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Abend⸗ Ausgabe Montag, 27. März 1933 144. Jahrgang— Nr. 45 5 Neue engliſch⸗italieniſche Konferenz Nach Londoner Melöͤungen wird Muſſolini oder der italieniſche König nach England kommen— Gerüchte über Hitlers Veſuch in Rom Die umkämpfte Reviſion Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 27. März. Eine zweite engliſch⸗italieniſche Zu⸗ ſammenkunft iſt demnächſt zu erwarten. Da⸗ bei wird entweder au eine Reiſe Muſſolinis nach London gedacht oder an eine Zuſammen⸗ kunft des Königs Viktor Emanuel mit dem engliſchen König. Mit Rückſicht auf den Geſundheitszuſtand Georgs V. dürfte die Zuſammen⸗ kunft wohl in Form einer Englandreiſe des italieni⸗ ſchen Monarchen, beiſpielsweiſe zum Beſuch der eng⸗ liſchen Nachtregatta bei der Inſel Wight arrangiert werden. Eine Beſtätigung dieſes Gerüchts iſt zur Zeit nicht zu erlangen. Der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet da⸗ gegen, daß der geplante Beſuch des Reichs⸗ kanzlers Hitler in Rom, der urſprünglich in der erſten Aprilwoche ſtattfinden ſollte, verſcho⸗ ben worden ſei. Der Grund ſei die neue diploma⸗ tiſche Lage, die durch den Viermächtepakt geſchaffen worden ſei. Die Bedeutung dieſer eigenartigen Feſtſtellung iſt unklar, doch iſt vielleicht damit nichts anderes ge⸗ meint, als daß ein Treffen zwiſchen Hitler und Muſ⸗ ſolini ſehr gut an das erfolgreiche Ende der Ver⸗ handlungen über den Viermächtepakt paſſen würde. Die„Times“ treten entſchieden für die Beſchleu⸗ nigung der Verhandlungen über den Muſſolini⸗Plan ein. Die Vertragsreviſion ſei die Vorbedingung der Abrüſtung und ſei damit zur dringendſten Aufgabe der europäiſchen Diplomatie geworden. Es ſei ganz natürlich, daß die Aufrollung der Reviſions⸗ frage in manchen Ländern Befürchtung und Er⸗ regung verurſache. Das ſei aber kein Grund, den Reviſionsgedanken zu verurteilen. Der Weg zu einer dauerhaften Konſolidierung führe ſtets über das Zwiſchenſtadium der Lockerung. Vor allem gelte es jetzt den Verdacht zu zerſtreuen, daß eine Diktatur der vier Großmächte in Europa beabſichtigt ſei. Die Reviſion könne ſelbſtverſtändlich nicht ohne Teil⸗ nahme und Zuſtimmung der unmittelbar betroffenen Länder durchgeführt werden. Es ſei auch ratſam, ſobald als möglich klarzuſtellen, daß nicht beab⸗ ſichtigt ſei, die Karte Europas in gro⸗ ßem Stile neu zu zeichnen. Vontour gegen Vertragsreviſion Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 27. März. Vor den Pariſer internationalen Preſſevereini⸗ gungen hielt Außen miniſter Paul⸗Bon⸗ cour geſtern abend eine Rede, die zwei Ziele ver⸗ fölgte: 1. die Einleitung der für dieſe Woche anbe⸗ raumten außenpolitiſchen Debatte, 2. die Bekräfti⸗ gung der franzöſiſch⸗engliſchen Freund⸗ ſchaft im Geiſte der„beiden älteſten Demokratien Guropas“. Er ſprach ſehr ernſt und beſorgt und be⸗ tonte, daß die Abrüſtungskonferenz gelingen müſſe, um die auf keinen Fall und unter keinem Vor⸗ wand geduldete Aufrüſtung ſowie den damit verknüpften Rüſtungswettlauf zu verhüten. Paul⸗Boncour erklärte ferner, daß in die Regelung des Abrüſtungsproblems auf keinen Fall eine andere Frage einbezogen werde; beſonders nicht die Vertragsreviſton. Die Reviſionsfrage könne nur in Genf geprüft werden, da ſie alle Mitglieder des Bundes berühre. Vor Blockbildungen und vor geheimen Rüſtungen in Europa warnte der Außenminiſter und verherrlichte die Widerſtandskräfte der franzöſiſchen und eng⸗ 0 liſchen Demokratien gegen jeden Anſchlag. Boncours Abſicht, den bereits erledigten franzöſiſchen Konſtruktivplan vor der inter⸗ nationalen Preſſe zu verteidigen und durch Angleichung an den engliſchen neu zu be⸗ leben, trat klar zutage. Er ſchlug dann wieder einmal die Schaffung einer internationalen Rüſtungskontrolle vor und verwies dabei auf die„Opfer Frankreichs auf dem Altar des Friedens.“ * Japans Austritt aus dem Völkerbund Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 5 8 London, 27. März. Japan hat heute ſeinen Austritt aus dem Völkerbund erklärt. Damit wird die Frage der künftigen Oberhoheit über die Völker⸗ bunds mandate in der Südſee akut. Dieſe früheren deutſchen Beſitzungen können wohl kaum in jopaniſchen Händen bleiben, da ſie Japan vom Völkerbund nur zur Verwaltung anvertraut wurden. Wie man hört, ſollen demnächſt Beſprechungen über die Zukunft der Mandatsgebiete aufgenommen werden. a „ Deulſchlands großer Abwehrkampf Entſcheioͤende Veſchlüſſe des Kanzlers und des Propagandaminiſters Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. März. Reichskanzler Adolf Hitler hatte am Sonntag in Berchtesgaden eine mehrſtündige Beſprechung mit dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Dr. Goebbels. In dieſer Beſprechung wurde der Geſamtaufban des neugegründeten Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, das in den nächſten Tagen ſeine Arbeiten in großem Maßſtabe beginnen wird, endgültig feſtgelegt. Wie verlautet, galt ein großer Teil der Beſpre⸗ chung auch der wirkſamen Abwehr gegen die von intereſſierten jüdiſchen Kreiſen in Amerika und England gegen das neue nationale Regime in Deutſchland entfeſſelte Greuelpropaganda. In unterrichteten Kreiſen wird erklärt, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung ſchon in den nächſten Tagen zu ſchärfſten geſetzmäßigen Gegen maß⸗ nahmen in Deutſchland greifen wird, um da⸗ mit die intellektuellen Urheber und Nutznießer dieſer landesverräteriſchen Hetze, die in der Hauptſache von ehemals in Deutſchlaud beheimateten Juden im Auslande betrieben wird, zu treffen. Wie wir in Ergänzung dieſes amtlichen Kom⸗ muniqués von ſehr gutunterrichteter nationalſozia⸗ liſtiſcher Seite hören, ſoll der Kampf gegen die Greuelpropaganda und den Boykott deutſcher Waren in ganz großem Stil organiſiert wer⸗ den. Man denkt daran, überall beſondere Aktions⸗ komitees einzuſetzen. An die Regierung gelangen aus Parteikreiſen dauernd flammende Proteſte gegen die ausländiſche Hetze. Im übrigen ſollen die Maßnahmen der Partei ſich im Rahmen der Geſetzmäßigkeit halten. Wenn die Propaganda im Ausland nicht abgeblaſen wird, ſo dürfte ſchon in allernächſter Zeit dazu übergegangen werden, Warenhäuſer und Geſchäfte der Juden zu boykottieren. Sollten, wie in Amerika bereits angekündigt iſt, dort Verſammlungen gegen die angeblichen deutſchen Greuel einberufen werden, ſo wird die Nationalſozialiſtiſche Partei gleichfalls Verſammlungen in ganz Deutſchland veranſtalten, falls beabſichtigt man, die Maßnahmen im Aus⸗ land mit genau den gleichen Gegenmaß⸗ nahmen zu beantworten. Es ſind auch Ueberlegungen im Gange, den numerus clausus für jüdiſche Aerzte und Rechtsanwälte uſw. durchzu⸗ führen. Die Regierung wird ſich nach unſeren Erkun⸗ digungen zu dieſer Abwehraktion genau ſo verhalten wie die ausländiſchen Regierungen ſich zu der Hetz⸗ bewegung gegen Deutſchland. Wie die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗ Korreſpondenz ſoeben erfährt, wird nunmehr die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗Partei den Abwehrkampf gegen die internationale jüdiſche Greuel⸗ und Boykotthetze gegen Deutſchland in ſchärf⸗ ſter Form aufnehmen. Es verlautet, daß bereits am Dienstag die Anordnungen für die Organiſation einer gewaltigen Bewegung zur Bildung eines Boykottkomitees gegen die jüdiſchen Geſchäfte in Deutſchland als Antwort auf die Boykottdrohungen des inter⸗ nationalen Judentums ergehen. Der Abwehrkampf ſoll durch Bildung beſonderer Aktionskomitees mit⸗ tels einer rieſenhaften Aufklärungspropaganda ge⸗ führt werden. Damit werde gerade dieſer jüdiſch⸗ internationale Haßfeldzug gegen Deutſchland anläß⸗ lich einer Revolution, in der dem Judentum kein Haar gekrümmt wurde, zum Anlaß werden, einer ſchon längſt erwünſchten Klarſtellung des Verhält⸗ niſſes zwiſchen dem deutſchen Staatsvolk und jenen, die für die ihnen gewährte Gaſtfreundſchaft kein Ver⸗ ſtändnis aufzubringen vermögen. * Die bisher vorgeſehenen fünf Abteilungen des Aufklärungsminiſteriums find noch um eine weitere, nämlich um die Etatsabteilung, vermehrt worden. Es beſtehen jetzt alſo die Abteilungen Propaganda⸗, Rundfunk⸗, Preſſe⸗, Film⸗, Volksbildung⸗ und Theater⸗Etat. Die Reſſortbeſprechungen, in denen die verſchiedenen Pläne ausgearbeitet werden, ſollen um in ihnen die Judenfrage aufzurollen. Jeden⸗ l bis zum 1. April abgeſchloſſen ſein. Erſchütternde Wochenend- Chronik Großfeuer in oberfränkiſcher Stadt Meldung des Wolff⸗Büros — Teuſchnitz(Oberfranken), 27. März. Die in den letzten Jahren ſchon wiederholt von ſchweren Schadenfenern heimgeſuchte Stadt Teuſchnitz wurde am Sonntag von einer neuen Feuersbrunſt ſchwer betroffen. Am Nachmittag war in einem Stadel eines Landwirtes Feuer aus⸗ gebrochen, das ſich mit großer Geſchwindigkeit weiter verbreitete. Es fielen dem Großfeser 14 Wohn⸗ gebände und Nebengebäude ſowie 20 Stadel zum Opfer. Das Teuſchnitzer Bezirksamts⸗ gebäude, das bereits ſtark bedroht war, konnte ge⸗ rettet werden. Exploſionsunglück in Marienburg Meldung des Wolffbüros — Marienburg, 27. März. Geſtern ereignete ſich bei dem Fleiſchermeiſter Emil Siebert ein ſchweres Exploſionsunglück. Der älteſte Sohn des Meiſters war im Keller an der Kühlanlage beſchäftigt. Plötzlich gab es einen weithin hörbaren Knall, worauf ein Flügel des dreiſtöckigen freiſtehenden Gebäudes einſtürzte und den im Keller befindlichen Sohn unter ſich begru b. Die über dem Exploſiönsraum in einem Zimmer befindliche Familie des Fleiſchermeiſters ſtürzte mit in die Tiefe, blieb aber wie durch ein Wunder unverletzt. Die Feuerwehr konnte erſt nach dreiſtündigen Aufräumungsarbeiten die Leiche des Sohnes bergen. Drei tödliche Sportunfälle Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 27. März. Der erſte ſchöne Frühlingsſonntag des Jahres hat leider für einige junge Sportleute tödliche Unfälle zur Folge gehabt. Bei den Bundesren⸗ nen der Amateurſtraßenfahrer Berlins kam der frühere Jugendfahrer Höfer durch Abſpringen des Reifens ſo unglücklich zu Fall, daß er wenige Mi⸗ nuten ſpäter an den Folgen eines ſchweren Schädel⸗ bruches ſtar b. Auch auf den traditionellen Eilenriede⸗ Rennen in Hannover ereigneten ſich zwei tödliche Unfälle. Im Meiſterſchaftslauf der großen Maſchinen ſtürzte der Berliner BMW-Fahrer Fritz Weber ſo ſchwer, daß er auf der Stelle tot war. Der hannoverſche Fahrer Hau pet war beim Training auf der Rennſtrecke geſtürzt und hatte einen doppelten Schädelbruch erlitten. Er wurde beſinnungslos ins Krankenhaus gebracht, wo er in⸗ zwiſchen geſtorben iſt. Noch ein dritter Fahrer iſt auf der Rennſtrecke ſchwer geſtürzt. Er liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen darnieder. Schwere Rodelunfälle im Rieſengebirge Telegraphiſche Meldung — Hirſchberg, 27. März. Im Laufe des Sonntagnachmittag ereigneten ſich auf der Rodelbahn zwiſchen der Neuen Schleſiſchen Baude und der ſogenannten Zackelfallbaude bei Schreiberhau mehrere ſchwere Rodelunfälle, die auf die ſtarke Vereiſung der Bahn zurückzuführen ſind. So wurde u. a. ein mit drei Perſonen beſetzter Rodelſchlitten, über den der Führer die Gewalt ver⸗ loren hatte, aus der Bahn gegen einen Baum geſchleudert. Dabei erlitt eine Dame aus Berlin einen ſchweren Schädelbruch und verſtarb bereits auf dem Transport nach der Zackelfallbaude. Die ande⸗ ren beiden Fahrer, ebenfalls aus Berlin, wurden mit Quetſchungen und Knöchelbrüchen ins Schreiber⸗ hauer Krankenhaus eingeliefert. Der Zuſtand die⸗ ſer beiden Verletzten iſt ſehr ernſt. Mit einem anderen Schlitten verunglückte ein Mitglied des Freiwilligen Arbeitsdienſtes aus Schreiberhau. Er trug einen Oberſchenkelbruch davon. Zwei Brüder fuhren in den Tod Meldung des Wolff⸗Büros — Aachen, 27. März. Auf der Aachener Landſtraße in der Nähe von Geilenkirchen fuhr geſtern nachmittag ein Mo⸗ torrad mit Fahrer und Begleitmann gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß die beiden jungen Menſchen, zwei Brüder aus Pahlen⸗ berg, auf der Stelle tot waren. Die Maſchine iſt total zertrümmert. Neurath gegen die Hetze Meldung des Wolffbüros 9 — Newyork, 27. März. In einer Unterredung mit dem Chefkorreſpon⸗ denten der„Aſſociated Preß“ erklärte Reichsminiſter des Auswärtigen, Frhr. von Neurath, daß ſelbſt der beſtorganiſterte Verwaltungsapparat nicht aus⸗ reiche, um jeder einzelnen böswilligen und tenden⸗ ziöſen Falſchmeldung auf den Grund zu gehen und ſie zu dementieren.„Ich kann mir dieſe zur Zeit gegen die deutſche Regierung entfachte Propaganda nicht anders erklären, oͤenn als eine bewußte und plötzliche Wiedergeburt der während des Weltkrieges betriebenen Hetz⸗ kampagne. Wie abſurd dieſe Propaganda iſt, haben Sie ja jetzt erſt perſönlich erlebt. Sie konnten noch am Morgen von unglaublichſten Mißhandlungen leſen, die an⸗ geblich den Herren Breitſcheid und Wels zuteil ge⸗ worden waren und hatten am Nachmittag Gelegen⸗ heit, die beiden Herren als Teilnehmer der Reichs⸗ tagsſitzung zu ſehen. Mir ſcheint, daß ſich allein mit dieſem Hinweis ein Eingehen auf weitere Einzel⸗ heiten erübrigt. Sie werden ſelbſt bemerkt haben, daß die energiſchen Aufrufe des Herrn Reichs⸗ kanzlers und Miniſters Göring, welche vor einigen Tagen derartige eigenmächtige Hand⸗ lungen Einzelner unter ſtrengſte Strafe ſtellten, einen durchſchlagenden Erfolg hatten und Fälle eigen⸗ mächtigen Vorgehens nicht mehr bekannt geworden ſind. Berichte der Auslands vertreter Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 27. März. Die Berliner Korreſpondenten des„Journal“ und des„Petit Pariſien“ berichten über den Beſuch, den ausländiſche Journaliſten im Gefängnis des Alexanderplatzes den politiſchen Häftlingen, nämlich Thälmann, Torgler, Ludwig Renn und Karl von Oſſietzky haben abſtatten können. Der Korre⸗ ſpondent des„Journal“ ſpricht ſich dahin aus, daß er der Wahrheit gemäß erklären müſſe, daß er al le vier genannten Häftlinge am Leben vorgefunden habe und daß keiner von ihnen eine Verletzung aufgewieſen hätte. Auf Fra⸗ gen der Journaliſten hätten die Häftlinge zwar ziemlich einſilbig geantwortet, aber nicht Beſchwerde geführt. Nach dem„Petit Pariſien“ ſollen ſie erklärt haben, daß ſie nicht mißhandelt worden ſeien. Der Berliner Vertreter des„Telegraaf“ meldet, die ausländiſchen Journaliſten hätten ſich davon überzeugen können, daß ſich alle verhafteten Führer der KPD. wohlauf befänden und auf Be⸗ fragen ausdrücklich jede Miß handlung in Abrede geſtellt hätten. Der Korreſpondent ſchließt ſeinen Bericht mit der Feſtſtellung ab, daß die neue deutſche Regierung ihre politiſchen Ge⸗ fangenen nicht ſchlechter behandele als irgend eine andere Regierung in der Welt dies tun würde. * Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull hat an den Führer der füdiſchen Proteſtbewegung, Rabbi Wiſe, ein Telegramm gerichtet, in dem er darauf hinweiſt, daß nach dem Bericht der Berliner ameri⸗ kaniſchen Botſchaft dank der Mahnungen des Reichs⸗ kanzlers Hitler und des Vizekanzlers von Papen die Zwiſchenfälle gegen Juden und jüdiſche Geſchäfte ſo gut wie beendet ſeien. Das Echo in England Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 27. März. Die engliſche Preſſe veröffentlicht ausführliche Berichte über die Erklärungen der Reichsminiſter Göring und Dr. Goebbels gegen die im Aus⸗ land verbreiteten Falſchmeldungen über angebliche deutſche Judenverfolgunge„Sun day Ex⸗ preß“ veröffentlicht eine längere Erklärung Dr. Goebbels, worin dieſer betont, daß die natio⸗ nale Revolution mit beiſpielloſer Diſziplin durchge⸗ führt worden iſt, und daß als Urheber der haar⸗ ſträubenden Geſchichten die gleichen Leute in Frage kommen, die für derartige Meldungen auch während des Krieges verantwortlich waren. In Deutſchland könne jeder tun und laſſen was er wolle, ſolange er ſich innerhalb der Grenzen des Geſetzes halte. Die Juden könnten ungeſtört ihren Ge⸗ ſchäften nachgehen und genöſſen den gleichen Schutz des Staates wie jeder andere Bürger. Dieſe Erklärungen haben bereits zu einer Mäßigung im Ton der meiſten Blätter geführt. Auf die breitere Oeffentlichkeit hat die Ernüchterung noch nicht wirken können. Der Bo y⸗ kott gegen deutſche Waren nahm bisher zu⸗ ſehends größeren Umfang an. eitung/ Abend⸗ Ausgabe Montag, 27. März 1933 Die Gleichſchaltung der Länder Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 27. März. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der bisherige Miniſterpräſident Braun und die bisherigen Staatsminiſter Hirtſiefer, Severing, Schreiber, Schmidt, Klepper, Steiger und Grimme haben dem Reichskommiſſar für das Land Preußen, Vizekanzler von Papen, mitgeteilt, daß ſie ſich auf Grund des Beſchluſſes des preußiſchen Landtages vom 22. März ds. Is. ihre Aemter endgültig niederlegten. Von zuſtändiger bayeriſcher Seite wird mit⸗ geteilt: Unter Zugrundelegung der endgültigen Er⸗ gebniſſe der Reichstagswahlen vom 5. März würde ein neuer bayeriſcher Landtag ſich wie folgt gzuſammenſetzen: Nationalſozialiſten 57 Mandate, Bayeriſche Volkspartei 37, Sozialdemokraten 20, Kommuniſten 7, Deutſchnationale 5, Bauernbund 2, zuſammen 128 Mandate. Neuernennungen in Vaden Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe, 27. März. Der Leiter der nationalſozialiſtiſchen Betriebs⸗ zellenorganiſation Fritz Plattner⸗Karls⸗ ruhe, iſt zum Sonderkommiſſar für Gewerkſchafts⸗ fragen, Sozialverſicherung, Arbeitsrecht und Arbeits⸗ ſchutz beſtellt worden. Dem Führer der badiſchen SA, Gruppenführer Hans Ludin, iſt die Führung der geſamten Gruppe Südweſt übertragen worden, während der bisherige Führer der Gruppe Südweſt, von Jagow ⸗Stuttgart, die Ernennung zum Ober⸗ Aruppenführer III erhalten hat. Stegmann-Franken verhaftet Meldung des Wolff⸗ Büros — Nürnberg, 27. März. Der Führer des aufgelöſten Freikorps Franken, Wilhelm Stegmann, wurde verhaftet. Schloß Schillingsfürſt, das Stegmann verwaltet, wurde von Landespolizei und SA beſetzt. Mit Steg⸗ mann wurden fünf weitere dem Führerſtabe des ehemaligen Freikorps angehörige Perſonen feſtge⸗ nommen. Angeblich hatte Stegmann mit verſchie⸗ denen Geſinnungsgenoſſen verabredet, den national⸗ ſozialiſtiſchen Führer Streicher zu beſeitigen. Kommuniſten verbrennen ihre Fahnen Telegraphiſche Meldung — Koblenz, 27. März. Geſtern ſammelte ſich auf dem Klemensplatz eine Anzahl Kommuniſten, um mit einer Kundgebung kommuniſtiſche Fahnen zu verbrennen. Der Führer begoß ſie mit Brennſtoff und zündete ſie ſelbſt an. Sie reihten ſich dann den ſie begleitenden Natio⸗ nalſozialtſten an, deren Führer eine kurze Anſprache hielt. Zur Aufnahme in die National⸗ ſoztaliſtiſche Partei hat ſich eine Reihe Kommuniſten angemeldet, die jedoch erſt eine Zeitlang beo bach⸗ tet und erprobt werden ſollen. Der Geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei in Baden hat am Sonntag, den 26. März 1933, in Karlsruhe getagt, um zu der am kommenden Samstag, den 1. April, ſtattfindenden Reichsausſchuß⸗ Sitzung der Deutſchen Volkspartei in Berlin Stel⸗ Lung zu nehmen. Die Stellungnahme des Landes⸗ verbandes Baden der Deutſchen Volkspartei wurde einſtimmig wie folgt feſtgelegt:„Die Deutſche Volks⸗ partei begrüßt die Bildung einer natio⸗ nalen Regierung. Sie wird dieſe in ihrem Kampf um innere Einheit und äußere Freiheit unter⸗ ſtützen. Ferner vertritt ſie den Gedanken der Zu⸗ ſammenarbeit aller hinter der Regierung ſtehen⸗ den national⸗ bürgerlichen Kräfte. Um dieſen Zielen dienen zu können, wird ſie ihre Parteiorganiſation aufrechterhalten.“ Neue Mannheimer 3 Arbeitsdienſtpflicht im Sommer Die Arbeitsbeſchaffungspläne der Regierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. März. Der Reichskommiſſar für den Arbeitsdienſt, Mahnkens, hat die Aufſtellung eines General⸗ plans zur Hebung der wirtſchaftlichen und ſozialen Nöte angekündigt, der auch die Arbeitsdienſt⸗ pflicht enthalten wird. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt dieſer Plan ebenſo wie die zur Einführung der Arbeitsdienſtpflicht notwendigen organiſatoriſchen Veränderungen des Arbeitsdien⸗ ſtes in ſeiner bisherigen Form noch im Stadium der Erwägungen und Vorbereitungen. Arbeiten werden jedoch mit größter Beſchleunigung durch⸗ geführt, ſo daß damit zu rechnen iſt, daß ungefähr in einer Woche dem Kabinett poſitive Vorſchläge gemacht werden. Auch das Kabinett dürfte die Behandlung dieſer entſcheidenden Frage dann ſo ſchnell wie mög⸗ lich zum Abſchluß bringen. Wie hoch die Zahl der künftig im Arbeitsdienſt Beſchäftigten ſein wird, ſteht im Augenblick wohl noch nicht feſt. Das wird, wie auch andere Einzelheiten der techniſchen Aus⸗ geſtaltung, nicht zuletzt von der Höhe der Mittel ab⸗ hängig ſein, die für den Arbeitsdienſt zur Verfügung geſtellt werden können. Nach Erklärungen Mahnkens hoffe man ſchon im Sommer organiſatoriſch ſoweit zu ſein, daß ge⸗ nügend Führerſtämme vorhanden ſeien, um be⸗ reits ganze Jahrgänge zur Arbeits⸗ dienſtpflicht einzuberufen. Eine monarchiſtiſche Kundgebung Meldung des Wolffbüros — Berlin, 27. März. Der Kampfring junger Deutſchnatio⸗ naler vom Landesverband Potsdam hielt geſtern eine Jugendkundgebung ab, in deren Mittelpunkt eine Rede des deutſchnationalen Reichsjugendfüh⸗ rers, Staatsſekretär von Bismarck, ſtand. Staatsſekretär von Bismarck bemerkte, die deutſch⸗ nationale Jugend vertrete beſonders die Aufgabe, den preußiſchen Gedanken zur Geltung zu bringen. Dazu gehöre vor allem die Wieder⸗ herſtellung der Monarchie. Es ſei geplant 87 Die geweſen, dieſe Berliner Kundgebung auch über den Rundfunk weiterhin in Deutſchland verbreiten zu laſſen. Der Intendant des Rundfunks habe dem Redner aber geſagt, daß er die von ihm vorbereite⸗ ten Worte nicht zulaſſen könne, da die Aeußerungen zur Monarchie im Gegenſatz zur Reichsregierung ſtänden. Bismarck halte das für eine zu enge Auslegung der Worte des Reichskanzlers. Der Redner fuhr dann fort:„Wir brauchen wieder die Klarheit des Geiſtes und des Willens, die uns hin⸗ führt zur preußiſch⸗deutſchen Herrſchaftsform, zur Erbmonarchie der Hohenzollern, der einzigen Klarheit, die uns einen wirklichen Staat geſchaffen hat, einen Staat, in dem das Gottesgna⸗ dentum an höchſter Stelle ein Auftrag von oben, eine Berufung war, ebenſo wie der Beruf jedes Staatsangehörigen eine von oben verordnete Pflicht iſt. nen ſolchen Staat wieder zu ſchaffen, das iſt unſere verfluchte Pflicht und Schuldigkeit. Das neue Berliner Staoͤtparlament Meldung des Wolffbüros — Berlin, 27. März. Die neugewählten Berliner Stadtverordneten wurden geſtern in ihr Amt feierlich eingeführt. Vor der Einführung fanden für die evangeliſchen Stadtverordneten in der Nikolai⸗Kirche und für die katholiſchen Stadtverordneten in der Hedwigs⸗Ka⸗ thedrale Feſtgottesdienſte ſtatt. Im feſtlich ge⸗ ſchmückten Sitzungsſaal wurden die Stadtverordne⸗ ten vom Oberbürgermeiſter begrüßt und durch Hand⸗ ſchlag an Eidesſtatt feierlich für ihr Amt verpflich⸗ tet. Die Namen der kommumiſtiſchen Stadtverord⸗ neten wurden nicht verleſen. Nach der Verpflich⸗ tung hielt Oberbürgermeiſter Dr. Sahm eine Schlußanſprache, die in dem gemeinſamen Ruf: Un⸗ ſer geliebtes deutſches Vaterland Sieg⸗Heil aus⸗ klang. In das Hoch auf das Vaterland ſtimmten auch die Sozialdemokraten ein. Zum Schluß brachte Staatskommiſſar Dr. Lippert ein Heil auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler aus, worauf die nationalſozialiſtiſche Fraktion und ein großer Teil der Tribünenbeſucher das Horſt⸗Weſſellied an⸗ ſtimmten. ee. Oberſchleſiens Treuegelöbnis Telegraphiſche Meldung — Gleiwitz, 27. März. Zu einer gewaltigen Einſpruchskundgebung geſtal⸗ tete ſich die Abſtimmungsgedenkfeier der heimattreuen Oberſchleſier. Bereits vor⸗ mittags durchzogen die nationalen Wehrverbände aus dem geſamten oberſchleſiſchen Induſtriebezirk die feſt⸗ lich geſchmückten Straßen zum Reichspräſidentenplatz, wo der Aufmarſch war. Man ſah die Vertreter der Behörden, eine Abordnung des Reiterregiments Nr. 11 aus Oppeln, Schutzpolizei, Abordnungen ſtudenti⸗ ſcher Korporationen aus dem ganzen Reich, Berg⸗ arbeiter ſowie die Wehrverbände SA, SS und den Stahlhelm. Die Kundgebung wurde eingeleitet mit dem Choral„Lobet den Herrn“, worauf Bürger⸗ meiſter Dr. Golditz die Gedenkrede hielt. Er führte u. a. aus: Als vor zwölf Jahren Oberſchleſiens Bevölkerung in einwandfreier Mehrheit ihr Deutſchtum bekannte, da fanden unſere Führer von geſtern nicht den Mut, mit dem nötigen Nachdruck die ſelbſtverſtändliche Schlußfolgerung dieſes Ergebniſſes zu erzwingen. Darum rufen wir Oberſchleſier heute wie all die ver⸗ gangenen Jahre die Klage wegen Bruchs feier⸗ lich gegebener Verſprechen. Zwölf Jahre lang hat man uns nicht gehört. Wir alle laſſen nicht Von den Verliner Bühnen „Elektra“ in der Staatsoper Die„Elektra“ von Richard Strauß iſt in Berlin lange nicht gegeben worden. Das letzte Mal hörten wir ſie mit Barbara Kemp, die die Titelrolle in großartiger, tief dramatiſcher, geſanglich blühender Schönheit geſtaltete. Diesmal iſt es Roſe Pauly, die die Elektra ſingt, voller Fleiß und Mühe, ſzeniſch ſehr rührig, geſanglich ſehr angeſtrengt. Marga⸗ rete Kloſe als Klytämneſtra iſt ganz außer⸗ gewöhnlich. Sie trägt eine außerordentlich durch⸗ gearbeitete Maske, rötliches Haar mit ſilberner Krone, verderbte Geſichtszüge, ſchwere, herrſchſüchtige Bewegungen. In Stimme und Ausſprache überragt ſie alle. Sie wird ſich zu einer allererſten Künſtlerin entwickeln. Ganz reizend war die Chryſothemis der Urſu⸗ leae aus Wien, im Format vielleicht noch nicht aus⸗ gewachſen, aber in Erſcheinung und Geſang ſehr lieb⸗ lich, fein und hell, mitunter mit einem Ausbruch in ſtrahlenden Glanz, in ſieghafte Höhe, in welcher Rich⸗ tung ſie ihre Stimme noch weiter wird ausbilden müſſen, um eine gewiſſe herbiſche Größe zu erfüllen. Oreſt ſingt Großmann mit viel Cantilene. Die Regie hat Marie Gutheil⸗Schoder, einſt ſelbſt in Wien eine hervorragende Elektra, jetzt eine Er⸗ gieherin in dem alten erprobten realiſtiſchen Stil, der 85 ſich dramatiſch ſehr zurückhält und im allgemeinen ſich auf die Perſönlichkeiten der Sänger verläßt. Furtwängler ſitzt am Pult und bewährt ſeine Großzügigkeit in einem wundervollen klaren, geord⸗ neten Aufbau, in aller Rückſicht auf die Farbe der Inſtrumente, in größter Sicherheit gegenüber den Sängern, ein Symphoniker erſten Ranges, der teils aus feiner Natur heraus, teils aus dem Stil dieſer Aufführung alle exzeſſiven Momente ausſchließt, dra⸗ matiſch ſich niemals übernimmt, Gewaltſamkeiten er⸗ leichtert, Lyrik vertieft, immer Maß hält, immer die Herrſchaft meiſtert und ein ſo belebtes Gemälde der Partitur vom ſtruktiven und dynamiſchen Standpunkt aus hinſetzt, daß man das Drama an ſich beinahe ver⸗ gißt und jedenfalls kaum mehr verlangt. „Viel Lärm um Nichts“(Volksbühne) „Biel Lärm um Nichts“ iſt jedesmal anders in Berlin geſpielt worden. Reinhardt gab es ſeiner mit Baſſermann in einer reichen und üppigen Form. Später inszenierte es Fehling, ſehr purita⸗ niſch, ohne viel Ausſtattung, nur auf das Shake⸗ ſpeareſche Wort hin, mit Karl Ebert und Agnes Straub. Jetzt bringt es Hilpert in der Volks⸗ bühne mit einer ſehr weitläufigen Dekoration von Strnad, mit allen techniſchen Möglichkeiten der Bühne, ſehr ornamentiert und zurechtgemacht für das Auge. Für das Ohr ſorgt man durch muſika⸗ liſche Einlagen nach Schubert. Es wird ein großer Erfolg, der durch die Luſt am Spiel entſteht, die der einzige Stil der Aufführung iſt. Es iſt Schauſpiele⸗ rei, Theaterei, Freude an der Geſtaltung, am Lauf der Szene, an der Treffſicherheit des Wortes, es iſt Leben überall. Grete Mosheim gibt die Beatrice und ent⸗ wickelt ſich aus einigen Schwankungen zu immer größerer Sicherheit und Ueberlegenheit, ſie iſt luſtig, mehr noch, ſie iſt übermütig, aufgeräumt, ſie jong⸗ liert mit den Stimmungen, Verſtellungen, Wahr⸗ heiten, wenn auch durch alles ein bißchen Berliner Ton durchklingt. Balſer, der als aufſteigende Größe im Heldenfach immer mehr beachtet wird, iſt Benedikt, und entlädt ſich hier aller Poſe und Hoheit in einer ganz einfachen, echten und überzeugenden Spielweiſe. Als bedeutender Komiker iſt Sie del in der Rolle des Holzapfel hervorzuheben. Oscar Bie. Das 251. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche ſtand im Zeichen der Meiſter des 17. und 18. Jahr⸗ hunderts. Mit einem durch manche Kühnheiten über⸗ raſchenden Präludium und Fuge-moll ſowie mit ſehr figurenreich gearbeiteten Choralvariationen gedachte Arnd Landmann des 200. Todestages von Georg Böhm, dem 1733 verſtorbenen Organi⸗ ſten an der Johanniskirche in Lüneburg. Beſonderes Intereſſe beanſpruchten die Erſtaufführungen dieſes Konzerts und zwar eine eher als Suite anzuſpre⸗ chende„Sonate“ in-moll, die Gelegenheit bot, den ſeinerzeit als muſtkaliſche Autorität hochberühmten Theoretiker und Muſikhiſtoriker Padre Martini auch als bedeutenden Komponiſten von feſſelnder Erfindung kennen zu lernen. Die Eckſätze ſtrahlen viel Energie aus, während den Mittelſätzen wohl⸗ tuende Innigkeit innewohnt.— Die beſtbekannte Mannheimer Konzertſängerin Frau Elſe Flohr, die in letzter Stunde eingeſprungen war, trug drei Lieder von J. S. Bach vor und überraſchte in der 5 1 5* nach, Wiederherſtellung verbrieften Rechts zu fordern. Grenzenlos waren und ſind die Leiden derer, die auf Grund des Genfer Machtſpruchs vertrieben ſind, die drüben ihre Heimat verloren und im Deutſchland von geſtern nicht gefunden haben. Höre uns, deutſche Re⸗ gierung: Hier iſt eine Verpflichtung der Volkserhaltung für das geſamte Deutſchtum, nimm ſie wahr, ſiehe die Not, das Elend, die Ver⸗ zweiflung der Flüchtlinge und Verdrängten. Hilf, mache wieder gut, was in den zwölf Jahren verab⸗ ſäumt worden iſt. Wir haben das ſtolze Bewußtſein, daß nun die Beſten unſeres Volkes zu Führern er⸗ ſtanden ſind. Wir geloben dieſen Führern die Treue zu halten. Nach dem Lied„Ich hatt' einen Kameraden“ und dem Schwur aus Wilhelm Tell, erklärte unter großem Beifall Mittelſchullehrer Melchior, daß Oberſchle⸗ ſten niemals Schacherobjekt ſein könne. Der Redner verlas dann folgende Entſchließung an die Reichs⸗ und Staatsbehörden und an das Gewiſſen der ziviliſterten Welt: „Wir proteſtieren aus Anlaß der Abſtimmungs⸗ kundgebung der Bewohner von Gleiwitz und Um⸗ gebung gegen die dem Abſtimmungsergebnis und dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker hohnſpre⸗ chende Zerreißung Oberſchleſiens. Zehn⸗ tauſende in wirtſchaftlichen Nöten Ringende, verlan⸗ gen Wiedergutmachung des Genfer Fehl⸗ ſpruchs. Unſere Notrufe an den Völkerbund ver⸗ hallten ungehört. Deshalb richten wir unſere S08⸗ Rufe an die geſamte kultivierte Welt. Arbeiter und Akademiker, Selbſtſchutz⸗ und ſtudentiſche Verbände, deren Vertreter aus dem ganzen Reich hier verſam⸗ melt ſind, SA, SS der NSDAP, Wehrverbände und Stahlhelm, Männer und Frauen ohne Unterſchied der Partei und Konfeſſion, geloben feierlich, nicht eher ruhen zu wollen, bis die Welt die furchtbare Folgen der unſinnigen Grenzziehung erkennt und Oſtoberſchleſien wieder mit Deutſchland vereinigt.“ Nach dem gemeinſam geſungenen Deutſchlandlied wurde ein großer Umzug durch die Stadt veranſtaltet. Die Kundgebung verlief ohne jeden Zwiſchenfall. Am Abend vorher hatte unter ſtarker Beteiligung der Bevölkerung ein riefiger Fackel⸗ zug ſtattgefunden. — Politiſche Vranoͤſtiſtung in Lauda Meldung des Wolff⸗ Büros — Lauda, 27. März. Die NSDAP. Lauda veranſtaltete am Samstag einen Deutſchen Abend, der von etwa 700 Perſonen beſucht war. Gegen Schluß der Veranſtaltung er⸗ ſcholl plötzlich Feueralarm. Aus der Scheune des Gaſthauſes ſchlugen die Flammen. Nur durch die angeſtrengte Tätigkeit der Feuerwehr gelang es, ein Uebergreifen auf den Saal zu verhindern, unter deſſen Beſuckern eine Panik ausbrach. Es liegt zweifellos Brandſtiftung vor. Die in der Stadt an⸗ weſenden Kommuniſten, darunter auch ſolche von auswärts, wurden feſtgenommen, aber wieder auf freien Fuß geſetzt bis auf einen jungen Mann von 19 Jahren aus Darmſtadt, in deſſen Beſitz eine halb⸗ geleerte Aetherflaſche gefunden wurde. Das vierte Todesopfer in Haltern Meldung des Wolffbüros f— Haltern i.., 27. März. Das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, der 40jährige Kaufmann Franz Kolch aus Haltern, iſt geſtern ſeinen ſchweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen, die er bei dem ſchweren Exploſionsunglück am 22. März erhalten hatte. Bekanntlich waren an dieſem Tage zwei Kraftwagen zuſammengefahren, wobei der Tank des einen mit 160 Liter Benzin ex⸗ plodierte. Flugzeugkataſtrophe in Kalifornien Meldung des Wolff⸗ Büros — Daklaud(Kalifornien), 27. März. Beim Abſturz eines Flugzeuges kamen 14 Per⸗ ſonen ums Leben. Der Führer der Maſchine, die wegen eines Regenſturmes ſehr niedrig flog, ſchätzte die Höhenlage ſeines Flugzeuges falſch ein, ſo daß er die Dächer zweier Häuſer ſtreifte und abſtürzte. Das Flugzeug explodierte. Bei dem Un⸗ glück wurden der Führer und zwei Fluggäſte, ſowie in den Häuſern ſieben Erwachſene und zwei Kinder getötet. Darunter befand ſich auch eine ganze Fa⸗ milie, die gerade beim Eſſen ſaß. Großer Kirchenbrand in Montreal Meldung des Wolff⸗Büros — Montreal, 27. März. Die berühmte katholiſche Kirche Sankt Jakob iſt von einer Feuersbrunſt zerſtört worden. Der Schaden wird auf faſt eine halbe Million Dollar geſchätzt. Ein Ehepaar wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet. Bei Ausbruch des Feuers wollten die in der Kirche anweſenden 2000 Perſonen panikartig die Kirche verlaſſen. Dabei wurden vier Frauen und ſechs Feuerwehrleute verletzt. gleichfalls erſtaufgeführten Motette von Mozart: „Exsultate, jubilate“ durch ihre vorzügliche Beherr⸗ ſchung des Ziergeſanges, ſowie auch durch die ſtil⸗ volle Wiedergabe der warmen Kantilenen. Die „Motette“, richtiger eine ausgedehnte Solo⸗Kantate, wurde von dem 17jährigen Mozart 1773 in Mailand für den Sopran⸗Kaſtraten Rauzzini komponiert, der ſeinen Zeitgenoſſen nicht nur als trefflicher Sänger, ſondern auch als tüchtiger Klavier⸗ ſpieler und Komponiſt— u. a. auch von Opern und Kammermuſik— imponierte, und in der Mailänder Theatinerkirche aufgeführt. Mit Recht ſetzen die verdienſtvollen Muſtkforſcher Wyzewa und St. Foix ſie mit Mozarts Jugendſinfonien in Pa⸗ rallele entſpricht doch der Geſamtaufbau in der Satzfolge: Raſcher— langſamer— raſcher Satz einer italieniſchen„Ouverture“ im Sinne von Sin⸗ fonie. Von Mozart mit ſichtlicher Liebe entworfen, läßt ſie in manchen Uebergängen Beethovenſche Lieblingswendungen, in einer Phraſe kurz vor Schluß Haydns Kaiſer⸗Hymne„Gott erhalte“ vor⸗ ausahnen. In ihrer unverwelklichen Friſche bietet ſie heute noch dankbare Aufgaben für gute Sänge⸗ rinnen und Dirigenten. In der umfangreichen Kan⸗ tate fand Frau Flohr willkommene Gelegenheit, ihr geſangliches Können allſeitig in günſtige Beleuch⸗ tung zu rücken.— Mit der rauſchenden und klang⸗ prächtigen F⸗dur⸗Toccata von J. S. Bach ſchloß Kir⸗ chenmuſikdirektor Landmann, der nicht nur ſein hoch⸗ entwickeltes Stilempfinden, ſondern auch ſeine Um⸗ ſicht als Dirigent erneut unter Beweis geſtellt hatte, das anregende Konzert harmoniſch ab. Den Orgel⸗ part in Mozarts Kantate führte verdienſtvoll Frau Kallenheim⸗Baſtian durch. Für den orcheſtra⸗ len Begleit⸗Part hatten ſich Mitglieder des Orche⸗ ſters der Chriſtuskirche unter Landmanns Leitung bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. e, Der deutſche Kunſthiſtoriker Robert Viſcher iſt in Wien, wo er ſeit ſeiner Emeritierung lebte, im 87. Lebensjahr geſtor ben. Robert Viſcher, der Sohn des bekannten ſchwäbiſchen Dichterphiloſophen Friedrich Theodor Viſcher, des Verfaſſers von„Auch Einer“, begann ſeine Laufbahn als Kunſthiſtoriker 1874 in Wien. Die nächſte Etappe ſeines Wirkens war dann München, wo er ſich 1879 habilitierte und im gleichen Jahre die Tochter des Erbauers des Wiener Südbahnhofes, Helene v. Flattich, heiratete. Nach weiteren drei Jahren wurde er a. o. Profeſſor in Breslau, 1885 etatsmäßiger Profeſſor an der 8 Techniſchen Hochſchule Aachen und 1893 ordentlicher Profeſſor in Göttingen. Viſcher war einer der be⸗ deutendſten Kunſthiſtoriker der Gegenwart. Von ſei⸗ nen zahlreichen, jetzt größtenteils vergriffenen Wer⸗ ken ſeien genannt:„L. Signorelli und die italieniſche Renaiſſance“(1879),„Studien zur Kunſtgeſchichte“ (1886),„Kunſtgeſchichte und Humanismus“(1880), „Peter Paul Rubens, ein Büchlein für unzünftige Kunſtfreunde“(1904). 6 Der ſchiefe Turm von Piſa im Käfig. Am ſchiefen Glockenturm des Turms von Piſa haben die ſeit langer Zeit geplanten Stützungsarbeiten nun⸗ mehr begonnen. Der Mauerring, der das Funda⸗ ment des Baues bildet, wird auszementiert. Später will man das geſamte Gelände, das den Turm um⸗ gibt, durch ein Verfahren, das als Zementinfektion bezeichnet wird, feſtigen. Es handelt ſich dabei um die Durchtränkung der Erdmaſſen mit einem Ze⸗ mentpräparat. Inzwiſchen iſt der untere Teil des Turmes mit einem hohen Brettergerüſt eingeſchloſſen worden. Um den Fremden trotzdem die Beſichtigung des Turmes zu ermöglichen, hat man eine Holz⸗ treppe bis zur Höhe des erſten Stockwerkes errich⸗ tet, von der aus ein Ueberblick über den berühmten Campanile möglich iſt. 5 Vorfrühling Von E. G. Kolbenheyer Ja, alles liegt ſchon feſtlich hingebreitet, Erwartungsvolle Halberſchloſſenheit. Die Mattentiefe grünt ihr falbes Kleid, Und ferne Hügel, nebelüberweitet, Noch ernſt, verſprechen ſchon den zarten Hauch. Sanftes Erröten ihrer Knoſpengipfel. Hier über ſatten Schollen neigt der Strauch, Lenzfroh, der ungeduldige Haſelſtrauch, Grüngoldbehangen ſeine Rutenwipfel. Mild, feierlich durchglänzt die feuchte Kühle Der erdgeneigten Sonne ſanftes Blut,. Als bebte ſchon 98 himmliſche Geſtühle Von ihrer Glocke Schwang und Drang und Flut, Und doch iſt alles traumverhüllt— ein Lauſchen. Von dem verklärten Himmel blüht Wie eines Segels weſtgewandtes Bauſchen Der wolkenweiße Mond, noch unerglüßt. Ein Gruß aus dem verſchollnen, letzten Jahr, Mit ſtetigen, verſchwiegnen Flügelſchlägen Zieht horſtwärts eine dunkle Vogelſchar. 9 1 9 0 5 5 — Montag, 27. März 1933 3. Seite/ Nummer 145 Anoroͤnungen der Kommiſſare Das Städtiſche Nachrichtenamt iſt inſo⸗ fern aufgehoben, als die Geſchäfte Dr. Hof⸗ mann, dem Leiter des Wahlamtes, übertragen wor⸗ den ſind, der vor Dr. Höber in durchaus einwand⸗ freier Weiſe dieſe für die Preſſe wichtige Funktion ausgeübt hat. Dr. Gunzert, der nach der Ab⸗ löſung Dr. Höbers durch den Oberbürgermeiſter das Nachrichtenamt leitete, wird vorläufig in der Haupt⸗ verwaltung in dem Reſſort verwendet, das Bürger⸗ meiſter Böttger unterſtand. ö Bis auf weiteres wurden beurlaubt und von ihren Amtsgeſchäften entbunden: Oberbauaufſeher Strobel beim Hochbauamt, Verwaltungsinſpektor Gleiter beim Tiefbauamt, Oberverwaltungs⸗ inſpektor Weller beim Straßenbahnamt, Ober⸗ rechnungsinſpektor Brand und Oberverwaltungs⸗ inſpektor Weßbecher bei der Stadtkaſſe, die Ober⸗ verwaltungsinſpektoren Zachmann und Georg Mann beim Fürſorgeamt, Oberrechnungsinſpektor Reichert beim Fürſorgeamt, Opernſänger und Spielleiter Landory beim Nationaltheater. Rücktritte bei der Handelskammer Wie wir erfahren, hat, den geänderten Verhält⸗ niſſen Rechnung tragend, Präſident Dr. Lenel der Handelskammer mitgeteilt, daß er ſein Amt als Vor⸗ ſitzender und Mitglied der Handelskammer Mann⸗ heim, ſowie die mit dem Vorſttz in Verbindung ſtehen⸗ den Ehrenſtellen niedergelegt hat. Gleichzeitig haben die Herren M. Rothſchild und Dr. B. Weil als Mitglieder des Vorſtandes ihre Sitze und Aemter niedergelegt. Außerdem haben eine Anzahl Kam⸗ mermitglieder ihren Rücktritt erklärt. Pro⸗ feſſor Dr. Blauſtein iſt auf ſein Anſuchen Urlaub erteilt worden. Politiſche Verhaftungen Geſtern nachmittag wurde ein Mann, der eine SS ähnliche Uniform trug und ſich hinter dem Lan⸗ desgefängnis umhertrieb, feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Bei ſeiner Durch⸗ ſuchung fand man eine kommuniſtiſche Druckſchrift. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden fünf Perſonen in Schutzhaft genommen. Teilweiſe ſtehen ſie in dringendem Verdacht, Flugblätter hoch⸗ verräteriſchen Inhalts verbreitet zu haben. Fernſprechkundendienſt in Mannheim Am 1. April wird der in einigen andern großen Orten bereits beſtehende Fernſprechkunden⸗ dienſt auch in Mannheim eingerichtet. Er iſt haupt⸗ ſächlich dazu beſtimmt, für ſolche Fernſprechteilnehmer, die ihren Fernſprechanſchluß zeitweiſe ohne Bedie⸗ nung laſſen müſſen, die Möglichkeit zu ſchaffen, die für ſie eingehenden Beſtellungen, Mitteilungen, Auf⸗ träge uſw. zu jeder Zeit entgegenzunehmen und auf⸗ zeichnen zu laſſen. Der Dienſtzweig iſt deshalb für Berufskreiſe, wie Aerzte, Handelsvertreter uſw., die oft während ihrer Abweſenheit angerufen werden, von großem Wert. Die für einen Anſchluß eingehen⸗ den Anrufe und Mitteilungen werden den Teilneh⸗ mern je nach Wunſch durch Fernſprecher, Telegramm oder Brief zu einer verabredeten Zeit übermittelt. Außerdem können Teilnehmer oder Benutzer öffent⸗ licher Sprechſtellen die Fernſprechkundendienſtſtelle beauftragen, allen oder beſtimmt bezeichneten An⸗ rufern eine Mitteilung zuzuſprechen oder beſtimmten Teilnehmern eine Nachricht durch Fernſprecher zu übermitteln. Der Teilnehmer oder Benutzer einer öffentlichen Sprechſtelle kann auch anfragen, ob eine Nachricht für ihn vorliegt oder ob ein beſtimmter Teilnehmer uſw. allgemein eine Nachricht hinterlaſſen hat. Auch kann der Fernſprechteilnehmer eine Umleitung ſeines geſamten ankommenden Sprechverkehrs auf die Fern⸗ ſprechkundendienſtſtelle beantragen. Es werden dann fämtliche Anrufe, Mitteilungen, Beſtellungen uſw. aufgezeichnet und ihm ſpäter auf Anforderung oder zu einer gewünſchten Zeit übermittelt. Schließlich kann der Teilnehmer der Fernſprechkundendienſt⸗ ſtelle den Auftrag erteilen, ihn zu einem beſtimmten Zeitpunkt wecken zu laſſen. Um den Fernſprech⸗ kundendienſt möglichſt weiten Kreiſen zugänglich zu machen, ſind die Gebühren in mäßiger Höhe feſtgeſetzt worden. Sie betragen z. B. für die Annahme eines Auftrags 20 Pfg. für das Zuſprechen 10 Pfg., für das Wecken 40 Pfg. Weitere Auskunft erteilt der Fern⸗ ſprechkundendienſt(Anruf 04) in Mannheim. Außer⸗ dem werden bei den Schalterſtellen der Poſtämter in Mannheim Merkblätter über den Fernſprechkunden⸗ dienſt ausgelegt und auch den Fernſprechteilnehmern zugeſandt. Soweit die Mitteilungen der Oberpoſtdirektion Karlsruhe, die mit der Neueinrichtung einem Wunſche zahlreicher Mannheimer Intereſſenten Rech⸗ nung trägt. * Rettung eines Ertrinkenden. Geſtern nachmit⸗ kag ſtürzte ein ſiebenjähriger Volksſchüler beim Spielen mit andern Schülern von einer Anlege⸗ pritſche bei der Rheinpromenade in den Rhein und trieb ab. Der Knabe wurde von einem vorbeikom⸗ menden Studenten gerettet. * Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wurden in den beiden letzten Tagen 40 Perſonen angezeigt. Rechts: Die Strohpuppe des Sommers im bunten, heiteren Zug. Jeſtabend der Mit einem eindrucksvollen Feſtabend trat die Jugendgruppe im Gewerkſchaftsbun d der Angeſtellten im vollbeſetzten Kolpinghaus⸗ ſaal wiederum vor die Oeffentlichkeit. Die Worte des Grußes entbot Gaubildungs⸗ obmann Knäuſel, der beſonders Dr. Reuter als Vertreter des ſtäd⸗ tiſchen Kommiſſars Wetzel, ferner Studienrat Hall als Vertreter der Handelsſchule 1 und II willkom⸗ men hieß. In ſeiner Anſprache wies Herr Knäuſel auf die Wichtigkeit der ſozialen Probleme hin, die über allen wirtſchaftlichen und politiſchen Problemen hinweg nicht vergeſſen werden dürfen. Zur poli⸗ tiſchen Einſtellung gab der Redner die Erklärung ab, daß der GDA. nach wie vor die Parteipolitik, die nur die Reihen der Angeſtellten zerreiße, ab⸗ lehnen wird. Zur Bekräftigung führte er Leitſätze an, die bei der Gründung des GDA. aufgeſtellt wur⸗ den. Der Bund hat bisher ſeine Pflicht und Schul⸗ digkeit im Intereſſe des Volksganzen getan und wird ſie auch weiter tun. Eine Umſtellung des Kurſes iſt nicht notwendig, denn das Leitmotiv des Bundes iſt nach wie vor: national und freiheitlich! Das Referat des Abends hielt Gaujugendführer H. Kumlehn, der zu dem Leitwort der Veranſtaltung„Tüchtig im Beruf, tapfer im Leben, treu unſerem Volk“ ſprach. Unter den Millionen arbeitswilliger und arbeitsfähiger Volksgenoſſen, die ohne eigene Schuld ein Opfer der Kriſe geworden ſind, befinden ſich auch viele junge Menſcken. Sofort nach Beendigung der Lehrzeit ſteht durch die Ueberfül⸗ lung der Berufe der größte Teil von ihnen vor den verſchloſſenen Toren der Wirtſchaft. Dennoch wird ſich unſere Jugend ihren Optimismus nicht trüben laſſen. Nach wie vor kann feſtgeſtellt werden, daß bei beruflicher Tüchtigkeit die beſten Vorausſetzun⸗ gen zur Selbſtbehauptung gegeben ſind. Die Ju⸗ gendarbeit des GDA. iſt auf dieſe berufliche Fort⸗ bildungsarbeit aufgebaut. Die geſamte Arbeit wird beherrſcht von dem Grundſatz, die kamerad⸗ ſchaftliche Selbſter ziehung in den Vorder⸗ Links: Der Festzug der Kinder be- wegt sich durch die Straßen des Lindenhofs. GD-Jugend grund treten zu laſſen. Bei dieſer Arbeit kommt es aber nicht darauf an, nur Forderungen aufzuſtellen und Kritik zu üben, ſondern in weit größerem Maße ſollen die Jugendlichen ſelbſt die Zuſammenhänge innerhalb des Volkes und der Wirtſchaft erkennen lernen. Dadurch ergibt ſich, daß alles, was geſchieht, eine ſtaatsbürgerliche Handlung ſeltener Art iſt, ein Bekenntnis zu Deutſchland. Die GDA ⸗Jugend hat immer zu Deutſchland ge⸗ ſtanden. Es gibt nicht einen Tag, an dem die Bun⸗ desarbeit nicht auf Deutſchland ausgerichtet geweſen wäre. Grundlage der Arbeit ſind die ſeit 1920 be⸗ ſtehenden Willensſätze:„Wir wollen mithelfen, daß unſer Volk und unſere Jugend aus der Wirrnis der Niederlage, der Bedrückung und Selbſtzerfleiſchung wieder emporkommt.“ Das Wort national iſt, ſo ſchloß der Reoner, für uns der Inbegriff der Pflicht, dem deutſchen Volke zu dienen mit allen Kräften des Leibes und der Seele. Auf der Abſchlußſtunde des Reichsjugendtages in Hirſchberg 1931, der unter dem Leitwort„Schaffen, aber nicht fronen“ ſtand, ergab ſich klar und deutlich die Aufgabe der jungen Gene⸗ ration, nach wie vor deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben. Spontan ſtimmte nach dieſen markigen Ausfüh⸗ rungen die Jugend das Deutſchlandlied an, das dann von allen Teilnehmern ſtehend geſungen wurde. Friſche Fahrtenlieder, geſungen von der GDa⸗ Jugend, umrahmten die Anſprachen, während ein trefflich geſpieltes mittelalterliches Schelmenſpiel „Der Wunderkrug und des Eſels Schwanz“ den erſten Teil der Vortragsfolge geſchickt rundete. Im zweiten Teil lief der Film„Lohnbuchhalter Kremke“ mit Hermann Vallentin, Anna Sten, Ivan Kowahl⸗ Samborſki und Wolfgang Zilzer in den Hauptrollen. Der Film, der das Schickſal eines nach langjähriger Dienſtzeit abgebauten Buchhalters ſchildert und der damit das Schickſal vieler Millionen zum Ausdruck bringt, hinterließ einen ſtarken Eindruck. Möge ſeine Forderung„Schafft Arbeit!“ bald in Erfüllung gehen. Mitternacht war ſchon längſt vorüber, als zum Abſchluß des Abends noch ein kleinerer Bild⸗ ſtreifen lief, der Etappen aus dem Leben der GDaA⸗ Jugend vermittelte. Heiterer Abend im Nibelungenſaal Der heitere Abend, den die Schickſals⸗ gemeinſchaft deutſcher Erwerbsloſer, Gau Baden, unter der Leitung von Horſt von Roehl⸗Karlsruhe Sonntag abend im Nibelungen⸗ ſaal veranſtaltete, wurde von einem ganz beſonderen Mißgeſchick verfolgt. Vor allem fehlte die Wienerin Alma Roſe mit ihrem Damenorcheſter. Aber auch der bekannte ſächſiſche Rundfunk⸗Komiker Heinrich Stengel blieb aus. Und zum dritten und nicht unwichtigſten Letzten gab's am Schluß des im all⸗ gemeinen recht unterhaltſamen Abends eine ganz beſondere Senſation. Anſager Schmitthenner verkündete, als das Programm abgewickelt war, daß der Tänzerin Bielefeld im Künſtlerzimmer der geſamte Schmuck geſtohlen worden ſei. Das Publikum werde gebeten, die Plätze nicht zu ver⸗ laſſen. Mancher wird dieſe Aufforderung für einen Witz gehalten haben. Nur Wenige ſtanden auf, als die Kapelle zu muſtzieren begann. Aber als bei dem örttten Muſikſtück Herr Schmitthenner, von dem er⸗ wartet wurde, daß er definitiv feſtſtellen würde, baß es ſich nicht um einen ſchlechten Scherz bei der Ankündigung des Schmuckdiebſtahls handelte, immer noch nicht erſchien, ließen auch wir uns die Gar⸗ derobe geben. Aber als wir den Roſengarten ver⸗ laſſen wollten, wurden wir am Ausgang mit der Bemerkung zurückgewieſen, daß niemand die Feſt⸗ halle verlaſſen dürfe. Erſt eine Viertelſtunde ſpäter wurde die Paſſage geſtattet. Wie wir an anderer Stelle berichten, iſt der Verluſt, den die Tänzerin Bielefeld erlitten hat, glücklicherweiſe nicht ſo groß, wie anfänglich angenommen wurde. Entwendet wur⸗ den im Künſtlerzimmer eine Perlenkette und zwei filberne Ringe, die einen Wert von etwa 500% haben. Immerhin war der Abſchluß des heiteren Abends eine recht peinliche Angelegenheit, da Hun⸗ derte verhindert wurden, den Roſengarten zu ver⸗ laſſen. Wenn wir auf den Verlauf der Veranſtaltung eingehen, der leider nicht den Beſuch auſwies, der dem enthuſiaſtiſchen Empfang des Filmſtars Marta Eggerth am Nachmittag am Hauptbahnhof entſprach, ſo haben wir mitzuteilen, daß ſelbſtverſtändlich im Mittelpunkt Marta Eggerth ſtand, die gebührend gefeiert wurde. Die Künſtlerin, die durch ihre äußere Erſcheinung ſofort für ſich einnahm — die blaue Toilette ſtand der Blondine ſehr gut zu Geſicht—, trug, ſtürmiſch begrüßt, den Tonfilm⸗ ſchlager„Heut macht die Welt Sonntag für mich“ und das Hawailied mit ſo großem Erfolg vor, daß ſie ſich zu zwei Zugaben verſtehen mußte, von denen das Solo der Adele„Mein Herr Marquis“ aus der „Fledermaus“ beſonders gefiel. Die Stimme der Künſtlerin iſt nicht ſehr groß, aber ſie weiß geſchmack⸗ voll zu ſingen. Vor allem aber nimmt der Charme der Vollblutwienerin ſofort gefangen. Es kommt eben, wie ſich hier wieder ſo recht eindringlich zeigte, vor allem darauf an, wie man vorträgt. An zweiter Stelle iſt Rudi Schmitthenner zu nennen, der nicht nur die einzelnen Kräfte ſehr amüſant an⸗ ſagte, ſondern auch mit mehreren eigenen Vorträgen zeigte, daß er ſein Publikum gut zu unterhalten verſteht. Beſonders gefiel ſeine Dackel⸗Ehetrage komödie. Wie er ſich überhaupt mit Eheproblemes recht eingehend beſchäftigte, ohne dabei zu einſeitig zu wirken. Das Münchener Unikum Georg Blä⸗ del, allein ſchon durch ſeine äußere Erſcheinung unwiderſtehlich auf die Lachmuskeln einwirkend, ge⸗ fiel beſonders mit ſeinem Lachkouplet. Auch hier ging es nicht ohne Zugabe ab. Die Koloraturſänge⸗ rin Ruth Müller trat mit gutem Erfolge drei⸗ mal auf. Zu einer ſympathiſchen äußeren Erſchei⸗ nung geſellt ſich gute ſtimmliche Veranlagung, die überall gefallen wird. Der nicht ſehr große Sopran iſt gut geſchult. Der Haupteindruck wird durch die ungemein ſauberen Koloraturen erzielt, die in dem Nachtigallenlied und in dem Straußſchen Donau⸗ walzer beſonders wirkungsvoll zur Geltung kamen. Die Tänzerin Edith Bielefeld vereinigt mit einer blendenden Erſcheinung eine bemerkenswerte Ausdruckskraft, die in einer Gavotte aus dem Jahre 1880 und einem Fechtmarſch ſich zu einer packenden Geſamtleiſtung vereinigten. Die ausgebliebene Wiener Damenkapelle wurde durch eine Abteilung des Mannheimer Philharmoniſchen Or⸗ cheſters unter Leitung des Kapellmeiſter Schö⸗ nel gut erſetzt. Der ſtarke Beifall, der allen Dar⸗ bietungen geſpendet wurde, zeigte, daß das Publikum mit dem Verlauf des Abends zufrieden war. Sch. Garderobendiebe Nach dem geſtrigen Zwiſchenfall im Roſengarten ſcheint es feſtzuſtehen, daß in Mannheim Garderobe⸗ diebe am Werke ſind, die es auf die einzelnen Künſtlerzimmer und beſonders auf die darin auf⸗ bewahrten Gegenſtände abgeſehen haben. Bereits vor Wochen mußte eine Sängerin nach einer Faſchingsveranſtaltung im Friedrichspark die be⸗ dauerliche Feſtſtellung machen, daß ihr wertvoller Pelz und andere Dinge aus der Garderobe ver⸗ ſchwunden waren. Kurze Zeit ſpäter vermißte am gleichen Ort ein Künſtler vom Nationaltheater ſeine Aktenmappe mit Rollenbüchern und einen Geld⸗ betrag. Die Ermittelungen führten leider zu keinem Ergebnis. Auch die bei ſpäteren Veranſtaltungen anweſenden Kriminalbeamten konnten nichts er⸗ reichen, da die Langfinger offenbar ihrer Sache nicht mehr ganz ſicher waren. Ein neues Betätigungsfeld war geſtern abend die Künſtlergarderobe des Roſengartens, in der man ſich den Schmuck der Tänzerin Bielefeld aneignete und ſpurlos verſchwand. Nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen ſcheint der Schaden nicht ganz ſo groß zu ſein, wie im erſten Augenblick angenommen wurde. Es fehlen eine Perlenkette und zwei ſilberne Ringe, die einen Wert von 500 Mark haben. Die Kriminal⸗ polizei hofft, nicht nur den Schmuck ſicherſtellen zu können, ſondern auch die Diebe hinter Schloß und Riegel zu bringen. Abſchied des Oberkirchenrats Bender Wie bei der in der vergangenen Woche abgehal⸗ tenen Abſchiedsfeier im Wartburghoſpiz verſammel⸗ ten ſich die Gemeindeglieder wieder am geſtrigen Sonntag in ſehr großer Zahl in der feierlich ge⸗ ſchmückten Friedenskirche, um Oberkirchenrat Ben⸗ der zum letzten Male predigen zu hören. Das der Predigt zugrunde liegende Bibelwort aus dem Epheſerbrief des Apoſtels Paulus 3, 1421, ge⸗ ſtattete dem Scheidenden, ein perſönliches Wort zu ſagen. Er erinnerte nochmals an die 87 Jahre ſeines Wirkens in der Friedenskirchengemeinde. Ueber das ihm lieb gewordene Amt hinaus verbinde ihn zu vieles mit dieſem Gotteshaus.„Ehre allein den Herrn!“ Das waren die Schlußworte der er⸗ greifenden Abſchiedspredigt. 0. r. * Beim Fuß ballſpiel erheblich verletzt. Geſtern nachmittag wurde auf dem Sportplatz Sellweide ein Fußballſpieler von einem Mitſpieler der⸗ maßen gegen den Unterleib getreten, daß er mit inneren Verletzungen in das Krankenhaus eingeltefert werden mußte. Roxy:„Kaiſerwalzer“ Melodien von Strauß, Supps und Millbcker erfüllen den neuen Film im Roxy, Melodien aus der guten alten Kaiſerſtadt und dem k. und k. Hofbad Iſchl. Und ſo be⸗ ſchwingt wie dieſe Melodien, ſo glücklich ſind dte Menſchen, die in dem Hofbad luſtwandeln. Nur der alte Graf Eggersdorf hat mitunter trübe Stunden, wenn ihm der Sohn, der feſche Leutnant Viktor, einmal wieder eine ſeiner„Flammen“ ausſpannt. Bis er ſchließlich dem Vicky ein Bein ſtellt und eine keſſe Berlinerin als ſein neues Ideal vorſtellt, während er auf der Olgaruh der lieben Mizzi den Hof macht. Die Mizzi aber kennt nichts anderes als den feſchen Viktor. Und ſo müſſen ſogar der alte Kaiſer Franz Joſeph höchſtperſönlich inkommodiert werden, nur damit bei dem Manöverball die Sache ihr richtiges Ende findet. Papa Eggersdorf, deſſen Herz ſoviel Sehnſucht hat, merkt aber ſchließlich, daß bie Mizzi doch beſſer zu ſeinem Vicky paßt als zu ihm, dem alten Herrn. Paul Hörbiger ſpielt ihn mit der liebenswürdigen Eleganz des echten Wiener Menſchen, während Szöke Szakall mit ſeinem Wortſchwall ungewollt den Poſtillon'amour abgibt und mit ſeiner Unbekümmertheit wahre Lachſtürme im Publikum hervorruft. Eine köſtliche Type iſt der k. und k. Hofbeamte von Fritz Kampers, eine beredte Staſt mimt Hanſi Nieſe. Das Liebespaar geben Willy Eichberger als charmanter feſcher Leutnant und Marta Eggerth als die ſangesfreudige Mizzi. So entſteht ein Film voll herr⸗ licher Melodien und feinem Humor, der beim Publikum freudigen Anklang findet. Im Beiprogramm ſieht man herrliche Bilder von den großen Feierlichkeiten in Potsdam und der Eröffnung des neuen Reichstages. Man hört die Auſprache des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers in der Garniſon⸗ kirche und ſieht aktuelle Bilder in der Deulig⸗Tonwoche. Einen beſonderen Genuß bringt der Kurz⸗Tonfilm, in dem das Berliner Philharmoniſche Orcheſter unter der Leitung von Kleiber mit unerreichter Künſtlerſchaft den i Straußwalzer ſpielt„An der ſchönen blauen onan“. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Herr Peter Sperling mit ſeiner Gattin geb. Reinhardt, Feudenheim, Hauptſtr. 132 wohnhaft. Wäsche Waschen? BURNUS nehmen! Wäsche hält noch mal so lange, und das Waschen ist so leicht. Wäsche waschen? BURNUS nehmen! Dis grosse schmützlõsends Wirkung des BUN beroht Gf seem Sehalt an Enzymen d. s. Verdauungssäfte]l. Diese Enzyme lösen den Schmutz Während des ruhigen liegens im Einweich wasser quf, verdauen ihn gleichsam, können aber niemals dis Wäschefdser UNS ist in einschlägigen Seschöffen erhäftich Intsressante Oruckschriffen über SONS kostenlos durch die AU UT JACOB G, DARMSTADT angreifen. in Dosen 2z0 20 und 49 Fpf. 5 tummer 145 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 27. März 1933 2 Bilanz der Mannheimer Mairennen Generalverſammlung des Vaoͤiſchen Rennvereins i Die diesjährige Generalverſammlung des Mannheimer Renn ver eins fand unter Leitung des Vorſitzenden, Rechtsanwalt Anton Lin⸗ deck, ſtatt. Nach Vorlegung des Rechnungsabſchluſſes und nach dem Vortrag des Berichtes der Rechnungs⸗ prüfer wurde Entlaſtung für das Jahr 1932 erteilt. Die turnusmäßig ausſcheidenden Mitglieder des Vereinsdirektoriums, die Herren Kommerzienrat Stinnes, Eduard Ladenburg, Generalleut⸗ nant Eſchborn, Georg Köhler und Beigeord⸗ neter Dr. Zeiler, wurden einſtimmig wieder⸗ gewählt. Dem Jahresbericht iſt folgendes zu entnehmen: Von der rein ſport⸗ lichen Seite aus betrachtet, konnten die Mai⸗ rennen befriedigen. Seit die Münchener Trai⸗ ningszentrale zu exiſtieren aufgehört hat, iſt Mann⸗ heim hauptſächlich auf das Material aus Frankfurt und der Pfalz angewieſen, zu dem ſich einige Expe⸗ ditionen aus dem Rheinland geſellten, diesmal er⸗ freulicherweiſe ſtärker als früher, während die Ber⸗ liner Zentrale erſtmals nicht vertreten war. Die hohen Unkoſten einer Expedition, die weite Ent⸗ fernung Mannheims von den nord⸗ und weſtdeut⸗ ſchen Haupttraingsplätzen, die Konkurrenz der dieſen Trainingsſtätten viel näher gelegenen Rennplätze, die mit unſeren Renntagen kollidieren und nicht zu⸗ letzt die hiervon eng berührte Reiterfrage erſchweren trotz der Angleichung der Rennpreiſe eine ſtarke und qualitative Beſchickung des Mannheimer Meetings in der heutigen Zeit. Die Neun ungen waren zu ſämtlichen Konkurrenzen, zahlenmäßig und auch hinſichtlich der Klaſſe, ſehr befriedigend ausgefallen. Leider aber unterblieb aus den eben angeführten Gründen manche Expedition. In den 12 Flachrennen ſtarteten 74, in den 9 Jagdrennen 59 Pferde. Schaltet man die Rennen der Klaſſe B und die Halb⸗ blutrennen aus, ſo ergibt ſich ein Durchſchnittsſtart von 7 Pferden je Rennen. Der mit dem unabläſſigen Sinken der allgemeinen Wirtſchaftslage ſchritthaltende Rückgang des geſam⸗ ten Rennbetriebs machte ſich im Jahre 1932 in be⸗ denklicher Weiſe fühlbar. Hatte ſchon manches der Vorjahre jegliche voranſchlagsmäßige Berechnung hinfällig gemacht, ſo brachte das Berichtsjahr infolge des größten Tiefſtandes der allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage, dazu noch unterſtützt durch ungünſtiges Wetter an den zwei Renntagen, in ſaſt ſämtlichen Einnahme⸗ Poſitionen Ausfälle größten Ausmaßes. Die Zahl der an den drei Mai⸗Renntagen verkauften Tages⸗ karten iſt gegen das Vorjahr um 373 v. H. zurück⸗ gegangen. Dazu kam noch ein regneriſcher Schluß⸗ tag mit allein 67 v. H. Beſucherverluſten, wodurch die Einnahme aus Eintrittsgeld um 43,6 v. H. gegen das Vorfahr zurückblieb. Der Totaliſatorumſa 63 verzeichnet einen Rückgang gegen das Vorjahr um 38 v. H. Der Anteil der kleinen Wetten zu 2,50/ iſt ſtark in die Höhe gegangen und zwar auf Koſten der 5-⸗Wette, die noch im Vorjahr über ein Drittel des Geſamtumſatzes betrug, während jetzt die drei nieder⸗ ſten Wetteinſetze(2,50, 5 und 10 /) rund je 25 v. H. des Geſamtumſatzes ausmachen. Die Mitgliederzahl, einſt die Stütze des Ver⸗ eins, hat ſich durch die wirtſchaftliche Lage um weitere 17 v. H. verringert, ebenſo die Zahl der gemieteten Logen, die um 50 v. H. zurückging. Weitere bedeutende Ausfälle erlitt der Verein durch die Kür zun g des ſtädti⸗ ſchen Zuſchuſſes um etwa 30 v.., durch den ſchlechten Ausfall des Erträgniſſes aus der Mat⸗ marktlotterie infolge der Konkurrenz der Dec.⸗ Loſe, was etwa 80 v. H. gegen den Voranſchlag weni⸗ ger einbrachte und ferner durch bedeutenden Rück⸗ gang der Reſtaurationspacht. Erfreulicherweiſe wurde hingegen der Totaliſatoranteil des Vereins durch die Regierung von vornherein in der gleichen Höhe feſtgeſetzt wie bei der Mehrzahl der Vereine im Reich, ſo daß der jahrelang erforderlich geweſene Kampf um nachträgliche Gleichſtellung wegfiel. Dem Rückgang aller Erträgniſſe ſtand nur eine ſehr willkommene neue Einnahme gegenüber, die der troſtloſen Lage des geſamten Rennſports zugute kam. Sie beſtand in Ueberweiſung des wegen Nichtbeteili⸗ gung der hieſigen Buchmacher zunächſt vorenthalten geweſenen Anteils aus der von der Oberſten Renn⸗ behörde in dieſem Jahr veranlaßten B uch macher ⸗ Abgabe. Zum Ausgleich der geſchilderten Rückgänge be⸗ durfte es einer weiteren Senkung unſerer vorfährigen Rennpreiſe, ſodaß für dieſe, ein⸗ ſchließlich Züchterprämien, Ehrenpreiſen und Frach⸗ ten nur noch rund 38 000„/ aufgewendet werden konnten. Erfreulicherweiſe verlangte die Inſtand⸗ haltung der Rennbahn keine unvorhergeſehenen Ausgaben, während an den Gebäulichkeiten die drin⸗ gend nötigen Reparaturen, bis auf die allerzwin⸗ gendſten, noch weiter hinausgeſchoben werden muß⸗ ten. Unter dieſen Berückſichtigungen und dank der bei allen anderen Erforderniſſen geübten Sparſam⸗ keit iſt es gelungen, das Berichtsjahr 1932 onne weſentlichen Ver⸗ luſt zu beſchließen. Faßt man das Jahres⸗Reſultat zuſammen, ſo brachte es viele Enttäuſchungen infolge der Ver⸗ ſchärfung der Wirtſchaftskriſe, aber auch mancherlei Erfolge. Mit allen Kräften wird verſucht werden, die Kriſe im Rennſport zu überſtehen durch umſich⸗ tige Geſchäftsführung. In dieſer Hinſicht erwartet der Verein von ſeinen Mitgliedern und den Freun⸗ den des Rennſports, nicht zuletzt aber auch von ſei⸗ ten der Regierung und der Stadtverwaltung die unentbehrliche Unterſtützung. eee eee Notwendigkeit und Nutzen des Feuerſchutzes Das Feuer iſt unſer mächtigſter Kulturfaktor. Nur durch das Sieden und Braten werden die Speiſen gar, für uns aufgeſchloſſen, verdaulich und geben uns erſt die rechte Lebenskraft. Nur durch das Feuer können wir auch die Metalle aus der Erde gewinnen und verarbeiten. Ohne Metalle aber keine Induſtrie, kein Verkehr! Ohne die Hilfe des Feuers auch keine Landwirtſchaft! Ohne das Feuer müßten wir in dumpfen Erdlöchern hauſen und würden ſo⸗ fort wieder in die troſtloſen Zeiten der Höhlen⸗ bewohner zurückgeſchleudert, in denen nur wenige Urmenſchen ihr armſeliges Daſein friſten konnten. Ewig wahr bleibt daher das treffende Wort Schillers: „Was der Menſch bildet, was er ſchafft, das dankt er dieſer Himmelskraft!“ So unentbehrlich nun auch das Feuer für unſer ganzes höheres, behagliches Daſein iſt, ein ſo furcht⸗ barer Feind kann es für uns werden,„wenn es der Menſch nicht bezähmt, bewacht“! In Deutſchland verbrennen jährlich noch 1400 Menſchen. Der jährliche Brandſchaden beträgt noch 400 Millionen Mark. Die meiſten Brände entſtehen nur durch Unachtſamkeit und Leichtſinn, und zwar aus Unwiſſenheit. Denn wer die großen, heim⸗ tückiſchen Gefahren des Feuers kennt, der gibt ſchon im eigenen Intereſſe beſſer darauf acht. Nach dem übereinſtimmenden Urteil der erſten Feuer⸗ wehrmänner könnte durch größere Sorgfalt im Um⸗ gang mit Feuer und Licht mindeſtens die Hälfte der Brände verhütet werden. Einen Brand verhüten iſt aber vorteilhafter als zehn Brände löſchen! Durch eine gründliche öftere Belehrung von jung und alt über die Verhütung und Bekämpfung der Brände könnten in Deutſchland jährlich recht wohl 700 koſt⸗ bare Menſchenleben und 200 Millionen Mark gerettet werden. Da je 1 Mark, 40 Jahre lang jedes Jahr zu 5 v. H. in einer öffentlichen Sparkaſſe auf Zinſen geſtellt, mit den Zinſeszinſen zu 127 Mark anwächſt, ſo macht dies in 40 Jahren 25 Milliarden aus. Das Kleine wird groß und allmächtig durch die Länge der Zeit! In 40 Jahren könnte man mit der nötigen Sorg⸗ falt 28 000 Menſchen von dem qualvollſten Tod des Verbrennens retten. Es iſt daher unbedingt eine heilige Pflicht der Menſchlichkeit, ja Selbſterhaltung für das ganze deutſche Volk, mit Feuer und Licht äußerſt vorſichtig umzugehen. Alle ſollen die guten Lehren der Preſſe und Schulen bis ins kleinſte gewiſſenhaft befolgen. Das koſtet nichts, lohnt ſich aber hundert⸗ und tauſendfach! Nur ſo können wir mit der Zeit über das große Brandelend mehr und mehr Herr werden. FP. .... yd d ·¹ÜÜ-1ä& 7171 Verkehrsunfälle Auf der Straßenkreuzung KR 1 und Q 2 ſtießen am Samstag abend ein Radfahrer und ein Perſonen⸗ kraftwagen zuſammen, wobei der Radfahrer im Geſicht erhebliche Verletzungen davontrug. In der Nacht zum Sonntag ſtießen zwei Perſonen⸗ kraftwagen am Friedrichsplatz mit derartiger Hef⸗ tigkeit zuſammen, daß eines der Fahrzeuge einige Meter in die Roſengartenſtraße geſchleudert wurde und umſtürzte. Der Führer dieſes Fahrzeugs und ſeine Begleiterin kamen mit leichten Verletzun⸗ gen davon. Dagegen iſt der Sachſchaden erheblich. Das baoiſche Handwerk an Reichskommiſſar Wagner Die Handwerkskammer Karlsruhe hat im Namen des badiſchen Handwerks an den Reichs⸗ Lommiſſar Wagner ein Schreiben gerichtet, worin es u. a. heißt: Das Handwerk empfindet Stolz darüber, daß nunmehr in Anlehnung an die tradi⸗ tionellen Einrichtungen ſeiner Vergangenheit wieder SGemeinſchaftsgeiſt, Standesbewußtſein, ſittlicher Ernſt und Verantwortungsbewußtſein gegenüber dem Volksganzen anſtelle des ſich hemmungslos aus⸗ tobenden Wirtſchaftsliberalismus treten werden, die allein die Gewähr bieten für den inneren Frieden unſeres Vaterlandes. Die Handwerkskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Baden als die geſetzliche Berufsvertretung des ſelbſtändigen Handwerks er⸗ klärt ihre ernſte und aufrichtige Bereitſchaft zur Mit⸗ arbeit an dem Aufbauwerk. Ein Kaminbrand brach Samstag nachmittag im Hauſe H 4, 29 in einem Räucherkamin aus. Die Ge⸗ fahr wurde durch die um 6,19 Uhr alarmierte Be⸗ rufsfeuerwehr mit Kaminkehrzeug und Löſch⸗ patronen beſeitigt. Landesſammlung des Badiſchen Krüppelfürſorge⸗ vereins. Der Badiſche Krüppelfürſorgeverein(zugleich für Blinden⸗ und Taubſtummenverein) führt vom .—9. April eine Sammlung durch. Der Samm⸗ lungsanteil des Krüppelfürſorgevereins iſt beſtimmt für Heilbehandlung, orthopädiſche Apparate, Schul⸗ erziehungen und Berufsausbildung der 1000 badi⸗ ſchen, an Kinderlähmung erkrankten Kinder. Ein Ereignis im Das Turnier des Reiterrings Sonntag nachmittag fand in Plankſtadt das diesjährige erſte Reit⸗, Fahr⸗ und Spring⸗ turnier der ländlichen Reit⸗ und Fahrſportver⸗ eine ſtatt, das für den veranſtaltenden Reiterring Badiſche Pfalz ein voller Erfolg war. Dem Tur⸗ nier ging die mündlich⸗theoretiſche Prüfung für das bronzene deutſche Reiterabzeichen voraus. Mittags bewegte ſich vom Rathausplatz aus ein bunter, ſehenswerter Feſtzug der am Turnier teilnehmenden ſchusheim, Sandhauſen, Eppelheim, Oftersheim, Kirchheim, Wieblingen, Schriesheim, Doſſenheim, Heidelberg und Plankſtadt durch die lebhaft beflagg⸗ ten Straßen des Ortes zum Feſtplatz. Dort be⸗ grüßte der Ringleiter, Dr. Raupach⸗Heidelberg, die zahlreichen Reiterfreunde. Der kommiſſariſche Bürgermeiſter, Treiber, dankte der Ringleitung, daß ſie das Turnier nach Plankſtadt gelegt habe und brachte auf die Reiterbewegung und das deutſche Vaterland ein dreifaches Sieg Heil aus. Der Ge⸗ ſchäftsführer des Landesverbandes, Rittmeiſter Cullmann, überbrachte in Vertretung von Ge⸗ neral Ullmann⸗Karlsruhe herzliche Grüße. Unter dem Kommando von Reitlehrer Mack⸗ Plankſtadt führten die Reiter eine Polonatſe vor, der ſich dann die Prüfungsaufgaben für das deutſche Reiterabzeichen anſchloſſen. Im Dreſſurreiten und dem Hindernisſpringen über acht Hinderniſſe hatten die Reiter ſchwere Aufgaben zu erfüllen. In ſchö⸗ ſowie Vereine: Hand⸗ ner Disziplin folgte dann das Jagdſpringen 44 ufkel Badische Pfalz in Wlankſtadt Trabreiten und eine gutgelungene Quadrille. Den Beſchluß machte ein Hindernisreiten mit anſchlie⸗ ßendem 100 Meter⸗Lauf der Reiter. D Dr. Raupach gab im Anſchluß an die Wettkämpfe die Einzelergebniſſe bekannt: Jagdſpringen mit 100 Meter⸗ Lauf: 1. Jakob Georg Treiber⸗Plankſtadt, 2. Heinrich Bauſt⸗Plankſtadt, 3. Joſef Wieſt⸗Plankſtadt, 4. Karl Kreh⸗Walldorf. Trabreiten für leichte Pferde: 1. Rudolf Zimmermann⸗Sand⸗ hauſen, Johann Schweickhardt⸗Heidelberg, 3. Karl Damm ⸗Kirchheim. Trabreiten für ſchwere Pferde: 1. Richard Fiſcher⸗Handſchusheim, 2. Wilhelm Fießer⸗Eppelheim, 3. Heinrich Schluckſupp⸗ Handſchusheim. Folgende Bewerber haben ſich das bronzene deutſche Reiter abzeichen erworben: Robert Schweizer⸗Oftersheim, Hermann Freiy, Bernhard Koppert⸗ Oftersheim, Eduard Stefan und Eugen Weick⸗Kirchheim, Ludwig Wetzel⸗Wieblingen, Adam Feuerer, Georg Schmitt, Heinrich Mutſchler, Friedel Koppert, Karl Frauenfeld und Richard Fiſcher⸗Hand⸗ ſchusheim, Wilhelm Treiber, Johann Georg Trei⸗ ber, Hans Seßler, Johann Friedrich Seßler, Auguſt Helmling, Philipp Hack, Eugen Bühler und Her⸗ mann Schuhmacher⸗Plankſtadt, ferner Johann Ge⸗ org Barth und Philipp Jakob Stephan⸗Eppelheim. Die Erwerber des Reiterabzeichens wurden auf Herz und Nieren geprüft, es war für ſie ein heißer Tag! Konſervenfabrik in Flammen 60 000 Mark Brandſchaden— Brandſtiftung vermutet * Heidelberg, 27. März. Die Konſerven⸗, Keks⸗ und Waffelfabrik Gebr. Rudy G. m. b. H. Meckes⸗ heim brannte in der Nacht zum Sonntag nieder. Es entſtand ein Brandſchaden, der mit 60 000 Mark veranſchlagt wird. Es wird Brandſtif⸗ tung vermutet. Die beiden Inhaber wurden verhaftet und in das Heidelberger Unterſuchungs⸗ gefängnis gebracht. Es handelt ſich um den 1906 ge⸗ borenen Fabrikant Oskar Ru dy und den 1903 ge⸗ borenen Dipl.⸗Ing. Otto Rudy. Die beiden wa⸗ ren mit 150 000 Mark verſichert. Sommoertagszug in Weinheim ⸗a⸗ Weinheim, 27. März. Der geſtrige Sommer⸗ tagszug, wohl einer der ſchönſten, den Weinheim bis jetzt geſehen hatte, lockte viele Fremde nach Wein⸗ heim. Um 2 Uhr ſetzte der Abmarſch ein. Nach altem Brauch begann der impoſante, kaum überſehbare Zug mit Reitern in Weinheimer Bauerntracht. Dann folgten zwet in altdeutſcher Tracht gekleidete Tromm⸗ ler, und dann die große Schar von Kindern mit ihren Sommertagsſtecken. Viel Bewunderung fanden die Gruppen„Sämann und Sichelgruppe“, eine Stecken⸗ gruppe niedlicher Zwerge, die durch Läuten der Früh⸗ lingsglocken Verkünder des nahen Oſterfeſtes waren. Als Sinnbild des Handwerkerſtandes zierte den Zug ein Wagen, auf dem ein Haus errichtet wurde und zu leſen war:„Handwerksart und Handwerksſtand, Bringen Segen im Vaterland“. Eine große Menſchenmenge hatte ſich auf dem Marktplatz eingefunden, als immer noch buntge⸗ ſchmückte Wagen mit Mädchen und Buben eintrafen. Auf dem Balkon des alten Rathauſes waren Landrat Dr. Pfaff, Oberbürgermeiſter Huegel, Herr Struve vom Südd. Rundfunk, Kreisrat Zink ⸗ gräf, Stadtrat Brück, Prof. Maenner u. a. mehr. Volksſchuldirektor Müller hielt die Som⸗ mertagsrede. Hierauf ſpielte die Stadt⸗ und Feuer⸗ wehrkapelle. Der Wintermann wurde dann auf dem Marktplatz verbrannt. An dem Zuſtandekommen dieſes großen und ſehenswerten Sommertagszuges hat ſich außer dem Gemeinnützigen Verein der geſamte Lehrkörper der Volksſchule, des Realgymnaſiums und der Ge⸗ werbeſchule verdient gemacht. Auf dem Marktplatz ſtiegen noch etwa 500 Ballons auf, die die Grüße vom Sommerstagszug nach allen Richtungen hinaus⸗ trugen. Dann löſte ſich der Zug auf. Mutter vergiftet ihr Kind zie Tauberbiſchofsheim, 27. März. Als der Bürger Burkard Nees von einem kurzen Aufenthalt im Würzburger Krankenhaus nach ſeiner Heimat Klein⸗ rinderfeld zurückkehrte, fand er Frau und Kind, ein ſechsjähriges Mädchen, mit entſtellten Geſichtszügen im Bette liegend vor. Nach ärztlicher Feſtſtellung war das Kind, das bereits tot war, vergiftet worden. Auch die Frau hatte Gift genommen, doch hofft man, ſie am Leben zu erhalten. Ueber den Grund der Tat liegen noch keine näheren Angaben por. * Tr., Ladenburg, 27. März. Ein weit über die engeren Grenzen unſerer Stadt bekannter und ge⸗ achteter Bäckermeiſter und Pfälzer Humoriſt, Jof. Serr, wurde geſtern unter ſtarker Anteilnahme aller Bevölkerungskreiſe zu Grabe getragen. Zahl⸗ reiche Kranzniederlegungen und Nachrufe zeugten von der Beliebtheit, der Herr Serr ſich überall er⸗ freute. Die BäckerinnFung Mannheim⸗Land, deren Mitbegründer und Ehrenmitglied er war, ließ durch ihren Obermeiſter, der„Liederkranz“, der ihm ergreifende Trauerchöre ſang, durch den erſten Vor⸗ ſitzenden und der Katholiſche Jungmännerverein Kränze am Grabe niederlegen. * Doſſenheim, 26. März. Während der Beerdigung eines SA⸗Mannes erlitt die Ehefrau des Kirchen ⸗ gemeinderats und Landwirts Georg Heckmann einen Schlaganfall. Sofort anweſende Sani⸗ täter brachten Frau Heckmann nach Hauſe, wo ſie aber alsbald verſchied. —ommein Sie Masdi- Gutscheine es lohnt sich f. Seit und Geld Im Zeichen der nationalen Bewegung Schwetzingen ehrt Hindenburg und Hitler 0 Schwetzingen, 27. März. In Schwetzingen will man von der bisher üblichen Form der Ehrung der beiden Führer des deutſchen Volkes(Ehrenbürger⸗ brief, Straßen⸗ oder Platzbenennung) abſehen und etwas beſonderes ſchaffen, das der hiſtoriſchen Bedeu⸗ tung der denkwürdigen Ereigniſſe im deutſchen Reiche entſpricht. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann fand eine Beſprechung mit Vertretern der nationalen Verbände ſtatt, in der der Vorſchlag des Bürgermeiſters, zur Erinnerung der nationalen Er⸗ hebung des deutſchen Volkes einen Gedenkſtein mit einem Doppelrelief des Reichspräſidenten von Hindenburg und des Reichskanzlers Hit⸗ ler zu errichten, grundſätzlich gutgeheißen wurde. Durch eine wuchtige und künſtleriſche Ausgeſtaltung kann ein Denkmal geſchaffen werden, das in ſeiner Eigenart in ganz Deutſchland ohne Zweifel einzig daſtehen wird. Das Denkmal ſoll bei den drei Brük⸗ ken an der Lindenallee erſtellt und die Grund⸗ ſteinlegung an Oſtern in Anweſenheit des Reichskanzlers ſtattfinden. Dem einzigen in Schwetzingen noch lebenden Ve⸗ teranen von 1870/71, Oberſteueraufſeher a. D. ZJoſef Maier, wurde am Vorabend ſeines 80. Geburtstages durch die militäriſchen Vereine eine beſondere Ehrung durch Veranſtaltung eines großen Lampionzuges dargebracht. Reichspräſident von Hindenburg ließ ein Glückwunſchſchreiben und ſein Bild mit Unterſchrift dem Jubilar zugehen. Eine Wirbelſturmböe im Bernecktal h. Vom Schwarzwald, 27. März. Gelegentlich der heftigen Nordoſtſtürme in der vergangenen Woche tobte ſich im hinteren Bernecktale eine Wir⸗ belſturmböe aus, die urplötzlich auftrat und eine Gruppe von Holzfällern in Gefahr brachte. Acht Reinerzauer Holzhauer waren bei der neuen Brücke im Kaſparloch im Staatswald mit Holzfällen beſchäftigt, als vollkommen unvermittelt die, Wirbel⸗ böe einſetzte. In nächſter Nähe der Arbeitsſtelle wur⸗ den im Zeitraum von Sekunden zahlreiche ſtarke Tannen, in denen ſich der Sturm gefangen hatte, er⸗ faßt, entwurzelt und umgeknickt. Sieben der Holz⸗ fäller kamen mit dem Schrecken davon. Der Holz⸗ hauer Fuchs, an deſſen Arbeitsplatz drei Tannen ſtürzten, wurde vom Gezweig erfaßt und zu Boden geworfen. Ein Tannengipfel, ſtark genug, um einen ſchweren Mann zu erſchlagen, traf ihn, wurde aber im letzten Augenblick von einem anderen fallenden Stamm im Schwung aufgehalten, ſo daß der alte Arbeiter mit einer Achſelquetſchung davonkam. Durch den Wirbelſturm wurden etwa 200 Feſtmeter Baum⸗ beſtand umgeriſſen. Nächtliche Schießerei in Darmſtadt * Damſtadt, 26. März. In der Soderſtraße kam es nachts zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen mehreren Leuten, woei auch einige Schüſſe ſie⸗ len. Von der Rettungswache wurde ein Verletzter mit einem Beinſchuß ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polzei unterſucht zurzeit, ob bei dem Vorfall politiſche Motive mitſpielen. 1* Heidelberg, 27. März. In einem hieſigen Gaſt⸗ hof wurde geſtern nachmittag ein auswärtiger Ge⸗ ſchäftsreiſender in ſeinem Zimmer tot auf⸗ gefunden. Der Mann hatte ſich, wie man feſtſtellte, in der Nacht vorher durch einen Schuß in die Kehle getötet. Ueber den Grund zur Tat iſt nichts bekannt.— Geſtern abend entſtand, vermutlich durch Wegwerfen eines Zigarrenſtummels, zwiſchen Zie⸗ gelhauſen und Schönau ein Waldbrand, der einen Baumbeſtand von etwa einem Hektar in der Nähe des bekannten Lärchengartens zerſtörte. Die Feuerwehren aus den umliegenden Orten wur⸗ den alarmiert, doch war bei ihrem Eintreffen der Brand durch das Forſtperſonal bereits eingedämmt, ſodaß keine Gefahr mehr beſtand. * Bühlertal, 27. März. Der ſedige Wilhelm Künze aus Obertal ſtürzte in der Dunkelheit auf der Brücke, fiel in den Kanal und ertrank. * Montag, 27. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 145 Von Die Kunſt des richtigen Trainings— Schattenſeiten des Erfolges Wieder iſt die Zeit gekommen, unſere Boote an die friſche Luft zu bringen. England rüſtet zum jährlichen Rennen Cambridge gegen Oxford und auch in allen anderen Ländern regt ſich ein neues, lebhafteres Intereſſe für den Ruderſport. Vielleicht können die gegen⸗ wärtigen und künftigen Anwärter auf Meiſtertitel im Rudern einigen Nutzen aus den folgenden Zeilen ziehen, obwohl natürlich eine gedruckte Einführung niemals ſoviel praktiſchen Wert haben kann wie ein paar Stunden har⸗ ten Trainings auf dem Waſſer unter der Leitung eines Sportlehrers. Der Sportlehrer muß allerdings etwas können, denn zum richtigen Trainingslehrer gehört aller⸗ hand. Ein ausgeglichenes Temperament, Freiheit von Sympathien und Antipathien, ferner Takt und Verſtand — Eigenſchaften, die angeboren ſein müſſen und nie ge⸗ lehrt werden können. Zahlloſe hervorragende Ruderer, glänzende Seuller ſind während meiner langen Lehrtätig⸗ keit unter meinen Händen geweſen; jedem brachte ich etwas bei, ſtändig lernte ich ſelbſt von ihnen zu, denn gerade beim Ruderſport lernt man nie aus. Es iſt bedauerlich, daß die ſtreng orthodoxe Trai⸗ nings methode, wie ſie früher in den engliſchen Public Schools gelehrt wurde, heute manchmal arg ver⸗ nachläſſigt wird. Warum? Weil es an guten Sport⸗ lehrern fehlt. Und was iſt an ihre Stelle getreten? Eine andere Methode, der ſogenannte Fairbairn⸗Stil, der ſchlecht und oberflächlich iſt wie Jazz⸗Muſik im Vergleich zu klaſſi⸗ ſcher Muſik. Die Technik des engliſchen Ruderſchlags läßt ſich hier nur in den Grundzügen darſtellen. Der angehende Ruderer ſoll zunächſt auf feſten Sitz üben, am beſten im Kaſten ſeines Clubs; ein Kind muß ja auch zunächſt gehen lernen, ehe es laufen und ſpringen kann. Erſt wenn ich abſolut ſicher bin, daß mein Schüler alle Be⸗ wegungen auf dem feſten Sitz beherrſcht, laſſe ich ihn die Arbeit auf dem Rollſitz aufnehmen. Alſo, der Schüler etzt ſich im Boot zurecht— leicht geſagt, ſchwer getan, denn es iſt ſchon ein Hauptpunkt, daß er es lernt, ſtets gerade zu ſitzen. Dann drückt er den Riemen hübſch nach unten und dreht ihn, bis ſeine Handgelenke in einer Linie mit den ausgeſtreckten Armen liegen. Nun lernt er den Körper durch leichte, elaſtiſche Drehung in den Hüftgelenken nach vorn beugen, bis ſich die Knie öffnen; der Sitz rückt und rührt ſich dabei nicht. Jetzt wird der Körper nach vorn geſchwungen und dadurch der Rollſitz langſam ins Gleiten gebracht, der Kopf und Oberkörper geht aber immer ſchön vorneweg, damit die volle Körperlänge ausgenutzt werden kann. Plötzlich werden dann die Hände emporgeriſſen, die Nuderblätter tauchen kräftig ins Waſſer, faſt gleichzeitig ſpringt der Körper wie eine geſpannte Feder zurück(halt' den Rücken gerade, mein Jungel), das Gewicht des Kör⸗ pers und der Antrieb durch die Beine laſſen das Boot durch das Waſſer fliegen. Der Körper ſchwingt bis zu einem Winkel von 45 Grad hinter die ſenkrechte Linie zurück, wo⸗ bei die Schultern gut zurückgenommen ſind und der äußere Arm ſtändig ſtarken Druck ausübt. Die Blätter werden tief und hart an ihrer Stelle gehalten, bis die Bewegung am Ende iſt. Das„Rithom“, der gute, elaſtiſche Schwung des Körpers iſt die Hauptſache.— Das alles ſind, wie ge⸗ Technik und Stil des guten Ruderns ſagt, nur einige grundlegende Hinweiſe. Im übrigen heißt es:„Gebraucht euren Verſtand, Jungens!“ Bei gutem Training iſt das Rudern eine der männlichſten und härteſten Sportarten. Das günſtigſte Alter ſind die Jahre vom 20. bis zum 30. Lebensjahr; und jeder Mann in dieſem Alter mit guter Konſtitution und einigermaßen ſorgfältiger Lebensführung kann ſich als Meiſterruderer der nächſten Olympiade ent⸗ puppen. Daneben iſt das Rudern aber auch einer der geſündeſten Sports, die ich kenne. Ich habe im Laufe der Zeit viele, viele ausgezeichneten jungen Leute ſchwach und weich in ihre erſte Ruderlektion hineingehen ſehen— es war wirklich wundervoll, ihre körperliche Ent⸗ wicklung während des Trainings, das ihre Lungen mit friſcher Luft füllte und alle Muskeln ihres Körpers durch⸗ arbeitete, zu beobachten. Zu einem ſolchen Training gehör: aber auch ein ſtreng geregelter Tageslauf. Wir ſtehen ge⸗ wöhnlich um 7 Uhr auf und machen einen kleinen Wal d⸗ lauf, je nach der Kondition über größere oder kleinere Strecken. Meine Schüler ſind meiſt Studenten oder Ge⸗ ſchäftsleute, die darauf zur Stadt müſſen und erſt gegen 6 Uhr abends zurückkommen. Dann wird das Boot be⸗ mannt; wenn ich gerade Zeit habe, wird auch erſt mit einer Reihe von Schülern eine gute Weile im Kaſten gearbeitet. Etwa zwei Stunden verbringen wir mit techniſcher Arbeit auf dem Waſſer, wobei das Boot oft lange Strecken von 12—15 Kilometern zurücklegt. Nach der Rückkehr nehmen die meiſten noch an einem kleinen Lauf teil. Dann gibt es ein heißes Bad, Eſſen, einen kurzen Spaziergang und um 10, halb 11 iſt„Zapfenſtreich“. Dieſes ſtrikte Training läßt ſich in der Zeit vom 1. April bis in den Anguſt hinein durchführen. Ja, der Ruderer iſt ein geſunder Kerl! In den kommenden Jahren wird ſtriktes Training überall zur Vorbereitung auf die Olympiade von 1936 notwendig ſein, einer Olympiade, von der ich einen ſehr harten Wettkampf erwarte. Berlin mit ſeiner zentralen Lage, ſeinem guten Klima und ſeinen wundervollen Waſſerwegen iſt als ihr Schauplatz ſehr geeignet, und in örei Jahren wird die Menſchheit ſich wohl auch ſoweit zurechtgerückt haben, um etwas Geld für Sport und Spiel übrig zu haben— jeder von uns hat ſeine Erholung bitter nötig. Zur Zuſommenſtellung der Mannſchaften möchte ich ſchon jetzt ein Wort an die verantwortlichen Leute in aller Welt richten: Die Idee der Kombingotions⸗ mannſchaften aus verſchiedenen Vereinen ſcheint mir endgültig widerlegt, ſie iſt eine wahre Farce. Ich er⸗ innere an Verſuche vor 40 Jahren mit Kombinations⸗ mannſchaften der verſchiedenen auſtraliſchen Stogten— eine Fehlſchlag! Ich erinnere an Auſtraliens Achter bei der Olympiade in Frankreich— ein Fehlſchlag! Ich er⸗ innere an den Kombingtions⸗Achter von Neuſeeland— ſchwerer Fehlſchlag! Individuelle Ausbildung der einzelnen Vereinsmannſchaften, ehr⸗ liche Ausſcheidungsrennen und die Beſten als Internatio- nale— das iſt für alle fair und für keinen ein Vorzug. Und ſchließlich möchte ich jedem jungen erfolgreichen Sportmann noch eine Warnung mit auf den Weg geben: Es gibt keinen geſährlicheren Feind als— den Erfolg! Allzuviele habe ich ſchon geſehen, deren erſter Erfolg Wen die Zukunft koſtete, im Sport wie auch ſonſt im Leben. Ein Wort vor allen anderen: Beſcheidenheit. Vergeßt das micht, Jungens! Tom Sullivan Handball der Turner In den Spielen um die Meiſterſchaft iſt om vergangenen Sonntag für Nordbaden die Entſcheidung zu Gunſten des Tabellenführers Ketſch gefallen. In den zwei anderen Treſſen, die ſedoch keinerlei Einfluß mehr beſitzen, behielt wie Drän enkehen war, Ettlingen auf eigenem Platze und Abd Durlach in Offenburg die Oberhand. In der Südgruppe fiel das Spiel St. Georgen — Konſtanz einem eingetretenen Schneefall zum Opfer und muß nachgeholt werden. In dem zweiten Treffen kehrte der TV Lahr diesmal den Spieß um und gab dem Tod Lörrach auf eigenem Platze das Nachſehen, ſo daß zwi⸗ ſchen dieſen beiden Mannſchaften ein Entſcheidungsſpiel notwendig wird. Bei den Turnerinnen ſtanden ſich die zwei Mann⸗ heimer Mannſchaften auf dem Germanenplatz gegenüber. Die Ergebniſſe: Nordgruppe: TV 62 Weinheim— Toe Ketſch:6 TV Ettlingen— Jahn Nußloch 514; Jahn Ofſenburg— Tod Durlach:5. Südgruppe: TV St. Georgen— TW 62 Konſtanz aus⸗ gefallen; Tod Lörrach— TV Lahr 224. Turnerinnen: Tod Germania Mannheim— TV 46 Mannheim:6. Von den Aufſtiegsſpielen Die letzten Vorrundenſpiele um den Aufſtieg zur Mei⸗ ſterklaſſe zeitigten abermals außer korreichen, auch einige Aberraſchende Ergebniſſe. Insbeſondere iſt die erſte Nie⸗ derlage der Igde Teutſch⸗Neureut, die bis jetzt alle Spiele klar überlegen gewinnen konnte, auffallend. In den übri⸗ gen Gruppen hoben ſich die Tabellenf ührer, ſoweit ſte in den Spielen ſtonden, wiederum durchgeſetzt. Der letzte Sonntag brachte folgende Ergebniſſe: Gruppe 1 und 2: Jahn Neckarau— TV Bammental :4; Handballgeſ. Eberbach— Tod Hockenßeim:9; TV Germania St. Leon— T Sinsheim 723. Gruppe 3: TV Wöfſingen— Tu Bretten 479; Tobe Pforzheim— TW Heidelsheim:5; Tade Teutſchneureut— Ta Pforzheim:4. Italieniſche Turner kommen nicht nach Mannheim Der Durchführung des erſten internationalen Kunſt⸗ turnwettkampfes Genua— Frankfurt— Mann⸗ heim, der am 9. April im Nibelungenſaal in Mannheim vor ſich gehen ſollte, haben ſich im letzten Augenblick noch Schwierigkeiten in den Weg geſtellt, durch die auf die Teilnahme der italieniſchen Mannſchaft im jetzigen Zeitpunkt verzichtet werden muß. In erſter Linie waren es die Italiener, die in dem Wettkampf noch ihr Spezialgerät, die Ringe, aufge⸗ nommen wünſchten, woran ſie es im internationalen Wett⸗ Bewerb zu großen Erfolgen gebracht haben. Wenn auch die deutſchen Turner an dieſem Gerät erſtklaſſige Leiſtungen zeigen, ſo iſt doch, da die Ausſcheidungskämpfe für das Deutſche Turnfeſt bevorſtehen, eine Einſchaltung dieſer Uebungsart mitten in den Vorbereitungsarbeiten für dieſe an erſter Stelle ſtehende und bedeutendere Veranſtaltung nicht zu verantworten. Da man auf der anderen Seite aber Wert darauf legt, das Können und die Leiſtungen der Italiener zu ſehen und kennenzulernen, ſoll der Wett⸗ kampf mit den Genueſern nach dem Deutſchen Turnfeſt vor ſich gehen. Die Mannheimer führen fedoch am 9. April den beabſichtigten Kunſtturnmannſchaftskampf im Nibelungenſaal dennoch durch, zumal es gelungen iſt, für die Teilnahme noch eine dritte erſtklaſſige Riege zu gewinnen. Es wird unnmehr zu einem Mann⸗ ſchafts kampf Frankfurt— Stuttgart— Mannheim kommen der in gleichem Maße das Intereſſe beanſpruchen wird. Der nunmehrige Gegner für die beſtbekannte Turngemeinde Eintracht und den Tur nver⸗ Sein 1846 iſt eine Stuttgarter Mannſchaft, die 4 in den letzten Wochen wiederholt im Mittelpunkt ſtand und als ſehr ſtark anzuſehen iſt. Sie ſetzt ſich aus den beiden Gauen Groß Stuttgarts zuſammen. Schon mit Rückſicht auf das Deutſche Turnfeſt iſt die Ein⸗ ladung und erfolgte Zuſage der Stuttgarter wärmſtens zu begrüßen. Auf Einzelheiten des Wettkampfes und der Mannſchaftsbeſetzungen werden wir noch zurückkommen. TW 46 2. Riege vor TV Viernheim Am Sonntag vormittag ging beim TW 1846 ein weiterer Mannſchaftskampf im Geräteturnen vor ſich, wie dieſe augenblicklich im Mannheimer Turngau unter Teilnahme von 12 Mannſchaften in 4 Gruppen durchgeführt werden. Dieſer Wettkampf war das erſte Zuſammentref⸗ fen in der Gruppe l, wobei ſich aber nur TV Vier n⸗ heim und die 2. Riege des T W 48 begegneten, nach⸗ dem Badenia Feudenheim in letzter Minute ab⸗ geſagt hatte. Der Turnverein 1846 behielt in die⸗ ſem erſten Kampf, für welchen je eine Kürübung am Reck, Barren und Pferd ſowie eine Mannſchafts⸗Freiübung unter der Teilnahme von 7 Turnern in jeder Riege ge⸗ wertet wurde, den erſten Platz mit 337% Punk ⸗ ten vor dem TV Viernheim mit 321% Punk ⸗ ten. Es nahmen dabei in dem Dreikampf an den Ge⸗ räten die erſten Plätze ein: Lenel mit 537, 2. Schwarz und Singer mit je 52, 8. Maier und Herberth mit 50% Punkten. Mit Ausnahme von Herberth, TV Viernheim, gehören die übrigen dem TW 1846 an. Ludwigshafener Turn und Sport⸗Werbeabend Der große Sagal des Vereinshauſes der J. G. Farben⸗ inbuſtrie AG. war am Samstag abend der Schauplatz eines großzügig aufgezogenen Turn⸗ und Sport⸗Werbeabend“, den der Ortsverband für Leibesübungen Ludwigshafen zugunſten der Winternothilfe aufgezogen hatte. Nachdem der Vorſitzende des Ortsverbandes, Herr Wilker, die Begrüßung der Anweſenden vorgenommen, ſowie den teil⸗ nehmenden Vereinen, ſowie der Kapelle der Schutzpolizei den Dank des Ortsverbandes für ihre Teilnahme an der Veranſtaltung ausgeſprochen hatte, wickelte ſich in wechſeln⸗ der Folge ein buntes Bild des Sportlebens der Lud⸗ wigshafener Turn⸗ und Sportvereine ab. Rhythmiſche Gym⸗ naſtik, ſowie die Freiübungen der Turnerinnen für das Deutſche Turufeſt in Stuttgart fanden lebhaften Beſſall, desgleichen die Freiübungen der Schwerathleten. Die Fech⸗ ter zeigten Freigefechte in Florett, Hampfödegen und leich⸗ tem Säbel, wobei man die ausgezeichnete Klingenführung bei den Damen, wie auch bei den Herren bewundern konnte. Ein äußerſt ſchwieriger Sechſer⸗Steuer⸗Rohrkunſt⸗ reigen der Radfahrer beſchloß den erſten Teil des Pro- gramms, das von der Kapelle der Schutzpolizei unter Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Schuſter muſikaliſch untermalt wurde. Mit dem Höhepunkt des Abends, dem Auftreten einer Turnerriege begann der zweite Programmteil. Neben den Ludwigshafener Turnern waren auch mit Eſchwei⸗ Pforzheim der beſte badiſche und Endreß⸗Mannheim der beſte Mannheimer Turner eingeladen worden Nachdem bereits das Barrenturnen ausgezeichnet gefallen konnte, wurden am Reck einige Glanzleiſtungen gezeigt, wobei vor allem Endreß und Cürtet⸗Oppau Betifallsſtürme ent⸗ feſſelten, ohne daß die übrigen Turner der Achterviege ihnen viel nachſtanden. Noch einmal traten die Tur⸗ nerinnen auf, um im Gruppen⸗ und Einzeltanz ihre Kunſt zu zeigen, dann folgten einige Ringkämpfe verſchiedener Mitglieder des Athletikvereins Siegfried, ſowie des Stemm⸗ und Ringklubs Zum Abſchluß begeiſterte noch einmal ein Einer⸗Kunſtfahren bie Zuſchauer. Verblüßſend war die Sicherheit auf dem Rade, ſowie die Selbſtverſtändlichkeit, mit der die ſchwierigſten Uebungen durchgeführt wurden. Sport im Dienſte der Wohltätigkeit war an dieſem Abend Trumpf, ohne daß fedoch dabei vergeſſen ſein ſoll, daß auch der Sort ſelbſt einen nicht geringen Nutzen non dieſen Veranſtaltungen hat, denn der Werbezweck öte⸗ ſer Turn⸗ und Sportabende iſt kein geringer, beſonders wenn es gelingt, ein Programm zuſammenzuſtellen, das möglichſt abwechflungs reich iſt und ledem etwas zu bieten vermag Köln 16801 1262 Frühjahrs-Gautagung des B. D. M. Der Gau Noröbaden-Rheinpfalz tagt in Mundenheim Bet einer ganz ausgezeichneten Beteiligung fand am Sonntag in Mundenheim der Frühjahrsgautag des Gaues Nordbaden⸗Rheinpfalz des BD) ſtatt. Die Tages⸗ ordnung umfaßte einige wichtige Punkte und dokumen⸗ tierte auch nach außen hin das Zuſammengehörigkeits⸗ gefühl, die ideelle Sportauffaſſung und nicht zuletzt die Hebung des Radſports im beſonderen. Daß aber nicht allein dem Radrennſport größte Aufmerkſamkeit gewidmet wird, bewies die Bekanntgabe des Sportkalenders, der auch das Wanderfahren auf eine breite Baſis ſtellt und nicht zuletzt auch dem Saalſport zu ſeinem Recht verhilft. Die von Herrn Leimert als Gauvorſitzendem geleitete Sitzung nahm einen durchaus harmoniſchen Verlauf. Auch der Kaſſenbericht gab den Beweis zielbewußter Ar⸗ beit und befriedigte. Der Bericht des Leiters der Gau⸗ Grenzſtelle, Herrn L. Blaſius, brachte ebenfalls Inter⸗ eſſantes. So wurde mitgeteilt, daß es Studentenkarten für den zollfreien Grenzübertritt nicht mehr gibt, daß da⸗ für aber in der Berufsausbildung begriffene Mitglieder als Jugendmitglieder geführt werden, ſo baß ſie auf dieſe Art in die in Frage kommenden Genüſſe kommen. Auch der Pflege und der Schaffung von Rad⸗ fahrwegen iſt ein breites Arbeitsfeld vorbehalten. Erfreulicherweiſe konnte man neuerdings aber feſtſtellen, daß auch hier ein Wandel zum Beſſeren in Ausſicht ſteht. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß Gaumitglieder an dem Tage der Austragung der Gaumeiſterſchaften an anderen Veranſtaltungen nicht teilnehmen dürfen. Die Jugend hat Gelegenheit, ſich durch Erwerb des Deutſchen Rabſport⸗Jugend⸗ Sportabzeichens auszuzeichnen. Das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen ſelbſt ſcheint bei den Radfahrern weniger Beachtung zu finden, eine Beſſerung wäre auch hier im Intereſſe des Radſports empfehlens⸗ und wünſchenswert. Das Sportprogramm umfaßt Jugend⸗ und Gau⸗ wanderfahrten, Radballſpiele, Bahn⸗ und Straßenrennen. Die Rabdballſerienſpiele finden in Weinheim, Frieſenheim und Mundenheim ſtatt. Für die Bahnwettbewerbe ſtehen die Bundesbahnen in Dudenhofen, Kaiſerslau⸗ Rugby in Ruderklub— Heidelberger Turnverein 13:0 Der Süddeutſche Rugbyfußball⸗Verband hat infolge Ter⸗ minſchwierigkeiten in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung be⸗ ſchloſſen, die Rückſpiele um die ſüdd. Rugby⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem Main⸗Neckar⸗ und Sübkreismeiſter— Frank⸗ furter Turnverein 1860— Rudergeſellſchaft Heidelberg und Ruderklub Cannſtatt nicht mehr auszutragen, und hat gegen den Proteſt des Frankf. Turnvereins, den vorfährigen Meiſter, die Rudergeſellſchaft Heidelberg, deren Sieg im Vorſpiel gegen den F. T. V. 1800 wohl knapp aber überzeugend ausfiel, zum ſüddeutſchen Rugby⸗ meiſter erklärt. Die ausgefallenen Verbandsſpiele werden im vor⸗ geſehenen Turnus nachgeholt, wovon diesmal zwei Spiele ſtattfinden. Während ſich die beiden Mannſchaften Ruder⸗ klub— Turnverein im Vorſpiel in die Punkte teilten, konnte der Ruderklub, der ohne Loos und Königsberg an⸗ trat, dem zähen Gegner, der wiederholt gegen den Klub günſtig abſchneiden konnte, einen ſchönen Sieg erringen. Die Mannſchaft des Siegers hat ſich in eine Form hinein⸗ geſpielt, die man ſelbſt bei Anlegung des ſchärfſten Maß⸗ ſtabes als gut bezeichnen kann. Der Turnverein gefiel im Vorſpiel beſſer, obwohl zwei Erſatzleute mitwirkten Den früheren Schlußſpieler Schmitt hatte man ausgewechſelt, was ſich nicht bewährte. Der Sturm, wohl immer ſchnell im Angriff, ließ heute die Geſchloſſenheit vermiſſen und legte ſich zu viel auf Zerſtörungsſpiel und brachte nur wenige Bälle aus dem Gedränge. Das Spiel verlief überaus lebhaft. T. Sturm ging ſehr eifrig ans Werk und verhinderte jeglichen Vorteil ſeines Gegners. Aber ſchon nach 10 Minuten kann Außen⸗ dreiviertel Badſtübner nach ſchönem Zuſpiel von Schaller den Klub in Führung bringen. Klub bleibt trotz mehr⸗ facher Gegenſtöße des Gegners auch weiter im Angriff und kommt durch die Verwandlung eines Straftrittes durch Ziegler zu weiteren 3 Punkten; kurze Zeit darauf iſt es Frankenberger, der den Ball über die Linſe bringt. Auf der Gegenſeite verſiebt die.⸗Hintermannſchaft manche gute Chance. In der Pauſe ſchöpft T. neue Kraft. Der Eifer, mit dem er ſich erneut in die ſchon verlorene Partie begibt, iſt anerkennenswert, aber Ty. iſt auch etwas vom Meldung der Landeswefferwarſe Karlsruhe Vorausſage für Dienstag, 28. März Fortdauer der milden, leicht bis mäßig bewölkten Witterung, höchſtens im Süden vereinzelte Nieder⸗ ſchläge. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See. zuft. Se 8 Wind Stationen: höhe 10 d 8 S 8 8 Welter m mm d Sas Ses Richt.] Stärke Wertheim 151— 0 16—1 0 leicht heiter Köni ige 563 766,6 5 11 4 9 ſchwach heiter Karlsruhe 120 700,6 5 15 4 No leicht wolkig Bad.⸗Baden 213 766,0 5 16 3 SW. leicht bedeckt Villingen 712 766,8 1 11 O N leicht bedeckt ad. Dürrhf 701— 1 13—1 N ieicht bedeckt St. Blaſien 780— 4 10 3 80 leicht bedeckt Badenweiler 422 764, 3 11 2 SW(leicht bedeckt 5 ldberg Hoſſ1275 636.4 1 410 friſch bedeckt chauinsld. 1268 661,0 2 8 1* leicht bedeckt Zwei über dem weſtlichen Mittelmeer liegende Tiefdruckgebiete haben das Feſtlandhoch etwas nach Norden gedrängt und in Süd⸗ und Mittelbaden Be⸗ wölkung gebracht. Gleichzeitig treiben die flachen Randſtörungen nördlich der Alpen vor, ſo daß be⸗ ſonders im Süden des Landes zeitweiſe ſtärkere Be⸗ wölkung herrſchen wird. Feloͤberg und Schauinsland melden heute früh Alpenſicht über 200 Kilometer. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März f 24. 25. 27. Neckar⸗Begel 23. 24 25. Rhein- Pegel 22. 23. 3 19975 90096 925 084% Mannbeim. 2,50.81 2,202.20 .85 0,83 0,85 05 BI ach 1,000 , 920 622 27 .20 2 2,15 208 1,03 Jagſtfeld 926 5 3,80 3,82 3,723.71 3,65 Heilbronn Se. 150 15 140 155 Rochingen 15 1 0,23 Eaub 41.70 157 3 801,84 1,61: N 527 tern und Pforzheim zur Verfügung. denhofener Bahn ſollen am Oſterſonntag 17. Junt,., 22. Juli, 5. Auguſt,., 24. 8. Oktober, in Kaiſerslautern am 7. 2. Juli und 3. September, in Pforzheim am 7. Mai, 28. Mai, 11. Juni, 3. September die Bahnfahrer in den Wettbewerb treten. Die Bahnmeiſterſchaften über 25 Km. finden am 2. Juli in Kaiſerslautern ſtatt. Die Berg⸗ meiſterſchaft wird am 21. Mai in Weinheim a etragen, während die Gaumeiſterſchaft im Einer⸗Streckenfahren am 25. Juni, im der⸗Mannſchaftsfahren am 9. Juli aus⸗ getragen wird. Radfahrer ⸗Saalſportfeſt des B. D. R. Eine Saalſport⸗Veranſtaltung, oͤte in ihrer V zitigket e in Südweſtdeutſchland ſucht, wurd tag nachmittag vom Radfahrer⸗Verein 1998 (Bt) zur Durchführung gebracht. Der S geliſchen Gemeindehauſes war dicht g lich dieſer erſten großen Veronſtal mögen. Welche Ausdauer, Gewand heit und Feri rade im Reigenfahren und im Kunſtfahren notwen bewieſen die zur Vorführung gebrachten Reigen. E wurde das umfangreiche und vielſetitige Pr gramm durch einen 6er Begrͤßungsreigen der Schüler V 1898 Mundenheim. Auch der ger⸗Niederrad⸗Reigen, 985 r ber⸗ Damen⸗Reigen und der gemiſchte Reigen 86 e Ge⸗ nauigkeit in dee Ausführung der zum rigen Figuren, die größte Bewunderung verdient. Für Humor forgte der der⸗Schuſterjungen⸗Reigen; Jie Höhepunkte der Veranſtaltung bildeten aber der ber uſt⸗ reigen und das Kunſtfohren des 2. d. Meiſte Ph. Heß und des deutſchen Altmeiſters Och. e[Leer. Inter⸗ eſſant und ſpannend verlieſen auch die Radballſpiele, die durchweg ſchöne Kampfbilder brochten. Zum Teil endeten die Kämpfe nur mit knappen Ergebniſſen. Die Ergebniſſe: RV Weinheim 91— Schwalbe Mutter⸗ ſtaoͤt 2:6 und:7; 93 Ludwigshafen— Mundenheim :4 und:8 Schwalbe Mutterſtuadt 1(Pfälz. Bund)— Schwalbe Frankenthal(BDR):6 und 34; 91 Weinheim — 98 Mundenheim:2 und:4; Schwolbe Frankenthal— 91 Weinheim:1. Heidelberg Pech verfolgt. Eine Prachtleiſtung vollbrachte noch Heuſer, der einen Sprungtritt durch die Latten jagte, das End⸗ ergebnis auf 18:0 Punkten ſtellend. H. B. C.— S. C. Mannheim:20. Baden— Elſaß Am 2. April in Pforzheim Der Spielausſchuß hat für das Repräſentatipſpiel Baden gegen Elſaß am 2. April folgende Mannſchaft gufgeſtellt: Wittemann (SpVg Sandhofen) Burkhardt Dienert (Brötzingen)(Vſch Karlsruhe) Gruber Schmidt Häuslein (Mühlburg)(1. FC Pforzheim)(1. FC Pforzheim) Hornung Fiſcher Zöllner Huber Merz (Brötzingen)(Pforgheim)(8 Mannheim)(beide Pforzheim] Kommiſſar auch für den Rennſport Ernennung unmittelbar bevorſtehend Die Berliner„Sport⸗Welt“ ſchreibt in ihrer Sonntags⸗ Ausgabe: Wie wir erfahren, iſt die Ernennung eines Staatskommiſſars für den Rennſport in kürzeſter Friſt zu erwarten. Die Behandlung dringender Fragen, die der Regelung harren, ſoll unverzüglich in Angriff genommen werden, wie es im Intereſſe der Sache unbedingt erforder⸗ lich iſt. Auch die endgültige Feſtſetzung der Totaliſator⸗ anteile iſt in dieſem Zuſammenhange baldigſt zu erwarten. Bei dem großen Intereſſe, das verſchiedene Perſönlich⸗ keiten der Reichsregterung wie der preußiſchen Regierung von jeher dem deutſchen Rennſport entgegengebracht haben, darf man von der Tätigkeit des neuen Staatskommiſſars für den Rennſport jedenfalls neuen Aufſchwung auf einem Gebiet erwarten, das von jeher wie wenige andere ſtets im beſten Sinne nationalen Intereſſen gedient hat. Neuer Weltrekord im Vruſtſchwimmen Der unbekannte amerikaniſche Student Horn wartete bei den Univerſitäts⸗Meiſterſchaften in Newshaven mit einer guten Leiſtung auf. Er legte die 200 Pards⸗Bruſt⸗ ſtrecke in 229,8 Minuten zurück und 1 8 damit zwei Sek. unter der offiziellen Höchſtleiſtung von Spence, Aller⸗ dings hatte der Franzoſe J. Cartonnet erst eine Zeit von 228,6 erzielt, die aber keine Anerkennung fand. Was hören wir? Dienstag, 28. März PFraukfurt .30: Schallplatten.— 12.00: Konzert, Auf der Du 20. Mat, eptember und Mai, 11. Juni, .25: Choral.— — 15.20: Für die Hausfrau.— 18.25: Bauten und Denk⸗ mäler in Trier.— 18.50: Dr. Geiſinger: Wagner, Brahms und Hugo Wolf.— 19.39: Konzert. Heilsberg .38: 7—.30: Turnſtunde für die Haus⸗ frau.— 11.30: Schallplatten.— 12.00: Konzert,— 13.05: Schollplotten.— 15. 4205 Muſikaliſches Stegreifſpiel für Kin⸗ der.— 16.00: Folge neuer Lautenlieder.— 16.30: Konzert. — 19.20: Ein Abend bei der Rekruten⸗Kompanie.— 20.102 Operettenquerſchnitt. Langenberg .05: Schallplatten.— 12.00: Konzert.— 13.00: Aus Opern und Operetten.— 15.50: Kinderſtunde.— 17.00: Operettenmuſtk.— 19.35: Dr. Schneider: Strömungen in der Wirtſchaftswiſſenſchaft der Gegenwart. München 10.00: Gymnaſtik für die Hausfrau.— 10.15: Fortbil⸗ ödungsſtunde.— 12.00: Schallplatten.— 13.00: Kapelle Quirin Huber.— 14.35: Zitherkonzert.— 15.00: Für Kak⸗ teenfreunde.— 16.25: Lieberſtunde.— 16.45: Baſteln für die Kleinen.— 17.00: Konzert.— 18.15: Das Recht im Volksmunde.— 19.25: Orcheſter.— 20.45: Ein Dorſioyll in Pfälzer Mundart.— 21.10: Lautenmuſik.— 21.502 Konzertſtunde. Sſübfunk .20: Schallplatten.— 10.10: Frühlingslieder.— 190.80 f Schulfunk.— 12.00: Bunte Schallplatten.— 13.30: Pfitzner⸗ Lieder.— 16.00: Blumenſtunde.— 16.30: Die Frau im Hotelgewerbe.— 17.00: Konzert.— 19.30: Eine halbe Stunde Buntfunk.— 20.00: Dichter, die wir kennen ſollten. — 20.40: Konzert. 22.30: Nachtmuſik. Wien 16.55: Konzert.— 18.55: Die Frage nach dem Sinn der Geſchichte.— 80.00: Die Brüder Strauß.— 22.15: Tonz⸗ muſik. Aus dem Auslaud Beromünſter: 19.50: Dialektluſtſptel.— 21.30: Tanz⸗ musik.— 22.15: Das Mikrophon hat Ausgang. 5 Mailand: 22.18: Tanzmuſtk. e. Deutſche. Toeteche beste 6. u. Meißner Seat f fit: Dr. W. Reinhardt Handelsteil: K. E 8 Dr. St. Kayſer Lokaler Tel e Sent ſchtes:„„ u. den übrigen Tell: F. Kircher egg u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faud fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger! Druck Dr. Haas, Neue Mannheimer Zelt tung G. m. b.., Monn bel b R 52—5 Für unverlaugte Beiträge keine Gewähr Ruückfendung aur bei Rückporto Montag, 27. März 1933 ANDELS- W WIR TSC der Um die Sanierung der Rheinschiffahri Ausschußsitzung des vereins zur Wahrung der NRheinschiffahris-Inſeressen Vorſtand und Ausſchuß des Vereins zur Wah⸗ rung der Rheinſchiffahrtsintereſſen, dem neben den Reedereien auch die am Rheinverkehr intereſſier⸗ ten Verfrachter, Spediteure, Hafenverwaltungen und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Organiſationen angehören, traten am 25. März in Duisburg zur Beſprechung der gegenwärtigen Lage in der Rheinſchiffahrt zuſammen. Die von der Reichsregierung bekanntgegebenen wirtſchaftspolitiſchen Richtlinien ließen, wie zum Ausdruck gebracht wurde, erhoffen, daß auf dem Gebiete der Ver⸗ kehrspolitik eine gerechtere Würdigung der wirtſchaftlichen Bedeu⸗ tung der Binnenſchiffahrt eintreten werde. Der Verein begrüße daher dieſe Einſtellung der Regierung und habe volles Vertrauen auf eine kraftvolle Durchführung. In der Sitzung beſchäftigte man ſich ferner Sanierungsprogramm, das der nationalſoziali⸗ ſtiſche Schifferſchutzverband in einer Verſammlung der Partikulierſchifſer in Duisburg bekanntgegeben hat. Der Zuſammenſchluß der Partikuliere wurde vom Standpunkt der Reedereien aus als durchaus wün⸗ ſchenswert bezeichnet. Eine Reihe weiterer Punkte des Programms, insbeſondere die geforderte Senkung der öffentlichen Laſten und die engere Zuſam⸗ menarbeit mit der Reichsbahn durch Auſſtel⸗ lung von Binnenumſchlagstarifen und Beſeitigung der Wettbewerbstarife, ſeien von jeher vom Verein zur Wah⸗ rung der Rheinſchiffahrtsintereſſen nachdrücklichſt vertreten worden. Die übrigen Punkte des Sanierungsprogramms bedürften jedoch noch einer eingehenden K lä rung, weil ſie allzu ſehr auf Verhältniſſen in anderen Stromgebieten beruhten und für die Rheinſchiffahrt in der vorgeſchlagenen Form ungeeignet ſeien. * Waggon⸗Fabrik AG., Uerdingen.— Kleiner Verluſt⸗ abſchluß. Nach dem Geſchäftsbericht für das am 30. Sept, 1932 beendete GJ. erreichte der Umſatz der Geſellſchaft ein⸗ ſchlteßlich ihrer Tochtergeſellſchaften mit 2,75 Mill. 4 nur rd ein Fünftel des Umſatzes der Jahre 1928 und 1929. Nach Abſchreibungen von 0,30(0,31) Mill./ verbleibt ein Ver⸗ Uu ſt von 3950 /, um den ſich der Gewinnvortrag aus dem Vorjahre auf 62 306„ ermeßigt.(GV. 22. März). Das laufende Geſchäftsjahr zeigt für die Waggon⸗ induſtrie noch keine Beſſerung. Die Reichsbahn⸗Waggon⸗ aufträge erfuhren eine weitere e Q Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Frankfurt a. M.(Eig. Tel.) Das Unternehmen ſollte für die Ver⸗ arbeitung eines Teiles von ruſſiſcher Gold⸗ ſchlemme mit herangezogen werden. Genannt wurde dabei ein Produktionsobjekt von etwa 24 Millionen. Aller⸗ dings wurde bereits damals von Frankfurter Seite darauf hingewieſen, daß die etwaige Auftragserteilung keine be⸗ ſonderen Gewinnchancen für die Scheideonſtalt habe, zumal beſonders die ruſſiſchen Verarbeitungsaufträge internatio⸗ nal ſtark umworben ſind. Wie wir nun von zuſtändiger Seite erfohren, hat die Scheideanſtalt dieſen einſchlägigen Auftrag überhaupt nicht erhalten. Er iſt vielmehr an einen ausländiſchen Konzern über⸗ gegangen. „ Liquidationsſchlußrechnung der Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik Bernhard Stoewer Stettin. 27. März. (Eig. Tel.) In der GVV. wurde die Liguidations⸗ ſchluß rechnung genehmigt. mit dem Conti Gummi.(Eig. Tel.) Wie wir hören, findet die Bilanz ſitzung der Conti Gummi Ac, Hannover, am 29. d. M. ſtatt. Wie bereits von der Direktion an⸗ gekündigt, iſt für 1932 mit einem Dividenden vor ⸗ ſchlag von wieder 8 v. H. zu rechnen. i ODeutſche Aſbeſtzement A.— Vor der Sanietung. Berlin, 27. März.(Eig. Tel.) Wie der DH D. hört, ſoll die Bilanzſitzung am Dienstag abgehalten werden. Wie bereits früher gemeldet, iſt im Geſchäftsjahr 1932 ein neuer Verluſt entſtanden, um den ſich der aus dem vorigen Jahr vorgetragene Geſamtverluſt von 1,5 Mill./ weiter erhöht. Vorausſichtlich dürfte in der morgigen Sitzung eine Herabfetzung des zur Zeit 5 Mill. Mark betragenden A K. beraten werden, um eines⸗ teils die Verluſtbilanz zu beſeitigen und weiter die Ver⸗ mrögenswerte den veränderten wirtſchaftlichen Verhältniſſen anzupaſſen. Irgend eine Vorentſcheidung iſt jedoch bisher in keiner Weiſe gefallen. * Dortmunder Mühlenwerke A, Dortmund.— Wie⸗ der 6 v. H. Dividende. Dieſe zum Illkirch⸗Konzern ge⸗ hörende Geſellſchaft wird der GV am 25. April für 1932 bei unveränderten Abſchreibungen(i. V. 86 612 /) die Ausſchüttung einer Dividende von unverändert 6 v. H. Vorſchlagen. (] Teilſtreik bei den Fordwerken in England. Lon⸗ don, 27. März.(Eig. Tel.) Mehrere hundert Arbeiter der engliſchen Fordwerke in Dagen ham in Eſſex traten am Sonntag abend in einen Proteſtſtreik wegen neuerlicher Lohnkürzungen. Der Streik wurde von der Gewerkſchaft der techniſchen Arbeiter organiſiert. Es gelang, Hie geſamte Nachtſchicht zur Teilnahme an dem Streik zu be⸗ wegen. Die Streikleitung rechnet damit, daß am Montag die geſamte Belegſchaft von rund 6000 Mann in den Aus⸗ ſtand treten wird. AFTS- 2 Neuen Mannheimer Zeitung Schwankender EHekfen- Wochenbeginn Nach der vor wöchigen Hausse heufe Glaiſsfellungsbedürfnis/ Im verlaufe Rückkäufe der Kulisse/ Schluß aber wieder maifer Nachbörse ruhig Mannheim ruhig Auf Baſis der erhöhten Schluß⸗Kurſe der Samstag⸗ börſe war der Markt heute behauptet. Intereſſe be⸗ ſtand beſonders für Zellſtoff Waldhof, die auf 59% an⸗ zogen. Sonſt notierten Farben 137, Weſteregeln 143½, feſt ferner Daimler mit 32. Nachfrage beſtand für verſchte⸗ dene Brauereiwerte, ohne daß Material erhältlich war. Am Bankenmarkt wurden Rhein. Hypothekenbank mit 104 gehandelt, Badenbank waren 121 G. Der Rentenmarkt lag ſtill bei gut behaupteten Kurſen. Sproz. Rheinbriefe notierten 92 G. Frankfurt ruhig Die erſte Börſe zu Beginn des neuen Berichtsabſchnit⸗ tes eröffnete in bemerkenswert ruhiger Haltung, doch war die Grundſtimmung freundlich. Von der Kund⸗ ſchaft lagen nur in geringem Umfange Aufträge vor, wobei offenbar das Aufmerkſammachen vor überhöhten Kurſen in den Wochenberichten der großen deutſchen Handelspreſſe nicht ganz ohne Einfluß geweſen ſein dürfte. Da auch die Kuliſſe nach der Hochbewegung am Samstag einige Zurückhaltung bekundete, entwickelte ſich nur ſehr⸗ kleines Geſchäft. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich bei allerdings nur kleinen Veränderungen. Durch feſte Hal⸗ tung fielen am Elektro markt Siemens mit plus 5 v. H. auf. Am Montan markt überwogen kleine Abſchwächun⸗ gen, Harpener und Buderus lagen mit je minus 1½ v. H. mehr gedrückt. Ilſe Bergbau⸗Genuß aber zogen 394 v. H. an. Feſt lagen noch Conti⸗Gummi mit plus 4½ v.., Daimler und Reichsbank mit je plus 174 v.., Cement Heidelberg gaben 1 v. H. nach. Am Rentenmarkt eröffnete feſter, Altbeſitz war behauptet, ebenſo ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen. Nach den erſten Kurſen ergaben ſich aber hier Abſchwächungen bis zu 7 v. H. Der Pfandbriefmarkt lag ruhig bei meiſt unveränderten Kurſen, und auch Staats⸗ und Stadtanleihen ſowie Induſtrieobligationen waren ziemlich unverändert. Im Verlaufe unterlagen die Kurſe einigen Schwankungen, das Geſchäft blieb aber klein. Nachdem zunächſt Erhöhungen von 71 v. H. zu verzeich⸗ nen waren, bröckelten die Kurſe ſpäter wieder ab. Feſt blieben Siemens, die erneut 2 v. H. anzogen. Deutſche Anleihen lagen im Verlauf ebenfalls feſter bei etwas leb⸗ hafterem Geſchäft. Berlin nicht einheitlich In den heutigen Vormittagsſtunden und auch noch an der Vorbörſe herrſchte eine ziemlich feſte Grundſtimmung. Die beruhigenden Erklärungen gegen die Hetzpropaganda im Auslande und der letzte Reichsbankausweis hinterließen einen guten Eindruck. Man hörte allgemein höhere Kurſe, die aber dann im offiziellen Börſen beginn nicht mehr be⸗ hauptet wurden. Zum Teil fanden nämlich auf er⸗ höhter Baſis Glattſtellungen ſtatt, die vielleicht durch die geſtrigen Wochenberichte der Handelspreſſe, die überwiegend vor ſpekulativen Ausſchreitungen warnte, hervorgerufen wurden. Trotzdem konnte aber noch eine ganze Reihe von Spezialpapieren gegen ihren letzten Samstagkurs Gewinne von mehreren Prozent verbuchen. Andererſeits litten Bayern⸗ Motoren mit minus 4 v.., Schleſ. Gas mit minus 2 und Elektr. Lieferungen mit minus 4% v. H. ſtärker unter den Realiſationen. Auch der Rentenmarkt brachte eine Enttäuſchung. Vorbörslich noch hatte man Neubefitz auf 14,90—15 ge⸗ ſchätzt, während ſie ſich zur erſten Notiz nur noch auf 14,45 ſtellte und im Verlaufe noch auf 1436 nachgab. Auch Alt beſitz, Schutzgebiete und Reichsſchuldbuchforderungen neigten zur Schwäche, während Reichsbahn⸗Vorzugsaktien und Induſtrie⸗Obligationen Beſſerungen von—1 v. H. aufwieſen. Goldpfandbriefe lagen ruhig. Am Geld ⸗ markt war die Lage in ſich verſteift, zuverläſſige Sätze waren aber ebenfalls noch nicht zu hören. Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft an den Aktienmärkten ziemlich klein. Das Glattſtellungs⸗ bedürfnis der Börſenſpekulation hielt an, ſodaß die Kurſe überwiegend bis zu 1 v. H. und Spezialpapiere wie Bekula, Deutſche Waffen, A. E.., Aku und Conti⸗Gummi bis zu 2 v. H. abbröckelten. B. M. W. lagen erneut 3 v. H. nied⸗ riger. Die zunächſt nur mit plus⸗plus⸗Zeichen erſchienenen Südd. Zucker konnten auch ſpäter nicht zur Notiz gelangen, da einer Nachfrage von 4 Mille kein Angebot gegenüber⸗ ſtand. Gegen 12.45 Uhr wurde es dann auf Rückkäufe der Kuliſſe einheitlich feſter, das Anfangs⸗ nieveau wurde teilweiſe ſchon wieder überſchritten. Es ſtellte ſich heraus, daß ſeitens der Kundſchaft in erſter Linie Kaſſawerte gefragt waren, was zunäüchſt am variablen Markt nicht in Erſcheinung treten konnte. Am Markt für feſtverzinsliche Werte ſchloſſen Altbeſitz mit 79,80 wenig verändert, Neubeſitz zogen auf 14,70 an und Schutzgebiete hatten einen Kaſſakurs von 8,90, wobei das Angebot ewa 4 Million nominell betrug. Steuer⸗ ſcheine blieben unverändert, nur ger zogen 1 v. H. an. Nach Feſtſetzung der Kaſſakurſe wurde es an den variablen Märkten meiſter wieder ſchwächer. Mit Ausnahme von Siemens, die 67 v. H. über Anfang ſchloſſen, waren Aceu⸗ mulatoren noch um weitere 6 v. H. gebeſſert. Sonſt ergaben Neubeſitz 0,40 v. H. ſich nur ſelten mehr als 2proz. Abweichungen zu den An⸗ Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung . Berliner Börse Mannheimer EZHektenbörse 28. 77. 25. 27. 1% Bad tom. Gd 84,— 84,— 0 2 hafen Stadt———— Deutſche Linol. 48,.— 45.— Industrie-Aktlen „U.— 37,59 Brown, Boveri, 30,.— 30.— tm. br.—.——.— Lubwigsh. Walz.———.— dene e 5 Feu e.——.— Mainkeaf werke. Ja.— 7850 Festverzinsliche Werte wen München—.——.— Metallg. Frankf. 40.15 40.25 6% Reichsanl. 27 88.80 85.50 fangskurſen, wobei die Abſchwächungen überwogen, Kali⸗ Aſchersleben büßten 44, Weſteregeln 4 v. H. ein. Nach⸗ börſe ruhig. an hörte Altbeſitz 79,80; Neubeſitz 14,60 bis 14,65; AE 36,50; Farben 196,50; Gelſenkirchen 69,50; Siem 166,50; Reichsbank 153. * Stenergutſchein⸗Notierungen vom 27. März.(Eig. Tel.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 95,25; 1935 89 1936 8276; 1937 788; 1938 75,50; Verrechnungs⸗ kurs 84,2 5 Berliner Devisen Ulskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 37/ v. f. Amtlich in Rm.- Parität 27. März für ont M eld f Geld[ Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7 1,782 0,818.822.818 0,822 Kanada tan. Dol 2—.198.487.493.487 3,493 Japan 1en 6,57.092 9.901.899. 0,901 Kairo.. lägypt.“ 1 e 14,77 14,72 14,76 Türkei. IIürk.— 20-0¹ 2,008.012 London... ISterl. 2 14.39 14,34 14.38 New Pork. I Dollar 3½ 4,194.191 4,199 Rio de Janeiro1Millr.—.241] 0,239.241 Uruguay. Goldpeſoſ.652.648.652 Holland 100 Gulden 169,27 163,93 169,27 .352 2,358 2,362 Brüſſel 100 B50 P Bukareſt.. 100 Lei Ungarn.. 100 Pengö 4½ Danzig 100 Gulden 4 3 Athen 100 Drachmen f 7 Helſingfors„100 fm 6.356 6,344 6356 Italien.. 100 Lire 4 21,57 2152 21,55 Jugoſlavienloh Dinar 7½ owno.. 100 Litas 7 1 5„ Kopenhagen 100 Kr. 112,50 64,04 64,16 63,99 64,11 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 283,5 Oslo 100 Kr. 4. Paris.. 100 Fr. Prag. 100 Kr. Schweiz.. 100 Fr. Sofia.. 100 Lewa Spanien 100Peſeten Stockholm. 100 Kr. Eſtland.. 100 Eſtm. 2 5 Wien 100 Schilling 59,0711 438,45 48.55 48,45 48,55 Tägl. Gelo: 4½% und darüber. Monatsgeld 5— 7% Pfund etwas leichter Angeſichts der unbefriedigenden Verhandlungen über die Kriegsſchulden zeigte das engliſche Pfund eine eher etwas leichtere Haltung. Gegen den franz. Franken ſtellte es ſich auf 87,05—87,10, gegen den Dollar auf 3,4398 und gegen die Reichsmark auf 14,36. Der Dol bar war inter⸗ national unverändert, eher aber etwas höher. Die Reichs⸗ mark blieb mit 59.21% in Amſterdam, 123,67%½ in Zürich und 607 in Paris gut behauptet. Der franz. Franken war etwas leichter und auch die Belga ſtellte ſich nied⸗ riger. Der Men blieb von der Austrittserklärung Japans aus dem Völkerbund zunächſt noch unbeeinflußt, nachdem er ſich am Samstag bereits etwas niedriger geſtellt hatte. Sleliger Geireidemarki * Berliner Produktenbörſe vom 27. März.(Eig. Tel.) Nach eher abwartendem Vormittagsverkehr zeigte die erſte Produktenbörſe der neuen Woche ein ziemlich ſtetiges Ausſehen. Das Inlandsongebot war weiter für die vorſichtige Nachfrage ausreichend, die Abgeber aber kaum zu Preiskonzeſſtonen bereit, ſo daß ſich das Ge⸗ ſchäft in engen Grenzen hielt. Am Prompt⸗ markte war das Preisniveau für Weizen und Roggen kaum verändert. Im Lieferungs geſchäft eröffnete Weizen ſtetig, während Roggen ſich nicht voll behaupten konnte. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten kleines Be⸗ darfsgeſchäft bei unveränderten Preiſen. Hafer und Gerſte ruhig und wenig verändert. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 197199 ſtetig; oͤto. Sommerweizen 203 ab märk. Station; Roggen 155 bis 157 ſtetig; Braugerſte 172180; Futter⸗ und Induſtriegerſte 163—71 ruhig; Märk. Hafer 124—127 ſtetig; Weizenmehl 23,25— 27,10 ruhig; Roggenmehl 20,75— 22,70 ruhig; Weizen⸗ kleie 8,50—8,90 matter; Roggenkleie—9 ſtill; Viktoria⸗ erbſen 21—24; Kleine Speiſeerbſen 19—21; Futtererbſen 13 bis 15; Peluſchken 13—14; Ackerbohnen 12,50—14,50; Wicken 13,50—14,50; Lupinen blaue 9,25— 10,50 dto, gelbe 12,50 bis 13,75; Seradella 1721,50; Leinkuchen 10,60; Erdnußkuchen ab Hbg. 10,60; Erdnußkuchenmehl ab Hbg. 10,40; Trocken⸗ ſchnitzel 8,60; Extr. Sojabohnenſchrot ab Hbg. 9; dto. ab Stettin 10,10; Kartoffelflocken 14,40 14,80.— Handelsrecht⸗ liches Lieferungsgeſchäft: Weizen März 209,50 9,75; Mai 212 G; Juli 215; Roggen März 167,25— 67,50; Mai 169 G; Juli 168 G. — 72 S * . 588 — 8 18 s 2 * * Maunheimer Produktenbörſe vom 27. März.(Eigen⸗ bericht). Der Getreidemarkt verkehrte in ruhiger Haltung bei unveränderten Preiſen. In Futtermitteln verhielten ſich Käufer und Verkäufer zunächſt abwartend wegen der noch nicht zu überſehenden Auswirkung der Fettverord⸗ nung. Angeboten wurden in„/ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim, bei Waggonbezug: Inl. Weizen 21,50 21,75; inl. Roggen 17,25—417,50; ink. Hafer 15,25 bis 15,50; Sommergerſte 1920,25; Futtergerſte 17,75—18; Mais 21.25) Biertreber 12,25—12,50; Eroͤnußkuchen 11,251,590; Sojaſchrot 10,25; Trockenſchnitzel 8 Malzkeime 10,50— 11,50; Weizenmehl Sp. 0 mit Austauſchweizen 3131,25; Weizen⸗ brotmehl 23„50; Roggenmehl 70—60proz. 23—25; Weizen⸗ kleie 7,75—8; Roggenkleie 8,50—9; Weizenfuttermehl 9,75 bis 10 25; Grünkern 4045. Aktlen und Auslandsanleih 5. 17. in Pr. t 25, 27. 25. 8 Kuh mene. Sec„ 8% hm. Gold—— Enzinger Union 78.— 79 Mainzer Brauer. 72.75 71.85 Mez Söhne... 50,50 50,50 Diſch. Ablöſgſch. 1 79.50 79.90 . Bd. 28 112.0 1120 J. G. Farben.. 185,5 187,0 Schöfferh. Bindg.—— 157.0 Miag, Mühlb...—.— 1 2 1 1 5 14,25 14.85 Sch Nh. Hy fob 52.50 88,.— 10% Hrkr. M. B 100,0 100,0 Schwartzstorchen—.— 80.— Moenus St. A 28 50—.— D. Schutzgebieſe..50 8,90 Abbes feu Bidd 96.25 88 28 180%„„ A 150.0 150,0 Faczer Brauerei.—.— 6/7 Rein ckepdadech. 91.— 87.— 5% Bad. K Badiſche Bank 1205 1210 9 Vergr.. 65,80 Rheinelektra b. A. 91.— 92.— 52 ad. Kohlen—.——.— Pfälg. Hypoth. 8 92.— 92.— C. H. Knorr. 190,0 190,0 A. E. G. 97.— 86.75 St. A. 190,0 99 505% Grkr. Mh. K.———.— f den Braun- Rh. Hypoth Bk. 103,0 104.0 e ee 8 Diſch Bk. u. Dise. 70.— 70.— Pfälg. Mü.— 78.— Bb. Maſch. Burl..—.— . Mühlenw 75.— 78. f Portl. Zem. Heid. 71.— 71.— Baſt Nürnber Durlacher Hof Ludwigs. A. Br 69,.— 69.— Brem.⸗Beſig. fälz. Preßhefe. 99,— 98,.— Rh. Elektr..⸗G. 101.0 101.0 Brown Boveri 1 8 1 Rhei———— 1 71,50 70.75 Seilinduſt. Wolff—.——.— 60 chwarß Storch. 80,50 98,50 41 5 Rheinm.[Cement l 2 15. Stemengw alste 1870 1342 5 Eichbaum Werger 65,— 65,50 Südd. Zucker.. 162,0—.— 0 Aſchaff Buntgap. 40.— 48,— Raeder, Gebr. D..25 40 50 5% fioggenwert.. Rütgerswerke.. 56,25 56,50 5% Roggenrentb. 7,20.20 „—.— 1 0 Irkihl,.50 9,50 6½¼j% P Clr. Od. 89,80 89.50 e ramm Lackf..—.——— 6½% do. Com, 1 81,75 80.— 2850 SchucertNüenbg 101.7 108,2 62% f. Sd. Pfdb. 19 91.50.50 „„ 21 91.50 81.50 . o%„ 20 Kleinlein Hdlbg.—.——.—Salzw. Heilbronn—.——.—Chemiſche Albert 60.— 62,.— Südd. Zucker.. 161,0 164,5 5% Mexikaner.. 680 Bad. Aekuranz———— Verein dtſch. Self. 91.— 91,— Chade...—.— Tricot. Beſigheim 3 Mannh. Verſich.—.——.— Wayß& Freitag.. r Daimler A. ⸗G. f. Seilind. 28.— 28.— l Zellſtoff Frankfurter Börse Festysrzinsliche Werte Bank-Aktien — Thür Lief. Gotha 78.28 79. 4½% Oeſt. Schatz 17,25 1,90 30.28 82. 25 79. aldbef 58.— 50,85 Dl. Atlan. 127 1270 Per. Chem, Ind. 4%„ Kaden 8 080 Di Eiſenhandel.... Ver. deutſch Self.—— 90.— 4%„ Kronen. 90 0 105.7 105,0] Ber. Zellſt. Berlin 3,50.75 4%„conv Rente.40 945 t. Exrd bl!— D. Golden S Anſt. 1710 1690 Voigt& Häffner 38.— 40. 4%„ Silb.⸗R.—.—.85 52.28 52,25. 0 5 Wayß& Freitag 6.—.58 „Wertb.(Gold)——.— Aug. D. Credit. t. Verlag... 80,— 80, ay freitag 8,— 8,55 4% Türk. Ad. Anl..55—.— . Pech ant. l 86.25 86,.— Badiſche Bank 2—. Dresd. Schnellpr. 25.——-.— W. Wol 0 Tur 4. 0 9 44.85 45,25 Volth Seil. u K.—-.— 25.— 4½%„ Pap.⸗ R. W̃ 8 8 40⁰„E. l.05—.— 27. 28.50 Zenſtoff Asch fg. 28.25 25.— 40% af, Ant. 88 5 29 98,25—,— Bank. Brau.. 91.— 90,75 Dürrwerke„ unif. Anl..80.28 e e.= Barmer Bankber.—.——— Tyckerb.& Wibm. 17.78 19.—„ Memel 28.— 28. 40% ele 1.30—.— Ablöſungſch. l. 79, 79,75 Payr. Hyp u. Mö. 89.—. El. gicht u. Kraft——„Waldhof 58.— 59.70„ 400⸗Fr. Los 14,50 14.— ohne 14.57 14.60 Derl. Handelsgef. 99.— 99.75 Elektr. Lieferung—.— 89.75 ufa(Freiverk.) 63.50 68,50 7 bne Com. u. Privatb 58. 58,50 Ema 4% Ung. Str. 13——. N„ u. 59,50 58,80 g Frankfurt 175 2,50 Raſtatter Wagg.50 6,50%% Ung 8 4% Schutzg. 14. 9,35.25 ee enen. 1 50 5% 14 —] Deutſchedisconto 70.— 70,— Eßlinger Maſch 25,25—, Montan-Aktlen 7⁰⁰ n 26 77.— 8% Ludwigsh. 298.—.S.= 190,0 Ettlinger Spinn.—— 65% Mhm. 6.⸗Aſtatiſche Bk ger Spinn %„„ 27 7950 79.50 H. Hop. u. Wbk. 96.— 88,25 J. G. Farben 6% Grkr. Mh. 28.—.— D. leberſee⸗Bank 28.88 27.— eben e 5. 35 Frankf. 3 45 0 80 5 ein. Vyp.. g rankf. Hyp.⸗Bk. 96. 7Geſfüret 8% Sid Fetob. 285 285 8 1 4% 5. 20 80. 90, D. Effekten⸗Bant 71.— 71. e 38.— 39.75] Buderus Eiſen 10 61.75 4½% Anat. S 11 28.88 28,25 „I 25.85 %„ Bonds 28 1110 111,6 Gelenk. Berend 5 5 20,25 8% Tab. Nat. Ratl.—.— 8,65 e de e e Feen ee, e Fell Guineume 87788—.— Ille Genuß* 42 1188 Transport- Aktien 2 eſt. Ered.⸗Anſt..— 1,40 Goldſchmidt Th 58.— 60.— Kali Chemie 1460— 40% Ang. Göldr.—— 0 onenr 0,40 0,45 1875 186.7 Eſchweil. Bergw 215,0 2140 4% 95.— 99,25 Ilſe Bgb. St. A.. Ach. f. Berkehrw. 56.75 88,75 Allg. Lok u. Kraft 80,50 85.— 05% Orte. M. abg—— Fetz Sor. Bk.. f Grigner N Durl. 36.— 3850 Kali Aſchersleben e e 55/0 Nb,⸗M.⸗Don 88.50—.— Nel 88 Bad. Rom. Gd 85.— 85.— 9 9 0 3 8 92— 8 % 5 zung 2—[Riener dane 80 78. „ 7„Württ. Notenbk. 91.50 91,50 Hirſch K g 4% wiel 1 85 88,.— Allianz:. Hochtief AG 57.25 56.25 8• 65 1 50 9 80 Mannb. Berl.. Holzmann Phil 57, 9 Se Nö. Hop,.9 92.35 91.50 Transport Aktien unghans %„1011 92.25 91, papa %„„ 12-18„ 91. 5 5 91.28 91 25 Lig rdd Lloyd %% Rhein ank.... 1820 158.50 Grün& Bilfinger———. Kalt Salzdetfurth Hilpert Armatur 48,50 48,50 Mannesm. Röhr 76.— 75.75 Hanfwerk, Füßen 88.— 88.50 Klöckner 64, 64.50 f. u. M II.——, Mansfelder. 29.50 29 80 5 nag Erlangen J 5 1 t. A—.— 20.— Rhein Braunkohl 206.5 209,9 „ arſtadt Rud. i t. 19.— Klein, Sch. K Beck—.——.— Salzw Heilbr.—— Bank Brauerei 89.— 69,78 08 17 2785 585. an en 186.0—.— Tellus Bergbau———— Barmer Bankver—.——.— 1. 90 50 Schantungeiſend 37.50 37.50 Konſerven Braun 28.— A Südbo, Big.. 80,75] Südd Eiſenbahn.——.— Kaus& co Lock 815 g 28 145—— 16.85 15 0b00((0 e Ae 44.50 5 7 1 55 anſa Diſchiff.—.— 86, 91.25 88.50 e 13.5 Nord Slodd 24.18 24.50 ———.— Phönix Bergbau 48,50 48,.— Bank-Aktien .— Rbeinſtahl. 8950 89,75 Pank. f. el. Werte 72.— 72. BK u. Laurahütte 28.— 25.— Berl. Handelsgeſ. 98,.— 89.— der Stabiwent: 47,88 40 50 8er n Brivibt. 8850 8850 88 bel Stücke-NMotferungen in Mark le Stück 25. 27, Dl. Aſiatiſche Bk.———.— Enzinger Union 77258 7728 Maſch Buckau Deutſche Disconto 70.— 70.— Eſchme Bergwerk 214.0—.—Maximil.⸗Hütte Dtſch. Ueberſee Bk. 28.— 29.50 18 Merkur Wollw. Dresdner Bank..7.75 ae 506 7878 282 f e; Oeſtaungerdeot. 8 975 Feldmüdle papier 46.— 78.— Ning blen Oeſterr. Creditbk.—.—.25 Felten& Guill. 67.— 68.— moſa Reichsbank.. 158.0 159.2 Ford Motoren 44.50—,— Mix& Geneſt. Allianz Allg. 225.0 227.0 Allianz Leben 222.0 222,0 Gebhard Textil industrie-Aktien Aeccumulatoren 195.0 204.0 Germ. Portld.⸗Z 80 Aku...„„. 41.— 43,25 Gerresheim. Glas 50. Allg. Elektr.⸗G. 37.— 36,75 Geſ. f. elektr. Unt. 96, Ammendorf Pap 83,35 82,50 Goedhardt Gebr 7 Anhalt Kohlenw. 68.75 87,50 Goldſchmidt. Th Ale. N Zellſt. 29.— 29.25 Gritzuner Maſch Augsb. N. Polyphon Grün& Bilfinger—.——— Rhein. Bayer Motoxenw 140,0 134,5 Guand⸗Werke. 48.25 52,78 Rheinſtahl Bayr. Spiegelglas 44.— 44. 525 8 1 a, 8d e Berlin⸗Gubener———.— Berl. Karls. Ind 91,— 92.35 Haun i. Ggeß 5— 3778 5 a Harburg c u. Phö 34,.— 32,15 Sachſenwerk Berliner Maſchb 48.75 49,85 Salzdetfurth. 1 rr Braunk. u. Brikett 171.0 169,5 Harpener Bergb. 94,35 91,50 Sarotti Braunſchw. A. G 112,0 114.7 Hedwigshütte Br.⸗ Beſigh. Oelf—.——,— Hilpert Maſch. Bremer Vulkan 67.25 66,— Hindrichs& Auff 72.— 74.— Bremer Wolle 178,7 1740] Hirſch Kupſer 11.50 11, Brown, Bov. K K—.— 29,.— Hirſchberg Leder 100.0—.— Schuckert& Buderus 9 61,75 1 5 deze Eiſen. 71.85 71.35 Schultheiß Charlott. Waſſer 89.— 86, 5 55 G Chemie Basel 165,0 187,0 Holzmann. Phil. 57,75 56.25 Sinner A G. em Seiſent.— 89%. Gebr. Junghans Chem Albert 61.— 62.50 5 f 5 Tong dn bade 1275 1275 Kahla Porzellan 16,75 12.50 Südd. Tontl⸗Gummt 139,7 140,2 Kaltwk. Aſchersl. 140,0 139.2 Conti Linoleum 40.25 41.— Karſtadt 2 8 Dalmler Motoren 30. 32 C 5 Knorr Otſch.⸗Atlant.⸗T 125,5 127.2 Deter Gas 119.1 119,5 Konmar g gourd. 88.— 28.50 29,— d Je ucler Deutſche Kabel 74.25 77.50 Kötitzer Kunſtled—— 74,75 Deuſche Iersel 44,50 45,50 Krauß& Cie. Lok Diſche Steinzeug 85.— 86,— Kronprinz Met..— 3 B. Harz Deutſch. Eiſenhdt 51,50 51,— Kyfſhäuſer Hütte——.— B. Schuhf. B.& Dresd Schnellpr—.— 25.— Lahmeyer& Co. 1370 137.7) Ber. Stahlwerke fr 9 ang 50 24,85 B. Stahl. v. d. Zyp. Dürener Metall 85.— 87,50 Laurahütte 24. Dürkoppwerfe.——.—] Linde'sEismaſch. 92,75 93,— Ver. U Dynamit Truſt. 68.15 69,— Carl Lindſtröm Dyckerhoff& Wid 18.— 19,85 Lingel Schuhfabr. Dortm. Actienbr.———— Magirus.⸗G. Dortm. Unionbr.———— Mannesmann 8 Elektr. Lieferung, 89.— 87.50 Mansfelder Akt. Elktr. Licht u. K 106,0 107.0 Maſchin.⸗Untern. Darmſt. u..⸗B.—.——,— Engelhardt.. 88.— 88,— Markt⸗ u. 0 W. 45. 48. Mühlheim Berg. Gehe& Co. 36.— 3980 Niederlauf, Kohle Gelſent Bergwk. 71.— 70.85 Nordd. Eiswerke Gentchow& Co.—.— 55,50 Oberſchl. E. Bed. 60.—Oberſchl. Kolsw. 90 Orenſt& Koppel 6⁰ Phöniß Bergbau 86,50 37.50 Rathgeber Wag —*———— Rheinfeldenſera Maſch. 72.— 76,.— Gebr. Großmann 5 5 Braumk Balte Maſchinen 4050—,— Gruſchwig Tertil 8950 82,— Rhein. Elektrigit. 47.75 47.— Rhein.⸗W. Kalk. ammerſ Spinn———— Rückforth. Ferd, .. Schl. El. u Gas 49,50 49,50 Lan Schneider e juckert& Co 102.2 1050] Eintracht Fraunk 188.5 157,5 Stemens Kals ohenlohe⸗Werke 22.— 22.— 5. 382, Engelh. Brauerei 98,50 99, Südd. Zucker.. 162.5 1880 Stettiner Cham. ahn eyden. 70.— 41 25 da Bergbau.. 185.2 168,0 Stoehr 1 5 mmoblfl. 8„ 2. Thörk's ver. Oele Klöcknerwerke 63,75 64,50 Tfetz, Leonhard r Transradio 7 f] Varziner Papier Delliſche Edt. 105.2 104.0 Folſch Folzer⸗We 18.75.. P. Gem. barlotf — V. Dtſch Nickel 93.— 64.— 9 291853 ortl.-. ltramar. Mannheimer Großviehmarki/ 27. März Amtlicher Preis für je 50 lg Lebendgewicht— Zufuhr 3801 Stück 133 Ochsen 262 Kühe 689 Kälber 2136 Schweine junge vollfl. 302 junge vollfl. 22/5 opp er üb 300 Pfd.—— ltere„ 24/0 fonſtige 19% t 45/48„42043 ſonſtige.. 25/7 fleiſchige. 1518 1 41 11„ 41/¼3 114 Bullen 315 Fürsen 1 1 40742 lunge vollfl. 24/28 aus äſtet 3 F„ 3740 ſonſtige.. 22/24 vo 5 11 Schafe 35737 fleiſchige 20/23 fleiſ 35 23/25 mittlere.. 20/27 Dem heutigen Mannheimer Gro ß vi eh mar. ren zugeführt 117 Farren, 133 Ochſen, 3 Kühe, zuſammen 824 Ti Höchſtnotiz für Ochſen räumt.— Am Kälbermarkt kam bei normal trieb von 689 Tieren ein mittelmäßig zu ſteigenden Preiſen zuſtande. Der Aufſchl aus. Höchſtnotiz 48 Pfg. bei Räumung d Auch der Schweinemarkt verlief von 2136 Tieren mittelmäßig. Der trieb verſtärkte die Nachfrage, ſo daß—3 Pfe gelegt werden mußten. Höchſtnotiz 41—43 Pfg. wurde geräumt. 5 * Bergzabener Ferkelmarkt vom 27. März. Angefahren waren 135 Stück, die ſämtlich abgeſetzt werden konnten. Für das Paar wurden 40—45 Mark bezahlt. O Frankfurter Produktenbörſe vom 27. März.(Eg. Tel.) Weizen 210— 211,50; Roggen 172—173; Sommergerſte für Brauzwecke 180; Hafer(inländ.) 145— 147,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 3031,25; to. niederrhein. 3031,25 Roggenmehl 23,50— 24,50; Weizenkleie 7,75; Roggenkleie 8,40 bis 8,50; Sojaſchrot 10,15—10,75; Palmkuchen 9,25; Erdͤnuß⸗ kuchen 14,80—12; Heu ſüdd. 4,30—4,50; Weizen⸗ und Rog⸗ genſtroh Frahtgepr. und gebündelt 2,20; Treber getrocknet 12,10—12,20; alles für die 100 Kg.: Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. März.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) März 7,75; Mai 3,82% Juli 3,90; Sept. 3,90.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kg.) März 64; Mai 604; Juli 61%, Sept. 6274. * Liverpooler Getreidekurſe vom 27. März.(Eig. Tel.) Weizen mehr an⸗ er Markt 0 Neuer Kontrakt, An⸗ fang: Tendenz ruhig; März—(4,6%) Mai 4,7% (4,6%); Juli 4,0(4,84); Okt. 4,11%(4,11).— Mitte: Tendenz ſtetig; März 4,6%(4,6%); Mai 4,7%(4,676); Juli 4,9%(4,894); Okt. 4,1176(4,11). N * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 27. März.(Eig. Tel.) März 5,30 B 4,90 G; April 5,20 B 5,00 G; Mai 5,20 B 5,10 G; Juni 5,30 B 5,20 G; Juli 5,50 B 5,30 G; Auguſt 5,60 B 5,40 G; Sept. 5,70 B 5,50 G; Okt. 5,70 B 5,50 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,95; März 31,95; April 9,10; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 27. März.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Micddl.(Schluß) 7,65. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. März.(Eig. Tel.) Amerikan. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Mai 454; Juli 49495; Okt. 498499; Jan.(34) 502; März 506, Tagesimport 10 200; Tendenz ruhig.— Mitte: März 493) Mai 494; Juli 494; Okt. 408; Dez. 501; Jan.(34) 502: März 505; Mai 507; Juli 510; Okt. 513; Jan.(35) 518; Loco 513; Tendenz ruhig. Berliner Mefallhörse vom 27. März Kupf. fupf. Kupf.[Blei Blei Blei Zink Zink Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief Geld Januar.—. 41.50 41,55.—.— 16.25 15.75—.— 22.50 22, ebruar 41,75 41.75 41,50—.— 16.50 15.758—,— 22,75 22,25 Mürz.—— 2925 39,.——.— 15,— 14 20.50 1825 April..— 39.25 39.——,— 15,— 14.—]—. 20,50 19,25 Mai—.— 39.75 39.25—.— 15,.— 14,.—[,. 21.— 20.— Juni—— 39,75 39,50—.— 15.25 14.25—.— 21.25 20,28 Juli—.— 40.— 39,50—.— 15.25 14.5021, 21.— 21. Auguſt“—.— 4025 39,79—,— 15,50 14.50—.— 2150 21.— Septr.—.— 40.50 40,.—.— 15.25 1475— 21,75 21.25 Oktober[- 40 75 40,25—. 15.75 14.75—,— 22.— 21.50 Novemb]—— 41.— 40,50—.— 16 15.—.— 22.25 21.75 Dez:: 41,28 0% 16.25 15.28 22,25 2% * Tendenz: Kupfer k. behauptet; * Berliner Metall⸗Notierungen vom 27. März.(Eig. Tel.] Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 47,50 Mark für 100 Kg.) Raffinadekupfer loco 38,50—39,25; Stan⸗ daroͤkupfer loco 43—44; Standard⸗Blei per März 14—15; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 223,50; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗ Regulus 39—41; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 8740,50. Londoner Meiallbörse vom 27. März Metalle P per To. Platin( per 20 Ounces) Silber(Pence per OQunce) Kupfer, Standard 28,651 Zinn, Standaro 151.5 Aluminium 100,0 Monate 28.85 3 Monate 252,3] Antimon 42,50 Settl. Preis 48 83 Settl. Preis 1 5 Queckſilber...50 Elektrolyt Banka 1575 Platin beſt ſeleeied 82,28 Straits.. 157.2] Wolframerz 10.80 ſtrong ſheets 681. Blei, ausländ.. 10,6 Nickel 245 0 Eltwirebars 33,25] Zink gewöhnlich 1475] Weißblech 16, & Tendenz: Kupfer, Blei ruhig; Zinn ſtetig; Zink träge. * Herabſetzung der geſetzlichen Zinſen in Oeſterreich. Durch eine Verordnung des Bundesminiſters der Juſtiz werden die geſetzlichen Zinſen von 7 auf 6 v. H. und in Handels⸗ und Wechſelſachen von 9 auf 7 v. H. ermäßigt. Vor Aufnahme der deutſch⸗tſchechiſchen Zahlungs ver⸗ handlungen. Berlin, 27. März.(Eig. Tel.) Die vor⸗ geſehenen deutſch⸗tſchechiſchen Verhandlungen über die Re⸗ gelung des wechſelſeitigen Zahlungsverkehrs beginnen, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, am 30. März in Prag. 25. 27. 25. 27. 25. 77. 98.— 87,.— Vogel Telegraph. 37.25 88.50 85 32,.— 32,.— Pogtländ. Rach 3 8 1 8. .— 4, Boigt& Haeffner—.——.— Petersb. 1. 5 70.— 75.65 Wanderer Werke 78.— 79.— Nuſſenbank.... 29.50 28,50 We e 141.5 142.8] Deutſche Petrol. 69.—. — 39.75 Weſtf. Eiſen., 76.— Durbach Kalt.. 22.— 21. 86,25 88.85 Wiſſener Metall, 88.— 88.— Diamond... 3,50—.— 72 75 Heute Verein. 8,78.95 Hochfrgeuenz... 10 Zellſtoff Waldhof 58.— 88/85 S ahrz—.— 15,50 93, 83,— Deutſch⸗Oſtafrika 46,.— 39.— Sloman Salpeter———.— — e 149.5 1515 Südſee Phosphat—— 74.— 78,50 Otavi Minen.. 13.65 18.65 Ufa⸗Film 6 50 63,30 . 48.75 Fortlaufende Notlerungen(Schluß) ———.— Accu. 195,0 204,0] Lahmeyer& Co. 138.2 138.0 178.0 177.0 Ak u. 44,.— 42,.— Laurahütte.. 25,35 24.50 4756 50.— Allg. Elektr. Geſ. 37,15 36,25 Leopoldgrube.. 48.75 48,88 14.65 14.50 Aſchaffenb. Zell. 28.— 28.25 Mannes mannrz. 78.— 75 Bayer. Mot.⸗ W. 8 5 Mage 8 5 75 5888 P. Bemb 8— 56.25 Maſchinenbau⸗ u. 0 . Jul der er Cleſb. 1740 176,0 Mazimilansh.. 4955 1955 Nerlin⸗ Karls.. 925 gu Meialkgeſellſchaßt 55,50 40, 65 Berliner Maſch. 28.85 48 85„Montecatini“.—— 69,75 62.85 Braunk. u. Brik. 170.0 169,5 Oberſchl. Rorsw.. 96.50 86.50 Bremer Woſl⸗Kä. 174,5 174,7 Orenſtein& Kopp 53.80 58.75 208.0 208.2 Buderus Eiſenw. 62.— 61.35 Poe, 89.50 88.65 Sbarlott. Waſſer 89.25.28 Polyphonwerke 40.85 40,25 90. 86— Come e dann. 139.7 444,0 0. Braunk u. Br. 2050 2069 5.„Gummt⸗W.. 1 ur— 84. 67 Continentaledin. 41.— 41.65 55 ea 89.68 1 Daimler Benz 21. 81.28 Nh. Weſtf.Elekte. 99.— 87.50 3 ene dcn. 193 1770 Miigerswerte, 8650 5 1 eſſauer Gas*. 6228 6050 Deuce Erde: gers de Sade her de 288 20 10 Ne Sense dev. 465 47, Schlern as 170 1180 52.8 2980] Seuche eng 57s 2785 Schuberts Selzer 219.8 2189 98.80 Deutſcher bend 2020 201 0 Scugert e 65. 1048 1060 210 210. Sin unten 5 2050 2600 Schult eg 1177 110 e 1 4 Cleterizitäts⸗8. 90 8 88. Stöhr, Kammg. 1138 1120 1570 19275 El. Licht u. Kraft 108,0 109,0 Stolberger Zink 25 J. G. Farben.. 137,5 136,2 Thür. Gass 113.0 112.0 Fate hle Pap 78,50 77.25 Leonhard Tietz. 84.— 34.85 35 elten K Gui 67,35 66,— Ver. Stahlwerke 4778 488 12.— 15. Gelfenk Bergwt. 70.75 89.50 Vogel Telegr.. 37.75 89. e 165,0 Geffürel.. 9750 89.50 WeſteregelnAlrall 148.5 1400 94.— 90.50] Holdſchmidt Th 60.25 59.— Fellſtoff Waldhof 88,35 58,15 84.— 34,[ Hambdg Elek... 1120 109.5 Hank elektr. 72.— 71.— = 1805 Harpen. Sergban 9,5.25 Hant für Brau. 90.— 21.80 29,50 Hoeſch Köln... 185 71. Reichsbank..... 183,5 1880 55. 88.— Holzmann Ph.. 57,75 89, A. G. für Verkehr 58. 88.— 84.50 Hotelbetriebsgeſ. 64,50 64,50 Allgem. Lokalb. 65.25 69.50 905 Bergbau 2 1990 e Genußſch. 118,2 118.5 1 ebr. Junghans 29.— 29,25 47.85 47,50 Kali Chemie. 98,.— 93.50 188.0 64,— apag 535 Süd. D.. . alt uſchersleben 142.0 orddd. Lloyd 23.88 24.— Tone 1100 Klsenee Werke, 63.85 1 D Reichsbahn B. 100,1 100 f. anſa Bampfſch 36,50—.— 8 otabi Minen 18,65 18.838 . Montag, 27. März 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Nummer 1— 5 e 7. Seite HAN S RICHTER R O MAN VON Sopyright 1982 by August Scherl G. m. d.., Berlin 21 „Das hat uns gerade noch gefehlt!“ ſtöhnt der Maler. „Is ne Idee!“ klatſcht Toni in die Hände.„Wird gemacht! Natürlich!“ „Und damit es nicht wieder Migßverſtändniſſe nach der Parſifal⸗ oder Lohengrinſeite hin gibt: Wir hei⸗ ßen Am End, ſtammen aus Bremen, begleiten unſre er und ſind Gäſte auf Thurſtein.“ Giſela ſteht neben Ole, der an dem n G des Sprungbrettes lehnt. Beide ſehen einander nicht an; zeider Augen ſuchen auf dem See, als müßten ſte dort die Worte füreinander finden.„Ich hätte es dir gleich ſagen ſollen, Ole. Aber zuerſt war keine Ge⸗ legenheit dazu, und ſpäter kam es mir dann dumm vor und protzenhaft, und der Tag war doch ſo ſchön.“ Er antwortet nicht. le, ich bin doch nun zu dir gekommen! Es iſt och nicht leicht für ein Mädel, zu einem Mann zu gehen. Glaubſt du mir nicht?“ Keine Antwort. „Ole, ſoll ich wieder gehen? Weißt du: Wend⸗ land hat mich doch als Mädchen aus der Fremde malen wollen Die kommt auch einmal letzten Male. Willſt du das?“ Als er immer noch nicht ſpricht, wendet ſie ſich ab und geht langſam auf das Boot zu. Hört einen Ruf hinter ſich, fühlt ſich an den Schultern gepackt, herum⸗ geriſſen und ſpürt Lippen, die ſich auf die ihren zum preſſen. »Ich bin ein ſaudummer Kerl, Giſela! Ein ekel⸗ hafter Patron bin ich! Laſſ' dich hier reden und find' Bloß, weil mich der Bock ſtößt. Je⸗ des Wort glaube ich dir, Giſela. Und dein Vater kann ſein, was er will: Deshalb wollen wir doch Kameradſchaft miteinander halten!“ So wird der Friede geſchloſſen. keine Antwort. Das Aktenmaterial eines Theaters und die Pro⸗ duktionsunterlagen für einen Film ſind Dinge, deren kalkulatoriſche Berechnung dem Geheimrat fremd ſind. Zuerſt ſpricht Burger. Er arbeitet mit großen Zahlen und nennt Beiſpiele: Beiſpiele zumeiſt von Erfolgsfilmen. Dann kommt er auf die Doppelwir⸗ kung von Film und Theater, und hier muß er jong⸗ lieren; denn es iſt ein Unterſchied zwiſchen dem was er beweiſen möchte, und dem, was er beweiſen kann. Ein Unterſchied, der nur durch einen Faktor aus⸗ geglichen werden kann: durch den Erfolg des Stückes. Und ſo etwas kann man eben nicht beweiſen. Außerdem irritiert ihn die Art des Geheimrats. Henneberg ſtellt nur ganz kurze, kongrete Fragen, mit denen er beſonders dann unterbricht, wenn Bur⸗ ger ſich in ein gewiſſes Pathos hineingeredet hat.„Sig benutzen ſehr hohe Zahlen“, ſagt er, als Burger ſich wieder einmal an der Ziffer beérauſcht. „Aber doch nicht für Sie!“ „Zahlen ſind relativ. Wenn ich eine Maſchine kaufe, kann ich ihre Leiſtung genau berechnen. Ich weiß, wieviel Arbeitskräfte ſie mir erſpart; ich rechne das in Löhne um. Aus Materialwert und Löhnen den Geſtehungswert zu errechnen, iſt ein Kinderſpiel. Kommt auf der andern Seite die Aufnahmefähigkeit des Marktes dazu, die Stärke der Konkurrenz; und wir haben ein Zahlengebäude, an dem nicht zu rüt⸗ teln iſt.“ Unwillkürlich hat ſeine Hand ein Bridge⸗ ſpiel ergriffen, lehnt die Karten aneinander. Das alles geſchieht mit einer minuziöſen Sorgfalt; andere malen in gleicher Lage unzählige Männchen oder lö⸗ ſen mathematif Linienprobleme. Als das Haus aufgebaut iſt, ſchnippt es ein Fingertipp zuſammen. „Ihre Zahlen ſind ſehr luftig.“ „Warum?“ „Weil Sie einen Poſten einſetzen, der unbewieſen iſt: die Leiſtung meiner Frau.“ Burger lächelt ein Bühnenlächeln.„Sie müſſen ſich da auf den ſicheren Inſtinkt des Bühnenfach⸗ mannes verlaſſen, Herr Geheimrat. Sie kennen den Unterſchied zwiſchen Film und Theater? Der Ton⸗ film verlangt ein Minimum an Melodienwechſel, das Theater eine Fülle; die Linie iſt viel einfacher.“ Der Geheimrat ſieht ihn groß an.„Der Film verlangt eine Attraktion für die Maſſen. Er hat eine Linie— das gebe ich zu; aber von dieſer Linie wei⸗ chen Außenſeiter gern ab. Man konſtruiert eine Handlung um einen Rennfahrer herum, um einen Boxer. Die Frau des Induſtriellen iſt etwas Neues.“ Burger iſt beleidigt.„Wenn Sie es ſo anſehen, Herr Geheimrat——“ „Das muß ich tun, ſolange Sie mir nicht den Gegenbeweis liefern. Und dies hier—, eine abſchie⸗ bende Bewegung nach dem Material hin,„— iſt kein Beweis.“ „Und worin würden Sie den Beweis erblicken?“ „Ich verhehle Ihnen nicht, daß mir die ganze Idee unſympathiſch iſt. Ich bin wohl nicht modern genug, um mir eine Ehe vorzuſtellen, in der beide Teile ihren Weg gehen. Aber ich bin auch nicht egoiſtiſch genug, um meiner Frau eine Laufbahn zu verſperren, wenn—— ſagen wir mal: menn ein innerer, künſt⸗ leriſcher Zwang ſie drängt. Ich nehme das vorläufig nicht als gegeben an. Ich habe meiner Frau eine Sprechprobe vor dem Intendanten in München vor⸗ geſchlagen...“ Burger unterbricht:„Es gibt meinung in künſtleriſchen Fragen!“ „Mir genügt eine Meinung. Sollte der Verſuch poſitiv ausfallen, ſo bin ich berett, Ihr Material prüfen zu laſſen. Ich bin auch nicht ſo frei, wie Sie zu denken ſcheinen: In einem Konzern greifen viele Räder ineinander. Wir haben ein Kalkulations⸗ Bürs „Für chemiſche Produkte!“ „Es iſt dem Geld gleich, wofür es eingeſetzt wird. Das Geld hat ſeine beſonderen Geſetze, die jedes Ding nach ſeinem Sachwert behandeln. Auch die Kunſt.“ Burger iſt aufgeſtanden. Dieſe ihn.„Wenn Sie es ſo betrachten, rat— Auch 955 Geheimrat hat ſich erhoben. Er iſt größer als Burger, und er kennt die Wirkung die von ſei⸗ nem Aeußeren ausgeht.„Ich muß es ſo hetrachten. Denn es geht nicht nur um mein Geld, es geht um meine Frau. Sie haben mir keinen Gefallen getan, als Sie Ihren Plan an mich herantrugen, Herr Burger; aber Sie haben mich gezwungen, dies alles zu prüfen. Daß es geſchehen ſoll, kann ich Ihnen verſprechen. Mehr nicht.“ Es iſt zehn Uhr, als Burger den Geheimrat ver⸗ läßt. Er weiß, daß er eine Schlacht verloren hat: er weiß auch, daß die kühle Art des Gegners ihm nicht einmal die Möglichkeit gegeben hat, ſich ſelbſt keine Patent⸗ Rithe zermürbt Herr Geheim⸗ zu entfalten. Und er glaubt, die Taktik dieſes nüch⸗ ternen Menſchen zu erkennen: Henneberg hat nichts zugegeben und nichts abgelehnt. Er will eine künſt⸗ leriſche Idee durch die Zahnräder eines kaufmänni⸗ ſchen Betriebes treiben, um ſie zu zermahlen.„Ein feiner Plan!“ knirſcht E. W. Burger.„Ein ver⸗ dammt geſchickter Plan! Aber Sie haben eins ver⸗ geſſen, mein verehrter Herr Geheimrat: Sie haben vergeſſen, daß Sie fünfzig Jahre alt ſind und Ihre Gattin ſechsundzwanzig. Vierundzwanzig Jahre ſtehen zwiſchen Ihnen, und vierundzwanzig Jahre kämpfen für mich. Und Sie haben vergeſſen, daß Ihre Gattin unbefriedigt iſt; daß Sie eine Welt um dieſe Etta Henneberg aufgebaut haben, die ihr nicht paßt.“ So ſtößt er auf die Tettau, die gerade von ihrer Fahrt zurückkommt. Karin Tettau iſt wieder einmal recht mit ſich zu⸗ frieden.„Erfolg gehabt?“ fragt ſie. „Ich möchte das nicht hier mit dir beſprechen. Können wir auf dein Zimmer gehn?“ „Bitte! Man iſt großzügig hier auf Thurſtein. Aber nicht zu Ich bin rechtſchaffen müde, mein Lieber.“ Als die Tür hinter ihnen geſchloſſen iſt, geht er erregt auf und ab.„Du flirteſt mit dem Jungen und läßt mir die Arbeit!“ ſtößt er hervor. Karin Tettau hat ſich auf die Couch geworfen, raucht ihre Zigarette und folgt ihm ſpöttiſch mit den Augen.„Alſo abgeblitzt?“ ſagt ſie. „Dieſer Zahlenmenſch! Dieſe Hirnmaſchine! Man kann nicht gegen ihn an.“ „Oh, man kann ſchon „Dann verſuch du es doch!“ „Nein, das iſt deine Sache! Uebrigens hab' ich eine großartige Idee für dich. Der Junge iſt nicht untalentiert, Sport iſt große Mode, und die Luſt⸗ ſpiele ſind abgedroſchen. Mach einen Sportfilm mit ihm und ſtell einen friſchen Naturburſchen in den Vordergrund!“ „Ich halte mich an bie ſichere Sache!“ ſtößt er hervor. Und dann erklärt er ihr den Hennebergſchen Vorſchlag in allen Einzelheiten.„Wenn es nicht an⸗ ders geht, müſſen wir eben durch dieſes Mahlwerk hindurch.“ Die Tettau kann wundervolle Ringe bläſen und 3 97 ganz dieſer Kunſt hin.„Du biſt ein Narr, E. W(Fortſetzung folgt.) lange! Ewigkeit gegangen. Klara Fischer Slafi besonderer Anzeige Mein lieber Mann, unser guter Sohn und Bruder Herr Haupflehrer Allred Fisdher ist gestern nachmittag nach längerem schwerem Leiden in die Mannheim(Meerwiesenstr. 7/ Gontardstr. 34), 27. März 1933 Elsa Fischer geb. Grattolf Mina Fischer Wwe. Plötzlich unser lieber. Leiden. Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel, H err Christian Schuhmacker im Alter von 66 Jahren, nach kurzem schwerem Mannheim, Karlsruhe, den 27. März 1933 Rheindammstr. 25 Die tielirauernden Minder und ganz unerwartet entschlief treusorgender Vater, Großvater, Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 29. März 8 Uhr von 928 Die Einäscherung findet am Dienstag, den 28. März nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt Hlarz- kinoleum-Werhe⸗Tage Groge Posten Druck-Linoleum 200 em beit, nur fehlerfreie Ware Inlaidi-Linoleum durchgehend a Linoeleum-.- Teppiche F 5 Linoleum-Läufer in allen Breiten, größte Auswahl, 67 em breit p. lim. 1*⁰ „„ per qm 35 ßßFßͥͤͤ¼ꝗỹnd 1255 Sek * Sr 8 Leichenhalle aus statt. Auslege-Ware für ganze Wohnungen zu billigsten Preisen bei größter Auswahl — Stets Gelegenheitsposten M.& H. Schüreck f.9.9 Tapeten Linoleum Teppiche Spezialhaus Danksagung Wir sprechen für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen unseren innigen Dank aus., Für die uns anläßlich des Ablebens meiner lieben Frau und unserer treubesorgten Mutter erwiesene Anteilnahme, sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichen Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Nur noch kurze Zeit F ihr Schicksal Durch die staatliche Neuordnung ſteht in Ibren Hand⸗ erleidet der Geschäfts- Betrieb der bee ee, össchfss tele Ger esehsshaft der Aerzte 8.. in Mannheim, L 15. ſich gewiſſenh. beraten durch den Chirologen Klix⸗Witke. Honorar Vergennungsstelle für die ärztliche Pfyal-Pravis der Gesellschaft der Aerzte in Mannheim, I 15. von 2 Mark an. Kelnerlei Unterbrechung. Marie Dann WVe. geb. Lockowilz Mannheim, 23. März 1933 1 Mannheim, den 27. März 1933. F 6, 4/5 Fritz Faih und Söhne N 2 Nr. 1, 2 Treyp. 1 Sprechgeit 1042 47 und Samstags 10.12 5780 Wer teilt mit älterem Mann den Haushalt? 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Orth, C 3, 4 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 25. März 1933: Andreae⸗Noris Zahn Aktiengeſellſchaft Filtale Mannheim in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Frankfurt a. M. Durch Beſchluß des hier⸗ zu ermächtigten Aufſichtsrats vom 16. Dezember 1932 wurde 8 4 des Geſellſchaftsvertrags(Grund⸗ kapital, Aktieneinteilung) geändert. Georg Hartmann, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Küchenſpezialhaus Julius Grünfeld, Mann⸗ heim. Inhaber iſt Kaufmann Julius Grünfeld in Mannheim. Julius Grünfeld Ehefrau, Mar⸗ garete geborene Weber in Mannheim iſt als Einzelprokuriſtin beſtellt. Julius Braun, Eiergroßhandlung, heim. Die Firma iſt erloſchen. Mannheimer Muſikhaus Martha Bunze Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft i 40 aufgelöſt. Das Geſchäft iſt ſamt der Firma auf den ſeitherigen Geſellſchafter Emil Heckel, 9 mann in Mannheim, übergegangen. Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Intl. Veröffentbehungen der Stadt Manzheim Aus der Eduard und Roſalie Traumann⸗ Stiftung ſind am 24. Juli 1933 Zinſen zu ver⸗ teilen und zwar für a) Kuren an Rekonvaleszenten, die die nötigen Mittel zu Badekuren oder ſonſtigen zur Wiedergeneſung erforderlichen Aufwendun⸗ gen nicht beſitzen; Barunterſtützungen an Familien, die durch Krankheit des Ernährers oder Tod desſelben bedürftig geworden ſind. Nach dem Sinn des Stifters wird Bedürftigkeit wegen Tod des Ernährers nur in ſolchen Fällen angenom⸗ men, in denen der Todesfall nicht ſehr weit zurückliegt und die Bedürftigkeit eine un⸗ mittelbare Folge des Todesfalls iſt. Fa⸗ milien, die laufende Armenunterſtützung be⸗ ziehen, dürfen nach Beſtimmung des Stifters nicht berückſichtigt werden. Gehobene Für⸗ ſorge zählt nicht als Fürſorgeunterſtützung in diesen Sinn. Vorausſetzung für den ee iſt ferner deutſche Reichs⸗ angehörigkeit und dreijähriger Aufenthalt in Mannheim. Die näheren Beſtimmungen ſind an den Rat⸗ haustafeln angeſchlagen. Meldeſchluß 1. Mai 1933. Nach dieſem Termin einlaufende Geſuche ſind zwecklos; ebenſo ſolche Geſuche, die den Beſtimmungen des Stifters nicht in allen 7 ten entſp Mannheim, den 22. März 1988. Stiftungsrat der Eduard und Roſalie Traumaun⸗Stiftung. Die Volksbäder ſind ab 1. April 1933 Gene tags ſtatt von—12 Uhr von—11 Uhr geöffnet. 34 Maſchinenamt. Mann⸗ b — 3 — r 2 2