224 932284 EAN uus guu et ans sas: * Eile 5 e 8 1 1 . „für die Wiederaufbauarbeit verzüglich zu bewilligen. 1 Kanzler, erheblich über den Rahmen der in Pots⸗ elle Me Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 P,, eit Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenhetts⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. März 1933 144. Jahrgang— Nr. 38 Ermächtigt ingsgeſetz und Parteien Nationalſozialiſtiſche Warnung an die Parteien der Mitte— Hitlers Verhandlungen mit dem Zentrum— Die Annahme außer Frage Der Reichstag in der Krolloper Entſcheidung erſt morgen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. März. An der Spitze des„Völkiſchen Beobach⸗ ters“ ſteht der ſcharfe nationalſozialiſtiſche Warnruf an die Parteien, der Annahme des Ermächtigungsgeſetzes keine Schwierigkeiten zu be⸗ reiten. Dieſe Mahnung richtet ſich natürlich in erſter Linie an das Zentrum, deſſen Stimmen zu der Zwei⸗ drittelmehrheit erforderlich ſind. Es heißt darin u..: Die Volksbewegung, die hinter der Regierung Hitler ſteht, iſt jetzt ſo ſtark, daß der Gedanke nicht ſehr naheliegt, bürgerliche Mittelparteien könnten durch parlamentariſche Verweigerung der Ermäch⸗ tigung ſich dem Willen des Volkes, das freie Hand der Regierung Hitler Denn eine ablehnende Einſtellung zum neuen Deutſch⸗ land würde nicht nur eine völlige Verkennung der tatſächlichen Lage, ſondern auch der eigenen Intereſſen dieſer Parteien und der noch hinter ihnen ſtehenden Volkskräfte bedeuten. Die Männer der neuen Regierung waren bisher in der Lage, die nationale Revolution in Bahnen zu lenken, die ein Abtreiben dieſer elementaren Volks⸗ bewegung in Zuſtände ausſchließt, die eine Zerrüt⸗ tung der Wirtſchaft und des ganzen öffentlichen Lebens nach ſich ziehen müſſen. Unter der autori⸗ tären Führung der Regierung Hitler hat ſich der bis⸗ herige Ablauf der deutſchen Revolution, verglichen mit anderen revolutionären Erſchütterungen in geradezu bewunderswerter Diſziplin und Ordnung vollzogen. Weun der Reichstag der Regierung Hitler nicht mit der erforderlichen Mehrheit das Mandat zur ungeſtörten Aufbauarbeit be⸗ ſtätigen will, dann werden die unausbleib⸗ lichen Folgen eines ſolchen parlamentari⸗ ſchen Rückfalles von denjenigen Parteien ſelbſt verantwortet werden müſſen, die die Zeichen der Zeit noch nicht verſtanden haben. Daß die Regierung Hitler entſchloſſen iſt, das Man⸗ dat des Volkes, das ſie beſitzt, nicht parteipolitiſcher Unvernunft preiszugeben, iſt ſelbſtverſtändlich. Der Reichstag entſcheidet diesmal nicht über das Schickſal der Regierung, ſondern über das Wo hlund fordert, entgegenſtellen. Wehe der Parteien ſelbſt, deren Zukunft in ihre eigenen Hände gelegen iſt. Die Parteien mögen ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß die Nichtannahme des Ermächtigungsgeſetzes eine Kampfanſage bedeuten würde, die von der Re⸗ gierung aufgenommen wird. Man darf daher erwar⸗ ten, daß nicht nur das Intereſſe des Volkes, ſondern auch das Gebot der Klugheit und Selbſterhaltung von denjenigen Parteien verſtanden wird, die es an⸗ 12 In der Unterredung, die geſtern abend zwiſchen dem Reichskanzler Hitler und den Zentrums⸗ führern ſtattgefunden hat, ſind die Einzelheiten des Geſetzes und ſeine politiſchen Auswirkungsmög⸗ lichkeiten noch einmal ſehr gründlich durchgeſprochen worden, wie ſchon die lange Dauer der Konferenz — ſie währte über 27 Stunden— beweiſt. Auf bei⸗ den Seiten wird über das Ergebnis ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt. Angeblich ſoll vor allem die Zeitbemeſſung für die Gültigkeit des Ge⸗ getzes eine Rolle geſpielt haben. Jedenfalls hat das Zentrum einen endgültigen Beſchluß bis zur Stunde noch nicht gefaßt und will offenbar verſuchen, die Entſcheidung noch um einen Tag hinauszuzögern. Es ſcheint, daß innerhalb der Fraktion die Dinge noch nicht völlig geklärt ſind. Dabei muß indes be⸗ tont werden, daß die grundſätzliche Einſtellung des Zentrums zur Regierung. wie ja auch die Abſtimmung über den Freilaſſungsantrag der 8 gezeigt hat, durchaus poſitiv t. Die beiden katholiſchen Parteien ſind im Prinzip bereit, dem Ermächtigungsgeſetz zu⸗ zuſtimmen. Die Auseinanderſetzungen gehen nur noch um gewiſſe Modalitäten. Ob die Sitzung, um den Fraktionen nach der Re⸗ gierungserklärung Zeit zur Beratung zu geben, auf den Antrag des Zentrums nur um einige Stunden oder ob ſie auf morgen vertagt wird, iſt noch nicht zu überſehen. Man erwartet aber heute die Ent⸗ ſcheidung über das Geſetz nicht mehr. In feiner programmatiſchen Rede vor dem Reichstag dürfte der Kanzler den dringenden Appell an das Parlament richten, der Re⸗ gierung die von ihr nachgeſuchten Vollmachten un⸗ Dabei beabſichtigt der dam abgegebenen Kundgebung hinauszugehen. Vertagung in Preußen Landtag erſt wieder Anfang Mai— Göring Miniſterpräſident? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. März Der erſte Tag im neuen Preußen⸗Parlament endete ſchon jetzt mit einer politiſchen Ueber⸗ raſchung. Der Landtag wird nicht, wie man bis jetzt annahm, den Miniſterpräſidenten wählen. Er hat ſich vertagt. Daß dieſe Vertagung für län⸗ gere Friſt gedacht iſt, geht ſehr deutlich aus der nationalſozialiſtiſchen Entſchließung hervor: „Der Landtag billigt die endgültige Amtsent⸗ ſetzung der Regierung Braun und iſt mit der Wahrung der Geſchäfte durch die Reichskommiſſare einverſtanden.“ Dieſer ausdrücklichen Vertrauenskundgebung für die kommiſſariſche Regierung hätte es wohl nicht bedurft, wollte man ſchon in den nächſten Tagen ein Kabinett wählen. Wie es heißt, wird der Landtag wohl erſt am 2. Mai ſich wieder verſammeln. Das iſt, wie wir feſtſtellen konnten, auch die Auffaſſung in den Kreiſen, die der kommiſſariſchen Regierung naheſtehen. Die Nationalſozialiſten wünſchen, was ja bereits in dem erſten Beſchluß der neuen Preu⸗ ßenfraktion zum Ausdruck kam, die Geſchicke Preu⸗ ßens von einem der ihren geleitet zu ſehen, mit an⸗ deren Worten: Miniſter Göring ſollen die Machtbefugniſſe, die er ſchon jetzt als Innenkommiſſar in Preußen ausübt, in aller Form als Miniſter⸗ präſident beſtätigt werden. nationalen ſeine Rede aufnahmen, Wir haben den Eindruck, daß die Dinge der Er⸗ füllung dieſer nationalſozialiſtiſchen Forderung zu⸗ ſtreben. Im übrigen iſt über die Landtagsſitzung nur zu berichten, daß der Deutſchnationale von Winter⸗ feld das Bekenntnis ſeiner Partei zur Monarchie und zum Hohenzollernhaus erneuerte. Daß der ſtürmiſche Beifall, mit dem die Deutſch⸗ ohne jedes Echo bei den Nationalſozialiſten blieb, wurde allgemein als politiſches Symptom gewertet. Nur Prinz Auguſt Wilhelm, der in SA⸗Uniform in der Hauptloge Platz genommen hatte, applaudierte lebhaft. * Der Führer der nationalſozialiſtiſchen Preußen⸗ fraktion, Abgeordneter Kube, ſchreibt im Preußi⸗ ſchen Preſſedienſt der NSDAP u..:„Die preußiſche Fraktion der NS DAp ſetzt ſich unter meiner Leitung für ein rein nationalſozialiſtiſches Preußenkabinett ein, für eine rein national⸗ ſozialiſtiſche Verwaltung und für eine rein national⸗ ſozigliſtiſche Politik.“ Daran ſchließt er die Bemer⸗ kung:„Und daß der beſte Bayernherzog, den die deut⸗ ſche Geſchichte kennt, Adolf Hitler, den Kranz der Einheit der deutſchen Stämme zu dem Sarkophag Friedrichs des Großen niederlegt, zeigt uns das glück⸗ lichſte Symbol für das neue Jahrtauſend der deut⸗ ſchen Geſchichte.“ eee eee Hitlers Reichstagsrede auf allen Sendern Die Regierungserklärung, die Reichskanzler Hit⸗ ler heute im Reichstag abgeben wird und die als zweiter Punkt auf der Tagesordnung der um zwei Uhr nachmittags beginnenden Reichstagsſitzung ſteht, wird vom Deutſchen Rundfunk unmittelbar aus der Krolloper auf alle deutſchen Sen⸗ der übertragen. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hielt am Mittwoch eine Sitzung ab, in der beſchloſſen wurde, daß für die Fraktion in der Donnerstag⸗ ſitzung des Reichstages im Rahmen der politiſchen Ausſprache der Abgeordnete Wels eine Er⸗ klärung abgeben wird. Gegen die ſofortige Vor⸗ nahme der dritten Leſung des Ermächtigungsge⸗ ſetzes wird von den Sazialdemokraten vorausſicht⸗ lich kein Einſpruch eingelegt werden. * Der Berliner Sonderberichterſtatter des„Petit Pariſien“ teilt ſeinem Blatt mit, daß Reichs kanz⸗ ler Hitler in ſeiner heutigen Reichstagsrede eine in * diplomatiſchen Kreiſen mit Spannung erwartete Er⸗ klärung über die Außenpolitik der Reichs⸗ regierung abgeben werde.„Die Erklärung ſoll dazu beſtimmt ſein,“ ſo wurde dem Journaliſten an maß⸗ gebender Stelle mitgeteilt,„den Eindruck der Be⸗ ruhigung wegen der innerdeutſchen Verhältniſſe hervorzurufen. Die Reichskanz⸗ lerrede wird auch wichtige Aufſchlüſſe über die deutſch⸗franzöſäſchen Beziehungen lie⸗ fern. Es wird erwartet, daß die beruhigenden Dar⸗ legungen Hitlers in den intereſſierten Hauptſtädten eine gute Aufnahme finden und nicht verfehlen wer⸗ Schließung der Wiener Hochſchule — Wien, 23. März. Da es geſtern an der Tech⸗ niſchen Hochſchule zu Zuſammenſtößen kam, ordnete der Rektor die Schließung der Hochſchule an. Die Hochſchule für Welthandel bleibt weiter ge⸗ ſchloſſen. den, eine Entſpannung hervorzurufen.“ Sturm auf den Rom-Pakt Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters y Paris, 23. März. Nach der Abreiſe der britiſchen Miniſter haben die hieſigen politiſchen Kreiſe einige Tage Friſt, um ſich eingehend mit den ſchwierigen außenpolitiſchen Fra⸗ gen auseinanderzuſetzen, die ſich letzte Woche wieder ausgebreitet haben. Der Abrüſtungsvorſchlag Mac⸗ donalds, der neue Plan Muſſolinis, die Frage der Vertagung der Abhrüſtungskonferenz und das Pro⸗ blem der amerikaniſchen Schulden ſtellen die Haupt⸗ beſtandteile des auswärtigen Programms dar, das ſchon in der allernächſten Zeit von Parlament und Regierung erledigt werden muß. In diplomatiſchen Kreiſen rechnet man mit lang⸗ wierigen und ſchwierigen Verhandlungen zwiſchen Paris und London. Die Tatſache, daß bereits amtlich von einer neuen Zuſammenkunft der franzöſiſchen und engliſchen Miniſter die Rede war, wird hier als ein günſtiges Vorzeichen auf⸗ gefaßt. Feſt ſteht nur, daß Frankreich in weitgehen⸗ dem Maße die Intereſſen der Kleinen En⸗ tente⸗Staaten ſchützen und eine direkte Aus⸗ ſprache über dieſe Fragen nur im Rahmen des Völkerbundes zulaſſen wird. Zu dieſem Zwecke entfalten die Pariſer Stellen große Aktivität und laſſen ſich mit äußerſt willkommenen Proteſten der Kleinen Entente überſchütten Außenminiſter Paul⸗Boncour empfing im Laufe des Nachmittags eine Reihe Perſönlichkeiten der Tſchechoſlowakei, Rumäniens, Südſlawiens und Polens, die ſämtlich ihrer tiefen Beunruhigung über den Rom⸗ Pakt Ausdruck verliehen, aber von Paul⸗Boncour alle gewünſchten Verſicherungen er⸗ hielten. Nach„Echo de Paris“ ſprachen ſich die Staaten der Kleinen Entente und Polens aus⸗ drücklich gegen den Plan eines Vier⸗ mächte⸗Direktoriums aus. In der Senatskommiſſion für auswärtige Angelegenheiten erklärte Miniſterpräſident Dala⸗ dier, daß Frankreich ſeine Beziehungen zu den ver⸗ bündeten oſteuropäiſchen Staaten unverändert auf⸗ recht zu erhalten wünſche und nicht zugeben könne, daß dieſe Staaten der europäiſchen Solidarität fern⸗ gehalten würden. Frankreich werde unter dieſem Geſichtswinkel die Vorſchläge Maecdonalds prüfen. Die Ausſichten einer Realiſierung des italie⸗ niſch⸗engliſchen Plans ſoll der Miniſterprä⸗ ſident als minimal bezeichnet haben. Diplomatiſche Geſpräche über die Möglichkeiten einer europäiſchen Entſpannung und einer Verhin⸗ derung von rivaliſierenden Blockbildungen ſollen fortgeſetzt werden. In der Deputiertenkammer hatte der frühere Miniſterpräſident Her riot Gelegenheit, den Mitgliedern der Außenkommiſſion ſeine Anſich⸗ ten über den vom engliſchen Premierminiſter über⸗ brachten Plan kundzutun. Er tat es mit ungewöhn⸗ licher Heftigkeit. Nachdem der Deputierte Bergerie den dringenden Rat erteilt hatte, ohne Aufſchub den Vorſchlag des Viermächtedirektoriums anzunehmen, lehnte Herriot das Projekt in vollem Umfang ab. Er ſpielte ſich zum Beſchützer der Kleinen Entente und Polens auf, ſelbſtverſtändlich unter Hinweis auf die „Unantaſtbarkeit der Friedensver⸗ träge“. Matdonaloͤs gute Laune Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 23. März. Maedonald kam geſtern in guter Laune von ſeiner Romreiſe nach London zurück. Er äußerte die höchſte Befriedigung über ſeine Beſprechungen in Rom und Paris. Bei der Landung in Croydon geriet Macdonald beinahe in ernſten Konflikt mit den Zollbeamten, da er vergeſſen hatte, eine Kiſte Zigarren zu deklarieren, die er ſich aus Paris mit⸗ gebracht hatte. In Downingſtreet fand gerade ein Kabinuetts⸗ rät ſtatt, der bereits die laufenden Arbeiten beendet hatte, als Macdonald und Sir John Simon ein⸗ trafen. Der Premierminiſter übernahm ſofort den Vorſitz und gab den Miniſtern in einſtündigem Vor⸗ trag eine Schilderung der Eindrücke von feiner Europareiſe. Wie die„Times“ andeuten, hat Muſſo⸗ lint einen beſonders ſtarken Eindruck auf Macdonald gemacht, der die Verdienſte des italieniſchen Mini⸗ ſterpräſtdenten um den europäiſchen Frieden ſtark unterſtrich. Heute nachmittag findet im Unterhaus eine große Debatte über die internationale Lage ſtatt. Macdonald wird die Ausſprache mit einer aus⸗ führlichen Erklärung über das Ergebnis ſeiner Be⸗ ſuche in Genf, Rom und Parts einleiten. 2. Seite/ Nummer 138 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. März 1933 Das Attentat auf den Reichstag Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 23. März. Der mit der Aufklärung des Reichstagsbrandes befaßte Unterſuchungsrichter des Reichsgerichtes hat mit Rückſicht auf die in der Oeffentlichkeit verbrei⸗ teten falſchen Nachrichten dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda folgende Mittei⸗ ö lung zur Veröffentlichung übergeben: 5„Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß der als Brandſtifter des Reichstagsgebäudes verhaf⸗ tete holländiſche Kommuniſt van der Lubbe in der Zeit unmittelbar vor dem Brande nicht nur mit deutſchen Kommuniſten in Verbin⸗ dung geſtanden hat, ſondern auch mit ausländiſchen 1 Kommuniſten, darunter ſolchen, die wegen des Atten⸗ 11 tates in der Kathedrale von Sofia im Jahre 1925 zum Tode beziehungsweiſe ſchweren Zuchthausſtra⸗ N fen verurteilt worden ſind. Die in Frage ſtehenden 0 Perſonen befinden ſich in Haft. Dafür, daß nicht⸗ ö kommuniſtiſche Kreiſe mit dem Reichstags⸗ rande in Beziehung ſtehen, haben die Ermittlungen nicht den geringſten Anhalt ergeben.“ Berlin, 22. März 1933. gez. Vogt, Reichsgerichtsrat. Kirchliche Beiſetzung eines SA-Mannes Meldung des Wolffbüros — Beuthen, 23 März. Die„Oſtdeutſche Morgenpoſt“ berichtet: Unter rieſiger Beteiligung ſeiner nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kameraden, insbeſondere der SA, wurde der Redakteur Max Weidinger zu Grabe getragen. Da⸗ Hei hat ſich die katholiſche Kirche zum erſtenmal beretterklärt, dem verſtorbenen Nationalſozialiſten ein volles kirchliches Geleit zu gewähren. Wie wir hören, iſt die in der Oeffentlichkeit mit großer Genugtuung aufgenommene Haltung der Geiſtlichkeit voe St. Trinitatis auf die Intervention einer ſehr maßgebenden Stelle zurückzuführen, der⸗ zufolge der Kardinalfürſtbiſchof Dr. Bertram eine Abweichung von dem bisherigen Grundſatze geſtat⸗ tete, um dadurch Störungen der öffentlichen Ord⸗ nung zu vermeiden. So konnte die Leiche des SA⸗ Mannes Weidinger nicht nur von Geiſtlichen ein⸗ geſegnet, ſondern ihr auch in Anweſenheit der SA und ihrer Fahnen das Grabgeleit gegeben werden, wobei der amtierende Kaplan in ſympathiſcher Weiſe nicht nur Troſtworte am Grabe ſprach, ſondern auch den Kameraden des Verſtorbenen dankte. Dieſe Einſtellung der Geiſtlichkeit hat nicht nur einen un⸗ geheuren Eindruck auf die vielen Beteiligten ge⸗ macht, ſondern auch die größte Genugtuung bei den kirchentreuen Nationalſozialiſten ausgelöſt. * Ueber die Intervention verlautet: Der Beuthe⸗ ner Prälat hatte Weiſung erhalten, ſich des Grab⸗ geleites zu enthalten, da geſchloſſenen Parteiſorma⸗ tionen kein Zutritt zur Kirche gewährt werden ſollte. Der Oberbürgermeiſter von Beuthen wandte ſich telegraphiſch an den Vizekanzler von Papen um Intervention beim Fürſterzbiſchof in Breslau. Dieſer ſofort erfolgten Intervention des Vizekanzlers iſt es zu verdanken, daß die Beerdi⸗ gung mit allen kirchlichen Ehren ſtattfand. Schließung der Warenhäuſer in Worms Meldung des Wolff⸗Büros — Worms, 23. März Geſtern nachmittag 3 Uhr wurden auf polizei⸗ kiche Anordnung ſämtliche Waren häu⸗ ſerx geſchloſſen. Die Schließung erſtreckt ſich auf die Dauer von 24 Stunden und wurde angeord⸗ net, weil Ausſchreitungen befürchtet wurden. Wie wir weiter erfahren, haben auch eine Reihe Worm⸗ ſer Einzelhandelsgeſchäfte geſchloſſen. Das dem Zentrum naheſtehende„Wormſer Echo“ iſt auf die Dauer von zwei Wochen ver⸗ boten worden. Der tapfere Kommandant Von Wilhelm Schäfer Als einmal ſpaniſche Soldaten Caub belagerten, übergab der Kommandant die Pfalz am Rhein und auch Burg Gutenfels ſo ſchnell, daß ſchon am drit⸗ ten Tage die Spanier trotz ihrer geringen Zahl des Ortes völlig Herr geweſen wären, wenn nicht der große Turm inmitten ſich tapferer gehalten hätte. So ſaßen ſie als Sieger in einer Stadt, darin ſich trotz⸗ dem kein Spanier auf der Straße zeigen konnte. Wenn ſie mit einer weißen Fahne vor die Beſatzung kamen, erſchien wohl hinter der Zinne der weiße Kommandant, die Uebergabe zu verweigern; ſonſt aber war nichts gegen die wackeren Verteidiger zu unternehmen, zumal die Spanier nicht mit Geſchütz verſehen waren. Denn Leitern anzulegen getraute ſich keiner, weil ihm die Kugel ſicher war. So gab es einen ſonderbaren Zuſtand in der Stadt; weil es ſchon ſpät in den Herbſt ging, wollten ſich die Spanier behaglich für den Winter ihr Quar⸗ tier einrichten und konnten doch nur im Schutz der Mauern zueinander ſchleichen. Auch mußten Tag und Nacht die Poſten ſtehen, weil niemand wußte, oß nicht die tapfere Beſatzung einen Ausfall machen könnte durch einen unbekannten Gang. Dieſe Sorge nahm mit den Wochen zu, weil die Verteidiger un⸗ möglich ſoviel Proviant im Turm verwahren konn⸗ ten, um wochenlang davon zu leben, und alſo ſolch ein unterirdiſcher Gang beſtehen mußte. Als deshalb nach einem Monat endlich die weiße e am Turm luſtig im Oktoberwind flatterte — und ein Signal geblaſen wurde, daß die Be⸗ atzung bereit zu unterhandeln ſei: war es den Spa⸗ iern zumut, als ob ihnen endlich der Teufel aus dem Nacken ginge. Ihr Oberſt, der gerade den Bart übſchaben ließ, verſäumte keines Zeit, den Schaum pst abzuwiſchen; er ſchickte gleich den Trompeter, lutwort zu blaſen, und brauchte keinen Trommel⸗ irbel, die Mannſchaft heranzußholen, weil die ſich 0 ſchon in den Winkeln rundum verſammelt hatte. Die Musketenläufe, die ſonſt aus den Schar⸗ drohten, waren endlich fort und auf der Platt⸗ n der Kommandant, daß die die Burg zu übergel es war zwar nur ein ſchlechter Leinwandfetzen „Vor Sonnenuntere det eine Aufführun Ein furchtbares Exploſionsunglück Menſchen als brennende Fackeln— Die Folgen eines Verkehrsunfalls Meldung des Wolffbüros — Haltern, 23. März. An der Rathausecke der Stadt ſtießen zwei aus⸗ wärtige Kraftwagen zuſammen. Polizeibeamte und Hilfspolizei eilten hinzu, um die Wagen ſicher⸗ zuſtellen. Da die Gefahr einer Exploſion beſtand, hielt ein SS⸗Mann die zahlreichen Zuſchauer mit der Piſtole von der Unfallſtelle zurück. In dieſem Augenblick explodierte der Benzintank des einen Wagens mit 160 Liter Inhalt. Das brennende Benzin ergoß ſich über die Menſchenmenge. Brennenden Fackeln gleich liefen unter furchtbaren Schmerzen etwa 30 Menſchen umher. Die Brennenden riſſen ſich die Kleider vom Leibe oder wälzten ſich am Erdboden, um ſo die Flammen gu erſticken. Die Verletzten wurden ſofort in das Krankenhaus gebracht. Während 14 Perſonen nach Anlegung von Notverbänden wieder entlaſſen wer⸗ den konnten, mußten 16 Schwerverletzte im Kranken⸗ haus verbleiben. Vier der Schwerverletzten haben ſo ſchwere Wunden davongetragen, daß ſie kaum mit dem Leben davonkommen dürften. Zwei von ihnen ſind geſtorben. Die zwei anderen ringen mit dem Tode. Die übrigen Verletzten haben teilweiſe furcht⸗ bare Brandwunden am ganzen Körper davon⸗ getragen. Politiſcher Mord im Grunewald Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 23. März. Spaziergänger fanden in einer Fichtenſchonung im Grunewald einen jungen, ſeiner Kleidung nach dem Arbeiterſtande angehörenden Mann tot auf. Der Tote zeigte mehrere Schußverletzungen. Es handelt ſich um den 16 Jahre alten Fritz Imme aus Zehlendorf. Imme war bis vor etwa zwei Wochen noch in der Kommuniſtiſchen Jugend. Daun trat er aber zur NSDAP über und wollte ſich der Hitler⸗Jugend anſchließen. Seine früheren Genoſſen bedrohten ihn mehrfach und trachteten dem Jungen nach dem Leben. Der Hintze-Bindernagel-Prozeß Meldung des Wolffbüros — Berlin, 23. März. In der geſtrigen Verhandlung des Totſchlags⸗ prozeſſes Hintze wurde die Zeugenvernehmung be⸗ endet. Als Sachverſtändiger erklärte Medizi⸗ nalrat Dr. Schlegel, daß bei Hintze keine krankhafte Störung der Geiſtestätigkeit vorliege, durch die die freie Willensbeſtimmung im Sinne des 8 51 ausgeſchloſſen ſei. Ebenſo verneinte er einen pathologiſchen Rauſchzuſtand oder einen Dämmer⸗ zuſtand bei Beginnen ſeines Vorgehens. Ein Zwei⸗ fel an der Zurechnungsfähigkeit könne nicht ange⸗ nommen werden. Ein Hochſchulprofeſſor verhaftet Meldung des Wolff⸗ Büros — Braunſchweig, 23. März. Der Profeſſor der Chemie an der Techniſchen Hochſchule in Braunſchweig, Dr. Lünin g, wurde in der Nacht vom Mittwoch durch Stahlhelm⸗Hilfspolizei feſtgenommen und in Unterſuchungshaft ab⸗ geführt. Wie verlautet, war bei Aushebung einer Geheimdruckerei wichtiges Adreſſenmaterial gefunden worden, das Profeſſor Lüning, der Mitglied der Friedensgeſellſchaft iſt, erheblich belaſtete. eee Die FJalſchmelöͤungen über Thälmann Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 23. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung, Dr. Goebbels, hat dem liberalen Blatt„News Chronicle“ eine Erklärung abgegeben, mit der ein hier weit verbreitetes Gerücht ſein Ende findet. Schon ſeit einer Woche war in Londoner Blättern immer wieder behauptet worden, daß die kommu⸗ niſtiſchen Parteiführer Thälmann und Torgler im Gefängnis getötet worden ſeien. Der Chefredak⸗ teur des„News Chroniele“ bat Dr. Goebbels tele⸗ graphiſch um Aufklärung und wies darauf hin, daß das Gerücht die deutſchfreundlichen Kreiſe beun ruhige. Nunmehr iſt aus Berlin die Nachricht eingetroffen, daß ſowohl Thälmann wie Torgler keinen Schaden erlitten haben. Die Reichsregierung beab⸗ ſichtigt ſehr bald den Beweis zu erbringen, daß dieſe Feſtſtellung den Tatſachen entſpricht. . Dazu örahtet uns unſer Berliner Büro noch: Im Ausland werden immer wieder Gerüchte verbreitet, nach denen die in Schutzhaft befindlichen kommuniſtiſchen Führer Thälmann und Torgler nicht mehr am Leben und die übrigen Verhafteten ſchwerſten Mißhandlungen ausgeſetzt ſein ſollen. Dieſe Tendenzmeldungen werden jetzt durch einen Bericht des ſchwediſchen Forſchungsreiſen⸗ den Graf Erik Roſen, der ſoeben aus Deutſchland nach Stockholm zurückgekehrt iſt, in einem dort erſcheinenden Blatt zurückgewieſen. Ro⸗ ſen, der mit dem Reichsminiſter Göring verſchwä⸗ gert iſt, hat am vergangenen Samstag Zutritt zu den Gefängniſſen in Berlin erhalten, in denen ſich die politiſchen Gefangenen befinden. Er hat ſowohl mit Thälmann als auch anderen Kommuniſtenfüh⸗ rern und ſonſtigen Internierten frei ſprechen kön⸗ nen und erklärt, daß keiner der Gefangenen irgendeine Spur von Mißhandlung ge⸗ zeigt habe. Es hätte ihnen auch nicht an dem zum Leben Erforderlichen gefehlt. Thälmann ſei zwar über die Niederlage des Kommunismus äußerſt be⸗ drückt geweſen, habe aber im übrigen zugegeben, daß er in keiner Weiſe ſchlecht behandelt oder gar„ge⸗ foltert“ worden ſei. Kommuniſtiſche Aktionen in Paris Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters V Paris, 23. März. Seit zwei Tagen iſt das Gebäude der deutſchen Botſchaft in Paris von einem ſtarken Auf⸗ gebot uniformierter Poliziſten und geheimer Staats⸗ polizei umgeben. Dieſe Maßnahme dient dem Schutz der deutſchen Botſchaft. Die franzöſiſche kommuntiſtiſche Preſſe droht näm⸗ lich mit„ſpontanen Aktionen“ der Kommu⸗ niſten gegen die deutſche Botſchaft wegen der Ver⸗ haftung der deutſchen Kommuniſtenführer. Kältewellen in USA. — Newyork, 23. März. Eine ſcharfe Kälte⸗ welle herrſcht in den Vereinigten Staaten. Im mittleren Weſten ſind große Landſtrecken mit Schnee bedeckt. Zwölf Perſonen ſtarben infolge der Kälte. d Starkes Erdbeben in Griechenland — Athen, 28. März. An der Weſtküſte Griechen⸗ lands wurde geſtern ein ſtarkes Erdbeben verſpürt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurde das Beben in Patras, Meſolongion, Kypariſta, ſowie den Inſeln Kephallenia und Zakynthos wahrgenommen. bereit ſei, was ihm um ihrer Tapferkeit willen eil⸗ fertig zugebilligt wurde. Da ſchlugen die ſpaniſchen Trommeln an; wie ſie da waren, ſtellten ſich die Belagerer auf, neu⸗ gierig, ihren unheimlichen Feind zu ſehen. Es dauerte noch eine Zeit, dann hörten ſie die Stangen zund die Riegel an der Turmtür fallen, und knar⸗ rend ging ſie auf. Eine lange Leiter wurde um⸗ ſtändlich herausgedrückt, bis ſie feſt auf dem Boden ſtand. Als Erſter erſchien ein altes Weib, das rück⸗ wärtsſchreitend die Leiter herunterkam und eine Geiß auf den Schultern trug. Wie ſich die Spanier noch wunderten, daß dieſer Kommandant zunächſt mit der Bagage kam, erſchien er ſelber und war ein kleiner Greis, der gleichfalls rücklings herunter⸗ kletterte und ſeine Muskete ſelber trug. Danach kam keiner mehr, und als die drei inmitten all der Spanier auf ihren Füßen ſtanden, war es der Tor⸗ wächter mit ſeinem Weib und einer Geiß, die zum knappen Brot die Milch gegeben hatte, ſolange der naſſe Herbſt auf dem Turm Gras wachſen ließ, das nun in der Oktoberſonne vertrocknet war. Da gab es mehr als einen bei den Spaniern, der in Gedanken an die Kameraden, die ihm der alte Kerl wie Haſen abgeſchoſſen hatte, den dreien gern zu Leibe gegangen wäre. Jedoch der Oberſt war ein Mann von guter Dicke und Gemüt und hielt der tapferen Beſatzung ſein Wort; auch litt er nicht, daß ſie ſich jetzt zum Winter auf ungewiſſe Wege begeben mußten. So kam es, daß mancher Spanier noch mit dem alten Kriegsmann eine biedere Freundſchaft ſchloß. i Das Nationaltheater teilt mit: In der heutigen Aufführung der Oper„Tiefland“ ſingt die Partie der Martha Eliſabeth Gritſch⸗Leipzig als Gaſt.— Am Sonntag wird Richard Wagners„Götter⸗ dämmerung“ in der neuen Inszenierung zum erſtenmal wiederhokt.— Das Schauſpiel hat mit den Proben zu einer Neuinſzenierung von Kleiſt's Schau⸗ ſpiel„er Prinz von Homburg“ unter Regie von Richard Dornſeiff begonnen.— Wegen fort⸗ dauernder Erkrankung von Käthe Wolf muß die für tatt deſſe in His Majeſty's Theatre verpflichtet. Werner Krauß e 1 2 2 NA Franzöſiſche Kontingent-Pläne Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin. 23. März. Nach Pariſer Meldungen ſoll die franzöſiſche Re⸗ gierung beabſichtigen, für eine Reihe deutſcher Waren einzu⸗ führen. Nachdem Deutſchland, wie erinnerlich, vor einiger Zeit in einer ganzen Reihe von Warengrup⸗ pen die Zollpoſition auch für franzöſiſche Waren zum Teil erheblich erhöht hat, iſt die franzöſiſche Regie⸗ rung entſprechend den beſtehenden Vereinbarungen allerdings berechtigt, dafür auch einen gewiſſen Aus⸗ gleich zu ſchaffen. Dieſen Ausgleich will die fran⸗ zöſtſche Regierung jetzt offenbar für eine gewiſſe Uebergangszeit durch Einfuhrkontingente ſchaffen. Polniſche Einfuhrverbote Meldung des Wolff⸗Bſiros — Warſchau, 23. März. Im polniſchen Geſetzanzeiger iſt eine umfang⸗ reiche Liſte neuer Einfuhrverbote erſchienen, die etwa 150 Poſitionen des polniſchen Zoll⸗ tarifes umfaßt. Das Einfuhrverbot betrifft u. a. zahlreiche Erzeugniſſe der Metall⸗ und chemi⸗ ſchen Induſtrie, Sämereien, Seidengarne uſw. 4 Die Verbote treten am 24. März 1933 in Kraft. Bis zu dieſem Tage abgeſandte und innerhalb 30 Tagen zur polniſchen Zollbehandlung gelangenden Waren ſind ausgenommen. Durch dieſe Maßnahme wird auch die deutſche Einfuhr nach Polen ſtark betroffen. Der Miltelſtanoͤskommiſſar Meldung des Wolff Büros — Berlin, 23. März. Der deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Wien⸗ beck iſt zum Reichskommiſſar für den gewerblichen Mittelſtand ernannt worden. Miniſter Göbbels überwacht Rundfunk Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 23. März. In einer Unterredung, die zwiſchen dem Reichs⸗ poſtminiſter, Frhrn. Eltz von Rübenach, und dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propagan⸗ da, Dr. Göbbels, zuſammen mit den beiden Rundfunkkommiſſaren, Staatsſekretär a. D. Dr. ing. e. h. Krukow und Dr. Krukenberg ſtattfand, wurde beſchloſſen, daß nicht nur die früher vom Reichsminiſterium des Innern, ſondern darüber hinaus auch die vom Reichspoſtminiſterium bisher ausgeübte Ueberwachung des Rundfunks nunmehr ausſchließlich vom Reichs mi⸗ niſter für Volksaufklärung übernommen wird. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels hat ſeinerſeits Herrn Dr. Krukenberg mit der Wahrnehmung der Ge⸗ ſchäfte des Reichsrundfunkkommiſſars ſein Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda betraut. Charles E. Mitchel verhaftet Meldung des Wolffbüros 0 — Newyork, 23. März; Der kürzlich nach ſcharfen Angriffen von der Lei⸗ tung der National City Bank of Newyork zurück⸗ getretene Charles E. Mitchell iſt wegen früherer Steuerhinterziehungen im Betrag von 657 000 Dollar verhaftet, aber gegen 10000 Dollar Sicherheits⸗ leiſtung wieder freigelaſſen worden; auch Horace C. Sylveſter jun., ein Vizepräſident der National City Co., der Effektengeſellſchaft der City Bank, iſt wegen Betrugs angeklagt. 5 * Der„Simpliziſſimus“ für Württemberg ver⸗ boten. Der Polizeikommiſſar für das Land Würt⸗ temberg hat auf Grund des 8 1 der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 den„Simpliziſſimus“ für Württemberg bis auf weiteres verboten. Volksmuſikpflege: Hermann Abendroth. Pro⸗ feſſor Hermann Abendrot iſt der Gaſtdirigent des fünften Konzerts in der Konzertreihe des Mannheimer Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege, das am kommenden Montag, den 27, März, im Roſengarten mit der erſten Sinfonie von Brahms und Liſczts ſinfoniſcher Dichtung„Taſſo“ ſtattfindet. Als Soliſt ſpielt der Heidelberger Pianiſt Otto Voß Schuberts Wanderer⸗Fantaſie in der ſinfoni⸗ ſchen Bearbeitung von Franz Liſgt. Das Natio⸗ naltheater⸗Orcheſter unter Abendroth wird ihn hierbei begleiten. Von der angezeigten Wagner⸗ Ouvertüre wurde Abſtand genommen, weil für das letzte Konzert des Wagnerjahres Mitte Dezember eine beſondere Wagner⸗Feier geplant iſt. Es wird darauf hingewieſen, daß dieſes fünfte Konzert wie auch das folgende ſechſte, die Brahms⸗Feier am 24. April, auch Nicht⸗Abonnenten gegen ein mäßiges Eintrittsgeld zugänglich iſt. Brahmsfeiern deutſcher Geſangvereine. An⸗ läßlich des hundertſten Geburtstages von Johannes Brahms bereiten die deutſchen Geſangvereine eine Reihe größerer Konzerte vor, in denen Werke des Komponiſten zur Aufführung gelangen. In faſt allen größeren Städten kommen im Rah⸗ men von Sinfontekonzerten die großen Chorwerke wie das„Deutſche Requiem“,„Nänie“ oder das „Schickſalslied“ zur Aufführung. Da der Kompo⸗ niſt nur wenige Werke für Männergeſang geſchrie⸗ ben hat, darunter allerdings das Standardwerk „Altrhapſodie“, das aber nur mit einem großen Orcheſterapparat bewältigt werden kann, gibt nun der Verlag des Deutſchen Sängerbundes die „Zwölf Lieder und Romanzen“ für vierſtimmigen Frauenchor heraus und ferner eine Auswahl aus den Volksliederbearbeitungen für Gemiſchten Chor. Werner Krauß nach England verpflichtet. Der Londoner Theaterunternehmer Stanley Seott hat Werner Krauß für drei Monate zu einem Gaſtſpiel wird für September, Oktober, November dieſes Jahres die Rolle des Geheimrats in der engliſchen Aufführung von Gerhart Hauptmauns„Vor Son⸗ bergall, Benedix und Bauernfeld feſtzuſtellen. rungen laſſen eine Hinwendung zur Geſchichte kennen VV 5 4 Einfuhrkontingente . Vilanz des deutſchen Hörſpiels Statiſtiſche Erhebungen über das Jahr 1992 Statiſtiſche Erhebungen haben ergeben, daß im Jahre 1932 auf allen deutſchen Sendern 1490 Hör⸗ ſpiele, Hörfolgen und hörſpielartige Darbietungen für Erwachſene und Schüler zur Aufführung gelang⸗ ten. 320 Bühnenwerke wurden zu Hörſpielen ein⸗ gerichtet, 460 Werke waren originale Hörſpiele, 480 Hörfölgen und Hörbilder, und der Reſt verteilt ſich auf den Schul⸗ und Jugendfunk. Wenn auch auf dem Gebiet des eigentlichen Hör⸗ ſpiels das Unterhaltungsſtück ohne größeren litera⸗ riſchen Wert mit 130 Sendungen an der Spitze ſteht, ſo kommt immerhin das geſchichtliche und hei⸗ matkundliche Spiel mit 101 Sendungen be⸗ reits an zweiter und das ausgeſprochen funkiſche Spiel von zeitlos dichteriſchem Charakter mit 86 Auf⸗ führungen an dritter Stelle. Auf dem Gebiet der Hörfolge herrſcht die heimatkundliche Darbietung mit 159 Sendungen vor, es folgen 101 Sendungen geiſtes⸗ geſchichtlichen Inhalts und 44 Darbietungen, die dem Verhältnis des Menſchen zur Natur oder dem Er⸗ lebnis fremder Völker und Länder gewidmet ſind. Die Hörfolge über Heimatkunde und Weltgeſchichte bevorzugten Zeitdokumente und wurden nur zum. kleineren Teil aus dichteriſchen Txten aufgebaut. Auf dem Gebiet des eigentlichen Hörſpiels kamen 278 Autoren zu Wort, alſo die meiſten nur ein ein⸗ ziges Mal an einem Sender. Ungefähr 70 der Auto⸗ ren haben ſich bereits als Schriftſteller außerhalb des Funks einen Namen erworben. Im Sendeſpiel wurden 128 Klaſſiker aufge⸗ führt, am häufigſten Goethe mit über 30 Sendungen, Schiller und Kleiſt mit je 14, Leſſing und Grabbe mit je 8 und Shakeſpeare mit 9 Wiedergaben. Das nach⸗ klaſſiſche ernſte Bühnenſpiel war mit 92 Sendungen vertreten. Unter den 103 Bühnenluſtſpielen und Poſſen des Sendejahrs war eine große Zahl der älteren Bühnenſpiele von Raimund, Neſtroy, Nie⸗ Im Laufe des Berichtsjahres hat die Zahl der in Hörſpielen oder Hörfolgen behandelten geſchichtlichen und heimatkundlichen Sendungen erheblich zugenom⸗ men, und auch die Steigerung der Klaſſikerauffüh Donnerstag, 23. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 138 E liewes Wertche Es gibt e Wort, for viel en Schrecke; Ich awwer, ich heer gern des Wort: Großbutz! denn wammer den als hawwe, Do ſecht mei Fraa:„Jetzt ſchaff dich fort!“ Ich tu jetzt alle Dag druff laure, Ob net bei uns des Wertche fällt, So korz vor Oſchtern iſſes fällig, Un ſchleinigſcht räum ich dann das Feld. Um ſechſe frieh heeßt's:„Aus de Better! Die Butzfraa is uff ſiwwe beſchtellt.“ Diſch, Sofa, Bilder, Schtuhl un Hocker, Korz, alles werd dann kobbgeſchtellt. Die Schrubber fege, Eemer klabbre, Gewienert werd, gebohnt, geklobbt. Mein Schreibdiſch bringe ſe in Ordnung. ' werd alles in die Schublad gſchtobbt. „Mann,“ ſecht mei Aldi,„mach dich pleite, Im Haus werd der's doch unbequem.“ Heit darf ich ausnahmsweiſ' eens petze, Sunſcht awwer heeßt's:„Du bleibſcht deheem!“ Ich weeß gar net, warum der Großbutz Bei ſoviel Menſche is verpönt. Mir iſch's en Feſchtdag, liwwe Kinner, Vun mir, do werd'r heeß erſehnt. Dann feier ich im Hamwereckl Den Großbutzdag als uff mei Weiſ', Beim Schkat un beime gude Drobbe Bis owends ſchbot im Freundeskreis. A. W. Iſt die Tuberkuloſe überwunden? Viele Menſchen glauben bereits, nachdem ſeit Kriegsende die Tuberkuloſe⸗Sterblichkeit dank inten⸗ ſiver Fürſorge ſo erheblich zurückgegangen iſt, daß nunmehr auch die Krankheit ſelbſt ſchon überwunden und weitere Bekämpfungsmaßnahmen unnötig ſeien. Dieſer Standpunkt iſt unrichtig. Alljährlich ſterben auch heute noch in Baden faſt 2000 Perſonen an die⸗ ſer Volksſeuche, aber viel weſentlicher iſt, daß auch heute noch in Baden nach zuverläſſiger Schätzung 7000 bis 7500 Kranke mit auſteckungsfähiger Tu⸗ berkuloſe leben, die, großenteils erwerbsunfähig, auf die öffentliche und private Unterſtützung angewieſen ſind. Von dieſen 7000 Kranken ſtehen allein über 5000 in der Fürſorge des Bad. Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe und ſeiner Ausſchüſſe. Hinzu kommt dann noch das große Heer der an ge⸗ ſchloſſener Tuberkuloſe Leidenden ſowie der gefähr⸗ deten Kinder. Zuſammen genommen waren es 31 426 Perſonen, die im verfloſſenen Jahre noch die Fürſorge des Verbandes in Anſpruch nahmen, d. h. von je 1000 Einwohnern des Landes faſt 15! Welch unermeßliche Menge Leid, Sorge und Opfer dieſe Zahlen bedeuten, vermag nur der recht zu würdi⸗ gen, der in eigener Familie die Folgen dieſer Krank⸗ heit zu ſehen genötigt iſt. Ganze Familien gehen an dieſer Seuche durch gegenſeitige Anſteckung zu Grunde, wenn ihnen nicht Hilfe gebracht wird. Jedes Lungenkranken einzige Hoffnung iſt die Heilſtättenkur. In der Heilſtätte iſt Geſundheit und Erwerbsfähig⸗ keit wieder zu erlangen! Vielen, vielen unſerer Volksgenoſſen iſt aber bei der heutigen troſtloſen Wirtſchaftslage der Weg zur Heilſtätte ver⸗ ſperrt durch die Koſten. Die Mittel der öffent⸗ lichen und privaten Wohlfahrtspflege ſind erſchöpft und reichen nicht mehr aus. Deshalb hat das Mini⸗ ſterium des Innern auf Antrag des Bad. Landes⸗ verband zur Bekämpfung der Tuberkuloſe, Karls⸗ ruhe, eine öffentliche Geldſammlung be⸗ willigt, die in der Zeit vom 24. bis 26. März des Jahres in allen Orten Badens ſtattfinden wird. Der Ertrag iſt ausſchließlich für die Durchführung von Heilverfahren für Tuberkulbſe beſtimmt. Helft den Tuberkulöſen, gebt reichlich! 10 000 Mk. im Wald vergraben Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht Der jetzt 49 Jahre alte Kaſſenbote F. B. hat eine recht bewegte Vergangenheit. In früheſter Jugend kam er in ein Erziehungsheim und dann in eine Unteroffiziersvorſchule. Später trat er in das Gre⸗ nadierregiment 110 ein, wo er es bis zum Kammer⸗ ſergeanten brachte. Dann will er einen unwider⸗ ſtehlichen Drang nach der Ferne verſpürt haben. Als haltloſer Menſch gab er dieſem Drange nur zu willig nach und floh mit einer Freundin nach Luxemburg. Wegen Fahnenflucht wurde er zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Im September 1909 verließ er das Gefängnis und war dann an verſchiedenen Plätzen als Arbeiter tätig. In der Zwiſchenzeit hatte er ſich auch dem Trunk ergeben. Wegen eines Nervenleidens wurde er während des Kriegs nicht eingezogen, ſondern fand Verwendung als Straßenbahnſchaffner. Eine Frauenſache brachte ihn auch um dieſen Poſten. Nachdem er auf ſeine Frau, die ihm Vorwürfe ge⸗ macht hatte, drei Schüſſe abgegeben hatte, kam er zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in die Heidelberger Klinik. Eine Salvarſan⸗Schiebung, bei der er verſchiedene Menſchen um 8200„ betrog, brachte ihm 1921 eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 3 Mo⸗ naten ein. Trotz dieſer hohen Vorſtrafen kam er am 1. Oktober 1922 bei einer Mannheimer Kohlen⸗ großhandlung als Bote unter. Er war dort ein fleißiger und gewiſſenhafter Arbeiter; nur einmal kam er durch die Trinkerfürſorge in eine Heilanſtalt. Zuerſt hielt er ſich ganz gut, ſpäter er⸗ gab er ſich aber wieder dem Alkohol. Am 1. Juli 1932 wurden B. die Geſchäfte eines Kaſſen boten übertragen, die er ſorgfältig ausführte. Er ſann ſchon immer darauf, mit einem größeren Geldbetrag zu verſchwinden. Dieſe Gelegenheit bot ſich B. am 29. November 1932. Er ſollte um 412 Uhr einen Wertbrief über 1172264 Mark auf der Hauptpoſt ablie⸗ fern und einen Scheck über 500 Mark einlöſen. B. gab den Wertbrief nicht auf, ſondern er unterſchlug die 11 722.64 Mark. Von ſeiner Wohnung will er ſich in den Käfer⸗ taler Wald begeben haben, um dort das Geld zu vergraben. Zu dieſem Zweck hatte er eine blecherne Zigarettenſchachtel mitgenommen, in der er das Geld aufbewahren wollte. In dem Wertbrief befanden ſich 10 Tauſend⸗, 10 Hundert⸗ und 14 Fünf⸗ zig⸗Markſcheine. 22,64 Mark lagen in Briefmarken bei. B. will im Käfertaler Wald 10000 Mk. vergraben haben. Mit dem einen Tauſendmark⸗ ſchein, den er an ſich nahm, wollte er den reichen Mann ſpielen. Vom Käfertaler Wald aus begab er ſich auf eine Alkoholreiſe. Gute Freunde und ein Auto, ſpäter ſogar Freundinnen, waren bald zur Stelle. Den Tauſendmarkſchein, den er in eine Zigarettenſchachtel ſteckte, will er verloren haben. Nach zwei Tagen konnte er in einer Wirt⸗ ſchaft verhaftet werden. B. macht zitternd und weinend ſeine Ausſagen. Den Trinker merkt man ihm ſofort an. Für ſeinen Diebſtahl kann er keine Erklärung geben, er ſei einem inneren Drang gefolgt. Obwohl von der Kriminalpolizei im Käfertaler Wald an der bezeich⸗ neten Stelle zweimal gründlich nachgeſucht wurde, konnte von dem vergrabenen Geld keine Spur ge⸗ funden werden. Das Verhalten des Angeklagten, der vom Sachverſtändigen, Med.⸗Rat Dr. Götz ⸗ mann, als Hyſteriker und geiſtig minderwertiger Menſch bezeichnet wurde, ließ faſt den Schluß zu, als ob er das Geld auf irgend eine Weiſe ſichergeſtellt habe. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte eine Gefängnisſtrafe von 3 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Wolfhard) verurteilte B. zu zwei Jahren drei Monaten Gefängnis, abzüg⸗ lich 3 Monaten Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren. Aus Notwehr erſchoſſen Ein Tanzvergnügen in Seckenheim ſollte in der Nacht vom 4 auf den 5. Februar einen tra⸗ giſchen Abſchluß finden. Obwohl die Veranſtaltung Verlängerung hatte, wurde nach Ablauf dieſer Zeit in dem Lokal ziemlich laut gelärmt. Der Streifenmeiſter H. bat den Wirt pflichtgemäß um Schluß. Auf der Straße ſetzte ſich der Lärm fort. Hierbei tat ſich beſonders eine An⸗ zahl junger Burſchen hervor. Als der Streifen⸗ meiſter H. um Ruhe bat, drangen die jungen Bur⸗ ſchen auf ihn ein und riefen:„ſchlagt ihn tot“. Der 22 Jahre alte Schloſſer Seitz war einer der Haupt⸗ atigreifer. Dem Poliziſten wurde der Gummi⸗ knüppel und kurz darauf auch der Säbel entriſſen. Die Angreifer ſchlugen auf den am Boden liegenden Poliziſten ein. Dieſer zog ſeine Waffe und gab einen Schreckſchuß ab. der wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, Seitz geſtreift hatte. Seitz drang mit dem Säbel des Politziſten weiter auf dieſen ein und wich trotz des Schreckſchuſſes nicht zurück. H. ſchoß jetzt ſcharf und traf Seitz in den Leib. An dieſer Verletzung ſtarb Seitz balb darauf. Der Streifenmeiſter H. hatte Verletzungen erlitten, die ihn 10 Tage arbeitsunfähig machten. Wegen dieſes Ueberfalles auf den Poliziſten mußten ſich am Mittwoch verantworten: K. Kr., 24 Jahre alter Schloſſer; K.., 20 Jahre alter Plattenleger; A.., 22 Jahre alter Glaſer und O. ., 21 Jahre alter Maler. Am meiſten belaſtet war K. Kr., dem der Strei⸗ fenmeiſter H. bei der Verhaftung den Gummiknüppel abnahm. K. L. will nur verſucht haben, Seitz zurück⸗ zureißen, damit dieſer nicht verhaftet würde. Er habe dem Poliziſten wegen der beabſichtigten Verhaftung Vorwürfe gemacht. Geſchlagen habe er nicht. A.., der eine Verletzung— eine Schlagwunde mit dem Säbel— am Unterarm hatte, will Seitz zurückgezogen haben, damit dieſer nicht weiter auf den Poltziſten eindringe. An der Schlä⸗ gerei ſelbſt ſei er nicht beteiligt geweſen. O. B. hat ſeinen betrunkenen Bruder nach Hauſe gebracht. Auf das Pfeifen des Poliziſten ſei er nach der Stelle ge⸗ eilt. Bis er an die Ecke gekommen ſei, wären die zwei Schüſſe ſchon gefallen geweſen. Kr. wollte nicht mitgehen, erſt auf die Bitte des O.., der Beamte möchte auf dieſen einwirken, ging Kr. mit. O. B. brachte dann mit einigen anderen Burſchen Seitz zum Arzt. Dieſer Angeklagte hat im Unterſuchungs⸗ gefängnis einen Selbſtmordverſuch unter⸗ nommen, da er ſich unſchuldig fühlte. Als erſter Zeuge wurde der Streifenmeiſter H. vernommen, der eine genaue Darſtellung der Vor⸗ gänge gab. Er will alle 4 Angeklagten als Mit⸗ beteiligte an der Schlägerei wieder erkennen. 2 Zeu⸗ ginnen entlaſteten den Angeklagten O. B. Mede⸗ Rat Dr. Roſe führte in ſeinem Gutachten aus, daß der Bauchſchuß, den Seitz erhielt, auf alle Fälle tödlich war. Staatsanwalt Dr. Weinreich hielt Strafen von 2 bis 10 Monaten Gefängnis für angemeſſen. Das Urteil lautete wegen Raufhandels, Widerſtand und verſuchter Gefangenenbefreiung bei Kr. auf 7 Mo⸗ nate, bei L. und B. auf je 4 Monate Gefäng⸗ nis abzüglich je 1 Monat Unterſuchungshaft. O. B. wurde freigeſprochen.—— * Nachtfroſt. Die Temperatur hat in der ver⸗ gangenen Nacht mit einem Minimum von 0,4 Grad C. unter Null die Froſtgrenze erreicht. In der Nacht zum Mittwoch betrug die tiefſte Temperatur— 0,5 Grad C. Heute früh zeigte das Thermometer 1 Grad C. über Null an(gegen— 0,1 Grad C. am geſtrigen Morgen). Die Höchſttemperatur erreichte geſtern genau wie am Dienstag 10 Grad C. * Wieder ein Holzſchiff eingetroffen. Bei der Friedrichsbrücke hat wieder ein Neckarſchiff feſtge⸗ macht, das vom Hilfswerk für den Holztransport ge⸗ chartert worden iſt. Gegenwärtig ſind die an der Ladung beteiligten Erwerbsloſen mit dem Löſchen beſchäftigt, das in der bisherigen bewährten Weiſe vor ſich geht. Die Verteilung des aus den Waldun⸗ gen des Neckartals ſtammenden Holzes erfolgt in der üblichen Form. Wenn auch der Transport für die Jahreszeit etwas ſpät eingetroffen iſt und für man⸗ chen Empfänger der Bedarf an Heizmaterial nicht mehr ſehr groß iſt, ſo dürfte es für viele doch ein angenehmer Gedanke ſein, jetzt ſchon etwas Vorrat für den nächſten Winter im Keller zu wiſſen. Amrechnung der Invalidenrenten Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegs teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Mannheim, teilt uns mit: Unter den Kriegsbeſchädigten herrſcht vielfach die Meinung vor, daß die Umrechnung der In⸗ validenrente aus Anlaß der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zur Milderung von Härten in der Reichs verſicherung und Reichsverſorgung vom 18. Februar 1933 in jedem Falle beantragt werden müſſe. Der Reichsbund hat ſich deshalb mit der Landesverſicherungsanſtalt Baden in Verbindung geſetzt und darauf folgendes Schreiben erhalten: „Die Neuberechnung unſerer unter Artikel 1 8 1 der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten zur Milderung von Härten in der Reichsverſicherung und Reichs verſorgung vom 18. 2. 1933 fallenden Renten erfolgt von Amtswegen. Die Stellung von Einzelanträgen iſt daher nicht erfor⸗ derlich. Sie würde im Gegenteil ſtörend auf den Fortgang des Umrechnungsgeſchäfts wirken. Die Arbeiten, mit denen wir den 9. März begonnen haben, werden wir ſo beſchleunigen, daß ſie voraus⸗ ſichtlich Anfang April beendet ſein werden.“ Eine beſondere Antragſtellung iſt alſo nicht er⸗ forderlich, die Umrechnung erfolgt von Amtswegen. Arlaubsüberraſchung der Reichsbahn Die Reichsbahn beabſichtigt auch in dieſem Jahre wieder die Einführung der verbilligten Ur⸗ laubskarten, und zwar mit großzügigen und weitgehenden Erleichterungen. Die Entſcheidung fällt wahrſcheinlich noch im Laufe dieſer Woche, ſpäteſtens in der Sitzung des Verwaltungsrates am 27. und 28. März. Man rechnet beſtimmt mit der Einfüh⸗ rung der Urlaubskarte mit 20 Proz. Fahr⸗ preisermäßigung vom 1. Mai bis 31. Oktober d. J. Die Geltungsdauer(zwei Monate) ſoll unverändert bleiben, dagegen wird die Sperrfriſt aufſieben Tage herabgeſetzt. Außerdem ſoll eine Fahrtunterbrechung auf der Hinreiſe geſtattet werden. Adolf Hollerbach 70 Jahre Der in weiteſten Kreiſen des deutſchen Kohlen⸗ handels und der Mannheimer Bevölkerung bekannte Geſchäftsführer der Firma M. Stromeyer Lagerhaus⸗ geſellſchaft, Zweigniederlaſſung Mannheim, Herr Adolf Hollerbach, durfte geſtern auf die Voll⸗ endung ſeines 70. Lebensjahres zurückblicken. Aus dieſem Anlaß verſammelten ſich um den Jubilar mit dem Chef der Firma, Kommerzienrat Dr. W. Stie⸗ geler, die Angeſtellten, der leitende Direktor des Rheiniſchen Braunkohlen⸗Syndikats und der Ver⸗ treter der Kohlengroßhandels⸗Organiſation zu einer eindrucksvollen Feier, in der die anerkannte Tätig⸗ keit des Jubilars und die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zu dem Leiter ſeiner Firma und ſeinen Ange⸗ ſtellten, ſowie zu den Syndikaten und den Kohlen⸗ handels⸗Organiſationen zum Ausdruck gebracht wurden. Der Jubilar wurde durch eine herzliche An⸗ ſprache des Kommerzienrats Dr. Stiegeler ge⸗ feiert, worin ſeine erſprießliche Tätigkeit für den ge⸗ ſamten deutſchen Kohlenhandel, im beſonderen Süd⸗ weſtdeutſchlands, hervorgehoben wurde. Der Ge⸗ feierte, der geſtern im Kreiſe ſeiner Kinder und Enkel das Geburtstagsfeſt beging, dankte in bewegten Worten für die ihm zuteil gewordene Ehrung. * Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat unterm 18. März folgendes Schreiben von dem Herrn Reichskommiſſar für das Land Baden, Robert Wagner, erhalten:„Die für die nächſten Wochen an⸗ geſetzten Neuwahlen der Hälfte der Handels⸗ kammermitglieder ſind bis auf weiteres zu verſchte⸗ ben, da erwogen wird, Neuwahlen nicht nur der Hälfte, ſondern aller Mitglieder der Handelskam⸗ mern anzuordnen. gez. Wagner.“ * Die Wale fliegen aus. Auch für die Fliegerei iſt jetzt die ſtille Saiſon vorüber. Daß es jetzt wie⸗ der richtig„losgeht“, iſt aus dem Durchreiſebeſuch eines Dornier ⸗Wals zu erkennen, der geſtern um die Mittagsſtunde auf ſeinem Ueberführungs⸗ flug vom Bodenſee zur Nordſee unſere Stadt paf⸗ ſterte. Das Flugſchiff, das ſich in größerer Höhe be⸗ fand, folgte dem Lauf des Rheines und fiel durch das ſtarke Motorengeräuſch auf. Die Aufo-Steuer wird am 1. April gesenkt! Sie sparen also Geld und können in Zukunft wirtschaftlicher fahren. Diese Wirtschefflichkeit können Sie weiter sſeigern durch Wehl neuzeitlicher Bereifung, Wie CONTINENTAL sie Ihnen bietet: „CoNTINENTAIL TIVPE AERO für des Aufo „CONTINENTAL BALLON“ ſür des Kreſtrad CONTINENTAL CORD BALLON für das Fahrrad Uieterung nur durch Hassler! Nu diesen Reiten ishren Sie viel ongenehmer, viel sicherer und vor allem viel wirtschafllicher! J. Seite/ Nummer 138 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donflieestag, 23. März 1933 Die kommunale Neuoròdnung in Ludwigshafen Amfaſſende Sparmaßnahmen in der ſtädtiſchen Verwaltung Die in der geſtrigen Senatsſitzung der Stadt Ludwigshafen beſtimmten neuen Bürgermei⸗ ſter, die nationalſozialiſtiſchen Stadträte Förſter lerſter Stellvertreter des Oberbürgermeiſters Dr. Ecarius) und Beißwenger(zwetter Stellvertre⸗ ter) haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen. Im Zuge des Programms der NSDAP. und in Auglei⸗ chung an die Sparmaßnahmen anderer Verwaltun⸗ gen machten die beiden neuen Bürgermeiſter dem Oberbürgermeiſter im Einvernehmen mit dem Pfalz⸗ kommiſſar eine Reihe von Vorſchlägen, die als Be⸗ ſchluß aufgefaßt werden können. In Anweſenheit des zweiten Bürgermeiſter⸗ Stellvertreters Beißwenger gab Oberbürgermeiſter⸗ Stellvertreter Förſter der Preſſe in einer Beſpre⸗ chung am Mittwoch abend im Stadthaus Ludwigs⸗ hafen⸗Süd einige Informationen über die vorläufig in Ausſicht genommenen Maßnahmen. Dabei führte Förſter u. a. aus:„Wir ſind nicht kommiſſariſch, ſondern auf legale Art zu Bürgermeiſtern beſtimmt worden. Wir führen die Tätigkeit ehrenamtlich aus, und zwar nicht in der Weiſe, wie es bisher üblich war, daß man 200, 250/ ehrenamtliches Gehalt ein⸗ ſteckte, ſondern daß man es grundſätzlich abgelehnt hat, auch nur einen Pfennig von der Stadtkaſſe an⸗ zunehmen. Wir haben nun auf Grund der Befug⸗ niſſe, die uns zuſtehen, mit dem Oberbürgermeiſter zunächſt über verſchiedene Maßnahmen zur Ver⸗ einfachung der Stadtverwaltung eine eingehende Ausſprache geführt, die zu folgenden vorläufigen Ergebniſſen führte: Zunächſt einmal einen Gehaltsverzicht des Oberbürgermeiſters ſelbſt. Von der Vorausſetzung ausgehend, daß es notwen⸗ dig ſei, die Beſoldung der Beamten in den oberen Gruppen einer Reviſion zu unterziehen, um die Pläne der Regierung über Arbeitsbeſchaffung und Ausgleichung der ſtaatlichen und kommunalen Haus⸗ halte mit Erfolg durchzuführen, hat ſich Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ecarius damit einverſtanden erklärt, daß ihm ab 1. April 1933 anſtelle der bisherigen Be⸗ züge ein Nettobetrag von 1000/ monatlich aus⸗ bezahlt wird. Dadurch wurde des Gehalt des Ober⸗ bürgermeiſters außer der bereits durchgeführten Kürzung um 22 v. H. um weitere 20 v. H. gekürzt. Wir haben dem Bürgermeiſteramt weiter nahegelegt, gleichzeitig die leitenden Beamten aufzufor⸗ dern, dem Beiſpiel des Oberbürgermeiſters zu fol⸗ gen und entſprechend ihren Bezügen auf einen ge⸗ wiſſen Prozentſatz ebenfalls freiwillig zu verzichten. Im Einverſtändnis mit dem Beauftragten des Pfalzkommiſſars haben wir dem Oberbürgermeiſter vorgeſchlagen, außer den bis jetzt beurlaubten Per⸗ ſonen, Bürgermeiſter Kleefoot, Rechtsrat Weiler, Bauamtmann Schneider, Oberamtmann Leutner und Inſpektor Hauſer, noch folgende Beamte bis zur endgültigen Verabſchiedung mit ſofortiger Wirkung zu beurlauben: beim Elektrizitätswerk den Direktor Karl Rebmann, beim Gas⸗ un d Waſſerwerk den Oberbaudirektor Wilhelm Eberberg. Wir haben dieſen Vorſchlag in erſter Linie damit begründet, daß zunächſt einmal im In⸗ tereſſe einer Vereinfachung der Verwaltung beide Werke zuſammengelegt 3 ſollen und einnem Direktor unterſtellt wer⸗ en. Beim Stadtſchulamt ſollen beurlaubt wer⸗ den: Schulrat Wilhelm Günzel und Schulamt⸗ mann Philipp Steinmetz. Bei beiden Stellen ſoll für die Zukunft nach Möglichkeit die Einſparung an⸗ geſtrebt werden. insbeſondere bei der bisherigen Stelle des Schulamtmanns Steinmetz. Bei der Be⸗ rufsfortbildungsſchule haben wir vorge⸗ ſchlagen die ſofortige Beurlaubung 1. des Oberſtu⸗ diendirektors Friedrich Burger, 2. des Gewerbe⸗ Studienrates Adolf Seib, 3. des Gewerbe⸗Stu⸗ cienrates Guſtav Maul, der ſich zur Zeit in Stutt⸗ gart befindet. Auch bei dieſen Vorſchlägen haben wir uns nur von dem Gedanken leiten laſſen, eine Vereinfachung der Verwaltung zu erzielen inſofern, als die Geſchäfte der Berufsfortbildungsſchule jahrelang ſchon ſowieſo ohne den Herrn Studien⸗ direktor Dr. Burger geführt worden ſind, nachdem dieſer im Landtag ſaß. Beim Mädchenlyzeum ſollen beurlaubt werden: Studienrat Salomon Wetzlar, weiter Studienrat Ludwig Bertram, in erſter Linie auch aus den eben vorgetragenen Gründen der Einſparung, des weiteren aber auch aus Gründen der Wahrung der Autorität in der Schule ſelbſt. Beim Krankenhaus haben wir vorgeſchla⸗ gen die ſofortige Beurlaubung des Sanitätsrates Dr. Fritz Kaufmann unter Vorbehalt der Ein⸗ leitung eines Diſziplinarverfahrens wegen Vor⸗ kommniſſen, die an ſich zur Zeit noch Gegenſtand einer Unterſuchung ſind. Weiter ſoll mit ſofortiger Wirkung beurlaubt werden die Leiterin der Volks⸗ küche Frau Anna Schwed. Beim Elektrizitätswerk ſoll weiter einer Reihe von Beamten und Angeſtellten zum nächſten Termin gekündigt werden, und zwar handelt es ſich hier um Leute, die ohne Beſchluß der zuſtändigen Stellen in dieſem Werke Aenderung in der Zum Leiter der Schulverwaltung wurde vorge⸗ ſchlagen Oberlehrer Neſſel und bei der Berufsfort⸗ bildungsſchule der dienſtälteſte Lehrer, Gewerbe⸗ Studienrat Otto Bayer, ohne Erhöhung ihrer ſeit⸗ herigen Bezüge bezw. ihrer Penſionen. Wir haben, um ein erſprießlicheres Arbeiten zwiſchen der Di⸗ rektion des Schlachthofes und der Metzger⸗ Innung herbeizuführen, vorgeſchlagen, den Metzger⸗ meiſter Butz der Direktion als Vertreter ſeines Ge⸗ werbes auf befriſtete Zeitdauer beizuordnen. Ueber die Bezüge der beurlaubten Per⸗ ſonen ſoll mit dem Pfalzkommiſſar bis zu einer endgültigen Regelung in Anbetracht der durch die heutige Notlage nicht mehr zu verantwortenden Höhe eine Kürzung von 50 v. H. vorgeſchlagen werden. Desgleichen ſollen in entſprechender Weiſe die ſtän⸗ digen Penſtonsempfänger einer wohlwollenden Be⸗ urteilung unterzogen werden. Der ſtellvertretende Bezirksarzt Dr. Leopold Bodenheimer hat ſein Amt als Leichenſchauer niedergelegt. Weiter hat auf Grund einer Unter⸗ redung, die ich mit Bürgermeiſter Kleefoot hatte, Bürgermeiſter Kleefoot ſeinen Rücktritt vom Amt wegen Krankheit erklärt. Um eine geregelte Abwicklung der Geſchäfte auf dem Wohlfahrts⸗ 1 1 beſchäftigt wurden. In der Mehrzahl handelt es ſich nur um Angehörige ſozialdemokratiſcher Beamten und Stadträte, darunter Kleefoot, Körner, Lipfert, Oberfrank, Baum, Gehrig, Schumann und andere. Es bleibt ihnen unbenommen, ſich oroͤnungsgemäß unter den für jeden Bürger gültigen Beſtimmun⸗ gen ſich neuerdings bei der Stadt um eine Amts⸗ ſtelle unter Nachweis ihrer Vorkenntniſſe wieder zu bewerben. Weiter iſt dem Oberbürgermeiſter vorgeſchlagen worden die ſofortige Aufhebung der Stan⸗ desämter 2 und 3 mit den Geſchäftsſtellen in Frieſenheim und Mundenheim. Wir haben uns bei dieſem Vorſchlag von dem Gedanken leiten laſſen, daß es zur Zeit überflüſſig iſt, in den beiden Stadt⸗ teilen eigene Standesämter und eigene Meldeſtel⸗ len aufrecht zu erhalten. Von dieſer Einſparung werden an ſich ſechs planmäßig angeſtellte Beamte betroffen: zwei Oberinſpektoren, zwei Inſpektoren und zwei Oberbotenmeiſter. Inwieweit die betreffen⸗ den Beamten bei der Stadtverwaltung anderweitig beſchäftigt werden, bleibt einer ſpäteren Regelung vorbehalten. Soweit die Stellen nicht eingeſpart werden können, iſt vorgeſchlagen worden, mit der vorläufigen Erledigung der Dienſtgeſchäfte beim Gas⸗ und Elektrizitätswerk, deren Verwaltung zu⸗ ſammengelegt wird, den früheren Leiter des Gas⸗ werks, Diplom⸗Ingenieur Lieſe zu betrauen. Schulverwaltung amt zu garantieren, iſt bis auf weiteres der Stadt⸗ rat Keßler ehrenamtlich dem Wohlfahrtsamt zuge⸗ teilt worden. Das Bürgermeiſteramt hat weiter verfügt, daß den ſtädtiſchen Arbeitern die Schließung der Betriebe am Nationalfeiertag am Lohn nicht in Abzug gebracht werden darf. Für die nächſten Tage ſind noch weitere Maß⸗ nahmen innerhalb der Stadtverwaltung vor⸗ geſehen. Insbeſondere wird zur Zeit von uns geprüft, inwie⸗ weit die Perſonen, die an Beſchlüſſen mitgewirkt haben, die ſich zu Ungunſten der Finanzlage der Stadt auswirkten, mit ihrem Vermögen haftbar zu machen ſind. Wir ſelbſt werden beſtrebt ſein, die Maßnahmen, die noch zu ergreifen ſind, durchaus un⸗ parteiiſch nur vom Standpunkt des Wohles der Stadt und ihrer Bürger durchzuführen.“ Erwähnung verdient noch die Tatſache, daß die in Haft befindlichen ſozialdemokratiſchen Stadträte in einer ſchriftlichen Benachrichtigung des Bürgermeiſteramtes ihre Man date nieder ⸗ gelegt haben. Die auf freiem Fuße befindlichen ſozialdemokratiſchen Stadträte Baum und Ham⸗ mer haben ſich dieſer Erklärung nicht angeſchloſſen. Tagung des Vaoͤiſchen Städteverbandes Der Badiſche Städtever band(Verband mittlerer Städte Badens) hielt am Montag unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Renner ⸗Raſtatt eine Tagung in Karlsruhe ab, in der zu der all⸗ gemeinen Lage Stellung genommen wurde, die ſich durch den Regierungswechſel in Baden und im Reiche ergeben hat. Der badiſche Städteverband hält in der gegen⸗ wärtigen Notzeit mehr denn je eine einträchtige, von gegenſeitigem Vertrauen getragene Zuſammenarbeit mit der Landes⸗ und Reichsregierung für ein Gebot der Stunde, wenn die nationale und wirtſchaftliche Wiederaufrichtung unſeres Volkes gelingen ſoll. Die Städte vertreten deshalb einmütig den Standpunkt, daß die neue Regierung in ihren Beſtrebungen um den nationalen und wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg unſeres Volkes und um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und die Bele⸗ bung unſerer Wirtſchaft im Rahmen von Verfaſſung und Geſetz auf das nachdrücklichſte unterſtützt werden müſſen:. Nur durch Zuſammenarbeit aller lebendigen Kräfte können die dem Staat und der Wirtſchaft dro⸗ henden ungeheuren Gefahren abgewendet und die Vorausſetzungen für einen Wiederaufſtieg unſerer Wirtſchaft geſchaffen werden. Gleichzeitig erhoffen aber die Städte von der Re⸗ gierung, daß dieſe ſie in ihrem ſchweren Ringen um ihre finanzielle Geſundung beſonders durch eine gerechte Laſten verteilung, namentlich auf dem Gebiete der Arbeitsloſenfürſorge, nachhaltigſt unter⸗ ſtützt in der Erkenntnis, daß die kommunale Selbſt⸗ verwaltung im Geiſte des Freiherrn vom Stein wie vor über 100 Jahren einer der ſtärkſten Grundpfeiler des Staates ſein wird. Lea 809 4 e Palaſithealer:„Morgenrot Der Film gibt einen Einblick in das Leben und Treiben an Bord eines U⸗Bootes. Da es ſich um Originglauf⸗ nahmen im Finniſchen Meerbuſen handelt, wird man ſo⸗ fort von der Handlung gepackt und mitgeriſſen. Ein aus⸗ gezeichnetes Verſtändnis zwiſchen den Offizieren und der Mannſchaft. Jeder weiß es geht. Ein Hohelied auf die Kameradſchaft, Opf und ſtilles Helden⸗ tum. Erſchütternd der Untergang des botes, das einer U⸗Bootsfalle aufſaß. In 60 Meter Tiefe, abgeſchnitten von der Oberwelt, beginnt ein ſtiller, aber zi Kampf um das Leben. Das Leben iſt nicht mehr Eigentum der Per⸗ ſon; es gehört dem Va and. Rudolf Forſter ſteht im Mittelpunkt. Er ſtellt einen Kommandanten Har, wie er kaum beſſer zu denken iſt. Hart, wortkarg und doch von einer Güte und Sorgfalt für ſeine Leute, oͤie vom erſten Augenblick an ſympathiſch berührt. Fritz Genſchow als Oberleutnant iſt von einer Un⸗ bekümmertheit, die alles hwere vergeſſen läßt. Jaul, der Funker(Paul Weſter meier), der zuverläſſige, bis zum letzten Augenblick ausharrende mann. Eine ganz präch⸗ tige Geſtalt iſt der Matroſe Pete ann(Franz Nickliſch), der gleich ſeinen anderen Kameroden keinen Augenblick in Gefahr verſagt. Die Frauenrollen liegen bei Adele Sandrock, Camilla Spira und Elſe Knott leine Neuerſcheinung im Tonfilm), in beſten Händen. Auch die Typen in der Heimat, wie der Bürgermeiſter(Hans Lei belt) und der Bahnhofskommandant(Eduard v. Win⸗ terſtein), ſind ſehr gut gelungen. Familienabend des Heſſen vereins Waldhof Beim Familienabend des Heſſenpereinz Mannheim Waldhof, der am Samstag im Lokol Brückel abgehalten wurde, brochte der Oberbayeriſche Trachten⸗Verein„D Inzeller“ in Waldhof mit Herrn Schweiger an der Spitze und Herrn Chriſtel Klenk als Vorplattler ſeine hiſtoriſchen Tänze zur Auf⸗ führung, die von den Erſchienenen, die den Saal bis auf den letzten Platz beſetzt hielten, mit größter Spannung verfolgt und mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden. Der Zweiakter„'s kuraſche Waſſer“ rief allgemeine Heiter⸗ keit hervor. Es war den alten, aber auch den jungen Heſſen wieder einmal Gelegenheit gegeben, das Tanzbein zu ſchwingen. Die Veranſtaltung war zugleich ein Werbe⸗ abend für das große Südweſtdeutſche Gau⸗Trachtenfeſt, das am., 2. und 3. Juli in Waldhof ſtattfindet. J. D. Sageolaleucles Donnerstag, 23. März Nationaltheater:„Tiefland“ von Eugen d' Albert, G 18, Anfang 20 Uhr. Pfalzbau Ludwigshafen:„Die Nacht zum 17. April“, Schau⸗ ſpiel von Lajos v. Zilahy. lanetarinm: 16 Uhr Vorführung. Libelle: 16 Uhr Tanztee, 20.15 Uhr Abendvorſtellung. Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Miete Lichtſpiele: Alhambra:„Manolescu“l.— Schau⸗ burg:„Menſchen im Hotel“.— Gloria⸗Palkaſt: „Der Rebell“.— Capitol:„Eine von uns“. Univerſum:„Der Choral von Leuthen“ und Bühnen⸗ ſchau.— Rozy⸗ Theater:„Das erſte Recht des Kin⸗ des“.— Scalo⸗ Theater:„Grün iſt die Heide“, — Palaſt⸗Theater:„Morgenrot“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellungen:„Entwick⸗ lungsformen des Spielzeugs“, ferner Handzeichnungen von Paul und Auguſtin Egell. Geöffnet täglich von 10—13 und von 15—17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtellung:„Deutſche Provinz“, Gemälde, Agug⸗ relle, Zeichnungen und Graphik, ferner„Werbeausſtellung für funge Kunſt“, Aquarelle, Zeichnungen und Radierun⸗ gen des Mannheimer Künſtlers Hans Albert Schäfer. Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Ausſtellung„Pfälzer Kunſt, geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rhein⸗Pegel 18. 20. 21. 22. 23. Neckar⸗Pegel] 20, 21. 22 5 Vaſel 0,220 13 0 08 0,06 0, O0 a Breiſach 9085 9% 10 1500 0,97][ Mannheim. 2,28 2,42 2,50 2,60 Kehl. 1590 2,03 2,13 2,26 2,19 Jagſtfeld 9,95 1920,04 Maxau 22525902 3,80 3,82] Heilbronn.25 1524/1, 1,25 Mannheim 2,28 2,29 2,37 2,50 2,50 Plochingen. 7 ee Caub 5567.58.5.55 1,70 ö. Köln 169.53.52 1765 1582 Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik: Dr. W Reinhardt ⸗Handelsteil: K. Ehmer Feuilleton: Dr. St. Kayſer Lokaler Tefl: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht u. den übrigen Teil: F. Kircher— Anzeigen., geſchäftliche Mitteflungen: J. Faude ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rückporte CCC“/ Fr e e—.——. Ü. ‚ ‚ ‚———ͤ§— p ntttttttdntt“““““ ˙ w „Deutſchland!“— Deutſchland!“ Von Hanus Johſt f Am 20. April, dem Geburtstag des Reichskanzlers 5 Abolf Hitler, findet die Uraufführung des neuen Bühnenwerkes von Honns Joßhſt, des Schauſpiels„Schlageter“ am Berliner Staats⸗ theater ſtatt. Eine Reihe weiterer Aufführungen an onderen deutſchen Theatern wird unmittelbar dap⸗ auf folgen.— Mit Erlaubnis des Verlages Albert Langen Georg Müller, München, der Johſts neues Stück ſoeben als Buch herausbringt, veröffent⸗ lichen wir aus dem mit heißem Herzen geſtalteten Werk folgende Szene. Schlageter: „„ dieſe Strecke hier, zwiſchen Kilometer 36 und 4, iſt gut. mit dem Lineal gezogen. Wenn wir in der Mitte ſprengen..„ kann kein Zug entgleiſen. Hehn rüit Die Brüder können einſehen. Auf einem Servier⸗ brett hat die Maus nichts zu ſuchen! Schlageter: In der Nacht ſind alle Mäuſe grau. Uebernitz: Grau iſt alle Theorie. Wenn ſchon Sprengung, dann bitte mit„avec“! Warum ſoll nicht mal ein Zug mit Pariſer Pomadenbüchſen ein Salto mortale ſpielen? Schlageter: Sie wiſſen ſo gut wie ich: es fahren Geiſeln mit. Uebernitz: 5 „ Sptritus, um die Volksſeele zum Kochen zu bringen!. . Schlageter: 5 Die armen Leutchen, die da in ihrem Paletot klap⸗ pern, wollen Frieden ö i Thiemann: i den kriegen ſie ja von uns frei Haus 5 Schlageter: Es ſind Deutſche. f Ueb Laſſen Sie bitte Ihren Spirituskocker in Ruhe. Schlageter: 5 Indem wir ihm Materialſchaden zufügen! Uebernitz: Ich bin der Anſicht, ein paar explodierte Seelen wirbeln mehr Staub auf. Bloß mit ein paar Gü⸗ terzügen kriegen wir die Schangels nicht kirre. Schlageter: 5 Wir dürfen aber keine Deutſchen riskieren. Uebernitz: Es geht um Deutſchland! Wir riskieren unſere Knochen auch„ da können ruhig ein paar Deutſche dran glauben. Schlageter: Dran glauben.., die glauben aber nicht dran! Uebernitz: Die müſſen eben! Sind wir Miſſionare, die mit wollenen Strümpfen und Flanellhemden ſtberzeu⸗ gen? Pulver zu Pulver... Staub zu Staub! Schlageter: Sie gehen auf das Ganze, Rittmeiſter. Sind Sie auch imſtande, das Ganze zu verantworten? Uebernitz: Nichts lieber als das. Schlageter: a Ganz ernſthaft..? Wirklich verantworten. Tag und Nacht 2 Uebernitz(lachend): Tag und Nacht, Schlageter! Im Leben und Ster⸗ ben.„ ernſthaft und fröhlich. Schlageter: Ich danke Ihnen, Kamerad. Uebernitz: Die Ausſprache kürzlich, mit dem Offiziellen, hat Wunder gewirkt, was? Schlageter: Ja, ſie hat gewirkt.. Wunder? Nein!! Wißt ihr läuft? 8 g 8 5 5 Thiemann: Was Frontſchweinen immer blüht: viehhof. 5 8 Schiefgehe zengerade. J. übrigens, was uns blüht, wenn der Haſe ſchief der i Schlacht⸗ Thiemann: Unſterblich! Treten Sie ſich nicht auf den Schlips, mein Herr! Die Unſterblichkeit iſt leider eine Todesurſache n Uebernitz: Todesangſt? a Thiemann: Nee, aber Lebensfreudel! 5 Im ütbrigen: Laßt Blumen ſprechen.. Höchſte Pferdebahn.., müſſen Maske machen.(Ruft ins Nachbarzimmer, Türen ſind offengeblieben.) Kinder, habt ihr Uebernitz ſchon als belgiſchen Landſer ge⸗ ſehen? Tolle Nummer das! Schlageter: Alſo los, Uebernitz, hoſen Sie ſich an.(Uebernitz ab.) Zwei ſchwere Jungen müſſen nach Aachen. Thiemann: Wittig und Gornow ſind zwei ſichere Kantoniſten. Schlageter: Gut, ja... Wittig und Gornow!(Die zwei tre⸗ ten ins Zimmer.) Nur Browning in die Hoſen⸗ taſche. Außerdem: jeder eine Reſervekluft für Ueber⸗ nitz im Ruckſack. Verſtanden? Falls der eine ge⸗ kappt wird, tritt automatiſch der andere in Aktion. Haußer(kommt von nebenan): Was baut eigentlich Uebernitz auf? 8 hie mann: Steigt in einen belgiſchen Militärtransportzug und ſteigt vor Brücke 19 wieder aus. Er vergißt dabei nur deinen Regulator 5 Haußer: Mein Wecker geht klar. auf die Sekunde. Hof⸗ fentlich die Lokomotive auch... Und Roß und Reiter ſah man niemals wieder, dafür garantiere ich! Uebernitz leingekleidet): Bon jour, camarades a Thiemann: Iſt das dein ganzes Franzöſiſch? 85 Ueber: Außerdem noch ſechs Flüche. Thiemann: nichts paſſieren. 8 Dann kann dir l auf. Pomade in die iſche Lockengeröll, Menſch, Sie ſind naiv... Und die Pfoten.? Sie haben ja Hände wie Pilatus! In lauter Unſchuld friſch ge⸗ waſchen!! Rin damit in den Ofen.„ ſchwarze Fin⸗ gernägel... Die Schuhe ſind oberfaul, da blinzelt deutſcher Kommiß durch. g Uebernitz: g Klaue ich mir ein Paar in Hörde, beim Umſteigen Schlageter: Alles ſonſt in Ordnung? Paß? HSHauß er: (gibt ihm in einem belgiſchen Torniſter die Bombe) Hier iſt die Wegzehrung, wie Mutter ſagt. Die Kon⸗ ſervenbüchſe funktioniert. Der Zeitdreh iſt hier Alles klar? f Thiemann: Späteſtens zweihundert Meter vor der Brücke abſpringen. Die Brücke iſt bewacht. Die Brüder fahren aber die Brücke ſchön langſam an Sie werden gut abkommen. Geben Sie mit der Zeſt. dem Funken lieber dreißig Sekunden zu f a Uebernitz: Noch eine Anſichtspoſtkarte gefällig? Schlageter: Haußer, das Motorrad ſteht an der Schillerſtraße. Papiere in der Seitentaſche. Der kleine Erich hat's angefahren.(Er ſteht nach der Uhr.) Er ſteht bereits ſeit drei Minuten. Ihr kennt euch nicht! Uebernitz: a (iſt inzwiſchen in einen Motorradüberzug Melde mich fertig. i geſtiegen.) Schlageter: Gut! Aktion einundzwanzig ſteigt. . Thiemann: Geben Sie mit Ihrer Protheſe nicht zu viel Gas, Haußer! Ihr habt Zeit Haußer: 5 und gießt die Blattpflanzen und füttert die ihr nicht 5 Goloöfiſche und laßt den Gashahn nicht offen. Haltet den Daumen, Kinder, ſchließlich müßt immer dran lutſchen. Servus! a Schlageter(gibt Uebernitz die Hand): Deutſchland! f 5 2 iben lauf⸗ t ſo⸗ aus⸗ der elied den⸗ einer von um Per⸗ inen ldele leine die ei. in ⸗ Un⸗ 1 Donnerstag, 23. März 1933 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Das zweite Freiburger Staaksbegräbnis Die feierliche Beſtattung des Kriminalſekretärs Weber * Freiburg, 23. März Kriminalſekretär Weber, der am letzten Sonn⸗ tag ſeinem Kameraden, Polizeihauptwachtmeiſter Schelshorn, im Tode nachgefolgt war, wurde geſtern nachmittag auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe beſtattet. Dem Staatsbegräbnis wohnten für die kommiſſariſche badiſche Regierung die Miniſter Köhler und Wagner mit weiteren Kommiſſaren bei. Am Portal der Friedhofskapelle war der Sarg aufgebahrt. Die Ehrenwache hielten vier Polizei⸗ beamte. Im weiten Rund hatten die Fahnen⸗ und Kranz⸗Abordnungen, eine Ehren⸗Hundertſchaft der Schutzpolizei mit Karabinern, die Organiſationen der NSDAP und des Stahlhelms, die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Univerſität und der Kriegervereine, Aufſtellung genommen. Die kirchliche Handlung nahm Stadtdekan Dr. B rettle vor, der an die Aufforderung des Reichspräſidenten in der Garniſonkirche zu Potsdam dür nationa⸗ len Selbſtbeſinnung und ſeeliſchen Erneue⸗ rung erinnerte. Das Beileid der badiſchen Regierung ſprach der kommiſſariſche Finanzminiſter Köhler aus: es liege eine ungeheuere Tragik darin, daß an dem Tage, wo das deutſche Volk wie ein Mann aufſtehe, Forderungen des Genfer Verbandes Eine Bezirkskonferenz in Neuſtadt a. ö. H. Der Genfer Verband der Hotel⸗ und Gaſtſtätten⸗ Angeſtellten Deutſchlands e. B. hielt in Neuſtadt a. d. H. eine aus Teilen Badens, Württembergs, Rheinheſſens und der Pfalz beſuchte Bezirks ⸗ konferenz ab, die ſich mit einer Reihe beruflicher und organiſatoriſcher Fragen beſchäftigte. Unter an⸗ derem nahm die Konferenz eingehend Stellung zu der ſtark um ſich greifenden Verdrängung des männlichen Koch⸗ und Bedienungsperſonals durch weibliche Arbeitnehmer und faßte hierzu nach⸗ ſtehende Entſchließung. „Die Konferenz macht alle öffentlichen Stellen, die ſich mit Fragen der Arbeitsbeſchäftigung zu befaſſen haben, auf die beſonders ungünſtige wirt⸗ ſchaftliche Lage der männlichen Arbeitnehmer im Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbe in Süddeutſchland aufmerkſam. Mehr und mehr geht die Entwicklung der letz⸗ ten Jahre dahin, an Stelle männlicher Arbeitneh⸗ mer, die in ihrer Mehrheit Familienväter und Kriegsteilnehmer ſind, weibliches Per⸗ ſonal zu beſchäftigen. Dieſe Entwicklung, die nicht nur im Gaſtgewerbe zu beobachten iſt, bedeutet eine Gefahr für den geſamten Aufbau des Staates, Jamilientragödie im Odenwald * Schollbrunn bei Eberbach, 23. März. Im Hauſe des Landwirts Valentin Reinold ſpielte ſich am Dienstag eine Familientragödie ab. Reinold, ſeit zwei Jahren Witwer, gedachte ſich wieder zu verhei⸗ raten, was ſchon oft zu Zwiſtigkeiten mit ſeinem älteſten Sohne führte. Als ſich der Vater am Dienstag morgen vor dem Hauſe beſchäftigte, ſchoͤß ihn der So hn vom Fenſter des Wohnhauſes aus mit einer Jagdflinte nieder. Der Sohn brachte ſich darauf ſelbſt einen Schuß in die Herzgegend bei, der ihm nach etwa zwei Stunden den Tod durch Ver⸗ bluten brachte. Der Vater, dem die Kugel von hinten in den Kopf drang, ſtarb nach kurzer Zeit. Den drei hinterbliebenen Kin dern wendet ſich allge⸗ meine Teilnahme zu. Die Braut des 57jährigen Vaters ſteht in den 20er Jahren. Vermißte Skifahrer geborgen * Karlsruhe, 23. März. Wie aus Pontreſina ver⸗ lautet, ſind die drei Touriſten, die von einer Ski⸗ tour auf den Piz Bernina nicht zurückgekehrt waren und ſeit drei Tagen vermißt wurden, von einer Ret⸗ tungskolonne auf der Marco⸗Roſa⸗Hütte unterhalb des Gipfels aufgefunden worden. Alle drei befinden ſich den Umſtänden nach recht gut und 901 zur Zeit auf dem Rücktransport nach dem Roſeg⸗ otel. Die Touriſten, die alle drei aus Karlsruhe ſkammen, hatten in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag in der Hütte übernachtet und waren dann auf den Craſta⸗Gügzza⸗Sattel geſtiegen, um ſich nach Pontreſina zurückzubegeben. Sie mußten aber in⸗ folge des heftigen Schneefalls wieder nach der Marco⸗ Roſa⸗Hütte zurück, wo ſie nun ſechs Tage zubrach⸗ ten und ſehnlichſt auf Rettung warteten. Dem Flieger Udet, der am Mittwoch morgen zu Nachforſchungen nach den Vermißten mit Brennſtoff für zwei Stunden nochmals aufgeſtiegen war, paſſierte ein bedauerliches Mißgeſchick. Er geriet in einen hef⸗ ligen Sturm, dem er ſüdwärts ausweichen mußte. Die vom Militärflugplatz aufgeſtiegenen Flugzeuge, die gegen Nachmittag nach dem Flieger ſuchten, wur⸗ den davon verſtändigt, daß der deutſche Pilot über Chieſa und Sondrio im Teſſin geſichtet worden ſei und ſpäter, daß er bei Aprica in Italien niederging. Die Landung erfolgte glatt, doch wurde Üdet, da er keine Papiere bei ſich trug, von den italieniſchen Be⸗ hörden in Haft genommen. Freunde des Fliegers bemühen ſich bereits um ſeine Freilaſſung. Mehr als 800 Verhaftungen in der Pfalz * Speyer, 22. März. Nach einer Meldung der Re⸗ gierung der Pfalz ſind im Rahmen der Säuberungs⸗ aktion bis zum 18. März insgeſamt 806 Perſonen in der Pfalz in Schutzhaft genommen worden. im Gaſthauſe„Zum Ochſen“ ſeine in Baden dieſes Werk mit Trauer begonnen wer⸗ den müſſe. Die nationale Regierung Badens ſei ſtolz darauf, daß niemand von den Gegnern dieſer Revolution niedergeſchlagen worden ſei. Um⸗ ſomehr müſſe ſie an dieſer Stelle die War⸗ nung ausſprechen, daß ſie es niemals dulden daß Männer, die ihre Pflicht für Volk und Reich erfüllten, von Mördern, die Volk und Staat vernichten wollten, weiterhin nieder⸗ geſchoſſen würden. Die Regierung werde dafür ſorgen, daß dieſe beiden Opfer die letzten ſeien.— Für die badiſche Kommiſ⸗ ſariſche Regierung legte der Miniſter einen pracht⸗ vollen Kranz, geſchmückt mit den Farben ſchwarz⸗ weiß⸗rot und den badiſchen Farben, nieder. Dann wurde der Sarg unter Vorantritt der Karlsruher Polizeikapelle, der Polizei⸗Ehrenhun⸗ dertſchaft und der Fahnen⸗ und Kranz⸗Abordnungen in feierlichem Zuge zur Gruft gebracht. Hinter dem Sarge ſchritten die Angehörigen und die Mitglieder der badiſchen Regierung. Unter dumpfem Trommel⸗ wirbel und den Ehrenſalven der Polizei wurden die ſterblichen Ueberreſte neben denen ſeines Kamera⸗ den Schelshorn beigeſetzt. der mit allem Nachdruck entgegenzutreten, ſoziale Selbſterhaltungspflicht des Staates iſt. Es iſt vornehmſte Aufgabe des Staates, bei dem jetzt ein⸗ ſetzenden neuen Aufbau die männlichen Arbeit⸗ nehmer, die die Träger des jetzigen und zukünf⸗ tigen ſtaatlichen Lebens ſind, in weitgehendſtem Ausmaße in Brot und Arbeit zu erhalten oder ihnen bevorzugt Arbeit zu beſchaffen. Mit dieſem Ziel im Auge fordert die Konferenz die Sicherung aller männlichen Arbeitnehmer, gegen willkürliche Entlaſſung zu Gunſten weiblichen Perſonals, den Erlaß von Vorſchriften über eine prozentuale Beſchäftigungsverpflichtung von männ⸗ lichen Arbeitnehmern in allen Betrieben mit mehr als 3 Arbeitnehmern und ein Verbot der Be⸗ ſchäftigung weiblichen Bedienungsperſonals nach 11 Uhr abends. Im weiteren beſchäftigte ſich die Konferenz mit der ernſten Lage in die das Gaſtwirtsgewerbe durch unerträgliche ſteuerliche Sonderbelaſtung geraten iſt. Auch in dieſer Hinſicht verlangte die Konferenz eine baldigſt wirkſam werdende Ent⸗ laſtung, um dem drohenden Zuſammenbruch un! zähliger ſelbſtſtändiger Exiſtenzen des Gewerbe⸗ vorzubeugen. Hirſchhorner Verkehrsfragen i Hirſchhorn a.., 21. März. Der hieſige Ver⸗ kehrs⸗ und Verſchönerungs verein hielt diesjährige Ge⸗ neralverſammlung ab. Der von dem Vor⸗ ſitzenden, Kaufmann Georg Ke re, erſtattete Ge⸗ ſchäftsbericht gab Zeugnis von der im abge⸗ laufenen Jahre getätigten Arbeit. Die vorgenom⸗ mene Vorſtandswahl ergab die Wieder⸗ wahl des geſamten Vorſtan des durch Zuruf. Der aus Geſundheitsrückſichten aus dem Vorſtande aus⸗ ſcheidende Direktor Fay wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Sache des Vereins und ſeiner faſt 20jährigen Vorſtandſchaft einſtimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Sehr rege war die ſich anſchließende Aus ſprache. Eingehend wurde die Stran dba d⸗ frage erörtert, über die Bürgermeiſter Zipp Näheres ausführte. Gegenüber dem Sportplatz iſt die Erſtellung eines Badebeckens von 75 Meter Lätige und 10 Meter Breite geplant. Als Zugangs⸗ weg hierzu ſoll eine 12 Meter breite Promenade⸗ ſtraße mit 2,50 Meter breitem Gehweg von der Wehrbrücke aus gebaut werden. Die in Ausſicht ge⸗ nommene Brücken beleuchtung anläßlich der Strandbadeinweihung und des hier am 9. Juli ſtatt⸗ findenden Gauturnfeſtes mußte infolge Feh⸗ lens der Mittel abgelehnt werden. * nd. Ludwigshafen, 22. März. Am 20. März nachts gegen 11,30 Uhr ſprang von der Mitte der Rhein⸗ brücke in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine noch un⸗ bekannte Frau in den Rhein. Die Lebensmüde verſank ſofort in der Tiefe. Ihre Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Der Vorgang wurde von zwei Augenzeugen beobachtet, die auf der Brücke eine leere Handtaſche vorfanden. Der Beſchreibung nach handelt es ſich um eine etwa 35 Jahre alte, 1,65 m große ſchlanke Frau. nd. Maxdorf, 23. März. In der letzten Woche wurden hier verſchiedene Einbrüche und Einbruchs⸗ verſuche ausgeführt. Wahrſcheinlich handelt es ſich um ein und dieſelben Diebe, die in der Nacht zum Samstag auch in das katholiſche Pfarrhaus durch ein Kellerfenſter eindrangen, die Wohnräume durch⸗ ſtöberten und mehrere Lebensmittel und Kleidungs⸗ bezw. Wäſcheſtücke aus dem Pfarrhauſe fortſchafften. * Darmſtadt, 22. März. Bei dem geſtrigen Fackel⸗ zug fuhr in der Neckarſtraße ein Wagen der elek⸗ triſchen Straßenbahn in eine ſtudentiſche Korporation hinein. Dabet wurde der Sohn des Miniſterialrats Glückert zu Boden geſchleudert und am Kopfe ſchwer verletzt. Der funge Mann wurde ſofort in das Stadtkrankenhaus gebracht, wo er gegen Mitter⸗ nacht geſtor ben iſt. Die Unterſuchung des Vor⸗ falles iſt eingeleitet. Wäsche waschen? BURNUS nehmen! Wäsche hält noch mal so lange, und das Waschen ist so leicht. Wäsche Waschen? BURNUS nehmen! Hockey-Länderſpiel gegen Frankreich am Sonntag in Verlin Die zweite Hälfte des Monats März bringt auf drei Sportfronten Länderkämpfe mit Frankreich. Der erſte Akt iſt bereits geſpielt; im Fußball kam Deutſchland nicht zu der erwarteten Revanche, es mußte ſich mit einem Unent⸗ ſchieden begnügen. Die beiden nächſten Akte ſollen am kommenden Sonntag, den 26. März ſteigen. Der eine ſpielt in Paris, der andere wieder in der deutſchen Reichshauptſtadt. An der Seine treten unſere Rugbyſpie⸗ ler, an der Spree unſere Hockey⸗Repräſentativen gegen die Vertreter Frankreichs an. Was den Rugbykampf betrifft, ſo machen wir uns hier erſt gar keine Hoffnungen auf einen Sieg. Hingegen blicken wir dem Hockeyſpiel mit dem gleichen Vertrauen entgegen, wie wir es vor dem Fußball⸗ ſpiel hatten. Allerdings mit dem feinen Unterſchied, daß die Hoffnungen unſerer Hockeygemeinde berechtigter ſind als die der Fußballer. Es iſt der vierte Hockeykampf mit Frankreich und alle oͤrei voraufgegangenen Begegnungen ſind mit einem Geſamtverhältnis von 13:4 zugunſten Deutſchlands entſchieden worden. Erſtmalig traf unſere Hockey⸗National⸗ mannſchaft mit den Franzoſen beim Amſterdamer olym⸗ piſchen Hockeyturnier zuſammen. Obwohl unſere Inter⸗ nationalen damals bekanntlich nicht in allerbeſter Ver⸗ faſſung waren, konnten ſie die Franzoſen doch 210 ſchlagen. Weſentlich ſicherer wurden die Franzoſen 18 Monate ſpäter, beim„Turnier der Nationen“ im Dezember 1929 in Bar⸗ celona mit:2 Treffern geſchlagen. Das dritte Zuſammen⸗ treffen endlich, das übrigens der erſte offizielle Länder⸗ kampf der beiden Nationen war, ergab am 22. März 1931 in Paris einen nur knappen:2⸗Sieg der Deutſchen. Es ſteht feſt, daß unſer Hockey weſentlich beſſer iſt als das der Franzoſen. Das geht ſchon aus der Geſamtbilanz der Länderſpiele beider Verbände hervor. Während Frank⸗ reich von ſeinen rund 60 Länderſpielen gegen di denſten europäiſchen Nationen nur ein Vier konnte und faſt zwei Drittel der Spiele verlor land von ſeinen rund 35 Länderſpielen ur und über zwei Drittel gewonnen. Die Gegr beide Länder faſt die gleichen. Zwar hat das franzöſiſche Hockey in den letzter Fortſchritte gemacht— wofür ſchon allei; Torziffern in den Spielen gegen Englan Schweiz zeugen— aber vom Niveau des deutſchen Hockeys trennt unſere Ne doch noch ein gutes Stück. Man iſt de leichtfertig ober überheblich, wenn man ſtehenden Länderſpiel einen ſicheren Sieg der deutſchen Nationalelf erwartet. Der Deutſche Hockey⸗Bund hat ſeine Mannſchaft ſorgfältig ausgewählt und vorbereitet. Er hat 5 diesmal das Plus, daß er zum erſtenmale den Frar auf deutſchem Boden entgegentritt. Daß der Kampf nicht gerade ſpielend gewonnen werden wird, daß es Kampf koſten wird, um die ſchnellen und zähen Franzoſen zu über⸗ winden, verſteht ſich am Rande. Die beiden Mannſchaften ſind wie folgt nominiert worden: Deutſchland: Pfaffenholz(Köln); 5 Zander(BSW 92); David(Doc Hannover), Theo Haag (Frankfurt), Habeck(BSV 92); Huffmann(Etuf Eſſen), Schmitz(Düſſeldorf), K. Weiß(Berliner Sc), Scherbart (BSW 92), Katzenſtein(Harveſtehude). i. Frankreich: Houſſais(RC Parts): Chevolier(Stade Franc.), Imbault(RC Paris); Heuon, Simon(Re Paris), Verger(St. Fr.]; Vologe(Re Paris), Goubert(St. Fr.), Grimonprez(Lille), Soule(St. Fr.), Boutry(Lille). utſch⸗ arn im Weſten [b durchaus nicht von dem bevor⸗ Harenberg(Bonnj, Die Enoͤſpiele knapp vor der Entſcheidung Sübddͤeutſchlanoͤs Meiſterſchaftsprogramm am 26. März Die großen Ereigniſſe, die in letzter Zeit das Sonntags⸗ programm im deutſchen und ſüddeutſchen Fußballſport aus⸗ füllten, brachten es fertig, daß das Intereſſe an dem an⸗ deren großen Ereignis Süddeutſchlands, den Spielen um die ſütddeutſche Meiſterſchaft, etwas ins Hintertreffen ge⸗ raten iſt. So wird es für die Meiſter wohl einigermaßen itberraſchend kommen, wenn ſie bei einem Blick auf die Tabellen feſtſtellen müſſen, daß die beiden Meiſterſchafts⸗ runden knapp vor ihrem Abſchluß ſtehen und daß daher die Entſcheidung über die Beſetzung der erſten beiden Plätze bald gefallen ſein wird. In der Abteilung 1 haben von den acht teilnehmen⸗ den Vereinen je drei nur mehr drei bew. vier Kämpfe aus⸗ zutragen und in der Abtetlung II hat die obere Hälfte de⸗ reits 10 und die untere neun Spiele hinter ſich. Allerdings werden nach Abſchluß der Spiele noch einige und vielleicht ſogar entſcheidende Treffen nachzutragen ſein, da die ver⸗ ſchiedenen„Vorbehalte“ natürlich meiſt geltend gemacht werden. Die Entſcheidung wird alſo bis auf den allerletz⸗ ten Spieltag hinausgezögert werden und da in beiden Ab⸗ tetlungen eigentlich noch alle Möglichkeiten offen ſtehen, wird man an den kommenden Sonntagen noch allerhand Intereſſantes auf den ſüddeutſchen Spielfeldern erleben können. Der nächſte Sonntag bringt in der Abteilung 1 als Hauptſchlager das Treffen„Cu b“ gegen„Bay ern“. Im Vorſpiel, das auf Münchener Boden ſtattfand, blieb der derzeitige deutſche Meiſter mit:1 Toren Steger, oh es diesmal im„Zabo“ auch zu einem Siege der Mün⸗ chener reichen wird, iſt eine große Frage. Beide Mann⸗ ſchaften haben wohl das Zeug in ſich, auch auf fremdem Gelände ſo zu ſpielen, daß der Platzvorteil des einen Ver⸗ eins kaum in Erſcheinung tritt; man darf aber nicht ver⸗ geſſen, daß es diesmal um Sein oder Nichtſein gehen wird. Der 1. FC. Nürnberg nimmt augenblicklich die erſte Stele in der Tabelle ein und hat noch gut begründete Ausſichten auf die Meiſterſchaft; es könnte ihm daher ein Verluſtpundt äußerſt ſchaden. Andererſeits iſt den„Bayern“ nochmals eine Chance gegeben, das Blatt zu ihren Gunſten zu wen⸗ den und ſich an den„Club“ bis auf einen Punkt heran⸗ zuſchieben. Es benötigen alſo auch die Münchener die Punkte ganz dringend. Die Vorbedingungen zu einem ſpannenden Großkampf beide Mannſchaften werden außerdem noch in ſtärkſter Aufſtellung herauskommen ſind daher gegeben. Die Frage nach dem Sieger iſt völlig offen, die„Bayern“ ſcheinen augenblicklich die beſſere „Papierform“ zu beſitzen, den Sieg entſcheiden wird ober nur die„Tagesform“ der an ſich ganz gleichwertigen Clubs. Bebentungsvoll, wenn auch in ſeinem Ausgang nicht ſo offen, iſt auch das Münchener Treffen zwiſchen 1860 München und 8 V Wals hof. Die Münchener ſtehen trotz ährer hohen Niederlage am Vorſonntag gegen die Spielvereinigung Fürth, die ſich außerdem unter Vor⸗ Behalt“ abspielte, nach Verkuſtpunkten gerechnet immer noch am gttnſtigſten in der Tabelle. Der Rheinmeiſter Walöhof hat ſich durch ſeine Schlappe gegen den„Club“ viel ver⸗ ſcherzt, könnte aber unter Umſtänden ebenfalls noch auf einen der beiden erſten Plätze kommen. In München wer⸗ den die Mannheimer aber kaum zu einem Erfolg kommen, denn die durch Lachner und Wenöl wieder verſtärkten 1880er werden ſich natürlich ganz anders zuſommenfinden wie im Spiel gegen Fürth. Die Spiel vereinigung Für 9h muß in Pirma⸗ ſens gegen den F Pirmaſens unbedingt zu einem Siege kommen, wenn ſie noch Anſpruch darauf erheben will, vorne mitſprechen zu können. Nach der Form vom Vor⸗ ſonntag iſt ein Erfolg ſehr leicht möglich, es wird aber hauptſächlich darauf ankommen, ob das Fürther Innentrio mit Hergert ebenſo leicht fertig werden wird wie mit Pleöl. Wir rechnen mit einem knoppen Sieg der Fürther. In der Abteilung II 5 empfüngt der Fußballſportverein Frankfurt den Phönix Karlsruhe. Die Frankfürter konnten im Vorſpiel ziemlich glücklicher und knapper:1 Sieger bleiben. Diesmal wird der Sieg wohl etwas höher aus⸗ fallen, denn der FSW hat ſeine Schlagkraft nach der Serie von Verluſtſpielen wieder zurückgewonnen und am letzten Sonntag in Böckingen bewieſen, daß er immer noch einer der berufenſten Anwärter auf die Abteilungsmeiſterſchaft iſt. Zu unterſchätzen ſind die Karlsruher edo nicht. Sie ſind gegen den Beginn der Spiele bedeutend beſſer und ſta⸗ biler geworden. Das:0 gegen Wormatia Worms iſt nicht von ungefähr gekommen. Trotzdem werden ſie om„Born⸗ heimer Hang“ nicht viel ausrichten können. Die Frank⸗ furter wiſſen, um was es 9591 Der Tabellenführer Eintracht Frankfurt hat eine viel ſchwerere Aufgabe vor ſich. Gegen den Kar ts zu her Fußballverein konnte ſchon der FSV in Karlsruhe nicht gewinnen. Nun mußten zwar die Karls⸗ ruher am Vorſonntag ſchwer mit 570 geſchlagen aus Mainz abziehen, aber das ſchließt 1775 nicht aus, daß ſte 8 wfeoͤer ihre ſonſtige kämpferiſche Form finden werden. Für Die grosse schmutzlõsende Wirkung des RUE beruht guf seinem Sehoſt an Enzymen Id. s. Verdebungssöffel. Olese EhZzyms sen den Schmutz während des Tublgen liegens Im Einwelchwosser ouf, die Eintracht iſt daher größte Vorſicht geboten, ſoll nicht der ſo ſchwer errungene erſte Platz wieder ve: en gehen. Ein knapper Sieg der Frankfurter könnte Tatſache werden, wo⸗ bei ein unentſchiedenes Ergebnis allerdings nicht aus⸗ geſchloſſen iſt. 5 In Stuttgort treſſen ſich die Kickers mit dem Heſſenmeiſter Main z 05. Der Ausgang dieſes Treffens muß als offen angeſehen werden, denn sowohl die Kickers als auch die Mainzer hoben ſehr unterſchiedliche Spiele geliefert. Gefühlsmäßig könnte mam den Sti artern die etwas beſſeren Ausſichten einräumen, da ſie es noch zmmer verſtanden haben, den Vorteil des eigenen Platzes geſchickt auszunützen. Auch in techniſcher Beziehung ſind ſie etwos höher einzuſchätzen als ihr Gegner, doch bringen die Main⸗ zer das größere Kämpferherz mit. Ein knapper Sieg der Einheimiſchen oder ein Unentſchieden könnten die am ehe⸗ ſten möglichen Löſungen ſein. Von weniger Wichtigkeit iſt der Kampf Wormatia Worms— Union Böckingen. Böckingen hat keine Ausſichten mehr von der letzten Stelle wegzukommen und Wormgtia hat ihren gegebenenfolls bedeutungsvollen ſech⸗ ſten Platz ziemlich ſicher in Händen. Die Wormſer ſind als ſichere Sieger zu erwarten, denn eine Mannſchaft, die ſich auf eigenem Platze ſchon mit:6 abhängen läßt, wird guf fremdem Gelände auch nicht eine viel beſſere Leiſtung bieten, E Um den Verbandspokal ſpielen: Bezirk Rhein⸗Saar: Ve Neckarou— FV Saarbrftcken; Vn Mannheim Spir Saorbrücken; Boruſſig Neun⸗ kirchen— Spg Sandhofen; Eintracht Trier— Amicitia Viernheim. Bezirk Mafu⸗Heſſen: BfR Bürſtadt— AO Worms; S Wiesboden— Kickers Offenbach; Fugg Momboch— Rot⸗ weiß Frankfurt. Bezirk Württemberg⸗Baden: Stutt⸗ garter Sc— Fc Birkenfeld(Samstag): VfB Karlsruhe T. Germanio Brötzingen(Samstag); 1. FC Pforzheim Se Freiburg; Freiburger FC SW Feuerbach; Vs Stuttgart— 8 Mühlburg.— Bezirk Bayern: Teutonſa München— ASW Nürnberg; F 1894 Ulm— Fc Schwein⸗ furt 05; Germania Nürnberg— Wacker München; Schwa⸗ ben Augsburg— SS Ulm; I 04 Würzburg— Fe Bayreuth. Doch mitteldeutſche Verbandsliga? Ein neuer Plan des Verbands⸗Vorſtandes Die überraſchende und knappe Niederlage, die der Vor⸗ ſtand des Verbandes Mitteldeulſcher Ballſpiel⸗Vereine mit ſeinem Antrag auf Einführung einer Verbandsliga beim außerordentlichen Verbandstag am Sonntag erlitten hat, ſoll nicht der Anlaß ſein, den Plan aufzugeben. Es ſoll nunmehr verſucht werden, beim ordentlichen Verbandstag dieſes Jahres die Einführung der Zehnerliga doch noch zu erwirken. Seine Abſicht gibt der Verbandsvorſtund den e Vereinen mit dem folgenden Schreiben annt: „An der zur e einer Verbandsliga erforder⸗ lichen Zwelörittelmehrheit fehlten beim a. v. Verbandstag nur 91 Stimmen. Von 1751 abgegebenen Stimmen ent⸗ schieden ſich 1190 dafür. Damit hatke ſich die überwiegende Mehrheit unſerer Verbandsvereine für die Verbandsliga ausgeſprochen. Dieſes Ergebnis veranlaßt die Verbands⸗ leltung, den Antrag zum ordentlichen Verbandstag erneut einzubringen, in der Gewißheit, daß er die Zweldrittel⸗ mehrheit finden wird. Der Verbands⸗Vorſtand hat daher den Fußball⸗Ausſchuß beauftragt, un ver z tglich die erforderlichen Maßnahmen J r Er mite Inu n der Verbandsligo⸗ Vereine zutreffen ſo daß mit Beginn des Spieljahres 193934 die Verbands⸗ ſplele ſofort antragsgemäß beginnen können, falls der Ver. e mit Zweiörittelmehrheit für die Verbandsliga ausſpricht“. Lintolnſhire-Hanoitapy Die beiden Höchſtgewichte in Front e eröffnete am Mittwoch in Lincoln das Lincolnshire er 1600 Meter den Reigen der größten engliſchen Flochrennen. Nachdem die Rennen au Montag wegen Ueberſchwemmung der Bahn infolge heftiger Wol⸗ kenbrüche abgeſagt worden waren, hatte man das Geläuf noch in einen annehmbaren Zuſtand verſetzen können, ſo daß die Rennen wie üblich auf der 1600 Meter Geraden ausgetragen wewden konnten. Trotz des tieſen Bodens machten überraſchend die bei⸗ den Höchſtgewichte, Dorigen(T. Werſton) und Solenoid 1 Canty) das Ende unter ſich aus. Dortigen hatte ſich in der Diſtanz einen kleinen Vorteil verſchafft und hielt dieſen gegen feinen vier Pfund mehr tragenden Alters⸗ gefährten Solenoid bis ins Ziel, um mit einer Länge zu gewinnen. Nur eine halbe Länge zurück endeten mit Var⸗ ſity Expreß(W. Rickaby] und Winſter zwei weitere Bier⸗ jährige, die trotz ihrer erheblichen Gewichtsvorteile nicht ganz nach Hauſe kamen. Die Wetten hatten ſich kurz vor dem Rennen noch zu Gunſten von Solenvid verſchoben, 5 5„. wurde, während gigen im Kurſe von 20 auf 25:1 ſtieg und Varſity Expre mit 50:1 2540 wurde. 5 1 10 verdauen ihn gleichsam, Fangen der niemals dſe Wäschefdser BUENNUS ist in einschlägigen Geschäften erhältlich in Dosen zu 20 und 4 pf. interessante Oruckschflffeg Ober BONN kostenſos durch die AUF IACORIH AG, DARMSTADT angreifen. Donnerstag, 23. März 1933 IANDELS- u WIRTSCI der Neuen Mannheimer Zeitung AAFrs-Z Hr: Mittag-Ausgabe Nr. 138 Der Baumarkf im Diens Aus dem Geschäffsberichi der Deuischen Bau- und Bodenbank Die Deutſche Bau⸗ und Boden bank Ac. Ber⸗ lin ſchließt 1932 einſchl. 113 208(241 786) Vortrag mit einem Ueberſchuß von 5 259 723/ gegen 6311003 1. V. ab. Hiervon entfallen 3,67(4,8) Mill./ auf Zinſen und 1,48(1,27) Mill. auf Proviſtonen. Der Rein⸗ gewinn ſtellt ſich nach 335 417(304 945)/ Abſchreibun⸗ gen auf Immobilien und Mobilien auf 2878 608, gegen 3 722 652„ i. V. Hieraus kommt wieder die geſetzlich zu⸗ läſſige Höch ſtöivi dende von 5 v. H. zur Verteilung, die diesmal 1715 000(1 559 444)„ erfordert. Dem geſetz⸗ lichen Reſervefonds werden wieder 1 Mill., dem Pen⸗ ſipnsreſervefonds wieder 50 000/ zugeführt. Eine Rück⸗ ſtellung für ſchwebende Geſchäfte(i. V. 1 Mill. /) erſolgt nicht. Zum Vortrag verbleiben 113 608 /. Der reine U m⸗ ſatz auf einer Seite des Hauptbuchs ging von rund 4 (i. V. von rd. 5,4) Mrd./ weiter auf 3,5 Mrd. 1 zurück. Der Bericht ſtellt feſt, daß in der zweiten Jahres⸗ hälfte 1932 nach dem ſeit 1930 anhaltenden Rück⸗ gang eine leichte Beſſerung in der Bautätigkeit eintrat. So war im Wohnungsbau die Zahl der Bau⸗ erlaubniſſe, der Baubeginne und der bezugsfertigen Woh⸗ nungen wieder größer als in der gleichen Vorjahrszeit, wobei ein nennenswerter Teil der Produktionsſteigerung in den letzten Monaten auf die Stadtrandſiedlung entfällt. Im übrigen begannen gegen Ende des Jahres die durch Regierungsmaßnahmen geförderten Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten, Wohnungsteilungen und Um⸗ bauten ſich auf die Bauwirtſchaft auszuwirken. Beſſerungs⸗ ſymptome im gewerblichen Bau und öffentlichen Hochbau waren jedoch kaum erkennbar. Eine weſentliche Anregung aufgrund der Arbeitsbeſchaffungs programme der Reichsregierung erfuhr auch der Tiefbau in der zweiten Jahreshälfte. Die Finanzierungstätigkeit der Bank nahm eine entſprechende Entwicklung. Das Zwiſchenkreditgeſchäft für die Wohnungsbau⸗ finanzierung hielt ſich nahezu auf Vorjahrshöhe. Die Ablöſung der Zwiſchenkredite war befriedigend. diglich bei der Bevorſchuſſung des Hauszinsſteueraufkom⸗ mens der Gemeinden mußten häufiger Stundungen ge⸗ währt werden. Im übrigen Hochbau war der Zwiſchen⸗ kreditbedarf gering. Gegen Jahresende hat ſich die Bank im Einvernehmen mit dem Reich bereit erklärt, für Zwecke der Gebäudeinſtandſetzung, Wohnungstetlung oder des Umbaus anderer Räume zu Wohnungen Dis ⸗ kontkredite bis zu 32 Mill.„ zu gewähren. Lebhaft war die Tätigkeit bei der Finanzierung des Tiefbaus durch kurz⸗ und mittelfriſtige Kredite. Zu Waſſerſtraßen⸗ bau⸗ Arbeiten der Oeffa wurden 50 Mill./ Diskont⸗ kredite eingeräumt, ferner beteiligte ſich die Bank an dem Konſortium zur Finanzierung von Landſtraßen ba u⸗ und Tiefbauarbeiten mit rd. 17 Mill.„ Diskont⸗ kredit. Am Gereke⸗Progra mm, das u. a. Diskont⸗ kredite an die Oeffa von zunächſt 300 Mill./ vorſieht, wird ſich die Bank ebenfalls angemeſſen beteiligen. Auch außerhalb des Arbeitsbeſchaffungsprogramms wurden Straßen⸗ und Eiſenbahnbauten finanziert. Durch die Baugenoſſenſchaftsabteilung wird die Bauk neben der Vorfinanzierung des 2,5 Mill.„ Reichsſtützungs⸗ kredits noch eigene Mittel für die Sanierung von Bauſpargenoſſenſchaften zur Verfügung ſtellen. Insgeſamt waren bis zum Berichtsjahresende her rund 10 Mill./ Kredite herausgelegt, Im Rahmen der Treu⸗ haudtätigkeit hat das Inſtintet von dem durch das Reich zur Förderung der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung be⸗ reitgeſtellten Betrag von 83 Mill.„ den größeren Teil be⸗ Le⸗ reits überwieſen. Aus dieſen Mitteln konnten run d 27300 Siedlerſtellen und rd. 80 000 Klein ⸗ gärten errichtet werden. Für einen neuen Bauabſchnitt ſollen weitere 40 Mill./ zur Verfügung geſtellt werden. Im Intereſſe der beſchleunigten Durchführung der Eigen⸗ heimbauaktion, für die das Reich 20 Mill. 4 vor⸗ geſehen hat, jedoch erſt 1933 und 1934 zur Verfügung ſtellen wird, hat ſich die Bank zur Bevorſchuſſung der Reichsdarlehen bereit erklärt. Auch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wird ſich für die Durchführung ihres Eigenheimbauplans, der 5 Mill.„ umfaßt, der Bank bedienen. Neben dieſen Treu⸗ handaufgaben wurde die Verwaltung der Reichsfonds zur Anſiedlung von abgebauten Reichs beam ⸗ ten(6,85 Mill.% und zur Wohnungsfürſorge für Kriegsbeſchädigte und ⸗Hinterblie⸗ bene in Preußen(10,54 Mill.%) fortgeführt und die Reichsforderungen aus den Darlehen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge zur Fertigſtellung ſtillgelegter Wohn⸗ bauten im Jahre. 1924(2,65 Mill.) weiter planmäßig ein⸗ gezogen. Die organiſche Verbindung mit der Oeffa Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Ar⸗ beiten AG., deren Geſchäfte von der Bau⸗ und Boden⸗ bank durchgeführt werden, hat ſich weiter bewährt. Den Anforderungen bei der Durchführung der Ar⸗ beitsbeſchaffunesmaßnahmen durch Bereitſtellung und Auszahlung von rund 590 Mill.„ Krediten konnte voll entſprochen werden. Die Bilanzſummꝶe beläuft ſich zum 31. 12. 1932 auf 284,96(i. V. 212,94) Mill. 4. Auf der Aktipſeite betragen Kaſſe, Notenbankguthaben uſw. 2,42(1,41) Mill., Bank⸗ guthaben 14,42(17,93) Mill. I— davon 10,47(16,67) inner⸗ halb 7 Tagen fällig—, Wechſel und unverz. Schatzanwei⸗ ſungen 15,67(10,79) Mill., eigene Wertpapiere 11,28 (12,10)— darunter 0,23 Reichsſchätze, 6,27 reichbankdiskont⸗ fähige, 0,05 ſonſtige börſengängige Wertpapiere—, Pfand⸗ briefe aus der Auslandsanleihe 20,78(21,07) Mill. l, dauernde Beteiligungen 7,63(7,98), Zwiſchenkredite 82,75 (113,46)— davon gedeckt 82,68(113,39) bzw. an Banken und dergl. 10,58—, langfriſtige Ausleihungen gegen Hypothe⸗ ken⸗ oder Kommunaldeckung 13,13(—) Mill. /, Schuldner aus Reichsfonds uſw. 63,61(22,26) und Immobilien 2,91 (2,96). Auf der Paſſivſeite werden ausgewieſen Gläubiger mit insgeſamt 97,88(122,04) Mill./— davon 35,59 Banken uſw. bzw. von der Geſamtſumme innerhalb 7 Tagen fällig 44,33(30,37), nach mehr als drei Monaten fällig 25,38(46,06)—, ferner langfriſtige Darlehen 6,12(—) Mill., Auslandsanleihe 20,78(21,07), Reichsfonds uſw. 64,94(25,25). Die eigenen Indoſſamentsverpflichtungen aus weiterbegebenen Wechſeln betragen 12,54(15,84) Mill. 1, von denen 2,7(3,34) ſpäteſtens in 14 Tagen fällig ſind. Zu erwähnen iſt noch, daß gegenüber dem Vorjahr die Lombards durch Abdeckung um 2,4 auf 0,3 Mill.„ zu⸗ rückgegangen ſind. Der Wertpapierbeſtand verrin⸗ gerte ſich durch Rückgabe von Reichsbahn⸗Vorzugsaktien an das Reich in Anrechnung auf die Dividende 1931. Der Perſonalbeſtand einſchl. der Filialen iſt infolge der Geſchäftsausdehnung auf 300(269) Angeſtellte geſtiegen. Die Entwicklung der Bank in den letzten 5 Jahren iſt aus folgender Tabelle erſichtlich(in Mill.): Aktienkapital Bilanzzahl Umſatz Gewinn 31. 12. 1928 24,8 162 2750 2,01 31. 12. 1929 24,30 194 5200 3,20 31. 12. 1930 24,80 24 5400 3,76 31. 12. 1931 34,30 219 4700 3,72 91.12. 1932 34,90 235 35⁰0⁰„88 Gegenwaris- und Zukunffsfragen des Baugewerbes Steigender Wohnungsbedarf für die nächsfen 30 Jahre/ Das Problem des Umbaues von Großwohnungen/-800 000 neue Arbelispläße Wie alljährlich, gibt auch diesmal die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank in einer beſonderen Unterſuchung Auf⸗ ſchluß über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des deutſchen Baugewerbes. Das Inſtitut begnügt ſich nicht damit, die Ereigniſſe zu regi⸗ ſtrieren, ſondern es verſucht, in die einzelnen Zuſammen⸗ hänge hineinzuleuchten, um an Hand des gewonnenen Materials allgemein gültige Schlußfolgerungen zu ziehen. Da der Baumarkt einer der wichtigſten Arbeitgeber der Wirtſchaft überhaupt iſt, verdienen die zu Tage geförder⸗ ten Reſultate größte Beachtung: Wie in den Vorjahren, vollzog ſich auch in 1932 die Schrumpfung der Bauproduktion in ſchnellerem Tempo als in der induſtriellen Geſamterzeugung. Während noch 1929, im Zeichen der Hochkonjunktur, der Bruttowert der Bauproduktion ca. 11 v. H. der Induſtrie⸗ erzeugung umfaßte, ſank der Anteil in 1931 auf 8 v. H. und in 1932 auf kaum mehr als 6 v. H. Der abſolute Wert der bauge werblichen Erzeugung ver⸗ minderte ſich von 8,9 Mrd.„(1929) auf rd. 4 Mrd. 4 in 1931 und etwa 2,1 Mrd.„ in 1932. Davon entfallen für 1932 auf den gewerblichen Bau 0,6 Mrd. 4, auf den öffentlichen Bau einſchließlich des Tiefbaus 0,9 Mrd., und auf den Wohnungsbau 0,6 Mrd. 4. Verringertes Bauvolumen, Senkung der Baukoſten, einfachere Woh⸗ nungsausſtattung und Zunahme der Umbautätigkeit haben am Sinken der Inveſtitionswerte entſcheiden⸗ den Anteil. Dieſe ſind damit im Wohnungsbau(wie übrigens auch im gewerblichen Bau) auf erheblich weni⸗ ger als die Hälfte ihres 1931er Umfanges und auf etwa ein Sechſtel bis ein Fünftel des Höchſtſtandes in 1929 geſunken. Dieſer kriſenbedingten Schrumpfung der Bemtätig⸗ keit ſteht ein beträchtlicher Wohnungsbebarf gegen⸗ über, der nur infolge von Maſſenarbeitsloſigkeit ſich nicht in ſteigende Nachfrage auf dem Wohnungsmarkte um⸗ ſetzt. Bei der eigenartigen deutſchen Bevölkerungsſtruktur wird trotz der zahlenmäßigen Schrumpfung des Volkskör⸗ pers in den nächſten 25—30 Jahren der Anteil der Erwachſenen an der Geſamtbevölkerung noch zu⸗ nehmen. Daher werden die für Eheſchließungen und Haushaltungsgründungen in Betracht kommenden Alters⸗ klaſſen noch ſtärker beſetzt ſein als heute. Die Folge dürfte ſein, daß der Beſtand an Ehen in den nächſten 3 Jahrzehnten um r d. 3 Millionen wachſen wird. Der auf dieſe Berechnung ſich ſtützende, den Wohnungs⸗ bedarf beſtimmende Beſtand an Haushaltungen wird unter Berückſichtigung von Familienſtandsgliederung und Haus⸗ haltführung wie folgt vorausberechnet: 10811940 + 2,4 Mill.— 240 000 jährlich 1551100 4 den 3050 10511000. d Mil. 40 000 jährlich insgeſamt etwa 3,5 Mill. Nach 1960 iſt auch hier ein Umſchwung zu erwarten, Es droht dann ein Ueberſchuß an un verwert⸗ baren Wohnungen zu entſtehen= eine Entwick⸗ lungstendenz, die ſchon heule planvolles Vorgehen bei der Beranſtaltung von Neubauten(Auswahl der Standorte wir lichen Bedarfs uſw.) zur gebieteriſchen Pflicht macht. Die Zahl der in Deutſchland 1932 errichteten Woh⸗ nungen beträgt etwa 120 000 gegen 251.701 in 1931 und einer durchſchnittlichen Jahreskeiſtung von etwa 330 000 in 1928/30. Der Bau großer Mietshäuſer hat außerordentlich nachgelaſſen. Während 1930 und 1981 noch rund 5 Wohnungen auf 1 Gebäude entfielen, woren es im erſten Halblahr 1992: 3,6 und im vierten Quartal v. J. ſogar nur 1,7 Wohnungen. Auf Einfamilien⸗ und Kleinhäuſer entfielen von 100 erſtellten Wohngebäuden 1929 1930 1931 1932 Einfamilienhäuſer 31 27 26 64 Kleinhäuſer 4 37 41 74 Unter den neuen Wohnungen trat im Vorjahr die Um⸗ bau wohnung beſonders ſtark hervor. 12 900 Wohnun⸗ gen, mehr als das Doppelte des Jahres 1931, wurden durch Um⸗, An⸗ oder Aufbau geſchaffen, etwa ein Viertel des geſomten Wohnungszuganges in den Groß⸗ und Mittel⸗ ſtädten! Der überwiegende Teil der umgebauten Wohnun⸗ gen entfällt auf die typiſchen Großwohnungen mit 7 und mehr Räumen. Dagegen iſt die größere Zahl der hierbei neu erſtellten Räume Mittelwohnungen(—6 Räume) und nur ein kleinerer Teil Klein⸗ und Kleinſtwohnungen (13 Räume). Es ſcheint in vielen Fällen nicht durchführ⸗ bar zu ſein, durch mehrfache Teilung von Großwohnungen Kleinwohnungen zu erſtellen. Nach vorſichtigen Berechnungen iſt die Mietsſenkung laut 4. Notverorönung für Alr⸗ wohnungen um 10 v. H. der Friedensmiete einer Herabſetzung der Geſamt⸗Altbaumieten um etwa 500 Mill. Murk gleich zu achten(7,7 v. H. der bisherigen Mietslaſt). Berückſichtigt man dabei, daß ein Teil der Hausbeſitzer, um die Mieter zu holten, größere Nachläſſe gewährte, ſo kann die tatſächliche e auf 550 Mill. 4 8,5 v. H. veranſchlagt werden. Die Mietſenkung für Neubauten Hürfte 200 Mill. 4 erreichen= 10 v. H. der geſamten Neubaumieten. Damit ſenkt ſich der geſamte Mietaufwand um etwa 800 Mill. /, was einem 10proz. Rückgange gegenüber den 1931 verausgabten Be⸗ trägen entſpricht. Die Schwierigkeiten des Althausbeſitzes mit Großwohnungen werden im weſentlichen weiterbeſtehen bleiben, ſofern die Wohnungen nicht zu Kleinwohnungen ausgebaut werden können. Beim Neuhausbeſitz iſt die Rentabilität derjenigen Wohnungen kritiſch geworden, die in den Jahren der höchſten Baukoſten erſtellt wurden. Als e kriſenfeſt hat ſich der Haus⸗ beſitz mit billigen Mittel⸗ und Kleinwohn ungen a erwieſen. Im vergangenen Jahr dürften im Wohnungsbau—600 Mill.„ inveſtiert worden ſein, gegen 1,35 Mill. 4 in 1991 und 3,35 Mrd./ in 1928. Die geſamten öſfent⸗ lichen Mittel für den Wohnungsbau werden auf 120 bis 150 Mill./ geſchätzt, betragen alſo weniger als ½0 der Beträge, die man noch 1929 aufgewandt hatte.— Die von den Bauſparkaſſen zugeteilten Darlehen werden für 1932 auf etwa 60 Mill.& geſchätzt. Die Kreditousweitung, die mit dem Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm bzw. ſeiner Finanzierung verbunden iſt, wird verſchiedentlich bemängelt, weil ſie den Status der Reichsbank und damit die Stabilität der Währung gefähr⸗ den könne. Die Rediskontzuſage der Reichs ⸗ bank, die ſich gegenwärtig auf 1 Mrd./ erſtreckt, hat bislang zu keiner Vermehrung des Notenumlaufs geführt, do nur ein kleiner Teil der Wechſel bis zur Reichsbank gelangt iſt. Sie wird auch künftig auf die allgemeine Geld⸗ bewegung einzuwirken und eine Gefährdung der Währung zu verhüten wiſſen. N Die künftige Entwicklung des Tief baus wird entſcheidend dadurch beſtimmt werden, in welcher Höhe und e die öffentliche Hand die Arbeitsbeſchaffungsmittel einſetzt. Von den Kapitalien, deren Verwendungszweck feſt⸗ ſteht, dürften 4 auf die Bauwirtſchaft und in ihr vornehmlich auf den Tiefbau entfallen. ür die Bau wirtſchaft und ihre Lieſerfirmen ergibt ſich eine Auftragsſumme von rd. 1 bd.. Gelingt es, die Arbeitsbeſchaffungsmittel alsbald auszuſchütten und die Ausführung der Arbeiten auf 1953 zuſam⸗ menzubrängen, ſo könnten 3400 000 Arbeiter während der Banſaiſon beſchäftigt werden. Dar⸗ e 1 9 9 5 bare Fible leser. er eitsbeſcha 4 men auf die= induſtrie in derſe Hohe zu ſclten ſein. geſetzliche te der Arbeitsbeschaffung Weit ungünſtiger ſind die Ausſichten für den Wohnungsbau. Eine ſtürkere Belebung iſt hier auch dann kaum zu erwarten, wenn Kapital⸗, Zins⸗ und Bau ⸗ koſten weiter ſinken und die Anſätze zur Einkommenſteige⸗ rung ſich verſchärfen. Werden die Reichsmittel unmittelbar zum Beginn der Bauſaiſon zur Verfügung geſtellt, ſo dürfte mit der Errichtung von 19000 Randſied lungs- bauten und etwa 16000 geförderten Eigen bau⸗ ten— insgeſamt etwa 30 000 Wohnungen zu rechnen ſein. Berückſichtigt man weiter, daß etwa 54000 un vollen⸗ dete Wohnungen in das Jahr 1933 übernommen wur⸗ den, und daß die eigen finanzierte Bautätigkeit ſich ungefähr auf der Vorjahrshöhe halten dürfte, ſo kaun für 1933 mit etwa 100 000 Wohnungen gerechnet werden. Dazu kommen die Umbau wohnungen auf Grund weiterer Reichszuſchüſſe. Sehr ungünſtig ſtehen die Aus⸗ ſichten für die gewerbliche Bautätigkeit infolge des Miß⸗ verhältniſſes zwiſchen Inveſtitionskoſten und Erträgen in Induſtrie⸗ und Handelsunternehmungen. Für den öffent⸗ lichen Hochbau ſind Anzeichen ſtärkerer Anregung gleich⸗ falls nicht ſichtbar. Eine Beſſerung in der Hochbautätigkeit wird erſt dann einſetzen, wenn die deutſche Geſamtwirt⸗ ſchaft mit dem Abflauen der Wirtſchaftskriſe neuen Auf⸗ trieb erhält. Krafflahrzeug-Sfeuergeseß ersi am 1. Mai Wie der Reichsausſchuß der Kraftverkehrswirtſchaft mit⸗ teilt, wird die Neuregelung der Kraftfahr⸗ zeugſteuer noch nicht zum 1. April in Kraft treten. Da noch Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen und den nach⸗ geordneten Finanzbehörden zugeleitet werden, müſſe damit gverechnet werden, daß das neue Kraftfahrzeugſteuergeſetz er ſt am 1. Mai in Kraft trete. * Wollwarenfabrik„Mercur“, Liegnitz.— Dividenden⸗ los. Einſchließl. Vortrag in Höhe von 57 498/ verbleibt ein Reingewinn von 63 747. Die Ausſchüttung einer Dividende kommt nicht in Frage.((J. V. erhielten ledig⸗ lich die VA. 6 v.., während der Reſtgewinn vorgetragen wurde.) Deuische Golddiskonfbank 4 VH. Dividende gegen 0 J. V. Der Aufgabe des Inſtituts, die Förderung Exports, waren im Jahre 1982 durch die Kreditunſicherheit enge Grenzen gezogen. Die ſich bereit erklärt, deutſchen Induſtriefirmen ſtige Ruſſen⸗Akzepte über die Ife trge von 15 Mill. abzunehmen. Bis Berichtsjahres iſt dieſer Kredit mit ſpruch genommen worden. des allgemeine Bank hat kurzfri⸗ o bis zum Be⸗ zum Schluß des 9,93 Mill. 4 in An⸗ Insgeſamt ſind die Export ⸗ kredite von 335 Mill./ am Schluß des Jahres 1931 auf 212 Mill.„ am Schluß des Berichtsjahres gegangen. zu rück⸗ Wegen der Unſicherheit einer Anzahl fremder Währungen wurden Kredite in weiter ſteigendem Maße in Reichsmark gegeben. Der ö 8 gungen ging um 1,4 auf 11,5 Mill. 4 zurück, das der Bank iſt bekanntlich am 16. 400 Mtill.„ erhöht worden. Stand der Beteilſi⸗ AK März 1932 um 200 auf Hiervon ſind bis zum Jahres⸗ ſchluß rd. 176 Mill. 4 zu Sanierungszwecken von Banken verwendet worden. In der Bilanz ſpiegelt ſich der Rückgang des geſchäfts in einer Verminderung der Wechſel und die einſchl. un verzinslichen Schatzanweiſungen und gutſcheinen mit 311,40(355,57) Mill. erſcheinen. Wertpapiere haben ſich um etwa 30 Mill.„ verringert. Aus den Gewinnen aus Wechſeln, Schecks, Wertpapieren, Be⸗ teiligungen und ſonſtigen Forderungen von insgeſamt 20,27(19,98) 4, verbleiben nach Abzug aller Unkoſten und Verbindlichkeiten 11 600 822(9 069 142)/ Reingewinn, woraus 4(0) v. H. Dividende auf die Aktien a und d verteilt und 290(8,50) Mill.„ dem Delkrederefonds zu⸗ eführt werden. Die Bürgſchaftsverpflichtungen gemäß ne ſtellten ſich Ende 1932 auf 333,72(64,22) Steuer⸗ Ruſſen⸗ Schecks, Eigene 1 Mill. Die Golddiskontbank war auf Grund ihrer Bürg⸗ ſchaft genötigt, vorübergehend 10,33 Mill.„ vorzulegen, da von den Garontieſchuldnern von 50,30 Mill.„ Rückzah⸗ lungen 39,97 Mill.„ aufgebraucht worden. Da mit einem weiteren Anwochſen der Vorlagebeträge zu rechnen iſt, ſind Schritte eingeleitet worden, um ihre Finanzierung durch eine außerhalb der Golddiskontbank ſtehende Stelle durch⸗ zuführen. Zu dieſem Zweck wurde im Januar die Ga⸗ rantie⸗Finanzierungsgeſellſchaft m b, Berlin, gegründet. * Dresdner Bank Filiale Mannheim. Herr Georg Otto Rienecker, früher bei der Frankfurter und zuletzt bei der Berliner Zentrale des Inſtituts tätig, iſt, wie wir hören, in die Direktion der Mann⸗ heimer Filiale der Dresdner Bank eingetreten. Die Hilfsmaßnahmen für die Binnenschiffahri Neichsverkehrsminisier versprichi volle Unfersfützung Die NSBO.(National⸗Sozialiſtiſche Organiſation) hatte Dienstag abend eine Verſamm⸗ lung aller Rheinſchiffahrtsintereſſenten nach Duisburg⸗ Ruhrort einberufen. Dort ſprach der Reichs leiter der NS B., Giehn(Berlin), über die aktuellen Fra⸗ gen der Binnenſchiffahrt. Der Redner kündigte u. a. Maßnahmen an, die die Regierung zur Hilfe für die Binnenſchiffahrt demnächſt treffen wolle. Nach den Aus⸗ führungen Giehns werde der Reichskanzler einen Reichskommiſſar für die deutſche Binnenſchiffahrt ernennen, deſſen Aufgabe es ſein werde, die berechtigten Forderungen der Binnenſchiffahrt zu erfüllen. Das ſeien Zwangsvollſtreckungsſchutz für mindeſtens 6 bis 12 Monate, damit kein Kahn weiter verſteigert werde, und Stundung der Amortiſation für ebenfalls 12 Monate. Drei Hypothekenbanken hätten die⸗ ſen Vorſchlägen bereits zugeſtimmt. Weiter ſoll Zins ⸗ herabſetzung und Abbau der Steuern, auch Abbau der Schleuſenabgaben, wie überhaupt Betriebszellen⸗ der allgemeinen Abgaben eintreten, die auf den Friedens⸗ ſtand zurückgeführt werden ſollen. Um reparatur⸗ bedürftige Fahrzeuge ausbeſſern zu können, ſeien vom Staat 3 Mill. J angefordert, die zu ganz niedrigem Zinsfuß abgegeben werden können. Das ganze Binnenſchiffahrtsgeſetz ſei umzuarbeiten, um veraltete Beſtimmungen zu entfernen. Die Sonn⸗ tags⸗ und Nachtruhe werde eingeführt. Um dem Abwrackproblem beizukommen, werde mit den Hypothekengläubigern verhandelt. Die Holländer ſeien ſchon bereit, gegebenenfalls bis zu 35 v. H. nachzugeben. Mit den deutſchen Banken werde noch verhandelt. Hand in Hand mit dem Abwracken gehe natürlich ein Neu⸗ bauverbot. Auf dem deutſchen Rhein, der Elbe und Oder dürften in Zukunft deutſche Ladungen nur von deutſchen Schiffen genommen werben. Die Ladungen, die vom Ausland bezogen werden müſſen, ſollen ebenfalls auf deutſchen Schiffen verfrachtet werden. Für die geſamten deutſchen Stromgebiete werde ein Reichs⸗Schiffer⸗Betriebsverband geſchaffen. Für die einzelnen Stromgebiete werden weitere Kleinſchifferkammern eingerichtet. In den Reichs⸗Schiffer⸗Betriebsverband kommen zwangs⸗ mäßig hinein ſämtliche kleinen Schiffer, aber auch die Reedereien, Spediteure, Verlader und Makler. Spediteure und Makler bekommen eine Konzeſſion, um dieſen Stand zu bereinigen.— Der Schiffer⸗Betriebsverband werde von den Firmen, Zechen uſw. verlangen, daß ſie ihre Reedereien reſtlos abtrennen und als Schifſs⸗ firma getrennt führen. Dann werde ſich bald herausſtellen, ob ſie florieren können. Es werde der Reihe nach geladen und aufgeſchleppt, ſelbſtverſtändlich nach der Schiffsgröße. Die Meldungen erfolgen bei den amtlichen Meldeſtellen, und die amtlichen Lade⸗ und Verteilungsſtellen würden die jetzt wenig vorliegenden Ladungen verteilen. Von Frachtenausſchüſſen würden demnächſt Fracht⸗ ſätze und Höchſtfrachten feſtgeſetzt. Die Mindeſtfracht müſſe das Exiſtenzminimum ge⸗ währen, alſo eine anſtändige Entlohnung der Beſatzung geſtatten, ſtandesgemäßes Leben des Schiffseigners, weiter Deckung der Hypothekenzinſen, der Koſten für Verſiche⸗ rung, wie überhaupt aller Unkoſten. Die Höchſtpreiſe wür⸗ den dann eingeſetzt, wenn mehr Ladung als Kahnraum da ſei. Die Frachtenausſchüſſe, die von Vertretern der einzelnen Kategorien der Binnenſchiffahrt gebildet wer⸗ den ſollen, ſtehen unter Aufſicht des Reichskommiſſars. Die Reichsbahn werde gezwungen werden, die gegen die Binnenſchiffahrt gerichteten Tarife auf⸗ zugeben und Zubringertarife einzuführen. Ein einheitlicher Lade⸗ und Schlußſchein für die Binnenſchiffahrt ſei in Ausarbeitung begriffen. Endlich würden die preußiſche wie auch die badiſche und bayeriſche Regierung veranlaßt werden, das Ver⸗ hältnis zum Fendel⸗Konzern zu löſen. * Vertreter des Deutſchen Schifferſchutz⸗-Verbandes hiel⸗ ten geſtern dem Reichsverkehrsminiſter über die Notlage der Binnenſchiffahrt Vortrag, dem ſie die vorſtehenden Forderungen unterbreiteten. Reichsverkehrsminiſter Fre i⸗ herr von Eltz⸗Rübenach betonte, daß die Entwick⸗ lung der deutſchen Binnenſchiffahrt dem Miniſterium ſchon ſeit Jahren die ſchwerſten Sorgen gemacht habe. Der Miniſter berichtete über Verſuche, auf die Schiffshypo⸗ theeknbanken in Deutſchland und Holland im Sinne der Stillhaltung einzuwirken und erkannte an, daß zur Be⸗ hebung der Not noch viel geſchehen müſſe. Er er⸗ klärte ſich bereit, die Vorſchläge des Schutzverbandes im einzelnen zu prüfen und alles zu tun, was in ſeiner Kraft ſtehe, um der Not entgegenzuarbeiten. Die Weiter⸗ arbeit ſoll in Zuſammenarbeit des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums mit einem aus dem Schutzverband zu ernnenden Ausſchuß erfolgen. Frankfurier Abendbörse nachgebend Nachdem bereits im Mittagsſchlußverkehr Kursrück⸗ ſchläge von etwa—3 v. H. eingetreten waren, ſetzte die Kuliſſe auch an der Abendbörſe ihre Realtſationen fort, zumal auch von der Kundſchaft einige Verkaufsorders eingetroffen waren. Für die Spekulation bildeten die ab⸗ geſchwächten Auslandsbörſen ebenfalls ein Abgabemoment. Bei kleinem Geſchäft betrugen die durchſchnittlichen Kurs⸗ verluſte gegen den ſchon ziemlich ſchwachen Berliner Schluß etwa 1 v.., darüber hinaus verloren Geffürel 2 v.., J. G. Farben 175 und Nordd. Lloyd 1% v. H. Am Rentenmarkte waren die deutſchen Anleihen eben⸗ falls bis zu 1 v. H. gedrückt. Reichsſchuldbuchforderungen gaben ca. 7 v. H. nach, Goldpfandbriefe waren auf dem erhöhten Mittagsniveau eher angeboten. Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein und die Kurſe erfuhren nur noch ganz geringe Veränderungen. Vereinzelt traten Er⸗ holungen um Bruchteile eines Prozentes ein. U. a. notfer⸗ ten: Neubeſitz 1212,10 12,05, Altbeſitz 78747, Reichs⸗ bank 150, J. G. Farben 13094—76, Junghans 27%, Lah⸗ meyer 138 und Siemens 156. Karlsruher Produkfenbörse Karlsruhe, 22. März. An der ruhigen Haltung hat ſich nichts geändert. Die Umſätze beſchränkten ſich auf den kor⸗ wendigſten Bedarf. Notiert wurden alles per 100 Kg. In⸗ landsweizen 21,75—22; Inlandsroggen 17,50— 17,75; Som⸗ mergerſte 18,25—20,50; Futter- und Sortiergerſte 16,50 bis 17,75; Inlandshafer 15,25—15,75; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen per März⸗Januar 3131,50; Inlandsmah⸗ lung per März⸗Januar 30,50— 31; Roggenmehl ca. 65proz. Ausmahlung 23,75— 24,25; Weizenbollmehl 9,75— 10,25, Wei⸗ zenkleie, feine 7,85—8,00; grobe 8,75; Biertreber 12,50 Trockenſchnitzel 7,75—8; Malzkeime 11—12; Erdnußkuchen 11,50—11,50; Palmkuchen 8,75 9,00; Sojaſchrot 10,257 Lein⸗ kuchenmehl 11,50—11,75; Speiſekartoffeln 4,25; Futter⸗ und Wirtſchaftskartoffeln(weißfl.) 3,20—3,60; Wieſenheu 475 bis 5; Luzerne 5,25; Weizen⸗, Roggenſtroh drahtgepreßt 4. * Mehlpreisermäßigung der ſüdd. Großmühlen. Die ſüddeutſchen Großmühlen haben ihre Mehlpreiſe mit Wir⸗ kung vom 23. 3. um 0,25% pro Sack ermäßigt. Die For⸗ derungen lauten für Weizenmehl Spez. 0 3191,25 /, für ſüdd. Weigenauszugsmehl mit Austauſchweizen 3434,25% und für ſüdd. Weizenbrotmehl mit Austauſchweizen 28 bis 23,25„ pro Sack. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 22. März. An der heutigen Gemüſcauktion wurden folgende Preiſe erzielt: Ratkraut—8; Dänenkohl 3; Karotten 1,5—2; Zwiebeln 3,5—4; Kartoffeln 2; Kreſſe 18—25: Feldſalat 4555 Spi⸗ nat 25; Roſenkohl 20; Schwarzwurzeln 10—14; Sellerie pro Stück—8; Lauch—2; Grünes Bündel 2 Pfennig. Weinversſeigerung in Deidesheim J. Deidesheim, 23. März. Das geſtrige Weinaus gebot des Weingutes Georg Sibens ben(Weinberg⸗ beſitz in Deidesheim, Forſt und Ruppertsberg), war von der Stammkunoſchaft dieſes Weingutes wieder gut beſucht. Verſteigert wurden 3 Halbſtück 1990er, 19 Halbſtück, 3 Vier⸗ telſtück und 350 Flaſchen 1931er Naturweißweine aus erſten Reblagen obiger Weinbauorte. Gleich bei Beginn ent⸗ wickelte ſich eine flotte Steig lu ſt, doch ſah ſich der Be⸗ ſitzer gezwungen, bereits die erſte Nummer wegen Minder⸗ gebotes zurückzunehmen. Für die 1031er Weine wurden gute Preiſe erzielt; es mußten aber trotzdem 5 Nummern zurückgenommen werden. Gegen Schluß wurde das Ge⸗ ſchäft bei den ſeinen Spitzenweinen lebhafter. 5 Bezahlt wurden für 1000 Liter oder für die Flaſche; 1930er Weißweine: Ruppertsberger Goldſchmied Riesling 750(zurück); R. Gaisböhl Riesl. 770; Defdes⸗ heimer Herrgottsacker Riesl. 900 4. 1931er Weiß weine im Faß: Forſter Linſenſtück Riesl. 970; Dei. Schafböhl Riesl. 1010; Dei. Lautershöhle Riesl. 1010) Ru. Gaisböhl Riesl. 970(zurück); Ru. Spieß Riesl. 1000; Dei, Goldſchmied Riesl. 1100(zurück); Dei. Linſenbuſch Riesle. Haſſert Riesl. 1050(zurück); Dei. Gehen Riesl. 1200: Ru. 1200(zurück); Dei. Waldberg Riesl. 1200; Dei. Herrgotts⸗ acker Riesl. 1500; Fo. Langenböhl Riesl. 1710; Fo. Sechs⸗ morgen Riesl. 1700; Dei. Vogelſang Ries l 1500; Dei. Lan⸗ genböhl Niesl. 1510; Dei Kalkofen Riesl. 1800; Dei. Mühle Riesl. 1900, Dei. Leinhöhle Riesl. 1800; Dei. Grain Ries. 1800; Dei. Langenmorgen Riesl. 1860(zurück); Dei. Hunger Riesl. 2000; Ru. Reiterpfad Riesl 2850; Dei. Fleckinger Riesl. Ausl. 3100 4. 1931er Weißweine in Fla⸗ ſchen(Spitzenweine): Dei. Leinhöhle Riesl. Ausl. 5,0 Dei. Grainhübel Riesl. Beerengusl. 7; Dei. Kieſelberg Riesl. Trockenbeerenausleſe 10. 25 * J. Weinprobe Deidesheim, 23. März. Im eigenen Hauſe hatte geſtern der Deidesheimer Winzerverein die Proben zur Verſteigerung am 20. April gufgeſtellt. Es handelte ſich um 25 Proben 1931 und 13 Proben 19g 2er aturweißweine voller Reife aus beſten Deidesheimer, orſter und Ruppertsberger Qualitätslogen. Die 10hler eißweine ſind volle, körperrelche Probufte mit angeneh⸗ mem Charakter. Friſcher und kräftiger munden die 18 er Weißweine, ſie eignen ſich ſehr gut zum ſofortigen Konfum. Der gute Beſuch bewies, daß den Weinen großes Intereſſe entgegengebracht wird, mon hörte nur gute Urteile über die Art der Gewächſe. Bei der Verſteigerung kommen zum Ausgebot: 14 Stück, 11 Halbſtück 1981er, 8 Stück und 7 Halbſtück 1932er Naturweißweine. Frachienmarki Duisburg-Ruhrori/ 22. März „Die Nachfrage nach Leerraum für Reiſen talwärts war heute an der Börſe etwas reger. Es konnten einige Kähne mehr als an den Vortagen zur Beladung eingeteilt wer⸗ den. Bergreiſen waren dagegen wieder weniger am Markt, ſo daß die Wartezeit für Schiffe, die auf eine Bergreiſe re⸗ flektieren, erheblich länger als für Talreiſen iſt. Pie Frachten blieben unverändert. Ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhne keine Aenderung. Niederlaſſung * 1 V Di letzt Impe in vo Hatter tigkei name einem derzu Meta mähli Pa! 6 0 lagen fältig Hutſai zu öf deckt verar den 2 2 ei di Mün; alter Vikto meiſt Stein nach! NI 5 88 8 2. abzũ — eee Donnerstag, 23 Die vermauerte [Von unſerem römiſchen Vertreter) Die Ausgrabungsarbeiten, mit denen jetzt in Rom die neugeſchaffene„Straße des Imperiums“ erweitert und ausgeſtaltet wird, waren in vollem Gange. Die dabei beſchäftigten Arbeiter hatten ſoeben ihr Mittagbrot verzehrt und ihre Tä⸗ tigkeit wieder aufgenommen. Einer von ihnen namens Simonetti war damit beſchäftigt, in einem der halb abgeriſſenen Häuſer eine Mauer nie⸗ derzulegen, als er plötzlich mit einer Spitzhacke auf Metall ſtieß. Vorſichtig arbeitete er weiter. All⸗ mählich löſte ſich aus dem Mörtelwerk eine eiſerne Platte, brach ſchließlich heraus. Eine ausgemauerte Höhlung öffnete ſich. Und in ihrem Dunkel lagen eine Reihe in Zeitungspapier gehüllter, ſorg⸗ fältig verſchnürter Pakete. Simonetti nahm ſie be⸗ hutſam heraus, rief einen Kollegen und begann ſie zu öffnen. Simonetti hatte einen Schatz ent⸗ deckt. 9 Ein Schatz ſo groß, ſo herrlich, ſo golden wie er eigentlich nur in Märchen vorkommt. Hunderte von goldenen Münzen. Dutzende von golde⸗ nen Ringen. Vierzehn Kilogramm gemünztes und verarbeitetes Gold. Man holte den Ingenieur und den Archäologen herbei, die die Arbeiten leiten. Der Archäologe ſtellte feſt, daß es ſich um eine vollſtäudige Münzſammlung handelte, die von den Zeiten der römiſchen Kaiſer faſt bis in unſere Tage reicht. Münzen der Imperatoren, der Päpſte aus Mittel⸗ alter und Renaiſſance, Münzen Napoleons III. und Viktor Emanuels II. Dazu herrliche Ringe, meiſt aus er Barockzeit, Medaillen, geſchnittene Steine. Allein der Wert des Goldes ließ ſich nach der erſten Wägung auf 200 000 Lire ſchätzen, 9 2 Million wenn man aber in Betracht zieht, daß es ſich um Münzen von größtem künſtleriſchen und archäologi⸗ ſchem Wert handelt, ſo iſt leicht zu erkennen, daß der Fund viel, viel bedeutſamer iſt. Daß man ihn mit einer Million Lire eher zu niedrig als zu hoch ſchätzt. Kein Wunder, daß Rom ſeit jenem Tag von nichts anderem als von der vermauerten Mil⸗ lion ſpricht. Wem hatte dieſer Schatz gehört? Dieſe ſcheinbar ſo ſchwierige Frage war raſch gelöſt. Die Münzen waren in alte Zeitungen aus dem Jahre 1888 ein⸗ gewickelt. Um jene Zeit wohnte in der heute abge⸗ riſſenen Wohnung ein kleiner A ntiquar namens Francesco Martinetti mit ſeiner Geltebten Candida und einer Köchin, die heute noch in Rom lebt. Er war in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in dieſer Wohnung ge⸗ ſtorben. Niemand anders als er konnte die Million vermauert haben. Daß dieſe Vermutung richtig iſt, beſtätigte bald Maddalena, die heute achtzigjährige Köchin des Anti⸗ quars. Und außerdem Martinettis Erben, die Bri⸗ der Jacovacei. Sie erzählten, wer dieſer Martinetti eigentlich war: nämlich einer der ſeltſamſten Käuze die vielleicht jemals in Rom gelebt haben. Dieſer Mann, von dem wir heute wiſſen, daß er Millionär war, wollte als arm gelten. Er lebte in äußerſter Beſcheidenheit. Außer dem Vertilgen großer Maccaroniberge, das ſcheinbar ſeine einzige Paſſion war, gönnte er ſich nichts. Aber wer ihn kannte, wußte, daß ſeine Armut nicht echt ſein konnte. Er hatte zwar keinen Laden wie andere Antiquare, aber trotzdem eine ganz große internationale Kundſchaft. Die großen Kunſthändler jener Zeit, die bedeutendſten Archäo⸗ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ mummer 138 logen— darunter auch die deutſchen Gelehrten wie Profeſſor Helbig und Dr. Hartwig— gingen bei ihm ein und aus. Außerdem all die kleinen Kunſthändler, die damals in jenem Quartier wohn⸗ ten. Und noch kleinere Leute zum Teil licht⸗ ſcheues Geſindel— die auf irgend eine Weiſe, durch Raubgrabung oder durch irgendwelche Zufälle in den Beſitz von Altertümern gekommen waren. Zwi⸗ ſchen dieſer kleinen Welt der Antiquitätenverkäufer und der großen Welt der Gelehrten und Sammler vermittelte Martinetti. Es war ein Geſchäft, bei dem die Einkaufspreiſe niedrig und die Verkaufs⸗ preiſe hoch waren. Er mußte dabei ſehr reich gewor⸗ den ſein. Als er ſtarb— er folgte ſeiner Geliebten Candida, die wenige Wochen vor ihm zu Grabe getragen wurde, in den Tod— hinterließ er Maddalena eine beſcheidene Summe und ſeinen Erben den Ja⸗ covacci, die Hauseinrichtung. Dieſe Hauseinrichtung war eigentlich wertlos: ein paar alte Plüſchmöbel und ein ſchlechter Gipsabguß der„Betenden Kna⸗ ben“. Die Jacovacei nahmen ſie trotzdem an ſich. Bei dem Transport aber erlebten ſte eine Ueber⸗ raſchung. Die Gipsſtatue brach ſich einen Arm. Und es zeigte ſich, daß ſie hohl war. Und daß die Höh⸗ lung genau wie fetzt die Mauerhöhlung, die der Ar⸗ beiter Simonetti entdeckt hat, Münzen und Ringe und geſchnittene Steine enthielt, deren Verkauf den Jacovacei einen Erlös von 400 000 Vorkriegslire brachte. Damals wurde die Wohnung Martinettis aufs ſorgfältigſte nach anderen Schätzen durchſucht Heute, nach vierzig Jahren ſtellt ſich heraus, daß dieſe Suche nicht ſorgfältig genug betrieben worden war. Und nun bleibt die große Frage offen: wem ge⸗ hört die vermauerte Million? Solche Fragen haben Rom in letzter Zeit oft beſchäftigt wenn es auch nicht immer um Millionenfunde ging. Vor einiger auf ſechs Wochen Gefängnis Zeit wurden in einem Haus unweit der heutigen Fundſtelle, an der Salita del Grillo, eben⸗ falls mehrere Dutzend Goldmünzen gefunden Wenige Wochen ſpäter fand man in einer Mauen höhlung ein Prieſterbarett voll Maria⸗ Thereſia⸗Taler. In all dieſen Fällen fällt die Beſitzentſcheidung ſchwer. Sind die Jacovacct noch erbberechtigt? Hat der Finder Simonetti ein Anteilrecht? Oder der bisherige Beſitzer des Hau⸗ ſes? Oder die Stadt, die das Haus von ihm erwarb um es abzubrechen? Lauter Fragen, die ohne Zwei⸗ fel den Richter beſchäftigen werden. Und nicht weni⸗ ger die römiſche Oeffentlichkeit, die ſich ſchon heute den Kopf darüber zerbricht. Strafkammer Frankenthal Steine ſtatt Heu! * Frankenthal, 21. März. Vor der Strafkammer Frankenthal als Berufungsinſtanz hatten ſich am Montag der 1886 geb. Händler Jakob Windecker und deſſen 1896 geb. Ehefrau Eliſe aus Börrſtadt wegen gemeinſchaftlich begangenen Betrugs zu ver⸗ antworten. Die Angeklagten lieferten im März und April letzten Jahres je einen Wagen Heu an die Firma Glatz in Neidenfels. Die Bezahlung er⸗ folgte jedesmal auf Grund des in Enkenbach aus⸗ geſtellten Wiegſcheins. Es wird nun dem Ehepaar zur Laſt gelegt, vor dem Abwiegen des Heues Steine im Geſamt⸗ gewicht von zwölf Zentnern unter das Heu verſteckt zu haben, die ſpäter auf dem Wege nach Neidenſels wieder abgeladen wurden. Bei ihrer Vernehmung beſtritten die Angeſchuldigten die ihnen zur Laſt gelegte Tat, wurden aber in der Be⸗ weisaufnahme erheblich belaſtet. Die Berufungsinſtanz beließ es bei der von dem Erſtrichter ausgeſprochenen Strafe, die bei dem Ehe⸗ mann auf zwei Monate und bei der Ehefrau lautete. 5 5 8 M H O T Zimmer mit flieg. 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