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Mittag⸗Ausgabe —— Badens Initiative Meldung des Wolffbüros — Berlin, 17. Februar. Der Reichsrat hielt geſtern unter Vorſitz von Reichsinnenminiſter Dr. Frick die Vollſitzung ab, die ſeit Tagen im Mittelpunkt der Politik ſtand. Zum erſten Mal war das Land Preußen vertreten durch die von den Reichskommiſſaren ernannten Reichs⸗ kats bevollmächtigten. Die von der Regierung Braun bevollmächtigten preußiſchen Vertreter waren nicht erſchienen. Ehe Reichsinnenminiſter Dr. Frick die Sitzung eröffnete, traten mehrere Ländervertre⸗ ter vor allem aus Süddeutſchland an ihn heran, um ſich lebhaft mit ihm zu unterhalten. Sofort nach Eröffnung der Sitzung verlas Miniſterialdirektor leg Sperr folgende — 18 Erklärung Bayerns — 7 1. Der Reichsrat iſt eine ausgeſprochen bundes⸗ 8 mäßige Einrichtung zur Wahrung des Antei⸗ N les der Länder an der Geſetzgebung und Ver⸗ rohes waltung des Reiches. 5. Die Stimmführung der Länder im Reichsrat Auge muß bon der Reichsgewalt unabhängig 90 ſein. 2850 3, Die Beteiligung von Reichskommiſſaren an der Abſtimmung im Reichsrat widerſpricht alſo 12 dem Grundaufbau des Reiches. miet. 4 Jedes deutſche Land iſt berechtigt, die Einhal⸗ tr. g, lung der verfaſſungsmäßigen Zuſammenſetzung des 2 Reichsrates zu verlangen, ohne daß ihm hieraus der Vorwurf der Einmiſchung in Angelegenheiten eines 1 8 anderen Landes gemacht werden kann. i f Die bayeriſche Regierung lehnt eine Einmengung er in innerpreußiſche Angelegenheiten ausdrücklich ab. 5 Sie hält aber im Einklang mit der Stellungnahme 10n des Reichsſtaatsgerichtshofes an den dargelegten 18. berfaſſungsmäßigen Grundlagen des Reichsrates 780 ſeſt und 1 legt deshalb gegen die Beteiligung des der Reichskommiſſars in Preußen oder ſonſtiger — Reichs beauftragter au der Beratung und 9665 Abstimmung im Reichsrat Rechts verwahrung ein, heil dieſe Beteiligung eine dem Weſen des Reichs⸗ dates widerſprechende Veränderung der Zuſammen⸗ ſezung des Reichsrates bedeuten würde. Nach dieſen Grundsätzen muß die bayeriſche Regierung ihre künf⸗ lige Stellungnahme bemeſſen. Der badiſche Geſandte Dr. Fecht be⸗ kannte ſich gleichfalls zu dem Urteil des Staats⸗ 19 —n 4 ibe 28 1 14 5. 8 5 preis ekichtshofes, nach dem Reichsorgane nicht ein Land 19011 hertreten könnten. Er hielt es für notwendig, Be⸗ — jatungen aus zuſetzen, bis der Staatsgerichts⸗ 85 hof entſthieden habe. Ein überraſchender Vorſtoß . Der Vertreter der Rheinprovinz, bammacher, ſtimmte namens der preußiſchen Provinzen, Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen, Nieder⸗ ſhleſten, Oberſchleſien, Sachſen, Weſtfalen, Heſſen⸗ ſſaun und Rheinland der bayeriſchen Erklärung au. Er prpteſtierte dagegen, daß Vertreter der Reicskommiſſare im Reichsrat erſchienen ſeien. Man be einen neuen 20. Juli geſchaffen. Er ſpreche nicht nur für die ſieben preußiſchen Provinzen, ſondern auch für die preußiſchen Staatsminiſter, die ihn durch beſondere Voll⸗ macht ermächtigt hätten, das Stimmrecht für die preußiſchen Staatsminiſter im Reichsrat auszuüben. Eine Sitzung, bei der die Reichs⸗ kommiſſare die preußiſchen Stimmen abgeben i würden, ſei in jedem Falle ungültig. Der heſſiſche Geſandte ſchloß ſich der Rechteverwahrung Badens an. Reichsinnen⸗ niniſter Dr. Frick erklärte, daß für die Reichs⸗ keglerung einzig und allein die Verordnung des Reichspräſidenten maßgebend ſei. Vertagungsantrag der Länder Der Reichsrat trat dann in die Tagesordnung Er nahm von der Mitteilung über die Ernen⸗ nung des neuen Kabinetts Kenntnis. Als dann von er Ernennung der neuen preußiſchen Bevollmächtig⸗ 3 Kenntnis gegeben wurde, beantragte der adiſche Geſandte im Auftrage Bayerns, Sachſens, Württembergs, Badens, Heſſens, Ham⸗ a Bremens und Lübecks feſtzuſtellen, daß der kenntuis nehme, ohne zu der Rechtsfrage Stellung in nehmen. Da die Rechtsbeſtändigkeit der Ernennung von der Entſcheidung des Staatsgerichts⸗ hofes abhängig ſei, wird beantragt, bis zu leſer Entſcheidung die Beratungen und Be⸗ ſchlußfaſſungen des Reichsrates auf beſon⸗ ders dringende Gegenſtände zu beſchränken. * Reichsrat von der Beſtellung der Bevollmächtigten Freitag, 17. Februar 1033 144. Jahrgang— Nr. 8 5 Verſtändigung im Die Länder-Regierungen vermeiden einen offenen Konflikt und warten die Entſcheidung des Staatsgerichtshofs in der Preußenfrage ab Görings großer Veamtenſchub Auch bei den mittleren und unteren Beamten ſoll eine Erneuerung stattfinden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Februar. Geſtern abend veranſtaltete der Reichskommiſſar für das Land Preußen in den Räumen des preußi⸗ ſchen Staatsminiſteriums einen Empfang der in⸗ und ausländiſchen Preſſe. Außer dem Gaſtgeber von Papen erſchienen nach Schluß der Kabinetts⸗ ſitzung der Ernährungsminiſter Hugenberg und Reichsarbeitsminiſter Seldte. Außerdem hatten ſich die kommiſſariſchen preußiſchen Miniſter Göring, Ruſt und Popitz eingefunden. Miniſter Göring äußerte im Geſpräch, daß er entſchloſſen ſei, die Säuberungsaktion in der preußiſchen Verwaltung und namentlich in der Po⸗ lizei energiſch bis zum Ende durchzuführen. Kein Sozialdemokrat würde mehr in der Verwaltung ge⸗ duldet werden. Es ſei, um eine Reform an Haupt und Gliedern zu erzielen, notwendig, daß die maß⸗ gebenden leitenden Poſten mit zuverläſſigen Partei⸗ exponenten beſetzt würden. Dem Revirement in der Spitzengruppe würde eine Erneuerung des Perſonalbeſtandes auch in den mittle⸗ ren und unteren Beamtenſchichten folgen. Dabei gedenke man jedoch mit möglichſter Schonung vorzugehen und nach dem Grundſatz zu verfahren, daß bei beanſtandeten Handlungen nur der Auftrag⸗ geber zur Rechenſchaft zu ziehen ſei, nicht aber die Exekutipbeamten, wenn ſie ſich bei ihren Maßnah⸗ men nicht durch parteibeſtimmte Willkür hätten leiten laſſen. Göring deutete weiter an, daß der gegen⸗ wärtige Zuſtand nur als ein Anfangsſtadium zu be⸗ trachten ſei. Nach einer Kampfperiode, die„auf einige Jahre“ bemeſſen werde, würden die aus den Reihen der jetzigen Regierungsgruppen entnomme⸗ nen Perſönlichkeiten wieder zurückgezogen und durch Fachbeamte erſetzt werden. Schon jetzt herrſche das Beſtreben, die Vizepräſidenten in den einzelnen Ver⸗ waltungen nicht nach politiſchen, ſondern nach fach⸗ lichen Geſichtspunkten auszuwählen. Zu dem Empfang waren Preſſevertreter aller Richtungen, mit Ausnahme der Sozialdemokraten und Kommuniſten, geladen. Die Zentrumspreſſe hatte ſich dem Empfang demonſtrativ ferngehalten. Die für geſtern in Ausſicht genommene Sitzung des kommiſſariſchen preußiſchen Staatsminiſteriums iſt mit Rückſicht auf die Beratungen im Reichs⸗ kabinett und die Verhandlungen im Reichsrat ver⸗ ſchoben worden. Die noch ausſtehenden Entſchei⸗ dungen über die Neubeſetzung der durch den letzten Beamtenſchub freigewordenen Poſten in der preußiſchen Verwaltung ſoll in den nächſten Tagen getroffen werden. In der D. A. Z. werden lebhafte Bedenken gegen die Auswahl der Nachfolger auf den freigewordenen preußiſchen Poſten erhoben. Mit wenigen Aus⸗ nahmen handele es ſich um Außenſeiter.„Soll⸗ ten“, ſo bemerkt das Blatt,„in dem rieſigen Arſenal der preußiſchen Verwaltung nicht genügend Berufs⸗ beamte vorhanden ſein, die ſich als politiſche Ver⸗ trauensmänner der neuen Regierung ebenſo gut eignen und liegt in dieſer Form der Stellenbeſetzung nicht ein Widerſpruch gegen frühere programmatiſche Ankündigungen der Regierungsparteien?“ Der frühere Staatsſekretär im Reichsminiſte⸗ rium der beſetzten Gebiete, Schmidt, iſt als Ko m⸗ miſſar für Sonderaufträge ins preußiſche Inmnenminiſterium berufen worden. Polizeipräſident Froitzheim in Wies⸗ baden iſt von dem kommiſſariſchen preußiſchen In⸗ nenminiſter ſeinem Antrage entſprechend auf drei Wochen beurlaubt worden. Die Beurlaubung des Regierungspräftdenten von Aachen, Stieler(Zentrum) iſt damit aufgehoben. eee ere Rooſevelt ſchildert das Attentat Meldung des Wolff⸗ Büros — Miami, 17. Februar. Der zukünftige Präſident der Vereinigten Staa⸗ ten hat im Zuge nach Newyork eine Schilderung des Anſchlages gegeben, der geſtern auf ihn verübt wurde. Er erklärte: „In dem Augenblick, als mir jemand von dem Inhalt eines langen Telegramms Kenntnis gab, hörte ich ein Geräuſch, das ich für die Exploſion eines Feuerwerkskörpers hielt. Ihm folgten jedoch mehrere andere Detonationen. Der Mann, mit dem ich ſprach, trat zurück, mein Chauffeur ließ den Wagen an, und ich ſah, als ich mich umblickte, den Bürgermeiſter Cermak gebückt daſtehen und Frau Gill, wie ſie zuſammenbrach. Ich rief dem Chauffeur Halt zu— das war etwa vier Meter von unſerem Stand entfernt— aber ein Detektiv ſchrie zum Chauffeur:„Fahren Sie aus der Menge“. Wir hielten dann an einer etwas entfernteren Stelle. Als ich mich abermals umſah, hatte man Cermak eben aufgehoben. Ich ließ ihn zu unſerem Wagen tragen. Auf den Trittbrettern des Autos ſtanden die Detektive, einer hatte eine Handver⸗ letzung, der andere einen Augenſchuß.“ In dem Zuſtand des ſchwer verletzten Bürger ⸗ meiſters Cermak iſt nach Anſicht der Aerzte des Krankenhauſes eine bemerkenswerte Beſſe⸗ rung eingetreten. Das Befinden der Frau Gill iſt dagegen nach wie vor ſehr ernſt. Die übrigen Opfer befinden ſich, wie man glaubt, außer Lebens⸗ gefahr. Die Vernehmung Giuſeppe Zingaras die immer noch andauert, hat bis jetzt keine Klarheit über die Motive ſeines Anſchlages gebracht. Zingara ſpricht die Landesſprache nur gebrochen, behauptet aber, naturaliſierter amerikaniſcher Bürger zu ſein. Er ſcheint ſich über die Bedeutung ſeiner Taten im Klaren zu ſein. Sein Benehmen erinnert aber dos an das eines Menſchen, der ſich geiſtig nicht im Gleich⸗ gewicht befindet. Er behauptet, er habe einen Haß auf die Regierung, weil er ſchon von Kindesbeinen an ſchwere Arbeit habe verrichten müſſen, ſtatt ſich auf der Schule Kenntniſſe zu erwerben. Vor zehn Jahren plante Zingara ein Atten⸗ tat auf den König von Italien. Wie er angibt, iſt es ihm damals nicht möglich ge⸗ weſen, ſich durch die Menſchenmenge bis in die Nähe des Königs durchzudrängen. Zingara wird wegen Mordverſuchs angeklagt werden, worauf 20 Jahre Gefängnis ſtehen. Wenn jedoch eines der von Zingara verletzten Opfer ſtirbt, würde der Tä⸗ ter der Todesſtrafe verfallen. Der Leiter der ameri⸗ kaniſchen Geheimpolizei, Morgan, teilt mit, daß ſich Zingara als Anarchiſt zu erkennen ge⸗ geben habe. C FTdfdpdßßdfdfdfßVFFFFFPFPPFPTPccGGTVGGGcoocbooocoocccßcßccßccccccccccccc Die Vertreter Thüringens, Mecklenburg⸗Schwe⸗ rins, Oldenburgs, Braunſchweigs, Anhalts und von Lippe und Neuſtrelitz, gaben Erklärungen ab, daß ſie die von der Reichsregierung gegenüber Preußen geſchaffene Lage anerkennen und die preußiſche Kom⸗ miſſartatsregierung als rechtmäßig eingeſetzt an⸗ ſehen. Der Vertreter Sachſens erklärte, Sachſen ſei weder in der Lage, für die von Bayern und Baden ausgeſprochene Rechtsverwahrung noch für die von Thüringen abgegebene Eklärung Stellung zu nehmen. Die Vertreter von Schleswig⸗Holſtein und anderen Provinzen bezeichneten es als dringend notwendig, daß der Reichsrat unbeſchadet der Rechts⸗ lage aktionsfähig bleibe. Reichsinnenminiſter Dr. Frick betonte gegenüber dem Vertreter der Rheinprovinz, daß ſelbſtverſtänd⸗ lich allein die Vertretung der derzeitigen preußiſchen Regierung zur Stimmabgabe berechtigt ſet. Die ſteben preußiſchen Provinzen gaben gegen dieſe Er⸗ klärung, Proteſt zu Protokoll, während der bayeriſche Vertreter erklärte, daß un⸗ beſchadet der Frage der Rechtsbeſtändigkeit in der Zwiſchenzeit eine Vertretung der Regierung Braun im Reichsrat unmöglich geworden ſei. Darauf wurde der badiſche Antrag mit 39 gegen 26 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Für den Antrag ſtimmten Bayern, Sachſen, Würt⸗ temberg, Baden, Heſſen, Hamburg, Bremen, Lübeck, Schaumburg⸗Lippe und die Provinzvertreter von Berlin, Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen, Nieder⸗ ſchleſten,, Sachſen, Weſtfalen, Heſſen⸗Naſſan und Rheinprovinz. Oberſchleſien enthielt ſich der Stimme. Der Reichsrat erledigte dann den Reſt der Ta⸗ gesordnung, der nur aus Formalien beſtand. Die Wiederernennung des bisherigen Reichsarbeits⸗ miniſters Dr. Syrup zum Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung wurde gebilligt. ieichsral Vetonte Neutralität Dirahtbericht unſeres Berliner Bü ros J Berlin, 17. Februar. Die Reichsratsſitzung iſt ſo verlaufen, wie wir es hier vorausgeſagt haben. Der Reichsrat hat darum erſucht, daß, ehe der Staatsgerichtshof ge⸗ ſprochen hat, nur noch Tagungen einberufen wer⸗ den, wenn beſonders dringliche Angelegenheiten zu behandeln ſind. Wichtiger als dieſer mit einer un⸗ erwarteten Zweidrittelmehrheit angenommene Be⸗ ſchluß ſelbſt ſind wohl die Gründe, die ſeine Be⸗ fürworter für ihn dargelegt haben. Aus der Fülls der Erklärungen, die die einzelnen Länder abgaben, ging deutlich und unverkennbar ihr Beſtreben her⸗ vor, in dem politiſchen Streit um dis Preußenfrage nicht Partei zu nehmen. Sie wollten lediglich die Konſequenzen aufzeigen, die ſich ſtaats rechtlich aus der Februar⸗Verordnung zwangsläufig ergeben haben. Die ihres Amtes entſetzte preußiſche Hoheits⸗ regierung hatte darauf verzichtet, durch Entſendung ihrer Bevollmächtigten einen offenen Konflikt herauf⸗ zubeſchwören. Sie mochte ſich nicht zu Unrecht ge⸗ ſagt haben, daß eine derartige Demonſtration im Grunde ausſichtslos bleiben müßte. Dafür war der Vertreter der Rheinprovinz ermächtigt worden, den Proteſt des Kabinetts Braun gegen die durch die kommiſſariſche preußiſche Regierung vor⸗ genommenen Ernennungen vorzutragen. Das Bemühen der Länder umpolitiſche Neutralität dokumentierte ſich vielleicht am deutlichſten in dem Verhalten des bayeriſchen Ver⸗ treters. Einmal betonte Miniſterialdirektor Sperr, daß die Inſtruktion von Reichsratsbevollmächtigten durch eine kommiſſariſche Regierung, die letzten En⸗ des eine Inſtruktion durch das Reich ſei, dem Weſen des Reichsrates zuwiderlaufe. Auf den Vorſtoß des rheiniſchen Vertreters erwiderte er, daß eine Vertre⸗ tung der„preußiſchen Landesregierung Braun im Reichsrat überhaupt unmöglich“ ſei. Dadurch ſollte, ſo wird uns von bayeriſcher Seite erklärt, zum Aus⸗ druck gebracht werden, daß die Not verordnung, von dem bevorſtehenden Urteil des Staatsgerichts⸗ hofes ganz abgeſehen, fürs erſte ſoweit gel⸗ tendes Recht bedeute, als die Hoheitsregie⸗ rung durch den Reichspräſidenten aller Befugniſſe enthoben wurde. Andererſeits habe mit dieſer Stel⸗ lungnahme die bayeriſche Staatsregierung nicht nur ihre Rechte, ſondern auch die Rechte des Reichsrates wahrgenommen und ſich für die Zukunft jede Mög⸗ lichkeit zur Wahrung dieſer Rechte offen gehalten. Sicherlich mag bei der Haltung Bayerns auch der Wunſch mitgeſprochen haben, eine direkte Fehde zwi⸗ ſchen dem Gremium der Einzelſtaaten und dem Reichskabinett zu vermeiden. In dieſem Sinne wird man die Ausführungen des bayeriſchen Bevollmäch⸗ tigten als ein wichtiges, für das Ergebnis des geſtrigen Tages geradezu entſcheidendes. Politieum anzuſehen haben. Beachtlich war, daß Thüringen im Gegenſatz zu der Haltung der übrigen Teilnehmer der Ber⸗ liner Ausſprache der Regierungschefs der Länder die durch die Februar⸗Verordnung herbeigeführte Lage vobehaltlos anerkannte. Sachſen, das am Mitt⸗ woch verſucht hatte, zwiſchen den divergierenden Auffaſſungen zu vermitteln und auszugleichen, ſtimmte dem badiſchen Vertagungsantrag zu. Zuſammenfaſſend wird man feſtſtellen dürfen, daß die Abſicht der Reichsregierung, gewiſſer⸗ mißen ein kait accompli zu ſchaffen, noch ehe der Leipziger Urteilsſpruch da iſt, nicht verwirk⸗ licht werden konnte. Im übrigen kann das Reichskabinett mit der betont neutralen Haltung der Länder, die mit voller Abſicht jeder politiſchen Kri⸗ tik an dem erneuten Vorgehen gegen die Regierung Braun ſich enthielten, durchaus zufrieden ſein. Die Reichsratsſitzung ſtand, wie ſchon ſeit langem nicht mehr, im Zeichen großer politiſcher Spannung und der Verlauf der Beratungen rechtfertigte die Erwartungen: Der Vorſtoß der ehemaligen Ho⸗ heitsregierung durch den Vertreter der Rheinprovinz und die zweite Erklärung der bayeriſchen Regierung iber die einſtweilige Geltung der Notverordnung er⸗ folgten völlig überraſchend, Ihre Wirkung war daher auch unzweifelhaft recht groß. Bayerns Vertreter bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Februar. Der Reichspräſident wird heute, wie die„Da Z“ erfährt, den Staatsrat Dr. Schaeffer als offiziellen Vertreter der bayriſchen Regierung emp⸗ fangen. Wie ſeiner Zeit berichtet, war dieſer Beſuch ſchon vor einiger Zeit, nämlich unmittelbar vor dem Erlaß der Notverordnung über das erneute Eingreifen des Reiches in Preußen, nachgeſucht wor⸗ den, damals aber nicht zuſtande gekommen. In Bad Kifſingen erklärte, wie die„Mun⸗ chener Zeitung“ berichtet, in einer Wahlverſamm⸗ * 2. Seite/ Nummer 81 lung Abg. Dr. Probſt, daß die Bayeriſche Volks⸗ partei gegenüber der offiziellen Verſicherung der Reichsregierung, die Länder nicht benachteiligen und namentlich in die ſüddeutſchen Staaten keine Reichs⸗ kommiſſare ſchicken zu wollen, ſkeptiſch ſei angeſichts der Aeußerung des Reichsinnenminiſters Frick gegen⸗ über dem bayeriſchen Vertreter in Berlin des In⸗ halts, daß in Bayern ſobald als möglich eine Kvali⸗ tion zuſtande kommen möchte, damit nicht große Ge⸗ fahren für Bayern heraufzögen. In Berlin ſollte man nicht des Glaubens ſein, daß die ſüddeutſchen Länder und ganz beſonders Bayern ſich nunmehr für die Zukunft paſſiv verhalten wollten und in aller Er⸗ gebenheit eine ähnliche Behandlung, wie ſie das Reich dem Lande Preußen zuteil werden ließ, ab⸗ warten würden. Rundfunkpropaganda Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Februar. Im Rundfunk beginnt heute ein ausgedehntes Propagandaprogramm der Regierung. Es ſollen bis kurz vor den Wahlen faſt täglich Ver⸗ treter der Regierungsparteien zu Wort kommen. Zunächſt ſpricht Dr. Stadtler über die Kabinette der nationalen Konzentration, dann Alfred Roſen⸗ berg, der außenpolitiſche Beauftragte Hitlers über die Geſchichte des Nationalſozialismus. Der deutſch⸗ Hationale Abg. Prof. Dr. Spahn behandelt in drei Vorträgen die deutſche Nachkriegsgeſchichte und ſchließlich wird eine Serie von Porträts der neuen Kabinettsmitglieder geboten. Dr. Goebbels ſpricht über Hitler, Bernhard über Hugenberg, Schulze⸗ Naumburg über Frick, Ulrich von Pufendorf über Papen. Aufruf des Evangeliſchen Bundes Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 17. Februar. Das Präſidium des Evangeliſchen Bun⸗ des erläßt zu den Märzwahlen einen Aufruf, in dem es heißt: Die neue Reichsregierung iſt aus der völkiſchen Neuordnung hervorgegangen, ſie will mit den noch vorhandenen nationalen Kräften des eigenen Volkes in bewußtem Gottesglauben auf dem Trümmerfeld der unſeligen Novemberrevolution des Jahres 1918 ein neues, freies, geeintes Deutſchland aufbauen. 14 Jahre lang haben die international gebundenen Mächte Zentrum, Sozialdemokratie und Kommunis⸗ mus ber deutſchen Politik und dem Kulturleben unſeres Volkes das Gepräge gegeben. Nun ſoll im Kampf gegen ſie die Erneuerung Deutſch⸗ lands von innen heraus beginnen. Trauerkundgebung für Neunkirchen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 17. Februar. Im Reichsrat ergriff geſtern, während ſich die Reichsratsmitglieder von ihren Sitzen erhoben, Reichsinnenminiſter Dr. Frick das Wort zu einer Trauerkundgebung für Neunkirchen. Er führte aus: i „Gerade die ſchwere Lage, in der ſich dieſes Ge⸗ biet befindet, läßt uns dieſes große Unglück in Neunkirchen, das unſere Volksgenoſſen im Saarge⸗ biet betroffen hat, beſonders ſchwer empfinden. Ich darf wohl auch namens des geſamten Reichsrates die Verſicherung abgeben, daß das geſamte Deutſchland hinter unſeren Volksgenoſſen im Saargebiet ſteht und auch mit ſeinen ganzen Kräften dazu mithelfen wird, daß dieſes Unglück von unſeren Volksgenoſſen überſtanden wird, und daß das Saargebiet die nötige Hilfe und den nötigen Rückhalt auch in dieſem Un⸗ glück am Mutterlande findet.“ Die Zahl der geborgenen Toten des Exploſions⸗ unglücks hat ſich auf 63 erhöht. * Der franzöſiſche Miniſterrat hat geſtern beſchloſſen, der Kammer vorzuſchlagen, 500 000 Franken für die Hinterbliebenen der Opfer von Neunkirchen zur Verfügung zu ſtellen. Vedeulſame Erklärung des deutſchen Vertreters auf der Abrüftungskonferenz Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 17. Februar. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat geſtern die Frage der Luftrüſtungen gemäß dem engliſchen Arbeitsprogramm behandelt. Die engliſche Delegation hat die Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes, dem die wichtigſten Luftfahrtmächte angehö⸗ ren ſollen, vorgeſchlagen. Der Ausſchuß ſoll die Möglichkeiten der vollſtändigen Abſchaffung der Militärluftfahrt und des Luftbombardements in Verbindung mit einer wirkſamen internationalen Kontrolle der Zivilluftfahrt prüfen. Botſchafter Nadolny ſchlug vor, der Hauptausſchuß ſolle vor⸗ erſt entſcheiden: 1. ob die völlige Abſchaffung der Mili⸗ tär⸗ und Marineluftfahrt, verbunden mit einer internationalen wirkungsvollen Kontrolle der Zivilluftfahrt, durchgeführt werden ſoll, und 2. ob das Luftbombardement in geſchränkter Weiſe verboten werden ſoll. Im Laufe der Ausſprache, in der die Vertreter der Vereinigten Staaten und Kanadas erneut betonten, daß ihre Länder ſich an einer Ju⸗ ternationaliſterung der Zivilluftfahrt nicht betei⸗ ligen würden, ſchloß ſich der Vertreter Frank⸗ reichs grundſätzlich der Auffaſſung Nadolnys au. Er betonte allerdings, daß Frankreich die Abſchaf⸗ fung der Militärluftfahrt nur unter der Bedingung zugeben könne, daß die Zivilluftfahrt international kontrolliert und eine internationale Luftſtreitmacht geſchaffen würde.. Auf Vorſchlag des Präſidenten Henderſon wurde ein aus zahlreichen Staaten, darunter Deutſch⸗ land, beſtehender Ausſchuß eingeſetzt, dem die engliſchen und deutſchen Vorſchläge und die franzö⸗ ſiſchen Anregungen überwieſen worden ſind. Der Ausſchuß hat den Auftrag, ſeine Arbeiten in ſpäte⸗ ſtens 14 Tagen abzuſchließen. une in⸗ Dann behandelte der Hauptausſchuß der Ab⸗ rüſtungskonferenz die Frage der Effektivſtärke. Botſchafter Nadolny erklärte, der franzöſiſche Plan der Vereinheit⸗ lichung der Wehrſyſteme ſei außerordentlich intereſſant. Deutſchland befinde ſich allerdings an⸗ geſichts dieſes Planes in einer etwas eigenartigen Lage. 1919 ſei es gezwungen worden, ein von außen vorgeſchriebenes Wehrſyſtem zu übernehmen. Dabei habe es ſich um die Umwandlung eines Heeres mit kurzer Dienſtzeit in ein ſolches mit langer Dienſt⸗ zeit gehandelt. Nach kaum 14 Jahren werde von Deutſchland fetzt wieder der Uebergang vom lang⸗ dienenden zum kurzdienenden Heere verlangt. Die Frage liege nahe, ob diesmal eine Gewähr dafür vorhanden ſei, daß ſich das von Frankreich ge⸗ wünſchte Wehrſyſtem als ideale und für alle Zeiten richtige Löſung erweiſen werde. Der franzöſiſche Vorſchlag richte ſich in erſter Linie gegen die Bei⸗ behaltung von Einheiten aus langdienenden Sol⸗ daten zur Landes verteidigung. Armeen und Berufs⸗ ſoldaten gebe es auf dem europäiſchen Kontinent nur bei den durch die Friedensverträge entwaffne⸗ ten Mächten. „Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, daß der Vorſchlag mit der Beſeitigung dieſer Ein⸗ heiten auch die Beſeitigung deſſen zum Ziele hat, was uns vor 14 Jahren mit dem ausgeſprochenen Zweck der Abrüſtung auferlegt worden iſt. Wir ſind weit davon entfernt, ein reines Berufsheer als ideal und für die deutſchen Verhältniſſe vaſſend anzuſehen. Man wird begreifen, daß es nicht ohne wei⸗ teres möglich iſt, die mühſame Aufbanarbeit von 14 Jahren lediglich deshalb zu zerſtören, weil die Anſichten über die dieſer Wehr⸗ organiſation innewohnenden Eigenſchaften ſich an manchen Stellen gewandelt haben. Bevor die deutſche Regierung zu der Frage des Einheitstyps Stellung nehmen kann, iſt Die ſozialpolitiſchen Veſchlüſſe des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Februar Die Sitzung des Reichskabinetts, die geſtern nachmittag um 5 Uhr begonnen hatte, dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden. Es wurde zunächſt, wie bereits angekündigt, eine Reihe ſozial⸗ politiſcher Fragen erörtert, vor allem die einer Rentenerhöhung für Kriegsbeſchädigte und Kriegerhinterbliebene. Die in Aus⸗ ſicht geſtellte Aufhebung der Kürzungen wird vor⸗ ausſichtlich in einer Notverordnung am Samstag bekanntgegeben werden. Weiter beſchäftigte ſich das Kabinett abſchließend mit landwirtſchaftlichen und mit Zollfragen, insbeſondere mit dem Problem der Stützung der abſinkenden Getreide⸗ preiſe. Endlich ſtanden noch allgemeine und per⸗ ſonalpolitiſche Punkte auf der Tagesordnung. So wurde u. a. der Ausgang der Reichsratsſitzung be⸗ ſprochen. Ueber den Poſten des Staatsſekre⸗ tärs im Reichsarbeitsminiſterium dürfte nunmehr die Entſcheidung fallen. Für ihn iſt der Stalhelmführer Ausfeld in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Geſchäfte des Reichskommiſſars für den freiwilligen Arbeitsdienſt will bekanntlich Reichsarbeitsminiſter Seldte ſelbſt übernehmen. Ueber die Beſetzung des Staatsſekretariats für den Mitttelſtand wird, wie bereits ange⸗ kündigt, erſt nach dem Empfang der Führer des Handwerks durch den Reichskanzler verfügt werden. Als Anwärter gilt in erſter Linie der Miniſterial⸗ rat Hoppe vom Reichswirtſchaftsminiſterium. Die dem Reichsarbeitsminiſter Seldte nahe⸗ ſtehende„Kreuzzeitung“ weiß über die vom Kabinett beſchloſſene Milderung der Rentenkür⸗ zungen noch mitzuteilen, daß mindeſtens ein Drit⸗ tel der Leiſtungen aus der Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ Wagner-Erneuerung Wagnerfeiern in den Berliner Opernhäuſern In beiden Opernhäuſern wurde am Gedenktag Wagners eine Oper von ihm neu einſtudiert. In der Staatsoper der„Tannhäuſer“, in der Stäüdtiſchen Oper der„Fliegende Hol⸗ länder“. Klemperer dirigiert den Tann⸗ häuſer in aller Großzügigkeit und dramatiſchen Kraft, Stiedry den Holländer in wundervoller kromantiſcher Vertiefung und Beſeelung. Mit den Sängern ſtimmt es auf beiden Bühnen nicht ſo ganz, wie man wünſchte, die Staatsoper muß ſich zwei Güſte leihen, die Städtiſche Oper freut ſich, daß ver⸗ schiedene Grippen ſo ziemlich überwunden ſind. Als Tannhäuſer wird Pilinſky geholt, den man aus Bayreuth kennt, Typ des älteren Opernſtils, ſtimm⸗ lich nicht hervorragend. Die Eliſabeth ſingt Franzi von Dobap, prachtvoll als Erſcheinung und auch geſanglich von beſter Qualität. Janſſens Wolfram blieb der Gipfel. Den Holländer geſtaltete Wilhelm Rode mit außerordentlicher dramatiſcher Kraft und in der Stimme immer noch von ſeltener Fülle. Die Senta der Nemeth iſt ungleichmäßig, ſowohl in der Technik wie in der Darſtellung, aber erreicht beſonders im großen Duett unmittelbare ſeeliſche Wirkung. Das Intereſſanteſte an beiden Aufführungen war, wie das heute immer ſo iſt, die Regie und die In⸗ ſzenierung. Man ſoll es nicht überſchätzen, aber es gibt doch den alten Werken einen neuen Reiz und verbindet ſie inniger mit den Forderungen unſerer Zeit. Selbſt gegen den Willen des Autors friſchen wir Szene und Bewegung auf und geben alten Vor⸗ ſtellungen eine neue, unkonventionelle Geſtalt. Der Tannhäuſer der Staatsoper iſt von Feh⸗ ling inſzeniert und von Strnad gemalt. Der Venusberg iſt eine ziemlich kahle Grotte mit einer größen Harfe, mit ſich verſchlingenden Leibern— er verwandelt ſich in eine wundervolle Frühlingsland⸗ ſchaft, in der ein Knabe das Hirtenlied ſingt, in der bas letzte Männerenſemble unter Aſſiſtenz der thü⸗ ringiſchen Jugend äußerſt bewegt verläuft. Der ird geteilt. Für die erſten intimen Sze⸗ und Knappſchaftsverſicherung gezahlt werden müſſen. Während bisher immer nur eine Rente ausgezahlt wurde. Von dieſen Leiſtungen darf höchſtens ein Betrag von monatlich 50 Mark gekürzt werden. Die Mehrkoſten ſoll das Reich den Verſicherungsträgern erſtatten. Für Kinderzulagen und Waiſenrenten wird die Altersgrenze vom 15. auf das 16. Lebensjahr erhöht. Im Verwaltungswege ſoll Unterſtützung für die Erhaltung der Eigenheime bei ſolchen Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen, die eine Kapitalabfindung erhalten haben, angeordnet werden. Weiter ſollen die Zufatzrenten beſtimmungen für Witwen und die Anordnung über Zuſchüſſe an verſorgungsberechtigte Offiziere eine Umgeſtal⸗ tung erfahren. Endlich iſt die Gewährung ein⸗ maliger Unterſtützungen für ſtudierende Krieger⸗ waiſen ſowie für Kriegsbeſchädigte und Witwen, die keine Zuſatzrente erhalten, in Ausſicht genommen. In der Frage der Krankenſcheine rechnet man mit einer Herabſetzung der Gebühr von 50 auf 8 Pfg. Bei der im Prinzip gleichfalls beſchloſſenen Stützungsaktion für den Getreide⸗ markt ſcheint nicht nur eine vermehrte Lagerung geplant zu ſein, es wird offenbar auch an Zwangs⸗ beſtimmungen für eine ſtärkere Verfütterung inlän⸗ diſchen Getreides gedacht und zugleich werden die Möglichkeiten einer Hebung des Getreideexportes geprüft. Von der Erhebung der Zinſen aus den vorzins⸗ lichen Reichs⸗Winzerkrediten für das Jahr 1932 ſoll Abſtand genommen werden. Etwa für das genannte Jahr ſchon bezahlte Zinſen ſind den Dar⸗ lehensſchuldnern von den kreditvermittelnden Ban⸗ ken und Kaſſen zurückzuvergüten. das große Enſemble erweitert zu einer Halle, die nichts von der üblichen Bühnenrenaiſſance aufweiſt. Die Gäſte, in einer Art Uniform der Zeitmode ge⸗ kleidet, ſind zuerſt da, die gewohnte Begrüßung fin⸗ det nicht ſtatt, zum Schluß kommt der Landgraf mit Eliſabeth. Die Sänger, unter allerlei altmodiſchen Zeremonien, haben eine Art Kollektivharfe, an der ſie ihre Vorträge vollführen. Das große Finale uhne Strich iſt von einer ungeheuren dramatiſchen Be⸗ wegtheit, die Krone des Abends. Der dritte Akt ent⸗ ſpricht nicht wie bei Wagner dem erſten, den er nur herbſtlich färbt, ſondern wird an den Aufgang zur Wartburg verlegt, wodurch ſich das Terrain wirkſam nivelliert und beſonders der Abgang der Eliſabeth zu einem rührenden und ergreifenden Erlebnis ſich ausbreitet. Im Fliegenden Holländer der Städtiſchen Oper ſtellt Ebert die Regie und malt Kaſpar Neher die Bühne. Seine graugelben, koloriſtiſch ſehr fein durchgearbeiteten Bilder ſind ein Entzücken für das Auge. Die Erſcheinung des Holländerſchiffs gelingt durch Projektion im erſten Akt beſſer als die Ge⸗ ſpenſterei im dritten, die ein bißchen in der Phantaſie ſtecken bleibt. Der Höhepunkt iſt der zweite Akt. Die Spinnſtube iſt eine weite, große, bäuriſche Diele, die Bewegung der Spinnerinnen iſt naturaliſtiſch bis zur Verblüffung durchgearbeitet, das Bild des Hol⸗ länders iſt ein Gewebe in einem Vorhang, das nicht mehr zu ſehen iſt in dem Augenblick, als der Hol⸗ länder ſelbſt eintritt. Jetzt entwickelt ſich die Bal⸗ lade der Senta, zu der man keinen feierlichen Thron mehr braucht, nur als Rhythmus der Bewegung von einem Pfeiler in der Mitte der Bühne zu dieſem Bild auf einer Eſtrabe. Von oben horcht ſie dann in das Echo des Chors hinunter. Das alles iſt aus⸗ gezeichnet, neu, anregend, und es feuert die Stim⸗ men ordentlich an, ſich in letzter Schönheit und Kraft auszugeben.. 3 Der ſtaatliche Tannhäuſer, immerhin ein Wagnis für dies Inſtitut, wurde diesmal experimenteller als der ſtädtiſche Holländer. Dort ſchwankte bas Publikum zuerſt, dann ſiegte der Beifall. Hier, nach der pauſenloſen Aufführung der drei Akte, hatte ſich der Beifall geſtaut und brach zum n engerer Raum geſtellt, der ſich dann für rauſchende Ovationen aus. 5 5 Theater und Muſik Spielplan des Nationaltheaters für die kom⸗ mende Woche. Sonntag, 19. Februar, nachmittags, 4. Vorſtellung für Erwerbsloſe— ohne Kartenver⸗ kauf—„Der Biberpelz“.— Sonntag, 19. Februar, abends, außer Miete, Richard Wagner⸗Zyklus 8. Abend„Triſtan und Iſolde“.— Montag, 20. Fe⸗ bruar(Miete&)„Die Marneſchlacht“.— Dienstag, 21. Februar(Miete C, Sondermiete C)„Die Marne⸗ ſchlacht“. Mittwoch, 22. Februar, nachmittags, Schülervorſtellung für die Schüler der höheren Lehr⸗ anſtalten„Die Marneſchlacht“. Mittwoch, 22. Fe⸗ bruar, abends(Miete M)„Angelina“.— Donnerstag, 23. Februar(Miete G, Sondermiete G)„Glückliche Reiſe“.— Freitag, 24. Februar(Miete H, Sonder⸗ miete H)„Rigoletto“.— Samstag, W. Februar, nach⸗ mittags, 5. Vorſtellung für Erwerbsloſe(ohne Kartenverkauf)„Der Troubadour“. Samstag, 25. Februar, abends, außer Miete(Vorrecht E) auszu⸗ üben am 18. und 19. Februar„Die keuſche Suſanne“. — Sonntag, 26. Februar, nachmittags, 6. Vorſtellung für Erwerbsloſe(ohne Kartenverkauf)„Heimkehr des Olympiaſiegers“. Sonntag, 26. Februar, abends, außer Miete(Vorrecht M) auszuüben am 18. und 19. Februar„Die keuſche Suſanne“. Montag, 27. Februar, außer Miete(Vorrecht B) auszuüben am 18. und 19. Februar,„Die keuſche Suſanne“.— Dienstag, 28. Februar, außer Miete(Vorrecht G) auszuüben am 18. und 19. Februar,„Die keuſche Suſanne“.— Im Neuen Theater im Roſen⸗ garten: Freitag, 24. Februar, Bühnenvolksbund (Abteilung Jungtheatergemeinde Mannheim und Ludwigshafen)„Die Journaliſten““— In Lud⸗ wigs hafen(Ufa Palaſt) im Pfalz bau: Donnerstag, 23. Februar, Freie Volksbühne„Die Nacht zum 17. April“.. N Konzerte in Heidelberg. Dem Bachverein iſt es zu danken, daß das mufikaliſche Heidelberg den beiſpielloſen Aufſtieg Rudolf Serkins von Phaſe zu Phaſe mitverfolgen konnte. Jetzt ſpielt ein Meiſter vor uns, ausgerüſtet mit den größten pianiſtiſchen und muſikaliſchen Fähigkeiten, mit einer Selbſtbeſcheidung, die aus der Freitag, 17. Februar 1939 es darum notwendig, genau denn letzten Endes an die Stelle ſtörenden Organismus geſetzt werden ſoll. Der franzöſiſche Vorſchlag ſpricht ſich nur in großeg Zügen über das neue Wehrſyſtem aus. Ich muß daher erklären, daß für uns eine endgültige Ent⸗ ſcheidung erſt möglich iſt, wenn uns die Einzelheiten der geplanten Organiſatiom bekannt ſind und auch eine Entſcheidung über das Maß der Abſchaffu ng —— zu wiſſen, waz lle des zu zer⸗ des aggreſſiven Ma ter ials vorliegt. Das vorgeſchlagene Syſtem ſoll Heere ſchaffen, deren Stärke ohne Zweifel in ihren ausgebildeten Reſerven ruhe. In welcher Weiſe ſoll hierbei der Tatſache Rechnung getragen werden, daß in den 14 Jahren nach dem Kriege die Staaten, die über Heere mit allgemeiner Dienſtpflicht verfügen, ſich Hunderttauſende von ausgebil⸗ deten Reſerven verſchafft haben. denen die Staaten mit Berufsheeren nichts entſprechen⸗ des entgegenſetzen können? Wenn nach dem franzöſiſchen Plan alle europäiſchen Staaten in Zukunft Heere mit kurzer Dienſtzeſt haben ſollen, ſo geht daraus konſequenterweiſe her⸗ vor, daß der ungeheure Unterſchied, den die Staaten mit allgemeiner Wehrpflicht in ihren 14 Reſerviſten⸗ jahrgängen beſttzen, in irgendeiner Form berückſich⸗ tigt wird. Ueberſeeheere, die in naher Ver⸗ bindung zum Mutterlande ſtehen oder von denen gar Teile in nicht zu unterſchätzender Stärke im Mutterlande ſelbſt ſtationiert ſind, müſſen ſelbſtyer⸗ ſtändlich den Streitkräften des Mutter⸗ landes zugerechnet werden. Botſchafter Nadolny faßte den deutſchen all⸗ gemeinen Standpunkt dahin zuſammen: Die deutſche Delegation iſt bereit, die Frage im Effektivkomites zu diskutieren. Sie behält ſich ihre endgültige Stel⸗ lungnahme vor, bis alle Einzelheiten bekannt ſind. Polenkrawall in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreterz y Paris, 17. Februar. Das polniſche Konſulat in Paris bildete geſtern den Schauplatz wüſter Kundgebungen polniſcher Ar⸗ heitslofer, an denen ſich auch Angehörige anderer Nationen beteiligten. Ein Demonſtrations zug der„internationalen Roten Hilfe“ ver⸗ langte den Konſul zu ſprechen, drang in das Ge⸗ bäude ein und ſchlug die geſamte Inneneinrichtung des Konſulats in Trümmer. Sechs Konſulats⸗ beamte wurden erheblich verletzt. Der Konſul ſelbſt erlitt durch Glasſplitter mehrere Schnittwunden. Die Polizei nahm rund 70 Perſonen feſt. Das Ende der Prohibition Meldung des Wolff⸗Büros. — Waſhington, 17. Februar. Das Plenum des Senats hat eine Enk⸗ ſchließung angenommen, die ſich für Aufhebung der Prohibition ausſpricht. Die Entſchließung ſieht u. a. auch vor, daß die Staaten, die trocken blei⸗ ben, gegen die Einfuhr alkoholiſcher Getränke ge⸗ ſchützt werden. Der Antrag iſt jetzt dem Reprä⸗ ſentantenhaus zugeleitet worden. Bevor er rati⸗ fiziert werden kann, müſſen ſich noch die 48 Stag ten mit dem Geſetz beſchäftigen. 2 Dr. Schiftan aus der DVP. ausgeſchieden Berlin, 17. Februar. Oekonomierat Dr. Schiftan hat in freundſchaftlicher Vereinbarung mit der Leitung der DVp ſeine Beziehungen zur Parteiorganiſatlon gelöſt. Der Grund zu dieſer Entſcheidung liegt in der verſchiedenartigen Beur⸗ teilung wirtſchaftlicher Einzelfragen zwiſchen Schif⸗ tan und der Geſampartei. Proteſtaktion franzöſiſcher Kaufleute — Paris, 17. Februar. Zum Proteſt gegen dig Steuerpläne der Regierung haben auf einen Aufruf des„Komitees der wirtſchaftliſchen Rettung hin zahlreiche Geſchäftshäuſer in Paris und in der Provinz nachmittags geſchloſſen. Be⸗ ſonders ſtark hatten ſich an dieſer Aktion die Luxus⸗ — geſchäfte im Zentrum der Stadt beteiligt. Werk und ſeinem Meiſter geboren iſt, die zur An⸗ dacht, aber auch zur Begeiſterung zwingt. Serkin ſpielt eine Sonate von Mozart, fürs Haus ge⸗ dacht, und macht ſte konzertreif, er dramatiſtert die ſpröden 33 Veränderungen von Beethoven, .dur, läßt ſein Inſtrument fingen in Schu: manns„Impromptus“ und brilliert mit Etuden von Chopin. Eine begeiſterte Menge entläßt ihn nicht ohne eine Reihe von Zugaben.— Auch die Vokalkunſt hat uns in der letzten Woche in Liane Müllegger⸗Weiß, früher am Heidelberger Stadttheater, jetzt Bremen, eine glänzende Vertrete⸗ rin des Ziergeſangs geſchickt. Die Stimme hat er⸗ ſtaunlich an Volumen und Wohlklang gewonnen, perlklar ſind die Koloraturen, intelligenter Vortrag Arie und in verſchiedenen Liedern bewieſen. Star⸗ verweiſen die Künſtlerin in erſter Linie auf die Bühne. Ik. O Die Welturaufführung der„Arabella“, der neuen Oper von Richard Strauß, deren Libretto noch aus der Feder von Hugo von Hof, mannsthal ſtammt, iſt jetzt auf den 1. Juli an der Dresdner Oper feſtgelegt worden. Die dies jährigen Feſtſpiele in Dresden ſollen mit der Ur⸗ aufführung eröffnet werden, deren muſikaliſche tung in Händen von Friſch Buſch liegt, und deren Inszenierung der Generalintendant Dr. 11 übernimmt. Strauß hat die Partitur Buſch und Reucker gewidmet. Der Konflikt in der Preußiſchen Akademie 4 Künſte dürfte noch weitere Kreiſe ziehen. anzunehmen, daß die linksradikalen Mitglieder dem Beiſpiel Heinrich Manns, des Stadtbaurates 8 ner und Käthe Kollwitz folgen und gleichfals ien Austritt erklären werden. Wie das B. T. ſ will, ſollen Alfred Döblin und Leonhard Fran einen Proteſt zu Protokoll gegeben haben. Scheidung der Geiſter wird ſich vermutlich ziehen, wenn auch die auswärtigen Mitglieder, hel beſondere der Sektion für Dichtkunst, 1 i der Ehrfurcht vor dem gehabt haben, zu den Vorgängen in Berlin! e c und Muſtkalität werden vor allem in der Zerbinetta⸗ Lei- Die erſt voll- ins⸗ kes Charakteriſterungsvermögen und Temperament ſchen tzeit her⸗ aten ſten⸗ ſſich⸗ Ver⸗ enen im ver⸗ er. all⸗ tſche nites rung zur leſer geur⸗ chif⸗ lung — 4 ö 8 Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte nah⸗ 1+ * 1 7 7 2 „eine Kranzſpende mit ehrenden Worten niederlegen. Für ein Los Weidenholz, das mit 7,50. veranſchlagt Freitag, 175 Februar 1938 ——ů— Aus der Staoͤtratsſitzung Der Oberbürgermeiſter gedachte bei Beginn der Stadtratsſitzung der bei der Exploſionskataſtrophe in Neunkirchen ums Leben Gekommenen und Verletzten. Hierauf hielt der Oberbürgermeiſter einen Nach⸗ ruf auf den verſtorbenen Stadtrat Levi, in dem er zeſſen großen Verdienſte um die Stadt Mannheim würdigte. Stadtrat Levi hat ſeit 1902 dem Bürger⸗ ausſchuß und ſeit 1919 dem Stadtrat angehört. Er war das an Lebens⸗ und Dienſtjahren älteſte Bür⸗ gerausſchußmitglied und zugleich das an Lebens⸗ jahren älteſte Stadtratsmitglied. Stadtrat Levi war in zahlreiche Ausſchüſſe abgeordnet und hat die Stadt auch in mehreren Aufſichtsräten vertreten. Als Mit⸗ glied des Theaterausſchuſſes iſt Stadtrat Levi von 1011 bis 1930, alſo 19 Jahre lang, ununterbrochen Klätig geweſen. Er hat ſich beſondere Verdienſte um die wirtſchaftlichen und kulturellen Angelegenheiten der Stadt erworben. Dieſe Verdienſte ſichern ihm, ebenſo wie ſeine menſchlichen Eigenſchaften und ſeine Betätigung auf ſozialem Gebiet, ein dauerndes Ge⸗ denken. Der Oberbürgermeiſter begrüßt den erſtmals er⸗ ſchienenen Stadtrat Carl Tudewig und verpflichtet ihn auf ſein Amt. Arbeitsbeſchaffung durch Ansban der Möhlſtraße Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung im Straßenbau beſchließt der Stabtrat vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes den Ausbau der Möhlſtraße. Dadurch wird eine Verbindung von der Möhlſtraße zum Neckarauer Uebergang ermöglicht. Die Arbeiten werden überwiegend durch Aufnahme eines Dar⸗ lehens bei der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten in Berlin und durch einen verlorenen Zu⸗ ſchuß aus Mitteln der Reichsanſtalt der Arbeitsloſen⸗ herſicherung finanziert. Ueber die Hälfte der zu be⸗ ſchäftigenden Arbeiter werden Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe ſein. Abſchied von Dr. Hummel zen mit den Angehörigen am Donnerstag vormittag im Krematorium Abſchied von dem im 71. Lebens⸗ jahr verſtorbenen Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Karl Hummel. Nach dem Harmoniumvorſpiel von Organiſt Renſch, der von Fräulein Back (Violine) begleitet, Bachs„L. air“ zum Vortrag brachte, ſchilderte Prediger Dr. Karl Weiß von der Freſreligibſen Gemeinde den Lebensgang des Ver⸗ ſtorbenen, der im wahrſten Sinne des Wortes ein Lebenskünſtler geweſen war. Geboren am 23. Ja⸗ Anar 1862 in Mannheim, ſtudierte Karl Hummel nach dem Beſuch des Gymnaſiums in Heidelberg und Berlin die Rechte. Nach längerer Tätigkeit als Amtsrichter in Säckingen kam der Verblichene 1892 wieder in ſeine Vaterſtadt, in der er von 1908 bis 101g als Landgerichtsdirektor wirkte. Ein Herzleiden zwang ihn zu vorzeitiger Penſionierung. Noch nach 18 Jahren des Fernſeins von ſeinem Beruf und in Mannheim war hier in weiteſten Kreiſen das An⸗ denken an den tüchtigen Juriſten und Richter leben⸗ dig. Als Förderer des Tennisſpiels, als Sport⸗ ſteund und Bergſteiger iſt Hummel in den Kreiſen der Wanderer bekannt geworden. Die Mannheimer Richterſchaft ließ durch Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Heintze am Sarge ihres an⸗ geſehenen Mitgliedes, das zwanzig Jahre hier wirkte, Beſonders als Vorſitzender der Kammer für Han⸗ delsſachen hat ſich der Heimgegangene bewährt. Die Naunheimer Anwaltſchaft ließ durch Rechtsanwalt Lin deck des Verſtorbenen gedenken. Rechtsanwalt Dr. Deutſch legte für die Sektion Mannheim des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins, deren Mit⸗ begründer und Ehrenmitglied der Verſtorbene ge⸗ weſen war, einen Kranz nieder. Im Zermatt, der zweiten Heimat Hummels, wird wohl kein Viertau⸗ gender ſein, den der Verſtorbene nicht erklommen hatte. Holzverſteigerung im Walöpark Die ſtändige Ueberwachung des Baumbeſtandes im Waldpark hat ergeben, daß wieder eine Anzahl Bäume aus mancherlei Urſachen entfernt werden mußte. Die Mannheimer dürfen verſichert ſein, daß kein einziger Baum unnötig gefällt wird. Das in Lose aufgeteilte Holz der gefällten Bäume wurde dor einer zahlreich erſchienenen Intereſſentenſchar meiſtbietend verſteigert. Es zeigte ſich, daß die Leute oſſenbar ihre Vernunft zu Hauſe gelaſſen hatten, da ſie ſich wenig um die den Verhältniſſen entſprechen⸗ den Auſchlagspreiſe kümmerten, ſondern blindlings in die Höhe boten. So wurden für einige Loſe Jappelholz der Preis von 15/ auf 37„, von 124 auf 31„ und von 8 1 auf 24 4 hinaufgetrieben. war, zahlte man nicht weniger als 37 J. Bei Brenn⸗ holz wurden auch Preisſteigerungen bis zu 300 Pro⸗ gent erzielt. Lediglich bei einigen Rüſternſtämmen liel ich das Uebergebot bei 200 Prozent oder knapp darunter. Unter den Bietern befanden ſich auch einige Pfälzer, die den meiſt aus Neckarau erſchiene⸗ nen Intereſſenten das Steigern durch ihr Preistrei⸗ u ſehr erſchwerten. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Haus offenbart den Zeilgeiſt Die Stadtwohnung im Spiegel der Geſchichte Oberbaudirektor Zizler unterſuchte im Vor⸗ tragsabend des Vereins für Mutter⸗ ſchutz am Donnerstag abend in der Handelskam⸗ mer die Entwicklungsſtufen des ſtädti⸗ ſchen Wohnhauſes, unter Heranziehung ſtädte⸗ baulicher Geſichtspunkte. Das Stadtwohnhaus hatte ſchon immer ein beſonderes Baugeſicht gegenüber dem dörflichen Wohnhaus, denn die Städte waren Stützpunkte des Verkehrs, Mittelpunkte der Politik „ Kultur und der Wirtſchaft eines Gebietes. Wenn man daher die Wohnhäuſer der Städte betrachtet, kann man ſich hineindenken in den Zeitgeiſt der ein⸗ zelnen Perioden. Der Redner unternahm es dann mit großem Ge⸗ ſchick und mit vorzüglich ausgeſuchten Lichtbildern, in der Erſcheinungsſorm des Hauſes den Zeitgeiſt zu erkennen. Die mittelalterliche Stadt war eng gebaut, ſie war befeſtigt. Der Grundriß der Wohnhäuſer war ſchmal und tief. Als das Bürgertum erfſtarkte, wurde das Wohnhaus ſtattlicher und formenreicher, breiter im Grundriß mit 5 Fenſtern nach der Straße. Unter dem Abſolutismus der Fürſten wurde der Bürger wieder beſcheidener; das Wohnhaus des Kleinbürgers findet man heute noch in der Mann⸗ heimer Unterſtadt, das Bürgerhaus hatte einen brei⸗ teren Grundriß, das Haus des Patriziers Seiten⸗ flügel und Innenhöfe. entwickelte ſich ein breit gelagerter Grundriß, Trep⸗ penhaus rückwärts, Wohnungen rechts und links als richtunggebend für die heutige Zeit, Ende des 15 1 wurde uns die Mietskaſerne be⸗ ſchert. Mietswohnungen kannte das Mittelalter kaum, höchſtens in Städten mit induſtriellem Charakter wie Nürnberg und Augsburg. Hier holten die Fugger Weber aus Schwaben und ſiedelten ſie Nach dem 18. Jahrhundert in zweiſtöckigen Reihenhäuſern an als Vorbild für die Siedlungen der neuen Zeit. Unſere Mann⸗ heimer Siedlung für Kinderreiche iſt eine Nachbildung der Augsburger Fug⸗ ger e i. Die Wohnungsbaupolitik der neueſten Zeit iſt gekennzeichnet durch das Beſtreben, die Großſtädte aufzulockern durch Grüngürtel, denn der Wohnwert richtet ſich vor allem nach dem Freiluftcharakter einer Wohnung. Man kann beim Typ des Miets⸗ hauſes bleiben, wenn man es ins Freie ſtellt. Seit zwei Jahren hat nun die ſtädtebauliche Struktur eine Wandlung erfahren durch die Kleinhausbewegung mit größerer gärtneriſcher Ausnutzung des Bodens, das Kleineigenhaus mit ländlichem Charakter, bei uns in Mannheim die Stadtrandſiedlung, ein Pro⸗ blem, das die Maſſe des Volkes angeht. Nenerdings iſt ein Komplex von 350 Klein⸗ eigenhäuſern entſtanden, die aus privaten Mitteln der Siedler errichtet wer⸗ den, die ſogenannten Strumpfſiedlungen, denen 600 bis höchſtens 1000 Quadratmeter Land beigegeben werden. Lichtbilder zeigten den ſtarken Gegenſatz zwiſchen dem von Mietskaſernen durchſetzten Stadtkern unſerer Heimatſtadt und dem aufge⸗ lockerten Siedlungskomplex am Rande der Stadt deutlich auf und beſtätigten die letzten Sätze des Redners, daß hier die Auflockerung bereits zur Auflöſung der Großſtadt wird. Die Zu⸗ kunftsaufgabe des Städtebauers wird, da ſich die Großſtädte nicht auszudehnen brauchen, die Sanie⸗ rung der Innenſtädte und der alten Stadtteile ſein. Der Vortrag brachte in lebendiger Form eine Fülle von Anregungen und Gedanken. Frau Blau⸗ ſtein konnte im Namen der Beſucher für dieſen Blick in den Spiegel der deutſchen Kulturgeſchichte herzlichen Dank ſagen. 2 eee Muſikaufſchlag iſt getränkeſteuerpflichtig Entſcheidung des Mannheimer Bezirksrats Mit großer Spannung ſah man in der geſtrigen Bezirksratsſitzung der Wiederaufnahme der Klage der Firma Belbe gegen die Stadt⸗ gemeinde Mannheim wegen der Getränke⸗ ſteuer entgegen, denn an dem Ausgang dieſer Klage war das geſamte Mannheimer Gaſtwirte⸗ gewerbe ſtark intereſſiert. Der Bedeutung des Falles entſprechend wurde die Klage ſeinerzeit nicht ſofort entſchieden, ſondern es wurden in anderen Städten Erkundigungen eingezogen und auch ein„Lokal⸗ termin“ abgehalten. Zunächſt galt es feſtzuſtellen, oh der Konzertaufſchlag getränkeſteuerpflichtig iſt oder nicht. Die klagende Firma und mit ihr die geſamten Mannheimer Cafetiers vertraten die Anſicht,. daß die Getränkeſteuer nur von dem Betrag zu entrichten iſt, der normalerweiſe für ein Getränk bezahlt wird. Kommt bei Konzertdarbietungen ein Aufſchlag hinzu, ſo dient dieſer Betrag zur teilweiſen Deckung der Unkoſten, die durch das Konzert entſtehen. Eine Ver⸗ ſteuerung dieſes Aufſchlags auf dem Wege der Ge⸗ tränkeſteuet könne niemals gerechtfertigt ſein. Der Vertreter der Stadt warf die Frage auf, was unter Kleinhandelspreis zu verſtehen iſt, und ſo kam es ſchließlich auf die Auslegung an, ob die Getränke⸗ ſteuer von dem Kleinhandelspreis zu berechnen iſt. oder aus dem Kleinhandelspreis plus Muſikauf⸗ ſchlag. Der Bezirksrat wies überraſchenderweiſe die Klage ab, denn er ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß zum Kleinhandelspreis alle Aufwendun⸗ gen des Gaſtes gehören, um ein Getränk zu er⸗ halten. Der Fall liegt jetzt ſo, daß der Muſikzuſchlag auch getränkeſteuerpflichtig iſt. Der andere Teil der Klage befaßte ſich mit der Frage, ob Eisſchokolade und Eiskaffee Getränke im Sinne des Getränkeſteuergeſetzes ſind oder ob ſie als Eisſpeiſen nicht mit Steuer belaſtet ſind. Mit Nachdruck wies der Vertreter des Klägers auf das Rezeptebuch der Konditoren hin, nach dem Eiskaffee und Eisſchokolade zu 60 Prozent aus Vanilleeis und Sahne beſtehen und daher niemals als getränkeſteuerpflichtiges Getränke angeſehen werden könnten. Die Stadt ließ betonen, daß keine Veranlaſſung beſtehen würde, den Luxuskonſum ſteuerfrei zu laſſen. Das letzte Wort in dieſer Angelegenheit wird allerdings noch nicht geſprochen ſein, denn dem Kläger ſteht der Einſpruch beim Miniſterium in Karlsruhe zu, von dem auch Gebrauch gemacht wird. Ein recht vielſeitiger Gewerbetreibender war ein von Mannheim nach Oftersheim verzogener Mann, der Poſtkarten verkaufte, ſpäter eine „Privatdetektiv Auskunftei“ anmeldete und ſich als Hellſeher, wie auch als Handlinienleſer betätigte. Durch eine Betrugsanzeige kam man auf die Schliche dieſes Herrn, der einer Frau 25 Mark abgenommen und ihr verſprochen hatte, durch das weitverzweigte Netz der amerikaniſchen Detektive den Aufenthalt ihres verſchollenen Gatten ausfindig zu machen und ihn zur Erfüllung ſeiner Unter⸗ durch faſt alle Straßen haltspflicht zu veranlaſſen. Inzwiſchen ſtellte man feſt, daß der„Detektiv“ einen recht naiven Eindruck machte und daß ſein Strafregiſter ziemlich umfang⸗ reich war. Zu der Bezirksratsſitzung war der „geſchäftstüchtige Herr“ gar nicht erſchienen. Nach kurzer Beratung wurde die Unterſagung des Gewerbebetriebs als„Privatdetektiv⸗Auskunftei“ aus⸗ geſprochen. Wirtſchaftskonzeſſionen wurden erteilt an Thomas Lang für die Realſchankwirtſchaft in H 6, 12; an Eliſe Mangold für die Schankwirtſchaft „Käthchen von Heilbronn“, Alphornſtraße 1; Franz Kieſer für die Wirtſchaft„Zum Schlachthof“ und Wil⸗ t b 5 wohl noch vor ihm gewarnt worden war, drei In⸗ helm Gröner für eine Wirtſchaft in R 4, 3. Inter⸗ eſſant war die Behandlung eines Konzeſſions⸗ geſuches aus Oftersheim. Eine Wirtſchaft hatte in den letzten Jahren einen häufigen Wirts⸗ wechſel aufzuweiſen. Auch der jetzige Konzeſſions⸗ bewerber war bereits darunter und hatte zahlreiche Geſchäftsleute teilweiſe um erhebliche Summen ge⸗ ſchädigt. Fünf von dieſen Geſchädigten erhoben jetzt Einſpruch gegen das Geſuch und machten geltend, daß die Konzeſſion nicht gegeben werden dürfte, da ſonſt noch andere Gewerbetreibende geſchädigt würden. Die Bedürfnisfrage war von den zuſtändigen Amts⸗ ſtellen bejaht und auch die Taxe von dem Geſuchſteller bezahlt worden. Im Hinblick auf das Vorgefallene und offenbar auch unter dem Eindruck der Beſchwer⸗ den der Einſprecher verneinte der Bezirksrat die Bedürfnisfrage. Amzug der Eiſernen Front Die Eiſerne Front veranſtaltete geſtern abend auf dem Lindenhof einen Wahlauf⸗ marſch, der von der Rennershofſtraße ausging und und das neue Lindenhof⸗ viertel führte. Am Gontardplatz fand die Schluß⸗ kundgebung mit einer Anſprache des Reichstags⸗ abgeoroͤneten Roth ſtatt. Nach der Auflöſung der Kundgebung kam es an der Ecke Rennershof⸗ und Gontardſtraße zu kleinen Plänkeleien zwiſchen poli⸗ tiſchen Gegnern. Durch das Eingreifen der Revier⸗ beamten und des herbeigerufenen Ueberfallkomman⸗ dos wurde die Ruhe wieder hergeſtellt. * Preußiſch⸗Sübdeutſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstag⸗Vormittagsziehung fielen zwölf Gewinne zu je 10 000 Mk. auf die Nummern 225 646, 267 065, 268 162, 297 468, 342 826, 351 597, zehn Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nummern 42 604, 154 356, 163 353, 278 580, 283 288, zwanzig Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nummern 3728, 151 185, 170 063, 190 334, 231 176, 285 861, 344 582, 351 944, 359 418, 397 067. In der Nachmittags ⸗ ziehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 50 000 Mk. auf Nummer 347 000, zwei Gewinne zu je 10 000 Mk. auf Nummer 343 052, zehn Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nummern 74 944, 84 007, 106 827, 198 942 und 351 606, zwanzig Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nummern 27 212, 37 776, 121 178, 130 810, 158 841, 193 416, 209 548, 250 490, 359 886 und 372 320.(Ohne Gewähr.) Alel auc, NIVEA. Mud, leicht schäumend. ganz wundervoll im Ge- schmack Ein spontanes Uneil:„Id gebe meine Zohnpasto, die ich ein Jahrzehnt benutzte, dquf und nehme nur noch NIVEA Zahnpasto“ Qusolität. NIVEA Preiswert und gufl Nur Nivea-Creme ent- hält Euzerit; sie hinter- läßt keinerlei Glanz. ſtrumente in der vergangenen Woche einzelnen Seite Nummer 81 Auslegung der Stimmkartei Das ſtädtiſche Wahlamt macht Stelle darauf aufmerkſam, daß die von Sonntag, 19. bis einſchließlich Februar bei den für die einzelnen Stadt digen Offenlageſtellen zu jedermanns Einſicht liegt. Wer die Wahlkartei für unrichtig oder unvoll⸗ ſtändig hält, kann innerhalb der Auslegefriſt dort, wo die Kartei ausliegt, Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen gemäß geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Für die bevorſtehende Reichstagswahl werden, wie mitgeteilt, im Gegenſatz zu den bisherigen Wahlen Benachrichtigungskarten an die Wähler über ihre Eintragung in der Wahlkartei nicht verſandt. Die Wahlberechtigten müſſen ſich deshalb ſelbſt über ihre Eintragung in die Wahlkartet vergewiſſern. Soweit die Wahlberechtigten ſeit der Reichstagswahl vom 6. November 1932 die Wohnung bezw. den Aufenthaltsort nicht gewechſelt haben, iſt die Karteikarte am alten Platz, ſodaß die Wahlberech⸗ tigten im gleichen Abſtimmungsraum wie bei der Wahl vom 6. November wählen. Die Wahlberech⸗ tigten, die ſeit der letzten Reichstagswahl umge⸗ zogen ſind oder in der Zwiſchenzeit nach aus⸗ wärts polizeilich abgemeldet waren oder inzwiſchen wahlberechtigt geworden f auch an dieſer ſind, müſſen ſich bei der für ihre jetzige Wohnung zuſtän⸗ digen Karteioffenlageſtelle darüber verläſſigen, ob ihre Karteikarte im richtigen Stimmbezirk eingereiht iſt. Bei der Antragſtellung auf Umſchreibung oder Neuaufnahme iſt ein amtlicher Ausweis, z. B. Reiſepaß, Perſonalausweis, Familienbuch, Staats⸗ angehörigkeitsausweis, Abriß des Meldezettels, Er⸗ werbsloſenausweis, vorzulegen. Stimmſcheine für dle im Geſetz vorgeſchrie⸗ benen beſonderen Fälle werden, ſofern die geſetz⸗ lichen Vorausſetzungen gegeben ſind, bei den für die Stadtteile zuſtändigen Offenlageſtellen ausgeſtellt. Bei der Antragſtellung iſt eine amtliches Urkunde über die Perſon des Wahlberechtigten, bei der Antragſtellung durch eine dritte Perſon eine ſchriftliche Vollmacht des Wahlberechtigten vorzu⸗ legen. Wählen kann am 5. März nur, wer in die Wahlkartei eingetragen iſt oder einen Stimmſchein hat. Im übrigen gibt das ſtädtiſche Wahlamt in C 2, 1 jedermann gerne Auskunft. Der Inſtrumentenſchwindler verhaftet Vorgeſtern wurde von uns noch vor dem reiſen⸗ den Muſikinſtrumentenſchwindler Heinrich Pferde⸗ kämper gewarnt, der vor allem zwiſchen Frankfurt und Mannheim hier⸗ und herpendelte. Nun iſt es bei einem Abſtecher nach Wiesbaden, der dortigen Kriminalpolizei gelungen, Pferdekämper bei einem Beſuch im Wiesbadener Pfandhaus zu verhaften. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er bei ſeinem Beſuch in Mannheim auch im hieſigen Leihamt von aus⸗ wärts mitgebrachte Juſtrumente verſetzt hat. In Frankfurt konnte der Inſtrumentenſchwindler, ob⸗ erſchwindeln. Am Montag vormittag noch verſchaffte er ſich im Schumann⸗Theater Inſtrumente im Geſamtwert von 1000 /, die er dann in Wiesbaden verſetzen wollte, Nives- Creme. Möglichst schon vor- beugen! Einfach allabendlich und bevor Sie ins Freie gehen Gesicht und Hände einreiber. Wind u. Wetter können dann nichts mehr schaden; Ihre Haut bleibt zurt, jr gendfrisch und geschmeidig. Reiſenden Friedrich Wilhelm Daiber, wo es gelang, ihn feſtzunehmen. Geſchäftseinbrecher geſucht In mehreren badiſchen Orten tauchte in der letzten Zeit ein äußerſt gefährlicher und berüchtigter reiſender Geſchäftseinbrecher auf, Es handelt ſich um den am 24. Juli 1909 in Ebingen geborenen der wäh⸗ rend eines kurzen Aufenthaltes in Schweighauſen ſchwerere Einbrüche ausgeführt hat. Daiber ſtattete dort auch der Poſtagentur einen nächtlichen Beſuch ab, der ihm jedoch nur 183 Stück frankierte Poſt⸗ karten einbrachte. Aus einer Werkſtätte entwendete er ein Fahrrad, das ſofort verſchachert wurde. In einer Bäckerei drang er durch ein eingeſchlagenes Fenſter in den Laden ein, um die Ladenkaſſe zu plündern, die noch 40 Mark Wechſelgeld enthielt. In einem anderen Geſchäft hat der Täter ebenfalls die Ladenkaſſe mit geringerer Beute geräubert. Zwei Tage ſpäter gab er ein Gaſtſpiel in Voll⸗ ſchweil, wo er bei einem Einbruch in ein Geſchäft 17 Paar Schuhe und ein Fahrrad ſtahl. Daiber hat in den letzten Monaten auch in Würk⸗ temberg und im Hohenzollerſchen ſchwere zahlreiche Einbruchsdtebſtähle in Spezereiläden, Bauernhäu⸗ ſer und Wirtſchaften verübt. Er„arbeitet“ beſonders raffiniert und geſchickt, indem er vor Ausführung der Tat jedes Geſchäft örtlich auskundſchaftet und ſich den Ladeninhabern als Vertreter einer Firma aufſpielt, Waren zu billigem Preiſe anbietet, und zweckmäßigkeitshalber längere Geſpräche anknüpft. Daiber iſt im Beſitze einer Schußwaffe, mit der er ſeine eventuell auftretenden Angreifer in die Flucht ſchlägt. Um jeden Verdacht von ſich abzulenken, trägt D. abwechſelnd andere Kleidung. Sein Auftreten als Reiſender iſt gewandt. Mutmaßlich treibt ſich dieſer gefährliche Einbrecher noch im badiſchen Rheinvorland herum, weshalb vor ihm eindringlich gewarnt und bei ſeinem neuen Auftreten um ſofor⸗ tige Benachrichtigung der nächſt erreichbaren Sicher⸗ heitsſtelle erſucht wird. D. fällt beſonders durch ſeine Geſichtszüge auf. Er hat eine auffallende vorge⸗ bogene ſehr ſpitz zulaufende Naſe und trägt eine Brille mit dünner Horneinfaſſung. nd. Liebhaberaufführungen. r toine den Berufskräſten zu. Sein Theater auf de 4. Seite/ Nummer 81 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Februar 1939 Bekämpfung der Schwarzarbeit Der Reichsverband des deutſchen Handwerks nimmt in einer perſönlichen Ein⸗ gabe an den Reichspräſidenten ſeinem in der letzten Beſprechung geäußerten Wunſche zufolge moch einmal Stellung zu den ihm vor kurzem vor⸗ getragenen Vorſchlägen des Handwerks zur Beſſe⸗ rung ſeiner Lage. In erſter Linie handelt es ſich hier⸗ bei um die Bekämpfung der Schwarz⸗ arbeit, die einen derartigen Umfang angenommen hat, daß dem immer weiteren Anwachſen nur durch eine Notverordnung entgegengetreten werden kann. Eine ſolche Notverordnung müßte ein aus⸗ drückliches Verbot der Schwarzarbeit ausſprechen, als die die Ausführung von gewerblichen Leiſtungen oder Lieferungen durch Perſonen zu erfaſſen iſt, die ihr Gewerbe nicht vorſchriftsmäßig angemeldet haben. Neben einer Beſtrafung des Schwarzarbeiters ſelbſt müßte auch die des Auftraggebers, mindeſtens in Vorm einer ſubſidiären Haftbarmachung, vergeſehen werden. Dem Bericht iſt eine ausführliche Zuſam⸗ menſtellung der vom Reichsverband des deutſchen Handwerks ausgearbeiteten Vorſchläge zur Bekämp⸗ fung der Schwarzarbeit beigefügt. i Auch der vom Reichsverband des deutſchen Hand⸗ werks aufgeſtellte Entwurf eines Geſetzes zur Ein⸗ führung der Handwerkerkarte wurde dem Reichspräſidenten in Verfolg der gehabten Aus⸗ ſprache zugeſtellt. Nach dieſem Entwurf ſoll künftig nur noch der zum Betrieb eines Handwerks als ſtehendes Gewerbe zugelaſſen werden, der eine Hand⸗ werksmeiſterprüfung beſtanden hat. Auf dieſe Weiſe ſoll die Geſchloſſenheit des handwerklichen Berufs⸗ ſtandes gewährleiſtet werden, die unter den derzei⸗ tigen Verhältniſſen bei der Möglichkeit des Zuſtrö⸗ mens der verſchiedenartigſten berufsfremden Ele⸗ mente zum Handwerk nicht erreicht werden kann, die aber als Vorausſetzung für eine echte Berufsſtands⸗ gemeinſchaft unerläßlich iſt. Mainzer Faſtnacht Faſtnacht in Mainz— Faſtnacht in der allzeit fröhlichen Stadt am Rhein! Wer möchte nicht gerne einmal Zeuge dieſes alten, auf ehrwürdigen Ueberlieferungen beruhenden Volksfeſtes ſein. Der Mainzer Faſtnacht haftet nichts Gekünſteltes, nichts Anempfundenes und Konſtruiertes an. Sie wird nicht„gemacht“, ſie iſt einfach da und mit ihr die frohe Stimmung, die, von Rheingeiſtern gewoben, alle Lebensäußerungen der Bevölkerung erfüllt. Die Hauptfeſttage des Mainzer Karnevals ſind Faſtnachtſonntag und Faſtnachtmontag. Am Faſt⸗ machtſonntag beziehen die Garden„ihre Lager“. Am Nachmittag die große Fremdenſitzu n g, von der man überall ſpricht. Farbenrauſch und Humor, Lieder und Becherklang, Satire und der Stolz auf die Altmainzer Narrenparols„Allen wohl und Niemanden weh!“ brechen hier ſieghaft in die Hürden vertrockneter Herzen. Faſtnachtmontag iſt der Tag des großen Zugs. Er hat auch ſeine eigene Note. Er ſieht mehr auf ſchlagfertigen Humor, als auf ein prunkhaft Kleid. Deshalb auch der Rieſenbeſuch an dieſem Tage. Auch hier: Zug⸗ teilnehmer und Zuſchauer ein Herz und eine Seele, wie Humoriſten und Künſtler beim Schaffen und Wirken eins waren. Am Abend vereinigt in der reichgeſchmückten Narrhalla der allbekannte Jaſt⸗ nachtmontagball Zehntauſende zu löblichem Tun. Wer dieſen Karneval, die„Mainzer Faſſenacht“, kennen und lieben lernen will, der komme nach Mainz, in die Stadt des goldenen Humors und der Gaſtlich⸗ keit. Eine günſtige Gelegenheit bietet das„när⸗ riſche Wochenende“ mit ſeinen ſpottbilligen Pauſchal⸗ aufenthalt⸗Preiſen. * Kellerbrand. Geſtern mittag wurde die Be⸗ rufsfeuerwehr nach Traitteurſtraße 52 gerufen. Durch Herausfallen von Glut aus einem Kamin war ein Kellerbrand ausgebrochen. Die Gefahr war beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr bereits be⸗ ſeitigt. Mi Der 28 Jahre alte Taglöhner B. hatte mit ſeinem Einſpruch gegen einen Strafbefehl, den er wegen Beleidigung und Körperverletzung erhalten hatte, Pech. Seine Strafe wurde durch das Schöffengericht Mannheim von drei auf 4 Monate Gefängnis erhöht. Mehr Glück hatte ſein Bruder Willi, der anſtatt der zuerſt erhaltenen drei Monate Gefängnis freige⸗ ſprochen wurde. Dem Strafbefehl lag folgende Urſache zugrunde. Am 31. Oktober 1932 kam Fr. B. morgens vor neun Uhr auf das Fürſorgeamt Waldhof, um dort ſein Fürſorgegeld abzuholen. Da ſeine Frau der Ent⸗ bindung entgegenſah, wollte B. an dieſem Tage be⸗ vorzugt abgefertigt werden. Er trommelte an die Tür, um Einlaß zu erhalten. Dem Beamten, der öffnete, trug B. A Er mußte aber ſein Amliegen vor. ſchon mit Rückſicht auf die vielen anderen, die war⸗ teten, abgewieſen werden. B. trommelte darauf wieder an die Tür und ſtellte dann, als dieſe wieder geöffnet wurde, ſeinen Fuß dazwiſchen. Der Beamte ſtieß B. darauf vor die Bruſt, um ihn von der Tür wegzudrängen. Daraufhin ſchlug B. auf den Be⸗ amten ein und verletzte ihn ihm Geſicht und am Kopfe erheblich. Auch die anderen Wartenden ſchlugen nach den Angaben des Beamten auf dieſen ein. Der Bruder Willi will ſeinen Bruder nur zurückgehalten haben, an der Schlägerei ſei er nicht beteiligt geweſen. Fr. B. ſtellte die ganze Sache als eine Not⸗ wehrhandlung dar. Der Beamte habe ihn auf ſeine höfliche Bitte hin ſchroff abgewieſen und ihn dazu noch vor die Bruſt geſtoßen. Erſt daraufhin habe er in ſeiner maßloſen Wut auf den Beamten eingeſchlagen. Ein weiterer Beamter, der dazwiſchen⸗ ſpringen wollte, wurde gleichfalls geſchlagen. Schuld andlung eines Fürſorgebeamten Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht an der ganzen Schlägerei ſei nur das Verhalten des Beamten geweſen. Die Zeugenausſagen ergaben aber ein ganz anderes Bild. Beſonders eine Zeugin gab eine Darſtellung, aus der das Verhalten des Fr. B. einwandfrei hervorging. Der Bruder Willi konnte von keinem Zeugen belaſtet werden. Staatsanwalt Dr. Vialon beantragte für Fr. B. vier Monate und für den Bruder Willi zehn Wochen Gefängnis. Das Gericht(Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte Fr. B. zu vier Monaten Ge⸗ fängnis. W. B. wurde freigeſprochen. Schöffengericht Ludwigshafen Aus dem im Hofe eines Hauſes in der Wrede⸗ ſtraße befindlichen Holzſchuppen, der einem Wild⸗ brethändler gehörte, ſtahl der 27jährige Schloſſer Willi Weiß aus Ludwigshafen am Abend des 20. Dezember v. Is. elf Feldhaſen im Werte von 75 Mark. Während der 23 Jahre alte Eduard Ahl Schmiere ſtand, war der gleichaltrige Tagner Auguſt Stripf ſpäter dabei behilflich, einen Teil der Haſen, die von Weiß und Ahl verſteckt worden waren, zu bergen. Das Schöffengericht ſprach nachſtehende Stra⸗ fen aus: Weiß, ſchon häufig vorbeſtraft, erhält wegen Diebſtahls ein Jahr einen Monat Gefängnis und Haftfortdauer, Ahl erhält wegen Beihilfe ſechs Monate und Stripf wegen Sachhehlerei ſechs Wochen. Vier Monate für Warenhausdieb Der verheiratete 39 Jahre alte Tagner Bernhard Pf. aus Ludwigshafen verſuchte im Dezember 1932 in einem hieſigen Warenhaus einen Pullower zu ſtehlen, wobei er erwiſcht wurde. Unter Annahme mildernder Umſtände wurde der rückfällige Ange⸗ klagte vom Amtsgericht Ludwigshafen zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Eine neue Verſion des Dramas von Meyerling. Die Schickſalstragödie des Erzherzogs Johann Salvator von Toscana, der vor 42 Jahren mit ſeinem Segelſchiff„Santa Margherita“ verſchollen iſt, wird mit dem tragiſchen Ende des Kronprinzen Rudolph in Zuſammenhang gebracht. Johann Salvator war immer der Rebell unter den Erz⸗ herzögen. Schon als junger Leutnant ſchrieb er eine kri⸗ tiſche Broſchüre, die ſich mit der k. und k. Feldartillerie befaßte und lebhaftes Auſfſehen weit über die Grenzen der alten Monarchie erregte. Später ſprach er ſich in einem Vortrag, den er im Militärwiſſenſchaftlichen Inſtttut hielt, gegen den Drill nach preußiſchem Muſter aus. Als man den„roten Erzherzog“ ſchließlich militäriſch kaltſtellte, wandte er ſich der Politik zu. Hier ſetzt die Handlung des Filmes ein, der von heute ab im Roxy⸗Theater die größte Spannung auslöſen wird. Fürſtin Olga Roſtowſky, die Gattin des ruſſiſchen Ge⸗ ſandten in Wien, will Johann Salvator den bulgariſchen Fürſtenthron verſchaffen. Als bulgariſche Patriotin ſieht ſie ſich bereits an der Seite des feſchen Erzherzogs. Der Plan wäre geglückt, wenn ihn Milly Stubel, Operetten⸗ ſängerin am Theater an der Wien und Geliebte Johann Salvators, nicht durch unbedachte Aeußerungen verraten hätte. Als der Erzherzog auf Rang und Würden verzichtet und als Johann Orth nach Genf geht, hat ſich auch die Tra⸗ gödite in Meyerling abgeſpielt. Es iſt geſchichtlich intereſſant, daß in dieſem Zuſammenhang behauptet wird, Kronprinz Rudolph ſei nicht ſeiner unglücklichen Liebe willen frei⸗ willig aus dem Leben geſchieden, ſondern weil er in dem heftigen Kampfe, den er um die Macht im Staate mit ſei⸗ nem Vater führte, unterlegen ſei. Kalſer Franz Joſeph ließ ſeinem Neffen ſogar die öſterreichiſche Staatsbürger⸗ ſchaft abſprechen, ſodaß er ſich für ſein in Fiume erwor⸗ benes Kaptitänspatent in England ein neues verſchaffen mußte. Als der ehemalige Erzherzog mit ſeinem Segler auf der Fahrt nach Südamerika ſpurlos verſchwand, wurde er von Milly Stubel begleitet, die er geheiratet hatte. Die Darſtellung ſteigert die Handlung zu höchſter Span⸗ nung. Karl Ludwig Diehl iſt als Erzherzog Johann Salvator der Typ des ſorgenloſen Offiziers der öſterreichi⸗ ſchen Armee der Vorkriegszeit. Gut charakteriſtert wird eee Roxy:„Das Geheimnis um Fohann Orth“ der Erzherzog auch in ſeinem politiſchen Ehrgeiz und in der Abſchiedsſzene, in der er Kaiſer Franz Joſeph den Degen übergibt und damit zum Privatmann Johann Orth wird. Sehr ſeſſelnd geſtaltet Ellen Richter die Fürſtin Roſtowſky, blendend in der äußeren Erſcheinung, imponie⸗ rend in der konſequenten Verfolgung ihres politiſchen Pla⸗ nes. Paul Wegener iſt als Fürſt Roſtowſky der über⸗ legene diplomatiſche Gegenſpieler, in allen Nuancen der große Künſtler, als alter Mann der denkbar ſtärkſte Ge⸗ genſatz der jugendſchönen, raſſigen Gattin. Gretl Thel⸗ mer ſtellt die Milly Stubel mit dem entzückenden Charme der Vollblutwienerin dar. Die Bekanntſchaft mit dem Erzherzog inkognito bringt zugleich reizende Praterbilder, die die über alle Sorgen graziös hinwegtänzelnde Lebens⸗ freude der Wiener der Vorkriegszeit treffend charakteriſie⸗ ren. Paul Richter nimmt ſich gut als Kronprinz Rudolph aus. Paul Otto iſt als Kaiſer Franz Joſeph in Aus⸗ ſehen und Spiel durchaus glaubhaft. Auch Paul Hör⸗ biger fühlt ſich als Leibjäger Lanik ganz im Weaner Element. Der verhängnisvolle Ausflug des Erzherzogs nach fei⸗ nem Jagdoͤſchloß Orth bei Gmunden, in dem ſich die Ver⸗ ſchwörer treffen, bringt herrliche Landſchaftsbilder, die das Bemühen der Regie unterſtreichen, den geſchichtlichen Ab⸗ lauf der Handlung abwechflungsreich zu geſtalten. Bei dem großen Intereſſe, das der Mannheimer allen öſter⸗ reichtſchen Angelegenheiten entgegenbringt, wird auch die⸗ ſer Film große Beachtung finden, eine Beachtung, die er in vollem Maße verdient. Alhambra:„Moral und Liebe“ Wer hinter dieſem Titel Senſation und Pikanterie ſucht, wird ſchnell eines anderen belehrt. Die Handlung iſt nichts weiter als ein Ausſchnitt aus dem Leben der Welt⸗ ſtadt der Gegenwart. Ingenieur Robert Keßler, noch vor einem Jahr Chefkonſtrukteur einer Autofabrik, ſteht vor dem Nichts. Die luxuriöſe Wohnungseinrichtung iſt mehrfach verpfändet. Die Exmittierung droht. Alle Be⸗ mühungen um eine Stellung ſind vergebens. Niemand kann und will helfen. Da macht Keßlers Gattin Hedda durch ihre Freundin Vera die Bekanntſchaft von Madame Wronskaja, der Inhaberin eines eleganten Salons, ig dem die Frauen ein⸗ und ausgehen, die von denen geſucht 1 werden, die nach Berlin mit gefüllter Brieftaſche kommen Als Keßler zum Revolver greifen will, als Hedda nacht durch Peter, ihr Söhnchen, aus dem Schlafe geriſſen wirb und die Feſtſtellung machen muß, daß ofſen iſt, opfert ſie ſich dem Gatten und dem Kinde zu⸗ liebe. Keßler hat den Poſten eines Vertreters einer Autofabrik erhalten. Nichts mehr könnte das Familien⸗ glück trüben, wenn der verzweifelte Schritt Heddas un⸗ geſchehen zu machen wäre. Keßler kommt, als er alles erfährt, nicht darüber hinweg. Er läßt ſich ſcheiden und bekommt das Söhnchen zugeſprochen, der furchtbarſte Schlag, der Hedda zugefügt wird. Als ſie von Keßler das Kind, das er an ſich genommen hat, zurückfordert, ergreift ſie in ihrer Verzweiflung den auf dem Schreibtiſch liegen- den Revolver und verwundet Keßler ſchwer. Das Schwur⸗ gericht ſpricht Hedda frei. Als ſie entlaſſen wird, barf ſte auch ihr Kind in die Arme ſchließen. Die Regie(Georg Jacoby) hat die ungemein ſchwie⸗ rige Aufgabe, bei der Illuſtrierung der heiklen Handlung nicht zu grelle Farben aufzutragen, meiſterhaft gelöſt. In Grete Mosheim wurde die Darſtellerin gefunden, die Frau Hedda mit packender Natürlichkeit verkörpert. Oskar Homolka iſt nicht minder glaubhaft als Heddas Gatte, der an die ſeeliſche Größe der Frau und Mutter ulcht heranreicht, die von Konſul Nehrungen(Johannes Rie⸗ mann), einem uneigennützigen Freunde, viel beſſer ver⸗ ſtanden wird, als vom Gatten. Camilla Horn charakte- riſtert als Heddas Freundin Vera die Frauen, die im Salon der Wronskaja verkehren. Roſa Valetti iſt für diteſe Type wie geſchaffen. Ernſt Dumcke ſpielt den Generaldirektor Jörns, der ſo verhängnisvoll in das Leben Heddas eingreift, mit der Eleganz und Slcherheit des Weltmannes, Paul Heidemann den Freund Veras. Petra Unkel iſt herzig als Peter Keßler. Die kleineren Rollen ſind ebenfalls überaus glücklich beſetzt. So fügt ſich das Moſaik der blitzſchnell wechſelnden Bilder zu einem Geſamteindruck, der keinen Augenblick in der Spannung nachläßt, der packt und erſchüttert, weil die Gegenwart zu uns ſpricht. Lebendige Kirche. Univerſitätsprofeſſor Dr. Köber le, Heſſen Vorträge im letzten Winter eine ſo große An⸗ ziehungskraft ausübten, hält in der Trinitatis⸗Kirche bel freiem Eintritt zwei religiöſe Vorträge am morgigen Sams⸗ tag und kommenden Sonntag abend über das Thema„Das Rätſel des Böſen und ſeine Ueberwindung durch Gottes kraft“. ages kaleucles Freitag, 17. Februar Nationaltheater:„Glückliche Reiſe“, Operette von Eduard Künnele, Miete F, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abend vorſtellung. eee 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!). Lichtſpiele: Alhambra:„Moral und Liebe“, Untiverſum:„Der Rebell“ und Bühnenſchau.— Glorka⸗Palaſt:„Die ſingende Stadt“.— Pol g ſt⸗ Theater:„Die oder keine“.— Capitol:„F. 5. 1 antwortet nicht“.— Scala⸗ Theater:„Filmverrückt“ — Roxy⸗Theater:„Dos Geheimnis um Johann Orth“. Schauburg:„Tod über Schanghal“ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febrnar Rhein⸗Pegel 13. 14. J 15. 16. 17. Neckar⸗Pegel] 14. 15 16. Ui. Basel 0,30 0,280,190, 14 0,10 5 2 5 Breiſach...31127 1,18,115.07f Manndeim: 3,30 8,04 2,87 2% Kehl.....40 2,20 2,24 2,22 2,18] Jagſtfeld 1,10.95 0,95 0,67 Maxau. 445 4,22 4,07 308 3,85 Heilbroun 7 1 b Mannheim.39 3,20 3,012,860 2,73] Plochingen eee Can 245 3542,45 2,28 2,10 EN Köln.943,10 2,97 2,742.49 Chefredakteur: H. A. Mel ner Verantwartlich für Politik: Dr. W Reinhardt ⸗ Handelsteil; K. Ehmer Feuilleton: Dr. St Kayſer Lokaler Teil: R. Schönfelder Spor und Bermiſchtes: W. Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Teil; F. Kircher— Anzeigen u. geſchäftliche Mittellungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim F 1 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorto Grippe, Erkältungs⸗Krankheiten! Gegen Grippe und Erkältungskrankheiten ſind Togal⸗ Tabletten ein hervorragend bewährtes Mittel. 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In den vierzehn Nachkriegsjahren ſchrumpfte die Zahl der Schaubühnen in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt beinah um die Hälfte zuſammen. In der Provinz gibt es keine ſtändigen Theater mehr. Die Gemeinderäte großer Provinzſtädte haben die Kre⸗ dite um zweidrittel geſtrichen, die„Bühne der Mu⸗ nizipalität“(das Stadttheater) teils an Filmunter⸗ nehmungen, teils an Variétés⸗Truppen vermietet, um Fehlbeträge im Haushalt zu decken oder zu ver⸗ mindern. Anſtatt gediegener Aufführungen, in denen Berufsſpieler erſcheinen, gibt es in der Provinz Liebhaberenſembles. Unlängſt ſah ich eine Pariſer Komödie in Le Havre; der Regiſſeur ſtammte aus Paris, die weibliche Hauptrolle wurde von einer mittleren Pariſer Schauſpielerin dargeſtellt, der Reſt— und nicht der beſte— ſtammte aus mittel⸗ mäßig begabten Herren und Damen der Stadt.„So erſparen wir uns die Koſten einer Truppe“, meinte der Regiſſeur, der ſich mit den ihm zur Verfügung geſtellten Kräften gehörig abguälte. Anors Antoine, der greiſe von unerhörtem Temperament erfüllte Theatermenſch, begann ſeine Laufbahn als Dilettant. Sein in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begründetes „Freies Theater“ vermittelte den jungen Brieux, Mirbeau, die„Weber“ Gerhart Hauptmanns, Ibſen, Tolſtois„Macht der Finſternis“, den Holländer Heſermans, Strindberg dem Pariſer Publikum durch Bald wandte ſich aber An⸗ bulevard de Strasbourg kannte keine Dilettanten mehr.„Ich bediente mich der Liebhaber, um über die erſten finanziellen Schwierigkeiten hinwegzukom⸗ men,“ ſchrieb Antoine ſpäter.„Es hat keinen Sinn, den talentierten, mit der Bühne vertrauten Schau⸗ ſpieler durch Zufallsmimen erſetzen zu wollen. Da rueiter leidet das Theater umſomehr, als es in dem Lichtſpiel einen gefährlichen Rivalen beſitzt,“ ſchrieb Antoine vor unlanger Zeit. Der Schöpfer des„Freien Theaters“, heute Kritiker einer Pariſer Wirtſchaftszeitung, richtete den Blick in die Vergangenheit zurück. So entſtand ein dickleibiges Buch:„Le Théätre“. Auf den erſten Blick gleicht es einer dürren Chronik, einer Auf⸗ zühlung aller im letzten Viertel des verfloſſenen Säku⸗ lums aufgeführten Stücke. Dringt man aber in dieſe Geſchichte des Pariſer Theaters etwas tiefer ein, ſo finden ſich auf jeder Seite kleine Anekdoten, auf⸗ ſchlußreiche Hinweiſe auf die Bühnenwerke des Auslandes. e Iſt es nicht intereſſant, im anbrechenden Wag⸗ nerjahre, das auch in Frankreich würdig began⸗ gen werden ſoll, die Erinnerung an die Erſtauffüh⸗ rung des„Lohengrin“ in Frankreich zu finden? Antoine wohnte ihr bei: im Edentheater, einer Rie⸗ ſenbühne, die nach vierjährigem Kampfe gegen den Chauvinismus ihre Tätigkeit beenden mußte, und ein Tanzlokal wurde. Im Februar 1885 brachte Lamoureux„Lohengrin“ zur Aufführung. Tauſend Menſchen im Saale, ein nach Tauſenden zählender Mob vor dem Theater. Während das Vorſpiel er⸗ klang, tobten draußen die Chauviniſten, denen man die Parole durch die Preſſe mitgeteilt hatte: „Deutſchland greift uns an! Fort mit den Deut⸗ ſchen!“ Aus der Schnaebeleaffäre wurde die vergif⸗ tete Waffe gegen Wagner hergeſtellt.„Lohengrin“ konnte nicht zuende geſpielt werden. Die Präfektur zwang Lamoureux das Werk vom Spielplan abzu⸗ ſetzen. Infolge der dadurch erlittenen Verluſte mußte das Edentheater ſchließen. * Mit den Urſachen der franzöſiſchen Theaterkriſe beſchäftigen ſich Andre Antoine und ſeine Pariſer Kollegen nicht mehr. Es hat wohl keinen Sinn mehr, da die Folgeerſcheinungen der Kriſe täglich deutlicher werden und ſich in einem Tempo entwickeln, das ſich durch Ratſchläge und Pläne nicht mehr verlangſamen läßt. Aus den Champs⸗Elyſses iſt die Avenue der Lichtſpieltheater großen Stils geworden. 8 Sechs Bühnen gingen in den Beſitz der franzöſiſchen und angelſächſiſchen Film⸗ induſtrie über. Zwei Theater ringen noch um ihre Exiſtenz. Sie werden von den kaufluſtigen amerika⸗ niſchen Truſts beobachtet. Noch ein Durchfall— und es iſt mit ihnen zuende. Wer heute vom Pariſer Theater ſpricht, muß ſich auf die Namen weniger Bühnenſchriftſteller beſchränken, denen es gelungen iſt, ſich kontraktlich Aufführungen zu ſichern. Henry Bernſtein ſpielt ſich ſelbſt in ſeinem Theater(„Gymnaſe“). Er wählt die beliebte Schauſpielerin Gaby Morlay zu ſeiner Hauptdarſtellerin, weil Gaby im Film populär ge⸗ worden iſt und das Publikum aus dieſen Gründen beſonders intereſſiert. Mittelmäßige Filmdarſteller finden den Weg auf die Bühne. Sie werden auf den Theaterprogrammen entſprechend angepriefen.„Wol⸗ len Sie Henry Garat ſehen? Sehen Sie ſich die Operette in den Bouffes⸗Pariſiens an.“ Oder: „In dem nächſten Stück des Vaudevilliſten Pagnol werden wir drei Vedetten des franzöſiſchen Films zeigen.“ Das ſind die traurigen Beweiſe dafür, daß das Pariſer Theater nicht mehr imſtande iſt, den Kampf um ſeine Selbſtbehauptung aus eigenen Mit⸗ teln zu führen. Die Jagd auf Filmſchauſpieler, die zumeiſt auf der Bühne verſagen, wird keine Rettung bringen. Die begabteſten Regiſſeure lund zugleich Schauspieler) können ſich nicht mehr halten. Pitoöff und ſeine Gattin Ludmilla ſuchen Beſchäftigung im Studio, weil ihre kleine Bühne kein Intereſſe mehr fand. Im Film ſehen wir jetzt Pitoöff, den ſtärkſten Darſteller Shaw's und Pirandellos in Frankreich, in Apachenfilmen. Charles Dullin wird ſein Theater(„' Atélier) ſchließen. Gadton Bathy macht noch einen verzweifelten Verſuch im Montparnaſſe, dann iſt auch er außer Kurs geſetzt. Die Kriſe der Staatstheater ſchreitet un⸗ aufhaltſam vorwärts. Die„Komiſche Oper“ erhöht ihr Defizit, obwohl ſie einen neuen optimiſtiſchen Leiter, den Schriftſteller Cheuſti erhalten hat. In den Ausweiſen des„Theatre Frangais“ und des „Odeon“ wird vergleichsmäßig feſtgeſtellt, daß die Einnahmen im letzten Quartal des Jahres 1932 um ein Drittel geringer ſind als im ſelben Zeitraum des Jahres 1931. Und die„Erfolge“? Von dem bedenklichen Modeſchlager des gewandten Herrn Bourdet(La 4 Fries, der ſeinerzeit nach Berlin gelangt i e warten laſſen. 8 1 fleur de pois) abgeſehen, gibt es keine. Marcel Pagnol hat kein neues Stück geſchrieben. Neuein⸗ ſtudierungen helfen über die Not des Tages leidlich hinweg. Das Pariſer Theater ſpiegelt die ſchwere Kriſe in der Wirtſchaft und im Fremdenverkehr er⸗ greifend wieder.„Nur ein paar ſtarke Talente können uns noch retten“ ſchreibt Andrs Antoine der unerſchütterliche Apoſtel franzöſiſcher Bühnen⸗ kunſt. J. F, O Bedeutſame phyſikaliſche Entdeckung. Unſer Londoner Vertreter drahtet: In einer Verſamm⸗ lung der Königlichen Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft machte der bekannte Phyſiker Lord Rutherford, unter deſſen Leitung die aufſehenerregenden Atom⸗ entdeckungen der letzten Jahre ſtattfanden, Mittei⸗ lung von neuen erſtaunlichen Feſtſtel⸗ lungen in ſeinem Laboratorium in Cambridge.. Es handelt ſich, ſoweit man aus den kurzen Preſſe⸗- auszügen entnimmt, um die Entdeckung eines poſitiven Elektrons, das alle bisherigen Be⸗ griffe von der Zuſammenſetzung der Atome umſtoßen dürfte. Mit Hilfe von Photographien wurde der Beweis für die Exiſtenz des längſt vermuteten poft⸗ tiven Elektrons geliefert. Lord Rutherford ſelbſt erklärte, es handle ſich um eine der wichtigſten Entdeckungen des Jahrhunderts.(Wir werden auf die Sache nach dem Porliegen ausführlicher Meldungen noch zurückkommen.) O Die weiteren Ausgrabungen bei Pergamon. Der Schweizer Archädbloge Profeſſor Schazmann 105 der Univerſität Lauſanne verhandelt mit 5 5 kiſchen Regierung über die Fortführung der 165 grabungen bei Pergamon. Profeſſor ee ſucht die Unterſtützung der türkiſchen Regierung 1885 einen Teil der Stadt Bergama, die auf den 1195 der römiſchen Siedlung, die an Stelle des a. Pergamons gebaut worden iſt, für ieee a zwecke freizugeben. Profeſſor Schazmann 1 daß ſich in der Umgebung des Marktplatzes 755 Bergama und unter der dort befindlichen, Kaſerne Tempelanlagen befinden, die au 5 ordentlich bedeutſame Funde ähnlich dem Pergamon . . der Gashahnen! FN .. ²˙ m ˙ w e. n CCC 7 T men acht wirt hnen zu⸗ einer lien⸗ un⸗ alles und arſte das reift egen. wur⸗ f ſie wie⸗ lung In die 5 kar atte, nicht te⸗ ver⸗ akte⸗ im für den das heit und Die ſetzt. der der die N An⸗ bet ms⸗ ag eng ö Freitag, 17. Februar 1933 N 22 2 Tägli r Heirat gegen Erbvertrag Ein Laie, der ſich nie um Recht und Geſetz ge⸗ kümmert hat, glaubt, wenn er in irgendeinen Ver⸗ trag(Teſtament, Erbrecht uſw.) einbezogen wird, daß alles vertragliche Recht unbeſchadet ſeines Ver⸗ haltens nur zu ſeinen Gunſten ſprechen müſſe. Durch eine Zeitung oder ſounſt rechtlich zuverläſ⸗ fig informiert, würde er ſein Recht beſſer zu wah⸗ ten wiſſen. Vor allem würde er begreifen lernen, daß jedem Recht auch Pflichten gegenüber⸗ ſehen. Hierzu eine recht intereſſante Tragikomödie. Eugenie war ein feſches Ding. Mit heißer Liebe wurde ſie u. a. von dem Sohn eines Gaſtwirts Fin der Pfalz umworben. Doch machte ſich Eugenie nicht viel aus dem lungenkranken Hans. Aber ſte wußte, daß der vor ihren Augen Dahin⸗ liechende nicht mehr lange leben werde und daß ſeine Ellern eine gutgehende Gaſt wirtſchaft ihr Eigen nannten. Klug flunkerte ſie mit ihrem Herz und gab Hans und ſeinen Eltern zu verſtehen, daß e bei Abſchluß eines Erbvertrages zu ihren Gunſten in eine Heirat einwilligen würde. So kam am 16. November 1922 ein Erbvertrag zustande, in dem die Eltern von Hans ſich gegen⸗ ſeitig als Erben einſetzten, der Ueberlebende aber den Sohn Hans und als Erſatzerben des Soh⸗ nes deſſen derzeitige Braut— Eugenie. Schon zwei Tage nach Abſchluß dieſes Vertrages gab es den köſtlichſten Hochzeitsſchmaus; die Neuvermähl⸗ ten erhielten die Hälfte des Hausanweſens einge⸗ räumt. Doch bereits in den Flitterwochen verflüchtigten ſich die„Liebes“ gefühle der jungen Frau für ihren Has, immer wertloſer wurden ſie, ſo daß Hans ſich bei'den Eltern bitter über das kühle und gleich⸗ gültige Verhalten ſeiner Frau beklagte. Im ſchönen Monat Mai 1923 errichtete Hans ein eigenhändiges Teſtament; ſtatt ſeiner Frau ſetzte er ſeinen Vater zum Erben ein. Am 20. Septem⸗ ber 1923 erfüllte ſich ſein Schickſal. Mit ihrem Schwiegervater, dem die junge Witwe nun in der Gaſtwirtſchaft helfen ſollte, da auch deſſen Frau geſtorben war, kam ſie überhaupt nicht friedlich aus. In der Gaſtwirtſchaft half ſie ſo gut wie gar nicht, gab ihm aber Veraulaſſung zu der Annahme, daß ſie ſich heimlich Geld aus der Geſchäfts⸗ kaſſe aneigne. Zuletzt drang ſie trotz der Kredit⸗ not auf Auszahlung ihres Pflichtteils, ſo daß der Alte gezwungen war, ſeiner Schwiegertochter ein kleines Haus zur Verfügung zu ſtellen. Der Schwiegervater nahm nunmehr ſeinen Neffen an Kindesſtatt an, den Erbvertrag focht er an. Nach ſeinem Tode ſtellte das Amtsgericht X. den Erbſchein zu Gunſten des an Kindesſtatt angenom⸗ menen Neffen aus. Die Klägerin, die inzwiſchen wie⸗ der geheiratet hat, verlangt auf Grund des Erbver⸗ trages vom 16. November 1922 Feſtſtellung, daß ſie alleinige Erbin ihres Schwiegervaters ſei. Ihre Rechtsbeiſtände meinten, die Anfechtungserklä⸗ rung des Erbvertrages durch den Schwiegervater verſtoße gegen die guten Sitten, da er und ſeine Frau gewußt hätten, daß die Klägerin den Hans aus ſelbſtſüchtigen Beweggründen geheiratet habe. Aus dieſen Erwägungen heraus erkannten denn auch die Vorinſtanzen nach dem Klageantrage. Das Reichsgericht aber hat das Urteil des Oberlandesgerichts Zweibrücken aufgehoben und Eugenie mit ihrer Klage endgültig ab⸗ gewieſen. Die Anfechtungserklärung ſeitens des Schwiegervaters war berechtigt. 18. J Aus Baden Kurpfälziſches Sängertreffen in Schwetzingen 0 Schwetzingen, 17. Februar. Anläßlich des hundertjährigen Schwetzinger Stadtjubiläums wird am 28. Mai in Schwetzingen ein großes kur⸗ pfälziſches Sängertreffen veranſtaltet. Grundgedanke dieſes Sängertages iſt eine Maſ⸗ ſenkundgebung für den Männergeſang und für das deutſche Lie d. Der Feſtausſchuß hat den in der Sängerwelt wohlbekannten Bundes⸗ dirigenten und Komponiſten Profeſſor Viktor Kel⸗ dorfer aus Wien, der Ehrenmitglied des Schwetzinger Geſangvereins„Sängerbund“ und Vertoner des Sängerſpruchs dieſes Vereins iſt, für die Leitung der Maſſenchöre gewonnen, die im Rah⸗ men eines Monſterkonzertes im Schwetzinger Schloßgarten geſungen werden. Das kurpfälziſche Sängertreffen hat in den badiſchen und rheinpfälzi⸗ ſchen Sängerkreiſen großen Widerhall gefunden; es liegen ſchon feſte Anmeldungen von 3000 Sän⸗ gern vor. Prof, Gruber nach Darmſtadt berufen Heidelberg, 16. Februar. Prof, Dr. Gruber an der Techniſchen Hochſchule Danzig, der Erbauer der 9„Neuen Univerſität“ in Heidelberg, erhielt jetzt einen Ruf un die Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Gruber war bekanntlich vorher längere Zeit Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Er hat den Ruf nach Darmſtadt angenommen und wird ſein dortiges Amt zu Beginn des Sommerſemeſters an⸗ treten. Zuckerſchmugglerbande verurteilt Lörrach, 16. Februar. Geſtern kam hier die große Zuckerſchmuggelbande von der Damm⸗ ſtraße, die von Beamten der Freiburger Zollfahn⸗ dungsſtelle aufgedeckt worden war, zur Aburteilung. Angeklagt waren insgeſamt 23 Perſonen, von denen d aus der Haft vorgeführt wurden. Im ganzen wurden von den verſchiedenen Angeklagten 97 Zentner Zucker und 55 Pfund Kaffee un⸗ verzollt über die Grenze gebracht und meiſtens an auswärtige Kunden verkauft. Die Angeklagten waren faſt alle geſtändig; die meiſten von ihnen wollten aus wirtſchaftlicher Not⸗ lage gehandelt haben. Es wurde deshalb bei den vor dem 1. Dezember begangenen Zollvergehen die Amneſtie in Anwendung gebracht. Sämtliche Ange⸗ klagten erhielten Geldſtrafen von 4504700 Mk. und Werterſatzſtrafen in Höhe von 1201008 Mark. Bis auf ſieben Angeklagte wurde außerdem auf zu⸗ ſützliche Gefängnisſtrafen in Höhe von zwei Wochen lis zu einem Monat drei Wochen erkannt. Ins⸗ geſamt wurden Geldſtrafen in Höhe von 46 900 Mk. und Werterſatzſtrafen in Höhe von 8895 Mk. aus⸗ geſprochen; außerdem wurden die Autos von drei 1 5 Schmuggel beteiligten Autofahrern beſchlag⸗ m 9 * Heidelberg, 16. Februar. Geſtern vormittag wurde am Kraftwerk beim Schwabenheimer Hof die Leiche eines älteren Mannes geländet. Man ſtellte ſeſt, daß es ſich um den ſeit 18. Dezember 1932 ver⸗ mißten 65jährigen Johann Rigo aus der Buſſemer⸗ gaſſe in Heidelberg handelt. Es dürfte Selpſt⸗ mord anzunehmen ſein. * Bruchsal, 16. Februar. Vor dem Amtsgericht fanden zwei gewerbsmäßige Bettler und Land⸗ kreicher, von denen der eine 85 und der andere nur Vorſtrafen aufzuweiſen hatte, und zwar wegen Bettels, Landſtreicherei uſw. Beide wurden zu lechs Monaten Haft verurteilt und werden dann dem Arbeitshaus überwieſen. Triberg, 17. Februar. Am Mittwoch abend ge⸗ riet der etwa 20jährige Franz Eſchle beim Abkup⸗ 990 eines Laſtwagenanhäugers zwiſchen dieſen und en Kraftwagen. Er wurde zwiſchen beide Wagen o ſchwer eingeklemmt, daß er den dabei erlittenen eren inneren Verletzungen im Krankenhaus bald Jarauf erlegen iſt. Aus der Pfalz Zwei Jahre Zuchthaus für rückfälligen Dieb * Ludwigshafen, 16. Februar. Wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle wurde der 35jährige Tag⸗ löhner Theophil Biermaun aus Mannheim vom Amtsgericht Ludwigshafen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Biermann, der ſchon ganz erhebliche Gefängnisſtrafen wegen Einbruchsdieb⸗ ſtahls auf dem Kerbholz hat, war in der Nacht vom 7. auf den 8. September mit noch einem Unbekannten durch das Oberlicht eines hieſigen Zigarrengeſchäfts in den Laden eingeſtiegen und hatte Rauch⸗ waren und Bargeld im Geſamtwert von 236 Mark daraus geſtohlen. Biermann leugnete hart⸗ näckig. Er konnte nur durch die vorgefundenen Fin⸗ gerabdrücke einwandfrei überführt werden. Pfälziſche Notariatskammer neugebildet :: Zweibrücken, 17. Februar. Für die Jahre 1933 bis 1935 wurde die pfälziſche Notariats⸗ kammer in Zweibrücken aus folgenden Notaren neu gebildet: Geh. Juſtizrat Helfrich(Lud⸗ wigshafen) Vorſitzender, Juſtizrat Dr. Becker(Lud⸗ wigshafen) ſtellvertretender Vorſitzender, Juſtizrat Pfirmann(Kaiſerslautern) Schriftführer, Juſtizrat Eugen Roth(Frankenthal) ſtellvertretender Schrift⸗ führer, Juſtizrat Anton Mendel(Zweibrücken), Juſtizrat Otto Silbernagel(Kaiſerslautern), Dr. Leibrock(Edenkoben), Dr. Georg Dittmar(Ober⸗ moſchel) und Dr. Oskar Weber(Waldmohr). Zur Teilnahme an den Sitzungen der Vereinigten Nota⸗ riatskammer Bayern wurden neben dem Vorſitzen⸗ den aus der Pfalz beſtimmt: Juſtizrat Dr. Wil⸗ helm Becker(Ludwigshafen), Juſtizrat Eugen Roth (Frankenthal) und Juſtizrat Pfirmann(Kaiſers⸗ lautern!). * 2: Ludwigshafen, 17. Februar. Die Deutſche Volks⸗ partei ſtellt diesmal in der Pfalz folgende Kandida⸗ ten auf: 1. Burger, Friedrich, Direktor und Land⸗ tagsabgeordneter, Ludwigshafen; 2. Beck, Oekono⸗ mierat in Friedelsheim; 3. Leng, kaufm. Angeſtell⸗ ter; 4. Frau Dr. Kremer, Kaiſerslautern; 5. Kief, Ludwig, Baggereiunternehmer, Ludwigshafen. Die Liſte iſt verbunden im Wahlkreisverband Franken⸗ Pfalz mit den Liſten des Chriſtlich⸗Sozialen Volks⸗ dienſtes und der Deutſchen Bauernſchaft. :: St. Martin, 17. Februar. Geſtern wurde Hein⸗ rich Lorenz von hier verhaftet, weil er im Verdacht ſteht, in der Scheune ſeines Vaters am letzten Sams⸗ tag Feuer gelegt zu haben. * Offenbach(bei Landau), 15. Februar. In dem großen Dreſchſchuppen der Firma Fritz und Karl Müller brach nachts Feuer aus, wodurch das ganze Gebäude in kurzer Zeit ein Raub der Flam⸗ men wurde. Zu retten war nichts mehr; auch zwei Dreſchmaſchinen konnten nicht mehr in Sicherheit gebracht werden und verbrannten ebenfalls. Man vermutet Brandſtiftung. :: Kaiſerslautern, 16. Februar. Die„Pfälziſche Freie Preſſe“ brachte am 11. Februar unter der Ueberſchrift„Die Pfalzbonzen der NSDAP.“ einen Artikel, in welchem Gauleiter Bürckel der Vorwurf der Unterſchlagung gemacht und zur Begründung ein Standartenbericht des Standartenführers Kleres⸗ Kaiſerslautern zitiert wird. Das Amtsgericht Kai⸗ ſerslautern hat unterm 13. Februar eine einſt⸗ weilige Verfügung erlaſſen, wonach es dem Verleger der„Freien Preſſe“ ſowie dem verant⸗ wortlichen Redakteur dieſer Zeitung für die Folge verboten iſt, Behauptungen aufzuſtellen oder ſolche Behauptungen Dritter weiter zu verbreiten, die dem Gauleiter den Vorwurf machen, er habe Partei⸗SA⸗ Gelder anderweitig verwendet, als die Zweckbeſtim⸗ mung vorgeſehen habe. Gauleiter Bürckel hat außer⸗ dem eine Unterlaſſungsklage gegen die gleichen Per⸗ ſonen angeſtrengt und eine Privatklage gegen den verantwortlichen Redakteur erhoben. che Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung die Angeklagten waren, ſeit 1 e Darmſtädter Volksbank⸗ * Darmſtadt, 16. Februar. Im Darmſtädter Volksbankprozeß wurde die Vernehmung des Zeu⸗ gen Bankbeamten Mager fortgeſetzt. Er gibt an, daß ſeine Schuld aus Spekulationsgeſchäften dem Aufſichtsrat offiziell erſt bekannt wurde, als er be⸗ reits die Bank verlaſſen hatte. Schon vor dem Jahre 1928 beſtand in den Kreiſen der Angeſtelltenſchaft das offene Geheimnis, daß viele Kunden ihr Konto überzogen hatten und mit hohen Krediten belaſtet waren. Auf Vorhalt des Staatsanwalts, daß ſeine Bekundung vor dem Unterſuchungsrichter viel belaſtender für erklärt der Zeuge, daß er damals in ſeiner Verärgerung über Auseinander⸗ ſetzungen mit Direktor Weiler manches zuviel geſagt habe. Aus der Vernehmung der Zeugin Barthel, die 14 Jahren bei der Volksbank beſchäftigt und Sekretärin in der Direktion iſt, iſt beſonders inter⸗ eſſant, daß ſeinerzeit auf Anregung des Verbands⸗ 144. Jahrgang/ Nummer 81 T 8— 2 drozeß reviſors Schneider Debitorenliſten aufge⸗ ſtellt wurden, um jederzeit die Verbindlichkeiten der Volksbank feſtſtellen zu können. Als dann Gerüchte über den wackeligen Stand der Volksbank umliefen, habe ſie auf Geheiß des Direktors Weiler einen Teil der Debitorenliſten verbrennen müſſen, weil Direktor Weiler den Verdacht hegte, ein Baukangeſtellter könne aus der Schule plaudern. Wahrſcheinlich aus Rückſicht auf die Kunden ſei die Volksbank in 10—12 Fällen in der Rangſtelle der Sicherung zurückgetreten. Der Zeuge Bankbeamte Oſtertag leitet ſeit 1928 die Effektenabteilung. Damals ſeien, betont er, die Effektenkonten der Angeſtellten bereits zum größten Teil in der Abwicklung begriffen geweſen. Neue Geſchäfte wurden kaum noch getätigt. Noch anfangs 1930 ſeien für Direktor Becker mehrere Geſchäfte getätigt worden, ohne daß die für Kunden vorge⸗ ſchriebene Buchungen erfolgten. Die Beweisauf⸗ nahme wird fortgeſetzt. dee Milchkrieg an der Schweizer Grenze * Kouſtanz, 17. Februar. Seit Mittwoch haben die Landwirte des benachbarten Schweizer Kantons Thurgau die Belieferung der Stadt Kon⸗ ſtanz mit Schweizer Milch vollſtändig eingeſtellt. Bekanntlich war den Schweizer Landwirten noch ein tägliches Reſtguantum von 2500 Kilogramm zuge⸗ ſtanden worden. Seit Mitte Dezember v. J. mußte aber dieſes Reſtkontingent ebenfalls verzollt werden. Die Schweizer Landwirte haben den Zollbetrag bis zur endgültigen Regelung der Angelegenheit auf ſich genommen. Seit 16. Dezember ſind von ihnen 13 400 Franken bezahlt worden. Da eine Löſung der Frage vor den Reichstagswahlen nicht mehr in Frage kommt, haben die Schweizer Landwirte nun beſchloſ⸗ ſen, die Zollſumme nicht mehr weiter zu entrichten und die Milchlieferung nach Konſtanz ganz einzu⸗ ſtellen. Amtliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Gendarmertehauptwachtmeiſter Johann Froh in Königsfeld oberwachtmeiſter. zum Gendarmerie⸗ Anerwarteter Ausgang einer Berufung * Mainz, 16. Februar. Am 12. Mai d. J. unter⸗ nahm der vorbeſtrafte 25 jährige Schreiner Karl A p⸗ pel aus Worms eine Schmarzfahrt. In einer Kurve ſtürzte das Auto um und wurde ſchwer beſchädigt. Es wurde Appel zur Laſt gelegt, ohne Führerſchein gefahren zu ſein und durch den Ver⸗ brauch des Benzins ſich des Diebſtahls ſchuldig ge⸗ macht zu haben. Da er wegen Diebſtahls ſchon mehr⸗ fach vorbeſtraft iſt, wurde er vom Amtsgericht Worms zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Gegen das Urteil legte der Angeklagte Be⸗ rufung ein. Er behauptete, von dem Kraftwagen⸗ führer die Erlaubnis zum Fahren des Autos erhal⸗ ten zu haben. Die Beweisaufnahme vor der hieſigen Erſten Kleinen Strafkammer ergab aber, daß dieſe Schutzbehauptung nicht der Wahrheit entſprach. Das Berufungsgericht nahm an, daß ſich der An⸗ geklagte nicht des Diebſtahls, ſondern des Be⸗ trugs im wiederholten Rückfall und außerdem des Vergehens gegen die Kraftfahrzeugordnung ſchuldig gemacht habe und verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Abfohoslt-aussitb des REIN 193 HRAITE Ai AN 289 Wirtschaftliche Fahrzeug- Dieselmoioren für Lastwagen und Omnibusse von/ bis 8% Tonnen Nutzlast BUSSING- NAG vEgEINIerE NUTZKRAFTWASESEN Ak TiENOGESEIISschAFT BRAuNschWEIE General- Vertretungen: „Aurepa“ Autoreparaturen- und Handelsgesellschaft m. b.., Manu helm, Sellerstraße 12. Ferusprecher: 27543 und 275 46 Fraenkel& Werner, Frankfurt Main, Solmsstraße 19, Fernruf: Amt Maingau 7304142 Freitag, 0 n 17. Februar 1933 IR TSC der Neuen Mannheimer Zeitung Die infernaſionalen Eisenverhandlungen * Berlin, 16. Februar. Die„B..⸗3.“ berichtet aus gut⸗ informierter Quelle, daß man in maßgebenden Krelſen der Reichsregierung mit Aufmerkſamkeit den Ver⸗ lauf der zur Zeit ſchwebenden Verhandlun gen der Elſeninduſtrie über die Bildung internationaler Eiſenverkaufsverbände betrachte. An dem Zuſtandekom⸗ men ſolcher Verbände hat man in Deutſchland ein ſtarkes Intereſſe. Sollten die ſchwebenden Verhandlungen wider Erwarten zu einem negativen Ergebnis führen, ſo beſteht, wie das Blatt weiter ausführt, in Regierungskreiſen die Auffaſſung, daß man der von der Kriſe ſchwer betroffenen Elſeninduſtrie einen volkswirtſchaftlich notwendigen Schutz nicht verſagen kan n. Zweiſellos wird man Maß⸗ nahmen treffen, die geeignet ſind, das Ziel, das durch die Verhandlungen der Parteien nicht erreicht werden könnte, auf andere Weiſe zu verwirklichen.— Wie wir auf Anfroge hierzu erfahren, iſt über die Art des in Frage kommenden Schutzes noch keine Entſcheidung getroffen. * Bauk Guyerzeller Als. Zürich.— 4(6) v. H. Divi⸗ bende. Die Bank erzielte im Geſchäftsjahr 1032 einen Rein⸗ gewinn von. 267 469 ffrs. gegenüber 370 206 ffrs. im Vor⸗ jahre. Es ſoird eine Dividende von 4(5) v. H. verteilt und 27 469(65 893) ſfrs. vorgetragen. * Entſcheidungen über Bauſparkaſſen. Das Reichsauf⸗ ſichtsamt hat u. a. beſchloſſen, der Heimſtätten bau⸗ ſparkaſſe GmbHin Heidelberg die Weiterfüh⸗ rung des Geſchäftsbetriebes zu unterſagen. Die beſtehenden Bauſparverträge werden vereinfacht abgewickelt. Die Unter⸗ ſagung des Geſchäftsbetriebes wirkt wie ein Auflöſungs⸗ beſchluß. Ferner wurde ein Zahlungsverbot mit ſoſortiger Wirkung bis zum 14. Mai 1933 erlaſſen. Die Entſcheidung iſt noch nicht rechtskräftig. * Spar⸗ und Kreditkaſſe Frieſenheim e mbc. Das 1931 gegründete Inſtitut verzeichnet für das zweite Ge⸗ ſchäfts fahr 1932 1287(rd. 1400)/ Reingewinn, woraus 5 v. H. Dividende verteilt werden(t. V. Gewinn der Reſerve überwieſenl. Der Umſatz ging auf 0,959(1482) Mill.„ zurück, die Spareinlagen ſtiegen auf rd. 75 000(rd. 50 000) /, Darlehen auf Hypotheken und Bürgſchaften be⸗ tragen 71 700. Die Mitgliederzahl beläuft ſich auſ 113. Zu Anfang des lfd. Johres wurde die Koſſe in den badiſchen Genogenſchaftsverband aufgenommen. Vorſtands⸗ und AR⸗ Mitglieder wurden wiedergewählt. Courtaulds Lid., London 4 gegen 3 H. Dividende Die Courtauld Etd., London, weiſt für das Ge⸗ schäftsjahr 1932 einen Gewinn von 1 452 043 Pfund aus. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß Abſchreibungen auf In⸗ veſtierungen auf dem Kontinent in Höhe von 207 000 engl. Pfund bereits in Abzug gebracht worden ſind. Im Vor⸗ jahre belief ſich der Reingewinn auf 1101587 Pfund. Durch einen Rückgriff auf die Notreſerven in Höhe von 0,45 Mill. Pfund und Hinzurechnung des Vorjahresvortrages von 195 757 Pfund ſtanden 1747 336 Pfund zur Verfügung. Abſchreibungen ſind 1931 nicht aus dem Gewinn, ſondern durch Reſerven⸗Entnahme(und zwar 0,30 Mill. Pfund aus der Kapitalreſerve und 0,70 Mill. Pfund aus der allgemeinen Reſerve) vorgenommen worden. Als Schluß ⸗ dividende für 1932 erhalten die Stammaktionäre 297 v.., ſo daß die Geſamtdividende 4 gegenüber 5 v. H. im Vorjahre beträgt. Auf neue Rechnung werden 289 387(147 343) Pfund vorgetragen. * Allgemeine Schwediſche Elektrizitätsgeſellſchaft(AS EA). Die Allmaenna Svenſko Elektriſka A. B.(ASCA) verzeichnet für das Geſchö hr 1932 einen Reingewinn von 5 194 396(i. V. 5,22 Mill. Kr.). Der Vorſtand ſchlägt die Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. vor. * Kölſch⸗Fölzer Werke AG., Siegen.— Zurückziehung der Aufechtungsklage. Wie gemeldet wird, hat, nachdem das Oberlandesgericht Hamm in der Klageſache Dr. Ten haeff gegen die Kölſch⸗Fölzer Werke AG. Beweistermin auf den 25 d. M. anberaumt hatte, der Kläger die Berufung gegen das erſte Urteil und die Klage ſelbſt zurückgezogen, Der Prozeß iſt damit erledigt, und zwar, ohne daß etwa eine Sonder vereinbarung zwiſchen der Geſellſchaft und dem Kläger erfolgt wäre. Die amerikaniſche Automobilfabrik Willys Overland in Konkurs. Newyork, 16. Februar.(Eig. Tel.) Die alte amerikaniſche Autofabrik Willys Overland hat, wie aus Toledo(Ohio) gemeldet wird, das Konkurs ver⸗ fahren gegen ſich beantragt. Die Fabrik, die etwa 8000 Arbeiter beſchäftigte, hatte im Jahre 1929 noch einen Umſatz von 60 Mill. Dollar. Der Inhaber John Willys war bis zum vorigen Jahr amerikaniſcher Botſchafter in Warſchau. * Habermann u. Guckes⸗Liebhold AG.— Voraus ſichtlich Dividendenausfall.(J. V. 5 v..] Wie verlautet, hat ſich der Geſchäftsgang bei der Haber nann u. Guckes⸗ Liebold Ach. in Berlin in den letzten Monaten nicht un⸗ weſentlich gebeſſert. Dies ſel in erſter Linie auf die Durchführung des Arbeitsbeſchaffurgsprogramms zurück⸗ zuführen, in deſſen Verlauf bei der Geſellſchaft Aufträge in Höhe von mehreren Mill.& getätigt wurden. Trotzdem mit einem nicht unbefriedigenden Abſchluß zu rechnen ſein dürfte, werde die Geſellſchaft für 1932, um ihre Reſerven weiter zu ſtärken, wahrſcheinlich keine Dividende zur Ver⸗ teilung bringen. Das Unternehmen ſei nach wie vor ſchul⸗ denfrei und verfüge über größere Bankguthaben. Die Krise der Welfverschuldung Gewallige Ueberschuldung Formen der Enischuldung Ausdehnung des Vollſtreckungsſchutzes, Stillhaltever⸗ handlungen, neue Bankſchwierigkeiten in Amerika, Maß⸗ nahmen für den amerikaniſchen Realkredit, Vorbereitung der Schuldenverhandlungen mit Amerika— dieſes kleine Wochenbukett weiſt wieder einmal ganz deutlich nach der Richtung, aus welcher die Welt und die einzelnen Volks⸗ wirtſchaften ihre ſtärkſte Belaſtung erhält: aus dem Miß verhältnis zwiſchen Verſchuldung und Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Schuldner. Wir haben hier eine der ſchwierigſten Aufgaben, die die Kriſe überhaupt ſtellt, die Beſeitigung dieſes Miß⸗ verhältniſſes zu erreichen. Es hat lange gedauert, bis man dieſe Aufgabe erſt einmal erkannt hat; ſowohl hinſichtlich der politiſchen wie der privaten, der internationalen wie der nationalen Verſchuldung iſt erſt ſehr langſam und ſpät die Erkenntnis gewachſen, daß eine Wiederausdeh⸗ nung der Weltwirtſchaft zu einem Umfange, der die aus der überſteigerten Auſſchwungsperiode übernommene Ver⸗ ſchuldung tragen ließe, ſo bald nicht erwartet wer⸗ den kann. Die Vorſtellung, daß durch eine internationale Geldwertſenkung das beſtehende Mißverhältnis zwiſchen den hohen Schuldenwerten und der mit der allgemeinen Wirtſchaftsſchrumpfung eingetretenen Senkung der Schuld⸗ nerleiſtung beſeitigt werden könne, muß endgültig auf⸗ gegeben werden. Es bleibt die ungeheuer wichlige Tatſache beſtehen, daß im großen Durchſchnitt geſehen, die Neuverſchul⸗ dung der Welt im letzten Jahrzehnt bei einem durchſchnittlichen Wertſtand eingegangen wurde, der in abſehbarer Zeit nicht wieder erreicht wird. Dies umſo mehr, als die ganze Kreditwirtſchaft der Welt im letzten Jahrzehnt bzw. ſeit Kriegsende von zum Teil falſchen Vorausſetzungen und einmaligen Umſtänden beſtimmt worden iſt; man hat z. B. nur an das Entſtehen der internationalen kurzfriſtigen Verſchul⸗ dung, an das Syſtem der Golddeviſenwährungen zu denken, vor allem aber an die Grundtatſache, daß die Kreditwirt⸗ ſchaft der Nachkriegszeit die enorme Verarmung der Welt überſehen hatte. Die Folge iſt, daß ein Teil der beſtehenden Schuld⸗ verhältniſſe nicht aufrechterhalten werden kann, umgekehrt ausgedrückt, daß ein Teil der in der Nachkriegszeit gewährten Kredite verloren, ab⸗ zuſchreiben iſt. Einige zahlenmäßige Vorſtellungen laſſen ſich von der Bedeutung des ganzen Problems gewinnen. Sie ſind am klarſten hinſichtlich der politiſchen Verſchul dung, von der die Reparationen bis auf einen zunächſt auf dem Papiere ſtehenden Betrag von 3 Milliarden& verſchwunden ſind. Die übrige politiſche Verſchubdung der Welt beträgt etwa 55 Milliarden, auch von ihr iſt ein Teil prak⸗ tiſch bereits geſtrichen bzw wird noch geſtrichen werden. Die internationale private Verſchuldung iſt neuerdings mit etwa 250 Milliarden/ berechnet worden; auch in ſie iſt bereits eine ſtarke Breſche geſchlagen worden. Die Verminderung dieſer Schulden vollzieht ſich auf den ver⸗ ſchiedenſten Wegen, durch Ausfall leiſtungsunfähig gewor⸗ dener Gläubiger, durch Verhandlungen zwiſchen Schuld⸗ nern und Gläubigern, durch den Rückkauf von Schulstiteln zu niedrigen Kurſen. Eine weitere ſtarke Verminderung der internationalen privaten Schulden wird ſich mit der Zeit erzwingen. Aber weitaus bedentungsvoller noch iſt die innere Verſchuldung der einzelnen Volkswirtſchaſten Man gewinnt die anſchaulichſte Vorſtellung von der ganzen Frage an Hund amerikaniſcher Ziffern. Neuere amerikani⸗ ſche Schätzungen kommen zu dem Ergebnis, daß die innere Verſchuldung der vereinigten Staaten von 1921 bis 1929 von 84 Milliarden Dollar auf 182 Milliarden, alſo um rund 100 Milliarden geſtiegen ſei. Zum Teil lauten die Ziffern noch höher. Die Zunahme dieſer Verſchuldung entfällt ungefähr je zur Hälfte auf lang⸗ und kurzfriſtige Kredite. Sie wurde im weſentlichen verurſacht durch die ungehemmte Vorſtellung eines ſteigen⸗ den Wohlſtandes Amerikas. In Wirklichkeit war dieſer Wohlſtand auf Sand gebaut, ſo daß für 1929 eine Ueber⸗ ſchuldung von 60 Milliarden Dollar errechnet wird. In⸗ zwiſchen iſt ſie hauptſächlich durch den Abbau der kurz⸗ friſtigen Verſchuldung um etwa 5 Milliarden Dollar zu⸗ rückgegangen, ſo daß noch eine Ueberſchuldung von etwa 40 Milliarden Dollar beſtände. Gleichgültig, ob eine ſolche Zahl genau ſtimmt— ſie läßt ſich unfehlbar richtig über⸗ haupt nicht errechnen—, klar iſt, daß Amerika ganz ge⸗ waltige Abſchreibungen auf ſeine Kredit⸗ bzw. Schuldverhältniſſe wird machen müſſen. Am brennenoſten iſt dieſe Abſchreibungsnotwendigkeit bei der Grundſtücks⸗ verſchuldung und in der Land wirtſchaft. Und dieſes Bild findet ſich ähnlich in den anderen Volks⸗ wirtſchaften wieder. In der Schweiz hat im vorigen 15 ein bekannter Züricher Bankier die Hälfte der 4 illtarden Fr. land wirtſchaftliche Grundſchulden als für die Wirischaffspoliſik enischeidei über Konjunkfur Aus dem Lageberichi der DD-Bank Den„Wirtſchaftlichen Mitteilungen“ der DD Bank entnehmen wir u..: In Deutſchland ſetzte ſich das Wiedererwochen des Vertrauens in der zweiten Hälfte 1932 im Anſchluß än das Papenſche Wirtſchaftspro⸗ gramm durch. Die mit ihm eingeſchlagene Linie grundſätz⸗ licher Förderung der privatwirtſchaftlichen Initiative wurde von allen Kreiſen der Wirtſchaft begrüßt und tatkräftig aufgenommen. Die Ausgabe der Steuergutſcheine, die mit dem neuen Jahr ſtärker in Gang gekommen iſt, verſpricht eine wirkſame Unterſtützung der wirtſchaftlichen Ankurbelung. Hinzu kommt eine öffentliche Arbeitsbeſchaffung. Zu beſonderen Hoffnungen be⸗ rechtigte vor ollem die Entwicklung, die ſich in den letz⸗ ten Monaten am Kapitalmarkt angebahnt hatte. Sie ließ erworten, daß nach Ueberwindung der Vertrauens⸗ hemmungen die Bereitſchaft zu langfriſtiger Kapitalhergabe ſich weiter verſtärken und der Prozeß einer natürlichen Senkung der Zinsſätze ſchnell ſortſchreiten werde. Setzt ſich die Verflüſſigung ungeſtört fort, ſo muß früher oder ſpäter der Punkt erreicht werden, wo die notwendige Konſolidie⸗ rung ſchwebender Verpflichtungen und darüber hinaus die ebenſo notwendige Beſchaffung neuer Kapitalmittel für Inveſtitionszwecke wieder möglich wird. Was das für die Konjunktur bedeutet, braucht nicht be⸗ ſonders dorgelegt zu werden. Auch in der Sphäre der kurzfriſtigen Betriebs⸗ und Umſatzkredite ſind die Stö⸗ rungserſchein ungen der Kreditkriſe weitgehend ausgeräumt und die Bedingungen für eine normale 1 der Wirtſchaft mit solchen Krediten wieder vor⸗ anden. Auch die Notenbank konnte ihre Bewegungsfreiheit in erheblichem Umfange wiedergewinnen. Mit der Ueber⸗ wind ung der kriſenhaften Liquiditätsſtörungen und mit dem allgemeinen Abbau der Kriſenſchulden iſt ſodann auch eine beträchtliche Beſſerung der Kredit⸗ ſicherheit feſtzuſtellen, wenigſtens in Induſtrie, Han⸗ del und Handwerk, nur ſehr eingeſchränkt in der Land⸗ wirtſchoft. Auch der Preisſturz iſt im großen und ganzen zum Stehen gekommen. Es entſtehen inſolgedeſſen nicht mehr weiter die Verluſte aus Lagerentwertungen, die im Verlauf der vergangenen drei Jahre ſo außerordentliche Zerſtörungen in den Bilanzen und in der Rentaobilttät angerichtet hatten. Sehr bedeutungsvoll für die Beurtei⸗ lung der allgemeinen Rentabtilttätsousſichten iſt außerdem, daß 8 5 die Zinslaßt der Geſamtwirtſchaft ſich ſehr merklich verringert hat. m ganzen hat die deutſche Wirtſchaft eine Entlaſtung auf der Koſtenſette erkeicht, die eine weſentliche Vorbedingung elre Konfunkturbeſſerung darſtellt. Die allgemeine Lage wird dadurch gekennzeichnet, daß der konfunkturelle Produktionsrückgang zum Stehen gekommen iſt. Die durch die Jahreszeft bedingte Zunahme der Arbeitsloſigkeit hat ihr Tempo gegenüber dem Vorjahre ſehr erheblich verlang⸗ ſamt. Verſucht man, unter den Vorbehalten, die der labile Zuſtand der deutſchen Wirtſchaft nahelegt, zuſammen⸗ faſſend die Hauptergebniſſe der bisherigen Entwicklung feſtzuſtellen, ſo ergibt ſich folgendes: Auf einem noch ſehr tiefen Niveau der Produktion und der Umſatztätigkeit iſt ein Stillſtand der rück⸗ läufigen Entwicklung erreicht. Zugleich ſind die auf Ueberwindung der Kriſe drängenden Kräfte erſtarkt, und die weitere Konfunkturbewegung kann ſich auf einen widerſtandsfähig gewordenen Wirt⸗ ſchaftskörper ſtützen. Der Kreditapparat iſt bereinigt, der Kapitalmorkt geſtärkt, ohne bereits eine neue Funttionsſähigkeit wiedergewonnen zu haben. Auch die pſychologiſchen Grundlagen für eine Ueberwindung der Depreſſion können weit günſtiger beur⸗ teilt werden als vor Jahresfriſt. Alles in allem iſt die Annahme berechtigt, daß die geſamtwirtſchaftliche Konſolidierung, wenn auch nicht ohne Rückſchläge auf Einzelgebieten, ihren Fortgang nehmen wird, wenn ſie nicht durch außerwirtſchaftliche, vor allem politiſche Einflüſſe geſtört wird. Damit iſt in großen Zügen das gegenwärtige Stodium gekennzeichnet. Eine Reihe großer wirtſchoftlicher Probleme bleibk zu löſen, und von der Axt ihrer Lsſung wird es gonz entſcheidend abhängen, wann der Uebergang von der Depreſſion in einen neuen Aufſtieg gelingt. Der wirtſchaftspolitiſche Kurs wird ſtärker ols alle onderen Einwirkungen, ſtärker auch noch als die Einflüſſe der weltwirtſchaftlichen Loge, über die nächſle Zukunft der deutſchen Konjunktur ent 1 cheiden. 5 Die gemachten Erfahrungen ſollten ausreichen, um ein für allemal das gefährliche Spiel mit den Ideen zwangs⸗ weiſer Zins⸗ oder gar Kapitalobwertungen zu beenden. Die Senkung des Zinsſußes wird um so ſicherer und ſchneller vor ſich gehen, fe un⸗ geſtörter ſie der organiſchen Entwicklung überlaſſen bleibt. Soweit eine generelle Entlaſtung beſtimmter Wirtſchaftsgruppen als unumgänglich notwen⸗ dige Hilfsaktion anerkannt wird, dorf ſie nicht einſei⸗ tig auf Koſten der Gläubiger angeſtrebt werden. In Verbindung mit dem Kapitolmarktſchutz ſtehen die Pro⸗ bleme der Währungs⸗ und Kreditpolitik und der Arbeits⸗ beſchaſſung. Eine Arbeitsbeſchaffung in begrenztem Aus⸗ maß kann ohne Schaden ins Werk geſetzt werden. Dieſe Begrenzung ſchließt es aber andererſeits 1ſt. gkeit Herr zu Wege des Problems der ganzen Arbeltslo werden. 3. * Gläubiger verloren bezeichnet. In Dänemark beträgt die landwirtſchaftliche Verſchuldung etwa 5 Milliarden Kro⸗ nen mit einem Zinſendienſt von 300 Mill. im Jahre, wäh⸗ rend der lend wirtſch he Geſamterlös im letzten Jahre nur auf 800 Mill. geſe Das Verhültnis iſt alſo noch weitaus ungünſtiger als in Deutſchland, wo aller⸗ dings die Entſchuldungsmaßnahmen auch bereits den größten Umfang erreicht haben. Aber das ſind nur einige Beiſpiele. Die Geſamthöhe der Verſchuldung aller Länder, und zwar der inneren Verſchuldung, iſt in einer Höhe auzunehmen, die eine Billion Mark wohl über⸗ ſchreitet. Die deutſche innere Verſchuldung beträgt etwa 70—75 lliarden. In der ganzen Welt iſt die Grundlage der beſtehenden Verſchuldung zu ſchmal geworden. e große Frage iſt nun, wie die notwendige Anpaſſung wieder erreicht wird. Die Vorſtellung, daß die Gläubiger den Verluſt zu tragen hätten, ſtimmt mit der Wirklichkeit keineswegs überein. iſt praktiſch ga i möglich, die geſamte beſtehende Ueberſchuldung bei den Gläubigern ab⸗ zuſtreichen. So auße dentlich verſchieden die Zuſammen⸗ ſetzung der Gläubiger und Schuldner iſt, ſo verſchieden ſind auch die Wege, auf denen allmählich das beſtehende Miß⸗ verhältnis beſeitigt wird. Der 8 entſtandene bzw. entſtehende Geſamtverluſt verteilt ſich auf eine große Anzahl von Schi ern. 5 Gläubiger und Schuldner haben z ſt einen unmittel⸗ baren Anteil da, wo der S d ungsunfähig wird; hier wird das Schuldverhältnis ganz oder zum größten Teile beſeitigt. Unmittelbor iſt auch der Verluſt des Gläu⸗ bigers bei einem freiwilligen Vergleich bzw. einem Schuld⸗ nachlaß. Ebenſo wird ein Teil der Schulden ausgetilgt, wenn ein Rückkauf von Schulden zu einem niedrigeren Be⸗ trage erfolgt, eine häufige Form bei der Verſchuldung in Wertpapieren. Weiter wird taatliche Unter⸗ ſt ü tz ungen ein Teil der uüldung über Steuern auf die Geſamtheit umgelegt, gleichgültig, ob die erſorder⸗ lichen Steuern erſt in der Zukunft erhoben werden; es wird olſo die Zukunft vorbelaſtet mit einem Teile des S rucks der Gegenwart. b Teil der Entſchuldung wird auch der n. wert im Laufe der Zeit tragen, indem durch. Preiserhöhungen die aus der Deflation in der ee dung entſtandene Spannung au! dem 1 9037 ihrer Entſtehung gemildert wird; das bedeutet, daß 15 Verbraucher einen Teil deer Ueberſchu!. dung übernimmt bz w. ſpäter übernehmen wird. Auf dieſen und anderen Wegen nur wird in langer Zeitdauer und unter ſtändigen ungen und Schmierig⸗ keiten der große Irrtum 8 itwirtſchaft berichtigt wer⸗ den, der heute an der Wirtf t der ganzen Welt wie ein enormer Bleiklotz hängt. Brandschadensfafisfik Die bei der„Arbeitsgemeinſ t Privater Feuervere ſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland“ im Jon uar 1933 angefallenen Schäden aus dem Deutſchen Reich betragen insgeſomt 6 048 016. Die Schadenkurve iſt damit wieder auf den Stand vom November v. J. zurückgeglitten. Der verhältnismäßig ſtabile Verlauf ber letzten Monate könnte leicht zu voreiligen Schlüſſen hren. Die große Explo⸗ ſionskataſtrophe von Neunkirchen beweiſt aber wieder von neuem, wie vorſichtig die Feuerverſicherer in ihren Kolkulattonen ſein müſſen, und wie leicht olle Erwartungen auf einen günſtigen Schadens verlauf getäuſcht und durch einen einzigen großen Schaden in ihr Gegenteil verkehrt werden können. * 1,3 Mill. hfl. Paſſiven bei der N. V. Küchenmeiſters Internationale Ultraphoon Mij. Nach Einreichung ſämtlicher Forderungen der Gläubiger belauſen ſich die Paſſiva der 80 N. V. Küchen meiſters Internationale Ultraphoon Mij. auf .3 Mill hfl. Der Geſamtbetrag der Aktiva iſt noch nicht bekannt. * Aktien⸗Lagerbier⸗Brauerei zu Schloß⸗Chemnitz. Aus einem Ueberſchuß von 146 907(214 477)/ wird eine Divi⸗ dende von 6(8) v. H. vorgeſchlagen. Pfälzische Iabakernſe 4 Speyer, 17. Februor. Nach den durch den Kreisſach⸗ verſtändigen für Tabalkbau, Landwirtſchaf dat Klemm ab⸗ geſchloſſenen Erhebungen ſind bei der 1982er Tabakernte des organiſtierten Anboues in der Pfalz insgeſomt 81 576,54 Zentner Tabak angefallen. Unter dieſe Gefamternkemenge fallen 4373,85 Zentner Ger u m pen (davon 2186,28 Itr. aus dem Schneidegutgebſet und 2187,57 Ztr. aus dem Zigarrengutgebiet); insgeſamt 19 199,3 tr. Sandblatt(davon 8283,06 Ztr. aus dem Schneidegut⸗ gebtet und 10 916,27 Ztr. aus dem Zigarrengutgebiet); fer⸗ ner 5792,54 Ztr. Mittelgut(davon 5331,42 Ztr. aus dem Schneidegutgebiet und 461,14 Ztr. aus dem Bigarrengut⸗ gebiet); und endlich 52 210,80 Ztr. Haupt⸗ und O 5 er ⸗ gut(davon 18 950,23 Ztr. ous dem Schneidegutgebiet und 88 260 Ztr. aus dem Zigarrengutgebiet). Im rechtsrheiniſchen Bayern fielen insgeſamt 17 115,02 Ztr. an, und zwar in Mittelfranken 15 978,50 Ztr. und in Unterfranken 1136,52 Ztr. Bei dieſer aus dem baye⸗ riſchen organiſierten Anbau verfügbor gewordenen Tabak⸗ menge handelt es ſich um 3100,54 Ztr. Grumpen, 3190,12 Ztr. Sandblatt und 10 764,36 Ztr. Haupt⸗ und Obergut. Ins⸗ geſamt wurden demnach heuer durch den Landesverbond bayeriſcher Tabalbauvereine bet den pfälziſchen und baye⸗ 3770 Einſchreibungen 98 691,56 Ztr. Tabak an den Mann ebracht. 8 Unter Einſchluß der loſen Blätter darf öte Abſatz⸗ menge in der Pfalz für das Ernteſohr 1032 aber auf rund 100 000 Ztr. geſchätzt werden. Demnach ſind 83,93 v. H. des geſamten Ernteanfalls durch die organiſierten Pflanzer abgeſetzt worden. Mannheimer Produkfenbörse/ 17. Fehr. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netto Kaſſa Weizen, inl., 76—77 Kg Wieſenhen. 44.805,20 gut, geſund, trocken 21 25/1,50 Rotkleeheir....80/58, 20 Roggen, inl. 1717 25 Luzernkeehen. 5, 60/5, 20 Hafer, inländiſch... 14.—/14.25 Preßſroh, Rogg., Weiz.50/80 Sommergerſte, inl... 18,500, Hafer, Gerſte 2,20/½.80 Mas da 1 17.50/ 17.75 Geb. Stroh, Rogg. Weiz..40%.60 als, auf Bezngſchein 19.75 afer, Gerſte 2,2, 20 Saatmais 2 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnußkuchen. 11,80/ 11.75 m Austauſchw. 29, 75/0,— Soyaſchi ot.... 1I0.18/10,25 Roggenmehl 60/70%„ 21.75/24. Biertteber. 10,50/10.65 Welzen t leie mii Sack. 7,50 Tiockenſchnitzel, loſe. 7,75/8,— Wein versieigerung Bad Dürkheim J. Bab Dürkheim, 16. Februar. Die Vereinigten Wein⸗ bergbeſitzer von Weiſenheim am Berg verſteigerten geſtern zu Bad Dürkheim 1931er und 1932er Qualitätsweiß⸗ und Rotweine aus den beſten Lagen von Weiſenheim am Berg, Herxheim am Berg und Leiſtadt. Auf dieſes Wein⸗ ausgebot war man an der ganzen ittelhaardt allgemein geſpannt, da ſich nach dieſen Preiſen das freihändige Wein⸗ geſchäft für die unteren Mittelhaardter Weinorte richtet. Für die beiden Nummern 1981er Weißweine beſtand wenig Intereſſe, jedoch belebte ſich das Geſchäft bel den ſpritzigen 1982er Weißweinen und Rotweinen. Im großen und gan⸗ zen darf der Verſteigerungs verlauf als recht günſtig bezeichnet werden. Der Beſuch war fehr gut, hauptſächlich von Seiten der Weinkommiſſionäre. Im einzelnen wurden für je 1000 Liter geboten bzw. bezahlt: 1991er Weiß weine: Weiſenheimer Vogel⸗ ſang(natur) 610(zurück), W. Kallſtadter Weg(ohne Gebot zurück). 1932er Weißweine(natur): W. Kall⸗ ſtadter Weg 630, 620, W. Steinfeld 620, Kallſtadter Weg 660, W. Steinfeld Riesling 660, Herxheimer Goldberg 650, W. Feinerde mit Riesl. 670 4. 1932er Weiß weine (verbeſſert): W. Steinfeld m. Riesl. 520, 520, W. Vogelſang 560, W. Kallſtadter Weg 630, 680, W. Oberer Let⸗ ſtadter Weg 620, 620, W. Vogelſang 570, W. Hängel 620, Leiſtadter Höhe 650, 650, Leiſtadter Weg 620, Herrheimer Felſenberg 620. 1932er Rotwein: Weiſenheimer Steinfeld 40 4. 55 5 8 2 1,2 Millionen Profe si- Wechsel in 1932 Im Jahre 1932 wurden in Deutſchland insgeſamt rund 1,2 Millionen Wechſel mit einem Geſamtbetrage von etwa 207 Mill. proteſtiert. Eine S k, die alle zu Proleſt gegangenen Wechſel erſaßt, iſt n ſſte vegen der Verſchiedenheit des Proteſtweges. Immerhin erfaßt Has Statiſtiſche Reichsamt bereits 60 bis 70 v. H. der Pr mit vorſtehendem Reſultat. Im Durchſchnitt lautete n Proteſtwechſel im vergangenen Jahr über 160. Summe und Betrag der proteſtierten Wechſel waren in 1932 erheh⸗ lich geringer als in 1931. Trotzdem iſt ein Vergleich mit den Vorfahrsziffern nicht möglich, weil für die Juli und Auguſt 1931 wegen der Beſchränkungen des lungsverkehrs brauchbare Zahlen nicht errechnet konnten. In den einzelnen Monaten 1932 ſi Betrag der Wechſelproteſte faſt ſteti Februar und März die Zahl Betrag geſtiegen. D und 3,21 v. T. und war Quote 1991(Dez. mit 8,16 v..) 2 2 r 0 * Frankfurter Mühlenwerke Gebr. Wolff Handels Ach. Frankfurt-.— Wieder 10 v. H. Dividende. Die Frank furter Mühlenwerke, die durch Aktienbeſitz maßgeblich an der Hafen mühle in Frankfurt am Main A, beteiligt iſt, weiſt im Geſchäftsbericht für 1931⸗92 auſ die Behn⸗ derungen hin, die das Geſchäft in der Mühleninduſtrie wei⸗ ter erfuhr. Wenn auch der Umſatz gegen die früheren Jahre zurückgegangen iſt, ſo konnte der Betrieb Hoch einigermaßen aufrecht erhalten werden. Das Warenkonto verzeichnet Einnahmen von 1,29(1,32) Mill. /, demgegenüber ſtehen 0 koſten von 1,11(1,15) Mill /, ſo daß einſchlleß⸗ 60) Vortrag ein Geſamtgewinn von 249 850(206 311)/ zur Verfügung ſteht. Hieraus follen wieder 10 v. H. Dividende auf unv. 1 Mill./ Ag verteilt werden. Aus der Bilanz lin Mill.): Kre⸗ ditoren 1,28(0,76), Delkredere 0,25(0,20), Reſerven 150 (4,46), dagegen Debitoren 0,46(0,98), Kaſſe, Wechſel und Scheck 1,28(Kaſſe 0,42), Waren 2,33(1,79), Beteiligungen in Effekten 0(0,44), cherheiten zugunſten der Zollbehörde und Her ſenbahn 0,14(0,30). Reich zahlt Rate auf Ueberbrückungs⸗Kredit in bar zurück. Das Reich hat die am 15. Februar fällige Rate von 50 Mill. 4 auf den Ueberbrückungs⸗Kredit von Anſang Juli vorigen Jahres, den es bei den Banken aufgenommen hatte, in bar zurückgezahlt. Die erſte Rückzahlung von 25 Mill.„ erfolgte am 15. Januar. Eine letzte Rate von 50 Mill./ iſt am 15. März fällig. * Die Stadt Dresden verkaufte ihren Anleihenenbeſtt an das Reich. Wie die Nachrichtenſtelle der Stadt Dresden mitteilt, hat die Stadt ihren geſamten Beſtand an Neubeſitzanleihe an das Reich veräußert. Das Reich zahlt den Kaufpreis mit 3 Mill./ in bor mit dem Reſt durch Abtretung von Forderungen an Dritte, Die Verhandlungen und der Abſchluß ſind durch Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Külz perſönlich in Verſolg einer ihm vom Rat der Stadt erteilten Vollmacht erfolgt. Vergleichsverfahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Mannheimer Gummifoabrik Ac in Monnheim, Schwetzingerſkraße Nr. 117.(Vertrauensperſon: Bankdirektor a. D. Wilhelm Holdermann in Mannheim.)— Aufgehobenes V(noch Beſtätigung des Vergleichs]: Firma Edmund Schnee der, Zigarrengeſchäft in Mannheim, O0 6, 8 Eröffnetes Konkursverfahren: Firma Eruſt Weiß u, Co., o. Handelsgeſellſchaft in Mannheim, 04, 16, Geſellſchafter: 1. Ernſt Weiß, Kaufmann in Mannheim, z. Zt. in Köln, Große Budengaſſe 23, 2. Hedwig Stoltz, ledig in Mannheim, z. Zt. Eſſen, Zweigerſtr. 39, ſowie über das Privatvermögen der beiden obengenannten Geſellſchaf⸗ ter der Firma.(Konkursverwalter: RA Dr. E. Woll in Mannheim.]— Aufgehobenes KV(nach Schlußtermin): Uhrmachermeiſter Wilhelm Lucas in Mannheim, 9 Nr. 16.— Eingeſtellte KV(mangels Konkursmaſſe): Noch⸗ —FTFTTTPTTPTPCCCcccccc 0 H laß des Heinrich Collet, Baußilfsgrbeiter in Man heim⸗Seckenheim.— Lichtſpielhausbeſitzer Mat hig Reinhardt in Mannheim⸗Käfertal.— Abgelehnles KV(mangels Maſſe,§ 107 KO): 5. 12. 1932 in Ketſch verſtorbenen Kaufmamn in Ketſch. 1932: 100 000 Zeniner J. Weinprobe. Bad Dürkheim, 16. Februar. Ver⸗ ſchiedene Mitglieder des Grünſtadter Weinmarktes hatten geſtern eine Weinprobe zur Verſteigerung am 1. März veranſtaltet. Aufgeſtellt waren 49 Nummern Weiß⸗ und Rotweine aus verſchiedenen Unter⸗ haardter Weinbauorten. Die drei Nummern 1981er Natur⸗ weißweine ſind kräftige, friſche Gewächſe. Die 1932er Weiß⸗ weine, teils natur und teils gezuckert, beſitzen eine an⸗ genehme Säure, find friſch und zum ſofortigen Konſum recht gut geeignet. Eine ſchöne Farbe beſitzen die vollen 1932er Rotweine. Unter der Geſamtkollektlon befinden ſich feine Spätleſen, die davon Zeugnis ablegen, daß auch an der Unterhaardt Spitzenweine zu erzielen ſind. Weiler handelt es ſich hier um durchweg ſaubere und gut gepflegte Weine. Von Seiten der Weinkommiſſtonäre war die Probe gut beſucht. Zum Ausgebot werden am 1. März gelangen: 1800 Liter 1931er Naturweißweine, 45 000 Liter 10er N Weißweine, 1200 Liter 1932er Portugteſer(Weißkel terung! und 7400 Eiter 1932er Portugieſer(Rotkelterung), aus erſten Unterhaardter Reblagen. 13 378 000 Sack brasilianscher Kale? vernichiel f Rio de Janeiro. den 15. Febr. Bis zum Jan. 1939 ſind durch das National Coffee Couneil insgeſamt 10 578 900 Sack Kaffee vernichtet worden gegen 12 185 000 Sack bis zum 31. Dez. 1932. Hiervon entftelen auf Santes 4 608 000(.282 000) Sack, auf Rio 1 432 000(1 207 000) Sac, auf Vietoria 558 000(534 00) Sack, auf Sap Paulo 6 586 000(5 696 000) Sack und auf andere Kaffeſorten 994 000 (846 000) Sack. 5 Börsen- Indices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindlees ſtellen ſich in der Woche vom.—11. Februar im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe(1924/6 8 Insgeſamt 64,48(65,02), im einzelnen: Bergbau uns Schwerinduſtrie 68,32(68,57), verarbeitende Induſtrie 50 (57,41), Handel und Verkehr 74,05(74,98). Kursniveau der 6proz. feſtverzkuslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 78,90(80,27), im einzelnen: Pfondorieſe der Hypothekenaktienbanken 82,96 84,47% Pfandbriefe der öfſentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 77050 (78,34], Kommunalobligationen 72,88(74,12), feng 1 78,11(79,51), Induſtrieobligationen 77/15(7789 v. H. Frankfurier Abendbörse knapp gehalſen An der Abendbörſe herrſchte faſt völlige Geschäfts ſtille, da ſich die Spekulation angeſichts der ſchwachen Newyorker Eröffnungskurſe außerordentlich zurückhielt Die Hoffnung, daß das Stillhalteabkommen noch in dleſetr Woche perfekt wird, wodurch die Möglichkeit einer Dis. kontſenkung in die Nähe rücken dürfte, blieb ohne eden Einfluß. Die Kurſe waren im Vergleich zum Berliner Mittagsverkehr knapp gehalten. ö Am Aktienmarkt kamen Bemberg zum Kaſſakurs 2 v. g. ſchwächer zur Notiz. Sonſt notierten noch u..! Neubeſitz .10 bez. u.., Altbeſitz 67 bis 67,05 bez., Berliner Han⸗ delgg. 9776, Reichsbank 147, J. G. Farben 10776, Nachbhiſe 10796, Junghans 23½, Lahmeyer 117 und Siemens 18675. Nachlaß des am Kaufmanns Jonas Talſchlepplohn beträgt—5% Pfg. Kähne ab hier nach Rotterdam, der Bergſchlepplohn 90 Rig. nach Mainz und 1„ nach Mannheim. Freitag, 17. Februar 1933 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe —— 7. Seite/ Nummer 81 ruher ſind zuhauſe als Gegner nicht zu verachten und dann wurde den Frankfurtern erſt am Sonntag bewieſen, daß auch im Fußball die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Durch eine weitere Niederlage würde der er⸗ rungene ſchöne Vorſprung des Fußballſportvereins aller⸗ dings ſehr zuſammenſchrumpfen. Er würde dann nur mehr einen Punkt vor der Eintracht liegen. Hauptſächlich der Gedanke daran könnte zu einem großen Spiel und 1 134,529 Std.⸗Kilometer auf Skiern Das Kilometer⸗lancé in St. Moritz Am Mittwoch gelangte in St. Moritz das große Schnelligkeitsrennen der Abfe meter⸗lancé“ genannt, bei herrlichem trag. Auf einer abgeſteckten 100 M. 32 3 5 8 580 0 225 Meter Anlauf und ebenſo langem run N pie orrun E vor Em 5 1 9 II. Sieg der Frankfurter den Anſtoß geben. vom Saß Ronzöl nach der Sohle d rtales gingen 5 ö 5 3 Eint etwas leichtere Aufgabe hat der„Derbyſieger“ Hinsgeſamt 17 Läufer, darunter 13 Schweizer, in rafender 1 Eintracht Frankfurt vor ſich. Er empfängt di Fahrt über die Diſtanz. Eini on ihnen hatten ſich eſt 15 802 85 5 a F Ef r ſich. empfängt die Fahrt über die Diſtanz. Einige von ihner. t Süoddeutſchlands Enoͤſpielprogramm am 19. Jebruar Mannſchaft von Phönix Karlsruhe, die bisher noch Winsbrecher 51 0 151 ſtaneten, auf beſ. noch nicht viel gezeigt hat und auch in Mainz trotz des Sieges gen Skiern, die zur höhung der Geſchr N 5 l 5 5 beſchwert waren und nahezu ein Gewicht Pfund Trotz der verſchiedenen Repräſentativptreſfen und einiger Splelausfälle ſind die Kämpfe um die ſüddeutſche Meiſter⸗ ſchaft in beiden Abteilungen ſchon ſo weit gefördert, daß am kommenden Sonntag die Vorrunde zum Teil ſchon ab⸗ geſchloſſen werden kann. In der Abteilung J tritt man mit Hergert antreten und dah legen als am letzten der Schuhſtadt ſteht ßen Internati die wenig ein ganz anderes Spiel hin⸗ ig gegen Waldhof. Die Elf aus fällt nun einmal mit ihrem gro⸗ 0 iſt eine Kampfmannſchaft, he Kunſtſtücke legt, aber nicht reſtlos überzeugen konnte. Wenn die Frankfurter in der Form ſpielen, wie gegen den„Erzfeind“ Fußball⸗ ſportverein, dann ſollte es zu einem ſicheren Siege für ſie kommen. Eines der Treffen bedeutungsvollſten ſpielt ſich in hatten. Die Läufer machten zum Teil eher der von Motorrad⸗Weltrekordſahrern, neben den Windbrechern in Stromlinienſorm am Rücken feblte natürlich nicht der obligatoriſche Sturzhelm. Obwohl die Strecke mit großem Koſtenaufwand nivel⸗ den beiden Treffen Fürth— Waldhof und Phönix Lud⸗ auch die 2 haben ſich jenem denkwürdigen Stuttgart zwiſchen den Kickers und Wormatta liert worden war, hatte ſich doch eine kleine Unebenheit wigshaſen— Kaiſerslautern ſogar ſchon in die Rückrunde Endſpiel 1 n zu einer ſolchen entwickelt, dabei Worms ab. Die Wormſer ſtehen nach Verluſtpunkten 8 1 9 5 8 Seen ee e 11 f leſe Tatſache iſt ſehr erfreuli denn die Zeit bis aber ihre t verloren. Außerdem haben ſie ich gerechnet in der Tabelle nach dem FS Frankfurt am hwindigkeit wirkte dann ͤieſe Stelle wie ein Sprungt! ein. D che iſt ſeh ch, 3 6 verloren. Außerdem haben ſie ſich e 5 5 5 e ö und in hohem Bogen flogen die Fahrer hier durch ie Luft. zum Beginn der deutſchen Meiſterſchaftsſpiele liegt nicht mehr allzufern und eine Terminnot hat ſich noch niemals günſtig für die beteiligten Vereine ausgewirkt. Im Vor⸗ glänzende Taktiker in der te alſo ſehr leicht kommen, irmer die an ſich nicht be⸗ in den ver daß die f beſten, aber auch die Stuttgarter könnten unter Umſtän⸗ den noch ein Wort bei der Verteilung der erſten Plätze mitzureden haben. Zu dieſen Umſtänden würde aber zu ang es je⸗ ten durch⸗ Fahrer bei Dank der Geſchicklichkeit ſämtlicher Starter gel doch, die Gefahr zu überwinden und wohlbe zuſtehen. Es mag noch intereſſieren, daß die jahre mußte der Nürnberger Club zum Beiſpiel drei Ent⸗ ſonders ſta eidigung am Anfang über⸗ allererſt ein Sieg über die Wormſer gehören, der den[ der Gefährlichkeit des Rennens ſowohl gegen Tos als auch ſcheidbungsſpiele in einer Woche abſolvieren, um rechtzeitig rumpel hinterher an der 186 Stuttgartern aber ſelbſt auf eigenem Gelände äußerſt] gegen Invalioktät mit fe 10 000 Fres. verſichert wurden. zur Deutſchen Meiſterſchaft ſtarten zu können. Und dies Jir r ſchwer fallen wird. Die Wormſer haben bisher eine ſo Die Veranſtalter hatten zunächſt nach einer oberfläch⸗ 0 15 8 1 5 g g 2 5 33 N ich Scha gun it 21 Steg eg fabelhaften war nicht der letzte Grund dafür, daß die Nürnberger dann gute Form gezeigt und gerade auf auswärtigen Plätzen 150 8 ert ere 2 8 t ba ten Aae a Ain; f i 75 0 1 N 5 8 Seh ag ruckers Leo Gaſperl gerechnet, der ebenfalls mit ei Indſpiele nicht durchſtanden. Es iſt daher für alle glänzend abgeſchnitten, daß es nicht ausgeſchloſſen ſcheint 8 e. a 5 11 5 50 die Endspiel 0 5 e 5 ee eee cheint, Spezialausrüſtung geſtartet war. Die elektrif Zeit⸗ Endſpielteilnehmer von Intereſſe, wenn die„Süddeutſche“ kechtzeitig zum Abſchluß gebracht wird. Zu wünſchen bliebe r th— SV. Waldhof daß ſich die Fürther auf eingelei om R daß ſie auch in Stuttgart zu einem Punktgewinn kommen. Es iſt ſehr fraglich, ob der Heſſenmeiſter Mainz 08, meſſung, die in tauſendſtel Sekunden erfolgte, zeitigte ſe⸗ dich dann ein ganz anderes Bild. Der wenig beachtete nlich mit einer unt, daß die noch vorgeſehenen Repräſentativſpiele des ſüd⸗ eigenem Platze imeiſter noch einen weiteren der ſchon wieder ein Heimſpiel auszutragen hat, gegen Oeſterreicher Hu be r⸗Kitzbühel belegte nämlich beutſchen Verbandes den Endſpielen möglichſt wenig Ab⸗ Punkt nehmen laſſen we n. Außerdem wird es in der Union Böckingen beſtehen kann. Die Ausſichten Durchſchnitts⸗Geſchwindigkeit von 126,983 und einem ichnet bruch tun. trockenen Fürther G kau einem„Spiel im für die Mainzer, in dieſem Spiele Punkte zu erringen, Marimaltempo von 134.529 Stoͤkm. den erſten Platz und ſteben Der Schlager der Abteilung 1 Nebel“ kommen und e kalte Duſche ſind an ſich groß, da Böckingen als typiſche Heimmann⸗ w damit. ſeinen Landsmann ung Nekordläufer Lev eh, N U af. 7 8 af 8. 81 21 1 15 2 zbithe f 2 3 Eur uf Sen zwei⸗ hließ⸗ i f* von Ludwigshafen r gewirkt ſchaft angeſehen werden muß. Ein Sieg der Mainzer iſt Gaſperl⸗Kitzbühel mit 124,913 Stokm.() auf den zwe 8 g bas Münchener Treffen zwiſchen den Bavern“ und haben. Viel alſo für d Rheit n er hauptſächlich in erſter Linie 1 ige ten Rang. Der Norweger Kjellund mit 122,570 n von em 1. FC. Nürnber Dieſer Großkampf hat ſch ben. Bieler alſo für den Rheinm im„Ronhof“ aber hauptſächlich und in erſter Linie von ihrer eigenen Stokm.(129,310) den öritten Platz iten fh en dem 1. 90 8 1 5 8 0 125 nicht zu holen ſeir Form abhängig, die aber ja nicht ſo ſein darf wie am mit Rückſicht auf die Spezialausrüſtung beinahe„ſchlecht“ ö von ſeher von allen ſüddeutſchen Endſpielen faſt das meiſte Das vierte Spiel d N 5 8 85 8 5 5 95. 5 R bt auf Spezialausrüſtung beinahe„ſchl 5 ö Intereſſe für ſich gehabt. Seine Bedeutung iſt auch in die⸗ 1 erte Spiel der Abteilung Phönix Lud⸗ Vorſonntag. In einer ſolchen Verfaſſung wäre für ſie[denn in der Klaſſe ohne Spezialausrüſtung wurden keine eerorsentlich gps, obwohl die 5 1 wigs hafen— 1. 86 Katiſerslautern zählt ſelbſt Union Böckingen nicht zu ſchlagen. weſentlich kleineren Geſchwindigkeiten herausgeholt. Hler 5 N b ebenfalls ſchon zur Rückrunde. Wenn ſich die Phönix⸗ Ein rückſtändiges Verbandsſpiel ſiegte der Schweizer Kainersdorſer mit 124,913 Stökm. noch ſehr geringe Ausſichten haben, einen der erſten beiden Tobellenplätze zu erreichen und ſich auch der„Club“ nicht in Beſtform befindet. Darüber darf auch der Bombenſieg der Nürnberger vom letzten Sonntag über den 1. FC. Kai⸗ ſerslautern nicht hinwegtäuſchen, denn für die auf fremden Plätzen ſehr ſchwachen Pfälzer genügt auch eine mittel⸗ mäßige Form, um ſie beſiegen zu können. Die Bedeutung der Begegnung„Bayern— Club“ liegt einmal darin, daß es für die Bayern wirklich die letzte Gelegenheit iſt, um noch nach vorne kommen zu können, zum anderen der Club leute weder vom deutſchen Meiſter Bayern München noch von der Spielvereinigung Fürth auf eigenem Platze auch nur einen Punkt abnehmen ließen, dann werden ſie ſich von Kaiſerslautern erſt recht nicht ſchlagen laſſen. Das Vorſpiel hat Ludwigshafen in Kaiſerslautern zwar mit :2 verloren, aber inzwiſchen hat ſich viel geändert. Kat⸗ ſerslautern iſt in ſeiner Spielſtärke unbedingt zurück⸗ gegangen, wogegen der Phönix in ſeiner Kampfkraft zu⸗ mindeſt gleichgeblieben iſt. Es wäre nach den Ergebniſſen der letzten Sonntage die größte Senſation des Tages, wird in der Gruppe Südbayern ausgetragen, wo Jahn Regensburg gegen DS V München ſeine Ab⸗ ſchiedsvorſtellung in der Bezirksliga gibt. Ein Sieg der Leute um Jakob iſt zu erwarten. Au Verbandspokal⸗Terminen für den nächſten Sonntag ſind bis jetzt bekanntgeworden: Bezirk Main⸗Heſſen: Kickers Offenbach— VfR Bürſtadt, Union Niederrad— Fyogg Kaſtel, Vfs Neu⸗Iſenburg— Sportfreunde Frankfurt, Al) Ol Worms— Rotweiß (130,624) vor Vuletrier⸗Schweiz mit 122,210 Stoͤlm. Tagung der Poſtſportvereine Die in Frankfurt a. M. abgehaltene Tagung der deutſchen Poſtſportvereine brachte nach einem Reſerot des Hauptſportwortes und Vorſtandsmitgliedes Klee⸗Frank⸗ furt a. M. als wichtigſtes Ergebnis den Beſchluß, daß es jedem Poſtſportverein überlaſſen bleiben ſoll, ſichſeinen Spitzenverband ſelbſt aus⸗ zuſuchen. Die Beſtrebungen, die Poſtſportvereine ge⸗ ſchloſſen der Deutſchen Turnerſchaft zuzuführen, ſind damit end beide Punkte braucht, um en di 5 3 tbeſtt ben Boer nicht 8 n 720 9 44 wenn im„Phönir⸗Stadlon“ etwas anderes zuſtandekäme, Frankfurt, S8 Wiesbaden— Fvgg Mombach. Bezirk geſcheitert. eden dar dieſen Rampf zu kreſſen, füllt einiger als ein ſicherer Sieg der Einheimiſchen. Württemberg⸗Baden: VfB Stuttgart— VfB Karlsruhe, Der Geſamtvorſtand der Arbeitsgemeinſchaft wurde an 1 ö 0 5 f SW Feuerbach— Frankonia Karlsruhe, 8 orzheim— wiedergewählt. e nächſtjührige Tagung ſoll in Dres⸗ 5 mazen ſchwer; mutmaßlicher Steger könnten die Nürnber⸗ In ber Abteilung II B 5 e n 1 ein doch ſind die Bayern auch in ihrer jetzt B 5„ 9 Sch Stuttgart, Freiburger F— Sc Freiburg, Spogg den abgehalten werden. Ferner beſchloß man für April 15 1 lden. Sin Marschen 55 ern gibt es an dieſem Sonntag keine überragenden, aber ſehr Schramberg— 36 Mühlburg. Bezirk Bayern: SS erſtmolig die Durchfübrung eines Uebungslelter⸗ 99 en 50 lh 5 heben wärs au üntereſſante und bedeutungsvolle Kämpfe. Der Tabellen. Ulm— Ulmer 55 9e, Teutonia München— Schwein.(kling enn Von Bedeutung in ont noch dir Erich. 1 f glich. 2 a führer Fußballſportverein Frankfurt dürfte furt 05, AS Nürnberg— Germania Nürnberg, 80 10 1 0 90„ b 14 Unt 1 705 1 1 eincn„ezwen' baben einen ſchweren die Reiſe zum Karlsruher Fußballverein in Bayreuth— Pfet Fürth, FV Würzburg— Schwaben gemeinſchaft für Todesfälle im Sport und dauernde . 6 ſic. Der FK. Pirmaſens wird wieder mit J nicht allzu ſiegesſicherer Stimmung antreten. Die Karls⸗[ Augsburg. Invalidität. f 15 1 1 mer 7 3 f Kraße f 8-C 1 mer ab Hach! Die allgemein herrschende 4. 12 Gott der Herr nahm am Donnerstag. morgens hluift wirklich! 8 3 R um 4 Uhr, meine liebe gute Frau, unsere liebe und beseitigt 8 0 0. gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Hühneraugen 5 5 u. Hornhaut 1 0 4, 16, Warzen ö 10 Frau rd II jetzt nur 40 Pfg. ö Zu haben bei: 8382 4 8 5 f 1 tber geb. Hergenhahn 1 7 die trotz größter Vorsicht einen jeden von uns befallen 111 Nie n a Mütter vereins a 1 5 mehr denn je zum Abschluß der 8 ln nach langem. schwerem, mit groſer Geduld er- Rennert V 1 10 Hagenem Leiden. öfters versehen mit den heiligen U.9— 6 5. 14 u. Darum:. 1 1 Sterbesakramenten der kath. Kirche im Alter von Seckepbeimerstr. 32 20 1 1 3* 1 1 5 54 Jahren, zu sich in die Ewigkeit b 8 8 0 N Sch utze Dei H 2 Fa M f ö 2 5 0 Mannheim(Weidenstrage). Oberlahnstein, 1 jules 5 Rh., 5 a.., Rohrdorf 1. 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Sori erung 15 N. in der St. Peterkirche abgehalten 5 Forse und Spitze gut 1. ö Nleine 1— 2— verstärkt... paar deiß⸗ N GA 8 f N 11 an⸗ ASD 1 ni 5 e 25. ie ſum fir Bd Volks- und Lebens versicherungs-A-G., ollen Kal 1e Bezitksdlrektion Mannheim;, Damenst* t ſich. SHautx P 3, 14 Fernruf: Mannheim 27983 e, rum pfe Danksagung Herrenrad 3 5 Wasch 1 z. kfn. geſucht. Preis⸗ eee, aschkunstseide, bo- eitet Für die vielen Bewelse heralicher angeb. u. X N 49 an hehberall zu haben. 50 pfg. sonders foinmaschi- legte Leunanme und überaus reichen f 15418 8s U Ale Geſchſt. 5418 9 S, S ˖ robe. und 1 beim 1, Farbensorti at p 1 85 elm ib. F 1: im er leben Mauer. 8 F Beton-Mischmaschine Von der Reise zurück, ent, Paar n . 25 150.250 Lit., gut erh, 2 5 Lina Bräuler ka e date. Deffenllicher Doxlrag Dr. H. Sieveri e geb. Schroff u. Preis u. L K 176 f N 7. 12 Telephon 267 43; Damens 10 + 0 C an die Geſchſt. 2174 Von Muffler Superior, Frieda Ammann. D 0 üpfer naben, auf diesem Wege unseren Weiß emaill. gebr. Koh⸗ und Frau Dr. Raulh, Leipzig. Sprechsfunde: 11 1 und—5. ⸗ fein plattlert, nur 1 1 5 lenherd K 5 Sonntag, den 9. Februar um 19 Uhr ute f f ſind Sols ende ens för die ftebebellebflege n im kleinen Harmoniesaal D 2, 6 5; 5, 1 a arben, alle 2 ie nner neden ee. e Feskung uu. Aufstieg, Medtech le, Ba Aae, eee jäftsſt. 5³⁰. tos Die Hinferbliebenen 6 15 9 U 4 1 9 Am Montag, den 20. Februar 1933 bleiben die g Sack, 1 wß. Küchenherd, auch Einnahmeſchalter der Stadtkaſſe im Erdͤgeſchoß 2, aulo 2 defekt, zu kn, geſucht. 6 des Rathauſes N 1 geſchloſſen. Stadtkaſſe. 42 4 ab 8 20 r AZdaznan 55 N e Geſchſt. 15845% Einiriſf MR. 1. Einiriii MK. 1. 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Was an ſpärlichen Andeutungen aus den Kreiſen des Kriegsminiſteriums in die Oeffentlich⸗ keit drang, was an Gerüchten kurſierte, wurde von einer größeren Senſation verſchlungen, von der Dreyfuß⸗Affäre. So konnte es geſchehen, daß die große Oeffentlichkeit bis auf den heutigen Tag nichts von jener Kolonial⸗Meuterei erfuhr, die man als abenteuerlichſte aller bisher zu verzeichnenden an⸗ ſehen muß und die dazu noch im Halbdunkel eines „afrikaniſchen Geheimniſſes“ weiteren Beobachtungen entſchwand. Der deutſche Afrikaforſcher, Ober⸗ leutnant Zeltin, erwähnte in ſeinem im Jahre 1924 erſchienenen Buch„1000 Meilen durch die Sa⸗ hara“ eine ſeltſame Legende der Einge⸗ borenenſtämme, wonach im nördlichen Sudan ein geheimnisvoller Weißer, den bisher noch nie⸗ mand geſehen hatte, als„Schirr Ba⸗Tori“ ein eiſernes Regime über die Stämme der ſüblichen Sahara und des Sudans ausübte. Oberleutnant Zeltin beſchränkte ſich darauf, dieſes Gerücht zu ver⸗ merken. Bei einer zweiten Durchquerung der Sa⸗ hara im Jahre 1927 ſtieß Zeltin auf Spuren, die unleugbar von der Wahrheit der anſcheinenden„Le⸗ gende“ ſprachen. Der deutſche Forſcher arbeitete nun ſyſtematiſch weiter, aber andere Aufgaben kamen da⸗ zwiſchen, er zog kreuz und quer durch Afrika und erſt jetzt, vor kurzem, iſt er auf einen untrüg⸗ lichen Beweis von der Exiſtenz des Schirr Ba⸗Tori geſtoßen. Von dieſem Fund führt eine direkte Linie zurück zu der großen franzöſiſchen Kolonialmeuterei aus dem Jahre 1899, und dort ſei nunmehr angeſchloſ⸗ ſen. Die Hauptleute Voulet und Chanoine, Ein ſeltſamer Zufall will es, daß um die gleiche Sohn des damaligen franzöſiſchen Kriegsminiſters Übrigens, erhielten den Auftrag, mit einem ſtarken Truppendetachement zum Tſchad⸗See vorzuſto⸗ ßen. Sie ſollten Vermeſſungsarbeiten vornehmen und gleichzeitig den aufſtändiſchen Eingeborenen des Diſtriktes eine empfindliche Lektion erteilen. Unter dem Oberkommando Voulets und Chanoi⸗ nes ſtand als Vermeſſungsoffizier der Hauptmann Joallan, der Leutnant Pallier, der Militär⸗ alzt Dr. Henrie ſowie die Sergeanten Laury und Boutel. Die Truppe beſtand aus zweitauſend Spahis, zweitauſendeinhundertfünfzig Tirailleurs und zirka fünfzehnhundert Trägern. Dieſe„Tſchad⸗ Legion“, wie ſie genannt wurde, war einige Wochen uuf dem Marſch, als der franzöſiſchen Gouverne⸗ ments⸗Regierung präſidiert damals von M. Du⸗ puy— ſeltſame Gerüchte zu Ohren kamen. Voulet ſollte ſich bei einigen Negerſtämmen, die er mit bru⸗ taler Gewalt, mit einer beſtialiſchen Grauſamkeit unterdrückte, zum„Empereur de lAfrique“ haben ausrufen laſſen. Durch Träger, die aus Voulets Expeditionskorps gurückgeflüchtet kamen, häuften ſich dieſe Nachrichten in ſolchem Maße, daß Dupuy den in Kayes ſtatio⸗ nierten Oberſtleutnant Clobb mit ſeinem Tiratl⸗ leur⸗Regiment der Tſchad⸗Legion nachſandte. Oberſt⸗ leutnant Clobb hatte den Auftrag, den Gerüchten auf die Spur zu gehen und dann„eigenem Ermeſſen und dem Befunde“ nach zu handeln. Clobb kam niemals dazu. In der Nähe von Zinder, im Damergon⸗ Gebiet, geriet er in einen Hinterhalt, den ihm der alarmierte Voulet mit den vor ihm zitternden Negerſtämmen gelegt hatte, und fiel im Kampf. Oberſtleutnant Clobbs Streitkraft wurde bis auf ein kleines Häuflein, das drei Monate ſpäter unter Oberſtleutnant ö ö 1 1 ö 1 ö ö ö Leitung eines Sergeanten nach Daſſo zurückkehrte, aufgerieben. Der Vermeſſungsoffizier Jolland— jetzt iſt er aktiver franzöſiſcher General traf noch einige Wochen ſpäter ein. Er war geflüchtet und erzählte, daß Voulet wenige Tage nach dem Abmarſch der Legion den größten Teil der Leute zur Meuterei angeſtiftet habe. Voulet hatte erklärt, daß er ein „Kaiſertum Afrika“ gründen würde, und daß er, ge⸗ nau wie es einſt Napoleon getan habe, ſeine Ge⸗ folgsleute zu Generälen und Fürſten machen würde. Der Teil der Offiziere und Mann⸗ . 2 e eee 9 Oberleutnant Otto Zeltin entdeckt die verſchollene Legion Man hörte nur noch einmal, daß dieſe Letzten von der Tſchad⸗Legion unter Führung der Geliebten des toten Voulet, der Tuaregg⸗Fürſtin Smarna ſich in die Hoggar⸗Berge verzogen hätten. Dann war für Frankreich dieſes peinliche Kapitel erledigt. Kriegsminiſter Chanbine war ſofort nach Be⸗ kanntwerden der Meuterei zurückgetreten. Man ſchützte Geſundheitsrückſichten vor. Die dann im Laufe der Jahre aus verſchiedenen Quellen immer wieder auftauchenden Nachrichten, Voulet lebe noch und nicht er, ſondern einer ſeiner Unteroffiziere ſei erſchoſſen worden, legte das franzöſiſche Kolonial⸗ Panzerſchiff Jeven Provintien“ wird bombardiert 9 5 f 5 5 e 88 Der Einſchlag(rechts) am Deck des Pauzerkreuzers„Zeven Provincien“ ſchaften, der ſich der Meuterei nicht freiwillig an⸗ ſchloß, wurde durch Terror zum Mitmachen ge⸗ zwungen. Ehe aber der Gouverneur Dupuy zu neuen Maß⸗ nahmen greifen konnte, erhielt er die Nachricht, daß die Meuterei bereits in ſich ſelbſt zerfallen wäre. Soweit es ſich ſpäterhin feſtſtellen ließ, hat es ſchwere Zerwürfniſſe zwiſchen den Spahis und den Tirailleurs gegeben, es war zu einem Kampf aller gegen alle gekommen und ſchließlich hatte ſich ein Truppenkontingent der Voulet treu geblie⸗ benen Tirailleur auch noch von ihm losgelöſt. Die beiden Aufrührer Voulet und Chanoine hat⸗ ten die Renegaten, die ſich nach Daſſo zurückziehen wollten, offenbar reſtlos ernüchtert von dem Traum vom„Kaiſertum Afrika“ verfolgt, und bei dem erſten Zuſammenſtoß war Chanoine gefallen. Tatſächlich traf am 16. Juli der Leutnaut Meynier— ein Gefangener aus der Expedi⸗ tion des Oberſtleutnant Clobb— mit dem Reſt der einſtigen Tſchad⸗Legion in Daſſo ein. Er beſtätigte die Nachricht und fügte noch hinzu, daß bei einem letzten Nachtangriff auch Voulet erſchoſſen Seine Tirailleur und Spahis, die er worden war. zu einiger Diſziplin wieder hatte bringen können, fanden am nächſten Morgen den von Hyänen zer⸗ fleiſchten Leichnam des Aufrührers. Was aus den Voulet treu gebliebenen Truppen danach geſchehen war, wurde von franzöſiſcher Seite aus niemals feſtgeſtellt. blieben verſchollen. Ste. Das Schickſal eines deulſchen Tanks Seit dem Jahre 1918 ſtand in dem kleinen Lon⸗ doner Villenvorort Galing, dicht vor dem be⸗ rühmten Indiſchen Inſtitut ein ebenſo ungewöhn⸗ liches, wie eindrucksvolles Kriegsdenkmal: ein deutſcher Tank. Ein ungewöhnliches Schickſal führte dieſen einen der wenigen deutſchen Tanks in das Land des Geg⸗ ners. Bei einem deutſchen Gegenſtoß in den Käm⸗ pfen um die Somme war der Kampfwagen weit über die engliſchen Reſerveſtellungen vorgeſtoßen, bis ihm ein Aufſchlagzünder das linke Raupenband Der Tank war gute fünf Kilometer weiter ödrungen, als die erſte deutſche Sturmlinie.⸗ Mannſchaft wurde gefangen genommen, das ſelbſt nach England geſchickt, um repariert engliſcher Seite neu verwendet zu werden. Aber dieſer Tank ſtand, wie bereits geſagt, unter dem Zeichen ungewöhnlicher Beſtimmung. Er ſollte ſeine mörderiſchen ſtählernen Kräfte nicht mehr ſpie⸗ len laſſen, beſtimmt nicht wenigſtens gegen das Land ſeines Urſprunges. Das deutſche Unterſeeboot„u 68“ torpedierte den Truppentransport, mit dem auch dieſer Tauk wieder zur Weſtfront zurück ſollte. Sein vorläufiges Aſyl wurden die Ventnor⸗Sand⸗ bänke im Kanal. f Der„Frieden brach an“, und England machte ſich däran, den ohne größere Mühe zu hebenden Teil der verſenkten Transportſchiffe zu heben, reſpektive an Material zu bergen, was noch zu bergen war. Man hatte keine Zeit verloren, und mitten unter dem erſten Bergungsgut war der deutſche Tank. Zunächſt wußte man nicht, was man mit ihm an⸗ fangen ſollte; man beſchloß, ihn zunächſt auf einem öffentlichen Platz in London auszuſtellen. So kam der deutſche Tank nach Ealing. Um das Jahr 1919 und 1920 herum, als die Frage der Kriegerdenk⸗ mäler akut wurde, kam die Stadtverwaltung von Ealing auf den guten Gedanken, den nun einmal vorge⸗ Seine Gerät und auf daſtehenden deutſchen Tank als das„Kriegsdenkmal von Ealing“ zu betrachten. Das ſtählerne Monſtrum bekam einen Sockel, und der Fall war erledigt. Bis jetzt. Nunmehr ſo argumentierten kürzlich die Londoner, brauchen wir lange ficht mehr ſo viele Kriegsdenkmäler, wie im Lande vertreten ſind. Am allerwenigſten ſolche, die für den einſtigen Gegner eine Demütigung darſtellen müſſen. Und ſo iſt jetzt der Tank von ſeinem Poſtamt heruntergeſchoben und verkauft worden. zerriß. Auf einem großen Gut wird er in Zukunft als— Traktor für Mähmaſchi⸗ nen Verwendung finden. miniſterium ohne jede Stellungnahme und beſonderes Intereſſe ad acta. Die letzten Teile der Tſchad⸗Legion blieben eben verſchollen, es gab ein„afrikaniſches Nätſel“ mehr. Dabei wäre es geblieben, wenn nicht der Oberleut⸗ nant Otto Zeltin 1924 auf die Spur des myſtertöſen Schirr Ba⸗Tori geſtoßen wäre. Als Zeltin 1927 in das Gebiet der Fulbe, eines Bergſtammes im Sudan, kam, entdeckte er in der Lehmhütte des Freitag, 17. Die Wallſtreet in Newyork mit der Börſe, auf der infolge des Moratoriums im Stagte Michigan eine ungeheure Panik ausbrach. Häuptlings Muſſa⸗dan⸗Brahim einen alten zerſchliſ⸗ ſenen Waffenrock eines franzöſiſchen Offiziers und einen Offiziersſäbel wie er um die Jahrhundert wende in der franzöſiſchen Armee getragen wurde. In einer Seitentaſche des Rockes fand Zeltin einen Zettel, der nichts anderes darſtellte als einen Brief der Tuaregg⸗Prinzeſſin Smaran an ihren Geliebten, den Hauptmann Voulet. Er war in den Taffinar⸗ Lettern mit tauſend Jahre alter Tamaſchek⸗Sprache des Hoggar geſchrieben. Zeltin erwarb ihn für ein Pfund Tabak und zroei Flaſchen Rum. Aus den Erzählungen des Muſſa⸗dan⸗Brahim entnahm er, daß der Suvaneſe den Waffenrock alz Gegenleiſtung für die Pflege eines ſchwer verwun⸗ deten Franzoſen erhalten habe, der eines Tages mit ungefähr hundert Gefolgsleuten und einer ſchwarzen Frau, einer Hoggar, in ſein Dorf gekommen war Reichlich übertrieben wußte der alte Häuptling außer⸗ dem noch von furchtbaren Kämpfen zwiſchen„zwei franzöſiſchen Armeen“ zu berichten. Den Beſitzer des Waffenrockes aber bezeich⸗ nete er voll Ehrerbietung und leiſer Scheu als—„Schirr Ba⸗Tori“. Zeltin als alter Afrikaner hatte natürlich Ge⸗ rüchte von einer längſt vergangenen franzöſiſchen Meuterei im Tſchad⸗Gebiet gehört. Er ſetzte ſich mit dem franzöſiſchen Kolonial⸗Miniſterium in Verbin⸗ dung und erfuhr dann vom General Joallan die Einzelheiten. Aus Joallans und Zeltins Be⸗ richten ergibt ſich ſomit ein ziemlich genaues Bild dieſes ungewöhnlichen Meutererdramas im hißbe⸗ riſchen Hinterland. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß der Aufrührer Voulet identiſch mit der legen⸗ dären Geſtalt des Ba⸗Tori iſt. Zu einem geringen Teil wenigſtens hat ſich der Traum dieſes phantaſtiſchen Menſchen vom„Kaiſer⸗ tum Afrika“ bewahrheitet. Der Brief der Smarna aber liegt heute im Archiv des franzöſiſchen Kolo⸗ nialminiſteriums, Kopien von ihm in jenen der großen Zeitſchriften„Illuſtration“ und„Le Matin“ Der„Veitlerkönig“ von Frankreich geſtorben Eine der farbigſten, vielleicht aber ſogar die abenteuerlichſte Geſtalt unſeres Zeitalters, iſt ge⸗ ſtorben: der Vicomte dHeraute. Nachdem er ſeit Jahren weltabgeſchieden auf ſeinem herrlichen Schloß in Neuilly gelebt hatte, erlag er jetzt, zweiundachtzig Jahre alt, einem Schlag⸗ anfall. Arnauld Vicomte'Heraute ſtand in den letzten Jahren in dem Ruf einer reichlich düſteren, zwei⸗ niemand über ihn. Wahrheit herausgedrungen, die wohl das ſen⸗ ſationellſte Doppelleben der Letztzeit, ein Leben und ein Wirken von phantaſtiſchem An⸗ ſtrich enthüllte. Arnauld Vicomte d Heraute, Hochariſtokrat, Multi⸗ millionär, iſt jene Perſönlichkeit, die ſchon ſeit ge⸗ raumer Zeit die franzöſiſche Oeffentlichkeit beſchäf⸗ tigt, die aber bisher faſt ſtets als bloße Legenden⸗ geſtalt bezeichnet wurde:„Bettlerkönig von Frank⸗ reich“. Es klingt unglaubhaft, aber man hat im Schloß'Herautes untrügliche Beweiſe dafür gefunden, daß er den größten Teil der frauzöſiſchen Bettler organiſierte und ſchulte. Eine regelrechte Buchhaltung wurde aufgedeckt. Seltſam genug iſt es, daß d Heraute ſich in Frank⸗ reich allergrößter Prominenz erfreute. Er war der Mann, der durch Rieſenſtiftungen an Wohl⸗ tätigkeits⸗ Unternehmungen bekannt wurde. Niemand konnte ahnen, daß er mit dieſen Schenkun⸗ Die Anglücksgrube in Hindenburg Die Königin⸗Luiſen⸗Grube in Hindenburg(Oberſchleſten), in der durch Bruch eines Pfeilers 10 Bergleute verſchüttet wurden. deutigen Perſtznlichkeit. Etwas genaues aber wußte Jetzt, nach ſeinem Tode, iſt eine Die„Karriere“ des Vicomte gen Summen der Wohltätigkeit zuführte, die er um ihrethalben erſt eingenommen hatte. So grenzenlos unwirklich, ſo phantaſtiſch ver⸗ zerrt iſt die Figur dieſes Mannes, daß der berühmte Bettlerkönig aus der bekannten„Dreigroſchen⸗ oper“ dagegen wie eine Alltagserſcheinung wirkt, begann vor fünfzig Jahren. Damals ſah ſich der Ariſtrokrat vor dem Ruin und kam auf einen Einfall, wie ihn nur ein Hirn haben konnte, das bislang kaum andere Dinge ausgefüllt hatten als Sekt, Pferderennen und Vau⸗ devilles. Er ſammelte eine Handvoll von Arbeits⸗ ſcheuen um ſich und lehrte ſie die nützliche Kunſt, Krankheiten und Gebrechen zu ſimulieren. Dann ſtellte er ſie auf ſtrategiſch günſtigen Punkten in den Straßen von Paris auf. Allabendlich machte er die Runde und erhob von ihnen eine Proviſion von zehn Pro⸗ zent ihrer geſamten Tageseinkünfte. Die Männer wagten nicht, einen einzigen Centime zu unterſchlagen, weil er drohte, im Falle der „Untreue und des Betruges“ anonyme Anzeigen an die Polizei zu ſchicken, die in ſolchen Fällen äußerſt unnachſichtlich war. Langſam erweiterte'Heraute von Jahr zu Jahr ſein„Geſchäft“ und hatte bald eine ganze Armee von Arbeitsſchenen organiſtiert, die ganz Frankreich überflutete und beſonders während der Saiſon in Deauville und an der Ripierg ihrem„Chef“— der jetzt nur noch durch Mittels⸗ leute mit ihnen verkehrte, ihnen aber großzügig im Notfalle Rechtsanwälte und Bettelrequiſiten wie Krücken uſw. zur Verfügung ſtellte— Rieſenſum⸗ men einbrachte. Gelegentlich kontrollierte'Heraute, ſo hat fetzt ſein Privatſekretär ausgeſagt, in der Verkleidung eines Vagabunden ſelbſt ſein weit ausgedehntes Unternehmen. Der„Bettlerkönig von Frankreich hinterläßt übrigens Bargeld und Immobilien in Höhe von 68 Millionen Franken. Die Folgen der Konkurrenz In Sydney und anderen Städten des auſtraliſchen Staates Neu⸗Süd⸗Wales führen die Hotelbeſitze gegenwärtig einen ſehr ſcharfen Konkurrenz: kampf um die Gäſte. Infolgedeſſen werden den Hotelgäſten Vergünſtigungen gewährt, an die ſie ſonſt nicht gewöhnt ſind. In der Stadt Balh⸗ hurſt bietet ein Hotel allen Gäſten ein Gratisfrüh⸗ ſtück an, das aus allerlei Delikateſſen, wie Hummer und Auſtern, beſteht. In der Stadt Young erhält feder Gaſt 1 Gratiszugabe zu einer beſtimmten Menge Bier ode Wein, die er vertilgt, einen kleinen Handkoffer⸗ anderes Hotel bewilligt jedem Gaſt als Zugabe zu einer Hotelrechnung von 16 Mark an eine Flaſche Wein. In Sydney ſind infolge des Konkurreng⸗ Fampfes die Bierpreiſe um die Hälfte gefunden. Das Ereignis der Moche! Freitag, 17. Februar 19383 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe BUR 15 een l dee e 55 Sreſtestraße Der hochaktuelle, spannende Abenteurer Eilm Der Film der sentallonen Seine Handlung führt uns mitten in die kampfumtobten Tage der belagerten chinesi- schen Hafenstadt Schanghai . denn.„Ke erleben Saule Ein Tonfilm, überreich an außer gewöhnlichen Veberraschungen u. Sensationen. in Bliek hinter die Kulissen internationaler Spionage und in die geheimnisvolle Welt des fernen Ostens Gerda Maurus— Tneodor Loos Eise Eister— Deter Voss Nutergesantes Dernrg gramm Beginn:.00,.15..20,.30 Uhr Vorzugskarten gelten!— Erwerbslose Wo. 40 pfg. Diesen Film mülzzen die gesehen haben! 2 liebestragödie im Splonage— Intrigen— Nlatseh 3 nee am Wiener Not 5 e Machtkämpfe 6 Das abenteusrllche Schloksal des Erzherzogs don. Salvator, der als Joh. Orth eine Soubrette heiratete u. dann verscholl. Karl Iudwvig dient— Cell meimer— Paul nörbigar Der Skandal um Johann Oim war der P sutopaische Skandal, der beinahe einen Welt- Hause Habsburg des Rebell am Wiener Hof- Auen Richter— Paul Wegener P. O- P. 1 Hierzu ein Beiprogramm von Qualität: Tonwoche u. un ein Hentelstüngnen! Im Schatten des esu Ton- Lustspiel Kultur-Tonfüüm i woche e e. Kdtasfrophge wn Neunkirchen 3 lugendliche haben Zutitt! 3 5 740.30. Vorzugskarten gelten— Erwerbslose WO. 40 Pfg. Treppenreinnung Wade und Vonntag in der übern. Reinigungs⸗ Ur 44 Inſtitut Lorenz, 0 E Lenauſtr. 46, Tel. 528 41 Run 3, 4 Sehweg-Neingung übern. Neiuig.⸗Inſtit. Kapelle Homann-Webau spielt . 9 8 von Hortenau grete Mosheim- Camilla Horn Oskar Homolka- Johs. Riemann KRosa Valetti Hilda Hildebran Paul Heidemann Bernhard Götzke in dem tiefer greifenden Sitten-Tonfilm 0 Ein Lehrfilm der Liebe n gegle u. Besthung glelenermaden demorragend Vorher das relzende Ton-Lustsplel: Herr Direkfor engagieri! mit Max Ehrlich. Neueste FOX ToNWwe enz u. 8. 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Fllmprogremms: lnsein unter dem Kreuz des Sodens. 8 Uta Ton- Aufnahmen aus dem, Neunkirchener Exploslons-Geblet Auf der E Uhne: Die Kapelle Mo h, (20 Mann), die Kapelle der Notge g melnschaft(30 Mann). 995 lerschlk u. Wunderlin, die Solo- tanzer des National- Theaters. Gussa Melken u. Eise Schulx, vom Nationah Theater Mannheim Matinse-Pfeise gelten. 182 Votverkauf eröffnet. Nwens Un 9. Seite/ Nummer 81 Luis TRENKER Lüst Ulktech u. VICTOR VARCON Y Manuskript: Luis Trenker Musik Dr. G. Becce flegle: LUIS TRENK Ef u. KURT BERHNHARDT Das gewaltigste und schönste Filmwerk, das Luls Trenker je ge- schaffen hat; atemraubende Kletterleistungen wechseln mit ergreifen- den Spielszenen vot einem landschaftlichen Hintergrunde ab, der von erhabener Schönheit ist. Ein Film für Alle, das Tagesgespräch vnn Mannheim! Nachtausgabe Berlin schreibt: Dieser Luis- Trenker. Film hat optisch und tonlich die stärksten Wirkungen hervorgerufen, die der Ufa. Palast je etlebt hat. Es ist der Film, den Wir heute sehen wollen Pets on enwetzelehmls: Sevetin Anderen Selne Nutter Getttud, selne schwester 1 Nledefer, Amtsheupfmenn von St. Vell Etlke, seine Tochter Kapitôn leroy Ortstommondeut von St. Vg U. Reldthofer, ein beyeilschet Offlzler Krshvogel J8kob Hefesser Generel Otouet Seine fiau pate Nedefdus Hegsple!l Foo Rabenstene n —— * 25* * 5 „ . 0 0 „„„„%%„„%%„«46 „„%„4.„„„„„ «„2„„ 258999 53554„%%%„«%?ß„„„„„575 25 2„„„„„ 66 •„%%âVůͥ Iö„„„„„ 0 * 0 — 1 29235233 0 6 5 LUIS TRENKER Olge Ene Erles Dennhofk Ludulg Stôssel „„ Tn Ulrnien . Vie ros vagece dv FRITZ KaMoERS Nelnhoſd Beint „Albert Schultes „ Afthur Stosse Amend Lindner „„Otto Ktondurger Eſnmetſech Albert Hens qemnig Luis Geiold * Die neueste U FPA-TOeNWOeAE mitder Neunklrehenertxploslon GEIGENZA UBER Eülth Lorand, (deigerin, in rem 1. Hurstonjum dle berühmte B U HN E NII SS MONA Die große akrobatische Tänzerin mit bisher unerreichten Leistungen. 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