tar 193g 8 1 ener 2 10 et 6 ole Neben- eb Schuff. 3 Fluß- i e und 5 Pablo — 1, 4% lark 1. nds 8 Unt i 1090 3 C LEN emalgeg I „igsha en 8 Vollmer unde u. ir ihnen dronslnn. riiſ frei! Aufschlag Auslane ids 8 Uhr F 4, 89 m Tirols lattler. f Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Neue Mannheimer Zeitunn Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für teleſoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. Januar 1933 144. Jahrgang— Nr. 45 Die Angriſfe gegen den Kanzler Falſche Gerüchte über einen Rücktritt Schleichers— Hitler beſteht auf dem Kanzleramt— Die Nationalſozialiſten für Mißtrauensanträge Tumulte im Sachſen-Landtag Wegen der Zuſammenſtöße in Dresden kam es wiederholt zu großen Lärmſzenen Gerüchte über Gerüchte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Januar Am Tage vor dem Zuſammentritt des Aelteſten⸗ rats iſt die Verwirrung aufs höchſte ge⸗ ſtiegen Es dürfte daher gut ſein, noch einmal in aller Ruhe den vorausſichtlichen Ablauf der Dinge ſich zu vergegenwärtigen. Der Aelteſtenrat kann heute entweder den Zuſammentritt des Reichstages am 31. Januar, eine weitere kurzfriſtige Vertagung ſeiner eigenen Beratungen oder aber die Vertagung des Parlaments auf längere Zeit beſchließen. Staatsſekretär Planck, der wiederum an der Sitzung teilnimmt, wird die Auffaſſung der Regie⸗ rung zu den verſchiedenen Möglichkeiten darlegen. Sollte, womit unſeres Erachtens durchaus noch zu rechnen iſt, der Aelteſtenrat auf eine lang⸗ friſtige Vertagung unter einer Formel ſich einigen, von der das Kabinett ſich befriedigt fühlt, wäre alles gut und die Miſere überſtanden. Einer kurzfriſtigen Vertagung werde, ſo heißt es, nach wie vor der Kanzler ſich widerſetzen. Wobei allerdings immer noch die Frage offen bleibt, in welcher Form das geſchehen könnte. Jedenfalls wird, wenn Komplikationen ſich ergeben, Herr von Schleicher nach aller Vorausſicht am Samstag dem Reichspräſidenten Vortrag halten und bei der Gelegenheit die Vollmachten fordern, die ihm notwendig erſcheinen, um den Quertreibereien des Parlaments ein Ende zu ſetzen. Herr von Hindenburg müßte ſich dann entſcheiden— die Kernfrage, um die das politiſche Geſchehen dieſer Tage im Grunde kreiſt—, ob er dem Kanzler die Ermächtigung zu geben bereit iſt. Die Einberufung des Reichstags am 31. Januar würde dazu führen, daß der Ablauf dieſer Entwicklung nicht ſchon mor⸗ gen, ſondern erſt Mitte nächſte Woche be⸗ gänne. Wir haben auf die politiſche Wirkung der deutſchnatib nalen Entſchließung und die Pläne hingewieſen, die Hugenberg in dieſem Zu⸗ ſammenhang verfolgt. Wir haben indeſſen darauf verzichtet, alle die Gerüchte und Kombinationen zu verzeichnen, die ſonder Zahl zurzeit über die Ver⸗ handlungen innerhalb der Harzburger Front die politiſchen Kreiſe durchſchwirren. Man offeriert Kabinettsliſten verſchiedenſter Art, bei denen im allgemeinen die Namen Papen, Schacht, Seldte, Stülpnagel, Göring und Frick zu finden ſind. Die einen behaupten, Hitler habe ſeinen Anſpruch auf die Kanzlerſchaft nunmehr aufgegeben und die Partei werde an einem Präſidialkabinett teilnehmen. Die anderen ſagen, Hugenberg ſei bereit, Hitler aus⸗ drücklich anzuerkennen. Auch hier alſo ein un⸗ beſchreibliches Durcheinander. Die Hugenbergſche „Nachtausgabe“, die es eigentlich wiſſen müßte, fühlt ſich verpflichtet zu erklären:„Die vielen Gerüchte, die über die Verhandlungen zwiſchen den Deutſch⸗ nationalen und den Nationalſozialiſten verbreitet werden, ſind reine Kombinationen. Die ſchon wieder auftauchenden Namen fußen ebenfalls auf reinen Vermutungen.“ Von der Reichspreſſeſtelle der NS D A P. wird aber zu der Meldung, die NSDAP. habe auf die Führung in einem Präſidialkabinett verzichtet, erklärt, daß es ſich dabei um„reine Schwindel⸗ meldungen“ handele. Wir vermögen aus beſter Keuntnis immer⸗ hin das eine verſichern, daß Hindenburg nach wie vor nicht geneigt iſt, Hitler als Kanzler zu akzeptieren und ihm diktatoriſche Befug⸗ niſſe zu erteilen. Wie er, vor die Entſcheidung geführt, entweder dem General von Schleicher oder einer nicht von Hitler geleiteten Harzburger Regierung die Auflöſungs⸗ ordre auszuſtellen und gar noch weitergehende Voll⸗ machten einzuräumen, ſich verhalten würde, weiß man bis zur Stunde noch nicht. Hugenbergs Be⸗ mühungen haben jedenfalls das Ziel, den Reichs⸗ präſtdenten vor dieſe Alternative zu drängen, da er hoſft, Hindenburg würde auf Herrn von Schleicher verzichten. Die„Deutſche Zeitung“ will wiſſen, daß heute auch Adolf Hitler wieder nach Berlin kom⸗ men werde. Das„Tempo“ in einer am ſpäten bend herausgebrachten Extraausgabe, ebenſo das Fonti⸗Büro verbreiten eine Meldung, daß Hitler leinen Anſpruch auf die Kanzlerſchaft aufgegeben Zabe, und daß bereits eine Kabinettsliſte mit Perrn von Papen als Kanzler fertig ſei. azu wird vom Büro des Reichspräſidenten aus⸗ rücklich erklärt, daß im Präſidentenpalais eine der⸗ zutige Liſte nicht vorliegt. Hitler hat jedoch— und kamit entfallen im Grunde auch alle in ähnlicher fichtung angeſtellten Kombinationen— die Forde⸗ are 55 die Regierungsführung keineswegs fallen Meldung des Wolff⸗ Büros — Dresden, 27. Januar. Im ſächſiſchen Landtag gab Innenminiſter Richter eine Erklärung zu den Zuſammenſtößen im Keglerheim ab, indem er ſein Bedauern darüber ausſprach, daß die Vorkommniſſe neun Tote und elf Vekletzte gefordert habe. Ohne der Unter⸗ ſuchung des Staatsanwaltes und des Gerichts vor⸗ greifen zu wollen, wolle er kurz zu den Ereigniſſen Stellung nehmen. Die vom Kampfbund gegen den Faſzismus im Keglerheim veranſtaltete K undgebung habe aufgelöſt werden müſſen, weil der Redner, Oberleutnant a. D. Fraedrich, zur Gewalt⸗ anwendung aufgefordert habe. Die Polizei ſei bei der Räumung ohne Gummiknüppel durch Sperrkette vorgegangen. Plötz⸗ lich ſeien Sprechchöre aufgetreten, während gleichzeitig von der Galerie Gegenſtände auf die Po⸗ lizeibeamten herabgeworfen wurden, auch Schüſſe ſeien von den Tribünen herab auf die Polizei abgegeben worden.(An dieſer Stelle der Ausführungen des Miniſters kam es zu wütenden Zwiſchen rufen der Kommu⸗ niſten, unter denen ſich beſonders der Abg. Sin⸗ dermann hervortat.) Nach den übereinſtimmenden Ausſagen aller Polizeibeamten ſei auf die Polizei von der Galerie geſchoſſen worden. Ein Schütze ſei hinter einer Deckung im Anſchlag ſtehend geſehen worden. An dieſer Stelle der Gale⸗ rie befanden ſich auch zahlreiche Einſchläge, da die Polizeibeamten dorthin geſchoſſen hatten. Im Sagal und auf der Galerie ſeien auch Patronenhülſen ge⸗ funden worden, die nicht zu den Piſtolen der Polizei gehörten. Auch ſeien verſchiedene Einſchläge an den Stellen feſtgeſtellt worden, wo die Polizeibeamten geſtanden hätten. Als der Miniſter dann das Bedauern der Re⸗ gierung für die Opfer zum Ausdruck brachte, kam es zu erneuten wüſten Lärmſzenen der Kommuniſten. Der Miniſter ſchloß, daß die Vorgänge der vergan⸗ genen Nacht eine ernſte Mahnung an alle darſtell⸗ ten. Es habe ſich leider gezeigt, daß die Aufhebung der früheren Beſtimmungen zum Schutze der Ruhe und Ordnung durch die Reichsregierung übereilt ge⸗ weſen ſei. Die Staatsregierung würde die erforder⸗ lichen Maßnahmen von ſich aus treffen, um die Ruhe und Ordnung ſicherzuſtellen. Für die Stadt Dresden ſei zunächſt ein all⸗ gemeines Demonſtrationsverbot erlaſſen worden. Die Polizei müſſe ſich unter allen Umſtänden gegenüber Ruheſtörungen durch⸗ ſetzen. Dazu ſei ſie nicht nur berechtigt, ſondern verpflichtet. g Die Sozialdemokratie brachte dann einen Antrag ein, der die Amtsenthebung der Poltzei⸗ beamten und eine genaue parlamentariſche Unter⸗ ſuchung des Falles fordert. Einen ähnlichen Antrag ſtellten die Kommuniſten. Die Spe ſtellte ſich auch in der Ausſprache völlig an die Seite der KPD. Bei der Rede des Abg. Renner(.) kam es zu einem tumultariſchen Zwiſchenfall auf der Tribüne, der zu einer Unterbrechung der Sitzung führte, die dreieinhalb Stunden dauerte. Zwei kom⸗ muniſtiſche Abgeordnete, die einen Zwiſchenruſer auf der Tribüne tätlich angegriffen hatten, wurden bei Wiedereröffnung der Sitzung ausgewieſen. Da⸗ rauf erfolgte erneut ungeheurer Lärm bei den Kommuniſten, in dem auch die Sozialdemokraten einſtimmten. Als die Aufforderung des Präſidenten an die ausgeſchloſ⸗ ſenen Abgeordneten, den Saal zu verlaſſen, erfolglos blieb, verließ Präſident Dr. Eckardt ſeinen Platz, wo⸗ mit die Sitzung nach knapp drei Minuten erneut unterbrochen war. Nach der zweiten Wiedereröffnung der Sitzung nach 7 Uhr, erklärte Präſident Eckardt, eine Reihe von Abgeordneten und Tribünenbeſuchern hätten übereinſtimmend bezeugt, daß der nationalſoziali⸗ ſtiſche Preſſevertreter Lüttich beleidigende Aeußerun⸗ gen von der Preſſetribüne herab getan habe. Er entziehe deshalb dem Lüttich vorläufig die Preſſe⸗ karten. Als der kommuniſtiſche Abg. Renner erklärte, daß ſich in Zukunft die kommuniſtiſche Oppoſition bei ähnlichen Vorgängen ſelbſt helfen werde, wurde ihm das Wort entzogen. Es kam wiederum zu wüſten Lärmſzenen, deren Verlauf Präſident Dr. Eckardt wegen den Ab⸗ verſchie⸗ in geordneten Müller⸗Planitz(Soz.) dener Zwiſchenrufe von der Sitzung ausſchloß. Mül⸗ ler⸗Planitz verließ den Saal jedoch nicht, worauf der Präſident die Sitzung für geſchloſſen er⸗ klärte. Der in Zuſammenhang mit mehrfach genannte nationalſozialiſtiſche Landtags⸗ atbgeordnete Dr. Bennecke, deſſen Immunität aufgehoben worden war, hat dem Landtagspräſiden⸗ ten mitgeteilt, daß er in der Landtagsſitzung von mehreren kommuniſtiſchen Abgeordneten, beſonders von dem Abgeordneten Herrmann, mit dem Tode bedroht worden ſei. Vor dem Eingang zur Preſſetribüne ſeien mehrere kommuniſtiſche Abgeordnete auf ihn eingedrungen und hatten gedroht, ihn aus dem Fen⸗ ſter zu werfen. Dr. Bennecke hat den Landtags⸗ präſidenten erſucht, ihn in Zukunft vor derartigen dem Fall Hentzſch Vorfällen zu ſchützen. Schließlich wird am ſpäten Abend von zuſtändiger Stelle noch erklärt, daß die Gerüchte, Reichskanzler von Schleicher ſei zurückgetreten. falſch ſind. Der Reichskanzler beabſichtige auch nicht zurückzutreten. Er werde, wie das bereits mehrfach erklärt worden ſei, die Eutſcheidung des Aelteſtenrates am Freitag nachmittag abwarten, am Samstag vormittag dem Reichspräſidenten Vortrag halten über die politiſche Lage und über Maßnahmen, die möglicherweiſe zur Verhütung ähnlicher Vorfälle wie in Dres⸗ den getroffen werden könnten. Hier und da wird behauptet, daß ſchon dann die mehrfach angedrohten ſcharfen Maßnahmen gegen den politiſchen Terror, die ſogenannte„Schubkaſten⸗ verordnung“, in Kraft geſetzt würden. Wir haben indes den Eindruck, daß die Re⸗ gierung noch nicht ſofort im Anſchluß an den Dresdner Fall zu handeln, ſondern erſt noch abzuwarten gedenkt. Der„Angriff“ glaubt bereits nähere Angaben über den Inhalt der Verordnung machen zu können. Danach ſoll die Demonſtrations⸗ und Ver⸗ ſammlungsfreiheit wieder aufgeho⸗ ben werden und eine„Knebelung der Preſſe“ vor⸗ genommen ſein, wie man ſie ſelbſt zu Brünings Zeiten nicht kannte. Neben dem Verbot der Zeitung würde die Einkerkerung des verantwortlichen Schriftleiters und ſo hohe Geldſtrafen für den Verlag angedroht, daß er dadurch völlig zu⸗ grunde gerichtet werden müßte. Die Nationalſozialiſten gegen Vertagung Wolff ⸗Büros — Berlin, 27. Januar. Der„Völkiſche Beobachter“ ſtellt zur inner⸗ politiſchen Lage feſt: Von einer abermaligen Vertagung des Reichs⸗ tages bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Ka⸗ binett den Haushaltsplan von 1933 vorgelegt hat, verſpricht ſich die Fraktion nichts mehr. Falls nicht beſondere Ereigniſſe in der Zeit zwi⸗ Meldung des ſchen dem 27. und 31. Januar eintreten, iſt ein Ab⸗ lauf der politiſchen Geſchehniſſe etwa wie folgt denkbar: Der Reichstag tritt am 31. Januar zu⸗ ſammen, um eine Regierungserklärung aus dem Munde des Reichskanzlers von Schleicher entgegen⸗ zunehmen. Daran wird ſich die große politiſche Aus⸗ ſprache anſchließen, die vielleicht bis 4. Februar dauern könnte. Wenn es im Anſchluß daran zur Abſtimmung über den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag kommt, ſo iſt ſeine Annahme mit den Stim⸗ men der Nationalſozialiſten nicht zweifelhaft, umſomehr, als keine einzige Partei, ausge⸗ nommen die Deutſche Volkspartei, Ver⸗ anlaſſung haben dürfte, den Reichskanzler von Schleicher noch länger zu halten. 8 m Die Entſcheidung, ob am 4. Februar die Auflöſung des Reichstages kommt, liegt ganz allein beim Reichs⸗ präſtdenten. Wir wiſſen nicht, ob er ſich bis dahin zu der Ueberzeugung durchgerungen haben wird, daß die Kriſe nur durch Hitlers Betrauung mit dem Reichskanzleramt zu löſen iſt. Cheron weicht zurück Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 27. Januar Wider Erwarten mußte Finanzminiſter Chéron geſtern ſchon in der erſten Stunde nach Eröffnung der großen Kammerausſprache über den FJebruarkredit die Vertrauensfrage ſtellen. Mit 368 gegen 205 Stimmen errang die Regierung ihren erſten beachtenswerten Erfolg, als die Kam⸗ mer den Antrag des früheren Finanzminiſters Flandin, die Regierungsvorlage und die Gegen⸗ vorſchläge des Finanzausſchuſſes an dieſen zurückzu⸗ weiſen, ablehnte. Entſprechend der Bedeutung des Beratungs⸗ gegenſtandes waren die Tribünen mit einer dichten Menſchenmenge gefüllt. Unter den Deputierten herrſchte eine ſtarke Nervoſität. Finanz⸗ berichterſtatter Lambureux brachte den 200 Sei⸗ ten langen Bericht zur Verleſung und ergänzte daern die Ausführungen. Er begründete noch einmal das Verhalten des Finanzausſchuſſes und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es doch noch einer Kompromißlöſung zwiſchen Regierung und Finanzausſchuß kommen würde. N Chéron pflichtete den Ausführungen Lamou⸗ reux bei und wiederholte den Appell an die Zuſam⸗ menarbeit der Parteien. Die Kammer habe nicht nur ein Problem des Haushaltsgleichgewichts zu be⸗ handeln, ſondern es gehe um den Kredit des Landes. Die Inflation bezeichnete Chéron unter dem ſtarken Beifall der Rechten und der Mitte als ein Verbrechen gegen den öffentlichen Kredit. Wenn gewiſſe Anzeichen auch bedrohlich ausſähen, ſei jedoch keine unmittelbare Gefahr vorhanden. Unter dem Anſturm der Mittel⸗ und Rechtsgruppen wich Finanzminiſter Chéron zurück. Er gab die Er⸗ klärung ab, daß es möglich wäre, das Gleich⸗ gewicht des Staatshaushalts mit ſieben Milliarden anſtatt der bisher verlang⸗ ten zehn Milliarden herzuſtellen. Dieſe über⸗ raſchende Preisgabe von drei Milliarden begründet Finanzminiſter Chéron damit, daß die Sachverſtän⸗ digen ein großzügiges Tilgungsverfahren gefunden hätten. In Wirklichkeit handelt die Regierung unter dem Druck der Oppoſition und der gemäßigten repu⸗ blikaniſchen Gruppe des Senats, der jetzt ſeinen Ein⸗ fluß auf die Geſtaltung des Finanzplanes auszuüben beginnt. Die Kundgebungen in der Oeffentlichkeit haben das franzöſiſche Oberhaus zu einer Initiative veranlaßt, deren Ziel darauf ge⸗ richtet iſt, den weitgehenden ſozialiſtiſchen Forderungen entgegenzutreten. Es iſt nach dem geſtrigen Zurückweichen des Finanz⸗ miniſters eine leichte Entſpannung zu ver⸗ zeichnen, aber die Regierung befindet ſich aus dem einfachen Grunde in Gefahr, weil ſie in den aller⸗ nächſten Tagen vor die Wahl geſtellt ſein wird, an⸗ ſtatt der Sozialiſten die Mittelparteien bei einer Mehrheitsbildung heranzuziehen. Verſagt das Zen⸗ trum dem Kabinett Paul⸗Boncour⸗Chéron die zeit⸗ weiſe Unterſtützung gegen die Angriffe, ſo bricht die gegenwärtige Regierung zuſammen. Finanzminiſter Chéron warnt ſehr eindringlich vor der Innenanleihe zur Deckung des Defizits und betont neuerdings den feſten Entſchluß der Regie⸗ rung, allen inflationiſtiſchen Tenden⸗ zen entſchieden entgegenzutreten. In Kammerkreiſen erwartet man, daß es nicht vor dem 28. Januar zur entſcheidenden Ab⸗ ſtimmung über die Kreditvorlage kommen wird. Schleichers Vortrag bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Januar Trotz aller Verwirrung iſt man ſich in der Ber⸗ liner Preſſe im allgemeinen darin einig, daß die Entſcheidung in der mit großer Wahrſcheinlichkeit für morgen zu erwartenden Ausſprache des Reichskanzlers mit Hindenburg fallen wird. Daneben neigt man jetzt wieder mehr der Auf⸗ faſſung zu, daß der Aelteſtenrat die Einberufung des Plenums auf den 31. Januar beſchließen wird. Dann ſoll es zur Regierungserklärung und zur De⸗ batte kommen, die vielleicht bis zum 4. Februar dauern könnte. Auch das ſind natürlich, wie wir hier nochmals feſtſtellen möchten, nur Mutmaßungen. Vor dem Zuſammentritt des Aelteſten⸗ rats um 3 Uhr werden noch Beſprechungen der Parteien ſtattfinden, in denen man zu einem modus procedendi für die entſcheidende Ausſprache zu ge⸗ langen ſuchen wird. Die Fraktion des Zentrums, die geſtern ihre Beratungen, ohne Beſchlüſſe zu faſſen, abgebrochen hat, wird heute vormittag von neuem ſich verſammeln. In politiſchen Kreiſen rechnet man im übrigen damit, daß es noch vor dem zu 2. Seite/ Nummer 45 0 Aelteſtenrat zu einer Unterredung zwiſchen Hugen⸗ berg und dem Zentrumsführer, Prälat Kaas, kom⸗ men wird. f Die„Tägliche Rundſchau“ verzeichnet Ge⸗ rüchte und Behauptungen, die in deutſch⸗ nationalen Kreiſen umlaufen. Dort feiert man bereits den Sturz Schleichers und ver⸗ ſichert, daß die alten Freunde Hindenburgs, Oldenburg⸗Januſchau, Berg⸗Markienen und von der Oſten⸗Warnitz, im Reichspräſidenten⸗ palais für den Plan Hugenbergs wirken würden. Es handelt ſich hier alſo,“ meint das Blatt,„faſt um die gleiche Situation wie un mittel bar vor dem Sturz Brünings.“ Große Ent⸗ rüſtung haben im Lager Hugenbergs die Meldungen über den Rücktritt Scheichers und ein bereits fertiges Harburger Kabinett geſchaffen. Die Ausſprache im Vaden⸗Landtag [Eigener Drahtbericht) Zz. Karlsruhe, 27. Januar. Der badiſche Landtag ſetzte geſtern nachmittag die Beratung der Anträge zur Arbeitsbeſchaffung fort. Es zeigte ſich, daß faſt alle Parteien das gleiche for⸗ dern. 5 Für die Wirtſchaftspartei bat der geordnete Herrmann die Regierung, von Reichsregierung weitere Mittel zur Vornahme Hausreparaturen und für die Teilung und den Umbau größerer Wohnungen und bisher ge⸗ werblich benutzter Räume zu erwirken. Er wies die ſozialdemokratiſchen Angriffe gegen die Pripatwirt⸗ ſchaft zurück: nicht dieſe habe ſich überlebt, ſondern jenes Syſtem das während dreizehn Jahren aus parteipolitiſcher Eigenſucht das Bürgertum in Steuern und Abgaben erſtickte. Klein⸗ und Mittel⸗ betriebe hätten ſich trotzdem als kriſenfeſt erwieſen und kämpften zäh um ihre Erhaltung. Es ſei Auf⸗ gabe der Regierung alles zu tun, um dieſe Schicht, mit der das Schickſal unzähliger abhängiger Exiſten⸗ zen engverbunden ſei, ihre beſondere Hilfe zu leihen, indem ſie dafür ſorge, daß alle öffentlichen Arbeiten, die ſich zur privaten Ausführung eignen, dem ſelb⸗ ſtändigen Handwerk überwieſen werden. Abgeordneter Menth(Deutſche Volkspar⸗ tei) warnte vor Kreditausweitung und vor allen Beſtrebungen, die Arbeitsbeſchaffung zur Einfüh⸗ rung ſtaatlicher Planwirtſchaft benutzen zu wollen. Sie ſolle der Stärkung privatwirtſchaftlicher Kräfte dienen. Das bedeute nicht: zurück zum Mancheſter⸗ tum. Aber die gegenwärtigen Notmaßnahmen dürf⸗ ten nichts weiter ſein, als zweckvolle Nutzung von Behelfsmaßregeln. In dieſem Sinne ſei auch der Freiwillige Arbeitsdienſt zu werten und durch Heranziehung der nichtunterſtützten Jugend⸗ lichen auszubauen. Ebenfalls in dieſem Sinne ſei das geforderte neunte Schuljahr für Volksſchüler, als ausgeſprochene Berufsvorbereitung, unter Nutzung der Mittel des Notwerks zu befürworten. Die Abſichten des Zentrums: Abbau der Frauen⸗ arbeit, Herabſetzung des Arbeits⸗ und Dienſtalters finden nur bedingt ſeine Zuſtimmung, desgleichen die Forderungen nach berufsſtändiſcher Wirtſchafts⸗ gliederung. Ab⸗ der von Im Zuſammenhang mit der Begründung eines nationalſozialiſtiſchen Antrags, der die Regierung erſucht, ſich um den Ausbau der Bahnſtrecke Titiſee- St. Blaſien zu bemühen, bedachte der Abgeord⸗ nete Köhler(Nat.⸗Soz.) die Sozialdemokratie mit einer ſcharfen Philippika. Er bekannte ſich zur Autarkie und ſetzte ſich ein für die große ſittliche Idee der Arbeitsdienſtpflicht, die durch den Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt ſabotiert werde. Trotz dieſer Ahweichungen haben verſchiedene Anträge anderer Parteien ſeine Billigung.— Das Haus vertagte ſich dann auf Freitag. Die„Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbei⸗ ten“ hat in ihrer letzten Sitzung einen Betrag von 10 Mill./ für die Durchführung des Profektes der Erweiterung des Rheinhafenſtich⸗ kanals in Karlsruhe als Notſtandsarbeit be⸗ willigt. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Anwalt als Verbrecher⸗Komplize? Ein Berliner Rechtsanwalt unter ſchwerem Verdacht verhaftet Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 27. Januar. In einer Verhandlung vor der 4. Strafkammer des Landgerichts 3 gegen Brenner und Genoſſen, die der Hehlerei beſchuldigt ſind und von Rechts⸗ anwalt Dr. Georg Meyer verteidigt wurden, erſchienen zwei Kriminalbeamte, die eine kurze Un⸗ terredung mit dem Vorſitzenden hatten. Darauf zog ſich das Gericht ins Beratungszimmer zurück. Als Rechtsanwalt Meyer den Verhandlungsraum ver⸗ ließ, baten ihn die Beamten, ihnen ins Polizeipräſi⸗ dium zu folgen. Die Verhandlung wurde darauf unterbrochen, um den Angeklagten einen anderen Verteidiger zu beſchaffen. Rechtsanwalt Meyer ſollte einer Hausſuchung beiwohnen, die heute in ſeinem Büro vorgenommen wurde. Nach der polizeilichen Hausſuchung im Büro und in den Wohnräumen des Rechtsanwalts Dr. Georg Meyer kehrte der Anwalt in den erſten Nachmittagsſtunden wieder nach dem Kriminalgericht zurück, um die Verteidigung ſeiner Klienten fortzuſetzen. Meyer befand ſich aber in Begleitung eines Kriminalbeamten, der im Gerichtsſaal Platz nahm. Das iſt ein Novum in der Berliner Kriminalgeſchichte, daß ein Anwalt unter Polizeiaufſicht ſeine Klienten verteidigt. Zu einer eigentlichen Verhandlunng kam es nicht mehr, da Dr. Meyer nach Rückſprache mit der Staats⸗ anwaltſchaft auf die weitere Verteidigung ſeiner Mandanten verzichtete. Gegen Meyer wurde dann ein Haftbefehl erlaſſen. Meyer iſt beſchuldigt, Gefangenenbefrei⸗ ung teils verſucht, teils ausgeführt zu haben, und Gefangenenflucht begünſtigt zu haben. Insbeſondere ſoll er dem Gefangenen Groß, einem Mitglied der Räuberbande Markgraf, verſchiedene Werkzeuge und einen Dietrich gebracht haben. Dieſe Werkzeuge ſind in der Zelle Groß' gefunden worden. Dr. Georg Meyer war bereits im vergangenen Johr in die bekannte Automobilſchteber⸗ affäre Erban verwickelt. Es zeigte ſich ſeiner⸗ zeit, daß die Verſteigerungen von Automobilen in mehreren Provinzſtädten auf ſeinen Namen durch⸗ geführt worden waren. Meyer beſtritt jede Verfeh⸗ lung. Das Verfahren war aber auf ihn ausgedehnt worden. Die Unterſuchung wurde in aller Heimlich⸗ keit geführt. Es wird Meyer vorgeworfen, daß er wiſſent⸗ lich ſeinen Klienten— er verteidigte be⸗ ſonders Einbrecher, Geldſchrankknacker uſw. — Gelegenheit zur Flucht beſorgt hat. Er hat ferner ihnen Einbruchswerkzeuge ins Gefängnis geſchmuggelt. Außerdem beſteht der dringende Verdacht, daß er in ihrem In⸗ tereſſe Akten beſeitigte. In dem einen Fall handelt es ſich um den Woh⸗ nungseinbrecher Eddy Groß. Groß wurde im September zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Anfang Dezember fand man in feiner Zelle Aus⸗ bruchswerkzeuge, und zwar Dietriche und 16 Sägeblätter. Durch die Ausſage der Gefange⸗ nen wurde der Anwalt beſchuldigt die Werkzeuge Groß zugeſchmuggelt zu haben. Bei dem zweiten Fall handelt es ſich um das Ent⸗ weichen des Geldſchrankknackers Fritz Füller. Im Juni gelang es ihm aus dem Unterſuchungs⸗ gefängnis zu kommen. Er trug als Friſeur einen weißen Kittel. Ein Strafanſtaltswachtmeiſter geriet in den Verdacht der Beihilfe. Seine Unſchuld ſtellte ſich aber heraus und ein anderer Strafgefangener, ein gewiſſer Nikolai, wurde wegen falſcher Anſchuldi⸗ gung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Auffaſſung der Unterſuchungsbehörde hatte der Rechtsanwalt bei der Ablenkung des Verdachts ſeine Hand im Spiele. Außerdem wird ihm vorge⸗ worfen, Akten, die zu der Unterſuchung notwendig waren, beſeitigt zu haben. Schließlich iſt noch der Fall des Gefan⸗ genen S. höchſt verdächtig. S. hatte wegen Ein⸗ bruch in Unterſuchungshaft geſeſſen und war nach fei⸗ ner Aburteilung in ein Gefängnis zur Strafver⸗ büßung transportiert worden. Er„vererbte“ den anderen Gefangenen Teile ſeines Ausbruchswerkzeuges, das ihm eben⸗ falls von Meyer zugeſteckt worden ſein ſollte. Bei einer Hausſuchung im Büro und in der Woh⸗ nung des Anwaltes wurden Kaſſiber gefunden, die er auf unerklärliche Weiſe mit ſeinen in Haft be⸗ findlichen Klienten getauſcht hatte. Aufgrund dieſes Materials wurde der Anwalt in das Polizeigefäng⸗ nis eingeliefert. eee, Das Wüten der Grippe Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 27. Januar. Nach den Meldungen aus dem Reich wütet die Grippe beſonders ſchwer im Weſten und hauptſäch⸗ lich in Rheinland⸗Weſtfalen. Nachdem in Dortmund und Köln, Wanne und Letmathe bereits in den letz⸗ ten Tagen die Schulen geſchloſſen wurden, mußten geſtern in Bochum das Lyzeum und einige Volks⸗ ſchulen in den Vororten ihre Pforten ſchließen. In Herne werden von insgeſamt 35 Volksſchulen 24 mit Wirkung vom Samstag abend zunächſt auf eine Woche geſchloſſen, während das Oberlyzeum bereits am heutigen Freitag den Unterricht ausfallen läßt. In Duisburg ſind die Grippeerkrankungen beim Perſonal der Postämter ſo ſtark aufgetreten, daß Beſchränkungen im Zuſtelldienſt vorgenommen werden müſſen. Die Schulverwaltung Wuppertal hat ebenfalls wegen der zahlreichen Grippe⸗Erkrankungen die Schließung aller Schulen in Varmen und Elberfeld bis zum 31. Jannar 1939 angeordnet. Der Unterricht in den Schulen der Randgemeinden geht vorläufig weiter. Sämtliche Budapeſter höheren Schulen werden bis einſchließlich 4. Februar geſchloſſen wer⸗ den, weil ſowohl von den Schülern wie von der Lehrerſchaft ein erheblicher Prozentſatz an Grippe erkrankt iſt. Die Volksſchulen bleiben bis auf wei⸗ teres geöffnet. 1600 Grippeopfer in einer Woche Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 27. Januar. In der letzten Woche ſind in England faſt 16900 Perſpnen an den Folgen der Grippe ge⸗ ſtorben. Das iſt eine Steigerung der Todesfälle um 500 gegenüber der vergangenen Woche. Die Epidemie hat ſich im Lauſe des Januar derartig ausgewirkt, daß die Todesfälle von 300 in der erſten Woche auf 1600 in der vierten Woche, alſo um das fünffache geſtiegen ſind. Die Hoffnung, daß das gegenwärtige Froſtwetter eine Beſſexung herbeiführen würde, hat ſich nicht er⸗ füllt. In allen Aemtern, Geſchäftshäuſern, Fabriken weiſt das Perſonal große Lücken auf und auch in der Armee und Flotte ſind viele Tauſende an otto und Martelline Gäſte in Beethovens„Fidelio“ Leonorens Rettungswerk erhält eine recht be⸗ trächtliche Unterſtützung durch die Liebe, die Mar⸗ celline, die Tochter des Kerkermeiſters Rocco, dem permeintlichen Fidelio entgegenbringt. Aber noch ein anderer Helfer erſteht dem Weibe Floreſtans: die Habſucht Meiſter Roccos, der nicht zuletzt um des Profites willen den anſtelligen Fidelio zu ſeinem Eidam erwählt. Und als ſchließlich Pizarro ſeinen Plan zur Beſeitigung Floreſtaus durchführen will, iſt Rocco für klingende Münze Hereit, den Helfer bei dem ſchaurigen Geſchäft zu ſptelen. Die Muſik tut noch ein übriges zu dieſer Kenn⸗ zeichnung des Kerkermeiſters, indem ſie in der ein⸗ zigen Arie, die Rocco erhält, durch Wort und Ton hon ſeiner Goldgier erzählen läßt. Was wäre alſo naheliegender als dieſe Rolle nach der ſubalternen Habgier auszurichten, die aus allen Aeußerungen Roccos ſpricht! Dennoch iſt es verfehlt zu glauben, daß ſich unſere Regiſſeure ind Sänger auch nur im ektfernteſten danach richteten; die meiſten Roccos gehen heutzutäge vielmehr wie die lauterſten Idea⸗ liſten über die Szene. Auch geſtern wieder war es ſo. Wir haben uns zwar ſchon längſt mit dem Unſinn der hieſigen Juſzenierung der Beethovenoper abgefunden, allein am geſtrigen Nachmittage berührte die ſzeniſche Verballhornung des Werkes beſonders ſchmerzlich, weil ſie eine Schülervorſtellung betraf. Man ſage nicht, daß es dabei nur auf die Muſik ankomme. Gerade die Jugend hat einen Anſpruch auf eine finnfällige, dem Geſchehen wirklich eniſprechende Art der ſzeniſchen Wiedergabe. Wenn ſich alſo der Vor⸗ hang nach einem ſo eindeutig die ſpaniſche Grandezza betonenden Marſch hebt wie vor dem Auftritt Pizarros, und man ſieht auf der Bühne einen arm⸗ ſeligen Krähwinkler Landſturm verſammelt, dann befällt einen doch ein gelindes Grauſen, das ſich ſteigert, wenn die Gefangenen in ihrer greulichen Kollektivtracht die freie Gottesnatur grüßen, die hier in eine Waldhofer Induſtriehalle verlegt iſt. Immer⸗ bin muß man bedenken, daß die Vorſtellung, die — Gott ſeis geklagt— in dieſer Szenerie das Theaterjubiläum dekorierte, und nur durch die muſtkaliſche Wiedergabe einen übernommen wurde neuen Anſtrich erhalten kann, beſonders wenn ein Sachwalter wie Generalmuſikdirektor Roſenſtock am Werk iſt. 5 Alſo Meiſter Rocco. Er ſetzte uns geſtern des⸗ halb in Erſtaunen, weil uns der Gaſt, der ihn ſang, als ein kultivierter Sänger aus ſeiner Wiesbadener Zeit her bekannt war: Heinrich Hölzlin wirkt letzt am Deutſchen Theater in Prag. Seine ſtimm⸗ lichen Mittel ſind die eines verkappien Baritons — die meiſten der heutigen Baſſiſten ſind unbewußte Träger einer ſolchen Stimm⸗Maske—, ein geſang⸗ licher Vortrag beſitzt große Prägnanz, die Deutlich⸗ keit des Worts iſt ein beſonderer Vorzug. Der Stimmklang erſchien zwar geſtern ein wen'g trocken im Gegenſatz zu früher, allein wer verfügt bei der gegenwärtigen Grippe⸗ und Kältezeit ganz und gar über ſeine phonetiſchen Mittel! Nur das Spiel ließ uns unbefriedigt. Wieder ſah dieſer Rocco, dem man zutrauen konnte, daß er um ſeine Rolle wiſſe, aus wie weiland Enoch Arden. Wieder war ihm nichts von dem anzumerken, was er deutlich genng ſang. Hoffen wir, daß der an ſich vortreffliche Künſtler heute abend als Figaro nicht neben dem Geſang herſpielt. Mit Meiſter Rocco war eine Mareelline von außerhalb des Enſembles gekommen, die zwar in Mannheim keine Fremde iſt. Die Gattin des Gene⸗ ralmuſikdirektors, Gertrud Bender ⸗Roſenſtock, eine geborene Mannheimerin, war im Ablauf von wenigen Stunden für die erkrankte Guſſa Heiken eingeſprungen. Gewiß an ſich ſchon eine beachtliche Leiſtung, wenn man bedenkt, daß die Künſtlerin ſeit einiger Zeit der täglichen Bühnenpraxis entwöhnt iſt. Nur vor kurzem hat ſie an der Stätte ihres früheren Wirkens, am Stuttgarter Landestheater, als Ighino in Pfitzners„Paleſtrina“ ausgeholfen. Geſtern trat ſie einem Fidelio gegenüber, der ihr wohlbekannt war; mit Margarethe Bäumer hat ſie in Stuttgart gerade auch dieſe Oper oft zuſammen geſungen. Aber auch ſchon vorher war die Künſt⸗ lerin in dem Mannheimer Enſemble heimiſch. Sie ſteigerte die Rolle von vornherein ins Sentimentale, was der Entſtehungszeit des Werkes durchaus ent⸗ ſpricht. Wie wäre ſonſt die Schwärmerei des jungen Mädchen für Fidelio glaubhaft! Dieſe richtige Auf⸗ faſſung prägte ſich vor allem auch im Geſang aus, der die ſchöne, weiche Stimme der Sängerin, ihre hohe Kultur und die vornehme Linie des Vortrags ſogleich erkennen ließ. Schon in der Arie hatte ſie * Freitag, 27. Januar 1933 5 2585 2 5. Grippe erkrankt. Beſonders empfindlich macht ſich die Grippe unter den Brief rn, Straßen, bahnern und Autobusſchaffnern bemerkbar. Ueberal muß Hilfsperſonal eingeſtellt werden, um die Kran⸗ ken zu vertreten. Die vom Geſundheitsminiſterlum wie von den ſtädtiſchen Behörden ausgegebenen Rat ſchläge an die Bevölkerung zur Verhütung der Grippe erſcheinen mit deutſcher Auffaſſung ver⸗ glichen recht eigenartig. ed dringend empfoh⸗ len, auf der Fahrt von u zur Arbeitsſtätte im Autobus oder in der Vorortbahn alle Fenſter guf⸗ zulaſſen.„Friſche Luft“, die engliſche Ueberſetzung So wird Aft“, von Zugluft, wird als beſtes Heilmittel empfohlen. Daneben wird auf die überragende Bedeutung einer guten Verdauung hingewieſen. Vom regelmäßigen Scheuern der Zimmer, das in England nicht bekannt iſt, wird dagegen nichts geſagt. 59 — 4 2.. Impfprozeß in Frankreich Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters y Paris, 27. Januar. In der franzöſiſchen Gemeinde Bourbon Laney hat ſich eine am 20. Dezember vorigen Jah⸗ res vorgenommene Antidiphterie⸗Impfun 9 ſo unglückfelig ausgewirkt, daß 172 Kinder er⸗ krankten, von denen inzwiſchen eins geſtorben iſt und etwa zehn andere in Lebensgefahr ſchweben. Die Impfung wurde von drei verſchiedenen Aerzten mit demſelben Serum vorgenommen. Bei den geimpften Kindern zeigten ſich bald fieberhafte Erſcheinungen, Abzeſſe und Ausſchläge den Impf⸗ ſtellen. Da die öffentlichen Gef itsbehörden bisher nichts für die kleinen Opfer unternommen ha⸗ ben, haben die Eltern Klage erhoben. Ste verlangen vor allen Dingen Maßnahmen gegen eine Wieder⸗ holung derartiger bedauerlicher Fälle. Großer Hotelbrand in Detmold Meldung des Wolff⸗ Büros — Detmold, 27. Januar. In dem Hotel⸗Reſtauraunt„Fur Traube“ ent: ſtand heute früh ein Brand, der ſich in kürzeſter Zeit zu einem Großfeuer entwickelte. Die ſchlaſen⸗ den Gäſte konnten nur das nackte Leben retten. Insgeſamt befanden ſich 15 Perſonen in dem Ge⸗ bände, von denen 12 mit mehr oder minder ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Eine Frau iſt be⸗ reits auf dem Transport geſtorben, eine andere ringt mit dem Tode. Das Hotel hrannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch wird Ueber⸗ heizen eines Ofens angenommen. „ 5 2 Starke Eisſtauung auf öͤem Mhein Meldung des Wolffbüros — Koblenz, 27. Januar Auf dem Rhein hat ſich das Eis bis über Caub geſtaut. Die meiſten der in der Rhein⸗ ſchiffahrt beſchäftigten Schiffe haben die Winterhäfen aufgeſucht. Die Obermoſel iſt von Wellen bis über Wor⸗ meldingen und von Temmels bis über Greven⸗ machern und bie Sgar von Mittlach ab ſtromauf⸗ wärts zugefroren. Wegen des ſtarken Treibeiſes auf dem Rhein iſt die Schiffahrt eingeſtellt worden. Auch bei dem anhaltenden Froſt iſt, entgegen anderslautenden Meldungen, die Groß ⸗Schiſf⸗ fahrt auf der Unterelbe ungeſtört geblie⸗ ben. Zwei Eisbrecher halten ſtändig die Treibeis⸗ felder in Bewegung. Nur Motorſegler und kleinere Fahrzeuge haben Schwierigkeiten. Fiſchdampfer geſunken — Bremen, 27. Januar. Der auf der Unter⸗ weſer aufgelaufene Cuxhavener Fiſchdampfer „Steinwaerder“ iſt gekentert und geſunken. Von der Mannſchaft iſt niemand zu Schaden gekom⸗ men. Sobald die Eisſchwierigkeiten behoben ſind, wird man den Dampfer zu heben verſuchen. ſich eingeſungen und ihre Eröffnung des Quartett⸗ kanons erſchien beiſpielhaft. Das Spiel ließ die Vertrautheit mit der Bühne erkennen.— Die zahl⸗ reich verſammelte Jugend folgte der Aufführung mit großer Aufmerkſamkeit. K. 0 Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonntag, 29. Januar(außer Miete) Richard Wagner⸗Zyklus 1. Abend„Die Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg“.— Montag, 30. Januar(Freie Volksbühne]„Die Weber“.— Dienstag, 31. Januar (Miete D, Sondermiete D)„Die Nacht zum 17. April“.— Mittwoch, 1. Februar(Miete M)„Die luſtige Witwe“.— Donnerstag, 2. Februar(außer Miete) Richard Wagner⸗Zyklus 2. Abend„Lohen⸗ grin“.— Freitag, 3. Februar(außer Miete) Richard Wagner⸗Zyklus 3. Abend„Das Rheingold“— Sams⸗ tag, 4. Februar(Miete B, Sondermiete B) zum erſten Male„Glückliche Reiſe“.— Sonntag, 5. Februar (außer Miete) Richard Wagner⸗Zyklus 4. Abend „Die Walküre“.— Montag, 6. Februar(Miete 6) „Geſtern und heute“. Eine Ausſtellung über den rheiniſchen Karne⸗ val. Das Kölner Kunſtgewerbemuſeum hat jetzt eine Ausſtellung eröffnet, die einen Ueber⸗ blick über die Geſchichte und die Entwicklung des rheiniſchen Karnevals in den letzten hundert Jahren ermöglicht. Gezeigt werden alle Formen der Ge⸗ brauchsgraphik, die in den Dienſt des Karnevals geſtellt worden ſind, wie Programme, Plakate und Lieder, die gleichzeitig die Stimmung der einzelnen Zeiten dokumentieren. Hinzu treten maskierte Puppen, an denen die Wandlungen des Geſchmacks des Karnevalanzuges und des Maskenkoſtüms ſinn⸗ fällig aufgezeigt werden. Erkenntnis Von Otto Julius Bierbaum Daß doch dein Stolz nicht eingeſtehen will: Ich irrte mich, was Gold mir ſchien, war Blech Nein, lieber wüteſt du das Schickſal an Und ſchmähſt: Dein böſer Hauch hat Grünſpan mir Auf meines Goldes reinen Glanz gelegt. Weißt du denn nicht: Gold und ein treues Herz Behalten immer ihren tiefen Glanz? H. H. Wetzler in Ludwigshafen als Gaſtdirigent des Pfalzorcheſters Den krönenden Abſchluß des vierten Sin fonie⸗Konzertes in der Reihe der vom Aus, ſchuß für Bildungsweſen in der J. G. Farbenindu⸗ ſtrie veranſtalteten Abende bildete die geiſtſprühende Ouverture von Hans Hermann Wetzler zu Shakeſpeares Luſtſpiel„Wie es euch ge⸗ fällt“. Die Ouverture, die auch als glanzvolles Konzertſtück ihr Eigenleben führen kann, stellt nicht nur dank ihrer blendenden Inſtrumentation der Orcheſterbeherrſchung ihres Schöpfers ein gutes Zeugnis aus, ſondern überraſcht insbeſonders durch den zündenden Wurf und den Elan ihrer Durch⸗ führung. Von Anfang an beſticht Wetzlers Muſik durch ihren Einfallsreichtum und die breitgeſchwungenen Melodiebögen, wobei die Ouverture beſonders durch die geiſtvolle Verarbeitung der prägnanten Themen feſſelt, die durchaus originell erfunden ſind. Man kann auch heute noch erfolgreich mit klaſſiſchen For⸗ men operieren, wenn man ſo viel zu ſagen hat wie Wetzler. Es fehlt keineswegs an akkordlichen Ueber⸗ raſchungen, die um ſo wirkſamer eintreten, als Wetzler in ſeinen harmoniſchen Dispoſitionen über⸗ aus klug verfährt. Der Komponiſt, der ſein Werk ſelbſt leitete und auch als Dirigent bei ſparſamen Geſten einen ſehr gewinnenden Eindruck hinterläßt, wurde herzlich gefeiert. i Vorangegangen waren Rouſſeaus intereſſante Duverture zu ſeinem Singſpiel„der Dorfwahr⸗ ſager“, und Mozarts Jupiter⸗Sinfonie, vom Pfalz⸗ orcheſter unter GMD. Prof. Boehes Leitung un⸗ gemein fein ausgearbeitet, wobei die Wiedergabe der berühmten Fuge ein Sonderlob verdient. In Corel⸗ lis„solia“ mit orcheſtraler und harmoniſcher Aus⸗ ſchmückung von Reger ſowie in Bruchs s moll Konzert ſtellte ſich Martha Linz(Berlin) als tech⸗ niſch ungemein beſchlagene Vloliniſtin vor, deren Tonbildung leider nicht immer ausreichte, um ſich im Paſſagenwerk gegenüber dem diskret begleiten⸗ den Orcheſter erfolgreich und dominlerend durchzuſetzen. Dank ſeiner geſunden Tonſprache und ſeiner formellen Geſchloſſenheit fügte ſich Wetzlers Werk glücklich dem von Klaſſikern und Klaſſiziſten beſtrittenen Abend ein. 885 e FUT .. 1939 ch macht dtraßen⸗ deberall e Kran⸗ iſterlum en Rat⸗ ng der 1 ter auf rſetzung pfohlen. ig einer näßigen bekannt 1 90 eters muar. rbon⸗ Jah⸗ pfung er er- rben iſt efahr hiedenen n. Bei berhafte t Impf⸗ hörden men ha⸗ rlangen Wieder⸗ nold muar. e“ ent; ter Zeit chlafen⸗ retten. em Ge⸗ inder kenhaus iſt be⸗ andere auf die che des Ueber⸗ Imnuar über Rhein⸗ erhäfen r Wor⸗ Breven⸗ o mauf⸗ hein iſt ntgegen ſchiff⸗ geblie⸗ reibeis⸗ kleinere Unter⸗ hampfer ſunken. gekom⸗ n ſind. fen Sin ⸗ n Aus⸗ enindu⸗ ühende er zu ch ge, izvolles lt nicht on ber gutes s durch Durch⸗ durch ngenen s durch Themen Man n For⸗ hat wie Ueber⸗ n, als 1 über⸗ te und en ſehr herzlich eſſante fwahr⸗ Pfalz⸗ ug un⸗ be der Corel⸗ Aus⸗ g moll⸗ 8 tech⸗ deren im ſich leiten⸗ rend he und etzlers iziſten . Januar 1933 Freitag, 27. — Die außerplanmäßigen Schulferien Auch die Kinderhorte geſchloſſen Wie bereits berichtet, ſind von heute ab die Bolksſchulen und die Höheren Lehr⸗ anſtalten geſchloſſen, um einer weiteren Ausdehnung der Grippe vorzubeugen. Es iſt ſeit langen Jahren zum erſten Mal wieder eine ſolche Maßnahme notwendig geworden, die den zuſtändi⸗ gen Stellen nicht leicht fiel. Den Aerzten blieb schließlich gar keine andere Möglichkeit mehr, da ſie an Hand der ſeit einiger Zeit täglich feſtgeſtellten Erkrankungsziffern erkennen mußten, daß die Grippe⸗ welle von Weſtdeutſchland in ihrem vollen Ausmaß über unſer Gebiet hereingebrochen iſt. Von den 32 000 Mannheimer Volksſchülern waren geſtern rund 6200, alſo 20 v.., er⸗ krankt. Vorgeſtern waren es nur 17 v. H. Von der Lehrer⸗ ſchaft waren am Mittwoch etwa 11 v. H. und am Donnerstag 12 v. H. erkrankt. Allein die verhält⸗ nismäßig hohe Zahl der erkrankten Lehrkräfte er⸗ ſchwerte den Schulbetrieb. Das gleiche Verhältnis beſtand an den Mittelſchulen, wo von den 4000 Schülern am Mittwoch 18 v. H. und am Don⸗ nerstag 20 v. H. erkrankt waren. Die Ausbreitung der Grippe in den einzelnen Bezirken iſt ſehr unter⸗ schiedlich. Während in einigen Klaſſen nur wenige Schüler fehlen, ſind in anderen Klaſſen die Hälfte aller Schüler abweſend. Beſonders heimgeſucht ſcheint Neckarau zu ſein, das einen außer⸗ gewöhnlich hohen Krankheitsſtand auf⸗ zuweiſen hat. Von der Schulſchließung wurden auch die Kin⸗ derhorte betroffen, die geſtern nachmittag zum letzten Mal beiſammen waren. Die geſund geblie⸗ benen Schüler freuen ſich natürlich über die außer⸗ planmäßigen Ferien, zumal ſie die freien Tage zum Eisſport verwenden können. Die Lehrer hingegen ſind nicht beſonders erbaut, da das Schuljahr ſich ſeinem Ende zuneigt und das Klaſſenziel unter allen Umſtänden erreicht werden muß. Wenn auch vor⸗ läufig nur eine Schließung bis Montag, 6. Februar, vorgeſehen iſt, ſo fehlen doch die acht Tage. Hoffent⸗ lich nimmt die Grippe ſo ſchnell wieder ab, daß am 6. Februar die Schulen ihre Pforten wieder öffnen können. Auch am Gericht macht ſich allmählich die Grippe ſtärker bemerkbar. Nicht nur das Verwal⸗ tungsperſonal iſt in Mitleidenſchaft gezogen, ſon⸗ dern auch höhere Beamte, ſo daß wohl damit zu rechnen iſt, daß in den nächſten Tagen Termin⸗ verlegungen erforderlich werden. — * Die Kälte hält unvermindert an. Was will auch ein Temperaturunterſchied von einem Grad Celſius beſagen. Soviel betrug nämlich heute früh bei 10 Grad Celſius die Differenz gegen geſtern. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 10,6 Grad Celſius zurück. Da in der Nacht zum Donnerstag ein Minimum von 11½ Grad Celſtus jeſtgeſtellt wurde, iſt auch hier der Rückgang der Kälte kaum wahrnehmbar. Die geſtrige Höchſttem⸗ peratur war mit 0,8 Grad Celſius unter Null der vorgeſtrigen genau gleich. Ein harmloſer Brand. Geſtern abend gegen 19 Uhr wurde der erſte Löſchzug der Berufsfeuer⸗ wehr nach dem Hauſe R 7, 11 gerufen, wo im vier⸗ ten Stock hinter dem Schlafzimmer Wäſcheſtücke und Kleider zu brennen begonnen hatten. Beim Feuer⸗ machen hatte man offenbar nicht genügend auf die richtige Entfernung Bedacht genommen. Beim Ein⸗ treffen der Wehr war durch einen Hausbewohner der Brand bereits mit einem Eimer Waſſer gelöſcht. * Winterſportſonderzuge zum halben Fahrpreis verkehren: Samstag, 28. Januar: Mannheim ab 14.30, Karlsruhe 16.00, Oberbühlertal 17.38, Otten⸗ höfen 17.35, Offenburg 17.19 Uhr; Sonntag, 29. Januar: Mannheim ab.30, Karlsruhe ab.00, Oberbühlertal.11, Ottenhöfen.35, Offenburg au s. Beide Sonderzüge mit direkten Wagen nach Oberbühlertal und Ottenhöfen. In Offenburg be⸗ ſtehen unmittelbare Anſchlüſſe Richtung Freiburg und Triberg. Rückfahrt Sonntag, 29. Januar, Of⸗ ſenburg ab 18.14, Karksruhe 19.53, Mannheim 24.11 Uhr. * Kollektenergebnis. Die im Jahre 1932 erhobene Karfreitagskollekte zum Beſten des Me⸗ lanchthonvereins für evang. Schülerheime ergab 15 334,52. Der Evang. Oberkirchenrat weiſt dar⸗ auf hin, wie dringend notwendig die Unterſtützung des Werks des Melanchthonvereins iſt und hat des⸗ halb angeordnet, daß auch in dieſem Jahre an Kar⸗ freitag eine Kollekte zugunſten des Melanchthonver⸗ eins erhoben werde. Humor vom Tage „Sy fleißig, Frau Doktor?“ „Ja, ich ſchreibe ein Buch:„Wie erziehe ich meinen Erſtgeborenen?“ „Richtig, wo iſt denn der Kleine?“ „Den habe ich, um ruhig ſchreiben zu können, für ein halbes Jahr bei Bekannten. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe In Mannheim ſlehen 1062 Nummer 48 Zohnungen leer Das find 1,4 v. H. aller vorhandenen Wohnungen So berichtete Bürgermeiſter Büchner in der Neujahrsnummer der NMZ3. Es ſind alſo amt⸗ liche, unangreifbare Zahlen. Der verantwortliche oberſte Beamte im Wohnungsweſen der Stadt Mann⸗ heim ſtellte weiter feſt, daß damit prozentual, d. h. verhältnismäßig derſelbe Spielraum auf dem Woh⸗ nungsmarkt wieder erreicht iſt wie 1913, alſo vor dem Krieg, und knüpft daran aus verantwortungs⸗ bewußter Auffaſſung dieſer Dinge, insbeſondere wohl auch im Hinblick auf die Zuſam menhänge der Mietverhältniſſe und der Finanz⸗ politik der Stadt die ernſte Aeußerung: „Vom Standpunkt der Wohnungspolitik ſind die Zahlen(der leerſtehenden Wohnungen) noch nicht tragiſch zu nehmen; denn es ſind zurzeit in der Be⸗ völkerung noch genügend Reſerven vorhanden, die Wohnungen wieder zu beziehen, wenn die Wirtſchaft aufgeht; auch müſſen Wohnungen leer ſtehen, um Umzüge zu ermöglichen und die Auswahl zu ge⸗ ſtatten.“ Er fährt aber im vollen Verantwortungs⸗ gefühl fort:„Ich möchte trotzdem nicht wünſchen, daß in der heutigen armen Zeit die Zahl von 14 v. H. noch wächſt.“ Er ſchaut weiter in die vorausſichtliche Entwicklung Mannheims und der Städte Deutſchlands überhaupt und meint mit Recht: „Weiterwachſen wird es auf dieſe Weiſe[durch Zuwanderung) nicht, weil in Deutſchland auch auf dem flachen Land keine Reſervpire mehr vorhanden ſind, die umgekehrte Entwicklung (Abwanderung von den Städten aufs Land) von den Regierungen geradezu gewünſcht und gefördert wird. Es beſteht die bange Frage: wird Mannheim in dieſer Hinſicht wenigſtens bleiben, was es iſt?“ Ich habe dieſe ernſten Aeußerungen eines groß⸗ zügig denkenden und das Ganze mit über⸗ blickenden verantwortungsbewußten Beamten wiederholt, weil ich ſie für ſo wertvoll halte, daß ſie alle verantwortungsbewußten Bürger unſerer Stadt veranlaſſen ſollten, dieſe wichtigſte Seite im Wirtſchaftsleben künftig ebenſo weit⸗ blickend zu betrachten. Denn leider geſchieht dies nicht immer. Gerade die Wohnungswirtſchaft wird ſehr oft aus dem Geſichtswinkel der perſönlichen Verhältniſſe heraus kritiſtert und die Forderungen je nach perſönlichem Vorteil oder Nachteil er⸗ hoben. Auf dieſe Weiſe kam die furchtbare Not über das ganze Volk und die entſetzliche Spal ⸗ tung der einzelnen Volksſchichten dazu. Jeder dachte nur an ſeine perſönlichen Intereſſen und kümmerte ſich nicht darum, ob ganze Schichten anderer Volkskreiſe dabei zugrunde gehen. Zu ſpät entdeckte man häufig, daß es auch in die eigene Wohnung regnete, wenn der Hausbeſitzer das Dach nicht mehr erneuern oder inſtandhalten konnte, oder wenn die eigene Entlaſſung kam, weil ſo und ſo viele Geſchäfte nicht mehr gingen und ſo und ſo viele ihr Perſonal bis zum Dienſtmädchen entlaſſen mußten. Daß mit dem Schlechtergehen der Geſchäfte auch die Steuern ſchrumpften, ſo weit dachten die wenigſten. Erſt wenn durch dieſe allgemeine Schrumpfung der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Ein⸗ nahmen die Fürſorgeunterſtützung verringert werden mußte, dann erſt ging manchen ein Licht auf, wohin das Geſchrei mit der Gleichmacherei führte. Der frühere Finaunzminiſter Dr. Dietrich rief es zwar den Sozialdemokraten ſchon vor Jahren im Nibe⸗ lungenſaal zu: Mit eurer öden Gleichmacherei bringt ihr ſchließlich alles gleich, freilich gleiſchar.“ Aber trotzdem ging die Bewilligungsfreude vieler Par⸗ teien immer höher; ihre Anhänger mußten die höheren Steuern ja meiſt nicht zahlen; das mußten ja meiſt die andern. Alſo friſch⸗fröhlich gefordert und bewilligt,„geh es, wie es will“. Es war ſchon ein großer Fortſchritt, als Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich jeden Antrag für höhere Leiſtungen ablehnte, der nicht auch gleichzeitig die Deckung der Mehrausgabe nachwies. Wir ſind überzeugt, er und alle Stadtväter würden gern mehr bewilligen, wenn ſie wüßten, woher die Mittel nehmen. Es iſt ein unbegreiflicher Trug⸗ ſchluß, wenn in einem ernſt und ſachlich ſein wollen⸗ den Artikel einer hieſigen Zeitung dieſer Tage der Rückgang der Bautätigkeit auf das Verſagen der Privatinitiative zurückgeführt wird, die nicht mehr baue, weil das Bauen für ſie zu teuer käme. Durch das Nachlaſſen der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Bauaufträge infolge der geringeren Baugeldzuſchüſſe würden Bauherren und Arbeiter arbeitslös. Heilige Flucht vor dem Eisgang Aeberfüllung der Ludwigshafener Häſen— Der Eisbrecher bei der Arbeit Im fahlen Frühlicht ſchimmern die vom Reif überzogenen Frachtkähne, die ſich Bord an Bord im Luitpoldhafen drängen. Eben ſteigt der Sonnenball rotgolden hinter dem kahlen Geäſt des Stadtparks empor, als wir über die Mole wandern, um das ſeltene Schauſpiel der überfüllten Häfen zu betrachten, Vor dem Treibeis des Rheins habe ſich faſt alle Schiffe in die ſchützenden Waſſer⸗ becken geflüchtet. Auf einmal genießen die Häfen von Mann⸗ heim Ludwigshafen den Vorzug der„Meiſt⸗ begünſtigung“ als Zufluchtsorte, denn ſie ſind keine Schutzhäfen, ſondern Umſchlag⸗ plätze. Infolgedeſſen erheben die beiderſeitigen Ver⸗ waltungen keine Liegegebühr. Gegen einen ſo mächtigen Ueberfall, wie er ſich im Laufe des Mittwochnachmittag und der folgenden Nacht ereignet hat, fühlen ſich die Behörden zunächſt machtlos. Der Hafenmeiſter kann mit ſeiner Mann⸗ ſchaft die 18 Kilometer lange Strandfläche nicht wie ein Verkehrsſchutzmann überwachen. Es liegen hier Schiffe aus aller Herren Länder in drangvoll fürch⸗ lerlicher Enge und ſperren den Kähnen. die ihre Ladung löſchen wollen, die Durchfahrt zu den Lager⸗ häuſern und Tanks. Da gilt es nun, energiſch Ord⸗ nung zu ſchaffen. Aber Schiffahrtsverwalter Deutſch weiß die Hafen⸗ und Länderpolizei⸗ Ordnung zu handhaben. Zuerſt muß freie Bahn geſchaffen werden. Im Luitpoldhafen und Munden heimer Altrhein harren ein Guano⸗ und fünf Benzinſchiffe auf den Augenblick, in dem ſie zu den Kränen und Rohrleitungen ihrer Firmen gelangen können. Nun ſind aber der Benzin und Petroleumhafen völlig zugefroren. Glücklicherweiſe ſteht der Hafen verwaltung der als Eisbrecher ausgeſtattete Salondampfer„Pfalz“ zur Verfügung. Er tut das ſeine, damit die Schiffe „verholt“, d.., an einen andern Platz fahren können. Wir ſehen, wie zuerſt die Schiffsſchraube am Heck durch ihre mahlenden Waſſerwirbel die im Sonnenglaſt funkelnden Eisſchollen ſprengt, ſo daß die Möven erſchreckt davonflattern. So wird das Schiff in mühſeliger Arbeit vom umklammernden Eispanzer frei. In langſamem Vorwärtsdrängen durchſtößt der mit einem Rammſporn bewehrte Bug die letzte Barriere. Die Fortbewegung zwiſchen dem Ufer und den nah davor eingezwängten Schiffs⸗ rümpfen bereitet allerhand Schwierigkeiten. Kork⸗ ſäcke werden zwiſchen die Seitenwand des Eis⸗ brechers gehängt, um ein Abſcheuern und Einbeulen zu verhüten. Aber endlich gelingt der Durchbruch in den offenen Rhein. Die„Pfalz“ nimmt nun ihren Kurs nach dem Luitpoldhafen, wo durch Oeffnung der Kammerſchleuſentore am Pegeluhrturm ein ſtän⸗ diger Waſſerdurchfluß das Zufrieren hemmt. Am Nachmittag herrſcht auch dort wieder Ordnung und Eintracht. 0 Starkes Treibeis auf dem Mhein Durch die Kanaliſation iſt es ſo gut wie aus⸗ geſchloſſen, daß vom Oberlauf des Neckars Treib⸗ eis kommt. Die wenigen Schollen, die unter den Neckarbrücken durchtreiben, haben ſich zwiſchen Feu⸗ denheim und Mannheim gebildet. Der Rhein hingegen bietet ein ganz anderes Bild. Auch geſtern war nur eine Rinne eisfrei, in der ſtändig lebhafter Schiffsverkehr herrſchte. Die Schiffahrttreibenden haben inzwiſchen eingeſehen, daß es höchſte Zeit iſt, die Schiffe vor dem Eis rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Schleppzüge, die in ununterbrochener Folge ſtromaufwärts fahren, haben durchweg als Ziel die Rheinauhäfen. An den Kaianlagen wird mit Hochdruck geleichtert, damit noch möglichſt viele Schiffe leer werden. Die ſchon oberhalb Rheinau fahrenden Schiffe haben Anweiſung bekommen, ſchnellſtens den Karlsruher Hafen aufzuſuchen. Der Mühlanhafen iſt faſt vollſtändig belegt und auch in den übrigen Häfen liegt Schiff neben Schiff. Der Eisbrecher hat ſchwerſte Arbeit zu leiſten gehabt, um die Fahrrinnen aufzubrechen. Die Frage, ob das Treibeis des Rheins zum Stehen kommt, läßt ſich jetzt noch nicht beantworten. Wenn ſich auch der Rhein bei der Loreley geſtaut hat, ſo wird es doch einige Tage dauern, bis ſich der Stau bis Mannheim ausbreitet. Im Jahre 1929 erfolgte bei Gernsheim ein Stau, von wo aus dann die Stauwirkung innerhalb von 48 Stunden in Mannheim zu bemerken war. Oberhalb Gernsheim iſt mit einem Eisſtau kaum zu rechnen, ſo daß wohl der Rhein nicht unverſehens zugehen wird. Der amtliche Bericht Die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion Karlsruhe teilt über die Eisverhältniſſe auf den größeren Flüſſen des Landes folgendes mit: Der Rhein iſt oberhalb Greffern eisfrei, führt ab Plitters⸗ dorf ſchwaches, ab Maxau noch ſtarkes Treibeis. Die Schiffahrt oberhalb Mannheim iſt, wenn auch mit Schwierigkeiten, noch im Gange. Vom Neckar und Main liegen keine Meldungen über Veränderungen vor. alle ſtädtiſchen Gebühren Logik! Ja, wo kommen die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Bauzuſchüſſe denn her? Doch aus den Taſchen der Bürger in Form von Steuern. Und warum werden dieſe Baugeldzuſchüſſe immer geringer? Weil eben die Taſchen der Bürger immer leerer werden. Auf die Wohnungsverhältniſſe angewandt, muß doch ge⸗ ſagt werden: Jeder Bürger iſt entweder Mieter oder Vermieter; wenn alſo die Steuerſchraube für immer ſtärker angezogen werden mußte, traf es doch zuletzt alle, und wenn heute Tauſende von Neuhausbeſitzern Konkurs er⸗ klären müſſen und wenn für ihre Häuſer nicht einmal der halbe Baupreis erlöſt wird, ſo iſt nicht nur ihr erſpartes Eigenkapital(oft Ab⸗ findungsſummen für ſchwere Kriegsverletzungen!) dahin, ſondern bis zu hohem Grad auch die Baugeld⸗ zuſchüſſe, alſo ſtädtiſche Steuergelder, die alle, du und ich beigeſchoſſen haben. Wenn doch endlich die Menſchen dieſe Zuſammenhänge merkten! Und welche Erfahrungen haben viele der gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaften gemacht. Unentgeltlich konnten und können ſie auch nicht vermieten. Mancher Verwalter ſolcher Häuſer müßte kündigen und Räu⸗ mungsklage anſtrengen, weil eben bei Nichtzahlung der Mieten die Zinſen und Steuern nicht beſtritten werden können. Es entbehrte nicht eines gewiſſen Reizes, daß die„Arbeiterzeitung“ vor einigen Tagen den früheren Vorſtand des Mieteinigungsamtes wegen Kündigung und Räumungsklage gegen einen Mieter einer Wohnung in einem gemeinnützigen Siedlungsblock angriff. Es iſt eben alles aufeinander angewieſen: Mieter und Vermieter, Stadtfinanzen und Steuerzahler, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ſo daß einſeitige Bevorzugung oder Belaſtung das ganze Haus, die ganze Wirtſchaft zum Einſturz bringt und am Ende alle mitbegräbt. Deshalb nicht weiterbauen mit ſtädtiſchen Geldern(d. h. Gel⸗ dern der Bürger: Mieter wie Vermieter), ſondern das Ganze im Auge behalten! Der Appell an die moraliſchen Kräfte in den ſtädtiſchen Körperſchaften, den der Reichsſparkommiſſar Dr. Saemiſch ſeinem Mannheimer Spargutachten voranſtellt, iſt nur zu berechtigt, berechtigt auch die Warnung vor einem „dewiſſen Luxus“, der„is Zuge der Zeit lag.“ Verantwortungs bewußt gegenüber dem Ganzen, nicht bloß der Maſſe zuliebel muß wieder Parole werden auch in der Mannheimer Wohnungspolitik. 1062 leere Wohnungen ſind für Mannheim gerade genug! Noch mehr mit öffent⸗ lichen Geldern, d. h. Steuergroſchen, zu bauen, iſt Verſündigung an geſunder Wirtſchaftsvernunft, Ver⸗ fündigung am Volksganzen, die die Wirtſchafts⸗ ſchwachen wieder zuerſt und am härteſten büßen müſſen. G. K — 83 * Zugelaſſen als Rechtsanwälte wurden die Ge⸗ richtsaſſeſſoren Dr. Ernſt Stiefel, Dr. Helmut Servos, Kurt Lederle und Gerhard Schwos⸗ rer beim Landgericht Mannheim. Schauburg:„Madame verllert ihr Kleid“ Madame hatte Pech: Bei jeder paſſenden und unpaſſen⸗ den Gelegenheit verlor ſie durch irgend einen unglücklichen Zufall ihr Kleid. Hieraus entwickelte ſich eine Geſchichte der Irrungen und Verwirrungen. Von Paris geht es nach Venedig, in die Stadt der Lagunen.„Madame“ reiſt mit ihrem Mann, ihr Freund reiſt mit einer gemieteten Frau. Zufällig kennt der Mann von Madame die„Frau“ des anderen. Eiferſucht auf beiden Seiten. Die gemietete Frau entpuppt ſich in Venedig als ſehr temperamentvoll und als Dame von Format, die genau weiß, was ſie will. Das Kleid, das wieder einmal in die Türe eingeklemm wird, rettet für beide Paare die Situation. Verſöhnung beiderſeits und ein glückliches Ende. Lily Damita und Charlie Ruggles als die Haupt⸗ darſteller bieten eine ausgezeichnete Leiſtung. Prächtige Aufnahmen von Venedig bilden einen ſtimmungsvollen Rahmen um die ſehr luſtige und unterhaltende Handlung. Die Regie hat es verſtanden, durch witzige Einfälle Lach⸗ erfolge zu erzielen. Venedig bei Nacht; beleuchtete Gon⸗ deln, von ſingenden Gondelführern geſteuert, ziehen durch die Kanäle. Man ſpürt die ſüdliche Wärme. Obwohl die Handlung ſaſt ausſchließlich im Hotel ſpielt, wirkt ſie keinen Augenblick eintönig. Sämtliche Künſtler ſorgen dafür, daß der Film flott und luſtig geſpielt wird. Ein weiterer Film,„Wettlauf um den Man“, gibt Einblick in das Leben und Treiben einer amertkant⸗ ſchen Univerſität. Die Tochter eines Oelkönigs(Bebe Daniels) wird auf rauhe Art von ihren verrückten Ideen geheilt. Ihre Fähigkeiten auf ſportlichem Gebiet bringen ſie dann aber den anderen Studentinnen und vor allem den Studenten näher. Auch in dieſem Film kommt die Heiterkeit zu ihrem vollen Recht. * »Das Landheimfeſt der Leſſingſchule, das am 4. Februar abgehalten werden ſollte, mußte infolge der Schließung der Schulen auf den 4. März verſchoben werben. 2 75. Geburtstag. Frau Eliſe Hoffmann, wohnhaft 7 6, 37, feiert heute ihren 75. Geburtstag. e eee ee Kampf gegen die Grippe Togal⸗Tabletten ſind ein hervorragend bewährtes Mike tel gegen Grippe und Erkältungskrankheiten. Togal iſt ſtark harnſäurelöſend und in hohem Maße bakterien⸗ tötend! Im Anfangsſtadium genommen verhindert Togal den Ausbruch der Grippe. Erſtaunliche Erfolge! Mehr als 6000 Arzte⸗Gutachten! Ein Verſuch über⸗ zeugt. In all. Apoth. M..25. 2, Un.45 edin., 74,340 stel aul. Wiel Se fur 50 Pf. eine grobe Tube Zahnpasto bekommen, die den bis- herigen guten Zahnposten eben-“ bürtig ist. und deren köstlieher Geschmack Sie begeistern wird. Der niedtige Preis erspart es lhnen, auf eins def vielen unetptobten Zahn- E pflegemintel zurückgreifen zu müssen. Warum die neue NIVEA. Tai Quslitet: NIVEA Preiswert und gull Nur Niven-Creme ent- hält Euzerit; sie hinter- läßt keinerlei Glanz. Nivee- Creme. Möglichst schen vor- beugen! 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Juli v.., morgens gegen 6 Uhr, auf der Staatsſtraße NeuſtadtLamb⸗ recht von einem Forſtaufſeher wegen Holzdieb⸗ ſtahls geſtellt. Dabei kam es zu einem Zuſammen⸗ ſtoß, wobei Frey mit der Axt auf den Forſtbeamten losging. In der folgenden Verhandlung vor dem Schöffen⸗ gericht Neuſtadt a. H. am 19. Auguſt 1932, in der Frey wegen Forſtwiderſtandes angeklagt war, be⸗ ſchwor Lauer, daß der Forſtaufſeher der Angreifer geweſen ſei. Nach der Anklage ſoll Frey den Lauer zu dieſer Ausſage angeſtiftet haben. Bei ihrer Vernehmung bekundeten die Angeklag⸗ ten folgendes: Lauer iſt in Lambrecht aufgewachſen und war von 1922 bis 1926 in einer Erzlehungs⸗ anſtalt untergebracht, wo er das Schuhmacher⸗ handwerk erlernte. Am 14. Juli v. J. ging er mit Frey und deſſen Frau in den Wald, um Brennholz zu holen. Sie hatten ſich mit zwei Aexten und einem Handwagen ausgerüſtet und begaben ſich ins Nonnen⸗ tal bei Gimmeldingen, wo ſie eine Kiefer fällten Beim Abtransport, ſo bekundete Lauer, ſet ein Mann in Hemdsärmeln gekommen, der ſie anhalten wollte. Sie ſeien jedoch weitergefahren. Darauf habe der Mann die zwei Aexte aus dem Wagen ge⸗ nommen und ſei Frey auf den Rücken geſprungen. Der Angeklagte Frey bekundet, daß er in der fünften Klaſſe aus der Schule gekommen iſt. Jauer kenne er ſchon von früher Jugend an. Er beſtritt, den Forſtbeamten Haberer bedroht zu haben. Haberer habe an dem fraglichen Tage bei dem Zu⸗ ſammenſtoß keinen Rock angehabt. Er war der An⸗ ſicht, daß er es nicht mit einem Forſtbeamten zu tun habe. In der Beweisaufnahme gibt der Farſtaufſeher Haberer eine Schilderung des Vorfalles. Bahnwär⸗ ter Köſch, der den Vorfall mit anſah, hat geſehen, daß Frey mit der Axt auf den Forſtaufſeher eindrang. Auch er ſowie deſſen Ehefrau haben wahr⸗ genommen, daß Haberer Der Ze Euler will ge keinen Rock an hatte. Am kundete über die Neuſtat er habe Lauer öfters zur! Im weiteren Verlauf kundeten zwei G die die beiden 2 bewachten, daß gelegt habe. In ſeinem Plädoyer ging Staatsanwalt Weiß ein⸗ gangs ſeiner Ausführungen auf die Vorfälle des 14. Juli 1932 ein und wies auf die Geſtändniſſe des Angeklagten Lauer hin. Der Staatsanwalt hielt die beiden Angeſchuldigten nach dem Ergebnis der Be⸗ weisaufnahme für voll überführt und beantragte gegen beide eine Zuchthausſtraſe von drei Jahren ſowie Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Die Verteidiger plädierten in erſter Linie auf Freiſpruch. einen grünen Rock trug. n haben, daß Haberer vichtsrat Köhler be⸗ erichtsverhandlung; ahrheit ermahnen müſſen. der Uge endarmeriebegmte aus eklagten bei einer Ortsbeſichtigung ihnen Lauer ein Geſtändnis ab⸗ Das Urteil, das nach halbſtündiger Beratung verkündet wurde, lautete gegen Lauer wegen Verbrechens des Mein⸗ eides auf eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten, gegen Frey wegen Ver⸗ brechens der Anſtiftung zum Meineid auf zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus. Den An⸗ geklagten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt und ihnen die Koſten des Verfahrens auferlegt. Auch wird die dauernde Eidesunfähigkeit ausgeſprochen, ebenſo Haftfortdauer. Die„Zigeunerſchlacht“ bei Lampertheim * Darmſtadt, 26. Januar. Vor dem Schwur⸗ gericht wurde am Donnerstag über die ſogenannte „Zigeunerſchlacht“, die ſich am 5. Juli 1932 im Zigeunerwäldchen bei Lampertheim abſplelte, ver⸗ handelt. Neun Perſonen, nur zum Teil raſſereine Zigeuner, ſaßen auf der Anklagebank. Ein Teil von ihnen iſt in Wohnwagen beheimatet, zum Teil Worms. An dem fraglichen Tag hat der Scherenſchleifer Philipp Kimmel aus Ludwigshafen mit ſeinem 38lährigen Sohn und dem Ehepaar Johann Ger⸗ hardt aus Worms— die Frau iſt die Tochter des Kimmel— ſowie mit dem jungen Arbeiter Achen⸗ bach aus Worms das Zigeunerwäldchen beſucht, um die Ehefrau des Seiltänzers Eduard Michel zur Rede zu ſtellen, die angeblich die Ehefrau Gerhardt Dritten gegenüber beleidigt hat. Es kam natürlich ſofort zu einer wüſten Sch lä⸗ gerei, in deren Verlauf der Matthias Kraus, ein Korbmacher, von dem Scherenſchleifer durch einen Stich am Hals ſchwer verletzt wurde. Der Bruder Michael Kraus nahm ſofort wohnen ſie in Ludwigshafen und in einen Prügel und zertrümmerte dem Scheren⸗ ſchleifer das Schulterblatt und die Schädel⸗ decke, ſo daß der Mann noch in der Nacht im Krankenhaus Worms ſtarb. Das Ehepaar Gerhardt wurde tätlich gegen die Ehefrau des Seiltänzers. Die übrigen waren mehr oder minder an der allgemeinen Schlägerei beteiligt. In der Verhandlung waren die Ausſagen der An⸗ geklagten und auch der Zeugen ſehr leidenſchaftlich, aber auch ſehr widerſprüchsvoll. Vier Sachverſtändige mußten hinzugezogen wer⸗ den, um ihre Gutachten abzugeben, darunter Ober⸗ medizzinalrat Dr. Weidt, der den Hauptangeklagten Michael Kraus als ſchwachſinnig bezeichnete. Der Staatsanwalt kam in den Abendſtunden zu ſeinem Antrag. Ex verlangte gegen Michael Kraus drei Jahre Gefängnis, gegen Matthias Kraus, Eduard Michel, Heinrich Moll— der wegen Körperverletzung bereits 38 mal vorbeſtraft iſt— und gegen den 33 mal vorbeſtraften Händler Volkmann Gefängnis⸗ ſtrafen von einem, zwei Monaten und ſechs Wochen, gegen das Ehepaar Gerhardt ſechs bezw. acht Mo⸗ nate Gefängniszegegen Ludwig Kimmel ſieben Mo⸗ nate Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung und gegen den Arbeiter Achenbach fünf Monate Ge⸗ fängnis. Die fünf Verteidiger plädierten auf Frei⸗ ſprechung. Das Urteil wird morgen gefällt. Großfeuer in Rohrbach * Rohrbach(bei Eppingen), 27. Januar. In der Nacht auf Donnerstag brach in der Scheune des Franz Joſef Heitlinger Feuer aus, das ſich raſch ausdehnte, das Wohnhaus der Witwe Julius Kuhmann und die Scheune des Auguſt Eiſen⸗ hußht in Schutt und Aſche legte und das Doppelwohn⸗ haus des Franz Joſ. Heitlinger und Franz Mil⸗ denberger erheblich beſchädigte. Neben der ein⸗ heimſſchen Feuerwehr, die raſch zur Stelle war, be⸗ tetligte ſich auch die Sinsheimer Motorſpritze an den Löſchverſuchen, die infolge der großen Kälte beſon⸗ ders anſtrengend waren. Bis auf einige Hühner und Tauben, die verbrannten, konnte das Vieh ge⸗ rettet werden. Der Schaden des Großfeuers iſt auf etwa 30 000 Mark zu ſchätzen. Großer Dachſtuhlbrand in Mühlburg * Karlsruhe, 27. Januar. In der Nacht zum Donnerstag, um halb 1 Uhr, wurde im Dachſtuhl der Fettfabrik Albert Schneider in Mühlburg, Hardtſtraße 26, ein Dachſtuhlbrand entdeckt. Der Brand wurde zunächſt von zwei Zivilperſonen bemerkt, die die Polizeiwache Mühlburg davon in Kenntnis ſetzten. Die ſofort verſtändigte Be⸗ rufs feuerwehr erſchien alsbald am Brand⸗ glatz. Infolge des herrſchenden Windes griff das Feuer raſch um ſich und erfaßte den ganzen Dachſtuhl, der vollſtändig aus brannte. Die Feuerwehr, die in Stärke von zwei Löſch⸗ zügen am Brandplatz tätig war, konnte gegen.30 Uhr unter Zurücklaſſung einer Brandwache wieder abrücken. Menſchenleben kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden; im letzten Augenblick konnten drei Perſonen vor dem Erſtickungstod gerettet werden. Die Höhe des Gebäudeſchadens dürfte ſich auf 10 bis 12 000 Mark belaufen. ** * Heidelberg, 28. Januar. Ein ſtatiſtiſcher Ueber⸗ blick der Stadtverwaltung zeigt, daß in Heidelberg Ende Dezember mit den Angehörigen der Unter⸗ ſtützten insgeſamt 25630 Perſonen in Für⸗ ſorge ſtanden. Das ſind rund 30 Prozent der Be⸗ völkerung. Von dieſer Zahl entfallen nur 3695 Per⸗ ſonen auf die vom Arbeitsamt betreuten Kreiſe, der übrige große Anteil allein auf die Stadt, die jetzt mehr als 500 000% monatlich für die Fürſorge auf⸗ zubringen hat. 88 Nußloch, 27. Januar. Die früheren Beſitzer des Gaſthauſes„Zum Lamm“, die Eheleute Georg Oreans, konnten am Mittwoch ihr 50 jähriges Ehejubiläum feiern. Defraudant gefaßt * Freiburg i. Br., 25. Januar. Aus Lörrach in Baden flüchtete am vergangenen Sonntag der 28 Jahre alte Vertreter Hans Roſenfeld, der dort bei einem großen Lebensmittelgeſchäft angeſtellt war. Am Samstag war eine Reviſion vorgenom- men worden, bei der Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt wurden. Am Montag war Roſenfeld bereits ver⸗ ſchwunden. Er hatte— wie ſich ergab— im Laufe eines Jahres 12 000/ in die eigene Taſche gewirt⸗ ſchaftet. Das Geld war für Spiel, Turf uſw. ver⸗ wendet worden. Geſtern abend fanden ihn wie aus Berlin berichtet wird, dortige Kriminalbeamte, die von ſeiner Flucht benachrichtigt worden waren, bei Bekannten in der Ahrweilerſtraße. Von dem Gelde hatte er keinen Pfennig mehr in der Taſche. 4% Jahre lang 40 Arbeiter ſchwarz beſchäftigt * Pirmaſens, 27. Januar. Die bereits bekannten Fälle von Betrügereien hieſiger Schuhfabrikanten durch Beſchäftigung von Schwarzarbeitern ſind um einen weiteren vermehrt worden, der als beſonders kraß anzuſehen iſt. Die Polizei iſt darauf gekommen, daß der Schuhfabrikant Karl Stein in Pirmaſens in der Zeit von März 1928 bis zum September 1932 etwa 40 Arbeiter und Arbeiterinnen be⸗ ſchäftigt und dieſe nicht bei der Ortskrankenkaſſe an⸗ gemeldet hat. Die Arbeiter haben außerdem während der gan⸗ zen Zeit außer ihrem Verdienſt noch teilweiſe Er⸗ werbsloſen⸗ und zum anderen Teil Wohl⸗ fahrtsunterſtützung bezogen. Dadurch wur⸗ den das Arbeits⸗ und das Wohlfahrtsamt um den Betrag von rund 15000 Mark geſchädigt. Außerdem iſt ein weiterer Schaden von etwa 4000 Mark da⸗ durch entſtanden, daß die fraglichen Arbeiter weder zur Krankenkaſſe noch zur Invalidenverſicherung an⸗ gemeldet worden ſind. * all- Birkenau, 27. Januar. In letzter Zeit kamen in hieſiger Gegend verſchiedene Diebſtähle vor. Der Gendarmerie iſt es nunmehr gelungen, zwei Täter feſtzunehmen, die ſich gegenſeitig beſchuldigten, aber neun Einbrüche geſtanden. Die Diebe wurden dem Amtsgericht Fürth i. O. zugeführt. * Frankfurt a.., 27. Januar. Die Schulver⸗ waltung von Frankfurt a. M. hat beſchloſſen, ſämt⸗ liche ſtädtiſchen Schulen von heute Freitag ab bis einſchließlich Samstag, den 4 Februar, wegen Grippegefahr zu ſchließen, da ein Drittel der Schüler und Lehrer an Grippe erkrankt iſt. Beweisaufnahme be⸗ Lambrecht, großen und exfolgreichen Gautag des R Gau des 4. De Am Sonntag hielt der Rhein⸗Necke Kreiſ Baden— Pfalz, im Vereinsheim des Sport 1910 Käfertal, Zä Hof, ſeine Jahreshauptverſamm⸗ lung ab, bei der ine in großer Ar waren auvo der Ohneſorg fand an end Worte für die igkeit und Erfolge der Vereine. Der Rhein⸗Neckargar t 20 Vereinen der ſtärkſte Gau des badiſch⸗ 1 Durchführung der dt ft der V⸗ habe ſich mit chrer Friedrichspark zerordent⸗ erwartet Die vom geweſen. d e von Maunh zu Gunſten der Mannheime lich verdient gemocht. tung der erke 1d konnte Durch ſparſamſte Gef rut trotz ei- tragshe tzung im Vorjahr um 25 v. H. ein erhöhter Kaſſenbeſt nachgewieſen werden. Bet der Enklaſtung wurde il ſeine hrers muſterhafte m Stück arten auf einer Unter dem Beffall aller Tagungsteilnehmer konnte die geſamte Gauleltung den Dank entgegennehmen, den der 1. Vorſitzende des Vie 86 um Ausdruck brachte. Die Neu⸗ wahl für die ausſcheidenden Mitglieder der Gauleitung ergab mit Ausnahme des zurückgetretenen Boxwartes W. Dreſſel, für den Kreisborwart Ulmrich beſtimmt wurde, deren Wiederwahl mit Ohneſorg als Vor⸗ ſitzender, Drees als Geſchäftsführer, Führer als ei V -Netkar-Gaues Sportwart, Ulmrich als Borwart und Biundo als Jugendwart. 5 Der Antrag auf Bei altung der bisherigen Beiträge für die Gaukaſſe fand timmige Annahme und in der gleichen Weiſe wurde dem Antrag des ASW Heidelberg um Aufnahme in den Rhein⸗Neckar⸗Gau ſtattgegeben. Wiederum konnte eine Reihe Sieger aus den Mann. ſchaftskämpfen innerhalb des Gaues geehrt werden. Ez ren dies der Meiſter der„ m Gewichtheben und Vfa Schifſerſtadt, im Ringen B⸗Klaſſe der Amieitia Viernheim, im Gewichtheben der Meiſter Siegfried Ludwigshafen, im Ringen Jugendklaſſe Bf Oftersheim, im Raſen⸗ kraftſport und in der Leichtathletik Pollzei⸗Sport⸗ verein Mannheim. der Vergebung des nächſtjährigen Gautages fiel die prache auf den Bewerber Eiche ich war, daß man ſich auch in ig eines neuen Gauwander⸗ konnte, dieſen auf allen Gebieten zu laſſen. Wenn ſchon In 1 hoffen. Jahre preiſes nicht entſchlteßen der Gaumeiſterſchaften austragen dieſer Wanderpreis eine größere Beteiligung bei den Gaumeiſterſchaften bezwecken ſoll, dann durfte man auf keinen Fall die Borxmeiſterſchaften des Gaues von dem Wettbewerb ausſchließen. An Oſtern wird vom f Ningerwettſtreit cht, für den bei An 06 Mannheim en allſ Bez ein kreis⸗ laſſen zur Durchführung 0 f großes Intereſſe be⸗ ſteh Die Abwicklung der smeiſterſchaften wurde dem AS V Germania Oggersheim übertragen, der außerdem mit einer großen Werbeveranſtaltung unter Mitwirkung des Olympiaſiegers Ismayr aufwartet. Vie 86 Mannheim führt die Gaumeiſterſchaften im Boxen durch. während die Durchführung des Gau⸗ feſtes vom Gau ſelbſt übernommen werden mußte, da ſich hierzu kein Verein gemeldet hatte. Die Tagung ſtand im Zeichen ſachlicher Verhandlung und wickelte ſich trotz der großen Tagesordnung ſchnell und reibungslos ab. heute ſch Aus der Vadiſchen Turnerſchaft Die nächſten Sonntage werden in der Badiſchen Turner⸗ J Zufammentreſfen des deutſchen Meiſters Gottfried ſchaft bevorzugt, da ſie im Zeichen der Gautur n⸗ tage ſtehen. Nachdem der Breisgau und der Man n⸗ heimer Turngau ihre Tagungen bereits hinter ſich haben, folgen am kommenden Sonntag vier weitere Turngaue. Vom Badiſchen Nechkar⸗Turngau wer⸗ den ſich die Vereinsvertreter in Heidelberg Kirch⸗ heim und die vom Karlsruher Turngau in Linken⸗ heim zuſammenfinden. Der Hegau Bodenſee⸗ Turngau hat als Tagungsort Singen gewählt, während ſich der Markgräfler Turngau in Weil a. Rhein ver⸗ ſammelt. Durch eine Gauturnratſitzung des Neckar⸗Elſenz⸗ Turngaues wird der Turntag dieſes Gauverbandes vor⸗ bereitet. Dazu kommt noch die Arbeit der einzelnen Fachſchaften und die verſchiedenen Uebungsſtun⸗ den. Vom Murgtal⸗Gau haben die Jugendturnwarte eine Verſammlung in Gernsbach, gleichzeitig geht auch eine Vorturnerſtunde für das Frauenturnen in Gaggenau vor ſich. Am Samstag abend führt der Markgräfler Turngau einen Lehrgang für Hallenſpiele in Lörrach durch. Im Pforzheimer Turngau kemmen wieder die Turn⸗ warte für das Frauenturnen zuſammen, um mit der Gau⸗ riege zu üben. Auch der Main ⸗Neckar⸗Gau hat eine Vorturnerſtunde für Turnerinnen in Mosbach. Zu der Splelwarteverſammlung des Turngaues Mittelbaden in Bühl kommt eine ſolche des Oberen Kraichturngaues in Bretten, der am gleichen Orte eine Vorturnerſtunde für das Kinderturnen abhält. Außerdem beſprechen ſich die Oberturnwarte des Markgräfler Turngaues vor dem Gau⸗ turntag in Weil. Aus dem Lager der Kunſtturner iſt eine Uebungsſtunde des Murgtal⸗Turngaues in Ottenau und eine ſolche der Mannheimer Vereinigung beim TV 1846 zu vermerken, deſſen zweite Riege außerdem am Samstag abend den Kunſtturn⸗Rückkampf gegen die Tgde Heidelberg austrägt. Ein weiterer Geräte⸗Mannſchaftskampf findet am Sonntag in Nöttingen ſtatt. Kunftturnweltlampf Mannheim Heidelberg Das reichhaltige kunſtturneriſche Program m des Mannheimer Turngaues erfährt, bevor die Mann⸗ ſchaftskämpfe des Gaues in den vier Gruppen einſetzen, am nächſten Samstag abend ſeine Fortſetzung. Die 2. Riege des TV 1846 empfängt zum Rück ⸗ kampf die 1. Riege der Tgde Heidelberg. Der Mannheimer Nachwuchs wird auch in dieſem Mann⸗ ſchaftskampf alles daran ſetzen, um weiter ohne Niederlage zu bleiben. Es gilt aber auch den Sieg vom 5. Dezember, der mit dem knappen Ergebnis von 402:390 Punkten in Heidelberg errungen wurde, zu wiederholen. Zu den üb⸗ lichen Geräteübungen am Reck, Barren und Pferd kommt noch ein Kürſprung, ſowie Kürfreitbungen und Schwung⸗ iütbungen an den Schaukelringen. Jeweils die Hälfte jeder Riege hat von den beiden zuletzt genannten Uebungen die eine ooͤer die andere zu turnen. Man wird geſpannt ſein, ob es der Mannheimer zweiten Riege gelingen wird, ihren Erfolg von Heidelberg zu wiederholen, und weiterhin im Mannſchaftskampf ungeſchlagen zu bleiben. Am Sonntag morgen wird der TV 1846 feine Turner, die als Wettkämpfer für 90 Geräteübungen beim Deut⸗ ſchen Turnfeſt in Stuttgart infrage kemmen, zu einer erſten gemeinſamen Uebungsſtunde zuſammenfaſſen, wobei unter der Aufſicht von Oberturnwart Schweizer und Turnwart Adelmann die Kürübungen durchgenommen werden. Zu dieſer Uebungsſtunde iſt auch die Kunſtturn⸗ nervereinigung des Gaues eingeladen. Gleichzeitig ſei heute ſchon auf den Kunſtturnwettkampf zwiſchen TV 46 Nürnberg— TW 63 Pirmaſens und der 1. Mannheimer Riege des TV 1846 am 5. 2. hingewieſen. Badͤiſcher Turnerhandball Für den Beginn der Kreisendſpiele iſt der J. Februar vorgeſehen. Am kommenden Sonntag war für die Gruppe 1 noch ein Ausſcheidungstreffen um den zweiten Tabellenplatz zwiſchen dem TV Rhei⸗ nau und dem TV Hockenheim vorgeſehen. Ob der⸗ ſelbe aber zum Austrag kommt, iſt noch ungewiß, nach dem Schritt der Rheinauer auf dem Gauturntag. Unter Um⸗ ſtänden wird der TV Hockenheim ohne weiteres als Zweiter der Gruppe 1 in die Endſpiele eingereiht werden. Auch im Mannheimer Turngau iſt nur wenig Betrieb. In der Gruppe I ſteigt das letzte noch offen ſtehende Spiel zwiſchen Tbd Germania und T V Waldhof. Für Waldhof bleibt dasſelbe bedeutungslos, Germania dagegen kann durch einen Punktgewinn zuguter⸗ letzt noch ſeinen Tabellenplatz verbeſſern Auch die Gruppe 2 hat nur ein Spiel zwiſchen Germanig Reilingen und T V Schwetzingen. Der Ausgang dieſes Spieles hat für die Geſtaltung der Tabelle keinerlei Einfluß mehr. Gleichzeitig beginnen auch die Spiele, um die Gau ⸗ beſtmannſchaft der In gend zu ermitteln. Die Entſcheidung liegt zwiſchen den drei Gruppenſiegern T V 1846, T V Rheinau und Jahn Neckarau. Für den nächſten Sonntag iſt das Spiel TB Rheinau— Jahn Neckarau angeſetzt. Die Nic iſt aus den eingangs angeführten Gründen gleichfalls zweifelhaft. Gr. Deutſche Hallentennis-Meiſterſchaften 5 Spannende Kämpfe am fünften Tag Die Bremer Tennishalle hatte auch am fünften Tage der internationalen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland wieder einen ganz ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen. Dauk der ſtraffen Turnterleitung konnten alle vorgeſhenen Kämpfe ſchnell und reibungslos durch⸗ geführt werden. Beſonders geſpannt war man auf das von Cramm mit dem Matejka⸗ Bezwinger Werner Menzel. Nach einem ſehr ſchönen Kampf ſiegte von Cramm nach Abgabe des erſten Satzes:8,:8, 6ꝛ8 und erreichte ſo als Erſter die Vorſchlußrunde. Der Pariſer Landry ſchlug den Hildesheimer Pancke überraſchend leicht mit:3,:2 und trifft nun auf Dr. Deſſart, der ohne Spiel weiter kam. Der Däne Ulrich beſiegte Dr. Hauß⸗ Hamburg erwartungsgemäß:2,:4 und qualifi⸗ zierte ſich dadurch zum Gegner des Spaniers Maier. In der unteren Hälfte rückte der Däne Axel Peterſen durch einen:1,:4 Sieg über den Bremer Poensgen in die Vorſchlußrunde vor. Bei den Damen ſtehen bereits alle vier Teilnehme⸗ rinnen der Vorſchlußrunde feſt. Das Feld führt die Schweizerin Lolette Payot an, die Frl. Hammer⸗ Wiesbaden:4,:0 leichter als erwartet ausſchalten konnte. Vorher hatte Frl. Hammer die Bremerin Frl. Herbſt:3,:0 bezwungen. Dagegen wurden beide franzöſiſchen Damen ausgeſchaltet. Frau Stuckſv. Red⸗ nicek ſchlug Frau Goldſchmidt⸗ Paris 618,:6, 6˙4 und Frau Schneider/ Peitz ließ Frl. Adamoff mit :6,:6 ſcheitern. Unten iſt Frl. Horn kampflos aufgerückt, Weitere Ergebniſſe vom Donnerstag Herrendoppel: Dr. Deſſart/ Mateſka Dr. Hauß/ Velchow Rasmuſſen 611, 6183; v. Cramm/ Maier— Haanes Peterſen 611,:6,:3; Landry Leſueur— Lührmann Lane :1,:8,:0; Gemiſchtes Doppel: Fr. Schneider⸗Peitz Dr. Deſſart— Frau Werring/ Welchow Rasmuſſen 64, 674; Sperling/ Ulrich— Frl. Lene Lührmann:4,:4; Frl. Hammar/ W. Menzel— Gaſtrup/ Peterſen 61,:7; Payot Matejka— Frl. Herbſt/ Pachaly:0,:2. Damendoppel: Frau Stuck Frl. Horn— Fr. Werring/ Fr. Selmer An⸗ derſen:6,:1. Beſſelmann ſiegt in Paris Im gutbeſuchten Pariſer Wagramſaal traten zwei weſt⸗ deutſche Berufsboxer im Programm auf. Den größten Er⸗ folg hatte der Kölner Weltergewichtler Joſef Beſſel⸗ mann zu verzeichnen, der den Italiener Tempeſti noch mehrfachen Niederſchlägen in der vierten Runde entſchet⸗ dend beſiegte. Der Italiener war für den urſprünglich vor⸗ geſehenen Franzoſen Thubaut eingeſprungen. Der Düßeldorſer Leichtgewichtler Strucks zeigte gegen den Franzoſen Degieux ebenfalls eine gute Leiſtung und erzielte ein Unentſchieden. 5 Im Hauptkampf war der ſchwediſche Halbſchwergewicht⸗ ler John Anderſſen abermals dem Indianer Jim Ta⸗ rönte überlegen und feierte noch zehn Runden einen haus⸗ hohen Punktſieg. 5 Fechten im TV. 1846 Mannheim Am kommenden Sonntag vormittags findet im kleinen Turnſaal im Vereinshaus des Turnvereins 1848 Prinz Wilhelmſtr. das Degenfechten um den Katter⸗ mann⸗Gedächtniswanderpreis ſtatt. Da die Mannheimer Turnerfechter, die ſeit Monaten von dem Diplom⸗Fechtmeiſter und zweimaligen Europameiſter der Berufsfechter Angelini trainiert werden, wohl immer noch zu den Beſten von Baden und Pfalz zählen, werden ſehr ſpannende Kämpfe zu erwarten ſein. ageoaleaicles Freitag, 27. Jauuar Nationaltheater:„Die Hochzeit des Figard“, komiſche Oper von Mozart, Anfang 19.80 Uhr. Apollo⸗Theater:„Schiff ahoi“, die große Repue 1033, An⸗ fang 20.15 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung; 20.15 Uhr Arbeits⸗ gemeinſchaft über„Goethes Forbenlehre“, Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzban⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr anz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Pal aſt⸗ Theater;„F. P. 1 antwortet nicht“.— Capitol:„Drei von der Kavallerie“. Schauburg:„Madame verliert ihr Kleid“.— Raxy⸗ Theater:„Kampf um Blond“.— Gloria⸗ Polaſt:„Das Mädel vom Montparnaſſe“,.— Scala⸗ Theater:„Die blonde Venus“.— Univerſum: „Die unſichtbare Front“ und Bühnenſchau.— Al ham bra:„Kiki“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 23. 24. 25. 20. 27. Necaar⸗Pegel] 24. 2 25. N. Baſel 0,63 0,80 0,78 0,65 0,62 Rheinweiler 0,50— 04 0 0% Mannbeim. 1,2 1,62 585.8 Kehl!„ ie Jagſtfeld 0,35* Maxau. 3093,01.00 2,37.04 Heilbronn 1,7—- 2 Mannheim. 1,71, 1,70 1,60.50[Plochingen a 8 85 175 Caulb 8 055 1750 3,52 1 f Köln 0,83 0,860.72.58.41 2. K— Chefredakteur: H. A. Melß net Verantwortlich für Potitit: Dr. W Reinhardt Handelsteil: E. Ehmer uilleton! Dr. St. Kayſer Lokaler Teil; R Sport u gan gte We ür weßbe iche ech, Geruch u den bre 5 Teil: F. Kircher- Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen J. Fau ſämtlich in Mannbeim aner ge Drucker und Verleger? Drucker! ng Dr. Hass, Neue Mannheimer 3 G. m. b. H. Mannheim, R l, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Mükſendung nur bei Mückvorts 1933 — 4 do als zeiträge in der idelberg hen. Mann. n. Es ben und aſſe der chtheben afen, Raſen. port⸗ ſtel die Eiche auch in wander⸗ zebieten n ſchon ei dͤen tan auf on dem n kreis. führung eſſe be⸗ wurdt rtragen, g unter t. Vfe af ten Gau da ſich tand im rotz der fried Werner zte von 328 und Pariſer raſchend art, der gte Dr. qualiſi⸗ ter. In erſen nsgen Inehme⸗ yrt die nmer⸗ ſchalten ein Frl. u beide Red⸗ :6, 674 o ff mit fgerückt. Hauß/ Haanes/ nn/ Lane Zeitz Dr. 24, 6745 4; Frl. Payot/ udoppel: ner An⸗ lich vor⸗ e gegen ing und gewicht⸗ im Ta⸗ n haus⸗ kleinen 1846 atter⸗ Da die n dem ſter der immer werden komiſche 38, An⸗ Arbeits⸗ ing. 21 Uhr ntwortet allerie“. 4 5 ä N Nach kurzer Winterruhe bet. HANDELS- ο WIRTSCHAFTS- ZE Freitag, 27. Januar 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung TUNG abe Nr. 45 Mittag-Ausg Schwelzerische Krediiansialf 8 vH. Dividende Der Reingewinn der Schweizeriſchen Kreöitanſtalt für das Jahr 1932 beträgt 12 940 949 fr.(im Vorjahre: 12 908 469 ffr.) Mit Einſchluß des Saldovortrages non 1463 968 fr. erhöht ſich der verfügbare Reingewinn auf 14410 917 ffr. Der Verwaltungsrat hat beſchloſſen, der GV. folgende Gewinnverteilung vorzuſchlagen: Ausſchüttung der gewohnten Dividende von 8 v. H auf das AK. von 150 Mill. fr., Ueberweiſung von einer Million ſfr. an den ab. Reſervefonds und Vortrag von 1050 917 auf neue Rech⸗ nung. Die eigenen Mittel der Bank mit Einſchluß des Saldovortrages erreichen damit ro. 205 Millionen ſfr. Stand der Badiſchen Bank am 23. Januar. Aktiva: Goldbeſtand 8 538 388, deckungsfähige Deviſen 323 158, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 20 859 812, deutſche Scheidemün⸗ zen 14 692, Noten anderer Banken 5 345 580, Lombardfor⸗ derungen 5 882 403, Wertpapiere 4 928 808, ſonſtige Aktiva 88578 384.— Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rück⸗ lagen 8 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 24 915 250, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 20 446 723, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 24 023 184, ſonſtige Paſſiva 3 486 017, Verbindlichkeiten aus weiter be⸗ gebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 399 986&. e Norddeutſche Kreditbank AG., Bremen. In der erſten b. GVB. wurde der Abſchluß für 1931⸗82, der bekanntlich einen Reingewinn von 0,93 Mill.„ und die Ausſchüttung einer proz. Dividende vorſieht, einſtimmig geneh⸗ mig t. Der AR. wurde wiedergewählt. GW. der Bank von Frankreich. Aus dem Jahres⸗ bericht der Bank von Frankreich für 1992 ergibt ſich, daß die Bank grundſätzlich am Goldſtandard feſthält, well nur dieſer die Währungsſtabilttät ſichern könne. Der Goldbeſtand ſel innerhalb eines Jahres um 14, Milliar⸗ den Frs. und die Golddeckung von 85 auf 77,85 v. H. geſtie⸗ gen, obwohl der Notenumlauf verhältnismäßig ſtabil ge⸗ ölteben ſei. Der Deviſenbeſtand ſei von 20,5 auf etwas Über 4 Milliarden zurückgeſchraubt worden. An Di⸗ pidenden ſeien im abgelaufenen Jahre 36,5 Mill. Frs. aus⸗ geſchüttet worden, d. b. 200 Frs. je Aktie gegenüber 385 Frs. im Jahre 1981. * Aachen⸗Leipziger Berſicherungs⸗Ach., Aachen. Nach einer Verwaltungs mitteilung war der geſamte Verlauf des Geſchöftsjſahres 1933 bei der Aachen⸗Leipziger Verſiche⸗ rungs⸗A GB., Aachen, im allgemeinen befriedigend. Während ſich der Schadensperlauf in der Unfall⸗ und Haftpflichtver⸗ ſicherung gegenüber dem Vorfahr verſchlechtert hat, haben ſich die Ergebniſſe im Feuerverſicherungsgeſchäft weſentlich beſſer geſtellt. Man hofft, eine wieder befriedigende Aktlonärdipidende(i. V. 12 v..) ausſchütten zu können. * Concordia. Lebensverſicherungsbank AG., Köln. Dieſe Heſellſchaft hat eine neue Art von Dividenden⸗ regelung eingeführt, die darin beſteht, daß die Divi⸗ denden zur Abkürzung der Verſicherungsdauer verwandt werden. Jede Dividende wird verſicherungstechniſch zu einer Erlebensfall⸗Gewinnſumme verwandt. It dieſe nebſt der Prämienreſerve gleich der Verſicherungs⸗ ſumme, ſo wird die Verſicherungsſumme ausbezahlt. Während der Verſicherte nur den reinen Todesfallbeitrag zahlt, erhält er durch die neuartige Verwendung der Divi⸗ denden eine abgekürzte Kapitalverſicherung, neben der reinen Todesfallverſicherung alſo auch noch eine Altersverſorgung. Dem Verſicherten ſteht von einem be⸗ ſtimmten Lebensalter an das Recht auf Auszahlung der vollen Prämienreſerve nebſt der Gewinnſumme zu. Mill.& auf 2,6). * Allgemeene Kunſtzijde Unie[Akn), Aruhem. Gegen⸗ über den Börſengerüchten von einer bevorſtehenden Kapital- zufammenlegung bei der Allgemeene Kunſtzijde Unie (Aku), Arnhem, wird von zuſtändiger Seite erklärt, daß bisher innerhalb der Verwaltung noch keinerlei Beſpre⸗ chungen über eine derartige Maßnahme geführt worden ſelen. * Boehme AG., Delitzſch.— GV. erhöht Dividende. Die V. genehmigte den Abſchluß für 1932 und beſchloß, die Divfdende über den Verwaltungsvorſchlag von 9 v. H. hinaus auf 10 v. H.(i. V. 10 v..) zu erhöhen. Berliner Handels-Gesellschaff 1932 Der ersſe Großbank-Abschluß/ 3(0 vH. Dividende 1,3(2,5) Mill. Rm. offene Abschreibungen und Rücksfellungen Als erſte der Berliner Großbanken ver⸗ öffentlicht die Berliner Handels⸗Geſ. ihren Abſchluß für 1932. Sie kommt diesmal früher damit heraus als die Reichs⸗Kredit⸗Geſ., die während der vergangenen Jahre ſtets als erſte auf dem Plan erſchien, in dieſem aber erſt in einem Abſtand von wenigen Tagen folgen wird. Die übrigen Großbanken dürften, wie wir bereits mitteilt noch geraume Zeit zur Fertigſtellung der Ab ß benötigen, weil bei ihnen der organiſatoriſche Aufbau und die damit verbundene Lagerung des Geſchäftes die Feſt⸗ ſtellung des Jahresergebniſſes ſehr viel komplizierter machen. Berliner Handels ⸗Geſ. und Reichs⸗Kredit ſind die beiden filialloſen Inſtitute, bei denen während res das Geſchäft konzentriert und daher Hinzu die Be⸗ en angeſichts des weit geringeren Kundenkr 8 gelöſt werden können. Bereits die Abſchlüſſe der beiden genannten Banken für 1931 kennzeich⸗ neten den Vorzug des filialloſen Syſtems gegenüber den großen Filialbanken dadurch, daß die Berliner Handels⸗ Geſ. und die Reichs⸗Kredit je 4 v. H. Dividende ausſchütten kounten, die anderen Großbanken hingegen mit öffent⸗ licher Hilfe ſanjert werden mußten. ganzen t üb wertun kommt, daß auch 8 l er Für 1932 ſchlägt nun die Handels⸗Geſ. eine erhöhte Ausſchüttung von 5 v. H. vor; mit bieſem Satz rechnet man auch bei der Reichs⸗Kredit, während bei der DD⸗Bank, Commerz⸗ und Dresdner Bank keine Dividenden zu erwarten ſind. Man hat ſogar zwecks leichterer Bilanzierung für dieſe neue Hilfsinſtitute, die „Definag“ und„Tilka“ ins Leben rufen müſſen. Die Gewiun⸗ und Verluſtrechnung der Ber⸗ liner Handels⸗Geſ. unterſcheidet ſich von der vorjährigen Ertragsberechnung dadurch, daß diesmal Wertpa pier ⸗ und Konſortialgewinne ausgewieſen werden, die man 1931 vorweg zur Vornahme von Abſchreibungen und Rückſtellungen verwandte. Der hierfür aufgeführte runde Betrag von 1 Mill.& läßt aber vermuten, daß wiederum Gewinne bieſer Art, wenn auch diesmal nur zum Teil, dem genannten Zwecke gedient haben. Gewinn⸗ und Verluſtrechnung(in Mill. 4) . 5 1932 1981 1990 Einnahmen a. Zinſen, Wechſ. u. Depiſen 5,70 6,71 6,40 Einnahmen o. Proviſionen 2,5 3,14 3,03 Einnahmen a. Wertpap. u. Konſortialgew. 1,00—— Vortrag.43 0,44 0,32 insgeſamt 9,97 10,30 9,81 Ausgaben an Verwaltungskoſten 4,53 4,58 5,07 Ausgaben an Penſionen 90,80 0,79 0,66 Ausgaben an Steuern 1,05 04 1,28 insgeſamt 6,38 6,26 7,61 verbleibt Bruttogewinn 3,59 4,05 2,80 hiervon Abſchreibungen 1,50 2,50— Reingewinn 2,00 1,585 2,80 Dividende 500 490 827 Neuvortrag 0,0 0,43 0,44 Die Ein n ahmen aus Zinſen, Wechſeln und Deviſen zeigen einen R ückgong von rd. 1 Mill., der ſich mit der Schrumpfung des Geſchäftes erklären dürfte. Eine gewiſſe Rolle hat wahrſcheinlich auch die Senkung des Zinsniveaus und die hiermit verbundene der Zinsſpanne geſpielt. Eine auf der Linie der Geſamtent⸗ wicklung liegende Erſcheinung iſt ferner die Ver min ⸗ derung der Proviſionserträgniſſe um ö. 0, Mill.& auf 2,75(3,14) Mill. 4. Auf der Ausgaben⸗ ſeite weiſen die Verwaltungskoſten mit 4,58 (4,50) Mill. J keinen weſentlichen Rückgang auf, wobei zu berückſichtigen iſt, daß ſie die Tantiemen an die Geſchäfts⸗ inhaber und Beamten mit umfoſſen, die entſprechend der höheren Dividende mehr ausmachen müſſen als in 1931. Die gleiche Auswirkung iſt bei der Steigerung der Konferenzen und kein Ende Inzwischen verschreibi sich die Krise ihre eigenen Rezepie beginnt nunmehr der Hoch⸗ rieb der internativnalen Konferenzen und Verhandlun⸗ gen: Ende Januar die neue Stillhaltekonferenz in Berlin, Anfang Februar die Abrüſtungskon⸗ ferenz, Anfang März die Schulden verhandlun⸗ gen mit Amerika, ſpäter, zu noch unbeſtimmtem Zeit⸗ punkt, die Weltwirtſchaftskon ferenz. Sie alle wollen die Weltkrieſe von einer beſtimmten Seite her an⸗ packen, ſie alle hängen in unlös lichem Zuſammen⸗ hang aneinander. 5 Ohne Ibſung des deutſchen Verſchuldungsproblems iſt weder die wirtſchaftliche Erholung Deutſchlands noch die Wiederherſtellung geordneter internationaler Währungs⸗ verhältniſſe und Kreditbeziehungen denkbar; das gleiche gilt hinſichtlich der internationalen politiſchen Verſchuldung an Amerika. Amerika wird keine Konzeſſionen machen ohne ſichtbare Fortſchritte in der Abrüſtung, ohne Gegen⸗ leiſtungen handelspolitiſcher Art und ohne Feſtlegung auf die Wlederherſtellung ſtabiler Währungen; der Abbau der handelspolitiſchen Vereiſung wird aber wiederum weſent⸗ lich mitbeſtimmt durch ein Beiſpiel Amerikas im Abbau der Hochſchutzzölle. So geht es im Kreiſe weiter, ſchein⸗ bar eine hoffnungsloſe Verſtrickung, die ſich bisher noch jeder Löſung verſagt hat. Hat ſie das wirklich? Hat ſich in den letzten beiden Jahren der Knoten nur geſchürzt und nicht gelockert? Ge⸗ wiß, auf allen Konferenzen iſt bislang herzlich wenig er⸗ zeicht worden; aber außerhalb der Verhandlungen und De⸗ batten hat der Zwang der Wirtſchaftsgeſetze Löſungen gebracht, die unvorſtellbar erſchienen. Ohne Kon⸗ ſerenzbeſchluß ſind die Reparationen verſchwunden, ſind die politiſchen Schulden an Amerika praktiſch wenigſtens zum größten Tell beſeitigt worden; ohne Konferenzen hat ſich in der internationalen Währungszerrüttung immerhin wieder eine gewiſſe Neuordnung vollzogen, iſt mancher handelspolitiſche Widerſinn verſchwunden; ohne Konferenz hat auch die deutſche Schuldenfrage ein Geſicht 1 8 das ſchon die Vorbereitung einer Endlöſung Gerade die deutſche Auslandsverſchuldung, über die in den kommenden Wochen viel geſtritten wer⸗ den wird, hat gezeigt, wie unlösbar erſcheinende Dinge im Laufe der Zeit ſich anf eigengeſetzlichem Wege entwirren. ie ba ſich um Laufe des Jahres 1092 bestätigt daß Deutſch⸗ 200 die fälligen Aus kandsforderungen nicht in voller Höhe dezahlen kann und daß, wo Zahlungen über eine gewiſſe Höhe hinaus erfolgten, die immer kleiner werdende deutſche eſerve an Währungsmitteln in Anſpruch genommen wer⸗ G16 mußte. Das bedeutete ea daß die ausländiſchen läubiger, die auf ſofor tige Bezahlung drängten, ſich einen erheblichen Abſt rich an ihren Forderun⸗ zep gefallen laſſen mußten, einmal, indem bei einer Ver⸗ wertung deutſcher Sperrmarkguthaben der Ausländer ſich mit einem Mindererlös von 15—20 v. H. begnügen mußte, frißt andern, indem das Ausland bei der Ablöfung lang⸗ 1 tiger Schuldverſchreibungen im großen Durchſchnitt nicht el mehr als die Hälfte erzielte. Auf dieſem Wege hät 111 auch der Abbau der deutſchen Auslandsſchulden 1 beachtliche Fortſchritte gemacht; entgegen ebrigeren Schätzungen darf auf Grund der Neuumſätze an zurückgekauften Auslandsſchuldverſchreibungen der 1% nta m fang des Rückkaufs auf on die Milliarden und vielleicht mehr geſchätzt werden, waßs einem Forderungsnachlaß der ausßländiſchen Fleubiger von rund dreiviertel Milliarden ß ich käme. Dieſe Entſchuldung iſt aber nicht aus 5 ſenden deutſchen Deviſeneinnahmen durchgeführt wor⸗ Jen, ſondern aus Kapitalfluchtgeldern und beſonders durch die Abgabe von ausländiſchen Wertpapieren aus deutſchem Beſitz. Dieſer war ja mit einer Reihe von Milliarden ge⸗ ſchätzt worden. Hätte etwa die Regierung nach mancherlei Vorſchlägen die in deutſchem Beſitz befindlichen Auslands⸗ effekten beſchlagnahmt und verkauft, wäre vermutlich das Ergebnis kataſtrophal geweſen, ähnlich wie beim Ver⸗ ſailler Vertrag. Haben ſich ſo beträchtliche Kreiſe der Glänbiger mit einer„Vergleichsquote“ begnügt, ſo iſt auch eine gewiſſe Wandlung in ihren Vorſtellungen von bem deutſchen Schulden problem feſtzuſtellen. Die Front der Stillhaltegläubiger hat ſich gelockert; mit Ausnahme der Amexiloner, die allerdings die Haupt⸗ gläubiger ſind, werden zunehmend Gedankengänge an⸗ genommen, die auf eine Beſeitigung der zwangs⸗ weiſen Stillhaltung unter Wiederherſtellung normaler Kreditbeziehungen gehen. Solche Pläne loſ⸗ ſen ſich zwar im Augenblick noch nicht verwirklichen, aber ſie werden an Boden gewinnen und können im Lauſe eines weiteren Jahres die ganze Stillhaltefrage von Grund auf verändern. Ein ſolcher Fortſchritt iſt aber nicht durch eine Konferenz erzielt, ſondern durch die ſelbſttätige Ent⸗ wicklung und Wirkung der volkswirtſchaftlichen Geſetz⸗ mäßigkeiten. Dieſe würden auch im Laufe der kommenden Jahre ganz von ſelbſt zu Löſungen führen, deren Ergebnis den Verzicht der Auslandsgläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen bedeutet. Vielleicht wiſſen wir ganz genau 1. wie die Weltkrtiſe entſtonden iſt. und 2. welche Mittel zu ihrer Bekämpfung angewandt werden müſſen, wenn die Hauptkriſe verſchwun⸗ den tſt. Mon könnte wirklich verſucht ſein, ſich mehr auf die ſelbſttätige Heilung wie bei ſo vielen Krank⸗ heiten verlaſſen als auf die Krontheitsbehandlung der an ſich beruſenen Aerzte⸗Regierungen. Nicht minder als Deutſchland bietet Amerika dafür ein Beiſpiel, wo die krampfhaften Anſtrengungen, ſozuſagen aus der Reihe zu tanzen, vergeblich geblieben ſind. Der Kri⸗ ſengemeinſchaft der Welt vermag ſich kein Land auf die Dauer zu entziehen. Die Unzulänglichkeit der bis⸗ herigen menſchlichen Hilfe leiſtung lag eben darin, daß jeder an ſich, nicht aber an den anderen dachte und daß Mittel angewandt wurden, die in dem Stande der Krank⸗ heit noch keine Wirkung haben konnten, daß dagegen andere unterloſſen wurden, die vordringlich geweſen wären. Amerika hat ſich beiſpielsweiſe dem Zwang zur Deflation zu entziehen geſucht, hat das große in der Volkswirtſchaft entſtandene Loch durch einen Vor⸗ griff auf die Zukunft zu überdecken verſucht; nichts an⸗ deres bedeutet ja die Zunahme der inneren Verſchuldung um rund 6 Milliarden Dollar ſeit 1931. Und trotz dieſer Neuverſchuldung iſt der Zwang zur Angleichung an den zerſchliſſenen„Wohlſtand“ heute ſtärker denn fe. Daher das üppige Wuchern von In⸗ flationsprojekten in Amerika, die purlamentariſche Behand⸗ lung von planwirtſchaftlichen Projekten größten Aus⸗ maßes, was geradezu als Hilfloſigkeit der Amerlkaner gegenüber den Erforderniſſen der Stunde erſcheinen muß und zeigt, daß ſich Amerika erſt in einem tpunkt der Kri⸗ ſenabwicklung befindet, den Deutkſchland bereits— hoffentlich endgültig überwunden hat. Wenn nicht die Menſchheit bitterſte Not litte, könnte man vorziehen, auf die ſelbſttätige Heilung zu warten, ſtatt Her zweifelhaften Charlatanerie der Konferenzhalbheiten zu vertrauen. Und nur, weil die Not ſo gewaltig iſt, müſſen die Verantwortlichen aller Länder unabläſſig und verſtärkt an die Kümmerlichkeit ihrer bisherigen Heilpraxis erinnert werden, damit ſchließlich doch einmal eine in die Zukunft weiſende Tat erfolgt, die den natür⸗ lichen Ablauf der Kriſe ſtark beſchleunigen könnte. höhere Ausſchüttung nicht ch erſcheinen auf der Ausgabenſeite wieder offene Ab⸗ chrei bungen und Rückſtellungen, die ſich mit 5 Mill. 4 li 9 1(2,5 ſtellen. Im Vorjahre wurden außerdem 5 Mill. 4 den offenen Reſerv itnommen und in ſtille umgewandelt. Man zmen, daß die vorjährigen Reſerveſtellungen, ſo⸗ weit ſie nicht beanſprucht wurden, erhalten geblieben ſind und die 1. Mill./ Wertpapier⸗ und Konſortial⸗ gewinne Erträgniſſe aus dem laufenden Ge⸗ ſchäft darſtellen. Daß ſie entgegen früherem Brauch zur Ausweiſung gelangen, hängt mit der Abſicht zuſam⸗ 1 rum offene Abſchreibungen und Rückſtellungen r Höhe aufzuführen. Im übrigen hat man die zungen ſo bemeſſen, daß ſich ein für die erhöhte 5(4) u. Dividende notwendiger Reingewinn von 2,09 (.55) Mill. e ˖ W on allen Banken betont wurde, ſelbſt in 1931 ſei da nde Geſchäft befriedigend geweſen, und nur die großen Sonderverluſte der Wirt⸗ ſchaftskriſe hätten guch zu Sondermaßnahmen bis zur ſchärfſten Sanierung gezwungen, ſo liefert der vorliegende Abſchluß der Handels⸗Geſ. den Beweis, daß ihr laufen ⸗ des Geſchäft infolge kluger Geſchäftsführung auch 1932 wieder ertragreich war Es hätte allerdings eine ermöglicht, wenn man in glei⸗ Verluſte oder Riſiken hätte Steuern auf 1,05(0,94) Mill.„ zu beobachten. Schlteß⸗ Mill. I um 1 niedriger ols für 1931 H. 8 chem Ausmaße wie i. V. auf Rückſicht nehmen müſſen. Die Bilanz zeigt ebenſo wie der Ertrag den Rück⸗ gang der allgemeinen Geſchäftstätigkeit zunächſt in dem Schrumpfen der Bilanzſumme auf 325,73 (368,66) Mill./ und ſehr deutlich dann auch in der Abnahme der Kreditoren auf 253,30(292,88) Mill. I. Aus der Aufgliederung der Gläubiger ergibt ſich, daß dieſer Rückgang zum größten Teil durch die Verminderung der ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kre⸗ dite auf 67,25(91,16) Mill.& verurſacht worden iſt. Die Gegenpoſitionen ſind auf der Aktivſeite die Waren vor⸗ ſchüſſe, die ſich auf 69,16(92,45) Mill. 4 verringert haben. Hier handelt es ſich um das Remboursgeſchäft, das durch die ſtarke Verringerung des Außen han⸗ dels an Umfang einbüßte. Außerdem dürfte der Rück ⸗ gang des Pfundes bet dieſen internattonalen Trans- ultionen eine Herabdrückung der Beträge bewirkt haben. Bilanz(in Mill. 4) Aktiva: 0 81.12.32 81.12.31 81 12.3 Kaſſe, fremde Geldſorten uſw. 7,0 8,74 8,39 Schecks und Wechſel 76,71 65,9 71,0 Guthaben bei Banken 32,78 41,41 56,40 Reports und Lombards 2,52 7,27 21,86 Warenvorſchüſſe 69,16 92,45 104,32 eigene Wertpapiere 7,48 8,68 16,33 Konſortialbeteiltgungen 5,73 7,71 9,42 dauernde Beteiligungen 5,90 5,04 5,52 Debitoren 110,538 123,77 167,67 Bankgebäude 5,00 5,00 5,00 ſonſtiger Grundbeſitz 2,25 2,80 2,380 825,73 368,66 468,41 Paſſiva: Kommandit⸗Kapital W. 00 28,00 28,00 geſetzliche Reſerve 5,00 5,00 5,00 beſondere Reſerve 5,00 5,00 10,00 ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite 57,25 91,16 96,30 ſonſt. Gläubig. bis zu? Tagen 63,48 59,79 79,28 ſonſt. Gläubig. bis zu 3 Monaten 109,11 75,91 188,69 noch mehr als 3 Monaten fällig 10,5 65,97 92,86 Akzepte 92,82 36,20 25,89 Reingewinn.00 1,55 2,80 325,73 368,66 468,1 Von den ſonſtigen Gläubigern entfallen 48,28(86,08) Mill. 4 auf deutſche Kredit⸗Inſtitute. Gliedert man die Kreditoren nach Fälligkeiten, ſo zeigen die innerhalb 7 Tagen zahlbaren eine Erhöhung auf 66,48 (59,79) Mill. /, die bis zu 9 Monaten fälligen eine Steigerung auf 109,11(75,91) Mill. 4, während die nach mehr als 3 Monaten fälligen Gelder auf 10,4(63,97) Mill. Mark vermindert ſind. Dieſe Verſchiebung kann nur auf techniſche Zufälligkeiten zurückzuführen ſein, und es iſt hierbei in erſter Linie an die Stillhalte⸗Kredite zu denken. In 1931 war das Stillhalte⸗Abkommen bei der Bilanzvorlage bereits abgeſchloſſen, während diesmal die Verhandlungen noch bevorſtehen. Man Hürfte ſich daher aus formalen Gründen genötigt geſehen haben, die Stiſl⸗ haltebeträge als mittelfriſtig zu betrachten. Die Verminderung des Akzeptumlauſs auf 32,32(38,26) Mill.„ liegt im Rahmen der Verringerung des Bilanz⸗ volumens. Dabei iſt noch zu erwähnen, daß auch die eigenen Indoſſementverbindlichkeiten, die nicht in die Bilonz aufgenommen werden, mil 32,93(88,58) Mill. 4 einen Rückgang zeigen, was mit den Bemühungen um Stärkung der Liquidität zuſammenhängt. Das Streben nach Liquidität hat zweifellos auch die Aktivſeite beeinflußt. Den rößten Betrag an flüſſigen Mitteln ſtellen die auf 76,71 68,30) Mill.„ erhöhten Schecks und Wechſel dar, eine Steigerung, die ausſchließlich auf die unverzinslichen Schatzanweiſungen und Schatzwechſel des Reiches und der Länder entfällt. Dieſe allein haben ſich auf 30,59(14,30) Mill.„ vermehrt, während Schecks und Wechſel einen Rückgang auf 46,11(51,08) Mill„ zeigen. Kaſſen⸗ beſtände ſind auf 7,73(8,74) Mill.&, Guthaben bei Banken auf 32,73(41,41) Mill.& vermindert, was ſich mit dem Rückgang der Kreditoren erklärt. Reports und Lombards haben den Rekordtieſſtand von 2,52 (7,27) Mill. A erreicht, weil Reports allein(1. V. 4,23 Mill. Mark) überhaupt nicht mehr erſcheinen, nachdem die alten Termin⸗Engagements in Effekten abgewickelt ſind. Rechnet man die genannten Mittel zuſammen, und vergleicht man ſte mit der Summe der Kreditoren und Akzepte, ſo machen ſie 41,9 v. H. von dieſen aus gegen 973 v. H. i. V. Die rech⸗ neriſche Liquidität hat ſich alſo erhöht. Von den weiteren Aktivpeſten zeigen eigene Wert⸗ papiere eine Abnahme auf 7,48(8,68) Mill.; es ſcheinen vor allem Verkäufe feſtverzinslicher Papiere er⸗ folgt zu ſein. Konſortialbeteiligungen werden ebenfalls vermindert mit 5,78(7,71) Mill. J, ö auernde Beteiligungen mit 500(5,94) Mill. 4 ausgewieſen. Schließlich ſind die Debitoren auf 110,53(129,77) Mill. Mark verringert, alſo offenſichtlich in weſentlich ſtärkerem Maße als es den vorgenommenen Abſchreibungen entſpricht. Hieraus kann auf eine effektive Verminderung der Debi⸗ toren durch Rückzahlungen, vielleicht auch durch Umſchul⸗ dungen, geſchloſſen werden. Der Anteil der gedeckten Debfjtoren hat ſich etwas erhöht, und zwar ſtiegen die durch börſengängige Wertpapiere gedeckten Außenſtände auf 28,22(21,50) Mill., was mit höheren Kurſen zuſammen⸗ hängen dürfte; die durch ſonſtige Sicherheiten gedeckten ſind mit 71,6(75,03) Mill.& ausgewieſen. Aus der Ertragsrechnung und der Bilanz läßt ſich der Geſamteindruck gewinnen— die höhere Dividende ſoll ihn offenſichtlich beſtärken—, daß für die Berliner Handels⸗ Geſ. das Jahr 1992 trotz eines geringeren Geſchäftsvolu⸗ mens doch einen Fortſchritt gegen 1981 bedeutet. Die Summen der Umſätze ſind geringer gewor⸗ den, auch die Bilanzziffern büßten weiter an Größe ein, aber der Ertrag hat ſich durch ſchwächerwer⸗ dende Kriſen wirkungen gebeſſert. Dabel iſt es gelungen, die Siquidität, auf die man ja heute beſonders achtet, noch zu heben, und es läßt ſich bisher ein ſtärkerer Kreditbedarf der Wirtſchaft nicht erkennen. Notenbank, München.— Wieder 10 v.., Dividende. In der 7 Bilanzſitzung des AR. der Bayeriſchen Notenbank, München, wurde beſchloſſen, der GV. am 25. Februar 1933 die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 10 v. H. für das eſchäftsjahr 1932 vor⸗ zuſchlagen. « Bayeriſ Humboldi-Deußmoforen AG. Das Geschäfiserſrägnis auf Vorjahrshöhe Nach Kölner Verlautbarungen, zu denen die Verwol⸗ tung Stellung zu nehmen ſich weigert, iſt der Ge⸗ ſchäftsgang im erſten Halbjahr des Jahres 1932/8 bei der zum Klöckner ⸗ Konzern gehörenden Geſellſchaft nur wenig befriedigend geweſen, obwohl in den erſten Monaten eine Beſerung im Auftragseingang von etwa 20 v. H. zu verzeichnen wor. In den Monaten November und Dezember ging jedoch die Beſchäftigung etwa in glei⸗ chem Ausmaß wieder zurück, was man vornehmlich auf den Ausfall der Ruſſengeſchäfte zurückführe. In der Be⸗ richtszeit ſeien die bereits im Vorjahr zur K gekommenen Sparmaßnahmen in weiteſtgehendem Um fortgeſetzt worden, ſo daß es gelungen ſei, das finonzi halten. Zur Erträgnis auf etwo Vorjahrshöhe zu halt 8 ſchweben Verhandlungen wegen der Hereinnahme eines bedeutenden Auftrages. s Orenſtein u. Koppel AG.— Geheimrat Friſch wird AR⸗Vorſitzender. An Stelle des Anſoang November v. J. verſtorbenen Bankdirektors Henry Nathan wird als Vertreter der Dresdner Bank Geh. Legationsrat Dr. Wal⸗ the Friſch in den A eintreten. Da der AR⸗Vorſitz bei der Geſell t in jührlichem Turnus bei der DD⸗Bauk bzw. Dresdner Bank liegt, dürfte Geheimrat Friſch zum Vorſitzenden des AR⸗Gremiums gewählt werden. Zur Geſchäfts lage der Geſellſchaft wird erklärt, daß bis⸗ her eine weſentliche Veränderung nicht eingetreten ſei, nachdem im erſten Halbjahr der Auftragsbeſtaund um 50 v. H. unter dem der gleichen Vorfahrszeit gelegen hatte und erſt die zweite Jahreshälfte eine, jedoch nur leichte Beſſerung brachte. * Patentgemeiunſchaft in der elektriſchen Kleinautomaten⸗ fabrikation. Zwecks Zuſammenarbeit auf dem Gebiet der Kleingutomaten war bekanntlich zwiſchen den Firmen A EG, Siemens ⸗Schuckert, Stotz⸗Kontakt, Mannheim(Brown Boveri) und Voigt u. Haeff⸗ ner ein Abkommen getroſſen worden, dem ſich nun auch die einzige außerdem noch auf dieſem Gebiet arbeitende irma Surſum⸗Clektrizitäts⸗Geſellſchaft meh H, Nürnberg, abgeſchloſſen hat. Das Abkommen wurde in Form einer Patentgemeinſchaft getroffen. Die Rege⸗ lung ſoll ſich auf das geſamte In⸗ und Ausland erſtrecken. Charlofenburger Wasser- u. Indusfrie werke Die GV. genehmigte debattelos den bekannten Ab⸗ ſchluß für 1981/32(5 nach 4 v. H. Dividende). Man be⸗ faſſe ſich heute lediglich noch mit der Belieferung von Waſſer, evtl. komme noch der Bau von Waſſerwerken und die Waſſerveredelung als Tätigkeit hinzu. Den in feder Richtung konſolidierten 8,40 Mill.& Schulden ſtänden 7,85 Mill.„ Guthaben gegenüber. Die Geſellſchaft beſchäftige ſich z. Zt. mit der waſſertechniſchen Aufſchließung der Stadtrandſiedlungen. Die in der vorigen GV. neu gewählten AR.⸗Mitglieder wurden einſtimmig, die ſchon vorher im AR. befindlichen AR.⸗Mitglieder Mein⸗ hardt, Heck, Boſchan⸗Aſchrott, Frenkel und Seyfferth unter Stimmenthaltung der Gruppe Goldſchmiöt (25 120 von 388 908 anweſenden Stimmen) entlaſtet. Dieſe Gruppe enthielt ſich auch bei der Eutlaſtung des früheren AR.⸗ und fetzigen Vorſtandsmitgliedes Dr. Gerſtel der Stimme; gegen die Entlaſtung des früheren AR.⸗Vorſitzen⸗ den Dr. Curt Goldſchmidt wurde die Mehrzahl der nicht von ihm vertretenen Stimmen abgegeben. Der alte Ant. wurde wieder und Geh. Rat Dr. P. v. Schwabach neu ge⸗ wählt. * Süd⸗Film⸗Vergleich vom Gericht beſtätigt. Das Ge⸗ richt hat den Vergleichsvorſchlag der Süd⸗Film⸗ AG, Berlin, beſtätigt. Von 285 Gläubigern mit Forde⸗ rungen von insgeſamt 3,40 Mill. haben 242 Gläubiger (d. ſ. 84,9 v.) mit 3,30 Mill. I Forderungen(97 v. H. der Geſamtiorderungen) dem Vergleichsvorſchlag zugeſtimmt. Gegen die Annahme des Veraleichsvorſchlags wurde von keiner Seite geſtimmt. 48 Gläubiger mit 3 v. H. der Forderungen hatten ſich an der Abſtimmung nicht beteſligt. Nunmehr gelangt der Liquidations vergleich, der eine volle Befriedigung der Gläubiger bis zu 300/ vorſieht, zur Durchführung. Die übrigen Gläubiger erhalten ſodonn Frankfurfer Abendbörse schwächer Das Geſchäft an der Abendbörſe war ſehr gering. Spe⸗ kulation und Publikum legten ſtärkſte Bürückhar⸗ tung an den Tag, ſo daß von den etwas feſteren New⸗ vorker Anfongskurſen eine Anregung nicht ausgehen konnte. Die Stimmung war trotzdem nicht als unfreund⸗ lich zu bezeichnen, zumal die Kurſe meiſt unverändert zum Berliner Schlußniveau lagen. Farben ſetzten zunächſt etwos höher ein, gingen aber ſpäter wieder auf 105% zurück. Auf den übrigen Märkten herrſchte faſt völlige Geſchäftsſttlle. Der Markt der ſeſtverzinslichen Werte war gleichfalls ruhig und faſt unverändert. Im weiteren Verlaufe der Börſe war die Stimmung meiſt ſchwächer, wobei Gerüchte über irgendwelche politiſche Schwierigkeiten ver⸗ ſtimmten. U. a. notierten: Neubeſitz 895 bez. u. Geld, Alt⸗ beſitz 6824 bez., Berliner Handelsgefellſchaft 96, Reichs⸗ Hank 1582, Farben 105% bis 105, Junghans 22, Lah⸗ meyer 120 und Siemens 126. Mannheimer Produkienbörse/ 26. Jan. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netio Kaſſa Weizen, inl., 7677 Kg Wieſen hen. 35, 20/½.40 gut, geſund, trocken 20 20/0, 85 Rotkleehen. 5,½%40 Roggen, intl. 16 40/16 0 Luzernkeehen. 5,408. Hafer, inländiſch... 13,80 14.—Preßnroh, Rogg., Weig 2,60/%80 Sommergerſte, inl... 18.500, Hafer, Gerſte 2,/0/.60 uttergerſte 17,50/17.75 Geb. Stroh, Rogg. Weiz..40/60 ais, auf Bezugſchein 19.50 Hafer Wer ſte.—72,20 Saatmais 2 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnuß kuchen 11.75 m Austauſchw. 28.50/28, 75 Sovaſchir un 10,25 Wenne 60% t0⁰⁰,„ 21.25½4.— Biertteber 10, 75/11.—] Weizen leie mit Sack..80%½,85 Tiockenſchnitzel, loſe, 7,75/8,— Weinversfeigerung in Kallsiadi J. Kallſtadt, 26. Jan. Der Kallſtadter Winzerverein ver⸗ ſteigerte geſtern in eigenem Saale 30 Stück und 4 Halbſtück 1932er naturreine Weißweine, darunter einige Nummern Spätleſe, aus beſſeren und beſten Kallſtadter Reblagen. Der große Saal des Winzervereins war bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt. Der Verſteigerungsverlauf war recht zu⸗ friedenſtellend, es wurden durchweg ſehr o he Preiſe erzielt, die man kaum erwartet hatte Infolge Nichterreichung der Taxe mußten zwei Nummern zurück⸗ genommen werden, was jedoch keinen Einfluß auf den wei⸗ teren Verſteigerungsverlauf ausübte. Die ausgebotenen Weine waren kräftige, friſche Gewächſe, die zum raſchen Verbrauch gut geeignet ſind. Für 1000 Liter wurden bezahlt: 1932er Weißweine: Kall⸗ ſtadter Heſſel 810, 880; Kallſtadter Gauberg 800, 810; Kall⸗ ſtadter Herrenacker 790, 800; Kallſtadter Kreuz 980, 1100 Kallſtadter Almen 870, 1010, 1020; Kallſtadter Rudelſtein 870, 980; Kallſtadter vordere Heſſel 950, 1060; Kallſtadter vorderes Kreuz 1050, 1010; Kallſtadter Kronenberg 900, 1050, 1020; Kallſtadter Berg 1000; Kallſtadter Kobnert 1080, 1030; Kallſtadter Nill(zurück); Kallſtadter Horn 1080, 1050 Kallſtadter Steinacker 1010 i Kallſtadter Hübbaum 1060; Kallſtadter Nill 1050; Kallſtadter Steinacker Spätleſe 1430; Kallſtadter Saumagen Spätleſe 1670 l. * J. Weinprobe Kallſtadt, 27. Jan. Der gute Beſuch bei der geſtrigen Weinprobe der Win zergenof⸗ ſenſchaft Kallſtadt ließ erkennen, daß man für die aufgeſtellten Weine lebhaft intereſfiert war, Bei den gebo⸗ tenen Nummern hondelt es ſich um 1982er Gewächſe aus nur ausſchließtich bevorzugten Lagen der Gemarkung Kall⸗ ſtodt; typiſche Gewächſe, gehaltvoll und raſſig, wie ſie als Kallſtadter Weine bereits bekonnt und anerkannt wurden. Bei der Verſteigerung am 8. Februar kommen 27 Stück und 5 Halbſtück zum öffentlichen Ausgebot. Vom Jutemarkt. Die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller, Gmbc, berichtet: Rohſutemar kt: ſtetiger. Firſts koſten: Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung Eſtr. 15.5/— je To., Feor.⸗März⸗Verſchiffung Iſtr. 15.7 fe To., März⸗April⸗Verſchiſſung Lſtr. 15.12 ſe To. Fabri Fatemarkt in Dundee: wenig Geſchüäft. Deut ⸗ ſcher Markt: ruhig. ee — wähnte Bekanntmachung erſchienen. 6. Seite/ Nummer 45 Der Menſchen raub, den eigentlich die Chica⸗ ger Gangſter in die Weltgeſchichte eingeführt haben, hat jetzt überraſchenderweiſe in der Man df ch u⸗ rei und beſonders im neuen Staate Man⸗ dſchukuo nie geahnte Dimenſionen an⸗ genommen. Die Erſcheinung wird beſonders kraß durch eine amtliche Bekanntmachung illuſtriert, die dieſer Tage in der Charbiner Zeitung„Sarja“ veröffentlicht wurde: „An Alle! Wir geben hiermit bekannt, daß die„Hongkong Banking Corporation“ unter keinen Umſtänden für ihre Beamten, die evtl. geraubt werden ſollten, Löſegeld zahlen wird.“ Dieſe Bekanntmachung der Direktion ſollte die Menſchenräuber davon überzeugen, daß der Raub von Bankbeamten zwecklos iſt. Was geſchieht aber mit anderen Bürgern? Ein reicher ruſſiſcher Bau⸗ unternehmer, der ſeit Jahren in der Mandſchurei an⸗ ſäſſig iſt, erhielt von den Räubern die Aufforderung, an einer beſtimmten Stelle 50 000 Yen zu hinter⸗ legen. Da er der Aufforderung nicht nachkam, Würde er an einem hellen Tage in einer der Haupt⸗ ſtraßen, wo ſogar die Straßenbahn verkehrt, mit ſci⸗ ner Frau und dem Geſchäftsführer ſe r Werke in Auto erſchoſſen. Der Chauffeur kam mit einer leich⸗ teken Wunde davon. Apotheker K. in Charbin, der gleichzeitig Beſitzer einer Bierbrauerei iſt, wurde unterwegs nach der Brauerei geraubt und verſchleppt. Seine Frau trat mit den Räubern in Verhandlungen, die zuerſt 30 000 Yen verlangten, aber ſchließlich auf 10 000 heruntergingen. Die Ermäßigung war zugeſtanden worden, nachdem der Apotheker inſolge der Auf⸗ regungen an einem Herzſchlag geſtor ben mar. Als das Geld gezahlt wurde, erſchſen der Apo⸗ theker ſelbſtverſtändlich nicht auf der Bildfläche, weil er bereits tot war. Die Räuber haben ſich um ſeine Leiche nicht mehr gekümmert. Jetz bietet die Frau demjenigen, der die Leiche des Apothekers heran⸗ ſchafft, noch 5000 Yen an. Ein reicher Metzger wurde unterwegs nach dem Schlachthof verſchleppt. Die Räuber ver⸗ langten diesmal nur 10 000 Yen. Die Frau brachte die Summe am nächſten Tag. Der Metzger wurde freigelaſſen, aber die Frau dafür be⸗ halten. Er mußte nochmals 10 000 Yen für ſeine Frau zahlen. Der geſchäftsführende Direktor des größten chineſiſchen Bankinſtitutes, der„Hongkong& Banking Corporation“ in Charbin, ſpielte eines Ta⸗ ges auf dem Golfplatz außerhalb der Stadt. Am Platz führt eine Landſtraße vorbei, auf der vier Au⸗ tos hielten. Als der Direktor ſeinen Golfball von der Landſtraße zurückholen wollte, wurde er von den Inſaſſen der Autos überfallen und betäubt. Sein Spielpartner eilte ihm zu Hilfe, wurde aber von einem Chineſen ſo unglücklich angeſchoſſen, daß die Kugel ſeine beiden Hände zerſchmetterte. Die Räuber fuhren mit dem Direktor davon, für den ſpä⸗ ter eine ſehr große Summe gezahlt werden mußte. Als Folge dieſes Raubes iſt dann die eingangs er⸗ Auch eine offi⸗ zielle Perſönlichkeit befindet ſich unter den Drang⸗ ſalierten. Der reiche Direktor der Oſtchineſiſchen Eiſen bahn, Li⸗Chang, hörte eines Tages, wie ſein Dienſtmädchen an der Haustür mit drei Män⸗ nern verhandelte, die Einlaß begehrten, da ſie einen Aperſönlichen Brief“ abzugeben hätten. Dem Direk⸗ tor war es ſofort klar, worum es ſich handelte. Er ſprang durchs Fenſter in den Garten, lief zu dem gegenüberliegenden Direktionsgebände der Eiſen⸗ bahn und alarmierte die Polizei. Die Räuber hatten inzwiſchen ſein Haus beſetzt. Jetzt ent⸗ wickelten ſich die Geſchehniſſe nach einer echt chineſi⸗ ſchen Komik: Chang führte mit den Räubern tele⸗ phoniſch Verhandlungen, indem die Polizei das Haus umzingelte. Das war den Räubern ſehr gut bekannt, aber ſie verloren ihre Ruhe nicht. Die Räuber ver⸗ langten, mau möge ihnen freien Abzug geſtatten, widrigenfalls würden neue Repreſſalien angewandt werden. Chang telephonierte zur Polizei, es hätte ſich herausgeſtellt, daß es ſich hier nur um einen Scherz ſeiner Freunde handelt und— die Polizeitruppen wurden zurückgezogen. Die Räuber zogen ab. Das iſt China. Jedermann weiß, was los iſt, aber das„Geſicht“ wird gewahrt. . henraub im Kein Löſegeld mehr für geſtohlene Bankbeamte Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Kinder raub erſtreckt ſich neuerdings nicht mehr auf die Kinder reicher Chineſen, ſondern auch auf die der Europäer. Die Gefahr erſcheint be⸗ reits ſy groß, daß die Behörden die Frage erörtert haben, ob es nicht zweckmäßig wäre, die Schulen auf einige Zeit zu ſchließen, damit die Kinder die Stra⸗ ßen nicht zu betreten brauchten. Wenn für das Kind nicht ſoſort die verlangte Summe gezahlt wird, ſo ſchicken dis Räuber den Eltern einen Finger des Kindes ins Haus. Erfolgt auch dann die Zahlung noch nicht, ſo erhalten die Eltern am nächſten Tag ein Ohr und ſo fort. Eine Frau erhielt ihren Mann zurück, ohne für ihn auch nur einen Nen zu zahlen. Als die Abgeſand⸗ ten der Räuber erſchier rief die Frau:„2 bei Euch iſt mein Mann! 2 jetzt bin ich ihn los! Nicht einen Yen zahle ich! Ihr könnt ihn Sechs Männer haben in einem Stahlverließ, in einer Kammer des Todes, die größte Prüfung be⸗ ſtanden, die je menſchliche Ausdauer und Er⸗ duldungsfähigkeit und ⸗willen unterworfen worden ſind. Die ſechs Männer erſtiegen den Gipfel des Mount Evereſt und blieben dort 15 Minuten, ohne auch nur einen elnzigen Meter erklommen zu haben. Es handelt ſich um Mitglieder der neueſten Mount⸗Eyereſt⸗ Expedition, die diesmal überzeugt ſind, den tödlichen Giganten im Himalaja zu bezwingen. Wiſſenſchaftler und Spezialärzte des engliſchen Luftfahrtminiſteriums haben dieſe Männer in den Laboratoriumsräumen des Miniſteriums in Farnborough allen Gefahren ausgeſetzt, die der höchſte Berg der Welt für ſie in Bexeitſchaft hat. Dieſer Berg, dem, ſoweit überhaupt eine Aufſtellung möglich iſt, bereits dreizehn Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind. Um die gleiche Zeit, da die bereits beſprochene Expedition Rottledge mit zwölf erfahrenen Berg⸗ ſteigern den Mount Evereſt zu Fuß in Angriff neh⸗ men wird, will der Marquis of Douglas und Clydes⸗ dale mit fünf Begleitern den Gipfel durch Flugzeug bezwingen. Ein tollkühner und von mancher Seite ans als wahnwitzig bezeichneter Verſuch, und die Männer, die ihn unternehmen wollen, ſind es, die ſich jetzt der erwähnten ungewöhnlichen Prü⸗ fung unterzogen haben. Sechs Männer in der Todeskammer. Eine tonnen förmige Stahl⸗ Ein leufliſcher Racheakt Eines Nachts erwachten die Kinder des Bauern Sztanovepie durch Hundegebell und bemerkten zu rem tiefſten Erſchrecken eine leuchtende Geſtalt Zurch die Zimmer ſchreiten, die ihren Kopf unter dem Arm trug. Von dieſem Augenblick an erſchien das Geſpenſt in jeder Nacht und verbreitete in der Familie unſäglichen Schrecken. Bald wußte die ganze Ortſchaft, daß es bei dem Bauern umgehe, man beſchuldigte ihn, daß er mit dem Teufel im Bund ſei und mied ihn. Ganz Ge⸗ ſcheite wollte wiſſen, daß es der Geiſt des im 17. Jahrhundert enthaupteten Räubers Ugo Corzi ſei, der mit dem Kopf unter dem Arm beerdigt wor⸗ den war und deſſen Hütte an derſelben Stelle ſtand, wo ſich jetzt das Bauernhaus befand. Endlich intereſſterte ſich auch die Polizei für den Deufelsſpuk und ein Beamter verweilte eine Nacht in dem Bauernhaus. Als aber der ſchreckliche Geiſt mit dem Kopf unter ſeinem Arm erſchien, ergriff der Poliziſt eiligſt die Flucht. Allmählich wurde die Geſchichte tragiſch. Der Bauer konnte keine Arbeit mehr be⸗ kommen, weil jeder ſich vor ihm fürchtete. Er geriet in die größte Not und wußte nicht mehr aus noch ein. Seine drei Kinder verfielen infolge der ſich immer wiederholenden nächtlichen Erſchei⸗ nungen in Verfolgungs wahn und ſtarben nacheiander an den Aufregungen. In einem Wahnſinnsanfall erhängte ſich die Bäuerin und der Bauer ergab ſich dem Trunk. Eines Nachts I ündete er ſein Haus an und verbrannte mit. Seine verkohlte Leiche zog man aus den Trümmern. Die Rolizei hatte ihre Nachforſchungen nicht auf⸗ gegeben und ſchließlich gelang es, das Geſpenſt zu Ernieren und zu verhaften. Es war der Nachbar des Bauern namens Mirko Veeſer, der gegen die Bauernfamile einen fürchterlichen Rache⸗ feldzug geführt hatte. Einſt hatte er um die Bäuerin geworben und war von ihr abgewieſen worden. Sie heiratete den anderen. Aber Mirko ſchwor ihr und ihrem Mann furchtbare Rache. Durch ſeinen Ge⸗ ſpenſterſpuk hat er tatſächlich die ganze Familie ſeiner ehemaligen Angebeteten in den Tod getrieben. Der größte Waſſerrohrbruch, den Verlin je erlebte neuen Staat Mandſchukuo Die Räuber verhandeln um freien Abzug Organiſierter Kinderaub behalten!“— Am nächſten Tag war der Mann zur Stelle. In der Hauptſtadt Mukden haben die aus⸗ ländiſchen Konſulate es ihren Beamten ver⸗ boten, die Stadt zu verlaſſen, da außerhalb der Stadtmauern die Regierung von Mandſchukuo für die Sicherheit nicht aufkommt. In New Chang, einer Hafenſtadt der Süd⸗ mandſchurei, verſchleppten die Räuber vor einigen Wochen drei Europäer, darunter eine junge Frau, die ſich gerade auf der Hochzeitsreiſe befand. Es hat ſich hier unter den Räubern die Sitte eingebürgert, nachts die Häuſer zu überfallen und ihre Opfer aus dem Bett zu holen. Jetzt werden die Häuſer befeſtigt und die Mauern mit Starkſtrom⸗ leitungen verſehen, die nachts geladen ſind. Ganz Mandſchukud iſt wegen dieſer Vorfälle in größter Aufregung. W. L. Die 1 Meter hoch überſchwemmte Berliner Straße in Charlottenburg Sechs Männer in der Todeskammer zelle, 6 Meter lang, ungefähr 1,90 Meter im Durchmeſſer. In ihr eroberten ſechs Menſchen in einer ſchauerlichen Generalprobe den Mount Evereſt. Eingeſchloſſen in dieſem Sarg aus Panzerſtahl lebten ſie keine Viertelſtunde ſpäter in der gleichen Atmo⸗ ſphäre, der ſie in 8700 Meter Höhe begegnen müſſen. Durch Hochleiſtungspumpen wurde die Luft aus der Kammer geſogen und der Marquis und ſeine fünf Begleiter probierten jetzt zum erſten Mal in der Praxis den Sauerſtoffapparat aus, der ihnen den Sieg über den Mount Evereſt bringen ſoll. So befanden ſie ſich regelrecht auf einer Höhe von 8740 Meter, ohne die Ebene auch nur um 10 Zentimeter verlaſſen zu haben. So befanden ſie ſich in der Umklammerung eines furchtbaren Todes, ganze 15 Minuten lang, und nichts war ihre Brücke zum Leben zurück als der kleine Sauerſtoffzylinder auf ihrem Rücken. Während dieſes Herausforderungskampfes mit dem Tode beobachteten erregte und geſpannte Augen jede Phaſe des ungewöhnlichen Vorganges. Der„Aufſtieg“ ging ſehr langſam vor ſich. Erſt nach einigen Minuten wurde er ſoweit beſchleunigt, daß pro Minute 700 Meter„geſtiegen“ wurden. Als der Gipfel erreicht war und ein elek⸗ triſches Signal— vorher verabredet natürlich— an die ſechs Männer die Frage ſtellte:„Alles wohl?“, nickten ſie. Sie vermieden jeden Lautz da in der ſie um⸗ gebenden Atmosphäre Töne nicht mehr gehört, ſondern recht ſchmerzhaft gefühlt werden. Dann geſchah eine Kataſtrophe, allerdings eine recht kleine. Obwohl vorher gewarnt, hatten drei der Männer vergeſſen, rechtzeitig ihre Füllfeder⸗ halter abzulegen. Als die Luft immer dünner wurde, explodierten ſie regelrecht mit kleinen Tintenfontänen. Zum erſten Mal ſah man auch in der Praxis, wie einn Stückchen Papier in dieſem luftleeren Raum zur Erde fällt. Es ſauſte wie ein Stück Metall zu Bo⸗ den. Langſam wurde dann wieder mit dem„Abſtieg“ Vom Krieg der Sowjets gegen die Religion Eine der vollkommen zerſtörten Kathedralen in Leningrad, dem ehemaligen Petersburg Frettag, 27. Januar 1983 7 r Die Stolberger Fürſtenhochzeit Das Brautpaar beim Verlaſſen der Stolberger Schloßkirche Fürſt Wolff Heinrich zu Stolberg ⸗Stol⸗ berg, einer der begütertſten Fürſten Deutſchlands, vermählte ſich jetzt mit Fräulein Irma Erfert, der Tochter eines Magiſtratsbeamten in Magdeburg. Der Fürſt war als künftiger Gatte der Prinzeſſin Jullana, Hollands Thronfolgerin, genannt worden, hatte ſich dann aber für die einfache deutſche Bürgers⸗ tochter entſchleden. begonnen. Luft ſtrömte in die Todeskammer und die Männer konnten die Apparate ablegen. Faſt ſofort aber erfolgte dann der zweite Teil der Prüfung, die Ueberwindung der furcht⸗ baren Kälte der Höhenlage. Szenerie war gleichfalls die Kammer. Hier allerdings ging ez nicht auf Leben und Tod, ging es nicht um die Er⸗ probung von Apparaten, die über das Leben von ſechs Männern entſcheiden ſollen, ſondern in erſter Linie um die Feſtſtellung, wie weit jeder von den ſechs den zu erwartenden Strapazen gewachſen iſt. Dieſe Probe verlief befriedigend, ebenſo die Prüfung der Männer in bezug auf ihre Aus⸗ dehnungsfähigkeit der Lungen, die Stärke des Herzens. Auch die Nerven der Männer wurden durch offizielle Aerzte des engliſchen Luftfahrtminiſteriums— das für das ganze Unternehmen gut ſagt— kontrolliert Die Männer mußten dabei kleine Examina durch⸗ machen, wie beiſpielsweiſe Brettes, an deſſen einem Ende ein bleiſtiftähnlicher Stahlſtift ausbalanciert war. Es iſt nicht unintereſſant zu erfahren, daß jeder von den Sechs den Verſuch dreimal wiederholen mußte, bis er gelang. Das Experiment von der Todeskammer bis zu dem harmloſen Kontrollſpiel mit dem ſtählernen Bleiſtift beweiſt, daß man dies⸗ mal kein Riſtko laufen und den Sieg über den Mount Evereſt unter allen Umſtänden erzwingen will. Die nächſten Wochen ſchon werden beweiſen, in⸗ wieweit die Generalprobe mit dem Tode in Farn⸗ bordugh der Wirklichkeit vorauseilte. 900 mal umſonſt gegeſſen Der 28fährige Albert Pirot kann von ſich be⸗ haupten, der originellſte Zechpreller zu ſein, den die Kriminalgeſchichte bis heute kennt. Er hat es mit einem raffiniert ausgeklügelten Plan fertig gebracht, nicht weniger als 900 mal in den beſten Reſtaurants zu ſpeiſen, ohne dafür auch nur einen Centime bezahlen zu müſſen. Nachdem man Pirot auf das Präſidium gebracht hatte, erklärte er freimftig, daß er in der letzten Zeit ausſchließlich von„Gratis⸗Mahlzeiten“ gelebt habe, die er ſich mit einem originellen Trick erſchwin⸗ delte. In Marſeille, Brüſſel, Straßburg und Paris habe er überall umſonſt gegeſſen. Daß er jetzt entlarvt wurde, daran iſt eine vorübergehende Gedächtnutsſchwäche ſchuld: Er verirrte ſich zu einem Konditor, wo er ſchon einmal„Gaſt“ geweſen war, Pirot erſchien z. B. in einem Reſtaurant, aß mit gutem Appetit die Suppe und dann Fleiſchſpeiſe und Gemüſe. Als er den letzten Happen vom Gemüſe zu ſich nehmen wollte, fand er plötzlich einen Reißnagel. Entſetzt rief er den Kellner und wollte Krach ſchlagen. Gewöhnlich kam dann gleich der Wirt dazu, be⸗ ſchwichtigte den„Gaſt“, entſchuldigte ſich, bat wegen der anweſenden Gäſte und des Renommees ſeines Lokals um Rückſicht. Man werde ſofort eine andere Speiſe ſervieren...—„Danke, hier eſſe ich nichts mehr“, erklärte der dem Tode des Erſtickens Ent⸗ ronnene und ging wütend fort. Niemand wagte es, von ihm Bezahlung der Zeche zu verlangen. Man war ſogar froh, daß die Sache noch ſo glimpflich ab⸗ gelaufen war. Schuhnägel, Hoſenknöpfe, ja ſogar Raſterklingen entdeckte der„angenehme“ Gaſt in Reſten von Gänſe⸗ braten, Hühnern uſw. Auch in bereits geleerten Kafſeetaſſen fand er, zum Schrecken der Kellner und Wirte allerhand Kleinigkeiten wie Schreibſedern, Kieſelſteine oder Schuhriemen. Wäre dem originellen Zechpreller nicht das Un⸗ glück paſſtert, im Verlaufe von drei Monaten zu ein und demſelben Konditor zu kommen und im letzten Biß einer Portion Torte eine Sticherheils⸗ nadel zu„finden“, er wäre heute noch unbehelligter, nichtzahlender, mit Recht empörter„Gaſt“. Auf dem Polizeipräſibium fand man in den Taſchen des Gauners eine ganze Schachtel mit „Werkzeug“. Nämlich ſeine bewährten, immer wirkungsvollen„Speiſezutaten“. das Hochheben eines —5 . — W es 12 — — 1 1 2 1 r t= 4 Nummer 45 1088 2 Jauner 1923 1 Nene Mannheimer Zeitung!„Wittag⸗Ausgabe 7. Seite —— 2 5555 1 7. 75———————— 1 eee e. N eit 8 9 N Bekaunt machung. 3 8 28 kine Die gränten ö um ber Zunahme der Grippeerkrankungen migegenzuwirken, wird die Schlie nung der Kleinkinderſchulen und Kindergärten in Mann⸗ beim einſchließlich Vororten vorübergehend bis ausfünrliche Unſchließlich 4. Februar 1933 angeordnet. 22 f 5 U 8 7 ö E 7. 2 Mannheim, den 26. Februar 1938. 8 N Polizeipräſidium— Abt. D. 5 Beilage bekommen Sie ins Haus Unsere Sortimente des Jahres weiter Iualitäts waren Zu Preisen, die an tie billigsten Zeiten erinnern beginnt Montag. 30. lanuar, vormittags 8. 30 ++ Stö jekt. Planetarium Montag, den 30. Januar, 20 Uhr 7. Experimentalvortrag uber Astropysik Prof. Dr. Feurstein spricht über: „Der innere Auldau der Sterne und die Vorgange an inrer Oberiläce“. 72 Ruseſnarten RNA. 90.50/ Stud. u. Schüler RIA. 025 geschickt —— Herillene uns private Gelegen- Feltsanzeigen ſe Zeile 20 Pfg. Annahmeschluß für die Mittag 8 5 5 a Freunden, Verwandten und Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine innigst geliebte Frau, unsere liebe gute Mutter Mina Augspruurgger Ausgabe vorm. 8 Or, für gie 10 Prozent Kriseatabatt ö sbzügl. 10 Abend- Ausgabe nechm. 2 Uhr nach schwerem Leiden heute früh sanft ent- ee FEC II. Sock e bann biligeselegenheltscäufe II U 7, 29 eben. 5 Timm. Wohnung ieh. mößſ nner Sers fen 1 t f 2 Angerer Anwaltsgehilfe prachtv. Schlafz. U. Küch. 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