8 Uhr und hulen erren helm riſten ungs⸗ enner tono⸗ heim, Hans erart t ge⸗ reten. Die Emil kann⸗ d he⸗ ands⸗ de nkter jäfts⸗ wiſor ziqut⸗ ſelb⸗ —. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eimer Seit Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 89 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und Gelegenhetts⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Keine Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1033 144. Jahrgang— Nr. 135 Die Geburtsſtunde des neuen Deutschland Der heutige feierliche Staatsakt in Potsdam— Kundgebungen des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers Hindenburgs Anſprache Meldung des Wolff⸗Büros — Potsdam, 21. März. Reichspräſident von Hindenburg eröffnete bei dem feierlichen Staatsakt in der Potsdamer Gar⸗ niſonkirche den neuen Deutſchen Reichstag mit fol⸗ gender Auſprache: Durch meine Verordnung vom 1. Februar d. J. Iöſte ich den Reichstag auf, damit das deutſche Volk ſelbſt zu der von mir neugebildeten Regierung des nationalen Zuſammenſchluſſes Stellung nehmen könne. In der Reichstagswahl vom 5. März hat unſer Volk ſich mit einer klaren Mehrheit hinter dieſe durch mein Vertrauen berufene Regierung geſtellt und ihr hierdurch die verfaſſungsmäßige Grundlage für ihre Arbeit gegeben. n Schwer und mannigfaltig ſind die Aufgaben, die Sie, Herr Reichskanzler, und Sie, meine Herren Reichsminiſter, vor ſich ſehen. Auf innen⸗ und gußenpolitiſchem Gebiete, in der eigenen Volkswirt⸗ ſchaft wie in der der Welt ſind ſchwere Fragen zu löſen und bedeutſame Enutſchließungen zu faſſen. Ich weiß, daß Kanzler und Regierung mit feſtem Willen au die Löſung dieſer Aufgaben herangehen; und ich hoffe von Ihnen, den Mitgliedern des neugebildeten Reichstags, daß Sie in der klaren Erkeuntuis der Lage und ihrer Notwendigkeiten ſich hinter die Re⸗ gierung ſtellen und auch ihrerſeits alles tun werden, um dieſe in ihrem ſchweren Werk zu unter⸗ ſtützen. Der Ort, an dem wir uns heute verſammelt haben, mahnt uns zum Rückblick auf das alte Preußen, das in Gottesfurcht durch pflichttrene Arbeit, nie verzagenden Mut und hingebende Vater⸗ landsliebe groß geworden iſt und auf dieſer Grund⸗ lage die deutſchen Stämme geeint hat. Möge der alte Geiſt dieſer Ruhmesſtätte auch das heutige Ge⸗ ſchlecht beſeelen, möge er uns freimachen von Eigenſucht und Parteizank und uns in nationaler Selbſtbeſinuung und ſeeliſcher Ernene⸗ rung zuſammenführen zum Segen eines in ſich ge⸗ einten, freien, ſtolzen Deutſchland! Mit dieſem Wunſche begrüße ich den Reichstag zu Beginn ſeiner neuen Wahlperiode und erteile nun⸗ mehr dem Herrn Reichskanzler das Wort. Hitlers Regierungserklärung Meldung des Wolffbüros — Potsdam, 21. März. Herr Reichspräſident! Abgeordnete, Männer und Frauen des Deutſchen Reichstages! Schwere Sor⸗ gen laſten ſeit Jahren auf unſerem Volk. Nach einer Zeit ſtolzer Erhebung, reichen Blü⸗ hens und Gedeihens auf allen Gebieten unſeres Lebens find— wie ſo oft in der Vergangenheit wieder einmal Not und Armut bei uns ein⸗ gekehrt.. Trotz Fleiß und Arbeitswillen, trotz Tat⸗ kraft, einem reichen Wiſſen und beſtem Wol⸗ len, ſuchen Millionen Deutſche heute ver⸗ gebens das tägliche Brot. Die Wirtſchaft verödet, die Finanzen ſind zerrüttet, Millio⸗ nen ohne Arbeit! Die Welt kennt nur das äußere Scheinbild unſerer Städte, den Jam⸗ mer und das Elend ſieht ſie nicht. Seit zwei Jahrtauſenden wird unſer Volk von dieſem wechſelvollen Geſchick begleitet. Immer wie⸗ der folgt dem Emporſtieg der Verfall. Die Urſachen waren immer die gleichen. Der Deutſche, in ſich ſelbſt zerfallen, uneinig im Geiſt, zerſplittert in ſeinem Wollen und damit ohnmächtig in der Tat, wird kraftlos in der Behauptung des eigenen Lebens. Er träumt vom Recht in den Ster⸗ nen und verliert den Boden auf der Erde. Je mehr aber Volt und Reich zerbrechen und da⸗ mit der Schutz und Schirm des nationalen Lebens ſchwächer wird, umſomehr verſuchte man zu allen Zeiten, die Not zur Tugend zu erheben. Die Theorie der individuellen Werte unſerer Stämme unterdrückt die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines gemein⸗ ſamen Willens. Am Ende blieb dem deutſchen Men⸗ ſchen dann immer nur der Weg nac) innen offen. Als Volk der Sänger, Dichter und Den⸗ ker träumte es dann von einer Welt, in der die anderen lebten. Und erſt, wenn die Not und das Elend es unmenſchlich ſchlugen, erwuchs vielleicht aus der Kunſt die Sehnſucht nach einer neuen Er⸗ hebung, nach einem neuen Reich und damit nach neuem Leben. Als Bismarck dem kulturellen Streben der deutſchen Nation die ſtaatspolitiſche Einigung folgen ließ, ſchien damit für immer eine lange Zeit des Haders und des Krieges der deut⸗ ſchen Stämme untereinander beendet zu ſein. Getreu der Kaiſerproklamation nahm unſer Volk teil an der Mehrung der Güter des Friedens, der Kultur und der menſchlichen Geſittung. Es hat das Gefühl ſeiner Kraft nie gelöſt von der tiefempfun⸗ denen Verantwortung für das Gemeinſchaftsleben der europäiſchen Nationen. In dieſe Zeit der ſtaats⸗ und damit machtpoliti⸗ ſchen Einigung der deutſchen Stämme fiel der Be⸗ ginn jener weltanſchaulichen Auf⸗ löſung der deutſchen Volksgemein; ſchaft, unter der wir heute no chimmer leiden. Und dieſer innere Zerfall der Nation wurde wie⸗ der einmal, wie ſo oft, zum Verbündeten der Um⸗ welt. Die Revolution des November 1918 beendete einen Kampf, in den die deutſche Nation in der hei⸗ ligſten Ueberzeugung, nur ihre Freiheit und damit ihr Lebensrecht zu ſchützen, gezogen war. Denn weder der Kaiſer noch die Regierung, noch das Volk haben den Krieg gewollt. Der Wiederaufbau Deutſchlands f a tretung, daß ſie nach 15jähriger deutſcher Not 5 Während ſo das deutſche Volk und das Deutſche Reich in inneren politiſchen Zwieſpalt und Hader verſanken, die Wirtſchaft dem Elend entgegentrieb, begann die neue Sammlung der deutſchen Menſchen, die in gläubigem Vertrauen auf das eigene Volk dieſes zu einer neuen Gemeinſchaft for⸗ men wollen. Dieſem jungen Deutſchland haben Sie, Herr Generalfeldmarſchall, am 30. Januar 1933 in großherzigem Entſchluß die Führung des Reiches anvertraut. In der Ueberzeugung, daß aber auch das Volk ſelbſt ſeine Zuſtimmung zur neuen Ord⸗ nung des deutſchen Lebens erteilen muß, richteten wir Männer dieſer nationalen Regierung einen letz⸗ ten Appell an die deutſche Nation. Am 5. März hat ſich das Volk entſchieden und in ſeiner Mehrheit zu uns bekannt. In einer einzigartigen Erhebung hat es in wenigen Wochen die nationale Ehre wiederhergeſtellt und dank Ihrem Verſtehen, Herr Reichspräſident, die Vermäh⸗ lung vollzogen zwiſchen den Symbolen der alten Größe und der jungen Kraft. Indem nun aber die nationale Regierung in dieſer feierlichen Stunde zum erſtenmal vor den neuen Reichstag hintritt, be⸗ kundet ſie zugleich ihren unerſchütterlichen Willen, das große Reformwerk der Reorganiſation des deut⸗ ſchen Volkes und des Reiches in Angriff zu nehmen und entſchloſſen durchzuführen 7 Im Bewußtſein, im Sinne des Willens der Nation zu handeln, erwartet die nationale Regierung von den Parteien der Volksver⸗ Nur der Verfall der Nation, der allgemeine Zuſammenbruch, zwangen ein ſchwaches Ge⸗ ſchlecht, wider das eigene beſſere Wiſſen und gegen die heiligſte innere Ueberzeugung die Behauptung unſerer Kriegsſchuld hinzu⸗ nehmen. f 0 Dieſem Zuſammenbruch aber folgte der Verfall auf allen Gebieten. Machtpolitiſch, moraliſch, kultu⸗ rell und wirtſchaftlich ſank unſer Volk tiefer und tie ⸗ fer. Das Schlimmſte war die bewußte Zeir ſt ö⸗ rung des Glaubens an die eigene Kraft, die Entwürdigung unſerer Traditionen und damit die Vernichtung der Grundlagen eines feſten Vertrauens! Kriſen ohne Ende haben unſer Volk ſeitdem zerrüttet. Aber auch die übrige Welt iſt oͤurch das politiſche und wirtſchaftliche Herausbrechen eines weſentlichen Gliedes ihrer Staatengemeinſchaft nicht glücklicher und nicht reicher geworden. Aus dem Aberwitz der Theorie vom Sieger und Beſiegten kam der Wahn⸗ ſinn der Reparationen und in der Folge die Kata⸗ ſtrophe unſerer Wirtſchaft. f ſich emporheben mögen über die Beengtheit eines doktrinären, parteimäßigen Denkens, um ſich dem eiſernen Zwang unterzuordnen, den die Not und ihre drohenden Folgen uns allen auf⸗ erlegen. Denn die Arbeit, die das Schickſal von uns fordert, muß ſich turmhoch erheben über den Rahmen und das Weſen kleiner tagespolitiſcher Aushilfen. Wir wollen wiederherſtellen die Einheit des Geiſtes und des Willens der deutſchen Nation! Wir wollen wahren die ewigen Funda⸗ mente unſeres Lebens: unſer Volkstum und die ihm gegebenen Kräfte und Werte. Wir wollen die Organiſation und die Führung unſeres Staates wieder fenen Grundſätzen unterwerfen, die zu allen Zeiten die Vorbedingung der Größe der Völker und Reiche waren. Wir wollen die großen Traditionen un⸗ ſeres Volkes, ſeiner Geſchichte und ſeiner Kul⸗ tur in demütiger Ehrfurcht pflegen, als unverſieg⸗ bare Quellen einer wirklichen inneren Stärke und einer möglichen Erneuerung in trüben Zeiten. Wir wollen das Vertrauen in die geſunden, weil natürlichen und richtigen, Grundſätze der Lebens⸗ führung verbinden mit einer Stetigkeit der politiſchen Entwicklung im Innern und Aeußern. Wir wollen an die Stelle des ewigen Schwankens die Feſtigkeit einer Regierung ſetzen, die unſerem Volke damit wieder eine unerſchütterliche Autorität geben ſoll. 5 5 5 Frühlingsanfang * Mannheim, 21. März. Es weht ein ſcharfer Wind durch Deutſchland. Nicht nur meteorologiſch, ſondern auch politiſch. Das muß ſo ſein, denn der Frühling iſt im Anmarſch. Heute hält er ſeinen kalendermäßigen Einzug. Gleich⸗ zeitig zieht hoffentlich auch ein neuer politiſcher und wirtſchaftlicher Frühling für unſer Land herauf. In dieſem ſehnſüchtigen Wunſch ſchlagen heute 60 Millionen deutſche Herzen wie ein einziges. Die Hoffnung auf einen neuen Aufſtieg, auf eine beſſere Zukunft webt auch über alle parteipoliti⸗ ſchen und weltanſchaulichen Gegenſätze hinweg ein einigendes Band um alle Menſchen, die auf Gedeih und Verderb zur deutſchen Schickſalsgemeinſchaft gehören. Zu keiner Jahreszeit aber fällt dem Menſchen das Hoffen leich⸗ ter als im Frühling, wo er nach düſteren Winter⸗ tagen im leuchtenden Sonnenlichte ſchwelgt und wie⸗ der einmal das ewig neue Wunder der verjüngt er⸗ wachenden Natur erleben darf. i* Eine tiefe Symbolik ſehen wir deshalb darin, daß gerade heute am Tage des Frühlingseinzugs durch einen feierlichen Staatsakt in Potsdam der Tag der erwachenden Nation ſoweit die deutſche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder ſingt aller Welt in ſinnfälligſter Weiſe zum Bewußtſein gebracht wird. Kein Schlagwort iſt dieſe Parole vom Tage der erwachenden Nation, ſondern der Ausdruck des innerſten Erlebens eines großen Volkes, das ſich eingedenk ſeiner tauſendjährigen ehrenvollen Ge⸗ ſchichte wieder auf ſich ſelbſt und ſeine nationale Kraft beſonnen hat. Nicht von Bedenken und All⸗ tagsſorgen darf an einem ſolchen hiſtoriſchen Tage, mit dem ein neuer Zeitabſchnitt der deut⸗ ſchen Geſchichte eingeleitet wird, die Rede ſein, ſondern nur von der großen nationalpolitiſchen Er⸗ füllung, die wir dem Kampfe der nationalen Be⸗ wegung und der erſt am 30. Januar gebildeten Re⸗ gierung der nationalen Konzentration zu verdanken haben. Nie zuvor ſeit den Tagen der Reichsgründung war der nationale Wille des deutſchen Volkes in fried⸗ lichen Zeiten ſo geſchloſſen und einig wie in dieſem Frühjahr der deutſchen Wiedergeburt. Auch Reich und Länder ſind jetzt einiger als ſelbſt in den Tagen der Reichsgründung. Jahrzehnte, jahr⸗ hunderte lang war es die tiefſte Sehnſucht aller deut⸗ ſchen Männer und Frauen, daß auch unſer geliebtes Vaterland über alle Einzelſtaaten, alle Parteien und Konfeſſionen hinweg ſo vollkommen einig und ge⸗ ſchloſſen daſtehen möge, wie es die meiſten anderen Länder Europas, z. B. England, Frankreich, ſchon längſt ſind. Viele Generationen hindurch hat der deutſche Patriot vergeblich auf die Erfüllung dieſer Sehnſucht warten müſſen. Alles mühſam erreichte, alle in Not und Tod langer Kriegsjahre erhärtete nationale Geſchloſſenheit ſchien ſogar in den letzten Monaten und Wochen gefährdeter zu ſein als piellei ht je zupor. Schon raunten Schwarzſeher von Main⸗ linie und drohendem Zerfall des Reiches. Doch da in dieſer größten Not erhob ſich das ganze deutſche Volk zu einer zwar friedlichen, aber um ſo gewal⸗ tigeren Manifeſtation mit der Waffe des demo⸗ kratiſchen Prinzips, das ihm damals in Weimar zu ganz anderen Zwecken verfaſſungsmäßig gegeben war. Aber auch hier zeigte es ſich wieder einmal, daß auf längere Sicht geſehen die nach dem verlorenen Kriege mit der November⸗ Revolution hochgeſchwemmten Kräfte der Zerſtörung und Zerſetzung nach ewigen Geſetzen nur ein Teil von jener Kraft waren, die ſtets das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft. So geſehen, wäre ohne Weimar kein Pots da m möglich geweſen. Das Volksvotum durch die Reichstagswahlen vom 5. März entfachte einen Früh⸗ lingsſturm über die deutſchen Lande, der alle künſtlich trenneuden Schranken zwiſchen Regierung und Volk, zwiſchen Reich und Ländern mit einer Schnelligkeit und Gründlichkeit hinwegfegte, wie wir es bis vor kurzem ſelbſt in unſeren ſchönſten nationalen Träu⸗ men uns nicht hätten ahnen laſſen. * Vorbei, endlich vorbei iſt fetzt die Zeit des parla⸗ mentariſchen Kuhhandels, des parteipolitiſchen Scha⸗ chers, der dauernden Konflikte zwiſchen Reich und Ländern, des Intriganten⸗ und Kuliſſenſpiels un⸗ verantwortlicher Elemente. Ueber alle Mächte der Dunkelheit und Zerſtörung hinweg hat ſich der deutſche Wille zur Nation ſiegreich Bahn gebrochen. Seine ſichtbare und ſehr realpolitiſche Ausdrucksform iſt die nationale Regierung Hitler⸗ Papen⸗Hugenberg⸗Seldte. Sie hat die abſolute Mehrheit des deutſchen Volkes hinter ſich 2. Seite/ Nummer 135 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe und verfügt über eine Machtfülle, wie ſie ſeit den Zeiten des Kaiſerreiches nie wieder eine deutſche Regierung gehabt hat. Auch die heute noch abſeits ſtehenden Schichten müſſen von der Regierung der Rationalen Konzentration gewonnen werden. Das wird ihr umſo eher und nachhaltiger gelingen, als ſte auch die jetzt noch mißtrauiſch oder grollend bei⸗ ſeite ſtehenden Kreiſe davon überzeugt, daß ſie nichts für ſich ſelbſt, ſondern alles nur für das deutſche Volk und Vaterland, für ſeinen Wieberaufſtieg und ſeine beſſere Zukunft will, daß ihre ganze Politik nur dieſem nationalen Ziele dient. Es wird und darf dann keinen Volksgenoſſen mehr geben, der Auſpruch erhebt ein Deutſcher zu ſein und nicht bereit iſt in freudiger und ſelbſtloſer Hingabe an dem großen nationalen Werke der deutſchen Wieber⸗ geburt mitzuarbeiten. * Gott gebe, daß der Tag der Schilderhebung der nationalen Regierung und des heutigen feierlichen Staatsakts am Grabe Friedrich des Großen in Potsdam im Lichte der deutſchen Geſchichte als der Tag fortleben möge, an dem nach langen Jahren der Qual und Schmach ein neuer Frühling für die deutſche Nation ſeinen Anfang ge⸗ nommen hat. H. A. Meißner. 5 Hitlers Regierungserklärung (Fortſetzung von Seite 1) Wir wollen alle die Erfahrungen berückſichtigen ſowohl im Einzel⸗ und Gemeinſchaftsleben, wie aber auch in unſerer Wirtſchaft, die ſich in Jahrtauſenden als nützlich für die Wohlfahrt der Menſchen exrwieſen haben. Wir wollen wiederherſtellen das Primat ber Poli⸗ tik, die berufen iſt, den Lebenskampf der Nation zu orgauiſieren und zu leiten. Wir wollen aber auch alle wirklich leben⸗ digen Kräfte des Volkes als die tragenden Faktoren der deutſchen Zukunft erfaſſen, wol⸗ len uns reblich bemühen, diejenigen zu⸗ ſammenzufügen, die eines guten Willens ſind und diejenigen unſchädlich zu machen, die dem i Volke zu ſchaben verſuchen. Aufbauen wollen wir eine wahre Gemein⸗ ſchaft aus den deutſchen Stämmen, aus den Stän⸗ den, den Berufen und den bisherigen Klaſſen. Sie ſoll zu jenem gerechten Ausgleich der Lebens. intereſſen befähigt ſein, den des geſamten Volkes Zukunft erfordert. Aus Bauern, Bürgern und Ar⸗ beitern muß wieder werden ein deutſches Volk. Es ſoll dann für ewige Zeiten in ſeine eigene treue Verwahrung nehmen unſeren Glauben und unſere Kultur, unſere Ehre und unſere Freiheit. Der Welt gegenüber aber wollen wir, die Opfer des Krieges von einſt ermeſſend, auf⸗ richtige Freunde ſein eines Friedens, der end⸗ lich die Wunden heilen ſoll, unter denen Alle leiden. Die Regierung der nationalen Erhebung iſt ent⸗ ſchloſſen, ihre vor dem deutſchen Volk übernommene Aufgabe zu erfüllen. Ste tritt daher heute hin vor den Deutſchen Reichstag mit dem heißen Wunſch, in ihm eine Stütze zu finden für die Durchführung ihrer Miſſiom Mögen Sie, meine Männer und Frauen, als gewählte Vertreter des Volkes den Sinn der Zeit er⸗ kennen, um mitzuhelfen am großen Werk der natio⸗ nalen Wiedererhebung. In unſerer Mitte befindet ſich heute ein greiſes Haupt. Wir erheben uns vor Ihnen, Herr General⸗ feldmarſchall. Dreimal kämpften Sie auf dem Felde der Ehre für das Daſein und die Zukunft unſeres Volkes. Als Leutnant in den Armeen des Königs für die deutſche Einheit, in den Heeren des alten deutſchen Kaiſers für des Reiches glanzvolle Aufrichtung, im größten Kriege aller Zeiten aber als unſer Generalfeldmar⸗ ſchall für den Beſtand des Reiches und für die Freiheit unſeres Volkes. Ste erlebten einſt des Reiches Werden, ſahen vor ſich noch des großen Kanzlers Werk, den wunder⸗ baren Aufſtieg unſeres Volkes und haben uns enbd⸗ lich geführt in der großen Zeit, die das Schickſal uns ſelbſt miterleben und mit durchkämpfen ließ. Heute, Herr Generalfeldmarſchall, läßt Sie die Vorſehung Schirmherr ſein über die neue Erhebung unſeres Volkes. Dieſes Ihr wunderſames Leben iſt für uns alle ein Symbol der unzerſtörbaren Le⸗ beuskraft der deutſchen Nation. So dankt Ihnen heute des deutſchen Volkes Jugend und wir alle mit, die wir Ihre Zuſtimmung zum Werk der dent⸗ ſchen Erhebung als Segnung empfinden. Möge ſich dieſe Kraft auch mitteilen der nunmehr eröffneten, neuen Vertretung unſeres Volkes. Möge uns dann aber auch die Vorſehung ver⸗ leihen jenen Mut und jene Beharrlichkeit, die wir in dieſem für jeden Deutſchen geheiligten Raum um uns ſpüren, als für unſeres Volkes Freiheit und Größe ringende Menſchen zu Füßen der Bahre ſei⸗ nes größten Königs. 8 a Eine amtliche Mitteilung Meldung des Wolff⸗Büros Die katholiſchen Biſchöfe von Deutſchland haben in der jüngſten Vergangenheit in einer Reihe von Erklärungen, nach denen auch in der Praxis ſeitens der katholiſchen Geiſtlichkeit gehandelt wurde, Füh⸗ rer und Mitglieder der NS Da als Abtrünnlinge der Kirche bezeichnet, die nicht in den Genuß der Sakramente kommen dürften. Dieſe Erklärungen ſind bis heute noch nicht widerrufen. Es wird auch ſeitens der katholiſchen Geiſtlichkeit weiterhin danach gehandelt. VVV Infolgedeſſen ſah ſich der Kanzler zu ſeinemm Leidweſen nicht in der Lage, am katholiſchen SWottesdienſt in Potsdam teilzunehmen. Der Kanzler hat während der Zeit des offittellen 'oktesdteuſtes zuſammen mit dem Reichs miniſten ir Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels, uf den dasſelbe zutrifft, die Gräbe; ſein erer ordeten Samet aden e den Luiſen⸗ chen Friedhof in Berlin beſucht. Er legte dort a i Berlin, 21. Wüärz. ſchall vor dem Eingang. Durch die Ankunft des Ge⸗ neralfeldmarſchalls waren die Maſſen derart in Be⸗ Potsdam liegt in ſtrahlendem Sonnenſchein, iſt ein einziges Meer von Fahnen. Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Hakenkreuz grüßen aus allen Häuſern— es gibt kaum ein Haus, das nicht geſchmückt iſt— von den Omnibuſſen und Straßenbahnen, flatternd im Morgenwind, von Maſten und Türmen. In den Hauptſtraßen ſind alle 20 Meter Drähte über die Straße geſpannt, an denen ſchwarz⸗weiß⸗rote und Hakenkreuzbanner hängen. Ueber der Glienicker Brücke, die das Tor von Potsdam auf der Haupt⸗ zufahrtsſtraße von Berlin iſt, iſt ein rieſiges, tannen⸗ umkränztes und fahnenflankiertes Willkommensbild angebracht: „Wir grüßen das neue Deutſchland.“ Und dann iſt es ein überwältigender Eindruck, wenn man plötzlich am Anfang der breiten, repräſentati⸗ ven Königſtraße, in der die Kaſernen der Garde⸗du⸗ korps und der Garde⸗Leibhuſaren liegen, vor einer ſchwelgenden Farbenſymphonie der Fahnen ſteht. Je mehr man ſich dem Stadtzentrum nähert, um⸗ ſo lebhafter wird der Verkehr. Der Wagenverkehr, der auf der Potsdamer Chauſſee von Berlin her ſchon von 6 Uhr an recht lebhaft war, verlangſamt Rund gebung Deutſchland forderte, Ein ſtarkes deutſches Reich Ehrenmal ſein! ſich. Auf der Straße marſchieren Kolonnen von Polizei, Hilfspolizei der SS, der Sa und des Stahlhelms, die ihre Poſten beziehen. Die ſchweren Fernomnibuſſe der Reichspoſt kommen nur ganz langſam um die Ecken der alten winkligen Straßen. Dann Muſtik. Die wohlbekannten Klänge des Hohen⸗ friedbergers, der hämmernde Rhythmus„Stolz weht die Flagge ſchwarz⸗weiß⸗rot“ zum Baſſin⸗Platz wie zu anderen Stellen der Stadt vom Luſtgarten her durch Lautſprecher übertragen. Immer wieder Fah⸗ nenſchmuck, Girlanden und Transparente mit Auf⸗ ſchriften wie„Das ganze Deutſchland ſoll es ſein“ „Nimmer wird das Reich zerſtöret, wenn ihr einig ſeid und treu.“ Am Stadtſchloß vorbei kommt man zum Luſtgarten, wo ſchon um 7 Uhr eine gewaltige Menſchenmenge dem Frühkonzert der Reichs⸗ wehr lauſcht. Die in der Nähe des Platzes zwi⸗ ſchen Stabtſchloß und Dom gelegenen Hotels haben auf ihren Terraſſen Stuhlreihen aufgeſtellt. Die Fenſter der umliegenden Häuſer ſind ſchon beſetzt. Alles wartet der großen freudigen Dinge, die dieſer Tag bringen ſoll. In den Bäumen der Breiten * Gegen 10 Uhr kommt freudige Bewegung in die Maſſen. Vor der Nieolaikirche marſchteren Ab⸗ ordnungen von Deutſch⸗Oeſterreichern auf, um teil⸗ zunehmen an dem großdeutſchen Feiertag. Mi⸗ niſter Göring wird durch jubelnde Zurufe be⸗ grüßt, und bald darauf ſchwillt der Jubelſturm zum Or⸗ kan au. Der greiſe Reichspräſident von Hin⸗ denburg iſt mit ſeinem Kraftwagen vorgefah⸗ ren. Als er die Stufen zur Nicolaikirche emporſteigt, drängen die Maſſen nüher heran, um das Reichsoberhaupt zu grüßen. Der Reichspräſident in Generalfeldmarſchalls⸗ uniform in Begleitung ſeines Sohnes erſchien vor dem Potsdamer Dom. Die Geiſtlichen unter Füh⸗ rung von D. Dr. Dibelius, begrüßten den Feldmar⸗ wegung geraten, daß es der Polizei nur mit Aufbte⸗ tung aller Kräfte gelang, die Sperrketten zu halten. Um etwas Entlaſtung zu ſchaffen, wurde der Hof des Skabtſchloſſes geöffnet, wo die Menge dur ut⸗ ſprache übertragen, den Gottesdienſt in der Nicolal⸗ Kirche miterlebte. a Die Abgeordneten, die im Kraftwagen von Berlin aus eingetroffen ſind, folgen dem Reichs⸗ präſidenten in das Gotteshaus. Immer wieder er⸗ ſchallen Heilrufe, wenn die Menge bekannte Führer erkennt. 8 Auf dem Baſſin⸗Plaß vor der katholischen olf Hitler.“ er mit der Inſchrift„Meinen toten In der Stadt Friedrichs des Großen Die Eröffnung des neuen deutſchen Reichstags in Potsdam Straße hängen Lautſprecher. Muſik: Das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied. Unter ſeinen Klängen zieht die Men⸗ ſchenmenge durch die Straßen. Nur mühſam kommt man vorwärts. Ganz Vorſichtige haben ſchon im Morgengrauen auf dem Bürgerſteig Poſto gefaßt. Hier iſt der Standort, von dem man dem großen Ereignis des Tages, dem Ablauf dieſes echten und lebendigen hiſtoriſchen Films von Potsdam am näch⸗ ſten iſt. Frauen, Männer und Kinder mit erwar⸗ tungsfrohen Geſichtern, Fähnchen und Wimpeln in den Händen. Um 8 Uhr wird es ernſt. Die Polizei be⸗ ginnt mit der Durchführung der vorgeſchriebenen Ab⸗ ſperrungsmaßnahmen. Aber alles vollzieht ſich mit größter Höflichkeit oder beſſer Freundlichkeit. Das Publikum hat Verſtändnis für die Aufgaben der Polizei. Es fügt ſich gern, und bald iſt die Straße frei. Das grobe Pflaſter der Breiten Straße, durch die der Vorbeimarſch nachher gehen wird, wird mit Sand beſchüttet, um Menſchen und Pferde zu ſchonen. Während aller dieſer Vorbereitungen ſtrömen immer neue, unüberſehbare Menſchen mengen nach Potsdam hinein. Nach der Durchführung der polizeilichen Abſper⸗ Am Cage der feierlichen Eröffnung des Deutſchen Reichstages, der wie keiner ſeiner vorgänger ſeit dem Ende des großen Rrieges ſich zum nationalen und wehrhaſten Staat bekennt, gedenke ich in Ehrfurcht und dankbarkeit der für Deutſchland Gefallenen. In ſteter Treue grüße ich die Hinterbliebenen unſerer teuren Toten und in herzlicher Rameradſchaſt all meine Kameraden aus dem großen Kriege. die Opfer an Leben und Seſunoͤheit, ſind nicht umſonſt gebracht worden. Aus dem Niederbruch ringt ſich Deutſchland wieder zu nationaler Kraſt empor im Geiſt derer, die für volk und vaterland kämpften und fielen. Berlin, den 21. März 1033. Generalfelömarſchall, Reichspräſtdent. ———— Der Staatsalt in der Garniſonkirche Stadtpfarrkirche dasſelbe Bild. Hier baben rungen ſetzte Hindenburgs die dieſer Rrieg von ſoll ihr ſtolzes und bleibendes gez. von Hindenburg der Aufmarſch der Verbände und Vereine ein, die an den Feſtſtraßen Spalier bilden. Durch alle Straßen der Stadt tönt Muſik marſchierender Kolonnen: Blasinſtrumente, Trommeln und Pfeifen. Alle kommen ſie anmarſchiert, Se und SA; an der Spitze eines großen Zuges Prinz Auguſt Wilhelm, der Stahlhelm, im erſten Glied ſeiner Ehrenkom⸗ pagnie Prinz Eitel Friedrich und Prinz Wilhelm, der älteſte Sohn des Kronprinzen. Jugend, Jugend und immer wieder Jugend: vom Bund deutſcher Mädel und den Hitlerjungens in den kleibſamen weißen Hemden mit der ſchwarzen Binde bis zum Jungſtahlhelm dem Kampfring junger Deutſchnatio⸗ naler im grünen Hemd und der Marinejugend. Das farbenfrohe Bild wird noch lebhafter durch die alten Friedensuniformen, die überall auftauchen. In⸗ zwiſchen hat ſich auch der feierliche Zylinder dem Straßenbild eingefügt. So dicht die Menſchenmaſſen in den Hauptſtraßen ſich drängen, ſo undurchdringlich die Mauern vom Bordſtein der Bürgerſteige bis zu den Häuſern ſind: Alles, der ganze Aufmarſch, voll⸗ zieht ſich mit einer Planmäßigkeit, deren Organi⸗ ſation höchſtes Lob verdient. ſich die Maſſen geſtaut, um den Reichskanzler Adolf Hitler bei ſeinem Eintritt in bie Kirche zu begrüßen. Geduldig harren ſie aus und genießen zunächſt das glänzende Bild, das die Auffahrt der Mitglieder des diplomatiſchen Korps in ihren golbdſtrotzenden Uniformen bietet. Plötzlich wieder harter Marſchtritt. Die Ehren⸗ kompagnie der Reichswehr marſchiert an. An der Spitze rauſcht und kniſtert es: die Fahnen ber alten Armee werden vorangetragen. Steil recken ſich die Arme zum Gruß. Die Häupter entblößen ſich, ein Hauch von 1914 weht tiber die Maſſe und läßt ſie er⸗ ſchauern in Ehrfurcht und Dankbarkeit. In wenigen Minuten muß der Reichspräſtdent erſcheinen. Der Zug zum Gotteshaus Um 11.20 Uhr iſt der Gottesdienſt in der Nikolai⸗ Kirche beendet. Alle Glocken der Stadt läuten, denn jetzt beginnt der feierliche Zug der Feſtteilnehmer zur Garniſonkirche. Donnernde Hoch⸗ und Heilrufe empfangen den Reichs. präſidenten, als er aus der Kirche kommt, um eine Rundfahrt durch die Stadt zum eigentlichen Sitz des Preußengeiſtes, zum Neuen Palais und zum Schloß Sansſoueci zu machen. 5 Es iſt eine Triumphfahrt durch lebende Mauern von Menſchen, die nicht müde wer⸗ den, durch Fahnenſchwenken und Mitgliedern des Reichstags beſetzt. a einem friſchen, glücklichen Ausdruck in den Miene Dienstag, 21. März 1933 2 8 1 harrende Menge den Reichskanzler Adolf 1 N Hitler erblickt, durchbrauſt ein Donner von— Heilrufen die Straßen. Jetzt iſt die Polizei kaum imſtande, dem Führen einen Weg zu bahnen durch die begeiſterten Men⸗ ſchen, die herandrängen, um einen Blick Adolf Hit⸗ lers zu erhaſchen. 11.30 Uhr, Ueb' immer Treu und Red⸗ lichkeit: Vom Glockenſpiel der Garniſonkirche 2 perlen klare Töne über die Giebeldächer von Alt⸗ wür Potsdam. Die letzten Ehrengäſte erſcheinen. Vor der Geſt Kirche ſteht 20, 25 Reihen tief Kopf an Kopf eine in d ungeheure Menſchenmenge, regungslos der Ereig⸗ 5 kes niſſe harrend. Davor iſt die SA in acht Gliedern Wer aufgebaut, auf der gegenüberliegenden Straßenſeite 2 Reichswehrſpalier, ſo daß nur ein ſchmaler Weg in reit der Mitte für den Vorbeimarſch übrig bleibt. Alle Beſt Fenſter und Balkone ſind beſetzt. Ein Teil des ſam Platzes neben der Garniſonkirche iſt mit Seilen ab⸗ der geſperrt. Hier ſieht man Reichswehr, Stahlhelm an Mat Stahlhelm, dazwiſchen das Blau der Marineunifor⸗ Wei men und der Schutzpolizei. Bunt miſchen ſich die von Uniformen der alten Armee in das Bild. Ein Kom⸗ Rei mando ertönt. Reichswehr mit aufgepflanztem Sei⸗ Fri⸗ tengewehr marſchiert an ihrem Kommandeur im Pa⸗ erbe radeſchritt vorüber. Währenddeſſen treten die Laut⸗ f erke ſprecher in den Bäumen in Tätigkeit, Das Flöten⸗ etw. konzert von Sansſouci ſchwingt über den Platz.. Rnar Um 11.45 Uhr künden brauſende Heilrufe fage die Ankunft des Reichspräſidenten von der fen Garniſonkirche an. 5 Der ehrwürdige Reichspräſident entſteigt ſeinem 55 Wagen, um das letzte Stück Weg zur Garniſonkirche zu zu Fuß zurückzulegen. Von fern heran klingt Mu das Deutſchlandlied auf und wird von der Line Maſſe näher und näher getragen, bis auch zu den ditr Häuſern der Garniſonkirche ſein wuchtiger Klang mit emporbrandet:„Deutſchland, Deutſchland über alles e in der Welt“. gab Neue, donnernde Jubelrufe begrüßen den nen Reichskanzler Adolf Hitler, ein der gemeinſam mit dem Vizekanzler von Papen der gan Menge grüßend zuwinkt. Reichspräſident von Hin⸗ 8 denburg mit dem Marſchallſtab in der Hand, in der 8 Feldmarſchalluniform der alten Armee, trütt vor reich die Ehrenkompagnie, die das Gewehr prä⸗ bahn ſentiert. Die Degen der Offiziere blinken, wie wur aus einem Guß ſteht die feldgraue Mauer. Dann Abg fällt die SA⸗Kapelle ein und trägt das Deutſchland⸗ f ſchm lied weiter. Mit erhobenem Marſchallſtab grüßt der 1 Ueb Reichspräſident die Ehrenkompagnien der Ver⸗ 1 tend bände. Dann wendet er ſich zur Kirche hin. J 1 55 55 7 1 5 1 1 id Die Feier in der Kirche fan In der Kirche iſt die Feſtgemeinde verſammelt. Punkt 12 Uhr brauſt die Orgel durch den Raum. Alle Teilnehmer an der Feier erheben ſich, und wüh⸗ rend die Kronleuchter aufſtrahlen, betreten der 0 Reichspräſtdent, der Reichskanzler und Reichstags⸗ die präſident Goering die Kirche. Es folgen Oberſt von o! Hindenburg, Staatsſekretär von Meißner, Reichs⸗ ank wehrminiſter von Blomberg, die Chefs der Heeres⸗ Hal und Marineleitung und andere Perſönlichkeiten aus die der Gefolgſchaft des Reichspräſidenten. Dem Zuge Sat voran ſchreiten die Geiſtlichen. Der Reichspräſident 6 ſteht einen Augenblick in ſtillem Gebet vor 1 dem Altar. Dan nimmt er gemeinſam mit dei 1 Ti Reichskanzler und dem Reichstagspräſidenten Goe⸗ lize ring Platz. Der Staatsakt beginnt darauf mit dem f 115 Vortrag des alten Augsburger Chorals:„Nun lobe riſch mein Seel den Herrn“, durch den Staats⸗ und Dom⸗ 1 chr, J Gar Der Reichspräſident tritt einen halben We Schritt vor und ſpricht mit ruhiger, feſter Stimme. Pot Bei den Worten, die er an den Reichskanzler und ſetzt die Regierung richtet, wendet er ſich mit einer Kopf⸗ a bewegung nach rechts zu den Plätzen der Regierung. ö bie Beſonders nachdrücklich waren die Worte des Reichs⸗ N Sie präſidenten, als er die Abgeordneten an ihre Pflicht 6 Sto mahnt, an dem großen Werk der deutſchen Erneue⸗ 4 ſten rung mitzuwirken. Mit erhobener Stimme unter⸗ 9 8 ch ſtreicht der Reichspräſident den Appell an das deut⸗ f 0 5 72 ſche Volk zur Einigkeit. 5 Reichskanzler Adolf Hitler nimmt dann 11 das Wort. Die Feſtverſammlung hatte ſich von den geſt Sitzen erhoben, als der Kanzler in ſeinen Schluß⸗ unt Ausführungen dem Reichspräſidenten Worte des Lau Dankes und der Ehrfurcht widmete. ſon Ein Schlußchor beendete den Feſtakt und der Pot Reichspräſident begab ſich in die Königsgruft, nor um an den Särgen Friedrich Wilhelms I. und zug Friedrichs des Großen den Kranz niederzulegen, der Die während der Feier an den Stufen des Altars lag. unt Nach ſeiner Begrüßungsanſprache hatte der 110 Reichspräſtdent dem Reichskanzler Adolf 1 f Hitler eruſt und bewegt die Hand gedrückt. 11 Unter Orgelklängen über das Thema des Deutſch⸗ Fre landliedes verließen die Feſtteilnehmer die Garni⸗ etw ſonkirche, während der Reichspräſident von den bei⸗ aue den Pfarrern in die Taufkapelle geleitet wurde, um dort die Aufſtellung der Parade abzuwarten. Draußen donnerten 21 Salutſchüſſe über die Stadt, die im Augenblick der Kranzniederlegung von einer Batterie im Luſtgarten abgefeuert wurden. Der Vorbeimarſch vor Hindenburg Die Truppen der Potsdamer Garnison und die nationalen Verbände hatten im Luſtgarten zum Vorbeimarſch vor dem Reichspräſi⸗ denten Aufſtellung genommen. Unter den Ehren⸗ gäſten, die dem Feſtakt und der Parade beiwohnten, waren viele Generale der alten Armee, darunter von Mackenſen und von Seeckt. a Heller Sonnenſchein, der die Regenwol⸗ ken des Morgens verſcheucht hatte, beleuchtete das impoſante Bild der Uniformen und der feſtlich ge⸗ ſtimmten Menge. Auf einer Tribüne ſaßen die Mit⸗ glieder der Reichsregierung und des biplomatiſchen Korps. Eine andere große Tribüne war von den Die Geiſtlichen der Garniſonkirche in Ornat und Mitglieder des Oberkirchenrates ſtellten ſich neben der Tribüne auf, Entblößten Hauptes be⸗ grüßten die Maſſen dann mit Hurra⸗ und Heilrufen den Reichspräſtdenten, als er aus dem Kirchenportal heraustrat und die alten Veteranen aus den Kriegen des 19. Jahrhunderts mit Händebrücken begrüßte Mit dieſen alten Kriegern unterhielt er ſich mit Pünktlich um 1 Uhr begann der Paradema ** 8 5 2 e weg be, on zee, af fr Die alten Fahnen wurden jubelnd begrüßt. g. Seite/ Nummer 135 3 Dienstag, 21. März 1933 1 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 8 5 er deulſche 8 dene Hit⸗ 2— 7 35 g e d⸗ Die Stadt in Erwartung gerufen In jeder der benutzten Kirchen ſtehen 10 len. Insgeſamt ſind rund 80 Verbände zur Spa⸗ rche Potsdam iſt in freudiger Erregung. Die ehr⸗ e bereit, ebenſo ſind Beamte der lierbildung zugelaſſen worden. Mehr als 25 000 Alt⸗ würdige Metropole der großen preußiſch⸗deutſchen 1 1 0 5 Tribünen der Ehrengiſte und Perſonen, Männer und Frauen aller Alters⸗ der Geſchichte iſt hochgeſtimmte Zeugin des Staatsakts G 5 15„ klaſſen, werden von dieſen Verbänden zu dem gewal⸗ ine in der Garniſonkirche, der nach dem Willen des Vol⸗ Beſtern nachmittags wurden die Kirchen tigen Spalier abgeordnet. Im einzelnen ſind dazu eig⸗ 55 feierliches Symbol ſein ſoll für einen neuen Ie e Dann wurden ſie ge. n fäm liche achalen Potsdam mit oon ern Wendepunkt der vaterländiſchen Geſchichte. 15 ſſen und. dem Eintritt der Teilnehmer in Kindern, ferner die Schulen von Nowawes und 15 Als nach dem Fanal des 27. Februar, da der ee e Gene ee 1 5 5 0 Reichstag in Flammen aufging, das Kabinett den A 5 beteili 1 1 5 155 1 55 51 5 115 175 e 5 Beſchluß faßte, das neue Parlament in Potsdam z Ausgeſprochen verboten wurde nur das Photo⸗ gt ſich weiterhin die Reichswehr, und zwar des ſammentreten zu laſſen, gab für die 1 1 9 8 zu⸗ graphieren aus Häuſern heraus, während von der unabhängig von der von ihr zu ſtellenden Ehren⸗ ab. der ſymboliſche Gedanke den Ausſchlag. Wie bf e e e en e eee 19 8 550 5 Machthaber von 10g öde donn ilnsſchlag. Wie die ſebung iſt jedoch daß der Photograph iich vechtzeitig ber nationalſozialiſiſcen Bea V or⸗ Wei 2— 19 ie Nationalverſammlung im eine amtliche Erlaubnis verſchafft De der nationalſozialiſtiſchen Beamtenſchaft, der natio⸗ die eee als Abſage an den Geiſt gelaſſenen vier Toe e 98 nalſozialiſtiſchen Förſterſchaft, der deut ſch natto⸗ m⸗ ichs ag eröne in. Ge 15 ſondere Plätze für ihre Apparaturen zur Verfügung 7 0 1 5 ee 1 85 e zei⸗ 5 5 8 e, di ſte 0 g r Deutſchnationalen Volks ü deutſ ba. Friedrich Wilhelm I. anno 1735„zur Ehre Gottes“.: 8 Studen en, des e 10 e niz, dieſen Geiſt wieder zur höchſten An⸗ 27595 91 e pen 1 20 Mi- dienſtes, einer Reihe von Offiziers ver⸗ 8 rkennung bringen. Nicht als ob man ſich damit 8 e an den verſchiedenſten Plätzen auf⸗ bän den des Pots kreiskriegerver en⸗ 4 etwa zugleich von der ſtolzen Vergangenheit Wei⸗ bee um dem deutſchen Volk einen unmittelbaren des 8 ee — mars, von den Namen Gvethes und Schillers los⸗ lebendigen Eindruck von dem großen Geſchehen in bandes brandenburgiſcher Arbeiter ⸗ u nb W erk ee gerade Friedrich der Große, über deſ⸗ Potsdam übermitteln zu können. vereine, zahlreicher Sportverein igungen Vertre⸗ en Grabſtätte Reichspräſident und Kanzler ihr t 3 2 ſchen 2 der Techniſ . an das deutſche Volk richten 7 8 25 9000 Mann Spalier f em 1 ja ſtets den Geiſt über die Materie geſtellt. Die e 5 der Pfadfinder und Abordnungen namhafter Die Garniſonkirche in Potsdam che 9 1 5 die er geführt hat, waren ihm nur Mittel Noch bis geſtern nachmittag ſind bei den Pots⸗ Frauenorganiſattonen, wie des Bundes Köni⸗ gt 1 durch raſtloſe Friedensarbeit einen 1 0 een Anmeldungen von Verbänden gin Luiſe, des Deutſchen Frauen⸗Luftſchutzdien⸗ äußerſt wirkſame Ausſchmückung verleiht dem neuen ber 1 9 9 Inſofern wird man von N die anläßlich des feierlichen Staats⸗ ſtes, des Deutſchen Frauenbundes und ſchließlich Sitzungsſaal des Reichstags ſein Gepräge Das en e 585. m 4 tsdam ſprechen es Spalier in der alten Reſidenzſtadt bilden wol⸗] Vertretungen von Altersheimen. Parlament tagt unter den nationalen ng N ächſt freilich die Tugenden, die Farben. es ene des großen Königs verknüpft ſind Das Präſidium ſowie die Plätze für die e en e Sparſamkeit und raſtloſe Hin⸗ Regierung und die Mitglieder des Reichsrates hat 3 1 S 5— als das Notwendigere erſchei⸗ man ziemlich genau dem in Flammen aufgegangenen 755 e. in der Garniſonkirche hebt Vorbild in dem alten Reichstagsſitzungsſaal nach⸗ 5 8 5 8 Ze itabf ch n ö tt an: Hier ſoll dem gebildet. Zu dieſem Zweck iſt das Orcheſterüber⸗ e e ſichtbar die Brücke vom Alten deckt worden. Auf der Ueberdachung erheben ſich 85 zum Kommenden geſchlagen werden. rechts und links die Tribünen mit den Regierungs⸗ er In den Morgenſtunden prangt die Stadt in und den Reichsratsbänken. In der Mitte nimmt das 15 reichem Flaggenſchmuck. Die Maſten der Straßen⸗ Reichstagspräſidium den höchſten Platz ein. Davor 1 bahnen, die Havelbrücken ſind mit Tannengrün um⸗ iſt die Rednertribüne angebracht und den Abſchluß 1e wunden. Ueber der Straße, dort, wo der Zug der bildet nach den Sitzen der Abgeordneten hin der 5 Abgeordneten zur Garniſonkirche einbiegen wird, Raum für die Reichstagsſtenographen, alles in allem N ſchwebt ein rieſiges Transparent„Gott mit uns.“ dasſelbe Bild, wie man es in dem ausgebrannten 5 Ueber anderen Straßen grüßen Ausſprüche bedeu⸗ Sitzungsſaal früher vor Augen hatte. = i tender Perſönlichkeiten des nationalen Deutſchlands, Für die Abgeordneten ſteht der 1 vor allem des Reichskanzlers Hitler. Man lieſt: Theaterraum zur Verfügung. Man hat 1 4 wird das Reich zerſtöret, wenn Ihr einig hier die Reihen ſehr erheblich gelichtet. In dem 15 1 treu, oder„Wir grüßen das neue Deutſch⸗ Raume waren urſprünglich 1100 Sitzplätze vorhan⸗ 1. and“ oder„Ohne Wehr keine Ehr“. den. Man hat ſie auf rund 600 vermindert. Da die 1 kommuniſtiſchen Abgeordneten zu den Sitzungen nicht 5 i erſcheinen werden, genügen die vorhandenen Sitz⸗ 17 Die letzten Anoronungen 7 7 vollauf. Nur vor der i Reihe der 5 Der Sonderfahrplan der Reichsbahn ermöglicht Sitze, auf der die führenden Persönlichkeiten der 15 die bequeme Beförderung von mehr als 50000 Per⸗ einzelnen Fraktionen ſich niederzulaſſen. pflegen, ſind 5 ſonen aus Berlin nach Potsdam. Die Bahnhofs⸗ Arbeitspulte aufgeſtellt. Die übrigen bee ee 8 anlagen in Potsdam erhielten Flaggenſchmuck durch müſſen ſich mit einem einfachen Sitzplatz begnügen. 18 Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗rote Banner, ebenſo Daran haben ſie ſich übrigens ſchon im Sitzungs⸗ 05 die Potsdamer Schlöſſer einſchließlich des Schloſſes ſaal des Reichstages gewöhnen müſſen. Denn je 125 Sansſouci. Die große Truppenporade vor der Garntſonkirche mehr die Zahl der Abgeordneten dort wuchs, deſty r Ein beſonders intereſſantes Kapitel der Vor⸗ C m bereitungen dieſer einzigartigen Reichsfeier iſt; die 7 5 8.„ 155 1 ige e e der 1 Di V b it 60 G i E n In Krolloper iſt jetzt der e e 1 Haeipräſtdent 1. 2 5. 10 e or ere an en in er arn on lr 4 0 7 1 1 8 530 1 e i in der arni ön e 5 115 18 1 1 a ehr bequemen Durchgangsverkehr geſorgt und zu 15 hen eee 1 e f 15 dem 75 Staatsakt in der Garniſon⸗ die Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe an. dieſem Zweck die Gänge verbreitert. Auch eine Ja⸗ wunderbare Symbolik, die darin liegt, daß in der de 1 1 1 1 50 A„ Se e W. e 1 8 5 Weine en Garniſonkirche Religion und Politik ſich in idealer ſchräg 5 ihm 55 e 15 71 ee 1 lian 5 1100 See ne ratte e 9515 1 Weiſe die 5 reiche e chräl N 8 e! a1„ſchräg adtverwaltungen von Berlin und Potsdam un ausſt eine praktiſche Bedeutung gewinnen. e. 90 125 e reichen und Naß e vielgeſchmähte links der Herr Reichstagspräſident. Die rechte Seite der Juſtizbehörden Plätze erhalten. Denn in dem gegenwärtigen Reichstag werden die g 2 amer Geiſt ſich nun in Fleiſch und Blut um⸗ des Altarraumes nehmen die Reichsminiſter ein, Auf der zweiten Empore ſind rechts der Abſtimmungen wohl niemals zweifelhaft ſein. * a an die ſich die Staats tä 1 Auf der 5 5 8 a a 5 9. Bemerkenswert iſt weiter ein tieferer Einblick in linken W175 VC 325 Orgel den Bürgern Potsdams Plätze vorbehalten, Für die reise i e e un n ee 8 die enorme Arbeit, die die Potsdamer Polizei vom 782 ie ft f er der an dieſe ſchließen ſich die Angehörigen der katholi. und des zweiten Ranges abgeg rene worden. Der 85 11 8 5 15 det Landesregierungen, an die ſich die weiteren Mitglie⸗ Arch Pots i übrige Teil der Rä iſt für die Dip! ht Sicherheitsſtandpunkt zu leiſten hatte. Sie iſt für dender des Reichsrates anſchließen. Hinter dem Herrn ſchen Kirchengemeinde Potsdams 5. die Oſtſeite 84 ue 1 15 bo m aten 5 Staatsakt durch Berliner Beamte und Hilfspolizi⸗ Reichspräſidenten ſitzen der Staatsſekretär und die dieſer Empore iſt Mitaliedern vaterländiſcher und und die Inbaher von Tribünenkarten beſtimmt. Für r ſten ſo verſtärkt worden, daß ſie nun über 1600 Adjutanten des Reichspräſidenten und der Direktor der Wirtſchaftsverbände zugewieſen worden. Auf e Ae e geſurgt. ⸗ Schutzpolizeibeamte und 200 Kriminalbeamte ver⸗ des Reichstages. Rechts und links vom Altar neh⸗ 585 N Orgel gegenübergelegenen Emporenſeite Ae e ee 10 e 1 25 fügt. Die Sicherheitsmaßnahmen hätten ſofort ein⸗ men die beiden Pfarrer der Garniſonkirche Pl„haben die Mitglieder der Kirchengemeinde der Gar⸗ iner Reichhaltigkeit vorhanden, wie nicht entfernt in geſetzt, als die Idee auftauchte, den neuen Reichstag Im Ki g ee niſonkirche, Beamte der verſchiedenen Reichs⸗ und dem Reichstagsgebäube. Die Räume dinten der 1 in Potsdam feierlich zu eröffnen. Der Staatsakt iſt di Mit 1 1 5 1 i 17 8 ſich die e Staatsbehörden und Potsdamer Bürger ihre Plätze Bühne ſind ſehr groß und bieten für Fernſprech⸗ geſichert gegen Luftgefahren und gegen Angriffe von veſtli 78 5 1 115 ages, 9 em erhalten. Die weſtliche Seite dieſer Empore iſt den zellen und Arbeitsräume ſehr reichlich Platz. 5 unten wie von außen. Nicht nur das Potsbamer 155 15 vom Altar ge egenen Teil ſitzen die Mit⸗ Vertretern der Studentenſchaft der Berliner Hoch⸗ Eine beſondere Aufgabe ſtellte die Behandlung Laubengelände wurde auf Kommuniſten durchkämmt, 3 e.. ſchulen vorbehalten worden. 15 Decke an die Bauleitung Die Pech if mit r ſondern auch die geſamte weitere Umgebung von Deutſchnationalen Volkspartei 97 l„ 1 e„ 1 Potsdam, wobei zahlreiche Kommuniſten in Haft ge⸗ der Bayerischen Volkspartei und die Mitglieder der D Meichst Wehnen eines dee e ee, 5 nommen wurden. In jedem Hauſe, an dem der Feſt⸗„ ee ß er neue Reichstag 8 5 een n e e en e . zug vorbeigeht, werden Polizeibeamte untergebracht. 878 i 5 u 111 5 t 1910 Sie wurde deshalb von der Bauleitung durch eine er Die vorhandenen Unterkellerungen, Ranäle und In der hinter dem Platz des Herrn Reichsprä⸗ 1 1 5 1 in der 151 e. 9 Beſpannung mit hellfarbigem Stoff verhüllt. Der 9. unterirdiſchen Gänge ſind mehrmals genau durch⸗ ſidenten gelegenen Kaiſerin⸗Loge nehmen 1 ö 1 5 8 111 e 135 1 19 5 0 e Seine Lichtſtärke ſorſcht und, ſoweit normalerweiſe Menſchen in ihnen Platz der frühere Kronprinz, dort ſitzen ferner ſtattfinden„waren bis geſtern viele hunder unte aber für einen par amentariſchen Sitzungs⸗ nicht gehen können, durchflutet or 8 die Kommiſſare des Reiches ftr die preußiſchen Hände an der Arbeit, 5 den großen Theaterſaal in ſaal nicht als ausreichend angeſehen werden, Des⸗ ind Miner Abhörtruppen der Reichs⸗ Miniſterien, der Präſtdent des preußiſchen Landtages, eine e Ae e umzuwandeln halb wurde die Beleuchtungsanlage noch durch einen weh r eingeſetzt, die genau wie im Felde die in die Präsidenten des Reichsgerichts, Reichsfinanzhofes 190. e„„ und Kreis von Deckenlampen verſtärkt. 5 Frage kommenden unterirdiſchen Verbindungen auf und Rechnungshofes des Reiches, der Generaldirektor die, i⸗ etwaige Minierarbeit abhören. Selbſtverſtändlich hat der Reichsbahn, der Präſtdent der Reichsbank, der ter„ 1 ' auch die Feuerwehr alle Sicherheitsmaßnahmen Oberpräſtdeut der Provinz Brandenburg, die Spitzen leitung hat ire Aufgabe mit der n der evangeliſchen und katholiſchen Kirche, der Regie⸗ größten Beſchleu gung durchführen rungspräſident von Potsdam, die Polizeipräſidenten a Sie hatte gerade zehn Tage e von Berlin und Potsdam ſowie die Oberbürger⸗ zur Verfügung 5 5 Umbau, der n 9 meiſter beider Städte, das Vizepräſidium des preu⸗ unter normalen. piel⸗ 1 ßiſchen Landtages, die Vorſitzenden des Reichs wirt⸗ leicht ebenſoviele Wochen in Anſpruch f 0 ſchaftsrates, die Präſidenten des Induſtrie⸗ und genommen hätte. a Handelstages ſowie der Handwerkskammer, die Die Hauptſache war die Um wan d⸗ J Führer der großen vaterländiſchen Verbände(Sa- lung des Theaterraumes in 5 Verbände, Kyffhäuſerbund und Stahlhelm) und die einen parlamentariſchen Sitzungsſaal. 5 an den kirchlichen Feiern beteiligten Pfarrer der Der Abſchluß nach der Bühne wurde Potsdamer Kirchen beider Bekenntniſſe. erreicht, indem man den eiſernen Vor⸗ 5 Rechts und links der Kaiſerin⸗Loge ſitzen die hang herabließ. Man hat in dem Vor⸗ 5 Miniſterialdirektoren, Miniſterialdirigenten und hang aber doch eine Durchgangsöffnung „ älteren Miniſterialräte der Reichs miniſterien. 5 In geſchaffen, um den Regierungsmitglie⸗ 1 dem öſtlichen Teil des Kirchenſchiffes haben hinter dern und den Abgeordneten die Mög⸗ den Abgeordneten die Vorſtände der verſchiedenſten lichkeit zu geben, unmittelbar von dem Reichsbehörden Platz genommen, die außerdem noch Sitzungsſaale aus in die Arbeitsräume „ 1 8 links der Fürſtengruft zuge⸗ hinter der Bühne zu gelangen. Die wieſen erhalten haben. Durchgangsöffnung iſt von dem Auf der erſten Empore rechts der Fürſten⸗JSitzungsſaale aus nicht ſichtbar. Der gruft hat das diplomatiſche Korps Platz genommen. eiſerne Vorhang wird durch einen Nach Oſten zu anſchließend ſitzen die Damen der dunklen Vorhang verhüllt, den⸗ Mitglieder der oberſten Reichsbehörden, neben die⸗ ſelben Vorhang, der auch während der ſen Angehörige von Abgeordneten des Reichstages, Theatervorſtellungen im Gebrauch Landtages und Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates war. Auf der Mitte des Vorhangs ſowie Vertreter von Handel und Wirtſchaft. In befindet ſich eine große Wappen der auf der Nordſeite gelegenen Offiziersloge neh⸗ tafel mit der heraldiſchen Figur de men die Generalität und die höheren Befehlshaber Reichsadlers, in ſchwarz⸗weiß⸗roten Der Innenraum der Potsdamer Garniſonkirche der Garniſonen, Berlin, Potsdam und Jüterbog Platz, rechts von ihnen ſitzen die Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft ſowie die Rektoren aller Berliner Hochſchulen. Auf der Weſtſeite dieſer Empore ſchlie⸗ ßen ſich die Führer der nationalen Verbände ſowie Farben gehalten. Rechts von dez Wappentafel— vom Zuſchauerraum aus geſehen— wallt die ſchwarz⸗weiß⸗ rote Fahne herab, links davon die Hakenkreuzfahne. Dieſe einfache aber Die Gruft mit den Sorkophogen (inks) und Friedrichs des riedrich Wilhelms J. ßen(rechts) 4. Seite/ Nummer 135 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. März 1933 Muſſolinis fünf Punkte Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 21. März. Die„Morningpoſt⸗ erfährt von beſonderer Seite einige Einzelheiten über Muſſolinis neuen Plan. Die vier Weſtmächte ſollen darnach zunächſt eine Erklärung abgeben, daß ſie auf die Anwendung von Gewalt zur Erlangung nationaler Ziele ver⸗ zichten und in jeder Beziehung zuſammenarbeiten werden. Zweitens ſoll der Grundſatz der fried⸗ lichen Reviſion der Friedensverträge niedergelegt werden. Drittens ſoll die bereits er⸗ folgte grundſätzliche Anerkennung der mili⸗ täriſchen Gleichberechtigung Deutſchlands in die Praxis umgeſetzt werden. Viertens iſt vor⸗ geſehen, daß dieſer Pakt zehn Jahre in Kraft bleiben ſoll und wenn er nicht mit einjähri⸗ ger Kündigungsfriſt von einer Macht beendet wird, für zehn weitere Jahre gilt. Schließlich ſollen die vier Mächte eine geme: Politik in Kolonial⸗ fragen orgen. Dazu macht der Gewährsmann der„Morning⸗ poſt“ noch einige intereſſante Bemerkungen. Die an⸗ deren europäiſchen Mächte würden aufgefordert wer⸗ den, ſich dem Pakt anzuſchließen. Mindeſtens aber würden die vier Hauptmächte die Verpflichtung ein⸗ gehen, den anderen Ländern nichts aufzuzwingen, ſondern ihre Zuſtimmung zu allen geplanten Schrit⸗ ten zu ſuchen. Die Gleichberechtigungs⸗ pläne beziehen ſich nicht nur auf Deutſchland, ſon⸗ dern ebenſo auf Oeſterreich, ungarn und Bulgarien. Die gemeinſame Politik der vier Mächte in außereuropäiſchen Fragen, namentlich in kolonialen Angelegenheiten, ſoll die Prüfung einer etwaigen Neuverteilung gewiſſer über⸗ ſeeiſcher Beſitzungen vorſehen. Der„Daily Telegraph“ gibt aus franzö⸗ ſiſcher Quelle eine ganz ähnliche Darſtellung des Muſſolini⸗Planes. Die„Times“ unterſtreichen offenbar auf persönliche Veranlaſſung Muſſolinis die Tatſache, daß der Plan erſtens nur ein Entwurf ſei und erſt nach ausführlicher Prüfung und parlamen⸗ tariſcher Ratifizierung in den einzelnen Ländern ins Leben treten könne und daß zweitens durch die Zu⸗ ſammenarbeit der vier Mächte nicht etwa das Anſehen des Völkerbundes geſchmälert werden ſoll. In Lon⸗ doner politiſchen Kreiſen herrſcht eine Stimmung des vorſichtigen Abwartens. Bisher habe man nur ge⸗ hört, was Muſſolini zu den engliſchen Miniſtern ge⸗ ſagt hat, erklärt man in Regterungskreiſen. Frankreichs Widerſtand Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 21. März. Miniſterpräſident Daladier, Außenminiſter Paul⸗Boncour und Finanzminiſter Georges Bonnet erſtatteten geſtern im Miniſterrat aus⸗ führlichen Bericht über die internationalen Verhand⸗ lungen, die ſich in den letzten Tagen in Paris, Genf, Rom und London abgeſpielt haben. Ueber die Hal⸗ tung des franzöſiſchen Kabinetts zu den Anregungen Muſſolinis macht der ſtets gut unterrichtete außen⸗ pplitiſche Mitarbeiter des„Echo de Paris“, Perti⸗ näx, Bemerkungen, die ſchon jetzt den ſtärkſten Wi⸗ derſtand Frankreichs vermuten laſſen. Pertinax fordert die Zulaſſung der Alltierten Frankreichs in das von Muſſolini angeregte Syſtem, und zwar auf dem Boden der Gleichberechtigung. Ferner müßte das Reviſtionsverfahren nach den genauen Beſtim⸗ mungen des Artikels 19 des Völkerbundsvertrages geregelt werden. Schließlich ſei die Inkraftſetzung der Gleichberechtigung der„Organifation des Friedens“ unterzuordnen. Für Pertinax iſt es eine Preſtigefrage, daß eine internationale Kon⸗ ſlerenz, die ſich mit den fraglichen Problemen zu beſchäftigen haben wird, nicht in Rom ſtattfindet, denn Italien unterſtütze durch die Wiederaufrüſtung Ungarns und durch die Zerſetzungspolitik in Süd⸗ ſlawien die„Verſchwörung gegen den Frieden“. Ermächtigung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 21. März. Auf Grund der Beſchlüſſe des Reichskabinetts iſt dem Reichstag folgender Entwurf eines Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich heute nach⸗ mittag zugegangen: Eutwurf eines Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich. Der Reichstag hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das mit Zuſtimmung des Reichsrates hiermit ver⸗ kündet wird, nachdem feſtgeſtellt iſt, daß die Erfor⸗ derniſſe verfaſſungsändernder Geſetzgebung erfüllt ſind. Artikel 1 Reichsgeſetze können, außer in den in der Reichs verfaſſung vorgeſehenen Verfahren, auch durch die Reichsregierung beſchloſſen wer⸗ den. Dies gilt auch für die in den Artikeln 85, Abf. 2, und 87 der Reichs verfaſſung bezeichneten Geſetze. Artikel 2 Die von der Reichsregierung beſchloſſenen Reichs⸗ geſetze können von der Reichsverfaſſung abweichen, ſoweit ſie nicht die Einrichtung des Reichstages und des Reichsrates als ſolche zum Gegenſtand haben. Die Vollmachten für Der Wortlaut beſtätigt die Erwartung, daß das Ermächtigungsgeſetz alles umfaßt, was für eine ſtraffe und neubauende Regierungsarbeit erforder⸗ lich iſt. In Artikel 2 des Geſetzes iſt feſtgelegt, daß die Einrichtung des Reichstages und des Reichs rates als ſolche geſichert und daß die Rechte des Reichspräſidenten unberührt bleiben. Hiervon abgeſehen aber wird der Reichsregierung für ihre Tätigkeit ein Rahmen gegeben, der zeitlich und ſachlich denkbar weit geſteckt iſt. Das Ermäch⸗ tigungsgeſetz ſoll eine Geltungsdauer von vier Jah ren haben. Das ſind die vier Jahre, die die Reichs. regierung in ihrem erſten Aufrufe an die deutſche Nation für ihr Wirken verlangt hat. Nach der ſach⸗ lichen Seite hin ſind folgende Geſichtspunkte von be⸗ ſonderer Bedeutung: Die geſamte Geſetzgebung geht in die Hände der Reichsregierung, in erſter Linie des Reichskanzlers, über, der nach Artikel 3 die von der Reichsregierung be⸗ ſchloſſenen Geſetze„verfügt und im Reichsgeſetzblatt verkündet“. Damit wird übrigens geſagt, daß dieſe Geſetze nicht die Unterſchrift des Reichs⸗ präſidenten zu tragen brauchen. Denn es iſt in Artikel 8 faſt wörtlich der Artikel 70 RW übernommen worden, der lautet:„Der Reichspräſident hat die verfaſſungsmäßig zuſtande gekommenen Ge⸗ ſetze auszufertigen und binnen Monatsfriſt im Reichs⸗ geſetzblatt zu verkünden.“ Das Geſetz hat verfaſſungsändernden Cha⸗ rükter. Es wird in Artikel 2 ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſetze von der Reichsverfaſ⸗ ſung abweichen können. Unverändert bleibt die Republik als Staatsform. Das ergibt ſich daraus, daß nur in ihr ein Reichs⸗ präſident möglich iſt, und ſeine Rechte bleiben ja nach Artikel 2 unberührt. Dagegen ſind die Beſtimmungen des Ermächtigungsgeſetzes in drei Punkten beſonders umfaſſend. Das iſt einmal die Aufhebung des Ar⸗ tikels 85, Abſ. 2 RV. Er beſtimmt:„Der Haus⸗ haltsplan wird vor Beginn des Rechnungsjahres durch ein Geſetz feſtgeſtellt.“ Die Aufſtellung des Haushaltes iſt immer als ein beſonderes hochgehaltenes Recht des Parlaments angeſehen worden. Auch dieſes Recht auf vier Jahre Der Wortlaut des Geſetzes Die Rechte des Reichspräſidenten blei⸗ ben unberührt. Artikel 3 Die von der Reichsregierung beſchloſſenen Reichs⸗ geſetze werden vom Reichskanzler ausgefertigt und im Reichsgeſetzblatt verkündet. Sie treten, ſoweit ſie nichts anderes beſtimmen, mit dem auf die Ver⸗ kündung folgenden Tage in Kraft. Die Artikel 68 bis 77 der Reichsverfaſſung finden auf die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſetze keine An⸗ wendung. Artikel 4 Verträge des Reiches mit fremden Staaten, die ſich auf Gegeuſtände der Reichsgeſetzgebung bezie⸗ hen, bedürfen für die Dauer der Geltung dieſes Ge⸗ ſetzes nicht der Zuſtimmung der an der Geſetz⸗ gebung beteiligten Körperſchaften. Die Reichsregie⸗ rung erläßt die zur Durchführung dieſer Verträge erforderlichen Vorſchriften. f Artikel 5 Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Ver⸗ kündung in Kraft. Es tritt mit dem 1. April 1937 außer Kraft; es tritt ferner außer Kraft, wenn die gegenwärtige Reichsregierung durch eine andere abgelöſt wird. Reichskanzler Hitler geht auf die Reichsregierung über. Aehnlich liegen die Dinge bei der Aufhebung des Artikels 87 RV. Er lautet:„Im Wege des Kredites dürfen Geld⸗ mittel nur bei außerordentlichem Bedarf und in der Regel nur für Ausgaben zu werbenden Zwecken be⸗ ſchafft werden. Eine ſolche Beſchaffung, ſowie die Uebernahme einer Sicherheitsleiſtung zu Laſten des Reiches dürfen nur auf Grund eines Reichsgeſetzes erfolgen.“ Auch in der Kreditbeſchaffung hat alſo die Reichsregierung freie Hand. Dasſelbe gilt drittens für Verträge des Reiches mit frem⸗ den Staaten, die ſich auf Gegenſtände der Reichsgeſetzgebung beziehen. Damit iſt vor⸗ geſorgt, daß die Reichsregierung in ihrer außenpolitiſchen Betätigung während dieſer vier Jahre nicht behindert wird. Wenn in Artikel 3 des Ermächtigungsgeſetzes be⸗ ſtimmt wird, daß die Artikel 68 bis 77 der Reichsver⸗ faſſung auf die von der Reichsregierung beſchloſſenen Geſetze keine Anwendung finden, ſo iſt das nur die Konſequenz, die ſich ganz logiſch aus dem Charakter des Geſetzes ergibt. Denn die Artikel 68 bis 77 bil⸗ den den fünften Abſchnitt der Reichsverfaſſung, der die Ueberſchrift„Die Reichsgeſetzgebung“ trägt. Daß dieſer Abſchnitt durch das Ermächtigungsgeſetz über⸗ holt wird, liegt auf der Hand. Das ergibt ſich ſchon aus ſeinem erſten Artikel(68), der beſtimmt:„Die Reichsgeſetze werden vom Reichstag beſchloſſen“. Theoretiſch iſt die Möglichkeit eines ſolchen Ver⸗ fahrens der Geſetzgebung auch weiter möglich; denn nach Artikel 1 des Ermächtigungsgeſetzes können Reichsgeſetze außer dem in der Reichsverfaſſung vor⸗ geſehenen Verfahren auch durch die Reichsregierung beſchloſſen werden. Praktiſch dürfte dieſer Fall aller⸗ dings kaum in Frage kommen. Bei den nach ge⸗ nauem Verfahren beſchaffenen Geſetzen entfallen natürlich all die ſchwerfälligen Beſtimmungen, die in dieſem Abſchnitt der Reichsverfaſſung vor Wirkſam⸗ keit eines Geſetzes entgegengeſtellt werden. Es han⸗ delt ſich dabei um das Inkrafttreten von Geſetzen erſt nach 14 Tagen(Artikel 71), die Ausſetzung der Verkündung, wenn ein Drittel des Reichstages es verlangt(72), Unterwerfung eines Geſetzes unter den Volksentſcheid(73 und 75, Einſpruch des Reichs rates(74), die Beſtimmungen über die Zwei⸗ drittelmehrheit zur Abänderung der Verfaſ⸗ ſung(76) und ſchließlich die Zuſtimmung des Reichsrates zu beſtimmten ſchriften(77). All dieſe Einzelheiten zeigen, daß die Reichsregie⸗ rung ſich mit dieſem Ermächtigungsgeſetz eine Platt⸗ form ſchafft, die ihr die Vollmacht gibt, die Neuord⸗ nung des deutſchen Staates und der deutſchen Wirt⸗ ſchaft durchzuführen. Die Dimenſionen dieſes Geſetzes ſind gar nicht zu vergleichen mit den Ermächtigungen, die frühere Regierungen ſich haben geben laſſen. Außer der normalen zeitlichen Be⸗ grenzung des Ablaufes— in vier Jahren— iſt für das Erlöſchen des Geſetzes nur ein Fall vorgeſehen, nämlich der, daß die gegenwärtige Regierung durch eine andere abgelöſt wird. Das bedeutet natürlich nicht, daß das Geſetz außer Kraft träte, wenn eines Tages vielleicht die eine oder andere Umbildung erfolgen würde. Vielmehr iſt wohl ſicher, daß nur eine neue Regierung auto⸗ matiſch die Außerkraftſetzung bedeuten könnte. Das liegt ſchon in dem Wort„abgelöſt“, und ſchließlich iſt auch in Artikel 3 die überragende Bedeutung der Stellung des Reichskanzlers ſo herausgearbeitet, daß kein Zweifel daran beſtehen kann, wie eng der Beſtand des Geſetzes mit ſeiner Perſon verknüpft iſt. Nur zwei Reichstagsſitzungen? In parlamentariſchen Kreiſen hatte man vielfach ſchon begonnen, ſich auf eine längere Seſſion des neuen Reichstags einzurichten, und damit gerechnet, daß die Sitzungen bis ungefähr zur Mitte der näch⸗ ſten Woche dauern würden. Jetzt kann aber als ſicher gelten, daß die Vertagung des Parla⸗ ments auf lange Zeit ſchon nach zwei, oder drei Sitzungstagen ſtattfinden wird. Heute nachmittag wird lediglich das Präſidium ge⸗ wählt werden, dem außer dem Präſtdenten Göring noch ein weiteres Mitglied der nationalſozitaliſtiſchen Fraktion, ein Mitglied des Zentrums und eins der Deutſchnationalen angehören dürfte. Man rechnet damit, daß die Wahl en bloc vorgenommen wird. Der Mittwoch ſoll bekanntlich wegen der Eröffnung des preußiſchen Landtags ſitzungsfrei bleiben. Der Reichstag wird alſo am Donnerstag ſich wieder ver⸗ ſammeln und zwar mit der Tagesordnung: Ent⸗ gegennahme einer Erklärung des Reichstags. Da⸗ bei ſoll das Ermächtigungsgeſetz noch am Douners⸗ tag in allen drei Leſungen verabſchiedet werden. Lediglich der nach der Geſchäftsordnung des Reichstags mögliche Einſpruch gegen die Durch⸗ führung der dritten Leſung könnte es notwendig machen, das Parlament zu einer dritten Sitzung am Freitag einzuberufen. Dann aber würde auf jeden Fall die Seſſion geſchloſſen werden. Das Ermächtigungsgeſetz ſtellt eine vollmacht für die Regierung dar. Die geſetzgebende Gewalt geht von den bis⸗ her dafür zuſtändigen Inſtitutionen auf das Kabinett über. Durch die Aufhebung der Artikel 68 bis 77 der Ver⸗ faſſung iſt auch die Beſtimmung aufgehoben worden, daß Geſetze der Gegenzeichnung durch den Reichs⸗ präſtdenten bedürfen. Dagegen behält der Reichs⸗ präſtdent auch weiterhin das Recht der Miniſter⸗ ernennung. In Kreiſen, die wir über die Auffaſſungen im Zentrum für gut unterrichtet halten dürfen, hegt man keinen Zweifel mehr daran, daß das Zen⸗ trum und mit ihm die Bayeriſche Volkspartei dem Initiativgeſetz in der vorliegenden Form z u ſt i m⸗ men werden. An der Beſprechung des Kanzlers mit dem Zentrum haben Prälat Kaas, Stegerwald und der Abgeord⸗ nete Hackelsberger, ein Vertreter der jungen Gene⸗ ration der Zentrumspartei teilgenommen. Nach der„Germania“ iſt eine weitere Beſpre⸗ chung der Zentrums führer mit dem Kanzler in Ausſicht genommen. Ein Termin für dieſe Unterhaltung iſt allerdings im Augenblick noch nicht feſtgeſetzt. 1 Blanko⸗ Johann Sebaſtian Vach Von Richard Wagner Bei den heutigen Feierlichkeiten ſteht auch der Name des Thomaskantors an bemerkenswerter Stelle, Deshalb erhalten— im Richard⸗Wagner⸗ Jahr— die folgenden Worte des Meiſters über Bach beſonderen Klang. Wir entnehmen ſie der berühmten Schrift„Was iſt deutſch?“. Will man die wunderbare Eigentümlichkeit, Kraft und Bedeutung des deutſchen Geiſtes in einem un⸗ vergleichlich beredten Bilde erfaſſen, ſo blicke man ſcharf und ſinnvoll auf die ſonſt faſt unerklärlich rät⸗ ſelhafte Erſcheinung des muſikaliſchen Wunderman⸗ nes Sebaſtian Bach. Er iſt die Geſchichte des inner⸗ lichſten Lebens des deutſchen Geiſtes während des grauenvollen Jahrhunderts der gänzlichen Erloſchen⸗ heit des deutſchen Volkes. Seht da dieſen Kopf, in der wahnſinnigen fran⸗ zöſiſchen Allongenperücke verſteckt, dieſen Meiſter- als elenden Kantor und Organiſten zwiſchen kleinen thüringiſchen Ortſchaften, die man kaum dem Namen nach kennt, mit nahrungsloſen Anſtellungen ſich hin⸗ ſchleppend, ſo unbeachtet bleibend, daß es eines gan⸗ zen Jahrhunderts wiederum bedurfte, um ſeine Werke der Vergeſſenheit zu entziehen; ſelbſt in der Muſik eine Kunſtform vorfindend, welche äußerlich das ganze Abbild ſeiner Zeit war, trocken, ſteif, pedantiſch, wie Perücke und Zopf in Noten darge⸗ ſtellt: und nun ſehe man, welche Welt der unbegreif⸗ lich große Sebaſtian aus dieſen Elementen aufbaute! Auf dieſe Schöpfung weiſe ich nur hin; denn es iſt unmöglich, ihren Reichtum, ihre Erhabenheit und alles in ſich faſſende Bedeutung durch irgendeinen Vergleich zu bezeichnen. Wollen wir uns jetzt aber die überraſchende Wiedergeburt des deut⸗ ſchen Geiſtes auch auf dem Felde der poetiſchen und philoſophiſchen Literatur erklären, ſo können wir dies deutlich nur, wenn wir an Bach begreifen lernen, was der deutſche Geiſt in Wahrheit iſt, wo er weilte, und wie er raſtlos ſich neu geſtaltete, wäh⸗ rend er gänzlich aus der Welt entſchwunden ſchien. Von dieſem Manne iſt eine Biographie erſchienen, über welche die„Allgemeine Zeitung“ berichtete. Ich kann mich nicht entwehren, aus dieſem Berichte fol⸗ gende Stellen anzuführen:„Mit Mühe und ſeltener Willenskraft ringt er ſich aus Armut und Not zu höchſter Kunſthöhe empor, ſtreut mit vollen Händen eine faſt unüberſehbare Fülle der herrlichſten Mei⸗ ſterwerke ſeiner Zeit hin, die ihn nicht begreifen und ſchätzen kann, und ſtirbt bedrückt von ſchweren Sorgen einſam und vergeſſen, ſeine Familie in Ar⸗ mut und Entbehrung zurücklaſſend— das Grab des Sangesreichen ſchließt ſich über dem müden Heim⸗ gegangenen ohne Sang und Klang, weil die Not des Hauſes eine Ausgabe für den Grabgeſang nicht zu⸗ läßt. Sollte eine Urſache, warum unſere Tonſetzer ſo ſelten Biographen finden, teilweiſe wohl auch in dem Umſtande zu ſuchen ſein, weil ihr Ende ge⸗ wöhnlich ein ſo trauriges, erſchütterndes iſt?“—— Und während ſich dies mit dem großen Bach, dem einzigen Horte und Neugebärer des deutſchen Gei⸗ ſtes, begab, wimmelten die großen und kleinen Höfe der deutſchen Fürſten von fremden Opernkomponi⸗ ſten und Virtuoſen, die man mit ungeheuren Opfern dazu erkaufte, dem verachteten Deutſchland den Ab⸗ fall einer Kunſt zum beſten zu geben, welcher heut⸗ zutage nicht die mindeſte Beachtung mehr geſchenkt werden kann. Doch Bachs Geiſt, der deutſche Geiſt, trat aus dem Myſterium der wunderbarſten Muſtk, ſeiner Neu⸗ geburtsſtätte, hervor. Als Goethes„Götz“ erſchten, jubelte er auf:„das iſt deutſch!“ Und der ſich er⸗ kennende Deutſche verſtand es nun auch, ſich und der Welt zu zeigen, was Shakeſpeare ſei, den ſein eige⸗ nes Volk nicht verſtand; er entdeckte der Welt, was die Antike ſet, er zeigte dem menſchlichen Geiſte, was die Natur und die Welt ſei. Dieſe Taten voll⸗ brachte der deutſche Geiſt aus ſich, aus ſeinem inner⸗ ſten Verlangen, ſich ſeiner bewußt zu werden. Und dieſes Bewußtſein ſagte ihm, was er zum erſtenmal der Welt verkünden konnte, daß das Schöne und Edle nicht um des Vorteils, ja ſelbſt nicht um des Ruhmes und der Anerken⸗ nung willen in die Welt tritt: und alles, was im Sinne dieſer Lehre gewirkt wird, iſt„deutſch“, und deshalb iſt der Deutſche groß; und nur, was in dieſem Sinne gewirkt wird, kann zur Größe Deutſchlands führen. Der erſte Deulſche Reichstag Am 3. März 1971 fanden die Wahlen zum erſten Deutſchen Reichstage ſtatt; die Volksvertretung wurde am 21. März durch eine Thronrede des Kaiſers Wilhelm., die Bis mar ck entworfen hatte, eröffnet: ö Wenn ich nach dem glorreichen, aber ſchweren Kampfe, den Deutſchland für ſeine Unabhängigkeit ſiegreich geführt hat, zum erſten Male den Deutſchen Reichstag um mich verſammelt ſehe, ſo drängt es mich vor allem, meinem demütigen Danke gegen Gott Ausdruck zu geben für die weltgeſchichtlichen Erfolge, mit denen ſeine Gnade die treue Eintracht der deutſchen Bundesgenoſſen, den Heldenmut und die Manneszucht unſerer Heere und die opferfreudige Hingebung des deutſchen Volkes geſegnet hat. Wir haben erreicht, was ſeit der Zeit unſerer Väter für Deutſchland erſtrebt wurde: die Einheit und deren organiſche Geſtaltung, die Sicherung un⸗ ſerer Grenzen, die Unabhängigkeit unſerer nationalen Rechtsentwicklung. Das Bewußtſein ſeiner Einheit war in dem deutſchen Volk, wenn auch verhüllt, doch ſtets leben⸗ dig: es hat ſeine Hülle geſprengt in der Begeiſterung, aus welcher die geſamte Nation ſich zur Verteidigung des bedrohten Vaterlandes erhob und in unvertilg⸗ barer Schrift auf den Schlachtfeldern Frankreichs ihren Willen einzeichnete, ein einiges Volk zu ſein und zu bleiben. Der Geiſt, welcher in dem deutſchen Volke lebt und ſeine Bildung und Geſittung durchdringt, nicht minder die Verfaſſung des Reiches und ſeine Heeres⸗ einrichtungen, bewahren Deutſchland inmitten ſeiner Erfolge vor jeder Verſuchung zum Mißbrauche ſeiner durch ſeine Einigung gewonnenen Kraft. Die Ach⸗ tung, welche Deutſchland für ſeine eigene Selbſtän⸗ digkeit in Anſpruch nimmt, zollt es bereitwillig der Unabhängigkeit aller anderen Staaten und Völker, der ſchwachen wie der ſtarken. Das neue Deutſch⸗ land, wie es aus der Feuerprobe des gegenwärtigen Krieges hervorgegangen iſt, wird ein zuverläſſiger Bürge des europäiſchen Friedens ſein, weil es ſtark und ſelbſtbewußt genug iſt, um die Ordnung ſeiner eigenen Angelegenheiten als ſein ausſchließliches, aber auch ausreichendes und zufriedenſtellendes Erb⸗ teil zu bewahren Der ehrenvolle Beruf des erſten Deutſchen Reichs⸗ tages wird es zunächſt ſein, die Wunden nach Mög⸗ keit zu heilen, welche der Krieg geſchlagen hat, und den Dank des Vaterlandes denen zu betätigen, welche den Sieg mit ihrem Blut und Leben bezahlt haben; gleichzeitig werden Sie, geehrte Herren, die Arbeiten beginnen, durch welche die Organe des Deutſchen Reiches zur Erfüllung der Aufgabe zuſammenwirken, welche die Verfaſſung Ihnen ſtellt:„zum Schutze des in Deutſchland gültigen Rechts und zur Pflege der Wohlfahrt des deutſchen Volkes Geehrte Herren, möge die Wiederherſtellung des Deutſchen Reiches für die deutſche Nation auch nach Innen das Wahrzeichen neuer Größe ſein; möge dem deutſchen Reichskriege, den wir ſo ruhmreich ge⸗ führt, ein nicht minder glorreicher Reichsfrieden folgen, und möge die Aufgabe des deutſchen Volkes fortan darin beſchloſſen ſein, ſich in dem Wettkampfe um die Güter des Friedens als Sieger zu erweiſen, Das walte Gott! Zum heutigen Akademiekonzert wird uns noch mitgeteilt: Im Hinblick auf die Denkwürbigkeit des 21. März, der Eröffnung des erſtmalig im neuen Geiſte gewählten Reichstags, wird das Deutſchland⸗ lied das Programm des heute ſtattfindenden 7. Akademiekonzertes einleiten. Verwaltungsvor erwaltu gsvore * N 1 1 des J8vor⸗ 4 * zregie⸗ Platt⸗ euord⸗ Wirt⸗ ar n, en e 1 ge d. außer e oder hr iſt auto⸗ Das ich iſt g der t, daß der ron A Vorgehen der Landesregierung anzuſchließen. Reichsbehörden haben in gleicher Weiſe verfahren. 1. ihre Läden geſchloſſen. Dienstag, 21. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 135 Feſttagswetter iſt dem hiſtoriſchen 21. März 1933 beſchieden. Am frühen Morgen war kein Wölkchen am hellblauen Frühlingshimmel zu entdecken. Erſt im Laufe des Vormittags trat leichte Bewölkung ein. Auch das Straßenbild trägt feſttäglichen Gharakter. Die Beflaggung hat ſchon geſtern ein⸗ geſetzt. Die Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot und das Haken⸗ kreuzbanner dominieren. Man ſteht aber auch zahl⸗ reiche Fahnen in den Landesfarben. Durch einen Erlaß des Reichskommiſſars Wagner iſt die Be⸗ flaggung mit der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne und der Hakenkreuzflagge bei ſämtlichen Landesbehörden, Landesſtellen und Landesanſtalten angeordnet wor⸗ den. Die Gemeinden find erſucht worden, ſich dem Die Bei den Reichs⸗ und Landesbehörden iſt heute durchgängig Sonntagsdienſt Bei erforderlicher Sonderregelung iſt den Beamten, Arbeitern und An⸗ geſtellten zur Teilnahme an Feiern oder Gottes⸗ dienſten freizugeben. Lohnabzug oder Lohnkürzung werden nicht vorgenommen. Den Gemeinden iſt gleiches Vorgehen empfohlen. Die ſtädtiſchen Kom⸗ miſſare haben demzufolge, wie wir bereits im geſtrigen Abendblatt mitteilten, angeordnet, daß die Mannheimer ſtädtiſchen Amtsräume und Kaſſen wäh⸗ zend des heutigen Tages geſchloſſen bleiben. Kurz nach 10 Uhr begann auf dem Marktplatz ein kurzes Konzert eines Telefunken⸗Laut⸗ prechers, mit dem auch das Mannheimer Feſt⸗ programm bekanntgegeben wurde. Allgemeiner Ladenſchluß von 1 Uhr ab Der Verband des Einzelhandels E. V. Mannheim hat an ſeine Mitglieder ein Rund⸗ ſchreiben erlaſſen, in dem er im Einvernehmen mit dem Polizeipräſtdium der Mannheimer Ge⸗ ſchäftswelt für den heutigen Nationalfeiertag fol⸗ gendes empfiehlt: 1. Warecthäuſer halten wührend des ganzen Ta⸗ Alle übrigen Ge⸗ chäfte ſchließen erſt ab 1 Uhr nachmit⸗ tags. 2. Es ergeht Aufforderung, die Jarben Schwarz⸗ Weiß⸗Rot und das Hakenkreuzbanner zu ſetzen. Dieſe Aufforderung gilt aber nicht für die Waren⸗ häuſer, denen dringend abgeraten wird, Flaggen zu zeigen, und nicht für die Geſchäfte, die vor kurzer Zeit noch etwa Partet⸗Fahnen(3. B. drei Pfeile) gezeigt haben. Für die ausfallende Arbeitszeit dürfen Lohn⸗ und Gehaltsabzüge nicht vorgenommen werden. Treffpunkt der Turnvereine zum Fackelzug In Aulehnung an den Beſchluß der Badiſchen Turnerſchaft haben die Mannheimer Turn ⸗ 5,3 Millionen Ml. Reichshilfe für die Staoͤt Mannheim im Rechnungsjahr 1933-34 Unſer Berliner GW⸗Mitarbeiter hat von aus⸗ gezeichnet informierter Seite intereſſante Informa⸗ tiotien über die Reichshilfe zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindever⸗ bände im Rechnungsjahr 1933/34 erhalten, die einen annähernd zuverläſſigen Ueberblick ermöglichen, mit welcher Reichshilfe die Stadt Mannheim im Rech⸗ nungsjahr 1933/34 rechnen kann. Dieſe Reichshilfe iſt zu einem erheblichen Teil entſcheidend für den ſtädtiſchen Etat 1933/34. Ohne Klarheit über die Höhe der Reichszuſchüſſe, die das Reich während des Rechnungsjahres 193334 zu den Wohlfahrtslaſten der Gemeinden und Gemeindeverbände leiſten wird, iſt eine Aufſtellung des ſtädtiſchen Etats überhaupt nicht möglich. Die kommunalen Spitzenverbände haben in letz⸗ ter Zeit wiederholt die Forderung an die Reichs⸗ regierung gerichtet, eine einheitliche Zuſammenfaſ⸗ ſung der Arbeitsloſenhilfe vorzunehmen, d. h. Ar⸗ beitsloſenverſicherung, Kriſenfürſorge und Wohl⸗ fahrtserwerbsloſenfürſorge einheitlich und organiſch zuſammenzufaſſen. Das Reichskabinett hat ſich mit dieſer Frage abſchließend bisher noch nicht befaßt, aber die Auffaſſungen der maßgeblichen Stellen haben ſich inzwiſchen doch ſo weit geklärt, daß mit einer organiſchen Zuſammenfaſſung der Arbeitsloſenhilfe für das Rechnungsjahr 1933/34 noch nicht zu rechnen iſt. Maßgebend dafür iſt folgender Geſichtspunkt: Das Reich iſt bereits dabei, durch eine energiſche Förde⸗ rung der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen die Ar⸗ beitsloſigkeit zu vermindern. Es ſteht auch feſt, daß die Reichsregierung in allerkürzeſter Friſt auf die⸗ ſem Gebiet erheblich erweiterte Maßnahmen ergrei⸗ fen wird. Um nun zu vermeiden, daß in der Frage der Arbeitsloſenhilfe endgültige und grundſätzlich neuartige Regelungen getroffen werden, ohne daß dabei das Ausmaß der Arbeitsloſigkeit zu überſehen iſt, wird die Reichsregierung in der Frage der Reichswohlfahrtshilfe für das Rechnungsfahr 1933/84 eine Uebergangsregelung treffen, die in Anlehnung an die Regelung während des Rechnungsjahres 1932/33 einen monatlichen Reichs zuſchuß zu den Wohlfahrtslaſten der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände vorſieht. Der Deutſche Städtetag hat bei den zuſtändigen Reichsſtellen zwei Forderungen zur Frage der Reichs⸗ wohlfahrtshilfe für 1933/34 aufgeſtellt: 1. Der monat⸗ liche Betrag an Reichswohlfahrtshilfe ſoll für 1933/34 auf 90 Millionen feſtgeſetzt werden. 2. Während des Rechnungsjahres 1933/34 ſollen aus der Kriſenfür⸗ ſorge keine Arbeitsloſen neu in die Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenfürſorge kommen. In unterrichteten Kreiſen wird mit großer Beſtimmtheit damit gerech⸗ net, daß das Reichskabinett ſich dieſen Vorſchlägen des Deutſchen Städtetages anſchließen wird. Mit wieviel Reichswohlfahrtshilfſe kann Mannheim für 1933/4 rechnen? Unter der Vorausſetzung, daß ſich das Reichskabi⸗ nett den Vorſchlägen des Deutſchen Städtetages an⸗ ſchließt und die Verteilungsgrundſätze nicht geändert werden, ergibt ſich folgende Antwort auf dieſe Frage. Die Stadt Mannheim hat im März 1933 eine Reichs⸗ wohlfahrtshilfe von 421543/ erhalten bei einer Ausſchüttung von insgeſamt 80 Millionen& Reichs⸗ hilfe zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände. Werden nun ent⸗ ſprechend dem Vorſchlag des Deutſchen Städtetages monatlich 90 Millionen 1 für die Dauer des Rech⸗ nungsfahres 1933 verteilt, ſo würde Mannheim monatlich 474 235„ oder 5 290 800„/ für das Rech⸗ nungsjahr 1993/34 erhalten. Zu der zweiten Forde⸗ rung des Deutſchen Städtetages— Sperre für die Ueberführung von Arbeitsloſen in die gemeindliche Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge— iſt zu ſagen, daß bereits in den letzten Monaten dieſe Beſtimmung in Kraft war, jedoch am 1. April 1933 abläuft, alſo durch Beſchluß der Reichsregierung verlängert werden muß. Nach unſeren Informationen iſt damit zu rechnen, daß das Reichskabinett im Laufe der nächſten Woche zur Frage der Reichswohlfahrtshilfe 1933/34 Stellung nehmen wird.. Die„Almer Schachtel“ iſt eingetroffen Ein eigenartiges Fahrzeug hat geſtern bei der Friedrichsbrücke feſtgemacht. Es handelt ſich um ein 10 Meter langes, 2 Meter breites und 1,50 Meter hohes Boot, das auf den Namen„Ulmer Spatz“ getauft iſt und eine verkleinerte Nachbildung der Ul⸗ mer Handelsſchiffe, der„Ulmer Schachteln“, darſtellt, die einſt zu Zeiten der Fugger auf der Donau bis zum Schwarzen Meer fuhren und von den Banater Schwaben zur Auswanderung benützt wurden. Nach alten Plänen bauten mit Unterſtützung des Turnvereins Ulm 1868 einige Ulmer Turner das Boot, das als Sendbote des Schwabenlandes und der Stadt vereine am geſtrigen Montag in einer Vereins⸗] Ulm am 28. Juni 1932 auf die Reiſe geſchickt wurde. vertreterverſammlung feſtgelegt, daß ſich die Ver⸗ eine des Turngaues, ſoweit ſte ſich nicht an den örtlichen Veranſtaltungen beteiligen, heute abend .15 Uhr mit ihren Fahnen in der Turnhalle des Turnvereins 1846 treffen, von wo aus um.30 Uhr der gemeinſame Abmarſch zum Beginn des Fackel⸗ zuges in den Schloßhof erfolgt. * Neuwahlen der Handelskammern. Wie wir von der Handelskammer Karlsruhe hören, hat der Reichskommiſſar für das Land Baden angeordnet, daß die anberaumten Wahlen zur Han dels⸗ kammer bis auf weiteres zu verſchieben ſind, da erwogen wird, Neuwahlen nicht nur der Hälfte, ſondern aller Mitglieder der Handelskammern an⸗ zuordnen. Zunächſt ging es unter Begleitung zahlreicher Kame⸗ raden und mit vier Mann Beſatzung die Donau ab⸗ wärts bis Kelheim, dann durch den Ludwigskanal in den Main. Vom Main zum Rhein war der natürliche Verlauf der Fahrt. Schließlich fuhr man noch den Rhein abwärts bis nach Holland. Um auf dem Waſſerwege wieder in die Heimat zurückzukom⸗ men, befuhr man die Maas und mußte den Weg durch Belgien und Frankreich nehmen. Die Aufnahme in dieſen beiden Ländern war nicht gerade freundlich. Beſonders im ehemaligen Kriegs⸗ gebiet machte ſich der Deutſchenhaß bemerkbar, der ſtellenweiſe ſo ſtark war, daß die deutſchen Turner nicht einmal gegen Gelb Waren bekommen konnten. Bei Straßburg erreichte man wieder den deutſchen Rhein, der die„Ulmer Schachtel“ abwärts trug. Inzwiſchen hate ſich die Beſatzung auf zwei Mann verkleinert, denn der eine Fahrtgenoſſe erkrankte an der Grippe und mußte nach Hauſe, während der an⸗ dere der Strapazen überdrüſſig wurde und auf dem Landweg nach Ulm zurückkehrte. Die beiden anderen Ulmer halten aber wacker durch und hoffen im Auguſt ebenfalls wieder zu Hauſe zu ſein, denn ſie rechnen beſtimmt damit, daß die Verhältniſſe ſich wieder beſ⸗ ſern und ſie dann leicht Arbeit finden. Die Aufnahme war mit Ausnahme von Frankreich und Belgien ſehr Herzlich. Auch bie Badener ſinb den Schwaben in an genehmer Erinnerung. Als ſie vor wenigen Wochen neckaraufwürts ſuh⸗ ren, fanden ſie überall gute Freunde. Beſonders herzlich war die Aufnahme in Edingen, wo das Boot einige Zeit eingefroren war. Die Neckarſchlepp⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft hatte die Erlaubnis gegeben, daß die„Ulmer Schachtel“ an Schleppzüge angehängt werden burfte und ſo bereitete die Fahrt bis Heil⸗ bronn und wieder zurück keine beſonderen Schwle⸗ rigkeiten. Die eigentliche Rückreiſe iſt bereits ange⸗ treten, denn es geht von Mannheim aus den Rhein abwärts bis Mainz, dann den Main aufwärts und den gleichen Weg wie bei der Ausreiſe über den Ludwigskanal nach der Donau. Für die Donaufahrt muß man ſich allerdings noch Kameraden kommen laſſen, da die zwei Mann für die ſtarke Gegen⸗ ſtrömung von Kelheim bis Ulm nicht ausreichen. Das Boot iſt zur Fortbewegung und zum Einhalten des Kurſes mit zwei großen Schlagrudern ausge⸗ rüſtet, wie ſie auch bei den alten Fahrzeugen üblich waren. Die Inneneinrichtung iſt ganz auf die große Fahrt abgeſtimmt. Ein Kochherd, auf dem ſich die beiden Ulmer ihr Eſſen ſelbſt bereiten, ſpendet behagliche Wärme. Die beiden Bänke längs der„Hütte“ verwandeln ſich während der Nacht in Schlafſtätten. Den Radivappa⸗ rat, den der Turnverein mit auf die Reiſe gegeben hat, haben die beiden„Seefahrer“ vor der Grenz⸗ überſchreitung nach Hauſe geſchickt. Sie ſind recht froh, daß ſie das gemacht haben, denn auf der Maas ſind ſie einmal bei Hochwaſſer gekentert und da wäre das Gerät doch unbrauchbar geworden. So haben ſie wenigſtens jetzt den Apparat noch und können ihn ſich jederzeit wieder ſchicken laſſen. Das Bovt bleibt bis einſchließlich nächſten Montag in Maunheim liegen, da die Inſaſſen ſich die Stadt gründlich anſeßhen wol⸗ len und da ſie damit rechnen, daß viele ſchwä⸗ biſche Landsleute kommen und dem Stückchen ſchwä⸗ biſche Heimat einen Beſuch abſtatten. Bei dem vor⸗ bildlichen Zuſammenhalt und der Heimattreue der Mannheimer Schwaben iſt nicht daran zu zweifeln, daß die am Bug des„Ulmer Spatzen“ wehende ſchwarz⸗rote Flagge ihre Anziehungskraſt ausüben wird. Weg mit dem wiloͤen Handel! Das Städtiſche Nachrichtenamt bittet uns, den nachfolgenden Aufruf der ſtädtiſchen Kommiſſare zu veröffentlichen. Die Not des deutſchen Mittelſtandes iſt groß. Für das Beſtehen einer ſtetigen Gemeinſchaft iſt das Erhalten eines geſunden Mittelſtaundes eine entſchei⸗ dende Aufgabe aller Kreiſe. Wir Kommiſſare haben daher für die Stadtverwaltung folgende Verfügung ausgegeben: Es wird noch einmal an die geſetzliche Beſtim⸗ mung erinnert, daß ein wilder Waren han⸗ del den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern verboten iſt. Der Mittelſtand, der ſeinen Teil für die Steuereingänge der Stadt beiträgt, hat ein Anrecht darauf, durch den wilden Handel nicht ge⸗ ſchädigt zu werden. Darüber hinaus fordern wir die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Stadt auf, ihre Bedarfsgegenſtände in Mannheim ſelbſt einzukaufen. Wir wenden uns darüber hinaus an die Leiter der Tandes⸗ und Reichsbehörden in der Stadt Mannheim, ſowie an die Fabriken, Unternehmun⸗ gen und Banken, auch in ihren Betrieben dafür Vorſorge zu treffen, daß der wilde Handel umterbleibt. Wir verzichten auf einzelne Fälle einzugehen. Der wilde Handel ſchädigt nicht nur den Mittelſtand, ſondern auch dert Staat und die Stadtverwaltung durch die entgehenden Steuern. Darum helft dem Mittelſtand in ſeiner ſchweren Not! Weg mit dem wilden Handel! * Der Wetterſturz, der, wie wir an anderer Stelle berichten, im Schwarzwald geſtern zu ſchwe⸗ ren Schneeſtürmen führte, macht ſich auch in Mann⸗ heim ſtark bemerkbar. In der vergangenen Nacht ſank die Temperatur bis auf 0,1 Grad Celſius über Null, während in der Nacht zum Montag das Mi⸗ nimum 5 5,2 Grad Celſius betrug. Heute früh zeigte das Thermometer 0,7 Grad Celſius über Null an(gegen 7,2 Grad Celſius am geſtrigen Morgen). Die Höchſttemperatur zeigte geſtern mit 10,6 Grad Celſtus keinen weſentlichen Unterſchied gegen das Maxtmum am Sonntag mit 11,5 Grad Celſius. e Lane Ge wenden, Heis He, eln, VVVVVTVUTUUUUUUVUVUVUVUVUVUVUDVUDVVVUVUVUVUVVVVVwVTVTwVTwTwwlTwTwTwTwTwTwTwTwTwTwTT—W1Tꝓ1T1T1ꝓ11TTFTWTFGTͤGT;.luPPPPPPPPoPo'PPbb''bPbPbP—PP—GGP————————PT'—bTPb—TV—PT———PTP—TP——ͤ— Heimat und Welt Von Ernſt Wiechert Wenn ich mit meinem Vater abends aus dem Walde ging, nach Hauſe, blieb ich bei den letzten Pil⸗ zen ſtehen und fragte, wann ſie nach Hauſe gingen. Ste könnten nicht gehen, ſagte mein Vater. Sie ſeien u Hauſe, wo ſte ſtänden. Ich verſtand das nicht. Die Vögel flogen in ihre Neſter, die Rehe zogen in ihr Bett, der kleinſte Käfer barg ſich in ſeinem dunk⸗ len, warmen Haus. Sie aber hatten kein Dach über dem Kopf, als den großen Waldesraum und das Gewölbe der Sterne, und manchmal deckte ich heim⸗ lich ein Tuch über ſie, damit ſie zu Hauſe wären in der dunklen Nacht. 5 f Täglich ging ich zu ihnen. Ich ſah, daß ihre Kin⸗ der um ſie wuchſen, klein, ſtill, mit Hüten, die viel zu groß für ſie waren. Auch ſie hatten kein Zuhauſe, der Regen ſchlug auf ſie nieder, Schnecken fraßen an ihrer Wehrloſigkeit, und vor dem erſten Schnee waren ſie verfallen, und ihre kleinen Leichen lagen überall auf dem braunen Moos. a Ich bin geneigt, zu lächeln über den Kinder⸗ ſchmerz und es würde doch nicht richtig ſein, denn das erſte, große, ganz umfaſſende Gefühl des Kindes war bas Heimatgefühl, und ihm ſchien verloren und aus- geſtoßen, was ohne Heimat war. Und das Kind ſelbſt? Wir alle, als wir klein waren, mit zu großen Hüten, hatten wir mehr über uns als einen dunklen Waldesſaum und ein Gewölbe hoher Sterne? Da war das Antlitz der Mutter, das uns Sonne, Mond und Sterne war, da war das Wunder der Lampe am ſtillen Abend, der Winkel am Ofen und ein paar Wände, die ihn begrenzten. Und weiter war nichts. Und zur Nacht deckte man vielleicht ein Tuch über unſer Geſicht, damit wir„zu Hauſe“ wären. Das in kleinem Kreiſe Kriechende waren wir, das nicht Wan⸗ dernde, das Hilfloſe, das vor einem Käfer ſchrie. So klein war unſere Welt, ſo eng wie die eines jungen Tieres, wie jener kleinen Geſellen mit den großen Hüten, die immer verzaubert ausſahen, gebannt, nicht zu erlöſen. Und heute ſind wir die Herren der Welt. Der Naum iſt unſer, und die Zeit iſt unſer. Wir ſtehen in den Muſeen, die Zeit bricht auf, und unſere Hand kann rückwärts taſten bis zu den Zeiten der Aegypter und Babylonier. Wir ſtehen in den Sternwarten, der Raum bricht auf, und unſer Auge kann hinaus⸗ taſten bis an die Ewigkeit des Orion⸗Nebels.„Ame⸗ rika“, ſagt jemand, und vor unſerem Bewußtſein ſteigt gehorſam die Welt empor, die ehemals eine„neue Welt“ war. Steigt empor, zuſammengeſetzt aus tau⸗ ſend Vorſtellungen und Begriffen, gelernt, geleſen, erfahren, Landſchaften, Menſchen, Sprache, Geſchichte, Vergangenheit und Zukunft. Die Erde gehört uns, das Meer, die Luft, der Aether, die Unendlichkeit. Wir haben die Welt er⸗ obert, jeder einzelne von uns.„Heim“ bedeutet im Sanskrit die Wohnung, im Litauiſchen der Bauern⸗ hof, im Gotiſchen das Dorf. Und„Welt“ bedeutet das Mannesalter, das Menſchenalter, das All. Un⸗ geheure Spannung, die zwiſchen den beiden Begriffen ſich dehnt. Summe aller Menſchheitswege, vom däm⸗ mernden Wandel des Kinderlebens bis zum unend⸗ lichen All. Summe alles Suchens und Sehnens, aller Mühe und Wagnis, aller Opfer und Hingabe, alles Blutes, aller Tränen, aller Triumphe. Im Mutter⸗ leibe begonnen wie die Frucht aller Kreatur, dumpf, nicht wiſſend, ahnungslos,„ſelbſtlos“, und nun lächelnd über die Schmerzen und Träume der Kind⸗ heit, der Natur ſich entreißend, der Zeit und ihren Geſetzen, dem Raum und ſeinen Bindungen, hinaus⸗ geſchleudert über die kleinen Brüder in Pflanze und Tier, ausgezogen wie Saul, um ſeine Eſelin zu ſuchen, und heimkehrend mit einer Königskrone. Vom Pfahlbürger zum Weltbürger, vom Höhlenbewohner zum Herrn des Aethers, von der Stummheit des Tierblickes zum Lächeln, zur Träne, zur Anbetung. Heimkehrend? ja, wohin? Wo iſt das Schloß, in dem man uns den Mantel von den Schultern löſt, wo das Kiſſen, auf das wir unſere Krone zur Nacht legen können, wo die Hand, die ein Tuch über unſer Geſicht deckt, damit wir„Zuhauſe“ ſind? Ein König ohne Krone iſt ein ſchmerzliches Bild, aber ein König, der ſeine Krone nicht von der Stirne nehmen kann, iſt ein verzweifeltes Bild. Gibt es nicht ein Kirchenlied: „Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh?“. Iſt auch dies ein Kinderlied, des milden Lächelns wert, der ſpieleriſchen Erinnerung? Oder pocht es leiſe, wie der Ruf eines Schickſals? Mahnt es, daß wir be⸗ zahlen müſſen für das, was wir gewannen, in Treuen und gerecht, wie in Gottehaushalt bezahlt werden muß? Das Glück mit den Tränen, das Le⸗ ben mit dem Tode, die Welt mit der Heimat? Nein, wir wollen nicht zurückweichen, auch nicht vor dieſem Preiſe. Und wenn wir es auch wollten, wir können es nicht. wertig wie e dönnernden Rade ang r bor So n kaun, igel Sgeiche im deim J Kommenden graut. Aber wir können es ein wenig bedenken. Auch an der Schwelle ber„Welt“, des Alls, können wir ein wenig die Schuhe ausziehen, wie wir als Kinder vor der Schwelle der Heimat taten Konzert und Theater in Heidelberg. Die Reihe der ſtädtiſchen Symphoniekonzerte iſt zu Ende ge⸗ gangen. Kurt Overhoff hat als Dirigent des letzten Abends wieder die Höhe des erſten erreicht. Von Rudi Stephan, dem hoffnungsvollen, im Krieg gefallenen Komponiſten, von Wolfrum ſchon erkannt und gefördert, hörten wir die kraftgeladene „Mufſtk für Orcheſter“. Eigene, oft eigenwillige Ton⸗ ſprache, glänzende, an Richard Strauß erinnernde Inſtrumentierungskunſt ſind Hauptmerkmale des Werks. Ganz ausgezeichnet gelang Overhoff der „Till Eulenſpiegel“ von Richard Strauß. Zwiſchen den beiden Orcheſterwerken ſpielte Willy Hülſer⸗ Düſſeldorf das Es⸗dur⸗Klavier⸗ Konzert von Beethoven. Der hier bis jetzt unbekannte Pianiſt packt die beiden Eckſätze mit brillanter Technik und ſtarker Ausdruckskraft an, überraſcht gerade des⸗ wegen durch eine ſehr zarte, faſt ſentimentale Auf⸗ faſſung des Mittelſatzes, dem er damit nahezu chopinſche Färbung gibt. Hülſer, Overhoff und das ausgezeichnet disponierte Orcheſter wurden gebüh⸗ rend gefeiert.— Den ebenfalls gebührenden Dankes⸗ zoll konnte im Stadttheater Intendant Erwin Hahn in Empfang nehmen, als er— man darf wohl an⸗ nehmen als Abſchiedsrolle von Heidelberg— den Shylock in Shakeſpeares KKaufmann von Venedig“ ſpielte. Hahn gibt mit ſparſamſter Geſte, ausdrucksvoller Mimik, vielleicht nur in der Sprache etwas zu öſtlich orientiert, eine lebensechte Menſchenfigur, bei der Liebe, Haß und Verzweiflung glaubhaft werden, weil die Charakteriſterungskunſt des Spieles auf jeden Schein von Theatralik ver⸗ zichten kann. Hahns und des Spielleiters(Win d) Verdienſt iſt es, daß dieſe ſtarke Einzelleiſtung den Rahmen der Geſamtaufführung nicht ſprengte, die vor allem mit Lütfohann als Antonio, Schir⸗ litz als Bananio, Irma Poppe als Porzia und Maria Sachſe als Neriſſa zu den beſten Aufführungen der Spielzeit zählt. Topitz und Erdmann haben zwei Operetten auf den Spielplan geſtellt. Zuerſt Dellingers„Don Ceſar“, für den man Kräfte Aus der Oper hinzuzog, ſo Anders als geſchmack⸗ Wall ſin dend König une Hachßſelt als etwas eile N ie d e en flotten Pueblo. In der Titelrolle der ſympathiſche Friebrich. Viel ſtärkere Wirkung hatte Jarnos „Muſikanten mädel“. In der Titelrolle kommt Dy Brühl an große Vorbilder nah heran, neben bieſer lebenswarmen, ganz untheatraliſchen Res! wirken alle anderen nur als Theaterfiguren, nötig als Staffage und Rahmen. jk. Von der Volkshochſchule Mannheim. Bis zur ſatzungsmäßigen Neuwahl des Verwaltungsrats wurde Schulrat Eduard Gerweck zum ſtellvertre⸗ tenden Vorſitzenden des Verwaltungsrates und Carola Landſittel zur Geſchäftsführerin beſtellt. Feruwirkungen des kaliforniſchen Erdbebens? In Malta wurde dieſer Tage beobachtet, daß das Meer in den großen Hafenbuchten um La Valletta plötzlich zurücktrat und einen breiten Streifen Land trocken ließ. Dieſe ungewöhnliche Erſcheinung wird mit dem kaliforniſchen Eroͤbeben in Zuſammenhang gebracht. Der beutſche Lenz Zum heutigen Tage ſind uns eine Fülle von Gedichten aus unſerem Leſerkreiſe zugegangen. Wir haben daraus die nachfolgenden Verſe aus⸗ gewählt, die uns die Gedanken und Empfindungen des 21. März am beſten wiederzugeben ſcheinen Der deutſche Aar beginnt den neuen Flug, Der Traum der deutſchen Jugend wird zur Wahrheit, Und unſrer toten Helden Geiſterzug Steigt mahnend auf in überirdſſcher Klarheit. Die Banner rauſchen wieder ſchwarzweißrot, Am Rheine lodern hoch der Freiheit Feuer, Und ein Gebet klingt auf zum güt'gen Gott, Des Fridericus Geiſt umſchwebt die Feier. Nach Potsdam blickt ein Volk in echter Treu, Das Weimar Goethes darf dabei nicht ruhen, Im Glockenklange öffnen ſich aufs neu Des Bismarckreiches ſtill verwahrte Truhen. Das Kreuz der Ehre wird zum Siegeszeichen; Aus Eiſen war es, eiſern iſt die Zeit. Haar als So wird das Volk ſein hehres Ziel erreichen, Hell klingt der Freiheit ſtolzes Feſtgeläut! K. 6. Seite/ Nummer 135 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 34964 Arbeitsloſe in Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. März insgeſamt 45 082 verfügbare Arbeitſuchende, davon 89 989 Männer und 9093 Frauen. Die Zunahme gegenüber dem letzten Stichtag(28. Februar) beträgt 88. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Männer Frauen Landwirtſchaft 813. Metallinduſtrie 8552 241 + 63 Lederinduſtrie und verarbeitung 362 44 Holzinduſtrie 1695 55 8 Nahrungs⸗ u. Genußm.⸗Gewerbe 674 3842. 17 Bekleidungsgewerbe 467 591— 18 Baugewerbe 3200— 2228 Vervielfältigungsgewerbe 808 583. 87 Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 2663 722. 29 Verkehrsgewerbe 2221 88/ 81 Hausangeſtellte aller Art— 1605 39 Ungelernte Arbeit 12 237 1574— 67 Kaufmänniſche Angeſtellte 9216 2023 4 146 Techniſche Angeſtellte 1086 9— 4 Sonſtige Angeſtellte 319 231 + 40 Alle anderen Berufsgruppen 1082 1006— 84 Von ben Arbeitſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27 133 Männer und 7831 Frauen, auf die Landgemeinden 8856 Männer und 1262 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 13 291, und zwar 3699 Perſonen Arbeitsloſen⸗ und 9593 Perſonen Kriſen⸗ unterſtützung. Zu den Unterſtützungsberechtigten kamen noch 18 702 Zuſchlagsberechtigte. Der Neu⸗ zugang an Unterſtützten beträgt in der Zeit vom 16. Februar bis 15. März 2944 und der Abgang 2826. Der Arbeitsmarkt des Mannheimer Wirtſchafts⸗ gebiets hat im allgemeinen in den letzten vier Wochen keine weſentliche Veränderung erfahren. In der Metallinduſtrie iſt zwar wieder eine leichte Berſchlechterung eingetreten, die in der Hauptſache auf Fertigſtellung von Auslandsaufträgen zurückzu⸗ führen iſt, doch liegt die Wahrſcheinlichkeit vor, daß in dieſer Induſtriegruppe demnächſt eine leichte Be⸗ lebung des Marktes zu erwarten iſt. Dagegen konnte das Baugewerbe, durch die gute Wetterlage begün⸗ ſtigt, die infolge des Froſtes zum Erliegen gekom⸗ mene Arbeit wieder aufnehmen. Es iſt auch zu hof⸗ fen, daß die in vielen Altbauten notwendigen Re⸗ paraturen jetzt in ſtärkerem Maße in Angriff genom⸗ men werden. Eine nicht unweſentliche Zunahme der Arbeitsloſenziffer hat auch wieder die Gruppe Kauf⸗ männiſche Angeſtellte erfahren. Eine Sechsunoneunzigjährige In geiſtiger Friſche begeht am morgigen 22. März Frau Suſanne Ziegler Wwe. ihren 96. Ge⸗ burtstag. Im vorigen Jahr brachten wir anläß⸗ lich ihres 95. Geburtstages ihr Bild mit einem kurzen Lebenslauf. Die Greiſin, 1837 in Neckarau geboren, hat immer in dem Vorort gelebt. Sorgen und Nöte, Mühe und Arbeit waren bei ihr ſtändige Gäſte bis in ihr hohes Alter. Frau Ziegler wohnt bei ihrer Tochter Eliſabetha Jung Wwe, die ſelbſt ſchon 72 Jahre alt iſt. An ſehr viele Begeben⸗ heiten in Neckarau kann ſich Frau Ziegler dank ihres guten Gedächtniſſes erinnern, ſo daß man bei ihr von einer lebenden Chronik ſprechen darf. Mö⸗ gen ihr noch recht viele angenehme Lebenstage be⸗ ſchleden ſein. 5 Eoͤelkatzen⸗Ausſtellung Welcher Tierfreund hat nicht ſeine Freude an dem eigenartigen Reiz der Erſcheinung und des Weſens einer raſſigen Katze. Kleinen Löwen gleich die Angorakatzen: mit runden maſſigen Köp⸗ ſen, großen Augen, kraftvollem Körper und ſtäm · migen Beinen, um vieles größer als die gewöhnliche Hauskatze. Ein dichter Pelz hüllt ſie ein, langes ſeidiges Haar, das ſich beim Kater um den Hals zu einer löwenartigen Mähne rundet. In allen möglichen Farbenſchlägen werden ſie gezüchtet: rein⸗ weiß, eremefarben, rot, blau, ſchwarz, chinchilla, ſil⸗ berſchatttert und anderen. Die kleineren zierlichen tameſiſchen Königs⸗ und Tempel⸗ katzen mit dem glatten glänzenden Fellchen über geſchmeidigen Gliedern, mit ſpitzen Köpfen und tieſhlauen Augen ſind ſeltſam⸗rätſelvolle Weſen. Voll graziler Leichtigkeit und raſſiger Nervoſität bilden ſie einen reizvollen Gegenſatz zu hren würdevollen Artgenoſſen. Ob ſie in maſeſtättiſcher Ruhe auf hohem Sims zwiſchen den Keramiken einherſchreitet oder in grazitſem Spiel ihrem eige⸗ nen Schatten nachſagt, immer bildet die Edelkatze eine Augenweide für den Beſchauer. Und ihre guten charakterlichen Anlagen, ihr unaufdringlich⸗ange⸗ nehmes Weſen machen ſie, verbunden mit der mühe⸗ loſen Haltung auch in einer kleinen Wohnung, zum liebenswerten Hausgenoſſen. Der 1. Deutſche Edelkatzen⸗ Züchter ⸗ Verband, Sitz Nürnberg, die älteſte Katzen⸗ organiſation Deutſchlands, die vom Beſtehen an die planmäßige Zucht ſämtlicher Edelkatzenarten be⸗ trebt und das älteſte Zuchtbuch führt, hat bereits ſeit Jahren in den verſchiedenen Großſtädten Deutſchlands, von Publikum und Preſſe lebhaft be⸗ grüßt, Ausſtellungen abgehalten. Er wird am 25. und 26. März im Caſinoſaal zum erſten Male den Mannheimer Tierfreunden Gelegenheit geben, eine Ausleſe ſchöner Exemplare von Edel⸗ katzen beiſammen zu ſehen. Die Ausſtellung wird einen Ueberblick gewähren, was deutſcher Zuchter⸗ fleiß auch auf dieſem Gebiete der Raſſezucht geleiſtet hat. Die Eintrittspreiſe ſind volkstümlich gehalten. * Lehrgang für Jugendpflege des Badiſchen Jugendbundes. Der Badiſche Jugendbund veran⸗ ſtaltet vom 19.—21. April in Karlsruhe für Leiter und Leiterinnen von Jugendbünden einen Lehrgang, bei dem folgende Themen zur Behandlung kommen:„Junge Generation“,„Der Weg der Jugend zum Staat“,„Arbeitsloſe Jugend“ und„Der Weg der Jugend zur Kirche“. Anmeldun⸗ gen ſowie gegebenenfalls Anträge auf Reiſebeihilſen ſind bis 5. April zu richten an Pfarrer L. Dreher, Karlsruhe⸗Beiertheim, Breiteſtraße 49a. Der Frühling iſt eingezogen Am.43 Uhr hat er kalendermäßig begonnen Heute iſt der Frühling eingezogen. Nicht nur auf dem Kalenderblatt, ſondern bei uns in Mann⸗ heim! Zwar war es kein pomphafter Einmarſch mit knalligen Farben, ſondern ein zaghaftes, leiſes Einziehen mit ein paar Goldregenzweigen und ein bißchen Stiefmütterchen⸗ und Gänſeblumen⸗Muſik. Aber: daß es Frühling geworden iſt, künden ſicht⸗ barer die Bänke ber Anlagen, die im mittäglichen Sonnenſchein dicht beſetzt ſind. Künden die Schau⸗ fenſter, allwo man lichte anmutige Koſtüme erblickt. Kündet die Garderobe des ſchwachen Geſchlechts und die der Herren der Schöpfung, die nicht mehr winter⸗ lich, ſchwer und dunkel iſt. Künden die Automobile, die jetzt ihren Winterſchlaf in der wohlgeheizten Garage beendet haben und wieder mit fröhlichem Getöff über den Aſphalt ſurren. Künden die elek⸗ triſchen Züge, die am Wochenende Männlein und Weiblein in die fröhliche Pfalz und in das erwachende Neckartal entführen. Aſtronomiſch ſpielte ſich der poeſievolle Früh⸗ lingseinzug ſo ab: Am 21. März um 2 Uhr 43 Min. morgens mitteleuropäiſcher Zeit überſchritt die Sonne in dem am Himmel gedachten Gradnetz den Aequator von der ſüdlichen zur nördlichen Seite. Sie trat damit in das Tierkreiszeichen des Widders. Mit dieſem Moment begann der aſtronomiſche Früh⸗ ling. Die Tag⸗ und Nachtgleiche, wie ſchon ihr Name ſagt, zeichnet ſich dadurch aus, daß auf der ganzen Erde Tag und Nacht faſt ganz genau gleich lange Im Schwarzwald Der klimatiſche Rückſchlag, der am Wochenende auf das frühlingsmäßige Gebahren der Vorwochen gefolgt iſt, hat am Montag nachmittag und Abend im ganzen Schwarzwald eine abermalige Verſchär⸗ fung erfahren. Es iſt ein eigenartiges Zuſammen⸗ treffen, daß ausgerechnet auf den 21. März, den ka⸗ lendermäßigen Frühlingsbeginn, ſich das Gebirge in einem völlig winterlichen Kleid präſenttert. Am Montag kam es gegen Abend nach wechſelnder Bewölkung tagsüber und ſtrichweiſe Regen und Ha⸗ gel zu einem rapiden Temperaturſturz. Binnen zweier Stunden ſank in mittleren Lagen das Thermometer von vier bis fünf Grad Wärme auf den Nullpunkt. Unmittelbar danach ſetzten mit dieſem unverkennbaren ſcharfen Einbruch polarer Luftmaſſen, die mit außerordentlicher Heftigkeit ins Gebirge ſtrömen, bei faſt völliger Verfinſterung Schneeſtürme von einer Gewalt ein, wie ſie den ganzen Winter noch nicht verzeichnet waren. Unter ſchweren Bhen aus Weſten wurden die Schneemaſſen in dichten Mengen gepeitſcht und hat⸗ ten binnen weniger Minuten das ganze Landſchafts⸗ bild verwandelt. Bis auf 600 Meter herunter tobten die weißen Maſſen. Von 700 Meter aufwärts wurde eine geſchloſſene Neuſchneedecke von mehreren Zenti⸗ metern hingelegt. Das ganze Gebirge lag in dichten Wolken⸗ und Nebelſchleiern, aus dem unaufhörlich die Flocken jagten. Die Unwetter dehnten ſich in die Abenbſtunden ungeſchwächt aus, ſodaß der letzte Tag des„Winters“ wirklich winterlicher ſchloß, als die meiſten eigentlichen Wintertage, die dieſes Jahr eine Rarität waren. Der Temperaturrückgang hielt ſich auch am Abend an, ſodaß bis auf 700 Meter herunter das Gebirge Der Mann, der heute am Aequator unſeres Pla⸗ neten die Sonne beobachtet, wird feſtſtellen, daß der glühende Ball ſenkrecht über ihm ſteht, ſein Schatten alſo buchſtäblich„zu ſeinen Füßen fällt“, während ein Beobachter am Südpol die Sonne heute zum letz⸗ tenmal vor der in der Antarktis beginnenden halb⸗ jährigen Winternacht ſehen würde. Der Polar- reiſende am Nordpol aber ſähe die goldene Scheibe zum erſtenmal nach der kalten Winternacht wieber am bleichen Firmament ſtehen, wo ſie ein halbes Jahr ununterbrochen über die ewige Eiswüſte hin leuchtet. Auch auf den Marktplätzen von Mannheim demonſtriert jetzt der junge Frühling ſeine Anweſen⸗ heit. Bunt und heiter ſind die Blumen, die die Bauersfrauen anbieten. Ebenſo regt es ſich in den Vorgärten und im Wald und Luiſenpark leiſe. Hier und da lugen bereits ein paar Kätzchen aus dem grauen Gewirr der Zweige hervor. Alte Herren widmen ſich mit Vergnügen der Entdeckung von Knoſpen. Hausfrauen aber werden in ihrem Reinmachebedbürfnis von neuem angeregt. Und alle Gärtner freuen ſich ob der wieder beginnenden Ar⸗ beit im Freien. Es frühlingt allenthalben! Von heute ab heftiger mit jedem Tag. Wenn nicht— was wir nicht wün⸗ ſchen wollen— die geſtrengen Eisheiligen uns einen Strich durch das Vergnügen machen Aber bleiben wir mal Optimiſten. Allen Eisheiligen zum Trotz wird die Welt doch ſchöner mit jedem Tag. Und das Blühen wird nicht enden. ewf. neuer Schneefall in die Froſtzone gerückt war. Da tagsüber Kälte nur in den ausgeſprochenen Gipfellagen über 1300 Meter herrſchte— Feldberg minus drei, Schauins⸗ land plus/ Minus Null—, ſo liegt ein ſehr intenſiv ausgeprägter Kaltlufteinbruch vor, bei dem ſich die kalten Luftmengen ſturzartig nach unten infolge ihrer Schwere bewegten und gleichzeitig die ſturm⸗ artige Form annahmen. Oe. Fortbilöung der Schulentlaſſenen Den Bedürfniſſen der Zeit entſprechend hat der Handelsſchulbeirat bei den hieſigen Handelsſchulen angeregt, daß auf Oſtern für die Abiturienten, die in den kaufmänniſchen Beruf eintreten wollen, aber wegen der ungünſtigen Wirtſchaftslage keine Unter⸗ kunft finden können, eine ganzjährige Abitu⸗ rientenklaſſe eingerichtet wird. Der Unterricht findet in Betriebswirtſchaftslehre, Buchführung, deutſch, engliſchem und franzöſiſchem Brieſwechſel, Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben ſtatt. Aehnliche Klaſſen werden für die Entlaſſungsvolks⸗ ſchüler eingerichtet. Neue Dienſtgrababzeichen bei der Polizei. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſtertum teilt mit: Zur Angleichung der badiſchen Polizeiuniſorm an die Uniform der anderen deutſchen Länder hat der Herr Reichskommiſſar angeordnet, daß auch von der ſtaatlichen Polizei in Baden als Dienſtgradabzeichen künftig Achſelſtücke getragen werden. Abgeſehen davon ſind einige andere Angleichungen erfolgt. In der Uebergangszeit werben neben den neuen auch die bisherigen Abzeichen geführt. Veranſtaltungen in Mannheim Anſichtbare Wächter Es iſt heute beſtimmt nicht leicht, einen unbedingt zu⸗ verläſſigen Schutz gegen Einbrüche zu finden, denn die Einbrecher paſſen ſich den immer mehr verbeſſerten Sicherungs maßnahmen an. Selbſt die bisher gebräuch⸗ lichen optiſchen Raumſchutzanlagen arbeiteten nicht mit hunbertprozentiger Sicherheit, da geriſſene Einbrecher her⸗ ausbekamen, wie die Lichtanlage zu„betrügen“ war. Bei den modernſten Geräten iſt jegliches Verſagen aus⸗ geſchloſſen, da mit Wechſellicht der Raumſchutz durchgeführt wird und keine Gegenmaßnahme in ber Lage iſt, die Wir⸗ kung des unſichtbaren Wächters aufzuheben. Im Bortragsſaal des Siemenshauſes ſprach geſtern abenb vor gelabenen Gäſten Oberingenieur Voigt über die modernſten Sicherungsan lagen mit infraroten Strahlen. Die Anlage beſteht aus einem Sender und einem Empfänger, die, gegenüber auf⸗ geſtellt, unbemerkt die Bewachung eines Raumes überneh⸗ men. Kommt ein Einbrecher in den Bereich der unſicht⸗ baren Strahlen, ſo wird unter allen Umſtänden die Alarm vorrichtung ausgelsöſt. Der Sender ſtrahlt die infraroten Strahlen aus, die vom menſchlichen Auge nicht wahrgenommen werden und die ſelbſt von einem vor dem Empfänger angebrachten hellen Licht nicht in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen ſind. Die Lichtblitze werden vom Empfänger aufgenommen, einem Gleichrichter zugeleitet und durch einen weiteren Vorgang dazu ver⸗ wendet, die Alarmanlage in Spannung zu halten. So⸗ bald die geringſte Veränderung des Wechſellichtes eintritt, fällt die Spannung ab und der Alarm wird ausgelöoſt. Eine Reihe von Lichtbildern und ausgedehnte praktiſche Verſuche zeigten die unbedingte Zuverläſſigkeit dieſes uptiſchen Raumſchutzes. Die Anwendungsformen ſind mannigfaltig. So kaun in Bankhäuſern die Sicherungsanlage über den Kaſſen⸗ ſchaltern ſo angebracht werden, daß der größte Beamte ſie nicht erreicht und der kleinſte Mann gerade noch mit ſeinen e den Bereich der Strahlen kommen kann. Heißt daun einmal„Hände hoch!“, dann kann man unbeforgt dieſer Aufforderung Folge leiſten, denn die Sicherungs⸗ anlage ruft entweder die Wächter herbei oder kann ſogar gutomatiſch die Verriegelung der Türen auslöſen. In der Hütten induſtrie werden bereits ſolche optiſchen Anlagen zur Auslöſung von Scheren bei Arbeitsvorgängen benützt, während andererſeits Zählungen von Menſchen oder Ge⸗ genſtänden durch die Lichtzellen einwandfrei vorgenommen werden können. Der März in der„Libelle“ Auch bdieſes Programm ber zweiten Märzbälfte im Kabarett„Libelle“ iſt ganz auf Tanz und Heiterkeit ein⸗ geſtellt. Gretel Bauer, wie immer charmant und voll guter Laune, konſerterxt. Ste weiß ihr Bölkchen ſchnell zur fröhlichen Stimmung zu ſteuern und iſt immer von heftigem Beifall umpraſſelt. Sie iſt wirklich ein Liebling des Mannheimer Publikums geworden. Ihvonne und Alſonſo ſind ein Tonzpoar mit örel Sternen. Mögen ſte ſtepen, ſich im argentinſſchen Tangorhythmus wiegen, ober ſich mit Fantaſteftiguren probuzleren, immer bleiben ſie unerhört rhythmiſch und von höchſter tänzeriſcher Diſst⸗ plin. Vielen Beifall finden auch Heurys Dogs, 6 hüßſche Foxterriers, die von phantaſtiſcher, faſt gagellen⸗ hafter Springgewandtheit find. Die Geſchwiſten Rauer zeigen Tanzakrobotik in hoher Vollendung, Tanz⸗ akrobatik, wie man ſie nicht oft auf der Brettihühne ſießt. Rita Schön, ein blonder Traum, kommt als Verwond⸗ lungsſoubrette, die dem Publikum gefällt und Gerda Renuon iſt eine recht beachtliche Spitzentänzerin. Die 6 Dappers endlich— ganz ſamoſe Jungens an Her Jazz maſchinerie. Alhambra: 0 10 „Der weiße Tod im Himalaja Es war im Jahre 1980, als einige Gelehrte unter Jei⸗ tung von Prof. Dr. Dyhrenſurth⸗Deutſchland mit Unterſtützung alpiner Fachleute eine Expedition mit dem Ziel unternahmen, den zur Himalafa⸗Gebirgskette gehören ⸗ den 8500 Meter hohen Kantſchinsſchanga, nach dem Mount Evereſt der höchſte Berg der Erde, zu bezwingen. Doch nicht dem allein, ſondern in erſter Linie ſollte öie Expe⸗ dition wiſſenſchaftlichen Beobachtungen dienen. Der Film, der bei bieſer Expedition gedreht wurde und am vergangenen Sonntag vormittag in der Alhambra lie — leider fand er nicht die verdiente Beachtung beim Publi⸗ kum—, iſt ein außergewöhnlich inſtruktiver Expedittons⸗ bericht, der dem Europäer einmal rein bildlich die gran ⸗ dtoſe Schönheit und Erhabenhelt des Himalafa⸗Gebirges vor Augen führt, wie es kaum die beſte Schilderung ober gelegentliche Photographien vermögen. Vom bequemen Sitz aus begleitet der Zuſchauer dieſe ganze beſchwerliche Expedition mit den unerhörten Willens, und Körper⸗ anſtrengungen, die an die 400 köpfige Geſellſchaft geſtellt werden. Er erlebt ſo die Freuden, aber auch die Tragik dieſer Expedition, die in einem Vortrag ihres Leiters ſehr lebendig geſchildert werden. Dienstag, 21. März 1933 Freiburger Stadtrat abgeſetzt * Freiburg, 20. März. Wie die„Breisgauer Zeitung“ meldet, wurden zur Anpaſſung der Freiburger Stadtverwaltung in die politiſchen Verhältniſſe des Reiches und der Län⸗ der geſtern von den Gemeindevertretern der natio⸗ nalen Front folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Der Stadtrat entſpricht nach der Wahl vom 5. März nicht mehr dem Willen der Freiburger Be⸗ völkerung. An ſeine Stelle treten mit dem heutigen Tage bis zur neuen Konſtituierung der Gemeinde⸗ vertretung folgende ſechs Kommiſſare: Preßmar, Brühler, Maier, Senn, Iltis und Eiche. 2. Das Gehalt des Oberbürgermeiſters Dr. Bender wird mit deſſen Zuſtimmung mit Wirkung vom 1. April auf 12000 Mark für das Jahr herab⸗ geſetzt. 3. Das Gehalt des zweiten Bürgermeiſters wird entſprechend angeglichen. 4. Die dritte Bürgermeiſterſtelle wird aufgehoben. Der bisherige Inhaber wird beur⸗ laubt. Oberbürgermeiſter Dr. Bender hat von dieſen Be⸗ ſchlüſſen Kenntnis genommen und erklärte ſich im Intereſſe des Wohles der Stadt bereit, mit den Kom⸗ miſſaren zuſammenzuarbeiten. Bürgermeiſter beurlaubt * Pforzheim, 21. März. Von den 34 Bürger⸗ meiſtern des Amtsbezirks Pforzheim wurden 12 auf höhere Anordnung mit ſofortiger Wir⸗ kung beurlaubt. In ſämtlichen Gemeinden mit Ausnahme von Dietlingen hat am 5. März die nationale Front, in den meiſten die NSDAP allein die abſolute Mehrheit erhalten. Beurlaubt wurden die Bürgermeiſter Lampert⸗Bauſchlott, Britſch⸗ Büchenbronn, Grimm⸗Eiſingen, Schneider⸗Göbrichen, Benz⸗Iſpringen, Augenſtein⸗Kieſelbronn, Ruf⸗Lan⸗ genalb, Hirm⸗Neuhauſen, Popp⸗Obermutſchelbach, Volz⸗Schellbronn, Schmitt⸗Stein und Schäfer⸗Wilfer⸗ dingen. Die beurlaubten Bürgermeiſter gehörten verſchiedenen Parteien an. Meldung der Landesweiſerwarie Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 22. März Nach kalter Nacht mit Strahlungsfröſten zunächſt heiter und um mittag warm. Später Bewölkungs⸗ zunahme. Beobachtungen der Landeswetterſtellen 7,26 Uhr vormitiags See. Luft⸗ S A N See 8 Ses Wind Statlenen, ſbäde n 5s Se Wetter 5 m mm Ss Sc Richt. Stärke Wertheim 151 5 1 10 O N leicht wolkenlos Königsſtuhl] 563 772,8—4 T1 NW leicht heiter 845 0 120 773,8 0 12 1 ſtiſ— wolkenlos Bad.⸗Baden 213 774,21 9 3 teicht woltentos Ban 712 774,85 TI EN. ieicht bedech Bad. Dürr. 701——3 8 1 N leicht wolkig St. Blaſten 7— 8 5 5 ſtid— wolkenlos Badenweiler 422 778,0 0 11 0 NO leicht halbbebeckt Feldberg Hofſ1275 640,7—8 14 N mäßig Nebel Schauinsld. 1268 664,2 6 46 ö teich![Nebel Hinter dem abziehenden Nordſeetief rückt ſehr raſch ein kräftiges Zwiſchenhoch nach dem Feſtland vor, das bei uns 20 Millimeter Luftdruckanſtieg in den letzten 24 Stunden brachte. Raſche Aufheiterung 5 95 0 faſt im ganzen Lande kräftige Strahlungs⸗ röſte. Ein neues atlantiſches Tief nähert ſich der eng ⸗ liſchen Küſte, ſo daß das ſchöne Vorfrühlingswetter nicht von längerem Beſtande ſein wird. Morgen ſchon wird ſich Bewölkungszunahme als erſtes An⸗ zeichen der kommenden Verſchlechterung zeigen, Tageshaleaicles Dienstag, 21. März Nationaltheater:„Minna von Barnhelm“, Luſtſpiel von Leſſing, Miete D, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten; 20 Uhr Konzert der Muſtka⸗ liſchen Akademie. Libelle: 16 Uhr Tonztee, 20.80 Uhr Kabarett— Vortebe — Tanz. M e 17 Uhr Tonztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr Menz 5 i Lichtſpiele: Alhambra:„Mauvlescu“. 8 barg:„Menſchen im Hotel“.— WIH rie- Bala: Der Rebel“.— Capitol;„Eine von un“ ünfverfun: Der Ghoral von Leuthen“ und Hüßnen⸗ chan.— Rozy Theater:„Daß erſte Recht deß Kin⸗ des“.— Palaſt⸗ Theater:„Ich bei Tag und De bei Nacht“.— Scala⸗ Theater:„Grün iſt die Heide“ Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderousſtellungen: ntwich Iungsſormen des Spielzeugs und Hand zeichnungen von Paul und Auguſtin Egell“. Geöffnet von 11—17 Ühr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde: Biologiſche Tier⸗ gruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet ven 18—17 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1: Austellung „Pfälzer Kunſt“, geöffnet von 10—18 und von 16—17 Uhr samstag, 28. Marz Jugendbund im Gewerkſchaftsbund der A abends 8, Uhr im großen Saal des 1 es J J, 468, Gettabend der 6 l Hens. 911 rungen, ö 9 — Nachdruck verboten. Waſſerſtanbsbeobachtungen im Monat März Rhein⸗Pegel 16. 17. 18. 20. 21. Nedkar⸗Pegel] 17 18. 20 1. Baſel 0,210, 100,22 0,08 8 820%. 65908 9 9 12 1,04] Mannteim. 272,842,282 ,, e rau. 3, 0. 5. Mannheim, 2,48 2736 5 2720 2 7 lochingen. 0 88 04 Caud. 184 i.63 1 Abln...88170.8.53.1, N 1 —— 1 e natio⸗ vom r Be⸗ itigen einde⸗ ßmar, Dr. rkung herab- wird wird beur⸗ n Be⸗ ch im Kom⸗ eng⸗ ſetter rgen An⸗ igen, 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 135 Nach dem Berliner Länderſpiel gegen Frankreich Meinungen von Spielern, Prominenten und der Preſſe Man iſt es gewöhnt, daß nach einem Länderſpiel die Meinungen über die Urſachen von Sieg oder Niederlage auseinandergehen. Kritik iſt bis zu einem gewiſſen Grade Anſichtsſache und die Anſichten über die Zweckmäßigkeit des einen oder anderen Fußballſtils, über die Qualität des einen oder anderen Spielers ſind eben meiſtens ſub⸗ jektir beeinflußt. Auch nach dem 318 Spiel der deutſchen Mannſchaft gegen Frankreich zeigt die Kritik Abweichungen. Sie erſtrecken ſich aber diesmal faſt nur auf Einzelheiten. In den gro⸗ ßen Zügen der Kritik begegnet man dagegen einer ſelte⸗ nen Uebereinſtimmung. Freund und Feind erklären, daß die deutſche Mannſchaft den beſſeren Fußball geſpielt und auch den Sieg in der Hand gehabt habe. Die deutſche Elf habe ihre Pflicht getan, aber im entſcheidenden Moment, als es galt, den einmal errungenen Vorſprung von 311 Treffern zu behaupten, ſeien Nachläſſtgkeiten und Schwä⸗ chen aufgetreten, die ſchließlich den Sieg koſteten. Dagegen weichen die Meinungen in der Beurteilung der Einzelkräfte voneinander ab. Nur noch einmal gibt es Einmütigkeit, und zwar im Falle Wendl. Das Spiel des Münchener linken Verteidigers wird allgemein als ſchlecht bezeichnet. Auch die Zweckmäßigkeit des Austauſches von Richard Hofmann gegen Lindner wird von den meiſten Kritikern bezweifelt. Die Beurteilung der übrigen Kräfte beider Mannſchaften zeigt indeſſen Unterſchiede, die kaum begreiflich ſind. Hier werden beiſpielsweiſe Spieler wie Haringer, Mantel und Gramlich als die beſten Kräfte der deutſchen Mannſchaft bezeichnet, während eine andere Stimme von den gleichen Leuten behauptet, ſie ſeien die ſchlechteſten Spieler geweſen. Führer und Spieler ſprechen Felis in nemann, 1. Vorſitzender des De: Die fachliche Wertung des Spieles möchte ich Berufeneren überlaſſen. Ich kann meinerſeits nur erklären, daß mich die faſt vollkommene Fairneß dieſes Kampfes außer⸗ ordentlich erfreut hat. In dieſer Beziehung war der Län⸗ derkampf ein Vorbild. W. Knehe⸗Dulsburg, Mitglied des De ⸗Spiel⸗ ausſchuſſes: Als das Spiel 311 ſtand, glaubte ich au einen glatten Sieg, aber es erwies ſich, daß die Mannſchaft nicht die Fähigkeit hatte, das ihr vorgeſchriebene Syſtem länger als 20 bis 30 Minuten durchzuführen. Zu den einzelnen Spielern iſt zu ſagen, daß Jakob nicht ſchlecht war, aber alle drei Tore waren zu halten. Wendl war ein kraſſer Verſager. Hergert fehlte das Verſtändnuis für ein wirk⸗ lich großes Spiel internationalen Formats. Gegen Schluß des Spieles machte er auch taktiſch ſchwere Fehler. Von den Außenläufern war Mantel gut, Gramlich ſolider Durchſchnitt. Der Sturm war ausgezeichnet. Lindner wurde, ſolange er ſpielte, viel zu wenig beſchäftigt. Hof⸗ mann brachte Kobierſki gut ins Gefecht, in Einzelleiſtun⸗ gen zeigte aber der Dresdener nicht mehr das alte Kön⸗ nen. Die deutſche Mannſchaft hat den großen Fehler be⸗ gangen, in dem Moment, als ſie überlegen wurde, zu tändeln ſtatt zu ſpielen. Auf franzöſiſcher Seite: Jules Rimet, der Führer der franztſiſchen Expedi⸗ tion und Präſident des internationialen Fußball⸗Verbands (Fifa), hat von dem Länderſpiel und ſeinem Rahmen den denkbar beſten Eindruck gewonnen. Das Ergebnis ſelbſt kam ihm wie ſeiner Mannſchaft ganz überraſchend. Rimet verhehlte nicht ſeine Freude über dieſen Ausgang, man habe doch mit einer klaren Niederlage gerechnet. Rimet meinte aber, daß die deutſche Mannſchaft, die ſich Drei⸗ viertel der Spielzeit den Franzoſen überlegen gezeigt habe, den Sieg verdtent gehabt hätte. Weſentlich ſei für ihn die Feſtſtellung, daß der Kampf in äußerſt fairer Weiſe aus⸗ getragen wurde und die Zuſchauer ſich von einer ſo ohfek⸗ tiven Seite gezeigt hätten, wie er ſie bei den vielen, von ihm miterlebten Sportkämpfen ſelten gefunden hätte. Die guten Leiſtungen beider Mannſchaften ſeien vom Publikum mit gleichem Lob bedacht worden. Caudron, ein Mitglied im Spielausſchuß des ſran⸗ zöſiſchen Verbandes, ſagte: Die deutſche Mannſchaft hätte gewinnen müſſen, denn ſie war techniſch klar überlegen. In der letzten Viertelſtunde wurde ſie etwas leichtſinnig und ließ ſich überrumpeln. Ein Länderſpiel iſt letzten Endes eine Nervenſache und im entſcheidenden Moment hatten die Franzoſen die beſſeren Nerven. Zangiller, Spielführer der franzöſiſchen Mann⸗ ſchaft, führte aus: Beide Mannſchaften waren in der erſten halben Stunde zu nervös. Sie kamen ſchlecht in Schwung. Wir hatten das Pech, ſchon bald unſeren Standard⸗Vertei⸗ diger von Dooren zu verlieren. Mit dem Ausgang des Spieles ſind wir hoch zufrieden, zumal es noch eine Bier⸗ telſtunde vor Schluß nicht gerade roſig für uns ſtand. Die Leiſtungen der deutſchen Mannſchaft waren bis zu dieſem Zeitpunkt ausgezeichnet. Wir können in mancherlei Hin⸗ ſicht noch viel von ihr lernen. Pariſer Blätterſtimmen Eine wertvolle techniſche Beurteilung des Spieles findet man in der großen Pariſer Sportzeitung„Auto“, in der u. a. ausgeführt wird: „Die Deutſchen haben das Spiel verloren, das zu ge⸗ winnen im Bereiche ihrer Möglichkeit gelegen hat. Die Franzoſen haben ein Unentſchieden errungen, das einem Sieg gleichwertig ſei. Deshalb dürfe man aber nicht be⸗ haupten, daß die franzöſiſche Mannſchaft das Zeugnts „vollkommen“ verdient hätte. Die Deutſchen zeigten ſchöne techniſche Eigenſchaften, manchmal beherrſchten ſie groß das Spiel, allerdings nur bis zu dem Augenblick, wo die Franzoſen merkten, daß ſie imſtand waren, den deutſchen Kampfplan in Unordnung zu bringen. Wenn Fußball wie ein Examen gewertet würde, dann hätten die Deut⸗ ſchen zweifellos eine beſſere Zenſur verdient. Beim Fuß⸗ ballſpiel komme es aber auf das Ergebnis an und baran müßten die deutſchen Spieler eben auch mitunter denken.“ Begeiſtert berichtete der Sonderberichterſtatter des „Petit Journal“ über die wundervoll ſportliche Atmoſphäre des Länderkampfes.„Wie ein Traum wirke es, daß die 50 000 Zuſchauer erſt die Marſeillaiſe und daun das Deutſchland⸗Lied ſtehend anhörten. Ein Wunder des Sports, der für einige Augenblicke jene Einigung zu⸗ ſtande brachte, die die Staatsmänner nie verwirklichen konnten.“ Die Pariſer Zeitung„Excelſior“ fordert ſchon heute das franzbſiſche Publikum auf, den Deutſchen für das nächſte Spiel in Paris einen ebenſo begeiſterten Empfang zu bereiten. 55 000„ Einnahme Die Kaſſen⸗Einnahmen bei dem am Sonntag in Berlin ausgetragenen Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich ſind im Vergleich zu den vor⸗ ausgegangenen Berliner Länderſpielen gegen England und Oeſterreich geringer ausgefallen. Bei rund 47 60 0 z ah⸗ lenden Zuſchauern wurden 55 000„ eingenommen, während beim Englaud⸗Spiel 1930 die gleiche Zuſchauer⸗ zahl noch 80 000„ und das Länderſpiel gegen Oeſterreich bei nur 28 000 Zuſchauern noch etwa 60 000/ einbrachten. Die Urſache für dieſe Mindereinnahme iſt in der Senkung der Eintrittspreiſe zu ſuchen. So wurden nicht weniger als 8000 Erwerbsloſenkarten aus⸗ gegeben und außerdem koſtete der am meiſten frequentterte Stehplatz im Stadion nur 70 Pfg. 8500„ wurden durch den erhobenen„Olympia⸗ Groſchen“ an den Deutſchen Reichsausſchuß für Lei⸗ besübungen überwieſen. Großes Südoeutſches Reitturnier in Stuttgart Die württembergiſche Hauptſtadt, mit nächſter Umgebung, war vor dem Kriege der Standort für mehrere Kavallerie⸗ regimenter, was lag näher als die Pflege des Reitturnier⸗ ſports, der zu ſchöner Blüte gelangte. Getreu der Ueber⸗ lieferung ſetzte der Schwäbiſche Reiterverein dieſen Sport fort, ſo daß jetzt das 26. Reitturnier in Stutt⸗ gart ſtattfand. Die Zahl der Nennungen war hoch, ob⸗ gleich kaſt nur füddeutſche Pferde gingen, und dabei inter⸗ eſſtiert beſonders wie die Produkte waren, die man von der heimiſchen Scholle zu ſehen bekam. Dieſe Halbblüter ſind edel und ſchön im Rahmen, mit guten Gängen und ganz ungewöhnlichem Temperament, wie man es bei der Schaunummer der Polizei feſtſtellen konnte. Der Springreigen— eine Schounummer— vom Reiter⸗ regiment 18 gezeigt, wurde auf oſtpreußiſchen Pferden geritten; es handelt ſich um eine ähnliche Vorführung wie im vergangenen Jahr in Berlin. Reichlich fielen die Geld⸗ und Ehrenpreiſe aus, den prachtvollen Preis des Herzogs Ulrich v. Würt⸗ temberg gewann Herr Hol ſt im Kanonenſprin⸗ gen auf Egly, den er ebenſo wie Ahnherr im Stechen fehlerlos ſprang. In dieſes Stechen kam auch Polizei⸗ hauptmann Krüger(München) mit der von Amſterdam her bekonnten Donauwelle, die aber beim Oxer abwarf, weil der Reiter hinter der Bewegung blieb, und Finderin ein Honnoveraner aus der bekannten Fling⸗Linie, der außerordentliches Springtalent zeigt. Frau v. Hartlieb auf Gina, von den letzten Turnieren genügend bekannt, wax natürlich auch mit in der Entſcheidung. Wäre die Stute am Hochſprung nicht zu früh abgeſprungen, was von der Reiterin virtuos ausgeſeſſen wurde, hätte ſie vielleicht gewonnen. Das bekannte holländiſche Springpferd Ga⸗ min, das man häufig unter Rittmeiſter Laboucher ſah, ſteht jetzt in München. Herr Lange brachte ihn einmal fehlerlos über den Kurs, beim Stechen verſagte er. Willig ſprong hierbei der etwas lange djährige Bismarck unter Oberleutnant v. Plötz, worf aber an beiden Sprüngen ab. Unter demſelben Reiter, der an die Kavallerieſchule Han⸗ nover kommandiert iſt, ſprang im erſten Gange auch der muskulöſe Cheruskerfürſt fehlerlos. Die württembergiſchen Zivilreiter, für die ein Springen reſerviert war, mochten ihre Sache auch ganz famos. Herr Jeniſch auf Goldfſafan blieb der Sieger vor Herrn Langheck auf Seraphim, der aus Mecklen⸗ burg kommt. Auch Frl. Maul, Hübner, Wehrle bekamen eine Schleife für ihren Schneid. In einem Amazoanenſpringen, ebenfalls nur für württembergiſche Damen waren mehrere Rei⸗ terinnen auf Vereinspferden beritten, trotzdem konnte Frl. Ruppmann den., Frl. Hübner den 4. Platz, Frau Schoellkopf den 6. Platz erreichen. Frl. Voegeli und Frl. Maul, die beiden Erſten, ſprangen nicht nur geſchickt, ſondern auch ſchnell. Frl. Prem und Frl. Bu tz gehörten noch mit in die Gruppe der Placierten. In einem leichten Springen, bas auch an die⸗ ſem Tage beſtritten wurde, gab es 70 Starter, darunter viele Angehörige der Reichswehr und Polizei. Bei hartem Kampf der vierzehn Fehlerloſen konnte Ob. W. Emhart auf dem Dienſtpferde Emigrant Sieger bleiben, eine Se⸗ kunde ſchneller als der jetzt in großer Form reitende Et. Schlickum auf Giſela und It. Hepp auf Feuerzauber. Das Stuttgarter Polizeipräſidium ſtellte in einer Eig⸗ nungsprüfungfür Dienſtpferde ſeine beſten 5⸗ und 6jährigen Ankaufspferde vor, die in Württemberg ge⸗ zogen ſind. In einer onderen Abteilung, Reitpferde in Privotbeſitz, ſand der 4jährige Hannoveraner Cäſor(Frl. Wehrle die beſte Beurteilung der leichten Abteilung, indes waren die Weiler Sirene(Stallmeiſter Kupferer) Europameiſterſchaften im Ringen In den letzten Ausſcheidungstreffen bei den Ringer⸗ Europameiſterſchaften in Helſingfors gab es neben zwei deutſchen Niederlagen auch einen deutſchen Sieg und zwor im Schwergewicht durch den Nürnberger Horn⸗ fäſcher. Der Nürnberger beſiegte Troßmann⸗Eſtland nach 10285 Minuten und iſt ogmit neben dem Münchener Feder⸗ Bert er Ehrl der ausſichtsteichſte unſerer ſechs deutſchen Zertreter. Im Weltergewicht erlitt der Kölner Möſchel in 18:89 eine entſcheidende Niederlage durch den Finnen Nordling und der Schwede Cadier legte im Mit⸗ telge wicht den Hamburger Földeak in 14:24 auf heide Schultern. Cadier ſtellte mit dieſem Siege bereits ſeine Meiſterſchart feſt, do er jetzt alle Gegner ſeiner Ge⸗ wichtsklaſſe beſiegt hat. Eine Ueberraſchung gab es im Schwergewicht, wo der Finne Niemeloe über den bekannten Schweden Weſtergreen einen Arbeitsſieg errang. Weitere Ergebniſſe: Bantamgewicht: Pertunnen⸗ Finnland beſtegt Nie⸗Tſchechei nach Punkten, Pertunnen⸗ Finnland beſiegt Voigt⸗Dänemark in:00, Zomboxi⸗Ungarn beſiegt Nic⸗Tſchechei in 18:42. Leichtgewicht: Dahl⸗ Norwegen beſiegt Kurland⸗Dänemark in 13:00 durch Auf⸗ gabe, Dahl⸗Norwegen beſiegt Tozzi⸗Italien in:00, Reint⸗ Finnland beſiegt Vaeli⸗Eſtland in:00. Welter⸗ gewicht: Kusnets⸗Eſtland beſiegt Finyok⸗Ungarn nach Punkten. Mittelgewicht: Weſterlund⸗Finnland be⸗ ſiegt Kulliſaar⸗Eſtland in 19:20. Halbſchwer gewicht: Lulga⸗Eſtland beſiegt Taranyi⸗Ungarn nach Punkten, Kok⸗ kinen⸗Finnloand beſtegt Spenſſon⸗Schweden nach Punkten. Südweſtoeutſchlands neue Bormeiſter Die End kämpfe um die ſüdweſtdeutſchen Amateur⸗ Boxmeiſterſchaften 10 am Sonntag in der dicht beſetz⸗ ten Wiesbadener Stadthalle unter der umſichtigen Leitung von Müller⸗Köln einen reibungsloſen Verlauf. Im großen und ganzen gab es die erwarteten Steger. Im Fliegengewicht ſtiegte Rappfil be r⸗F 8 Frank⸗ furt über Schmid t⸗Prag Stuttgart in der Fritten Runde Hurch techniſchen k. o. Im Bautamgewicht blieb öder Titelverteidiger Rothen. berge r⸗Prag Stuttgart über Müller⸗Karlsruher B in der dritten Runde durch k. o. ſiegreich. Im Federgewicht ſiegte Tröblinger(BC Speyer) über den Titelverteidiger Dietrich⸗Singen nach Punkten. Das Leichtgewicht ſah in Röder(FS Frankfurt) ſeinen neuen Meiſter, der durch Disqualifikation des reichlich unſauber boxenden Enöres(PSW Stuttgart) in der öͤritten Runde ſiegreich blieb. Im Weltergewicht wurde Leit ne r⸗ Pen Stuttgart, der Zettler⸗ Ludwigshafen 03 nach Punkten ſchlug, neuer Meiſter. Bernlöhr⸗Stuttgart wurde im Mittelgewicht aber⸗ mals kampflos Sieger, da ſein Klubkamerad Schöllkopf wegen einer am Vortage erlittenen Verletzung verzichten mußte. Im Halbſchwergewicht wurde der Titelverteidiger Mayer⸗Singen durch techniſchen k. o. Sieger in der oͤritten Runde üher Maye r⸗VUfn Mannheim. Im Schwergewicht holte ſich Bubeck⸗Prag Stuttgart einen kampfloſen Sieg, da ſein Gegner Lei s⸗Homburg⸗S. wegen Erkrankung abſagen mußte. Einen Einlagekampf gewann der neue Metſter gegen Weber ⸗ Wiesbaden nur knapp nach Punkten. Oſterkin(Oblt. Hepp), hochedle Tiere, nicht ſchlechter. Auch in einer leichten und mittelſchweren Dreſ⸗ ſuxrprüfung ſah man faſt nur Uniformen, trotzdem konnte Herr Eugen Kauffmann mit ſeinem Atilla, einem am Bodenfee gezogenen 7jährigen Wallach, Sieger bleiben. Von mehr als 70 Konkurrenten wurde das einleitende mittelſchwere Springen beſtritten, die der Konkurrenten erſieht man aus den vielen Feh die dann ſtechen mußten. Auch hierbei blieben wieder eine ganze Reihe Reiter ohne Stroſpunkte, die beſte Zeit ent⸗ ſchied für St. Schlickum auf Giſela, eine Sekunde, länger brauchte Herr Holſt auf Egly und Frau Fronke auf Hart⸗ herz und Flamme. Tt. v. Plötz hatte mit ſeinem Frei⸗ ſchütz dieſelbe Zeit, die bekannte Nelke(Oblt. Schunck) ging wieder glänzend, aber nicht ſchnell genug. Der große Tag war natürlich der Sonntag, weil in der Hauptſoache die württembergiſchen bzw. oͤte Stuttgarter Reiter ihre Kunſt zeigen konnten. Zunächſt gab es allerdings ein leichtes Springen, reſerviert für Oſfizierpferde, des Pol.⸗Oblt. Fink auf Furier, einem alten Oſtpreußen, gewann. Daun kam der Dreſſurpreis der württembergö⸗ ſchen Zivilreiter, wo man einwandfrei feſtſtellen konnte, mit welchem Ernſt hier der Reitſport betrieben wird, auf jedem größeren Turnier könnten ſich dieſe Kon⸗ kurrenten ſehen laſſen. Dieſelbe Beobachtung machte man im ſogenannten Mannſchaſts wettbewerb, wozu jeder Verein 4 Reiter ſtellte, welche 10 Hinderniſſe 1,20 hoch zu nehmen hatten, die Fehler wurden zuſammengezählt. Sieger blieb der Reit⸗„und Fahrverein Göppingen. Viel Abwechſlung brachte das abſchließende Glücksfagd⸗ ſpringen, wobei Herr Holſt auf Egly die beſte Zeit er⸗ zielte. Eine wohlgelungene Veranſtoltung hatte damit ihr Ende erreicht. Gühring in Valentia k. o. Bei den internationalen Berufsboxkämpfen in der Stierkampforeno in Valencia erlitt der Stuttgarter Schwer⸗ gewichtler Ernſt Gühring durch Paolino in der zweiten Runde eine entſcheidende Niederlage. Gleich nach Beginn der zweiten Runde erwiſchte Paolino den Süd⸗ deutſchen mit einem ſchweren linken Kopfhoken, dem ölttz⸗ ſchnell ein rechter auf dos Kinn folgte. Gühring fackte zu⸗ ſammen und war weit über die Zeit ausgeſchlagen. Im Rahmenprogramm wurde der franzöſiſche Exwelt⸗ meiſter Doung Perez durch den ſpaniſchen Bantam⸗ gewichtler Long Chili über zehn Runden nach Punkten geſchlogen. Im Kampf um die ſponiſche Mittelgewichts⸗ meiſterſchaft verlor der Verteidiger Alf Ros gegen ſeinen Herausforderer Gomez über 5 Runden nach Punkten. Was hören wir? Mittwoch, 22. März Frankfurt .25: Chorol.—.80: Schallplatten.— 15.15: Jugend⸗ ſtunde.— 18.25: Wie ſteht es um die Angeſtelltenverſiche⸗ rung?— 18.50: H. Rosbaud: Max Reger.— 19.20: Orgel⸗ werke von Max Reger. Heilsberg .35: Schallplatten.—.30: Turnſtunde für die Hous⸗ frou.—.05: Schulfunk.— 11.30: Konzert.— 13.052 Schallplatten.— 15.20: Für die Hausfrau.— 15.30: Kinder⸗ funk.— 16.00: Elternſtunde.— 16.30: Balladenſtunde.— 18.30: Muſik für Violine und Harfe.— 19.30: Jeder iſt ſeines Glückes Schmied.— 21.00: Konzert.— 22.40: Tangz⸗ muſik. Langenberg .05: Schallplatten.—.00; Juriſtiſches.—.45: Gym⸗ naſtik für Frauen,— 11.20: Schallplatten.— 13.00: Kon⸗ zert.— 15,50: Kinderſtunde.— 16.20: Richard Plum: Eine U⸗Bootfahrt 19171918.— 16.40: J. Kirſchweng: Abend und Nacht.— 17.00: Konzert.— 19.20: Von der Schulſähigkeit des Kindes.— 20.00: Konzert.— 20.50: Volk und Buch. — 22.40: Nachtmuſik und Tanz. München 10.15: Stunde der Fortbildung.— 12.00: Beethopen⸗ Sonate.— 12.20: Konzert.— 13.15: Volksmuſik.— 15.10: Jugenbſtunde.— 15.30: Landwirtſchaftliches.— 16.00: Kin⸗ derſtunde.— 18.35: Für die Frau.— 19.05: Zur Geſchichte des deutſchen Zollvereins.— 19.25: Zur Zerſtreuung (Schallpl.).— 20.35: Der deutſche Zollverein(Hörbild).— 21.30: Kammermuſik. Südfunk .20: Schollplatten.— 10.10: Moderne kleine Violin⸗ ſtücke.— 10.40: Liederſtunde.— 12.00 u. 13.30: Konzerte.— 15.30: Bücherſtunde.— 16.00: Kinderſtunde.— 17.00: Kon⸗ zert.— 18.25: Das Heerweſen des Dreißigjährigen Krieges. — 18.50: Prof. Dr. Witkop: Der Frühling der Gefallenen. L 20.15 u. 21.30: Uebertragungen aus Mannheim.— 22.80: Tanzkapelle. Wien 17.00: Konzert.— 18.30: Ueber den Schlaf des Kindes — 20.00: Bunte Stunde.— 22.00: Konzert. Aus Maunheim 20.15—21.30:„Deutſche und italieniſche Opernmuſik Leitung: Kapellmeiſter Rudolf Borupka. Ausführende: Philharmoniſches Orcheſter Mannheim.— 21.—22.00: „Pfälzer Lieder zur Laute“, geſungen von Elſe Wagner. a i n eee Opel- Großhändler für Mannheim und Ludwigshafen: Ste 0 7. 5(Heidelbergerstrage) N 0 * 5 Telephon 23237 OpEL.= größte Automobilfabrik Deutsch- lands— bietet mit den neuen, für 1933 gebauten Modellen Konstruktionen, die in zielbewußßter Aufbauarbeit zur Vollendung fortent wickelt wurden, in denen sich das un bestechliche und unbeirrbare Verantwortungs- bewuſztsein für die dauernde Zufriedenheit jedes Opel- Käufers eindeutig ausprägt. Die radikal erprobten Fahreigenschaf- ten sind unübertroffen. Un übertroffen sind Sicherheit, Zuverlässigkeit und robuste Widerstandskraft. 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N GPEI- GROSSNATNDTER für Ludwigshafen und Mannheim; OPEITI-VERKAOUOFSSTETTE Uudugshafen, Kalser-Wäünelmstrage 7, Ruf 628 51 FP Dienstag, 21. HMHärz 1933 HANDELS- UꝰW¾ WIRTSCHAFTS- der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 133 5 Nach dem Scheifern des Jaeger- planes Der Siandpunki der Reeder Wie bekaunt, hoben die Partikulier ſchif⸗ fer Hbeſchloſſen, den Jaeger⸗Plan zur Selbſt⸗ hilfe in der Rheinſchiffohrt a bzu⸗ lehnen. Wir haben die für diefen Beſchluß maßgebenden Gründe der Partikulierſchiffer bereits veröffentlicht. Heute nun erhalten wir von der zu⸗ ſtändigen Stelle nuf der Reederelſeite Mit⸗ teilungen über die durch die Ablehnung geſchaffene Lage. Sie lauten: 5 e „Nachdem verſchiedene Vorſchläge zur Sanierung der Berhältniſſe in der Rheinſchiffahrt vorgelegt, aber nach kurzer Prüfung von beiden Seiten abgelehnt oder zu⸗ rückgezogen worden waren, hatte man zuletzt nur noch den von Generaldirektor Jaeger⸗ Mannheim ſtammen⸗ den Selbſthilfeplan, den ſogenannten Jaeger⸗Plan als allein brauchbar zur Diskuſſion geſtellt. Ueber dieſen Plan iſt die Oeffentlichkeit durch zahlreiche Artikel im großen und ganzen unterrichtet. Er beruht auf dem Ge⸗ danken der Selbſthilfe in der Rheinſchiffahrt ohne ſtaatliche Subventionen. Eine ſolche Selbſthilfe könnte nur daun erfolgreich ge⸗ ſtaltet werden, wenn man den Schiffsraum der zur Verfügung ſtehenden Transportmen ge an paßt d. h. den überzähligen Schiffs raum ſtillegt. Von einer andern Seite her kann das Problem nicht erfaßt werden, denn die Transportmengen⸗Vermehrung hängt von der Geſtaltung der Geſamtwirt⸗ ſchaft ab. Da von dieſer Seite her alſo keine Hilfe ge⸗ ſchaffen werden kann, iſt ein Eingriff in die Notlage der Rheinſchiffahrt nur von der Seite des Schiffsraumes bzw. der Regelung ſeines Angebotes aus möglich. Der Plan war ſo aufgebaut, daß er eine Kolliſion mit ber jede Beſchränkung der Schiffahrt und die Erhebung von Schiff⸗ fahrtsabgaben grundſätzlich verbietenden Mannheimer Rheinſchiffahrtsakte vermied, zu der z. B. auch eine Abeichung oder ein Abwracken in Wi derſpruch ſtehen würde. Die Geſtaltung der Rheinfrachten iſt derart ge⸗ worden, daß eine Aufbeſſerung ohne Gefährdung der Transportmengen und ohne Gefährdung der wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen der Verlader erfolgen kann. Auch die Berlaber ſind ſich im klaren darüber, daß die Binnen⸗ ſchiffahrt ihre Betriebe nur aufrechterhalten und fortfüh⸗ ren kann, wenn die Frachteinnahmen mindeſtens die Selbſtkoſten der Schiffahrttreibenden decken. Da dies längſt nicht mehr der Fall iſt, waren die Beſtrebungen zur Beſſe⸗ rung der Verhältniſſe über die privatwirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkte hinaus auch volkswirtſchaftlich berechtigt. Der Verfaſſer des Planes ging bekanntlich von der Anſicht aus, daß es möglich ſein müſſe, die Rheinreedereien, deren Zahl nicht ſo groß iſt, dazu bringen zu können, daß ſie eine ſogenannte Treuhandgeſellſchaft grün⸗ den, die den Geſamtſchiffsraum der Partiku⸗ Ilierſchiffer anmieten ſollte. Dieſe Treuhand⸗ gefellſchaft ſollte die Partikuliere zum Liegen oder Fahren durch Mietverträge verpflichten; es ſollten immer nur ſo viel Schiffe in Fahrt geſetzt werden, wie zur Bewältigung des vorliegenden Transportgutes notwendig wäre, kurz der Frachtenmarkt ſollte derart reguliert werden, daß das übermäßige Angebot an Schiffsraum ver⸗ ſchwindet, wodurch die Bahn dafür freigemacht werden ſollte, die Frachtſätze wieber auf normale Höhe zu bringen. Wegen der Beteiligung ber Reedereien ſelbſt an der notwendig werbenden Stillegung von Schiffs⸗ raum einigte man ſich in den Verhandlungen zum Schluß dahin, daß die Reedereien ſolchen prozentual im gleichen Umfange ſtillegen würden wie die Partikulierſchiffer. Nur ſollte den Reedereten das Recht zuſtehen, auf Antrag von der Stillegung des Prozentual⸗ auteiles des eigenen Raumes frei zu ſein gegen Ein⸗ bezahlung der vertraglich vorgeſehenen Minimal⸗ miete für das Stillegen, ſo daß alſo anſtelle des Reede⸗ reiraumes Raum aus Partikulierſchiffen ſtillgelegt werden mußte, daß aber die Reederei als Abgeltung die Miete für den ſtillgelegten Partikulierkahn zu bezahlen gehabt Hätte. Wenn man berückſichtigt, daß man nicht Partiku⸗ llertonne mit Reedereitonne ohne wei⸗ teres vergleichen kann, ſo war dies ein Zugeſtänd⸗ nis ſeitens der Reedereien, von dem man hätte annehmen mitſſen, daß es von den Partikulieren angenommen wer⸗ den würde. Es darf dabei nämlich nicht überſehen werden, daß neben der Verwaltung ihres Raumes und der Ver⸗ wertung ihrer Schleppkraft die Reedereien eine koſtſpielige und ausgebehnte Organiſatioun für die Beiſchaffung der Transporte, ſür den Verkehr mit den Verlabern, für das Ab⸗ rechnungsweſen, kurz für die ganze Abfertigung der Transportmengen unterhalten müſſen, „ wogegen der Partikulierſchiffer nur ſeinen Kahn bemannt zur Verfügung zu ſtellen hat, ſodaß alſo die geſamten Un⸗ köſten für die Organiſation einſeitig von den Reedereien zu tragen ſind. Nimmt man an, daß von dem freien Schiffsraum zwei Millionen Tonnen ſtillgelegt werden müßten, ſo hätte das für die Reedereien eine Ein⸗ zahlung in die Kaſſe der Treuhandgeſellſchaft von jähr⸗ lich drei Millionen Mark zu bedeuten ge⸗ habt. Die Reedereien wußten alſo mit Beſtimmtheit, daß ſie dieſen Betrag oder einen anderen geringeren oder höheren Betrag, je nach dem Umfang des ſtillzulegenden Raumes in die Kaſſe der Treuhandgeſellſchaft einzahlen mußten, ſie wußten aber nicht, wie ſich die Frachtenlage nach Zuſtandekommen Planes wirklich geſtalten würde, d. h. ob ſie durch Mehreinnahmen in die Lage kommen würden, dieſe Zahlung hieraus zu leiſten oder ob ſie eigene Opfer zu bringen hätten, bis eine Beſſerung erfolgt und der größte Teil der Flotte zu einer einigermaßen aus⸗ kömmlichen Fracht wieder in Fahrt kommen würde. Außerdem hatten die Reedereien ganz einſeitig das Ka⸗ pitalriſiko der Treuhanoͤgeſellſchaft mit 1,5—2 Mil⸗ lionen& zu tragen und dieſes Kapital zu ſtellen, ein Ka⸗ pital, das bei einem Verſagen des Planes womit aller⸗ dings nicht zu rechnen war— auch als gefährdet zu betrach⸗ ten geweſen wäre. Man ſieht daraus, wie ernſt es den Kommiſſionsmit⸗ gliedern der Reedereien war, eine Verſtändigung zuſtande zu bringen. Aus den Veröffentlichungen über die letzte Verſamm⸗ lung der deutſchen Partikulierſchiffer in Duisburg iſt zu entnehmen, daß man auf dieſer Seite einſeitig auf Re⸗ gierungsunterſtützung rechnet und zwar a) durch Geldunterſtützung, b) durch Verteilung der mengen, e) durch Zuweiſung der Transportmengen nalen Schiffsraum. Zum erſten Punkt haben die Reedereien wiederholt und einſtimmig erklärt, daß fie fede geldliche Sub⸗ vention ſowohl für ſich ſelbſt als auch bei Zuſtandekom⸗ men des Sanierungswerkes für die dann gemeinſamen In⸗ tereſſen ablehnen müßten. Zunächſt müßte jede Mög⸗ lichkeit ausgenützt werden, um ſich ſelbſt zu helfen, wofür ja gerade der Jaegerſche Selbſthilfeplan die beſte Gewähr biete. Wohin ſollte es führen, wenn die Regierung jedes Gewerbe burch Geld unterſtützen ſollte? Müßte nicht eine ſtaatliche Unterſtützung zu einem Mit⸗ beſtimmungsrecht des Staates führen, in die⸗ ſem Falle mit der ſehr wahrſcheinlichen Folge einer Aus⸗ ſchaltung der deutſchen Flagge durch die aus⸗ ländiſchen Flaggen im Wettbewerb? Zum zweiten Punkt ſtehen die Reedereien auf dem Standpunkt, daß der Partikulierſchiffer kein Unter⸗ nehmer im Sinne des Binnenſchiffahrtsgeſetzes iſt. Man könne ihm alſo nicht ohne weiteres Transporte zuweiſen, ſondern ſein Kohn kann lediglich für einen Unter⸗ nehmer fahren. Wenn nun die Partikulierſchiffer die Meinung vertreten, daß durch einen Zuſammenſchluß und Gründung einer Transportgenoſſenſchaft dieſem Umſtand begegnet werden könnte, ſo iſt damit aber die Lage kei ⸗ neswegs gebeſſert. Auch dann, wenn man an⸗ nehmen wollte, daß ein ſolcher internationaler Zuſammen⸗ ſchluß möglich wäre, was aber nach den vielen ſeit Jahren gemachten Erfahrungen ſehr fraglich iſt, ſo bliebe der geſamte Schiffsraum doch am Markte nur mit dem Unterſchied, daß die Genoſſenſchaft als der eine Konkurrent ſich um die wenigen vorhandenen Transportmengen bewerben müßte, mit dem vorausſichtlichen Ergebnis, daß die Frachtlage ſſch, ſoweit dies überhaupt noch möglich iſt, eben noch weiter Wandlungen im Vebersee-Expori gewinni wieder an Bedeufung Das Inſtitut für Konjunktur forſchung äußert ſich in ſeinem ſoeben veröffentlichten Vierteljahrs⸗ bericht über die Wandlungen, die ſich im deutſchen Exportgeſchäft während der letzten Zeit ergeben haben. Die Weltwirtſchaftskriſe hat die regionale Verteilung der deut⸗ ſchen Ausfuhr in entſcheidender Weiſe beeinflußt. Entſpre⸗ chend der relativ ſtärkeren Kaufkraftſchrump⸗ fung in den Agrarländern iſt die Ausfuhr nach dieſer Ländergruppe weſentlich ſtär ker zurückgegan⸗ gen als nach den Induſtrieländern. Vor allem iſt der Anteil der außereuropäiſchen Länder am deut⸗ ſchen Export zurückgegangen(von 26 v. H. im Jahre 1929 auf 19 v. H. im Jahre 1931). Es liegt nun die Annahme nahe, daß bei wieder⸗ anſteigender Konjunktur die bisherige Entwick⸗ lung ſich umkehren, Hd. h. daß der Anteil der Agrar⸗ länder am deutſchen Export wieder ſteigen werde. Denn man könnte damit rechnen, daß im Fall einer Konjunktur⸗ beſſerung die Schere zwiſchen den Preiſen für Agrar⸗ und Induſtrieprodukte ſich wieder ſchließt und dadurch die Kaufkraft der Agrarländer ſtär⸗ ker zunimmt als die der Induſtrieländer. Schon im ver⸗ gangenen Jahr ließ ſich eine derartige Umkehr erkennen: Seit Anfang 1982 nimmt der Anteil Außereuropas am deutſchen Export wieder zu: er ſtieg von rd. 16 v. H. Ende 1931 auf faſt 20 v. H. Ende 1932. Die jüngſte Entwicklung deutet ſomit darauf hin, daß der Ueberſee⸗Export im Rahmen der Geſamtaus⸗ fuhr an Bedeutung gewonnen hat. Die Ausſichten für den Export nach dem agrariſchen Teil Europas können de 8s anfallenden Transport⸗ auf natio⸗ Gesſliegene Krafffahrzeug-Produkſion Im Januar blieb lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ der Wohnungsbau in den Groß⸗ und Mittelſtäbten hin⸗ ter den Ergebniſſen für den Vormonat und für den Januar 1932 zurück. Lediglich bei den Bauanträgen, die für die kommende Saiſon eingereicht wurden, ergaben ſich beträchtliche Zunahmen, die gegenüber Januar des Borfahr faſt das eineinhalbfache betrugen. Ins⸗ geſamt wurdegſſcheoo Wohnungen fertiggeſtellt, 3 500 oder 45,5 v. H. wen; als im Dezember und 600(13 v..) weniger als im fanuar 1932. Die Teilung großer Wohnungen! hat wettere Fortſchritte gemacht. Von fämtlichen errichteten Wohnungen wurden 1800 ober 44 p. H. durch Umbau geſchafſen gegen 1400 Wohnungen(19 v. .) im Vormonat und 700(15 v..) im Januar des ver⸗ gangenen Jahres. Die Zahl der Baubegin ne(1 200 Wohnungen) war gegenüber Dezember um 900 oder 44,5 v. H. kleiner. Bauerlaubniſſe ſind für 1600 Wohnun⸗ gen erteilt worden, um faſt die Hälfte weniger. Hinter den Ergebniſſen des Jannar 1932 blieben die Baubegtune und Bauerlaubniſſe um über ein Viertel zurück. Dagegen er⸗ gab ſich bei den Bauanträgen eine Zunahme um 27 v. H. gegen Dezember und um 141 v. H. gegenüber Januar 1982. Großhandelsindex Die vom Stat. Reichsamt für den 18. März berechnete Indexziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich auf 91,2(1913 100); ſie iſt gegenüber der Vorwoche(51,5) um 0,8 u. H. geſunken. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoſfe 82,4(— 1,6 v..), induſtrielle Roh⸗ stoffe und Halbwaren 87, 44 0,3 v..) und indu⸗ ſtrielle Jer tigwaren 111,6(— 0,1 v..). Boykofimaßnahmen eines Reichswerks 7 Berlin 20. März.(Eig. Tel.) Nach unſeren Infor⸗ mationen haben die EClektrowerte gegenüber einer Konzerngeſellſchaft der AEG. den Wunſch ge⸗ nußert, eine Beteiligung der letzteren an einem ſchleſiſchen Elektrizitätswerk zu übernehmen. Da dieſe Geſellſchaft die Abgabe des Aktienpakets abgelehnt hat, iſt das Elektrowerk an die A G. herangetreten mit dem Erſuchen, auf die Geſellſchaft einen Druck auszuüben und ſie dem Wunſch der Elektrowerke willfährig zu machen. Nachdem die AEch er⸗ klärt hat, hierzu nicht in der Lage zu ſein, haben die Elek⸗ trowerke Maßnahmen getroffen, durch die jeder Bezug von A G. Materlal durch die Elektrowerke und ihre Konzernwerke unterbunden werden ſoll. 16. der konzernfrelen Eisenwirischafi Ausbau für Süddeuischland Auf Anregung füddeutſcher, der J bereits naheſtehen⸗ der Kreiſe, findet am Dienstag, den W. d.., in Mann ⸗ heim eine Sitzung ſtatt, in der die Intereſſenten im einzelnen über die in Wahrung der Intereſſen der konzern⸗ freien Eiſenwirtſchaft eingeleiteten ßnahmen unterrich⸗ tet werden ſollen. Der geſchäftsführende Vorſtand Dr. Hch. Oſtermann⸗Eſſen wird in dieſer Tagung das Zeit⸗ programm der Intereſſengemeinſchoft der konzernfreien Eiſenwirtſchoft Deutſchlonds entwickeln und Ra Dr. Willi Zutt⸗ Mannheim über die„Stellung der ſüddeutſchen Eiſenwirtſchaft in der Intereſſengemeinſchaft“ ſprechen. Die konzerufreie Eiſenwirtſchaft, insbeſondere die weiterverar⸗ beitende Induſtrie und der eine weitgehende Wiederein⸗ ſchaltung anſtrebende freie Eiſenhandel Süddeutſchlands dürften dieſer Beſprechung großes Intereſſe entgegen⸗ bringen. 10 „London, 20. März. Schatzkanzler Neville Cham ⸗ berlain ſtreiſte gelegentlich einer Rede in Bir mingham auch Fragen der Zollpolitik. Die Zölle, ſo führte er u. a. aus, werden bleiben. Wir können nicht zum Freihandel zurückkehren, ſelbſt wenn die ganze Welt n Freihondelsſyſtem bekennen würde. Denn wir würden damit unausweichlich den Lebensſtandard zerſtören, den wir langſam und unter vielen Mühen hergeſtellt haben, und der für uns zur Notwendigkeit geworden iſt⸗ verſchlechtern würde. Die Reedereien auf dem Rheine haben zum Teil eigene Werktransporte in Hän⸗ den, zum Teil haben ſie als Frachtreedereien durch ihre große Organiſation ſich Transporte er⸗ worben. Wie nun in dieſen beiden Fällen den Reede⸗ reien die Transporte durch Einſchaltung der Partikuliere als ſelbſtändige Transportunternehmer entzogen werden ſollen oder könnten, darüber fehlen jedenfalls nähere Angaben. Was den letzten langt, ſo hat man anſcheinend vergeſſen, daß die Mannheimer Rhein⸗ ſchiffahrtsakte eriſtieren, Punkt der Partikulierforderungen an⸗ d.., daß der Rhern ein internationaler Strom iſt, daß die Rheinſchifſahrt auf dieſem inter⸗ nationalen Strom international betrieben werden kann, ſo, wie es auch, ſeit eine Rheinſchiffohrt vorhanden iſt, geſchah. Wo ſollte es hinführen, wenn der Belgier erklären würde, Transporte von belgiſchen Verladern oder— wir denken an die Kohlenverſchiffungen nach Belgien für belgiſche Empfänger, dürfen nur auf belgiſchen en verladen Schi werden oder wenn die Holländer und die deren Rhein⸗ uferſtaaten gleiche Beſtrebungen zeigen würden? Auf einen ſtaatlichen Eingriff würden ſie mit gleichen Maßnahmen antworten! Wenn die Forderung der Einführung von Nacht⸗ und Sonntagsruhe von den Partikulierſchiffern mit in als ſolchem nicht zuſammen. ouch hierüber ein Jaeger Plan ſcheint es notwendig, iffahrt be⸗ man zu der zu geſchehen habe. aber doch etwas anders. 5 nehmen, daß ein Rheinſchiff zwei Drittel des Jahres in den Häfen liegt und ſich nur höchſtens ein Drittel Man kaun im Durchſchnitt an⸗ der Zeit im Laufe des Jahres auf Fahrt befindet. Dazu kommt ferner, daß die Rheinſchiffahrt häufig taze⸗ weiſe, ſogar wochenweiſe durch Nebel oder ſonſtige Fälle höherer Gewalt geſtört iſt. So liegen die Schifſe viel⸗ fach beſchäftigungslos in den Häfen. Auch beim Laden und Löſchen gilt für die Fahrzeuge nur die Arbeits⸗ zeit in den Häfen. Ein Rheinkahn der Partikuliere iſt normalerweiſe mit drei Mann beſetzt, von denen ab⸗ wechflungsweiſe immer nur einer d Ruder bedient, ſo daß ſelbſt bei einer Fahrzeit von 14 Stunden nur eine effektive Arbeitszeit durch Ruderbedienung von 4 bis 5 Stunden in Frage kommt. Während zwei Sonn⸗ tagen im Monat, ſowie an den höchſten Feiertagen, muß Vereinigte Deuſsche Kapifalzusammenlegung:1 bevorsfehend — Frankfurt a.., 20. März.(Eig. Tel.) Die GW. genehmigte den bekannten Abſchluß, der nach Einrech⸗ nung des durch Einziehung von nom. 6907100 4 eigenen Aktien in erleichterter Form ſich ergebenden Buchgewinnes von 0,242 Mill. 4 mit einem Verluſt von 1,941 Mill./ ſchließt, der auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Die Einziehung ſei vorgenommen worden, um Subſtanzminderungen zu vermeiden und die beſtehenden Anlagen auf einen der Zeit entſprechenden Wert zu bringen. Zu der finanziellen Lage der Geſellſchaft gab der Vorſtand eine Erklärung ab, in der ſeſtgeſtellt wird, daß das laufende Geſchäftsfjahr ſich bisher beſ⸗ ſer angelaſſen habe als das vergangene. Der größte Teil der regulären Abſchreibungen konnte verdient werden. Aber wenn auch die allgemeinen Verhältniſſe ſich weiter beſſern würden, ſei es notwendig, die Geſellſchaft fin an⸗ ziell zu rekonſtrufſeren. Die Rekonſtruktion ſoll zunächſt dazu dienen, den entſtandenen Verluſt zu beſeiti⸗ gen und darüber hinaus eine zeitgemäße Bewertung der deuischen Expori dagegen nicht ſo günſtig beurteilt werden, da die wirtſchaft⸗ liche Grundlage der meiſten europäiſchen Agrarländer die Erzeugung von Nahrungsmitteln bildet und für den Ab⸗ ſatz dieſer Waren ein gleich ſtarker Auftrieb im Fall einer Konfunkturbelebung nicht zu erwarten iſt. Im ganzen geſehen iſt es wahrſcheinlich, daß auch bei einer nachhaltigen Beſſerung der weltwirtſchaftlichen Lage die deutſche Ansfuhr— vor allem auch auf ihren bisherigen Haupt⸗ märkten, den europäiſchen Induſtrieländern— zunächſt mit größeren Schwierigkekten wird kämpfen müſſen als in den Jahren 1928 bis 1930. Verein Deuischer Oelfabhriken Mannheim Die heute unter dem Vorſitz von Eduard Ladenburg abgehaltene o. GW, in der ein AK von 3 611.600 4 ver⸗ treten war, erledigte einſtimmig die Regularien. Aus 689 538/ Reingewinn kommen ſonach 6(5) v. H. Divi⸗ dende zur Verteilung. Der alte AR wurde wieder⸗ gewählt. Mitgeteilt wurde, daß in den bis jetzt verfloſſenen drei Monaten des neuen Geſchäftsjahres im bisherigen Um⸗ fange gearbeitet werden konnte. Die weitere Geſtaltung der Geſchäftslage hänge von dem Ausfall der Entſcheidung des Kabinetts über die Fettfrage ab, die vielleicht noch in dieſer Woche follen dürfte. * Zſchocke⸗Werke Kaiſerslautern. In der GV. war ein Ack. von 312 720/ vertreten durch 15 636 Stimmen. Der alte AR. mußte entſprechend den Beſtimmungen der Not⸗ verordnung vom September 1931 zurücktreten. Der neue AR. beſteht aus: RA. Dr. Schmoller⸗ Schwenningen a. Neckar(Vorſitz), Geh. Komm.⸗Rat Dr. ing. Jak. Kienzle ⸗ Stuttgart und Frau Alma Zſchocke geh. Kienzle⸗Kaiſerslautern. Die Regularien wurden einſtim⸗ mig genehmigt. Augusi Wegelin AG. Kalscheuren Die Auguſt Wegelin AG. Kalſcheuren, be⸗ merkt in ihrem jetzt herausgegebenen Geſchäftsbericht für 1981/32, daß es infolge Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe und der weiter abſinkenden Preiſe nicht möglich war, den Banken die für die gewährten Kredite geforderten Sicherheiten zu ſtellen. Auch die Bemühungen, durch die bekannte Zuſammenlegung und Wiedererhöhung des AK. im Verhältnis von 20:1 und Wiedererhöhung auf 500 000 4, dem Unternehmen neue Mittel zuzuführen, führten nicht zudemgewünſchten Ergebnis. Die Gläubiger ſind inzwiſchen bedingungsgemäß befriedigt worden. Unter Berückſichtigung der Kapi⸗ taländerung und des gerichtlich beſtätigten Vergleichs er⸗ gibt das am 30. 6. abgelaufene Geſchäftsjahr einen Ver ⸗ luſt von 337 600 J. Dieſer Verluſt erhöht ſich durch den Verluſtvortrag von 742 772/ auf 1 080 881, ermäßigt ſich jedoch durch den Nachlaß auf die Vergleichsforderungen auf 917 755. Infolge der Kapitalherabſetzung konnte auch der geſetzliche Reſervefonds um 140 000 4 herabgeſetzt werden und aus der Zuſammenlegung ſelbſt ein Buch⸗ gewinn von 2369 600& erzielt werden. 5 Dieſer Sanierungsgewinn diente zur Deckung des Verluſtvortrages und weiter zu Sonberabſchreibungen in Höhe des Reſtbetrages. Nach erfolgter Sanierung ſind die Bankſchulden abgeſetzt, ſämtliche Zeſſio⸗ nen zurückübertragen und die Grundſchul⸗ den gelöſcht worden. Nach der Sanierung konnte durch Aus landsaufträge die Ruß⸗Abtellung in erhöhtem Umfange beſchäftigt werden. Die Ausſichten auf gewinn⸗ bringende Beſchäftigung ſind aber infolge der ungenügen⸗ den Preiſe ſehr gering. Zur Verminderung der Betriebs⸗ koſten wurde am 1. Jan. 1983 der Deu tſchen Gol d⸗ und Silberſcheibeanſtalt der Allein ver⸗ kauf ſämtlicher Erzeugniſſe der Ruß⸗Abteilung über⸗ tragen. Eigene Aktien beſitzt die Geſellſchaft nicht. jedes Schiff laut Tarifvertrag liegen. Wenn eine Reederei ymsweiſe an dieſen Tagen fahren will, ſo hat ſie an Perſonal beſondere Vergütungen zu leiſten. Wenn man dieſes alles berückſichtigt, ſo bleibt von der angeblich fehlenden Nacht⸗ und Sonn⸗ tagsruhe nicht mehr viel übrig zu fordern und man ſieht, daß dieſe Forderung praktiſch die Bedeutung nicht beſitzt, die man ihr propagandiſtiſch beilegt. Seit vielen Johren ſind auf dem Rhein immer wieder Beſtrebungen aufgetaucht, die Frachtenlage durch Zuſam⸗ menſchluß und Verſtändigung zu beſſern, aber noch niemals war ein Plan vorhanden, der nach dem Urteil ſowohl der Fachleute als auch der beteiligten Wirtſchaftskreiſe dazu ge⸗ eignet geweſen wäre, das geſteckte Ziel ſo ſicher zu erreichen, wie es bei Annahme des Jaeger⸗Planes der Fall geweſen Sowohl die Reedereien, als auch die Partikulier⸗ wäre. ſchiffer glaubten lange Zeit hindurch auf dieſe m Wege zum Ziele zu gelongen. Auch die beteiligten Wirt⸗ ſchaftskreiſe verhielten ſich zuſtimmend, weil man auch nach deren Anſicht der Schiffahrt nicht zumuten kann, dauernd mit Verluſt zu arbeiten und weil man auch auf Fieſer Seite an der Erhaltung einer leiſtungsfähigen Rheinſchiffahrt ein großes Intereſſe hat. Bei einem Rückblick auf die Verhandlungen und die dabei erfolgte Annäherung zwiſchen Reedereien und Par⸗ tikulteren kann man es nur außerordentlich be⸗ dauern, daß nunmehr, nachdem man glaubte das Ziel erreicht zu haben, die Verhandlungen trotz dem weitgehen⸗ den Nachgeben und Entgegenkommen der Reedereien ab⸗ gebrochen worden ſind. Die heutige deutſche Regierung vertritt erfreulicherweiſe ſowohl in privatwirtſchaftlicher als in volkswirtſchaftlicher, wie in nationaler Beziehung den Gedanken der Selbſthilfe. Sie will die einzelnen Staatsglieder zur Arbeit und zur Selbſthilfe erziehen und daraus ergibt ſich, daß der Staat nicht bei jeder Gelegen⸗ heit in Anſpruch genommen werden ſoll, insbeſondere dort nicht, wo eine Selbſthilfe möglich iſt. Was ſoll nun werden? Haben die Parttkuliere nicht den Spatzen in der Hand gegen die Taube auf dem Dache fliegen laſſen? Wie die Dinge liegen und die Frachten⸗ lage ſich geſtaltet hat, kann von einer Wirtſchaftlichkeit in ber Rheinſchiffahrt nicht die Rede ſein und alle Verhält⸗ niſſe drängen auf eine weitere Klärung. Sie wird nur möglich ſein, wenn alle Beteiligten erkennen, daß Sonder⸗ intereſſen nicht ausſchlaggebend ſein dürfen, ſondern daß auf beiden Seiten Entgegenkommen notwendig iſt.“ Mefallwerke Alfena Anlagen herbeizuführen. Ferner ſoll, da die jetzige Bilanz keine geſetzliche Reſerve aufweiſt, anläßlich der Rekonſtruk⸗ tion eine ſolche geſchaffen werden. Abſchreibungen auf De⸗ bitoren oder Waren ſeien nach dem heutigen Stand an ſich nicht erforderlich. Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge glaubt die Verwaltung, daß eine Zuſammen⸗ legung des Kapitals im Verhältnis von 21 dieſen Erforderniſſen voll Rechnung tragen werde. Reichsbahn mojorisieri Verschiebediensi Augsburg, 20. März.(Eig. Tel.) Nachdem die Dieſelmotoren in der Fluß⸗ und Seeſchiffahrt den Dampf⸗ antrieb überall ſtark zurückgedrängt haben, ſetzt ſich der Dieſel motor nun auch im Eiſenbahnweſen als An⸗ triebskraft mehr und mehr durch, vorerſt hauptſächlich in Dieſel⸗Triebwagen und beſonders auch im Verſchiebe⸗ dien ſt in Form von Verſchiehelokomotiven. Schon im Sommer 1931 hat die Deutſche Reichsbahn bei der Lokomotivfabrik Krauß⸗Maffei A0., München elf Ver⸗ ſchiebelokomotiven mit„* 75 PS. bauen laſſen. Die erzielten überaus günſtigen Ergebnis waren Anlaß, 28 Dieſel⸗ Lokomotiven gleicher Aus⸗ führung wiederum mit MAN.⸗Dieſelmotoren in Auftrgg zu geben. 4 * MAN vergibt Fahrzeug⸗Dieſel⸗Lizenz nach dem Aus⸗ laude. Wie die Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg A. mitteilt, haben kürzlich bekannte ausländiſche Firmen Li⸗ zenzen auf MAN⸗Laſtwagen und MAN⸗Dieſelmotoren mit direkter Einſpritzung erworben. Der ſerienmäßige Bau eines Spezial MAN⸗Wagens wurde bereits von der italieniſchen Waggonfabrik Offieina Mee⸗ canica della Stanga in Padua, die im Verein mit der Automobilfabrik Jſotta⸗Fraſchini die MAN⸗Dieſelmotoren lizenzmäßig liefern wird, aufgenom⸗ men. Ferner wurde eine Lizenz auf MAN⸗Dieſelmotoren in allen Größen für Laſtwagen, Omnibuſſe und Schienen⸗ fahrzeuge an die Tatra⸗Werke, Prag⸗Neſſelsdorf, auf Grund eines ſoeben abgeſchloſſenen Vertrages vergeben. J Hubertus Braunkohlen AG., Brüggen ⸗Erft.— Vor⸗ ausſichtlich Vorjahrsdividende(Eig. Tel.) Nach unſeren Informationen dürfte der zum 13. April einberufenen b. GV. für das Geſchäftsjahr 1932 die Verteilung einer wieder 8proz Dividende auf das 3,9 Mill.„ be⸗ tragende StA.⸗Kapital ſowie die ſatzungsgemäße Dividende von 6 v. H. auf 0, Mill./ VA. zur Verteilung vor⸗ geſchlagen werden. Jedenfalls würde das Jahresergebnis eine derartige Rente geſtatten. Die Entſcheidung hierüber fällt jedpch erſt in der Mitte dieſer Woche ſtattfindenden Bi⸗ lanzſitzung. * Neueinſtellungen bei der Vereinigte Stahlwerke A. Die Vereinigte Stahlwerke AG hat in den letzten Wochen in verſchtedenen Betrieben ihrer Düſſeldorfer Röhrenwerke infolge gebeſſerten Auftragseingangs 300 Ar beiter neu eingeſtellt. * Gebr. Goedhart AG., Düſſelborf.— Dividendeulos nach 8 v. H Der Abſchluß für 1992 ergibt bei einem Brutto⸗ gewinn von 322 210/ nach 28 326(305 593)/ Abſchrei⸗ bungen nur einen kleinen Gewinn von 2774, um den ſich der Gewinnvortrag auf 103 484/ erhöht(i. V. ein Rein⸗ gewinn von 278 218 /,). Der GV. am 12. April ſoll vor⸗ geſchlagen werden, aus dem einſchl. Vortrag von 1038 884 4 ſich ergebenden Reingewinn die ſatzungsgemäße Dividende von 6 v. H. auf die VA. gleich 15 000% wie i. V. zu ver⸗ teilen und den Reſt von 91 658/ auf neue Rechnung vor⸗ zutragen(i. V. wurden 8 v. H. Dividende auf die Sta. ausgeſchüttet.* * Preß⸗ und Walzwerk AG., Düſſeldorf⸗Reisholz.— 8(10) v. H. Dividende. Das zur Thyſſen⸗Gruppe(Baron Thyſſen⸗Bornemiſze) gehörige, mit einem AK. von 5,99 Mill.& ausgeſtattete Unternehmen wird für 1982 eine D 1 N g vidende von 8(i. V. 10) v. H. verteilen. Die zur gleichen Gruppe gehörende AG. Oberbilker Stahl⸗ werk, Düſſeldorf,(AK. 1,5 Mill.), deren Be⸗ triebe langfriſtig an die Preß⸗ und Walzwerk AG ver⸗ pachtet ſind, bleibt wieder dividendenlos. * Geb. Schöndorff Ach, Düſſeldorf.— Berluſtabſchluß. Dem AR lag der Abſchluß für 1931/82 vor, der nach ſchreibungen von 180 000(281 000) einen Ver luſt von 7 1 ausweiſt, der vorgetragen werden ſoll. GV 24. pril. Dolerit Baſalt A, Köln. i in hol. ländiſchem Beſitz. Wie jetzt bekannt wird, iſt die Mehrheit des nach der Sanierung noch 1 646 120/ betragenden An in holländiſchen Beſitz übergegangen. Der auch im Aufſichtsrat von Dolerit vertretene Bonkier Hoe⸗ gen van Hoogeland⸗Miödleburg(Holland) verfügt über einen Aktienbeſitz von annähernd nom. 900 000/ Aktien. Schleſiſche Elektrizitäts⸗ und Gas AG., Breslau.— Wieder 8 v H. Dividende. Wie verlautet, wird noch im Laufe des März die Bilanzſitzung des AR. ſtattfinden. Der Vorſtond wird beantragen, für das Ende Dezember 1982 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr wieder 8 v. H. Dividende zur Verteilung e e Die Abſchlußziffern ſollen einen guten Eindruck machen. * Kammgaruſpinnerei Kaiſerslautern. Die heute unter dem Vorſitz von Bankdirektor Klöckers⸗ Mannheim (Dedibank) abgehaltene o. GB., in der ein AK. von 1,9 Mill.„ vertreten war, genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache die Regularien Vorſchlägen der Verwaltung. * Zinkblechpreiſe ermäßigt. Die Süddeutſche Zinkblech⸗ händlervereinigung ermäßigte ab heute ihre Preiſe um 2 v.., letztmalige Veränderung am 13. d. M. gemäß den bekannten 4 * 4 2 Ver lung es trag! trag Abte lung fung ergel wee Betr N mit Mär Abc norn abſch und am Zur gung laufs von von Reſe von der Dienstag, 21. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Nummer 135 9. Seite Sanierungsbilanz Eisenwerk Kaiserslaufern Die Geſellſchaft hat bekanntlich 1932 ein gerichtliches Vergleichsverfahren durchgeführt. Die Urſache der Zah⸗ lungseinſtellung war u. a. die katoſtrophale Schrumpfung des Auftragsbeſtandes; im Brückenbau betrug der Auf⸗ tragseingang gegenüber dem Vorfahr 39 v.., der Auf⸗ tragsbeſtand nur 17,5 v. H. Der Rückgang ſei in anderen Abteilungen noch größer geweſen. Eine nach der Zah⸗ lungseinſtellung durch Sachverſtändige vorgenommene Prü⸗ fung habe die Lebens fähigkeit des Werkes ergeben, unter der Vorausſetzung, daß die Unkoſten an die wefentlich verringerte Umſatzmöglichkeit angepaßt und neue Betriebsmittel zugeführt würden. Nachdem die Bemühungen um neue Betriebs⸗ mittel erſolgreich waren, wird nunmehr der GV(22. März) der Sanierungsvorſchlag unterbreitet. Der Abſchluß per 31. März 1932 ergibt nach 72 848(71 126%¼ normalen Abſchreibungen, ſowie nach 404 349(0) I Sonder⸗ abſchreibungen auf Beteiligungen und Effekten, Debitoren und Vorräte einſchl. 16 634/ Verluſtvortrag einen Ge⸗ Joamtverluſt von 605 160(86 691)/ bei 753 000„ AK. Zur Deckung dieſes Verluſtes ſowie zur Wertberichti⸗ gung und zu Abſchreibungen auf das Anlage⸗ und Um⸗ laufsvermögen ſowie zur Bildung einer neuen Reſerve von 40 000„ und einer Vergleichs⸗ und Umſtellungsreſerve von 380 000 4 wird vorgeſchlagen: Auflöſung verſchiedener Reſerven von insgeſamt 224 860 4, ferner Einziehung von 8000 4 zur Verfügung geſtellte VA, um wandlung der 290 000 Inhaber⸗Va in Stu und Zuſammen⸗ legung des AͤKim Verhältnis 50: 1 von 750 000 auf 15 000„ und ſchließlich Wiedererhöhung auf bis zu 400 000 4. Ein Teil der 385 000 4 neuen Aktien wird von Gläubigern in Anrechnung auf ihre Vergleichs⸗ forderungen gezeichnet: 100 000 4 ſeien der Geſellſchaft in Form von Barzeichnungen zugeſichert. Eine Tochtergeſellſchaft Phönix Zeutrolhei⸗ 5 ngen Gmoö H, deren Kapital von 200 000/ ſich im eſitz der Geſellſchaft befindet, hat ebenfalls die Zahlungen eingeſtellt, wobei für die Muttergeſellſchaft erhebliche Ver⸗ luſte entſtanden ſeien. Ferner iſt das Eiſenwerk Katſers⸗ lautern beteiligt mit 228 000 ffrs. an dem Kapitol von 600 000 der Santcentral AG, Sagrhrücke n. Die Bilanz per Ende März 1992 berückſichtigt die Sante⸗ rungsmaßnahmen noch nicht; neben 0,92(0,90) Hypotheken betragen Kreditoren 1,04(1,09) Mill. einſchl. 0,11(0,09) Rückſtellungen; Bankſchulden ſind mit 0,46 diesmal gefan⸗ bert angegeben. Debitoren ſind auf 0,0(0,36) vermindert, Vorräte auf 0,27(0,52), Inſtallationskonto auf 0,18(0,29), Effekten und Beteiligungen(i. V. 0,290 Mill.) ſind auf je 1, abgeſchrieben. 5 Das Geſchäftsjahr 1992/83 wurde durch die Zahlungsein⸗ ſtellung ungünſtig beeinflußt; doch ſei es gelungen, dieſe Behinderung im Laufe 1932 teilweiſe auszugleichen. Der Auftragsbeſtand gebe Beſchäftigung für die nächſten betrage von 115,58 Mill./ vergeben. Geſamt⸗ um ſatz der Girozentrale auf einer Seite des Haupthuchs betrug 3262(3808) Mill. 4. Die Bilanz ſ um me iſt von 158,2 auf 147,8 Mill. zurückgegangen. Nach Abſchrei⸗ bungen von 401 169/ ergibt ſich ein Belriebsüber⸗ ſchuß von 416 325 4. Hieraus werden das Betriebs⸗ kapital von 7 498 200 4 mit 5 v. H. verzinſt und der Sicherheitsrücklage 47 000, zugeführt. Der * Die Nenorganiſation des öſterreichiſchen Baukweſens. Die geſtern nacht in großen Umriſſen veröffentlichten Not, verorönungen über einſchneidende Maßnahmen im Bankgeſchäft werden als Auftakt zu einem umfaſſen⸗ den San ſerungsprogra mm des ganzen Bank⸗ und Kreditweſens im allgemeinen mit Verſtändnis auf⸗ genommen. Wie das„Neue Wiener Tagblatt“ berichtet, hat die Amortiſationsbaſſe bereits heute ihre Tätigkeit auf⸗ genommen und Beträge bereitgeſtellt. * Salzwerk Heilbronn AG. Der AR. beſchloß, der GW. am 12. April die Ausſchüttung einer Divrdende von 12 v. H. auf die Sta. und 6 v. H. auf die VA. vorzuſchlagen. Die Bilanz ſchließt nach den vorgenommenen Abſchreibun⸗ gen mit einem Gewinn von 606 890,78/ ab. Ber. Böhler⸗Stahlwerke AG. Zürich dividendenlos. Dieſe Schweizer Stahl⸗Holdinageſellſchoft verzeichnet für 1932 einen Reingewinn von 12 835 Fr., der vorgetragen wird(i. V. wurden auf 19,5 Mill. 5 v. H. Dividende aus einem Reingewinn von 995 000 Fr. verteilt). * Gasanſtalt Kaiſerslautern AG., Kaiſerslautern. Die GV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1932 und erteilte Entlaſtung. Auf das AK von 2,16 Mill., gelangt eine von 8 auf 7 v. H. ermäßigte Dividende aus 159 749(183 486)„ Reingewinn zur Verteilung. An Maschinen- Indusirie Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗ Anſtalte n, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie, wird uns geſchrieben: Da der Monat Februar ganz in die Zeit zwiſchen der Regierungsumbildung und den Parlamentswahlen fiel, ſtand das Geſchäft noch mehr als in den vorhergehenden Monaten unter dem Zeichen des Abwarten s. So⸗ wohl die Inlands⸗ wie auch die Auslandsaufträge blieben hinter den Ergebniſſen der letzten Monate zurück. Der Beſchäftigungsgrad ging von 30,7 v. H. auf 30,1 v. H. zurück. des ausgeſchiedenen rn wurde Oberbürg wähfit. Gewinnabſchluß wird dieſe Bau⸗ ftsjahr mit ber deſſen Höhe ſich z. Zt. Angaben allerdings noch nicht machen laſſen, da die Bilanz⸗ arbeiten noch nicht beendet ſind. Es muß jedoch als ſicher angeſehen werden, daß die Höhe der Vorfahrsdividende nicht erreicht wird. Im Vorjohr wurde aus einem Reingewinn non 360 597/ eine Dividende von 8 v. H. auf 3,47% Mill. Stammaktien und von 7 v. H. auf 0,02 l.„ Vorzugs⸗ aktien verteilt. Frankfurſer Abendbörse guf behaupiei An der Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich, da den neuen kleinen Kauforders der Kunsſchaft einiges Glattſtellungsbedürfnis der Kuliſſe infolge der Unterbrechung des Börſenver⸗ kehrs gegenüberſtanden. Die Stimmung war aber wei⸗ terhin freundlich, und die Umſatztätigkeit weiter re⸗ latin lebhaft. Montanwerte waren eher etwas angeboten undd gaben bis zu 4 v. H. nach. Dagegen blieben Schiff⸗ kleine Beſſerungen. Vorübergehend lagen dann die Kurſe allgemein etwas nic riger, ſpäter zogen ſie aber wieder leicht an. Am Renten markte waren Reichsſchuldbuchforderungen nicht voll behauptet, Deutſche Anleihen gehalten, Schutz⸗ gebiete etwas lebhafter und ca. s v. H. gebeſſert. Gelod⸗ pfandbriefe lagen vereinzelt ½ v. H. höher. Die mittags ſchwächeren Kommunal⸗ Obligationen der Frankfurter In⸗ ſtitute waren um 7—1 v. H. erholt. Liqubdationspfand⸗ briefe blieben gut behauptet. Späte Reich huchfor⸗ derungen gaben vorübergehend bis auf 85,50 v. H: nach, ſchloſſen aber wieder mit 8876. Am Aktienmarkte plieben beſonders JG. Farben und Schiffahrtswerte beachtet. hofff auf Belebung der Ausfuhrmöglichkeiten nach wie vor eine der Hauptauf⸗ gaben der nationalen Wirtſchaftspolitik darſtellen, da die Beſchäftigungs möglichkeit für Millionen Arbeiter und da⸗ mit auch ihre Kaufkraft für landwirtſchaftliche Produkte weitgehend von dem Export abhängen. Gegenüber ein⸗ ſeitigen Intereſſenſtandpunkten wird es Aufgabe der natlo⸗ nalen Wirtſchaftspolitik ſein müſſen, ſowohl den Binnen⸗ markt als auch den Export zu pflegen und einen geſunden Ausgleich zwiſchen den Erforderniſſen des Agrarſchutzes und den Bedürfniſſen der Exportinduſtrien herbeizuführen. Das Ergebnis der diesjährigen Tech⸗ jahrtswerte beachtet und zogen erneut 5 v. H. an. Auch JG. Farben und einige andere Papiere erzielten noch Monate. Würifembergische Girozenirale Siufigari (Stuttgart, 20. März.(Eig. Del.) Nach dem Geſchifts⸗ bericht für 1932 ſind die Geſamtein lagen der würt⸗ tembergiſchen Sparkaſſen im abgelaufenen Geſchäftsjahr um annähernd 28 Mill. zurſckgegan gen. Am 81. landsmarktes. Neben der B Dezember 1992 waren zuſammen 817 Darlehen im Geſamt⸗ Bereits in mehreren Monaksberichten haben wir darauf hingewieſen, daß die wichtigſte Voraus ſetzung für eine Beſſerung der Wirtſchaftslage die Stabiliſtierung der poli⸗ tiſchen Verhältniſſe ſein werde. Nachdem durch die nationale Regierung nun endlich dieſes Ziel erreicht iſt, erwartet die Maſchineninduſtrie daher eine Belebung des Inlanbsabſatzes wird aber die Erhaltung und Förderung niſchen Meſſe in Leipzig kann als verhältnismäßig recht befriedigend bezeichnet werden. Wenn auch im Hinblick auf das Zuſammenfallen der Eröffnung der Meſſe mit der Reichstagswahl der Beſuch am erſten Tage ſchwach einſetzte, hat ſich erfreulicherweiſe im Laufe der Meſſewoche eine ſtarke Belebung des Meſſegeſchäftes ge⸗ zeigt. Bei einzelnen Maſchinengruppen konnten nennens⸗ werte Abſchlüſſe, vornehmlich mit ausländiſchen Käufern, getätigt werden. In⸗ eſſerung der Lage des Stati besonderer Anzeige Heute nacht entschlief sanft nach langem, schweren Leiden mein lieber Mann, unser guter Vater und Großvater, Schwiegersohn und Schwager Präsideni Dr. Friedrich von Engelberg f Kammerherr welland Sr. K. H. des Großherzogs von Baden Niſier höchsfer Orden Baden-Baden, Karlsruhe, Wiesbaden, Mannheim, den 19. März 1933 Im Namen der Hinterbliebenen: Lina v. Engelberg geb. Dydterhof Dr. Friedrich v. Engelberg Alexander v. Engelberg und Frau Hedwig geb. Hirsch- Holm Of Mohr und 6 Enkelkinder Die Beisetzung fand in aller Stille statt Mein geliebter Mann, mein guter Vater, unser lieber Schwager und Onkel Dr jur. Marl Mautsdlaler Landgerichisrai wurde heute im Alter von 38 Jahren von schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Emma Mutschler geb. Bollschweiler Dr. med. Hans-Heinz Muischler Familie Brauereibesiizer August Muisdaler Welnversſeigerungen in Deidesb J. Deidesheim, 21. März. Gef t Weingut Moßbacherhof Weingutsbeſitzer! Forſt eine gut gerung. Der Verſteigerungsverlauf m ſtandes, daß 11 Nummern wegen Nichterr zurückgenommen wurden, als ſehr gu werden. Für die feineren Mittelhaardter S ſtand größeres Intereſſe, ſo daß auch eine 8 Trocken beerenausleſemit 12/ bewe Ausgeboten wurden von nur eigenem Was türrein] 9600 Liter 1931er, 2400 Liter 1 1992er Faßweine, 2200 Flaſchen 1928er, 1300 f 4000 Flaſchen 1929er, 4000 Flaſchen 1931er, 1928er und 200 Flaſchen 1920er Natur⸗Flaſchenweine. Im einzelnen koſteten die 1000 Liter bzw. die 1981er Weißweineim Faß: Forſter Stift 700, F. Schnepfenflug 700; F. Walshöhle 780; Deidesheim Herrgottsacker 820; F. Sechsmorgen 850(zurück), 0 D. Erdner 900; F. Muſenhang 950; F. Langenböhl Ries 1110 F. Pechſtein Riesl. 1110(zurück); F. Fleckinger 1300. 1980er Weißweine im Faß: F. Muſenhang 7707 D. Herrgottsacker 810; F. Langenböhl 1020 4. 1982 e Weiß weine im Faß: F. Stift 690; D. 700, F. Muſenhang 950; F. Stift Gewürztrar 6 rück); F. Langenböhl 1400; F. Pechſtein Riesl. 1500(zur.); Herrgo F. Fleckinger Riesling 1900 4. 1928er Flaſchen⸗ weine: F. Muſenhang 1,0; F. Ziegler Riesl. 1,30 (zur.); F. Ungeheuer Riesl. 2; F. Stift Gewürztran 2 1(zur.) 193ber Flaſchen weine: D. Grain 1,80 zur.]; F. Stift Gewürztraminer 2; F. Ungeheuer Riesl. Ausl. 3 4. 1999er Flaſchen weine: F. Muſen⸗ hang 1,50; F. Langböhl Riesl. 1,60(zur); F. Pechſtein Riesl. 2,20; D. Grain Riesl. 2,40; F. Ziegler Riesl. 2,20 Gur.); F. Ungeheuer Riesl. Ausl. 3 J. 1981er Fla⸗ ſchen weine: F. Stift 1,20(zur.): F. Se 51 (äur.); D. Herrgottsacker 1,50; F. Stift G 2,40 F. Pechſtein Riesl. 2,20; F. Fleckinger Riesl. 2 F. Jeſuitengarten Riesl. Beerenausl. 6,10. 1 er F. Ungeheuer Rbesl. Beerenausl. 7 1, 190er F. Fleckinger Riesl. Trockenbeerenausl. 12 l. Der Ruhrkohlenabsaßß im Februar Nach den Feſtſtellungen des Rheintſch⸗Weſtſällſchen Koh⸗ len⸗Syndikats belief ſich der Geſamtumſatz(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) im Monat Februar auf 5 958 813 To. gegen 6 882 543 To. im Jan. bzw. auf 248 076 (250 296) Tos arbeitstäglich. Im arbeitstäglichen Geſamt⸗ abfatz iſt mithin gegen den Vormonat eine Abnahme um 0,89 v.., gegen den Februar 1992 aber eine Steigerung um 6,72 v. H. zu verzeichnen. Von dem Geſamtabſatz kamen auf die Verkaufsbeteilt⸗ gung in Anrechnung 43804 344(Januar 4551 697) To.; da⸗ von gingen 2 252 405(2 524 317) To. ins unbeſtrittene und 2 051 099(2 027 880] To. ins beſtrittene Gebiet. Im Werks⸗ ſelbſtverbrauch(auf die Verbrauchsbeteiltgung in Anxrech⸗ nung kommend] wurden 982 869(1 103 926) To. und im Ze⸗ chenſelbſtverbrauch 621 952(672 694) To. abgeſetzt. Berliner Roggen⸗Börſenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſenroggenpreis für 1000 Kg. betrug in der Woche vom 27..—4. 3. 1939 ab märkiſcher Station 154.5. * Ermäßigung der Newyorker Wechſelankaufsrate. Die Newyorker Bundes⸗Reſervebank hat am Freitag ihre Wech⸗ ſelankaufsrate für Fälligkeiten bis zu 90 Tagen von 35 auf 4 v. H. herabgeſetzt. Stall Karien Allen Verwandten, Freunden, shem. Kollegen und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber, treusorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herr Monrad Meng Pol.-Rai a.., Riſfer hoher Orden am 19. März 1933, um/ Unr nachmittags, im Alter von fast 78 Jahren plötzlich sanft entschlafen ist, Mannheim(0 5. 1c). Auerbach(Bergstraße), Niünchen, Neuenstadt a. Kocher, Los Angeles U. S. A,, San Francisco U. S. A. Die frauernden Hinferbllebenen Die Beisetzung findet am Donnerstag, den 28. März 1983, nachmittags Uhr in Mannheim, von der Friedhofkapelle aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen. Warum leiden Sie denn an Hühner⸗ augen, die beißen, brennen und ſtechend Oder an Füßen, die von Ueberanſtrengung wund ſind, brennen und ſchmerzen. Es iſt doch ſo einfach, all dieſe Uebel loszu⸗ 2202 Trauerkleidung Trauerhüte— Trauersechleler erholten Sle bel Anruf Nr. 27851 sofoſt füt jede Fflgur in allen prelsſagen zur Auswahl hat die Hausfrau, wenn ſie Zurück Ffauenafzt Dr. Kattermann 08 Waldparkdamm 5 Falsche Zähne 2 Können nicht lallen od wackeln „Dentollx“, ein neues antiseptisches ünd verbesserte: Fulver, einfach auf die Platte gestreut, nält das Gebit unbedingt test ung desquem den ganzen Tag. Kein un- angenehmer Gesahm Ble fühlen sich sicher und be- naglioh.„Dentollx“ deseltigt auch übfen Mundgeruch. Versuchen Sie es noeh beute. Ereis pro Streudose nur 1.— Mk. E. Hligers& Co., NiederlahnsteinfR ge. eimmt erhältlich. Drogerie A. Gossmann, Marktplatz 11 5 175 u. Ludwig& Schütthelm, O. 4, 3 u. Frledrichs- platz 19. empfohlen werden kann. geſundes Blut. i Karl N Zu, 4 äugerst Mannheim(Hebelstr. 19), den 20. März 1933 Von Beileidsbesuchen bitten wir absehen zu wollen. Die Einàscherung findet in aller Stille statt. ZWängsversteigerung Mittwoch, 22. März 1933, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal. Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege 7 875 Pefer Speidel Elie elle gebb. Pfeiffer öffentlich verſteigern: J 8 1 1 5 1 2 5 m⸗ Verrmehalfe ee fahrrad. 5 1 NMerwiheirri, 21. Mrz 10858. 5041s e„ 83. C 2 Gerichtsvollzieher. „ F Nopfschmer zen Brot, Gemüſe uſw. auch„Köſtritzer Schwarzbier“ im Korbe hat. Für ſich, den Gatten und die Kinder hält ſie damit einen Kräftigungstrunk bereit, der gerade heutzutage nicht genug* Köſtritzer Schwarzbier iſt mehr als ein wohl⸗ ſchmeckendes Getränk, es iſt ein wert⸗ volles Nahrungsmittel und ſchafft Kbſtritzer Schwarzbier iſt in den meiſten Lebens mittelgeſchäften erhältlich.— Generalvertrieb: öhler, Seckenheimerſtr. 27, FJernſpr, 481 66. annannunaunnaungamangndauagnunnamnaaannmun Jun uhren- Beste SKe N billigen Preisen Peter Betz inh. L. 11 gegenüber R 2. 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Seit dem letzten Freitag werden, wie aus Pontreſina gemeldet wird, drei deutſche Touriſten, zwei Damen und ein Herr, die eine Tour auf den Pis Bernina unternehmen woll⸗ ten, vermißt. Sie wurden zuletzt im Aufſtieg des ſüdlichen Grates von einer Führerpartie, die eben⸗ falls im Aufſtieg begriffen war, geſehen. Letztere kehrte aber wegen ſtarken Sturmes zurück. Seither fehlt jede Spur von den drei Touriſten. Am Mon⸗ tag vormittag ging eine Rettungskolonne ab, ſie mußte jedoch wegen ſtarker Lawinengefahr umkehren. Eine zweite Rettungskolonne verſuchte am Abend den Aufſtieg nach der Bopalhütte zu bewerkſtelligen, um am Dienstag früh den weiteren Aufſtieg anzu⸗ treten. Am Montag früh hat der deutſche Flieger Udet, der gegenwärtig zu Filmaufnahmen in Engadin weilt, drei Erkundungsflüge unternommen, konnte aber wegen ſtarken Nebels und Bhen nichts ausrichten. Bei den Vermißten handelt es ſich um einen Hel⸗ mut Birkenſtock, Sportlehrer an der Univerſität Freiburg, ein Fräulein Wörne und ein Fräulein Bethol, alle aus Freiburg. Sie ſtehen im Alter von etwa 25 Jahren. Die Vermißten hielten ſich als Winterſportgäſte im Roſeggtal auf. Oekonomiegebäude eingeäſchert * Sumpfohren(Amt Donaueſchingen), 20. März. In der Nacht zum Sonntag brannte das der Witwe Otto Maier gehörende Oekonomiegebäude nebſt Schopf des Gaſthauſes„Zum Hirſchen“ und der Tanzſaal der Wirtſchaft nieder. Es wird Brand⸗ ſtiftung angenommen. Die Autoſpritze von Donau⸗ eſchingen und die Löſchmannſchaft von Sumpfohren verhinderten eine weitere Ausdehnung des Bran⸗ des. Der Geſamtwert des Gebäudes beträgt 22 700 Mark. Die Fahrniſſe ſind verſichert. * U Schwetzingen, 21. März. Am heutigen Diens⸗ kag begeht Herr Wilh. Spielmeyer mit ſeiner Ehefrau Paula geb. Lampert das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit. Herr Spielmeyer war lange Jahre Prokuriſt im Süddeutſchen Kabelwerk. Ii Weinheim, 20. März. Unter dem Vorſitz von Landwirt Martin Bitzel⸗Großſachſen hielt am geſtrigen Sonntag nachmittag der Landwirtſchaftliche Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbauverein in den„Vier Jah⸗ resgeiten“ eine Verſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Anweſend waren die Herren Landrat Dr. Pfaff, Bürgermeiſter Dr. Meiſer, Land⸗ bundpräſtdent Mayer⸗Großſachſen, Landwirtſchafts⸗ rat Brucker ⸗Heidelberg u. a. m. Nach einleitender Begrüßung des Vorſttzenden hielt Obſtbaurat Bla⸗ ſer⸗Karlsruhe einen Vortrag über neuzeitliche Ab⸗ ſatzorganiſation. Darauf ſprach Obſtbauoberinſpektor Martin⸗Ladenburg über Schädlingsbekämpfung im Obſt⸗ und Weinbau. Beide Vorträge wurden mit großem Beifall aufgenommen. Die Verſammlung be⸗ ſchloß einen Studien ausflug in das rhein⸗ heſſiſche Obſt⸗ und Weinbaugebiet. * Malſch(Amt Wiesloch), 21. März. Im Alter von 72 Jahren iſt hier Altbürgermeiſter Engelberth Klett geſtorben. 40 Jahre lang hat er der Gemeinde ſeine Kraft gewidmet. Zuerſt Polizeidtener wurde er 1918 Ratſchreiber und 1919 Bürgermeiſter, welchen Poſten er bis 1927 verſah, bis ihn eine Krankheit zum Rückzug zwang. Karlsruhe, 21. März. Auf der Karlsruher Landſtraße wurde ein Radfahrer von einem Laſtkraftwagen überfahren. Der Radfahrer erlitt einen Schädelbruch, einen Bruch des linken Unterſchenkels ſowie Prellungen am ganzen Körper und ſchwebt in höchſter Lebensgefahr. * Bräunlingen(Amt Donaueſchingen), 20. März. Ueber 400 Perſonen und Familien erhielten die⸗ ſer Tage die Nachricht, daß hre alten Spargut⸗ haben von der hieſigen Kreditkaſſe aufgewertet werden. Ab 1. April gelangen demnächſt 28 000 Mk. zur Auszahlung. 28 R O M AN VON HANS RICHTER Oopytlght 1082 by Audust Soherl G. m. b.., Berli f 16 „Und wann ſoll das geſchehen?“ „Heute— morgen— ſobald ich ſeine Unterlagen haben kann. Die Rückfragen werden natürlich einige Tage dauern.“ „Damit wirſt du mich von meinen Plänen nicht abbringen!“ „Das will ich auch nicht. Nur ſicherſtellen will ich dich. Und dich vor Enttäuſchungen bewahren.“ Mehr kann Etta im Augenblick nicht erreichen. XIV. Um die Mittagszeit herum liegen die Boote der Wildwaſſerfahrer ſicher auf einer Geröllbank der unteren Ach. Bis auf eins ſind ſie unbeſchädigt, nämlich bis auf den Einer, den Toni gefahren hat. Der Vorgang wird noch des längeren und brei⸗ teren beſprochen. An ſich war er ſo: Die untere Ach bleibt keine hundert Meter ſo harmlos, wie ſie ſich im Anfang gebärdet. Dann treten von rechts und links Felswände heran, engen das Bett ein, und ſofort beginnt das Waſſer zu ſchießen. Für Wildwaſſer⸗ fahrer noch gar nichts; deshalb kann Ole ſich auch ruhig umſehen. Alles in Ordnung: Giſela folgt ihm mit etwa zwanzig Metern, ſchlägt ein paar Mal mächtig hinein, wo es nötig iſt, iſt ſonſt aber die Ruhe ſelbſt. Sie iſt ruhiger als die Toni, die natürlich wieder Unſug machen muß. Der Gegenſatz der zwei Mädel reizt Ole noch zu öfterem Umſchauen und trägt ihm einen Warnruf Giſelas ein, als er dabei faſt auf einen dicken Brok⸗ ken, der ſich unverſchämt breit mitten in den Fluß gelegt hat, läuft. Die Boote der beiden ſind gleich; beide fahren den blauen, wendigen, ſchmalen Sport⸗ einer mit dem gelben Deck vom Typ ſeines eigenen Bootes. Beide haben die Spritzdecken eingehängt und ſehen in ihren blauen Badeauzügen nur mit dem Oberkörper heraus. Aber der blonde, herbe, feinge⸗ ſchnittene Kopf Giſelas ſteht in kraſſem Gegenſatz zu r, koboldartiger Lebendigkeit. Denkt Feier der nationalen Erhebung Eine vaterländiſche Kundgebung in Schwetzingen— Fackelzug zum Schloß G Schwetzingen, 21. März. Die Stadtverwaltung Schwetzingen hatte die Bürgerſchaft am vorgeſtrigen Sonntag zu einer Feier der nationalen Er⸗ bebung aufgerufen. Mittags fand auf dem Schloff⸗ platze ein Standkonzert der Stadtkapelle ſtatt. Abends veranſtaltete die nationale Bevölkeruig Schwetzingens einen impoſanten Fackelzug. An der Spitze des Zuges ritt eine Abteilung der Refter⸗ vereine Oftersheim und Plankſtadt. Daran ſchloſſen ſich die Polizei⸗ und Gendarmeriebeamten, die SA⸗ und SS⸗Formationen aus Schwetzingen, Oftersheim und Plankſtadt, eine größere Stahlhelmabbeilung, Feuerwehr und Sanitätskolonne, die militäriſchen Vereine, der Turnverein, verſchiedene Jugendorgani⸗ ſationen, Schulkinder und die Bürgerſchaft. Mit dem„Nieberländiſchen Dankgebet“ wurde die Feier, nachdem der Fackelzug auf dem Schloßplatze angelangt war, eröffnet. Dann hielt Bürgermeiſter Dr. Trautmann eine Anſprache, die mit einem Hurra auf Reichspräſident von Hindenburg und auf Reichskanzler Hitler ausklang. Die rieſige Men⸗ ſchenmenge ſtimmte begeiſtert ein und ſang nun die 1. und 3. Strophe des Deutſchlandliedes. Während des Geſanges der Nationalhymne waren Schloß und Ne⸗ bengebäude magiſch beleuchtet. Hierauf ſprach Pros Ganter aus Heidelberg über die Bedeutung der nationalen Erhebung Mit einem von dem Sa. Führer Gimbel⸗Schwetzingen ausgebrachten„Sieg⸗ Heil“ auf Hindenburg, Hitler und das nationale Deutſchland war die Kundgebung beendet. Im Zeichen der Heimatpflege Einweihung des Linſenbühlbrunnens in Schriesheim J. Schriesheim, 20. März. Schriesheim, der wald⸗ und weinreiche Luftkurort an der ſonnigen Berg⸗ ſtraße, iſt um eine Sehenswürdigkeit, den Linſen⸗ bühlbrunnen, reicher geworden. Verkehrs ver⸗ ein und Odenwaldklub haben in vorbildlich kameradſchaftlicher Zuſammenarbeit den Ueberlauf der Oelbergquelle, die die Strahlenburg mit Waſſer verſorgt, am ſchönen Waldweg Strahlenburg⸗Lud⸗ wigstal gefaßt und einen hübſchen Brunnen errich⸗ tet. Bildhauer Bahnmüller hat im Verein mit Herrn Greve ſeine Aufgabe geſchickt gelöſt. In An⸗ paſſung an die waldige Berglehne ſprudelt munter der friſche Quell aus moſigem Naturſtein. Am geſtrigen Sonntag nachmittag fand unter zahlreicher Teilnahme von Freunden des Schriesheimer Wal⸗ des die ſchlichte Einweihung ſtatt. Der Vor⸗ ſtand des Verkehrsvereins, Kaufmann Jakob Näher, übergab mit einer kurzen Anſprache den Brunnen der Gemeinde und dankte allen, die zu dem Werk beigetragen haben. Der kommiſſariſche Bürgermeiſter, Gemeinderat Fritz Urban, nahm den Brunnen in den Schutz der Gemeinde. Sinnige Gedichte und hübſche Lieder des Jungodenwaldklubs unter Leitung ihres Vorſtandes, Hauptlehrer Hans Schuhmann, verliehen der weihevollen Stunde einen würdigen Rahmen. Rechnerin unterſchlägt 32000 Mark Die Verfehlungen bei der land wirtſchaftlichen Ein und Verkaufsgenoſſenſchaſt 1 Plaukſtadt, 21. März. Hier ſand die außerordentliche Gene⸗ ralverſammlung der lanbwärtſchaft⸗ lichen ESin⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft ſtatt. Namens des Vorſtandes und Aufſichtsrates erbffnete der erſte Vorſitzende, Georg Jakob Zi m⸗ mermann die Verſammlung. Der Vorſitzende ſchilderte eingehend die Vorgänge der Unterſchla⸗ gung durch die Rechnerin der Genoſſenſchaft. 1931 wurde bereits die Genoſſenſchaft von den Lieferan⸗ ten auf Zahlung für erhaltene Waren gedrängt, doch wurde im Hinblick auf das der Rechnerin ent⸗ gegengebrachte übergroße Vertrauen deren geſchickten Verſchleierungen der Fehlbeträge blindlings Glau⸗ ben geſchenkt. 5 Die Mitglieder haben ihre Fälligkeiten reſtlos bezahlt; die Rechnerin hat die Gelder für ſich ver⸗ wendet und dazu ſich von den Mitgliedern Schuld⸗ anerkenntniſſe geben laſſen, um die Bilanz und Jah⸗ resrechnung ausgleichen zu können. Auch die Bi⸗ lanz für 1982 war ſchon fertiggeſtellt. Hier waren ebenfalls geſchickt die Verfehlungen verdeckt. Ins⸗ geſamt iſt die Genoſſenſchaft von der Rechnerin um 92 000 4 geſchädigt worden. Die Genoſſenſchaft hat ſich ſofort nach Feſtſtellung der Veruntreuungen ſämtliches Eigentum der Rechnerin geſichert. Landwirtſchaftsrat Dr. Schilling ⸗ Karlsruhe erläuterte nun die von der Verſammlung zu geneh⸗ migende Bilanz von 1932, die wohl mit einem buch⸗ mäßigen Reingewinn von 987/ abſchließt, da für die zu dieſem Zeitpunkt beſtehende Unterſchlagung entſprechende Vermögenswerte geſichert waren. Die Getioſſenſchaft muß noch einige Gläubiger von ſich aus befriedigen, ſo daß ſich der Schaden noch um einige Hundert Mark erhöhen dürfte. Zur Be⸗ „Grundſtücke, die einen Erlös von 7900/ bringen ſollen, eine Kautionsſicherheit von 5000 4, eine Sicherungshypothek von 1200, gepfändete Gegen⸗ ſtände und Mobiliar von 900, ſo daß alſo im günſtigſten Falle 14 400 4 realiſterbar ſind. Somit hätte die Genoſſenſchaft durch die Betrügerin noch einen Ausfall in Höhe von 17 663, die zu Laſten der einzelnen Mitglieder fallen. Damit iſt die anfängliche Befürchtung Wahrheit geworden, daß die einzelnen Mitglieder den größten Teil des Fehlbetrages decken müſſen. Zur Deckung des Verluſtes ſind lediglich 4236/ Reſervefonds vorhanden(Genoſſenſchaftseigentum) alſo Geld, das den Mitgliedern gehört. Es iſt bereits bei der Reichsgenoſſenſchaftshilfe ein Antrag auf Beihilfe geſtellt worden. Die einſetzende Ausſprache war außerordentlich erregt, g 5 8 Ehepaar wegen Hehlerei verurteilt * Frankenthal, 21. März. Das Schöffengericht Frankenthal verhandelte am Freitag gegen den ſchon erheblich vorbeſtraften 1895 geborenen Tagner Eugen Burre und deſſen 1903 geborene Ehefrau Marie Burre aus Frankenthal, die der Hehlerei beſchuldigt waren. Den Eheleuten war zur Laſt gelegt, beim Verkauf geſtohlener Fahrräder als Ver⸗ mittler aufgetreten zu ſein, die Ehefrau hatte außer⸗ dem für etwa 200/ Wäſche und Lebensmittel, die ebenfalls aus Diebſtählen herrührten, für nur zehn Mark angekauft. Dieſe Gegenſtände wurden ge⸗ legentlich einer Hausſuchung bei Verwandten ver⸗ ſteckt. Die Angeklagten beſtritten, gewußt zu haben, daß es ſich um Diebesware handle. Das Gericht ſchenkte dieſer Angabe keinen Glauben und ver⸗ urteilte Eugen Burre zu ſechs und ſeine Ehefrau zu friebigung ſind an Sicherheiten verwendbar die zwei Monaten Gefängnis. —— Aus der Pfalz Weitere Totſchläger gefunden * Frankenthal, 20. März. Der Polizeibericht meldet: Im weiteren Verlauf der Unterſuchungs⸗ aktion im Freien Turnerheim wurden mehrere ſchwere Totſchläger gefunden, die ſcheinbar eigens dazu hergeſtellt worden ſind, ſchon beim erſten Schlage tödlich zu wirken. Ein unbekannter aus⸗ wärtiger Kommuniſt griff einen Hilfspoliziſten auf offener Straße tätlich mit dem Meſſer an. Oberbürgermeiſter Leiling in Berlin * Speyer, 20. März. Oberbürgermeiſter Leiling iſt nach Berlin abgereiſt, um bei der Reichsregie⸗ rung mit Unterſtützung der NSDAP die beſchleu⸗ nigte Inangriffſnahme des Baues einer Rhein⸗ brücke in Speyer im Rahmen des Sofort⸗ programms zur Arbeitsbeſchaffung durchzuſetzen. Waffenbeſchlagnahme * Edenkoben, 20. März. Hier wurden von der Polizei und Hilfspolizei mehrere Browning und Revolver beſchlagnahmt. Im Büro des Stadt⸗ baumeiſters im Stadthaus fand man bei einer Durchſuchung ein gser Gewehr, das beſchlagnahmt wurde.. Glück im Unglück * Mittelbexbach, 20. März. Glück im Unglück hatte das ſechsjährige Töchterchen des Bergmanns K. Das Kind, das in den letzten Jahren ſein Gehör voll⸗ 4 ſtändig verloren, geriet beim Ueberqueren der Straße unter einen Lieferwagen und wurde außer anderen Verletzungen mit einem ſchweren Schä⸗ delbruch in das Krankenhaus eingeliefert. Dort hat ſich ſein Zuſtand nicht nur gebeſſert, es hat auch wieder das Gehör erlaugt und wird nun auch ſprechen lernen. Volksbankprozeß vertagt * Darmſtadt, 20. März. Im Darmſtädter Vol ers, bankprozeß verkündete am Samstag vormittag der Vorſtitzende Landgerichtsdirektor Meyer, daß er zu ſeinem Bedauern gezwungen ſei, die Verhand⸗ lung auf Dienstag, 21. März, zu vertagen, da Land⸗ gerichtsrat Gilmer ihm mitgeteilt habe, daß er körperlich und ſeeliſch nicht in der Lage ſei, an der Sitzung teilzunehmen. Im Anſchluß daran verlas er das Schreiben des Landgerichtsrats Gilmer, aus dem hervorgeht, daß dieſer in der Nacht auf Sams⸗ tag gegen 2 Uhr von Männern in SA⸗Uniform mit* Binden der Hilfspolizei aus ſeiner Wohnung hinaus 4 1 in die Nähe des Friedhofs gebracht worden ſei, wo man ihn mit Gummiknüppeln mißhandelt habe. 2* Dabei habe man ihm auch einen Fußtritt verſetzt. ſchäfts! Auf Anfrage bei der SA⸗Untergruppenführung 5 wird der Gaupreſſeſtelle der NSDAP mitgeteilt, daß 55 81 wahrſcheinlich nicht SA⸗Leute den Ueberfall auf Land⸗ ert gerichtsrat Gilmer verübt haben, ſondern, wie das n in der letzten Zeit häufig feſtgeſtellt wurde, in SA⸗ in ein Uniform verkleidete Provokateure. Auf! Deut alle Fälle ſteht feſt, daß es ſich nicht um Darmſtädter Bort SA⸗Leute handelt.. Sauaſt Wiederaufbau des Schloſſes Amorbach ann * Amorbach, 20. März. In dieſen Tagen wurde 1 känigen mit dem Wiederaufbau des im Herbſt abgebrannten e Mittelbaues des Schloſſes begonnen. Bei 5 dieſen Arbeiten findet wieder eine größere Anzahl Al Arbeiter Verdienſt und Brot. 5 G. FFFFPPFFTPTPTPPPCCCCVVCCTeT——......... 2 Ber ö Woonta Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt ⸗ Handelsteil; K. Ehmer n Dr. St. Kayſer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und ermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen man bei der einen an eine Gemme, ſo muß man ſich bei der anderen ein Medaillon vorſtellen. Bei Giſela iſt alles hart, kühl, verſchloſſen, bei Toni offen und lebendig. Giſela trägt ihr Blondhaar zurückgekämmt im Männerſchnitt, Toni einen dunklen Wuſchelkopf. Die Kappen haben ſie beide verſchmäht. Auch Ole iſt barhäuptig; nur der Maler trägt ſei⸗ nen Zerknautſchten.„Wegen der Schwälle“, erklärt er bei der Abfahrt. Es iſt nämlich alter Brauch bei ihm, jedem einigermaßen annehmbaren Schwall ſeine Achtung durch kurzes Lüften des Zerknautſchten zu bezeigen. Und wenn es dann und wann mit der Zeit dazu auch knapp wird, zuletzt reicht ſie immer noch. Juſtus Wendland iſt wegen dieſer Marvtte ſchon oft in Gefahr gekommen, zu kentern.„Es hat aber meiſt noch gut gegangen“, ſagt er. In den erſten Schwall geht Oles Boot mit ſchar⸗ fer Fahrt hinein, taucht mit dem Steven unter, ſpielt Unterſeeboot, will ſich einen Augenblick quer legen, wird aber ſofort wieder in die Richtung gezwungen und ſchießt darüber hinweg. Weil das Waſſer hinterher ruhiger wird, kann Ole die Durchfahrt Giſelas beobachten. Es ſieht aus, als ſpiele ſie mit dem Waſſer, ſo leicht, ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich paſſiert ihr Boot die Stelle. Dicht neben ihm bremſt ſie.„Bravo!“ ruft er. Dann folgt die Toni, die ſich, wie man ſo ſagt, durchlügt. Und dann Juſtus Wendland, der in ſei⸗ nem Zweier gewaltige Arbeit zu leiſten hat und mächtig ſchimpft. „Weiter!“ Schwall auf Schwall. Enge— weite, ruhige Bahn.. Kurven, Windungen hin und her zwiſchen Felsblöcken. Und endlich die Blümlisſchlucht, die das Vorſpiel zur Mvosberger Hölle iſt, welche letz⸗ tere heute aber nicht auf dem Programm ſteht. Das iſt ſo: Die Blümlisſchlucht iſt an die tauſend Meter lang, und ſie läßt dem Faltbootfahrer mit ihrer ununterbrochenen Folge von Schwällen, Stufen, Strudeln und Felshinderniſſen keinen Augenblick Ruhe. Wenn ſie zu Ende iſt, folgt der ſcharfe Knick, hinter ihm die Geröllbank, die Ole zum Endziel der Fahrt beſtimmt hat, und gleich dahinter beginnt die Moosberger Hölle mit ihrem Vorhof, dem Thurgauer Ofen. Ole hat ſeine Mannſchaft noch einmal vorher ver⸗ ammelt und vermahnt. Giſela iſt nicht viel zu ſagen; Toni ſoll ihr Temperament uſn des Himmels willen bändigen; und der„ Wolgaſchiffer“ Juſtus(ſo nennt er ſich ſelber) wird ob der Arche getröſtet, und gleich dem Hauptmann Schweppermann, dieſem brapſten Soldaten aller Zeiten, werden ihm für das Mittag⸗ eſſen zwei Eier verſprochen. Dann geht es los. Kurz hintereinander ſchießen die Boote davon; helle Freudenſchreie verſuchen, den Lärm zu übertönen. Man ſpürt ſeine Muskeln, man fühlt ſein Blut, man iſt jung, man iſt ſtark, und gleich dem Urmenſchen kann man mit dem Urelement kämpfen. So mögen in vergangenen Zeiten wilde Leute, auf Einbäumen oder auf Stämmen reitend, dahergekommen ſein. Der Toni genügt das nicht. Es geht gut: Einmal iſt ſie pudelnaß, einmal ſchlägt ihr ein Schwall in den vorwitzig aufgeriſſenen Mund. Sie kann nicht an⸗ ders, ſie muß aus vollem Halſe ſingen. Und es hält ſie nicht: Sie muß den Verſuch machen, mit ihrem Boyt an die Spitze zu kommen. Das Rennfieber hat ſie gepackt, und dafür hat man eben ſein italieniſches Blut in den Adern: Wenn es ſo weit iſt, dann gibt es kein Halten, dann muß man eben—— Eigentlich macht ſie ihre Sache gar nicht ſchlecht. Nur mit einem hat ſie nicht gerechnet: mit der Rück⸗ welle von der Wand, auf die ſie gerade zuhalten. Giſela ſieht das Boot hart an ſich vorbeiſchießen; die Paddel der anderen ſchlägt an die ihre und bringt ſte faſt aus der Bahn, aber ſchon iſt die Toni vorbei und ſchießt auf die Felswand zu.„Harter Schlag links!“ will Giſela ſchreien... Da iſt es ſchon zu ſpät: Das Bopt der Toni ſteigt, wie ein Wal, dem der Sägefiſch an den Speck will, ſteil in die Höhe, überſchlägt ſich und treibt kieloben weiter. Es iſt nicht mehr weit bis zu dem Thurgauer Ofen, und wenn der das Boot und das wehrloſe Mädel gepackt hat, dann iſt es aus. d ö Ein Schrei macht Ole auf die Gefahr aufmerkſam. „Das Boot—!“ Dann bremſt Giſela mit der Paddel, die ſich biegt und beinah brechen will, und ſucht das Waſſer ab. Dort drüben taucht ein Arm auf, ein Kopf Sofort iſt ihr Boot neben ihm. Gelingt das erſtemal nicht; dafür aber beim zwei⸗ ten Verſuch. Kurz vor der Bank hat Ole den trei⸗ henden Einer, noch ehe er abſacken kann, gefaßt, ſchiebt ihn heran und hilft dann Giſelas Boot und die atem⸗ los japſende Toni bergen.. „Jeſſas! Na, ſo was!“ ſagt die. Dann verdreht ſie die Augen und fällt in Ohnmacht. 1 g g W 8 f. erſtk 2 8.— 5 liche Mitteil: J. de ric fi e eee 9 5 11. Mae Mudere geſ ue Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, ke 1,—8 unter Für unverlangte Beiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückvorie 1 die Ge —̃̃—U— 5 Ehrlich 5 7 5 Geſchäftliche Mitteilungen Mä de * 30 jähriges Geſchäfts⸗Jubiläum der Firma Betty Vogel. ꝙdofort Das bekannte Spezialkorſetthaus Betty Vogel, welches 1 Eruſt auch in unſerer Stadt eine gut geleitete Filiale unter⸗ Gaſtha hält, begeht in dieſem Monat das 80 jährige Ge⸗ Fried ſchäfts jubiläum. B68 J E Juſtus Wendland hat ſeine Arche mit Mühe auch 1 Gewiſs noch herangebracht, kniet nun neben dem Häufchen inder Unglück und macht Wiederbelebungsbewegungen. 2 J. Nicht gerade zart, dafür aber erfolgreich. Als Tonk ſich zu das überflüſſige Waſſer von ſich gegeben hat und wie⸗ bet 1 5 der zu ſich kommt, hält er ihr eine Strafpredigtz XE. „Verſaufen hätt' man dich ſollen laſſen, du Krott! Volontär Schwimmen hätt' man dich ſollen laſſen, bis in den Ofen nein!“ Sie hört ihm kleinlaut zu und freut ſich doch; denn ſie kennt ſeine Art: So muß er nun einmal die un⸗ geheure Erregung, die ihn gepackt hat, abreagteren Als er ſie bei den Ohren nehmen will, ſpringt ſie auf, gibt ihm einen Kuß und fällt dann Giſela um den Hals.„Du haſt mich gerettet!“ Sie ſchluchzt und lacht durcheinander.„Und das war kreuzbrav von dir! So was vergißt die Toni net! Du darfſt mich beim Ohrwaſchel nehmen, wann's du willſt! Aber der da— der hat kein Recht dazu!“ 1 „So? Und wie ſteht es mit der Würde von der Fa⸗ milie?“ grollt Juſtus.. 5 „Hat ſich was: Familie. Geh her! Bau den Ofen auf! Wir haben Hunger.“ Ole hat die Vorräte weiſe verteilt: Sein Boot hat die Thermosflaſchen mitgebracht; das Eßbare hat. Wendland gehütet; dazu kommt noch dies und das 4 von Giſela. Verloren iſt alſo nichts. 3 ür, fl Und nun liegen ſie, nachdem ſie ſatt ſind, neben 1309., dem Oefchen, das der Maler aus Steinen als Wind⸗ kochen ſchutz kunſtgerecht aufgebaut hat, in der Sonne hören lie der Ach zu und braten. 5 an die Die Toni kann ſich immer noch nicht beruhigen. Nödchen „Fein haſt das gemacht, Giſela, das mit dem Boot! Haush. Uje, hab' ich Waſſer ſchlucken müſſen! Nachher auch lawgt. noch, als ich hinter deinem Boot gekrault bin 1 „Wieſo duzt du die Giſela eigentlich?“ will der Ent. K Maler wiſſen. 5 a. 5 Geſchäf „Wenn eins ſo auf Kamerad mit dem andern kom⸗ bat II men is wie wir zwei, dann tut man das“, erklärt 1 Toni.„Hab' i net recht, Giſela?“ 8 Die nickt:„Natürlich haſt du recht, Toni.“ be „Und weißt: Auf die Jungen magſt ruhig auch du an die ſagen! Sind brave Kerle; ich kenne ſie.“. Ole ſieht Giſela zweifelnd an, und als die den Blick aushält und ihm leiſe zunickt, ſpringt er auf und ſchüttelt ihr die Hand.„Auf gute Kamerabf Giſela!“ „Auf gute Kameradſchaft, Ole!“ 8(Fortſetzung folgt) ling degie⸗ hleu⸗ ein⸗ fort⸗ n. t der und ſtadt⸗ einer Ant — hatte Das voll⸗ der zußer ch ä⸗ Dort auch auch I s⸗ tittag daß jand⸗ zand⸗ ß er der erlas aus ams⸗ mit nan 0 Dienstag, 21. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ 185 Nummer Oertliche und private Gelegen- heitsanzeigen je Zelle 20 Pi. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Offene Stellen Privat⸗Krankenkaſſe, welche außer den Aesgten auch Naturheilkundige zuläßt, ſucht fichtige Kreisvertreter. Sofort. Verdienſtmöglichkeit. Hohe Leiſtungs⸗⸗ zuſchüſſe. Nach Einarbeitung Uebertragung eines großen Bezirks und Dauerbeſchäftigung. Angebote unter D 0 3079 an Ala Haaſenſtein Vogler, Mannheim. V257 Dauerstellung erhalten wirklich arbeitsfreudige Herren bei altrenomierter Lebensverſicherung A. G. 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Sorgen Sie mit dafür, daß ein Blatt, das das Vertrauen aller verdient, auch das Vertrauen aller erhält! Mit jedem neuen Leser wachsen die Vorteile, die wir Abdreſſe in der Gesch. den Beziehen bieten können. 12. Seite Nummer 185 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Deen 2 ee. 8 5 eee r e 8 in Mannheimer krstauffünrung zeigen wir den pPhantastischsten aller abenteurer-Tontlime von dem unheimlichsten, aber auch zugleieh intelligentesten Hochstapler aller Zeiten mit Madg chrislians-Jwanpefzevid: Ellen Richler, Fritz Rampe, Alfred Abel, Hilde Hildebrand, Jul. Falkenstein, Ollg Gebauer u. a. 2 Dermwegenste 4 See ufid Schwindeleien, diè der rafſiniertestę alle, Hochstapler in Paris, Berlin, Brüssel, Davos, London, Monte Carlo beging Der ſchrecken der infernaljonalen pollel, vor dem sich um 1900 die ganze vornehme Welt fürchtete Wer war Hanolesch: Georges Manelescu, der genialste Hochstapler des XX. Jahrhunderts, wurde jahrelang von der internatio- nalen Polizei vergeblich gesucht. Der letzte große Aben- 2 teurer, dessen Leben wie ein Abenteurer-Film abrollte, 5 gilt heute noch als der König der 3 8 N Hanolescu und die Trauen Ein 8 Kapitel! Von unwiderstehlichem Charme eroberte er die Frauenherzen im Sturm, sodaß keine ihn verriet u. seine eigene Frau ihm über den Tod hinaus die Treue hielt. Eine ununterbrochene Kette von N Liebes-Abenteuern durchzieht das wildbewegte Leben 2 5 des Gentle man- Ver brechers, der als Uanolescn dex Fürst der Diebe berühmt 8 Seine faszinierende Ge- stalt steht im Mittelpunkt unseres heu- tigen spannenden Abenteurer-Tonfilmes. im lustigen Tonfilmteil: „Nord im Rohlenkelle““% Ene Eine heitere Kater-Komödie zweier Pantoffelhelden. Auf allen Plätzen bis 400 Ubr nur 70 Pig. Neueste FOA- Taunomenslan Anfangszeiten: 3m,.10, 720.40 Unr f Für Jugendliche nioht Aeelgnat. e Theater Mannheim Dienstag, den 21. März 1938 Vorstellung Nr. 243— Biete D Nr. 18 2 Sondermiete D Nr. 9 rrnkissem 7 MI un a von Barnhe lim verlängern oder: Das Soldatengidek Ein Lustspiel in fünf Aufzügen von G. E. Lessing Inszenierung: Richard Dornseiif Anfang 20.00 Uhr Ende nach 22.15 Uhr Personen: Major v. Tellheim, verabsch, Erwin Linder Minna von Barnhelm Elisabeth. Stieler Franziska, ihr Mädchen Annemarieschradiek 12 05 Bedienter des Majors Ernst Langheinz Bis Donnerstag? der wundervolle deutsche Heimatfilm: Grün Ist die Heide Nach Motiven von HERMANN LUVUNS aul, Werner, gew. Wacht- l Fin meister des Majors Hens Finohr groger Der Wirt. Offenbach Eine Dame in Trauer 8 ne e Erfolg Ein Feldlager arl Raddatr Riecaut de la Marliniere Willy Birzel.30.20.20 Uhr Bediente Gustl Römer-Hahn . a Piitz Walter alssbeimer Mixerverel Matzen Schlachtfest Nafurreine Weine Vorzügliche Küche 8 3, 73 e 31129 83, 7a 8802 i i A. Schlupp neuſe u. morgen Veange rung Anzug nach Mass aus besten Stoffen und Zutaten 78. 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