933 Ossene! 2⁴¹⁰ — . N AB 30269 555 EN NEN k U Une TEN „ 4 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 7 0 E Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. März 1933 144. Jahrgang— Nr. 36 Drei neue 8 g 29 2 Ein Amneſtiegeſetz— Schutz der nationalen Regierung— Viloͤung von Sondergerichten Die Vollmachten für den Kanzler Der Reichstag wird das Ermächtigungsgeſetz ſchon morgen beſchließen Der Zweck oͤer Veroroͤnungen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 22. März. Die Reichsregierung hat zwei Verordnungen be⸗ ſchloſſen, die dem Reichspräſidenten zur Unterſchrift vorgelegt werden. 1. Amneſtiegeſetz Die Reichsregierung iſt bei dieſem Geſetz von dem Geſichtspunkt ausgegangen, daß für Verſtöße der vergangenen Zeit, die aus beſtem Wollen für das Wohl des Reiches begangen worden ſind, auf eine ſtrafrechtliche Sühne verzichtet werden kann, in dem feſten Vertrauen, daß der Geiſt der Diſziplin, an dem der Reichskanzler am 12. März appelliert hat, die ſicherſte Grundlage für die Achtung vor den Geſetzen bildet. ee Strafen, die bei Inkrafttreten dieſer Verordnung als rechtskräftig erkannt und noch nicht verbüßt ſind, werden erlaſſen. Der Straferlaß erſtreckt ſich auf Nebenſtrafen und Sicherungsmaßnahmen, ſoweit ſie noch nicht vollſtreckt ſind, auf geſetzliche Nebenfolgen, auf rückſtändige Geldbußen, die an die Kaſſen des Reiches oder der Länder liefen und auf rückſtändige Koſten. Wenn auf Einziehung oder Un⸗ brauchbarmachung erkannt iſt, ſo behält es dabei ſein Bewenden. An hängige Verfahren wer⸗ den eingeſtellt, wenn die Tat nicht vor dem 21. März ds.., begangen iſt, neue Verfahren ein⸗ geleitet. Fällt nur ein Teil einer Geſamtſtrafe unter dieſe Amneſtie, ſo wird nur dieſer Teil erlaſſen. Die letzten Paragraphen dieſes Amneſtiegeſetzes enthal⸗ ten eine Reihe von Einzelvorſchriften. 2. Verordnung heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung der nationalen Erhebung Wer eine Uniform eines Verbandes, der hinter der Regierung der nationalen Erhebung ſteht, im Beſitz hat, ohne Mitglied des Verbandes oder ſonſt wie befugt zu ſein, wird mit Gefäng⸗ nis bis zwei Jahren beſtraft. Wer eine Uniform oder ein die Mitgliedſchaft keanzeichnendes Abzeichen eines Verbandes der im vorigen Abſatz bezeichneten Art, ohne Mitglied des Verbandes zu ſein, trägt, wird mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft. Wer eine ſtrafbare Handlung gegen Perſonen oder Sachen begeht oder androht und dabei, ohne Mit⸗ glied des Verbandes zu ſein, die Uniform oder ein die Mitgliedſchaft kennzeichnendes Abzeichen eines Verbandes der im 8 1 bezeichneten Art trägt oder mit ſich führt, wird mit Zu chthaus, bei mildern⸗ den Umſtänden mit Gefängnis nicht unter ſechs Mo⸗ naten beſtraft. Iſt die Tat in der Abſicht begangen, einen Auf⸗ ruhr oder in der Bevölkerung Angſt oder Schrecken zu erregen oder dem Deutſchen Reiche außenpolitiſche Schwierigkeiten zu bereiten, ſo iſt die Strafe Zucht⸗ haus nicht unter drei Jahren oder lebenslängliches Zuchthaus. In beſonders ſchweren Fällen kann auf Todesſtrafe erkannt werden. Nach dieſen Vor⸗ ſchriften kann ein Deutſcher auch dann verfolgt wer⸗ den, wenn er die Tat im Auslande begangen hat. Wer vorſätzlich eine unwahre oder gröblich entſtellte Behauptung tatſächlicher Art auf⸗ ſtellt oder verbreitet, die geeignet iſt, das Wohl des Reiches oder eines Landes oder das An⸗ ſehen der Reichsregierung oder einer Landesregierung oder der hinter dieſer Regierung ſtehenden Parteien oder Verbände ſchwer zu ſchädigen, wird, ſoweit nicht in anderen Vorſchriften eine ſchwerere Strafe angedroht iſt, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren, und wenn er die Behauptung öffentlich aufſtellt oder ver⸗ breitet, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten be⸗ traft. f 97 durch die Tat ein ſchwerer Schaden für das Reich oder ein Land entſtanden, ſo kann auf Zucht⸗ hausſtrafe erkannt werden. Wer die Tat grob⸗ fahrläſſig begeht, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft. Wer die Mitgliedſchaft eines Verbandes erſchlichen hat, gilt nicht als Mitglied des Verbandes im Sinne dieſer Verordnung. 3. Verordnung über die Bildung von 5 Sondergerichten Ferner wird die Reichsregierung eine Verord⸗ nung erlaſſen über die Bildung von Sonder⸗ gerichten. Im 8 1 wird beſtimmt, daß für den Bezirk eines jeden Oberlandesgerichtes ein Sonder⸗ gericht gebildet wird, daß dieſe Sondergerichte Ge⸗ ſind und daß die Landesjuſtizver⸗ richte des Landes f 0 der Sondergerichte beſtimmen. waltungen den Sitz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. März. In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß das Ermächtigungsgeſetz bereits in der Donnerstagſitzung des Reichstages verabſchiedet wird. Eine Verſchleppung der Schlußabſtimmung wäre nur dann zu erwarten, wenn die Sozialdemo⸗ kraten gegen die ſofortige Vornahme der dritten Leſung Einſpruch erheben würden. Dann müßte ein Zeitraum von 24 Stunden zwiſchengeſchaltet werden. An dieſe Möglichkeit aber glaubt man angeſichts der ganzen Stimmung in parlamentariſchen Kreiſen ſo gut wie überhaupt nicht. So iſt denn anzunehmen, daß das Ermüchtigungsgeſetz ſchon am Donnerstag Tatſache werden wird. Unentſchieden iſt freilich noch die Haltung des Zentrums. Die Zentrumsfraktion wird erſt heute ihre Entſcheidung treffen nach einem neuen Beſuch des Prälaten Kaas beim Reichskanzler. In parlamentariſchen Kreiſen iſt man ſich durchaus klar darüber, daß die Entſchei⸗ dung für das Zentrum überaus ſchwer iſt. Man zweifelt aber nicht daran, daß die Fraktion ihren Mitgliedern die Abſtimmung freigeben wird und daß damit die Zweidrittelmehrheit geſichert iſt, an der den Regierungsparteien und den ihnen befreun⸗ deten Gruppen ohnehin nur etwa 15 Stimmen fehlen. In der Fraktionsſitzung des Zentrums wurden, wie es heißt, ſchwere Bedenken namentlich gegen die Beſtimmungen des Geſetzes erhoben, die auch die Beſeitigung gewiſſer verfaſſungs⸗ mäßiger Kautelen, wie ſie die Unabſetzbarkeit der Richter und die Grundrechte der Beamten dar⸗ ſtellen, ermöglichen. Aber das Zentrum will es offenbar vermeiden, in einen Konflikt mit der Regte⸗ rung und den Regierungsparteien zu gelangen, und iſt, wenn nicht alle Anzeichen trügen, bereits ſo gut wie entſchloſſen, dieſen Geſichtspunkt allen anderen unterzuordnen. Ob die Sozialdemokraten dagegen ſtimmen, ob ſie ſich der Abſtimmung überhaupt entziehen werden, bleibt belanglos. Das Reichskabinett wird, wie die Dinge lie⸗ gen, nach Ablauf dieſes parlamentariſchen Zwiſchenſpiels mit nahezu diktatoriſchen Be⸗ ſfugniſſen ausgeſtattet an die Arbeit gehen können. Wenn das Ermächtigungsgeſetz angenommen iſt, wird ſich der Reichstag auf längere Sicht vertagen und die Reichsregierung wird von der Baſis dieſes Geſetzes aus ihre Arbeit in großzügiger Form fortſetzen. Vor allem ſtehen eine Reihe wich⸗ tiger wirtſchaftlicher Maßnahmen dicht bevor. Im Augenblick iſt noch nicht zu erkennen, ov ſte durch Notverordnung oder ſchon auf Grund der Ermächtigung getroffen werden. § 2 grenzt die Zuſtändigkeit der Sonder⸗ gerichte ab, die ſich auf die in der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Staat und Volk vom 28. Februar 1933 und in der vom Herrn Reichspräſidenten noch zu unterzeichnenden Verord⸗ nung zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung der nationalen Bewegung bezeichneten Verbrechen und Vergehen bezieht, ſoweit nicht die Zuſtändigkeit des Reichsgerichtes oder der Ober⸗ landesgerichte begründet iſt. Die weiteren Para⸗ graphen befaſſen ſich mit der Zuſammenſetzung der Sonbergerichte, wobei es ſich um ſtändig angeſtellte Richter des Bezirkes handelt, und enthält eine Reihe von Verfahrensvorſchriften. Das Ausland über die Feier von Potsdam Meldung des Wolffbüros — Paris, 22. März. Ueber die Feier in Potsdam veröffentlichen die Blätter eingehende Berichte. Die Tendenz, die in ihnen zum Ausdruck kommt, gibt am beſten die Dar⸗ ſtellung des„Petit Pariſien“ wieder, deſſen Sonderberichterſtatter ſchreibt: Es handelte ſich nicht nur um ein nationalſozialiſtiſches Feſt, das geſtern in Potsdam gefeiert wurde, ſondern um einen nattio⸗ nalen Akt, der dazu berufen war, eine neue Aera in den Geſchicken Deutſchlands zu eröffnen. Der Tag von Potsdam hat ein Dreifaches gebracht: Geräuſch⸗ loſe Beerdigung der Weimarer Republik, Taufe des neuen Deutſchland, Weihe Adolf Hitlers. Die Fran⸗ zofen hätten dreifachen Anlaß, darüber nach⸗ zudenken. Lebhafte Sympathie in Rom Meldung des Wolff⸗ Büros — Rom, 22. März Ueber die feierliche Eröffnung des Reichstages in der Garniſonkirche zu Potsdam wird von der römiſchen Preſſe in großer Aufmachung berichtet. Die Reden des Reichspräſidenten und des Reichs⸗ kanzlers werden in großen Auszügen wiedergegeben, und die hiſtoriſche Bedeutung des Tagungsortes wird mit lebhafter Sympathie gewürdigt. Mit gleicher Sympathie wird die vaterländiſche Be⸗ geiſterung der Hunderttauſende geſchildert die in Potsdam zuſammengekommen waren, und die tiefe, faſt religibſe Ergriffenheit, mit der die Abgeordneten ſelbſt die Reden Hindenburgs und Hitlers aufnahmen. Aus der Rede des Reichskanz⸗ lers werden beſonders die Stellen gegen die Kriegsſchuldlüge und gegen die ewige Tren⸗ nung in Sieger und Beſiegte ſowie der Paſſus her⸗ vorgehoben, in dem Reichskanzler Hitler ſich als aufrichtiger Freund eines Friedens bekennt, unter dem endlich die Wunden verheilen können. Gehäſſigkeiten aus London Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 22. März. Die Potsdamer Feiern haben in England ſtarken Widerhall gefunden. Alle Londoner Blätter hatten Sonderberichterſtatter nach Potsdam entſandt und die Berichte über den Feſtakt werden in großer Auf⸗ machung gebracht. Die rechtskonſervative„Mor⸗ nin gpoſt“ ſagt, die deutſchen Republikaner wür⸗ den jetzt einſehen, daß einer ihrer großen Fehler darin beſtanden habe, dem Volk nur Parteigezänk geboten zu haben, anſtatt wenigſtens die Anſätze eines offiziellen Zeremoniells zu ſchaffen, und ſo die Loyalität der Allgemeinheit zu fördern. „Daily Telegraph“ behauptet, die Feier be⸗ deute die Verwerfung der Demokratie, der bürger⸗ lichen Rechte und der Friedensidee durch die Mehr⸗ heit der deutſchen Wählerſchaft und fühlt ſich befugt, Zweifel daran zu äußern, daß die neue Regierung einer Staatskunſt fähig ſei, die zu heilen und auf⸗ zubauen verſtehe.. Von ähnlichem Geiſte der Unfreundlichkeit ge⸗ tragen iſt zumindeſt in einem Teil auch ein Leit⸗ artikel der„Times“. Er bringt im Hinblick auf die Potsdamer Feier zunächſt hiſtoriſche Betrachtun⸗ gen über Friedrich den Großen, die den großen König ſo darſtellen, wie ihn der Zerrſpiegel ſeiner zeitgenöſſiſchen Gegner geſchildert haben mag. Das Blatt ſtellt zwar feſt, daß niemand dem Reichspräſi⸗ denten Hindenburg Größe oder dem Reichskanzler Hitler eine bemerkenswerte Fähigkeit auf dem Ge⸗ biete der Redekunſt und der politiſchen Strategie abſprechen könne, ſchließt aber daran eine ſehr un⸗ freundliche Beſprechung der innerpolitiſchen Vor⸗ gänge in Deutſchland. Es handele ſich zwar um Dinge, die Deutſchland allein angingen, ein Ueber⸗ greifen auf das Gebiet der Außenpolitik würde jedo die ſofortige, unvermeidliche und beklagenswerte Wirkung haben, Deutſchland zu iſolieren und die fremden Regierungen zu einer gemeinſamen gegen Deutſchland gerichteten Politik zuſammenzuſchweißen. „Evening News“ heben hervor, daß Hitler „das Eingeſtändnis der Kriegsſchuld Deutſchlands feierlich widerrief“. Eine holländiſche Stimme Meldung des Wolffbüros 5. 855— Amſterdam, 22. März. Der„Maasbode“ ſchreibt unter dem Titel „Das nationale Frühlingsfeſt Deutſchlands“, daß mam heute den„großen Tag von Potsdam“ erlebt habe, an dem die konſtituierende Verſammlung des dritten Reiches in aller Feierlichkeit vor ſich gegan⸗ gen ſei. Die Verfaſſung dieſes neuen Imperiums ſtelle das dem Reichstag übermittelte Ermächti⸗ gungsgeſetz dar. Was Muſſolini erſt nach Jahren habe ſagen können, verwirkliche Hitler ſomit mit einem Schlage. Er werde der vom Parlament an⸗ erkannte Diktator Deutſchlands. Die Eröffnung des Reichstags Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. März. Der neue Deutſche Reichstag wurde geſtern nach⸗ mittag 571 Uhr unter dem Vorſitz des Reichstags⸗ präſidenten Göring in der Kroll⸗Oper bei dicht he⸗ ſetztem Saal und vollen Tribünen eröffnet. Mit Stimmenmehrheit wurde der bisherige Präſident Göring wiederum zum Reichstagspräſidenten ge⸗ wählt. Durch Zuruf wurde weiter als Erſter Vize⸗ präſident der Abgeordnete Eſſer(.) einſtimmig, bei Stimmenthaltung der Linken, die Abgeordneten Graef(DN.) und Zörner⸗Braunſchweig(NS. zum Zweiten und Dritten Vizepräſidenten gewählt. Ebenfalls durch Zuruf wurde die Wahl der Schrift⸗ führer vollzogen, zu denen neben Nationalſozialiſten zwei Deutſchnationale, ein Abgeordneter des Zen⸗ trums und einer der Bayeriſchen Volkspartei ge⸗ hören. *— Der„Tag von Potsdam“ liegt hinter uns. Er hat in allen ſeinen Teilen einen würdigen und er⸗ hebenden Verlauf genommen: Von der Ankunft des Reichspräſidenten und dem Einzug Hitlers durch die jubelnde Volksmenge bis zu ſeinem Höhepunkt, dem Feſtakt in der Garniſonkirche und ſeinem mili⸗ täriſchen Abſchluß, der großen Parade vor den Spit⸗ zen des Reichs, dem diplomatiſchen Korps und den Ehrengäſten. Der weihevolle Augenblick im Altar⸗ raum, da der greiſe Hindenburg an Regierung und Reichstag appellierte, ſich in der Arbeit zum Wohle der Nation zuſammenzufinden und der Kanzler ihm mit dem Gelöbnis antwortete, alle Energien anzu⸗ ſpannen, um die gewaltige Aufgabe der Erneuerung zu erfüllen, wird auf jeden, der dem hiſtoriſchen Ge⸗ ſchehen beiwohnte, einen unauslöſchlichen Eindruck, einen Eindruck fürs Leben hinterlaſſen haben. In Potsdam, ſo fühlte man, kündete ſich nach einem Um⸗ ſchwung ſondergleichen ein neuer deut cher Ab⸗ ſchnitt an, der im Zeichen der Ausſöhnung der alten mit der neuen Generation ſtehen ſoll. Auch die Maſſen, die draußen geduldig harrten, bis die Kirchen⸗ pforten ſich wieder öffneten, und nach der Beendigung des religiös⸗politiſchen Vorgangs die Träger der Staatsgewalt mit nicht endenwollenden Zurufen be⸗ grüßten, werden die Bedeutung dieſer entſcheidenden Stunde empfunden haben. Dem feierlichen Staatsakt in Potsdam folgte einige Stunden ſpäter, die, wenn man ſo ſagen darf, formelle Eröffnung des Reichstags in der Kroll⸗Oper, die ſymbolhaft vom Feſtlichen zur ernſten praktiſchen Arbeit überleitete. Hier an der proviſoriſchen Unterkunftsſtätte, die— eine Meiſter⸗ leiſtung— von der ſtaatlichen Bauleitung in kürze⸗ ſter Friſt nach techniſchen und künſtleriſchen Geſichts⸗ punkten gleich trefflich geſtaltet wurde, kam einem die Wendung, die ſich in wenigen Wochen vollzog, beſonders eindringlich zum Bewußtſein. Die Kommuniſten, die ſonſt Parlaments⸗ premieren zu lärmenden, abſtoßenden Demonſtratio⸗ nen zu benutzen pflegten, ſind verſchwunden. Die ſozialdemokratiſche Fraktion iſt zwar an Zahl nicht viel ſchwächer als im alten Reichstag, aber es iſt, als ob ſie kaum noch Aſylrecht in dieſen Hallen genöſſe. Man ſieht den charakteriſtiſchen Kopf Seperings, ſieht Löbe, ſieht auch Heilmann, den man ehedem den ungekrönten König von Preußen nannte. Zwei Prominente freilich ſieht man nicht: ſo den Vorſitzenden Dr. Breitſcheid und Herrn Braun, der ja dem parlamentariſchen wie dem politiſchen Leben überhaupt Valet geſagt und ſich in die Schweiz zu⸗ rückgezogen hat. Das Zentrum hat ſich behauptet; indes auch in ſeinen Reihen, aus denen ſich Geſtal⸗ ten der Führer Kaas und Brüning hervorheben, herrſcht gedrückte Stimmung. Man fühlt ſich zur Ohnmacht verdammt und iſt klug genug, ſich in das Unvermeidliche zu fügen. Die fünf Staatsparteiler ſind zur Stelle, während die Plätze der beiden Volks⸗ parteiler leer geblieben ſind. Die National⸗ ſozialiſten aber in ihren braunen und ſchwarzen Uniformen beherrſchen völlig den Raum. Sie breiten ſich weit über die Hälfte des Parketts aus und mit den Deutſchnationalen zuſammen bilden ſie eine überragende Mehrheit. Man hat nicht die Empfindung, in einem Theater⸗ raum zu ſitzen. Die Präſidententrihüne mit dem von den alten Reichsfarben flankierten Ha kenkreuz⸗ banner im Hintergrund erweckt durchaus den Ein⸗ druck: hier tagt ein Parlament. Die drei bis auf den letzten Platz gefüllten ſteil anſteigenden Ränge mit der Diplomatenloge in der Mitte erhöhen noch die Wirkung. Das Bild hat eine dramatiſche Note. Und kurz und dramatiſch iſt auch der Verlauf dieſer erſten Sitzung, die ſich in ganz an⸗ deren Formen abwickelt, als man es ſonſt gewohnt war. Man erſpart ſich die Ernennung eines Alters⸗ präſtdenten. Göring übernimmt ohne weiteres die Leitung der Verſammlung. Es gilt, das Haus zu konſtituieren. Aber was ſich früher in epiſcher Breite entrollte, wird heute in kaum mehr als einer halhen . ——— „Seite/ Nummer 136 Mittwoch, 22. März 1933 Stunde erledigt. Der ganze Formalismus, der mit dem enbloſen Namensaufruf in dder Langeweile verflachte, wird vom Präſidenten entſchloſſen über Bord geworfen. Die Wahl des Präſidiums geht in wenigen Mi⸗ nuten durch Akklamation vor ſich. Ebenſo ſummariſch vollzieht ſich die Wahl der Schriftführer. Für Eſſer haben auch die Sozialdemokraten votiert, die bei den übrigen Abſtimmungen in Reſignation auf ihren Plätzen verharrten. Der am 5. März gewählte Reichstag iſt aktionsfähig. Und nun nimmt Reichstagspräſident Göring zur traditionellen Anſprache das Wort. Seine Stimme, ſcharf und ſchneidend, dringt über die Köpfe der Abgeordneten hinweg bis in die entfern⸗ teſten Winkel, bis dorthin, wo hinter den letzten Sitz⸗ reihen SA, Ss und Stahlhelmer das Halbrund des Sitzungsſaales umſäumen. Auch der Inhalt der Rede iſt hart wie Stahl. Die Kommuniſten werden mit einigen Sätzen, die wie Hammerſchläge fallen, abgetan. Die Hauptwucht der Anklage— und eine Anklage iſt dieſe Anſprache— richtet ſich gegen die Sozialdemokratie und gegen das„Weimarer Syſtem“, dem Göring den wahren Geiſt von Weimar gegenüberſtellt Als er das Hakenkreuz als das Zeichen feiert, in dem die Entwicklung Deutſch⸗ lands von nun an ſtehen werde, brauſt ein Beifalls⸗ ſturm in den Bänken der Nationalſozialiſten auf. Zum Schluß wendet ſich der Präſident unter dem Beifall der Abgeordnetn mit glühenden Worten des Dankes an den Führer der Bewegung, an Adolf Hitler. Mit der Verkündung der Tagesordnung der nächſten Sitzung, die am Donnerstag nach⸗ mittag 2 Uhr ſtattfinden ſoll, endigt unter Ova⸗ tionen für Hitler dieſes bedeutſamen Tages zweiter Teil. Görings Eröffnungsrede Bei dichtbeſetztem Saal und vollen Tribünen er⸗ öffnete Reichstagspräſident Göring die erſte Sitzung des neuen Reichstags. Hinter dem Präſiden⸗ tenſtuhl war an Stelle des Reichsadlers ein großes ſchwarzes Hakenkreuz im weißen Kreis auf rotem Grunde angebracht. Rechts und links wurde das Hakenkreuz von ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen um⸗ rahmt. Vorher hatten ſich die Abgeordneten grüßend von den Sitzen erhoben, als Reichskanzler Adolf Hitler in S A⸗Uniform den Saal betrat und einen Abgeordnetenplatz einnahm. Auch die übrigen egierungsmitglieder nahmen zunächſt in den Reihen der Abgeordneten Platz, da bei der konſtituierenden erſten Sitzung des Reichstags traditionsgemäß die Regierung ſich als unbeteiligt betrachtet. Die Mit⸗ glieder der Regierung, ſoweit ſie den Nationalſozia⸗ Itſten angehören, waren ebenſo wie alle übrigen na⸗ tionalſoziäliſtiſchen Abgeordneten in SA⸗Uniform er⸗ ſchtenen, der Reichsarbeitsminiſter Seldte in der Uniform des Stahlhelms. In der Diplomatenloge hatten der Kronprinz in Uniform und eine Reihe von Diplomaten Platz genommen. Der Kronprinz winkte ſeinem Bruder, dem nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Prinz Auguſt Wilhelm, grüßend zu. Nach den Wahlen hielt Reichstagspräſident Göring folgende Anſprache: ö Durch ein furchtbares Verbrechen ſind wir ge⸗ zwungen worden, aus dem Hauſe, das einſt dem deutſchen Volke erbaut war, auszuziehen. Durch ein Attentat iſt der Sitzungsſaal zerſtört worden. Dieſes Attentat ſollte ein Signal ſein, um in Deutſchland Anarchie und Chaos entſtehen zu laſſen, in einem Augenblick, da die erſten Anſätze zu einer neuen Ordnung, zu einem Wiederaufbau des Reiches an⸗ gebrochen waren. Meine Damen und Herren, meine Kameraden! Wir ſtehen in einer großen Zeit. In wenigen Wo⸗ chen hat die heilige Flamme der natio⸗ nalen Revolution das deutſche Volk ergriffen. Der Herr Reichspräſident hat dem deutſchen Volk die Frage geſtellt, ob es gewillt iſt, hinter die Mäu⸗ mer der nationalen Erhebung zu treten, die ſein Vertrauen mit der Führung des deutſchen Volkes beauftragt hat. Eine überwältigende Mehrheit hat ſich hinter dieſen Beſchluß geſtellt, eine Mehrheit, wie ſie bisher die deutſche Parlamentsgeſchichte noch micht gekannt hat. Es iſt vielleicht ein einzigartiges Vorzeichen, das, wir alles als ein gutes Omen be⸗ trachten wollen, daß heute am 21. März der Reichs⸗ tag eröffnet wird. Die Einheit des Volkes, ſein einheitliches Fühlen und Denken in allen Schickſals⸗ fragen der deutſchen Nation muß wieder hergeſtellt werden. 5 Wir danken deshalb an dieſer Stelle dem Mann, der vor 14 Jahren es unternommen hat, mitten im Zuſammenbruch, im Chaos und in ſchwärzeſter Nacht den Glauben neu aufzurichten an ein kommendes Reich, den Glauben und die Hoffnung, daß Deutſchland doch nicht verloren ſein kann, ſolange noch ein Mann der Tat ſelbſt an die Zukunft glaubt. In mühe⸗ voller und ſchwerer Arbeit, in einem gewaltigen Ringen gegen Terror und Unterdrückung hat ſich dieſe Bewegung durchgeſetzt. 14 Jahre der Not, 14 Jahre der Schande, 14 Jahre der Ehrloſigkeit liegen hinter uns. Zer⸗ treten und zertrümmert iſt alles, was einſt in Deutſch⸗ land Geltung hatte. Man hat in bewußter Betonung damals das Wort Potsdam verfemt, und hat ge⸗ glaubt, aus dem Geiſt von Potsdam hinausgehen zu müſſen nach Weimar und hat dann auch nicht verſtan⸗ den, dort den wahren Geiſt von Weimar zu über⸗ nehmen, ſondern hat dieſen Geiſt von Weimar neu beſtimmt im Zeichen dieſer anonymen Majſorität der Demokratie und des Parlamentarismus. Nun iſt Weimar verſchwunden und auch heute war es ſym⸗ Holiſch, daß der neue Reichstag, der nun wieder das Reich aufbauen will, in alter Größe, in alter Würde, Ehre und Freiheit zurückgefunden hat zu der Stätte, von der einſt Preußen und von Preußen Deutſchland ausgegangen iſt. i Wir ſind zurückgegangen nach Potsdam und haben damit bewieſen, daß der Geiſt von Potsdam in Zukunft auch uns erfüllen ſoll. Dieſer Geiſt hat nichts zu tun mit Kaſernen 5 hofton, ſondern er bedeutet Pflicht, Disziplin, Arbeit und Sauberkeit. 5 Es war der Geiſt von Potsdam, der einſt auch ein zer⸗ riſſenes Land geeinigt und eine Baſis abgegeben hat, um das größere Deutſchland aufzubauen. Es war der Geiſt von Potsdam, der es uns möglich machte, vier 4 1 Jahre einer Welt von Feinden ſtandzuhalten. Es war der Geiſt von Potsdam, der einſt Deutſchlands Ehre und Freiheit garantiert hatte. Wir ſind deshalb heute in Demut und Dankbarkeit nach Potsdam ge⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Ausklang von Potsdam Jubelnde Kundgebungen für den Reichspräſidenten und den Reichskanzler Meldung des Wolff⸗ Büros — Potsdam, 22. März. Nach dem Staatsakt in der Potsdamer Garniſon⸗ kirche nahm der Reichspräſident die große Parade der Reichswehr, Polizei und nationalen Verbände ab. Auf den Tribünen vor der Kirche ſah man an der Spitze der Reichsregierung Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler; weiter Generalfeldmarſchall von Mackenſen und General von Litzmann. Neben dem Reichsminiſter von Neurath nahmen die Botſchafter der Länder Platz. Pünktlich um 1 Uhr trat Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg aus dem Gotteshaus und ſchritt unter brauſenden Heilrufen zu ſeiner Empore. Nun rauſcht es vom Luſtgarten heran. Die ver⸗ einigten Bataillons kapellen des Infante⸗ rieregiments Nr. 9 ſchwenken ein. Die Degen der Offiziere ſenken ſich grüßend vor dem Oberhaupt des Reiches und des Heeres, der rhythmiſche Marſchtritt der Kolonnen dröhnt über das Pflaſter. Immer wieder werden die Fahnen des alten Heeres bejubelt. Immer aufs neue ent⸗ facht ſich die Begeiſterung an dem Bild der ſtähler⸗ nen ſeldgrauen Front. Jetzt ſind die Potsdamer Schwadronen des Reiterregiments Nr. 4 heran. Pferdehufe klappern über das Pflaſter. Drei Batte⸗ rien des Feldartillerieregiments Nr. 3 und die Nach⸗ richtenabteilung 3 beenden den Vorbeimarſch der Garniſon. In Stahlhelmen dahinter die blauen Ko⸗ lonnen der Potsdamer Schutzpolizei und der Bereitſchaften z. b. V. aus Berlin. Und aufs neue brauſen wie eine Brandung be⸗ geiſterte Heilrufe an den Mauern empor: Das lichte Braun der S A leuchtet in der Frühlingsſonne, voran die roten Fahnen mit dem ſchwarzen Haken⸗ kreuz auf weißem Feld. Die Fahnen grüßend hebt der Feldmarſchall ſeinen Marſchallſtab. Sturm zieht in Zwölferreihe vorüber. Dann ſchwarze Mützen mit dem Totenkopf, ein Sturmhann der SS. Die SA⸗Kapelle ſchwenkt ein. Stahlhelm heran. Die Muſtk ſpielt den Hohenfriedberger Marſch. Im Stechſchritt paradieren die grauen Stahlhelm⸗ bataillone. Dahinter die Kompagnie des Kampfringes jun⸗ ger Deutſchnationaler, in Preußiſch⸗Blau der Bis⸗ marckbund, und wieder braun: der Bund deut⸗ ſcher Mädels mit ſeinen Wimpeln. In Grün die Sturm auf Abordnung der nationalſozialiſtiſchen Förſterſchaft, in Blau und Schwarz die Kriegervereine mit ihren kniſternden Seidenfahnen. Wieder Jugend: Kolonialpfadfinder. Dann in weißen Hemden mit wehenden Hakenkreuzfahnen Hitlerjugend, ſtürmiſch bejubelt von der Menge. In Zivil⸗ und Dienſtkleid Abordnungen der nationalſozialiſtiſchen Betriebszellen. Im leichten Frühlingswind Landsknechtfahnen und Wimpel am ſchlanken Speer. Die Gruppen der Jugendbewegung marſchie⸗ ren in ſtraffem Schritt vorüber. Dumpf dröhnt die Landsknechttrommel, Pfadfinder Deutſche Freiſchar, Freiſchar junger Nation. Landsknechtlieder verklin⸗ gen in der Ferne. Der Vorbeimarſch vor dem grei⸗ ſen Reichspräſidenten, die diſziplinierte Huldigung von Jugend und Alter, von Vergangenheit und Zukunft Deutſchlands, iſt vorüber. Nun wendet ſich der Reichspräſident zu den Tri⸗ bünen und grüßt noch einmal die Abgeordneten. Dann verabſchiedet er ſich von der Reichsregierung und den Ehrengäſten, beſonders herzlich von ſeinem greiſen Kriegskameraden, Feld marſchall von Mackenſen, und beſteigt ſeinen Wagen. Und noch einmal bricht die Begeiſterung ur⸗ mächtig ſich Bahn. Vom Luſtgarten bis zum alten Waiſenhaus erklingt das Deutſchland⸗ lied. Die Menge durchbricht alle Sperren und bringt immer aufs Neue dem Hüter des Reiches ihre Huldigungen dar. Auch die Wagen der Reichsregierung, von SS⸗Leu⸗ ten und von Polizei begleitet, ſtreben gen Berlin. Die Abgeordneten begeben ſich zum Sammelplatz und beſteigen die Poſtommnibuſſe, um rechtzeitig zur Reichstagsſitzung um 5 Uhr in Berlin zu ſein. Der große hiſtoriſche Akt von Potsdam, der der ſymboliſche Wendepunkt in der neudeutſchen Geſchichte ſein ſoll, iſt zu Ende. Die Tauſende und Zehn⸗ tauſende, die dieſem Ereignis in nächſter Nähe bei⸗ gewohnt haben, ſtrömen in den erſten Nachmittags⸗ ſtunden wieder in ihre Wohnorte, ihre Arbeitsſtätten, in den Alltag. Der Abmarſch vollzteht ſich mit der⸗ ſelben Gelaſſenheit und Präziſion, die den ganzen Aufbau dieſer grandioſen Veranſtaltung auszeichnete. Das iſt rein äußerlich der ſtärkſte Eindruck von Potsdam: Es war kein Mißklang dabei. 8 Der Fackelzug am Abend des Nationalfeiertags In der Staatsoper, in der auf Anordnung l übertraf. SA und SS, nattonalſozialiſtiſcher Stu⸗ der Reichsregierung zur Feier der Reichstags⸗ eröffnung Wagners„Meiſterſinger“ gegeben wurde, herrſchte das Braun der SͤA, das Schwarz der SS und das Blau der Schutzpolizei vor. Eine feſtliche Stimmung lag über dem weiten Raum. Zu Beginn der Vorſtellung hatte unbemerkt Reichskanzler Hit⸗ lex gemeinſam mit Reichsinnenminiſter Dr. Frick die große Mittelloge betreten. In der Pauſe wurden dem Kanzler große Ovationen dargebracht.— 10 Uhr. Der zweite Akt der„Mei⸗ ſterſinger“ iſt verrauſcht. Draußen vor der Staats⸗ oper marſchieren die Verbände im flammenden Fackelſchein. Die Menge ſteht und harrt und iſt durch nichts zum Weitergehen zu bewegen. Um die Staats⸗ oper hat ſich ein Wall von- Menſchen gebildet, die auf die Reichsregierung warten. Immer wieder drän⸗ gen die Menſchen vor. Immer wieder wollen die begeiſterten Heilrufe kein Ende nehmen und die Po⸗ lizei hat größte Mühe, die Abſperrung aufrecht zu halten und die Menſchen zurückzudämmen. Während des zweiten Aktes iſt in brauner SA⸗ Uniform Reichsminiſter und Reichstagspräſident Göring erſchienen. Ebenſo ſieht man in der Loge den Reichsarbeitsminiſter Seldte, den Reichsfuſtiz⸗ miniſter Dr. Gürtner und den Reichsverkehrsmini⸗ ſter Eltz v. Rübenach. Kurz darnach erſcheint Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels mit Gattin und dann in Begleitung ſeiner Familie Vizekanzler v. Papen, ebenfalls umjubelt von der Begeiſterung der Maſſen. Den Abſchluß bildete ein Fackelzug der Verbände, der eine Beteiligung aufwies, die alle Erwartungen dentenbund, Mitglieder des Kyffhäuſerbundes, Sbahlhelm und Jungſtahlhelm vereinigten ſich zu einem gewaltigen Zuge, um vom Halleſchen Tor über die Linden hinweg durch das Brandenburger Tor über den verkehrsreichen Potsdamer Platz mitten durch das Bannkreisviertel, vorbei am Wehrkreis⸗ kammando nach dem Weſten auf den Wittenbergplatz zu ziehen, um noch einmal die Geſchloſſenheit des nationalen Deutſchlands zum Ausdruck zu bringen. An vielen Ecken und in einzelnen Straßen war das Gedränge lebensgefährlich. Die Polizei, die mit einer ſo großen Beteiligung nicht gerechnet hatte, mußte in aller Eile die geſamte Hilfspoltzei einſetzen, um nur halbwegs den Fahrzeugverkehr aufrecht zu er⸗ halten. Gegen acht Uhr wurden wie auf ein Kommando die Fackeln angezündet und im Nu glichen die Straßen einem leuchtenden Flammen⸗ meer. Aus allen Straßen ergoſſen ſich in die Lin⸗ denſtraße flammende Bäche, die zu Achterreihen ver⸗ ſtärkt wie ein großer Strom nach der Straße unter den Linden zogen. Zeughaus, Kronprinzenpalais, Reichsehrenmal waren von einer Menſchenflut um⸗ geben. Unter den Linden ſtaute ſich Kopf an Kopf. Indeſſen hatte die flammende Feuerſchlange das Brandenburger Tor erreicht. Unüberſehbar dehnt ſie ſich die ganzen Linden entlang. Beſonders dicht war das Gedränge vor dem Innen⸗ miniſterium, wo auf dem Balkon Reichsinnen⸗ miniſter Göring den Zug begrüßte. Immer und immer wieder riefen die Maſſen nach dem gangen. Die nationale Revolution iſt noch nicht vollendet, ſie ſchreitet weiter fort, um zu vollenden, was vollendet werden muß zum Segen unſeres Volkes. Hätte man im Jahre 1918 im Augenblick der größ⸗ ten Not und Verzweiflung damals die Fahne Schwarz⸗Rot⸗Gelb uns gebracht als das Zeichen des abſoluten Feſthaltens an deutſcher Größe und Ehre, hätte man ſie uns gebracht als das letzte Zeichen der äußerſten Kraftanſpannung, wir hätten dieſes Zei⸗ chen dankbar geehrt und getragen. Man hat es uns aber aufgezwungen als ein Zeichen der Unterwer⸗ fung, der Schande und der Ehrloſigkeit. Wir haben darum dieſes Zeichen in einem Augenblick ablegen müſſen, als ein neues Deutſchland anbrach. Und nun haben wir dieſes neue Deutſchland vermählt mit der alten ruhmreichen Fahne, unter der zwei Millionen Deutſche ihr Leben als Opfer für Deutſchlands Größe gegeben haben. Wir haben dieſe alte Fahne vereint mit jenem Siegeszeichen, das 14 Jahre uns in Not und Kampf vorangeflattert iſt. Dieſes Zeichen hat die alten Farben behalten, aber mitten hinein in das leuchtende Weiß ſetzen wir das alte, uralte Zeichen unſerer Vor⸗ väter, das doch ewig neu und verjüngend iſt, das Sonnenzeichen als Zeichen des Auſſtiegs, als Zeichen der Ehre. So ſind dieſe beiden Fahnen jetzt vermählt und ich bin glücklich als Präſident dieſen Reichstag er⸗ öffnen zu dürfen unter dieſem ſiegreichen Zeichen, die ſomit jetzt über Deutſchland wehen ſollen. Noch zittert in uns das nach, was die Vorſehung uus heute vormittag erleben ließ. Ich glaube, keiner, »der dort draußen an jener ruhmreichen Stätte war, wird jemals in ſeinem Leben vergeſſen, was er dort gehört, geſchaut und erlebt hat. Es war doch wohl das Erſchütternſte und am tiefſten Bewegende, als deragreiſe Feldmarſchall in die Gruft„ner Könige hineintrat, die einſt ebenfalls ein am Boden liegendes Preußen zur Weltmacht geſtaltet hatten. In Ehrfurcht haben wir uns gebeugt vor dieſem großen König und in Ehrfurcht denken wir daran, daß wir im Angeſicht ſeiner ewigen Ruheſtätte dieſen Reichstag eröffnen durften. Wir danken aber auch zunſerem Volks kanzler, daß er heute draußen an dieſer Stätte Worte gefunden hat, wie ſie ſonſt vielleicht kein Deutſcher zu finden vermag, Worte, die bis ins Innerſte unſerer Seele gedrungen ſind und die uns erſt klarlegten, in welch gewaltiger Zeit wir leben und welche gewaltigen Aufgaben wir vor uns haben. Herr Reichskanzler, ich danke Ihnen— die Abgeordneten der Regierungsparteien erheben ſich bei dieſen Worten von den Sitzen— im Namen all der Millionen, die am 5. März hinter Sie getreten ſind, daß Sie heute das Wort zu uns geſprochen haben: Deutſchland wird ſeine Ehre zurückgegeben! Ehre und Freiheit ſind die Unterpfänder, auf denen allein ein Volk aufbauen kann. Wir geloben Ihnen in dieſer Stunde: Der Reichstag der nationalen Erhebung wird hinter Sie treten in ſeiner Mehrheit, in ſeinen beſten Teilen und er gelobt Ihnen, Ihr ungehener schweres Amt mittragen zu helfen. Freiheit und Ehre ſollen von dieſer Stunde ab das Fundament des kommenden Deutſchlands ſein! Der Reichstagspräſident ſchloß ſeine Rede mit einem Heilxuf, der von den Mitgliedern der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Fraktion dreimal aufgenommen wurde. Langanhaltender Beifall der Regierungspar⸗ teien folgte der Rede. 5 N Der Reichstagspräſident ſchloß darauf die erſte Sitzung und beraumte die nächſte Sitzung auf Don⸗ nerstag 2 Uhr an mit der Tagesordnung: Aenderung der Geſchäftsordnung, Erklärung der Reichsregierung und erſte und zweite Beratung des Initiativantrages über das Ermächtigungsgeſetz. Reichskanzler Hit⸗ ler verabſchiedete ſich durch Handſchlag von den Ab⸗ geordneten Litzmann und Göring und verließ dann unter ſtürmiſchen Heilrufen ſeiner Freunde den 5. 1 rauſchen plötzlich land zu einer glücklicheren Zukunft zu führen. ſchwert. 5* Miniſter, der ſchließlich mit folgender kurzer An⸗ ſprache dankte: „Was wir heute erlebt haben, das ſollt Ihr nien in Eurem Leben vergeſſen. Und wenn die Stunden ſchwer werden, und wenn beim gewaltigen Werk des Aufbaues die Kraft Euch verlaſſen will, dann denkt an dieſen Tag, an dem Deutſchland wieder auferſtanden iſt.“ Minutenlange Heilrufe hallten zum Miniſter empor. Dann ſtimmte die Menge entblößten Haup⸗ tes das Deutſchlandlied an. Vor dem Wehrkreiskommando in der Kurfürſten⸗ ſtraße ſtanden Führer des Kyffhäuſer⸗Bundes. Aus der Kurfürſtenſtraße ſchwenkte der ſchier endloſe Zug durch die Bayreuther Straße nach dem Witten⸗ bergplatz ein, wo nochmals die Fackeln zu gro⸗ ßen Haufen zuſammengeworfen hell aufloderten. Während bereits die Spitze des Fackelzuges gegen neun Uhr den Wittenbergplatz erreicht hatte, zogen die letzten Kolonnen erſt gegen 10 Uhr aus dem Zeitungsviertel zum Marſch durch Berlin ab und noch um Mitternacht ſchallten die Straßen des Ber⸗ liner Weſtens vom Gleichſchritt der nationalen Verbände wieder. Vom Wittenbergplatz zogen die einzelnen Ortsgruppen nach ihren Sammelplätzen zurück. Um Mitternacht endete die Feſtvorſtellung in der Staatsoper unter rieſigem Beifall und mit zahlreichen Hervorrufen. Ganz beſonders lebhaft war der Beifall, den der Reichskanzler und die Reichss regierung ſpendeten. Unter Heilrufen der Opern⸗ beſucher, unter denen ſich mehrere hundert Reichs⸗ tagsabgeordnete befanden, verließen der Reichskanz⸗ ler, der Vizekanzler und die übrigen Reichsminiſter die große Mittelloge und begaben ſich zu ihren Wagen. Draußen ſtauten ſich noch immer Menſchenmaſſen, um Hitler und ſeine Miniſter zu ſehen. Als der Reichskanzler ſeinen Wagen beſtieg, rauſchte noch ein⸗ mal wie eine Brandung eine Welle von Heil⸗ rufen über den Platz. Erſt lange nach Mitternacht zerſtreute ſich die Menſchenmenge. Feiern im Reich Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. März. Als Ausklang des Tages von Potsdam fand am Abend im Potsdamer Luftſchiffhafen eine Kund⸗ gebung der vaterländiſchen Verbände ſtatt, an der rund 25 000 Perſonen teilnahmen. Nach einem gro⸗ ßen Feuerwerk und dem Zapfenſtreich bildete ein Fackelzug von 2000 Perſonen den Abſchluß. Auf dem Hofe des Berliner Schloſſes ging ein großer Feldgottesdienſt für die Reichswehr vor ſich. Beſonders feierlich geſtaltete ſich dabet der Einzug der 24 Fahnen der alten Regimenter. Nach der Predigt des Pfarrers Schütz und des katholi⸗ ſchen Feldpfarrers Stinner richtete der Kommandant von Berlin, Oberſt Schaumberg, eine Anſprache an die Truppen. Nach dem Deutſchlandlied und den 21 Salutſchüſſen wurde die Parade abgenommen. Auch die Reichsmarine feierte dieſen Tag von Potsdam durch verſchiedene Veranſtaltungen. Mittags fand auf dem Kaſernenhof in Kiel⸗Wik ein Feldgottesdienſt unter Beteiligung aller Landtruppen und der Beſatzungen der Kriegsſchiffe, Abordnungen der Schutzpolizei und Hilfspolizei, SS⸗ und SA⸗ Formationen, des Stahlhelms und der Marine⸗ und Kriegervereine ſtatt, Tauſende von Zuſchauern um⸗ ſäumten den Platz. Um 12.45 Uhr feuerten alle im Hafen liegenden Kriegsſchiffe 21 Schuß Landesſalut. In Karlsruhe wurde der Tag von Potsdam am Abend durch eine große Kundgebung auf dem Marktplatz gefeiert, an der über 60 000 Perſonen teilnahmen. Kultusminiſter Dr. Wacker hielt eize begeiſtert aufgenommene Anſprache, in der er die Bedeutung des Tages würdigte. Zum Schluß brachte er ein Hoch auf den Reichspräſidenten und Reichs⸗ kanzler aus, in das die Menge begeiſtert einſtimmte. Die Rede des Kultusminiſters wurde durch eine er⸗ hebende Totenehrung unterbrochen, die be⸗ gleitet war vom Lied des guten Kameraden. Ent⸗ blößten Hauptes bezeugten viele Tauſende ihre An⸗ teilnahme. Vom Rathausturm ſpielte die Stahlhelm⸗ kapelle das Niederländiſche Dankgebet und die Po⸗ lizeikapelle„Nun danket alle Gott“, f Auch die heſſiſche Landeshauptſtadt Darmſtadt ſtand ganz im Zeichen der Eröffnung des neuen Reichstages. Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Abends zog ein Fackelzug durch die Straßen der Stadt zum alten Exerzierplatz, wo nach einer natio⸗ nalen Kundgebung die Fackeln zuſammengeworfen wurden. * Selbſt in Genf wurde der Tag feierlich be⸗ gangen. Botſchafter Nadolny hielt eine kurze Au⸗ ſprache und brachte ein dreifaches Hoch auf das deutſche Volk und Vaterland aus. Das neben dem Völkerbundsgebäude liegende deutſche Konſulat hatte die ſchwarz⸗weiß⸗rote und die Hakenkreuzfahne gehißt. Die deutſche Kolonie in Stockholm hat aus An⸗ laß der Eröffnung des Reichstages an den Reichs⸗ präſidenten ein Telegramm gerichtet, in dem der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß es der neuen Regierung gelingen möge, unſer Volk, unſer Vater⸗ Brand kataſtrophe in Staßfurt Meldung des Wolff⸗ Büros — Staßfurt, 22. März Im Pfannenraum der Malchow'ſchen Dachpappen⸗ fabrik brach ein Brand aus, der ſich mit ungeheurer Schnelligkeit verbreitete. Die Feuerwehren aus Staßfurt, Leopoldshall und Umgebung eilten zur Brandſtätte. Arbeitsdienſt, Sa und Ss beſorgten den Abſperrungsdienſt. Während die Flammen be⸗ kämpft wurden, ſtieg eine rieſige Stich⸗ flamme auf. Eine furchtbare Exploſion folgte. Der Branddirektor von der Leopoldshaller Feuer⸗ wehr, drei Feuerwehrleute und zwei Arbeiter tru⸗ gen ſchwere Brandwunden davon. In den Kranken⸗ häuſern liegen außerdem noch zwei Schwerverletzte und acht Leichtverletzte. Erſt nach Stunden gelang es, das Feuer ſoweit zu bannen, daß man an das Ab⸗ löſchen des Gebäudes gehen konnte. In den Kran⸗ kenhäuſern ſpielten ſich erſchütternde Szenen ab. Nur mit Mühe gelang es, die Angehörigen der Ver⸗ letzten zu beruhigen. Der Brand iſt durch das Ueberkochen einer Teerpfanne entſtanden. Die Löſcharbeiten wurden durch Waſſermangel er⸗ 41 * 33 1 An⸗ r nien nden Werk dann ieder tiſter haup⸗ rſten⸗ Aus Zug te n⸗ gro⸗ — gegen zogen dem und Ber⸗ talen die ätzen ung mit war eichss⸗ pern⸗ eichs⸗ kanz⸗ niſter agen. aſſen, der ein⸗ eil⸗ nacht 1 z. am und⸗ der gro⸗ ein ſes wehr der Nach holi⸗ ö dant e an den n. Tag igen. ein ppen ngen SA⸗ und um⸗ e im ut. dam dem onen eize die achte ichs⸗ mte. e r⸗* be⸗ 4 Ent⸗ 1 An⸗ elm⸗ Po⸗ a dt auen ückt. der itio⸗ rfen be⸗ An⸗ das dem hatte ihne An⸗ chs⸗ der uen ter⸗ Mittwoch, 22 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 136 der Nationalfeiertag in lannheim Einoͤrucksvolle Jugenoͤkundgebung auf dem Friedrichsplatz— Der Fackelzug der 15 000 Der feſtliche Charakter des geſtrigen denkwürdi⸗ gen Tages trat im Straßenbild am nachmittag da⸗ durch beſonders ſtark in Erſcheinung, daß, der Auf⸗ forderung des Einzelhandelsverbandes entſprechend, um 1 Uhr sämtliche Läden geſchloſſen wurden. Außergewöhnlich ſtark war in der Innen⸗ ſtadt auch die Beflaggung. Man muß lange zurückdenken, um eine Feſtlichkeit zum Vergleich heranziehen zu können, die ſich im Flaggenſchmuck mit dem des geſtrigen Nationalfeiertages meſſen konnte. Auch der Wettergott ſorgte dafür, daß die Feſtesfreude keine Beeinträchtigung erfuhr. Zwar verſtärkte ſich am Nachmittag die Bewölkung, die im Laufe des Vormittags eingeſetzt hatte, aber als ſich der impoſante Fackelzug in Bewegung ſetzte, hatte der Regen, der die eindrucksvolle abendliche Ver⸗ anſtaltung ſchwer zu beeinträchtigen drohte, bereits wieder aufgehört. Und als auf dem Friedrichsplatz ungezählte Tauſende zur Kundgebung verſammelt waren, leuchteten die Sterne am nächtlichen Firma⸗ ment. Jelögottesdienſt der Wehrverbände Der Glanz des ſchönen Vorfrühlingstages lag über dem Waſſer, als ſich draußen am Rhein beim früheren Schnickenloch um die zehnte Vormittags⸗ ſtunde die Maunheimer Wehr verbände zu einem gemeinſamen Feldgottesdienſt einfan⸗ den. Die SA, SS, der Stahlhelm, die Polizei mit der Bereitſchaftspolizei, der Kriminal⸗ und Fahn⸗ dungspolizei einſchl ießlich der Hilfspolizei, die Gen⸗ darmerie uſw. nahmen mit ihren Führern parade⸗ mäßige Aufſtellung und lauſchten zuerſt den Worten des evangeliſchen Geiſtlichen, Stadtpfarrer Kiefer, der von der großen nationalen Bewegung ſprach, die durch Menſchenkenntnis und Gotteswillen ſich durch⸗ geſetzt habe. Für die katholiſche Kirche ſprach Aſſeſ⸗ ſor Schinzinger, der darauf hinwies, daß die Symbole des neuen Deutſchland wohl die Farben Schwarz⸗N Beiß⸗ Rot 1 das Hakenkreuz ſeien, daß aber nur dann ein Segen von ihnen ausgehen könne, wenn in der Mitte das Kreuz ſtehen würde. Zu Beginn des Feldgottesdieſtes und zwiſchen den beiden An⸗ ſprachen ſpielte die Kapelle der Wehrverbände die Choräle„Ich bete an die Macht! der Liebe“ und„Gro⸗ ßer Gott, wir loben dich“. Den Ausklang dieſer feierlichen Stunde, die bei allen Teilnehmern tiefe Ergriffenheit auslöſte, bildete das Niederländische Dankgebet. Jeſtakt der Mannheimer Polizei Zur Mittagszeit traten auf dem Kaſernenhof die Mannſchaften der Polizei, der Bereitſchaftspolizei, der Hilfspolizei, der Kriminal⸗ und Fahndungs⸗ polizei, der Rheinpolizei und der Gendarmerie an, um durch eine eindrucksvolle Feier des nationalen Tages zu gedenken. Auch die Führer waren voll⸗ zählig erſchienen. So bemerkte man u. a. Poltzei⸗ oberſtleutnant Demoll, die Hauptleute Gihr, Seitz, Voßberg, Ziegler und Hollert, Oberleutnant Huber, Oberleutnant Zimmer⸗ mann, Gendarmerie⸗Major Schmidt⸗Eber⸗ ſtein, Regierungsrat Sackſofſky, Regierungs⸗ rat Dr. Leiber, Kriminal⸗Oberinſpektor Wald⸗ vogel. Als die Formationen im offenen Viereck Aufſtellung genommen hatten und die Führer der Wehrverbände mit der SA⸗Standarten⸗Kapelle ein⸗ getroffen waren, ſchritten Oberſtleutnant Demoll, Hauptmann Gihr Major Schmidt⸗ Eber⸗ ſtein, Regierungsrat Sackſofſky, Regierungs⸗ rat Dr. Leiber, Standartenführer Feit, ſowie die Stahlhelmführer Kopf und Haupt gemein⸗ ſam die Front ab. Oberſtleutnant Demoll ergriff hierauf das Wort zu einer Anſprache, in der er u.., ausführte: Kameraden von der Polizei, Gendarmerie, SA, SS und Stahlhelm! Vor 15 Jahren haben die deut⸗ ſchen Truppen eine gewaltige Durchbruchsſchlacht im Norden Frankreichs geſchlagen und erreicht, was die franzöſiſche Armee vergeblich verſucht hatte. Die deutſchen Soldaten haben gezeigt, was mit Opfer⸗ willen und Vaterlandsliebe zu erreichen iſt. So iſt auch der Sieg der nationalen Revolution ein Sieg, der ſich gründet auf deutſchem Opferwillen, Helden⸗ mut und glühender Vaterlandsliebe. Mitten im Frieden wurde ein Sieg errungen, aber es iſt ein Frieden, der umſchattet iſt von dem Schanddiktat von Verſailles. Sinn und Geiſt lehnen ſich gegen dieſen Vertrag auf, der uns knebelt. Wir dürfen aber ſtolz darauf ſein, daß es uns vergönnt iſt, nach endloſen Demütigungen und troſtloſen Erlebniſſen am Wie⸗ deraufbau mitzuarbeiten auf nationaler Grundlage. Eine ſchwere Arbeit ſteht uns bevor. Wir können ſie nicht ernſt genug nehmen. Wir dürfen uns aber auch keinen Illuſionen hingeben, denn wenn auch der Tiefpunkt überſchritten iſt, ſo iſt das Schwerſte noch zu vollbringen. Jeder von uns hat ſeinen Anteil an dem Wiederaufbau unſeres geliebten Vaterlandes zu leiſten. Eiſerne Diſziplin iſt höchſtes Gebot, denn auf die nationale Revolution darf nicht leiſeſte Schatten der Undiſsipliniertheit fallen. meraden, geht mit gutem Beiſpiel voran im In⸗ tereſſe der guten Sache. Diſziplin iſt eine der höch⸗ ſten Tugenden. Die deutſche Revolution von 1933 iſt eine Herzensſache, die nicht in den Schmutz gezogen werden darf. Ein Teil unſerer Mitbürger ſteht noch, durch⸗ drungen von den Ideen des Bolſchewismus und des Marxismus, abſeits. Ueberzeugen wir ſie von der Reinheit unſerer Idee und bringen wir ſie ihnen der Ka⸗ nahe. Aller Parteihader muß in Deutſchland für alle Ewigkeit verſchwinden. Ein neues Reich iſt jetzt ent⸗ ſtanden unter den Zeichen Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Hakenkreuz. Nunmehr gilt es die Einigkeit zu be⸗ feſtigen, daß uns der Platz an der Sonne, der uns gebührt, wieder zuteil wird. Unſer Vaterland, der Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg, und der volkstümlichſte aller Reichskanzler Adolf Hitler: Hurra! Dreimal brauſte das begeiſtert aufgenommene„Hurra“ über den Kaſernenhof. Mit dem von der SA⸗Kapelle intonierten und von den Teil⸗ nehmern geſungenen Deutſchlandlied fand der Feſt⸗ akt der Mannheimer Polizei ſeinen Ausklang. ett⸗ Mannheims Jugend marſchiert! Der Nachmittag begann mit dem Marſch der Mannheimer Jugend zum Friedrichsplatz, wo eine große nationale Kundgebung ſtattfand. Ununterbrochen marſchierten ſie heran die jungen Kolonnen der Hitlerjugend, der Jungſtahlhelmer, der bhündiſchen Jugend, des Bundes Deutſcher Mädels und der Mannheimer Schulen. Mit hellen, friſchen Marſchliedern auf den Lippen, mit leuchtenden Augen, ſtolz und ſtraff, ſo marſchtierten ſie heran. Von allen Stadtvierteln kamen ſie. In braunen oder grünen oder feldgrauen Hemden. Umflattert von Fahnen und Wimpeln. Der Waſſerturm, der mit zahlreichen Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen geſchmückt war— ein gewaltiges, ſteinernes Symbol der nationalen Erhebung— war bald umlagert von den Maſſen Der Staat werde ihr den Platz einräumen, den ſie verdiene, er werde ihr Arbeit geben und ſie nicht verkommen laſſen. Alle, alte und junge Menſchen ſollten eintreten in die braune Front im Kampf für Ehre, Freiheit und Vaterland. In dieſem Augen⸗ blick aber müſſe man der Männer gedenken, die das alles geſchaffen hätten, was heute beſtehe; des grei⸗ ſen Feldmarſchalls von Hindenburg und des jugendlichen Volkskanzlers Hitler. Ihnen beiden galt ſein oͤreifaches Sieg⸗Heil! Begeiſtert klang der Ruf über den weiten, von begeiſterten Menſchen erfüllten Platz. Nach Dr. Reuter ſprach Dr. Pahl vom Stahl⸗ helm noch einige markige Worte zu den Tauſenden: Am Tage, wo eine nationale, verantwortungs⸗ bewußte Regierung dem deutſchen Volk eine neue ſtrömten ununterbrochen Alt und Jung in der Rich⸗ tung Schloß und zwiſchen 7 und 8 Uhr gab es in den Zugangsſtraßen kaum noch ein Vorwärtskom⸗ men. Der Schloßhof, der ſchon vor 7 Uhr für den allgemeinen Verkehr geſperrt worden war, reichte nicht zur Aufſtellung des Fackelzuges aus. Die mili⸗ täriſchen Vereine ſammelten ſich auf dem Zeughaus⸗ platz, die ehemaligen 110er trafen ſich an ihrem Ehrenmal, um unter Vorantritt der Kapelle See⸗ zer nach dem Schloß zu marſchieren, und die Tur⸗ ner fanden ſich zunächſt in der Turnhalle der 46er ein. Die umliegenden Straßen mußten die Forma⸗ tionen aufnehmen, bis eine Einreihung in die Marſchkolonnen möglich war. Die beflaggten Straßenbahnen, die nur unter Schwierigkeiten verkehren konnten, mußten ſpäter auf verſchiedenen Strecken den Verkehr einſtellen. Hauptmann Hollert, der Führer der Bereit⸗ ſchaftspolizei, dirigierte hoch zu Roß am Eingang zum Schloßhof den Verkehr und die anrückenden Ko⸗ lonnen. Die Polizei hatte keinen leichten Stand, denn überall drängte und ſtritt man ſich um die beſten Plätze. Gute Kletterer ſtiegen auf die Bäume oder ſicherten ſich von Häuſerwänden, Gartenzäunen oder Denkmälern aus eine gute Ausſicht. Der Fackelzug Inzwiſchen waren die Zeiger der Uhr auf 8,45 Uhr vorgerückt. Ein glutroter Flammenſchein überzog die dem Hof zugekehrten Fronten des Schloſſes. Die Fackeln waren entzündet. Polizei und SA⸗Männer zu Pferde eröffneten den impoſanten Zug, der über⸗ all mit begeiſterten Heilrufen begrüßt wurde. Mit klingendem Spiel bog die SA⸗Kapelle in die Bis⸗ Mannheim im Flaggenschmuck; ein Blick in die Kunststraße.— Sturmbannführer Dr. Reuter spricht bei der Jugendkundgebung auf dem Friedrichsplatz Jungmannheims. Sͤa⸗Männer und Schutzpolizei ſicherten die Zugänge zu dem Aufmarſchfeld, um das herum Tauſende und Abertauſende erwartungsvoll ſtanden. Die Turmterraſſe hatten urſprünglich SA⸗ Führer und Preſſephotographen allein beſetzt, bald aber konnte die Begeiſterung des Publikums nicht mehr gezügelt werden und ebenſo dicht gedrängt, Reihe an Reihe, Kopf an Kopf, wie am Fuß des Turms und vor dem Balkon des Roſengartens ſtand man dann auf der Turmterraſſe, die plötzlich„er⸗ obert“ war. Und ſah herab auf einen Wald von Fahnen, der mir wie ein Gelöbnis der Jugend zum neuen Deutſchland erſchien. Sturmbannführer Dr. Reuter ſprach zuerſt vor dem großen Baſſin zu den Zehntauſenden von jungen Menſchen, die unter ihren ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen und ihren Hakenkreuzbannern ſtanden. Er hielt die gleiche Anſprache durch das Mikrophon vom Balkon des Roſengartens. Dr. Reuter führte u. a. aus: Der Tag von Potsdam ſei ein nationales Erlebnis, an dem das ganze deutſche Volk teilhabe. Wenn die nationale Bewegung ſo groß werden konnte, ſo danke ſie das ihrem Führer Adolf Hitler, der ſie aus einem Nichts geſchaffen und der ſie auf den Frontſoldaten und der deutſchen Jugend aufge⸗ baut habe. Beſonders die Jugend aus Stadt und Land habe der nattonalſozialiſtiſchen Bewegung die aktivſten Kämpfer geſchenkt. Der Weg der deutſchen fungen Menſchen habe ſich trotz allem marxiſttiſchen Terror nicht verſperren laſſen. Größter Dank gelte Lehrern und Eltern abzuſtatten, die ihre Kinder im nationalen Geiſte erzogen hätten. Die Jugend werde einmal alles das voll⸗ enden, was die Alten begonnen hätten. Aus ihr heraus ſolle Neudeutſchland geboren werden! Marſchrichtung gegeben habe, müſſe man den Blick zurückwenden auf den 21. April 1918, wo die große Schlacht in Nordfrankreich begann. Damals wie heute war größte Zuverſicht an das Unternehmen geheftet. Nach dem Waffenſtillſtand habe die deutſche Jugend zu ſtark unter dem Einfluß marxiſtiſcher Verhetzung geſtanden, jetzt aber habe ſie ſich mit elementarer Gewalt wieder durchgerungen. Die Jugend dürfe nicht vergeſſen, in dieſer Stunde treu zu ihrem Vaterland und ihren Führern zu ſtehen, dann ſolle ſie auch teil⸗ nehmen am großen Vormarſch der Nation. Seine Worte klangen aus mit einem tauſendfach auf⸗ genommenen Front Heil! Das Deutſchlandlied ſtieg wie ein heißes Gelöbnis zum Himmel. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied er⸗ klang. Inbrünſtig geſungen von Alt und Jung, Männern und Frauen. Dann war die Kundgebung beendet, die gezeigt hatte, wie feſt und begeiſtert die Mannheimer Jugend in den erſten Linien der natio⸗ nalen Bewegung marſchiert. C wf. Der Anmarſch der Menge Die vorübergehende Wetterverſchlechterung konnte dem lebhaften Straßenbetrieb nur geringen Abbruch tun. Viele Teilnehmer der Kundgebung am Nach⸗ mittag gingen gar nicht erſt nach Hauſe, ſondern pro⸗ menierten durch die Stadt, um ſich ſpäter für den Fackelzug einen guten Platz zu ſichern. Das Stan d⸗ lonzert am Paradeplatz, das zwiſchen 6 und 7 Uhr vom Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker unter der Leitung von Obermuſikmeiſter Vollmer aus⸗ geführt wurde, übte eine außerordentlich große An⸗ ziehungskraft aus. Schon während des Konzertes marckſtraße ein, gefolgt von der Bereitſchaftspolizei, der Hilfspolizei und der Schutzmannſchaft. Vor der Standarte ſeiner SA⸗Formation ritt Standarten⸗ führer Feit. Die Turnerſchaft hatte Fahnenſchwen⸗ ker mitgebracht und führte auch die Vereinsfahnen mit. In fridericianiſchen Uniformen ſteckte die Ka⸗ pelle Mohr, die den ſtudentiſchen Korporationen voranmarſchierte. Die Chargierten in Wichs mit ihren Fahnen erregten beſondere Aufmerkſamkeit. Der Spielmannszug des Militärvereins und die Ka⸗ pelle des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker eröffneten die endloſen Reihen der Militärvereins⸗ mitglieder, die ſich um ihre Fahnen geſchart hatten. Immer neue Kolonnen zogen im Gleichſchritt durch die Straßen: Mitglieder des Marinevereins, Sport⸗ ler, Jungdeutſcher Orden, die ehemaligen 110er mit der Kapelle Seezer, die Bayernvereine, Sani⸗ täter. Vom Schneckenhof her fügten ſich die An⸗ gehörigen des Stahlhelms ein. Ihnen folgten die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung angehörigen Beamten der Poſt, der Bahn, des Zolls, ſowie die Amtswalter und die übrigen Mitglieder der NSBO. mit den Leuten vom Freiwilligen Arbeitsdienſt. Da⸗ zwiſchen immer wieder Reiter in Uniform, in Zivil. Dann reihten ſich die Abteilungen der Hitlerjugend und die Jugendverbände mit unzähligen Wimpeln und Fahnen an. Den Beſchluß bildete ſchließlich die SS mit der SS.⸗Kapelle. Der Vorübermarſch des Fackelzuges danerte 45 Minuten. Der Polizeibericht gibt die Zahl der Teilnehmer mit etwa 8000 an. Nach unſerer Schätzung dürfte die doppelte Anzahl die richtigere ſein. Gezählt wurden über 70 Fahnen ohne die Fähnchen und Wimpel. Der Weg führte von der Bismarckſtraße zwiſchen L5 und L 7 in die Schloßgartenſtraße, über den Bahnhofs⸗ platz, Kaiſerring und Friedrichsring zur Friedrichs⸗ brücke, durch die Breiteſtraße, Planken, Heidelberger⸗ ſtraße nach dem Waſſerturm. flach 22555 5 ee, ,, die neue 336 2 Leſchtkümiſch sie Höchstſeisfunng Mi Fünf, 6 baten Kunstlepbiſge eschichte depgeufschen Seesbfiiffahft u Gef gls en Kone okt N bietungen, beſonders aber durch ſchneidig 4. Seite/ Nummer 13 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Mittwoch, 22. März 1933 Die Kundgebung auf dem Friedrichsplatz Als gegen.45 Uhr die Spitze des endloſen Zuges im der Heidelbergerſtraße gegen den Waſſerturm vor rückte, hatten die letzten Abteilungen noch lange nicht den Kaiſerring paſſiert. So war es halb 11 Uhr, als ſich ſämtliche Zugsteilnehmer auf dem Fried⸗ richsplatz verſammelt hatten, der zum größten Teil abgeſperrt war. Zu dem milden Licht der Kandelaber geſellte ſich das bunte Farbenſpiel der Leuchtfontäne. Als die Aufſtellung der Zugsteilnehmer, die den Reſt der Fackeln beim Einmarſch zuſammengeworfen hatten, vollzogen war, ergriff auf der dem Platz zugekehrten Terraſſe des Waſſerturms Standarten⸗ führer Feit das Wort, um feſtzuſtellen, daß der 21. März der Mannheimer Bevölkerung gezeigt habe, daß das rote Mannheim ausgeſtorben iſt. Alsdann erteilte er Studienrat Schmidt, dem ſtellvertretenden Kreisleiter der NSDAP., das Wort, der u. a. ausführte: Die Grabestore von Potsdam ſind geöffnet. Der Geiſt des Alten von Sansſouei iſt erwacht. Mit ihm die Helden unſeres deutſchen Vaterlandes, der Geiſt des alten Deſſauer, eines Ziethen, Blücher, Scharn⸗ Horſt, Gneiſenau, Frhru. vom Stein, der zwei Mil⸗ lionen Gefallenen des Weltkrieges, der Geiſt eines Schlageter, eines Horſt Weſſel, der vielen Hunderte Anſerer gefallenen SA⸗Kameraden. Sie alle mahnen uns an unſere Pflicht, ſie feuern uns an, ein ſaube⸗ res, ſchönes und ſtolzes Deutſchland aufzubauen. (Lebhafter Beifall.) Millionen deutſcher Volksgenoſſen ſtehen in breiter nationaler Front hinter uns. Unſer weiterer Kampf gilt der Gewinnung der Arbeiterſchaft, f van der ein großer Teil noch abſeits ſteht, nicht mit Terror und Gewalt, ſondern um ihre verirrten See⸗ len, um ihre falſche geiſtige Einſtellung. Wir werden dieſes Ziel erreichen durch den Sozialismus der Tat. (Lebhafter Beifall.) Bevor wir an die große, gewaltige Aufgabe des Aufbaues herangehen können, iſt es notwendig, daß mit den Verderbern und Hetzern, mit dieſem Gift in unſerem Volkskörper, Schluß gemacht wird. Nicht nur die roten Marxiſten ſind die Volkszerſtörer. Viel ſchlimmer ſind die verkappten ſchwarzen Mar⸗ riſten.(Lebhafter Beifall.) Der Redner wandte ſich in dieſem Zuſammenhang gegen die Zentrumsführer der Nachkriegszeit von Erzberger bis zu Bolz und Dr. Schmitt. Die nationale Revolution habe erſt begonnen. Eine Säuberung des ganzen Volks⸗ körpers an Haupt und Gliedern ſei notwendig.(Leb⸗ hafter Beifall.) Dazu müßten ſich alle deutſch geſtunten Männer in die nationale Front einreihen und mitkämpfen. Den deutſchen Frauen möchte er zurufen: Betet zu Eurem Herrgott, daß er uns die Kraft gibt, die große, gewaltige, heilige Aufgabe des Wieder⸗ erſtehens eines deutſchen Staates, einer deutſchen Volksgemeinſchaft zu erfſüllen. Dazu ſei es not⸗ wendig, daß jetzt die Feiern aufhörten und daß mit Zähigkeit, Erbitterung und Treue gearbeitet werde. Das ganze deutſche Volk werde aufgerufen zu die⸗ ſem Kampfe um Arbeit und Brot, zur Mitarbeit mit Generalfeldmarſchall von Hindenburg, mit Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler, dem Führer des deutſchen Vol⸗ kes, für ein mächtiges Großdeutſchland. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit der Auffor⸗ derung, das Deutſchlandlied anzuſtimmen. Als unter Begleitung durch die Standarten⸗ Kapelle der erſte Vers geſungen war, brachte Stan⸗ dartenführer Feit ein brauſend aufgenommenes dreifaches Sieg Heil! auf den Führer Adolf Hitler, die nationale Bewegung und die deutſche Revo⸗ lution aus. Begeiſtert wurde im Anſchluß daran das Horſt Weſſel⸗Lied geſungen. Als Herr Feit zum Beſuch des Kameradſchaftsabends aufgefordert hatte, der im Anſchluß an die Kundgebung im Nibelungenſaal ſtattfand, zerſtreute ſich die Rieſen⸗ menge. Inzwiſchen war auch das zweimalige feier⸗ liche Geläute der Glocken der nahen Chriſtuskirche verklungen. Sch. Ausklang im Nibelungenſaal Noch ſchwangen die Glockentöne von der Chri⸗ ſtuskirche durch die Luft, als viele Teilnehmer des Fackelzuges in den Roſengarten ſtrömten, um bei einem Kameradſchaftstreffen den denkwür⸗ digen Tag zu beſchließen. Raſch füllte ſich der Nibe⸗ Iungenſaal. Unter dem Jubel der Verſammelten vollzog ſich der Einmarſch der einzelnen Formatio⸗ nen. Auf dem Podium hatten vor der mit einer ſchwarz⸗weiß⸗ roten Fahne und einer Hakenkreuz⸗ flagge geſchmückten Orgel die SA⸗Kapelle, die SS⸗ Kapelle und die Kapelle des Stahlhelms Aufſtellung genommen, um abwechſelnd durch muſikaliſche Dar⸗ t N geſpielte Märſche, zu unterhalten. An der erſten Tafel im Saal hatten neben den Führern der Wehrverbände Polizeioberſtleutnant Demoll, Hauptmann G ihr, Oberleutnant Huber ſowie die Regierungsräte Sackſofſky und Dr. Leiber Platz genommen. Standartenführer Feit hieß beſonders die Herren vom Poltzeipräſidium willkommen. Im Auſchluß an die Begrüßung ergriff Proſeſſor Kraft das Wort, um u. a. folgendes auszuführen: Was wir erlebt haben und noch erleben werden, wird mit ehernen Griffeln in die Geſchichte des deutſchen Volkes, ja in die Geſchichte der Menſchheit eingezeichnet werden. Die deutſche Revolution wird hoffentlich ſo ver⸗ laufen, wie wir ſie ausgedacht haben. Mitleid für die Gegner iſt nicht angebracht. Wir müſſen härter werden, viel härter, als wir es in den letzten Tagen waren. Am Radio durften wir es erleben, wie Hin⸗ denburg am Grabe großer Männer neue Kraft schöpfte. Am Radio konnte man bei der erſten Reichs⸗ Feſt-Akademie Leitung: E. Wendel— Soliſtin: Maria Müller Das geſtrige Akademiekonzert fiel mit dem Feſt⸗ tag von Potsdam zuſammen und wurde ſo ganz von ſelbſt zu einer glanzvollen muſikaltſchen Feierlich⸗ keit. Der gemeinſame Geſang des Deutſchland⸗ liedes bildete den vaterländiſchen Prolog; dann folgte das Werk, das in wunderſamer innerer Dra⸗ matik beutſchen Bürgerſtolz und dichteriſches Sehnen vereinigt: das Meiſterſinger⸗Vorſpiel Richard Wagners. Wie ſein Hauptthema im kraftvollen Marſchrhythmus einer alten Meiſterweiſe entnom⸗ men iſt, ſo führen dieſe Klänge zu den Urkräften des bürgerlichen Lebens zurück, die Wagner mit dem adligen Dichter⸗ und Säungerſtolz Walters zu durchdringen weiß. Die kontrapunktiſche Vereini⸗ gung der drei Hauptthemen am Ende des Vorſpiels vor der ſieghaften Wiederkehr der Meiſterſinger⸗ weiſe mag als ein Symbol für die Vereinigung aller deutſchen Kräfte gelten. Das Werk, unſerem Na⸗ tionaltheaterorcheſter wohl vertraut, er⸗ klang unter der Leitung des Gaſtdirigenten Pro⸗ feſſor Ernſt Wendel in breiter konzertmäßiger Feſtlichkeit und weckte ein freudiges Echo. Es folgte eine Konzertgabe, die nicht dankbar genug begrüßt werden kann: Maria Müller, die gefeierte Sängerin, ſang den Zyklus der fünf Weſendonk⸗Lieder Richard Wagners. Man hört meiſtens nur drei aus dieſem Liederkreis, dem nicht ohne Gewalt Einzelnes entriſſen werden kann. Durch das Triſtanerlebnis und die Triſtanmuſik gehört er unbedingt zuſammen, und die zauberiſchen Klänge, die aus dieſer muſiſchen Liebesnacht auf⸗ ſteigen, ſcheinen uns faſt zu ſagen, daß hier Wagner ſich noch inniger ausſprechen konnte als in dem Büh⸗ nenwerk, deſſen ſehnſüchtige Klänge er beim Kompo⸗ nieren dieſer Lieder vordeutete. Von Wagner ſtammt nur die Klavierbegleitung, die meiſterliche Inſtru⸗ mentierung des Zyklus hat Wagners treuer Apoſtel Felix Mottl geſchäffen. f Mathilde Weſendonk, die unter den Schwingen des Genius ſelbſt zur Dichterin wurde, hat in den Worten dieſer Lieder Töne von zauberhafter Innig⸗ keit angeſchlagen, die ſich an eine tiefe Empfindung bei der Wiedergabe wenden. Maria Müller ſteigerte ſich in die Gefühlswelt der vom grellen Tag abge⸗ wandten Geſänge wie eine lyriſche Iſolde hinein. tagsſitzung auch hören, wie es gemacht wird, wenn richtige Führer an der Spitze ſtehen. Die Todesſtunde der Farben ſchwarz⸗rot⸗gold, die heute aus der deut⸗ ſchen Geſchichte geſtrichen wurden, iſt gekommen. Die Wiederauferſtehungsſtunde iſt mit den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot gekommen. Die junge deutſche Be⸗ wegung hat dieſe Tat durchgeſetzt. In Zukunft wer⸗ den die Embleme des Aufbaues, der nationalen Be⸗ wegung in ihrer Mitte angebracht ſein. Die Aufgabe iſt ſchwer und die Opfer ſind groß, doch wir haben die Gewißheit, daß die Opfer nicht mehr in ein Faß ohne Boden gebracht werden. Die Früchte werden das nationale und ſoziale Deutſchland ſein. Mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen Sieg⸗Heil! auf Deutſchland und ſeine Führer fand die Rede ihren Abſchluß. Für Unterhaltung ſorgten dann wie⸗ der die drei Kapellen, die ſich einander ablöſten. Der nationale Tag im Rundfunk Die Eröffnung des Reichstages war ſo ſehr eine Angelegenheit des ganzen deutſchen Volkes, daß auch die Rundfunkſender ſich nicht ausſchloſſen und durch eine Reichsſendung, die von 9 Uhr in der Frühe bis Mitternacht lief, den Tag würdig begingen. Nur die Zeit von.30 Uhr bis.15 Uhr ſtand jedem Sen⸗ der für eigene Darbietungen zur Verfügung. Feſt⸗ lich war der Auftakt der Reichsſendung, der dem Oſt⸗ markenrundfunk vorbehalten war. Der zur Einlei⸗ tung geſpielte Hohenfriedberger Marſch und die übri⸗ gen hiſtoriſchen Märſche ſchufen die richtige Atmo⸗ ſphäre für den Tag. Klar und plaſtiſch war der Hör⸗ bericht.„Aus der Geſchichte der Stadt Potsdam“ und Krönung dieſer Wiedergabe, die auch den unendlich feinen Geſängen des„Treibhauſes“ mit der echten Verzückung der Sehnſucht nach dem Jenſeitigen folgte. Die dramatiſche beſchwingte Stimme der Sängerin, deren offene Vokaliſation zeigt, daß ſie gewohnt iſt, nur in großen Häuſern zu ſingen, führte dann in der Rezia⸗Arie aus Webers„Oberon“ einen Triumph herbei, der bei dem ſieghaften Jubel des Schluſſes dieſer Soloſzene das Publikum ſichtlich mitriß. Der Beifall, der der Sängerin zuteil wurde, war außergewöhnlich. Immer wieder mußte ſie er⸗ ſcheinen. Den Beſchluß des Abend bildete die Siebte Sinfonie Beethovens, ein Werk, das immer d FFF 1 Mathilde Wesendonk, Wagners Tristan-Muse, die Dichterin der fünf Lieder, die Wagner vertonte. wieder mißverſtanden wird, weil man ihm Wagners ganz anders gemeinte Bezeichnung als„Apotheoſe des Tanzes“ ſtets aufs neue anhängt. Jede Sin⸗ fonie iſt eine Tanzapotheoſe, weil ſich die ſinfoniſche Form aus der Tanzſuite entwickelt hat. Aber gerade die-dur⸗Sinfonie wächſt darüber weit hinaus. ſie iſt nichts mehr und nichts weniger als Beet⸗ hovens Beitrag zu den Ereigniſſen der Freiheits⸗ kriege. Das Angreifende ihrer Klänge, im letzten Satz beſonders deutlich, aber auch bereits aus dem Elan des erſten zu ſpüren, iſt Kampf⸗ und keine Tanzmuſik mehr, auch keine in der Apotheoſe. In ihr J manifeſtiert ſich ein Appell an die deutſche 5 das Ziel auf das Weſentliche der Erſcheinung ge⸗ Plakatentwürfe, Figurenſtudien verwendet werden Nationale Feier in Ludwigshafen Der nationale Feiertag wurde auch in Ludwigs⸗ hafen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung be⸗ gangen. In den Hauptſtraßen erblickte man nur wenige Häuſer, aus denen nicht eine oder mehrere Fahnen im Frühlingswind flatterten. Aber auch die Außenviertel trugen reichen Farbenſchmuck. Ebenſo hatten die Schiffe in den Strom⸗ und Binnenhäfen geflaggt. Am ſpäten Vormittag ſtrömten Tauſende froh⸗ geſtimmter Menſchen nach dem neuen Marktplatz, um dem Feldgottesdienſt beizuwohnen. Fahnenmaſten umgrenzten ein weites Viereck, an deſſen Südſeite eine Kanzel, umgeben von Lorbeerbäumen und mit ſchwarz⸗weiß⸗rotem Tuch verkleidet, aufgebaut war. Davor nahmen die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden mit den Fahnen⸗ abordnungen der Militärvereine, der Wehr⸗ und nationalſozialiſtiſchen Verbände Aufſtellung. Neben der Kanzel ſtand die blaue Polizei in Reih und Glied, auf den übrigen Fronten drei Hundertſchaften der Schutzpolizei, hinter ihnen die braunen und feld⸗ grauen Kolonnen der SA und SS und des„Stahl⸗ helm“. Helle Lenzſonne ſtrahlte über dem buntbe⸗ wegten Bild. Um 11 Uhr begann die eindrucksvolle kirchliche Feier. Die Kapelle der Schutzpolizei leitete ſie mit dem Hymnus„Großer Gott, wir loben dich“ ein. Dann hielt Pfarrer Rupp die von Vaterlandsliebe und Glaubenkraft durchglühte Feſtpredigt. Er verglich die Stimmung dieſes hellichten Tages mit dem Hochgefühl unſerer Väter nach der Be⸗ freiung vom Napoleoniſchen Joch und bei der Reichs⸗ gründung im Spiegelſaal zu Verſailles. Pfarrer Rupp ſchloß ſeine Anſprache mit der Mahnung: Unſer Volk möge den Opferſinn der für Deutſchlands Größe Gefallenen lebendig erhalten im Gedenken an das Wort Bismarcks:„Ohne die Demut ge⸗ ſchieht nichts Großes in der Welt!“ 5 Die getragenen Akkorde des Altniederländiſchen Dankgebets fluteten über den Platz und hallten wider von den Häuſerwänden ringsum, wo ſich in den Fen⸗ ſtern und auf den Dächern die Zuſchauer drängten. Zum Schluß ſprach der Geiſtliche ein Gebet. Ent⸗ blößten Hauptes ſang die Menge das Deutſchland⸗ lied Nach dem Feldgottesdienſt formierten ſich die Ab⸗ teilungen zum Vorbeimarſch vor dem Kom⸗ mandeur der Landespolizei, Oberſtleutnant Peter, und den Behörden. Unter den Klängen des bayeri⸗ ſchen Präſentiermarſches zogen vorüber: die grüne Polizei mit Stahlhelmen und Bajonetten auf den geſchulterten Karabinern, voran die„Infanterie“, dann die Berittenen, hierauf zwei Panzerwagen mit Maſchinengewehren, mehrere Bereitſchafts⸗, Schein⸗ werfer⸗ und Sanitätsfahrzeuge, in zweiter Linie die Sturm⸗ und Schutzſtaffeln und der Stahlhelm. Am Abend bewegte ſich ein großer Fackelzug vom Marktplatz durch die Innenſtadt und den nörd⸗ lichen Stadtteil. Es nahmen teil: blaue und grüne Polizei, die nationalſozialiſtiſchen Sturm⸗ und Ju⸗ gendabteilungen, der Stahlhelm, Krieger⸗ und Mili⸗ tärvereine, Sanitäter, Poſt⸗ und Eiſenbahnbeamte, Jugendvereinigungen und Schulen. Mit dieſer machtvollen Kundgebung fand der ereignisvolle Tag einen denkwürdigen Abſchluß. der nach einem literariſchen Intermezzo gegebene Bericht über die Jeſtſtimmung in der Stadt Pots⸗ dam. Muſik um Friedrich den Großen leitete ge⸗ ſchickt zu der Hauptreportage über. Ergriffen lauſchte man den Worten, die über den Zug zur Garniſon⸗ kirche und von den Feierlichkeiten in der Kirche berichteten. Es war eine Weiheſtunde, die allen unvergeſſen bleiben wird. So löſte eine Darbietung die andere ab. Muſik, Sprache, Drama und dann die mit Spannung er⸗ wartete Eröffnungsſutzung des Reichs⸗ tags. Schade, daß der Sprecher nicht recht die Atmoſphäre vermitteln konnte. Um ſo ſtärker war der Eindruck der denkwürdigen Sitzung, die ohne Zwiſchenſchaltung eines Sprechers übertragen wurde und die auch durch den Aether nichts von der zielbewußten Geſchloſſenheit einbüßte, die ihr den Charakter gab. Wieder Muſtk, Anſprachen und dann nochmals die große Steigerung bei dem Hörbericht von dem Fackelzug der Berliner. Das Pro⸗ gramm verzeichnete noch Muſik aus München und als Krönung die Uebertragung des 3. Aktes der „Meiſterſinger“ aus der Staatsoper unter den Lin⸗ den. Es dürfte wohl wenig Deutſche gegeben haben, die ihr Empfangsgerät nicht während des ganzen Tages in Betrieb hatten und die nur dann nicht Ohrenzeuge der wichtigen Ereigniſſe wurden, wenn ſte andere Pflichten abriefen. Die Anſprachen des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers bei den Feierlichkeiten in der Garniſonskirche wurden im Laufe des Tages auf Wachsplatten wiederholt, um denen Gelegenheit zum Abhören zu geben, die bei der Originalſendung nicht dabei waren. * Verlängerung des Geſetzes der evangeliſchen Landeskirche über außerordentliche Gehaltskürzun⸗ gen. Die evangeliſche Kirchenregierung hat als vor⸗ läufiges kirchliches Geſetz beſchloſſen, die außer⸗ ordentlichen Kürzungen der Gehaltsbezüge des Kir⸗ chenpräſidenten, der Mitglieder des Oberkirchenrats, der Geiſtlichen ſowie der Hinterbliebenen von Geiſt⸗ lichen bis zum 31. März 1934 zu verlängern. Nation, und deshalb war die Aufführung dieſes Werkes am geſtrigen Abend beſonders ſinnvoll. Der Dirigent, dem das Muſikweſen der Hanſe⸗ ſtadt Bremen unterſteht, hat dieſen Geiſt des Wer⸗ kes offenſichtlich verſpürt. Und wenn er auch in der Art des dirigierenden Anſchlags noch nicht immer den rechten Kontakt mit unſeren Muſikern finden mochte, ſo gab er doch einen ſchönen Beweis dafür, daß man auch mit ſeinen reichlich 60 Jahren das jugendliche Feuer dieſes Werks den Muſiker⸗In⸗ ſtrumentaliſten mitzuteilen vermag, die ihm be⸗ geiſtert folgten und die Sinfonie zu begeiſterndem Erklingen brachten. K. Das hiſtoriſche Koſtüm Maunheimer Ausſtellung in der Harmonie „Auf der Kenntnis des hiſtoriſchen Koſtüms baut ſich das Schaffen des Modekünſtlers auf, denn alle neuen Variationen in der Mode haben ihre Themen im hiſtoriſchen Material“. Dieſer Satz aus dem Proſpekt der Mannheimer Modeakademie R. Otto Stößinger kennzeichnet die Richtlinien dieſes Inſtituts, das in der Harmonie die Ergebniſſe des erſten Schuljahres— ein dreijähriger Kurſus umfaßt die ganze Ausbildung— der Oeffentlichkeit unterbreitet. Man iſt aufs angenehmſte überraſcht, in dieſer Schau keine nüchterne Ueberſicht von alten Koſtümen zu ſehen, ſondern eine lebendige Auffaſſung vom Weſen des Kleides, das die Jahrhunderte hindurch ein Abbild von Sitte und Anſchauung, von Mode und Stil gibt. Man beginnt ſelbſtverſtändlich bei den alten Römern, Etruskern, und gelangt durch Mittel⸗ alter, Renaiſſanee und Rokoko bis zur letzten hiſtoriſchen Gegenwart um 1870. Aber wie dieſe hiſtoriſche Wanderung als Schu rung der Gewandung vor ſich geht, iſt das Weſentliche des hier gezeigten Lehrgangs. Da wird zunächſt die Schülerin zum Zeichnen vor der Natur herangebildet. Die erſten Verſuche ſcheinen ſchüchtern, faſt ſteif. Aber man erkennt, wie richtet iſt. Dazu kommt bald die Farbe, die farbige Kopie und ſchließlich die Auflöſung der einzelnen Töne zum Farbenauszug, zur abſtrakten Kompo⸗ ſition, die alsdann für die verſchiedenen Zwecke, können. 1 * Für das freiwillige Werkhalbjahr der Abitu⸗ rienten und Studenten haben die evangeliſchen Jugendbünde Deutſchlands eine Reihe ihrer Arbeitsdienſtlager zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Es handelt ſich dabei um ſolche Lager, die durch die Art ihrer Leitung und ihres Dienſtes in beſon⸗ derer Weiſe geeignet ſind, ſtudentiſche Jugend mit werktätiger Jugend auf dem Boden evangeliſcher Lebensgemeinſchaft zuſammenzuführen. Abiturienten, die in dieſe Lager nach den Beſtimmungen für das ſtudentiſche Werkhalbjahr eintreten wollen, müſſen das mit Angabe des betreffenden Lagers auf dem Fragebogen, den ſie auszufüllen haben, unter„Per⸗ ſönliche Wünſche“ bemerken. Die Liſte der in Frage kommenden Lager iſt bei den betreffenden Bünden oder bei dem Arbeitsamt für das ſtudentiſche Werk⸗ halbjahr in Kaſſel⸗Wilhelmshöhe, Kirchſtraße 6, zu erhalten. Die Meldung muß umgehend erfolgen, da ſchon der 1. April ſpäteſter Meldetermin für das Werkhalbjahr iſt. Nun entwickelt ſich ſyſtematiſch das hiſtoriſche Koſtüm. Aus alten griechiſchen Vaſenbildern, aus babyloniſchen Tonreliefs, aus mittelalterlichen Fres⸗ ken und Handſchriften, aus alten Kupferſtichen, Ge⸗ mäldeausſchnitten werden die einzelnen Gewänder herauskonſtruiert, aber nicht nur zeichneriſch, ſon⸗ dern in entzückenden kleinen Papiermodellen, die in aller Echtheit gleichzeitig faſt durchſichtig jede Schnitt⸗ form erkennen laſſen. Bei manchen Koſtümen, namentlich den ſtrengen Moden, ſieht man die inne⸗ ren Gerippe, die Stege und ſonſtigen Verſteifungen. In buntem Wechſel beſchaut man die alte Toga, das halskrauſige Koſtüm der Ritterzeit, das lockere Kleid der Renaiſſance und die aufgepluſterte Mode des Ro⸗ koko, alles bis in feinſte Einzelheiten am dünnſeidi⸗ gen Papier durchgearbeitet. Aber auch die praktiſche Durchführung in Originalgröße iſt in den Bereich des Studiums einbezogen. Allerdings nicht in teu⸗ ren Brokatſtoffen oder reichen Webereien, ſondern in einfarbigem Neſſel. Aber gerade dieſe Einfarbig⸗ keit gibt dieſer Ausſtellung einen einheitlichen Maß⸗ ſtab, ein künſtleriſches Gepräge, das den beſten Ein⸗ druck hinterläßt. 25 ſolcher Originalkoſtüme werden vorgeführt, ſauber auf Holzgeſtelle drapiert, und daneben be⸗ ſcheiden, aber wichtig für die Geſamtwirkung: die Verfertigerin in ihrem ſelbſtgefertigten, ſelbſt⸗ geſchneiderten Kleid alter Zeit, wobei ſich auch rei⸗ zende Kontraſte von modernem Kopf und alter äuße⸗ rer Form ſich ergeben. 75 Es iſt für den Fachmann und für den Laien ein Genuß, dieſe einzelnen Ausführungen zu be⸗ trachten, zu ſtudieren, wie ſich in die harten Falten doch ſo etwas wie ein zeitgemäßer Ausdruck hinein⸗ miſcht, wie eine Stoffroͤſe z. B. die Fläche geſchickt ſchmückt, wie ſogar trotz aller Strenge hiſtoriſcher Ueberlieferung manchmal die Gegenwart durch⸗ ſchimmert, denn das iſt ja ſchließlich das Eigenartige jeder Mode, daß ſie ſich eben doch nicht ſklaviſch übertragen läßt. Man darf dieſe unter der Leitung von Frau R. Otto Stößinger ſtehende Modeakademie zu die⸗ ſer Veranſtaltung beglückwünſchen. Man ſpürt auch die praktiſche Hand von Fra Profeſſor Stößinger, die den ſchneidertechniſchen Teil be⸗ handelt und vor allem auch die in ſich zielbewußte, aber frei geführte künſtleriſche Schulung durch Wilfried Otto, der als Maler und Graphiker hier ſchon längſt einen klangvollen Namen hat. 1 Den Wel den unte Zer⸗ Nai jähr ſterl dieſe ſeitt Eife reick die des 2 und denk tiefe kein dem ehrt Haft! 8 erſte gu! die Vol. dieſe 2 Stu liche ſtaa⸗ des kein Den Na deut Nat Pau ein Vat 2 ſein Wil W 8 4 Mittwoch, 22. März 193g Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 136 der DH feiert den Aufbruch des neuen Gauvorſteher Menth hält im Ortsgruppenheim die zündende Feſtanſprache Aus Anlaß des Zuſammentritts des erſten natio⸗ nalen Reichstags nach dem ſchmachvollen 9. Novem⸗ ber des Jahres 1918 ſprach geſtern vormittag der Führer der ſüdweſtdeutſchen Kaufmannsgehilfen, Gauvorſteher Eduard Menth, über die beſonders hiſtoriſche Bedeutung dieſes Tages, wobei er aus⸗ führte: Die ganze große Bedeutung des geſchicht⸗ lichen Augenblicks, der durch den heutigen Zuſam⸗ mentritt des Reichstages ausgedrückt wird, iſt bis fetzt wohl kaum ins Bewußtſein des geſamten deut⸗ ſchen Volkes getreten. Und doch erhält dieſe hiſtoriſche Stunde ein ganz beſonderes Geſicht durch eine Tat⸗ ſache, die in Jahrhunderten deutſcher Geſchichte wuhl immer wieder erſtrebt, aber jetzt erſt im neuen jun⸗ gen Deutſchland Wirklichkeit geworden iſt, nämlich: Dieſer Reichstag iſt um deswillen beſonders bedeutſam, weil der Zuſammentritt in einer Stunde erfolgt, in der die Einheit des Rei⸗ ches gefeſtigter, geſicherter iſt, als ſie jemals war. Denn ſeit dem großen Streit der Hohenſtaufen und Welfen, lange ſchon bevor konfeſſionelle Gegenſätze den Zuſtand verſchärften, leidet das deutſche Volk unter der unerträglichen, nur notwendig verdeckten Zerriſſenheit durch die Mainlinie. Selbſt der große Kaiſer, deſſen Geburt ſich morgen zum 136. Male jährt, ſelbſt Laiſer Wilhelm., ſterblicher Kanzler Bismarck haben nicht vermocht, dieſen Pfahl im Fleiſche des deutſchen Volkes zu be⸗ ſeitigen. Dynaſtiſche Intereſſen und künſtlich geſchürte Etferſüchteleien zwangen den Kanzler des Kaiſer⸗ reichs von 1871 zu Zugeſtändniſſen und Konzeſſionen, die auf die Dauer geeignet ſein mußten, die Einheit des Reiches ernſtlich zu gefährden. Wir gedenken der Tage des November von 1918 und der unſeligen Räterepublik in München, ge⸗ denken der Zeit des Separatismus und ermeſſen aus tiefem Herzen mit Stolz und Freude, was kein Fürſt, kein Kanzler und kein Feldherr vermocht haben; dem einfachen Mann aus dem Volk, unſerem ver⸗ ehrten Reichskanzler Adolf Hitler und ſeiner ſieg⸗ haften Volksbewegung iſt es gelungen. Das Reich iſt in Wahrheit in dieſen Woche und Tagen neu erſtanden, 5 erſtanden aus einer jungen ſtarken Volksbewe⸗ gung, die Grenzen und Beſonderheiten nicht achtete, die über konfeſſionelle Gegenſätze hinweg das deutſche Volk zuſammenſchweißte zur Nation und dieſer Nation ein neues einiges Reich baute. So iſt denn dieſer Reichstag, der zur gleichen Stunde, da wir hier verſammelt ſind, von dem feier⸗ lichen Gottesdienſt unterwegs iſt zum Eröffnungs⸗ ſtaatsakt in der Potsdamer Garniſonkirche Friedrichs des Einzigen, ich ſage, ſo iſt dieſer Reichstag mit keinem unſerer Nachkriegsparlamente zu vergleichen. Denn hier in dieſem Reichstag tritt eine neue Nationalverſamlung vor die Augen der deutſchen Nation und ihrer politiſchen Führung, eine Nationalverſammlung, die ähnlich jener in der Paulskirche von 1848 bauen will das neue Reich, ein Haus für das geeinte deutſche Volk und Vaterland. Wie aber jene 48er zu Mißerfolgen verurteilt ſein mußten, weil ihnen Führung, ſtarke Hand und Wille der Herrſchenden fehlten, ſo muß der Reichs⸗ und ſein un⸗ tag, der am erſten Frühlingstag dieſes Jahres zu⸗ ſammentritt, durch ernſte Arbeit zum Erfolg kom⸗ men, weil hier zum erſten Mal ſeit Jahren wieder Volk und Regierung, Führung und Gefolgſchaft eins ſind im Fühlen und Wollen. Nicht von oben herab, durch Verordnungen und Ver⸗ faſſungen, nicht von den Repräſentanten der Fürſten, des Adels oder des Beſitzes konnte dieſe Einheit ge⸗ fördert und erkämpft werden. Nein, es galt zunächſt das Herz des einfachen Mannes zu gewinnen, den Herzſchlag der ganzen Nation in Gleichklang zu bringn, auf dieſes große Ziel hin: die unzerſtör⸗ bare Einheit des Reiches. Eine ſolche Arbeit aber konnte nur ein Mann leiſten, der ſelbſt den ſchlichten Arbeitsrock des Handwerksgeſellen getragen, der mit Millionen un⸗ bekannter Soldaten, ungenaunt und unbekannt, ſeine ſtille Pflicht vor dem Feinde tat. Seiner und der Millionen, die für Deutſchlands Freiheit und Größe gekämpft und geblutet haben, gedenken wir in dieſer Stunde deshalb ganz beſonders. Bechly hat ſchon auf dem Verbandstag in Dresden, als er ſich mit der Führerfrage im neuen Deutſchland aus⸗ einanderſetzte, geſagt, daß der neue Führer aus dem Volke kommen müſſe. Die Aufgabe aber konnte nur gelöſt werden, wenn ſich nicht nur Nord und Süd, Weſt und Oſt verban⸗ den, ſondern wenn über den ewigen Gegenſatz der Generationen hinweg alt und jung ſich zu gemein⸗ ſamer Arbeit zuſammenfanden. Deshalb liegt ein tiefes Symbol darüber, daß unſer verehrter Feldherr des Weltkrieges, der weit⸗ hin ſichtbare Repräſentant des alten, ruhmreichen Deutſchlands, den jungen und begeiſterten Führer des neuen Deutſchland an ſeine Seite berufen hat, um mit ihm gemeinſam die Geſchicke der Nation zu lenken, um aus Tradition und Zukunftswillen dieſes neue Reich zu feſtigen und zu Freiheit und Größe zu führen. Tradition und Zutkunftswille müſſen über der Geſchichte jedes Volkes ſtehen, müſſen jede politiſche Haltung beſtimmen. Symbolhaft iſt auch der heutige Tag ein⸗ gebettet in Tradition und Zukunftswillen. Denn am 20. März des Jahres 1890 erhielt der erſte Kanzler des Reiches, Bismarck, ſeinen Abſchied, wohl einer der ſchwärzeſten Tage deutſcher Ge⸗ ſchichte, der Tag des Sieges des Materialismus, des hemmungsloſen Individualismus, der Beginn des Verfalls des Kaiſerreichs, einer Entwicklung, die notgedrungen zum November 1918 führen mußte. Morgen aber gedenken wir des alten Kaiſers Wil⸗ helm, deſſen Leben Kampf und Leid geweſen iſt, bis ſeine ſpäten Tage doch noch überglänzt waren von der Sonne des Ruhms, von der Einheit, Freiheit und Größe des Reichs. Die Hoffnungen des deutſchnaltonalen handlungsgehilfen Herr Menth fuhr in ſeiner Rede fort: Zwei Männer unſerer Geſchichte ſtehen damit als Wächter an der Schwelle dieſes Tages, ihn zu be⸗ grüßen und ihn ſcheiden zu laſſen. Ueberſtrahlt iſt dieſer Tag von einer großen Tradition, die verkör⸗ pert wird durch die beiden Deutſchen, die uns dieſes Reich gebaut und es uns als Erbe hinterlaſſen haben. Durchleuchtet wird dieſer Tag von der Frühlingshoffnung und dem Zukunftswillen des nationalen Deutſchlands, das durch den heutigen Reichstag ſeiner Führung, Anerkennung und Zuſtimmung gibt, in der Hoff⸗ nung, daß mit dem jungen Frühling, der heute Ein⸗ zug hält, auch ein neuer Frühling der Nation, eine neue Blütezeit anbrechen möge, Denn noch liegt vor uns die harte Arbeit der ſozialen Erneuerung und Feſtigung, die Arbeit der inneren Befriedung, die Arbeit des wirtſchaftlichen Aufbaus. Noch ſteht vor allem vor uns die neue Mainlinie, jener Paragraph des Schanddiktates von Verſailles, das unſeren Brüdern in Deutſchöſterreich den Weg zum Reich verbietet. Noch gilt es, aus dem Kleindeutſchland Bismarcks das Großdeutſch⸗ land zu machen, das Heimſtatt ſein kann allen deutſchen Menſchen von der Maas bis an die Me⸗ mel, von der Etſch bis an den Belt, ſoweit die deutſche Zunge klingt. Hunderttauſende, ja Millio⸗ nen auslandsdeutſcher Herzen höher ſchlagen im Gedanken an das junge neue Reich. Hundert⸗ tauſende einzugliedern in dieſes Reich, Deutſchland zu bauen mit allen deutſchen Menſchen, das iſt die geſchichtliche Aufgabe unſerer neuen Zeit. Dazu aber braucht Deutſchland den Einſatz und die Be⸗ reitſchaft aller Deutſchen. Wir deutſchnationale Kaufmannsgehilfen, die wir in dieſen Tagen manche unſerer 40jähri⸗ gen Hoffnungen in Erfüllung gehen ſehen, wollen und müſſen die erſten ſein, die zu dieſer Anerkennung, zu dieſem Einfatz bereit ſind. Was lag daher näher, daß wir uns als erſte hin⸗ ter dieſe Regierung, hinter den Kanzler und das von ihm geſchaffene Werk ſtellten, zu deſſen Bau wir alle berufen und mitgearbeitet haben. Deshalb wol⸗ len auch wir an dieſem Tage erneut geloben, daß wir mehr denn je mit Hand anlegen wollen, wo immer und wann immer es ſei, auf dem Platz und z u der Zeit, da uns das Schickſal, da uns die Nation ruft, mit allen Kräften der Hände, der Hirne und Herzen, die uns zu Gebote ſtehen und die wir in dieſer frohen und ernſten Stunde ſamt und ſonders weihen wollen, unſerem geliebten deutſchen Volk und Vaterland. Darum bitte ich Sie, zur Bekräftigung dieſes Ge⸗ löbniſſes mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſerem allverehrten Reichspräſidenten, dem Führer in Krieg und Frieden, Marſchall Hindenburg, dem Volks⸗ kanzler Adolf Hitler, unſerem geliebten deutſchen Volk und Vaterland, ihnen gelte unſer erſtes, unſer zweites und immerdar Heil! Die Feierſtunde wurde umrahmt von Muſik⸗ und Geſaugsvorträgen und ſchloß mit der Hymne der Deutſchen. Winterhilfe in Frieörichsfeld Durch die Schließung der Notküchen, die während der Wintermonate in Mannheim eröffnet wurden, wird auch die Friedrichsfelder Küche ſchwer betrof⸗ fen, da jeder ſtädtiſche Zuſchuß in Wegfall kommt. Es iſt dies um ſo mehr zu bedauern, als dieſe hilf⸗ reiche Einrichtung ſich immer größerer Beliebtheit bei der arbeitsloſen Bevölkerung erfreute. Aber trotz Ausfalls dieſes Zuſchuſſes iſt es erfreulicher⸗ weiſe noch möglich, den Betrieb durch freiwillige Geld⸗ und Lebensmittelſpenden, ſowie durch Ver⸗ wendung des Ueberſchuſſes, der trotz des äußerſt ge⸗ ringen Preiſes für ein Mittageſſen erzielt wurde, noch etwa 14 Tage weiterführen zu können. Allen fveiwilligen Helferinnen und Helfern, ſowie den verantwortlichen Perſonen gebührt für dieſe er⸗ ſtaunliche Leiſtug größtes Lob und beſten Dank. Weitere Veurlaubungen Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Oberküchenmeiſter Julius Schott bei den Städtiſchen Krankenanſtalten wird von der Dienſtleiſtung entbunden und beurlaubt. Fräu⸗ lein Dr. Herta Gottlieb bei den Städtiſchen Krankenanſtalten iſt unter Einhaltung der geord⸗ neten Kündigungsfriſt zu entlaſſen. Frl. Dr. Eliſa⸗ beth Katz, Aſſiſtenzürztin bei den Städtiſchen Krankenanſtalten, iſt unter Einhaltung der geord⸗ neten Kündigungsfriſt zu entlaſſen. Das Hormoniſche Forſchungsinſtitut bei den Städtiſchen Kranken⸗ anſtalten wird mit ſofortiger Wirkung a uf ⸗ gehoben. Dadurch werden jährlich 40 00 Mark eingeſpart werden.. Die Fürſorgerin Trude Daube und die Hort⸗ leiterin Gertrud Loebe beim Stadtju gend⸗ amt werden von ihren Amtsgeſchäften entbunden und beurlaubt. Das Dienſtverhältnis der Genann⸗ ten iſt bis Ende Juni dieſes Jahre zu kündigen. Die Praktikantinnen Luiſe Stiefel und Elſe Weiſz beim Stadtjugendamt werden von ihren Amts⸗ geſchäften entbunden und beurlaubt. Das Dienſt⸗ verhältnis der Genannten iſt auf Ende April dieſes Jahres zu kündigen. Die Kommiſſare haben ferner veranlaßt, daß zur Vertretung der Stadt Mannheim in Prozeßſachen keine jüdiſchen Rechtsanwälte mehr beauftragt werden. Kommiſſariſcher Bürgermeiſter für Schifferſtadt * Speyer, 21. März. Zufolge einer Anordnung der kommiſfariſchen Regierung wurde der Orts⸗ gruppenleiter der Schifferſtabter NS DAP. S ch mitt, mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres mit der ehrenamtlichen Erledigung ſämtlicher Dienſtaufgaben des 1. Bürgermeiſters der Gemeinde Schifferſtadt in kommiſſariſcher Weiſe betraut. Der 1. Bürgermeiſter hat ſein Urlaubsgeſuch eingereicht. 2. und 3. Bürger⸗ meiſter ſind zurückgetreten. Rory:„Das erſte Recht des Kindes“ Thea v. Harbon hat nach dem Tagebuch einer Frauen⸗ ärztin einen Tonfilm vom erſten Recht des Kindes geſchrie⸗ ben, der in ausgezeichneter Weiſe die Freuden und Qualen der Mütter um das Kind ſchildert. Von vielen Frauen er⸗ wünſcht und ſehnlichſt erwartet, für manche Frauen ein Gedanke des Schreckens. Glück und Elend ſind immer zu nahe beiſammen. Hertha Thiele hat in dieſem Tonfilm die Hauptrolle inne. Sie gibt hier ihre bis jetzt größte und beſte Leiſtung. In ihrer Not ſucht ſie eine bekannte Frauenärztin auf, die aber ihre Hilfe mit dem Hinweis auf 8 218 verweigert und verweigern muß. Verzweifelt, um nicht ihrer guten und blindlings gläubigen Mutter ihren Zuſtand beichten zu mitſſen, geht das junge Mädchen ins Waſſer. Rettung im letzten Augenblick.„Das habe ich nicht gewollt,“ meinte die Frauenärztin;„ich kann und darf aber nicht helfen.“ Erſchütternde Bilder verzweifelter Mütter, die ſchon im Hinblick auf ihre geſundheitliche, aber auch auf ihre finan⸗ zielle Lage kein Kind mehr erwarten dürfen, ſuchen irgend⸗ wo verzweifelt Hilfe. Manchmal finden ſie wirkliche Hilſe, manchmal erwartet ſie Siechtum und manchmal ſtehen ſie vor den Schranken des Gerichts. Die Lebensrechte von Mutter und Kind ſind hervorragend und mit unbedingter, Offenheit herausgearbeitet. 5 Neben Hertha Thiele wirken Erna Morena, Hetene Fehdmer, Lotte Stein, Eduard Weſemer, Herm Valentin, H. v. Walther uſw. mit. Prächtige Auf⸗ nahmen und ausgezeichnete Leiſtungen der Künſtler ſchaf⸗ fen einen unvergeßlichen Geſamteindruck. Das erſte Recht des Kindes und das Recht auf das Kind werden verſtänd⸗ lich gemacht. Ein Film der Mütter und für die Mütter, der in ſeiner Eindringlichkeit erſchüttert und aufrüttelt. 7 chroniſch Huſten, Aſthma Bei Lungenleiden Blutarmut, allg Schwäche nicht verzweifeln; die ärztlich empfohl. Silphoſcalin⸗Tabletten haben Tauſenden geholfen. 80 Tabl..70 in allen Apotheken ſonſt Roſenapotheke München.— Die illuſtr. Aufklärungsſchrift Ds mit vielen Gutachten an jedermann koſtenlos und unver⸗ bindlich durch die Herſtellerfirma Carl Bühler, Konſtanz 2. Mie wir„Tag des Buches“ ſpielten Von Lina Staab 0 Heute, am Todestag Goethes, findet in dieſem Jahre wiederum der Tag des deutſchen Buches ſtatt. Dieſer Brauch, der ſich ſeit einigen Jahren ein⸗ gebürgert hat, iſt im Intereſſe des guten deutſchen Buches, deſſen kulturelle Werte hierdurch gefördert werden, in jeder Beziehung zu begrüßen. Von Kind und Buch will ich ſchreiben, aber es iſt nicht meine Sache, gelehrte, pädagogiſche Abhandlun⸗ gen zu verfaſſen. Davon verſtehe ich wenig. Ich kann nur erzählen von Begegnungen zwiſchen Kin⸗ dern und Büchern, die ich miterlebt habe. Die letzte und ſchönſte iſt die geweſen, als wir„Tag des Buches“ ſpielten. „Spielten?“ Eine ſo ernſthafte, faſt ſchon amtliche Angelegenheit——?“ O ja, ſie iſt leider ſchon faſt amtlich geworden und ruht in Form von Erlaſſen in blauen Aktendeckeln. Oben auf den Schildchen ſteht, ſehr ſchön geſchrieben: Volk und Buch“ oder„Jugend und Buch“. Aber davon haben die Kinder nicht viel, fürchte ich. Und ſo ſpielten wir„Tag des Buches“. Wir ſpielen alles, mein kleines Mädchen, ihre Freundinnen und ich. Wir machten eine zauberhafte Italienreiſe durch meine Stube, als ich aus Venedig und Florenz zurückgekommen war, wir gaben zu Ehren der neu angekommenen Puppe Tokokuka—— ein fremdes kleines Weſen mit Schlitzaugen—— ein japaniſches Kirſchblütenfeſt, wir improviſierten im Advent ein kleines Chriſtgeburtſpiel—— warum ſollten wir nicht„Tag des Buches“ ſpielen? Lockte nicht der Zauberberg von Bilder— und Märchen⸗ büchern mit ſeinem Wald und ſeinen hellen Lichtun⸗ gen, die mein Kind ſchon allein durchſtreift, genug dazu? Ich holte mir ein paar Kinder und ſchichtete den Bücherberg in meiner Stube auf, aus meinen Büchern war noch hinzugekommen, was Kinder irgend ſchon verſtehen können, ſei es auch nur im Bilde. Kunſt⸗ blätter noch, kleine keramiſche Figuren, Puppen, mancherlei aus dem Baukaſten, viele Blumen und Zweige, ein fröhliches Durcheinander. Die Kinder ſtaunten, aber ſie wiſſen ſchon, daß wir immer alles brauchen können beim Spiel, daß alles zum brauch⸗ baren Requiſit wird. Wer wüßte das beſſer als Kin⸗ ber, denen die Dinge noch ſo vieldeutig ſind? „So! Wir haben heut eine große Buchhandlung, und jeder von uns macht ein Bücherfenſter, weil zum Beiſpiel ein Weihnachten und „Tag des Buches“ iſt. Wißt ihr, Fenſter: Das Tierbuch. Oder: Buch Oder „Das Märchenbuch! Frühling und Buch! Bücher für ganz kleine Kinder!“ Das riefen ſchon die grö⸗ ßeren Kinder ſelber, begeiſtert von meinem Vorſchlag und mitten in der Idee. „Und damit die Fenſter recht ſchön werden, wollen wir ſie alle ſchmücken. Wollen mal ſehen, ob ihr die 1 Bilder und ſonſt allerlei zu euren Fenſtern indet.“ Sie einigten ſich auf die Namen der einzelnen Fenſter und wer ſie ausſtellen ſollte— es gab dabei natürlich ein paar Reſſortſtreitigkeiten zu ſchlichten— ſie wühlten und wählten beglückt Bildern, Spielſachen und Blumen, und auch ſcheiden, aber gerade dadurch war Gelegenheit ge⸗ geben, ihnen die zahlloſen Möglichkeiten der Zuſam⸗ menſtellung zu zeigen, ihnen eine Ahnung von dem Glück zu geben, aus einem Nichts etwas zu machen. Was hatten wir dann feine Bücherfenſter! Ihr werdet ſtaunen, was die Kinder fertig brachten, wie ſie die Beziehungen entdeckt hatten. Und wie hübſch hatten ſie die Bücher hingelegt, leicht aufgeblättert wie von einem Windhauch, Bilder als Lockung auf⸗ geſchlagen——. Vielleicht ging ihnen dabei zum erſten Mal eine Ahnung auf vom Weſen der Bücher, von den feinen, hauchzarten Fäden, die zwiſchen Bü⸗ chern und vielen andern Dingen unſichtbar geſpon⸗ nen ſind. Und wie trat das Weſen der Kinder beim „Ausſtellen“ ſichtbar zu Tage! Mein jüngſter„Buch⸗ händlerlehrling“ zum Beiſpiel hockte verſunken zwi⸗ ſchen ſeinen Büchern und las—— las——. Auch ein„Buchhändlertyp“, und ein Kindertyp nicht wahr? Wie waren die Kinder ſtolz auf ihre„Fenſter“! Ich gehe die verwegenſte Wette ein: Kein Sorti⸗ menter kann ſtolzer ſein auf ein erleſenes Bücher⸗ fenſter, als es meine kleine Schar war. Es war das Glück, das im Schöpferiſchen beſchloſſen iſt. ö Als die kleinen Buchhändler dann ſchmauſend um den Kindertiſch ſaßen, da kam ich zu ihnen als das deutſche Märchen—— blaues Tuch um die Schultern, Schlüſſelblumenkranz im Haar, die Fiedel in der Hand—— und brachte ihnen zum Tag des Buches Lieder und Blumenmürchen aus dem Walde mit. Ganz von ſelbſt fingen dann die Kinder an, Frühlingsgedichte zu ſagen, und eines ſprach ſogar ein eigenes kleines Oſterhaſengedicht, das es fich eigens für unſern Büchertag ausgedacht hatte. Wa⸗ in den Büchern, dabei war natürlich manchmal über das Beſitzrecht zu ent⸗ ren ſie da nicht ſehr aktiv am Tag des Buches be⸗ teiligt? Zuletzt gabs ein fröhliches Hallo: Ich kam als „fliegender Buchhändler“, nun ſehr männlich herge⸗ richtet, eine Kiſte voll Bücher an einem dicken Strick als Bücherkarren hinter mir herziehend. Ich pries meine Bücher an, verſuchte, die Käufer von ihrem Wert zu überzeugen, erzählte betrübt, daß ſelbſt am Tag des Buches niemand was gekauft habe, aber den Kindern, denen ſchenkte ich je ein Büchlein zum Bitchertag! Strahlend zogen ſie ab. Die Deutsche Bücherei in Leipzig Blick auf die Hauptfront des riesigen Gebäude- Komplexes, in dem sämtliche Neuerscheinungen aller deutschen Verlage gesammelt werden, Jedes hatte nur eine jener billigen, aber hüb⸗ ſchen Jugendſchriften bekommen. Trotzdem weiß ich: Sie werden ihnen lieb ſein und ihnen mehr gehören als irgendein anderes Buch. Es waren ja auch Kin⸗ der dabei, die in mehr dunklen Stuben wohnen, in denen ein buntes kleines Buch ſelten iſt wie eine Blume in einem lichtloſen Winkel. Nächſtes Jahr wird wieder Tag des Buches ſein. Dann werden ſie vielleicht ihre Büchelchen hervor⸗ holen. Vielleicht ſind ſie auch ſchon zerleſen bis dahin. Das wäre noch viel ſchöner. Dann leere ich wieder meinen Bücherkarren vor ihnen aus. Und noch viele Jahre hindurch wird Tag bes Buches ſein, hoffentlich. Wenn die Kinder ſchon groß ſind und keine Kinder mehr. Vielleicht, daß einem von ihnen dann einmal einfällt, wie wir im Blauen Haus Tag des Buches ſpielten—— Vielleicht, daß es ſich im Gedenken daran dann ein Buch kauft, wenn es das irgend kann.—— Vielleicht, daß ihm aus dem Buch eine große Freude kommt, vielleicht noch mehr, Anrufung, Weſentliches für ſein Leben. Und dann iſt unſer Tag des Buches vielleicht doch mehr als ein Spiel geweſen. * O Gaſtſpiele der„Deutſchen Muſikbühne“ in Ba⸗ den. Die Landesgeſchäftsſtelle des Bühnenvolks⸗ bundes für Baden, Württemberg, Hohenzollern und Pfalz veranſtaltet Ende März in ihren größeren Ortsgruppen Gaſtſpiele mit der rühmlich in ganz Deutſchland bekannten„Deutſchen Muſikbühne“. Die Muſikbühne ſteht unter der Leitung des bekannten Theaterfachmanns Heinrich XIV. Erbprinz Re u ß. Sie wurde gegründet, um vor allem die deutſchen Grenzlande und die von Deutſchland abgetrennten Gebiete mit deutſchen Opern zu beſpielen und ſo wertvollſte nationale Kulturarbeit zu leiſten. Dies iſt der Muſikbühne im vollſten Maße gelungen und ſte konnte bei ihren Tourneen insbeſondere in Ober⸗ ſchleſien, in Eupen und Malmedy überall in ein⸗ dringlichſter Form für die deutſche Kunſt und das deutſche Theater werben. Es iſt hoch anzuerkennen, daß die deutſche Muſikbühne nun auch einige Gaſt⸗ ſpiele in Baden vorgeſehen hat und ſie rechnet da⸗ bei auf die Unterſtützung aller theaterintereſſierten Kreiſe, die die große Kulturarbeit der Deutſchen Muſtkbühne anerkennen und durch den Beſuch der Vorſtellungen tätig unterſtützen. Die organiſatort⸗ ſchen Vorbereitungen der Tournee der Deutſchen Mu⸗ ſikbühne werden von der Landesgeſchäftsſtelle des Bühnenvolksbundes in Mannheim durchgeführt. 6 Mittwoch, 22. März 19332 Porfland-Zemenfwerke Heidelberg-Mannheim-Stuſigari Wie wir hören, verzögert ſich die Bilan z⸗ fitzung über 1932 in der Hauptſache wegen der ſoeben erſt endgültig bereinigten Schwierigkeiten innerhalb der beutſchen Zementverbände. Vor Mai wird keine Bilanz⸗ porlage erfolgen. Wie ſchon früher angedeutet, iſt für 1982 bei Heidelberg mit einem Divi dendenaus fahl(i. V. 4 v..) zu rechnen. Dagegen iſt die finanzielle Stärke des Konzerns durch die letzten ſcharfen Preis⸗ kämpfe auf dem Zementmarkt nicht beſonders beeinträch⸗ tigt worden. Süddeutſchland hat bekanntlich ſchon ſeit Mo⸗ naten gegen die Außenſeiter Kampfpreiſe beſtritten und ſie erſt in dieſen Tagen beſeitigt. Im neuen Geſchäftsjahr iſt der Zement⸗ ab ſatz ſeit Februar infolge der in Süddeutſchland früher eingetretenen Baumarktbelebung gegen die gleiche Zeit des Vorfahres ſtark erhöht. Beſonders liegt größerer Landwirtſchoftlicher und ſonſtiger reeller Zementbedarf vor. Der Abruf erfolgt vorerſt vom Lager, da die Konzernwerke in der letzten Saiſon ſtark auf Vorrat gearbeitet haben. Eine Wiederaufnahme der Produktion wird Ende April zu er⸗ warten ſein. Bis dahin ſind die erheblichen Lagervorräte geräumt. * Württembergiſche Portland⸗Cement⸗Werke zu Lauffen am Neckar.— Wieder 8 v. H. Die Geſellſchaft erzielte im .⸗J. 1932 Erträgniſſe aus Fabrikation u. Stromlieferung von 1,76 Mill., aus Zinſen uſw. von 0,17 Mill. /, wäh⸗ rend Löhne und Gehälter 0,43 Mill.„ und Abſchreibungen 0,57 Mill.„ erforderten.(Betriebsüberſchuß 0,43 Mill. Mark, andererſeits 0,16 Mill.„ Abſchreibungen i..) Aus dem ſich ergebenden Reingewinn von 538 292(519 872) Mark werden wieder 8 v. H. Dividende auf das umlaufende Aktienkapital von 3 272 900/(von insgeſamt 3,3 Mill.%) ausgeſchüttet, 16000 4 für Unterſtützungen verwandt und 260 460(255 372)/ vorgetragen. Aus der Bilanz(in Mill.%)): Wertpapiere 0,866(1/028), Bank⸗ guthaben 1,293(i. V. Bankguthaben u. Außenſtände 0,590), andererſeits Reſerven 1,6(1,19), Verbindlichkeiten 0,21 (0,55). * Bonner Bergwerks⸗ und Hütten⸗Verein Ach., Zement⸗ fabrik bei Obercaſſel bei Bonn. In der Gruppe Dycker⸗ hoff ⸗Wicking weiſt dieſes Unternehmen für 1932 0,16(0,55) Mill. I Reingewinn aus, zu deſſen Deckung der Reſerveſonds herangezogen wird, der auf 0,07 Mill. ſinkt bei 3,96 Mill. Ag. Der Abſatz ging gegenüber dem Vorjahre um 63,0(38) v. H. zurück. Die Bemühungen um Koſtenſenkung ſeien nicht ohne Erfolg geblieben. In der Bilanz betragen Verbindlichkeiten 0,64(0,77) Mill., an⸗ dererſeits die Anlagen 3,19(3,36) Mill., Beteiligungen ſtehen ſtark erhöht mit 0,70(0,05) Mill. zu Buch. Es han⸗ delt ſich dabei um die Wiederherſtellung der i. V. vorgenom⸗ menen Buchungsänderungen. Vorräte verminderten ſich auf 0,36(0,50), Schuldner auf 0,39(1,04) Mill. Voraus⸗ ſagen ließen ſich nicht machen.(GV. 30..) Zschocke-Werke Kaiserslaufern Neuer Verlusfabschluß Der Bruttoüberſchuß auf 30. Juni 32 wird mit 334 688 377 917) ausgewieſen, wovon Verwaltungs⸗ und Ver⸗ kaufsunkoſten 340 394(397 493)/ erforderten und Abſchrei⸗ bungen mit 36 337(30 051)/ vorgenommen wurden. Bei mengenmäßig unveränderten, wertmäßig um 7 v. H. hinter dem Vorfahr zurückgebliebenem Umſatz und bei ſtarkem Preiskampf ergab ſich 1931/32 ein neuer Verluſt von 65 000/(i. V. 50 000, davon 5000 aus Vortrag gedeckt), der aus der o. Reſerve abgebucht wurde; dieſe ſinkt dadurch auf 45 000/ gleich 10 v. H. des AK. Danach wird der Vorjahrsverluſt mit 44000/ etwa unv. weiter vor⸗ getragen. Er hätte ſich erneut erhöht, wenn nicht eine Vorrat⸗Abwertung von 25 000% unter die Aktiven als „Entwertungskonto“ eingeſtellt worden wäre. Die Bilan ar 63 000(i. VB. 355 000)% Darlehens⸗, 182 000(196 000) ank⸗, 110 000(68 000)/ Akzeptſchulden ſowie 150 000% (275 000) Warenverbindlichkeiten, ferner ein allgemeines Mlickſtellungskonto von 67 000(84 000) /; andererſetts u. a. 248 000% Waren⸗ und 52 000/ ſonſtige Debitoren(492 000) und 424000(671 000)„ Vorräte. Die Giroverbindlich⸗ keiten waren 781 000 /, in der Hauptſache Akezpte der Ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin. Im laufen⸗ den Jahre ſeien Beſſerungserſcheinungen bis jetzt noch nicht erkennbar geworden.. * Eiſenmatthes Richard Guſtav Matthes AG, Magdeburg. Die o. G genehmigte den Abſchluß zum 31. Dezember 102, der, wie bereits gemeldet, einen Neuver bu ſt won 506 449„ auſweiſt, um den ſich der Verluſtvortrag von 623 192/ auf 1129 641, erhöht. Anſtelle des aus⸗ ſcheidenden Miniſterialrats Paul Schiffer ⸗Berlin wurde Oberpoſtrat Wagner ⸗ Berlin neu in den AR e während die übrigen AR⸗Mitglieder wiedergewählt wurden. Die Transaktion zwiſchen dem R. W. E. Rheintſchen Akt.⸗Geſ. für Braunkohlen⸗ Bergbau und Brikettfabrikation, deren Zuſtandekom⸗ men nunmehr als geſichert gelten kann, bedeutet, wenn nicht alle Zeichen trügen, keineswegs den Abſchluß, ſondern den Beginn eines neuen elektrowirtſchaft⸗ lichen Konzentrations⸗Prozeſſes im Weſten. Die Zuſammenarbeit zwiſchen dem R. W. E. und der zu Rheinbraun gehörenden Rheiniſchen Elektrizi⸗ täts werk AG. im Braunkohlenrebier(R. E..), die durch Leitungskupplung und Stromaustauſch ſchon ſeit langem beſteht, wird zweifellos enger geſtaltet werden können und die Einbeziehung der Stadt Köln in das Verſorgungsgebiet des R. W. E. bedeutet ſicherlich einen beträchtlichen Fortſchritt. Vielleicht noch intereſſanter aber ſcheinen die Per⸗ ſpektiven zu ſein, die ſich aus der Rheinbraun⸗Trans⸗ aktion des R. W. G. für die zukünftige Geſtaltung der elek⸗ trowirtſchaftlichen Verhältniſſe in einem ganz anderen Teil des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Verſorgungsgebtetes, näm⸗ lich im oſt⸗weſtfäliſchen Kernrevfer, ergeben. Wie man ſich erinnert, iſt der Verſuch des R. W.., das dort dominierende Elektreunternehmen, die Vereinig⸗ ten Elektrizitätswerke Weſtfalen in Dort⸗ mund(V. E..) unter ſeinen Einfluß zu bringen, vor we⸗ nigen Jahren beinahe gelungen. Es waren lediglich äußere Umſtände, insbeſondere die Bankenkriſe in Deutſch⸗ land und die Verſteifung des amerikantſchen Kapitalmark⸗ tes, die das R. W. E. veranlaßten, von der Verwirklichung des bereits fertigen Planes zunächſt Abſtand zu nehmen. Die Geſchichte des R. W. E. zeigt, daß ſein Beſtre⸗ ben ſchon unter der Leitung von Stinnes immer wieder darauf gerichtet war, eine einheitliche Elek⸗ trizitätsverforgung für das ganze rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Gebiet unter der Führung des R. W. E. zu erreichen. Durch den Uebergang der Rheinbraun⸗Maforität auf das R. W. E. entſteht jetzt die Möglichkeit, über das bei Rhein⸗ und der braun liegende Harpen⸗Paket die führende reine Steinkohlenzeche des Ruhrgebietes in den Plan einer elektrowirtſchaftlichen Zuſammenfaſſung ein zu⸗ beziehen. Die V. E. W. aber haben ihre Stromerzeu⸗ gung bis auf einige kleine Waſſerkraftwerke völlig auf der Steinkohle aufgebaut, wobei ſie einen Teil ihres Stromes von den Kraftwerks⸗Zentralen der Zechen des Ruhrgebietes beziehen. Um die elektrowirtſchaftlichen Möglichkeiten auszuſchöpfen, die ſich für das R. W. E. aus der Einfluß⸗ nahme auf die Harpener Bergbau Ac. ergeben, muß als natürlicher Weg die Kooperation mit dem V. E. W. angeſehen werden. Von führenden Perſönlichkeiten des R. W. E. iſt in der letzten Zeit ſelbſt mehrfach erklärt worden, daß der Plan einer maßgebenden Beteiligung an den V. E. W. nur aufgeſchoben, keineswegs aber aufgehoben ſei. Ob und wann die finanziellen Vor⸗ ausſetzungen für die Verwirklichung dieſes Projektes ge⸗ geben erſcheinen, bleibt abzuwarten. Anzunehmen aber iſt, daß das Zuſtandekommen der Rheinbraun⸗Transaktion ber Entwicklung der Dinge in dieſer Richtung einen kräftigen Impuls geben und vielleicht auch die Bemühungen wieder aufleben laſſen wird, das andere noch ſelbſtändige Ueber⸗ landwerk Weſtfalens, das Kommunale Elektrizi⸗ tätswerk Mark in Hagen unter die Kontrolle des R. W. E. zu bringen. 0 Welche Bedeutung das R. W. E. jetzt ſchon für die ge⸗ zamte deutſche Elektrigttätswirkſchaft hat, und welchen Zu⸗ wachs eine Einbeziehung des R. E. W. und der V. E. W. bringen würde, geht mit aller Deutlichkeit aus der fol⸗ genden Tabelle hervor, in der die Verhältuiſſe für das Jahr 1931 dargeſtellt ſind: Leiſtung Stromab gabe Unter⸗ Mill. vi. d. Leiſtung all. Mrd. ve. d. Abgabe aller nehmen Kw. öffentl. euiſch. Werke Kwh. öffentl.diſch Werke R. W. E 17,3 16,2 3,15 23,8 R. E. W. 0,17.2 0,325 2,5 V. E. W. 0,275 8,4 0,460 3,5 Mark 0,150 1,87 6,187 1,4 Zuſammen 1,899 23,67 4,122 31, R. W..⸗Leiſtung bezieht ſich auf eigene Werke und 50prozentige Beteiligungen, Stromabgabe auf den gef. R. W..⸗Konzern. Wassersfraßenpolifik und Arbeifsbeschaffung Der Entwurf für den Haushalt der Reichs⸗Waſſer⸗ ſtraßenverwoltung ſieht für das Rechnungsjahr 1933 on einmaligen Ausgaben, und zwar im weſentlichen für den Bau von Waſſerſtraßen, eine Summe won etwa 484 Mill. 4 vor. In den letzten Jahren ſeit 1024 ſind in dieſem Haushalt durchſchnittlich je etwa 100 Mill.„ ausgewieſen worden, im Jahre 1929 der Höchſt⸗ betrag von 100 Mill. In dem neuen Haushalts⸗Vorentwürf ſind alſo ganz erhebliche Einſparungen gegen früher vor⸗ genommen worden, ſo daß dieſer Haushalt nur noch etwa 0,05 v» H. der geſamten Reichsetats mit Ausnahme der Kriegslaſten barſtellt, während er früher ſtets etwa 2 v. H. ausmachte. Dabei iſt jedoch zu berückſichtigen, daß ſchon aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm des damaligen Reichskanzlers von Papen Millionen 1 aus- egeben worden ſind; die dadurch ermöglichten Waſſer⸗ Kroßen⸗Bouten ſind in der Ausführung begriffen. Aus dem insgeſamt 500 Millionen betragenden Gereke⸗ Programm haben die Waſſerſtraßen ferner zehn Millionen erhalten, die hauptſächlich auf den Bau des Küſtenkanals verwendet werden. Richtlinien der Reichs⸗Waſſerſtraßen⸗Politik Der Stoatsſekretär im Reichsverkehrsminiſterium Dr. Königs entwickelte kürzlich vor der Preſſe dle Richt⸗ Unten für die künftige Reichs⸗Waſſerſtraßen⸗ Politik. Er wies darauf hin, daß man das Bedürfnis der Wirtſchaft nach Auswahl verſchiedener Verkehrsmittel nicht heſtreiten könne, namentlich die Großinduſtrie könne unmöglich ihre großen Anlagen nur auf einem Verkehrs⸗ mittel wie der Reichsbahn aufbauen. Nun müſſe man ſich Beim Waſſerſtraßen bau ſteis auf viele Fahre hinaus feſtlegen, das Reich ſei auch ge⸗ unden durch Staatsverträge, die den Bau des Mittel⸗ Land⸗Kongls, der Rhein⸗Main⸗Donau⸗Verbindung und der KLangliſierung des Neckars bis oberhalb Eßlingen vor⸗ schreiben. Aber abgeſehen davon ſprach ſich Dr. Königs ür eine Einordnung der Baupolitik in die geſamte Verkehrspolitik des Reiches aus, und zwar mit dem Ziel einer Verbilligung des Verkehrs im Binnenlande und eines Ausbaus des Verkehrs u Gun ßen der deutſchen Seehäfen. Dieſe Ueberlegung führe dazu, daß man den Ausbau der na⸗ türlichen Flußläufe bevorzuge, da dieſe in ihrer Nord⸗ Süd⸗Richtung Zubringer der Seehäfen ſeien und ihr Aus⸗ bau gleichzeitig im Intereſſe der Landeskultur liege. Die wichtigſten Aufgaben beſtänden alſo künftig darin, die Elbe und die Oder auf Niedrigwoſſer zu regulieren. Der Hanſa⸗ Kanal würde zwar auch im Intereſſe der Seehäfen liegen, Staatsſekretär Königs befürchtet aber von ſeinem Bau eine Bevorzugung des Ruhr ⸗ Gebiets gegenüber anderen Koh ⸗ Jlenrevjeren, beſonders gegenüber Oberſchleſien, das noch Ausbau des Mittelland⸗Kanals, der nicht unterbrochen werden ſolle, ohnehin in Berlin mit ſeinen Koßlen nicht mehr konkurrenzſähig ſein würde. Den 3 auf dem Rhein will Staalsſekretär Königs nicht forcieren, weil die Gefahr beſtände, daß die holländiſchen Seehäfen dadurch vor den deutſchen bevorzugt würden. Im übrigen trat er aber für eine liberale Verkehrspolitik ein, weil er in dem Ruf nach Autarkie auf dieſem Gebiet das Eeingeſtändnis der Schwäche erblickt. 5 Deuiſe' hand müſſe im Weltverkehr bleiben und wolle Sbalb uch keinen Fremden von ſeinen Waſſerſtraßen ausſchließen. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Dortmund⸗Ems⸗ Kanals durch Vertiefung erhöht werden ſoll, um das Ruhrgebiet im Notfall ganz von den holländiſchen Seehäfen unabhängig zu machen. Der im Reichsverkehrsminiſterium aufgeſtellte Entwurf des Haushalts der Reichswaſſerſtraßen⸗Verwaltung für das Rechnungsjahr 1993, der bereits die Zuſtim⸗ mung des Reichswafferſtraßen⸗Beirats gefunden hat, ſieht unter den einmaligen Ausgaben einen dritten Teil ⸗ betrag zur Fortſetzung der 1930 begonnenen Arbeiten an der Regulierung des Rheins zwiſchen Kehl— Straßburg und Iſtein in Höhe von 2 380 000 4 vor. Vorbehalten bleiben 10 645 000 J. Zur Beteiligung des Reiches an der Neckar A G. ſind 8 040 000 4 beſtimmt. Mit Rückſicht auf die Finanzlage werden anſtatt der vertraglich vereinbarten 4040 000% nur 3 040 000% angefordert; weitere Mittel ſtehen aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm zur Verfügung. Zur Beendigung der 1931 begonnenen Arbeiten an einer eiſernen Kammerſpundwand mit Rückhaltewand an der Nordſeite der Schleuſe Mainkur iſt ein Reſtbetrag von 85 000„ eingeſtellt, für die Umkanaliſierung bes Untermains ein achter Teilbetrag von 5 Millionen 4, mit dem die 1926 begonnenen Arbeiten fortgeſetzt werden ſollen; vorbehalten bleiben 1 140 000&. Für die Beteiligung des Reiches an der Rhein⸗ Main⸗Donau AG., ſind g 400 000„ in den Etat ein⸗ gestellt. Mit Rückſicht auf die Finanzlage werden anſtatt der vertraglich vereinbarten 5715 000 4 nur 3 400 000 4 angefordert; weitere Mittel ſtehen aus dem Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm zur Verfügung. Als Beitrag des Reiches zu den Hochwaſſer da m m⸗ bauten an der Donau iſt ein erſter Teilbetr ig von 803 650& angefordert. In Verbindung mit dem Bau von Hochwaſſerſchutzdämmen durch das Land Bayern wurden in der Reichswaſſerſtraßenſtrecke der Donau zwiſchen Kehlheim und Kleinting im Intereſſe der Waſſerſtraße und der Vor⸗ flut größere Geſchlebemengen dem Fluß entnommen. Das Land Bayern hat hierfür bei der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsloſenvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung Dar⸗ lehen in Höhe von 4211110„ entnommen, die vom Reich im Laufe von ſechs Jahren zu e und zu tilgen ſind. Der Geſamtbedarf einſchließlich Zinſen beträgt 4819 950 /, N werden 80g 350 J, bleiben vorbehalten Stromerzeugung und Verbrauch Nachdem wie üblich im Dezember der ſaiſonmäßige Höhe⸗ punkt erreicht war, ging lt.„Wirtſchoft und Statiſtik“ die arbeitstägliche Stromerzeugung im Januar abſolut wie⸗ der abwärts. Aber die ſeit dem Herb ſt zu beobach⸗ tende Steigerung gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ſetzte ſich weiter fort. Zum erſten mal wurde die Erzeugung des entſprechenden vorfährlichen Monats übertroffen und zwar um 7 v. H. Auch der arbeits⸗ kügliche gewerbliche Stromverbrauch erreichte im Dezember ſoſt wieder den Stand des gleichen Monats im Vorfahre. ed ö vidende auf 1 Mill.„ Kapital ver⸗ der Neuen Mannheimer Zeitung ANDELS- v WIRTSCHAFTS- Neuorienfierung deuischer Elekirowirischaff unier dem Einfluß der RWE-Transakfionen Die überragende Stellung des R. W. E. in der Elektrizi⸗ tätsverſorgung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gebietes iſt be⸗ kannt. Um ſie zahlenmäßig zu erfaſſen, muß man auf die Verhältniſſe zurückgreiſen, die vor einigen Jahren be⸗ ſtanden, als das R. W. E. Erzeugung und Abſatz noch nicht ſo ſtark wie jetzt über die Provinzen Rheinland und Weſt⸗ falen hinaus ausgedehnt hatte Nimmt man die Ziſ⸗ fern des Jahres 1928, ſo ergibt ſich, daß das N. W. E. an der geſamten öffentlichen Erzeugung Rhein⸗ lands und Weſtfalens einen Anteil von mehr als 5 0 v. H. beſaß. Auf das R. E. W. entftelen 10 v.., auf die V. E. W. 16,7 v. H. und auf oͤas Kommunale Elektrizi⸗ tätswerk Mark, das das ſüdweſtfäliſche Gebiet verſorgt, 73 v. H. Dieſe vier Unternehmungen hatten ſchon damals fa ſt 85 v. H. der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Elek⸗ trizitätsverſorgung auf ſich vereinigt. Was heute an ſelbſtändigen Elektrizitätswerken im Weſten da⸗ neben noch beſteht, iſt, wie ſich ſchon aus dieſen Ziffern ergibt, nicht ſehr erheblich. Aber es beſteht ſogar die Mög⸗ lichkeit, daß der Konzentrationsprozeß auch auf einen Teil dieſer Werke über kurz oder lang übergreifen wird. Es ſei daran erinnert, daß das R. W. E. ſchon mehrfach über eine Einbeziehung des Düſſel dorfer Elektrizi⸗ täts werkes verhandelt hat. Weiterhin wird es nicht ausbleiben können, daß der Betriebsſührungs⸗Vertrag M. W. E.—R. G. W. gewiſſe Rückwirkungen auf das Verhält⸗ nis zu dem einzigen jetzt noch ſelbſtändigen Braunkohlen⸗ Kraftwerk im rheiniſchen Revier, das der Deſſauer Gas⸗ geſellſchaft naheſtehende Kraftwerk Frimmers⸗ dorf bei Rheydt, ausüben wird. Aber auch jetzt ſchon iſt nach dem Abſchluß der Rheinbraun⸗ Transaktion die Beherrſchung des rheiniſchen Braunkohlenſtrom durch das R. W. E. eine faſt vollſtändige. Was die Zuſammenſchluß⸗Tendenzen im Weſten elektro⸗ wirtſchaftlich bedeuten, wird erſt recht klar, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß auf Rheinland und Weſtfalen nicht weniger als ein Viertel der geſamten deutſchen öffentlichen Elektrizitätser zeugung ent⸗ fallen und mehr als 23 v. H. der in ganz Deutſchland vorhandenen Maſchinenleiſtung. Von der Geſamterzeugung der öffentlichen Werke in Rheinland⸗Weſtfalen wiederum entfielen im Jahre 1931 mehr als 57 v. H. auf Braunkohlen⸗ und annähernd 37 v. H. auf Steinkohlenſtrom. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß von dem 8100 Km. langen Höchſt⸗ und Hochvoltnetz Deutſchlands mehrals die Hälfte, nämlich 4800 Km. vom RWE. erbaut wor den ſind und betrieben werden. Wenn durch die Einflußnahme auf Rheinbraun die elektrowirtſchaftliche Konzentration im Weſten tatſächlich in der hier dargeſtellten Richtung in Fluß kommen ſollte, ſo würde das unzweifel⸗ haft nicht ohne Rückwirkung auf das Verhältnis des RW. zu den übrigen Stromverſorgungskonzernen Deutſchlands und auf das Tempo und Ausmaß der elektrowirtſchaftlichen Geſamtentwicklung bleiben. * JG. Farben⸗Bilanzſitzung am 7. April. Nach Infor⸗ mationen des DD. findet die Bilanzſitzung der JG. Farbeninduſtrie AG. über 1932 in dieſem Jahre er⸗ freulicherweiſe ziemlich frühzeitig, und zwar am 7. April in Frankfurt ſtatt. Die GV. iſt für Ende April vorgeſehen. Die Dividendenentſcheidung fällt, wie üblich, erſt in der an⸗ gekündigten Bilanzſitzung, ſo daß ſich vorherige Kombina⸗ tionen erübrigen. Es iſt im weſentlichen aus den Viertel⸗ jahresberichten des Farbenkonzerns bekannt, daß die J. Farben das Jahr 1992 gut überſtanden und in den meiſten Abteilungen Furchaus zufriedenſtellend abgeſchloſſen hat. * Auslaudsaufträge für Acc. Die Allgemeine Elektri⸗ zikätsgeſellſchaft, Berlin, konnte in letzter Zeit wieder mehrere bedeutende Auslandsaufträge hereinnehmen, u. a. für Südamerika eine große Liefe⸗ rung auf Starkſtromkabel, Transformatoren, Hochſpan⸗ nungsmaterial und Zähler, für Belgien— Luxem⸗ urg auf Gleichrichter. Für Holland liefert die Ge⸗ ſellſchaft einen Turbokompreſſor von maximal 72 500 M/ Leiſtung. Aus Rußland hat die AEG einen ſehr be⸗ deutenden Auftrag auf elektriſche Ausrüſtung eines großen Walzwerkes erhalten. 25 * Godfrey Phillips Tobacco.— 6 nach 5 v. H. Dividende. Die engliſche Tabakfirma Goofrey Phillips verteilt für das vergangene Geſchäftsjahr eine ordentliche Dividende von 6 v. H. nach 5 v. H. i. B. Mittag- Ausgabe Nr. 136 Die Baufäfigkeif im Januar Im erſten Monat des neuen Jahres war lt.„Wirtschaft und Statiſtik“ in faſt ſämtlichen Zweigen der Kraftfahrzeuginduſtrie gegenüber Dezember 15g eine Produktionsſteigerung, zum Teil von er⸗ heblichem Umfang, zu verzeichnen. Lediglich bei der Her⸗ ſtellung dreirädriger Fahrzeuge iſt ein Rückgang erfolgt, Die Entwicklung des Abſatzes war noch, wie ſaiſon⸗ üblich, in der geſamten Kraftfahrzeuginduſtrie rücklän⸗ fig. Der Produktionsſtand des Berichtsmonats hat in allen Zweigen der Kraftfahrzeuginduſtrie— außer bei den ſteuerfreien Kleinkrafträdern— die im Januar 1992 erreichte Höhe teilweiſe erheblich überſchritten. Hierin zeigt ſich eine zu erwartende Beſſerung der Marktlage. Daneben wirkte die Berliner Automobil⸗ Ausſtellung im Februar 1933 weiter begünſtigend mit. Auch die Entwicklung des Abſatzes hat— außer bei ſämt⸗ lichen Krafträdern— gegenüber dem gleichen Vorjahres⸗ monat eine Zunahme aufzuweiſen. * Viktoria Werke AG., Nürnberg. Die GV. genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß. Der unter Berückſich⸗ tigung des Gewinnvortrages aus 1930-31 ſich ergebende Ver⸗ luſt von 121 231/ wird auf neue Rechnung vorgetragen (i. V. 14 382, Verluſt, durch den ſich der Gewinnoortegg aus 1929⸗30 von 34 279/ auf 19 897 4 ermäßigte). Deß AR. wurde wieder gewählt. In der Fahrradabtei⸗ lung wird im laufenden Geſchäftsjahre wieder vollge⸗ arbeitet. Der Stückzahl nach ſei eine Umſatzſtei⸗ gerung zu verzeichnen. Die Motorradabteilung hat im neuen Jahre beſſer eingeſetzt. Die Nachfrage, beſon⸗ ders nach billigen Motorrädern, ſei in dieſem Jahre ver⸗ hältnismäßig größer als im abgelaufenen Jahre Nene Bangeſellſchaft Wayß u. Freytag., Frank⸗ furt⸗M. Dieſe im Juli v. J. gegründete Auffang⸗ geſellſchaft der Wayß u. Freytag AG., Frankfurt⸗M., wird ihre Bilanzſitzung im Mai abhalten. Wenn auch der Abſchluß per 31. 12. 32 noch nicht fertiggeſtellt und dem⸗ gemäß die Frage einer Dividendenverteilung noch völlig ungeklärt iſt, ſo hören wir doch aus zuverläſſiger Quelle, daß zumindeſt die Abſchreibungen verdient wur⸗ den. Die Geſellſchaft ſei im erſten Jahr nach der Sanierung im beſcheidenen Rahmen ausreichend beſchäftigt geweſen, eine beſondere Rolle hätten hierbei die Aufträge aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm geſpielt. Die Bauarbeiten im Auslande ſchreiten vorwärts Schwanenbrauerei Schweßingen Erhöhier Verlustfvorirag Der Abſchluß auf 31. März 32 weiſt an Ertrügniſſe auß Bier und Nebenerzeugniſſen 684757(1 179 155) aus, die ſomit faſt um die Hälfte zurückgingen. Demgegenüber konnten die Geſamtunkoſten nur auf 669 265(048 110)& ge⸗ ſenkt werden. Nach 119 333(159 890) 4 Abſchreibungen er⸗ gibt ſich eine Erhöhung des Verluſtvortragg von 21 398 um 103 840 auf 125 239 4. In der Bilanz ſind neben dem AK. von 500 000& u. a. ausgewieſen: Re⸗ ſerven 300 000 4 lunv.), ebenſo Delkredere 60 000 l, df potheken 203 625(197 872), Kreditoren 312 224(872 788), andererſeits Brauereianweſen 174848(178 416), Stamm⸗ haus und Mälzereien 70 852(61 787) l, Wirtſchaftsanweſen 183 344(153 085) ,, Debitoren 498 096(576 989), Waren⸗ vorräte 80 494(153 76), Fuhrpark 88 775(40 160), Gär⸗ und Lagergefäße 63 865(67 226) J, Wirtſchafttseinrichtungen 56818(71 960), Verſandfäſſer 6748(7988). Vergleichsverlahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Kaufmann Franz Heß, Inhaber einer Drogerie in Mannheim, Schwetzin⸗ gerſtraße 66.(Vertrauensperſon: Dr. Walter Schöffel, Wirtſchaftstreuhänder, Mannheim.)— Adam Schnell, Gaſtwirt in Maunheim⸗Sandhofen, Kalthorſtſtraße 7. Eröffnete Konkursverfahren: Ja. Elektrometoll⸗ Geſellſchaft mbc in Mannheim, Diffensſtr. 11—18. (Kenkursverwalter: RA Dr. Heinrich Brunner in Mann⸗ heim.)— Nachlaß des am 21. März 1932 verſtorbenen Kaufmanns Iſaak genaunt Julius Schwarz⸗ mann in Mannheim, M 7, 10.(KV: RA Karl Walter in Mannheim.)— Rudolf Wolf, alleiniger Inhaber des Eier⸗, Butter⸗ und Käſegeſchäfts Rudolf Wolf in Mannheim, I 6, 33.(KV: RA Dr. Kaifer in Mannheim.) — Aufgehobene KV(nach Schlußtermin und Schlußvertei⸗ lung: Engelbert Klausmann, Uhrmacher in Mannheim, F 5, 24.— Firma nee Vertrieb Gmb in Schwetzingen.— Abgelehntes (mangels Maſſe]: Firma K. u. G. Weber Gmb ch in Mannheim, Hochuferſtr. 94. Weinversfeigerung Gönnheim J. Göunheim, 22. März. Verſchiedene Mitglieder der Vereinigten Weinproduzenten von Gönnheim verſteigerten geſtern 18 900 Liter 1932er Weißweine, ſowie 26 100 Liter 1032er Rotweine, teils natur und teils verbeſſert. Obwohl der Beſuch nicht der beſte war, ſo war doch eine große Steigluſt vorhanden, es wurde recht flott geboten. Die einzelnen Beſitzer konnten ſich aber nicht immer zum Zu⸗ ſchlage einlaßen, ſo daß viele Nummern zurück⸗ genommen werden mußten. Die Geſchäftslage im Weinhandel läßt derzeit höhere Preiſe nicht zu, da ent⸗ ſprechend kaufkräftige Abnehmer fehlen. Die Weine ſelbſt waren metiſtens recht kräftig, ſehr ſchön die Rotweine, für die durchweg 450/ geboten wurden, doch hielten zu dieſem Preiſe die Eigner ebenfalls zurück, ſo daß der größte Teil der Rotweine nicht zum Zuſchlage gelangte. Für die 1000 Liter wurden geboten bzw. bezahlt: 1982er Weißweine, natur: Gönnheimer Feuerberg 620, 600; G. Gärten 610, 600, 600(zurück); Dürkheimer Weg 570(zur.); D. Feuerberg 670. 1932er Weiß weine verbeſſert: D. Weg 530(zur.); G. Gärten Rsl. 550 (zur.); Friedelsheimer Schloßgarten 560; D. Feuerberg 550 (zur.]; G. Gärten 580 4. 1032er Rotweine: D. Weg (natur) 430(zur.), 450(zur.); G. Gärten 450; G. Höhe 450; D. Weg 450; G. Waltershöhe 450 Friedelsh. Schloß⸗ garten 450(zur.); G. Gärten 450(zur.); G. Waltershöhe ( ausgefallen]; D..„ löur.). J. Weinprobe Mußbach, 22. März. Beim geſtrigen gut beſuchten Probetag im eigenen Hauſe des Weingutes Hell⸗ mer, Mußbach, fanden die aufgeſtellten, aus erſten Muß⸗ bocher, Königsbacher und Ruppertsberger Lagen ſtammen⸗ den Weine anerkennende Beurteilung. Die Gewächſe des Jahrganges 1932, die heute im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen, laſſen erkennen, daß dieſer Jahrgang weit beſſere Sachen hervorgebracht hat, als man unmittelbar nach dem Herbſte anzunehmen pflegte; es ſind reintönige, ſchön ge⸗ artete Produkte, die ſich ſowohl für den ſofortigen Konſum als auch zum weiteren Ausbau zur Flaſchenreife eignen. Beſonders hervorzuheben ſind die ſchönen Spätleſen, die neben großer Süße, viel Reife und Fülle aufzuweiſen haben. Bei der Verſteigerung am 4. April kommen 30 570 Liter idzer Weißweine zum Ausgebot. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 21. März.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März.77, Mai 3 Juli 3,90; Sept. 3,90.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) März 62; Mai 61; Juli 6½; Sept. 624. * Liverpooler Getreidekurſe vom 21. März.(Eig. Tel.) Weizen(100 lb.) Alter Kontrakt, Anf aug: Tendenz ruhig; März—(4,24).— Mitte: Tendenz ruhig; März 64,2500— Neuer Kontrakt, An⸗ 158505 Tendenz ruhig; März—(4,7%; Mai 4,778 (4,8%, Juli 4,9(4,106); Okt. 5,04(5,0%.— Mitte: Tendenz ruhig; März—(4,7%); Mai 4,7(4,876); Juli 4,9%(4,10%); Okt. 5,0(5,073). * Nürnberger Hopfeubericht vom 20. März. Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz, Hallertauer 170175. Ten denz: unverändert. 5 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 21. März.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand, Middl. Anfang: März 496; Mai 496; Juli 497408; Okt. 502; Jan.(84) 507; Mai 512; Tagesimport 4000; Tendenz ruhig.— Mitte: März 495; Mai 496; Juli 497; Okt. 501; Dez. 504; n.(84) 505; März 508; Mai 511; Juli 514; Okt. 516; n.(35) 521; Loco 515; Tendenz ruhig. * Vom Haufmarkt(13.—19. März 1933). Der Verband Deutſcher. Gmb. berichtel: Italien: Die 11 0 weiter mit Abgaben zurück. JTugo⸗ e Tendenz. Die Produ⸗ Tawien: In Jugoflawien verhindern die erneuten Preiserhöhungen in Bawernhanf das Geſchäft. Werge ſind weiter geſucht. * Vom Jutemarkt. Die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Jute⸗Induſtrieller, GmbH. berichtet? Rohfute markt: Etwas feſter. Firſts koſten: Febr.⸗März, März⸗April⸗ Verſchiffung 14.17/86 Lſtr. je To., April⸗Mai⸗Verſchiffung 15.—/— Eſtr. fe To. Fenn Dundee: Garnmarkt ſehr feſt, Heſſtangeſchäft allgemein gut. Deut⸗ ſcher Markt: Der Markt iſt weiter ziemlich lebhaft, Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 18. März.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35.) Im Einklang mit den anderen gro⸗ ßen Stapel⸗Artikeln zeigte der Kaffeemarkt in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche eine feſtere Tendenz. Ausgehend von der Kaufwelle in den Vereinigten Staaten, wo ble Bankenkriſe Anfang dieſer Woche zum Abſchluß gekommen iſt und die verſchiedenen Börſen bei feſter Tendenz wieder eröffnet wurden, machte ſich auch in den Kaffee⸗Ausfuhr⸗ ländern eine freundlichere Stimmung geltend. Die An⸗ gebote von Mittelamerika wurden um ca. f g erhöht, ſo⸗ weit überhaupt noch Angebot vorlag. Die Braſilforderun⸗ gen weiſen durchſchnittlich Erhöhungen um 7 8 auf. Das Inland verhielt ſich weiter noch recht reſerviert, doch ſind kleine Anzeichen einer Belebung des Geſchäftes unver⸗ kennbar. Frankfurfer Häufeaukfion * Fraukfurt, 21. März. Für das Fronkfurter und Um⸗ gegendgefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): IL. 3040 J 50 598 6079 J 80 4. feht Kuhbäute 2128 2780 34—39 3587 Ochſenhäutfte 22 28—25 90—85 33—87 Rinderhäute 87—42 31—41 34—87— Farrenhäute 26 26—29 24—27 2e Kalbfelle: Bunte v. K. bis 9 Pfd. 969; 9,45 Pfd. 4446,75; Schußkalbfelle 28. Freſſerfelle: Rote ohne Kopf bis 20 Pfd. 22. Schaffelle: unverkauft Tendenz: Aufſchläge. Gegen Erhöhung des Zinkblechzolls Eine weſentliche Erhöhung des Zinkblech⸗ 5 s haben die deutſchen Zinkblechwalzwerke beim eichswirtſchaftsminiſterium beantragt. Man ſpricht von einer Erhöhung auf 8 bis 12„ gegen 3 bzw. 4,50% wie bisher. Sämtliche Zinkbrech verarbeitenden Induſtrien haben daraufhin beim Reichs wirtſchaſts⸗ miniſterium Einſpruch gegen die Zollerhöhung erhoben. In der Eingabe der verarbeitenden Induſtrie wird darauf bingewieſen, daß zahlreiche Zinkblech verarbeitende Indu⸗ ſtriegruppen auf den Export angewieſen ſind und jede Verteuerung des Materials zu einer weiteren Einſchränkung des Exportes führen müßfe. Die deutſche Zinkblechinduſtrie habe ſich zu einer Exportinduſtrie enk⸗ wickelt und damit bewieſen, daß ſie die Konkurrenz der ausländiſchen Zinkwalzwerke auf dem Auslands markt nicht mehr zu befürchten habe. Die Eingabe der Verbrau⸗ cher macht e auf die außergewöhnliche Höhe des beantrogten Bolles aufmerkſam. Londoner Meiallbörse vom 21. März Metalle g per To. Platin(Eper 20 Ounces) Silber(Pence per Dunes Rupfer, Sſandard 28,25 Zinn, Standaro 148.7 Aluminum Monate 28.50 Monate. 1496 Antimon Settl. Preis 262 Settl. Preis 143 7] Queckſilber Elektrolyt 32 Danka te Platin beſt ſelcen: 17 Sergits„ 174 2 Wolfra merz ttrong ſhest: Aland 10,45 Nickel Ei wirevars 32.7[ ze ghet 14 65] Weißblecß tichaft der 1932 'n er⸗ Her⸗ rfolgt. aiſon⸗ Läu⸗ mit. ſämt⸗ ahres⸗ jmigte ückſich⸗ Ver⸗ tragen or trag. Der tei⸗ Ilge atzſtei⸗ lung beſon⸗ E ver⸗ Frank⸗ ang⸗ rt⸗M., ch der dem⸗ völlig Nuelle, wur⸗ erung weſen, dem beiten weſen zaren⸗ Gär⸗ ungen E m a nz etzin⸗ Föffel, eL, oll 113. ſtann⸗ benen arz⸗ lter Haber If in eim.) ertei⸗ r kn e u g⸗ 8 N 8 in teuten e ſind tſcher Fer . Deutſchland. Mittwoch, 22. März 1033 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 136 Hornfiſcher Europameiſter im Ringen Ehrl und Földeak erringen zweite Plätze— Die Schlußkämpfe in Helſingfors In Helſingfors wurden am Montog abend die Schlußkämpfe der Europa⸗Meiſterſchaften im Ringen ab⸗ gewickelt. In den Schlußkämpfen waxen noch drei Deutſche vertreten. Hornfiſcher⸗Nürnberg erlitt zwar im Schluß⸗ kampf der Schwergewichtsklaſſe gegen den Schweden We⸗ ſtergreen eine Punktniederlage, er hatte aber durch vor⸗ bergegangene entſcheidende Siege ein beſſeres Punktverhält⸗ nis, ſo daß er damit Europameiſter wurde, während Weſter⸗ green, der am Vortage dem Finnen Niemelae unterlegen var, an dieſen noch den zweiten Platz abtreten mußte. her l⸗München mußte im Federgewicht nach tapferer Gegenwehr dem erfahreneren Finnen Kuſta Pihla⸗ jamaeki einen knappen Punktſieg und damit den Europa⸗Meiſtertitel überlaſſen. Földeak⸗Hamburg konnte ſtch im Mittelgewicht, in dem der Meiſter bereits in dem Schweden Cad ier feſtſtand, durch einen Arbeitsſieg über den Finnen Weſtlund noch einen ehrenvollen zweiten Platz ſichern und ſeinen Gegner an die dritte Stelle herweiſen. Im Bantamgewicht ſticherte ſich der Ungar E. Zomborit durch einen weiteren Arbeitsſieg über Per⸗ ane n⸗Finnland den Titel, da der Favorit Tuveſſon⸗Schwe⸗ den durch den Dänen Voigt überraſchend beſiegt wurde. Rein i⸗Finnland wurde Europameiſter im Leicht⸗ gewicht urch zwei entſcheidende Siege über Karkſſon⸗ Schweden und Dahl⸗Norwegen, der aufgab. Auch im Wel⸗ terge wicht kam Finnland Furch Nordling zu einem Titel, nachdem der Finne den Favoriten Gl Schweden nach Punkten beſiegt hatte. Die Meiſterſchaft im Hal b⸗ ſchwergewicht war dem ſchwediſchen O ympiaſteger Rudolf Svenſſon nicht zu nehmen, der trotz einer Punktniederlage durch einen entſcheidenden Sieg über Luiga⸗Eſtland in 10:28 Geſamtſieger wurde. Im Klaſſement der Nationen belegte Deutſch⸗ land hinter Finnland und Schweden den dritten Pla tz. Bantamgewicht: Europameiſter: Eb. Zombori⸗Ungarn. Zweiter: Thuveſſon⸗Schweden. Dritter: Voigt⸗Dänemark. Federgewicht: Europameiſter: Pihlajamaeki⸗Finnland. Zweiter: Ehr l⸗Deutſchland. Dritter: Martinſen⸗ Norwegen. Leichtgewicht: Europameiſter: Reini⸗Finnlamd. Zwei⸗ ter: E. Karlſſon⸗Schweden. Dritter: Dahl⸗ Norwegen. Weltergewicht: Europameiſter: Nordling⸗ Finnland. Zweiter: Glanß⸗ Schweden. Dritter: Kusnets⸗Eſtland. Mittelgewicht: Europameiſter: Cadier⸗Schweden. Zwei⸗ ter: Földeak⸗Deutſchland. Dritter: Weſtlund⸗ Schweden. Halbſchwergewicht: Europameiſter: R. Svenſſon⸗Schwe⸗ den. Zweiter: Kokkinen⸗ Finnland. Dritter: Luiga⸗ Eſtland. Schwergewicht: Europameiſter⸗Hornfiſcher⸗ Zweiter: Niemelae⸗Finnlawd. Dritter: Weſtergreen⸗Schweden. Klaſſement der Nationen 1. Finnland 14 Punkte; 2. Schweden 13 Punkte; 3. Deutſchland 7 Punkte. Süddeutſche Enoͤſpiele Neue Termine der Abteilung J 2. April: SV Waldhof— Bayern München; Spog Fürth — Phönix Ludwigshafen; 1860 München— 1. FC Nürn⸗ berg; Ic Kaiſerslautern— Fa Pirmaſens. 9. April: SV Waldhof— F Pirmaſens; Bayern Mün⸗ chen— SpVg Fürth; Phönix Ludwigshafen— 1860 München; Fc Kaiſerslautern— 1. FC Nürnberg; S Waldhof— Fͤ Pirmaſens. 16. April: Fe Pirmaſens— Bayern München; 1860 Mün⸗ chen— Fc Kaiſerslautern. 28. April: 1830 München— F Pirmaſens; SpVg Fürth — FC Kaiſerslautern. 30. April: Ie Pirmasens— Phönix Ludwigshafen. Am den„Pokal der NMg“ Die erſten Spiele um den„Pokal der NM“ brachten teilweiſe Ueberraſchungen. Secken heim konnte Gar⸗ tenſtadet ganz überlegen:2 abfertigen. Die Verbands⸗ ſpiele endeten:7 und:0 für Seckenheim. Der Tabellenführer und Meiſter der A⸗-Kloſſe Ilvesheim wurde von Rheinau knapp:2 beſiegt. Die Berbandsſpiele wurden von Ilvesheim jeweils 31 glatt gewonnen. a Hemsbach, dos ſich ſchon bei den Verbandsſpielen gegenüber 1913 Mannheim ſchwer tat(:0,:8 für 1913) würde:3 geſchlagen. 5 Nach den Ausloſungen muß am nächſten Sonntag Brühl, das ſpielfrei war, gegen Gartenſtadt und die beiden and e⸗ ren Unterlegenen Ilvesheim und Hemsbach gegeneinander antreten. Am Sonntag ſpielen: Brühl— Gartenſtadt i Ilvesheim— Hemsbach Brühl, das gegen Gartenſtadt in den Verbands⸗ spielen:0,:1 gewann, ſollte auch jetzt Steger bleiben und eine Runde weiterkommen. 5 Auch Ilvesheim konnte die Verbandsſpiele gegen Hemsbach:0,:1 gewinnen. Wenn keine unvorher⸗ geſehenen Zwiſchenfälle eintreten, muß Ilvesheim ge⸗ winnen.. 5 Die Sieger aus dieſen beiden Spielen treffen daun om 2. April aufeinander. Fußball im Kreis Sſidheſſen Das Spiel Horchheim— Heppenheim war non 1 Bedeutung. Ein unentſchieden der Gäſte aus Heppenheim wäre gleichbedeutend mit der Meiſterſchaft geweſen. Dieſes wichtige Spiel wurde 29 Minuten vor Schluß wegen eines ſtarken Regens vorzeitig abgebrochen. Der Kampf ſtand bis dahin noch:0. y mpia Lam ⸗ pertheim mußte in Pfiffligheim antreten und ſiegte dort reichlich knapp:1. Im Spiel Bf Lampert⸗ heim gegen Hochheim war mal wieder der Vfs⸗Sturm glänzend aufe t. Dieſe fünf Stürmer ſchoſſen nach Her⸗ zensluſt; Lampertheim ſiegte ſo ganz nach Belieben mit 92. Zwei alte Bekannte aus der A⸗Klaſſe ſtanden ſich im Treffen Hofheim gegen Bensheim gegenüber. Die Bensheimer zeigten eine ſehr mäßige Spielweiſe und goben ſich ſchon vorher geſchlagen. Mit 810 ſiegte Hofheim. Nun ſteht auch der zweite Verein für den Abſtieg feſt und zwar im SC Neuhauſe n. Dieſer Verein verlor in Weins⸗ heim:5. Die Gernsheimer Mannſchaft ſpielte auch in Biblis hervorragend; mit:9 teilte man ſich in die Punkte. Am kommenden Sonntag findet nur das Verbandsſpiel Heppenheim— Neuhauſen ſtatt. Dagegen wird die Runde um den Bezirkspokal mit dem erſtmaligen Eingreifen der Kreisligavereine, fortgeſetzt. Vorgeſehen ſind: Bf Lampertheim— Alsheim; Hangenweißheim— Weinsheim; Olympia Biebesheim gegen Horchheim; Großrohrheim— Heppenheim(Pokolmannſchaft).—4— Von Epp empfängt Ritter von Halt Der kommiſſariſche bayeriſche Miniſterpräſident, General Ritter von Epp, empfing am Samstag den Vorſitzenden der Deutſchen Sportbehörde, Karl Ritter von Halt, einen ehemaligen Kompagnieführer im Infanterie⸗Leibregi⸗ ment, der für Tapferkeit vor dem Feinde bekanntlich mit dem Max⸗Joſef⸗Ritterorden ausgezeichnet wurde, zu einer Beſprechung über derzeitige im Vordergrund ſtehende ſport⸗ liche Fragen. Ritter v. Halt ſchilderte eingehend die Struktur des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesüßungen und der ihm angehörenden Turn⸗ und Sportverbände, insbeſondere in Verbindung mit den Zielen des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung. Von Epp äußerte u.., daß von der Regierung nicht beaßſichtigt ſei, die Tätigkeit der national⸗ geſiunten deutſchen Verbände für Leibesübungen irgendwie zu beeinfluſſen. Beſonderes Intereſſe bekundete von Epp für die Durchführung der Olympiſchen Spiele 1986 in Berlin und ſagte ſeinerſeits vollſte Unterſtützung zu. Der D und die„roten Sportvereine“ Zahlreiche Vereine der Freien Turnerſchaft und ber kommuniſtiſchen Sportorganfſationen ſuchen in den letzten Wochen Anſchluß an die bürgerlichen Verbände. Der Deutſche Fußboll⸗Bund nimmt zu dieſer Angelegenheit nun wie folgt Stellung: „Es haben ſich in der letzten Zeit eine große Anzahl von Vereinen zur Aufnahme bei den Landesverbänden des Di B gemeldet. Dieſe Vereine haben bislang ſolchen Organiſatioenen angehört, die parteipolitiſche oder kloffen⸗ kämpferiſche Ziele verfolgten. Auf die Anfrage einiger Verbünde, wie ſie ſich zu dieſen Aufnahmegeſuchen einſtellen ſollen, empfiehlt der DB hiermit die grundſätzlich ab⸗ weiſende Behandlung derartiger Geſuche, denn dieſe Ver⸗ eine haben den Sport bisher zur Verfolgung parteipoliti⸗ ſcher und klaſſenkämpferiſcher Ziele betrieben und den D bekämpft, weil der DB den Sport und die Jugend⸗ erziehung im Sinne der Erſtarkung der Gemeinſchaft von Volk und Staat löſt.“ Deutſche Amateur-Vorxmeiſterſchaſten Mit Ausnahme von Oberſchleſien haben die 13 Landes⸗ verbände des Deutſchen Reichsverbandes für Amateur⸗ boxen ihre Vertreter für die deutſchen Meiſterſchaften, die am 8 1. März, 1. und 3. April in der Reichshauptſtadt ſtattfinden, gemeldet. Die 95 Teilnehmer verteilen ſich auf die einzelnen Verbände wie folgt: Brandenburg, Bayern, Norddeutſchland, Mitteldeutſchland, Nordweſtdeutſchland, Südweſtdeutſchland, Weſtdeutſchland, Mittelrhein und Weſt⸗ falen/ Heſſen je 8, Nordoſtdeutſchland 7, Südoſtdeutſchland 6, Oſtdeutſchland und Oberſchleſien je 4. Von den vorjähri⸗ gen Meiſtern ſind nur noch Spannagel⸗Barmen(diesmal Fliegengewicht), Bernlöhr⸗ Stuttgart im Mittelgewicht, Schiller ⸗München im Halbſchwergewicht und Vooſen⸗Köln im Schwergewicht dabei, dagegen werden Ausböck⸗München (Fliegen⸗), Schleinkofer⸗München(Feder⸗), Donner⸗Berlin (Leicht⸗⸗ und Campe⸗Berlin(Weltergewicht) ihre Titel nicht verteidigen. Der Olympiazweite und Europameiſter Ert Campe iſt nach ſeiner langen Kampfpauſe noch nicht in beſter Form und Leichtgewichtsmeiſter Donner will ſeine aktive ſportliche Laufbahn beenden. Die Vormeiſterſchaften in Mittelbaden Gleich dem Rhein⸗Neckar⸗Gau hat am Samstag auch der mittelbadiſche Gau des IV. DSV. ⸗Kreiſes ſeine Meiſter im Boxen ermittelt. Die Beteiligung war auch hier über Erwarten gut und ließ auch qualitativ keinen Wunſch offen. Mit der Durchführung der Meiſterſchaften, die gut beſucht waren, hat ſich der jüngſte Boxſport treibende Verein des Kreiſes, Germania Bruchſal, verdient gemacht. Das Pro⸗ ramm umfaßte 10 Kämpfe, die recht erbittert geführt wur⸗ en. Durchweg konnten ſich die Favoriten durchſetzen. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Kopf⸗Germania Karlsruhe ſchlägt Don⸗ ner⸗ Germania Bruchſal in der 1. Rund.o. und wird Meiſter. Bantamgewicht: Krämer ⸗ Karlsruhe wird gegen Itte⸗K SV. Durlach Sieger und Meiſter durch Abbruch des Kampfes in ber 2. Runde. Federgewicht: Martin ⸗ KS. Durlach ſchlägt Seiberlich⸗ Karlsruhe nach Punkten und wird Meiſter Leichtgewicht: Linder⸗Karlsruhe wird nach knappem Punktſieg über Schwab⸗Bruchſal Meiſter. Weltergewicht: Schmalz⸗Karlsruhe beſiegt Fränkle⸗Dur⸗ lach nach Punkten und Brandner⸗Durlach wird nach Auf⸗ abe von Schmalz wegen Verletzung in der zweiten Runde etſter. Mittelgewicht: Kahrmann⸗Karlsruhe wurde nach hartem Kampfe gegen Bopp ⸗Bruchſal Punktſieger und Meiſter. Halbſchwergewicht: Kraut⸗Durlach beſiegt Sebold⸗ Bruchſal nach Punkten und überläßt Grieſel⸗ Karlsruhe durch Verzicht den Meiſtertitel. Schwergewicht: Watzel⸗ Karlsruhe erhält gegen Frick⸗Karlsruhe die Punktentſchei⸗ dung und wird damit Meiſter. Kunſtturn-Kampf Verlin— Hamburg Leipzig Einen überraſchenden Ausgang nahm der am Sonntag in Berlin durchgeführte Städtekampf im Kunſtturnen zwi⸗ ſchen Berlin, Hamburg und Leipzig. Der Beſuch entſprach bei weitem nicht den Erwartungen, denn das Große Schauſpielhaus war nur knapp zur Hälfte gefüllt, wahr⸗ ſcheinlich doch eine Folge des Fußball⸗Länderkampfes Deutſchland Frankreich. Die favoriſierten Hamburger enttäuſchten an einigen Geräten und mußten ſich daher mit geringem Punktvor⸗ ſprung von Berlin geſchlagen bekennen. Die Riege der Reichshauptſtadt ſtegte mit 2436 P. vor Hamburg mit 24933 und Leipzig mit 2418 Punkten. Der Ausgang des Kampfes Mannheimer Mai-Rennen Die Rennen werden nach dem Beſchluß des Rennvereins⸗ direktoritums abgehalten am Mafmarkt⸗Sonntag, 30. April, Maimarkt⸗Dienstag, 2. Mai und am Schlußtag der Mai⸗ woche, Sonntag, 7. Mai. Die Ausſchreibungen ſind bereits an bie Oberſte Rennbehörde zur offiziellen Veröffentlichung im Wochen⸗Rennkalender abgegangen, da ſchon am 4. April wegen der Aufeinanderfolge der Nennungs⸗ und Reugelb⸗ termine der erſte Nennungsſchluß ſtattfinden muß und die Trainieranſtalten im Reich Meetings zuvor noch bearbeitet werden müſſen. Das dreitägige Programm gelangt mit 35 000 Mk. zur Ausſchreibung, außerdem werden in den bedeutenderen Rennen Ehrenpreiſe gegeben. Die Vereinsleitung war ſich bei ihrem Entſchluß des großen Riſtkos bewußt, zumal neben anderem insbeſondere die Totaliſatoranteile noch nicht geregelt ſind, doch glaubte ſie durch die Aufrecht⸗ erhaltung der vornehmlich im Intereſſe unſerer Vaterſtadt gelegenen gemeinnützigen Veranſtaltung mithelfen zu müſſen, und dies gerade in der jetzigen Zeit der dringend nötigen Wirtſchaftsankurbelung, die durch die Matwoche⸗ Veranſtaltungen zweifellos weſentlich unterſtützt wird. Der Programmaufbau iſt wieder ſehr abwechflungsreich zwiſchen Flach⸗ und Hinbernis rennen, Aus⸗ gleichen und Altersgewichtsrennen, reinen Inländerrennen und ſolchen für Pferde aller Länder und entſprechende Ver⸗ einigung der verſchiedenen Altersklaſſen. Um die große Popularität der Mannheimer Pferderennen zu fördern und der jetzigen Geldkraft gerecht zu werden, wurden ſämt⸗ liche Eintrittspreiſe um 20—257 ermäßigt, obwohl dies ein weiterer Faktor des Riſikos 1 Hoffentlich wird der ſeit Winter im Bau begriffene Fahrradweg längs des rennbahnſeitigen Neckardamms bis zum Mairennen fertig⸗ geſtellt ſein, da er für dieſen billigſten Zuſchauerplatz eine prächtige Ueberſicht über den Wieſenplan ermöglicht. Ueb⸗ rigens wird auch in dieſem Jahr der Neckardamm an einem der Renntage eintrittsgeldfrei belaſſen werden. Neue Schwimmrekorde in Leipzig Aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens führte der Schwimmverein Stern Leipzig am Sonntag im Weſtbad einen Klubkampf durch, für den Poſeidon Leipzig und wegen der Beſchickung des Hellas Magdeburg gewonnen waren. Von den fünf Staf⸗ felwettbewerben fielen allein vier an Hellenen, die dabei drei neue beutſche Rekorde aufſtellten. Die neuen Höchſtleiſtungen lauten: 6 mal 100 Meter Rücken in:58;(mal 200 Meter Bruſt in 1745,43 Doppelte Lagenſtaffel in 10:28, 8. Eine beſonbere Ehrung wurde Altmeiſter Erich Ra de⸗ macher zuteil, der ſeinen 800. Steg herausſchwamm. Ein Rekordverſuch von Schwarz⸗ Göppingen über 200 Meter Bruſt mißlang. Seine Zeit betrug nur :45,5 Minuten. Internallonale Tennis⸗Tagung in Paris Unter dem Vorſitz des Holländers de Borman tagten am Freitag in Paris die Vertreter des internationalen Tennis⸗Verbandes(FJ). Deutſchland war vertreten durch Dr. W. Schomburgk und Dr. Behrens. Neu auf⸗ genommen wurde der Tennis⸗Verband von Uruguay, da⸗ gegen wurden die Beitrittsgeſuche von Paläſting und von Kenya(Oſtafrika) abgelehnt. Italiens Antrag auf Stim⸗ menerhöhung wurde ſtattgegeben, ſo daß die Italiener ab 1. Januar 1934 jetzt vier Stimmen auf der Generalver⸗ ſammlung haben. Einen breiten Raum nahmen die Beſprechungen über die gewünſchte Aenderung des Amateurpara⸗ graphen ein. Nach Prüfung des Falles Palmieri⸗Italien haben ſich die Delegierten dafür ausgefprochen, daß ehe⸗ malige Berufsſpieler an den offiziellen Meiſterſchaften wieder teilnehmen können, wenn ſie vor dem 17. März 1933 requalifiziert ſind. An den Davispokalſpielen dürfen dieſe Spieler jedoch nicht teilnehmen. Die allgemeine Re⸗ viſion der Amateurbeſtimmungen wurde im Prinzip an⸗ genommen, jedoch wird die genaue Formulierung der neuen Beſtimmungen erſt auf dem Jahreskongreß 1984 in Paris erfolgen. Als Mitglieder des beratenden Ausſchuſſes wur⸗ den folgende Delegierte gewählt: Barde, Coupen, Taylor, MeNair, Beras und Gillou.— Die nächſte Jahres ⸗ verſammlung der Fest findet im März 1934 in Paris ſtatt. Wählbar, fe blue mburg eneatteh Liohtbildewoftrag am Freitag, 24. März, 20 Uhr, Casino R 1, über: Flück u. Tragik der Vererbung (Entdeckung d. Vererbungsregeln— Wirtschaftlich wiehtige Ergebnisse der Pflanzen- und Tierzucht— Kernlose Pflaumen. Sandweizen, weiße Riesen kaninchen. 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B. ſchreibt u..:„Mein ſchwerer Leiſtenbruch iſt ge⸗ Ich bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer und glück⸗ licher Menſch!“ Landwirt Fr. St. ſchreibt u..:„Ich ſehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank auszuſprechen Mein Vertreter iſt für Bruch⸗ und Vorfall⸗Leidende koſtenlos zu ſprechen in: Weinheim: Freitag, 24 März von 10—1 Uhr im Gaſthaus zum Goldnen Bock; Mannheim: Freitag, 24. März v.—6 Uhr im Hotel Union; Ludwigshafen: Samstag, 25. März von—1 Uhr im Hotel Kulmbacher Hof; Heidelberg: Dienstag, 288. März nach Maß in garantiert unübertroffener Ausführun K. Ruffi g, Spezialbandagist, Köln, Richard-Wagnerstr, 46 vant aller Hrankenkassen. Fragen Sie Ihren Ihrem In⸗ und—5 Uhr. Dr. Fechter wurde uu. ev, ſonſtige Bürdbarbeiten gegen Vg56 Ende Schleimbeutel der Achilles. Sehne n welche Schmerzen Ste in den Füßen oder einen haben. Hostenlose Beratung. 5 i 8 A. Wittenberg, Orthopädte. 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Bei Beginn der letzten Uebung an den Ringen führte Leipzig mit 2033 P. vor Hamburg mit 2007 und Berlin mit 1995 P. Alles glaubte ſchon an einen Sieg der Leip⸗ ziger, aber es kam anders. Berlins Vertreter boten an dieſem ſchwierigen Gerät eine großartige Leiſtung. Ihr gleichmäßiges Turnen brachte ihnen 440 P. ein, während es Hamburg nur auf 426 P. brachte. Leipzig verſagte ſtark und fiel auf den letzten Platz zurück. Damit hat Berlin dieſen Städtekampf zum 7. Male gewonnen. Hotkey ⸗Klubkämpfe HC. Heidelberg— VfR. Mannheim:3 Der HC Heidelberg mußte dieſen Kampf auf eigenem Platz mit geſchwächter Mannſchaft beſtreiten, es fehlten u. a. der Mittelläufer Körner, der Mittelſtürmer Peter und der Halblinke Baudendiſtel. Die Gäſte lieferten eine über⸗ raſchend gute Partie und ſiegten auch verdient. Vor der Pauſe waren ſie durch den Mittelſtürmer Heiler und den Halbrechten Geyer erfolgreich. Nach dem Wechſel erzielte der Linksaußen Herwagen den oͤritten Treffer und jetzt erſt gelang den Heidelbergern der Ehrentreffer durch den Verteidiger Hausmann. Blauweiß Aſchaffenburg zeigte in öder erſten Hälſte gegen TG Heidelberg ein ebenbürtiges Spiel, hatte aber nach der Pauſe bei Gem ſchnelleren Tempo der Heidelberger nichts mehr zu beſtellen. Mittelſtürmer Vogel ſchoß 2 Tore, der Halbrechte Voth g und der Halblinke Baum war einmal für Heidelberg erfolgreich. Die Mannheimer 46er zeigten bei den Heide l, berger Turnern eine beachtliche Formbeſſerung. Nach ergebnisloſer erſten Halbzeit mußten ſie zwar zunächſt einen Treffer des Platzbeſitzers durch den linken Läufer Brand hinnehmen, nachher zogen ſie aber mächtig los und erzielten durch ihren Mittelſtürmer und den Halblinken zwei ſchöne Tore, die den Erfolg ſicherſtellten. vage baleucles Mittwoch, 22. März Nationaltheater:„Der Roſenkavalter“, Komödie für Muſik von Richard Strauß, Miete M, Anfang 19.90 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Kabarettſtunde, 20.90 Uhr Kabarett— Varieté— Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Weinberg, D 5, 4: Geſellſchafts⸗Toanz in der Weinlaube, 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nochmfttag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert; 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Manolescu“.— Schau⸗ burg:„Menſchen im Hotel“.— Glaria⸗Palaſt: „Der Rebell“.— Capitol:„Eine von uns“.— Univerſum:„Der Choral von Leuthen“ und Bühnen⸗ ſchau.— Roxy Theater:„Das erſte Recht des Kin⸗ des“.— Scalo⸗ Theater:„Grün iſt die Heide“. — Palaſt⸗Theater:„Morgenrot“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellungen:„Entwick⸗ lungsformen des Spielzeugs“, ferner Handzeichnungen von Paul und Auguſtin Egell. Geöffnet von 10—13 Uhr und von 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur und Völkerkunde: Biologiſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen, geöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtellung:„Deutſche Provinz“, Gemälde, Aquo⸗ relle, Zeichnungen und Graphik, ferner„Werbegusſtellung für junge Kunſt“. Aquarelle, Zeichnungen und Radierun⸗ gen des Mannheimer Künſtlers Hans Albert Schäfer. Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Ausſtellung„Pfälzer Kunſt“, geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 2 — 2 2 E Baſel 9,49 9,22 0, 0 e Breiſach.. 0,79 0,82 0,72.04 J,00 Wannheim., Kehl.. 98 1,99.03 2,13 2,20] Jagſtfeld. 0, Magau. 3,61 28 20.64 3,80] Heilbronn 1, Mannheim. 230.28 2,20 2,37.50 ll Plochingen 8 Taub 5 N Köln.79 1569].53.52 1,65 Chefredakteur: H. A. Meilß ner Verantwortlich für Politik: Dr. W. Reinhardt ⸗ Handelsteil: K. Ehmer Feuilleton: Dr. St. Kayſer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Bermiſchtes: W. Müller Südweſtbeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Tell: F. Kircher- Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, f 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Beilagen⸗ Hinweis * Rutſchaſphalt!— ein in letzter Zeit oft erwähnter und bei allen Kraftfahrern gefürchteter Begriff. Das der heutigen Ausgabe beiliegende, von der Deutſchen Dunlop Gummi Compagnie AG, Han zu, herausgegebene Proſpekt⸗ blatt nimmt zu dieſem Thema Stellung. Es verdient be⸗ ſonderes Intereſſe, überzeugt es doch, daß durch den Dun⸗ lop⸗D⸗Reiſen der Rutſchaſphalt ſeine Schrecken für den Kroftfahrer verliert. 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März 1933 Vorstellung Nr. 244— Miete M Nr. 19 und Sondermiete M 10 Der Rosen kavalfſer Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal — Musik von Richard Straub— Musikalische Leitung: Ernst Cremer— lIuszenierung: Ared Landory— Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 19.30 Uhr Ende 23.00 Uhr Persone g: Die Feldmarschallin Margarete Bäumer Der Baron Ochs Karl Mang Octavian Else Schulz Valzacchi Fritz Bartling Annina Nora Landerich Der Haushofm. d. Marschallin Alfred Landory Herr von Faninal Sydney de Vries Sophie Gussa Heiken Jungfer Marlanne Gertrud Jenne Leihwagen für Herrenfahrer„00 Neuw. 1,1 L. Opel⸗Lim. v. 12 3 p. km, neuw. 1/40 Ford⸗Lim. u. and. Wagen bill. Für Dauerf. Hienschen ais Friedr. d. Groge Sprache, einem Star besetzt. und kostspieligste Beseteuns die je ofs. rod wo eng letzte Vorst..30 22 Rabatt. Wagen w. zugef. u. abgeholt. Tel. 489 31. 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