Einzelpreis 1 0 Pf. tue nhein Erſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 6e Anzeigenypz⸗ mm breite Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren- Reklay⸗„ende Familten⸗ Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. und Sei Konkurſen, Ver⸗ 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ gleich stabattgewährung. Keine ö hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 18, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-8.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Gewäh. en Ausgaben, an beſonderen a Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Plätzen ufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Aorgen-Ausgabe Montag, 20. März 1933 144. Jahrgang Nr. 133 Der engliſch usſolini Die Verhandlungen Matdonalös und Sir Simons mit Muſſolini haben in Rom begonnen Matdonalos Zuverſicht Eine Reue Nolverorönung Die Politik des Zentrums Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 über die Telegraphiſche Meldung Genua, 18. März. Macdonald hat es für angebracht gehalten, in Genna eine Botſchaft zu erlaſſen, in der es heißt: Ich kenne die Schwierigkeiten, die vorhanden find. Aber ich glaube, wir werden durch eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen den großen Nationen der Welt einen Weg finden, auf dem wir dieſe politiſchen und wirtſchaftlichen Schwierigkeiten überwinden werden. Und wir werden aus der Welt einen ſtcheren und angenehmen Auf⸗ enthalt für bieſe und die künftigen Ge⸗ ſchlechter machen. Aber wir haben keine Zeit zu verlieren; wenn man den Frieden wirklich will, ſo muß er ſchnell organiſiert werden. Um mit dem großen Haupt Italiens einen Meinungsaustauſch verwickelten Probleme der Organiſation des Friedens zu pflegen, bin ich nach Italien ge⸗ kommen, und ich komme mit großem Ver⸗ trauen auf den Erfolg meines Beſuchs. Die erſten Besprechungen Telegraphiſche Meldung — Rom, 19. März Die Beſprechungen zwiſchen Maedonald und Muſſolini haben unter Teilnahme des engliſchen. Außenminiſters Simon am Samstag nachmittag im Palazzo Venezia, dem Sitz des italieniſchen Regie⸗ rungschefs, begonnen und wurden bei einem Ge⸗ genbeſuch Muſſolinis in der engliſchen Botſchaft, wo Maedonald und Simon Wohnung genommen haben, fortgeſetzt. Eine dritte Begegnung findet ge⸗ legentlich des zu Ehren der engliſchen Gäſte am Samstag abend im Palazzo Venezia veranſtalteten Diners ſtatt. Empfang beim König Telegraphiſche Meldung — Rom, 19. März. Premierminiſter Macdonald beſichtigte heute vormittag die Seheuswürdigkeiten der„ewigen Stadt“, wobei er ſich vor allem für die Baudenkmäler der Antike und die großartigen Schöpfungen des Faſzismus intereſſierte. Nach einer Beſichtigung der Ausſtellung der Faſziſtiſchen Revolution begaben ſich Macdonald und Sir John Simon zum Quirinal, wo ſie um 12 Uhr vom König empfangen wurden. Der König gab zu Ehren der britiſchen Gäſte ein Frühſtück, an dem außer Muſſolini der Unter⸗ ſtaatsſekretär für Auswärtige Angelegenheiten Suvich, der britiſche Botſchafter und führende Per⸗ ſönlichkeiten der italieniſchen Diplomatie und des Hofes teilnahmen. Poſitives Ergebnis Ein amtliches Kommuniqus Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters ö Rom, 19. März Nach einem ausführlichen und erſchöpfenden Ge⸗ dankenaustauſch über die enropäiſche Geſamtlage haben Muſſolini, Macdonald und Sir John Simon den Entwurf zu einer Verſtändigung über die wichtigſten politiſchen Probleme geprüft, den Muſſo⸗ lini vorbereitet hatte und der einer Zuſammen⸗ r beit der vier weſtlichen Großmächte den Weg ebnen ſoll zu dem Zweck, um im Geiſte des Kel⸗ loggpaktes und der Verzichterklärung auf Gewalt Europa und der Welt auf lange Zeit den Frieden zu ſichern. Die engliſchen Miniſter werden Rom morgen vor⸗ mittag verlaſſen, um nach London zurückzukehren und werden ihre Reiſe in Paris unterbrechen, wo ſie Gelegenheit haben werden, mit den Mitgliedern der franzöſiſchen Regierung zuſammenzukommen. Ein Attentat auf den Zug Matrdonalds? Telegraphiſche Meldung — Paris, 19. März. Nach einer Agentur⸗Meldung aus Rom ſtellen die italieniſchen Behörden gegenwärtig eine ein⸗ gehende Unterſuchung über die Gründe der Ver⸗ ſpätung des D⸗ Zuges Genf-Genna an, in dem ſich Miniſterpräſident Macdonald und Sir John Simon befanden. Man habe feſtgeſtellt, daß ein elektriſches Kabel auf einer Strecke von 500 Meter zerſchnitten geweſen und auf den Bahndamm gefallen ſei. Viele Perſonen ſeien eingehend verhört worden. Aeber Finanzen, Wirtſchaft und Rechtspflege Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. März. Der Reichspräſident hat eine Notverordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Finanzen, der Wirtſchaft und der Rechtspflege erlaſſen. In Kapitel 1 wird das Beſoldungsgeſetz behandelt. Die Beſtimmung des Beſoldungsgeſetzes, daß von je drei freiwerdenden Planſtellen der Be⸗ ſoldungsordnung A eine Planſtelle wegzufallen hat, wird bis zum 31. März 1936 in ihrer Gültigkeit ver⸗ längert, ja unter den obwaltenden Verhältniſſen auf die Beibehaltung der an ſich mit dem 31. März d. J. ablaufenden Beſtimmung nicht verzichtet werden kann. Ferner werden die durch die Erſte, Zweite und Dritte Gehaltskürzungsverordnung angeordͤne⸗ ten Gehaltskürzungen, die bis zum 31. Januar 1934 befriſtet waren, zur Erzielung einer einheitlichen Veranſchlagung der Beſoldungsmittel für das Rech⸗ nungsjahr 1933 bis zum 31. März 1934 verlängert. Auf dem Gebiet der Zollverwaltung ent⸗ hält die Notverordnung in den Kapiteln 3 und 4 einige weitere Maßnahmen zur Bekämpfung des immer noch äußerſt ſtarken Schmuggels, ferner Vorſchriften zur Aenderung des Geſetzes über das Branntwein monopol, die auf die Erhöhung der Zwangsbeimiſchung von Spiritus zu Treibſtof⸗ fen zurückgehen, ſowie einige Vorſchriften zur Aen⸗ derung des Salzſteuergeſetzes. In den Kapiteln V bis IX werden Maßnahmen auf dem Gebiete der Steuer⸗ verwaltung getroffen. Da die Lage der Reichsfinanzen einen Verzicht auf die beſonderen Einkommensbelaſtungen, die in den Jahren 1930 und 1931 eingeführt wurden, nicht geſtattet, bleiben die Zuſchläge ſowie die Ab⸗ gaben zur Arbeitsloſenhilfe, die auch bis zum Ende des Rechnungsjahres 1933 weiter gelten ſoll, und der Zuſchlag der Aufſichtsratsmitglieder beſtehen.— Die bisherige Regelung der Erhebung der Vermö⸗ gensſteuer wird auch auf das Rechnungsjahr 1933 ausgedehnt. Die Vermögensſteuer beträgt hier⸗ nach— ebenſo wie im Rechnungsjahre 1932— 80 v. H. der auf Grund des Vermögens vom 1. Januar 1931 ermittelten Vermögensſteuer für das Rech⸗ nungsjahr 1931. Die Realſteuerſperre, die mit dem 31. März d. J. ablaufen würde, wird auch für das Rechnungsjahr 1933 aufrecht erhalten, da eine allgemeine Erhöhung der Realſteuern für die Wirtſchaft unerträglich ſein und den zu ihrer Be⸗ lehung ergriffenen Maßnahmen zuwiderlaufen würde. In gewiſſem Umfange ſoll aber die Real⸗ ſteuerſperre gelockert werden. Insbeſondere ſoll dies der Fall ſein, wenn die beſtehenden Steuern außergewöhnlich niedrig ſind.— Auf dem Gebiet der Filialſteuer gibt die Verordnung die Möglich⸗ keit einer Verſchärfung. Für Länder, in denen eine Warenhausſteuer beſteht, wird die Landesregierung ermächtigt, die Steuerſätze der Warenhausſteuer bis höchſtens auf das Doppelte der bisherigen Steuer⸗ ſätze zu erhöhen und den Kreis der der Warenhaus⸗ ſteuer unterliegenden Betriebe zu erweitern.— In gewiſſen Punkten ſind Vereinfachungen im Steuer⸗ verfahren erlaſſen worden. In den Steuerausſchüſ⸗ ſen, die bei den Finanzämtern beſtehen, ſollen künf⸗ tig nur Vertreter ſolcher Gemeinden vertreten ſein, deren Einwohnerzahl mindeſtens 2000 beträgt. Die kleineren Gemeinden können entweder durch eine Nachbargemeinde mitvertreten werden oder ſie ſollen zu Verbänden bis zu 2000 Einwohnern zuſammen⸗ gefaßt werden. Wichtig iſt die Beſtimmung. daß zur Verringerung der Belaſtung des Reichsfinanzhofes die Repiſionsgrenze von 200% auf 500% heraufgeſetzt wird. Auf dem Gebiete der Arbeitsloſenhilfe wird beſtimmt, daß die Wohlfahrtshilfeverordnung auf das Rechnungsjahr 1933 ausgedehnt wird. Damit behält auch das Verbot des Landesrechtes, den Fi⸗ nanzausgleichen zu Ungunſten der Gemeinden zu än⸗ dern, vorerſt ſeine Geltung. Wichtige Beſtimmung enthält die Verordnung über die Veränderung des Münz⸗ geſetzes. Reichsmark⸗Stücke ſollen künftig aus Nickel geprägt werden. Ferner iſt, um den Wünſchen des Verkehrs entgegenzukommen, beabſichtigt, die Fünf Reichs⸗ mark⸗Stücke in einer kleineren For m neu auszuprägen unter Erhöhung der jetzigen Le⸗ gierung von 500 000 auf 900 000 Feinſilber, ſodaß die neuen Fünf⸗Reichsmark⸗Stücke den gleichen Silber⸗ gehalt haben werden wie bisher. Die Zwei Reichs⸗ markſtücke werden ebenfalls in einer anderen Form mit einer anderen Legierung neu geprägt. Die Drei Reichsmark⸗Stücke werden eingezogen und außer Kurs geſetzt. Die entſtehenden Koſten werden durch den Verkauf des in den einzuziehenden Eine Reichsmark⸗Stücken enthaltenen Silbers gedeckt. Der beteiligten Induſtrie und den Münzſtätten wird auf einen langen Zeitraum Arbeit gegeben. Das Geſetz über die Zuziehung von Hilfs⸗ richtern zum Reichsgericht, das bis zum 1. April d. J. befriſtet war, wird verlängert, da die Geſchäftsbelaſtung des Reichsgerichtes dies erforder⸗ lich macht. Die Rechtsanwalts ordnung wird dahin ergänzt, daß es nunmehr in den Fällen, in denen bei einem Beamten die Suspenſion erfolgen würde, vom Ehrengericht ein Vertretungsverbot verhängt werden kann. Als amtliche Berufsver⸗ tretung der Anwaltſchaft gilt künftig die„Vereini⸗ gung der Anwaltskammer⸗Vorſtände“. Die Verordnung verlängert weiter die Gel⸗ tungsdauer des Pächterkreditgeſetzes um zehn Jahre. Unter Zurückſtellung ihrer grundſätzlichen Bedenken gegen jede Subventions politik hat ſich die Reichsregierung entſchloſſen, dem Reichs⸗ präſtdenten vorzuſchlagen, letztmalig weitere 30 Millionen Reichsmark zur Stützung gewerblicher Kreditgenoſſenſchaften bereitzuſtellen. In dieſe Hilfsaktion ſollen auch in gewiſſem Umfang die ſogenannten Mittelſtands⸗ aktienbanken einbezogen werden. Dr. Luther Volſchafter in Waſhington Meldung des Wolffbüros — Waſhington, 19. März. Wie hier verlautet, iſt das Agrement zu der Er⸗ nennung des bisherigen Reichsbankpräſidenten Dr. Luther zum deutſchen Botſchafter von der amerikani⸗ ſchen Regierung erteilt worden. Die Ernennung Dr. Luthers zum Botſchafter hat therall einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Der Name Dr. Luthers iſt in ganz Amerika gut bekannt und ſeine offene und energiſche, dabei aber verſöhn⸗ liche Art im internationalen Verkehr iſt ſowohl im Staatsdepartement als auch in der Waſhingtoner Preſſe rühmend hervorgehoben worden. Angeſichts der Nervoſttät, die hier über die geſpannte außen⸗ politiſche Lage Europas herrſcht, hat die Berufung des Unterzeichners des Locarno⸗Paktes an einen wichtigen Poſten in den Vereinigten Staaten eine beſondere Beruhigung hervorgerufen. Dr. Luther werden in ſeinem neuen Amt vor allem die Beziehungen zugute kommen, die er wäh⸗ rend ſeiner Kanzlerſchaft bei den großen Repara⸗ tionsverhandlungen zu den leitenden Staatsmän⸗ nern Europas und Amerikas hat knüpfen können. Die Vereinigten Staaten ſind ihm ein beſonders vertrautes Gebiet. Er hat nach ſeinem Rücktritt als Reichskanzler, wie erinnerlich, eine mehrmonatige Studien⸗ und Vortragsreiſe unternommen, die ihn durch ganz Amerika führte. Die hier geſammelten Erfahrungen und ſein enger und reger Konnex, nicht zuletzt mit den Vertretern der amerikaniſchen Groß⸗ banken bei den Beſprechungen der B38, laſſen ihn gerade für den Waſhingtoner Poſten beſonders ge⸗ eignet erſcheinen. Auch ſonſt iſt dieſe Ernennung, in mancherlei Beziehung, wohl ein glücklicher Griff. Sie verbindet in einigem Betracht doch das Heute mit dem Geſtern und ſorgt ſo für die Kontinuität, die man nach keiner Revolution, auch nach der nationa⸗ len nicht, wird ganz entbehren können. Sie ſcheint uns ein glückliches Omen für die weiteren Revire⸗ ments, die im Bereich des auswärtigen Dienſtes ja wohl zu erwarten ſein werden. Gold nach Italien — Newyork, 19. März. Wie im Finanzteil des„Newyork American“ ge⸗ meldet wird, wurden heute mit beſonderer, auf Grund des Bankennotgeſetzes erteilter Genehmigung des Schatzamtes 8,507 Millionen Dollar in Gold nach Italien verſchifft. Dieſer Betrag wird den für italieniſche Rechnung bereitgeſtellten Gold⸗ reſerven entnommen. Es iſt die erſte Goldaus⸗ fuhr ſeit dem Erlaß des Goldembargos durch den Präſidenten Rooſevelt vom 6. März. Man iſt der Anſicht, daß dieſe Goldverſchiffung nach Italien einen Präzedenzfall fütr die Abrufung der für ausländiſche Rechnung noch bereitgeſtellten 400 Millionen Dollar Gold darſtellen kann, die in den Gewölben der Federal Reſerve Bank von Newyork liege. Berlin, 19. März. In dem Sonntagsblatt der„Germanta“ fin⸗ den ſich einige programmatiſche Feſtſtellungen über die zukünftige Haltung des Zentrums. Vor ein paar Tagen hat ein Aufſatz der italteniſchen Agen⸗ tur„La Correſpondenza“ über den„Umſchwung im Zentrum“ einiges Aufſehen erregt. In ihm war eine Reviſion in der Haltung des katholiſchen Epis⸗ kopats zu der Hitler⸗Bewegung angekündigt wor⸗ den, die ſelbſtverſtändlich auch eine Neuorientierung des Zentrums nach ſich ziehen würde. Man hat die in weiten deutſchen Kreiſen unbekannte Agentur als vatikan⸗offiziös vorgeſtellt. Die„Germa⸗ nia“ behauptet nun— ſie macht es bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade wahrſcheinlich, daß das nicht der Fall iſt. Ein Organ, das dem Vatikan nahe ſteht, wird natürlich nicht von„ultramontanen Manbvern“ ſprechen. Das Wort„ultramontan“ kommt im ka⸗ tholiſchen Kurialſtil nicht vor. Intereſſanter für den Moment iſt, was die„Germania“ in dieſem Zu⸗ ſammenhang über die Einſtellung der Zentrumspartei zur Politik der NS DA ſagt: „Für die Entſcheidung dieſer Frage“, ſo heißt es da,„werden in erſter Linie politiſche Erwägungen maßgebend ſein, alſo die Verantwortung gegenüber dem Volksganzen und dem Vaterland. Das hat die Zentrumspartei auch übrigens dadurch bewieſen, daß ſie ſeit Monaten in Verhandlungen mit der RS DAP im Reich und in Preußen Wege zu einer poſitiven Mitarbeit geſucht hat. Es iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß auch für den Katholiken in rein politi- ſchen Fragen allein nationale Erwägungen entſcheiden, in denen das Zentrum frei und unge⸗ bunden nach allen Seiten daſteht. Grenzen in der politiſchen Bewegungsfreiheit ſind dem Katholiken nur geſetzt durch die allgemein gültigen Normen des chriſtlichen Sittengeſetzes, die auch den Politiker binden. Dieſe Normen ver⸗ bieten es allerdings dem Katholiken, irgendwie gegen die beſtehende Autorität und ihre Rechtsordnung an⸗ zugehen. Darum kann der Katholik niemals revolutionär ſein, ſoweit die revolutionären Strömungen das Flußbett des Legalen verlaſſen und die Dämme der Rechtsoroͤnung überfluten. Iſt letztes geſchehen, dann wird der Katholik aus ſeiner ethiſchen Verpflichtung heraus ſein ganzes Bemühen daranſetzen müffen, an der Wiederbefeſtigung bzw. Neuſchaffung einer Rechtsoroͤnung mitzuhelfen und dafür zu kämpfen, daß die Grundſätze des chriſtlichen Sittengeſetzes durch dieſe Rechtsordnung nicht ver⸗ letzt werden.“ Danach ſcheint es doch faſt, als ob die Gerüchte über Reviſtonsneigungen in Kreiſen des Episkopats nicht ganz aus der Luft gegriffen wären. Der Aufbau bes Arbeitsdienſtes Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. März. Der bevollmächtigte Stellvertreter des Reichs⸗ kommiſſars für den Arbeitsdienſt, Dr. Mahncke n, ſprach Samstag abend im Rundfunk über den künf⸗ tigen Aufbau des Arbeitsdienſtes. Er führte u. a. aus: Die Reichsregierung hat in dem Aufruf bei ihrem Amtsantritt verkündet, daß ſie aus der jetzigen Form des Freiwilligen Arbeitsdienſtes zur allgemei⸗ nen Arbeitsdienſtpflicht übergehen werde, Der Weg zum Ziel kann nur der der organiſchen Entwicklung aus den umfaſſenden Leiſtungen und Grundlagen ſein, die der bisherige Freiwillige Ar⸗ beitsdienſt in opfervollem Mühen geſchaffen hat. Ein⸗ zelheiten und Tempo hängen ſelbſtverſtändlich von den weiteren Entſchlüſſen der Reichsregierung, ins⸗ beſondere von der Frage der Finanzierung und von praktiſchen Notwendigkeiten der äußeren und inneren Politik ab. Als erſtes Ziel wird noch in den laufenden Tagen organiſatoriſch der Arbeits⸗ dienſt zu einer vollſtändigen und in ſich geſchloſſenen Verwaltung ausgebaut. Vielfach wird die Arbeits⸗ verwaltung ſich durch Perſonenwechſel auf eine ganz andere und bedingungslos loyale Auffaſſung und Förderung des Arbeitsdienſtes umſtellen. f In den Bezirken ber Landesarbeitsämter wird die Leitung vollſtändig und halbamtlich in die Hände von neubeſtellten Bezirks⸗ kommiſſaren gelegt. Innerhalb der Landes⸗ arbeitsämter werden jeweils die bisherigen Bezirksarbeitsämter zu einem eigenen Ar⸗ beitsdienſtamt zuſammengefaßt. An all dieſen Stellen werden neben bewährten Ver⸗ waltungsbeamten ſolche Männer aus der Praxis des Arbeitsdienſtes eingeſchaltet werden, die durch Lei⸗ ſtung und Tüchtigkeit auf dieſem völlig neuen Gebiet ſich endgültig bewährt haben. Es iſt ein Gebot der 3. Seite Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. März 1933 Gerechtigkeit, daß endlich denjenigen Männern, die ſeit 1914 oder 1918 alles für das künftige Reich opfer⸗ ten, die Möglichkeit des praktiſchen Auswirkens ge⸗ geben wird. In dieſem organiſatoriſchen Rahmen, der ſich ſchrittweiſe verſelbſtändigen wird, wird ſich gleichzeitig die Entwicklung zur Heranziehung geſchloſſener Jahrgänge im Sinne der Ar⸗ Heitsdienſtpflicht, der Arbeitsdienſtverbände, und im Zuſammenhang mit den Maßnahmen des Reichs⸗ kuratoriums für Jugendertüchtigung zu wehrſport⸗ licher Erziehung und Vorbereitung der ſpäteren Miliz ergeben. Durch die umfaſſende vorbereitende Landesplanung werden nunmehr endlich die großen Aufgaben der Landeskultur angefaßt werden. Der Reichskommiſſar wendet ſich an die deutſche Jugend. Er ruft ſte auf zur Arbeit und Pflicht, zur Ehre und zum künftigen Einſatz für die Freiheit. Jugend heraus! f Programmatiſche Erklärungen des Arbeitsminiſters Telegraphiſche Meldung — Nftrnberg, 19. März Unter Leitung des bayeriſchen Landesführers Rit⸗ ker von Lex wurde heute hier eine Tagung der bayeriſchen Stahlhelmführer abgehalten, zu der auch der erſte Bundesvorſitzende Reichsminiſter Seldte erſchienen war. In ſeiner Anſprache er⸗ klärte Miniſter Seldte, die K räfteverteilung im Ka⸗ binett ſei gut. Hitler habe in Blut und Inſtinkt etwas mitgebracht, was Tauſende von Diplomaten nicht lernten, Herr v. Papen könne ihm ein guter Sekundant ſein. Reichsjuſtizminiſter Gürtner vertrete Süddeutſchland denkbar einflußgebend. Mit Hugenberg ſet ein beſonderer Ideenkreis deut⸗ ſcher Art und deutſchen Weſens in das Kabinett hin⸗ eingetragen. Als Aufgabe ſeines eigenen Miniſteriums be⸗ beichnete der Miniſter die Reinigung in den einzel⸗ nen Aemtern, in denen keine Bonzokratie mehr geduldet werbe, den Aufbau und die Ar⸗ heit. Es werde ein Arbeitsheer gebildet werden, ohne daß die Induſtrie dadurch eine Einengung erfahre. Die Möglichkeit, die deutſche Induſtrie über den Ex⸗ Port wieder geſund zu machen, ſehe er nur für die Spezialinduſtrie. So werde man um eine be⸗ ſtümmte Planung nicht herumkommen. Hätten wir wieder ein ſtehendes Heer, dann hätten wir für den inneren Markt einen guten Kunden. Er denke nicht an Krieg, aber das ſtarke deutſche Volk müſſe wieder frei und ſo gerüſtet ſein wie alle an⸗ deren Völker. Mit dem Streben nach Parität in der Rüſtung gehe Hand in Hand das Streben nach Pari⸗ tät in der Arbeit. Wenn uns eine Aufrüſtung nicht möglich werde, müſſe zur Belebung des inneren Marktes eine Umlagerung erfolgen durch Anſie d⸗ lung der Millionen Arbeitsloſer in Heimſtätten und Stadtranbſiedlungen. Der Miniſter ſprach in dieſem Zuſammenhang von einem von ihm erwogenen Plan, durch eine Drei Milliarden⸗ Anleihe die Mittel hierfür zu beſchaffen. 6 Horſt Weſſelplatz in Berlin Berlin, 19. März. Der Berliner Bülow platz im Oſten der Stadt, auf dem die Volksbühne und die ehemalige Hochburg der KPD, das Karl Liebknecht⸗Haus einander anſtarren, iſt jetzt in den Horſt Weſſelplatz umgewandelt worden. Das Karl Liebknecht⸗Haus iſt bekanntlich, nachdem man die roten Gewalten aus ihm verſcheucht Hatte, zum Horſt Weſſel⸗Haus geworden. Es werden vermutlich in der nächſten Zeit auch noch andere Straßen und Plätze umgetauft werben. Der Nürnberger Oberbürgermeiſter Dr. Luppe in Schutzhaft — Nürnberg, 10. März. Oberbürgermeiſter Dr. Luppe wurde von der Landespolizei geſtern nach⸗ mittag in Schutzhaft genommen. In ber vergangenen Nacht wurden der Studienprofeſſor Ertl und der ſoztaldemokratiſche Reichstagsabgeordnete Buechs, der früher zur Kp gehörte, ebenfalls in Schutzhaft genommen. Die Frau im deutſchen Volke Eine Rede Dr. Göbbels bei der Eröffnung der Ausſtellung„Die Frau“ Telegraphiſche Meldung — Berlin, 18. März. In den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm wurde heute die Ausſtellung„Die Frau“ feierlich er⸗ öffnet. Reichsminiſter Dr. Göbbels der u. a. ausführte: Nicht weil wir die Frau nicht achteten, haben wir ſie aus dem parlamentariſch⸗ demokratiſchen Ränkeſpiel ferngehalten. ir ſind hielt eine Rede, in Wir der Ueberzeugung, daß die Frau auf anderen Gebie⸗ ten als der Mann ihre Kräfte regen und ihre Fähig⸗ keiten einſetzen muß. Niemand, der die moderne Zeit verſteht, wird den aberwitzigen Gedanken faſſen, die Frau aus dem öffentlichen Leben, aus Arbeit, aus Beruf und Broterwerb, hinausdrängen zu wollen. Aber es darf dabei nicht ungeſagt bleiben, daß Dinge, die dem Mann gehören, auch dem Manne bleiben müſſen. Und dazu gehört die Politik und die Wehrhaftigkeit eines Volkes. Halten wir einen flüchtigen Rückblick auf die ver⸗ gangenen Jahre deutſchen Verfalls, ſo werden wir zu dem furchtbaren, faſt niederſchmetternden Ergeb⸗ nis kommen, daß je weniger die deutſchen Männer entſchloſſen waren, ſich im öffentlichen Leben als Männer zu beweiſen, umſomehr die Frau der Verſuchung anheimfiel, anſtelle des Mannes mäun⸗ liche Aufgaben zu erfüllen. Vieles Gute, Edle und Begrüßungswerte hat ſich in dieſen Jahren durch⸗ geſetzt, aber zugleich damit auch vieles Verächtliche und Demütigende. Da mußte grundſätzlicher Wan⸗ del geſchaffen werden. Auf die Gefahr hin, als reak⸗ tionär und überkommen zu gelten, ſprechl ich klar und unumwunden aus: Den erſten, beſten und ihr gemäßeſten Platz hat die Fran in der Familie, und die wun⸗ derbarſte Aufgabe, die ſie erfüllen kann, iſt die, ihrem Lande und Volke Kinder zu ſchenken, Kinder, die die Geſchlechterfolge fortſetzen und damit die Unſterblichkeit der Nation verbürgen. Die Frau iſt die Erzieherin der Jugend und damit die Trägerin des Unterpfandes der Zukunft. Und wenn die Familie die Kraftquelle des Volkes dar⸗ ſtelle, dann iſt die Frau ihr Kern und ihr bewegen⸗ des Zentrum. Damit werden allerdings die im Beruf ſtehenden und kinderloſen Frauen nicht im mindeſten vom dem großen Werk der Mütterlichkeit am deutſchen Volke ausgeſchloſſen. Sie geben der Nation auf andere Weiſe ihre Kraft, ihre Fähigkeit und ihre Verantwortungsfreude. Aber wir ſind der Ueberzeugung, daß ein ſozial reformiertes Volk ſeine erſte Aufgabe ſicher darin wird erblicken müſ⸗ ſen, der Frau die Möglichkeit zu geben, ihre eigent⸗ liche Aufgabe, die Miſſion der Familie und der Mutter, wieder zu erfüllen. Die Regierung der nationalen Revolution iſt alles andere als reaktio⸗ när. Sie will den Schritt und das Tempo der wild dahinſtürmenden Zeit nicht aufhalten. Aber das darf uns nicht behindern in der Erkenntnis, daß jede Zeit ihre Wurzeln im mütterlichen Boden der Scholle hat, und daß auf dem Boden der Scholle nichts beſſer gedeihen kann, als die lebendige Mut⸗ ter der Familie, die dem Staate Kinder ſchenkt. Die Regierung der nationalen Revolution iſt feſt entſchloſſen, dieſem Verfall der Familie und der blutmäßigen Verarmung unſeres Volkes Einhalt zu gebieten. Die liberale Einſtellung zu Familie und Kind iſt ſchuldig daran, daß Deutſchland innerhalb weniger Jahre ſo tief ſinken konnte und daß man heute be⸗ reits von einer drohenden Gefahr der Vergrei⸗ ſung unſeres Volkes ſprechen muß. Wir ſind nicht gewillt, dieſen Zuſammenbruch unſeres Volkslebens und die Vernichtung unſeres blutsmäßigen Beſtands tatenlos und mit verſchränkten Armen zuzuſchauen. Die Regierung der nationalen Revolution hat die Pflicht, die Nation aus ihren Wurzeln heraus wie⸗ der aufzubauen, das Leben und Wirken der Frau ſo revolutionär umzugeſtalten, daß es für das Volk wieder den höchſten nationalen Nutzen bringt, die ſo⸗ zialen Mißſtände durch radikale Reformen im Wirtſchaftsſyſtem ſo grundſätzlich umzufor⸗ men, daß damit auch das Leben des Volkes, die Sicherheit unſeres Nachwuchſes und die Unſterblich⸗ keit unſeres Blutes verbürgt erſcheint. Darum begrüßen wir dieſe Ausſtellung, die ſich zum Ziel geſetzt hat, aufklärend und belehrend zu wirken und Schäden am einzelnen und am Volks⸗ ganzen zu mildern und abzuſtellen ſich bemüht. Mö⸗ gen die Anregungen, die ſie gibt, ein Warnungsruf an alle deutſchen Frauen und Mädchen ſein, der ſie aufrüttelt und wachhält, der ſie beſtimmt zur natio⸗ nalpolitiſchen Einkehr, zur Umkehr und zur freudigen Mitarbeit am Neuaufbau unſeres Volkes. mundfunkanfprache des Neichsbankyriſibenten Telegraphiſche Meldung Berlin, 19. März. Reichsbankpräſident Dr. Schacht hielt geſtern abend im Rundfunk eine Anſprache, die über alle deutſchen Sender übertragen wurde. Der Reichs⸗ bankpräſident erklärte: 5 6 Verehrte Hörer und Hörerinnen! Es iſt heute nicht mehr die Zeit für lange Reben. Es iſt die Zeit dum Handeln. Sie werden es deshalb verſtehen, wenn ich mich bei meiner heutigen Anſprache auf einige kurze Sätze beſchränke. Das Geld⸗, Bank⸗ und Krebitweſen iſt keine An⸗ gelegenheit, bie nach irgendwelchen mathematiſchen Regeln ein Sonderdaſein führt, ſondern iſt in ſtärk⸗ ſtem Maße mit den Intereſſen der nationalen Wirt⸗ ſchaft und damit des geſamten Volkslebens ver⸗ wohen. Es iſt deshalb nicht möglich, eine Notenbank zu leiten, ohne mit den politiſchen Grund⸗ ſätzen der Regierung in Einklang zu ſein. Aus Meinungsverſchiedenheit über die nationa⸗ len Grundlagen der geſamtpolitiſchen Führung habe ich vor genau drei Jahren mein Amt als Reichs⸗ bankpräſtdent niedergelegt. Die Befürchtungen, die ich damals gehegt habe, haben ſich leider erfüllt. Willkürliche Beeinfluſſung von außen 1 her haben den, durch die falſche Auslandsanleihe⸗ politik an ſich ſchon geſchwächten Wirtſchaftskörper Deutſchlands in ſolchem Maße ausgedörrt, daß die Rückwirkungen davon nicht nur im deutſchen Volke ſelbſt, ſondern auch im internationalen Wirtſchafts⸗ leben ſchwer fühlbar geworden ſind. Als ich vor dret Jahren aus der Reichsbank ſchied, ſtand die Bank mit rund 3,3 Milliarden eigenem Gold und Deviſen da. Heute beträgt der eigene Beſitz der Reichsbank an Gold und Deviſen nur den neun⸗ ten Teil davon. Der Zuſammenbruch der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt Mitte Mai 1931 war die be⸗ wußt herbeigeführte Folge einer gegen Deutſchland gerichteten Politik. Ihr folgte in Deutſchland die Kündigung nahezu aller kurzfriſtigen Auslandskredite ſeitens der aus⸗ ländiſchen Geldgeber. Von jenem Ergebnis bis heute hat die deutſche Volkswirtſchaft rund 10 Mil⸗ [tarden Reichsmark an das Ausland zu⸗ rückbezahlt. Das iſt ein Aderlaß von ſo un⸗ erhörtem Ausmaß, daß er auch auf eine weniger verarmte Volkswirtſchaft, als es die deutſche nach dem Kriege iſt, verheerende Folgen ausüben mußte. Deutſche Rieſenzahlunngen haben uns nicht — vor einer zwangsweiſen Regelung unſeres Zah⸗ lungsverkehrs mit dem Auslande bewahren können. Dieſem Kontrollzwang allein verdanken wir es, daß die Vertbeſtändigkeit der Mark aufrechterhalten worden iſt. Die Entziehung von 10 Milliarden Mark in einem Zeitraum von weniger als zwei Jahren hat den Schrumpfungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft erheb⸗ lich verſchärft. Die Aufgabe für eine nationale No⸗ tenbankpolitik ergeben ſich darauf von ſelbſt. Wir werden jeden möglichen Weg beſchreiten müſſen, um die Reichsbank wieder mit Gold und Deviſen zu bereichern. Solange die iuter⸗ nationale Welt fortfährt, ſich unſeren Waren zu per⸗ ſperren, werden wir eine ſtarke eigene Initiative für die Erreichung dieſes Zieles nicht entbehren können. Dabet darf das Ausland verſichert ſein, daß wir unſere kommerziellen Schulden verpflichtun⸗ gen in vollem Umfange anuerkennen. Ich hoffe aber, daß die übrige Welt gemeinſam mit uns den internationalen Zahlungsver⸗ kehr wieder in Gang bringen wird, ohne den auch der Warenverkehr nicht wieder in Gang kommen kann. Solange indeſſen die Neigung, unſere Waren⸗ exporte aufzunehmen, in der Welt ſo gering iſt wie umhin können, der Pflege des inländiſchen Marktes eine weit ſtärkere Beachtung zu ſchenken als bisher. Wo immer ſich produktive Möglichkeiten in Deutſchland ergeben, ſei es in der Landwirtſchaft, ſei es im Gewerbe, wird die Reichsbank Hilfsſtellung geben. Gerade in der Initiative und Verantwortung des einzelnen kleinen Geſchäftsmannes, Fabrikanten, Landwirtes und Unternehmers wird jedes mög⸗ liche Entgegenkommen gezeigt werden müſſen, nachdem die Ueberorganiſation und Bürokra⸗ tiſterung der großen Konzerne, nicht nur ſoziale, ſon⸗ dern auch ſo manchen wirtſchaftliche Nachteile ans Licht gebracht hat. Die künftige Währungspolitik wird ihrer Auf⸗ gabe, die Wertbeſtändigkeit der Mark zu erhal⸗ ten, unverändert tren bleiben. Aber ſte wird mit größtem Nachdruck darauf aus⸗ gehen, dieſe Wertbeſtändigkeit wieder organiſch in einer kraftvollen Wirtſchaft zu verankern. Die gleiche Richtung von Reichsregierung und Reichsbank wird ein einheitliches Zuſammenarbeiten im geſamten Finanz-, und Bank⸗ und Kreditweſen ſowohl bei den ſtaatlichen, wie privaten Stellen gewährleiſten. Große Arbeit ſteht hier bevor. An dieſe Arbeit wollen wir jetzt herangehen, zum Wohle unſeres arbeitenden und arbeitswilligen Volks. Jeuerüberfall auf Nationalſozialiſten — Berlin, 19. März. Im Oſten Berlins wurden letzte Nacht gegen 2 Uhr zwei SA⸗Leute und ein Parteiloſer aus einem Hausflur heraus von uünbe⸗ kannten Tätern beſchoſſen und ſchwer verletzt. Sie mußten in ein Krankenhaus übergeführt werden,. Eine ſofortige eingehende Unterſuchung des Hauſes, aus dem die Schüſſe gefallen waren, war erfolgloß, —U— Dien ſtgruß und Uniformen bei der heſſiſchen Polizei — Darmſtadt, 19. März. Der Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen hat über das Tragen von Hakenkreuzbinden und ſchwarz⸗weiß⸗roten Bin⸗ den im Dienſte der Polizeibeamten angeordnet: Die Tage der Feier des Sieges der nationalen Bewegung ſind vorüber. Die Arbeit des All⸗ tags beginnt wieder. Ich ordne daher an: Mit Ab⸗ lauf des Samstag, 18. März 1933, ſind von den Poltzei⸗ und Gendarmeriebeamten die Hakenkreuz⸗ binde und die ſchwarz⸗weiß⸗ rote Armbinde im Dienſt nicht mehr zu tragen. Bei der Teil⸗ nahme an Auf⸗ und Umzügen iſt das Tragen dieſer Armbinden geſtattet. Mit dem Ablauf des gleichen Tages iſt dienſtlich der normale Gruß zu erweiſen. Leſſings„Minna von VBarnhelm Neueinſtudiert im Nationaltheater Als freiwilliger Anhänger Preußens, aus vier⸗ jähriger, unmittelbarer Kenntnis der Armee des großen Königs ſchrieb Leſſing ſein Solbatenluſtſpiel. Nach dem Siebenjährigen Kriege traf man überall auf abgedankte preußiſche Offiziere, an denen ſich die von ihnen in der Kriegszeit bedrängten Bürger durch allerlei Schikane rächten wie der Wirt an dem Major Tellbeim. Zahlreiche unmittelbare Beziehun⸗ gen laſſen die zeitliche Nähe der damaligen Ereig⸗ niſſe und Zuſtände erkennen; der Uebergang vom Söldnertum zur Wehrpflicht erſcheint dabei nicht zu⸗ 10 als einer der wertvollſten geſchichtlichen Hin. weiſe. Dennoch geht das Stück über die zeitliche Gebun⸗ denheit hinaus. Wenn das ſächſiſche Edelfräulein einen preußiſchen Major heiratet, ſo liegt in dieſer Verbindung ein politiſcher Ausgleich, der den dama⸗ ligen Gegenſatz von Preußen und Sachſen weit hin⸗ ter ſich läßt. Dieſer idealen Politik entſpricht der menſchliche Idealismus, der ſich am deutlichſten in der Hauptgeſtalt des Stückes offenbart. Den Soldaten wie er war, haben ſpäter Dichter wie Lenz gezeigt, Im Tellheim ſtellt Leſſing ein Ideal auf die Bühne, nicht nur ſoldatiſcher, ſondern vor allem auch menſchlicher Art. .* Allein, dieſe Forderung der Menſchlichkeit, die ihre geſchichtliche Aufgabe durch die Vorbereitung des Nationalſtagtes längſt erfüllte, würde heute nicht mehr verfangen; ſchon der ſpäte Goethe hat ſie in ſich ſelbſt bekämpft. Ein Tellheim feſſelt uns auf der heutigen Bühne nicht weil, ſondern trotzdem er die Humanität vertritt, und Leſſings große Kunſt be⸗ ſteht darin, daß er ſeinen Mafor bei aller Idealiſie⸗ rung doch zu einem echten Menſchen werden ließ. Der Darſteller kann ihm daher innere Wärme geben und ihn damit dem Zuſchauer greifbar nahe bringen, Erwin Linder, unſer feuer Tellheim, weiß dieſen unmittelbaren Ton allſogleich anzuſchlagen. Seine Sprache beſitzt den vollen Klang, der über⸗ eugt, 5 Offizier die glaubhafte Haltung. In den Szenen mit Minna ſteigert er den ſprachlichen Akzent und igt damit zugleich an, daß der Spielleiter Richard ſeine Geſte verleiht dem friderizianiſchen Dornſeiff die innere Melodie dieſer Proſa wohl vernommen hat. Bei einem ſolchen Werk kommt es darauf an die Stufe feſtzulegen, auf der es ſtiliſtiſch ſteht. Leſſings „Minna“ unterſcheidet ſich äußerlich von den Stücken, die ihr vorangehen, nicht unmittelbar; das Stück erſcheint vielmehr ſeinen Vorläufern gegenüber nur gehobener, von einem idealeren Hauch durchweht. So entſtammen ſeine Hauptfiguren nicht mehr der bürgerlichen Welt, ſondern dem Adel; der ſoldatiſche Charakter der Hauptfigur bedeutet eine Vertiefung der Familienſtücke aus der Zeit vorher. Dieſe Eigenart im Verein mit der von Gundolf unbegreiflicherweiſe geleugneten Shakeſpearegefolg⸗ ſchaft verpflichtet den Regiſſeur, dieſes Stück in die Nähe der großen deutſchen Dramatik der Folgezeit zu rücken. Beim Tellheim der Neueinſtudierung ge⸗ lang das vollkommen. * Die Minna dagegen trägt als Rolle noch manchen Ballaſt mit ſich, der Leſſings ungute Vorbilder er⸗ kennen läßt. Nicht Shakeſpeare, ſondern die Fran⸗ zoſen wirken in den mit allerlei ſchnörkelhaften Wendungen verſehenen Reden des Fräuleins nach, die ſich ihren ehrbeſeſſenen Tellheim denn auch durch das Wort allein nicht zurückgewinnen kann und zu einer Liſt greifen muß; ſie mimt ihm eine Komödie vor. In einem engliſchen Stück ſand Leſſing das bei ihm zu weit getriebene Spiel mit den Ringen vorgebildet, die Handlung der„Minna“ verdankte er einem franzöſiſchen Luſtſpiel, wie er denn bis in die Bildungen einzelner Sätze hinein nach fremden Muſtern arbeitete. Da wirkt es wie eine Befreſung, wenn Minna ſelbſt ihren Tellheim mit dem Mohren von Venedig vergleicht, womit gleichſam verkündet wird, daß der Unnatur der Frastzoſen durch die natürliche Dra⸗ matik des großen Briten geſteuert werden doll. Dieſe Zuſammenhänge zeigen Minnas dramatur⸗ giſche Stelle an. Sie iſt noch zu ſehr nach der über⸗ kommenen Luſtſpielart gebildet und zu wenig durch Shakeſpeares Schule der Menſchenkunſt gegangen, um eine greifbare Rolle zu ſein, wie die Orſina es ſpäter iſt. Sie zeigt bei allen Eigenſchaften, die Leſſing ihr mitgibt, daß eine Geſtalt auch auf der Bühne von der Liebe allein nicht leben kann. Sie hat nur diglogiſchen Wert, dient kaum anderem als der beſſeren Herausarbeitung des Helden Tellheim Deshalb iſt es unendlich ſchwer, dieſer Rolle ohne eigentlichen Umriß zur darſtelleriſchen Kontur zu verhelfen. Jede Schauſpielerin kann darin nur ſich ſebbſt einſetzen, jede wird ausſehen wie Fräulein& oder Mals Minna, aber keine wird die Minna ſein. Eliſabeth Stieler ſprengt wenigſtens nicht den Rahmen der Rolle. Dieſe ſtiefmütterlich behan⸗ delte Künſtlerin, der das Nationaltheater ſeit Jah⸗ ren eine Pentheſilea, eine Medea ſchuldig iſt, beſitzt ſo viel Geſchmack und darſtelleriſche Anpaſſungs⸗ fähigkeit, ihre Heroinenart für die werbenden An⸗ ſprüche des ſächſiſchen Edelfräuleins zu ſammeln, wo ſte mit ihren Mitteln noch ganz andere Arten der Eroberung verkörpern könnte. * Die Kammerjungfer Franziska erſcheint gegen⸗ über ihrer Herrin ungleich wirklichkeitsnäher; dabet hat Leſſing gerade ihr die ſchwere Aufgabe zuerteilt, im Parlando des Luſtſpiels den meiſten dialogiſchen Witz zu entfalten. Annemarie Schradiek erreicht das mit viel Schelmerei. Ihre Ueberlegenheit läßt glücklicherweiſe das Soubrettenhafte ſo mancher Darſtellerinnen dieſer Rolle hinter ſich und verbleibt im Wirkungsbereich des Unmittelbaren, beſonders auch in den köſtlichen Szenen mit Paul Werner. Dieſer, mit dem Namen eines bekannten frideri⸗ zianiſchen Generals ausgeſtattet, wird durch Hans Finohrs kraftvolle Kunſt zu einer handfeſten Figur, die bei aller Idealiſierung auch dieſer Geſtalt das menſchlich Nahe in jedem Augenblick verſpüren läßt. Nimmt man hier noch die fein gezeichnete Offi⸗ zierswitwe von Lene Blankenfeld hinzu, ſo iſt der Weg zum burlesken Teil der Aufführung frei. * Wurde zu Leſſings Zeit die„Minna von Barn⸗ helm“ aufgeführt, ſo blieb das Theater leer, wenn nicht hinterher die gewohnte Seiltänzervorführung ſtattfand. Das Publikum wollte eben ſeinen Spaß. Dabei hat Leſſing in ſeinem Stück den Spaßmacher durchaus nicht vergeſſen. Er tritt vornehmlich in der Geſtalt des Dieners Juſt hervor. Allein, was iſt hier aus dem gefräßigen Bedienſteten des früßeren Luſt⸗ ſpiels geworden! Ein ehrlicher, kreuzbraver Kerl, der ſich noch ſo flegelhaft aufführen mag, aber doch der echte Knecht ſeines edelmütigen Herrn bleibt. Der Humor dieſer Figur, wie überhaupt das Hu⸗ morige, erhält dieſes Stück fang, und deshalb dorf Pferderennen, wie es die Darſtellung in dieſen Parzzen mit kräftigen Mit⸗ teln arbeiten. Solche ſtanden dem Regiſſeur in unſerm Meiſterkomiker Ernſt Langbeinz zur Verfügung, und er hat ſie weidlich genutzt, Langheinz ſtellt ſeinen Juſt in der vollen Breite ſeines ſaftigen Humors auf die Bühne. Bei aller Treuherzigkeit, die er rührend verkörpert, bleibt er der echte Spaßmacher. Er findet dabei eine im Original gar nicht vor⸗ geſehene Ergänzung in Joſeph Offenbach, der den Wirt aus der Sphäre der Beuntelſchneiderneugier heraushebt und ein behend ſerviles Männlein aus ihm macht. Die Szene, in der er Minnas Erregung nach Tellheims Weggang ſchildert, wird zum virtuo⸗ ſen Solo. Ganz in die Sphäre der Komik iſt der nicht minder virtuoſe Riceaut von Willy Birgel ge⸗ zogen, dex den zweifelhaften Glücksritter auch in der Maske ausgezeichnet verkörpert. Für die Vorbereitung des Stückes, deſſen drama⸗ tiſche Verzahnungen eine Kunſtſertigkeit ohnegleichen offenbaren, ſtand anſcheinend wenig Zeit zur Ver⸗ zuſtande, der das nicht ſehr gut beſuchte Haus mit. Vergnügen folgte. Die Jugend war wieder verhält⸗ nismäßig ſtark vertreten, und man kann nur wün⸗ ſchen, daß dieſe Jugend nach oben keine Grenzen kennt; denn den eigentlichen Genuß eines ſolchen Meiſterſtückes hat doch wohl nur der, der außerhalb aller an ſich ſtets zu reſpektierenden Schulzuſammen⸗ hänge die kunſtyolle Menſchlichkeit dieſes Werks auf ſich wirken läßt. Er wird ebenſo begeiſtert Beifall klatſchen wie die jugendlichen Zuſchauer am Sams⸗ tag abend. Dr. K. OArioſtfeier in Ferrara. Wie uns unſer römi⸗ ſcher Vertreter ſchreibt, iſt das Programm für die diesjährige Jahrhundertfeier Arioſts in Jerrara nunmehr ſeſtgeſetzt worden. Die Feierlichkeiten be⸗ ginnen am 7. Mai mit der Eröffnung einer Aus⸗ ſtellung der ferrareſiſchen Renaiſſancemalerei und Aufführung von Richard Wagners„Walküre“, Im Juni folgen Ausſtellungen der modernen Künſt⸗ ler Oberitaliens. Die königliche Akademie wird in Ferrara eine Feſtſitzung abhalten, in der Giulio Ber⸗ toni über Arioſt ſprechen wird. Schließlich wird der Palio di San Giorgio in hiſtoriſchen Koſtümen abge⸗ halten, ein ſchon im 15. Jahrhundert übliches auch andere talteniſche Städ kennen. ö„. 5 jetzt, oder ſogar ſich noch verringert, werden wir nichds 4 fügung; dennoch kam eine ordentliche Geſamtleiſtung om 2 es, alten einem t den rheb⸗ No⸗ Wir , um und iuter⸗ per- iative ehren aren⸗ t wie nichde chen enken zeiten ſchaft, ung tung nten, ö g ⸗ erden okra⸗ ſon⸗ anz f In aus⸗ hin eiche wird mien den roße wir en rden ein Zah⸗ unen. 5 Die A⸗Klaſſe umfaßte die Lehrlinge im und* Montag, 20. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe te/ Nummer 138 —— 3. Sei Der Reichsberufsweltkampf des 5 In Mannheim waren etwa 100 Lehrlinge und Junggehilfen beteiligt In mehreren Zimmern des Heimes der Orts⸗ druppe Mannheim des Deutſchnatio⸗ nalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes wurde am geſtrigen Sonntag der Berufswett⸗ kampf ausgetragen, den der Do alljährlich in Deutſchland und Oeſterreich veranſialtet. Unter Führung des Gaujugendführers Seiler, an der u. a. als Vertreter des Protektors der Wettkämpfe im Gau Baden, des kommiſſariſchen Kultusminiſters Dr. Wacker, Prof. Kraft, Gauvorſteher Menth, Ortsg ruppenobmann Kaiſer und mehrere wenere Funktionäre der Ortsgruppe teilnahmen, wurde kurs nach halb 11 Uhr ein Rundgang durch die Räume angetreten, in der ſich etwa 100 Prüflinge bereits in voller Tätigkeit befanden. Der Wettkampf war überall in drei Klaſſen eingeteilt. 1. Lehr⸗ jahre, die B⸗Klaſſe die Lehrlinge im 2. und 3. Lehr⸗ jahre und die C⸗Klaſſe die Junggehilfen. Pflicht⸗ fächer waren in allen drei Klaſſen: Situationsauf⸗ gabe und Fragen, deutſcher Auſſatz und kaufmän⸗ niſches Rechnen, Wahlfächer Kurzſchrift, Fremdſpra⸗ chen, Buchhaltung und Wirtſchaftsgeographie. Das Aufſatzthema lautete in der A⸗Klaſſe„Was veran⸗ laßte Sie, den Kaufmannsberuf zu ergreifen?“, in der B⸗Klaſſe„Was unternehmen Sie innerhalb und außerhalb des Geſchäfts, um vorwärts zu kommen?“ und in der C⸗Klaſſe„Die Welt des Jungkaufmanns im Notjahr 1933“. Hier waren in dem Aufſatz vor allem folgende Geſichtspunkte zu bearbeiten: Wo⸗ mit werden Sie in Ihrer Firma beſchäftigt? Be⸗ friedigt Sie Ihre Tätigkeit? Wie, wo und mit welchen Menſchen verbringen Sie Ihre Freizeit? Welche Gedanken machen Sie ſich über Ihre Zu⸗ kunft? Was unternehmen Sie, um dieſe Ihre Ueberlegungen in die Tat umzuſetzen? Wie ſtark wirkt ſich die gegenwärtige Not auf Ihre Familie aus? Halten Sie eine politiſche Orientierung des Jungkaufmanns für notwendig? Der Aufſatz mußte in allen Abteilungen in einer Stunde fertiggeſtellt werden. Vom oberſten Stock, in dem ſich der Berufswett⸗ kampf abſpielte, begaben ſich die Teilnehmer an dem Rundgang in die im zweiten Stock gelegene Stellen vermittlung, in der Bezirksleiter Franz die Organiſation dieſer wichtigen Abteilung erläuterte. Die Stellen⸗ vermittlung iſt als ſogenannte nichtgewerbsmäßige Stellen vermittlung anerkannt und den öffentlichen Arbeitsnachweiſen gleichberechtigt. Für die Vor⸗ ſchläge von Bewerbern für die zur Beſetzung auf⸗ gegebenen offenen Poſten iſt nur maßgebend der Grundſatz: Eignung entſcheiset. Unter allen Arbeitsnachweiſen iſt die Vermittlung von Kauf⸗ mannsgehilfen der am weitaus ſchwierigſte. Das findet ſeine Begründung in der Verteilung der Kaufmannsgehilfen in allen ſozialen Stellungen dteſes Berufsſtandes. Man findet den Kaufmanns⸗ gehilfen ſowohl hinter dem Ladentiſch des Einzel⸗ handels als auch in leitender Stellung des großen Induſtrie⸗ und Handelsbetriebes. Von den Kaufmannsgehilfen werden weiter oft gleichzeitig die verſchiedenſten Kenntniſſe auf warenkundlichem und bürotechniſchen Gebiet, in Fremoͤſprachen uſw. verlangt. Dieſe Vorausſetzungen erfordern eine Spezial⸗ technik im Vermittlungsdienſt, die der DoaV. in ſeinem, ihm patentrechtlich geſchützten, Sichtbogenſyſtem nachzuweiſen vermag. Die Anordnung der von den einzelnen Bewerbern aus⸗ gefertigten Bewerbungsvordrucke in dieſem Sicht⸗ bogenſyſtem ermöglicht es in allerkürzeſter Zeit, hunderte, ja tauſende von Bewerbungen nach über 500 verſchiedenen Geſichtspunkten perſönlicher und fachlicher Art zu überſehen. Die Kenntniſſe und Fähigkeiten der Bewerber treten durch farbige Sig⸗ nale am Sichtrand der Kartei in Erſcheinung, ſo daß durch das Verfolgen dieſer Signale ermöglicht wird, für jeden Vermittlungsauftrag die Bewerber feſt⸗ zuſtellen, die den geſtellten Anforderungen in jeder Hinſicht gerecht werden. Der Wert dieſes Syſtems liegt neben der ſicheren Erfaſſung jedes einzelnen Bewerbers in der raſchen Vorſchlagsmöglichkeit und Erledigung der Vermittlungsaufträge. Anerkennung der Verbanodsgrundſätze Im Saale des Ortsgruppenheims fand alsdann die offizielle Begrüßung der Teilnehmer an der Beſichtigung ſtatt, an der mit den Mitgliedern der Schule für Politik auch die Prüflinge des Berufs⸗ wettkampfes teilnahmen. Gaujugendführer Seiler begrüßte einleitend Prof. Kraft als Vertreter des Staatskommiſſars Dr. Wacker, die Vertreter der Preſſe, den Vertreter des Verkehrsvereins, Direktor Hieronymi, Gauvorſteher Menth, Auſfſichts⸗ ratsmitglied Schmitt und Ortsgruppenvorſteher Kaiſer, um alsdann darauf hinzuweiſen, daß am geſtrigen Sonntag an 400 Plätzen Deutſchlands und Oeſterreichs männliche Kaufmannslehrlinge und Junggehilfen bis zum 22. Lebensjahre in vierſtün⸗ diger Arbeit an dem Berufswettkampf teilgenommen hätten, den der D. H. V. ſchon über ein Jahrzehnt durchführt. Zum erſten Male ſei dieſer Kampf in dieſem Jahre überall einheitlich an einem Tage nausgefochten worden. Der Redner verbreitete ſich alsdann über den Sinn der Veranſtaltung, wobei er u. a. folgendes ausführte: Wir haben un⸗ zählige Beweiſe dafür vorliegen, daß die Ausbildung des Kaufmanns nicht mehr den Auforderungen des Berufes entſpricht. Jeder kann ſich davon über⸗ zeugen, daß die Ausbildung des Lehrlings oft un⸗ vollkommen iſt. Deshalb iſt es notwendig, Möglich⸗ keiten zu ſchaffen, die die Ausbildung in Schule und Lehre ergänzen. Aus dieſer Ueberlegung heraus ſind die Berufswettkämpfe entſtanden, bei denen jeder Teilnehmer erkennen ſoll, welche beruflichen Lücken in ſeinem Können vorhanden ſind, die ausgemerzt werden müſſen. Heute nachmittag ſetzt bereits die Arbeit der Prüfungsausſchüſſe ein, die in ernſter Arbeit ſich bemühen, die Leiſtungen ſo zu bewerten, daß jeder einzelne Teilnehmer am Wettkampf weiß, wo noch Lücken in ſeinem beruflichen Wiſſen vor⸗ handen ſind. Der zweite und wichtigere Teil der Arbeit iſt der Aufbau auf den Erfahrungen des Berufs⸗ wettkampfes. In dieſer Beziehung iſt auf die 800 Schein⸗ firmen hinzuweiſen, die weit über Deutſchland hinaus ihre Verbindung bis in überſeeiſche Länder ausgedehnt haben. Dieſe Scheinfirmen werden völlig in den Dienſt der Fortbildung geſtellt. Wir fordern immer wieder Pflichterfüllung im Kleinen, weil wir ſehen, daß die wieder auf⸗ ſtrebende deutſche Wirtſchaft den leiſtungsſtarken Kaufmannsgehilfen braucht, der der Ueberzeugung iſt, daß auch die kleinſte Arbeit an ihrem kleinſten Platz ihren Sinn hat. Berufsfreude und Ver⸗ antwortungsbewußtſein müſſen jeden Kaufmannsgehilfen auszeichnen. Wir ſind als völ⸗ kiſche und nationale Standesbewegung mit dem deut⸗ ſchen Leben verwurzelt. In tauſenden von kleinen Arbeitsgemeinſchaften tritt immer deutlicher die Er⸗ kenntnis hervor, daß wir unſere Arbeit nicht im Standesintereſſe leiſten, ſondern für das Volks⸗ ganze. In dieſer Beziehung iſt vornehmlich auf die Schule für Politik hinzuweiſen, die ſeit Wochen zuſammenkommt und auch an allen anderen Orten des Gaues arbeitet. Die Zehntauſende, die ſich zum Berufswettkampf zuſammengefunden haben, legen uns die Verpflichtung auf, dafür zu ſorgen, daß die alten Tugenden Diſziplin, Pflichterfüllung und Verantwortungsbewußtſein neu erſtehen.(Leb⸗ hafter Beifall.) Profeſſor Kraft⸗Karlsruhe dankte im Namen der kommiſſariſchen Regierung für die freundliche Einladung und perſönlich für den liebenswürdigen Empfang. Der Kommiſſar des Mi⸗ niſteriums für Kultus und Unterricht Dr. Wacker laſſe ſagen, daß er mit ganz beſonderer Befriedi⸗ gung und Genugtuung das Protektorat über den Berufswettkampf für den Gau Baden übernommen habe. Er werde nie vergeſſen, daß der DHV. die älteſte nationale Gewerkſchaft iſt, die den Kampf gegen die freien Gewerkſchaften in dem Augenblick aufgenommen hat, als dieſe ſich dem Marxismus ganz und gar verſchrieben hatten. Man werde ſich ſtets daran erinnern, daß der Da den völkiſchen Gedanken von Anfang an hochgehalten und Leute in ſeinen Reihen nicht geduldet hat, die ſich nicht bewußt als Deutſche fühlten. Die National⸗ ſozialiſten begrüßten es aber auch, daß der DHV die alten Farben ſchwarz⸗weißrot, für die Millionen deutſcher Soldaten gekämpft und geſtor⸗ ben ſind, in den Zeiten der Not hochgehalten, daß er nicht den Einflüſterungen ſtattgegeben habe, die Farben umzuändern, weil es gefährlich war, dieſe Farben beizubehalten. Er habe heute geſehen, daß der DHV in ganz großartiger Weiſe das Syſtem der geiſtigen Ausbildung mit den praktiſchen Erforder⸗ niſſen verquicke. Bei einigen Stichproben habe er ganz ausgezeichnete Arbeiten feſtſtellen können. Er könne nur verſichern, daß die Regierung alle Be⸗ ſtrebungen in dieſer Hinſicht mit allen Kräften unter⸗ ſtützen werde und er wünſche dem DHV ein weite⸗ res Blühen, Wachſen und Gedeihen. Wenn in den letzten Jahren die Leitung des Do in den einzelnen Bezirken oder Gauen Schwierigkeiten gehabt habe, die erwähnten Grund⸗ gedanken in die Praxis ohne Konzeſſionen und Kompromiſſe umzuſetzen, ſo würden jetzt dieſe Schwierigkeiten nicht mehr vorhanden ſein, denn das, was in den Märztagen 1933 erkämpft wurde, ſei nichts anderes als das, was der DHV eigentlich wolle und wünſche. Er müſſe mit ganz beſonderer Befriedi⸗ gung feſtſtellen, daß Tauſende und Abertauſende, ja daß die weitaus größte Mehrzahl der Mitglieder des DoW an dieſem Siege im März 1933 aktivpſten An⸗ teil genommen habe. Der DoW habe ſich auch ſofort in ſeiner Geſamtheit hinter die neue Regierung ge⸗ ſtellt. Der Redner ſchloß ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem Hoch auf den Reichskanzler Adolf Hitler und auf unſer gelieb⸗ tes deutſches Vaterland. Im Anſchluß daran ſangen die Verſammelten das Lied„Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd.“ Dann begaben ſich die Teilnehmer am Berufswett⸗ kampf an ihre Arbeit zurück, während ſich die Lei⸗ tung der Ortsgruppe des DH mit den Ehrengäſten in der Reſtaudation des„Deutſchen Hauſes“ zum weiteren regen Gedankenaustauſch vereinigte. Sch. Maria Müller von der Städt. Oper und Staatsoper Berlin, Metro- politan Oper Newyork, singt diesen Dienstag, den 21. März, im 7. Akademie-Konzert im Musensaal. Aprilwetter im März Es war geſtern nicht ratſam, ohne Regenſchirm auszugehen, denn das Wetter war launiſch wie im April. In ſtetem Wechſel folgte Regen auf Sonnen⸗ ſchein, vor allem am Nachmittag. Am Vormittag war der Himmel völlig bedeckt, aber er hielt wenigſtens ſeine Schleufen geſchloſſen. Trotz dieſer unſicheren Witterung ließen ſich viele Spaziergänger nicht ab⸗ halten, in den Anlagen feſtzuſtellen, daß der Früh⸗ ling nunmehr ſichtlich ſeinen Einzug hält. Die jüng⸗ ſten Niederſchläge haben die Vegetation mächtig ge⸗ fördert. Auf dem Paradeplatz ſchimmert das helle Gelb der Forſythienblüten. Die Sträucher beginnen ihr zartgrünes Gewand anzulegen. Wer am Palmen⸗ haus vorbeigeht, kann ſich am Schneeglöckchen und am verſchiedenfarbigen Krokus erfreuen. Wie uns bahnamtlich mitgeteilt wird, war der Ausflugsverkehr vormittags ſchwach, nachmit⸗ tags mäßig, der Reiſeverkehr den ganzen Tag übe ruhig. Der ſtille Sonntag kam auch in dem Stadt⸗ beſuchsverkehr zum Ausdruck, der unbedeutend war. Die Konfirmationen beginnen In der Friedens-, Luther⸗ und Trinitatiskirche fanden am geſtrigen Sonntag die erſten Kon⸗ fir mationen ſtatt. In feierlichem Zuge, ge⸗ führt von dem Geiſtlichen und den kirchlichen Ver⸗ tretern, zogen die Konfirmandinnen und Konfir⸗ manden in das feſtlich geſchmückte Gotteshaus, in das ſich außer den Angehörigen auch zahlreiche Ge⸗ meindeglieder eingefunden hatten. Insbeſondere wies die Trinitatis kirche eine überwältigende Fülle auf. Organiſt Nagel löſte mit einem mit tiefer Innigkeit wiedergegebenen Präludium von J. S. Bach eine feſtliche Stimmung aus. Nach Gebet und Lobgeſang folgte die Anſprache des Stadt⸗ pfarrers Speck. Anſchließend daran ſegnete der Geiſtliche 29 Knaben und Mädchen ſeiner Jungbuſch⸗ pfarrei ein. In der Friedenskirche wurden von Landes⸗ kirchenrat Bender 28 Mädchen und 27 Knaben eee eee, Uebung der Freiwilligen Sanitätskolonne Waldhof Am Sonntag vormittag hielt die Freiwillige Sanitäts⸗Kolonne Waldhof ihre erſte Frühjahrs⸗Uebung auf dem Gelände der Eſtol⸗A.G. in der Frieſenheimerſtraße ab. Zu Grunde lag folgende zeitgemäße Idee: Die Mann⸗ ſchaft hatte feſtgelegten Oroͤnungsdienſt im Depot, war aber durch überraſchend ſtark auftretenden Regen am Ausmarſch verhindert. Während die Mannſchaft im Depot praktiſche Verbandslehre erhielt, erfolgte der Anruf: Erdbeben in der Eſtol⸗Fabrik, zahlreiche Ver⸗ wundete. Das Lager des freiwilligen Arbeitsdienſtes auf der Frieſenheimer Straße(Verein zur Umſchulung frei⸗ williger Arbeitskräfte) ſtellte die durch das Erdbeben Verletzten. Als der Kolonnenarzt Dr. Kukes und Direktor Zeck von der Eſtol eingetroffen waren, gab Kolonnenführer Schuſter das Zeichen zum Beginn der Uebung. Die freiwillige Sanitätskolonne wurde durch Fernſprecher benachrichtigt. Schon nach acht Minuten erſchien das Auto mit Mannſchaften, Trag⸗ bahren und Material vor dem Tore. Dasſelbe Auto holte die zweite Mannſchaft ab und traf wieder nach nur weiteren 8 Minuten auf dem Unfallplatze ein. Bis zum Eintreffen der Sanitätsmannſchaften hatten ſich die Verletzten in die Räume auf ihre Plätze begeben. Es war ſehr intereſſant, dem Auf⸗ ſuchen der Verwundeten und Verletzten zuzuſchauen. Angenommen wurde vom Kolonnenführer, daß ſeine Mannſchaften bei der Größe des Unglücks nicht aus⸗ reichen würden. Er ſandte deshalb einen Horniſt auf die Frieſenheimer Inſel, um die gerade dort übende Sanitätskolonne Sandhofen zur Hilfeleiſtung zu rufen. Schon nach wenigen Minuten traf dieſe im Lauf⸗ ſchritt mit ihren Tragbahren ein. Es war nun ein Wetteifern bei der Aufſuchung der Verletzten. In ganz kurzer Zeit waren alle auf den proviſoriſchen Verbandsplatz gebracht worden, nachdem jedem Ein⸗ zelnen die Verbände angelegt worden waren. Jeder Verletzte hatte ſeine Verwundung auf einem an⸗ gehefteten Zettel ſtehen, ſo daß jeder einzelne Sani⸗ täter vollſtändig nach eigenem Ermeſſen handeln mußte. Auf dem Verbandsplatz wurden die Ver⸗ wundeten in eine Reihe gelegt. Man ſah kompli⸗ zierte Knochenbrüche, Schädelfrakturen, Hand⸗ und Bein verletzungen, Quetſchungen, Verbrennungen u. a. m.. Der Kolonnenarzt hielt im Beiſein beider Ko⸗ lonnen die Beſprechung ab. An jeder Bahre ſtanden die Sanitäter, die die Verwundeten gefunden, be⸗ handelt und transportiert hatten. Jeder mußte berichten, wie und warum er dieſen oder jenen Verband angelegt hatte. Die Antworten zeigten, daß die Sanitäter der großen Aufgabe, die ihnen geſtellt worden war, vollauf gewachſen waren. Dies beſtätigte denn auch der Arzt, wobei er auch auf das ſchnelle Herbeieilen ganz beſonders hinwies. Auf ſein Lob kann die Freiwillige Sanitätskolonne Waldhof beſonders ſtolz ſein. Auch Direktor Zeck von der Eſtol dankte beiden Mannſchaften und wies auf das immer gute Einvernehmen zwischen Fabrik und Kolonne hin. Beſonders dankte er noch dem freiwilligen Arbeitsdienſt für das Stellen der Leute. Es waren zwei lehrreiche Stunden, die auch dem Laien eindringlich bewieſen, welcher Hingabe es bedarf, ſich immer in den Dienſt des Nächſten zu ſtellen. Ela. konfirmiert. Die Feier wurde noch durch die Mit⸗ wirkung des Evangeliſchen Poſaunenchors verſchönt, der vor dem Gotteshaus den Einzug mit einem Choral begleitet hatte. In der Lutherkirche ſegnete Stadtpfarrer Frantzmann 29 Mädchen und 21 Jungens ein. An der muſikaliſchen Umrah⸗ mung beteiligten ſich wie immer die Kirchenchöre. Verkehrsunfälle Am Samstag mittag geriet auf dem Rheindamm bei Kirſchgartshauſen ein 6 Jahre alter Knabe aus noch nicht völlig geklärter Urſache unter das Hinter⸗ rad eines Pferdefuhrwerkes. Das Kind, das einen doppelten Bruch des linken Unter⸗ ſchenkels erlitt, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Auf der Kunſtſtraße wurde am Samstag bet der Ingenieurſchule ein 80 Jahre alter Rentner von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geſchleu⸗ dert. Der Verunglückte, der einen Bruch des rechten Unterarmes, eine Bruſtquetſchung und eine Verletzung unter dem rechten Auge davontrug, wurde von zwei SA⸗Männern dem nächſten Arzt zu⸗ geführt und dann nach ſeiner Wohnung verbracht. Der Radfahrer entkam nuerkannt. * Schulfrei am 21. März in Baden. Amtlich wird mitgeteilt: Der Staatskommiſſar für das Mini⸗ ſterium des Kultus und Unterrichts hat auf Erſuchen des Reichsminiſters des Innern angeordnet, daß aus Anlaß des Zuſammentritts des erſten im neuen Geiſte gewählten deutſchen Reichstages am Dienstag, 21. März in allen Schulen Badens der Unterricht ausfällt. * Sommertagszug auf dem Lindenhof. Die Muſik⸗ Vereinigung Linden hof(Kapelle Krug) wird auch dieſes Jahr wieder auf dem Lin⸗ denhof und zwar am 26. März, bei ſchlechtem Wetter am 2. April, einen Sommertagszug veranſtal⸗ ten. Da erfahrungsgemäß Pferdegeſpanne in einem Kinderzug gefahrbringend ſind, wird von dem Mit⸗ führen von Wagen Abſtand genommen. In Heidel⸗ berg kennt man dies ſeit Menſchengedenken garnicht anders. Aus beſonderen Gründen ſieht die Muſik⸗ Vereinigung von Haus⸗ und Straßenſammlungen ab. Freiwillige Spenden nimmt Herr Krug, Windeckſtraße 49, gerne entgegen. * Wiederſehensſeier der Ster. Infanterie⸗Regiment Landgraf Heſſen⸗Kaſſel(1. kurheſſ.) Nr. 81 in Frankfurt am Main weiht am Pfingſtſonntag(4. Juni) ſein Denkmal für die Gefallenen im Weltkriege aus ſeinen Reihen und aus den Reihen ſeiner Kriegs⸗ Das ehemalige Friedrich I. von formationen. Mit der Denkmalsweihe wird eine Wiederſehensfeier in den Tagen vom.—5. Junt verbunden. Alle ehemaligen 8ler werden hierzu herzlich eingeladen. Anfragen an Inſpektor Frank, Frankfurt a.., Schieleſtraße 26. Veranſtaltungen * Das 7. Akademiekonzert. Die Leitung des am Diens⸗ tag, den 21. März ſtattfindenden 7. Akademtekonzert wird an Stelle des beurlaubten Generalmuſikdirektors Joſeph Roſenſtock der Generalmuſikölrektor der Stadt Bremen Profeſſor Ernſt Wendel übernehmen. Profeſſor Wen⸗ del, der als vornehmer Muſiker und hervorragender Diri⸗ gent in der ganzen muſikaliſchen Welt in hohem Anſehen ſteht, erſcheint an dieſem Abend zum erſten Male am Dirigentenpult in Mannheim. Das Programm erfährt durch dieſen Wechſel keinerlei Aenderung. Soliſtin bleibt die berühmte Sopraniſtin Mario Müller. * Lichtbilder⸗Vorträge. Ueber die Entſtehung und Ver⸗ hütung von Fuß⸗ und Beinbeſchwerden, über richtiges und alſches Schuhwerk ſpricht am heutigen Montag nachmittags und abends im„Caſinofaal“ eine geprüfte Schweſter der Supinator⸗Zentrale, Frankfurt a. M. 7 Nee N Ideale Nähr- und Kräftigungsmittel — für Jung und Alt Erhalte 1 Ather Orsgerien is Bab TFUTNAAHR Darm-, Leber- u. Nierenlelden Pensionen in jeder Preislage Zucker-, Gallen-, Magen-,; Pauschalkuren, Sanatorien, Hotels, 555 Jahre Klin. geleitete An- stalt für innere Krankheiten Uellquellen im Hause Kurhotel, Pens. v. RM 10, ab Kurvilla Uuellenhof, von RM..- ab KURSANATORIUN Alle physikal. Heilmittel— Röntgen- und Stoffwechsellaboratorien Volle diätetische Verpflegung, normale ärztliche Behandlung einschl. Thermalbadekur von RM 16.50 ab Leit. 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Um näheren Aufſchluß über den Verlauf des Heimat⸗ tages zu bekommen, hatte der Verband der Württemberger Vereine Deutſchlands die Vorſitzenden und Vertreter der lanbdsmannſchaft⸗ lichen Vereinigungen zu einer Tagung nach Mann⸗ heim eingeladen, die am Samstag und Sonntag einen ſehr befriedigenden Verlauf nahm. Einzelheiten wurden bereits in einer internen Sitzung am Sams⸗ tag beſprochen, ſodaß bei der Zuſammenkunft am Sonntag vormittag im Wartburg hoſpiz ein feſt⸗ ſtehendes Programm, das kaum noch Aenderungen erfahren dürfte, bekanntgegeben werden konnte. Der erſte Vorſttzende der Mannheimer Vereinigung der WMürtemberger, Albert Thollembeck, entbot ein herzliches„Grüß Gott“ und begrüßte ganz beſonders den Vorſitzenden der Vereinigung Heimattag, den Schriftſteller Auguſt Lämmle, ſowie die Vertreter der Vereine Münſter(Weſtf.), Köln, Berlin, Mainz, Durlach, Baden⸗Baden, Saarbrücken, Pirmaſens, Darmſtadt, Würzburg und Lörrach. Herr Thollembeck umriß dann in wenigen Worten, was der Schwäbiſche Heimattag für die Schwaben bedeutet, die bei dieſer Gelegenheit in die Heimat zurückgeführt werden ſollen. Seine Bitte galt einer ſtarken Werbung, da⸗ mut der Heimattag zu einer machtvollen Kundgebung werden wird. Das Programm des Schwabentages Hierauf ergriff Herr Auguſt Lämmle das Wort, um die Grüße der Heimat zu überbringen und mit warmen Worten die Schönheiten des Schwabenlan⸗ des zu ſchildern. Der Redner gab einen dichteriſch beſchwingten Rückblick auf die Geſchichte des Landes, erzählte von dem nordiſchen Volk im Süden Deutſch⸗ lands, berichtete aus der Zeit der Hohenſtaufen, von der wirtſchaftlichen Entwicklung und von der alt⸗ württembergiſchen Grundlage, auf der das heutige Württemberg ſteht. Der Schwabe hat überall Wur⸗ zeln geſchlagen. Die Württemberger können mit Recht von ſich ſagen, daß ſie mit dem Herzen ſchwä⸗ biſch, mit dem Kopfe aber Deutſche ſind. Fahnen und Blumen werden die Gäſte begrüßen, die Herzen weit geöffnet ſein. Keine Gelder aus öffentlichen Mitteln werden beanſprucht, denn das gebietet die Not der Zeit. Es ſoll ein Feſt geben, das in die Tiefe geht. Am Pfingſtſamstag treffen die Teilnehmer ein. Sonderzüge aus allen Teilen des Reiches und aus dem Ausland kommen nach Stuttgart. Im Hotel Marquardt treffen ſich um halb 5 Uhr die Vorſtände der Landsmannſchaften zur Begrüßung, bei der auch die Staatsregierung vertreten ſein wird. Am Abend werden an ſechs Stellen Begrüßungsfeiern ſtattfinden. Der Eintritt iſt überall frei, ſofern das ausgegebene Feſtabzeichen getragen wird. Jeder Teilnehmer am Heimattag kann unter den Ver⸗ anſtaltungen nach ſeinem Geſchmack wählen. Im Cannſtatter Kurſaal bringen die Mannheimer Schwaben neben Chorgeſängen das Trachtenſpiel „Hie gut Württemberg allewege“ zur Aufführung. Bei allen Veranſtaltungen werden Vertreter der Stadt oder des Staates das Wort zu einer Anſprache ergreifen. Der Pfingſtſonntag wird durch feſtliches Glocken⸗ geläute eröffnet, an das ſich in den Kirchen beider Konfeſſtonen Feſtgottesdienſte anſchließen. Um halb 11 Uhr iſt auf dem Schloßplatz eine große öf⸗ fentliche Begrüßungsfeier mit Anſprachen und Chören. Anſchließend an dieſe K undgebung, deren Dauer 40 Minuten nicht überſt gt, finden in beiden Häuſern des Lank Morgen⸗ feiern ſtatt, bei denen auf die eutung des Ta⸗ ges hingewieſen wird. Der Feſtzug um 3 Uhr ſoll den Höhepunkt des Heimattages bringen. Die Bauern aus ganz Württemberg werden ihre Trachten zeigen. Landwirtſchaft, die Induſtrie und Gewerbe ſtellen Gruppen und Feſtwagen. Wendepunkt des Zugweges werden Geſangvereine Aufſtellung nehmen und Chöre zum Vortrag brin⸗ gen. Mit dem Feſtzug finden die offiziellen Stutt⸗ garter Veranſtaltungen ihren Abſchluß. Am Abend des Sonntags veranſtaltet das Landestheater Feſt⸗ vorſtellungen. Auch iſt Gelegenheit gegeben, ſich in geſelligem Kreiſe zu treffen. Da der Schwäbiſche Heimattag keine Stuttgarter Angelegenheit iſt, ſollen alle Teilnehmer am Montag ihre engere Heimat aufſuchen. Die Ulmer fahren nach Ulm, die Heilbronner nach Heilbronn uſw. In allen Städten und Dörfern ſind weitgehende Vorbereitungen getroffen, um die Landsleute würdig empfangen zu können. So hat Marbach eine Huldigung für Schiller vorbereitet. In Ulm wird das Fiſcherſtechen abgehalten, in Freudenſtadt ein Volksfeſt ſtattfinden. Herr Thollembeck dankte dem Redner für die Ausführungen, die erkennen ließen, daß der Schwäbiſche Heimattag zu einem großen Feſt wer⸗ den wird. Die Teilnehmer der Tagung beſchloſſen, dem Württembergiſchen Staatspräſidenten Murr ein Hulbigungstelegramm mit dem Gelöbnis der Heimattreue und der ewigen Verbundenheit mit der Heimat zu übermitteln. Ein Telegramm ging auch an den erſten Landesverbandsvorſitzenden, Stadtrat Buſch⸗Worms, der am Erſcheinen verhindert war. Schließlich feierte man noch den Senior der Vor⸗ ſitzenden, Redakteur Haag⸗ Würzburg, der mit humorvollen Worten für die Ehrung dankte. Herr Schneider ⸗ Weinheim bat, alle Kräfte für den Heimattag einzuſetzen, damit dieſer einen durchſchla⸗ genden Erfolg erzielt. Herr König ⸗Heidelberg⸗ Rohrbach ſprach nochmals den Dank an den Redner Auguſt Lämmle aus. Mit einem begeiſtert aufge⸗ nommenen Hoch auf das Schwabenland, fand die Tagung ihren Ausklang. Der Geſangverein der Württember⸗ ger ließ es ſich nicht nehmen, einige Chöre unter Leitung von Muſikdirektor Emil Steh ausgezeich⸗ Am net zum Vortrag zu bringen. Eine Morgenfeier veranſtaltet vom Mannheimer Mutterſchutz Kleine Mädchen und große Künſtler betraten ab⸗ wechſelnd das Podium des großen Harmonie⸗Saales und ſtellten ſich hilfsbereit in den Dienſt der Müt⸗ tererholungsfürſorge des Mannheimer Mut⸗ terſchutzes e. V. Zur Hälfte wurde das Pro⸗ gramm von Singkreiſen der Mannheimer Volksſchule beſtritten, die in vorbildlicher Diſatplin eine ganze Rethe von Volksweiſen und volkstümlichen Weiſen von anerkannten Meiſtern des Vokalſatzes friſch und fröhlich vortrugen. Zum wohlverdſenten Erfolg trug weſentlich bei, daß die vielen kleinen Sängerinnen aus dem Gedächtnis fangen. Beſonderes Lob verdient die reine In⸗ tonation und die deutliche Ausſprache, ſowie die ſorgfältige Auswahl der Lieder, die dem kindlichen Fühlen vorzüglich angepaßt waren. In die Leitung teilten ſich die Herren Karl Hofmann und Rud. Dick, deren Weiſungen die Kinder bereitwilligſt folgten. Vom Mannheimer Nationaltheater hatten ſich viele Künſtler zur Mitwirkung bereit erklärt. So ſang Guſſa Heiken mit Heinrich Kuppinger das Duett Micaela— Don Joſé aus Carmen, wobei ſich ihr quellfriſcher Sopran mit dem leuchtenden Tenor zu ſchönem Zwiegeſang vereinigte. Zugleich bot ſich Gelegenheit zu einer Brahmsfeier, indem ſich Nora Landerich mit drei ſehr geſchickt ge⸗ wählten Mädchenliedern(„O verſenk“, dem ſerbi⸗ ſchen und dem Mädchenlied:„Auf die Nacht in der Spinnſtube“) einſtellte, wobei nicht nur ihre erleſene Stimmkunſt, ſondern auch ihr reifes Verſtändnis vorteilhaft zur Geltung kamen. Beſonders will⸗ kommen waren die reizenden, viel zu ſelten zu Ge⸗ hör gebrachten Liebeslieder⸗Walzer op. 52 von Brahms, geſungen von Guſſa Heiken, Nora Lande⸗ rich, Heinrich Kuppinger und Wilh. Trie⸗ off, am Klavier vorzüglich begleitet von Kapell⸗ meiſter Dr. Cremer. Die reizenden Walzer, urſprünglich für Klavier vierhändig, beweiſen am beſten, wie behaglich ſich der ctorddeutſche Brahms in der weichen, warmen Luft der Kaiſerſtadt Wien fühlte. Beſondere An⸗ erkennung verdient Nora Landerich, die obwohl in letzten Augenblick eingeſprungen, doch den heiklen Altpart mit ſorgfältiger Anpaſſung vortrug. Es war ein Genuß ſeltener Art, den vier gepflegten Stim⸗ men, deren jede ihren Sonderreiz behauntete, zuzu⸗ hören. In dieſer Morgenfeier lernte das Publikum Kammerſänger Trieloff auch als Balladenſänger kennen, der in Löwes„Erkennen“ und die„Mutter an der Wiege“ ſich, abgeſehen von der ausgezeich⸗ neten Geſangskunſt auch mit den Anforderungen des Balladenſtils vertraut zeigte und als ganz über⸗ legenen Geſtalter zu erkennen gab, der den herz⸗ lichen Beifall gerne mit Zugaben quittierte. Der Beſuch hätte noch beſſer ſein können. Helft den Tuberkulöſen! Am 15. März fand unter dem Vorſitz des Direk⸗ tors der Lungenfürſorgeſtelle, Dr. Harms, im Bei⸗ ſein des Geſchäftsführers des Badiſchen Landesver⸗ bandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, Profeſſor Berghaus aus Karlsruhe, eine Beſprechung mit den Vertretern des Ortsausſchuſſes der Stadt Mann⸗ heim und ihrer Vororte des Vereins zur Be⸗ kämpfung der Tuberkuloſe zur Vorbereitung der in den Tagen vom 24. bis 26. März geplanten Haus⸗ und Straßenſammlung für die Tuber⸗ kulöſen ſtatt. Der Vertreter des Landesver⸗ bandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, Profeſſor Berghaus, machte die erfreuliche Mitteilung, daß das in Mannheim geſammelte Geld nicht nur in Mannheim bleibt, ſondern daß der Landesverband einen 50prozentigen Zuſchlag auf die geſammelte Summe gewährt. Es iſt beabſichtigt, in der Innen⸗ ſtadt und einem Teil der Vororte ſich auf eine Straßenſammlung zu beſchränken und nur in den Vororten mit ländlichem Charakter auch eine Haus⸗ ſammlung vorzunehmen. Die techniſche Durchfüh⸗ rung der Straßenſammlung erfolgt, wie auch bei der Sammlung für Krebskrauke, durch den Verband der freien Wohlfahrtspflege, Da im Jahre 1932 allgemein ein leichter Anſtieg der Tuberkuloſeſterblichkeit ſich bemerkbar gemacht hat, hat der Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe es mit Recht für notwendig gehalten, ſchon jetzt an die Bevölkerung heranzutreten mit der Bitte um geldliche Unterſtützung im Kampfe gegen die Tuberkuloſe, iusbeſondere zur Durchführung von Heilverfahren. Da auch in der Mannheimer Lungenfürſorgeſtelle ſchon jetzt erhebliche Schwierig⸗ keiten bei der Einleitung von Heilverfahren auf⸗ tauchen, hoffen wir, daß die geſamte Mannheimer Bevölkerung ſich an der Aufbringung der ſo notwen⸗ digen Mittel tatkräftig beteiligt. * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit begeht am heutigen Montag Herr Matthias Stein mit ſeiner Gat⸗ tin, 8 4, 19 wohnhaft. Herr Stein, ein alteingeſeſſener Mannheimer, iſt ſeit 1893 Mitglied des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim. 60. Geburtstag. Herr Friedrich Peres, Emil⸗Heckel⸗ Straße 3, beging geſtern ſeinen 60. Geburtstag. ———— Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Ein Opfer auf Position Weihnachtsturnier von Hastings Sir Thomas England. L. Steiner- Ungarn. 1 2 3, Sb— 06. 3. d2—-d4, Die kultivierte Paulsen'sche Idee. Man hat er- kannt, daß Sb5 Dbs nicht zu fürchten ist, Weil Schw. mittels ab und bs das Tempo zurückgewinnt. 5. Sc3, e6. 6. Le, a6. Die Zurückhaltung in e erweist sicl öffnung, als u 8 der Entwicklung der zum wievielten Male in 5). Seb, de: 10. f4] Anscheinend ein Versehen, in Wirklichkeit ein Bauernopfer, welches nichts direktes einbringt, son- dern„nur“ eine dominierende Stellung. 10.„ bd. Schw. hat kein besonderes Gegenspiel und läßt sich auf die folgenden Verwicklungen ein, die von Sir Thomas grohartig gemeistert werden. 11. Sad, Sed: 12, Lb, Dd7. 13. LI3, Sd. 14. Tf2, Sf3. 15. Df3:, Le7. 16. Tdi, Db7. 17. Tfd2,-0. Gerade noch rechtzeitig kam er zur Rochade. 18. Khi, a5. 19. bg, h6. 20. Ded, Das. Schw. ist eingekeilt, das Zusammenspiel der Figuren durch die gewaltige Schranke auf der -Linie gestört. Hier ist nur noch unter gütiger Mithilfe des Herrn Gegners ein Gebild zu gestalten. 21. h3, Dbö. 22. Td3, Tbs. 23. Le7, Tb. 24. Ld6. Mit einfachen Zügen verstärkt., ohne Damen- tausch zu fürchten, seine Stellung, da muß gewisser⸗ maßen von selbst die Sache werden. 24„Tes. 25. Des, Ls. 26, Des, 86. 7 Des, Lg7. 28. Scb, Ta7. 29. Les. L. Steiner Six Thomas Beginn eines hübschen Manövers, das zwangs- läufig mindestens die Qualität einbringt. 29.„ 6. 30. Sei! Der an und für sich notwendige Versuch, den wichtigen Verteidigungsläufer zu erhalten, wird auf diese originelle Weise bestraft. 30..„ Taf7! Feld 16 ist wichtiger als Quallität. 31. Sds. Da haben wir ja Auswahl, denkt das flinke Roß. 31.„ Da6. 32. Ses: feß: 33. Sg7:, Tg7: 34. Tds, Kh7. 35. Deß: Aufgegeben, denn gegen Dfé oder Dbs läßt sich nichts erfinden Aus dem Winterturnier des Mannheimer Schachklub Lauterbach. Heinrlek 1.=, ee. 2. g3, di. 3..g2, 5. Führt auf Umwegen zur Tarresch- Verteidigung, welche als gut bezeichnet werden kann. 4. cd5:, eds: 5. 813, Scb. 6.—0, Sf6. 7. da, Les. 8. Sc3,—0. 9. LI4. Ueblicher ist des: dâl Sad(statt auch des verstorbenen Colles Zug untersuchen). 9.„ Lg. letzteres würe Sböo näher zu Das ist ungünstig und wird klar widerlegt, Mit Sed hätte Schw., sagt die Theorie, guten Ausgleich. 10. de Die Wendung dd Sad, Sdös war aber denn doch vorzuziehen. 11. Ses, Ses: Durch diesen Tausch schwächt Schw. Isolani ds unheilbar. Immerhin schwieriger Wäre es für W. gewesen, den Bdö zu erobern, wenn Schw. Les, Tei Le7 gezogen hätte, Freilich hat W. schon ein erfolgverheißendes Spiel. 12, Les5:, Leb. 13. LIG:, Dfé: 14. Lds:, Tfds. 18. Dbs, Lds5: 16, Sds:, Des. 17. Sc! Dbs: 18. abs, Td2. 19. Sed. Mit den beiden vorzüglichen Springerzügen bannt W. ständig in der Luft Remisgefahr. 19.„Te. 20. Peli, tier ee Die bessere Turmstellung erleichtert den Sieg. 22.„ 56. 23. Sg, 86. Etwas besser ist Kl8. Aber Schw. begann hier schon mit seiner Bedenkzeit knapp zu werden. 24. Sb5, Lb2: 25. Ta7:, Tes. 26, KI, Tes. 27. Tad, Ted. 28. Td2, Tb4. 29, Tb2:, Tbö: Schw. hätte sich zweckmäßiger weise seine ver- teidigungskräftigen Läufer erhalten sollen, wenn auch W. langsam seinen Mehrbauern zur Geltung bringen wird. So aber entsteht ein theoretisch ver- lorenes Turmendspiel ohne besondere Finessen mehr. 30. Kei, Kg7. 31. Kd2, II5. schritt Schw., die Zeit und gab daher auf. sagt, wird sich W. immer durchsetzen. 32. 14. Hier über⸗ Wie ge⸗ * Ein guter Freund des Schachspielers. Alljähr- lich wird den Schachfreunden ein schmuckes Taschen. buch— Ranneforths Schachkalender— im hand- lichen Format auf den Tisch gelegt. Auf alle Fra- gen, die den Schachfreund interessieren, gibt dieser unentbehrliche Gehilfe dem Turnierleiter und Tur⸗ nierspieler getreulich Auskunft und leistet wWert⸗ volle Hilfe. Bei Turnieren sind die Paarungstafeln, die Turnierordnung, die Spielregeln, die Satzungen immer sofort zur Hand. Es liegen alle Adressen der Verbände und Vereine übersichtlich geordnet vor, auch die von allen Meistern und bekannteren Schachspielern. Man findet die Ereignisse des Jahres 1932 mit den Ergebnissen der Turniere des In- und Auslandes, der reisende Schachfreund staunt über die umfangreiche Liste der Orte mit täglichem Schachverkehr. Wertvolle Aufsätze, die aktuelle schachliche Tagesfragen und theoretische Neuerungen behandeln, sowie alle Arten von Formularen zum Eintragen vervollständigen den Inhalt. Schachver- lag Hans Hedewig's Nachf. Curt Ronninger, Leip- zig C 1, Perthesstr. 10. Was hören wir? Montag, 20. März Frankfurt .26: Choral.—.80 u. 12.00: Schallplatten. 18.28: Wirtſchaft und öffentliche Laſten.— 19.20: Die Romantik des Poſthorns.— 21.00: Brahms.— 21.28: Liebesgedichte. — 21.50: Veteranen erzählen über den Krieg 1870/71. 22.45: Nachtkonzert. Heilsberg .33: Konzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau. — 11.30: Konzert.— 13.05: Aus italteniſchen Opern(Schall⸗ platten).— 15.30: Die Frau im deutſchen Volksleben.— 16.00: Konzert.— 18.25: Straßenmuſik im alten Danzig. — 21.00: Berliner Streichquartett.— 21.50: Rezitations⸗ ſtunde. Langenberg .05: Schallplatten.—.45: Gymnaſtik für Frauen. 10.10 u. 11.20: Schulfunk.— 12.00: Schallplatten.— 13.00: Konzert.— 15.50: Kinderſtunde.— 16.20: Jugendfunk. 18.00: Wie lange lebt ein Buch?— 18.25: Mutterſorgen vor der Schulentlaſſung der Vierzehnjährigen.— 19.00: Blutende Grenze in Oberſchleſten.— 21.00: Sinfonie C dur(Schubert).— 22.25: Nachtmuſik. München 10.00: Wochen büchenzettel.— 10.20: Fortbildungsſtunde. — 12.00: Schallplatten.— 13.00: Konzert.— 16.00: Kon⸗ zertſtunde.— 16.20: Liederſtunde.— 16.45: Beobachtungen eines Radfahrers.— 18.15: Wie wird ein Buch hergeſtellt? — 18.88: Volk und Buch.— 19.05: Etwas über oe beutſche Reichsmortne.— 19.25: Abendunterhaltung.— 20.45: Eine Rede Fichtes tber die Liebe zum Vaterland.—.08: Sinfoniekonzert. Sſtbfunk .20: Schallplotten.— 10.10: Konzert auf der Oskalyd⸗ Orgel.— 10.40: Deutſche Arten von Händel.— 12.00: Bunte Schallplotten.— 13.30 u. 17.00: Konzerte.— 18.25: Aus dem heimatlichen Wirtſchaftsleben: Druckgewerbe. 19.30: Schallplatten.— 19.45: Der Ruf(Hörſpiel).—.00: Aeltere Tanzmuſik.— 22.50: Konzert. Wien 16.46: Konzert.— 19.20: Johann Strauß.— 20.45: Zum 60. Geburtstag Max Regers.— 22.00: Tanzmuſik. Aus dem Auslande Beromfuſter: 20.00: Sechzig Minuten(Horſpiel). Prag: 18.90: Deutſche Sendung. Straßburg: 18.00 u. 19.30: Konzerte.— 20.48: Schall⸗ platten.— 21.90: Konzert. Die Bewegung der deutſchen Teilnehmerzahlen Die Rundſfunktellnehmerzahlen der letz⸗ ten Monate verötenen kuſoweit beſonderes Intereſſe, alt ſte— entgegen anderslautenden Behauptungen— eine weitere weſentliche Ausbrebtung des Rundfunks erkennen laſſen. Im Laufe der letzten ſechs Monate hat der Rundfunk rund 400 000 neue Hörer gewonnen. Dieſe Zahl iſt deshalb ſo beachtlich, weil die Johresgeſamtzugänge in ben letzten vier Jaß⸗ ren teilweiſe darunter oder nur unweſentlich daruber ge⸗ legen haben(1929 41 000, 19080 449 000, 1981 471 000, 19 7 0000. Ueberhaupt weiſt die Bewegung der Teilnehmerkurve in den letzten Monaten keinerlei außergewöhnliche Schwankungen auf, ſondern verläuft durchaus in gleichem Sinne wie im Vorjahr; öte mona⸗ lichen Zugangszahlen ſtimmen ſogor bis auf ganz gering⸗ fügige Abweichungen überein. Am 1. Februar 1933 waren es rund 120 000 Zugänge, 1032 rund 118 000, am 1. März 1983 kamen 53 000 neue Hörer hinzu, 1932 waren es 54 000, Am 1. März d. J. betrug die Geſamtzahl der Ru nd ⸗ funktetlnehmer in Deutſchland 4480 251. Das bedeutet gegenüber dem Stande von 4427 600 am 1. Fe⸗ bruar eine Zunahme von 52 651. Unter der Geſamtzahl von 4 480 251 Teilnehmern befinden ſich 551 093 12,5 v.., denen die Rnudfunkgebühren erlaſſen ſind(17 446 mehr als am 1. Februar), TJageshaleucleꝛ Montag, 20. März Nationaltheater:„König Lear“, B, Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 20.15 Uhr Experimentolvortrag über„Mo⸗ derne Elektrizitätslehre: Kathodenſtrahlen, Röntgenſtrah⸗ len, Radioaktivität“. 8 16 Uhr Tanztee, 20.80 Uhr Kaparett— Voriels — anz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, abends Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:, Meuſchen im Hotel“— Scha u⸗ burg:„Der Sohn bes Rajah“.— Gloria⸗Palaſt: „Der Rebell“.— Capitol:„Heut nacht gehts los“.— Untverſum:„Der Choral von Leuthen“ und Bühnen⸗ ſchau.— Roxy Theater:„Die Herren vom Naxim“. Scala Theater:„Grün iſt die Heſde“, Palaſt⸗ Theater:„Morgenrot“. 5 von Shakeſpeare, Miete Sage dee, Jalegſen 6232 7/8 seiner 45 Lil D 0 8 Am Sonntag ſtand das sportlich eingeſtellte Berlin im Beichen des Länderſpieles gegen Frankreich. Schon lange vor Beginn des Kampfes hatten ſich Zehntauſende von Zu⸗ ſchauern im Stadion eingefunden, die durch das Spiel einer Berliner Kurſiſtenmannſchaft gegen eine Studentenelf der Berliner Hochſchulen(:2) ſowie durch eine ſehr fleißig ſpielende Kapelle unterhalten wurden. Unter den Ehren⸗ gäſten bemerkte man u. a. den Berliner Poltzeipräſidenten, wetter Mafſor a. D. Breithaupt als Vertreter des Reichsminiſters Göring, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm und Prinz Auguſt Wilhelm. Sa und Ss ſorgten neben einem großen Poltzeiaufgebot im Stadion ſelbſt für Ruhe und Ordnung. Als die Franzoſen in blauem Hemd, weißer Hoſe und roten Strümpfen das Spielfeld betraten, gab es herzlichen Beifall. Frankreichs Nationalhymne ertönte und 45 00 0 Zuſchauer hörten ſie ſtehend und entblößten Hauptes an. Als dann Spielführer Hergert⸗Pirmaſens die in ſchwarzen Hoſen und weißen Bluſen ſpielenden Deutſchen ins Feld führte, brauſte ein Beifallsorkan über bas Sta⸗ dion. Das Deutſchlandlied erklang und dann rief der engliſche Schieös richter Crew die Spielführer zur Wahl. Hergert gewinnt das Los und entſcheibet ſich, gegen den mittelſtarken Wind zu ſpielen. Die Mannſchaſten Brankreich: Dofoſſe Van Dooren Mattler Chantrel Kaueſar Delfour Liberati Gerarb Nicolas Riv Laugiller N Kobierſki Lindner Rohr Lachner Fiſcher Mantel Hergert Gramlich Wendl Haringer Deutſchlan d: Jakob Frankreichs Anſtoß wird von Hergert abgefangen. Der deutſche Mittelläufer gibt eine weite Vorlage, doch einer der franzöſiſchen Verteſdiger gibt den Ball zu ſeinem Tor⸗ mann zurück. Beide Manunſchaften ſind zunächſt ziemlich aufgeregt, es iſt vorläufig noch ein Taſten und Fühlen. In der oͤritten Minute verſucht ſich Rohr mit einem Weit⸗ ſchuß aus 22 Meter Entfernung, der aber über das feind⸗ liche Tor ſtreicht. Anſchließend gibt es vor dem deutſchen Tor eine brenzliche Situation, als Wendl über den Ball tritt. Der fronzöſtiſche Halbrechte Gerard ſchießt geiſtes⸗ gegenwärtig, doch Jakob hält ſicher. Wenig ſpäter ſtoppt Haringer einen ſehr gefährlich ausſehenden Vorſtoß von rankreichs Mittelſtürmer Nicolas. Im deutſchen Gegenangriff wird Kobierſkt geſchickt fret⸗ geſpielt, der Düſſeldorſer flonkt jedoch im Torraum das Leder zurück, anſtatt ſelbſt zu ſchießen. Bei einem Ge⸗ dränge vor dem franzöſiſchen Tor kommt Deutſchland zu ſeiner erſten Ecke, die jedoch wegen Handſpiels unaus⸗ genutzt bleibt. Frankreichs Außen ſind meiſt ungedeckt und kommen mehrmals gefährlich oͤurch. Einen ſcharſen Schuß von Langiller kann Jakob nur im Fallen meiſtern. Van Dooren ſcheibet verletzt aus. In der 10. Minute kommt Frankreich zur erſten Ecke, zwetmal wird der Ball vom deutſchen Tor weggeköpft und ſchließlich, als Kaueſar aus dem Hinterhalt einen Weitſchuß anbringt, bannt Jakob endgültig die Gefahr. Ein Vorſtoß von Kobierſkt wird wegen abſeits unterbunden. Später kommen Rohr und Lindner gut durch und den hart getretenen Ball des Frankfurters rettet Dͤſoſſe im letzten Moment durch Hin⸗ werfen. Die deutſche Mannſchaft iſt leicht im Vorteil, aber dennoch weiſt der Kampf bis dahin noch wenig inter⸗ eſſante Momente auf. Die Franzoſen haben noch immer den Konkakt nicht ge⸗ funden, ihr Spiel iſt ſehr zerriſſen und die Leiſtung der Mannſchaft wenig geſchloſſen. Fiſcher ſteht in einem gün⸗ ſtigen Moment abſeits, anſchließend ſchießt unſer Rechts⸗ außen den Pfoſten an, der Ball rollt zu Kobierſki, der aber das Leder ebenfalls daneben ſetzt. Liberatt⸗Gérard unternehmen einen neuen Ausflug in Richtung auf das deutſche Tor und nach einigem Hin und Her im Straf⸗ raum gibt der Halblinke Rio einen Spitzenſchuß ab, der zunächſt ſehr harmlos ausſieht. Jakob erwartet den Ball kniend am Boden, aber er hat die Wirkung des Schuſſes falſch berechnet, denn das Leder geht in der 22. Minute knapp an ihm vorbei über die Linie. Frankreich führt:0 Sofort mit bem Wiederanſtoß iſt ber beutſche Sturm durch. Das Publikum verlangt ſtürmiſch für Lindner die Einſtellung von Richard Hofmann, der als Erſatzmann auf dem Raſen ſitzt. Deutſchland holt ſich die dritte Ecke, die nichts einbringt. Die Franzoſen ſind ſchneller am Ball und können ſich ebenfalls mit ber dritten Ecke durchſetzen. Fiſcher ſpielt ſich dann ſchön durch, paßt zu Lindner, bieſer gibt an Rohr und ber deutſche Mittelſtürmer ſenbet aus 10 Meter Entfernung unhaltbar zum Ausgleich ein. Das Spiel ſteht:1 Umgehend iſt Deutſchland wieder im Augriff, aber Lindners gutgemeinter Schuß wird gehalten. Der deut⸗ ſche Sturm kombintert und ſpielt wohl ſehr hübſch zu⸗ ſammen, aber der Angriff wird von den Läufern zu wenig unterſtützt. Die Zuſchauer verlangten immer ſtürmiſcher nach Richard Hofmann und kurz vor der Pauſe entſchließen ſich Reichstrainer Nerz und der Bundesſpielausſchuß, den Dresdener für Lindner einzuſtellen. Der deutſche Angriff bekommt auch gleich mehr Schwung. Noch in der letzten Minute vor der Pauſe geht der deutſche Sturm geſchloſſen zum Angriff über. Einen Flankenball von Kobtierſkt gibt Hofmann an Rohr, der Münchener täuſcht durch eine blitzſchnelle Körperbrehung die franzbſiſchen Verteidiger und bringt f mit unhaltbarem Schuß Deutſchland mit 221 in Frout. Nach der Pauſe Nach der Pauſe beginnt es etwas zu regnen und das letzt 3 Wetter hält auch bis zum Schluß an. Zunächſt hatte unſere Mannſchaft eine ſehr gute halbe Stunde, ſie kam zuſehends beſſer in Schwung, vor allem zeigte der Sturm ein genaueres Zuſammenſpiel und be⸗ ſonders hielt ſich der linke Flügel Kobierſki⸗Hofmann ein⸗ schließlich Rohr in der Mitte ſehr gut. Bald nach Wie⸗ derbeginn mußte Deſoſſe einen ſcharfen Schuß von Rohr halten, dann gab es zeitweiliges Felbſpiel in der Mitte. Ein ſchöner Durchbruch des franzöſiſchen Mittelſtürmers Nicolas wurde mit einem fabelhaften Schuß abgeſchloſſen, ben Jakob im Werfen gerade noch ſtoppen konnte. Der beutſche Sturm übertrieb die Kombination vor dem feind⸗ lichen Tor. Von den Läufern war Hergert ausgezeichnet, 1925 auch ſeine Nebenleute Mantel und Gramlich leiſteten gute Arbeit. Die treibende Kraft im Angriff war der Linksaußen Kobierſkt, der in der 12. Minute knapp das Die Revanche nicht geglückt Ziel verfehlte. Er gab den Ball dann knapp vor das Tor, aber es war niemand da, ihn zu verwerten. Ergebnislos verlief eine weitere deutſche Ecke und auf der Gegenſette machte Jakob einen Durchbruch von Nicolas unſchädlich. Brenzlich war die Lage vor dem franzöſiſchen Tor in der 15. Minute, als Hofmann eine Steilvorlage an Kobtierfki gegeben hatte. Drei Franzoſen und der herausgelaufene Tormann ſtürzten ſich auf das Leder. Kobterſki kam noch zum Schuß, aber Defoſſe erwiſchte den Ball noch rechtzeitig vor der Torlinie. Kurz darauf ſpielte Hofmann den Düſſeldorſer wieder frei, deſſen Flanke nahm Lachner auf, doch wiederum mei⸗ ſterte Frankreichs Schlußmann den Schuß. Ein weiteres Zuſammenſpiel des deutſchen linken Flügels ſchloß Hof⸗ mann mit einem ſcharfen Schuß ab, der jedoch ebenſo ſicher gehalten wurde und eine folgende Ecke Deutſchlands endete im Aus. Nach 20 Minuten dauerndem Spiel kam Rohr gut durch, Deéfoſſe lief ihm entgegen, fing auch den Ball, Her deutſche Mittelſtürmer machte jedoch einen korrekten An⸗ griff und ſchlug dem Franzoſen den Ball aus den Händen und Lachner konnte einen Zurückzieher gegen das fran⸗ zöſiſche Tor anbringen. Der flinke Defoſſe berührte zwar noch zurückfallend den Ball, konnte aber Deutſchlands dritten Treffer nicht mehr verhindern. Die Franzoſen kämpften unentmutigt weiter, aber zunächſt mußte Défoſſe eine Hofmann⸗Bombe halten, dann ſpielte ſich Gerard gut durch, umging Wendl, aber den nachfolgenden Schuß von Nicolas lenkte Jakob zur Ecke ab. Allmählich ließ das bisher ſehr ſchnelle Tempo erheblich nach. Die Franzoſen hatten ein leichtes Uebergewicht, aber mit ihrem halbhohen Spiel ſind ſie im deutſchen Torraum doch zu langſam. In der 36. Minute ſpielte ſich der franzöſiſche Sturm fein durch. Der Ball wanderte vom Linksaußen Langiller über Rio zu Nicolas, deſſen präztſe Von links nach rechts: Jakob(Tor); Harringer(vorn, rechter Verteidiger); Hergert(Mittelläufer); Rohr Schuß der Halbrechte Gerard mit flachem Treffer für Frankreich verwandelte. Vorlage zweiten zum Das Spiel ſteht:2. Der Münchener Verteidiger Wendl ſpielte ſich nach dem Wiederanſtoß mit dem ſeinem Gegner abgenommenen Bal nach vorn durch, wo er ihn jedoch verlor und die Franzoſen konnten, begünſtigt durch die Lücke in der deutſchen Ab⸗ wehr, ihren Augriff mit dem 919 abſchließen. Der Ball kam wieder zu Gerard, der ſich geſchickt frei⸗ ſpielte und in der 38. Minute den Ausgleich erzielte. Unter großem Hallo und Anfeuerungsrufen für die deutſche Mannſchaft näherte ſich der Kampf ſeinem Ende. Die Franzoſen beherrſchten in den letzten Minuten voll⸗ kommen das Feld und die deutſche Mannſchaft konnte zu. frieden ſein, daß es bis zum Abpfiff bei dem Unentſchleden blieb. 5 1 Die Kritik In der deutſchen Manunſchaft hatte Jakob das erſte Tor der Franzoſen verhindern müſſen, ſonſt war an ſeiner Arbeit nichts auszuſetzen. Beide Verteidiger ent⸗ täuſchten. Wendl war, wie ſchon eingangs geſagt, unſicher und unrein im Schlag, aber auch Haringer erfüllte nicht die auf ihn geſetzten Erwartungen. Er zögerte zu lange mit dem Schlag. Beide waren keine Verteidiger von Format. Ihnen zugute zu halten iſt, daß auch unſere Läufer keine überragenden Leiſtungen zeigten. Der beſte Mann in der Deckung war noch Gramlich, während Hergert nur eine Stunde durchhielt und dann abbaute. Die Franzoſen nahmen mit ihrem ſchnellen Ab⸗ ſpiel der geſamten deutſchen Läuferreihe bald die Luft, „Nr. 133 Mantel war zwar techniſch ausgezeichnet, erwies ſich aber wieder als großer„Fummler“ und meiſt, wenn er bret Gegner umſpielt hatte, wurde er letzten Endes doch den Ball an dte ſich gut ſtellenden Franzoſen los. Im Angriff gefielen die beiden Außen Fiſcher und Kobierſki. Der Düſſeldorfer Linksaußen hatte den Haupt⸗ anteil an den deutſchen Erfolgen, durch ſeine ſchnellen Flankenläufe. Der Pforzheimer Fiſcher war durchweg gleichmäßig gut und eine der Hauptſtützen im deutſchen Sturm. Der Münchener Halbrechte Lachner kam erſt nach der Pauſe in Fahrt, aber er fand felten den richtigen Kontakt mit ſeinen Nebenleuten. Der Sturmführer Rohr leiſtete in den erſten 45 Minuten ſehr nützliche Arbeit und zeichnete ſich durch gute Technik und einen geſunden Schuß aus. Nach dem Wechſel ließ er etwas nach und erreichte nicht mehr ſeine bis dahin gute Form. Der neue Frankfurter Internationale Lindner zeigte bis zu ſeiner Ablöfung durch Richard Hofmann techniſch recht hübſche Anfätze, für einen ſo ſchweren Kampf beſitzt er jedoch noch nicht genügend Reife. Der Dresdener Internationale ver⸗ fiel wieder in ſeinen alten taktiſchen Fehler, indem er hinter der Sturmlinie zu weit zurückblieb und in ent⸗ ſcheidenden Momenten vor dem franzöſiſchen Tor fehlte. Bei den Franzoſen ſind in erſter Linie der aus⸗ gezeichnete Torhüter Defoſſe, der Verteidiger Gardar, der für den verletzten von Dooren noch vor der Pauſe ein⸗ ſprang, der Mittelläufer Kauecſar, der allerdings nicht ganz durchſtand, der linke Läufer Delſour und die jungen Stürmer lobend zu erwähnen. Die geſamte Maonnſchaft hat ſich glänzend geſchlagen und das Unentſchieden burch⸗ aus verdient errungen. Der Schiedsrichter Crew ſtond in bem in freunbd⸗ ſchaftlichem Geiſt durchgeführten Kampf vor einer leichten Aufgabe, die er zufriedenſtellend löſte. Spieler der deutſchen Nationalmannſchaft (Mittel ſtürmer); Lindner (Halblinks); Kobierſki(einksgußen), Einlracht⸗Frankfurt und Nürnberg an der Spitze SV Maloͤhof verliert im Mannheimer Stadion:1— Zwei Spiele unter Vorbehalt— Hohe Ergebniſſe der Abteilung U Abteilung 1 SV Waldhof— 1. J Nürnberg 921 Bayern München— Phönix Ludwigshafen 41 SpVg Fürth— 1860 München:0 1. FC Kaiſerslantern— JK Pirmaſens ausgef. Der Rheinmeiſter SV Waldhof konnte auch das Rückſpiel gegen den 1. FCE Nürnberg nicht gewinnen; mit 01 mußte er ſich dem beſſeren Gegner beugen. Nürnberg wird vorerſt den zweiten Platz behaupten, Waldhof liegt mit 11 Verluſtpunkten etwas zurück. Bayern München ſchlug erſatzgeſchwächt Phönix Ludwigshafen:1. Das Spiel wurde„unter Vor⸗ behalt“ ausgetragen, da Bayern München genau wie 1860 München Spieler zum Länderſpiel ſtellte. Die SpVg Fürth konnte ben Tabellenführer 1800 München:0 beſtegen. Dieſem Sieg kommt aber keine Bedeutung bei, da 18600 München Spieler für das Länder⸗ ſpiel abſtellen mußte und daher nur unter Vorbehalt ſptelte. Das Sptel Kaiſerslautern— Pirmaſens wurde verlegt. Stand der Abteilung 1 Verein Spiele gew. unentſch. verl. Torr Punkte 1. FC. Nürnberg 11 6 1 15¹7 18600 München 8 4— 1 19.10 14·2 SV. Waldhof 11 8 5 3 15.12 1111 Bayern München 9 4 2 8 17•11 10.8 Sp. Vg. Fürth 9 3 4 2 121 10. Phönix Ludwigshafen. 10 3 3 4 14.16 9211 1. FC. Kaiſerslautern 10 1 3 1058 4˙16 1. FK. Pirmaſens 8— 3 5 13.24 919 Die Spiele: Bayern München— Phönix Ludwigshafen und SpVg Fürth— 1860 München ſind in der Tabelle nicht gewertet. Nürnberg ſiegt knapp aber verdient 1. IC Nürnberg— S Waldhof:0(:0) Die Spielerſperre, die die beiben rheiniſchen Vertreter Waldhof und Phönix Lubwigs hafen betroffen und die namentlich im Fall Brezing berechtigtes Aufſehen und Kopfſchütteln erregte, hatte bisher ſowohl Phöntx als auch Waldhof bereits einen Punkt gekoſtet. Wie die wei⸗ teren Auswirkungen ſein werden, muß man abwarten. Jedenfalls bedeuten die bevorſtehenden erneuten Termin⸗ änderungen eine weitere Belaſtung für den Rheinbereich, der bisher mit unerwarteten Erfolgen gegenuber den Bayernfavoriten auf den Plan trat. Beim obigen Sta⸗ dionkampf ging es für den Rheinmeiſter in erſter Linie darum, mit Aufbietung der verbltebenen Kraft ein plötz⸗ liches Abſacken, oder mindeſtens eine gar zu kraſſe Wen⸗ dung nach Monaten tapferſter Haltung zu verhindern, um die immer noch guten Ausſichten ſo lange über Waſſer zu halten, bis die Mannſchaft wieder beiſammen iſt. Einem Gegner wie dem„Club“ gegenüber, der es immerhin fertig brachte, die 1860er als einziger zu ſchlagen, konnte die Ausſicht auf Punktgewinn unter den gegebenen Ver⸗ hältniſſen nicht groß ſein. Inſtinktiv dürfte die Einſtellung des hieſigen Publikums wohl ähnlich geweſen ſein, ſo daß Spannung und Neugierde den ſtattlichen Beſuch von 8000 zuſammenbrachte. Auf keinen Fall hatte man damit ge⸗ rechnet, daß außer Brezing und der: verletzten Spilger nun auch Pennig fehlen würde, der durch einen Un⸗ glücksfall ſpielunfähig wurde. Nürnberg erzielte ein ſehr mageres Ergebnis gegen einen Gegner, der durch ſeine verſtändliche, aber keinesfalls angebrachte Nervoſität und die vollſtändige Umkrempelung ſeiner Mannſchaftsaufſtellung zwei Drittel des Spiels ganz aus dem Geleiſe geworfen ſchien. Unter ſolchen Umſtänden hätte der„Club“ ein Spiel hinlegen müſſen, das gar kei⸗ nen Zweifel hätte aufkommen laſſen dürfen. Statt deſſen nahm man noch nicht einmal Abſtanb davon,„auf Zeit“ zu ſpielen, behalf ſich mit Schlägen ins Aus, um das:0 zu halten und auch Kraus, der erſtklaſſige Fußballer, griff zu bekannten Mitteln und Mätzchen. Kurzum: die grö⸗ ßere, weil unbegrünbdetere Enttäuſchung lag auf Nürn⸗ berger Seite, das die wertvollen Punkte recht Billig nach Haufe brachte. An Leiſtung konnte Köhl im Tor befriebt⸗ gen. Kraus war der eigentliche Beherrſcher hinten, an den der alte Kümpe Popp nicht heranreicht, aber ſein Amt mit erfahrener Ruhe verſteht. Ueber Läuſerreihe und Sturm konn man im Großen, Ganzen die Wertung vom Spiel gegen Phöntx Lud wigs⸗ hafen anbringen. Das alte Syſtem, das ſich auf den Brenn⸗ punkt eines Kalb und ſtark auf das Innentrio ſtützte, iſt bahin. Das Ganze ſtützt ſich weit mehr auf die Außen⸗ läufer und die Sturmflügel, denen aber diesmal— wie dem Innenſturm— der harte, ſichere Schuß fehlt. Er erſtickt in übermäßigem Paſſen. Billmann iſt ein eifriger Mittellaufer, aber nicht der Hauptausgangspunkt des Spielaufbaus. Vorne fehlte ber mitreißende Zug aufs Tor und et iſt bezeichnend für den Geſamtangriff, daß er gegen eine vollſtänbige Erſatz⸗Verteidigung ſich nicht durchzu⸗ ſetzen vermochte. Kopfſpiel und Ballbehandlung war be⸗ greiflicherweiſe bei den erprobteren Nürnbergern beſſer als beim Gegner. In Summa: Die Leiſtung der Gäſte war keinesfalls überzeugend. Für den Rheinmeiſter muß man die oben angedeutete Schwächung ius Feld futß⸗ ren. Keinesfalls ſollte die Mannſchaft der Hypnoſe ver⸗ fallen, ohne Brezing nicht ſpielen zu können. Der Ablauf und der Außgang des Spieles zeigt nur zu deutlich, doß bei weniger Nervoſität, bet etwas mehr Selbſtſicher⸗ hett und Vertrauen die Sache doch hätte einen anderen Ausgang nehmen können. Das follte maßgebend fein. Gewiß fehlte der Mannſchaft der Zufſammenſchluß und der Druck von der Läufermitte aus, darin iſt Brezing nicht zu erſetzen; ober ein berartiges Ausetnanderfallen, das dazu jedes beſonnene Zuspiel, faſt jedes Angreifen des Ein⸗ zelgegners vermiſſen ließ, wor doch zu vermeiden. Leiber muß man Rihm die Hauptſchuld am Ergebnis zuſchreiben, da der Ball Friedels bei voller Sammlung wohl beſtimmt zu halten war. Es nützt nichts in ſpäteren Paraden das wieder auszugleichen zu verſuchen. Vor Rihm ſtanden die beiben Verteidiger Leiſt und Au, die ſich ſehr gut ſchlugen, wenn auch ber logiſche Auſbau von hinten heraus nicht immer vorhanden war. Auf ihrem Konto ſteht kein Treffer. Die Läuferreihe mühte ſich vor Habb⸗ zeit mit Kiefer in der Mitte und nach der Pauſe mit Haber Haſelbſt. Erſterer war wie gewohnt in der Abwehr und Deckung nicht übel, aber im Zuſpiel nebſt taktiſchem Wechſel fehlte es, und vor allem am Druck. Auch Model mußte ſich hort und oft vergeblich mit ſeinem gefährlichen Gegnerflügel herumſchlagen. Später, noch dem Wechfel Kiefer— Haber, wurde die Reihe aber doch beſſer, wenn auch 178 gleichfalls im Schatten der Leiſtungen Bre⸗ zings ſtand. Im Sturm hielten nur Weibinger und Walz ihre Lel⸗ ſtung, waren aber durch den Ausfall des Innenſturms doch ſichtlich gehemmt. Siffling und der junge Billmeiler, aber auch Hermann konnten ſich nicht in den Rahmen kin⸗ den; vor allem Siffling war ſo viel als glatter Verfager. So abhängig darf man denn doch nicht von der gewohnten Aufſtellung ſein. Alles in allem aber hielt die Mannſchaft als Ganzes Stand, und verhütete es, daß der Gegner mit einem kriumphalen Erfolg davonzog. Das bleibt für bieſes Mal bas ſchließlich Ausſchlaggebende. Das Spiel Beide Maunſchaften zeigen Anfangs Unſicherheit, bie früh erkennen läßt. Auch der zu Anfang niebergehende Regen macht Ball und Raſen glatt und behindert die Aktio⸗ nen. Erſt nach einer Viertelſtunde fällt durch Friedel das einzige Tor. Rihm läßt den offenbar erwarteten und halt⸗ baren Schuß zwiſchen ſich und dem Pfoſten faſt tatenlos paſſieren. Er rechnete wohl mit„Aus“, eine alte Schwäche. Nürnberg gibt bis zur Pauſe meiſt den Ton an. Auch nach Seitenwechſel dominiert ber„Club“, aber öde Umſtellung in Waldhofs Läuferreihe wirkt ſich doch all⸗ mählich aus. Kohl hat wiederholt bei der Kopfloſigkeit des Gegenſturmes großes Glück. Der Gegenbruck Walbhofs hält nun die Stange und greift Nürnberg zu manchen Mitteln, um den glücklichen Sieg zu halten, was auch glückt. Müller⸗Beiertheim als Spteleiter war nicht beſonbers. A. M. Phoͤnir verliert in München Bayern München— Phönix Lubwigshafen:1(221) Obwohl der deutſche Meiſter Bayern München für den Länderkampf gegen Frankreich ſelnen Mittelſtlrmer Rohr und ſeinen Vertetdiger Haringer abſtellen mußte, außer⸗ dem Bergmaier und Schmiöt erfetzt waren, ſtegten die Mün⸗ chener doch leicht, denn die Gäſte aus Ludwigshafen ent⸗ täuſchten nach allen Richtungen. Es nimmt wunder, daß Phönix in den bisherigen Heimſpielen gerade gegen die Fa⸗ voriten ſo gut abſchntt. Denn was die Pfälzer in Mün⸗ chen zeigten, erinnert an gute Kreisligalelſtungen. Es wurde in allen Reihen zuſammenhanglos geſplelt. Auch dle Verteidiger befriebigten nicht, lediglich der Torwart hinter ließ einen guten Eindruck. Die Bayern zeigten infolge der vielen Erfatzleute auch nicht die Leiſtungen ihrer Standarbelf. Die Tore für München ſchoß vor der Pauſe Krumm in der g. und 6. Min. Hörnle erzielte in der 28. Minute ben Ehrentreffer für die Judwigshafener. Nach der Pauſe waren noch Krumm und Beckenbauer für den utſchen Meiſter erſolgreich. Schteös⸗ richter Neuweiler⸗Pforzheim hatte keine Mühe, den Kampf ſicher zu leiten. Sy g. Fürth gewinnt unter Vorbehalt Spogg Fürth— 1860 München 410(:0) In dieſem recht gut beſuchten Treffen waren ble Fürther ſehr gut auf dem Poſten. Sie traten komplett an und lieferten eines ihrer beſten Spiele in dieſer Sat⸗ ſon. Der Sieg hatte allerdings praktiſch keine Bedeutung, da die Münchener wegen ber Abſtellung der Spleler Wendl und Hachner das Treffen unter dem bekannten Vorbehalt ſpielten, es wiederholen zu bürfen, wenn ein etwaiger Punktverluſt den Verluſt der Meiſterſchaft von 1860 ver⸗ hindern würde. Allerbings haben die Münchener in ble⸗ ſer Beziehung Glück gehabt, denn auch mit ihrer komplet⸗ ten Mannſchaft wären ſie an einer Niederlage nicht vor⸗ beigekommen. 5 Schtebsrichter Krotz⸗ Göppingen leitete das Sptel kleinlich, aber korrekt Schlußabreiten des Reitervereins Auch om Samstag fand wieder das Schlußabreiten des Mannheimer Reitervereins mit demſelben Programm wie am Freitag ſtalt. Die Beteiligung war wieder ſehr groß, ſo baß die Wönterhilfe wohl einen anſehnlichen Betrag bekommen wird. Die Ergebniſſe beider Tage ergaben Glücks fagdſpringen: 1. Mae r⸗Oggersheim auf Lieb⸗ Ueng, 5— 5 Schmidt auf Trude, 3. Doris Heisler auf nheimer. gehorſamsſpringen: 1. Kurt Bender auf Lucia, 2. Frau Vierling auf Bodp, 3. Ruth Reiß auf Bärbel. bend verſammelten ſich die Reiter und Zuſchauer aher Nürnberg bald überwindet, da Waldhof ſeine Schwäche Am im Palaſthotel beim Reiterball. 6. Seite/ Nummer 133 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen Ausgabe Montag, 20. März 1939 Phönix Karlsruhe rückt auf Abteilung 2 Eintracht Frankfurt— Stuttgarter Kickers:0 Mainz 05— Karlsruher JW 520 Phönix Karlsruhe— Wormatia Worms:0 Union Böckingen— FSW Frankfurt:6 Stand der Abteilung II Vereine Spiele gew. unent. verk. Tore Punkte Eintracht Frankfurt. 10 7 1 2 2411 15:5 FSV. Frankfurt 10 7— 3 27:16 14:6 Stuttgarter Kickers. 10 5— 5 28723 10:10 Phönix Karlsruhtr 10 5— 5 22.16 10:10 Karlsruher FV. 9 9 4 1 4 15.19 9·9 Wormatia Worm 9 4— 5 177..10 Mainz 5* 9— 6 286.24 6˙42 Union Böckingen 2— 7 18:88-14 Union Böckingen wurde auch im Rückſpiel vom SV Frankfurt:6(Vorſpiel:5) geſchlagen. Der FeS liegt dicht hinter Eintracht auf dem 2. Platz. Böckingen iſt auf den letzten Platz zurückgefallen. Eintracht Frankfurt, die das Vorſpiel gegen die Stuttgarter Kickers 229 verloren hatte, gewann Miesmal glatt:0 und behauptete ſo die Tabellenführung. Die Stuttgarter liegen mit 10 Verluſtpunkten auf dem orttten Platz. Ueberraſchend kommt der:0⸗Sieg von 05 Main z her den Karlsruher F V. Karlsruhe iſt etwas zu⸗ rückgefallen, Mainz iſt einen Platz vorgerückt. Phönix Karlsruhe konnte die Formverbeſſerung weiter unter Beweis ſtellen; Wormatia Worms wurde:0 geſchlagen. Phönix iſt auf den 4. Platz vor⸗ gerückt, Worms etwas zurückgefallen. Eintracht noch an der Spitze Eintracht Fraukfurt— Stuttgarter Kickers:0(:0) e die Eintracht mit Erſatz für ihre Internatio⸗ nalen Gramlich, Mantel und Lindner ſpielte, und obwohl auch außerdem noch Möbs fehlte, konnte ſie die Stuttgarter Kickers mit:0(:0) ſicher ſchlagen. 4000 Zuſchauer ſohen ein ſchönes, flottes Kombina⸗ ttonsſpiel, das größtenteils von den einheimiſchen über⸗ legen geführt wurde. Der Sieg der Frankfurter war zwar verdient, er fiel jedoch ziffernmäßig etwas zu hoch aus. Alle vier Treffer erzielte der Mittelſtürmer Ehmer. Das Führungstor fiel bereits ſchon in der erſten Minute. Die Kickers waren kein ſchlechter Gegner. Ihre techniſche Reife und das gute Zufammenſpiel fielen angenehm ins Auge, jedoch ſpielte der Sturm zu ſehr in die Breite, und auch das Schußvermögen ließ zu wünſchen übrig. a e eee als Schiedsrichter konnte ge⸗ fallen. Phönix beſiegt Worms klar Phönix Karlsruhe— Wormatia Worms:0(:0) Das war eine ſaftige Revanche! Bei dieſem Spiel machte der Wettergott dem Phönix⸗Kaſſierer einen gewal⸗ tigen Strich durch die Rechnung, denn es ſchüttete erbar⸗ mungslos vom Himmel hernieder, ſodaß nur etwa 2000 Zuſchauer Zeugen dieſes Treffens waren, in dem es Phönix gelang, für die im Vorſpiel erlittene Niederlage eine überraſchend hohe Revanche zu nehmen. In Welſch⸗Landau hatte der ritterlich durchgeführte Kampf einen vorzüglichen Leiter gefunden. Aeberraſchende Niederlage des KB. FSV Mainz 05— Karlsruher JW:0(:0) Das Endſpiel am Fort Bingen hatte 3000 Zuſchauer angelockt, die einen auch in dieſer Höhe verdienten Sieg der Platzherren erlebten. Während die Mainzer mit Erſatz für ihren Torhüter und den rechten Verteidiger antraten, beſtritten vie Karlsruher den Kampf in kompletter Aufſtellung, vermoch⸗ ten aber in keiner Weiſe zu überzeugen. Namentlich der Sturm der Gäſte verſagte. Die Mainzer waren zwar noch nicht auf ihrer vollen Höhe, aber der durchſchlagskräftigere Sturm entſchied das Spiel zu ihren Gunſten. Schieds⸗ richter Paul ⸗Morzig(Saar) leitete den an ſich fairen Kampf recht unſicher. Weitere Ergebniſſe Um den Verbandspokal Main⸗Heſſen: Vfèe Neu⸗Iſenburg— JVgg Kaſtel 512; AO Worms— 1. Fe Langen:3; Kickers Offenbach— Germania Bieber(Sa.):3; Rotweiß— Sportfreunde Frankfurt:2; SV Wiesbaden— Union Niederrad 410. Württemberg⸗Baden: VfB Stuttgart— SW Feuerbath :1; Fc Birkenfeld— Germania Brötzingen 11; Spogg Schramberg— BfB Karlsruhe 018. Bayern: Germania Nürnberg— SSW Ulm:0. Privatſpiele Sportfreunde Eßlingen— Ulmer FV 94:0; Vikt. Aſchaffenburg— Würzburger Kickers:3; Bayern⸗Kickers Nürnberg— ASV Nürnberg 4110. R Mannheim und Neunkirchen punktgleich Pokalſpiele Rhein- Saar SpVg Mundenheim— Spfr Saarbrücken:2 Eintracht Trier— VfR Mannheim:6 IV Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen:2 Tabellenſtand der Pokalſpiele Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte VfR. Mannheim 8 6 1 1 20:6 18:8 Boruſſia Neunkirchen. 8 6 1 1 22:10 13:3 FW Saarbrücken 8 5 2 1 19:11 12•4 Sportfr. Saarbrücken 7 4 2 1 18:11 10:4 Amicitia Viernheim. 7 4 2 3 14.13.6 Vs Neckarau 8 3 1 4 20.17.9 Eiftkracht Trier 9 3 1 5 16:28.11 8 Mannheim 8 3— 5 14.24 6210 Spg. Mundenheim 7 1 1 5 14:21:11 SpVg. Sandhofen 2 1 1 5:15 311 Saar Saarbrücken 7 2 5 617 212 Sportfreunde Saarbrücken— Mundenheim:1(:1 Das Spiel wurde als erſtes der Saarbrücker Doppelver⸗ anſtaltung ausgetragen. Beide Mannſchaften zeigten nur mäßige Leiſtungen. Saarbrücken ſiegte auf Grund beſſerer Zuſammenarbeit und größerer Schußkraft verdient. Durch ein Eigentor Sgarbrückens ging Mundenheim in der 39. Mi⸗ nutte in Führung. Bereits eine Minute ſpäter glich aber Saarbrücken ſchon aus. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas lebhafter. Saarbrücken kam in der 16. Mi⸗ nute durch Decker zum Siegestreffer. Multer⸗Landau ging an. Eintracht Trier— V. f. R. Mannheim 926(:2) Der V. f. R. Mannheim führte in Trier ein hochklaſſiges Spiel vor, das das der Platzherren in jeder Beziehung um Klaſſen überragte. Es nützte den Trierern auch nicht viel, daß ſie außerordentlich ſcharf an den Mann gingen. Bis zur Pauſe führten die Mannheimer durch Tore von Simon und Düſter mit:0. In der zweiten Halbzeit hatten die Platzherren überhaupt nichts mehr zu beſtellen. Mannheim war drückend überlegen und kam durch ſeinen Linksaußen (9) und Theobald noch zu vier weiteren Treffern. Roſen⸗ z weig⸗Kaiſerslautern war ein guter Spielleiter. I Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen:2(:1) Vor rund 2500 Zuſchauevn lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaſten einen feſſelnden Kampf, der techniſch auf hoher Stufe ſtand. Ausſchlaggebend für den Saarbrücker Sieg war das rationellere Spiel ihres Sturmes während Neunkirchen durch gute Zuſammenarbeit der Fünſer⸗ linje imponierte. Durch zwei ſchöne Tore von Schlichter und Cohnen führte der Fußballverein bereits in der 9. Minute mit:0. Die Gäſte rafften ſich auf und beherrſch⸗ ten bis kurz zor dem Wechſel das Feld. Sie kamen auch durch ihren Mittelſtttirmer Petry zum 1. Gegentreffer. Sechs Mianten vor dem Wechſel ſtellte aber Schlichter die alte Tordifferenz wieber her. Nach dem Wechſel waren beide Mannſchaften noch je einmal erfolgreich. Für Saarbrücken ſcorte Conen, wäh⸗ rend Anſchütz das zweite Gegentor der Gäſte erzielte. Everton und Mancheſter im Eno ſpiel Pokal⸗Vorſchlußrunde in England Unter ſtarkem Andrang des Publikums wurden am Samstag in England die beiden Mannſchaften ermittelt, die am 29. April im Wembleyſtadion zu London das End⸗ ſpiel um den engliſchen Fußball⸗Pokal beſtreiten ſollen. Die beiden glücklichen Mannſchaften heißen Everton und Mancheſter City. Everton konnte auf dem neutralen Platz von Wolverhampton die Londoner Mannſchaft Weſtham United mit 21(:1) ausſchalten und Mancheſter City be⸗ ſtiegte in Huddersfield die favoriſierte Elf von Derby Cpunty mit:2(:). Ueberraſchungen bei der Meiſterſchaft Einige unerwartete Reſultate gab es bei den Ligaſpie⸗ len, So unterlag der Tabellenführer der erſten Diviſion, Arſenal, auf eigenem Platz gegen Wolverhampton Wan⸗ derers mit:2 und der Tabellendritte Aſton Villa wurde von Blackpool ſogar:2 geſchlagen. Der lachende Dritte. war die Mannſchaft von Sheffield Wedneſday, die Leiceſter City 4 ſchlug und nun nach Verluſtpunkten gerechnet bereits um einen Punkt günſtiger ſteht als Arſenal. Die Ergebniſſe: England: Pokal⸗Vorſchlußrunde: Derby County Mancheſter City in Huddersfield:3(:); Everton— eſtham United in Wolverhampton:1(:). Erſte Liga: rſenal— Wolverhampton Wanderers:2 Birmingham helſea:0; Blackburn Rovers— Bolton Wanderers:2: Blackpool— Aſton Villa:2; Leeds United— Liverpool :0; Sheffield Weoͤnesday— Leieeſter City 41; Sunderland egen Hudde eſd Town:2; Weſtbromwich Albion ortsmouth 4: 8 8 Zweite Liga: Bradford City— Charlton Athletic 320; N Bury— Preſton Northend:2; Cheſterfield— Nottingham Foreſt:1; Fulham— Plymouth Argyle:1; Lincoln City gegen Burnley:4; Millwall— Grimsby Town 911; Nytts ounty— Mancheſter United:0; Port Vale— Tottenham Schlagwechſel. Beide gingen auf einen entſcheidenden Sieg Hotſpurs:1; Southampton— Oldham Athletic:2; Swan⸗ ſea Town— Stoke City:2. Schottland⸗Meiſterſchaft: Airdrieonians— Dundee:0; Cowdenbeath— Ayr United:2; Eaſt Stirlingſhire Third Lanark:0; Hamilton Academicals— Aberdeen:0; Kilmarnock— Glasgow Rangers:6; Morton— St. John⸗ ſtone:0. Pokalvorſchlußrunde auch in Schottland Motherwell ſiegreich— Ein Wiederholungsſpiel nötig Auch in Schottland wurde am Samstag die Vorſchluß⸗ runde im Pokalwettbewerb ausgetragen. Während Mother⸗ well über Clyde mit:0(:0) einen klaren Sieg arzielte und ſich damit bereits für das Enoſpiel qualifizieren konnte, ſpielte Celtie Glasgow gegen Hearts of Midlothian nur torlos. Hier wird alſo erſt in einem Wiederholungs⸗ ſpiel der zweite Enoͤſpielteilnehmer ermittelt werden können. Das ganze Intereſſe der Mannheimer Handͤballgemeinde war am geſtrigen Sonntag auf Darmſtadt, der einſtigen Sübdeutſchen Handball⸗Hochburg, konzentriert. Auf zwei Fronten rannte der Rheinbezirk gegen die die Meiſterſchaft in Erbpacht genommenen Vertreter des Mainbezirks an. Die Damen mußten am Vormittag auf dem Polizeiplatz gegen den Süddeutſchen Meiſter, Eintracht Frankfurt, an⸗ treten, dem ſie nach der Vorſpielniederlage mit:0 in der Rückrunde einen:0 Sieg abgetrotzt hatten und auch heute zur Hergabe ſeines ganzen Könnens zwangen. Wichtiger noch war der Kampf auf den Spielfeldern des SpB 98 draußen am Böllenfalltor. Hier ging es einmal um das Preſtige, um die Wiedergewinnung des Platzes an der Sonne, den vergangenes Jahr erſtmals der Rheinbezirk durch den VfR für ſich in Anſpruch nahm; dann aber auch war es die allerletzte Chance der Lilienträger, allerdings nur unter den günſtigſten Umſtänden— eines Spielver⸗ luſtes der Waldhöfer auf eigenem Platz gegen Schwan⸗ heim—. Ein Sieg hätte dem rambolierten Anſehen der Darmſtädter wieder neuen Glanz verſchafft; unſer Meiſter aber wollte ſiegen, um ſeine Spielſtärke zu dokumentieren und das Schwergewicht im Handballſport endgültig nach Mannheim zu verlegen. Dieſes Moment allein hätte ſchon genügt, das ganze Darmſtädter handballfreudige Publikum anzulocken, dazu kam noch, daß die Sp Waldhof ſeine neugebackenen und mit Ehren beſtanden habenden Repräſentative Engelter und Spengler brachte, auf die man in der Heſſenreſidenz doppelt geſpannt war, hatten ſie doch in Leipzig, wie der Kickerberichterſtatter ſchrieb, hundertprozentig eingeſchla⸗ gen. So waren denn auch über 2000 Zuſchauer erſchienen, die, um dies vorweg zu nehmen, von dem gezeigten Kön⸗ nen der ſchlecht disponierten Waldhöfer enttäuſcht wurden. Im Gegenſatz hierzu waren die Platzherren in ganz vor⸗ züglicher Verfaſſung und zeigten, daß man in Darmſtadt immer noch einen ſehr guten Handball ſpielt. Beim Unterlegenen rächte ſich heute das Außerachtlaſſen der Flügel, wodurch die beſtens aufgelegte Darmſtädter Hintermannſchaft keine allzu große Mühe hatte, das ge⸗ fährliche Walödhofinnentrio zu beſchatten und in erſter Linie den wurfgewaltigen Spengler in Schach zu halten. Da auch die Hintermannſchaft nicht ihren beſten Tag hatte, blieb das Unvermeisliche nicht aus. Der Rheinmeiſter mußte ſeine erſte Niederlage hinnehmen, die den Endſpielen neuen Reiz geben. Die Sachlage iſt nun die gleiche wie im Vorjahr. Verliert Waloͤhof auf eigenem Platz gegen Schwanheim, ſind Waldhof, Darmſtadt und Schwanheim punktgleich und der Tanz könnte von neuem beginnen. Der Sieger ſtützte ſich heute auf ſeine Hintermannſchaft, die in erſter Linie den Sieg brachte. Abex auch der Angriff kombinierte ſehr gut und brachte durch überraſchenden Sei⸗ tenwechſel Verwirrung in die hinteren Reihen der Mann⸗ heimer. Der Sieg der 98er muß als auch in dieſer Höhe verdient bezeichnet werden. Die Revanche für die Vor⸗ ſpielniederlage iſt voll geglückt 5 Dem Spielverlauf ſtand Müller⸗Wiesbaden vor, der auch in dieſem Spiel wieder die Vorteilsregel faſt ganz außer Acht ließ und ſich dadurch nicht die beſte Note verdiente. 98 geht durch Strafwurf von Feik bald:0 in Führung, die Freund nach glänzender Kombination auf:0 reduziert. Noch vor der Pauſe reduzierte Schmidts auf:1, mit wel⸗ chem Stand es in die Pauſe ging. Nach Seitenwechſel kommen die Heſſen beſſer in Schwung. Feik und Freund ſtellen auf:1; dann kann Herzog einen Deckungsfehler der blauen Hintermannſchaft zum zweiten Gegentor ausnutzen. Freund verwandelt einen Strafwurf zu:2; Spengler tut das Gleiche. 53. Noch iſt nicht alles verloren. Spalt erhöht nun aber auf :3 und zu allem Ueberfluß muß Kritter auf Geheiß des Vormeiſterſchaſten des Rhein-Netkar-Gaues f 86 Mannheim ſtellt vier, Siegfried Ludwigshafen zwei Meiſter Der Rhein⸗Neckar⸗Gau hatte am 11. März in den Vor⸗ und Zwiſchenrunden die Teilnehmer für die End⸗ kämpfe ermittelt. Dieſe wurden wieder im Zähringer Löwenſaal ausgetragen. Der Beſuch war im Gegenſatz zum letztenmal recht gut. Der 1. Vorſitzende des VfK 86, Crezeli, der die Kämpfe zur Durchführung brachte, wies in ſeiner Begrüßungsanſprache auf die Bedeutung des Boxſports hin. Der Bf 86, früher Athletenklub Schwetzinger Vorſtadt, habe als erſter Mannheimer Verein den Boxſport in ſein Uebungsprogramm aufgenommen, zu einer Zeit, als dieſer noch polizeilich verboten war. Die Entwicklung, die der Boxſport in Mannheim genommen habe, ſei nicht zuletzt auf die Pionierarbeit des VfK 80 zurückzuführen. Die Kämpfe ſelbſt wurden mit großer Erbitterung durchgeführt. Mit Ausnahme von Lutz im Leichtgewicht, der keinen ebenbürtigen Gegner hatte, legten die Kämpfer wenig Wert auf techniſche Feinheiten. Es ging nur um Steg und Meiſterſchaft. Den techniſch beſten Kampf des Abends lieferte Lutz⸗ Bf 86, der hierfür auch den Ehrenpreis der„Neuen Mannhei⸗ mer Zeitung“ erhielt. Durch Uebergewicht, durch Verletzungen und durch Ausbleiben waren einzelne Mei⸗ ſterſchaften ſchon außerhalb des Rings entſchieden. Im Fliegengewicht wurde Ritſchel⸗VfK 86 wegen Uebergewichts ſeines Gegners Weißen mayer ⸗Schif⸗ ferſtadt kampflos Gaumeiſter. Ebenſo Lutz im Leichtgewicht. Da im Weltergewicht Provo⸗ Ludwigshafen gegen ſeinen Vereinskameraden Korn un ⸗ entſchuldigt nicht antrat, wurde dieſer Meiſter Der Kampf im Halbſchwergewicht zwiſchen Habel⸗ Bf 80 und Kupper Siegfried Ludwigshafen fiel wegen Ver⸗ letzung von Habel aus. Meiſter wurde Kupper. Die neuen Metiſter ſtellten ſich mit Ausnahme von Kupper in Einlagekämpfen vor. Ritſchel im Leicht⸗ gewicht gab als neuer Meiſter keine gute Figur ab, ſein körperlich überlegener Gegner Weißen mayer gewann nach Punkten. Die erſte Runde konnte Ritſchel noch gleich⸗ auf halten, die beiden anderen gingen aber klar an ſeinen Gegner. Lutz Vf. 86 trat im Leichtgewicht in einem Einlagekampf gegen Kraft⸗Siegfried⸗ Ludwigshafen an. Lutz war in allen drei Runden haushoch überlegen. In der dritten Runde gaben die Sekundanten von Kraft den ausſichtsloſen Kampf auf. Steger durch techniſchen k. o. Lutz. Der neue Meiſter im Weltergewicht, Korn ⸗ Siegfried Ludwigshafen, beſtritt einen Kampf gegen Wagner I, Schifferſtadt. Beide kämpften über alle drei Runden ſehr unrein, ſo daß Korn wegen unfairen Kämpfens zweimal verwarnt werden mußte. Beide ſuchten in dauernden Schlagwechſeln eine Eutſcheidung herbeizuführen. Korn hatte vielleicht einen kleinen Vorteil, der aber nicht zum Siege reichte. Für dieſen unſchönen Kampf war das Urteil „unentſchieden“ durchaus am Platze. Der Abend ſelbſt wurde mit einem Ein lage kampf zwiſchen Schopf ⸗ Vc 86 und Häuſer⸗ Siegfried Lud⸗ wigshafen im Weltergewicht eröffnet. Beide Boxer boten ganz anſprechende Leiſtungen. Zwei Runden buchte Schopf für ſich, die letzte konnte Häuſer ausgeglichen geſtalten. Sieger nach Punkten Schopf. Die Meiſterſchaftskämpfe wurden dann im Bantamgewicht eröffnet. Gräske⸗ Reichsbahn T u. Sp trat gegen Bauſt⸗ Siegfried Luod⸗ wigshafen an. Bei den Schlagwechſeln, mit denen beide den Kampf eröffneten, hatte Gräske knappe Vorteile. In der zweiten Runde hatte ſich Bauſt beſſer eingeſtellt und hielt die Runde ausgeglichen. Die dritte Runde wurde ſehr erbittert durchgeführt. Gräske kam aus allen Lagen durch, er mußte aber auch verſchiedene harte Schläge ins Geſicht nehmen. Der Punktſieg von Gräske war nach der Geſamtleiſtung durchaus verdient. Gaumeiſter Gräske. Im Federgewicht gab es zwiſchen Huber ⸗ Vie 86 und Wagner 2 Bſck Schiſferſtadt über die ganze Diſtanz nur aus. Obwohl Huber ſtark blutete, hatte er in den letzten Runden mehr vom Kampf, ſo daß er als Gaumeiſter ver⸗ kündet werden konnte. 8 Im Schwergewicht mußten Jako b⸗Vfe 86 und ſein Vereinskamerad Schüßler noch eine Vorentſchei⸗ dung austragen. Jakob beherrſchte ſeinen Gegner mit ſeiner Linken ſouverän. Sein Punktſieg war denkbar hoch. Der Kampf im Mittelgewicht zwiſchen Bah r⸗ Bf 86 und Bauman n⸗Vſck Schifferſtadͤt war eine wüſte Kei⸗ lerei. In unheimlichem Tempo ging es durch die drei Run⸗ den. Die erſte Runde war ausgeglichen, die beiden anderen dürften durch genauere Treffer und beſſere Arbeit knapp für Bahr geweſen ſein. Mit dem Punktſieg von Baumann wär man daher nicht ganz einverſtanden. Gaumeiſter wurde ſo Baumann ⸗Schifferſtadt, Den Schlußkampf des Abends im ſtritten Stein müller⸗Siegfried Jako b⸗VfK 86 Mannheim, der Schwergewicht be⸗ Ludwigshafen und vorher gegen ſeinen Süddeulſche Handballmeiſterſchaft SV Waloͤhof und Phönix geſchlagen Unparteiiſchen wegen dauernoͤem Reklamieren abtreten. Um das Maß voll zu machen, vergibt Spengler nun gar noch einen Foul⸗13⸗Meter. Die Darmſtädter kommen durch Feik zu ihrem ſiebten und ſchönſten Tor, das ein Muſterbeiſpiel erfolgreicher Kombination war. Spalt kann noch kurz vor Schluß eine Strafwurfabgabe zu:8 verwandeln. Mit:9 muß unſer Meiſter geſchlagen den Platz verlaſſen. Er be⸗ ſtand die Hauptprobe in der Höhle des Löwen nicht. Aber ſo wenig wie eine Schwalbe einen Sommer bringt, kann oͤieſe Niederlage unſer Vertrauen zum Rheinneiſter ſchwächen. Am Sonntag wird er beweiſen, was er kann und im letzten Spiel hinter eine erfolgreiche Saiſon den entſprechenden Schlußpunkt ſetzen. VfR. Schwanheim— VfR. Kaiſerslautern:1(:1) Auch die Schwanheimer wahrten im letzten Spiel auf eigenem Platze ihre Chance auf ein nochmaliges Eingreifen und ſchickten den Saarmeiſter aus Kaiſerslautern mit 94 (Halbzeit 51:1) geſchlagen nach Hauſe. Der kommende Sonn⸗ tag wird nun auf dem Waldhofplatz mit dem Spiel Wald⸗ hof— Schwanheim die Entſcheidung bringen. Die Meiſterſchaft der Damen Phönix Mannheim verliert in der Verlängerung :2(:0,:2) Neben den Herren ſind es in dieſem Jahr auch die Da⸗ men, die im Handball den Rheinbezirk in den Vorder⸗ grund ſchieben. Die Damenelf des MFC. Phönix, die ſchon in Frankfurt trotz der:0⸗Niederlage, wobei das erſte Tor im Schußkreis geworfen und das zweite mit dem Endyfiff der erſten Hälfte zuſammengefallen war, eine gute Rolle geſpielt hatten, hatte ſich in Mannheim durch einen völlig einwandfreien:0⸗Sieg auf dem VfR.⸗Platze die Chanee eines Entſcheidungsſpieles erkämpft. Dieſes Spiel nun beſtritten die Mannheimer Damen, die unter Führung des alten Leichtathleten Adolf Wagner mit zahlreichem Anhang in dem hierzu auserſehenen Darmſtadt anlangten, mit beſter Vertretung am Sonntag vormittag auf dem Platz der Darmſtädter Poliziſten unter der Leitung des Schiedsrichters Bauer⸗ Arheilgen. Die Mannheimerinnen hatten einen ſehr guten Start und konnten ſich vor der Pauſe den Frankfurter Einttacht⸗ lerinnen gegenüber gut behaupten. Durch Frl. Schreck gelang bis zur Pauſe eine:0⸗Führung, die die beſten Ausſichten für ein gutes Ende eröffneten. Nach der Pauſe kann zunächſt Frl. Fleiſcher ein Tor aufholen, das die Badener etwas nervös macht. Ein ſehr, ſehr harter 13 Meter wegen Haltens im Strafraum bringt dann die Phönirdamen um den Titel. Fleiſcher verwan⸗ delt den Strafball unhaltbar. Mit:2 geht die reguläre Spielzeit zu Ende. Die notwendig gewordene Verlängerung bringt nun dem alten Süddeutſchen Meiſter wiederum durch Frl. Flei⸗ ſcher einen dritten Erfolg, den die Mannheimer Damen nicht mehr aufholen können. Mit:2 haben unſere Damen ſehr unglücklich gekämpft und erſt nach hartem Kampf dem alten Meiſter den Weg zu neuem Erfolg frei gemacht. eee eee Vereinskameraden einen ausgezeichneten Kampf geliefert hatte. Gegen die körperliche Ueberlegenheit von Steinmüller kam Jakob aber nicht auf. Er hielt ſich taktiſch ausgezeichnet, mußte ſich aber einwandfrei geſchlagen bekennen. Jakob vermied es ſehr geſchickt, Steinmüller auf Diſtanz kommen zu laſſen, im Nahkampf mußte Steinmüller verſchiedentlich nehmen. Jakob erhielt neben dem neuen Meiſter Stein⸗ müller für ſeinen tapferen Kampf ſtarken Beifall. Am Schluß der Kämpfe nahm der Vorſitzende Crezeli die Preisverteilung vor. Die Gaumeiſter erhielten eine ſilberne Plakette mit Diplom, die Zweiten eine verſilberte Plakette gleichfalls mit Diplom. Die neuen Gaumeiſter Fliegengewicht: Ritſchel⸗Vfäk. 86, Meiſter durch Ueber⸗ gewicht von Weißenmayer⸗BfK. Schifferſtadt. Bantamgewicht: Gräske⸗Reichsb. T. u. Sp. V. Bauſt⸗Siegfried Ludwigshafen nach Punkten. beſiegt Federgewicht: Huber⸗VfK. 86 Punktſieger über Wag⸗ ner II⸗ Vf. Schifferſtadt. Leichtgewicht: Lutz⸗VfK. 86 Meiſter durch Uebergewicht von Heiner⸗Siegfried Ludwigshafen. Weltergewicht: Korn⸗Siegfried Ludwigshafen Meiſter wegen Nichtantretens von Provo⸗Ludwigshafen. Mittelgewicht: Baumann Vf. Schifferſtadt Bahr⸗VfK. 86 Mannheim nach Punkten. Halbſchwergewicht: Kupper⸗Siegfried Ludwigshaſen Mei⸗ ſter durch Verletzung von Habel⸗VfK. 86 Mannheim. Schwergewicht: Steinmüller⸗ Siegfried Ludwigshafen beſiegt Punktſieger über Jakob⸗VfK. 86 Mannheim.—ü— Handball der Turner Tgoe Keiſch und 62 Weinheim ſiegen weiter— Die Spiele im Gan Um die Meiſterſchaft der Turner geht in der Nord⸗ badiſchen Gruppe zwiſchen Tgde. Ketſch und TV. 62 Wein⸗ heim der Zweikampf weiter, nachdem nun auch Ettlingen nach der Rückſpielniederlage gegen Weinheim zurückgefallen iſt. Die erſte Entſcheidung wird bereits der nächſte Sonn⸗ tag bringen, an welchem ſich die beiden führenden Mann⸗ ſchaften Ketſch und Weinheim in Weinheim zum Rückſpiel gegenübertreten. Am geſtrigen Sonntag ſiegte Weinheim in Ettlingen überraſchend ficher, während Ketſch wohl auch mit klarer Tor⸗Differenz über Durlach die Oberhand be⸗ hielt, jedoch weſentlich glücklicher zu dem Sieg kam als das Ergebnis beſagt. Tade. Ketſch— Tbd. Durlach:2(:1) Im Gegenſatz zum Vorſonntag ſtand dieſes Spiel, das auch unter den Witterungsverhältniſſen zu leiden hatte, auf keiner beſonderen Stufe. Insbeſondere lief die Ketſcher Mannſchaft nicht zu der gewohnten Mannſchaftsleiſtung auf. Der auch im Rückſpiel unterlegene Kreismeiſter war dem Tabellenführer im Felde, durchaus gleichwertig. Den Sieg verdanken die Ketſcher letzten Endes nur ihrem über⸗ ragenden Torwächter, der für die Gäſte ein unüberwind⸗ liches Bollwerk bedeutete. Sehr zu wünſchen ließ auch die Spielleitung übrig, zumal der Unparteiiſche das Spiel völlig zerpfiff, nachdem er dasſelbe von Anfang an aus der Hand gegeben hatte. Bei immer härter werdendem Ver⸗ lauf ſtellte er auf beiden Seiten je einen Spieler vom Platze. Der Tabellenführer wird, wenn er in Weinheim beſtehen will, mit einer anderen Leiſtung aufwarten müſſen. Die zweite Mannſchaft der Tade. Ketſch ſpielte gegen TV. Brühl I.:6, die Jugend gegen TV. Brühl II. 10:2, Tgde. Ketſch Schüler— TV. Hockenheim Schüler 718. TV. Ettlingen— TV. 62 Weinheim 15 Nach dem:3 im Vorſpiel auf dem Weinheimer Platze mußte die Weinheimer Mannſchaft alles daran ſetzen, um in Ettlingen das Spiel für ſich zu entſcheiden, wenn ſie in den weiteren Spielen der Tgde. Ketſch den Rang noch ſtreitig machen wollte. So kam es ſelbſt auf des Gegners latze zu einem kaum erwarteten klaren Sieg der Wein⸗ eimer, der das gute Ergebnis am Vorſonntag durchau beſtätigt, zumal Ettlingen über eine Mannſchaft verfügt, die im ſeitherigen Verlauf der Spiele auf das Beſte ab⸗ geſchnitten hat. Der Abſtand von Ettlingen zu Weinheim und Ketſch iſt nun ſo groß, daß Ettlingen für die Endes⸗ entſcheidung auch nicht mehr in Frage kommt. Jahn Weinheim— Tbd. Germania Mannheim heimer Turngaues konnte ſich dort nicht durchſetzen, denn :1(:0) Im Turnerinnen ⸗ Handball ſtanden ſich zum zweiten Rundenſpiel dieſe beiden Mannſchaften in Weinheim gegen⸗ über. Man war auf den Ausgang nach der klaren Nieder⸗ lage der Weinheimer am Vorſonntag durch den TV. 46 ge⸗ ſpannt, um für den weiteren Verlauf aufklärende Schlüſſe ziehen zu können. Das knappe Ergebnis ſpricht von einem glücklichen Sieg der Mannheimer Turnerinnen. BL Neckarau— TW 46 Mannheim 128(:8) Die in den Rundenſpielen frei geweſenen Turnerinnen des T 46 weilten beim Vſe Neckarau, um dort einen weiteren ſchönen Sieg zu erringen, der durch das beſſere Stehvermögen in der Verteidigung durch gute Arbeit der Läuferreihe und nicht zuletzt durch ein zügiges Zuſammen⸗ ſpiel im Sturm ein verdienter wurde. 0 Hockenheim und Jahn Neckarau in den Aufſtiegs⸗ ſpielen geſchlagen 8 Die Aufſtiegsſpiele der Gruppen—2 ſtanden geſtern im Zeichen des Zweikampfes zwiſchen den Vertretern des badiſchen Neckargaues und denen des Mannheimer Gaues Sowohl Tod Hockenheim als Jahn Neckarau mußten aus⸗ wärts antreten und beide Niederlagen einſtecken. Wäh⸗ rend es ſich beim Tbd Hockenheim um die erſte Niederlage handelt, wodurch die Tabellenführung an TW Handſchuhs⸗ heim überging, iſt Jahn Neckarau durch den weiteren Spielverluſt bedenklich ins Hintertreffen geraten. Die beiden Mannſchaften des badiſchen Neckargaues Hand⸗ ſchuhsheim und Ziegelhauſen haben ſich nun an die Spitze gedrückt. Ziegelhauſen muß allerdings den zweiten Platz punktgleich mit Hockenheim und Sinsheim teilen, denen 19 Leon und Jahn Neckarau auf den nächſten Plätzen olgen. Tade. Ziegelhauſen— Tbd. Hockenheim:5(.1) Unter der guten Leitung von Za b e l⸗Gaggenau, er⸗ litt der Tabellenführer Hockenheim in Ziegelhauſen ehren⸗ voll ſeine erſte Niederlage. In dem Spiel, das durch die Bodenverhältniſſe ſehr beeinflußt wurde, hatte Ziegel⸗ hauſen eine gute erſte Halbzeit, während in der zweiten Spielhälfte der Verlauf ein ausgeglichener war, wobei es Hockenheim wohl gelang, weitere Tore aufzuholen, ohne aber um die Niederlage herumzukommen. ö. TV. Handſchuhsheim— Jahn Neckarau:3:1) Wie erwartet, wurde der Gang für Jahn⸗Neckarau nach Handſchuhsheim ein ſchwerer. Der Vertreter des Mann⸗ Handſchuhsheim war beſonders im Angriff gefährlicher u auch erfolgreicher; während für die Neckarauer ein Sieg ein weiteres Vorrücken bedeutet hätte, iſt die Mannſcha durch die weitere Niederlage auf den 6. Platz zurückgefalle 8 5 e 1 . en. Um or noch ch Feik beiſpiel trz vor Mit:9 Er be⸗ Aber „kann meiſter r kann on den 5˙1 iel auf greifen nit 91 Sonn⸗ Wald⸗ liefert nüller ichnet, Jakob mmen etlich Stein⸗ rezelt eine lberte leber⸗ ſeſiegt Wag⸗ wicht eiſter jeſiegt Mei⸗ hafen üb nnen inen eſſere t der men⸗ Montag, 20, März 1933 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Hotkey Klubkämpfe 2 Germania Mannheim— 5 Heidelberg 16:3 Das einzige Hockeyſpiel, das geſtern in Mannheim aus⸗ getragen wurde, ſah im Mannheimer Stadion den Tur⸗ nerbund Germania, ſowie den Heidelberger Hockey⸗Club als Gegner. Die Heidelberger hatten allerdings ihre 1b⸗Mannſchaft geſtellt, gegen die die Mannheimer bisher ſtets geſpielt hatten, jedoch iſt auch zu berückſichtigen, daß Germania gleichfalls nicht mit der kompletten Mannſchaft antreten konnte, da verſchiedene Spieler nicht zur Ver⸗ fügung ſtanden. Trotzdem hatte man eigentlich nach den bisherigen Erfolgen in dieſer Saiſon damit gerechnet, daß die Mannheimer diesmal die Heidelberger Reſerven ſicher abfertigen würden. Die Elf zeigte jedoch lange nicht die guten Leiſtungen, die man von ihr gewohnt war, was je⸗ doch nicht allein auf das Fehlen verſchiedener etatmäßiger Spieler zurückzuführen iſt. Sämtliche Spieler erreichten nie das gewohnte Leiſtungsniveau, wenn auch Verſager nicht feſtzuſtellen waren. Linker Läufer, Mittelläufer, ſo⸗ wie im Sturm der Rechtsaußen konnten noch am beſten gefallen. Auch die beiden Halbſtürmer zeigten mitunter gute Leiſtungen, jedoch ſah man von ihnen ſchon beſſere Leiſtungen. Auch von dem HCch wurde man etwas enttäuſcht, denn die Heidelberger 1b⸗Mannſchaft hatte man ſich ſtärker vor⸗ geſtellt. Vor allem in der Hintermannſchaft klappte nicht alles nach Wunſch, ſo daß ein etwas beſſer im Schuß be⸗ findlicher Sturm, als der der Mannheimer, beſtimmt noch mehr Tore erzielt hätte. Am beſten überzeugen konnte noch der Sturm, vor allem die Innenſtürmer waren ſehr gefährlich. Sämtliche Spieler zeigten allerdings typiſche HE ⸗Schule, das Kombinieren, Freiſtellen, Umſpielen und Täuſchen der Gegner ſah man ſchön demonſtriert. Die meiſten Mannheimer Spieler hätten ſogar in dieſer Hin⸗ ſicht noch etwas von den Heidelbergern lernen können. durch ihren Rechtsguße Heidelberg liegt ſofort in Führung, jedoch dauert es 10 Minuten, bis der Mittelſtürmer ch Täuſchen der Ver⸗ teidigung die Gäſte in Führung bringen kann. Germania findet ſich jetzt beſſer, aber die gefährlicheren Heidelberger Stürmer erhöhen noch vor der Pauſe auf:0, ohne daß die etwas planloſen Angriffe der Mannheimer zum Ehrentor führen. Nach Wiederbeginn haben die Heidelberger ſchwer zu arbeiten, um ihr Tor reinhalten zu können, was ihnen aber nicht immer gelingt. Mitte der 2. Halbzeit fällt das 1. Tor für Germanio und kurz vor luß verwandelt Bauſch eine Strafecke ſcharf z Au Man rechnet ſchon mit einem Un n Angriffe der e doch noch den huß des Gäſte⸗ rechtsaußen hält der J n, ohne den Ball aber ſortzubringen, und aus yl vor dem Tor hera rollt der Ball knapp über die Torlinie. 32 für Heidelberg, wobei es bis Schluß bleibt. Mit die beſte Leiſtung zeigte der Heidel ger Schiedsrichter, dex wirklich vorbildlich pfiff. Damen 00. Erſatz geſchwächter Auſſtellung ar nN. Bei MTG hoben ſich der Torwart und die Verteidigung durch ihr Spiel beſonders hervor, während beim TC der Sturm als beſter Mannſchaftsteil gelten konnte. 1 96 F naue Schußvermögen dieſes Sturmes brachte dem auch den Sieg. Die C fielen 9 beiden Tore der erſten Halbzeit für tinute. Der Sieg des Tec konnte alſo ſchon bei feſtſtehend gelten. der zweiten Halbzeit kam die M7 igſtens zum Ehrentreffer. Das fbel kurz vor Schluß wiederum de dritte Tor für den mer erem Zuſammenſpiel und energiſcherem J hätte die Niederlage etwas weniger 1 durch den 9 um den„Pokal der N. Die erſte Runde: Die A⸗Klaſſe unter ſich Fog. Seckenheim— Spfk. Gartenſtabt 812(:0) Das Pokalſpiel in Seckenheim hatte ſeine Anziehungs⸗ kraft in keiner Weiſe verfehlt, denn das Treffen hatte immerhin 400—500 Zuſchauer angelockt, denen eine tor⸗ reiche Partie geboten wurde. Die ſportlichen Leiſtungen litten ſtark unter der Glätte des Bodens und unter einem heftigen Wind, der eine ſyſtematiſche Kombinationsarbeit nicht aufkommen ließ. Seckenheim lieferte bei allem eine weit beſſere Partie als die Gäſteelf, die erſt in der zweiten Halbzeit(als Seckenheim bereits 610 führte) das Spier etwas ausgeglichener geſtalten, aber den Vorſprung bes Gegner abſolut nie ernſtlich geführden konnte. Seckenheim war in der erſten Halbzeit groß in Fahrt. Schon in den erſten fünf Minuten hatte man durch Hering und Heck⸗ mann drei Tore vorgelegt, denen bis zum Wechſel noch drei weitere Trefſer folgten, die wiederum Hering und Heckmann zum Schützen hatten. In der zweiten Hälfte ſchten dann ber Torhunger der Seckenhetmer geſtillt und immer ſpärlicher wurden jetzt die anfangs ſo gut durchgeführten Angriffsaktionen. Wohl reichte es Seckenheim noch zu zwei weiteren Toren, aber auch Gartenſtadts Angriff kam für einige Zeit in Schwung und erzielte ſeinerſeits durch ſeine Verbinder zwel Treffer, die das Endergebnis auf:2 für Seckenheim ſtellten. Schiedsrichter Strein⸗ Sandhofen leitete unauffällig und korrekt. Alemannia Rheinan— Alemannia Ilvesheim 21(:1) Die beiden Namensvettern, die ſich ſchon von jeher wech⸗ ſelvolle Kämpfe lieferten, ſtanden ſich diesmal zum NMg⸗ Pokalkompf gegenüber. ſagt, daß das Spiel keine beſondere Leiſtungen bot. So⸗ wohl der Kreisligaanwärter Ilvesheim, als auch ſein Geg⸗ ner Rheinau ſchienen nicht ihren beſten Tag zu haben. Uebe voll ſah man ſchwache Aktionen, die in keiner Weiſe be⸗ eiſtern konnten. Der Sieg von Rheinau war verdient auf rund der vorhandenen ſtärkeren Energie und nicht zuletzt auf Grund der beſferen Abwehrarbeit. Daß das Ergebnis Jubiläum des Deut Im großen, in den Farben des neuen Deutſchland ge⸗ ſchmückten Feſtſaale des bekannten Hamburger Hotels At⸗ lantik fanden ſich heute vormittag die Führer des deut⸗ ſchen Ruderſports mit ihren vielen geladenen Wäſten zum offiziellen Feſtakt zuſammen. Aus allen Teilen des Reiches und auch aus dem Auslande ſind die Delegierten zu dieſer Feier zufſammengekommen. Mit einer Begrüßung der Gäſte begann der Vor⸗ mittag. Die Führer des Verbandes, Regierungspräſident Pauli, Maack, der Hamburger Franck, machten die Honneurs und hatten alle Hände voll zu tun, allen An⸗ forderungen gerecht zu werden und die gegebenen Anord⸗ nungen zu überwachen. Der offſäz telle Feſtakt begann pünktlich und wurde durch einen Muſikvortrag der ver⸗ einigten Kapellen der Hamburger Rudervereine eingeleitet. Hierauf folgte die FFeſtrede des Regierungspräſidenten Pauli, die auf den Rundfunk übertragen wurde Pauli gedachte in ſeinem Vortrag zunächſt der 5000 gefalbhe⸗ nen Ruderer, nachdem er den Text eines Begrüßungs⸗ telegramms an den Reichspräſidenten verleſen hatte So⸗ dann hieß er die Vertreter des Staates, der Sporwerbände und der deutſchen Länder ſowie die anweſenden drei Mit⸗ ründer Fr. Mätzler, Paul Demußh und Richard chmidt wilblommen. Seine Ausführungen gabe nt einen Ueberblick über die Geſchichte des Ruderverbandes, wobei er die Verdienſte von Burmeſter, Büxenſtein und Perthy unterſtrich. Jeder große Verband, ſo führte Pauft weiter aus, rage Spannungen in ſich, die aber fruchtbar ſünd, wenn ſſe Jon dem Beſtreben nach innerer Geſtaltung getragen werden. Deshalb mußte der Deutſche Ruderverband eben dadurch, daß alle aufſtrebenden Kräfte ihr Teil beitrugen, zu dem werden, mas er heute iſt, zu einem Verbande. der über 100000 Männer in ſich vereinigt. Dann betonte Paul die Kameradſchaft im Ruderſport und vor allem das reſtloſe Feſthaften am Amateurgedanken. Mit einem Hurra auf den Ruderſporb ſchloß Pault, worauf die Ver⸗ ſammbung das Deutſchlandlied anſtimmte. Die Grüße aller deutſchen Sportverbände überhrachte Staatsſekretär a. D. Dr. Lewal d, während im Namen des Hamburger Stgates und der U iverſität Prorektor Dr. Brauer hbeifällig aufgenommene Worte über den Ruder⸗ sport ſprach, 5 Hierauf beſchloß ein Muſikſtuck der Kapellen die Feier. 9. Breslauer Sechstagerennen Der Beſuch des 9. Breslauer Sechstagerennens iſt wel⸗ ter anhaltend ſchwach. Man gewinnt immer mehr den Ein⸗ druck, daß derartige Veranſtaltungen unker ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen in der Provinz ſtberhaupt nicht mehr möglich ſind. Sportlich verlief das Rennen da⸗ gegen bislang recht anregend, obwohl verſchiedene Fahrer durch ſchwere Stürze ſtark mitgenommen wurden. Auch Buſchenhagen hatte wieder einmal Pech. Er kam aber noch ziemlich glimpflich davon und konnte in der Nacht zum Samstag zuſammen mit ſeinem Partner Schön ſogar eine zeitlang allein die Spitze halten. Mehr mitgenommen wur⸗ den Piinenburg nund Kilian, die ſchließlich ſogar gezwungen waren, das Rennen aufzuſtecken. Preuß und opel bil eten eine neue Mannſchaft. Der Holländer Wals, ger doch noch allzu jung iſt, mußte wieder einmal Geld⸗ krafen wegen„ungebührlichen Benehmens“ zahlen. Mel den verſchiedenen Jagden und Plänkeleten in der Nacht zum Samstag und am Samstagnachmittag bildete Um es vorweg zu nehmen, ſei ge⸗ für Rheinau dabei nicht höher ausfiel, war nur 17 5 die mäßigen Leiſtungen der Angriffslinie zurückzuführen. Ilvesheim hatte nur in dem Rechtsaußen, der ſpäter die Sturmführung übernahm, und in dem rechten Läufer Weber zwei Leute, die reſtlos befriedigen konnten, wogegen die Leiſtungskurve der übrigen Spieler weſentlich abfiel. Der Unparteiiſche Schader⸗ Phönix Mannheim hätte bei der harten Spielweiſe ruhig etwas energiſcher durch⸗ greifen müſſen. Die getroffenen Entſcheidungen waren indeß jederzeit korrekt. Beſuch etwa 150 Zuſchauer. IC Hemsbach— J 1913 Mannheim 210(:2) Unter Böhnig⸗ 07 Mannheim, der durchaus korrekt amtierte, lieferten ſich obige Mannſchaften einen äußerſt harten Kampf, der den Mannheimern einen kaum erwar⸗ teten Sieg brachte. 1913 Mannheim raffte ſich zu einer einheitlichen Leiſtung zuſammen und namentlich der An⸗ griff der Gäſte konnte gefallen. Mit Toren von Röchling, Quenzer und Kern kamen die Mannheimer zum knappen Sieg, der umſo höher zu bewerten iſt, als er auf fremdem Boden errungen wurde. — Tagungen der Rennvereine Die ordentliche General⸗Verſommlung der wirklichen Mitglieder des Union⸗ Klubs findet am 30. März, vormittags 10.30 Uhr, im Hauſe des Union⸗Klubs zu Ber⸗ Un ſtatt. Neben den Neuwahlen ſteht als beſonders wich⸗ tiger Punkt ein Antrag des Repräſentanten⸗Ausſchuſſes auf Aenderung der Satzungen auf der Tagesordnung. Der Berliner Rennverein hält ſeine ordentliche General⸗Verſammlung am 31. März, nachmittags.90 Uhr, im Hotel Adlon zu Berlin ab. Auch hier nehmen die Neuwahlen den breiteſten Raum der Tagesordnung ein.— Ebenfolls im Hotel Adlon findet am 31. März, nachmittags 9 Uhr, die General⸗Verſammlung des Vereins für Hindernis rennen ſtatt.— Zur ordentlichen Ge⸗ neralverſammlung des Kölner Rennvereins wer⸗ den die Mitglieder für den 27. März, nachmittags.30 Uhr, nach Köln eingeladen. en Ruderverbandes ſich ſchließlich eine dreiköpfige Spitzengruppe, die auch die ernſthafteſten Anwärter auf den Endſieg umfaßt: Siegel/ Thierbach, Schön/ Buſchenhagen und die Franzoſen Broc⸗ cardoſGuimbretiere. Bemerkenswert iſt, daß die Fran⸗ zoſen nach der ſchlechten Erfahrung von Frankfurt, wo ſie bekanntlich frühzeitig aus dem Rennen genommen wurden, hier in Breslau von Beginn an einen ſehr ſchönen Kampf⸗ geiſt zeigen. Nach 42 Stunden, am Samstagnachmittag 5 Uhr, war der Stand des Reunens wie folgt: 1. Siegel/ Thierbach 100., 2. Schön/ Buſchenhagen 61., 3. Broc⸗ cardo/ Guimbretiͤre 19 p.— Eine Runde zurück: 4. Preuß/ Vopel 58 p.— Zwei Runden zurück: 5. Funda Maczinſky 39., 6. Müller/ Braſpenning 38., 7. Tietz Wals 25 Punkte.— Drei Runden zurück: 8. Ehmer/ Rieger 37., 9. Nickel/ Kutz 30 P.— Fünf Runden zurück: 10. Wolke/ Reſiger 42 P.— Sechs Runden zurück: 11. Junge/ Kupke 57., 12. Pietz/ Hanke 43 Punkte. Vadiſch-pfälziſche Meiſterſchaft im Ringen Af K. Schifferſtadt beſiegt Germania Bruchſal 15:3 Obwohl der Meiſter von Baden⸗Pfalz in der Oberliga in Eiche Sanöhoſen bereits feſtſtand und Schifferſtadt ſich ſchon vor einer Woche den zweiten Platz und damit die Teilnahme für die ſüdweſtdeutſche Meiſterrunde geſtchert hatte, gab es dennoch am Samstag abend belm letzten noch ausſtehenden Kampf um die badiſch⸗pfälziſche Meiſterſchaft zwiſchen Vick Schifferſtadt und Germania Bruchſal ein voll⸗ beſetztes Haus, das aber auch durchweg ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen zu ſehen bekam. Die Gäſtemannſchaft machte ihrem Namen als techniſch gute Staffel alle Ehre, daran ändert auch die reichlich hohe Niederlage nichts, die ſie ſich 2 9 50 laſſen mußte. Aber auch die Schiſſerſtädter Mannſchaft, die in gewohnter Aufſtellung ſich wieder als die ſtärkſte Waffe von Baden⸗Pfalz für die„Süd weſtdeutſche“ erwies, war techniſch ganz hervorragend. Bruchſal unterlag der größeren Härte und Stärke von Schifſerſtadt, das den Steg in feiner vollen Höhe verdient hat. Leitung der Kämpfe lag bei Sta h l⸗AS Ladenburg, der einwandfreie Urteile fällte, in beſten Händen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: O. Kolb⸗Schifferſtadt— E. Graſſel⸗ Bruchſal. Sofort entwickelt ſich ein temperamentvoller Standkampf, bei dem beide wiederholt am Matten rand zu kommen. In der 6. Minute muß Graſſel für kurze 5 zu Boden. In der wechſelſeitigen Zwangshocke pa⸗ riert Kolb alle Griffe ſeines Gegners, während dleſer zwei⸗ mal mit verſchränktem Ausheber außerhalb der Matte ge⸗ worfen wird. Nachdem auch die reſtlichen Minuten nichts Zählbares ergeben, war dos verkündete Unentſchleden Die richtige Löfung. Federgewicht: Lochner⸗Schifſerſtadt— De Roſfi⸗Bruchſal. Der Pfälzer zeigt bald eine klare Ueber⸗ legenheit und drängt den Gaſt in die Defenſtve. Mit ver⸗ ſchränktem Hüftſchwung wird De Roſſi parterre gebracht und Lochner geht mit Aufreißer in Führung. Nach 9 Min. unterliegt der Bruchfaler einem finniſchen Aufreißer. Leichtgewicht: R. Kolb⸗Schiſſerſtodt— Naßner⸗Bruchſal. Dieſes mit allen Waſſern gewaſchene, routinierte Paar lie⸗ punkte punkte Eiche Sandhofen 8 7 u:55 Vic Schifſerſtadt 8 8 7 1274 11585 Germania Weingarten 9 4 4:8 83771 Germanio Bruchfal 8 8 8 6110 64788 Germanis Freiburg 9— 8:10 28123 Die Spiele in der deulſchen Turnerſchaft Weitere Aufwärtsentwicklung— De größter Handballverband Deutſchlands Verhältnismäßig früh iſt diesmal Wilhelm Braun⸗ gardt, der Spielwart der DT in der die Er⸗ hebung über die Spieleim Jahre 1982 inner⸗ halb der Deutſchen Turnerſchaft der Oeffent⸗ lichkeit zur Kenntnis zu übergeben. Aus den wiederum klar ausgearbeiteten Ueberſichten ergibt ſich, daß die Spiel⸗ 5 gung der DT auch im Jahre 1932 gewachſen iſt. In deutſchen Turn vereinen(von co. 13 000) ſich 8 100 Man nſchaften(plus und 334 392 Spielerinnen und Spieler(plus 89) betätigt. 8 Lage, Von den 347 Wettſpielen(plus 352] wurden 188 585 als P(minus 5479) und 219 604 als Freundſchaftsſp 8 34881) ausgetragen, wobei 24 740 Spielrichter(plus 456) tätig waren. Dieſe Zahlen ſtellen unter Beweis, um mit Braun⸗ gardt zu reden, daß die luſtbetonten Uebungen in freier Luft durch plan volle, kroftvolle Kampfſpiele, wie ſie das Splelleben er⸗ mittelt, nach wie vor zun r gut eines jeden Turnvereins in der gehören. Im übrigen gber zeigen die Erhebungen eine erfreuliche, von keinem anderen deutſchen Verbande übertroſſene Breiten⸗ arbeit auf. Die Sommerſptele haben ſich auf ihrer ſchönen Höhe gehalten, insgeſamt ſogar etwas zugenommen. Die 18757 Mannſchaften( 319) ihre 57 268 Pflicht⸗ und 64 309 Freundſchaftsſpi n ſich auf hei 16 766 das meiſt verbreitete Mannſchaften(265) mit 5 ſtsſpiel (— 120 232 1 242 getragen. Es iſt bedquerlich, d der Rückgang dieſes ſchönen deut ſonders für die Jungmannſchaft durch kein ande merſpiel zu erſetzende Erziehungswerte beſitzt, nicht auf⸗ gehalten werden kann. Auf ſonſtige Spiele verteilen ſich 842(178) Mannſchaften. Im Tennis iſt es auf der ganzen Linie vorwärts gegangen. 14 109 Turnerinnen und Turner( 2584) ſind n 992 eigenen Abteilungen( 100) vereinigt, wozu noch 3199( 40) mätanliche und weibliche Mitglieder kommen, ohne den Spielbetrieb in beſonderen Abteilungen durch⸗ zuführen. Dieſe 17242 Tennisſwielerinnen und Spieler 7 2589) verfügen über 506 eigene Plätze und 52 Halleg, owie über 885 gemetete Plätze und 36 Hallen. Trotz der Notzeit ein Mehr von 149 Plätzen und 38 Hallen. In den Winterſpielen iſt die Zahl von 20 000 Mannſchaften bald erreicht. Mit faſt 10000 Hand babl⸗ mannſchaften iſt die DT. der weitaus größte Handballverband Deutſchlands! Die 19 343 Winterſpielmannſchaften( 1414] brachten es auf 75 404 Pflicht⸗ und 150 208 FFreundſchaftsſpiele. Den größten Anteil hieran hat das Handballſpiel mit 15 606 Mannſchaften( 804), ſowie 61573 Pflicht⸗ und 115 086 Freundſchaſtsſpielen. Auch die Zahl der Fu ß⸗ ballmannſchaf ben iſt wiederum um ein halbes Tau⸗ ſend geſtiegen. 3880 Mannſchaften( 570) lieferten 18 851 Pflicht⸗ und 30 567 Freundſchaftsſpfele. 357 Hocke y⸗ mannſchaften( 40) trugen 4555 Freun aus. Die Badiſche Turnerſchaft iſt in der erhebung der DT. mit 1378 Mannſchaft 11891 Spielerinnen und Spielern enthalten. Mitglieder kommen 16,5 Spieler(i 21,2). Eine neue Erhebung auf je 10000 Ein woh⸗ ner ergibt für Baden 49,8 D T. i* der DT.= 59,0). 575 badiſchen Turn Von 575 399 die Turnſpiele in irgend einer Form. fügt die Badiſche Turnerſchaft über 886 Sp Sy ſtellt die Erhebung der DT. über di untrügliches Spiegelbild dar, nicht nur dem eigenen B bande, ſondern auch der breiten Oeffentlichkeit gegenſth denen es cht gleichgültig ſein kann, ob eine Beweg wie das 8 weſen der DT. außer dem berechtigten ſtungsver zen der Geübten, auch in breiten ten des Volkes als ſchlichte Aufbauarbeit wirkt. Und darin liegt, wie Spielwart Braun ſeinem Schlußwort zum Ausdruck bringt, d Segen, der die Jugendſpiele in Deutſchland letzte Dorfſchule hinein befruchtet. 1 2 Europameiſter Michelot in Das Auftreten mehrerer franzöſiſche hatte dem Sc Colonia 06 Köln wieder ſchafft, denn mit 1500 Zuſchauern war faſt ausverkauft. Von den Franzoſen konnte Mittelgewichts⸗CEuropameiſter Michelot erfolgreich der auf den ihm körperlich unterlegenen Peſtka traf. Franzoſe war härter, er traf auch genauer und hatte daher in allen drei Runden leichte Vorteile, die ihm zum Punkt⸗ ſieg ausreichten. Im Federgewicht zeigte ſich Kramer dem Franzoſen Fournier ganz glatt überlegen. In den er⸗ bittert durchgeführten Schlagwechſeln ſammelte der Kölner ſovtel Punkte, daß ſein Sieg nie in Frage ſtand. Der Franzoſe hielt aber tapfer durch. Im Weltergewicht gab der Franzoſe Glock ſchon in der erſten Runde gegen Prodel auf, da er von den ſchweren Schlägen des Rheinländers benommen war. Borkampfe in NSA Im Madiſon Square Garden in Newyork wurd Donnerstag die von der Newyorker Athletik⸗Komm als Weltmeiſterſchaft im Mittelgewicht aus⸗ geſchriebene Begegnung zwiſchen Benjeley und Vince Dundee ausgetragen. In einem intereſſanten 15⸗Run⸗ denkompf waren ſich beide Gegner gleichwertig und das Ur⸗ teil lautete auch: Unentſchleden. Bei der gleichen Veranſtaltung traf der holländiſche Leicht⸗ gewichtsmeiſter van Klaveren auf den Amerikaner Jve Ganz, den er in acht Runden nach Punkten beſiegte. Köln der J 0 nur der bleiben, Der Das deulſche Tennisjahr 1933 Die ſüddeutſche Damenmeiſterſchaſt vom 13.— 18. Juni in Mannheim Der Deutſche Tennis⸗Bund galbt jetzt die vorläufigen Termine für alle größeren Veranſtaltungen des Jahres 1989, wie beutſche Meiſterſchaften, Medenſpiele, Länder⸗ kämpfe bzw. Spiele um den Davispokal und für die ein⸗ zelnen Turniere bekannt. Deutſche Meiſterſchaften Die Internationalen Meiſterſchaften von Deutſchlaud find diesmal in ihrer Dauer auf neun Tage erweitert worden. Sie werden vom.—13. An gu ſt in Hamburg abgewickelt. Für die Nationalen Melſterſchaften wurde wieder Braunſchweig als Austragungsort beſtimmt, als Termin wurden die Tage vom 23.— 27. Auguſt ſeſtgelegt. Schauplatz der Jun ioren⸗ Melſterſchaften, die vom g. bis 11. Juni veranſtaltet werden, iſt wieder einmal Frankfurt a. M. und die Senkloren⸗Meiſterſchaften finden vom 14. bis 10. Juli in Düſſeldorf ſtatt. 5 Die Spiele um den Meden⸗Pokal Die Meiſterſchaft der Bezirks⸗Mannſchaften werden am 20, und 21. Mai mit der Vorrunde geſtartet. Am 16. und 17. September finden die Spiele mit den Vorſchlußrunden und der Endrunde Fortſetzung und Beendigung. Paarun⸗ gen und Orte für die Vorrunde fehlen noch. Der Kampf um den Davispokal Der Vorrundenkampf um den Dauispokal zwiſchen Deutſchland und Aegypten wird vorausſichtlich vom 5. bis 7. Mai ausgetragen. Geht unſere Mannſchaft aus dieſem Kampfe ſiegreich hervor, ſo iſt noch in der zweiten Mathälfte das Spiel der zweiten Runde gegen den Ge⸗ winner des Kampfes Polen—Holland auszutragen. 70 Turniere verzeichnet ferner ber Kalender des Bundes. Gegenüber den 74 Turnierveranſtaltungen des Vorjahres iſt alſo koum ein Rückgang zu verzeichnen. Die Reihe der Turnierver⸗ anſtoltungen wird wieder mit der Veranſtaltung in Wiesbaden vom 4. bis 7. Mai eröffnet. Weitere große Veranſtoltungen im Monat Mai ſind noch: Blau weiß Berlin(.—14.), Rochus Club Düſſeldorf(10.14. und Gelbweiß Berlin(24.—28. Mai]. Rotweiß Ber⸗ lin veranſtaltet vom 30. Mai bis 5. Juni die inter⸗ nationalen Meiſterſchaften von Berlin. Ferner verzeichnet der Terminkalender in dieſem Monat ſerte ein hartes Gefecht. Kolb kommt durch nerfehlten Hüftſchwung parterre, geht aber kurz vor Halbzeit wieder in den Stand zurück. In der Bodenrunde holt ſich der in der Oberlage befindliche Kolb mit Armſchlüſſel zwei Wer⸗ tungen, denen der Bruchſoaler nichts entgegenzuſetzen ver⸗ mochte. Damit ſtand Kolbs Punktſieg feſt. Itergewicht: Schäfer⸗Schifferſtadt— Schmied le⸗Bruch⸗ ſal. Schäſer greift wuchtig an und wirft ſeinen Partner nach 2 Minuten mit Schulterſchwung direkt auf die Schultern. Mittelgewicht: Heißler⸗Schifferſtadt— Hiller⸗ Bruchfal. Der Gaſt ſetzt dem Schifferſtädter zähen Wider⸗ ſtand entgegen; er windet ſich aus gonz gefährlichen Lagen und trotzt ſo den wuchtig ausgeführten Griſſen Heißlers bis zur 4. Minute, wo er ſich nach einem Hüftſchwung in die Brücke rettet und durch Eindrücken derſelben bezwun⸗ gen wird. Halbſchwergewicht: Wörner⸗Schifferſtabt— F. Schneider⸗Bruchſal. Der Gaſt llegt bis Halbzeit mehr im Angriff, ohne aber etwas ausrichten zu können. In der ausgeloſten Bodenrunde wehrt Wörner alle von ſeinem Partner angeſetzten Griffe ab, geht aber nach dem Wechſel ebenfalls leer aus. In der reſtlichen Ringzeit kann ſich Schneider durch einen Ueberſtürzer einen knappen Vor⸗ ſprung 1 der ihm dann auch den Punktſieg bringt. Schwergewicht: W. Kolb⸗Schifferſtadt— Gg. Schneider⸗ Bruchſal. Nach vorſichtig geführtem Standkampf wird Schneider bei einem Schulterſchwung abgefangen und auf eine Schulter gebracht. Er konnte ſich nochmals retten, um dann beim Gegenzug überſprungen und in 6 Minuten auf die Schultern gedrückt zu werden. Die Tabelle: Kämpfe gew. verl. Rampf⸗ Mannſch. noch folgende Veranſtaltungen: Meiſterſchaften von Bres⸗ lau(.—11.), Süd deutſche Domenmeiſterſchaſt in Mannheim, Weſtdeutſche Meiſterſchaften in Bar⸗ men und Sachſenmeiſterſchaften in Leizig, ſämtlich vom 15. bis 18. Juni. Boruſſia Berlin, Süddeutſche Herrenmoiſterſchaſt in Karlsruhe und die Meiſterſchoften von Dresden gehen vom 22, bis 28. Junt in Szene. Der In li bringt Veranſtaltungen der Zehlendonr⸗ fer„Weſpen“ und die Hamburger Meiſterſchaften vom B. Juni bis 2. Juli, weiterhin Bremen(.—.), dig Meiſterſchoften von Bayern in München und die großen Bäderturniere wie Zoppot vom 13. bis 16. und Heiligendamm vom 286. bis 30. Juli. Im Mono Auguſt iſt mit den Hamburger Meiſterſchaftstagen der Höhepunkt erreicht. In dieſem Monat find noch por⸗ geſehen: Hannover vom 17.—20., Bad Homburg und Bod Neuenahr vom 16.—20. Auguſt. In den September hinüber leiten die Thüringer Melſter⸗ ſchaften vom 31. Auguſt bis 3. September in Erfurt. Mit dem großen Turnier von Badben⸗ Baden vom 6. bis 10 und den Medenpokal⸗Schlußſpielen am 10. und 17. September klingt dann das deutſche Tennisjahr aus. Beteiligung der DT an den Feiern des 21. März Die Kreisleitung der Badiſchen Turnerſchaft hat ſich am Sonntag mit der Frage der Teilnahme an den von der Regierung getroſſenen Veranſtaltungen aus Anlaß der Reichstagseröffnung am 21. März befaßt. In Auswirkung der von der Deutſchen Turnerſchaft auf Grund des§ 2 ihres Grundgeſetzes feſtgelegten und bisher ſtets verfolgten nationalen Arbeit erwartet die Kreisleitung, daß die Badiſchen Turner ſich an den von der nationalen Regierung angeordneten vaterländiſchen Kundgebungen am Dienstag, den l, März zahlreich be⸗ teiligen. Feſt-Zeitung 13. Deutſches Turnfeſt Stullgari Die Mär z⸗Nummer der Feſt⸗Zeitung bringt als Ditelbild die farbige Wiedergabe eines Gemäldes von Edw. Henel⸗ München vom Schloß in Ludwigsburg, über das in der Feſt⸗Zeitung der Oberbürgermeiſter Dr. Franke von Ludwigsburg eindrucksvoll zu erzählen weiß. Ein ein⸗ drucksvoller Artikel von Dominteus, dem erſten Vor⸗ ſitzenden der D, der auf dte geſchichtliche Verbundenheit der Dr mit der Studentenſchaft öinweiſt, leitet über zu den Aufſätzen über den Akodemiſchen Turnbund und ſeine Beziehungen zur Dr und Deutſchen Turnſeſten. U. ao. kommen hier der ehemalige Vorſitzende des ATB, Dr. Manthey und der Leiter des Preſſeamts des AT, Lange zu Wort. Eine Reihe turneriſcher Aufſätze— von Ohneſorge Über die Deutſche Turnſchule, und von Erich Hammer über das Banner der De— ſchließen ſich an.— Der eſchwäbiſche Teil“ des Heftes umfaßt neben einer doppel⸗ ſeitigen Reliefkarte von Württemberg, die eine klaſſiſche Ueberſchrift durch dos herrliche Gedicht von Paulus erhält, eine geiſtreiche Gegenüberſtellung von Ludwig Finckh, Ggtenhoſen, in„Schwabenköpfe— Schwabenturner“, einen glänzend bebilderten Aufſatz von Fritz Weſt über„Stutt⸗ garts Hochbauten“ und eine Beſprechung der Klöſter von Maulbronn und Hirſan auß der vorzüglichen Feder von Dr. Benz mer. Bon der Größe des Turn⸗Feſtes git Dr. Reis ee, der Vorſitzende des Sanitäts⸗Ausſchuſſes für das Deutſche Turnfeſt, einen Begriff, indem er die sanitären Maßnaß⸗ men ſchildert, die im Juli notwendig werden.— Pruck⸗ techniſch ſtellt auch die vorliegende Nummer wleder eine hervorragende Leiſtung dar. Verlag, die Taghlatt⸗ Buchdrucke re! Stuffgart, Nota ch 141. Neue Leitung der Rennbahn Rheingünheim Auf der Radrennbahn eee, die von dem Fachmanne E. ihm Speyer übernommen wurde, wird am Oſterſonntag ein Drei⸗Stunden⸗Rennen geſtartet, Auch begbſichtigt Rihm, ein Nachtrennen(8 Stun⸗ den) mit berühmten Berufsfahrern zu veranſtalten. Rihm, der ben Anhängern des Radrennſportes in her Pfalz als Beranſtalter der Rennen auf der Radrennbahn Speyer⸗ Dudenhofen bekannt iſt, bietet Gewähr dofür, daß nur gute Rennen zum Austrag kommen. 8 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt Handelsteil: N. euilleton: Dr. St Kayſer„ Lokgler Teil: R. Ee 1 zmiſchtes W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den Ubrigen Teil: F. Kircher Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude Jämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr, Haag, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,-6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückp en 8. Seite/ Nummer 1338 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Wer war MANolkgeu: emed Georges Manolescu, der genlalste Hochistable, des XX. ſalhir hunderts, wurde jahrelang von der inte. nalionalen Holizei vergeb- lich verfolgt. Der letzle gioße Abenteurer, dessen Leben wie ein Abenteures. Film abrollte, ęili ſieute noch als der Meister der Diebe. MANOLES(CU und elle Frauen endend Ein eigenes Kapitel! Von unwiderstehilichem Charme, erobertè er dis Frauen herzen Im Stumm, so daß keine ihin yefriel und seinèe eigene Frau zum über den Jod hinaus die Treue hielt. Eine un- un lerbrochene Kelle von Llebesabenteuern durchielit das wildbewegte Leben des Gentleman herbrechers der als MaANOLESCU der Furgt der Diebe Aeeenededmndbdmddd berlüimt warde. Seine faszinierende Gestalt stelit in Mlttelpunſit des gleich- namigen Flims, der morgen MnNMBRA zu Außlihrung gelangt. NMer man HFierzu .30,.20. 1gendlic Der große Erfolg mit dem schönsten Film des Jah „Grün ist die Heide“ Ein wundervolles Meisterwerk nach Motiven von im Tonvorprogramm: Die 1. Instruktionsstunde Din Militärschwank. 8 Fox- Ton- Woche ete. 1 Tes: W Löns. olga Tschechowa ga Brink .20 Uhr. 1 Harry Frank 75 e Zutritt H. A. v. Schletto); 10 9185 25 Montag, den Anfang 19.80 Uhr König von Frankreich Herzog von Burgund Herzog von Cornwall Herzog von Albanien Gral von Gloster Grat von Kent Edgar, Glosters Sohn Der Narr Ein Arzt Ein Hauptmann Ein Edelmann Ein Herold Ein Bote Gonerll 1 Regan Cordelia Tochter National- Theater Mannheim, Vorstellung Nr. 242— Miete B Nr. 18 König Lear Trauerspiel von William Shakespeare Inszenierung: Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walter Unruh PerS One n: Lear, König von Britannien Karl Zistig Edmund, Glosters Bastard Oswald, OJonerils Haushofmstr. Hans Simshäuser Ein alt. Mann, Glosters Pachter Georg Köhler Ein Bedienter von Cornwall Joseph Offenbach Ein Ritter des Königs Lear Joseph Renkert 20 GRENMADIERE spielen unter Leitung von Kapellmeister 20. März 1933 M OHR Wochentags bis .30 alle Saal- und Bangplatze nur 80 Pfennig. 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Von Beileidsbesuchen bitten wir abzugehen. 837 Vorlängorung der Vorkührungeg bis Donnerstag, den 23. März, 4 bis 6 Uhr Sie sehen Ilm Rahmen eines Kochvortrages dle unerrelchten Vorzüge der WM F Sicherheits- Schnellkocher 1 1 KO 25 u. der neuen Sehnell⸗ Kaffeefilter „METIxrra“ Essen- u. Kaffee- Kostproben 1 Versäumen auch Sie die lehrrelchen interessanten Votführungen nicht * N BAZTLEN Paradeplatz Der Nachlaßpfleger: Julins Knapp, N ie