993 4 . 1 N 1 geſetzlichen tut Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatl. RM.08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25 durch die Poſt RM..70 einſchl 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr 12, Kronprinzenſtr 42, Schwetzinger Str 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68,) Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. imer o Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40 79 mm brelte Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Ketne Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 20. Januar 1033 144. J ahrgang— Nr. 33 Der Kampf zwiſe 4 Heute wird der Aelteſtenrat über Vertagung oder Zuſammentritt des Parlaments entſcheiden Deutſchnationales Dementi Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Januar. Heute nachmittag 15 Uhr tritt nun der Aelteſten⸗ rät des Reichstags zuſammen und das poli⸗ tiſche Schickſal der nächſten Zukunft wird in der Hand der Parteien liegen. Daß die Reichsregierung im Aelteſtenrat eine klare Entſcheidung herbeiführen und eine Verlängerung der ſchier unerträglichen Un⸗ gewißheit verhindern will, iſt bekannt. Mit welchen Mitteln ſie dieſer Mahnung Gewicht zu verleihen ge⸗ denkt— ob ſie für den Fall einer nur kurzfriſtigen Verſchiebung des Reichstagszuſammentritts die Auf⸗ löſung androhen wird— dürfte im Augenblick noch nicht feſtſtehen. Ueber die Pläne der Parteien iſt bis zur Stunde lediglich der kom mu niſtiſche Antrag bekannt, das Parlament auf den 24. Ja⸗ nuar einzuberufen und ſofort über den kommu⸗ niſtiſchen Mißtrauensantrag abzuſtimmen. Bei den Nationalſozialiſten ſcheinen zwei Richtungen gegeneinander zu ſtehen. Die einen wollen den Zuſammenſtoß mit der Regierung möglichſt hinauszögern, weil ihnen ein ſpäterer Wahl⸗ termin ſympathiſcher dünkt, die anderen möchten unter dem„glückhaften Vorzeichen des Sieges von Lippe“ den Kampf ſofort aufnehmen. Es iſt jedoch nicht anzunehmen, daß die Nationalſozialiſten in irgend einer Richtung die Initiative ergreifen werden. Dagegen will die Bayeriſche Volkspartei oder eine der bürgerlichen Mittelgruppen einen Antrag auf langfriſtige Vertagung ein⸗ bringen. Auch dann bleibt noch die Möglichkeit, daß durch das Verhalten der Nationalſozialtſten überhaupt kein Antrag angenommen wird und der Aelteſtenrat, ohne einen heſtimmten Beſchluß gefaßt zu haben, wieder aus⸗ einandergeht. Bedeutungsvoller wird die Hal⸗ kung der Reichsregierung zu dieſen unter⸗ ſchiedlichen Eventualitäten ſein. Darüber wird Staatsſekretär Planck im einzelnen ſtch auslaſſen. In Regierungskreiſen rechnet man ziemlich beſtimmt mit dem Konflikt, noch ſicherer aber mit dem Verbleiben des bisherigen Kabinetts im Amt. Eigenartig iſt jedoch, daß, während von der Auf⸗ löſung bereits wie von einer vollendeten Tatſache geſprochen wird, im Grunde niemand da iſt, der in ihr und dem folgenden Wahlgang einen politiſchen Gewinn für ſich erhofft. Trotz dem, wie es heißt, kicht ergebnisloſen Geſpräch Hitlers mit Thyſſen iſt auch die Wirtſchaft in ihrer überwie⸗ genden Mehrheit gegen Neuwahlen und nach unſeren Informationen haben die Gewerk⸗ ſchaften dem Reichskanzler ebenfalls verſichern laſſen, daß ſie einen abermaligen Wahlkampf für überaus ſchädlich halten. Intereſſant iſt auch, daß die Deutſchnationalen ganz offiziell demen⸗ tieren, daß Herr Hugenberg um die Bildung einer neuen Harzburger Front bemüht ſei. Allerdings wird durch dieſes Dementi die Tatſache nicht widerlegt, daß man an ſich und zwar gerade von deutſchnationaler Seite Herrn von Hindenburg in den letzten Tagen für eine Harzburger Kombination zu gewinnen ſuchte. Ueberhaupt wird ſchwer zu be⸗ ſtreiten ſein, daß die Deutſchnationalen, die doch eine zeitlang auf dem Wege ſchienen, eine Partei Schlei⸗ ers zu werden, ſich wenigſtens einſtweilen auffal⸗ lend kühl zu ihm verhalten. Die Regierung läßt erklären, daß an einer Ver⸗ tagung von wenigen Wochen nichts gelegen ſei. Die Wirtſchaft brauche Ruhe auf lange Sicht. Von der ultimo ratio der Zwangsvertagung des Parlaments ſcheint, ſo eingehend dieſe Möglichkeit auch an durchaus maßgebenden Stellen bereits erörtert worden iſt, der Reichspräſident auch diesmal keinen Gebrauch machen zu wollen. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Aeußerung des Vorſitzenden der ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ dagsfraktion Rudolf Breitf cheid intereſſant, der nach dem„Vorwärts“ geſtern in einer bozialdemokratiſchen Vertreterverſammlung des Be⸗ zirks Friedrichshain geſprochen hat. Als Breitſcheid bei dem General von Schleicher war, ehe dieſer zum Reichskanzler berufen wurde, habe Schleicher die rage geſtellt?„Würde die Sozialdemokratie, wenn der Reichstag wegen Arbeitsunfähigkeit aufgelöſt und die Friſt der Einberufung von Neuwahlen nicht eingehalten würde, ſogar auf die Barrikaden gehen?“ Breitſcheid habe darauf erwidert:„Auf die Barrikaden will ich mich nicht feſtlegen. Aber für die geſamte Arbeiterſchaft wäre eine ſolche Handlung Veranlaſſung, mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln gegen einen ſolchen Verfaſſungs⸗ bruch vorzugehen. Eine ſolche Provokation der Ar⸗ beiterklaſſe wird ohne Zweifel die ſtärkſten Stürme rvorrufen.“ fortgeworfenes Geld, wenn nicht ein Gleichgewicht Erfolge der Agrarpolitik In Getreide, Kartoffeln und Fleiſch kann Deutſchland ſeinen Bedarf decken Meldung des Wolff⸗Bür os — Berlin, 20. Januar. Im Haushaltsausſchuß des Reichstags nahm Reichsernährungsminiſter v. Braun Stellung zu den Angriffen auf die Agrarhilfe. Er ſagte eine eingehende Prüfung der Anklagen wegen der Oſthilfe zu, über die wir geſtern abend berich⸗ teten, und legte dann ausführlich die Not der Land⸗ wirtſchaft dar. Der Sinn der Oſthilfe ſei, eine Ver⸗ wüſtung der Güter zu verhindern. Alle für Sied⸗ lung und Oſthilfe aufgewendeten Mittel ſeien aber zwiſchen den landwirtſchaftlichen Preiſen und den Produktionskoſten erreicht werde. Auch in der Sied⸗ lung ſeien große Fehler gemacht worden. Man habe aber jetzt den Siedlern bedeutende Nachläſſe ihrer Renten gegeben, weil ſie völlig außerſtande ſeien, die bisherigen Renten noch herauszuwirtſchaften. Herr von Braun fuhr dann fort: Wenn das Vieh heute einen Index von 61 hat und die Induſtrieprodukte auf 114 ſtehen, muß man zugeben, daß dieſe Schere ein unüber⸗ brückbares Hindernis für ein Wiederaufleben der Landwirtſchaft iſt. Es kann kaum überwunden werden dadurch, daß die Induſtrieprodukte billiger werden, ſondern nur durch eine Angleichung der Viehpreiſe. Die Zinslaſt der Landwirtſchaft iſt mit 620 bis 650 Mil⸗ lionen beziffert worden. Man darf aber nicht ver⸗ geſſen, daß der Wert der Güter außer⸗ ordentlich zurückgegangen iſt. Auch hier liegt eines der Agrarprobleme, die gelöſt werden müſſen. Der Tiefſtand der landwirtſchaftlichen Gü⸗ ter iſt zum Teil bis auf den Mitte der hoer Jahre zurückgegangen, während die Belaſtung der Lands⸗ wirtſchaft mit Krediten und Zinſen dieſem Rückgang nicht gefolgt iſt.— Auf der Einnahmeſeite ſpielt das Gleichgewicht zwiſchen Getreide und Vieh eine außerordentliche Rolle. Man iſt in Deutſchland in erheblichem Um⸗ fange von der Vieh⸗ zur Getreideproduktion übergegangen, da die Getreidepreiſe ſich etwas beſſer gehalten haben. Das iſt eine außer⸗ ordentlich gefährliche Entwicklung, denn wenn wir unter einer Ueberproduktion an Getreide leiden, ſinken ſelbſtverſtändlich auch die Getreidepreiſe. Unſere Getreideproduktion wird für 1932 auf 20,3 Millionen Tonnen geſchätzt. Für die menſch⸗ liche Ernährung und für induſtrielle Zwecke würden davon etwa 11 Millionen Tonnen benötigt, der Reſt muß verfüttert werden, da die Ausfuhr verſagt. Die Bedarfsdeckung bei Getreide kaun man als 100prozentig bezeichnen. Die Kartoffelernte betrug 46 bis 47 Millionen Tonnen, von denen etwa 12 Millionen für die menſch⸗ liche Ernährung benötigt werden. Für induſtrielle Zwecke kommen zwei Millionen Tonnen, für Schwund und Saatgut je 10 v. H. in Betracht, der Reſt wird verfüttert. Der Erfolg iſt eine große Schweineproduktion. Auch bei Kartoffeln be⸗ trägt alſo die Bedarfsdeckung 100 v. H. Bei den Futterrüben iſt infolge des Bedarfs⸗ rückganges und des Rückganges der Ausfuhrmöglich⸗ keiten ein Zwang zur Kontingentierung der Anbaufläche notwendig geworden. Unſer Rindpiehbeſtand iſt um 650 000 Stück größer als vor dem Kriege, auch der Schweine⸗ beſtand liegt noch 300 000 Stück über dem Vor⸗ kriegsſtand, obwohl wir uns im Tiefpunkt des Schweinezyklus befinden. Auch die Zahl der Hüh⸗ ner iſt um mehr als 20 Millionen größer als vor dem Kriege. Bei Fleiſch iſt alſo ebenfalls eine 100prozen⸗ tige Bedarfsdeckung durch eigene Erzeugung möglich. Anders liegen die Dinge beim Fett. Unſer Geſamt⸗ verbrauch beträgt 1,3 Millionen Tonnen, wovon auf Margarine 38 v.., auf Butter 35 v.., auf Schmalz 16 v. H. und auf Speiſefette und Oele 10 v. H. entfallen. Der Anteil der eigenen Erzeu⸗ gung beträgt im Ganzen nur 40 v.., während 60 v. H. durch Einfuhr gedeckt werden. Bei der Butter produzieren wir 90 y. H. ſelbſt und führen 10 v. H. ein, beim Schmalz produzieren wir 60 v. H. ſelbſt und führen 40 v. H. ein. Bei der Margarine beträgt der Anteil der Eigenerzeugung aus eigenen Rohſtoffen nur 5 v. H. Die Eigenproduktion an Fetten kann noch geſtei⸗ gert werden, namentlich durch eine Erhöhung der Schmalzproduktion und durch den Anbau von Oel⸗ ſaaten. Der ſtärkere Oelfruchtanbau wird geradezu eine Frage der nächſten Zukunft ſein. Zum erheblichen Teil haben wir alſo bereits eine 100prozentige Bedarfsdeckung aus eige⸗ nen deutſchen Erzeugniſſen. Aufſteigen kann die Landwirtſchaft im weſentlichen nur noch in der Fettproduktion und beim Anbau eiweißhaltiger Futtermittel. Und das iſt ein gewiſſer Lichtblick in der landwirtſchaftlichen Not unſerer Zeit. — Preußen parlament vertagt ſich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Januar Im Preußiſchen Landtag wurde geſtern die Kulturausſprache fortgeſetzt, wobei auch diesmal nichts weſentliches zutage gefördert wurde. Nach dem Beſchluß des Aelteſtenrates vertagte man ſich auf Mittwoch, den 15. Februar, doch iſt Präfident Kerrl ermächtigt worden, wenn die Lage es er⸗ fordern ſollte, das Haus zu einem früheren Termin zuſammenzurufen. eee Schuldenverhandlungen in London Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters f 8§ London, 20. Januar. Nachdem die Einberufung der Weltwirt⸗ ſchafts konferenz nach London nunmehr be⸗ ſchloſſen worden iſt, wird bekannt, daß zur gleichen Zeit in London Verhandlungen über ein Schulden moratorium ſtattfinden ſollen. Dies iſt wenigſtens der Vorſchlag des Genfer vorbereiten⸗ den Ausſchuſſes. Da die engliſche Regierung die Er⸗ ledigung der Kriegsſchuldenfrage zur Vorbedingung der Weltwirtſchaftskonferenz machen wollte und die Vereinigten Staaten auf der umgekehrten Prozedur beſtanden, lag das Kompromiß der gleichzeitigen Ver⸗ handlungen nahe. In leitenden Regierungsſtellen iſt einige Genugtuung darüber verbreitet, daß es Eng⸗ land gelungen iſt, den vorbereitenden Ausſchuß zu einer Aeußerung über die Notwendigkeit der Re⸗ gelung der Schulden zu bewegen. Als Gegenleiſtung für das amerikaniſche Zugeſtändnis geſtatteten die engliſchen Vertreter die Annahme der Rückkehr zum Goldſtandard in die Empfehlungen des Ausſchuſſes. Da der letztere Punkt mit vielen Vor⸗ behalten umgeben iſt, verliert die Rückkehr zur Gold⸗ währung dadurch nicht den taktiſchen Verhandlung wert für England. Man gewinnt den Eindruck, de die Regierungskreiſe mit dem, was im vorbereite den Ausſchuß erreicht wurde, ziemlich zuriodeu fi In der Preſſe tritt die Befr Ring Einigung deutlich hervor „ Dle„ i me große Notwendigkeit der„wirtſchaftlichen“ Abrüſtung in den Vordergrund und begrüßen lebhaft, daß die Kriegsſchuldenregelung durch den Genfer Bericht zum untrennbaren Beſtandteil der Weltwirtſchafts⸗ konferenz gemacht worden iſt. Was die Rückkehr zum Goldſtandard anlange, ſo habe England damit keine definitive Stellungnahme übernommen. Auch der„Daily Telegraph“ iſt höchſt befriedigt darüber, daß die engliſchen Vertreter ſich nicht ohne Vorbehalt für die Rückkehr zum Goldſtandard feſt⸗ gelegt haben. Aber auch ſchon bedingte Verpflichtun⸗ gen der Wiederherſtellung der Goldwährung er⸗ regen in weiten Kreiſen Unruhe. So ſchreibt der „Daily Herald“ beſorgt, daß die Vorbehalte nicht ausreichen, um die engliſche Induſtrie vor einer neuen Konkurrenz durch die franzöſiſche zu bewahren. Der Genfer Sachverſtändigenausſchuß für die Vorbereitung der Weltwirtſchaftskonſerenz hat ge⸗ ſtern ſeine Arbeiten mit der Annahme eines Be⸗ richtes beendet. Für die Tagesordnung der Lon⸗ doner Konferenz werden in dem Bericht folgende Fragenkomplexe vorgeſchlagen: 1. Wäh⸗ rungs⸗ und Kreditpolitik. 2. Preiſe. 3. Wiederauf⸗ nahme des Kapitalverkehrs(Schulden moratorium). Handelshemmniſſe. 5. Zoll⸗ und Handelsvertrags⸗ lik, 6, Organiſgtion der Produktion und des 1 ches es Frankreich Herriols Wandlungen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 20. Januar. Der frühere Miniſterpräſtöͤent Edouard Her⸗ riot entwickelt ſich mit einer ſolchen Geſchwindigkeit von der radikalen Linke nach der Mitte hin, daß man ſeine Abſicht, in einer künftigen Regierung der nationalen Konzentration eine füh⸗ rende Stellung zu erhalten, leicht zu erkennen ver⸗ mag, Vor einem hochhürgerlichen, größtenteils gativ⸗ naliſtiſch eingeſtellten Publikum hielt Herriot geſtern abend einen Vortrag, der größtenteils Deutſchland gewidmet war.„Deutſchland will wieder aufrüſten“, ſo begann Herriot ſeine Mitteilungen über die„Pläne des Generals von Schleicher“. Er bediente ſich des bekannten franzöſiſchen Materials über die ſogenannten deutſchen Geheimrüſtungen, um glaubhaft zu machen, daß man in ganz Deutſch⸗ land mit nichts anderem beſchäftigt ſei als mit der militäriſchen Ausbildung der Jugend, mit der Stet⸗ gerung der heimlich geſchmiedeten Angriffswaffen und mit der Vorbereitung eines Revanchekrieges. Was Herriot dem Publikum da erzählte, iſt größten⸗ teils auf Informationen zurückzuführen, die in den nationaliſtiſchen Blättern reichlich erſcheinen. Er übertrieb eine Reihe von Kundgebungen, die ſich in den letzten drei, vier Jahren in Deutſchland ereignet haben. Er ſprach den Reden mehr oder weniger un⸗ verantwortlicher deutſcher Politiker eine weittragende Bedeutung zu Herriot ſcheute nicht davor zurück, ſelbſt den Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg als eine Perſönlichkeit zu be⸗ zeichnen, die immer und nur für die Wieder⸗ aufrüſtung Deutſchlands eintrete. Selbſtverſtändlich beſchäftigte er ſich auch mit der ſogenannten„Hitlerſchen Armee“ und zog aus der Tatſache, daß es neben der republikaniſchen Fahne Deutſchlands auch eine Hitlerfahne gebe, die phantaſtiſchſten Rückſchlüſſe. Seine ganzen Ausfüßz⸗ rungen wurden ſelbſtverſtändlich mit großem Beifall aufgenommen. Zu der in Lauſanne erledigten Reparations⸗ frage teilte Herriot mit, daß ſich ſofort in Laufaune Frankreich iſoliert gefunden habe und deshalb ge⸗ wungen war, ſich mit Deutſchland zu verſtändigen. habe bei dieſer Gelegenheit doch noch etwas erhalten. Als die ſchwierigſten Fragen, die in der näch⸗ ſten Zukunft mit Deutſchland zu behandeln ſein werden, nannte Herriot den Weichſel⸗ korridor, das Saargebiet, die Kolonien und die Anſchlußfrage. Der frühere Miniſterpräſident erklärte, daß die Zu⸗ kunft Oeſterreichs trotz der vorübergehenden finan⸗ ziellen Unterſtützung, die man dieſem Laude zu⸗ wende, eine ſehr kritiſche ſei. Herriot erklärte, daß Deſterreich unzweifelhaft deutſch ſei⸗ Die Zukunft Oeſterreichs beurteilte Herriot ziem⸗ lich ungünſtig und wies darauf hin, daß man ſowohl in Deutſchland als auch in Oeſterreich den Anſchluß⸗ gedanken noch immer ſtark vertrete. Das Publikum nahm die Ausführungen des früheren Miniſterpräſidenten mit großem Beifall auf und die heutige Morgenpreſſe, namentlich die rechtsgerichtete, findet, daß Herriot ganz im Stile „eines ſehr vernünftigen und weitblickenden fran⸗ zöſiſchen Staatsmannes“ geſprochen habe. Der Steuerſtreit in Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Januar. In der Finanzkommiſſton, die ſich mit der Prü⸗ fung der Regierungsvorlage beſchäftigte, hat Finanz⸗ miniſter Chéron eine empfindliche Nie⸗ derlage erlitten. Mit Zweidrittelmehrheit ſprach ſich die Kommiſſion dafür aus, den Vorſchlag der Sozialiſtiſchen Partei, gegen den Cheéron offen Stellung genommen hatte, zu prüfen und den Ver⸗ ſuch einer Verſchmelzung des Regierungsprojektes mit dem der Sozialiſten zu machen. Der von Leon Blum und Vincent Auriol eingebrachte ſozialiſtiſche Finanzplan trifft ganz beſonders die Großinduſtrie durch neue Steuerauflagen, fteht von der Erhöhung der Steuern für tägliche Bedarfsartikel ab und ſetzt das Rüſtungsbudget um rund zwei Milliarden herunter, a während Chéron nur eine halbe Milliarde von den Ausgaben für Heer, Marine und Luftfahrt abſtreicht. Nach dieſem Votum zugunſten einer Prüfung des ſozialiſtiſchen Vorſchlags erklärte der Finanzminiſter, daß die Kommiſſion nicht zu einem poſitiven Ergeb⸗ nis kommen werde. Dieſer Meinung ſind die meiſten Politiker. Es wird mit Beſtimmtheit eine Spaltung der Finanzkommiſſlon erwartet. Dazu kommt, daß 2. Seite) Nummer 33 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Januar 1993 der Senat einen den ſozialiſtiſchen Wünſchen ent⸗ ſprechenden Finanzplan nicht billigen wird. Immer ſtärker bricht ſich in Linkskreiſen die Meinung Bahn, daß Cheéron das Miniſterium Paul⸗Boncour verlaſſen ſollte. Der Finanz⸗ miniſter ſelbſt empfindet die Unhaltbarkeit ſeiner Poſition. nach der in der Kommiſſion herrſchenden 3 ſagen, daß die Regierungskriſe unmittel⸗ rem offenen Ausbruch ſteht. Paul⸗Bon⸗ t damit, nach der Demiſſion Chérons den 1 Verkehrsminiſter Georges Bonnet des Finanzminiſters zu betrauen. Bonnet ſprach ſich gegen den jetzigen Regie⸗ 1s und wäre als Vermittler zwiſchen der nn Linken und den Sozialiſten ſicherlich ge⸗ Ligneter als Chéron. So rüſtet England ab Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Januar. Der Marinekorreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ berichtet, daß der engliſche Flottenetat für das Jahr 1933, der in einigen Wochen herauskommen wird, ganz bedeutend höher ſein werde als das Bau⸗ programm der letzten Jahre. In Marinekreiſen habe ſich die Anſicht duchgeſetzt, daß die engliſche Abrüſtung zur See bereits zu weit getrieben wäre, ſo daß die Sicherheit des Landes gefährdet ſei. Im letzten Jahre habe ſich die relative Machtſtellung Englands zur See ſtark zu ſeinen Ungunſten ver⸗ ſchoben. Man ſei ſogar hinter den Tonnageziffern des Londoner Vertrags von 1929, die damals als abſolutes Minimum bezeichnet wurden, um 200 000 Tonnen zurückgeblieben. Ueberdies werde in drei Jahren mehr als ein Drittel der engliſchen Kreuzer⸗ tonnage die Altersgrenze erreichen. Es beſtehe Ur⸗ ſache zu ernſter Sorge. Inſolgedeſſen würden im kommenden Flotten⸗ jahr nicht weniger als drei neue Kreuzer an⸗ gefordert werden. zwei von 7000 Tonnen und einer von 6 000 Tonnen. Im Gegenſatz zu den letzten Jahren würden dieſe Fahrzeuge ſehr bald nach der parlamentariſchen Kreditbewilligung in Auftrag gegeben werden. Auch in den übrigen Klaſſen würden die Neubauten höher ſein, namentlich in Zerſtörern und Unterſeebooten. In beiden Klaſſen ſtehe die engliſche Flotte heute an fünfter Stelle. Saalſchlacht in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Januar. Während einer kommuniſtiſchen Verſammlung in der Frankfurter Allee iſt es geſtern abend zu einer blutigen Saalſchlacht zwiſchen Kommuniſten und Nationalſoztialiſten gekommen. Die Verſammlung, die die Kommuniſten mit dem Thema„Hitlerjugend meutert“ einberufen hatten ſuchten neben 300 KPD⸗ Angehörigen auch eta 100 Nationalſozialiſten auf. Kurz nach Beginn fiel von einem Nationalſozialiſten ein Zwiſchenruf. Sofort ſtürzten ſich einige Leute des kommuniſtiſchen Sgalſchutzes auf einen NSDAp⸗Mann; in einer Ecke des Raumes kam es zu einer Schlägerei. Als Nationalſozialiſten ihrem Parteigenoſſen zur Hilfe eilen wollten, entſtand eine allgemeine Schlä⸗ gere, bei der die Kommuniſten mit Stuhlbeinen, Biergläſern, Koppelſchlöſſern und Meſſern auf ihre pplitiſchen Gegner losgingen, die ſich zur Wehr ſetz⸗ ten. Die Polizeibeamten, die die Verſammlung überwachten, waren machtlos. Als jedoch ſehr bald Polizeiverſtärkung eintraf und mit dem Gummi⸗ knüppel vorging, konnte der Saal geräumt werden. Mehrere Leichtverletzte wurden von ihren Partei⸗ freunden ſortgeſchleppt, während drei Schwer⸗ verletzte auf dem Platz blieben. Die Polizei ſorgte für die Ueberführung der drei ins Kranken⸗ Haus. der genommen von denen 48 der KPD und 5 ND angehören. Insgeſamt wurden 53 Perſonen feſt⸗ Ende der Vedürftigkeitsprüfung? Wichtiger Veſchluß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes des Reichstags Telegraphiſche Meldung „ Berlin, 20. Januar. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstags faßte geſtern drei wichtige Beſchlüſſe: einmal beſchloß er die Aufhebung der Bedürftigkeitsprüfung bei der Gewährung von Arbeitsloſen⸗ und Kriſen⸗ unterſtützung. Zum andern erſucht er die Regierung, die Lage der Wohlfahrtserwerbsloſen durch Auf⸗ hebung der Rückerſtattungspflicht zu er⸗ leichtern. Schließlich wünſcht er eine Erhöhung der Leiſtungen in der Arbeitsloſenver⸗ licherung. Die beiden erſten Beſchlüſſe gingen auf ſozial⸗ demokratiſche Anträge zurück, die außerdem eine Krankenverſicherung für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen forderten. Nach Mitteilungen der Regierungs⸗ vertreter würde dies einen Mehraufwand von rund einer halben Milliarde für Reich und Gemeinden bedeuten, der nur noch die in Arbeit Be⸗ findlichen ſtärker belaſtete. Staatsſekretär Dr. Grieſer betonte, die Sozialpolitik gehöre zu den Grundlagen des Staates. Deshalb würden auch jetzt die Spitzenverbände der Gemeinden und der Kranken⸗ kaſſen zu einer Beſprechung darüber eingeladen wer⸗ den, wie die Krankenverſicherung aller Erwerbsloſen geſichert werden könne. Aber dazu ſei keine neue ge⸗ ſetzliche Beſtimmung nötig, ſondern nur eine Ver⸗ ſtändigung. Allerdings werde man ſich dann auf die Krankenpflege beſchränken müſſen, Kranken⸗ geld werde man den Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen nicht gewähren können. Die Aufrechterhaltung der Anwartſchaft in der Invalidenverſicherung würde 36 Millionen im Jahre koſten; man werde verſuchen, einen Weg zu finden. Die Rückerſtattung der Wohlfahrtsunter⸗ ſtützung ſei ein notwendiger Beſtandteil jeder Für⸗ ſorge. Aber auch dieſe Frage ſolle zum Gegenſtand einer Beſprechung mit den Verbänden der Gemein⸗ den gemacht werden. Auch in der Krankenverſicherung gebe es, wie in der Wirtſchaft eine Zeit der Hochſpannung und eine Zeit des Tiefſtandes. Leiſtungen, die in jener Zeit feſtgeſetzt ſeien, könnten während des Tiefſtandes⸗ nicht ganz durchgeführt werden. Miniſterialrat Dr Beiſiegel nahm zu einem kommuniſtiſchen Antrag Stellung, der die Auf⸗ hebung aller unter den Regierungen Müller, Brü⸗ ning und Papen vorgenommenen Unterſtützungs⸗ ö kürzungen verlangt. Er erklärte, das würde eine neue finanzielle Belaſtung von vielen hundert Mil⸗ lionen bedeuten. Zu dem Antrag der Sozialdemo⸗ kraten, die durch die Juni⸗Notverordnung einge⸗ führte Hilfsbedürftigkeitsprüfung wieder zu beſeiti⸗ gen, erklärte er, daß die Durchführung dieſes Vor⸗ ſchlages etwa 60—70 Milltonen im Jahre koſten würde. Der Antrag des Zentrums, der National⸗ ſozialiſten und des Chriſtlichen Volksdienſtes, die Dauer der verſicherungsmäßigen Unterſtützung von 6 auf 13 Wochen zu erhöhen, würde etwa 25—30 Mil⸗ lionen koſten. Die genannten Beträge ſejen zwar erheblich, aber im Geſamt⸗ rahmen nicht unerträglich. Fünf einſtimmige Veſchlüſſe Nach längerer Ausſprache wurde dann ein⸗ ſtimmig der ſozialdemokratiſche Antrag angenom⸗ men: Die durch Verordnung vom 16. Juli 1932 ein⸗ geführte Hilfsbedürftigkeitsprüfung für die Gewäh⸗ rung der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung wird aufgehoben. Einſtimmige Annahme fand ferner der gemein⸗ ſame Antrag des Zentrums und der Chriſtlich⸗ Sozialen, der die Regierung um eine einmalige außerordentliche Beihilſe zur Befriedigung dringendſter Lebensbedürfniſſe an alle Empfänger der Kriſen⸗ und Wohl⸗ fahrtsunterſtützung erſucht und der Antrag derſelben Parteien, die für die Aufrechterhaltung der Anwartſchaften in der Sozialverſicherung und die Fortſetzung der Mitglied⸗ ſchaft und der von den Erwerbsloſen zu leiſtenden Pflichtbeiträge aus öffentlichen Mitteln ſicherzu⸗ ſtellen, ſoweit dies nicht ſchon für die Empfänger der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützung durch die Reichsanſtalt geſchehe. Angenommen wurde ferner der ſozialdemokra⸗ tiſche Antrag, der die Regierung erſucht, die Lage der Wohlfahrtserwerbsloſen durch Aufhebung der Rückerſtattungspflicht zu erleichtern. Einſtimmig angenommen wurde ſchließlich der ge⸗ meinſame Antrag des Zentrums und der Chriſtlich⸗ Sozialen, der die Reichsregierung erſucht, die Lei⸗ ſt ungen in der Arbeitsloſenverſicherung aus den durch die Beiträge aufkommenden Mitteln ange⸗ meſſen zu erhöhen. eee Zwiſchenfall im Reichsrat Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 20. Januar In der Reichsratsnollſitzung am Don⸗ nerstagabend kam es zu einem intereſſanten Zwi⸗ ſchenfall bei Beratung über die Beſetzung der Stelle des Präſidenten des Reichs verſiche⸗ rungsamtes, die durch die Miniſterſchaft des früheren Präſidenten Dr. Schäffer im Kabinett Papen freigeworden iſt. Die Reichsratsausſchüſſe hatten im Benehmen mit der Reichsregierung die Wiederernennung Dr. Schäffers vorge⸗ ſchlagen. Für die preußiſche Staatsregierung erklärte Miniſterialdirektor Dr. Brecht, Preußen habe keinen Anlaß, in dieſem Falle den von der Reichsregierung zur Begründung hervor⸗ gehobenen Geſichtspunkt verſöulich⸗pfleg⸗ licher Behandlung zu berückſichtigen. Die Reichsregierung habe ſich nicht darum geküm⸗ mert, in welche peinliche Lage die preußiſchen Mi⸗ niſter gekommen ſeien. Sie habe tber 100 preußiſche Beamte abgeſetzt, ohne für die weitere Nutzung dieſer brach liegenden Kräfte in ähnlicher Weiſe geſorgt zu haben. Sachlich habe die preußiſche Staatsregierung keinen Anlaß, für den bisherigen Arbeitsminiſter einzutreten, da man ihn nach den Erfahrungen ſeiner Amtszeit nicht als die beſte Kraft für dieſes Amt anſehen könne. Reichsinnenminiſter Dr. Bracht, der den Vorſitz führte, erwiderte, die Meinungsverſchie⸗ denheit zwiſchen Reichskommiſſar und preußiſcher Regierung dürfe er wohl als bekannt vorausſetzen, ſo daß er ſich dazu nicht weiter zu äußern brauche. Er bedauere aber, daß Dr. Schäffer nun unter dieſen Meinungsverſchiedenheiten leide, weil andernfalls ein einſtimmiger Beſchluß zuſtande gekommen wäre. Der Reichsrat ſtimmte ſchließlich dem Ausſchuß⸗ vorſchlag zu. Die Einigung im Siegerland Meldung des Wolff ⸗ Büros — Siegen, 20. Januar. Die Verhandlungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in der Siegerländer Metall⸗ induſtrie haben in den ſpäten Nachtſtunden zu folgender Vereinbarung geführt: Der Spitzentarif⸗ FF„„ lohn für den Siege beiter wird gh e feſtaeſen 15. Januar 1933 a 5 e fe gt. Die anderen Sätze der Lohnordnur entſpre, chend. Die Kinderzulage von 1 ide wird nach der bisherigen Vereinbarung jedoch erſt vom zweiten Kind ab. Dieſe Regelung gilt bis auf weiteres und kann mit einmonatiger Friſt zum Ende des Monats gekündigt werden. Mit dieſer Vereinbarung Ausſperrung in der Siet ſtrie beendet und der Schi Grundlage verwirklicht worde ſofort wieder f lungen finden nicht ſtatt, und gilt nicht als unterbrochen. Rücktritt Profeſſor Poelzigs Meldung des Wol — Berlin, iſt die General⸗ änder M U aufg f rege⸗ itsverhältnis f. Büros 20. Januar. Er hat dieſen Schritt ein an den Reichskommiſſar für de miniſterium, Profeſſor Dr. D. K Gegen Profeſſor Poelzig w worden, weil er eine Einladung a ſandten zum Beſuch zu einer Ausſtellung belgiſcher Kunſt mitunterſchrieben hatte. Gegen dieſe Ausſtel⸗ lung war von nationaler Seite Proteſt erhoben wor⸗ den, da erſt vor kurzer Zeit ein deutſcher Kaplan in rigoroſeſter Weiſe und ohne Grund aus Eupen⸗Mal⸗ medy ausgewieſen wurde. 2 2 2 2* Die Hilfe der Hindenburgſpende Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 20. Januar Unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten trat geſtern das Kuratorium der Hin denburg⸗ ſpende zuſammen. Nach dem von dem ehrenamt⸗ lichen Geſchäftsführer der Stiftung, Miniſterialrat Dr. Karſtedt, erſtatteten Jahresbericht hat die Hindenburgſpende ſeit ihrer Gründung im Jahre 1927 rund 6 Millionen Mark an Unter ſt ü tzungen verausgabt. Im Jahre 1932 wurde über eine Million Mark in ungefähr 7000 Fällen au Schwerkriegsbeſchädigte, Veteranen und Kriegs, hinterbliebene ausgezahlt. 7 0 487 +* Eine Jugendtragödie in Halle Meldung des Wolff⸗ Büros — Halle, 20. Januar, Im Hauſe eines Mechanikermeiſters wurden zwei Lehrlinge mit Kopfſchüſſen aufgefunden, dern eine im Keller, der andere im Hausflur. Beide ſind bald darauf geſtorben. Der eine der jungen Leute hatte ſeit längerer Zeit Selbſtmordabſichten ge⸗ äußert. Der andere wollte ihn im Keller an der Ausführung dieſer Abſicht verhindern und wurde dabei tödlich verletzt. Velrunkener Kraftörsſchkenführer Meldung des Wolffbüros 278555 — Berlin, 20. Januar, Im Süden der Stadt verlor ein betrunkener Kraftdroſchkenführer ſeinen Wagen aus der Gewalt, und der Wagen ſauſte den Bürgerſteig entlang und prallte gegen einen Baum Eine Fußgängerin wurde zwiſchen Wagen und Baum eingeklemmt und war auf der Stelle tot. Ihr Ghemann und ein Kriegsinvalide wurden ſchwer verletzt. Der Kraſt⸗ droſchkenführer erlitt ſchwere Schnittwunden im Ge⸗ ſicht. Er wurde als Polizeigefangener dem Stagts⸗ krankenhaus zugeführt. 5 e r, begründet e erhohen Sechs Bergarbeiter verſchüttet — Luxemburg, 20. Januar. Beim Einſturz eines Minenganges in einem Bergwerk wurden ſechs Bergarbeiter verſchüttet. Man befürchte, daß man nicht vor Samstag bis zu ihnen vordrin⸗ gen kann. Auf Klopfzeichen erfolgte keine Antwort, „Die Nacht zum 17. April“ Erſtaufführung im Mannh. Nationaltheater Der 17. April liegt dem Lenz bedenklich nah; und keiner kann ſagen, was da alles ſchon geſchah. So geht das auch in dieſem Stück des jungen Ungarn Lajos von Zilahy, das geſtern abend die Mann⸗ heimer Theaterbeſucher, zumal die für allerlei Courths⸗Mahlereien empfänglichen, in einige Be⸗ drängnis brachte. Es findet wieder einmal ein klei⸗ ner Mord auf dem Theater ſtatt, was an ſich zwar nur bewirkt, daß ſich einer der Mitſpielenden vor⸗ zeitig wieder abſchminken kann; aber damit iſt auch hier eine kleine Rätſelraterei nach dem Täter ver⸗ bunden, die allemal das Publikum in Atem hält. Wir wollen dieſen Atem nicht ausblaſen; die Täter⸗ ſchaft wird nicht verraten. Ja, der Lenz! Da blühen in Wien im Prater wieder einmal die Bäume, und das iſt eben nach wie vor ſehr gefährlich für Jung und, wie es ſcheint, auch für Alt. Da iſt nämlich eine Baronin mit einer Tochter von ſechzehn Jahren, und dazu geſellt ſich ein ſchnittiger Schauſpieler, was in ſolchen Kreiſen zumindeſt auf dem Theater zu Gleichgewichtsſtörun⸗ gen Anlaß geben muß. Der Autor führt zu dieſem Zweck den Zuſchauer Allerdings nicht in den Prater, ſondern zunächſt in ein Treppenhaus, das als beſondere Bühnen⸗ attraktion einen(ſehr nach Lagerhaus ausſehenden) Aufzug beſitzt. An ſeiner Apparatur geht zwei Szenen lang die Dramatik hinauf und herunter, was nicht ganz dem Wiener Milieu entſpricht. Wo geht heutzutage in Wien ſchon ein Aufzug! Solche koſt⸗ ſpieligen Sachen hat man dort nur noch zu Dekorationszwecken. 5 In dieſem Treppenhaus— der Wiener ſagt: auf der Stiegn— ſpielt ſich allerlei ab. Da wird muſi⸗ ziert, Fußball geſpielt, auf dem Geländer gelaufen und— dramaturgiſch das Wichtigſte— es wird allda auch geflirtet. Na, ja, zwiſchen Frau Baronin und dem Schauſpieler. Und feins Töchterlein von ſechzehn Jahren kommt mit viel Taſchengeld lin Wien?) vom Hockey, Arm in Arm mit einem Racker von Freundin. Mama und Töchterlein zaubern raſch ein kleines Familienidyll auf der Stiegn vor, dann it auch ſchon der Start des Stückes zu Ende. Im zweiten Bild, das auch noch über Treppen ſteigt, wirds allerdings brenzlicher. Da findet man den Schauſpieler plötzlich in ſeinem Zimmer er⸗ ſchoſſen. Das iſt bedauerlich; denn er tritt dadurch nimmer auf, und er war doch ein ſo netter Menſch. (Derer gibts nämlich in dieſem Stück unter der Männlichkeit nicht ſehr viele.) Schon ſetzt die Krimi⸗ nalpolizei mit Wieneriſchem Unterſuchungscharme ein. Bittſchön, wie war die Sache? Ja, das ſieht nicht ſchön aus. Auf der Polizei ſelbſt machen ſich Frau Baronin gar ſehr verdächtig. Madame, das geht nimmer gut! Oder doch? Wie geſagt, wir wiſſen von niſcht. Nach dieſer Polizeiſzene wechſelt das Stück ganz ins Familiendrama. Der Herr Baron ſelbſt, ein ſaturierter Herr, ehemaliger Miniſter, alſo große Klaſſe, ſpielt mit ſeiner Frau eine feſſelnde Szene, die in ihren guten Teilen eigentlich von Schnitzler iſt. Wiener Geſellſchaftsdramatik. Aber alsbald macht der Autor eine Ueberraſchungsdramatik dar⸗ aus, und da nimmt er den Zuſchauer ein wenig hoch. Sagen Frau Baronin die Wahrheit? Ja, ſte tut es und ſie tut es doch wieder nicht. So iſt es,— iſt es ſo? Der ſelige Pirandello ſteigt aus der drama⸗ turgiſchen Schublade, umgibt ſich mit dem Mantel der Kriminalreißerſchaft und das Publikum widmet ſich den Spannungseffekten ſo ſehr, daß im Theater eine ganze Huſtenepidemie ausbricht. Die Schleim⸗ verklärer haben wieder einmal einen großen Tag, und ſie laſſen ſich auch nicht von den eifrig Ruhe heiſchenden Proteſtlern niederkartätſchen. Aber wer Huſten hat, ſoll bei Nebelwetter zuhauſe bleiben, ſelbſt wenn der 17. April auf dem Theaterzettel an⸗ gegeben iſt. Mit Erkältungen darf man heutzutage keine Aprilſcherze treiben! Richtig, der 17. April. Das war jenes verdächtige Datum, an dem jemand aus Baronens Wohnung in das Stockwerk des Schauspielers hinaufgewandelt iſt. So ähnlich wie weiland Monna Vanna ins Feld⸗ herrnzelt. Zwar hat es dieſem Fall keine eigent⸗ lichen Erkältungseffekte gegeben, aber dafür hat auch das Gegenteil nicht vorgehalten, worüber man ſchließlich allerlei erfährt. Der Kriminaliſſimus bringt es an den Tag. Dabei läßt ſich auch die Jugend ganz erſtaunlich vernehmen, und was da mit einem Mal ein Backfiſch auskramt, ſollte ſeine eigentliche Erwiderung in einigen pädagogiſchen Handgreiflichkeiten finden. Aber zu dieſem kommt es nicht, weil der Autor ein übertriebenes Scho⸗ nungsbedürfnis an den Tag legt. Nur den Schau⸗ ſpieler hat er ein wenig umbringen laſſen. Das Stück, dem einige dialogiſche Geſchicklichkeit nicht abzuſprechen iſt, das aber vergebens verſucht, ſich der Sphäre des Verblüffungskitſches zu entwin⸗ den, wurde von H. A. Schröder ſehr lebendig in Szene geſetzt. Nur wieneriſch war dieſes Spiel nicht. Kein Darſteller ſprach richtig, einzig die Original⸗ wienerin Ilde Overhoff wahrte in einer ge⸗ lungenen Epiſode die mundartlichen Belange. Eli⸗ ſabeth Stieler in der Hauptrolle ſteigerte den inneren und äußeren Kampf der Baronin in eine überzeugende Tragik hinein, die auch die Weinerlich⸗ keiten des Stückes überwand. Hans Fin ohr näherte ſeinen ernſten, mannhaften Baron mehr einem preußiſchen Beamten als einem Wiener Ariſtokraten. Annemarie Schradiek als beider Tochter vertrat die jugendliche Frechheit der neuen Liebesſachlichkeit mit konſequenter Haltung. Raoul Alſter als Kriminaliſt ſpielte die keineswegs leichte Rolle überaus diskret und human. Erwin Linder als das Schauſpielopfer des Autors belebte charmant die erſte Szene. Die Herren Langheinz und Offe n hach in zwei vortrefflich geglückten Chargen ſind mit der allemal witzigen Hermine Ziegler noch zu nennen. Einige Figuren waren als Bluff⸗ mittel eingeſetzt. Nicht immer kann man ſie ſich ge⸗ fallen laſſen; ſo darf uns der verdächtig guckende Diener des Herrn Simshäuſer nicht dumm kommen. Das Publikum zeigte ſich von den Ueberraſchungen des Stücks mitunter ſehr angeſprochen und bedachte die Darſteller am Schluß mit reichem Beifall. K. Das Schickſal der Rotterbühnen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Die Verhandlungen Fritz Rotters mit einer Ber⸗ liner Großbank wegen der Aufnahme eines Ueber⸗ brückungskredits ſind, wie die„Nachtausgabe“ mel⸗ det, ergebnislos geblieben. Von einem Teil der Gläubiger wird jetzt verſucht, eine Dachorgani⸗ ſation zu gründen, die den Betrieb der Bühnen bis zur endgültigen Entſcheidung über den Vermö⸗ gensſtand der Brüder Rotter fortführen ſoll, doch iſt wohl kaum mehr daran zu zweifeln, daß der ganze Konzern auseinanderfallen und ſich langſam auflöſen wird. Damit wird die Frage akut, was aus ſeinen einzelnen Theatern werden ſoll. Am ſchnellſten dürfte ſich das Schickſal des Metropoltheaters entſcheiden: ſchon heute findet der Gerichtstermin über den vom Grundbeſitzer geſtellten Konkurs antrag ſtatt. Wird er zugelaſſen, ſo würde als eine ſeiner erſten Handlungen der Konkursverwal? ter um die Löſung des Pachtvertrages mit den Rotter bitten und das Metropoltheater würde aus der großen Schar der Bewerber, die ſich bereits ge⸗ meldet haben, einen neuen Direktor und Pächter erhalten.. Dagegen ſcheint das Rottergaſtſpiel im Großen Scha uſpielhaus von den kommenden Greig⸗ niſſen unberührt zu bleiben, da der gute Beſuch er⸗ warten läßt, daß der„Ball im Savoy“ noch auf lange Zeit den Spielplan des Hauſes beherrſchen wird. Im Theater des Weſtens hört das Gaſtſpiel Pallenbergs als Schwejk am Sonntag auf, Da zur Abdeckung der rückſtändigen Gagen die Kau⸗ tion von 12000„ bei der Theaterpolizei erhoben werden muß, dürfte das Theater geſchloſſen blei, ben, bis ſich ein neuer Pächter gefunden hat. Di! Aufführungen im Deutſchen Künſtlerthea⸗ ter mit Leopoldine Conſtantin(„Die Nacht zum 17. April“) gehen vorläufig weiter, während im Leſſingtheater, das mit 27 Millionen Mark Hypotheken überſchuldet iſt und ſchon jetzt unter i ſteht, die Situation hoffnungs⸗ Der Zuſammenbruch des Rotterkonzerus wird vorausſichtlich auch die Strafbehörden beſchäf tigen, denn gegen die Brüder Rotter iſt Strafanzeige wegen Betrugs erſtattet worden. Die Anzeige kommt von einem Lieferanten, der ſeine Forderung nicht eintreiben konnte. Schon vor einiger Zeit lag gegen die Brüder Rotter eine ähnliche Strafanzeige vor. Das von der Staatsanwaltſchaft eingeleitete a wurde indes damals ein⸗ eſtellt. a Erfolg des Singvogelſchutzes in Italien. D Verbot des Singvogelfanges in Italien, das Mu ſo lin i erlaſſen hat, zeitigte bisher, wie italien Blätter melden, zufriedenſtellende Reſultate Pre⸗ 1 de wird doch etſt bis auf m Ende teral⸗ allindu⸗ biger nuar. als rgelegt rei Kul ründet, erhoben en Ge⸗ 1 giſcher Ausſtel⸗ en wor⸗ plan in n⸗Mal⸗ ür os muar n trat burg⸗ enamt⸗ erialrat hat die Jahre Rter⸗ wurde len an Kriegs⸗ lle Ruar. vurden n, dere de ſind Leute n ge⸗ an der wurde ihrer nuar. nkener Bewalt, ig und ge rin nt und ind ein Kraft⸗ im Ge⸗ Staats⸗ eines ſechs ürchtet, ord rin⸗ ntwort. ingſam ſeinen tellſten ters termin urs he als erwal⸗ t den de aus its ge⸗ Bächter 9 auf, f rrſchen 5 3 1. niſche ur Geltung kommen. die ſich immer wieder auf das Eis des 5 * gens wagen, haben ſelbſt ſchon feſtgeſtellt, Heſchäftsbereich angels Bedarfs weder Anwärter für den einfachen, zurechtzufinden, das die Prähiſtorie geſchaffen hat. 8 Freitag, 20. Jauuar 1983 — Staatspräſident Dr. Schmitt beſucht die Mannheimer Juſtizbehörden * Staatspräſident Dr. Schmitt trifft heute mit Generalſtaatsanwalt Dr. Karl Hafner und Mini⸗ ſterialrat Schmidt hier ein, um den Mannheimer Juſtizbehörden einen Beſuch abzuſtatten. Um .15 Uhr findet ein Empfang im Schwurgerichts⸗ ſgal ſtatt. Die Karlsruher Herren werden auch an dem Juriſtenabend teilnehmen, der heute mit dem Thema„Liberales oder autoritäres Staats⸗ recht“ ſtattfindet. S Meibet den Vellenkrappen Die von der Stadt hergerichteten Schlitt⸗ ſchuhbahnen ſind beſonders in den Nachmittags⸗ kunden ſo ſtark beſucht, daß die Kunſtläufer nicht Zwiſchen den Läufern glen⸗ nen Kinder und Erwachſene, die nicht Beſitzer von Schlittſchuhen ſind. Der Stadtverwaltung muß man dankbar ſein, daß ſie die verſchiedenen Plätze her⸗ richtete und daß ſie vor allem bemüht iſt, die Eis⸗ fläche ſtändig zu verbeſſern. Der Hochbetrieb, der bis in die Nachtſtunden hinein anhält und die zeit⸗ weiligen Temperaturen um Null Grad ſchaden außerordentlich ſtark der Eisfläche, die in den Nacht⸗ ſtunden wieder in Ordnung gebracht werden muß. Nur durch größte Sorgfalt iſt es möglich, jeweils die Spuren des Vortages zu tilgen. Genau ſo ver⸗ hält es ſich mit den Eisrodelbahnen, die den Anſturm kaum bewältigen können. Um überhaupt zum Start zu kommen, muß man„Schlange ſtehen“. Die Ueberfüllung der Eisbahnen hat dazu ge⸗ führt, daß viele ſich nach weiteren Gelegenheiten umſehen und hierbei an den Bellenkrappen geraten, der mit einer Eisdecke überzogen iſt, die ſehr glatt und„ſolide“ ausſieht. Mit der Trag⸗ fähigkeit iſt es noch nicht weit her, denn der leichte Froſt der vergangenen Tage reichte nicht aus, um eine Eisdecke zu ſchaffen, die größeren Belaſtun⸗ gen ausgeſetzt werden kann. Die Schlittſchuhläufer, Bellenkrap⸗ daß es derdächtig kracht, ſobald mehr als zwei oder drei Perſonen an einer Stelle ſich aufhalten. Weite Ufer⸗ ſtrecken find nur mit einer ganz dünnen Eisſchicht überzogen, über der zuweilen ſogar noch Waſſer ſteht. Mancher vorwitzige und leichtſinnige Schlitt⸗ ſchuhläufer holte ſich hier naſſe Füße oder rutſchte auch etwas weiter durch. Die ſpiegelglatte Fläche des zugefrorenen Bellenkrappens und die lange Bahn locken direkt zum Sport, aber es muß drin⸗ gend davor gewarnt werden, den Bellenkrappen zu betreten, da das Eis noch nicht tragfähig genug iſt. Doppelt groß iſt jetzt die Gefahr, nachdem eine weitere Milderung des Froſtes eingetreten iſt. Un⸗ gefährlich hingegen iſt das Betreten des Rhein⸗ ſporens oberhalb des Rhein⸗Kaffees, da durch den niederen Waſſerſtand unter dem Eis kein Waſſer mehr vorhanden iſt. Gefährlich hingegen iſt wieder der Sporen vor dem Rhein⸗Kaffee, da dieſer mit dem fließenden Rhein in direkter Verbin⸗ dung ſteht. * Keine Aufnahme von Büro⸗ und Verwaltungs⸗ auwärtern. Im Rechnungsjahr 1933 können für den des Miniſteriums des Innern noch ſolche für den gehobenen mittleren Dienſt auf⸗ genommen werden. Die Einreichung von Bewer⸗ bungsgeſuchen für dieſe Laufbahnen erübrigt ſich deshalb. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Konzeſſionsgeſuche machten dem Bezirksrat diesmal keine Schwierigkeiten, denn mit einer Ausnahme lagen durchweg geordnete Verhältniſſe vor. So erhielten die Konzeſſion Wilhelm Berger ftr die Wirtſchaft „zur Bauhütte“, D 4, 11; Philipp Dörzbacher ſür beſonderen 7 die Wirtſchaft„zum Diamant“, J 5, 1; Karl Neu- deck für die Wirtſchaft„zur Schießhalle“, Ameri⸗ kanerſtraße 11; Wilhelm Würz für di e Wirtſe „zum Mohrenkopf“ in Waldhof; Friedrich Bil⸗ harz jr. für die„Kantine Centralgarage“; Alfredo Pinol⸗Cataſus für die„Spaniſche Weinſtube“, 4, 1; Sophie Kraft, Neckarau für den Kleinhan⸗ del mit Flaſchenbier, Karl Mayer, Eichendorff⸗ ſtraße 33, für den Kleinhandel mit Flaſchenbier und Branntwein; Eugen Volk, Viehhofſtraße 22, für den Milchausſchank in einem Verkaufshäuschen. Dem Sportklub Käfertal wurde trotz der beſtehen⸗ den Sperre für Neukonzeſſionen der alkoholfreie Wirtſchaftsbetrieb in ſeinem Vereinshaus genehmigt, nachdem der Antrag auf Alkoholausſchank zurück⸗ gezogen worden war. Das einzige Geſuch, das zur Ablehnung kam, betraf eine Wirtſchaft in der Unter⸗ ſtadt, die ſeit einem Jahr mit vorläufiger Konzeſſion geführt wird. Der ablehnende Beſcheid im April vergangenen Jahres wurde jedoch nicht rechtskräftig, da der Wirt beim Miniſterium des Innern recht⸗ zeitig Rekurs eingelegt hatte. Von Karlsruhe aus ſtellte man Ermittlungen an und überwies jetzt den Fall zu neuer Behandlung dem Bezirksrat. Aus⸗ ſchlaggebend für die neuerliche Ablehnung war in erſter Linie die Bedürfnisfrage, denn im Umkreis von 300 Meter des in Frage ſtehenden Gaſthauſes befinden ſich nicht weniger als 64 Wirtſchaften und 3 Kaffees! Der Wirt, der in den letzten Monaten den und wird ſich wenden. Das Bewachungsgewerbe glaubt offenbar in Mannheim Reichtümer erwerben zu können, obgleich die ſeit Jahren beſtehende Wach⸗ und Schließgeſellſchaft prompt ihren Aufgaben nach⸗ kommt. Auf Herz und Nieren geprüft wurde eine pfälziſche Bewachungsgeſellſchaft, die in Mannheim eine Zweigniederlaſſung eröffnen will. Die vor mehr als Jahresfriſt erteilte Kon⸗ zeſſion war automatiſch erloſchen, da das Gewerbe nicht ausgeübt wurde, Ehe man jedoch die Neu⸗ konzeſſion ausſprach, verlangte man genaue Unter⸗ lagen, denn das Polizeipräſidium fühlt ſich bei ſol⸗ chen Fällen verpflichtet, darüber Erkundigungen ein⸗ zuziehen, ob die reelle Baſis in jeder Hinſicht vor⸗ handen iſt. Die Konzeſſion wurde von der Hinter⸗ legung einer Kaution in Höhe von 8000 Mark ab⸗ hängig gemacht und die Forderung geſtellt, die Per⸗ ſonalien der in Mannheim tätigen Wächter einzu⸗ reichen. Mit einem auf Wachbereitſchaft eingeſtellten Be⸗ wachungsgewerbe wollte ein Erwerbsloſer verſuchen, ſich eine neue Exiſtenz zu gründen. Das Geſuch mußte bereits zweimal vertagt werden, da der An⸗ tragſteller nicht perſönlich, dem Wunſche des Bezirks⸗ rats entſprechend, erſchienen war. Da der perſön⸗ liche Eindruck nicht beſonders günſtig ausfiel und auch die Betriebsmitel als ungenügend erſchienen, wurde der Antrag abgelehnt. Polizeipräſident Dr. Bader würdigte das Beſtreben des Antrag⸗ ſtellers, ſich mit der Bewachung von Menſchen ſeinen Unterhalt verdienen zu wollen, mußte ihm aber gleichzeitig klarmachen, daß er nicht die geeignete Perſönlichkeit iſt, Wächter für ſchutzbedürftige Leute zu ſein. jetzt abermals nach Karlsruhe Die Mietkraftwagen⸗Konzeſſion war einem Unternehmer entzogen worden, da er in betrunkenem Zuſtande am Steuer angetroffen wurde und nach Wegnahme des Führerſcheins ſowie Sicher⸗ ſtellung des Wagens am nächſten Tage ſeinen zwei⸗ ten Wagen wiederum in angetrunkenem Zuſtande Gräberſtreit auf dem Der Mannheimer Vezirksrat mußte eingreifen ſein Lokal einwandfrei führte, gibt ſich nicht zufrie⸗ bar macht. 3. Seite/ Nummer 33 Friedhof ſteuerte. Nach Führerſcheins, die Entziehung gegen einge dem Geſetz hat die Entziehung des die ausgeſprochen werden mußte, auch der Konzeſſion zur Folge. Dem hier⸗ en Einſpruch wurde ſtattgegeben. Doch wurde dem Si durch den Polizeipräſidenten eindringlich ins Gewiſſen geredet und ihm angekün⸗ digt, daß er ſich vor dem Alkohol hüten müſſe, da das nächſte Vergehen nicht ſo glatt abgehen würde. tüder E 9 kann zu lerweiſe rwicklungen führen, an die man norma⸗ ht denkt. Beſaßen da zwei Familien nebeneinander auf dem Friedhof ihre Familiengrab⸗ ſtätten. Eines Tages zäunte Herr X. ſeine zukünf⸗ tige Grabſtätte ein und kam zehn Zentimeter über ſeine Grenzlinie, ohne Böſes dabei zu denken. Der Nachbar, Herr N, beklagte ſich an zuſtändiger Stelle und ſo mußte Herr X. ſeinen Zaun korrigieren und um 10 Zentimeter rückwärts drücken. Gleiches Recht für alle, dachte Herr., der feſtſtellte, daß das Glas⸗ dach, das zum Schutz des Grabmonumentes der Familie YM. angebracht war, zehn Zentimeter über die zuläſſige Grenzlinie hinausragte. Alſo verlangte Am heutigen 20. Januar ſteht im Kalender„Fa⸗ bian, Sebaſtian“. Wer mit den bäuerlichen Sprich⸗ wörlern vertraut iſt, holt ſofort das alte Sprichwort aus dem Schatzkäſtlein ſeines Gedächtniſſes hervor und ſpricht: Fabian, Sebaſtian Laſſen den Saft in die Bäume gahn. noch gar keinen Winter gehabt, außer den jetzigen paar kalten ber dieſer Vers iſt keiner von Iſt's nicht ſofort, bei großer Kälte, ſo vielleicht einige Tage ſpäter, meint der Bauersmann mit Recht. Die Ruhezeit der Natur und der tragfähigen Erde iſt beinahe ſchon um; ſie rüſtet ſich lanſam zur kommenden Arbeit. Bekräftigt wird der bäuerliche Vers durch den folgenden: Wenn Agnes und Vinzentius kommen(21/22. Jan.), Wird neuer Saft im Baum vernommen. 11 Ut Dabei haben wir ſagt mein Nachbar, Tagen. Stimmt! jenen, die tri 91 1 Der 25. Januar trägt im Kalender den Vermerk „Pauli Bekehr“. Auf dieſen Tag reimt ſich: Pauli Bekehr, Der halbe Winter hin, Der halbe Winter her. Darum beginnen auch die Holzhauer ſchon lange vor dem Januar mit dem Holzhieb in dem Walde. Nur vereinzelt klingt jetzt noch die Axt des Holz⸗ hauers durch den Wald. Nach altem Glauben„hält“ ſich das Holz nicht, das nach dem 20. Januar geſchlagen iſt, weil ſich darin ſchon ein kleiner Saftzufluß bemerk⸗ Es wäre natürlich verfehlt, auf Grund des dem Fabian und Sebaſttan gewidmeten Sprichworts ſchon an das Kommen des Frühlings zu denken. Noch lange nicht. Aber die Tage beginnen zu„langen“, und in 14 Tagen heißt es: Mariä Lichtmeß Die großen Herrn bei Tag eſſ'. Mit dem länger werdenden Tag ſteigt auch die Wärmeleiſtung des Sonnengeſtirns. Doch deſſen⸗ ungeachtet kann der Winter ſein ſtrenges Regiment ausführen; denn es heißt auch: Wenn die Tage langen, Kommt erſt der Winter gegangen. Werden die Tage länger, Wird der Winter ſtrenger. Solche Januartage ſind die Freude des Landmannes, zumal wenn die Schneeflocken in dichten Haufen heruntertanzen. Das verſpricht eine gute Ernte. Frobenius im Fezzan Von unſermerömiſchen Vertreter Led Frobenius hatte ſeine Fezzan⸗Expe⸗ dition vom vorigen Sommer mit Unterſtützung der italieniſchen Regierung durchgeführt. Deswegen ſieht man feine Funde—„Photog ra phien und Zeächnungen nach vorgeſchichtlichen Felſenbildern“ zuerſt in Rom und das römische Kolontalmuſeum wird wohl auch in Zukunft der Beſitzer dieſer Schätze bleiben. In Anweſenheit des Forſchers ſelbſt iſt diefer Tage hier die Ausſtellung der Expeditionsſchätze eröffnet worden und Frobenius hat den erſten zuſammenhängenden Vortrag über ſeine Entdeckungen gehalten. Es iſt für den Nicht⸗FJachmann ganz außerordent⸗ lich ſchwer, ſich in dem Labyrinth der Jahrtauſende Wenn Frobenius erklärt, im Fezzan eine Kultur zutdeckt zu haben, die vor zwölf bis vier Jahrtauſenden war, ſo zeigt die Unbeſtimmt⸗ heit der Zahlenangabe deutlich genug, wie unſicher unſer Wiſſen über dieſe Dinge iſt. Und doch üben dieſe Jahrtauſend⸗Berechnungen immer wieder einen beſonderen Reiz auf uns aus: ganz gleich ob es ſich um Prähiſtorie, Paläontologie oder Geologie han⸗ 5„ In dieſen Rieſenziffern verbirgt ſich irgendwo 50 Ewigkeitsbegriff oder, genauer geſagt, das Ewig⸗ eitsgefühl, dem ſich die Phantaſie umſo williger an⸗ vertraut als der Verſtand dagegen rebelliert. Beſonders wenn die Phantaſie ſo reale Grund⸗ kugen findet wie in den Felſenbildern, die Frobenius m Fezzan geſehen, gezeichnet und photographiert . In welches Jahrtauſend dieſe Bilder gehören, wie das Volk hieß, das ſie geſchaffen, ob es etwa die kamanti waren, von denen Herodot erzählt, mit dem dies Volk verwandt und verbunden war Frobenius erwähnt in dieſem Zuſammenhang auch Etrusker, deren rätſelhafter Urſprung mit a em andern rätſelhaften Urſprung leicht ver⸗ e e alles ſind Probleme, die zunächſt den 5 5. 8 bilder a ger intereſſtieren als dieſe Felſen Es handelt ſich um geritzte Zeichnungen und um che Reliefs von rieſigen Ausmaßen, die die elſenwände zu Seiten eines Trockenbaches Darunter vor allem wilde Tiere: Elefant, Löwe, Tiger, Rhinozeros, Büffel, Gazelle, Schakal. Um⸗ rißzeichnungen, in denen die Sicherheit überraſcht, mit der das Weſentliche in Form und Bewegung dar⸗ geſtellt iſt. Wir kennen dieſe Sicherheit aus den vorgeſchicht⸗ lichen Höhlenbildern Frankreichs, Spaniens, Maltas uſw. Aber bei den Künſtlern des Fezzan iſt noch mehr da als klare Form. Zunächſt erſcheint es als künſtleriſches Raffinement: ein Ausbalancieren, non dem man nicht weiß, ob es ausgeklügelt oder intuitiv iſt. Dann kommt bei weiterem Betrachten der Fro⸗ benius'ſchen Funde ein zweites Element hinzu, das ſich ſchon ſchwerer definieren läßt. Es iſt etwas wie Dekadenz. Eine gewiſſe Zartheit, ein Andeuten, ein Vergehen, das nach Verfall ausſteht.(Und da die Kultur, die wir da vor uns haben, unterging, muß ſte ja auch eine Dekadenzperiode erlebt haben.) Raf⸗ finement und Dekadenz alſo. Erkenntniſſe, die man gewinnt, wenn man die Felſenbilder des Fezzan nur äſthetiſch betrachtet. Aber da iſt noch mehr: eine Mythologie. Wir kennen ſie nicht. Zwar ſehen wir Götter mit Schakalköpfen und Sonnenſtiere wie in Aegypten, aber das iſt nicht genug. Wir möchten mehr wiſſen. Dieſe Menſchen haben einen Olymp gehabt, in dem es ausſah wie in einem zoologiſchen Garten: einen Himmel der wilden Tiere. Denn daß hier mit einer großen Kunſt Tiere diviniſiert ſind, daran iſt ſchwer zu zweifeln. Auch die heutigen Bewohner des Fezzan halten dieſe Steinbilder für Geſpenſter, für furchterregende, gefahrbringende Dämonen und nähern ſich ihnen nicht. Und es gibt da Darſtel⸗ lungen, die einen nicht loslaſſen! So z. B. gewiſſe Bilder mit übereinander gezeichneten Tieren(oder Tieren und Menſchen), in denen gewiſſermaßen eine Summe zwiſchen mehreren Arten gezogen wird, in⸗ dem man von jedem Weſen nur den Umriß gibt und es ſich durchſichtig denkt. Alſo geiſterhaft: Es iſt ein Schmerz, den Tierglauben nicht zu kennen, der dieſe Bilder ſchuf, Man empfindet deut⸗ lich: dieſer Mythos ſteht am Anfang der Menſchheit. Es iſt der Mythos jener Menſchen, die das Tier erſt jagend und kämpfend überwanden, um es dann zu vergöttlichen und ſich ihm wieder unterzuordnen. Der Mythos einer Zeit, in der der Menſch das Tieriſche in ſich dadurch beſiegte, daß er das Tier zur mücken. Hauptſächlich Tier darſtel lungen. Rudolf Vockelmann Bariton an der Staatsoper Berlin ſingt am 22. Jannar in der Richard Wagner⸗Feier in Mannheim Erſt vor wenigen Wochen hat Bockelmann in London anläßlich einer Aufführung der„Meiſter⸗ ſinger“ und der„Walküre“ die größten Triumphe gefeiert. Seit 1928 iſt Bockelmann in Bayreuth verpflichtet. Auch als Oratorienſänger hat er ſich in den großen Oratorienaufführungen unter Furt⸗ wängler, Klemperer, Bruno Walter u. a. einen gro⸗ ßen Namen erworben. Am 7. Oktober ſang Bockel⸗ mann in der Feſtaufführung der Berliner Staats⸗ oper„Meiſterſinger“ unter Leitung Wilhelm Furt⸗ wänglers den Hans Sachs mit überragendem Er⸗ folg. Rudolf Bockelmann wird bei der Richard Wagner⸗Feier am Sonntag, den 22. Januar, z u m erſten Mal in Mannheim ſingen. Förderung deutſcher Auslandsgaſtſpiele. Die Deviſen⸗Bewirtſchaftungsſtelle hat für Schauſpieler, Sänger und Artiſten, deren im Ausland verdiente Gage auf Sperrkonto gelegt iſt, den Verrechnungs⸗ weg über eine bei den Handelskammern eingerich⸗ Der halbe Winter hin— er die Korrektion des Glasdaches, die aber in dieſem Falle von Herrn Y. nicht vorgenommen wurde. Herr K. mußte klagen, wenn er zu ſeinem Recht kommen wollte. Und er klagte auch gegen die Stadt Mannheim, die es nicht dulden darf, daß auf dem Friedhof die Grenzlinien nicht reſpektiert werden. Tatſächlich iſt dem Abnahmebeamten des Hochbau⸗ amtes entgangen, daß das Glasdach 10 Zentimeter in die benachbarte Grabſtätte hineinragt. Aus die⸗ ſem Grunde wurde in dem Prozeß die Stadt ver⸗ urteilt, die Koſten des Rechtsſtreites zu tragen, wäh⸗ rend dem Kläger geſagt wurde, daß er kein Recht hat, die Beſeitigung des überſtehenden Daches zu fordern, da dadurch keine Beſitzbeeinträchtigung ent⸗ ſteht. Herr K. war enttäuſcht über dieſen Ausgang, zudem er noch beſonders betont hatte, daß die Grenze nicht nur 10 Zentimeter, ſondern um 123 Millimeter überſchritten wurde. Eine ruheſtörende Turnhalle wurde in Feudenheim ermittelt und zur Anzeige gebracht. Die Anwohner fühlten ſich beläſtigt, denn ſie beanſpruchten ihre Ruhe, die ihnen als Bewohner des Landhausviertels zuſtand. Dem Verein war die Sache ſichtlich unangenehm, denn es wurde ſtets Wert auf Ordnung und Einhaltung der Vorſchriften gelegt. Der Bezirksrat ſtellte feſt, daß Turnen kein ſtörender Betrieb im Sinne des 8 133 der Mann⸗ heimer Bauordnung iſt, und wies die Beſchwerde als unbegründet zurück. der halbe Winter her Januar Schnee zuhauf, Bauer, halt den Sack auf! * Januar hart und rauh Nützet dem Getreidebau. Für den allgemeinen guten Geſundheitszuſtand iſt ein ſtrenger Januar dienlicher. 6 Froſt und Schnee ſind beſſer als Regen und Wärme. Häufiger Regen im Januar Düngt des Pfarrers Gehege. ade Wenn der Januar viel Regen bringt, ö Werden die Gottesäcker gedüngt. ö Der heilige Sebaſtian erfreut ſich beim Land⸗ volk guten Anſehens; denn er hilft vor allem gegen Seuchen und Peſt des Viehs. In Gottmadin⸗ gen mußten früher am Sebaſtianstag Menſchen und das Vieh faſten. Das Vieh wurde um die Kirche ge⸗ führt und vom Geiſtlichen geſegnet, damit es vor anſteckenden Krankheiten bewahrt bleibt. In Be⸗ rolzheim bei Tauberbiſchofsheim wird der Hei⸗ lige verehrt, ſeitdem nach dem 30jährigen Krieg eine große Seuche alles Vieh bis auf eine Kuh vernichtete. Auch über die kranke Menſchheit erſtreckt ſich der Schutz des Hetligen. In Hilpertsau im Murgtal feiert die Gemeinde ſeinen Ehrentag. Im Jahre 1863 raffte das Nervenfieber in kurzer Zeit 60 Perſonen weg. Die Sebaſtianskapelle wird am 20. Januar von Betern nicht leer. 0 * Erfolgreiche Mannheimer Kanuinchenzüchter. Die Vereinigten Spezialklubs der Kan in⸗ chen züchter aller Raſſen hielten am Sonn⸗ tag in Oggersheim im Saale des Gaſthauſes „zum Wittelsbacher Hof“ ihre 11. Schau ab. Die Klubs hatten 400 Nummern ausgeſtellt. Preiſe er⸗ hielten aus den Mannheimer Vororten: Deutſche Rieſenſchecken: 1. Preis Georg Bauer, Seckenheim. Deutſche Widder(Rammler): Ehrenpreis Georg Müller, Käfertal; 1. Preis Adam Schmitt, Feuden⸗ heim. Häſinnen: Ehrenpreiſe Jakob Hook, Feuden⸗ heim und Georg Müller, Käfertal; 1. und 3. Preis Ludwig Mayer, Feudenheim. chroniſch Huſten, Aſthma, Bei Lungenleiden Blutarmut, allg Schwäche nicht verzweifeln; die ärztlich empfohl.Silphoſcalin⸗Tabletten haben Tauſenden geholfen.- 80 Tabl..70 in allenelpotheken ſonſt Roſenapotheke München.— Die illuſtr. Aufklärungsſchrift D mit vielen Gutachten an jedermann koſtenlos und unver⸗ bindlich durch die Herſtellerfirma Carl Bühler, Konſtanz 2 Verrechnungsweg wird der Erlös aus dem Waren⸗ tauſchgeſchäft den Künſtlern als Gage hier ausge⸗ zahlt. Ferner ſoll die Ueberſchreitung der 200 Mark⸗ Grenze für den im Ausland arbeitenden Künſtler gegen die Kontrolle einer monatlichen Devyiſen⸗ abrechnung tunlichſt liberal gehandhabt werden. Pſychologie des Sterbens Von allen Weſen iſt der Menſch das einzige, das um ſein ſicheres Ende weiß. Es gibt wohl keinen Menſchen, der die Angſt vor dem Tode nicht kennt. In Heft 2 der„Umſchau“(Frankfurt a..) geht der bekannte Psychologe Profeſſor Dr. E. Stern in einem längeren Aufſatz auf die Frage näher ein, ob das Sterben wirklich ſo furchtbar iſt, wie es oft dem Außenſtehenden zu ſein ſcheint. Von einem wirklichen Sterbenserlebnis kann in vielen Fällen nicht geſprochen werden, denn meiſtens geht dem Tode eine längere Bewußtloſigkeit voraus. Wo das Sterben wirklich erlebt wird, hängt die Art des Erlebens von der Perſönlichkeit des Sterbenden und den Krankheitsvorgängen ab, die zum Sterben führen. Entſcheidender aber noch ſind Charakter und Weſensart eines Menſchen, ſeine ganze Art und Einſtellung zur Welt und zum Leben. In dieſem Aufſatz gibt uns Prof. Stern eine ganze Anzahl Berichte von bedeutenden Menſchen, die ſich dem Tode nahe ſahen und ihre Erlebniſſe und Empfindungen nach ihrer Errettung wiedergaben. Die Mehrzahl der Autoren ſtimmt darin überein, daß das Sterben für den Außenſtehenden weſentlich qualvoller zu ſein ſcheint als für den Sterbenden ſelbſt. Ein wirklicher„Todeskampf“ kommt nur äußerſt ſelten vor. Wir finden oft eine vollkommene Gefühlſtumpfheit und Gleichgültigkeit, oft eine Er⸗ leichterung und Befreiung und ein Schwinden von Hemmungen. Aber eines ſei betont, wenn auch in vielen Fällen der Tod als eine Erlöſung von ſchwerſtem Leid be⸗ trachtet werden muß, ſo hängt der Menſch im allge⸗ meinen doch am Leben und er hofft, ſo lange er noch bei Bewußtſein iſt. 5 Die Annahme, daß ein Sterbender kurz vor ſet⸗ nem Tode ſtarke Reue empfindet oder von der Sorge um ſeine Hinterbliebenen gequält wird, kommt wohl Gottheit erhob. tete Warenaustauſchſtelle zugelaſſen. Auf dieſem nur in den ſeltenſten Fällen vor. . Seite/ Nummer 38 Die Januar⸗Reichswohlfahrtshilje Der Zuſchuß fuͤr Mannheim in Höhe von 347 685 Mk. ungenügend Die kommunale Finanznot gehört zweifellos gegenwärtig zu den ernſteſten Problemen unſeres öffentlichen Lebens. Durch die ungeheuren Wohl⸗ fahrtslaſten der Städte und Gemeindeverbände ſind die Grundlagen einer geſunden kommunalen Finanz⸗ wirtſchaft auf das ſchwerſte erſchüttert worden. Da⸗ bei muß Klarheit darüber beſtehen, daß alle Verſuche zur Ankurbelung unſerer Wirt⸗ ſchaft und zur Geſundung unſerer öfſent⸗ lichen Finanzen ohne geſunde Gemeinde⸗ finanzen von vornherein zum völligen Schei⸗ tern verurteilt ſind. Von drei Seiten aus will man verſuchen, der kom⸗ munalen Finanznot Herr zu werden: durch eine Zu⸗ ſammenlegung von Arbeitsloſenverſicherung, Kriſen⸗ fürſorge und Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge zum Zwecke der Entlaſtung der Gemeindehaushalte, durch ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungsprogramm in den Gemeinden und Gemeindeverbänden und durch die kommunale Umſchuldung. Wie wir aus Kreiſen des Deutſchen Städtetages hören, hatte die Reichs⸗ regierung für Januar die Löſung der Frage einer Zuſammenfaſſung der drei Arten der Arbeitsloſen⸗ Hilfe vorgeſehen, doch iſt— vermutlich infolge der Vorbereitung der Reichstagsverhandlungen— die Reichsregierung nicht dazu gekommen, die Frage vorwärts und ihrer Entſcheidung entgegenzuführen. Was die Reichsregierung auf dem Gebiete der Ar⸗ Heitsbeſchaffung bisher getan hat und wie die Städte und Gemeindeverbände dieſe Maßnahmen beur⸗ teilen, iſt in den letzten Tagen Gegenſtand öffent⸗ licher Erörterungen geweſen. In der Frage der kommunalen Umſchuldung ſchweben eine Reihe von Projekten, von denen jedoch im gegenwärtigen Stadium keines eine begründete Ausſicht auf Ver⸗ wirklichung hat. Wir verkennen nicht die Schwierigkeiten der mit der kommunalen Finanznot urſächlich zuſammen⸗ hängenden Probleme; auch wir ſind für eine ſorg⸗ ſame Vorprüfung. Aber auf der anderen Seite geht es nicht an, daß man die Städte ihrem Schickſal überläßt. Ein Mann in einer einſt politiſch ein⸗ flußreichen Stellung wie der jetzige Regierungs⸗ präſident in Münſter und früherer Staatsſekretär in der Reichskanzlei, Dr. Pünder, hat vor einigen Tagen in einem ausgezeichneten Zeitungsartikel die politiſchen Dinge betrachtet und dabei aus eigenſter Sachkenntnis und unmittelbarer Fühlung mit den Verhältniſſen eine durchgreifende Reichshilſe für die Städte als das vordringlichſte politiſche Problem be⸗ zeichnet. Mit Recht hat Pünder darauf hingewieſen, daß— von Einzelfällen abgeſehen, wo unverantwortbare 1 dieſe Kenntnis Ausgaben für Luxusbauten getätigt worden ſind— die große Maſſe der Städte nicht durch eigene Schuld ſondern durch die lawinenartig geſtiegenen Wohl⸗ fahrtslaſten in ihre heutige ſchwierige Lage geraten ſind, und daß es Pflicht der Allgemeinheit— alſo des Reiches— iſt, die Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände aus dieſer Lage zu befreien. Obwohl ſich i immer weiter durchſetzt, hat die Reichsregierung ſich nicht in der Lage geſehen, die Reichshilfe zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindeverbände für den Monat Januar zu erhöhen. Wir ſind der Auffaſ⸗ ſung, daß das durchaus möglich geweſen wäre und bedauern daß die Reichsregierung die entſpre⸗ chenden Forderungen der Städte und Gemeindever⸗ bände jedenfalls auch für den Monat Januar un⸗ berückſichtigt gelaſſen hat. Der Anteilsbetrag der Stadt Mannheim an der Reichswohlfahrtshilfe für Januar 1933 verändert ſich gegenüber den Vormonaten inſofern, als für die Errechnung der Reichshilfe Mannheims im Januar eine andere Zählung der Mannheimer Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen zugrundegelegt worden iſt. Der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, hat durch einen Erlaß an die badiſche Lan⸗ desregierung den 68 8, Anteilsbetrag der Stadt Mannheim an der Jannar⸗Reichshilſe auf 434 607,30/ feſt⸗ geſetzt. Von dieſem Anteilsbetrag fließen 20 Prozent dem badiſchen Landesausgleichsfonds zu, ſodaß alſo 347 685,84/ Reichswohlfahrtshilfe für Mannheim verbleiben. Ob Mannheim bei der Ausſchüttung des Landesausgleichsfonds für beſonders notleidende Gemeinden und Gemeindeverbände berückſichtigt wird, läßt ſich von hier aus nicht überſehen und iſt Sache der zuſtändigen Landesregierung. Wir machen alſo ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Mann⸗ heim beſtimmt nur 347 685,84/ Reichswohlfahrts⸗ hilfe erhält und daß ſich dieſer Betrag nur erhöht, wenn die zuſtändige Landesregierung das beſchließt. In Mannheim gab es am 30. November 1932— dem Stichtag— 13 724 Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe oder 52/6 auf 1000 der Bevölkerung. Für Januar 1933 werden in drei Raten insge⸗ ſamt 80 Millionen„ zur Erleichterung der Wohl⸗ fahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindeverbände ausgeſchüttet, und zwar 79 Millionen aus dem Wohlfahrtshilfefonds und 10 Millionen aus den Ueberſchüſſen der Arbeitsloſenverſicherung. Dieſe Ueberſchüſſe würden zweifellos eine weſentlich höhere Reichswohlfahrtshilfe ermöglichen. Die Städte fordern, daß das Reich die geſamte Arbeits⸗ loſenhilfe trägt. G. Wam,. Veſtaltung von Heinrich Obrecht Nachdem das eine Opfer des ſchweren Autounfalls an der heſſiſchen Grenze, der Kaufmann Willi von Rombs, nach ſeiner Heimat Konſtanz überführt worden war, wurde geſtern nachmittag auf dem Hauptfriedhof das zweite Todesopfer, der gleichfalls hei der Firma Oeſtreicher angeſtellte Kaufmann Heinrich Obrecht, unter großer Beteiligung zur letzten Ruhe beſtattet. Das„Ave Maria“, geſpielt von Organiſt Renſch und Herrn Willi Straub (Violine), leitete die Trauerfeier in der Kapelle ein. Mach der Einſegnung der Leiche durch den katholiſchen Geiſtlichen legte für die Firma Oeſtreicher Direktor Walther einen Kranz nieder. Der Redner wür⸗ digte die Verdienſte des beliebten und geachteten Mannes, der ſeit zehn Jahren bei der Firma als wertvoller Mitarbeiter tätig geweſen war. Die An⸗ geſtellten der Montan⸗Geſellſchaft Saar und der Hauſa⸗Druckerei ließen durch Herrn Dollenböck einen Kranz mit ehrenden Worten niederlegen. Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes verabſchiedete ſich durch Vorſtandsmitglied Rieger von dem treuen Mit⸗ glied. Auch die NSDAP, Ortsgruppe Feudenheim, hatte einen Kranz niederlegen laſſen. Mietſenkungen in Neubauwohnungen Wie uns der D. H. V. mitteilt, hat der Deutſche Gewerkſchaftsbund an die Reichsregierung und an ſämtliche Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter eine wohl begründete Eingabe über die Miet⸗ ſenkung in Neubau wohnungen gerichtet. Die Eingabe geht von der Not der Neubaumieter und des Neuhausbeſitzes aus, die in den letzten Mo⸗ naten derartig geſtiegen iſt, daß ſie immer größere Scharen von Menſchen zur Verzweiflung bringt und alle Beobachter mit der ſchweren Sorge erfüllt, daß daraus auch Gefahren für die öffentliche Ordnung eutſtehen werden, die unausbleiblich ſind, wenn wei⸗ terhin mehr als 55 v. H. der Neubaumieter mehr als ein Viertel, ja zum Teil weit über die Hälfte ihres Einkommens, allein für die Miete aufwenden müſſen. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund hält deshalb zur Vermeidung von Ungerechtigkeiten und Exi⸗ ſtenzgefährdungen baldige Maßnahmen zur Senkung der Mieten und Laſten für die überteuerten Neu⸗ bauwohnungen für dringend erforderlich. Eine ſolche Möglichkeit wird in der vom Reichsarbeits⸗ miniſterium in einem Schreiben an den Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband, dem Verband der öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten und dem Zen⸗ tralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes gegebenen Anregung, bei der Bemeſ⸗ ſung der Tilgungsſätze der Hypotheken ſoweit als möglich entgegenzukommen, geſehen Dar⸗ über hinaus ſtellt der Deutſche Gewerkſchaftsbund die Forderung auf, wirklich notleidenden Mietern, z. B. Erwerbsloſen und kinderreichen Familien, durch außergewöhnliche Mietzuſchüſſe zu helfen. * Sein 25jähriges Geſchäftsziubilaum begeht am heutigen Freitag Schuhmachermeiſter Michael Fehn, Heinrich Lanzſtraße 44. i „Kann ich mich aber auch darauf verlaſſen, daß Ihr Hühneraugenmittel vollkommen unſchädlich iſt?“ „Durchaus, gnädige Frau, einer unſerer Kunden rwendet es jetzt bereits ſeit acht Jahren!“ —.— Neue Kräfte in der Libelle Geiſtreich, witzig und elegant ſagt Hellmuth Krü⸗ ger das neue Programm in der„Libelle“ an. Mit bitter⸗ böſen Seitenhieben auf das Parteigetriebe in Deutſchland und auf die geiſtigen Größen der deutſchen Literatur, mit einem Schuß feuer nachläſſigen Bonhommie und jenen verzeihenden Verſtehens, das ſolche Kritik lachen läßt. Selbſtverſtändlie ſich ſo Hellmuth Krüger an die Spitze der Künſtler in der Libelle. Er ſagt ſie nicht nur, ſondern er führt ſie an und gibt ihnen ein paar Worte auf die Reiſe, die die künſtleriſche Eigenart jeder„Nummer“ kurz umreißen. Es fällt ihm nicht ſchwer, die Zuhörer zu ſeſſeln, denn die Darbietungen, die der Conferencier in der Libelle an⸗ kündigen kann, haben ein erfreulich hohes Niveau. Da iſt die charmante Mia Elis, die hübſche Chanſons von Spolianſky und Holländer vorträgt. Da ſind die Certis Bangs, die als Kraftequilibriſten prachtvolle Leiſtungen mit erſtaunlicher Sicherheit und Selbſtverſtändlichkeit dar⸗ bieten. Die Ruſſakoffs bringen akrobatiſche Tänze, und Lydia Wieſer zeigt hohe Kunſt in dem phantaſti⸗ ſchen Tanz„Alraune“, in einem ſiameſiſchen Tempeltanz und einer amerikaniſchen Groteske. Für befreiendes Lachen ſorgt Werner Groß, der ſich mit ſeiner„Neiſe nach Indien und der Türkei“ als ein äußerſt komiſcher Plauderer erweiſt und in der Ge⸗ ſchichte von dem kleinen Schäfchen ſogar im Publikum eine Reihe achtbarer Tierſtimmenimitatoren entdeckte. Grich Everty aber demonſtriert ſich mit ſeiner Puppe als ein launiger und vollendeter Bauchredner, und Hellmuth Krüger zeigt ſich in ſeinem Sketch„Kreuzworträtſel“ als ein ſchnurriger Komödiant, gut unterſtützt von Mia Royal Werner Groß.— Im Trocaderoteil ſpielen die Syncopators mit Schmiß und Eleganz zum Tanz. Elis und 74 12 Rory:„Hufarenliebe „Weun die Soldaten durch die Stadt maxſchieren.“. Kaum ertönen die erſten Klänge des ſchneidigen Militär⸗ morſches, da fliegen auch ſchon alle Fenſter auf. Die Kleinſtadt hat ihren Ehrentag, Einzug des Huſarenregi⸗ ments. Mit dieſem Ereignis fällt die Verſetzung eines Rechnungsrates(Max Adalbert) mit ſeinen 3 hübſchen Töchtern in die Garniſonsſtadt zuſammen. Die Familie Rechuungsrat, die unter dem ſtrammen Kommando einer Tante(Hanſi Nieſel) ſteht, iſt über die Ausſchmückung der Stadt zu Ehren ihrer Ankunft freudig überraſcht. Der Einzug des Regiments belehrt ſie dann eines Beſſeren. Dieſer erſten Ueberraſchung folgt dann noch manche andere. Die drei Töchter finden zum Schrecken der Tante ſofort Anſchluß bei 8 ſtrammen Einjährigen. In flottem Tempo, operettenmäßig, ganz hübſch aufgemacht, rollt die Hand⸗ lung ab. Die alte Tante erkennt in einem Wachtmeiſter (Leo Peukert) ihren früheren Geliebten wieder. Gerade kommt er von der Juſtruktionsſtunde, wo er ſeinen Sol⸗ daten einen Vortrag über Feigheit vor dem Feinde ge⸗ halten hat. Kaum hat er die Tante, die ſich beim Ritt⸗ meiſter beſchwerte, geſehen, da ergreift er nach ſtrammer Kehrtwendung die Flucht. Ein Blick genügte. Die Regie hatte bei dieſem Soldatenſchwank nette Einfälle, über die man ſich herzlich freuen kann. Die Soldaten bilden nur den Rahmen, im Vordergrund der Handlung ſteht der Rechnungsrat mit ſeiner Familie. Am Schluß gibt es ſogar 4 Verlobungen: Die 3 Töchter des Rechnungsrats bekommen ihre Einjährigen und der Rech⸗ nmungsrat ſelboſt verlobt ſich mit der Tante. Geſpielt und geſungen wird ſehr gut. Hübſche Schlager kehren immer wieder. Die Aufnahmen ſind ausgezeichnet, ſo daß ein Soldatenſchwank zuſtandekom, der überall Freude bereiten wird. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel ö Mecar⸗Pegelſ 17. 18. 19. 20. Baſet....49 0,60.519,51 0,40 8 974 0558-85.80 08s 2 * 82 1,821 Max. 1 1 1 Mannheim. 1,78 182177 1570 Jagſtfeld 0,60 0,57 0,60 050 Heilbronn 120 1,7115.18 Plochingen 2 8 a 0,18 80 82 N 223,16 3,17 3,16 5 8 88 5 80.70 1,81 e 90 30 in ſeiner überlegenen Sicherheit ſtellt Der verblüffende, noch vor ganz kurzer Zeit für unvor⸗ ſtellbar gehaltene Triumph der japaniſchen Schwimmer bei den Olympiſchen Spielen in Los Angeles hat weit über die Sportkreiſe hinaus ein Weltecho gefunden, wie es nur ganz große Ueberroſchungen mit dem Anſtrich des Wunder⸗ baren finden. Mit dieſer Tatſache entſtanden die vielen Tauſenden von Vermutungen und Kombinationen, von Gerüchten und autoritären Erklärungen über eine beſondere japaniſche Schwimmtechnik und eine beſondere geheimnis⸗ volle Trainingsmethode. Nicht verwunderlich, denn die Japaner haben beſtimmt keine roſſenmäßige körperliche Prä⸗ deſtination für den Schwimmſport. aber liegt die triumphales Emporſteigen in nahezu allen Sparten des Schwimmer war zu beobachten. Man ſah, daß ſie jene Form der n⸗ arbeit bis zur letzten Möglichkeit entwickelt haben, die das Schwimmwunder, der Fürſt Kahonamoku einführte. Dieſe Beinarbeit haben ſie derartig konzentriert, doß ſie zur Armwirkung in weitaus ſtärkerem Verhältnis noch ſtehl, Wo Ihre T als es bereits bei der hawagianiſchen Methode der Fall, war. 5 Es iſt durchaus wahrſcheinlich, daß in manchen Fäl⸗ len dadurch jenes ſchwache Moment des Vorteils geſchafſen wurde, das ſehr oft im ſportlichen Wettkampf über Sieg oer Verluſt entſcheidet. Immerhin, ihre Technik iſt be⸗ obachtet worden, und noch während ih Vortrainings haben manche amerikaniſche und europe e Schwimmer nicht ohne Erſolg den Verſuch gemacht, ſich dieſe Technik anzueignen. Ohne, daß ihnen damit der Sieg zufiel. Alſo mußten noch andere Faktoren geltend ſein. moraliſche Beeinfluſſung? Fraglos war in der japaniſchen Schwimmaunſchaſt ein Kampfgeiſt vorhanden, der an Verbiſſenheit und Suggeſtionskraft ſeinesgleichen ſucht. ganze japaniſche Preſſe, haben berühmte Mediziner,? er und offiztelle Regierungsvertreter den japaniſchen Schwimmern immer wieder mit faszinierenden Worten eingehämmert, daß ſie ſiegen müſſen und werden. Aber ſiegt nur der Geiſt? Nur abſolute Schwärmer werden das behaupten wollen, und ſo iſt es durchaus keine ſportliche Moſterienſpieleret, wenn immer wieder von dem„großen Geheimnis“ des japa⸗ niſchen Schwimmens geſprochen wurde. Der Nation a L trainer der japaniſchen Schwimmer, kkaku Mats⸗ zu z a wa, hält jetzt endlich den Zeitpunkt für gekommen, ſich etwas freimütiger über den Triumph eines Land zu äußern. Aus welchen Gründen er dies tut, ſei dahin⸗ geſtellt. Beſtimmt nicht, um allen anderen Sportnationen einen Gefallen zu tun und ihnen die neue Richtung zu Die Fraglos hat die cher iſt es eine gewiſſe, durch Leiſtung immerh te Form der Selbſtgefälligkeit, die zu ſehr von ih überzeugt iſt, um ſich noch die Mühe der Geheimniskrämerei zu machen. N weiſen. Kurz zuſammengefaßt iſt das Geheimnis der japa⸗ niſchen Schwimmerfolge das Reſultat des Trainings und einer eigenartigen Ausleſemethode. vimmer haben beſtimmte natürliche ſich zu verzeichnen. Ihr Land hat e Küſtenlänge und faſt überall einen Stroud, zum Schwimmen herausſordert. Der größte mibevölkerung lebt in Meeresnähe, und die immſaiſon iſt länger als in jedem an⸗ Aus dieſen Faktoren ergibt ſich ganz das Reſultat: Japan hat eine grö on Schwimmern als jede andere Erde. igeheuren Reſervoir hat Matszuzuwg n Methode in jahrelanger Arbeit ür die Olympiade ausgeſucht. Nahezu unkte haben ihn dabei geleitet. So hat 1 erſter Linie Schwimmer aus jenen er Bevölkerung ges 1 Teilen flachen nach den Er ki gen Plat ſuchte ſich Mo e Sandalen ſchaffen nämlich Szuzawas eine Art gelen⸗ der von großer Bedeutung iſt. Dann Männer aus hügligen Gegenden, ner Ueberzeugung nach, das dauernde zem Gelände eine Knöchelſtärke hervor⸗ für die japaniſche Schwimmtechnk benfalls f. auf berg vorbehalten bleiben, jene Perſonen — größer als ihre Eltern waren. Welche und eugeniſchen Erkenntniſſe ihn hier leiteten leibt Geheimnis. Der Reſt war Anerziehung der Technik und andauerndes Training. Dieſes Training, verbunden mit den phyſiſchen Vorous⸗ ſetzungen— daher eigenartige Auswahl— ſind not Matzuzawos Er g das ganze Geheimnis vom fapank⸗ ſchen Schwir 5 5 3 Dieſer timmt weiß, was er will, iſt ſeiner ruhiger Freundlichkeit, ohne den Ausſpruch tat:„Bei den en 1936 in Berlin wire es nur japan ch wimmſiege geben. 1086 in Berli ſie egbar ſein, die Söhne Nippons“ Was arten iſt. Handball der Turner Die Enoͤſpiele in Vaden Nach der Erledigung der Gruppenſpiele in der Meiſter⸗ klaſſe und der beſchloſſenen Erweiterung derſelben, inter eſſiert in erſter Linie der weitere Verkauf, der am 5. 2. beginnenden Endſpiele um die Badiſche Mei⸗ ſterſchaft der Turner. Das Endſpiel wird wiederum be⸗ ſtritten zwiſchen dem Sieger der nordbadiſchen Spiele und dem der ſüdbadiſchen. In Nordbaden ſind zunächſt und nach der ſeitherigen Feſtlegung die Gruppenerſten der Gruppen—4 teilnahmeberechtigt und zwar wie im Vorjahre die gleichen Mannſchaften, nämlich Tgoe Ketſch, TV62 Wein ⸗ heim, Töd Durlach und Jahn Offenburg. Neu iſt die Teilnahme der Tabellenzweiten in den Gruppen. 2 Mannſchaften von den 4 werden in die End⸗ ſpiele eingereiht. Es ſind deshalb vorher 2 Ausſcheidungs⸗ ſpiele erforderlich. Klar iſt die Lage für die Gruppe 3 und 4, in welchen am 22. Jannar TV Ettlingen und Polizei Karlsruhe lich treffen. In der Gruppe 2 ſteht der Bewerber mit Jahn Nußloch feſt, der vor⸗ aus ſichtlich am 5. 2. erſt dem Tabellenzweiten der Gruppe 1 gegenübertreten kaun, da in dieſer Gruppe 3 Mannſchaften punktgleich den zweiten Platz einnehmen, nämlich T V Hockenheim, Tag Rheinau und TV 46 Man n⸗ heim. Zwiſchen dieſen 3 Mannſchaften muß der Ver⸗ treter der Gruppe 1 ermittelt werden. Zunächſt begegnen ſich zu einem Ausſcheidungstreffen der TV Hocken⸗ heim und TW 46 Mannheim am kommenden Sonn⸗ tag vormittag auf dem Platze des TV Jahn Neckarau. Der Sieger aus dieſem Spiel hat eine Woche darauf der Tg Rheinau ebenfalls auf neutralem Platz in Neckarau gegenüberzutreten. Die Südbadiſchen Spiele führen zunächſt Hie Gaumeiſter des Hegau⸗, Bodenſee⸗ und Schwarzwald⸗Turn⸗ gaues im Vor⸗ und Rückſpiel zuſammen, ebenſo den Gau⸗ meiſter des Markgräfler⸗Turngaues, der bereits im Tod Lörrach feſtſteht und den Sieger in Gruppe ö der Mei⸗ ſterklaſſe, den T VLahr. Die jeweils erfolgreichen Mann⸗ ſchaften ſtellen alsdann in einem Ausſcheidungsſpiel den ſüdbadiſchen Vertreter zum Ensſpiel feſt. Vor dem Abſchluß der Gauſpiele Da manche der Vereine in den Aufſtiegsrunden ihr letz⸗ tes Spiel ſchon hinter ſich haben, die übrigen dicht davor ſtehen, iſt mit großen Aenderungen in der Rangordnung kaum mehr zu rechnen. Die erſten Plätze ſind bei Jahn Neckarau und Tod Hockenheim bereits in feſter Hand. Dieſen beiden Mannſchaſten wird es vorbehalten ſein, den Mannheimer Gan in den Aufſtiegsſpielen zur Meiſterſchaft zu vertreten. 1 Aber auch die nächſten Plätze ſind in dieſem Jahre wn Bedeutung, da bekanntlich nach den Rundenſpielen eine Neuglied r zu erfolg ſich heute noch heimer Gau ſammenzufaſſ den Tabell Wo der Schnitt zu machen ſein wird, läßt icht ſagen. Sicher wird auch der Maun⸗ der Vergünſtigung 8 Maunſchaften zu⸗ n, Gebrauch machen. Von dem Erfolg der bei⸗ rſten in den Aufſtiegsſpielen wird es außer⸗ dem noch abhängig ſein, ob beim Tabellenvierten oder Fünften für die neue Aufſtiegsklaſſe Schluß iſt. Nach dem augenblicklichen Stand iſt die Lage folgende: Gruppe 1: Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkt Jahn Neckarau 14 11 1 2 55•31 N Tgde. Käfertal. 13 9 1 8 41.85 19 Ty. Waldhof 18 7 3 3 s Tbd Germanta 12 4 3 5 31266 Ty. Seckenhgeimm 14 5 1 8 6433 11 Badenia Feudenheim 14 4 2 8 4773 10 Tod. Viernheim 13 4 1 8 29.45 Ty. Sandhofen 13 2 2 9 37152 0 Gruppe 2: Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Tbd Hockenheim 12 11— 1 38:20 22 Tv. Friedrichsfeld 12 8 1 3 54:83 17 Oftersheim 11 8— 3 79232 16 Reilingen 10 5 1 4 37243 1¹ Ty. Schwetzingen 11 4— 7 286.43 8 Ty. 1846 Ib 12 2— 10 23 61 4 Ty. Kirrlach 12 1— 11 20.70 2 Demnach wird in die erſte Gauklaſſee beſtimm eingereiht werden Jahn Neckarau und Tod Hockenheſtt, falls der Aufſtieg nicht gelingen ſollte. Geſichert iſt weiter in Gruppe 1 Tgde Käfertal und TW Waldhof, in Gruppe 2 TV Friedrichsfeld und Tg Oftersheim. Von der welteren Entwicklung der Dinge wird es abhängen, oh auch Tbö Germania, TW Seckenheim und in Gruppe? Germania Reilingen das Glück haben werden. Um die Plütze ſtehen in Gruppe 1 gerade für den kom⸗ menden Sonntag zwei wichtige Spiele bevor, die des Gau⸗ turntages wegen ſchon vormittags ausgetragen werden. Sowohl Tod Germania als auch TV Viernheim die dabei alles zu gewinnen haben, müſſen auf des Gegners Plat antreten. Ein Erfolg der Germanen bei der Tgoe Käfertal ſollte weniger wahrſcheinlich ſein, als ein ſolcher des 7 Viernheim beim TW Sandhofen. In Gruppe 2 iſt dez Spiel Germania Reilingen— Tg Oftersheim abgeſetzt und auf den 12. Februar verlegt. :! p pp ñꝑꝑæęã ũãñp ãd. Aus der Badiſchen Turnerſchaſt Im Vordergrund ſteht für dieſe Woche eine Werbe⸗ veranſtaltung der Vereinigten Heidelberger Turner⸗ ſchaft für das Deutſche Turufeſt in Stuttgart, bei welcher am Freitag abend Dr. Obermeyer, der Vorſitzende des Stuttgarter Hauptausſchuſſes ſprechen wird. Dann aber folgen in den nächſten Wochen die Turn⸗ tage der Badiſchen Turngaue. Nachdem der des Breisgaues bereits am vergangenen Sonntag ſeine Er⸗ ledigung gefunden hat, iſt am nächſten Sonntag der Mannheimer Turngau an der Reihe, der die Ab⸗ geordneten ſeiner Vereine in der Turnhalle des TV Sand⸗ hofen zur fälligen Johresverſammlung erwartet. In an⸗ deren Turngauen wieder werden die Turntage vorbereitet. Zu dieſem Zwecke verſammelt der Badiſche Neckar⸗ turnganu in Heidelberg ſeine Turnworte und Spiel⸗ warte. Auch die Kunſtturner des Gaues finden ſich zu einer Uebungsſtunde ein. Der Karlsruher Turn⸗ gan hat für ſein Gebiet eine Turnausſchuß⸗ und Turn⸗ rotsſitzung angeſetzt. Auch der Pforzheimer Turn ⸗ gau ſieht eine Gauturnratsſitzung vor. Gleichzeitig findet eine Turnwarteverſammlung für die Männer und Volks⸗ turnwarte ſtatt. Der Main ⸗Neckar⸗Turngau hat neben einer Vorturnerſtunde für Turnerinnen in Lauda auch eine Bezirksverſammlung in Möckmühl. Vom Obe⸗ ren Kraichturngau trifft ſich die Turnerjugend in Mühlbach, ferner geht eine Frauenturnwarteverſammlung in Bretten vor ſich. Im Gebiete des Kraichgaues und zwar in Oberhauſen treffen ſich die Kunſtturner des Karls⸗ ruher⸗, Kraich⸗ und Oberen Kraichturngaues zu einem Gerätemannſchaftskampf. Außerdem findet für den Kraich⸗ gan eine Spielwarteverſammlung in Bruchſal ſtatt. Ferner ſtehen bevor die Jugendwarteverſammlung des Hegau⸗Turngoaues in Radolfzell, eine ſolche für den Turngau Mittelbaden in Baden⸗Lichten⸗ tal, eine Vorturnerſtunde für Männerturnen für den Neckor⸗Elſenz⸗Gau in Neckargemünd und für den MNurgtalturngau in Gaggenau. Außerdem ſind zwei weitere Geräte wettkämpfe zu erwähnen und zwar in Tenningen zwiſchen Lörrach⸗ Stetten und Tenningen, ſowie zwiſchen Nöttingen, Söl⸗ lingen, Dietlingen und Langenſteinbach in Nöttingen. Auch der Vorſtond der Badiſchen Turner⸗ 1— ft wird ſich zu einer Sitzung in Mannheim zuſammen⸗ finden. Vegnadigung von Kreß gefordert Die Gläubiger⸗Verſammlung des mit 29 000“ verſchuk⸗ deten Sc Rot⸗Weiß Frankfurt wählte einen Ausſchuß, del aus den Herren Dr. Hahn, Noack und Boos besteht. Dieſer Ausſchuß iſt beauftragt, mit dem derzeitigen Vor⸗ ſtand in Verbindung zu treten, die Bücher zu prüfen un eine Generalverſammlung zu beantragen, auf der das Er⸗ gebnis der Beſprechungen mitgeteilt werden ſoll. Das wich⸗ tigſte Ereignis der Gläubiger⸗Verſammkung war jedoch die Tatſache, daß ſämtliche Anweſenden für eine Intervention beim ſüddeutſchen Verband zwecks Begnadigung von Kriz und Genoſſen und ſofortiger Einſtellung etwaiger Ver. fahren gegen Rot⸗Weiß⸗Mitglieder ſtimmten. Es wu der Meinung Ausdruck gegeben, daß nur bei einer Man ſchaft mit bekannten und zugkräftigen Nomen die Ste, gerung der Einnahmen und damit eine Tilgung der Schul den möglich ſel. Das vom Verein verlangte Moratorium dürfte von den Gläubigern vorausſichtlich gegeben werden, Skiwettläufe müſſen verſchoben weroͤen Die auf Sonntag(22. Januar) angeſetzten Skiwegge 1 des Rheingaus im Skielub Schwarzwald, die im des Ruüheſteins ausgetragen werden follten, müſſen wegen ungenügender Schneelage auf Sonntag, 2 9. Januar ver ſchoben werden. Fünf Mannſchaften in München In die Kämpfe um die Ermittlung des deutſchen 0 0 und Sonntoß J in München stattfinden, will nun auch noch der oſtpreußiſche Eishockeymeiſters, die am Samstag Meiſter Bf Raſtenburg eingreifen, ſo daß nunmehr fünf Mannſchaften in Konkurrenz ſtehen, nachdem vorher neben dem Titelhalter Berliner Schlittſchuß el noch Brandenburg⸗Berlin, SC Rieſſerſee und gemeldet haben. Der Bie Raſtenburg verfügt Monnſchaft, ie ſich durch viele Kämpfe im Freten gut er, geſpielt hot und ſicher eine begrüßenswerte Bereicherung im Münchener Programm bedeutet. 1 5 Der Städtekampf Dresden— Breslau im Amate boxen wurde vor 2000 Zuſchanern von der Dresdener Slaß fel im Geſamtergebnis mit 1214 Punkten gewonnen. ucht, die noch die altjapaniſchen ug in eine„Aufſtiegsklaſſe“ und eine„A⸗Klaſſe“ bereits EV Fülen über eine Leiſtung zu ſeht e. Mühe japa⸗ ings atürliche zand hat Strond, r größte und die man⸗ ſich ganz imtechnitk awa aus Perſonen Welche leiteten 15 Voraus⸗ ind noch t japani⸗ iſt ſeiner eit, ohne ei den t wird e n. 1086 rippons“ ahre von 2 len eine A⸗Klaſſe“ bird, läßt r Maun⸗ uten zu⸗ der hei⸗ 5 außer⸗ en oder ſt. Nach re Punke 11 5 19 16 17 56 11 33 11 73 10 5 9 52 8 Punkte 25 1 16 1¹ 8 4 2 8 Veſtinmt ſckenheim,* it wellen hof, in im. Von ö ingen, ob uppe den kom⸗ des Gan⸗ werden. die dabei ers Plat Käfertal des T 2 iſt des eſetzt und r Ved⸗ 7 wurden r Mann die Ste. er Schul ratorium t werden, zeroͤen wettläufe m Gebiet en wegen u ar ver⸗ en itſchen Sountoß reußiſche Aunmehe t bereits huh⸗Cluß 5 Füßen ber eine ut ein⸗ eicherung Mntateus ner Staß⸗ ö en. Freitag, 20. Januar 1933 Aus Baden Obſtbankurs für Lehrer * Heidelberg, 19. Januar. Ein Obſtbau kurs für Lehrer findet zur Zeit unter Leitung von Obſt⸗ bauinſpektor Brucker hier ſtatt. Der Kurs iſt ſehr gut beſucht. In Heidelberg und den Nachbarorten treibt mancher Lehrer intenſiven Obſtbau; viele wer⸗ den durch den Kurs zur Neuanlage von Obſt⸗ gärten angeregt. Vor allem aber ſoll der Lehrer des Dorfes Kenntnis vom Obſtbau haben, damit er mit⸗ helfen kann, dieſen Zweig der Landwirtſchaft zu einem ertragreichen zu geſtalten. Man ſieht: die Welt macht einen Kreislauf. Vor 60—80 Jahren ward der Lehrer ſchon im Seminar mit dieſen Din⸗ gen vertraut gemacht, oder die Ackerbauſchulen dienten zur Unterweiſung. Dann ſchlief die Sache ein, weil l Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung lrohoͤächer im Odenwald Ein Stück Odenwaldpoeſie im Entſchwinden In den Vorkriegsjahren gab es in Odenwalddörfern nur ſtrohgedeckte war für die rauhe Gegend die gegebene Dachbe⸗ deckung. Das Stroh hält im Winter warm. Im Sommer ſchützt es gegen die Hitze. Das Material, Stroh und Lehm, ſtand dem Bauer aus eigenem Be⸗ ſitz zur Verfügung. manchen Häuſer. Das Erſt kurz vor dem Krieg kam in manchen Odenwalddörfern das erſte Ziegeldach auf. Heute ſteht das Odenwälder Strohdach auf dem Ausſterbeetat. Es dürften im ganzen Odenwald kaum noch hundert Strohdächer zu finden ſein. ſich die Landwirtſchaft mehr den Nutz⸗ und Handels⸗ pflanzen zuwandte. Nun fängt man wieder mit dem Alten an. Der Obſtbau kommt wieder zu Ehren. Soweit der Platz des Vortragſaales reicht, haben auch Nicht⸗ lehrer Zutritt erhalten. Ein erfreulicher Beweis daß man mit der Veranſtaltung des Kurſes das richtige getroffen hat. Eine weſentliche Förderung erhält der mündliche Vortrag durch die Vorführung von Lichtbildern. Natürlich iſt die praktiſche Arbeit nicht vergeſſen. Beim Holzfällen verunglückt Eberbach, 20. Januar. Im Reiſenbacher Tal wurde der 30 Jahre alte verheiratete Waldarbeiter W. Hepp von Friedrichsdorf von einer umſtürzen⸗ den Taum e getroffen. Er trug einen komplizierten Beinbruch eine Gehirnerſchütterung und eine erheb⸗ liche Kopfverletzung davon. Schwerverletzte wurde in die Orthopädiſche Klinik Heidelberg über⸗ geführt. Ein morphiumſüchtiger Wanderer * Buchen, 20. Januar. Hier machte die Sanitäts⸗ kolonne bei einem in einer hieſigen Wirtſchaft in einen todähnlichen Schlaf verfallenen Wanderer die Feſtſtellung, daß er zuviel Morphium ge⸗ nommen hatte. Bei der Durchſuchung fand man eine Spritze und verſchiedene Morphiumpackungen. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Einbruchsdiebſtähle * Bruchſal, 19. Januar. Vor kurzem wurde nachts in einem Geflügelhof der Gutsverwaltung des Männerzuchthauſes 23 Hühner geſtohlen. Der Polizeihund„Basko“ verfolgte eine Spur nach car Der Die meiſten Strohdächer trifft man heute noch im Dorfe Bals bach, Amt Mosbach. Von 27 Bauern⸗ häuſern ſind dort noch 17 mit Stroh gedeckt, wie Va⸗ lentin Sennert aus Mudau, der über 80 Jahre alte Senior der Odenwälder Strohbdachdecker berichtet. Strohdächer gibt es ferner noch in Reiſenbach, Ober⸗ ſcheidental, Stürzenhardt, Schloſſau, Mudau, Langen⸗ elz, Unterſcheidental, Steinbach, Mörſchenhardt, Unterneudorf⸗ Oberneudorf, Eruſttal und Rumpfen. In Mudau, dem Mittelpunkt des öſtlichen Oden⸗ waldes, gab es in der Vorkriegszeit noch ſieben Strohdachdecker, die reichlich Arbeit hatten. Es waren dies: Joſef und Andreas Schäfer, Joſef umd Ludwig Maier, Michel Röckel, Ferdinand Grein und Valentin Sennert, welch' letzterer hente noch dieſes bodenſtändige Gewerbe ausübt. Ich beſuchte ihn mehrmals in ſeinem beſcheidenen Wohnhaus zu Mudau und da und dort bei der Arbeit. Es iſt eine prächtige Geſtalt, wetterfeſt, fleißig, humorbegabt. Arthur Grimm, der Odenwaldmaler, Sennerts Landsmann, hat die markanten Züge im Bild mehr⸗ einem Nachbarort, jedoch war es bisher nicht mög⸗ lich, die Täter feſtzuſtellen. In Kronau wurde, während der Hausherr nicht zu Hauſe war, ein Faß Wein geſtohlen. Auch hier fehlt die Spur von den Dieben. Nachprüfung aller badiſchen Bergbahnen * Karlsruhe, 19. Januar. Wie man hört, hat nach dem Unglück auf der Schauinslandbahn die badiſche Regierung durch die zuſtändige Aufſichtsſtelle eine beſondere und ſehr ſorgfältige Nachprüfung aller Sicherheitsvor richtungen bei den übrigen badiſchen Bergbahnen veranlaßt. Dieſe Kon⸗ trolle iſt ausgeführt worden oder wird demnächſt ausgeführt durch das Maſchinentechniſche Amt bei der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe. Es kommen bekanntlich noch drei Bahnen in Frage: die Bergbahn auf den Königſtuhl bei Heidelberg, die in zwei verſchiedenen Bahnen ge⸗ krennt iſt, die Bahn auf den Merkur bei Baden⸗ Baden und die Bahn auf den Turmberg bei Durlach. Alle drei ſind ſogen. Seilſtandbahnen, deren Wagen auf Schienen laufen und von einem Seil gezogen werden. Den ſtärkſten Verkehr unter dieſen drei Bahnen hat die Bergbahn auf den König⸗ ſtuhl, ihre Sicherungen gegen Unfälle ſind denn auch ganz beſonders zuverläſſig. Ein Doppelanweſen abgebraunt * Birkingen(Amt Waldshut), 19. Januar. Geſtern würde das Doppelwohnhaus der Familien Fridolin Mafer und Bernhard Kalt bis auf die Grund⸗ mauern eingeäſchert. Sämtliche Fahrniſſe verbraun⸗ ten. Die Brandurſache wird auf Kur zſchluß zu⸗ rückgeführt. Die Bewohner konnten nichts als das, was ſie auf dem Leibe trugen, retten. * 12 5 Heidelberg, 19. Januar. Vor dem Einzelrichter ſtand geſtern der 49 Jahre alte Schloſſer Theodor Eduard Reichenbach von hier wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall. Reichenbach wohnte bei einer Monatsfrau als Untermieter, wo er den Koffer eines Dienſtmädchens erbrach und aus dem er ein Paar Schuhe, Wäſche und Kleidungsſtücke entwendete. Das Urteil lautete auf ein Jahr ein Monat Gefängnis. Mit Rückſicht auf die Höhe der Strafe erging gegen Reichenbach im Gerichtsſanl Haftbefehl. fach feſtgehalten. Als kam Valentin Sennert zu Ver⸗ wandten, dem Dachdecker Joſef Maier in Mudau. Vom 6. Lebensjahr ab half er im Gewerbe des Pflegevaters mit. Er mußte Lehm zutragen und er mußte dem Meiſter die Strohbündel aufs Dach reichen. So iſt er im Handwerk aufgewachſen, dem er ſein Leben lang treu blieb. Der badiſche, heſſiſche und bayeriſche Odenwald war ſein Arbeitsfeld. Die Waiſe großen fürſtlich leiningiſchen Höfe, wie Seehof, Knopfhof, Kummershof und Marienhöhe waren Schönheit, ſondern durch ſeine einſt mit Stroh gedeckt. Da gab es auf einem Hof oft wochenlang Arbeit, bei karger Koſt.„Schwarze Suppe und Kartoffelſchnitz“ waren die hauptſächlichſten Gerichte. Die Löhne waren be⸗ ſcheiden. Für den Quadratmeter Strohdach von ein Fuß Dicke wurden 40 Pfennige bezahlt. Etwa 12 Jahre hält ein Strohdach der Witterung ſtand. Zumeiſt wird mit dem Flegel geoͤroſchenes Roggen⸗ ſtroh verwendet. Früher zog man das härtere Wei⸗ zenſtroh vor. Von zwei Arten von Strohdächern berichtete Valentin Sennert, nämlich nom„Hampfel⸗ dach“ und vom„Lehmdach“. Das erſtere beſteht nur aus Stroh, das in kunſtvoller Weiſe verknüpft wird. Es wird beſonders für Scheunen und Eiskeller ver⸗ wendet. Da das Hampfeldach trocken und ohne Lehm hergeſtellt wird, kann es auch zur kalten Winterszeit angefertigt werden. Beim„Lehmdach“ folgt auf eine cht Stroh je eine Schicht naſſer Lehm, der treff⸗ lich bindet und warm hält, weshalb das Lehm⸗ dach für Wohunhäuſer verwendet wird. Auf den Dachfirſt pflanzt der Dachdecker gern die „Dachwurzel“, ein Dickblattgewächs, das dem Dache nicht nur Wurzeln auch Halt und Feſtigkeit gegen Sturm und Wetter verleiht. Daß die heutige Generation nicht mehr allzu⸗ viel vom Strohdach wiſſen will, iſt begreiflich. Mäuſe und Ratten ſuchen im warmen Stroh gern Unterſchlupf. Feuersgefahr und ſomit Verſiche⸗ rungsſumme ſind groß. Aber ſchön und maleriſch iſt das Odenwälder Strohdach, zumal, wenn die Patina des Alters ſich auf dem Dach ausbreitet, wenn grü⸗ nes Moos auf dem Dach wuchert und ſchimmert. Die Zeiten des Odenwälder Strohdachs ſind vor⸗ bei. Wenn Valentin Sennert aus Mudau, der letzte zunftgerechte Odenwälder Strohdachdecker einmal nicht mehr ſein wird, dann wird es bald geſchehen ſein um die letzten Strohdächer dieſes ſchönen deut⸗ ſchen Waldgebirges. Ein Stück Odenwaldpoeſie ſchwinden begriffen iſt im Ent⸗ E. B. Politiſche Reibereien * Karlsruhe, 19. Januar. Geſtern abend kurz vor 8 Uhr kam es anläßlich des Anmarſches von SA.⸗ Abteilungen zu der Reichsgründungsfeier in der Feſthalle zu erheblichen Zwiſchenfällen mit politiſchen Gegnern auf dem Marktplatz und beim Streſemann⸗Platz. Die Polizei mußte wiederholt mit dem Gummiknüppel die Streitenden tren⸗ nen und die Ordnung wiederherſtellen. Mehrere Perſonen wurden feſtgenommen. Auch nach Beendigung der Veranſtaltung in der Feſthalle verurſachten Trupps von 50—100 Perſonen in der Zeit von 11—1 Uhr in mehreren Straßen der Altſtadt gefahrdrohende Zuſtände. Die Anſammlun⸗ gen wurden wiederholt gewaltſam zerſtreut und da⸗ durch Zuſammenſtöße verhindert. Am Faſanenplatz wurden von bisher nicht ermittelten Tätern meh⸗ rere Schüſſe abgegeben. Um halb 1 Uhr fuhr eine Kolonne von fünf mit Nationalſozialiſten be⸗ ſetzten Kraftwagen durch die Schützenſtraße. Vor der Gaſtwirtſchaft„Zum Hanauer Hof“ wurde hier⸗ bei aus einem Wagen geſchoſſen. Zwei Wagen⸗ inſaſſen verſuchten, in die Wirtſchaft einzudringen. Bei der polizeilichen Feſtſtellung und Durchſuchung der Kraftwagen wurden mehrere Waffen(zwei geladene Schußwaffen, Gummiknüppel, Farren⸗ ſchwänze u. dgl.) vorgefunden und beſchlagnahmt. Die Täter wurden feſtgenommen. Kleine pfälziſche Chronik :: Speyer, 18. Januar. Die ſeit 3. Januar ver⸗ mißte 51 Jahre alte Ehefrau Maria Schwarz geb. Decker, wurde am Dienstag tot wiedergefunden. Frau Schwarz hatte in einem Weiher beim ſogen. Schöneck am Rhein infolge Schwermut Selbſt⸗ mord verübt. Ihre Leiche wurde an der Eisdecke des Weihers angefroren aufgefunden. * Neuſtadt a. d.., 20. Jauuar. Eine berufsloſe hieſige Ehefrau wurde wegen Meineids in das Amtsgerichts gefängnis eingeliefert. Da die Frau an⸗ geblich Tag und Nacht keine Ruhe mehr fand, ſtellte ſie ſich ſelbſt der Polizei. * Kandel, 17. Januar. Am 28. April 1932 wurde in der Schuhfabrik Jakob Rapp eingebrochen und Schuhwaren im Wert von 230 Mk. geſtohlen. Durch die Bemühungen der Gendarmerie konnte der Täter, ein gewiſſer Florenz Roos, Schuhmarher aus Saar⸗ brücken, in Baden feſtgenommen werden. Er wurde zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Mud. leicht schäumend genz wundervoll im Ge- schmack. Ein spontanes neil:„Id. gebe meine Zahnpasta, die ich ein Jchrzehnt benutzte, auf und nehme nur noch NIVEA-Zohnposto“ Qualitt: NIVEA Preiswert und gufl Zunahme der Milchfälſchungen Die Milchfälſchungen im Bezirk Landau nehmen in der letzten Zeit ſehr zu. * Landau, 20. Januar. In einer Verhandlung des Amtsgerichts wurden allein vier Verfahren deswegen durchgeführt. In einem Falle hat eine Bauersfrau bis zu 43 v. H. Waſſer zugeſetzt. In allen vier Fällen wurden Freiheitsſtrafen bis zu drei Wochen Ge⸗ fängnuis, daneben auch Gelödſtrafen bis zu 100 Mark ausgeſprochen. Mildernde Umſtände wurden verſagt. Wegen verbotenen Würfelſpiels, das in einer hieſigen Wirtſchaft verbreitet war, ſind mehrere Feſtnahmen erfolgt. Der Wirt ſelbſt wurde verhaftet und auch der Bankhalter. Ein gericht⸗ liches Verfahren iſt eingeleitet. Der Fuhrmann Franz Orth aus Edenkoben hatte in einem Weinprozeß wider beſſeres Wiſſen als Zeuge verſchwiegen, daß er ein Paket mit Che⸗ mikalien oder Weinbüchern von einem in jenem Prozeß Angeſchuldigten in Empfang genommen und nerſteckt habe. Der Angeklagte will ſich bei ſeiner Vernehmung in jener Verhandlung nicht an dieſen Vorfall erinnert haben. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte die Verurteilung wegen Meineids, billigte dem Angeklagten aber die Milderung eines Eides⸗ notfalls zu, da er ſich durch eine Ausſage ſelbſt einer ſtrafrechtlichen Verfolgung ausgeſetzt hätte. Er be⸗ antragte eine Gefängnisſtrafe von ſechs Mona⸗ ten, zu der das Schwurgericht den Angeklagten auch verurteilte. Notwerk für die Jugend beſchloſſen * Landau, 18. Januar. Eine hier gebildete Ar⸗ beitsgemeinſchaft hat die Durchführung eines Not⸗ werks der Jugend beſchloſſen, deſſen Vorbereitungen bereits eingeleitet wurden. 300 Jugendliche ſollen Aufnahme finden und Arbeitsloſe aus der Umgebung Landaus zugelaſſen werden. Die Stadt Landau gewährt zu den geringen Reichsmitteln einen Zuſchuß. Die weiter notwendigen Gelder ſollen durch freiwillige Spenden aufgebracht werden. Die berufliche Fortbildung wird in den Schneider⸗ und Schuhmacherwerkſtätten der Wandererarbeits⸗ ſtätte und des Evangeliſchen Jugendwerkes erfolgen. Nur Nivea-Creme ent- hält Euzerit; sie hinter- läßt keinerlei Glenz. Nives- Creme. Möglichst schon vor- beugen! Einfach allabendlich und bevor Sie ins Freie gehen Gesicht und Hande einreiben. Wind u. Wetter können darm nichts mehr schaden; Ihre Haut bleibt zart, jugendfrisch und geschmeidig. Dosen 18 Hf. be RU 20 Tuben 40 u. C0 N Jahrgang/ Nummer 33 144. n Aus der Pfalz Raffinierter Schwindler zu Zuchthaus verurteilt * Ludwigshafen, 19. Januar. Zwiſchen April und Oktober 1932 hatte der 33 Jahre alte Bautechniker Friedrich Kofink aus Ludwigshafen durch eine Reihe raffinierter Vorſpiegelungen und ſchwindel⸗ hafte Verſprechungen eine 47jährige in Ludwigshafen wohnhafte Witwe zu beſtimmen gewußt, daß ſie ihm nach und nach 5 580 Mk. in bar und die gol⸗ dene Uhr ihres verſtorbenen Mannes aushändigte. Das Geld hat Kofink reſtlos durchgeb Teils hat er es verſpielt, teils für ſich verbraucht, teils in leichtſtnniger Geſellſchaft verjubelt. Der Angeklagte, der bereits ſiebenmal wegen Betrugs v ſtraft iſt, hatte ſich vor dem Ludwigshafener Schöffengericht wegen fortgeſetzten Betrugs im Rückfall zu verant⸗ worten. Er wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. racht. Wegen Meineids verhaftet * Frankenthal, 20. Januar. Unter dem dringenden Verdacht, einen wiſſentlichen Meineid geleiſtet zu haben, wurde während einer Hauptverhandlung beim hieſtgen Amtsgericht in einer Diebſtahlsſache die Witwe St. Freidinger in Haft genommen. Ihr Ge⸗ liebter, der Schloſſer G. Spiegel von hier, der der Verleitung zum Meineid beſchuldigt wird, hat ſich geſtern freiwillig dem Gericht geſtellt und wurde gleichfalls in Haft genommen. Verband der Naturweinverſteigerer :: Bad Dürkheim, 18. Januar. Zum neuen Ge⸗ ſchäftsfüthrer des Verbandes der Naturweinvperſtei⸗ gerer wurde anſtelle des verſtorbenen Oberlehrers Nick unter 158 Bewerbern Dr. Otto Weingart⸗ Kaiſerslautern, ſtaatlich geprüfter Diplom⸗Steuer⸗ ſachverſtändiger und beratender Volkswirt, gewählt. Wichtige Konſerenz für die Schuhbrauche * Pirmaſens, 20. Januar. Aus der Wirtſchaftsnok geboren, haben zum erſtenmal die Schuhfabrikanten und die Schuhhändler den Beſchluß gefaßt, in Pirma⸗ ſens unter der Deviſe„Neue Zeit, neuer Auf⸗ bau“ eine Zuſammenkunft zu verauſtalten, um ſich über die wichtigſten Fragen der Branche auszuſpre⸗ chen. Vor allem ſollen ſich Induſtrie und Handel auch über die neuen Bedingtheiten des Marktes und die augenblickliche Situation der Preisqualität und die Marktentwicklung in gemeinſamer Ausſprache klar werden. Prominente Fachleute der Schuhwirtſchaft halten Vorträge. * * Kaiſerslautern, 20. Januar. In der Nähe des Pfaffenberges ſtürzte der 24 Jahre alte Wilhelm Hell⸗ riegel beim Holzholen von einem Baum. Er erkitt eine Gehirnerſchütterung und einen Schädelbaſtsbruch. Kurz nach ſeiner Einlieferung ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus erlag er feinen ſchweren Verletzungen. Fageolaleucles Freitag, 20. Januar Nationaltheater:„Der Roſenkavolier“, Komödie für Mui von Richard Strauß, Miete FE, Anfang 19.30 Uhr. Avpollo⸗Theater:„Schiff ohoi“, große Revne 1993, 90.13 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 2 Abendvorſtellung. 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tonz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Mannheimer Mutterſchutz e..: Lichtbildervortrag von Herrn Oberregierungsrot Dr. Jaeck über den freiwilltgen Abeftsdienſt, 20 Uhr im großen Saal der Handels⸗ kammer. Lichtſpiele: Palaſt⸗ Theater:„F. P. 1 antwortet nicht“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Mann mit Herz“. Schauburg:„Geheimnis des blauen Zimmers“. Roxy Theater:„Hufaren⸗Liebe“. Capitol: „Jonny ſtiehlt Europa“.— Seal o T hea ter: „Teilnehmer antwortet nicht“. Univerfum: ⸗Die unſichtbare Front“ und Bühnenſchou.— l ha nr Bra:„Eine von uns“. Sehenswürdigkeiten Städt. Schloßmuſenm: Sonderausſtellung von Schüler⸗ zeichnungen im Ritterſgal und„Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 1416 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Sander Ausſtellungen:„Arbeiten der Mannheimer Photographen Led Feige und Emil Rerroi ß Phyſiognomtſch⸗grapholog. Studtenſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“. Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt Alt⸗Amerikas“, geöffnet von 10—13 und von 1416 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen Mannheimer und Pforzhekmer Künſtler, geöfenet von 1„ 5 5 3 1155 Oeffeutl. Muſikbücherei M 4, a: Buch⸗ un ate—13 2 nausgabe von 11—13 und van Chefredakteur: H. Au. Meißner Verantwortlich für Politir: Dr. W. Reinhardt Handelsteik: 1 Dr. St. Kayſer Lokaler Tell: R. 80 2 57 25„ ermiſchtes: W. Müller ⸗ Südmeſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Teil: F. Kircher Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faube ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, fe 1.—86 Für unverlangte Beiträge keine Wewähr Rückſendung nur bei Rücknorta Freitag, 20. Januar 1933 Enischeidungen über Ba usparkassen In ber Senatsſitzung des Reichsaufſichtsamtes für Pri⸗ potverſicherung am 12. Januar 1939 ſind folgende Entſchei⸗ dungen getroffen worden: Das durch frühere Senatsent⸗ scheidungen auferlegte Zahlungsperbot wurde verlängert hei der Mitteldeukſchen Bauſparkaſſe A G in Honnover bis zum 15. Mai 1938, bei der Heimſtätten⸗ fürſorge Siedlungs⸗ und Bauſparkaſſe für Wohn⸗ und Wirtſchaftsheimſtätten mb. in Liquidation, Berlin⸗ Tegel, bis zum 1. Mai 1933. In Sachen der Al!⸗ gemeinen Bauſparkaſ.ſe Gmbß in Köln hat der Sengt angeordnet, daß die beſtehenden Bauſparverträge vereinfacht abgewickelt werden, daß die durch eine frühere Senatsentſcheidung ausgeſprochene Unterfagung des Ge⸗ ſchäftsbetriebs wie ein Auflöſungsbeſchluß wirkt und daß die Liquidation der Bauſparkaſſe einem vom Reichsguf⸗ ſichtsamt im Verfügungsweg zu beſtellenden Liquidator Abertragen wird. Der„Webel koa“! Weſtdeutſchen Hypothekeu⸗ arlehens⸗Bauſpar⸗ und Land wirtſchafts⸗ GmbH in Bonn wurde der Geſchäftsbetrieb unterſogt. Im übrigen wurden bei dieſer Bauſparkaſſe die gleichen Anordnungen getroffen wie gegenüber der Allgemeinen Bantſparkaſſe Köln. Die Entſcheidungen ſind noch nicht rechtskräftig, Eine 5 8 Berufung gegen ſie hat keine aufſchtebende Wir⸗ ung. * Auſwertungsergebniſſe der Concordia, Lebensverſiche⸗ rungs bank AG., Köln. Wie die Concordia mitteilt, hat die Geſellſchaft ihre Aufwertungs arbeiten im Jahre 1932 weiter ſtark gefördert. Faſt alle Aufwertungsverſicher⸗ ten haben den Aufwertungsbeſcheid und zum größten Teil auch, ſoweit ein Auſpruch auf ſoſortige Auszahlung beſtand, ihr Aufwertungsguthaben, erhalten. Im Jahre 1932 hat die Geſellſchaft über 4,4 Millionen 4 an Aufwertungs⸗ Hekrägen gezahlt. Die bisherigen Auszahlungen beliefen ſich auf jusgeſamt 14,4 Millionen. A. B. Speuska Haudelsbanken, Stockholm.— Divi⸗ denden halbierung. Die Bank verzeichnet für das Geſchäfts⸗ jahr 1932 vor Abſetzung der Abſchreibungen einen Gewinn von 20 608 165 Kr. Von den Abſchreibungen entfällt ein Betrag von 14 459 032 Kr. auf die Abdeckung induſtrieller Engagements. In dieſer Summe iſt jedoch ein Betrag von 15 Mill. Kr. enthalten, der dem im Jahre 1922 in Höhe von 20 Mill. Kr. errichteten Delkrederefonds entnommen worden iſt. Zur Verfügung der HV. ſteht ein Betrag von 2651 532 Kr. Der Vorſtand ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 6 v. H.(12 v..) vor. * Das Abkommen über die umſtrittenen deutſchen Kreu⸗ ger Obligationen. Die Skandinaviska Credit A Bbeſtätigt in einem Communiqué, daß nunmehr ein endgültiges Abkommen zwiſchen der Irving Tru ſt Co., Newyork, der Treuhänderin im Konkurs der International Match Corporation, einerſeits und der Skandinaviska Bank, der Schwediſchen Reichsbank, der Spenska Handelsbanken, der Stockholms Intecknings Ga⸗ rankt A B und gen Erskilda⸗Banken in Vaenerborg an⸗ Hererſeits über die 50 Mill. Dollar deutſcher Staatsobligationen erzielt worden iſt. Wenn das Abkommen von den Newyorker Konkursrichtern anerkonnt wird, erhält die amerikaniſche Geſellſchaft nom, 21 Dollar Obligationen nebſt Kupons ab 15. Juli 1932 und überläßt au die Skandingviska Bank das Eigentumsrecht an den übrigen Obligationen, die bei den genannten ſchwebiſchen Banken liegen. Gleichzeitig wird der in Newyork gegen die ſchwediſchen Banken eingeleitete Prozeß über das Eigentumsrecht an den Obligationen eingeſtellt. Thüringische Exdölfieſbohrung beendei Die erſte Tiefbohrung nach Erdöl, die in Thüringen nie⸗ Hergebracht wurde, iſt jetzt erfolgreich beendet. Nach einer Bohrzeit von rund neun Monaten iſt man laut Th. in der Nuüßhe der Stadt Mühlhauſen in etwa 1100 Meter Tiefe auf große Mengen von Erdgas und An⸗ zeichen von Erdöl geſtoßen. Das Gas⸗ und Oelvorkommen würde in derſelben Tiefe gefunden wie in Volken roda. Die Tatſache, daß gleich die erſte Bohrung, die die Gruppe Wintershall A., Kaſſel, Preußiſche Berg⸗ Wwenks⸗und Hütten ⸗ A., Berlin, und Gewerkſchaft Elwerath, Hannover, iu Preuß.⸗Thüringen Fdurch⸗ geführt hat, erfolgreich geweſen iſt, wird als beſonders be⸗ merkenswert betrachtet. Wenn auch noch nicht ſeſtſteht, in welchem Umfang an der angebohrten Stelle Oel vorhanden iſt und ob ſich eine Ausbeutung des Oels lohnen wird, ſo Hürfte öieſeserſte erfolgreiche Bohrung doch der Anlaß z u weiterer Tätigkeit auf dieſem Gebiet im Land⸗ kreis Mühlhbauſen, wo Wintershall ſehr erhebliche Mu⸗ tungsrechte erworben hat, und im Stadtkreis Mühlhauſen, mo auch Burbach weitere Intereſſen beſitzt, ſein. 25 Jahre Agricultura. Die Firma Agrieultura Gmeöch in Düfſeldorf(Fabrikation und Großhandel bun Düngemitteln) begeht am 18. d. ihr Wfähriges Jubiläum. Die Geſellſchaft hatte früher in Clabeeg und Went(Belgien) eigene Thomasſchlacken⸗Mahlwerke, die durch den Krieg unter Sequeſter kamen. Während des Krieges wurde der Hauptbetrieb von Koblenz nach Düſſel⸗ dorf verlegt. Heute beſitzt die Geſellſchaft in Oberhauſen eine Fabrik zur Herſtellung von Superphosphat und Superphosphatmiſchungen und außerdem in Mann⸗ eim eine Zweigniederloſfung zur Herſtellung von Super⸗ Phosphatmiſchungen. Torpedo Fahrräder und Schreibmaſchinen, Weilwerke As., Frankfurt a..⸗Rödelheim. Die d. GV. erledigte une Widerſpruch die Regularien. Aus dem Ag scheiden Aſſeſſor Dr. Meilicke und W. Hens ley⸗ Berlin; neu gewählt wurden Hans Schmidt⸗Saar⸗ rücken und Gg. Meleau⸗ Berlin. Die Beziehungen zu der Remington Rand Ine. haben ſich günſtig geſtaltet. Für das laufende Jahr gibt ſich die Firma ge⸗ wiſſen Haſſnungen hin, da ſich das Arbeitsprogramm in A eiticher Weiſe ſortentwickelt habe. Allerdings leide die Geſellſchoft noch immer unter dem allgemeinen Druck der ſchlechten Wirtſchaftsloge⸗ „ Te⸗Ka⸗de— Siüddeutſche Telefou⸗Apparate und Draßhtwerte Ach, Nürnberg. Die Geſellſchaft klagt über Umfatz⸗ und Preisrückgang im vergangenen Geſchäftsjahre, dem durch Sparmaßnahmen entgegengewirkt wurde. Der Konkurrenzkampf auf dem Nöhrengebiete habe durch Ver⸗ ſtändigung ein Ende gefunden. Nach 0,30(0,18) Mill. Abſchreihzungen wird ein Reingewinn von 3540%(i. V. kleiner Verluſt) gusgewieſen, ſo daß ſich der Gewinn ein⸗ ſchließlich Vortrag auf 20 170 4 erhöht. * Maſchinenfabrik Eſterer Ach, Altötting.— Wieder Verlnſtobſchluß. Die Geſellſchoft ſchließt noch Abzug der Abſchreibungen von 31 361(33 010)„ ihr am 30. Sept. 1932 abgelaufenes GJ. mit einem Verluſt von 141 099 4. Der WV am 14. Febr. wird vorgeſchlagen, die geſetzliche Re⸗ ſerve von 0,12 Mill./ aufzulöſen und den dann noch ver⸗ eihenden Verluſt auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. 22 16% Verluſt, der ſich durch den Gewinnvortrag aus 1930½1 in Höhe von 24 074, auf 98 122„ ermäßigt, der Huf neue Rechnung vorgetragen wurde). * Vereinigte Saar⸗Elektrizitäts⸗AG, Saarbrücken. Voransſichtlich wieder 6 v. H. Dividende. In einer AR⸗ Sitzung wurde der Bau eines Umſpannwerks Waislautern beſchloſſen, wodurch ein weiterer Schritt in der Vereinheitlichung der Elektrizttätsverſorgung im Saargebiet getan wird. Fernet wurde Dipl.⸗Ing. Keß⸗ ker, bisher Eſſen, in den Vorſtond gewählt. Man rech⸗ net wieder mit der vorjährigen Dividende(6 v..). Wie die Reichsbahn Die Nof der Scholle Sonderkrise der Landwirischafi/ Hilfe nur durch Anpassung an den Strukiurwandel Die heftige Spannung, die ſich wieder einmal zwi⸗ ſchen Landwirtſchaft bzw. Teilen der Landwirt⸗ ſchaft und der Induſtrie aufgetan, hat erneut zum Bewußtſein gebracht, wie wenig mit beſtimmten Rezepten zu helfen iſt, wo es ſich um eine den ganzen Organismus eines Wirtſchaftsgebietes auflockernde Kriſe handelt. Es iſt unbeſtreitbar richtig, daß die Kriſe der Landwirt⸗ ſchaft ſich durch eine beſondere Schwere vor der allgemeinen auszeichnet. Aber die wirklichen Gründe dafür ſind ſelbſt der breiten Maſſe der landwirtſchaftlichen Be⸗ völkerung nicht genügend klar, woraus ſich eben mehr ſtimmungsmäßig als ſachlich begründet die Front⸗ ſtellung gegenüber den anderen großen Wirtſchaftsgruppen ergibt. Die Landwirtſchaft durchlebt neben der allgemeinen, die ganze Welt umfaſſenden Wirtſchaftskriſe eine davon unab⸗ hängige rein landwirtſchaftliche Kriſe, die auch ohne den Zuſammenbruch in der übrigen Wirtſchaft ihr äußerſt ſchwer zu ſchaffen machen würde. Dieſe Sonderkriſe hat zwei hauptſächliche Ausgangspunkte: einmal die enorme Eut⸗ wicklung der überſeeiſchen Laudwirtſchaft mit deren Um⸗ ſtellung zur landwirtſchaftlichen Großinduſtrie, und zum anderen die Veränderungen des Bevölkerungsaufbaus ſamt der Umſtellung in der Ernährungsweiſe. Die Entwicklung der überſeeiſchen Landwirt⸗ ſchaft iſt nicht erſt durch den Krieg veranlaßt worden, er hat ſie aber ſtark beſchleunigt. Die Ausdehnung des Getreidebaus bis zu nördlichen kanadiſchen Breite⸗ graden, in denen bisher wegen der ungenügenden Sommer⸗ tage der Aubau unmöglich erſchien, die Ausdehnung in den Vereinigten Staaten, in Südamerika, in Auſtralien wurde nicht im geringſten dadurch wettgemacht, daß die oſtaſiati⸗ ſchen Länder zum vermehrten Getreideverbrauch über⸗ gingen. Die enorme Steigerung der Getreideerzeugung wurde techniſch erſt möglich durch den Mähdreſcher, der aus dem Landbau eine überwiegend maſchinell betrie⸗ bene Induſtrie machte. Bei den rieſigen zur Verfügung ſtehenden Landflächen war dieſe techniſterte Getreideerzeugung durchaus extenſiv, es kam nicht auf die möglichſt große Ernte je Hektar an, ſondern auf einen möglichſt großen Ertrag je menſchliche Arbeitsſtun de. So kamen dieſe extenſiv bewirtſchafteten Gebiete nur zu einem durchſchnittlichen Ertrag von etwa 4 Zentner je Morgen gegenüber einem Durchſchnitt aller deutſchen Weizen bau⸗ enden Gebiete von 11 Zentnern und 18—20 Zentnern in ausgeſprochenen Weizengebieten. Die verhältufsmäßige Geringfügigkeit des überſeeiſchen Ertrages wurde aber durch die ungeheure Flächenausdehnung zu der gewaltigen Lawine, gegenüber der ſich der völlig anders eingeſtellte europäiſche Landbau einfach nicht behaupten konnte. Nicht minder tiefgreifend wurden die Wandlungen im Bevölkerungsaufbau und in der Ernährungs⸗ weiſe. Vor dem Kriege gab es kein Abſatzproblem in der Land⸗ wirtſchaft, ſie kam nicht einmal mit der ſtürmiſchen Bevöl⸗ kerungsvermehrung mit, ſo daß ein Teil des Mehrbedarfs im Ausland gedeckt werden mußte. Die Verlang⸗ ſamung des Beypölkerungszuwachſes bat umgekehrt die Produktionsleiſtung der Landwirtf ſchneller ſteigen laſſen, als der Bevölkerungs- zunahme entſprach. Statt der Nachfrage überwiegt alſv das Angebot. Daneben iſt eine weſentliche Umſtel lung der Ernährung vom Getreideverbrauch auf den Fett⸗ verbrauch jeder Art(Milchprodukte, Fleiſch) ſowie guf Gemüſe eingetreten, die den Getreidebau weiterhin ungünſtig traf; entfallen doch mehr als 80 v. H. der land⸗ wirtſchaftlichen Verkäuſe auf Milch, Molkereiprodukte, Fleiſch und Eier. Und eine weitere Verſchiebung in der N eee N * Gewinnſteigerung N. V. Philips“ Gloeilampenfabrie⸗ ken— 6(4) v. H. Dividende? In einer Veröffentlichung des Amſterdamer Bankhauſes Felix Weſterwoudt u. Cg. wird darauf Hingewieſen, daß der Bruttogewinn der Ge⸗ ſellſchaft für 1992 etwa 13 Mill. hfl. betragen wird, wo⸗ durch die Ausſchüttung einer Diyidende von minde⸗ ſtens 6(4) v. H. möglich ſein könnte. Ob dieſe Angaben den Totſachen entſprechen, muß dahingeſtellt bleiben. Tref⸗ fen ſie jedoch zu, dann würde dies eine bedeutende Steige⸗ rung des Reingewinns bedeuten. 1931 betrug der Be⸗ triebsgewinn noch 7,32 Mill. hfl. gegenüber 12,78 Mill. hfl. in 1990. Aus dem Betriebsgewinn des Jahres 1931 wurde nach Verwendung von 3,3 Mill. hfl. für Abſchreibungen eine unveränderte Vorzugsdividende von 6 v. H. und 4(6) v. H. Dividende auf die Stammanteile verteilt. Deuischlands Eisen verbrauch um 300 vf. kleiner als 1913 1918 wurden in Deutſchland je Kopf der Bevöl⸗ kerung 254 Kilo Eiſen verbraucht, 1932 nur 60 Kilo. Darin ſpiegelt ſich vor allem der Zuſammenbruch der Unternehmerkauſkraft wieder mit ſeiner Folge, dem faſt völlig zum Erliegen kommenden Inlandsverkauf von Maſchinen und ſonſtigen Inveſtitionsgütern. Eine Folge des zuſammengebrochenen Biunenmarkts für Inveſtitions⸗ güter iſt wiederum, daß rund 1 Million Arbeiter der Metallinduſtrie und faſt ebenſoviele des Baugewerbes beſchäftigungslos ſind. Auch die Gefahr einer neuerlichen Ueberaltung des deutſchen Produktionsapparates iſt in unmittelbare Nähe gerückt, denn die Schwächung der Unternehmerkaufkraft iſt in an⸗ deren Ländern immerhin keine ſo weitgehende wie in Deutſchland. * Schönberger Cabinett AG., Mainz.— Erneuter Ver⸗ luſt. Nach dem Abſchluß für 1981 verminderte ſich der Warengewinn auf 0,23(0,27) Mill., anderſeits werden auch Unkoſten, Steuern und Abſchreibungen ſtark ermäßigt mit 0,32(i. V. Unkoſten 0,36 und Abſchreibungen 0,21) Mill. A äausgewieſen. Das Jahr ſchließt ſomit mit einem Verluſt von 90 241/ ab. Hierzu tritt noch ein Verluſt⸗ vortrag von 1304„. Die Bilanz verzeichnet nunmehr bei 1 Mill.& Aktienkapital die geſetzliche Rücklage mit unver⸗ ändert 0,1, Sonderrücklagen mit 0,46(0,89), Gläubiger mit 0,24(0,65), anderſeits Anlagen mit 0,32(0,33), Vorräte mit 0,87(18), Schuldner mit 0,46, Kaſſe und Wechſel mit 0,06 (i. V. zuſ. mit 0,88) Mill.. * Poſtſcheckverkehr im Dezember. Die Zahl der Poſtſcheck⸗ konten erhöhte ſich im Dezember 1992 um 410 auf 1 021 819. Bei einem Geſamtumſatz von 65,303 Mill. Stück über 9212,8 Mill.„, wovon 7819, Mill. 4 borgeldlos beglichen wur⸗ den, erfolgten 40,751 Mill. Gutſchriften über 4625, Mill. Mannheim behandelf Das heufige Eisenbahniarifrechf ein schweres Unrechi an den Rheinhäfen Man beachte die kilometriſche Entfernung bei nachfol⸗ genden Beiſpielen(alles für die 100 Kilo): 0 Betouwaren der Klaſſe O Nürnberg⸗Doos— Hamburg 630 km(AT 1825 15 8) 27 4 en ee een An 108 855 15(8) 2,544 . enberg⸗Doos—Lindau⸗Reutin renze . Gente n N 1820 15 te) 66 5 berg⸗Doos— Singen(Grenze) 2 A 939 Kr.(A T 1820 18 48 474% ürnberg⸗Doos Mannheim 270 km(Kl. O Zucker der Klaſſe B . 15 k8) 1,89%% Stuttgart- Türktsmühle(Grenze) 204 km(AT 119 15 18) 1,10% Stuttgart Mannheim 129 km(Kl. B 15 fs) 1,19 4 Werkzeuge der Klaſſe 4 Augsburg Hbf.— Hamburg 740 km(AT 35 15 t8) 2,48% Augsburg Hf.— Bremen 607 Km(AT 35 15 ts) 2,40% Augsburg Hbf.—Breiſach(Grenze) 356 km(AT 35a 15 t8) 2,38 1 Augsburg Hbſ.— Mannheim 811 Em(KL. A 15 ts) 2,70% Trotzdem das Syſtem der Staffeltarife ſchon on und für nießen Seehäfen und trockene Grenze gegenuber Mann⸗ 695 km(AT 110 15 ts) 1024 ttgart Bremen 64 km(AT 119 16 m8) 1,85% l heim heim ganz beſondere Frachtvergünſtigungen. In Mann⸗ leben offenbar Stagtsbürger zweiten Ranges! ſich die Frachten für die weiten Strecken bevorzugt, ge⸗ Ernährungsweiſe ergab ſich aus der Schmälerung des Kinderbeſtandes bei gleichzeitiger Verbrei⸗ terung der Erwachſenenjahrgänge. Die Er⸗ nährungsgrundlage der kinderreichen Familien iſt mehr auf Kartoffel und billige Fette abgeſtellt, während kinder⸗ loſe Familien durchſchnittlich etwa viermal ſo viel Butter, zweieinhalbmal ſo viel Eier, zweimal ſo viel Fleiſch wie kinderreiche verbrauchen. Das hat ebenfalls zu einer Be⸗ einfluſſung der Marktlage geführt. Struktur wandlungen gibt es in jedem Wirt⸗ ſchaftszweig im Laufe der Zeit, er hat ſich ihnen anzu⸗ paſſen. Die Landwirtſchaft befindet ſich nun auch hier wieder in beſonderen Verhältniſſen inſofern, als ſie die Anpaſſung nicht beliebig vornehmen kann. Betrieb und Boden ſind nun einmal vorhanden und können erſt in längerer Zeitdauer einer anderweitigen wirtſchaftlichen Bebauung zugeführt werden, von ſonſtigen rechtlichen, ſozialen, geſchichtlichen, kulturellen Umſtänden abgeſehen. Daraus folgt zweierlei, einmal, daß mau die Laudwirtſchaft nicht einfach mit iubuſtriel⸗ leu Maßſtäben meſſen kann, zum anderen, daß ſie gewiſſe Vorrechte beanſpruchen kaun. Aber dieſe können ſich auf die Dauer nur im Rahmen der Wirtſchaftlichkeit halten; die Aupaſſung der Landwirtſchaft au die ſich langſam voll⸗ ziehenden Wandlungen der National⸗ und Weltwirtſchaft bleibt ihr darum nicht erſpart. Es folgt weiter, daß es kein Rezept zur Ueberwindung der Landwirtſchaftskriſe gibt. Die einzige Möglichkeit iſt Abſatz an kräftiger werdenden Käufer:: die nichtland⸗ wirtſchaftliche Bevölkerung. Der eine iſt mit keinerlei Gewalt zu erzwingen, ſondern er wächſt im Zuge der all⸗ gemeinwirtſchaftlichen Beſſerung. So bleibt einſtweilen als Ventil die Koſtenſenkung bei der Landwirtſchaft ſelbſt, die allerdings nur begrenzt möglich iſt. Der Gedanke, man könne ein hochinduſtrielles Volk wieder in größerem Umfange aufs Land zurückverpflanzen, iſt völlig unaus⸗ führbar, er müßte zudem mit einem gewaltigen Druck auf die geſamte Lebenshaltung, einſchließlich derer der Landwirtſchaft, bezahlt werden. Im übrigen ſind die Widerſtände und Erfahrungen bei unſerer als beſcheiden anzufehenden Siedlung lehrreich genug. Eine Million Menſchen, die in der Induſtrie mehr beſchüftigt werden könnten, bringen der Landwirt⸗ ſchaft unmittelbar weit mehr Entlaſtung als alle Schutzmaßnahmen, die, wie es ſich beim Getreide zeigt, auf die Dauer doch keine ſind. Eine vorausſchauende Wirtſchaftspolitik wird nicht den Umfang der Landwirtſchaft erweitern wollen, ſondern auf eine Bewirtſchaf t ung der landwirt⸗ ſchaftlichen Geſamtfläche nach den jeweils günſtig⸗ ſten Vorausſetzungen und Ertragsmöglichkeiten hinſteuern. Getreide⸗ und Kartoffelbau ſind in Deutſchland bereits überſetzt, in der Veredelungswirtſchaft wird der durchſchnittliche Ertrag ohne Hebung der Koſten weſentlich zu ſteigern ſein, um auf dem einfachen Wege des beſten und billigſten 1 der ausländiſchen Kon⸗ kurrenz zu begegnen. Darüber muß man ſich ja klar ſein, daß die Entwicklung der Landwirtſchaft auch im Ausland noch gewaltige Ausmaße annehmen wird. Italien, Spanien und Frankreich allein haben noch un⸗ geheure Ertragsreſerven, wenn dort erſt ein⸗ mal die intenſive Bewirtſchaftung Formen wie in Deutſch⸗ land annimmt. Italien iſt bekanntlich mit großer Energie bereits auf dieſem Wege. Alle Schutzmaßnahmen für die Landwirtſchaft können nur den Zweck haben, ſozuſagen hinter einem Schutzwall diefenige Umſtellung vorzu⸗ nehmen und die Leiſtungsfähigkeit zu erreichen die es ihr erlaubt, auch den offenen Kampf, der aus der beſonderen landwirtſchaftlichen Entwicklung heraus nicht aufhören wird, zu beſtehen. Allerdings muß dieſe allmähliche Um⸗ ſtellung anders geſchehen als 1924, als man die Landwirt⸗ ſchaft in ungeheure Rationaltſierungskoſten geſtürzt hat, an denen ſie heute, zum Teil hoffnungslos, noch trägt. einen immer und 24,552 Mill. Laſtſchriften über 4587,2 Mill. 4. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten, die im Monatsdurch⸗ ſchnitt 456,6 Mill.“ betrugen, ſtellten ſich Ende Dezember auf 464,5 Mill.. * Die franzöſiſche Außenhandelsbilanz für das Jahr 1932. Nach Angaben der Zollverwaltung betrug im Jahre 1032 der Wert der franzöſiſchen Einfuhr 2,8 Millior⸗ den, die damit einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Milliarden erſährt. Der Wert der franzöſiſchen Aus⸗ fuhr verringerte ſich auf 19,6 Milliorden(Rückgong gegen⸗ über dem Vorfahr um 10,7 Milliarden). Die Einfuhr⸗ menge ſtellte ſich im Jahre 1932 auf 47,5 Mill. Do. gegen⸗ 1 58 Mill. To. i.., die Ausſuhrmenge auf 23,1(2,9) kill. To. 5 PULNG Mittag- Ausgabe Nr. 33 Akfien- Brauerei Ludwigshafen Dividendenlos nach 4 WI. Unter den beſonderen Verhältniſſen, die neben der Wirtſchaftskriſe durch bie Konkurrenz des billigen ſteuer⸗ freien Weines entſtand, blieb der Bierabſatz des am 90. September 1932 beendeten Geſchäſtsjahres um nicht weniger als 64 v. H. gegenüber 1928/29 zur ü ck, während er im Geſamtdurchſchnitt des Reiches nur um 44 v. H. ſank. Die Rentabilität ſei durch den Abſatzrück⸗ gang und die Preisſenkung um 1,20 J je Hektoliter Voll⸗ bier über den Betrag der Bierſteuerſenkung hinaus er⸗ heblich beſchnitten worden nur eine ganz energiſche Anpaf⸗ fung der Unkoſten an die veränderten Einnahmen per⸗ mochte den doppelten Druck der Abſatz⸗ und Preisſenkung zu einem gewiſſen Grade wieder auszugleichen. Der Rohertrag beläuft ſich auf 750 100 J, zu dem noch 9892/ Zinſen und ſonſtige Kapitalerträgniſſe ſowie der Gewinnvortrag mit 51785„ treten. Löhne und Gehälter beanſpruchten 200 936, ſoziale Abgaben 15 850, Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen 57222(52 939] l, Steuern 320 8. Betriebs⸗ und Verwaltungskoſten 158861(i. V. wurde lediglich das Ergebnis des Sudjohres mit 187 689/ und der Gewinn mit 159 260/ ausgewieſen). Der Vorſtand teilt mit, daß er in der Bewertung der Außenſtände außerordentliche Vorſicht wolten ließ und zu Laſten der bisher mit 208 068, aufgeführten Spezialreſerve eine Sonderabſchreibung auf Außenſtände in Höhe von 114610/ vornahm, womit allen derzeit überſehbaren Riſiken Rechnung getragen ſei. dieſem Grunde ſtelle ſich der diesjährige Reingewinn auf nur 43 68 /, der einſchließlich des vorjährigen Gee winnvortrages mit insgeſamt 56 153„ vorgetragen wer⸗ den ſoll, während im Vorjahr noch 4 v. H. Dividende gus⸗ geſchüttet wurden. Aus der Bilanz(in 1000): Grundſtücke 489,18, Brauerei und Mälzerei 321,34, Geſchäfts⸗, Wirtſchofts⸗ und Wohngebäude 337,13, Maſchinen 55,50, Brauereieinrich⸗ tungen 69,50(im Vorjahr alles zuſammen 1288), Vorräte 204,05(317,35), Hypotheken und Grundſchulden 642,27, Dar⸗ lehensſchuldner 274,47, Bierſchuldner 94,35, ſonſtige Schulb⸗ ner 23,88, Kaſſe 5,13(im Vorjahr Darlehen und Hypotheken 977,45 und verſchiedene Debitoren 133,96). Das Aktien⸗ kapital iſt nach der Einziehung von 200 000„ eigenen Ak⸗ tien jetzt mit 1,40 Mill./ ausgewieſen. In 1000 4 beträgt die Reſerve 200, die Spezialreſerve 93,45, der Un⸗ terſtützungsfonds unverändert 80, Einlagen, Kautionen 103,40, ſonſtige Verbindlichkeiten 15,09, Steuern und Ad gaben 77,88, Bonkſchulden 289,28(i. V. Kreditoren 514,28, Akzepte 8,64, Hypotheken 29). Auch die beiden erſten Monate des laufenden Jahres brachten noch eine weitere Abſatzminderung, während ſeit Dezember ein Stillſtand im Abfatz⸗ rückgang zu verzeichnen iſt. Brandschadensfafisfik Die bei der„Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſiche⸗ rungsanſtalten in Deutſchland“ im Dezember 1992 an⸗ gefallener Brandſchäden belaufen ſich im Deutſchen Reich auf insgeſamt 6 628 374. Die Schadenkurve beginnt laug⸗ ſam wieder zu ſteigen, obwohl die milde Witterung noh über den Jahresſchluß hinaus anhielt. Insgeſamt ſind bei der„Arbeitsgemeinſchaft“ in Jahre 1932 85 392 703/ Schäden im Deutſchen Reich angefallen.. günſtiger iſt, als das Vorjohrsreſultot, ſo darf doch nicht vergeſſen werden, daß auch die Prämieneinnahme in einem ganz beträchtlichen Ausmaße zurückgegangen iſt und auch die Koſten der laufenden Geſchäftsbearbeitung infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten geſtiegen ſind. * Sparmöglichkeiten bei der Einkommenſtener. In dieſer Zeit iſt jede Mark, die geſpart werden kann, wich⸗ tiger als je. Es wird deshalb gerade jetzt für manchen Steuerzahler von Intereſſe ſein, noch einmal auf die Er⸗ mäßi gung der Ein kommenſteuer hingewieſen zu werden, welche der Staat denjenigen Bürgern gewährt, welche Teile ihres Einkommens bei einer Lebensver⸗ ſicherung einzahlen. Nach den geltenden Beſtimmungen 1 der Unverhekrakete Dis zu 600(. der Ehemann ohne Kinder bis zu 850 /, mit einem Kins bis zu 1100 4, mit zwei Kindern bis zu 1350„, mit drei Kindern, bis zu 1600„, mit vier Kindern bis zu 1850 l. mit fünf Kindern bis zu 2100„ von den ſteuerpflichtigen Einkommen ab⸗ ziehen, ſoweit er dieſe Beträge für beſtimmte im 8 17 des Einkommenſteuergeſetzes genannte„Sonderleiſtungen auz⸗ 10 jeſen Sonderleiſtungen zählt die Lebensver⸗ gibt; zu dieſen s bleiben alſo die genannten Beträße ficke ranger en freit, wodurch ſich die zu von der Einkommenſteuer befreit, g 125 zahlende Einkommenſteuer weſentlich ermäßigt. * Die Neckarſchiffahrt im Dezember. Ueber die Lage in der Neckarſchiffahrt während des Monats Dezember teilt oͤns Heilbronner Schiffahrts⸗Commiſſortat mit, daß oke kurzen Tage, Nebel und der niedrige Waſſerſtand ſich nach teilig auf die Schiffahrt auswirkten. Von Manu hein fuhren 24 Schleppzüge mit zuſammen 100 Kähnen zu Berg, von dieſen waren 57 mit Gütern und 37 mit len und Koks für Heilbronn beladen, während 1 Kahn mit Kohlen von Mannheim nach Laufſen und 5 Kähne mit Kies nach Heidelberg fuhren. Zu Tal ſind 110 Kähne und zwar 92 mit Salz und 18 mit Soda, Schrott, Baumaterfa⸗ lien, Getreide und Gütern abgefertigt worden. Die Gesfalfung des Gefreidemarkfes Amtlich wird mitgeteilt: Die Marktmeinung gewiſſer an der Geſtaltung des Getreidemoarktes be⸗ teiligter Gruppen iſt, wie in Fachlreiſen allgemein bekannt iſt, nicht günſtie g. Man geht dort ſtets davon aus, daß infolge der beſonders guten Erträge der letzten Ernte er⸗ hebliche Ueberſchüſſſe vorhanden ſeien, die innerhalb des laufenden Jahres keinen Abſatz finden konnten. Dieſe Auffoſſung iſt nur bedingt richtig. Gemeſſen an einigermaßen normalen Verbrauchsver⸗ hältniſſen iſt nämlich eine Ueberproduktion noch nicht vor⸗ handen. Es beſtehen vielmehr nur Abſatzſchwierig⸗ leiten, weil infolge der großen Arbeitsloſigkeit die Konſumkraft der Bevölkerung ſtark ge⸗ funken iſt. Die Getreidemengen, die aus dieſem Grunde keinen Abſatz finden können, nimmt indes die Stüt⸗ z ungsſte l be fortlaufend auf; ſie wird dies auch weiter⸗ hin tun und die aufgenommene Ware dem Markte minde⸗ ſtens für die Dauer dieſes Getreidewirtſchaftsjahres fern⸗ halten, es ſei denn, daß eine ſo ſtarke Belebung des Ar⸗ beitsmarktes eintritt, daß die Heranziehung der Stützungs⸗ mengen für den Verbrauch notwendig oder doch ohne Ge⸗ fährdung der angemeſſenen Preisbildung möglich iſt. Mannheimer Produkfenbörse/ 19. Jan. 20 40/½0.50 1 5 14. 18,50/20,— 17,50/17.75 19,50 11.75 Sommergerſte, inl.. Futtergerſte Mais, auf Bezugſchein Saatmals Erdnußkuchen Soyaſchrot. 10,30/10,85 00%. Biertreber 10,50/10,75 Welzentleie mit Sack. Trockenſchnitzel, loſe.— * Plankſtadter Tabakbilanz. Nachdem die Tabak ⸗Ver⸗ wiegungen für das Erntejahr 1932 abgeſchloſſen ſind, ſoll hier ein kleiner Ueberblick über den Wert und die Menge des erzielten, verkauften Tabakgutes gegeben werden. An hieſiger Gemeindewoage wurden verwogen: An Grumpen ungefähr 276 Zentner, Sandblätter 757 Zentner und Tabak 3750 Zentner. Dieſe Zahlen entſprechen einem erzielten Grumpen⸗Preis von durchſchnittlich 55 4 pro Zentner 15 000, Sandblätter durchſchnittlich 78„ pro Zentner 60 000% und an Tabak 64 4 pro Zentner 240 000. Dieſe Zahlen, zuſammen ca. 315 900, ſind ohne Zuſchlag der Qualitätstabakbauvereine. Vom Haufmarkt. Der Verband Deutſcher Hanfindu⸗ ſtrieller Gmbß berichtet für die Zeit vom.—15. Januar 1983: Die Aufwärts⸗Bewegung der Preiſe ſetzt ſich ſowohl in Ober⸗ als auch Unteritalien fort. Die Produ⸗ zenten ſind in Exwartung weiterer Preiserhöhungen mit Abgaben ſehr zurückhaltend. Infolge geringerer Zufuhren zeigten die Notierungen in Jugoſlawien erneut feſte Tendenz, mit der man wahrſcheinlich infolge der zurzeit knappen Vorräte bis zum Aufkommen der Frühjahrsröſte zu rechnen haben wird. 5 75/9.— 2555 R l u. 80,75 8 5 * Jute⸗Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller, Gmbc., berichtet: Der Roh: jutemarkt lag unverändert ruhig. Firſts koſten Ver⸗ ſchiffung Jan.⸗Febr. 15.2/6, Febr.⸗März 15.5/½— ärz⸗ April 15.10/— Ltg. je To. Am Fabrikate markt in Dundee herrſchte ruhiges Geſchäft. Der deut ſche Markt verkehrte weiter ſtill. Frankſurier Abendbörse gui behaupiel Das Geſchäft an der Abendbörſe war wieder ſehr ruhig, doch konnten ſich die Kurſe auf dem feſteren Mit tagsſchlußniveau gut behaupten. Auch die Grund- ſtimmung ſchien etwas zuverſichtlicher zu ſein, obgleich die ungeklärte innerpolitiſche Lage auch weiterhin bei der She⸗ kulation und dem Publikum Zurückhaltung beſtehen läßt. Von den wenigen Kurſen, die zunächſt zur Notiz kamen, waren Bekula und Mannesmann bis e v. H. höher. Bel letzteren regte eine Meldung von beſſerer Beſchäftigung der Röhreninduſtrie durch Ruffenaufträge an. Gelſenkirchen eröffneten zunächſt 6 v. H. niedriger, doch konnten ſie i im Verlaufe um 76 wieder befeſtigen. Farben und Rüt⸗ gerswerke waren bis 4 v. H. ſchwächer, Holzmann nannte man unverändert 50 v.., auch Reichsbank blieben mit 1 gut behauptet. a Am Rentenmarkt wurden in Alt⸗ und Neube bei unveränderten Kurſen kleine Umſätze getätigt. Sp Reichsſchuldbuchforderungen ſtellten ſich mit 77,28 v. etwas höher, Goldpfandbrieſe unverändert bei ruhigem Ge⸗ ſchäft. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein und die Kurſe bröckelten eher leicht ab. Größere Rückgänge waren aber nicht feſtzuſtellen. U. a. notierten: Neue 8,70 bez. u. G; Altbeſitz 67,25, Berliner Handel 94; Reichs⸗ bank 159, JG. Farben 101,75; Junghans 2,50; Lahmeher Kaſſa 116,75 und Siemens 122. 8 Börsenindices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 9. bis 14. Januor im Ver⸗ gleich zur Vorwoche wie folgt: 0 Aktienkurſe(Index 1924/6 100): Geſamt 65% (Vorwoche 63,51); Bergbau und Schwertinduſtrie 68,06(60,50, verarbeitende Industrie 58,25(56,82), Hondel und Verkehr 74,31(72,30). a e e Wee, Wertpapiere: orm. 80, v. H. 0 briefe der Hypothekenaktienbanken 8958405 lich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 79,38(77,04), Kommungl gatfonen 75,0(73,54), öffentliche Anleihen 81,00(78,97), Juduſtrieobligationen 80,88(78,40). 9 Frachienmarkt Duisburg-Ruhrorf/ 19. Jan. Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Es wurden nur wenige Reiſen vergeben, ſo daß ſich von Tag zu Tag immer mehr Leerraum hie anſammelt. Die Frachten blieben im großen und ganzen unverändert. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für grö beladene Kähne ab hier nach Rotterdam, der Bergſchl lohn notiert mit 1% nach Mannheim unveränder 5 5 9 2 8 . Aus 13), der a a 0 Wenn dieſes Ergebnis auch zahlen mäßig theken ktien⸗ n Ak⸗ 00 K r Un⸗ tionen eitung e u tterfa⸗ 1 1 dss. Blattes. 22314] geſucht. 557 1 5 Weinſtube, T 6, 33. 1 e Mas kenarbeit. 8 5E. 1% 8. St. eee! g Les Terwierker gel. Alkeins en. Frä 1 5 8 47 flucht Stellung, am 2. 8 Mebſten in frauenloſ. Flott jung. Servferfrl. Haushalt.— Angeb. geſucht. 2380] unt. X K 64 an die 6 U 5, 16. Geſchäftsſtelle. 2308 Freitag, 20. Januar 1938 Freitag, den 20. Januar 1933 Vorstellung Nr. 166— Miete F Nr. 13 Der Rosenkavalier Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal — Musik von Richard Strauß— Musikalische Leltung: joseph Rosenstock Inszenierung: Allred Landory— Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.45 Uhr 1 Personen: Die Feldmarschallin Margarete Bäumer der Baron Ochs Karl Mang Hetavian Else Schulz Valzacchi Frits Bartling Annina Nora Landerich Der Haushofm. d. Marschallin Alfred Landory Herr von Faninal Sydney de Vries Sophie Gussa Heiken Jungfer Marianne Gertrud ſenne Stäcit. Planetarium Montag, den 28. Januar, 20% Uhr J. perimenlalvorfrag über 7² »oderne Elekirizitälslehre“ Prof“ Sigmund Fr ü hner spricht über „Auellen des elektrischen Stromes“ Einzelkarten 50 Ü-/ Stud. u. Schüler 25 F e f T7 ist bis J. März 1933 zu vermieten. Kaution erforderlich. 8 ational- Theater Mannheim Neue Ma unheimer mit KARI. ALEXA von ENGSTE UI w Diel. E RU DE v. More aur Hog ESE- Taub SERIUN ER 7 ſheodoi boos, Helmuth Kionke, Paul Otto, Willy Schur, Haity Hefdt Fuste: HANS MAN Gesöng fexte KURT SchWASACH U FA-TJONWO uE UND bas Scho NE SEIPROGRANMNM Sunk Upernsängerin Hanni Müttenes, Berlin 96 15 Wochentegs bis 4 50 Unt sie 30 0 8 Sddl u. Rangplätze nur 80 pfg. S ECEKEN 15 Gustav Fröhlich Maria Solveg paul Kemp PalastKafteg heingold Freitag abend findet in den fest lich dekorierten Räumen eme Teranstalkang zugunsten des Mannelmer Hälkswerks statt. 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Januar. nachmittags 2 Uhr statt.— Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. für Trauerſälle in wenigen Stunden Druckerei Dr. Haas umhbfl. R 1.—6 el. 24951 Rickligslellung. Um allen törichten Gerüchten ein Ende zu bereiten, erkläre ich: Am 28. Dezember 1932 hat einer meiner Mitarbeiter, der beauftragt war ein Stück Großvieh zu schlachten. in der Absicht eine Gewichtsverminderung herbeizu- führen und dadurch die neueingeführte erhöhie Schlachi- sleuer zu sparen— ohne mein Wissen und Einver- Sländnis— dem Stück Großvieh am Schwanzende den Unrat entfernt und ritzte dabei das Tier laut poli- ze licher Feststellung am lezten Schwanz wirbel. Ein an sich bedauerlicher, aber unbedeutender Vortall, der jedoch weiter keinen Menschen interessiert hätte, wurde aus pol schen Gründen von einer hiesigen Tageszeitung zu einer antisemitischen Hetze in einen Artikel maßlos Ueririeben. sein inhalt entspricht in keiner Weise den Tatsachen. 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