———— ——U— Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ieue Mannheimer Zei. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 8.— Fernſprecher: Sammel Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenyr⸗ mm breite Reklay gende Familten⸗ und Bei Konkurſen, Ver⸗ gleich Kabattgewährung. Keine Gewäh! en Ausgaben, an beſonderen Plätzen Züfträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. März 1033 144. Jahrgang Nr. 144 Die Zentralen der Lügenhetze Die beutſchfeindliche Greuelpropaganda nimmt beſonders von Polen und der tſchechoſlowakiſchen Sozialiſten-Preſſe ihren Ausgang Rooſevelts erſte Niederlage Der amerikaniſche Senat gegen die Arbeitsbeſchaffungspläne des Präſidenten Der deulſche Abwehrkampf Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. März. Wegen der Greuelpropagan da im Aus⸗ land iſt die Regierung nunmehr zu einer ener⸗ giſchen Offenſive auf der ganzen Linie über⸗ gegangen. Geſtern hat Miniſter Göring, der ſchon in ſeiner Eigenſchaft als Reichstagspräſtdent am Donnerstag die deutſchfeindliche Propaganda mit ſcharfen Worten zurückgewieſen, die geſamte aus⸗ ländiſche Preſſe, ſoweit ſie durch offizielle Korre⸗ ſpondenten in Berlin vertreten iſt, empfangen und ihr bedeutſame Erklärungen über die Vorgänge in Deutſchland abgegeben. Auf Anregung des Mini⸗ ſters iſt dann im Anſchluß an die Konferenz eine Kommiſſion von ausländiſchen Preſſevertretern gebildet worden, die die politiſchen Gefangenen ſelbſt beſuchen und ſich von ihrem Befinden über⸗ zeugen ſollen. Schon in der verfloſſenen Nacht hat der Auslandspreſſechef der NSDAP im Auftrag des Kanzlers in einem transatlantiſchen Telephoninter⸗ view die Gerüchte über Judenverfol⸗ gungen als Lügen entlarvt. Schließlich iſt der deutſch⸗amerikaniſchen Handelskammer auf eine Anfrage vom Vizekanzler von Papen die Aufklärung zuteil geworden, daß die von ausländi⸗ ſchen Blättern veröffentlichten Greuelmeldungen jeder Begründung entbehrten. Die Angaben der Regierung werden gleich⸗ zeitig durch das Zeugnis zweier Organiſativ⸗ nen erhärtet, an deren Unvoreingenommen⸗ heit gerade in dieſem Fall wohl niemand zweifeln wird: des Centralvereins deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens und des Reichsbunds jüdiſcher Frontſoldaten, der in einem Schreiben an den Berliner amerikani⸗ ſchen Botſchafter ſich energiſch gegen die Legende von Indenpogromen in Dentſchland verwahrt. Die großangelegte Abwehraktion iſt Erfolg geblieben. Schon wird aus Amerika von einem Abflauen der hetzeriſchen Agita⸗ tion berichtet. Aber man ſoll ſich nicht täuſchen: die Kreiſe, die ein Intereſſe daran haben, die gegenwär⸗ tige Regierung im Ausland zu diskreditieren, wer⸗ den ihre Bemühungen nicht ſo ohne Weiteres auf⸗ geben. Wie man es verſtanden hat, die feindlichen Inſtinkte gegen Deutſchland zu wecken, beweiſt ein Vorgang, der ſich während des Boxkampfes im Newyorker Madiſonſquare abſpielte. Als der Anſager das Auftreten des deutſchen Boxers Heuſer ankündigte, reagierte das Pu⸗ blikum mit Pfeifen, Johlen und Eutrüſtungs⸗ rufen. Es werden, und zwar nicht nur aus Amerika, ſon⸗ dern auch aus England, Holland, der Schweiz und Dänemark Boykottdrohungen gegen die deutſche Wirtſchaft und Abbeſtellungen von Aufträgen gemeldet. Im höchſten Grade befremdend iſt, daß beiſpielsweiſe eine Körperſchaft wie der Verband der evangeliſchen Kirchenorganiſation in Amerika, hinter dem 22 Millionen Menſchen ſtehen, ſich unter dem Einfluß der Hetzkampagne zu einem Proteſtſchritt hat veyleiten laſſen. Alles das zeigt, wie notwendig es iſt, daß von deutſcher Seite die Dinge richtiggeſtellt werden. Man kennt natürlich in Berlin die Quellen, aus denen die trübe Flut der Verleumdung fließt. Die„Ber⸗ liner Börſenzeitung“ weiſt in dem Zuſam⸗ menhang daraufhin, daß offenbar das Gros der Tendenzlügen in Polen feinen nicht ohne — Urſprung hat, wo das oſteuropäiſche Judentum, obwohl es ſich zu den nationalen Minderheiten rechnet, einen weit⸗ gehenden Einfluß auf die polniſche Regierung aus⸗ übt. Der„Lokalanzeiger“ wiederum ſteuert neues Material über das unerhörte Verhal⸗ ten der ſozialdemokratiſchen Preſſe in der Tſchechoſlowakei bei. So hatte ein Prager ſozial⸗ demokratiſches Blatt die Unverfrorenheit, Bilder von den Feierlichkeiten in Potsdam und der Reichs⸗ tagseröffnung mit der Ueberſchrift zu verſehen: „Vom Gottesdienſt zum Mord“. Der deutſche Geſandte hat gegen dieſe Ver⸗ unglimpfung bereits ſcharſe Vorſtellungen er⸗ hoben und Genugtuung verlangt, zumal auch das dem Außenminiſter Beneſch nahe⸗ ſtehende Blatt ſich mit Feuereifer an der gehäſſigen Propaganda gegen Deutſchland beteiligt. Der„An⸗ griff“ richtet nochmals die Aufforderung an die deutſchen Sozialdemokraten, auf ihre Geſinnungs⸗ genoſſen im Ausland ſchleunigſt einzuwirken.„Die entſchiedene Stellungnahme der geſamten deutſchen Oeffentlichkeit gegen dieſe Verbrecher und Landes⸗ verräter ſollte,„ſo bemerkt das Berliner national⸗ jözialiſtiſche Organ drohend,“ das letzte Warnungs⸗ ſignal ſein. Verhallt es ungehört, dann wird man entſchloſſen und eiſern zupacken müſſen“. Wie nicht Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 26. März Die Senatskommiſſion für Arbeit und Erziehung hat den Rooſeveltſchen Ar beitsbeſchaffungs⸗ plan für 250000 Arbeitsloſe abgelehnt, nachdem ſie den Präſidenten der American Federa⸗ tion of Labour angehört hatte, der in dem Plan „faſziſtiſche oder ſowjetiſtiſche“ Formen entdeckt ha⸗ ben will. Dieſe Form widerſpreche aber den ameri⸗ kaniſchen Gebräuchen. Der Rooſevelt⸗Plan ſieht be⸗ kanntlich die Abholzung großer Wälder und öffent⸗ liche Arbeiten vor. ASA und die Schuldenfrage Meldung des Wolffbüros — Wafhington, 26. März Größtes Aufſehen erregten hier die Erklärungen des amerikaniſchen Außenminiſters, daß Amerika mit den franzöſtſchen und anderen in Zahlungs⸗ verzug geratenen Mächten eine Reviſion ihrer Schuldſummen nicht erörtern wolle. Das Staats- departement ſtellt dazu feſt: Amerika wird die Ta⸗ gesordnung der Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz gern jederzeit mit jeder fremden Regierung erörtern. Es iſt dagegen nicht geſonnen, über eine Schuldenreviſion mit den Mächten zu ſprechen, die ihre im Dezember fällig geweſene Ratenzahlung nicht geleiſtet haben. Sollte Frankreich dieſe Zahlung nachträglich leiſten, ſo wird die amerikaniſche Regierung die Reviſion alsdann diskutieren, jedoch nicht vorher. Inzwiſchen beſteht Außenminiſter Hull darauf, daß die Frage der Schuldenreviſion von der Weltwirtſchafts konferenz getrennt ge⸗ halten werden muß. Er verlangt ferner, daß alle Großmächte, ob ſie Schuldner Amerikas ſind oder nicht, bald an die Arbeit gehen, um den Erfolg der Konferenz ſicherzuſtellen. dener eee Gereke unterſchlug zwei Millionen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 28. März. Wie von amtlicher Stelle mitgeteilt wird, erleidet durch die Verhaftung des Dr. Gereke die Fort⸗ führung der Geſchäfte des Reichskommiſſariats für Arbeitsbeſchaffung keine Beeinträchtigung. Die Reichsregierung hat beſchloſſen, mit der vorläufigen Wahrnehmung der Geſchäfte des Reichskommiſſars für Arbeitsbeſchaffung den Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung, Geh. Regierungsrat Dr. Syrup, zu be⸗ trauen. Dr. Syrup hat die Geſchäfte be⸗ reits übernommen. Wie fetzt ſchon feſtſteht, iſt eine vorſchriftswidrige Verwendung irgendwelcher Mittel, die dem Reichskommiſſar zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung zur Verfügung ſtehen, nicht erfolgt. Insgeſamt Das Problem der Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 26. März. Der bevorſtehende Austritt Japans aus dem Völkerbund wirft die Frage nach dem Schickſal der durch das Mandat des Völkerbundes Japan übertragenen ehemaligen deutſchen Kolo⸗ nien in der Südſee auf. Es handelt ſich dabei bekanntlich um die Karolinen⸗, Marianen⸗ Marſchall⸗ und Palau⸗Inſeln. Die fapaniſche Regierung ver⸗ tritt den Standpunkt, daß ſich an dem gegenwärtigen Zuſtand auch nach dem Ausſcheiden aus dem Völker⸗ bund nichts ändern dürfte. Die deutſche Regierung iſt ſelbſtverſtändlich anderer Auffaſſung. Sie hält den Beſchluß des japaniſchen Kabinetts, auch weiter⸗ hin die Mandatsmacht über die Südſeeinſeln aus⸗ zuüben, für unberechtigt und iſt der Meinung, daß dieſes aus prinzipiellen Gründen für Deutſchland ungemein wichtige Problem nicht einſeitig von Japan gelöſt, ſondern durch internationale Verhandlungen geregelt werden müſſe. In der Tat wird hier die Grundfrage des Mandatsproblems akut. Man nimmt daher in politiſchen Kreiſen an, daß die zuſtändige Inſtanz des Völkerbundsrates, die Mandatskommiſſion, dem⸗ nächſt ſich mit der Angelegenheit befaſſen und daß ſollen die Unterſchlagungen Gerekes nahezu den Betrag von 2 Millionen er⸗ reichen. Gerüchte um Gregor Straſſer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. März In den Beratungen des Reichskabinetts ſpielt, worauf wir ſchon hinwieſen, auch der Gedanke eine Rolle, einen beſonderen Reichskommiſſar mit der Neuregelung des Gewerkſchaftsweſens zu betrauen. In dieſem Zuſammenhang iſt auch der Name Gregor Straſſer aufgetaucht. Nach unſerer Kenntnis beſteht indes nicht die Abſicht, Gregor Straſſer in abſehbarer Zeit wieder auf einem wichtigen Poſten zu verwenden. deutſchen Kolonien die deutſche Regierung dann Gelegenheit haben wird, ihre Anſchauungen und Anſprüche auf kolo⸗ niale Betätigung zu verfechten. Eine unmittelbare Fühlungnahme zwiſchen Deutſchland und Japan kommt nicht in Betracht, da man es hier mit einer ausgeſprochenen Völkerbundſache zu tun hat. Das geht einwandfrei ſchon daraus hervor, daß der Man⸗ datsbrief, durch den die alltierten Mächte ſeinerzeit Japan die Machtvollkommenheit über die Sübſee⸗ inſeln übertragen haben, vom Völkerbundsrat aus⸗ geſtellt iſt. Als letzte und höchſte Inſtanz hätte am Ende der Haager Schiedsgerichts hof ſein Urteil zu ſprechen. l Im übrigen will auch der Muſſoliniplan die Rückgabe einiger Kolonien an Deutſch⸗ land anſtreben. Es wäre gewiß erfreulich, wenn das an Deutſchland begangene koloniale Unrecht revi⸗ diert würde, aber uns ſcheint, daß hier Vorſicht ge⸗ boten iſt, damit nicht durch eine Verquickung des kolonialen mit dem Abrüſtungsproblem die klaren Forderungen Deutſchlands verwäſſert werden. Die Anſchlußfrage und das Problem der Oſtgrenze dürfen nicht in den Hintergrund ge⸗ raten. Der Köder eines Kolonialmandats könnte zu leicht auf falſche Wege locken. anders zu erwarten iſt, wird das neugeſchaffene Propagandaminiſterium auch weiterhin ſeine ganz beſondere Aufgabe in der Bekämpfung der auslän⸗ diſchen Hetze ſehen. Die amerikaniſche Handelskammer in Köln hat nachſtehendes Telegramm an die Nationale Handels⸗ kammer der Vereinigten Staaten in Waſhington ge⸗ ſandt:„Heutige Sitzung des Geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes, beſtehend aus ausſchließlich amerikaniſchen Vertretern amerikaniſcher Firmen, bedauert die Möglichkeit eines Boykotts gegen deutſche Waren, wie in der deutſchen Preſſe bericktet. Unſere feſte Ueberzeugung iſt es, daß die Boykottbewegung gegen die ureigenſten amerikaniſchen Intereſſen ver⸗ ſtößt, insbeſondere angeſichts der ſtarken aktiven Handelsbilanz der Vereinigten Staaten und der mit Sicherheit zu erwartenden deutſchen Gegenmaßnah⸗ men. Wir haben bisher nicht ſeſtgeſtellt, noch er⸗ warten wir Eingriffe gegen Perſon oder Eigentum amerikaniſcher Firmen oder Staatsangehöriger infolge politiſchen Um⸗ ſchwungs in Deutſchland.“ Darüber hinaus haben die amerikaniſchen Han⸗ delskammern in Deutſchland und die ihr naheſtehen⸗ den Kreiſe Fühlung mit maßgebenden Stellen ge⸗ nommen, um ihre Dienſte dafür zur Verfügung zu ſtellen und darauf hinzuwirken, daß ein unverfälſchter Bericht über Deutſchland dem amerikaniſchen Volke möglichſt balb ein wahres Bild von den tatfächlichen Geſchehniſſen und Vorgängen in Deutſchland geben wird. Aehnliche Telegramme ſind von der Berliner Zentrale und anderen Zweigſtellen der amerikani⸗ ſchen Handelskammer in Deutſchland abgeſandt worden.(Vergl. Seite). Die Gleichſchaltung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. März. Der Reichskanzler wird vermutlich im Laufe des Dienstag vormittag aus München in Berlin ein⸗ treffen. Unter dem Vorſitz Hitlers wird das Kabi⸗ nett dann das Geſetz verabſchieden, durch das die politiſchen Körperſchaften in Ländern und Gemeinden dem Wahlergebnis des 5. März gleichgeſchaltet werden ſollen. Der Vorgang iſt ſo gedacht, daß in jedem Land und in jeder Gemeinde errechnet wird, wieviele Mandate nach dem Ergebnis des 5. März auf die einzelnen Parteien entfallen wären. Eine entſprechende Zahl von Mandaten wird dann für Landtage und Ge⸗ meindevertretungen den Parteien zugeteilt. Darüber hinaus ſchweben bei den zuſtändigen Stellen Erwägungen, Neuwahlen auch bei den halb⸗ öffentlichen Gremien, alſo insbeſondere den In du⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern ſowie den Land wirtſchaftskammern zu veranlaſſen, um hier ebenfalls oͤte Zuſammenſetzung in Ueber⸗ einſtimmung mit der veränderten Lage zu bringen. Auch bei ſämtlichen Werken, deren Aktien ganz oder zum Teil in den Händen des Reiches oder des Staa⸗ tes Preußen ſich befinden, dürften erhebliche Aende⸗ rungen ſowohl in den Aufſichtsräten wie den Vor⸗ ſtänden erfolgen. Die Pfalzwacht löſt ſich auf Meldung des Wolff⸗ Büros 50 ö— Speyer, 26. März. Die Kreisleitung der Pfalzwacht hat gemäß der Verfügung des bayeriſchen Innenmink⸗ ſters, wonach die Auflöſung aller Wehrverbände mit Ausnahme der SA, Ss und des Stahlhelms bis zum 31. März verfügt wurde, angeordnet, daß alle Ortsgruppen ihre Auflöſung im Sinne der Verordnung des bayeriſchen Innenminiſters ſoweit vorbereiten, daß ſie auf letzte Anweiſung der Kreis⸗ leitung ſofort durchgeführt werden kann. Der bisherige Führer des bayeriſchen Heimatſchutzes, Dr. Eſche rich, veröffentlicht eine Erklärung, in der er die Auflöſung des„Baye⸗ riſchen Heimatſchutzes“ anoroͤnet. Treukundgebungen der Beamten Meldung des Wolffbüros — Berlin, 26. März. Anläßlich des Tages von Potsdam und der Ta⸗ gung des Reichstages der nationalen Erhebung ſind u. a. Telegramme beim Miniſterium für Volksauf⸗ klärung und Propaganda eingelaufen vom Rhei⸗ niſchen Philologen verein, der erklärt, daß er an dem Werk der nationalen Erneuerung ohne Wenn und Aber mitarbeite. Die große Landesloge der Freimau⸗ rer von Sachſen„gelobt in chriſtlich⸗nationaler Pflichttreue wie bisher im Geiſte ihres Bruders Friedrich des Großen mit der Reichsregierung zu arbeiten für Deutſchlands Ehre und Größe, Einig⸗ keit und Freiheit“. Der Vorſtand des Allgemeinen Eiſen⸗ bahner⸗Verbandes drahtete u.., er ſei ſtolz darauf, daß er in den letzten 15 Jahren gegen unſagbaren Terror unentwegt für den Grundſatz gekämpft habe, daß die Klaſſenkampfpropagandg mit der Gemeinnützigkeit des öffentlichen Verkehrs⸗ weſens unvereinbar ſei. Auf dieſem Boden werde der Verband jetzt erſt recht eine verantwortungs⸗ bewußte Arbeit für Reich und Volk verrichten. Der Verbandsvorſtand und der Verbandsaus⸗ ſchuß des Reichs verbandes Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten hat auf einer Vertretertagung in Berlin eine Entſchließung gefaßt, in der er ſich hinter die von dem Willen der Volksmehrheit getragene nationale Volksregierung ſtellt und gelobt, alles dafür einzuſetzen, daß das von ihr begonnene Werk der Wiederaufrichtung des nationalen und wirtſchaftlichen Gemeinſchaftslebens auf der Grundlage deutſcher Kultur zu einem die Geſamtheit des Volkes fördernden Endergebnis ge⸗ führt wird. Die Vereinigten vaterländiſchen Verbände Deutſchlands haben einen ähnlichen Beſchluß gefaßt. Polizeirazzia im Norden Verlins Meldung des Wolffbüros — Berlin, 26. März, Eine umfaſſende Razzia wurde geſtern abend von der Polizei, deren Beamte mit Karabinern äus⸗ gerüſtet waren, im großen Stil im Norden der Stadt durchgeführt. Die Zugänge zu einer Anzahl von Straßen ſind abgeſperrt. Die Hausſuchungen wurden auf ſämtliche Häuſer ausgedehnt. Es ſoll ſich um eine Aktion gegen die Kp D. handeln. 2. Seite/ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. März 1933 Neue Oberpräſidenten in Preußen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. ärz. f Der Reichskommiſſar für das Land Preußen, Vizekanzler von Papen teilt mit, daß unter Ge⸗ währung des geſetzlichen Wartegeldes ſofort einſt⸗ weilen in den Ruheſtand verſetzt wurden die Ober⸗ präſtdenten Dr. Maier ⸗ Berlin, Dr. Graf von Degenfeldt⸗ Schomburg(Breslau), Dr. Thon (Kiel), Dr. Fuchs(Koblenz). Zu Oberpräſi⸗ denten werden ernannt: in Berlin das Mit⸗ glied des Landtages Wilhelm Kube in Berlin, in Breslau das Mitglied des Landtages Hellmuth Brückner in Breslau, in Kiel das Mitglied des Landtages Heinrich Lohſe(Altona), in Koblenz der Präſident der Landwirtſchaftskammer in Bonn, Her⸗ mann Freiherr von Lüninck. Staatsſekretär Dr. Nobis hat mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheits⸗ zuſtand um Verſetzung in den Ruheſtand gebeten. Miniſterialdirektor Dr. Landfried wurde zum Staatsſekretär ernannt. Dr. Landfried ſtan nt aus einer Heidelberger Induſtriellenfamilie. Im Rahmen weiterer umfangreicher Perſonalver⸗ änderungen bei den Polizei⸗ und Regierungspräſidien ſind u. a. zu Polizeipräſidenten ernannt worden: Graf Helldorf in Pots dam und Reichstags⸗ abgeordneter Heines in Breslau. Starkes Aufſehen hat in Berlin die Ent⸗ hebung des Oberbranddirektors Gempp von der ſtädtiſchen Feuerwehr hervorgerufen. Ueber die Gründe ſeiner Entlaſſung erfährt man jetzt, daß Gempp durch ſein Verhalten die Bildung kom⸗ muniſtiſcher Zellen in der Berliner Feuer⸗ wehr geradezu gefördert habe. Die beim Staatskommiſſar vorliegenden Akten gegen Gempp ſollen ſo umfangreich ſein, daß noch nicht allen Be⸗ hauptungen bis ins Einzelne nachgegangen werden konnte, und es iſt möglich, daß es auch noch zu einem Diſziplinarverfahren gegen den Oberbranddirektor kommt. Keine Verteuerung oͤer Margarine Meldung des Wolffbüros — Berlin, 28. März. Im Hinblick auf die am 23. März 1933 erlaſſene Verordnung des Reichspräſidenten zur Förderung der Verwendung inländiſcher tieriſcher Fette und in⸗ ländiſcher Futtermittel, gibt der Reichskommiſ⸗ ſarx für Preisüberwachung bekannt, daß er die Preisbildung für Margarine und Kunſtſpeiſe⸗ fette in der nächſten Zeit mit ganz beſonderer Auf⸗ merkſamkeit verfolgen wird. Gegen Ueber⸗ teuerungen wird mit allem Nachdruck, gegebenenfalls mit der Schließung von Betrieben, die ungerechtfertigte Preiſe für dieſe Lebensmittel fordern, vorgegangen werden. Vor einer ſpekulativen, preistreibenden Vorrats⸗ eindeckung wird gewarnt, eine Nachverſteue⸗ rung der Vorräte beim Handel iſt bei Jukraft⸗ treten der Ausgleichsabgabe für Margarine und Kunſtſpeiſefette vorgeſehen. Skandalfälle in Baden Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 26. März: Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Bet den Miniſterien ſind in den letzten Tagen zahl⸗ reiche Schreiben eingelaufen, welche die Anregung enthielten, Akten, welche beſondere Skandal⸗ fälle unter dem alten Syſtem nachweiſen, zu veröffentlichen. Die kommiſſatiſche Regierung anerkennt grundſätzlich das Recht der Oeffentlichkeit, über alle dieſe Vorgänge eingehend unterrichtet zu werden, und ſie wird zur gegebenen Zeit auch alles tun, um die Taten der Novemberregierungen dem Urteil der Oeffentlichkeit preiszugeben. Vorläufig aber ſieht ſie ihre vordringlichſte Aufgabe nicht im Aktenſtöbern, ſondern in poſttiver Arbeit für Volk und Staat. Nach der Bereinigung untragbarer Zu⸗ ſtände ſoll auch deren nachträgliche Kritik zu ihrem Recht kommen. S. Aufſehenerregende Verhaftungen Führende Mitglieder der Zentralgenoſſenſchaft wegen Antreue feſtgenommen Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 26. März. Die Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums teilt mit: Führende Perſönlichkeiten der Lan dwirt⸗ ſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft in Karlsruhe, nämlich Präſibent und Generaldirektor Keidel, Generalſekretär Wirths, Oberbuchhal⸗ ter Weiß, Direktor Kundel, Direktor Pilger und Generalſekretär Hoffmann, ſind im Laufe des Freitags auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe wegen Verdachts der Untreue und Unterſchlagung vorläufig feſtge⸗ nommen und am Samstag dem Unterſuchungs⸗ richter zur Vernehmung vorgeführt worden. Gegen einen Teil der Genannten iſt bereits Haftbeſehl erlaſſen. Im Laufe des Montags wird entſchieden werden, ob die Feſtnahmen wegen Verdunkelungsgefahr auf⸗ rechterhalten werden oder nicht. Den Genannten wird vorgeworfen, teils gemeinſchaftlich als Bevoll⸗ mächtigte über Vermögensſtücke ihres Auftrag⸗ gebers, nämlich der Landwirtſchafllichen Zentral⸗ Göring vor der Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. März. Reichsminiſter Göring empfing geſtern die Vertreter der ausländiſchen Preſſe, um noch einmal mit aller Deutlichkeit den Greuelnach⸗ richten entgegenzutreten, die im Ausland über Deutſchland verbreitet ſind. Wenn man die ausländiſche Preſſe der letzten Wochen leſe, dann könne man als Deutſcher zunächſt erſchrecken, dann empört und ſchließlich faſfungslos werden. Die nationale Revolution ſei im Gegen⸗ ſatz zu der Revolte von 1918 eine Revolution der Diſziplin. Die Berichte über Schändungen jüdiſcher Friedhöfe, Synagogen und anderer Ge⸗ bäude ſeien nichts als maßloſe Entſtellungen und Hetze. Nichts ſei geſchehen, als daß einige Leute aus ihren Pfrün den abgeſetzt und daß einige tauſend Kommuniſten von der Polizei ver⸗ haftet worden ſeien. Die Verhafteten würden genau ſo behandelt wie andere Gefangene. Die Regierung würde es niemals dulden, daß ein Menſch nur deshalb irgendwelchen Verfolgungen ausgeſetzt werden ſolle, weil er Jude ſei. Miniſter Göring wandte ſich dann weiter gegen die Gerüchte über Beläſtigungen von Aus⸗ ländern. Wo etwas Derartiges geſchehen ſei, ſei ebenfalls ſcharf eingegriffen worden; ſeit über einer Woche ſei überhaupt kein Fall irgendeiner Beläſti⸗ gung bei der Polizei gemeldet worden. Den Ver⸗ bämden ſeien ſo rigoroſe Strafbeſtimmungen gegeben worden, daß Beläſtigungen vollkommen ausgeſchloſ⸗ ſen ſeien. Daun unterſtrich Miniſter Göring noch einmal, daß der füdiſche Geſchäftsmann in Nühe ſeinen Geſchäften nachgehen könne. Jüdiſche Beamte ſeien nur abgebaut worden, weil ſie Sozial⸗ demokraten waren. Heute ſei noch eine ganze Reihe Juden in Staatsſtellungen. Miniſter Göring wiederholte noch einmal, was er in dieſen Tagen bereits der ſozialdemokratiſchen Parteileitung geſagt habe. So lange die ſozial⸗ demokratiſche Preſſe in Skandinavien und im übrigen Ausland Deutſchland verleumde, werde in Deutſchland kein Wort von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Preſſe gedruckt werden. Der Miniſter erinnerte an die Bitigottes⸗ dienſte und Einſpruchskundgebungen, die in Amerika ſtattfinden. Aber die Sozialdemo⸗ kratie wie die Judenſchaft des Auslandes erwieſen ihren Genoſſen in Deutſchland ſicher einen außer⸗ ordentlich ſchlechten Dienſt mit der Verleumdungs⸗ genoſſenſchaft, abſichtlich zu deren Nachteil verfügt und meiſt in Tateinheit hiermit fremde be⸗ wegliche Sachen, die ihnen anvertraut waren, ſich rechtswidrig zugeeignet zu haben. Im einzelnen wird bekannt, daß eine Reihe von Beträgen, die an ſich der Zentralgenoſſenſchaft hätten zufließen müſſen, von den Genannten zu perſönlichen Zwecken aufgeteilt und verwendet worden ſeien. Außerdem wird de: Vorwurf erhoben, daß Gegenſtände des perſönlichen Gebrauchs zu Laſten der Zentralgenoſ⸗ ſenſchaft beſchafft wurden. U. a. wird auch der Vor⸗ wurf erhoben, die verantwortlichen Leiter der Wa⸗ renzenlrale hätten jüdiſchen Grosftrmen gegen Ge⸗ währung perſönlicher Voteile in auffälliger und nicht kaufmänniſcher Weiſe zum Nachteil der Zen⸗ tralgenoſſenſchaft Vorteile verſchafft. Mit Rückſicht auf den Stand der Ermittlungen und auf die in Gang befindliche Unterſuchung können nähere Ein⸗ zelheiten einſtweilen nicht bekanntgegeben werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Landwirtſchaftsbank wie überhaupt die Landwirt⸗ ſchaftliche Genoſſenſchaft in keiner Weiſe an den Vorgängen beteiligt find. a Auslanospreſſe kampagne gegen einen Staat, der die Juden geſchützt habe. Die Reichsregierung und die preußiſche Regie⸗ rung haben kein Ausnahmerecht geſchaffen für irgendeinen Teil des deutſchen Volkes. Die Reichsregierung wie die preußiſche Regierung ſeien beſtrebt, jedes Mittel zu ergreifen, um Zucht, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Vielleicht werde die Welt es doch einmal Deutſchland danken müſſen, daß die kommuniſtiſche Welle auf deutſchem Boden zum Stillſtand gebracht und die abendländiſche Kultur gerettet worden ſei. Die Ausführungen Miniſter Görings fanden ſtarken Beifall der ausländiſchen Jour⸗ naliſten. Eine Anzahl von ihnen erhielt beſondere Ausweiſe, um die Gefängniſſe zu beſichtigen und ſich durch eignen Augenſchein zu überzeugen, wie ver⸗ logen die Greuelnachrichten über die politiſchen Ge⸗ fangenen ſind. Die Kirchen gegen die Greuelhetze Telegraphiſche Meldung — Berlin, 28. März. Wegen der für Montag in Newyork gegen die angeblichen Judenpogrome geplanten großen Ein⸗ ſpruchskundgebungen, an denen auch kirchliche Or⸗ gane und Perſönlichkeiten beteiligt ſind, ſandte die deutſche Gruppe des proteſtantiſchen Welt⸗ verbandes an die proteſtantiſchen Kirchenleitun⸗ gen und die in Frage kommenden Perſönlichkeiten in Newyork ein Telegramm, in dem verſichert wird, daß Juden pogrome in Deutſchland nicht bo m men. Man bitte dringend, der unwähren Greuelpropaganda entgegenzutreten und bei den Kundgebungen chriſtliche Gerechtigkeit und Wahrheitsliebe zu achten. Unterzeichnet iſt das Telegramm vom proteſtan⸗ tiſchen Weltverband Deutſche Gruppe D. Fahren⸗ horſt, P. Dr. Luther, Dr. Ohlemüller. ü Amerika und die Verleumdungskampagne Meldung des Wolff⸗ Büros — Waſhington, 26. März. Das Staats departement, das ebenſo wie das Weiße Haus in der Frage der jüdiſchen Proteſte gegen die Reichsregierung ſich konſeguent zurück ⸗ haltend und mäßigend verhielt, iſt auch fetzt be⸗ müht, vor einer falſchen Meinungsbildung zu waruen. Trotz zahlloſer Forderungen nach Proteſt⸗ erhebung iſt der Außenminiſter feſt entſchloſ⸗ ſen, nichts zu unternehmen, was nicht durch einwandfreie Beweiſe gerechtfertigt ſei. In der amerikaniſchen Preſſe hat die Erregung ſtber Deutſchland nachgelaſſen und die größeren ernſthaften Zeitungen rücken allmählich davon ab, derartige Meldungen in großer Aufmachung heraus⸗ zubringen, teils weil ſie ſo offenſichtlich un⸗ wahr ſind und an die Greuelmärchen aus der Kriegszeit erinnern, teils weil die ſenſationelle Boulevard⸗Preſſe insbeſondere in Newyork die Schauermeldungen dazu benutzt hat, um ihre Auf⸗ lagenziffer hochzutreiben. Man nimmt hier an, daß die Kampagne ſich demnächſt legen werde und allgemein iſt man der Ueberzeugung, daß die große Maſſe des „ nichtjüdiſchen Teiles des amerikaniſchen Vol⸗ kes die Meldungen über die angeblichen Zu⸗ ſtände in Dentſchland ignoriert oder nicht ernſt nimmt. Jedenfalls ſtammen die bei den amtlichen Stellen eingegangenen Proteſte ausſchließlich von religiöſen Verbänden. Ab 1. April:„Stunde der Nation“ Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 26. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, begrüßte geſtern die Intendanten und Direktoren ſämtlicher deutſchen Rundfunkgeſellſchaften und führte bei dieſer Ge⸗ legenheit aus, daß die Auffaſſung, die Arbeit des Rundfunks ſei Selbſtzweck, nicht ſcharf genug zurück⸗ gewieſen werden könne. Die nationale Revolution werde ſich auch die Rundfunkhäuſer erobern. Der Rundfunk dürfe nicht von blaſſen Theorien leben, die er in den vergangenen Jahren oft gepflegt habe. Der Rundfunk gehöre dem neuen Deutſchland und werde von dieſem in den Dienſt des nationalen Aufbaues geſtellt. Die Män⸗ ner, die am 30. Januar die Macht erobert haben, be⸗ ſäßen ein ebenſogroßes Herz für die Kunſt wie für die Kultur. Der als Reichsſender beſtimmte Deutſchland⸗ ſender werde mit der Zeit ein großes repräſentatives deutſches Programm entwickeln. Vom 1. April werde er täglich von 19 bis 20 Uhr eine„Stunde der Nation“ veranſtalten, an der ſämtliche übrigen Sender teilnehmen, die dafür ſonſt in ihrem Tages⸗ programm im allgemeinen frei ſind. Krankenkaſſenſkandal in Quedlinburg Meldung des Wolff⸗ Büros — Queblinburg, 26. März. Oberbürgermeiſter Drache und mehrere Magi⸗ ſtratsangeſtellte wurden auf Veranlaſſung des Staatskommiſſars für die Queblinburger Polizei⸗ behörde von dieſer perſönlich feſtgenommen, ſpäter aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Maß⸗ nahmen ſtehen in Zuſammenhang mit ſchweren Un⸗ terſchlagungen bei der Ortskranken⸗ kaſſe, die vor einem Jahr aufgedeckt wurden und jetzt zur Verhandlung kommen. Vor einigen Tagen ſind bei der Sonneber⸗ ger Ortskrankenkaſſe Unterſchlagun⸗ gen von etwa 100 000 Mark feſtgeſtellt wor⸗ den. In Zuſammenhang damit ſind jetzt der Ver⸗ waältungsbirektor, der Vorſitzende des Vorſtandes, der Leiter der Zahnklinik und ein Angeſtellter in Politzeigewahrſam genommen worden. — * Die Verſaſſungstafel am Weimarer National⸗ theater wurde auf Anordnung des thüringiſchen Volksbildungsminiſters Mächtler abgenommen. Die Tafel hatte folgende Inſchrift:„In dieſem Haufe gab ſich das deutſche Volk durch ſeine Nationalver⸗ ſammlung die Weimarer Verfaſſung.“ Jlug in Etappen Von Wolfgang von Gronan In der großen ilnſtrierten Wochenſchrift„Re⸗ lams Univerſum“ äußert ſich der berühmte Welt⸗ umflieger Wolfgang von Gronau über die neuen Möglichkeiten, die durch das Flugzeugmutterſchiff „Weſtfalen“ und durch neue künſtliche Inſeln in der Art des„FJ. P. 1“ im gleichnamigen Film er⸗ öffnet werden. In der letzten Zeit war die Preſſe recht voll von ſchwimmenden Inſeln und Flugkatapult. Erſt lenkte der Film„F. P. 1 antwortet nicht“ das allge⸗ meine Intereſſe auf dieſes Thema, und dann folgten die erſten Erprobungen des Dampfers„Weſtfalen“ als Flugſtützpunkt mit erfolgreichem Katapultab⸗ ſchuß eines Dornier⸗Wales. Es wurde hier alſo ein Flugzeugtyp katapultiert, der mir, da ich ihn für den ſeetüchtigſten hielt, für meine Atlantiküberguerun⸗ gen und meinen Weltflug gedient hatte. Wie ſteht nun eigentlich die Angelegenheit? Sind die Pro⸗ bleme der Ozeanüberquerung mit der Inbetrieb⸗ nahme der„Weſtfalen“ gelöſt? Mitnichten! Denn bei der„Weſtfalen“ handelt es ſich gar nicht um eine ſchwimmende Inſel, ſondern um ein Flugzeugmut⸗ terſchiff. Derartige Schiffe haben bereits im Kriege Verwendung gefunden, und ebenfalls iſt das Kata⸗ pult keine Neuerfindung, ſondern exiſtierte auch be reits im Jahre 1918.. Will man den praktiſchen Nutzen oder techniſchen Fortſchritt erkennen, iſt es nötig, die einzelnen Dinge einmal genauer und voneinander getrennt zu betrachten. Zunächſt zum Katapult. Wie ſchon geſagt, ſtammt die Erfindung aus den letzten Kriegs⸗ jahren. Damals diente dieſes Inſtrument allerdings nur zum Abſchleudern ſehr leichter Jagdflugzeuge von Bord der Kriegsſchiffe. Allmählich iſt ſie immer weiter verbeſſert worden, bis zu den heutigen Lei⸗ ſtungen. In Deutſchland hat ſich der bekannte und erfolgreiche Flugzeugkonſtrukteur Dr. Dr. h. e. E. Heinkel dieſe Entwicklung beſonders angelegen ſein laſſen. Da er urſprünglich infolge der einengenden Beſtimmungen der Luftfahrt in der Heimat keinen Abſatz fand, belieferte er fremde Staaten. Später er⸗ folgte der Einbau der großen Katapulte auf den Ozeanrieſen„Bremen“ und„Europa“. Von Bord dieſer Schiffe wurden Poſtflugzeuge bei Annäherung in Frage kommen, da einer derartigen Dauerbean⸗ an die Küſte abgeſchoſſen und konnten ſo eine Be⸗ ſchleunigung der Poſtzuſtellung um 24 Stunden be⸗ wirken. Nun krönte Heinkel ſeine Leiſtungen mit einem mächtigen Katapult, das in der Lage iſt, Flug⸗ zeuge mit einem Gewicht von mehr als 10 Tonnen in die Luft zu befördern. Eine Leiſtung, die von anderen Ländern meines Wiſſens noch nicht erreicht iſt. Welches iſt denn überhaupt der Zweck des Kata⸗ pults? Es ſoll erſtens verhindern, daß Seeflugzeuge in grobem Seegang ſtarten müſſen. Zweitens iſt es möglich, Flugzeuge mit höherem Gewicht, als vom Waſſer aus, zum Abflug zu bringen. Der Leſer wird fragen: Ich denke, wir bauen ſee⸗ fähige Flugzeuge, warum brauchen wir dann noch ein Katapult, um den Start im Seegang zu ver⸗ meiden? Es iſt ſchon richtig; aber trotzdem beim Bau der Flugzeuge auf die Beanſpruchung durch den Seegang Rückſicht genommen wird, ſoll die Feſtigkeit in erſter Linie einer ſicheren Landung im Falle der Not, im Falle von Motorverſagern, dienen. Ein Ab⸗ flug in ſchwerer Ses ſoll nur in Ausnahmefällen ſpruchung die Matertalfeſtigkeit nicht gewachſen iſt, ſo daß man ſie beſonders in einem planmäßigen Ver⸗ kehr unbedingt vermeiden muß. 3 f Nun zur„Weſtfalen“. Dieſer 5000⸗Tonnen⸗ Dampfer iſt keine ſchwimmende Inſel; darunter ver⸗ ſtehen die Erfinder und Propagandiſten dieſer Idee eine große ſchwimmende Plattform, die genügend Raum zur Landung und zum Abflug pon Landflug⸗ zeugen bietet. Dieſe Plattform ſoll tatſächlich wie eine Inſel ſtets an derſelben Stelle im Ozean ver⸗ ankert ſein. Sie wird alſo vorausſichtlich aus eigener Kraft kaum eine Fortbewegungsmöglichkeit beſitzen. Beim heutigen Stande der Flugzeugmotorenentwick⸗ lung kommt nach deutſcher Auffaſſung eine Ueber⸗ querung des Ozeans vermittels Landflugzeugen im Dauerbetriebe für abſehbare Zeit noch nicht in Frage. Wenngleich nun dieſelben Erfinder meinen, man könne auch einen genügend geſchützten Raum zur Landung und zum Abflug für Seeflugzeuge ſchaffen, ſo muß das als reine Utopie bezeichnet werden. Lande⸗ und Abflugſtrecken eines Langſtreckenflug⸗ zeuges ſind hierfür viel zu gros. Die„Weſtfalen“ dagegen iſt ein Flug zeug⸗ mutterſchiff. Sie iſt in der Lage, ihren Ort be⸗ liebig zu verändern und ſo die günſtigſte Poſition bezüglich des Wetters auszuſuchen. Um den Flug⸗ zeugen ruhiges Waſſer zum Landen zu bieten und die Uebernahme auf das Schiff zu erleichtern, führt ſte am Heck ein großes Schleppſegel, das auf dem Waſſer ſchwimmt. Wenn an ſich ſchon bei jedem Schiff durch Leewirkung und Kielwaſſer ein Streifen ruhigen Waſſers geſchaffen wird, wird dieſe ruhige Fläche durch das Segel erheblich vergrößert und ver⸗ ſtärkt. Das Flugzeug läuft bei der Landung auf das Segel auf, wird dann etwas hochgeholt und mit dem Kran auf das Schiff geſetzt. So kann alſo dieſes Schiff ganz anders als eine ſchwimmende Inſel ruhiges Waſſer für die Landung ſchaffen. Das wäre aber nur eine halbe Maßnahme, wenn nicht auch der Abflug, der ja mit großer Brennſtofflaſt weſent⸗ lich ſchwieriger iſt, geſichert würde, und ſo iſt die geniale Neukonſtruktion der Firma Heinkel der große techniſche Fortſchritt, der dieſen ſchwimmenden Stützpunkt erſt verwendbar gemacht hat. Es iſt natürlich nicht ganz einfach, ein kleines Schiff auf der weiten Waſſerwüſte nach vielſtündigem Fluge zu finden. Neben allen anderen navigatoriſchen Hilfsmitteln, die hierbei zur Verfügung ſtehen, iſt eine ſtändige Funkverbindung des Flugzeuges mit dem Schiff Vorbedingung, desgleichen das ſichere Ar⸗ beiten der Funkpeilung, die die Richtung des zu ſuchenden Schiffes anzeigt. Der Verkehr iſt nun ſo gedacht, daß das Flugzeug von der afrikaniſchen Küſte abfliegt und das Schtff in der Kalmenzone trifft. Die Kalmenzone iſt ein Streifen vuhigen Waſſers, der an der Grenze zwi⸗ ſchen Nordoſt⸗ und Südoſt⸗Paſſat quer über den Atlantik, ungefähr in der Höhe des Aequators führt. Das Flugzeug wird von der„Weſtfalen“ aufgenom⸗ men, ein anderes, das fertig getankt iſt, wird abge⸗ ſchoſſen und fliegt weiter nach der amerikaniſchen Küſte. Ebenſo ſpielt ſich die Reiſe in der anderen Richtung ab. a Die Verwendung eines ſolchen Fahrzeuges iſt jedoch nur in ruhigen Gewäſſern, wie es die Kalmenzone iſt, möglich. Auf dem Nordatlantik iſt ſie den größten Teil des Jahres über ausgeſchloſ⸗ ſen. Hier kann man ſich jedoch der Stützpunkte Island und Labrador und in etwa Grönland bedie⸗ nen. Da es ſich hierbei um feſte Stationen handeln wird, dürfte das auch billiger ſein als die Indienſt⸗ haltung eines großen Schiffes. 2 getreten. Die Leitung des Staatstheaters liegt Auch für den Südatlantik iſt ein ſolches Schiff nur ein Notbehelf, es iſt anzuſtreben, in direktem Fluge Küſte mit Küſte zu verbinden. Arbeiten, die hierauf hinzielen, ſind in erfolgverſprechendem Vor⸗ wärtsſchreiten. Man wird dann zur Erhöhung der Reichweite Katapulte an der afrikaniſchen— und amerikaniſchen Küſte verwenden. Das Schwergewicht des Ozeanflugproblems liegt alſo beim Katapult, wenigſtens ſolange man ſich des ſeefähigen Waſſer⸗ flugzeuges bedient, wozu aus Sicherheitsgründen unbedingt zu raten iſt. Da im Verhältnis zur Tragfähigkeit der Brenn⸗ ſtoffverbrauch eines Flugzeuges verhältnismäßig groß iſt, ſo daß bei Ozeanflügen faſt die ganze ver⸗ fügbare Nutzlaſt durch Benzin in Anſpruch genom⸗ men wird, erhebt ſich die Frage: Warum überläßt man nicht die transatlantiſche Verbindung dem Luftſchiff, das ſich auf vielen Fahrten als ein abſolut ſicheres und zuverläſſiges Verkehrsmittel mit großer Tragfähigkeit bewährt hat, und beſchränkt ſich mit dem Flugzeug auf die großen transkontinen⸗ 1 talen Linien, auf denen beliebig oft Brennſtoff er⸗ gänzt werden kann? Dem iſt entgegenzuhalten: Eine Schnellpoſt⸗ verbindung hat nur dann Zweck, wenn ſie häufig durchgeführt wird, wenn alſo jeden Tag oder wenig⸗ ſtens jeden zweiten eine Beförderung ſtattfindet. Hierfür ſind die Luftſchiffahrten zu koſtſpielig und die anfallende Poſtmenge iſt zu gering im Verhält⸗ nis zum Aufwand, während die Ladefähigkeit des Flugzeuges gerade ausreicht. Es ergibt ſich dadurch ſchon eine klare Aufgabenverteilung: Poſt— häufige Beförderung— geringes Gewicht— Flugzeug Paſſagiere— langfriſtige Paſſagierbuchungen Komfort— Luftſchiff. f Wenn man nun bedenkt, daß die Entwicklung des Flugzeuges erſt zwanzig Jahre zurückreicht, ſo beſteht kein Zweifel, daß in einem Zeitraum, der höchſtens die Hälfte der vorangegangenen Jahre umfaßt, auch die atlantiſchen Flugverbin⸗ dungen zu den Selbſtverſtändlichkeiten gehören werden, zu denen man heute bereits Dienſte der europäiſchen großen Luftverkehrsgeſellſchaften errechnet. 8 a O Der Intendant des Staatstheaters Kaſſel Edgar Klitſch iſt von ſeinem Poſten zurück⸗ vorerſt in den Händen des Opernſängers Schillings. 1 —— Montag, 27. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 144 Dis Sadie Ausſtellung in der Notſchule g Wie alljährlich veranſtaltet die Notſchule auch in dieſem Jahre zum Semeſterſchluß eine Ausſtel⸗ lung von Arbeiten, die im Laufe des Winter⸗ ſemeſters in verſchiedenen Kurſen angefertigt wur⸗ den. Waren es im letzten Frühfahr nur Arbeiten des Plakatmalkurſes, ſo ſind dieſes Frühjahr Werkarbeiten aus drei Kurſen, nämlich Pla⸗ katmalen, Werkſtube für Arbeitsloſe und Photogra⸗ phiſche Arbeitsgemeinſchaft ausgeſtellt. Bei den Arbeiten, die der Plakatmalkurs(Leitung Bühnenmaler Bornhofen) ausſtellt, ſind teilweiſe ganz vortreffliche Arbeiten aus dem Gebiet der Reklamekunſt feſtzuſtellen. Die Werkſtube zeigt Schränke, Leitern, Kinderſpielzeug und ſonſtige Dinge, die dem Beſucher anſchaulich machen, was man aus ſcheinbar unbrauchbaren Kiſten und ande⸗ ren Abfällen noch für nützliche Gegenſtände verferti⸗ gen kann. Die Photo⸗Arbeitsgemeinſchaft zeigt, daß ſtie unter ihrem jugendlichen Leiter(Herrn Rupp) ſchon viel gelernt hat. a Die Ausſtellung iſt ein weiterer treffender Be⸗ weis für die gute Arbeit und das planvolle Schaf⸗ fen der Mannheimer Notſchule, die ſich in den zwei Jahren ihres Beſtehens wirklich das Vertrauen und die Sympathien der geiſtig intereſſierten Erwerbs⸗ loſen erworben und verdient hat. Es wäre jammer⸗ ſchade, wenn es nicht gelingen würde, die Notſchule zu erhalten und vielleicht noch ſtärker auszubauen, als es ſeither der Fall geweſen iſt. Die Ausſtellung der Notſchule in N 6, 3 bleibt die ganze Woche von 10—12 geöffnet und iſt jedem Freund der Erwerbs⸗ loſen zu empfehlen.—ed— Mannheim empfängt Marta Eggerth In dem ſonntäglichen Betrieb am Bahnhofsplatz gab es am Nachmittag ziemlich Leben, denn es hatte ſich herumgeſprochen, mit welchem Zug die Film⸗ ſchauſpielerin Marta Eggerth eintreffen wird, ſo daß die Mannheimer ihrem Lic ling von der Leinwand einen begeiſterten Empfang bereiten konnten. Auf dem Bahnſteig wurde die Künſtlerin von Direktor Theile begrüßt und durch die Menge geleitet, die in der Bahnhofshalle und am Bahn⸗ hofsplatz Spalier bildete. Eine halbe Stunde ſpäter ſtanrd ſte bereits auf dey Bühne des Roxy⸗Theaters und richtete ein paar nette Worte an das Publikum. Vor dem Theater gab es bei der Abfahrt eine kleine Verkehrsſtörung, denn zu Hunderten drängten ſich die Filmbegeiſterten an den Kraftwagen heran, der die Künſtlerin nach dem Hotel brachte. Schlrieh, ſchtrah, ſchtroh ſo hallte es geſtern wieder durch die Straßen vom Lindenhof. Die Lindenhöfler dürfen nicht wenig ſtolz darauf ſein, auch in dieſem Jahre das Privileg eines Sommertagszuges für ſich in Anſpruch nehmen su können. Die Anregung ſtammte von Kapell⸗ meiſter Krug, der nicht nur ſeine Stammkapelle und ihre Jugendabteilung mobil gemacht hatte, ſon⸗ dern dem es auch gelungen war, die Blasabteilung der„Mandolinata 1920“ unter Leitung ihres Diri⸗ genten Oscar Hermann zu gewinnen. Die Jugend vom Lindenhof und wer ſich ſonſt noch dazu rechnete, unterſtützte das Vorhaben in tatkräftigſter Weiſe, denn man deckte ſich ausgiebig mit Sommertagsſtecken ein und trat zahlreich zur feſtgeſetzten Stunde in der Lindenhoſtraße an. Als ſich die Vorreiter mit weißen Hoſen und blinkendem Zylinder eingefunden hatte, ging es mit „Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh“ los: voraus die Jugend⸗ zapelle, in der Mitte die„Mandolinata“ und zum Schluß die Kapelle Krug. Unermüdlich wurden die Weiſen vom Sommertag und vom Mai, der ge⸗ kommen iſt, geblaſen; aber die Jugend hatte das Singen verlernt und marſchierte langſamen Schrittes durch die Straßen, ohne mit beſonderer Begeiſterung bei der Sache zu ſein. Im Zug verteilt waren die Strohpuppe des Som⸗ mers und die Tannenſpitze des Winters. In der Gefolgſchaft des Winters befand ſich ein kleines Wägelchen und ein Junge mit Schlittſchuhen. Ein paar blumengeſchmückte Roller und Holländer ver⸗ vollſtändigten die an dem Sommertagszug beteiligten „Fahrzeuge“, Etwas mehr als tauſend Kinder und einige Hundert Erwachſene mögen es geweſen ſein, die von der Lindenhofſtraße aus durch die Bellen⸗ ſtraße, Linbenhofſtraße, Meerlachſtraße, Gontard⸗ ſtraße, Rheindammſtraße nach dem Rheinpark am Schnickenloch zogen, ehe dort die offizielle Auflöſung erfolgte. Noch lange aber beherrſchten die farbenprächtigen Sommertagsſtecken mit ihren Brezeln, Eiern und Orangen an der Spitze das Straßenbild. Es war ein richtiges Frühlingsfeſt mit Sonne, blauem Him⸗ Fel und lachenden Kindergeſichtern. * Familientragödie Finke. Wie uns vom Städti⸗ ſchen Krankenhaus auf Anfrage mitgeteilt wird, geht es der kleinen Finke den Verhältniſſen entſpre⸗ chend ordentlich. Lebensgefahr beſteht jedoch immer Roch. . Deutſches Feld⸗Ehren⸗Zeichen. Der uns über⸗ ſandte Jahresbericht des„Deutſchen Feld⸗Ehren⸗Zeichen“ e.., Hamburg, zeigt wieder ein erfreuliches Anwachſen ſeiner Trä⸗ gerzahl. Immer größere Kreiſe der Frontſoldaten des Weltkrieges ſchließen ſich dieſer Bewegung an, ſodaß das„Deutſche Feld⸗Ehren⸗Zeichen“ mit ſeinen z. Zt. faſt 50 000 Trägern ſich die Stellung und den Platz errungen hat, die ihm gebühren. Die Träger ſind aus ſchließlich Frontſoldaten des Welt⸗ krieges, denen auf ihren Antrag bin das Beſttz⸗ zeugnis zum„Deutſchen Feld⸗Ehren⸗Zeichen“, dem Erkennungszeichen der Frontſoldaten, vollkommen koſtenlos ausgeſtellt wurde. Der Anſchluß an dieſe Bewegung iſt mit keinerlei Unkoſten verbunden, denn es beſteht keine Verpflichtung zur Abnahme des äußeren Erkennungszeichens. Antragsbogen auf joſtenloſe Zuerkennung und Ausſtellung des Beſitz⸗ Jeugniſſes zum„Deutſchen Feld⸗Ehren⸗Zeichen“ ſind zu erhalten bei der Hauptverwaltungsſtelle des Deutſchen Feld⸗Ehren⸗Zeichens“ e.., Hamburg 11, Herrengraben 11/14, den örtlichen Vertrauensleuten, Bezirks-, Kreis⸗ und Arbeitsgemeinſchaftsleitern. Der Frühling kam ins Land! Herrlicher Lenztag voll Sonnenſchein— Stark beſuchte Konfirmationsfeiern Mit dem Sonntag Lätare ſcheint nun wirklich die Macht des Winters gebrochen zu ſein. Wohl wehte zeitweiſe noch ein kühles Lüftchen, das ſich beſonders in den Schattenlagen unangenehm be⸗ merkbar machte. Aber ſonſt ſtand dieſer letzte März⸗ ſonntag ganz im Zeichen von Licht und Wärme. Ungehindert konnte die Sonne ihre Kraft entfalten. Das in der Nacht zum Sonntag beinahe auf den Ge⸗ frierpunkt zurückgegangene Thermometer kletterte wieder raſch in die Höhe und machte erſt bei 18 Grad halt. Schon am Vormittag wurde es bei klarem und ſonnigem Wetter recht lebhaft auf den Spazierwegen. Am Nachmittag war aber beinahe ganz Mannheim auf den Beinen. Mit Kind und Kegel zog man hin⸗ aus in den Käfertaler Wald, in den Luiſenpark, an den Neckardamm, in den Schloßgarten, am allermeiſten aber in den Waldpark, der ſchon ſeit Monaten keinen ſo ſtarken Beſuch mehr aufzuweiſen hatte. Man freute ſich über die er⸗ wachende Natur, die ſich durch ſchwellende Knoſpen und grünende Sträucher bemerkbar macht. Weiter draußen im Strandbad herrſchte ganz außer⸗ gewöhnliches Leben und Treiben. Mehrere hundert Badegäſte ließen ſich die Sonne auf den Rücken brennen und legten damit die erſte Grundlage für ihr ſommerliches Negerbraun. Vereinzelt wagten Abgehärtete ein Bad im Rhein, das allerdings ſtets 55 von kurzer Dauer war. Neues Leben war auf em Flugplatz eingezogen. Die vielen Mannheimer, die ſich von ſicherer Hand geleitet über die im Sonnenglanz lie⸗ gende Stadt führen ließen, hatten den beſonderen Genuß einer Fernſicht, bei der die Schönheiten der Heimat voll enthüllt und offen ausgebreitet lagen. Nicht weniger rege war das Leben und Treiben auf den Flüſſen, denn die Paddler ließen den Frühlingstag nicht ungenützt verſtreichen und fuh⸗ ren mit ihren kleinen Booten fleißig ſtromab und ſtromauf. Ihnen gleich taten es die Ruderer, die ſich zum Teil fleißig dem Training hingaben. Im Mittelpunkt des kirchlichen Lebens am ge⸗ ſtrigen Sonntag ſtanden die ſtark beſuchten Konfirmationsfeiern, die bei dieſem herrlichen Tag zu wirklichen Feſten wurden. f 5 In der Trinitatiskirche nahm Pfarrver⸗ walter Pahl die Einſegnung vor, während am Nach⸗ mittag Pfarrer Roſt die Kinder ſeiner Pfarrei prüfte. In der Konkordienkirche konfirmierte Pfarrer Horch, in der Melanchthonkirche Pfarrer Rothenhöfer. Feierlich wie in allen Kirchen war die Einſegnung in der Chriſtus⸗ kirche, wo bei der durch Pfarrer Bach vorgenom⸗ menen Konfirmation der Weſtpfarrei der Bachchor und der Poſaunenchor mitwirkte. In der Johan⸗ nis kirche ſegnete Pfarrer Joeſt die Kinder der Nordpfarrei ein und in der Lutherkirche Pfarrer Jun dt die Kinder der Weſtpfar rei. Bei den Feiern in der Lutherkirche, Melanch⸗ thonkirche und Johanniskirche wirkten die Kirchenchöre mit, in der Johanniskirche außerdem noch der Bläſerchor unter Leitung von Herrn Kralemann. Weitere Konfirmandenprü⸗ fungen gab es in der Lutherkirche durch Pfarrer Walter und in der Melanchthonkirche durch Pfarrer Heſſig. In der Friedenskirche hielt Oberkirchenrat Bender am Vormittag ſeine Ab⸗ ſchiedspredigt und amtierte nochmals am Abend beim Abendmahlgottesdienſt. In der Matt häus⸗ kirche Neckarau wurden durch Pfarrer Gänger die Kinder der Nordͤpfarrei konfirmiert und in der Pauluskirche Waldhof die Kinder der Süd⸗ pfarrei durch Pfarrer Lemme. Für die Rhein⸗ auer Konfirmanden nahm Pfarrer Vath die Prü⸗ fung ab. Die Luzenbergbrücke wird eingefahren In Anweſenheit von Vertretern der Reichsbahn⸗ direktion Mainz und der an dem Umbau der Luzen⸗ bergbrücke beteiligten leitenden Beamten wurde am Samstag die neue über die Waldhofſtraße führende Eiſenbahnbrücke„eingefahren“ und auf die Stütz⸗ pfeiler aufgelegt. Große Ueberraſchungen gab es hierbei nicht, denn die Konſtrukteure hatten wieder einmal Präziſionsarbeit geleiſtet und hatten vor allem ſolch gründliche Vorbereitungen getroffen, daß alles glatt verlief.. Die Hauptarbeit beſtand darin, die 145 Tonnen ſchwere Brücke 14 Meter ſeitlich zu verſchieben und ſie dann auf die Widerlager abzulaſſen, da der Zu⸗ ſammenbau der Brückenkonſtruktion neben der Ueber⸗ führung auf einem befſonderen Stützgerüſt erfolgt war. Die„Verſchiebung“ konnte ohne Anſtrengung von vier Mann bewerkſtelligt werden. Ueber ſechsfach überſetzten Flaſchenzügen lief auf beiden Seiten der Brücke ein Drahtſeil nach je einer Winde, die von je zwei Mann bedient wurden. Um.18 Uhr ertönte das erſte Signal zum„Ein⸗ fahren“. Man mußte ſchon ſehr genau hinſehen, wenn man beobachten wollte, wie ſie auf den untergelegten Rollen dahinglitt. Aber Zentimeter um Zentimeter ſchoben ſich die 145 Tonnen vorwärts, vollkommen programmgemäß, ohne die geringſte Störung. Zwiſchendurch gab es kleine Aufenthalte zur Kon⸗ trolle und Ueberwachung der Rollenführung. Unbe⸗ kümmert um dieſe Vorgänge arbeiteten die An⸗ ſtreicher an dem Gitterwerk und gaben der Brücke die endgültige Farbe. Daß ſie um 14 Meter ſeitlich verſchoben wurden, merkten ſie gar nicht. Genau eine Stunde dauerte die Verſchiebung. Dann lag die Brücke über den neuen Widerlagern. Es bedurfte nur noch der Fein regulierung, um die Abſenkung durchführen zu können. Die Montage, der Einbau der Gleiſe und die übrigen Kleinarbeiten werden noch etwa acht Tage dauern. Dann kommt die Belaſtungsprobe und der Wiederaufnahme des Bahnbetriebs wird nichts mehr im Wege ſtehen. Es bürfte intereſſieren, daß nicht nur die neue Stütz⸗ mauer über der verbreiterten Durchfahrt errichtet wurde, ſondern daß auch die Stützmauer auf der an⸗ deren Seite, die nicht verändert zu werden brauchte, eine teilweiſe Erneuerung erfahren hat. Bei den Bauarbeiten hat es ſich herausgeſtellt, daß das Widerlager etwas gelitten hatte und daß eine Ausbeſſerung ratſam erſchien. Aus dieſem Grunde mußte auch der Bahnverkehr, der urſprünglich nicht unterbrochen werden ſollte, eingeſtellt werden. Die jetzige Betriebspauſe hat man dazu benützt, die Auf⸗ lage der Ueberführung über die Hanſaſtraße zu ver⸗ ſtärken. ö Während der„Hauptſchiebung“ war die Waldhof⸗ ſtraße für den Fußgänger⸗ und Fahrzeugverkehr ge⸗ ſperrt. Nur die Straßenbahn durfte verkehren. Die Sperre wurde ſtreng durchgeführt. Offenbar war die Abſperrung die Urſache zu dem Gerücht, daß die Brücke eingeſtürzt ſei und Arbeiter erſchlagen hätte. Aber ſo weit kam es erfreulicherweiſe doch nicht, denn unſere Ingenieure und Techniker hatten mit deutſcher Pünktlichkeit und Zuverläſſigkeit gearbeitet. FF s Pälzer Liesche schreibt Neiſchtadt a. 5.., im März. Ihr liewe rechtsrheiniſche Landsleit! Heit hab ich vor alle Dinge e herzlich pälzer März⸗ grießche ſor Eich un dann dezu noch die Anfrog: Tuen ihr aach manchmol all Eier Sorge hinner Eich loſſe un nauswannere in die ſchee Natur? Die is immer freundlich zu uns, die nemmt uns jederzeit lieb uff, beruhigt un gibt Kraft un Vergniege. So e Freindin hawen mer ewe doch am allerneetigſchte. Wann mir als arg dreckig geht, ſo laaf ich naus zu'r un dann— ja dann ſchlägt als pletzlich mei Herzel vor Freed widder een Borzelbaam noch m annre.'s is jo aach zu ſchee, des klor Friehlings⸗ wetter, 5 die viele Schneegleckcher, der blitzeblobe Himmel un nit zuletſcht des werzig Lieftel, wu eem um die Nos weht un allen Winter⸗ ſchtaab un dreck fortblooſt! ö Un mit de Kinner muß mer ſich freee, daß ſe wid⸗ der drauß rumhobſe un rollere kennen. Do kummen widder Glicker un Danzbär in Betrieb, die Mädel⸗ cher fahren ihr Bobechaiſe ſchbaziere un die Buwe tuen Reiwerles ſchbiele. So Kinner kennen jo oft Schbiel un Werklichkeit nit vun enanner unnerſcheide un drum baſſieren manchmol ſchlimme Schtickelcher, So ſin in Frankethal zwee Schifferſchtadter Buwe verwiſcht worde, die uff Awenteier ausricke wollten un in Bermaſenz vier Buwe, die im Begriff waren, noch Amerika zu wammre. Sogar jugendliche Schtroßreiwer hen ſe dort feſchtgenumme. 's Aergſcht hen ſich awer Volksſchieler vum benach⸗ barte Mittelbexbach geleiſcht: ſie hen en„Erall⸗ klub“ gegriend. In den hot nor uffgenomme werre diefe, wer en Diebſchtahl nochzuweiſe ghatt hott. Nee, ſo traurige Lausbuwe! Awer kee Wunner, die Alte gewen jo oft 8 Beiſchbiel defor.. In Kuſel is z. B. neilich e ganzi Zeitlang jede Nacht eigebroche worre un in Rehborn hot's in eener Woch dreimol gebrennt alles Brandſchtiftung. Die Leit waren ganz uffgeregt, vun politiſche Kra⸗ keele ganz zu ſchweige. Awer ich redd nit gern vun Pollitik; des iwerloß ich dene, die wu's beſſer ver⸗ ſchtehen. b gſchwind verzehle: Wie de Papen un de Selßte an de Zollgrenz for ins Saargebiet Uffenthalt ghatt hen, hot en biedre Pälzer ans Kuppeefenſchter gekloppt Nor e klee Schtickel muß ich Eich noch un gerufe:„Papen, kumm, ſchtell dich doch mol vor.“ Dodruff ſin dann die hohe Herre lachend ans Fenſchter gange un hen ſich mit dene paar Pälzer leitſelig unnerhalte iwer de Pälzer Weiln),'s Bay⸗ riſch Bier un iwer die Defizite in de Geldbeitel, hen Autogramme gſchriewe un verſchbroche, ball mol in de Palz abzuſchteige. Ja, an de Zollgrenz, do kann mer als was erlewe. Kerzlich wollt bet Zweebricke e Fraa en Wecker unnerm Rock iwer die Grenz ſchmuggle. Un— des Bech!— im ſelwe Aageblick, wu ſe die Grenz paſſtert, fang der närriſch Kerrl an tichtig zu wecke. Do war ſe verrote un hot ſoviel Schtrof zahle miſſe, daß ſe ſich for des Geld de ſcheenſcht Regulator hätt kaafe kenne. Do hot ſeller Mann mit ſeiner Ziehharmonika mehr Glick ghatt. Des liegt zwar ſchun e länger Weilche zurick, awer weil's ſo ſchee is, will ich's Eich noch verzehle. Die franzeſiſche Zollbeamte hen nämlich nit geglaabt, daß ei Inſchtrument ſchun älter wär un hen ihn deshalb uffgefordert, als Beweis defor ebbes zu ſchbiele. Prompt hot do der Muſikant angfange's Deitſch⸗ kandlied zu ſchbiele. Do hen ſe'n awer glei laafe loſſe. Reſchbeckt ſor dem brav Mann! An Netigkeete es noch zu berichte, daß bei uns iwerall Roſegärte angelegt werren, um die Frembezufuhr(alſo merken's Eich!) zu hewe. Ver⸗ ſchtebene Schtädt ſin jo mit Roſegärte ſchun verſorgt, awer annre ſin grad ewe debei, ſich anzulege, vorweg Kaiſerslautern un Landau. „s hot Zweebricke uns jo gezeigt, daß mer mit Noſe was erreicht un gleichfalls is de Zuſpruch ſchtark beim Ludwigs hakener Ewertpark“, ſo ſagt die„Metropol“ ſich vor, f drickt Roſe drum aack ſich ins Hoor. Un Landau meldet:„Awetl werd's Tag, was Lautre kann, des kann ich aach! Ich konkurrier mit Roſe dann, wann Neiſchtadt Siebfriechte pflanzt an!“ Doch Neiſchtadt regt ſo was nit uff, es ruft zurick noch Landau nuff: „Me iln) Roſegarte gibt im Nu dann Setzling gern dir noch dezu.“ b Herzlichſcht Eter f i i Pälzer Liesche. Die Rentenhöhe in der Angeſtelltenverſicherung Hierzu ſchreibt uns die Ortsgruppe Man u⸗ heim des DHV: Ueber die Rentenbewegung und die durchſchnitt⸗ liche Rentenhöhe in der Angeſtelltenverſicherung gibt der Jahresbericht der Reichs verſicherungsanſtalt für Angeſtellte einigen Aufſchluß. Danach liefen am 31. Dezember 1932 insgeſamt 183 489 Ruhegelder gegen 155514 im Vorjahr. Auch die Witwen⸗ und Witwerrenten haben ſich von 72 478 auf 81087 erhöht, dagegen die Waiſen renten von 40 258 auf 26629 gemindert. Die laufenden Hinterbliebenen renten ſind von 77113 auf 84081 geſtiegen. Im Laufe des Jahres 1932 fielen 10647 Ruhegehälter weg, davon 1223 durch Wiedereintritt der Berufsfähigkeit. Auf die am 31. 12. 32 laufenden 291 164 Renten waren im ganzen 16 475 Millionen zu zahlen. Die durchſchnitt⸗ liche Höhe des Ruhegeldes, das ſich aus dem Grundbetrag von 33/ ſowie aus den Steige⸗ rungsbeträgen in Höhe von 27,82 zuſammenſetzt, be⸗ trägt 60,82. Infolge der Aenderungen durch die Notverordnungen vom 8. 12. 31 und 14. 6. 32 iſt der Durchſchnittsbetrag niedriger geworden. Im Vorjahre betrug das durchſchnittliche Ruhegeld 62,73 Mark. Sehr beträchtlich iſt dagegen der Rückgang in der Höhe der Witwenrente, deren Durchſchnitts⸗ betrag von 37,79/ Ende 1931 auf 30,66 1 geſenkt wurde. Beſonders groß iſt hier der Rückgang des Grundbetrages von 24/ auf 16,50 J. Auch die durchſchnittliche Waiſenrente iſt von 31,40% auf 22,72/ gefallen. Ein ſtark umſtrittenes Problem iſt die Renten⸗ regelung bei den Wanderverſicherten, die urſprünglich in der Invalidenverſicherung waren, dann aber in Angeſtelltenberufe hineingewachſen ſind, z. B. Werkmeiſter uſw. Die Geſamtdurch⸗ ſchnittsrente bei dieſen Wanderverſicherten beträgt 77,09/ und iſt damit nur verhältnismäßig wenig abgeſunken. Größer iſt dagegen der Rückgang bei der Witwenrente von 49,17„ auf 38,99, ſehr ſtark bei der Waiſenrente von 40,94/ auf 25,93&. Eine Aufſtellung der Ruhegeldempfänger nach dem Geſchlecht zeigt, daß die männlichen Empfänger mit 138 017/ ſtark überwiegen gegenüber den weib⸗ lichen mit nur 45 481 4. Den größten Anteil der männlichen Ruhegeldempfänger ſtellen die in den Jahren 1866 bis 1870 Geborenen. Dann folgen mit 33 470 die Jahrgänge 1861 bis 1865. Während bei den weiblichen Empfängern das Hauptkontingent dieſelben Jahrgänge wie bei den männlichen ſtellen, kommen an zweiter Stelle erſt noch die jüngeren Jahrgänge von 1871 bis 1875. Bei den Witwen⸗ und Witwerrenten wird der Hauptteil der Ver⸗ ſicherten von den Jahrgängen 1861 bis 1870 geſtellt. Von den vor 1850 Geborenen erhalten 1 männlicher. aber 21 weibliche Verſicherte Ruhegeld, Katze auf dem Baum Als die Sonne unterging und die ſchwarzen Zweige der Bäume ſich ſo ſcharf gegen den roten Himmel abhoben, ſah man die Katze zum erſtenmal. Sie ſaß unbeweglich, ſo, als ob ſie nicht lebendig ſei. Wie kommt das Tierchen auf den höchſten ſchwanken Zweig dieſer Linde? Was geht in ihm vor? Was trieb es da hinauf, dem Lichte entgegen? So fragte man ſich, um ſich bald wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden. In der Nacht hörte man klägliche Schreie. Kleines Kätzchen, du biſt noch da? Was hält dich feſt auf dem Baum dort oben in der Kälte? Unwillkür⸗ lich freute man ſich, daß man ſelbſt von Wärme und Bequemlichkeit umgeben war, drehte ſich auf die andere Seite und ſchlief weiter. Der Morgen kam. Unbeweglich wie ein Stein ſaß die Katze immer noch auf dem höchſten Zweig der ſchwarzen Linde. Unter ihr brauſte der Verkehr, Menſchen gingen zur Ar⸗ beit, kamen heim, der Tag ſtieg und neigte ſich, die Nacht kam von neuem. Mit leuchtendem Glanz ging ein herrlicher Mond am Himmel auf. Die Katze ſaß unbeweglich am ſelben Aſt, wehklagte in der Nacht und wartete. Aber auf was. Immer größer wurde das Staunen. Am Freitag entdeckten wir die Katze und am Montag ſaß ſie immer noch auf dem gleichen Fleck. Wie kann es, das Tierchen, ohne Nahrung nur ſo lange aushalten? Was hält ſie nur wie mit eiſernen Klammern da oben feſt? Immer wieder fragte man ſich. Und niemand wußte eine Antwort. Irgendeine mitleidige Seele alarmierte ſchließlich das Mädchen für alles, die Berufsfeuerwehr, die mit einer Rieſen⸗ leiter aurückte. Wie immer in Mannheim waren im Nu eine Menge Zuſchauer verſammelt. Langſam ſchraubte ſich die Leiter höher und höher. Der Zweig, auf dem die Katze ſaß, begann zu zittern. Das Tier⸗ chen ſchien eine furchtbare Angſt zu haben. Jetzt ein kleiner Ruck der Leiter, ein Schrei, und mit einem einzigen rieſigen Schwung war die Katze vom höchſten Gipfel des Baumes herabgeſprun⸗ i gen auf die Erbe. Die Leiter ragte in die Luft hinein. Es ſah komtiſch aus, ſo als ob ſie erſtaunt ſei ob ſolcher Kühnheit. Dann drehte ſie ſich herum und rutſchte beleidigt wieder in ihren normalen Zuſtand, als ob ſie ſagen wollte: Na, wenn du nicht willſt, haſt du eben gehabt. Das Auto brauſte davon, die Kinder gingen wieder ihren Spielen nach und die Erwachſenen ihren Ge⸗ ſchäften. Man erzählte allen, die es hören wollten, die ſeltſame kleine Geſchichte. Dann kam der Abend und das Katzenerlebnis verſank in die Erinnerung. Auf einmal draußen klägliches Schreien. Ich ſtürze ans Feuſter. Zwar iſt es dunkle Nacht, aber ich weiß, wohin ich ſchauen muß. Und richtig: An der⸗ ſelben Stelle wie all dieſe Tage iſt ein dunkler Fleck. Das kleine Rätſel iſt wieder auf ſeine einſame Höhe geklettert. Die Katze ſitzt wieder auf dem Baum, 5. M. St. Zur Ruhe geſetzt wurde Polizeihauptwacht⸗ meiſter Karl Schätzle beim Polizeſpräſtbium in Mannheim. i 1 2 22 MAILZ-EXTRAKT. Hus TEN SoSONS uu rkaam und wohlsehmeckend 4. Seite/ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. März 1933 Schwarz ⸗ weiß rote Kokarde Wie wir von dem„Bund Deutſcher techniſcher Bollbeamten“ erfahren, hat der Reichsminiſter der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, als höchſter Chef der geſamten Reichszollverwaltung— vorbe⸗ haltlich endgültiger Regelung— angeordnet, daß die Dienſtkleidung tragenden Zollbeamten um⸗ gehend anzuweiſen ſind, anſtelle der bisherigen Reichskokarde eine ſchwarz⸗weiß⸗rote Ko⸗ karde in der Ausführung der Offizierskokarde der Vorkriegszeit zu tragen. Damit iſt ſichergeſtellt, daß das geſamte Grenzaufſichtsperſonal der Reichs⸗ zollverwaltung, das die deutſchen Zollgrenzen auf vorgeſchobenem Poſten bewacht, und zum Schutze der nationalen Wirtſchaft ſeit Jahren in einem ſchweren Kampfe gegen den zunehmenden Schmug⸗ gel ſteht, ſeinen Dienſt einheitlich unter den alten deutſchen Farben verrichten wird. Dadurch iſt ferner gewährleiſtet, daß künftighin allen über die Grenzen des deutſchen Reiches reiſenden Perſonen auch äußerlich der nationale Wille und der Stolz des deutſchen Volkes auf ſeine Tradition zum Bewußt⸗ ſein gebracht wird; denn alle— ſei es zur See, mit der Bahn, mit dem Kraftwagen, zu Fuß oder auch mit dem Flugzeug— in das Reichsgebiet gelangen⸗ den Perſonen werden künftighin wieder von einem Vertreter der deutſchen Zollverwaltung begrüßt werden, deſſen grüne Uniform durch die traditions⸗ reichen ſtolzen Farben des alten deutſchen Reiches verziert ſein wird. Es bedarf keiner Erwähnung, daß insbeſondere auch aus den angedeuteten Gründen die Entſchlie⸗ zung des Reichsminiſters nicht nur von der geſam⸗ ten deutſchen Zollbeamtenſchaft, ſondern darüber hinaus auch von der nationalbewußten Mehrheit des deutſchen Volkes mit dankbarer Freude aufge⸗ nommen werden wird. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Ein Fahrradmarder wird verurteilt Am 25. Juli nachts ſtahl der erwerbsloſe 28 Jahre alte Elektrotechniker Joſef W. aus Augsburg im Hofe eines Hauſes in der Eichelsheimer Straße einem Kaufmann ein Fahrrad. Nicht lange ſaß er darauf, da faßte ihn ſchon ein Arm des Geſetzes, weil das Rad unbeleuchtet war und er auch infolge ſeiner Trunkenheit die tollſten Volten fuhr. Er wan⸗ derte alſo in das Arreſtlokal und ſein Rad wurde ſichergeſtellt. Nachdem der Dieb nach Angabe ſeiner Perſonalien andern Morgens entlaſſen war— das Rab behielt man vorſichtshalber zurück— meldete ſich der Beſtohlene. Bei den Recherchen ergab ſich, daß der Dieb die Perſonalien falſch angegeben hatte und nicht mehr auffindbar war. Er wurde aber in der Landesſtrafanſtalt Hall ermittelt und dort kom⸗ miſſariſch vernommen. Er behauptete, er habe nur ein wenig ſpazieren fahren und das Rad wieder hinſtellen wollen, da ſei der Schutzmann gekommen. Er ſei auch kein Spezialiſt in Raddiebſtählen. Tat⸗ ſächlich iſt er aber auf dieſem Gebiet rückfällig. Das Rad wollte er für 16 Mark gekauft haben. An dem Tage, wo der Diebſtahl erfolgte, habe er durch Möbelabladen Geld verdient. Das Gericht aber glaubte ihm dieſe faulen Ausreden nicht und ver⸗ urteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten zwei Wochen. Der Heidelberger Klinikbau * Heidelberg, 26. März. Am Samstag nachmittag beſichtigte der Staatskommiſſar für das badiſche Kul⸗ tusminiſterium, Dr. Wacker, in Begleitung des Hochſchulreferenten Dr. Fehrle und der Kommiſ⸗ ſare zur beſonderen Verwendung, Dr. Schmitt ⸗ henner und Pflaumer, die Heidelberger Uni⸗ verſitäts⸗Kliniken. Miniſter Dr. Wacker ſagte größte Beſchleunigung und baldige Inangriffnahme der ſchwebeuden Erweiterungspläne zu. Oeffentliche Belobigung von Weinheimer Schülern * ſtarlsruhe, 26. März. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Miniſter des Kul⸗ ius und Unterrichts hat angeordnet, daß folgenden Weinheimer Schülern eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen wird: Hellmuth Geiſt, Erwin Kel⸗ ler, Karl Fändrich und Erwin Fändrich. Die Belobigung wird ausgeſprochen aufgrund des in Anbetracht ihres Alters beſonders anerken⸗ nenswerten umſichtigen und überlegten Verhaltens der Schüler, die in einem Walde in der Nähe von Weinheim eine große Menge von Sprengſtoff und zugehörige Zündſchnüre, die zweifellos aus kommuniſtiſchen Sprengſtoffdiebſtählen herrührten, auffanden und dieſe gefährlichen Gegenſtände in ſach⸗ gemäßer Weiſe der Gendarmerie überbrachten, wo⸗ durch eine mißbräuchliche Verwendung der Fundſtücke verhindert wurde. Verbrecheriſche Tat * Eſpaſingen(Amt Stockach), 26. März. In der Nacht zum Donnerstag wurde der ganze Waſſer⸗ vorrat der Gemeinde durch Einmiſchen von Kar⸗ bolineum für Menſch und Vieh ungen ieß⸗ bar gemacht. Der linke Behälter war mit einer ſtarken grünſpanigen Oelſchicht bedeckt, während der rechte Behälter vollſtändig klar war. Allem An⸗ ſchein nach wurde das Karbolineum in den linken Behälter durch den Luftſchacht mit einem Schlauch eingeführt. 5 i Weinheim, 26. März. Im„Pfälzer Hof“ ver⸗ ſammelte ſich eine große Anzahl nationaler Kraft⸗ fahrer zur Gründung eines national⸗ ſozialiſtiſchen Kraftfahrkorps. Nach ein⸗ leitenden Worten des Korpswarts Dr. Schüßler⸗ Weinheim ſprach der Führer des Bezirks Rhein⸗ Neckar, Dr. Bergdolt⸗Mannheim, über den Zweck und die Ziele, den Ausbau und die Organiſation des N. S..K. Das Korps iſt kein Automobilklub. Wenn es auch mit den Klubs eine Reihe von Zielen — Verbeſſerung der Straßen, Verſicherungsſchutz, Betriebsſtoffvermittlung für die Mitglieder u. a.— gemeinſam hat, ſo ſtellt es ſich doch bewußt in erſter Linie mit Mann und Fahrzeug in den Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. In enger Verbin⸗ dung mit der Motor⸗SA und Ss garantiert es ſtraffe Diſziplin und eine opferbereite Kameradſchaft. 8 zum erſten Mal anläßlich der ann und an der Auffahr eſt, beteiligen. Die Ingenieurſchule Mannheim, die vor zwei Jahren von dem Dozentenkollegium unter Gründung eines eingetragenen Vereins übernommen wurde, führte in dieſen Tagen die Hauptprüfungen durch, an denen ſich in den beiden Fächern Maſchinen⸗ bau und Elektrotechnik insgeſamt 58 Studierende he⸗ teiligten. Nach Abſchluß der Prüfungen ſprach am Samstag vor einem Kreis geladener Gäſte und in Anweſenheit der Dozenten Direktor Maurer über die Entwicklung der Schule und über die einzuſchlagenden Wege, die zu einem weiteren Ausbau führen ſollen. Direktor Maurer hieß beſonders willkommen: den Gründer der In⸗ genieurſchule Dr. Wittſack, der zugleich als Ver⸗ treter des Kreisrates anweſend war; von Brown, Boveri u. Co.: Dr. Mayer, Oberingenieur Strie⸗ gel, Oberingenieur Balz, Dr. Frey; von der J. G. Farbeninduſtrie: Diplom⸗Ingenieur Wendt; von Mohr u. Federhaff: Dr. Felix Mohr; von Heinrich Lanz A..: Diplom⸗Ingenieur Meboldt, Dr. Künzel; von der Neckar A..: Direktor Berndhäuſer; vom Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ verein und der Aska: Herrn Givant; ferner Ver⸗ treter der Dampfkeſſelinſpektion, des Altherren⸗Ver⸗ bandes der Ingenieurſchule und des Rechtsbeiſtandes der Schule. Der Redner legte in ſeinen Ausführungen ein⸗ gehend dar, wie durch die im Jahre 1931 einſetzende Wirtſchaftskataſtrophe nennenswerte Striche durch die beſten Abſichten gemacht wurden, und wie es dennoch gelang, die innere Organiſation und den Lehrplan zu feſtigen. Die Einigkeit des Vereins iſt in keiner Weiſe geſtört worden. Im Betrieb der Schule tritt dieſe Organiſation überhaupt nicht in Erſcheinung. Die innere Verwaltung iſt ſo organi⸗ ſiert, daß es der Leitung jederzeit möglich iſt, die ganze Entwicklung eines jeden Studierenden in be⸗ zug auf die Perſon, Vorbildung, Unterricht und Prüfung zu überſehen und laufend zu verfolgen. Hierdurch und durch die enge Zuſammenarbeit mit den Dozenten können die Studierenden freund⸗ ſchaftlich beraten und rechtzeitig vor Irrtümern be⸗ wahrt werden. Mit beſonderer Sorgfalt wurde die Prüfungsordnung ausgearbeitet. Sie bildet jetzt ſeit knapp einem Jahr das Rückgrat für den Lehrplan und gibt den Studierenden die Richtung und die Pflichten für das Studium. Aus den ſogenannten Semeſtralprüfungen am Ende eines jeden Semeſters hebt ſich die Vorprüfung am Ende des vierten Semeſters zum Abſchluß der vorbereitenden Fächer heraus. Die Durchführung dieſer Prüfung erfolgt mit beſonderer Sorgfalt. Die Beurteilung ergibt ſich aus allen Vorſemeſtern. Die Hauptprü⸗ fung beendet das Studium, wobei das Endurteil nicht nur den Schüler, Rheiniſche Ingenieurschule Mannheim Erfolgreiche Hauptprüfungen— Wo bleibt die ſtaatliche Anerkennung? faſſen ſoll. Beſondere Berückſichtigung finden im Zeugnis die Veranlagungen und die Fähigkeiten. Der erſte Dank gebührt der Stadtverwaltung Mannheim, die den Fortbeſtand der Schule ſicher⸗ ſtellte. Außerordentlich groß war die Unterſtützung der Mannheim⸗ Ludwigshafener Induſtrie durch die Stiftung von Lehrmitteln für die Laboratorien und Sammlungen. An der Spitze ſteht die J. G. Farben⸗ induſtrie, die drei Laſtwagenladungen ſpendete, fer⸗ ner Brown, Boveri u. Cie., Daimler⸗Benz AG., Mannheimer Motorenwerke, Heinrich Lanz, Mohr u. Federhaff, Kraftwerk Rheinau, Gebrüder Sulzer und Zimmermann u. Co., Ludwigshafen. Seit dem Jahre 1901 kämpft die Mannheimer In⸗ genieurſchule um ihre ſtaatliche Anerkennung. Er⸗ neut wurde im vergangenen Jahre der Antrag um Gewährung ſtaatlicher Anerkennung geſtellt, doch iſt eine Stellungnahme des Miniſteriums bis jetzt nicht erfolgt. Aus Rückfragen iſt jedoch zu erkennen, daß die Angelegenheit in Behandlung iſt. Wir ſchließen uns der Forderung der Direktion der Rheiniſchen Ingenieurſchule durchaus an und wünſchen ihr, daß die ſtaatliche Anerkennung recht bald erfolgen wird. Anſprachen In einer Anſprache brachte der Gründer der In⸗ genieurſchule, Dr. Wittſack, ſeine Freude über die zielbewußte Leitung und über das kollegiale Zu⸗ ſammenarbeiten des Lehrkörpers zum Ausdruck. Nur dadurch ſei die Schule zu neuer Blüte gelangt. Auch er ſtellte die Forderung, daß, wenn nicht eine ſtaatliche Anerkennung, ſo doch mindeſtens eine ſtaatliche Subvention erfolgen müſſe. Hoffent⸗ lich werde es der neuen Regierung gelingen, den Widerſtand in Karlsruhe zu brechen, an dem bisher alle Forderungen geſcheitert ſind. Dr. Felix Mohr begrüßte die vorgeſchlagene engere Zuſammenarbeit der Ingenieurſchule mit der Induſtrie und ſprach gleichzeitig ſeine Unterſtützung aus. Der Eindruck, den er von den Prüfungen ge⸗ habt habe, ſei der denkbar beſte geweſen. Anregungen zur Ausgeſtaltung des Lehrplans gab Dr. Frey. Schließlich ſprach noch Herr Gla⸗ ſer, der Vorſitzende des Abſolventen⸗Verbandes, der den eingeſchlagenen Weg der Schule als richtig bezeichnete. Die Prüfungsergebniſſe Von den 38 Studierenden, die an der Haupt⸗ prüfung im Maſchinenbau teilnahmen, beſtanden 36 die Prüfung, und zwar: einer„mit Auszeichnung“, 2 mit„ſehr gut“, 12 mit„gut“, 9 mit„im ganzen gut“, 9 mit„befriedigend“ und 3 mit„noch befriedi⸗ gend“. Von den 20 Prüflingen in der Abteilung Elektrotechnik fielen 4 Kandidaten durch. 2 beſtanden mit Auszeichnung“, 2 mit„ſehr gut“, 2 mit„gut“, 5 mit„im ganzen gut“ 3 mit„befriedigend“, 2 mit ſondern den Menſchen er⸗ J„noch befriedigend“. * Freiburg i. Br., 25. März Der Jahresbericht des Badiſchen Schwarzwaldvereins, der nunmehr vorge⸗ legt wird, beginnt zunächſt mit der Feſtſtellung, daß auch im Jahre 1932 ein Rückgang der Mit ⸗ gliederzahl zu verzeichnen iſt und zwar um 1130 gegenüber 1420 im Jahre 1931. Es wird dann darauf hingewieſen, daß ein weiterer Rückgang die ganzen Unternehmungen des Schwarzwaldvereins, vor al⸗ lem ihre Unterhaltung und Erhaltung gefährden würde. Die Mitglieder werden daher aufgefordert, unabläſſig neue Mitglieder für den Verein zu werben. Um einen Anſporn zu bieten, hat der Verein für das Jahr 1933 Werbeprämien ausgeſetzt. Die Geſamtzahl der Orts⸗ und Bezirksgruppen ging im Jahre 1932 durch die Auflöſung der Ortsgruppen Menzenſchwand und Schonach von 93 auf 91 zurück. Die Geſamtzahl der zahlenden Mitglieder betrug Ende 1992 17 985. Die Ortsgruppen Baſel, Freiburg, Kandern und Weil a. Rh. haben mit Erfolg Jung⸗ gruppen geſchaffen. Seit Beginn des Jahres 1932 gehört der Ba⸗ diſche Schwarzwaldverein wieder dem Reichsver⸗ band deutſcher Gebirgs⸗ und Wandervereine an. Am Himmelfahrtstage 1933 werden die Stern⸗ wanderungen, die im vergangenen Jahr nach Freudenſtadt führten, als Ziel Sigmaringen haben. Ein großer Abſchnitt im Geſchäftsbericht iſt dann dem Vereinsorgan„Der Schwarzwald“ und den vom Verein herausgegebenen Werken gewidmet. Aus einer weiteren Ueberſicht über das Kartenwerk des Vereins geht hervor, daß auch der Umſatz an Schwarzwaldvereinskarten im Jahre 1932 zurück⸗ Sommertag in Luoͤwigshafen o Ludwigshafen, 26. März. Der Sonntag „Lätare“ war für die Ludwigshafener Jugend ein rechter Freudentag. Bei herrlichſtem Wetter feierte ſie den Lenzbeginn in zwei großen Sommer⸗ tagszügen.„Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, der Sommer⸗ tag iſch do!“, ſo klang das alte Kinderlied durch die von Jung und Alt dichtbevölkerten Straßen. Den Zug, der ſich über den neuen Marktplatz nach dem Nordſtadtteil und von da nach der Südſtadt bewegte, betreute wie herkömmlich, der Karnevalsverein „Rheinſchanze“. Seine Standarte, von berit⸗ tenen Herolden getragen, wehte voran. Es folgte das hohe Miniſterium der„Rheinſchanze“— dies⸗ mal auf Schuſters Rappen. Und dann die Legion der Kinder! Wie leuchteten im ſtrahlenden Sonnen⸗ ſchein die bunten Papierbänder der Brezelſtecken und der Trachten auf den Feſtwagen, und noch mehr leuchteten die Augen der Tauſenden von Buben und Mädchen! Auf vier Wagen ſah man die vier Jah⸗ reszeiten dargeſtellt. Im Gefolge des Sommers ra⸗ delte Gevatter Storch. Auf dem Wagen des Herbſtes thronte Gott Bacchus im Kreiſe anmutiger Winzerinnen.. f 3 Mitten durch den grünenden und knoſpenden Frühling marſchierte die Jugend der Gartenſtadt Hochfeld zu. Die rührige Siedlergenoſſen⸗ ſichtigen wird. ee e be. Vadiſcher Schwarzwald verein Der bedauerliche Mitglieberſchwund ſoll durch Werbeprämien geſtoypt werden gegangen iſt. Damit wurde der Vorauſchlag mit 6000/ erreicht. Im Laufe des Berichtsjahres wurden verſchie⸗ dene neue Weganlagen durchgeführt. Weiter wurde im Berichtsjahr die Bezeichnung von Teil⸗ ſtrecken durchgeführt, an denen z. T. mehrere Jahre keine weſentliche Arbeit geleiſtet werden konnte. Zum Andenken an die am 14. November 1928 ver⸗ ſtorbene Heimatdichterin Frau Anna Hofheinz⸗ Gyſin wurde am 13. November 1932 ein Ge⸗ denkbrunnen— Hofheinz⸗Gyſin⸗Quell— am Höhenweg an der Straße Landwaſſereck—Bücher⸗ eck zwiſchen Prechtal und dem Kinzigtal erſtellt. In längeren Ausführungen iſt der ſegensreichen Einrichtung der Bergwacht gedacht, die im Jahre 1932 in 481 Einzelfällen in Auſpruch genommen wurde und ſo deutlich ihre Daſeins⸗ berechtigung unter Beweis ſtellte. Im ganzen Schwarzwald iſt ein Netz von 40 Bergwachtunfall⸗ hilfsſtellen errichtet worden, die auch verunglückten Skiläufern zugutekommen. Die Aufwendungen der Orts⸗ und Bezirksgrup⸗ pen ohne die Zuſchüſſe des Hauptvereins und die Zuwendungen von anderer Seite belaufen ſich auf rund 55 000 4. Die Aufwendungen des Hauptver⸗ eins betragen 58 200 4. Um das Rechnungsergeb⸗ nis für 1932 ausgleichen zu können, mußte das ge⸗ ſamte Erträgnis der zweiten Geldlotterie zum Aus⸗ gleich der Einnahmen und Ausgaben in die Ab⸗ rechnung eingeſtellt werden. Im neuen Jahre wird der Hauptverein nur verſchuldeten oder kleinen und kleinſten Ortsgruppen Zuſchüſſe bewilligen können. ſchaft für Gartenbau und Kleintierzucht ſtellte zwiſchen die Kinderſcharen luſtige Gruppen und vier Muſikkapellen. Hinter dem Vortrab der Jüngſten; die ein reizendes kleines„Autokorps“ auf Rollern und Holländern bildeten, kam der Oſterhaſe und ma⸗ leriſche Gruppen mit Gartengeräten, dann zwei Wagen, die ſinnig für Hühner⸗ und Haſenpflege warben. In der Sommergruppe erſchienen Schnitter und Schnitterinnen und Strohbinder. In der Heer⸗ ſchar des Herbſtes rückten Winzer und Huttenträger und Strohmänner an. Ein Volksfeſt im Siedlerhaus vereinte die jugendlichen Zugteilnehmer mit ihren Fürſorgern. Pfälziſche Tabakanbaufläche wird erweitert * Speyer, 28. März. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, hat die Reichsregierung für die Pfalz eine Er weiterung der Tabakanbau⸗ fläche um 175 Ha., alſo um rund 8 v. H. der bisher angebauten Fläche in der Pfalz bewilligt. Die Ver⸗ teilung der neubewilligten Anbaufläche auf die ein⸗ zelnen Tabakbaugebiete wird nicht ſchematiſch, ſon⸗ dern in der Weiſe, daß vordringlich Gebiete mit beſtem Qualitätsbau, die in den letzten Jahren in Not geraten ſind, bevorzugt werden, ſo daß man alſo die örtlichen Verhältniſſe in erſter Linie berück⸗ Capitol:„Ich bei Tag und Du * Schulfunk in Baden Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Süddeutſche Rundfunk AG, Stuttgart, hat, wie dies die anderen deutſchen und die meiſten ausländiſchen Sender ſchon ſeit längerer Zeit und mit vielem Erfolg durchgeführt haben, mit Beginn des Schuljahres 1932/3 für Baden, Württemberg und Hohenzollern den Schul ⸗ funk in ſeinen Arbe lan aufgenommen und couch ſelbſt finanziert. Darüber hir hat er den Unterrichtsverwal⸗ tungen ſeines Funkbereichs erhebliche Mittel zur Ver⸗ fügung geſtellt, aus denen dieſe einer großen Zahl von Schulen Rundfunkempfangsgeräte neueſter Art beſchafſen konnten. Die badiſche Unterrichts verwaltung hat ſchon im letzten Jahre 6000„ und vor kurzem er⸗ neut 18 000& überwieſen erhalten. Die damit beſchafften Empfangsgeräte ſind bisher durchweg ländlichen und ent⸗ legenen Schulen zur Verfügung geſtellt worden und wer⸗ den zunächſt auch weiterhin nur ſolchen Schulen zugeſtellt weröͤen. Damit ſoll auch oͤas Land Anteil bekommen an den kulturellen Werten des Rundfunks im allgemeinen und des Schulfunks im beſonderen. Auch das einfache Landkind ſoll in dos große nationale Erleben unſerer Zeit hineingeſtellt werden. Die Stadtkinder haben ſchon bisher in weit höherem Maße Gelegenheit gehabt, Rund⸗ funkſendungen zu hören, und ſtehen zudem durch ihren Wohnſitz in den Städten oder in der Nähe derſelben zu vielem, was der Rund⸗ und Schulfunk bietet, an ſich ſchon näher als das Landkind. Da der Unterrichtsverwaltung keinerlei ſtoatliche Mit⸗ tel für den Schulfunk zur Verfügung ſtehen, iſt ſie zu ihrem eigenen Bedauern genötigt, von den Schul⸗ gemeinden, die Empfangsgeräte erhalten, einen klei ⸗ nen jährlichen Beitrag von 5% zu erheben. Auch die Lehrer dieſer Gemeinden ſollen Gelegenheit bekom⸗ men, die Geräte perſönlich verwenden zu können. Das Intereſſe der Unterrichtsverwaltung an der Weiterbildung gerade der Lehrer, die jahelang in entlegenen Landorten angeſtellt ſind, erſordert eine derartige Maßnahme. Sie zahlen für die Benützung des Geräts eine Jahresmiete von 10 4. Die an die Landeshauptlaſſe abzuliefſerden Beträge der Gemeinden und der Lehrer dienen dem Erſatze beſchä⸗ bigter Röhren oder notwendig werdenden Reparaturen on den Geräten. Bemerkt ſei noch, daß die 24000„ auch wirt ⸗ ſchaftlich dem badiſchen Lande zugute kommen, inſofern, als die einzige badiſche Firma für Rundfunk⸗ gerätebau, die Schwarzwälder Apparatebauanſtalt Schwer Söhne in Villingen, den größten Teil des Betrages in Auftrag bekam. Mit einem kleinen Teile wurden ſolche außerbadiſche Firmen berückſichtigt, die in engeren wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zum Lande Baden ſtehen. Mannheimer Senoͤungen Statt dem Programm„Deutſche und Italieniſche Opern⸗ muſtt“, das unter der Leitung von Kapellmeiſter Rudolf Borupka vom Philharmoniſchen Orcheſter Mannheim beſtritten werden ſollte, wurde von Mannheim aus ein Konzert für Blasorcheſter geſendet, das von der Standarten kapelle 171 unter Leitung von Stau⸗ dartenmuſtkzugführer Homann Webau ausgeführt wurde. Neben dem Kaiſermarſch von Richard Wagner und ſchneidig geſpielten Armeemärſchen hörte man einen von Otto Homann⸗Webau bearbeiteten Marſch„Deutſchland er⸗ wache“ und eine ebenfalls von Homann⸗Webau geſchickt zu⸗ ſammengeſtellte Vaterländiſche Feſt⸗Ouvertüre„Sieg⸗Heil“, Eine Störung in der Kabelleitung nach Stuttgart brachte den vorzeitigen Abbruch des Programms. Für manchen Hörer keine Unbekannte mehr war Elſe Wagner, die in der ihr eingeräumten halben Stunde die beſten ihrer Lautenlieder ſang. Mit einer Ausnahme waren alle Weiſen von der Vortragenden ſelbſt geſchaffen, die es wiederum glänzend verſtand, die Charakteriſierung der ein⸗ zelnen Typen herauszuheben. So wurden Hanns Glück⸗ ſtein, Karl Räder, Lina Sommer, Paul Münch, Elſe Rit⸗ tersbacher und andere Heimatdichter lebendig, auch ohne die Mimik von Elſe Wagner, die bekanntlich einen großen Teil ihrer Vortragskunſt ausmacht. Dank für dieſe Pfäl⸗ zer Heimatſtunde, die beim Südfunk ſo ſelten ſind. Auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtand die Vormittags⸗ Konzertſtunde, die Stücke für drei und vier Violoncelli und Klavier brachte. Ausführende waren Carl Müller, Fritz Sommer, Willi Englert und Hans Colmor⸗ gen, am Klavier Marcelle Bächtol d. Das Requiem für drei Celli und Klavier op. 66 von David Popper und das Konzertſtück in-dur op. 86 von R. Schumann fanden durch die Künſtler eine Wiedergabe, bei der die ganzen Feinheiten der Kompoſitionen erſchloſſen wurden. Was hören wir? Montag, 27. März Frankfurt .25: Choral.—.90: Schallplatten.— 15.20: Bemer⸗ kungen zur Internationgliſierung der deutſchen Flüſſe.— 19.20: Jehol, die Märchenſtadt.— 20.05: Der jüngſte Tag. — 21.30: Schallplatten. Heilsberg .35: Konzert.—.30: Turnſtunde für die Hausfrau. — 11.30: Konzer!— 13.05: Schallplatten.— 15.30: Rätſel⸗ funk für die Kleinen.— 16.00: Konzert.— 19.00: Deutſche arocklieder.— 20.15: Volks⸗ und Soldatenlieder. Langenberg .05: Schallplatten.—.45: Gymnaſtik für Frauen.— 11.25: Schulſunk.— 13.00: Konzert.— 15.50: Kinderſtunde. — 16.20: Jugendfunk.— 17.00: Konzert.— 19.20: Gedichte. — 19.80: Dr. Wichterich: 100 Jahre deutſcher Zollverein. 2 20.00: Edwin Fiſcher, Klavier.— 20.20: Sturm und Drang(Hörfolge).— 22.15: Lieder und Verſe. München g 10.00: Wochenküchenzettel.— 10.20: Fortbildungsſtunde. — 12.00: Konzert.— 13.15: Schallplatten.— 15.25: Leſe⸗ ſtunde.— 16.00: Zwei Arien für Sopran.— 16.20: Drei ntermezzi.— 18.15: L. Seemüller: Die Erdölſchätze in eutſchlond.— 19.05: Blasmuſik.— 20.10: Alte deutſche Liebesgedichte.— 20.20: Neunte Sinfonie von Beethoven, — 21.45: Ständchen. Südfunk .20: Schallplatten.— 10.10: Lieder.— 10.40: Ueber⸗ tragung aus Mannheim.— 12.00, 13.30 u. 17.00: Konzerte. — 18.10: Aus dem heimatlichen Wirtſchaftsleben.— 19.90: Schallplatten.— 19.45: Nordländiſche Worte und Weiſen. — 20.30: Kundgebung des gewerblichen Mittelſtandes.— 1 22.45: Nachtmuſik. Wien 16.50: Konzert.— 18.05: R. Frey: Dänemark.— 20.00: Volkstümliches Konzert.— 21.00: Deutſche Meiſter.— 22.35: Tanzmuſik. Aus Mannheim 10.40 11.10:„Vivlinſonaten“. Ausführende: Walter Mönchmeyer(Violine), Herbert Haag(am Flügel). Aus dem Auslande Beromünſter: 20.00: Sinfoniekonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Nom: 22.15: Leichte Muſik. Jageohaleucles Montag, 27. März Nationaltheater:„Minna von Bornhelm“, Leſſing, Miete A, Anfang 20 Uhr. Ausſchuß für Volksmuſikpflege: 20 Uhr im Nibelungenſochl Sinfoniekonzert. e 16 Uhr Tanztee, 20.30 Uhr Kabarett— Variete — Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung), 5 Pfalzbau⸗Kaffee: 17 Uhr Tanztee, abends Konzert und Tanz. Lichiſpiele: Alham bro:„Manolescu“.— Schau burg:„Menſchen im Hotel“.— Glarlo⸗ Pala ſt: „Die unſichtbare Front“.— Univerſum:„Lachende Erben“ und Büßhnenſchau.— Scala Theoler: „uang“.— Palaſt⸗ Theater:„Morgenrot“,— bei Nacht“. Luſtſpiel von Roxy ⸗ Theater:„Kalſerwolzer“, 0 1 3 * 8 5 7 5 12 — 5 4 Endſpiel gegen die Spielvereinigung 2 Morgen Ausgabe SW Waldhof beſiegt 1860 — —— 144 Jahrgang Nr. 144 Nünchen:0 Die große Leiſtung des Rheinmeiſters— Fürth verliert in Pirmaſens einen Punkt— Bayern München gewinnt in Nürnberg Der:-Sieg von Waldhof in München Abteilung 1 1860 München— SW Waldhof 90:1 1. FC Nürnberg— Bayern München:2 In Pirmaſens— SpVg Fürth:1 Die Ueberraſchung brachte SV Waldhof fertig, er Fonnte 1860 München 10 ſchlagen und dadurch wert⸗ volle Punkte holen. Die Münchener haben jetzt 6 Verluſt⸗ punkte. Der 1. FC Nürnberg verlor gegen Bayern München nach überaus ſchwachem Spiel:2. Nürnberg hat wohl die Spitze, hat aber bereits 9 Verluſtpunkte. Die Bayern liegen nach Verluſtpunkten auf dem 2. Platz. Der F Pirmaſens ſpielte gegen die SpVg Fürth unentſchieden:1 und rückte dadurch auf den vor⸗ letzten Platz. Fürth nimmt den 4. Platz ein. Stand der Abteilung 1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC. Nürnberg 12 6 3 3 1 159 1860 München„ 0— 8 19:15 14.6 Bayern München. 11 6 3 Sp. Bg. Fürth. 11 4 n 189 SV. Waldhof 12 4 5 3 16.12 13.11 Phönix Ludwigshafen. 11 3 3 5 15:20.13 1. NK. Pirmaſenss 9— 4 5 14.25 4˙14 1. FC. Kaiſerslautern, 10 1 2 7 10:32 4216 Waloͤhofs Revanche 1860 München SV. Waldhof 01 Mit einer großen Ueberraſchung endete das Münchener Spiel, da ſich die Löwen von dem Rheinmeiſter SV. Wald⸗ Bof auf eigenem Platz:1 ſchlagen ließen und dadurch um zwei äußerſt wichtige Punkte kamen. Beide Mannſchaften waren in ſtärkſter Aufſtellung an⸗ getreten, ſodaß die Vorausetzungen zu einem Großkampf voll gegeben waren. Die Mannheimer überraſchten nach der angenehmſten Seite und ſpielten mit der größten Auf⸗ opferung und verſtanden auch, durch ein taktiſch richtiges Spiel den errungenen knappen Vorſprung bis zum Spiel⸗ ende zu halten. Die Münchener Löwen waren trotz der Niederlage auf eigenem Platz nicht ſchlecht; im Sturm waren allerdings Lachner und Stiglbauer nicht beſonders in Form Auch Wendl in der Verteidigung war wieder äußerſt unſicher. Das einzige Tor des Tages fiel in der 36. Minute der zweiten Halbzeit, als Walz 2 dem 1860er Torwart Ertl einen ſchon gefangenen Ball wieder abnahm und ins leere Tor einſchoß. Schiedsrichter Schneider⸗Offenburg amtierte vor 7000 Zuſchauern gerecht. Obwohl die Mannheimer in der erſten Halbzeit gegen den Wind ſpielen mußten, legten ſie gleich ein äußerſt ſcharfes Tempo vor, das die Löwen ziemlich verblüffte. Es dauerte aber nicht lange, dann atten ſich auch die Münchener zuſammengefunden und ſchon in der 5. Minute konnte die erſte Torgelegenheit ge⸗ bucht werden. Lachner hatte ſich wundervoll durchgeſpielt, ſeine Flanke wurde von Kiener aber verpatzt. Der Kampf wurde nun ſehr wechſelvoll, auf beiden Seiten hatten die Verteidigungen alle Hände voll zu tun, um die ſcharfſen Angriffe abzuwehren. Als einmal Walz 2 aus nächſter Nähe knapp neben das Heiligtum Ertls knallte, atmete die Münchner Gemeinde hörbar auf. Im Gegenſtoß vergab Kronzucker ein ſicher ſcheinendes Tor dadurch, daß er über die Latte köpfte. Mit 01 ging es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn wurde das Spiel ſofort ſehr ſpan⸗ nend. Die Mannheimer hatten ihr Syſtem umgeſtellt, ſie ſpielten nunmehr in Formation. Dadurch bekam das Spiel ein neues Bild und bis ſich die Münchener an die veränderten Verhältniſſe gewöhnt hatten, war auch ſchon das einzige Tor des Tages gefallen. Der ausgezeichnete Flügelſtürmer der Waldhöfer, Walz 2, ſpielte ſich von der Spielfeldmitte aus durch und ſchoß hart aufs Tor. Ertl konnte zwar den Ball aufnehmen, ließ ſich ihn aber von bem nachſetzenden Walz wieder aus den Händen ſchlagen; Walz brauchte nur mehr einzuſchieben. Dieſer Erfolg der Mannheimer deprimierte die Löwen ſichtlich und ſie ſpiel⸗ ten einige Minuten vollſtändig planlos. Zum Schluß rafften ſich die Löwen noch zu einem Endſpurt auf, den aber die zahlreich verteidigenden Mannheimer glatt ab⸗ ſchlagen konnten. Die Mannheimer hatten ihren beſten Mann im Mittel⸗ läufer Siffling. Die beiden Außenläufer mußten eine rieſige Arbeit verrichten, wurden aber ihrer Aufgabe voll⸗ kommen gerecht. Auch die beiden Verteidiger erwieſen ſich als ſehr gut und Rihm im Tor verlor ſelbſt beim größten Gedränge nicht die Nerven. Bei den Löwen klappte es diesmal nicht ganz im Sturm. Nur Schäfer, Kronzucker und Kiener befanden ſich auf der Höhe. Die Läuferreihe bildete für die flinken Mannheimer Stürmer ein großes Hindernis, dagegen litt die Vertei⸗ digung unter der Unſicherheit Wendls. Ertl im Tor hätte bei etwas mehr Geiſtesgegenwärtigkeit den Treffer der Mannheimer verhindern können. Die Vayern ſiegen weiter 1. Fc Nürnberg— Bayern München:2(:2) Das Vorſpiel der Reſervemannſchaften beider Vereine vor dem Hauptkampf, der etwa von 15 000 Zuſchauern be⸗ ſucht war, endete:1 für München. Das ſchlechte Omen für die Nürnberger war alſo gegeben und wurde Wirklichkeit. In einem Spiel, das man wahrhaftig mit„Trauerſpiel“ bezeichnen darf, wurde der Altmeiſter vom jungen Meiſter geſchlagen. Zahlenmäßig glatt, aber ſpieleriſch auch noch mit Glück, denn die beiden Treffer der Bayern waren ein ſchwacher Bodenroller von Krumm in der 11. Minute, wo⸗ bei Köhl in der Meinung, der Ball ginge aus, überhaupt nicht eingriff. Ferner ein zwar ausgezeichneter Schräg⸗ schuß von Rohr in der 34. Minute, aber nach vorausgegan⸗ gener Abſeitsſtellung des Schützen. Dem peinlich genauen Unparteiiſchen Weingärtner ⸗ Offenbach war das Ab⸗ ſeits entgangen. Was dieſe beiden Tore für den Sieger bedeuten, ſtand in gar keinem Verhältnis zu den Leiſtun⸗ gen der Mannſchaften und ſo ein„Meiſterſpiel“, bar ſeder Klaſſeleiſtungen auf allen Seiten, mußte ausgerechnet der Reichstrainer Nerz anſehen. Anentſchieden in Pirmaſens Fa. Pirmaſens.Spogg. Fürth:1(:1) u dieſem für die Pirmaſenſer ſo bedeutungsvollen 5 5 Fürth hatten ſich nur 4000 Zuſchauer eingefunden, bedeutend weniger alſo, als man erwarten durfte und beſtimmt weniger, als der mitreißende Kampf verdient hätte. i Die Pirmafenſer Mannſchaft war ganz ausgezeichnet in Fahrt und hatte bedeutend mehr vom Spiel. Beſon⸗ ders in der zweiten Halbzeit drängte ſie unheimlich, hatte aber kein Glück. Dem ganzen Spielverlauf nach hätte ſie mit einem deutlichen Torunterſchied gewinnen müſſen. Die Fürther Elf hielt in der Mannſchaftsleiſtung das, was man ſich von ihr verſprochen hatte. Sie kam aber gegen das energievolle Spiel des Saarmeiſters nur ſehr ſelten auf und konnten von Glück ſagen, daß dos Unentſchie⸗ den nicht noch in letzter Minute ein Spielverluſt wurde. Beide Tore fielen je in der 35. Minute der beiden Halb⸗ zeiten durch Full für die Fürther und Johanneſſen für Pirmaſens. Schiedsrichter Beſt⸗Frankfurt⸗Höchſt konnte gefallen. Beſonders intereſſant war bei dieſem Spiel der Ver⸗ gleich der beiden internationalen Mittelläufer Hergert und Leinberger. Beide waren ausgezeichnet in ihrer Art. Hergert in der Abwehr und der Energieleiſtung eine große Stütze ſeiner Elf, Leinberger glänzte durch abgezirkelte Vorlagen. Die Pirmaſenſer Außenläufer Weilhammer und Kolb aſſiſtierten ihrem großen Mittelhalf ſehr gut und auch Leinberger konnte mit ſeinen Nebenleuten Kraus und Hecht zufrieden ſein. Von den Stürmerreihen gefiel die der Fürther durch ihr intelligentes Zuſammenſpiel, wäh⸗ rend die Einheimiſchen mehr Wucht und Kraft in ihrem Spiel hatten. Die Hintermannſchaften hielten ſich un⸗ gefähr die Waage. Weitere Ergebniſſe Um den Verbandspokal Bezirk Main⸗Heſſen: Vfn Bürſtadt— AO. Worms 128; SW Wiesbaden— Kickers Offenbach:4; FVg Mombach— Rotweiß Frankfurt:2;— 1. Fc Langen— Sportfreunde Frankfurt 618. Bezirk Württemberg⸗Baden: Stuttgarter S— Fc Birkenfeld(Sa.):3; VfB Karlsruhe— Germ. Brötzingen (Sa.):2; 1. Fc Pforzheim— Se Freiburg 48; Frei⸗ burger Fc— S Feuerbach:1) VfB Stuttgart— FC Mühlburg 211. Bezirk Bayern: Teutonia München— AS Nürnberg 172; Ulmer FW 94— ße Schweinfurt 05 123; Germania Nürnberg— Wacker München ausgefallen; Schwaben Augs⸗ burg— SS Ulm:2; FV Würzburg 04 FC Bay⸗ reuth:8. Um den Aufſtieg zur Bezirksliga: Gruppe Rhein: TSV. Altrip— Spvg. Eberbach 510, FGG. Oppau— Fc. Kirchheim:1, SC. Kaiſerslautern — Vf. Neuſtadt:5. Gruppe Saar: Spyog. Idar— Weſtmark Trier 978, Vikt. St. Ingbet— Hanſa Dudweiler:0, VfB. Dillingen — VfR. Pirmaſens 110. Gruppe Württemberg: Sppg, Cannſtatt— SB. Göppip⸗ gen 38:4, FC. Eutingen— SV. Reutlingen 310, Vfüt. Heil⸗ bronn— Spfr. Stuttgart:2. Eintracht immer noch in Jührung Abteilung 2 FSV Frankfurt— Phönix Karlsruhe:1 Karlsruher FV— Eintracht Frankfurt:3 Wormatia Worms— Union Böckingen:1 Kickers Stuttgart— 05 Mainz:1 Dem F SV Frankfurt konnte gegen Phönix Karlsruhe nur knapp:1 gewinnen und dadurch den 2. Platz behaupten. Phönix fiel einen Platz zurück. Wormatia Worms fertigte Union Böckingen überlegen:1 ab und rückte auf den 4. Platz vor. Böckin⸗ gen liegt ausſichtslos im Rennen. Die Stuttgarter Kickers konnten gegen Mainz 05 nur unentſchieden:1 ſpielen. Dieſe beiden Vereine be⸗ haupteten ihre Plätze. Eintracht Frankfurt konnte durch den knappen :2⸗Sieg über den Karlsruher F V ſeine Tabellenfüh⸗ rung weiter befeſtigen. liegen jetzt an drittletzter Stelle. Stand der Abteilung II Die Karlsruher Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkt Eintracht Frankfurt. 11 8 1 2 77513 17145 FSV. Frankfurt 11 7. 3 29117 16 6 Stuttgarter Kickers 11 5 1 5 26.24 11:11 Wormatia Worm; 0 8 5 28.28 10:10 Phönix Karlsruhe 11 5 6 23.18 10:12 Karlsruher FV. 10 4 1 5 17.22.11 Minz. 0 8 1 6 27 25.13 Union Böckingen 10 2 7. 8 19.44 4˙16 2 4 Phönir knapp geſchlagen FSV Frankfurt— Phönix Karlsruhe 21(:0) Das Spiel am Bornheimer Hang hatte einen bemer⸗ kenswert guten Beſuch. 8000 Zuſchauer kamen bei ſchön⸗ ſtem Frühlingswetter, der Kampf ſelbſt war aber nicht allzu aufregend. Es wurden auch keine überragenden Lei⸗ ſtungen gezeigt, aber es war doch immerhin ein flottes Spiel, das durch gute Einzelleiſtungen und ſolide Technik befriedigen konnte. FS kam dank ſeiner größeren Ge⸗ ſchloſſenheit, ſchnellerem und beſſerem Abſpiel zu einem verdienten:1(:0) Sieg. Phönix konnte nur vor der Pauſe zeitweiſe Wider⸗ ſtand leiſten und dann auch einige Male gefährlich wer⸗ den, meiſt aber beherrſchten jedoch die Frankfurter das Feld. Sie ſchoſſen durch Schlagbauer und Tiator vor der Pauſe ihre zwei Treffer, denen Phönix gleich nach dem Wechſel ein Tor entgegenſetzte, Das Spiel artete dann aus, ſo daß ſchließlich Dickgieſer⸗Phönix ſogar vom Platz geſtellt werden mußte: Schiedsrichtern Daus⸗Lichtenfeld war gut. Deulſchland ſiegt im Hockey-Länderſpiel Die Franzoſen verlieren den vierten Länderkampf in Berlin nur:3(:0) Der 4. Hockey⸗Länderkampf Deutſchland— Frankreich, zugleich der erſte, den die Franzoſen auf deutſchem Gebiet austrugen, hatte ein ſtarkes Intereſſe ausgelöſt. Der Be⸗ ſuch auf dem Berliner Preußen⸗Stadion war zwar nicht ſo groß wie gegen Indien im Herbſt, es waren aber 8000 Perſonen zugegen. Vor der Platzanlage wehten am Maſt die neuen deutſchen Reichsfarben und die Hakenkreuz⸗ fahne ſowie die franzöſiſche Landesflagge. Das Wetter war ausgezeichnet, wolkenloſer Himmel, faſt kein Wind und faſt ſommermäßig warm. Mit den üblichen Präliminarien, beiderſeitigen Natio⸗ nalhymnen uſw. wurde der Kampf eingeleitet. Den Fran⸗ zoſen wurde ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Das Spiel ſtand in der erſten Hälfte auf keiner allzu hohen Stufe. Die Deutſchen ſpielten ziemlich unſicher, be⸗ ſonders der Sturm konnte keine zuſammenhängenden Aktionen durchführen. Dagegen ſpielten die Franzoſen überaus eifrig, ſtockſicher und der Sturm recht gefährlich. Der Mittelſtürmer und der Halblinke waren beſonders ge⸗ fürchtet mit ihren ſchnellen Durchbrüchen. Die Läuferreihe arbeitete zuverläſſig und brachte den Sturm immer wieder in die deutſche Hälfte. Die Deutſchen hatten zwei gute Torgelegenheiten, die aber einmal von Weiß und bald darauf von Schmitz ausgelaſſen wurden. Die Deutſchen waren unſicher, vor allem in der Läuferreihe, deren Auf⸗ bauſpiel nicht klappen wollte, da Theo Haag zu ſehr hinten blieb. Immerhin ſpielten die Deutſchen ſtilreiner als die Franzoſen. Sie hatten auch die beſſeren Torchancen. 5 Mi⸗ nuten vor der Pauſe ſpielte ſich Katzenſtein vor, aber der freiſtehende Schmitz konnte in ſeiner Aufregung das Tor nicht finden. Zu Beginn der zweiten Hälfte war Deutſchland etwa eine Viertelſtunde lang deutlich überlegen. Bereits in der dritten Minute legte Schmitz Scherbarths einen Ball ſchußgerecht vor, der denn auch von dieſem, für den fran⸗ zöſtſchen Tormann unhaltbar, verwandelt wurde. Deutſch⸗ land blieb überlegen und erzielte eine Serie von Langen⸗ Curt Weiß Mittelſtürmer) und Strafecken. In der 19. Minute kommt Her deutſche Linksaußen Katzenſtein, der bis dahin wenig beſchäf⸗ tigt wurde, ſchön durch, ſeine Vorlage nimmt Schmitz auf und ſchießt das 2. Tor für Deutſchlanbd. Der ſofor⸗ tige Gegenvorſtoß der Franzoſen bringt Goubert den Halb⸗ rechten durch. Er wechſelt vor der Verteidigung nach halb⸗ links herüber und kann mit langem Schlenzſchuß ein Tor aufholen. Die Franzoſen ſind vorübergehend überlegen. Dann kommen aber die Deutſchen wieder gut auf. Und in der 29. Minute ſtoppt Weiß eine lange Ecke hervor⸗ ragend, der ſofort folgende Schuß ſtellte das Ergebnis auf :1 für die Deutſche n. Schon in der nächſten Minute bricht der Halblinke der Franzoſen Soule durch, umſpielt die Berteidigung und vermindert den Abſtand abermals auf :2. In den letzten Minuten verſuchen beide Mannſchaften zu Torerfolgen zu kommen, bei einem Zuſammenſtoß wird der Mittelſtürmer Grimonprez verletzt, bleibt aber im Felde. Die Kritik: In der deutſchen Mannſchaft zeichnete ſich der Torhüter Pfaffenholz durch ſein ruhiges und ſicheres Abwehrſpiel aus. Vor allem in der erſten Hälfte mußte er eine Reihe überraſchender Schüſſe der Franzoſen abwehren. Dr. Haren⸗ berg war einer der Beſten der deutſchen Mannſchaft. Auch Zander und Habeck entſprachen durchaus den Erwartungen. Dagegen war Theo Haag als Mittelläufer ſchwach Er blieb zu ſehr defenſiv das hätte bei beſſerem Kombinations⸗ ſpiel der Franzoſen leicht verhängnisvoll werden können. Der rechte Läufer David kam über eine Durchſchnittslei⸗ ſtung nicht hinaus. Im Sturm machte ſich bei Weiß die lange Erkrankung noch bemerkbar. Er gab ſich die denkbar größte Mühe, war auch recht aktiv, aber der alte Durch⸗ reißer war er noch lange nicht. Gute Leiſtungen ſah man vom linken Flügel, vor allem Scherbart techniſch glänzend disponiert, leitete viele Angriffe ein. Katzenſtein wurde etwas wenig beſchäftigt, war aber ſouſt gut. Schmitz, der an den Torerfolgen beſonderen Anteil hatte, verfiel nachher in den Fehler, den Ball zu lange zu halten. Er war dabei offenbar von dem Spiel Weiß beeinflußt, neigte aber auch ohnehin zu allzureichlichem Dribbling. 5 m Torraum wie Die Stützen der deutſchen Mannſchaft: f Theo Haag(Mittelläufer) Scherbarth(Halblinks) Eintracht behanptet ſich Karlsruher JW.— Eintracht Frankfurt 223(:2 In einem ſchönen Spiel, das 5000 Zuſchauer befriedigte, konnten die Frankfurter dem KV. auf deſſen Platz hinter der Telegraphenkaſerne zwei wichtige Punkte abknöpfen. Mit:2(:1) behielten ſie zwar knapp aber doch verdient das beſſere Ende für ſich, wenn ſie auch gegen Spielſchluß Glück hatten, daß der energievolle Endſpurt der Karlsruher nicht noch ein Unentſchieden erbrachte. Die Gäſte hatten aber trotzdem in beiden Halbzeiten mehr vom Spiel. Ste zeigten die beſſere Technik und eine reifere und klügere Taktik als ihr Gegner und waren auch im Zuſammenſpiel im ganzen genommen die beſſere Partei. Behning, Dietrich und Ehmer waren die Torſchützen für den Sieger, während der KF. durch Müller und Gaß⸗ mann zu ſeinen Treffern kam. Schiedsrichter Freflän⸗ der⸗ Mannheim war gut. Hoher Sieg von Worms Wormatia Worms— Union Böckingen:1(:1) Das Wormſer Treffen, das von 2500 Zuſchauern be⸗ ſucht war, nahm einen recht wenig mitreißenden Verlauf. Es wurde recht primitiv geſpielt, und zwar beim Sieger ſowohl als auch beim Beſiegten. Die Wormaten bemühten ſich zwar, den Ball flach am Boden zu halten, ſie ließen ſich aber ſchließlich von dem Hurraſtil des Württemberg⸗ Zweiten irre machen. Böckingens ſchechter Tabellenſtand wurde nach dem Wormſer Gaſtſpiel verſtändlich. Die Mannſchaft ging zwar bereits nach fünf Minuten durch einen Strafſtoß des völlig ungedeckt ſtehenden Dollinger in Führung und es dauerte bis zu den letzten fünf Minu⸗ ten, ehe Wormatia durch Gölz und Riemenſchneider Aus⸗ gleich und Führung erzielte. Nach der Pauſe fielen dann noch vier Treffer für die Wormſer durch Riemenſchneider (3) und Gölz. Das faire Treffen wurde von Selzam⸗Hel⸗ delberg geleitet, der verſchtledene Fehler machte. als Durchreißer war er aber immer gefährlich, vor allem vor der Pauſe, leitete er mit Hufmann, der ſpäter etwas nachließ, die ausſichtsveichſten Angriffe ein Von den Franzoſen waren der Mittelſtſtrmer Grimon⸗ prez und neben ihm der Halblinke Soule die beſten Leute dez Angriffs. Beide verfügten über eine ausgezeichnete Stocktechnik und ein erſtaunliches Startvermögen. Die Außen waren etwas ſchwächer, der Halbrechte Goubert ſchnell aber zuweilen unbeholfen. Die Läuferreihe hatte einen ähnlichen Fehler wie die deutſche, ſie deckte zwar gut, vernachläſſigte aber den Angriff. Sehr gut waren beide Verteidiger. Ein Sonderlob verdient der franzöſiſche Tor⸗ wart, der mitunter ganz unwahrſcheinliche Bälle zu halten vermochte. Waloͤlaufmeiſterſchaften Lauſer, MT, gewinnt den Hauptlauf S Schwetzingen Mannſchaftsſieger Während im nahen Schwetzinger Schloßgarten ſich die erſten Blüten und Knoſpen ſchüchtern hervorwagen und vom wolkenlos blauen Himmel die wärmende Frühlings⸗ ſonne herabſtrahlt, rüſten die Läufer und Läuferinnen der Gruppe Niſt zur erſten diesjährigen Verbandsveranſtal⸗ tung. Ein ideales Wetter bringt der Sommertagsſonntag für die Waldläufe, denen in Zukunft in Verbindung mit Gelände⸗ und Querfelbeinläufen beſtimmt mehr Intereſſe und Aufmerkſamkeit zuteil werden wird. Die rührige SpVgg Schwetzingen hatte die Läufe, wie ſchon vergange⸗ nes Jahr, vorbildlich vorbereitet. Unter Gruppenſport⸗ wart Niſt kamen dieſelben pünktlich und Schlag auf Schlag zum Austrag. Organiſation und Markierung der Strecke waren ohne Tadel. Die Strecke ſelbſt ſtellte keine großen Anforderungen an die Läufer. Den Beginn machten die alten Herren mit einer Lauf⸗ ſtrecke über 8 Km. 2 Mann waren am Start. Der Neckarauer Muby ſtegte ſicher vor dem Heidelberger Strößner. Beim zweiten Start wurden die Damen auf eine 1,2 Km. lange Retiſe geſchickt, wobei nur die Damen der MTG. und die Vexteidigerin des Titels, Kehl⸗Vfg., an⸗ traten. Mit 20 Meter vor Frl. Flügler⸗MT7G., konnte die alte Meiſterin in gutem Stil den Titel erfolgreich ver⸗ teidigen. Das größte Felb ſtellte ſich dem Starter in der Klaſſe für Junioren und Anfänger. Aus einem 15er Feld ſchälte ſich hier als beſter der Neckarauer Kattermann heraus, der in der guten Zeit von 14:25.4 Min. für die 4 Km. in beſter Verfaſſung durchs Ziel ging. Mannſchaftsſieger wurde fe. Neckarau von Poſt. Der letzte Start vereinigte die Läufer über 75 Km. der Klaſſe—8. Hier gab es einige Ueberraſchungen. Der Neckarauer Abel, der ſchon am Start nicht den beſten Ein⸗ druck hinterließ, war indispontiert und kam bald für den Sieg nicht mehr in Frage. Lauſer⸗MT. knüpfte an ſeine gute Form vom Straßenlauf an und gewann das Rennen ſicher, Die zweite Ueberraſchung brachte Gaßner⸗VfR., der für Klaſſe III ſtartete. Als vierter auf dem Platz einlau⸗ fend, gelang es ihm, bis ins Ziel auf den zweiten Platz der Klaſſe J vorzuſtoßen; dabei ſo gute Leute wie den Jock⸗ grimer Welzenbach und die Schwetzinger Bucher und Rein⸗ hard hinter ſich laſſend. Die Zeit des Siegers war 25,371 Min. Gaßner benbtigte 28:40.6, dann 25:56 und 28 09.1. Mannſchaftsſieger wurde SW. Schwetzingen vor Mh. Die meiſten Siege errang mit drei erſten und einem zweiten der Bfe. Neckarau, gefolgt von MG. mit 2 erſten, 2 zweiten und einem dritten Platz. VfR. rangiert mit zwei Teilnehmern und zwei Siegen an dritter Stelle. Die Ergebniſſe: Min.— Mannf W M TDG. Alte Herren, Klaſſe zoo Meter: 1. Muley⸗Vis Neckorgu 10288, 2. e 0⁵ 55 11:29, Min. Anfänger und Erſilinge, 4000 Meter: 1. Kattermann⸗ 14:25,4; 2. Beermann⸗ Sg 14:46, 3, Liedel⸗Poſt⸗ ſportverein 14.40 Min.. Mannſchaftsſſeger: 1. Vg Neckaron 24 Punkte; 2. Poſt⸗ ſportverein 55 Punkte. 1 aupflauf über 7500 Meter, Klaſſe 1: 1. Lonſet⸗ Merch Monnheim 28:87,1; 2. Welzenbach⸗IJ B Jockarim 58:50, g. Bucher⸗Spog Schwetzingen 28:00,1; 4. Rheinhardt⸗SpBg Schwetzingen 29215 5.. Schwetzingen. Klaſſe 2 und 3: 1. Soßner⸗Vfn Mannheim 25:46, 2. Speidel⸗Vſde Neckarau.— Mannſchaftsſieger: l. Schwel⸗ zingen 12 Punkte; 2. Mich Mannheim 2 Punkte. te/ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe ig, 27. März 1933 An Doppel ſpiel, ein Doppelſieg bei BfR Pokalspiele Rhein- Saar Bis Neckarau— JV Saarbrücken:0 VfR Mannheim— Spfr Saarbrücken 42 Eintracht Trier— Amicitia Viernheim:1 Tabellen ſtaud der Pokalſpiele Vereine Splele gew. unentſch,. verl. Tore Punkte BfR. Mannheim 9 7 1 1 30:8 15: Boruſſia Neunkirchen. 8 6 1 1 7240 18 FV Saarbrücken 9 5 2 2 19.14 12.6 Sportfr. Saarbrücken 8 4 2 25 20:15 10:6 Be Neckarau 9 4 1 4 23:17 919 Eintracht Trier 10 4 1 5 19:29:11 Amiettia Viernheim 8 4— 4 15:16 818 8 Mannheim 9 4— 5 14:24:10 Spyg. Munden heim, 8 2 1 5 14:21.11 SpVg. Sandhofen 8 2 1 5.15 5 11 Saar Saarbrücken 10— 2 8 617.18 Ve Neckarau— FV Saarbrücken:0:0) Man kann vorweg ſagen, daß niemand mit einer der⸗ artig klaren Niederlage der Saarbrückener gerechnet hatte, zumal bei Neckarau Zeilfelder, Siegel und Nagel fehlten. Ein außerordentlicher Eifer der Mannheimer hielt dem ſpielerfahrenen und mit erſten Kräften durchſetzten Geg⸗ ner nicht nur ſtand, ſondern auf ein glänzendes Hinter⸗ trio und famoſe Außenläufer geſtützt konnte ſich der junge Angriff ſammeln und zu einem Ergebnis verhelfen, das ſeine tieferen Auswirkungen noch zeigen wird. Die Saarbrückener Maunſchaft mit ihren Größen Sold, Conen, Benzmüller und Weruy zeigte überwiegend reife Technik, flüffiges Zuſammen⸗ ſpiel; aber die ſchwachen Punkte der Mannſchaft vermoch⸗ ten nicht die anfänglich gehaltene Geſchloſſenheit, den kla⸗ ren Spielaufbau mit ſeinem famoſen Wechſel auf die Dauer zu behaupten. Conen, der glänzend veranlagte Sturmführer, rieb ſich durch den ziemlichen Ausfall der Halbſtürmer unter der konzentrierten Deckung Neckaraus allmählich auf. So anſprechend und gleichfalls auf großer Linie ſtehend das Spiel des Mittelläufers Sold vor der Pauſe noch war, ſo ſehr flachte es unter dem Eindruck der pertodiſchen Gegnererfolge ſpäter ab. Schwarz im Tor konnte an den drei Treffern nichts ändern, auch die Ver⸗ teidigung war nicht ſchlecht, wenn auch der konſequent aus bauende Abſchlag nicht immer vorhanden war. Die Außen⸗ läufer gingen gleichfalls noch an, doch im Sturm war die Leiſtung ſehr unterſchiedlich. Ein glatter Verſager war der Halblinke Schlicher, dem Ueberlegung und techniſche Beherrſchung in klarſten Lagen fehlen. Auch Gelf auf Halbrechts brachte keinen Durchſchlag und Schuß. Ledig⸗ lich die Sturmflügel Benzmüller und Werny zeigten wirk⸗ liches Können, das aber allein bei der aufmerkſamen Be⸗ wachung Conens und der Schwäche der Verbinder nicht den Ausſchlag geben konnte. Es fehlte der Fünferreihe auch der eigentliche Durchſchlag und vor allem, auch mit Einſchluß Conens, der placierte Schuß. Was ge⸗ ſchoſſen wurde, ging faſt durchweg auf den Mann. VfL Neckarau überraſchte durch ſeinen großen Eifer, der erkennen ließ, daß die Mannſchoft trotz dem Erſatz nicht kampflos kapi⸗ tuliexren werde. Im glücklichen Bunde mit dem Rücken⸗ wind vor der Pauſe(bei allerdings häufig falſcher Berech⸗ nung der linken Mannſchaftsſeite) bewährte ſich vor allem das große Spiel von Dieringer, Meiſter und vor allem Größle, denen ſich Schmitt als rechter Läufer erfolgreich anſchloß. Beſonders Meiſter erwies ſich im Stören der Angriffe als ſehr zielbewußt und auch der Aufbau von hinten heraus war wirkſam. Striehl ergänzte Meiſter in der Verteidigung gut, Lauer allerdings kam zur Sonder⸗ leiſtung auch nicht, genügte aber. Im Angriff erwies ſich her rechte Erfotzflügel als recht flink, ſpielte verſtändnis⸗ voll, um aber, namentlich vom Halbrechten Orth aus, auch wieder viel zu verpaſſen. Auch Heſſenauer ſah man ſchon weſentlich beſſer. Es fehlte eben am ſicheren Erfaſſen und ruhigen Schuß, ſonſt wäre das Ergebnis, ſo unglaublich es klingt, noch höher ausgefallen. Striehl erwies ſich immer noch als der Gefährlichſte der Reihe und nur die ſchwächere Leiſtung von Hook auf Linksaußen ließ ihn nicht noch mehr in Erſcheinung treten. Alles in allem hat die Mannſchaft eine ganz unerwartete Leiſtung vollbracht, die wieder zu größerem Selbſtvertrauen führen muß. Der Spielverlauf: Neckarau hat kräftigen, halbſeitigen Rückenwind, doch geht Saarbrücken ſofort zum Angriff über, verſchteßt aber wiederholt. Auf kurze Vorlage von Gaſt knallt Orth aus Schrägſtellung placiert:0. Das Tempo ſteigt, der Kampf wird hart, bleibt aber fair. Einen ſchön geſchoſſenen Ball Benzmüllers öͤrückt Dieringer ab, auch einen ſcharfen Ball Gelf meiſtert er, wie er auch einen Prachtſchuß Conens ſtoppt und dann vor demſelben Stürmer herauslaufend rettet. Unholtbar verwandelt dann Gaſt einen Handelf⸗ meter:0. Kurz darauf Pauſe. tach Seitenwechſel hat Saarbrücken Rückenwind, drückt auch, wie erwartet, doch verteidigt Neckarau recht gut. Präch⸗ tig ſtoppt Dieringer ſcharfen Flachball von Conen und ſchnappt einen ebenſolchen Wernys. Einen Prachtſchuß Conens drückt Dieringer zur Ecke und als im Anſchluß an dieſe Schwarz einen Schuß Schmitts wehren will, köpft ihm Orth das Leder weg ins Netz;:0. Damit iſt die Sache endgültig entſchieden. Verſchiedene Umſtellungen Saar⸗ brückens erfolgen zu ſpät. Orth vergibt unter Drängen Neckaraus einige große Gelegenheiten und den ſicheren 4. Treffer. Aber auch bei Saarbrücken läßt ſich Schlicher von Dieringer im entſcheidenden Moment das Leder vom Fuß nehmen. Damit iſt die größte Möglichkeit für einen Torerfolg der Saarbrückener dahin. Becke r⸗Ludwigshafen leitete, von Kleinigkeiten ab⸗ geſehen, gut. 1 BfR Mannheim— Sportfr. Saarbrücken:2(:0) Das 2. Spiel der Doppelveranſtaltung auf dem VfR⸗ Platze brachte die Mannheimer Raſenſpieler mit den Sportfreunden Saarbrücken zuſammen, die bisher nach Verluſtpunkten gerechnet nur einen Punkt ſchlechter als der VfR ſtanden und die doher durch einen Sieg die Mög⸗ lichkeit hatten, ihren Gegner in der Tabelle zu über⸗ flügeln. Der BfR, der bereits in Trier einen ganz her⸗ vorragenden Eindruck hinterlaſſen hatte, ſiegte jedoch auch diesmol, ſeinem Gegner nie eine Chanec laſſen, überlegen :2 und iſt damit ein ſchönes Stück der Pokalmeiſterſchaft nähergerückt. Beide Mannſchaften ſtellten ſich in folgen⸗ der Aufſtellung: VfR: Betſch; Schmoll, Hoßfelder; Willier, Kamenzien, Eberle; Langenbein, Pfiſterer, Simon, Theobald, Düſter. Saarbrücken: Pletſch; Beck, Platz; Kullmonn, U. Decker, Uli; J. Decker, Schauß, Hans, Evrich, Seiter. VfR begann überraſchend gut und bereits nach 5 Minu⸗ ten führen die Mannheimer:0. Simon nimmt eine Vorlage auf und ſchießt aus dem Lauf. Der Torwart hält den Schuß zwar, läßt den Ball aber abprallen, ſo daß Simon im Nachſchuß doch noch einſenden kann. Die Gäſte kommen ſofort vom Anſpiel weg durch, aber Betſch meiſtert oͤen Schuß des Mittelſtürmers ſicher. Eine ſchwache Zu⸗ rückgabe der Saarbrückener Verteidigung führt anſchließend ſofort zum 2. Tor. Theobald erfaßt blitzſchnell die Situa⸗ tion, fährt dozwiſchen und ſchon ſind die Burbacher Gäſte zum 2. Male geſchlagen. VfR iſt weiterhin leicht über⸗ legen. Verſchiedene Angriffe werden abgeſchlagen, da die Kombinationen zu ungenau ſind. Als jedoch eine Flanke von Düſter zu Simon kommt, köpft dieſer placiert unter die Latte. Der Torwart berührt zwar noch den Ball, ohne ihn aber halten zu können.:0 für VfR. Eine wunder⸗ volle Kombination zwiſchen Theobald, Langenbein und Dü⸗ ſter beſchließt dieſer mit einem ſchönen Schuß, der Ball geht aber knapp neben die Latte. Ein weiterer Schuß von Pfiſterer hält Pletſch im Saarbrücker Tor im Fallen, ſo daß es bis Halbzeit bei dem 30 bleibt. Nach Wiederbeginn wird Vin noch mehr überlegen. Einen weiteren Schuß von Pfiſterer hält der Torwart der Gäſte zwar ausgezeichnet, dann aber muß er ſich zum 4. Male geſchlagen bekennen. Düſter flankt ſicher zu Langen⸗ bein, der mit einem Bombenſchuß überlegt einſchießt. Ein ſcharfer Schuß von Theobald verfehlt um Zentimeter das Tor. Es ſieht ganz ſo aus, als ob die Gäſte noch höher ge⸗ ſchlagen werden, aber die Angriffe der Raſenſpieler werden immer ungenauer und damit wächſt die Sicherheit der geg⸗ neriſchen Hintermannſchaft. Mit dem Sieg in der Taſche läßt der fc merklich nach und Saarbrücken gewinnt zu⸗ ſehend an Boden, ohne aber die ſichere Abwehr des BfR vorerſt überwinden zu können. Erſt 6 Minuten vor Schluß gelingt es Schauß anſchließend an ein Geplänkel vor dem VfR⸗Tore den 1. Gegentreffer zu erzielen und weitere 3 Minuten drückt der Rechtsaußen der Gäſte eine hohe Flanke von links mit der Bruſt ins Tor. Dabei bleibt es bis Schluß. Klubkampf im Ringen K 86 Mannheim gewinnt gegen Amititia Viernheim mit 11:7 Der Bf 86 hat mit der Verpflichtung der erſten Ringermannſchaft von der Sportvereinigung Amicitia 09 Viernheim zu einem Klubkampf einen guten Griff ge⸗ macht, das war durchweg die Anſicht all derer, die am Samstag abend den Weg zum Zähringer Löwenſaal, der traditionellen Kampfſtätte von Ring⸗ und Boxkämpfen, in der Schwetzingerſtraße gefunden hatten. Die durch Zu⸗ wachs weſentlich kampfſtärker gewordenen Viernheimer entpuppten ſich in dieſem Treffen als weit durchſchlags⸗ kräftiger und techniſch beſſer, wie man annehmen konnte. Ganz hervorragend ſind Benz und W. Wörner, die auch durch Schulterſiege zu dem guten Abſchneiden ihrer Mannſchaft verhalfen. Aber auch die durch Klefenz, Münch und H. Rudolph aus der Oberligamannſchaft verſtärkte Sieben des VfK 86 verdient ein Lob, gelang es ihr doch nach einem Vorſprung der Gäſte von 716 nach dem Mittelgewichtstreffen noch einen 11:7⸗Sieg heraus⸗ zuholen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Klefenz⸗Vfg 86— Bauer⸗Viernheim. Der körperlich ſtärkere Viernheimer greift aggreſſiv an, ſcheitert aber an der beſſeren Technik ſeines Gegners, deſſen heide Hüftſchwünge außerhalb der Matte londen. Auch in der angeordneten Bocenrunde pariert Klefenz geſchickt die Angriffe des Viernheimers, der dann nach dem Wechſel mit Aufreißer in 14,30 Minuten platt auf die Schultern ge⸗ worſen wird. Federgewicht: K. Versbach⸗Vfa 86— Rein⸗ hord⸗Vieruheim. Auch hier liegt der Viernheimer an⸗ fangs mehr im Angriff, wird aber ſtets gut abgefangen. Beide geraten ſtändig außerhalb der Matte. In der Bo⸗ denrunde dreht ſich Reinhard bei einem Rückfoller des Mannheimers geſchickt ab und rettet ſich bei einem Dop⸗ pelnelſon aus der Matte. Nach dem Wechſel wird Vers⸗ bach mit Kopfzug gefaßt, er pariert mit dem gleichen Griff und bringt feinen Gegner in die Unterlage. Die reſtliche Ringzeit im Stand verlief ergebnislos. Man erwartete Versboch als Punktſieger, es gab jedoch ein Unentſchieden. Leichtgewicht: W. Rudolph⸗Vſa 86— Alex⸗Viernheim. Der Mannheimer wurde gleich zu Boden geriſſen und mit Arm⸗ ichlüſſel, Halb⸗ und Doppeluelſon hort bearbeitet. In der 7. Minute überraſcht Rudolph mit einem Armzug, bei dem aber der Viernheimer außerhalb der Matte auf beide Schultern fällt. Rudolph muß nach mißlungenem Schulter⸗ ſchwung wieder parterre. In der Bodenrunde wird Alex mit Armzug in eine flache Brücke gezwungen, kann ſich aber wieder herausdrehen. Rudolph wurde Punktſieger. Weltergewicht: Münch⸗Vin 86— Benz⸗Biernheim. Der Mannheimer Leichtgewichtler war ſeinem Gegner körperlich unterlegen und mußte nach einem prächtigen Hüftſchwung von Benz in die Brücke, aus der er ſich unter größten An⸗ ſtrengungen retten konnte. Dann wurde Benz mit Arm⸗ zug in eine brenzliche Lage gebracht und gleich darauf kommt Münch durch doppelte Armfeſſelung in Gefahr. Wiederum rettet ſich Münch nach Armzug ſeines Gegners aus der Brücke. Kurz vor& bzeit wird ein Hüftſchwung von Benz für den Mannheimer gefährlich. Nach der Pouſe ſiegte Benz mit Aufreißer und Eindrücken der Brücke in 14,30 Minuten. „Mittelgewicht: V. Versbach⸗Vich 83— W. Wörner⸗Viern⸗ heim. Ein äußerſt temperamentvoller Kampf, den Wörner durch ungeſtümen Angriff und beſſere Ausnutzung der Chancen führen kann. In bunter Reihenfolge und äußerſt nell wechſelten die Kampfbilder, bis es Wörner in.45 inuten gelang, ſeinen Partner mit Armſchlüſſelgriff in die Brücke zu bringen und durch Eindrücken derſelhen end⸗ gültig zu ſiegen. löſchwergewicht: P. Schmitt⸗Bſck 80— Götz⸗Viernheim. Götz greift forſch an, kann aber nichts er⸗ zielen. Dann geht Schmitt zum Angriff über und nach einer nicht einwandfrei abgewehrten Soubleſſe bringt er den Viernheimer mit Hüftſchwung in Gefahr. Schmitt führt bei Halbzeit und wirft ſeinen Gegner in der 14. Minute mit einer prächtigen Soubleſſe platt auf die Schultern. Götz reicht ſeinem Gegner die Hand, aber der Kampfrichter be⸗ ſteht auf Weiterringen. Nachdem bis Schluß nichts mehr fiel, wurde Schmitt Punktſieger. Schwergewicht: H. Ru⸗ Holph⸗Vfet 86— H. Wörner⸗Viernheim. Der Mannheimer geht in der 2. Minute freiwillig parterre. Wörner greift vergebens an und ſchafft ſich ab. Auch in der Bodenrunde läßt Rudolph, der durchs Los in die Unterlage mußte, den gewohnten Angriffsgeiſt vermiſſen, ſo daß ſich das gleiche Bild wie zuvor ergab. Erſt nach dem Wechſel geht der Mannheimer zum Angriff über, wobei Wörner nichts mehr zu beſtellen hatte. Er wurde mit Armſchlüſſel der Niederlage nahe gebracht und gleich darauf mit dem gleichen Griff in 14.45 Minuten in die Brücke gedreht, aus der es kein Ent⸗ rinnen mehr gab. S Waldhof Abtleilungsmeiſter S Waldhof beſiegt Schwanheim:4 und iſt Meiſter der Abteilung Weſt Nun haben es die Waldhöfer doch geſchafft! Sie ſind Meiſter der Abteilung Weſt der Süddeutſchen Meiſterſchaft geworden und damit hat ſich die Elf für die Deutſche Mei⸗ ſterſchaft qualifiziert. Trotz der ſehr bedauerlichen Nieder⸗ lage des Vorſonntags, die neben dem erſten Spielverluſt auch ſeit Jahresfriſt den erſten Platzverweis eines Spie⸗ lers der Meiſterelf brachte, darf geſagt werden, daß eine Mannſchaft des Rheinbezirks einen Lorbeer errungen hat, auf den ſie ſelbſt wie der ganze Bezirk mit vollem Recht ſtolz ſein kann. Mit einem Torverhältnis von 54:24 und 10:2 Punkten iſt auch äußerlich die Spielſtärke dokumen⸗ tiert, die im letzten Spiel nochmals beſonders klar zum Vorſchein kam. Die wackere Elf des Rheinmeiſters, die in der Aufſtel⸗ lung: Weigold; Schmidt, Rutſchmann; Müller, Kritter, Ratgeber; Schmidts, Herzog, Spengler, Engelter und Megwarth antrat, ſieht ſich nach dieſem zweiten Etappenſieg vor höhere Aufgaben geſtellt. Zunächſt geht es um den Titel in Süddeutſchland, den die Sp. Vgg. Fürth verteidigt, dann aber, ganz gleich, ob die„Sübddeutſche“ errungen wird oder nicht mit vollen Segeln in die DSB⸗Endkämpfe, an denen dieſes Jahr die Deutſche Turnerſchaft leider nicht teilnimmt. Mit den Glückwünſchen für den heutigen ſchö⸗ nen Sieg verbinden wir die beſten Wünſche für ein ebenſo erfolgreiches Abſchneiden in den weiteren Spielen; das Zeug dazu hat die Spenglerelf, der dann hoffentlich auch Tauchert zur Seite ſteht, in ſich. Es hatten ſich knapp 1500 Zuſchauer zu dieſem wichtigen Endſpiel eingefunden, darunter der Südd. Spielwart Klee und der Bezirksvorſitzende Herzog. Die Leitung des Spie⸗ les hatte man Grundhöfer⸗Phönix Mannheim an⸗ vertraut, was einiges Kopfſchütteln erregte. Wenn ſich auch Grundhöfer ſeiner Aufgabe mit viel Geſchick ent⸗ ledigte, ſo geht es doch nicht an, daß man zu ſolch wich⸗ tigem Treffen einen Unparteiiſchen aus dem Lager des einen der Beteiligten nimmt. Jedenfalls, das ſei noch⸗ mals betont, Grundhöfer hat ſich blendend aus dieſer Affäre gezogen. Der Sportverein Waldhof hatte heute Scheifele aus der Elf genommen, Müller vertrat ihn, dieſer wieder wurde durch Rutſchmann erſetzt, deſſen Stelle Meerwart einnahm. Es dauerte ſchon eine geraume Weile, bis ſich die neu⸗ formierte Elf zuſammenfand. Anfangs wollte es hinten nicht klappen und ſpäter war Meerwart, deſſen Anlagen wiederholt durchblitzten, vorne zu nervös. Der ruhende Pol war Weigold, der dieſes Mal fehlerlos ſpielte und ſich gut ſtellte. In der Verteidigung war Schmitt um eine Nüance beſſer wie Müller. Die Läuferreihe litt unter dem unterſchiedlichen Spiel Krithers, der öfters an Atem⸗ not litt. Ratgeber half zuviel in der Mitte aus und war außen daher nicht zur Stelle. Rutſchmann verſah ſeinen neuen alten Poſten, als ob er ihn überhaupt die ganze Zeit ſchon beſetzt hätte. Eines gelang der ganzen Hinter⸗ mannſchaft nicht: Papſtdorf zu halten und dies brachte manche Verwirrung. Der Sturm des Siegers war ſchon beſſer; würde man nach dieſem Spiel eine Rangliſte der Beſten und Schlechteſten aufſtellen, ſo würde beide Male Engelter an erſter Stelle ſtehen. Er muß unbedingt mehr abgeben; auch trotz der mehrfach geglückten Alleingänge. Spengler hatte Mühe, ſeinen gegneriſchen Läufer von ſich zu halten, war aber auch ſo nicht in der beſten Verfaſſung. Herzog ſcheint wieder im Kommen zu ſein; er ließ ſich diesmal bedeutend beſſer, Von den Außen überraſchte Schmidt, er ſchoß gut, hielt manchmal Platz und gab über⸗ legte brauchbare Vorlagen; Meerwart wird ſich beſtimmt ngch zurechtfinden und ſei ihm vor einer Kritik hierzu noch Zeit gelaſſen. 5 Der Unterlegene hatte in Bender einen zweifelhaften Mann zwiſchen den Pfoſten; einige ganz große Paraden wurden durch Stehenbleiben bei zwei bis drei Erfolgen des Gegners wieder verwiſcht. In der Verteidigung über⸗ ragte Kleinroth er war oft der Retter in letzter Minute. Gürſten war in der Läuferreihe der Beſte; doch ſtand ihm Kröck nicht viel nach. Herber war nur bei Spengler, deſſen beweglicher Schatten er bis zum Ende blieb. Im Angriff iſt unbedingt Papſtdorf an erſter Stelle zu nennen. Als Linksaußen und ſpäter in der Mitte war er die Seele des Sturmes, ſchoß ein Prachttor und war unmittelbar die Urſache der reſtlichen Erfolge. Tadelnswert iſt ſein An⸗ ſpringen der Verteidiger, das ihm dazu noch manchen Frei⸗ wurf eintrug. Nach ihm iſt Heuſer zu nennen, der aber etwas unentſchloſſen iſt; ſonſt wären ihm, da er öfters un⸗ gedeckt war, mehr Tore geglückt. Nach ihm fiel noch Kräuſer durch einen ſcharfen Wurf auf. Im Ganzen be⸗ trachtet fehlt öieſem Quintett die Schnelligkeit und Reife des gegneriſchen Sturmes. Der Spielverlauf: Schwanheim hat Anſpiel, das Mannheim abfängt und nacheinander durch Herzog und Spengler Bender zum Ein⸗ greifen zwingt. Schon bie zweite Minute bringt durch Spengler, der einen Strafwurf verwandelt,:0 für Mann⸗ heim, das drei Minuten ſpäter durch eine Kombination Herzog⸗Engelter auf:0 ſtellt. Die Gäſte gewinnen dann langſam, aber ſicher an Boden und drängen leicht, aber dennoch iſt es wieder der Rheinmeiſter, der einen Erfolg notiert, als Engelter ſcharf und überraſchend einen Straf⸗ wuf einwirft. Weigold, der nun mehr wie ſein Gegen⸗ über beſchäftigt iſt, muß nach einer hervorragenden Abwehr eines Heuſerwurfes die Krönung einer glänzenden Allein⸗ arbeit Papſtdorf zulaſſen, der raffiniert täuſchend zu 311 einwirft. Das:2 verpaßt Heuſer, als ihn Deckung, Zeit und Raum zum Torwurf gelaſſen hatte. Nun annulltert Grundhöfer einen zweiten Erfolg Papſtdorfs wegen Ueber⸗ tretens. Schmioͤts verwandelt kurz hintereinander zwei Strafwürfe zu 511, wobei beim letzten Tor die gegneriſche Verteidigung ſchlecht ſtand. Papſtöͤorf geht nun in die Mitte, aber zunächſt ohne Erfolg. Auf der Gegenſeite macht Engelter einen Alleingang, der zum Halbzeitſtand :1 führte. Nach der Pauſe wird das Spiel etwas ſchöner und auch intereſſanter. Da ſauſt zunächſt eine Bombe Heuſer durch das defekte Netz oder neben demſelben vorbet, die zu einer kurzen Debatte führen; es gibt aber Abwurf. Spengler iſt bald darauf ein einziges Mal frei und wirft die Vorlage Engelters an die Latte Heuſer holt ein Tor auf, aber Spengler ſorgt wieder für die alte Differenz. Nach einer Glanzleiſtung Benders ſkort wiederum Speng⸗ ler. Abermals ſauſt ein ſcharfer Wurf Heuſer, diesmal klar erſichtlich durch das Netz. 813 ſteht die Partie, die Schwanheim noch nicht verloren gibt. In der 53. Minute kann Heuſer, von Papſtdorf bedient, auf:4 ſtellen. Die Reſtzeit bringt noch einige gefährliche Situationen hüben und drüben, aber es ſchlägt nicht mehr ein. Stchwarzwald⸗Skimeiſterſchaften Gaiſer⸗Beiersbronn wieder Schwarzwalb⸗Meiſter Trotz der ſchon ſehr ſtarken Märzſonne hatten die Schneefälle der letzten Woche eine ſo gute Unterlage geſchaf⸗ fen, daß die ſchon mehrfach verſchobenen Schworzwald⸗ Skimeiſterſchaften doch noch zur Durchführung gebracht wer⸗ den konnten und zwar unter Bedingungen, die beſſer ſind, wie man es bei den Meiſterſchaften des Winters gewohnt war. Die Durchführung war dem SC Todtnau übertragen worden. Als erſte Konkurrenz kam der 17 Km. ⸗Lang⸗ lauf zum Austrag, zu dem ſich 32 Läufer am Start ein⸗ gefunden hatten. Die Strecke führte über den Stuebenwaſen — Notſchrei nach Muggenbrunn hinab. Die beſte Zeit holte der Freiburger Faller heraus, der die Strecke in:14:28 durchlief, und damit den Beſten der Klaſſe 1, Gaiſer⸗Baiersbronn, noch um:54 Minuten übertraf. Die Ergebniſſe: Senioren: Klaſſe 1: 1. Galſer⸗Baiersbronn 1117:22; 2. Straub⸗Friedenweiler:17:24; 3. Würth⸗ Baiersbronn :17:43.— Klaſſe 2: 1. Faller⸗SC Freiburg:14:28 2. 3. R. Morath⸗Schluchſee Altersklaſſe 1: 1. Winterheiter⸗Sc Freibucg 236. Altersklaſſe 2: 1. König⸗Freiburger Turnerſchaft Stober⸗SC Freiburg:14:53; :14:59.— 5 :55:53. Altersklaſſe 3: 1. Bender⸗Waldkirch:54:38. Jung⸗ mannen: 1. Flaig⸗SC Freiburg 29:08; 2. Finkbeiner⸗ Baiersbronn 92:40 Sekunden. Wagner⸗Freiburg Sieger im Abfahrtslauf Die Schwarzwald⸗Skimeiſterſchaften wurden am Sams⸗ tagnachmittag mit dem Abfahrtslauf fortgeſetzt, der mit 70 Teilnehmern eine ſehr gute Beſetzung aufwies. Da die Sonne der auf den Südhängen von Muggenbrunn abgeſteck⸗ ten Strecke ſtark zugeſetzt hatte, mußte man den Lauf ſtark verkürzen. Er wies jedoch immer noch eine Höhendifſe⸗ renz von 150 Metern auf. Zur Erſchwerung der Strecke hatte man noch einige Tore angebracht. Bei der kurzen Strecke kam es vor allen Dingen auf große Standhaftigkeit an, da einige Geländewellen große Schwierigkeiten boten. Sieger wurde überraſchend der Freiburger Wagner mit 85 Sekunden. Bei den Damen überragte einmal mehr Chriſtel Kranz⸗ Freiburg, die mit 1 Se⸗ kunden ſiegreich blieb. Handball der Turner Turngemeinde Ketſch vergrößert ihren Vorſprung Mit dem Zuſammentreffen von Tgde Ketſch und 7 62 Weinheim haben die Nordbadiſchen Meiſterſchaftsſpiele der Turner ihren Höhepunkt erreicht. Gleichzeitig aber iſt auch in einem hochſtehenden Spiel die Entſchei 125 zu Gunſten des Tabellenführers gefallen, der durch dieſen Sieg ſeinen Vorſprung auf 5 Punkte vergrößert hat und weiterhin ungeſchlagen geblieben iſt. Man darf die Tgde Ketſch ſicher ſchon heute als den Sieger und Nordbadiſchen Endſpielteilnehmer anſehen, denn die Ketſcher müßten die noch ausſtehenden Spiele ſämtlicht verlieren, um eingeholt werden zu können. TW 62 Weinheim— Tgde Ketſch:6(:4) Zu dieſem prächtigen Spiele hatten ſich gut 1500 Zu⸗ ſchauer auf dem Weinheimer Platze eingefunden, die Zeuge waren von einem äußerſt ſpannenden und vornehmen Kampfe, der von eutſcheidender Bedeutung war. Im Ge⸗ genſatz zu den letzten Wochen lief die Mannſchaft der Tode Ketſch zu einer großen Form auf, ſo daß ihr Spiel keinen Wunſch offen ließ. Von Beginn an legten die Gäſte in einem raſchen Tempo los, um baldigſt ſchon die Entſchei⸗ oͤung zu erzwingen. Bis zur Pauſe gelang es das Ergebnis auf:1 zu ſtellen. Nach dem Wechſel wurde auch Weinheim gefährlicher, ohne aber die gleiche Leiſtung wie die Gäſte aufbringen zu können, die letzten Endes verdient den Sieg mit nach Haufe nahmen. Turnerbund Germania— Turnverein 1846 026(:4) Zu dieſem zweiten Rundenſpiel der Turnerinnen ſtan⸗ den ſich die obigen Mannſchaften auf dem Germanenplatz gegenüber. Der TV 1846 konnte auch dieſes Spiel ver⸗ dient für ſich entſcheiden, wenn auch die Turnerinnen von Germania 1 bis 2 Tore verdient hätten, zumal einige Lattenſchüſſe zu verzeichnen waren. Turnverein 1846— Phönix Ludwigshafen 13:8(:4) Erſtmals hatten die Turner wieder nach den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen einen Vertreter der Sportler mit 2 Mann⸗ ſchaften zu Gaſt. Die beiden erſten Mannſchaften lieſer⸗ ten ſich einen ſpannenden Kampf, wobei beſonders die beiden Stürmerreihen äußerſt ſchußfreudig waren, wie es auch in dem Ergebnis zum Ausdruck kommt. Während die Turner mit Erſatz anzutreten gezwungen waren, hatte Phönix durch Stemper eine Verſtärkung. Das Spiel ſelbſt war in der erſten Hälfte ſehr ſchnell. Nachdem die Turner bald nach Beginn mit 2 Toren ins Hintertreffen gekommen waren, gelang es Grumer durch einen Strafwurf den erſten Gegentreffer zu erzielen. Bald folgte auch der Aus⸗ gleich, und im weiteren Verlauf durch gutes Zuſammen⸗ ſpiel Tor auf Tor für die Turner, wobei ſich beſonders der jugendliche Rechtsaußen Reitzig auszeichnete. Nach der Pauſe flaute das Spiel etwas ab. Es gelingt den Gäſten einige Tore aufzuholen, wobei die Verteidigung der Tur⸗ ner das eine oder andere hätte verhindern müſſen. Kautz⸗ mann im Turnertor hielt, was zu halten war, ſein Gegen⸗ über konnte weniger gefallen. In erſter Linie verdanken die Turner ihrem ſchußfreudigen Sturm den Sieg. Die Phönix⸗Mannſchaft trieb zu vie Innen⸗ und Einzelſpiel, indem ſie Flügelleute vernachläſſigte. Das Spiel der zwei⸗ ten Mannſchaften endete 11:5 für den Turnverein 1846. Aufftiegppiele zur Meiſterklaſſe Wie erwartet, haben die beiden Mannſchaften des Mannheimer Turngaues ſich über die Gegner des geſtrigen Sonntages erfolgreich durchgeſetzt und dadurch ihre Stellung in den Aufſtiegsſpielen wieder verbeſſern können Es bleibt nur abzuwarten, wie das 7 5 Ziegel hauſen— Handſchuhsheim ausgegangen iſt, da dieſes für die Ta⸗ bellenführung ausſchlaggebend war. Jahn Neckarau— TV Bammental:4(:2 Die Mannſchaft aus dem Neckar⸗Elſenz⸗Gau entpuppte ſich als ein achtbarer Gegner, der ſich hauptſächlich in der erſten Spielhälfte recht gut behaupten konnte. Nach dem Wechſel jedoch ſetzte ſich die größere Spielerfahrung von Jahn Neckarau durch, während Bommental weniger ge⸗ fährlich wurde. Jahn Neckarau AH.— TV Bammental 2 :4, Jahn Neckarau Jugend— BfR Jugend 1028. Die Ergebniſſe: Damen: 1. Chr. Kranz⸗Freiburg 41 Sek.; 2. A. Denz⸗ Freiburg 56 Sekunden. Jungmannen: 1. Hättich⸗St. Mär⸗ gen 39 Sek.; 2. Kaiſer⸗Tedtnau 42 Sek. Senioren: 1. Leon⸗ hard Wagner⸗SC Freiburg 35 Sek.; 2. A. Hör⸗Todtnau und Tober⸗Sc Freiburg je 36 Sekunden. Fritz Gaiſer⸗Baiersbronn wieder Meiſter Auch der zweite Tag der Schwarzwald⸗Skimeiſterſchaf⸗ ten war von ſtrahlendem Wetter begünſtigt. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich zum Sprunglauf eingefunden, der wiederum in Muggenbrunn bei Todtnau ausgetragen wurde. Die Stadt Freiburg hatte Staatskommiſſar Brühler als ihren Vertreter entſandt, außerdem war der Hauptvorſtand des Skiklubs Schwarz ⸗ wald vollzählig vertreten. Die Sprungſchanze war von den Helfern aus Muggenbrunn und Todtnau ſehr gut her⸗ gerichtet worden. Da aber der Schnee bis zu Beginn des Springens auffirnte, waren nicht allzu große Weiten zu erzielen. Das Springen ſpitzte ſich zu einem Zweikampf um den Sieg in der Kombination und damit um den Meiſtertitel zwiſchen dem Titelverteidiger Fritz Gaiſer⸗ Baiersbronn und dem im Langlauf beſſer placierten Sto⸗ ber⸗Skiklub Freiburg zu. Nach dem zweiten Gang wan das Ergebnis noch völlig offen, doch als Gaiſer im ſchönen, ruhiger Sprung auf 27,5 Meter kam und Stober nur 25 Meter erreichte, war die Entſcheidung gefallen. Mit knap⸗ pem Vorſprung ſicherte ſich Gaiſer, der zweite der Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften 1933, zum zweitenmal den Titel eines Schwarzwald meiſters mit Note 652,04 vor Stober, der Note 649,8 erreichte i In Klaſſe 2 bewies Beckert⸗Neuſtadt erneut ſein gutes Können, auch Morath⸗Schluchſee, der kürzer ſprang, konnte ſehr gut gefallen. Den Abſchluß bildete die Preisverteilung auf dem Marktplatz zu Todtnau. Die Ergebniſſe: Sprunglauf: Klaſſe 1: 1. Fritz Galſer⸗ Baiersbronn 319,5(26, 27, 27,5 Meter); 2. Würth⸗Baiersbronn 287,4(25, 20, 25 Meters; 3. Straub⸗Friedensweiler 288,8(26, 2978 21,5 Meter); 4. Hermonn⸗Neuſtadt 230,1(24,5 geſt., 25,5, 25 Meter). 9 Klaſſe 2: 1. Becker t⸗Neuſtadt 304,0(26,5, 27,5 25 Meter); 2. Stober⸗Freiburg 293,2(2, 24,5, 25 Meter); 3. Richard Morath⸗Schluchſee 290,5(24,5, 24,5, 26 Meter). Altersklaſſe: 1. Menze r⸗St. Blaſien 298,1(25, 26,5 25 Meter). Jungmannen: 1. Haettich⸗St. Märgen 298,1(25,5, 26, 26,5 Meter). Kombination: 1. Fritz Gaiſer⸗ Baiersbronn 652,04 (Schwarzwald ⸗Skimeiſter); 9. Fredy Stober⸗Frei burg 649,8 3. Richard Morath Schlüchſer⸗ 5 1 5 Pferdeſport Mülheim⸗Duisburg(26. März) 1. Begrüßungs⸗Jagdrennen. Für Vierjährige. 1200, 9000 Meter. 1. Heinr. u. Herm. Baumgärtners Komb⸗ diantin(E. Maeſig); 2. Traumulus; 3. Tenor. Ferner liefen: Schwerthieb, Arleechino, Droſtei, Blondkind, Stilet, Parabel. Tot.: 77:10; Platz: 23, 48, 18210. 2. Styrumer Jagdrennen. 1200 J, 3900 Meter. 1. J. F. 8 Simulant(H. Glitſch); 72. Flügelmann; 2. an von Werth. Ferner liefen: Waltraud, Churfürſt, Nix, Eiſenbraut. Tot.: 20:10; Platz 13, 15, 19:10. 3. Saarner Hürdenrennen. 1500, 3000 Meter. 1. D. Delius! Freihafen(W. Kuſſerow); 2. Fahrewohl; Schonzeit; 4. Aulos. Ferner liefen: Peloria, Baden, Gau⸗ kelei, Gebt Feuer, Heuernte, Feuerroſe, Bodenbalzz, Ka⸗ merad, Hatz. Tot: 55:10; Platz: 24, 48, 29, 52:10. 4. Schnabenhuck⸗Jagdrennen. 1700, 3700 Meter. 1. Gebr. Röslers Liebeszauber(J. Pinter); 2. Saufeder; J. Aria. Ferner liefen: Flink, Landesfreund, Pechvogel, Enthuſtaſt. Tot.: 13:10; Platz: 12, 14, 16:10. 5. Streithof⸗Jagdrennen. Ausgleich III, 1800, 8800 Meter. 1. Gebr. 3. Roswitha. Ferner liefen: Klingenſchmied, Maikater, Fenerroſe, Patriotin, Maharadſcha, Modeſta, Etiſaine. Tot.: 30:10; Platz: 16. 21, 23210. 5 9. Broſcher Jagdrennen. Meter. 1. Frhr. v. Zedlitz! Pakina Stronn: 3. Parlinse. flocke, Weidmannsheil, Wanderin, Rheinlandmädel, Lor⸗ beeroſe. Tot.: 103:10; Platz: 38, 81, 29:10 5 * . slers Regent(J. Pinter); 2. Bandage; Ausgleich III, 1300 4, 3000 (H. Stegling);. Ferner liefen: Roſenkrieg, Haar⸗ 1 ö 1 1 0 9 N . — Montag, 27. März 1983 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ... ͤ K 7. Seite/ Nummer 144 Rekorde beim Eilenriede Nennen Auftakt zur deutſchen Motorrad⸗Rennſaiſon Am Samstag wurde die deutſche Motorrad⸗Rennſatſon auf der Eilenriede in Hannover mit den Meiſterſchafts⸗ läufen der beiden kleinen Klaſſen über je 200 Km. ein⸗ geleitet. Bei dem prachtvollen Wetter hatten ſich nicht nur zahlreiche Zuſchauer eingefunden, ſondern auch die 5 Km. lange Rundſtrecke befand ſich in ausgezeichneter Verfaſſung. In beiden Rennen gab es, wie erwartet, gute Zeiten und zum erſten Male wurden in der Klaſſe bis zu 350 cem. tber 90 Std.⸗Km. gefahren. Schon am Vormittag hatten ſich beim Training zwei ſchwere Stürze ereignet. Der Hannoveraner Weidemann karambolierte mit einem über die Bahn laufenden Zuſchauer und zog ſich einen kompli⸗ zierten Schlüſſelbeinbruch zu, während ſein Landsmann Haupt gegen einen Baum fuhr und ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden mußte. Strahlender Sonnenſchein herrſchte, als die 15 Fahrer der kleinſten Klaſſe und 23 für die Kategorie bis 350 cem. auf die Reiſe geſchickt wurden. Zuerſt tauchte der Italiener Sandri auf, der ein unheimliches Tempo vor⸗ legte und für die erſten fünf Runden mit 93,5 Std.⸗K m noch ſchneller war als die 350er⸗Maſchinen. Ferner machten ſich Winkler und Geiß bemerkbar, während Kahrmann gleich zu Beginn den Anſchluß verlor. Gegen Ende der 29. Runde ereilte dann Sandri fein Schickſal, ſeine„Moto Guzzi“ war in Brand geraten und der Italiener zur Auf⸗ gabe gezwungen. Allmählich hatte ſich der Engländer Davenport nach vorne gearbeitet und behauptete in überlegener Haltung die Spitze vor Soenius⸗Köln und Kirchner, der noch Geiß überholt hatte, bis ins Ziel. Beiden 3öb0er⸗Maſchinen gab es einen neuen Rekord. Hier wechſelte im Rennverlauf die Führung faſt dauernd. Schneider, Loof, Fleiſchmann und Winkler bildeten ſtets das Vordertreffen. Nachdem Winkler die Führung wegen eines Reifenſchadens an den Düſſeldorfer Schneider hatte abtreten müſſen, war das Rennen ent⸗ ſchieden. Fleiſchmann gab ſich die erdenklichſte Mühe, dem Weſtdeutſchen den Sieg ſtreitig zu machen, aber vergeblich. Wemhöfer⸗Bielefeld wurde beim Ueberholen aus der Bahn gedrängt und ſtreifte einen Baum; mit viel Glück kam er noch mit dem Schrecken davon. Von den Teilnehmern blie⸗ hen etwa Zweidrittel auf der Strecke, da die Fahrer ihren Maſchinen von Beginn an durchweg zu viel zugemutet hatten. In den beiden Rennen blieben ausländiſche Erzeugniſſe erfolgreich. Davenport fuhr New Imperial und Schneider eine Velocettes. Die Ergebniſfe: 250 bem.: 1. Davenport ⸗England(New Imperial) 2,16,49,8(87,8 Std.⸗Km.); 2. Soenius⸗Köln(Rudge) 2,20,01,2; 3. Kirchner⸗Aſſenberg(Bücker Jap); 4. Geiß ⸗ Mühlacker (DR). Bis 350 cem.: 1. Schneider ⸗Düſſeldorf(Velocettes) 2,10,21,2(92,2 Stö⸗Kme, Rekord); 2. berg(Norton) 2,12,07,4; 4. Bertholet⸗Köln(Rudge). Fleiſchmann⸗Nitrn⸗ 3. Bodmer⸗Ebingen(Imperia); Die Rennen vom Sonntag Rüttchen fuhr Tagesbeſtzeit Todesſturz von Weber Nicht ganz ſo groß wie in den beiden letzten Jahren war am Sonntag das Publikumsintereſſe für das(klen⸗ liederennen, aber immerhin umſäumten bei prachtvollem Wetter etwa 85 000 Zuſchauer die 5 Km. lange Rennſtrecke, auf der ſich in allen Rennen hinreißende Kämpfe abſpiel⸗ ten. Der Held des Tages war Ru tichen⸗Erkelenz, der nicht nur den Meiſterſchaftslauf der großen Maſchinen in neuer Rekordzeit mit einem Stundenmittel von 97,7 Km. nach Hauſe brachte, ſondern auch das kurze Ju⸗ Dbiläums rennen gewann. Im Meiſterſchaftslauf mußte er allerdings ſchwer kämpfen, denn ſein junger Mar⸗ kengenoſſe Roſemeyer⸗Lingen gab ſich nach 200 Km. Fahrt nur um einen Meter geſchlagen. Mit Fleiſchmann placterte ſich noch ein dritter NSuu⸗Fahrer. In der Halbliter⸗ klaſſe fiel der Favorit Bauhofer aus; er mußte wiederholt auf der Strecke bauen und nicht weniger als fünfmal am Erſatzteillager halt machen. So machten die Norton⸗Fahrer das Rennen unter ſich aus. Ley arbeitete ſich zum Schluß vor den Anfangs führenden Sönius und behauptete ſich dann überlegen in Front. Die ſchnellſte Rundenzeit fuhr der Kölner Bertholet auf Rudge. Die Beiwagen rennen waren mit 15 Maſchinen nur ſchwach befetzt. In der kleinen Klaſſe war das Baſeler Ehepaar Stärkle auf NSu nicht zu ſchlagen, während das Rennen der großen Klafſe eine Runde vor Schluß abgebrochen wurde, als nur noch zwei Maſchinen im Wettbewerb waren. Weyres⸗Aachen gewann noch ſicher, obwohl er unterwegs mehrfach bauen mußte. Leider warfen einige ſchwere unfälle ihren Schatten über die ſportlichen Ereigniſſe. Im Meiſterſchafts⸗ venſchock erlitt. lauf der 1000er⸗Maſchinen raſte der Berliner BMW-Fahrer Fritz Weber gegen einen Baum und verſtarb kurze Zeit darauf an den Folgen eines doppelten Schädelbruches. Schwerer verletzt wurden noch die Beiwagenfahrer Dürr ⸗Ulm und Marcin kowfki⸗ Solingen, während Füglein⸗ Nürnberg, der ſchon im Rennen durch ſeine wilde Fahrweiſe aufgefallen war, bei ſeinem aufregenden Sturz mit dem Schrecken davonkam. Beim Abwinken wurde er aus der Kurve getragen und fuhr mit voller Geſchwindigreit auf die Ehrentribüne zu, wo es viel„Kleinholz“ gab und ein Zuſchauer einen Ner⸗ Die Ergebniſſe: Meiſterſchaftsläufe bis 500 cem: orton]:02:55,2(95,3 Stoͤlm.]; 2. ton):06:06(95, Stoͤkm.); 8. 2111:48,1. 5 Bis 1000 cem: 1. Rueltchen⸗ Erkelenz(NS) :02:51,(27, Slokm.); 2. Roſemeyer⸗Lingen(NStt) :02:52, 4(97,65 Stokm.); 8. Fleiſchmann⸗Nürnberg(NSu) :06 24,2. Jubiläums⸗Rennen(50 Km.) bis 380 cem: 1. Schnei⸗ der ⸗Düſſeldorf(Velocette) 31102,(96,6 Stökm.); 2. Wink⸗ ler⸗Chemnitz(De) 91:10(86,2 Stokm.); g. Fleiſchmann⸗ Nürnberg(Norton) 31:41,4. Ueber 350 cem: 1. Ruettchen⸗Erkelen(NS) 90248(97,5 Stoͤkm.); 2. Ley⸗Nürnberg(Norton) 31:81,1 (95,2 Storm.); 8. Prelle⸗Altenhagen(BMW) 91:82,2. Seitenwagen(50 Km.) bis 600 cem: 1. Staerkle⸗ 675 1 e Stokm.); 2. Schneider⸗Düſſeldorf Belocette) 35:09,2(85,2 Stoͤkm.]; 8. Mi (Rudge) 37:10, 2. i. Heber 600 cem(45 Km.): Daviöſon) 89:02(76,8 Stokm 89:44 Min. 1. Ley⸗ Nürnberg Sbenius⸗Köln(Nor⸗ Teich⸗Koelzin(Norton) 1. Weyres Aachen(Horley .); 2. Stoll⸗Stollberg(Harley Aufſtiegsſpiele der Gruppe Ahein Altrip ſchlägt Eberbach:0(:0) Vor 800 Zuſchauern kam der Vertreter Unterbadens Altrip gegen den Meiſter des Kreiſes Elſenz, Eberbach, nach überlegenem Spiel zu einem, wie erwartet, hohen 810 Sieg. der nie in Frage ſtand. Beide Teams beſtritten öleſes, ſtets faire Treffen, das in Lauer⸗Plankſtadt einen umſich⸗ lichen Leiter hatte, in ſtärkſter Aufſtellung. Die Platz⸗ herren zeigten ihr gewohnt flüſſiges Kombingtionsſpiel, waren ſchneller und energtſcher vor dem Tore, ſo daß auch der beſte Mannſchaftsteil der Gäſte, das Schlußtrio, trotz Verſtärkung, dem ſtändigen Drängen des ſehr ſchußfreu⸗ digen Altriper Sturmes nicht ſtandhalten konnte. Eberbach hatte gegen den techniſch klar überlegenen Gegner keine Stegeschancen. Ihre Geſamtleiſtung war kaum die einer mittelmäßigen Kreisliga. Es überragten le⸗ diglich die Verteidigung und der Mittelläufer. Der Sieger war in allen Mannſchaftsreihen gleichgut beſetzt. Eine Schwäche war lediglich der Mittelläufer Feth, der weit unter Form ſpielte. 5 Altrip gelt durch Eigentor des linken Verteidigers in der 14. Minute in Führung, die in der 25. Minute durch den Halblinken Schneider Ph. und Spindler auf Halb⸗ rechts in der 37. Minute auf 310 erhöht wird. Nach dem Wechſel gelingt Mittelläufer Schneider H. nach 15. Minuten der 4. Treffer; den Enöſieg 50 ſtellt Schneider Ph. in der 44. Minute her. Oppau Kirchheim:1(:1) Die Kirchheimer gaben auch bei den neuen Aufſtiegs⸗ ſpielen einen harten Gegner ab. Das mußte zunächſt die Vorderpfalz⸗Meiſtermannſchaft Oppau auf eigenem Platz ſpüren, denn nach unentſchledenem Halbzeitſtand hatten die Einheimiſchen Glück, daß ſie mit einem Unentſchieden da⸗ vonkamen. In der 10. Minute kam Oppau durch den Links⸗ außen, der eine Flanke mit dem Kopf verwandelte, zum ührungstreffer. Bis zur Pauſe waren die Einheimiſchen, ie den Wind im Rücken hatten, mehr oder weniger über⸗ legen. In der 25. Minute erzielte der Gäſtemittelſtürmer Karl Gottfried nach gelungenem Durchbruch den Ausgleich und für geraume Zeit drängten die Kirchheimer jetzt auch, aber bis zum Wechſel änderte ſich an dem Stand nichts mehr. Nach der Pauſe gingen die Kirchheimer zur Ofſen⸗ ſive über, aber Pech und auch die guten Leiſtungen der Oppauer Hintermannſchaft brachten ſie um den leicht mög⸗ lichen Siegestreffer. Welſcher⸗Landau leitete vor rund 1500 Zuſchauern 5 das nicht übermäßig harte Spiel zur Zufriedenheit. „ 25 W Sc Kaiſerslautern— Ve Neunſtadt:5(:1) Der Südpfalzkreis⸗Meiſter kam in Kaiſerslautern vor nur 800 Zuſchauern zu einem übreraſchend deutlichen Sieg, an den bis zum Wechſel kein Menſch geglaubt hätte. Bis zu dieſer Zeit ſpielten nämlich die Einheimiſchen, die zu⸗ dem noch den Wind gegen ſich hatten, durchaus gleichwertig. In der 25. Minute etwa waren die Gäſte durch ihren Halb⸗ rechten Bürger in Führung gegangen, ſo daß mit 10 die Seiten gewechſelt wurden. Nach der Pauſe fiel die Sport⸗ elub⸗Mannſchaft überraſchend völlig auseinander. Die Neuſtadter nutzten dieſen Umſtond denn auch prompt aus und kamen in regelmäßigen Abſtänden zu vier weiteren Erfolgen. Schiedsrichter Dr. Storch⸗Ludwigshaſen hatte keinen allzu ſchweren Stand. Die Spitzenreiter geſchlagen Engliſche Fuß ballmeiſterſchaftsſpiele n England geht es jetzt mit Rieſenſchritten dem Ende dt us galten entgegen. Die Pokalfinaliſten ſind be⸗ reits ermittelt und in den Ligakämpfen ſtehen durchweg nur noch 6 bis 8 Spiele von den insgeſamt 42 aus, die fede Mannſchaft im Verlauf der Saiſon zu abſolvieren hat. Am Samstag gab es neue Ueberraſchungen. Der Haupt⸗ kampf des Tages fond in Birmingham zwiſchen Aſton Willa und Everton, dem vorjährigen Meiſter, der heuer Pokal⸗ favorit iſt, ſtatt. Nach hartem Kampf ſtegte Aſton Villa mit 221. Dagegen wurden die beiden anderen Spitzen⸗Mann⸗ chaften, Arſenal und Sheffield Wednesday, e rſenal verlor in Neweaftle gegen United 112 und Sheffield ednesday ließ ſich bei Portsmouth ſogar 320 ſchlagen. Ar⸗ ſenol führt nun zwar weiter die Tabelle an, nach Verluſt⸗ punkten gerechnet ſtehen aber Aston Villa und Sheffteld Weönesday je um einen Punkt beſſer. In der zweiten Liga Pauſe gat ſich wenig geändert, Stoke Eity und Tottenham Hyotſpurs konnten durch neue Siege ihre führende Poſition behaupten. In Schottland führt unentwegt der„ewige Meiſter“ Glasgow Rangers. Die Ergebniſſe: England, 1. Liga: Aſten Villa— Everton 241, Wolver⸗ hampton Wanderers— Mancheſter City:2; Bolton Wan⸗ derers— Derby County:1; Chbelſea— Weſthbromwich Al⸗ bion:2, Huddersfield Town— Birmingham:0, Leiceſter City Leeds Untkted 31, Liverpool— Blackburn Rovers 272, Middels brough— Blackpool:0, Newaaſtle United— Arſeral:1, Portsmouth— Sheffield Wednesday:0, Sheffield United— Sunderlaud:0.— 2. Liga: Bradford gegen Swanſea Town:0, Burnley— Bradford City 010, Charlton Athletie— Millwall 14, Grimſy Town— Weſtham United:1, Mancheſter United— Bury:8, Not⸗ tingham Foreſt— Port Vale:1, Oldham Athletic— Fulham 118, Plymouth Argyle— Notts County 90:2, Pre⸗ ſton Northend— Cheſterſield 210, Stoke City— Southamp⸗ ton:1, Tottenham— Hotſpurs— Lincoln City:2. Schottland: Ayr United— Third Lanark 110, Clyde— Aberdeen:0, Cowdenbeath— Celtie Glasgow 115, Falkirk gegen Hamilton Academicols:0, Hearts— Morton:2, Motherwell— Atrorieonians 41, Partick Thiſtle— Eaſt Stirlingſhire 613, St. Johnſtone— Glasgow Rangers 02, St. Mirron— Dundee 221. Davis-Pokalkampf Deutſchland— Aegypten Vom 5. bis 7. Mai in Wiesbaden Die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Tennis⸗ Bund und dem Tennis⸗Verband von Aegypten ſind bereits ſoweit geödlehen, daß mit der Durchführung des zur erſten Runde zählenden Dapispokal⸗Wettſpieles Deutſchland— Aegypten vom 5. bis 7. Mai in Wiesbaden mit ziemlicher Sicherheit zu rechnen iſt. Mit dem gleichzeitig vom 4. bis 7. Mai ſtattfindenden Wiesbadener Turnier wird bekannt⸗ lich die deutſche Tennisſpielzeit im Freien eröffnet. Nach dem Kampf mit Aegypten wird Robert Kleinſchroth das Training der deutſchen Davispokal⸗Mannſchaft übernehmen. Kleinſchroth hat bis zum 10. Mai die Vorbereitung der holländiſchen Davispokalſpieler zu überwachen. um den„Pokal der NRMz' Alemannia Ilvesheim— J. Hemsbach:1(:0) Dieſes Spiel wurde in letzter Minute auf behördliche Anordnung nach Ilvesheim verlegt, während urſprünglich dafür Hemsbach vorgeſehen war. Damit war ein durchaus berechtigter Wunſch der Ilvesheimer erfüllt, nachdem dieſe ſchon in der erſten Runde auf fremdem Boden geſpielt hat⸗ ten. Die Leute von der Bergſtraße waren für den A⸗Klaſ⸗ ſenmeiſter abſolut kein Gegner von beſonderem Format. Ueber Syſtemloſigkeit und mangelnde Erfahrung vermochte auch ein großer Eifer nicht hinweg zu helfen, und ſo blteb ſchließlich nur eine Mannſchaft, die mit guten Leiſtungen aufwartete. Deckung und Läuferreihe der Ilvesheimer waren dem Gegner um eine ganze Klaſſe überlegen. Der Sturm von Ilvesheim war zwar durch Erſatz geſchwächt, hielt ſich aber ebenfalls recht gut. Beſonders zu gefallen wußte der rechte Läufer, der wendige Linksaußen und der Erſatzrechtsaußen. 1 i 5 5 Der Spielverlauf geſtaltete ſich abwechflungsreich, ſo⸗ lange ſich Hemsbach energiſch zur Wehr ſetzte. Nach der allerdings ergaben ſich ann die Bergſträßler reſigniert. Erſt beim Stand von 510 für Ilvesheim war Hemsbach durch Faulelfmeter der verdiente Ehrentreffer geglückt. 3 5. 5 Olympia⸗ Vorbereitungen Dank an den Reichskanzler Adolf Hitler Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen als Träger der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung dankte dem Herrn Reichskanzler Adolf Hitler für die Erklärun⸗ gen, die er am 16. März d. J. bei dem Empfang des Vor⸗ ſtandes des Organiſations⸗Komitees für die 11. Olympiade in Berlin 1936 über die Bedeutung von Turnen und Sport für den Wiederaufbau deutſcher Volkskraft und die Stär⸗ kung nationalen Empfindens in begeiſternden und hin⸗ reißenden Worten ausgeſprochen hat. Der D. R. A. wird, treu ſeiner Vergangenheit, alle ſeine Kraft dafür einſetzen, daß dem gewaltigen Strom natio⸗ naler Erneuerung, der heute ganz Deutſchland machtvoll und befruchtend durchrauſcht, alle Flüſſe, Bäche und Quel⸗ len der großen Turn⸗ und Sportbewegung zugeleitet wer⸗ den zur Wahrung deutſcher Jugendkraft, Stärkung natio⸗ naler Geſinnung, zur Erziehung eines wehrhaften Ge⸗ ſchlechts. Berliner Schutzleute lernen Sprachen Für die Olympiſchen Spiele 1936 erwartet die Heutſche Reichshauptſtadt einen großen Zuſtrom von ausländiſchen Beſuchern. Um dieſen auch als Straßenverkehrsproblem meiſtern zu können, hat das Berliner Polizeipräſidium ſchon feit Januar in erweitertem Maße Kurſe zunächſt in Engliſch, Franzöſiſch und Spaniſch eingerichtet. An den Kur⸗ ſen beteiligen ſich 150 Beamte der Schutzpolizei. Durch eine beſtimmte Klaſſeneinteilung hofft man zu erreichen, daß im Jahre 1996 etwa 800 bis 400 ſprachgewandte Beamte vor⸗ handen ſein werden. Es iſt in Ausſicht genommen, dieſe dann hauptſächlich im Bezirk Weſten(Charlottenburg, Sta⸗ diongegend) einzuſetzen. Bayeriſche Schulverwaltung erfaßt Olympia⸗ 5 Kaudibaten Auf Bitten des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes um Mitwirkung bei der Ausſindigmachung geeigneter junger Sportler für die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin hat als erſte deutſche Unterrichts⸗Verwaltung das Bayeriſche Staatsminiſterium für Unterricht und Kultus eine ent⸗ sprechende Anoröͤͤnung an die ihm unterſtellten Schulen und Hochſchulen ergehen laſſen. Dieſe werden beauftragt, jeweils bis zum 15. Juli 1938 und 1934 der Direktion der Landesturnonſtalt in München nach gewiſſenhafter Auswahl durch die Turnlehrer ſolche Schüler der oberen Klaßen bzw. Studenten namhaft zu machen, von denen auf Grund beſonderer Veranlagung hervorragende Leiſtun⸗ gen insbeſondere in der Leichtathletik zu erwarten find und die für eine planmäßige Weiterbildung in Betrocht kommen. Da erfahrungsgemäß nicht alle jungen Leute mit beſonderer Eignung für Wettlämpſe ſich nach Ver⸗ laſſen der Schule oder Hochſchule an Vereine anſchließen oder ſonſtwie weiterbilden, bedeutet der bayeriſche Erlaß einen bahnbrechenden Schritt, den man nur freudig be⸗ grüßen kann. Was in Wien verhandelt wird Beim Internationalen Olympiſchen Komitee Die bedeutſame Sitzung des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees vom.—9. Juni in Wien, bei der auch die Frage des Austragungsortes der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936 endgültig entſchieden wird, hat nachſtehende umfangreiche Tagesordnung zu erledigen: 1. Demiſſionen und Neuwahlen. 2. Die Berliner Spiele 1936. 3. Die Winterſpiele 1936. 4. Halbprofeſſionals und Scheinamateure(Bericht über die vom Vollzugsausſchuß und Vertreterrat der internatio⸗ nalen Verbände angeſtellten Unterſuchungen. Programm der Spiele: Zulaſſungsantrag für Kanu und Modellſegeln. Zulaffungsantrag für Eisſegeln. Gründung eines Internationalen Basketballverbandes. „Beſchwerde des Jugoflawiſchen Olympiſchen Komitees betr. Zulaſſung eines jugoflawiſchen Athleten zu den 10. Olympiſchen Spielen. 9. Bericht über zwei Vorſchläge von H. Merrick. 10. Propagandabroſchüre des JO. 11. Tagung 1934 in Athen(40. Wiederkehr der Erneuerung der Olympiſchen Spiele). 12. Zuteilung des Olympiſchen Pokals für 1684. 18. Wahl des Präſidenten. 14. Verſchiedenes. a) Vorſchlag Lewald zur Frage ber Ein⸗ reichung der Beſtimmungen der Internationalen Ver⸗ bände an das Organiſationskomitee der Spiele; b) Brief des nationalen Schützenverbandes von Großbritannien und der Vereinigung der Miniaturſchützenvereine; ch Haushalt und Beiträge; d) Olympiabibliothek und offt⸗⸗ zielles Bulletin, 0 Fotkey-Klubkämpfe Knapper Hockeyſieg oer&G TV 1846 Heidelberg 9011 geſchlagen Der Heidelberger Turnverein 1848, der erſt vor 8 Ta⸗ gen dem Mannheimer TV 46 nur 12 unterlegen war, gaſtterte am Sonntag vormittag bei der MTG. Auch dies⸗ mal mußten ſich die Heidelberger geſchlagen bekennen, je⸗ doch wieder fiel mit n die Niederlage nur ſehr knapp aus. Der Klubkampf der beiden Vereine wurde gleichfaſls erſt durch das Spiel der 1. Vertretungen entſchieden. Die g. Mannſchaft der MiG gewann ſicher:0, dagegen mußte ſich die 9. Mannſchaft mit einem 11 Unentſchteden begnt⸗ gen. Anſchließend trafen die beiden Damenmannſchaften aufeinander, wobei Heidelberg 110 gewann und damit zum einzigen Siege kam. Die beiderſeitigen Leiſtungen waren nicht überragend, vor allem bei der Mr fanden ſich einige Anfängerinnen in der Elf noch nicht zurecht. Der Sieg der Heidelbergerinnen, die im Sturm etwas durch⸗ ſchlagskräftiger waren, war verdient. Bei den 1. Manu⸗ ſchaften kam die MT zu einem knappen 11:0 Siege, ſo daß der Klubkampf mit 513 Punkten:2 Toren für Mannheim endete. Im Spiel der 1. Mannſchaften war die Mr vor der Pauſe klar überlegen, ohne daß es aber möglich war, die Ueberlegenheit auch in Toren zu dokumentieren. Die ſichere Hintermannſchaft der Gäſte, in der vor allem der Torwart hervorſtach, konnte immer wieder im letzten Augenblick die Angriffe der MO unterbinden, ſo daß es mit:0 in die Pauſe ging. Auch nach Wiederbeginn tſt die Mich überlegen und ein ſchönes Zuſammenſpiel zwi⸗ ſchen Günthner und E. Junge führt durch letzteren zum Führungstor. Die Heidelberger werden durch dieſen Treffer jedoch nicht entmutigt, ihre Angriffe werden ſogar immer gefährlicher und nur Schäfer im Tor hat es die Me zu verdanken, daß keiner der Heidelberger Schüſſe zum Ausgleich führt. Bis Schluß hat Heidelberg durch⸗ weg etwas mehr vom Spiel, die MT⸗Hintermannſchaft kann aber den Sieg halten. Mannheim wird ſogar bei einigen Gegenangriffen noch gefährlich, einige ſichere Chancen werden aber durch die Unſicherheit des Innen⸗ ſturmes im Schußkreis vergeben. Die MT bewies erneut, daß die Formverbeſſerung der letzten Spiele keine vorübergehende war. Wenn trotzdem das Spiel nicht überzeugen konnte und der Sieg nur ſo knapp ausfiel, ſo liegt dies in erſter Linie daran, daß das Felbſpiel zwar ſchön, die Durchſchlagskraft aber ſehr mäßig iſt. Vor allem vor dem Tore iſt der Sturm oft harmlos und der raſche und gefährliche Heidelberger Angriff hätte hier als Muſterbeiſpiel für den Mannheimer Sturm gelten können. Die Angriffsreihe vergaß immer wieder ihre Schnelligkeit entſcheidend einzuſetzen und ver⸗ ſuchte nur immer wieder nutzlos ihre unzweifelhaft über⸗ legene Technik in die Waagſchale zu werfen. Mit ent⸗ ſcheidend für den Rückſchlag nach der Pauſe wurde auch bie Läuferreihe, die nach guter 1. Hälfte ſpäter nicht mehr gonz mitkam und ſtark abbaute. Lediglich die ſehr ſichere Hintermannſchaft O. Laukötter, A. Grohe, ſowie Schäfer im Tor befriedigte vollkommen. Germania⸗Maunheim— Schwarz⸗Weiß⸗Worms:1 Bei Beginn des Spiels ſah es ſo aus, als ob die Mann⸗ heimer, die das Vorſpiel glatt gewonnen hatten, auch dies⸗ mal als Sieger hervorgehen würden. Obwohl ſie in nahe⸗ zu kompletter Aufſtellung antraten— der Linksaußen mußte erſetzt werden—, zeigten ſie nicht das erwartete Vor einigen hundert Zuſchauern leitete Baye r⸗Viern⸗ heim zur beiderſeitigen Zufriedenheit, wobei erwähnt ſei, daß ſich beide Mannſchaften einer jederzeit fairen Spiel⸗ weiſe befleißigten, was beſonders hervorgehoben ſei. Sp Gartenſtabt— F Brühl 31(:1) Hatte Gartenſtadt in Seckenheim überaus hoch kapi⸗ tulteren müſſen, ſo war man geneigt, dem FV. Brühl für dieſes Spiel um den NMZ⸗Pokal die größeren Chancen einzuräumen, aber es ſollte wieder einmal anders kom⸗ men. Brühl war nicht in der Lage geweſen, ſeine kom⸗ plette Elf zu entſenden und ſo muße man denn, mit fünf Erſatzleuten antretend, halbwegs ſchon mit dem Aus⸗ ſcheiden rechnen. Zum Spiel ſelbſt wäre zu ſagen, daß reichlich hart und ſtellenweiſe unſauber gekämpft wurde, ſo daß ein einwandfreies Spiel nur ſelten aufkommen konnte. Die wenigen Zuſchauer waren daher von den Leiſtungen beider Mannſchaften in keiner Weiſe befriedigt. Die Tore für den Sieger erzielten Mittelſtürmer und Linksaußen, während auf Seiten Brühls ebenfalls der Mittelſtürmer und der Halbrechte erfolgreich woren. Wie hart um den Sieg gekämpft wurde, geht aus der Tatſache hervor, daß Brühl einen Spieler durch Verletzung und einen anderen Spieler durch Platzverweis ausſcheiden fah. Der Unpartekiſche Albrecht(07 Mannheim) hatte 5 g(deut Tell g. Kircher„ Anzeigen u. geſch 1 Spiel, ſondern mußten ſich mächtig anſtrengen, um gegen die ſpielſtork gewordene Mannſchaft von Schwarz⸗Weiß ein Unentſchieden zu halten. Die Gäſte zeigten dabei techniſch kein beſſeres Können, ſondern ſie trugen durch weite Vorlagen geführliche An⸗ griffe vor, denen aber ſtets das ausgezeichnete Schlußtrio Ufer, Linder, Back gewachſen wax. Nur dürfte Letzterer noch etwas ſchneller abſpielen. In der Läuferreihe von Germania konnte nur Bauſch gefallen, während ſeine Ne⸗ benläute unter Form ſpielten und dem Sturm die nötige Unterſtützung nicht gaben. Im Sturm kamen diesmal die beiden Halbſtürmer Gunkel und Hochadel nicht zur Gel⸗ tung. Flächſenhaar als Mittelſtürmer hatte gute Momente, während von den Außenſtürmern der linke Erſatzmann gegen Schluß etwas abfiel. In der Angriffsreihe vermißte man eben das genaue Zuſammenſpiel. Worms zeigte durchweg eine gute Stockſicherheit und ein eifriges, un⸗ gekünſteltes Spiel. Auf jeden Fall hat ſich die Mannſchaft der Pfälzer erheblich verbeſſert. Germania— Worms 2 trennten ſich:1. Frankreichs Rugby Sieg Deutſchland unterliegt im Rugby⸗Länderkampf 17:38(13:9) f Als am Sonntag die deutſche Rugby⸗Mannſchaft zum Länderkampf gegen Frankreich antrat, hatte Paris herr⸗ liches Frühlingswetter und trotz der Konkurrenz der gleichzeitig ſtattfindenden Pferderennen von Auteuil und des Fußball⸗Länderkampfes Frankreich— Belgien wollten nicht weniger als 40000 Menſchen das Spiel der deut⸗ ſchen Rugbymannſchaft gegen die Franzoſen ſehen. Es war für die Deutſchen ein erhebender Beweis ſportlicher Kameradſchaft und ein Zeichen dafür, wie ſehr den Fran⸗ zoſen die gute Aufnahme ihrer Fußballmannſchaft in Ber⸗ lin imponiert hatte, als die 40 000 ſtehend und entblößten Hauptes das Deutſchlandlied mitanhörten. Auf den Fah⸗ nenmaſten flatterte neben der Trikplore auch das Schwarz⸗ Weiß⸗Rot der deutſchen Reichsflagge. In den Ehrenlogen ſaßen neben Vertretern der deutſchen Botſchaft hohe frau⸗ zöſiſche Regierungsbeamte. Hochbefriedigend war auch der Verlauf des Kampfes. Die beutſche Mannſchaft hat ihrem weitroutinierten Gegner einen hervorragenden Kampf ge⸗ liefert. Während der erſten Halbzeit ſah es ſogar ſo aus, als könnte die deutſche Fünfzehn, in der übrigens der er⸗ krankte Iſenberg durch Schwanenberg erſetzt war, dem Gegner ihr Spiel aufzwingen. Schließlich machte ſich daun aber doch die Ueberlegenheit der franzöſiſchen Dreiviertel⸗ reihe ausſchlaggebend bemerkbar. Aber im ganzen fielen doch ſichtliche Fortſchritte des deutſchen Rugbykönnens auf, was auch von den Franzoſen anerkannt wurde. Die Niederlage von 38:17 iſt durchaus ehrenvoll und das umſomehr, als nach einer Halbzeitführung von 1879 für die Deutſchen der Gegner ſeinen Sieg erſt nach der Pauſe ſicherſtellen konnte. Zu bemerken iſt noch, daß der Schiedsrichter Meilham nach der Pauſe manche Ver⸗ ſuche der Franzoſen zu wohlwollend beurteilte, ſonſt wäre die Niederlage wahrſcheinlich weſentlich knapper aus⸗ gefallen. In der franzöſiſchen Mannſchaft zeichneten ſich der über⸗ ragende Finat, ferner ſein Nebenmann in der Dreiviertel⸗ reihe, Codere, der Halbſpieler Rouſie, ſowie die Stürmer Dohan und Malherbes beſonders aus. Bei den Deutſchen fielen der unermüdliche Verfol⸗ ger Finats, der Frankfurter Haux, dann aber auch der Schlußſpieler Heine und der Halbſpieler Fasler ſehr en⸗ genehm auf. Die durch das Fehlen von Iſenberg ſichtlich geſchwächte Mannſchaft tat in allen Teilen mit Aufopferung ihre Pflicht. Sie hat in Paris den denkbar beſten Ein⸗ druck hinterlaſſen. 5 5 Die erſte Halbzeit verlief ſehr ſpannend. Ein Verſuch von Finat brachte die Franzoſen gleich:0 in Front. Ein deutſcher Strafkick ging gegen die Stange, aber ſchon in der 10. Minute konnte Loos einen Ball zwiſchen den Stangen niederlegen; die Erhöhung glückte, und unter dem Beifall 15 der Tribünen führte Deutſchland:3. Verſuche von Finat und Fasler brachten das Ergebnis auf 1016, Ein Verfueh von Vietgen und ein Abſeits⸗Strafkick der Franzoſen führ⸗ ten bann das erfreuliche Halbzeitergebnis von 1819 für Deutſchland herbei. Nach der Pauſe zermürbten dann die ſtändigen Angriffe der Dreiviertelreihe die deutſche Mannſchaft Durch Codere, Malherbes(), Raynaud, Dulhan(2) und Finat kamen die Franzoſen zu ſieben Verſuchen, von benen vier erhöht wer⸗ den konnten. Erſt in der letzten Minute konnte Heine mit einem prachtvollen Dropkick noch vier Punkte buchen, ſo daß alſo der ſchöne Kampf mit dem Geſamtergehnis von 38:17 ſchloß. Beide Mannſchaften wurden am Schluß ſtark gefeiert. 5 J ³ AAA. . SEheſfredakteur: H. U. Melz ner Verantwortlich für 5 1 dt- 4 5 e e e ee iſchtes: W. Müller- Südweſt e 5 u. den a fümtlich in Mannheim. auer ung Beer Ae Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—8 eine ſchwierige Aufgabe zu bewältigen, der ex ſich in ge⸗ wohnter Weiſe entledigte. a 0 8 For unverlangt Beiüge keine Gewüßhr Mugfenzung nur zei Rüäavotte 8. Seite“ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 2 7. März 1933 LL 0 Welli, D ien Heute letzter Tag! MAN OL ESs cu Der Fürst der Diebe Mitwirkende: 2 van petrovich/ Mady Christlans Fritz Kampers, E. Richter, A. Abel Beginn:.00,.10,.20,.40 Uhr Horgen Premiere! Der Millionen fifm der Fensatfionen in Henfscfler Fprace Brennendes Roml 5 eäsaren wahnsinnig ehristen verfolgung! Hleider-Reparalur-Bügelwerkslälte „Rapid“ N. 7 M. H. Haumlller 878 Neuzeitliche, fachm. Kleiderinstandsetzung Spezlalltät: Authügein, Reparieren, flelnigen,(anch chem.) Entgläszen, Aendern, Kunst- u. Maschinenstepfen usw. Amtl. Veröſtantüchungen der Staut Mannheim Die Verſteigerung der Fleiſch⸗, Wildbret⸗ und Fiſchverkaufsplätze des Hauptmarkts, ſowie der Nebenmärkte findet am Dienstag, den 28. März 1933, 9% Uhr im Saal des alten Rat⸗ hauſes F 1 ſtatt. „Mannheim, den 24. März 1933. Der Oberbürgermeiſter. v N Z Urück Herunnar zi Dr. Henning 8 8, 24 TJeleph. 271 71 8 98 Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter Ir nal. Abert Rosenburg u. frau Bede geb. Sigmann Mannheim, den 25. März 1933 0 5 Habe mein. kl. vorzügl. N TZwangsversteigerumg — N77. 9 M el-Nenegenne A5 AUB Meute bel e unwiderruflieh Greta Garbo zum letzten Male in ihrem letzten Film Ein Spitzenwerk der Weltproduktion! Beginn:.10,.45,.20 Uhr Vorzugskarten gelten! E. 1 2 18 mm 2 1 Lala ansvefrRH Ff NMARTXA EGGERTH WIIIy Elchberger in dem großen Heiterkeitserfolg Kaiserwalzer (Heut' macht die Welt Sonntag für mich) mit Sz. Szakall B. Hörbiger- Fr. 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