jäten abn. mo. ster bten biſcheinungsweiſe: Täglich emal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl RM.08 und 62 Pfg Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM.25 durch die Poſt RM..70 einſchl 0 Pig Poſtbeſ⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42. Schwetzinger Str 48. Meerfeldſtr 18, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM„40, 79 mm breite Reklamezeile RM.50 Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenhetts⸗Anzetgen beſondere Preiſe Bei Konkurſen Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Gerichtsſtand Mannheim. Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Ne m a zeit Mannheim Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Mittag⸗Ausgabe Samstag, 18. Februar 1033 144. Jahrgang— Nr. 83 Franzöſiſche Nole unerhörte Forderungen Frankreichs und Englands in der Hirtenberger Waffenangelegenheit— Vierzehntägige Friſt für Wiens Antwort Oeſterreichs Demütigung Meldung des Wolff⸗Büros = Rom, 18. Februar. „Giornale d' Italia“ veröffentlicht aus einer Pariſer Quelle den Wortlaut der zuletzt in Wien überreichten franzöſiſchen Proteſtnote wegen der Hirtenberger Waffenangelegenheit. Die Note, die bisher mit Zuſtimmung der öſterreichiſchen Regierung geheim gehalten wurde, beginnt mit der Feſtſtellung, daß nach Anſicht Frankreichs und Eng⸗ lands die Hirtenberger Waffenangelegenheit ein Ver⸗ ſtoß gegen die von Oeſterreich eingegangenen inter⸗ nationalen Verpflichtungen darſtelle und fordert mit einer vierzehntägigen Friſt die Rückſendung der in Hirtenberg und Steier ausgeladenen Waffen oder, falls der Abſen⸗ der ſie nicht zurücknehmen wolle, deren reſt⸗ loſe Vernichtung unter der Verantwortung der öſterreichiſchen Regierung. Ferner wün⸗ ſchen Frankreich und England innerhalb der⸗ ſelben Friſt unterrichtet zu werden, welche Mengen der betreffenden Waffen etwa von Deſterreich nach Ungarn abgegangen ſind. Das Demütigende an dieſer Note iſt— abgeſehen von ihrem Ton und der Friſtſetzung— die Forde⸗ kung, daß alle Auskünfte und Beſcheide, die die öſterreichiſche Regierung Frankreich und Eng⸗ land in dieſer Angelegenheit abzugeben hat, in eldesſtattlicher Form zu erfolgen hätte. Bei der Uebergabe der Note hat der franzöſiſche Ge⸗ ſandte auch im Namen ſeines engliſchen Kollegen wiſſen laſſen, daß damit das Recht der einzelnen Staaten, die ganze Angelegenheit, wenn nötig, vor den Völkerbundsrat zu bringen, nicht präjudiziert worden ſei. Der Kommentar des„Giornale'Italia“ zeigt, daß auch dieſe Angelegenheit nicht dazu beigetragen hat, die ſtändig ſteigende Span⸗ nung zu verringern. Ton und Juhalt der Note werden als unerhört bezeichnet. Es ſei in der Geſchichte der internationalen Be⸗ ziehungen überhaupt das erſtemal, daß von der Regierung eines ſouveräuen Landes in ſolcher Angelegenheit eine eidesſtattliche Ver⸗ ſicherung abgegeben werde. Der Kommentar ſpricht ferner die Hoffnung aus, daß das kleine Oeſterreich ſich dieſen bewußten Umzinge⸗ lüngsverſuchen nicht beugen werde. Gleichzeitig hat die erfolgte Ausgeſtaltung des Vertragsver⸗ hältniſſes der Kleinen Entente hier nicht zur Beruhigung beigetragen. Die italieniſchen Zei⸗ tungen ſtimmen darin überein, daß ſte vielmehr einen Ausbau der von Frankreich empfohlenen Blockpolitik bedeute, deren Spitze ſich ſowohl gegen Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn als auch, Harer als bisher, gegen Italien richte. Dabei weiſt das„Giornale'Italia“ darauf hin, daß Italien an ſich nach wie vor gegen dieſes Blockſyſtem ſei, das eine ſchwere Gefährdung des Friedens darſtelle. Eln Ausbau und die Fortdauer einer ſolchen Politik auf her anderen Seite könnten aber von den Staaten, die ſich dadurch bedroht fühlen, nicht ruhig mit angeſehen werden und ſie müßten mit einer entſprechenden Reaktion an ihre Verteidigung denken. Frankreich und ſeine Verbündeten übernehmen dabei bor Europa und der Welt die ſchwere Verantwor⸗ tung der Inttiative für derartige Blockbildungen milftäriſcher und politiſcher Art; ſie übernehmen auch die volle Verantwortung für alles, was ſich daraus noch ergeben könne. Die Hirtenberger Waffenaffäre die der Anlaß zu der franzöſiſch⸗engliſchen Note iſt, konnte bisher noch nicht richtig aufgeklärt werden. Sie iſt aber auf jeden Fall in Wirklichkeit viel be⸗ ang loſer, als es den Anſchein hat. In der Waf⸗ nſabrik Hirtenberg im Burgenland wurden alte ewehre und Maſchinengewehre umge⸗ arbeitet und zwar im Auftrag des Auslandes. an kennt den Auftraggeber nicht genau, glaubt ber, daß es ſich um die Ausführung eines zwi⸗ ſchen Ftaltien und Ungarn abgeſchloſſe⸗ nen Geſchäftes handelt Dieſe Bagatelle wurde lebuch non der Linkspreſſe und den Linksparteien eſterreichs als eine große Skandalaffäre aufge⸗ uſcht, um gegen die Heimwehren, dis faſziſtiſche e und Ungarn polemiſieren zu können. Da eſterreich durch den Vertrag von St. Germain in der Waffenfabrikation ſtrengen Einſchränkungen unterliegt, gelang es den Franzoſen, die Affäre zu einer politiſchen Angelegenheit umzufälſchen und ſo nen beliebten Vorwand zu der„Geheimbund⸗ ae Deutſchland, Italien und Oeſterreich zu Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Februar. Die Unterredung des bayeriſchen Staatsrats Schäffer mit dem Reichspräſidenten dauerte ungefähr dreiviertel Stunden. An ihr nah⸗ men auch der Vizekanzler von Papen und Staats⸗ ſekretär Meißner teil. Herr von Papen war es im übrigen, der Herrn Schäffer die Einladung des Reichspräſidenten übermittelt hatte. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt Staatsrat Schäffer in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Führer der Bayeriſchen Volks partei und nicht, wie es urſprünglich hieß, als Mitglied der bayeriſchen Regierung von Hindenburg empfangen worden. In der Umgebung Schäffers legt man jedenfalls entſcheidenden Wert auf dieſe Feſtſtellung. Daraus ergeben ſich gewiſſe Schlüſſe auf den In⸗ halt der Ausſprache über die, wie bei ſolchen Ge⸗ legenheiten üblich, Stillſchweigen vereinbart worden iſt. Es ſcheint, als ob Herr von Papen und die Deutſchnationalen gegen Möglichkeiten die ſich nach den Wahlen ergeben könnten, rechtzei⸗ tige Sicherungen zu treffen ſuchen. Käme es nach dem 5. März zu einer Verſtändigung zwiſchen Na⸗ tionalſoztaliſten und Zentrum, könnten Hugenberg und Herr von Papen leicht beiſeitegeſchohen werden. Vielleicht will man ſolches Ungemach vermeiden und ihm entgegenwirken. Es wäre denkbar, daß in dem Zuſammenhang nun auch Herr von Papen ſich be⸗ müht, die Fühlung mit dem Zentrum aufzunehmen. Allerdings iſt im Augenblick von derlei Abſichten noch nichts bekannt geworden. 5 Vaheriſche Fragen an Hindenburg Der Empfang des Staatsrats Schäffer beim Reichspräſidenten Im übrigen trifft es nicht zu, wie ein Berliner Blatt behauptet hat, daß Staatsrat Schäffer dem Reichspräſidenten eine Denkſchrift überreicht hat. Ein ſolches Dokument iſt von der bayeriſchen Regierung vielmehr ſchon vor einigen Wochen Reichs⸗ kabinett und Reichspräſident zugeleitet worden. In ihm hatte, wie wir berichteten, die bayeriſche Regie⸗ rung verfaſſungs rechtliche Bedenken zum Ausdruck gebracht. Als Hindenburg vor ungefähr zwei Wochen Herrn Schäffer wiſſen ließ, daß er zur Zeit nicht in der Lage ſei, ihn zu empfangen, wurde aus Kreiſen um den Reichspräſidenten mit Nachdruck verſichert, daß die in der Denkſchrift angeregten Be⸗ ſorgniſſe völlig unbegründet ſeien. Staatsrat Schäffer dürfte, wie wir noch ergän⸗ gend erfahren, in ſeiner Unterhaltung mit Hinden⸗ burg und Herrn von Papen auch die Frage aufge⸗ worfen haben— die„Börſenzeitung“ ſpricht von einer„recht neugierigen und voreiligen“ Frage— was nach den Wahlen geſchehen werde, falls die gegenwärtigen Regierungsparteien nicht die Mehrheit auf ſich vereinigten. Daneben wird der Führer der Bayeriſchen Volkspartei, ähnlich wie er es nach der Reichstagsauflöſung in ſeinem Tele⸗ gramm an den Reichspräſidenten bereits getan, er⸗ neut feſtgeſtellt haben, daß die Begründung der Auflöſungsorder den Tatſachen widerſpreche, weil nicht einmal der Verſuch gemacht worden ſei, mit dem Zentrum und der Bayeriſchen Volkspartei zu verhandeln.. Dr. Schäffer hatte außerdem in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als bayeriſcher Finanzminiſter geſtern noch Beſprechungen mit dem Reichsfinanzminiſter und Staatsſekretär Zarden über finanzielle Fragen. Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 18. Februar. 0 Die Räume der Staatlichen Kunſtſchule in Berlin⸗Schöneberg ſind geſtern nachmittag wäh⸗ rend des Staatsexamens von nationalſozialiſtiſchen Studenten beſetzt worden. Die Prüfung wurde von den Studenten unterbrochen. Der Direktor Kamps, die Profeſſoren Lahs und Tappen und der Vorſitzende des künſtleriſchen Prüfungs⸗ amtes, Franck, wurden genötigt, die Räume zu ver⸗ laſſen. Die Studenten zogen dann ab. Eine polizeiliche Darſtellung der Vorgänge war noch nicht zu erlangen, dagegen verbreitet der Natio⸗ nmalſozialiſtiſche Deutſche Studentenbund eine Mit⸗ teilung, die folgenden Wortlaut hat: „Mit ſteigender Erbitterung hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Studentenſchaft die auf der Staatlichen Kunſtſchule Berlin⸗Schöneberg ſeit Jahren herr⸗ ſchenden ſkandalöſen Zuſtände verfolgt. Syſtematiſch ift dieſes wichtigſte Kunſtinſtitut Preußens, das die Aufgabe hat, Kunſtlehrer heranzubilden und zu prüfen, marxiſtiſch und kommuniſtiſch durchſetzt wor⸗ den. Da in dieſen Tagen ein nationalſozia⸗ läſtiſcher Studentenbund ⸗ Führer, der zu⸗ gleich Aſſiſtent an der Staatlichen Kunſtſchule iſt, durch eine Profeſſorenkonferenz ſeines Amtes enthoben und gerichtlich belangt werden ſollte, weil er in der nationalſozialiſtiſchen Studenten⸗ zeitung„Der Deutſche Student“ einen Vorfall an der Kunſtſchule kritiſiert hat, griffen die Studenten zur Selbſthilfe. Ein Studenten⸗SA⸗Sturm beſetzte, als er von dieſen Vorgängen Kenntnis erhielt, in ſpontaner Erregung das Gebäude der Staat⸗ lichen Kunſtſchule während des gerade dort ſtatthindenden künſtleriſchen Staatsexamens. Die Prüfung wurde zwangsweiſe von den Studenten unterbrochen. Die als Juden be⸗ kannten Profeſſoren, Direktor Kamps. Pryf. Lahs und Tappen, und der Vorſitzende des künſtleriſchen Prüfungsamtes, Franck, wur⸗ den aus den Pritfungsräumen zwangsweiſe entfernt und vor die Türe des Gebäudes auf die Straße geſetzt. Daraufhin vernagelten die Studenten die Türen der marxiſtiſchen Profeſſorenateliers mit eiſernen Kram⸗ pen und ſchmiedeeiſernen Nägeln. Der kommuniſti⸗ ſche Teil der Kunſtſchüler ſetzte ſich gegen dieſe Maß⸗ nahmen provokatoriſch zur Wehr und wurde darauf⸗ hin gewaltſam zurückgewieſen. Auf dem Gebäude der Kunſtſchule erſchien zur ſelben Zeit eine etwa vier Meter lange Hakenkreuzfahne am Fahnen maſt. Dieſe Vorfälle ſpielten ſich ab zwiſchen 4 und ½5 Uhr heute nachmittag. Darnach Studenten- SA beſetzt Berliner Kunſtſchule rückte die Stundentenbund⸗S A wieder ab. An dieſer [Kundgebung der nationalſozialiſtiſ Studenten- ſchaft nahm die Bevölkerung der umliegenden Stra⸗ ßen und die Arbeiterſchaft begeiſterten Anteil. Es wurden Nieder rufe auf die marxiſtiſchen Profeſſoren ausgebracht. Der Abzug der Stu- denten erfolgte völlig ungehindert mit wehender Sturmfahne durch die Potsdamer Straße in Rich⸗ tung Pallasſtraße. Verhaftungen wurden nicht vorgenommen. Die Polizei traf nach Beendigung der Vorfälle am Tatort ein. Die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Studenten verlangen die ſofortige Auflöfung oder Umorganiſation der Staatlichen Kunſtſchule und Entfernung der marxiſtiſchen Pro. feſſoren vom Kultusminiſterium.“ Ueber den näheren Anlaß zu den Vorfällen in der Staatlichen Kunſtſchule verlautet, daß der frühere Schüler des Inſtituts, Andreas Schreiber, und jetzige Aſſiſtent Angriffe gegen einen der Profeſſoren der Staatlichen Kunſtſchule, Prof. Tappert, richtete, dem er ſeine politiſche Linkseinſtellung zum Vorwurf machte und„ſeine mangelnden moraliſchen Quali⸗ täten“. Das Lehrerkollegium, an der Spitze der Di⸗ rektor der Kunſtſchule, Prof. Kamps, hatten ſich ſchützend vor den angegriffenen Kollegen geſtellt und da dieſer jüngſt in der Zeitſchrift der nationalſozia⸗ liſtiſchen Studenten„Der deutſche Student“ in ärg⸗ ſter Weiſe geſchmäht wurde mit Kündigung der Aſſt⸗ ſtentenſtelle und gerichtlicher Verfolgung gedroht. Nächtliche Schießereien in Berlin Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Februar. In der vergangenen Nacht kam es in verſchiede⸗ nen Stadtteilen zu politiſchen Zuſammenſtößen, bei denen zum Teil auch geſchoſſen wurde. In Charlottenburg wurden zwei Natio⸗ nalſoztaliſten von etwa 40 Kommuniſten durch meh⸗ rere Straßen verfolgt und plötzlich beſchoſſen. Der 35jährige Nationalſozialiſt Kurt von der Ahe wurde durch einen Halsſteckſchuß ſchwer verletzt. Aus einem S.⸗Lokal zu Hilfe eilende SA.⸗Leute wurden ron den Kommuniſten ebenfalls beſchoſſen. Beim Erſcheinen eines Ueberfallkommandos ergriffen die Kommuniſten die Flucht und entkamen unter Mit⸗ nahme eines Verletzten. f Im Norden Berlins erhielt ein National⸗ ſozialiſt von einem unbekannten Schützen einen Schrotſchuß ins Geſicht. Ebenfalls unbekannte Täter ſchoſſen in Pankow mehrmals in das Schaufenſter einer„Vorwärts“⸗Filiale. Bei einer politiſchen Schlägerei in Reinickendorf ⸗Weſt wurden fünf Nationalſozialiſten und zwei Kommuniſten ver⸗ Aufſehen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Februar. Die Note, die Frankreich in der Angelegenheit der Hirtenberger Waffenfunde an die öſterreichiſche Regierung gerichtet hat und die jetzt vom„Giornale 'Italia“ im Wortlaut veröffentlicht wird, hat in Berliner politiſchen Kreiſen großes Aufſehen erregt. Die Note ſtellt eine Willkür dar, wie ſie ſelbſt in der an Ueberraſchungen reichen Geſchichte franzöſiſcher Uebergriffe gegen Oeſterreich bisher ohne Beiſpiel iſt. Es hat vor allem all⸗ gemeines Befremden hervorgerufen, daß Eng⸗ land ſich dem franzöſiſchen Vorgehen auge⸗ ſchloſſen und die Note unterzeichnet hat. Die Berliner Blätter begnügen ſich im allge⸗ meinen vorerſt damit, die Angaben des„Giornale 'Italia“ möglichſt ausführlich wiederzugeben. Nur in wenigen Fällen findet man ſchon Kommentare. Die„Deutſche Zeitung“ ſtellt feſt,„das ge⸗ meinſame Vorgehen Englands und Frankreichs be⸗ deutet eine ungeheuere Verſchärfung der europäiſchen Lage. Die Front der Staaten, deren außenpolitiſche Kampfziele die Beſeitigung des Verſailler Traktats iſt, wird mehr denn je zu⸗ ſammenhalten müſſen“. Die„Tägliche Rund⸗ ſchau“ ſpricht von einer bevorſtehenden Regierungs⸗ kriſe in Oeſterreich und von Gerüchten, daß Frank⸗ reich die Auflegung der Lauſanner Anleihe ver⸗ meiden wolle, wenn Dollfuß im Amt bleibe. Wieder zwei Sonderkommiſſare Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 18. Februar. Wie wir erfahren, iſt dem Polizeikommandeur Weft der Oberregierungsrat Bre tz vom Reichsfinanzminiſterium als Sonder kom⸗ miſſar mit der Aufgabe beigegeben worden, eine einheitliche Ueberwachung des Schmuggel⸗ weſens und der Zollangelegenheiten an der Grenze durchzuführen. Dieſe Maßnahme dient dem Zweck, den Zuſtänden an der Weſtgrenze ein Ende zu bereiten, die in den letzten Monaten die Oeffent⸗ lichkeit häufig lebhaft beſchäftigten. Von unterrichteter Seite wird nunmehr beſtätigt, daß Staatsſekretär z. D. Schmid vom Reichsminiſter Göring als Sonderkommiſſar in das preußiſche Innenminiſterium berufen worden iſt. Miniſter Göring habe die Abſicht, ſich die reichen Er⸗ fahrungen des Staatsſekretärs Schmid zur Nach⸗ prüfung von Vorgängen zu eigen zu machen, die unter früheren preußiſchen Regierungen die Oeffent⸗ lichkeit beunruhigten. Dr. Schmid wird ſeine Tätig⸗ keit ehrenamtlich ausüben. Die Krankenkaſſen Scheine Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Februar. Ueber die Frage der Krankenkaſſen⸗ ſcheine iſt in der Kabinettsſitzung am Donnerstag noch keine endgültige Entſcheidung getroffen worden. Der völlige Wegfall der Gebühr, die zurzeit 50 Pfennig beträgt, ſcheint indes nicht mehr zur Erör⸗ terung zu ſtehen. Erwogen wird offenbar nur noch die Herabſetzung auf die Hälfte, alſo auf 25 Pfennig. Aber auch da will man die finanziellen Auswirkungen noch nachprüfen laſſen. Im Reichsarbeitsminiſterium hatte man zudem ſtarke Bedenken gegen eine Aufhebung der Gebühr, die nicht nur bei den Verwaltungskoſten, ſondern auch wegen der dann erleichterten Inanſpruchnahme der Aerzte erhöhte Arzt⸗ und Arzuneikoſten nach ſich ziehen würde. Es entſtünde mithin die Gefahr einer Erhöhung der Beiträge, die man auf jeden Fall vermeiden möchte. Das Kabinett wird ſich daher früheſtens am Montag ſchlüſſig wer⸗ den, ob wenigſtens eine teilweiſe Herabſetzung des Betrages für die Krankenſcheine ſich ermöglichen läßt. Die Kündigungen beim Rundfunk Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Februar. Der neue, vorerſt proviſoriſch ernannte Reichs⸗ rundfunkkommiſſar, Dr. Krukenberg, ſcheint eine völlige Umwälzung in den Perſonalverhält⸗ niſſen vorzuhaben. Das geht aus einer Mitteilung an die Reichsrundfunkgeſellſchaft hervor, nach der er zur Verlängerung ablaufenden Rundfunkverträ⸗ gen ſeine Zuſtimmung vorerſt nicht zu erteilen ge⸗ denkt. Infolgedeſſen ſind die einzelnen beutſchen letzt. Die Polizei nahm zwölf Kommuniſten feſt. Sendegeſellſchaften veranlaßt worden, ablaufende 2. Seite/ Nummer 83 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 18. Februar 1933 oder erneuerungsbedürftige Verträge vor ſorglich zu kündigen. Die Maßnahme bezieht ſich auf den geſamten deutſchen Rundfunk— ohne Bayern— und auf alle Verträge leitender Angeſtellter, aus⸗ genommen die Intendanten oder Direktoren, deren Verträge einer beſonderen Regelung unterliegen. Alſo auch hier„Generalſäuberung“. Der Reichskanzler wird am 23. Februar in einer Wahlverſammlung in Frankfurt a. M. ſprechen. Dieſe Rede wird nicht nur auf den Ortsſender, ſon⸗ dern zugleich auch auf den Süddeutſchen Rundfunk übertragen werden, um ſo gewiſſer⸗ maßen die durch den Sabotageakt in Stuttgart ver⸗ Arſachte Störung auszugleichen. Friſtverlängerung in Leipzig Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 18. Februar. Wie verlautet, hat der Vorſitzende des Staats⸗ gerichtshofes, Reicksgerichtspräſident Bumke, der Reichsregierung mitgeteilt, daß die Friſt zur Be⸗ antwortung der Klageſchrift Preußens im Streit um die Reichsexekutive bis zum 22. Februar verlängert iſt. Rede Oberfohrens in Köln Meldung des Wolff⸗Büros — Köln, 18. Februar. In einer von der Deutſchnationalen Volkspartei einberufenen Wahlkundgebung der Kampf⸗ front Schwarz⸗weiß⸗rot ſprach in der Leſe⸗ geſellſchaft in Köln der Führer der deutſchnationalen Reichstagsfraktion, Dr. Oberfohre n. Die Deutſch⸗ nationalen ſeien dem Nationalſozialismus dankbar, daß er den Gedanken der einſeitigen Parteidiktatur aufgegeben habe. Vor allem müſſe ein Zurückſinken in den Parlamentarismus verhindert werden. Man habe allerdings von der neuen Regierung zunächſt Handlung und Leiſtung erwartet, ſtatt der Ausſchrei⸗ hung der Wahlen. Mit der Säuberung der preußiſchen Verwal⸗ tung ſei noch nicht alles getan. Darüber herrſche kein Zweifel; wie die Wahl auch aus⸗ falle, dieſe Regierung bleibe oben. Nach der Wahl werde nicht mehr Parlament geſpielt, ſondern die Regierung bekomme ein Ermächti⸗ gungsgeſetz, und der Reichstag werde nach Haufe geſchickt. Beſondere Aufgaben der Wirtſchafts⸗ politik ſei die endgültige Niederwerfung des Sozia⸗ lismus. Wichtige Aufgaben der Regierung ſeien die Klärung der Schuldenfrage, die nochmalige endgül⸗ tige Aufwerfung des Kreditproblems, die Erſtrebung der Gleichberechtigung Deutſchlands unter Berück⸗ ſichtigung der Wehrmacht und nicht zuletzt die energi⸗ ſche Inangriffnahme der Beſeitigung der Kriegs⸗ ſchuldlüge. Zwiſchenfall bei Korſika Meldung des Wolffbüros — Paris, 18. Febrnar. Das„Journal“ veröffentlicht eine Meldung aus Baſtia auf Korſika, in der behauptet wird, zwei fran⸗ zöſiſche mit je ſechs Mann beſetzte Motorfiſcherboote ſeien eine Meile von der Küſte entfernt von einem größeren italieniſchen Schiff beläſtigt worden. Das italieniſche Schiff ſoll angeblich mehrmals ver⸗ ſucht haben, die beiden franzöſiſchen Boote zu ram⸗ men. Die Beſatzung eines der franzöſiſchen Boote habe mit einem an Bord befindlichen Gewehr Schüſſe gegen das italieniſche Schiff abgegeben. Vom Zug überfahren — Stuttgart, 18. Februar. Auf einem unbeſchrank⸗ den Bahnübergang bei Stuttgart iſt eine Frau von Einem Perſonenzug angefahren und getötet worden. Die Lokomotive und die Wagen des Zuges ſowie der Bahnübergang waren beleuchtet. Deutſt -franzöſiſches Duell Frankreich für das Milizſyſtem— Cots Anſpielungen und Nadolnys Antwort tel dung des Wolff⸗ Büros — Geuf, 18. Februar. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungs⸗ konferenz hat am Freitag die Beratungen über die Frage, ob die kontinentalen europäiſchen Heeresſyſteme vereinheitlicht werden ſollen, fortgeſetzt. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter, Pierre Cot, legte den franzöſiſchen Standpunkt dar. Seine Aus⸗ führungen gipfelten in einem Entſchließungsentwurf, worin der Hauptausſchuß aufgefordert wird, feſtzu⸗ ſtellen, 1. daß allein ein Militärſtatut ausſchließlich defenſiven Charakters mit der Sicherheit vereinbar iſt, 2. daß in Kontinentaleuropa die Armee mit kurzer Dienſtzeit und geringen Effektivbe⸗ ſtänden der einzige Typus eines rein defen⸗ ſiven und langſam mobiliſterbaren Militär⸗ ſyſtems iſt, und daß durch die allgemeine Ein⸗ führung dieſes Armeetypes eine allgemeine Herabſetzung der Effektivbeſtände herbeige⸗ führt wird. Der franzöſiſche Vertreter erklärte zum Schluß ſeiner Ausführungen, folgende drei Einzel vor⸗ ſchläge zu machen, wenn man grundſätzlich das Prinzip der Vereinheitlichung der Heerestypen an⸗ nehme: 1. Herabſetzung der Dienſtzeit auf acht bis neun Monate einſchließlich der Reſervedienſtzeit, Meldung des Wolff⸗Büros — Dortmund, 18. Februar. In der Weſtfalenhalle ſprach geſtern abend Reichskanzler Adolf Hitler. Seine Rede wurde auf vier Plätze der Stadt durch Lautſprecher über⸗ tragen. Er bezeichnete den 30. Januar als den An⸗ fang einer geſchichtlichen Wende und führte dann u. a. aus: Als ich in dieſen Tagen vier Jahre Ruhe für meine Arbeit forderte, da traten die Gegner auf den Plan und verlangten, ich ſollte in viel kürzerer Friſt das wieder gutmachen, was ſie in 14 Jahren zerbrochen haben. Die Gegner erwecken den Ein⸗ druck, als ſollte das Volk am 5. März über uns zu Gericht ſitzen. Tatſächlich aber ſoll über ihre eigene Politik der letzten 14 Jahre abgeurteilt werden. Sie verlangen von uns die Vorlegung eines Pro⸗ gramms, aber ſie ſchämen ſich heute, das Programm zu wiederholen, mit dem ſie 1918 das Volk auf die Barrikaden gelockt haben. Wenn heute Herr Braun ſagt, er habe nichts angeſtellt, ſo führen wir nur als Beiſpiel an die zwei Millionen, die er dem bekannten Fonds entnommen hat. Wir ſind jetzt darauf gekommen, daß es tatſächlich viel größere Summen waren, die von den Herren verwendet worden ſind für Zwecke, die ſie ſelbſt nicht zugeben wollen. Herr Braun ſagt, er ſei berechtigt geweſen, das Geld zu verwenden. Wir antworten ihm: Sie haben die Millionen Steuergelder verwendet für Ihre Partei, aber Sie haben 700 000 4 im letzten Jahre ausgegeben, für die Sie überhaupt keinen Beleg haben. Die Herren wiſſen darauf keine Ant⸗ wort. Das iſt nur ein einzelner Fall. Wir werden in dieſe Korruption niel Licht hineinbringen. Wir werden in den nächſten Wochen dem deut⸗ ſchen Volke eine ganz ungeſchminkte Generalbilanz aufmachen, damit es klar erkennt, welche beiſpiel⸗ loſe Mißwirtſchaft in den letzten 14 Jahren von den bisherigen Inhabern der Macht betrieben worden Der wilde Ritter von Thüringen Komödiantengeſchichte von Johan Luzian Ein Komödiantenwagen zieht durchs Land. Braun⸗ geſtrichen, mit roten Fenſterrahmen, gemalten Blumenranken drumherum, mit einem Geranium⸗ topf hinter den weißen Scheibengardinen. Drinnen Betten, Kochherd, Tiſch und Gerät. Oben drauf Kuliſſen, Latten, Vorhänge. Davor zwei magere Gäule, einen braunen und einen ſchwarzen mit weißer Bleß, mit durchweg durchgebogenen Rücken und ſteifen Knochen, aber ſonſt: die Gäule und der Wagen und die Truppe von Vater Pacher noch gut beieinander. f Fünfunddreißig Jahre zieht er mit dieſem Wagen von Dorf zu Dorf. Seit dem Kriege kommt er nicht mehr in die Städte, aber das Land iſt ihm treu ge⸗ blieben. Im Wirtsgarten, auf dem Sportplatz, vor einer Schutthalde, vor dem Spritzenhaus, irgendwo im Grünen ſchlägt er im Sommer die kleine Bühne auf. In Wirthausſälen, in Kegelbahnen ſpielt er im Winter. Es wird geraucht, es wird getrunken, es wird geklatſcht und es wird gelacht. Und vor allem, es wird geſammelt von Mutter Pacher mit dem ſcheuen, aber dennoch würdigen Geſicht und den raäſchen ſicheren Händen. Das Benefiz ſammeln die Jüngſten, ein Mädchen von neun und ein Junge von ſechs Jahren. Wer möchte Kindern nicht ein Benefiz geben? Sie ſpielen„Hunrich, Gaugraf, der wilde Ritter von Thüringen, oder Streit und Verſöhnung zweier feindlicher Brüder, ein Original⸗Ritter⸗Schauſpiel in drei Akten. Dazu ein ſehr komiſches Nachſpiel. In den Zwiſchenakten Original⸗Schlierſeer⸗Schram⸗ melorcheſter. Entree 50 Pfg.“ So ſteht es an jeder Telegraphenſtange, rings um das Dorf angeſchlagen auf roten knalligen Zetteln. Datum und Ort mit Blauſtift ausgefüllt. Der alte Pacher ſpielt den wilden Ritter von Thüringen, der ſeinen Vater in den Turm werfen, ſeinem Bruder Heinrich und deſſen Braut Roſa von Tannenuburg„das Haupt vor die Füße legen“ ließ, um allein auf der Burg zu hauſen und ſchrecklich wild zu ſein in Mienen und Gebärden. Sein Sohn ſpielt den alten grauen Gefolgsmann Rubald mit dem Bärengrund verborgen hält und einſtmals Wachs⸗ köpfe ſtatt Menſchenköpfe vorgewieſen hatte; Pachers Rauſchebart, der den wilden Ritter vor Bater⸗ und Brudermord heimlich behütete, ſie im Eichen⸗ und Tochter ſpielt die Roſa von Tannenburg, eckig, ſtockig, mit ſtrohgelbem Haar und tonloſer Sprache, aber ſie ſteht doch da und iſt Roſa von Tannenburg, hat überhaupt nur ein paar Sätze zu ſagen und alles geht gut. Heinrich, den Bruder des wilden Ritters, ſpielt ein Vagabund, den ſie unterwegs irgendwo auflaſen. Die Hauptperſon aber iſt der Komiker Alois, der den urkomiſchen Diener Jakob ſpielt. Alois iſt viel⸗ ſeitig, wenn er auch auf der Bühne immer die glei⸗ chen Mätzchen macht, darüber die Leute allerdings immer wieder lachen, er verrenkt ſein Geſicht: ſie lachen er grinſt: ſie lachen, er ſtolpert: ſie lachen, er erſcheint: ſie lachen. Albis kann nicht nur das, er baut auch die Bühne auf und ab, er hält den Wagen in Stand, er ſpielt die Klampfe und macht aus den zwei Original⸗Schlierſeern ein Trio. Wenn der wilde Ritter plötzlich beſänftigt iſt, nachdem er kurz zuvor noch ſämtlichen vier Perſonen, die außer ihm im Stück vorkommen,„den Kopf vor die Füße legen“ wollte, wenn der alte Pacher alſo ausgerufen hat: „Und jetzt gehe ich auf die Berge und ſtürze mich herab, damit mein ruchloſes Fleiſch an den Felſen hängen bleibt,“ dann findet die große Verſöhnung ſtatt. Der wilde Ritter drückt alle an ſein Herz und ſchlägt ihnen mit den großen Händen liebevoll auf das Hinterteil. Danach ſpielen die Original⸗Schlier⸗ ſeer als ſtimmungsvollen Schluß, Alois mit der Klampfe, noch als Jakob koſtümiert, natürlich dabei: „Großmütterchens Ländler“, ein zartes inniges Stück, bei dem vorher die verehrten Anweſenden um Ruhe gebeten wurden, weil es„aus Gründen der Kunſt“ ſehr leiſe geſpielt werden muß. Dann bittet der Komiker„um ein kleines Benefiz oder Trink⸗ geld“, und die Kinder gehen mit dem Teller herum. Schließlich folgt das„ſehr komiſche Nachſpiel“ ent⸗ weder„Ein altes Weib zahm machen“ oder„Jakob muß heiraten und will nicht“. Es iſt Stimmungs⸗ ſache, was gerade geſpielt wird. So ging es gut, ſo ging es in warmen Sommer⸗ monaten ſogar ſehr gut. Früher war alles beſſer, aber in dieſen ſchlechten Zeiten muß man zufrieden ſein, ſagte Vater Pacher. Alle hatten zu eſſen, Bier, Moſt oder Wein, je nach der Gegend, gab es genug, jeder hatte ſein Nachtlager, im Wagen, unter dem Wagen, im Heu, je nachdem. Die Pferde waren noch rüſtig, Vater Pacher war noch rüſtig, Mutter Pacher lächelte zuweilen, und der Geraniumtopf hatte rote Blüten. Reichskanzler Hitler in Dortmund 2. prozentual gleichmäßige Feſtſetzung der Zahl des Ausbildungsmaterials bei allen großen Staaten, 3. Verwirklichung der Umwandlung der Heerestypen in zwei Etappen von drei bis vier Jahren. Die Ausführungen Pierre Cots wurden von einem großen Teil der Vertreter mit Beifall aufge⸗ nommen. Mehrere Delegierte, darunter der Vertre⸗ ter Italiens, beglückwünſchten den Vertreter Frank⸗ reichs zu ſeinen Ausführungen.— Im einzelnen führte i Pierre Cot in ſeiner Rede noch aus, er ſei mit den Vertretern Deutſchlands und Ungarns einverſtanden, wenn die Einzelheiten der vorgeſchlagenen Umwandlung der Heeresſyſteme im Effektivkomitee der Abrüſtungs⸗ konferenz diskutiert würden. Es ſei aber unerläßlich, daß der Hauptausſchuß vorher eine prin⸗ zipielle Entſcheidung treffe. Es werde viel⸗ leicht der Einwand erhoben, daß man durch eine all⸗ gemeine Einführung der Dienſtzeit zur Verbreitung des Militarismus beitrage. Demgegen⸗ über wolle er ohne jede Anſpielung im einzelnen le⸗ diglich feſtſtellen, daß die Ereigniſſe gerade der letz⸗ ten Zeit vielleicht gezeigt hätten, daß der Militaris⸗ mus nicht nur in den Ländern ſich entwickelt, wo all⸗ gemeine Dienſtpflicht beſtehe. In„anderen Ländern würden erlaubte oder unerlaubte Verbände“ beſtehen, die den mili⸗ iſt, die nur dem Satz folgten:„Nach uns die Sink⸗ flut!“ Das neue Deutſchland darf nicht wieder die einſeitige Herrſchaft von Klaſſen und Stän⸗ den bringen, ſondern es ſoll über Klaſſen und Stände hinweg das deutſche Volk in allen ſeinen Ständen und Berufen vereinen zu einem deutſchen Deutſchland. Dieſes neue Deutſchland ſoll ſich ſtützen auf die große Kraftquelle, die wir nicht verloren haben, den deutſchen Bauern, den deutſchen Hand⸗ arbeiter und den deutſchen Geiſtesarbei⸗ ter. Der wirtſchaftliche Aufſtieg und das ſoziale Glück, das wir für unſer Volk erreichen wollen, kann ſich nur entwickeln in einem Zuſammenwirken der Kräfte. Heute trete ich noch einmal vor dieſes deutſche Volk, nicht, weil ich vielleicht nicht den Mut hätte, unſer Regiment und das Regiment unſerer Ver⸗ bündeten durchzuſetzen, ſondern weil ich noch einmal an das Volk ſelbſt appellieren will. Ich möchte von Gott und meinem Gewiſſen mir ſelbſt den Freiſpruch erbitten für das, was notwendig iſt in der Zukunft. Ich möchte, daß dieſes Volk ſelbſt zur Einſicht kommt und mithilft. Ich möchte noch einmal die Tür dieſer Bewegung aufreißen, damit die Millio⸗ nenarmeen unſerer Volksgenoſſen hineinſtrömen und lebendig mithelfen am Wiederaufbau Deutſch⸗ lands. Die anderen haben 14 Jahre lang verſagt. Ich ſage, vier Jahre verlangen wir für uns und dann beurteilen Sie und richten Sie uns. Ich werde mich dieſem Urteil nicht entziehen. Nur eines möchte ich, daß es in Zukunft nicht heißen ſoll: einer mußte ſich gegen alle durchſetzen, ſondern daß es in Zukunft heißen werde, das ganze deutſche Volk hat endlich wieder zu ſich ſelbſt den Weg gefunden und damit erreicht, daß aus unſerem verfallenen Vaterland wieder wird das Deutſchland der inneren Größe, der Kraft und damit auch der Herrlichkeit für unſere Kinder. . täriſchen Geiſt fördern. Ein Nebeneinander beſtehen von Berufsheeren und Armeen mit allgemeiner Dienſtpflicht ſei nach ſeiner Auf⸗ faſſung das gefährlichſte, was man ſich für die Bedrohung des Friedens denken könne. Auf die Einwendungen Nadolnys, daß Länder mit jahrhundertelanger Heerestradition ſich kaum entſchließen, ihre Syſteme zu ändern, erwiderte Pierre Cott: er ſei aufrichtig von dem Wunſche erfüllt, ſich mit dem deutſchen Vertreter über dieſe Frage zu einigen. Er habe volles Verſtändnis für die Lage Deutſchlands, dem man ſeinerzeit ein Heeresſyſtem mit Gewalt aufgezwungen habe, und das man jetzt auffordere, dieſes Syſtem zu ändern. Aber Deutſchland dürfte ſich gerade vom Standpunkt der Gleichberechtigung nicht beklagen, wenn man ihm jetzt ein Heer geben würde, wie es auch die an⸗ deren Staaten in Europa haben. Vielleicht habe aber der Umſtand, daß die Schaffung des Deutſchland im Jahre 1919 auferlegten Syſtems von der Bildung von Verbänden begleitet geweſen ſei, verurſacht, daß dieſes Syſtem heute nicht mehr dem ent⸗ ſpreche, was es urſprünglich hätte ſein ſollen Frankreich werde zu um ſo größerem Entgegenkom⸗ men bereit ſein, je größer die Sicherheit ſei, die es erlange. Ohne ſich im einzelnen feſtzulegen, ſei Frankreich bereit, wenn genügende Sicherheit und Kontrollbedingungen geſchaffen würden, die Dienſtzeit von acht bis neun Monaten mit Ein⸗ ſchluß der Uebungen einzuführen. Votſchafter Naoͤolny dankte Pierre Cot für ſeine ins Einzelne gehenden Ausführungen. Er behalte ſich vor, in der nächſten Sitzung ausführlich zu antworten. Vorläufig wolle er ſich auf die Feſtſtellung beſchränken, daß man nach Genf gekommen ſei, um eine Herabſetzung der Rüſtungen vorzubereiten und heute verlange man von Deutſchland, ſein Heeresſyſtem zu ändern. Er erkläre ausdrücklich, daß er vorbehaltlich ſeiner endgültigen Stellungnahme es ablehnen müſſe, daß die Frage der Verein⸗ heitlichung des Heeresſyſtems zur Vorbedin⸗ gung der Herabſetzung der Rüſtungen ge⸗ macht werde. Pierre Cot habe in ſeiner Rede eine Anſpielung auf außermilitäriſche Verbände gemacht. Ge⸗ wiß gebe es in vielen Ländern Verbände, wo man den militariſtiſchen Geiſt pflege, Pierre Cot ſcheine aber die Auffaſſung zu haben, daß Deutſchland in dieſer Beziehung eine gewiſſe unkorrekte Haltung eingenommen habe. Er möchte, daß der franzöſiſche Vertreter ſich hierüber einmal genauer äußere. Pierre Cot erklärte hierzu, daß er ſeinen Ausführungen nichts hinzuzufügen habe. Es ſcheine, daß gewiſſe Verbände der militäriſchen Vorbereitung dienen und eine vormilitäriſche Ausbildung erteilten, Botſchafter Nadolny gab daraufhin ſeinem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck, daß der franzöſiſche Vertreter auf ſeine Bemer⸗ kungen nicht ſofort geantwortet habe. Er er⸗ klärte, er müſſe es ſcharf zurückweiſen, daß auf ſeinem Lande auch nur der Schatten eines Vorwurſes laſte. Im weiteren Verlauf der Debatte brachte det Vertreter Italtens, Cavallero, fehr höflich ſeine Sympathie zu der franzöſiſchen Initiative zum Ausdruck, übte aber dann an den Einzelheiten des franzöſiſchen Planes ſcharfe Kritik. Er er⸗ klärte, Italien könne in keiner Weiſe ſein Militär⸗ ſtatut, das die Frucht einer langen Erfahrung ſei, ändern. Im übrigen habe Italien bereits eine Armee mit kurzer Dienſtzeit und begrenzten Effek⸗ tipbeſtänden. Italien beſtehe aber darauf, daß dis kolonſalen Streitkräfte nicht von der vorge⸗ ſchlagenen Umwandlung ausgenommen werden dürf⸗ ten. Im übrigen ſprach ſich der italieniſche Vertreter im Sinne der deutſchen Auffaſſung ſehr entſchieden dafür aus, daß jede Abrüſtungs⸗ maßnahme unwirkſam ſei, wenn ſte ſich nicht auf das Kriegsmatertial erſtrecke. Da ſtarb eines Auguſttags der alte Pacher am Schlag. Sie begruben ihn auf dem Friedhof in einem kleinen thüringiſchen Dorf in der Gegend von Sonneberg. Die Stromer und Komödianten, die Schlierſeer und die Frau mit den Kindern ſtan⸗ den um das Grab, warfen Blumen, dicke Arme voll Dahlien und Aſtern auf den Sarg und hörten die Schollen kollern. Tränen liefen ihnen die Wangen herunter, ſie ſchämten ſich nicht, denn ſie hatten Furcht und Sorge. Ste kauften einen ſchlichten Grabſtein, und Albis ließ hineinmeißeln:„Hier ruhet in Gott Samuel Pacher, Theaterdirektor aus Schw. Gmünd, der in deutſchen Landen fünfunddreißig Jahre lang herumzog als Hunrich, der wilde Ritter von Thü⸗ ringen. R. J..“ Als Sarg und Grab bezahlt waren, zogen ſie weiter. Ihre Erſparniſſe waren aufgebraucht; aber der junge Pacher hatte den wilden Ritter über⸗ nommen, ſo wie ihn ſein Vater einſt von ſeinem Großvater vererbt bekam, und einer der Schlierſeer ſpielte nun den Rubald— da ſtanden neue Ein⸗ nahmen bevor und alles hatte wieder ſeine Zukunft. In den Zwiſchenakten ſpielten die Schlierſeer Zither eben allein einen Walzer oder ein Charakterſtück „Die Mühle im Walde“ oder„Glocken vom Kloſter“. Es ging; es geht alles, was gehen muß. Der Herbſt war gut, das Geld ſaß noch locker nach guten Ernten, das Obſt war geraten, der Wein war im Ueberfluß vorhanden, und in Bayern braut man zu jeder Zeit ein gutes Bier. Im Winter aber, als ſie durch Schwaben zogen, als des die Geislinger Steige abwärts ging, ſtürzte der junge Pacher vom Wagen, fiel zwiſchen die Pferde und ein Rad des Wagens ging über ſeinen Leib. Ein paar Tage lebte er noch, dann gruben ſie ihm das Grab. Zum Grabſtein langte es nicht. Sie hatten auch keine Aſtern und Dahlien in den Händen, der Schnee fiel auf den Sarg, ſie hatten kalte Füße und leere Mägen. Aber Heinrich, der Landſtreicher, traute ſich den wilden Ritter zu und der letzte der Schlierſeer vertauſchte die kurze Wichs mit dem Ritterkoſtüm. Es ging, es geht, wenn es muß, denn die Groſchen ſaßen feſter, die Säle koſteten Heizung und Steuer, die Wirte wollten Miete, da war Not am Mann. 5 3 Zum erſtenmal geſchah es, daß die Leute im Saal pfiffen, trampelten und ihr Geld zurückhaben woll⸗ ten. Nur Alois rettete die Kaſſe, weil er verkün⸗ dete, daß ſogleich zwei ſehr komiſche Nachſpiele ſtatt Die Kinder trauten ſich Aber Mutter Pacher mit ihren flinken, ſicheren, wenn auth etwas ſcheuen Händen, ging mit dem Teller herum Sie hatte graue Haare bekommen in dieſem Winter, und in ihren Augen war das Elend zu leſen. Dann wurde es Frühling. Die ſchöne Zeit wollte des einen folgen würden. nicht, das Benefiz einſammeln zu gehen. wieder kommen. Die warmen Maiabende im Gar⸗ ten unter blühenden Apfelbäumen, wo ſie keine Hei⸗ zung, keine Miete mehr zahlen brauchten. Da aber rückten die beiden Schlierſeer aus. Sie wollten ſich ſelbſtändig machen.„Alvis komm mit“, ſagten ſie zum Komiker,„was haſt du hier noch? Gar nichts! Aber wenn du mitgehſt, ſind wir ein Trio. Du be⸗ kommſt dein Benefiz, wie immer, ganz für dich und ein Drittel von allem andern!“ Alois nahm eine Bühnenlatte und hätte ihnen den Schädel eingeſchla⸗ gen, wenn ſie nicht verduftet wären. Er ſpie hinter ihnen her, doch was nützte das? Er baute die Bühne wieder ab, ſetzte ſich auf den Kuliſſenpacken und kratzte ſich den Kopf. Dann verſchwand auch der Landſtreicher, ihr wilder Ritter von Thüringen. Er war auf den Geſchmack gekommen und ging, unter Mitnahme des Koſtüms, zur Konkurrenz, die in der Nähe ſpielte. Roſa von Tannenburg hatke vor Monaten in Sachſen einen Metzgerburſchen kennengelernt. Nun ſetzte ſte ſich auf die Bahn, daß er ſie heiraten ſollte. a 5 So feſt hatte der braune Komödiantenwagen lange nicht geſteckt. Und er kam nicht mehr heraus. Die beiden Gäule holte der Schinder zu einem Schundpreis. Alois ſpielte abends im Wirtshaus auf der Klampfe, machte Späße und fang ſein ganze Repertoire herunter. Aber ſchließlich war auch damit nichts mehr zu verdienen. Sie liehen ſich ein Pfe und fuhren zum nächſten Dorf. Sie veſene wenigſtens die zwei Schwänke noch zu ſpielen. 8 ter Pacher legte ſich Rouge auf die Backen. Da Mädchen von nun zehn Jahren ſollte den fehlenden zweiten Mann ſpielen. Alois zog ihm drei Jacken an, zog ihm die Ritterhoſe unter die Mannshoſe aber als das Kindergeſicht auch mit dem ſchönſten Vollbart nicht größer wurde und das piepſige Stimme chen ins Huſten kam, weil es ſo tief ſprechen ſollte gab er es auf. Mutter Pacher weinte. Als ſie Nachts unreife Kartoffeln auf den Feldern ausg und die Gemüſegärten plünderte, wurde ſie vom Landjäger erwiſcht. 5 (Fortſetzung auf Seite 4) SS 22 2 der lum erte ſche ieſe für ein und ern. inkt nan an⸗ iber im ung daß Im⸗ ſei, gen, heit die din⸗ den ſten olle nach der inge ern. iner ö 8 g f Samstag, 18. Februar 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Kurze Winterfreuden Die Peſſimiſten, die da meinten, die Schneedecke würde nicht von längerem Beſtand ſein, haben, ſo weit die Innenſtadt in Betracht kommt, recht be⸗ halten. Schon geſtern nachmittag begann ſich auf den Fahrbahnen und Gehwegen der Schnee in den ge⸗ fürchteten Matſch zu verwandeln. Auf den Schmuck⸗ plätzen und den Dächern dagegen konnte ſich die weiße Maſſe zumteil bis heute morgen behaupten. Bis heute abend werden wohl aber auch die Reſte verſchwunden ſein. Im Waldpark iſt die Schnee⸗ becke zwar noch geſchloſſen, aber zum Rodeln iſt ſie nicht ſtark genug. Für die Jugend war der Schneefall ein hoch⸗ willkommenes Ereignis. Als die Glocke den Schulſchluß verkündete, ging es im Sturmſchritt ins Freie zur Schneeballenſchlacht, die am Nachmittag in den Außenbezirken erſt be⸗ endigt wurde, als die Schneeballen mehr ſchwarz als weiß waren Selbſtverſtändlich wurden auch die Rodelſchlitten hervorgeholt. In den Straßen der Vorſtädte hatte ſich eine zuſammenhängende Schnee⸗ decke gebildet, ſo daß ausgedehnte Fahrten unter⸗ nommen werden konnten. Die Anſpruchsvolleren ſuchten ſich die Abhänge aus, die wenigſtens Ab⸗ fahrten erlaubten. Auf den Neckardämmen reichte der Rutſch gerade bis auf die Neckarwieſe und an den Hochwaſſerdämmen des Waldparks war es nicht anders. Zum größten Bedauern der Jugend klappte es am Gockelsberg nicht ganz, denn die beſten Steilhänge“ kommen durch die im Frühjahr durch⸗ geführte Bepflanzung mit kleinen Bäumen als Rodelbahnen nicht mehr in Frage. So rodelte man eben auf dem kurzen, aber ſteilen Gegenhang oder vergnügte ſich auf den Böſchungen zum Friedrichs⸗ park. Unter der Froſtgrenze Daß der Schnee heute morgen nicht vollſtändig in ber Innenſtadt verſchwunden war, iſt auf die Talſache zurückzuführen, daß in der Frühe das Thermometer noch 2 Grad C. unter Null(gegen 9 Grad C. am geſtrigen Morgen) anzeigte. In her vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 92 Grad C. zurück, während in der Nacht zum (Freitag ein Minimum von— 5,5 Grad C. feſtgeſtellt wurde. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 0,3 Grad C. über Null(gegen 5 Grad C. Wärme am Donnerstag). Praktiſche Hilfe für Neunkirchen Heute nachmittag treffen in Mannheim etwa 60 Kinder aus Neunkirchen ein, deren Eltern durch die Kataſtrophe entweder ums Leben kamen oder irgendwie in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Eine Nitgliederverſammlung der„Volkshilfe mit Beſtatkungsfüvſorge“, die von etwa 300 Mitgliedern beſucht war, hat die Einladung beſchloſſen und den Kindertransport angefordert. Die Kinder werden in Mannheim und Ludwigshafen auf die Dauer von ſechs Wochen durch die Mitglieder dieſes Vereins in Pflege genommen. Erſtmals wieder Riviera-Expreß Am heutigen Samstag kommt erſtmals wieder der Ripiera⸗Expreß durch Mannheim. Der Zug, der früher dreimal wöchentlich verkehrte, wird in dieſem Jahr nur einmal durchgeführt. In Mannheim trifft der Zug um 20.59 Uhr ein und fährt um 21.10 Uhr weiter. Während noch im vorigen Jahr in Mann⸗ beim zwei Züge vereinigt wurden, fällt in dieſem Jahr jedes Umrangieren fort. Der Zug fährt direkt Baſel-Riviera. Er wird in Mannheim Gäſte aus Richtung Heidelberg und der Pfalz aufnehmen. Evangeliſche Kirchendienſtnachrichten. Durch Enlſchliezung der Evangeliſchen Kirchenregierung würde die Wahl des Pfarrers Hermann Fichtl in Obrigheim zum Pfarrer in Mannheim⸗Secken heim heſtätigt. Ernannt wurden Pfarrer Valentin Zahn in Stein zum Pfarrer der Nordpfarrei an der Friedenskirche und Diaſporapfarrer Fritz Köllt in Buchen zum Pfarrer der unteren Pfarrei der Trinitatiskirche in Mannheim. Durch Entſchließung des Evangeliſchen Oberkirchenrats wurde die am 49. Januar auf ſechs Jahre erfolgte Wiederwahl des Kirchenrats Karl Maler zum Dekan des Kirchen⸗ hezürks Mannheim beſtätigt. Verſetzt wurde Vikar Erich Fuhr in Lahr zur Verſehung der Religions⸗ rofeſſorenſtelle an der Leſſingſchule in Mannheim. Ernannt wurde Juſtizwacktmeiſter Hermann Mayer beim Amtsgericht Mannheim zum Haus⸗ meiſter. Die Auszahlung der Verſorgungsgebührniſſe für den Monat März erfolgt bei allen Poſtanſtalten Nam Montag, 27. Februar, zu den üblichen Tages⸗ zeiten. “ Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterte. In der Freitag⸗Bormittagszlehung wurden von 1 Gewinnen ausgeloſt: 6 Gewinne zu je 00h Mk. auf die Nrn. 38 717, 65 402, 224 080, 10 Ge⸗ 955 zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 2406, 27 344, 0511, 298 326, 30g 457, 28 Gewinne zu je 3000 chek. 3 die Nrn. 47 439, 91 460, 166 766, 175 620, 187 669, 16 172, 258 422, 260 508, 283 401, 265 388, 327 139, bas, 345 468, 357 576) in der Nachmittags kehüäng: 2 Gewinne zu je 10000 Mk. auf die 100 94 565, 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nrn. 1 207 267, 827 217, 28 Gewinne zu je 3000 Mk. 10 die Nrn. 8351, 73 003, 112 342, 128 102, 137 591, 204, 220 398, 222 075, 247 747, 250 569, 281044, 060, 906 855, 317 358.(Ohne Gewähr.) 80000 Mannheimer Eine Seite Nummer 83 gohner ſind unter ſtützungsbedürflig Aufſchlußreiche Zwiſchenbilanz des Mannheimer Hilfswerkes Vom Vorſitzenden des Arbeitsausſchuſſes des Mannheimer Hilfswerks, Bürgermeiſter Böttger, wurde in der letzten Zuſammenkunft des Aus⸗ ſchuſſes ein eingehender Bericht über die Tätig⸗ keit des Mannheimer Hilfswerks erſtattet. Im Nachſtehenden ſei das Wichtigſte, inſoweit es für die Oeffentlichkeit von Intereſſe ſein dürfte, wieder⸗ gegeben: Der Werbeausſchuß, an deſſen Spitze ſich wieder der Präſident der Handelskammer, Dr. Lenel, geſtellt hat, hat eine größere Anzahl von führenden Männern aus den Kreiſen der Mann⸗ heimer Wirtſchaft um ſich geſchart und eine ſehr er⸗ folgreiche Tätigkeit entfaltet. Von Firmen der Induſtrie und des Groß⸗ handels wurden bis zum 1. Januar 1933 rund 52 000 Mark gezeichnet. In einer Reihe von Betrieben und bei Behörden wurden Einzeichnungsliſten aufgelegt. Mit gutem Beiſpiel gingen hier die Beamten der Reichspoſt und der Polizei voran, von denen monatlich größere Be⸗ träge gezahlt werden. Ein günſtiges Ergebnis hatte auch die Notnadel⸗Woche. Ungefähr 8 000 Notnadeln wurden verkauft und als äußeres Zeichen der Hilfsbereitſchaft getragen. Von etwa 20 Werbern wurde ſyſtematiſch eine Hausſammlung durchgeführt. Jeder Spender erhält eine Helferkarte. Ueber alle Beiträge wird nur mit Notmarken quittiert. Das Ergebnis von zwei Monaten Hausſammlung beträgt rund 30 000 Mark. Insgeſamt wurden an Barſpenden Aeber den Ertrag der Lotterie liegt ein abſchließendes Ergebnis noch nicht vor. Die Verkaufszeit für die Loſe iſt erfreulicherweiſe ver⸗ längert worden. Bei den Erwerbsloſen hat auch in dieſem Winter die Beteiligung an den Holzſchlä⸗ gen ſehr ſtarkes Intereſſe ausgelöſt. Neben anderen Stellen hat auch die ſtaatliche Forſtverwaltung Wal⸗ dungen bei Neckarhauſen(bei Hirſchhorn) zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die Erwerbsloſen werden in Grup⸗ pen von 60 Mann zum Durchforſten eingeſetzt. Als Ertrag ſeiner Arbeit erhält jeder Holzfäller etwa 20 bis 22 Zentner geſundes Holz. Die eigentliche Fürſorgearbeit wird durch die Abteilung II des Mannheimer Hilfswerks(Not⸗ gemeinſchaft) geleiſtet. Als zweckmäßigſte Art er⸗ gänzender Hilfe gelten hier die Maſſenſpei⸗ ſungen. Die leiſtungsfähigen Küchen des Frauen⸗ vereins und des Katholiſchen Geſellenhauſes erleich⸗ terten die Einrichtung einer großen Zahl von Speiſeſtellen. Die Hilfsbedürftigen zahlen für ein kräftiges Mittageſſen 15 Pfg., wozu das Hilfswerk noch einen Zuſchuß in gleicher Höhe zu leiſten hat. Insgeſamt wurden bis zum 1. Januar 1933 auf dieſe Weiſe rund 200 000 Mittageſſen und zwar in 17 verſchiedenen Speiſeſtellen ausgegeben. Erfahrungsgemäß nehmen größere weniger an den Maſſenſpeiſungen teil. Es wurden deshalb Familien mit vier und mit Köpfen mit Lebensmittelpaketen unterſtützt. Im Dezember 1932 wurden 3000 Lebens⸗ mittelpakete an kinderreiche Familien ab⸗ gegeben. Als ergänzende Fürſorge wurden weiterhin und zwar durch die Geſchäftsſtellen der freien Wohlfahrtspflege zahlreiche Lebensmittelgutſcheine weiter⸗ Familien Reichshilfe für Mannheim nicht erhöht Die Februar⸗Reichswohlfahrtshilfe auf 427000 Mark feftgeſetzt Wie unſer GW.⸗Mitapbeiter an unterrichteter Stelle erfährt, hat Reichsfinanzminiſter Graf Schwe⸗ rin von Kroſigk ſich nicht in der Lage geſehen, eine grundſätzliche Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe für die Stadt Mannheim im Februar vorzunehmen. Dieſe Tatſache wird für Mannheim eine Enttäu⸗ ſchung bedeuten. Hatten doch ſämtliche kommunalen Spitzenverbände in den letzten Wochen mit größtem Nachdruck vom Reichsfinanzminiſter eine weſentliche Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe verlangt, da die Wohlfahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindever⸗ bände immer größer und immer drückender werden, Dieſe Forderungen haben— jedenfalls für den Mo⸗ nat Februar— einen praktiſchen Erfolg nicht ge⸗ habt. Der Reichsminiſter der Finanzen hat in einem Erlaß an die Badiſche Landesregierung den Anteil⸗ betrag der Stadt Mannheim an der Reichshilfe zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände für den Monat Februar 1933 auf 427 213 Mark feſtgeſetzt. 20 v. H. werden dem badiſchen Landesausgleichsfonds für beſonders notleidende Gemeinden und Gemeindever⸗ bände zugeführt. Die Stadt Mannheim kann alſo beſtimmt mit einer Februar⸗Reichswohlfahrtshilfe von 341 779,40 Mk. rechnen, wobei jedoch die Hoffnung und die Möglichkeit be⸗ ſteht, daß Mannheim bei der Ausſchüttung des badiſchen Landesausgleichsfonds ausreichend berück⸗ ſichtigt wird. Im übrigen erfolgt die Verteilung der Reichs⸗ wohlfahrtshilfe für Februar nach den verſchiedenen Durchführungsbeſtimmungen zur Wohlfahrtshilfe⸗ Verordnung vom 14. Juni 1932. Für die Stadt 102 000 Mark gezeichnet. Davon ſind bis 1. Januar 1933 rund 70 000 Mark eingegangen. Der Verband Einzelhandels hat wie im Vorjahre eine Warenſammlung durch⸗ geführt. Der Wert der diesjährigen Sammlung iſt mit 15000 Mark nicht zu hoch angeſetzt. Die Lebensmittelſammlung hat ſich bewährt. Es kann mit beſonderer Genugtuung feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Gebefreudigkeit der Land⸗ bevölkerung immer noch groß iſt. Insgeſamt wurden 130 320 Kilo Lebensmittel verſchiedener Art von badiſchen Landgemeinden geſpendet. Dazu kom⸗ men noch die Lebensmittelſpenden von Mannheim ſelbſt, insbeſondere die von den Mühlen. Von die⸗ ſen wurden an Mehl, Hülſenfrüchten und Grieß 29 000 Kilo geſpendet. Die Brockenſammlung hatte in dieſem Winter ein weniger gutes Ergebnis. Mit Rückſicht auf die fortſchreitende Verarmung der Geſamtbevöl⸗ kerung iſt das nicht weiter zu verwundern. Alle Spenden werden in der Brockenverwertungs⸗ ſtelle mit der notwendigen Sorgfalt hergerichtet, ehe ſie an die Hilfsbedürftigen weitergegeben wer⸗ den. Bei ſehr vorſichtiger Schätzung kann hier der Betrag von 16500 Mark in Einnahme geſtellt wer⸗ den. Alle Spenden, die durch die Brockenverwer⸗ tungsſtelle Mannheimer Hilfswerks weiter⸗ gegeben werden, ſind für die Hilfsbedürftigen voll⸗ ſtändig koſtenfrei. Diejenigen, welche das Gegen⸗ teil behaupten, ſind entweder falſch informiert oder haben die Abſtcht, das Mannheimer Hilfswerk zu ſchädigen. dum des des gegeben, die bereitwillig von den Mannheimer Ge⸗ ſchäften eingelöſt wurden. Eine beſondere Aktion der Brockenverwertungs⸗ ſtelle galt den Randſiedlern. Dieſe erhielten 3800 Petroleumlampen, 120 Herde und Oefen, dar⸗ unter 87 neue Oefen, die von einer Mannheimer Spezialfirma geſtiftet wurden. Außerdem konnte noch eine größere Anzahl von Bäumen und Sträu⸗ chern zur Anpflanzung an die Siedler abgegeben werden. Die Vermittlung von Mittagstiſchen an ernährungs bedürftige Kinder wurde auch in dieſem Jahre wieder aufgegriffen. Allen Kindern, denen im Vorjahre ſchon ein Freitiſch ver⸗ mittelt werden konnte, wurde auch in dieſem Jahre wieder ein Platz in einer Reihe von Haushaltungen ſichergeſtellt. 90 Freitiſche ſind bis zum 1. Januar neu hinzugekommen. Es wurden und werden ferner 50 Kinder auf Koſten eines großen Kaufhauſes täglich geſpeiſt und ein großes Mannheimer Hotel ſpeiſt ſchon ſeit mehr als einem Jahre un⸗ unterbrochen 40 ſchwächliche Kinder. Die kulturelle Nothilfe beſorgt im Rahmen des Mannheimer Hilfswerks ein beſonderer Ausſchuß. Bei der Notſchule haben ſich 400 Erwerbsloſe gemeldet. Sie rekrutieren ſich vornehmlich aus Handwerkern und Kaufleuten. Etwa 20 Lehrkräfte haben ſich ehrenamtlich zur Ver⸗ fügung geſtellt. Der Beſuch der Kurſe iſt gut. Es wird Kurzſchrift, Plakatſchrift, Buchhaltung und verſchiedenes andere gelehrt. Führungen und Be⸗ ſichtigungen ſollen die Erwerbsloſen mit den kultu⸗ rellen und wirtſchaftlichen Einrichtungen unſerer Stadt vertraut machen. In den Vororten finden vornehmlich Unterhaltungsabende ſtatt, die Mannheim ergibt ſich dabei folgendes Bild: In der Stadt Mannheim gab es am Stichtag der Zählung der Wohlfahrtserwerbsloſen durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung — 31. Dezember 1932— bei 260 871 Einwohnern 14007 Wohlfahrtserwerbsloſe oder 53,7 auf 1000 Einwohner. Der Reichsfinanzminiſter hat dieſe Mann⸗ heimer Wohlfahrtserwerbsloſenziffer auf 17 525 geſtaffelt und auf 18 035 veredelt. Für jeden dieſer„veredelten“ Mannheimer Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen erhält die Stadt Mannheim den Gruppeneinheitsſatz der Städtegruppe, zu der Mann⸗ heim gehört. Das ergibt einen Reichswohlfahrts⸗ hilfe⸗Anteilsbetrag von 427 213 Mk. für Mannheim im Februar. Die Reichswohlfahrtshilfe iſt gegenwärtig zwei⸗ fellos eines der ernſten und bedeutendſten kommu⸗ nalpolitiſchen Probleme. Der Deutſche Städtetag hat erſt kürzlich zu dieſem Fragenkomplex eingehend Stel⸗ lung genommen und gegenüber der Reichsregierung die Forderung nach organiſcher und einheitlicher Zu⸗ ſammenfaſſung der Arbeitsloſenhilfe und nach an⸗ gemeſſener Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe für die Gemeinden und Gemeindeverbände erhoben. Dieſe Forderungen des Deutſchen Städtetages lau⸗ fen für die Stadt Mannheim auf eine etwa 70pro⸗ zentige Erhöhung der Reichswohlfahrtshilfe gegen⸗ über dem bisherigen Zuſtand hinaus. Eine Stellung⸗ nahme der neuen Reichsregierung zu dieſen Forde⸗ rungen des Deutſchen und Preußiſchen Städtetages liegt bisher noch nicht vor. Aber das Reichskabinett wird bei der Neuregelung der Arbeitsloſenhilfe, die zum 1. April kommen muß, an ihnen nicht vorüber⸗ bis zum Ende des Jahres 1932 von rund 4000 Er⸗ werbsloſen beſucht worden waren. Alle mitwirken⸗ den Künſtler haben ſich auch hier ehrenamtlich in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Eine Spielſchar, gebildet aus Notſchülern und ⸗ſchülerinn erfreut ſich infolge ihrer ganz beſonderen künſtleriſchen Leiſtungen großer Sympathien. Zu den Erwerbs⸗ loſen⸗Veranſtaltungen des Planetariums hat das Hilfswerk 5400 Eintrittskarten zur Verfügung geſtellt. Rechtzeitig wurde für die Errichtung von Wärmehallen Sorge getragen. Auch in den Wärmehallen werden im Gegenſatz zu früher kulturelle Betreuungsmaßnahmen durchge⸗ führt. In den Konzerten des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege und in den Mann⸗ heimer Kinos wurden Tauſende von Frei⸗ plätzen durch Schützlinge des Mannheimer Hilfs⸗ werks belegt. Ueber die Einrichtung eines Werk⸗ heims für arbeitsloſe Mädchen wurde ſchon berichtet. Es kann nur wiederholt werden, daß auch dieſe Hilfe ſich nach jeder Richtung hin lohnt. Allen, die dem Mannheimer Hilfswerk wohlgeſinnt ſind und geſpendet haben, ſei der herzlichſte Dank ausgeſprochen. Tauſende von kleineren und grö⸗ ßeren Hilfeleiſtungen haben dazu beigetragen, das Hilfswerk zu ſtützen und ſeine Aufgaben zu erfüllen. Nicht unerwähnt ſoll hier bleiben, daß beiſpielsweiſe die Schülerinnen der Sozialen Frauenſchule vor Weihnachten mehrere Kiſten voll Wäſche, Klei⸗ dern und Spielſachen ſelbſt hergeſtellt und dem Hilfs⸗ werk zur Verfügung überwieſen haben. Viele, die gerne geholfen hätten, konnten nicht helfen, weil ſie inzwiſchen ſelbſt arm geworden ſind. Andere wieder, die hätten helfen können, haben ihre Hilfe unter nichtigen Vorwänden verſagt. Das Hilfswerk hat auch weiterhin alle Hände voll zu tun. Ob die Menge von Aufgaben erfüllt werden kann, wird davon ab⸗ hängen, ob die Mannheimer, die dem Hilfswerk bis⸗ her ablehnend gegenüberſtanden, ſich einfügen wer⸗ den in den Kreis der Helfenden. 80 000 Menſchen unſerer Stadt befinden ſich in Not. Deshalb muß der Ruf erneut an alle gehen: „Wir wollen nicht zulaſſen, daß in Mannheim jemand Hunger leide!“ * Mit Sonderzug in den Schwarzwald. Winter⸗ ſport⸗Sonderzüge zum halben Fahrpreis verkehren: Am heutigen Samstag: Mannheim ab 14.30, Heidel⸗ berg ab 14.33, Karlsruhe ab 16.00, Oberbühlertal an 17.38, Ottenhöfen an 17.35, Offenburg an 17.19 Uhr. Am morgigen Sonntag: Mannheim ab.30, Heidel⸗ berg ab.23, Karlsruhe ab.46, Oberbühlertal an .02, Ottenhöfen an.18, Offenburg an.11 Uhr. Rückfahrt am Sonntag: Offenburg ab 18.14, Otten⸗ höfen ab 18.22, Oberbühlertal ab 18.38, Mannheim an 21.11 Uhr. Die Sonderzüge führen direkte Wagen nach Oberbühlertal und Ottenhöfen und zurück. Rechnen Die Kleinſten der Kleinen hatten Rechenunter⸗ richt. „Wieviel iſt fünf weniger zwei?“ „Eins, Herr Lehrer.“ Der Lehrer ſpricht ſanft: drei.“ Ruft der Kleine:„Drei? Auch nicht ſchlecht.“ Jamilienchronik Seinen 76. Geburtstag begeht am morgigen Sonntag Tanzlehrer Jakob Schröder, B 7, 14 wohnhaft. Herr Schröder iſt ſeit 1878 Bezieher unſeres Blattes. * 79. Geburtstag. Frau Anna Benſinger, 0 6, 8, begeht am Montag in geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtigkett ihren 79. Geburtstag. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Sonntag Herr Georg Krämer mit ſeiner Gattin Bar⸗ bara geb. Knopf, 8 8, 2 wohnhaft. Willy Reichert kommt! wirb die Parole heißen, der dieſen Sonntag im Nibelungenſaal mit einer Künſtlerſchar gaſtleren wird. Wohl ſelten hat ſich ein Künſtler ſo raſch eingeführt und ſich die Herzen ſeiner Hürer in dem Maße erobert, wie es Willy Reichert nach den wenigen Gaſtſpielen, die er bisher im Roſengarten gegeben hat, be⸗ ſchieden geweſen iſt. Es iſt auch einfach unmöglich, ſich ſeinem fel⸗ nen, geſchliffenen Humor zu ent⸗ ziehen. Der mit großer Spannung erwartete Abend wird dementſpre⸗ chend auch einen durchſchlagenden Erfolg zu verzeichnen haben, und wer ſich ſo recht einmal von Herzen unterhalten will, wird nicht ver⸗ ſäumen, den großen bunten, heite⸗ ren Abend mit Willy Reichert die⸗ ſen Sonntag zu beſuchen. Außer Willy Reichert wirken noch mit: Renate Ferber, Oskar Hetler, Hugo Bettin, die Fünf Rondos, die weiblichen Reyellers, die Drei Wiener Straßenſänger, der Clou aller internationalen Variets⸗Bühnen, Hans Groſſer, ein fabelhafter Accordeon⸗Virtuoſe und last not least die geſamte Kapelle der Schutzpolizei Ludwigshafen unter der perſönlichen Leitung ihres Kapellmeiſters Joſeph Schuſter. Ein Programm, wie es ſchon lange nicht mehr in einem Bunten Abend vereinigt werden konnte. „Ich möchte ſagen: Evangeliſche Morgenfeier im Südfunk Die Evangeliſche Morgenfeier am Sonntag(19. Februar) wird von Mannheim aus übertragen. Die Ansprache hält 1 Maas Heidelberg. Außerdem wirken noch mit Kirchenmuſiköſrektor Univerſiätsprofeſſor Dr. Pop pen ⸗ Heidelberg und der von ihm geleitete Chor des gehen können. Evangeliſchen Kirchenmuſikaliſchen Inſtituts der Uniper⸗ ſität Heidelberg. f 15 d W DiE Zigarette DER Zgcreften e HO* 4. Seite/ Nummer 83 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 18. Februar 1938 Aus Baden Auf zum Rodeln! Heidelberg, 18. Februar. Die Rodelbahnen ſind gut. Am Freitag herrſchte überall ein reges Treiben auf den abſchüſſigen Bahnen. Bevorzugt ſind vor allem die Strecken vom Speyrershof abwärts am Friedhof vorbei. Es wäre zu wünſchen, daß die Stabtverwaltung nicht ſofort Kies ſtreuen läßt, um den Kindern das Vergnügen zu ſtören. Wenn keine Temperaturerhöhung eintritt, bieten die Bahnen für Samstag und Sonntag auch den Mannhei⸗ mern reiche Gelegenheit zur Ausübung des Rodel⸗ ſports. Da ſind ja der Klingerteich bis hinauf zur Molkenkur, der Schloßberg, der Philoſophenweg, der Hainsbachweg, die Hirſchgaſſe, die Straße von der Möunchberghütte nach Handſchuhsheim und noch viele andere verſteckt liegende Bahnen. „Eine weſentliche Verbreiterung hat der Stei⸗ gerweg erfahren. Dieſe Annehmlichkeit kommt auch dem Rodelſport zugute. Der Fußweg oberhalb des Friedhoftores, der durch die Erweiterung der Friedhofanlagen eingezogen werden mußte, wurde durch einen neuen erſetzt; er mündet an der alten Stelle auf die Speyrershofſtraße. Da die Fußwege und die Nebenwege neben den Rodelbahnen im Wald gut gehalten ſind, bietet ſich auch dem Fußgänger Ge⸗ legenheit, ſich an dem Tun und Treiben auf den Rodelbahnen zu erfreuen, Heiratsſchwindler verurteilt * Karlsruhe, 18. Februar. Ein 30jähriger Händ⸗ ler namens B. aus Bietigheim bei Raſtatt, der mit dent Spargroſchen eines Dienſtmädchens ein otorrad kaufte und dann das Mädchen ſitzen ließ, erhielt wegen Heiratsſchwindels drei Monate Gefängnis. Vom Auto angefahren * Gernsbach im Murgtal, 18. Februar. Am Donnerstag wurde auf der Fahrſtraße von Gerns⸗ bach nach Staufenberg beim Krankenhaus die 43jäh⸗ rige Ehefrau Grimm, Mutter von 13 Kin⸗ dern, die ſich auf dem Heimweg nach Staufenberg befand, von einem Laſtauto ſeitlich erfaßt und zu Boden geworfen. Die Verunglückte, die das Heran⸗ nahen des Laſtwagens anſcheinend nicht bemerkte, vielleicht auch das Signal überhörte, wurde mit ernſtlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Die Unterſuchung wegen der Schuldfrage iſt ein⸗ geleitet. In eine Mühlentransmiſſion geraten * Zimmern(Amt Engen), 18. Februar. Der in den 40er Jahren ſtehende Mühlenbeſttzer K. Link geriet am Donnerstag nachmittag in die Transmiſſion der Mühle und wurde von den Treibriemen mitgeriſſen. Frau Link eilte auf das unnatürliche Geräuſch der Tranusmiſſion in die Mühle, wo ſte zunächſt zu ihrem Eutſetzen die abgeriſſenen Jüße ihres Mannes liegen ſah, ohne zu wiſſen, was vor⸗ gefallen war. In ihrer Todesangſt rief ſie nach ihrem Mann, dem die Kleider vom Leibe ge⸗ riſſen waren und der in raſender Geſchwindigkeit. von der Transmiſſion herumgeſchleudert wurde. Zum Glück konnte ſie das Werk ſofort zum Still⸗ ſtand bringen, worauf man den Mühlenbeſitzer als verſtümmelte Leiche bergen konnte. * * Rippberg(Amt Buchen), 18. Februar. Das Eiſenwerk Kurtz in Rippberg hat die Arbeitszeit der geſamten Belegſchaft auf 3 Wochentage kürzen müſſen. Die Schloſſer und Dreher des Werkes arbeiten ſchon ſeit längerer Zeit verkürzt. Forderungen der Landwirtſchaft Für Senkung der Grundſteuer und Beſeitigung der Schlachtſteuer Die Berichte deutſcher Landwirtſchaftskammern über die Lage der Landwirtſchaft im Januar be⸗ ſagen u..: Der Sturz der Preiſe auf dem Buttermarkt hat zwangsläufig auch die Milchpreiſe in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen, die Viehpreiſe haben in den letz⸗ ten Wochen z. T. nicht unerheblich weiter nach⸗ gegeben. Auf der anderen Seite ſind die Ausgaben für Löhne, Soziallaſten, Zinſen und dergl. faſt un⸗ verändert hoch. Die Forderungen der Landwirtſchaft gehen weiterhin nach Senkung der Grund⸗ ſteuer, Beſeitigung der Schlachtſteuer und Ausdehnung des ermäßigten Umſatzſteuer⸗ ſatzes von 0,85 v. H. auch auf Vieh und ſämtliche Veredlungserzeugniſſe. Die Feldarbeiten ruhten faſt vollſtändig. Inwie⸗ weit der ſtarke Froſt den nur teilweiſe durch eine leichte Schneedecke geſchützten Saaten geſchadet hat, läßt ſich noch nicht überſehen. Auf die Grünland⸗ flächen wurde z. T. noch Stalldung ausgetragen. Das Intereſſe für die Pferdezucht hält nach wie vor an. Die ſchwierige Lage in der Rindviehzucht und Milchwirtſchaft hat ſich im Be⸗ richtsmonat nicht gebeſſert. Auch der Schlacht⸗ viehmarkt hat keinerlei Entlaſtung erfahren. Nur für Zuchtvieh werden noch einigermaßen be⸗ friedigende Preiſe erzielk. Auch in der Schweinezucht hielt die ſchlechte Markt⸗ und Abſatzlage für Schlacht⸗ vieh an. Die Eierpreiſe zeigten, nachdem durch die Froſtperiode ein zeitweiliges Anſteigen zu ver⸗ zeichnen war, gegen Ende des Monats wieder rück⸗ läufige Tendenz. In den grundlegenden Schwierigkeiten der Geflügelhaltung hat ſich nichts geändert. Die Geflügelwirtſchaft er⸗ wartet von einer ausreichenden Eierzollerhöhung und der in Ausſicht ſtehenden Hühnerweizenaktion eine Beſſerung ihrer Lage. In der Forſtwirtſchaft hat die geringe Ver⸗ mehrung der Nachfrage nach Holz, vor allem Gru⸗ benholz, angehalten. Es iſt zu hoffen, daß die Papierholzkontingentierung, wie die hauptſächlich dem Grubenholz zugute kommende Zollerhöhung ab 1. Februar zu einer ſpürbaren Beſſerung der Holzpreiſe beitragen und die Geſamtwirtſchafts⸗ lage unter Senkung der untragbaren Zins⸗ und Steuerlaſten ſich dermaßen entwickeln wird, daß eine geregelte, planmäßige Wirtſchaftsführung in der Forſtwirtſchaft nach den langen Jahren völligen Nie⸗ derbruches wieder möglich werden kann. Im Gemüſebau hat das Angebot an inlän⸗ diſchem Gemüſe langſam nachgelaſſen. Mit der Froſt⸗ periode kam es beſonders für Freilanderzeugniſſe zu ſcharfen Preisaufwärtsbewegungen, die Preis⸗ gewinn konnten auch nach dem erneuten Witte⸗ rungsumſchwung infolge der Verringerung des An⸗ gebotes faſt völlig behauptet werden. Geringer waren die Preiserhöhungen für Ueberwinterungsgemüſe, aber auch hier iſt beſonders auf dem Kopfkohl⸗ markt eine leichte Beſſerung der Abſatzlage zu ver⸗ zeichnen. Die Preiſe für Kopfkohl, Wurzel⸗ und Knollengemüſe müſſen aber noch immer als ſehr niedrig bezeichnet werden. Von Auslandsgemüſen erſchienen größere Mengen Blumenkohl, Salate, Zwiebeln und Tomaten auf dem Markt Den Obſtmarkt beherrſchte ein ſtarkes An⸗ gebot von Apfelſinen und Aepfeln aus⸗ ländiſcher Herkunft. Die inländiſchen Zufuhren an Aepfeln ſind merklich zurückgegangen. Im Weinbau iſt die Abſatzlage befriedigend. Die Preisentwicklung zeigt ſteigende Tendenz. In der Berichtszeit ſind in der Landwirtſchaft, nachdem die Herbſtarbeiten erledigt waren, nur nock die not⸗ wendigſten Arbeitskräfte beſchäftigt worden. Star⸗ kem Intereſſe begegneten Arbeitsdienſt und Siedlung. Bühl fordert Bahnhofneubau * Büthl, 18. Februar. Die Stadt Bühl bemüht ſich ſeit langem um dle endliche Beſeitigung der völlig unzulänglichen Bahnhofsverhältniſſe. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß der Bahnhof neubau aus wirtſchaftlichen und techniſchen Gründen unbedingt verlangt werden müſſe, und die Reichsbahnhauptver⸗ waltung nicht umhin könne, die Mittel im Rahmen ihres Arbeitsbeſchaffungsprogramms bereitzuſtellen. Vor allem ſei es der rapid zunehmende Obſt bau, der eine Aenderung der Verhältniſſe am Verlade⸗ bahnhof gebieteriſch fordere, ſeien doch im Jahre 1932 156920 Zentner Obſt verladen worden. Der Bürgermeiſter teilte in einer öffentlichen Verſammlung mit, daß ſich die Reichsbahn zurzeit mit dem Auswege befaſſe, am Verladebahnhof ein drittes Gleis einzurichten. Damit könne man ſich nicht abfinden laſſen. In einer Entſchließung oll gegen die Abſicht der Reichsbahn proteſtiert und die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Bahnhof⸗ umbaues gegenüber Regierung und Landtag zwecks Weiterleitung an die Reichsbahnhauptverwaltung nochmals eingehend begründet werden. Der Hirſchdiebſtahl im Bohrertal aufgeklärt Freiburg i. Br., 18. Februar. In einer Januar⸗ nacht 1932 verſchwanden aus dem Garten einer Villa in der Nähe der Schauinslandtalſtation zwei präch⸗ tige Damhirſche im Wert von 700 Mark. Am Morgen fand man den abgetrennten Kopf und das Geweih des männlichen Tieres im Garten vor. Län⸗ gere Zeit beſtand die Vermutung, die Hirſche ſeien von einer vierköpfigen Geſellſchaft abgeſchlachtet worden und das zerteilte Fleiſch in Ruckſäcken in die Stadt verbracht. Einer der Beteiligten hat aus der Schule geplaudert. Die vier Wilddiebe hat man einſt⸗ weilen in polizeilichen Gewahrſam genommen. * „ Plankſtadt, 18. Februar. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr hielt dieſer Tage ihre diesjährige Generalver⸗ ſammlung ab. Der erſte Kommandant, Georg Mi⸗ chael Treiber, eröffnete die Verſammlung und dankte den Kameraden für die wirkſame Unter⸗ ſtützung im abgelaufenen Jahre. Sieben Uebungen einſchließlich der Schlußübung wurden abgehalten. Für 25jährige Dienſtzeit erhielt Kamerad Georg Lauer eine Auszeichnung. Beteiligt hat ſich das Korps beim Feuerwehrfeſt in Ladenburg, bei den Schlußproben in Schwetzingen und Eppelheim. Da der ſeitherige Kommandant infolge ſeines vorgerück⸗ ten Alters eine Wiederwahl nicht mehr annahm, wurde zu ſeinem Nachfolger Karl Seitz, Tüncher⸗ meiſter, gewählt. * Karlsruhe, 18. Februar. In der Zeit vom 14. bis 16. Februar wurde die Umzäunung eines auf dem Seldeneckſchen Feld gelegenen Gartens nie⸗ dergeriſſen, etwa 400 Erdbeerſtöcke und Kör⸗ belrübenſamen zertreten und eine Garten⸗ hütte beſchädigt. Dem Eigentümer entſtand dadurch ein großer Sachſchaden. Als Täter kommen mehrere 10—14 Jahre alte Schüler in Frage. * Löffingen(Amt Neuſtadt im Schwarzwald), 18. Nachbargebiete Autounfälle 0 Ludwigshafen, 18. Februar. Ein Perſonen kraftwagen aus Landau kam geſtern in der Nähe der Stadtgärtnerei ins Schleudern. Er überſchlug ſich und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Führer wurde leicht, ein Inſaſſe erheblich verletzt und der Kraftwagen ſtark beſchädigt.— Geſtern nach⸗ mittag kam ein Perſonenkraftwagen aus Karlsruhe in der Nähe der Raſchigſchen Firma ins Rutſchen, Beim Verſuch, den Kraftwagen nach links zu steuern, drehte er ſich um ſeine eigene Achſe und geriet in eine Radfahrergruppe. Vier Perſonen wurden verletzt; zwei davon mußten ins Marien⸗Krankenhaus verbracht werden. Gefahren der Straße * Pfeddersheim bei Worms, 18. Februar. Zwei Knaben im Alter von 4 und 5 Jahren wollten einem Kraftfahrzeug ausweichen und liefen in ein Per⸗ ſonenauto hinein. Sie wurden nach Anlegung von Notverbänden ins Krankenhaus Worms eingeliefert. Wegen Totſchlags und ⸗verſuchs verurteilt * Mainz, 18. Februar. Am Vorabend der erſten Reichstagswahl 1932, am 30. Juli, disputierten an der alten Ulme in Schimsheim einige Einwohner, die verſchiedenen Parteien angehörten, über den vorausſichtlichen Ausgang der Wahl. Dabei kam es zu einer Schlägerei, wobei der Flaſchenbierhänd⸗ ler Ph. Stabel von politiſch Andersdenkenden zu Boden geworfen und geſchlagen wurde. Der Sohn des Ueberfallenen, der 24 Jahre alte Arbeiter Peter Stabel, der einige Meter entfernt ſtand, glaubte ſei⸗ nen Vater in großer Gefahr und gab einen Reyol⸗ verſchuß in der Richtung auf die Kämpfenden ab. Die Kugel traf einen Reichsbannermann in die rechte Stirnſeite, drang hinter dem rechten Ohr aus dem Kopf heraus und traf dann einen zweiten Reichsbannemann in den Leib. Der in den Leih Ge⸗ troffene ſtarb ſofort. Der Schütze, ein SA.⸗Mann, hatte ſich in mehrtägiger Verhandlungsdauer vor dem hieſigen Schwurgericht zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Gefängnis. Das Schwurgericht verurteilte den Angeklagten we⸗ gen Totſchlagsverſuchs und Totſchlags zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis unter Anrechnung von ſechs Monaten Unterſuchungshaft, Jagesekalesicles Samstag, 18. Februar Nationaltheater:„Die Marneſchlacht“, eine deutſche Fro⸗ gödie von Paul Joſeph Cremers, Miete D, 20 Uhr. Maskenball der Privatchauffeure im Friedrichspark, 20 Uhr, Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.15 Abendvorſtellung, anſchlie⸗ gend Hausball. Pfalzbau: 20.15 Uhr Bunter heiterer Abend. Anſchließend offizteller Funbball. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Weinberg: 20.30 Faſchingsrummel mit Tanz(Verlänge⸗ rung)]. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee. 20 Uhr Konzert mit Ein⸗ lagen. Lichtſpiele: Alhambra:„Moral und Liebe“.— Univerſum:„Der Rebell“ und Bühnenſchau.— Gloria⸗Paloſt:„Wolkenſtürmer“.— Palaſt⸗ Theater:„Die öder keine“.— Capitol:„F. P. 1 antwortet nicht“.— Scala⸗ Theater:„Filmverrückt““, :„Das Geheimnis um Johonn Schauburg:„Tod über Schonghat“. Sehenswürdigkeiten Schloßmuſeum: Sonderausſtellungen:„Aus dem Belwerk der Mode(1750—1850), ferner„Werdegang der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 1416 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Sonder⸗ Ausſtellung„Arbeiten der Mannheimer Photographen Leo Feige und Emil Rexroth“.— Sonderausſtellung des Zeug⸗ hausmuſeums in der Kunſthalle:„Die Kunſt Altamerkkas“, geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar * Hauſfach, 18. Februar. Der ſeit acht Tagen ver⸗ von Einwohnern der Gemeinde Horben entwen⸗ Februar. In der Verſammlung unſeres Narren⸗ NMhein⸗Pegel 14. 15. 16. 17. 18. Nectar Pegelſ 1s 1 1. mißte im 73. Lebensjahr ſtehende Anton Heine det und aufgegeſſen worden. Dort angeſtellte Haus⸗ vereins der Laternenbrüder befaßte man ſich mit ase. 0,28 0,109.4. 0 o oaſſ Mannheim. 3 04 2 872 20 wurde im Walde hinter der Greifsbergkapelle er⸗ ſuchungen blieben jedoch ergebnislos. Das Hirſch⸗ den Veranſtaltungen über Faſtnacht. Außer dem Dreiſach.. 37 318, 0 Joe Siam. 103 005 08 0 2 5. 2 5 5 5 235 5 Kehl.. 229 2,242, 22 2,18.130 Jagſtfeld 21111 15 hängt aufgefunden. Wie die ärztliche Unterſuchung fleiſch wurde nicht in irgendeiner Küche von Horben, traditionellen Hemöglonkerzug am„ſchmutzige Mara 35 407.98 85.810 Peowtann 633 632025 3 ergab, dürfte der Tod ſchon vor einigen Tagen ein- ſondern— wie ſich jezt herausſtelt— auf Koch: Dunſtig“ ſon nur eine kleinere Faſtnachtsunterhal- auß en. 25 24, 28 240 12 eee getreten ſein. herden in Freiburg zubereitet. Die Hirſche ſind!! tung der Naxrenſugend abgehalten werden. Rölnnn 3710 2097274.42, 27[ 5 Am Morgen umarmte ſie ihre Kinder noch ein⸗ mal, drückte Alois, dem die Tränen durch die tiefen Furchen rannen, die Hand und ſagte:„Alois, du biſt jetzt der einzige, Alois, verſprich mir..“„Iſt ſchon gut, Mutter Pacher, iſt ſchon gut!“ nickte er und um⸗ klammerte ihre Hand mit ſeinen ſchlanken Gauner⸗ und Muſikerſigern. Dann ging der Landjäger mit Mutter Pacher davon. Die Dorfjungens läymten um den Wagen, die Scheiben waren eingeworfen, wohin man trat, knackten die Glasſplitter, der Geranium⸗ ſtock lag zerbrochen vor dem Herd, die trockene Erde war auf das Geſchirr geſtreut, in dem ſich die Reſte vort Mutter Pachers geſtohlenen Kartoffeln befan⸗ den. Alois hatte die beiden Kinder feſt an ſich ge⸗ drückt, ſaß mit ihnen auf dem hinterſten Bett und wartete geduldig, bis der Lärm vorüber wäre. Als der Landjäger mit der Frau nach Ulm kam, und als ſtie über die große, eiſerne Brücke gingen, ſprang Mutter Pacher in die braune Donau. Wieder gab es Geſchrei und Gerufe und Hin und Her aufgereg⸗ ter Menſchen, wie ſo oft in den letzten Monaten, wenn der wilde Ritter von Thüringen den Leuten nicht mehr gefiel. Dann war alles ſtill, und Mutter Pacher brauchte nicht mehr zurückkommen und mit dem Teller das Benefiz einſammeln. Alois verkaufte den Wagen, ging in die Stadt und legte das Geld für die beiden Kinder bei der Spar⸗ kaſſe an, Viel war es nicht, denn für einen Komö⸗ dlantenwagen wird heutzutage wenig bezahlt. Seine Baßlaute⸗nahm er um die Achſel, über dem Ruckſack hingen ein paar Wolldecken, die Kinder nahm er bei der Hand, ſo zog er in den Juni und in das gute Wetter hinein. Die Kinder machten kleine akroba⸗ tiſche Kunſtſtücke, Brücke und Handſtand, dazu die koketten Bewegungen der Artiſten, ſie waren ſchlau und zäh. Mit rührenden Stimmen piepſten ſie den Satz, den ſie unzähligemale gehört und geſprochen hatten:„Bitte die geehrten Herrſchaften um ein klei⸗ nes Benefiz oder Trinkgeld.“ Alois zog mit ihnen in die Dörfer, wo ſie den alten Pacher als wilden Ritter und ihn als urkömiſchen Jakob noch von der Glanzzeit her in Erinnerung hatten. Irgendwo er⸗ ſtand er einen Affen; irgendwo erſtand er einen grü⸗ nen Papagei. Nun waren ſie zu fünfen, beinahe eine ganze Truppe wieder, wie damals „Dem Papagei brachten ſie den Satz bei: „O du lieber Auguſtin, Auguſtin, Auguſtinn und zum Schluß ihrer„Galavorſtellung“ ſangen die können zum erſten Male Handzeichnungen Pacherkinder, der Komiker Alois und ein Teil des Publikums den Refrain:„Alles iſt weg!“ Der Affe ſchwenkte eine kleine Fahne, und die Leute lachten. Die beiden Egell Sonderausſtellung des Städt. Schloßmuſeums Das Städtiſche Schloß muſeum Mann⸗ heim eröffnet Sonntag, den 19. Februar, eine neue Sonderausſtellung, die anſtelle der Rheinbrücken⸗ Schau getreten iſt: Hand zeichnungen von Paul und Auguſtin Egell. Dieſe Schau btl⸗ det ein wichtiges Glied in der Aufgabe des Muſeums, das Schaffen der kurpfälziſchen Künſtler kunſtwiſſen⸗ ſchaftlich zu erforſchen und zur Darſtellung zu brin⸗ gen. Den gleichen Zweck verfolgten die früheren Kobell⸗ und Sintzenichausſtellungen. Dank dem bereitwilligen Entgegenkommen des Kurpfälziſchen Muſeums in Heidelberg, des Wallraf⸗RichartzMuſeums in Köln, der Staat⸗ lichen Graphiſchen Sammlung in München und des Martin von Wagner⸗Muſeums in Würzburg des kur⸗ pfälziſchen Bildhauers Paul Egell(16911752) und ſeines in München verſtorbenen Sohnes Aug u⸗ ſtin Egell(17301785) in großer Anzahl vor⸗ geführt werden. Von Paul Egell ſind Entwürfe zu Grabdenkmälern, Altären, Kanzeln, Niſchenfiguren, Illuſtrationen uſw. ausgeſtellt, die zuſammen mit Radierungen von und nach Egell einen umfaſſenden Einblick in die künſtleriſche Schaffenswelt und die bildneriſche Eigenart dieſes führenden deutſchen Rokoko⸗Meiſters gewähren, auf den Mannheim gonz beſonders ſtolz ſein darf. Von dem weniger bedeutenden Sohne Auguſtin Egell, der die Ueberſiedelung des Hofes nach Mün⸗ chen mitmachte, werden meiſt in Deckfarben aus⸗ geführte Entwürfe zu Grabmälern, Wanddekoratio⸗ nen u: dgl. gezeigt. Es liegt ein beſonderer Reiz darin, die Handzeichnungen Egellſaal des Schloßmuſen is ausgeſtellten gro⸗ ßen Bildwerke Paul Egells und an ſeine herrlichen Stuckarbeiten im Treppenhaus und in den Prunk⸗ ſälen des Schloſſes genießen zu können und ſich dabei bewußt zu werden, wieviele hervorragende Werke Mannheim dieſem reichen Künſtlerleben verdankt. im Anſchluß an die im O„Badiſche Heimat“ gedenkt Wagners. Zu einer ſehr anregenden Gedächtnisfeier anläßlich des 50. Todestages hatte die Ortsgruppe Mannheim der „Badiſchen Heimat“ e. V. in den großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes eingeladen. Um die Vor⸗ bereitung und Durchführung des ganzen Abends hatte ſich Herr Hauptlehrer Georg Emig reiche Verdienſte erworben, der ſeine großen künſtleriſchen Fähigketen ſelbſtlos in den Dienſt der guten Sache ſtellte. In einer von mitreißender Begeiſterung er⸗ füllten Rede zeichnete Herr Emig in großen Zügen ein Bild des wechſelreichen Lebens⸗ und Entwick⸗ lungsganges von Wagner, wobet zur Anſchaulichkeit geſchickt eingeſtreute Proben aus dem Briefwechſel mit Mathilde Weſendonck, Liſzt und Heckel ſehr viel beitrugen und auf intereſſante Einzelheiten von Wagners Aufenthalt in Mannheim hingewieſen wurde, Die auch rhetoriſch eindrucksvolle Rede er⸗ fuhr eine wichtige Ergänzung durch die durchwegs gelungene Wiedergabe von Bruchſtücken aus Wag⸗ ners Werken, wobei Sologeſänge mit Inſtrumental⸗ vorträgen wechſelten. Frau Mattlin⸗Bauer⸗ feld erbrachte mit Liedern und der Hallen⸗Arie aus Tannhäuſer ebenſo einen Beweis ihrer präch⸗ tigen ſtimmlichen Begabung wie ihrer künſtleri⸗ ſchen Einfühlung. Herr Alfred Färbach, mit leb⸗ haftem Beifall begrüßt, bewies in Einzelgeſängen aus Lohengrin(„Gralserzählung“), Walküre(„ein Schwert verhieß mir der Vater“) und Meiſterſinger (Preislied) aufs neue die ungebrochene Kraft und den Glanz ſeines Organs, das bei Wagner beſon⸗ ders vorteilhaft zur Geltung kommt. Die Trauer⸗ muſik bei Siegfrieds Tod aus Götterdämmerung und die Verwandlungsmuſik aus Parſifal, von Herrn Emig ſehr ausdrucksvoll am Flügel vorge⸗ tragen, vervollſtändigten weiterhin das Bild von Wagners Schaffen, ebenſo das Meiſterſinger⸗Vor⸗ tett des Philharmoniſchen Orcheſters) und das be⸗ kannte„Albumblatt“, für Klavierquartett arrangiert. Bei faſt allen Muſikvorträgen wirkte Herr Emig verdienſtvoll und anſchmiegſam als Begleiter am Klavier mit. Der Abend bot ſomit den zahlreich er⸗ ſchienenen Hörern ein überſichtliches Bild von Wag⸗ ners Lebenswerk und wirkte vorbildlich durch die Anordnung, die es geſtattete, mit einfachen Mitteln die Bedeutung des vor einem halben Jahrhundert dahingegangenen Tondichters vorzuführen. ſpiel(Klavier in Verbindung mit dem Streichquar⸗ Furtwängler in London Unſer Londoner Vertreter ſchreibt uns: Das Berliner Philharmoniſche Or⸗ cheſter iſt unter Leitung von Dr. Wilhelm Furtwängler zu ſeinem alljährlichen Beſuch nach London gekommen und, wie immer, begeiſtert empfangen worden. Als Botſchafter der deutſchen Muſikpflege trägt Dr. Furtwängler eine hohe Ver, antwortung, und man darf vielleicht in den Ausdruck der Hochachtung eine leiſe Note der Kritik miſchen. Das muſikaliſche england, das Furtwänglers Lei⸗ ſtung einmütig bewundert, iſt ſich ebenſo einig dar⸗ über, daß ſeine ſchwache Seite in den Program? men liegt, die er regelmäßig für die Londoner Kon⸗ zerte auswählt. Gegen einen Beethovenabend, an dem er die Erſte Symphonie, die Coriolan⸗Ouuer⸗ türe und die Eroica ſpielt, iſt gewiß nichts einzu⸗ wenden, obwohl viele ſich freuen würden, etwas weniger bekannte Werke von den Berlinern 00 hören. Es liegt aber ſchon hierin ein Prinzip, da wir für falſch halten. Furtwängler ſelbſt bemerkt während des erwähnten Beethovenabends, es ſel wohl ein Mißgriff geweſen, den Engländern den Corivlan zuzumuten, da ſie für die Tragik der Ouner⸗ türe ſicherlich kein Verſtändnis aufbringen könnten. Dieſelbe Schätzung ſpricht noch viel deutlicher aus den Programmen der anderen Konzerte, die Jahr für Jahr Werke, wie die Ouvertüren zu„Freiſchliz und„Roſamunde“ enthalten. Darüber beklagen 7 die Engländer mit vollem Recht. Das Publikum 9 1 dieſe erleſenen Sonderkonzerte beſucht, iſt in London durchaus nicht weniger muſtkverſtändig als das ge bildete Publikum in Berlin, München oder 1 Die Verwahrloſung der engliſchen Preſſekritik, 1 55 der Muſik faſt ſo ſchlimm iſt, wie im Theater me 5 auch nicht ganz ſo ſchlimm, wie in den ee chungen, kann oberflächliche Beurteiler über die 5 telligenz des engliſchen Konzertpublikums 1 täuſchen. Ein Dirigent mie Furtwängler durſte ag nach ſo vielen Londoner Beſuchen dieſen Fehler 5 mehr machen. Er leiſtet fonſt der ohnehin ſchon der breiteten Anſicht Vorſchub, daß die deutſchen 10 5 nur deshalb ſo erſtklaſſig ſpielen, weil ſie ſic an unaufhörliche Wiederholung einer geringen Zah klaſſiſchen Werken beſchränken. N Au ang Tro⸗ Uhr. hlie⸗ Samstag, 18. Februar 1933 5. Seite/ Nummer 83 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 19., 20., 21. FEBRUAR Das Marktleben einst und jetzt Schriesheimer Marktverkehr in früherer Zeit Es war zur prächtigen Kirſchenblütenzeit des Jahres 1470, als Schriesheim nach Zerſtörung der Strahlenburg ſeiner Stadtrechte für immer beraubt und wieder zum gewöhnlichen Dorf herabgewürdigt wurde. Faſt zweihundert Jahre lang ſpielte es eine unbedeutende Rolle, bis es 1650 mit ſeiner Erhebung zum Marktflecken neue Bedeutung erlangte. Zwei Jahre vorher war der Weſtfäliſche Friede geſchloſſen worden und hatte dem unſeligen Dreißigjährigen Kriege mit Hunger und Peſt, der Verwüſtung des Landes und Verwil⸗ derung der Sitten ein Ziel geſetzt. Verarmt und verödet waren die deutſchen Lande; doch Friede und Religionsfreiheit gaben die Grundlagen zum laftg⸗ ſamen Wiederaufſtieg. Für Schriesheim hatte die Verleihung der Marktrechte große Bedeutung. Seine Jahrmärkte erfreuten ſich bald der größten Beliebtheit weit und breit, ſo daß ſich die bäuerliche Bevölkerung der Bergſtraße, des Rheingaues und der Pfalz in Scha⸗ ten dazu einfand. Am größten und beſuchteſten war von jeher der Mathaiſemarkt. Seinen Namen hat er von dem Feſte des Apoſtels Matthias, das die Kirche am 24. Februar begeht. Der Markt wurde aber nicht am 24. Februar, dem Matthias⸗ oder Mathaiſetag, ſondern erſt am erſten⸗ Dienstag im März abgehalten. Er war hauptſäch⸗ lich Rindvieh⸗ und Pferdemarkt, und zwar der größte und beſuchteſte im weiten Umkreis. Der zweit⸗ größte Jahrmarkt war der Jakobimarkt, be⸗ Fest- rogramm FJommatang. den 79. Serum Formitlags II U he, Eminung des Murtles, de- Ausslellung und des Zehnikellems mit Orchester. Konzert, Ende 10 Uhr abends Montag den 20. Februar: FVormitlags 9 Vhr: Mieder eröffnung sdtlichie Aus“ Slellangstdume und des Zehinthelless Nachmlitags 2 Uhr: Orchiesterkonzert im Zehntſelles, Ende 10 Ulir abends Dienstag, den 27. Sebrahr Haupttag): Vormittags 9 Uh: Beginn des Malhalsemarktes vn.-12 Uu, Rindvieh, und Pferdemathit mit Hramtierung vorm. 10 Uhr: Oeffnung der Ausstellung Nachmittags I Uhr.: Beginn des Schauseitens auf dem Rellplatz des Reiter vereins Schiieslieim, anschiließ. großer, Umzug de, Reiles neteinè der Umgebung dureh die Ortsstraßhen nachm. A Uhr: Heis verteilung flir landwirtschafll. und gewefbliclie Aussteller soubiée Gespanne und Reiter vereine vor dem Rathaus AN allen à Tagen: Exrtraüige der Nebenbalim, Sonder. wagen des Aulobusses, Ausgabe von Sonntagstgarten aucli am Dienstag— Volksfest und Vunderbelustigungen au, der neuen Anlage Vom 19.21. Februar 1933 Haupttag Diens iag nannt nach dem Apoſtelfeſt Jakobus(25. Juli), der am letzten Dienstag im Juli ſtattfand. Durch den guten Beſuch dieſer beiden Märkte angeregt, erſuchte die Gemeinde um Bewilligung eines dritten, des Bartholomämarkte 8, der erſtmalig am dritten Montag im Auguſt des Jahres 5 1753 veranſtaltet wurde und gleichfalls ſo beſucht war, daß ihm ein vierter und letzter Markt ſeit 1739 folgte, der jeweils am letzten Dienstag im Oktober abgehalten wurde. Während der dritte Jahrmarkt, der Bartholomä⸗ markt vom Jahre 1753, noch den Namen eines Apo⸗ Mathalsemarkt in Schriesheim ſtels trägt(Feſt am 25. Auguſt), fehlt dem vierten Jahrmarkt, dem Oktobermarkt, dieſe religiöſe An⸗ lehnung: ſein Gründungsjahr fällt nicht umſonſt zu⸗ ſammen mit dem Beginn der franzöſiſchen Revo⸗ lution. An die Viehmärkte ſchloſſen ſich ausgedehnte Krämermärkte an, wo der Bauer ſein Feld⸗ und Gartengerät er⸗ gänzte, ſich eine neue Pfeife oder Mütze kaufte und ſich mit neuem Schuhwerk verſah. Die Bäuerin aber kaufte ihr Küchengeſchirr, ihren Schürzen⸗ und Klei⸗ derſtoff und verſah ſich mit der notwendigen Wolle zum Strumpfſtricken an den langen Winterabenden. N 5 hot, A. Schmitt, Schriesheim Ihre höchſte Blüte hatten die Schriesheimer Märkte im 18. Jahrhundert. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts verloren ſie mehr und mehr an Bedeutung, hauptſächlich durch die raſche Entwick⸗ lung Mannheims, und ſchliefen um die letzte Jahr⸗ hundertwende völlig ein. Die Bedeutung des Mathaisemarktes in heutiger Zeit Im Jahre 1925 erlebte der altberühmte Mathaiſe⸗ markt in Schriesheim ſeine Wiederauferſtehung. Von Jahr zu Jahr nimmt er an Größe und Bedeu⸗ tung dank der harmoniſchen Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Behörden und landwirtſchaftlicher und gewerb⸗ licher Bevölkerung zu. Heute iſt der Aufgabenkreis ein weſentlich anderer geworden. Früher beherrſchte der Viehhandel das ganze Marktbild; heute ruht das Hauptgewicht auf der Belehrung und Aufklä⸗ rung der Landwirte durch intereſſante und bil⸗ dende Ausſtellungen. Früher war man viel mehr auf die Kraft des Pferdes angewieſen, die durch die Maſchine verdrängt wurde; heute lernt der Bauer ziehungskraft wieder beweiſen. wirtſchaftliche Ausſtellung mit Saatgut, auf dem Markt die neueſten Maſchinen in ihrer zeit⸗ und kraftſparenden Arbeitsweiſe kennen. Früher war der Pferdehandel das beherrſchende Moment des Marktes, heute ruht der Nachdruck auf der Pflege und richtigen Behandlung des Pferdes. Die Organi⸗ ſation der Reitervereine fördert den Pferdeſport. Von dieſen Geſichtspunkten aus betrachtet war die Wiedereinführung des Mathaiſemarktes eine drin⸗ gende Notwendigkeit. Auch in dieſem Jahre wird der Markt ſeine An⸗ Eine große lan d⸗ ————— * eee Auf an diesen Jagen nach dem schonen Schriesheim, um einige genuß reiche Stunden zu verleben! IN SchniESHEIM Landwirtschaffilche ünd gewerbe- Ausstellung, Hindvyleh- und Pferdemarkt— Schaureſten des Relterringes„Badische pfalz“ Ein herzlich Willkommen Oie Mafiaisemar fi- Nommission am Sonntag und Dlenstag verkehren die Züge und Autobusse der O. E. G. ab Mannheim und Heidelberg halbstundlich zum Sonntagsfahrkartenpreis Phot. A. Schmitt, Schriesheim Schriesheimer Winzer Dünge⸗ und Futtermitteln, Landes⸗ Pflanzenzüchtung, Tabak, Träuben⸗, Apfel⸗ und Branntwein, Obſt⸗ bäumen, Pflanzenſchutzmitteln, Obſt⸗ und Weinpro⸗ dukten ſorgt anſchaulich für allſeitige Aufklärung des Landwirts. Auf dem geräumigen Schulhof ſind land⸗ wirtſchaftliche Maſchinen und Geräte aufgeſtellt. Eine Gewerbeſchau bietet Gelegenheit, ſelbſt⸗ gefertigte Waren des heimiſchen Gewerbes zu be⸗ ſichtigen; die Bezirks⸗Gewerbeſchule Laden burg hat für ihre gewerbliche Ausſtellung allein ſieben große Räume des Schulgebäudes belegt. Dem Land⸗ wirt iſt Gelegenheit geboten, ſein Vieh zu verkaufen oder ſeinen Viehbeſtand zu vermehren: der Rind⸗ vieh⸗ und Pferdemarkt, dem auch eine Ge⸗ [lügel⸗ und Kaninchenſchau angegliedert iſt, ſoll dieſen Bedürfniſſen Rechnung tragen. Am Marktdienstag, dem Haupttag, veran⸗ ſtaltet der Reiterring„Badiſche Pfalz“ ein großes Schaureiten auf dem Sportplatz. An⸗ ſchließend folgt Aufmarſch der Reitervereine und Umzug durch die Ortsſtraßen. Erſtmals in dieſem Jahre wird auch der neugegründete Schries⸗ heimer Reiterverein im ſchmucken, duakel⸗ blauen Reitdreß an den Reitveranſtaltungen teil⸗ nehmen. Kein Handel ohne Weintrunk! Dieſem guten, altdeutſchen Brauch iſt auch auf dem Mathafſe⸗ markt Rechnung getragen; denn zu ſeinen Aufgaben gehört auch die Propaganda für den Schriesheimer Wein. Der hiſtoriſche Zehntkeller öffnet ſeine mächtt⸗ gen Gewölbe, allwo die Winzergenoſſenſchaft Schries⸗ heim bei Orcheſterkonzert einen naturreinen Trop⸗ fen„Schrieſemer“ zum Ausſchank bringt. Auch die Schriesheimer Wirtſchaften, eineinhalb Dutzend an der Zahl, ſind für einen freundlichen Empfang und eine gute Verpflegung gerüſtet. Er kann ſich wahr⸗ lich ſehen laſſen, der„Schrieſemer“, unter den deut⸗ ſchen Konſumweinen; denn Boden und Witterung ſind hier dem Weinbau ſehr günſtig. Auf 100 Hek⸗ tar Anbaufläche ſtehen 600 000 Rebſtöcke mit einem Normalertrag von jährlich 300 000 Liter Wein! Und der Schriesheimer weiß es, daß ſein Wein gut iſt, und ſieigt deshalb voll Selbſtgefühl: Schtolz bin ich uff Schrieſe, Uff ſein gude Weiln), Wer verſchteht's Genieße, Muß vun Schrieſe ſeiln)! Handelsschulsssessor Josef Jung, Mannbelm- Schriesheim Gasthaus„Zum Adler“ W. Schuhmann Gasſhaus„Deuischer Hof“ A. Schroth Gasſhof„Zum Bahnhof“ Wald. Baumann Gasthaus„Zum grünen Baum“ Emil Röger Gasthaus„Zum goldenen Hirsch“ Peter Rufer Gasthaus„Deuischer Kaiser“ jean Jack Gasfhaus Gasfhaus Gasthaus Gasthaus „Drei Könige“ L. Back „Lum weißen Lamm“ F. Becker „Zur Linde“ M Hollenweger „Zum alien Ludwigsfal“ Adam Krämer Bergresi. u. Caſè„Zum neuen Ludwigsial“ W. Kramer Gasihaus,, Zum goldenen Ochsen“ peterbesterrecher wwe. Schriesheimer Gaststätten empfehlen sich: 0 Gasthaus„Zur Pialz“ W. Muller Gasſhaus„Zum goldenen Pflug“ Ph. Forschner Gasſhaus„Zum Raiskeller“ Ed. Weigel Gasſhaus„Zum Rebsiock“ Ad. Jack Gasſhaus„Zur goldenen Rose“ Aug. Reinhard Gasſhol„Zum Schauinsland“ Jak. Menges Besuchen Sie die SEWERBESCHAU Gewerbes und die Ausstellung der Bezirks- Gewerbeschule Ladenburg in 7 grogen Ràumen des Schulgebàudes in Schriesheim ele Scl eslieimes . 8 inden Sie stets ausführliche Berichte in der„Neuen Mannheimer Zeitung“. Sie ist die umf ichste Zeitung in Nordbaden und hat den größten Arzeigen- und nterhaltungsteil. Täglich 2 Ausgaben Bestellungen auf die NM Z nimmt in Schriesheim unsere Zeitungs- trägerin Fr. Ellsabeih LIIxich, Friedrichstr.(Reihenhaus) entgegen — Besucht den Spezial-Ausschank der 55 Winzer- Genossenschaft Schriesheim im historischen Zehntkeeller 6. Seite/ Nummer 83 Zehnjähriges Veſtehen der Skizunft Zeitung/ Mittag⸗Aus gave Auf richtigem Weg ein Jahrzehnt des Erfolges Inmitten eines Winters, der beiſpiellos mit ſeiner Schneearmut iſt, und der den bekannten välteſten Leuten“ aber buchſtäblich mit ihrem Erin⸗ nerungsvermögen zu ſchaffen macht, jährt ſich am „König Feldberg“ das Datum, wo vor zehn Jahren ein ſportliches Kind geboren wurde, das nach nun⸗ mehr zehn Jahren erwieſen hat, daß es, ohne frühreif genannt werden zu dürfen, ganz gehörige Leiſtungen in der Praxis bereits abſolviert hat. Das Kind iſt die„Skizunft Feldberg“. Entſtanden, in erſter Linie durch den infolge eines Abſturzes leider zu früh heimgegangenen Vor⸗ bämpfers des Abfahrtslaufes, Dr. Tauern ſetzte die Gründung der Skizunft Feldberg in den Jahren nach dem Krieg ein, wo naturgemäß ein Tiefſtand norhanden war. Techniſch aufwärts und wirtſchaft⸗ lich erfaſſend, das waren die beiden Deviſen, die da⸗ mals leitend waren und auch heute noch, ohne einer Beſchränkung durch Notverordnung ausgeſetzt zu ſein, den Kern der Beſtrebungen bilden. Beſtände ein Zweifel, daß in den zehn Jahren viel geleiſtet wurde, ſo braucht man nur die Tatſache vermerken, daß die Skizunft Feldberg nicht unange⸗ feindet geblieben iſt. Gewiß, Wege können in ihrer Neuheit taſtend ſein und daher irren. Es können ſich auch Hinderniſſe türmen, über die man nicht ohne weiteres hinweg kann, es können auch Fehler gemacht werden. Was aber beſtimmend iſt, ſoll doch der Kern des Weſens ſein, der in ſtarkem Trieb einen lebens⸗ fähigen Baum hat wachſen. Und den zu befruchten, tatſächlich doch kein anderer dageweſen iſt. Skizunft Feldberg ſteht in zehn Jahren Wachstum in einer internationalen Achtung und Geltung, die mancher große Landesverband nicht annähernd erreicht. Und Skizunft Feldberg hat zwiſchenzeitlich Nachahmer gefunden, die es auch gut gemeint haben, aber dem Weſen und der Seele nach von vorn⸗ herein Epigonen bleiben mußten. Das iſt kein Ur⸗ teil, ſondern eine Feſtſtellung aus ſchlichten Tat⸗ ſachen. Skizunft Feldberg wurde ein Band für jene, die auf des Feldbergs Höhen, in den hiſtoriſchen Räumen des Feldberger Hofes, in des Hebelhofes jün⸗ gerer Gemütlichkeit, früher ziellos auseinander ſtoben, wie ſie die weiße Kunſt des Skis von weither kurz zuſammengeführt hatte. Sport und Geſelligkeit, Kameradſchaft und un⸗ gezwungene Fröhlichkeit ſtehen im Wappen der Ski⸗ zunft Feldberg und haben zum jetzigen Hochſtand ge⸗ führt, welcher auch durch kleine Erſchütterungen, die hei der direkten Gebietszugehörigkeit zum großen Rheintalgraben als Bebengebiet nicht ausbleiben konnten, nicht aufgehalten iſt. Techniſcher Skilauf im Schwarzwald und organiſatoriſcher Aufbau ſind mit dem Namen der Skizunft Feldberg eng verbunden und beſte Krönung ſind hier ſeinerzeit die glanzvolle Deutſche Meiſterſchaft von 1928, die renntechniſche Verbindung zwiſchen dem internationalen Abfahrts⸗ lauf der Zunft und dem Oſterſpringen des Ski⸗Clubs Freiburg und ſchließlich die hoc Trainingsheims durch Geh von Opel, dem warmherzigen Fr laufs und des Feldbergs. Neben zahlreichen a nern wird man dieſen jährigen Beſtehens am berg begrüßen können. Aeberlegener Sieg von M Die deutſche Ländermannſchaft:2 Ein gut gefülltes Hor den Eishockeymannſcho der deutſchen Berliner Sportpalaſt auf. die Amerikaner in Front, diesmal weſentlich tempere tionen der Amerikaner, d körperlich hort, aber er und durchdachter vorgef ten ſie aber auch eine vor den Deutſchen äußerſt ſchwer te. Drittel lagen die Gäſte mit:0 in Lär r ins Feld em erſten zogen im zweiten Spielabſchnitt auf:1 davon. ande glückte Rudi Ball der erſte Gegentr drittel waren den Amertkanern noch zwei eſchieden, da⸗ gegen erzielte die deutſche Mann rch Roemer nur noch einen Treffer. 5 Samstag, 18. Februar 1933 Gedanken zum Deutſchen Turnfeſt Von Carl Die m „So geht denn hin, ihr unſere lieben Gäſte und ver⸗ kündet daheim, was ihr geſchaut. Verkündet, wie ihr be⸗ wegten Austauſch der G en und Gefühle in der Uebung der gemeinſamen deutſchen Turnkunſt empfunden en erlebt habt, daß wir zueinander in Fleiſch und ein Blut!“ Kann man ſchen Turnfeſte reiner zeichnen, wie es e mit vorſtehenden Worten in ſeiner Turnfeſt, Leipzig 1863, getan und im tiefſten gehören, daß wir Sinn der Der ich von T Feſtrede zum 8. den Deutſchen hat. Inzwiſchen ſind viele Deutſe enfeſte hingegangen, die Turnerſchaft feiert in den vom 21. bis 30 li 1 15. in der Reihe. ſind ſie eine Feier des Bekenntniſſes, des Bekenntniſſes zu Turnen und Vaterland. ſie zu Dreißigtau⸗ Freiübungen machen, ſo ugenblick gewiß nicht zur körper⸗ 0 rn eben als Bekenntnis gemein⸗ ſamen wie ein gemeinſamer Schwur der Er⸗ gebenheit und Pflichttreue. Natürlich hat dieſes Feſt einen i t riſchen Inhalt, da t naturnotwen⸗ Wett⸗ geſchieht es lichen Ausarbeitung, ſo Strebens, n, alſo der die Krönung der Be kampf der Meiſter. Die Geſtalt dieſer Wettkämpfe wechſelt, ſie ent⸗ ſpricht jedesmal dem, was zurzeit an Formen des Betriebes feſt gegründet iſt. Spiegel der das erſte Deutſchen Turnfeſte ein So enthielt ſchon n ſind die ichte der Turnkunſt. Berufsboxkämpfe in Verlin Ein zweifelhafter Punktſieg Müllers über Schönrath Die kurze Aufeinanderfolge von großen ſportliche Ver n Ver⸗ anſtaltungen im Berliner Sportpalaſt wirkte ſich bei ei den Berufsborxkämpfen am Freitag auf den Beſuch ſchädigend aus. Trotz des guten Programms hatten ſich nur etwa dreitauſend Zuſchauer eingefunden, denen man eine etwas zu lange Geduldsprobe zumutete, da in letzter Stunde noch ein ſechſter Kampf angeſetzt war, ſo daß insgeſamt fünſzig Runden zu kämpfen waren. Glücklicherweiſe nahmen äber einige Kämpfe ein vorzeitiges Ende. Mit großem Intereſſe ſah man dem Hauptkampf zwiſchen dem deutſchen Schwergewichtsmeiſter Hein Müller und dem Krefelder Hans Schönrath entgegen. D Kölner t Mo⸗ ſtellte ſich nach ſeiner Niederlage gegen von Porath machte naten zum erſten Male wieder zum Kampf 5 körperlich einen ausgezeichneten Eindruck. Mit ſeinen 84,2 Kilogramm ſah er gegen den 16 Pfund ſchwereren Schön⸗ rath ſchlank aus. Es entwickelte ſich einer der ſchönſten Kämpfe, die der Sportpalaſt je geſehen hatte. Das Pub⸗ likum kam ſo recht in Begeiſterung, wurde aber durch das verkündete Urteil, Punktſieg für Müller, ſtark verſtimmt. Der Kölner war in den e i klar der Beſſere, er landete ſeine a h i Geſicht des Krefelders, der f einſtellen mußte. Gegen Ende der Schönrath ſogar einmal bis vie Müller den ſchweren Brocken plötzlich das Bild. 5 kung, ſo daß Müller leicht am alten Stirnwunde verletzt wurde das Tem linken Auge und an einer ind etwas blutete. Müller mithalten u te dem glatt überla Die letz⸗ in ſeiner bekannt drauf⸗ — gängeriſchen Art, ließ aber gegen Schluß jeder Runde wie⸗ der nach, Müller holte etwas Punkte auf und zeigte in der zehnten und Schlußrunde noch einen herzhaften Endſpurt, der aber kaum zum Punktſieg ausgereicht haben dürfte. Das Urteil zugunſten Müllers rief denn auch den lebhaften Pro⸗ teſt des Publikums hervor, das den Ring mit allen mög⸗ lichen Gegenſtänden bombardierte. Der Tumult hielt noch bis zum Beginn des Schlußkampfes an, wo ſich der Kölner Vinzenz Ho wer und. Horſt Hinzmann Königsberg im Ausſcheidungskampf zur Schwergewichtsmeiſterſchaft gegenüberſtanden. Hower landete nach acht Runden einen ganz überlegenen Punktſieg und führte in allen Runden wie er wollte. Im Kampf um die Deutſche Bantam gew ichts⸗ meiſterſchaft kam der Verteidiger Willi Metzner⸗ Köln zu einem glücklichen Steg. Der Berliner Rieth⸗ dorf führte bis zur zweiten Runde, als ihm ein Tiefſchlag unterlief, der ſeine Disqualifikation zur Folge hatte. Metzner behielt damit ſeinen Titel. Die ärztliche Unter⸗ fuchung ergab einen Bluterguß in der Leiſtengegend, ſo daß die Disqualifikation von Rietbdolf zu Recht erfolgt Nach intereſſantem Kampf unte in der Ausſchei⸗ Fliegengewichtsmeiſterſchaft r Schäfer aufgrund ſeines beſſeren techniſ war. önnens einen klaren Punktſieg über den ſtarken Liſt⸗ Zwickau nach acht Runden davontragen, nachdem Liſt etwa 1 0— + eindutzendmal zu Boden war.— Der Deutſche Welter⸗ gewichtsmeiſter Guſtav Eder⸗Dortmund erledigte den Ber⸗ iner Volkmar nach ſaſt durchweg überlegenem Gefecht in der öritten Runde entſcheidend.— In der Einleitung ſchlug er den Kölner Mittelgewichtler Praiß nach mäßigen Leiſtungen den Bayern Eigelſperger über vier Runden klar nach Punkten. Gollesbienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 19. Februar 1939. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Grüber; 10 Predigt, Lic, Mülbaupt; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schu⸗ macher; 11.15 Ehriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Jungbuſchpfarrei: 11.30 Chriſtenlehre, Pfarrer Speck. Konkordienkirche: 10 Predigt, Kirchenrat Maler; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vitar Schölch; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Kirchenrat Maler; 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Thienhaus. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Mayer; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Jörder; 6 Predigt, Vikar Jörder. Neu ⸗Sſtheim: 10 Predigt, Vikar Hegel; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Hegel. Friedenskirche: 10 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 11.00 Kindergottesdienſt, Vikar Schweikhart; 11.15 Chriſtenlehre, Landeskirchenrat Bender; 6 Predigt, Vikar Schweikhart. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Staubitz; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Vikar Staubitz. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfr. Frantzmann; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Boeckh; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Jundt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Walter; 6 Predigt, Pfarrer Walter. Gemeindehaus Eggeuſtraße 6: 9 Predigt, Vikar Boeckh. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfr. Heſſig; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hoeniger: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer und Pfr. Heſſig; 6 Predigt, Vikar Hoeniger. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim: 10 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kammerer; 11 Kindergoktesdienſt, Pfarrer Kammerer;.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Kammerer. Käfertal: 10 Hauptgottesdtenſt, Pfr. Luger; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfr. Luger;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Luger; 11 Kindergottesdienſt in Käfertal⸗Süd. Matthänskirche Neckarau:.15 Chriſtenlehre Nordpfarrei, Pfarrer Gänger; 10 Predigt, Pfarrer Gänger; 11 Kinder⸗ gottesdienſt Nordpfarrei, Pfarrer Gänger. 0 Gemeindehaus Speyererſtr. 28: 10 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinau: 10 Predigt, Pfarrer Vath; 11 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.30 Kindergottesdtenſt. Gemeindehaus Pfingſtberg: 9 Predigt, Pfarrer Vath; 10 Kindergottesdienſt, Vikar Bruchmüller. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 11 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Dürr; 11.80 Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Dürr. Seckenheim:.80 Hauptgottesdienſt, Vikar Wiederkehr: 12.80 Kindergottesdienſt, Vikar Wiederkehr; 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Wiederkehr;.30 Abendgottesdienſt, Pfarrer Kunz. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre Südpfarret, Pfr. Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Lemme. Wallſtadt:.30 Hauptgottesdkenſt, Pfr. Marx: 10.30 Ehriſten⸗ lehre, Pfarrer Marx; 11 Kindergottesdienſt, Pfr. Marx. Wochengottesdlenſte: Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Vikar Schu⸗ ma Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Kankordienkirche: Donnerstag abend 8 Andacht, Pfr. Horch. Ehriſtuskirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Vikar Hegel. Friedenskirche: Mittwoch abend.30 Bibelſtunde, Vikar Schweikhart. Johannis irche: Mittwoch vorm.20 Schülergottesdienſt. Donnerstag abendes Andacht, Vikar Staubitz. Lutherkirche: Mittwoch abend 8 Andacht, Pfarrer Jundt. Melauchthonkirche: Mittwoch ab. 8 Bibel tunde, Pfr. Heſſig. Feudenheim: Donnerstag ab. 8 Bibelſtunde im Schweſtern⸗ haus, Pfarrer Kammerer. Käfertal: Mittwoch abend.45 Andacht in Käfertal ⸗Süd. Donnerstag abend.45 Andacht, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckarau: Donnerstag abend.30 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Gemeindehaus Speyererſtr. 28: Mittwoch abend 8 Wochen⸗ gottesdienſt, Pfarrer Fehn. Rheinau: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt im Ge⸗ meindehaus. Gemeindehaus Pfiungſtberg: Mittwoch 8 Wochengottesdienſt. Sandhofen: Donnerstag 8 Wochengottesdienſt, Pfr. Dürr. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend.30 Andacht im Konfirmandenſaal, Pfarrer Lemme. Wallſtabt: Donnerstag abend 8 Wochengottesdienſt im Ge⸗ meindehaus, Pfarrer Marx. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11.15 Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch vorm..00 Menſchenweihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 18 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 8 Verſammlung. Donners⸗ tag.00 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſtonar Keidel): Sonntag.00 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.00 Bibelſtunde. Schwetzingerſtraße 90 (Stadtmiſſtonar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31: Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibelſtunde.— Rheinau, Däu. Tiſch: Sonntag 8 Verſamml. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtr. 52: Freitag.00 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſaud 42: Donnerstag alle 14 Tage.00 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Verſammlung; Mittwoch.00 Bibelſtunde; Freitag.45 Waldhof.— Fendenheim, untere Kinderſchule: Sonn⸗ tag 8, Dienstag.15 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeinde⸗ haus: Sonntag 8 Verſammlung.— Weitere Veranſtal⸗ tungen(Sonntagsſchulen, C..j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde: 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Gvangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ 5 Mittwoch abend 8 Gebetſtunde, zugleich 8 Evangeli⸗ atlonsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Luiſenſtraße 42. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 8 Bibelſtunde f. g. Männer; 4 Verein für jg. Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag. Dienstag 8 Gebetſtunde; 8 Evangeliſationsverſammlung Almenhof, Streuberſtr. 46. Mittwoch 6 Kinderbund für Mädchen; 8 Verein für jg. Mädchen; 8 Bibelſtunde für Männer. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 6 Kinderbund für Knaben; 8 Freundeskreis für Jg. Mädchen; 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Freitag 8 Jungvolk⸗Abend. Blaukreuzverein Mannheim I. Meerſeldſtraße 44. Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nachm. 4 Hoff⸗ nungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger Mattes; 10.45 Sonntagsſchule; abends .80 Evangeliſationspredigt.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ ſtunde.— Donnerstag abend 8 Jugendverein.— Sams⸗ tag nachm. 3 Jungſchar. En. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten[Baptiſten). Max⸗ Joſefſtraße 12: Sonntag vorm..30 Predigt; nachm..00 letzter Cvangeliſationsvortrag:„Die Bürger des neuen „ Chriſtentum, Lindenhofſtraße 34. Reiches“; 6 Jugendverein. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauenverein.— Samstag nachm. 4 Jungſchar Buben und Mädels. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Uhr Vortrag: „Der Tod und ſein Geheimnis“. Mittwoch abend 8,00 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; 8 Kindergottesdienſt. Landeskirchl. Gemeinſchaft u. Jugendbund für entſchiedeues Sonntag abend 8 Uhr Evangeliſation(Pfarrer Rupp).— Montag abend.00 Frauenſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechung. Samstag .15 Männerabend.— Jugendbund für E.., a] junge Männer: Sonntag.30 u. Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donnerstag 8.— Knabenbund: Sams⸗ tag.30 für Knaben von 10—14 J.— Neckarſtadt, Holz⸗ bauerſtraße 7: Donnerstag 3 Bibelſtunde. Kirche Jeſu Chriſti, der Heiligen der letzten Tage Sonntagsſchule(f. Kinder u. Erwachſene) vorm. 10.30—12; 19: Predigtverſammlung. Mittwoch 19.30 Fortbildungs⸗ verein, Mannheim, L 4. 4, 2. Stock. Neu⸗Apoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden. Mannheim⸗Stadt, Kirche Ecke Lange Rötter⸗ und Moſelſtr. Sonntag vormittag.30 Uhr Gottesdienſt; nachmittags .30 Uhr Gottesdienſt. Mittwoch abend.00 Uhr: Gottesdienſt.— Mannheim ⸗ Sandhofen, Zwerchgaſſe 10: Sonntag vorm..30 und nachm. 8 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Mannheim ⸗Neckaran, Gießenſtr. 1: Sonntag nachm..30 Gottesdienſt. Mittwoch abend.45 Gottesdienſt.— Mh.⸗Friedrichsfeld, Grenz⸗ höferſtraße 68: Sonntag nachm..00 Gottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.00 Gottesdienſt.— Maunheim⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 37: Sonntag nachm..30 Gottes⸗ dienſt. Mittwoch abend 8 Gottesdienſt. Die Heilsarmee, Mannheim, O 1. 15. Sonntag vorm. 10 Heiligungsverſammlung; 11 Kindergottesdienſt; abends 8 Heilsverſammlung(Major Schmidts. Mittwoch abend 8 Heilsverſamml. Donnerstag abend 8 Heimbund(Frauen⸗ verſammlung). Freitag abend 8 Heiligungsverſammlung. Die Heilsarmee, Alphornſtr. 22, Korps 2. Sonntag vorm. 10 Helligungs⸗Verſammlung; abends 8 Heilsverſammlung. Montag abend 8 Heimbund. Mittwoch abend 8 Heils⸗ verſammlung. Donnerstag abend 8 Jugendliga. Frei⸗ tag abend 8 Heiligungs⸗Verſammlung.— Kindergottes⸗ dienſte: Sonntag 2, Mittwoch.20. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraße 26. Sonntag vorm..30 Predigt, Prediger W. Müller: 11 Sonntagsſchule; abends .80 Predigt, Prediger W. Müller.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ Miſſtonsverein. Sonntag, 28. Febr., abends.30 Miſ⸗ ſionsvortrag mit Lichtbildern(Die Miſſion im Bismarck⸗ Archipel), Prediger W. Müller. Dienstag, 28. Februar, abends 7 Miſſtonsfeier mit Aufführung. 5 Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 19. Februar 1933. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche: Von s an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe:.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .30 Kindergottesdienſt m. Predigt;.80 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗ eſu⸗Bruderſchaft mit Segen. St. Sebaſtianuskirche— Untere Pfarrei. 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.90 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ Feb 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 redigt u. Amt; 11 Kindergottesdlenſt mit Predigt:.00 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Andacht in öffentlichen Nöten mit Segen. Deutſche Turnfeſt, Koburg 1860, Wettlauß, Hochſprung, Schwimmen, Riegenturnen an Reck, Barren und Pferd, Ringen, Turnſpiele und— Feuerwehrübungen. Turnfeſ ſchon genannte Leipziger 1863 enthielt n„Lauf über ein griechiſches adion“ und ein inſtoßen mit Weitſprung“ verbunden. Gemeinſame igen und Muſter⸗Riegenturnen waren ſchon in it in Brauch. Die Turnfeſtordnung von 1907 einen und brachte Fechten volkstümlichen Fünfkampf, Wettſchwimmen haurudern. 5 trufeſt vor dem Kriege, Leipzig 191g, eilnehmer, bei einem Stande e 11 Millionen. Das Feſt hatte mit Borfeiertagen und 6 Hauptfeſttagen die heutige zeitliche Größe. Die erſte Feier nach Friedensſchluß, München Ausdruck turneriſcher Erneuerung. Auf ſe war ein regelrechter Sportplatz ent⸗ ormen der Leibesübungen kamen zur in Köln nicht viel hinzuzufügen war. ende Feſt wird einen vollkommenen Ueberblick ſommerlichen Zweige der Körperkultur gewähren, über alle In dieſen großen Feiern ſpiegelt ſich aber nicht weniger als die Turnugeſchichte auch die Geſchichte Deutſchlands. ſie aus der Sehnſucht nach dem„ein i⸗ und herrlichen Vaterland“, wie es Theodoy Feſtrede vom Jahre 1860 ausd rückte. heht die Feiern Berlin 1861 und es geſchehen wird, ſteht die Frage, en wird“, und„So wohr iſt es, ar erreicht, das es begeiſtert und der Staat noch zaubert, ein notwen⸗ in es ſich Volk unfeh K.„Wo Geſetz zu geben, t dem Volke vorenthält, da treten freiwillig die men, da ſchoren ſich die Schützen und unſere t und lehren die Jugend die erſten egers, Manneszucht und die Herrſchaft rm und ſfeſten Mut das Vaterlend zu über den gef ſchirmen mit dem eigenen Leibe.“ So hat Treitſchke in ſeiner ſchon genannten wundervollen Rede die Zukunft vorweggenommen. Als ſich dann öͤurch Bismarck das erfüllte, was für Jahn„Traum ſeines erwachenden Lebens, Morgenrot ſeiner Jugend, Sonnenſchein ſeiner Manneskraft und dey Abendſte har, der ihm zur ewigen Ruhe winkte, da ge⸗ Aber ihre ganze Kraft zogen ſie doch deutſchem Schickſal gemäß, erſt aus der deutſchen Not. Turnfeſt 1923 zu München mit ſeinen 220 900 il nehmern war ein ſolches elementares Kundtun der Gefühle innerer Unheſiegbarkeit. Die Turner des Rheinland ließen ſich damals von der Beſatzungsarmee den Weg zum Turnfeſt nicht ſperren, ſie ſchwammen, ihre Leibe, nächtlicherweile über den 6 eier 1928 von Köln mit 250 000 Be⸗ ſuchern dann zugleich die Befreiuungsfeier dieſes gleichen Rheins von fremder Herrſchaft. Und wenn die Turner in dieſem Jahr trotz aller Not nicht minder zahl⸗ reich als früher ins ſchöne Stuttgart einziehen werden, ſo wird dies, dürfen wir hoffen, zugleich die Feier der wieder⸗ gewonnenen ganzen Freiheit ſein. Das e — T war Chefredakteur: H. A Meißner Verantwortli ir Politik: Dr. W. Reinhardt Handelsteil: K. Ehmer Feuilleton, N Kayſer⸗ Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u den übrigen Teil: F. Kircher„Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, 8 l—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur beſ Rückvorte 6 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Beichte und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing⸗ meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für die Mädchen;.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen. Liebfrauen⸗Kirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früth⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt;.80 feierl. Aufnahme in die Jungfrauenkongregation mit Predigt. Kath. Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gym⸗ naſtumsgottesdienſt. St. Bonifſatiuskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe: zmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗Martä⸗Bruderſchaft. Pſarrkuratie St. Peter: ab 6 Beichtgelegenheit; Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt m. Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Ausſetzung und Segen. St. Jakobuspfarrei Neckarau: 7 Frühmeſſe;.15 Singmeſſe mit Predigt;.15 Chriſtenlehre für Jünglinge.45 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11.15 Singmeſſe mit Prebiglz abends 7 Andacht in den Nöten der Zeit mit Segen. 5 St. Laurentinskirche Käfertal:.30 Beichte und Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt u. Amt; 11 Schülergottesdienſt mit Predigt;.30 Ehriſtenlehre für Mädchen; 2 Andacht zum hl. Herzen Jeſu mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte;? Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt; 8,15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Sing; meſſe und Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 1 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; 1. Ehriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper;.30 Sonntag abendandacht mit Segen.. St. Antoniuskirche Rheinau:.30 Beichtgelegenheit;.80 Frühmeſſe;.15 Feſtgottesdienſt mit Bannerweihe, Feſt⸗ predigt des hochw. Herrn Prof. Schwall⸗Mannheim un levit. Hochamt; 11 Schülergottesdienſt mit Prebigt;.90 Andacht in allgemeinen Nöten mit Segen. 5 St. Peter u. Paul, Mannh.⸗Feudenheim:.80 hl. Beichte! .45 Kommunfonmeſſe;.30 Kommunſon⸗Singmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm, 1. Ehriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchafts⸗ andacht mit Segen. 1 St. Bartholomänskirche Sandhofen:.30 Beichtgelegenheit 7 Frühmeſſe; 9 Hauptgottesdienſt mit Predigt und Amt! 11 Schülergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe: 180 Chriſtenlehre für Mädchen, hernach Herz⸗Mariä⸗Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. 5 St. Bonifatiuskirche Friedrichsfeld:.30 Beichtgelegenheit 7 bl. Kommunion;.30 Frühmeſſe;.80 Predigt, Amt, Chriſtenlehre;.30 Andacht zu Ehren der Mutter Gottes. St. Thereſta vom Kinde Jeſu, Pfingſtberg:—.30 Beichte! .30 Frühmeſſe mit 3.30 Amt mit Predigt, Ehriſtenlehre; nachm..30 Andacht;.80 Sonntagabend⸗ andacht mit Segen. Pfarrkuratie St. Nikolaus: 6 Beichte; 7 hl. Meſſe;.30 Schülergottesdtenſt mit Predigt; 10 Haupigottesdienſt m. Predigt; 11.15 Chriſtenlehre für Jünglinge,.30 Herz⸗ Mariä⸗Andacht mit Segen;.80 Sonntagabendandacht. Pfarrkuratie St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe;.30 N meſſe mit Predigt;.80 Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe mi Predigt; nachm 2 Andacht. 5 111 e e.30 hl. Meſſef 8 Singmeſſe mit Predigt. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche Sonntag fällt der Gottesdienſt aus. Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über„Richard Wagner und die wahrhafte Religton i der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4, unter wirkung des freireligiöſen Singchors. 3 in eilen Apotheken erhslilich zum Preise von RNM..8,.30,. 88. dun echt mit dem Namens zug s auf jeder Packung. wo er die Ehre der allgemeinen e r 2 eee e e e u„ Fon 1 ne,. Das neue Sfillhalfe-Abkommen 1933 Noch keine Dauerregelung/ Einjährige ver Berlin, 18. Februar.(Eig. Tel.) Die am 30. Januar zuſammengetretene Stillhalte⸗ konferenz hat geſtern ihre Arbeiten beendet. Das am 28. Februar d. J. ablaufende Stillhalteabkom⸗ men(Deutſches Kreditabkommen von 1932) wird durch ein am 1. März 1933 in Kraft tretendes und bis zum 28. Februar 1934 laufendes neues Abkommen (Deutſches Kredttabkommen von 1933) erſetzt. Von dieſem neuen Abkommen werden die dem bisherigen unterſtellt geweſenen Kreditfacilitäten von ca. vier Milliarden Reichsmark ſowie ein weiterer Be⸗ trag von ca. 81 Mill.. beſonderer Stillhaltekredite er⸗ jaßt. Die im Jahre 1933/34 fällig werdenden mit⸗ telfriſtigen Kredite ſind in das Abkommen nicht ein⸗ beg gen, jedoch ſind durch ein Sonderabkommen die in dieſer Zeit fälltg werdenden Schweizer Bankkre⸗ bite unter Ausſchluß einer Garantieübernahme der Gold⸗ biskontbank dem Abkommen unterſtellt worden. Bei dem diesmaligen Abkommen galt es, einen prak⸗ chen Schritt in der Richtung eines Abbaues der Stillhaltung und einer Wiederannäherung an normale Verhältniſſe durch einen Ausbau zer ſogenannten Schweizer Klauſel zu tun. Die beutſchen Wünſche in der Zinſenfrage konnten erſt nach langwierigen Verhandlungen durchgeſetzt a werden. Die Sätze für Leihgelder und Kaſſavorſchüſſe an deutſche Hanken ſowie an deutſche Handels⸗ und Induſtrieſchuldner werden durchweg um ein Viertelprozent, nämlich von [Ünf auf vier dreiviertel Prozent bzw. von lechs auffünf dreiviertel Prozent geſenkt und die Höchſtſätze für Trattenkredite um ein halb Prozent bis fünfachtel Prozent ermäßigt. Der Kürzung der Kreditlinien um fünf Prozent [bas letzte Mal um zehn Prozent), die im weſentlichen durch Streichung un benutzter Kredite erfolgt, feht eine Empfehlung der ausländiſchen Gläubigeraus⸗ ſchüſſe an ihre Mitglieder gegenüber, in gleichem Aus⸗ aße neue Kredite für deutſche Ein⸗ und Ausfuhr⸗ ſinanzterung außerhalb der Stillhaltung zu gewähren. Da⸗ zurch iſt dafür Sorge getragen, daß einer Belebung der beutſchen Wirtſchaft nicht durch Fehlen der internationalen Kreditfacilttäten beſondere Hinderniſſe in den Weg ge⸗ legt werden. Der Ausban der Klauſel 10(Schweizer Klauſel) ſtellt die weſentlichſte Veränderung gegenüber dem 8 bisherigen Zuſtand dar. Der Kentakt zwiſchen Gläubiger und Schuldner, welcher unter dem bisherigen Stillhalteabkommen notgedrungen gelitten hotte, wird in einem gewiſſen Ausmaße wieder gergeſtelt. Dem Gläubiger wird geſtattet, einen Teil ſeiner Kredite in Reichsmark unter Entlaſtung des Schuld⸗ ners aus der Volutaverpflichtung abzurufen, und zwar innerhalb beſtimmter Prozentſätze. Die Konſtruktion der neuen Klauſel 10 läßt ſich in drei Teile zerlegen: . Abruf der Mark beim Schuldner, 2 die Einzahlung der Mark bei einem Treuhänder und 3. die Anlage dieſer Markbeträge. Insgeſamt können im nächſten Stillhaltejahr die Gläu⸗ higer von ihren an Banken begebenen Akzeptkre⸗ Iten 0 v. H. in Mark zurückfordern. Von hem Geſamtvolumen ſeiner direkten Akzeptkredite an In⸗ uſtrie und Handel konn der Auslandsgläubiger in einem Zeitraum von ſechs Monaten 5 v.., insgeſomt alſo im nächſten Stillhaltejahr 10 v. H. zurückziehen und beim einzelnen Schuldner nicht mehr als 7½ 9. H. für ſechs Monate bzw. 15 v. H. im Jahr. Dabei ſind hie Halbjahres raten nicht kumulativ, und als Berech⸗ nungsgrundlage dient das nach der im März 1992 durch⸗ geführten loproz. Kürzung verbliebene Volumen abzüglich ber bon der Deutſchen Golddiskontbank garantierten Kre⸗ bite und zuzüglich der etwa unter dem neuen Abkommen hinzutretenden Kredite. Freiwillige Vereinbarungen über höhere Rückzahlungs⸗ gupten bedürfen der jedesmaligen Zuſtimmung der Reichs⸗ bank. Die Ausländer haben weitgehendes Verſtändnis für die Notwendigkeit einer pfleglichen Behandlung der deut⸗ ſchen Schuldner gezeigt. Dementſprechend ſind “beſondere Vorkehrungen getroffen worden, um zu verhindern, daß der Schuldner in akute Schwierig⸗ keiten gerät, wenn er die Mark nicht ſofort auf⸗ bringen kaun. Dieſem Zwecke dient beſonders das Verfahren der dret Alternativen. Glaubt der Schuldner nämlich, nicht heömpt an dem Tage, für welchen die Kündigung erfolgt, Rückzahlung leiſten zu können(1. Alternative), ſo hat er ans Recht(2. Alternative), binnen eines Monats nach Er⸗ halt der Kündigung einen ſpäteren Zahlungs ⸗ lermin vorzuſchlagen, der bis zu zwei Monaten nach dem Termin der erfolgten Kündigung liegen kann. Die öritte Alternative tritt ein, wenn der Schuldner auch für einen ſpäteren Zeitpunkt Zahlung nicht in Außſicht ſtellen kann. Dann muß er ſeine ſämt⸗ lichen Bankgläubiger benachrichtigen und ich, falls dieſe es wünſchen, einer Nachprüfung ſeines Status durch einen Wirkſchaftsprüfer unterziehen. Kommt ein Arrangement nicht zuſtande, ſo hat der Aus lands ⸗ gläubiger hinſichtlich der Eintreibung ſeiner For⸗ derungen in Mark die gleichen Rechte wie ein beutſcher Gläubiger, jedoch kann die Reichsbank auch dann einen Auf ſchu b bis zu ſechs Mo naten ttulrken, während deſſen kein Auslandsgläubiger gegen den betreffenden Schuldner vorgehen kann. a „Die Einzahtung der abgerufenen Beträge erfolgt geb einer zu dieſem Zwecke zu gründenden Treuhand⸗ 0 die ausſchlleßlich unter der Verwaltung der eichsbank ſteht. Die Treuhand⸗ Gmb. verwaltet die ein⸗ 5 1 8 folgende weitere Tariſbeiſpiele von Einfuhrgütern 5 des Tarifunxecht, das an Mannheim und den übrigen mes en ſeit Jahren begongen wird, weiter illuſtriert 10 Gerbſtoffauszüge der Klaſſe 4 Kate 757 km A. L. 188 15 t 3,0 emen ulm 705 km A. T. 188 15 ts 8,304 aunbeim-Ulm 228 kKm Kl. 4 15 ts 2,10 4 wi erde man aber Bremen und Hamburg gleich behandeln in Mannheim und ab da ebenfalls den Normaltarif zur dendung bringen, ſo würden die Frachtzahlen folgender⸗ en ausſehen urg—Ulm 757 km Kl. A 15 fs 4,79% temen—Ulm 705 km Kl. A 15 t8 4,64% anheim Ulm 228 km Kl. A 15 fs 2,10% 99 B, trotz des Staffeltariſes, der von Haus aus die die Ba Entfernungen alſo die Seehäfen bevorzugt, betragen der Salnrachten ah Mannheim noch nicht einmal die Hälfte pon de ab Hamburg und Bremen, während de facto die kane Zwischen dem Hampurg⸗Bremer und dem Mann⸗ ihr kbeaß nun 120 cis 10„ ißt, womit bei der Ein ⸗ lig iber den Rhein die Aheinfracht und der Umſchlogs⸗ malie Manngeim zezahlt werden muß. Zwar reicht im henden Falle dieſe Spanne hierfür noch aus, ein An⸗ für den Kunden, der die kän i ö 5 5„ zängere Reiſedauer und die 105 worſicherungsorämie dabei in Kauf nehmen muß, ist . m i Velielen: gegeben. Aehnlich liegt es bei den weiteren s erzleiche auch Nr. 17, 21, 28, 4, 51 und ch ber NM.g. gezahlten Beträge(Regiſterguthaben). Der Kreis der An⸗ lagen, die die ausländiſchen Gläubiger aus ihren Kredit⸗ guthaben tätigen können, umfaßt drei Kategorien, nämlich 1. Anlagen, die jederzeit ohne Genehmigung der Reichs⸗ bank getätigt werden k en(Käufe vos auf Reichsmark lautenden Aktien, feſtve lichen Wertpapieren, dagegen nicht deutſche Dollarbonds), zweitens ſolche, die nur mit getätigt werden können(lang⸗ izer Banken zwar in Reichs⸗ emòe Währungen abgeſtellte Dar⸗ en Anlagen ohne nähere Spe⸗ zu tätigen wünſchen, wobei Veto einlegen kann. Genehmigung der Reichsbank friſtige, beſonders von ſchwe le f fr ts alle e die Aus s die Reichsbank ein ziſizierung allerdin Die Verwaltung der Regiſtermarkguthaben und der daraus getätigten Anlagen durch den Treuhänder ſoll erſt ſpäter auf ind dex praktiſchen Erfah⸗ rungen von der Reichsbank geregelt werden. Die Sperrfriſt der Regiſterguthaben beträgt fünf Jahre, und zwar von der erſten Einzahlung der Re⸗ giſtermark ab. Von grundſätzlichem Intereſſe iſt, daß dem Ausländer auch die Möglichkeit gegeben wird, gegen Re⸗ giſterguthaben eine langfriſtige, auf eine ſtabile auslän⸗ diſche Währung lautende Valutaan lei he des Rei ⸗ zu erwerben. Die Aufnahme einer ſolchen Kon⸗ ungsmöglichkeit in das Abkommen iſt von prin⸗ zipieller Bedeutung. Nähere Beſtimmungen über die Aus⸗ ſtattung dieſes Papiers ſind in das Ahkommen nicht auf⸗ genommen worden. Man hat jedoch den Auslandsgläu⸗ bigern mitgeteilt, daß zurzeit die Anleihe 4 v. H. Zinſen tragen würde mit einer am 1. März 1998 beginnenden Til⸗ gung von 2 v. H. zuzüglich erſparter Zinſen. Der Aus ⸗ gabepreis iſt mit 100 v. H. vorgeſehen. 5 In der Frage der Stellung zuſätzlicher Sicherheiten ſeitens der Handels⸗ und Induſtrieſchuldner konnte eine Verſtändigung dahingehend erzielt werden, daß eine ſolche Stellung nur dann erfolgen ſoll, wenn ſie im Einklang mit dem Geſchäft des betreffenden Schuldners und ohne Beeinträchtigung der anderen Gläubiger möglich iſt. Be⸗ züglich der Garantien der Deutſchen Gol d⸗ diskontbank kann angeordut werden, daß dieſe aus dem neuen Abkommen eine Vergrößerung ihrer Belaſtung erfährt. Außer der Garantie von etwa drei bis vier Mil⸗ lionen Reichsmark für das zuſätzliche Volumen ſind alle Garantiewünſche zurückgezogen worden, und die Frage der Behandlung der Teilgarantien wurde endgültig im Sinne der Golddiskontbank geordnet. Auch eine Reihe wekterer Wünſche der Golddiskontbank hinſichtlich der Art der Ab⸗ wicklung der Garantien konnte berückſichtigt werden, und ein glattes Arbeiten dieſer Golddiskontbank⸗Garantien ſcheint nunmehr gewährleiſtet. Nuckarſiger Preisaufirieb für Inlandweizen Zurückhaliung im Angeboſ aus ersfer Hand Wieder befestigi/ Forischreifende Verringerung der Roggenbesfände Mannheim, 16. Februar Nachdem das Geſchäft am Markt für In lond⸗ weizen den größten Teil der Woche hindurch bet wenig umfangreichem erſthändigem Angebot zu gut behaupteten Preiſen einen ruhigen Verlauf genommen hatte, erhielten die Forderungen zu Wochenmitte einen ruckartigen Auf⸗ trieb. Stimmungsmäßig hing dies mit der Erklärung des Deutſchen Landwirtſchaftsrates in ſeinem Kommentar über die Statiſtik der erſthändigen Vorräte zufſammen, daß er auf allen Märkten, mit Ausnahme von Hafer, den deutlichen Beginn einer Geſundung ſehe, da bei allen Getreidearten eine durchous befriedigende Abnahme der Be⸗ ſt än de ſeſtzuſtellen ſet. Des weiteren hat die Verhängung des allgemeinen Vollſtreckungsſchutzes für die Landwirt⸗ ſchaft im ganzen Reich bis zum 31. Oktober dieſes Jahres (wonach allgemein die Zwangsvollſtreckung landwirkſchaft⸗ licher Grundſtücke und aller Gegenſtände des ſeſten und beweglichen Inventars einſchließlich des Hausrates aller Betriebe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft und des Garten⸗ baues unterſagt wird) zu einer abſoluten Zurückziehung des Angebotes geführt. Das ging kurze Zeit ſo weit, daß auch die drin gendſte Nachfrage kaum be⸗ friedigt werden konnte Es war deswegen nicht verwunderlich, daß die Forderungen für effektiven Weizen gewaltig in die Höhe gingen. Die Preiſe ſtiegen om 15. d. M. von morgens mit 21 4 je 100 Kg., bis abends auf 21,40„1. Der Höchſtpreis iſt allerdings nicht etwa glatt bewilligt worden, immerhin haben nennenswerte Abſchlüſſe bis zu 21,30/ ſtattgefunden. An der Donners⸗ tagsbörſe war das Angebot bei einem Preis von 21,50, etwas größer geworden und es war unverkennbar, daß manche Kreiſe auf dieſer Preisgrundloge auch gern ver⸗ kaufen würden letwa Genoſſenſchaften, Großhandel uſw.), daß aber die Stimmung bei der Landwirt ⸗ ſchaft ſelbſt durchaus nicht verkoufs buſtig iſt. Die politiſchen Verhältniſſe ſind eben im Augenblick zu ungeklärt, als daß man ſich auf dieſer Seite, ſelbſt bei den relativ ſo weſentlich geſtiegenen Preiſen, zu einer größeren Abgabe entſchließen könnte. Zuletzt verlangte man für Ab⸗ ladungsware, je 100 Kg.: Sachſen⸗Saale⸗mitteldeutſchen Wei⸗ zen, 76—77 Kg. 21,50 /, Pommern⸗märkiſchen Weizen, 76 Kg. 21,40, Pommern⸗Mecklenburg⸗Holſtein⸗Weizen, 76 Kg. 21,35 J, alles März⸗Lieſerung, eif Mannheim; für bayertſchen Weizen, 7677 Kg., zweite Hälfte Februor⸗Ab⸗ ladung, 21,40 /, eif Mannheim, Kaſſa bei Ankunft. Vorher war fränkiſcher Weizen noch mit 21 J gehandelt worden. Für Weizen von der Wetterau ſtellten ſich die Forderungen auf 21,25—21,35, eif Mannheim, Weizen hieſiger Gegend, 76 Kg., wurde bis Donnerstag mittag noch mit 21,25/ die 100 Kg. franko Mühle Mannheim verkauft. Weizen⸗Ausfuhrſcheine lagen zunächſt bei leicht ermäßigten Preiſen von 194135„ ſchwächer; das Angebot nahm aber mit Beginn der laufenden Woche ab und zuletzt waren nur noch 300—400 To. pro Tag zu er⸗ höhten Forderungen angeboten. Am Mittwoch und Don⸗ nerstag waren Scheine überhaupt kaum im Markte und inzwiſchen ſtiegen die Forderungen an. Zuletzt notierte Wie die Deichsbahn Mannheim behandelf Das heulige Eisenbahniarifrechi ein schweres Unrechi an den Rheinhzfen“) Kakao roh, Kakaobohnen Hamburg— Augsburg Hbf. 749 km A. T. 188 15 t6 3,86% Bremen— Augsburg Hbf. 697 km A. T. 188 15 ts 3,74 Mannheim Augsburg Hbf. 311 Km Kl.. 15 ts 2,70 4 würden Bremen und Hamburg ebenſo behandelt werden wie Mannheim, ſo hätten die Frachtſätze zu lauten: Hamburg— Augsburg Hbf. 749 km Kl. A 15 fs 4,76 Bremen— Augsburg Höf, 607 km Kl. A 15 ts 4,2 Mannheim— Augsburg Hbf. 311 km Kl. A 15 ts 2,70 Fette und Oele der Klaſſe B Sante e Hbf. remen— Reutlingen Hbf. 703 Km A. T. 188 15 ts Mannheim- Reutlingen Höf. 191 km Kl. B 15 ts 1,5 Würden Hamburg und Bremen gleich behandelt werd 1 8 S wie Mannheim, ſo würden die Frachten betragen: 756 Km Kl. B 15 ts 4,8 705 km Kl. B 15 ts 4,19% D Hamburg Reutlingen Hbf. Bremen— Reutlingen Hbf. Mannheim— Reutlingen Höf. 101 km Kl. B 15 ts 1,654 Trotz des Stafeltariſes würde der Hafen von Mann⸗ heim ſeine Konkurrenzfähigkeit gegenüber den deutſchen Seehäfen bewahrt haben; es brauchten nicht Hunderte von Kranen zu feiern, Lager⸗ und Umſchlogshallen ſeit Jahren leer zu ſtehen und 1 0 Tauſend Hafenarbeiter erwerbs⸗ los zu ſein, weil die Reichsbahn in ihrem Kampf gegen die Waſſerſtraßen und ouf Grund eines Mißbrauches ihrer Monopolſtellung die Transporte dem Hafen Mannheim wegnimmt und ſie den Plätzen Hamburg und Bremen zu⸗ führen will. Es entſteht immer wieder die Frage: Ver⸗ trägt ſich die Deutſche Reichsverfaſſung, vor der alle Men⸗ ſchen gleich ſind, mit einem ſolchen Taxifunrecht und billigt ſie der Reichsbahn in dieſem Sinne die Tariffreiheit zu? lennachprodukte etwas beſſer geworden, ſo daß er nicht ohne ängerung/ Aber doch einen Schrifi weiier zur vollständigen Konsolidierung Die meiſten weſentlichen Beſtimmungen des bis⸗ herigen Abkommens ſind in vollem Umfange auf⸗ rechterhalten worden. Die Beſtimmung, daß die Auslandsgläubiger das Abkom⸗ men vorzeitig beenden können, wenn die Rediskont⸗ kredite der Reichsbank zur Rückzahlung gelangen, iſt fortgefallen. Die regelmäßigen Zuſammenkünfte zwiſchen Gläubiger⸗ und Schuldner⸗Komitee ſollen weiter ſtattfinden und bei Einverſtändnis Aenderungen an dem Abkommen vornehmen können. Der Beitritt der auslän⸗ diſchen Bankgläubiger zu dem neuen Abkommen iſt wei⸗ teſtgehend ſichergeſtellt. Das Abkommen zeigt den Verſi kurzfriſtigen Valutakrediten in anderweitige für die deut⸗ ſche Wirtſchaft willkommenere Anlagen zu fordern, und beſchreitet hiermit wenigſtens bis zu einem gewiſſen Grade den Weg einer Danerregelung. Das erſtrebenswerte Ziel Der Dollar wieder Auswirkungen der Bankenkrise y Paris, 18. Februar.(Draftung unſeres Pariſer Ver⸗ treters.] Die Notierung der Dollardeviſen in Paris hatte geſtern eine weitere Abſchwächung er⸗ fahren. Am letzten Dienstag ſchloß der Kurs mit 25,59 Franken pro Dollar, am Mittwoch mit 25.55, am Donners⸗ tag mit 25,49, geſtern vormittag erfolgte ein weiterer Sturz auf 25,345, dem im Laufe des Nachmittags ein Steigen auf 25,45 folgte. Der Dollar notierte damit 18 Centimes unter pari und erreichte wieder den Tiefſtand, auf dem er vor etwa acht Monaten, am 8. Juni 1932, angelangt war. In Fachkreiſen ſcheint man mit einer weiteren Ent⸗ wertung des Dollars zu rechnen, denn an der Börſe wird für Termingeſchäfte ein Abſchlag von 12 Centimes vorgenommen. Sollte ſich dieſe Entwicklung tatſächlich in dem erwarteten Sinne vollziehen, dann würde der Dollar den unteren Goldpunkt unterſchreiten, der bei 25,33 liegt und eine neue amerikaniſche Goldausfuhr nach Frankreich einſetzen. Begründet wird das ſtarke Dollarangebot im weſent⸗ lichen mit der Bankenkriſe in Michigan, den wachfenden Schwierigkeiten in Ohio und in Waſhington und mit den Befürchtungen einer Verallgemeine⸗ rung des Michigan⸗Moratoriums. Starke Goldrückkäufe Englands d London, 18. Februar.(Drahtung unſeres Londoner Vertreters) Die Bank von England hat in den letzten Welzenausluhrscheine nach Abschwächung mon für Prompt⸗Scheine ungeſähr 136 /, für März 187 1; April⸗Scheine waren nicht offeriert, nominell wurden ſie nit 188„ genannt. Die Nachfrage für dieſe Scheine ging dabei weniger von den Verbrauchern ſelbſt als von Händ⸗ lerſeite aus. Der Markt für Auslands weizen iſt ſtetig ge⸗ blieben, wozu oͤie gute Nachfrage des Fernen Oſtens und die ſchon in der Vorwoche erwähnten weiter ungünſtig ge⸗ bliebenen Nachrichten über den Stand des amerikaniſchen Winterweizens betrugen. Eine vorübergehend etwas ſchwä⸗ chere Haltung konnte ſich kursmäßig nicht auswirken, weil der kanadiſche Dollar etwas feſter kam Manitoba⸗ Weizen iſt im Anfang der Woche nach dem Oberrhein, als die Preiſe noch etwas niedriger waren, in disponibler Ware gehandelt worden. Auch an der Donnerstagsbörſe wurde Manitoba J, hard, Atlantic, auf Abladung April⸗ 15. Mai, zu 4,85 hfl., cif Rotterdam, gehandelt. Großen Umfang vermochte das Geſchäft aber nicht anzunehmen. Plata⸗Weizen iſt faſt unverändert geblieben mit 4,00 Hf., eif Rotterdam, für 79 Kg. Bahig Blancg⸗ und Baruſſo⸗ Weizen. Dabei bleibt aber zu beachten, daß ſich dieſer Wei⸗ zen bei Umrechnung zum heutigen Preis für die Weizen⸗ einfuhrſcheine auf ungefähr 21,50 J, eif Mannheim, ſtellt. Zuletzt forderte mon für die 100 Kg. Manitoba J, hord, Atlantic, April, 4,95, desgl. April⸗1. Hälfte Mai oder Mai, 4,90 hfl.; Manitohg I, Atlantic, April⸗Mai, 4,75 hfl., eif Rotterdam. Die Forderungen für Amber Durum I, ſchwimmend bw. April⸗5. Mat, lauteten auf 5,95—5,50 hfl.; für desgl. II, April⸗5. Mai, guf 5,20 hfl., eif Rotterdam. Der Roggenmarkt verzeichnete ſtetige Tendenz, weil auch der Rückgang der Roggenvorräte bei der erſten Hand eine leichte Steigerung erfahren hat und vor allen Dingen weſentlich größer war als in der gleichen Vorjahrs⸗ zeit. Da auch in den folgenden Monaten bis zum Schluß des Wirtſchaftsjahres im Gegenſatz zum Vorfahr keine zu⸗ ſätzliche Roggeneinfuhr mehr erfolgen wird, iſt nach An⸗ ſicht des Landwirtſchaftsrates zu erwarten, doß die Ent⸗ wicklung der Roggenvorräte in der Richtung einer raſchen und fortſchreitenden Verringerung des Roggenbeſtandes vor ſich gehen muß, wodurch eine zunehmende Beſſerung in der Roggenverſorgungslage ausgelöſt werden wird. Roggen aus der Pfolz und Rheinheſſen war bei etwa 16,50 /, ab Sta⸗ tionen, in Mannheim verfügbare Ware mit 16,85—17(zu Wochenbeginn 16,60.— 16,75]/ und nordͤdeutſcher Roggen, 72—78 Kg., März⸗Abladung, mit 16,85/ angeboten. Das Weizenmehlgeſchäft lag bis Wochenmitte recht ruhig, wurde dann lebhafter, allerdings ohne ſonder⸗ lich großen Umfang anzunehmen, weil die Abnehmer aus früheren Abſchlüſſen noch ziemlich verſorgt ſind. Die Neu⸗ abſchlüſſe erfolgten auf der Baſts von etwa 29,50— 29,75 l. Heute verlangten die ſüddeutſchen Großmühlen für Wei ⸗ zenmehl(mit Auslandsweizen hergeſtellt) 29,7530 4: ſte zeigten dabei noch Entgegenkommen, ſo daß bei ernſthaf⸗ tem Gebot auch eine Viertelmark billiger anzukommen war. Dem Vernehmen nach ſteht jedoch ab Freitag eine neue Preiserhöhung um 15 Pfennig, je 100 Kg., bevor. Bei einer Verſteigerung von 187 Sack Weizenmehl(vorwiegend aus Inlandweizen hergeſtellt) erfolgte der Zuſchlag bei 27,85, für ſolches mit Auslandweizen bei etwa 28,25 //. Die 175 Hand iſt noch bei Preiſen abgabebereit, die bei etwa „2529,50% für Weizenmehl(mit Auslondweizen) ltegen. Roggenmehl hatte etwas gebeſſerte Markt⸗ verhältniſſe auizuweiſen, weil die norddeutſchen Mühlen nach vorübergehendem Entgegenkommen in ihren Forde⸗ rungen wieder ſeſter geworden ſind. Sie verlangten für Roggenmehl, Baſis 70proz., 21,7522„, wogegen ſüd⸗ deutſches Roggenmehl, Baſis 60—70ppoz., je nach Fabrikat und Ausmahlung, 21,75—24,50(Wochenbeginn 21,50—24) koſtete. Das Gerſtengeſchäft blieb klein. Von der Tauber logen Offerten zu 18 /, ab Station, von badiſchen Ver⸗ ladeſtationen ſolche zu 17,50/ vor, wobei es ſich allerdings in beiden Fällen nur um Braugerſte geringer Qualität handelte. Für märkiſche Braugerſte wurden 20,2520, 75, eif Mannheim, verlangt. Das Angebot in badiſchem Hafer blieb klein, da die badiſche Landwirtſchaft nielſach zur eigenen Verfütterung übergegangen iſt. Die Forderungen haben ſich aber nicht erhöht, weil ſowohl von Württemberg wie von Bayern und von Norddeutſchlond Ware ohne weiteres zu niedri⸗ geren Preiſen angefordert werden kann. Ab hinterbaödi⸗ ſchen Stationen konnte Hater in Mittelqualitäten zu 18% gekauft werden; koko Mannheim verlangte man 18, 18,75 (Wochenbeginn 14,00). Es war aber auch norödeutſcher Haſer zu 13,50, eif Oberrhein, zu haben. Am Futtermittelmarkt iſt der Abruf für Müh⸗ weiteres aus dem lauſenden Anfall gedeckt werden konnte. Seine Befriedigung erfolgte jedoch glott aus den allerdings kleiner werdenden Reſerven der Mühlen, die dieſe in den Monaten Oktober⸗November angeſammelt hatten, als ſie keinerlei Abſotzmöglichkeiten beſaßen. Es koſteten dite 100 Kilo Weizenklete, feine, 7257,75, grobe 88,25; Roggen⸗ klete 8; Weizenfuttermehl 9,25, Weizennachmehl(4b 15; h, die Umlegung von mühlen haben, lichen Preisſteigerungen am Brotgetreidemarkte, ihre preiſe mit Wirkung ab 18. ö. M. F Ried 1818,75; bi„75; dto. Aus über Notiz; Futtergerſte 1616,75 Weizenmehl, Baſis Null 30,25; 590 91 7 1 mahlung 23,0, Weizenfuttermehl und Nachmehl 9,50 Rog⸗ genfuttermehl und Nachmehl 9,50.—15,50; Roggenkleie 8, bis 8,75; grobe Weizenſchalen 8,25; S Biertreber 10,75—11; Malzkeime 10,5075; Heu wurden folgende Preiſe notiert: kohl 2,502.75; Wirſing—7; 1 Schwarzwurzeln 17; Zwiebeln 44,5 Rotrüben 523 —6; Blumenkohl 18; Lauch 1,2; Grünes Bol. 2 Pfg. Frachienmarhi Duishurg-Ruhrorl/ 17. Fehr. desgl.(5) 18,25, Biertreber 10,50—10,65 und Erdnußkuchen 11,60—11,75„ Georg Haller im auch neuen Abkommen noch nicht erreicht werden, weil dies erſt nach Löſung einer ganzen Reihe entſcheidender weltwirt⸗ ſchaftlicher Probleme möglich ſein wird. Deuische Diskonisenkung akuf vollſtändiger Konſolidierung konnte allerdings * Berlin, 18. Februar.(Eig. Tel.) Durch den Abſchluß der Stillhalteverhandlungen mit dem Erfolge, daß die Stillhaltezinſen im Durchſchnitt um 74 v,., allerdings mit Wirkung ab 31. März, ermäßigt werden, iſt eine der weſentlichſten Urſachen gegen eine erneute Diskontſenkung gefallen. Die Gefahr einer Umlagerung von Valuta⸗ in Markkredite in größerem Umfange und da⸗ mit die Möglichkeit einer Gefährdung der Deviſenbilanz beſteht jetzt im Falle einer Diskontſenkung nicht mehr. Da der Status der Reichsbank auch weiterhi günſtige Entlaſtung zeigt, andererſeits faſſung des Geldmarktes als leicht bezeichnet werden kann, ſo hält man in unterrichteten Kreiſen die Frage einer Diskontſenkung um ½ auf 37 v. H. für akut. Das Reichsbankoͤirektorium hat ſich allerdings mit der Ver⸗ Diskontfrage noch nicht beſchäftigt, man erwartet dies aber nach Vorliegen des nächſten Reichsbankausweiſes. auf dem Tieipunki Wochen ſtändig Gold angekauft. Seit dem 24. Jan. hat die Bank aus Newyork und Paris nicht weniger als für 16,3 Millionen Pfund Gold erworben. Das iſt der größte Teil der 19 Millionen Pfund, die am 17. Dez. letzten Jahres als Kriegsſchuldenzahlung nach Amerika geſandt wurden. Der Rückkauf der Goldbeſtände deutet darauf hin, daß die engliſchen Behörden mit der Rückkehr zum Goldſtandard immer ſtärker rechnen, wenn auch die amtliche Politik jeden ausländiſchen Druck in dieſer Richtung ablehnt. Die ſchnelle Auffüllung der Londoner Goldͤbeſtände iſt dadurch möglich geweſen, daß ſeit Dezember ein Aufwärts druck auf das Pfund ausgeübt wird, der in den letzten Tagen durch die amerikaniſchen Bankſchwierigketten erheblich verſtärkt worden iſt. Wenn die Zentralbank nicht mit großen Pfundverkäufen eingegriffen hätte, ſo wäre das Pfund in den letzten Tagen ſicherlich ganz erheblich geſtiegen. Staaisnofsfand in Michigan? FLauſing(Michigan), 18. Februar.(Eig. Tel.) Der Senat des Staates Michigan hat beſchloſſen, den Staatsnotſtand zu erklären und den Gouverneur zu bevollmächtigen, das Bankenmorator tum zu ver⸗ Jlängern, um ſo die Abhebungen in ein geregeltes Ver⸗ hältnis zu bringen.— Die Vorlage des Senats über den Staatsnotſtand iſt an das Unterhaus zurückgegangen, das Die deuische Indusſrie wünscht Nuhe im Innern und sozialen Frieden * Berlin, 18. Februar.(Eig. Tel.) Präſidium und Vor⸗ ſtand des Reichs verbandes der Deutſchen In ⸗ duſtrie traten am 16. und 17. Februar unter dem Vorſitz von Dr. Krupp von Bohlen u. Halbach zu einer Beratung der gegenwärtigen politiſchen und wirtſchafts⸗ politiſchen Lage zuſammen. Das Präſidium vertrat ein⸗ mütig die Auffaſſung, daß die Stellungnahme der Induſtrie auch zu der neuen Regierung von ihren wirtſchafts⸗ politiſchen Maßnahmen abhängig bleiben müſſe. Für die Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt es nach Auffaſſung der Induſtrie von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung, daß Störungen der inneren Ruhe und des ſozialen Friedens vermieden wer⸗ den, damit die vorhandenen Möglichkeiten einer organiſchen Geſundung, die für die Geſamtheit des deutſchen Volkes lebenswichtig iſt, nicht vernichtet werden. Dazu müſſen Unternehmer und Arbeiter im Intereſſe der Allgemeinheit beitragen. Für Staat und Wirtſchaft ſei es wichtig, daß das deutſche Beruſs⸗ beamtentum in ſeiner Grundlage unangetaſtet erhal⸗ ten wird. Der Vorſitzende der Handelspolitiſchen Kommiſſion, Staatsſekretär z. D. v. Simſon berichtete über die han⸗ delspolitiſche Lage. Ueber die geſetzliche Regelung des Zu⸗ gabeweſens berichtete Abr. Frowein. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende in anerkennenden Worten der in dieſem Jahre entſchlafenen Mitglieder des Präſidiums und Vorſtandes, Geheimrat Dr. Cuno, Geheim⸗ rat Dr. Ernſt von Borſig und Fabrikbeſitzer Spielhagen ſo⸗ wie des früheren langjährigen Geſchäftsführers Dr. Schnei⸗ der. Kölnische Hagel- Versicherung Wiederaufnahme der Dividenzahlung Im Gegenſatz zum Vorjahre nahm der Schadensverlauf und die Kursentwicklung der Wertpapiere bei der Köl⸗ niſchen Hagel⸗Verſicherungsgeſellſchaft, Köln einen be⸗ friedigenden Verlauf, ſo daß die Rücklagen wieder aufgefüllt werden konnten. Die erwartete Geſchäfts⸗ ſchrumpfung ſei nicht ausgeblieben. Die Notlage der Land⸗ wirtſchaft habe Rückwirkungen bei deb Geſellſchaft gezeitigt, Die Verſicherungsſumme betrug 167,27(188,14), Mill. /, die Zahl der angemeldeten Schäden im direkten Geſchäft 1834(2817). Für 1932 wird ein Gewinn von 116 144/ ausgewieſen, woraus eine Dividende von 8 je Aktie des eingezahlten Kapitals verteilt werden ſoll (i V. 0 v..] Im neuen Geſchäftsfahr müſſe die Geſell⸗ ſchaft auf ein weiteres Einſchrumpſen des Verſicherungs⸗ beſtandes gefaßt ſein, wenn die Getreidepreiſe ſich nicht we⸗ nigſtens auf den Stand vom Frühjahr 1932 erholen. Frankfurfer Abendbörse abwarſend An der Ahendbörſe fand die leichte Beſſerung der Ten⸗ denz in Newyork nur wenig Beachtung. Mangels neuer Anregungen verhielt ſich die Spekulation abwar⸗ tend, doch konnten ſich die Berliner Schlußkurſe bei klei⸗ nen Umſätzen gut behaupten. Daimler Motoren waren be⸗ feſtigt. Das Geſchäft am feſtverzinslichen Markte war gleichfalls ſehr ruhig. Neubeſitz notierten 9 10 bez. und., Altbeſitz 674 bez., Nachbörſe 67, Berliner Handelsg, 98, Reichsbank 149%, Farben 10896 bis 10% bis 1085, Nach⸗ börſe 10874, Daimler 287524, Junghans 227%, Lahmeyer 117% und Siemens u. Halske 139. * Weitere Mehlpreiserhöhung. Die ſüddeutſchen Groß⸗ veranlaßt Hurch die weiteren nicht unerheb⸗ 5 15 Mehl⸗ um 0,50 Sa 8 50 pro Sack * Wormſer Produkteubörſe vom 17. Tendenz wurden notiert(alles frei Worms): Febr. Bei ruhiger 1 per 100 Kilo in, bahn⸗ Weizen 20,7521; Roggen 16,50; Gerſte, dͤto. Pfälzer 10 Roggenmehl Joproz. Aus⸗ feine Weizenkleie 7,80; ugerne 3,75—5,25; Stroh 1,252; Kartoffeln 2,50— 2,75. Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 17. Febr. Heute Rotkraut 33,5; Dänen⸗ Kreſſe 30; Roſenkohl 157 Feld⸗ Erökohlrabi 1; Endivien—12; Sellerie Stück Die Geſchäftslage an ber heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Es kamen nur anz wenige Rei⸗ ſen auf den Markt, e e blieben unverändert. Die Frachten wie die Schlepplöhne A Samstag, 18. Februar 1933 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Technische Fortſchritte im deulſchen Nutzwagenbau Eindrücke von der Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausftellung Verlin Dieſelmotor iſt Trumpf Dem Laien bietet ſie weniger, dem Fachmann mehr als früher, die große Nutzwagen⸗, Omni⸗ bus⸗ und Schlepper⸗Ausſtellung in der Ausſtellungshalle 2. Dieſelmotor iſt Trumpf. Deutſchlands Ueberlegenheit im Laſtkraftwagenbau tritt durch die Ausſtellerzahlen klar in Erſcheinung: 27 deutchen Ausſtellern ſtehen nur vier Auslands⸗ Ausſteller gegenüber. Freute ſich früher der an Motorentechnik unintereſſierte Beſucher über die vielen tadellos ausgeſtatteten Omnibuſſe und über vriginell karoſſierte Nutzfahrzeuge, ſo bietet diesmal die Reihe der Dieſel⸗ und Benzinmotoren und der Aufmarſch der Chaſſis dem Techniker eine Fülle intereſſanter Eindrücke. Auch in der Laſtkraftwagen⸗ halle aber über wiegen ziffernmäßig die kleineren Nutzwagen mit Folge des Kampfes Reichsbahn gegen Kraftfahrzeug, der hohe Belaſtung des gewerblichen Kraftfahrgüterverkehrs zur Folge hatte. Dem billig arbeitenden Dieſel⸗ motor iſt die Holzvergaſung gefolgt. Auf dem Stande„Imbert⸗Gas“ ſehen wir eine Zug⸗ maſchine, in die zwei Brennöfen für Holzvergaſung eingebaut ſind. Draußen, vor der Ausſtellungshalle, finden Vorführungsfahrten von je einem 100 PS. Magirus und Henſchel⸗ Wagen ſtatt, die auf Imbertgas⸗Betrieb umgeſtellt worden ſind. Die Imbertgas⸗Firma übernimmt die Garantie, daß von ihr umgebaute Fahrzeuge mit Holzgasbetrieb den ſelben Dienſt erfüllen wie mit flüſſigem Brennſtoff. 250 auf Holzgasbetrieb umgebaute Fahrzeuge ſind bereits im öffentlichen Verkehr, teils ſogar(nämlich in Münſter) als Omnibuſſe. Dann aber, wenn wir die Autorieſen und ihre Motoren von Büſſing⸗NA G, Daimler⸗ Benz, Krupp, Magirus u. a. betrachten, wird offenbar, daß die Umſtellung auf Holzgasbetrieb noch in Kinderſchuhen ſteckt. Der Technik iſt es gelungen, den Dieſelmotor aller ſeiner Nachteile zu entkleiden. Auch im Omnibusbetrieb hat ſich der Dieſelmotor bewährt, und daß Dieſelwagen jetzt reſtlos geruchfrei(für die Fahrzeuginſaſſen näm⸗ lich) arbeiten, ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß wir hübſch karoſſierte Omnibuſſe in der Laſtwagen⸗ Halle mit Dieſelbetrieb finden, und daß das ſchönſte Fahrzeug der Nutzwagenausſtellung, ein luxuriös Henſchel⸗Dieſel⸗Motor 100/110 PS (Syſtem Lanova) eingerichteter mit Klubſeſſeln, Couch, eingebautem Radio— gleichfalls Dieſelwagen iſt. Wie der Perſonenwagen⸗Ausſtellungsſtand, ſo auch der ſtand der Daimler⸗Benz.⸗G. beredtes von der tionsprogramms. lich in ſeiner Aufmachung iſt der Stand von Büſſing⸗ NAG. ren. Das Büſſing⸗NAG⸗ Dieſel⸗3⸗Zylinder, 6⸗Zylinder verſchiedener Stärke. mal Mercedes⸗Benz⸗Wochenendwagen— Leſe⸗ und Speiſetiſch, Küche, legt Nutzwagen⸗ und Omnibus ⸗Ausſtellungs⸗ Zeugnis ab Vielſeitigkeit des Mercedes⸗Benz⸗Produk⸗ Groß, eindrucksvoll und vorzüg⸗ Büſſing⸗NAc zeigt nur Chaſſis und Moto⸗ Dieſelprogramm umfaßt 4⸗Zylinder und zwei Dieſel⸗ Beſonderes Merk⸗ kurze aller Büſſing⸗NAG⸗Dieſelmotoren iſt Ausſtellungs⸗Objektive: den neuen Standard⸗ Wagen mit Heckmotor, hergeſtellt in den Stan⸗ dar d⸗Werken in Ludwigsburg. Der Heck⸗ motor und die Chaſſis⸗Durcharbeitung entſtammen in ihren Grundzügen der Konſtruktion des Frank⸗ furter Dipl.⸗Ing. Joſef Ganz, der ſich auch um Einführung des Schwingachs⸗Syſtems im deutſchen Automobilbau Verdienſte erworben hat. Straßen⸗ lage des neuen kleinen Standard⸗Wagens ſoll ver⸗ möge des hintenliegenden Motors beiſpiellos ſicher ſein. Unvernünftige Steuerparagraphen, die Bier⸗ radwagen hoch belaſten, Dreiradfahrzeuge dagegen ſteuerfrei machen, hatten Hauſſe im Dreiradwagen⸗ bau zur Folge. Blick in die Halle der Autobuſſe Bauart der Vorkammer und der lange Verbindungs⸗ kanal zum eigentlichen Verbrennungsraum. Magirus, weltbekannt durch ſeine Feuerwehr⸗ und Feuerwehrgerätewagen und die Magirus⸗Lei⸗ tern, bezeichnet als Schlager ſeines Standes den neuen Magirus ⸗Schnellaſtwagen für 1 To. Nutzlaſt. Der Motor iſt luftgekühlter Zweizylinder, der mit Kupplung und Getriebe in einem Block zuſammen⸗ gefügt iſt. Neben dieſem vielverſprechenden Klein⸗ Lieferwagen ſieht man auf dem Magirus⸗Stand einen Dieſelmotor, großen Omnibus und einen Ausſichtswagen. Der Omnibus hat Vergaſermotor (für Benzin⸗ oder Gemiſchbetrieb). Was wir weiter in der Nutzwagen⸗Halle bemer⸗ ken: einen Opel ⸗ Blitz mit Omnibus Aufbau, ſaubere Präziſtonsarbeit, tadelloſe Linienführung, große Bequemlichkeit, zu erſtaunlich billigem Preiſe, — Neuanſchaffung der Adler⸗Typen Trumpf und Primus als Schnell⸗Lieferwagen und als Kranken⸗ Transportwagen, ferner Ausſtellung der Adler 2 bis 2% To. Laſtwagen mit Tiefrahmen,— mannshoch aufragenden Dieſel⸗Flugmotor auf dem Junkers⸗ ſtand,— die luftgekühlten Phänomen wagen mit verſchiedenartigen Karoſſerien,— große Dieſel⸗ und Benzinmotoren und Fahrzeuge bei Krupp, Hen⸗ ſchel, MA N, Vomag,— und vier⸗ und dreirädrige Lieferwagen in Hülle und Fülle. In der Perſonenwagenhalle ſteht man als Chaſ⸗ ſis und karoſſierten Wagen eines der intereſſanteſten Geſchützte Motorräder Die Motorrad⸗Ausſtellung— diesmal in der Perſonenwagenhalle— ſteht im Zeichen der Anpaſſung an die Bequemlichkeits⸗ und Sauber⸗ keitsanſprüche des Fahrers. Die Zahl der Motor⸗ rad⸗Ausſteller hat ſich verringert, die der Auslands⸗ ausſteller iſt auf 3 zurückgegangen. Bei Zündapp ſehen wir in einigen Modellen den Grundſatz, ſo⸗ wohl den Fahrer als auch Maſchinen⸗Aggregate gegen alle Unbillen der Witterung zu ſchützen, mei⸗ ſterhaft verwirklicht. Preiswürdigkeit iſt Loſung, und ob's der Zündapp⸗Stand iſt, der von Da W, NSuU, Standard, Ardie, Triumph, BMW, und wie ſie alle heißen,— all überall ſehen wir techniſch hoch entwickelte, preiswerte Maſchinen. Billigskeitsrekord hält NS mit ſeinem Motor⸗ ſulm⸗Fahrrad mit Hilfsmotor. Eleganter, ſchneller und leiſtungsfähiger ſind die verſchiedenen Maſchi⸗ nen mit Sachs ⸗Einbau⸗Motoren, haben doch Sachs⸗Motoren in allen europäiſchen und manch überſeeiſchen Ländern ihre große Leiſtungsfähigkeit und Ausdauer bewieſen. Den BMW. ⸗Stand krönt die Weltrekord⸗Maſchine von Henne, auf dem DKW. ⸗Stand ſehen wir jene Da.⸗Sportmaſchine, mit welcher Winkler im letzten Spätherbſt Klaſſen⸗ Weltrekorde der 250 cem⸗Klaſſe fuhr. Mit ihren 8 Da W⸗Typen vom ſteuerfreien 173 com Leichtkraft⸗ rad bis zur 594 cem⸗Superſportmaſchine liefert die Seite/ Nummer 83 Luftgekühlter 50 PS⸗Krupp⸗Dieſelmotor Auto⸗Un ion durch ihr Zſchopauer Werk Motor⸗ räder für alle Anſprüche und jeden Geldbeutel Standard betont mit Recht die fabelhafte Straßen⸗ lage aller Standard⸗Maſchinen, die durch geſchickten, ſtabilen Rahmenbau, insbeſondere aber durch die Brough⸗Lizenz⸗Vordergabel beſtimmt iſt. Die „Feuergeiſt⸗Block“ iſt die neue ſteuer⸗ und führer⸗ ſcheinfreie 200 cem Standard⸗Maſchine; weiter iſt die 350 cem Standard Rex neu. Mit Königswellen, Blockmotor, mit hängenden Ventilen wird ſte als Touren⸗, Sport- oder Rennmaſchine geliefert. Imponierende Zubehör-Ausſtellung Die Zahl der Zubehör⸗Ausſteller geht in die Hun⸗ derte, und es würde wochenlangen Studiums bedür⸗ fen, um in die Geheimniſſe der vielen Patente ein⸗ zudringen und deren Bewährung nachzuprüfen. Die Reifen⸗Induſtrie iſt auf Repräſentationsſtänden ver⸗ treten; die Continental ſtellt ihre Aero⸗ und Type Aero⸗Reifen in den Vordergrund, ebenſo De⸗ ka, Dunlop, Fulda, Phönix und andere ihre Super⸗Ballonreifen für Spezial⸗ und für Nor⸗ malfelgen. Stets von Fachleuten beſucht iſt der Stand der Zahn radfabrik A., Fried⸗ richs hafen, die mit Schaffung und im Bau von Einheitsgetrieben, Aphon⸗Getrieben, Spiralgetrieben führend iſt und die es verſtanden hat, durch ihre Groß⸗Serien⸗Produktion mit zur Verbilligung deut⸗ ſcher Perſonen⸗ und Nutzwagen beizutragen. In der Kugellager⸗Induſtrie iſt grundſätzlich nen zweireihiges Tonnenlager(Fiſcher⸗Toz⸗Lager), welches ſich aus dem vor etwa 20 Jahren bereits auf den Markt gebrachten einreihigem Tonnenlager ent⸗ wickelt hat. Es wird gekauft! Am 23. d. M. findet die Auto⸗Ausſtellung ihren Ab⸗ ſchluß. Den Einen wird ſie bei einem Beſuch von 8— Stunden Dauer viel Intereſſantes bieten, eine Fülle von Eindrücken und den Geſamteindruck unermüdlichen und erfolgreichen Vorwärtsſtrebens, und andere wie⸗ derum werden bei Ausſtellungsſchluß bekennen müſſen, daß ſie immer noch nicht alles geſehen haben, was ſie ſehen wollten. Draußen vor den Hallen ſtehen in langen Reihen die Vorführungs wagen, Unermüdlich ſind ſie im Dienſt auf Vorführungs⸗ fahrten. Für Induſtrie und Handel und alle, die im Kraftverkehr und ſeiner Förderung intereſſiert ſind, iſt's erfreulich, feſtſtellen zu können: Es wird ge⸗ kauft! Die Auftrags⸗Orders mehren ſich, die aus⸗ geſtellten Typen ſind— mit einer Ausnahme ſofort lieferbar. Und ſo wird dieſe internationale Autoſchau nicht nur zum Beweiserfolg werden von ſieghafter Führerſchaft deutſcher Kraftfahrzeug⸗ und Zubehörfabriken, ſondern auch zum Geſchäftserfolg, Und der iſt der deutſchen Kraftfahrzeug⸗Induſtrie und dem Kraftfahrzeughandel wahrlich zu gönnen! Siegfried Doerſchlag, unseren treusorgenden Vater Metzgermelsier in die ewige Heimat abzurufen. Rosa Kaiser nebst Minder Adoll und Werner Iodes- Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, Adoll Mai 0 Mlser Mannheim(T 6, 39), den 17. Februar 1933. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Rundfunk- Empfänger vom Hleiugerät bis zum Großempfän⸗ ger mit absoluter Trennschsrie. Un- verbindliche Vor hrung mit fachm. Beratung in meinem Rad! 125 ra um. Kunststr.,, O 8, 10 8 0 Badenia 10 St..50 Anguſtiner 10,.20 „Zu hab. in Friſeur⸗ und Drogengeſch.“ Bezugsquellen nachw. Zeeb, S 1, 16 u eee eee Steppdedten Se HDaünendeden Die Beerdigung findet Montag, den 20. Februar 1983, nachm. 2½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. in gr. Ausw. zu Fabrik⸗ pr Sch. Burk. Lhaſen, Hagenſtraße, Halteſtelle Schlachthof, Tel. 62762 Gardinenspannerei ritz Grauer, L 12,8 eins- S Nd c. 255 ugten 457 50 el Jede Mutter sollte Rheila-Perlen stets im Hause haben! Erhältlich in Apotheken und Drogerien zu 45 und 90 Pfg. in den bekannten blaugrünen Schachteln. elephon Nr. 300 75 Neila en qrei eben Mannes, Herrn Franz König Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil nahme an dem unersetzlichen Verluste meines sage ich allen herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Rothenhöfer für die trost⸗ reichen Worte, dem evang Männerverein der Me- lanchthonkirche und dem Fischerverein Merkur. Mannheim(Lg. Rötterstr.), 17. Februar 1933 Frau Marol. König Wwe. Frlesermelrner Stree 101 unverändert weiter führe. Gleichzeitig teile ich meiner werten Kundschaft mit, daß ich das Geschäft meines seligen Mannes 18. Februer 1855 85 18 Pr. De. NNUQOlf RisSel Ie Kissel geb. 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Papstes Einheitspreis wo. bis.30= 70 Pfg. 50.00,.00..10,.30 3 Beginn: 80 200,.25..25,.80 National-Theater Mannheim Samstag. den 18. Februar 1933 Vorstellung Nr. 201— Miete D. Nr. 18 Die Mar nesehla eh! Eine deutsche Tragödie von Paul Joseph Cremetrs Nach einer kritisch- historischen Quellendaretel- lung von Karl Bartz— Inszenier.: Herb. Maisch Bühnenbilder: Eduard Löftler Techn. Einrichtung: Walter Unruh Anfang 20.00 Uhr Ende 22.45 Uhr 1. Bid. Quartier der Obersten Heel esleitung. Luxemburg; 2. Bild: Arbeitszimmer Poincarés im Elysee. Paris; 3 u. 4. Bild: Quartier der Obersten Heeresleitung, Luxemburg; 5. Bild: Stabsduar- tier des Armeeoberkommandos 2. Armee in Me om ort; 65 Bild: In der Lücke zwischen der l. U. 2. Armee; 7. Bild: Stabsquartier des Armeeober- andes 1. Aimee in Mareuil. D N Telnet 0 122 Ab heute die 8 5 Mans Aiders Seen f 2 E 5 zybitle Schmitz ee 1 5 7 ant- fliegende 5 5 0 Tod n 2 5 Amtl. Veröctenthichungen der Stadt lumen Reichstagswahl. Die Wahlkartei liegt von Sonntag, den 10. bis eiuſchließlich Sonntag, den 26. Februar 27 jeweils von—1274 und von 1474—18%½ Uhr, Sonntags nur 255 9 6 Uhr, zu Jedermanns Einſicht auf, und z für die Altſtadt 5 Städt. Wahlamt, O 2. 1; für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal, Nek⸗ karau, Rheinau, Sandhofen ſeinſchl. Schar⸗ hof, Kirſchgartshauſen und Sandtorfſ Wall⸗ ſtabt leinſchl. Straßenheim), Friedrichsfeld unb Seckeuheim in den dortigen Gemeinde⸗ ſekretariaten; für den Stadtteil Waldhof im Wartezimmer der Luzeubergſchule(Erdgeſchoß). Wer die Wahlkartei für 1 ober un⸗ vollſtändig hält, kann innerhalb der friſt dort, wo die Kartei gusllegt, Einſpruch er⸗ heben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetz⸗ licher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Für die bevorſtehende Reichstagswahl werden 55 im cegenſatz zu deu bisherigen Wahlen Benach⸗ richtigungsldrien an die Wähler über ihre Ein⸗ 5 trugung in der Mahlkartei nicht verſandt. Die Wahlberechtigten müſſen ſich deshalb ſelbſt über ihre Eintragung in die Wahlkartet vergewiſſern. wahl vom 6. November 1932 die Wohnung bezw. den Aufenthaltsort nicht gewechſelt haben, iſt die Karteikarte am alten Platz, ſodaß dieſe Wahl⸗ bei der Wahl vom 6. November 1932 wählen. ſtimmungsräume werden noch vor der Wahl durch Anſchlag an den Plakatſäulen bekannt ge⸗ geben. Diejenigen Wahlberechtigten, die ſeit der Reichstagswahl vom 6. November! 1992 umge⸗ zogen ſind oder in der Zwiſchenzeit nach aus⸗ wärts polizeilich abgemeldet waren, müſſen ſich bet der für ihre fetzige Wohnung zuſtändigen Karteioffenlageſtelle darüber verläſſigen, ob ihre Karteikarte im richtigen Stimmbezirk eingereiht ift. Alle Veränderungen aus dem Monat Fe⸗ bruar 1933 können in der Wahlkartei nur auf Autrag der Wahlberechtigten berückſichtigt wer⸗ den. Hierfür kommen diejenigen Wahlberech⸗ tigten in Betracht, die vom 1. Februar ab inner⸗ halb der Gemarkung Mannheim umgezogen oder ſeit dieſem Zeitpunkt von auswärts zugezogen find; ſie müſſen während der Offenlagefriſt bei der zuſtändigen Karteioffenlageſtelle hre Um⸗ ſchreibung bezw. ihre Neuaufnahme beantragen. Bei der Antragſtellung auf Umſchreibung oder Neuaufnahme iſt ein amtlicher Ausweis(3. B. Reiſepaß, Perſonalausweis, Familienbuch, Staats⸗ angehörigkeitsausweis, Abriß des Meldezettels, Erw erbslofenauswels) vorzulegen. Wahlberechtigt iſt, wer am Wahltag Reichs⸗ engeböriger und 20 Jahre ae vor dem 8. März 1913 geboren iſt. Stimmſcheine für die im 89. vorgeſehenen beſonderen Fälle werden, 17 te geſetzlichen Vorausſetzungen gegeben ſind, bet den für die einz lnen Stadtteile zuſtändigen Offenlageſtellen ausgeſtellt. Bei der Antragſtellung iſt eine amt⸗ liche Urkunde über die Perſon des Wahlbrech⸗ tigten, bei der Antragſtellung durch eine dritte Perſon eine ſchriftliche Vofmach. des Wahl⸗ berechtigten, vorzulegen. Rur wer in der Wahlkartei ein⸗ geiragen iſt, darf wählen! 2 biete Mosteim/ Cams Hon Oskar Homolka/ Joh. Riemann Rosa Valet, paul Heldemann, Hude Hüdebrand Frwerbslose wo. nur 40 Pf. uslegungs⸗ n vorm. 11. Tian Han- Arnd ener Ereienis der Woche: e e 30 Uhr Der deutsche Abenſeurer- u. Sensaflons-Teniim Pall Hörbiger- Ellen lekter Der herrliche Kultur-Tonfum paul Wegenor- Paul Otto eine Bomben- Besetzung in dem Sensations-Tonfilm Cebeijmnis um Johann Orth Llebestragödle 1. Hause Habsburg) Der Rebell am-iener Hofe Dunkle Spionage- Affären 2* verbolen gewesen Persönliehe Intrigen in dänn. Acne 5 Eine romantische Ferienfahrt durch die Schweiz. im Lande unserer Träume. Politische Machtkämpfe Liebeleien— Hochverrat (Spionage im fernen Osten) Sie erleben China! Sleerleben Schanghai! Bombardement der Piraten: kennzeéichnen die Engstirnig- keit der nur auf Traditionen. Etiketten und fremdländi- schen Tand eingestellten Wiener Hofburg. 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