39 ———— 1 Aiiumnunemummmmummumumumummumumunumuummmmmmumumumemumumummunmun Ain 6 7 — kiſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt RM..25 durch die Poſt NM..70 einſchl. 00 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ve Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, WW Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Famtlien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Februar 1033 144. Jahrgang— Nr. 77 Rechtsverwahrung? Draßtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Februar Die morgige Reichs ratsſitzung dürfte für die weitere Geſtaltung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern in mancherlei Beziehung von geradezu entſcheidender Bedeutung ſein. Es wurde die Möglichkeit beſprochen, daß der Reichsrat morgen ohne die Beratungen erſt aufzunehmen, ſich ſofort wleber vertagen könnte, mit dem Bemerken, die Frage der Inſtruierung der preußiſchen Reichsrats⸗ ſtimmen ſei noch nicht endgültig geklärt. Die Vor⸗ bereitungen der Länderregierungen ſcheinen indes darauf hinzudeuten, daß von einer Vertagung kaum mehr die Rede iſt, daß man viel⸗ mehr zur Entſcheidung ſich entſchloſſen hat. Die Länder haben bereits am Montag und Dienstag hurch ihre Berliner Vertreter oder auch direkt auf telephoniſchem Wege untereinander verhandelt. Heute nachmittag wird im Gebäude der baye⸗ kiſchen Geſandtſchaft in Berlin eine Beſpre⸗ chung der Regierungschefs der ſüddeutſchen Länder, alſo Bayerns, Württembergs, Badens, ſowie Heſſens, Sachſens, Thüringens und der Hanſaſtädte ſtattfinden. Die Miniſterpräſidenten der ſüd⸗ deutſchen Länder werden ſchon im Laufe des Vormittags in der Reichshauptſtadt eintreffen und dann im kleineren Kreiſe eine vorbereitende Aus⸗ ſprache haben. Ziel der Unterhaltungen iſt, ſich über das Vorgehen in der Reichsratsſitzung klar zu werden. Ob man auf eine gemeinſame Erklärung, wie die füddeutſchen Länder es wünſchen, oder über⸗ haupt auf ein einheitliches Verfahren ſich wird einigen können, iſt bei den immerhin nicht ganz gleichartigen politiſchen Auffaſſungen der verſchie⸗ denen Regierungen fürs erſte noch ungewiß. Soweit aber nicht die Stellungnahme zur Preußenfrage, vielmehr die Poſition des Reichsrats an ſich zur Erörterung ſteht, die durch die Ungewißheit über die preußiſche Reichs ratsvertretung naturgemäß ſtark be⸗ käntrüchtigt wird, dürfte mau eines Sinnes ſein und demgemäß vorgehen. Darüber, daß der Reichsrat ſobald wie nur möglich wieder aktionsfähig gemacht werden muß, gibt es keine Meinungsverſchiedenheit unter den Ländern. Bei den Beſprechungen werden auch die Berliner Vertreter der beteiligten Einzelſtaaten zugegen ſein und für die Sitzung am Donnerstag ihre Inſtruk⸗ tionen erhalten. Die Regie rungschefs werden an der Reichsratsſitzung ſelbſt nicht teilneh⸗ men, ſondern zumeiſt noch heute abend Berlin wie⸗ der verlaſſen. Daß die Länder ſich direkt an das Reichs⸗ kabinett oder den Reichspräſidenten wenden werden, iſt nach unſeren Eindrücken nicht anzunehmen. Im Reichsinnenminiſter tum ſieht man den Auseinanderſetzungen am Donnerstag, wie wir ſeſſtellen konnten, ziemlich zuverſichtlich ent⸗ gegen Man glaubt dort nicht, daß ſich beſondere Lomplikationen ergeben werden und nimmt an, daß ſich der Reichsrat auf die Annahme einer Reſolution Agemeinen Inhalts beſchränken wird. Etwa in dem Sinne, daß der Reichsrat eine Rechtsver⸗ waßbrung ein legt, ohne jedoch der Entſcheidung es Staatsgerichtshofes irgendwie vorzugreifen, und daß er weiter den Wunſch einer erſprießlichen Zu⸗ ammenarbeit mit der Reichsregierung ausdrückt. Im äußerſten Falle könnke, ſo rechnet man in den Kreiſen des Reichs kabinetts, es zur Bildung eines Ausſchuſſes kommen, der ſich mit dem Vorgehen des Reiches gegen Preußen zu befaſſen hätte. Bayerns Anſicht Die Bayriſche Staatszeitung vertritt im Anschluß an die Meldung über die nun in Berlin zuberaumte Beſprechung der nichtpreußiſchen Län⸗ ervertreter die Anſicht, daß es in der Reichsrats⸗ 1 ung am Donnerstag zu ſtürmiſchen Auf⸗ ritten kommen werde. Das dürfte aber wohl nur als Privatmeinung des Blattes zu werten ſein. Jedenfalls betont man in hieſigen Regie⸗ kungskreiſen, daß weder Bayern noch die andern Länder ein Intereſſe an einer Zu⸗ ſpitzung der Lage dier an Auseinanderſetzungen haben, wie ſie im cberwachungsausſchuß des Reichstags neuerlich 1 gekommen find, Man müſſe zunächſt einmal ab⸗ arten, in welcher Weiſe die Reichsregierung und E Preußenkommiſſare im Reichsrat auftreten wer⸗ . Die Anregung zu der vorhergehenden Be. 5 ſprechung ſei f ö g * im übrigen diesmal nicht von Bayern 5 N ausgegangen. 8 5 (Weitere Meldungen ſiehe Seite) partei hat ſchriftlich beim Reichslagspräſidenten Mittelſtand gegen Agrarſchutz Starke Veoͤenken beim Einzelhandel und Gewerbe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Februar. Das Totalmoratorium für die Laud⸗ wirtſchaft im ganzen Reich wird heute in Kraft treten und bis zum 31. Oktober gelten, dient alſo fürs erſte der Sicherung der Ernte. Nach einer offizibſen Erklärung ſollen die bisher getroffenen Maßnahmen auch denjenigen Beſitzungen zugute kommen, deren Beſtand durch Zwangsvollſtreckung gefährdet war. Vollſtreckungsſchutz erſtreckt ſich auf das unbewegliche und das bewegliche Vermögen. Der Hauptgeſichtspunkt des neuen Vollſtreckungs⸗ ſchutzes, der vorübergehenden Charakter hat, geht dahin, ohne Antrag alle diejenigen Betriebe vor Verſteigerungen zu ſchützen, deren Inhaber nicht als böswillige Schuldner zu bezeichnen ſind. Gegenüber dem bisherigen Verfahren wird der Vollſtreckungsſchutz jetzt in der Form gehandhabt, daß alle Vollſtreckungsverfahren grundſätzlich eingeſtellt ſind, ohne daß ein Antrag geſtellt wird. Der Gläubiger hat aber unter beſtimmten Vorausſetzungen das Recht, einen beſonderen Antrag auf Fort⸗ führung bzw. Einleitung des Zwangsver⸗ fahrens zu ſtellen. Dieſes Recht ſoll im all⸗ gemeinen für Altenteile, Unterhaltsverpflich⸗ tungen, Löhne, Steuern und dergleichen gegeben werden. Weiter hat der Gläubiger einer erſten Hypothek das Recht auf Zwangsverſteigerung, wenn er nachweiſt, daß der Schuldner in der Ver⸗ gangenheit längere Zeit ſeine Zinsverpflichtungen nicht erfüllt und auch nach Erlaß der gegenwärtigen Verordnung ſeine erſte fällige Zinszahlung nicht ge⸗ eiſtet hat. Vertreter des gewerblichen Mittelſtan⸗ des haben dem Miniſter Hugenberg ihre Bedenken und Wünſche auch in Zuſammenhang mit der neuen Agrarhilfe vorgetragen. Hugenberg hat ihnen ge⸗ wiſſermaßen zum Troſt die Einrichtung eines Staats⸗ ſekretariats für den Mittelſtand verheißen. Aber nicht nur beim Handwerk, dem Einzelhandel und den Sparern, auch in der Induſtrie ſieht man der Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes mit ſtarker Beunruhigung entgegen. Man ſagt ſich, wie die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ darlegt, daß ſchon das bisherige Maß des Schutzes zu einer weitgehenden Lahmlegung der Kredit⸗ tätigkeit im deutſchen Oſten geführt, und daß mancher Gewerbetreibende mit dem Konkurs dafür hat büßen müſſen, daß er an agrariſche Abnehmer geliefert hat. „Die beinahe notwendige Folge einer Verewigung des Vollſtreckungsſchutzes wäre der Vollſtrek⸗ kungsſchutz für den Mittelſtand, der bei den ländlichen Schuldnern nicht zu ſeinem Recht kommt. Dann würden die Hauswirte eine gleiche Behandlung verlangen. Was auf dieſe Weiſe aus der deutſchen Kreditwirtſchaft nach der moraliſchen fehr materiellen Seite hin werden foll, iſt nicht abzu⸗ ſehen. eee. Die Sprengung des Aeberwachungsausſchuſſes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Februar. Der turbulente Zwiſchenfall, der zur abermaligen und endgültigen Sprengung des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes des Reichstages führte, hat einen wahren Wuſt von Erklärungen und Proteſten nach ſich gezogen. Es wird zur üblichen Unterſuchung und auch zu gerichtlichen Nachſpielen kommen. Der tätliche Angriff auf den Volksparteiler Morath ſoll nach einer Darſtellung, die der„Börſenzeitung“ offenbar von nationalſozialiſtiſcher Seite zugeht, auf eine„Verwechſlung“ zurückzuführen ſein. Der betreffende Nationalſozialiſt ſei nämlich, als er den Abg. Morath attackierte, der Meinung geweſen, es handele ſich um einen Sozialdemokraten oder Kom⸗ muniſten. Er habe Morath daher auch mit„Sie Marxiſt“ angeredet. Es ſei anzunehmen, daß der Täter nach Aufklärung des Sachverhalts ſich bet Mo⸗ rath entſchuldigen werde. Morath ſelbſt erklärt aus⸗ drücklich, daß er nicht mit den Sozialdemokraten und Kommuniſten zuſammen die Sitzung des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes verlaſſen wollte, ſondern daß er ſich erſt zum Ausgang begeben habe, nachdem der ſtellvertretende Vorſitzende Abg. Dr. Frank II dio Sitzung geſchloſſen hatte. Proteſte der Mitte und Linken Die ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Ueberwachungsausſchuſſes veröffentlichen eine Erklärung, in der es heißt: Die nationalſozialiſtiſchen Mitglieder des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes haben bereits am 7. Februar 1933 eine Sitzung des Ueberwachungsausſchuſſes durch gewaltſame Störungen verhindert und heute die oroͤnungsmäßig einberufene Sitzung abermals unter Anwendung von körperlicher Gewalt gegen den Vorſitzenden des Ausſchuſſes und tätlichen An⸗ griffen gegen den Abgeordneten Morath von der Deutſchen Volkspartei geſprengt. Dieſe Handlungs⸗ weiſe ſtellt das Verbrechen nach 88 105, 106 des Reichsſtrafgeſetzbuches(Verbrechen und Vergehen in Beziehung auf die Ausübung ſtaatsbürgerlicher Rechte) dar. Wir ſtellen feſt, daß der Herr Reichs⸗ tagspräſtbent, obwohl er von den Drohungen der nationalſozialiſtiſchen Ausſchußmitglieder, alle künf⸗ tigen Sitzungen des Ausſchuſſes gewaltſam zu ver⸗ hindern, in Kenntnis geſetzt war, nichts zum Schutze des Ausſchuſſes getan hat. Durch dieſe Vorgänge ſei, ſo betont die Erklärung, das verfaſſungsmäßige Recht des Ausſchuſſes, die Rechte der Volksvertre⸗ tung zu wahren, nicht mehr gewährlerſtet, und er⸗ hebt den Vorwurf des Verfſaſſungs⸗ bruches. Auch der Vertreter der Bayeriſchen Volks⸗ Proteſt wegen der Vorgänge in der Dienstagſitzung des Ausſchuſſes erhoben. Für die Zentrums mitglieder hat Abg. Wegmann an den Reichstagspräſtdenten geſchrie⸗ ben. Er bedauere es, daß gerade dieſe Sitzung ver⸗ hindert worden ſei, weil in ihr u. a. auch Beſchluß gefaßt werden ſollte über Hilfsmaßnahmen des Reiches zugunſten der von dem furchtbaren Unglück in Neunkirchen Betroffenen. Das Nichteingreifen Görings berühre ihn um deswillen eigenartig, weil ſie beide noch vor wenigen Monaten im gleichen Ausſchuß gemeinſam gegen verfaſ⸗ ſungswidrige Maßnahmen der Regie⸗ rung v. Papen und für die Rechte der Volksver⸗ tretung gekämpft hätten. Er richtet zum Schluß an den Reichstagspräſidenten das dringende Erſuchen, dem Ausſchuß die Ausübung ſeiner Rechte unver⸗ züglich zu ermöglichen und zu gewährleiſten. Ein Schreiben Franks an Göring Reichstagsabgeordneter Dr. Frank 2(NS) hat an den Reichstagspräſtdenten Göring ein Schreiben gerichtet, in dem er u. a. ausführt: Entgegen den Erklärungen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Reichstagsfraktion, wonach ſie den Abg. Löbe als Vorſitzenden des Ueberwachungsausſchuſſes ſo⸗ lange als dieſer Funktion unwürdig bekämpfen müſſe, ſolange Herr Löbe die von ihm begangene un⸗ geheure Herabwürdigung Adolf Hitlers durch die Bezeichnung„Adolf der Slowake“ nicht mit dem Ausdruck lebhafteſten Bedauerns zurücknimmt, hat Herr Löbe wieder verſucht, den Vorſitz im Ueber⸗ wachungsausſchuß auszuüben. Ich habe erklärt, daß infolge der Stellungnahme der größten Fraktion zu Herrn Löbe, Herr Löbe tatſächlich verhindert iſt, den Vorſitz im Ueberwachungsausſchuß zu führen. Da⸗ raufhin begab ich mich an den Platz des Herrn Löbe. Herr Löbe trat ohne weiteres zurück, irgendeine Gewaltanwendung, irgendein Wegſchieben des Herrn Löbe hat nicht ſtattgefunden. Ich eröffnete als ſtellvertretender Vorſitzender, ge⸗ ſchäftsordnungsgemäß legitimiert durch die Verhin⸗ derung des Vorſitzenden, die Sitzung, hielt, während ſich die Mehrzahl der Abgeordneten von den Plätzen erhob, eine Gedenkrede auf die Neunkirchener Opfer, ſchloß dann zum Zeichen der Trauer die Sitzung und vertagte den Ueberwachungsausſchuß auf un be⸗ ſti mmte Zeit. Es ſoll ſich in der Erregung über dieſes würde⸗ loſe Verhalten der Marxiſten, die ſich ſelbſt in dieſer ſchmerzlichen Gedenkſtunde außerhalb der Volksge⸗ meinſchaft ſtellten, ein Vorfall zugetragen haben, bei dem einem Mitglied des Ausſchuſſes, das während meiner Trauerrede die Zigarre im Munde be⸗ halten hatte, die Zigarre aus dem Munde genommen wurde.. Berliner Sonderkonferenz der Länder Die Miniſterpräſidenten der ſüdoͤeutſchen Länder, Sachſens und Thüringens beraten heute über ein gemeinſames Vorgehen im Reichsrat Japan ſoll räumen Meldung des Wolff⸗ Büros 1 — Genf, 15. Februar. Der Generalſekretär des Völkerbundes hat auf Grund eines vom liger Ausſchuß gefaßten Be⸗ ſchluſſes die außerordentliche Völker⸗ bundsverſammlung für nächſten Dienstag einberufen, damit ſie abſchließend zu dem chin e⸗ ſiſch⸗japaniſchen Konflikt Stellung nehmen kann. Die Empfehlungen, die der Völkerbundsver⸗ ſammlung für die praktiſche Regelung des Streites gemacht werden, ſind vom 19er Ausſchuß endgültig angenommen worden. Darin wird vor allem gefordert, daß die japaniſchen Truppen die Mandſchurei räumen und ſich in die Eiſenbahnzone zurückziehen. Weiter wird empfohlen, den drei öſtlichen Provinzen eine autonome Verwaltung unter chineſiſcher Souveränität zu gewähren. Zu Verhandlungen über die Einzelheiten der Rege⸗ lung ſollen die neun Mächte des Waſhingtoner Ver⸗ trages und ferner Deutſchland und Rußland eingeladen werden. Nach der rein formellen Eröff⸗ nungsſitzung am Dienstag wird ſich die Verſamm⸗ lung zunächſt für drei bis vier Tage vertagen. Im Gegenſatz dazu bereiten die Japaner eine Offenſive in Nordchina für den 27. Fe⸗ bruar vor. In Londoner politiſchen Kreiſen glaubt man nicht mehr daran, daß irgend ein Kompromiß über die mandſchuriſche Frage in Genf erreicht wer⸗ den kann. Die feſte Haltung des Völkerbundes in der letzten Phaſe der Verhandlungen wird hier all⸗ gemein gebilligt. 1 Die Nachrichten aus dem fernen Oſten be⸗ ſagen, daß die Japaner feſt entſchloſſen ſeien, die Provinz Jehol als untrennbaren Beſtand⸗ teil der Mandſchurei zu betrachten und ſie militäriſch zu beſetzen. Es ſeien bereits drei ultimative Noten in Vorbereitung, die an verſchiedene chineſiſche Stellen geſandt würden, um die Räumung der Pro⸗ vinz Jehol zu fordern. Angeſichts der Haltung der chineſiſchen Regierung in Nanking rechnet man hier nicht damit, daß die Provinz kampflos geräumt werden wird. Daher iſt gegen Ende dieſes Monats mit einer Wiederaufnahme der Feindſeligkeiten in Nordchina beinahe ſicher zu rechnen. Sonderaktion der Kleinen Entente Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 15. Februar. Geſtern iſt hier der ſogenannte Rat der Klei nen Entente zuſammengetreten. Ueber den Zweck der Tagung wird erklärt:„Die Staaten der Kleinen Entente haben die Abſicht, durch ein ge⸗ meinſames Ueber einkommen in Mittel⸗ europa einen ſolchen Stand der Ruhe und des Frie⸗ dens zu ſichern, daß alle Staaten in Zufriedenheit ihre innere politiſche und auch wirtſchaftliche Situa⸗ tion konſolidieren können.“ Branoſtifter gegen Rente geſucht Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 15. Februar. In dem Blatt„Homme libre“, das von dem Deputierten Lautier herausgegeben wird, gelangte eine aufſehenerregende Enthüllung über die Be⸗ mühungen der franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften zur Veröffentlichung, einen Anſtifter des„At⸗ lantique“⸗ Brandes zu finden. Das Blatt teilt mit, daß in allen Pariſer Spielklubs und„ähnlichen Lokalen“ ſeit wenigen Tagen ein Anſchlag folgenden Inhalts zu leſen iſt: „Einem ruinierten Menſchen bietet ſich die Gelegenheit, ſeine Lage zu verbeſſern und dem Staat ſowie dem Publikum einen großen Dienſt zu erweiſen. Gegen einen Unbekannten iſt wegen des Brandes auf der„Atlantique“ eine Klage erhoben worden. Die Geſellſchaften, die man beſchuldigt, ſchlechtes Material geliefert zu haben, werden vor keinen Opfern zurück⸗ ſcheuen, um einen Menſchen, der ſich ſelbſt dieſer Tat beſchuldigt, zu finden. Es iſt ausgeſchloſſen, daß es keinen Gentleman gibt, der nach dem Verluſt ſeines Geldes ſich nicht bereit erklären ſollte, den bedrohten Schiffahrtsgeſellſchaften einen Dienſt zu leiſten.“ Er ſoll erklären, daß er den Brand angeſtiftet hat. Dank dem Einfluß ber Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaften iſt es möglich, dem ſogenaunnten Schuldigen eine milde und kurze Strafe zu erwirken. Nach dem Verlaſſen des Gefäng⸗ niſſes wird dem Gentleman eine Reute von 60 000 Franken ſichergeſtellt“ Es handelt ſich hier um die Vor bereftung einer Gerichtskomödte, wie ſie in Frank⸗ 2. Seite/ Nummer 77 reich nichts Neues iſt. Man darf mit Spannung der „Entdeckung“ des Schuldigen entgegenſehen. Die tranzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften ſetzen alles daran, um durch Feſtſtellung eines Brandſtifters die Verdächtigungen über ſchlechtes Material beim Bau der„Atlantique“ zu entkräften und damit das Ver⸗ trauen des Publikums wieder zu gewinnen. Preußens Vertreter im Reichsrat Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 15. Februar. Die Kommiſſare des Reichs für Preußen haben folgende Zuſammenſetzung der Vertretung des preu⸗ ßiſchen Staats im Reichsrat beſchloſſen: Als Bevollmächtigte die Kommiſſare des Reichs von Papen, Göring, Popitz, Hu⸗ genberg, Hölſcher und Ruſt. Als Stellver⸗ tretende Bevollmächtigte im Hauptamt Staatsſekre⸗ tär Nobis, die Miniſterialdirektoren Dr. Landfried, Schütze, Neumann, Dr. Hog(Finanzminiſterium) und Hauptmann a. D. Körner(Miniſterium des Innern). Sie treten an die Stelle der Miniſter des Kabinetts Braun und deren Stellvertreter. Die Miniſterialdirektoren Dr. Badt, und Coßmann ſind in den einſtweiligen Ruhe⸗ ſtand verſetzt worden. Miniſterialdirektor Brecht war bekanntlich bisher als Vertreter des Kabinetts Braun im Reichsrat und wirkte zugleich als Spre⸗ cher des Reichs rats. Hitler vor ſeiner Preſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 15. Februar. Geſtern abend hat der Reichskanzler Hitler die mationalſoztaliſtiſche Preſſe aus dem ganzen Reich empfangen und den Erſchienenen in einer Anſprache eröffnet, daß„an die Stelle des Prinzips der unver⸗ antwortlichen Senſationsmache und Popularitäts⸗ haſcherei in Zukunft die deutſche Preſſe ſich das Ziel ſetzen müſſe, zu einem wirklichen Ausdruck und zu einem getreuen Spiegelbild deutſchen Lebens und deutſchen Geiſtes zu werden.“ Anſchließend verſammelten ſich dann in der Reichskanzlei die SA⸗ und SS⸗Führer unter der Führung des Stabschefs Röhm, um, wie wir dem„Völkiſchen Beobachter“ entnehmen, die An⸗ weiſungen des Einſatzes der SS und SA im Wahlkampf zu erhalten. Austritte aus der Volkspartei Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 15. Februar. Wie wir erfahren, hat Frau Clara Mende in einem Schreiben an den Vorſitzenden der Deut⸗ ſchen Volkspartei ihren Austritt aus der Volks⸗ partei erklärt. Ebenſo trat der frühere Landtags⸗ abgeordnete Joſeph Buchhorn aus der Partei cus. Der„Lokalanzeiger“, der betont, daß die beiden Austrittserklärungen ohne Fühlungnahme der Beteiligten erfolgt ſeien, nennt als Grund für das Ausſcheiden Buchhorns die Haltung der volks⸗ Parteilichen Führung, die anſtatt ſich zur nationalen Front zu bekennen, jetzt wieder eine Sammlung der „Mittelſplitter“ mitmache⸗ 8 i 8 Noue Zollerhöhungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 15. Februar. Wie die„DAZ.“ wiſſen will, bereitet das Reichs⸗ ernährungsminiſterium eine weitere Zollerhö⸗ hung saktion vor, bei der es ſich um eine weſent⸗ liche Heraufſetzung der Holzzölle handeln ſoll. Brecht, Zugunglück bei Moskau Moskau, 15. Februar. Auf der Station Sor⸗ tiowotſchnaja bei Moskau ſtießen zwei Vorortzüge güſammen. Es gab eine Anzahl von Toten und Ver⸗ wundeten. Telegraphiſche Mel dung — Neunkirchen, 15. Februar Die Beiſetzungsfeierlichkeiten für die Opfer der Neunkirchener Kataſtrophe wurden zu einer erſchüt⸗ ternden Totenfeier. Nachdem der Trauergottes⸗ dienſt auf dem Unteren Markt beendet war, bewegte ſich der Trauerzug nach dem Friedhof. Voran die weltlichen und kirchlichen Korporationen, dann die Beamten und Angeſtellten des Eiſenwerks und der Stadt. Es folgten zehn Leichenwagen mit 40 evange⸗ liſchen Toten und vier Wagen mit 16 katholiſchen Opfern. Hinter den Särgen ſchritten die Ange⸗ hörigen. Der Vizekanzler, der Reichs⸗ arbeitsminiſter und die anderen offiziellen Trauergäſte gingen zwiſchen dem evangeliſchen und dem katholiſchen Trauerzug. Eine unüberſehbare Menſchenmenge ſchloß ſich dem Zuge an. Nach der Ankunft auf dem Friedhof hielt die katholiſche Geiſtlichkeit nach ihrem Ritus die Schluß⸗ feierlichkeit. Für die evangeliſchen Toten und ihre Angehörigen ſprach Pfarrer Teske. Dann wurden die Toten der Erde übergeben. Das Ehrengrab für die Opfer der Exploſions⸗ kataſtröphe liegt in der Nähe der Friedhofskapelle, eine gemeinſame Ruheſtätte für die evangeliſchen Opfer, eine gleiche für die katholiſchen. In der Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Februar 1933 —.—— Die Beiſetzung in Neunkirchen Eine erſchütternde Totenfeier auf dem Friedhof der Anglücksſtadt Mitte der Anlage wird bald ein gemeinſamer Grabſtein geſetzt werden. Noch mehrere Stunden lang zogen Ver⸗ eine und Trauergäſte an den Gräbern vorbei. Erſt in den ſpäten Abendſtunden haben ſich die Menſchen⸗ maſſen wieder verlaufen. Wie mitgeteilt wird, hat auch der franzöſiſche Ar⸗ beitsminiſter an der Trauerfeier für die Opfer teil⸗ genommen. Grubenunglück in Hindenburg Meldung des Wolffbüros — Hindenburg, 15. Februar. Auf der Königin Luiſe⸗Grube, Oſtfeld, ging am Dienstag abend gegen 20 Uhr auf der 340⸗Meterſohle ein Pfeiler zu Bruch. Zehn Bergleute wur⸗ den verſchüttet. Die Rettungsarbeiten ſind ſofort aufgenommen worden. Bis Mitternacht iſt von den Eingeſchloſſenen ein Mann, der nicht lebensgefährlich verletzt iſt, halb freigelegt worden. Eine Anzahl weiterer Leute gibt von anderer Stelle aus Lebenszeichen. An ihrer Bergung wird mit allen Kräften gearbeitet. Man hofft, wenn ſich die Lage nicht beſonders verſchlech⸗ tert, ſpäteſtens in einem Tag die Verſchütteten zu bergen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 15. Februar Nach Meldungen aus Düſſeldorf hat der Reichs⸗ kommiſſar Göring mit ſofortiger Wirkung bis über die Wahlzeit hinaus den Polizeiführer Weſt, Polizeikommiſſar Stieler von Heydekamp, zum Sonderkommiſſar für die Provin⸗ zen Rheinland und Weſtfalen beſtimmt. Dem Ernannten werden damit diktatoriſche Vollmachten an die Hand gegeben. Die eigent⸗ liche Leitung der geſamten ſtaatlichen und kommu⸗ nalen Polizei ſowie der Landjägerei in beiden Pro⸗ vinzen iſt ihm übertragen. Auch den beiden dem Zentrum angehörenden Oberpräſidenten in Koblenz und Münſter kann der Sonderkommiſſar in polizei⸗ lichen Angelegenheiten ſeine Anweiſungen erteilen. Die Befugniſſe, die er ausübt, ſind mithin die glei⸗ chen, wie ſie der Reichskommiſſar Göring als Leiter des preußiſchen Polizeiminiſteriums inne hat. Welche beſondere Veranlaſſung Göring für die Einſetzung dieſes polizeilichen Sonderkommiſſars in den beiden weſtdeutſchen preußiſchen Provinzen hat, wird nicht mitgeteilt. Immerhin iſt dieſer Schritt geeignet, Aufſehen zu erregen. Ob die Be⸗ hauptung des„Vorwärts“, daß Stieler von Heyde⸗ kamp ermächtigt ſei, nötigenfalls als Rückhalt für die Polizei Sa, Se und Stahlhelm heranzuziehen, bleibt abzuwarten. Polizeiaktion im Reichstag Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 15. Februar Im Reichstag hielt am Dienstag abend der kom⸗ muniſtiſche Abg. Torgler vor einem geſchloſſenen Kreis von etwa 100 Perſonen einen Vortrag. Plötz⸗ lich erſchien Kriminalpoltzei, die die Teilnehmer der Verſammlung veranläßte, ſich zu legitimieren. Weiterhin fand eine Durchſuchung des kom⸗ muniſtiſchen Fraktionszimmers ſtatt. Die überraſchende Polizeiaktion wurde mit ausdrücklicher Genehmigung des Direktors des Reichstags vorgenommen. Viloͤnis eines Menſchen Von Heinrich Zerkaulen Wer von uns will behaupten, daß er unbeſchwert, ganz und gar auf ſeine eigene Verantwortung geſtellt, durchs Leben geht, daß er nach keinem Gott und nach keinem Teufel zu fragen brauche? Peter Löck war ſolch ein Menſch, ein wenig hoch⸗ fahrend ein wenig eitel, ein Mann von gewichtiger ſozialer Bedeutung, Favorit ſeiner Partei, kurzum, einer, auf deſſen Urteil man in der Stadt etwas gab, den zum Freund zu haben entſchieden nützlicher war als umgekehrt. Peter Löck war beinahe univerſell gebildet, ſawohl, ohne Nebenbedeutung gemeint, ein Autodidakt ſchöner Lebenskunſt. Kein Wunder, daß er als ein Freund ſchöner Künſte bezeichnet wurde, ein Wörtchen hinter den Kuliſſen des Theaters zu ſagen hatte, ebenſo wie in den Ateliers der Akademie. Peter Löck hatte es zu etwas gebracht. Er beſaß eine Tochter von aparter Eigenart, we⸗ der Modedämchen noch Blauſtrumpf, auch äußerlich ein netter Kerl, die jüngſt ein Maler von Ruf hei⸗ ratete. Hundert Meter weit von Peter Löcks eigener Villa hauſte das junge Paar jetzt, auf der gleichen Straße, die Peter Löck mehreremal am Tage hin⸗ und herging. Seit auch ſeine Frau im letzten Jahr geſtorben, die einzige Tochter verheiratet war, hatte er ſeinen Kraftwagen abgeſchafft. „Warum ſoll ich jetzt dem Tod kilometerweiſe entgegenfahren? Ich habe keine Eile mehr“, lautete ſeine Antwort, als gute Freunde ihn mit einigem Erſtaunen fragten. Während ich dies niederſchreibe, wundere ich mich ſelber, weshalb gerade Peter Löck als Held dieſer Geſchichte fingieren ſoll. Jeder Menſch in der Stadt grüßt ihn als einen Prominenten. Selbſt in den auswärtigen Zeitungskorreſpondenzen iſt ein Lebens⸗ lauf feſt regiſtriert für den Fall eines plötzlichen Todes. Doch, wenn man ihn ſo dahergehen ſieht, iſt er gar nicht mehr wegzudenken aus dem Leben un⸗ ſerer Stadt, ſelbſt die Feder, die über ihn berichtet, schreibt langſam und bedächtig ſeinen Namen: Peter Löck.— Und doch. Es geſchah an einem der letzten Abende. Peter Löck kam aus einer Erſtaufführung, artgeregt, ſtill, heiter, ein wenig müde, über die Straße gegangen, an der in vornehmer Zurückgezogenheit ſeine Villa f Regt. Jetzt war er am Hauſe ſeiner verheirateten Fenſter des Herrenzimmers ſtand offen. Es fiel ihm ohne jeden Zuſammenhang ein, daß vor dem Fenſter der Schreibtiſch ſeines Schwieger⸗ ſohnes, des Malers, ſtand und daß dicht daneben an der rechten Wand ſein letztvollendetes Bild hing. In dieſem Augenblick langte aus dem dunklen Zimmer, über den kleinen Vorgarten hinweg, eine lange Hand zu Peter Löck hin. Der einſam Wan⸗ dernde erſchrak ſeltſam. Sofort hatte er die Emp⸗ findung, das iſt der eigne rechte, verzeichnete Arm meines Bildniſſes. Was will mein eigner Arm von mir, daß er mich anhält? Und ſchon ſchwang ſich ein funger Menſch über die Brüſtung des Zimmers, deſſen ganze Geſtalt ebenfalls völlig verzeichnet war. 5 Gott, man ſagt nicht gleich jedem Menſchen die Wahrheit ins Geſicht, unter Umſtänden erſt recht nicht dem eignen Schwiegerſohn, wenn man ihm Modell geſtanden und das Bild ſchlecht ausgefallen iſt. Schlecht? Ach, das iſt ſchwer zu ſagen, eher ver⸗ geichnet, zwei Köpfe in einem, ſo verrückt es klingen mag. Ein junger Peter Löck in einen jetzigen, alten Peter Löck hineingemalt. Die Augen ſcheinen zu fragen, was iſt aus dem Mund geworden und umgekehrt. Die zurückfliehende Stirn ſtolpert über Falten, die den Weg verlegt haben, kleinliche Falten, die von Alltagskram und konventionellen Fokuspokus herrühren, über die der junge Peter Löck einſt ſieghaft hinwegſchritt. Das Geſicht war verzeichnet, nein, ſtehen geblie⸗ ben, es hatte einen deutlichen Knacks, der möglicher⸗ weiſe nicht nur vom Maler herſtammen konnte. Das wußte aber nur ein Eingeweihter feſtzuſtellen, eben Peter Löck ſelbſt. Kurzum, ein ungemütliches Bild. Er hatte keine Andeutung gemacht, es für ſich gern behalten zu wollen. Und dieſer verzeichnete Menſch ſtellte ſich ihm jetzt in den Weg. Obgleich es dunkel auf der Straße war, erkannte ihn Peter Löck ſogleich als ein Stück von ſich ſelber. Ah“, ſagte er. ee der Schatten antwortete nicht weiter als: „Du? Es lag deutlich ein ungeheures Fragezeichen in der Stimme. Dann machte er eine weit ausholende Bewegung mit der Hand, eine infam höhniſche Ver⸗ beugung, daß ſein Rücken ſpitz gegen den Himmel Tochter angelangt, es branaite kein Licht mehr, das eee eee Polizeikommiſſar für den Weſten Ueber den Vorfall wird noch berichtet, daß eine An⸗ zahl Angeſtellter verſchiedener Betriebe eine Ein⸗ ladung zu einer Beſprechung im Reichstag erhielt. Die Einladungen waren mit dem Stempel des Reichstagsbüros verſehen. Es war in ihnen be⸗ ſonders betont, daß ſie auch an nichtkommuniſtiſche Intellektuelle ergangen wären. Gegen 8 Uhr waren in dem für die Besprechung bezeichneten Saal etwa 100 Perſonen verſammelt. Plötzlich erſchien die Polizei, die von der Veranſtaltung Wind bekommen hatte und unterzog alle Anweſenden einer genauen Prüfung. Nach der Beendi⸗ gung der Aktion wurden die Beteiligten entlaſſen. Es beſteht der dringende Verdacht, daß es ſich um Vorbereitungen zum Hochverrat handelt. Offenbar ſollte die Verſammlung dem Zweck dienen, Unruhe in den Betrieben zu ſtiften. Es ſcheint, daß die ganze Aktion, die nun die Staatsanwaltſchaft be⸗ ſchäftigen wird, von dem kommuniſtiſchen Abg. Torg⸗ ler angezettelt worden iſt. Kommuniſten beſchießen Umzug Meldung des Wolff⸗ Büros — Köln, 15. Februar Auf einen Umzug der NSDaAßp wurde am Diens⸗ tag abend in einem Hauſe der Subbelrather Straße mehrmals geſchoſſen. Dabei wurde ein Poltzetbeam⸗ ter am Arm verletzt. Die Polizei erwiderte das Feuer und umſtellte gleichzeitig den geſamten Häu⸗ ſerblock. Bei der Durchſuchung der Häuſer konnten zwei Kommuniſten aus einem Verſteck heraus⸗ geholt und feſtgenommen werden. Einer der Feſt⸗ genommenen war im Beſitz einer Flobertbüchſe, in deren Lauf ſich noch eine abgeſchoſſene Hülſe befand. Schwere Schießerei in Leipzig Meldung des Wolffbüros a — Leipzig, 15. Februar. Am Dienstag abend wurde in Leipzig auf Na⸗ tionalſozialiſten, die von einem Propaganda⸗ marſch heimkehrten, geſchoſſen. Ein Nationalſozialiſt 75——— trug einen Bauchſchuß davon, zwei Nationalſozialiſten wurden leichter verletzt. Auch von nationalſozial⸗ ſtiſcher Seite ſollen Schüſſe gefallen ſein. Das Ueber⸗ fallkommando fand bei der Durchſuchung der Natim nalſozialiſten eine geladene Piſtole, eine Scheintode piſtole und auf der Straße liegend eine weitere Piſtole. Bisher wurden 26 Kommuniſten und zwei Nationalſozialiſten dem Polizeiprä⸗ ſidium zugeführt. Ob auch die Kommuniſten Ver⸗ letzte hatten, iſt unbekannt. Eine furchtbare Familientragödie 9 Meldung des Wolff⸗ Büros f — Berlin, 15. Februar. 90 In Reinickendorf⸗Oſt iſt am Dienstag elne er furchtbare Familientragödie aufgedeckt worden, die 16 ſich vermutlich ſchon Samstag ereignet hat. Der 38. ti jährige ſtellungsloſe Bürbvangeſtellte Jaap tötete in ſeine Frau und ſeine beiden Kinder, einen elffäh⸗ rigen Knaben und ein dreieinhalbjähriges Mädchen, als ſie im Schlafe lagen, und beging hierauf Selbſt⸗ mord. Durch den Verweſungsgeruch aufmerkſam ge⸗ macht, veranlaßten Nachbarn geſtern die Oeffnung der Wohnung. Die Frau war durch einen Schnitt am Halſe getötet, die Kinder waren erhängt, Jaap ſelbſt hatte ſich die Pulsadern geöffnet und dann in der Badeſtube erhängt. Jeuer in einem Sägewerk Meldung des Wolff⸗Büros — Ochſenfurt, 15. Februar In dem Sägewerk der Firma Krämer brach geſtern ein Brand aus, der in den Holzvorräten reiche Nahrung fand. Das Feuer brachte eine Preßluftflaſche zur Eploſion. Eine etwa 70 Meter entfernt ſtehende Frau wurde von einem Eiſenſtück am Kopf getroffen und getötet. Wei⸗ tere Perſonen kamen nicht zu Schaden. Das Feuer griff auf Scheune und Stallung über und vernichtete bedeutende Werte. Der Selbſtmord der Spionin Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 15. Februar, Eine Spionageaffäre größten Stils verbirgt ſich hinter dem geheimnisvollen Selbſtmord einer albaniſchen Dame namens Zeinep Vlora, die am Weihnachtsabend an der Schwelle der albani⸗ ſchen Geſandtſchaft in London vergiftet aufgefunden wurde. Auf Grund diplomatiſcher Vorſtellungen beim Foreign Office ſind die näheren Umſtände des Falles bisher geheim gehalten worden. Aber Stück für Stück iſt nun doch, eine recht intereſſante Ge⸗ ſchichte, durchgeſickert. Die plötzliche Abreiſe des alba⸗ niſchen Geſandten Dino nach Tirana hat mancherlei Vermutungen in Umlauf geſetzt. Urſprünglich hatte die engliſche Preſſe angenom⸗ men, daß eine Liebesaffäre dem Selbſtmord der eleganten Albanierin zugrunde liege, die einer der beſten Familien ihres Landes angehörte. Jetzt taucht die Annahme auf, daß Frau Vlora im Auftrag einer europäiſchen Großmacht ſeit lan⸗ gem Spionage getrieben habe. Sie ſei ſtets auf Reiſen geweſen und habe Verbindungen zu einem halben Dutzend Botſchaften und Geſandtſchaſten unterhalten. Schließlich hätten ihre Auftraggeber ſie aus irgend einem Grunde fallen laſſen und drohten ſie zu entlarven. Frau Vlora ſei ſchutzſuchend zur albaniſchen Geſandtſchaft in London geeilt, wo ſie gut bekannt war. Auch dort habe man ihr nicht helfen können oder wollen. Sie ſei deshalb in den Tod ge⸗ gangen. Vorher ſoll die Spionin aber, wie die „Daily Mail“ mitteilt, ein Geſtändnis über ihre Tätigkeit und ihre Verbindungen nieder⸗ geſchrieben haben. Darin ſeien die Namen gewiſſer Diplomaten enthalten, die ſich ihrer Spionagetätig⸗ keit bedient hätten. Das Dokument ſei in den Beſit einer der interſſterten Regierungen gelangt. ſtach und ſchwang ſich wieder durch das Fenſter zu⸗ rück in das dunkle Zimmer. Peter Löck faßt mit der Hand nach dem Herzen, er taumelte, fühlte, daß ihm alles Blut aus dem Geſicht wich, und griff automatiſch zum Eiſengitter des Vorgartens, um nicht umzuſinken. „Ich ſterbe ja“, ging es ihm blitzſchnell durch den Kopf. Aber das ſtimmte offenbar nicht. In zwei Se⸗ kunden war die Erregung fort. Doch er ſelber, der mehr am Gitter hing, als ſtand, ſchämte ſich plötzlich ungeheuer. Alle Poſe war von ihm abgefallen, ſicherlich die Hälfte ſeines Körpergewichts, ſo kam es ihm wenigſtens vor. Er blickte ſich um, Stille überall. Da ſetzte ſich Peter Löck auf die ſteinerne Ein⸗ faſſung des Gitters vor dem Hauſe ſeiner Tochter. Was hatte der Schatten zu ihm geſprochen? Eigentlich nichts. Und das war das Grauſame. Nichts, der junge Peter Löck erkannte den alten Peter Löck nicht mehr, hatte nur eine höhniſche Ver⸗ beugung für ihn, als pfeife er auf alle mühſam er⸗ rungene Aeußerlichkeit. Peter Löck erſchrak noch einmal, gleichſam tiefer, er fühlte, wie ſein Herzmuskel drohend aufſprang. Der Mond lugte wie eine grelle Fackel um das Haus, als freue er ſich, dieſen hochgeehrten Mann ſo nackt und gebrochen da ſitzen zu ſehen. Bald dar⸗ auf aber verkroch er ſich wieder, denn Peter Löck ſchlug die Hände vors Geſicht und weinte. Was ſollen noch viele Worte, vielleicht geht es uns allen einmal ſo, wenn wir ſo geehrt ſind, wie der hochgeachtete Peter Löck. Uebrigens behaupten viele, die mit ihm täglich zu tun haben, er ſei in neueſter Zeit noch mehr zu ſeinem Vorteil verändert. Wieſo? Na, er ſei gütiger, zuvorkommender, viel ſchlich⸗ ter geworden, ſein Einfluß ſei dadurch noch ge⸗ wachſen, ihn zum Freund zu haben ſei unſchätzbar. Eines Tages aber machte Peter Löck im Vorbei⸗ gehen bei ſeiner Tochter einen kurzen Beſuch. Er wußte es ſo einzurichten, daß man im Herrenzimmer plauderte, da, wo dicht bei dem Schreibtiſch des Ma⸗ lers, von der rechten Wand herab, ſein Bild hing. Peter Löck blickte es wiederholt ein wenig unſicher an, und ſagte dann ziemlich unvermittelt beim Auf⸗ bruch:„Das Bild übrigens möchte ich mir doch er⸗ werben. Ueber den Preis werden dein Mann und ich ſchon einig werden“. 8 3 Die junge Frau blickte überrascht auf. Wenn ben.. Vater ein Bild kaufte, mußte es künſtleriſche Quali⸗ 5 täten haben. In der Villa Löck hingen Bilder, auf die jedes Muſeum neidiſch war. Sie fühlte ſich in ihrem Mann geehrt und küßte froh und dankbar Peter Löcks Hand. i i ‚ Wilhelm Salomon Calvi, der Heidelberger 8 Geologe, begeht am 15. Februar ſeinen 65. Geburts⸗ N 80 tag. Seit 1897 wirkt der Gelehrte in Heidelberg, das 5. ihn ob ſeiner Verdienſte um die Stadt 1926 zum. 10 Ehrenbürger ernannt hat. Die Univerſität beſitzt 5 ihm eine Lehrkraft von ſeltenen pädagogiſchen un ö m methodiſchen Fähigkeiten, einen Wissenschaftler s 8 äußerſt praktiſchem Sinn. Technik und Induſtrrte de wiſſen ihm beſonders Dank dafür. Ihm verdankt 0 auch Heidelberg die Thermalquelle, deren 0 Erſchließung auf ſeine Anregung hin im Jahre 1012 in Angriff genommen wurde. Stadt und Universität freuen ſich der Treue des Gelehrten zur Ruperw Carola, die er trotz manch ehrenvollem Ruf nicht verlaſſen hat. f Richard Wagner⸗Feier in Heidelberg. Unter ſehr ſtarker Anteilnahme der Bevölkerung beging Heidelberg den 50. Todestag Richard Wagners, Prof. Dr. Panzer ſprach über das Thema„R' chard Wagner und das Deutſchtum, 5 Zeugen für das befondere Deutſchtum Wagners. 6 ſeien das muſikaliſche Werk ünd das fordernde ge⸗. 100 schriebene Wort. Wagner, in Oppoſition zum Unte!“ 1 haltungstheater ſeiner Zeit, wollte von der Bühne 0 her volkhaft erzieheriſches Erlebnis vermitteln, aus S der Erkenntnis, daß alle wahre Dichtung nur vom D. Volke her kommen könne, das Mythos und Sage 5 als Alobild seines Weſens empfinde. An Badge ie Werken wies Panzer den ſpezifiſch deutſchen Geik ie des Meiſters nach und ließ ſeine gehaltvollen Au“ führungen in die Mahnung ausklingen:„Ehrt eure 1 deutſchen Meiſter!“ Das ſtädtiſche Orcheſter halle 5 die Feier unter Operhoffs Leitung mit den a Vorſpielen zu„Tannhäuſer“ und„Meiſterſingern Kt umrahmt. de O Gründung einer Max Eyth⸗Geſellſchaſt. 15 dieſen Tagen iſt in Berlin eine Mar Eyth⸗Geſe 5 ſchaft zur Förderung der Landtechnik gegründet 1 70 den. Die Geſellſchaft iſt aus dem Verband ee ſchaftlicher Maſchinen⸗Prüfungsanſtalten hervor!? gegangen und will alle in der Landtechnik ee den Kreiſe zur wiſſenſchaftlich⸗techniſchen Förderun und zur gegenſeitigen Anregung zuſammenfaſſen. beſtimmte— Arie aus Händels Mittwoch, 15. Februar 1933 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Stadtrat Joſef Levi 7 Im ſtädtiſchen Krankenhaus iſt geſtern Stadtrat Joſef Levi verſchieden. Am 25. Dezember 1862 in Freudental bei Bietigheim geboren, kam der Ver⸗ ſorbene im Jahre 1891 nach Mannheim. Als eifri⸗ ges Mitglied der Sozialdemokratiſchen Partei wurde er bereits im Herbſt 1902 in den Bürgerausſchuß ge wählt, dem er zuletzt als Führer der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion angehörte. Im Juli 1919 trat Levi in den Stadtrat über. Eine beſonders ſtarke Initiative entfaltete der Verſtorbene in verſchiedenen wichtigen ſtädtiſchen Kommiſſionen. So ſaß er u. a. im Verwaltungsrat der Städtiſchen Sparkaſſe und im Haushalts- und Finanzausſchuß. Ferner vertrat er die Stadtverwal⸗ tung im Aufſichtsrat der Stadtreklame, der Hotel⸗ geſellſchaft und der Motoren⸗Werke Mannheim ., vorm. Benz, Abſt. ſtat. Motorenbau. Konnte er ſich in wirtſchaftlichen Fragen als Kaufmann auf ſeine Fachkenntniſſe ſtützen, ſo zeigte er nicht minder großes Verſtändnis für alle kulturellen Angelegen⸗ heiten. So war er bis zu ſeinem Tode Mitglied der Ausſchüſſe des Roſengartens, des Schloßmuſeums und der Kunſthalle. Lange Zeit gehörte er ferner dem Theaterausſchuß an. In den letzten Jahren war Levi alleiniger In⸗ haber der Firma Götzl u. Cie., Engrosgeſchäft für Schneiderartikel, das er vorher mit einem Teilhaber geleitet hatte. Schon vor fünf Jahren warf ihn ein schweres inneres Leiden aufs Krankenlager. Er er⸗ holte ſich ſo weit, daß er ſeine berufliche und ehren⸗ amtliche Tätigkeit wieder aufnehmen konnte. In der vergangenen Woche war er gezwungen, von neuem das Krankenhaus aufzuſuchen, in dem ihn nunmehr der Tod ereilte. Wenn Levi ſich auch in den letzten Jahren nicht mehr mit der Energie und Tatkraft in der Kommunalpolitik betätigen konnte, wie vor ſeiner ſchweren Erkrankung vor fünf Jah⸗ ken, ſo erleidet die Sozialdemokratiſche Partei trotz⸗ dem einen ſchweren Verluſt, weil mit Levi wieder einer von der alten Garde das Zeitliche geſegnet hat, die noch in Dreesbachs Schule gegangen iſt. Levi hinterläßt außer der Witwe drei Töchter, von denen zwei verheiratet ſind. ö * Apothekerkammer. Der geſtern in Karlsruhe abgehaltenen Sitzung des Vorſtandes der Bad. Apothekerkammer wohnte der Miniſter des Innern perſönlich an. Nachdem die Mitglieder des Vorſtandes dem Miniſter bekanntgemacht worden waren, brachte dieſer das große Intereſſe der Regie⸗ rung an der geſetzlichen Standes vertretung der badi⸗ ſchen Apotheker zum Ausdruck. Dabei legte er be⸗ ſonderen Wert auf die Fortſetzung der bisher geüb⸗ ten engen Zuſammenarbeit zwiſchen dem Miniſte⸗ kum des Innern, das nach dem Geſetz die Staats⸗ gufſicht über die Apothekerkammer führt, und der Apothekerkammer. Er wünſchte der Vorſtandstagung den beſten Verlauf, worauf in die Tagesordnung eingetreten wurde. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden außer dem großen Los folgende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 25 000 Mk. auf No. 48 874; ſechs Ge⸗ winne zu je 10 000 Mk. auf die Nrn. 17 552, 92 374 und 168 982; zwei Gewinne zu je 5000 Mk. auf No. 347 765, 22 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 24 285, 51 754, 54 907, 75 761, 175 300, 190 157, 27 172, 273 528, 275 546, 294 747 und 351 503. In der Nachmittagsziehung: Zwei Gewinne zu je 10000 Mk. auf No. 119 200; 16 Gewinne zu je 50% Mk. auf die Nrn. 31655, 153 024, 184 138, 00 924, 212 654, 298 790, 285 079, 316 738, 14 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nru. 4793, 3 328, 202 648, 267888, 347 112, 359 070 und 362 098.(Ohne Gewähr.) Die Grippe, ſonal Mangel an Hilfskräften. Haus bewohnten, mußten wir ſchleunigſt irgend eine Hilfe herbeiſchaffen. durch ein Inſerat eine deutſche Köchin treiben, die aus England ausgewieſen war und vor⸗ läufig nicht nach Köln, wo ſie her war, zurück konnte. glücklich, ſich auf dieſem Weg Das Mädche* ſofort die Stelle ar Das Mädchen trat ſofort die Stelle an. 3. Seite/ Nummer 77 Eine Grippe⸗ Erinnerung Tragiſches Erlebnis einer Mannheimerin im holländiſchen Elternhaus Es war im Kriegsjahr 1917. Nicht in Deutſch⸗ land— im neutralen Holland. Dort herrſchte damals die„Spaniſche Grippe“. Täglich ſtarben zwiſchen zwei⸗ und dreihundert Perſonen. In der Hauptſtadt gab es kein Haus, in dem nicht ein Ver⸗ luſt zu beklagen war. Der Wind trug die Miasmen aus dem Mperngebiet in die nördliche Ebene. Inundationsſyſtem leiſtete jeder Hygiene Widerſtand⸗ die meiſtens nur Perſonen zwiſchen 20 Das und 60 Jahren erfaßte, war beſonders bösartig, da ſtets Lungenentzündung hinzukam. In meinem Elternhauſe lag das geſamte Per⸗ Es herrſchte in der ganzen Stadt Da wir aber das ganze darnieder. Es gelang denn auch wirklich, aufzu⸗ Beide Teile, die Köchin und die Herrſchaft, waren gefunden zu haben. Das war an einem Freitag. Am darauffolgenden Samstag wollte das Mädchen in die Stadt. Wir warnten vergeblich, da die Anſteckungsgefahr überaus groß war. Als das Mädchen gegen Abend zurückkam, klagte es über Kopfſchmerzen und legte ſich ſofort zu Bett. Am nächſten Morgen konnte ſie nicht aufſtehen, der Zu⸗ ſtand verſchlimmerte ſich von Stunde zu Stunde, und in der Nacht zum Montag ſtarb die Erkrankte. Das Schlimmſte war, daß wir verſäumt hatten, die Perſonalien aufzunehmen. Wir beſaßen keinerlei Anhaltspunkte. Ueber den Vornamen Billa kamen wir nicht hinaus. Unſer Hausarzt weigerte ſich, den Totenſchein auszuſtellen. Was ſollten wir anfangen? Wir telephonierten an ſämtliche ſtädtiſchen und pri⸗ vaten Krankenhäuſer. Keines wollte die Leiche auf⸗ nehmen. Wir telephonierten an die Friedhöfe, an das Bezirkskommando, an das Rathaus ohne Er⸗ folg. Darüber war es Abend geworden. Der Zu⸗ ſtand war grauenvoll. Die Grippe beſchleunigte den Verweſungsprozeß. Am nächſten Tage wandten wir uns an die Krankenkaſſen, die dort nicht gut organi⸗ ſiert waren, an verſchiedene Aerzte, an die Kirche— alles umſonſt. Wir waren am Verzweifeln. Gepäck des Mädchens lagerte bei uns fremden Leuten. Es hatte nicht mehr beigeſchafft werden können. Was ſollten EK 2 Das wir anfangen? Wir durchſuchten die Kleider der Toten. Da fanden wir im Geldbeutel auf einem * Zettelchen eine verwiſchte Adreſſe. Sofort wurde ge⸗ ſchrieben. Mittwoch mittags erſchien eine alte Frau, die behauptete, das Mädchen von London her zu kennen. Die Frau verſprach uns zu helfen, wenn wir ihr den Monatslohn geben würden und die Er⸗ laubnis, das Gepäck, das ſie auftreiben würde— wahrſcheinlich hatte ſie es ſelbſt in Verwahrung zu behalten. Wir verſprachen alles. In der Nacht zum Donnerstag, gegen ein Uhr, kamen zwei Mär⸗ ner mit einem Schubkarren und einem großen Lein⸗ tuch und trugen die Tote aus dem Hauſe. Alſo ge⸗ ſchehen in Amſterdam im Grippejahr 1917. C. M. — eee Vergeßt im Minter das Wandern nicht! „Hinaus in die Natur!“ muß die Parole ſein Jetzt, wo die Springflut der Grippe wieder zu⸗ ſammengebrochen iſt, wo wir dank vielem Alkohol und heißen Umſchlägen uns der heimtückiſchen Bazillenattacken glücklich erwehrt haben, beginnt auch die Natur einladender zu werden. Die Sonne hat den brennenden Ehrgeiz, bereits frühlingshafte Grade auf der Erde zu erzielen. Die klirrende Kälte, die ſibiriſche Formen angenommen hatte, iſt verſchwunden. Der Himmel iſt nicht mehr tagelang mit melancholiſch machendem düſteren Gewölk be⸗ hängt. Die Tage werden heller mit jedem abgeriſ⸗ ſenen Kalenderblatt Die Natur ruft: Geht ſpazieren! Bleibt in eueren freien Stunden, werktags oder Sonntags, nicht immer in eueren vier Wänden hocken, ſondern wandert hinaus ins Freie. Ergeht Euch im Waldpark, der im Sonnen⸗ glanz feierlich⸗ſchöne Farben annimmt, an deſſen Ufer der Rhein leichte Wellen wirft. Dann und wann wird Euch ein Trupp von fröhlichen Reiterinnen und Reitern begegnen. Da und dort ein paar Spaziergänger. Aber ſonſt iſt es an einem Wochen⸗ tag ſtill draußen. Eichhörnchen ſpringen graziös von Baum zu Baum und irgendwo ſchmettert ſchon ein früher gefiederter Sänger eine kleine Arie. Wandert auch hinüber in die Pfalz, die jetzt im Februar voll zarter Stimmungen iſt. Spaziert durch die alten verträumten Städte mit ihren oft engen, winkligen, immer maleriſchen Gaſſen. Erklettert die Höhen der Hardt und ſeht hinab auf die Wein⸗ berge, die, ohne eine Unterbrechung durch Kartoffel⸗ äcker zu erfahren, das geſegnete Land bedecken. Oder löſt eine Sonntagskarte und ſetzt Euch in den Zug, der ins romantiſche Neckartal fährt. Steigt unterwegs aus und marſchiert den viel⸗ beſungenen Fluß entlang. Beſucht die Städte, die jetzt noch frei von Touriſtenſchwärmen und Motor⸗ rad⸗ und Autowolken ſind, die während der Winter⸗ monate in die Jahrhunderte zurückkehren, denen ſie entſtammen. Probiert wie drüben in der Pfalz auch hier die eoͤlen Tropfen des Badener Landes und er⸗ klimmt dann neu geſtärkt die Kämme des Oden ⸗ waldes, in deſſen Bäumen ein Februarlüfterl herumtanzt. Füllt Eure Lungen mit dem Balſam der Natur, mit der würzigen Luft der Tannen und der frucht⸗ baren Felder, laßt Eure Augen trunken werden vom Sonnenſchein, der immer wieder durch die Wolken bricht. Wandert ohne Sorgenballaſt! Allein oder in fröhlicher Geſellſchaft. Wandert Euch geſund und ſchafft Euch damit Kraftreſerven, die nötig ſind, um alle Kümmerniſſe beſſer zu ertragen. ewf. * Elektrifizierung der Straßen bahnweichen. Die Weichen des Straßenbahnnetzes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen werden zurzeit nach und nach„elektrifiziert“. Bisher ſind etwa 30 Weichen im Netz mit elektriſcher Schaltung verſehen worden. Am Montag begann der Umbau der Weiche am Paradeplatz, die bisher durch einen Schaffner umgelegt werden mußte, um auch dieſe Weiche für den Betrieb der Linie 6 elek⸗ triſch zu betätigen. In andern Großſtädten iſt die Elektrifizierung bereits früher vollſtändig durch⸗ geführt worden. * Polizeifunkverkehr in Baden. Im Jahre 1932 ſind von den Polizeifunkſtellen(Karlsruhe, Mann⸗ heim, Konſtanz und Lörrach) im ganzen 12 568 Po⸗ lizeifunkſprüche aufgenommen und 5474 Funkſprüche abgegeben worden. Von den aufgenommenen Poli⸗ zeifunkſprüchen gingen 8511 Funkſprüche im Rund⸗ verkehr„an alle“ Polizeibehörden; 4057 waren Fahndungsfunkſprüche an beſtimmte Polizei⸗ und Gerichtsbehörden. Vorzeitige Lehrerpenſionierung Zur Frage der Penſtonierung von Lehrern vor Zurücklegung des 65. Lebensjahres ſchreibt uns die Arbeitsgemeinſchaft Badiſcher Stadt⸗ behrer: Scheiden die vorzeitig penſionierten Lehrer auch noch ſo ungern von ihrem Amte, um der Jugend willen bringen ſie das ideelle Opfer, lehnen es aber ab, ihre materiellen Anſprüche aufzugeben, einmal weil manche dieſer Lehrer noch unverſorgte, arbeits⸗ und exiſtenzloſe Kinder unterhalten müſſen und da⸗ durch für ſich ſelbſt weniger zum Leben haben, als einem ledigen Junglehrer(Junglehrerin) vergütet wird, zum andern, weil der Artikel 129 der Reichs⸗ verfaſſung, wie wiederholt reichsgerichtlich feſtgeſtellt wurde, von Notverordnungsartikel 48 nicht beſeitigt werden kann, alſo ein Rechtsanſpruch wenig⸗ ſtens auf Weiterbezug des aktiven Ge⸗ halts bis zum 65. Lebensjahr beſteht. Sowohl ein Urteil des Landgerichts Münſter als auch ein ſolches der 36. Zivilkammer des Land⸗ gerichts 1 Berlin haben ſo erkannt. Das Kammer⸗ gericht als zweite Inſtanz kam allerdings zu einem entgegengeſetzten Urteil. Nun wird das Reichsgericht entſcheiden. Die Profeſſoren der Univerſitäten er⸗ hielten ja auch ihre Eremitierung wieder, die man ihnen durch Notverordnung genommen hat. Sachſen penſioniert nur ſolche Lehrer vorzeitig, die den Dienſt freiwillig verlaſſen, und zahlt ihnen 90 v. H. des aktiven Gehalts weiter bis zum 65. Le⸗ bensjahr. Der Erfolg iſt gut. Wir empfehlen Baden dieſen Weg. Die neue Arzneitare Vom 15. Februar ab tritt im ganzen Reich die Aenderung der Arzneitaxe und die Aen⸗ derung der Nachtzeiten in Kraft. Während bisher der Nachttaxzuſchlag von einer Mark in der Zeit von 8 Uhr abends bis 8 Uhr morgens erhoben wurde, wird er jetzt erſt ab 10 Uhr abends und nur bis 7 Uhr morgens erhoben. Hinſichtlich der Preiſe der einzelnen Arzneien tritt inſofern eine Aenderung ein, als die Arzneimittel bis zu einem Preiſe von einer Mark und darüber eine geringe Preiserhöhung erfahren, die ein bis ſechs Pfennige ausmacht. Die mittleren Preislagen haben keine Aenderun⸗ gen erfahren. Bei den höheren Preislagen iſt da⸗ gegen eine Ermäßigung eingetreten. Die Aenderung der Arzneitaxe iſt erfolgt, weil den Apotheken durch den Reichskommiſſar für Preisüberwachung die Verdienſtſpanne ſo gekürzt worden war, daß die Exiſtenz zahlreicher Apotheker bedroht war. Die Grippewelle im Januar und Februar hat den Apo⸗ theken in Mannheim und Ludwigshafen eine leichte Geſchäftsbelebung gebracht, doch iſt dieſe Belebung nicht mit den Auswirkungen der letzten Grippewelle 1929 zu vergleichen. Wieder Kaminbrand in N 6, 3 Nachdem erſt am Freitagvormittag die Berufs⸗ feuerwehr nach dem alten Arbeitsamtsgebäude in N 6, 3 gerufen worden war, um einen gefährlichen Kaminbrand zu bekämpfen, drohte am geſtrigen Vormittag durch Flockenrußbildung an einem andern Kamin ein Brand zu entſtehen. Die Berufsfeuer⸗ wehr bekämpfte unter Leitung von Branddirektor Mikus mit dem Kaminkehrzeug und der Kübel⸗ ſpritze die Rauchentwicklung. Die glimmenden Rußbrocken wurden aus dem Kamin entfernt. Unter den Zuſchauern, die herbeigeeilt waren, befand ſich auch Oberbaudirektor Zizler, der gerade die Ge⸗ bäulichkeiten, in denen zurzeit das Mannheimer Hilfswerk mit verſchiedenen Abteilungen unter⸗ gebracht iſt, inſpizierte. 7 chroniſch Huſten, Aſthma⸗ ge Lungenleicden Bu ee Se nicht verzweifeln; die ärztlich empfohl. Silphoſcalin⸗Tabletten haben Tauſenden geholfen. 80 Tabl..70 in allen Apotheken ſonſt Roſenapotheke München.— Die illuſtr.Aufklärungsſchrift D mit vielen Gutachten an jedermann koſtenlos und unver⸗ bindlich durch die Herſtellerſirma Carl Bühler, Konſtanz 2. Bach Händel- Hayoͤn Konzert der Stamitzgemeinde Zugunſten des Studentenheims der Han⸗ dels⸗Hochſchule veranſtaltete das Orcheſter der Stamitzgemeinde auch in dieſem Jahre ein Konzert, das ausschließlich im Zeichen der Großmeiſter Bach, Händel und Haydn ſtand. Die geſchmackvolle Um⸗ rahmung bildete eine Ouvertüre von Bach ſowie eines der ſchönſten Concerti grossi von Händel, in Muſterhaftem Zuſammenſpiel vom Orcheſter wieder⸗ gegeben, das nicht nur dem vollen Orcheſterkörper Gelegenheit zu klanglicher Entfaltung, ſondern auch den beſonders liebevoll bedachten Solo⸗Violinen konzertant behandelte Aufgaben zuwies. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich Frau ender⸗Roſenſtock zur Mitwirkung bereit er⸗ flürt Die geſchätzte Sängerin trug zunächſt eine— der tiefen Lage nach zu ſchließen, für Mezzo⸗Sopran „Semele“ vor und gedachte Haydns mit einer Auswahl aus den ſchotti⸗ ſchen und waliſiſchen Liedern mit Trio⸗Begleitung. Be⸗ ſonders in den unſerem Empfinden etwas fern lie⸗ genden Volksliedern kam die auf feinſter Geſangs⸗ kultur ruhende Vortragskunſt der Sängerin, die mit einfachen Mitteln große Wirkungen erzielt, ohne die Grenzen des volkstümlichen Stils zu überſchreiten, ſehr vorteilhaft zur Geltung. Frau Luiſe Schatt⸗ . ſich ſonſt mit Vorliebe für neuzeitliche 8055 einſetzt, ſpielte mit Bravour und Grazie den Solopart des Klavier⸗Konzertes Ddur von Haydn. 1 as Konzert bietet— von einer nicht ganz ſtilgerech⸗ zen etwas aus dem Rahmen fallenden Kadenz abge⸗ 15„nicht beſonders dankbare Aufgaben im Sinne 5 15 heutigen Konzertes. Um ſo höher iſt die bra⸗ urhſe Wiedergabe durch Frau Schatt⸗Eberts ein⸗ zuſchätzen, die dem Klavierpart eine Fülle von Grazie entlockte. 3 Trivo⸗Begleitung, ſowie die Ausführung der n ben führte von den Mitwirkenden eln amis Orcheſters Frau Lene Heſſe⸗Sinz⸗ 1 die treffliche Geigerin, ferner Olga Sta a⸗ hult kapals lehr küchtige Violiniſtin und die wieder⸗ mit obend erwähnte Celliſtin Kläre Beierlein ſoliſtiſchen, durchwegs einwandfrei ausgeführten ufgaben ins Treffen. Die Geſamtleitung des Konzertes hatte der un⸗ zurüdliche künſtleriſche Leiter des Orcheſters der mitzgemeinde, Herr Kapellmeiſter Max Stuz⸗ der auch die Klavierbegleitung der „Semele“⸗Arie und den Klavierpart in den ſchot⸗ tiſchen Liedern feinſinnig durchführte. Unter den leider nicht allzu zahlreich erſchienenen Zuhörern be⸗ merkten wir Vertreter des Lehrkörpers der Han⸗ delshochſchule mit Herrn Rektor Dr. Sommerfeld. Die laue Anteilnahme des Publikums war angeſichts des Gebotenen ſehr zu bedauern. heimer inne, D Richard⸗Wagner⸗Gedenkfeier in München. Eine erhebende Gedenkfeier wurde vor dem Denkmal Richard Wagners abgehalten. Lodernde Pechflam⸗ men ſandten von hohen Pylonen aus, die mit Tan⸗ nen und Lorbeer geſchmückt waren, ihre ſchwarzen Rauchflammen zum Himmel und im Halbkreis um das Denkmal hatten ſich Münchens Sängervereine mit ihren Fahnen und Standarten gruppiert. Die feierlichen Klänge des Trauermarſches aus der Göt⸗ terdämmerung leiteten die Veranſtaltung ein.— Hierauf ergriff Kultusminiſter Dr. Golden ber⸗ ger das Wort, um die große Kunſt Richard Wagners zu würdigen. Die bayeriſche Regierung betrachte es als ihre Pflicht, Richard Wagner hochzuhalten und treu zu pflegen wie bisher.— Oberbürgermeiſter Dr. Scharnagl erinnerte an die vielen Wider⸗ wärtigkeiten, die Wagner gerade in München erdul⸗ den mußte. Die neuere Forſchung habe jedoch er⸗ geben, daß das Münchner Bürgertum keine Schuld hatte, wenn dem Meiſter die Stadt verleidet wurde. Der Miniſter und der Oberbürgermeiſter legten mächtige Lorbeerkränze am Denkmal nieder, denen noch etwa 20 weitere Kränze, gewidmet von den Ver⸗ einen und Verbänden folgten. Die ergreifenden Klänge von Beethovens„Die Himmel rühmen“ be⸗ ſchloſſen die Feier. Die Ortsgruppe Mannheim der Bad. Heimat E. V. veranſtaltet am nächſten Freitag im großen Saale des Wartburg⸗Hoſpizes eine Richard Wagner⸗Gedächtnisfeier, in welcher Herr Hauptlehrer G. Emig über„Richard Wagner und ſeine Beziehungen zu Mannheim“ ſprechen wird. Der Vortrag wird von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt ſein, zu denen ſich Frau Mattlin⸗Bauer⸗ feld, Herr Emig, Herr Opernſänger Färbach und das Streichquartett des Philharmoniſchen Orcheſters Mannheim zur Verfügung geſtellt haben. Der Ein⸗ tritt iſt frei. Interview mit mir ſelbſt n Von Edith Lorand Die Geigerin Edith Lorand gaſtiert mit ihrem Orcheſter im nächſten Konzert des Mannheimer Philharmoniſchen Vereins am Dtiens⸗ tag, den 21. Februar. Ich heiße Edith Lorand, bin in Budapeſt geboren, in der Hauptſtadt von Ungarn, und war in den erſten ſieben Jahren meines Lebens ein ganz und gar untadeliges Mädchen. Als ich fünf Jahre alt war, habe ich mich zum erſten Male verliebt, und zwar in den Ton meiner Geige— der erſten wirk⸗ „ ee ee ee n 800 4 lichen Geige, die ich damals geſchenkt bekommen habe und die keine Spielgeige mehr war. Dieſe Liebe dauert bis heute ununterbrochen fort— wenn auch nicht auf derſelben Geige. 5 Daß ich ein begabtes Kind war, ſteht außer Zweifel, denn außer meinen muſikaliſchen Nei⸗ gungen habe iſt alle böſen Streiche meiner drei Brüder mitgemacht. Mit einer phantaſtiſchen Er⸗ zählung über meine„plötzliche Entdeckung“ kaun ich zu meinem größten Bedauern nicht dienen. Ich bin nicht entdeckt worden, kein Columbus der Geigenkunſt hat mich in einer entlegenen Ecke der Welt ſpielen hören, mein Talent war eigentlich ſelbſtverſtändlich, da meine Mutter und meine ganze Familie ſehr muſikaliſch waren, und ſo war es die natürliche Folge, daß ich mit meinem fünften Lebens⸗ jahr— nachdem ich bereits ein Jahr Klavier ge⸗ ſpielt hatte— anfing zu lernen und täglich viele Stunden mit meiner Geige verbrachte. Mein erſtes Debut war allerdings ſchon mit acht Jahren, und ich ſpielte auch in der Folge öfters in Konzerten. Meine Mutter wollte, daß ich mir auch einen Beruf ſicherte, und ſo ſtudierte ich an der Aka⸗ demie für Muſik, habe durch beſondere Auszeichnung mit 17 Jahren mein Profeſſoren⸗Diplom erhalten. Kurz darauf ging ich dann ins Ausland, und es be⸗ gannen auch ſchon meine großen Erfolge auf dem Konzert⸗Podium. Eigentlich hat mich meine Mama entdeckt, denn ſtie hat mir die erſte Geige geſchenkt und mir während meiner ganzen Studienjahre mit ihrer nicht nur großen Muſikalität geholfen. Im übrigen halte ich für die„ſchönſte Muſtk“ den Applaus, für den„ſchönſten Tanz“ den Walzer, aber nicht den Waltz von heute, ſondern den richtigen Walzer unſerer lieben Eltern; im übrigen will ich nur noch verraten, daß— wenn ich nicht die Geigerin Edith Lorand wäre, ich die Geigerin Edith Lorand ſein möchte Wenn ich mich aber nach dem ſchönſten Tage meines Lebens frage, ſo war es der: nach meinem erſten Konzert in Wien, denn damals las ich die erſten Kritiken über mich Im Mannheimer Kunſtverein in L. 1, 1 wurde am Samstag vormittag die Ausſtellung Pfälzer Kunſt eröffnet, die 34 Pfälzer Künſtler mit nahezu 100 Arbeitern vereinigt. Die Auswahl der Bilder wurde durch eine Jury der Arbeitsgemeinſchaft Pfälzer Künſtler getroffen. Die Dauer der Ausſtel⸗ lutig iſt bis 19. März vorgeſehen. Oberamtmaun a. D. Eckhardt wies namens des Kunſtvereins darauf hin, daß erſtmals eine geſchloſſeus Ausſtellung „Pfälzer Kunſt“ in dieſem Ausmaß in Mannheim möglich geworden iſt. Auf Einladung des Kunſt⸗ vereins haben die Mitglieder der Arbeitsgemein⸗ ſchaft ihre Werke zur Verfügung geſtellt.— Ein Gang durch die Ausſtellung, auf deren Einzelheiten wir noch zurückkommen, zeigt das Können und Wol⸗ len der Pfälzer Künſtler, die ſich neben den nahelie⸗ genden Themen des Pfälzer Waldes, der Pfälzer Landſchaft und der Weinberge auch Themen der In⸗ duſtrieorte gewählt haben. — dem Kapitel Werbung größte Aafmerkſamkeit 4. Seite/ Nummer 77 Mittwoch, 15. Februar 193g Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Für den volksdeutſchen Gedanken! Die Bilanz einer Werbefahrt des BDA. durch die Pfalz * ſtaiſerslautern, 14. Februar Vor einigen Tagen ging eine Werbefahrt eu Ende, die gemeinſam vom Landestheater für Pfalz und Saargebiet und dem Verein für das Deutſchtum im Ausland durch⸗ geführt wurde. Sie ſollte neue Kreiſe in der Pfalz für den volksdeutſchen Gedanken gewinnen. Iſt doch ſelbſt der Begriff„volksdeutſch“, der die Einheit des deutſchen Volkes über alle ſtaatlichen Grenzen hin⸗ weg bezeichnet, nur wenig bekannt. Noch weniger iſt man ſich der Bedeutung der Arbeit des VDA. be⸗ wußt, der mit Unterſtützung aller Volksſchichten im Reiche den auslandsdeutſchen Volksgruppen, die meiſt unter ſchwerem Druck fremder Staatsvölker ſtehen, die Erhaltung ihres deutſchen Kulturguts möglich macht. Insbeſondere iſt ſeine Aufgabe die Erhaltung der deutſchen Sprache durch die Pflege des auslandsdeutſchen Schulweſens. Das Landestheater ſpielte im Rahmen dieſer Werbung den„18. Oktober“ von Schäfer. Als Redner war der Sudetendeutſche Hans Rückel ge⸗ wonnen worden. Er verſtand es, die Zuhörer für die Arbeit des VDA. mindeſtens geſinnungsmäßig zu gewinnen. Die meiſten Ortsgruppen konnten eine Zunahme der Mitgliederzahlen verzeichnen, eine Anzahl wurde neu gegründet oder neu aktiytert. Wenn trotzdem das Ergebnis der Aktion hinter dem erwarteten Ziel zurückblieb, ſo ſpricht dabei nicht allein die wirtſchaftliche Lage mit, ſondern noch ſtärker die vorwiegend innenpolitiſch eingeſtellte Denkungsart vieler Deutſcher. Der VDA. ⸗Redner faßte am Schluſſe ſeine Ein⸗ drücke in dem Sinne zuſammen, daß trotz der Be⸗ tonung des großdeutſchen Gedankens in zahlreichen Partet⸗ und Bundesprogrammen, ja trotz der Be⸗ fürwortung leitender Stellen der einzelnen Organi⸗ ſationen die Mitglieder und Anhänger ſich ſehr zu⸗ rückhaltend verhielten. So ſei der Beſuch meiſt ſchwach geweſen, und vor allem habe die Arbeiter⸗ ſchaft faſt ganz gefehlt. Das ſei teilweiſe auf die allgemeine Lage und die Arbeitsloſigkeit zurückzu⸗ führen, andernteils auf die falſche Auffaſſung der VD.⸗Arbeit, die man oft für chauvintiſtiſch halte. Daß die kulturelle Bedeutung des VDA., deſſen Leiſtungen ja faſt ausſchließlich der minderbemit⸗ telten Bevölkerung zugute kommen, allmählich auch in dieſen Kreiſen richtig eingeſchätzt werde, beweiſe die Teilnahme der freien und chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften an den letzten VDA.⸗Tagungen. Mindeſtens ebenſo überraſcht war der Auslanddeutſche über die ſtarke Zurückhaltung der vaterländi⸗ ſchen Verbände, die offenbar noch nicht er⸗ kannt haben, daß der großdeutſche Gedanke nur unter ſtärk⸗ ſter Stützung des Auslandsdeutſchtums ver⸗ verwirklicht werden könne. Das Gleiche gelte von der NS DA, die zwar von den leitenden Stellen und mit ihrer Preſſe die Werbung unterſtützte, bei den Anhängern aber nur teilweiſe das nötige Verſtändnis für dieſe wichtigen Zuſammenhänge verriet. Man dürfe er⸗ warten, daß weitere Aufklärung auch hier die letzten Widerſtände überwinden wird. Iſt doch der Füh⸗ rex der Partei ſelbſt als gebürtiger Sudetendeut⸗ ſcher ein Beiſpiel für den lebendigen Zuſammenhang zwiſchen allen Deutſchen, ob im Reiche oder im Auslande. Trotz dieſer Beobachtungen des Redners kann zum Schluſſe geſagt werden, daß die Werbeaktion gerade in der zum erſten Male erprobten Verbin⸗ dung mit einer leiſtungsfähigen Wanderbühne zu einer ſtarken Belebung des volksdeutſchen Gedan⸗ kens in der Pfalz geführt hat. Es wird nicht nur Sache der VDA.⸗Organiſation, ſondern auch aller Parteien und Verbände von rechts bis links ſein, den neuen Aufſchwung auszubauen zu tat⸗ kräftigem Einſatz für unſere auslanddeutſchen Brü⸗ der, die unter ſchwerſten Opfern an Gut und Blut um die Erhaltung ihres Deutſchtums ringen. . // ñ³äñ dd ³·wꝛ ⁰0. Hauptverſammlung Mannheimer Jäger Im Anſchluß an die Trophäenausſtellung im „Deutſchen Haus“ fand am Sonntagnachmittag die Hauptverſammlung der Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Bundes Deut⸗ ſcher Jäger ſtatt. Direktor Stotz, der erſte Vor⸗ ſitzende, begrüßte die Bundesmitglieder ſowie die Gäſte von Ludwigshafen und Weinheim. Zunächſt gedachte der Vorſitzende der beiden im vergangenen Jahr verſtorbenen Mitglieder der Mannheimer Be⸗ zirksgruppe, Eduard Schlipf und Franz Maſ⸗ ſinger, zu deren Andenken ſich die Anweſenden von den Sitzen erhoben. Während die Bezirksgruppe im Jahre 1031 331 Herrenjäger und 71 Jagdauf⸗ ſeher vereinigte, iſt die Mitgliederzahl im vergan⸗ genen Jahr durch die ſchlechten wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe auf 382 geſunken(297 Herrenjäger und 85 Jagdaufſeher). Der Januar 1933 brachte aber ſchon wieder eine Zunahme von 15 Mitgliedern. In ſei⸗ nem Tätigkeitsbericht erwähnte der Vorſttzende die Verhandlungen um Abſchluß einer Jagdhaftpflicht⸗ verſicherung, nachdem der bisherige Vertrag gekün⸗ digt worden war. Durch Tauben⸗ und Kugelſchießen ſowie Vorträge ſuchte die Bezirksgruppe ihre Mit⸗ glieder weiter zu bilden. Für die Bemühungen um den Verſicherungsabſchluß dankte Direktor Stotz beſonders dem 2. Vorſitzenden, Direktor Peter und dem Schriftführer Otto Dernen. Den Kaſſenbericht gab Herr Karl Hill, dem nach dem Vortrag der Reviſoren Nemnich und Direk⸗ tor Heupel Entlaſtung erteilt wurde. Verſchiede⸗ nen älteren Mitgliedern wurde für eine Friſt Bei⸗ tragsbefreiung genehmigt. Die Kaſſe zeigt einen günſtigen Stand. Für den Ludwigshafener Jäger⸗ verein Hubertus überbrachte Amtmann Heß, für die neue Jagoͤgeſellſchaft Weinheim Prof. Rettich Grüße. Einen Rückblick über die gelungene Tro⸗ phäenſchau gab für das Preisrichterkollegium Herr Eugen Herdle⸗ Ludwigshafen. Nach der Preis⸗ vertetlung beſchloß ein geſelliges Beiſammen⸗ ſein die General⸗Verſammlung, die von etwa hun⸗ dert Mitgliedern beſucht war. l Der Badiſche Bund Deutſcher Jäger zählt 4000 Mitglieder(nicht 400, wie im Montag⸗ Morgenblatt in dem Bericht über die Jagdtrophäen⸗ Ausſtellung irrtümlich angegeben war). Davon ge⸗ hören 400 der Bezirksgruppe Mannheim, der zweitſtärkſten Gruppe des Badiſchen Bundes, an. Fünf Jahre Damenſchneider⸗Innung Am Montagabend fand im Nebenzimmer des „Deutſchen Hauſes“(Kaufmannsheim) die Gene⸗ ral Verſammlung der Mannheimer Damenſchneider⸗⸗Zwangsinnung ſtatt. Der Vorſitzende Steinkuhle begrüßte die nicht ſehr zahlreich Erſchienenen und erteilte dem Ge⸗ ſchäftsführer Krauß das Wort zu einem Tätig⸗ keitsbericht über das verfloſſene Jahr. Die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Lage hat einen Tiefſtand in den Anfertigungspreiſen gebracht. Das Gewerbe wird auch durch die Nähſchulen und Inſtitute geſchä⸗ digt, die Kleider anfertigen. Die Geſchäftsſtelle hatte in großer Zahl Reſtforderungen, Steuererklärungen, ſchriftliche Arbeiten zu erledigen. Der neuerrichtete Briefkaſten hat in fachlichen Fragen großen Zuſpruch erfahren. 5 Die Innung umfaßt heute 488 Mitglieder. Im Jahre 1932 iſt ein Zugang von 27 Mitgliedern zu verzeichnen. Die Innung dürfte zahlenmäßig wohl die größte Mannheims ſein. Bei der Zahl der Lehr⸗ mädchen iſt eine Zunahme zu verzeichnen, während die Zahl der Arbeiterinnen abgenommen hat. An den Geſellenprüfungen nahmen 78 Prüflinge teil. Nach dem Kaſſenbericht wurde auf Antrag der Re⸗ viſorin, Frau Schöttle, Entlaſtung erteilt. Die Mannheimer Damenſchneider⸗Zwangsinnung, die fünf Jahre beſteht, hat ſich in dieſem Jahr an den Berline, Verband angeſchloſſen, der ſämtliche Da⸗ menſchneider⸗Innungen Deutſchlands umfaßt. Unter den andern Handwerksmeiſtern will man gemeinſam mit den Schuhmachern durch Handzettel werben, daß die Handwerksmeiſter das Schneider⸗ und Schuh⸗ macherhandwerk unterſtützen. Auch ſonſt will man zu⸗ wenden. 5 Der Rentnerbund an den Reichskanzler Der Deutſche Rentnerbund hat ſich an Reichskanzler Hitler mit der Bitte gewandt, alles zu tun, um die enteigneten deutſchen Staatsbürger aus der bedrückenden Fürſorge ſchnellſtens zu be⸗ freien, wenigſtens einen Teil ihrer Rechtsanſprüche wiederherzuſtellen und insbeſondere dieſe Fragen in das in Ausſicht geſtellte Aufbauprogramm auf⸗ zunehmen, da ein Aufbau ohne Wiederherſtellung der Grundlagen des Rechts und des Vertrauens überhaupt nicht möglich iſt. Der Deutſche Rentnerbund verweiſt in Verbin⸗ dung hiermit auf ſeine zahlreichen begründeten Vor⸗ ſchläge für die Mittelaufbringung, ſowie insbeſon⸗ dere darauf, daß die bisherigen Reichsregierungen ſich niemals um die außerordentlich hohen Forderun⸗ gen gekümmert haben, die Deutſchland bzw. deutſche Rentner und Sparer gegenüber dem Ausland be⸗ ſitzen. Deutſchland ſei bisher ſtets nur als Schuldner beſpöttelt worden; es ſei Zeit, daß die Selbſtbeſin⸗ nung es wieder befähige, nunmehr auch ſeine Gläu⸗ bigerrechte geltend zu machen. Schließlich wird der Reichskanzler um Empfang einer Abordnung des Deutſchen Rentnerbundes gebeten. Ein gleiches Schreiben iſt auch Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte mit derſelben Bitte überreicht worden. Wenn das nicht überzeugt! Der Richter: Sie ſind alſo in das Zigarrengeſchäft eingebrochen, um für fünf Mark Zigaretten zu ſteh⸗ len? Was hatten Sie denn an der Kontrollkaſſe zu tun? Der Angeklagte: Ich wollte die fünf Mark für die Zigaretten hineinlegen, Herr Richter! Große Karneval-Geſellſchaft Lindenhof Die rührige Große Karneval⸗Geſellſchart Lindenhof ſorgt in den gegenwärtigen Faſchingstagen dafür, daß der Frohſinn im Stadtteil Lindenhof nicht zu kurz kommt. Auch die letzte karnevaliſtiſche Sitzung im „Rheinkoffee“ war wieder ein voller Erfolg, zumal es dem Elferrat gelungen war, eine Reihe bewährter Büttenreoner zu gewinnen. Der Einzug des Elferrats und ein Prolog von Till Eulenſpiegel(Colliſy) bildeten den Auftakt des Abends, der von der Kapelle Hahn in muſikaliſcher Hin⸗ ſicht ausgeſtaltet wurde. In der Begrüßungsanſprache wies Präſident Knauff auf das Motto ber Sitzung„Sinn die Zette noch ſo ſchlecht, unſer Humor tiſſ doch echt“ hin und ſtellte ſein Miniſterium als„tertig“ vor. Herr Wer ⸗ mu th gloſſterte als erſter Büttenredner die politiſchen Ereigniſſe und durfte dafür ſtarken Beifall entgegennehmen. Keinen geringeren Anklong fanden die Ausführungen von Herrn Ruf, der als Zimmervermieterin ein bewegtes Klagelied anzuſtimmen wußte. Georg Hahn(„Hahne⸗ Schorſch“) hatte von Wiesloch allerlei Neuigkeiten zu be⸗ richten. Daß Georg Helffenſtein, der altbewährte Büttenrebner, nicht verſagte, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. Sein„Spießer aus alter Zeit“ war wieder eine Meiſterleiſtung. Die meiſten Büttenreödner ſtellten ſich im zweiten Teil des Abends nochmols vor. Gemeinſam geſungene und geſchunkelte Lieder erhöhten weiterhin die Stimmung. Dem Gaſtgeber Ruffler wurde eine wohl⸗ verdiente Ehrung zuteil. Familienchronik * 80. Geburtstag. Am heutigen Mittwoch begeht Herr Georg Schüßler, Schimperſtraße 5 wohnhaft, über 25 Jahre kaufmänniſcher Angeſtellter der Kali⸗Chemie AG., in großer geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. 70. Geburtstag. Herr Julius Hegewitz, Schwetzin⸗ gerſtraße 53 wohnhaft, fetert heute ſeinen 70. Geburtstag. * 60. Geburtstag. Am heutigen Tage begeht Fuhr⸗ unternehmer Wilhelm Schmitt ſeinen 60. Geburts⸗ tag. Unter dem Namen„Sandſchmidl“ allgemein in der Geſchäftswelt bekannt und beliebt, verkörpert Herr Schmitt den alteingeſeſſenen, urwüchſigen Geſchäftsmann. Von ſeinen Geſchwiſtern erwarb Herr Schmitt ſein elterliches Anweſen J 5, 17, das er ſeit ſeiner Geburt bewohnt. Er dürfte zu den Wenigen zählen, die eine derart lange Zeit ununterbrochen in der dortigen Gegend ſeßhaft ſind. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein- Pegel 10. 11. 13. 14. 15. Nedar⸗ pegel 11. 13 14. 15. Baſel. 0,110,310, 39 0,280,109 Breiſach 112 55 175.27 J, 18 Pannbeim..90 3,5.20 30g Kehl. 211 227.40.282.230 Jagſtfeld 14 1,27.10105 Maxau.06 4,00 4,45 4,22.07 Heilbronn.32 1,38.27 1,24 Mannheim.82.08 3,30 3,20 3,01 Plochingen.. 0,25 9 8 0.33 e. ln 2,99 2,942.94 3,10 2797 Die FS⸗Rennen ſind vorüber. Mit dem 50⸗Km.⸗ Dauerlauf am Montag, der etwas überraſchend mit einem Siege Finnlands vor Schweden enoigte, fanden die Wett⸗ kampf⸗Veranſtaltungen ihren Abſchluß. Es tiſt unan⸗ gebracht, ja es wäre Unrecht, den normalen kritiſchen Maß⸗ ſtab an die teilnehmenden Nationen zu legen und feſtſtellen zu wollen, dieſe Mannſchaft habe beſſer, jene ſchlechter ab⸗ geſchnitten. Es ſei allen, die dabei waren, unbenommen, ſich über die Erfolge der deutſchen Läufer in den Spezial⸗ konkurrenzen zu freuen, und mit dem Bewußtſein nach Hauſe zurückzukehren, daß im deutſchen Skilauf nach dem Ergebnis dieſer FiS⸗Rennen zum mindeſten kein Rück⸗ ſchritt zu verzeichnen iſt. Aber es erſcheint uns jetzt, wo die Rennen vorüber ſind, doch angebracht, einmal die prinziptelle Frage nufzuwerfen, wohin wir mit dem internationalen Sliſport kommen ſollen, wenn man den Grundſatz der Vera n ſtaltung von Skikonkurrenzen à tout prix, alſo nicht nur bei jeder Schneelage, ſondern auch bei jedem Schneemangel bis zu den letzten Konſequenzen durch⸗ führt. Wir haben es nicht nur geleſen, w aben es auch auf Bildern geſehen und Augenzeugen werden es beſtätigen, daß die Rennſtrecken ſtellenweiſe überhaupt nicht mehr über Schnee, ſondern über naſſe Wieſen und ſumpfige Wald⸗ böden, über Straßenſchmutz und über Felsgeröll führte und wir haben mat gemiſchten Gefühlen vernommen, daß es nur mit militäriſcher Unterſtützung möglich war, den Schnee von den Bergen herab auf die Berg⸗Iſel⸗Schanze zu trans⸗ portieren und das Sprungrennen, wenn auch in primitiv⸗ ſter Form, durchzuführen. Wenn von 105 ſtartenden Sprin⸗ gern im erſten Gang 39, im zweiten 32 ſtürzten, ſo ſagt das jedem Ski⸗Fachmann genug. Ein Kommentar zu einem ſolchen Sprungrennen iſt ebenſo überflüſſig wie etwa eine Kritik an einem Abfahrtslauf, der über grüne Wieſen führt, anſtatt über Schnee. Nein, unbeſchadet der Wahrung aller Fremdenverkehrs⸗ Intereſſen und trotz des Bedauerns, das jeder mit den Innsbrucker Veranſtoltern empfinden muß, denen das Wetter einen ſo ſchlimmen Strich durch ihre Skirechnung machte: bei dieſen 53S⸗Rennen iſt die Vernunft zum Unſinn und die Wohltat zu einer Plage geworden. So weit darf man die Sportfreudigkeit denn doch nicht treiben, daß man die Geſundheit und die geraden Knochen unſerer Sportleute aufs Spiel ſetzt. Nicht nur Chiogna und Kaufmann, ſondern auch eine Reihe anderer hoff⸗ nungsvoller Stimatadoren aus allen Ländern kamen durch Sturz auf der völlig ungenügenden Schneelage zu Schaden und ſchieden teilweiſe ganz aus dem Wettbewerb aus. Nirgends hat man gehört, daß gegen dieſe à tout prix⸗ Skipolitik von den leitenden Funktionären Front gemacht worden wäre. Man hält es offenbar für vollkommen ſelbſt⸗ verſtändlich, das ſatiriſche Schlogwort:„Treibt Wiunterſport ohne Schnee“ auf die größte europäiſche Skikonkurrenz zu übertragen. Hätte man wenigſtens alle Wett⸗ bewerbe in die Höhenlagen verlegt, oder hätte man wenigſtens die eine oder die andere Kon⸗ kurrenzabgeblaſen, wir hätten den guten Willen anerlonnt. Aber zu ſolchen Torheiten zu ſchweigen, iſt ein Vergehen am Sport ſelbſt. Warum war denn das in Altes und Neues vom Wintersport 4—— Innsbruck nicht möglich, was in der Schweiz in den letzten Wochen möglich geweſen iſt? D 5 hat ſein Parſenn⸗ Derby abgeſagt bzw. verle 9 3 ſein Kilometer lancé⸗Rennen. Gewiß ho hier um Ski⸗Exeig⸗ niſſe von lokaler Bedeut Abwicklungsbaſis umd ſportlichem Wert mit den Rennen nicht zu vergleichen. Sven Eriksſon⸗Schweden wurde durch ſeine glänzende Sprungleiſtung nach ſeinem guten Abſchneiden im Langlauf Erſter im kombinierten Lauf. Aber man ſieht doch, daß die Schweizer vernünftigere Skiverantwortliche haben, als die Oeſterreicher, und man darf nur wünſchen, daß ſche Skiverband— was die Deutſchen Skimeiſterſchaften Freudenſtadt anbelangt — ſich eher nach dem Schweizer als nach dem Oeſterreicher Vorbild richtet. Was würde wohl ein ſportlich eingeſtelltes Großſtadtpublikum dazu ſagen, wenn man die deutſchen Tennis⸗Metiſterſchoften bei Gewitter⸗Dauerregen oder eine Schwimmveranſtoltung in einem ausgetrockneten Flußbett unter Zuhilfenahme von Waſſerferntransporten durchführen wollte! Die Natur läßt ſich nun doch einmal nicht zwingen. Und uns will ſcheinen, als ob ein rechtzeitiger Verzicht auf einen Termin oder eine Verlegung einer großen Skiveronſtal⸗ tung in einem ſo miſerablen Winter wie dem diesjährigen den Skibehörden in allen Ländern mehr Ehre und den Aktiven(ebenſo wie dem Publikum) mehr Freude bereiten würde, als das ſtarre Feſthalten an einem Prinzip, das den Fundamentalſatz jeden Sportes: einen geſunden Geiſt in einem geſunden Körper 8 u bilden, Dr. W. Bg. in ein groteskes Gegenteil verwandelt. Meiſterſchaften des SWA Gau 2 Die Meiſterſchaften des Südweſtdeutſchen Amateur⸗Box⸗ Verbandes Gau II finden, wie bereits mitgeteilt, am Samstag(18. Februar), in der„Liedertafel“ Mannheim, K 2, 32, ſtatt.— Die Kämpfe beginnen um 8 Uhr. Durch⸗ führender Verein iſt der VfR. Mannheim, deſſen Leiter der Boxabteilung E. Schwind die Oberleitung hat. Das Kampfgericht ſetzt ſich zuſammen aus Polizei⸗ Hauptmann Gſchwind, Polizei Stuttgart, Ed. Gollaſch, Ale⸗ mannia/ Olympig Worms und Straub, Eintracht Frank⸗ furt. Jußball im Kreis Südheſſen Nach der erſten Niederlage der Heppenheimer am Vor⸗ ſonntage traf jetzt prompt die zweite Niederlage ein. Dies⸗ mal mußte die Mannſchaft in Hofheim antreten und verlor:2. Der Punktevorſprung von Heppenheim gegen⸗ über Olympia Lampertheim iſt nunmehr auf 3 zuſammengeſchrumpft und Heppenheim hat noch 2 ſchwere Auswärtsſpiele zu beſtreiten. Olympia Lampertheim ver⸗ gibt ſich ſeine Chancen auf keinen Fall. Sehr klar und deutlich wurde Neuhauſ en mit:0 beſiegt, dabei könnte das Ergebnis beſtimmt noch höher lauten. Kopfſchütteln erregt der Spielabbruch in Biblis, wo ſich der Platzverein und der VfL Lampertheim gegenüberſtanden. 15 Minuten vor Schluß brach der Schiedsrichter wegen ſchlechter Bodenverhältniſſe den Kampf ab. Bei Abbruch des Spieles ſtand die Partie 211 für Biblis. Dem SV Hochheim war nochmals Gelegenheit gegeben ſich von der letzten Stelle wegzuſchaffen. Aber auch dieſe Chance ließ man aus. Recht luſtlos ſpielte man auf eigenem Platze gegen Gernsheim und hakte am Schluſſe mit einer:4 Niederlage das Nachſehen. Durch dieſe er⸗ neute Niederlage dürfte der Abſtieg ſicher ſein. Im letzten Spiel ſtanden ſich Horchheim und der F C Bensheim gegenüber. Horchheim ſicherte ſich die Punkte und damit die öritte Stelle durch einen:1 Sieg. In einem Privatſpiel empfing Pfiffligheim Olym⸗ pia Biebesheim und gewann nach beſſeren Leiſtungen 916. Für den kommenden Sonntag ſind folgende Spiele vorgeſehen: Vfs Lampertheim— Pfiffligheim; Heppenheim— Neuhauſen; Gernsheim— Hofheim; Weins⸗ heim— Horchheim; Hochheim— Olympia Lampertheim. 2 4. Schwimmländerkampf Elſaß⸗Baden Der IV. Schwimmländerkampf Elſaß— Baden findet am kommenden Samstag, 18. Februar, in Straßburg ſtatt. Die repräſentativen Schwimm⸗Mannſchaften der beiden be⸗ nachbarten Länder beſtreiten folgende Wettkämpfe: Herren: Kraulſtaffel mal 200 und 10mal 50 Meter, Lagenſtaffel 100, 200, 100 Mtr., Einzelrennen über 100 Mtr. Kraul, 100 Mtr. Rücken und 200 Mtr. Bruſt und Waſſerball. Damen: Lagenſtaffel Zmal 100 Mtr. und Einzelrennen über 100 Mtr. Kraul, 100 Mtr. Rücken und 200 Mtr. Bruſt. Schwimmeriſcher Auftakt für das Deutſche Turnſeſt Das Turnen im Waſſer— ſo nannte Jahn das Schwim⸗ men— wird in der DT. von 300000 Turnern und Turnerinnen regelmäßig betrieben, damit es All⸗ gemeingut im deutſchen Volke werde. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich., daß die DT. bei dieſer außerordentlichen Breiten⸗ arbeit auch für eine Betätigung ihrer Spitzenkönner ſorgen muß und ſorgen will. Sie tut das im Volksturnen, im Spielen, im Geräteturnen, im Fechten und ſeit einem Jahr⸗ zehnt bereits im Schwimmen. Die Bedeutung des Sport⸗ ſchwimmens wird alſo nicht verkannt. Doch iſt man in der Turnerſchaft davon überzeugt, daß ſich das Letiſtungs⸗ ſchwimmen als eine vorzügliche Schule der Willensbildung und Perſönlichkeitsgeſtaltung nur dann fruchtbar auswirken kann, wenn es der Arbeit an der Gemeinſchaft dient und ſich ihr unterordnet. Seitdem ſich die DT. der Pflege des Sportſchwimmens angenommen hat, iſt Beachtliches geleiſtet worden. Wenn auch die Beſtleiſtungen der Turnerſchwimmer in Staffeln und in Einzelwettbewerben die deutſchen Höchſtleiſtungen noch nicht ereicht haben, ſo ſind ſie doch von Jahr zu Jahr den deutſchen Rekordmerken näher gerückt. Bei dem Mitte Februar dieſes Jahres in Halle ſtattetndenden 11. Jahn⸗ ſchwimmfeſt, der größten Winterverchnſtaltung der D. im Schwimmen wird mit einer neuen Umwälzung der DT.⸗Höchſtleiſtungsliſte gerechnet. Die größte Prüfung im Schwimmen werden aber die diesjährigen Meſſterſchaften, die auf dem 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart aus⸗ getragen werden, bringen. Hunderte don Wetklämpfern werden im naſſen Element und Zehntauſende von Schwim⸗ mera und Schwimmerinnen als Zuſchauer und Turnfeſt⸗ gäſte aus allen Gauen des Vaterlandes beteiligt fein. Der Raoſport am Wochenende Im internationolen Radſport herrſchte am Wochenende wieder einmal Hochbetrieb. Die Winterſaiſon nähert ſich allmählich threm Ende und in Dortmund, Münſter und Ba⸗ ſel wurde die Rennzeit bereits zum Abſchluß gebracht. In der Halle Münſter land ging es nicht ganz ohne Skan⸗ dal ab. Die Holländer Pifnenburg⸗Wals waren verärgert einige Zeit aus dem Rennen geblieben und wurden darauf⸗ hin als Letzte plaziert, nachdem ſie vorher mit zwei Runden Vorſprung geführt hatten. So kamen Kiltan⸗Pützſeld in dem über ſechs Stunden führenden Rennen„Die Nacht mit 75 Punkten(225,360 Km.) zu einem glücklichen Siege vor den ihr Profidebut gebenden Kölnern Stüpp⸗Küſters (90.) und Preuß⸗Tietz(64.), nachdem ſie zwei Minuten vor Schluß dem geſomten Felde noch eine Runde abgenom⸗ men hatten. Ueber ſieben Stunden führte„Die Nacht“ in Baſel. Die Schweizer Richli⸗Bühler ſiegten mit 126 P. und Run⸗ denvorſprung bei einer Geſamtleiſtung von 283,560 Km. vor Schön⸗Buſchenhagen(81.) und Lemoine⸗Broccardo(48 Punkten). In Dortmund beſorgten die Amateure den Kehr⸗ aus. Ungetüm⸗Tillmann gewannen das 30⸗Km.⸗Monn⸗ ſchoftsrennen in der guten Zeit von 42,17 Minuten. Welt⸗ meiſter Scherens ſchlug in Brüſſel ſetnen Lands monn Arlet ſicher und konnte aus der Hand des Königs den wertvollen Pokal in Empfang nehmen. Sieger der Dauer⸗ rennen wurde Graſſin mit 5 Punkten vor dem Belgier Debaets und Seynaefe. In Paris endlich gelangte ein großes Einzelrennen der Straßenfahrer ohne deutſche Beteiligung zum Austrog. Turnwartelehrgang im Turngan Maunheim Die 5. Uebungsſtunde des großen Turnwarke⸗ ehrganges war nicht vollzählig beſucht, wobei ſich die län⸗ gere Pauſe bemerkbar machte. Immerhin waren 20 Teil⸗ nehmer cagetreten. Nachdem zu Beginn durch Gau⸗ oberturnwart Werdan der vom Unglück betroffenen Saar⸗ länder gedacht worden war, kam ein vielſeitiger Uebungs⸗ ſtoff für das Gemeinturnen am Pferd und Barren zur Behandlung. Die nächſte Uebungsſtunde it am kommenden Samstag, den 18. Februar, abends 8 Uhr beim Turnverein Jahn Neckarau. Jageohaleucles Mittwoch, 15. Februar Nationaltheater:„Tannhäuſer“, romantiſche Richard Wagner, außer Miete, Anfang 19 Uhr. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung. Volkshochſchule: 20.15 Uhr im Harmonieſaal(D 2) Vorkrog von Dr. med. Charles Straſſer⸗Zürich über„Neue Wege der Menſchenkunde“. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde: 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Weinberg: Luſtiger Abend in der Weinlaube. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 16 Uhr Großes Kinder⸗Maskenkränzchen, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Diamant des Zoxen“. Univerſum:„Morgenrot“ und Bühnenſchan.— Röry⸗Theater:„Hochzeitsreiſe zu Dritt“.— Glöria⸗Palaſt:„Die ſingende Stadt“.— Polaſt⸗ Theater:„Die oder keine“.— Capitol:„8. P. 1 antwortet nicht“.— Schauburg:„Das Schlff ohne Oper von Hafen“.— Scala Theater:„Einmal möcht ich keine Sorgen haben“.. Sehenswürdigkeiten Schloßmuſenm: Sonderausſtellungen:„Aus dem Beiwerk der Mode(17501850), ferner„Werdegang der Rheinbrücke Monnheim⸗Ludwigshafen“ Geöffnet von 10—13 ſihr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Sonder⸗ Ausſtellung„Arbeiten der Mannheimer Photographen Leo Feige und Emil Rexroth“.— Sonderausſtellung des Zeus hausmuſeums in der Kunſthalle:„Die Kunſt Alkamerkkos“ geöffnet von 10—13 und von 1416 Uhr.— Maunheimer Kunſtperein, I. 1, 1: Ausſtellung„Pfälzer Kunſt“, geöffnet von 10—13 und von 1416 Uhr. 5 eee er emen eee— Chefredakteur: H. A Meißner 5 — 4 / 7 HANDELS- dp WIRTSCHAFTS-ZETT. Mittwoch, 15. Februar 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Bilanzreform und Akfiengesellschaffen prof. Dr. le Couire uber die Inieressen der Akfiengesellschaffen und ihrer Akfionäre an den neuen Bilanz vorschrifien Auf dem geſtrigen ſehr gut beſuchten Vortragsabend der Oberrheiniſchen Bezirksgruppe des Verbandes Deut⸗ ſcher Diplom⸗Kaufleute e. V. ſprach Diplom⸗Kauf⸗ mann Profeſſor Dr. le Coutre von der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim über das Thema:„Wie welttragen dle neuen Bilanzvorſchriften den Inter ⸗ eſſen der Aktiengeſellſchaften und ihrer Aktionäre Rechnung?“. Sowohl das Thema als Perſönlichkeit des Vortragenden begegneter Intereſſe. Das Thema, well es eine aktuelle! Frage von ſehr erheblicher praktiſcher Bedeu⸗ ſt und die Perſönlichkeit des Vortragenden, weil ſtatiſchen Bilanz auch die ſondere umſtrit tung betr er ein führender Vertreter der ffaſſung iſt. rofeſſor Dr. le Coutre wies einleitend darauf hin, daß man von Seiten der Aktiengeſellſchaften den neuen Beſtimmungen meiſt ſehr ablehnend gegenüber⸗ ſtehe aus ſogenannten Gründen der Wahrung der Ge⸗ ſchäftsgeheimniſſe, und daß man viel zu wenig den berech⸗ igten Intereſſen der Glänbiger und insbeſon⸗ dere der Aktionäre Rechnung trage. In Wirklichkeit ſel es ſchwer, ſtichhaltige Gründe für dieſe Einſtellung bei⸗ zubringen. Es würden viel weniger Intereſſen der Ak⸗ tiengeſellſchaft als Intereſſen einzelner ihr naheſtehender Perſonen berührt. Bilanzwahrheit hat noch keinen Betrieb gerichtet, denn die übliche Bilanz ſet ein Rechenſchafts bericht für oft ſchon lange zurückliegende Wirtſchaftsvorgänge und die Geſchäfte würden allein gemacht mit der Fähigkeit und dem Geſchick, die zukünftigen Wirtſchaftsverhältniſſe rechtzeitig und richtig zu überſehen und wahrzunehmen. Die vielen Zuſammenbrüche großer Unterneh⸗ mungen der letzten Zeit haben die Notwendigkeit zu klarer Rechnungslegung bzw. Rechenſchaſtsberichten zur Genüge erwieſen. Der Vortragende ſieht in der Form der Aktten⸗ geſellſchaft eine ſehr wertvolle Unternehmungs⸗ form, die bei der weiteren Wirtſchaftsführung noch eine große und wertvolle Miſſion zu erfüllen hat. Deshalb aber ſei die Schafſung eines durchſichtigen Rechenſchaftsberichtes. wie ihn das Geſetz fordert, d. h. eines Berichtes, der einen zuüverläſſigen und klaren Einblick in die Bermögenslage der betreffenden Aktiengeſellſchaft für Aktlonare und Gläubiger wie für die öffentliche Wirt⸗ ſchaftskritik gewährt, durchaus zu begrüßen, ſie liegen auch im Intereſſe der Aktiengeſellſchaften ſelbſt. Dieſe Auffaſſung begründete der Referent, indem er auf die einzelnen typiſchen Teile der neuen Bilanzvorſchriften und die bei ihnen in der bisherigen öffentlichen Diskuſſion ausgelöſten Fragen einging. Dieſe Diskuſſion geht zu⸗ nächſt um die Geſtaltung des Bilanzſchemas, das zwar einen Fortſchritt bedeutet, aber die Aufgabe klarer Rechenſchaftslegung noch nicht ausreichend erfüllt. Proſeſſor le Coutre wies darauf hin, daß man ein zuverläſſige und güsteichende Beurteilungsgrundlage gewinne, wenn man, zugrunde was für den Kapitalhergeber zur Beurteilung der Sicherheit und Rentabilität des hergegebenen Kapitals wichtig fei. Ein ſolcher Nachweis erſordere die Darſtellung des der Unternehmung und ihrer Leitung zum Geſchäfts⸗ betrieb anvertrauten Kapitals, über das ſie Rechenſchaft ab⸗ zulegen habe. Das ſei nicht nur das Aktienkapital-und der Betrag der Schulden aller Art, ſondern dahin gehörten auch fämtliche Reſerven und die Abſchrei⸗ bungen, ſolonge der abgeſchriebene Gegenſtand im Be⸗ trieb wirkte. Denn die Abſchreibungen repräſentierten liqui⸗ diettes und damit für die Lebensdauer des Abſchreibungs⸗ gegenſtandes zuſätzliches Kapital. Rechenſchaftslegung und Rentgbilttätsberechnung erfordern zunächſt genaue Feſtſtel⸗ lung des überhaupt anvertrauten Kapitals. Weiter intereſſiert den Kapitalhergeber naturgemäß ebenſo wie denjenigen, der Rechenſchaft zu legen hat, der Verbleib des in die Unternehmung hineingegebenen Kapi⸗ tals, alſo der Nachweis, in welchem Vermögens⸗ teil es im Betriebe angelegt iſt. Dieſer Nachweis wird zwar mit der Gliederung nach einzelnen typiſchen Vermögensteilen in etwas erbracht, reicht aber nicht aus. Die Sicherheit des Kapitals iſt nur gewährleiſtet, wenn auch gezeigt wird, wie es für die Betriebs⸗ zwecke eingeſetzt iſt. Aktionär wie Wirtſchaftsprüfer ſollen erkennen können, oh der Betrieb geſund iſt. Ein Betrieb iſt aber nur ge⸗ fund, wenn er für die ihm obliegenden Funktionen und Aufgaben ausreichend mit Vermögen und Kapital ausgeſtattet iſt. Damit kommt auch die Betriebs⸗ individualität zum Ausdruck und wird ſachgemäße Rechenſchaft über die Kapitalverwendung abgeleg Erſt eine ſolche Gliederung geſtattet auch ſachgemäße Wirtſchaft⸗ lichkeitsberechnungen. Mit einer ſolchen Gliederun 9 nach Funktionen und Aufgaben, w man innerhalb dieſer Gruppe weiter nach Ve und dieſe wieder unterteilt nach verſchi dann auch weitgehend die Frage des Es wird ja in der Praxis ſehr häufig bene Bilanzſchema eingewandt, daß es der der einzelnen Betriebe nicht gerecht werde tiſierung vermeidet der le Coutreſch doch den Kapitalhergebern ausr Wenn die Bilanz ein Rechenſchaftsbericht über das der Aktiengeſellſchaft und ihren verantwortlichen Leitern an⸗ vertraute Kapital ſein ſoll, dann gibt es dafür nur einen Wert, das iſt der An ſchaffungs wert, denn er ſtellt die tatſächlich erfolgte Inveſtition bzw. Verwendung des anvertrauten Kapitals dar. Abſchreibungen find liquidtertes Kapital, das als zuſätzliches Kapital, ſolange der abgeſchriebene Vermögensteil arbeitet, im Be⸗ triebe der Unternehmung beſonders zur Verfügung ſteht und das deshalb ebenfalls auf der re chten Seite, alſo in der Geſtalt der indirekten Abſchreibung als temporäres Kapital ausgewieſen werden ſoll. Damit wird der Unter⸗ nehmer gezwungen, ſich Rechenſchaft abzulegen, wieweit die angeſammelten Abſchreibungen im Betriebe erhalten und für Er ſatzzwecke verfügbar ſind. Die Höhe der Abſchreibungen bleibt dem einzelnen Betrieb wie bisher überlaſſen. chlag und gibt en Einblick. Scharf wand ſich le Coutre gegen die Bildung ſtiller Reſerven, denn mit ihnen werde ein Teil des dem Aktſonär zuſtehen⸗ den Kapitals verborgen gehalten. Weder iſt der Ak⸗ tionär in der Lage, jetzt den Wert ſeines Anteils, d. h. ſeiner Aktie zuverläſſig und genau zu berechnen, noch kann die Dispoſition der Leiter der Aktiengeſellſchaft kontrolltert, noch endlich eine klare Wirtſchaftlichkeitsrechnung und Er⸗ folgsrechnung aufgemacht werden. Profeſſor le Coutre verkennt allerdings nicht, daß unter den gegenwärtigen Vekhältniſſen in manchen Fällen die Bildung ſtiller Reſerven auch im Intereſſe der Aktiengeſell⸗ ſchaft liegen kann, deshalb fordert er z. B. die Bildung ſteuerfreier Reſerven und die interne Offen⸗ legung der ſtillen Reſerven für den Wirtſchaftsprüfer. Bezüglich der Verluſt⸗ und Gewinnrechnung wies Profeſſor le Coutre zunächſt darauf hin, daß die Vor⸗ ſchriften für die Klarlegung der Verhältniſſe gegen den bis⸗ herigen Zuſtand einen erheblichen und wertvollen Fort⸗ ſchritt bedeuten, daß es aber nicht recht verſtändlich ſei, warum man keine volle Bruttoerfolgsrechnung geſchaffen habe, indem man vom Verkaufserlös den Wert der entſprechenden Waren oder Rohmaterialien abſetze. Er⸗ ſtens würden dadurch die Unternehmen ſehr unterſchiedlich behandelt, denn ausgeſprochen arbeitsorientierte Unter⸗ nehmungen brächten doch nahezu den größten Teil ihres Umſatzes zum Ausdruck und ferner wäre jeder mit der betreffenden Branche Vertraute in der Lage, mittels der Kennziffern ſich den ungefähren Umſatz zu errechnen, ſo⸗ fern er ihn nicht ſchon ohnedies aus dem Markt kenne. Die Bezeichnung„Verluſt⸗ und Gewinn rechnung“ ſei irre⸗ führend, es ſei im weſentlichen— und Has ſei richtig eine Kñapitalverzehr und Kaplitalerſatzrech⸗ nung, die in ihrex Zuſammenfaſſung den Intereſſen des Betriebes nicht ſchade, wohl aber für die Beurteilung der Kapitalverhältniſſe ſeitens der Aktionäre und Gläubiger wichtig und weſentlich ſei. Betriebsintereſſen würden wohl kaum durch ſummariſche Angaben gefährdet, ſie werden nur durch detallierte Einzelangaben offengelegt. Dieſe aber intereſſteren die Kapitalhergeber nicht, für dieſe iſt lediglich der Geſamtkapitalverbrauch und der wieder erlangte ſatz ausſchlaggebend. Stiefmütterlich behandelt iſt der Geſchäftsbericht. Hier ſieht le Coutre noch die Notwendigkeit weiteren Ausbaues auf Grund ſyſtematiſcher Erörterung. Die bisher vorgeſehenen Angaben reichen nicht aus. Profeſſe le Coutre weiſt dem Geſchäftsbericht neben der E rung einzelner Bilanz⸗ und Erfolgsrechnungspoſten die Ergänzung der Kapitalrechnung 5 entſprechende Men⸗ genangoben zu. Es wies nachdrücklich darauf hin, daß die Kapitalrechnung einſeitig und nicht reſtlos guſſchlußreich, Bankenkrise in Deiroii Achitägiges Moraiorium und Börsenruhe/ Edsel Fords Bank in Schwierigkeiſen Detroit, 14. Febr.(Tel.⸗Meld.) Die Schließung ſämtlicher Banken im Staate Michigan auf acht Tage wurde in 1 der finanziellen Notlage der In⸗ duſtrie und der Gemeinden von den Bankauſſichtshehörden verfügt. Dieſe Maßnahme kommt einem achttägigen Zah⸗ wee een gleich. or Michigan hatte ſchon der Staat Louiſtkana vor kurzem dieſelbe Maßnahme getroffen, allerdings nur für die Dauer von 24 Stunden. Im Falle des Staates Michigan mit ſeiner gewaltigen Induſtrie, beſonders der Auto⸗ mobil Induſtrie in Detroit, die ohnehin infolge des kürzlichen Streiks beöroht iſt, muß jetzt der Schritt der Be⸗ hörde als beſonders folgenſchwer angeſehen werden. Von dem Zahlungsaufſchub werden lt. Tu. allein in der Stabt Detroit über 650 Mill. Dollar Spar gelder betroffen. Die Maßnahme des Gouverneurs iſt auf Schwierigkeiten der Union Guardian Tru ſt Co, zurückzuführen, deren Zufammenbruch den Bankrott unzähliger Privatbanken verurſachen würde. Wie ver⸗ lautet, iſt Edſel Ford Hauptaktionär der Union Guar⸗ din⸗Truſt Co. a 5 Der Börſenvorſtand der Detroiter Stock Exchange beſchloß, fämtliche Märkte während der vom Gon⸗ verneur Comſtock verhängten achttägigen Bankgeſchäftsruhe zu ſchließ en. Die Banken des Staates Michigan wer⸗ den am 28. 5. M. wieder öffnen. Der Gouverneur er⸗ klärte, daß er geſtern aus Lanſing nach Detroit gerufen worden ſei, wo eine Bankierkonferenz mit den Vertretern der Bundesregierung und der Staatsregierung ſtattfand, in der die notwendigen Maßnahmen, die ſich aus der plötzlich akut gewordenen Schwierigkeit der Union Guardian Truſt Company, ergeben hatten, beſprochen werden ſollten. Die Heſellſchaft hatte mitgeteilt, daß ſie nicht in der Lage fei, hee Aktiva ſoſort zu realiſteren, um den drohenden Ab⸗ hebungen gerecht werden zu können. In der Konferenz 15 5 es für ratſam erachtet, eine Anzahl von Bankfeler⸗ augen zu erklären, damit Verhandlungen zur Be⸗ Mettau ng der Schwierigkeiten gepflogen und 15 kleinen Einleger wirkſam geſchützt werden könnken. Von en Bankfeiertagen werden 420 Banken, 14 Truſteompanies und mehr als 100 Natlonalbanken mit Geſamteinlagen von etwa 1 222 000 000 Dollar betroffen. Gegenwärtig foll ein Zhan auszegrbeſtet werden, der die Beträge für die notwen⸗ gen Abhebungen während zer Schließungszeit ſicherſtellt. Die Union Guardian Truſt u. Co. hat ſich, nach der „8.%, ſtark im Hypothekengeſchäft, vieleicht 9 85 im Baufinanzgeſchäft betätigt, voſchon der ſitekt geführte Grundbeſtz ſich auf 1 Mil. Dollar be⸗ tue Wahrſcheinlich rühren aus der Verſchlech⸗ 81 des Grundſtücksmarktes in den Ver. taaten und im beſonderen aus dem ſcharfen Beſchäf⸗ kaungsrückgang in der ganzen Detroiter Automoßbil⸗ A die jetzigen Schwierigkeiten der Union Guar⸗ an Truſt Co. her. 79 9 iſt ferner möglich, de“ die Beziehungen der Geſell⸗ . zu zwei Untergeſellſchaften, der Union 55 le and Guaranty Co. und der Union Co. of Detroit, zu er Unüberſichtlichkeit der Geſchäfte beigetragen haben, wie überhaupt der von außen ſchwer durchſchaubare konzern⸗ artige Aufbau des Komplexes auch dadurch gekenn⸗ zeichnet wird, daß die Kontrolle über die Union Guardian Truſt Co. wieder in einer anderen Geſellſchaft lag, nämlich der, Guardian Detroit Union Group Co. Die Einlagen der Union Guardian beliefen ſich nach den letzten erreichbaren Angaben auf 31. Dezember 1980 auf 50 Mill. Dollar. Nach den leßten Perſonalongaben fanden ſich unter den Direktoren, alſo den Verwaltungs mitgliedern, mehrere bekannte Namen, darunter Bonbright, Blair, Biſhop und Auſtin, ſowie vor ollem Herr Eödſel B. Ford, der Sohn von Henry Ford. Gerüchte bezeichnen Edſel Ford als den Hauptintereſſenten der niedergebro⸗ chenen Bank und damit wohl als hervorragendes Mitglied jener Group Co. Es ſcheint, daß oͤte Zugehörigkeit des jungen Ford zu dem ganzen Bankenkonzern in Michigan in Amexika beſon⸗ deres Aufſehen erregt hat, um ſo mehr, als an der Ueber⸗ brückung der offenbar durch Abhebungen einerſeits wie durch Immobtliſationen andererſeits entſtandenen Schwie⸗ rigkeiten tagelang gearbeitet worden iſt unter Zuziehung nicht nur von Angehörigen des Ford⸗Konzerns, ſondern auch von Angehörigen Fordſcher Konkur⸗ renten(man nennt Ehrysler), wie auch von Mitglie⸗ dern der zuſtändigen Federal Reſerve Bank. Daß die Verſuche ſo prominenter Stellen und Kreiſe offenbar den Zuſammenbruch nicht aufhalten konnten, läßt, nach der gleichen Quelle, auf beſondere Verwickelungen ſchließen; natürlich wird auch gefolgert werden, daß Henry Ford bzw. oͤte Fordwerke ſelbſt es nicht für richtig oder möglich er⸗ achteten, für die Sache materiell etwas Ausreichendes zu tun. N Der Gouverneur des Staates Michigan erklärte, daß Heury Ford abgelehnt habe, vor der Erklärung der Bankfeiertoge ſeine Einlage in Höhe von 7% Mill. Dollar bei der Union Guardian Truſt Company den Forderungen der kleinen Einleger unterzuordnen. Einige andere Groß⸗ einleger hätten in der Konferenz einer Unterordnung ihrer Forderungen zugeſtimmt. Besorgnis in London London, 15. Februar.(Drahtung unſeres Londoner Vertreters.) Die Bankenkriſe im amerikaniſchen Staat Michigan wird in der Londoner City mit großer Sorge verfolgt. Die Finanzkreiſe glauben nicht daran, daß Henry Ford wirklich an der Kriſe ſchuld ſet, wenn er auch durch die Weigerung, ſeine Einlage in Höhe von 7% Millionen Dollar unberührt in der Bank zu laſſen, den 1 Schalterſchluß verurſacht haben dürfte. Die Gründe liegen aber nach allgemeiner Auffaſſung tiefer. Wie die„Financial News“ ſchreiben, iſt in Bankkreiſen die Meinung verbreitet, daß die Kriſe in den Ver⸗ einigten Staaten einem neuen Höhe punkt zutreibe. Es beſtehe keine Sorge um die führenden Großbanken, aber es ſei durchaus möglich, daß die Stockung in Michigan ſich raſch ausdehne, und es ſeien ſchon ſeit einiger Zeit Gerüchte über bevorſtehende amerikaniſche Bank⸗ zuſammenbrüche verbreitet, für die allerdings bisher die Beſtätigung fehlt. beſondere über die Wi ftlichkeit, ſei, wenn nicht ge⸗ zeigt würde, welche Subſtanz hinter den Kapitalbeſtänden ſtünde. Als letzten Punkt behandelte der Vortrogende die Reviſion durch die Wirtſchaftsprüfer. hrung dieſer Treu⸗ beider Teile, der Rechnung getragen ie Gliederung und rechnung Er wies dorauf hin, daß mit der Einf händerprüfung den berechti igten Inter Aktiengeſe wie der Aktionäre, würde und daß alle igen über die Glied den ma i 8 deshalb all übiger, ein il ber die Vermö gebarung bzw winnen wäre. on, daß der beauftragte T eſſen der Aktionäre, eine Gläubigergruppe, di blick ger nen k J durch klare Re 8 uU ver genslage und die Betri den betrieblichen Lebensablauf zu nme in dieſ Fällen allei barung en vorzube reichen. Der Vortragende ſch mit dem Hin⸗ weis darauf, die Aktien⸗ llen habe, zu liege, daß ſie Schritt ⸗ Rechnungs⸗ und ge h erh Sie bedeute, in ſach⸗ 0 und ſiinngemäß gehandhabt, itsförderung im uſte des deutſchen örderung im Dienſte des deutſchen Wirtſchafts⸗ Unterneh 8 geſellſchoft einem nich macher b e 1 werde. poſitive Wirtſchaf aufbaues. Der Abschluß des neuen Rohsfahlf O Saarbrücken, 14. Februar.(Eig. Tel.) gemeldet, iſt eine endgültige Einig 1 üb duktions⸗ und Ausfuhrqu Mitglieder innerhalb der Rohſtahlgem den. Bei der neuen Rohſtahlgemeinſ die 1926 gegründete die Ordnung de Eiſenmarktes in Bezug auf Abſatz keit der angeſchloſſenen Eiſenerzeuger nicht mehr die Erzeugung kont ſondern die Ausfuhr. iſt alf tions⸗, ſondern ein Abſatzkartell. Die de zöſiſche Gruppe mit Einſchluß des jetzt, wenn die jährliche Ausfuhr der ar der 11 Mill. Tonnen beträgt, eine Ausfr etwas über 6 Mill. Tonnen erhalten, Luxemburg ſollen ſich bereit erklärt hab Geſamtausfuhr von 6,8 Mill. Tonnen das ungefähr dem jetzigen Stand der Ausf franzöſiſchen Gruppe eine Zuſatzquote zuzubilligen. Auf der anderen Seite letzten Stadium der Verhandlungen a daß ihre Quote unverändert bleiben f ſamtausfuhr unter 6,8 Millionen Ton Wie die endgültige Regelung ausſte bedingungen mit dem Vertragsabſchluß (ein belgiſches Werk hat z. B. den Ah kontors zur Bedingung gemacht) und in w nis das Saargebiet und die öſtlichen Eiſe neuen Intereſſengemeinſchaft ſtehen werde nach den vorliegenden Meldungen noch nicht zu erken 5 cher iſt nur, daß die neue Einigung die Vorſtu fe zu einer Marktteilung bilden wird, die für die enropäiſche Eiſeninduſtrie die Grundlage einer erſchüterungsfreien Weiterentwicklung ſein kann. Sie r ont hab b zu der Steigende Beförderungsziffern im Luffverkehr Die Entwicklung des deutſchen Luftverkehrs hat auch im Jahre 1932 erfreuliche Fortſchritte gemacht. Trotz des er⸗ heblichen Rückganges der Flugleiſtung im innerdeutſe Luftverkehr ſind folgende Beförderungsergebniſſe erzielt worden: Es wurden 86578 Fluggäſte befördert(1931: 82 998). Dies bedeutet eine Zunahme von 4 v. H. gegen⸗ über dem Vorjahr. Die Beförderungsleiſtung, ausgedrückt in Perſonenkilometern hat ſich ſogar um 11 v. H. gegenüber 1931 erhöht. Eine Steigerung iſt auch in der Gepäck⸗ beförderung erzielt worden. Insgeſamt wurden im vergangenen Jahre 777825 Kilogramm befördert(1931: 675 175). Die Zunahme gegenüber dem Vorjahre betrug alſo 15 v. H. Im Luftexpreßdienſt trat ein Rückgang gegen⸗ über den Vorjahren ein. Es wurden befördert 1932: 1 138 136 Kilogramm(1931: 1 349 675), Rückgang gegenüber dem Vorjahre 15 v. H. Dieſer Rückgang wurde verurſacht insbeſondere durch die Droſſelung des zwiſchenſtaatlichen Güteraustauſches infolge der Erhöhung der Zollmauern in faſt allen wichtigen Exportländern. Sehr erhebliche Ein⸗ bußen erlitt der Luftexpreßdienſt insbeſondere nach Eng⸗ land, Frankreich und den ſkandinaviſchen Ländern. Im Luftpoſtverkehr wurden folgende Ergebniſſe erzielt: 1932: 354 461 Kilogramm(1931: 363 516 Kg.). Dies bedeutet einen Rückgang um 3 v. H. gegenüber dem Vor⸗ jahre, der hervorgerufen wurde vorwiegend durch die Ab⸗ nahme des Luftpoſtpaket⸗ und Zeitungs⸗Verkehrs. Die Ausnutzung durch zahlende Nutzlaſt betrug 1931 38 v.., 1982 dagegen 42,5 v. H. Erhebliche Verbeſſerungen wurden auch in der regelmäßigen und pünktlichen Durchführung des Streckendienſtes erzielt. Die Regelmäßigkeits⸗ ziffer iſt von 39 v. H. im Jahre 1981 auf 96,7 im Jahre 1932 geſtiegen. Dabei iſt zu beachten, daß die Regelmäßig⸗ keit gerade in den meteorologiſch ungünſtigſten Monaten am ſtärkſten geſtiegen iſt. Léon Fraser Präsidenf der BIZ * Baſel, 14. Februar. Nachdem der jetzige Präſident und Vorſitzende des Verwaltungsrates der B Mar Garra/ eine Wiederwahl abgelehnt hat, hat der Verwaltungsrat einſtimmig beſchloſſen, den jetzigen ſtellvertretenden Präſi⸗ denten Léon Fraſer im Mat zum Nachfolger Mac Garrahs zu wählen und Mae Garrah zum Ehrenpräſi⸗ denten der Bank zu ee, * Der Rediskontkredit für die Deutſche Reichsbank end⸗ gültig verlängert. Baſel, 15. Februar. Wie aus Kreiſen der Bi verlautet, iſt nunmehr die Verlängerung des Rediskontkredites an die Deutſche Reichsbank, aus dem bereits 14 Millionen Dollar zurückgezahlt wurden, ab 4. März auf weitere drei Monate endgültig geſichert, nachdem die Deutſche Reichsbank eine weitere Teilrückzahlung von vier Millionen Dol⸗ lar zugeſichert hat. Die an dem Kredit beteiligten Ban⸗ ken, die Federalreſerve Bank, die Bonk von Frankreich, die Bank von England und die Big haben ſich mit dieſer Zah⸗ lung einverſtanden erklärt. Weiſer Umsaßrückgang beim Kassenverein Die Bank des Berliner Kaſſen vereins, über deren Dividenden reduktion von ö auf 4 wir bereits berichteten, erzielte im Jahre 1982 in der Inkaſſo⸗ Abteilung folgende Umſätze: im Inkaſſo⸗Verkehr 5,22 (9,29) Mill.„, Umſätze in der Mittags⸗Scheckobrechnung 1706(1,94), im Giroverkehr 6,16(10,11), im Girpverkehr mit der Reichsbank 2,91(4,8), in der Abrechnungsſtelle bei der Reichsbank 1,14(1,41). Die Geſamtzahl der Jahres buchungen im Gtro⸗Sammeldepot betrug 1245 579(1 083 692). Die Anzahl der zum Giro⸗Sammeldepot zugelaſſenen Efſekten⸗ gattungen betrug am 381. Dezember 1932 1200, alſo um 35 weniger als am 31. Dezember 1931. Der Geſamtjahres⸗ umſatz betrug 7,7(11,29) Mill. 4. Die Geſamteinliefe⸗ rung nom. 643(707) Mill., die Geſamtauslieferung 1,15 (00), der Beſtand, der am Jahresſchluß aufbewahrten Effekten betrug 2,96(8,46) Mill.. Die Geſamtzahl der Jahresbuchungen im Effekten ⸗ ferngiro⸗ Verkehr belief ſich bei den zehn Effekten⸗ gtrobanken auf 142 822(121132]J. Der Jahresumfatz der Effektengtrobanken im Schulobuchferngirv⸗Berkehr betrug nom. rund 204,46(174,82) Mill. J. Die Bank erzielte an Einlagen, Gebühren und Zinſen einſchließlich Vortrog 2,63(3,41) Mill., denen an Un⸗ koſten und Abſchreibungen 2,4(8,1) gegentber ſtehen. Der Ueberſchuß beträgt 0,22(.). Augusi Thyssen-Bank AG. Berlin Die Auguſt Thyſſen⸗Bank AG., Berlin, erzielte im Geſchäftsjahr 1932 Einnahmen aus Zinſen, Provi⸗ ſionen, Wechſeln, Deviſen und Effekten in Höhe von .22(1,21) Mill., andererſeits beanſpruchten Löhne und Gehälter 0,10(0,11), Handlungsunkoſten ſoziale Abgaben und Steuern 0,62(0,68) Mill. 4. Aus dem einſchl. Vortrag verbleibenden Gewinn von 688 485 (692 886) werden kt. Beſchluß der geſtrigen GV. wieder 4 v. H. Dividende verteilt. In der Bilanz betragen(in Mill.): Kaſſe, fremde Geldſorten uſw. 0,60, Guthaben bei Noten⸗ und Abrech⸗ nungsbanken 0,58(i. V. zuſ. 1,27), Schecks, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 8,28(8,12), Noſtrogut⸗ haben bei Banken 3,02(0,58), Beteiligungen 4,21 4,22), Debitoren 17,30, hiervon ſind 12,24 durch börſengängige Wertpapiere und 1,92 durch ſonſtige Sicherheiten gebeckt. Andererſeits betragen Reſerven 1/05(4,00), Kreditoren 15,38(19,01) und Akzepte 0,97(0,47). Der AR. wurde in der bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. O Zur Stillegung ber Karlshütte in Diedeuhofen. Saarbrücken, 14. Februar.(Eig. Tel.) Wie wir bereits meldeten, iſt das Diedenhofener Werk der Socisté Lorraine Miniers et Metallurgi⸗ q u e, die Karlshütte, ſtillgelegt worden. Das Comptoir Sidèrurgique de France hat einen Finar tet, der die Stillegung der Hütte ertr Dieſer Plan ſetzt voraus, daß die Hütte von ihre bigern lauch von dem Staat) ein zweijähriges M erhält. In dieſem Falle würde das Syndikat dem Dieben⸗ hofener Werk jährlich einen Betrag zahlen, der in einem beſtimmten Verhältnis zu dem Index der franzöſiſchen Eiſenerzeugung ſteht und 12 Mill. Franken nicht unter⸗ schreiten ſoll. Eine Vorauszahlung der erſten 12 Mill. ſoll dem Werk die Beſtreitung der laufenden Betriebs unkoſten ermöglichen. Mit dieſer Syndikatsvergütung, die durch eine Umlage von 3 Franken auf jede von den anderen Hütten erzeugte Tonne gedeckt würde, ſoll vor allem erreicht werden, daß die Hütte die neuen modernen Stahlwerksanlagen ohne Gefahr eines Verfalls aus dem ohnehin ſcharfen Wettbewerb herausnehmen kann. O Glänbigerverſammlung Eiſengroßhandlung Gebrüder Trier, Kommanditgeſellſchaft a. Ak., Darmſtadt, Fraukfurt a. M.(Eig. Tel.) Der Gläubigerverſammlung in der Inſolvenz der Eiſengroßhandlung Gebrüder Trier, Frank⸗ furt a. M. Darmſtadt konnte immer noch kein vor⸗ läuftiger Status vorgelegt werden. Nach einſtweiligen Angaben überſteigen die Verbindlichkeiten weſentlich 2,5 Mill. /, wovon etwa 1,8 Mill./ auf Bankſchulden, davon allein annähernd 1 Mill./ auf oöͤie Dresdner Bank entfallen und über 0,8 Mill./ auf Warengläubiger. Es wurde ein ſechsgliedriger Gläubigerausſchuß ge⸗ wühlt, der die Situation bei der Geſellſchaft zu prüſen hat und der allgemeinen Gläubigerverſammlung in etwa 14 Tagen Vorſchläge über einen Vergleich unterbreiten ſoll. Es beſtehen Ausſichten, daß ein Vergleich und damit der Fortbeſtand der Firma erreicht werde. Bis jetzt gehen Ueberlegungen dahin, die Geſellſchaft in eine neue Geſell⸗ ſchaftsform und zwar in eine G. m. b. H. überzuleiten, wobei die Hauptgläubiger wenigſtens einen ihres Forderungen in Beteiligungen umwandeln. Die Haupk⸗ ſchwierigkeiten liegen in der Behandlung der Waren⸗ gläubiger, während mit den Bankengläubigern Aus ſicht auf eine Verſtändigung bereits vorhanden iſt. Wie die endgültige Neuordnung bei der Firma erfolgt, hängt von der Prüfung u. den Vorſchlägen des Gläubigerausſchuſſes oh. O Zu den Vorgängen in der Kupferwirtſchaft. Ber⸗ tn, 14. Februar.(Eig. Tel.] Mit dem jetzt erfolgten Aus⸗ tritt der Amer icon Smelting and Refining Co. aus dem internationalen Kupferkartell iſt offenſichtlich der Zerfall dieſer Organiſation beſtätigt, auch wenn ſormal die Vertretungen der Coppers Exporters Inc. ihre Tätigkeit noch ausüben. Dieſe Tätigkeit beſchränkt ſich aber, wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, ledig⸗ lich auf die Abwicklung der alten Geſchäfte. Am freien Markt gab man ſchon in den letzten Monaten dem Kupfer⸗ kartell keine große Bedeutung mehr, nachdem im vergan⸗ genen Sommer die nichtamerikaniſchen und einflußreichen Produzenten ausgetreten waren. Es iſt techniſch das Bils des freien Morkts wieder hergeſtellt und das Kartell übt keinen preis kontrollierenden Einfluß mehr aus. Frankfurier Abendbörse abgeschwächi An der Abendbörſe herrſchte weitgehende Geſchäfts⸗ ſtille. Unter dem Eindruck ſchwächerer Eröffnungskurſe aus Newyork und auf angebliche Schwierigkelten einer amertkaniſchen Großbank neigte die Tendenz zur Schwäche, nachdem bereits an der Berliner Nachbörſe eine Abſchwächung Platz gegriffen hatte. Die wenigen Um⸗ ſätze, die getätigt wurden, wickelten ſich innerhalb der Kuliſſe ab, da das Publikum nach wie vor fehlte. J. G. Far⸗ ben eröffneten 7 v. H. niedriger, und auch auf den übrigen Marktgebieten nannte man Notierungen, die„ bis& v. H. unter dem Berliner Schluß lagen. Am Rentenmarkt ſtagnierte das Geſchäft faſt voll⸗ kommen. Auch hier neigten die Kurſe eher zur Schwäche. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe bei anhaltender Ge⸗ ſchäftsſtille erneut bis zu ½ v. H. ab. Am Rentenmarkte gingen ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen ohne größere Umſatztätigkeit auf 76% v. H. zurück. U. a. notierten: Neu⸗ beſitz 9., Altbeſitz 6678., Nachbörſe 67, Berliner Han⸗ delsgeſellſchaft 97, Reichsbank 148, Farben 107 bis 10676, Junghans 28, Lahmeyer 118 und Siemens 132. Wein versieigerung Harxheim J. Harxheim, 15. Februar. Verſchiedene Mitglieder der Zellerthaler Winzer vereinigung verſteiger⸗ ten geſtern 18 900 Liter 1932er, 9700 Liter 1931er Weißweine, ſowie 8200 Liter 1982er Portugteſer(Weiß⸗ und Rotkelte⸗ rung), aus den Gemarkungen Wachenheim an der Pfrimm, Einſelthum, Harxheim, Gauersheim und Zell. Die Ver⸗ ſteigerung war ſehr gut beſucht, es beſtand reges Intereſſe für die Weine, die auch bis auf einige Nummern zu ſehr guten Preiſen abgeſetzt werden konnten. Beſonders für die 1032er Weißweine war das Animo groß, ſo daß auch ein „Beller Schwarzer Herrgott Riesling Spätleſe“ für 1600 Mark in andere Hände überging. Im einzelnen wurden für je 1000 Liter erlöſt: 1989 er Weißweine verbeſiert: Wachenheimer Wingertsberg 590: Mölsheimer Roſenbuſch Bukett⸗Riesling 530; Möls⸗ heimer Baumgarten 550; Mölsheimer Rotenbuſch Sylvoner 550; Albisheimer Heiligenborn 590; Gauersheimer Berg 550; Niefernheimer Schnepfenflug 560; Zeller Neuweg Bu⸗ kett⸗Riesling 570, 570; Niefernheimer Schnepfenflug Bu⸗ kett⸗Riesling 680, 660 l. 1982 er Portugieſer(Weiß kelterung) gezuckert: Niefernheimer Taubhaus 480; Harx⸗ heimer Letten Schwarz⸗Riesling 510% lz er Portu⸗ gieſer(Rotkelterung) gezuckert: Zeller Neuberg 450: Wachenheimer Wingertsberg 420(zurück); Zeller Neu weg 470; Wachenheimer Held 400 Wachenhetmer Wingersberg 470; Wachenheimer Held 480; Wachenheimer Wingertsberg hütte Bukett⸗Riesling 550(zurück); Wachenheimer Win⸗ gertsberg e Ganersheimer Berg 540; Zeller Taubrunnen Zeller Schwarzer Herrgott Spätlese 970 Mark. ioggzer Weißweine natur: Zeller Schwarzer Herrgott Spätleſe 900, Zeller Schwarzer Herrgott Riesling Spütleſe 1600. Teil G. Seite/ Nummer 77 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Februar 1933 Die Salzhölle in der Sahara Franzöſiſche Kolonialſklaven in der Stadt ohne Väume— Elf Pfund Hirſe für zwei Arbeitstage in Sonnenglut 5 Die Sta unter den t Taudeni im Innern der Sahara hat ingeborenen den Beinamen„Unglück⸗ 8 „die in dieſem gottverlaſſenen Ort vege⸗ e eine Unzahl von Fliegen und Ungeziefer Die Stadt Taudeni iſt rings von Salz eben. Richtiggehende Sklaven, für die t langem abgeſchloſſen iſt, graben hier Das s dann in den Kolonien verteilt wird. Die liegt im weſtlichen Teil der Sahara, ca. 1500 Kilometer von der Grenze gegen Algier und ea. 1000 Kilometer ſüdlich von Timbuktu entfernt. Taudeni iſt keine Oaſe in der Wüſte, ſondern ein Ort, der womöglich noch öder iſt als die Wüſte ſelbſt. Nur einmal im Jahr hat dieſes traurige Neſt eine Verbi ig mit der Außenwelt. Das iſt, wenn die 6 roße Karawane von vielen tauſend Kamelen eintrifft, die ſich unter franzöſiſcher Militäreskorte aus T uktu durch den brennenden Wüſtenſand ſchlängelt, um das Produkt der Sklavenarbeit ab⸗ zuholen Die Reiſe nimmt zwei Monate— hin und zurück— in Anſpruch. Sowohl Menſchen als auch Kamele brechen unterwegs zahlreich unter dem Fluch der Naturelemente zuſammen, ohne den Marſch der Karawane aufhalten zu können, die Galanteriewaren und Lebensmittel gegen das unentbehrliche Salz aus⸗ zutauſchen kommt. aller lagern bas L Für die Bevölkerung von Taudeni iſt der Beſuch der Karawane eine Lebensnotwendig⸗ keit, weil ſie eben nur auf dieſe Weiſe die dringendſten Bedarfsartikel und Lebensmittel für das ganze Jahr erhält. Eine Reiſe nach der Salzſtadt iſt freilich keine Klei⸗ nigkeit, ſondern im Gegenteil ein höchſt riskantes Unternehmen, denn die Strapazen des Weges ſind fürchterlich. Zu ihnen geſellt ſich noch die Gefahr, von Wüſtenräubern überfallen zu werden. Bereits von weitem macht der Ort einen unheim⸗ lich deprimierenden Eindruck. Mitten in einem Ozean brennenden Wüſtenſandes erheben ſich troſt⸗ loſen Ausſehens vier Mauertürme in halb verfallenem Zuſtand. Elende Hütten ſprechen eine beredte Sprache. Eine unbarmherzige tropiſche Sonne brennt über der toten Stadt, deren Grabes⸗ ſtille dem Beſucher als erſter Eindruck von Troſt⸗ loſigkeit ganz beſonders auffällt. Junerhalb der Stadtmauern wohnen einige hundert Menſchen, deren unumſchränkter Herrſcher der Häuptling Nubo Ould Sidi Ahmed iſt. Er trägt den ſtolzen Titel eines Kaid und verfügt über einen eigenen Hofſtaat ſowie über einen Harem, denn— leider— gibt es auch Frauen in dieſer Hölle. In der Stadt zu wohnen gilt vielen bereits als uner⸗ hörter Luxus, denn die Sklaven, die Salz graben, wohnen außerhalb des Stadtbereichs an einer Stelle, die ſich Agorgott nennt. Der Kaid ſieht ſeine Haupt⸗ aufgabe darin, die Stadt mit einer kleinen Schar bewaffneter Männer vor dem Ueberfall von Wüſten⸗ räubern zu ſchützen. Er überwacht auch die Arbeit in den Salzgruben und kontrolliert die Salzabgaben der Sklaven. Er fungiert zugleich als Bürgermeiſter And als oberſter Richter bei Streitigkeiten, die haupt⸗ ſächlich auf dem Gebiete des Salzhandels entſtehen. Kaid Yubo Ould Sidi Ahmed bewohnt das einzige Gebäude der Stadt, das einigermaßen einem Wohn⸗ haus gleicht. Er empfängt auch fremde Beſucher, ſo⸗ weit ſolche ſich beim Beſuch der Karawane in ſeiner Reſidenz melden. Die Gäſte werden bei dem dann ſtattfindenden„feierlichen Empfang“ mit in Oliven⸗ öl gebratenem Speck traktiert. Der Kaid ſelbſt iſt auch ſonſt in ſeinen Mahlzeiten außerordentlich be⸗ ſcheiden, denn mit Lebensmitteln muß hier ſehr ge⸗ ſpart werden. In der Salzhölle bei Agorgott arbeiten hundert Sklaven den ganzen Tag ununterbrochen. Dieſe ausgehungerten Neger haben keine Hoffnung auf beſſere Lebensweiſe. Ungenügende Ernährung, Glend und Durſt ſind der einzige Inhalt ihres Le⸗ bens. Sie haben keine Chance zur Flucht. Sollte es wirklich einem Menſchen gelingen, aus der Salz⸗ grube zu entkommen, würde er dennoch ſeine Frei⸗ heit nicht gewinnen, denn niemand aus Taudeni will mit einem Sklaven aus den Salzgruben verkehren. Dabei ſind es nicht etwa verurteilte Verbrecher, die hier eine fürchterliche Zwangsarbeit verrichten. Es ind Menſchen, die durch Gewalt, durch Liſt oder Zur Aeberfliegung des Mount Evereſt Leuttaut Blaker, der Photograph der Expedition, wird mit den Sauerſtoff⸗ Behältern und elektriſchen Heizvorrichtungen verſehen, die notwendig ſind, um einen Auſenthalt in der Höhe von 9900 Metern zu ermöglichen. aber auch durch Kauf Sklaven in der Salz⸗ hölle geworden ſind. Beſondere Agenten des Kaid haben den Auftrag, unwiſſende Neger auf jede mög⸗ liche Weiſe, hauptſächlich im Alkoholrauſch, hierher zu locken. Oft gelingt es ſogar, dieſe Unglücklichen zu bewegen, einen regelrechten Vertrag zu unter⸗ ſchreiben und auf dieſe ſcheinbar geſetzliche Art Sklave zu werden. Das Salz wird in großen Blocks aus den Wän⸗ den kleiner Gruben ausgegraben. Der Boden der Gruben iſt mit übelriechenden Salzabfällen ange⸗ füllt. In jeder Grube arbeiten vier Männer. Der eine ſchleppt die Abfälle fort, der andere weitet die Grube aus, der dritte hackt das Salz von den Wänden, während der vierte das Salz zu Klumpen beſtimmter Größe formt. Dieſe ein⸗ tönige Arbeit wird verrichtet in einem unausſteh⸗ lichen Geſtank unter glühender Sonne von Men⸗ Das 1000 ja ſchen, die überdies ſtets von Durſt geplagt werden, da in Taudeni Waſſer rar iſt. Selten ſieht man einen jungen Sklaven, meiſt gleichen ſie Gerippen mit ge⸗ ſchwollenen, rot triefenden Augen. Zwei Tage der Woche arbeiten die Sklaven für ihren eigenen Lebensunterhalt, die reſtlichen Tage für ihren Herrn, den Kaid. Für 5 Salzklumpen, dem Ergebnis zweitägiger Arbeit des einzelnen Sklaven erhalten ſie elf Pfund Hirſe. Dieſer Speiſevorrat muß für die ganze Woche reichen, obwohl die Minimalration für ausreichende Ernährung eines ausgewachſenen Menſchen eigentlich zwei Pfund Hirſe pro Tag beträgt. Fünfzig Salzklumpen be⸗ deuten zwei Pfund Tee, zehn Klumpen eine kleine Portion Zucker. So arbeiten dieſe unglücklichen Opfer unter dem„Schutz“ europäiſcher Ziviliſation für einen Lohn, der nicht einmal zu knappſtem Lebensunterhalt reicht. G. R. hrige Bautzen Bautzen, die ſchöne alte Hauptſtadt der ſächſiſchen Lauſitz, feiert in dieſem Jahre die Er⸗ innerung an die Zeit vor 1000 Jahren, als unter dem Sachſenkaiſer Otto J. die Lauſitz den Slawen entriſſen und dem deutſchen Kulturkreis wiedergewonnen wurde. Die Schreckensherrſchaft des Generals Machado Seit Tagen ergießt ſich ein ununterbrochener Strom von Flüchtlingen aus Cuba an die Küſte von Florida Ein ganzes Heer von Emigranten hat ſich bereits in Miami angeſammelt. Die Flüchtlinge bringen Nachrichten und Gerüchte, Berichte und Er⸗ zählungen mit ſich, die, wenn ſie auch nur zu einem Teil auf Wahrheit beruhen ſollten, die Tatſache einer Schreckensherrſchaft auf Cuba ent⸗ hüllen, wie ſie grauſamer und blutiger in dieſem ewig unruhigen Lande nicht gedacht werden kann. Nach den Darſtellungen der Flüchtlinge— ihre Ziffer ſoll allmählich ſechsſtellig geworden ſein— muß im Augenblick auf Cuba folgende Situation herrſchen: Der Präſident und Diktator Cubas, der ſechzig Jahre alte General Machado, hat in der Befürchtung eines allgemeinen Aufſtandes und beunruhigt durch verſchiedene Anſchläge auf ſein Leben ſämtliche Univerſttäten mit Truppen beſetzt und ſeine Polizeikräfte und Truppen mit Befehlen und Anweiſungen verſehen, die bereits vor der Kathedrale von Santiago zu einem furchtbaren Blutbad unter den Studenten geführt haben. Durch eine ſtrikte Zenſur unterdrückt Machado jede Nachricht, die von dieſen Zuſtänden nach außen dringen könnte. Nach den Erklärungen der Ge⸗ flüchteten gleicht die Hauptſtabt Cubas, Havanna, zur Zeit einem Armeelager. Die Bürger wagen nicht auf die Straße zu gehen, die Wirtſchaft iſt völlig abgedroſſelt und Machado ſelbſt wagt nur in einem Panzerwagen den Regierungspalaſt zu ver⸗ laſſen. Allzu unglaublich, das muß bei aller Skepſis gegenüber dieſen Erzählungen feſtgeſtellt werden, klingen ſie allerdings nicht. Seit zwei Jahren häufen ſich dei Verſchwörungen und Anſchläge gegen den Präsidenten Machado. Die Zentren der Aufruhr⸗Bewegungen ſind ſtets die eubaniſchen Univerſitäten. Im vergangenen Herbſt griff Machado eiſern durch. Unter ſeinen Gegnern wurde durch unſichtbare Kräfte damals ein unvorſtellbares Blutbad angerichtet. Jeden Tag wurden junge Menſchen aus dem Hinterhalt erſchoſſen, ohne daß jemals ein Täter gefaßt wurde, ohne daß jemals— wie behauptet wird— von den Behörden überhaupt etwas geſchehen iſt, um ſie aufzuſpüren. Seitdem hat ſich die Situation ſo zugeſpitzt, daß es jetzt keineswegs unmöglich erſcheint, wenn be⸗ hauptet wird, die unausbleibliche Kataſtrophe ſei nunmehr eingetreten, Cuba ſtände in Flammen des Aufruhrs und des Terrors. Tatſache iſt auch weiterhin, daß in den ver⸗ gangenen drei Monaten hundertfünfzig Stu⸗ denten wiederum aus dem Hinterhalt er⸗ ſchoſſen worden ſind und daß jetzt zwiſchen der Studentenſchaft und der Regierung offener Krieg herrſcht. Guerilla⸗ Kämpfe zwiſchen der Polizei und den Studenten ſind an der Tagesordnung, und ſogar der weibliche Teil des Studententums hat aktiy in den Kampf eingegriffen. Studentinnen mit Hand⸗ granaten und Piſtolen bewaffnet kämpfen an der Seite ihrer bewaffneten Komilitonen. In Miami wird auf Flugzetteln das Bild eines erſchoſſenen kubaniſchen Studenten verbreitet, der an Händen und Füßen gefeſſelt iſt.„Das Werk der Geheimagenten Machados“, ſteht darunter, nichts ſonſt. Man ſchreibt die dauernden Metzeleien in erſter Linie der Tatſache zu, daß der Präſident Machado das berüchtigte kubaniſche Fluchtgeſetz, das„Ley de Fuga“ erlaſſen hat. Jenes Geſetz, das der Po⸗ lizei die Erlaubnis gibt, ſofort auf Perſonen zu ſchteßen, die nicht unverzüglich der Aufforderung zum Stillſtehen und zur Durchſuchung nachlommen. Aus den Kreiſen der Emigranten wird Machado vorgeworfen, daß er dieſes Geſetz erlaſſen habe, um der Polizei offene Hand für die blutigſten Terror⸗ Maßnahmen zu geben. Der Guerilla⸗Krieg tobt in Formen— immer nach den Erklärungen der Emigranten von Miami — Der Führer der Deutſchen in Siebenbürgen geſtorben 2 D. Dr. Friedrich Teutſch, der 26 Jahre lang, bis zum Herbſt letzten Jahres, ale Biſchof der Evangeliſchen Landeskirche in Siebenbürgen amtierte, iſt im 81. Lebensjahr verſtorben. Teutſch ver⸗ mochte durch das große Anſehen, deſſen er ſich überall er⸗ freute, die Intereſſen der Siebenbürger Deutſchen bei den rumäniſchen Behörden überaus wirkungsvoll zu vertreten. — wie man ihn ſich in ziviliſierten Zentren kaum vorſtellen kann. Die Aufſtändiſchen des ſtudentiſchen Geheimbundes ABC. führen als Waffen Schrot⸗ flinten, die dicht hinter dem Schloß abgefeilt wur⸗ den. So führen ſie Waffen die man als die ver⸗ heerendſten der Handfeuerwaffen anſprechen muß. Sie verbreiten auf zwanzig Meter einen Schrot⸗ kegel von furchtbarer Wirkung. Einen Regen, einen Hagelſchauer des Todes. Der Leiter der Geheimpolizei, Hauptmann Miguel Herrara, wurde dieſer Tage am hellen Tage von einer Schar Studenten um⸗ zingelt und aus kürzeſter Entfernung aus dieſen Waffen be⸗ ſchoſſen. Die Projektile zerriſſen ſeinen Körper buch⸗ ſtäblich in Fetzen. Am gleichen Tag geſchah dann das Blutbad vor der Kathedrale von Santiago. Mit Bomben und Maſchinenpiſtolen, mit Revolvern und Gewehren und ſchließlich im Nahkampf mit der fürchterlichen Eingeborenenwaffe, der Machete, gingen Truppen und Polizei auf der einen Seite und die Rebellen auf der anderen gegen⸗ einander los. Hundertunddreißig Aufſtändiſche, hauptſächlich Studenten und Studentinnen ſollen dabei niedergemacht worden ſein. Für all dieſe Nachrichten fehlt ſelbſtverſtändlich eine amtliche Be⸗ ſtätigung. Von der einheimiſchen Preſſe Nachrichten zu erlangen, iſt unmöglich, denn es ſteht feſt, daß der größte Teil der Schriftleiter geflohen iſt oder ſich auf ausländiſchen Legationen verborgen hält. So weit in Havanna und Santiago noch regelmäßiger Nach⸗ richtendienſt aufrecht erhalten wird, ſollen ihn bis in die Rotationsmaſchinen hinein die Agenten des Präſidenten Machado überwachen. Die Ueberflutung Floridas mit Emi⸗ granten aus Cuba hat jedenfalls das Intereſſe der Oeffentlichkeit in einem ſolchen Maße auf die verhüllten Vorgänge auf Cuba gelenkt, daß eine offizielle Erklärung der Regierung zu den umlau⸗ fenden Gerüchten und Behauptungen notwendig iſt und fraglos in nächſter Zeit erfolgen wird. Sie dürfte ein intereſſantes Gegenſtück zu den Berichten der Flüchtlinge ſein und endlich Klarheit ſchaffen. Eine kleine Maniküre erlebt ein Märchen Manchmal hat das Leben beſſere Einfälle als der! von dem Juwelier und ſteht auf dem Standpunkt, Film und zaubert den Menſchen Wunſchbilder vor, wie ſie kein Regiſſeur mehr auf die Leinwand zu bringen wagt. So auch in dieſer kleinen Epiſode, die nur den Nachteil hat, daß nach dem märchenhaften Anfang der Schluß doch wieder zu ſehr„nach Leben riecht.“ Hauptfigur iſt Emmy, eine kleine Mani⸗ küre, die mit achtzig Mark monatlich ihre alte Mutter und zwei arbeitsloſe Brüder unterhalten muß. Aber das Leben hat für ſie noch den„großen Glücksfall“ parat. 1. Akt: Manſardenſtube. Die Kamera des Lebens„panoramiert“ weiter: Berlin am Wittenbergplatz, tauſend Füße, Straßenlärm. Großaufnahme: Aus der Kette der Menſchen löſt ſich die ärmlich gekleidete Emmy, weil ſie etwas Glitzern⸗ des im Rinnſtein ſieht. Eine zerriſſene Perlenkette! Natürlich Imitationen, denkt Emmy, und nimmt nur das Schloß der Kette mit, weil es mit ſeinen vielen bunten Steinen vielleicht noch zu verwenden war. Erſt als am nächſten Tag an allen Litfaßſäulen Plakate kleben, in denen 500 Mark Belohnung dem Finder der Perlenkette verſprochen werden, iſt ſich Emmy darüber klar, welchen Wert ihr Fund beſitzen muß. Noch einmal geht ſie zum Wittenberg⸗ platz und findet tatſächlich noch ein paar große Perlen. Hier hat dem Leben nun doch ein tüchtiger Regiſ⸗ ſeur gefehlt, denn ſchon auf dem Wege zum Juwelier endet das Märchen. Um den Finderlohn entſpinnt ſich ein Prozeß, der heute noch nicht zu Ende iſt, und der Emmy noch manche Träns koſten wird. Der Juwelier, der die Kette ſelbſt auf 20000 Mark geſchätzt hatte, zahlte gutwillig nur 125 Mark, obwohl die größten Perlen unter dem Funde waren. Das andere ſollte Emmy nach der endgültigen Schätzung bekommen. Die Endabrechnung bleibt aus. eine Ver⸗ handlung mit gegenſeitigen Verdächtigungen und Klagen beginnt. Die Sache ſieht für Emmy trotzdem günſtig aus, das Gericht fordert noch eine ausführliche Abrechnung daß das Fehlen einiger kleinen Perlen nicht aus ſchlaggebend ſei. Aber inzwiſchen hat Emmy ihre Stellung ver⸗ loren. Die„Perlenemmy“ wurde natürlich von ihren Kolleginnen dauernd geneckt, und als ſie einmal Krach ſchlug, flog die kleine Maniküre mit den großen Ambitionen auf die Straße. Perlen be⸗ deuten Tränen. das iſt ſchließlich doch die Grundmelodie dieſer kleinen Epiſode, ſelbſt wenn Emmy eines Tages noch zu ihrem Rechte kommt. Oberleutnant Brandt heiratet Das junge Paar nach der Trauung In Hannover fand nun die Trauung des durch ſeine inter natlonalen Turniererſolge ſo bekannt gewordenen e reiters Oberleutnant Brandt mit Fräulein Urf Mehring ſtatt. —. „. ee 2„„ e — 2 EE Deren Mittwoch 5. Februar 1933 Neue Mannheimer Zeitung Aus Baden Verhaftung langgeſuchter Einbrecher 6 Heidelberg, 15. Februar. Hier konnte der frü⸗ here Seemann Karl Oldersdorff aus Kiel und ſeine Braut, die 25jährige Ida Jauch aus Schwen⸗ ningen, ausfindig gemacht und verhaftet werden. Dadurch wurden zahlreiche Einbrüche in Schwen⸗ ningen, Bad Dürrheim, Deißlingen und der näheren Umgebung aufgeklärt. Das Diebesgut war bei der Schweſter der Ida Jauch aufbewahrt. Die Spuren der Weiterverfolgung deuteten nach Karlsruhe und von dort nach Heidelberg. Eine Reiſe durch Holland 29: Wiesloch, 15. Februar. In einer von Fort⸗ bildungsſchulhauptlehrer Filſinger geleiteten Verſammlung des Arbeiterbildungsvereins erſtattete Landesökonomierat Sack einen Bericht über ſeine Reiſe durch Holland. Redner ſchilderte Holland als das Land der weitgehendſten Spezialiſierung: hier nur Viehzucht, dort nur Getreidebau, hier nur Käſe⸗ gewinnung([Edamer), dort nur Hühnerzucht, hier nur Kohlbau, dort nur Blumenzucht. Der hollän⸗ diſche Bauer betreibt nur das, was Nutzen ab⸗ wirft, der Rechenſtift allein entſcheidet; er iſt durch und durch Kaufmann und ſtellt ſich mit ſeinen Er⸗ zeugniſſen ganz und gar auf die Wünſche ſeiner Abnehmer in den verſchiedenſten Ländern ein. Holland iſt auch das Land der peinlichſten Sauber⸗ kelt, die nicht nur im Hauſe feſtzuſtellen iſt, ſonbdern ſogar ſoweit geht, daß in den Getreibeäckern kaum eine Kornblume oder dergleichen zu finden iſt. Ein großer Teil des Landes liegt beträchtlich unter dem Meeresſpiegel und kann nur durch ein gut durch⸗ dachtes Schleuſenwerk und durch ſtändiges Pumpen vor Ueberſchwemmung bewahrt bleiben. Zum Schluß zeigte der Redner noch eine Auswahl von ſchönen Lichtbildern, von denen beſonders die rieſigen Blütenmeere der Tulpen und Hyazinthen größten Eindruck machten. * Rettigheim bei Wiesloch, 14. Februar. Vor eint⸗ ger Zeit brach hier im Ladenraum des Hermann Reiß auf bisher noch unbekannte Weiſe Feuer aus, dem das ganze Inventar im erſten Stockwerk zum Opfer fiel. Da man den Beſitzer mit der Brandurſache in Verbindung zu bringen glaubte, wurde der Mann eine Zeitlang in Haft genom⸗ men. Nun iſt er erneut unter dem dringenden Ver⸗ dacht der Brandſtiftung verhaftet worden. Durmersheim(Amt Raſtatt), 14. Februar. Die hieſige Volksſchule mußte wegen der Grippeepidemie bis zum 20. Februar geſchloſſen werben. Der Unterricht in Raſtatt iſt wieder an ſämtlichen Schulen aufgenommen worden. Beuren(Amt Ueberlingen), 14. Februar, Metzger⸗ meiſter Huber ſtürzte mit ſeinem Motorrad und mußte mit einem Schädelb rn ch und einer Wir⸗ belſäulenverletzung ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Eroͤbebenſchäden am Raſtatter 5 M ittag⸗Aus gabe Schloß Sämtliche 30 Kamine auf dem Schloßdache müſſen abgetragen werden * Raſtatt, 15. Februar. Erſt allmählich treten die durch das Erdbeben verurſachten Beſchädigungen hervor, nachdem in den letzten Tagen die behörd⸗ lichen Unterſuchungen fortgeſchritten ſind. So hat ſich ergeben, daß ſämtliche 30 Kamine a uf dem Schloß dach abgetragen und neu geſetzt werden müſſen. Im Schloß ſelbſt finden ſich die Hauptverwüſtungen im dritten Stock, der nur leere Räume hat. Jedes Zimmer weiſt breite und tiefe Längs⸗ und. Querſprünge auf, die ſich durch die einen Meter dicken Wände in allen Richtungen fortſetzen. Auch das teils neu renovierte Corps de logis hat unter der Erſchütterung ſtark gelitten. Ueber ſämtlichen Türfüllungen der rechten Zimmerflucht löſte der ungeheure Druck vielveräſtelte Rüſſe aus. Sie ſpringen teilweiſe auch in die aufgefriſchten Deckengemälde hinüber und zerſtören natürlich da⸗ durch ihren Wert. In den Waffenzimmern des zweiten Stocks wurden die Gewehre aus den Geſtellen geworfen. Baurat Amann aus Baden⸗Baden beſichtigte die Schloßkirche und ſchätzte den Schaden auf rund 1000 Mark. Die rechte Außenſeite des Baues trägt in der Mitte einen deutlich ſichtbaren Riß vom Dach bis auf den Boden herunter. Im Innern der Kirche ſpringen ſechs zum Teil ſehr breite und lange Riſſe in den Vordergrund des koſt⸗ baren Deckengemäldes. Die kleineren Gemälde zei⸗ gen alle eine ganze Menge Sprünge und Riſſe. In dem linken Altarhintergrund iſt ein großes Stuck⸗ ſtück aus dem Geſims gebrochen. Daneben laufen gleich falls meterlange Wandriſſe, die man bis in Deckenhöhe verfolgen kann Allsſchußſitzung der heſfijchen Aundwirlihaſttammer * Mainz, 14. Februar Der Ausſchuß für die Provinz Rheinheſſen der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer hielt hier eine gut beſuchte Sitzung ab. Der Vorſitzende Wol f⸗Albig, erhofft von der neuen Reichsregierung eine Stär⸗ kung des Binnenmarktes durch vorteilhaftere Han⸗ delsverträge und erhöhte Zölle für lebenswichtige Produkte wie Speck, Schmalz, Fleiſch uſw. Der Obſt⸗ und Gemüſebau bedürfe größerer Unterſtützung durch die Regierung. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſei auch für die Vamdwirtſchaft von großer Bedeutung. Generalſekretür Munk und Weinbauinſpektor Scheu ⸗Alzey erſtatteten Bericht über die Tätigkeit des Ausſchuſſes im abgelaufenen Geſchäftsjahr, aus dem zu entnehmen war, daß die Pferdezucht einen guten Erfolg aufwies. Die Milch⸗ erträgniſſe gingen zurück. Da dem Landwirt die Mittel zum Ankauf von Kraftfutter fehlten, hat ſich der Ernährungszuſtand des Viehs, beſonders der Jungbullen, verſchlechtert. e normal. In der Ge flügelzucht werden ochleiſtungen angeſtrebt. Die Obſternte war gering. e ene nehme in Rheinheſſen die Kir⸗ ſchenfruchtfliege überhand, jedoch würden Verſuche zur Veismofnne des Schädlings unter⸗ nommen. Der rhein⸗heſſiſche Weinbau habe wiederum ein Jahr des Kampfes und der Enttäuſchung hinter ſich. Die Qualität bleibe gegen den 1931er zurück. Die Winzer ſeien für den größeren Ausfall durch das Anziehen der Preiſe zum Teil entſchädigt worden. In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, wie ſehr es zu begrüßen wäre, wenn die Winzer⸗ und Hagelkredite von der Regierung niedergeſchla⸗ gen würden. Die Regierungsvertreter bezeichneten dies als unmöglich, da ſonſt alle übrigen Kredite für Tabakbau Handwerk uſw. ebenfalls geſtrichen werden müßten. Die Schweinezucht Angetreuer Kirchenrechner * Mainz, 14. Februar. Der 62jährige Spezerei⸗ händler Ph. Graßmann, aus Uelversheim verſieht ſeit mehreren Jahren das Amt eines evangeliſchen Kirchenrechners, Ende 1931 wurde bei einer Reviſion ein Fehlbetrag von 2950/ feſtgeſtellt. Graß⸗ mann gab damals ſchon zu, daß er das Geld für ſich verwandt habe. Von dem veruntreuten Gelde hat er inzwiſchen 1700/ erſetzt und den Reſt durch eine Hypothekenübertragung geſichert. Das Bezirksſchöf⸗ fengericht verurteilte ihn wegen Amtsunterſchlagung zu drei Monaten Gefängnis unter Zubilli⸗ gung einer fünfjährigen Bewährungsfriſt. Danlesagung sage ich allen herzlichen Dank Mannheim(F 5,), 18. Februar 1933 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, insbesondere für die reichen Kranz. und Blumen- spenden beim Heimgange meiner lieben Mutter Hans Wöhrle releph. 309 13 Neue Geschäftsleitung Billige Sgefischtage Jelzt kann jeder kaufen! Sbblachs 0.., im Anschnitt 218 pfd. 20.3 Bratschellfisch fd. 22.3 abe meine Praxis Wieder aulgenommen Dr. Th. Gernsheimer: 153 Telephon 270 05 Asihma ist heilbar Asthmakur nach Dr. Alberts kann Trauer u. Gesellschaftsanzüge werd. billigst verkault und verliehen in der Etage Ringel 100 ann 0 3, 4d ng: Haus neden Hlrschland Schellfisch, Kabliau o. 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Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß er einen Teil ſeiner Beute in Wies⸗ baden und Darmſtadt abgeſetzt hat. 75 Se site Nu mmer 77 Aus der Pfalz Schöffengericht Ludwigshafen * Ludwigshafen, 14. Februar. Bei einem Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Taxi und einem Motor⸗ e am 26. Oktober v.., nachts 1 Uhr, in Ludwigshafen wurde der Motorradfahrer, Kunſt⸗ maler Otto Klein aus Mannheim, derart verletzt, daß ſein rechtes Bein amputiert werden mußte und wahrſcheinlich auch der rechte Arm ſteif bleiben wird. Sein Sozius erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung. Vom Schöffengericht Ludwigshafen wurde der 23 Jahre alte Kraftfahrer Hans Barth aus Oggers⸗ heim, der Lenker des Autos, wegen zweier Vergehen der fahrläſſigen Körperverletzung zu drei Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. 1000 Wurzelreben geſtohlen * Biſſersheim(Amt Frankenthal), 13. Februar. Nachts wurden dem Landwirt Jak. Hammann III. auf ſeinem Grundſtück in der Oſtergewann über 1000 Stück 2jährige Por n, reben ausgemacht und geſtohlen. Die Diebe gingen dabei ſo vorſichtig zu Werke, daß ſie nicht die gering⸗ ſten Fußſpuren hinterließen. Der Wert der Wurzel⸗ reben ſtellt ſich auf etwa 100 Mark. Hausdurchſuchungen bei Kommuniſten * Speyer, 14. Februar. Bei einer Reihe von Funktionären und Mitgliedern der KPD. wurden bei Hausdurchſuchungen verſchiedene Exemplare des verbotenen Flugblattes„Rotes Echo“ und anderes Material vorgefunden und beſchlagnahmt. Selbſtmord auf den Schienen * Kaiſerslautern, 14. Februar. Die Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen teilt mit: Geſtern früh um 8 Uhr wurde auf dem Bahnkörper zwiſchen Kaiſers⸗ lautern Hauptbahnhof und Hochſpeyer die Leiche des 28 jährigen Fritz Welker aus Kaiſerslautern aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Nach den Erhebungen liegt Selbſtmord durch Ueberfahren vor. * „% Ludwigshafen, 14. Februar. Am geſtrigen Montag abend um 11 Uhr wurden von einer Poli⸗ zeiſtreife im Stadtteil Mundenheim 18 Kommu⸗ niſten, die an einem verbotenen Umzug ſich be⸗ teiligten, feſtgenommen. In der Dunkelheit ge⸗ lang es einem Teil von ihnen, wieder zu entkommen. Unter den Verhafteten befindet ſich auch der Land⸗ tagsabg. Herbert Müller. * Pirmaſens, 15. Februar. Der mit Leder⸗ ſchnitzeln beladene Laſtwagen des Autounternehmers Edrich aus Rodalben kam am Montag abend von der Straße ab, prallte an mehrere Bäume an und blieb ſchließlich ſchwer beſchädigt liegen. Während Edrich, der am Steuer ſaß, unverletzt blieb, wurde der Beifahrer Emil Gerlach von hier gegen die Schutzſcheibe geſchleudert und durch Glasſplitter am Kopf und an den Händen erheblich verletzt. Er mußte in bewußtloſem Zuſtande mit dem Sanitäts⸗ auto des Roten Kreuzes ins Pirmaſenſer Kranken⸗ haus gebracht werden. 8 Bkeſtestrabbe ö ö 51,2 Der weifesfe Weg lohnt sich. 5 Frelhauslleferungen nach allen Stadtteſſen= Lebensmittelhaus K 0 H. 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Landgrafen Else Schulz Venus Ein junger Fürte Ik Margarethe Bäumer Gussa Heiken Ellen Philips Gertrud Jenne Vierter Ee elknabe Nora Landelich 105 5 8 5 Sonntag, 8 Uhr abends, Mibelungensaal Großer bunter Abeiterer abend 19. 21456 der Meister des Humors, der Liebling aller, mit seinem Ensemble, u. a. a Renate Ferber, Osk. Heller, Hugo Bettin 8 fünf Rondos ale welwlichen„Revellers“ rel Wiener Stragensänger, Hans Groger, Akkordeonvirtuose, dazu die gesamte F Kapele der Schutznolzel Ludwigshafen Leitung: Musikmeister Schuster 60 5 55 bis.50 Mark bei Hechel, Horten 3. 10. Buchhendlung Dr. 5 ruülmann, P 2. 15 Verkehrsverein. N 2. 1. Buchhandlung Schenk. Nalttelstraße. 785 Blumenhaus Pindenhof. Meerſeldstraße. Mennnelſm Fonzertdirektion delnz Hotfmelster. 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