hek von te Riſiko. st. A8) Wohng⸗ ſcht bald. uſchriſten dss. Bl. 50010 —— 5 beh. 955 1* eue Mannheimet Zeitlan Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. Wg. Poſtbef. Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofft. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeloſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Einzelpreis 10 Pi 0 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Februar 103 144. Jahrgang— Nr. 93 Ein ſchwarzer Tag in Genf Deulſchlands Abrüftungsvorſchlag wurde mit allen gegen die deutſche Stimme abgelehnt Starke Mehrheit für Frankreichs Milizforderung Skandal um Hirtenberg Dunkle Geſchäfte des Generaldirektors der öſterreichiſchen Bundesbahnen Veoͤrohliche Wendung Meldung des Wolffbüros — Genf, 24. Februar. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz hat nach Abſchluß der Debatte über die Frage, ob die kontinentaleuropäiſchen Armeen in einen Einheitstypus mit kurzer Dienſtzeit und beſchränkten Effektivbeſtänden umgewandelt werden ſollen, über die vorligenden Anträge abge⸗ ſtimmt. Die meiſten Stimmen, nämlich 21, erhielt der franzöſiſche Vorſchlag, der u. a. beſagt, daß in Kontinentaleuropa die Armee mit kurzer Dienſtzeit und beſchränktem Effektivbeſtänden der militäriſche Organiſationstyp iſt, der am meiſten defenſiven Charakter aufweiſe. Ein italieniſcher Vorſchlag, der ſich an den fran⸗ zöſtſchen Vorſchlag anlehnt, aber die Frage der Ab⸗ küſtung des Kriegsmaterials erwähnt, erhielt nur fünf Stimmen. Der deutſche Vorſchlag, wonach vor der prinzipiellen Entſcheidung über die Vereinheitlichung der Heerestypen im Hauptausſchuß die Frage der Ab⸗ ſchaffung der beſonders offenſiven Waffen und die Begrenzung des zugelaſſenen Kriegsmaterials zu kegeln ſei, und daß das Komitee für die Perſonal⸗ heſtände vorher die Beſtimmungen zur Herabſetzung und zum Ausgleich der Streitkräfte im Sinne des Hopperplanes feſtſetzen möge, wurde abgelehnt. Für den deutſchen Vorſchlag ſtimmte lediglich Botſchafter Nadolny. Nach der Ablehnung des deutſchen Vorſchlages, über den zuerſt abgeſtimmt wurde, gab Botſchafter Nadolny eine kurze Erklärung ab, in der er ſeine Sympathie mit dem italieniſchen Vor⸗ ſchlag ausſprach, der viele Elemente enthalte, mit denen die deutſche Delegation einverſtanden ſei, namentlich in Bezug auf das Kriegsmaterial. In⸗ deſſen werde er ſich ebenſo wie bei dem franzöſiſchen auch bei der Abſtimmung über den italieniſchen Vor⸗ ſchlag der Stimme enthalten, da die deutſche Delegation grundſätzlich der Auffaſſung ſei, daß über die Vereinheitlichung des Heeresſyſtems jetzt eine 8 Pinzipielle Entſcheidung nicht ſtattfinden ſolle. Beſtürzung in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Februar. In Berliner politiſchen Kreiſen verfolgt man den Verlauf der Genfer Verhandlungen mit wachſender Beſorgnis. Sehr peinlich berührt die offenkundige Animoſität des Konferenzvorſitzenden Henderſon, deſſen Geſchäftsführung man nach dem letzten Zwiſchenfall ſchwerlich noch als objektiv lezeichnen kann. Es hat daher hier auch einiges Befremden hervorgerufen, daß man ſich in Genf mit den ſehr unzulänglichen Erklärungen Henderſons hne weiteres abgefunden hat. Ueberaus bedenklich aber ſtimmt das Ergeb⸗ nis der Abſtimmung im Hauptausſchuß, die Deutſchland in völliger Iſolierung gezeigt hat. Es mag zutreffen, daß es ſich bei der Abſtimmung mehr um eine verhandlungstechniſche als um eine politiſche Entſcheidung gehandelt hat. Wenn man aber berückſichtigt, daß von den 63 Staaten, die in der Abrüſtungskonferenz und im Hauptausſchuß berkreten ſind, nur 35 an der Genfer Sitzung teil⸗ genommen haben und daß hiervon 21 für den fran⸗ 3 3 zöſiſchen Vorſchlag ſtimmten, ſo hinterläßt es einen überaus abträglichen Eindruck, daß die dentſche Auffaſſung nicht einen einzigen Befürworter unter den Teilnehmern der Verſammlung gefunden hat. Es drängt ſich von ſelbſt die Frage auf, ob wirklich alles geſchehen iſt, um eine ſolche Schlappe zu ver⸗ meiden, die in ihrer Wirkung nach außen hin doch ſehr bedauerlich bleibt. Die Einkreiſung der deutſchen Delegation war bereits von langer dand ſorgfältig vorbereitet worden. Hätte man dem nicht entgegenwirken können? Mit ſchmerzlichem Bedauern ſtellt die„Ger⸗ manfa“ feſt, daß, ſolange in Genf diskutiert wird, ein ſolcher Vorfall ſich noch nicht ereignet hat. Die Kreuzzeitung“ ſpricht die Befürchtung aus, daß die Iſolierung Deutſchlands in dieſer Ab⸗ ſtimmung von der Preſſe Frankreichs und ſeiner Trabanten in der Weltöffentlichkeit gegen uns ausgenutzt werde und erklärt, die deutſche Politik könne dieſen Schlag nicht tatenlos hinnehmen. Es müſſe nötigenfalls legrößte Autorität der deutſchen ußen politik eingeſetzt werden, um die üge in Genf wieder herzuſtellen. Mit anderen Borten, das Blatt fordert, daß der Reichsaußen⸗ miniſter von Neurath ſich ſelbſt nach Genf begeben ful,(gl. auch Seite.) Meldung des Wolff⸗ Büros — Wien, 24. Februar. Der Generaldirektor der Oeſterreichiſchen Bun⸗ desbahnen, Seefehlner, iſt mit ſofortiger Wir⸗ kung beurlaubt worden. Der Bundeskanzler hatte geſtern abend in Erfahrung gebracht, daß der Generaldirektor mit Angeſtellten⸗Vertretern Be⸗ ſprechungen wegen eines Transportes von Hirten⸗ berger Waffen führte in einer den Abſichten der Re⸗ gierung nicht entſprechenden Richtung. Der Bundes⸗ kanzler veranlaßte darauf den Handelsminiſter im Einvernehmen mit dem Präſidenten der Bundes⸗ bahnen, die ſofortige Beurlaubung des Geueraldirek⸗ tors zu verfügen. Das„Neue Wiener Extra⸗ Blatt“ will über die Gründe, die zu der Beurlaubung geführt haben, noch nähere Einzelheiten angeben können, für deren Richtigkeit man jedoch dem genannten Blatt die volle Verantwortung überlaſſen muß. Die Zei⸗ tung behauptet, Generaldirektor Seefehlner habe ver⸗ ſucht, von den Gewerkſchaften gegen eine Ver⸗ gütung von 150 000 Schilling die Zuſtimmung zu er⸗ langen, daß die noch in Hirtenberg lagernden Waffen nach Ungarn abtransportiert werden ſollten. Die mit den Gewehren beladenen Waggons ſollten unter der Deklarierung„leere Waggons“ laufen. Gleich⸗ zeitig ſollten dann mehrere leere Waggons mit der Deklarierung„Waffen nach Italien“ abrollen. Als dann der Bundeskanzler von dieſem Verſuch des Generaldirektors Kenntnis erhalten habe, habe er ihn ſofort vom Dienſte enthoben. Dazu wird von ſozialdemokratiſcher Seite mit⸗ geteilt, daß der Führer der ſozialdemokratiſchen Ge⸗ werkſchaften ſelbſt den ſozialdemokratiſchen Partei⸗ vorſtand über das Vorgehen Seefehlners unterrich⸗ tete. Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand habe ſich ſogleich zum Bundeskanzler begeben und ihn über den Fall unterrichtet. Die vom„Wiener Neuen Extrablatt“ gegebene Darſtellung des Falles wird dann von ſozialdemokratiſcher Seite beſtätigt. * bedenklicher Sturm den Pariſer Zeitungen lus⸗ gebrochen. Die Amtsenthebung des Direktors der öſterreichiſchen Bundesbahnen bietet hierzu einen willkommenen Anlaß. Aus Geuf meldet man dem „Echo de Paris“ eine unmittelbar bevorſtehende Aktion des tſchechiſchen Außen mini⸗ ſters, um den Völkerbundsrat mit der Hirtenber⸗ ger Affäre zu befaſſen. Die Rechtspreſſe ergeht ſich in den ſchärfſten Angriffen gegen das„friedensfeind⸗ liche“ Italien. Mehrere Deputierte haben Inter⸗ pellationen über die Hirtenberger Affäre angekün⸗ digt. Ein neuer ſehr gegen Wien iſt in Verſtimmung in London Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § Lon don, 24. Februar. Die kleine Entente, beſchloß die Hirtenberger Angelegenheit auch nach der jüngſten diplomatiſchen Einigung nicht als beigelegt anzuſehen, ſondern trotz allem noch vor den Völkerbundsrat zu bringen. Dies hat in engliſchen politiſchen Kreiſen Ent⸗ täuſchung und Verſtimmung aäusgelöſt. England fühlt ſich in der Rolle eines wohlwollenden Ver⸗ mittlers, der anderen Leuten die Kaſtanien aus dem Feuer geholt hat und nun nichts als Undank erntet. Dieſe Beſchwerde iſt, wie man weiß, nicht ganz be⸗ rechtigt, da das engliſche Vorgehen gegen Oeſterreich weder wohlwollend noch ſelbſtlos war. Die Londoner Kreiſe laſſen aber ihrem Aerger trotzdem vollen Lauf. Die Regierungen der kleinen Entente, ſo be⸗ tonen die„Times“, wären ſchlecht beraten, wenn ſie den Fall nun noch aus der Verſenkung, in der er glücklicherweiſe begraben ſei, herausholen wollten. een. Die Zeitungsverbote in Baden Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 24. Februar. Beim Miniſter des Innern Dr. Umhauer fand geſtern nachmittag eine Preſſebeſpechung ſtatt. Der Miniſter erläuterte die Beſtimmungen der Notver⸗ ordnung vom 4. Februar, ſoweit ſie die Preſſe be⸗ trifft und wandte ſich dabei gegen die Auffaſſung, daß es ohne Verſtoß gegen die Verordnung über⸗ haupt nicht möglich ſei, den Wahlkampf zu führen gegen eine Partei, deren Führer ſich in einer durch die Verordnung geſchützten amtlichen Stellung be⸗ finden. Der Miniſter meinte, wenn es auch nicht leicht ſein möge, unmöglich ſei es nicht. Die Preſſe ſolle verſuchen, zwiſchen der Partei, die ſie ſachlich bekämpfen wolle und ihren in amtlicher Stellung be⸗ findlichen Führern zu unterſcheiden. Bei Hand⸗ habung der Preſſevorſchriften würden gegen ihn, den Miniſter, zwei entgegengeſetzte Vorwürfe erhoben. Von der einen Seite werde erklärt, er ſei zu nach⸗ ſichtig, von der anderen, er ſei zu ſtreng. Die ihm vorwerfen, er ſei zu ſtreng, hätten im weſentlichen Verbote im Auge, die gar nicht der Initiative des Miniſters, ſondern derjenigen des Reichsminiſters des Innern entſpringen. Dieſer habe Verbots⸗ erſuchen in großer Zahl an den badiſchen Innen⸗ miniſter gerichtet, veranlaßt durch Vorlagen, die ihm aus dem Lande Baden zugeleitet worden ſeien. Dieſe Erſuchen enthielten meiſt eine Verbotsfriſt von acht Tagen. Entweder müſſe dem Erſuchen ſtattgegeben oder das Reichsgericht angerufen werden; eine dritte Möglichkeit gebe es nicht. In einigen Fällen hat der Miniſter dem Erſuchen des Reichsinnenminiſters ſtattgegeben, in anderen Fällen hat er das Reichs⸗ gericht angerufen. Miniſter Umhauer teilte dann mit, daß er bei ſei⸗ nem Beſuch am 21. Februar dem Reichsminiſter des Innern die Verhältniſſe und Schwierigkeiten aus⸗ einanderſetzte und auf eine Erleichterung der Lage der badiſchen Preſſe hinzuwirken ſuchte. Er habe insbeſondere darauf hingewieſen, daß nach ſeiner Kenntnis kein Land in ſo großem Umfange mit Verbotserſuchen bedacht werde wie Baden und dies, trotzdem die badiſche Regierung beſtrebt ſei, die Verordnung in wirklich loyaler Weiſe durchzu⸗ führen. Der Reichsminiſter des Innern hat in Aus⸗ ſicht geſtellt, daß er in Erwägung ziehen wolle, künf⸗ tig ſtatt ſofort ein rechtsverbindliches Erſuchen zu ſtellen, zunächſt anzufragen, ob und was von Baden in eigener Zuſtändigkeit geſchehen ſei. Der Miniſter ſchloß ſeine Ausführungen mit der dringenden Bitte, im Wahlkampf Ausführungen zu vermeiden, die eine „Beſchimpfung“ oder„böswillige Verächtlichmachung“ der Mitglieder der Reichsregierung und auch der Landesregierungen darſtellen, denn auch dieſe ſeien in gleicher Weiſe wie die Reichsregierung durch die Verordnung geſchützt, was vielfach überſehen werde. Neuer Preſſe-Erlaß Görings Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 24. Februar. Ueber die Anwendung der preſſepoltzeilichen Be⸗ ſtimmungen der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze des deutſchen Volkes vom 4. Februar hat, wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mit⸗ teilt, Reichs kommiſſar Göring an die Ober⸗ präſidenten und Regierungspräſidenten folgenden Erlaß gerichtet: Zu meinem Bedauern habe ich feſtſtellen müſſen, daß die Handhabung der Verordnung des Herrn Reichspräſtdenten zum Schutze des deutſchen Volkes vom 4. Februar 1933 gegen Ausſchreitungen der Preſſe nicht mit der Strenge angewandt werden, wie es angeſichts der ſich täglich ſteigernden Hetze in periodiſchen Druckſchriften, Flugblättern und Plakaten der regierungsfeindlichen Parteien und Verbände erforderlich wäre. Ich habe leider feſtſtellen müſſen, daß gegen den Herrn Reichskanz⸗ ler und die Mitglieder der Regierung beſchimpfende und verächtlichmachende Flugſchriften und periodiſche Druckſchriften in den Verkehr gelangt ſind und ge⸗ duldet werden, obwohl alle Vorausſetzungen für die polizeiliche Beſchlagnahme gegeben und geboten ſind. Ich erwarte nunmehr von allen Polizeibehör⸗ den, daß der Beobachtung der Preſſe und der Her⸗ ſtellung und Verteilung von Flugblättern eine grö⸗ ßere Aufmerkſamkeit zugewandt und mit Schärfe unnachſichtig vorgegangen wird, wenn ſich die Möglichkeit dazu bietet. Ich werde Beamte, die es hier an dem notwendi⸗ gen Dienſteifer fehlen laſſen, dienſtſtrafrechtlich belangen. Bergwerksunglück bei Eſſen — Eſſen, 24. Februar. Im Untertagebetrieb der Zeche„Graf Beuſt“ ging eine Strecke zu Bruch. Drei Bergleute wurden verſchüttet. Zwei ſind tot, der dritte erlitt leichte Verletzungen. Der Kanzler in Frankfurt Meldung des Wolff⸗Büros — Frankfurt a.., 24. Februar. Unter außergewöhnlich ſtarkem Andrang der Bevölkerung ſprach Reichskanzler Adolf Hitler in der Frankfurter Feſthalle. Der rieſige Saal mußte ſchon mehrere Stunden vor Verſamm⸗ lungsbeginn wegen Ueberfüllung polizeilich geſperrt werden. In den angrenzenden Meſſehäuſern waren gleichfalls die großen Säle durch gewaltige Menſchen⸗ mengen beſetzt, denen die Rede durch Lautſprecher übermittelt wurde. Dem Kanzler wurden beim Ein⸗ tritt in die Feſthalle ſtürmiſche Huldigungen dar⸗ gebracht. Aoͤolf Hitler begann ſeine Rede mit der Feſtſtellung, noch nie⸗ mals ſei Staatsmännern ein ähnlich zerrüttetes Gemeinweſen hinterlaſſen worden wie am 30. Januar der neuen Regierung von den Parteien des frühe⸗ ren Syſtems. Die Führer der Politik der letzten 14 Jahre hätten eine beiſpielloſe Unfähigkeit bewie⸗ ſen. Wenn dieſe Männer jetzt ein Programm ver⸗ langen, ſo müſſe man ihnen antworten: Ihr habt uns gegenüber kein Inquiſitionsrecht! Ihr dürft nicht als Ankläger auftreten, Ihr ſeid ſelbſt die An⸗ geklagten! Jetzt auf einmal klagen ſie über Terror. Weshalb? Weil die erwachende Nation jetzt ihren Terror rächen wird. Die Herren mögen nicht glauben, daß ſie mich durch ihr Geſchrei mürbe machen. Sie kommen jetzt wie⸗ der mit der alten Schwindelparole von 1918. Sie ſchreien nach Freiheit. Wir werden die Freiheit in Deutſchland einführen, indem wir ihre grimmigſten Feinde vernichten. Freiheit haben dieſe Menſchen nie gekannt. Ihre Gleichheit war eine Gleichheit des Elends, ihre Brüderlichkeit war die Brüderlich⸗ keit der Korruption. Heute möchten dieſe Männer die Vaterſchaft an der Revolution ableugnen, aber ſie ſind die Kindsväter, und ſie werden jetzt auch die Alimente zahlen müſſen. Unſer Programm, nach dem wir ſo oft ge⸗ fragt werden, bringt keine ſchönen Verſprechungen. Es iſt ein ſehr hartes und ſehr nüchternes Pro⸗ gramm, deſſen erſter Hauptſatz lautet: Deutſches Volk. mache Dich frei von allen Illuſionen, als ob irgend jemand in der Welt Dir helfen könnte, mache Dich frei von der Hoffnung, daß eine erſte, zweite oder dritte Internationale Dir helfen könnte, daß ein Weltgewiſſen oder ein Kulturgewiſſen Dir plötzlich beiſtehen könnte. Nein, deutſches Volk, kehre bei Dir ſelbſt ein mit Deinem Willen, Deinem Entſchluß und Deiner Tat. Der Nationalismus muß zur Einheit werden mit dem Sozialismus. Der Kanzler erklärte, daß der Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes ſich ſtützen müſſe auf den deutſchen Bauern, den deutſchen Arbeiter und die deutſche In⸗ telligenz, und ging dann kurz auf die Ausführungen ein, in denen am Tage vorher in Frankfurt der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Löbe eine neue Aktivität der Sozialdemokraten angekündigt hatte. Dazu bemerkte der Reichskanzler: Die Ver⸗ treter des verfloſſenen Syſtems werden keine Ge⸗ legenheit mehr haben, beim Aufbau der neuen deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft mitzureden. Das junge Deutſchland iſt aufgeſtanden, und es will von dieſen Leuten nichts mehr wiſſen. Ich bin dafür eingetreten, daß noch einmal dem deutſchen Volke die Wahl gegeben wird. Es wäre ja einfacher geweſen, mich durch einen Kuhhandel tole⸗ rieren zu laſſen: ich will aber dem Volke zum Be⸗ wußtſein bringen, daß der 30. Januar ein Wende⸗ punkt iſt nicht nur für die Regierung, ſondern für die deutſche Nation. Ganz gleich, wie am 5. März das Votum ausfallen wird, das deutſche Volk wird nicht mehr in die Hände ſeiner Verderber zurückfallen. Ich bin 14 Jahre lang nur der Prophet geweſen, der richtig prophezeit hat. Ich wurde dann der Führer der gewaltigſten Volksbewegung und heute ſtehe ich als Reichskanzler da, um Ordnung zu ſchaffen. Das will ich tun, um dann vom 5. März ab als Führer der deutſchen Nation dazuſtehen. Wir wollen unſere Pflicht erfüllen, deutſches Volk, erfülle Du die Deine. damit aus unſerer Arbeit wieder erſtehe das Deutſche Reich Politiſche Zuſammenſtöße in Leipzig — Leipzig, 24. Februar. An verſchiedenen Stellen der Stadt kam es geſtern abend zu ſchweren politi⸗ ſchen Ausſchreitungen. Ein Reichs banner ⸗ mann wurde getötet, ein zweiter ſchwer ver⸗ letzt. Auch zwei Nationalſozialiſten erlitten ſchwere Verletzungen. Einer der Täter wurde feſtgeſtellt. 2. Seite/ Nummer 93 Freitag, 24. Februar 1933 Miniſter Frick in Hamburg Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 24. Februar In einer nationalſozialiſtiſchen Wahlkundgebung ſprach Reichsminiſter Dr. Frick. Das Volk. ſolle jetzt entſcheiden, wie es zu den Männern in Berlin ſtehe. Gebe es dieſen wider Erwarten nicht mit ſicherer Mehrheit ſeine Stimme, ſo werde die Regierung weitergehen müſſen. Eine ſolche Erſcheinung offenbare den Staatsnotſtand, und auf der anderen Seite ſei lediglich eine negative Mehrheit denkbar und errechenbar. Wenn ein ſüddeutſches Land wieder mit ſe⸗ paratiſtiſchen Gedanken ſpiele, ſo ſei dem nur entgegenzuſetzen, daß der Reichsregierung in ihrem Handeln das Leben wichtiger als der Buchſtabe ſcheine. Die Regierung ſei ent⸗ ſchloſſen, ihre Autorität auch ſüdlich des Mains durchzuſetzen. Die Forderung der Zeit ſei:„eine bündige Führung, zu der die Wahl am 5. März verhelfen möge— arbeiten, ſparen und ſich nach⸗der⸗Decke ſtrecken.“ Scharfe Worte aus Bayern ſteldung des Wolff⸗Büros — Nürnberg, 24. Februar. Der Vorſitzende der Bayeriſchen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, hielt in Forchheim eine Wahlrede, in der er ſehr heftig gegen die Reichs⸗ regierung polemiſierte. Die Ausſchaltung der Baye⸗ riſchen Volkspartei und des Zentrums aus der Reichsregierung ſei durch die Weigerung Hugen⸗ bergs, mit dem Zentrum zuſammenzuarbeiten, ent⸗ ſtanden, ferner durch die perſönliche Ablehnung Pa⸗ pens. Die Nationalſozialtſten ſagten heute ganz offen, daß nach den Wahlen ein Reichskommiſſar in Bayern eingeſetzt werde. Er, Schäffer, habe in Ber⸗ lin erklärt, daß Bayern ſich das nicht gefal⸗ len laſſen werde, und daß die bayeriſchen Wehrverbände einſchließlich des Stahlhelms den Reichskommiſſar an der Grenze verhaften würden. Schäffer drohte dann, daß Bayern die Vergan⸗ genheit zu Hilfe rufen und die Monarchie er⸗ klären werde. Er ſchloß: Wenn das Deutſche Reich und die Verfaſſung zertrümmert ſei, dann ſei Bayern nicht mehr gebunden. Bei dieſen gegen die Einheit des Reiches gerichteten Sätzen wurden Pro⸗ tkeſtrufe laut. Kaas Brüning bei Hitler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Februar. Während das Zentrum im Wahlkampf ſcharfe Oppoſition macht, iſt die Reichsleitung der Partei ſichtlich bemüht, die Fäden zu den National⸗ ſozialiſten nicht abreißen zu laſſen. Ein Be⸗ ſtreben, das auf der Gegenſeite durchaus Verſtänd⸗ nis findet, wie das Eingreifen Hitlers gegen Wahl⸗ gusſchreitungen auf den Zentrumsverſammlungen beweiſt. In dem Zuſammenhang gewinnen die bei aller wahlagitatoriſchen Verve ſehr diplomatiſchen Ausführungen des Zentrums vorſitzenden Kaas auf der Osnabrücker Kundgebung am Mitt⸗ woch erhöhte Bedeutung. Kaas hat in dieſer Rede dem Zentrum alle Wege offen gelaſſen und ganz un⸗ zweideutig die Forderung auf Einbezie⸗ hung des Zentrums in die Regierung für die Zeit nach der Wahl erwogen und zwar mit dem intereſſanten Eingeſtändnis, daß das Zentrum dabei gewiſſe Opfer zu bringen bereit ſei. Es heißt auch, daß die Zentrumsführer Kaas und Brüning inzwiſchen eine Beſprechung über die innerpolitiſche Lage mit Hitler gehabt haben. geſinnte Macht. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Staatsratklage in Leipzig Eine Entſcheidung in der Preußenklage iſt vor Mitte März nicht zu erwarten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Februar. Der Preußiſche Staatsrat trat am Donnerstag nachmittag zuſammen, um in einer Ausſprache zu der gegenwärtigen ſtaats rechtlichen Lage in Preußen Stellung zu nehmen. Er nahm Anträge des Ver⸗ faſſungsausſchuſſes an, die beſagen, daß die Auf⸗ löſungaller kommunalen Vertretungs⸗ körperſchaften den geſetzlichen Beſtimmungen widerſpreche. Weiter beſchloß er, die Auflöſung der⸗ jenigen Wahlkörperſchaften, von denen die Mitglie⸗ der des Staatsrates gewählt ſind, durch Klage beim Staatsgerichtshof anzufechten. Die Verordnung vom 6. Februar über die Herſtellung geordneter Regierungsverhältniſſe in Preußen wurde als unvereinbar erklärt mit der Reichsverfaſſung und dem Urteil des Staatsgerichtshofes, ebenſo die Auflöſung des Preußiſchen Landtages. Schließlich forderte der Staatsrat die Revidierung der Göring⸗ ſchen Polizeierlaſſe und beauftragte das Präſidium, die entſprechenden Schritte beim Reichspräſidenten zu unternehmen. Dem Proteſt des preußiſchen Staatsrats wird man praktiſch nach Lage der Dinge keine übermäßige Bedeutung betzumeſſen haben. Es iſt nicht anzu⸗ nehmen, daß der Vorſitzende des Staatsrats, der beauftragt iſt, dem Reichspräſidenten die Beſchwerde der aus Zentrum, Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten zuſammengeſetzten Mehrheit zu überbringen, Der Kampf der Reichsregierung gegen die alte ſog. Hoheitsregierung in Preußen iſt in ein neues Stadium getreten. Am letzten Tage der bereits ein⸗ mal verlängerten Friſt hat die Reichsregierung ihre ſehr umfangreiche Erwiderung auf die preußiſche Klage dem Staatsgerichtshof übermittelt! Sie werd wie im Zivilperfahren gleichzeitig auch dem Gegner zugeſtellt, und der hat dann das Recht, auf den Schriftſatz zu antworten. Man rechnet mit der Mög⸗ lichkeit, daß die Regierung Braun auf eine Beant⸗ wortung verzichten wird, um eine möglichſt frühe Ter minanberaumung zu erreichen, da ſie den Spruch des Staatsgerichtshofs noch vor dem 5. März herbeiführen möchte. Indes glaubt man in politiſchen Kreiſen nicht, daß dieſer Wunſch in Erfüllung gehen wird. Der Staatsgerichtshof wird, wenn der Meinungsaustauſch auf ſchriftlichem Wege beendet iſt, die mündliche Verhandlung an⸗ ſetzen. Dann aber ſteht dem Reich noch eine 14tägige weitere Friſt zu. Es iſt nach alledem mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß vor Mitte März das Urteil nicht gefällt werden wird. Das Reich ſtützt ſeine Maßnahmen in Preußen vor allem darauf, daß die Regierung Braun ihre Befugniſſe in zwei Punkten überſchritten hat: indem ſie das Be⸗ guadigungsrecht ausübte und indem ſie die preußi⸗ ſchen Reichsratsbevollmächtigten inſtruierte. Die Pflichtverletzung des Landes Preußen gegen das Reich, die den Hauptſtützpunkt der Verteidi⸗ mit dieſem Schritt irgendwelchen Erfolg erzielen gungsſchrift bildet, wird in der Weigerung erblickt, wird. den Landtag aufzulöſen. eee Japans Austritt aus dem Völkerbund Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Februar. Die japaniſche Offenſive in Jehol wird in der Pariſer Morgenpreſſe als eine„logiſche Folge der Haltung Chinas“ bezeichnet. Die japaniſche Offen⸗ ſiye ſei ein Kriegsakt, der ſich aus der Haltung Chinas ergibt und das Ziel verfolgt, die Sicherheit des Mandſchukuo zu ſtärken. Der Feldzug werde die Entſcheidung in Oſtaſien bringen, denn die jetzige Jahreszeit ſei kriegeriſchen Unternehmungen günſtig. Das habe der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg bewieſen. Die Schuld an der Verſchärfung des Konfliktes werde natürlich dem Völkerbund zugeſchrieben. Das„Echo de Paris“ läßt ſich von ſeinem Genfer Sonderberichterſtatter Pertinax über den unmittel⸗ bar bevorſtehenden Austritt der japaniſchen Delegation aus dem Völkerbund „Der Beſchluß der japaniſchen Delegation iſt unwiderruflich. Die Konſequenzen der in Tokio getroffenen Entſcheidung laſſen ſich heute noch nicht überſehen. Sie ſind ungefähr mit der Preisgabe des Goldſtandards durch England im September 1931 zu vergleichen. Seit dem Abſchluß der Allianz mit England im Jahre 1902 arbeitet Japan im engeren Einvernehmen mit Weſteuropa. Im fernen Oſten wirkte es ſtets als Friedensfaktor. Jetzt iſt dieſe Verbindung unterbrochen. Japan zieht ſich von Europa zurück, um ſeine In: tereſſen zu ſchützen. Die Kolonien in Aſien und im Stillen Ozean werden daraus keinen Vorteil ziehen. Dieſe Situation iſt dadurch entſtanden, daß man den ſogenannten Völkerbundspakt gegen Japan vertei⸗ digen wollte. Für Frankreich iſt die Entſcheidung Japaus von beſonders großer Bedeutung. Die Unſicherheit in Indochina wird jetzt noch größer ſein. Aus der Abrüſtungskonferenz verſchwindet eine uns gut⸗ Paul⸗Boncbur iſt von dem Kolo⸗ folgendes berichten: nialminiſter Sarraut gewarnt worden, ſich auf eine antijapaniſche Politik einzulaſſen. Er folgte den Ratſchlägen nicht und iſt daher an den Genfer Er⸗ eigniſſen mitverantwortlich.“ Die chineſiſche Regierung hat Japans Forderung, ihre Truppen aus Jehol zurückzuziehen, mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen. Auf Befehl der mandſchuriſchen Kriegsminiſter hat daraufhin der Vormarſch der mandſchuriſchen Streitkräfte auf die chineſiſchen Stellungen in Jehol in der vergangenen Nacht eingeſetzt. Paris über die Lage in Genf Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 24. Februar. Die Annahme des franzöſiſchen Vorſchlags zur Vereinheitlichung des europäiſchen Heeresweſens wird als„Triumph Paul⸗Boncours“ be⸗ zeichnet. Man überſieht, daß der Beſchluß keine praktiſchen Folgen haben kann, weil er nicht einſtim⸗ mig angenommen wurde. Nur der Genfer Vertre⸗ ter des„Echo de Paris“ weiſt auf dieſe Tatſache hin und betrachtet die Haltung Polens, das an der Abſtimmung nicht teilnahm, als eine empfindliche Störung des fränzßſiſch⸗polniſchen Einvernehmens. „Der franzöſiſche Vorſchlag iſt eine papierne Angele⸗ genheit. Selbſt diejenigen Staaten, die ſich dafür ausgeſprochen haben, machten allerlei Vorbehalte,“ ſchreibt„Echo de Paris“. Die Ablehnung der deut⸗ ſchen und ftalieniſchen Gegenanträge wird hier zu Ausfällen gegen dieſe beiden Staaten benutzt. Kindertragödie auf dem Eis — Kirchlinde, 24. Februar. Auf einem Teiche in der Nähe der Emſcher⸗Lippe⸗Bahn brachen drei Kin⸗ der im Eislauf ein und verſanken im Waſſer. Ein 12 Jahre alter Knabe wurde gerettet. Die anderen beiden ſind ertrunken. —— Reichswehr und Wehrverbände Meldung des Wolff⸗Büros — München, 24. Februar. Reichswehrminiſter von Blomberg beſichtigte geſtern die Münchener Garniſon. Dabei hielt er eine kurze Anſprache an die Truppe, in der er eld folgendes ausführte: „Wir Soldaten ſtehen außerhalb des inneren poli, tiſchen Kampfes, wir gehören keiner Partei und kei⸗ ner Klaſſe, wir gehören dem geſamten Volk, wir dienen der Gemeinſchaft. Wir Soldaten ſind uns der Verantwortung bewußt, daß wir die einzige bewaff⸗ nete Macht in Deutſchland ſind und bleiben werden, Hinter und neben uns ſtehen viele Millionen enk⸗ ſchloſſener Männer, zwar unbewaffnet, aber ent ſchloſſen wie wir, für das Vaterland zu leben und zu kämpfen. Unſeren Bund mit ihnen wollen wir beſiegeln mit dem Rufe:„Unſer geliebtes Valer⸗ land, das ſtolze Deutſche Reich, hurra!“ Kommuniſtiſche Amtriebe Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 24. Februar Die„Deutſche Zeitung“ veröffentlicht An⸗ weiſungen, die in dem geheimen Mitteilungsblatt des Roten Frontkämpferbundes ausgegeben werden und ganz offenkundig Vorbereitungen zum Bürger⸗ krieg darſtellen. Es heißt in dem Dokument, für deſſen Echtheit ſich das Blatt verbürgen zu können glaubt, daß bis zum 15. März eine„Gene⸗ ralmuſterung aller Wehrhaften“ ſtattzu⸗ finden habe und daß, wer dieſen Termin verſäumt, als Deſerteur der proletariſchen Klaſſe anzuſehen ſei. Bis zum 15. März ſeien alle Formationen kampffähig zu geſtalten. Die Funktionäre und Mit⸗ glieder der Organiſation hätten die Aufgabe, ſich un⸗ bedingt mit den neueſten Errungenſchaften der Waf⸗ fentechnik bekannt zu machen und alle kampfgewill⸗ ten Elemente„ernſt und gründlich“ zu ſchulen. Beſonders eingehend werden die Verhältniſſe im mitteldeutſchen Induſtriegebiet behan⸗ delt, und es wird in dem Zuſammenhang auf die Wichtigkeit der Leuna⸗Werke hingewieſen. Aus den Betrieben müſſen„Feſtungen der proletariſchen Re⸗ volution“ gemacht werden. Kundgebung der Deutſchen Volkspartei Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 24. Februar Die Deutſche Volkspartei Groß⸗Berlin neranſtaltete in der Philharmonie eine ſtark beſuchte Wahlkundgebung, auf der anſtelle des erkrankten Parteiführers Dingeldey ſein Stellvertreter Dr. Hugo das Hauptreferat hielt. Die Weimarer Verfaſſung habe nicht ausgereicht, dem deutſchen Volk lebensfähige Grund⸗ lagen für ſein politiſches Weſen zu geben. Gegen⸗ über dem Parlament müſſe eine Kammer ſtehen, die einen beruhigenden Einfluß auf das ganze politiſche Leben ausüben könne. Eine zweite Urſache unſeret Staatskriſe ſei der Kommunismus. Auf den verantwortlichen Männern der Regierung Braun laſte die ſchwere Verantwortung dafür, daß dem Kommunismus in Deutſchland ein Freibrief aus⸗ geſtellt wurde. Als Drittes komme hinzu die große Verzweiflung infolge der ſchweren Wirtſchafts⸗ kriſe. Man werde niemals von der ſtaatlichen Seite her die Arbeitsloſigkeit überwinden. Deshalb müſſe man ſich grundſätzlich zu dem Gedanken zurückfinden, daß die Privatwirtſchaft allein das Problem, ein Volk zu Arbeit zu halten, auf die Dauer löſen kann. „Es iſt heute für uns ſelbſtverſtändlich, daß wir der Parole zur Schaffung einer nationalen Mehrheit hundertprozentig zuſtimmen. Auch unſer Ziel iſt es, die 51prozentige Mehrheit auf der Rechten zu er⸗ kämpfen. Der Gedanke des großen Papen⸗Blocks iſt an dem Widerſtand Hugenbergs geſcheitert. Die Do⸗ kumente darüber werden am kommenden Freitag der Oeffentlichkeit übergeben werden. ß ßßTßdßdßßßPßdTßTßPTFTPTPTPTFTPTPTPTPTPTPTPTPTfTfTPTPTTfTfTTTfTTfTſTTſTffTfffTfTſTTfTfTTTTTfTTVTfTfTCͤTVTVTFVTlTTVTVTfTWT́TcTTcTTTVTTTCTCTCT“ÿTWTCTcTꝗVTfTſTTcTWTTTVTWTVT—TWTWTTWTWTWTTcTTWTWTVWÿyhTWWVcVÿyVVWTWTCVcTꝓBy—yhyThkꝓGycTꝓvyTyßꝓyTßyꝓ——TTW—TꝓTcTfT—TéTßT—Tꝓ———TTW————TTcTPTcTc—TcTWTFT—TF—Tꝗ—ÿ́GTctéTFTͤÿFhyww.....!.....!..!..!.!.!.!.'.'.;.. Kunſt in Berlin Von Oscar Bie Das Kronprinzen valais, die neuere Ab⸗ teilung der Nationalgalerie, das zu ihr in einem ähnlichen Verhältnis ſteht, wie in Paris das Luxem⸗ bourg zum Louvre, hat jetzt die franzöſiſchen Im⸗ Preſſioniſten und Liebermann an die Nationalgalerie abgegeben und dadurch Raum gewonnen für eine vollkommene Neuordnung. Leider iſt ja das Haus ſo ungeeignet wie möglich für ein Mu⸗ ſeum, die Architektur iſt häßlich, das Licht mangel⸗ haft. Juſti hat getan, was er konnte. 5 Die linke Seite des Untergeſchoſſes iſt jetzt Van SGogh und Munch gewidmet, von denen wir ja ſehr gute Stücke beſitzen. Rechts ſind modernere Franzoſen, wie Picaſſo und Gris und Matiſſe, nicht immer eigener Beſitz, ſondern viele willkom⸗ mene Leihgaben. Daran ſchließt ſich der neueſte Saal, die modernen Italiener. Es befand ſich ſeit alten Zeiten ein großes Bild von Michetti im Beſitz des Muſeums, la figlia di Jorio, eine Darſtellung aus dem Leben der Abruzzen. Das Bild iſt hier ziemlich überflüſſig und unintereſſant geworden, während Italien ſich danach zurückſehnte. So hat man einen Tauſch gemacht, man hat dafür eine An⸗ zahl moderner Italiener bekommen, wobet noch eine kleine Summe für den Ankauf deutſcher Werke übrig blieb. Die Zeit der wilden Futuriſten iſt auch in Italien vorbei. 8 i Der Einfluß der franzöſiſchen Expreſſioniſten und Neuklaſſiziſten iſt jetzt herrſchend. Caxra, einſt der revolutionärſte Bewegungsmaler, hat jetzt eine fried⸗ liche Landſchaft. Severini beruhigt ſich in einem ſehr materiell gefaßten Stilleben. Funi hat ein Gemälde aaus der alten römiſchen Geſchichte in abſolut anti⸗ kiſterendem Stil. Chirico iſt der bekannteſte Ver⸗ treter der neuklaſſiziſtiſchen Richtung, zeigt ſich aber hier in einem Porträt, das etwa der italieniſchen Frührenaiſſance entſpricht. Caſorati, der ſeiner gan⸗ zien Art nach ſich zwiſchen den Extremen zu halten ſcheint, ſtellt uns eine Mutter, roſa gekleidet, im Walde vor, nicht etwa auf plein air gemalt, ſondern in neuer Sachlichkeit. Sironi iſt in ſeinen Motiven ſtontanara hat eine große Kreuzigung in jener bläu⸗ rauen Koloriſtik, die für eine ganze Klaſſe Heftigkeit, durch glühende Koloriſtik, dunkler, Akte und Induſtriethema in ſchwerer Farbe. igurenmalerei charakteriſtiſch iſt. Endlich 5 iſt auch ein Modigliani da, der früh verſtorbene und fetzt ſehr teuer bezahlte Italiener am Montparnaſſe. Es iſt ein zartes Köpfchen von aparter Zeichnung und Farbe, das von ſeiner Art wenigſtens eine Probe gibt. Man wird Juſti zu dieſer intereſſanten Sammlung gratulieren dürfen. Im erſten Geſchoß herrſcht jetzt auf der einen Seite Corinth in einer für ihn nicht ſehr gün⸗ ſtigen Aufſtellung, auf der anderen Slevogt, der ja niemals gutes Licht gehabt hat, aber durch den Einbau ſeines Kladower Pavillons nun an dieſe Stelle gebunden iſt. Hier iſt auch Macke, Kokoſchka und Hofer, jeder mit einer größeren Auswahl unter⸗ gebracht, und allerlei neueſte Erwerbungen ſchließen ſich an. Im Obergeſchoß hat ſich am wenigſten geändert. Im Nolbdeſaal ſieht man als Leihgabe ſein merk⸗ würdiges Bild der Familie von 1931. Heckel hat ſeine Abteilung, Mare und Kirchner bleiben Haupt⸗ ſtücke des Muſeums. Für Beckmann iſt endlich ein ganzer Saal eingerichtet worden, der durch ſeine jüngſt erworbene Faſtnacht ſich auszeichnet. * 5 Nachdem die Berliner Sezeſſion mehrere Sammelausſtellungen geleiſtet hat, kommt ſie dies⸗ mal mit Sonderausſtellungen ſieben einzelner Künſt⸗ ler. Dieſe ſind gut gegen einander abgeſetzt und zum Teil mit neueſten Arbeiten vertreten. Es iſt ange⸗ nehm, in ſolcher Abwechſlung auf ſieben Naturelle eingehen zu dürfen, die nicht gerade die extremſten Richtungen unſerer Kunſt befolgen. Karl Döbel iſt der Maler tiefer Farben und viſionärer Träume. Sein Stilleben, Vögel, Segel, Reiter haben den großen Wurf eines echten Temperaments, das ſich nicht im Gegenſtand allein erfüllt, ſondern ihn durch beſonders in Rot, durch ein Herausholen aus dunklen Hinter⸗ gründen ſteigert. Dreßler dagegen in ſeinen Aqua⸗ rellen iſt durchaus materiell, eine akademiſche Ge⸗ nauigkeit, die durch einen altfranzöſiſchen Timbre ſich graziöſer macht, Landſchaften, beſonders aus dem Süden, aber beſſer noch Figuren und Akte im In⸗ terieur. a Die Aquarelle von Philipp Franck ſind dagegen reife Meiſterwerke einer beruhigten Kunſt, die doch niemals die Lockerung des Vortrags vergißt, ſehr gern diesmal das Motiv Mutter und Kind, aber auch der Kölner Dom und am allerliebſten reizende Blicke ſch bleibt der ei in nordiſcher Natur, in Ausſchnitten des Interieurs, in Akten, ſelbſt im Pariſer Gartenbild. Otto Herbig in ſeinen Paſtellen und Zeichnungen verſteht es bei aller Härte, eine gewiſſe Tonigkeit zu erzielen, in ähn⸗ lichen Motiven wie Fritſch, aber am beſten ſind ſeine plaſtiſchen Kohleſkizzen. Max Neumann hat eine große Anzahl von Aquarellen, die von 1919 bis 1932 reichen. Es ſind vorzügliche Arbeiten in einer hellen und leichten Technik. Sizilianiſche Motive geben ihm die beſte Anregung für eine harmoniſche Kompoſttion in ſparſamer Farbe und ſicherer Zeichnung. Das iſt mit die beſte Sammlung in der ganzen Ausſtellung. Dazu kommt die Bildhauerin Milly Steger, die uns immer wieder gewinnt durch ihr ausgeſprochenes Formgefühl, das nicht zu ſtark per⸗ ſönlich iſt und niemals extrem. Ste iſt ſo ſympathiſch wie Kolbe, aber doch noch reiner. Die Figur einer kauernden Frau in guter Körperkreuzung, die ſie die „Herbe“ nennt, und die die Stadt Berlin in einem Bronzeabguß gekauft hat, iſt charakteriſtiſcher und be⸗ deutſamer als etwa das Porträt der Maria Bard. Bücher von geſtern Das Ende der Jack London⸗Konjunktur Bet den Umfragen unter Verlegern, Buchhand⸗ lungen und Leihbüchereien, die in der letzten Zeit veranſtaltet wurden, war übereinſtimmend feſtzu⸗ ſtellen, daß für eine Reihe von Schriftſtellern, die in den letzten Jahren den deutſchen Büchermarkt beherrſcht haben, das allgemeine Intereſſe merklich nachgelaſſen hat. Das gilt nicht nur für Schriftſteller beſonders ausgeſprochener politiſcher Richtung wie etwa Emil Ludwig und Remarque, ſondern in dieſen Ergebniſſen wurde auch ausdrück⸗ lich auf das ſchwindende Intereſſe für Jack Lon⸗ don hingewieſen, der ja in Deutſchland nicht etwa nur als Jugendſchriftſteller, ſondern weiten Schich⸗ ten des Leſepublikums ſeiner Abenteurer⸗ und Süd⸗ ſee-Romane wegen geleſen wird. Intereſſant iſt, daß nicht nur in den Vereinigten Staaten, dem Aus⸗ gangslande Jack Londons, ſondern auch in einer Reihe europäiſcher Länder auf⸗ und abgleitende Jack London⸗Konjunkturen in den beiden letzten Jahr⸗ zehnten zu verzeichnen geweſen ſind. 8 So war Jack London zuerſt von allen euro⸗ päiſchen Ländern in Rußland kurz vor dem Kriege außerordentlich begehrt, um ſpäter völlig der Ver⸗ geſſenheit anheimzufallen, bis vor einigen Jahren eingebüßt hat. voll zu erklären.“ 5 erſt der ſowjetruſſiſche Staatsverlag eine neue Volksausgabe herausgab, die inzwiſchen im Augen⸗ blick allerdings wieder ſtark an Intereſſe im Lande Aehnlich verlief eine Jack London⸗ Konjunkturwelle in Frankreich und verhältnismäßig ſpät eigentlich kam die Geſamtheit der Schriften Jack Londons nach Deutſchland. Wenn man heute ſagen kann, daß die Schriften Jack Londons jezt in deutſcher Ueberſetzung ziemlich vollſtändig vorliegen, ſo kann man damit auch gleich die Feſtſtellung ver⸗ binden, daß die deutſchen Leſer mit Jack London fetzt überfüttert worden ſind, und daß zur Zeit auch in Deutſchland das Ende der Jack London⸗Konjunktur bevorſteht. Ganz abgeſehen von einer Kritik an den Büchern Jack Londons von einer äſthetiſchen Warte aus be⸗ ginnt ſich eine Gegenbewegung gegen die Ueberſchätzung Jack Londons in den Kreiſen der deutſchen Volksbüchereien vorzubereiten. So ſchreibt Fritz Stach in der Zeitſchrift der Geſellſchaft für Volksbildung unter dem Titel:„Gehört Jack Lon⸗ don in die Schüler⸗ und Volksbücherei? Das was Jack Londons Bücher den Einzug in die Volks; büchereien erleichterte, war wohl, daß er dem Span⸗ nungsbedürfnis ſeiner Leſer in weiteſtgehendem Maße Rechnung trug und dem Sinnenkitzel durch die Darſtellung von Grauſamkeiten an Menſch und Tier entgegenkam“. Freunde Jack Londons werden aus ſolchen Aeußerungen feſtſtellen können, daß ſich die Tendenz Jack Londons, die in den erſten Jahren der Konjunkturwelle zur Verbreitung ſeiner Schrif⸗ 4. len beigetragen hat, jetzt in der Beurteilung ſeiner Gegner geradezu gegen ihn ſelbſt auszuwirken be⸗ ginnt. 5 In der Tat kommt der erwähnte Artikel auch an der Schlußfolgerung, daß die Bücher Jack Lon mit ganz geringen Ausnahmen nicht in die Schul und Volksbüchereien gehören. Auch von den Tier⸗ büchern Jack Londons wird geſagt, daß in ihnen von einer liebevollen Betrachtung und dichteriſchen Jor⸗ mung wie bei Löns oder von einem Verſtehen des Tieres wie bei Paul Eipper und Bengt Berg nich die Rede ſein kann.„Wir haben in unſerem deut ſchen Schrifttum,“ ſo ſchließt diefer Aufſatz,„o viel Gutes, was würdiger wäre, empfohlen, verbrei und in die Volks⸗ und Jugendbüchereien eingeſt zu werden, als blutrünſtige Geſchichten auswä Schriftſteller nur ihrer Spannung wegen fü Tua. ſichtizte ielt er er etwa en poli⸗ ind kei⸗ Uk, wir ins der bewaff⸗ werden. en ent⸗ er ent⸗ und zu wollen Vaker⸗ uar ht An⸗ gsblatt werden zürger⸗ nt, für können hene⸗ ſtattzu⸗ ſäumt, juſehen tionen d Mit⸗ ich un. 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Februar 1933 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 780 f Reichsregierung und Hafraba Wie verlautet, liegt nunmehr die Stellungnahme ber verſchiedenen Reichsminiſterien zu dem be⸗ kannten Antrag des Hafraba⸗Vereins auf Erlangung einer Ausnahmebewilligung nach§ 13 Abſ. 4 des Finanzausgleichsgeſetzes zwecks Durchführung des im Zuge der projektierten Autoſtraße von den Haupt⸗ ſtädten nach Baſel als baureif und bauwürdig zu erachtenden Teilſtücks Frankfurt a..— Darmſtadt Mannheim— Heidelberg vor. Gegenſtand dieſer Ausnahme ſoll die Berechtigung ſein, für die Benutzung obiger Teilſtrecke durch Kraftfahrzeuge ein Entgelt zu erheben. Die Ent⸗ scheidung liegt beim Reichskabinett, das ſich demnächſt mit der Angelegenheit befaſſen wird. Die Natur ſpottet der Bevormundung Kohlenhändler und Sportler ſchmunzeln, als wollten ſie ſagen: haben wirs euch nicht immer ge⸗ ſagt, daß nochmal der Winter kommen würde? Oh, ihr lieben Propheten! Der Unterſchied zwiſchen euch und den anderen iſt nur der, daß es gerade ſo ge⸗ kommen iſt, wie ihr erwartet habt. Wir hätten jetzt auch warme Tage haben können. Mit dem Pro⸗ phezeien hat es immer ſeine Mucken. Die Natur war ſchon ziemlich in Fahrt. Wir landen Schneeglöckchen. An den Veilchenbüſchen kündeten ſich die erſten Blättchen. Da kam die Schneehand und deckte alles zu, eine kalte und doch zugleich ſchützende Hand. Da haben die Knoſpen ihre zarten Naſen zurückgezogen und ſich wieder auf Lauer gelegt. Die Natur läßt ſich nicht bevormun⸗ den. Sie macht es, wie ſie will. Und wie ſie es macht, ſo iſt es gut! E. * Der Nachtfroſt will nicht weichen. Das Mini⸗ mum betrug in der vergangenen Nacht 2,89 C. unter Null, eine Kleinigkeit mehr als in der Nacht zum Donnerstag, in der die Temperatur bis auf 2,2 C. zurückging. Heute früh zeigte das Thermometer 22% C. an(gegen 2˙C. am geſtrigen Morgen). Die Höchſttemperatur war geſtern mit 2 C. über Null über ein Grad höher als am Mittwoch. * Schneller Tod. Im Alter von 68 Jahren ſtarb Juſtizrat a. Ludwig Friſch aus Bad Dürkheim, als er in Mannheim einen Arzt auf⸗ ſuchen wollte, an den Folgen eines Schlaganfalls. Justizrat Friſch, aus Diedesfeld gebürtig, leitete über 20 Jahre das Notariat 1 Bad Dürkheim und lebte ſeit zwei Jahren im Ruheſtand. 25 Jahre Wohlfahrtspflegerin. In dieſen Ta⸗ gen kann Frau Marie Rapp, Käfertal, Fafanen⸗ straße 40, auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohlfahrtspflegerin zu⸗ rückhlicken. Die Jubilarin wurde in der Bezirks⸗ ratsſitzung vom 21. Februar in gewohnter ſchlichter Weiſe geehrt. Der Vorſtand des Städtiſchen Für⸗ ſorgeamts, Direktor Schumacher, überbrachte die Glückwünſche der Stadt⸗ und überreichte eine künſt⸗ leriſch ausgefertigte Ehrenurkunde ſowie ein Blu⸗ mengebinde. Ebenſo erhielt die Jubilarin im Auf⸗ trag des Wohlfahrtsbezirks durch Rektor Sigmund Glückwünſche und Geſchenke. Verlängerung des Tarifvertrags für die Ver⸗ ſſcherungsangeſtellten. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Reichstarifvertrag für die Ver⸗ ſicherungsangeſtellten bis zum 30. Juni 100g verlängert worden. Antwort ans Liebes Pälzer Liesche! Ich hab mich arg gfreet, wie ich gſehe habb', daß Du uns Mannemer emol widder in Brief gſchriwwe hoſcht. Ich dank Dir aach recht ſcheen dafür. Damit Du ſiehgſcht, daß's in Mannem aach noch Leit gibt, lie Brief ſchreiwe kenne, un denne's Herzl ea biſſel ſchneller bobbere dhut, wann ſe vun ſo me ſcheene Pälzer Mädel wie Du'n Brief krigge, will ich Dir letz glei Antwort gewwe. Alſo denn Schmerz kann ich jo nachfiehle, wo Du ghabbt hoſcht, weil s Finauzamt nit aach wie die Schule Grippeſerie gemacht hott. Ich will Der jetzt aach verrote, wie des kumme is. Deß weeſcht jo, daß die Schulkinner liewer Ferie hawwe, als daß ſe in die Schul gehe. Mir ware jo gach emol jung, nit? Was's Finanzamt aabelangt, o is des aach ganz verſchtändlich. Liewes Liesche, wann ich ſoviel Geld zu krigge hätt wie s Finanz⸗ amt, dann dhät ich mein Lade aach nit ſchließe, do⸗ D . Kruff kannſcht Dich verloſſe! Soviel Kraft hott jeder kanke noch in ſich, daß er des Geld, wo'm an die Kaff gebracht werd, aach noch kaſſiere kann! Was meenſcht, wie ſchnell'r do gſund is, wann'r ſo⸗ Nel Geld ſehe ödhut wie in Finanzamtskaſſeſchalter⸗ werbeamter. Alſo, do is halt emol nix zu mache. ie Grippe kann m Finanzamt nir aadͤhun. Amper ſag emol, Liesche, Du biſcht jo ganz trau⸗ ug worre, wie Du vun Faßnacht zu erzähle aagfange heſcht. Is ss denn bei Eich in de Palz ſo ſchlimm demitꝰ Wann in de Palz nix los is, dann will ich Dir mol en Vorſchlag mache. Jetz nimmſcht en Bün⸗ del Humor unner de Arm, ſchteckſcht Dir e biſſel Geld in bie Taſch, löſcht'r e Fahrkaart vun Neiſtadt uff kannem un dann guckſcht Dir emol Mannem bei Faßnacht aa! Meenſcht, bei uns wär nix los? Brauchſcht kän Augſcht zu hawwe, Liesche, bei uns in Mannem is zumer was los! Do is mehr los, als Du Geld bei r hoſcht. Un wann nix los wär, Dei Geld wärſcht glei los, do brauchſcht bloß an die richdig Addreß zu lumme! ie große Damefremdeſitzunge vum Feuerio“ un vun der„Fröhlich Pfalz“ ſin zwar chun geweſe un s große Jo⸗Jo⸗Feſcht un de erſchde große Mannemer Maskeball ſin aach ſchun vorbei. wwer de zwette große Maskeball un die viele annere Maskebäll un Kappeowende kannſcht immer noch bſuche. Odder weeſcht was, geh emol ins Natio⸗ haltheater, do kannſcht Dich aach gut amüſiere. Was hat der Reichsrat in einer ſeiner letzten Plenar⸗ ſitzungen eine Finanzgerichtsordnung verabſchiedet. Auf Grund der Beſtimmungen dieſer gerichtsordnung wird das für das Mannheimer Wirtſchaftsgebiet zuſtändige Finanzgericht beim Landesfinanzamt Karlsruhe neugebildet. Ueber den Aufgabenkreis des neugebildeten Finanzgerichts beim Landesfinanzamt Karlsruhe und über ſeine Zuſammenſetzung erfahren wir an unterrichteter Stelle folgende Einzelheiten: Von der Neubildung an übernimmt das neue Finanzgericht Karlsruhe die Geſchäfte des Finanzgerichts und des Oberbewertungs⸗ ausſchuſſes, die bisher auf Grund der Reichsabgabenordnung und des Reichsbewertungsgeſetzes beim Landesfinanz⸗ amt Karlsruhe gebildet waren. Beim neuen Finanz⸗ gericht Karlsruhe werden nach Bedarf Kammern ge⸗ bildet. Ihr Geſchäftsbereich kann örtlich oder nach Vermögenswerten oder nach Steuerarten oder Steuergruppen abgegrenzt werden. So kann z. B. eine Kammer für den Grundbeſitz oder eine für das Gewerbe gebildet werden. Ueber Zahl und Geſchäfts⸗ bereich der Kammern entſcheidet der Präſident des Landesfinanzamts Karlsruhe im Benehmen mit dem Vorſitzenden des Finanzgerichts Karlsruhe. Die Kammern haben ihren Sitz in Karlsruhe, dem Sitz des Landesfingnzamtes. Der Vorſitzende des Finanzgerichts Karlsruhe iſt Vorſitzender ſämtlicher Kammern. Für jede Kam⸗ mer des heimiſchen Finanzgerichts beſtellt der Reichsfinanzminiſter einen ſtellvertretenden Vor⸗ Die Hoffnungen der erwerbsloſen Muſiker und Kellner auf Beſchäftigungsmöglichkeiten während des diesjährigen Faſchings haben ſich nur zum Teil er⸗ füllt. Wie wir hören, ſind die beim Arbeitsamt gemeldeten Muſiker faſt ſämtlich an den Faſchingstagen beſchäftigt worden. Bei den großen Veranſtaltungen wurden mitunter ganze Kapellen aus arbeitsloſen Muſikern zuſammen⸗ geſtellt. Beſonders gefragt waren Muſiker, die Geige, Saxophon und Schlagzeug beherrſchten und ſo in klei⸗ neren Gaſtwirtſchaften Stimmung erzeugen konnten. Damenkapellen waren nicht gefragt. Die Konjunktur dafür ſcheint beendet zu ſein. Die Nachfrage nach Komikern war allzu groß. die Wirte und Veranſtalter im Stimmung des Publikums ver⸗ laſſen, die ſie durch eine gute Kapelle anregen und ſteigern wollen. Gelegentlich konnte auch der eine oder andere Komiker einen Kappenabend leiten. Aber überall verſuchte man mit möglichſt wenig Unkoſten ſolche Veranſtaltungen durchzuführen. Sehr gering war die Nachfrage bei der Abteilung des ſtellenloſen Bedienungsperſonals beiderlei Geſchlechts. In den letzten Jahren war zur Faſchingszeit in Mannheim immer damit zu rech⸗ nen, daß Wirte, Veranſtalter und Saalbeſitzer beim Arbeitsamt eine größere Anzahl von Bedienungs⸗ perſonal anforderten. In dieſem Jahr blieben dieſe Anforderungen aus. Man behalf ſich mit dem eigenen Perſonal und nahm nur in dringenden Fällen Aushilfsperſo⸗ Pälzer Liesche gewwe werd, verrot ich nit, awwer luſchtig werds ſicher. Un nooch im Theater geht deß richtige Lewe erſcht los. Brauchſcht norr die viele kleene und größere Kaffees zu beſuche. Gens muſcht nämlich wiſſe: Alles könne ſe uns pfänne, awwer unſern Humor krigge ſe nit. Darin ſin ſich alle waſchechte Mannemer eenig. In demm Sinn wünſch ich Dir e vergniegte Faß⸗ nacht un wann Dir's in Mannem gfalle hott, dann ſchreibſcht uns widder emol. Oder noch beſſer, kummſcht bald widder. Alſo: uff nooch Mannem! Mit herzlichem Ahoi!— weil Faßnacht iß— grüßt Dich Dein nicht Es ſcheint, daß ſich allgemeinen auf die Mannemer Herbertel. Anſer Schickſal aus den Sternen? Von Prof. E. Beutel ⸗Stuttgart, der, wie mit⸗ geteilt, kürzlich in der Kirchlich⸗Poſitiven Vereini⸗ gung über das Thema„Unſer Schickſal aus den Sternen“ ſprach, wird uns geſchrieben: „Unter Bezugnahme auf die Erwiderung in Nr. 70 der NM. über meinen in der Kirchlich⸗Poſitiven Vereinigung gehaltenen Vortrag ſtelle ich folgendes eſt: 2 Die kosmiſche Strahlung(von der Wiſſenſchaft Ultraſtrahlung genannt) iſt den Phy⸗ ſikern der Gegenwart wohl bekannt. Ich habe nicht behauptet,„daß die Wiſſenſchaft nichts von dieſen Strahlen weiß“. Die Ultraſtrahlung ſtammt aber nicht aus dem Tierkreisring, von dem ja nach aſtro⸗ logiſcher Anſicht die den Menſchen beeinfluſſenden „Strahlen“ ausgehen ſollen. 2. Ich habe geſagt:„Im Deutſchen Reich werden durchſchnittlich jeden Tag etwa 3 000 Kinder ge⸗ boren(nicht„allſtündlich!“). Wenn die aſtrologiſche Anſicht richtig wäre, daß die künftigen Menſchenſchick⸗ ſale von den Planetenſtellungen im Augenblick der Geburt abhängig ſind, ſo müßten ſich doch ſpäter immer wieder Gruppen von Menſchen finden, die, falls ſie zufällig dieſelbe Geburtsſtunde haben, auch dieſelben oder mindeſtens auffallend ähnliche Eigen⸗ ſchaften aufweiſen müßten. Hierüber iſt aber bis heute nichts bekannt; wohl aber lehrt die Ver⸗ erbungslehre, daß die Eigenſchaften, Fähigkeiten und Anlagen jedes Menſchen weithin durch die Eltern und Voreltern beſtimmt ſind.“ Damit glauben wir die Diskuſſion über dieſes Thema ſchließen zu können. Finanz⸗ 0 Neubildung des badiſchen Finanzgerichts. Die Vertreter des Mannheimer Wirtſchaftsgebietes ſind ehrenamtlich Wie unſer Berliner G..⸗Mitarbeiter erfährt, ſitzenden oder mehrere aus den Landesfinanzamtes Karlsruhe. Der Reichsfinanz⸗ miniſter beſtellt die Mitglieder des Landesfinanz⸗ amts Karlsruhe, die zu ſtellvertretenden Kammer⸗ vorſitzenden beſtellt werden, auch zu beamteten Bei⸗ ſitzern(ſtändigen Mitgliedern) des Finanzgerichts. Für die ehrenamtlichen Mitglieder, die bei der erſtmaligen Neubildung des Finanzgerichts ge⸗ wählt werden, endigt die Wahlperiode mit dem Ablauf des 31. Dezember 1938. Von da ab iſt die Wahlperiode jeweils ſechs Jahre Scheidet ein ehrenamtlicher Mitglied aus oder iſt es Mitgliedern des dauernd verhindert, ſo findet eine Erſatzwahl ſtatt. Die Zahl der ehrenamtlichen Mitglieder des Fi⸗ nanzgerichts Karlsruhe wird vom Präſidenten des Landesfinanzamtes Karlsruhe im Benehmen mit den zuſtändigen Landesbehörden beſtimmt. Die Hälfte der ehrenamtlichen Mitglieder wird von Organen der Selbſtverwaltung oder von Vertretungen der Länder, die andere Hälfte von öffentlich⸗ rechtlichen berufsſtändiſchen Vertretungen gewählt. Die ehren⸗ amtlichen Mitglieder des für das Mannheimer Wirtſchaftsgebiet zuſtändigen Finanzgerichts Karls⸗ ruhe ſollen in wirtſchaftlichen Fragen ſachkundig und mit den örtlichen Verhältaiſſen ihrer Gegend ver⸗ traut ſein. Es ſoll darauf geachtet werden, daß unter den ehrenamtlichen Mitgliedern die verſchiedenen Vermögensarten und Einkommensarten vertreten ſind, die im Landesfinanzamtsbezirk Karlsruhe Be⸗ deutung haben. Wahlberechtigtes Organ der Selbſt⸗ verwaltung und wahlberechtigte Vertretungen der Länder iſt im Bezirk des Landesfinanzamtes Karls⸗ ruhe der Badiſche Landtag. Muſiker, Kellner und Faſching nal hinzu. Auch bei den weiblichen Bedienungen war keine weſentliche Abrufung feſtzuſtellen. Vielleicht iſt es möglich, daß in den letzten Tagen des Faſchings ſich die Anforderungen etwas ſteigern, um ſo den erwerbsloſen Kellnern eine kleine Ver⸗ dienſtmöglichkeit zu verſchaffen, zumal im übrigen Teil des Jahres die Veranſtaltungen ſehr dünn ge⸗ ſät ſind. 2 Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge auch für Krankheitszeiten Das Reichsverſicherungsamt hat ſich in einer Ende vorigen Jahres ergangenen Entſcheidung auf den Standpunkt geſtellt, daß Arbeitsloſenverſiche⸗ rungsbeiträge auch für ſolche Zeiten zu zahlen ſind, in denen Verſicherte erwerbsunfähig krank und da⸗ her von der Zahlung von Krankenkaſſenbeiträgen befreit ſind. Gegen dieſe Entſcheidung iſt von allen Seiten Einſpruch erhoben worden. Auch der Ge⸗ werkſchaftsring deutſcher Arbeiter-, Angeſtellten⸗ und Beamtenverbände hat das Reichsarbeitsminiſterium gebeten, die erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten, um dieſes Urteil gegenſtandslos zu machen und den Zuſtand wiederherzuſtellen, nach dem die Befreiung von der Krankenkaſſenbeitragszahlung automatiſch auch die Befreiung von der Beitrags⸗ zahlung zur Arbeitsloſenverſicherung zur Folge hat. In der Begründung wird u. a. darauf hingewie⸗ ſen, daß nach den geſetzlichen Beſtimmungen der Beitrag zur Arbeitsloſenverſicherung als Zuſchlag zu den Krankenkaſſenbeiträgen und mit dieſen zu erheben iſt. Daraus gehe ohne weiteres hervor, daß, wenn die Zahlung des Krankenkaſſenbeitrages weg⸗ falle, auch der in der Form eines Zuſchlages zu zahlende Arbeitsloſenverſicherungsbeitrag nicht zu erheben ſei. Ein Eingreifen des Miniſteriums kei umſo notwendiger, als mit der Beitragszahlung zur Arbeitsloſenverſicherung auch die Zahlung der Ab⸗ gabe zur Arbeitsloſenhilfe verkoppelt ſei. * Konſulariſche Vertretung Großbritanniens. Der Königlich Britiſche Generalkonſul Robert Townsend Smallbones in Frankfurt a. M. iſt zur Aus⸗ übung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden end⸗ gültig zugelaſſen worden. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Donnerstag⸗Vormittags ziehung wur⸗ den von größeren Gewinnen ausgeloſt: 6 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 49 335, 201 409, 273 229; 16 Gewinne zu je 3000/ auf die Nrn. 2331, 11 580, 57 238, 104 165, 260 273, 292 598, 308 042, 354 827; in der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf die Nr. 98 006; 6 Gewinne zu je 5000, auf die Nrn. 118 908, 123 791, 351 611; 12 Gewinne zu je 3000 4 auf die Nrn. 28 952, 33 343, 116 050, 132 359, 18g 618, 336 276.(Ohne Gewähr.) 3. Seite/ Nummer 93 Roxy:„Bring ſie lebend heim!“ Frank Buck, einer der erfolgreichſten Tierfängen hat ſeine Erlebniſſe beim Fang wilder Tiere im Tonfilm feſtgehalten. In ſeiner Einleitung wies er darauf hin, daß, wenn die Dſchungeln in ihrer wilden Schönheit ein⸗ mal jemanden gepackt haben, es kein Losreißen mehr von dieſem grandioſen Erlebnis gibt. Dieſe Behauptung kehrt bei allen denen wieder, die ſchon einige Zeit in den Dſchun⸗ geln zugebracht haben. Frank Buck merkt man die Liebe zur Wildnis an. Er kennt die vielfachen Gefahren und meidet ſie trotzdem nicht. Ihm geht es nicht darum, mög⸗ lichſt viele wilde Tiere zu ſchießen, ſein Beſuch in den Dſchungeln gilt vor allem dem Fang lebender Tiere. Tief in Hauptlager Begleitern primitiven rumpelt. den Dſchungeln Sumatras wurde das errichtet, von wo aus Buck dann mit wenigen auf den Tierfang auszog. Mit teilweiſe recht Mitteln werden die Tiere der Wildnis über⸗ Die erſte Beute iſt eine Rieſeneidechſe. Der ſchwarze Panther, der gefürchteſte Bewohner der Dſchungeln, der auch den Kampf mit dem Tiger nicht ſcheut, geht in die geſtellte Falle und wird lebendig ab⸗ transportiert. Im Lager ſammelt ſich langſam eine ganze Menagerie an: Tiger, Ameiſenbären, ein junger Elefant, Schlangen uſw. Blitzartig zuckt die Wildheit der Dſchungelbewohner auf, wenn ſie ſich im Kampf gegenüberſtehen. Nicht immer bleibt der Stärkere Sieger. Prächtige Aufnahmen von Dſchungellandſchaften laſſen die Liebe Bucks zu der unberührten Wildnis verſtehen. Ein ganz hervor⸗ ragender Film, der das Leben in der Wildnis feſtgehalten hat. Beſonders angenehm berührt es, daß man die un⸗ heimlichen Kampfſzenen der wilden Tiere untereinander nur andeutungsweiſe zeigt. Das gräßliche, atemberau⸗ bende Schauſpiel wirkt dadurch nicht in ſeiner ganzen Wildheit auf den Beſchauer. Für den Tierfänger ſelbſt ſah der Fang der Tiere im allgemeinen nicht beſonders gefährlich aus. Der Umſtand, daß Buck ſich ſelbſt nicht zu ſtark in den Vordergrund ſtellte, berührt ſympathiſch. Der Anſchauungsunterricht über die in der Freiheit lebenden Tiere iſt ausgezeichnet. Ein Film, der packt und feſſelt. Ausklang beim„Jeuerio“ Mittwoch abend fand die letzte diesjährige Fremdenſitzung des„Feuerisb“ in ſeiner tradis tionellen Stammburg, dem Habereckl, ſtatt. Nach dem Ein⸗ zug des hohen Elferrats hielt Präſident Karl Brenner eine Begrüßungsrede an das närriſche Völkchen, das wie⸗ der in drongvoll fürchterlicher Enge vereint war. Nachdem ein von allen Anweſenden geſungenes Faſchingslied ver⸗ klungen war, präſentierte ſich Alfred Färbach mit meh⸗ reren ausgezeichneten Liedern, die ſtarken Beifall fanden. Fritz Weinreich, der bewährte Vizepräſident des „Feueriob“, gloſſierte mit einem drolligen Lied alle Sport⸗ arten und verulkte die verſchiedenſten aktuellen Ereigniſſe. Gorenflo bewies wiederum ſeine Fähigkeiten als lokaler Humoriſt. Ebenſo glänzte Kurt Stiekfel mit einigen ausgezeichneten Vorträgen ſatiriſcher Natur. Die Ludwigshafener Karnevaliſten„Pfeffermin⸗ sel“ und„Sterneguckerin“ erregten mit ihren dro⸗ ſtiſchen Vorträgen wahre Heiterkeitsſtürme. Auch Toni Kunz ſervierte vielerlei Humorigkeiten und fand mit ſeinem„Lachebuplet“ herzlichen Beifall. Es folgte dann die jüngere Generation der Büttenredner. Da waren Adolf Wagner, Hans Ruf und„KFumzemichel“, die be⸗ wieſen, daß ſie zu den beſten Kräften des karnevaliſtiſchen Nachwuchſes gehören. Frau Hahn und Baſtian be⸗ ſchloſſen den närriſchen Teil des Programms, das noch ein⸗ mal ein Höhepunkt der heurigen karnevaliſtiſchen Saiſon geweſen iſt. Daß das Flora⸗ Quartett“ wiederum im Mittel⸗ punkt von Beifallsſalven ſtand, daß es von Hans Lilien fein am Flügel wieder keinſinnig begleitet wurde, iſt eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit, die nicht beſonders hervorgehoben zu werden braucht. Auch Weinreich zer. bewies ſeine Fähigkeiten als geſchickter Begleiter am Fhü⸗ gel bei den Vorträgen der anderen Sänger des Abends. Den übrigen muſtkaliſchen Part beſtritt die Kapelle Meier⸗Bolduf mit flotten muſikaliſchen Vorträgen. Mannheimer Sendungen Die von Mannheim aus zur Uebertragung gebrachte Evangeliſche Morgenfeier wurde wiederum von Heidelberger Kräften beſtritten. Die Leitung hatte Stadt⸗ pfarrer Hermann Maas ⸗ Heidelberg, der auch die An⸗ ſprache über das Bibelwort„Ich hörte die Stimme des Herrn“, Jeſaja 6, Vers 8, hielt. Den muſikaliſchen Rah⸗ men beſtritt der Chor des Evangeliſchen Kirchenmuſikali⸗ ſchen Inſtituts der Univerſität Heidelberg, der unter der Leitung von Kirchenmuſikdirektor Univerſitätsprofeſſor Dr. Hermann Meinhard Poppen, vier⸗ und fünfſtimmige Chorſätze von Joh. Seb. Bach, Eccard, Haßler und Poppen, ſowie einen klangvollen achtſtimmigen Doppelchor von Jacob Gallus ſangen. „Der Teufel baut eine Kirche“, war die Pfäl⸗ zer Erzählung von Hermann Moos Heidelberg betſtelt, die von Robert Vogel ⸗ Mannheim geleſen wurde. Mit feinen humorvollen Worten wird darin geſchilbert, wie der Teufel in die Pfalz kam und in der Meinung ein Wirts⸗ haus zu bauen, bei der Erſtellung des Kloſters Limburg mithalf. Der Sprecher fand den rechten Ton für dieſe Er⸗ zählung, ſo daß ihr eine Wirkung bei den Hörern nicht ver⸗ ſagt bleiben konnte. * 70. Geburtstag. Am morgigen Samstag feiert Ver⸗ waltungsdirektor a. D. Robert Hachmann in körper⸗ licher und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Ueber 40 Jahre war er in der geſetzlichen Sozialverſiche⸗ rung bei der Nahrungsmittel⸗Induſtrie⸗Berufsgenoſſen⸗ ſchaft Mannheim tätig, die er die letzten zwölf Jahre ge⸗ leitet hat. Seit drei Jahren lebt der Geburtstagsjubilar im wohlverdienten Ruheſtand. Der Wille zur Gesundheit und die Kultur des Geschmacks verlang⸗ len æu 1 des Jahrhunderts eine Lösung de s Haffeeproblems. Den Geschmack, das Aroma, die An- regung galt es au erhal. en, die Aufregung, deren Ursache nur das loffein sein kann, dagegen auszuschalfen Kaffee Hag hat dieses Problem gelöst. Er wurde ihn verlangte. geschaffen, weil die eit ee 4. Seite/ Nummer 93 Aus Baden Doch ein Zoo in Heidelberg! e Heidelberg, 22. Februar. Die Nachricht, der Heidelberger Tiergarten käme nicht zuſtande, iſt falſch. Von den Spenden, deren grundlegende die Höhe von 60 000 Mark hatte, iſt nichts zurückgezogen worden. Die Vorarbeiten gehen weiter, ſodaß mit der Eröffnung im kommenden Sommer beſtimmt ge⸗ rechnet werden kann. Auch neue Spenden ſind in⸗ zwiſchen zugeſagt worden. Der Garten ſoll den Namen„Kurpfälziſcher Tiergarten mit Vogelwarte“ führen. Zu ſeinem Leiter iſt Prof. Fehringer auserſehen. Um Hockenheims Leichenhalle i, Hockenheim, 23. Februar. Schon mehrere Jahre geht hier der Kampf um die Errichtung einer Leichenhalle. Beſonders im Ortsparlament wurde um dieſes Projekt ſchon mancher Strauß ausgefochten. Heute hat ſich die Erkenntnis für die Notwendigkeit einer Leichenhalle in allen Bevölke⸗ rungsſchichten durchgeſetzt. So hat ſich der Stadtrat in jüngſter Zeit des Projektes angenommen und den neuen Stadtbaumeiſter Kraft mit der Ausarbei⸗ tung von Modellen beauftragt. Dieſer Tage wurden dieſe Modelle in einem Schaufenſter des Kaufhauſes Gärtner ausgeſtellt. Die geſamte Oeffentlichkeit ſoll unter den 3 Entwürfen entſcheiden. Die in Frage kommenden ſtädt. Inſtanzen enthalten ſich vorerſt bewußt jedes eigenen Urteils. Als beſondere Eigen⸗ heit weiſen alle Entwürfe eine Wandelhalle auf. Im übrigen hat der Architekt bei allen Modellen eine ſehr glückliche Hand gezeigt. Im Intereſſe des dar⸗ niederliegenden Handwerks und des örtlichen Ar⸗ hbeitsmarktes wäre ein baldiger Baubeginn zu wün⸗ ſchen. * rs Schriesheim a. d.., 23. Februar. Die Strahlenburg iſt in andere Hände übergegan⸗ gen. Der ſeitherige Beſitzer, Graf von Oberndorff, Neckarhauſen, hat die Burg an den langjährigen Pächter des Kaffee⸗Reſtaurants Strahlenburg, Herrn Jakob Erbmann, käuflich abgetreten. Herr Erd⸗ mann leitet den Betrieb ſeit etwa 30 Jahren auf der Strahlenburg und hat ſich damit einen guten Namen gemacht. U Weinheim, 24. Februar. Der Direktor der Vereinsbank Weinheim, Otto Wriedt, iſt im Alter von 34 Jahren in der Klinik in Heidelberg plötzlich geſtorben. Er war ſeit 1928 an der hieſigen Bank tätig und galt als ein beſonders tüchtiger Fachmann. K Neckargemünd, 23. Februar. In der General⸗ verſammlung des Ortsgewerbevereins er⸗ ſtattete der Vorſitzende Gramm den Jahresbericht, woraus hervorging, daß der Verein bei der Stadt⸗ verwaltung beſondere Schritte zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und zur Senkung des Strompreiſes unternommen hat. Der Verein zählt zur Zeit 63 Mitglieder. Beiträge wurden im vergangenen Jahre nicht erhoben. Beſonderes Inter⸗ eſſe beanſprucht die Frage der Fortbildungsſchule, bezw. Angliederung derſelben an die Gewerbeſchule Heidelberg. h. Kirrlach(Amt Bruchſal), 23. Februar. Die hieſige Volksſchule wurde wegen Zunahme der Grippe erkrankungen bis zum 25. Fe⸗ Druar geſchloſſen. * Schonach, 24. Februar. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt in der Nacht zum 12. Februar die auf dem Farnwaldkopf in 1140 Meter Höhe befindliche Schutzhütte die Uebernachtungsgelegenheit hatte, vollſtändig niedergebrannt. Die Brandurſache konnte noch nicht geklärt werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Februar 1999 Neue Wandmalereien in der Pfalz Die Bilder im Kreisratsſaal zu Speyer Der Sitzungsſaal des Kreisrats zu Speyer hat eine künſtleriſche Ausſchmückung erhalten, die ſeiner geſchichtlichen Bedeutung würdig iſt. In dieſem Raum wurden während der Beſatzungs⸗ und Sepa⸗ ratiſtenzeit Beratungen gepflogen, die in ganz Deutſchland, ja in Europa ein Echy weckten. Hier fand im Jahre 1923 jene denkwürdige Tagung ſtatt, in der vom franzöſiſchen Delegierten verſucht wurde, die Ausrufung der pfälziſchen Republik durchzuſetzen, ein Anſchlag, den der Kreisrat, wiewohl damals Träger der Regierungsgewalt, dadurch vereitelte, daß er ſich für unzuſtändig erklärte Daß ein ſolcher Mittelpunkt heimatlicher und vaterländiſcher Geſchichte künftighin auch um ſeiner eigenartigen und ſehenswerten maleriſchen Ausſtat⸗ tung willen beſondere Anziehung ausüben wird, darf dankbar anerkannt werden. Während man anderswo Kultur abbaut, wurden hier in der Grenzmark heimiſchen Malern trotz aller Wirtſchaftsnot zwei große monumentale Aufgaben geſtellt: nach Slevogts dramatiſchem Rieſenbild„Golgatha“ in der Friedens⸗ kirche zu Ludwigshafen ſind nun auch die Wand⸗ malereien im Kreisratsſaal zu Speyer vollendet. Die finanziellen Mittel hierzu konnten durch Zu⸗ ſammenlegung der für jährlichen Ankauf von Kunſt⸗ werken aufgewendeten Summen beſchafft werden. Die von antikiſierenden Pilaſtern umrahmten Wandfelder galt es mit Gemälden zu füllen. Sie ſtiliſtiſch der klaſſiziſtiſchen Architektur dieſer früheren Aula des Gymnaſtums anzupaſſen, verbot ſchon die Artverſchiedenheit der beauftragten Künſtler. Aus ſozialen Gründen verzichtete man darauf, einen ein⸗ zigen Maler zu betrauen. ten, von denen jeder Die ſieben Auserwähl⸗ ein bis drei Felder mit Oel⸗ gemälden auf Leinwand geſchmückt hat, dürfen das Geſchaffene zu ihren beſten Arbeiten zählen. Für den Mangel an Einheitlichkeit entſchädigt der bunte Wechſel der gewählten Motive und ihrer Ausfüh⸗ rung. So ſpiegelt dieſer Bilderzyklus die Vielgeſtal⸗ tigkeit pfälziſcher Landſchaft, Wirtſchaft und Wiſſen⸗ ſchaft wie auch die Erwerbszweige des Gaus reizvoll wider. Das Idyll einer nordpfälziſchen Viehweide am Glan malt Herm. Croiſſant⸗Landau, Peter Koch⸗Gimmeldingen einen Vorderpfälzer Wingert, Ad. Keßler⸗Godramſtein, der die Gartenſtadt⸗ kirche zu Ludwigshafen mit Fresken verſchönt hat, eine Getreideernte bei Annweiler, Hans Fay⸗ Speyer die Dynamik der Induſtrie in einer Rhein⸗ anſicht bei Ludwigsha Zwiſchen dem erſten und zweiten Bilderpaar verkörpert Alb. Haueiſen⸗ Karlsruhe in den Geſtalten dreier ſingend durch eine Rheinaue ſchreitender Mädchen das Pfälzer Lied. Auch Herm. Sauter⸗Landau ſucht in einer „Weinernte“ und„Kornernte“ bei aufziehendem Ge⸗ witter mehr das Symboliſche als das Gegenſtänd⸗ liche hervorzuheben. Am vollkommenſten iſt dies wohl Hans Purrmann ⸗Berlin gelungen. Ein Quintett idealer Figuren auf einer Flußterraſſe ſtel⸗ len Wiſſenſchaft und Kunſt dar. In ſeinem ſtrengen Liniengefüge geht dies Gemälde, das nichts von Panorama oder Vedute an ſich hat, prächtig mit den Kannelüren der Pilaſter und in der Farbe mit der Raumſtimmung zuſammen.— Es wäre zu wünſchen, daß der ſchöne Raum in ſeiner Neugeſtaltung öffent⸗ licher Beſichtigung zugänglich gemacht würde. Wie⸗ dergaben der Gemälde zeigt eine kleine Schrift, die in der gegenwärtigen Ausſtellung Pfälzer Kunſt im Mannheimer Kunſtverein erhältlich iſt.* Ludwigshafener Krebsausſtellung * Ludwigshafen, 24. Februar. Die für 21. Febr. angeſetzten Vorträge über Krebs(Redner Prof. Dr. Stmon und Dr. Völker) waren derartig ſtark beſucht, daß bereits um halb 8 Uhr der Saal polizei⸗ lich geſchloſſen werden mußte. Es iſt daher beab⸗ ſichtigt, die Vorträge etwa Mitte März zu wieder⸗ holen. Wer noch nicht in der Krebs⸗Ausſtellung des Deutſchen Hygiene⸗Muſeums geweſen iſt, dem ſei Eile empfohlen. Tauſende haben die für jeden wert⸗ volle Ausſtellung beſucht. Um auch den Geſchäft leuten und deren Angeſtellten den Beſuch zu ermög⸗ lichen, iſt für den heutigen Freitag eine ärztliche Abendführung für 8 Uhr eingelegt worden. Wegen Wilddieberei verurteilt * Edenkoben, 23. Februar. Der 40 Jahre alte Ziegeleiarbeiter Joſef Forler aus Hanhofen hatte im Gemeindewald Böhl Schlingen geſtellt und einen Rehbock gefangen. Das Ur⸗ teil des Amtsgerichts Edenkoben lautete auf ſechs Monate Gefängnis. 14 Tage Unterſuchungs⸗ haft wurden angerechnet. Zu ſpät gekommene Ehrung * Ulmet(Amt Kuſel), 23. Februar. Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg ließ Frau Luiſe Rumpf, Witwe, zu ihrem 98. Geburtstag ein Geldgeſchenk und ein Glückwunſchſchreiben zugehen. Leider kam die Ehrung zu ſpät; die Jubilarin wurde an ihrem Geburtstage zu Grabe getragen. Scheune und Stall eingeſtürzt * Orbis(Amt Kirchheimbolanden), 23. Februar. Die Scheune der Gaſtwirtin Steuerwald Wwe. ſtürzte zuſammen und begrub unter ſich 7 bis 8 Wagen Stroh und Heu. Das an ſich hohe und maſſive Gebäude diente gleichzeitig als Stallung für 10 Stück Vieh. Das Vieh konnte unter größter Lebensgefahr gerettet werden, ebenſo 100 Zentner Getreide. Nachts 1 Uhr ſtürzte dann das ganze Gebäude zuſammen und muß jetzt von Grund auf neu errichtet werden. Der Einſturz iſt wahrſchein⸗ lich auf zu große Belaſtung zurückzuführen. Pfälziſcher Lehrerveteran geſtorben * Pirmaſens, 23. Februar. Dieſer Tage wurde der Oberlehrer Joſef Leupa in Nürnberg zur letz⸗ ten Ruhe beſtattet. 36 Jahre lang hat er hier an der Volksſchule gewirkt. Zur Zeit des paſſiven Wider⸗ ſtandes wurde er, nachdem er vorher ſich an hervor⸗ ragender Stelle vaterländiſch betätigt hatte, ausge⸗ wieſen und konnte beſonderer Umſtände wegen nicht mehr nach Pirmaſens zurückkehren. Im Pfälziſchen Kreislehrerverein ſpielte er eine große Rolle, verſah Jahrzehnte lang das Amt des Preſſewarts und war insbeſondere als hervorragender Schulpolitiker im Verband geſchätzt. * nd. Bellheim, 29. Februar. Am letzten Montag feierte der hieſige Brauereidirektor Karl Silber⸗ nagel ſeinen 65. Goburtstag. Die Belegſchaft brachte gemeinſam mit der Betriebsfeuerwehr dem Jubilar einen Fackelzug dar. Nachbargebiete 1 Kaubüberfall * Mainz, 22. Februar. Eine Angeſtellte der En miſchen Werke vorm. H. u. E. Albert in Mainz, Amöneburg wurde am Montag nachmittag damit beauftragt, einen Betrag von 3000 Mark in einen anderen Gebäudeteil zu bringen. Sie verließ das Zimmer. Kurz darauf fand man ſie im Flur be⸗ wußtlos auf. Neben ihr lagen noch 2000 Mark. Sie kam auf einige Augenblicke zur Beſinnung und gab an, daß ſie einen Schlag auf den Kopf erhalten habe. Dann verlor die Angeſtellte wieder das Be⸗ wußtſein. Die Polizei fahndet nach dem Täter, Gastod eines Ehepaares * Bietigheim bei Mühlacker, 23. Februar. Der erſt ſeit drei Wochen verheiratete, in dei 20er Jahren ſtehende Kaufmann Schau bel nahm ſich in der Küche ſeiner Wohnung durch Gas das Leben. Seine Frau, die ſein Vorhaben merkte, wollte ihn offenbar retten, fiel aber über ihren Mann und erlag eben⸗ falls der Gas vergiftung. Beide wurden tot auf⸗ gefunden. Sageskalecles Freitag, 24. Februar Nationaltheater:„Rigoletto“, Oper von Verdi, Miete f, Anſang 20 Uhr. Neues Theater im Roſengarten:„Die Journaliſten“, für die Jungtheatergemeinde des B. B.., Anſang 20 Uhr. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung. Geſellſchaft für neue Muſik: 20.15 Uhr im Polaſthoten Kammermuſikabend für die Mitglieder der Geſellſchaft. Libelle: Mittags Mannheims großer Kindermaskenball, 20.90 Uhr Abendvorſtellung. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung!. Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Scala⸗Theater:„F. P. 1 antwortet nicht — Roxy⸗ Theater:„Bring ſie lebend heim“. Univerſum:„Der Rebell“ und Bühnenſchau. Gloria⸗Palaſt:„Fünf von der Jazzband“ Palaſt⸗Theater:„Steckbrief 3 48“.— Capitol: „Kiki“.— Schauburg:„Ich bin ja ſo verliebt — Alhambra:„Verkaufte Liebe“. Sehenswürdigkeiten Schloßmuſenm: Sonderausſtellungen:„Aus dem Beiwerk der Mode(1750—1850],„Werdegang der Rheinbrücke Mann; heim⸗Ludwigshafen“, ferner„Handzeichnungen von Pahl und Auguſtin Egell“. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 14—16 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle; Sonder“ Ausſtellung„Deutſche Provinz“, Gemälde, Aquarelle, Zeich? 1 nungen und Graphik“. Sonderagusſtellung des Zeug⸗ hausmuſeums in der Kunſthalle:„Die Kunſt Altamerkkos geöffnet von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Ausſtellung„Pfälzer Kunſt“, geöffnez von 10—13 und von 14—16 Uhr.— Oeffentl. Muſikhücherei M 4a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11—13 und von 16—19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Mhein⸗Pegel 20. 21. 22. 23. 24. Neckar⸗Pegel 21. 22 2 1 Baſel.. 0,120, 130,250,160, 7 1„ Dreiſoch. 0787 0,8 0,85 0,15 0,77] Mannbeim..32, Kehl. f 2,03.97191 1,01 1,90 Jagſtfeld 5 9577 0,75 0,63 90. 0 Maxau.65 3,55 3,54 3,51.4 Heilbronn 1,4618 1,14 117 Mannheim..44 2,31 2,24 2,22 2,14 Plochingen. eee Caulb.78 1,67 1,59 125117 1 1 1 Köln 1921,80 1,63.551,46 5 chroniſch Huſten, Aſthme dei LUngenleiden Saat lg S nicht verzweifeln; die ärztlich empfohl.Silphoſcalin⸗Tabletten haben Tauſenden geholfen. 80 Tabl..70% in allen Apotheke ſonſt Roſenapotheke München.— Die illuſtr. Aufklärungsſchriſt De mit vielen Gutachten an jedermann koſtenlos und unver⸗ bindlich durch die Herſtellerfirma Carl Bühler, Konſtanz g, Der unzufriedene Igel Märchen von Will Veſper Der Igel, der kleine ſtachlige Bauer, ſaß vor ſeiner armſeligen Hütte und war mit ſich ſelber und der Welt unzufrieden.„Was iſt das nun für ein Leben,“ ſagte er,„was ich da führe. Ein armer, kleiner, unbeachteter Mann bin ich, wie es tauſende gibt. Ob ich lebe oder ſterbe, das iſt ganz gleich⸗ gültig. Ich möchte auch Ruhm und und Ehre er⸗ werben. Ich möchte glänzen vor den Leuten wie das ſtolze Pferd, auf dem der König vorüberreitet.“ Im gleichen Augenblick ſchritt der Igel als ein prächtiger Schimmel unter dem Sattel, auf dem der König ſaß. Und der König ſchlug ihm die Sporen in die Flanken und ſchrie:„Hoh, huſſah, auf zur Jagd!“ und bearbeitete ihn mit der Peitſche und riß am Gebiß, daß dem armen Schimmel der Schaum von den Lippen troff.. Links und rechts jagten die Jäger und die Hunde neben dem König her.„Hoh, huſſa, hoh.“ Auf einmal aber war es. als bebe die Erde, und wie Donner brüllte die Luft. Alle er⸗ ſchraken zu Tode. Die Hunde heulten. Die Menſchen verfärbten ſich, und die Pferde machten kehrt und raſten davon; auch der Schimmel des Königs, und der König ſchlug ihn immerzu zwiſchen die Ohren und ſchrie:„Schneller, ſchneller! Der Löwe iſt hinter uns. Wir dachten einen Fuchs zu hetzen und nun hat ſich ein Löwe in unſere Jagd verlaufen. Vorwärts Schindmähre.“ Dem armen Schimmel lief das Blut an den Weichen herunter. „Welch ein armſeliges Los,“ dachte er,„daß ich dieſen Raſenden tragen und um mein eigenes Leben zittern muß. Wieviel ſtolzer als meine falſche Pracht iſt des Löwen königlicher Mut. Ja, ein Löwe möchte ich auch ſein.“ Da ſprang er auch ſchon mit gewaltigen Sätzen, mit offenem Maul und zornigem Herzen hinter den Jagenden her, Verzweiflung in der Bruſt, denn dieſe da vor ihm hatten ihm ſein Weib und feine Kinder umgebracht, und immer war er mit ihnen im Streit, und jetzt gedachte er ſich zu rächen, und wenn es ſein Leben koſten follte. Auf den König ſelber hatte er es abgeſehen. Als das aber die Jäger ſahen, packte auch ſie die Verzweiflung und ihr Mut erwachte wieder, und ſie warfen ſich mit Lanzen und Schwertern dem Löwen entgegen und drängten ihn von dem König ab, und obgleich er um ſich ſchlug, wie ein Toller, waren es ihrer doch zu viele. Sie hieben ihm die Schwerter über den Kopf. Sie bohrten ihm die Lanzen in die Seiten, und die Pferde ſchlugen ihn mit ihren Hufen. „O Gott im Himmel,“ dachte er,„nun muß ich ſterben und unter Schmerzen umkommen. Wäre ich doch ein kleines und beſcheidenes Tier, das mit den Seinen in Frieden im Verborgenen lebt, wie der Igel, der in den Hecken wohnt.“ Da ſaß der Igel wieder vor ſeiner Hütte, und der Angſtſchweiß lief ihm noch über das Geſicht.„Donner⸗ lütchen,“ ſagte er„das iſt noch einmal gut gegangen. Komm Alte,“ ſagte er zu ſeiner Frau„wir wollen ein Abendtänzchen machen.“ „Immer luſtig,“ ſagte die Igelin. „Ja,“ ſagte der Igel,„da haben wir auch allen Grund dazu.“ „Achtung, friſch geſtrichen!“ Ein großer Er⸗ folg iſt zu melden aus dem Berliner Komö⸗ dienhaus, wo Barnowſky das franzöſtiſche Stück „Achtung! Friſch geſtrichen“ von Fauchots, das an⸗ derwärts ſchon mehrfach geſpielt worden iſt, ſehr wirkſam inſzeniert. Es iſt wieder eine Maler⸗ geſchichte, mit Geſchick aufgebaut und mit guten Rol⸗ len verſehen. Das Motiv iſt dem Leben Van Goghs entnommen, aber der Stoff iſt ganz ſelbſtändig geſtaltet. Bei einem Landarzt hat ein kaum beachteter Maler gewohnt, um den ſich eigent⸗ lich nur die Köchin Urſula kümmerte, wofür ſie mit ihrem Porträt belohnt wurde. Jetzt iſt der Maler tot und berühmt, die Leute ſchlagen ſich um ſeinen Nachlaß, den nur die gute Urſula liebevoll bewahrt hat. Ihr Porträt entreißt ſie dem Kunſthandel, aber der Arzt ſaniert ſich durch die übrige Erbſchaft. Das Leben im Hauſe des Arztes, deſſen kindiſche Herrſch⸗ ſucht, dagegen die naive Gläubigkeit der Urſula, dazu eine Liebesgeſchichte, das gibt den Inhalt her. Es iſt eine Studie des franzöſiſchen Kleinbürgertums, ein⸗ gepackt in dieſe Bilderaffäre, mit allen möglichen Typen des Händlers und des Kritikers. Klöpfer iſt der Arzt, Roſa Valetti die Urſula. Ihre Ge⸗ ſtaltungskraft iſt faſt noch größer als ſeine. Die Aufführung iſt ein Lichtpunkt in der Berliner Miſere. b. Ein vergeſſener deutſcher Meiſter Zum 20. Todestag F. Draeſekes am 26. 2. Selten iſt einem Komponiſten von Ruf ein der⸗ artiges Unrecht widerfahren wie Felix Draeſeke. Die jüngere Generation kennt ihn kaum noch dem Namen nach, auf den Vortragsfolgen der groß⸗ ſtädtiſchen Konzerte iſt er faſt verſchwunden. Verfehmt, geächtet ſcheint der Mann, der dazu be⸗ rufen iſt, eine bedeutende Rolle in der Muſikwelt kraft ſeiner meiſterlichen Schöpfungen zu ſpielen. Und trotzdem iſt die Zahl der Draeſeke⸗Verehrer noch groß genug. Man ſpricht mit einem Künſtler, einem Dirigenten, man erwähnt den Namen Draeſekes— und ein Aufleuchten der Augen iſt die Antwort:„Ach, wiſſen Sie noch, wie Nikiſch die Sinfonia tragica aufführte? Ja— Draeſeke— Draeſeke...“ Und die Gedanken verlieren ſich in wehmütigen Erinnerungen Draeſekes Leben iſt ein gewaltiges Crescendo, das mit dem üblichen Muſikſtudium des proteſtanti⸗ ſchen Predigerſohnes begann und das aufwärts bis zu dem Rang eines Profeſſors und Geheimen Hof⸗ rates verbunden mit der Ehrendoktorwürde der Berliner Univerſität führte. Auf den einzelnen Stationen ſeines Lebens lernte er Liſzt kennen, wohnte bei Wagner in Luzern, befreundete ſich mit Hans von Bülow. Seine Lehrtätigkeit, unter⸗ brochen durch ausgedehnte Reiſen, übte er in Lau⸗ ſanne, ſchließlich in Dresden als Nachfolger Wüll⸗ ners am Dresdener Konſervatorium aus. Er be⸗ ſchenkte die Muſikwelt mit vier Sinfonien, unter denen die„Sinfonia tragica“ am bekannteſten ge⸗ worden iſt, ſechs Opern, einer Unzahl Orcheſter⸗, Kammermuſik⸗ und Vokalwerken, darunter das größte Oratorium, das je geſchrieben wurde: Das auf drei Abende ſich erſtreckende Chriſtus⸗Myſterium, dazu das Requiem in-moll. „Das Schönſte, was wir in der Muſik haben, iſt doch der reine Dur⸗Dreiklang“, pflegte Prof. Moritz Hauptmann ſeinen Theorieſchülern zu predigen. „Der ſtammt direkt vom lieben Gott.“ Worauf Draeſeke opponierte:„Es gibt ein Gebot: Du ſonſt die Gaben Gottes nicht mißbrauchen. Und deshalb ſchreibe ich ſowenig Dreiklänge wie möglich.“ Dieſe kleine Anekdote beweiſt Draeſekes fort⸗ ſchrittliche Einſtellung, die ſich mit dem klaſſiziſtiſchen Stil ſeiner Werke mit zeitweiligen Anlehnungen an die Neuromantik zu gediegener Einheit verband. Gerade unſere Zeit, die zur Bevorzugung eines Neoklaſſizismus neigt, wäre der fruchtbarſte Boden für eine Erneuerung des Draeſekeſchen Lebens- werkes. Walter Niemann, der Schriftſteller und Klavieräſthet, nennt Draeſeke in ſeiner„Muſtk der Gegenwart“ die„letzte bedeutende Perſönlichkeit, den letzten ſcharfgeprägten Charakter des deutſchen Klaſſizismus. Der letzte, der auch die ſtrengen We⸗ ſenszüge der Klaſſiziſten, den lauteren Glauben an die Hoheit und Reinheit der Kunſt, den Bekennermut der eigenen künſtleriſchen Ueberzeugung, der m dernen„Konfuſion in der Muſik“ in höchſtem Maße beſaß. Der einzige aber, der ſich erſt auf der Höhe des Mannesalters vom neudeutſchen Ideal zum klaſſtziſtiſchen bekannte.“ Heute, zwanzig Jahre nach dem Tode dieſes vek⸗ einſamten, verbitterten, vom Beethovenſchickſal wach⸗ ſender Taubheit befallenen Meiſters dürfte endlich der Zeitpunkt gekommen ſein, um einem mißyer⸗ ſtandenen Genie Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen Die Vergangenheit war noch nicht reif genug, um den Propheten klaſſiziſtiſcher Zukunftsmuſik in ver⸗ dienter Weiſe würdigen zu können. Und wenn heute die von Draeſeke gepflanzte Saat ihre Früchte tragen würde, ſo wäre das ein Gewinn für unſere an ethiſchen Gütern arme Welt der Töne und zu⸗ gleich ein Kompliment für die verſtändnisvolle Ge ſinnung unſerer Zeit. St. O Enttäuſchte Architekten. Pryfeſſor Brum Taut hat ſeinen noch längere Zeit laufenden 0 75 trag mit der Stadt Moskau gelöſt und wird voraus ſichtlich ſeine begonnenen Siedlungsbauten ſowie die Umwandlung des Stadtbildes der Stadt Mos kal nicht mehr zu Ende führen. Taut ſoll einen Auſtraß nach Japan erhalten haben.— Auch Ernſt 11 der frühere Stadtbaurat von Frankfurt a.., de an die Spitze des Bauweſens nach Moskau berufen wurde, wird nun einen längeren Urlaub aut Als beſonderes Symptom für die Abkehr der ſowſe⸗ ruſſiſchen Behörden von den Architekturerpermen der Modernen kann gelten, daß das von Le Cour 5 ſier gebaute große Moskauer Verwalkungsgecnne des Hentrv Sojus, das im Gerüſtbau bereits 7 geſtellt iſt, jetzt endgültig nicht weiter geführt 5 Die für Glasfüllung vorgeſehenen Wände werde mit Zement und kaukaſtſchem Granit ausgefüllt. oRUν⁰ ͤ alulug uuf 2 4 PFPEILR LANO Iltis glauule Qcalinii LIN-SEIFE er Ch T Mainz, damit n einen ieß das lur be⸗ rk. Sie ind gab rhalten as Be⸗ iter. Der Jahren in der Seine ffenbar g eben⸗ ot auf⸗ ſeiete H, en“, für Uhr. 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Der geſamte Darle he ns beſtan d bezifferte ſich am Hilauztage auf rund 334 Mill., der Geſamtumlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligationen auf rund 328 Mill.&. 0 2 8 a Die Zinsrückſtände ſind zwar weiter angewachſen, doch iſt nach den Erfahrungen der letzten Zeit vielleicht zu erwarten, daß ein gewiſſer Tiefpunkt der Ent⸗ wicklung erreicht iſt. Wie im Vorjahr wurden in der Bilanz nur diejenigen Rückſtände aktiviert, die in der Jwiſchenzeit zwiſchen dem Bilanztag und dem Zeitpunkt zer Berichterſtattung bereits eingegangen waren. Gegen⸗ über dem umfangreichen Hypothekenbeſtand war die Zahl der durchgeführten und noch anhängigen Zwangs ver⸗ ſteigerungs verfahren verhältnismäßig nicht groß. Nach Vornahme reichlicher Abſchreibungen von zufammen rund 3 200 000%(i. V. Uebertrag auf Wert⸗ berichtigungskonto 8 ein Reingewinn in Höhe von 1468 000(1 382 577). Das gzünſtige Geſchäftsergebnis iſt bekanntlich vorzugs⸗ weiſe auf beſondere Umſtände, insbeſondere auf den Wert⸗ haplerbeſitz der Bank, zurückzuführen, von dem ein erheb⸗ licher Teil im Berichtsjahr mit Nutzen verwertet werden konnte. Die im Vorfahr angeſichts der ungeklärten Lage voxſorglich von 10 auf 6 v. H. ermäßigte Dividende ſiſt in dieſem Jahr auf 7 v. H. bemeſſen worden. Der um⸗ langreiche, niedrig zu Buch ſtehende Beſitz an eigenen Emiſſtonspapieren ſowie aus dem reſtlichen Wertpapier⸗ heſiz zu erwartende Gewinne geben der Bank die Möglich⸗ lichkeit, auch ſpäterhin auftretenden Abſchreibungsbedürf⸗ niſſen in weitgehendem Maße zu genügen. Der Bericht beſchäftigt ſich ferner eingehend mit den zerſchledenen geſetzgeberiſchen Maßnahmen auf em Gebiete des Vollſtreckungsſchutzes, des Schuldner⸗ Moratoriums, der Zinsſenkung und der Zinsſtundung und warnt nachdrücklich vor weiteren Ein⸗ gtiffen in die Gläubigerrechte, die im Hinblick guf die Notwendigkeit künftiger Kreditaufnahme auch nicht im eigenen Intereſſe der Schuldner liegen. Die notwen⸗ dige Kapitalbildung ſowie die erſtrebenswerte Senkung ger Kapitalzinſen ſei nur auf organiſchem Wege und durch Schaffung von Vertrauen möglich. Hypothekenzinſen erbrachten 20,02(22,98); Kommu⸗ galbarlehenszinſen 2,20(3,43) ſonſtige Zinſen 1,10(1,28); Darlehensproviſionen 0,55(0,58); Erträge aus dem Pfand⸗ Arielgeſchäft 04(—) und ſonſtige Erträge 0,74(0,009). Ge⸗ hälter und Löhne erforderten dagegen 0,53 ſoziale Abgaben 0,03; Steuern und Abgaben 0,597; anteilige Un⸗ kosten 0,7; ſonſtige Aufwendungen 0,20(i. VB. zuſammen 40 Mill., ferner beanſpruchte der Zinsdienſt 19,65 Aus dem einſchließlich 184 728% Vortrag ſich er⸗ gebenden Reingewinn ſollen bekanntlich der Rücklage 1 250 000(—) ,; der Rückſtellung 2 180 000(350 000) 4 zu⸗ geführt, der Beamtenunterſtützungsfond mit 18 586(40 000) Mark dotlert werden(i. V. noch 135 861%¼ Rückſtellungen ür das Pfanodbriefgeſchäft), ſo daß nach Auskehrung der Dividende und nach Abzug der Tantiemen der Reſt in Höhe von 209 452 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. In der Bilanz per 31. Dez. 1932 erſcheinen die Hypothe⸗ kendaxlehen mit 299,05(315,73); nachſtellige Aufwertungs⸗ Ipotheken mit 2,88(4,06); Kommunaldarlehen mit 35,31 96,7 fällige Zinſen mit 2,58; anteilige mit 2,07(i. V. zuſammen 5,81); Bankguthaben mit 6,74(6,26); Lombard⸗ forderungen 0,57(2,52); ſonſtige Forderungen mit 0,17 0,40 eigene Pfandbriefe und Kommunalobligationen von nominell 10,2 mit 7,29(); eigene Aktien mit 1,080 und erlpapiers infolge des Verkaufes mit 4,28(8,83); denen gegenüberſtehen umlaufende Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 288,30(314,71); umlaufende Kommunalobligationen 2040(29,96), anteilige Zinſen 1,99; fällige Zinſen 3,90(i. B. zuſammen 7,16); Verpflichtungen aus der Deilungsmaſſe 00; Verbindlichkeiten aus Geldhinterlegungen 0,20; ſou⸗ dige Verbindlichketten 1,69(i. V. zuſammen 1,63); Gut⸗ haben der Rentenbank 0,31(0,33); verloſte Hypotheken⸗ Pfandbriefe 0,31(0,25); ſowie einſchl. einer diesjährigen Zu⸗ weiſung von 450 000 /; das Wertherichtigungskonto mit 71(0,0); geſetzl. Reſerve und Pfansbrieſſicherungsreſerve 4%(unv.); Rückſtellungskonto 1 und 2 ſowie Rückſtellung It Pfandbriefgeſchäft und Vorträge auf Koſtenbeitrags⸗ konto 3,62(3,60). 0 Einzelhandelsbank Baden Verschlechierſe Quofe 2 Depofunſerschlagungen und Vergehen gegen Devisenbesſimmungen? Der gerichtliche Vergleichstermin der Ei n⸗ gelhandels bank Baden Ac. in Karlsruhe, der auf den Donnerstag anberaumt war, wurde nach einem don RA. Dr. Gönner gegebenen Zwiſchenbericht und weiteren Erläuterungen des Wirtſchaftspritfers Friedrich Vogt, den vom Gericht beſtellten Vertraunsperſonen, von Amts wegen auf den 27. April verlegt. Den Ver⸗ kauensperſonen war es noch nicht möglich, eine zuverläſſige Jeſtſtelung des Status zu treffen. Einige Poſten, die in der Bilanz geführt wurden, werden wohl Abſtriche erfah⸗ ten müſſen, ſodaß die urſprünglich vorgeſehene Quote en 72 v. H. nicht erreicht werden wird. Die Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels be⸗ 75 ſich darum, die Regreßanſprüche auf dem Einzelhandelsbank an eine andere Bank(Vereinsbank Karlsruhe e. G. mb..) überzuführen. Es kommt nun darauf an, wieviel dieſe Bank bietet. Man hofft, für die Einzelhandelsbank aus dem 30 Mill. I Mittelſtands⸗ kredkt, der von der Reichs regierund in den letzten Tagen zechloſſen wurde, einen Betrag von 250 000/ zu erhalten. Allerdings werden von zuständiger Berliner Stelle genaue Aufklärungen darüber gefordert, inwieweit Kredite an Per⸗ onen gegeben wurden, die der Verwaltung und dem Auf⸗ ſichsrat naheſtehen. Im übrigen wird von der Staats ⸗ ankwaltſchaft unterſucht, inwieweit Depotuntere chlagungen und Verſtöße gegen die Deviſenver⸗ urduungen vorliegen. Berliner Hypotheken⸗Bank A. 5 ſunchmigt den bekannten Abſchluß für 1932 mit der Vertei⸗ ang von 8(9) v. H. Dividende. Der AR. wurde in der alten Zuſammenſetzung wiedergewählt und durch die Zu⸗ Wie die Neichsbahn Berlin. Die GV. 000%) über Gewinn⸗ und Verluſt⸗ konto verbleibt leinſchl. des Vortrags aus dem Vorjahr) ergleichs wege abzufinden und verſucht ferner, die wahl des bisherigen Vorſtandsmitgliedes R. ergänzt. * Abſchluß der Bafler Kantonalbank. Die Baſler Kanto⸗ nabbank verzeichnet für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen ügl Reingewinn von.644 fr. Gemäß Bankrates werden hiervon je 1350 000 ffr. e und dem ordentlichen Reſervefonds ſowie 4 ffr. auf aatslaſſe erhält damit änderten Bankgeſetzes die Drittel des zu verteilenden Wulff⸗Berlin der Baureſerve zugewieſen und 140 64 — neue Rechnung vorgetragen. erſtmals auf des ein Preußengrube AG., Berlin.— Wieder 3 v. 5. Der AR. ſchlägt der GV. für das Geſchäftsjahr 1932 die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 5 v. H. vor. Brandschaden im Januar Feſtſtellung des Verbandes öffentlicher Feuer⸗ ſtalten in Deutſchland betrugen die Leiſtun⸗ noͤſchäden bei öffentlichen Feuerverſiche⸗ Nach der verſicherur den (Brondverſicherungsan n, Sozietäten, Monat Januar 1939 6 319/ gegenüber im zember 1932. Gegenüber dem erſten des Vorj chadensfſumme ger. Auf dieſe Minderung dürfte weniger das Nach⸗ r Brände als vielmehr das weſentliche Sinken iſe von Einfluß geweſen ſein, zumal die Anzahl n(Schadenshäufigkeit) im Januar d. J. mit 9110 höher als im gleichen Monat des Vorjahres(7362) res(7807 634 /) iſt die S Die Wintermonate ſind normalerweiſe niemals eine Zeit beſonderer wirtſchaftlicher Belebung— der Winter 1926, der infolge des gewaltigen engliſchen Kohlenſtreiks die deutſche Konjunktur ankurbelte, iſt eine Ausnahme—, und ſo war auch nicht zu erwarten, daß ſich bis zum Früh⸗ jahr die Anzeichen einer wirtſchaftlichen Beſſerung ver⸗ ſtärken würden. Der neue Wahlkampf hat ganz un⸗ verkennbar zu einer größeren Zurückhaltu ng im Wirtſchaftsleben geführt und manche guten Anſätze zunächſt wenigſtens wieder zum Stocken gebracht. Dieſe Erſchei⸗ nung iſt allerdings nicht einheitlich, zum Teil bleiben die Beſſerungsanzeichen weiter bemerk⸗ bar, wie auch die verhältnismäßig unbedeutende Zunahme der Arbeitsloſigkeit bis Mitte Februar beweiſt, daß in Wirklichkeit die Auftriebskräfte in der Wirtſchaft ſchon recht beachtlich geweſen ſind. Die Erſcheinung einer neuen Stockung in der wirtſchaft⸗ lichen Auflockerung beſchränkt ſich aber nicht auf Deutſch⸗ land: ja, ſie iſt in der übrigen Welt z um Tei! noch viel ſtärker ausgeprägt. Es geht zur Zeit eine unverkennbare Depreſſions⸗ welle über die großen Wirtſchaftsländer, die ihren äußeren Ausdruck vor allem in der internationalen Börſenſchwäche und der abermaligen Beunruhigung über den Dollar hat. Die neuen Bankſchwierigkeiten in Amerika haben der Welt ſehr eindringlich vor Augen geführt, wie viele und wie große wunde Punkte das für die Weltwirt⸗ ſchaft ſo bedeutende amerikaniſche Wirtſchaftsleben noch hat. Ja, Amerika und die Welt kommt überhaupt erſt jetz: ſo recht zu öder Erkenntnis, daß die wir kli chen Ge⸗ fahrenpunkte der amerikaniſchen Wirtſchaft nun erſt offenbar werden und daß mit Heilungsmaß⸗ nahmen begonnen werden muß, mit denen ſogar Deutſch⸗ land ſchon weit voraus iſt. Das ungeheure Problem der amerikaniſchen inneren Ueberſchuldung, des Abbaus der überſteigerten Kre⸗ ditwirtſchaft, der Beſeitigung der gewaltigen Kluft z wi ⸗ ſchen der allzu weiten Form des ganzen bolkswirtſchaftlichen Apparates und de m endgültig geſchrumpften Inhalt, dieſe außer⸗ ordentliche Aufgabe ſtellt ſich nun erſt mit aller Wucht zur Löſung. Der grundlegende Wechſel in der amerikaniſchen Regierung verzögerte die notwendigen Entſchlüſſe außer⸗ ordentlich und verſtärkte die Gefahr, daß bald hier, bald dort morſches Gebälk zuſammenſtürzte. Die Amerikaner ſelbſt, jahrelang, jahrzentelang vom Wohlſtandsrauſch zu einer ſtändig optimiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung geprägt, finden ſich in der Kriſe ganz und gar nicht zurecht und zeigen häufig eine erſchütternde Hilfloſigkeit im Vergleich zu uus kriſenerfahrenen Deutſchen gegenüber den einfach⸗ ſten Tatſachen des Kriegsgeſchehens. Das wird immer mehr deutlich, und darum liegt hier ein gewichtiger Grund für die Annahme, daß es voreilig wäre, Amerika ſchon an der Spitze der aus der Kriſe heraustretenden Länder zu ſehen. Es iſt durchaus denkbar, daß das Tempo der Kriſen⸗ überwindung in Amerika kein„amerikaniſches⸗ ſein wird. Unangenehme Erfahrungen mit dem, was Anpaſſung an die Kriſe bedeutet, macht auch Frankrei ch. Dieſes als reich angefehene Land hatte ſich bisher den ſtärkeren Auswirkungen der Weltkriſe dadurch widerſetzen können, daß es auf ſeine gewaltigen volkswirtſchaftlichen Reſerven zurückgriff. Das geſchah ſeit dem Herbſt 1931 durch die Heranholung der franzöſiſchen Aus lan ds⸗ anlagen, die das damals ſchon beſtehende volkswirt⸗ ſchaftliche Defizit verdeckten. Nachdem die greifbaren Aus⸗ landsreſerven zurückgeholt waren, mußte notwendiger⸗ weiſe der Fehlbetrag der franzöſiſchen Volkswirtſchaft die im Lande befindlichen Valutareſerven angrei⸗ fen. Das geſchieht nun in einem eindrucksvoll großen Aus maße: ſeit Aufang Dezember hat Frankreich an die 2 Milliarden Fr. Gold und Deviſen verloren, der wirkliche Verluſt wird allerdings noch viel höher angenommen, da ſich die Bewegungen der ſehr großen privaten Gold⸗ und Deviſenbeſtände des franzöſiſchen Publikums nicht nachkontrollieren laſſen. Das Gold ſchmilzt al ſo a b, und es iſt jedem einſichtigen Franzoſen klar, daß, Mannheim behandelf Das heulige Eisenhahniarlfrechi ein schweres Unrechi an den Rheinhafen“) 5 Heute fol wiederum an einigen Beiſpielen gezeigt wer⸗ 5 in welcher Weiſe der Export via Mannheim gegen⸗ hre ne Ausfuhr über die trockene Grenze oder über die g n Seehäfen Hamburg und Bremen künſtlich gehandi⸗ 110 wird. Wir bitten wiederholt, die kilometriſchen Ent⸗ kkungen zu vergleichen! Eiſenkonſtruktionen der Klaſſe C Eblingen—Hamburg 742 km A. T. 95 C 15 ts 2064 ſugen.—Bremen 659 km A. T. 35 C 15 ts.984 Eilfagen.—Friedrichshof l hshafen eil ad Grenze) ingen—-Monnheim 147 km Normalkl. C 15 ts.18% Stab⸗ und Formeiſen der Klaſſe D Unkerkochen Bambu 688 km A. T. 35 D 15 ts.74% nierkochen Bremen 680 km A. T. 35 D 15 ts.67% nerkochen—Waldshut 276 Km A. T. 353 P 15 ts.264 1 ſtracene Grenze) nterkochen Mannheim 216 km Normalkl. D 18 ts 184 mint al tobt wie um jeden Preis der Rheinhafen bekämpft erden die nicht unweſentlich weitere Strecke noch der enen Grenze iſt in beiden Fällen billiger als die Uracht nach Monnheim und die mehr als dreifach daukber Manheim] ſo großen Bahnfrachten nach den Vergleich auch Nr. 17, 21, 38, kl, 51, 69 und 88. deutſchen Seehäfen ſind nur etwa 90 bis 45 v. H. höher als die Mannheimer Sätze. Für dieſe Tarifwillkür gibt es nur den Ausdruck: Kampftarife gegen die Rheinhäſen. Papier und Pappe der Klaſſe O Baienfurt Homburg 844 km A. T. 52 III 15 ts.90 4 Baienfurt Bremen 792 km A. T. 52 III 15 ts.86 Baienfurt Mannheim 315 km A. T. 440 15 ts.66% In früheren Zeiten ging dieſes Papier nur über die Rheinhäfen. Als trotz des Ausfuhrtarifes nach den Seꝛ⸗ häfen immer noch größere Partien per Auto nach den Rheinhäfen kamen, hat die Reichsbahn, um dem Auto die Tronsporte wegzunehmen, für die Rheinhäſen den Tarif A. T. 44e eingerichtet. Für die noch nicht halb ſo lange Strecke(gegenüber Hamburg und Bremen) wurde ein Satz von 1,66„ feſtgeſetzt, der ſage und ſchreibe 20 bzw. 24 Pfg. per 100 Kg. Sponne gegenüber Bremen und Hamburg ließ. Auf dleſe 24 180 per 100 Kg. oder 2,40, per 1000 Kg. für Umſchlog im Rheinhafen und Rheintransport nach Rotter⸗ dom⸗Antwerpen hat man die Rheinſchifſohrt verwieſen. Mit dieſer Fracht iſt ein Rheintransport nicht zu machen, d. h. * Sitzung des AR.⸗Ausſf kohle. Ueber die geſtrige aus ſchuſſes der bergbau und Brike offizielle Communiqi huſſes der Rheiniſchen Braun⸗ tzung des Auffichtsrats⸗ Braunkohlen⸗ für ausſchuß trat in ei Angebotes 1 Rodder⸗Grube und des 9 Rheiniſche AG. für Braunkohlenbergbau ein. demnächſt einzuberufen, zulegen, der das an die 6 gelegt werden ſoll“. * Vereinigte Dentſche Nickelwerke Ac. fäliſches Nickelwalzwerk Fleiſchmann. Witte Schwerte[Weſtf.]— Kleiner Betriebsverluſt. rechnung ſchließt nach 0,41(0,68) Mill./ N auf Anlagen mit einem V u ſt von 81 einſchl. des Gewinn n 92 991/ aus jahre ein Gewinnſaldo vo(554 991) I ausger wird, aus dem wieder 6 r idende auf die Vorzugs⸗ aktien verteilt werden end die Stamm ⸗ aktien(i. V. 4 v. H.(ol ide bleiben. Im lau⸗ Aufſichtsrat den i feſt⸗ tr eine GV. vorm. Weſt⸗ und Co., ie Jahres⸗ reibungen D fenden Geſch ahr iſt nach inen Belebung in den vorhergehenden Mon während der letzten Wochen wie⸗ der eine völlige Abflauung des Geſchäfts eingetreten. GV. 10. März. * Schlußverteilung bei der Kleider⸗Vertriebsgeſellſchaft Gebr. Sklarek. In dem ſeit drei Jahren ſchwebenden Konkurs ve hren der K. V. G. Kleider⸗Vertriebs⸗ geſellſchoft Gebr. Sklarek, Berlin, ſoll jetzt laut„Konfek⸗ tionär“ die Schlußverteilung der Maſſe erfolgen. Hierzu ſind nach bereits erſolgter Abſchlagsvertei kun 9 von 4 v. H. 61834 4 Aktiven v den. Zu berück- Die infernaſionale Krise flackerf wieder auf ſichtigen find 1186 vorrechtsloſe Gläubigerforde⸗ rungen. wenn das Tempo anhält— und zunächſt muß es noch anhalten—, der franzöſiſche Goldberg um ein ſehr be⸗ trächtliches Stück abgetragen werden wird. Damir iſt der Zwang zur inneren Anpaſſung der franzöſi⸗ ſchen Volkswirtſchaft außerordentlich dringlich geworden, vor allem der aufgeblähte franzöſiſche Staatshaushalt muß in Einklang gebracht werden mit der verküszten Decke des volkswirtſchaftlichen Ertrages. Und nun zeigt ſich einmal wieder dle Tatſache, daß das franzöſiſche Volk in ſeinen Einzelgliedern gar nicht ſo reich iſt, wie es der an einigen Stellen nutzlos angehäufte Goldreichtum des Landes erſcheinen läßt; das Einzeleinkommen iſt auch in Frankreich keineswegs üppig, vor allem nicht bei den Beſoldeten, und die notwendige Kürzung dieſer Einkom⸗ men weckt einen ſo ſtarken, aber auf Grund der Verhält⸗ niſſe verſtändlichen Widerſtand. Es wäre zuviel geſagt, England als den lachenden Dritten zu bezeichnen; aber es hat doch einiges vor ſeinen Brüdern und Schweſtern unter den großen Wirtſchaftslän⸗ dern voraus. Gewiß, auch die engliſche Arbeitsloſigkeit iſt höher als vor einem Jahre, und von einer durchgreifenden Belebung der engliſchen Wirtſchaft kann keine Rede ſein. Aber die weitere wirtſchaftliche Schrumpfung iſt doch ſehr unbedeutend geblieben gegenüber der in anderen Ländern. Vor allem aber kann England auf eine der erſtaun⸗ lichſten Tatſachen der Finanzgeſchichte hin⸗ weiſen: die 400 5 Dezember in Gold an Amerika gezahlt hat, ſind bereits jetzt wieder in Gold in die engliſche Volks wirtſchaft zmrückgekehrt, und das lediglich infolge des ſelbſt⸗ tätigen Funktionierens des Goldwährungsmechanismus. Alle diefenigen, die ſo ſchnell mit der Verurteilung der Goldwährung bei der Hand ſind, werden ſich dieſe Lei⸗ ſtu ng des Gold mechanismus ſehr genau zu über⸗ legen haben. Wobei zu behalten iſt, daß in England der Goldwährungmechanismus w ndert beſteht und lediglich das frühere feſte Einlöf rhältnis zwi⸗ ſchen Gold und Noten aufgehoben iſt. Dieſe intereſſanten Goldwanderungen der letzten Monate werden für die weitere Erörterung der internationalen Währungsfragen noch eine bedeut⸗ ſame Rolle ſpielen. Man möchte nach einem Rundblick um die Welt zu der Meinung kommen, daß die Hoffnungen auf eine baldige Wende vielleicht doch zu voreilig geweſen ſeien. Aber was den Zeitpunkt und die Dauer der wir chen Beſſerung betrifft, ſo wurde in unſeren Berichten immer zur zurück⸗ haltenden Beurteilung gemahnt. In Wirklichkeit beſtehen die Vorausſetzungen, die den Kriſenumſchwung im vorigen Sommer eingeleitet haben, im weſentlichen un⸗ verändert fort. Die letzten Monates haben aber eines klarer ſehen laſſen: daß die eigenen Anſtrengungen jedes einzelnen Volkes mindeſtens ebenſo wichtig ſind wie die Hoffnungen auf Fortſchritte in internationalen Ver⸗ einbarungen. Das Fundament der Wirtſchaftsbeſſerung wird in Ein⸗ zelwirtſchaften gelegt, und erſt dann kann praktiſch erwartet werden, daß Konferenzbeſchlüſſe den begonnenen Entwick⸗ lungen Nachdruck und Antrieb geben. Posischeckverkehr im Januar Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Januar 1999 um 1235 auf 1023 054 gewachſen. Die Guthaben auf den Poſt⸗ ſcheckkonten, die im Monatsdurchſchnitt 447,68 Mill./ be⸗ trugen, ſtellten ſich am Ende Januar auf 397,2 Mill. I. Bei einem Geſamtumſatz von 59,27 Mill. Stück über 8341,87 Mill.& erfolgten 37 921 000 Gutſchriften über 4143,85 Mill. Mark und 21952 000 Laſtſchriften über 4198,02 Mill.. Vom Geſamtumſatz wurden 6716,52 Mill./ bargeldlos be⸗ glichen. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Saargeblet und dem Ausland wurden 9,95 Mill./ umgeſetzt. * Abſchluß der Italgas⸗Sanierung. Die Verhandlungen der Societaà Jtolian aper il Gas(Italgos), Tu⸗ rin, mit dem Iſtituto Mobiliare Italiano über ein der Italgas zu gewährendes Darlehen ſtehen nunmehr vor ihrem Abſchluß. Das Darlehen wird die Höhe von 140 Mill. Lire betragen. * Terni Societaà per'Induſtria ed'Elettricita, Rom. — Kapitalherabſetzung. Die Terni Soeieta per'Induſtria ed'Elettricita beabſichtigt, ihr 600 Mill. Lire betragen⸗ des Aktienkapital auf 300 Mill. Lire zu vermin⸗ dern durch Herabſetzung des Nominalwertes der Aktien von 400 auſ 200 Lire. Das Kapital ſoll ſodann durch Aus⸗ gabe von 1 Mill. Vorzugsaktien im Nennwert von 200 Lire, die den Stammoktionären zur Option angeboten werden, auf 500 Mi ll. Lire erhöht werden. Damit iſt die Terni eine der erſten Geſellſchaften, die von dem kürzlich durch Dekret feſtgelegten Recht der Herausgabe von Vorzugsaktien zum Zwecke der Kapitalerhöhung(wobei be⸗ konntlich dem Aktionär das bis dahin zuſtehende Recht, ſeine Aktien an die Geſellſchoft zu veräußern, genommen worden iſt) Gebrauch macht. Zur Konſolidierung der ſchwebenden Schulden will die Terni ein Hypothekardarlehen in Höhe von 200 Mill, Lire, und zwar, wie verlautet, beim Iſtituto Mobiliare Italiano, auf⸗ nehmen. Geſellſchaft für Zementgewerbe, Glarus.— Einzug eigener Aktien. Die Geſellſchaft war im Jahre 1932 neuer⸗ dings genötigt, Abſchreibungen auf Wert⸗ papiere im Betrage von 721 343 Schw. Fr. zu machen. Durch Einziehung von im Geſchäftsjahre 1932 erworbenen 2 Mill. Schw. Fr. eigenen Aktien ſoll das A K. von 10 Mill. auf 8 Mill. Schw. F r. herabgeſetzt werden. Aus dieſer Transaktion erwächſt der Geſellſchaft ein Buch⸗ gewinn von 647 576 Schw. Fr., der zuſammen mit den Jah⸗ reseinnahmen den vorgetragenen Verluſt auf 192 549 Schw. Franken ermäßigt;(i. V. betrug der Paſſivſaldo 590 940 Schw. Fr.). 2 Liquidation der Michael Kaufmaun u. Söhne Ach,, Kehl a. Rh. Dieſe bekannte Mehl⸗ und Getreidehandels⸗ firma, an der u. a. die Ludwigshafener Walz ⸗ die Reichsbahn hat ihr Ziel erreicht und trotz eines Zu⸗ lauftoriſes für Mannheim die Papiertransporke den deut⸗ ſchen Seehäfen zugeleitet. Gerade dieſes Beiſpiel zeigt dos Syſtem der Bekämpfung der Rheinhäfen durch die Reichs⸗ hahn in klarſter Weiſe. mühle und die Hefftſche Kunſtmühle Mannheim intereſſiert ſind, iſt jetzt in Liquidatlon getreten. Die letzten Jahre brachten ungünſtige Ergebniſſe, ſodaß 1980 das 1928 auf 425 000„ erhöhte An. auf 21000, zuſamwen⸗ Kammgarnspinnerei Kaiserslaufern AG. Gewinnabschluß, aber keine Dividende In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde GV. am 21. März vorzuſchlagen, den G triebsjahres 1932 einſchl. des G mit zuſammen 171 530, zur in ne⸗ ren Betriebsmittel zu verwer entſpre⸗ chend wird beantragt, die beſtehenden n um 120000„ zu erhöhen und 51 929,87 Rechnung vorzutragen. 1 Damit wird unſere Ankündigung von einem Gewinn⸗ abſchluß beſtätigt. Allerdings hat man wohl im Hinblick auf die ungeklärten Ausſichten es für ri halten, das 1931 von 4,0 auf 0,10 Mill./ zuſa und auf 2,3 Mill./ wiedererhöhte 2 laſſen, dafür aber die inneren B kel Intereſſiert ſind an der Geſellſchaft mit etwa zw Fünfteln des Kapitals die Dedibank, mit einem Fünftel holländiſche und engliſche Banken, ferner Dresdner Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft und Kleinakti ſchäftsjahr 1981, in das die Neuordnung 21518/ Gewinnvortrag ab, nachdem 22 dung einer geſetzlichen Reſerve, 100 000 kredererücklage und 100 000„/ für einen We fonds zurückgeſtellt worden waren. Mit de iſt ein außergerichtliches Arrangement woraus damals ein Buchgewinn von ſtand. z mit Bil⸗ Del⸗ ine erungs⸗ n Gläubigern worden, offen Mill. 1 ent⸗ * Eduard Lingel Schuhfabrik winn und Verluſt. Die Geſell jahr 1931½2 einen Rohgewinn v Nach Abzug der Löhne und Geh Steuern und ſozialen Laſten 1 Hl.„ jowie 0,17(0,18) Mill. Abſch Verrechnung von 0,12 Mill.%& der N ein Gewinn noch ein Verluſt ausgewieſen. 7 Kapitalherabſetzung erzielte Buchgewinn von 1 iſt peſtlos zu Sonderabſchreibungen und Wertbe verwandt worden. In der erſten Hälfte des la ſchäftsjahres(Juli— Dezember) konnten 5 mengenmäßig um 17 v. H. gegenüber der le Vorſohres verſteigert werden, wertmäßig bl verändert. 5 ö 3 * König Friedrich Auguſt⸗Mühlenwerke Ass., Dölzſchen eo ils ud o vangauntach ige naggenac 35 1932 beendete Geſchäftsjahr iſt günſtiger verlaufen als das vorhergehende Jahr. Einſchl. 1049/ Gewinnvortrag er⸗ gab ſich ein Reingewinn von 13 194 /, der vorgetragen wird(i. V. ermäßigte ſich der Gewinnvortrag von 28 628 auf 1043 /,). Das neue Geſchäftsjahr wurde bisher beein⸗ trächtigt durch die politiſchen Spannungen und vor allem dadurch, daß die Agrarmaßnahmen noch im Fluſſe ſind. * Bayeriſches Brauhaus Pforzheim AG., Pforzheim. 55 Verluſtabſchluß. Nach dem Geſchäftsbericht öieſer Brauerei⸗ geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsjahr per 30. Sep⸗ tember 1932 iſt der Rückgang im Bierabſatz erſt von Auguſt den ab zum Stillſtand gekommen. Entſtandene Verluſte bei Zwangsverſteigerungen und für uneinbringliche Forderun⸗ gen wurden abgeſchrieben. Der Bruttoertrag, bei dem dtes⸗ mal die Rohſtoffkoſten ſchon abgeſetzt ſind, wird mit 480 678 (i. V. 891 402)% ausgewieſen, dem 474 623(891 402) Aufwendungen und die mit 37 628(71 104)% betragenden Abſchreibungen gegenüberſtehen. Es ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 29134(i. V. 2 879/ Gewinn), der vorgetragen werden ſoll. Für das laufende Jahr wird von einer Abſatzſteigerung infolge der erhöhten Weinpreiſe berichtet. Handelsprovisorium für Südslawien ſe! Berlin, 24. Februar.(Drahtber 1 res Berliner Büros.) Ende der Woche wird, wie wir hören, in Berlin mit den Vertretern Jugoflawiens über ein Handelsproyf⸗ ſorium beraten werden. Der Handelsvertrag mit Jugo⸗ flawien läuft bekanntlich am 5. März ab. Es iſt natürlich nicht möglich, in dieſer kurzen Friſt einen neuen Vertrag zu ſchließen, zumal ja in der deutſchen Handelspolitik ſich ſeit dem Regierungswechſel ſehr weſentliche Veränderungen vollzogen haben. Deshabb will man den Verſuch unter⸗ nehmen, eine Vereinbarung zu treffen, die den Zweck hat, über die vertragsloſe Zeit hinwegzuhelfen und einen Zoll⸗ kampf zu vermeiden. Jedenfalls erwartet man in Berlin, daß man bei gegenſeitigem guten Willen zu einem befriſte⸗ ten Kompromiß gelangen wird. Frankfurier Abendbörse guf behaupfei An der Abendbörſe herrſchte angeſichts der meiſt ſchwächeren Meldungen von den ausländiſchen Börſen weiter Zurückhaltung. Die Stimmung konnte aber doch als recht freundlich bezeichnet werden. Das bereits im nachbörslichen Verkehr beobachtete Intereſſe für Ich. Farben hielt auch an der Abendbörſe an, ferner konnten ſich AEG. Js p. H. über den Berliner Schlußkurs ſtellen und blieben mit 29 v. H. ſpäter geſucht. Dagegen zeigten am Montanmarkt Rheinſtahl leicht nachgebende Tendenz. Im großen und ganzen waren die Kurſe gut be⸗ hauptet, doch hielten ſich die Umſätze in ſehr geringem Rahmen. Am Rentenmarkt herrſchte faſt Geſchäftsloſigkeit. U. a. notierten: Neubeſitz 9,05., Altbeſitz. 68., Ber⸗ liner Handels 977½, Reichsbank 149, JG.⸗Farben 10994 bis 5676, Nachb. 110, Gebr. Junghans 22, Lahmeyer u. Co. 118% und Siemens und Halske 139. Mannheimer Produkienbörse/ 23. Fehr. Offizielle Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim, netlo Kaſſa Weizen, inl., 76—77 fe Wieſenhen.80/8,20 gut, geſund, trocken 21 75/½2,— Rotkleehen.. 44.8/5,20 80 0 17.25/17 50 Luzernkleehen. 35,0/6,20 Hafer. inlündiſch... 14.50 /14.75 Preßſtroh, Rogg, Weig.60/80 Sommergerſte, nl. 18,50/0. Hafer, Gerſte 2,20/,80 Juttergerſte 17,75/18,.— Geb. Stroh, Rogg., Weiz. 2,40/.60 Mais, auf Bezugſchein 17 5 Hafer, Gerſte 2,—/2,20 Saatmais 2 Weizenmehl, Spezial o Erdnußkuchen. 1I1.80/1,75 m Austauſchw. 30,75/1.— Soyaſchioet 10 25⁵ Roggenmehl 60/70% 22,50/24,75 Biertreber. 11.80¼2,— Weizen leie mit Sack..— Trockenſchnſtzel, loſe.75/90 * Weitere Reichsgarantien für die Getreidemarktpflege. Berlin, 23. Februar.(Eig. Tel.) Die neue Notverord⸗ nung zur Förderung der Landwirtſchaft gibt dem Reichs⸗ finanzminiſter die Ermächtigung, weitere Reichsgarantien im Intereſſe einer verſtärkten Pflege des Getreidemorktes zu übernehmen. 5 * Der Mehlpreis abermals erhöht. Die füddeutſchen Großmühlen haben, veranlaßt durch die weiteren Preis⸗ ſteigerungen für Brotgetreide, ihre Mehlpreiſe mit Wir⸗ kung ab 24. März um weitere.35/ pro Sack erhöht. * Schwetzinger Schweinemarkt. Zum geſtrigen Schweine⸗ markt wurden 120 Milchſchweine und 14 Läufer angefahren. Bei lebhaftem Geſchäftsgang wurden gehandelt: Milch⸗ ſchweine 2228 /, Läufer 40% pro Paar. Der Markt wurde ausverkauft. * Heilbronner Frühjahrs⸗Weinbörſe. Alte Weine waren nicht mehr begehrt und wurden nicht angeſteigert. Von den neuen Weinen wurden die Weiß⸗ und Weißrieslings⸗Er⸗ zeugniſſe nahezu reſtlos und zwar zu Taxpreiſen abgeſetzt. Bei den Rotweinen blieben die Angebote der Steigerer vielfach unter den Taxpreſſen der Verkäufer, letztere haben aber unter den Taxpreiſen mit wenigen Ausnahmen nichts abgegeben. Verkauft wurden 150 Hektoliter Weiß und Weißriesling zu 67,50„ bis zu 100„ je Hektoliter. 100 Hektoliter Rot, Schwarzriesling, Clevner und Trollinger zu 70 bis 100 4 je Hektoliter. Nach Schluß der Verſtei⸗ gerung wurde noch lebhaft zwiſchen Steigerern und Ver⸗ käufern gehandelt; dabei wurden noch erhebliche Mengen unter der Hand verkauft. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 23. Fehr. „Die Nachfrage nach Leerraum war heute unverändert gering. Es wären nur wenige Reiſen am Markt. Die Talfrocht beträgt unverändert 6 Pfg. gb hier einſchließlich Schleppen nach Rotterdam. Auch die Berg roch gelegt und dann auf 99 000/ wiedererhöht wurde a 5 5 ten erfuhren keine Aenderung. Die Schlepplöhne blieben tal⸗ wie berg⸗ wärts auf dem geſtrigen Satz ſtehen. — — Nummer 93 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Februar 1939 Die„Opferfahrt von Zeebrügge“ Skandal um ein Huſarenſtück aus dem Weltkrieg— Der vergeſſene Held— Gaunerpraxis mit Heldentum geſchieht Gottlob nicht oft, daß heroiſche Epi⸗ dem Weltkriege, gleich, auf welcher Seite ſte geſchahen, unter recht trüben und bedauerlichen Umſtänden noch einmal die Oeffentlichkeit beſchäfti⸗ gen. In London iſt es jetzt geſchehen. Niederträchti⸗ ges Gaunertum hat die Leiſtung eines Mannes, der auch von deutſcher Seite ſeinerzeit ritterlichſte An⸗ erkennung gefunden hat, zum Objekt und Vorwand eines bösartigen Betrugsmanövers gemacht. Es handelt ſich um den Kapitänleutnant W. B. Leake, der im Jahre 1917 von ſich reden machte. Damals war der deutſche Unterſeeboots⸗ ſtützpunkt Zeebrügge mit ſeinen beiden U⸗Boot⸗ Flottillen eine ungeheure Bedrohung für England. Ja, es gab Stimmen in der engliſchen Marine⸗ leitung, die klar behaupteten, daß die deutſche Unterſeebootsbaſis Zeebrügge der Schlüſſel zum Ausgang des Weltkrieges ſei. Mit allen Mitteln, ſo wurde damals betont, müßte erreicht werden, daß dieſe Baſis zerſtört würde. In der Operationsleitung der engliſchen Admi⸗ ralität entſtand ſchließlich ein Plan, der, obwohl phantaſtiſch, ein zeitweiſes Gelingen einer Deſtruk⸗ tion der deutſchen-Boot⸗Tätigkeit von Zeebrügge aus möglich machen konnte. Freilich bedingte er, daß zumindeſt drei Menſchen ihr Leben dafür opfern. Das Projekt ging darauf hinaus, ein Schiff dicht vor die Kanalausfahrt von Zeebrügge zu bringen und dort zu verſenken. Dadurch wurde den deutſchen U⸗Booten die Aus⸗ fahrt blockiert, und bis Marinetaucher das Wrack be⸗ ſeitigt hätten, könnte man einigermaßen ungefähr⸗ det die Truppen und Munitionstransporte von England nach Frankreich bringen, die damals— es war im Frühjahr 1917— für die kommende große engliſche Offenſive lebensnotwendig waren und die zeitweilig von den deutſchen Unterſeebooten faſt völ⸗ lig unterbunden wurden. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung war, daß, wenn das Schiff tatſächlich bis nahe vor die Einfahrt ge⸗ bracht worden war, nicht ein gewöhnliches Fluten des Schiffsraumes in Frage kam, da dies ſofort ge⸗ merkt worden wäre, ſondern eine unmittelbare und ſchnelle Sprengung unter den Augen und vermut⸗ lich unter dem Feuer der deutſchen Hafenwache. Der damalige Kapitänleutnant Leake nahm das tollkühne Unternehmen auf ſich. Ihm gelang es tat⸗ ſächlich, mit einer fünfköpfigen Beſatzung den Damp⸗ fer„Iphigenie“ in die ſchmale Kanaleinfahrt zu bug⸗ ſteren und im Feuer der deutſchen Schnellfeuer⸗ geſchütze ſprengte er eine Bugwand des Schiffes, das in Sekundenſchnelle verſank. Die vier anderen Mann waren im letzten Augen⸗ blick von Bord gegangen und Leake, zum Tode ent⸗ ſchloſſen, brachte die Dynamitladung zur Exploſion. Ihm blieb eine halbe Minute zum Entkom⸗ men. Sie reichte nicht, ihm wurde der linke Unterarm abgeriſſen. Dann kam Leake in Gefangenſchaft, wurde von den deutſchen U⸗Boot⸗Offizieren mit allen Ehren empfangen und genoß eine Pflege, wie ſie fürſorg⸗ licher keinem Deutſchen hätte zuteil werden können. Sein Huſarenſtückchen, bezahlt mit lebens⸗ länglicher Verkrüppelung, war zwar ge⸗ glückt, doch nicht ganz ſo, wie man es ſich in England vorgeſtellt hatte. Man hatte nicht mit dem Einfalls⸗ reichtum deutſcher Marineingenieure gerechnet. Un⸗ ter raffinierter Ausnutzung der ſehr eigentümlichen Gezeitenbewegung vor Zeebrügge konnte man im Verlauf von zwölf Tagen das geſunkene Wrack der „Iphigenie“ ſo weit beiſeite wälzen, daß die Unter⸗ ſeeboote weiterhin freie Ausfahr behielten. Der Krieg ging zu Ende, aber während man in Deutſchland dem tollkühnen Comander Leake ver⸗ diente Achtung und Ehrung erwies, glaubte man in England nur das Reſultat würdigen zu müſſen. Während Männer, die nie die Front oder den Kampf geſehen hatten, in den Herzogsſtand erhoben wurden, 100 Jahrfeier des Vereins der Buchhändler in Leipzig 8 Das Leipziger Buchhändlerhaus, in dem ſich auch die Buchhändlerbörſe betindet. Unten rechts: Dr. Flei⸗ ſcher, der einſtige Mitbegründer und 1. Vorſitzend des Vereins. Vor 100 Jahren, am 25. Februor 1833, wurde der Verein der Buchhändler zu Leipzig gegründet, der als offtzielle Vertretung des deutſchen Buchhandels anerkannt iſt, und dem der geſamte Buchhandel innerhalb der Reichsgrenzen angegliedert iſt. während ſie mit Orden und Ehrenzeichen überſchüt⸗ tet wurden, blieb für den heimgekehrten Leake gerade nur das Kriegsverdienſtkreuz übrig. Ohne jede Erbitterung zog ſich Leake auf ſein Landgut zurück, bis langſam, hauptſächlich auf Grund der Erzählungen deutſcher Marineoffiziere, eine größere Würdigung ſeiner Perſönlichkeit durch⸗ brach. Wenigſtens von ſeiten der Oeffentlichkeit. Man ſchrieb viel über ihn, man ſprach viel über ihn, Frankreich machte ihn zum Ritter der Ehren⸗ legion, doch diejenigen, an denen es zunächſt ge⸗ legen hätte, ein Verſäumnis gutzumachen, die eng⸗ liſchen Marine⸗Behörden, ſchwiegen. Und öffneten ſo einem niederträchtigen Betrug die Tür. Ein Mann namens Gregory lebt in England ſeit dem Jahre 1918 post festum ein angenehmes Daſein als— Kriegsgewinnler. Er hat das inge⸗ 2 ũͤòÜàꝛ2ĩ2 8 niöſe Schema entworfen, durch Mittelsleute an Män⸗ ner heranzutreten, die ſich während des Kriegs ver⸗ dient gemacht haben, und dieſen Männern klar zu machen, daß ihre Nobilitierung in naher Ausſicht ſtände und daß es Herrn Gregory überlaſſen ſei, die letzte Entſcheidung zu fällen. Da tatſächlich in England die Nobilitierungsliſten auf ſehr diskrete Weiſe und durch die Arbeit eines ganzen Haufens getarnter Vertrauensleute zuſam⸗ mengeſtellt werden, erregte dies kein beſonderes Mißtrauen bei den Betroffenen. Unter allen mög⸗ lichen Vorwänden nun wußte Gregory aus ſeinen Opfern mehr oder weniger große Geldſummen her⸗ auszuziehen. Wetter macht „Wenn es in der Nacht zum 18. Juni 1815 nicht geregnet hätte, wäre die Zukunft Europas eine an⸗ dere geworden. Einige Regentropfen mehr oder weniger genügten, um Napoleon zu Fall zu bringen.“ Dieſe Worte ſind einem Roman Victor Hugos entnommen, in dem er die Schlacht von Water⸗ loo ſchildert. Ungeachtet der in dieſen Worten liegenden Uebertreibung, muß zugegeben werden, daß die Witterung oft genug in entſcheiden⸗ der Weiſe in die Ereigniſſe eingegrif⸗ fen hat. Manches Blatt der Geſchichte beweiſt dies, mag es ſich nun um einen Sturm handeln, der die ſtolze Flotte auseinander trieb, Ueberſchwemmungen, die den Fluß zum Anſchwellen brachten, die Winter⸗ kälte, durch die die Wege unbenutzbar wurden und die Soldaten dem Kältetode ausſetzte, Tauwetter, das die Eisdecke unter dem Gewicht der Kanonen brechen ließ, oder um den Nebel, der die Sicht behin⸗ derte, kurz, alle Witterungsmöglichkeiten haben hier⸗ bei eine Rolle geſpielt. Bereits der Vater der Geſchichtsſchreiber, Hero⸗ dot, liefert uns intereſſante Belege dafür. Der älteſte dürfte wohl vom Kriege des Perſer⸗ königs Kambyſes in Aegypten herrühren. Das Heer, das dieſer 525 v. Chr. gegen die Am mo⸗ niter entſandte, wurde von einem heftigen Wüſten⸗ wind, der ganze Hügel von Sand mit ſich führte, überraſcht, ſo daß das Heer ſpurlos verſchwand. Wir finden hier die erſte Beſchreibung eines Sa⸗ mums. Auch der Krieg der Perſer gegen Hellas litt unter den Einflüſſen der Wettermächte. Als König Darius im Jahre 493 v. Chr. auf dem Wege nach Athen die Landzunge von Athos umſegelte, wurde ſeine Flotte durch einen ge⸗ waltigen Sturm vernichtet. Herodot berichtet darüber, daß das Meer bei Athos ungewöhnlich reich an Meeresungeheuern geweſen ſei und viele Menſchen durch deren Angriffe ver⸗ loren gingen, während andere an den Klippen zer⸗ ſchmettert wurden, oder des Schwimmens unkundig, elend ertranken. 300 Fahrzeuge umd über 20 000 Menſchen fielen dem Sturm zum Opfer. Als König Kerxes im Jahre 490 v. Chr. auf ſeinem großen Zuge gegen Griechenland den Helles⸗ pont erreichte, errichtete er Brücken über den kilometerbreiten Sund, aber eine heftige Sturmflut riß dieſe auseinander. Zornerfüllt ließ Xerxes dem Hellespont 300 Geißelhiebe als Strafe verſetzen. Ein anderes Naturereignis hätte beinahe dem Heere allen Mut geraubt, da im Augenblick des Aufbruchs, ſo heißt es, die Sonne ihren Platz am Himmel verließ, trotzdem keine Wolke am Himmel ſtand und es wurde Nacht anſtatt Tag. Die Magier des Königs aber erklärten dieſes Naturereignis— Vor einigen Monaten nun trat er an Leake, der ſehr vermögend iſt, heran und erklärte ihm, daß die engliſche Regierung das an ihm Verſäumte wieder gutmachen wolle und daß er, Gregory, durch Ver⸗ mittlung des Lord Southborbough, der gewiſſer⸗ maßen eine Bürgſchaft für Leake zu übernehmen habe, den Adelstitel für Leake durchſetzen werde. Der vollkommen ahnungsloſe Leake empfing auch des öfteren Gregory, verhandelte über dieſe oder jene Punkte mit ihm und war nur verwundert, daß in keiner der periodiſch erſcheinenden Nobilitierungs⸗ liſten ſein Name verzeichnet ſtand. Gregory ver⸗ tröſtete ihn nun auf den Juni, wo aus Anlaß des Geburtstags des engliſchen Königs die Haupt⸗ liſte veröffentlicht würde und ließ ſehr diskret erken⸗ nen, daß an dem Verſäumnis gewiſſe peinliche Gründe waltend geweſen ſeien. Lord Southborough Der erſte Katapult⸗Start auf der„ſchwimmenden Ozeaninſel“ Der Rieſenkran hebt den„Dornier⸗Wal“ vom Waſſer an Bord der„Weſtfalen“ ſei ein Mann, der es ſehr gern ſähe, wenn die kom⸗ menden engliſchen Ariſtokraten eine freigebige Hand für manche wohltätige Unternehmungen zeigten und habe eben bisher immer ſolche Perſönlichkeiten be⸗ vorzugt. Doch wenn Leake ihm, Gregory, zehn⸗ tauſend Pfund übergeben wolle, die er an Lord Southborough weiterleiten würde, dann werde die Sache in Ordnung gehen. Die Sache ging ſehr in Ordnung. Leake wandte ſich, mißtrauiſch geworden, an Lord Southborough, und ſo kam es, daß nun Gregory und Genoſſen, eine der gefährlichſten und niederträchtigſten Betrüger⸗ banden des Nachkriegs⸗Europa, ſich vor Gericht zu verantworten haben. Weltgeſchichte eine Son nenfinſter nis— auf eine kniff⸗ lige Art. Da die Sonne, ſo ſagten ſie, das Wahr⸗ zeichen der Griechen, der Mond aber dasjenige der Perſer ſei, ſo hätten die Götter damit das Ver⸗ ſchwinden der griechiſchen Städte anzeigen wollen. Zufrieden mit dieſer Botſchaft der Götter zog Xerxes weiter. Es würde zu weit führen, hier auf alle Fälle einzugehen, wo in der Vorzeit große Heerführer ihre Pläne durch die Macht der Witterung gekreuzt ſahen, mag es ſich nun um Alexander vor Babylon oder im Innern Aſiens, oder um Hannibal während des Puniſchen Krieges oder um Caeſar, da er in Britannien an Land ſtieg, handeln. Viele Forſcher nehmen heute an, daß die Völ⸗ ker wanderung gleichfalls durch klimatiſche Veränderungen, Sturmfluten etc., verurſacht wurde. Wenn in einem Lande mit relativ ungünſti⸗ gen Temperaturverhältniſſen eine weitere ungün⸗ ſtige Klimaveränderung eintritt, werden die Be⸗ wohner zweifelsohne gezwungen, wärmere Gegenden aufzuſuchen. Die Geſchichtsſchreiber der Alten wiſſen bereits zu berichten, wie die Sturmflut um 120 v. Chr., die man die„CEimbriſche“ nennt. die Urſache der Wanderungen der Eimbern und Teutonen war, — Entführtes Hamburger Kind Die ſechsjährige Hedwig„Doe“, die in Los Angeles von der Polizei aufgefunden wurde und die angibt, aus ihrem Elternhauſe in Hamburg entführt und nach Amerika verſchleppt worden zu ſein. Vorläufig ſteht die Polizei noch vor einem Rätſel, ob an dieſen Angaben etwas Wahres iſt oder ob es ſich um Phantaſien der aufgeweckten Kleinen, die drei Sprachen ſpricht, handelt. eee die ſo kräftig in das Schickſal des römiſchen Reichez eingriffen. Der Krieg um die Thronfolge Frankreichs, der um das Jahr 1339 ausbrach, zeigt an verſchiedenen Beiſpielen, daß das Wetter öfters zu des einen wie des andern Gunſten eingriff. Bei Chartres wurde das engliſche Heer ſo ſehr von Hagelſchauern mitgenommen, daß viele Soldaten ge⸗ tötet und der Krieg abgebrochen wurde, aber bel Crézy im Jahre 1346 wandte ſich das Glück. Die große Uebermacht des franzöſiſchen Heeres konnte ſich nicht geltend machen und dazu trug in hohem Grade bei, daß durch einen Regenſchauer die Bogen, ſehnen der genueſiſchen Bogenſchützen ſchlapp und unbrauchbar wurden, während die durch den Wald geſchützten Engländer ihre Bogen trocken halten und einen großen Sieg erringen konnten, der die Urſachs zu einem faſt hundert Jahre wurde. Im Verlauf dieſes Krieges erlitten die Engländer übrigens bei Ruell im Jahre 1800 durch Gewitter und Ueberſchwem⸗ mungen— 1000 Bogenſchützen und 6000 Pferde kamen um— große Verluſte. Ueber die Rolle, die Stürme in Seekriegen ſpielten, haben wir bereits verſchiedene Beiſpiele ge⸗ ſehen. Ein weiteres liefert der Krieg Kaiſer Karls V. gegen die Seeräuberſtaaten im nördlichen Afrika. Durch einen furchtbaren Sturm am 25. Oktober 1541 würde ſeine Flotte vor der Küſte Algters verheert, wobei 155 Schiffe untergingen und 8000 Mann ertranken. Noch bekannter iſt der Sturm, der zwiſchen dem 14.—20. Auguſt 1588 die „unüberwindliche Armada“ Philipps II. zerſtreute und zerſtörte. Auch der Tod Guſtav Adolfs in der Schlacht bei Lützen wird zum Teil auf den un durch dringlichen Nebel, der während der Schlacht herrſchte, zurückgeführt. Im Winter 1794/5, im Feldzug der Franzoſen gegen Holland, rückte der franzöſiſche Oberbefehlshaber über die zugefrorenen Flüſſe Maas und Waal vor und bemächtigte ſich det vom Eiſe eingeſchloſſenen holländiſchen Flotte. Den Entſchluß zu dieſem Vorgehen beeinflußte eine Wetterprophezeiung des Naturforſchers Dis jon Val, der während langjähriger Gefangenſchaft in Utrecht das Leben der Spinnen ſtudiert und dieſelben als ausgezeichnete Wetterpropheten erkannt hatte, Man war jedoch damals ſchon ſo weit, daß man nicht nur Spinnen, ſondern auch die Meteoro⸗ logen zu Rate zog. Napoleon hatte ſich nämlich bei ſeinen Plänen im Jahre 1812 auf ſo eingehende Auskünfte geſtüßzt, wie man ſie damals überhaupt erhalten konnte. Aber der Winter begann bedeutend früher und war auch viel ſtrenger als ſonſt. Das dann plötzlich ein⸗ tretende Tauwetter, das die Wege grundlos machte und das Eis der Bereſina zum Brechen brachte, war ebenfalls eine der Urſachen der Kataſtrophe. Der Weltkrieg zeigt dann erſtmalig, wie man dank eines ausgezeichneten meteorologiſchen Beobach⸗ tungsdienſtes die Witterung für Kampf: zwecke aus nutzte, und heutzutage ſind die meteorologiſchen Arbeiten ein notwendiger und wich⸗ tiger Beſtandteil militäriſcher Uebungen und der Kriegsbereitſchaft. Dr. Hans Muheim, Das ſeltſamſte Kraftwerk der Welt Wohl das eigenartigſte Kraftwerk der Erde iſt jetzt in Monaco in Betrieb genommen worden, und zwar unmittelbar neben dem Ozeanographiſchen Muſeum Es iſt kein Rieſenkraftwerk, ſondern mehr ein Spielzeug für phamtaſiebegabte und hoffnungs⸗ frohe Techniker. Die Erfindung ſtammt aus dem ausgeruhten Kopf des Ingenieurs M. F. Catta⸗ neo. Dieſes Kraftwerk koſtet keinen Pfennig Be⸗ triebskoſten und iſt imſtande, die Energie des Wel⸗ lenſchlages im Mittelländiſchen Meer auf eine ein⸗ fache und wirkſame Art in elektriſchen Strom um⸗ zuwandeln. Es geht hier alſo nicht etwa um das ur⸗ alte Problem der Ausnutzung von Ebbe und Flut; denn das Mittelländiſche Meer beſitzt bekanntlich keine nennenswerte Gezeiten bewegung. Das Arbeitsprinzip dieſes Hauskraftwerkes iſt ſehr einleuchtend: Man hat in einiger Entfernung vom Meeresufer einen 6 m tiefen Brunnen⸗ ſchacht ausgehoben. Der tiefſte Teil des Schachtes liegt 25 m unterhalb des Meeresſpiegels und ſteht unterirdiſch mit dem freien Meer in Verbindung. Jede ſtarke Welle, die ankommt, erhöht den Waſſer⸗ ſtand im Brunnen und hebt dabei einen kräftigen Schwimmer hoch, der ſich auf der Waſſerober⸗ fläche im Brunnen befindet. Die mit dem Wellen⸗ ſchlag auf und ab ſchwingenden Bewegungen des Schwimmers werden durch ein Hebelſyſtem auf zwei Pumpen übertragen, die ihrerſeits das Meeres⸗ waſſer in ein 51 m hohes Becken hinauf pumpen. Von dort fließt das Waſſer in ſtetigem Fall wieder ins Meer zurück und muß dabei eine Turbine und eine Dynamomaſchine antreiben. Natürlich kann dieſes wundervolle Privatktaft⸗ werk nur dann Strom liefern, wenn der Wettergott tüchtigen Wellenſchlag liefert. Doch hat die Wellen⸗ pumpe— wie die Maſchine von ihrem Erfinder ge⸗ tauft iſt— auch Tagen mit ſchwacher Wellenbewe⸗ gung in einer Stunde 495 Liter Waſſer auf eine Höhe von 51 m gehoben; an einem Tage mit ſtar⸗ kem Wellengang wurden in der gleichen Zeit 1050 Liter Waſſer hochgepumpt. Die von dieſer Modellanlage gewonnenen Ener⸗ gien ſind naturgemäß lächerlich gering. Doch ſoll ſich das Prinzip der Wellenpumpe auch auf Anlagen großen Stils übertragen laſſen. Die Wellenpummpe iſt immerhin die einzige bisher in der Praxis geführte Erfindung, die es geſtattet, Energie auß dem Meer zu gewinnen, und zwar auch dann, wenn dies Meer oder der See keine Ebbe und Flut beſitzl Tb Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W. lee bela he Handels tell: Za illeton: Dr. St. Kayſer- Lokaler Teil: R. Schönfelder ermiſchtes: W. Müller- Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht u. den 1 Teil F. Kircher„ Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen! J. Fan ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger;. Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannhelm, f l, Für unverlangte Beiträge keine Bewähr Rückſendung nur bel dauernden Kriege rſtreute Schlacht du rch⸗ Schlacht 95, im kte der rorenen ſich der e. Den te eine 18 jon haft in ieſelben hatte. man oro Plänen geſtützt, konnte. ud war lich ein⸗ machte te, war zie man zebhach⸗ a mpf⸗ nd dis td wich⸗ nd der eim. nauf⸗ ſtetigem ei eine en. atktaft⸗ ttergott Wellen⸗ der ge⸗ enbewe⸗ uf eine Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 93 Die Deutſchen Skimeiſterſchaften Starker Schneefall in Freudenſtadt⸗Vaiersbronn Noch am Dienstag waren die Schneeverhältniſſe im Echwarzwald troſtlos, aber ſchon am Mittwoch ſetzte fo farker Schneefall ein, daß man ſich noch am gleichen Tage ur Abhaltung der Meiſterſchaften entſchließen konnte. Dieser Optimismus hat ſich als gerechtfertigt erwieſen, die Schneefälle haben ſich am heutigen Donnerstag noch fort⸗ geſetz und die beiden reich geſchmückten Orte Freudenſtadt und Baiersbronn bieten nunmehr am Vorabend der Mei⸗ ferſchaften ein herrliches winterliches Bild. Um einen ganz einwandfreien Verlauf der Langläufe zu chern, hat man die Durchführung dieſer Läufe auf den nah gelegenen Kniebis gelegt und dort eine 18 Km.⸗Langlauf⸗ Frecke ausgeſucht, die in zwei großen Abſchnitten um die en des Kniebis herumführt. Nach 8 Km. führt die Strecke wieder zurück zun rt und Ziel, ſo daß den Zu⸗ ſchauern dadurch die Möglichkeit geboken wird, den Lauf gut zu verfolgen. J Auch die Schwarzwaldſchanze iſt mit Hilfe von 0 Arbeitsloſen oder richtiger geſagt Arbeitsfreiwilligen in einen tadelloſen Zuſtand gebracht worden, ebenſo die große Keiſterſchaftsſchanze im Mitteltal mit Hilfe der zahlreichen Palersbronner Skiſportler. In Freudenſtadt und Baiersbronn, beſon⸗ bers aber in erſterem Orte, herrſcht bereits heute reges Leben, namentlich vor dem Pavillon auf dem Promenaden⸗ Ratz, wo die einzelnen Arbeitsausſchüſſe untergebracht ſind Heide Orte haben ein ſchmuckes Feſtgewand angelegt, dis Politik uiſt völlig in den Hintergrund getreten, überall ſieht man nur freudig bewegte Geſichter in Erwartung der kom⸗ nenden Ereigniſſe. Im Laufe des Donnerstags ſind nicht nur die Vertreter Ai einzelnen Jandesverbände, ſonder! auch zahlreiche Truppenteile hier eingetroffen. Beſonders begrüßt wird, laß auch Oeſterreich eine Anzahl Vertreter entſandt hat. Im ganzen haben zum Langlauf nicht weniger als 179 Mann gemeldet, darunter ſo gute Namen wie Guſtl Müller, der leider den ungünſtigen Platz 2 erwiſcht hat, Aupold, Friedl Däuber, Ponn, Böck, Wverndle, Bogner, Noz, Erich Marx, Stoll, Walter Claß, Pfeiffer und der Heſterreicher Schroll. Ueber den Ausgang des Rennens iſt ſcwer etwas zu agen, doch darf man wohl annehmen, daß Nupolo, Motz, Bogner und Guſtl Müller unter den Erſten z inden ſein werden. Gewiſſe Ausſichten muß man na⸗ Arlich auch den ſchwäbiſchen Läufern Max Fiſcher und Galſer infolge ihrer guten Kenntniſſe der Strecke ein⸗ räumen. 8 Mannheimer Firmenſport Das für Kander ſo wichtige Pflichtſpiel gegen Da⸗ polin endete unentſchieden 121. Damit trat nochmals eine Verwicklung in der Meiſterſchaftsfrage ein. Es kön⸗ nen jetzt immer noch 3 Mannſchaften dieſe Frage zu ihren Gunſten löſen, wie es nachfolgendes Bild der Tabelle zeigt: 1. Kander 7 Spiele, 9 Punkte; 2. Stadt 2 5 Spiele, 6 Punkte; 3. Bad. Komm. Landesbank 5 Spiele, 5 Punkte; 4. Dapolin 5 Spiele, 3 Punkte. Eine Klärung bringt erſt das Spiel Stadt 2 gegen Bad. Kommunale Landesbank, das aber erſt nach Faſtnacht zum Austrag kommt. Die Mannſchaft von Kiſſel weilte in Seckenheim beim dortigen A⸗Klaſſen⸗Verein und konnte gegen eine komb. 1. und 2. Mannſchaft einen hohen Sieg von:1 mit nach Hauſe nehmen. Für den kommenden Sonntag wurden keine Spiele bekannt. Mannheimer Keglerverband In der B⸗Klaſſe trafen ſich im Franziskushaus (Waldhof) die Butzer und Rheingold II. Mit 52 Holz Plus blieben dort die Butzer Sieger. Auf der Concordia⸗ Bahn fand eine Begegnung der Klubs Neckarperle und Gute Gaſſe ſtatt. Letzterer Klub fand auch diesmal ſeine alte Form nicht wieder und mußte eine Niederlage ein⸗ ſtecken. Mit 98 Holz mußte ſich Gute Gaſſe geſchlagen be⸗ kennen, In der A⸗Klaſſe ſtanden ſich auf der Brückl⸗Bahn in Waldhof die Feger J und Eintracht⸗Käfertal gegenüber. Die Käfertäler ſteckten wieder eine Niederlage ein, wenn auch der Unterſchied nur 24 Holz betrug. Auf den Stierle⸗ bahnen am Verbindungskanal fand ein hartes Treffen ſtatt. Fidele 28 hatten Fidele Britder 21 zu Gaſt. Nach hartem ſchwankenden Spiel entſchied erſt der letzte Mann. Weber Ludwig, den Kampf für ſeinen Klub, der mit 34 Holz gewann. In einem Privat⸗Spiel auf der J⸗Bahn(Stierle⸗ anlage) zeigte ſich Valentin Eiſenhauer in ganz großer Form. Unter Aufſicht warf er mit 10 Kugeln 98 Holz, was bis jetzt in Mannheim noch nicht erreicht wurde. In einem Zweier⸗Spiel warf er dann IImal hintereinander 10 Strikes. Wer 12 Strikes hintereinander (12mal 10 Kegel) wirft, erhält vom amerikaniſchen Kegler⸗ bund eine rein goldene Medaille, die bis jetzt erſt dreimal vergeben wurde, eine fiel bisher an Deutſchland(Berlin). In darauffolgenden zwei 4er Durchgängen erreicht derſelbe Kegler die fabelhaften Zahlen von 854 und 909 Punkten. Behält Eiſenhauer ſeine Form bei, dann hat er gute Aus⸗ ſicht, Gaumeiſter der J⸗Bahn zu werden. Kanada ſpielt mit Angarn Im erſten Spiel des Donnerstagnachmittags ſiegte Ka⸗ nada vor 5000 Zuſchauern im Prager Eisſtadion auf der Hetzinſel über Ungarn mit:1(:0,:0,:]. Dieſes Er⸗ gebnis ſcheint für den Titelverteidiger etwas ſchmal und läßt auf harte Gegenwehr und erbitterten Kampf der Ma⸗ gyaren ſchließen. In Wirklichkeit aber war das Spiel nur eine harmloſe Angelegenheit für die Träger des„Ahorn⸗ blattes“. Die Kanadter beſchränkten ſich darauf, kunſtvolles Eishockey zu demonſtrieren. Im erſten Drittel lockte Heol den ungariſchen Tor⸗ hüter aus dem Gehäuſe, umſpielte ihn und ſchoß zum Füh⸗ rungstreffer Kanadas ein. Der gleiche Spieler erhöhte im zweiten Drittel auf:0 für Kanada. Im Schlußdrittel um⸗ ſpielte Huggins alles, was ſich ihm in den Weg ſtellte, itberſpielte auch den ungariſchen Tormann und ſchoß ein. Erſt in der letzten Spielminute glückte den Ungarn durch Malgo der Ehrentreffer. Ein glücklicher Sieg der Eidgenoſſen Im zweiten Spiel am Donnerstagnachmittazg ſiegte Lie Schweiz mit dem gleichen Ergebnis von:1(:0, über Polen. Die Eidgenoßen begannen in ausgezeichnetem Stile, trugen Angriff auf Angriff vor das polniſche Tor und bereits in der ſechſten Minute erzielte Cattini 2 den Führungstreffer. Nachdem ein weiteres Tor von Tor⸗ riani 2 vom Schiedsrichter Brück⸗Wien nicht anerkannt wurde, war jedoch kurz vor dem Pauſenpfiff Torriani 1 erfolgreich und erhöhte damit den Vorſprung der Schweizer auf:0. Im zweiten Drittel wandte ſich das Blatt. Die Schweizer hatten ihr Pulver verſchoſſen. Schon in der zweiten Minute holten die Polen auf:1 durch Ada⸗ mowſki auf. Im letzten Spielabſchnitt ſtand nur noch die polniſche Mannſchaft auf der Eisfläche, die zuweilen ſogar mit fün; Stürmern das gegneriſche Tor angriff. Aber das Glück war nun einmal bei den Schweizern, die ſogar durch Torriani 1 ein drittes Tor erzielten, womit ſie ihren Endſieg ſicherſtellten. 10 000 Zuſchauer bei den Abendſpielen am Mittwoch Die Eishockeyweltmeiſterſchaften üben bei den Tſchechen ein außerordentlich großes Intereſſe aus, ſodaß der ſport⸗ liche Erfolg von dem finanziellen vielleicht noch übertroffen wird, zumal wenn man hört, daß die drei letzten Abende bereits ſchon ausverkauft ſind. Am Mittwoch abend hatten ſich über 10 000 Zuſchauer eingefunden. Im erſten Spiel ſtegten die Tſchechen mit:0(:0,:0,:0) nur ſehr knapp über die Mannſchaft der Schweiz. Im abschließenden Treffen ſpielte Kanada Oeſterreichs Team in Grund und Boden. Die Kanadier ſiegten ſchließlich:0(:0,:0,:). Der Stand der Spiele: In beiden Gruppen ſtehen die Spiele vor dem Abſchluß. Kanada hat ſich ſchon als Sieger der zweiten Abtellung qualifiziert, während in der erſten Gruppe Amerita der Sieg nicht mehr zu nehmen iſt, ſodaß es zu einer Neu⸗ auflage des Kampfes Kanada— Amerika kommen wird. Im Kampf um den dritten Platz trifft der Sieger aus Deutſchland— Oeſterreich, der mit großer Wahrſcheinlich⸗ Eishockey Weltmeiſterſchaft in Prag keit Deutſchland heißt, auf die Tſchechoſlowakei. Mit dieſem Treffen wird auch die Europameiſterſchaft ent⸗ ſchieden. Die Tabellen: Gruppe I: Amerika 2 2 gew.— verl.:0 Punkte Tſchechei 2 2 gew.— verl.:0 Punkte Schweiz 3 S 1 gew. 2 verl.:4 Punkte Polen 3 Sp.— gew. z verl.:6 Punkte Gruppe II: Kanada 3 gew.— verl.:0 Punkte Deutſchld. 1 gew. 1 verl.:2 Punkte Oeſterr. 2 Sp. 1 gew. 1 verl.:2 Punkte Ungarn 3 Sp.— gew. 8 verl. 26 Punkte Campbells zweite Rekorofahrt Nachdem Sir Malcolm Campbell am Strand von Day⸗ tong Beach den abſoluten Schnelligkeits⸗Automobil⸗Welt⸗ rekord auf 437,914 Stundenkilometer geſchraubt hatte, ging er am gleichen Tage nachmittags ſeinem eigenen Rekord über 5 Km. zu Leibe und zwar vollſtem Erfolg. Er erreichte auf zwei Fahrten eine mittlere Stundengeſchwin⸗ digkeit von 414,746 Kilometern und überbot ſeine alte Lei⸗ ſtung von 398,937 Stokm. damit um faſt 16 Km. 6. Stuttgarter Sechstagerennen Pijnenburg⸗Richli überlegene Sieger Auch am Donnerstag nachmittag ließ der Be⸗ ſuch ſtark zu wünſchen übrig. 1000 Zuſchauer ſahen ein gänzlich ruhiges Rennen; in den Spurts des Nachmittags waren nacheinander Richli, Pijnenburg, van Kempen, Gö⸗ bel, van Kempen, Göbel, Richli, Pijnenburg, van Kempen und noch einmal Pijnenburg erfolgreich. Nach 137 Stunden um 4 Uhr nachmittags(3085,790 Kilometer) war der Stand des Rennens: 1. Pifnen⸗ burg Richli 861 Punkte, 2. Kilian/ Pützfeld 670., 3. Tietz Preuß 451.; eine Runde zurück: 4. Hürt⸗ gen/ Göbel 367., 5. Funda/ Umbenhauer 312.; drei Runden zurück: 6. van Kempen/ Reſiger 377.; vier Runden zurück: 7. Altenburger/ Oeſtreich 125 P: fünf Runden zurück: 8. Gilgen/ Bühler 202 Punkte. Am Donnerstag abend brachte der Schlußkampf durch ausgezeichnetes Fahren von Kilian⸗Pützfeld harte Kämpfe. Auch der Abſchluß brachte nicht die früher ge⸗ wohnten Zuſchauermaſſen in die Stodthalle. Die Fahrer ließen ſich aber dadurch in ihrer Aktionsluſt nicht ſtören. Kilian⸗Pützfeld konnten mit den Führenden eine Runde gewinnen und dadurch den zweiten Platz behaupten. Im ganzen wurden 3315,00 Km. zurückgelegt. Der Schlußſtand: 1. Pifnenburg⸗Richli 928 Punkte; eine Runde zurück: 2. Kilian⸗Pützfeld 6587 z wei Ründen zurück: g. Tietz⸗Preuß 479: drei Runden zurück: 4. Hürtgen⸗Göbel 416; 5. Funda⸗Umbenhauer 30; vier Runden zurück: 6. van Kempen⸗Reſiger 21; 6. Runden zurück: 7. Gilgen⸗Bühler 280; 8. 4 N Selur, Haœalsemzundunq, Worbhbes en „ Dela in-, BA STATE Altenburger⸗Oeſtreich 186 Punkte. 8 2 SER 5 E Oerillehs und private Gelegen- deſtssnzelgen ſe Zeile 20 Pig. Adzügl. jo Prozent Krisenrabatt zur Unterstützung des Bezirksleiters. osten in Frage. 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Sparafucile, ein Bravo Karl Mang Maddalena, seine Schwester Irene Ziegler Giovanna, Gildas Gesellschafterin Graf von Monterone Wilhelm Trieloff Graf von Ceprano Albert Weig Die Gräfin, seine Gemahlin Gertrud Jenne Marullo) Hofkavali(Hugo Voisin Borsa) Okkavaliere( Fritz Bartling Ein Page der Herzogin Ellen Philips Huissier Hans Strubel Nora Landerich Ende gegen 22,30 Uhr Heinrich Kuppinger Treppenreinigung Übern. Reinigungs⸗ Inſtitut Lorenz, Lenauſtr. 46, Tel. 528 11 1397 l ham e „Ein Filmwerk, das man gesehen haben muß!“ schreibt die Presse über Der ersſe Original- Tonfilm aus dem Dschungel Sumairas. Beginn:.00 S. 0. Großes Ton- Zeiprogramm ),.10,.30 Uhr. Feli Bressart Das große Unlkum in der neuen Ton-Burleske mit Charlotte Ander Oskar Sima Adele Sandrock Außerdem: Moderne Mütter Moderne Töchter Ein glänzender Gesellschaſtsfilim aus dem beben d. oberen Zehntausend. Neueste Tonwoche Vorsugskarten gelten Erwerbsᷣ. wo. n. 40 Pig. 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Leitg.: Helmuth Schlawing Bühnenbilder: Eduard Löftler Anfang 20 Uhr Personen: Bolz J Willy Birgel Kämpe Redakteure Fritz Schmiedel Körner der„Union“ Gustl Römer-Hahn Bellmaus Bum Krüger Müller, Redaktionsdiener Fritz Linn Schmock, Journalist Raoul Alster Henning, Verleger der„Union“ Hans Simshäuser Professor Oldendorf Hans Finohr Oberst a. D. von Berg Karl Marx Ida, seine Tochter Adelheid, eine arme Verwandte Vera Spohr Rittmeister a. D. Senden Erwin Linder Blumenberg, Redakt.., Coriolan“ Georg Köhler Piepenbrink Ernst Langheinz Frau Piepenbrink Hermine Ziegler Bertha, die Tochter Gretl Kübler Inszenierung: Herbert Maisch Ende 22 30 Uhr AnnemarieSchradiek Eckladen Diachoachen er Wilen t Uefert billigst die Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. e ff 1.-8 Radio 5 und 8 Uhr Für Jugendliche frei! 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