ar 1933 8 und * 2510 elzt! r nheim: Tel. 526 79 el. 537 65 el. 43287 3 03 Del. 21211 el. 42598 308 27 53044 Anzerwelge a —— 2 Mittag⸗ „ für de n. 2 Uhr ten fehlt, er Poſit., nit 1 bis 2617 1 Obertertia⸗ franzöſiſch z phel ? Preis⸗ . W I 5 ſchſt. 20 schnell. .422ů isch len Ver- rnenden die rachen, n 43107 —— 3. er le 4 * r * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 Y, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe 144. Jahrgang— Nr. 39 Kabinelt Die Linksparteien lehnen die Steuerpläne der Regierung ab— Die Mitte und Rechte fordern ein Das Verliner Gerüchteſpiel Die Verhandlungen der Parteien über eine Mehrheitsbildung ſo gut wie ausſichtslos Vontour-Cheron am Ende Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 24. Januar Die innerpolttiſche Entwicklung drängt einer fol⸗ genſchweren Entſcheidung zu, über deren Bedeutung ſich zur Stunde niemand Rechenſchaft zu geben ver⸗ mag. Im Finanzausſchuß der Kammer haben ſich Sozialiſten und Radikalſoziale ver⸗ bündet, um Chsrons Reformprogramm möglichſt zu Fall zu bringen und die heftig befehdeten Steuer⸗ erhöhungen zu vermeiden. Paul⸗Boncour und ſeine Kollegen drängen den Finanzminiſter, den Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen den Mehrheitsparteien und der Regierung zu vermeiden. Doch Chéron beſitzt die bekannte normanniſche Hartnäckigkeit und behauptet außerdem, auf die Sonderwünſche ſeiner Senats⸗ kollegen Rückſicht nehmen zu müſſen. Die Kluft zwiſchen der Regierung und der ſozialiſtiſch⸗radikal⸗ſozialen Mehrheit iſt ſo groß geworden, daß man in parlamentariſchen Kreiſen keine Verſtändigung mehr für mög⸗ lich hält. Unter dem Proteſt der rechtsſtehenden Mitglieder des Finanzausſchuſſes, die geſtern auf weitere Mit⸗ arbeit verzichteten, wurden alle Pläne Chérons, be⸗ ſonders die Kürzung der Beamtengehälter und der Kriegsteilnehmerpenſionen einfach über den Haufen geworfen. Der Ausſchuß faßte mit 17:12 Stimmen den ſenſationellen Beſchluß, ein Rieſenprogramm der nationalen Arbeiten auszuarbeiten. Zur Finanzie⸗ rung der auf ſechs Jahre berechneten Arbeiten iſt die Schaffung einer„Kaſſe der großen natio⸗ nalen Arbeiten“ in Ausſicht genommen. Dieſe Kaſſe ſoll im ganzen 30 Milliarden Franken, d. h. pro Jahr fünf Milliarden Franken, aufbringen. Von den 30 Milliarden werden nach den vorliegenden Plänen 20 Milliarden dem Staat und 10 Milliarden den Gemeinden vorbehalten. Die 30 Milliarden ſollen durch 30jährige Obligationen mit einem Zinsſatz von 4 Proz. aufgebracht werden. Der Finanzausſchuß denkt daran, zum Teil durch eine öffentliche Auflegung der Obligationen, zum Teil durch eine Zwangsanleihe der Depot⸗ kaſſen die erforderlichen Beträge zu erhalten. Gegenüber dieſen Vorſtößen der Linken verhält ſich das Kabinett ganz paſſiv. Man wirft deshalb dem Kabinett vor, es habe ſich bereits ſelbſt aufgegeben. In der Tat wird von ſozialiſtiſcher Seite eine auffallende Betriebſamkeit entfaltet, um die Spaltung zwiſchen den kartellfreundlichen Mit⸗ gliedern der Sozialradikalen und den Anhängern Herriots herbeizuführen. Auf der anderen Seite planen die Natio⸗ naliſten allerhand und führen dem Volk vor Au⸗ gen, welch ſchwerwiegende Folgen eine ſozialiſtiſche 0 auf die franzöſtſche Wirtſchaft haben üſſe. Die ſchwache Haltung der Pariſer Börſe wird als ein erſtes Warnungsſignal hingeſtellt. Die nationaliſtiſche Preſſe veröffentlicht in tenden⸗ nöſer Abſicht bereits die Zuſammenſtellung einer Kartellregierung, die angeblich eine Mehrheit von 925 bis 330 Stimmen in der Kammer vereinigen würde. Als Miniſterpräſident und Außenminiſter des Kartellminiſteriums ſoll Daladier, der bis⸗ herige Kriegsminiſter und Führer des ſozialiſten⸗ freundlichen Flügels der Radikalſozialen an Stelle von Paul⸗Boncour treten. Die nationaliſtiſchen Gruppen gehen aber eben⸗ falls zur Offenſive über. So haben die Rechts⸗ und Mittelgruppen des franzöſt⸗ ſchen Parlaments die Bildung einer natio⸗ nalen Front proklamiert. In einer Maſſenverſammlung, die geſtern abend ſtatt⸗ fand, gelangte eine Entſchließung zur Annahme, die alle Anhänger auffordert, der Gefahr einer ſoziali⸗ ſtiſchen Diktatur mit allen Kräften entgegenzutreten. Die Verſammlungsredner, Abgeordneten und Sena⸗ toren kündigten den unmittelbaren Zuſammen⸗ bruch der Regierung Paul⸗Boncour an. Alle Redner verfolgten die Taktik, eine Panik⸗ ſtimmung wie in der Inflationskriſe des Juli 1926 hervorzurufen. Der Kundgebung ſolben in Paris und in der Provinz noch eine große Anzahl folgen. Als überparteilicher Ehef der Regierung einer nationalen Wiederaufrichtung wird neuerdings der frühere Präſident der Republik, aſton Doumergue, genannt. Die Verbände der franzöſiſchen Steuerzahler ver⸗ anſtalteten öffentliche Maſſenkundgebungen mit der arole:„Genug der Steuern! Keinen Pfennig mehr! Steuererleichterungen!“ Außer in Paris wurden in ulon und Nimes derartige Kundgebungen ab⸗ gehalten. Meldung des Wolff⸗Büros Berlin, 24. Januar In Berlin wird das große Rätſelraten der vori⸗ gen Woche über die innerpolitiſche Entwicklung fort⸗ geſetzt. Es wird über alle möglichen Beſprechungen berichtet, die ſtattgefunden haben ſollen. Sicher iſt aber nur, daß, Reichskanzler von Schleicher dem Reichspräſidenten über die politiſche Lage und den Stand der Arbeitsbeſchaffung Bericht erſtattet hat. Alles andere iſt Gerücht und ſogar größten Teil unkontrollierbares Gerücht, ſodaß man gut tut, alle dieſe Dinge mit großer Reſerve aufzu⸗ nehmen. 8 Die eigentlichen Verhandlungen, die die Möglichkeit einer arbeitsfähigen parlamen⸗ tariſchen Mehrheitsbildung feſtſtellen ſollen, ſind immer noch nicht im Gange. Vielmehr hat bisher nur eine unverbindliche Unter⸗ haltung zwiſchen dem Zentrumsabgeordneten Dr. Bell und dem Nationalſozialiſten Dr. Frick ſtatt⸗ gefunden, ohne daß aber irgendwelche Ergebniſſe zu erkennen wären. Im Zentrum geht das Beſtreben offenbar dahin, den Gedanken des Staatsnotſtandes auszuſchalten, von dem in den letzten Tagen wieder viel die Rede iſt. Auch von einer Unterredung Hitlers mit Straſſer wird geſprochen, die angeblich erſt in Berlin ſtattfinden ſollte und nun für München vor⸗ geſehen ſein ſoll. In gutunterrichteten national⸗ ſozialiſtiſchen Kreiſen wird dieſes Gerücht aber nicht ſehr ernſt genommen. So bleibt nur übrig, daß das Gerüchteſpiel, das in den letzten Wochen vorherrſchte, ſich fortſetzt, und nach Anſicht ruhigdenkender politi⸗ ſcher Kreiſe tut man gut, dieſes ganze durcheinander von Geſprächen, Unterhaltungen und Möglichkeiten nicht allzuernſt zu nehmen. Adolf Hitler hat geſtern abend Berlin verlaſſen. In einflußreichen und durchaus maßgebenden Kreiſen des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei wie auch bei den Deutſchnationalen war man am Ende der verfloſſenen Woche geneigt, den durch den Beſchluß des Aelteſtenrates eingeleite⸗ ten Verhandlungen zwiſchen den Parteien einige Chancen zu geben. Man rechnete damit, daß die Nationalſozialiſten, wie ſie dem Zentrum verſprochen hatten, die Initiative zu jenen Unterhal⸗ tungen ergreifen würden. Davon iſt indeſſen bisher nichts zu verſpüren geweſen. Beiläufig iſt das der zweite Streich, den die Nationalſozialiſten ihren Verhandlungspartnern ſpie⸗ len. Urſprünglich ſollten ſie auch den Antrag auf einwöchige Vertagung des Aelteſtenrates einbringen, doch kam dann wider jede Abrede der be⸗ zum kannte Vorſchlag Fricks, mit der Einberu⸗ 5 ſung des Reichstages bis zur Fertigſtellung des Haushalts zu warten. Das Zentrum mußte, um die eben erſt vorſichtig und zaghaft wieder aufgenomme⸗ nen Fäden nicht auf einen Hieb zerreißen zu laſſen, die Notbrücke ſchlagen und von ſich aus die Vertagung beantragen. Dazu fühlte es ſich auch durch die Ab⸗ machungen verpflichtet, die es bei dem Empfang der Herren Eſſer und Perlitius mit dem Reichskanzler getroffen hatte. Auch der Gedanke eines befriſteten Ueber⸗ gangskabinettes mit begrenztem Aufgaben⸗ kreis hat alſo bislang keinerlei feſte Umriſſe erhalten. Alles in allem: Es ſind kaum noch Zweifel möglich, daß uns der kommende Freitag vor der gleichen Situation fin det wie der ver⸗ gangene. 94 1* 4 2 Staatsſekretär von Bismarck Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 24. Januar. er Landrat i. R. Herbert von Bismarck iſt, wir wir erfahren, mit Wirkung vom 1. Februar 1933 ab, zum Staatsſekretär im preußi⸗ ſchen Innenminiſterium ernannt worden. Der neue Staatsſekretär, der im 49. Lebensjahr ſteht, war vom 1. Dezember 1918 bis zum 31. März 1931 Landrat des Kreiſes Regenwalde in Labes. Er wurde damals von der preußiſchen Regierung Braun wegen politiſcher Betätigung in den einſt⸗ weiligen Ruheſtand verſetzt. Herr von Bismarck iſt Mitglied des Reichstages ſeit der Wahlperiode 1930; D er gehört der deutſchnationalen Fraktion an. Scharfe Worte des Miniſterpräſidenten Held Meldung des Wolff⸗ Büros — Herzogenaurach, 24. Januar. Der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held hielt geſtern auf der Generalverſammlung des ober⸗ fränkiſchen Bauern vereins eine Rede, in der er u. a. auf das Verhältnis von Reich und Län⸗ dern einging. Die Tatſache, daß die deutſchen Länder keine eigenen Einnahmen hätten und dadurch in ihren Ausgaben beſchränkt ſeien, müſſe als„Bettel⸗ ſyſtem“ bezeichnet werden, das zum Ruin der Länder führen müſſe. Mit dieſem Syſtem wolle man die Hoheit der Länder aushöhlen, wenn nicht gar zer⸗ ſchlagen. Man müſſe fordern, daß den Ländern, vor allem Bayern, die finanzielle Hoheit in vollem Umfange wieder zurückgegeben werde. Auf das Problem der Außenpolitik über⸗ gehend, erklärte Dr. Held, daß man ſtarke wirtſchaft⸗ liche Selbſtſchutzpolitik und eine ſtarke, deutſche und nationale, aber nicht deutſchnationale Außenpolitik fordern müſſe. In der Innenpolitik intrigiere man in Berlin hin und her. Statt das Volk zu⸗ ſammenzufaſſen, hetze man die Berufsſtände gegen⸗ einander, ja es würden ſogar wieder Kulturkampf⸗ gelüſte ausgelöſt. Als das Traurigſte ſei die Rede Adolf Hitlers in Berlin zu bezeichnen, in der Hitler den Enthuſiasmus der Fanatiker ge⸗ prieſen habe. Eine ſolche Rede ſei nichts anderes, als ein Aufruf zur brutalen Gewalt. Die Bemühungen von Papens, die Nationalſozia⸗ liſten in die Regierung hinein zu nehmen, ſeien am 13. Auguſt 1932 kläglich geſcheitert. Er könne, ſo fuhr Dr. Held fort, die Notverordnung vom 20. Juli 1932, durch die die Reichsgewalt auf Preußen aus⸗ gedehnt worden ſei, nicht vergeſſen. Wenn Bayern nicht ſelbſt feſt auf eigenen Füßen ſtände, ſo wäre es vielleicht ſchon längſt im„Reichs⸗Schnappſack“ ver⸗ ſchwunden. Eine Reviſion der Weimarer Verfaſſung ſei wohl notwendig, aber nur nach der Richtung hin, daß den deutſchen Ländern wieder mehr Eigenleben gegeben werde. Vor allem ſei vor dem Schlagwort„überlebter Par⸗ lamentarismus“ zu warnen, das von gewiſſen Leuten in das Volk hineingetragen werde, von Leuten, die die Herrſchaft im Staate wieder in die Hand bekommen möchten, die ihre Vorfahren jahr⸗ hundertelang nicht zum Segen des Volkes aus⸗ genutzt hätten. Demonſtrationsverbot in Köln Meldung des Wolff⸗ Bürs — Köln, 24. Januar. Der Regierungspräſident in Köln hat alle Aufzüge und Verſammlungen unter freiem Himmel für das Gebiet der Stadt Köln, des Landkreiſes Köln, der Stadt Ber⸗ giſch⸗Gladbach und der Gemeinden Bensberg, Roes⸗ rath und Porz bis auf weiteres verboten. Anlaß zu dem Verbot gaben die wiederholten Ver⸗ ſuche der Kommuniſten, die Aufzüge anderer Par⸗ teien zu ſtören und der Polizei tätlichen Widerſtand entgegenzuſetzen. Deutſche Kriegsſchiffe in England? Meldung des Wolffbüros — London, 24. Januar. „Daily Telegraph“ glaubt melden zu kön⸗ nen, daß möglicherweiſe ein deutſches Ge⸗ ſchwa der im Laufe dieſes Sommers England einen Beſuch abſtatten werde. Die deutſchen Kriegsſchiffe würden vielleicht während der Regatta⸗ woche von Cowes im Auguſt nach Spithead kommen. Endgültiges ſei allerdings noch nicht ver⸗ einbart worden. Ein ſolcher Beſuch würde, ſo meint das Blatt, die britiſchen Seeleute in den Stand ſetzen, den herz⸗ lichen Empfang zu vergelten, der Konteradmiral Aſtley Ruſhton und dem zweiten Kreuzergeſchwader im Jahre 1931 bei ihrem Aufenthalt in Kiel bereitet worden ſei. Ein Beſuch des neuen Schiffes„Deutſch⸗ wecken. reuzſeuer Kabinett der nationalen Anion Länder gegen Staatsnotſtand Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Januar. Die Koalitionsverhandlungen der Parteien, die bis zum Freitag oder ſpäteſtens nächſten Dienstag zur Bildung einer parlamentariſchen Mehrheit füh⸗ ren ſollen, haben auch geſtern noch nicht begonnen. Die Zuſammenkunft Frick— Bell betrachtet man wenigſtens überall als eine reine Verlegenheitsgeſte. Aber auch alle Verſuche des Kanzlers, ſich mit den Parteien zu verſtändigen, ſind geſcheitert. Immerhin hat Herr von Schleicher dafür geſorgt, daß die Reichsregierung mit reinen Händen daſteht: Jeder erdenkliche Verſuch, das Parlament wieder politiſch zu aktivieren, wurde gemacht. Vergeblich. Die Schuld liegt allein bei den Parteien. Der übliche Weg wäre nun die Auflöſung und die Ausſchreibung neuer Wahlen. Indeſſen wollen die Gerüchte nicht verſtummen, die⸗ ſer übliche Weg ſollte nicht mehr eingehalten, das Parlament vielmehr nach Hauſe geſchickt, der Staatsnotſtand erklärt und erſt in 6 oder 10 Monaten wieder gewählt werden. Um mit dem Tatſächlichen zu beginnen: General von Schleicher wollte urſprünglich ſeine Betrauung mit dem Kanzleramt von der Bedingung land“ in Spithead würde das größte Intereſſe er⸗ abhängig machen, daß, wenn die Unmöglichkeit ſich ergebe, mit den Parteien überein zu kommen, ſo verfahren wer⸗ den ſollte. Hindenburg hat eine ſolche Zu⸗ ſage abgelehnt. Im Augenblick ſpricht jedoch kein Anzeichen dafür, daß der Reichspräſident ſeine Auffaſſung in dieſen Stücken gewandelt hätte. Man wird natürlich verſuchen— auch dafür mag die Friſt von einer Woche dem Kanzler nützlich erſchienen ſein— Herrn von Hindenburg umzuſtimmen. Den Aerger mit den Parteien würde man durch den Notſtand ohne Zweifel ſich vom Halſe ſchaffen. Ebenſo könnte mit der ewigen Wählerei Schluß ge⸗ macht werden. Doch wird der Fall auch einmal von der anderen Seite zu überlegen ſein; nämlich wie würde unter ſolchen Umſtänden die Situation für das Kabinett und den Reichspräſidenten ſich geſtalten. Unter anderem muß demnächſt der Etat fertig⸗ geſtellt, der längſt fällige Finanzausgleich mit den Ländern geſchloſſen werden, der auf Jahre hinaus ſicherlich nicht nur in fiskaliſcher Hinſicht deren Verhältnis zum Reich beſtimmen wird Da⸗ neben harren die Gebiete der Arbeitsbeſchaf⸗ fung, der Handels verträge und des Agrar⸗ ſchutzes der Erledigung. Es geht, wie man ſieht, zur Zeit um Dinge, die nicht nur für den Tag, vielmehr auf lange Sicht und gewiſſermaßen grundſätzlich zu regeln ſind. Und die Regierung hätte das alles aus eigener Verantwortung zu tun. Die Länder verfolgen die Entwicklung dieſer Tage jedenfalls mit einigem Unbehagen. Wir glau⸗ ben Grund zu der Annahme zu haben, daß ſie dem⸗ nächſt auch in offizieller Form ihre Auffaſſung an den leitenden Stellen des Reiches zu Gehör bringen und warnen werden. Zum mindeſten iſt das von Bayern und den übrigen ſüddeutſchen Staaten zu erwarten. Dabei ſpielt natürlich die Sorge um die Stellung des Reichsrates eine gewich⸗ tige Rolle, den der Notſtand ſicherlich um ſeinen durch das Preußenkommiſſariat ſchon ſtark beſchnit⸗ tenen politiſchen Einfluß bringen würde. Man hält es in jenen Kreiſen auch für ſicher, daß entweder eine der parlamentariſchen Parteien oder eines der Länder bei einer Verkündung des Notſtandes den Staatsgerichtshof anrufen würde. Viel⸗ leicht würde, ſo meint man, ſogar die Reichsregie⸗ rung ſelbſt es für das Beſte halten, einen ſolchen Schritt zu unterſtützen. Denn irgendwie müßte her⸗ nach der geſchaffene Zuſtand doch legaliſiert werden. Dabei wird auch bei den Ländern an ſich nicht be⸗ ſtritten, daß ein Staatsnotſtand eintreten könnte und man dann nicht über einzelne Paragraphen ſtolpern dürfe. Nur gehen die Meinungen darüber aus⸗ einander, ob ſchon im gegenwärtigen Augenblick dieſe Not bereits vorliegt. Zu bedenken gibt man in dem Zuſammenhang übrigens noch, wie weit die „reine Diktatur“ die Poſition der Reichsregierung bei den bevorſtehenden außenpolitiſchen Verhandlun⸗ gen beeinfluſſen könnte. Parteien und Preſſe erörtern eingehend alle dieſe Möglichkeiten. Der„Vorwärts“ er⸗ klärt ganz im Sinn der Ausführungen, die Breit⸗ ſcheid beim Kanzler machte, daß die Proklamation des Notſtands verfaſſungswidrig wäre. Aehnlich läßt ſich die„Germania“ für das Zentrum aus. Auch die linksbürgerliche Preſſe betont, daß Schleicher im Augenblick der Verkündung des Notſtandes das ganze deutſche Volk von Hitler bis Thälmann, wenn auch aus verſchiedener Einſtellung, gegen ſich hätte. Die gegenteilige Auffaſſung wird ziemlich durch⸗ gehend von den Blättern der Rechten ver⸗ treten.. Die Entſcheidung, vor die Reichspräſident und Kabinett in den nächſten Tagen und Wochen geſtellt ſein werden, iſt, wie man ſieht, recht heikel 2. Seite/ Nummer 39 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Januar 1938 und folgenſchwer. Hier und da munkelt man auch ſchon wieder von einer neuen kurzfriſtigen Vertagung des Reichstags. Das Verlangen der Parteien, ſich zur letzten Auseinanderſetzung zu ſtellen, wird inzwiſchen in der Tat nicht gerade ſtärker geworden ſein. Man wird abzuwarten haben, ob Hindenburg und die Regierung in einem ſolchen Fall von dem in Artikel 24 der Reichsverfaſſung ent⸗ haltenen Recht des Reichspräſidenten zur zwangs⸗ weiſen Einberufung dann ſofort Gebrauch machen werden. Amerikas Schulden- Einladung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Januar. Der engliſche Botſchafter Lindſay hat geſtern noch einmal bei Staatsſekretär Stimſon vorgeſpro⸗ chen, um im Auftrage der Londoner Regierung Auf⸗ klärungen über gewiſſe Punkte der amerikaniſchen Einladung nachzuſuchen. Entgegen der allgemeinen Erwartung hat England die Aufforderung, eine Abordnung nach Waſhington zu ſenden, nicht ohne wei⸗ teres angenommen. In der engliſchen Note vom Dezember war zwar um baldige Aufnahme von Verhandlungen über die Kriegsſchulden erſucht worden, aber die jüngſte ge⸗ meinſame Erklärung Hoovers und Rooſevelts geht weit über die engliſchen Wünſche hinaus. In London wird die amerikaniſche Note ſo aufgefaßt, daß die Er⸗ örterung der Kriegsſchulden gleichzeitig mit einer Diskuſſion über Weltwirtſchaftsfragen ſtattfinden ſolle. Man hat daher in Waſhington angefragt, was eigentlich mit den„Weltwirtſchaftsfragen“ gemeint iſt, die gleichzeitig mit dem Schuldenproblem erörtert werden ſollen. Ofſeuſichtlich denkt Präſident Rovyſevelt daran, eine Schuldenreviſion von der Stabi⸗ liſierung des engliſchen Pfundes auf der Goldbaſis abhängig zu machen. Weiterhin dürfte aber die amerikaniſche Regierung auch handelspolitiſche Zugeſtändniſſe verlangen, die wahrſcheinlich mit den Empire⸗Abmachungen von Ottawa in Widerſpruch ſtehen würden und auch an⸗ dere beſtehende Handelsverträge in Mitleidenſchaft ziehen würden. Dieſe Fragen könnten auch ſchwer⸗ lich zwiſchen London und Newyork allein vereinbart werden. Die Weltwirtſchaftskonferenz würde da⸗ durch vor die vollendete Tatſache eines angelſächſt⸗ ſchen Vorvertrages geſtellt werden. Die Entſen⸗ dung Macdonald an der Spitze einer Abord⸗ nung, der auch der Schatzkanzler Chamberlain und der Handelsminiſter Runciman angehören, iſt über⸗ aus wahrſcheinlich geworden. Aeble Deutſchenhetze in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Januar. Seit geſtern ſind an Pariſer Häuſermauern An⸗ ſchläge angebracht, die von den nationaliſtiſchen Or⸗ ganiſationen der Frontkämpfer unterzeichnet ſind und die rieſige Ueberſchrift tragen:„Schützen wir unſere Kinder“. Der Text des Aufrufes lautet fol⸗ gendermaßen: „Streſemann erkannte in ſeinen Erinnerungen an, daß er die franzöſiſche Politik getäuſcht hat. Der Kronprinz, der für den friſch⸗fröhlichen Krieg ver⸗ antwortlich iſt, iſt heute an der Seite des Präſi⸗ denten Hindenburg Gegenſtand offizieller Ehrungen. Der deutſche Innenminiſter gibt öffentlich der Hoff⸗ nung Ausdruck, die im Verſailler Vertrag abgenom⸗ menen Gebiete Deutſchland wieder einzuverleiben. Frankreich hat man bereits aufgefordert, ſeine Grenzbefeſtigungen zu beſeitigen. In dieſer ſchick⸗ ſalsſchweren Stunde will die leichtfertige Politik unſerer Machthaber das franzöſiſche Sicherheitsbudget noch um mehrere hundert Millionen kürzen. Die Frontkämpfer, die die franzöſiſche Ehre verteidigt haben, werden ſie weiter bis zum Schluß ver⸗ teidigen“. Verfaſſungsänderung in Amerika Der„Kongreß der lahmen Enten fällt in Zukunft fort Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 24. Januar. 36 Staaten, d. h. die vorgeſchriebene Zweidrittel⸗ mehrheit, haben einem Zuſatz zur Verfaſſung zuge⸗ ſtimmt, wonach künftig der alte Kongreß nach der Neuwahl eines Kongreſſes nicht mehr zuſammen⸗ treten wird. Der neue Kongreß, der im November gewählt wird, wird am 3. Januar zuſammentreten. Der neugewählte Präſi⸗ dent und Vizepräſident werden ihr Amt am 20. Januar, ſtatt wie bisher am 4. März antreten. Dieſe Regelung, die als 20. Amendement der Ver⸗ faſſung zugefügt werden ſoll gilt noch nicht für den gegenwärtigen Kongreß. Mit dieſem 20. Amendement wird endlich ein alter Zopf der amerikaniſchen Verfaſſung beſei⸗ tigt, deſſen Exiſtenz ſich in neuerer Zeit immer wieder äußerſt ſtörend bemerkbar gemacht hat. Auch in dieſem Falle wurde der traditionelle Weg zur Ab⸗ änderung der Verfaſſung beſchritten, auf dem etwa die Abſchaffung der Sklaverei im Jahre 1865, die Einführung der Prohibition im Jahre 1920 und das Frauenwahlrecht im Jahre 1920 erfolgte. Die bis⸗ herige Regelung, die den alten Kongreß noch nach der Neuwahl monatelang in ſeiner geſetzgeberiſchen Funktion beließ, ſtammt aus einer Zeit, in der die Abgeordneten beſonders der von Wafhington ent⸗ fernteren Staaten unter Benutzung der Poſt⸗ kutſche lange Zeit brauchten, ehe ſie zur Bundes⸗ Hauptſtadt gelangen konnten. Die Langſamkeit des damaligen Verkehrs⸗ und Nachrichtenweſens, beſon⸗ ders auch der Verbindung mit Europa, das man da⸗ mals mit dem Segelſchiff in ebenſo vielen Wochen wie heute Tagen erreichte, machte eine allzu große Beſchleunigung des Zuſammentritts eines neuen Kongreſſes auch nicht erforderlich. Die Störungen des politiſchen Betriebes und die oftmals geradezu groteske Situation, die der Beibehaltung einer überalterten Verfaſſungs⸗ vorſchrift in der Zeit eines gewaltigen techniſchen Fortſchrittes ergaben, wurde auch in Amerika ſelbſt empfunden. Spöttiſch bezeichnete man den alten Kon⸗ greß, der nach der Neuwahl ſeine Funktionen wei⸗ ter ausübte, als den„Kongreß der lahmen Enten.“ Beſonders erſchwert wurde natürlich der geſamte politiſche Betrieb, wenn auch, wie bei der letzten Wahl eine völlige Verſchiebung der politiſchen Kräfte eintrat. Die Neuordnung ſoll ermöglichen, daß die Anpaſſung der praktiſchen Politik an den Willen des Volkes möglichſt raſch vollzogen werde und damit die Lähmung, die ſich gerade jetzt in den internationalen Schulden⸗ und Wirtſchaftsverhand⸗ lungen unangenehm bemerkbar macht, zu beſeitigen. eee. Völkerbundsprämie für Landesverrat? Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 24. Januar. Das Büro der Abrüſtungs konferenz hat geſtern ſeine Arbeiten unter dem Vorſitz Hender⸗ ſons wieder aufgenommen. Als deutſcher Vertreter nahm Botſchafter Nadolny mit einigen Be⸗ ratern an der Sitzung teil. Eine längere lebhafte Debatte entwickelte ſich über die Frage der Immunität ſolcher Perſonen, die der Abrüſtungs⸗ kontrollkommiſſion Mitteilungen über angebliche oder tatſächliche Verſtöße ihrer Regierungen gegen die Beſtimmungen der Abrüſtungskonven⸗ tion machen würden. In eingehenden juriſtiſchen Beratungen iſt ſeinerzeit von einem Ausſchuß feſtgeſtellt worden, daß es un⸗ möglich ſei, dieſer Frage eine juriſtiſch einwandfreie Form zu geben. Der tſchechoſlowakiſche Außen miniſter Be⸗ neſch ſetzte ſich ſehr entſchieden für einen„Landes⸗ verräter⸗Paragraphen“ ein. Er beging dabei die Geſchmackloſigkeit, die Beſchwerden der Minderhei⸗ tenvertreter mit den Anzeigen und Denunziationen fragwürdiger Perſonen auf eine Stufe zu ſtellen. Botſchafter Nadolny trat Beneſch ſcharf entgegen und wies ihn darauf hin, daß hier ein grundſätzlicher Unterſchied ſchon darin liege, daß die Minderheitenvertreter in ihren Beſchwerden nur Rechte einklagen, die ihnen feierlichſt in internatio⸗ nalen Minderheitenverträgen verbrieft worden find. Eine Regelung dieſer Frage im Sinne der Forderungen Beneſch's wäre nach deutſcher Auffaſſung eine Prämie auf Landesverrat. Aus der Sitzung iſt noch zu erwähnen, daß der Prä⸗ ſident die deutſche Delegation aufforderte, zu den Ausſchußberatungen wieder ihre Vertretungen zu ernennen. Soldat als Landesverräter Meldung des Wolff⸗ Büros Leipzig, 24. Januar Wegen vorſätzlichen Verbrechens der Auskund⸗ ſchaftung geheimzuhaltender militäriſcher Gegen⸗ ſtände und Nachrichten, in Tateinheit mit ſchwerem Diebſtahl wurde der 24jährige Gefreite Fried⸗ rich Ebbing aus Holzwickede⸗Hörde vom Reichs⸗ gericht zu 272 Jahren Zuchthaus, Entfernung aus dem Heere und fünfjährigem Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Der mitangeklagte 32jährige frühere Reichs⸗ wehrangehörige Auguſt Steffens aus Pahlen (Kreis Norder⸗Dithmarſchen) wurde freigeſprochen. Der Reichsanwalt hatte gegen die beiden Angeklag⸗ ten, die der Kommuniſtiſchen Partei ange⸗ hören, acht und ſieben Jahre Zuchthaus beantragt. Ebbing wurde überführt, daß er in der Nacht zum 19. Oktober 1931 als aktiver Soldat in die Jäger⸗ kaſerne in Goslar einzubrechen verſucht hatte, um militäriſche Informationen dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. In der Urteilsbegründung ſtellte der Senat feſt, daß der verſuchte Einbruch aus Eigennutz begangen wurde, alſo nicht unter das Amneſtiegeſetz falle, andererſeits bei der Strafzu⸗ meſſung zu berückſichtigen geweſen ſei, daß die Tat in ſchwerer Trunkenheit begangen worden ſei. Der Exgeneral Gajda geſteht Meldung des Wolff⸗Büros — Brünn, 24. Januar. Das Verhör des Faſziſtenführers und ehemaligen Generals Gajda, das bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden andauerte, hat ergeben, daß Gajda über die Vorbereitungen des faſziſtiſchen Ueber⸗ falls auf eine Brünner Kaſerne gewußt hat. Gajda war am vergangenen Freitag in Brünn und hatte bei dieſer Gelegenheit Unterredungen mit den dorti⸗ gen Faſziſten. Unter den zahlreichen Verhafteten befindet ſich auch ein Beamter der Landespfand⸗ beleihanſtalt in Brünn namens Ruzicka, der in der faſziſtiſchen Partei führend tätig iſt. Auch die Brün⸗ ner Militärbehörden haben zwei Perſonen verhaftet, und zwar den Fähnrich Teſak, der kurz vor dem Ueberfall auf die Kaſerne mit dem Anſtifter des Ueberfalls, dem Reſerveoberleutnant Kobzinek ge⸗ ſprochen hatte, und dem Rittmeiſter Jakub, der ebenfalls mit Kobzinek verkehrte. Gafda iſt bekanntlich der berüchtigte Abenteurer, der in der ruſſiſchen Revolution die tſchechiſche Legion als General führte und dann Generaliſſimus des tſchechiſchen Heeres wurde. Ins Feld zog er als K. u. K. Feldwebel. Vor einigen Jahren wurde Gajda wegen hochverräteriſcher Umtriebe zum G meinen degradiert. Seitdem ſpielt er den tſchechiſchez Fafſziſtenführer. Reinigungsaktion in Sowielrußland Meldung des Wolffbüros — Moskau, 24. Januar Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, hat das Allruſſiſche Zentral⸗Exekutivpkomitee beſchloſſen, die beiden Mitglieder des Hauptvollzugs⸗ ausſchuſſes Eismont und Tolmatſcheff wegen „antiſowjetiſtiſcher Tätigkeit“ auszuſchließen und gleichzeitig Eismont ſeines Poſtens als * Volkskommiſſar für das Verſorgungs⸗ ſich aus weſen zu entheben. Zuſammenſtoß in mazedoniſcher Stadt Meldung des Wolff⸗Büros Athen, 24. Januar Zu einem blutigen Zuſammenſtoß kam es am Montag in der mazedoniſchen Stadt Niauſta. Dort zogen zweitauſend Arbeiter zum Rathaus, um beim Bürgermeiſter gegen die vom Magiſtrat ge⸗ plante Belaſtung der Textilinduſtrie mit einer Zu⸗ ſatzſteuer zu proteſtieren. Bei dieſer Gelegenheit kam es infolge eines Mißverſtändniſſes zu einem Zuſammenſtoß, bei dem vier Perſonen tötet und fünf Perſonen verletzt ſollen. ge- worden ſein Streikabbruch in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters N§ London, 24. Januar. Der Londoner Autobusſtreik iſt geſtern abend zum größten Teil beendet worden. Die Mehrzahl der Streikenden hat die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem ſie das Verſprechen erhalten haben, daß unverzüglich Verhandlungen über die beſonderen Beſchwerden hinſichtlich der neuen Fahr⸗ zeiten ſtattfinden würden. Zwei Todesurteile in Magdeburg Meldung des Wolff⸗Büros — Magdeburg, 24. Januar. Das Schwurgericht verurteilte geſtern den 18. jährigen Richard Herbſt und den 23jährigen Her⸗ mann Ebeling zum Tode. Beide ſind arbeitslos. Die Verurteilten hatten am 24. November die 69 Jahre alte Witwe Katharine Dürre bei Magdeburg ermordet und beraubt. Starkes Treibeis auf dem Rhein Meldung des Wolff⸗ Büros — Koblenz, 24. Januar. Im Laufe des Montags hat das Treibeis auf dem Rhein ſo ſtark zugenommen, daß in den Abendſtun⸗ den die Koblenzer Schiffbrücke in den Winterhafen gefahren werden mußte. Die Win⸗ terhäfen haben Vorkehrungen für ſchutzſuchende Schiffe getroffen. 15 Die Moſel iſt ſo dicht mit Eisſchollen bedeckt, daß bei anhaltender Kälte mit dem Zufrieren des Fluſſes bei Lay(oberhalb Koblenz)) gerechnet wer⸗ den muß. Der Schleppverkehr iſt merklich zurück⸗ gegangen, was mit auf den niedrigen Waſſerſtand des Rheines zurückzuführen iſt. Rieſenbrand in bulgariſcher Hafenſtadt — Sofia, 24. Januar. In der Hafenſtadt Me⸗ ſembrija am Schwarzen Meer iſt ein Rieſen⸗ brand ausgebrochen, der die ganze Stadt mit Ver⸗ nichtung bedroht. Es werden übermenſchliche An⸗ ſtrengungen gemacht, um der Feuersbrunſt Herr zu werden. Doch waren bisher alle Bemühungen ver⸗ geblich. Wagners Liebesverbot“ in der Berliner Staatsoper Die Jugendoper Wagners die nach ihrer einſtigen Magdeburger Uraufführung in letzter Zeit von München und ein paar anderen Bühnen wle⸗ der aufgenommen wurde, erſcheint jetzt als Ein⸗ leitung eines Jubiläumszyklus auch in Berlin. Wagner hatte ſich von der Romantik der„Feen“ zur Großen Oper hinübergewendet. Er ſchrieb ein Stück geſchickt und ſchmiſſig, aber aus allen Ein⸗ flüſſen zuſammengeſetzt, die von Roſſini bis Auber reichen. Italieniſche Melodien, der große, ſchwere Monolog Friedrichs, eine Unzahl gewaltiger Chöre, und ganz beſonders viel Buffonerie, die ihn ver⸗ anlaßte, von einer Großen komiſchen Oper zu ſprechen. Die Technik im alten Stil iſt Der Inhalt charakteriſtiſch für ihn. Er hatte nach Shakeſpeares Maß für Maß, freilich unter Weglaſſung des ethiſchen Prinzips in der Figur des Herzogs, ſich einen zweiaktigen Text zuſammenge⸗ zAimmert, mit demſelben Motiv, das ihn bis zu ſeinem Lebensende beſchäftigte: Askeſe gegen Sinn⸗ lichkeit. Der deutſche Statthalter in Sizilien verbietet Wein, Weib und Karneval, verfällt aber ſelbſt der Liebe, und alles löſt ſich in Wohlgefallen auf. Schon gibt es Ahnungen ſeines ſpäteren Stils, aber nicht mehr: das Gnadenmotiv aus dem Tannhäuſer iſt notengetreu da, das Liebesverbotmotiv hat ſchon ganz die Wagnerſche Geſte.. Nur mit ungeheuren Strichen war es möglich, das Stück dem heutigen Publikum näher zu bringen. Man hat es auf ſeinen Buffvinhalt herausgearbeitet, beinahe in die Karikatur hinübergeführt: Klei⸗ Per als Dirigent, Hörth als Regiſſeur, Arent als karnevaliſtiſcher Dekorateur. Wittriſch und die Heidersbach ſingen die beiden ernſten Hauptrollen, Abendroth als Häuptling der Hä⸗ ſcher, iſt die weſentliche Bufſofigur, Scheid! als Statthalter auf der Kreuzung zwiſchen Tragik und Komik, die der Charakter des Werks heut noch bleibt, zwieſpältig, uneiaheitlich, eigentlich im Gan⸗ zen und Großen überflüſſig, mehr ein Kurioſum als eine Notwendigkeit. Das Publikum ſchien ſich trotzdem garnicht ſchlecht zu unterhalten und bereitete der Ausgrabung ſchon fabelhaft. ohne Gewiſſen darüber, daß Wagners ganzes Leben ſchließlich gegen dieſe Art Muſik gerichtet war, eine wohlgefällige Aufnahme. O Der erſte Baſſiſt des Nationaltheaters, Hans Görlich, wurde nach erfolgreichem Probeſingen unter günſtigeren Bedingungen nach Wiesbaden engagiert. Werke von J. S. Bach wurden im 248. Orgel⸗ konzert in der Chriſtuskirche geſpielt. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß neben Bachs unvergänglichen Orgelwerken, neben dem unerſchöpflichen Reichtum ſeiner Choralvorſpiele, den Präludien und Fugen und den für die Ewigkeit geſchaffenen, durch ihre Kühnheit immer wieder überraſchenden genialen Würfen, wie der grandioſen gmoll⸗Fantaſie und Fuge, auch die Kantaten in den Orgelkonzerten der Chriſtuskirche eine bleibende Pflegeſtätte finden. Außer der Baß⸗Arie„beglückte Herde“ aus der Kantate„Du Hirte Iſrael“ figurierte in der Vor⸗ tragsoroͤnung des letzten Orgelkonzertes eine unge⸗ wöhnlich ausgedehnte Solo⸗Kantate„Ich habe ge⸗ nug“, die den Beweis liefert, wie Bach trotz ſparſam angewendeter Mittel dank ſeiner überlegenen Dis⸗ poſitionskunſt das Intereſſe des Hörers bis zum Schluß nicht erlahmen läßt. Die Kantate umfaßt nicht weniger als drei, zum Teil ſehr ausgeführte Arien mit verbindenden, kunſtvoll ausgeführten Reeitativen. In der einleitenden Arie iſt überdies die Oboe mit einem konzertanten Solo bedacht. Für die Wiedergabe der anſpruchsvollen Aufgaben war der Baſſiſt Guſtav Adolf Knörzer gewonnen wor⸗ den, der nicht nur durch Fülle und Wohllaut ſeines Organs angenehm überraſchte, ſondern auch den Stimmungsgehalt der Bachſchen Muſik voll aus⸗ ſchöpfte. Bei günſtigerer Aufſtellung wären die ſtimmlichen Vorzüge des Sängers, z. B. die gute Ausſprache noch vorteilhafter zur Geltung gekommen. — In den Kantatenſätzen wirkten neben Frau Emmy Kallenheim⸗Baſtian, die ſich neuerdings als zuverläſſige Begleiterin auf der Orgel bewährte, Mitglieder des Orcheſters der Chriſtus⸗ kirche verdienſtlich mit. Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann zeichnete nicht nur als Leiter des ganzen Abends, ſowie als umſichtiger Dirigent ver⸗ antwortlich, ſondern erfreute in der vortrefflichen Wiedergabe der Bachſchen Orgelwerke aufs neue durch ſeinen erleſenen Geſchmack in der Regiſtrie⸗ rung, wobei ihm beſonders für die erhebende Dar⸗ bietung der-moll⸗Fantaſte gedankt ſei. E der beiden Brüder haben. Der aloe Küfermeeſchder Zwee flinke Aeugle zwinkre liſchdig un vergniegt. En grobe Schtoppelbart umrahmt e weinfroh Gſicht Un wien gewichſter Kupperkeſſel blank Die Naſ' als Weiſer midde drinne prangt. En knitzer Schelm hockt in de Aache drin, Zuweile huſcht er aach um Mund un Kinn. E ſchwarzes ſeidnes Käppche uffem Kopp, En blove Leineſchorz deckt Weſt un Jopp. Jetzt ſchtellt die korze Leeder er ans Faß. Bedächtig ſchteigt er nuff mit Schlauch un Glas. De Schbunde weg, dief ſenkt der Schlauch ſich rein. Er zieht un petzt; hell perlt ins Glas der Wein. Behutſam hält er prüfend ihn ins Licht. Wie ſich im Glas ſei Gold un Feuer bricht! Jetzt nippt er ſachde, ſchmatzt un ſchmeckt un drickt En Aacheblick die Aache zu un nickt. E jedi Sort, e jeden Johrgang, jedi Lag Erkennt er unfehlbar ſofort am'ſchmack. Wer ſo ſei Handwerk treibt ſeit Johr un Dag, Is anerkannter Meeſchder in ſeim Fach. So wandle mer mit Leeder, Schlauch un Glas Reihum im Keller heit vun Faß zu Faß. Browiere, kuſchtre, ſchlürfe, drinke leer, Am leſchde Fäßche heeßt's: Do bleibe mer. 1 2 A. W. O Der Rotter⸗Zuſammenbruch. Nach dem B. T. ſollen die Brüder Rotter die Abſicht haben, ſich freiwillig den deutſchen Behörden zu ſtellen. Das Blatt hält dieſe Nachricht aus dem Grunde für wahrſcheinlich als das ſchwere Herzleiden Adolf Rotters ſich in den letzten Tagen erheblich verſchlim⸗ mert habe. Die Verteidigung der Brüder Rotter in dem bevorſtehenden Prozeß ſoll Prof. Alsberg übertragen werden.— In den Büros des Rotter⸗ Konzerns und in den einzelnen Theatern hat die Staatsanwaltſchaft am Montag Hausſuchung vor⸗ genommen und die Bücher beſchlagnahmen laſſen. Nach Prüfung des Materials wird man erſt feſtſtellen können, welchen Umfang die Verfehlungen Es beſteht die Möglich⸗ keit, daß das Ermittlungs verfahren wegen Konkurs⸗ * verbrechens, Anſtiftung zum Konkursvergehen und Untreue zum Schaden ihrer Geſellſchaft auch noch auf verſchiedene leitende Angeſtellte des Konzerns ausgedehnt wird.— Inzwiſchen iſt bei der Theater⸗ polizei ein Schreiben Fritz Rotters eingegangen, in dem erſucht wird, die Kaution für das Theater des Weſtens und das Metropoltheater an die Schau⸗ ſpieler zu verteilen. Die Polizei wird dieſem Verlangen nachkommen. Dabei iſt aber zu bemerken, daß bei dieſer Kautionsverteilung gagen gibt; als Höchſtgage gilt 33„ pro Tag. DAuslandsgaſtſpiele der Berliner Philharmo⸗ niker. Anfang Februar treten die Berliner Phil⸗ harmoniker unter Leitung von Wilhelm Furt wängler ihre Auslandsgaſtſpielreiſe an. Nach Konzerten in Münſter und Dortmund konzertiert das Orcheſter am 9. und 10. Februar in Brüſſel und einen Tag ſpäter in Antwerpen. Von dort geht die Reiſe nach England, wo zwei Konzerle in London und je eine in Neweaſtle, Edinbourgh, Mancheſter und Briſtol ſtattfinden. Mit einem noch⸗ maligen Konzert in London ſchließt die England⸗ tournee. Am 21. Februar konzertiert die Kapelle im f Haag und beſchließt mit Konzerten in Bielefeld und Hannover am 23. Februar die Gaſtſpieltätigkeit. O Arbeitsgemeinſchaft für thüringiſche Muftk. Namhafte Perſönlichkeiten des thüringiſchen Muſtk⸗ lebens haben kürzlich in Erfurt eine Arbeits“ gemeinſchaft zur Pflege und Erforſchung thürin⸗ giſcher Muſik gebildet. In erſter Linie ſollen alte Meiſter der einheimiſchen Muſik der modernen Schul⸗ und Jugendmuſik wieder zugeführt werden. Oſtern dieſes Jahres findet in Weimar die erſte Arbeitstagung ſtatt. O Der Zuſtand John Galsworthys hat ſich geſtern bedeutend verſchlechtert und ſein Befinden gibt nunmehr zu ernſten Befürchtungen An⸗ laß. Er leidet an ſtarker Blutarmut und hat durch Ueberarbeitung viel Widerſtandskraft eingebüßt, Eine Gedächtnis⸗Ausſtellung für Peter Roſegger. Im Juni veranſtaltet die ſteiermärkiſche Landesbibliothek in Graz anläßlich der Gedächtnis⸗ Feiern für Peter Roſegger zu ſeinem 90, Geburtstag eine große Gedächtnis⸗Ausſtellung. Die Ausſtellung wird neben den verſchtedenen Ausgaben der Werke auch Briefe und handgeſch ebene Manufkripte der großen Oeffentlichkeit zugänglich machen. in Olvenſtedt es keine Star⸗ = e 2 2 2 re e ern ——„——— 42 nuar tunion omitee llzugs⸗ wegen und als ngs⸗ Stadt nuar am u ſt a. 18, um at ge⸗ er Zu⸗ zenheit einem ge n ſein ters tuar. geſtern Die wieder halten er die Fahr⸗ rg tuar. n 18⸗ u Her⸗ itslos. die 69 enſtedt Win⸗ ichende bedeckt, en des t wer⸗ zurück⸗ rſtand dt Me⸗ ſtieſen⸗ t Ver⸗ e An⸗ err zu n ver⸗ n und h noch nzerns heater⸗ gen, in Heater Schau⸗ dieſem terken, Star⸗ jarmo⸗ Phil⸗ Furt; Nach ertiert üſſel n dort rbeits⸗ hürin⸗ u alte dernen erden. erſte zeſtern finden n An⸗ durch 3. Peter rkiſche chtnis⸗ rtstag ellung Werke te der Dienstag, 24. Januar 1933 — 323225. Eis auf den Flüſſen Der Froſt, der eine weitere Verſchärfung erfahren hat und in der vergangenen Nacht in den Außen⸗ bezirken der Stadt die Temperatur auf minus 10 Grad ſinken ließ, hat die Eisbildung auf den Flüſſen ſehr gefördert. Vor allem hat ſich an den Ufern ein Eisrand gebildet, der auf dem Neckar bis zu den vor Anker liegenden Schiffen hinüberreicht. Auch die durch den niederen Waſſer⸗ ſtand ſichtbar gewordene Sandbank an dem Pfeiler der Friedrichsbrücke iſt von einer Eisſchicht bedeckt. Die geringen Mengen Treibeis, die beſonders der Neckar führt, ſind für die Schiffahrt, die wegen des Niederwaſſers faſt vollſtändig eingeſtellt werden mußte, vorläufig belanglos. Viel ſchlimmer iſt der Wafſferſtan d, der ſich allmählich zu einer Kata⸗ ſtrophe für die Schiffahrtstreibenden auswirkt. Wenn der Froſt noch einige Tage anhält, was nach der Wetterlage ſehr wahrſcheinlich iſt, dann wird aller⸗ hings mit einer zunehmenden Vereiſung gerechnet werden müſſen, die die Schiffahrt noch weiter lahm⸗ legt. Sollten die Flüſſe in nächſter Zeit im gleichen Verhältnis wie in den letzten Tagen fallen, dann dürfte in etwa 10 bis 14 Tagen der niederſte Waſſer⸗ ſtand ſeit Jahrzehnten erreicht werden. Den Rekord⸗ tlefſtand der Flüſſe brachte das Jahr 1921. Im März ſtand der Rheinpegel auf.32 Meter und der Neckarpegel auf.42 Meter. Im Dezember des gleichen Jahres wurden nochmals im Rhein.36 Meter und im Neckar.34 Meter gemeſſen. Dieſer Diefſtand iſt weder vorher noch nachher wieder er⸗ teicht worden. Auch heute fehlen noch rund 30 Zentimeter bis zu dieſem Stand. Seit die Waſſer⸗ ſtandsmeſſungen überhaupt regiſtriert werden, iſt der heutige Waſſerſtand nur in ſechs Jahren unter⸗ boten worden. Das heiße Jahr 1911 iſt allerdings nicht darunter, denn die Flüſſe führten damals trotz der anhaltenden Glut mehr Waſſer als heute. Intereſſant iſt, daß die Differenz zwiſchen dem tiefſten und höchſten Stand des Rheins genau 8 Meter be⸗ trägt! Die Schiffer wären aber ſehr froh, wenn ſie von diefer 8 Meter⸗Differenz nur einen kleinen Teil im Flußbett hätten. * Wieder ein Holßzſchiff eingetroffen. Das im Rahmen des Hilfswerks im Odenwald gefällte Holz iſt mit dem zweiten Transport in Mannheim ein⸗ getroffen. Das Schiff hat wieder oberhalb der Friedrichsbrücke feſtgemacht und wurde ſofort von den beteiligten Erwerbsloſen entladen. Die Ar⸗ beiten gingen in der üblichen Weiſe vor ſich, wie auch bei der Verteilung nicht von dem bewährten Plan abgewichen wurde. * 25 Jahre Wohlfahrtspfleger. In dieſen Tagen konnte Schuhmachermeiſter Adam Lang, I 3, 18, guf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohlfahrtspfleger und Bezirks vor⸗ ſleher⸗Stellvertreter zurückblicken. Der Jubilar wurde in der Bezirksſitzung am 19. Januar in gewohnter ſchlichter Weiſe geehrt. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Fürſorgeamts, Direktor Schu⸗ macher, überbrachte die Glückwünſche der Stadt und überreichte ihm eine künſtleriſch ausgefertigte Ehrenurkunde ſowie ein Blumengebinde. Auch von dem Wohlfahrtsbezirk erhielt der Jubilar Glück⸗ wünſche und Geſchenke. * Auf der Straße vom Tode ereilt. rige Krankenſchweſter, wohnhaft in Eine 64jäh⸗ Kirch⸗ heim bei Heidelberg, die hieſige Verwandte beſuchte und ſich geſtern abend um halb 10 Uhr auf dem Wege zum Bahnhof befand, erlitt auf der Friedrichsfelder⸗ ſtraße einen Herzſchlag, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Heſchäftsleute ſind optimiſtiſch Gutes Ergebnis des Mannheimer Inventur⸗Verkaufs Der am geſtrigen Montag zu Ende gegangene Inventur⸗Verkauf hat für die Geſchäftsleute mit einem zufriedenſtellendem Ergebnis abgeſchloſſen. In vielen Geſchäften iſt ſeit dem Auguſt eine ſtetige Aufwärtsbewegung feſtzuſtellen, die, wenn ſie in die⸗ ſem Maße weitergeht, mit der Zeit zu geſunden Verhältniſſen führen wird. Das Weihnachtsgeſchäft war durchweg gut bis ſehr gut. Auch der Inventur⸗Verkauf war in jeder Weiſe ein voller Erfolg. Der erſte Verkaufstag brachte einen gewaltigen Käuferanſturm. Am zweiten Tag wurde es ſchon etwas ruhiger in den Geſchäften, ſo daß die Frauen, die mit Bedacht und Ueberlegung kaufen wollten, dies ungeſtört tun konnten. Erſt am Freitag mit⸗ tag und am Samstag zog das Geſchäft wieder ſtärker an, um dann in der zweiten Woche Belebungen durch Sonderverkäufe, Reſtetage uſw. zu erfahren. Im allgemeinen darf feſtgeſtellt werden, daß ſelbſt am erſten Tag nicht wahllos alles zuſammengekauft wurde, weil ein niedriger Preis lockte. Die Ueber⸗ legung trat ſehr deutlich hervor. So wurden in erſter Linie Zweckmäßigkeitskäufe getätigt, bei denen die mittleren Qualitäten be⸗ vorzugt wurden. Qualitätswaren zu herabgeſetz⸗ ten Preiſen zu kaufen, war das Beſtreben aller Käufer. Bemerkenswert iſt, daß ein beſonderes Augen⸗ merk auf das Solide gerichtet wurde. Ohne auf die einzelnen Branchen einzugehen, ſoll lediglich ein Beiſpiel angeführt werden. Die Nach⸗ frage nach Wollſtoffen guter und beſter Qualität iſt geſtiegen, wie auch Baumwollwaren mehr als früher gefragt wurden. Die Zunahme der Umſätze in dieſen Artikeln betrug bis zu 40 v. H. Seidenſtoffe hin⸗ gegen haben erheblich an Intereſſe verloren, ſodaß ein Rückgang bis zu 20 v. H. zu verzeichnen war. Daß beim Inventur⸗Verkauf ſehr viele Waren mit ganz geringem Verdienſt oder teilweiſe ſogar unter dem Einkaufspreis abgegeben werden, iſt eine Tat⸗ ſache, die für den Verkäufer von größter Wichtigkeit iſt. Die Hauptſache iſt für den Geſchäftsmann, daß wirklich Geld in die Kaſſe kommt, damit Neuanſchaf⸗ fungen vorgenommen bzw. Verbindlichkeiten erfüllt werden können. Die allgemein geſunkenen Preiſe hatten in vielen Geſchäften zur Folge, daß der markmäßige Umſatz unter dem Umſatz des Juventur⸗Verkaufes 1932 lag. Vereinzelt wurden Ausnahmen feſtgeſtellt. Es gab Geſchäfte, die an guten Tagen bis zu 10 v. H. über der letztjährigen Einnahme zu verzeichnen hatten. Der mengen mäßige Umſatz war durchweg er⸗ heblichgrößer als im Vorjahre. Die Kunden⸗ zahl iſt in einigen Geſchäften unter der letztjährigen Vergleichszahl geblieben, während andererſeits wie⸗ der eine Steigerung feſtzuſtellen war. Eine beſondere Ausnahme ſei erwähnt: ein größeres Geſchäftshaus erzielte an mehreren Tagen ein Einnahmeplus gegenüber dem Vorjahre von 50 bis 100 v, H. und eine Käuferzunahme von 25 bis 50 v. H. Die uns vorgelegten Geſchäftsbücher beſtätig⸗ ten die Richtigkeit der Angaben des Geſchäftsführers. Während in dieſem Hauſe die Durchſchnittsſumme, die von den Käufern ausgegeben wurde, zurückging, wurde in den meiſten übrigen Geſchäften feſtgeſtellt, daß die Durchſchnittsſumme ziemlich gleich geblieben iſt. Dieſe Tatſache verdient beſonders hervorgehoben zu werden. nachdem der Lebensſtandard zurückgegangen iſt. Mit dem verlegten Beginn des Inventur⸗ Verkaufs war man nicht überall einverſtanden. Früher war der Montag jeweils der erſte Verkaufs⸗ tag. Bei den letzten Verkäufen hatte man den Be⸗ ginn auf einen Samstag vorverlegt, da der Samstag zu den beſten Geſchäftstagen zählt. Mit dieſer Regelung waren nicht alle Geſchäftsleute einver⸗ ſtanden, da ſie ſich ein beſſeres Geſchäft verſprachen, wenn das Publikum am Sonntag Gelegenheit hatte, die Angebote und Auslagen zu ſtudieren. Deswegen wurde jetzt wieder der Beginn auf den Montag ver⸗ legt. Doch meldet ſich bereits erneut die Gegenſeite, die nach wie vor auf dem Standpunkt ſteht, daß der Samstag unbedingt als erſter Verkaufstag gelten muß, da jedem Sonderverkauf„tote Tage“ voran⸗ gehen, die nicht ſo leicht wieder eingeholt werden können. Die Hausfrauen, die wir dieſerhalb inter⸗ viewten, ſind durchweg der Anſicht, daß der Verkauf am Samstag beginnen ſollte, da ſie am Wochenende kauffreudiger ſind, als am Montag. So ſchließt der diesjährige Inventur⸗Verkauf mit einem ſehr er⸗ freulichen Ergebnis. Es iſt zu wünſchen, daß die allerſeits gehegten Hoffnungen auf eine anhaltende Beſſerung in Erfüllung gehen. Bj. Abſchied von Geheimrat Knoll Außerordentlich zahlreich waren die Freunde, An⸗ gehörigen und durch berufliche Arbeit Verbundenen, die ſich geſtern nachmittag im Mannheimer Krema⸗ torium verſammelten. Neben zahlreichen Induſtriel⸗ len aus Baden und Pfalz bemerkte man als Ver⸗ treter der Regierung der Pfalz Regierungspräſident Oſthelder und Miniſterialdirektor Poe ver⸗ lein, Bügermeiſter Kleefoot als Vertreter der Stadt Ludwigshafen, Präſident Happ von der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, Amtsgerichtsprä⸗ ſident Dexyheimer vom Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen und Präſident Dr. Lenel von der Handels⸗ kammer Mannheim. Vor Beginn der Trauerfeier war der offene Sarg in der Krematoriumshalle auf⸗ gebahrt. Die Angeſtellten und Arbeiter der geſtern geſchloſſenen Firma nahmen Abſchied von dem be⸗ liebten Seniorchef. An der Spitze der drei Militär⸗ vereine, des Bayriſchen Kriegerbundes, des Krieger⸗ und Militärvereins ſowie des Pfälzer Kriegerver⸗ eins, die ſämtlich mit Fahnenabordnungen vertreten waren, ſpielte die Feuerwehrkapelle unter Leitung Trauer⸗ von Kapellmeiſter Mohr den deutſchen marſch. Zu beiden Seiten der Freitreppe und im Krematorium ſelbſt waren unzählige Kränze nieder⸗ gelegt worden. Das Larghetto von Händel, geſpielt von Konzert⸗ meiſter Kötſcher vom Pfalzorcheſter und Muſik⸗ direktor Lenz, leitete über zu der Trauerrede, die Stadtpfarrer Dr. Hoff von der Chriſtuskirche hielt. Der Geiſtliche er⸗ innerte an die Gründung der Firma Knoll AG., die ſich nicht zuletzt durch das Wirken des Verſtorbenen zu ihrer jetzigen Blüte entwickelt hat. Das Bibel⸗ wort aus dem Johannisevangelium:„Ich muß wirken die Werke deſſen, der mich geſandt hat, ſo⸗ lange es Tag iſt. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“ paßt auf das Weſen des Entſchlafenen, der in vorbildlicher Pflichttreue und nimmermüdem Arbeitseifer bis zuletzt in ſeinem Werk mitgearbeitet hatte. Mit Geheimrat Knoll hat nicht nur die Lud⸗ wigshafener, ſondern auch die deutſche Wirtſchaft einen ihrer bedeutendſten Führer verloren. Nach der Trauerrede erklang der Choral„O Haupt voll Blut und Wunden“. Kranzniederlegungen Als Erſter legte für den Aufſichtsrat und Vor⸗ ſtand der Knoll Aktien⸗Geſellſchaft Direktor Dr. Clemm einen Kranz nieder. Der Redner dankte dem ſtellvertretenden Aufſichtsratsvorſitzenden, der mit bewundernswerter Schaffer 3. Seite/ Nummer 39 ft ſich ſtets für die Geſellſchaft eingeſetzt hatte. Die Angeſtellten ließen durch Herrn Lühn dem vorbildlichen Arbeit⸗ geber danken. Für die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer der Pfalz, in der Geheimrat Knoll ſeit drei⸗ ßig Jahren tätig war, legte Geheimrat Dr. Troeltſch mit herzlichen Dankesworten einen Kranz nieder. Der Pfälziſche Induſtriellenverband verabſchiedete ſich durch Dr. Oehlert von ſeinem hochverdienten Mitglied. Für den Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſchen Ausſchuß der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft legte Kommerzienrat Jahr einen Kranz nieder. Jahrelang war der Verſtorbene Mitglied des Aufſichtsrats der Rheiniſchen Creditbank. Bei der Uebernahme wurde ſein Rat im Badiſch⸗Pfälzi⸗ ſchen Ausſchuß beſonders geſchätzt. Die Deutſche Volkspartei, die eines ihrer angeſehenſten und aktiv⸗ ſten Mitglieder in Ludwigshafen verloren hat, wid⸗ mete durch Gewerbeſchuldirektor Burger einen Kranz. Die drei Militärvereine ehrten gleichfalls den Heimgegangenen durch eine gemeinſame Kranz⸗ ſpende. Weitere Kränze legten u. a. nieder der Ver⸗ band chemiſcher Induſtrieller, der Aufſichtsrat der Columbuswerke, Stadtverwaltung Ludwigshafen, Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Ludwigs⸗ hafen, Reichsbankſtelle Ludwigshafen, die Gruppe 9 des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats, Direktion der Dresdener Bank, Verein Knaben⸗ und Mädchenhort und Frauenverein vom Roten Kreuz. Der Choral„Jeſus meine Zuverſicht“ und das Lied vom Guten Kameraden, von der Feuerwehr⸗ kapelle geſpielt, und das von Konzertmeiſter Köt⸗ ſcher vorgetragene Abendlied von Schumann be⸗ ſchloſſen die Trauerfeier. * In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurde auf Anſuchen Hauptlehrer Wilhelm Stöß in Mann⸗ heim. * Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß Ecke Schul⸗ und Luiſenſtraße ein Lieferwagen mit einem Perſonenauto zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß beide Fahrzeuge ſchwer beſchädigt wurden. Eine Frau, die durch Glasſplitter Verletzungen erlitten hatte, mußte nach dem Krankenhaus verbracht wer⸗ den. Die beiden Fahrzeuge wurden abgeſchleppt. * Betriebsſtörung an der Rheinbrücke. Am Lud⸗ wigshafener Rheinbrückenaufgang riß geſtern abend gegen 7 Uhr an einem Laſtwagen die Verbindungs⸗ ſtange zum Anhänger. Der ſchwerbeladene Anhänger fiel um und kam auf das Gleis der Straßenbahn zu liegen. Die Ludwigshafener Berufsfeuerwehr rich⸗ tete den Wagen, deſſen Inhalt, meiſt gefüllte Säcke, ſich auf die Straße ergoß, wieder auf. Durch den Unfall wurde eine halbſtündige Betriebs ſtörung des Straßenbahnverkehrs von Ludwigs⸗ hafen nach Mannheim verurſacht. Unverfroren Meyer hat Schmitz hundert Flaſchen Wein ver⸗ kauft, bekommt aber kein Geld. Trifft Meyer ſeinen Schuldner auf der Straße. „Schmitz, wenn Sie ſchon nicht zahlen, ſo geben Sie mir doch wenigſtens die Flaſchen zurück!“ „Gemacht,“ ſagt Schmitz,„was geben Sie mir für die Flaſche?“ * „Warum nennen denn Müller& Co. ihre Firma jetzt Kolumbuswerke?“ „Weil die Gläubiger bald eine ſehr wichtige Ent⸗ deckung machen werden.“ Glas mit 36 Tabletten jetat RM 1,8 174171711 Zum Schutz vor 7 Ams lechiumg N und Bei 1 Erkdiſſlumgsgefuli: * Vieltausendfach von den Arzten empfohlenes Schutz- und Desinfektionsmittel für Mund und Rachen. Wieder Schauſpiel-Studio Das Schauſpiel⸗Studio des Nationaltheaters nimmt heute nacht, 22 Uhr, die Reihe ſeiner Veranſtaltungen wieder auf mit der Uraufführung des Schauſpiels„Vertrauenskriſe“ von Paul Altenberg. Junge Menſchen einer Schulklaſſe ſind glücklich in der Verſtiegenheit ihrer Ideale; in der wirren Be⸗ geiſterung an noch nicht klar ausgeprägten Begriffen von Freundſchaft, Anſtändigkeit, Spießer⸗ und Bon⸗ zentum; glücklich in der himmelſtürmenden Liebe zu einem Lehrer, der ſie zu nehmen weiß, auf ſie ein⸗ geht, ihnen als Freund, nicht als Vorgeſetzter gegen⸗ übertritt. Ein einfacher und nüchterner Vorgang, der(fern von aller Verſtiegenheit) die nüchterne und klare Verantwortung fordert, führt zum Bruch zwiſchen Klaſſe und Lehrer. Die Jungen können nicht ver⸗ ſtehen, daß einer der Ihren, der lein durch und durch anſtändiger Menſch) in Verkettung unglücklicher Um⸗ ſtände einen Mord an einem zyniſchen und wertloſen Menſchen beging,— ſie können nicht verſtehen, daß dieſer Junge, mit dem ſie ſich vorbehaltlos ſolidariſch erklären, der Maſchinerie des Geſetzes, dem Urteil der„Erwachſenen“, der„Bonzen“, ausgeliefert wer⸗ den ſoll. Sie können es nicht verſtehen, daß ihr an⸗ gebeteter Lehrer ſich weigert, ihm zur Flucht zu ver⸗ helfen, ſondern verlangt, er ſolle ſich ſelbſt den Be⸗ hörden ſtellen. Sie können es nicht verſtehen und nicht verzeihen. So maßlos die Verehrung war, ſo maßlos iſt jetzt e Verurteilung. So verſtiegen und wirr die Ideale ſind, um die es geht, ſo verſtiegen und wirr iſt ihre Auflehnung gegen ihren beſten Freund. Es handelt ſich nicht um ein„Zeitſtück“, nicht um ein„Tendenzſtück“, ſondern um ein immer gültiges hema, ein jeden angehendes Problem. Die Maß⸗ loſigkeit der Jugend in ihren ſchönſten und beſten Gefühlen iſt ihre größte Gefahr. Das tiefſte Ver⸗ ſtändnis und die größte Liebe ihrer Erzieher ſind kein ſicherer Schutz. Die Schuld ohne Schuldige iſt die tragiſchſte Schuld. Und der Dichter dieſer Schuld ſoll am Tage der Uraufführung ſeine Kraft erweiſen. Dieſes Stück begegnet ſich in glücklicher Weiſe mit den Bedi ſen des Schauſpiel⸗Studios. Es ſpielt unter jungen Menſchen. Unter jungen Menſchen im Wirbel ihrer vorſchnellen Begeiſterung oder Erbitte rung, im Widerſtreit ihrer Ideale und der Grenzen ihrer Ideale. Die Jugend dieſes Stückes berührt ſich mit der Jugend, für deren Begabung und Be⸗ geiſterung, für deren Erbitterung und Not die Studio⸗Arbeit ein Ventil ſein ſoll; deren Ideale in der Troſtloſigkeit der Berufsausſichten, in der Not jedes Tages Grenzen gezogen werden; deren Ideale jedoch hier, in der Arbeit des Schauſpiel⸗Studios leben und neuen Auftrieb erhalten können. Die Mitglieder des Schauſpiel⸗Studios. Ein Dichter klagt an Der Schöpfer des pſychologiſchen Romans Als Henri Beyle 1842 ſtarb, war er faſt un⸗ bekannt. Er hinterließ unter dem Pſeudonym Stendhal einige Romane, Novellen, Reiſeſtudien, Eſſais, aber ſo gut wie keine Freunde ſeiner Kunſt. Er galt bei ſeinen Zeitgenoſſen als ein kroniſcher, kühler Geiſt mit Neigung zu Paradoxen, mit der Beſtrebung, die Mitmenſchen irrezuführen und zu ſkandaliſieren. Er ſelbſt ſagte von ſich:„Man wird mich erſt um 1880 verſtehen“. Dieſe Prophezeinng hat ſich verwirklicht. Stendhal wurde in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts entdeckt, um ſeitdem nicht mehr in Vergeſſenheit zu geraten. Heute wird er allgemein für einen der größten Dich⸗ ter aller Zeiten gehalten. Ja, es gibt„Stendhaliſten“, die dem Stendhal⸗Kultus mit unzähmbarem Eifer huldigen. Henri Beyle wurde vor 150 Jahren am 23. Januar 1783 in Grenoble geboren. Er hat ſeine Mutter früh verloren. Seinem Vater ſtand er immer feind⸗ lich gegenüber. In der Autobiographie, die er kurz vor ſeinem Tode zu ſchreiben begann, ſchildert er ſeine Liebe zu der Mutter in einem Stil, der das geſamte Werk Freuds vorauszuahnen ſcheint; und er erzählt, wie ſein Vater ihm, dem Knaben, das Ge fühl der Eiferſucht einflößte. Er fühlte ſich unglücklich in ſeiner Vaterſtadt, er verbiß ſich ſeit ſeinen Jugendjahren in eine Oppo⸗ ſition gegen ſeine Umgebung. Er ſtudiert in Paris Mathematik, geht dann zum Heer, wird Dragoner⸗ offizier, macht den Rußland⸗Feldzug Napoleons in der Intendantur mit. 1814 zieht er ſich nach Mai⸗ land zurück, wo er bis 1821 wohnt. Von der öſter⸗ reichiſchen Polizei ausgewieſen, geht er nach Paris. Im Jahre 1830 wird er zum franzöſiſchen Konſul in Trieſt, ſpäter in Civitavecchia ernannt. Auf Urlaub in Paris 1842 erliegt er einem Schlaganfall. Seine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit hat Beyle 1814 begonnen, nach dem Ende der Kaiſerzeit. Die große Zeit der Revolution und der Siegeszüge des Kaiſers der Franzoſen war vorüber, die Jahre der Reſtaura⸗ tion kamen, und Beyle war nicht wohl zumute. Sein Tatendrang und ſeine Phantaſie fanden in der ſchrift⸗ ſtelleriſchen Arbeit Zuflucht. Er ſchrieb über vieles: über Malerei, über Muſtk, über Italien, das er über alles liebte. 1822 entſtand Henry Behle, der sich nach dem Geburtsort des von ihm hoch- geschätzten Kunsthistorikers Winckelmann„de Stendhal“ nannte ein aphoriſtiſches Buch über die Liebe, ein Werk, das ſich an die alten franzöſiſchen Muſter— Montaigne, Pascal, La Rochefoucauld, Montesquieu— anlehnt und das manche feine pſychologiſche Beobachtung ent⸗ hält. Fünf Jahre ſpäter erſchien Beyles erſter Ro⸗ man„Armance“, dem kein Erfolg beſchieden war, weder zu Lebzeiten des Verfaſſers, noch während der Stendhal⸗Renaiſſanee. Dann aber, 1831 und 1839, folgten zwei große Werke, die den Ruhm Stendhals als Schöpfer des pſychologiſchen Romans für immer beſiegelten. Es ſind die Romane„Le Rouge et le Noir“(„Rot und Schwarz“) und„La Chartreuse de Parme“(„Die Karthauſe von Parma“). Dieſe Werke, die zum Beſtandteil der Welt⸗ literatur gehören, müſſen als bedeutſame Mark⸗ ſteine in der Entwicklung des Romans des 19. Jahr⸗ hunderts gelten. Das Prinzip, auf dem ſie auf⸗ gebaut ſind, iſt das Streben der Menſchen zum Glück; das Leben der Menſchen beſteht nach Stendhal aus der Anwendung verſchiedener Mittel zur Erreichung dieſes Endzwecks. Die Methode der Geſtaltung, die Stendhal in ſeinen Romanen verwendet, iſt die der pſychologiſchen Analyſe. Er zerlegt die Handlungen der Romanhelden in Gedanken und Gefühle; jede pſychiſche Regung wird genaueſtens unterſucht, in ihre vermeintlichen Elemente zerlegt. Milieubeſchrei⸗ bungen, Natur, dies alles exiſtiert für Henri Beyle nicht. er kennt nur das Ich ſeiner Helden. Dieſes Ich ſeziert er mit mikroſkopiſcher Präziſion. Von den beiden Hauptwerken des großen Dichters iſt„Le Rouge et le Noir“ das einheitlichſte, das pak⸗ kendſte. In dieſem Roman ſchildert Stendhal die ſeeliſche Verfaſſung des Frankreich ſeiner Tage. Die große franzöſiſche Revolution hat die Ungleichheit der Menſchen beſeitigt, die Standesvorrechte abgeſchafft und freie Bahn dem Tüchtigen gewieſen. Der heran⸗ wachſenden Generation wurde eingehämmert, daß Begabung entſcheidet, daß geiſtige Ueberlegung allein maßgebend iſt. Als aber dies0⸗Jährigen in das Leben eintraten, fanden ſie alle Poſten beſetzt: Vetternwirt⸗ ſchaft, Protektion, Geld, Intrigen haben das ihrige getan, die Mittelmäßigkeit triumphiert. Die Begab⸗ ten, die geiſtig Ueberlegenen müſſen ſehen, wie ſie ſich vor dem Hungertod retten. Die einen reſignieren: ſie begnügen ſich mit den Abfällen vom Tiſche der Er⸗ folgreichen, ſie verrichten undankbare Arbeit und ſtumpfen ab. Die anderen flüchten in das Reich der Träume; die dritten, die Starken, ſetzen alles auf eine Karte und enden meiſtens auf der Guillotine. So auch der Held des„Rot und Schwarz“, Julien. Sorel. So wird Stendhal, der Pſychologe, der Ana⸗ lytiker, zum Ankläger der Geſellſchaft, zum ſcharfen Kritiker der wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Auswegloſigkeit, in die gerade die Begabteſten, die Beſten infolge des Verſagens eines ſozialen Syſtems geraten. Es ſcheint, daß Stendhal, deſſen 150. Ge⸗ burtstag jetzt von der geſamten ziviliſterten Welt feierlich begangen wird, nicht nur hiſtoriſche Litera⸗ turverdienſte hat, ſondern auch eine nicht gering ein⸗ zuſchätzende Aktualität für ſich beauſpruchen darf. Heute, 1933, im 15. Jahre nach dem Kriegsende, nach dem Umſturz 4. Seite/ Nummer 39 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 24. Januar 1983 Wo kann man Schlittſchuh laufen? Neue Schlittſchuhbahnen in Mannheim— Der Aubuckel wird geſpritzt Die auhaltende Kälte hat jetzt auch die Zaghaften veranlaßt, ihre Schlittſchuhe aus der Ecke zu holen und den Eisſport aufzunehmen, dem man jetzt ſchon 12 Tage huldigen kann. Wahrlich eine lange Zeit für Mannheimer Verhältniſſe. Wo beſtehen in Mannheim Eislaufmöglichkeiten und wie ſind die Ausſichten auf einen weiteren Ausbau der Eis⸗ bahnen? Gegen Gebühr zugänglich ſind zunächſt die von der Stadt unterhaltenen Eisbahnen im Stadion und auf dem Pfalzplatz. Hinzu kommt noch die von jeher von privater Seite betriebene Schlittſchuh⸗ hahn auf dem Tennisplatz. Die übrigen Eis⸗ bahnen ſind ohne Eintrittsgeld zu benützen und wer⸗ den ausnahmslos von der Stadt betreut, die zu dieſem Zwecke mehr als die Hälfte ihrer mit Straßenunterhaltung beſchäftigten Arbeitskräfte ab⸗ kommandiert hat. Da die Hauptarbeit nur nachts geleiſtet werden kann, kommen die Arbeiter für Tagesarbeiten überhaupt nicht in Frage, zumal auch die Pflege der Eisbahnen ſie vollauf in An⸗ ſpruch nimmt. 0 Im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſteht die Eisbahn auf dem Meßplatz, die ſich gewiß nicht über mangelnden Zuſpruch be⸗ klagen kann. Durch die ſorgfältige Pflege und das regelmäßige Beſpritzen in jeder Nacht befindet ſie ſich in einem ausgezeichneten Zuſtand. In der Nähe des Stadtzentrums beſteht bis jetzt nur noch eine weitere koſtenloſe Eislaufmöglichkeit und zwar auf der kleinen Bahn am Ochſenpferch bei der Jungbuſchbrücke. Eine weitere Eisbahn wird heute im neuen Her zogenriedpark bei den Kaſer⸗ nen in Angriff genommen. Wann dieſe benützbar ſein wird, läßt ſich jetzt noch nicht ſagen, da erſt ab⸗ gewartet werden muß, wie der Boden das Waſſer aufnimmt. Die Vororte ſind mit Ausnahme von Wall⸗ ſtadt gut verſorgt. In Sandhofen iſt der Spielplatz im Weſten des Um den Abendlauf zun Vororts teilweiſe geſpritzt. ermöglichen, wird der Platz abends mit Karbid⸗ lampen erhellt, da eine Straßenbeleuchtung nicht in der Nähe iſt. Die rührige Sandhofer Sanitäts⸗ Kolonne hat ſeit Samstag eine Sanitätswache er⸗ richtet, die von morgens 8 Uhr bis abends 10 Uhr ſtändig von zwei Mann beſetzt iſt, denen Tragbaßhre und Verbandsmaterial zur Verfügung ſtehen. Die freiwilligen Helfer laſſen ſich alle drei Stunden durch ihre Kameraden ablöſen. Die Waldhöfer haben an ihrer Eisbahn auf dem Roggenplatz noch keine große Freude gehabt, da der Platz in der Herrichtung begriffen iſt und die Oberfläche wenig geeignet iſt, glatte Bahn zu ſchaffen. Aber bald werden auch hier alle Unebenheiten verſchwinden. In ſehr gutem Zu⸗ ſtand ſind dagegen die Eisbahnen auf dem Platz vor der Dütrerſchule in Käfertal, auf dem Kirchweih⸗ platz in Feudenheim, auf dem Meßplatz in Neckarau, auf dem Marktplatz in Rheinau und auf dem Dreieckplatz im öſtlichen Friedrichs feld. In erfolgreiche Konkurrenz zum glatten Pfingſtbergweiher iſt der Pfingſtbergpla tz ge⸗ treten, der eine ſpiegelglatte Fläche aufzuweiſen hat. Leider fühlen ſich aber viele Pfingſtbergler verpflich⸗ tet, den gefährlichen Weiher zu betreten, ſtatt ſich auf der ungefährlichen Eisbahn auf dem Pfingſthergplatz zu tummeln. In der Herſtellung begriffen iſt eine Eisbahn im Garten vom Secke nheimer Schlößchen. Allerdings iſt keine ideale Grund⸗ lage vorhanden, ſo daß es bis jetzt nur Brucheis ge⸗ geben hat. Die Bemühungen werden fortgeſetzt, ſo daß die Seckenheimer, die ſich inzwiſchen in der Kies⸗ grubs tummeln können, wohl doch noch zu einer richtigen Eisbahn kommen werden. Zur Pflege jeder Eisbahn ſind drei bis vier Maun ußtig, die nach Betriebsſchluß, der um 10 Uhr ſein ſoll, zuerſt die Eisfläche ſäubern und dann beſpritzen. Das Spritzen iſt eine Kunſt, denn der Waſſerſtrahl muß gleichmäßig fein verteilt werden, um eine hauchdünne Schicht zu erzielen, die ſofort gefriert. Schließlich muß auch noch während des Tages die unbedingt notwendige Aufſicht organiſiert werden. Wie notwendig eine allumfaſſende Aufſicht iſt, geht ſchon daraus hervor, daß vor zwei Jahren auf dem Meßplatz faſt ſämtliche Sitzgelegenheiten geſtohlen und zu Anfeuerholz verarbeitet wurden. Jetzt hat man ſich dadurch geſichert, daß man Eiſenpfähle in den Boden rammte und mit ſtarkem Draht die Bänke hieran befeſtigte. Um dem geäußerten Be⸗ dürfnis abzuhelfen, finden am Meßplatz noch einige Bänke Aufſtellung, die ſelbſtverſtändlich dem„Schutze des Publikums empfohlen“ werden. An Eisrodelbahnen beſitzen wir in Maunheim bis jetzt nur zwei Doppelbahnen und zwar die Zentralrodelbahn hinter der Feuer⸗ wache und die Ochſenpferchrodelbahn bei der Jung⸗ buſchbrücke. Die als Schneerodelbahn gedachte Rodelbahn am Aubuckel in Feudenheim iſt geſtern bereits in Angriff genommen und ſoll heute noch oder ſpäteſtens am morgigen Mittwoch zur Benutzung freigegeben werden. Dieſe Nachricht dürfte bei der Feudenheimer Jugend zweifellos größte Freude aus⸗ löſen, denn ſie beſitzen in der Aubuckelbahn die ſchwungvollſte und längſte Rodelbahn von ganz Mannheim. Die große Hauptbahn hinter der Feuer⸗ wache weiſt eine Länge von 150 Meter und eine Breite von 15 Meter bei einem Gefälle von 350 Meter auf. Die allein für die große Bahn zur Bearbeitung ge⸗ langende Fläche beträgt 4500 bis 5000 Quadratmeter. Uebrigens bringt nicht nur die Jugend dem Rodel⸗ ſport ein ſehr großes Intereſſe entgegen, ſondern auch die älteren Semeſter nützen die Rodelmöglichkeit gründlich aus. Die Feierabendſtunde ſchlägt für alle noch viel zu früh. In Würdigung dieſer Begeiſterung gehen abends die Arbeiter erſt an die Säuberung des Meßplatzes und geben ſo den Rodlern Gelegen⸗ heit, ſich bis 1 Uhr oder oft auch bis gegen halb 2 Uhr zu betätigen. Von dem Umfang des Betriebes kann man ſich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß an einem Tag allein auf der großen Rodel⸗ bahn 50 000 bis 60 000 Fahrten ausgeführt werden. betriebszeiten in jeder Minute 100 Starts erfolgen. Wenig bekannt iſt noch, daß die Eisrodelbahnen eine Mannheimer Erfindung ſind und ander⸗ wärts kaum angetroffen werden. Schon vor dem Kriege wurde in der Langen Rötterſtraße eine Eis⸗ rodelbahn gebaut und mit großem Erfolg betrieben. Oberbauinſpektor Böhm, der ſeinerzeit den guten Gedanken hatte, ſetzte ſich nachdrücklichſt für die Eis⸗ rodelbahnen ein, zumal der Beweis erbracht wurde, daß ſie lange nicht ſo gefährlich ſind, als es den An⸗ ſchein erweckt. Heute betrachten die Mannheimer ihre Eisrodelbahnen als eine Selbſtverſtändlichkeit und ſind ſchon ungehalten, wenn die Bahnen in der Mittagszeit für einige Zeit geſperrt werden müſſen, um die entſtandenen Schäden auszubeſſern. * Proleſt gegen neue Steuern * Annweiler, 23. Januar. Eine vom Gewerk⸗ ſchaftskartell einberufene Bürger verſamm⸗ lung faßte einſtimmig folgende Entſchließung:„Die in der Sporthalle der Arbeitsgemeinſchaft abgehaltene Bürgerverſammlung proteſtiert ganz entſchieden gegen die neu eingeführte Kanalſteuer, gegen die Er⸗ ö höhung der Waſſergebühren und die 800prozentige Bürgerſteuer. Die Verſammlung, die ſich zum über. aus größten Teil aus Arbeitern zuſammenſetzt, Proteſtiert nicht deshalb, weil man nicht bezahlen will, ſondern weil dieſe Abgaben einfach nicht trag⸗ bar ſind; denn es dürfte der Behörde nicht unbekannt ſein, daß gerade das Einkommen der Arbeiter von Annweiler auf einem Niveau angelangt iſt, da von einem menſchenwürdigen Leben nicht mehr geſprochen werden kann. Die Verſammlung verlangt von der Aufſichtsbehörde, daß ſie bei der Staatsregierung Schritte unternimmt, daß die Abgleichung des Haus⸗ halts auf anderen Wegen erfolgt als durch Auferle⸗ gung untragbarer Steuern und Abgaben.“ Der Bürgerausſchuß Achern nahm einen An⸗ trag des Gemeinderats mit 51 Ja⸗Stimmen bei 14 Ent⸗ Haltungen an, der die Wiederinbetriebnahme der Glas. hütte Achern ermöglicht. Die Wiederaufnahme des Be. iriebes wird vorausſichtlich Ende Januar oder Anfang Februar bei einer Belegſchaft von etwa 110 Arbeitern er⸗ folgen. Der Gemeinde Kippenheim iſt es gelungen, allen Erwerbsloſen Arbeit zu beſchaffen. 100 Ar- beitsſoſe ſind im Gemeindewald beſchäftigt. 24 Mann be⸗ ſchäftigt der Arbeitsdtenſt und die reſtlichen Erwerbsloſen wurden zu Wegebauten im Notſtandsbetrieb heran⸗ gezogen. Mannheimer Sendungen Der Pianiſt Rudolf Müller ⸗ Chappuis, der auch den Rundſunkhörern nicht ganz unbekannt iſt, beſtätigte in einem Klavterkonzert erneut feinen künſtleriſchen Ruf. Die Gedur Chaconne und Peqdur Fantaſie von Händel wurden mit ausgeprägtem Stilempfinden wiedergegeben, wie auch Site bekannte o⸗moll Partita von J. S. Bach eine meiſter⸗ hafte Auslegung im Sinne ihres Schöpfers erſuhr. Das Philharmoniſche Orcheſter Man n⸗ heim, unter Leitung von Kavellmeiſter Max Sinz beilmer beſtritt ein Mittaoskonzert, das eine recht bunte Vortragsfolge aufzuweiſen hatte. Von Toch über Va⸗ Tlatlonen von Siegfried Ochs zu Bizet und dann über eine Haron⸗Sinfonſe zu Tſchaffawſfky. Die einzelnen Stücke wurden ſaußer und ausdrücksvoll geſpfelk. An der Stunde des Chorgefaugs ſtente ſich die Ar⸗ Beitsgemeinſchaft der Buchoruckerge ang vereine Mannheim ⸗Ludwiashaſen unter Stabfüßrung bot Karl Rinn vor. Neben dem Waßlſpruch der Buch⸗ Irucker hörte wan Chöre von Uihmann, Mozart und Schn⸗ bert. Der Geſamtchor verfſiot über recht anſprechende Stimmen. die an einigen Stellen vorteilhaft zur Geltung amen. Die Sänoder, öle offenſichtlich nur ſchwer über eine gewiſſe Betangenßett hinwegkamen, verſtanden es aber Zoch die gefährlichen Klippen in den ſchwierigeren Chor⸗ n zu meiſtern. Aus der Chriſtuskirche übertrug die Mannheimer Be⸗ ſprechungsſtelle des Südfunks wieder ein Or gelkon⸗ dert, das von Kirchenmuſi Firektor Arno Landmann in gewohnter Weiſe meiſterhaft Furchgeführt wurde. Dle Regiſtrierlunſt Landmanns wußte reiche Möglichkeiten aus der Orgel herauszuholen und die Fuge über B⸗A⸗C⸗H op. 60 von Schumann ebenſo feſſelnd erſtehen zu laſſen, wie die l Fuge über ein Thema von Meyerbeer von ranz Liſzt. Die Stunde der Jugend brachte aus Mannheim ein„Rundfunkſpiel für Mütter und Kinder“ von Joſef Steck„Die Reiſe ins Geſundheitsland“. Das ganze Spiel war ein ausgeſprochenes Lehrſtück, das in unter Form gekleidet, wiſſenswerte Dinge über Geſundheitspflege, vernünftige Exnährungs⸗ und allgemeine Lebensregeln vermittelte. Die Mutter Aengſtlich, die aus Sorge über dos Wohlergehen ihrer Kinder alles falſch mochte, wurde von dem Zwerg Immergeſund in das Geſundheitsland geführt, wo ſie durch die Zwerge Lauſeſeind und Kratz⸗ nurnicht ſowie von geſunden Kindern belehrt wurde. Der Auſbou des Stückes war recht glücklich und dürfte für die Jugend wie auch für die Erwachſenen viel Anregung geteben haben. An der Darſtellung wor u. a. auch Walter Friedmann beteiligt. Die Spielleitung hatte Willi „„ Dienstag, 24. Januar Nationaltheater:„Arlecchino“, Oper von Buſoni und Spiel oder Ernſt“, Oper ven E. N. v. Reznicek, Miete B, Anfang 19 Uhr.— Uraufführung:„Ver⸗ 8 Tragödie von Paul Altenberg, Anfang 22 Uhr. Apollo⸗Theater:„Schiff ahoi“, die große Revue 1933, An⸗ ſang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Badiſcher Frauenverein vom Roten Kreuz: Lichtbildervor⸗ trag von Prof. Dr. R. Werner über„Krehsforſchung und Krebsbelämpfung“, 20.90 Uhr in der„Hormonie“. Pfalzbau⸗Kaſſee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Pal aſt⸗ Theater:„F. P. 1 antwortet nicht“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Mann mit Herz“. — Schaun burg:„Geheimnis des blauen Zimmers“. Capitol:„Der weiße Dämon“.— Univerſum: „Die unſichtbare Front“ und Bühnenſchou.— Alham⸗ bro:„Eine von uns!“.— Roxy⸗Theater: Der Lausbub“.— Scala ⸗Theater:„Die blonde Venus“. tende Sehens würdigkeiten Städt. Schloßmuſeum: Sonderausſtellung von Schüler⸗ zeichnungen im Ritterſaal und„Werdegong der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshaſen“. Geöffnet von 10—13 ihr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Sonder Ausſtellungen:„Arbeiten der Maunheimer Photographen Leo Feige und Emil Rexroth“. Phyſiognomtſch⸗grapholvg. Studtenſchau„Geſtalt und Ge⸗ ſtaltung“.— Sonderausſtellung des Zeughausmuſeums in den Räumen der Kunſthalle:„Die Kunſt All⸗Amexikas“, 1— non 10—13 und von 14—16, Uhr.— Mannheimer unſtverein, L. 1. 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen MNannheimer und Pforzheimer Künſtler. 10—18 und von 14—16 Uhr. Oeffentl. Muſikbücherei M la: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 1619 Uhr. N geöfinet von Zählungen haben ergeben, daß in Hoch⸗ 1 Fahr Verhandlung vor dem Schwurgericht Frankenthal * Frankenthal, 24. Januar Beim Landgericht Frankenthal begann am geſtrigen Montag die erſte diesjährige ordentliche Tagung des Schwurgerichts. Unter dem Vorſitz von Landgerichts direktor Schumacher hatte ſich der 1880 geborene Tagner Karl Beck aus Ludwigshafen wegen Brandſtiftung zu verantworten. Beck hatte in der Nacht vom 10. auf 11. Juli die Möbel und Wäſche⸗ ſtücke in ſeiner Gräfenauſtraße 86 gelegenen Woh⸗ nung mit Petroleum übergoſſen und ange⸗ zündet. Durch das Feuer wurden nicht nur die Möbelſtücke, ſondern auch das Gebäude beſchädigt. Nur durch das Eingreifen der Berufsfeuerwehr konnte Schlimmeres verhütet werden. Beck ſelbſt hatte gleich bei der Tat einen Selbſtmordver⸗ ſuch unternommen; er wurde mit einer Schnitt⸗ wunde am Hals im Hofe liegend aufgefunden. Die Vernehmung des Angeklagten geſtaltete ſich, da er ſchwerhörig iſt und einen Sprachfehler hat, äußerſt ſchwierig. Der Angeklagte iſt aus der drit⸗ ten Klaſſe der Volksſchule entlaſſen worden, ſeine um 20 Jahre füngere Ehefrau hat er in einer Wirt⸗ ſchaft kennengelernt. Bald nach der Eheſchließung im Februar vergangenen Jahres kam es zwiſchen den Eheleuten Beck zu Streitigkeiten. Der Grund hierzu war in der Eiſerſucht und dem Mißtrauen des An⸗ geklagten gegenüber ſeiner Ehefrau 8 dann am achmittag ohne den Angeklagten mit einigen Be⸗ kannten ein Fiſcherfeſt. Abends ſuchte der Angeklagte verſchiedene Wirtſchaften auf, gegen 12 Uhr traf er ſeine Frau mit einigen Bekannten am Poſtplatz. An der Haustür kam es erneut zu Streitigkeiten, worauf die Frau mit einer Verwandten in deren Wohnung ging. Beck ſelbſt begab ſich nach Hauſe und legte ſich zu Bett. Er ſtand dann verſchiedene Male auf und ſuchte nach ſeiner Frau. Um vier Uhr morgens ſah er abermals nach ſeiner Frau, und als dieſe nicht anweſend war, goß er Petroleum und Spiritus auf den Kleiderſchrank und die Wäſche und zündete das Ganze mit einem Streichholz an. Aus Baden Einſtellung der Neckar⸗Schiffahrt * Heidelberg, 24. Januar. Geſtern früh iſt die Schiffahrt auf dem Neckar wegen des Froſtes, der in der Nacht im Neckartal ſtellenweiſe zehn Grad unter Null erreichte, eingeſtellt worden. Zwei Schiffen, die unterwegs waren, gelang es nur noch mit Mühe, ihr Ziel zu erreichen. Während der obere ungeſtaute Teil des Fluſſes(oberhalb von Eberbach) ſtarkes Treibeis führt, ſind auf den beiden eigentlichen Kanalſtrecken zwiſchen Heidelberg und Maun⸗ heim wie auch nahe der Stauwehre ſchon größere Strecken mit geſchloſſenen Eis decken verſehen. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß die Kanalbau⸗ verwaltung mit dem vor einigen Tagen begon⸗ nenen Auffüllen des großen Hirſchhorner Staues in⸗ folge des Froſtes wieder aufhören muß. Zwiſchen Laſtauto und Anhänger geraten * Tauberbiſchofsheim, 24. Januar. In dem an der Gutzinger Straße gelegenen Steinbruch in Ober⸗ wittighauſen geriet der Arbeiter Karl Schwind von Ochſenfurt zwiſchen ein Laſtauto und deſſen An⸗ hänger. Er erlitt eine linksſeitige Bruſtkorbquet⸗ ſchung und ſtarb nach ſeiner Einlieferung im Luit⸗ poldkrankenhaus Würzburg. Ausſtellung„Badiſche Holzſchau⸗ * Karlsruhe, 23. Januar. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Außer den auf der Holzſchau im Landesgewerbeamt zu zeigenden Bei⸗ ſpielen aus allen wichtigen Wiſſens⸗ und Verwen⸗ dungsgebieten des altbewährten, heimiſchen und wichtigen Bauſtoffes„Holz“ werden die auf dem Gelände des von der Stadt Karlsruhe koſtenlos überlaſſenen Städtiſchen Ausſtellungsgebäudes zu errichtenden Muſter bauten verſchiedener Holz⸗ bauweiſen ein beſonderes Intereſſe für die All⸗ gemeinheit bieten. Die Architektenſchaft iſt vom Badiſchen Landes⸗ gewerbeamt und ihren Fachorganiſationen eingeladen, ſich mit Entwurfsbearbeitungen für Holzbauten zu beteiligen, von denen einige auf⸗ grund eines Preisgerichts zur Ausführung kommen oder in einer Sonderfachausſtellung für Holzarchitek⸗ tur gezeigt werden ſollen. * zu- Weinheim, 24. Januar. Der 28 Jahre alte Wendelin Riehl iſt auf einer Fahrt mit ſeinem Laſtwagen nach Schleſien tödlich verunglückt. Riehl war früher bei der Güterbeſtätterei Buſch tätig und hat ſich erſt vor einem halben Jahre mit der Tochter des Mühlenbeſitzers Stadler aus Gorxheim verhei⸗ ratet. a 5 1 Plankſtadt, 23. Januar. Die neugegründete Freiwillige Sanitätskolönne hielt im Lokal zum „Badiſchen Hof“ die erſte ordentliche Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Vorſtand Bähr be⸗ grüßte die Gäſte aus Schwetzingenund den Kolonnen⸗ arzt Dr. Goldhofer. Die reichhaltige Tagesord⸗ nung konnte glatt erledigt werden. Die Gründungs⸗ feier der Sanitätskolonne wird am Sonntag, 19. Fe⸗ bruar im Roſengartenſaal abgehalten. * Karlsruhe, 23. Januar. Aus Berlin liegen Meldungen vor, wonach der Miniſterialrat Schle⸗ gel im Reichspoſtminiſterium, der früher Wirt⸗ ſchaftsreferent der Op Karlsruhe war, den Prä⸗ ſidentenpoſten der Op Karlsruhe über⸗ nehmen ſoll. :: Germersheim, 24. Januar. In der Nacht zum Montag brannte die Stallung des Landwirts Wilhelm Frey vollſtändig nieder. Ein Pferd, eine Kuh, ein Kalb, das Federvieh, die Futtervorräte und landwirtſchaftliche Geräte fielen den Flammen zum Opfer. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht ge⸗ klärt. —— nöſtiftung ö Mit einem Hühneraugenmeſſer brachte er ſich ſelbſt einen Schnitt in den Hals bei und begab ſich in den Hof, da es ihm in der Woh, nung zu heiß wurde. In der Beweisaufnahme wurde als erſter Zeuge der Hausbewohner Kaufmann Ferber vernommen, der bekundete, daß die Ehefrau des Angeklagten ſich ſtets ruhig benommen habe. Das Zimmer war ziemlich ausgebrannt. Der Schaden betrug 670, Die Ehefrau Ferber hat durch das Feuer und die Aufregung erheblichen Schaden an den Nerven er⸗ litten. Auch das Kind der Eheleute Ferber konnte längere Zeit die Schule nicht beſuchen. Dem Zeugen Müller hat der Angeklagte ſchon vor der Tat erzählt, er würde das Haus in Brand ſtecken und ſich den Hals durchſchneiden. Die Ehefrau des Angeklagten betont, daß dieſer ſehr eiſerſüchtig war. Er wollte ihr ſogar einmal die Zimmertür zunageln da⸗ mit ſte nicht frigehen kon Branddirektor Tocü bekundete als Sachverſtändiger, daß es nur noch eine Frage von Minuten geweſen ſei, daß der Brand durch Decken und Türen über⸗ getreten wäre. Ueber den Selbſtmord äußerte ſich Dr. Friedrich, daß Beck nach der Einlieferung ins Krankenhaus durch den Blutverluſt ſehr ge⸗ ſchwächt geweſen ſei. Obermedizinalrat Dr. Frantz⸗ Frankenthal hielt den Angeklagten für ſeine Tat voll verantwortlich. Staatsanwalt Gerle hielt nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme eine Brandſtiftung im Sinne der Anklage für gegeben und beantragte eine Zucht⸗ hausſtrafe von einem Jahr ſowie Erlaß eines Haft⸗ befehls. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Heine⸗ mann⸗ Ludwigshafen, hielt den Tatheſtand der vollendeten Brandſtiftung für nicht gegeben und plä⸗ dierte auf Freiſpruch. Das Urteil, das nach etwa halbſtündiger Beratung verkündet wurde, lautete dahin, daß Beck wegen eines Ver⸗ brechens der Brandſtiftung zur geſetzlichen Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zucht⸗ haus verurteilt wurde. Der Vorſitzende betonte in ſeiner Begründung, daß die Flammen bereits auf das Anweſen übergegangen waren. Gegen den An⸗ geklagten wurde außerdem Haftbefehl erlaſſen. Nachbargebiete Beim Schlittſchuhlaufen eingebrochen und ertrunken * Leimersheim(Amt Germersheim), 23. Januar, Der 9 Jahre alte Herbert Hellmann iſt beim Schlittſchuhfahren auf dem Altrhein eingebrochen und ertrunken. Der Vater konnte das Kind zwar bergen, doch blieben Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Brandurſachen in Heſſen * Darmſtadt, 24. Januar. Der Jahresbericht der Heſſiſchen Brandverſicherungskammer für das Jahr 1931 ſtellt feſt, daß die Entſtehungsurſachen der Brände in Heſſen im Berichtsjahr in 17 Fällen durch Bran dſtiftung, in 58 Fällen durch fahr⸗ läſſigen Umgang mit Feuer und Licht, in 19 durch Spielen der Kin der mit Feuer⸗ zeug, in 99 Fällen durch mangelhafte Feuerungs⸗ anlage, in 13 durch zündende Blitze, in 19 durch kalte Blitzſchläge, in 7 durch Selbſtentzündung von Stoffen, in 57 durch Exploſſonen, in 20 durch elektriſche Anlagen und in 36 Fällen durch Ofen⸗ exploſionen entſtanden ſind. Vier Tote waren Opfer von Brandfällen. Beim Orgelſpiel vom Tode überraſcht : Mainz, 24. Januar. In der hieſigen Chriſtus⸗ Kirche beim Orgelſpiel vom Herzſchlag tödlich getroffen wurde am Sonntag abend Kirchenmuſtk⸗ direktor Friedrich Peterſen, Organiſt der Markt⸗ kirche in Wiesbaden, als er bei einer zu Gunſten der Erwerbsloſenfürſorge veranſtalteten Aufführung einer Bachkantate mitwirkte. Die Aufführung wurde nach dem Zwiſchenfall ſofort unterbrochen. Reviſion im Stubenrauch⸗Prozeß * Frankfurt a.., 28. Januar. Im Prozeß Stubenrauch und Genoſſen hat nicht nur die Staats⸗ anwaltſchaft, ſondern auch der Verteidiger des Stu⸗ benrauch Reviſion angemeldet, und zwar wurde dieſe früher eingelegt, als die Reviſion der Staats⸗ anwaltſchaft. Von einem Auto überfahren und getötet * Merchweiler(Saar), 23. Januar. Geſtern nacht wurde in der hieſigen Hauptſtraße die Leiche des etwa 60 Jahre alten Peter Bach von hier auf gefunden. Nach dem Ergebnis der Unterſuchung it Bach jedenfalls von einem Auto überfahren worden. Es wurden daraufhin ſämtliche Autos einer genauen Kontrolle unterzogen. An dem Lieferwagen des Chauffeurs Johann Schmidt aus Quierſchied entdeckte man Blutſpuren und Hirn⸗ maſſen. Die Beamten beſchlagnahmten den Wagen und nahmen den Führer wegen dringenden Tal⸗ verdachts feſt. * : Oggersheim, 24. Januar. Bei der Verſteigerung des Anweſens Schillerſtraße 36 war das Höchſtgebot 16 300 Mark, das von der Bad. Komm. Landesbank, Filiale Mannheim, abgegeben wurde. Ueber den Zuſchlag wird am 3. Februar entſchieden. Waſſerſtandsbevbachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 10. 20. 21. 23. 24. Neckar⸗Pegel 20 21. 2 A. Basel. 0,851 0,49 0,52 0,63 0,80. 10 Abeinweſler 9255 0,55 0,53 0,86— Mannheim. 1,70 1, ee 1 Ge 1„ i 4 9 5 5 5 15 1 10 aan. 3,17 3,16 3,14 3,99 3,01 Heilbronn 1,18 4,16% Nannen: 14 258 176 17 1750 ee eee Caub 10 15 1121712 102 1 Köln 1,00 1,030.97 0,93 0,86 ——. ‚—...—— r ſich ' er Woh, ir Zeuge nommen, igten ſich ner war 670. und die rven er⸗ r kounte gte ſchon t Brand daß ihr da⸗ tändiger, geweſen en über⸗ erte ſich zung ins ſehr ge⸗ Frantz ine Tat Ergebnis n Sinne be Zucht⸗ es Haſt⸗ Heine⸗ and der und plä⸗ erkündek es Ver⸗ licher Zucht⸗ etonte in eits auf den An⸗ en. rtrunken Januar. iſt beim rochen s Kind sverſuche richt det as Jahr zen der Fällen h fahr „Dicht Feuer⸗ ierungs⸗ 19 durch ung von 20 durch Ofen⸗ Tote t Thriſtus⸗ tödlich enmuſik⸗ Markt⸗ iſten der führung g wurde Prozeß Staats bes Stu⸗ r wurde Staats tet rn nacht che des ier auf⸗ chung iſt ahren Autos ln dem tidt aus d Hirn⸗ Wagen en Tat⸗ eigerung chſtgebot des bank, Merhekräften Dienstag, 24. Januar 1933 — Der Schiedsrichter Ein Vortragsabend bei der Kreis-Schiedsrichter-Vereinigung Anterbaden Wieder einmal hatte die Mannheimer Schiedsrichter⸗ Bereinigung am vergangenen Samstag zu einer ihrer öffentlichen Pflichtſitzungen eingeladen. In ſeiner Eröff⸗ nungsanſprache wies der Vorſitzende der Vereinigung, Dr. Götz l, darauf hin, daß der Zweck dteſer öffentlichen Pflichtſitzung der ſet, der breiten Oeffentlichkeit ein Bild über die ernſte und verantwortungsbewußte Arbeit in der Schiedsrichter⸗Vereinigung zu geben. Die Schiedsrichter, zie während eines Spieles Vertreter des Verbandes ſind, wollen als Mittler am Sport mitwirken und mit⸗ helſen, das ſwortliche Empfinden und die Regeln des air play“ bei allen Beteiligten zur Geltung zu brin⸗ gen. Dr. Götzl konnte neben dem Referenten des Abends, dem Vorſitzenden des Verbands⸗ Schiedsrichter⸗Ausſchuſſes, Weſp⸗Frankſurt, Bezirksvorſitzenden Herzog, Kreis⸗ porſitzenden Hüter, Kreisjugendbeiſitzer E vpe I, Grup⸗ pengerichtsvorſitzenden Pfoſch, Handball⸗Schledsrichter⸗ Obmann Böttcher und die bekannten Schiedsrichter Müller Frankfurt und Glöckner ⸗Pirmaſens begrü⸗ zen. Auch von der Umgegend waren die Schiedsrichter⸗ Vereinigungen dem Rufe der Mannheimer Vereinigung gefolgt; viele Vereinsvertreter und die Preſſe waren an⸗ weſend. In ſeinem ausgezeichneten und großangelegten Referat ging Weſp von der Definition des Begriffes Perſön⸗ lichkeit aus. Seiner Anſicht nach geſtaltet ſich bei Ju⸗ gendlichen die Perſönlichkeit entſprechend dem Milieu, in dem ſie aufwachſen. An Perſenkichkeitswerten verlange das Amt eines Schiedsrichters beſonders Führereigen⸗ ſchaften, Gerechtigkeitsgefühl und Selbſt⸗ beherrſchung in jeder Lage. Die Perſönlichkeit des Schiedsrichters müſſe frei von Hemmungen ſein und dürſe vor keiner als notwendig empfundenen Entſcheidung zu⸗ kückſchrecken aus Angſt vor der hieraus erwachſenden Ver⸗ antwortung. Der Schiedsrichter dürfe alſo kein Zauderer fein, es ſei beſſer einen Fehler zu machen, als garnichts zu tun. Ebenſo verwirft der Referent das Ueberhandnehmen der Konzeſſionen. Einen obſektiven Fehler müſſe man auf ich nehmen und dürfte ihn nicht ausgleichen durch einen bewußten Fehler; Konzeſſion grenze an Unehrlichkeit. Der Schiedsrichter müſſe geſellſchaftliche Umgangsformen haben; Feldwebelton auf dem Spielfelde ſei meiſtens eine Vor⸗ fäuſchung fehlender innerer Konzentration. Das Ein⸗ ſehen eines Fehlers zeige den Perſönlichkeitswert des Schiedsrichters; das Beſtehen auf dem Fehler will nur als Perſönlichkeit die Unſicherheit gegenüber den Spielern verdecken. Der Schiedsrichter müſſe Mut und Führergqualitäten zeigen, dann würden ſeiner gerechten Leitung Spieler und Publikum ſich gerne unterordnen. Bei dieſer Gelegenheit bittet Weſp auch die Preſſe, Mangel an Perfſönlichkeitswer⸗ ten auch bei bekannten Schiedsrichtern ruhig feſtzuſtellen. Den Schiedsrichtervereinigungen erwachſe die Pflicht, Uebungen im Sprechen wie zur Selbſtbeherrſchung an⸗ zuſtellen, um den Schiedsrichtern innere Sſcherheit zu geben und ihn an die Ruhe beim Spiel zu gewöhnen. Im Verkehr mit Vereinen und Spielern ſei der Schiedsrichter vornehm und ruhig. Vorlautes Weſen eines Menſchen zeige ſeine Sucht, mangelnde Perſönlichkeitswerte zu ver⸗ decken. At uch auf dem Spielfel Ide wirt e der ruhige eds richter durch ſich. Weſp war der Anſicht, daß die Angst vor Entſcheidungen im Strafraum Mangel an Mut zeige. Er mahnt die Schiedsrichter zum Schluß, an ſich ſelbſt zu ar⸗ beiten und will, daß ſeine Vereinigungen Schiedsrichter gehen laſſen, denen großer Mangel an Perſönlichkeitswer⸗ ten nachgewieſen werden kann. In der Ausſprache kam allgemein Schiedsrichtervereinigung für ihre muſtergültige Arbeit zum Ausdruck. Verſchiedene Fragen, die mit dem Schieds⸗ richterweſen zuſammenhängen, wurden noch beſprochen. In ſeinem Schlußwort verſprach Dr. Götzl als Vor⸗ ſitzender der Vereinigung, daß man in Mannheim den be⸗ ſchrittenen Weg weitergehen und nach wie vor daran arbei⸗ ten werde, Perſönlichkeiten heranzubilden, die die Gewähr für eine einwandfreie und ehrliche Durchführung der Spiele böten.—1— der Dank an die Neuſel— Charles wieder verlegt Der Borkampf zwiſchen dem deutſchen Schwergewichtler Walter Neuſel und dem Europameiſter Pierre Charles⸗ Belgien, der bereits einmal vom 4. auf den 12. Februar verlegt worden war, iſt nun auf Wunſch der Brüſſeler Veranſtalter wieder auf den 4. Februar angeſetzt. Im Rahmenprogramm wird ſich auch der Kölner Vinzenz Ho⸗ wer vorſtellen, ſein Gegner iſt der Belgier Limpuſin. 13. Deutſches Bundeskegeln 1933 Eine Vorſtanoͤsſitzung in Frankfurt a. M. Am 21. und 22. Januar trat in Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz des Bundespräſidenten Paul Schluck⸗Wer⸗ nigerode, der geſchäftsführende Vorſtand des Die Keglerbundes zu einer gemeinfſamen Sitzung mi dem Sportausſchuß und dem Feſtausſchuß für das 18. Deutſche Bundeskegeln, das vom 15. bis 28. Juli in Frankfurt am Main ſtattf inden ſoll zuſammen. Der wichtigſte 14 der Tagesordnung war die Berichterſtattung der einzelnen Aus⸗ ſchüſſe für das Bundeslkegeln über den Stand der Vorberei- tungen und die in Ausſicht zu nehmenden Veranſtaltungen. Das 18. Deutſche Bundeskegeln wird inſoſern einen be⸗ ſonderen Charakter erhalten, als ein großer Feſtzug veranſtaltet wird, bei dem ſämtliche übrigen Sportverbände mitwirken werden. Unter dem Motto„Siegeszug des Sports zum 18. Deutſchen Bundes, kegeln“ ſoll nach den Vorſchlägen von Direktor F. W. Lange eine Darſtellung der geſamten Sportarten gebeten werden, die ſicherlich das Intereſſe der breiteſten Volks⸗ ſchichten erwecken wird. Der Godanke hat in 115 Frank⸗ furter Sportwelt ein kräftiges Echo gefunden, ſo daß mit einer außerordentlich wirkungsvollen Veranſtaltung ge⸗ rechnet werden kann. Ein weiterer Höhepunkt wird die große Rheinfahrt mit Kundgebung und Uferbeleuchtung ſein. Die Ausſchuß⸗Berichte und der vorgelegte Haus⸗ haltsplan wurden von dem geſchäftsführenden Vorſtand einſtimmig genehmigt. Zum Feſtplakat wurde ein Entwurf von Karl Recabeck gewählt. Der geſchäftsführende Vorſtand er⸗ kannte wiederholt die ausgezeichneten Vorarbeiten des Feſt⸗ ausſchuſſes an und gab der Ueberzengung Aus voruck, daß der hier gewonnene Eindruck dazu in der Lage ſei, den letzt ſchon in allen deutſchen Gebieten fehr lebhaften Zu⸗ ſpruch für das 18. Deutſche Bundeskegeln noch beträchtlich zu vergrößern, ſo daß trotz der Not der Zeit die Beſucher⸗ zahl hinter den letzten großen Bundesfeſten in Leipzig und in Berlin nicht zurücktreten wird. In ſportlicher Hinſicht wird das Feſt ebenfalls nicht hinter ſeinen Vorgängern zurückbleiben. Um die Kräfte des Bundes nicht zu zerſplittern, wurde ab 1. April eine Sperrſriſt für alle Veranſtaltungen verhängt, die über den rein lokalen Rahmen der ein⸗ zelnen Unterverbände hinausgehen. Der Gau Sachſen wird feine Gaumeiſterſchaften für Mannſchaften auf Aſphalt in Verbindung mit dem großen Bundesſeſt ebenfalls in Frankfurt abhalten. Weiterhin werden internationale Wettlämpfe ausgetragen, darunter der Kampf um den Schmeling⸗Pokal, einen Wanderpreis, der zur Zeit ven Dresden verteidigt wird. Es iſt aber Vorfſorge getroffen, daß Wettbewerbe für alle Kegler ausgeſchrieben werden, daß alſo nicht nur die Langſtreckenfegler(mit mindeſtens 100 Kugeln), ſondern auch die Kurzſtreckenkegler(bis etwa 10 Kugeln) ein ſpannendes Sportprogramm vorfinden. Weiterhin wurde die„Bundesfeſtorönung“ verabſchiedet. Den Geſamteindruck der Sitzung kann man dahingehend umſchreiben, daß auf Grund der Erfahrungen in den ein⸗ zelnen Gauen man mit einem hervorragenden Verlauf des Feſtes rechnen kann, zumal Frankfurt a. M. und feine Be⸗ völkerung das ihrige zum Gelingen beitragen werden. 5. Seite“ Nummer 89 Angariſcher Fußballſieg in Paris Budapeſt ſchlägt Paris:0 Die gleiche ungariſche Mannſchaft, dte in der Vorwoche zwei Spiele in Mitteldeutſchland 5. Februar in Frantfurt a. M. gegen S ddei len wird, trat am Sonntag als Budapeſte ſchoft in Paris gegen die„Ligue de Paris“ on. große Kälte wirkten ſich auf den Beſuch des S aus. Es kamen nur 6000 Zuſchauer Prinzenparlbahn, wo die Maſſen von ſtark enttäuſcht wurden. Die Budap wong ihrem planvollen Spiel den Gegner völlig in die und ſchoſſen ſchon bis zur Halbzeit durch Markos und Teleky vier Tore. Nach der die Magyaren verhaltener, die Pariſer lame ins Spiel, jedoch überließen ihnen die Gäf das Ehrentor. Schweiz—Elſaß:0 Die zweite Gornitur der Schweiz trat vor 8000 Zu⸗ ſchauer in Solothurn gegen eine Man: ft des Elſaß an. Das Spiel, bei dem beiderſeits die Hintermannſchaf⸗ ten die beſten Leiſtungen zeigten, endete torlos. Deulſche Hallentennis-Meiſterſchaften in Bremen— Faporitenſiege am erſten Tage Der Spielbetrieb am erſten Tage der deutſchen Hallen⸗ tennismeiſterſchaften in Bremen war wie immer nur ſchwach. da die ausländiſchen Teilnehmer noch Zeit bis zum dritten Tage haben. Trotzdem war der Beſuch vecht gut. Gottfried von N r amm fertigte den Iren Seovel! nach Satzverluſt:2,:6,:1 ab und der Deutſchſpanier Maier ſiegte über den Bremer Wedekind 670, 620. Deſterreichs Altmeiſter Matenyka ſchaltete Becke r⸗ Bremen 611,:1 aus. Im Herren⸗Doppel kamen von Cramm⸗ Maſer über die Bremer Becker⸗Grashorſt 674,:8 in die nächſte Runde und imgemiſchten Doppel ſetz⸗ ten ſich Frl. Payot⸗Mateyka über die Bremer Kom⸗ bination Frau Marx⸗Grashorſt durch. Neuer Sieg von Neuſel Der deutſche Boxer Walter Neuſel gewann am Montag einen 12 Rundentompf in der Londoner Albert Hall nach Punkten gegen den auſtraliſchen Schwergewichts⸗ meiſter Cook. Die engliſche Preſſe nennt das Match einen der beſten Schwergewichtskämpfe, die man jemals in England geſehen hat. Bis zum Schluß war es dem Pub⸗ likum unklar, welcher der beiden Kämpfer dem anderen überlegen war. Als nach Schluß der 12. Runde der Schiedsrichter den Deutſchen Neuſel als Sieger ausrief, war das Publikum ſo überraſcht und verſtimmt, daß es in laute Proteſtkundgebungen ausbrach. Eine erfreuliche Nachricht. Wir wir jetzt erfahren, konnte der elffährige Sohn des Verteidigers Popp vom 1. FC Nürnberg, der auf dem Eiſe eingebrochen war, nach ſtundenlangen Bemühungen wieder ins Leben zurückgerufen werden. Oerillene und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. Sbzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Werberlin 85 für Margarine bei feſtem Lohn geſucht. Es Lange Rötterstraße 41, Parterre Laden mit 3 Zimmer, Küche, Bad und kleines] od. 1. 4. zu verm. od. Zimmer als Lagerraum, auf 1. April 1933 0 zu verkaufen. Näher.: früher, 1 zu vermieten. Kleingemünd, Neckar⸗ Groß& Baumann, M 2,9 Tel. 22500 ſteinacherſtr. 5. Tel. 908. * 2664 Villa, 6 Zim., Küche, Bad u. Zubeh., p. 1. 3. woll ſich aber nur ſolche mit Erfolgsnachweis melden bei Koch, B 7. 10. 22663 Nebenverdienst finden Perſonen jeden Standes durch Privat⸗ kundenwerbung für ſolid. Geſchäft. Vertreter, Lameyſtraße 11, 2. Stock Schöne 7 Zimmer-Wohnung mit Zubehör per 1. April 38 5 zu verm. Groß& Bauman u, NM 2 200 Schöne 3.-Wonnung mit Küche u. Badez., part., Nähe Lamehy⸗ garten zum l. 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Die Lauſbahn der Prophetin Aimée Mac⸗ pherſon, die wegen der Gewalt ihrer Stimme un⸗ ter dem Spitznamen Poſaune von Jericho be⸗ kannt war, iſt nur in den Vereinigten Staaten mög⸗ lich geweſen. Eines ſchönen Tages, vor etwa zehn Jahren, erſchien in Los Angeles eine unbekannte Frau, die ſich weder durch beſondere Intelligenz noch durch Bildung auszeichnete. Sie war zweimal ver⸗ heiratet und konnte auf eine einigermaßen ſtürmiſche Vergangenheit zurückblicken. Plötzlich erklärte die ſchöne Frau denn Schönheit war ihr einziger Vor⸗ zug— daß ſie von göttlichem Licht aufgeklärt ſei und Los ihre Aufgabe darin ſehe, ihre Brüder und Schweſtern vor der Sünde zu retten. Un⸗ ter den gutgläubigen Farmern von Kalifornien fanden ſich Leute, die das Unternehmen der Pro⸗ phetin zu finanzieren bereit waren. Mit einem Grundkapital von einer halben Million Dollar er⸗ richtete Aimée Macpherſon einen eigenen Tempel, der ſo groß war wie die Albert Hall in London— bekanntlich der größte Konzertſaal in Europa. Aimee Maepherſon verblüffte ihre Anhänger zu⸗ nächſt durch die Originalität eines von ihr erfun⸗ denen Rituals. In ihrem Tempel floß ein künſt⸗ licher Fluß, den ſie den Jordan nannte. Die Prophetin pflegte nun während des Gottesdienſtes mit Badeanzügen bekleidete Mitglieder der Ge⸗ meinde, die ſich taufen laſſen wollten, in das künſt⸗ liche Flüßchen hineinzuſtoßen. Der Tempel ſelbſt war in priginellſter Weiſe eingerichtet. Zahlreiche mit Inſchriften verſehene Benzintanks verblüfften den Beſchauer. Die Inſchriften lauteten:„Geiſt des Guten, Geiſt des Böſen, Geiſt des Neides, Geiſt der Eiferſucht uſw.“ Die Gläubigen erſchienen in ihren Autos im Tempel und tankten. Bei dieſer Zeremonie ſollten die betreffenden böſen Geiſter, wie die Prophetin erklärte, auf techniſche Weiſe ausgetrieben werden, indem ſie ſich im Auto in Gas verwandelten. Die Gemeinde ſang im Tempel fromme Lieder. Zwecks Moderniſierung wurden geiſtliche Texte nach neueſten Schlagermelodien geſungen. Der Tempel⸗ chor trug Engelskleidung— weiße Gewänder, einen Heiligenſchein aus Zinn über dem Kopf, rieſengroße ſchneeweiße Flügel und Palmenblätter in den Hän⸗ den. Während des Gottesdienſtes, den die Prophetin ſelbfſt abhielt, wurde Geld in einer Büchſe geſammelt. Als die ſchöne Aimée die Beobachtung machte, daß bie Spenden immer knapper wurden, kam ſie auf eine glänzende Idee. Sie ließ im Tempel Stricke anbringen, wie ſie zum Trocknen von Wäſche ge⸗ bräuchlich ſind. In dem Augenblick, als die Samm⸗ lung anfangen ſollte, rief Aimse Maepherſon mit ihrer Stentor⸗Stimme aus:„Spendet Brüder, zeigt Eure Wäſche, denn Spenden ſind die Wäſche des Herzens“. Es war ſelbſtverſtändlich unmöglich, eine Kupfer⸗ oder Silbermünze an den Strick anzuhän⸗ gen. Die Prophetin hatte ganz richtig vorausgeſehen, daß bei dieſem Trick eine Dollarnote die niedrigſte Spende ſein mußte. Aimée Macpherſon Vor einigen Jahren war die Prophetin plötzlich für mehrere Wochen verſchwunden. In vielen amerikaniſchen Zeitungen erſchienen dann nach ihrer Rückkehr Meldungen, die von Aimée Maepherſon veranlaßt waren. Die Prophetin erzählte, daß ſie von merxikaniſchen Räubern entführt worden und wie durch ein Wunder dem Tode ent⸗ ronnen ſei. Sie berichtete von einer abenteuerlichen Flucht durch die Wüſte, in der ſie angeblich tagelang ohne Speiſe und Trank blieb. Sonderbarerweiſe waren aber die Schuhe der ſchönen Frau nach dieſer Wanderung in tadelloſem Zuſtand. Die Polizei ſuchte mit dem Aufwand ihrer ganzen Energie die Höhle der mexikaniſchen Räuber, ohne jedoch auf die geringſte Spur zu ſtoßen. Die Popularität der Pro⸗ phetin wuchs immer noch von Tag zu Tag. Sie ver⸗ fügte bald über ein Millionenvermögen, das auch für amertkaniſche Begriffe recht bedeutend war. Plötzlich trübte eine kleine Wolke den Glanz ihres Himmels. Einem findigen Reporter gelang es feſt⸗ zuſtellen, daß während der Abweſenheit der ſchönen Aimée auch deren Sekretär ſpurlos ver⸗ ſchwunden war. Zu der gleichen Zeit, wo die Prophetin von gewiſſenloſen Räubern gefangen ge⸗ halten ſein ſollte, war in einem Modebad unweit von San Fran⸗ zisko eine ſchöne Frau geſehen worden, die eine große Aehnlichkeit mit Aimée Mae⸗ 5 pherſon beſaß. 1 1 Die Prophetin hatte den Mut, den Reporter wegen Verleumdung zu verklagen. Der Richter, vor dem Dienstag, 24. Januar 108g Die Prophetin der Schönheit Die„Poſaune von Fericho“— Das mexikaniſche Abenteuer— Eine Ohrfeigenſzene im Tempel der Prozeß geführt wurde, gab jedoch der Prophetin Recht. Ein wenig beachteter Umſtand: Der Richter war ſelbſt ein Mitglied der Maepherſon⸗Sekte, die ſich Schönheitsanbeter nannten, und bezog von der Prophetin„für juriſtiſche Konſultationen“ ein fürſt⸗ liches Gehalt. Wieder ſchien der Ruf der ſchönen Aimse gerettet. Eines Tages erſchien aber während des Gottesdien⸗ ſtes im Tempel eine ältere Dame und verſetzte der Prieſterin der Schönheiteineſchallende Ohrfeige. Es war die Mutter der Aimee, die obendrein ihre Tochter wegen des von ihr getriebenen Unfugs in draſtiſchen Ausdrücken beſchimpfte. Nach dieſem Zwiſchenfall begab ſich die Prophetin als Ver⸗ künderin einer neuen Religion auf eine Reiſe nach England, um dort für ihre Sache zu werben. Ihre i Vorträge waren gut beſucht, allerdings erſtaunte das Madrid im Schnee— ein ungewöhnlicher Anblick Publikum mehr über ihre Stimme, die ſo ſtark war, daß kein Mikrophon ſie aushalten konnte. Engliſchen Journaliſten, die Aimée inter⸗ viewten, fiel deren Mangel an Bildung auf. Als man ſie fragte, ihren Anhängern Trinken und Rauchen erwiderte ſie, die Bibel verbiete ſowohl als auch— Tabak⸗ genuß. Vor zwei Jahren ging Aimée Maepherſon eine dritte Ehe ein. In letzter Zeit führte ſie auch Ver⸗ handlungen wegen eines Auftretens im Tonfilm. Ein Engagement ſoll allerdings an der Macht und dem Klang ihrer Stimme geſcheitert ſein. Jetzt iſt die ſchöne Abenteuerin von einer ſchleichenden Krank⸗ heit befallen und liegt tim Sterben. Soll man ihr oder dem amerikaniſchen Publikum an dem gan⸗ zen Unfug, den ſie veranſtaltet hat, die Schuld geben? Dr. A. warum ſie verbiete, den Wein We Dieſes Bild erſcheint nicht nur uns wie ein Märchen, ſondern auch den Madridern ſelbſt Ein Schonerſchickſal Drüben im Pillauer Hafen zerrt der„Konſul Klehenſtüber“, der neue Retter in Seenot, un⸗ willig an ſeinen Leinen. Da ſchrillt der Fernſpre⸗ cher beim Vormann der Rettungsſtation: Schoner „Adele“ auf Legerwall vor Tenkitten in Seenot! Der Lotſenkommandeur gibt Befehl, mit dem Doppel⸗ ſchrauben⸗Motorrettungsboot ſofort auszulaufen. In Minuten ſind die ſechs Mann Beſatzung an Bord. Schon tönt der Gleichtakt der Dieſelmaſchinen aus dem Maſchinenraum. Weſtſturm zerreißt die dünne Wolke des Auspuffs am Maſttopp. Schottüren und Niedergänge werden dichtgelegt. Im ſchwarzen Oel⸗ zeug und angelegten Korkweſten ſteht die Rettungs⸗ mannſchaft achtern hinter dem Schutz der Stahlhaube des Führerſtandes. Mit voller Kraft läuft das Boot bis in den Be⸗ reich der Molen. Dann nimmt es mit leicht gedroſ⸗ ſelter Fahrt den Kampf gegen Sturm und See auf. Steil brechende See läuft gegen das Boot an. Beim „Konſul Kleyenſtüber“ fruchten aber die ſchwerſten Brecher nicht. Das gute Boot hält ganz und gar, was es auf den Probefahrten verſprach. Mühelos ſteigt der leicht ausfallende Bug über die heran⸗ ſtürmenden Waſſerberge. Als Giſcht zerflattern ſie ſeitwärts. Freude blitzt in den Augen des Vor⸗ manns. So hatte er ſich die Belaſtungsprobe ſtets gedacht. Als die Pillauer Anſeglungstonne paſſtert iſt, wird die See etwas länger. Die Motoren gehen auf höhere Touren. Mit 600 Umgängen hält das Boot jetzt in ſcharfer Fahrt auf die Unfallſtelle zu. Im Wirrwarr von Giſcht und Waſſerdampf iſt der Schoner nicht auszumachen. Beim Abdrehen auf NzO⸗Kurs kommt„Rasmus“ zum erſtenmal mit ſchwerem Brecher über. Das flache Kokpit iſt für Augenblicke geſtrichen voll, aber die Lenzeinrichtung läßt das Waſſer ebenſo ſchnell verſchwinden. Knapp zehn Minuten Fahrt. Die Maſten des Havariſten ſind klar zu erkennen. Er reitet noch vor beiden Bugankern und mit voll laufendem Motor, die Ketten zu entlaſten. Längsſeit geht der„Konſul Kleyenſtüber“. Aber der Aufforderung, von Bord zu gehen, will drüben keiner folgen. Sie hoffen und verlangen Schlep⸗ perhilfe. Funken kniſtern im Antennendraht. Der Vorm in funkt den Wunſch an den Lotſenkom⸗ mandeur, denn das Rettungsboot leiſtet keine Ber⸗ gungsdienſte, rettet nur Menſchenleben. Unverrich⸗ teter Sache dreht das Boot zurück auf Kurs nach dem Hafen. Da, als man eine halbe Seemeile ent⸗ fernt iſt, treibt der Schoner plötzlich dwars See. Anker gebrochen, Motor ausgeſetzt. Die Kataſtrophe iſt unvermeidbar. Schnell haben es die Retter er⸗ kannt. Schon preſcht der„Konſul Kleyenſtüber“ wie⸗ der gegen Sturm und See zurück nach der Unfall⸗ ſtelle. Schwer rollt die„Adele“, ſchöpft ſich beiderſeits ſatt voll Waſſer und treibt eilends ihrer Todesfahrt auf den Strand zu. Korkweſten haben ſie an Bord angelegt und ſtehen bereit zu jumpen. Luvwards geht das Rettungsboot bis auf 10—12 Meter heran, dann ziſcht die Verbindungsleine aus der Piſtole. Aber der Sturm weht ſie übers Heck des Havariſten hinweg. Drei Anläufe fährt das brave Boot mit dem Kopf auf die See. Der zweite Schuß ſitzt gut, aber erſt als der wackere Vormann den„Konſul Kleyenſtüber“ mit dem Heck auf die See legt und die Maſchinen das Manöver unterſtützen, gelingt es in kurzer Entfernung von—12 Meter, die Stellung beim Wrack zu halten und am ſtraffen Jolltau zuerſt die beiden Jungs und den Steuermann, ſpäter, nach neuer Herſtellung der Verbindung, auch den jungen Kapitän, der immer noch nicht das Schiff des Vaters aufgeben will, unverſehrt und faſt frei von Waſſer überzuholen. Inzwiſchen war die„Adele“ kaum noch Seemeilen vom Strand frei. Kurze Zeit ſpäter ſtrandete ſie, Eine ſchwere Rettungstat war gelungen, vier Menſchen dem ſicheren Wellengrab entriſſen. Das neue Rettungsboot der Station Pillau hatte eine harte Sturmprobe glänzend beſtanden und da⸗ mit erneuten Beweis erbracht, daß nur mit moder⸗ nen Mitteln in ſchwierigen Strandungsfällen das Rettungswerk an den deutſchen Küſten ſeine Auf⸗ gabe erfüllen kann. Voller Einſatz des Lebens der Rettungsmann⸗ ſchaften fordert auch leiſtungsfähiges Rettungsmate⸗ rial. Im freiwilligen Dienſt der Nächſtenliebe braucht die Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger die Unterſtützung aller. Die Ehre des deutſchen Volkes fordert den vollen zuverläſſigen Schutz des durch Seenot gefährdeten Menſchenlebens im Bereich deutſcher Küſten. Georg Büchmann. Ein Vermögen aus Trinkgeldern“ Daß Berufungsgericht im Staate New⸗York hat dieſer Tage einen Rechtsſtreit entſchieden, bei dem es ſich um die Frage handelte, ob ein ſtädti⸗ ſcher Beamter Trinkgelder in ſeine Taſche ſtecken darf. Die Streitfrage ergab ſich aus der Un⸗ terſuchung, die vor kurzem über die Korruptions⸗ verhältniſſe in der Stadtverwaltung von New York angeſtellt worden iſt. Es ſtellte ſich unter anderem heraus, daß der ſtellvertretende Stadtſchreiber MeCormick als Standesbeamter ſeit Jahren von den Paaren, die er ſtandesamtlich traute, ſtattliche „Trinkgelder“ erhalten hatte. Die amtliche Ge⸗ Ein zweiter Rieſenbrand ſucht Rotterdam heim Die ausgebrannte Eiſengroßhandlung, in der das Feuer ausbrach — „König von Albanien in Gala Aniſoem Herr Witte,„Seine Majeſtät der Ex⸗ König von Albanien“, in ſeiner Staatsgewandung vor ſeinem Wohnwagen. In Berlin gelangt jetzt eine Klage des Schauſtellers Witte gegen den Verleger ſeiner Abenteurer ⸗Bücher zur Verhandlung. Witte er⸗ ſchien zu dem Prozeß in der exvptiſchen Uniform, in ber er ſich mit Hilfe eines geradezu gentalen 1 Schwindels anno 1913 zum König von Albanien K ausrufen lietz. Die Herrlichkeit dauerte freilich ni. fünf Tage, dann mußte Herr Witte in Bauern⸗ kleidern aus„ſeinem“ Lande flüchten. bühr für die ſtandesamtliche Trauung beträgt in New York zwei Dollar. Me Cormick erhielt indeſſen ſtets einen höheren Betrag und yver⸗ leibte den Ueberſchuß ſeiner Taſche ein. Er hat daraus im Laufe der Jahre ein Ver⸗ mögen von 135000 Dollar angeſammelt alſo mehr als eine halbe Million Mark. Nachdem die Stadtverwaltung von dieſer„Nebeneinnahme⸗ Kenntnis erhalten hatte, verlangte ſie die„Trink⸗ gelder“ zurück. Sie behauptete, die Gebührenzahlung müſſe in vollem Umfange dem Stabtſäckel zugute kommen, auch wenn ſie die amtlich feſtgeſetzte Höhe überſchreite. Das Berufungsgericht hat die Klage der Stadt indeſſen zurückgewieſen und dahin ent⸗ ſchieden, daß der Standesbeamte die„Trinkgelder“, 85 1 den überſchießenden Betrag für ſich behalten rf. Prozeß um eine Wette Nach zweijährigem Rechtsſtreit iſt in der fran⸗ zöſiſchen Stadt Rouen ein Prozeß um eine inter⸗ N eſſante Wettangelegenheit dieſer Tage endgültig ent⸗ gültig entſchieden worden. Der Streitgegenſtand be⸗ ltef ſich auf mehrere Millionen Frances Der Beklagte war ein Buchmacher namens Buche⸗ ron, der vor reichlich zwei Jahren mit ſeinen bei⸗ den Freunden Lucas und Drouais in einem Kaffeehaus zuſammenſaß und ſich mit ihnen über die bevorſtehenden Rennen unterhielt. Die beiden Freunde hatten die Abſicht, bei einem Rennen in Dieppe auf ein beſtimmtes Pferd zu ſetzen, und zwar zuſammen einen Betrag von 5000 Francs. Da ſie das Rennen nicht beſuchen konnten, verſprach Bucheron, die Wette für ſie abzuſchließen, Die Freunde gaben ihm dann noch den Auftrag, den etwaigen Gewinn von dem erſten Rennen auf ein beſtimmtes Pferd bei einem Rennen in Deau⸗ ville zu ſetzen. Der Zufall wollte es, daß die bei⸗ den beſtimmten Pferde als Sieger aus dem Rennen hervorgingen. Bei dem erſten Pferd gab es 106 Frs. für fünf Franes Einſatz, bei dem zweiten Pferd mehr als 230 Franes für denſelben Einſatz. Die Freunde des Buchmachers rechneten hocherfreut aus, daß ſie bei dem erſten Rennen 106 000 Franes und mit dieſem Betrag als Einſatz bei dem zwei⸗ ten Rennen rund 4,8 Millionen Frs, gewonnen hatten. Als ſie aber das Geld verlangten, erlebten ſie eine große Enttäuſchung. Der Buchmacher hatte überhaupt nicht gewettet, weder in Dieppe noch in Deauville. Er hielt die erſte Wette für ſehr unſicher und wollte das Riſiko für ſeine Freunde nicht ein⸗ gehen. Die Freunde gaben ſich indeſſen damit nicht zufrieden, ſondern klagten die 48 Mill. Frs. ein Das Berufungsgericht hat ihre Klage jetzt endgültig zurückgewieſen. Es ſtellte in ſeinem Urteil feſt, daß es ſich um„fiktive Summen“ handele, die keinen Rechtsanſpruch begründen könnten. Ein ruſſiſcher Fürſt als Portier Vor kurzem fand in Newyork die Vermählung des ruſſiſchen Fürſten Kaplanoff mit der reichen amerikaniſchen Witwe Siens ſtatt. Der Fürſt lebie in den letzten Jahren in ärmlichen Verhältniſſen in Newyork, wo er in einem Warenhaus die Stelle eines Portiers verſah. Sein Fürſtentitel, ſeine ſtatt⸗ liche Erſcheinung und ſeine ſchmucke Uniform ge⸗ wannen ihm das Herz der Amerikanerin. 0 r 1939 — niform J von einem Klage ſeiner te er⸗ form, ttalen anien 9 nur Uern⸗ eee au ung Cormich und ver⸗ t V k. n melt, Nachdem nahme“ „Trink⸗ zahlung zugute te Höhe e Klage in ent⸗ gelder“, behalten er fran⸗ te inter⸗ tig ent⸗ tand be⸗ ranes. Buche⸗ nen bei⸗ einem über die beiden nnen in rd zu bon 5000 konnten, chließen. Auftrag, nen auf De au⸗ die bei⸗ Rennen 106 Frs. u Pferd tz. Die eut aus, Frances z wei⸗ 1 Frs. bten ſie r hatte noch in unſicher icht ein⸗ nit nicht rs. ein. ndgültig feſt, daß keinen ier nählung reichen rſt lebte iltniſſen e Stelle ne ſtatt⸗ rm ge⸗ Dienstag, 24. Januar 1933 2 proſesſe bei der Neuen Boden-AG. Berlin 3,8 MIIl. Verlust Unrichfige Bilanzen seii 1927 en⸗AG, Berlin, teilte die ftsberichte und Bilanzen aren, ſo daß nach nach⸗ zen bis 1931 der Ver lu ſt .89 Mill.& erreicht. Die Verluſte reſultierten 3. T. aus den durch Jacob Schapir o zerfönlich aufgenommenen Ver⸗ pflichtungen, die bei einer Bankenreviſion nicht entdeckt wurden. Die durch S iro gekauften Gothaer Wag⸗ gon⸗Aktien völlig entwertet.. Die Beſchlußfaſſung über die Abänderung der Geſchäfts⸗ berichte nebſt Bilanzen und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1927, 1928 und 1929 wurden mit 48 067 gegen 14 Stim⸗ Proteſt der Oppoſition und die A In der G der Neue Bod Verwaltung mit, daß die Geſch ſeit dem Jahre 1927 unrichtig träglicher Berichtigung der Bila de von der TO abgeſetzt und ten bleiben. Aſſt bis 1931 Entlaſtung er⸗ rden war, 0 Obligationärvertreter, daß er Strafanzeige wegen der Vorgänge bei der Geſell⸗ schaft erſtatten wolle. Hierauf wurde Mitteilung ge⸗ mäß 8 240 des HGB gemacht. In den AR wurden RA Willy Tormann, Bankier Moritz Schloß, RA Bruno von Freſſe, Fondsmakler Hans Schi Bankdirektor Otto Narx und Bankier Richar gewählt. Die anſchlie⸗ ßend abgehaltene ao. GV beſatoß die Auf löſung der eſellſchaft und wählte außerdem im gerichtlichen Vergleichsverfahren gewählten Liqukdator einen weiteren Ligutdator hinzu. Punkt 2 der TO„Vorlage und Genehmi⸗ gung der Liguidotionseröffnungsbilanz“ wurde einſtimmig abgeſetzt. Stundung von 24 Mill. m. öproz. Breslauer Schaßanweisungen? Der nächſten Stadtverordnetenverſammlung liegt ein Antrag des Magiſtrats vor, daß der Oberbürgermeiſter und der Stadtkämmerer und im Falle ihrer Verhin⸗ derung ihre jeweiligen Vertreter ermächtigt werden, im Namen der Stadt nach Zuſtimmung der Finanzdeputa⸗ ton und des Magiſtrats wegen der am 1. April 1933 zur Rüczahlung fälligen(proz., Breslauer Schatz⸗ anwelfungen von 24 Mill.& die erſorderlichen Dar⸗ lehnsgeſchäfte abzuſchließen, oder die zur Durchführung einer Verlängerung dieſer Anleihe notwendigen Maß⸗ nahmen zu treffen. Wie aus der Begründung zu dieſem Antrag hervorgeht, konnte eine Entſcheidung über die Abwicklung dieſer Schuldverbindlichleit bisher noch nicht getroffen werden. Nach den geſetzlichen Beſtimmungen iſt es jetzt möglich, auf dem im Geſetz vorgeſchriebenen Wege wie ihn die Städte Frankſurt⸗Main und Köln beſchritten haben, zu einer Stundung der Anleihe zu gelangen. Es könnte aber auch verſucht werden, eine orödnungsmäßige A b⸗ löſung der Verbind lichkeiten durch Uumtauſch * der Schatzanweiſungen in neue m ettelfriſtige In⸗ keberpapiere zu erlangen, wie es anſcheinend auch Ber ⸗ zin in Ausſicht genommen habe. Ob und in welchem Umfange bet dem einen oder an⸗ deren Wege zu einer Verlängerung der Anleihe anderwei⸗ lige Kreditgeſchäſte abgeſchloſſen werden müſſen, bedarf noch eingehender Prüfung. „ Oppoſition bei Philipp Holzmaun AG., Frankfurt M. Die Berliner Bankfirma Hermann Straus u. Co. will in der bevorſtehenden GV. gegen die in ihrem Ausmaß be⸗ kanntlich noch nicht feſtſtehende Kapitalzuſammen⸗ legung opponieren, da ſie nicht im Intereſſe der unab⸗ hängigen Aktionäre liege. Nordddeutſche Kohlen⸗ und Cokes Werke AG, Ham⸗ burg.— Dividendenerhöhung. Der GV am 4. März wird die Verteilung einer von 7 auf 9 v. H. erhöhten Dividende vorgeſchkagen. * Kapitalerhöhung der Carl Stiller AG, Berlin. Die erſt kürzlich in eine Ac mit einem Kapital von 500 000 l umgewandelte Schuhfirmoa Corl Stiller, Berlin, hat eine Kapitalerhöhung auf 1,5 Mill. I vorgenommen. Wie „Schuh und Leder“ hierzu erſährt, wird die Hälfte der neuen Aktien in bar eingezahlt, die andere Hälfte wird auf Forderungen gegen die Geſellſchaft angerechnet werden. Auch im AR der Geſellſcho't ſollen Veränderungen eintreten. Doch Fürften die juriſtiſchen Formalitäten erſt in einigen Tagen vollzogen werden. * Entlaſſungen bei der Singer Nähmaſchinen AG. Nach⸗ dem öje Geſellſchaft bereits in der Vorwoche einen Teil ihrer Belegſchaft entlaſſen hatte, ſind zum Samstag dieſer Woche Vbeitere 860 Arbeiter gekündigt worden. Insgeſamt ommen 400 Arbeiter zur Entlaſſung. Zu⸗ zückzuführen iſt dieſe Maßnahme auf das Ausbleiben der Auslands aufträge, beſonders der Aufträge aus Frankreich, die für die Holzbearbeitungsabteilung Be⸗ ſchäftigungs möglichkeiten gebracht hätten der Neuen Mannheimer Zeitung AFrs-ZEIT Mittag- Ausgabe Nr. 39 Zählen aus der deufschen Binnenschiffahri Vergleiche mii der Eisenbahn Nach den neueſten Zuſammenſtellungen, die der Zentral⸗ verein für deutſche Binnenſchiffahrt in ſeinem letzten Ge⸗ ſchäftsbericht veröffentlicht, iſt der Beſtand der deut⸗ ſchen Binnenflotte am Anfang des vorigen Jahres auf insgeſamt 19 166 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von 6 7 50 Tonnen zu beziffern. Hiervon waren 2281 Schlepper mit einer Leiſtungsfähigkeit von rd. 504 000 PS, während ſich die Zahl der Schiffe ohne eigene Triebkraft auf 14 356 mit 6 287 000 Tonnen Tragfähigkeit belief. Zum Vergleich ſei darauf verwieſen, daß zur gleichen Zeit bei der Reichsbahn insgeſamt ca. 670 000 offene und gedeckte Güterwagen mit einem Ladegewicht von 10 687 000 Tonnen in Betrieb waren. Die durchſchnittlich höchſte Schleppkraft in der deutſchen Binnenſchiffahrt treffen wir im Donaugebtet an, der Rhein folgt in knappem Abſtand. Die Leiſtungsfähig⸗ keit der Schlepper der deutſchen Binnenflotte betrug im Durchſchnitt im Donaugebiet 470 PS im Rheingebiet 420 PS tm Weſergebiet und auf den norddeutſchen Kanälen 177 PS im Oder⸗ und Elbegebiet und auf den märkiſchen Waſſerſtraßen 174 PS Noch geringer iſt die durchſchnittliche Schleppkraft auf den oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen und in den Küſtengewäſſern Pommerns, Mecklenburgs und Schleswig⸗Holſteins.— Zu den größten und ſtärkſten Seitenradſchleppern auf dem Rhein zählen u. a.„Mannheim VII“,„Badenia VIII“, „Rheinfahrt XI“,„Baden XIV“ mit etwa je 2000 PS. Der größte und ſtärkſte Schraubenſchlepper iſt z. Zt. der Dieſel⸗ ſchlepper„Franz Haniel XXVIII“ mit etwa 1800 ps; es folgen„Badiſche A. G. XII“,„Rhenania IV“ u. a. Die größten Güterboote ſind ca. 83 Meter lang, haben eine Ladefähigkeit von ca. 1 300 To., verfügen über Maſchinen von 600 bis 650 ps und ſind damit z. Zt. die größten Flußdampfer Europas. In der Tragfähigkeit der Schiffsgefäße ſteht das Rheingebiet an der Spitze und läßt auch die Donau weit zurück. Die durchſchnittliche Tragfähigkeit der Schiffe ohne eigene Triebkraft beziffert ſich im Rheingebiet im Donaugebiet im Oder⸗ und Elbegebtet und auf den märkiſchen Waſſerſtraßen tm Weſergebiet und auf den nord⸗ Hdeutſchen Kanälen auf 365 To. Knapp über 200 Tonnen liegt die durchſchnittliche Trag⸗ fähigkeit der auf den oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen und auf den Küſtengewäſſern Pommerns, Mecklenburgs und Schleswig⸗Holſteins ſchwimmenden Kähne.— Die größten Kähne auf dem Rhein ſind z. Zt,„Grotius“ mit 4822 To. Tragfähigkeit bei 130,50 Meter Länge, 14,30 Meter Breite und 3,00 Meter Tiefgang(nur für Kohle und Erz auf dem Niederrhein),„Rembrandt“ mit 3581 To., bei 123 Meter Länge, etwa 14 Meter Breite und 2,85 Meter Tiefgang und noch einige andere mit mehr als 3000 To. Trag⸗ fähigkeit. Die Geſamtverkehrsleiſtung der deutſchen Binnenwaſſerſtraßen belief ſich im Jahre 1930 auf 23,02 Milliarden Tonnenkilometer, d. ſ. 2,12 Milliarden oder rund 10 v. H. mehr als im letzten Vorkriegsjahr. Im ein⸗ zelnen war das Rheingebiet an dieſen Verkehrsleiſtungen 1919 mit 52,6 v. H. beteiligt geweſen, es hat 1930 ſeinen Anteil auf faſt 60 v. H. erhöhen können. An zweiter Stelle folgt die Elbe mit 19,8 v. H. in 1913, aber nur noch mit 14,6 b. H. in 1930. Den dritten Platz mußte die Oder an das Ems⸗Weſergebiet abtreten, auf das 1930 rund 10,8 v. H. gegen nur 5 v. H. in den Vorkriegsjahren entfielen, während der Anteil der Oder von 14,1 v. H. auf 8,6 v. H. zurückgegangen iſt. Auf die märkiſchen Waſſerſtraßen ent⸗ fielen 1913 noch 7,37 v.., im Jahre 1980 nur noch 5,7 v. H. Das Donaugebiet hat ſeinen Anteil von knapp auf ½ v. H. erhöhte und damit die oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen auf den letzten Platz verwieſen; deren An⸗ teil iſt von 0,8 auf 0,4 v. H. gefallen. Im einzelnen iſt alſo die Verkehrsleiſtung gegenüber der Vorkriegszeit im Weſten des Reiches ge⸗ ſtie gen, nämlich im Gebiet der Donou, des Rheins und der Ems und Weſer, ein Rückgang iſt dagegen i m Oſten feſtzuſtellen, nämlich im Elbe⸗ und Odergebiet, auf den märkiſchen und oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen. Gemeſſen an den Verkehrsleiſtungen des Jahres 1913( 100) er⸗ gibt ſich ein Rückgang ctuf 800 To. auf 575 To. auf 375 To. auf den oſtpreußiſchen Waſſerſtraßen auf 60,1 im Odergebiet„ 67,5 im Elbegebiet„ 80 auf den märkiſchen Waſſerſtraßen 85,0 Verlusf des skandinavischen Markies droh Deufsche Agrarpolifik freibi Skandinavien nach England (Von unſerem Stockholmer.⸗Mitarbeiter) Die kaum noch ſteigerungsfähige Verſtimmung der ſkandinaviſchen Länder gegen Deutſch⸗ lands letzte handelspolitiſchen Maßnahmen hat durch die Unterbrechung der Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Schweden und Deutſchland neuen Auftrieb erhalten. Umſo bedauerlicher, als ſich die Wogen der vorhergegan⸗ genen Verſtimmung gerade wieder etwas zu glätten be⸗ gannen, da die vor einiger Zeit zwiſchen England und den kandinaviſchen Ländern aufgenommenen Wirtſchaftsbeſpre⸗ chungen nennenswerte Zugeſtändniſſe engliſcherſeits nicht erwarten ließen. Es iſt bezeichnend, daß in dem Augenblick, wo der Ab⸗ bruch der deutſch⸗ſchwediſchen Beſprechungen bekannt wurde, ſofort wieder darauf hingewieſen wurde, daß Skan⸗ dinavien ſelbſt in dem ſchlimmſten Falle eines offenen Handelskriegetz immerhin noch die Möglichkeit habe, fich enger an England anzulehnen. Das bedeutet nach den bisherigen Erfahrungen nicht anderes, als daß auf ben einzelnen ſkandinaviſchen Märkten eine weitere Zu⸗ zückdrängung der deutſchen Einfuhr zugunſten der Einfuhr aus England mit Sicherheit zu erwarten iſt,— falls nicht nuch bis zum 15. Februar eine befriedigende Löſung mit Schweden zuſtandekommt. Die Auffaſſung geht allenthalben dahin, daß die Initiative zu neuen Beſpre⸗ 9 mit Schweden von Deutſchland ausgehen ſſe. 5 Die Bedeutung des Abbruchs der Handelsvertragsver⸗ handlungen mit Schweden würde falſch beurteilt werden, wenn etwa in der deutſchen Oeffentlichkeit angenommen bird, daß allein der ſchwediſche Markk auf dem Spiele ſteht. Die Verſtimmung und Beſorgnis wegen der weiteren Entwicklung der ſkandinaviſchen Ausfuhr nach Deutſchland iſt vielmehr zurzeit in Dänemark faſt 5 als in Schweden. Denn, ſo wird in Däne⸗ angenommen, tritt am 15. Febr. zwiſchen Schweden Sie Deutſchland ein vertrogloſer Zustand ein, Js iſt mit Secerheit infolge der Meiſtbegünſtigung eine Verſchlech⸗ uiſte der Exportmöglſchkeiten gewiſſer däniſcher Erzeug⸗ 5 e wie Vieh, Schlächtereiabfälle und Käſe nach Deutſch⸗ 79 5 zu erwarten, nachdem der däniſche Export ohnehin in 50 letzten Jahren nach dem deutſchen Markt ſchon ganz eſonders rückläufig geweſen iſt. cen in Schweden die Sktugtlon im Augenblick viel⸗ 1 cht um eine Nuance ruhiger beurteilt wird. ſo le⸗ 10 5 aus dem Grunde, weil die Tendenz der handels⸗ 1 itiſchen Umortentierung nach England hin bisher vor⸗ Aiiger als in Dänemark erfolgt iſt. Damit iſt aber nicht ge⸗ 05 daß dieſe Tendenz in Schweden weniger wirkſam wäre, 1 5 handelt es ſich bei der ganzen Frage ſehr weit⸗ 5 5 auch um eine ſolche der verſchiedenen Mentalität. 1„r wegen und Finnland, vornehmlich in letz⸗ 3 haben ſich zwar die Tendenzen einer Orientierung ach England hin noch nicht abſolut eindeutig özurchgeſetzt, ſie ſind aber dennoch ſo ſtark, daß auch in dieſen Ländern dem deutſchen Export bereits kaum wieder gut⸗ zumachende Ausfälle entſtanden ſind. 8 Es iſt noch verfrüht, eine endgültige Ziffer für den fährlichen Ausfall anzugeben, den der deutſche Ex⸗ port vornehmlich in dem ſoeben zuendegegangenen Jahre am ſkandingviſchen Markt erlitten hat. Trotzdem erſcheint nach den bisherigen Ergebniſſen des Außenhandels der ſkandinaviſchen Länder der Ausfall ſich in einer Größen⸗ ordnung zu bewegen, die um mehrere hundert Millionen A tendiert. Dabei handelt es ſich wohl⸗ gemerkt um Verluſte des deutſchen Exports, die nicht durch dle gleichfalls rückläufige Konjunktur in Skandinavien be⸗ dingt ſind, ſondern die effektive, ja, es kann geſagt werden, bewußte Zurückdrängung deutſcher Waren ausmachen.. Es wäre 10185 ſich fenem Optimismus hinzugeben, daß ſich dieſe Dinge ſchon einrenken werden. wenn einmal nor⸗ male Zeiten eingetreten ſind Erſtens weiß kein Menſch, wann mit ſolchen normalen Zeiten gerechnet werden kann, zweitens hat es ſich England angelegen ſein laſſen ſich auf die ganz beſonderen Bedürfniſſe des ſkandinaviſchen Marktes nach Qualität und Preis bereits einzurichten, und in dieſer Beziehung den ſkandinaviſchen Markt zu⸗ nehmend intenſiver zu bear betten. Aus ſorgfältiger Beurteilung der Situation heraus kann aber feſtgeſtellt werden, daß auch jetzt noch der Zeitpunkt nicht verpaßt iſt, dieſe Tendenzen aufzuhalten und einzudämmen. Ein weiterer Geſichtspunkt verdient ſtärkſte Beachtung Infolge der relativen Abhängigkeit der fkandinaviſchen Länder vom deutſchen Markt und ihrer zunehmenden Ab⸗ ſchließung von ödieſem ſind die Beſtrebungen einer aktiveren und ſtrafferen Organiſation der ſog. Oslo⸗Kon ven ⸗ tion in der letzten Zeit wieder deutlicher in die Erſchei⸗ nung getreten. Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird ſich dies bei künftigen handelspolitiſchen Auseinander⸗ ſetzungen mit dem Norden ſchon fühlbarer bemerkbar machen,. Die Poſition der einzelnen Länder Skandinaviens bei Handelsvertragsbeſprechungen iſt naturgemäß nicht allzu ſtark. In der Zuſammenfaſſung der ſkandinaviſchen Länder zu einem gemeinſamen handelspolitiſchen Auftreten erſt liegt ihre Stärke begründet. Von hier aus verdienen auch die Ideen der engliſch⸗ſkandinaviſchen Zollunion größere Beachtung. Die Dinge ſind zunächſt noch durchaus im Fluß, und es erſcheint keineswegs ausſichtslos für Deutſchland, ſich ſeinerſeſts in die aufgezeigten Tendenzen einzuſchalten. Dieſe Notwendlakeit muß um ſo deutlicher betont werden, als die deutſche Erxportwirtſchaft des ſkandinaviſchen Marktes weder entraten will noch entraten kann. Wenn indeſſen nicht in zwölfter Stunde noch ein Wunder ge⸗ ſchleht, wird die deutſche Exvortwirtſchaft den ſkandinavt⸗ ſchen Markt mit Sicherheit abſchreiben müſſen Was bies dagegen eine Steigerung im Rheingebiet im Ems⸗Weſergebiet im Donagugebiet 75 9 (Bei den Vergleichen mit der Vorkriegszeit iſt immer die neue Grenz) Zur Vervo der Leiſtungen im deutſchen Binn rkehr iſt noch die Angabe der abſoluten Ziffern erforderlich(in Millionen Tonnenkilo⸗ meter): Bildes 1913 920 1930 Rheingebiet 10 990 279 13 682 Elbegebiet 4 137 92 3 851 Ems⸗Weſergebiet 1051 40 2 479 b 2948 1948 1991 erſtraßen 1540 1343 1809 5 16 0 113 109 Iſtpreußiſche Waſſerſtraßen 173 70 104 104 20 883 23 973 23 238 28 025 Meßziffern 100 11⁵ 111 110 Zum Vergleich ſei auf die Entwicklung der Eiſenbahn⸗ verlehrsleiſtungen(Reichsbahn) verwieſen lebenfalls in Millionen Tonnenkilometer und unter Berückſichtigung der neuen Grenzziehung): 19 1927 1929 1030 57 72 614 76 3881 61 010 127 133 106 Bei Sieſer Gegenüberſtellung iſt auffallend, erſtens daß der Höhepunkt in der Nachkriegszeit bei den beiden Ver⸗ kehrsmitteln nicht in das gleiche Jahr fällt(Binnen⸗ ſchiffahrt 1027, Eiſenbahn 1929), zweitens daß der Verkehr der Eiſenbahn erheblich ſtärker geſtiegen war als der der Binnenſchiffahrt. Der Rückſchlag war allerdings auch umſo größer, das gilt nicht nur für 1930, ſondern auch für die jüngſte Zeit. Was die Verkehrsmengen angeht, ſo ſind die Entwicklung und das Bild bei der Gegenüberſtellung von Schiffahrt und Eiſenbahn etwas anders(in Mill. To.]: 1913 1927 1929 1980 1981 Eiſenbahn 467 489 486 400 320 Waſſerſtraßen 97 112 111 10⁵ 87 die Meßziffern lauten: Etſenbahn 100 105 104 85 70 Waſſerſtraßen 100 11⁵ 118 108 90 Die Entwicklung der Gütermengen zeigt im Gegenſatz zu der der geleiſteten Tonnenlilometer als Höhepunkt bei Eiſenbahnen und Waſſerſtraßen gleichmäßig das Jahr 1927. Während aber die Kurve der Tonnenktilometer für die Eiſenbahnen günſtiger iſt als für die Binnenſchiſſahrt, geht aus obiger Tabelle hervor, daß die beförderten Güter⸗ mengen auf den Waſſerſtraßen relativ ſtärker geſtiegen Leichfe Besserung des Geschäfis im Dezember 1932 Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns unterm geſtrigen geſchrieben: Der Eingang von Anfragen aus dem In⸗ und Ausland nahm im Dezember weiter zu und beſchäftigte die Profektabteilungen der Maſchinenfabriken in ſteigen⸗ dem Maße. Auch der Zugang neuer Aufträge war in dieſem Monat im ganzen etwas ſtärker als im Novem⸗ ber, obwohl das Inlands⸗ und Auslandsgeſchäft in ben einzelnen Zweigen des Maſchinenbaues wiederum wenig einheitlich verlief. Die leichte Beſſerung des Geſchäfts reichte aber noch nicht aus, um eine Aufhebung von Be⸗ triebseinſchränkungen in irgendwie nennenswertem Um⸗ fange herbeizuführen. Der Beſchäftigungsgrad hielt ſich daher ziemlich unverändert auf 31 v. H. der Normalbeſchäf⸗ tigung. 0 Ein Rückblick auf das Jahr 1932 zeigt, daß ſich der Geſamtauftragseingang während diefes Jahres gegenüber dem bereits ſehr ſchlechten Stande des Jahres 1981 noch um weitere 40 v. H. vermindert hat, Das Jahr 1932 wurde damit zum ſchlechteſten Wirt⸗ ſchaftsjahr des Maſthinenbaues aus der Reihe der jetzigen ſchweren Kriſenjahre. Der Beſchäftigungsgrad betrug Mitte des Jahres nur noch 29,6 v. H. Die Produktion erreichte kaum die niedrige Produktionshöhe des Jahres 1895. Die aus einer leichten Beſſerung der Weltmarktlage kommenden Anſätze zu gün⸗ ſtigerem Auslandsgeſchäft wurden durch vermehrte Han⸗ delshemmniſſe des Auslandes und durch die ſchweren Stö⸗ rungen vernichtet, die verſchiedene Maßnahmen, wie An⸗ kündigung landwirtſchaftlicher Kontingentierung und über⸗ haupt die Unſicherheit über den Kurs der deutſchen Han⸗ delspolitik, in das deutſche Exvortgeſchäft hineintrugen. Auf dem Inlands markt aber trat unverkennbar im Gegenſatz hierzu in der zweiten Hälfte des Jahres 1932 eine leichte Beſſerung der Lage ein, als das Be⸗ kenntnis der Regierung von Papen zur Privat⸗ wirtſchaft neues Vertrauen in Deutſch⸗ land hervorrief und die Maßnahmen des Wirtſchafts⸗ programms der Reichsregterung ſich helfend und ſtützend bemerkbar machten. Dieſes ſich hervorwagende Vertrauen iſt in den letzten Wochen einer erneuten Unſicherheit ge⸗ wichen. Mit allem Nachdruck muß daher betont werden, daß das Schickſal der dentſchen Wirtſchaft und die Möglichkeit einer erfolgreichen Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit heute mehr als je davon abhängen, ob die Politik der Reichsregierung auf allen Ge⸗ bieten zielklar und energiſch geführt wird. Die Wirtſchaft braucht Ruhe, Stetigkeit und Befreiung von der ſtändigen politiſchen Beunruhigung, wofür Wieder⸗ aufrichtung und Stabiliſierung des Vertrauens, die weit⸗ gehend von den Taten und der Energie der Regierung ab⸗ hängen, die entſcheidende Vorausſetzung ſind. Aufechtungsklage gegen Berlin⸗Karlsruher Inbuſtrie⸗ Werke. Berufung zurückgewieſen. Berlin, 28. Januar. Die Berufungsklage des Juſtigzrats Gottſchalk gegen die Entſcheidung des Landgerichts in der Anfechtungsklage gegen die GV.⸗Beſchlüſſe der Berlin⸗Karlsruher Induſtrie⸗ Werke AG., Berlin, vom 29. Juni 1981 iſt vom Kammer⸗ gericht zurückgewieſen worden. Maſchinenfabrik Eſterer AG. in Altztting.— Reſer⸗ venauflöſung. Die o. GV. für das am 30. 9. 1932 ab⸗ gelauſene Geſchäftsjahr ſoll auch über die Verrech⸗ nung des Verluſtes durch Auflöſung der Reſerve Beſchluß faſſen. Bekanntlich hatte das Unternehmen bereits im Vorjahr einen Verluſt von 122 195„ auszuweiſen, der ſich durch den Gewinnvortrag auf 98 121„ verringerte und in dieſer Höhe zum Vortrag kam. Die geſetzliche Reſerve betrug bisher 10 v. H. des Aktienkapitals von 1,2 Mill. I. * Langer⸗Keller Köhler Mechanikinbuſtrie AG., Berlin⸗ Stuttgart⸗Lüben(Schleſ.) Das am 30. 6. 32 abgelaufene Geſchäftsfahr ſchloß mit einem Ver buſt von 371 418, ab, hierzu kam der Verluſtvortrag aus 1030⸗31 mit 998 594 Mark. Die GV. beſchloß die Herabſetzung des Ack. d. e. F. im Verhältnis 10:1 von 2,42 auf 0,249 Mill. 4. Der Buch⸗ gewinn wird zur Verluſtdeckung, zum Ausgleich von Werk⸗ minderungen bei Anlagen, Forderungen und Vorräten und zu Rückſtellungen verwanöt. «Branereigeſellſchaft vorm. Friedrich Reitter A. G. Die in Lörrach abgehaltene o, G. V. der Brauereigefellſchaft vormals Friedrich Reitter A. G. in Lörrach, in der das ge⸗ ſamte Aktienkapital vertreten war, genehmigte den wieder dinidendenloſen Abſchluß für das Geſchäfts⸗ jahr 1931/32. Der Bruttogewinn beträgt 91650. Nach 49 561 Abſchreibungen verbleiben 42089„ Reingewinn, von denen 8000„ dem Delkrederekonto zugeführt werden, während der Reſt von 34 089„ auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Ueber den Geſchäftsgang wird aus⸗ geführt, daß hauptſächlich infolge der anhaltenden allge⸗ meinen Kriſe ein weiterer Rückgang des Bier abſatzes zu verzeichnen geweſen ſei, und daß beim An⸗ halten dieſer Kriſe auch im laufenden Geſchäftsjahr mit für die deutſche Geſamtwirtſchaft bedeutet, bedarf keiner Erklärung! einer Vermehrung des Konſums und dadurch mit einem unten ühcung waren als auf der Eiſenbahn. Die Urſache für die ſchiedliche Entwicklung iſt in erſter Linie in der 6 des Staffeltarifſyſtems bei der Reich ſehen, wodurch Eiſenbahntransporte auf große Entſernun⸗ gen auf Koſten der Kurztransporte verbilligt n. Dieſe Tatſoche ließ andererſerts den Wettbewerb krafſtwogen aufkommen, ſo daß ſich, zum W aus der gleichen Urſache auch das geringere An auf der Eiſenbahn beförderten Güterme n erklärt. Intereſſe dürfte auch eine kurze Behondlung der Frage finden, in welchem Maße Etiſenbahn un) rſtraße om Import und Export beteiligt ſind und wie ſlich Verkehr mit dem Ausland in den letzten Jahren entwickelt hat. Auf den Eiſenbahnen betrug in Millionen Tonnen: 1927 1929 1990 1931 der Verſand nach dem Ausland 2 20 2 21 der Empfang vom Ausland 22 20 15 11 Für die Waſſerſtraßen lauten die entſprechenden Ziffern: 1927 1929 1980 1931 Ausfuhr 32 83 8² 20 Einfuhr 27 2 24 10 Die Entwicklung bei beiden Verkehrsmitteln iſt alſo nicht ſehr verſchieden. Cin ſehr erheblicher Unterſchied iſt aber inſofern feſtzuſtellen, als der Anteil des Aus⸗ landsverkehrs am Geſamtverkehr bet der Bir. ſchiffahrt außerordentlich viel größer iſt als bei der Eiſen⸗ bahn: Während Einfuhr⸗ und Ausfuhrſendungen von der auf der Eiſenbahn insgeſamt beförderten Gütermenge nur rund 10 v. H. ausmachen, ſtellt der Wechſelverkehr mit dem Ausland auf den Waſſerſtraßen mehr als die e Geſamtperkehrsmengen(52 v..). Eine derartig ſtellung erſcheint von beſonderer Bedeutung an die den Außenhandel betreffenden zollp i 0 Maßnahmen denkt: die Binnenſchiffahrt wird von all die ſen Maßnahmen in viel ſtärkerem Maße berührt als eie Deutſche Reichsbahn, der eine Erſchwerung der Poſitig ihres Konkurrenten vielleicht garnicht ſo unerwünſcht iſt. Zum Schluß noch einige Bemerkungen über das Froch⸗ ten niveau. Die Schiffsfrachten ſind bekanntlich ſchon ſei langer Zeit außerordentlich niedrig. Im Reichsdurchſchnitt iſt das Niveau gegenüber 1913 auf etwa 78,6 v. H.(Juni 1992 gefunken. Die Rheinfrachten liegen mit 74,6 p. H. ſogar noch erheblich unter dem Reichsdurchſchnitt, die Elbe⸗ und Oderfrachten hatten zuletzt gegenüber einem Stond von 37,7 im Mai auf 81,8 im Juni wieder angezogen. Auch die Seefrachten im Küſtenverlehr ſind— gllerdings erſt ſeit Beginn dieſes Jahres— unter das Niveau von 1913 gefallen. Die Rheinfrochten liegen nun aber ſchon ſeit März 1930 unter der Vorkriegshöhe, auch die Elbe⸗ und Oderfrachten haben ſeit Februar vorigen Jahres das Niveau von 1913 nicht mehr erreicht.— Demaegenüber ſind die Einnahmen der Reichsbahn pro Tonnenkilameter weſentlich höher als vor dem Kriege. Gemeſſen am Stand der Vorkriegszeit errechnete ſich für 1930 ein Index von etwa 137, für 181 etwa 134, und ſelbſt für die allerfüngſte Zeit iſt die Meßziffer noch mit ungefähr 120 anzuſetzen. Die Lage der deuischen Maschinen- Indusſrie * Brauerei Gebr. Dieterich Acß in Düſſelborf.— 6 gegen 10 v. H, Dividende. Das Unternehmen ſchließt das GI nach Abzug der Aufwendungen für Rohſtoffe und Wa⸗ ren mit einem Bierertrag von 1,974 und ſonſtigen Er⸗ trägen von 0,051(i. V. Geſamtertrag 2,895) Mill. 4 ab. Löhne und Gehälter werden mit 0,537, ſoziale Abgaben mit 0,037, Zinſen mit 0,149 und ſonſtige Aufwendungen mit 9,849(i. V. Generalunkoſten mit 2,359) Mill./ ausgewie⸗ ſen. Abſchreibungen auf Anlagen erforderten 0,127(0,159), auf Forderungen 0,097(0,087] und auf Beteiltgungen 9,048 Mill., ſo daß ein Reingewinn von 9,196 genen 90,222 Mill./ im Vorjahr verbleibt, aus dem 6 gegen 10 v. H. Dividende auf 2 Mill. 4 Sta und wieder 8 v. H. auf Val verteilt werden. * Brauerei W. Iſenbeck AG, Hamm(Weſtfalen). Verluſtabſchluß. Das Geſchäftsjahr 1931/2 ſchloß mit einem VBerluſt von 4232/ ab, um den ſich der Gewinnvor⸗ trag aus 190/31 von 11 905% auf 7678 ermäßigt. Nach Abzug von 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien ver⸗ bleibt ein Reſtbetrag von 7313, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(t. V. aus 82 503 Reingewinn 4 v. H. StA⸗Dividende und 6 v. H. B A⸗ Dividende). Frankfurſer Abendbörse siagnierend Die geſtrige Abendbörſe lag auf der ganzen Linie nahezu geſchäftslos. Die Berliner Schlußkurſe blieben nur knapp gehalten. Infolge der zum Mittagsverkehr im Umlauf geweſenen innerpolitiſchen Kombinationen hat ſich die Zurückhaltung der Kuliſſe ſehr vergrößert. Da auch das Publikum keine neuen Orders hereingab und die Auslandsbörſen meiſt ſchwächere Kurſe meldeten, blteb die Stimmung luſtlos. Bon den zumeiſt zur Notiz kommenden Papiere gaben Gelſenkirchen auf das Dementi der Reglerung 26 v. H. nach, auch J. G. Farben lagen im gleichen Aus⸗ maße niedriger. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft voll⸗ kommen, die Kurſe bröckelten meiſt weiter ab. Deutſche Anleihen waren bei geringen Umſätzen ſehr knapp gehal⸗ ten. Goldpfandbriefe lagen ſehr ruhig und auf dem er⸗ höhten Mittagsniveau angeboten. Bis zum Schluß zeigten die Kurſe keine nennenswerten Veränderungen mehr. Deutſche Atlanten gaben 1% v. H. nach. Deutſche Anleihen waren ebenfalls weiter ſchwächer, Goldpfandbrtefe, ſpeziel Rhein. ⸗ und Frankfurter Emiſſionen, kamen meiſt 4 v. F. niedriger zur Notiz. Es notierten: Neubeſitz 891 Brief, Altbeſitz 6896 bis 6, Berl. Handelsgeſellſchaft 94, Reichsbank 1584, Farben 10336, Junghans 2354, Lahmeyer 118% und Siemens 125. Mannheimer Produkfenbörse 23. Jan. Offiztelle Notierung per 100 ils waggonfrei Mannheim, netlo Kaſſia Weizen, inkl. 7677 Kg Wieſenhen. 5,20,/.40 gut, geſund, trocken 20 25/0,40 Notkleeheen„068.40 Roggen, in.„ 16 80/16 80 Luzernkleehen..0/5, Hafer, inländiſch... 13,70 14.— Preßſtroh, Rogg. Weig.80/½ 80 Sommergerſte, inl.. 18.50/20, afer, Gerſte 2. 0/½2,80 Futtergerſte 17,50/17.75. Rogg. Weiz. 2,40.60 Mais, auf Beugſchein 19.50 afer, Gerſte 2.— 72,20 Saatmais 5 Weizenmehl, Spezial o Erdnuß kuchen 11.75 m Austauſchw. 25.78 Soyaſchio ttt 10,25 Roggenmehl 80%0%. 20.75, 78 Blertrebe... 10, 50/10,75 Weizen leie mit Sack,.50/80 Tiockenſchnitzel, loſe 8,— Schifſerſtadter Gemüſeanktion vom 23. Jaunar. Heute wurden folgende Preiſe feſtgeſetzt: Rotkraut 22575 Dänenkohl 2,25; Wirſing 44,5 Roſenkehl 1218; Schwarz⸗ wurzeln 1015; Karotten 1,5; Zwiebeln 4 Felofalat 60 bis 70 Rotrüben.—2; Erdkohlraben 1 4; Sellerie, Stück 2 bis 3; Lauch—1,5 per Stück; Suppengrünes Bündel 125 Weißrüben 1 4; Endtvienſalat—4; Eier 10 Pfg. Keine Rabaifſe aul Auforeifen Vom Deutſchen Reichs⸗Auto⸗Club wird uns geſchriehen: Die Kraftfahrzeugreifenſabriken haben eine Wirtkſchaftsſtelle eingerichtet, die ſämtlichen Händlern einen Verpflichtungs⸗ ſchein vorlegt, nachdem mit Ausnahme an Droſchkenunter⸗ nehmungen keinerlei der bisher üblichen Rabatte au Autoreifen mehr gegeben werden dürfen. Im Fa der Zuwiderhandlung werden hohe VBertragsſtraſen auferlegt. Damit wird erreicht, daß die deutſchen Autofahrer im Inland für deutſche Reißen mehr bezahlen, als Ausländer für die gleichen Reifen bezahlen. Es hat ſich bereits der unwürdige Juſtand ge⸗ zeigt, daß deutſche ringfreie Händler beutſche Reiſen, bie nach Holland verkauft waren, zurücktaufen und wieder ein führen und dadurch in der Lage ind, die deutſche Prelſe im Inland zu unterbleten. Frachienmarki Duisburg-Huhrori 23. Jan. Die Nachfrage nach Leerraum war an der heutigen Börse nicht beſonders rege. Trotzdem konnten verſchtedene Kühne ur Beladung berg⸗ wie talwärts abgegeben werden. Die rachten erfuhren keine Aenderung; ſie notierten mit 120 bis 1,40 Baſis Mannheim und 8095 Pfg. nach Rotter⸗ ſt dam einſchließlich Schleppen. Der Bergſchlepplohn wurde mit 1% nach Mannheim notiert. Der Talſchlepplohn zoger heute ſtark an; es wurden zuerſt 8 Pig, geren Abenden erhöhten Abſatz vorläufig nicht gerechnet werden kaun. 10 Pig, je Tonne für größere belcdene Kähne ab hier nachi Rotterdam gefordert und 5 bezahlt. e 155 Die 7272. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe E 81 24 Dienstag, 25. Jai 1— SD de Der große sensationelle Doppel- Spielplan: Lustige Streiche u. Abenteuer ö eines Tunichtgutes voll frischen u. fröhlichen Humors Ein lusfiger Tonflim vom richtigen Lausbuben, der nichts als Dummheiten im Kopfe hat mit Leon Janney, Irene Rich, Lewis Stone Außerdem: Der Zauber Kaliforniens in Dose des süden“ Herrliche Romantik aus der Zeit spanisch. mexikanischer Oberherr- schaft u. ihrer Revolutions- Wirren Neueste Ton ⸗Weche .00,.30,.10 Uhr 8880 g Für den Wintersport hebe ich eine Partie Pelz- Jacken fertiggestellt, die ch zu beson- defs nlediigen Pfleisen vetkaufe DAS HAUS DER PFEILZE Mannheim, N 2, 6— el. 265 34, 265 35 cpo AHZU8 nach MA aus besten Stoffen und Zutaten 78.— Mitgebrachte Stoffe werden n Voererbeltet. Erstklassiger Sitz 2 Anproben E. SIARER anne Bfeltest., 0 1, 6 leer. papa l Axlecchino Colombina, Frau des Arlecchino Ein Schupobes amter Eb Ze leute letzter Tag! 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Januar 1933 Vorstellung Nr, 172— Miete B Nr. 14 Arleeceh in o Ein theatralisches Capriccio in einem Aulfzuge Worte und Musik von Ferruccio Busoni Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenier.: Richard Hein— Bühnenbild: Ed. Löffler Anfang 19 Uhr Ende 21.00 Uhr Pers on en: Ser Matteo del Sarto, Schneidermeist. Albert Weig Abbate Cospicuo Sydney de Vries Dottor Bombasto Karl Mang Fr. Schmiedel W. Friedmann Ellice Illiard Elisab. Böhm Leandro, ein Kavalier Annunciata Hierauf: S plel oder Ernst:? 5 Ko mische Oper in einem Akt von Poul Knudsen Musik von Emil Nikolaus v. Reznicek Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenier.: Richard Hein— Bühnenbild: Ed. Löffler Pers onen: Ludwig Beauchamps Helm. Neugebauer Louise Beauchamps, seine Frau Ellice Iliard Moritz de St. Hubert Hans Görlich Peulemann, Pianist u. Korrepetitor Albert W eig Das junge Mädchen Ellen Philips Dienstag, den 24. Januar 1933 Nachtvorstellung Schauspiel-Studio des Nationaltheaters Uraufführung: Vertrauenskrise Tragödie in fünf Akten von Paul Altenberg Inszenierung: Raoul Alster Technische Einrichtung: Rolf Gebhardt Anklang 22 Uhr Ende geg..30 Uhr e Oberstudiendirektor Dr. Bermühlen Rich. Dornseiff Oberstudienrat Dr. Funk Armin Hegge Eva Bubat Alfons Vogt Gisela van Diemen D Zee willen e liefert billigst dite Druckerei Dr. Haas, G. m. h. H. e f 1. 46 geb. Wyg am 22. Januar 1933 unerwartet aus geschieden ist Verwandten, Freunden und Bekannten mache ich hiermit die traurige Mitteilung, daß Frau Helene Beriele Witwe des Herrn Bäckermeisters Karl Bertele Mannheim(Spelzenstr,), 24. Jan. 1933 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Trau Hilda Landers geb. Bertele Perfekte bamenschneern empf., ſich in u. auß. dem Hauſe, pro Tag 2,50 Mk. Angeb. unt. D D 36 an die Geſchäftsſt.*2702 A ahenadhpeiderh empfiehlt ſich z. An⸗ fertigen v. Damen⸗ u Kinderkleidung, auch für Knaben, in und außer dem Hauſe. 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