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Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Februar 1933 144. Jahrgang— Nr. 67 Frankreich fordert neue Sicherheiten Auf der Genfer Abrüſtungskonferenz lehnte der franzöſiſche Außenminiſter jede Abrüſtung ab und beſtand auf Frankreichs Sicherheitstheſe Hugenbergs Abſage an die Mitte Zuſammenſchluß Volkspartei-Volksdienſt⸗Bauern Paul⸗Vontours Rede Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 9. Februar. im Hauptausſchuß der Ab⸗ rüſtungskonferenz über den franzöſiſchen Kon⸗ ſtruktivplan wurde geſtern mit einer Rede Paul⸗Boncours abgeſchloſſen. Die Länge der Rede ſtand im umgekehrten Verhältnis zur Durch⸗ ſchlagskraft ſeiner Argumente. Boncours Ausfüh⸗ rungen enthielten ſachlich nichts Neues. Der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter hielt an ſeiner Theſe feſt, daß die Abrüſtung und Sicherheit unlösbar miteinander verbunden ſeien, daß das gegenwärtige Sicherheits⸗ ſyſtem nicht ausreiche. Dagegen fand Boncour kein Wort über die Gleichberechtigungsfrage. Die fran⸗ zöſiſche Sicherheitstheſe wurde verteidigt, obwohl die Mehrheit der Abrüſtungskonferenz ganz klar zu er⸗ kennen gegeben hat, daß die franzöſiſchen Forderun⸗ gen von der Konferenz nicht angenommen werden können. Weiter verdient feſtgehalten zu werden die mehrfach ausgeſprochene Forderung Paul⸗Boncours, es müßten nach dem Muſter von Locarno weitere regionale Sicherheitsverträge abgeſchloſſen werden, wenn wirkſame Rüſtungsherabſetzungen möglich werden ſollten. Allgemein beſteht der Eindruck, daß der franzö⸗ ſiſche Delegierte die Verantwortung für ein even⸗ tuelles Scheitern der Abrüſtungskonferenz denjeni⸗ gen Mächten zuſchieben wollte, die zu erkennen ge⸗ geben haben, daß ſie auf die franzöſiſche Sicherheits⸗ forderung nicht eingehen und das gegenwärtige Mächteverhältnis nicht garantieren wollen. Die Verhandlungen des Hauptausſchuſſes ſind nach der Rede Paul⸗Boncours vorläufig bis Au⸗ fang der nächſten Woche unterbrochen worden. Das Präſidium der Konferenz tritt heute zuſammen, um über das weitere Arbeitsprogramm der Konferenz zu beraten. Man nimmt an, daß von engliſcher und franzöſtſcher Seite eine gleichzeitige Behandlung des franzöſiſchen Planes und des engliſchen Vor⸗ ſchlages gefordert werden wird. Von deutſcher Seite wird mitgeteilt, daß entgegen den urſprüng⸗ lichen Abſichten ein deutſches Arbeitsprogramm der Konferenz nicht vorgelegt werden wird. Von maßgebender deutſcher Seite wird der Standpunkt vertreten, daß für die Einrei⸗ chung deutſcher Abrüſtungsanträge gegen⸗ wärtig keine Veranlaſſung vorliegt und zunächſt der weitere Verlauf der Verhandlun⸗ gen abgewartet werden müſſe. Die Grundtendenz bes engliſchen Programms, ſoweit ſie auf eine Förderung der Abrüſtung übergeht, wird deutſcher⸗ ſeits durchaus gebilligt. Einzelne Vorſchläge be⸗ ürfen jedoch, nach deutſcher Auffaſſung, der Aende⸗ rung. Die Rede Paul⸗Boncvurs findet in eugliſchen und neutralen Kreiſen eine kühle Aufnahme, während auf italieniſcher Seite die Rede im Sinne ber Verweigerung einer weſentlichen Herabſetzung der Rüſtungen und der Forderung auf Stabiliſterung des gegenwärtigen europäiſchen Status gewertet wird. Im allgemeinen hat die Rede Paul⸗Boncours den Eindruck der müden Verteidigung einer aus⸗ ſichtsloſen Poſition hervorgerufen. Zu der Erklärung Paul⸗Boncvurs wird von deutſcher Seite betont, daß die Aufgabe der Ab⸗ züſtungskonferenz nicht in der Schaffung neuer Sſcherheitsgarantien, ſondern in der Erreichung der Sicherheit durch die allgemeine Ab⸗ düſtung liege. Deutſchland und die übrigen in den biessverträgen entwaffneten Staaten verlangen, aß ihre durch die einſeitige Entwaffnung verloren Arenen Sicherheit durch die Abrüſtung der an⸗ leren Staaten oder durch die Anbahnung eines wirk⸗ ichen Rüſtungsausgleiches wiederhergeſtellt werde. Neuer engliſcher Vorſtoß? a kam der Vertreter der Pariſer britiſchen 8 Wigram, in Genf an. Man erwartet lb einen neuen engliſchen Vorſtoß zur För⸗ 0 der ſtockenden Arbeit der Abrüſtungskon⸗ i Wigram, dem hohes Verdienſt am Zuſtande⸗ Naher des Lauſanner Vertrages im Juli zu⸗ 110 rieben worden iſt, gilt als eine Art Quar⸗ Möglicher Macdonalds. Es wird von der 1 geſprochen, daß Macdonald per⸗ De. nach Genf kommen werde. 5 1 Genfer Sonderkorreſpondent des„Daily feht ald“ betrachtet es als ſelbſtverſtändlich, daß 15 nachdem der franzöſiſche Plan endgültig begra⸗ worden ſei, das britiſche Abrüſtungs⸗ Die große Debatte 1 2 i 5 757 rogramm auf die Tagesordnung kom⸗ 3 ds ſpricht von der Möglichkeit franzö⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 9. Februar. Die Deutſchnationalen berieten geſtern abend über den bekannten Vorſchlag des Vizekanzlers von Papen, eine„chriſtlich⸗ nationale Front“ unter Einbeziehung der Deutſchnationalen, der Volkspartei, der Chriſtlich⸗Sozialen und der Bauern⸗ partei ſowie des Stahlhelms zu bilden. Die Be⸗ ratungen dehnten ſich bis in den ſpäten Abend aus. Von deutſchnationaler Seite wird erklärt, daß eine „chriſtlich⸗nationale Front“ nur möglich ſei, wenn ſie den Anſchluß der anderen Gruppen an die Deutſch⸗ nationalen, nicht aber einen Zuſammenſchluß im Sinne des Herrn von Papen bedeutete. Eine offiziöſe deutſchnationale Auslaſſung ſtellt außerdem feſt, daß die Verwirklichung einer ſolchen Abſicht„ſchon aus techniſchen Gründen“, nämlich wegen der kurzen Friſt, die bis zur Einreichung der Liſten zur Verfügung ſteht, nicht in Frage kommen könne. Nachdem die ſogenannte große Löſung nunmehr endgültig als geſcheitert angeſehen werden muß, wird, wie hier bereits angekündigt, noch im Laufe des Tages das bereits perfekte techniſche Wahl⸗ bündnis zwiſchen der Deutſchen Volkspartei, dem chriſtlich⸗ſozialen Volksdienſt und der Deutſchen Bauernpartei(Bayeriſcher Land⸗ bund) unterzeichnet werden. Liſten verbindung Staatspartei Sozialdemokratie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Februar. Die Staatspartei hat ſich uun doch ent⸗ ſchloffen, für den kommenden Wahlkampf im Reich und in Preußen ein Abkommen mit den So⸗ zialdemokraten zu treffen. Leicht dürfte ihr nach unſerer Kenntnis dieſer Schritt nicht geworden ſein. Sie ſieht wohl keinen anderen Ausweg mehr, nachdem der Verſuch, An⸗ ſchluß an das Zentrum und die Bayeriſche Volks⸗ partei, mit der noch bis zuletzt verhandelt wurde, zu finden, geſcheitert iſt. Zentrum und Bayeriſche Volkspartei haben ein Zuſammengehen mit der Staatspartei abgelehnt, weil ſie mit den Anhängern ihrer Weltanſchauung allein zu bleiben wünſchten. So ſtand die Staatspartei vor der Alternative der völligen Iſolierung oder des Einſchwenkens in die Front der Linken. Man wird ſagen dürfen, daß die Staatspartei damit einen ſchweren Gang geht, viel⸗ leicht ihren letzten. Der Anſchluß der Staatspartei an die Sozial⸗ demokratie, der durch das Wörtchen„techniſch“ doch nur notdürftig verſchleiert wird, vollzieht ſich in einem Augenblick, da die Beſtrebungen zur Herſtellung einer roten Einheitsfront zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten merkliche Fortſchritte machen. Das hat ſich auch bei der Luſtgartenkund⸗ gebung am Dienstag gezeigt, auf der es weiter zu Verbrüderungsſzenen zwiſchen den Leuten der Eiſernen Front und kommuniſtiſchen Trupps, die ſich der Veranſtaltung anſchloſſen, gekommen iſt. Zwar wurde dem kommuniſtiſchen Führer Torgler das Wort zu einer Anſprache auf der SPD⸗Verſamm⸗ lung nicht erteilt, doch entſchuldigt ſich der„Vor⸗ wärts“ beſonders eifrig damit, daß Torglers un⸗ erwartetes Auftreten ein Einſchreiten der Polizei zur Folge gehabt hätte. Auf ein ſolches Experiment hätte die Verſammlungsleitung ſich nicht einlaſſen dürfen. Es wird den Kommuniſten dann zwar vor⸗ gehalten, daß ſie es mit ihren bisherigen Bündnis⸗ angeboten nicht aufrichtig gemeint hätten. Dennoch iſt es ein offenes Geheimnis, daß auch bei den Sozialdemokraten einflußreiche Perſönlichkeiten eifrig bemüht ind, den roten Zuſammenſchluß eifrig zu fördern. Einer der Eifrigſten iſt ja bekanntlich Herr Löbe. Im„Vorwärts“ wird Herrn Torgler, wenn auch zum Schluß bedeutet, daß der Vorſitzende der Ber⸗ liner Sozialdemokratie, der Abg. Künſtler, zu jeder beliebigen Zeit den Kommuniſten zu einer Ausſprache zur Verfügung ſtände. Auch die„Rote Fahne“ kommt auf die Demonſtration im Luſtgarten zurück und bedauert, daß die Ein⸗ heitisfront⸗Erklärung des Abg. Torgler auf Weiſung der ſozialdemokratiſchen Führer nicht verleſen wer⸗ den durfte. Nach einer etwas dunklen Polemik gegen die Sozialdemokratie und die zweite Inter⸗ nationale werden die„ſozialdemokratiſchen Klaſſen⸗ genoſſen“ dann aufgerufen, ſich in der antifaſziſti⸗ ſchen Aktion zu formieren. Der Angriffspakt der Sozialdemokraten und kommuniſtiſchen Arbeiterſchaft gegen den Faſzismus ſei das Gebot der Stunde. Auffallend an dieſen Darlegungen iſt der ruhige, faſt möchte man ſagen, freundſchaftlich ermahnende Ton, in dem man an die andere Partei ſich wendet. Man iſt offenſichtlich beſtrebt, den ſozſaldemokratt⸗ ſchen Angeboten keine endgültige Abſage zu erteilen und die Fäden nicht abreißen zu laſſen. eee Bahernlandtag fordert VBankenbeaufſichtigung Meldung des Wolff⸗ Büros — München, 9. Februar. Der Bayeriſche Landtag beſchloß geſtern nach heftiger Debatte mit den Stimmen der Nationalſozialiſten und Sozialdemo⸗ kraten die Annahme folgenden Antrages: „Die Staatsregierung wird erſucht, daß baldigſt eine ausreichende ſtaatliche Beaufſich⸗ tigung der Banken herbeigeführt wird mit dem Zwecke 1. der Um⸗ und Entſchuldung der öffentlichen Wirtſchaft, ferner der öffentlichen Körperſchaften, 2. der Herbeiführung eines den wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechenden Zinsſatzes, 3. der Sicherung der vom Reich den Banken ge⸗ gebenen Subventionen. Wirtſchaftsfragen im Kabinett Drahtbericht unſeres Berlirer Büros J Berlin, 9. Februar. Das Reichskabinett beriet heute eingehend eine Reihe finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſcher Fragen ſowie Maßnahmen zur Linderung ſchwerer wirtſchaftlicher und ſozialer Schäden. Die Bera⸗ tungen hierüber werden in den nächſten Tagen ſort⸗ geſetzt. 5 Wie wir in Ergänzung des kurzen amtlichen Communiqués noch erfahren, ſind konkrete Beſchlüſſe über das neue Wirtſchaftsprogramm noch nicht gefaßt worden. Man will die Maßnahmen, die für die nächſte Zeit geplant ſind, erſt dann bekannt geben, wenn ſie auf ihre finanzielle Auswirkung hin in den Reſſorts eingehend überprüft worden ſind. Es iſt daher auch nicht anzunehmen, daß Reichs kauz⸗ ler Hitler und Miniſter Hugenberg fürs erſte An⸗ gaben machen werden, die über den allgemeinen Rah⸗ men hinausgehen. Die Berufung Seldtes zum Reichs⸗ kommiſſar für den Arbeitsdienſt dürfte vorausſichtlich im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Der entſprechende Erlaß liegt dem Reichspräſtdenten zur Unterzeichnung vor. Das Reichskabinett hat dann weiter eine zweite Verordnung zur Arbeitsbeſchaffung verabſchiedet. Die Verordnung iſt durch die Auf⸗ löfung der kommunalen Vertreterkörperſchaften in Preußen notwendig geworden. Man befürchtet näm⸗ lich, daß jetzt die Darlehensabgaben, die von der Zu⸗ ſtimmung dieſer Körperſchaften abhängen, ins Stocken geraten könnten. Es iſt daher allgemein für das Reich die Beſtimmung getroffen worden, daß grundſätzlich die Gemeindevorſtände die Entſcheidung über die Darlehen fällen können. Die Verordnung bleibt nur ſo lange in Kraft, bis das amtliche Wahlergebnis der neuen Gemeinde⸗ körperſchaften vorliegt.* Nach der Sitzung des Reichskabinetts traten, wie ſchon angekündigt, die beiden Kabinettsausſchüſſe für ländliche Siedlung und die Arbeitsbeſchaf⸗ fung noch zu internen Beſprechungen zuſammen. Gerüchte um Gregor Straſſer Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 9. Februar Der„Jungdeutſche“ verzeichnet das Gerücht, daß Gregor Straſſer in kurzer Zeit das Amt eines Generalſekretärs der NSDAP. erhal⸗ ten ſolle. Für den Reichstag würde er indes nicht wieder kandidieren. Es heißt, daß die Voraus⸗ ſetzung für die Beſetzung des Poſtens durch Gregor Straſſer die ſei, daß er die zurückliegende Politik des Paxteiführers, gegen die er ſich bekanntlich auf⸗ gelehnt hatte, nachträglich anerkenne, Pariſer Phantaſien Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters yV Paris, 9. Februar. In der Kammerkommiſſion für auswärtige An⸗ gelegenheiten ſtritten geſtern der frühere Miniſter⸗ präſident des Linkskartells, Monſieur Herriot, und der verſchrobenſte aller Chauviniſten, Ybarne⸗ gary, um die Siegespalme in der Hetze gegen Deutſchland. Ohne nähere Quellenangaben behaup⸗ tete Mbarnegary, daß Deutſchland, Italien und Ungarn im Auguſt verfloſſenen Jahres einen Geheimpertrag abgeſchloſſen hätten. Ita⸗ lien würde Deutſchland behilflich ſein, den Korri⸗ dor zurückzugewinnen und eine neue Teilung Po⸗ lens begünſtigen. Deutſchland dagegen werde Italien im Kampf gegen Südſlawien unterſtützen. Dal⸗ matien ſoll durch Italien annektiert werden. Buda⸗ peſt ſoll in der Phantaſie des Deputierten Mbarne⸗ gary den Verbindungspunkt zwiſchen Rom und Berlin bilden. Herriot, der neugewählte Präſident der Kammerkommiſſion, wurde von dem Deputierten gefragt, was er über dieſen„Geheimvertrag“ denke. Er entgegnete:„Ueber das Vorhandenſein eines ſolchen Vertrags kamen mir auch Mitteilungen zu, aber ich habe das franzöſiſche Außenminiſterium verlaſſen, ohne den Beweis dafür zu haben, daß Unterſchriften des von Ihnen erwähnten Vertrags ausgewechſelt wurden.“ Monſieur Herriot nahm dann den ihm geſchickt zugeworfenen Ball auf und erging ſich nun in un⸗ erträglichen Tiraden über die ſchrecklichen Gefahren, in denen das arme und hilfloſe Frankreich habe. Ab und zu aber entwiſchte ihm ein Wort, das die geheimen Hoffnungen dieſes Staatsmanns erkennen ließ. Hitlers Erfolg werde, ſo ſagte er, eine„auf⸗ richtige Annäherung“ zwiſchen Frankreich und Rußland herbeiführen. Dieſe Annäherung habe ſich bereits bei der Unterzeichnung des franzö⸗ ſiſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes bemerkbar ge⸗ macht. Andere Mitglieder der Kommiſſion äußerten die Anſicht, daß Hitler beabſichtige, Frankreich und einigen anderen Großmächten eine Allianz gegen den Kommunismus vorzuſchlagen. „Hüten wir uns vor dieſem Berliner Plan einer internationalen Entente gegen den Kommunismus“, erklärte Herriot,„oͤenn dahinter ſtecken deutſche Hegemoniepläne. Das Ziel der Hitlerbewegung iſt die Revanche.“ In ſeinem Leibblatt„Ere Nouvelle“ bemerkt Herriot zur Stimmung in der Außenkommiſſion der Deputiertenkammer folgendes:„Deutſchland manö⸗ vriert gegen uns und ſogar gegen England. Es will nach Menge und Art die Aufrüſtung. Es er⸗ ſtrebt die vollkommene Freiheit auf militäriſchem Gebiet, Die Hitlerbewegung gewinnt außerhalb Deutſchlands Anhänger. Von allen Seiten gehen alarmierende Meldungen uns zu, auch aus Belgrad und Warſchau. Die außenpolitiſche Lage Frankreichs iſt heute düſter.“ Im„Figaro“ veröffentlicht Parfümfabrikant Coty einen Aufruf, in dem er erklärt, daß eine Einheitsfront gegen den Kommunismus geſchaffen werden müſſe. Man bürfe jedoch nicht den Fehler be⸗ gehen, Deutſchland allein mit dem Kampf gegen den Kommunismus zu betrauen. Das würde in Deutſch⸗ land den Eindruck hervorrufen, als ob es ganz allein die Aufgabe hätte, Europa zu retten. Gefahr für Daladier Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 9. Februar. Die inneupolitiſche Lage Frankreichs gleicht genau der Situation, die vor dem Sturz des Kabinetts Paul⸗Boncour beſtand. Trotz der viel milderen Steuermaßnahmen Bonnets und Lamon⸗ reux iſt der Widerſtand der Steuerzahler, die von den Rechtsparteien aus durchſichtigen Grün⸗ den moraliſch und materiell unterſtützt werden, nicht ſchwächer geworden und die betroffenen Kaufleute und Induſtriellen ſind kampfbereit bis zum Aeußer⸗ ſten. Von dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes, der den Wiiderſtand der Steuerzahler organi⸗ ſiert, wird der Oeffentlichkeit mitgeteilt, daß die Pariſer Geſchäftsleute dem Beiſpiel ver⸗ ſchiedener Provinzſtädte folgen und an einem Tage der nächſten Woche ihre Lokale ſchließen wollen, falls die Regierung bis dahin ihre i Stenerabſichten nicht revidiert bat, Noch bedenklicher ſtimmt ein Aufruf der„hürger⸗ lichen Union“, die Freiwillige wirbt für den Fall, daß die öffentlichen Dienſtſtellen, das heißt die Be⸗ amten, ebenfalls in den Streik treten ſollten. Von ſeiten der Beamten droht der Regierung die größte Gefahr, denn ſie beherrſchen maßgebend die Haltung der ſozialiſtiſchen Partei. Die unmittelbaren politiſchen Sorgen haben Mi⸗ niſterpräſtdent Daladier nicht davon abhalten können, 2. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung 0 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Februar 1989 nach engliſchem Vorbild große J einen Plan für eine franzöſiſche Wirtſchaftskonfe⸗ renz auszuarbeiten, auf der auch alle Kolonien Frankreichs vertreten ſein ſollen. Dieſe franzöſiſche Reichskonferenz ſoll in ganz kurzer Zeit eröffnet werden. Außer franzöſiſchen Kolonialfachleuten wer⸗ den eingeborene Delegierte in Paris ihre Anregun⸗ gen und Vorſchläge für eine beſſere wirtſchaftliche Verbindung mit dem Mutterland unterbreiten. 2 28 5 8. Die Reviſion der Kriegsſchulden Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 9. Februar. Die Ausſichten für die Kriegsſchuldenreviſion werden in London von Tag zu Tag ungünſtiger be⸗ urteilt. Es heißt inoffiziell, daß Botſchafter Lind⸗ ſay ohne feſte Inſtruktionen wieder nach Waſhing⸗ ton abfahren werde, da ſich das Kabinett zur Zeit nicht zu einer beſtimmten Stellungnahme ent⸗ ſchließen will. Das würde wohl bedeuten, daß die Verhandlungen nicht gleich nach dem 4. März, dem Amtsantritt des Präſidenten Rooſe⸗ velt, beginnen könnten. Die Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz würde dann unvermeidlich bis zum Herbſt hin⸗ ausgeſchoben werden. 0 Die Engländer wollen ſich die Reviſion nicht durch ſchwere handelspolitiſche Opfer erkau⸗ fen, da man glaubt, daß Amerika ſchon in ſeinem eigenen Intereſſe einſehen muß, daß der Wiederbeginn der Schuldenzahlungen unmöglich wäre. Das iſt zweifellos richtig, aber man muß ſich er⸗ innern, wie ſchwer Deutſchland mit genau den⸗ ſelben Argumenten kämpfen mußte, ehe die Gläu⸗ bigermächte endlich die Unhaltbarkeit der Reparatio⸗ nen einſahen. Bisher bemerkt man in Amerika noch ſehr wenig von ſolcher Einſicht. Der Waſhingtoner Korreſpondent der„Times“ berichtet heute, der Kongreß würde lieber die Zahlungseinſtellung der europäiſchen Schuldner abwarten, als ohne handelspolitiſche Ge⸗ genleiſtungen auf eine Reviſion einzugehen. Füh⸗ rende Senatoren haben ſich ſehr ſcharf gegen jeden Vorſchlag ausgeſprochen, der die Kriegsſchuldenfrage allein regeln will und nicht gleichzeitig die Stabili⸗ ſterung der Währungen und Exportmöglichkeiten für die amerikaniſche Wirtſchaft mit ſich bringt. Zu ſolchem Tauſchgeſchäft glaubt die engliſche Regierung jedoch nicht gezwungen zu ſein. Neuer Langſtreckenflug-Rekoro Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 9. Februar. Die beiden engliſchen Fliegeroffiziere Gayford und Micholetts haben geſtern den Weltrekord im Langſtreckenflug gebrochen. Ihr rieſiger Ein⸗ decker landete in der Walfiſchbai im ehe⸗ maligen Deutſch⸗Südweſtafrika nach einem ununter⸗ brochenen Flug von 57% Stunden, in denen 8550 km zurückgelegt wurden. Damit iſt der beſtehende Welt⸗ rekord, den zwei amerikaniſche Flieger im Juli 1931 aufſtellten, um 525 km überboten worden. England hält jetzt die Flugweltrekorde für Geſchwindigkeit, Höhen⸗ und Langſtreckenflug. Der König und der Premierminiſter haben den erfolgreichen Fliegern Glückwunſchtelegramme geſandt. Flugzeugabſturz in England — London, 9. Februar. Bei Salisbury ſtürzte heute ein Militärflugzeug aus noch ungeklärter Ur⸗ g ſache ab. Vier Perſonen wurden getötet. Fünf Todesopfer bei einem Hotelbrand — Tisdale(Sasketchewan), 9. Februar. Bei einem Brande des Imperial⸗Hotels ſind fünf Perſo⸗ nen ums Leben gekommen. Zahlreiche Perſonen wupden zudem ſchwer verletzt, und man befürchtet, daß ſich die Zahl der Opfer noch bedeutend erhöhen wird. Das Schild der Emden Das Namensſchild des Kreuzers wird Hindenburg demnächſt übergeben Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 9. Februar Die auſtraliſche Regierung hat ihren Londoner Geſandten beauftragt, nach Berlin zu fahren, um dem Reichspräſidenten von Hindenburg das Namensſchild des Kreuzers„Em⸗ den“ zu übergeben. Die„Emden“ wurde bekannt⸗ lich am 9. November 1914 nach ihrer berühmt ge⸗ wordenen Rundfahrt von dem auſtraliſchen Kreuzer „Sidney“ vernichtet. Das damals geborgene Namensſchild iſt in Auſtralien als wertvolle Kriegs⸗ trophäe aufbewahrt worden und wird jetzt zum Zeichen freundſchaftlicher Geſinnung zurückgegeben werden. a Der Geſandte Bruce wird ſich dazu in etwa vierzehn Tagen nach Berlin begeben. Die Platte iſt auf Ebenholz aufmontiert und mit nach⸗ folgender Inſchrift verſehen worden:„Dem deutſchen Volk das auſtraliſche Volk und ſeine Regierung dieſes Namensſchild des berühmten Kreuzers„Em⸗ den“ in Anerkennung der Tapferkeit ihres Komman⸗ danten, der Offiziere und Mannſchaften in dem Kampf mit dem auſtraliſchen Kreuzer„Sidney“ bei der Cocosinſel am 9. 11. 1914; ſowie im Gedenken an die Männer und Frauen beider Länder, die ihr Leben im Weltkrieg hingaben“. Die Fahrt der„Sieben Provinzen“ Meldung des Wolff⸗Büros — Batavia, 9. Februar. Der niederländiſche Panzerkreuzer„Sieben Provinzen“, der ſeit einigen Tagen in der Hand von Meuterern iſt, ſetzt ſeine Fahrt längs der Weſt⸗ küſte der Inſel Sumatra in Richtung der Sunda⸗ ſtraße ſort. Er läuft in langſamer Fahrt etwa ſechs bis ſieben Knoten. Die Abnahme der Fahrtgeſchwin⸗ digkeit wird damit erklärt, daß die Meuterer ſo ſpar⸗ ſam wie möglich mit dem Brennſtoff umgehen dürf⸗ ten. Der Minenleger„Goldener Löwe“ folgt ihm. Der Panzerkreuzer„Java“ und die beiden ihn begleitenden Torpedobvotsjäger werden erſt für heute erwartet. Der Regierungsdampfer„Eridanus“ iſt durch ein Schweſterſchiff, die„Orion“, abgelöſt worden, die den Kommandanten der„Sieben Pro⸗ vinzen“ und die ihn begleitende Truppenabteilung übernommen hat. 1 Bei der Bevölkerung und namentlich in euro⸗ päiſchen Kreiſen hat es Beunruhigung her⸗ vorgerufen, daß es bereits der vierte Tag iſt, an dem die Meuterer unbehindert längs der Weſtküſte der Jnſel Sumatra kreuzen. Es ſind ſogar Befürchtungen lant geworden, daß die Meuterer aus reinem Uebermut Küſten⸗ plätze beſchießen könnten. Auf dieſe Beſorgnis iſt vermutlich auch zurückzu⸗ führen, daß in Weſtjava in der Umgebung der Stadt Serang Abteilungen des Landheeres konzentriert werden. Bei den niederländiſchen Regierungsſtellen iſt ein neuer Funkſpruch vom Panzerkreuzer „Die ſteben Provinzen“ eingelaufen, in dem die Be⸗ ſatzung ihre Kapitulation unter den von ihr früher geſtellten Bedingungen anbietet. Das Telegramm trägt die Unterſchrift:„Die europäiſche und indiſche Beſatzung.“ Weiter werden die Empfänger des Funkſpruchs gebeten, die übergeordneten Regie⸗ rungsſtellen davon zu unterrichten, daß der Meuterei keinerlei kommuniſtiſche Ten⸗ denzen zugrundelägen, und daß die Beſatzung keine Gewaltakte beabſichtige. Sie habe ledig⸗ lich gegen die Soldkürzung und die Verhaf⸗ tung ihrer Kameraden proteſtieren wollen. Erhebliches Aufſehen hat eine Meldung erregt, wo⸗ nach der Kommandant des meuternden Ponzer⸗ kreuzers mehrere Stunden vor dem Ausbruch der Meuterei die Warnung erhalten habe, daß ernſt⸗ liche Ereigniſſe bevorſtänden. Er ſcheint aber dieſe Warnung als unglaubwürdig betrachtet und in den Wield geſchlagen zu haben. Einer Meldung aus Surabaja iſt zu ent⸗ nehmen, daß man auf dem Kreuzer„Java“ bei Bekanntwerden der Meuterei auf dem Panzer⸗ ſchiff„Die ſteben Provinzen“ eine Reaktion der eingeborenen Maaten und Matroſen be⸗ fürchtete, da beinahe die Hälfte der 514 Köpfe zäh⸗ lende Bemannung aus Eingeborenen beſteht. Die Offiziere trieben deshalb, unterſtützt von euro⸗ päiſchen Unteroffizieren und Matroſen, das aus Eingeborenen beſtehende Schiffsperſonal in be⸗ ſtimmte Räume, die unter ſtrenge Bewachung ge⸗ ſtellt wurden. Daraufhin wurde der Kreuzer von dem europäiſchen Teil der Bemannung nach Sura⸗ baja gebracht, von wo es ſpäter wieder in Richtung Sundaſtraße abging. euere e Immer neue Zuſammenſtöße Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Februar. In Braunſchweig hatte die Sozialdemokra⸗ tiſche Partei für Mittwochabend im Konzerthaus zu einer Maſſenkundgebung aufgerufen. Unter den Verſammlungsbeſuchern befanden ſich auch zahl reiche Nationalſozialiſten, die mit den Angehörigen des Reichsbanners und der SPD. bald in eine Schlägerei gerieten, bei der Stühle, Biergläſer, Aſchenbecher und Tiſchbeine als Wurf⸗ geſchoſſe benutzt wurden. Das überwachende Poli⸗ zeikommando löſte die Verſammlung auf, noch bevor ſie begonnen hatte, und räumte den Saal. Die Auseinanderſetzungen zwiſchen den politiſchen Gegnern ſetzten ſich dann auf den Straßen fort. Auf der Wolfenbüttelnerſtraße kam es zu einer Schlä⸗ geret, in deren Verlauf auch geſchoſſen wurde. Ob dabei Perſonen verletzt worden ſind, ließ ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. Auch an anderen Stel⸗ len der Stadt kam es zu Schlägereien, die aber keinen größeren Umfang annahmen. In Wilmersdorf kam es Mittwoch abend zu einer ſchweren Schießerei zwiſchen Kommuniſten * und Nationalſozialiſten. Zwei Männer wurden nicht unerheblich durch Armſchüſſe verletzt. Außerdem er⸗ hielt ein junges Mädchen einen Lungenſteckſchuß. In Königsberg kam es am Mittwoch abend zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen National⸗ ſozialiſten und Reichsbannerleuten, die an einer Ver⸗ ſammlung im Gewerkſchaftshaus teilgenommen hat⸗ ten. Die Gegner gingen mit Meſſern und anderen Waffen aufeinander los. Insgeſamt wurden fünf Perſonen verletzt, davon drei Reichsbannerleute ſchwer. 0 Das Ende des Legionärs Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters y Paris, 9. Februar. Aus Oran wird berichtet: Zwei Fremden⸗ legionäre wollten mit einem geſtohlenen Flug⸗ zeug nach Italien entfliehen. Der eine von ihnen, Rudi Bachmann, ein 23 Jahre alter Deutſcher, wurde von einem Wachtpoſten erſchoſſen. Der Schweizer Hans Raymund konnte ſich in Sicherheit bringen. Ernſt Kreidolf Zu ſeinem 70. Geburtstage am 9. Februar Wer Kinder hat, liebt Ernſt Kreidolf. Und bald nicht nur als Kinderbuchkünſtler, bald auch als Dich⸗ ter, Künſtler, Naturfreund überhaupt. Ernſt Krei⸗ dolf, in Tägerwilen bei Konſtanz auf dem Schweizer Bodenſeeufer geboren, als Lithograph in München ſich zum freien Schaffen durchringend, wovon Leo⸗ pold Weber jetzt hübſch in einem Büchlein„Mit Ernſt Kreidolf in den Bayeriſchen Bergen“(Rot⸗ apfelverlag⸗Zürich) erzählt, und nun ſeit langem in Bern lebend, holte aus ſeinem alten Bauernblut jene tiefe Naturverſponnenheit, jene Ehrfurcht vor den Blumen und Blüten, Gnomen und Elfen, Faltern und Käfern, jene zuletzt fromme Liebe zu den Men⸗ ſchen und zu Gott, die ihn befähigten, uns den Geiſt, die Seele der Natur neu zu offenbaren. Mit ſeinen„Blumenmärchen“ ſeit 1898 ſchuf er das neue farbenzarte Kinderbuch, das, zu den „Wieſenzwergen“, den„ſchlafenden Bäumen“, dem „Lenzgeſind“, den„Gnomen und Elfen“, und in„ver⸗ ſunkene Gärten“ vordringend, die geſamte Illuſtra⸗ tion und Tonart des Naturerlebens beim Kinde ver⸗ tiefte, bereicherte, neu geſtaltete. Kreidolf ließ die Kinder das Weſen der einzelnen Blume und Pflanze entdecken, er ſchenkte den Erwachſenen ein Gleichnis, den Sinn des Kreatürlichen, dabei immer ein augen⸗ froher Künſtler, der nicht müde wurde, das Farben⸗ und Formenſpiel der Natur zu wandeln und zu be⸗ wundern.. Seine tiefe Frommheit führte ihn zu ergriffenen „bibliſchen Bildern“, zu beſeelter Wiedergabe der Wirklichkeit, die bald an altdeutſche Kräuterbücher, bald an Dürer oder Hans Thoma erinnern und im⸗ mer echt alemanniſche Klarheit und Wahrhaftigkeit atmen. Ernſt Kreidolfs Lebenswerk beglückt durch die Eigenart der Form wie die Lebensechtheit des Gehaltes. Dafür gebührt dem Jubilar unſer 1 Morgenfeier zum Gedächtnis des 150. Todestages on Richard Wagner, die das Landestheater Karls⸗ uhe am 12. Februar unter Mitwirkung von Gene⸗ muſikdirektor J. Krips und der Onernſängerin e Wagnerfeier im Bad. Landestheater. In der aberkorn veranſtaltet, wird Univerſitäts⸗ W. Gurlitt(Freiburg i. Br.) Zwei Berliner Aufführungen. Die Truppe 1931, die damals durch ihre„Mauſefalle“ bekannt wurde, hat im Kleinen Theater ein ähnliches Stück herausgebracht:„Wer iſt der Dümmſte,“ Autor Guſtav von Wangenheim, Inhalt: der Auf⸗ ſtieg eines Arbeiters zum Kapitaliſten und die Suche nach dem Dümmſten in der Welt der Wirtſchaft und der Raſſen bis zu den wirklichen Menſchenfreſſern hinüber— die Form wieder ein phantaſtiſches Spiel, halb Theater, halb Anſprache, Maskenball aller vor⸗ handenen Stile, große Disziplin und ſtarker Beifall. Aber ich finde, daß dieſes Stück teils durch Ver⸗ flachung, teils durch Uebertreibung weder auf der ſozialen noch künſtleriſchen Höhe der Anfänge der Truppe ſteht.— Ein Boulevardſtück nicht ganz ge⸗ wöhnlicher Sorte ſpielt dagegen Ernuſt Deutſch im Theater in der Streſemannſtraße:„Der Kuß vor dem Spiegel“ von Fodor. Dautſch iſt da⸗ mit ſchon gereiſt, er hat eine gute Rolle eines Rechts⸗ anwalts, deſſen Praxis und Privatleben ineinander übergreifen und dadurch eine dankbare Doppelſeitig⸗ keit der Bühnenwirkung ergeben. Sein Klient hat ſeine Frau erſchoſſen, weil er bei einem Kuß vor dem Spiegel ihre Untreue feſtſtellte. Der Rechtsanwalt verſucht dasſelbe Experiment bei ſeiner Frau, auch ſie ſchminkt ſich für einen anderen vor dem Spiegel und verweigert den Kuß, auch ſie wird mit dem Re⸗ volver bedroht, aber doch nur bedroht. Der Klient wird freigeſprochen, die zweite Frau begnügt ſich mit einer Ohnmacht. Das Stück iſt wie ein ſpannender Reißer geſchrieben und fiendet auch ſein williges Pu⸗ blikum. N B. Ein Fiſch, der explodiert. Der amerikaniſche Naturwiſſenſchaftlicher Willtam Beebe veröffentlicht einen Bericht über ſeine Verſuche mit einem beſon⸗ ders konſtruierten Tauchapparat, das Leben der Fiſche in großen Meerestiefen zu ſtudjeren. Dabei erzählt er auch von einem Fiſch, der ſich ſeinem Apparat genähert hat, und der gewiſſermaßen in An⸗ näherung der Gefahr zu leuchten begonnen hat. Dann hat er ſich zu einem großen Ballon auf⸗ geblaſen und an ſeiner Oberfläche weitere kleine Ballons entwickelt, bis er plötzlich durch einen Stich ſeiner Floſſe ſich ſelbſt geſprengt hat. Der Fiſch ſank wie ein Ballon, deſſen Luft entwichen iſt, ſofort in die Tiefe.(Trotzdem dieſe Meldung ein wenig un⸗ wahrſcheinlich klingt, ſei ſte im Intereſſe für die Tiefſeeforſchung hier wiedergegeben. Der Kanzler vor der Preſſe Meldung des Wolff⸗Büros f — Berlin, 9. Februar, Reichskanzler Adolf Hitler empfing am Mittwoch nachmittag mehrere Vertreter führender deutſcher Tageszeitungen. Hitler begrüßte zu⸗ nächſt die Vertreter der Preſſe durch Händedruck und nahm dann das Wort zu einer längeren Anſprache. Der Reichskanzler legte darin ein grundſätzliches und ſehr betontes Bekenntnis zur Preſſefreiheit ab mit der Begründung, daß eine ſachlich und per⸗ ſönlich loyale Kritik auch von ihm als notwendig und wünſchenswert anerkannt werde. Hitler drückte in dieſem Zuſammenhang ſein Bedauern darüber aus, daß trotzdem ſehr ſcharfe allgemeine Beſtim⸗ mungen gegen die Preſſefreiheit notwendig geworden ſeien. Das Verhalten einzelner Organe der Linken habe ihn aber dazu veranlaßt. Dann ſprach Hitler über die politiſche Miſſion der neuen Reichsregie⸗ rung und zog eine hiſtoriſche Parallele zu der Zeit 1860 bis 1870, in der ſich auch gewaltige Ereigniſſe vollzogen hätten, ohne daß ein Teil der deutſchen öffentlichen Meinung die Dinge immer richtig beur⸗ teilt habe. Hitler verwies darauf, daß gegen die Re⸗ gierung wohl eine Mehrheit zuſtandekommen könnte, die aber rein negativen Charakter hätte. Die ein⸗ zige Mehrheit, die zu poſitiver Leiſtung imſtande ſet, ſei die, die ſich zu der amtierenden Reichsregierung bekenne. Hitler betonte, daß er ſein Amt erſt aufgeben werde, wenn er die Ueberzeugung habe, daß ſeine Miſſion erfüllt ſei. Der deutſchen öf⸗ fentlichen Meinung könne er verſichern, daß es in zehn Jahren keinen Marxismus mehr in Deutſchland gebe. Abſchließend erklärte Hitler, daß er immer nur das tun werde, was er für die deutſche Zukunft als not⸗ wendig anſehe. Er ſei bereit, deshalb auch jede Un⸗ popularität auf ſich zu nehmen,„und wenn mich die ganze Nation mit Steinen bewerfen wollte“. Der Rundfunk im Wahlkampf Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 9. Februar. Nach Mitteilungen, die uns aus dem Reichsinnen⸗ miniſterium zugehen, bleiben die Richtlinien für die Benutzung des Rundfunks beſtehen, nach denen die Inanſpruchnahme des Rundfunks für Parteien im Wahlkampf ausgeſchloſſen iſt. Dagegen können im Wahlkampf ſtehende Per⸗ ſönlichkeiten über ſtaatspolitiſche und wiſſenſchaftliche Fragen ungehindert ſprechen. Bluttat auf einem weſtfäliſchen Gutshof Telegraphiſche Meldung — Wipperfürth, 9. Februar Auf dem im Weſtfäliſchen liegenden Gutshof Engſtfeld ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Der 49jährige Schwiegerſohn der Beſitzerin des Gutes, erſchoß mit ſeinem Jagdgewehr den 50 Jahre alten Stallſchweizer Barrabas. Darauf feuerte er noch einen Schuß gegen die Frau des Mel kers ab, durch den dieſe ſchwer verletzt wurde. Die Frau wurde ſofort im Krankenhaus operiert, ist aber noch nicht vernehmungsfähig. Der Täter wurde in ſeinem Schlafzimmer feſtgenommen und dem Amtsgerichtsgefängnis in Halver zugeführt. In Wuppertal 250 Tote in ſechs Tagen — Wupperthal, 9 Februar. Vom 30. Janwar bis 4. Februar ſind in Groß⸗Wupperthal 250 Sterbe⸗ fälle verzeichnet worden, eine erſchreckend hohe Zahl, da die normale Sterblichkeitsziffer für dieſen Zeitraum nur etwa 70 beträgt. In den meiſten Fäl⸗ len wurde Grippe als Todesurſache feſt⸗ geſtellt. a Ein Apothekermuſeum in Baſel. In Baſel ſind zurzeit Beſtrebungen im Gange, ein großes Muſeum für das hiſtoriſche Apotheker⸗ weſen einzurichten. Zu dieſem Zwecke hat ſich die Stadt Baſel an den Großen Rat wegen eines Kre⸗ dites in Höhe von 86 300 Franken gewandt. Seit langer Zeit beſteht dort eine umfangreiche Samm⸗ lung auf dieſem Gebiet, an der das Landesmuſeum, die Eidgenöſſiſchen Militärapotheker und der Schwei⸗ zeriſche Apothekerverein beteiligt ſind. Die Samm⸗ lung, die bei Fachleuten aller Nationalitäten großen Ruf beſitzt, dient bisher nicht nur als Lehr⸗ und Forſchungsinſtitut auf pharmazeutiſchem Gebiet, ſondern auch der Forderung der Sammlung von Antiquitäten pharmazeutiſch⸗ naturwiſſenſchaftlichen Charakters. Durch die Schaffung einer muſealen Stätte könnte ſie der allgemeinen Forſchung dienſt⸗ bar gemacht werden. Wilhelm Konrad Röntgen, der weltberühmte deutsche Physiker, starb vor 10 Jahren, am 10. Februar 1923. Röntgen, der sich schon zuvor durch grundlegende Arbeiten über die Gase auszeichnete, entdeckte 1895 jene für die medizinische Wissenschaft so bedeutvoll gewordenen Strahlen, die bald nach ihm benannt Wurden. 1901 erhielt Röntgen den Nobelpreis. Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienenen Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir uns vorbehalten: „Beethoven“.„Von e 5 „Bayreuth“. Von Richard Wagner.. N e e Muſiker in Paris“. Von Richard Wagner, „Richard Wagner“. Von Wolfgang Golther. 8 „Wir hören Wagner“. Von Georg Richord Kruſe. „Richard Wagner in Bayreuth“. Von Friedrich Mieth „Der Fall Wagner— Nietzſche contra Wagner“ Von Fried⸗ rich Nietzſche. Sämtliche erſchienen in Reelams Uni⸗ verſal⸗Bübliothek. a „Der Teuſel im Winterpalais“. Von Werner Bergen⸗ gruen. Verlog Heſſe u. Becker, Leipzig. C. U „Neueſtes Handelsengliſch“. Von P. Bendheim und C. verly Davies. Verlag J. Bensheimer, Manne e „Die Abrichtung des Hundes für den Hausgebrauch 15 Walther Buſack. Berliner Verlag Walter Detlof, Ber⸗ Un SW 48, Wilhelmſtraße 119. 5 185 „Die badiſche Landwirtſchaft im allgemeinen und, 1 zelnen Gouen“. Bearbeitet vom Bad. Statiſtiſchen an desamt Karlsruhe. 8 Macklotſche Druckerei u Verlag AG, Karlsruhe. 5 „Hilſe 80 0 schädliche Eroſtrahlen““ Von Mar Moeck Verlag Südd. Verlagshaus Gmbß, Stuttgart. 84 60 „Alarm 5 ee Von Peter M Lampel. Dietzmann⸗Verlog, Leipzig. 5 4 „Erſte Rechtshilfe bei Unfällen“. Von Dipl.⸗Kfm. B. 05 Verlag James Friedmann, Berlin SW 60, Lindenze. „Amerikafahrt 1992“. Von Eugen Kühnemann. Verlag Wilhelm Gottl. Korn, Breslau. „Richard Wagners Weg und Wirken“. Von Spring. Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, ö „Max et ritz“(in lateiniſcher Sprache). Von ider, Merten. Verlagsbuchhondlung Braun u. Schneiden München 5 NW. 3 „Die kleine Proſaſchule“. Von Broder Chriſtianſen. Verlag, München 19. 789 in 1 5 dasken⸗Verlag Ass, Berlin. 1 4 „Richard Wagner— Leben, Werke und Umwelt“. 20 der onf Kunſtoruck von Julius Kapp. Verlag Mas Heſſe, Berlin. 2 „Die verborgene Hond“. Von Carroll John Dalp. Verl „Der imitierte Mann“. Von John Hargrave. e 15 Ernſt Oldenburg, Leipzig C 1, Breite Straße 7. Ber⸗ „Die vermietete 1 1 von Harold Effberg. a lag Hallberg u. Büchting, Leipzig. 15 „Streben, aber auch err chen“. Von Berth. Verlag Fritz Bauer, Berlin⸗Neukölln. 5 zie Te „Schriftſchreiben und zeichnen“, Einführung in die niken von O. Eberle.. bt „Bridge“, Einführung für Anfänger und Regeln Senlel ö zweckmäßiges Spiel von H. v. Dazur. Beide Veri Otto Maier, Ravensburg. 5 Spre „Le Traducteur“, fronzöſiſch⸗deutſches illuſtrierteß Su lehr und Ünterhaltungsblatt. Verlag in Lo Che Fonds(Schweiz). 5 5. Von Alexander Stuttgart. Dr. G Felſen⸗ Von F. Drach und F. Böer. Drei, f 0 a0 —— *.„ En 8 = F nene e — —ü—— W ziſe genau und eindringlich. Schließlich las er aus Donnerstag, 9. Februar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 67 Die Stadtsee Die Stare ſind da! Die Stare, die ſich ſonſt erſt gegen Ende des Mo⸗ nats Februar oder in den erſten Tagen des März bei uns einzufinden pflegen, ſcheinen in dieſem Jahre jetzt ſchon aus ihren Winterquartieren zurückkehren zu wollen. Im Schloßgarten hörte man bereits die charakteriſtiſchen Rufe dieſer Zugvögel, die offenbar ihre Quartiermacher vorgeſchickt haben. Wenn das ür den Monat Februar ungewöhnlich warme Wetter noch anhält, wird wohl auch der Haupttrupp nicht mehr lange auf ſich warten laſſen, zumal aus der frühen Rückkehr der erſten Stare geſchloſſen werden, muß, daß das diesjährige Winterquartier nicht allzu⸗ weit von der ſommerlichen Heimat entfernt aufge⸗ ſchlagen wurde. Die Stare, die ſtets zu den erſten zurückkehrenden Zugvögeln gehören, pflegen meiſt in Südſpanien oder in den europäiſchen Mittelmeerländern zu über⸗ wintern. Nur ein geringer Teil überquert das Mittelländiſche Meer und läßt ſich in Afrika nieder. Als unbedingt zuverläſſige Vorboten des Frühlings zürfen aber die Stare nicht angeſehen werden, denn ſie können ſchon etwas Kälte ertragen. Es iſt ver⸗ ſchiedentlich ſchon beobachtet worden, daß vereinzelte Stare verſucht haben, die Wintermonate in ihrer deutſchen Heimat zu verbringen. Andererſeits iſt es ſchon vorgekommen, daß die Vögel wegen ſpäter Kälte wieder nach Süden fliehen mußten, um nicht zu ver⸗ hungern. * Friſtverlängerung für die Abgabe der Steuer- erklärungen. Die Friſt für die allgemeine Abgabe der Steuererklärungen für die Veranlagung zur Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatz⸗ ſteuer wird über den 28. Februar 1933 hinaus bis zum 15. März verlängert. * Leſehalle geſchloſſen. Wegen Grippeerkrankun⸗ gen bleibt die Städtiſche Bücher⸗ und Leſe⸗ halle im Möhlblock, Weidenſtraße 16, einſt⸗ weilen geſchloſſen. * Krieg den Ratten. Spaziergänger des Luiſen⸗ parkes konnten in den letzten Tagen die Feſtſtellung machen, daß im Kutzerteich ſich eine Kolonie Ratten eingeniſtet hat. Hoffentlich gelingt es bald, dieſe ſchädlichen Nager aus dem Weiher zu ver⸗ treiben. * Auswanderungsmöglichkeit nach Kanada. Wie der Norddeutſche Lloyd Bremen mitteilt, beſteht auch im Jahre 1933 für ſolche deutſchen Landwirts⸗ 1 1 und ledige Landwirte, die außer den Ueber⸗ ahrtskoſten über ein Kapital von mindeſtens kanad. Dollars 1000(etwa 3700 /) verfügen, Auswande⸗ rungsmöglichkeit nach Kanada. Die Einwanderer müſſen ſich in den Seeprovinzen Neu⸗Braunſchweig oder Neu⸗Schottland anſtedeln. Dabei werden ſie von der unter Aufſicht der Regierungen der beiden Provinzen ſtehenden Canadian National Railway unterſtützt. Ueber die Ueberfahrtsbeſtimmungen gibt die genannte Reederei durch ihre Vertretungen koſtenlos Auskunft. * Staatsprüfung im Hochbaufach. Die diesjährige Staatsprüfung im Hochbaufach(Regierungsbaumei⸗ ſterprüfung) wird nach Maßgabe der hierüber be⸗ ſtehenden allgemeinen Beſtimmungen Anfang April beginnen. Die Anmeldungen zu dieſer Prüfung ſind im Laufe des Monats März beim Finanzminiſte⸗ rium einzureichen * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Mittwoch⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 2 Gewinne zu je 10 000% auf die Nr. 42 744; 6 Gewinne zu je 5000„ auf die Nrn. 165 524, 334 808, 340 132; 16 Ge⸗ winne zu je 3000„ auf die Nrn. 40 900, 86 349, 98 077, 189 872, 183 190, 194 360, 263 104, 328 651; in der Nach⸗ mittagsziehung: außer den mitgeteilten 2 Gewinnen zu je 900 000/ auf die Nr. 347 087; 2 Ge⸗ winne zu je 10 000% auf die Nr. 344929 14 Ge⸗ winne zu je 5000„ auf die Nrn. 54 891, 60 444, 120 732, 120 087, 164 051, 225 194, 296 954; 18 Gewinne zu je 3000„ auf die Nrn. 1149, 103 569, 124 435, 182 070, 1 71 923 411, 355 055, 369 106, 389 008.(Ohne Ge⸗ währ. Wie wir bereits ausführlich berichteten, wird wahrſcheinlich in 3 Wochen der Maun heimer Georg Ritter, ein früherer deutſcher Kriegs⸗ gefangener, nach 17 Jahren Rußland ⸗ Aufenthalt endlich in die deutſche Heimat zurückkehren können. Die nachſtehenden Ausführungen zeichnen ein Bild der Schickſale von Zehnutauſen den von deutſchen Kriegsgefangenen, die in Rußland oder Frankreich hinter Stacheldraht lebten und von denen ein hoher Prozent⸗ ſatz nicht in die Heimat zur ftckge⸗ kehrt iſt. Immer wieder geht von Zeit zu Zeit die Nach⸗ Licht durch die deutſche, öſterreichiſche oder ungariſche Preſſe, daß ein ehemaliger Kriegsgefange⸗ ner, der jahrelang als verſchollen galt, ganz über⸗ raſchend in ſeine Heimat zurückgekehrt ſei. Dieſe Fälle laſſen die Frage aufwerfen, wieviel Deutſche überhaupt hinter den Stacheldrahtzäunen feindlicher Kriegsgefangenenlager jahrelang gelebt haben und wieviel von ihnen in dieſen Jahren bes Martyriums den Seuchen erlegen ſind, die in ihren Reihen wüteten, wieviele auf unerklärliche Weiſe verſchol⸗ len ſind und wieviel endlich es abgelehnt haben, trotz der Bemühungen der deutſchen Behörden in ihre alte Heimat zurückzukehren. 993 775 deutſche Der Mannheimer Heimkehrer: Georg Ritter, der nach 17 Rußland-Jahren in seine badische Heimat zurückkommen wird. Soldaten ſind während der Schlachten in Oſt und Weſt, in Frankreich, Belgien, in Rußland, Italien, auf dem Balkan und in Kleinaſien gefangengenom⸗ men worden. 8 Es waren in Kriegsgefangenſchaft der Staaten Frankreich⸗Belgien 424 157 England 328 020 Amerika 49 560 Rußland 168 104 andere Länder 11035 Insgeſamt 993 775 deutſche Kriegsgefangene! Demgegenüber befanden ſich in deutſcher Kriegsgefangenſchaft 2520983 Soldaten der verſchiedenen Staaten, die zur Entente gehörten. Als in den Monaten September und Oktober 1918 die Engländer und die Amerikaner ihre Gefangenenlager geleert hatten, begannen nach dem 10. Januar 1920 auch endlich die Franzoſen mit dem Abtransport der deutſchen Soldaten. Ungeheure Schwierigkeiten aber verurſachte die Heimſchaffung der von den Ruſſen frei⸗ gegebenen Kriegsgefangenen. Ein Abtransport mit der Eiſenbahn war nur teil⸗ weiſe möglich, weil die durch den bolſchewiſtiſchen Umſturz geſchaffenen chaotiſchen Zuſtände eine ſtraffe, geregelte Organiſierung der Heimkehr un⸗ möglich machte. Im April 1920 wurde daher der große norwegiſche Polarforſcher und Vorkämpfer für die Humanität in der Kriegsführung Fridjof Nanſen vom Völkerbund mit der Durchführung der Maßnahmen zum Abtransport der Tauſende von deutſchen Soldaten aus Sibirien beauftragt. Nanſen hat dieſes gigantiſche Werk unter Einſatz ſeiner gan⸗ zen Perſönlichkeit glücklich gelöſt. Währenddeſſen rollten ununterbrochen vom Ja⸗ nuar bis zum März 1920 Heimkehrerzüge Hellſehen und Geſunoͤheit Aus der Unraſt und Unſicherheit unſerer Tage flieht die Menſchheit abſeits in das Reich der Myſtik und des Irrationalen. Wenn ein Spötter kürzlich die Astrologie als„die Wiſſenſchaft der Zurückfüh⸗ kung ſeines perſönlichen Pechs auf das Sonnen⸗ ſyſtem“ definierte, ſo iſt damit freilich noch nichts gewonnen für die Erkenntnis der Wahrheit und Klarheit in dieſen Dingen 3 hinein in die weiten Bezirke des Okkul⸗ ismus führte der geſtrige Vortrag des Privatforſchers Gubiſch aus Dresden, der als letzter Redner in dem vom Zweigverein . annheim des Badiſchen Frauen ver⸗ 1 805 vom Roten Kreuz veranſtalteten Zyklus Nen„dellſehen und Geſundheit“ ſich ver⸗ en ete. Nach kurzer Einleitung und Entwicklung 11 es abendfüllenden Programmes ging der Vor⸗ agende dazu über, in zahlreichen Experimenten die 1 lle des Hellſehers zu ſpielen, wobei dem Publi⸗ 15 eine teils aktive, teils paſſive Mitwirkung zu⸗ eilt war. Verſchiedene bekannte und unbekannte 8 wurden im Saale verſteckt und vom elleher“ gefunden, der einmal in körperlichem 111855 mit einer beliebigen Perſon als„Gedanken⸗ 0 auf der Suche war, das andere Mal im Ab⸗ 5 en ihr— mit und ohne Binde vor den Augen. 1 war dazu aufgefordert worden, auf einen Zettel 4 4 Stunde und Ort eines aufregenden Ereigniſſes 5 chreiben. Der„Hellſeher“ nahm einige davon aus und ſchilderte zu den Daten die Vorkomm⸗ er Hand, ſagte Vergan infti 5 8 genes und Zukünftiges, Cha⸗ zaktereigenſchaften und Lebensumſtände den Ver⸗ uchsperſonen; er zeigte auch die Entſtehung beſon⸗ zu entlarven iſt. Das Strafrecht bietet oft keine ge⸗ derer körperlicher Empfindungen etwa im Sinne der ſogenannten magnetiſchen Ströme War der erſte Abſchnitt der Darbietung durch die zu größtem Teile gelungenen Experimente geeignet, die Hörerſchar unter den Eindruck des Wunderbaren zu ſtellen, ſo diente der zweite der Entzauberung der ſcheinbar durch okkulte Kräfte und Vorgänge erzielten Erfolge. Der Vortragende entkleidete die einzelnen Verſuche ihres geheimnisvollen Nimbus, erlärte ſeine Trick⸗ und Täuſchungsmethoden; er wußte auch Erklärun⸗ gen dafür zu geben, wo Experimente nicht oder nur teilweiſe gelungen waren. Wie Suggeſtion und Su⸗ geſtibilttät, Einrede und Glaubensbereitſchaft zu⸗ ſammenwirken, das„Wunder“ zu vollbringen, ergab ſich eindrucksvoll aus dieſer Selbſtkritik. Man wurde gewahr, daß Augenſchein und Wirklichkeit in dieſen Gebieten weit voneinander liegen, und man begriff, daß zwar nicht überſinnliche Kräfte den Experimen⸗ tator zu ſeinen Leiſtungen befähigten, wohl aber Be⸗ obachtungsgabe, raſche Auffaſſung und Kombination. Zu welchen Folgerungen führt dieſe Erkenntnis? Die„Kunſt des Hellſehens“ umſchließt ein gefähr⸗ liches Feld: der gutgläubige Phantaſt und der bös⸗ willige Betrüger tummeln ſich hier; ſie ziehen weite Volkskreiſe in ihren Bann, weil ſie dem Bedürfnis der Menſchen nach Myſtik und Wunder entgegen⸗ kommen. Der Ausnützung des Publikums ſind Türe und Tor geöffnet, da der bewußte Betrüger ſchwer nügende Handhabe. Es fehlen noch die Sachver⸗ ſtändigen mit dem nötigen Rüſtzeug. Der Redner ſchloß ſeine intereſſanten und aktuel⸗ len Ausführungen mit der Warnung, Geld und Ge⸗ ſundheit im Aberglauben zu vergeuden. Dr. med. O. Clauß. über die franzöſiſch⸗deutſche Grenze, um dann in den Durchgangs lagern, von denen Mannheim eines der größten war, in ihre Hei⸗ mat entlaſſen zu werden. Im Laufe der Jahre 1922/3 kehrten endlich auch die letzten Gefangenen aus den franzöſiſchen Straflagern in Avignon und Toulon nach Deutſchland zurück. Der letzte Ge⸗ fangene aus der Hölle von Avignon, Otto Reuter, traf am 6. Februar 1923 in ſeinem erzgebirgiſchen Heimatdorf Ehrenfriedersdorf ein. 150 000 Feldgraue— das ſind 14 v. H. aller in feindlicher Kriegsgefangenſchaft befindlichen Deutſchen geweſen— ſind nicht in die Heſmat zurückgekehrt. Sie wurden durch mörderiſche Seuchen in feindlichen Lagern dahingerafft oder blieben ver⸗ ſchollen aus nicht feſtzuſtellenden Motiven. Insge⸗ ſamt ſtarben in den Kriegsgefangenenlagern der Ententemächte 64 459 Deutſche. Es ſtarben in Totz⸗ koye, dem berüchtigten Todeslager von Sibirien, von 25 000 Inſaſſen im Winter 1915/16 17000 Mann. In dieſer Zahl einbegriffen ſind allerdings einige tau⸗ ſend Oeſterreicher und Ungarn. In Sipote, der Hölle von Rumänien, kamen von 4000 deutſchen Kriegs⸗ gefangenen 3813 um. Verſchollen ſind insgeſamt 92 000. Im Laufe der letzten zehn Jahre konnten dank der umfangreichen Nachforſchungen des Zentralnach⸗ weisamtes für Kriegsverluſte und Kriegsgräber, der Sie haben von Die Heimſchaffung der Kriegsgefangenen aus den fernen ſibiriſchen Lagern, die 1921 im weſentlichen abgeſchloſſen war, konnte infolge der durch die dauernden kriegeriſchen Wirren, die durch die Bolſchewiſten und Weißruſſen verurſacht waren, nur unter den allergrößten Schwierig⸗ keiten durchgeführt werden. Damals ſind mehrere hunderte von den deutſchen Kriegs⸗ gefangenen in Rußland zurückgeblieben. Oft waren ſie ſchon ſeit einigen Jahren ohne Ver⸗ bindung mit ihren früheren Lagern und hatten auf ruſſiſchen Bauernhöfen Dienſte als Knechte ange⸗ nommen. Zum Teil hatten ſie auch in den wolga⸗ deutſchen Kolonien eine Bleibe gefunden, konnten ſich eine eigene Exiſtenz als Handwerker und Land⸗ wirte gründen. Viele von ihnen verheirateten ſich auch mit ruſſiſchen Frauen. Dieſe Tat⸗ ſachen erklären oft auch das eigentümliche Verhalten vieler ehemaliger Kriegsgefangener: Sie verzich⸗ teten völlig darauf, mit der Heimat brieflich in Verbindung zu treten. Und ihre Sehnſucht, Deutſch⸗ land wiederzuſehen, fand dann keine Erfüllung, wenn die Frau, die ſie liebten, ſie an ihrer Abſicht, Ruß⸗ land zu verlaſſen, hinderte. In jahrelangen ſyſtematiſchen Bemühungen der deutſchen diplomatiſchen Vertretung in Moskau ge⸗ lang es endlich, die genaue Zahl der in Ruß⸗ land gebliebenen ehemaligen deutſchen Kriegsgefangenen feſtzuſtellen. Eine Liſte mit mehreren hundert Namen entſtand. 1926 hatten 90 dieſer Zurückgebliebenen ihren endgültigen Verzicht auf eine Heimkehr nach Deutſchland aus⸗ geſprochen. Eine ganze Anzahl von ihnen waren ruſſiſche Staatsangehörige geworden. In ſolchen Fällen wurden natürlich alle Bemühungen von deutſcher Seite eingeſtellt. An den Nachfor⸗ Deutjche Coldatenſchickſale hinter feindlichem Stacheldraht Eine rieſige Armee von Feloͤgrauen kehrte nicht aus der Kriegsgefangenſchaft zurück Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener und anderer Frontkämpferbünde noch Zehntauſende von zweifelhaften Fällen geklärt werden. Dieſe Vermiß⸗ ten wurden in die Liſten der Gefallenen des Welt⸗ krieges aufgenommen. Ebenſo die vielen Vermißten, die auf Antrag ihrer Angehörigen für tot erklärt wurden, weil jede Hoffnung auf eine Heimkehr auf⸗ gegeben werden mußte. 140 000 Fälle fanden auf dieſe Weiſe ihre Erledigung. Ein großer Teil der heute noch als vermißt gel⸗ tenden Kriegsgefangenen in Rußland iſt wahrſcheinlich den grauenhaften Zuſtänden, die in manchen ſibiriſchen Lagern geherrſcht haben, erlegen. 168 104 deutſche Soldaten waren in ruſſiſche Gefangenſchaft geraten. 96 306 kehrten nach Kriegsende in die Heimat zurück. 15 767 ſind nach amtlichen Feſtſtellungen geſtorben. 50 000 blieben verſchollen! 4814 wurden laut Statiſtik von Rußland direkt in die von Deutſchland abgetrennten Gebiete entlaſſen. Was aber wurde aus den fehlenden 50 000? Wer die erſchütternden Bücher„Unter Kriegs⸗ gefangenen in Sibirien“ von Elſa Brandſtröm und „Armee hinter Stacheldraht“ von Dwinger geleſen hat, der wird über das Schickſal dieſer 50 000 nicht im Zweifel ſein. Sie ſind vom Tod im fernen Oſten ereilt worden, Opfer der Epidemien die auch die Maſſe der öſterreichiſch⸗ungariſchen Gefangenen in Sibirien ſo erſchreckend dezimierten. Rußland genug! ſchungsarbeiten hat das deutſche Konſulat in Nowo⸗ ſibirſk hervorragenden Anteil. Konſul Großkopf bereiſte in den Jahren 1925 bis 1928 die Strom⸗ gebiete des Jeniſſei, des Ob und des Irlyſch, um nach verſtreuten deutſchen Kriegsgefangenen zu ſuchen. Heute wird jeder dieſer ehemaligen deutſchen Soldaten auf Reichskoſten in die Heimat befördert, wenn er den Wunſch dazu äußert. Seit ungefähr zwei Jahren iſt ein lebhafter Rückſtrom dieſer in Rußland gebliebenen Deutſchen im Gange. Selbſt viele, die vor Jahren den endgültigen Ver⸗ zicht auf ihren Abtransport in die alte Heimat aus⸗ geſprochen hatten, ſind inzwiſchen anderer Meinung geworden und wollen nach Deutſchland zurück⸗ kommen. Dieſe Wandlung dürfte in der Entwicklung der ſowjetruſſiſchen Verhältniſſe liegen. Der Fall des Mannheimers Georg Ritter, der nach 17jährigem Aufenthalt in Rußland in ſeine badiſche Heimat zurückkehren wird, dürfte übrigens heute ziemlich vereinzelt daſtehen. Es gibt heute keine unbekannten deutſchen Kriegsgefangenen mehr. Wer noch heute ſich in Rußland aufhält, iſt den deut⸗ ſchen Behörden und ſeinen Angehörigen bekannt. Sein Schickſal iſt kein Rätſel des großen Krieges mehr. ewf. * Familienchronik * 60. Geburtstag. Herr Johann Rahmer, R 4, 2, ſeit Jahrzehnten Mitglied des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim, begeht heute ſeinen 60. Geburtstag. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heutigen Donnerstag Polizeihauptmann a. D. Bernhard Fehl mit ſeiner Gattin geb. Kübler, wohnhaft Soironſtraße 17. FFF. ͤ Vcc Am Sonntag aber nicht! Da ¶uchen nach dem täglichen Srot der Moche and qr aneinen Merrn gibt es 2 0 , lle, „„ eine extra gute&igarette ä. 5 Blau Punt Mie eee, 4. Seite“ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Februar— Tüchtige Zeitungsreiſende Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht Eine Sportzeitung hatte im Auguſt 1932 einen n 0 Gewinnung von Abonnenten veranſtaltet. Die Zeitung ſollte im Monat 1,80 ,¼ koſten und bei Be ſtellung einen Mostat gratis ge⸗ liefert werden. Die Brüder J. und A. Schn. wit⸗ terten hier eine V J. meldete ſich als Werber und A. half ihm bei der Werbung. Il hatte anfänglich auch Erfolg. Er lieferte verſchiedene Be⸗ ſtellungen ab, für die er jeweils 2 I Proviſion erhielt. Für die im Monat September beigebrach⸗ ten neuen Abonnenten wurde 1/ Proviſion ver⸗ gütet. Soweit wäre alles in ſchönſter Ordnung geweſen, aber J. Sch. warb die Abonnenten durch falſche Ver⸗ ſprechungen. So gab er in verſchiedenen Fällen den Preis der Sportzeitung mit 20 Pfennig im Moctat an. Auf den Aufnahmeformularen ſtand eine Ver⸗ pflichtung zum vierteljährlichen Bezug. J. än⸗ derte die Bezugsdauer in ein Jahr um. Er will ſich durch die Rückſprache mit einem Schalter⸗ beamten dazu berechtigt gefühlt haben. Der Bruder A brachte verſchiedene Beſtellungen, die er ſelbſt ge⸗ macht hatte. Er hoffte auf dieſe Weiſe von ſeinem Bruder etwas verdienen zu können. Der dritte An⸗ geklagte J. Sch. ſchloß gleichfalls Beſtellungen ab Unter falſcher Preisaugabe. Keiner der drei Angeklagten will ſich in irgend einer Weiſe ſtrafbar gemacht haben; der eine habe nach den Angaben des Verlags gehandelt und die beiden anderen nach den Angaben des J. Schu. Die Zeugenausſagen erbrachten einwandfrei den Beweis, daß J. Schn. nur durch falſche Angaben Abonnenten gewann und daß ihm die beiden anderen Angeklagten dabei geholfen haben. Staatsanwalt Schmitt be⸗ antragte für J. Schn. 9 Monate, für A. Schu. und für J. Sch. je 4 Monate Gefängnis. Das Gericht (Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte wegen Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung J. Schu. zu 5 Mo⸗ naten, A. Schn. und J. Sch. zu je 3 Monaten Gefängnis.(Verteidiger der Brüder Schn. Rechts⸗ anwalt Dr. Simon.) Verbreitung unzüchtiger Schriften Der 49 Jahre alte Kaufmann M. vertrieb im Jahre 1932% ufklärende“ Broſchüren, Staatsanwaltſchaft als unzüchtig angeſehen wurden.., der an einer fixen Idee zu leiden ſcheint, machte läugere Ausführungen über ſeine Weltanſchauung und ſeine Lebensweiſe. Durch den Broſchüre wollte er nur armen Men⸗ Vertrieb der ſchen helfen. M. hatte einen Strafbefehl über 200 Mark erhalten gegen den er vor dem Schöf⸗ Die Broſchüre wurde die von der fengericht Einſpruch erhob. auch diesmal als unzüchtig empfunden und die im Strafbefehl erkannte Geldſtrafe erneut ausgeſpro⸗ chen. Die Broſchüren, die in großer Anzahl auf dem Gerichtstiſch lagen, wurden eingezogen. Die Platten, die zur Herſtellung der Broſchüre gedient haben, müſſen unbrauchbar gemacht werden. eee Bürgerausſchußſitzung in Weinheim Weinheim, 8. Februar. 656 Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften fan⸗ den ſich geſtern nachmittag im Bürgerausſchußſaale des Rathauſes(Schloß) zu einer Sitzung zufammen, um über das ſtädtiſche Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm zu beraten. Es Handelt ſich 1. um die Generalreinigung des nördlichen Weſchnitz⸗ armes, 2. Vollendung der Wachenbergſtraße, 3. Ver⸗ beſſerung der Kanaliſation, 4. Aſphaltierung der Hauptſtraße, 5. Bewäſſerung der unteren Neuwieſen. Für dieſe Arbeiten iſt ein Betrag von 338 500/ er⸗ forderlich, deren Bewilligung ſtaatlicherſeits jedoch nicht vorauszuſehen iſt. Vorlage wurde mit allen gegen fünf Stimmen des Bürgervereins an⸗ genommen. Bei der Beratung wurden noch viele andere Wünſche vorgetragen, die jedoch infolge der Geldnot vorläufig nur Wünſche bleiben werden. Bei Punkt 2 der Tagesordnung„Randſied⸗ lung an der Heryheime e ee, er⸗ klärten die Nativnalſoz taliſten, daß das Gelände äußerſt ungünſtig ſei und lehnten deshalb die Vor⸗ lage ab. Im Verlauf der Sitzung wurde gegen die Haltung der Nationalſozialiſten von der Gegenſeite debattiert. Die nationalſozialiſtiſche Fraktion verließ hierauf den Saal und machte die Sitzung be⸗ ſchluß unfähig. Di Die Neue Kreisſtraße * Wiesloch, 8. Februar. Die Gemeinderäte von Mühlhauſen, Rotenberg und Rettigheim, ſowie Ver⸗ treter der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Sins⸗ heim hielten im Bürgerſaale des Mühlhauſer Rat⸗ hauſes eine gemeinſame Sitzung ab, in der beſchloſ⸗ ſen wurde, für den Bau einer neuen Kreis⸗ ſtraße durch das Alten bachtal ein Projekt ausarbeiten zu laſſen. Die Geſamtkoſten würden ſich auf 30 000/ belaufen, woran ſich der Kreis mit 10000% und die drei intereſſierten Gemeinden mit zuſammen 20 000„ beteiligen würden. Notlage der Stadt St. Georgen * St. Georgen i. Schw., 8. Februar. Die Stadt⸗ gemeinde befindet ſich in einer derartigen Not⸗ lage, daß ſie an dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm des Reiches nicht teilnehmen kann und ebenſo nicht an dem Notwerk der deutſchen Jugend. Selbſt die bisherigen Zuſchüſſe für die Umdeckung von Schindoldächern müſſen eingeſtellt werden. Der Bürgermeiſter hat im Gemeinderat verkündet, er habe auf Grund der Haushaltsnotverordnung ange⸗ opdnet, daß der Rechnungsfehlbetrag des Rechnungs⸗ jahres 1931 zu je einem Drittel auf die nächſten drei Voranſchläge übernommen werde, ein Vor⸗ gehen, das der Gemeinderat wegen zu großer Be⸗ laſtung dieſer Voranſchläge kürzlich abgelehnt hatte. Das Ende der Frankfurter Stadtverordneten Verſammlung * Frankfurt a.., 8. Februar. Da die„Preußi⸗ ſche Geſetzſammlung“ erſt heute die Verordnung der kommiſſariſchen preußiſchen Regierung über die Auflöſung der kommunalen Körperſchaften ver⸗ öffentlicht und damit dieſe Verordnung erſt am Mitt⸗ woch Geſetzeskraft erhält, wurde auf Beſchluß des Aelteſtenausſchuſſes die für Dienstag vorgeſehene Stadtverordnetenverſammlung abgehal⸗ ten. Die Nationalſozialiſten verließen nach einer kurzen Erklärung unter„Heil Hitler“⸗Rufen, die auch von der Galerie aufgenommen wurden, den Saal. Die Sitzung ſtand ſchon pöllig unter dem Zeichen des jetzt einſetzenden Wahlkampfes. Als ein kommuniſtiſcher Stadtverordneter ſich weigerte, der Aufforderung des Stadtperordneten⸗Vorſtehers zum Verlaſſen des Saales nachzukommen, ſchloß dieſer die Sitzung, wodurch der größte Teil der Tagesord⸗ nung unerledigt blieb. IU Jugenheim, 6. Februar. In der Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm der Reichsregierung eingehend beſprochen. Profjektiert bezw. in Ausſicht genommen wurde zunächſt die Kanaliſierung Jugenheims, verbunden mit einer nutzbringenden Verwendung der Abwäſſer durch Berieſelung eines Teils der Gemar⸗ kung in Flur 3. Ferner wurde eine Verbeſſerung reſp. Erweiterung der Waſſerleitung, ſowie Herrich⸗ tung der Ortsſtraßen vorgeſchlagen. i- Hivſchhorn, 7. Februar. In der jüngsten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde für die Pachtperiode 1. Februar 1933/34 der Pachtbetrag für den Ge⸗ meindejagdbezirkl um 25 v. H. des urſprüng⸗ lichen Betrages ermäßigt. Eine weitere Herabſetzung des Pachtbetrags wird nichtgenehmigt. Für die Periode 1. Februar 1933/34 wird das Pachtgeldfürden Gemeinde⸗ jagdbezirk 1 ebenfalls um 25 v. H. und für den Be⸗ zirk Il um 30 v. H. der urſprünglichen Pachtbeträge ermäßigt.— Die am 23. Januar abgehaltene Holz⸗ verſteigerung wurde gutgeheißen.— Der Entwurf eines Nachtrags zur hieſigen Friedhofsordnung wurde ebenfalls genehmigt.— Der Bürgermeiſter wurde ermächtigt, die Genehmigung zur Erwerbung von Erbbegräbnisplätzen zu erteilen.— Die durch den Bau der neuen Neckarbrücke freiwerdende Neckarfähre ſowie der Fahrnachen ſollen öffentlich herſteigert werden.— Bezüglich des von dem Fähr⸗ mann Adam Bißdorf eingereichten Antrages wegen Pacht der hieſigen Neckarüberfahrt wird an dem Rat⸗ hausbeſchluß vom 1. Juli 1932 feſtgehalten.— Mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 wird das Pachtgeld erlaſſen. Auſtelle des verſtorbenen Polizeikom⸗ miſſars Franz Elzer von Unterhainbrunn wird deſſen Sohn Johaun Elzer II. zum Polizeikom⸗ miſſar ernannt. Tages lueαe Donnerstag, 9. Februar Nationaltheater:„Siegfried“, außer Miete, Anfang 19 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Freier Bund: 20.15 Uhr in der Kunſthalle Vortrag von Direktor Dr. Hartlaub über„Bildende Kunſt und Mu⸗ ſik; Vergleich ihrer ſtiliſtiſchen Entwicklung“, 2. Teil, mit Lichtbildern und Schallplatten(42). Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde: 20.15 Uhr in der Aula der Handelshochſchule Vortrog von De. H. C. Pollo⸗Baſel über„Die e des Weltluftverkehrs“ (mit Lichtbildern), öffentlich, freier Eintritt. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Vichtſpiele: Alhambra:„Grün iſt die Heide“. Univerſum:„Morgenrot“ und Bühnenſchou. Ro xy Theater:„Luang“. Gloria⸗ Palaſt:„Eine von uns“. Scala⸗Theater: „Haſenklein konn nichts doſür“. Pa ba ſt⸗ Theater:„Prinzeſſin Morie Luiſe von Baden und der ſchwarze Huſar“. Capitol:„Die uunſichtbare Front“, Schauburg:„Das Schiff ohne Hofen“. Sehenswürdigkeiten Schloßmuſeum: Sonderausſtellungen:„Aus dem Beiwerk der Mode(17501850), ferner„Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshaſen“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Sonder⸗ Ausſtellung„Arbeiten der Mannheimer Photographen Leo Feige und Emil Rexroth“.— Sonderausſtellung des Zeug⸗ housmuſeums in der Kunſthalle:„Die Kunſt Altamerlkas“, geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Mod. Kunſt⸗Sonderausſtellungen Mannheimer und Pforzheimer Künſtler, geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr. Oper von Richard Wagner, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein⸗Pegel] 4. 6. 7. 8. 9. Neckar⸗Pegel 2 7..9. Vaſel 0,510,250, 7 0, 100, 10 Dreiſach. 161 530 542 1507 1,11 Mannheim. 291 505 2789 2,89 Kehl. 192.33 2,18 2,02 27080 Jagſtfeld 12 2.25 Maxan. 3,39.12 403 3,92 3,90 Heilbronn 125 1,2028 5,38 Mannheim! 2705 2,78.99 2,83.80 Plochingen F Caub 5..19, 2,28, 2,46. Köln 133 2112.72 2,90 2,00 Zum Jaltenmord in Lützelſachſen Täterin nach der Heidelberger Klinik überführt Noch ſteht das etwa 1500 Einwohner große Dorf Lützelſachſen unter dem Eindruck furchtbaren Bluttat, die ſo unendlich viele Rätſel aufgibt. Vor dem Hauſe Hirtengaſſe 5, in dem der Schloſſer⸗ und Schmiedemeiſter Gaber ſein Handwerk ausübte, ſtehen die Ortseinwohner und diskutieren über das Drama. der nächtliche Das ganze Dorf iſt in Aufregung. Tat“, ſagte der in der Nähe der ebenſo wie die meiſten „Unbegreiflich iſt die wohnende Ratſchreiber, Einwohner die beiden Ehelente Gaber von Kind auf lannte. doch ſowohl 43jährige Martin Gaber als auch ſeine zwei Jahre jüngere, 41jährige Ehefrau Eva Katharina, geborene Muſchelknauz, aus Lützelſachſen gebürtig. Nach der Verhaftung durch die Ortspolizei ver⸗ nahm Erſter Staatsanwalt Dr. uppold von Mannheim noch am Mittwoch vormittag unter Bei⸗ ziehung des Bezirksarztes die Frau, die ohne Zögern den Hergang der Tat erzählte. Sie hat um 1 Uhr nachts oder wenig ſpäter mit einem Beil auf den ſchlafenden Mann im Bekt eingeſchlagen. Ein ernſthafter Wortwechſel oder gar Tätlichkeiten ſind der Tat nicht vorausgegangen. Die Frau kann auch keine Gründe angeben. Da ſie einen geiſtes⸗ Sind der geſtörten Eindruck machte, wurde ſie auf Anordnung des Bezirksarztes noch am Mittwoch mittag nach der Pſychiatriſchen Klinik Heidelberg überführt. Es be⸗ ſteht kein Zweifel darüber, daß die Frau unzu⸗ rechnungsfähig war und wahrſcheinlich eine Geiſteskrankheit im Ausbrechen iſt. Sollte eine Gerichtsverhandlung durchgeführt wer⸗ den, ſb wird ſich die Frau wegen dem Mannheimer Schwur⸗ gericht Totſchlags vor zu verantworten haben. Der 42 Jahre alte Schmiede⸗ meiſter Martin Gaber war nicht nur durch ſeine Tätigkeit als Rechner in landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaften bekannt, er gehörte auch dem Ge⸗ meinderat von Lützelſachſen ſechs Jahr hindurch als Mitglied der SPD an. Den Krieg hat er von Anfang bis Ende durchgemacht. Die älteſte 18jährige Tochter iſt in Weinheim in Stellung. Das zweite Kind, ein zehnjähriges Mädchen, iſt in der Taub⸗ ſtummenanſtalt in Heidelberg ſeit einigen Jahren. Im Hauſe ſelbſt war nur noch der achtjährige Sohn der Eheleute anweſend. Der Täterin wie überhaupt der ganzen Familie wird das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Die Frau war durch ihr zuvorkommendes, freundliches und offenes Weſen ſehr beliebt, ſo daß die Tat nur um ſo unbe⸗ greiflicher erſcheint. Aus Baden Neue Eroͤſtöße in Raſtatt * Raſtatt, 9. Februar. Geſtern mittag um 11.30 und 12.20 Uhr wurden weitere leichte Erd⸗ ſt ößſe verſpürt. Nachmittags.50 Uhr folgten kurz hintereinander zwei heftige Erdſtöße, die von einem ſtarken unterirdiſchen Donner begleitet waren, aber kein nennenswertes Unheil aurichteten. Gegenwärtig werden Erhebungen über den Umfang der Schäden angeſtellt, die ſich in ihrer Geſamthöhe noch nicht überſehen laſſen. Ein Gang durch die Stadt zeigt, daß nahezu ſämtliche Häuſer der 14000 Einwohner zäh⸗ lenden Stadt Sprünge aufweiſen, darunter auch die Neubauten. Beſonders ſchwer hat der neue Stadtteil Zai gelitten. Auch die hiſtoriſche Schlo ß⸗ kirche iſt beſchädigt. Gut die Hälfte der Haus⸗ kamine kiſt durch den Erdſtoß am geſtrigen Morgen zerſtört oder ſo gelockert worden, daß das Mauer⸗ werk wegen Einſturzgefahr abgetragen werden muß. Soweit bis jetzt gemeldet, iſt nur ein 14jähriges Mädchen durch herabfallendes e leicht ver⸗ letzt worden. Abgeſchobener Kommuniſt * Kehl, 8. Februar. Der deutſche Kommuniſt Brandler aus Karlsruhe, der in Straßburg verhaftet worden iſt, iſt am Dienstag abend um 10 Uhr aus dem Gefängnis entlaſſen und über die Kehler Rhein⸗ brücke ohne Paß und mittellos abgeſchoben worden. Die deutſchen Behörden erlaubten Brandler erſt nach Schilderung der Sachlage den Uebertritt. Aus Geiz verhungert * Konstanz, 8. Februar. In der Stadt Konſtanz mar das Gerücht verbreitet, daß ein Sozialrentner verhungert ſei. Das entſpricht nicht der Wahrheit. Der Maeirn wurde ſeit Jahren nach ſeinem Wunſch vom Städtiſchen Fürſorgeamt unterſtützt. Er ver⸗ wendete aber die Unterſtützung nicht für ſeinen Le⸗ bensunterhalt, ſondern legte ſie auf verſchiedenen Sparkaſſen an. Was er zum Leben brauchte, er⸗ bettelte er ſich. Bei ſeinem Tode wurden Spar⸗ bücher über annähernd 1000/ lautend, 100/ in bar, ein Lebensmittelvorrat für mindeſtens acht bis zehn Tage und ein größerer Vorrat an Genußmit⸗ teln aüfgefunden. Die Behauptung alſo, man habe einen Sozialrentner verhungern laſſen, trifft nicht zu. Es ſteht vielmehr feſt, daß krankhafter Geiz die Urſache dafür war, daß der Mann ſich nicht richtig und nicht genügend ernährte. * Kr. Heidelberg, 8. Februar. Die Grippe⸗ ferien ſind zu Ende. Die Mittelſchulen nehmen am Freitag, die Volksſchulen am nächſten Montag den Unterricht wieder auf.— Die Allgemeine Orts ⸗ krankenkaſſe für den Amtsbezirk Heidelberg zählte am 1. Februar 28 679(29 084) Mitglieder, darunter 4791(4824) freiwillig Verſicherte. An ar⸗ beitsunfähigen Kranken wurden insgeſamt 1043(801) oder 3,78 v. H.(2,75 v..) gezählt. Vom Arbeitsamt waren 4016(3431) Erwerbsloſe gemeldet. Im Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt ſtanden 923(871) Perſonen. * Schillingſtadt(Amt Adelsheim), 8. Februar. Der älteſte Bürger unſerer Gemeinde, Gottfried Wetterich, iſt wenige Tage vor Vollendung ſeines 93. Geburtstages nach kurzem Krankenlager ver⸗ ſchieden. Mit ihm iſt hier der letzte Veteran von 1866 und 1870/1, zugleich der älteſte Veteran des früheren Grenadier⸗Regiments 109, zur großen Ar⸗ mee abberufen worden. Aus der Pfalz Hauptverſammlung der DVp. Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 8. Februar. In der geſtrigen Hauptverſammlung der Deutſchen Volkspartei, Orts, gruppe Ludwigshafen, gedachte der V Vorſitzende Ge⸗ werbeſtudienrat Frey zunächſt der Toten der Par⸗ tei, im beſonderen des früheren Vorſitzenden Ges heimrat Hans Knoll. Weiter gab Herr Frey einen Rückblick auf die Tätigkeit der Ortsgruppe im ver⸗ gangenen Jahr, auf ihre Werbetätigkeit für die Wiederwahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten, auf die Reichstagswahlen und die abgehaltenen Vor⸗ träge und Verſammlungen der Ortsgruppe. Nach dem Geſchäftsbericht wurde von dem Rechner Heuß⸗ ler der Kaſſenbericht erſtattet. Es folgten unter Leitung von Generaldirektor Kederer die Neu⸗ wahlen, bei denn der bisherige Vorſtand wieder⸗ gewählt wurde. Hierauf ſprach Direktor Burger über die politiſche Lage. Der Vorſitzende der Stadt⸗ ratsfraktion Prof. Jung machte Mitteilungen über die Schritte, die die Fraktion getan hat, um den Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius der Stadt Lud⸗ wigshafen zu erhalten. Die Entſcheidung verſprach Dr. Ecarius bis zum g. Februar zu treffen, Falſchgeld im Umlauf * Mutterſtadt, 9. Februar. An öffentlichen Kaſſen und an den Poſtſchaltern wurde in den letzten Ta⸗ gen mehrfach der Umlauf von Falſchgeld feſtgeſtellt, 50⸗Pfg.⸗Stücke, 5⸗Mark⸗Stücke und vereinzelt 10⸗ Mark⸗Scheine. Einbaum aus prähiſtoriſcher Zeit * Speyer, 7. Februar. Der bei Otterſtadt gefun⸗ dene Einbaum aus prähiſtoriſcher Zeit wurde in den letzten Tagen unter der umſichtigen Leitung des Maurermeiſters Ludwig Schön freigelegt und gehoben, geſtern per Schiff nach dem alten Hafen gebracht und heute im Laufe des Tages in das Mu⸗ ſeum abtransportiert. Er lag nicht wie ſ. Zt. berich⸗ tet im Altrhein, ſondern in einem von den Speyerer N vor einigen Jahren errichteten Kies⸗ och. Auto durchrennt die Bahnſchranke * Deufeld(Amt Zweibrücken), 9. Februar. Dis Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Dienstag wurde im Bahnhof Dellfeld auf den Staatsſtraßenübergang Pirmaſens— Zweibrücken die geſchloſſene Schranke von einem aus Richtung Pirmaſens rommenden Kraftwagen eingerannf⸗ Ein Schrankenbaum wurde zertrümmert, der Krafk⸗ wagen leicht beſchädigt. Der Kraftwagenlenker will durch einen entgegenfahrenden Kraftwagen ge⸗ blendet worden ſein und dadurch den Uebergang zu ſpät wahrgenommen haben. Schwere Meſſerſtecherei in Darmſtabt Ein Toter, ein Schwerverletzter * Darmſtadt, 9. Februar. Vor der Wirtſchaft „Martinsbierhalle“ randalierten am geſtrigen Mitt⸗ woch abend drei junge Burſchen. Als der Gaſtwirt Dörn Ruhe ſtiften wollte, wurde er von den fun⸗ gen Leuten ausgelacht und verſpottet. Der Wirt ging darauf in ſein Lokal, um einen Farrenſchwanz zu holen. Ein Gaſt begleitete den Wirt beim Her austreten. Als die beiden ſich den Ruheſtörern näherten, wurden ſie mit Meſſern niederge⸗ ſtochen. Der Gaſtwirt Dörn erhielt mehrere Stiche in die Bruſt. Einer der Stiche verletzte das Herz, ſo daß Dörn noch auf dem Transport ins Krankenhaus ſta rb. Der ſchwerverletzte Got wurde ſofort operiert. Die Polizei 8 die drei mutmaßlichen Täter feſt. 5 905 LIN —— Nee def 0 N 00 ADN (Sebuinte n l die aus gefallensten Scchen hat nur die Niz20. e Nod N Wasser . 1. eee * N. e 51 85 8 el 25522 eon nn Arens Hen e en l 8 90 0 W ſt 8 ſe nede⸗ ſeine Ge⸗ Ge⸗ durch von hrige weite aub⸗ hren. Sohn milie war fenes inbe⸗ N Ein neuer Repräſentatiokampf Sübdoſtfrankreich⸗Süddeutſchland— Die ſüddeutſchen Endspiele tſche Auswahlmannſchaft ſpielt am kommen⸗ n Marſeill egen Südoſtfronkreich. Eine mannſchaft wurde am letzten Sonntag ton von Zentralungarn mit dem kata⸗ von:12 geſchlagen. Zweck, nach einem Debaele über die wenns“ und zu diskutieren, die eine ſolche Schlappe unter Umſtänden hätten vermeiden laſſen. Es genügt, wenn man an verantwortlicher Stelle der einzig nötigen Feſtſtellung, die zugleich oberſtes Geſetz für jedes weitere Handeln ſein muß: „Das darf nicht wieder vorkommen“ Eine ſüdden zen Montag ſccdeutſche Aus im Frankfurter ſtrophalen Ergeb Es hat wen ich ie aus dieſem hoffentlich heil⸗ die Tab folgen läßt, d. h. die 8 ren Folgerungen zieht und L ſamen Schrecken klar e auch dan ach handelt. Zeit noch mehrere Re Zweifrontenkampf, vo durchgeführt werden, Abſchneiden ſchon vor Mannſchaft gegeben auch einen Denn f:12 Schlappen iſt uns unſer ſüddeutſcher Fußball und ſeine Geltung in Sport⸗ Furopa wirklich zu ſchade. 5 Wir wenden uns mit dieſen Sätzen nicht gegen Reprä⸗ ſentatipſpiele Süddeutſchlands an ſich, wenn wir auch den Zeitpunkt der Austragung während Fer Endſpiele um die ſlödeutſche Meiſterſchaften für ziemlich unglücklich gewählt betrachten. Wir halten nach wie vor internationale Kraft⸗ proben für einen der Wege, die zu einer Wiedererſtarkung des deutſchen Fußballſportes führen können, namentlich, wenn junge und talentierte Spieler dabei verwendet wer⸗ den. Aber wir verlangen, daß dieſe„Experimente“ mit Nochwuchsſpielern aufs Sorgfältigſte vorbereitet werden. Eine Mannſchaft, in der nur junge Kräfte ſtehen, kann einſchlagen, aber auch kataſtrophal verſagen, wie wir es ja am eigenen Leibe erfahren mußten. Eine Mannſchaft da⸗ gegen, deren Gerippe aus erprobten Internationalen be⸗ ſteht, deren Können und Ruhe den Debütanten eine anfäng⸗ liche Stütze und ſpätere Grundlage zur Entfaltung des eigenen Könnens ſind, wird kaum ſo die Nerven verlieren, wie es am letzten Sonntag gegen die Ungarn geſchehen iſt. Wenn aber eine ſolche Aufſtellung nicht möglich gemacht werden kann, dann bleibt eben kein anderer Weg, als den vorgeſehenen Kampf— und wenn es auch ſehr unangenehm ſein mag— abzuſagen. Ein taktiſch kluger Rückzug iſt mei⸗ tens immer noch ungleich wertvoller als ein Angriff mit unzulänglichen Kräften,. * Karl Wohlſchlegel hat die ſüddeutſche Elf für die Reiſe nach Marſeille wie folgt zuſammengeſtellt: Jakob (Jahn Regensburg) Huber Bienert (KV)(VfB Karlsruhe) Graf Hergert Dehm (Böckingen)(Ic Pirmaſens)(1. FC Nürnberg) Laugenbein Müller Strauß ühr Fah R (Bſſſt Mh.)(Worm.)(Kickers Stuttg.)(Schweinf.)(Worm.) Als Erſatzleute wurden Giſpert⸗ Wormatia Worms und Dürr Feuerbach aufgeſtellt. Mon muß ſogen, die Mannſchaft iſt nicht ungeſchickt aufgeſtellt. Es fragt ſich nur, ob ſie auch ſo antreten wird. Noch den Erfahrungen, die man bisher mit ſüddeutſchen und deutſchen Ländervertretungen gemacht hat, weiß mon, daß nicht nur Erkrankung ein Hinderungsgrund für Spie⸗ lerabſtellungen ſein kann. Die Stützen der Mannſchaft ſind natürlich Jakob, Huber, Hergert, Dehm, Langenbein und Rühr. In dieſen Leuten haben die fungen Spieler eine Baſis, von der ſie geſtützt werden und auf der ſie ſich entfalten können. Die Aufſtellung der Mannſchaft Südoſtfrankreichs iſt noch nicht bekannt. Sie wird aber— beſonders im eigenen Lande— beſtimmt kein leichter Gegner ſein. Doppelte Vor⸗ ſicht iſt haher geboten. Wir wollen hoffen, daß unſer Ver⸗ trauen in Spieler und Leitung des ſüddeutſchen Verbandes nicht einen neuen Stoß bekommt, ſondern daß der Eindruck des Frankfurter:12 etwas verwiſcht wird. Einen größeren Wunſch haben wiy gar nicht mehr. Die ſüddeutſchen Endſpiele werden in der Ableikung in voller Beſetzung durch⸗ geführt. Das größte Ereignis ſteigt in München mit dem Rampf 1860— Bayern. Die beiden Spitzenelubs der ſttohayeriſchen Fußballhochburg befinden ſich augenblicklich nicht in beſter Fahrt. Das alte Fußballübel, ein mangel⸗ haſter Sturm, macht ſich in letzter Zeit ſogar bei den Bayern in ganz erſchreckendem Maße bemerkbar. Das 970 gegen Walöhof auf eigenem Platz zeigt eine ganz deutliche Derdute. Aber auch die 60er haben etwas nachgelaſſen. Der Ausgang des Lokalderbys liegt daher wieder einmal im tiefſten Dunk Letzten Endes wird bei der Entſcheidung viel die Tages t mitſprechen. 8 2* 2 g Der 1. FC Nürnberg empfängt den Saarzweiten, 1. FC Kaiſerslautern. Viel Lorbeeren wird es für die Pfälzer trotz ihres anſprechenden Könnens und an⸗ erkannten rs nicht zu holen geben. Ein Sieg der Nürnberger iſt ſicher zu erwarten, ſeine Höhe hängt nur von der Dispoſition der Clubſtürmer ab. Mit großem Intereſſe erwartet man das Erſcheinen der Spygg Fürth in Ludwigshafen. Phönix hat ſchon einmal eine große Ueberraſchung gebracht und auch am letzten Sonntag gegen Pirmaſens eine ganz gute Lei⸗ ſtung gezeigt. Dagegen konnten die Fürther gegen Kaiſers⸗ lautern nur durch Elfmeter gewinnen. Die Vermutung legt daher nahe, daß die Ludwigshafener auch diesmal wie⸗ der zu einem Punktgewinn kommen könnten. Wir glauben aber doch, daß die Spielvereinigung mit einem knappen Sieg nach Hauſe zurückkehren wird. Der Rheinmeiſter Waldhof konnte am Vorſonn⸗ tag in München gegen den deutſchen Meiſter Bayern ein 070 Unentſchieden erzwingen. Diesmal muß er zum FK Pi r⸗ maſens. Es könnte ihm auch hier ein Erfolg gelingen, doch muß man bedenken, daß die Bayern zur Zeit weit von ihrer Beſtform entfernt ſind, die Pirmaſenſer dagegen in Hochform ſpielen. Unter Berückſichtigung dieſer Tatſache und des Umſtandes, daß die Pirmaſenſer einen für aus⸗ wärtige Mannſchaften äußerſt ſchwierigen Platz beſitzen, könnte ein knapper Sieg der Pfälzer eintreten. In der Abteilung 2 finden nur zwei Spiele ſtatt. Davon iſt allerdings eines das Frankfurter Lokalderby Fußballverein— Ein⸗ tracht. Dieſer Kampf iſt vielleicht der bedeutendſte der ganzen Vorrunde. Gewinnt nämlich der Fußballſportverein auch dieſes Treffen, dann dürfte er kaum mehr von der Spitze wegzudrängen ſein. Dagegen handelt es ſich bei der Eintracht um die letzte Chance durch Gewinn des Spieles die Ausſichten auf einen der beiden erſten Plätze nicht ganz zu verlieren. Der„Papierform“ nach iſt augenblicklich der Tabellenführer unbedingt weitaus höher einzuſchätzen, als 53-Rennen S V Schweizer Sieg im Kombinations Abfahrtslauf— Frieol Däuber beſter Deulſcher a Auf dem Programm der internationalen Skirennen in Innsbruck ſtand am Mittwoch der Abfahrtslauf zur Kom⸗ bination Abfahrt⸗Slalom für Damen und Herren. Den Start zu der 4 Km. langen Strecke hatte man in 1802 Me⸗ ter Höhe unterhalb des Pfriemes⸗Köpfel gelegt. Auf dem erſten Teil der Strecke lag etwa 10 Zentimeter Neuſchnee und beſonders die zuerſt geſtarteten Bewerber könnten hier große Vorteile herausholen, da ſpäter ein warmer Nebel den Schnee wieder weich machte. Bis zum Ziel nach Mutters betrug der geſamte Höhenunterſchied etwa 1000 Meter. Auf der ſehr ſchwierigen Strecke wurden nicht nur an die Fahrkunſt der Teilnehmer große Anfor⸗ derungen geſtellt, ſondern es bewahrheitete ſich auch wie⸗ der einmal der Spruch„Wer gut wachſt, der gut fährt“. Die Schweizer konnten für ihre im Sonder⸗Abfahrtslauf erlittene ſchwere Niederlage durch die Oeſterreicher glän⸗ zende Revanche nehmen. Sieger wurde der Schweizer Meiſter Walter Prager, der allerdings einen günſtigen vorderen Platz erwiſcht hatte und mit 5,07 Minuten die beſte Zeit her⸗ ausfuhr. Weſentlich höher einzuſchätzen iſt jedoch die famoſe Leiſtung ſeines berühmten Landsmannes David Zogg, der faſt zuletzt ablief und auf der verfahrenen Spur nur 1,2 Sekunden mehr benötigte. Damit verwies er den öſterreichiſchen Meiſter und Sieger im großen Ab⸗ fahrtslauf, Hans Hauſer, der 5,09 Sekunden benötigte, noch auf den dritten Platz. Zwiſchen den übrigen Kon⸗ kurrenten waren die Zeitabſtände weit größer. Fritz Steuri⸗Schweiz benötigte ſchon 5,18,8 und der Eidgenoſſe Otto Furrer 5,16,6. Erſt dann kamen wieder die Oeſter⸗ reicher mit von Wolfgang und Zingerle. Hinter dem Schweizer Feuz belegte Friedl Däuber in 5,32 Mi⸗ nuten als beſter Deutſcher den 10. Platz. Bei den Damen war Inge Lantſchner⸗ Werſin eine Klaſſe für ſich. Die Junshruckerin durchfuhr die Strecke in der großartigen Zeit von 6,494 und zeigte in dieſem F if wenn wir auch den Platzes kleine Vorteile 6. Frankfurter Sechstagerennen 5. Seite kummer 67 Nothilfeſchwimmen im Herſchelbad Zu Gunſten des Mannhe Hilfs 5 en ſich immſporttreibenden V eim⸗Lu zeiſport⸗ Mann⸗ ſowie en(Erſter Damen⸗S V Mannheim, Poſtſportvere Turnverein 1846, Ludwie izeiſportverein Ludwigshafen) vereint, Dienſt der Nächſtenliebe zu ſtellen. Im Verlaufe dieſes 0 a men. In werden insgeſamt rund inſtſp und D iagen drei Staffe 40 Damen um Sieg kämpfen. Noch immer Rauſch⸗Pijnenburg Beim großen Kunſt Wertungsſpringen wird Am Mittwoch zeſuch 151 tnierten Kämpfern wie Bo ſſ 0.) 8 M er kel Sechstagerennen(Poſtſport), Gutchy(Polizei Ludwigsh Volk(TV. eginn der 10⸗11 46) uſw. der Sieg nicht leicht gema Halle. In de das Auch die Fußballvereine tragen 50 Meter⸗ Publikum nicht ſeh o zogen Staffel aus. An der Spitze der Rhe r Spor te Fahrer ihre Krei r verein Waldhof, der mit Bre Rihm, Reiländer Meffel und Kuhn antritt. Als nä r kommt der nommen, erhielt aber für den ſtürmiſchen Beifall d auch einen Vertrag Um 10 Uhr abe Kilometer zurückgelegt. wannen: Tietz, Rauſch, und Dinale. Der Stand des Renu folgender: 1. Rau ſch Zwei Runden Punkte; 3. Kilian⸗Pützfel, Punkte; 5. Ehmer⸗Ri 358 Pun Punkte; 7. Lehmann⸗Maezyn den zurück: Severgnit Zims⸗Oeſtereich 1 Punkte; 97 Punkte. 8 2 2 2412 1 g 3. Eisrennen auf dem Titiſee verſchoben Titiſee, welches für den zar, iſt nun auch deu ganz iſſen der letzten 14 Tage decke, die bis vor weni⸗ t durch den lang on ieſer Wertung war 714 Punkte. 3 Punkte; 8. 74 Schaefer ⸗ Altenburger Das 3. gen Tagen noch ausgezeichnet haltenden Wormlufteinbruch ſo d abgenommen, daß eine Durchführung für den zunächſt angeſetzten Termin unmöglich geworden iſt. Da aber mit einer neuen Kälte⸗ periode unbedingt gerechnet werden konn, ſoll die Veron⸗ ſtaltung, zu der, wie ſchon berichtet, ganz ausgezeichnete Nennungen aus Fahrer⸗ und Fliegerkreiſen vorliegen, und für die auch allerſeits ein gewaltiges Publikumsintereſſe zu beobachten war, auf den 26. Februar verſchoben werden. in Innsbruck ſich damit ihren Mitbewerberinnen weit überlegen. Auf dem zweiten Platz kam die Schweizerin Nini Zogg in 7,10 Min. ein, dann folgten abermals in großem Abſtande die Oeſterreicherinnen Gerba Baumgarten in 7,36,2 vor der Italienerin Paula Wieſinger in 7,366. Von den deutſchen Damen wurden Lotte Bader in 8,f32,6 Neunte und Hilde Sturm in 8,34, Elfte. Im allgemeinen kann man, ſoweit es ſich überſehen läßt, mit dem Abſchneiden der Deutſchen zufrieden ſein. Es zeigte ſich, daß wir im Abfahrtslauf große Fortſchritte gemacht haben und daß wir vor allem noch ausreichende Wettkampfmöglichkeit brauchen, um bei großen internatio⸗ nalen Wettkämpfen eine mitbeſtimmende Rolle ſpielen zu menzien, [lier Vi f. J. „Mayfarth ter im Bunde nnheim⸗ ache geſtellt. „darunter Kraul mit und iele und Verein für Raſe n ſp Hoß felder, Vanhauer Neckarau geht mit Lauer, und Dieringer an den Start. hat ſich auch der Preſſeſporte Ludwigshafen in den Dienſt Das ſonſtige Programm weiſt 10 mal 50 Meter Bruſt und 10 mal 50 M allein 90 Teilnehmern, ſowie Rettungsſchwimmen auf. Waſſerball Maunheimer Kegelſport Anzahl Zuſchauer, Kegler und K onntag nachmittag in der Kegel tel in Rheingu verſommelt, um den die Einzelmeiſterſchaft des Keglerverbar zuwohnen. Um es vorweg zu daß der alte Einzelmeiſter Fränzi 200 Kugeln aufholen würde, erfüllte ſich mit ſeinen letzten 200 Kugeln die ſchöne§ erreicht und lag ſomit an der Spitze. Fränzinger, die aber mit 400 Kugeln an 1. tung vieler, n den letzten zeiſel hatte ahl von 1179 tgärtner und lagen, brauchten nur noch 1105 bz 1120 z Mit 1097 ging Weingärtner aus der Bahn u inger als Letzter brachte es auf 1094 Holz, ſomit al den Steg überlaſſend. Maunheim(Klub Neckarperle); 2. lond); 9. Fränzinger 3933(Goldene ſenhauer 5 Sieben); 4. 2 ner 3321(1. KC Waldhof); 5. Gonz 3286(Goldene Sie 8 7 ben): (Roland); 8. n 3247(Präziſe 6. Behle 3277(Edelweiß); 7. Pillhofer Holzamer(Präziſe Acht); 9. Acht); 10. Hermann Reiß 3227(Pra 3221(Präziſe Acht); 12. Willy Ma Woll 3197(Präziſe Acht); 14. Georg Käfertal); 15. Friedebach 3194(Neckar 3191(Neckarperle); 17. Nickl 3175( Mai 3169(Feger); 19. Schuler 3 Da aber Siegler von Goldene lich noch herausſtellte, ebenfalls; giert er mit Brixner an gleicher Stelle Der Einzelmeiſter dieſes Jahres ſtammt au —— r 3210(Roland); 18. Zorn 3201(Eintracht berle); 16. Fuchs ſen. e Acht); 18. Rudi dene Sieben). nachträg⸗ e, ſo ran; illg Maier, 8 der=Klaſſe. Tiſch-Tennis-Weltmeiſterſchaften Bei den Weltmeiſterſchaften der chtennis⸗Spieler in Baden bei Wien ſind die erſten Entſcheidungen gefallen. Im Herren⸗Einzel ſiegte der Ungar Barna er⸗ wartungsgemäß über den Tſchechen Kolar mit 21:15, 11:21. 2115, 21:18. Eine rein ungariſche Angelegenheit war der Schlußkampf im gemiſchten Doppel. Frau Mednyanſki⸗Kelen ſiegten nach erbittertem Ge⸗ können. g 5 5. fecht knapp mit 21:18, 21:9, 14:21, 12:21, 21:18 über ihrs Vor dem Rennen gingen außer Konkurrenz die Nor⸗ Landsleute Frl. Glanes⸗Gal. weger Sigmund Ruud und Gaſperl⸗Kitzbühel über die— Strecke. Dabei erzielte der Oeſterreicher mit 4,42 eine Zeit, wie ſie von keinem der Teilnehmer ſpäter erreicht wurde. Der Norweger fuhr dagegen nur 5,36 Minuten heraus. Am Donnerstag findet der Slalomlauf der Her⸗ ren zur Kombination auf der Seegrube ſtatt und man will zugleich auch den erſt für Freitag angeſetzten Lauf der Damen durchführen. Der 18 Km.⸗Langlauf wird am Freitag in Seefeld ausgetragen. Das Ergebnis: 1. Schweden:49:00,4(Hedlung 42:49, Utterſtröm 4117,11, England 42:05,8, Bergſtröm 42:50); 2. Tſchecho⸗ flowakei:57:34,4(Simunek 43:29,8, Noval 44:41,4, Barton 43:05,6, Muſil 46:17,6); 3. Oeſterreich:57:51,4(Baumgar⸗ ten 43:81, Gaſtrein 43:58,2, Niederkofler 44:52, Gadner 45:30,2); 4. Deutſchland:58:00(Motz 43:27, Bogner 45:01, Ponn 46:50,2, Leupold 42:41,8); 5. Italien:01:28, 6. HDW e(Deutſchböhmen):08:24(Lauer, Krauß, Harin, Semtner); 7. Polen; 8. Jugoflawien, 9. Ungarn; 10. Ru⸗ mänien; 11. Bulgarien. Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W Reinhardt ⸗ Handelsteil K. Ehmer Feuilleton: Dr. St. Kayſer Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗Sport und Vermiſchtes: W. Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u den übrigen Teil: F. Kircher Anzeigen u, geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. ö.., Mannheim, R 1 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte Geſchäftliche Mitteilungen *„eine Angſt mehr vor der Grippe!“ lautet der Titel eines überaus beachtenswerten„Merkblatts zur Grippever⸗ hütung und Beſeitigung“, das man in den Reformhäuſern koſtenlos erhält, und in dem u. a. auf das glänzend be⸗ währte Grippeſchutz⸗ und ⸗vorbeugungsmittel„Olbas“ hin⸗ gewieſen wird. Dieſes Oel hot eine ſolche Wirkungskraft, daß es zum Schutz vor der Grippe ſchon genügt, wenn man mehrmals täglich einen Tropfen in die Naſe einreibt, mit dem Oel gurgelt und mehrmals 1 bis 2 Tropfen auf einem Stück Zucker nimmt. Wir empfehlen unſeren Leſern, ſich das Grippe⸗Merkblatt im nächſten Reformhaus geben oder vom Prona⸗Haus, Pfullingen 34 in Württ., zuſenden zu laſſen. V5 Lang iſt die Nacht Eine Erzählung aus Siebenbürgen Von Otto Alſcher Fängt es nicht wieder zu ſchneien an? Der Bauer ſtellt das Deichſelholz, an dem er geſchnitzt hat, bei⸗ ſeite und geht zur Türe. „Wohin gehſt du?“ fragt die Frau, ihre Arbeit am Webſtuhl unterbrechend. Auch die beiden Töchter laſſen die Näharbeit ſinken und ſchauen zum Vater hinüber. Der Bauer will nicht eingeſtehen, daß es die Unruhe iſt, die ihn nicht bei der Arbeit bleiben läßt. Er zögert, die Türklinke ſchon in der Hand— end⸗ lich findet er die Ausrede.„Ich will nachſchaun, ob ich noch Eſchenholz hab, für die zweite Deichſel.“ it dem Schneefall wird es nicht ſchlimm wer⸗ den. Der Himmel iſt wohl grau, wie all die Tage, aber es iſt mehr Nebel als Schneegewölk, das ſteht man an den Eichen im Tal unten, deren Kronen weiß von Rauhreif flimmern. Und dann wärs ja 55 genug, nahe einen Meter iſt die Schneedecke Der Bauer geht aber noch nicht ins Haus zurück. Eine Weile ſchaut er ins Tal hinab, wo, von einer Zuuchbecke überlaſtet, von Bäumen verſchloſſen, das Gebt liegt, dann blickt er links hinüber, nach dem Jehöft des Pirkner, das nur durch eine verwachſene Schlucht getrennt, am gleichen Hange ſteht. Dort waren ſie geſtern. Heute aber leuchtet es rot zwischen den Gebäuden auf, aha, ſie haben ein offe⸗ fh Feuer angezündet, um ſich für dieſe Nacht zu ſchern. Aber was nutzt das, denkt der Bauer. Die Türen zu den Ställen ſind eingeriegelt, da nen ſie nicht hinein. Die Hunde liegen in ihrem eu unter dem Vordach, nur noch zwei, den fungen 10 5 ſte ja vorgeſtern geholt.— Ob es nicht beſſer 5 7 die Hunde nachts einzuſperren?— Nein, da 1 man gar nicht was draußen vorgeht. Sollten 5 wieder in den Hof brechen, ſo werden ſich die 8— in Acht nehmen und nicht losfahren, ſie wiſ⸗ i letzt, daß ſie gegen die Wölfe nicht aufkommen. 68 lebens ſchaut der Bauer umher— Abend wird N bald kann es losgehen! Dann tritt er ins 5 Sie haben die Lampe ſchon angezündet. Kathrin, e Jüngſte, deckt den Tiſch für das Abendbrot, die 3 ſteht beim Herd und macht ſich mit den Töp⸗ nan ſchaffen. Nur Luiſe, die älteſte Tochter, stichelt koch an ihrer Näherei. f Der Bauer ißt zerſtreut, nur allmählich kommt ihm der Hunger. Wie er dann fertig iſt, meint er: „Das hat geſchmeckt, da werd ich wohl die Nacht durchhalten können.“ „Wollt Ihr Euch gar nicht niederlegen?“ fragte die Luiſe. „Bevor ſie nicht gekommen ſind, gibts kein Schla⸗ fen.“ „Wenn ſie aber doch nit kommen?“ „Heut kommen ſie zu uns. Die Pirkners haben ein Feuer im Hof angezündet, dort getraun ſte ſich heut nicht hin, da werden ſie es hier verſuchen.“ „Solltet Ihr nicht auch ſo ein Feuer draußen brennen?“ „Nein. Einmal will ich mit den Wölfen abrech⸗ nen. Jetzt hab ich das Gewehr, ſie ſollen uns das letztemal Schaden gemacht haben.“ Der Bauer erhebt ſich vom Tiſch, das heißt: es gibt nichts mehr darüber zu reden. Er ſetzt die Pelz⸗ kappe auf, wendet ſich zur Tür und geht hinaus. Es iſt ſchon völlig finſter geworden. Der lang⸗ ſame Flockenfall hat ſich verſtärkt, die Schneefläche ſchimmert nur kurz durch die Nacht, dann geht ſie in ein verſchwommenes Grau über. Der Bauer ſchüt⸗ telt den Kopf— es wird ſchwer werden, den Schatten eines Wolfes zu erkennen, wenn er ſich an die Ställe heranſchleicht. Er wendet ſich nach rückwärts. Da, hinter dem Haus iſt der Obſt⸗ und Weingarten, die verſchneiten Rebſtöcke, die Stämme der Bäume ſind gute Deckung, wenn ſie ſich anſchleichen wollen. Man kann garnichts tun, um ſie abzuhalten, nur wenn ſie da ſind, kann man eingreifen— wenn man Zeit dazu hat. Die Frau hat ſich nochmals an den Webſtuhl ge⸗ ſetzt, auch Luiſe ſtichelt wieder. Nur die Kathrin iſt in die Schlafkammer gegangen. Eine Weile ſteht der Bauer unſchlüſſig da, nun meint er:„Beſſer wär, wir machten bald finſter. Wenn ſie kein Licht ſehen, kommen ſie früher.“ Da ſagt die Luiſe:„Könnt Ihrs garnit erwarten, Vater? Wenn ſie aber Euch anfallen?..“ „Täten ſie es nur. Da ſchafft ich mir Frieden, ſo oder ſo.“ f „Seid Ihr nit jetzt ſchon müd, Vater?“ „Müb bin ich ſchon, aber Ruh hab ich keine.“ Die Mutter ſeufzt, erhebt ſich, wendet ſich halb der Stube zu und fragt:„Sollen wir die Lampe mit⸗ nehmen?“ i „Ich brauch ſie nit. Und— löſcht bald aus.“ Durch die Herdtüre ſchimmert die Glut. Ein Stück nachlegen, kann nit ſchaden, denkt der Bauer. Ich komm nit weiter, wenn ich im Kalten ſttz. Der Feuerſchein iſt ſo hell, daß man dabei arbeiten könnte. Aber die Ruhe fehlt ihm ja jetzt. f Er hockt ſich auf den Schemel, die Flinte über die Knie gelegt und ſinnt vor ſich hin.— Das letztemal, da war es ſchon gegen Mitternacht, wie ſie gekom⸗ men ſind. Gut vier Stunden ſind es noch bis dort⸗ hin... Wenn er ſich ſchlafen legte, dort, auf die Bank? Aber er tut es nicht— zu gar nichts hat er Luſt. Der Rücken fängt an zu ſchmerzen, da er ſich nicht zurücklehnen kann. Er könnte ja auch draußen lauern, da gäbs keine Schläfrigkeit. Wenn es nur nicht gar ſo kalt wäre! Wie er ſchon glaubt, er müſſe ſich vor Müdigkeit vom Schemel ſinken laſſen, erhebt er ſich ſchwer und geht zu dem kleinen Fenſter neben der Tür. Erſt ſteht er gar nichts, dann erſcheint der karge Schnee⸗ fleck des kleinen Hofes. Beim Zaun und dem Wa⸗ genſchupfen werden die Augen aber wieder blind. Kein Laut kommt von den Hunden. Geſtern hat um dieſe Zeit ein Uhn in der Schlucht gerufen— wo iſt der heute? Wo mögen über Tag die Wölfe lie⸗ gen?— Weit nicht, denn führt man die Schafe zu den Laubheuſchobern am Hang oben, und läßt ſie nur ein wenig allein, ſo ſind die Wölfe gleich da Von der Türe zieht es arg herein. Er verläßt das Fenſter, nimmt einen Stuhl mit Lehne und läßt ſich mit dem Rücken zum Feuer nie⸗ der. Nun verſucht er an etwas anderes zu denken. Man könnt im Winter im Dorf unten wohnen— man hat ja ſein Haus, wie jeder ſiebenbürgiſch ſäch⸗ ſiſche Bauer. Die Kühe kann man auch im Stall füttern, die Schafe aber brauchen ihr Laubheu und das läßt ſich nur hier beſchaffen und aufſtellen. Ohne Schafe gehts aber jetzt nicht mehr, hätt' man nicht die Wolle, müßt man bald in Fetzen gehn. Und dann iſt der Käſe die beſte Zehrung das ganze Jahr, Einmal wird ja der Winter auch ein Ende nehmen„ Es ſcheint gar, er hat geſchlafen! Er iſt ganz be⸗ ſtürzt, horcht erſchreckt, doch draußen rührt ſich nichts. Wenn er nur wüßte wie ſpät es iſt? a Nein, er hält es nicht aus. Sitzen, ohne daß man den Schlaf abhalten kann da legt er ſich gleich lieber auf die Bank. 5 Was die Hunde nur haben? Die beißen ſich ja untereinander. Eine Weile hört er es ſich an, das Knurren, Schnappen mit den Gebiſſen, ängſtliches Winſeln— jäh wird er wach und ſtürzt zur Tür. Ift das ein fremder Hund, der da davonläuft Herrgott, die ſpitzen Ohren, der buſchige Schweif ſchon reißt er das Gewehr empor. wo iſt fetzt der Wolf?.. dort ſetzt. er über den Zaun... er ſchießt „, zu ſpät hat er abgedrückt. Verflucht, verflucht! Er hat ein Zündholz angezündet, die Spuren be⸗ trachtet, ſich überzeugt, daß der Schuß über den Wolf hinausgegangen iſt. Da iſt nichts zu machen! Und wie der Bauer nach einer Weile enttäuscht und müde zum Haus zurückſtapft, denkt er:„Für heut hab ich ja Ruhe. Aber morgen oder ütber⸗ nächſte Nacht?... Herrgott, wann wird der Winter ein Ende haben?“ Straßburger Operngaſtſpiel in Baden⸗Baden. Das Straßburger Stadttheater gaſtierte im„Großen Bühnenſaal“ des Kurhauſes mit der Oper„Car⸗ men“. Es handelte ſich um eine Art Austauſchgaſt⸗ ſpiel, da die Baden⸗Badener Städt. Schauſpiele wiederholt mit deutſchen Stücken in Straßburg auf⸗ warteten und dort großen künſtleriſchen und finan⸗ ziellen Erfolg ernteten. Auch wenn man dis Eigenart des konventionellen, franzöſiſchen Opern⸗ ſtils zu ſchätzen weiß, konnte man an dieſem Beiſpiel den großen Schwung vermiſſen. Das Publikum in dem völlig ausverkauften großen Haus ging ſehr be⸗ reitwillig mit und bereitete den Straßburgern einen großen Erfolg, dankbar in erſter Linie wohl auch da⸗ für, daß man den Baden⸗Badener Schauſpielern in Straßburg jeweils denſelben Erfolg bereitet. hs. Erbſchaftsſtreit um das Herz Ludwigs XIV. Vor dem Kreisgericht Wiener⸗Neuſtadt ſteht gegen⸗ wärtig der Erbſchaftsſtreit der Töchter des im Vor⸗ jahre verſtorbenen Kronprätendenten von Spanien Don Jaime von Bourbon zur Verhandlung. Bei der Aufteilung der Hinterlaſſenſchaft fühlt ſich die Prinzeſſin del Prete, die nur eine Jahresrente aus⸗ gezahlt erhalten ſoll, benachteiligt und verlangt von den hinterlaſſenen Kunſtgegenſtänden und Erinne⸗ rungen vor allem das konſervierte Herz Ludwig XIV. das bisher der Prinzeſſin Maſſimo zugeſpro⸗ chen worden war. Das Herz allein dürfte allerdings weniger der Grund der Erbſchaftsklage ſein als es zu einer Sammlung aus franzöſiſchem Bourbon⸗ Beſitz gehört, die nach einer teſtamentariſchen Be⸗ ſtimmung zuſammenbleiben muß und in der ſich mit weit größerer Anziehungskraft u. a. auch das hiſto⸗ 199 Brillantenhalsband der Marie Antoinette be⸗ . 8„ 7 HANDELS- WIRTSCHAFT-ZEI Donnerstag, 9. Februar 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung Die Vereinigien Siaaſen mii 40 Milliarden Dollars überschuldei In der Jahresausgabe der„Iron Age“ verſucht Dr. Lionel D. Edie, den Umfang der gegenwärtigen Ver⸗ yflichtungen der USA zu erfaſſen. Dr. Edie beziffert den Ge ſamtbetrag der Verſchuldung— langfriſtig und kurzſriſtig zuſammen— für Anfang 1932 auf 175 Mrd. Dollars gegen 182 Mrd. Dollars im Jahre 1929, 120 Mrod. Dollars in 1921 und 55 Mrd. Dollars in 1913. Wenn es ſich auch nur um Schätzungen handelt, ſo glaubt der Ver⸗ faſſer, die Fehlerquellen mit höchſtens 10 v. H. onſetzen zu können. An Hand des gewonnenen Zahlenmaterials gibt Dr. Edie ein Bild von dem Grad der Ueberſchuldung. Er eht von dem Preisniveau des Jahres 1913 und dem Ver⸗ Har von Produktion zur Verſchuldung in dem gleichen ſahre ous. Unter der Vorausſetzung, daß 1913 zwiſchen Verſchuldung und Erzeugung ein Gleichgewichts verhältnis heſtand, könnten die USA zurzeit bequem Verpflichtungen im Betrage von 120 Mrd. Dollors tragen. Im Jahre 1920 wäre demnach die Verſchuldung der Vereinigten Staaten um 60 Mrd. Dollars zu hoch geweſen. Bis Ende v. J. ſind die Verpflichtungen um etwa 20 Mro. Dollars abgebaut worden, ſo daß die Ueberſchuldung am 31. De⸗ zember 1932 nach Dr. Edie 40 Mrd. Dollars betrug. Die Zunahme der Verſchuldung wor am ſtärkſten im öffentlichen Kredit und im ſtädtiſchen Grundbeſitz. friſtigen Schulden von 1913(1028 Mill. Dollars) auf 18 600 Mill. Dollars Anfang 1932. Die Verpflichtungen der Län⸗ der und Kommunen ſtiegen in der gleichen Zeit, ſoweit es ſich um langfriſtige handelt, von 3820 auf 19 700 Mill. Dol⸗ lors. Gleichzeitig vermehrten die Public Utilities ihre konſolidierten Schulden von 2124 guf 10 411 Mill. Dollars und die induſtriellen Unternehmungen von 3600 auf 16 600 Mill. Dollars. Die ländliche Hypothekorlaſt ſtieg von 1913 bis Anfang 1932 von 4900 auf 9400 Mill. Dollars; die ſtädtiſche Hypothekarlaſt ſogor von 8800 auf 35 625 Mill. Dollars. Unter den kurzfriſtigen Schulden zeigen die Bank⸗ kredite ein Anſchwellen von 14 640 Mill. Dollars(1913) auf 616 Mill. Dollors(Anfang 1932). Die Darlehen auf Verſicherungspolicen haben ſich in der gleichen Periode von 619 Mill. Dollars auf 2943 Mill. Dollars erhöht. Das Ge⸗ ſamtbild der amerikoniſchen Verſchuldung hat folgendes Ausſehen(in Mill. Dollars): 1913 192¹ 1929 Anf. 1982 Iangfr. Schulden insgeſ. 37 289 5 121 599 131 844 kurzfr. Schulden insgeſ. 18 042 60 847 43 563 Schulden insgeſamt 55 311 182 440 175 410 Trotz der ſtarken Verſchuldung hält Dr. Edie die Lö⸗ fung des Problems ohne Inflation für möglich. Er ſchlägt eiſerne Sparſamkeit in der öffent⸗ lichen Verwaltung und dadurch Bilanzierung des Budgets vor. Ferner iſt der ſtädtiſche Grundſtücks⸗ und Hypotheken⸗ markt ſcharf zu bereinigen und ſchließlich ſoll die Politik des billigen Geldes beibehalten werden. Internationale Wirtſchaftskooperationen und eine Reſtriktionspolitik in der Londwirtſchaft ſollen gleichfalls zur Beſſerung bei⸗ tragen. * Neue Handelsgeſellſchaft im Röchling⸗Konzern. Unter der Firma Gebr. Röchling Kohlen mb H. in Saar⸗ brücken iſt eine Geſellſchaft gegründet worden, deren Gegenſtand der Handel mit Brennſtoffen aller Art und ähn⸗ lichen Erzeugniſſen iſt. Außerdem wird als Zweck des Unternehmens die Verarbeitung und der Vertrieb ſolcher und ähnlicher ſowie andrer Erzeugniſſe, die Uebernahme von oder die Beteiligung an Firmen gleicher oder ähnlicher Induſtrie angegeben. Zu Geſchäftsführern ſind beſtellt: Bankier Eduard Röchling und Kaufmann Dr. Kurt Röch⸗ Uing, beide in Saarbrücken. »Der Verluſt bei Fuchs Waggon. Wie verlautet, be⸗ läuft ſich der Verluſt bei der H. Fuchs Waggonfabrik Ac. in Heidelberg auf etwa 140 000 J. Er ſoll auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. ' Loſenhauſenwerk Düſſeldorfer Maſchinenbau AG. in Dütſſeldorf. Das finanzielle Ergebnis läßt ſich noch nicht genau überſehen; unter Beibehaltung von normalen Ab⸗ ſchreibungen wird ſich der aus den Vorjahren herüber⸗ genommene Verluſt von 404 875„ noch etwas erhöhen. * General Motors.— Unveränderte Vierteljahresdivi⸗ dende. Nach Mitteilungen des Direktoriums der General Motors Corp. wird die Geſellſchaft für das 4. Quartal 1932 wie im dritten Quartal auf die Stammaktien eine Diof⸗ dende von 25 Cents pro Share(im 4. Quartal 1981: 50 Cents) zahlen. Die Dividende auf die Vorzugsaktien bleibt Aeichſalls unverändert 1,25 Dollar pro Share. Zahlbar iſt Ste Dividende für die am 16. Februar im Beſitz von Stammaktien befindlichen Aktionäre am 13. März, während die Vorzugsdividende erſt am 1. Mai für die am 10. April im Beſitz befindlichen Vorzugsaktien ausgeſchüttet wird. * Mannheimer Gummifabrik AG, Mannheim.— Ver⸗ gleichsverfahren eröffnet. Dos gerichtliche Ver⸗ Aleichs verfahren, zu dem die Zuſtimmung in der vor einiger Zeit abgehaltenen Gläubigerverſommlung ge⸗ geben wurde, iſt nunmehr eröffnet worden. Bekanntlich hatte die Mannheimer Gummifabrik AG im Oktober vori⸗ gen Jahres ihre Zahlungen erneut eingeſtellt. Zur Ver⸗ trauensperſon wurde Bankdirektor a. D. Holder man n⸗ Mannheim beſtellt. Starke Dividendenkürzung bei Dorimunder Nifierbrauerei AG. In der in Frankfurt abgehaltenen AR⸗Sitzung der VPortmunder Ritterbrauerei AGG wurde beſchloſſen, der auf den 10. März einzuberufenden HV eine Dividende von 4(i. B. 10 v..) vorzuſchlagen. Nachdem für 1929/2 noch 20 v. H. ausgeſchüttet worden waren, erſolgte für 1930/1 bereits eine Halbierung. Die erneute ſtarke Divi⸗ F löſt inſofern eine Ueberraſchung aus, als bei den übrigen Dortmunder Großbrauereien nur mit ge⸗ ringen Dividendenabſchlägen gerechnet wird, und die Dort⸗ munder Aktienbrauerei für ihr am 30. Sept. 1932 beendetes Geſchäftsjahr ſogar die Vorjahrsdividende von 10 v. H. bei⸗ behalten hat. Daß das Ergebnis bei der Ritterbrauerei nur von dem allgemein rückläufigen Bierabſatz allein be⸗ einflußt iſt, wird kaum anzunehmen ſein. Anſcheinend hot die Erfüllung des JGG⸗ bzw. Dividendengarantiever⸗ trags mit der Glückauf Brauerei AG in Gel⸗ ſenkirchen(den Aktionären ſind 10 v. H. Dividende Die Bundesregierung erhöhte ihre lang⸗ Großlandwirie gegen Bufferbeimischung Uns wird geſchrieben: „Nachdem die Bauern vereine und die Vertreter der Milchwirtſchaft dem Reichsernährungsminiſterium bereits deutlich geſagt haben, daß ſie von dem Butter⸗ beimiſchungszwang keinen Nutzen für die Landwirtſchaft erwarten, mehren ſich jetzt aus dem Lager der Großlandwirte ſelbſt die Stimmen, die die Maßnahme ſchon im voraus als einen Fehlſchlag bezeichnen. So er⸗ klärt z. B. der vormalige Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz, dem jeder ein höchſt ſachverſtändiges Urteil zu⸗ billigen muß, in der„Berliner Börſenzeitung“, daß er mit vielen Landwirten der Anſicht iſt, der Butterbeimiſchungs⸗ zwang werde der Landwirtſchaft viel größeren Schaden verurſachen, als materiellen Nutzen bringen. Graf Kanitz betont, daß er als Rittergutsbeſitzer unter der heutigen Agrarkataſtrophe ge⸗ nau ſo leide wie jeder andere Landwirt. Aber gerade weil er ſich in den Jahren ſeiner Tätigteit als Reichsernährungs⸗ miniſter zwangsläufig einen Ueberblick über die Geſamt⸗ wirtſchaft angeeignet habe, ſei er der Anſicht, daß die Preiſe für die Agrarprodukte immer weiter abſacken würden, wenn es nicht gelinge, die Kaufkraft der Ver⸗ braucher zu heben. Nicht Butterbeimiſchungszwang und Margarinekontingentierung, ſondern produktive Ar⸗ beitsbeſchaffung allein könne zu einem ausreichenden Kon⸗ ſum der hochwertigen Produkte der Landwirtſchaft führen und ihrem Preisverfall ſteuern. Mit Recht macht Graf Kanitz darauf aufmerkſam, daß viele Millionen Menſchen lieber Butter als Margarine und lieber Fleiſch als Kar⸗ toffeln eſſen, daß ſie aber einfach kein Geld haben, um es ſich leiſten zu können. In ganz ähnlicher Weiſe ſetzt ſich Graf Gerd von Finckenſtein⸗Troſſin im„Wirtſchafts⸗ Ring“ mit den Forderungen der Landwirtſchaft auseinander. Auch dieſer Großlandwirt bezeichnet den Butterbeimiſchungs⸗ zwang kurz und knapp als einen Fehlgriff. Auch feiner Meinung nach ſinken die Preiſe deswegen ab, weil die Kaufkraft des Volkes zurückgegangen iſt. Solange die billigſte Margarine nur etwa 30 3 koſte, ſei der in ſeinem Einkommen herabgeſetzte Konſument nun einmal gezwungen, an Stelle der teuren Butter die Margarine zu verbrauchen. Durch irgendwelche Maßnahmen von außen her werden ſich die Preiſe für die landwirtſchaftlichen Veredelungsprodukte nach Anſchauung des Grafen Finckenſtein überhaupt nicht weſentlich heben laſſen. 3 Eine Kontingentierung der Margarineherſtellung werde ſich mit dem geſunkenen Einkommen des Volkes nicht in Einklang bringen laſſen, es ſei denn, daß die Landwirt⸗ ſchaft durch Herabſetzung ihrer Produktionskoſten in die Lage geſetzt wird, dem Konſum eine billigere Butter zu⸗ zuführen. Sehr gut ſagt Graf Finckenſtein, daß die Land⸗ wirtſchaft ihre Aufgabe nicht darin erblicken darf, die Preiſe ihrer Produkte zu heben, ſondern darin ſehen muß, dem arbeitslos und arm gewordenen Volke billige und hoch⸗ qualitative Nahrungsmittel zu liefern. N Deshalb müſſe ihre wichtigſte Forderung dahin gehen, daß ſie in die Lage verſetzt werde, ihre Geſtehungskoſten zu ſenken. Nur wenn die unerträglich hohen politiſchen Laſten der Landwirtſchaft herabgeſetzt werden— der Ver⸗ ſaſſer denkt an die Kommunalſteuern, die Grundvermögens⸗ ſteuern, die Schullaſten, die Beiträge zur Landwirtſchafts⸗ kammer und die rieſigen Soziallaſten—, werde die Land⸗ wirtſchaft ihre wichtigſte Aufgabe im Staate erfüllen können. Wenn die Regierung ſchon auf die Warnungsrufe der Margarine ⸗Induſtrie nicht achtet und ſelbſt gegen den Proteſtſturm aus allen Händler⸗ und Verbraucherkreiſen ihr Ohr verſchließt, ſo ſollte ſie wenigſtens dadurch hell⸗ hörig werden, daß ſelbſt die klardenkenden Vertreter jener Kreiſe, auf die der Butterbeimiſchungszwang und die Zwangskontingentierung recht eigentlich zuge⸗ ſchnitten iſt, keinen Vorteil in der Maßnahme erblicken können. Für die Volksernährung kann die Margarinenotverordnung eine Kataſtrophe bedeuten, der Land wirtſchaft wird ſie nach den Anſchauungen ihrer eigenen Angehörigen keinen Vorteil bringen— welchen Sinn ſoll es alſo haben, dies Damoklesſchwert noch immer über dem Haupte gerade der am wenigſten kaufkräftigen Konſumenten ſchweben zu laſſen und ihr ſchon ohnedies ſchweres Leben noch weiter zu beunruhigen.“ rr: M DD̃ꝶFB⁵äESꝓꝓÿꝓæꝓææx r garantiert) weitere erhebliche Mittel erfordert. Bereits für 1990/31 konnte dieſe Brauerei, die zur Verzinſung und Amortiſation ihrer Anlagen nötigen Mittel nicht aus eig⸗ nem aufbringen. * Bärenbrauerei AG. Schwenningen a. N. Am 30. 9. 32 betrug bei dieſer mit 1,2 Mill.„ arbeitenden Brauerei der Erlös nach Abzug aller Unkoſten 624634/(i. V. zuzüglich Abzug der Abſchreibungen 746677]. Steuern erforderten 441 776(741 219) l, Abſchreibungen 177 614./(..), der Ge⸗ winn beträgt demgemäß nur 5344(5457)/ und erhöht die Gewinnvorträge auf 68 342 J. Aus der Bilanz(in): Roh⸗, Hilfs⸗, Betriebsſtoffe und fertige Erzeugniſſe 266 141 (325 714), Debitoren, Hypotheken und Grundſchulden, Dar⸗ lehen 944 899(1 089 680); andererſeits Rücklagen 295 000 (unv.), Hypotheken und Reſtkaufgelder 616 448(566 803), Fam. Braunmüller 399 690(413 336), Lieſeranten 32 527 (Banken 268 918), Akzepte 33 232(118 005). * Allgemeine Mälzerei AG.(Agmag), Neuſtadt a. H.— Verluſttilgung durch Kapitalherabſetzung. Der veröffent⸗ lichte Geſchäftsabſchluß per 30. Juni 1932 weiſt den Be⸗ triebsüberſchuß mit 29 244/ aus, wogegen Generalunkoſten 48 531/ beanſpruchten. Einſchließlich des vorjährigen Ver⸗ luſtvortrages von 30 673/ ergibt ſich hiernach ein Ge⸗ ſamtverluſt von 49 960, der durch die Herab⸗ ſetzung des Aktienkapitals um 50 000„ aus⸗ geglichen wird. In der Bilanz erſcheinen u. a. Lagerbeſtände mit 152 553 /, Debitoren mit 66 975 /, das Aktienkapital mit 50 000„ lum 50 000„ ermäßigt) und Kreditoren mit 191 050 /. 27proz. Nückgang des Fleischkonsums im letzien Ouariel 1932 Der Fleiſchverzehr in Deutſchland hatte ſich bis Mitte des laufenden Jahres noch auf Vorjahrsniveau gehalten, er blieb auch kaum hinter dem des beſten Abſatzjahres 1928 zurück. Im dritten Jahres viertel zeigte ſich ein langſames Abſinken der Verbrauchsziffer unter die gleiche Zeitſpanne des Vorjahres. Der Pro⸗Kopf⸗Verzehr nahm auf 10,9 Kg. ab gegen 11,8 Kg. im zweiten Quartal 1932 und gleichfalls 11,8 Kg. im dritten Quartal 1931. Während der letzten Monate des Jahres pflegt der Fleiſch⸗ verbrauch ſaiſonmäßig zu ſteigen. Diesmal hat ſich die Tendenz jedoch umgekehrt entwickelt und die Pro⸗Kopf⸗ Quote ſank auf 10,5(nach 10,9 Kg. im dritten Quar⸗ tal). Dementſprechend vergrößerte ſich auch die Spanne zu den Vergleichsziffern früherer Jahre ziemlich erheblich: im vierten Quartal 1931 wurden z. B. noch 14,2 Kg. je Ein⸗ wohner verkonſumiert. Der Fleiſchverbrauch bleibt alſo gegenüber 1931 jetzt um rund 27 v. H. zurück. Fleiſchverbrauch je Kopf der Bevölkerung in Kg. 1926 1928 1930 1931 1932 1. Quartal 11,5 13,7 12,7 13,3 18,2 2. Quartal 10, 12,4 1179 1178 11,8 3. Quartal 10, 12,3 12,1 11,8 10,0 4. Quartal 12,7 14,4 13,8 14,2 10,6 Jahr 45, 52,8 50, 991 46,5 Die Konſtanz des Fleiſchverbrauchs erklärte ſich bisher aus den hohen Beſtänden an Schlachtvieh, vor allem an Schweinen. Die ſchlachtreifen Beſtände konnten jedoch nur bei ſtark ſinkenden Preiſen Aufnahme finden, ſodaß die Notierungen für das Vieh bis Mitte 1932 ein Niveau er⸗ reichten, das während des zwanzigſten Jahrhunderts noch nicht zu verzeichnen war. Im Juli 1932 war der Groß ⸗ handelspreis für Schlachtvieh bereits auf 66,7 v. H. des Vorkriegsſtandes abgeſunken. Nach einer leichten Befeſtigung im Auguſt ſind die Preiſe ſogar langſam wei⸗ ter gefallen und erreichten mit 63,5 v. H. des 1913er Stan⸗ des im November einen neuen Tiefſtand. Da die ſchrump⸗ fende Kaufkraft jetzt nicht mehr in dem Maße wie in den Vorfahren durch weitere Preiszugeſtändniſſe der Produzen⸗ Die Börse zu Anfang Februar f Die Efſektenmärkte blicken auf bewegte Wochen zurück. Man ſieht es an der folgenden kleinen Kurstabelle. Danach notierten: 21 14. 1. 30. 1. 31.1.2. 6. 2. Reichsbank 14% 162 154/ 158% 138½¼ 140% temens 121½ 126¼ 124½ 129% 121% 128% Seer 955/ 104 ¼ 102 107% 102% 104% hein. Braunk. 188 194% 187½ 195 190% 193 arpen 83500 8⁴ 795 84 70% 78% e 117 123 116 1207/8 11⁵ 114% RWG E 91 100 89 ½ 94755 84* 86˙¼8 Mannesmann 60 645 58½ 64 60 59 Wir laſſen ſodann eine Kursüberſicht von den Werten der engeren Heimat und der Nachbarſchaft folgen. Hier e 31.12.1.2. 6. 2. Brown, Boveri 200% 205/ 27% 27¼ . N 57 5 5 20/ nzinger Union 14 15 8 Grün u. Bilfinger 169 180 180 179 Kollmar&Jourd. 33 32 2 5 Knorr 183 185. 184— Me; AG. 52/ 52 51— Neckarwerke 76 84 80½ 8⁴ Rhein. Elektrizit. 94 ¼ 95 97 5 Sinner 65 649 67% 67 Südd Zucker 147½ 140 ex. Div. 145 142 Waldhof 455 52% 5%% Badiſche Bank 9857 108 ¼5 112/ 7 Rh Hypothekenbk. 8⁴ 9² 87 86 ⁰¹ Die Schwankungen der Tendenz erkennt man am beſten bei der erſten Tabelle. Denn ſie beſteht nur aus variablen, Io kursempfindlicheren Werten. Der 14. Ja nuarbe⸗ sutete den Höhepunkt der Aufwärtsbewe⸗ gung, welche mon von Mitte November ab datieren kann. Dann folgte mit vielen Schwonkungen ein Abbau der Kurſe. Der Ultimo Januar brachte, eine ele⸗ men e Hauſſe. Dann folgte ein raſcher Abſtieg. eiden Fällen war die Politik das entſchei⸗ dende Motiv. Der Kursrückgang in den Reichsbank⸗ anteilen fällt beſonders auf. Der Monat Februar hat ſich au den Efſektenmärkten ſchlecht genug angelaſſen. Die Ungewißheit über das, was werden würde, hat die Käufer verſcheucht und der Baiſſe freie Bahn gemacht. Jetzt kommt es auf das Wirtſchafts⸗ programm der neuen Regierung an. Bringt es, was man braucht, dann kanus wieder beſſer werden, denn im Hinter⸗ grunde ſteht das Frühjahr, von dem man doch in der Regel eine Geſchäftsbelebung erwartet. e 5 ö Dr. Georg Tiſchert Frankfurfer Abendbörse fesf An der Abendbörſe blieb das Geſchäft zwar weiter⸗ hin recht eng begrenzt, doch war die Grun dſtim⸗ mung nach wie vor ziemlich feſt. Seitens der Kund⸗ ſchaft waren wieder kleine Kaufaufträge eingegangen, wo⸗ hei Spezialwerte bevorzugt blieben. So gewannen JG. Farben 96 v. H. und Reichsbank 1 v. H. An den übrigen Märkten bemerkte man vielfach Erhöhungen von 74 v. H. Im Verlaufe trat eine weſentliche Tendenzänderung nicht ein, alleröings ſchrumpfte das Geſchäft weiter zu⸗ ſammen. Reichsbank waren nochmals 4 v. H. gebeſſert. Am Rentenmarkte entwickelte ſich größeres Ge⸗ ſchäft in Altbeſttzanleihe, die 4 v. H. anzogen. Außerdem waren Reichsſchuldbuchforderungen in ſpäten Fälligkeiten lebhafter und ik v. H. höher. Gegen Schluß des Ver⸗ kehrs entwickelte ſich dann nochmals ſowohl für einige Spezialwerte, als auch für verſchiedene Rentenpapiere lebhafteres Geſchäft, wobei Verſionen umgingen, daß eine Diskontſenkung der Reichsbank bald zu erwarten ſei. JG. Farben zogen abermals um 76 auf 108 v. H. an. Ferner waren Aku lebhaft und erneut 1 v. H. feſter. Am Rentenmarkt ſtiegen ſpäte Reichs ſchuldbuchforderungen auf 75,50 und Altbeſitzanleihe um 7 auf 65 v. H. U. a. no⸗ tierten: Neubeſitz 875. Alkbeſitz 64766573, Berliner Handel 97,50, Reichsbank 149,75, JG. Farben 10738108, Junghans 29,50, Lahmeyer 117 und Siemens 192.. 5 N ſehr ſchleppend entwickelt, die Prei ten escomptiert werden kann, ſinkt jetzt die Verbrauchs⸗ menge. Großhandelsindex der Schlachtviehpreiſe(1913= 100 1 November 1928 118,9 Auguſt 1932 71,5 November 1929 128, September 1932 67,5 November 1930 108,2 Oktober 1932 66,2 November 1931 7174 November 1932 63,5 Juli 1932 66,7 * Steigerung der Getreideeinfuhr nach Italien. Rom, 7. Februar.(Eig. Tel.] Die Getreidreinfuhr nach Itolien weiſt in den ſieben Monaten von Juli 1992 bis einſchließ⸗ lich Jonuar 1933 mit rund 1890 000 Dz. eine Zunahme um 270000 Dz. gegenüber dem Vorjahre auf. Vom süddeufschen Holz- und Breffermarkt Vorsichfig abwarfende Verkaufspolifik Die Umſätze am ſüddeutſchen Nadelſtammholz⸗ markte waren in den letzten Wochen erheblich größer— zum Teil bis nahezu 100 v. H.— als in der gleichen Vor⸗ jahrszeit. Zeitweiſe ergab ſich allerdings eine gewiſſe Ab⸗ ſatzſtockung infolge der durch Eis bedingten Einſtellung der Schiffahrt auf dem Oberrhein, was jedoch auf die Preisbemeſſung ohne Einfluß blieb. Nachdem ſich die Preiſe eine Zeitlang nach oben bewegt hatten, haben ſie dieſe Bewegung in der letzten Zeit zwar kaum fortzuſetzen vermocht, es iſt aber auch nicht zur Annahme von Geboten unter dem geltenden Preisſtand gekommen, weil der Wald⸗ heſitz, den Mitteilungen des Badiſchen Walobeſitzer⸗Ver⸗ bandes folgend, eine vorſichtig⸗abwartende Verkaufstaktik befolgt. Kaufintereſſe zeigte ſich vornehmlich für qualitativ hoch⸗ wertiges Fichten⸗ und Tannen material unter Bevorzugung von Starkholz. Es ließen ſich jedoch auch ſchwache Hölzer, beſonders Fichten, leichter als vor kurzem abſetzen. Bemerkenswert blieb, daß auch die Zellſtoff⸗ induſtrie neuerdings auf ſchwaches Nadelſtammholz zurückgegriffen hat. Als vernachläſſigt ſind ausgeſprochene Bauholzloſe zu bezeichnen. Forlen⸗Stammholz war ſehr begehrt und er⸗ zielte in ſtarker Beſchaffenheit verhältnismäßig hohe Be⸗ wertung. Vielfach kam es darin zu anſehnlichen Preis⸗ ſteigerungen, weil ſich das Angebot des Walbdbeſitzes als ſehr klein erweiſt.— Am Laubſtammholzmarkte hat ſich die Preisbildung ungleichmäßig entwickelt. Ge⸗ beſſert haben ſich die. Abſatzmöglichkeiten für ſtarkes und hochwertiges Eichenſtammholbz, vernachläſſigt blieb dagegen nur für Bau⸗ und Schreinerware geeignetes Rundholz. Eine klare Preislinie für Eichenſtammholz hat ſich noch nicht herausgebildet. Man hat aber eine recht⸗ zeitige Einſchränkung des Eicheneinſchlages vorgenommen. Auch glaubt man nach Ablauf des deutſch⸗ſchwediſchen Han⸗ delsvertrages am 15. d. M. mit einer Erhöhung der Ruhigeres Weingeschäff Das Weingeſchäft nahm in der Berichtszeit einen ſehr ruhigen Verlauf. Im freihändigen Verkauf wurde in Baden neuer Markgräfler mit etwa 56—62, die 100 Liter gehandelt. In Mittelbaden erlöſte der Winzerverein Frieſenheim bei Lahr je Ohm 55—65. Im Renchtal hat die Bezirks⸗Winzergenoſſenſchaft in Gais⸗ bach 312 Hektoliter Faßweine und 1100 Liter Flaſchenweine aus den Jahrgängen 1928—1932 im Verſteigerungswege ausgeboten. Abgeſetzt wurde jedoch nur ein Teil des An⸗ gebotes, wobei ſich die Nachfrage hauptſächlich auf 1932er Weine erſtreckte. Die Preiſe bewegten ſich für die 100 Liter zwiſchen 75 und 125 /, für 1932er Bergweine zwiſchen 60 und 69.— Das Häußerſche Weingut Höllhof bei Ober⸗ kirch verkaufte im Anſchluß 1932er Klingelberger zu 101 und Clevner zu 123/ je 100 Liter.. In Unterfranken war etwas lebhaftere Umſatz⸗ tätigkeit im Handel mit 1932er Weinen zu verzeichnen, wo⸗ bei Konſumweine mit 56—75 /, beſſere Lagen mit 75 bis 100 1 je Hektoliter bezahlt wurden.— In Württem⸗ berg vollzogen ſich nur mäßige Umſätze, wobei für 1932er Weiß⸗ und Rotweine 175-325/ je Eimer(300 Liter) an⸗ gelegt wurden. 5 In der Rheinpfalz war die Nachfrage in den letzten Wochen ziemlich gering. An der Oberhaardt wurden im freihändigen Verkauf. 1932er Weißweine mit 480—.550, an der Mittelhaardt mit 6001000, Rotweine mit 450—540„ und höher, Unterhaardt⸗ weine mit 550650„ bewertet. Der Kallſtadter Winzer⸗ verein erlöſte bei ſeiner erſten diesjährigen Verſteigerung für 1931er Naturweine 7901660 J. Die Staatliche Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau in Neuſtadt a. d. H. bot gemeinſam mit dem Weingut Friedrich W. Reiß Erben in Gimmeldingen 52 Nummern verſchie⸗ dener Weiß⸗ und Rotweine aus, die bei gutem Beſuch und reger Kaufbeteiligung bis auf einige Nummern ab⸗ geſetzt wurden. Der Erlös bewegte ſich für die 1000 Liter 1031er Weine zwiſchen 530„(Aſpen) bis 880„(Haardter Kalkgrube), im Durchſchnitt betrug der Erlös 700 4; 1932er Ilbesheimer Kalkberg erlöſte 580; Reiß Erben erzielten für 1932er Weißweine im Durchſchnitt 810, für Rotweine(Gimmeldinger Hölle) 560% In Rheinheſſen wurden die 1200 Liter 1931er und 1932er mit 640830„ bzw. 575750„, am Mittel⸗ rhein das Fuder mit 680—840 5zw. 580710„ und auſ⸗ wärts, bewertet; im Rheingau bezahlte man für die 600 Liter 1931er je nach Lage 365—675, für 1932er etwa 300 bis 465/ und mehr.— An der e ſich der Handel e 6 6080, Linden 60—70 Pappeln(kanadiſche) 6089, Ulmes fenden Bedarf. Sonſt war das Geſchäft ruhig, lieben jedoch be⸗ Mittag-Ausgabe Nr. 67 Die badischen Sparkassen im Jahre 1932 Bei den deutſchen Sparkaſſen hat ſich im Jahre 1932 be⸗ kanntlich der Spareinlagenſtand wieder von 9725, Mill.& am Jahresanfang auf 9917, Mill.„ am Jahresſchluß er⸗ höhen können. Mit dem jetzt erreichten Stand liegen die Spareinlagen aber noch immer um rd. 485 Mill.„ unter dem Stande vom Jahresanfang 1931. Von den 5502, Mill. Mark Gutſchriften kamen 521, Mill. auf Zinſen und 280 Mill. J auf Aufwertungsgutſchriften, die Laſtſchriften ſtell⸗ ten ſich auf 5331,60 Mill./(i. V. 7239,1 Mill. 4, 1980 6040/8 Mill.). f In Baden iſt die Entwicklung bei den von der Sta⸗ tiſtik erfaßten 143 Sparkaſſen nicht ſo günſtig geweſen wie im Geſamtreich. Immerhin laſſen die letzten Mongte 1932 erkennen, daß auch hier wieder einigermaßen normale Verhältniſſe eingetreten ſind. Aus dem Rahmen der ein⸗ zelnen Monate fallen Februar und Auguſt, der erſte Mongt bringt allerdings alljährlich durch die Zinsgutſchriften einen erheblichen Spareinlagenzuwachs, während der Auguſt dies⸗ mal infolge außerordentlich hoher Aufwertungsgutſchriften mit einem erheblichen Plus abſchloß. In sgeſamt ergibt ſich für Baden im Jahre 1932 noch eine Abnahme der Spareinlagen von 12,01 Mill. I auf 517616 Mill./(1931: Abnahme 29,955 Mill. J, 1980 Zunahme 68,008 Mill.). Ueber die monatliche Entwicklung gibt nachſtehende Aufſtellung einen Ueberblick: Stand Ende ütſchrift Zins Januar 21,813 3,532 0,142 25,92 Februar 28,695 14,406 1,456 19.018 März 18,488 1994 0,262 17985 April 17,885 3,817 0,028 138,899 Mai 11,901 1,418 6,548 15,01 Juni 11,425 1,745 1,100 15,851 Juli 0,201 0,074 16,208 Auguft 0,019 10,115 12,16 September 518,448 0,7133 0,012 11.891 Oktober 516,476 0,001 0,00 3 11,575 November 515,134 0 0 10,2841 Dezember 517,616.564.000 11,75 20,880 18,540 157500 Die Zu⸗ bzw. Abnahme des Spareinlagenſtandes in den einzelnen Monaten, zugleich verglichen mit den entſprechen⸗ den Monaten 1931 und 1930 zeigt nachſtehende Auſſtellung: ( Zu⸗— Abnahme), alles in Millionen A: 1932 1931 1980 Januar— 4,669 + 10,928 + 10,741 Februar + 9,777 + 11,198 + 11,050 März— 4,497 + 3,475 + 6,096 April— 0,948 + 3,330 + 4,297 Mai— 2,300— 0,123 + 5,881 Juni— 4,506— 10,074) + 6,544 Juli— 6,846— 11,571. + 3,489 Auguſt + 6,596— 9,222. + 1,260 September— 2,785— 8,292“) + 0,209 Oktober— 17972— 7,041 +*.1 November—.82— 772²⁴ + 2,403 Dezember + 2,482— 4,784 + 4,889 10,58— 70,585 587008 *). Bonkenkriſe! Zölle für doͤie Einfuhr von Schnitt⸗ und Rundholz rech⸗ nen zu dürfen. Dies in einem Umfange, daß auch das einheimiſche Eichenrundholz, wenigſtens in den ſchwächeren Klaſſen, Schutz genießt. Aus dieſer Erwartung erklärt ſich auch die Zurückhaltung im Angebot des Walobeſitzes, Rot⸗ buchen waren weniger verlangt, die Preiſe hielten ſic auf bisheriger Höhe. Für Papierholz hat ſich der Markt als aufnahme⸗ fähig erwieſen und die Preiſe haben ſich gut gehalten, in der letzten Zeit aber nicht mehr weiter erhöht, weil die Zellſtoffabriken über eine beſtimmte Preislinie nicht hinausgingen. In den badiſchen Staatsforſten betrugen die Nadelſtammholz⸗Verkäuſe in den Monaten November und Dezember 1932 und Januar 1933 an Tannen und F ſch⸗ ten: 17 386 bzw. 14060 bzw. 12 749 km, der Erlös in Pig⸗ zenten der Landesgrundpreiſe 42,1, 42,7 und 43,0, an For⸗ len und Lärchen: 2585 bzw. 1672 bzw. 2194 km, die Er⸗ löſe 48,0, 47,7 und 50,4. Der Badiſche Walbdbeſitzerverband erlöſte für Fichten⸗ und Tannenſtammholz 40—59 v. f, für Forlen und Lärchen 4360 v.., für Papierhoz 4850 v.., Buchen 55 v.., Eſchen 60, Ahorn 70, Exleß 50—80, Birken 55—65 v. H. der L. Gr. Pr. Der Brettermarkt lag ſtill aber ſtetig. werke des Schwarzwaldes verlangten für 16˙1 512) ſägefallende Bretter, faul⸗ und bruchfrei, 2932/ guf⸗ wärts je ebm. Angebote waggonfrei Karlsruhe Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen in 16˙1˙5—7 Ausſchußbrettern lau⸗ teten auf 2832 /; für 812 auf 29—37/ je obm, it nach Größe der Partie; X Bretter, 5˙—12“ breit, koſteten waggonfrei Mannheim etwa 3032 ,; 16˙1„gute“ Bret ter, waggonfrei Mannheim— Karlsruhe in den Breiten 57“ 50.53, 8 9 5761, 1012“ 6200 je obm. hauptet mit etwa 600900% für das Stück N ler unter Bevorzugung von Konſumweinen in kleinen en. An der Moſel iſt es nach den großen Verſteigerungen des Vormonats im freihändigen Geſchäft nur zu unbeheu⸗ tenden Umſätzen ohne weſentliche Preisänderungen gekom⸗ men. Zwei neue Verſteigerungen von naturreinen Maoſel⸗ weinen ſollen am. 3. und 15. März ſtattfinden. Karlsruher produkfenbörse * Karlsruhe, 8. Februgr. Der Markt lag unveringe Die Umſätze ließen nach wie vor zu wünſchen ührig, de tiert wurde in„ für die 100 Kilo(Waggonpreſſeſ: J- landsweizen 20,2521 Inlondsroggen 16,1 Somme gerſte 18—20; Futter⸗ und Sortiergerſte 161757 W. landshafer 19,75—14; Mois La Platg 19,720 1 00 mehl Spezial o mit Austauſchweizen, Febr⸗Aprtt 86 29,50; öto. Inlandsmahlung, 28,75—20; Roggenmehl 0 5 Ausm. 22,50— 23,25; Weizenbollmehl 9,7510 Weizen 5 feine 7,5075; dito. grobe 8,50—75; Biertreber 10.8 5 Trockenſchnitzel loſe 7,75; Malzkeime 10,5041 Ar kuchen loſe 11,25—75; Palmkuchen 8,759; Sojaſchrot 55 1035—10,50, Leinkuchenmehl 14,50 11,75 Speifekartwſfen 425; Futter⸗ und Wirtſchafts kartoffeln(weißfleiſcheg, n ſchalig) 3,203,600, Wieſenhen 4,75—5; Luzerne 5% Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 4. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 8. Febr. Notiert wurden: Rotkraut—4,25, Dänenkohl 2,753 Zwiebel“ 5 2 805 2 8 5 57 bis 4,5; Wirſing 6,57; Spinat 15; Schworzwurzeln 15 Karotten 1,180; Krauskohl 4; Rotrüben 2, Erdkoheen 100; Blumenkohl 20—30; Kopfſellerie—77 Lauch pro 1,5—9; friſche Eier 10. ut; * Jute⸗Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Den ſcher Jute⸗Induſtrieller, 085 Pebichtel: Le.. 1 Jutemarkt verkehrte ruhig. Firſts koſten; fung Febr.⸗Verſchiffung 14.7/ Eſtr., Febr.⸗März⸗Verſch 10 14.12% Lſtr., März⸗April⸗Verſchiffung 15.15/— je To. der Fabrikatemarkt in Dundee lag ruhig deutſchen Markt deckten einige Verbrau ſtelle hat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen: Die gl zum 10. Februar 1933 einſchließlich gültigen Mone o verkaufspreiſe der Reichsmaisſtelle bleiben eit a 8. April 1033 einſchließlich unverändert. Indeſſ « Maismonopol. Der Verwaltungsrat der Reich 5 1 davon Aufwert, Laſtſchr. Die Säge⸗. 1118 „ T ͤ. ͤ K ˙ĩ 6ʃ9c, r ihren lan, g en der Monopolverkaufspreiz der Reichsmaisſtelle gegenübe g den Reisſchälmühlen für Reisfuttermehl und 5 5 5 ht 1 CC* N . rech⸗ h das cheren rt ſich Rok⸗ n ſich ahme⸗ n, in il die nicht die und 10 Pro⸗ For⸗ ie Er⸗ hand 9. H. erholz Erlen men . bef, unt. FK G 4604 1 5„ Donnerstag, 9. Februar 1933 —— NMarm- F zericht Es wird bekannt gemacht, daß bei mir Koch- u. Gasherde bei Anzahlung von 3., Wochenrate—2., zu haben sind F. Krebs, J 7, 11 Peler Deu, pi, 7 Billige Fischwoche, alles nur beste Ware Sesslachs ohne Kopf Pfd. 19. Schellfisch„ 20. kabllau, Merlans, Rolbarschb, Lungen, frische grüne Heringe Alle Bäucherfische, alle Fischmarinaden one große dalrbermge olg Lachsfef gg 2 Su 25 Tel. 28219 Warnung! Warne hiermit jeder⸗ mann, meiner Frau Hermine Klein geb. Wunder, z. Zt. Lenau⸗ ſtraße 44. etwas zu leihen od. zu borgen, da ich für nichts auf⸗ komme. 4479 Karl Klein, Klavierſtimmer lerblin⸗ det) empfiehlt ſich in Stimm. u. 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Veröffentüchungen der Rat 1 1 Zweiter Tag des Bühnenfestspiels„Der Ring des Annahmesteſſe Morgen früh auf der Freibank Kuhfle i Nibelungen“ von Richard Wagner mit Gemiſchtwaren⸗ Anfang⸗Nr. 1499 N Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock geſchäft ſof. abzugeb.—ͤ— Inszenierung: Richard Hein Angeb. unter H G 39 Bühnenbild: Eduard Löffler an die Geſchäftsſtelle Techn. Einrichtung: Walther Unruh dis. Blattes. 44488 Anfang 19.00 Uhr Ende geg. 23.30 Uhr 5 ö Pers o nen:. e 9357 9 Bite n 8. Dürr, Pflügers⸗ 5 N N,„ grundſtr. 11. 44457 8 7 Der Wanderer Wilhelm Trieloff N 1 5 4 52 S Vri 5 Lebensmittel- Eier-Bruchmakkaroni. Pfund. 34. eee e dehlakeinmer, . 2 1 Ziegler elegenheit, gut 8 neee 8. Pfund-, 28 Brünnhilde mite fen ane, A 1 ae 1 Malz Affee lose Pfund 20 8 Stimme des Waldvogels Ellice Jiliar Schränke, Sofa Mk. „„„„„„ 0 25.—* 4478 5 9 g a i Rudolf Landes Seelachs o. Kopf, 55. pid.. 12 Frisch gebr. 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