hier⸗ zu gehöre auch, daß die deutſche Handelspolitik die Wege der deutſchen Ausfuhr offen halte. Bei aller Notlage in der Landwirtſchaft ſei es falſch, es ſo darzuſtellen, als wenn ſie im ganzen vor dem Erliegen ſtände oder die Not in ihr ſchlimmer wäre als in anderen Kreiſen, namentlich der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft mit ihrer Fülle von Zuſammenbrüchen And dem Elend der Arbeitsloſigkeit. Eine Hemmung ausländiſcher Einfuhr derart, daß; hierdurch die deutſche Ausfuhr von Fertigwaren be⸗ einträchtigt würde, widerſpreche dem erſten Erfor⸗ dernis dieſer Zeit, der Förderung der Arbeits beſchaf⸗ ſung und müßte daher die inländiſche Kauf ⸗ raft weiter ſchwächen und die Notlage der Landwirtſchaft weiter ſteigern. Dieſe offenſichtlichen Zuſammenhänge zu verleugnen, bedeute eine nicht zu verantwortende Verfehlung gegen das Gebot der Zuſammenarbeit der Stände wie gegen das Gebot der Wahrhaftigkeit. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer München hat an Reichskanzler und ſämtliche Mit⸗ glieder des Reichskabinetts dieſer Tage eine Denk⸗ ſhrift überſandt, in der es heißt: Daß die Not der Ländwirtſchaft und der Nahrungsmittelinduſtrie vor⸗ nehmlich durch die Kaufkraft⸗ und Abſatzkriſe her⸗ borgerufen ſei, werde durch erſchütternde Beobachtun⸗ gen aus der Prapis belegt, gehe doch der Konſum ſelbſt bei dem zum Leben notwendigſten Bedarf, dem Brot wie dem Mehl, ſtändig zurück. Auch in Marga⸗ rine würden nur billigſte Sorten gefordert, aber es fehlten ſelbſt die Mittel, um dieſen Bedarf einigermaßen zu decken. 6 Denkſchrift betont weiter, daß die zugunſten der zandwirtſchaft getroffenen Schutzmaßnahmen die Prunbtger und damit die Geſamtwirtſchaft in der raxis ſchädigten, daß die Kontingentspolitik die Arbeitslosigkeit vermehre und wirtſchaftliche Experk⸗ mente insbeſondere ſtaatliche Eingriffe in die Wirt⸗ Waſtsfreiheit, ſich verluſtreich auswirkten. Das Berliner Rätſelraten Die Ausſprache Papen-Hitler ergebnislos Thyſſens Anterredung mit Hitler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Januar Die angekündigte Unterredung zwiſchen Hitler und Herrn von Papen hat geſtern nachmittag ſtattgefunden, iſt aber, wie wir zuverläſ⸗ ſig erfahren, ohne jedes Ergebnis verlaufen. Die Bemühungen des Reichskanzlers, zu einer direkten Fühlungnahme mit dem national⸗ ſozialiſtiſchen Führer zu gelangen, ſind ebenfalls fehlgeſchlagen, ſodaß im Augenblick keine Aus⸗ ſicht mehr beſteht, daß die Unterredung Schleicher⸗ Hitler noch vor der entſcheidenden Sitzung des Aelte⸗ ſtenrates zuſtandekommt. Hitler bleibt auf ſeiner alten Forderung nach einer Kanzlerſchaft beſtehen. In Kreiſen, die dem Kabinett naheſtehen, ſind jetzt kaum noch Zweifel daran vorhanden, daß es zum Konflikt mit dem Parlament und zur Auflöſung kommen wird. Der Umſchlag iſt ohne Zweifel durch eine Zuſammenkunft zwiſchen Fritz Thyſſen und Hitler herbeigeführt worden, die bei einem Eſſen erſolgte, das der Landtagspräſident Kerrl gab. Hierbei ging es in erſter Linie um die Frage der Finan⸗ zierung eines kommenden Wahlkampfes für die Nationalſozialiſten. Dieſe Frage ſoll— und das würde die Situation hinreichend klären— in einer für Hitler günſtigen Weiſe gelöſt worden ſein. Der Grund für das Verhalten der durch Fritz Thyſſen repräſentierten Teile der Schwexrinduſtrie dürfte in der Tatſache liegen, daß die wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Richtlinien des Reichskanzlers auf immer größeren Widerſtand ſtoßen, ſodaß man — je länger je weniger— zu einer Unterſtützung des Kabinetts Schleicher bereit iſt. Die Auflöſungsorder beſitzt der Kanzler im Augenblick noch nicht, doch wird an den zuſtändigen Stellen mit Nachdruck betont, daß ſie der Reichspräſident jederzeit geben werde. Da aber Herr von Hindenburg während der kritiſchen Tage in Berlin weilte und die Begrün⸗ dung zur Auflöſung von dem Verhalten des Reichs⸗ tages abhängig machen werde, empfehle es ſich nicht, das Dekret ſchon jetzt auszuſtellen. Wenn es alſo zum Aeußerſten kommt Februar— mit großer Beharrlichkeit wird der 19. Februar als Wahltermin genannt— oder im März das Volk von neuem an die Urne getrieben wird, dürfte die Beantwortung der Frage, wem zu Nutz und Frommen das geſchieht, ſehr ſchwer fallen. Der Wirtſchaft, die nach tief⸗ ſter Depreſſion die erſten zagen Anzeichen der Gene⸗ ſung aufweiſt, kann aus einem neuen Wahlkampf nur Schaden, ſchwerſter Schaden erwachſen. Die Auf⸗ regungen, die der Wahlkampf mit ſich bringt, die Wochen quälender Ungewißheit, die er heraufführen wird, ſind das gefährlichſte Gift für die gedeihliche Entwicklung des Geſchäfts. Die Ordnung im Innern wird abermals empfindlich geſtört werden und für die deutſche Außenpolitik wird es auch nicht gerade dienlich ſein, wenn die bevorſtehen⸗ den lebenswichtigen Genfer Auseinanderſetzungen mit dem durch einen Wahlkampf zerriſſenen Volk im Rücken zu führen ſind. Daß an der Zuſammenſetzung und dem Wert des Parlaments durch den neuen Wahlkampf ſich nichts ändern kann, iſt ſowieſo ge⸗ wiß. Man verſteht daher auch— das muß einmal aus⸗ geſprochen werden— das Verhalten beſtimm⸗ ter Kreiſe der Induſtrie nicht. Erſcheint ihr das Programm des Herrn von Schleicher in wirt⸗ ſchaftlicher und ſozialer Hinſicht bedenklich, dann gäbe es doch wohl andere und weniger gefährliche Mittel des Einſpruchs und des Widerſtandes, als eine Be⸗ wegung, die an dieſem Uebel ſowieſo ſchon leidet, durch neue Wahlſchlachten immer tiefer in den Radi⸗ kalismus hineinzureißen. Einmal wird man ſchließ⸗ lich an den verantwortlichen Stellen den Mut zu einem gewiß nicht leichten Eutſchluß finden müſſen, mit der auswegloſen Methode des ewigen Wählens Schluß zu machen, denn die Ablöſung eines arbeits⸗ unfähigen Parlaments durch das andere blieb bisher ihr einziger Effekt. und im F Bracht gegen die alle Monarchie Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 19. Januar Im Rahmen einer Reichsgründungsfeier des Deutſchlandſenders hielt Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Bracht eine Rede, in der er an den Ruhrkampf erinnerte, an deſſen Ende drohend die Gefahr des Reichs zerfalls ſtand. Der Miniſter fuhr dann fort: An dem Gedenktage der Reichsgründung wollen wir in Dankbarkeit auch der Tatſache gedenken, daß in den Tagen des Zuſammenbruchs, in denen das Werk Bismarcks in der höchſten Gefahr war, der Generalfeldmarſchall von Hindenburg und der verſtorbene Reichspräfident Friedrich Ebert über alle Gegenſätze und Vorurteile hinweg— den Mut zu dem Bekenntnis fanden: wir ſind ein Volk— und damit ihrem Volk das Reich gerettet haben. Drei Grundgedanken der Bismarckſchen Reichsverfaſſung kann kein, wie auch immer gearteter Reichsaufbau entbehren. Zum erſten den Einheitsgedanken! Wir gedenken in dieſer Stunde mit heißem Herzen und kühlem Hirn der Millionen von Deutſchen, die durch Schickſal oder Gewalt fremde Staatsbürger geworden ſind. Vielen von ihnen wird der Weg ins Reich niemals zu erſchließen ſein. Mit vielen an⸗ deren hoffen wir auf den Tag, an dem durch ihre Heimkehr erſt die deutſche Einheit vollendet iſt. Zum zweiten werden wir aus Bismarcks Werk heute und in alle Zukunft die Mitwirkung des Volkswillens bei der Willensbildung des Reiches feſthalten. Es war ein Meiſterwerk Bis⸗ marcks, in dem ſtaats rechtlichen Aufbau des Reiches die Bundesſtaaten als Hüter der Ueber⸗ lieferung einzuſchalten. Dies iſt der dritte Leit⸗ gedanke ſeines Werkes. Bismarck ſtellte neben den Willen des Geſamtvolkes den Willen des bundes⸗ ſtaatlich gegliederten Volkes. Die Verfaſſung von Weimar hat dem Volk, das im Kriege in allen ſeinen Stäm⸗ 9 5 Die Vorausſetzung aber der Wiedergewinnung un⸗ ſerer äußeren Freiheit ſei die Herſtellung einer men und Schichten ſeine Reichstreue bewieſen hat, ſouveräne Rechte gegeben. Wir ſtehen gegenwärtig Unter dem Eindruck des Verſagens dieſer Verfaſſung. Die Rechte, die dem Volke gegeben wurden, damit es auf dem Wege über das Parlament ſeinen Willen beim Neubau des Reiches zur Geltung bringe, ſind von Parteien mißbraucht worden. Aus dem Geiſt der Verneinung jeder Zuſammenarbeit iſt auch der Verſuch entſtanden, in kleinlichem Parteiſtreit die Gedenktage des 18. Januar und des 11. Auguſt gegen⸗ einander auszuſpielen. Dieſen Streit lehne ich ab. Es kann nach den Erfahrungen der vergangenen zehn Jahre kein Zweifel mehr beſtehen, daß wis eine dem deutſchen Volk gemäße Form für den inneren Ausbau des Reiches noch nicht gefunden haben. Wir müſſen lernen, auch in die einzelnen Aufgaben der Gegenwart den Willen zu einem national⸗politiſchen Ziel zu pflanzen. Dieſes Ziel kann nicht in der Rückkehr zur alten monarchiſtiſchen Verfaſſung liegen. Dieſes Ziel iſt das Reich. Papen beim Verliner Stahlhelm Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 19. Januar. Bei der Reichsgründungsfeier des Ber⸗ läner Stahlhelm, an der der ehemalige Kron⸗ prinz und Prinz Eitel Friedrich ſowie der Berliner Landesführer Major a. D. v. Stephanie und die bei⸗ den Ehrenmitglieder, General der Artillerie Frhr. v. Watter und Generalleutnant Ziethen teilnahmen, hielt der frühere Reichskanzler v. Papen eine Rede, in der er zunächſt ein plaſtiſches Bild des 18. Januar 1871 und der Gründung des Reiches gab. Die Größe der Bismarckſchen Löſung ſei indes in ihrem ganzen Umfang erſt 1918— am Ende des Weltkriegs— anerkannt worden. Hier habe die Bis⸗ marckſche Schöpfung in ihrer ganzen Kraft ſich offen⸗ bart, als ſie die größte Belaſtungsprobe der Ge⸗ ſchichte beſtand, Hindenburg werde die Autorität der Regie⸗ rung gegenüber der Parteiwirtſchaft wie der⸗ herſtellen, und unter ſeiner Führung würden wir, wie es der Reichswehrminiſter am Sonntag verkündet habe, auch die Gleich⸗ berechtigung Deutſchlands, die allgemeine Wehrpflicht uns wieder erkämpfen. ſtarken politiſchen Front, die nicht aus ein⸗ zelnen Ständen und Berufen, ſondern aus allen auf⸗ bauwilligen Kräften des Volkes zu ſchmieden ſei. utz für die Landwirtschaft Nur noch 8 Prozent des Lebensmittelbedarfes werden eingeführt, eine weitere Einſchränkung der Einfuhr kommt kaum noch in Betracht Flaggenzwiſchenfall in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Januar. Im Zeichen der Reichsgründungsfeier wehte vom preußiſchen Landtagsgebäude am Mittwoch auf Ge⸗ heiß des nationalſozialiſtiſchen Präſidenten neben den bei ſolchen Gelegenheiten üblichen ſchwarz⸗rot⸗ goldenen und ſchwarz⸗weißen Fahnen auch eine ſchwarz⸗weiß⸗ rote Flagge. Die Sitzung wurde durch eine Rede des Präſidenten Kerrl über die Bedeutung des Tages eröffnet. Seine Worte, nicht ohne Schwung und Wärme, gipfelten in dem Bekenntnis zur Einheit aller deutſchen Stämme in einem wirklichen Großdeutſchland. Nicht recht daz paßte der Eingang der Anſprache, in der Herr Kerr ſich offenbar verpflichtet fühlte, die Hohenzollernrede des Generals von Horn vom letzten Sonntag zu wiederholen. In ſeiner Anſprache ſagte Kerrl u..: „Vielleicht wäre das Reich, in dem ſich der größte Teil der deutſchen Stämme auch äußerlich politiſch vereinigte, nur eine Utopie geblieben, wenn nicht das Fürſtengeſchlecht der Hohenzollern ſich zum Träger der Idee der Deutſchen, ihrer Sehnſucht nach Einheit, aufgeworfen hätte und mit überragendem Führerwillen in kraftvoller Staats⸗ und Feldherrnkunſt zunächſt da⸗ durch die Vorbedingungen für die Einheit der Deut⸗ ſchen ſchufen, daß ſie mit nie nachlaſſender Tatkraft den preußiſchen Staat zu einer nach innen und außen kraftvoll wachſenden Einheit zuſammenhämmerten. Zur Verteidigung dieſer Einheit zogen wir letzten Endes 1914 in den Weltkrieg und unter der Fahne des Bismarck⸗Reiches Schwarz⸗Weiß⸗Rot kämpfte die ruhmreichſte Armee, von der je die Weltgeſchichte meldete. Die bisher erreichte äußere Einheit muß durch uns zu einer Einheit aller deutſchen Stämme, zu einem wirklichen Großdeutſchland werden.“ Die Abgeordneten hatten ſich von ihren Plätzen erhoben, d. h. Kommuniſten und Sozialdemokraten waren der Kundgebung von vornherein ferngeblieben. Die Sozialdemokraten verlangten auch her⸗ nach die Beſeitigung der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne und beantragten zu dieſem Ende die Einberufung des Aelteſtenrates. Da ſie indes zuſammen mit Kommu⸗ niſten und Zentrum, die das Verlangen unterſtützten, noch nicht vollzählig im Saal erſchienen waren, miß⸗ lang der Vorſtoß. Sonſt wurden einige Abſtimmun⸗ gen durchgeführt, an die bekanntlich die kommiſſariſchez Regierung doch nicht gebunden iſt. Auf dem Hauſe des Reichspräſidenten ſſt die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne in den Mittagsſtunden ebenfalls durch eine ſchwarz⸗weiß⸗rote erſetzt worden, Gefährliche Pläne Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Jauuar. Die Nationalſozialiſten wollen am näch⸗ ſten Sonntag eine Demonſtration auf dem Bitlowplatz vor dem Karl Liebknecht haus der Kommuniſten veranſtalten. Die„Rote Fahne“ ruft heute„die kommuniſtiſchen, ſozialdemo⸗ kratiſchen und freigewerkſchaftlichen Genoſſen“ auf, am Sonntag um 1 Uhr in„unüberſehbaren Maſſen zur Demonſtration auf dem Bülowplatz zu erſcheinen, Heute, morgen und übermorgen find die drei Sturm tage der Mobilmachung, am Sonntag wird marſchiert! Auf die Straße! Die braunen Terroranſtifter ſollen ſehen, daß das rote Berlin nicht mit ſich ſpielen läßt!“ Wir möchten hoffen, daß die Polizei durch ein vor beugendes Verbot dieſem Demonſtrations⸗ und Gegendemonſtrationsunfug, der nur blutig auslaufen kann, rechtzeitig begegnet, Kalckreuth fordert Kontingente Meldung des Wolffbüros — Güſtrow in Mecklenburg, 19. Januar, Auf einer Landbundkundgebung ſprach der Priz⸗ ſident des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth. Die Exportpolitik auf Koſten der Landwirtſchaft ſei nicht mehr zu verantworten. Förderung des Binnen⸗ marktes allein ſei vernünftige Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit. Der Export ſei notwendig, aber Ex⸗ portförderung geſchehe am beſten durch Droſſelung des Imports ſolcher Waren, die wir ſelbſt erzeugen. Die Wiederherſtellung der Rentabilität der Land⸗ wirtſchaft könne nur geſchehen durch eine grundſätz⸗ liche Schwenkung in der Handelspolitik. Alle Janödwirtſchaftlichen Bin dungen müß⸗ ten fallen. Wo die Bindungen zunächſt noch nicht beſeitigt werden können, müſſe Kontingentie⸗ Tung einſetzen. Der dritte Präſident des Reichslandbundes, der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Willi⸗ ken s, hielt geſtern auf dem 14. Schleſiſchen Land⸗ bundtag ein Referat, in dem er ſich mit der Stellung der Landwirtſchaft zur gegenwärtigen Wirtſchafts⸗ politik befaßte. Präſident Willikens erwähnte gleich 2. Seite/ Nummer 31 zu Beginn die Entſchließung des Reichslandbundes vom 11. Januar 1933 und erklärte, die Reichsland⸗ bundführung erwarte von den Mitgliedern des Reichslandbundes daß ſie gemäß dieſer Entſchlie⸗ Fung in dem der Landwirtſchaft aufgezwungenen Kampf um die gackte Exiſtenz bis zu m letzten Einſatz kämpfen würden. Da man aber nicht gewillt ſei, die Führer Deutſchlands im letzten Jahre als bewußt ſchuldig hinzuſtellen, ſo müſſe man tiefer nach den letzten Urſachen des Zu⸗ ſammenbruches forſchen. Zeitungsverleger gegen Subvention Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 19. Januar. Der Vorſtand des Vereins Deutſcher Zei⸗ tungsverleger, Herausgeber deutſcher Tages⸗ zeitungen, gibt folgende Entſchließung bekannt: „Nach den Grundſätzen des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger iſt es unvereinbar mit der Pflicht⸗ auffaſſung und der Verantwortung des Verlegers, unmittelbar oder auf Umwegen Subventionen jeglicher Art, insbeſondere öffentliche Mittel zu parteipolitiſchen oder überhaupt innerpolitiſchen Zwecken anzunehmen. Die Verwendung derartiger Mittel zu ſolchen Zwecken iſt zu verwerfen. Durch Verſtöße gegen dieſe Grundſätze werden aaßer⸗ dem falſche Meinungen über Möglichkeiten des Ge⸗ ſinnungskaufs erzeugt und böswillige Verallgemei⸗ nerungen gefördert, die das Anſehen der unabhän⸗ gigen deutſchen Preſſe ebenſo ſchädigen wie die Staatsautorität.“ Die politiſche Amneſtie in Baden Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 19. Januar. Eine vorläufige Zählung geſtattet, über den Voll⸗ zug des Geſetzes über Straffreiheit vom 20. De⸗ zember 1932 einige Zahlen bekanntzugeben. Die Zählung erſtreckt ſich aber nur auf Straftaten aus politiſchen Beweggründen oder aus Anlaß wirt⸗ ſchaftspolitiſcher Kämpfe. Noch nicht feſtſtellbar ſind, da noch nicht alle Akten durchgeſehen werden konn⸗ ten, die Zahlen für die Straftaten aus wirtſchaft⸗ licher Not. Rechtskräftig erkannte Strafen wurden nachgelaſſen zu Gunſten von 706 Verurteil⸗ ten. Die Verurteilungen waren erfolgt gegen 350 Perſonen wegen Widerſtands, Körperverletzung und anderen Gewalttätigkeiten, gegen 102 Perſonen we⸗ gen Beleidigung, gegen 182 Perſonen wegen Zuwi⸗ derhandlung gegen Demonſtrationsverbote und ähnlichem; die reſtlichen Verurteilungen betrafen Sachbeſchädigungen(57), Aufforderungen zu ſtraf⸗ baren Handlungen(14) und Wahlfälſchung(). Der Betrag der erlaſſenen Geldſtra⸗ fen beläuft ſich auf rund 21000 ,; Freiheitsſtrafen in einer Geſamtſumme von rund 90 Jahren bleiben ganz oder teilweiſe unvollſtreckt. Dabei iſt aber zu Herückſichtigen, daß von den 706 Verurteilten 264 ſchon vor der Amneſtie durch Einzelgnadenerweiſe Strafaufſchub oder Strafurlaub auf Wohlverhalten bewilligt worden war. 221 noch anhängige Strafverfahren wegen vor dem 1. Dezember v. J. aus politiſchen Beweggründen oder aus An⸗ laß wirtſchaftspolitiſcher Kämpfe begangener Taten ſind durch die Amneſtie niedergeſchlagen. * Deutſchnationaler Parteitag. Die Deutſch⸗ nationale Volkspartei(Landesverband Baden) hält am 4. und 5. Februar ihren Parteitag in Karlsruhe ab. Es finden Sitzungen des Vorſtands, der Ausſchüſſe und der Kampfgemeinſchaften ſtatt. Am 4. Februar abends ſpricht der Vorſitzende der deutſchnationglen Reichstagsfraktion Dr. Ober⸗ fohren. Am 5. Februar nachmittags iſt eine Grenz⸗ landkundgebung vorgeſehen. Erdbeben in Belgrad — Belgrad, 19. Januar. Die Erdbebenwarte ver⸗ zeichnete ein ſtarkes Beben, deſſen Zentrum 115 Kilometer ſüdweſtlich von Belgrad liegt. In der Bevölkerung entſtand eine große Panik. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Cheron will zurücktreten Sozialiſten und Radikale gegen die Finanzpläne der Regierung Paul VBontour Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 19. Januar. Finanzminiſter Chéron möchte zurück⸗ treten. Dieſes Gerücht verbreitete ſich geſtern in den Wandelgängen der Deputiertenkammer. Die erſte Auseinanderſetzung zwiſchen dem Fiuanz⸗ miniſter und den Mitgliedern der Finanzkommiſſion nahm einen für Chéron ſehr ungünſtigen Verlauf. Mehrere Radikale erhoben gegen die Steuervor⸗ ſchläge in dem neuen Finanzplan Einſpruch und er⸗ klärten, daß die Vorſchläge des Finanzminiſters einen rein illuſoriſchen Charakter haben. Chéron gab die Erklärung ab, es ſtände für den Augenblick eine decken, nicht zur Verfügung. Dieſe Erklärung bot den Sozialiſten Gelegenheit, auf ihre Gegenpläne hinzuweiſen und deren Erörterung zu verlangen. „Ich lehne den Vorſchlag der Sozialiſten in ſeiner Geſamtheit ab“, erklärte Cheron. Damit war der Bruch zwiſchen den Sozialiſten und der Regierung in der Finanzkommiſſion vollzogen. Aber auch die Radikalen verhielten ſich Chéron gegenüber ſehr un⸗ freundlich. Nur wenige von ihnen zeigten Neigung, den Finanzplan zu unterſtützen und auch das nur unter Vorbehalt. Im Vollzugsausſchuß der radikalen Partei ſpielten ſich heute nacht ſehr erregte Szenen ab. Die Mitglieder des Vollzugsausſchuſſes er⸗ klärten, daß Herrivbt durch ſeine Haltung in der amerikaniſchen Schuldenfrage einen Riß in der radi⸗ kalen Partei hervorgerufen habe. Der frühere Miniſterpräſident nahm gegen dieſen Antrag in ſehr erregten Worten Stellung. Es kam bei dieſem An⸗ laß zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Mitgliedern des Vollzugsausſchuſſes. wurde be⸗ Auch Schließlich beruhigte man ſich, und es ſchloſſen, eine Entſpannungsaktion einzuleiten. bei dieſer Gelegenheit erhoben ſich ſehr ſcharſe Proteſte gegen die Steuerpläne des Finanzminiſters Chéron und es wurde davon geſprochen, daß auſtelle Chérons ſo raſch wie möglich der radikal⸗ſoziale Verkehrs⸗ miniſter Georges Bonnet treten ſollte, um die ſchwere Kriſis innerhalb der Regierung und der Mehrheitsparteien zu erledigen. 5 4. Die lothringiſche Landwirtſchaftliche Vereinigung veranſtaltete in Bar⸗le⸗Duc geſtern eine große Kund⸗ gebung gegen die neuen Steuervorlagen. Es wurde der Beſchluß gefaßt, in einen Steuerſtreik ein⸗ zutreten, falls es zur Durchführung der Regierungs⸗ pläne kommen ſollte. Das Zeichen zu dieſem Steuer⸗ ſtreik würde durch eine Kundgebung vor der Prä⸗ fektur gegeben. Bei dieſer Kundgebung ſollen die Bauern ihre Steuerzettel miteinander auf einen Haufen werfen und ver⸗ brennen. Der Präfekt wurde nach der geſtrigen Veranſtaltung erſucht, eine Abordnung zu empfangen, lehnte dies aber ab. Der Finanzſanierungsplan Chérons ſieht Ein⸗ ſparungen von 5326 Millionen und Steuer vor⸗ lagen von 5473 Millionen Franken vor. Unter den Einſparungen ſteht die Heraufſetzung des Penſions⸗ alters ehemaliger Frontkämpfer um fünf Jahre. Als proviſoriſche Maßnahme für 1933 ſollen die Be⸗ amtengehälter von über 12 000 Franken ge⸗ kürzt werden. 638 Millionen ſollen an Militär⸗ budgets eingeſpart werden. Im Jahre 193 ſollen außerdem alle Steuerpflichtigen 5 Proz. über den Betrag bezahlen, den ſie bisher entrichteten. eee eee. Japans Abkehr vom Völkerbund Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Januar. Die Genfer Verhandlungen über die mand⸗ ſchuriſche Frage haben die Gefahr eines Aus⸗ tritts Japaus aus dem Völkerbund in be⸗ drohliche Nähe gerückt. Die Japaner denken nicht daran, ihre Erfolge im Fernen Oſten wegen des Völkerbundes aufzugeben. Andererſeits ſcheinen die meiſten Völkerbundsſtaaten entſchloſſen zu ſein, nicht ſo ohne weiteres vor Japan zurückzuweichen. Dieſe Entwicklung hat England in die ſchwierigſte Situation gebracht. Das Kabinett wird ſich heute mit der mandſchuriſchen Frage beſchäftigen. Es beſteht jetzt nur noch wenig Hoffnung darauf, daß ſich der Austritt Japans aus dem Völkerbund vermeiden läßt. Die Möglichkeit einer ernſten Span⸗ nung im Pazifik verändert die engliſchen Be⸗ ziehungen zu den Vereinigten Staaten und erfordert auch eine neue Orientierung in der Seeabrüſtungs⸗ frage. Die engliſche Regierung wird notgedrungen alles Bedenkliche tun, um den Konflikt abzumildern. England hat zwar in den letzten Tagen in Genf ſeine japaufreundliche Haltung unter dem Druck anderer Mächte etwas revidiert, aber es wird, wenn Japan einmal aus dem Völkerbund ausgetreten iſt, weiter für äußerſte Mäßigung eintreten. An eine engliſche Mitwirkung an Zwangsmaßnahmen gegen Japan iſt nicht zu denken. 5 Es erregt daher hier erhebliche Verſtimmung daß eine Reihe von Völkerbundsmitglieds⸗ ſtaaten auf ſtarke Repreſſalien gegen Japan N dringen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt darüber, es ſei höchſt ärgerlich, daß kleine Staaten, die im fernen Oſten nichts zu ver⸗ lieren hätten, ſich ſo kampfluſtig gebärdeten. Veſuch Rooſevelts bei Hoover Meldung des Wolff⸗ Büros — Newyork, 19. Januar. Franklin Rooſevelt wird am Freitag Hoover im Weißen Haus einen Beſuch abſtatten. Aus unter⸗ richteter Quelle verlautet, daß ſich Hoover darauf beſchränke, die internationalen Fragen zu erörtern. Nicht uur die Kriegsſchulden, die Rüſtungen und die Weltwirtſchaftslage, ſondern auch der chine⸗ ſiſch⸗apaniſche Konflikt würden in den Kreis der Beſprechungen gezogen werden. Amerikaniſche Munition für Volivien Meldung des Wolffbüros — Buenos Aires, 19. Januar. Einer Meldung aus Arica(Chile) zufolge iſt dort mit dem Dampfer„Santa Maria“ eine Groß⸗ ſendung amerikaniſcher Waffen eingetroffen, ferner 900 Kiſten Munition und acht Flugzeuge, die für die bolivianiſchen Truppen im Gran Chaco⸗ Kriege gegen Paraguay beſtimmt ſind. Schweres Unglück im Madrider Militärlager — Madrid, 19. Januar. Im Mllitärlager bei Madrid ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Vier Mann des Aufſichtsperſonals bei einem Motor wurden tot aufgefunden; ſie waren ausſtrö⸗ menden Gaſen zum Opfer gefallen. Außerdem hatten zwei Mann ſchwere Vergiftungen erlitten; ſie wur⸗ den ins Krankenhaus gebracht. Donnerstag, 19. Januar 1933 — 2 2 2 2 Grippeepidemie in Braunſchweig Meldung des Wolff⸗Büros — Brannſchweig, 19. Janugr Die Grippe hat in der Stadt Braunſchweig in den letzten Tagen eine ſo ſtarke Ausdehnung ge⸗ nommen, daß auf Anordnung des braunſchweigiſchen Volksbildungsminiſters ſämtliche Volks⸗ und Mittelſchulen in der Stadt Braunſchweig am Donnerstag auf ſ etwa acht Tage geſchloſſen werden. Am Mittwoch war in einigen Schulen nur eln Drittel der Schüler zum Unterricht er, ſchienen. Auch ein großer Teil der Lehrer war er, krankt, ſo daß am Mittwoch bereits der Unterricht in zehn Schulen ausfallen mußte. Wie von amts⸗ ärztlicher Seite verſichert wird, beſteht zu einer Be⸗ unruhigung kein Anlaß, da die Erkrankungen meiſtens einen gutartigen Verlauf nehmen. SA- Waffenlager bei Kuners dorf Meldung des Wolff⸗ Büros — Frankfurt/ Oder, 19. Januar. Nach amtlicher Mitteilung wurden am 14. Januar auf Anzeige des Kutſchers der Rätſch⸗ ühle bei Kunersdorf auf dem Grundſtück der Mühle von den zuſtändigen Landjägereibeamten Waffen ge⸗ funden. Es handelt ſich um 23 Mauſerpiſto le n, zwei Karabiner umgearbeitetes Modell 98, ein Ge⸗ wehr und 2000 Schuß überwiegend Piſtolen munition. Der Kutſcher hatte die Waffen vor einigen Tagen in ihrem bisherigen Verſteck entdeckt, an mehreren Stellen vergraben und dem Mühlenbeſitzer die Ent⸗ deckung am 13. Januar unter Vorzeigung einer der gefundenen Piſtolen zu verſtehen gegeben. Der Mühlenbeſitzer hat darauf in der Nacht zum 14. unter Zuziehung von zwei Ziviliſten und zwei Perſonen, die unbefugt Reichswehruniform trugen, eine Ver⸗ nehmung des Kutſchers durchgeführt, die den Kutſcher veranlaßte, ſich am 14. Januar in polizeilichen Schutz zu begeben. Es handelt ſich um ein verbotenes Waffen⸗ und Munitionslager der S der NS D A P. Die Waffen ſind polizeilich ſicher⸗ geſtellt worden. Verſchärfung der Lage im Siegerlant Meldung des Wolff⸗ Büros — Siegen, 19. Januar. Die Lage im Siegerland hat ſich verſchärft. Faſt die geſamten Belegſchaften der Schwerinduſtrie haben ſich den Ausgeſperrten augeſchloſſen. Die Arbeits⸗ niederlegung hat jetzt auch auf mittlere Betriebe übergegriffen. Konfliktes ſind ergebnislos verlaufen. Der Buchhalter des A. v. D. verhaftet Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 19. Januar, Die regelmäßig im Auftrag der Geſchäftsleitung des Automobilklubs von Deutſchland durchgeführten Bücherreviſionen haben vor einigen Tagen zur Aufdeckung von Unregelmäßigkei⸗ ten geführt, bei deren ſofort eingeleiteter Nachprü⸗ fung ſich nunmehr herausgeſtellt hat, daß der von dem Buchhalter Eberhard Müller unterſchla⸗ gene Betrag 36000 Mark beträgt. Nach Feſtſtellung der veruntreuten Summe wurden die zur Verfolgung der Angelegenheit erforderlichen Schritte vom.v. D. unternommen und Anzeige er⸗ ſtattet. Der 32jährige Buchhalter wurde von der Kriminalpolizei verhaftet. Er iſt geſtändig. Starke Schneefälle in Oberitalien Meldung des Wolffbüros — Rom, 19. Januar. Aus ganz Oberitalien werden in den letzten Tagen ſtarke Schneefälle gemeldet. In den Proving, zen Vareſe und Bergamo liegt bis zu einem halben Meter Schnee. In Mailand und in Turin ind die Straßen bis zu 15 Ztm. eingeſchneit. Muſik und Theater in Verlin Von Oscar Bie Das Kouzertleben hat ſich viel intereſſanter geſtaltet, als man zuerſt annehmen konnte. Die zykliſchen Unternehmungen ſind ſogar zahlreicher als voriges Jahr. Sie ſind am beſten beſucht. Dazu gehört auch die Reihe von ſieben Abenden, an denen Arthur Schnabel ſämtliche Sonaten von Beet⸗ hoven ſpielt— einer der vollendetſten und inten⸗ ſipſten Eindrücke unſerer reprodukiven Kunſt. Heinz Unger feiert das Wfährige Jubiläum der Geſell⸗ ſchaft der Muſikfreunde mit einem ſehr beſonderen Programm: das Vivaldiſche Konzert für vier Geigen, das Bach für vier Klaviere bearbeitet hat, wird in beiden Formen mit 8 erſten Künſtlern aufgeführt und erweckt nicht bloß hiſtoriſches Intereſſe. Am ſelben Abend, um einen Durchſchnitt unſeres Konzertlebens zu geben, muſiziert Klemperer in der Staatsoper, wiederholt die Sinfonietta von Janacek, dieſes herrlich volkstümliche Stück, mit dem er einſt ſeine berühmten Abende bei Kroll be⸗ gann, und bringt als Novität für Berlin die Varia⸗ tionen von Krenek, die auf dem Züricher Muſikfeſt herauskamen: Krenek kehrt aus den Abenteuern ſeiner Opern in ſeinen Liedern und Orcheſterſtücken endlich in ſeine künſtleriſche Heimat zurück— dieſe Variationen über das Thema von elf Tönen in der Abwechſlung von Lyrik, Dramatik, Polyphonie, Melodie gehören zu ſeinen beſten Arbeiten, Die internationale Welle hat im Berliner Muſikleben durchaus nicht nachgelaſſen. Da kommt der Italtener Caſella und bringt uns Proben aus ſeiner Oper„La donna serpente“, ein gutes Beiſpiel für die Syntheſe ſeiner modernen Regungen und klaſſiziſtiſchen Liebhaberei. Oder wir hören die Suite des Tſchechen Martinu, geſchickt gemiſcht aus flapiſcher Originalität und franzöſiſcher Eleganz. Oder der Schweizer Beck wird uns vorgeführt mit ſeinem Orcheſterſtück„Innominata“, eine intereſſaute Arbeit in der Balancierung der Orcheſtermaſſen, in der horizontalen Führung der melodiſchen Linien, allgemein europäiſche Kunſt von heute. f Was uns Howard Hanſon in dem amerikani⸗ ſchen Konzert, das er ſelbſt dirigiert, vorfshrt, gehört ther einem vergangenen Typus an, fener program⸗ atiſch ſymphoniſchen Kunſt, die ſich aus ruſſiſchen und franzöſiſchen Einflüſſen zuſammenſetzt. Wir hatten ſchon mehrere amerikaniſche Konzerte hier, die uns die modernſte Richtung der dortigen Muſik zeigten— dieſes Hanſon⸗Konzert hielt ſich auf der mittleren Linie und intereſſierte vielleicht gerade darum das Publikum am meiſten. Hanſon führte von ſich ſelbſt eine ſymphoniſche Dichtung auf, die den Kampf der Askeſe und der Sinnlichkeit zum Inhalt hat. Von Bennett hörte man Skizzen aus den amerikaniſchen Theatern, Tanzorcheſter und Symphonieorcheſter in einer Konzertmiſchung, die ein wenig wie eine Parodie von Strawinſky erſchien. Volkstümliche Tänze aus Virginien bearbeitet Powell, Negertänze der Negerkomponiſt Stil! in einem ſo luſtigen Scherzo, daß es wiederholt wer⸗ den mußte. Deutſche Einflüſſe ſind in dieſer Kom⸗ poniſtengruppe nicht zu ſpüren. Wie ganz anders iſt das Bild der Muſik in dem internationalen Konzert, das die Neue Geſellſchaft gibt. Kein Programm, kein Naturalismus, Rückkehr zur Form, zum Weſen des Konzerts als Gattung für ſich, zur abſoluten Muſik, zum ſachlichen Satz. Jochum dirigiert, der ſich mit unermüdlicher Zähigkeit hier durchſetzt. Am gefälligſten iſt die drei⸗ ſätzige Serenade von Rathaus, in der der Kom⸗ poniſt endgültig aus der Abſtraktion ſeiner Frühzeit in die Subſtanz einer allgemeinen Muſik zurück⸗ gekehrt iſt. Apart iſt das Konzert für Altſaxophon von Edmund von Bork, ein ehrliches, wenn auch primitives Stück, echt und eigen, techniſch gekonnt, klanglich reizvoll. Von Fitelberg kommen vier Orcheretuden, in ihrem Charakter gemiſcht aus flavi⸗ ſchen und klaſſiſchen Elementen und moderner Rhythmik. Das Orcheſterkonzert von Norbert von Hannenheim iſt etwas unbeſtimmt in ſeinem Stil. Mau erkennt die Richtung eines Klaſſizismus, der ſich mit nationalen Beſtänden miſcht, und eines Formalismus, der in der alten neutralen Typik des reinen Konzerts ſich beruhigt. Das iſt überall Wille und Zeichen der modernen Muſik. Die berühmte Tanzſuite von Bartok, die das Konzert krönt, ent⸗ hebt uns in ihrer urſprünglichen und ungebrochenen Kraft aller Zweifel und Probleme. Im Theater in der Streſemannſtraße fand das„Terzett“ von Achard, überſetzt von Bruno Frank, einen freundlichen Beifall. Es iſt ein Stück alten franzöſiſchen Genres, es heißt im Origi⸗ nal Jean de la lune, das iſt ein Hans im Monde, ein Ehemann, der noch an ſeine Frau glaubt, welt⸗ fremd, überzeugt von ſeiner Liebe, hoffnungsvoll in die Zukunft blickend. Aber die Frau iſt ſchlecht, ſie hintergeht jeden Mann, den ſie liebt, und ſie hat einen ſogenannten Bruder bei ſich, der ihr bei ihren Manipulationen hilft und ſie bei ihren Lügen deckt. Das iſt das Terzett, der böſe Bruder, der gute Mann, die leichtſinnige Frau. Doch man denke, die Frau wird beſiegt in dem letzten Rededuell mit ihrem Mann, wo ſte ihm die Schönheit der Liebe als Unruhe erklärt, er aber ihr als Ruhe und Glück und Zufriedenheit. Es iſt ſchwer, ſich für die nicht ganz ungraziöſe Langeweile eines ſolchen Themas zu intereſſtieren in einer Zeit, da die Schickſale unſerer erſten Bühnen hier auf dem Spiel ſtehen, da ſich die Kammer⸗ ſpiele mit der„Flaſche“ von Ringelnatz in der Darſtellung erwerbsloſer Schauſpieler behelfen müſſen, da das Deutſche Theater noch unge⸗ 2 von Tag zu Tag weiter ſein koſtbares Leben riſtet. Die Rotterſche Direktion ergreift immer Wechsel in der Leitung des Berliner Domchors Prof. Heitmann(links), der Organist der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin, ist als Nachfolger von Prof. Rüdel ausersehen. Prof. Hugo Rü dei(rechts), unter dessen Leitung der Berliner Domchor Weltruf erlangte, tritt wegen Erreichung der Altersgrenze von der Leitung zurück. 5 * 2 8 mehr Berliner Bühnen, ohne daß ſich überſehen läß!, ob ſie es ſich leiſten kann. Hier jedenfalls in der Streſemannſtraße hätte man einem zähen Stück eine aktivere Aufführung gewünſcht, die der Regiſſeur Francesco von Meu⸗ delsſohn nicht hinſtellt. Er dehnt das ſchon Ge⸗ dehnte. Selbſt Hörbiger, von einer unbeſchreib⸗ lich ſüßen Melancholie und ſeeliſchen Abgeſchloſſen⸗ heit in der Rolle des Jean, hätte dann eine beſſere Proportion gefunden Maria Bard iſt diesmal etwas ärmlich in ihren Mitteln, Rühmann als ihr Bruder verläßt ſich auf ſeine Schnodderigkeit, faſt alle ſprechen ſie ſchlecht, man muß ſich anſtrengen, ein Wort zu verſtehen. Das Nationaltheater teilt mit: Heute bringt das Nationaltheater das Kriminalſtück„Die Nacht 8 um 17. April“ von Zilahy unter Regie von Hermann Albert Schroeder zur Erſtaufführung. Be⸗ ſonders hingewieſen ſei auf die am Samstag und Sonntag nachmittag ſtattfindenden beiden letzten Aufführungen des Weihnachtsmärchens„Die Schneekönigin“. Das Märchen von Anderſen hat es damit in ſeiner Bühnengeſtalt im Ganzen auf 16 Aufführungen gebracht.— Als Aufführung des Schauſpielſtudios geht am Dienstag abend die Uraufführung der Tragödie„Vertrauens kriſe“ von Paul Altenberg im Nationaltheater in Szene. 0 liche Bindung an die gleichzeitige Uraufführung mit dem Hamburger Kleinen Schauſpielhaus beſtimmt, Das Werk wird nach der regelmäßigen Abendvor⸗ ſtellung außer Miete zu ſtark herabgeſetzten Preſſen gegeben. Das Stück behandelt in Auseinander⸗ ſetzungen innerhalb einer Schulklaſſe die Stellunn⸗ Frage der Autorität. Altenberg iſt ſchon mit anderen Werken nahme der jungen Generation zur erfolgreich als Dramatiker hervorgetreten. Der Studiocharakter der Aufführung liegt daher nicht ſo⸗ N wohl im Werk ſelbſt, als darin, daß in der Dar! ſtellung der Schulklaſſe zahlreichen jungen Schauſpielkräften Gelegenheit zur Betätigung ge⸗ geben iſt. Das Studio arbeitet auch in dieſem wie im vergangenen Jahr ſelbſtändig, doch in Fühlung mit der Theaterleitung. Die Aufführung wurde von Rabul Alſter einſtudiert. Für einige der größeren f Aufgaben haben ſich die Herren Dornſeiff, Schmiedel und Offenbach zur Verfügung geſtellt. Verhandlungen zur Beilegung des Der Aufführungstag iſt durch die vertrag⸗ f gen orf mtl 4 8 . Donnerstag, 19. Januar 1933 Die Stadtseite Die Täter im Falle Irmſcher der Bluttat Silveſterabend Beteiligten erfahren wir, daß es ſich Ueber die Perſonalien der bei am um zwei Brüder handelt, die beide noch in einem ſehr jugendlichen Alter ſtehen und nicht vor⸗ beſtraft ſind. Der Haupttäter, der die Schuld an dem Tode des Hausburſchen Irmſcher trägt und der den tötlichen Stich mit dem Schraubenzieher geführt hat, iſt der noch nicht 20 Jahre alte erwerbsloſe Taglöhner Franz Preiſendörfer, wohnhaft in Käfertal. Preiſendörfer iſt verheiratet und hat die Ausſicht, bald Vater zu werden. Sein an dem Ein⸗ bruch beteiligter Bruder Auguſt wohnt in Wohlgelegen iſt noch nicht ganz 21 Jahre alt, eben⸗ falls verheiratet und Vater von zwei Kindern. Die Staatsanwaltſchaft kann fetzt die Akten dem Unterſuchungsrichter übergeben, dem die Aufgabe zu⸗ fällt, die Angaben der beiden Verhafteten nachzu⸗ prüfen und feſtzuſtellen, wie weit dem älteren Bru⸗ der eine Schuld an dem Tode des Hausburſchen au⸗ zurechnen iſt. Zu klären iſt weiterhin, ob die beiden Brüder den Einbruch allein begangen haben, oder ob ſie Helfer hatten, die beim Erſcheinen des Ueber⸗ fallenen im Keller bereits mit einem Teil der Beute verſchwunden waren. Ziemlich einwandfrei dürfte feſt⸗ ſtehen, daß Franz Preiſendörfer allein noch am Tatort war, als Irmſcher erſchienen und daß er bei der Wahl, ſich verhaften zu laſſen oder den Entdecker des Einbruchs zum Schweigen zu bringen, den letzteren Weg wählte, ohne ſich klar über die Folgen ſeiner Handlungsweiſe zu ſein. Der Fall kann nunmehr für die Oeffentlichkeit als abgeſchloſſen gelten, bis bei der Gerichtsverhand⸗ lung der Schlußſtrich unter dieſe Tragödie gezogen wird, durch die drei Familien ins Unglück geſtürzt wurden. Vergeßt die Brockenſammlung nicht! Der Hilfsbereitſchaft oer Mannheimer frauen hat es das Mannheimer Hilfswerk zu dan⸗ ken, gaß trotz der ſchlechten Zeiten manches ſchöne Paket und manches Stück Hausrat dem Sammel⸗ wagen mitgegeben wurde. Auch nach Beendigung der Brockenſammlung kamen faſt täglich Anmeldungen von abzuholenden Kleidungsſtücken. Dieſe erfreu⸗ lichen und für den Weiterbetrieb der Verwertungs⸗ ſtelle dringend nötigen Hilfeleiſtungen laſſen in letzter Zeit bedauerlicher Weiſe nach, ſo daß die Lagerräume ziemlich geleert ſind. An alle Haus⸗ frauen, die bisher ſo vorbildlich die Fortführung der Arbeit ermöglicht haben, wird deshalb die herz⸗ liche Bitte gerichtet, nicht nachzulaſſen in der Her⸗ gabe von abgelegten Kleidungsſtücken, Wäſche, über⸗ flüſſig gewordenen Vorhängen, Decken u. a.., Männerkleidung und Kinderſtiefel ſind nach wie vor ſehr begehrte Artikel. Auch das kleinſte Paketchen wird abgeholt.(Anruf 35 151 oder Poſtkarte nach E 5, 15) Haus⸗ * Fackelzug der Mannheimer Nationalſozialiſten. Zur Feier des Reichsgründungstages veranſtalteten die uniformierten Maunheimer Nationalſozialiſten geſtern abend einen Fackelzug, der ſich vom Schloßhof aus durch die Bismarckſtraße und Tatter⸗ ſallſtrage zum Roſengarten bewegte. Im Nibe⸗ lungenſaal fand alsdann eine Feier ſtatt, an der ſich rund 2400 Perſonen beteiligten. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 31 — 5— eee Deulſche Jugend ſteht treu zum Vaterland! Einoͤrucksvolle Reichsgründungsfeier der Mannheimer Handelshochſchule 8 Der großen Aula unſerer Mannheimer Ha udelshochſchule war geſtern nachmittag ein feſtliches Gepräge gegeben. Die Hochſchule beging den Tag der Reichsgrün du ng in alter, ſchö⸗ ner Tradition. Die Farben des Reiches, des Lan⸗ des Baden und der Stadt Mannheim vereinigten ſich zu einem feſtlichen Dreiklang. Lorbeer um⸗ rahmte das Vortragspult. Stehend empfing die Verſammlung der Studierenden die Fahnen der Korporationen, die von den in voller Wichs befind⸗ lichen Chargierten in den Saal getragen wurden. Rektor der Hochſchule die Erſchienenen. a Die Erinnerung an die hohe Zeit vor 62 Jahren, ſo führte der Redner u. a. aus, wird am Geburts⸗ tage des Reiches wieder wach, an die Zeit, in der eine ungeahnte friedliche Entwickelung der Wirtſchaft, der kulturellen und ſozialen Einrichtungen zum Segen des Reichs und des deutſchen Volkes begann. Zu⸗ gleich aber erſcheint heute der Gegenſatz zu jenen Tagen in trauriger Deutlichkeit. Nach außen unſer Reich empfindlich geſchwächt, im Innern zerſplittert, die Wirtſchaft und ſomit alle Volksgenoſſen in größtem Notſtande. In unſerm kulturell ſonſt hoch⸗ ſtehenden Lande beobachten wir eine Verrohung der Sitten, vor allem im politiſchen Leben. Wir fragen uns: Findet keiner das Zauberwort zum machtvollen Zuſammenfaſſen aller aufbauwilligen und opferbereiten Kräfte? Müſſen die zur Sammlung mahnenden Worte un⸗ ſeres deutſchen Attinghauſen⸗Hindenburg wirkungs⸗ los verhallen, dem Pflichterfüllung am Vaterland höchſtes Glück und der der Arbeit für die deutſche Volksgemeinſchaft die ſtille Ruhe des Lebensalters freudig opfert? Möge der heutige Tag uns in letzter Stunde Anlaß ſein, uns zu einen auf die Hauptziele jedes Volkes: den Willen zur kraftvollen Selbſterhaltung nach außen und den Willen zu fried⸗ lichem Schaffen auf mittlerer Linie im Innern, trotz aller Not und wegen aller Not. Solch Sichzuſammen⸗ finden unter Verzicht auf Erfüllung von Einzel⸗ wünſchen allein kann uns wieder lichtere Tage bringen. Wir gedenken neben der Reichsgründung heute auch eines andern trüben und doch ſtolzen Tages. Zehn Jahre ſind es heute her, daß wir zum erſten Male wieder ſeit den Auguſttagen von 1914 ein einig Volk von Brüdern ſahen, aks die Ruhr bevölkerung aller Schichten den Widerſtand gegen die eingedrungenen Franzoſen aufnahm. Mußte er auch nach ſchweren Leiden abgebrochen werden, ſo liegen doch dort die Keime zu jenem Auflehnen gegen das Ver⸗ ſailler Diktat, das, Schritt für Schritt vorwärts führend, ſchon manchen erfreulichen Erfolg zeitigte. Wir erlebten die Rheinlandräumung. Wir zer⸗ ſtörten maſchenweiſe das Netz, das unſere finanzielle Knebelung bedeutete. Wir haben, wenn auch erſt in den Anfängen, unſere Gleichberechtigung mit den Ländern wieder erreicht, die gegen uns im Kriege ſtanden. Das Aufbäumen gegen die Knebelung durch feindlich geſinntes Ausland, das bisher ſonnenwärts führte, muß allen Deutſchen nationale Pflicht ſein. Noch ſtecken uns aber ſchmerzhafte Dornen im Fleiſch? der polniſche Korridor und das litauiſche Regiment im deutſchen Memel⸗ lande. Es kann nur der Freude am Verſtümmeln entſprungen ſein, Oſtpreußen und Danzig von ſeinem Mutterlande zu trennen, zu dem ſie nach Sprache, Abſtammung und Geſittung gehören. Es kann von keinem Deutſchen ertragen werden, daß das Memel⸗ gebiet, das 35 v. H. deutſcher Stimmen abgab, durch Anno dazumal Von Dr. Owͤlglaß Der Dichter feiert heute am 19. Januar ſeinen 60. Geburtstag. Vor langen Jahren einmal war im„Simplieiſſt⸗ mus“ ein drolliges Bild zu ſehen: ein paar drei⸗ zehn, vierzehnjährige Pennäler ſitzen beim Bier, und während der eine der währſchaften Kellnerin die Kur ſchneidet, ſetzt der zweite dem dritten auseinan⸗ der:„Weißt du, bei meines Vaters Unbildung ver⸗ meide ich es möglichſt, in ſeiner Gegenwart über ein wiſſenſchaftliches Thema zu ſprechen, er könnte ſich ſonſt beengt fühlen“. 5 So rückſichtsvoll war nun mein Schwiegervater nicht, als er noch die Hoſen auf der Schulbank wetzte. Sein Vater war ein Kleinbauer auf der Rauhen Alb, irgendwo hintendrüben, und hatte, ſeit kurzer Zeit Wittiber, den einzigen, ſpät geborenen Buben, weil er einen anſtelligen Kopf beſaß, auf Zureden des Herrn Pfarrers, der auch bereitwillig die Vor⸗ dreſſur übernahm, an die Ulmer Realſchule abge⸗ liefert, damit er dort was Ordentliches lerne und ſich ſpäterhin nicht mit der harten Bauernarbeit abzuplacken brauche. 5 Alle paar Wochen ſtiefelte der Alte in die Stadt, guckte nach dem Rechten und brachte in ſeinem Zwerchſack einen Butterwecken oder Hutzeln oder ein Stück Rauchfleiſch mit, wie ſich's grad machte, auf daß körperliches und geiſtiges Wachstum ſeines Sprößlings gut Schritt miteinander halten ſollten. Richtig kommt auf Neujahr— ſo viel Vakanz wie heutzutage gabs damals noch nicht— ein Schreibe⸗ brief vom Filius. Bedächtig kramt der Vater die Brille aus der Tiſchſchublade, ohne die er beim Leſen ſeine liebe ut hat, ſetzt ſie auf die Naſe, beſieht den Umſchlag von vorne und von hinten und ſchneidet ihn dann vorſichtig mit einem Gabelzinken auf. Herrgott, iſt das ein nobles Böglein! Schön ei⸗ kund prangt oben ein leibhaftes Abbild der Stadt Ulm mit dem großmächtigen Münſter in der Mitte und ſeinem Turm, der aber zu jener Zeit noch ein unfertiger Stumpen war. Das hat gewiß ſeine zwei Kreuzer gekoſtet— leichtſinniger Bub, leichtſinniger! Und jetzt will er anfangen zu leſen, muß ſich aber gleich wieder ärgern; denn der Konrad in ſeiner Großartigkeit hat expreß die verflixten la⸗ teiniſchen Buchſtaben hingemalt, mit denen ſich der Alte doch ſo hart tut.. Hilft nix— gefreſſen muß es ſein! Aber er mag ſich noch ſo ſehr abmühen und die Brillengläſer dreimal ausfegen: nicht ein gotziges Wort kriegt er heraus. Denn warum? Der Brief beginnt nämlich ſo: „Cher papa! Au premier jour de année, je vous adresse mes souhaits pour la nouvelle année. Ce'est pas Pusage qui les dicte à ma plume; elle obeit à mon coeur.“ Und ſo geht es auf franzöſiſch fort bis Schluß: zum „Votre bien affectionné fils Konrad. Ulm, le premier Janvier mil huit cent soixante quatre.“ Immer und immer wieder probiert's der Alte uerd kommt nicht um einen Schritt weiter. Und ich weiß auch genau, wie er dabei ausgeſehen hat; denn neben dem Brief liegt auf einem Tiſch noch ein Lichtbild von ihm, aus einer etwas ſpäteren Zeit: da hat ihn der Photograph in einen Polſterſeſſel verſenkt und ihm den rechten Arm auf ein lächer⸗ liches Louis⸗ſeize⸗Tiſchchen gelegt und das runde Filzhütlein daneben; die Linke ruht, zur Fauſt— und was für einer Fauſt!— gaballt auf dem Schenkel, und zwei gewaltige rindslederne Stiefel belaſten windſchief einen echt ſächſiſchen Smyrna⸗ teppich. Aus dem raſierten Geſicht aber mit der ſtattlichen Naſe und der hängenden Unterlippe ſtar⸗ ren voll tiefſten Mißtrauens zwei hilfloſe Augen in den geheimnisvollen Kaſten. f 5 f Es iſt ſchon ſo: der„eher papa“, der ehren⸗ geachtete Söldner Johannes Klöpfer, fühlt ſich be⸗ engt und findet ſchließlich, daß ihm hier nur noch der Herr Pfarrer zu helfen vermag. Zu dem wandelt er denn auch am Nachmittag und bringt ſein Anliegen vor. 8185 Der Herr Pfarrer lieſt das merkwürdige Send⸗ ſchreiben durch, ſchmunzelt in den Bart und ſagt: „Das iſt franzöſiſch, Klöpfer, das könnt Ihr frei⸗ lich nicht leſen. Der Konrad hat Euch eben zeigen Dem Fahneneinzug folgten die Profeſſoren des In⸗ ſtituts. Unter den zur Feier des Tages gekomme⸗ nen prominenten Gäſten bemerkte man Landes⸗ kommiſſär Dr. Scheffelmeier, Polizeipräſident Dr. Bader, den Vizepräſidenten des badiſchen Landtages, Dr. Waldeck und Landrat Dr. Gut h⸗ Bender. Nach einem einleitenden ſtimmungsvollen Muſik⸗ vortrag des aus den Künſtlern Kläre Beierlein, Lene Heſſe und Max Sinzheimer beſtehenden ausgezeichneten Trios, begrüßte der Prof. Dr. Sommerfeld Gewaltſtreich am gleichen Tage, als der Ruhreinbruch erfolgte, alſo auch vor zehn Jahren unter litauiſche Souveränität kam. Jene aufrechten Memelländer, die das Land der Sehnſucht, ihr Deutſchland, mit der Seele ſuchen, ſind uns ein Vorbild des vollkommenen, wenn auch ſtillen Einverſtändniſſes aller unterein⸗ ander in dem hohen Ziel der Erhaltung ihrer deut⸗ ſchen Art. Auch den deutſchen Brüdern im Saar⸗ gebiet muß wieder die Freiheitsſtunde ſchlagen. Weder Gewalt noch Liſt haben vermocht, ſie dem Welſchtum zu gewinnen. Sie hielten ihrem Deutſch⸗ tum die Treue. Zu uns müſſen auch die Kolonien wieder kommen, die uns unter der ſchmählichen Behauptung entriſſen wurden, daß wir zur Koloniſierung ungeeignet uns erwieſen hätten. Unſer arbeitſames Volk braucht Raum, in dem der Arm ſich ſchaffend rühren kann. Wir verlangen jene fruchtbaren Gebiete der Tropen zurück, die vielen Deutſchen Heimat und Schickſal wurden. Wenn wir ſo einig erkämpfen das Abſtreifen der Feſſeln von Verſailles, die Beſeitigung der Ab⸗ Der Begriff Das alte Deutſchland konnte ſich in wahrhafter Form nicht einigen, wie es ſich auch keine Verfaſſung geben konnte. Die Beſeitigung des Dualismus zwiſchen den beiden deutſchen Großmächten konnte wohl nur auf dem Wege der kleindentſchen Löſung von 1866 und 1871 vor ſich gehen. Damit mußten aber auch die Deutſchen der zum Deutſchen Bund gehörenden zisleithaniſchen Länder Oeſterreichs ausſcheiden. Wie wohl die Bis⸗ marckſche Staatsgründung mit Abſicht die amtliche Bezeichnung Deutſches Reich und der Träger der Krone Deutſcher Kaiſer hieß, ſo bürgerten ſich allenthalben, auch vielfach in der halbamtlichen und amtlichen Sprache für den deutſchen Rumpfſtaat Be⸗ zeichnungen wie Deutſchland, für den Träger der Krone der Titel Kaiſer von Deutſchland ein. Indem Oeſterreich eine Miſſion in den zentralen Teilen von Mitteleuropa nicht mehr ausüben konnte, ver⸗ lagerte es ſeinen Aufgabekreis noch mehr als das früher der Fall war, im Verein mit Ungarn nach der Südoſt⸗Richtung hin. Die Situation wurde wider Erwarten eine völlig andere als mit dem Untergang des alten Habsburger Reiches die Deutſchen Oeſterreichs ſtürmiſch den Anſchluß an das Deutſche Reich ver⸗ langten und damit der verſchüttete Begriff Deutſchland wieder neubelebt wurde. Bei den Deutſchen Oeſterreichs fand die Faſ⸗ ſung Deutſchland wieder ſchnell lebendige Aufnahme, während im Deutſchen Reich heute noch die weiteſten Volksſchichten verſtändnislos dem Begriff gegenüber⸗ ſtehen und nur ein Deutſchland kennen, das mit dem Deutſchen Reich identiſch iſt. Dieſe Verſtändnisloſig⸗ keit bei uns leitet ſich vor allem daher, daß unſer ſchnürung von Oſtpreußen und Danzig, die Wieder⸗ vereinigung des Memellandes und Saargebietes mit dem Reich, wenn wir wiedergewinnen den Raum zum Koloniſieren, wenn wir dem deutſchen Arbei⸗ ter wieder Betätigungs möglichkeiten ſchaffen und damit ihm und ſeiner Familie die Lebensfreude wie⸗ der bringen, dann, wahrlich bauen wir wieder ein Reich, ſtolz und ſtark wie das vom 18. Januar. Dann werden uns beſchert ſein auch die Güter und Gaben des Friedens.(Starker Beifall.) Nach den packenden Worten des Rektors ſprach der Vorſitzende der ee Stubentenſchaft, Kraus: Eine Feier des Tages, an dem das Deutſche Reich in Verſailles von einem genialen Staatsmann geſchmiedet worden ſei, ſei heute nötiger denn je. Das zweite Verſailles habe uns in Schuldknechtſchaft und Sklaverei geſchlagen. Doch ſei der Geiſt von 1871 nicht verloren gegangen. Mit unverbrüchlicher Treue bekunde das Deutſchtum in den abgetreunn⸗ ten Gebieten ſeine Verbundenheit mit dem Mutter⸗ land. Um unſeren Brüdern im Saargebiet zu be⸗ weiſen, daß die deutſche Studentenſchaft ſie nicht ver⸗ geſſe, ſolle der nächſte deutſche Studententag in einem Grenzort der Pfalz abgehalten werden. Die deutſche Jugend ſei allzeit bereit, ſich für ihr Deutſchtum und ihr deutſches Vaterland einzuſetzen. Wiederum erklang die feierliche Muſik des Künſt⸗ lertrios, Im Anſchluß an den Muſikvortrag trat Profeſſor Dr. Walther Tuckermann an das Vortrags⸗ pult und nahm das Wort zu ſeiner Feſtrede über das Thema Deutſchland Denken vollkommen verknüpft iſt mit politiſchen und mit Verwaltungsbegriffen. Auf der anderen Seite wird man zu beachten haben, daß ſlawiſche Volksſtämme, wie etwa die Tſchechen, dank der geſchichtlichen Entwick⸗ lung und der kulturellen Durchdringung der dicht bei ihnen wohnenden Deutſchen in einer Entwicklung von mehr als 900 Jahren ſo beeinflußt wurden, daß man das von ihnen bewohnte Land ohne jede Ein⸗ ſchränkung deutſchen Kulturboden nennen kann. Wie dem auch ſei, jedenfalls gehört Deutſch⸗Oeſterreich, gehtren auch die deutſchen unmittelbar an das Deutſche Reich ſtoßenden Siedlungsgebiete Böhmens und Mährens zu dem Land, das wir Deutſchland nennen. Bei dieſen Deutſchen iſt ja auch allenthalben der ſtarke Wille zur großen Volks⸗ und Kultur ⸗ gemeinſchaft mit den übrigen Deutſchen vor⸗ handen. Mit der begeiſtert geſungenen erſten Strophe des Deutſchlandliedes klang die Reichsgründungsſeier aus. ewf. * 65. Geburtstag. Reichsbahnwerkführer Karl Bern ⸗ hardt, Lameyſtraße 19, wird morgen 65 Jahre alt. Am 18. 7. 1931 war er 40 Jahre im Reichs bahndienſt tätig. Nach Erreichung der Altersgrenze tritt er nun in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand. „e eee e WS . pfęis Mk. wollen, was er ſchon alles kann, und nicht bedacht, daß er Euch damit in Ungelegenheiten bringt. Ich will's Euch einmal verdeutſchen: „Lieber Papa Der Alte ſpitzt die Ohren und fragt haſtig: „Soll dees i ſei'?“ „Wer denn ſonſt? Die Franzoſen drücken ſich eben gezierter aus als unſereins. Aber er hätte ganz ruhig auch„Cher père“ ſchreiben können“, und das hätte dann„Lieber Vater“ geheißen.“ „Er wurd's von ſelle feine Buebe hau', die wo mit im in'Schuel ganget“, wirft der Köpfer ent⸗ ſchuldigend ein. „Schon möglich. Aber jetzt unterbrecht mich nicht mehr und paßt gut auf!“ Mit ſpöttiſch übertreibendem Pathos lieſt er weiter: f „Am erſten Tage des Jahres richte ich an Sie meine Wünſche zum neuen Jahr. Nicht der Gebrauch diktiert ſie meiner Feder; ſie gehorcht vielmehr mei⸗ nem Herzen. Ja, mein teuerſter Papa, Sie ſind am Morgen der Gegenſtand meines erſten Gedan⸗ kens, und auf Sie vereinigt ſich meine ganze Zu⸗ neigung. Möge der Allmächtige Ihnen glückliche Tage und ſo viele Jahre ſchenken, wie Sie ſich un⸗ begrenzte Sorgen um mich machen. Genießen Sie der vollkommenſten und dauerndſten Geſundheit; möge vor allem Ihr Glück unveränderlich und ſtetig ſein, wie es die Gefühle der Ehrfurcht und Hoch⸗ ſchätzung für Sie ſein werden, mit welchen ich bin Ihr liebevollſt gewogener Sohn . Konrad. Ulm, den erſten Januar 1864.“ Anbdächtig hatte der Alte zugehört. Das war ja ſchier wie eine Predigt ſo ſchön— und ſowas kann alſo ſein Konrad von ſich geben und gar auf franzöſiſch! 55 Der Herr Pfarrer allerdings ſcheint weniger be⸗ geiſtert zu ſein. Zwar lobt er die gute Handſchrift, aber er ſagt, es komme ihm faſt ſo vor, als ob das nicht alles auf des Söhnleins eigenem Krautacker gewachſen ſei. Und ein paar böſe Böcke ſeien auch drin; zum Beiſpiel den lieben Gott behandle er, wie wenn er nicht eine Einzahl, ſondern eine Mehrzahl wäre.„Que Dieu vous accordent..“ ſteht da. So richtig verſtehen kann das der Johannes Klöpfer nicht und kriegt hinterſinnige Augen. Da lenkt der Herr Pfarrer wieber ein und meint: nun, es ſei fa weiter nicht ſo ſchlimm; der Konrad werde das ſchon noch beſſer lernen, und wenn er ſo fortmache, dürfe man eine gute Hoffnung haben. Damit iſt der Klöpfer entlaſſen und ſtapft durch den Schnee wieder heim. Er bringt den Stall in Ordnung, gibt der Kuh ihr Bündel Heu vor, brockt ſich ſelber einen Ranken Hausbrot in die Abendmilch und ſteigt dann, weil es früh Nacht wird und man Licht ſparen muß, ins Bett. Aber der Brief will ihm nicht aus dem Kopf. Halb iſt er ſtolz darauf und halb verwirrt; denn ſo viel hat er ſchon gemerkt, daß der Herr Pfarrer ihn nicht ganz für voll gelten läßt und reichlich ſpitzig dahergeredet hat. Wird wohl gar ein bißchen Eifer⸗ ſucht dabei ſein, weil der Konrad nun ſchon auch mit einer fremden Sprache zu hantieren verſteht? Jaja, der Konrad! Ein braver Bub iſt er doch Wenn dem ſein erſter Gedanke am Morgen der alte Vater iſt, ſo denkt dieſer jetzt wie jede Nacht vor dem Einſchlafen an ſein Studentlein— nicht auf fran⸗ zöſiſch, aber auf gut ſchwäbiſch.. Bloß das mit dem lieben Gott in der Mehrzahl kann er immer noch nicht verkraften; ängſtlich denkt er an die Vielgbtteret und andere altteſtamentariſche Strafwürdigkeiten und wirft ſich unruhig hin und her. Da, auf ein Mal, ſchießt ihm ein Licht und Troſt gradwegs vom nächtlichen Himmel durch die Kam⸗ merdecke ins bange Herz. „Noi' noi“, ſeufzt er erleichtert und lächelt pfiffig vor ſich hin,„noi' noi ſo ſaudumm iſcht mei Konrad net! Dees Schlaule wurd halt'hoilig Dreifaltig⸗ keit'moint hau'!“ Und fünf Minuten ſpäter ſchnarcht er ſo friedlich wie nur je dem neuen Tag entgegen. Die Verhandlungen der Rotter in Berlin zur Erlangung neuer Kredite gehen weiter, haben aber vorerſt noch zu keinem abſchließenden Ergebnis geführt. Inzwiſchen ſoll ein Angebot auf das Deutſche Künſtlertheater eingegangen ſein: Fritz Wreede der Inhaber des Bühnenverlages Felix Bloch Erben, will es übernehmen, um dort Werke ſeiner Verlagsautoren aufzuführen. Um das Metropol⸗Theater bewirbt ſich Robitſchek, der Direktor des Kabaretts der Komiker, mit der dort erfolgreich wiederbelebten„Schönen Galathee.“ 4. Seite/ Nummer 31 Ein„ſſichtiger“ Verſicherungsvertreter Verhandlungen vor dem Schöffengericht Mannheim In der Zeit vom 1. Juli bis 10. Oktober 1932 verſtand es der 41 Jahre alte Verſtcherungsvertreter pf. einer großen Lebensverſicherungsgeſellſchaft im ganzen 2164„ zu unterſchlagen. Nachdem er einige Zeit für ſeine Firma gut gearbeitet hatte, verſuchte er auch noch Inkaſſovollmacht zu erhalten. Die Geſellſchaft war dazu bereit. wenn Pf. die Bürgſchaft ſeiner Frau beibringen würde. Die Frau des Angeklagten war aber gegen dieſe Bürg⸗ ſchaft; Pf. fertigte daher ſelbſt eine Urkunde an und Anterſchrieb dieſe mit dem Namen ſeiner Frau. Er erreichte auch ſein Ziel und erhielt In⸗ kaſſovollmacht. Warum er ſo ſehr auf dieſe Voll⸗ macht verſeſſen war, ſollte ſich nur zu bald zeigen. Er unterſchlug Eingänge, und als die Geſellſchaft ſeine Frau haftbar machen wollte, kam die Urkun⸗ denfälſchung heraus. Aufgrund der Inkaſſovollmacht bekam er größere Geldbeträge in die Hände, die er für ſich ver⸗ brauchte. Pf. hatte auch die Aufgabe Kleinlebens⸗ verſicherungen von 2000/ an abzuſchließen. Bei 13 Verſicherten, die von vornherein faul waren, zahlte er die erſte Prämie ſelbſt, um in den Genuß der Proviſion zu kommen. Er will die erſten Prämien dieſer„guten“ Kunden nur deshalb bezahlt haben, um möglichſt ſchnell ſeine Proviſion von 600/ zu erhalten. In Wirklichkeit ſollte ſeine Geſellſchaft über die Zahlungsunfähigkeit dieſer Neuverſicherten getäuſcht werden. Bis zum Juni 1932 bezog Pf. einen Proviſonszuſchuß von 250. Als die Geſchäfte in den folgenden Mo⸗ naten ſchlechter gingen, rechnete er damit, daß ihm ſeine Geſellſchaft den Zuſchuß abbauen würde. Pf. gab an, er habe nur ſein verdientes Geld unterſchlagen. Ihm habe das Recht zugeſtanden, ſeine Proviſion von den Eingängen zurückzubehal⸗ ten. Im ganzen habe er für 136 000/ Lebensver⸗ ſicherungen und für 2000 Schadenverſicherungen ab⸗ geſchloſſen. Aus dieſen Beträgen habe er eine Pro⸗ viſtion von 5000„ zu erwarten gehabt. Die Ge⸗ ſellſchaft ſelbſt habe ſich keine Mühe gegeben, die Gelder von den Verſicherten beizutreiben. Der Subdirektor der Verſicherungsgeſellſchaft aus Karlsruhe ging in ſeinen Ausſagen auf die Geſchäfts⸗ verbindung mit Pf. ein. Dieſer habe wohl gegen 13 Verſicherungsanträge gebracht, die Verſicher⸗ ten ſeien aber alle faul geweſen. Trytz größter Anſtrengungen, von den Verſtcherten Geld zu be⸗ kommen, ſei es ſehr zweifelhaft, ob vielleicht noch 10 000 Mark zu retten ſeien. Pf., der nicht gut hört, verſuchte den Schwerhörigen zu ſpielen; manche Aus⸗ führungen der Zeugen, die nicht gerade ſehr laut ge⸗ macht wurden, konnte er nach ſeinen Entgegnungen zu ſchließen, ſehr gut verſtehen. Er will 1925 ſein Vermögen verloren haben und ſeither in keinen Be⸗ ruf mehr hineingekommen ſein. Er habe nicht unter⸗ ſchlagen wollen, ihm ſei es nur darum zu tun ge⸗ weſen, ſeine verdiente Proviſion zu ſichern. Erſter Staatsanwalt Dr. Gerard beantragte zehn Monate Gefängnis. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte Pf. zu acht Monaten Gefängnis, abzüglich zehn Wochen Unterſuchungshaft.(Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Scheuer.) Beſtellſcheinſchwindler Der Weg eines Zeitſchriftenvertreters iſt ſchwer und führt nur zu oft vor die Schranken des Gerichts. Dies mußte auch wieder einmal der 34 Jahre alte Vertreter J. A. erfahren, der allerdings in dieſen Dingen kein Neuling mehr iſt. Durch frühere Stra⸗ fen hätte er gewarnt ſein müſſen und ſich nicht mehr als Zeitſchriftenvertreter betätigen dürfen. Vom 10. bis 24. September 1932 verſtand er es, durch 8 ge⸗ fälſchte Beſtellſcheine ſeinen Auftraggeber um 48 zu ſchädigen. Er lieferte 18 Beſtell⸗ ſcheine ab, von denen 8 gefälſcht waren. Von den 18 Beſtellungen iſt heute noch einer der Beſteller übrig, der ſeine Verpflichtungen eingehalten hat. Die anderen konnten alle nicht bezahlen, da ſie durch⸗ weg arbeits⸗ und mittellos waren. A. mußte die Lage dieſer Beſteller bekannt ſein. Der Angeklagte, der die ganze Verhandlung ziemlich reſigniert über ſich ergehen ließ, gab die Fälſchungen zu. Er habe aus Not gehandelt, da er in dieſer Zeit auch noch für ſeine Braut ſorgen mußte, die ihn auf ſeinen Geſchäftsreiſen begleitete. Er verſprach, nie mehr als Zeitſchriftenvertreter zu arbeiten. 1. Staatsanwalt Dr. Gerard hielt eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 6 Monaten für angemeſſen. Das Ur⸗ teil lautete wegen Betrugs im Rückfall und Urkun⸗ denfälſchung auf 4 Monate Gefängnis abzüg⸗ lich 7 Wochen Unterſuchungshaft. Vollſtändig gleich⸗ gültig nahm er das Urteil ſofort an.—— * * Unterſchlagung von Poſtſendungen. Frau Amalie Deubel aus Hardheim erſucht um die Feſtſtellung, daß ſie mit der von der Großen Strafkammer zu drei Monaten Gefängnis verurteilten Frau D. nicht identiſch iſt. ! dd d y Kappenabend beim Feuerio“ Zur erſten karnevaliſtiſchen Sitzung im neuen Jahre hatte der„Feuerio“ ſeine Getreuen traditionsgemäß nach dem„Habereckl“ beſtellt. Man mußte geſtern wieder eng zuſammenrücken. Allein dieſer äußere Umſtand trug ſehr viel zur Erhöhung der Stimmung bei. Mit dieſer Feſt⸗ ſtellung ſoll zugleich geſagt werden, daß es der Feuerio ex⸗ neut verſtanden hat, auf bewärter Baſis einen ge⸗ diegenen Humor zu entfalten und ſich hierbei den all⸗ gemeinen Verhältniſſen anzupaſſen. Präſident Brenner wies in feiner Eröffnungs⸗ anſprache Farauf hin, daß ſich nicht nur das Reichsmini⸗ ſterium neu gebildet habe, ſondern auch der Feuerio, der Notvererdnungen in Anführungszeichen mitbringe. Daß man ſich mit dieſen„Notverordnungen“ einverſtanden er⸗ klären konnte, zeigte ſich ſofort, als der erſte Narr in die Bütte ſtieg und allerlei Wünſche an das neue Jahr von Stapel ließ. Die vielen Tuſche und der ſtarke Beiſall, die Fritz Weinreich für ſeine witzigen Ausführungen ent⸗ gegennehmen durfte, waren ein Beweis dafür, daß er wie immer das Richtige getroſſen hatte. Keinen geringeren Er⸗ ſolg hatte Toni Kunz, der mit viel Humor innen⸗ und außenpolitiſche Verhältniſſe beſang und ſchließlich allerlei Intimitäten ausplauderte. Michael Kunz und Herr Ruf hatten als Feuerio⸗Nachwuchs nach den beiden be⸗ währten„Veteranen“ einen ſchweren Stand, konnten ſich aber doch erfolgreich durchſetzen. Einen Bombenerfolg hatte ſelbſtverſtändlich das Flora⸗ Quartett, das mit hochkünſtleriſchen Leiſtungen aufwartete. Richard Wagner ritt mit der Steuer ſcharſe Attacken und hatte allerlei Hausbeſitzerſorgen vorzubringen. Den glänzenden Abſchtuß des erſten Teils bildete die Büttenrede von Frau Hahn, die ſich dermaßen ausbabbelte, daß die Zuhörer nicht aus dem Lachen heraus kamen. Im zweiten Teil des Abends ſtellte ſich zunächſt Rudi Baſtlan vor, der von Herrn Stiefel aßgelöſt wurde. Was Herr Stiefel als Märchentante in Reimen erzählte, war eine ganz vorzügliche Satire. Nachdem das Flora⸗ Quartett den Comedian⸗Harmoniſts erneut Konkurrenz gemacht hatte, holte ſich Fritz Fegheutel ſeinen wohl⸗ verdienten Beifall als Dienſtmann. Das Beſte hatte man wie im erſten Teil bit zuletzt aufgehoben: die Büttenrede von Edmund Baſtian, der ein Feuerwerk von Witzen Insließ und dabei eine Mimik entfaltete, die nicht ſo leicht zu überbieten ſein dürfte. Die allgemeinen Lieder vergaß man natürlich nicht. Ehe man ſich nach vier Stunden mit einem kräftigen„Ahoi“ trennte, ſtattete Präſident Brenner noch Herrn Balöduff, der am Flügel ſeines Amtes in uneigen⸗ nittziger Weiſe gewaltet hatte und Kapellmeiſter Mohr, der mit ſeinen Leuten die nötige Muſik beforgte, den Dank ab. Schiff ahoi! Die Revue des Apollotheaters beginnt Wechſel in der Leitung des Mannheimer Apollotheaters! Herr Heinz Hoffmeiſter, der Inhaber der bekannten Konzertunternehmung, hat das Steuer ergriffen. Er iſt mit ſeiner Energie und ſeinem wagemutigen Optimismus, her ſich durch keine Rückſchläge unterkriegen läßt, die Per⸗ ſönlichkeit, die ſich auf dieſem Poſten durchſetzen wird, wenn das Echo, das ſein künſtleriſcher Appell hervorruft, bei allen hieſigen und auswärtigen Varietsfreunden nicht wirkungslos verhallt. Zwei bewährte Fachleute ſtehen Herrn Hoffmeiſter tatkräftig zur Seite: Direktor Zacha⸗ ria s, der ihm ſeine reichen Erfahrungen als Theaterleiter zur Verfügung ſtellt, und Herr Figi nit, der bereits bei der Zuſammenſtellung der letzten Programme gezeigt hat, daß er als Berliner Varietsmanager den ausgezeichneten Ruf rechtfertigt, den er in Deutſchland genießt. Wer geſtern die Straße zwiſchen G 5 und s paſſierte, konnte feſtſtellen, daß die Abwaſcher dabet waren, die Faſ⸗ ſabe des Apollotheaters gründlich zu reinigen. Aber auch im Innern war man in den letzten Tagen mit Eimern, Kübeln, Farbtöpfen, Pinſeln und Scheuertüchern eifrig bemüht, das Gewand aller Räume zu ſäubern und aus⸗ zubeſſern. Dem Charakter der Revue entſprechend, die heute abend debutiert, ſetzt ſich die maritime Dekoration der Bühne des großen Theaterſaales auf den Zuſchauer⸗ raum fort. Die Hapag und der Norddeutſche Lloyd haben eine große Anzahl Fahnen und Flaggen zur Verfügung geſtellt, die dem Raum ein farbenfrohes Ausſehen ver⸗ leihen. Das Orcheſter iſt auf 20 Mann verſtärkt worden. Als Dirigent wurde eine bekannte Perſönlichkeit im deut⸗ ſchen Muſikleben gewonnen: der Marine⸗Obermuſikmeiſter Fleßburg, der bis zum Weltkrieg die Kapelle der Kaiſeryacht„Hohenzollern“ dirigierte. Zur Verbeſſerung der Klangwirkung wurde der Orcheſterraum bedeutend gehoben. Den Kern der mit erſten Varietékräften durchſetzten Revue bildet die Künſtlertruppe, die an Silveſter im Nibe⸗ lungenſaal auftrat. Wer geſtern vormittag einen Blick hinter die Kuliſſen warf, war Zeuge der emſigen Vor⸗ bereitungen, die für die heutige Premiere getroffen wur⸗ den. Als Conferencier wurde der witzige, charmanke Humoriſt Karl Heinz Charles verpflichtet. Auf die übrigen Kräfte werden wir nach der Premiere näher ein⸗ gehen. Aber ſoviel darf wohl heute ſchon behauptet wer⸗ den, daß die Revue„Schiff ahoi!“ glücklich vom Stapel laufen wird, Eine Bundes⸗Brieftauben⸗Ausſtellung von Mannheim und Umgegend fand im Saale des Gaſthauſes„zum Kaiſerhof“ in Vier n⸗ ze im ſtatt. Nahezu 200 Siegertouben, die im vergangenen hr bis zu 800 Km. geflogen ſind, waren ausgeſtellt. Preiſe erhielten: Klaſſe 1 800 Km.), Männchen, Ehren⸗ preis: Georg Gabler ⸗ Eppelheim; 1. Preis Albert Sitzler⸗Seckenheim; 2. Preis Ludwig Wolf⸗Mannheim; 3. Preis Franz Buſelt⸗Viernheim. Klaſſe 2(600 Km.), Ehrenpreis Franz Utz ⸗Ziegelhauſen; 1. Preis Peter Rutz⸗ Sandhofen. Klaſſe 1 und 2(800 und 600 Km.), Weibchen: Ehrenpreis Albert Sitzler⸗Seckenheim. Klaoſſe 8(500 Km.), Männchen: Ehrenpreis Michael Klein ⸗Wallſtadt; 1. Preis Peter Helbig⸗Viernheim; Weibchen: Ehrenpreis: Jakob Benzinger⸗Feudenheim. Klaſſe 4(400 Km.), Männchen: Ehrenpreis Simon Hauch⸗Feudenheim; Weib⸗ chen: Ehrenpreis Jakob Weidner ⸗ Viernheim. Kloge 5 (300 Km.), Männchen: Ehrenpreis Heinrich Moger⸗ Mannheim: 1. Preis Jakob Schuchmann⸗Sandhofen; 2. Preis Emil Braun⸗Sondhofen; Weibchen: Ehrenpreis Peter Helbig ⸗ Viernheim. Klaſſe 6(200 Km.), Männchen: Ehrenpreis Johann Samstag ⸗ Sandhofen; Weibchen: Ehrenpreis Julius Staib⸗ Sinsheim. Kloſſe 7, Jung⸗ tiere, Männchen: Ehrenpreis Fritz Moos ⸗Feudenheim; 1. Preis Karl Burkert⸗Viernheim; 2. Preis Franz Utz⸗ iegelhauſen; 3. Preis Haus Blau⸗Ziegelbouſen; 4. Preis anz Denk⸗Neckarau; 3. Preis Karl Burkert⸗Viernheim; Jungtiere, Weibchen: Ehrenpreis Fritz Roos Feuden⸗ deim. 1. und 2. Preis Jakob Schuchmann⸗Sandhofen. Vor der Entſcheioͤung? Am Wochenende tritt in Verlin der DB zuſammen Der Kampf um die Löſung der Amateurkriſe im deutſchen Fußball ſteht anſcheinend vor ſeiner Entſcheidung. Wir wiſſen, daß am kommenden Wochenende in Berlin der er⸗ weiterte Vorſtand des Deutſchen Fußball⸗Bundes zuſam⸗ mentreten ſoll, um die entſprechenden Beſchlüſſe zu faſſen. Wenn wir trotzdem vor das Wort Entſcheidung ein ab⸗ wartendes„anſcheinend“ ſetzen, ſo geſchieht das, weil wir noch gar nicht ſo feſt davon überzeugt ſind, daß man bereits in Berlin zu einer endgültigen Klärung der Dinge kommen wird. Der Kampf um die Löſung der Amateurkriſe iſt zuletzt mit den Methoden des politiſchen Wahl⸗ kampfes geführt worden. In den Spalten der Tages⸗ und der Sport⸗Fachpreſſe wurde das Amateur⸗„Problem“ zu einer Frage von weltbewegender,„ſchickſalhaſter“ Be⸗ deutung aufgeputſcht, man zog auch das modernſte Werbe⸗ mittel, den Rundfunk, mit in den Kampf hinein und ſchließ⸗ lich fehlte es auch nicht on den üblen Verdächtigungen der Andersgeſinnten, denen man nach berüchtigtem Muſter nur deshalb„materielles Intereſſe“ vorwarf, weil ſie es wagten, eine eigene und andere Meinung zu haben. In Berlin ſoll nun noch den Vorgeſechten in der Preſſe und an den Mikrophonen die erſte eutſcheidende Schlacht geſchlagen werden, denn in der Dy B⸗Sitzung wird man ja nicht nur nur Meinungen austauſchen und Prinzipien mit⸗ einander ringen laſſen, man wird auch„ur Abſtim⸗ mung kommen“. Vielfach glaubt man, das Ergebnis dieſer Abſtimmung ſchon im voraus zu kennen. Man tal⸗ kuliert ſo, daß ſich für die ſoſorteige Einführung des Profeſſionalismus nur Weſtdeutſchland ent⸗ ſchieden habe und daß ſomit der gegenſätzliche Stono punkt der anderen Verbände den Sieg davontragen müſſe. So einfach liegen inoeſſen die Dinge nicht. Es wird nicht genügen, daß man zu den Plänen der Weſtdeutſchen ſchlicht⸗ weg nein ſagt. Da mon ſich allgemein zu der Auſicht durchgerungen hat, daß eine Aenderung der bisherigen Zuſtände dringliches Gebot iſt, ſo wird man ſich nach Ablehnung der radikalen Vorſchläge Weſtdeutſchlands auf eine andere Formel einigen müſſenw. Und in dieſem Moment, wenn es nämlich gilt, ſich auf die andere Formel zu einigen, werden erſt die eigentlichen Schwierigkeiten beginnen, denn man ſieht keinen Kompromiß, der genug Stimmen auf ſich ziehen könnte und gleichzeitig auch nicht nur ein„übler“ Kompromiß wäre. Daß ein Kompromiß immer übel und verabſcheuungswürdig ſein müſſe, iſt ja nur eine Behaup⸗ tung der Denkfaulen und Primitiven. Nichts iſt leichter, aber zugleich auch gefährlicher, als die berühmte„radikole Löſung“. Ein Kompromiß aber kann ſehr wohl der weiſeſte, ſchmerzloſeſte und glücklichſte Ausweg aus einer Schwierig⸗ keit ſein. Vorausgeſetzt natürlich, daß er nicht allzu ſebr zum Schacher der Intereſſenpächter wird. Es iſt eine kemiſche Welt. Als vor vier, fünf Jahren, alſo zur Hochblütezelt des deutſchen Scheinamateurismus und unter glücklicheren wirtſchaftlichen Verhältniſſen eine kleine Gruppe im deutſchen Fußball den Kampf um die „reinliche Scheidung“ führte, da warf man dieſen„Profi⸗ freunden“ materielle Geſinnung, Mangel an Idealismus und ethiſchem Empfinden vor. 5 Am die badiſch-pfälziſche Meiſterſchaft im Ringen Damals iſt die„reinliche Scheidung“ am Widerſtand der gleichen Leute geſcheitert, die ſie heute erzwingen wollen,. re damaligen Freunde heute zum größtenkeit im anderen Lager ſtehen. Sie halten zwar nach wie vor die Trennung von Berufs⸗ und Amateurſport für die glück⸗ lichſte und ideale Löſung, aber ſie glauben, daß doch der Zeitpunkt des Handelns eine große Rolfe ſplelt. Und den gegenwärtigen Zeitpunkt halten ſie zu einem ſo großen und gewagten Experiment, wie ez die Einführung des Prefe al iſt, für völlig verfehlt Sie befürchten, daß zur Zeit das Experiment völlig mz daß dann eine an ſich gute Sache poll kommen verſck lt wäre. In dieſer B chtung werden ſie noch bef wenn ſie ſich die Leute hen, die heute ſo energiſch für die reinliche Scheidung eintreten. Es ſigd wie ſchon geſagt, die gleichen Leute, die einſt ſich wütend gegen eine ſolche Löſung der deutſchen Amateurkri wandten. Ein tiefes und ehrliches Mißtrauen gegenüber den Herren Jerſch u. Co. iſt gerechtfertigt. Man darf und muß befürchten, daß dieſe Herren weiter prinzipielle Feinde des Berufsſports geblieben ſind, und daß ſie ihn heute nur auf die Beine ſtellen wollen, um ihn unmöglich zu machen. Wer ſich die weſtdeutſchen Profi⸗Pläne genau angeſehen hat und während i glücken müſſe noch klar denken kann, der findet auch den Pferdefuß. Der Profeſſionalismus, wie ihn die weſtdentſchen Herren progg, gieren, iſt weder lebensfähig, noch wird er auf die Dauer von den Vereinen geduldet werden können. Daß aus dem Saulus Jerſch ein Paulus geworden feln ſollte,— wir glauben es nicht. Es gehört aber zum Bild, daß heute aus der gleſchey Richtung die Vorwürfe über„Mangel an Idealismus“ „materielle Geſinnung“ etc. an die Adreſſe der Leute geheh, die ſich aus taktiſchen Gründen gegen die ſofortige Ein⸗ führung des Proſeſſionalismus wenden. t ie von Weſt⸗ und Mitteldentſchland geführtes Profifeinde, daß ſich Süddeutſchland und Berlin den be⸗ rüchtigten„hannoverſchen Beſchlüſſen“ beugen ſollten, heute aber, wo es einmal andersherum geht, denkt man in Weſt⸗ deutſchland anſcheinend garnicht daran, die gleiche Diſziplia zu wahren. Da ͤͤroht man offen und verſteckt mit„Handelg auf eigene Fauſt“. Verrückte Welt. Der Kampf in Berlin wird hart ſein, aber es wird noch nicht öͤie Entſcheidung bedeuten. Nach der Berliner Verhandlung werden die Ver⸗ bandstage in den einzelnen Landesverbänden das Wort haben und wir meinen, daß erſt dann die Entſcheidung fallen wird. Dann Hürfte ſich u. E. zeigen, daß der Weſtdeulſch Spiel⸗Verband mit ſeinen radikalen Forderungen nicht ei mal im eigenen Verbandsbereich eine Mehrheit finden wird. Allerdings dürſte auch in einigen anderen Verbän⸗ eigentlich den die Stimmung nicht einheitlich ſein und dann wird e darauf ankemmen, daß kluge, nüchterne und weiter blickende, nicht von kleinem Egoismus gehemmte Köpfe die Formel finden, die uns einen Ausweg aus der Kriſe wei 85 In Berlin wird es am Wochenende einen Kampf, vie leicht ſogar einen harten Kampf geben, aber eine Entſche⸗ dung erwarten wir von dieſer Sitzung noch nicht. B. 6. Germania Freiburg— Germania Bruchſal:15 Gleich Weingarten mußte auch Germanig Freiburg⸗ Herdern beim erſten Kampf um die Kreismeiſterſchaft eine Niederlage hinnehmen, die dazu noch überraſchend hoch ausſiel und den Freiburgern auf eigener Matte gusgerech⸗ net vom Tabellenzweiten des mittelbadiſchen Bezirks, Ger⸗ mania Bruchſal, bereitet wurde. Nichts läßt daher die Bruchſaler gefährlicher erſcheinen, als gerade dieſes Tref⸗ fen, bei dem ſie nur in einer Gewichtsklaſſe ihrem Gegner unterlagen, während in allen übrigen Klaſſen die Punkte ſicher gewonnen wurden. Allerdings mußte der Erfolg ſchwerer erkämpft werden, als das Reſultat vermuten läßt. Ganz ausgezeichnet waren die Kämpfe in den unteren Ge⸗ wichtsklaſſen, wo es wechſelvelle Bilder zu ſehen gab. Der Beſuch war ebenſo zufriedenſtellend, wie die Leitung der Kämpfe durch Bank⸗Freiburg. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Soder⸗Freiburg— E. Graſſel⸗Bruchſal. Lange Zeit landeten auch die in der Mattenmitte beſtaus⸗ geführten Griffe außerhalb, dann erzielte Graſſel durch Hammerlock eine Wertung und ſiegte durch Halbnelſon in 8,15 Minuten. Federgewicht: Teufel⸗Freiburg— J. Graſ⸗ ſel⸗Bruchſal. Der von Anfang an ſehr lebhafte und tech⸗ niſch gute Kampf wurde von Graſſel diktiert, der dann auch durch Abfangen und Eindrücken der Brücke in 3,30 Minuten triumphierte. Leichtgewicht: W. Langenbacher⸗Freiburg— Naßner⸗Bruchſal. Letzterer vollführt wunderbaren Ueber⸗ wurf, der aber glänzend pariert wurde. Es folgen Griffe auf Griſſe, Naßner im Angriff, Langenbacher brilliert in Brückenorbeit. In der Bobenrunde kann der Freibur⸗ ger einen Vorteil erringen, der ober nicht reicht, um Naß⸗ ner den Punltſieg ſtreitig machen zu können. Weltgewicht: Rau⸗Freiburg— Schmiedle⸗Bruchſol. Rau führt einen prächtigen verſchränkten Hüftſchwung aus und ſtegt damit in 4 Minuten entſcheidend. Mittelgewicht: Kirchmeier⸗Freiburg— Hiller⸗Bruchſal. Nach vorſichtig geführtem Kampf ohne Ergebnis bis Halbzeit mußte Hiller durchs Los beſtimmt zuerſt parterre, wo er wiederholt aus⸗ reißt, während ſein Gegner durch Ueberwurf eine Wer⸗ tung erzielt. Nach dem Wechſel gleicht Hiller aus und kann gegen den Freiburger, der mehr vom Kampfe hatte, noch ein Unentſchieden erreichen. Halbſchwergewicht: Zeller⸗ Freiburg— J. Schneider⸗Bruchſal. Sieger Schneider durch Eindrücken der Brücke in 6 Minuten. Schwergewicht: J. Langenbacher⸗Freiburg— Gg. Schneider⸗Bruchſal. Bei dem ſchwerfälligen und langweiligen Kampf war bis Halb⸗ zeit nichts gefallen. Fangenbacher zuerſt in der Unter⸗ loge wurde hier durch Aufreißer und Eindrücken der Brücke in 11 Minuten beſiegt. Olympia-Vobbahn in Garmiſch eröffnet Zu einer Zeit, da in Nordöeutſchland die Bobrennen, darunter die Deutſche Meiſterſchaft in Hahnenklee wegen Schneemangels auf unbeſtimmte Zeit verſchoben werden mußten, hat der SC Rieſſerſee⸗Garmiſch die vollkommen umgebaute Olympiabobbahn im Rahmen eines inter⸗ nationalen Klubfahrens am Mittwoch eröffnet.. Die Bahn wurde von dem Bobführer Wackerle, ehemaligen ſüddeut⸗ ſchen Meiſter, eingeweiht. Am Start waren ſieben Man ſchaften, die durchweg gute Zeiten erzielten. Bobaufzug erwies ſich als abſolut zuverläſſig und zeigte ſich allen Anſprüchen gewachſen, ſo daß bei größerem Renn⸗ betriebe eine reibungsloſe mird Die beſte Zeit erzielte Bob„Stauffia“ mit Wackekle, zweiter wurde der mit den Gebr. Steiner beſetzte Boh „München“. Die ſchnelle und kurvenreiche Bahn wird bei den am 25. und 26. Jan uar ſtattſindenden ſüddeutſchen Mei⸗ ſterſchaften und bei den am 27. und 28. Januar zum Auß⸗ trag kommenden Tiroler Meiſterſchaften die vollkommene Befriedigung der Zuſchauer und Teilnehmer finden. Angemütliche Sachſen Die Auswahlmannſchaften von Mitteldeutſchland ufd Ungarn trafen am Mittwoch in Leipzig zum zweiten Male aufeinander. Die Ungarn, die das erſte Spiel am Son tag in Dresden:0 gewonnen hatten, wünſchten diesmg nur ein Trainingsſpiel für den am kommenden Sonnig in Paris ſtattſindenden Kampf Budapeſt— Paris aus⸗ zutragen. Trotzdem dieſe Vereinbarung anſcheinend ſchon ſeit längerer Zeit beſtand, hatte ſie der mitteldeutſche Ver⸗ band dem Leipziger Publikum verheimlicht, ſo daß die zahlreichen auf dem Spielvereinigungs⸗Platz ex⸗ ſchienenen Zuſchauer der Meinung ſein mußten, Haß es ein regelrechtes Spiel geben werde. Als jedoch nach zweimal 25 Minuten der Trainingskampf von den Mannſchaften be⸗ endet wurde, bekam das Publikum ungemütliche Anwand: lungen, die Maſſen erſtürmten den platz un erzwangen eine Zugabe von weiteren zwei mal 10 Minuten. In der zweiten Spielzeit führten die mit Ausnahme von Turai in der gleichen Beſetzung wie am Sonntag in Dresden ſpielenden Ungarn bereits 3. Die mitteldeutſche Mannſchaft hatte aber ſchon bis dahin beſſer gefallen als im erſten Spiel. In der„Verlängerung konnten dann die Sachfen durch ihre Außenſtürmer Hölg⸗ Dresden und Schlag⸗Halle den Ausgleich bei 878 erreichen 15 35 den„Kampf“ mit einem verdienten Unentſchledes eenden. Die Bolſchaft hör ich wohl England— Deutſchland am 8. Dezember in London Wie aus London gemeldet wird, ſon die engliſche Foo Hall⸗Aſſociation in ihrer letzten Sitzung angeblich be⸗ ſchloſſen haben, das längſt fällige Rückſpiel Deutſchland England auf engliſchem Boden am 8. Dezember in London zum Austrag zu bringen. Der Beſchluß ſei definitiv und bedürfe lediglich noch aus formalen Gründen der Zuſtim⸗ mung von zwei Komiteemitgliedern, die der Sitzung nicht beiwohnten. 0 7 Man wird gut daran tun, auch dieſe Meldung noch mit der nötigen Skepſis aufzunehmen. An eine Einladung Deutſchlands werden wir erſt dann glauben, wenn uns der Deutſche Fußball⸗Bund offiziell mikteilt, daß er die amt liche Aufforderung der Engländer, nach London zu kommen, erhalten hat. Der Inventur- Verkauf geht welter! Der Inventur- Verkauf geht weiter! Aubbmpaaalunt Hermann f Schlafdecken Schlafdecken oroger Posten 80 Highalaine u. Bouele, Angora, Bouelé erſtklaſſig— billig kamelhssrlarbig, bes.] beine Wolle. in mod. Damen- u. Kinder- Hammerschlag] Wollsnitzenstoff reine Wolle, 130 em Mailahn, Mannheim haltbare, kräft. alt 1 Strümpfe reine Wolle, moderne u. andere mod. 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Ein Vertreter der Studenten dankte den beiden Profeſſoren für ihr Eintreten auf Schaffung der neuen Studentenvertretung(Aſta), und Rektor und Prorektor dankten für den Ausdruck dieſes Ver⸗ trauens und anerkannten die in letzter Zeit ein⸗ getretene Belebung der gegenſeitigen Bezie⸗ hungen, die ſeit der Auflöſung des Aſta zeitweiſe ſtark geſtört geweſen ſind * M. Plankſtadt, 18. Januar. Der Männergeſang⸗ verein Amicitia hielt im Roſengartenſaal ſeinen Familienabend ab. Nach einem flott geſpiel⸗ ſen Einleitungsmarſch und dem Sängergruß eröff⸗ gete der Vorſitzende Adam Wolf den Abend. Nach dem Männerchor„Der Bergſtrom“ und einem Muſikſtück bot das Singſpiel„Bauer und Baron“ reiche Unterhaltung. Eine Reihe von Mitgliedern wurde geehrt. Die reichhaltigen Darbietungen ſanden lebhaften Beifall.— Den 70. Geburtstag feierten Landwirt Johann Valentin Treiber und Rottenführer a. D. Johann Bauſt. Amtsgehilfe a. D. Peter Seitz wurde 78 und Herr Valentin Wolf 1 75 Jahre alt. Philippsburg, 17. Januar. Beim Säckeaufladen stel dem Landwirt Johann Herd ein vom 4. Stock herunterſtürzender Sack mit Kakaoſchalen auf den Kopf. Herd wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Weingarten bei Karlsruhe, 19. Januar. Im hohen Alter von 92 Jahren iſt Dreher und Landwirt Ferbinand Schroth, der älteſte Bürger unſerer Gemeinde, geſtorben. Schutterwald(Amt Lahr), 19. Januar. Der 28 Jahre alte Knecht Lorenz Stoll von Zufenhofen ließ ſich in der Nähe von Schutterwald vom Zug überfahren und wurde auf der Stelle getötet. ſchaft“ verkünde Plädoyers führunge Nach bruch Der Stat mehr ſo beſtimmt konnten. Zum klagevert durch 1980 und fälle gangenen Am geſtr die beiden Baugenofſ Staatsanwalt Ge eine kurze Lebensdauer gehabt habe. klagte für den Zuſammenbruch verantwortlich ge⸗ macht werden müſſen. 1929 erkennen müſſen, daß die Genoſſenſchaft nicht „Gelder nicht Er beantragte gegen 1932 auf 384 geſtiegen. bei tödlich verunglückt und 174 körperlich verletzt worden, während in den übrigen Fällen nur Sach⸗ ſchaden entſtanden iſt. iſt ein Rückgang des Kraftfahrzeugverkehrs zeichnen iſt. . Die Unfälle ſind— vor allem auch die mit töd⸗ lichem Ausgang— mit verſchwindenden Ausnahmen * Frankenthal, 19. Januar igen vierten Tag der Verhandlung gegen ſchäftsführer Lutz und Seibel der enſchaft„Not⸗ und A wurde in den Abendſtunden das Urteil l. Am Mittwoch vormittag begannen die s gleich zu Beginn der Verhandlung. re betonte eingangs ſeiner Aus⸗ n, daß die„Not⸗ und Tatgemeinſchaft“ nur n Ge einer Scheinblüte ſei der Zuſammen⸗ erfolgt, der einen Trümmerhaufen zurückließ. atsanwalt iſt der Anſicht, daß beide Ange⸗ Sie hätten bereits Anfang weiter geführt werden könne und mußten wiſſen, a daß die Ende 1929 eingezahlten mehr zum Bauen verwendet werden Schluſſe ſeines Plädoyers betonte der An⸗ reter, daß weg kleine Leute durch die Angeklagten geſchädigt worden ſeien. Lutz eine Geſamtgefängnisſtrafe armſtadt, 19. Januar. Die Verkehrsunfälle wieder Gegenüber 343 Unfällen im Jahre 364 im Jahre 1931 iſt die Zahl der Unfälle Neun Menſchen ſind da⸗ Die Zunahme der Un⸗ inſofern bemerkenswert, weil im ver⸗ Jahre erſtmals keine Zunahme, ſondern zu ver⸗ Der Zuſammenbruch einer Bauſparkaſſe Beide Geſchäftsführer werden zu hohen Gefängnis und Geloſtrafen verurteilt von drei Jahren zwei Monaten, gegen Seibel eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren, außerdem gegen beide Angeklagten eine Geldſtrafe von je 3000 Mark und ſtellte Antrag auf Haftfortdauer. Die beiden Verteidiger wieſen auf die allgemeine wirtſchaftliche Notlage hin und plädierten auf milde Strafen, die den Angeklagten bedingt erlaſſen wer⸗ den ſollten. Gegen zwei Uhr wurde die Verhand⸗ lung geſchloſſen und die Urteilsverkündung auf abends 6 Uhr feſtgeſetzt. Das Urteil, das von Landgerichtsdirektor Guggemoos gegen 7 Uhr verkündet wurde, lautete gegen Lutz auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr, gegen Seibel auf neun Monate Gefängnis. Gegen beide Angeklagte wurde außerdem eine Geldſtrafe von je 600 Mark verhängt. Drei Monate der Unterſuchungshaft werden angerechnet. Der Haftbefehl bleibt beſtehen. Der Antrag auf be⸗ dingten Erlaß der Strafen wurde im öffentlichen Intereſſe abgelehnt. Beide Angeklagten erklärten, das Urteil annehmen zu wollen. Da der Staats⸗ anwalt auf weitere Rechtsmittel verzichtete, iſt das Urteil rechtskräftig. ..... ñỹß/Sddddã ã õͥõãꝗ ããddddddddddGdGãͥõͥõãõꝗã ͥ ͤ ͥodododdood ã Zunahme der Verkehrsunfälle Sw. D haben im abgelaufenen Jahr in Darmſtadt zugenommen. nicht auf unabwendbare Zufälle, ſondern auf ſchuldhaftes Verhalten zurückzuführen. Im⸗ mer wieder ſind es die alten Verkehrsſünden zu ſchnelles Fahren, unvorſchriftsmäßiges Ueberholen, Unachtſamkeit an Straßenkreuzungen uſw. Aber nicht allein Kraftfahrer laſſen die nötige Vorſicht außer Acht, in zahlreichen Fällen ſind es Radfahrer, Fuhrleute und nicht zuletzt auch Fußgänger, die durch Leichtſinn und Nachläſſigkeit Verkehrsunfälle verurſachen. :: Hainfeld, 18. Januar. Der Notlage Rechnung tragend, haben ſich die hieſigen Bäcker entſchloſſen, den Brotpreis zu ermäßigen und zwar koſten nun drei Pfund Kornbrot 40 Pfg.(bisher 50 Pfg.) und 6 Pfd. Kornbrot 80 Pfg.(bisher 1 Mk.). 2 Aus der Pfalz — 200 000 Zigaretten gelinge, :: Ludwigshafen, 19. Januar. Eine gro gelaffäre, die von der Pfalz ins Sagas ö konnte jetzt von Ludwigshafen aus a werden. Vom Saargebiet aus ſind 1855 115 engen und andere pfälziſche Städte Rieſenm ge. von Zi ga retten nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen ungefähr 200000 Stück, geſchmuggelt worden. Die Fahndungsſtelle Ludi wigsbafen ſtellte durch ihren Beamten Wunderer feſt, daß ein Haupft⸗ teil des Schmuggelgutes nach Gelſen kür ch e n geliefert wurde. Ueber 80 000 Stück Zigaretten k ten beſchlagnahmt werden. Der Reſt fehlt noch. Verſchiedene Verhaftungen ſind bereits Zweibrücken durchgeführt; die Unterſuchung an. Die Lambrechter Unterſchlagungen * Lambrecht, 18. Januar. Nach dem vorläufig Reviſtonsbericht, der im Verwaltungsausſ ſchuß er⸗ ſtattet wurde, haben die in Unterſuchungs befind⸗ lichen früheren ſtädtiſchen Angeſtellten Lieſer und Kiebortz Werksgebühren in Höhe von rund 37000 Mk. veruntreut. Die Unterſchlagungen gehen auf die Zeit von 1928 bis 1932 zurück und wur⸗ den durch raffinierte Fälſchungen verdeckt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel. 14. 16.17. J 18.19. 1 1617.18 19. ö„ Paſel.. 0,46 0,40 0,560,51.51 f. 5 Rheinweilet 248 0,74 0,58 0,55 0,50 Mannheim..85 178 J, 82 77 fehl.. 525 1785 1780 182 1,82 Jagſſed 0,0 1 7 15 Maxau.2 3,20 3,22 3,16 3,17[Heülbroun 114 1, 20 177 15 25 Mannheim. 2,11 1,0 1,86 1,80 1,79] Plochingen.— 0 2 0 2 Caub 1567 12 1160118 1 Köln„„„ 193 1,54 1,35 1,17 1,00 Geſchäftliche Mitteilungen * Das iſt Klaſſe! Dieſer Ruf überzeugter Begeiſterung oͤrängt ſich uns allen auf, wenn wir hervorragende Lei⸗ ſtungen erkennen. Der Zigarettenname„Bergmann⸗Kloſſe“ verpflichtet darum zu auserleſenſter Leiſtung. Wer also ſeine„Bergmann⸗Klaſſe“ raucht, der weiß, wie eine echte, dabei ſehr preiswerte magedoniſch⸗ türtiſche Zigarette mun⸗ det. Hohe Klaſſe ſind aber auch die künſtleriſche, ſchlicht Packung ſowie die beigelegten Stilſtickereien und die ebenſo munteren als lehrreichen Bildſchöpfungen. P44 2 Chefredakteur: 6. A. Meißner Verantwortlich für Polftik: Dr. W. Reinhardt ⸗ Handelstetl; ſreuilleton! Dr. St Kayſer ⸗ Lokaler Teil: R. Schönfelder„S Bermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den it Teil: F. Kircher Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude fämtlich in Mannheim, Herausgeber, Drucker und Verleger: 5 8 Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 4 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei 114 Todes-Anzeige Ewigkeit abgerufen Mannheim, 19. Januar 1933 Nach kurzer schwerer Krankheit wurde am Dienstag nachmitt. 3½ Uhr unsere liebe Pensionärin Fräulein Elisabe il König im Alter von 87 Jahren und 5 Monaten in die Die Leiſung des Marſhahauses, F 7, 19 Die Feuerbestattung findet Freitag 1½ Uhr statt. 792 innigsten Dank. Mannheim,; den 18. Januar 1933 Für die überaus herzliche Teilnahme beim Ableben meines lieben Gatten, unseres Vaters und Großvaters, sagen wir unseren Im Namen der Familie: Louise Leinbhas Wve. Es wird bekannt gemacht, daß bel mir 884 Koch- u. Gasherde bei Anzahlung von 3 M. 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Badens Wirischaffslage im leßfen Ouarial 1932 geſtrigen Börſe, die ſich an das Dementi der JG.⸗Farben⸗ induſtrie knüpften, erfährt der BBK. auf Anfrage von der Verwaltung der JG.⸗Farben zu den Gerüchten über ein Angebot der JG.⸗Farben auf den Reichsbeſitz an Gel⸗ ſenkirchen:„Die Mittwoch vormittag von der JG.⸗Farben abgegebene Erklärung, daß auf das genannte Paket weder von der JG., noch von Rheinſtahl ein Angebot abgegeben worden ſei, und daß auch bei beiden Stellen keine Abſicht des Erwerbs beſtände, bezieht ſich nicht nur auf die JG. Farbeninduſtrie AG. und Rheinſtahl, ſondern auch auf Riebeck⸗Montan und alle anderen zum Konzern ge⸗ hörigen Firmen“. Der BB bemerkt dazu weiter: An dieſem Erwerb beſteht für die JG.⸗Farben auch kein geſchäftliches Intereſſe, da die Rohſtoffbaſis der Firma durch den derzeitigen Braunkohlen⸗ und Stein⸗ kohlenbeſitz genügend geſichert iſt. Der Verwaltung der J. liegt auch grundſätzlich eine Expanſionstendenz, die in einer Entwicklung dieſer Art zum Ausdruck käme, fern. Die Einſtellung des JG.⸗Farbenkonzerns zu der ganzen Angelegenheit wird am beſten durch die Aeußerung erklärt, die ein Vorſtandsmitglied dem Blatt in dieſem Zuſammenhang machte:„In der Beſchränkung zeigt ſich erſt der Meiſter“. * Stand der Badiſchen Bank vom 14. Jan. Aktiva: Goldbeſtand 8 588 338, deckungsfähige Deviſen 322 453, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 19 233 250, Deutſche Scheidemün⸗ zen 16 768, Noten anderer Banken 5 482 935, Lombard⸗ forderungen 5 885 055, Wertpapiere 5 258 055, ſonſtige Aktiva 32 683 767. Paſſivo: Grunsdkapftal 8 900 000, Rück⸗ Jagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 25 080 650, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 14069 016, an eine Kündigungsſriſt gebundene Berbindlichkeſten W 315 253, fonſtige Paſſtva 3 355 703, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 512 042 l. Hamburger Elbe⸗Schiffswerft Ac.— Kapitalzuſam⸗ menlegung 10:6. Der GV. am 31. Januar, der die Ab⸗ ſchlüſſe für die Geſchäftsjahre 1931 und 1932 vorgelegt wer⸗ den, wird auch eine Sanierung des Unternehmens, deſſen Werftbetrieb bereits ſeit 1927 ſtilliegt, vorgeſchlagen. Zunächſt ſollen die 5000% VA. in StA. umgewandelt wer⸗ den und ſodann das AK. von 475 000 4 im Verhältnis 10:6 auf 285 000% herabgeſetzt werden. Für 1930 wies die Geſellſchaft, die ſich jetzt nur noch mit der Verwertung ihres Geländes beſchäftigt, bereits einen Verluſt von 235 919& aus. * Aron Hirſch u. Sohn, Berlin.— Verkauf der Betei⸗ ligung an den Zinkwalzwerken Reinickendorf. Dieſe in ſtiller Abwicklung begriffene Metallhandelsfirma hat, wie beſtätigt wird, die ihr gehörenden 50 v. H. des 60 000 4 betragenden Kapitals der Zinkwalzwerke Rei⸗ nickendorf Gm eb H. an eine einem früheren Geſell⸗ ſchafter von Aron Hirſch u. Sohn naheſtehende Gruppe ver⸗ kauft. In der Geſchäftsführung der Geſellſchaft werden Aenderungen nicht eintreten. Die reſtlichen 50 v. H. des Kapitals bleiben unverändert im Beſitz der Schleſiſchen Bergwerks⸗ und Hütten AG. * Ac für chemiſche Produkte vormals H. Scheidemandel, Berlin.— Dividendenlos. Die Bilanzſitzung wird in un⸗ gefähr drei Wochen ſtattfinden. Mit einer Dividende auf das im Vorjahr von 10 auf 5,85 Mill. 4 herabgeſetzte AK kann nicht gerechnet werden. Die Geſamtlage der Geſell⸗ ſchaft habe ſich ſeit Durchführung der im Vorjahr beſchloſ⸗ ſenen Sanierung gebeſſert und die Bankſchulden, die noch im Vorfahr 3,21 Mill. 4 betrugen, konnten nicht uner⸗ heblich vermindert werden. Die erzielbaren Preiſe haben keine weiteren Rückſchläge erfahren. * Fr. Heſſer Maſchinenfabrik., Stuttgart⸗Canuſtatt. Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß mit 10 12) v. H. Dividende und wählte den AR. in ſeiner bis⸗ herigen Zuſammenſetzung wieder. Abweiſung der Klage gegen die Deutſchen Linoleum⸗ erke Ac. In der Anfechtungsklage des Aktionärs Fritz ck er gegen die Enutlaſtung des früheren Aufſichts⸗ Dr. Kurt Schöller in der GV. der Deutſche Stuttgart, vom 1. Juli 1992 hat das * Ausgeglichene Bilanz bei Deutſche Ton⸗ und Stein⸗ zeug. Die Deutſche Ton⸗ und Steinzeugwerke Ac in Berlin hot nach dem BT im Jahre 1932 weiter ſtark unter den allgemeinen Schwierigkeiten des Baumarkts zu leiden gehabt. Umſatz⸗ und preismäßig war die Entwicklung wenig befriedigend. Es iſt dem Unternehmen aber durch ſcharſe Rationaliſterungsmaßnahmen, u. a. durch Stillegungen von Fabriken, gelungen, ihren Etat etwa auszubalanzieren. So Dürfte aller Vo icht nach damit zu rechnen ſein, daß die Gewinn⸗ und luſtrechnung ſich ungefähr aus⸗ gleicht. Im Vorjahre war nach Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 7 v. H. auf nom. 165 000„ VA ein Gewinnvor⸗ trag von 163 039„ erfolgt. Die finanzielle Situa⸗ tion bei der Geſellſchaft ſei nicht ungünſtig; ſie verfüg ch j über Bankguthaben(i. V. 415 871 ,. Eine Zuſommenlegung des zurzeit 10,079 Mill.& betragen⸗ den AK, die im vorigen Jahre zeitweiſe erwogen wurde, iſt vorläufig nicht in Ausſicht genommen. Dem Bericht der im Badiſchen In duſtrie⸗ und Handelstag vereinigten Handelskammern(Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr, Mannheim, Pforz⸗ heim, Schopfheim, Villingen) über die Wirtſchaftslage in Baden im vierten Vierteljahr 1932 entnehmen wir: Daß die Vorbedingungen für eine nicht nur zeitlich be⸗ ſchränkte Beſſerung der Verhältniſſe vorhanden ſind, zeigen die Berichte der Unternehmungen der badiſchen Wirtſchaft deutlich. Die Kapitalbildung kommt in der Beſſerung der Aktien⸗ und Rentenkurſe und dem erſt⸗ maligen Ueberſchuß der Einzahlungen über die Auszah⸗ lungen bei den Sparkaſſen unverkennbar zum Ausdruck. Daß ſich auf dieſer Grundlage eine Umkehr der Kon⸗ junktur tatſächlich vorbereitet, kommt in der Beſſe⸗ rung der Auftragseingänge, des Beſchäftigungs⸗ grades, der Lagerhaltung u. a. m. klar zum Ausdruck. Die Belebung kommt in erſter Linie bei der Sai ſoninduſtrie zum Ausdruck. Nach dem Bericht der für den Eizelhandel federführenden Handelskammer Konſtanz haben in Geſamt⸗Baden die Weihnachts um ſätz e mengenmäßig diejenigen des Vorjahres überſchritten. Auch in zahlreichen Zweigen des Großhandels liegt der Beſchäftigungsgrad zum Teil recht erheblich über dem der gleichen Zeit des Vorjahres. Recht günſtige Berichte liegen auch aus der Textilin duſtrie vor. So haben die ſüdbadiſche Kunſtſeideninduſtrie, die Strickwareninduſtrie, die Herſtellung von Garnen, Hanf, die Baumwollinduſtrie, die Veredelungsinduſtrie, die Herſtellung waſſerdichter Decken und Zeltſtoffe, die Fabrikation von Hüten u. a. m. eine Zunahme des Beſchäftigungsgrades ſeſtzuſtellen ver⸗ mocht. Wichtig iſt aber, daß auch Wirtſchafts⸗ gruppen, die nicht als unmittelbare Sai⸗ ſoninduſtrien angeſprochen werden kön⸗ nen, eine mehr oder weniger ſtarke Beſſe⸗ rung der Auftragseingänge oder Belebung der Tätigkeit zu verzeichnen haben. Auch der Eiſenhandel konnte an die⸗ ſer Beſſerung teilnehmen. Andererſeits darf nicht überſehen werden, daß große Wirtſchaftsgruppen, wie die geſamte Bauinduſtrie und die Bauhilfsinduſtrie, noch außerordentlich ſtark darnieder⸗ liegen. Im Großhandel kam die Geſchäftsbelebung in erſter Linie beim Hopfenhandel, Tabakhandel, Handel in Därmen und im Weinhandel zum Ausdruck. Auch im Großhandel in Hüten, Parfümerien, Drogen, Tollette⸗ ertikeln uſw. hat der Umſatz das Maß der gleichen Zeit des Vorjahres weſentlich überſchritten. Auch in der Rhein⸗ ſchiffahrt iſt in den Berichtsmonaten eine gewiſſe Be⸗ lebung eingetreten, jedoch verſpätet durch das Zurückgehen des Waſſerſtandes und die häufig auftretenden Nebel. Die Kurven der badiſchen Wirtſchaftsſtatiſtik ſind auch diesmal wieder ein deutliches Spiegelbild der im Bericht zum Ausdruck kommenden Entwicklung. Eine ganz entſchiedene Wandlung zum Beſſeren kommt z. B. in den Ziffern der In ſolvenzſtatiſtik zum Ausdruck. Kon⸗ kurſe, Vergleichsverfahren, Offenbarungseide und Haft⸗ befehle ſind bis 75 v. H. geringer an Zahl als im Vorjahr, ſie unterſchreiten zum Teil ſogar die Höhe des Jahres 1929. Berückſichtigt man ſchließlich noch, daß auch die Zahl der Arbeitſuchenden in Baden von Mitte September bis Mitte Dezember nur um 2,4 v. H. angeſtie⸗ gen iſt gegen 23 v. H. im Vorfahr, ſo darf man berechtigte Hoffnung haben, daß, ſofern Deutſchland von innnen⸗ und außenpolitiſchen Störungen und ſtaatlichen Eingriffen be⸗ wahrt bleibt, die Erholung im Wirtſchaftsleben ſich lang⸗ ſam aber ſicher durchſetzen wird. Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG., Heidelberg. Der Geſellſchaft iſt es gelungen, den 1932 eingetretenen Ein⸗ nahmeausfall einigermaßen auszugleichen. Ueber den Ab⸗ ſchluß(i. V. 0,239 Mill./ Verluſt, der vorgetragen wurde) laſſen ſich allerdings fetzt noch keine näheren Angaben machen. Die in den letzten Tagen erfolgte Steigerung des Börſenkurſes von 5 auf 9 v. H. dürfte auf markttechniſche Vorgänge zurückzuführen ſein, da kaum Material heraus⸗ kommt. * Joh. Sutter, Papierfabrik AG., Schopfheim. Baden. Die Geſellſchaft, die Anfang Dez. 1931 ihre Zahlungen ein⸗ ſtellte, beruft jetzt ihre bv. GV. für das Geſchäftsjahr 1931 zum 6. Februar ein. In dieſer ſoll auch über eine Satzungsänderung entſprechend einer Herabſetzung des Aktienkapitals von 600 000, in e. F. Beſchluß gefaßt werden. Der im April v. J. abgeſchloſſene Vergleich ſah bekanntlich Befriedigung der Gläubiger in geſetzlicher Höhe in Raten bis Ende 1932 vor. * Konkurs Nürnberger Briefumſchlag⸗ und Papieraus⸗ ſtattungs⸗Fabrik Carl Pflüger u. Co. AG. Nachdem nun⸗ mehr die fälligen bevorrechtigten Konkursforderungen be⸗ friedigt ſind, ſoll den ungeſicherten Konkursgläu⸗ bigern eine Teilquote von 30 v. H. ausgezahlt werden. * Vereinigte Papierwerke A. Nürnberg.— 8(10) v. H. Dividende. Die GV. genehmigte den Abſchluß für 193132, der nach Abſchreibungen von 215 673(154 365), einen Reingewinn von 125 177(114 871)„ aus weiſt. Hieraus werden 8(10) v. H. Dividende verteilt und 21177(10 871) // vorgetragen. Der Geſchäftsgang im lau⸗ fenden Geſchäftsjahr ſei nicht unbefriedigend. * L. G. Wallerſteiner A, Ulm a. D. Zu unſerer Mel⸗ dung in Nr. 19 der NM über bie Liquidation der AG wird uns mitgeteilt, daß die Firma unter der Bezeichnung ., G. Wallerſteiner als offene Handels⸗Geſell⸗ ſchaft von den bisherigen alleinigen Aktionären und zu⸗ gleich Vorſtandsmitgliedern der Aktien⸗Geſellſchaſft un⸗ verändert weitergeführt wird. * R. J. Mayer, Schwäbiſch⸗Hmünd, übernimmt„Jahn“ Turnſchuhfabrikation. Wie kürzlich gemeldet, hat die Schuhfabrik H. Jacobowſki, Berlin ⸗ Britz, die Alleinherſtellerin der ſeit Jahrzehnten im Schuhhandel bekannten Marke„ahn“ ⸗Turnſchuhe mit einer füd⸗ oͤeutſchen Schuhfabrik Verhandlungen wegen Uebertrogung ihrer geſamten Turnſchuh⸗Abteilung und aller Herſteller⸗ rechte geführt. Wie„Der Konfektionär“ erfährt, hat die bekannte ſüddeutſche Schuh'abrik R. J. Mayer, Schwä⸗ biſch⸗Gmünd, von der Firma H. Jacobowſki ſämtliche Herſtellerrechte der„Jahn“ ⸗Turnſchuh⸗ Fabrikation erworben und wird nunmehr die„Jahn“⸗Turuſchuh⸗Fabri⸗ kation fortſetzen. Mit der Fabrikation des„Jahn“⸗Turn⸗ ſchuhes in Schwäbiſch⸗Gmünd iſt bereits begonnen worden. Nengründung in Kaſſel. wirkung der fabrik in Tel.] Unter Mit⸗ Nährmittel⸗ nhauſen, Gerabronn und Plüder⸗ haufen(Württemberg) wurde in Kaſſel eine neue Geſell⸗ ſchaft unter der Firma Stein metz⸗Nährmittel⸗ wert Gmb H. gegründet. Die neue Geſellſchaft ſtellt * 1 ö(Eig. Schüle⸗ Hohenlohe Kaſſel⸗Bet Anziehende Preise für 1932er Tabake Tabakpflanzer wünschen Erweiſerung der Anbaufläche hre Führer sind dagegen Belebung des Inland-Rippen-Geschäfis Die guten Preiſe, die für die 1992er Tabake erzielt wur⸗ den, laſſen in der Bauernſchaft vielſach den Wunſch in den Vordergrund treten, für 1938 eine ganz bedeutende Er⸗ göhung der Anbaufläche durchzuſetzen. In manchen ſüd⸗ Seutſchen Anbaugebieten operieren die Befürworter dieſes Wunſches mit dem Schlagworte, daß die Bauernſchaft nicht mehr zu retten ſei, wenn die Regierung kein Entgegen⸗ Pflanzer müßten unbedingt die Möglich⸗ ehr Tabak zu erzeugen als im ver⸗ gangenen Jahr. Dem hält der ndesinſpektor Bau in Bayern, der land hochv daß eine e das Reich für Tabak⸗ m den Tabakbau in Süddeutſch⸗ nomierat Hoffmann, entgegen, gabe des Tabakbaues durch N terium, wie ſie jetzt unter Beſei⸗ tigung der Kont erungsvorſchriften vielfach gewünſcht werde, lediglich u führen würde, daß der Tabakbau der deutſchen Tabakpflanzer ſchon im nächſten Jahre ſo zufſammenbrechen würde, daß er nicht wieder aufſtehen köunte, ganz beſonders, wenn 1933 ein Jahrgang ſchwerer Tabake werden ſollte. Gäbe das Reich den Tabakbau frei, dann würden ſtatt 10 900 ſicher 29 000 Hektar mit Tabak beſtellt und wer dann ſeinen 1933er noch vor Frühling 1934 zu 15 4 je Zentner an den Mann bringe, werde dem Himmel danken und Halleluja ſingen. Es ſei eine unglaubliche Keckheit, über⸗ Haupt eine Erweiterung des Tabakbaues ins Auge zu faſſen, ſchon im Hinblick auf die mit viel Wahrſcheinlichkeit zu erwartende Trockenheit im Jahre 1933 und die daraus ſich unvermeidlich ergebenden Schwierigkeiten bereits für den Abſatz der Ernte von der z. Zt. zuläſſigen Anbaufläche. Zur Frivokität werde dieſer Wunſch, wenn man bedenke, daß man dadurch die letzte einigermaßen noch haltbare Schanze der Bauernſchaft prelsgübe. Einer Erweiterung könne nur dann zugeſtimmt werden, wenn ein geſetz⸗ licher Mitverxrarbeitungszwang für deut⸗ ſchen Tabak gleichzeitig in Kraft trete. Die Samen gewinnung für die Ausſaat 1933 iſt im Gange, zum größten Teil iſt ſie unter ſorgfältiger Ber⸗ meidung der menernte von wildfenerkranken Pflanzen Bereits vo und vereinzelt werden auch ſchon Beſtel⸗ ſetzlinge im pikierfähigen Zuſtande rinereien aufgegeben. In den Ver⸗ einen der org letzt die Tages fragen des kbaues beſprochen und die Neuwaßlen 9er Tabak ⸗ vollzogen. ir die 1982er J: La zeigt ſich bei an⸗ ziehenden Preiſen große Na Zigarren⸗ und ingentierungs Aus ſchüſſe Rauchtabakherſteller, ſodaß die Verkaufstätigkeit bei der zweiten Hand ſchon zu anſehnlichen Abſchlüſſen geführt hat. Wie aus den Vergärerlagern berichtet wird, nehmen die Tabake in der erſten Fermentation unter dem fördernden Einfluß der derzeitigen Witterung eine gute Entwicklung.— Auf der badiſchen Hardt iſt das Verwiegen des 1982er Nachtabaks im Gange, deſſen Blattbeſchaffenheit ſehr befriedigt. im badiſchen Oberland haben die Verwiegungen begonnen und die Tabake werden bei dem trockenen Wetter mit dem richtigen Trocknungsgrad zur Waage gebracht. Das Geſchäft in in ländiſchen Rippen iſt, nach wochenlanger Ruhe, wieder lebhafter geworden. V Au Auch Weinversieigerung Grünsiadi J. Grünſtadt, 19. Januar. Geſern verſteigerten ver⸗ ſchiedene Mitglieder des Grünſtadter Weinmarktes 19 000 Liter 1931er, 24000 Liter 1932er Weißweine, 1200 Liter 1932er Portugieſer(Weißkelterung) und 6800 Oiter 1932er Portugieſer(Rotkelterung), teils natur und teils verbeſſert, unverſchnittener Unterhaordter Qualitätsweine.— Die Verſteigerung war ſehr gut veſucht, die Steigluſt recht leb⸗ haft' und der Zuſchlag kulant. Zuerſt kamen die 1931er Weißweine zum Ausgebot, für die durchweg ſehr gute Preiſe erlöſt würden, für die 1932er Weißweine könnte mon mit den erzielten Preiſen ebenfalls zufrieden ſein. Die Rotweine waren ſehr begehrt und wurden reſtlos ab⸗ geſetzt. Für je 1000 Liter wurden erzielt: 1931er Weißweine: Bockenheimer Hald 600: Grünſtadter Röth 690; Bifſers⸗ heimer Orlenberg 660; Freinsheimer Goldberg: Dirm⸗ ſteiner Stahlberg Riesling 700; Dirmſteiner Schafberg 730; Schafberg Spätleſe 820; Dirmſteiner Jeſnitenhofgarten Spätleſe 820, 1170; Dirmſteiner Kiefelberg Spätleſe 910; Großkarlbacher Höhlchen Riesling 570; Sauſenhetimer Gold⸗ berg 5707 Sauſenheimer Schloßberg 640; Bockenheimer Berg 500, Grünſtadter Höllenpfad 620; Kleinbockenheimer Ker⸗ zenſtümmel 610; Dirmſteiner Mandelpfad Riesling 630; Mühlheimer Löwe 720; Sauſenheimer Meer 6107 1932er Seißweine: Sauſenheimer Hochgewann 630: Sauſenheimer Feuerbau 600; Biſſersheimer Sülzerweg 760; Sauſenheimer Meer 370; Biſſersheimer Orlenberg 390, Sauſenheimer Neis 570, Kleinkarlbacher Grain 30, 810; Dirmſteiner Schirmberg 520: Grünſtadter Hohl 570; Grünſtedter Höllen⸗ pfad 500: Mühlheimer Berg 650; Angewaun 630; Dirm⸗ ſteiner Kteſelberg 630: Stahlberg 680; Mande pfad 600; Sauſenßeimer Berg 800: Grünſtadter Röth 810? Grün⸗ taster Hochgewann 590. iggzer Portugieſer[Veißkelternug) rünſtaster Hochdewann 9. 1932er Portugieſer(Rot⸗ 1 Saufen ner Warth 440; Sauſenheimer Hütt Nährmittel verſchiedener Art wie Flocken, Grütze, Mark, Mus und Mehle aus Getreide aller Art unter Anwendung des Steinmetz⸗Verfahrens her. Sarotti vorausſichtlich ohne Dividende. Die Sa⸗ rotti A G. in Berlin litt im Geſchäftsjahr 1932 unter dem allgemeinen Umſatzrückgang. Auch im Weih⸗ nachtsgeſchäft waren die Umſätze wertmäßig geringer als 1931. Aller Vorausſicht nach dürfte die Verwaltung ſich für einen Dividenden ausfall entſchließen, nach⸗ dem im Vorjahr die Dividende von 7 auf 4 v. H. herab⸗ geſetzt worden war. Löwenbrauerei- Böhmisches Brauhaus A. Die Löwenbrauerei— Böhmiſches Brauhaus AG., Ber⸗ lin, erzielte im Geſchäftsjahr 1931⸗32 nach Abzug aller Auf⸗ wendungen einen Rohgewinn von 13,89 Millionen 4 gegenüber 17,51 im Vorjahr. Nach Abſetzung der Löhne, Unkoſten und Abſchreibungen(1,47 Mill. /) und unter Be⸗ rückſichtigung von 51836„ Gewinnvortrag ergibt ſich ein Reingewinn von 243 388(435 069), aus dem vor⸗ geſchlagen wird 3(6) v. H. Dividende zu verteilen und 55 888„ vorzutragen. Im Berichtsjahre hatte die Geſellſchaft Steuern auf zubringen, die das AK. überſtiegen. Es wird auf eine vor⸗ ſichtige Bewertung der Vorräte und des Kontos„Betei⸗ ligungen“ hingewieſen und bemerkt, daß ein Teil der Warenvorräte einem ausländiſchen Gläubiger übereignet ſei, da die Deviſenvorſchriften eine Rückzahlung nicht ge⸗ ſtatten. Aus der Bilanz(in Mill. /) u..: Waren⸗ beſtände 2,18(2,1), Beteiligungen 0,50(Wertpapiere 0,55), Außenſtände darunter Darlehen mit 3,66 und Forderungen an die Mitglieder des Vorſtandes mit 0,12 insgeſamt 4,03 (4,68), andererſeits bei unv. AK. 6,25 und Reſerve von 1,25 Hypotheken 0,76(0,81), Gläubiger 2,24(1,47), Steuer⸗ ſchulden 0,96(1,53), Sicherſtellungen und Spareinlagen 4,56(6,38). * Goerlitzer Aktien⸗Brauerei. Die GW beſchloß, aus dem Reingewinn von 177 698(166 390)„ wieder 8 v. H. Dividende auf die Sta zu verteilen. Ferner wurde die Kündigung von 1000 Stück VA à 20„ genehmigt, wo⸗ durch ſich das An um 20 000 4 auf 2 Mill. Sta verringect. * Lindener Aktien⸗Brauerei in Hannover⸗Linden.— 4 i. V. 6) v. H. Der AR. beſchloß, für das am 30. Sept. 1932 abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 4 v. H.(i. V. 6 nach 10 v..) in Vorſchlag zu bringen. (Stammkapital 4 Mill.). Ablehnung der Oderschiffahrisakſe durch die deuische Regierung Berlin, 18. Jan. Von der durch Artikel 341 des Ver⸗ ſoiller Vertrages eingeſetzten Internationalen Oder⸗Kommiſſion iſt nach langjährigen Verhand⸗ lungen am 29. Juli 1932 eine Oder ⸗S chif fahrts⸗ akte ſertiggeſtellt und von den Delegierten der beteiligten Staaten gezeichnet worden. Die Feutſchen Dele⸗ gierten haben ſich jedoch an der Zeichnung ni ch t be teiligt. Dos Zeichnungs⸗Protokoll iſt während einer Friſt von ſechs Monaten, d. h. alſo bis zum 28. Ja⸗ nuor d.., zur Zeichnung durch die in der Kommiſſion vertretenen Mächte offen gelaſſen worden. 5 Die d eutſche Regierung hat nach eingehender Prüfung die Haltung ihrer Delegation gebilligt und durch ihre Miſſionen den beteiligten fremden Regierungen am 14. Januar d. J. eine Note übermitteln laſſen, in der die Gründe für die Ablehnung der Oder⸗Schiffahrtsakte ausführlich dargelegt ſind. a eigener Akiien Die Geſellſchaft ſchlägt der auf 11. 2. einberufenen GB. die Umwandlung der 40 000„ Vorzugsaktien in Stammaktien vor. Es ſoll ſodann über die Ein ziehung der im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen nom. 10 000/ Aktien i. e. F. Beſchluß gefaßt werden. Das AK. beträgt z. Zt. 360 000. Auf der TO. ſtehen im übrigen die Regularien für das am 31. 8. 32 beendete Ge⸗ ſchäftsjahr. Dazu erfahren wir von der Verwaltung, daß die Beſeitigung der BA. gegeben iſt, nachdem heute mit einer Ueberfremdungsgefahr nicht mehr zu rechnen iſt und von vornherein gemäß den Statuten die Möglichkeit der Um. wandlung bis 1. März 1933 vorgeſehen war. Bei der Ein⸗ ziehung von 40 000% Aktien handelt es ſich um ſolche, die im Beſitz der Geſellſchaft ſich bereits befinden. Die Ein⸗ ziehung wird ſomit mit eigenen Mitteln vorgenom⸗ men. Der Buchgewinn ſoll zur Stärkung des Delkredere⸗ ſonds verwendet werden. Die Bilanz läßt eine Zu⸗ nahme der Liquidität erkennen. Ueber den Ver, lauf des abgelaufenen Gz. wird berichtet, daß dauernd rückgängiger Bierabſatz in Verbindung mit Herübernahme von Vorräten aus der letzten Kampagne den Umfang der Aufträge ſeitens der Brauereien ſtark beſchränkte. Daran vermochte auch die längſ erſehnte, im März endlich durchgeführte, aber unzuläng⸗ liche Senkung der Reichs⸗ und Gemeindebierſteuer nichtz mehr zu ändern; ſie verlangſamte aber zum mindeſten den Rücklauf des Bierabſatzes und brachte ihn da und dort zum Stillſtand. Trotzdem konnten die Produktions, und Abſatzziffern des Vorfahres annähernd erreicht werden bei weſentlicher Verringerung der Vorräte und Senkung der Generalunkoſten.(Beſchäftigungsgrad 55 v. Nach als ausreichend bezeichneten Abſchreibungen von 13 026(11050)„ auf das Anlagevermögen wird einſthl, Vortrag aus dem letzten Geſchäftsjahr ein Gewinn von 7977„/ ausgewieſen, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Im Hinblick auf bereits vorliegende Aufträge rechne man im neuen Geſchäftsjahr auf einen etwaz beſſeren Beſchäftigungsgrad. Im übrigen wird wegen der Ausſichten auf die allgemeine Arbeitsloſigkeit und die ge⸗ ſunkene Kaufkraft verwieſen, andererſeits aber auch auf die Möglichkeit einer weiteren Senkung der Bterſteuer, die den Bierpreis in das richtige Verhältnis zu den heu⸗ tigen Einkommensverhältniſſen des deutſchen Biertrinkerz bringen muß. Deufscher Außenhandel 1931 und 1932 Die monatliche Bewegung des Außenhandels lin Millionen Cegenwartswerte in fill. M. Rein. Warenverkehr Einf. Ausf n Gegenwartswerte in Mill. RR. Lebensmitt.] Rohſtoffe Fertigwaten Monat 5 Einf. Ausf.] Einf. Ausf.] Einf. Monats⸗ durchſchn. 19281168 970 1929 1120 1057 848,6 dito. 1032 Januar 81. Februar März April Mai Juni Juli Auguſt September Oktober November Dezember Januar 92 SSE Auguſt September Oktober November/ Dezember eee D SSS Jan. Dez. Einf! Aus November Einf] Ausf 008 1,2 ö 4 19,0 1498, 265 84,4 2411, 1051 387,8 727 fl Reiner Warenverkehr 388,4 422 490.9 4686.5 5 Gold und Silber 44,7 6 21,7] 368,5 600 Ausfuhr bis 31. Juli 1932 einſchließlich Reparations⸗Sachlieferungen Warengruppen Dezember— Einf Ausf 1. Leßende Tiere 3,3 2. Lebensmittel und Getränke 116,1 3. Rohſtoffe und Halbfabrikate 214.5 4. Ferligwaren 59 „„ ö . * Japan auf dem Vormarſch— in Europa! Amſter“ dam, 17. Januar. Großes Auſſehen erregte das Eintreſſen einer Schiffsladung von etwo 6000 ja paoniſchen Guß eiſen röhren in der Stärke von 100 bis 750 Millimeter im Hafen von Rotterdam mit einem japaniſchen Dampfer, die für die Gemeinde Groningen und Ifſſelmonde beſtimmt find. Bei dfeſer Ladung handelt es ſich um die erſte ſſt Europa beſtimmte japaniſche Rohren tele rung. Sie ſtammt aus einem japoniſchen Röhrenwerk, das zurzeit niederländiſche Kemmunen mit Offerten 395 ſchwemmt und in ihren Schreiben ſchärſſten Wettbewe gegen das Röhrenſyndikat ankündigt. JJ ũ ⁵ddwã ũãdõddd d y Frankfurier Ahendbörse abbröckeind Die Abensbörſe verzeichnete nur auf einigen Spezial⸗ gebieten lebhafteres Geſchäft, die K ursgeſtaltung war recht unterſchied lich. Feſter lagen zunächſt weiterhin Gelſenkirchen mit plus 1½ v. H. und die übrigen Montanwerte mit Beſſerungen von 1 bis 4 v. H. Am Kunſtſeidemarkte Aku auf ſchwache Amſterdamer Meldun⸗ gen 2% v. H. und ſpäter noch 1 v. H. ſchwächer. Schwach tendierten auch Holzmann mit minus 2 v. H. ca., wobei Gerüchte von einer beabſichtigten Kapitalzuſammenlegung verſtimmten. Im übrigen blieben die Berliner Schlußkurſe etwa behauptet. Am Rentenmarkte war das Geſchäft klein. Deutſche Anleihen lagen auf Schlußbaſis, Golöpfandbrieſe waren auf dem ermäßigten Mittagsniveau eher gefragt, Stadtanleihen hatten keine ausgeſprochene Tendenz. Im Verlaufe bröckelten die Aktienkurſe dann unter dem Eindruck der Aku⸗ und Holz⸗ mannſchwäche allgemein etwas ab. Holzmann wurden amt⸗ lich nicht notiert. Im Freiverkehr fanden Umfätze bei 525%, alſo 6½ v. H. unter dem Berliner Schluß, ſtatt. Aku gingen bis auf 35 v. H. zurück. U. g. notierten Neubeſtitz 8,45, Altbeſitz 6636 bis, Nachbörſe 6696, Berliner Han⸗ delsgeſ. 94, Reichsbank 157½, Farben 101, Nachbörſe 100% Gebr. Junghans 24, und Lahmeyer u Co. 118. Badisch- Pfälzische Zeniral-Häufeaukſion Die erſte diesjährige Häuteauktion in Mannheim nahm einen unbefriedigenden Verlauf, da die Preiſe für Kalbfelle bis zu 7 v. H. und für Häute teilweiſe ſogar bis zu 15 v. H. gegenüber der Vorauktion verloren. Im ein⸗ zelnen zahlte man je Pfd.(in Pfeunigen): f 3049 80—70 2129 3337 23—27 35—41 35—41 37—43 24—26 28—31 Schußhäute 23. Kalbfelle, b. o. K. reſp. r. o. K. bis 9 Pfd. 40 42% bzw. 53—557½, 9,115 Pfd. 33436 ½ bzw. 4649, 15,120 Pfd. 32, bzw. 44; Schußkalbfelle 30; Freſſerfelle bis 20 Pfd. 25½; Schaffelle, voll⸗ wollige 20—20%½. Das Angebot aus den Dezember⸗ Gefällen der angeſchloſſenen badiſch⸗pfälziſchen Metzger⸗ 80 a. mehr Kuhbaute Ochſenhäute Ninderhäute Farrenhäute innungen betrug 16 723 Stück Großviehhäute, 22 205 Stüc Kalbfelle und 2100 Hammelfelle, ſonach insgeſamt 41 050 Stück. Wie nach den vorſichtigen Geboten der Käufer und den rückgängigen Preiſen auf der vorausgegangenen Skut garter Auktion zu erwarten war, ſchwächte ſich die Tendenz ab. Der Verkauf geſtaltete ſich ſchleppend und die Lost mußten doppelt ausgeboten werden. Wie die vorſtehenden Preiſe zeigen, waren namentlich Mittelgewichtsklaſſen vernachläſſigt. U Karlsruher Produkfenbörse * Karlsruhe, 18. Jan. Die leichte Befeſtigung hotte wi der einer ruhigeren Haltung Platz gemacht. Der Markt verlief ohne Anregung bei kleinen Umſätzen. Bei ruhige Tendenz notierten in/ für die 100 Kilo: Inlandsweize Futter⸗ und Sortiergerſte 1617,75; Inlandshaſer 1305 tauſchweizen per Jan.⸗März 2929,25; Inlandsmahlung per Jan.⸗März 28,30—75; 15 ca. 65proz. 22,75. 28,50; Weizenbollmehl 9,75, Weizenklel ſein 7,50; dto. grob 8,50; Biertreber 10,7511; Trocken, ſchnitzel 75-8; Malzkeime 10,50—11; Erdnußkuchen 1 bis 12; Palmkuchen 8,759, Soyaſchrot 10,25; Leinkuchen; mehl 11,50—11,75; Speiſekartofſeln 4,00; Futter⸗ und Wit ſchaftskartoffeln—8,40. Rauhfuttermittel: Wieſen heu 4,75—5; Luzerne—5,5; Weizen⸗Roggenſtroh, draht gepreßt 4,00. „ Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 18. Jau. Rotkralt 2,25.—4; Weißkraut 1,5—1,5; Dänenkohl 2,25.—2,5, Wirſing 4,5—5,5; Spinat 79,5; Zwiebel 4; Karotten 4,1% Schwarzwurzeln 12—14; Krauskohl 3; Rotrüben 2, Roſen? kuh 11-13, Feldſalat 59—60; Enoivienſalat 6½ Lug pro Stück 1,5, Grünes, pro Bündel 22,5; friſche Eiet 10—11. 1 * Holzverſteigerung Laumersheim. Bei der am 16. 95 nuar erfolgten Holzverſteigerung von Nu z⸗ 2591 Brennholz wurden folgende Preiſe erzlelt as Hog war am Bahnhof gelagert und wurde im Gemeindewe Hebrenfeld geſchlagen): 140 Ster Buchen ⸗Scheit à 13,50% Ster Buchen⸗Prügel. und Klotzbolz 2 9,50,. Ser Eichen⸗Scheit à 8,50, 80 Ster Kiefer⸗Prügel für Wein bergſtecken a 8. Die Preife liegen ungefähr 10 v. unter denen, die auf der vorzjährigen Verſteigerung ne erzielt werden konnten. Die Verſteigerung nahm aber Roggenmeß ganzen einen befriedigenden Verlauf, das ganze angebot konnte abgeſetzt werden. a 14 9 20,75—21; Inlandsroggen 1717,25; Sommergerſte 18 bis 14,25 Platamais 19,75—20; Weizenmehl Null mit Aus- 25; dto. Spezial Nun 2418 3 . onnerstag, 19. Januar 1933 0 D Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 55 Seite/„Nummer 31 1 Strümpfelbrunn, 19. Januar. Wie bereits in Hochſtapler erh It 15 Monate Zuchthaus ee 1 pielen anderen Orten, iſt nun auch hier zur Linde⸗ 5 Heidelb — zung der Not der erwerbsloſen Winterhauchfugend 443 J Sei 1 erg, 19. Januar. Ein Hochſtapler iſt der] Trug zur zweiten Natur geworden ſei. Der Straf⸗ Donnerstag, 19. Jannar ein Arbeitslager des freiwilligen Arbeitsdien⸗ 0 9 te entre Joſef Heilig von hier, gegen antrag lautete auf ein Jahr ſechs Monate Zucht⸗ 95 A6 ſtes eingerichtet. Die Anregung hierzu ging von 92 isher bei 23 Vorſtrafen insgeſamt zwölf haus. Heilig fand dieſen Antrag als etwas hoch, e e dete e 75 80 Pfarrer Iber aus. Die Evangeliſche Kirchen⸗ ahre Zuchthaus und über neun Jahre Ge⸗ nahm aber die Strafe mit 15 Monaten Zuchthaus ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Der Ahgentter. 5 gemeinde im Kirchſpiel Strümpfelbrunn hat die Ob⸗ fängnis ausgeſprochen wurden. ſofort an. von Joh. Strauß, B. B., Anfang 10 0 Uhr ö G liegenheiten des Dienſtes übernommen. Als Träger Ende September v. J. aus dem Zuchthaus ent⸗ 5 0 ill abo, bie große eee 5 der Arbeit zeichnen die politiſchen Gemeinden laſſen, verübte er bereits Anfang Dezember neue 8„ 5 6 Li ien 2 4 5 2 3 8— ir Marea 8 8 etarium: 16 Uhr Vorführung, 20.15 Uhr zweiter Licht⸗ n Strümpfelbrunn, Waldkatzenbach, Mülben und Ober⸗ Schwindeleien. Heilig gab ſich als Montageleiter der. Der aus dem Stadtteil Rohrbach ſtammende 26 Tete nber Sage 1 1 15 Nef 1 wissenschaft 11475 nom dielbach. Zur Durchführung eines geſchloſſenen AbEch und der J Farbenindustrie aus. Bei dem Jahre alte Loreng Al wurde am 28. November aus e Das Lagers wurde das Karl Schenkelheim lalte Inhaber eines Wäſche⸗ und Ausſtattungsgeſchäfts 1 en i Nele legten aher Des Geſtge der Sed 1 Sele u im evangeliſche Kirche) zur Verfügung geſtellt. Auf dieſe legte er eine Beſcheinigung vor, die beweiſen ſollte,. Er fand bei ſeinem Bater in Nann⸗ gel der Zeit“(A4, keine Wiederholung),.45 Uhr e ge Heiſe ist für 50 junge Leute bis in den hohen Som- daß er bei einer holländiſchen Bank über ein Gut- beim Unterſchlupf, Mit einem Rad fuhr er am n der günfthole. 5 mer hinein geſorgt. Im Arbeitsplan ſind Wege⸗ haben verfüge. Die Beſcheinigung hatte Heilig mit dem 5 ie 0 Heidelberg, i e% ͤĩ“UV! N b die gebeten und Gewinnung von Neuland durch Ro. Namen des hieſigen Reichsbaukdirektors unkerſchrle⸗ Reuenteim durch das offene Fenſter in die Woh. Pſsdeneelteer Lamenzrachm tag, Konzert mik kinkeßenz einer zungsarbeiten vorgeſehen. Leiter der geſamten ben. Dem Bene gab Heilig Beſtellungen in zen ien een en mee wine e CC aan Maßnahme iſt Ing. Th. Iber aus Mannheim, dem Höhe von ungefähr 2000„ auf. Für etwa 660„ dem in ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen le⸗ a VVV 2 0. 5 5 5 af 8 a 5 a 7 5 75 kinn 9 öl“.— 15 als weiterer Lagerführer Ban e Haus wurden Waren geliefert, die aber bis auf ein Hemd benden Bekannten ein Paar neue Halbſchuhe Glorio⸗ Palaſt:„Eine Nacht im 5 Grand⸗ e de Rendzig aus Heidelberg beigegeben iſt. Die ſtaat⸗ und eine Unterhoſe zurückgeholt werden konnten. dad eine dithet im Werte von 5d„. Das del, ü univerenen: een im enge Ei liche Auſſicht liegt in Händen von Direktor In der gleichen We Schöffengericht verneinte das Vorliegen einer drin⸗ d mühen lee, eee Ein. 8 8 gleichen Weiſe trat Heilig bei einem Ju we⸗ 5 8 8— Scala⸗Theater:„Die grauſame Freund 5 Stockert vom Arbeitsamt Mosbach. 5 5 m genden Notlage und verurteilte Al. wegen Dieb⸗„ S 1 0 5 0 5 Liege nen, 5 5 lier auf, bei dem er für ungefähr 3000 air abls im Rückan zu les Monaten Heſäng Je e e,, 1 eder ⸗ und Schmuckwaren beſtellte. Von einem Mö be 75 198 VVVVVVâVßꝛ„Jonny ſtiehlt Europa“. 97. nis, abzi. ˖ erſuchungshaf 95. Plankſtabt, 19. Januar. Am Sonntagnach⸗ händler verlangte er die Lieferung eines e„abzüglich ein Monat Unterſuchungshaft. Sehenswürdigkeiten 10 mittag hielt der Geſangverein„Sängereinheit“ und eines Schlafzimmers im Werte von 1435. Städt. S nit im Sängerheim zur„Krone“ die diesfährige Gene⸗ Von einem Landwirt kaufte er ein Grundſtück für Zwei Jahre Gefängnis für Kindstötung ee e eee 1 — 12 ralverſammlung ab. Vorſitzender Adam Gund gab 3700„ und endlich mietete er bei einer Siedlungs⸗ 1: Landau, 19. J Die Dienſ Mari Mannhelm Ludwigshafen“. Gehffnet von 10— 13 Ithr und 1. einen kurzen Rückblick über das verfloſſene Ver⸗ geſellſchaft eine 3⸗Zimmerwohnung bei einer Mo⸗ Hube 5 Sbnde anuar. Die Dienſtmagd Maria von 1416 Uhr.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde: 15 einsjahr. Hierbei gedachte er auch der zwei im letz⸗ natsmiete von 68 J. t uber aus Sondernbeint fkand 5 Linds⸗ Biologische Fiergruppen und ethnographiſche Sammlungen. nicht f 5 Jahre verstorbenen Mitglieder. Für fleißigen 2 3 5 8 i ötung vor dem Schwurgericht Landau. e Ver⸗ Sn 2 15 bis 17 Uhr. 7 2 Städtiſche.„Kunſthalle: 1 den Alnaftundenbeſuch erhielten 7 Sunger das leißig Der gänzlich mittelloſe Angeklagte gab im handlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit 5 Ausſtellungen:„Arbeiten der Mannheimer 1 f nbef f as Sänger⸗ weſer e erfe e ö D. N 5 otographe mil Rexroth“. 115 glas. Der Jahresbericht des Schriftführers 15 der d ebe unte 51 15 1 e. be lag zur Laſt, am 11. Auguſt Jbuſteg noi. 47505 de n eee Ge⸗ 5 2 5— 8. f in S ernhe 5 er Geburt i 4— Sonde Ze zmuſeu 5 reicht. 11 88 5 e Nach der Neuwahl lung lachte er verſchmitzt, obwohl ihm der Vor⸗ der bee 1 z N. b e a e 15 29% 5 und 2s Geſamtvorſtandes wurden an Verar* g 0 1 ö An⸗ aut Kunſthalle: te Kunſt Alt⸗Amerikos“, it nuende e in B iſtaltungen ſitzende die Möglichkeit einer neuen Zuchthaus⸗ geklagte war geſtändig und will aus Not gehandelt geöffnet von 10—13 und von 1416 Uhr.— Mannheimer 9 für das ende Jahr ein Bunter Abend und ein ſtra 0 2. b 2 i erausſ vo Familienausflug festgelegt 1 angedeutet hatte. Oberſtaatsanwalt Haas haben. Sie wurde zur Mindeſtſtrafe von zwei Rare 1. 1 55 2 ee ee inſchl.. wies darauf hin, daß dem Angeklagten Lug und Jahren Gefängnis ei„. en ein Bus 8 verurteilt. 10—19 und von 14—16 Uhr n von 0 ragen echnel. etwas Herillehe und private Gelegen- 1 1 der Nelteanze gen ſe Zelle 20 Pig. n 8 1 le ge. 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Wieder ein urwüchsiger 5 15 5 De 3 8 5 3 5 5 2*— 5 old aten schwanke 1187 5. 2 5 1 28 der unbändige Heiterkeit auslöst! Der Millionen- Film der 1 J. 22 guoßu Pun miau oh-NManöverzeit- u FA dieses Jahres g andberzell- ö 2 7 117 8 7 ö Haupidarstellerin: 5 Se 1 önste 2 211! 4 5 eldstsdttalber- Enpfanzsball-fenfztengesthnetter E Hamelin 125 f— Frei H. Abenteuer a . e 00 Pfg.? ö 0 im 5 hofſtr. 1 Engadin 4 N 5 Deen See 5 mis den beiden Ham- Abel i f burger Zimmetleuſen 1 Guzzlfantschner— ö U 5 Walter Fim 8 Hella Hartywloh 85 75 Arnold Hasenclever 5** 1 f 5 5 SUHNE 5 Brothers 5 2 Akrobaten am Reck N dm i 5 8 Jugepdilche haben 4 ö mit den Prominenten: 5 J J 1 g 8 ö. 72 2⁴⁵ 6³⁰ 3 K K t 1 1 f abet. Leoben eee Snt worte.9 Else Elster— Hansi Niese- Willy Clever e a 80 P nie* gs desche Mudels suchen ihr Glueck!. 1 ht Ein ländlieh neckisches Jdyll im MIV FE f 15 9 5 5 1 N„ Auftergewähnlich die spannende Handlung, in der . 1 zwei Männer um die geliebte Frau kämpfen. Der 931 Entzückend dle Schlager: 1 AAgbdüa f Dazu ein großes besonders ausgewähltes 0. 5 Vis an einem enn Jonßeinbrogramm der MF u ernähr in Wirklichkeit schon dran U über d 5„Blond kann sie sein., Mur noch heute! nsere neuen leitend 5 schwarz kann sie sein!“ 5 55— 1 it 7 daß de Großes Ton- Vorprogramm TOM MIX 5 N E 5 8 D + E 1 8 E giebige . 55 NEUESTE DEULIG-TONWO CHE 1 5 5 Wochentags bis.30 Uhr auf allen Plätzen 1 9 5 5 5 5 g N T.00,.30,.30,.30 Uhr 5 8 Eine Minute 50 pfennig Erwerbslose 40 pfennig zwar 75 Ein Groß-Tonfilm nach ef 2 1 . 5 dem bekannt. Erfolgsroman vor 12 lugeneiliche in der ersten Vorstellung De f Bilgi, eine von uns“ N.45 Uhr 25 und 40 Pfennig N N 5 f 2 5555 ö f von Irmgard Keun 5 0— 2. Fim: Anfang:.43,.25,.20,.10,.10 Uhr. 9 14 n den Hauptrollen: 8„„„„„ Une e 2 Vagabunden- Der Hauptfilm beginnt letztmalig.30 Uhr. 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