a 11 933 Einzelpreis 10 L eue Mannheimer Jeitiu h 7 G L 75 2 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Mannheimer General Anzeiger Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Famflien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Samstag, 13. Mai/ Sonntag, 14. Mai 1933 Hitlers Antwort an Frankreich Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, zn Erwartung der Kanzlererklärung— Deutſchlands Grundforderungen in Genf: Sicherheit für uns und Abrüſtung der Anderen geinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: aal Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren häftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. hig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ itt. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Je ölſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. 144. Jahrgang— Nr. 220 Ponntags⸗Ausgabe bogen, Idie deutſchen Wehrverbände —— raßtbericht unſeres Berliner Büros N Berlin, 13. Mai. Die Einberufung des Reichstags und die Kanzler⸗ Allärung vor dem deutſchen Parlament ſind zwangs⸗ Iihige Folge der letzten außenpolitiſchen Entwick⸗ igen, die Deutſchland dazu zwingen, vor aller Il eindeutig und klar ſeinen Standpunkt zu den gtoßen Problemen der Außenpolitik noch einmal e in den um Ausdruck zu bringen. Der Reichskanzler wird ſſch dabei durchaus nicht etwa auf die Genfer Vor⸗ AR einge der letzten Tage beſchränken, ſondern auf die heltpolitiſche Lage in ihrer Geſamtheit eingehen, statte Mang Ie ſie durch die letzte Phaſe der Abrüſtungskonfe⸗ nts- Konzerte denz beſtimmt und herbeigeführt worden iſt. Bei „ Nd, 3, n Gelegenheit wird ſicherlich auch die Bedeutung her Genfer Ergebniſſe für die Weltwirtſchafts⸗ knferenz beſonders beſprochen werden. Dieſe ſonferenz hat nämlich nur dann Ausſicht, zu poſi⸗ pen Ergebniſſen zu gelangen, wenn man zuvor in fer Abrüſtungsfrage eine klare Situation geſchaffen At. Die Gegenſätze in Genf dürfen nicht verewigt erden, ſie müſſen um jeden Preis ausgeräumt wer⸗ n. Das iſt auch bei einigem guten Willen der Be⸗ ligten durchaus noch möglich. Hitler wird vorausſichtlich noch einmal auf 1933 die deutſchen Grundforderungen zur Ab⸗ 2. 6 rüſtung eingehen, die ſich auf die effektive 1 4 Uhr 9 Rüſtungsverminderung der andern und die 800 Herſtellung der deutſchen Gleichberechtigung 81 und Sicherheit erſtrecken. — 9970 ie offene und ehrliche Politik, die wir in dieſen lücken von Anfang an betrieben, haben die Ver⸗ andlungspartner durch allerlei Manöver, faſt möchte an ſagen, Taſchenſpielerkunſtſtücke, zu durchkreuzen ſucht. Als der Mʒacedonald⸗ Plan verkündet rde, haben wir ſofort deutlich zu erkennen ge⸗ In, daß er als geeignete Baſis einer ed lichen Unterhaltung betrachtet werden ab. . um wird ſich der Kanzler dagegen ver⸗ itig, berſt. a wahren, daß die deutſchen Wehrverbände in gut, Zu. zum Effektivbeſtand der Wehrmacht hinzuge⸗ * 5 0 zählt werden ſollen. 855 600 fie Franzoſen denken, wie ihre Preſſe faſt jeden ag verſichert, gar nicht daran, die von Maedong eregte Materialbeſchr änkung vorzuneh⸗ en, weder bei den ſchweren noch bei den leichten fen. Ihre bis zum Brechen gefüllten Arſenale 2 allen unberührt bleiben. Es ſoll in dieſem Zuſam⸗ h enhang nicht vergeſſen werden, daß gerade in dieſem f. b 81 akt die Vereinigten Staaten ſehr energiſch eine 460 ifdenderung fordern. Sie ſind von je her dafür ein⸗ letreten, daß alle Angriffswaffen abgeſchafft wer⸗ in. Unſere Vorſchläge gehen noch weiter und feln in dem Verlangen, daß die Heere nur lit Defenſivwaffen ausgerüſtet werden ürſen. In Genf hat man weder über das eine noch er das andere bisher ernſthaft ſich ausgeſprochen. Frankreichs Politik, die heute faſt ohne Vor⸗ behalt von England unterſtützt wird, geht da⸗ hin, die Starken ſtark, die Schwachen aber ſchwach zu erhalten. Auf Deutſchland ſoll ein rein politiſcher 9 9201 ruck ausgeübt werden, ſich dem Diktat der hoch⸗ 1 krüſteten Mächte zu fügen. Es liegt auf der Hand, Liegewage Ah der Reichskanzler gerade dieſen Beſtrebungen it erhalt., gaeit aller Schärfe entgegentritt und betonen wird, 7 reſſertaktik verharren, daran nichts zu ändern nögen. Ultimaten, denen man uns natürlich llerwerfen will, können und werden wir uns icht fügen. Nur die Abkehr von allen Künſten * Dialektik, nur eine ehrliche Ausſprache kann das enfer Werk noch retten. Noch iſt es Zeit. Wenn der Appell des Reichskanzlers auf fruchtbaren Boden fällt und die ehrlichen Ab⸗ ſichten Deutſchlands mit dem guten Willen der anderen Staatsmänner ſich vereinigen, iſt die Möglichkeit noch immer gegeben, aus der f Sackgaſſe herauszugelangen ud eine Reinigung der Atmoſphäre herbeizuführen, allein ein poſitives Ergebnis in Genf und ein Abeihliches Arbeiten der Weltwirtſchafts konferenz 0 Sollte dieſe Abſicht des Kanzlers ſcheitern, u iſt die Konferenz heute ſchon kot. 51 Attacke des engliſchen Kriegsminiſters bee m gegen Deutſchland hat ſich geſtern der en werden anzöſiſche Außenminiſter Paul⸗Boncour an⸗ zeſchloſſen. Er hat den alten Ladenhüter des„Ge⸗ lle dei itung ngen wieder ausgegraben. Seine Erklärung, Ze 4 er mit der Veröffentlichung des Dokuments war⸗ werde, bis der Zeitpunkt im beſonderen geeignet on Selbſtver 1 imdoſſters“ über die angeblichen deutſchen Kriegs⸗ Das wahre Geſicht Frankreichs Ein Aufſehen erregender Artikel eines italieniſchen Blattes Meldung des Wolff⸗ Büros — Rom, 13. Mai. Unter der Ueberſchrift„Das wahre Geſicht Frankreichs“ berichtet der Pariſer Korreſpon⸗ dent der„Gazetta del Popolo“ über die be⸗ ſorgniserregenden Rüſtungen Frankreichs, die man beinahe als Mobiliſierung anſprechen könne. Die Bilanzen der franzöſiſchen Maſchineninduſtrie ließen unſchwer erkennen, daß ſie für die franzöſiſchen Militärmagazine arbeiteten, denn trotz der Kriſe ſeien die Verdienſte in ſtändigem Steigen. Das Blatt weiſt auf Truppenverladungen nach der deutſchen Grenze hin, wo die Truppen in den neuen, während der letzten fünf Jahre errichteten Befeſtigungswerken untergebracht ſeien. Die Rheingrenze hätte in der letzten Zeit Truppenverſtärkungen, Befeſtigungs⸗ werke und Maſchinengewehrneſter erhalten. Auch im Innern Frankreichs ſeien Kriegs vorberei⸗ tungen zu beobachten. In vielen Städten habe man Luftſchutzübungen vorgenommen. Obgleich keine Propaganda für den Verkauf von Gasmasken gemacht werde, würden Kurſe über Hilfeleiſtungen bei Gasvergiftungen ab⸗ gehalten. Es wird beſonders auf die beabſichtigte Vereinheitlichung der beſtehenden Zivilluftfahrtlinien hingewieſen, die auch nur aus militäriſchem Intereſſe angeſtrebt werde. Vor allem in der Nähe der Rhein⸗ und Alpengrenze würden außerdem in aller Eile Notlandungsplätze angelegt. Ferner würden Eiſen⸗ bahnlinien ausgebaut; vor allem die mit der Grenze parallel laufenden in Eile verbeſſert und befeſtigt. erſcheine, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Auf⸗ richtigkeit und Ernſthaftigkeit der franzöſiſchen Poli⸗ tik, Im übrigen wird, ſelbſt wenn man alles wahr unterſtellen wollte, was Herr Paul⸗Boncovur in dieſem Zuſammenhang angedeutet hat, nicht der geringſte Beweis dafür zu erlangen ſei, daß Deutſchland den Frieden ſtöre und Kriegsrüſtungen betreibe. Daß es ausgerechnet Frankreich wagt, immer wieder Be⸗ Schon ſeit Monaten würden auf der Pariſer Weſtbahn allnächtlich regelmäßig Kriegs⸗ material und Munition verladen. Man ſpreche über die Bekanntmachungen über die Mobiliſierung, die an alle Autobeſitzer bereits er⸗ teilt worden ſeien. Das Blatt iſt der Anſicht, daß angeſichts dieſer Maßnahmen die offiziellen Reden der franzöſiſchen Miniſter für den Frieden und die Verſtändigung der Völker geradezu lächerlich wirken müßten. Velgiſches Ermächtigungsgeſetz Meldung des Wolff⸗Büros — Brüſſel, 13. Mai Die Kammer hat mit 96 gegen 82 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen das Ermächtigungsgeſetz über die Gewährung beſonderer Vollmachten an die Regierung angenommen. Dann hat ſich die Kammer mit 92 gegen 81 Stimmen bei 2 Enthaltun⸗ gen bis zur Wiedereinberufung durch die Regierung vertagt. In der Kammer haben ſich die Kommuniſten eine beſonders ungehörige Demonſtration erlaubt. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter entfal⸗ tete plötzlich eine große Hakenkreuzfahne, die, wie er erklärte, am 1. Mai vom Gebäude des deutſchen Konſulats in Lüttich heruntergeriſſen worden ſei. Die anweſenden Miniſter und Abgeordneten der übrigen Parteien bewahrten bei dieſer Kundgebung eiſiges Schweigen. Der deutſche Geſchäftsträger Dr. Bräuer hat ſich ſofort mit der Regierung in Verbindung geſetzt, um ſich über die Maßnahmen zu unterrichten, die die belgiſche Regierung zu ergreifen gedenkt. ſchuldigungen dieſer Art gegen andere zu erheben, wird, ſo oft es auch geſchehen mag, ſtets von neuem erſtaunlich wirken. Botſchafter Nadolny, deſſen Abreiſe nach Berlin urſprünglich erſt für Montag vorgeſehen war, ver⸗ läßt bereits heute nachmittag Genf, um der Reichs⸗ regierung perſönlich über die Lage auf der Ab⸗ rüſtungskonferenz Bericht zu erſtatten. Zwiſchenfälle in Danzig Meldung des Wolff⸗Büros — Danzig, 13. Mai. Im Sinne der Gleichſchaltung mit dem Reich be⸗ ſetzte SA das Gewerkſchaftshaus in Danzig. Darauf hat die Sozialdemokratiſche Partei die Generalſtreik⸗ parole ausgegeben. Die Schriftſetzer der Danziger „Neueſten Nachrichten“ und der„Danziger Allgemei⸗ nen Zeitung“ ſind in den Streik getreten, während die ſozialdemokratiſche„Volksſtimme“ und das Zen⸗ trumsorgan, die„Danziger Landeszeitung“, erſchei⸗ nen werden. In den übrigen Betrieben wurde, ſo⸗ weit ſich bisher überſehen läßt, die Streikparole zum größten Teil nicht befolgt. Gegenüber Gerüchten über größere Unruhen in Danzig kann feſtgeſtellt werden, daß es nach der Hiſ⸗ ſung der Hakenkreuzfahne auf dem Gewerkſchafts⸗ haus zwar verſchiedentlich zu einer gewiſſen Unruhe und zu Reibereien zwiſchen Angehörigen der Linken und der Rechten gekommen iſt. Nachdem aber Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem nationalſozialiſtiſchen Gau⸗ leiter und dem Völkerbundskommiſſar Roſting ſo⸗ wie dem Senatspräſidenten Ziehm und Kommiſſar Roſting ſtattgefunden hatten, und auf Grund dieſer Verhandlungen die Hakenkreuzflagge auf dem Ge⸗ werkſchaftshaus zunächſt wieder eingezogen wurde, iſt jetzt wieder völlige Ruhe in der Stadt hergeſtellt. Der Verkehr vollzieht ſich ungeſtört und ordnungsmäßig. Die Hilfe für den Bauern Meldung des Wolffbüros — Berlin, 13. Mai. Im Rahmen der Neuordnung der Fettwirtſchaft wurde die Margarineproduktion für die Zeit vom 27. Mürz bis 30. Juni 1933 zunächſt auf 50 Prozent der in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1932 hergeſtellten Margarinemenge be⸗ ſchränkt. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, ein Zuſatzkontingent von 10 Proz. an die Margarine⸗Fahriken zu verteilen. Das iſt nunmehr ſeitens des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft geſchehen. Dabei wurden die kleinen und mittleren Betriebe bevorzugt behandelt. In Verbindung hiermit iſt der Margarineinduſtrie die Auflage gemacht worden, bei der Herſtellung von Margarine Magermilch in Höhe von rund 20 Prozent der in der Kontingentszeit noch her⸗ zuſtellenden Margarinemenge zu verwenden. Die mit dem großen Fettplan der Reichsregie⸗ rung in erſter Linie erſtrebte und für die bäuer⸗ lichen Wirtſchaften entſcheidende Geſundung der Milchwirtſchaft macht ſtarke Fortſchritte. Gegenüber dem unerhörten Tiefſtand der Butter⸗ preiſe Anfang Februar iſt eine Preisſteigerung um 22 Mk. je Zentner eingetreten. Die dadurch erreichte Stärkung der Kaufkraft der Landwirtſchaft macht ſich bereits jetzt am Arbeitsmarkt bemerkbar, denn die Landwirtſchaft hat in den letzten Wochen ganz er⸗ heblich mehr Arbeiter eingeſtellt, als in der ent⸗ ſprechenden Zeit der vergangenen Jahre. Von nationalſozialiſtiſcher Seite hört man zu der Unterredung zwiſchen Reichsminiſter Dr. Hugen⸗ berg und Walter Darrsé, daß ein grundſätzlicher Gegenſatz zwiſchen der Auffaſſung Hugenbergs und Darreés beſtehe, der auf der verſchiedenartigen An⸗ ſichtüber das Problem Arbeit und Kapi⸗ tal beruht. Die Nationalſozialiſten ſind der Anſicht, daß im Vordergrunde aller Erwägungen das Recht der Arbeit ſtehen müſſe, und daß man bei der Umgeſtaltung und Entſchuldung der deutſchen Land⸗ wirtſchaft von dieſem Prinzip ausgehen müſſe. Dr. Hugenberg dagegen gehe vom Standpunkte des Kapitals aus, das ſeine Verzinſung verlange. Wenn der Kanzler am 1. Mai eine weit⸗ gehende Zinsherabſetzung angekündigt habe, ſo gehe er dabei nicht vom Standpunkte des Kapitals, ſondern ebenfalls vom Standpunkte der Arbeit aus. Das bedeute, daß die Leiſtungsfähigkeit der Land⸗ wirtſchaft die Höhe des Zinsſatzes beſtimmen müſſe. Nur ſo ſei eine Rettung der deutſchen Bauern zu er⸗ möglichen. Für verfehlte Kapitalinveſtierungen im letzten Jahrzehnt ſei der Bauer nicht verantwortlich zu machen. Gefahren ringsum * Mannheim, 13. Mai. Je mehr ſich die innerpolitiſchen Verhältniſſe ſtabiliſierten, deſto bedrohlicher wurde die außen⸗ politiſche Lage. Dieſe Beobachtung konnte man ſchon ſeit Monaten machen. Sie iſt in den letzten Wochen immer deutlicher in die Erſcheinung getreten. Das Intereſſe an der innerpolitiſchen Umwälzung, das uns lange Zeit hindurch ſo reſtlos in Anſpruch nahm, iſt augenblicklich in den Hintergrund gedrängt worden. Geſpannt ſind die Augen ganz Deutſchlands auf die ſich immer mehr verſchärfende Zu⸗ ſpitzung der außenpolitiſchen Entwick⸗ lung gerichtet. Heute vor acht Tagen haben wir an dieſer Stelle von dem deutſchen Konflikt mit Polen geſprochen, der ſich ſo verſchärft hatte, daß man jeden Augenblick auf irgendeine gewaltſame Exploſion ge⸗ faßt ſein mußte. Erfreulicherweiſe konnten wir gleichzeitig feſtſtellen, daß die ungeheure Tragweite dieſer Gefahr bei der Reichsregierung rechtzeitig er⸗ kannt wurde und der Reichskanzler ſelbſt in bewun⸗ dernswerter Selbſtüberwindung die Initiative zu einem Verſtändigungsverſuch mit den Polen ergrif⸗ fen hatte. Die akute Gefahr an unſerer Oſtgrenze war da⸗ durch, für den Augenblick wenigſtens, gebannt, wenn man ſich natürlich auch keinerlei Illuſionen über die unverſöhnliche Halsſtarrigkeit der Polen hingeben darf. Während alſo dieſe brennende Sorge noch fortbeſteht, kam gleich noch eine zweite Aufregung hinzu: die neue Enttäuſchung, die wir durch Oeſterreich oder richtiger geſagt, die Regierung Dollfuß, erlebten. Der„unerwünſchte Beſuch“ aus Deutſchland ſoll morgen in Wien erfolgen, und man kann nur hoffen, daß ſeine Auswirkungen das nach⸗ barliche Verhältnis zwiſchen den beiden Bruder⸗ ſtaaten wieder verbeſſern und nicht weiter verſchär⸗ fen. Es wäre völlig unerträglich für uns, wenn wir außer den Polen, den Tſchechen und den anderen Staaten der Kleinen Entente, die ſamt und ſonders ganz gewiß nicht unſere Freunde ſind, auch noch ein feindſeliges Oeſterreich an unſerer Südoſt⸗ und Oſt⸗ grenze hätten. Daß auf die ruſſiſche„Freund⸗ ſchaft“ irgendwelche kühne Hoffnungen geſetzt wer⸗ den können, wird trotz des eben erſt erneuerten Ber⸗ liner Vertrags wohl niemand annehmen, der die Dinge ſo nüchtern ſieht wie ſie ſind. 21 Von der deutſchen Oſtgrenze ſchweift unſer Blick nach Weſten. Daß zwiſchen uns und den fran⸗ zöſiſchen Nachbarn keine Verſtändigung auf dem Boden von Recht, Gerechtigkeit und Gleichberech⸗ tigung möglich iſt, müſſen wir leider Gottes offenbar als eine für abſehbare Zeit unabänderliche Tatſache hinnehmen. Alle, die lange Jahre hindurch immer wieder und wieder unternommenen Verſuche, mit Frankreich zu einer Verſtändigung zu kommen, die auch uns das Recht zum Leben und einen Platz an der Sonne gewährleiſtet, waren verlorene Liebes⸗ müh. Alle Demütigungen, denen wir uns unter⸗ worfen, die wir auf uns genommen haben, waren vergeblich. Frankreichs haßerfüllte Machtpolitik wil l einfach nicht, daß wir jemals wieder aus der jetzigen Unterdrückung und Zwangslage herauskommen. Den unbändigen Willen zum Leben und zur Freiheit, den wir durch die nationale Revolution gezeigt haben, hat Frankreich als perſönliche Beleidigung empfun⸗ den. Es will nicht, daß wir auch ſo ſguverän und gleichberechtigt ſind wie die anderen Völker Euro⸗ pas, ſondern wir ſollen dauernd eine entwaffnete Nation zweiten Ranges bleiben. Nur dann werden wir hoffen können, Frankreich zu verſöhnen, wenn wir uns ſeinem Diktat willenlos unterwerfen und uns zu einem Helotenſtaat herabwürdigen laſſen. Die deutſche Loſung aber heißt:„Lieber tot als Sklavl“ Dieſem unverſöhnlichen Haß und Vernichtungs⸗ willen gegenüber hatten wir bisher einen mächtigen Rückhalt. Wir bildeten uns wenigſtens ein, ihn zu haben: England. Nicht aus irgend welchen angelſächſiſchen Verwandtſchaftsgefühlen heraus waren die Engländer nicht damit einverſtanden, daß die Franzoſen uns dauernd am Boden hielten, ſon⸗ dern aus durchaus realpolitiſchen Erwägungen. Den Engländern waren die Franzoſen, die ohne engliſche und amerikaniſche Hilfe niemals den Endſieg im Weltkrieg davongetragen hätten, in den Jahren nach dem Krieg viel mächtiger geworden, als der Lon⸗ doner Regierung lieb war. Die franzöſiſche Hege⸗ monie paßte nicht in den Rahmen der engliſchen Europapolitik, die letzten Endes immer noch auf ein Gleichgewicht der Kräfte hinzielte. Nur unter Pro⸗ teſt hat England ſeinerzeit die eigenmächtige An⸗ maßung des franzöſiſchen Einmarſches ins Ruhr⸗ gebiet geduldet. Seit jener Zeit uind unter dem Ein⸗ druck ihres verhältnismäßig anſtändigen Verhaltens während der Beſetzungszeit der Rheinlande hat man in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes auf die Eng⸗ länder und ihre Politik mehr Hoffnungen geſetzt,

ſters Hailsham, die vorausgegangenen deutſchfeind⸗ der öffentlichen Meinung in England in mals für möglich wickelt. Unter ſolchen Umſtänden denkt jetzt erſt recht kein Staat mehr daran, dem entwaffneten Deutſch⸗ Zwergſtaat ohne weiteres zubilligt, gelten laſſen. Man beſchimpft uns im Gegen⸗ in Genf verſammelten höchſten und allerhöchſten 2. Seite/ Nummer 220 Neue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe Samstag, 13. Mai. Sountgg, 14. Ma als auch bei optimiſtiſcher Beurteilung der Verhält⸗ niſſe angebracht war. * Doch auch dieſe Illuſion iſt uns jetzt genommen worden. Wir ſind nicht ganz ſchuldlos daran, daß es ſo gekommen iſt. Selbſtverſtändlich können wir uns in unſere innerpolitiſchen Verhältniſſe und in den Aufbau eines neuen nationalen Staates von keiner fremden Macht etwas hineinreden laſſen. Man hätte trotzdem dabei manche Voreiligkeit und manchen Fehler vermeiden und den gewerbs⸗ und gewohnheitsmäßigen Hetzern gegen Deutſchland mög⸗ lichſt den Wind aus den Segeln nehmen können. Dieſe Feſtſtellung ſoll keine Anklage ſein. In der ſeeliſchen Aufgewühltheit der letzten Wochen und Monate und unter dem Druck des Tages find über⸗ all auch von ſonſt klar⸗ und weitblickenden Politikern Fehler gemacht worden, die man erſt hinterher als ſolche erkannte. Vielleicht hatten wir zeitweilig auch die Mahnung des Vizekanzlers v. Papen vergeſſen, der im März d. J. in einer ganz ausge⸗ zeichneten Rede in Breslau das deutſche Volk warnte, ſeinen innerpolitiſchen Sieg von heute einem außenpolitiſchen gleichzuſtellen und hinzufügte: „Erſt die außenpolitiſche Befreiung wird zeigen, was wir im Innern er⸗ reicht haben. So heiß unſere Herzen für Volk und Vaterland entflammt ſein mögen, ſo kühl müſ⸗ ſen wir die außenpolitiſchen Möglichkeiten, die welt⸗ politiſche Lage und die Größe der von uns zu leiſtenden Aufgabe betrachten.“ * Die Gefahr der Zeit brennt uns indes zu ſehr auf den Nägeln, um noch lange rückwärts ſchauen zu können. Jetzt gilt es, aus den gemachten Fehlern zu lernen. Die Frage nach den Urſachen dieſer neuen Epidemie der Deutſchfeindlichkeit in der Welt muß zurücktreten in dem Augenblick, wo ſich ihre Wirkungen zu einer Kataſtrophe auszuwir⸗ ken drohen. Durch die Rede des engliſchen Kriegsmini⸗ lichen Kundgebungen Robert Ceeils und Winſton Churchills, wie die auch von engliſcher Seite erfolgte verbrecheriſche Drohung mit einem Präventivr⸗ krieg, durch den Zwiſchenfall bei der Kranznieder⸗ legung Roſenbergs und viele andere nur allzu ein⸗ deutige Beobachtungen wird die Deutſchfeindlichkeit geradezu erſchreckendem Maße offenbart. Mit Entſetzen er⸗ leben wir, was wir gerade von engliſcher Seite nie⸗ gehalten hätten. Ein engliſcher Miniſter droht mit Sanktionen und neuer Beſetzung deutſchen Gebietes. * Die alarmierenden Meldungen aus London und Genf haben die Kriſe Europas ſo gefahr⸗ drohend zugeſpitzt, daß viele ängſtliche Gemüter ſchon von einer Panikſtimmung ergriffen ſind. Seit vielen Jahren ſitzt man in Genf zuſammen, um über Abrüſt ung zu beraten, während zu Hauſe das eifrigſte Wettrüſten imgange iſt. Ueber dieſe Komödie der Heuchelei hat die ganze Welt ihre Gloſſen gemacht. Zumal jetzt im fernen Oſten, allen Satzungen des Völkerbundes zum Hohn, ein bluti⸗ ger Krieg in vollem Gange iſt und eben erſt wieder ein Krieg zwiſchen Paraguay und Bolivien ſich ent⸗ land gegenüber das Abrüſtungsverſprechen einzu⸗ löſen, das man uns im Verſailler Vertrag gegeben hat. Man ſchreit im Gegenteil nach immer mehr Sicherheit. Statt aber auch einem ſo großen Lande wie Deutſchland zu geben, was man jedem kleinen will man die uns vor einigen Monaten endlich zugebilligte Gleichberechtigung in der Praxis nicht teil als Friedensſtörer, weil wir unſer gleiches Recht geltend machen und bereitet ſich darauf vor, ausgerechnet uns Entwaffnete der Welt als den Sündenbock für das klägliche Fiasko der Abrü⸗ ſtungskonferenz zu präſentieren. * Worum aber geht es jetzt in Genf? Was müß⸗ ten wir tun, um wenigſtens für den Augenblick die Neue Wege des Nationaltheaters Generalmuſikdirektor Wüſt Der oldenburgiſche Landesmuſikdirektor Philipp Wü ſt, der am letzten Sonntag im Nationaltheater mit großem Erfolg die„Carmen“ dirigierte, iſt jetzt als Generalmuſikdirektor an das Na⸗ tibnaltheater verpflichtet worden. Bei einer Preſſebeſprechung teilte heute vormittag Herr Benzinger vom Kuratorium des Theaters mit, daß das Engagement perfekt geworden ſei. Damit iſt ein einheimiſcher Künſtler an die ſo überaus wich⸗ tige Stelle berufen worden. Herr Wüſt wird ſein Amt ſofort antreten. Die entſcheidenden Inſtanzen hoffen daher, daß bereits in wenigen Tagen der neue Spielplan vorgelegt werden kann. Dieſer Spielplan ſoll dann auch die Grundlage für eine großzügige Werbeaktion bilden, die in aller Bälde beginnen ſoll. Sie wird ihren Höhepunkt in der Werbewoche im Nationaltheater finden, in deren Programm die Neuaufführung des „König Midas“ und die Neuinſzenierung des „Egmont“ an erſter Stelle ſtehen. Sinn der Werbeaktion iſt, die materiellen Unter⸗ lagen für den Wiederaufbau des Theaters als Kulturzentrum Mannheims und Nordbadens—pPfalz zu gewinnen. Der Kontakt zwiſchen Theater und Be⸗ völkerung foll wieder ſo eng als möglich geſtaltet werden, nachdem er zugunſten gewiſſer Schichten ver⸗ loxren gegangen war. An die Opferbereitſchaft der Mannheimer ergeht daher der Ruf, nicht nur aus reiner Kunſtbegeiſterung, ſondern auch in bewußter Förderung der deutſchen Kultur ſein Scherflein für die Neugeſtaltung des Theater⸗ und Muſiklebens in Mannheim beizutragen. Die Vorarbeiten ſind, wie Oberbürgermeiſter Renninger darlegte, in wei⸗ tleſtem Maße von den verantwortlichen Stellen ge⸗ leiſtet, jetzt gilt es, die Tatkraft und den Willen der leitenden Perſönlichkeiten hineinzutragen in die weiten Kreiſe Mannheims und ſie zu untermauern durch die tätige Mithilfe des Einzelnen. * 4. er bom Südfunk eingerichteten„Stunde des ters“ erſtmalig den Rundfunkhörern vor, um Der neue Intendant des Maunheimer National“ ters, Friedrich Brandenburg ſtellte ſich Wahrung des Arbeitsfriedens Ein Erlaß des Neichsarbeitsminiſters Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 13. Mai. Verſchiedene Vorgänge im Wirtſchaftsleben ver⸗ anlaſſen den Reichsarbeitsminiſter, erneut darauf hinzuweiſen, daß für die notwendige Uebergangszeit die beſtehenden Lohn⸗ und Arbeitsbedin⸗ gungen in Geltung bleiben müſſen und daß es die Pflicht aller Beteiligten ſei, die in den Tarifver⸗ trägen getroffene Regelung, ſoweit ſich ihre Aende⸗ rung nicht als unumgänglich notwendig erweiſt, zu⸗ nächſt aufrecht zu erhalten. Die Reichsregierung hat mehrfach betont, daß der Umbau der Sozialverfaſſung organiſch erfolgen ſolle und daß in der Zwiſchenzeit Eingriffe unberufener Kreiſe oder ſonſtige Beunruhigungen der Betriebe vermieden werden müſſen. Zur Klarſtellung der Funktionen der Betriebs⸗ zellen⸗Organiſationen haben die Staatskommiſſare Dr. Lippert, Dr. Maretzky und Engel für die ſtädtiſchen und überwiegend ſtädtiſchen Geſell⸗ ſchaften und Werke eine Verfügung erlaſſen, in der es als völlig unſtatthaft und mit der großen Wiederaufbauarbeit in Staat und Volk unvereinbar bezeichnet wird, daß die Obmänner und Mitglieder der Betriebszellen ſelbſt in die techniſche, die kauf⸗ männiſche Führung, in die Perſonalbeſetzung oder gar in die Leitung des Betriebes eingreifen. Der Führer verlange, daß alles unterbleibe, was die Be⸗ triebe und die Wirtſchaftsführung auch nur im ge⸗ ringſten erſchüttern könnte. Bei Zuwiderhandlungen hätten künftig die Beteiligten, angeſichts der ſtrengen Vorſchriften, ſchwere Unzuträglichkeiten zu erwarten. Großmut gegen Andersgeſinnte Meldung des Wolffbüros — Berlin, 13. Mai. Der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl hat für den Bereich der geſamten Juſtizverwaltung die Ausfüh⸗ e Herrſchaften zu beruhigen? Wir müßten dem eng⸗ liſchen Konventionsentwurf hundertpro⸗ zentig zuſtimmen, der letzten Endes auf eine Zer⸗ ſchlagung unſerer mühſelig aufgebauten Reichswehr und die Aufoctroierung des Milizſyſtems hinaus⸗ läuft. Der Abrüſtungskonventionsentwurf der engliſchen Regierung gliedert ſich in vier Teile mit insgeſamt 96 Einzelartikeln. Die beiden erſten Kapitel han⸗ deln von der Sicherheit und der Abrüſtung. Auf dem Gebiete der Sicherheit beſchränkt ſich der Entwurf auf eine Erneuerung des Briand⸗Kellogg⸗Paktes. Das zweite Kapitel enthält die eigentlichen Abrüſtungs⸗ maßnahmen. Es ſieht die Vereinheitlichung der kontinentalen europäiſchen Heerestypen auf der Baſis des Milizſyſtems mit einer Dienſtzeit von acht Monaten vor. Eine längere Dienſtzeit bis zu zwölf Monaten ſoll in Ausnahmefällen geſtat⸗ tet ſein, Eine Standardiſierung der Heeresorgani⸗ ſation außerhalb Europas wird nicht vorge⸗ ſchlagen. Der Entwurf enthält Zahlen über die künftige Heeresſtärke der wichtigſten Länder. Für Deutſch⸗ land ſind 200 000 Mann vorgeſehen. Nach einer in dem Entwurf enthaltenen Liſte erhalten: Frankreich 400 000 Mann(davon 200 000 Mann Feſtlandtruppen), Italien 250 000, Polen 200 000, Rumänien 150 000, Tſchechoſlowakei 100 000, Belgien 75 000, Ungarn und Bulgarien je 60.000, Rußland 500 000, Südſlawien 100 000 Mann. Auf dem Gebiete der Landrüſtungen wird vorgeſchlagen: Bei der ſchweren beweglichen Artillerie die Feſtſetzung einer Grenze von 105 Millimeter Kaliberſtärke für die Zukunft. Die Staaten, die über größere Kaliber verfügen, ſollen dieſe bis zu einer Grenze von 155 Millimeter vorläufig behal⸗ ten. Neuanſchaffung en dürfen aber die ſeine Pläne zu entwickeln. Als Auftakt der Werbe⸗ woche wird Beethovens„Fidelio“ geſpielt werden, während Goethes„Egmont“ den Beſchluß bilden ſoll. Das Fundament des künftigen Spielplans werden die Klaſſiker ſein. Mit dem Stilgemiſch der letzten Jahrzehnte, mit der Formloſigkeit und Ver⸗ wilderung der ſprachlichen Kultur müſſe es ein Ende haben. Geiſt und Seele, Schickſal und Menſch müſſen wieder im Theater lebendig werden. In der Egmont⸗Inſzenierung, mit der ſich Intendant Bran⸗ denburg den Mannheimern als Regiſſeur vorſtellt, ſollen dieſe Gedankengänge ſichtbaren Ausdruck finden. In der Werbewoche werden wir ſehen können„Siegfried“ von Wagner,„Der luſtige Krieg“ von Strauß,„Martha“ von Flotow,„Schlageter“ von Johſt,„Prinz von Homburg“ von Kleiſt,„Rigo⸗ letto“ von Verdi mit Willy Domgraf⸗Faßbaender in der Titelrolle, ſowie in einem muſikaliſchen Komödien⸗ abend„König Midas“ von Kempff. In Vorbereitung befinden ſich die Oper „Friedemann Bach“, die Operette„Annelieſe von Deſſau“, das Schauſpiel„Der 18. Oktober“. Zum Abſchluß der Spielzeit, die nur als Uebergangszeit und Auftakt der neuen Spielzeit gedacht iſt, kommen Shakeſpeares„Komödie der Irrungen“ und Zellers „Operette„Der Vogelhändler“ heraus. Auch die Sonntags⸗Vorſtellungen im Roſengarten ſollen mit Meyer⸗Förſters Schauſpiel„Alt⸗Heidelberg“ wieder aufleben. i Aus den Vorbereitungen für die neue Spielzeit kann man entnehmen, daß in der Oper Mogart, Gluck, Wolf, Richard Strauß, Pfitzner, Humperdinck, Roſſini und Verdi zu Wort kommen werden und im Schauſpiel Kleiſt, Grillparzer, Calderon, Schiller, Kaergel, Bruſt, Walter, Carl Hauptmann, Reinacher, Menzel und Burte. Das Moderne ſoll keineswegs zu kurz kommen. Man wird aber eine ſorgfältige Auswahl treffen und Konjunkturdramatie, ſowie Aſphaltliteratur weit von ſich weiſen. Zum Schluß betonte Intendant Brandenburg, daß das Theater dem Lebenswert und Lebenswillen der Nation neuen Auftrieb geben müſſe und daß das Ziel nur erreicht werden könne, wenn das Publikum 5 e. Daher muß in 3 Vordergrund gerückt 1 or de ſondern mit⸗ rungsbeſtimmungen zu dem Reichsgeſetz zur Wieder⸗ herſtellung des Berufsbeamtentums erlaſſen. Sehr bedeutſam ſind die Anweiſungen, die der Miniſter zu § 4 des Reichsgeſetzes gibt. Dieſer Paragraph ſieht die Entlaſſung wegen nationaler Unzu⸗ verläſſigkeit vor. Juſtizminiſter Kerrl be⸗ ſtimmt, daß hierbei folgendes zu beachten iſt: „Die Regierung der nationalen Erhebung ſteht jetzt ſo gefeſtigt da, daß ſie auf eine kleinliche Verfol⸗ gung gelegentlicher und unbedachter Aeußerungen keinen Wert zu legen braucht. Vielmehr gilt es nach den wiederholten Bekundungen ihres Führers, zu⸗ nächſt noch abſeits ſtehende Volksgenoſſen für die nationale Bewegung zu gewinnen. Dieſem Streben dient vornehmlich auch eine großmütige Be⸗ handlung politiſch anders geſinnter Arbeitnehmer, zumal, wenn ſie— wie es bei den Angeſtellten und Arbeitnehmern der Juſtizbehör⸗ den regelmäßig der Fall ſein wird— ſich in ſozial be⸗ drückter Lage befinden und oft nur dem ihnen ge⸗ gebenen Beiſpiel gefolgt oder den auf ſie ausgeübten Druck erlegen und deshalb als Verführte anzuſehen ſind.“ Berlin- Hamburg in 45 Minuten Meldung des Wolff⸗Büros — Hamburg, 13. Mai. Das von den Heinkel⸗Werken für die Deutſche Lufthanſa erbaute ſiebenſttzige Schnellflug⸗ zeug„He 70 D 3“ hat den Probeflug Berlin⸗ Hamburg in etwa 45 Minuten zurückgelegt. Es beſitzt eine durchſchnittliche Reiſegeſch win⸗ digkeit von 320 Kilometer und eine Höchſtge⸗ ſchwindigkeit von 362 Kilometer. Das Flugzeug wird zunächſt ſeine Probeflüge fortſetzen und ſoll dann im Poſt⸗ und Frachtverkehr und im Lang⸗ ſtreckenverkehr Berlin⸗Saloniki, Berlin⸗Athen oder Berlin⸗Spanien eingeſetzt werden. Grenze von 105 Millimeter nicht überſchreiten. Für Tanks und Kampfwagen wird eine Maximalgrenze von 16 Tonnen feſtgeſetzt. Der Entwurf ſieht die Zer⸗ ſtörung des Materials, das die feſtgelegten Grenzen überſchreitet, in Etappen vor, und zwar ſoll ein Drit⸗ tel innerhalb eines Jahres und zwei Drittel inner⸗ halb von drei Jahren, angefangen vom Zeitpunkt des Inkrafttretens der Konvention, zerſtört werden. Flotten rüſtungen: Hier hält ſich der Ent⸗ wurf im weſentlichen im Rahmen der Flottenver⸗ träge von Waſhington und London. Die Ausdeh⸗ nung des Londoner Vertrags auf Frankreich und Italien iſt vorgeſehen. Die Flottenſtreitkräfte der übrigen Länder ſollen auf der bisherigen Baſis bei⸗ behalten werden. Die endgültige Regelung der Flot⸗ tenfrage ſoll einer neuen Konſerenz im Jahre 1935 vorbehalten bleiben. Das Luftbombardement wird vollſtändig verboten. Die Zahl der Mllitärflugzeuge wird für jedes einzelne Land ausdrücklich angegeben. Für die Großmächte Frankreich, Italien, Sowfjetrußland, England und Japan mit 500, für die übrigen Län⸗ der, ſomit für Deutſchland, ſoll der bis⸗ herige Zuſtand aufrechterhalten blei⸗ ben. Der Bau neuer Luftſchiffe iſt ver⸗ boten. Der geſamte chemiſche und bakteriologiſche Krieg wird auf der Grundlage der bisherigen Kon⸗ ferenzbeſchlüſſe verboten. Das neue Abrüſtungsabkommen erſetzt die bis⸗ herigen Entwaffnungsbeſtimmungen der Friedens⸗ verträge für Deutſchland, Oeſterreich, Bulgarien und Ungarn. Um wieder einmal aller Welt einen Beweis unſerer Friedensliebe zu geben, hat unſere Regierung dieſe Vorſchläge trotz größter Bedenken als Diskuſſions grundlage angenom⸗ men. Erpreſſen aber laſſen wir uns nicht und auf 8————.— Amtsantritt des Miniſters Pflaume Meldung des Wolff⸗Büros — Karlsruhe, 18. Ma. Die Preſſeſtelle beim Staats miniſtertum teilt a Am Freitag abend um 6 Uhr verſammelten die die Beamten und Angeſtellten des Innen mini riums zur offiziellen Begrüßung des Innenmit, ſters. Namens aller Beamten und Angeſtellten di Hauſes richtete Miniſterialdirektor Bader das Wi an den Miniſter. Der Weg, der vor uns lieg werde nicht leicht ſein. Die Beamtenſchaft wer alle ihre Kräfte einſetzen, damit er im Sinne 9. nationalen Wiedergeburt unſeres Volkes zum g folg führe. In der Entgegnung dankte der Innenmin ſteir der Beamtenſchaft für die herzliche Begrüßung die ihm zuteil geworden ſei. Wenn er heute dy Miniſterium übernehme, in welchem zwei Mongt lang Robert Wagner gearbeitet habe, ſo bedeute dag daß er es in ſeinem, im nationalſozialiſtiſchen Geiß weiterführen werde. Nicht von kleinlichem Part geiſt werde er ſich leiten laſſen, ſondern einzig un allein vom Wohle des geſamten Volke Er wiſſe, daß in den vergangenen Monaten mane Maßnahme nicht verſtanden worden ſei von Formaljuriſten— wohl aber ſei ſie verſtanden 1 den vom geſunden Volksempfinden, und das alle dürfe der ausſchlaggebende Maßſtab ſein. Ei ſauberer Staat mit einer einwandfreien waltung, das iſt das Ziel, von dem wir alle W 2 leiten laſſen werden. be Ich war, fuhr der Miniſter fort, Soldat und 1 amter, und ich möchte aus dieſem Grunde wünf hip daß zu den Tugenden eines guten Beamtentuß en auch die ſoldatiſchen Tugenden treten: Mut, E rer ſchloſſenheit und Verantwortungsfreudigkeit. W drüc Sie Ihre Pflicht tun, wie Sie ſie in den vergautee e nen Monaten getan haben, dann werden Sie in ende nicht nur den Kameraden, ſondern auch den en Rutt ſchiedenen Verfechter Ihrer Berufs ſlüch lange kennen lernen. 8 — München, 13. Mai. Reichskanzler Hitler iſt zu kurzem Aufenthalt in München eiſſnar getroffen. 5 * in de ebenſo wenig, weil wir uns ſonſt ſelbſt verächt ſein müßten. Gewiſſe Genfer Zumutungen hinf iche lich der deutſchen Wehrverbände ſind für uns ein 90 unannehmbar. Selbſt ein gewiß nicht deutſchfreu 195 liches Blatt wie der„Nieuwe Rotterdamſche Co ie K rant“ ſchreibt zu dieſem Thema:„.. Ohne das deu ſche Vorgehen in ſeiner Geſamtheit zu billigen, mien man doch ſagen, daß die Anrechnung vo einer Million organiſierter, nation ler Deutſcher, die weder Gewehre no P Munition hätten, viel zu weit geht, daß f dies nicht einmal ein Staat vom Range des Nege E ſtaates Liberia gefallen laſſen kann geha 5 in So ſind wir durch die Feindſchaft und das Mi ehle trauen unſerer Feinde in eine Sackgaſſe hineiſuf manbpriert worden, aus der man im Augenhl rn keinen Ausweg ſehen kann. Trotzdem muß ebr einen Weg geben, der uns wieder hinaus und ider Freie führt. Nur durch die Fackel des gegenſeitigmut Vertrauens kann das geſchehen. In die ho 9 Mauern des Mißtrauens, die durch Haß und Uni ſtand um uns aufgerichtet ſind, muß eine breite ſche gelegt werden, wenn andernfalls nicht 9 Europa zugrunde gerichtet werden ſoll. Ein dr ſcher Beweis dafür, daß unſere Reichsregierung hen des ganzen Ernſtes der Lage bewußt iſt, ergibt aus der überraſchenden Einberufung Reichstages für nächſten Mittwoch. Vor en Augen der ganzen Welt werden wir dann noch eldes mal einen un widerſtehlichen Beweis u, Ja ſerer Friedensliebe und ehrlichen Vißen ſtändigungsbereitſchaft geben, aber auen unſeren durch nichts und niemanden zu beugen ege Willens zu Ehre, Freiheit, Vater langun H. A. Meißner ö unſere Gleichberechtigung verzichten können 5 Meiner Mutter! Von Richard Billinger Lerchen lobteſt ſroh du immer! Sonne wohnte zag im Zimmer, wo du nähteſt, wo du ſtrickteſt und im jähen Schlafe nickteſt. Haſt verſäumt den gold'nen Tag 0 und der Lerchen hellſten Schlag! Abends gingſt du aus dem Haus arm, gehüllt in deinen Flaus. Nebel kroch zu deinen Füßen und die Sonne lag vernichtet. Immer haſt du ſtill verzichtet und im Dunkel wandeln müſſen. Der Stab der Heiligen Von Wilhelm Schäfer Rizza, des frommen Ludwig heilige Tochter, wohnte jenſeits von Coblenz in der Einſamkeit. Nur jeden Morgen, wenn die Glocken von St. Caſtor riefen, ging ſie hinüber und immer betrat ihr Schuh den Strom wie ſonſt ein Ackerfeld, obgleich die Wel⸗ len ihre Fußſpur verwiſchten. Nur eines Morgens— ſpricht die Sage— fiel eine Schwäche in ihr Herz. Weil ſich ein Nordwind mit ſchäumenden Wellen in die Strömung warf und heftige Regenſchauer Wolken und Waſſer miſchten, nahm ſie vom Ufer einen Weinbergſtecken mit und dachte ſich darauf zu ſtützen. Doch als ſie auf der fließenden Tiefe ſchritt und ſich in menſchlicher Furcht auf einen Stecken mehr als auf Gott verließ und beide Hände dem dünnen Holz anklammerte, ſank ihr der Stab mit ihren Füßen ein, ſo daß ſie bald zur Hälfte im Waſſer ſtak und ganz verſunken wäre, wenn nicht die Seele wieder gläubig der irdiſchen Furchtanwandlung gelächelt hätte. Da ließen ihre Hände das arme Holz, und wie das von der Schwere des Waſſers gehoben wurde und fortſchwamm, ſo tauchte auch die Seele gläubig aus allen Zweifeln auf, weil ihre Augen nun wieder feſt aus Ufer ge⸗ doch nicht gef uſt erreichte. in einer Nachſpielzeit dieſes Schauſpiel zu geben If Baden und Hohenzollern 14 Gaſtſpiele angeſ darunter in Raſtatt, Offenburg, Villingen, Konſt Singen, Sigmaringen uſw. richtet waren, das ſie diesmal mit naſſen Schuhen, 5 5 rlicher als ſonſt erreichte.[ Xͤgrößten Intereſſe. 3 Ehrungen für Karrillon lien Der badiſche Min iſterpräſident 4 Dr. Adam Karrillon folgendes Schreiben gerichtmut Sehr geehrter Herr Doktor! Das Schickſal hat kurz Ihnen vergönnt, am 12. d. M. Ihren 80. Geburtzl wif in ungebrochener Friſche und Schaffensfreudigkeit erleben. Aus dieſem Anlaß iſt es mir als Ihr ul engeren Landsmann ein Bedürfnis, Ihnen me herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen und da die Hoffnung zu verbinden, daß Ihnen noch le Jahre eines ungetrübten Lebensabends beſchie ſein mögen. 5 1 Mit dem Ausdruck der vorzüglichſten Hochachtu gez. Köhler. Der Herr Reichspräsident hat dem heſſiſchen Hefe maldichter Dr. med. Adam Karrillon anläßlich Vollendung des 80. Lebensjahres telegraphiſch Fü herzlichen Glückwünſche ausgeſprochen. l Das Nationaltheater teilt mit: Heute in nein Inſzenierung die volkstümlichſte deutſche a „Martha“ von Flotow. Sonntag, den 14. Mb wird„Der fliegende Holländer“ gegebe e Am Montag wird Johſts Schauſpiel„Schlag ter“ wiederholt. a. a Ein billiges und ſchönes Geſchenk für die Mutteſen! zum Muttertag iſt eine Eintrittskarte für eine 1 ſtellung der Werbewoche des Nation gen theaters in der Zeit vom 20. bis 28. Mai. 0 dieſen Tagen koſtet eine Karte nur 50 Pfg. is 55 Mark. Gutſcheine ſind an der Theaterkaſſe 8 4 ei erhältlich. 5 Bie O Schlageter⸗Tournee der Deutſchen Bühne. or N auch den kleineren Städten ſofort nach der Ural e führung die überaus erfolgreiche Dichtung von Hanſein Johſts„Schlageter“ zu bringen, hat ſich der eau desverband der Deutſchen Bühne E. V. Bu 11 r volksbund entſchloſſen, mit ſeinem Landesthen Intereſſe iſt überall außergewöhnlich groß, es ſind Am Sonntag, 14. Mai findet die Aufführung in der Heim sz gemeinde Leo Schlageters in Schönau 1 greiflicherweiſe begegnet dieſe Aufführung do

Mai 1933 zumstag, 13. Mai Sonntag, 14. Mai 1933 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags ⸗Ausgabe eee— — laumer 198 , 13. Maj. um teilt mi nmelten fie nnenminißt Innenmit geſtellten 10 er das V uns lieg! ſchaft wer Sinne d 5s zum 61 Ag Steh ſtill, mein liebes Kind, Weißt Du denn nicht, Daß ich Deine Mutter bin? Wer ſorgt denn mehr für Dich Als ich? So ſteh denn ſtill Und grüße mich! Inſchrift am Muttergottesbild zu St. Jürgen bei Bozen. tnenminf Begrüßun! r heute da wei Mona bedeute daß ſtiſchen G chem Parte n einzi n Volk naten mant ei von 9 rſtanden wi 1d das alle ſein. Ei ret g Moſterium der Liebe ir alle u Dies iſt ein Ding, das niemand voll ausſinnt“, nennt der Dichter das Wunder des Werdens das yſterium„Mutter“. Wo das Herz von Millionen höpferiſcher Menſchen, Dichtern, Malern und Den⸗ 8 An ſeit Jahrtauſenden vor einer letzten, unerſinn⸗ Mut,(ien Grenze anhielt, da ſchlagen Worte keine gkeit. Welſtücke mehr. Mutter: das heißt unter dem Geſetz en vergauer ewigen Liebe ſtehen, das bedeutet Leiden ohne n Sie in nende und Demut und ewiges Opfer ohne Maßen. ch den enſutter: das heißt Hingabe ohne Dank, das bedeutet Berufs ſuck mit dem Preis unendlicher Schmerzen. Das Selbſtverleugnung, ein ewiges Ausharren auf im Kalvarienberge. Muttertum: das iſt ſchweigende zler A doſzzte, die ſoweit über die Grenzen des eigenen Ichs München ehnausreicht, daß es unſer Herz nur in der erſten Sekunde unſeres Daſeins begreift und ahnt und— in der letzten. können 1 Ein Menſch geht durch den Alltag, wird geſtoßen öſt n angeſchmutzt vom Leben, kämpft ſich durch die ldat und ide wünf Beamtentu ngen elt, erfährt Leid und teilt aus und vergißt die gött⸗ 1 ung iche und heilige Idee des Daſeins, die erhabene deutsche chönheit alles Lebendigen. Und dann, in der letz⸗ damſche 80 en Qual des Abſchiedes kommt die Erinnerung an Ine das de ſie Hand, die eine unirdiſche Aufgabe lenkte, die eine üſfiſton der ſchöpferiſchen Idee erfüllte, die die leuch⸗ billigen, mißt F e ua yo kudſte Beweiskraft Gottes auf Erden ist: die Mutter! „nation dach on, Band der Generationen des Nege] Ein alter, längſt ausgehöhlter Baum wurde um⸗ un. fehauen. Als er zu Boden fiel, ſahen die Holzhacker in Wunder der natürlichen Mutterliebe. Ein Rot⸗ ind das Mi ſehlchen hatte ſein Neſt im Stamm gebaut und ſaß gaſſe hineiſuf den Eiern mit ſchreckensſtarren Augen, die zit⸗ m Augenblernden Flügel über die eben ausſchlüpfende Brut m muß ebreitet. In der großen Not, dem Lärm des Häm⸗ taus und ügerns, dem Stürzen des Baumes war die Vogel⸗ gegenſeitigmutter nicht von der Stelle gewichen. e Aber nun das Gegenbeiſpiel. Im Garten kauerte 5 breite eine Katze unter der Mauer. Ich ſah ſie nur von ni. Aber die geſpannten Muskeln des gebuckel⸗ ei en Rückens, die ſtarre Haltung des Kopfes, die regierung krungbereiten Beine, die geſträubten Haare ſpra⸗ i, ergibt hen deutlich von Kampfbereitſchaft und Haß. Oben fun f der Gartenmauer ſaß eine jüngere Katze mit vor 9. Vor Wut junkelnden Augen, gewillt herabzuſpringen und ann aben Zweikampf zu wagen. Ich wies den Beſitzer 2 bes Gartens auf den Ausdruck der Feindſchaft hin. 77 5 1 Bes a ſagte er,„man muß aber wiſſen, daß die bei⸗ 0 den Mutter und Tochter ſind. Die Alte hat noch vor 10 1 aunwenigen Monaten ihr Junges heroiſch verteidigt aber len keen Fremden und treulich gepflegt. Aber Meibnen un iſt die Junge erwachſen, hat einen eigenen Hausſtand gegründet und die Mutter läßt ſie nicht 2. das Grundſtück. Sie kennen ſich nicht mehr. ſon So ſteht es mit der Mutterliebe und dem Fami⸗ 97 1 lienſinn bei den Tieren. An Opferbereitſchaft dem en hilfloſen Nachwuchs gegenüber kann keine Menſchen⸗ 0 1 30 utter ſie übertreffen. Aber dieſe Liebe währt nur chickſa ue Zeit. Es ſchlingt ſich kein dauerndes Band 0. Geburtelzwiſchen den Generationen. freudigkeit 1 als Ihr Das aber iſt die Vorausſetzung für menſchliche Ihnen mel ultur. Die Aufgaben, die Erde zu beherrſchen und u und danolk und Staat zu bilden, ſind viel zu groß, als daß 1 moch ine Generation ſie löſen könnte. Die Arbeit muß dds beſchiedtbon Vätern auf Söhne und Enkel übergehen. Und dielleicht darf man ſagen: eben weil dieſe bleibende n Hochachlu erbundenheit der Generation nicht„natürlich“ iſt, gez. Köhler, ben deshalb haben die Religionen den Ahnenkultus beſſiſchen Hezeſordert. Deshalb ſteht in den Zehn Geboten zwar anläßlich de ein Wort davon, daß Mütter ihre Kinder lieben rapbiſch l ollen— denn das iſt ihnen ins Herz geſchrieben— ö inpohl aber das Gebot:„Du ſollſt Vater und Mutter hren“. Dies Du trifft das ganze Volk, ja ein kamm wird erſt Volk, wenn er ſich der Tradition eute in ne 0 gegenüber den Vorfahren und der Verantwortung eutſche den 14. M egenüber den Nachkommen bewußt wird. Der er“ gegebiſz rennpunkt, in dem beides ſich trifft, iſt die „Schlage a milie. Hier taucht ſofort das Schlagwort auf, das tau⸗ ir die Mutteſendmal wiederholte, von der Familie als der für eine BüſGrundzelle des Staates“. Schade, daß wir ſo leicht Nationalgeneigt ſind, ſolche Schlagworte zu überhören, gleich⸗ 28. Mai. Mültig wegzulegen, weil wir ſie kannen. Sie wur⸗ Pfg. bis den vielleicht Schlagwort, eben weil ſie ſchlagende erkaſſe B Beweiskraft haben. Aber ſie wollen nicht nur bei eierlichen Anläſſen hergeſagt ſein, ſondern ſtehen als u Bühne, Üßorderung vor uns. Nur wenn die Familie ch der ÜUraßeſundet, kann das Volk geneſen. Nur ug von Hanein geſundes Volk kann ſich einen ſtarken Staat t ſich der Lubauen und erhalten. Das iſt die große Lektion, an B. Bühnelder wir heute wieder buchſtabieren und leſen lernen. 1 n In Zeiten der Umwälzung wird immer viel, viel⸗ doß, es ſind leicht zu viel, von der Spannung zwiſchen den ele angeſeſ denerationen geredet. Das war in Goethes Jugend zen, Konſtal wie in der Zeit der Burſchenſchaft oder der in ktag, de i een, und das iſt heute ſo. Aber es war der Heime e der Gegenſatz zwiſchen Vätern und u ſtatt. M. hnen, der den Menſchen bewußt wurde. Heute iſt ung dort d. auch das Leben der Tochter ſo ganz anders geſtaltet als das der Mutter in ihrer Jugend, daß die Autorität oft darunter leidet. Die Erfahrung eines reifen Lebens gibt den Eltern die Autorität den erwachſenen Kindern gegenüber. Das wurde klar empfunden, ſolange noch der Vater ſein Handwerk oder ſeinen Acker dem Sohn vererbte, die Mutter der Tochter natürliche Lehrmeiſterin war. Aber nun lebt eine Frau, die ſelbſt auf dem Land auf⸗ wuchs, vielleicht im Hinterhaus der großen Stadt. Ihre Tochter, das einzige Kind, kommt bald nach der Schule als Verkäuferin in ein Warenhaus. Sie zieht ſich am Werktag weit feiner an, als die Mutter es am höchſten Feſttag konnte. Sie ſpricht anders, ſie iſt gewandter, ſie hat anderen Verkehr, ſie braucht Anregung, wo die Mutter Ruhe brauchte, ſie ſteht vor anderen Gefahren. Wird die Mutter ihre Rat⸗ geberin ſein? Die Natur zeigt es ihr nicht. Der Inſtinkt reicht nicht aus. Aber die Liebe kann ſte wohl dazu reif machen. Eine andere Mutter: Sie hatte alles geopfert, um ihre Kinder viel lernen zu laſſen. Nun waren ſie alle ſtudierte Leute geworden, auch die Töchter. Die Mutter war unſäglich ſtolz auf ſie alle,— aber ſie wagte kaum noch, mit ihnen zu reden, ſie litt unter der kaum verborgenen hochmütigen Langeweile, die er deu ſie den Töchtern anmerkte. Erſt als die eine ſchwer⸗ krank zu ihr heimkehrte, fand ſie wieder den rechten Ton. Heute läßt auch die Arbeitsloſigkeit viele, viele verſtiegene junge Menſchen plötzlich fühlen, was es heißt, noch eine Mutter zu haben, die ſie aufnimmt. Aber es gibt Fälle, in denen ſolche Zeit der Not etwas aufreißt von dem„natürlichen“ Haß zwiſchen dem Alter und der Jugend. Da ſpürt der junge Ar⸗ beitsloſe, daß die Mutter, die ſeine Kindheit betreute, ihn nicht mehr verſorgen will, daß ſie ihm das Eſſen mißgönnt, daß ſie ihm ſeine Not vorhält als Schuld, ſie habe jetzt Schutz und Hilfe von ihm zu erwarten. Es gibt wirklich etwas von Kampfbereitſchaft, wie in der Geſchichte von den beiden Katzen Wenn Mutterliebe dem Säugling gegenüber ganz naturhaft iſt— die Liebe zu den erwachſenen Nach⸗ kommen und die Dankbarkeit zwiſchen den Gene⸗ rationen, ſie ſind bewußt. Zur Volkwerdung gehört ſolch opferbereiter Familien⸗ finn. Aber wir dürfen uns nicht einfach auf die Natur verlaſſen. Das wilde Reis der Menſchheit bringt ſolche Furcht nur, wenn es ſich veredeln läßt von der Hand des großen Gärtners. 19 e Ich kam geſtern in ein Haus. Darin war die Frau geſtorben; die Leiche lag hinten in der Stube im Bett. Der Mann ſaß daneben, hielt ein neugebore⸗ nes Kind auf den Armen vor ſich hin und Tropfen um Tropfen fiel von ſeinen Wimpern auf das Ge⸗ ſicht des leiſe klagenden Menſchenweſens. Da kam eine Nachbarin herein, auch eine junge Mutter, welche ihr Kind mit ſich trug. Und da ſah Zwiſchen Kampfflugzeugen und Flugſzenen, zwi⸗ ſchen erſchreckenden und beklemmenden Bildern weiſt die Bilderſammlung von Ernſt Udet ein ſchlichtes, ſchon ein wenig vergilbtes Bild auf, In einer Ecke trägt es den Vermerk Üdet's:„Das dritte Grab, Vailly, September 1918.“ Es gibt Pho⸗ tographien in der Sammlung des deutſchen Meiſter⸗ fliegers, für die Kenner Unſummen bezahlen wür⸗ den. Um keinen Preis der Welt aber würde er ſich von dieſem Bilde trennen. Manchmal, in ſtillen Stunden, erzählt er die Geſchichte des kleinen Stück⸗ chens Karton: Es war im Spätſommer 1918. Die deutſche Front lag im Entſcheidungskampf. Der Opfergang eines Volkes trat in ſeine letzte Phaſe. Kurz hinter Vailly lag das erſte größere Sammellazaxrett. Einſtmals eine Kirche mit einem Kloſter und jetzt nur noch ein Haufen Schutt, von Zeltplanen über⸗ dacht und von Leid angefühlt. Hier erſchien eines Tages die Frau, die bei allen Verwundeten, bei al⸗ len Aerzten und Pflegern und Schweſtern bald nur noch die„Mutter von Vailly“ heißen ſollte. Sie fiel bereits in der Minute ihrer Ankunft auf. Mit dem Einführungsſchreiben irgendeiner hohen Stelle kam ſie. Als ſie auf den Oberarzt wartete, ben: Farman⸗Doppeldecker, die fürchterlichen Sop⸗ with⸗Bomber, die eine unglaubliche Zahl von Bom⸗ ben tragen konnten. Dann das übliche Bild. Das gellende Heulen der Bomben, die Schuttfontänen der Einſchläge, das jähe Chaos zwiſchen den zahlloſen Betten und Lagern. Hinein in die Keller! Und wäh⸗ rend ein Volltreffer eine furchtbare Verwfüſtung im Die Mutter donnerten die Motoren der täglichen Gäſte von drü⸗ Operationszelt anrichtete, während die Ladungen den Beiliges Muttertum ich den einfachſten, ſtillſten Vorgang der Menſchen⸗ liebe, den ich je geſehen. Die Nachbarin legte ihr Kind weg in die Ecke des Kanapees, öffnete ihr Kleid und nahm das Kind der Toten aus den Armen des Mannes an ihre Bruſt, bis es ſtill wurde. Wir ſpürten aber alle, die Geſtorbene wiſſe, was um ſie geſchah. Es gibt keinen Tod. Hans Heinrich Ehrler. von Vailli Sopwiths immer dichter fielen und alles den Kopf verlor, griff die Frau gleichmütig und ruhig zu und brachte mit einem Sanitätsgefreiten einen Mann nach dem anderen in Sicherheit. Das war Schweſter He⸗ lene, wie ſie der Oberarzt ſpäter dem Sanitäts- perſonal vorſtellte. Wie es kam, daß aus der ſchlichten Schweſter He⸗ lene die faſt legendäre Geſtalt der„Mutter von Vailly“ wurde, iſt eine Geſchichte der ſtillen Auf⸗ opferung, der grenzenloſen Selbſtverleugnung und eines Heldentums, das auch nicht ein Zipfel von Pathos verdeckte. Sie war immer da, wenn man ſie brauchte. Wo einer in letzten Todesqualen nach der Mutter rief, da ſtand ſie neben ſeinem Lager. Wo der Zuſpruch der Aerzte, Geiſtlichen und der anderen Schweſtern nichts nutzte, da tat es eine einzige Handbewegung der Schweſter Helene. Wie ſie dem Leibenden über die Stirn ſtrich, ſeine Hand hielt, ihm die Haare zu⸗ rechtlegte: das war ihre Hilfe in den letzten Stunden ſo mancher feldgrauer Helden. Es war, als ob ſie die brennende Sehnſucht der Sterbenden und ihre un⸗ endlichen Schmerzen in ihre Hände nähme. Dazu kam ihre Erſcheinung. Eine große ſchlanke Frau mit einem jugendlich reinen, unerklärbar qualerfülltem Geſicht unter ſchlohweißem Haar. Man erkundigte ſich nach ihrem Namen. Der Oberarzt gebrauchte Ausflüchte. Vom Diviſions⸗Kommando kam ſie, das wußte man, mehr nicht. Und ſo ver⸗ dichtete ſich immer mehr und mehr ein myſtiſcher Schleier um ſie. Der eine wollte genau wiſſen, daß es eine Angehörige des Kaiſerhauſes wäre. Ein anderer wußte eine romantiſche Geſchichte zu er⸗ zählen, daß ſie eine lippiſche Prinzeſſin war, die auf ſich genommen hatte, weil ſis höchſte Ungnade* Kurz, einen einfachen Bildhauer geheiratet hatte. jeder wußte etwas anderes. Zwiſchen tauſend Legenden und Gerüchten erfüllte ſtill Schweſter Helene ihre Pflicht und wurde die „Mutter von Vailly“. Sie erſetzte die Operations⸗ ſchweſter, die mit einem Nervenleiden in die Heimat gebracht werden mußte. Sie war unermüdlich im Lazarett, ſie ſchien tauſend Hände zu haben, überall gleichzeitig zu ſein und keinen Schlaf zu brauchen. Einer nannte ſie„Kwannon“, Göttin der unendlichen Barmherzigkeit mit den tauſend Armen. Es war einer von der Jagdſtaffel V, dem ein Leuchtſpur⸗ geſchoß beide Augen ausgeſchoſſen hatte.„Kwannon“! Aber ſie hatte ſchon einen ſchöneren Namen gefunden. „Mutter von Vailly“! Und dann kam der Tag, da einer hinter ihr Ge⸗ heimnis kam. Er behielt es für ſich. Ein einfacher Menſch, Ordonnanz bei einem Bataillons⸗Stab, der eine Hand verloren hatte. Ein Monteur aus Berlin. Er kam dann Hilfsmonteur zur UÜdetſchen Staffel. Eine ſeltſame Scheu, daß er an etwas nicht taſten dürfte, was der„Mutter von Vailly“ heilig war und ihr ureigenſter Beſitz, verſchloß ihm den Mund im Lazarett. Nichts Rätſelhaftes, nichts, über dem ein romantiſcher Schimmer lag. Nur der bleigraue, ſchimmernde Reflex eines Schickſals, das das Schick⸗ ſal von Millionen deutſcher Mütter war, von Mil⸗ lionen deutſcher Frauen jener Zeit. Manchmal, meiſt um die Abendſtunde, war Schweſter Helene für kurze Zeit verſchwunden. Der Monteur war es, der ſie auf dieſen Gängen einmal traf. Schweſter Helene ſtand an zwei Gräbern und legte friſche Blumen nieder. Als der Mann ſpäter näher kam, ſah er auf den rohen Kreuzen der Hügel den gleichen Namen. Einmal war es ein Fahnen⸗ junker, gefallen beim Vormarſch 1914 und im zwei⸗ tem Grab ein Major, geſtorben an einer Verwun⸗ dung im Feldlazarett von Vailly im Herbſt 1917. Vater und Sohn, nebeneinander in gleicher Erde beigeſetzt. Eine weitere Erklärung war nicht nötig! „Das dritte Grab“ ſteht auf der Photo⸗ graphie in Ernſt ÜUdet's Sammlung.„Das dritte Grab“ zu den beiden anderen kam hinzu im Oktober 1918. Eine franzöſiſche Bombe durchſchlug die Be⸗ tondecke des Kellers. Zwölf Verwundete hatten aus⸗ gelitten, drei Aerzte und zwei Schweſtern. Eine war Schweſter Helene. Der Oberarzt ließ ſie dort zur Ruhe betten, wo Sohn und Gatte lagen. Dies iſt die Geſchichte des„dritten Grabes“, Ge⸗ ſchichte der„Mutter von Vailly“. Die Geſchichte der Mutter von 1918. Mein lieber John Das zeitloſe Myſterium des Werdens, die heilige Aufgabe des Muttertums erfüllt nicht die Schmer⸗ zensſtunde. Weit hinein in das Leben des Kindes wirkt die ſchöpferiſche Kraft der Mutter. Es iſt kein Zufall, daß gerade die größten Menſchen am innig⸗ ſten mit der Mutter verwachſen waren, abhängig und Kind blieben bis zum Ende und die wertvollſten Quellen ihres Wirkens und ihrer Arbeit immer wieder bei der Mutter entſpringen ſahen. Als Da ſchreibt Frau Rat Goethe an ihren Sohn: „Gott erhalte und ſegne Dich, laſſe es Dir wohl⸗ ergehen, und lange mögeſt Du leben auf Erden. Das wird geſchehen, denn der Mutter Segen baut den Kindern, Häuſer. Er, der große Helfer in allen Nöten, wird ferner ſorgen. Ich bin ruhig wie ein Kind an der Mutterbruſt, denn ich habe Glaube, Vertrauen und feſte Zuverſicht auf Ihn. Er wird Dich leiten.“ Ein Schreiben der Eliſabeth Dorothea Schiller an Friedrich Schiller bezwingt durch die rührende Beſcheidenheit ſeines Glückes:„Vorgeſtern bekam ich Seinen Brief, worin Er mir ſogar einen beſtimmten Gehalt jährlich zugedenkt. Gott vergelte es Ihm und den lieben Seinigen mit vielem Segen. Ich werde aber ſo wenig Gebrauch davon machen, wie es nur möglich iſt. Oh, wieviel Liebe und Güte bezeigt Er mir! Ich und die Louiſe weinten Freuden⸗ tränen, als wir dieſen Brief erhielten..“ In anderen Worten flackert aus dem Briefe einer anderen Mutter die gleiche ewige Sorge des Weibes um ihr Kindtd. Johann Schopenhauer ſchreibt an ihren Sohn:„Gehe ehrlich und ernſtlich um mit Dir ſelbſt. Es gilt das Wohl Deines Lebens, es gilt die Freude meiner alten Tage. Ich ertrüge es nicht, Dich unglücklich zu wiſſen. Ich muß nicht Zeuge ſein, aber es iſt zu meinem Glück notwendig, zu wiſſen, daß Du glücklich..“ In der ſchwerſten Zeit ſeines Lebens erhält Ro⸗ bert Schumann von der Mutter dieſen Brief: „Ach, mein lieber Junge, mach mir doch ja keinen Kummer. Wie ruhen auf Dir meine ſchönſten Hoff⸗ nungen. Du wirſt einmal ein tüchtiger Menſch, wenn Du gegen die Fehler ankämpfſt, die Dir die Pflichterfüllung erſchweren... Der Menſch beſiegt alles, wenn er nur recht will, und Du willſt doch gewiß, ſchon aus Liebe zu mir..“ Ein faſt unbekanntes Schreiben der Liſelotte von der Pfalz zeigt dieſe handfeſte deutſche Frau als ſorgenvolle Mutter. Auch ſie, die auf ihre Weiſe Weltgeſchichte machte, ſteht unter dem ewigen Geſetz des Muttertums, unter dem des Duldens, So ſchreibt ſie an ihren ſiebzehnjährigen Sohn:„Un⸗ endlich traurig bin ich, aber trotz der Tränen, die Du⸗ mir gekoſtet, werde ich nicht aufhören, Dich zärtlich zu lieben. Lob haſt Du empfangen, und ich kaun Dir nicht ſagen, mein teures Kind, wie ich über das gerechte Lob, das man Dir ſpendet gerührt bin. Es gibt mir zehn Jahre meines Lebens., Strebe da⸗ nach, mein liebes Kind, Dich ſo zu halten, wie Du jetzt biſt. Erinnere Dich wohl, wenn Du dahin zurückfallen würdeſt, wo Du warſt, dann gibt es keine Rückkehr meh

Sekte Nummer 220 Neue Mannheimer Zeitung Sountags⸗Ausgabe Der glieder des Stadtrats von dem Stadtkommiſſar Otto Wezel begrüßt und auf ihr Amt verpflichtet. Die ſozialbemokratiſchen Mitglieder des Stadtrats waren am Erſcheinen verhindert. Hierauf wurden in Auweſenheit des Stadtver⸗ ordnetenvorſtandes folgende ſtädtiſche Ausſchüſſe neu gebildet: Verwaltungs⸗ und Finanzaus⸗ ſchuß, Ausſchuß für die Verwaltung der teckniſchen Angelegenheiten, Ausſchuß für die Verwaltung be⸗ ſtimmter wirtſchaftlicher Aufgaben(Haushaltsaus⸗ ſchuß), Ausſchuß für die Verwaltung der Werke, Hypotheken⸗Ausſchuß, Schätzungsausſchuß, Theater⸗ ausſchuß, Ausſchuß für Perſonalangelegenheiten. Ferner wurden die Vertreter der Stadt in der Orts⸗ baukommiſſion, im Verwaltungsrat der Sparkaſſe und im Aufſichtsrat der Milchzentrale gewählt. Die Wahl des Oberbürgermeiſters wird am Montag, 15. Mai, von 17 bis 18 Uhr durch den Bürgerausſchuß vorgenommen werden. Ausſtellung in den Rhein-Neckarhallen Geſtern konnten wieder zwei Flugſcheine an Beſucher der Ausſtellung verſchenkt werden. Sie fielen Herrn Heinrich Hock, Portier der Eichbaum⸗ brauerei, und deſſen Ehefrau zu. Im übrigen hat der Beſuch der Ausſtellung weiterhin gute Fort⸗ ſchritte gemacht. Unter anderem waren mehrere Belegſchaften von Firmen, darunter die Firma Hein⸗ rich Lanz mit 15 Mann, vertreten. Es konnte auch feſtgeſtellt werden, daß verſchiedene Herren der Geiſt⸗ lichkeit daran regen Anteil nehmen. Der morgige Sonntag iſt der letzte Ausſtellungstag. Auch ein ſilbernes Jubiläum Von einer Leſerin unſeres Blattes wird uns ge⸗ ſchrieben: Am 1. Mat waren es 25 Jahre, daß unſere lieben Untermieter Herr und Frau Schwalbe bei uns im Rolladenkaſten unſeres Eckfenſters im vierten Stock des Hauſes E 7, 1, eingezogen ſind und am frühen Morgen mit lautem Ri⸗Ri ihre Ankunft meldeten. Wenn die Tierchen im Spätjahr ihre Reiſe nach dem Süden angetreten haben, wird im Schwalbenheim Großputz gehalten. Dabei fiel mir im letzten Jahr ein unausgebrütetes Schwalbenei in die Hände, das über den Rand des Neſtes, das auf den Boden des! Rolladenkaſtens gebaut und nur mit ſehr wenig Heu umgeben wird, gefallen war. Ich habe das Ei in meinem Raritätenkaſten zum Anſchauungsunterricht für meine Enkelkinder auſbewahrt; denn. ein von Mauerſchwalben, genannt Segler, gefundenes Ei iſt immerhin eine Seltenheit. Auch die Lebensrettung einer Schwalbe iſt mir einmal gelungen. Das arme Tierchen— es handelte ſich um eine junge, allerdings ſchon flugfähige Schwalbe— fiel in den Schacht, in dem der Rolladen⸗ gurt läuft und konnte ſich nicht mehr in die Höhe arbeiten. Durch Zufall kam ich an jenem Morgen früh in das betreffende Zimmer, hörte das Geräuſch an der Seite des Jenſters und wußte ſofort, was es bedeuten könnte. Richtig, es war keine Maus, ſon⸗ dern einer meiner Lieblinge. Es gelang mir, das Tierchen zu ergreifen und ihm die Freiheit zu ſchen⸗ ken. Auch ein Blaumeiſenpaar hat in einem Niſtkaſten auf unſerem Balkon ſchon ihr Heim ein⸗ gerichtet und Familienzuwachs bekommen, eine Seltenheit in dieſer Höhe. Th. St. * Todesfall. Der geſtern im 86. Lebensjahr ver⸗ ſtorbene Hausmeiſter Johann Leiſer war ſeit nahe⸗ zu 40 Jahren zugleich Diener der Mannheimer Lie⸗ dertafel und in dieſer Eigenſchaft eine ſtadtbekannte In Ladenburg geboren, machte ſich Perſönlichkeit. Leiſer in Mannheim als Maſſeur anſäſſig, um dann 1894 Hausmeiſter und Vereinsdiener zu werden. Mit ungewöhnlicher Pflichtreue und Gewiſſenhaftigkeit iſt er bis ins hohe Alter unermüdlich tätig geweſen. Die Liedertafel ging ihm über alles. Dieſe Anhänglich⸗ keit wurde auch von allen Mitgliedern dankbar an⸗ erkannt. Bei den Sängerreiſen, die von der Lieder⸗ tafel unternommen wurden, durfte er ſelbſtverſtänd⸗ lich auch nicht fehlen. In friſcher Erinnerung iſt uns noch ſeine Beteiligung am Wiener Sänger⸗Bundes⸗ feſt, bei dem er wie immer über die Fahne und die Noten zu wachen hatte. Daß er auch Sinn für Hu⸗ mor hatte, beweiſt eine köſtliche Szene, die in einem Wiener Strandbad im Bilde feſtgehalten wurde. Leiſer war damals der Mittelpunkt einer ausgelaſſe⸗ nen Gruppe von Liedertäflern und Strandnixen. Die Grippe warf den Greis, der noch verhältnismäßig rüſtig ſeinen 85. Geburtstag feiern konnte, vor eini⸗ gen Wochen aufs Krankenlager, von dem er ſich nicht mehr erheben ſollte. In der Geſchichte der Mann⸗ heimer Liedertafel wird der„alte Leiſer“ ſicherlich die verdiente Würdigung finden. * In Schutzhaft genommen. Ueber zwei Per⸗ ſonen wurde geſtern wegen Beleidigung des Reichskanzlers bezw. von Nationalſozialiſten die Schutzhaft verhängt. Ferner wurde ein Mann wegen kummuniſtiſcher Betätigung und ein weiterer wegen Schädigung deutſcher wirtſchaftlicher Intereſſen im Ausland feſtgenommen. *40 jähriges Dienſt⸗ und Ehejubiläum. Herr Auguſt Eppel, K 5, 12, kann heute in der feiert Herr Eppel mit ſeiner Gattin ſein 40jähriges Ehejubiläum. Sodbrennen Magenbeschwerden auf eine 40jährige Dienſtzeit zurückblicken. Seit 25 Jahren iſt er Hausmeiſter der K 5⸗Schule. Vorher war er ſtädtiſchen Abfuhranſtalt tätig. Gleichzeitig Deutſchland br 6 * 8 80„ ͤ. Samstag, 13. Maf Sonntag, 14. Mä 1988 ucht Kolonien! Dr. Schnee ſprach in der Abteilung Ludwigshafen-Mannheim der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft Zu einer überzeugenden Kundgebung für den Gedanken eigenen Kolonialbeſitzes geſtaltete ſich der Vortragsabend, den die deutſche Kolonial⸗ geſellſchaft, Abteilung Ludwigs hafen⸗ Mannheim, geſtern im Friedrichspark veranſtal⸗ tete. Als Redner war der letzte Gouverneur Deutſch⸗ Oſt⸗Afrikas, Dr. Schnee, gewonnen. Der 1. Vorſitzende der Abteilung, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ecarius, wies in ſeinem Willkommensgruß darauf hin, daß der überwältigend ſtarke Beſuch des Abends ein deutlicher Beweis dafür ſei, daß der koloniale Ge⸗ danke noch lebendig und mit dem nationalen Ge⸗ danken feſt verbunden iſt. Die Frage der Gleich⸗ berechtigung, die in Genf zur Entſcheidung ſteht und beſtimmt nicht von heute auf morgen entſchieden werden kann, gilt nicht nur für unſere Wehrhaftig⸗ keit allein, ſondern erſtreckt ſich auch auf den uns widerrechtlich und ſchmählich geraubten Kolonial⸗ beſitz. Mit herzlichem Beifall wurde der Redner des Abends begrüßt, der zunächſt ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, in der altberühmten Handelsſtadt Mannheim ſprechen zu können, die wie Ludwigs⸗ hafen ſtark am Außenhandel intereſſiert iſt. Hatten doch auch ſo mancher Badener und Pfälzer in unſeren Kolonien Pionierarbeit geleiſtet. Er erinnert vor allem an die Gouverneure Leutwein, Graf Zech (im Weltkrieg gefallen) und Gouverneur Hohl. In Wilſons 14 Punkten war unter Punkt 5 eine freie, weitherzige Schlichtung der Kolonialfrage un⸗ ter Wahrung der Intereſſen der Eingeborenen vor⸗ geſchlagen. Aber unter den alliierten Mächten be⸗ ſtanden bereits Geheimverträge über die Teilung der Kriegsbeute. Die kolon tale Schuldlüge, die Deutſchen hätten ſich nicht auf die Behandlung der Eingeborenen verſtanden, iſt ebenſo ſchmachvoll wie die Kriegsſchuldlüge und durch das Tatſachen⸗ material längſt widerlegt. Bei Kriegsausbruch herrſchte in unſeren Kolonien Frieden und Ordnung. Zuſammenhängende Plan⸗ tagengebiete waren geſchaffen und der Sklavenhan⸗ del abgeſchafft worden. Handwerker-, Ackerbau⸗ und Miſſionsſchulen wurden gegründet. Die größte Leiſtung waren die Seuchenbekämpfung und Ge⸗ ſundheitspflege(Robert Koch); z. B. die Bekämp⸗ fung der Pocken und der Schlafkrankheit und die Schaffung zahlreicher Eingeborenenhoſpitäler. Auf Grund unſerer Leiſtungen verlangt es die deutſche Ehre, daß durch Rückgabe un⸗ ſerer Kolonien die Verleumdung, daß wir unfähig zur Koloniſation geweſen wären, ge⸗ fühnt wird. Die Lebensnotwendigkeit eigener Kolonien, beſon⸗ ders für unſere Jugend, wußte der Redner klar und überzeugend zu ſchildern. Man kommt auf ver⸗ antwortungsvollem Poſten gerade bei minderent⸗ wickelten Völkern in ſtärkerem Maße zum Bewußt⸗ ſein ſeines Deutſchtums, entfaltet die den Deutſchen eigenen organiſatoriſchen Fähigkeiten und lernt ſein eigenes Volk beſſer verſtehen. Leider ſind die Ar⸗ beitsausſichten in den Mandatsgebieten zur Zeit ungünſtig, nicht nur durch die Weltwirtſchaftskriſe, ſondern weit mehr durch das durch den Verſailler Vertrag geraubte Eigentum; denn dieſe Weg⸗ nahme war die Plünderung größten Stiles, die die Welt je geſehen hat. Wäh⸗ rend in Deutſch⸗Südweſt noch Deutſche, allerdings unter ſchwerſtem Druck, bleiben konnten, wurden ſie aus den anderen Kolonien vertrieben. Erſt ſeit einigen Jahren können ſich Deutſche wieder in Oſt⸗ afrika(Tanganjika⸗Territorium) anſiedeln, aber ſte können nur mit ſchwachen Mitteln anfangen, ſo daß ſie noch wenig junge Kräfte aus der alten Heimat anſtellen können. Sehr intereſſant waren die Ausführungen über die beſtehende Raumnot in Deutſchland. Haben wir doch durch den Friedensvertrag in Europa allein 13 v. H. deutſchen Bodens verloren und ſind trotz Geburtenrückgang ſtetig im Wachſen. Wenn wir auch eine Menge Nahrungsmittel in Deutſch⸗ land ſelbſt gewinnen können, ſo bleiben an lebens⸗ notwendigen Stoffen Textilien(Wolle, Baumwolle), für unſere Induſtrie Giſen, Kupfer, Kautſchuk, Gummi u. ſ. f. aus. Die Kolonien verlangten harte Pionierarbeit— ganze Kerle. Erſt allmählich kam man dahinter, daß die Weißen in den Höhengebieten (Neuguinea, Oſtafrika, Kamerun) für dauernd leben konnten. Die heutige Jugend hat durch die Ausſichts⸗ loſigkeit auf dem Arbeitsmarkt eine ganz andere innere wie äußere Einſtellung zu dieſer Pionier⸗ Jührer⸗Schulungskurs des Arbeitsdienſtes Eine der dringendſten Fragen, die der Arbeits⸗ dienſt augenblicklich zu löſen hat, iſt die Führer⸗ frage., Mit ſeinen Führern ſteht und fällt eine Be⸗ wegung. Die Löſung des Führerproblems iſt daher auch für den Arbeitsdienſt von größter Bedeutung. Die raſche Entwicklung, die der Arbeitsdienſt in den letzten Wochen durchgemacht hat, brachte es natürlich mit ſich, daß es plötzlich an geübtem Führermaterial⸗ mangelte. Die augenblicklich proviſoriſch eingeſetzten Führer brachten wohl die notwendigen Qualitäten für ihren Poſten mit ſich, es fehlte fedoch manchmal an der nötigen Schulung, zum Teil auch an der Er⸗ fahrung, um die vorhandenen Kenntniſſe nutzbrin⸗ gend in die Praxis umſetzen zu können. Die Mannheimer Gruppenleitung begann daher Anfang Mai mit der Durchführung eines Führer⸗Schulungskurſes, zu dem 20 Mann, in erſter Linie frühere Offiziere, ſowie bewährte Führer der SA, SS und PO heran⸗ gezogen wurden. In der ideal gelegenen, neu her⸗ gerichteten Luftſchifferkaſerne hinter Sandhofen be⸗ gann vergangenen Montag der erſte Kurs, der vör allem dazu dienen ſoll, für die neu in Ausſicht ge⸗ nommenen Lager das entſprechende Führerperſonal heranzubilden. Als Führer für den Arbeitsdienſt ſollen in erſter Linie Offiziere des früheren Heeres herangezogen werden, ſoweit ſie den heutigen Ver⸗ hältniſſen Rechnung getragen haben. Waren vor dem Kriege die Offiziere Angehörige einer Klaſſe für ſich, (ſolhat ſich bereits während des großen Weltringens eine Veränderung von entſcheidender Bedeutung voll⸗ zogen. Je gefährlicher die Situationen waren, um ſo mehr war es notwendig, daß der Offizier mit ſeinen Leuten durch dick und dünn ging, daß er nicht allein der Kommandierende war, ſondern der Führer, von dem ſie jetzt lernen konnten und zu dem ſie Vertrauen hatten. Dieſen Führertyp braucht heute der Arbeits⸗ dienſt. Führer, die die notwendigen Qualitäten mit⸗ bringen, um ihren Leuten Vorbild in dieſem Sinne ſein zu können, ſind bei dem Arbeitsdienſt ſtets will⸗ kommen. 8 85 1 5 Auch die akademiſche Jugend dürfte in der Lage ſein, einen Teil der Führer zu ſtellen. Die Studenten der deutſchen Hochſchulen waren die erſten, die in Deutſchland den Gedanken des Arbeits⸗ dienſtes propagierten und in die Tat umſetzten. Schon vor Jahren ſchloſſen ſich in Schleſien und ſpäter in Norddeutſchland zahlreiche Studenten während ihrer Ferien in Arbeitslagern zuſammen. Sie wur⸗ den daher Wegbereiter für den Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt, da die von ihnen geſammelten Erfahrungen ſpäter bei der Errichtung größerer Lager berückſichtigt werden konnten. Der größte Vorteil, den der Ar⸗ beitsdienſt jedoch vor dem alten Heere hat, iſt, daß jeder die Möglichkeit beſitzt, ſelbſt Führer zu werden, ſobald er über die erforderlichen Eigenſchaften und Kenntniſſe verfügt. Wie unter Napoleon jeder ein⸗ ſache Soldat den Marſcha.ſtab im Torniſter mit ſich trug, ſo wird auch jeder Arbeitsdienſtler Gelegenheit haben, ſich emporarbeiten zu können. Nicht bei einer Klaſſe liegt die Leitung des Arbeitsdienſtes, ſondern bei einer geſunden Führerſchaft, die ſich aus allen Schichten und Kreiſen des Volkes zuſammenſetzt. Damit ſind auch das Vertrauen und die willige Un⸗ terordnung, die jeder Arbeitsdienſtler ſeinem Führer entgegenbringen muß, geſichert, denn dieſer wird ihm nicht nur Befehlshaber ſein, ſondern wirklicher Führer im nationalſozialiſtiſchen Sinne. F. H. Klein⸗Annemie und der Muttertag Die ſechsjährige Annemie hat in der Schule von ihrer Lehrerin gehört, daß morgen Muttertag iſt, daß man ſeinem Mütterchen, das ſo treu und lieb für einen ſorgt, zu dieſem Tag eine Freude macht. Annemie hat kein Geld, für das ſie etwas kaufen, ſie hat auch ſonſt nichts, das ſie verſchenken könnte. Traurig legt ſie ſich am Abend in ihr kleines Bett und ſinnt und ſinnt. Auf einmal geht ein Freuden⸗ ſtrahl über ihr Geſichtchen und ſie ſchläft ein. Ganz früh am nächſten Morgen, als die Sterne langſam verblaſſen, ſteigt Annemie aus ihrem Bett, ganz leiſe, damit die Eltern nebenan nichts hören, zieht ſich raſch an und eilt auf flinken Füßchen durch den taufriſchen Morgen in den Stadtpark. Dort hat ſie geſtern ſo viel ſchöne Blumen geſehen, Schwert⸗ lilien, Flieder, und in einer Ecke blühte ſogar ſchon der Rhododendron. Während ſie im erſten fahlen Morgendämmer verſucht, mit ihren Fingerchen von den knorrigen Blütenäſten etwas abzukriegen, hat man zu Hauſe das leeere Bettchen entdeckt. Die Mutter hatte ſchlaftrunken, wie aus weiter Ferne, eine Tür gehört. Nach einiger Zeit, in der ſie zwiſchen Wachen und Träumen nicht wieder zu ruhigem Schlaf kommen konnte, ſtand ſie auf und entdeckte Annemies leeres Bettchen. Zu Tode er⸗ ſchrocken durchſuchte ſie das ganze Haus. Nirgends eine Spur von dem Kinde. Es hatte ſich angezogen und war fortgegangen. Als die Sterne noch am Himmel ſtanden, zwiſchen vier und fünf in der Mor⸗ genfrühe. Wohin hatte es ſich gewandt? Warum das? Niemand hatte geſchimpft, alle waren lieb und gut zu ihm geweſen. Was konnte man jetzt tun? Man hatte ja keine Ahnung, nach welcher Richtung das Kind gegangen war, man konnte nicht einmal ſuchen gehen. Wenn ihm nur nichts paſſiertel Wenn es nur mal erſt richtig Tag wäre! Nach einer langen, bangen Stunde hörte die Mutter ganz behutſam und leiſe die Vorplatztüre ſchließen und zaghafte, kleine Schritte im Kinder⸗ zimmer verſchwinden. Es war Klein⸗Annemie, die wiedergekommen war. Die Mutter in ihrer Freude verhielt ſich mäuschenſtill. Nach kurzer Zeit hörte ſte leiſe Annemies Bettchen knacken. Das Kind hatte ſich alſo wieder ſchlafen gelegt. Einige Zeit darnach öffnete ſie die Tür zum Kinderzimmer. Annemie lag friedlich ſchlummernd, die blonden Löckchen über den roſigen Wangen— und am Fenſter ſtand ein großer Strauß Früh⸗ lingsblumen, noch ſchimmernd und leuchtend von Tau, im Strahl der erſten Morgenſonne. Mit er⸗ ſtaunten Augen ſchaute die Mutter von dem Blüten⸗ wunder zu ihrem ſchlafenden Kinde, das im Traum zu lächeln ſchien. Da wußte ſie plötzlich, warum ihr Kindchen am frühen Morgen heimlich fortgeſchlichen war. Heute war ja Muttertag. Ihre Augen ſchim⸗ merten feucht, als ſte ganz leiſe einen Kuß auf die roſige Wange drückte und die Türe wieder behut⸗ ſam ſchloß. Mella E. Hardty. Bulſrich arbeit gewonnen und iſt mehr denn je bereit, in de 2 Kolonien zu gehen. pi Siedlungsmöglichkeit wäre für mindeſtens. 100 000 Menſchen gegeben. 2 Hierdurch fänden aber auch in der Heimat weiter anf Hunderttauſend Arbeit und Brot, denn die Siedleſ hure draußen bezögen ihre Induſtrieartikel aus den ſadt Vaterlande, während die Heimat ihre Rohſtoffe ohn care an Monopolpreiſe fremder Staaten gebunden ö hach ſein, in den Kolonien kaufen würde. toni Aber die Kolonien ſind auch in kulturelle her Hinſicht von höchſter Bedeutung. Gerade auf dent ökter Gebiete verheerender Seuchen hat die deutſche Wiſſin d ſenſchaft auch nach dem Kriege Großes vollbrach 6 durch die Entdeckung des Heilmittels„Germanin Wü gegen die Schlafkrankheit, ferner durch neue Mittel Spit gegen Malaria und gegen Amöbendysenterie. Auch der oft geſtellten Frage, ob es bei dem En die wachen der Völker nicht zu ſpät zur Koloniſation h am wußte der Redner zu begegnen. Gewiß iſt es ih eine eine Reihe Völker zu ſpät, koloniſiert zu werde wag nämlich für die Länder mit jahrhundertealter g erte tur. Sie werden über kurz oder lang ſich ſelbſt 5 walten, wenn ſie nicht ſchon Selbſtverwaltung ſond ſitzen. Ganz anders iſt es bei minderentwickeli per Völkern, bei denen ein Rückfall in die alte Barba Dan unvermeidlich wäre. Bei ſolchen Völkern dür erin wir nicht ausgeſchloſſen bleiben. hein Der beſte Beweis, daß wir Deutſche zur Koloß wäh ſation befähigt ſind, liegt in der wunderbaß ahr Treue, die die Eingeborenen uns im Weltkrie den bewieſen. Mit beredten Worten ſchilderte Exzellſ eil Schitee die unvergleichlichen Leiſtungen der Aska zich und Träger, ihre Zuverläſſigkeit und ihre Anhäß Inn lichkeit, ohne die der ruhmreiche Feldzug Letteß ud Vorbecks nicht möglich geweſen wäre. Ein fol iſt d Boiſviel der Treue, auch als ſie die ſchwerſte 9 neh laſtungsprobe, das Aufgeben der Heimat, ertr doc mußten, und etwa 1000 Kilometer mit nach Si d zogen, iſt in der Geſchichte nicht mehr aufzufind Wu Als die erſten Deutſchen nach dem Kriege wieder 15 das Land durften, da wurden ſie mit lautem Ju ger begrüßt.. Wie ſind die Ausſichten im Ausland betreſsß Rückgabe der Kolonien? 8 Hier iſt in den letzten Jahren bei Engländern m l Franzoſen ein gewaltiger Umſchwung erfolgt Weh ſtau auch im Augenblick die Lage nicht mehr ſo günſtig ſtr; ſö darf im Kampf um die Gleichberechtigung auch 9 101 Kolonialfrage nicht fehlen. Hier iſt es die Aufg 11 der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, die Regierung 1 ſtützen und die Frage der Kolonien weiter zu treſe 5 bis das uns zugefügte Unrecht end 10 wieder gutgemacht iſt.. 5 Stürmiſcher Beifall dankte dem Redͤner für fel No hervorragenden Ausführungen, die durch zwei Lieht 1 des kolonialen Pfadfinder bun des 110 rahmt wurden, wovon das„Haia ſafari“, das a Zei Anſerer Askaris, beſonders gut gefiel. In seie 12 Schlußworten gedachte der Vorſitzende unſeres Reich ru präftidenten und unſeres Kanzlers und ſchloß. Gr einem brauſenden„Heil“ den ſo erhebend verlg vor fenen Abend. W. So i 1 gen Steuererleichterungen 1 Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium keilt loch Die bisher gewährten Steuererleichtern fert reichen bei der fortbeſtehenden Notlage deß ze Hausbeſitzes und der Landwirtſchaft nicht. ichn aus. Mit Rückſicht darauf haben der Finanz⸗ n Wirtſchaftsminiſter ſowie der Miniſter des Inne trotz der geſpannten Finanzlage des Staates, es Gemeinden und Kreiſe die Steuererleichterungen ein Gebäude wegen Leerſtehens von Räumen, Billige? nos vermietung und ſonſtiger Ertragsminderung uu dich wegen Betriebseinſchränkung ſowohl bei dee d Grundſteuer wie bei der Gebäuden gef derſteuer erheblich erweitert. Für lan dw fehl wirtſchaftliche Grundſtücke wird die Grundſteuer mäßigt, wenn der Grundſteuerwert einen beſtimm 810 ten Hundertſatz des Einheitswertes dieſer Grun de ſtücke überſchreitet. Die Finanzämter und Gema in den haben entſprechende Weiſung erhalten. Weit ſütz Auskunft erteilen dieſe Behörden. f Ne 5 Dit Dr. Neinhaus geht 1 * Karlsruhe, 18. Mai. Die Preſſeſtelle ben e Staatsminiſterium teil mit: Der Oberbürgaue ge ſter der Stadt Heidelberg, Dr. Nein haus hal f die entſchloſſen, zur Vorbereitung eines endgültie der Rücktritts vom Amt um die einſtweilige 9 pe urlaubung nachzuſuchen. In der Beſprech ii gef die zwiſchen der Kreisleitung der NSA, Helbe berg, dem Führer der Rathausfraktion Heidellen und dem Oberbürgermeiſter dieſerhalb ſtattgefunde! hat, wurde erklärt, daß die nationale Gesinnung Haltung ebenſo wie die Lauterkeit der Amtsfüht unangetaſtet daſtehen. Leitung der vor vier Jahren unter f Verhältniſſen übernommenen Stadtverwaltung a. drücklich anerkannt. 5 * Beinbruch beim Spiel. In der Albrecht⸗Dürt ſchule ſtürzte geſtern vormittag ein Volksſchüler un f Käfertal beim Spiel ſo unglücklich, daß er ein Bruch des linken Unterſchenkels et Der Verunglückte fand Aufnahme im Allgemeln Krankenhaus. 8

Samstag, 13. Mai Sonntag, 14. Mai 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 220 Näf 1938 —— Der Wunſchzettel des Vororts Wallſtadt Das Dampfbähnle muß elektrifiziert werden— Kanaliſation und ereit, in 5 Bei der Veröffentlichung der Artikelſerie über die J Aünſche der Mannheimer Vororte ſind wir nunmehr 3(ei Wallſtadt angelangt. Die völlig iſolierte Lage tdeſtens bes ehemaligen Dorfes fällt am meiſten auf, wenn nan nach Verlaſſen der Straßenbahn in Feudenheim tat weiten guf der nach Wallſtadt führenden Straße nur noch die Siedle zurch Felder schreitet. Ein Spaziergang durch Wall⸗ aus den ſadt überzeugt davon, daß dieſer Vorort den Dorf⸗ ſtoffe, ohnſcharakter am augenfälligſten gewahrt hat. Wohl ſind bunden z gach dem Kriege eine große Anzahl neuer, architek⸗ öpniſch ſehr gefälliger Wohnhäuſer entſtanden, tu relle laber man ſieht im Gegenſatz zu den anderen Vor⸗ de auf den okten kein mehrſtöckiges Gebäude, das eine Störung utſche Wiſ in das Geſamtbild bringen würde. vollhrach Ein Handwerksmeiſter, bei dem wir uns über die Germanin Wünſche der Wallſtädter informierten, ſtellte an die eue Mittel Spitze die terie. Elektrifizierung der Dampfbahn, ei dem Et zie Käfertal mit Heddesheim verbinden. Wenn man niſation am Bahnhof Wallſtadt ſteht und die Lokomotive mit iſt es ſiheinem einzigen Perſonenwagen und einem Güter⸗ u werden wagen im gemütlichen Tempo aus der Richtung Kä⸗ alter Ruff fertal herannahen ſieht, glaubt man ſich nicht an die ſelbſt ves Peripherie der Gemarkung der Großſtadt Mannheim, altung i ſondern weitab in eine entlegene ländliche Gegend entwickeli berſetzt. Der Fahrplan dieſer der OEch gehörigen e Barbaß Dampfbahn, die lebhaft an das Beförderungsmittel rn dür erinnert, das zwiſchen Friedrichsbrücke und Feuden⸗ beim verkehrte, läßt nach den Klagen unſeres Ge⸗ ur 900 währsmannes ſehr zu wünſchen übrig.„Wenn man underban fuhren will, iſt ſie nicht da, aber bembeln hört man ſie Weltkrig hen ganzen Tag!“ So lautete recht draſtiſch das Ur⸗ e Exzelle keil über die Tagesleiſtung der Bahn, die wirklich er Aska icht mehr in unſere Zeit paßt. Wer ſchnell die e Anhäß—Innenſtadt erreichen will, wandert nach Feudenheim i Lettiß und beſteigt dort die Elektriſche. Bei ſchönem Wetter zin ſolg it der etwa halbſtündige Spaziergang nicht unange⸗ verſte 9 nehm, aber wenn es regnet oder ſchneit, liegt eben b ertrag hoch der Bahnhof der Dampfbahn viel bequemer am 'ach Si Munde des Vorortes. Es iſt deshalb der lebhabte ufzufinde Wunſch aller Wallſtädter, daß der Zeitpunkt nicht i wieder mehr allzu weit entfernt ſein möge, der dem Vorort tem 30 die Elektrifizierung bringt. Der jetzige eingleiſige Berkehr würde genügen. betreſſs Die Kaualiſation iſt ebenfalls zu beanſtanden Als wir uns nach dem Zuſtande der Kanu a⸗ liſation erkundigten, waren wir nicht wenig er⸗ ſtaunt, zu hören, daß nur eine einzige Haupt⸗ ſtraße, die Römerſtraße, vollſtändig kanaliſiert iſt Die Mosbacherſtraße, die an dem ehemaligen Rathaus vorbeiführt und deshalb eben⸗ falls den Charakter einer Hauptſtraße beſitzt, iſt nur leilweiſe kanaliſtert. Als wir verwundert fragten, auf welche Weiſe denn nun eigentlich die Abwäſſer heſeitigt würden, machte unſer Gewährsmann auf einen Graben aufmerkſam, der neben der Mosbacherſtraße am Ortsausgang nach Käfertal be⸗ ginnt und in Käfertaler Richtung durch die Gärten und Felder nach einem Loch führt, das von Zeit zu Zeit ausgepumpt werden muß. Da die meiſten neuen Häuser Waſſerſpülung, aber nur zum Teil Senk⸗ guben beſitzen, die Fäkalien alſo auch in den offenen Graben geleitet werden, ſo kann man ſich lebhaft borſtellen, welche lieblichen Düfte ihm an heißen Sommertagen entſtrömen. Es iſt iſt deshalb ein drin⸗ gender Wunſch der Wallſtädter, daß die Kanaliſation do bald als möglich ausgebaut und an die des Vor⸗ oltes Käfertal angeſchloſſen wird. Da das Waſſer⸗ n teilt loch einen reichlichen Kilometer vom Ortsrand ent⸗ ichteru kent liegt, während es von da bis nach Käfertal noch age diy zwei Kilometer ſind, wären die Koſten nicht uner⸗ nicht m ſchwinglich. Als wir unſeren Gewährsmann fragten, nanz⸗ in zb denn der Anſchluß an Feudenheim nicht es June; zweckmäßiger und billiger wäre, wurde erwidert, daß gates, I es Aufgabe der Fachleute ſei, die Ausführbarkeit rungen eines derartigen Projektes zu prüfen. Als Wallſtadt „ Billige boch eine ſelbſtändige Gemeinde war, wurde beab⸗ ung fun ſitigt, die Abwäſſer über Ilvesheim in den Neckar bei de zu leiten. Aber auch dieſes Projekt wurde nicht aus⸗ udeſon geführt. Ohne Kläranlage wäre es auch nicht zu emp⸗ landwin fehlen geweſen. we 0 Die Straßen ſind in gutem Zuſtande. 1 Gruß Sie waren ſchon nicht zu beanſtanden, als Wallſtadt 5 a noch die Selbſtändigkeit beſaß. Von Gehwegen „ Weite ind allerdings ſelbſt in den Hauptſtraßen nur An⸗ tze vorhanden. Aber die Wallſtädter ſcheinen dieſen l Nangel nicht als beſonders ſtörend zu empfinden. Die Bewohner der Innenſtadt ſollten bei ihren Spa⸗ 5 gergängen auf Mannheimer Gemarkung Wallſtadt elle ben nicht auslaſſen. Sie werden dann wahrnehmen, wie bürger en ſie in Bezug auf die Beſchaffenheit der 8, ba 5 hwege ſind. Seit der Eingemeindung ſind auch adglllih 1 5 Feldweg e in Ordnung gebracht worden Nur ige 90, 3 Fußpaad, der von der Straße nach Viern⸗ eſprechul er, Linken ins Feld führt, ſollte noch mehr P, Heide 1 5 1 85 dieſer Feldweg viel von Fahr⸗ wen Die Straßenbeleu chtung gibt ebenfalls zu keinen Beanſtandungen Veranlaſſung. Das elek⸗ Elte eich wird ſchon ſeit 1914 vom Ladenburger ektrizitätswerk geliefert. Um 11 Uhr wird die 1 benbeleuchtung zum Teil ausgeſchaltet. Wie 15 uns verſicherte, genügt die Nachtbeleuchtung. Auch in den Häuſern iſt die elektriſche Beleuchtung installiert. Gas wird nur zum Kochen verwendet. Die Schulverhältniſſe liegen ſehr im Argen 0 meinen nicht den Lehrplan, ſondern die völ⸗ lig unzulänglichen Räumlichkeiten. Es A 8 cht⸗ Dürr chüler er 18 erlil i leben Wallſtädtern bei der Eingemeindung verſpro⸗ gemeine] s worden, daß das zweite Wallſtädter Schulhaus s erſte ſein werde, das man auf Mannheimer emarkung errichte. Die Stadtverwaltung hat bis⸗ 1 Wort gehalten. Es iſt ſeit der Eingemeindung in Schulhaus erbaut worden. Aber damit iſt last nicht geholfen. Das bei der Eingemein⸗ fn dernommene Schulgebäude enthält vier Lehr⸗ 5 Zwei ſind im ehemaligen Rathaus, einer in 12 85 rſchule am Ilvesheimer Weg, dem frühe⸗ i Mun dulhaus, untergebracht. Daß die Unterrichts⸗ 3 8 ungenügend ſind, geht aus dem Stun⸗ euplan hervor, der ſich bis auf 5 Uhr nachmittags ler Sten, Wir hoffen deshalb zuverſchtlich, daß es 5 kadtverwaltung recht bald möglich iſt, ihr bei 157 ingemeindung gegebenes Verſprechen einzu⸗ len. Der Platz für das zweite Schulhaus iſt hinter ut eigen vorhanden. Vielleicht könnte man ſich it einem Anbau begnügen. Mehr Ordnung um den Waſſerturm Mit Waſſer wird Wallſtadt ſchon lange vom Käfertaler Werk verſorgt. Der hochragende Waſſer⸗ turm am Ortsausgang nach Käfertal iſt wie der in der Stadtmitte das Wahrzeichen des Vorortes. Aber wie wird die Umgebung des Wallſtädter Waſſer⸗ turmes vernachläſſigt. Das Gitter, das die Anlage am Fuße des Turmes umgibt, iſt zum Teil weg⸗ geriſſen worden. Zwei abgeſtorbene Baumſtümpfe ſtehen neben dem Weg, der zum Eingang des Turmes führt. Wir meinen, mit wenig Mitteln könnte der Zaun repariert und die Anlage wieder hergeſtellt werden. Für die Jugend ſind andere Orte, an denen ſie ſich austoben kann, ohne Schaden anzurichten, zur Genüge vorhanden. Wallſtadt iſt, obwohl der ländliche Charakter vor⸗ herrſcht, vorwiegend von Handwerkern und Arbeitern bewohnt. Schon vor dem Krieg ſtellten die Bau⸗ handwerker ein ſo ſtarkes Kontingent der Ein⸗ Schulräume ſind unzulänglich daß man Wallſtadt das Maurer⸗ Vor allem hat der Vorort die beſten wohnerſchaft, dorf nannte. Kaminbauer und Keſſelmaurer geſtellt. Da das Baugewerbe immer noch ſchwer darniederliegt, iſt auch in Wallſtadt die Arbeitsloſigkeit ſehr groß. Ein Glück, daß viele Handwerker und Arbeiter ein Häuschen mit einem Garten und einem Stück Feld ihr eigen nennen. Die Arbeitsloſigkeit macht ſich infolgedeſſen in Wallſtadt nicht ſo kraß fühlbar, als in den Stadtgegenden, in denen die Arbeitsloſen lediglich auf ihre Wohnung angewieſen ſind. Als wir Wallſtadt verließen, um wieder der Endſtation der Feudenheimer Linje der Straßenbahn zuzu⸗ ſtreben, hatten wir den Eindruck gewonnen, daß es notwendig iſt, die Wünſche und Beſchwerden der Wallſtädter nachdrücklich zu unterſtützen. Hoffent⸗ lich iſt es der Stadtverwaltung möglich, in nicht zu ferner Zeit alle Unzulänglichkeiten abzuſtellen, die uns durch unſeren Gewährsmann geſchildert worden ſind. Richard Schönfelder. Neue Gärten auf dem Lindenhof So manchen Beſucher des Waldparkes ſieht man jetzt oft noch auf ſeinem Rückweg einen Spaziergang durch das neue Wohngebiet auf dem Lindenhof machen. Es iſt das Gebiet, das ſich zwiſchen Wald⸗ parkrand und der neuen Autoſtraße in das Blickfeld nach Neckarau zu erſtreckt. Alte und neue Straßen⸗ linien bilden ſeinen ſymmetriſchen Grundriß. Gleich⸗ zeitig führen ſie verbindend zu den angrenzenden älteren Wohnbezirken und beſtimmen die Anord⸗ nung der hier erſtellten Einzelhäuſer. Erfreut ver⸗ weilt das Auge im Schauen dieſer zahlreichen Neu⸗ bauten. Vielfältig ſind die Typen. Allen jedoch mag gemeinſam ſein die Abſicht, als koſtbarſtes Eigentum ihren Beſitzern das Schönſte zu ſein: das eigene Heim. Sieht der Beſchauer aus ſolcher Perſpektive ſich dieſe Heimſtätten an, ſo wird zwangs⸗ läufig ſeine Aufmerkſamkeit auch eingefan⸗ gen von den ſie umgebenden grünen Rah⸗ men, den Gärten. Es iſt lohnend, da und dort ſich in das Schauen dieſer Hage zu verſenken, um ihren ſinnvollen Wert zu erkennen. An Stelle der ſinnverwirrenden Kompliziertheit im Geſtalten vergangener Zeit ſuchen wir ja heute in einfachſter Zweckmäßigkeit Harmonie. So bringt auch der heutige Geſtalter ſeine Gärten in engſte Angliederung an die Sym⸗ metrie des Hauſes. Angepaßt an die gegebenen Grenz⸗ und Lagenverhältniſſe, daneben Berückſich⸗ tigung der in gartentechniſcher Hinſicht durchführ⸗ baren Wünſche des Auftraggebers und dieſes in Einklang gebracht mit neuzeitlichen geſtaltungskünſt⸗ leriſchen Leitſätzen, ſo formte er die Gärten da draußen. Pergolen verbinden oftmals das Grün der Raſen⸗ flächen und das Bunt der Blumenrabatten mit dem Haus zu einer ſinnvollen Einheit. Oder das Weiß⸗ grau des Mauerwerks wächſt aus von blumigem Grün umrahmten Fundamenten heraus zu grad⸗ linigen Faſſaden. Au anderer Stelle erhalten Treppen, Ter⸗ raſſen, Ein⸗ und Ausgänge ihre Zweckmäßig⸗ keit beſonders betonende Ueberleitung zu dem Gartenraum durch lichtgraue, warm⸗ tönige Bänder von Plattenwegen und Trok⸗ kenmauern. Heckenſtreifen in verſchiedener Höhe trennen die Un⸗ ruhe der Spielecke der Kleinen von dem lauſchigen Plauderplätzchen der Erwachſenen oder ſchaffen, wo es an Fläche nicht mangelt, reizvolle Sonderteile. Da iſt es ein Badegarten, deſſen Inneres durch dichtes Blattgewirr vor den Blicken Unberufener geführt wird. Woanders umſchließen die Hecken einen kleinen Roſenhag und an anderer Stelle be⸗ grenzt ihr vornehmes Grün die vielfältige Pracht einiger Staudenrabatten. Wie ſehr findet doch das Weſen unſerer Zeit trefflichen Ausdruck in der ſtraffen Nüchternheit die⸗ ſer Plattenwege, die nur von Blütenpolſtern und dem farbigen Blattmoſaik niedriger Stauden unter⸗ brochen wird. Eine geſchloſſene Raſenbahn, darin ein paar Kalkſteinplatten zur lockeren Weglinie ver⸗ bunden, die in gewollt regelloſer Anordnung von Stauden begleitet wird— welch einen wohltuenden Kontraſt bildet ein ſolcher Vorgarten zu einem von ehedem, in dem das Grün von miniaturhaften Kies⸗ wegen zerriſſen wurde. a Blumen, Stauden in Menge, gleichfarbige zu bunten Klexen vereinigt, ſchaffen farbenfrohe Mittelpunkte und wirkungsvolle Rahmen. Erinnern wir uns an frohe Geſchehniſſe, ſo wiſſen wir, daß auch immer Blumen, viele Blumen dabei waren. Darum gebührt ihnen auch in dieſen Gär⸗ ten breiteſter Raum. Und daneben nun noch Raum für Ausdruck und Formgebung des Empfindens unſerer Zeit für Gartenzweck und deſſen Schönheit. Aber der Garten iſt noch mehr. Er wird ſeinen Beſitzern zum Arzt und Freund. Jeder dieſer Gär⸗ ten, ſelbſt der vom kleinſten Ausmaß, wird durch zweckvolle Geſtaltung in Verbindung mit dem Haus zu einem erweiterten Wohnraum. Ein wichtiger Faktor iſt dabei die Formgebung, die beſtimmt wird vom individuellen Gartenempfinden des einzelnen Beſitzers. Elementarſtes äſthetiſches Feingefühl gab hierzu die Grundlage. Mit Recht wird ja neben der Freude an Büchern und Bildern, Liebe, Freundſchaft und ſchöpferiſcher Ar⸗ beit, das Schwelgen in der heiteren Schönheit von Blumen und Grün das Hauptteil vollſten Lebens⸗ genuſſes genannt. Dieſe Gärten, als Stätten ſelbſtgewählter fröh⸗ licher Arbeit, geben zwiſchen Saat und Ernte viel⸗ fältige Freude für geringſten Aufwand an Pflege⸗ Sie müſſen natürlich frei ſein, ohne jeden Zwang, ſie dürfen uns nicht immer rufen und nötigen— ſie ſollen ſorgenfrei ſein. Darum holt ſich jeder Rat bei ihrer Anlage und fragt ſich ſelbſt: was kann ich meinem Garten an Innerlichkeit geben? N Gärten voller Licht und Sonne ſind da draußen. Sie ſpenden erquickende Entſpannung, ſind Para⸗ dieſe zum Ausruhen von nervenzerrüttender Be⸗ rufsarbeit und geben Abgeſchiedenheit für Körper⸗ kult im freien Raum. Auch werden ſie zu frucht⸗ baren Werkſtätten, in denen es aus brauner Scholle keimt und ſproßt, fruchtet und reift. Sie geben einen erfolgſicheren Nährboden ab und ein frohes Garten⸗ leben, aus dem ſich alles Wertvolle für Körper und Geiſt entwickelt. Gartenarchitekt Schneeberger Rory: Eine Frau wie Du“ Die Manuſfkriptſchreiber dieſes neuen Filmes haben ſich wirklich nicht überanſtrengt Man hat wenigſtens, wenn man dieſen Streifen im„Roxy“ betrachtet, immer das nicht gerode erhebende Gefühl, daß aus drei oder vier alten Filmen ein neuer gemacht worden ſei. Die Geſchichte der„tollen Komteß“, die uns vorgeführt wird, hat man nun ſchon in ſoviel Variationen geſehen, daß mam es wirklich nur bedauern kann, wenn eine ſo charmante Künſtlerin wie Liane Haid und ein ſo beliebter Darſteller wie Georg Alexander ſich um derartige Kliſcheeongelegen⸗ heiten bemühen müſſen. Das entzückende Spiel dieſer hei⸗ den Darſtellex und die überlegene Komik der alten Adele Sandrock erfüllen aber zuſommen mit Fritz Kampers Kraftburſchentum und Szöke Szakolls humorvoller Un⸗ beholfenheit dos Ganze mit fröhlicher Laune, ſo daß man die Unmöglichkeiten des Manuſkriptes zu entſchuldigen bereit iſt. Die Geſchichte ſelbſt dreht ſich um eine kleine Baroneſſe, die ſich mit ihrem heimlichen Geliebten kom⸗ promttieren will, um ſo die bevorſtehende Verlobung mit einem Anderen auffliegen zu laſſen. Nach mancherlei Irrungen und Wirrungen kommt es auch ſo weit, daß die Baroneſſe den Bräutigam kriegt, den ſie will, zumal ſich der erſte als Hochſtapler entpuppte. Im Beiprogramm ſieht man einen herrlichen Natur⸗ film vom Lago Maggiore und eine amerikaniſche Affen⸗ geſchichte, die dadurch wahrhaftig nicht erträglicher gewor⸗ den iſt, daß man die Affen reden und— Höhe der Ge⸗ ſchmackloſigkeit— deutſch reden läßt. Die Deulig⸗Ton⸗ woche zeigt prächtige Bilder vom Stapellauf des Gorch Fock und dem Aufmorſch im Tempelhoferfeld am 1. Mat, * Pat und Patachon im Capito⸗Kino. Der von nus in unſerer Freitags⸗Mittagausgabe beſprgchene luſtige Pat und Patachon⸗Film„Fumpenkavaliere“, ſowie die amerikaniſche Groteske mit Dick und Doof wird zur gleichen Zeit auch im Capitol⸗Kinv gezeigt.

Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 6. Seite/ Nummer 220 Amtliche Perſonal veränderungen Ernannt: 1 her Franz Keller bei en Strafa in bdeiburg zum Oberwerk⸗ e tz t: Juſtizſekretär Karl Reinhard cht Freiburg zum Landgericht daſelbſt; enten Georg Brenn beim Notariat utsgericht daſelbſt, Artur Laber tburg zum Notariat daſelbſt, te r beim Notariat Baden⸗Baden [her Der zu m 0 theſtand getreten: Juſtizrat lin Friedmann in Bruchſal, Juſtizinſpek⸗ Gras 95 4 9 855 beim Notariat Karlsruhe, dor Wagner beim Notariat Acht Verhaftungen in Heidelberg * Heidelberg, 13. Mai. Hier wurden vier lei⸗ tende Perſön lichkeiten und vier Arbei⸗ der unter ſo zialdemokratiſchem Einfluß ſtehenden ft„Neu⸗ Heidelberg“(früher Volks⸗ unk iegerheimſtätten) unter dem Verdacht der Un⸗ treue in Haft genommen. Sie ſollen u. a. Bau⸗ materialien der Genoſſenſchaft für Privatbauten ver⸗ wend het haben. Die Namen der vier Verhafteten aus waltung ſind: Gaſtwirt Bartmann, Ar⸗ ekt Hol J, Bautechniker Rink und S Stadtverwal⸗ 0 rektor(Ratsſchreiber) Kuhn. Die Bau⸗ genoſſenſchaft 9 nach dem Kriege zahlreiche Sied⸗ lungen erbaut, u. a. den Pfaffengrund. Drei Scheunen in Graben niedergebrannt Graben, 13. Mai. Abends wurden die Einwoh⸗ r wieder durch Feueralarm aufgeſchreckt. In der une des Sattlers Heinrich Wenz war ausgebrochen, das raſch auf die angebauten und Schöpfe des Landwirts Hermann und Wilhelm Melder umgriff und Scheunen Wen z dieſe vi einäſcherte. In den großen Heu⸗ und Holzvorräten fand das Feuer reichliche Nahrung und bald loderte es in der Dunkelheit mit mächtiger Flamme empor. Raſch war die Feuerwehr zur Stelle und unter tatkräftiger Mithilfe der Einwoh⸗ ner, die Waſſer in Fäſſern und Eimern herbeibrach⸗ ten, wurde eine weitere Ausdehnung des Feuers verhindert. Man vermutet Brandſtiftung. Ab 31. Mai nur noch ein Kriegsopferverband *. 12, Mai, Der Landesführer hsverbandes Deutſcher Kriegsopfer, Gau „Stefan Braun iſt ſoeben von einer Be⸗ 5 mit dem Vorſitzenden des NS⸗Reichsver⸗ handes, Oberlindober, aus Berlin zurückgekehrt. Das des Ergebnis dieſer Beſprechung iſt, daß der Reichs ⸗ bund der Kriegsbeſchädigten mit dem 31. Mai ſeine Tätigkeit einſtellt. Sämtliche Mit⸗ glieder werden dem Nes⸗Reichsverband zurück⸗ geführt, das vorhandene Vermögen des früheren Reichsbundes nach Sichtunng den einzelnen Gauen zurüc h Die Verhandlung über die Regelung gewiſſer techniſcher Fragen ſind in vollem Gange. Auch der Kyffhäuſerbund hat den Vorſitzenden des NS⸗Reichs verbandes als Führer ſämtlicher deutſcher Kriegsopfer anerkannt. Infolgedeſſen wird es bin⸗ nen kurzer Zeit nur noch einen Verband der Kriegs⸗ opfer geben, und zwar den unter nationalſozialiſti⸗ ſcher Führung. Tr. Ladenburg, 12. Mai. Die Laden burger Realſchule wird dieſen Sommer ihr 7 0. fähri⸗ ges Beſtehen feiern und ladet dazu alle ehemali⸗ gen Schüler zu einer Wiederſehensfeier ein. Die Vereinigung ehemaliger kate nenten„Lopo⸗ dunia“ wird in kameradſchaftlichem Opferſinn den gefallenen Mitſchülern und Freunden eine Gedächt⸗ nistafel ſtiften, die bei der Jubiläumsfeier enthüllt werden ſoll. Nach allen Richtungen ergehen Einla⸗ dungen, ſo daß eine ſtarke Beteiligung zu erwar⸗ ten iſt. L. Reilingen, 13. Mai. Die Eheleute Zigarxen⸗ macher Joſef Kneis und Frau Barbara geb. Schnepf konnten das Feſt der goldenen Höͤch⸗ zeit in erfreulicher Geſundheit begehen. r- Nußloch, 11. Mai. Der letzte Sonntag war für die hieſige katholiſche Gemeinde ein Feſttag beſonderer Art. Fahnen und Ehrenpforten ſchmück⸗ ten die Straßen. Am Samstag abend bereits be⸗ reitete man dem aus Heidelberg kommenden Neu⸗ prieſter Fritz Weik bei der Pfarrkirche einen feſt⸗ lichen Empfang. Am Abend brachten ihm die Feuer⸗ wehrkapelle und die Geſangvereine„Sängerbund“ und„Liederkranz“ vor ſeinem Elternhaus ein Ständchen. Am Feſttagmorgen geleitete ein Ehren, zug, unter dem ſich auch Chargierte der„Uni⸗ tas“ Heidelberg, Mitglieder der Da. Nußloch, Wiesloch, Walldorf und Ziegelhauſen befanden, den Primizianten zum Gotteshaus. In Treue feſt! Geueralverſammlung des Weinheimer Kriegervereins U Weinheim, 13. Mai. Im„Schwarzen Adler⸗ ſaale“ fand hier die Generalverſammlung des Weinheimer Kriegervereins ſtatt. Eine beſondere Ehrung des Abends bildete die An⸗ weſenheit des Verwaltungsratsmitgliedes, Miniſter⸗ präſident Köhler, der vom Gauvorſitzenden, Kame⸗ rad Karl Zinkgräf, herzlich begrüßt wurde. Der Vorſitzende, Kamerad Randoll, gedachte der ſeit der letzten Generalverſammlung exfolgten nationa⸗ len Erhebung dieſes deutſchen Volkes und betonte die Bedeutung dieſes großen Exeigniſſes für die Weiterentwicklung der Kriegerver⸗ einsſache. Nach Prüfung der Kaſſenführung wurde dem Rechner Entlaſtung erteilt. Die ſatzungs⸗ gemäß vorzunehmende Wahl des Geſamtvorſtandes und der ergab die Wiederwahl der Genannten Dann erfolgte die Aufnahme von ſe⸗ gliedern. Es ſchloß ſich eine A zu errichtendes Ehrenmal für die im Welt⸗ 3 ege gefallenen Kameraden an. Der Vorſitzende wurde ermächtigt, im Benehmen mit der Stadtverwaltung und den übrigen hieſigen militäri⸗ ausſcheidenden Verwaltungsratsmitglied 9 it Berufung einwandfreier usſprache über ein raliſcher und politiſcher Hinſicht, iſt auch darauf zu tagte zmiuiſte⸗ ten Bericht N Batl. Reſ.⸗ ahne ttung der 111. R Reſervekorps von Cambrai. ſtand September 1914 in Um Fricourt tobte Abend des 7. Oktobers 2. Batl. R. x Oberſt⸗ Das 14. der Gegend ſüdlich ſeit Tagen der Kampf,. Am erhielt der Kommandeur des leutnant Weiß, den Befehl, ſich in der Nacht in den Beſitz von Bécoburt und der weſtlich davon gelegenen Höhe 106 zu ſetzen. Kurz vor den feindlichen Batte⸗ rien kam der Angr an ſtarkem Infanterie⸗ und Artilleriefeuer zum Stocken. Vom Feuer überſchüttet und ihrerſeits ſchließlich von er⸗ heblich überlegenen Kräften angegriffen, mußten die Deutſchen in den Wald von Bécburt zurück. In⸗ zwiſchen aber hatten die Franzoſen, beiderſeits des Bécburt⸗Waldes wieder vorgehend, die durchbroche⸗ nen Linien wieder geſchloſſen und ſo die deutſche Sturmtruppe von allen Seiten feſtgelegt. Es drohte das bittere Schickſal der Gefangen⸗ nahme. Die Fahne des Bataillons, die mit in vorderſter Feuerlinie war, war von den Franzoſen nicht unbe⸗ merkt geblieben, und die Ausſicht, eine deutſche Fahne zu erbeuten, ſtärkte ſicherlich ihren Angriffsmut. Aber dieſer Triumph ſollte ihnen nicht zuteil werden. Der wackere Fahnenträger, Vizefeldwebel Stöckmann, jetzt Zollaſſiſtent beim deutſchen Zoll⸗ hauptamt Baſel, ſann auf Rettung ſeiner Fahne. Er berichtet darüber u..: In der Erkenntnis, daß wir aus dieſem Walde nicht mehr herauskommen würden, frug ich den ſchwerverletzten Bataillonskom⸗ mandeur, was ich m rit der Fahne machen ſollte. Er befahl mir: Löſen Sie das Fahnentuch und binden Sie es um den Leib.“ Infolge des ſchuellen Vordringens der Franzoſen konnte ich aber dieſe. Weiſung nicht mehr ausführen. So faßte ich ſchnell den Entſchluß die Fahne zu vergraben, um ſie auf jeden Fall der Sicht der Franzoſen zu entziehen. Später wollte ich dann meinen Durchbruchsplan wie⸗ der aufnehmen. Mit ein paar Mann löſte ich mich aus der Kampflinie. Wir krochen in den dichteren Teil des Waldes, hoben ſchnell ein Loch aus, wärſen die Fahne hinein und ſchaufelten das Loch wieder zu. Durch Laub und Gras wurde die friſch gegrabene Stelle verdeckt und ſo die Stelle unkenntlich gemacht. Schnell fertigte ich noch eine flüchtige Skizze, die ich in meinen Kleidern verſteckte. Nun war es auch ſchon höchſte Zeit, vom Schauplatz zu verſchwinden. Der ganze Vorgang mag ſich in 1 5 Minuten ab⸗ geſpielt haben. Beteiligt haben ſich daran, ſoweit ich mich noch erinnern kann, Reſ.⸗ ed Guſtav Roth aus Mannheim, Maier⸗ Rielaſingen, Jäger ine badllche Fahne gerettel 8 Im Wald en ehe ſie die Franzoſen fanden (inzwiſchen geſtorben) aus der Nähe von Sig⸗ H. Lampertheim, 13. Mai. Monaten wurden der große Mengen Weizen Kirſchgartshauſen entwendet, ohne daß man den Tätern auf die Spur kommen kyunte. Insgeſamt wurden 100 Zentner Weizen geſtohlen. Den gemeinſamen Ermitt⸗ lungen der Lampertheimer und der Sandhofener Po⸗ lizei gelang es nun, eine Diebesbande von ſieben Perſonen zu faſſen und dingfeſt zu machen. Es han⸗ delt ſich bei den Dieben um zwei Lampertheimer, von denen der eine ſeinen Kraftwagen zur Fortſchaffung des Diebesgutes zur Verfügung ſtellte und fünf Leute, die auf dem Kirſchgartshäuſer Hof beſchäftigt waren. Alle ſieben wurden dem Amts⸗ gericht Mannheim zugeführt. Das Auto wurde beim Polizeiamt Lampertheim ſichergeſtellt. Ein Teil des Diebesgutes, etwa 30 Zentner Weizen, konnte bei einem Bruder des Kraftwagenbeſitzers wieder zu⸗ rückgeholt werden. Der Autobeſitzer war ſchon ein el in einer Schmuggelaffäre verwickelt, weshalb ihm bereits ein Auto beſchlagmahmt wurde. In den letzten zwei Guts verwaltung Gefängnis für kommuniſtiſche Flugblattverbreiter *. Frankenthal, 13. Mai. Vor dem Sonder⸗ gericht hatten ſich am Mittwoch vormittag der 1913 geborene Schloſſer Rudolf Kraml und der 1915 ge⸗ Gleichſchaltung der Veamtenverbände Wer kann gewählt werden? * Neuſtadt a.., 13. Mai. Der Beauftragte des Reichskommiſſars für*: aalen für die Pfalz, Liebel, M. d. L. Contwig, gibt bekannt: Die für die Wahlen zu den Vorſtänden der Be⸗ amtenorganiſationem ſatzungsgemäß feſtgelegten Fri⸗ ſten ſind aufgehoben. Die Neuwahlen können daher jederzeit ſtattfinden und ſind beſchleunigt durchzu⸗ führen. Bei der Durchführung der Neuwahlen iſt grundſätzlich das Führerprinzip zu beachten, wobei in erſter Linie 8 8 Perſonen, die aus ehrlicher Ueber zeugung National⸗ ſbzialiſt find, e werden ſollen. Nicht⸗ aui Perſonen, Marxiſten oder Perſonen, die bis⸗ her dem Nationalſozialismus, ſeinem Führer und ſeinen Mitkämpfern ablehnend oder gar feindlich ge⸗ genübergeſtanden ſind und ſich durch Wort, Schrift unzuverläſſig gelten, kommen für die Betrauung mit derartigen Aemtern nicht in Betracht. Neben der Perſönlichkeiten in mo⸗ ſehen, daß ſie den ihnen geſtellten Aufgaben in or⸗ ganiſatoriſcher und beamtenpolitſſcher Beziehung ge⸗ wachſen find. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird ſich empfehlen, wegen der für die Neuwahl in Aus⸗ in die ſchen 3 die erforderlichen Schritte Wege zu leiten. Im Verlauf des Abends hatte auch Kamerad? Fin terpräſtdent Köhler wiederholt Wort ergriffen und u. a. verſichert, daß 1 terhin dem Verein als Mitglied des Verwa bpats die Treue bewahren werde. ſicht genommenen Perſonen vorher mit dem Beauf⸗ tragten des Reichskommiſſars für Veanenorgen⸗ ionen für die Pfalz, Liebel, M. d.., Contwig, in ug zu treten, um nachträgliche„ uind ein Eingreifen des Reichskommiſſars zu vermei⸗ den. Der Beauftragte des Reichskommiſſars be⸗ Siebenköpfige Diebesbande gefaßt maringen, ein Spielmann und noch einige andere Leute, deren Namen mir entfallen ſind. Durch plötz⸗ lich einſetzendes Artilleriefeuer wurde unſer Trupp zerſprengt. Einige wurden nachher von den von der anderen Seite in den Wald eindringenden Fran⸗ zoſen abgeſchoſſen, andere gefangen genommen; zu den letzteren gehörte auch ich. In der Gefangenſchaft überlegte ich mir oft, wie ich unſer Regiment, ohne daß die Franzoſen es merken würden, vom Verbleib der Fahne unterrichten könnte. Mit meinem Ge⸗ fangenſchaftskameraden, dem Offizier⸗Stellvertreter Wiebert, jetzt Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Karlsruhe, verfaßte ich dann einen Brief, in dem an⸗ gedeutet war, daß die Fahne nicht in franzöſiſche Hand gefallen war. In der Vorkriegszeit hatte der Soldatenmund die Fahne ja oft mit dem Namen „Knüppel“ belegt. So teilten wir mit, daß bei dem Nachtangriff vor unſerer Gefangennahme unſer tapferer„Fähnrich Knüppel“ gefallen ſei und im Walde von Becourt unter einer Eiche be⸗ graben liege. Wir baten die Eltern des Knüppel zu benachrichtigen. Dies war der ungefähre Inhalt des Briefes. Eine Skizze über den Platz habe ich 1916 einem zum Austauſch heranſtehenden Sanitäts⸗ unteroffizier in den Abſatz nageln laſſen. Auch dieſe Skizze kam gut nach Deutſchland. Die Nachfor⸗ ſchungen der Franzoſen hatten aber bis zu meiner Entlaſſung aus der Gefangenſchaft 1920 eigentlich nie ganz aufgehört. Als nach unſerer großen Somme⸗Offenſive das Kampfgelände des.8. Oktober wieder in deutſcher Hand war, ſuchte man auch unſererſeits, nun an Hand der von Stöckmann gefertigten Skizze, nach der Fahne. Vergeblich; man fand ſie nicht. So fürchtete man, daß die Franzoſen ſie vielleicht doch noch ent⸗ deckt, oder daß Zeit⸗ und Kampfeinwirkung ſie reſt⸗ los vernichtet hätten. Groß war daher die Ueber⸗ raſchung und Freude, als Anfang 1921 das Fahnen⸗ tuch, Gehänge, Spitze und Beſchläge, von unbe⸗ kanntem Abſender aufgegeben, auf unaufgeklärt ge⸗ bliebenem Wege eines Tages an das Abwicklungs⸗ hauptamt Berlin und von dort an das Staatsmini⸗ ſterium in Karlsruhe gelangten. Auch die geheimnis⸗ volle Zuſendung wurde, wenn auch nicht erſchöpfend, aufgeklärt. Kriegsgefangene rheiniſcher Truppenteile, 1920 zu Aufräumungsarbeiten kommandiert waren, entdeckten zufällig die vergrabene Fahne. Heimlich löſten ſie das Tuch von der Stange und auch die Beſchläge; den Schaft ver⸗ brannten ſie. Einer wickelte ſich die Fahne um den Leib, die anderen ſteckten die anderen Teile zu ſich und nahmen ſie ſo mit in die Baracke, wo ſie die Fahne mit Zubehör unter einer Bank mit einem Brett feſtmachten. Beim Abtransport nach England verſtauten ſte die Trophäe in einer Ziehharmonika, in welcher ſie bei der Entlaſſung auch mit nach Deutſchland gebracht wurde. die borene Tagner Hans Biebinger aus Ludwigs⸗ hafen wegen Verbreitung kommuniſtiſcher Flugblätter zu verantworten. Die beiden An⸗ geklagten ſind beſchuldigt, am 12. April d. J. je ein Flugblatt mit kommuniſtiſchem Inhalt ausgeteilt zu haben. Bei ihrer Vernehmung bekundeten die beiden Angeklagten, daß ſie das Flugblatt auf der Straße gefunden und es einem als Zeugen geladenen Bekannten auf Verlangen desſelben ausgehändigt hätten. Das Sondergericht erkannte gegen Kraml kauf zwei Monate, gegen den noch jugendlichen Biebinger auf einen Monat Gefängnis. .. und Gefängnis für unbefugtes Abzeichentragen Das Sondergericht verhandelte darauf gegen den Hüttenarbeiter Nikolaus Fleiſchmann aus Homburg(Saar), der in Zweibrücken beim Tragen eines Abzeichens der NS D A P betroffen worden war. Als er nach ſeiner Feſtnahme durch einen Gendarmeriebeamten und einen Hilfs⸗ poliziſten in das Gefängnis in Zweibrücken ein⸗ geliefert werden ſollte, ſetzte er vor dem Gefängnis den Beamten heftigen Widerſtand entgegen und ſchlug mit den Fäuſten auf die beiden Begleiter ein. Das Sondergericht erkannte gemäß dem Antrag des Staatsanwalts auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Der ſeit dem Tage der Tat be⸗ ff!!! df!!! TTT x oder Handeln in Gegenſatz dazu geſtellt haben, oder infolge ihrer vielſeitigen Orientierung als politiſch ſtehende Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. hält ſich in jedem Falle die Beſtätigung der aus den Neuwahlen hervorgegangenen Perſonen vor. Schließlich wird darauf hingewieſen, daß Einrich⸗ tungen für die Verſorgung mit Waren irgendwelcher Art nicht mehr beſtehen dürfen und ſoweit ſie noch vorhanden ſind, mit tunlichſter Beſchleunigung li⸗ quidiert werden müſſen. Soldaten der Arbeit Hochbetrieb im Ludwigshafener Arbeitslager * Ludwigshafen, 13. Mat. Zwar iſt das Werk noch im Entſtehen begriffen, aber ſchon die kleinen Anfänge laſſen auf einen großzügig angelegten Auf⸗ bauplan ſchließen. Gleich neben der Walzmühle am linksrheiniſchen Brückenkopf wird das Arbeitslager in den Räumen der ehemaligen Trikotweberei Gebr. Mann, von 20 Freiwilligen aus Neuſtadt eingerich⸗ tet, ſo daß in—3 Wochen die ganze Belegſchaft, eine Abteilung von 216 Maun, dort gute Unterkunft, reichliche und kräftige Verpflegung, Kleidung und außerdem jeden Samstag.80/ Löhnung erhalten wird. Neben Sport und geiſtiger Ausbildung ſoll vor allem körperliche Arbeit den größten Teil des Tages ausfüllen. Als erſtes wird das zur Zeit völ⸗ lig brach liegende und verwahrloſte Gelände hinter der Anilin⸗ und Sodafabrik kultiviert, um wert⸗ vollen Boden für eine Randſiedlung abzugeben. Später ſollen dann die Gehwege im Ludwigshafener Stadtpark verbeſſert, das Unterholz gelichtet und Mutterboden zwecks Anlage von Pachtgärten auf die Müll⸗Abladeplätze aufgebracht werden. Der Ein⸗ druck, den das Lager hinterläßt, iſt ein fußerſt günſtiger, denn die Jungens ſind mit Leih und Seele bei ihrer Arbeit. 5 1 unreſdinden N leisfung. Mur 35 Pfennig kostet das MWormul. paſet und nur 68 Ffennig das grohe Doppel paket. Bei jedem Doppelpaſtet Sparen Sie 8 Pfennig extra, das ist Ihr Muteen, den müssen Sie wafirneh men/ 18 bers Ihr treuer Helfer allezeif fen 7 1 1 d 5 5 ft fi 9 —. r dee e 77FFFFTbb0 0 T T

33 — 15 . e 0 Samstag, 13. Mai/ Sonntag, 14. Mai 1933 —— tenbt Der majestätische Berwartstein a, ſie ſind die Symbole der Pfalz! Dieſe wuchtigen, trutzigen Burgen, die von kühnen Bau⸗ meiſtern an ragende Berghänge geklebt wurden, dieſe Gemäuer, die Jahrhunderte überdauert haben, dieſe ſchlanken ungebrochenen Söller und dieſe ſtreit⸗ baren Wehrgänge, die noch heute von den kriegeri⸗ ſchen Ereigniſſen von Anno Domini überwittert ſind. Kaum ein Gau in Deutſchland iſt neben dem Rheinland ſo verſchwenderiſch mit herrlichen Burg⸗ kuinen geſchmückt wie die Pfalz. Wir fahren die glatte Straße entlang, die nach Bad Dürkheim führt. Unter dem ſaftigen Grün der Bäume hindurch, entlang an fruchtſtrotzenden Auen, biegen in die winkligen Gaſſen des Badeortes ein und gelangen in das Tal, das von feierlichen Waldkuliſſen umſtanden iſt. Dort liegt ſie, ſouverän aufgeblockt auf einem Bergrücken, eine wohlbefeſtigte teiche Dynaſtenburg des Mittelalters. Die Schön⸗ heit der Natur, die grandioſen Hintergründe der Bergwelt, laſſen die Hartenburg zu einem der ſchönſten Schauſtücke unter den vielen Ruinen des Pfälzer Landes werden. Wo einſt die Grafen von Saarbrücken und die Herren von Leiningen reſi⸗ diert haben, wo vor Jahrhunderten ſporenklirrende Reiter über den Hof gingen, ſpielen heute die Kin⸗ der aus Dürkheim und aus dem Dörfchen Grethen. Immer war die Hartenburg umtobt von krie⸗ geriſchen Stürmen. Im Jahre 1683 wurde dieſes Bollwerk von franzöſiſchen Truppen beſetzt, die bei ihrem Abzug neun Jahre ſpäter Pulver in die Kel⸗ ler legten und in die Gänge, die unter den Türmen dürchfüthrten und ſo aus der prächtigen, uneinnehm⸗ bar ſcheinenden Burg die grandioſeſte Ruine Süd⸗ weſtdeutſchlands werden ließen. Später verſuchte ein Graf von Leiningen die Burg wieder wohnlich herzurichten, doch wurden die von ihm erbauten Räume 1794 durch ein Feuer völlig zerſtört. Herr⸗ lich iſt das Bild, das ſich dem Touriſten, der den Berg erklommen hat, auf dem Burgwall bietet. Tief unten, wie Spielzeugteile in das enge Tal geſtreut, liegen die Häuſer des Dörfchen Hardenburg. Ueppi⸗ ger roſa und weißer Flieder in den Gärten erſcheint wie Tupfen auf einer Malerpalette und dahinter faſt unfaßhar tief, ſchweigend, melaucholiſch das ge⸗ waltige Gemälde des Waldes. Noch ſteht der Ge⸗ füngnisturm der Burg, noch iſt der rechteckige Tor⸗ turm nicht gefallen; der Kugelturm, der Bergfried und ein ſtarker runder Turm, aus dem ehemals Feldſchlangen Tod und Verderben geſpien haben, Das Forster Schlössel— einstmals ein Adelssitz ſie find noch da. Noch ſtehen Mauern und Gebäude⸗ keſte, die von dem grandioſen Geſtaltungsvermögen längſt geſtorbener Baumeiſter zeugen. Wir fahren zurück im ſtrahlenden Sonnenſchein i eines beſeeligenden Maientages. Tief unten auf der Straße, die nach Bad Dürkheim führt. Von der Höhe herab grüßt die Limburg, die ebenfalls vor Jahrhunderten Brandfackeln ihrer Eroberer zum Opfer gefallen iſt. 5 Bei Dürkheim beginnt der geſegnete Bezirk des pfälziſchen Edelweins, präſentieren ſich die Wein⸗ berge von Wachenheim, die einen der ſchönſten Tropfen der P Gebel der Pfalz erzeugen. Ueber den ſpitzen des alten pittoresken Städtchens ſtehen nättern und ein Turm, denen man anſieht, welch ehrwürdiges Alter ſie beſitzen. f Es ist wenig mehr von der einſt ſo ſtolzen Wach⸗ urg vorhanden. Efeu überwuchert zerfallenes mäuer, die Sonne ſpielt in den Löchern, die die Zeit dem Turm geſchlagen, und Kinder klettern auf den Mauern herum, von denen einft die Armbruſte einer ſtreitbaren Beſatzung gedräut⸗ haben. Auch die Dachtenburg erlitt das Schickſal der meiſten ihrer 5 ern in deutſchen Landen. 1525 wurde ſie von en auſſtändigen Bauern des Bockenheimer Haufens dleinlich verwüſtet. Die Wirren des 30jährigen Krie⸗ ges und die franzöſiſchen Mordͤbrenner des Jahres 1689 vollendeten ihren Untergang. a Wuchtig, eitel auf dem runden Buckel eines Ba⸗ ſaltberges ſtehend, die Maxburg. Eine doppelte Ruine, von deren Terraſſe aus man die herrlichſte Feruſicht in der ganzen Pfalz genießt, von der ſich in beglückender Schönheit die fruchtbare Ebene zeigt, von der man mit dem Fernglas die Türme des Straßburger Münſters, den Dom von Worms und weit, im Nord weſten, ſchon farblos geworden im Sonnenglaſt der Ferne die Ruinen des Heidelberger Schloſſes und das Häuſermeer von Manuheim er⸗ kennen ſoll... Urſprünglich hieß die alte Reichs⸗ 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 7, Seite/ Nummer 220 verkauft. Erſt ein ſpäterer Beſitzer, der in St. Mar⸗ tin wohnte, ließ die Schuttmaſſen, die die Ruine be⸗ deckten, aufräumen und legte ſo eines der prächtig⸗ ſten, wenn auch zerſtörten Bauwerke der Pfalz wieder frei. Auf der bunten Karte der Pfalz herrſcht ein Ge⸗ wimmel von Burgen. Daraus iſt erſichtlich, wie zahlreich die ritterlichen Geſchlechter in den Ber⸗ gen der Haardt geweſen ſind. Da liegt die Ruine Trifels, die Perle von Annweiler, nicht weit da⸗ von die beiden Nebenburgen Ane bos und Schar⸗ fen berg. Trifels war einſt mit den beiden ande⸗ ren Bergſchlöſſern durch gemeinſame Befeſtigungen Burg-Ruine Kirkel in der Saarpfalz feſte Käſten burg. Hier herrſchten edle Herren, deren Einfluß ſich ſelbſt über das Gebiet des Hoch⸗ ſtiftes Speyer erſtreckte. Im feurigen Wirbel des Bauernkrieges loderte die Burg wie eine Fackel auf und verſank dann in Schutt und Aſche, Kaum im Frondienſt wieder aufgebaut, wurde die Burg 1552 von Albrecht Aleibiades von Brandenburg von neuem niedergebrannt. Der 30jährige Krieg und das Schreckensjahr 1689 ließen ſie vollends zer⸗ fallen. Neue Berühmtheit erlangte ſie 1832 durch das Hambacher Feſt, der Männer des Vormärz. Kronprinz Maximilian von Bayern verſuchte 1846 um den Kern der alten Ruine einen Neubau im go⸗ tiſch⸗venezianiſchen Palazzoſtil zu errichten, aber das Sturmjahr 48 fegte alle Bauarbeiten und hochflie⸗ genden Pläne zuſammen. Und nur Trümmer eines begonnenen Wiederaufbaus liegen heute unter Gras und blühenden Büſchen des Burghofes. Im Schatten der Kalmit, über der ſilberleuchten⸗ der Wolkeuflitter gaukelt, liegt die Krops burg. Unweit des Dorfes St. Martin, das idylliſch im Grün der Weinberge gebettet iſt. Auch hier fühlt man die Weihe der Geſchichte, die das efeuumſpon⸗ nene Gemäuer empfangen hat, hier erkennt man an den trutzigen Ringmauern, am heutigen Bergfried, an dem Torſo des Vorwerks, daß hier einſt der Gott des Krieges ſein vernichtendes Schwert geſchwungen hat. Ein Ritter aus dem Geſchlecht der Dalbergs empfing vom Biſchof von Speyer zu Beginn des 13. Jahrhunderts die halbe Burg als Lehen. Die andere Hälfte empfingen ſeine Nachfahren ein Jahr⸗ hundert ſpäter. Der Orkan des Dreißigjährigen Krieges zerbrach das Mauerwerk der Kropsburg. Ihre adeligen Beſitzer verließen die Ruine. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wurde die Ruine an einen biederen Bürger aus Edenkoben Idyll an der Kropsburg ſer Heinrichs VI. und König Richard Löwen⸗ herz von England, der auf der Rückkehr vom dritten Kreuzzug in die Heimat in die Hände Leo⸗ polds von Oeſterreich gefallen war und dann an den deutſchen Kaiſer ausgeliefert wurde. Von der Ruine Scharfenberg iſt wenig mehr als der Berg⸗ fried und von der Burg Anebos nur wenige Trüm⸗ mer auf dem Felſen übriggeblieben., Phantaſtiſch ſind die Burgen der Südpfalz, dem Felſenland des Wasgaues, die von geradezu legen⸗ därer Schönheit ſind, die aus den Felſen wachſen und unfaßbar kühn erſcheinen. Da iſt die dreifache Altdahn, da iſt der Berwartſtein, auch eine Könit unter den Burgen des Landes. Aber nicht gur der Süden iſt reich an Ruinen eines bauluſtigen, ariſto⸗ kratiſchen Mittelalters, ſondern auch die Weſtpfalz und der Norden zeigen ein lebhaftes Spiel der Ru⸗ inen. So liegt bei der Stadt Landſtuhl maleriſch auf dem Schloßberg die Ruine einer Burg Franz von Sickingen, der Nanſtein, in der der berühmte urg Ruine Drachenfels, die sich auf den Felsen im Wasgau aufblockt verbunden. Befeſtigungen, die förmlich eine Frout⸗ linie bildeten, gegen die kein noch ſo ſtarkes feind⸗ liches Heer mit der Ausſicht auf den Sieg anrennen konnte. Dieſe Burg, majeſtätiſch über einem para⸗ dieſiſch ſchönen Tal gelegen, iſt einmal eine bedeut⸗ ſame Feſte des Deutſchen Reiches und ein ſo ſicherer Platz geweſen, daß Kaiſer Heinrich V. dort die Reichskleinodien unterbringen konnte. Später wurde dieſe Burg zum Kerker berühmter Männer des Mit⸗ telalters. Hier ſaßen im Verließ der Sohn Kai⸗ die Kur⸗ durch fürſten der Pfalz und Trier und den Landgrafen von Heſſen umkam. Die Pfälzer Burgen ſind ein Teil jener zauber⸗ haften Romantik, die die Erde, auf der ſie gewachſen Reichsritter bei einer Belagerung ſind, zärtlich erhält. Sie ſind umſponnen von dent Mären der großen geſchichtlichen Geſchehniſſe, die dieſes herrliche Land zwiſchen dem Rhein und der grünen Grenze der Saar in vielen Jahrhunderten erregten. C. W. Fennel. Die malerische Kropsburg bei St. Martin Auch die Pfälzer Städte wurden im Mittelalter zu Festungen

8. Seite/ Nummer 220 Neue Mannheimer Zeitung /Sountags⸗Ausgabe Samstag, 13. Mat tag, 14. Mai 199 Der Sport am Sonntag Mammutprogramm des tags nimmt ſich bie Liſte der ſportlichen Veranſtaltungen für das bevorſtehende Wochenende etwas beſcheidener aus. Vor allen Dingen fehlen die großen und bedeutenden Er⸗ Gegenüber dem letzten Sonn⸗ eigniſſe, die dem letzten Sonntag als Großkampftag im Sportden Stempel aufdrückten. Das noch ausſtehende Vor⸗ rundenſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Schalke und Viktoria Berlin und das Hockey⸗Länderſpiel gegen Holland in Amſterdam ſind neben dem üblichen Sonnte trieb im Raſenſport, auf den Rennbahnen und Landſtraßen, den Tennisplätzen und Pferde⸗ Rennbahnen die wichtigſten Ereigniſſe. Fußball Das achte Vorrundenſpiel um die deutſche Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft zwiſchen dem weſtdeutſchen Mei⸗ ſter Schalke 04 und dem erſt am letzten Sonntag er⸗ mittelten Berliner Zweiten, Viktoria 89 Berlin, in Dortmund hat für uns im Süden auch großes Intereſſe. Trifft doch der Sieger dieſes Spieles acht Tage ſpäter in Eſſen oder Berlin auf den ſüddeutſchen Meiſter, Fußball⸗ ſportverein Frankfurt. Aller Vorausſicht nach bürfte Schalke der Gegner des ſüddeutſchen Meiſters werden, denn die„Knappen“ ſind ſpieleriſch beſtimmt beſſer als Berlins Zweiter. Die alte Berliner Viktoria wird alſo nicht allzu⸗ lange in der Runde verweilen können. Allerdings muß man nach den Ereigniſſen des letzten Sonntags auch mit Vorausſagen vorſichtig ſein, denn in dieſer Runde ſcheint Aberhaupt nicht. unmöglich zu ſein. In Süddeutſchland verfolgt man jetzt nach der Beendigung der Meiſterſchafts⸗ und Pokalſpiele die Spiele um den Aufſtieg zur Bezirksliga mit beſonderem Intereſſe. Alle acht Gruppen ſind jetzt an den Spielen be⸗ teiligt; das Programm des Sonntags hat ſolgendes Aus⸗ ſehen: Gruppe Rhein: Spyog. Eberbach— Fc Oppau, Kirchheim— Vfs Neuſtadt, Sc Kaiſerslautern TS Altrip. Gruppe Main: Blauweiß Bürgel— Vikt. Aſchaffenburg, Spog Fechenheim— S Bonames, Vo Großauheim— Spog Griesheim. Gruppe Heſſen: Starkenb.⸗ Heppenheim— S Koſtheim, Haſſia Bingen⸗ Polizet Darmſtabt. Gruppe Saar: Vikt. St. Ingbert Spyg Idar, Vſch Dillingen— Weſtmark Trier, Vſg Pirma⸗ ſens— Hanſa Dudweiler. Gruppe Württemberg: SV Göppingen— Pſct Heilbronn, Spvg Cannſtatt— C Eu⸗ tingen. Gruppe Baben: JV. Kehl— 3 Daxlanden, Spfr Freiburg— Spfr Forchheim, FC Konſtanz— Fe Villingen. Gruppe Nordbayern: Bayern Hof— FS Nitruberg, TV 1860 Fürth— 8c Burgkundſtadt. Gruppe Südbayern: BE Augsburg— Se Roſenheim, VfB Ingloſtadt⸗Ringſee— Fc Straubing. Recht lebhaft ſetzt jetzt bereits der Privatſpielbetrieb ein. Die drei ſitödeutſchen Vertreter im Kampf aum die„Deutſche“ unter⸗ nehmen vor den Spielen der zweiten Runde ſämtlich noch einen Probegalopp, allerdings durchweg gegen nicht allzu ſchwere Gegner. Der FSV Frankfurt ſpielt zu Hauſe gegen Turu Düſſeldorf, München 1860 hat den Vfg. Leipzig zu Gaſt, der am Samstag gegen die Sppg Fürth antritt und Eintracht Frank furt beſucht ihren zur Kreisliga gehörenden Namensvetter in Bad Kreuznach. Eine ganze Reihe wichtiger Pripatſpiele wird ausgetragen. Das wichtigſte Ereignis aus dem Aus⸗ laub iſt das Länderſpiel zwiſchen gtalien und England am Samstag in Rom, das von Schiedsrichter Dr. Bau wens⸗Köln geleitet wird. Es iſt das erſte der beiden diesjährigen Kontinentſpiele der engliſchen Nationalelf, das zweite Spiel ſteigt acht Tage ſpäter in Bern gegen die Schweiz. In Leeuwarden (Holland) wird der traditionelle Kampf zwiſchen Nord⸗ holland und Norddeutſchland ausgetragen und in Frauk⸗ reich wird acht Tage nach der Vergebung des„Cup“ Hie Meiſterſchaft zwiſchen Olymp. Lille und Antibes Ol ent⸗ ſchteden, a Hockey Zum zehnten Male kreuzen dle Hockey⸗Ländermann⸗ ſchaften von Deutſchland und Holland am Sonn⸗ tag die Schläger im Länderſpiel. Schauplatz der zehnten Begegnung zwiſchen beiden Nationen iſt Amſterdam. Von den bisherigen neun Treffen hat Deutſchland fünf, Holland nur eines gewonnen und zwar bei den Olym⸗ piſchen Spielen 1928. Die deutſche Mannſchaft wird in ſol⸗ gender Aufſtellung ſpielen: Paffenholz⸗Köln; Dr. Haren⸗ berg⸗Bonn, Zander⸗Berlin; David⸗Hannover, Kleingeiſt⸗ Berlin, Kierberg⸗Marienburg; Mehlitz⸗Berlin, Jakob, Jockemann(beide Hannover), Weiß⸗Berlin, Katzenſtein⸗ Hamburg. Neben dem Länderſpiel gibt es noch ein in⸗ kexreſſantes Sonntagstreſſen zwiſchen einer ſaarländiſchen und einer weſtdeutſchen Mannſchaft in Neunkirchen. Handball Im Handballſport iſt es diesmal ſehr ruhig. Das wich⸗ igſte Ereignis des Sonntags iſt der traditionelle Kampf ñwiſchen Frankfurts Turnern und Sportlern, der bereits am Samstag abend in Schwanheim ausgetragen wird. Rugby Hier iſt es noch ruhiger, da die Saiſon mit der deutſchen Meiſterſchaft abgeſchloſſen iſt. Bemerkenswert iſt noch der Beſuch einer franzöſiſchen Mannſchaft bei Viktoria Han⸗ nover⸗Linden. Motorſport Mit dem Lückendorfer Bergrennen findet eine der be⸗ deutendſten alljährlichen Prüfungen für Wagen und Mo⸗ torräder ſtatt. Das in dieſem Jahre zum neunten Male ausgetragene Rennen erfährt eine beſondere Bedeutung dadurch, daß diesmal der berühmte Franzoſe Louis Chiron an den Start geht. Der dritte Lauf zur deutſchen Motor⸗ rab⸗Bahnmeiſterſchaft wird in Aibling ausgefahren. Eine große motorſportliche Veranſtaltung findet im Deutſchen Stadion in Berlin ſtatt und daneben iſt der Abſchluß der AD AC.⸗Oſtpreußenfahrt das wichtigſte Ereignis, Leichtathletik In Süddeutſchland finden verſchtedene kleinere Ver⸗ anſtaltungen ſtatt. In Frankfurt zieht die Hota ein 5 Km.⸗ Gehen auf, Nürnbergs Leichtathleten beſtreiten einen Städtekampf mit Regensburg. Eine ſtarke deutſche Leicht⸗ athletikmannſchaft, darunter unſere Süddeutſchen Paul⸗ Stuttgart und Welſcher⸗Frankfurt, nimmt an einem Sport⸗ feſt in Florenz teil. Tennis Von den Spielen der zweiten Runde um den Davis ⸗ pokal werden am Wochenende vier Kämpfe erledigt und zwar treffen ſich: Griechenland— Rumänien in Athen, Tſchechoſlowakei— Mongeo in Prag, England— Finn⸗ land in London und Norwegen— Auſtralien in Oslo. Von den verſchiedenen Turnieren verdient das„Inter⸗ nationale“ des Düſſeldorfer Rochusclubs beſondere Er⸗ wähnung. Das Ausland hat außer den Davispokalſpielen ſeine wichtigſten Ereigniſſe in den Landesmeiſterſchaften von Oeſterreich und Italien in Wien und Mailand. Pferbeſport Eines der ſpannendſten Rennen der Saiſon Sonntag mit dem Henckel⸗Rennen in garten, das mit 2 500 Mark dotiert iſt, Hannover und Neuß ſind die weiteren Rennplätze Sonntags. geht am Hoppe⸗ in Szene. des Medenſpiele Im Rahmen der kleinen Bezirksmedenſpiele wird am Sonntag auf den Plätzen der Harmonie im Schloßgarten die Vorrunde ausgetragen. Am Vormittag ſtehen ſich der 1. Tennisklub Kaiſerslautern und die Ten⸗ nisabteilung der Harmonie gegenüber. Der Steger aus dieſem Spiel trifft nachmittags auf den 1. TC Pforzheim. Da alle Mannſchaften vorausſichtlich in ſtärkſter Aufſtellung antreten werden ſind intereſſante Kämpfe zu erwarten. Deutſche Zucht und deutſcher Springſtil siegten Die Bedeutung des deutſchen Sieges in der Coppa d Oro Muſſolini Der 5. Mai war ein Freudentag für die deutſche Rei⸗ terei und für die deutſche Warmblutzucht, hat ſich doch ge⸗ zeigt, daß die deutſche Methode über Hinderniſſe zu rei⸗ ten, der deutſche Springſtil, den man in den letzten Jahren geſchaffen hat, der richtige iſt, und daß der Weg, den die deutſche Warmblutpferdezucht nach dem Kriege einſchlug, es geſtattet, ein Pferd zu züchten, das im Kampfe mit allen Pferderaſſen der Welt die Spitze hält. Ungeſtüme Neuerer im deutſchen Reiterlager haben in den letzten Jahren immer wieder verlangt, daß Deutſchlands Reiterei die italieniſche Methode ingungslos übernehmen ſolle, nach⸗ dem die italieniſchen Reiter ſeit Kriegsende an den inter⸗ nationalen Turnieren von Erfolg zu Erfolg geeilt waren, und erſt in den drei letzten Jahren, als die deutſchen Rei⸗ ter in Rom erſchienen, einen Gegner gefunden hatten, der ihrem Siegeszug durch gleichwertige Leiſtungen Einhalt gebieten konnte. An der Kavallerieſchule Hannover ver⸗ ſtand man es, einen deutſchen Stil für das Reiten über ſchwere Hinderniſſe zu ſchaffen, der, fußend auf der alten deutſchen Ueberlieferung des durch eine ſachgemäße Dreſſur willig, gehorſam und geſchmeidig gemachten Pferdes in Verbindung mit den beſten Seiten der italieniſchen Schule ſich nunmehr international vollkommen durchgeſetzt hat. Auch der Sitz und die Haltung des Reiters, wie ſie in Hannover und im weiteren Sinne überall in Deutſchland gelehrt werden, bilden eine Verbindung der deutſchen Ueberlieferung mit den modernen Erweiterungen, die die Italiener gefunden haben. Der Sieg in der Coppa'Oro Muſſolini hat daher für die deutſche reiterliche Auffaſſung die weittragendſte Bedeutung. Das wird ſich erſt noch voll auswirken. Auf züchteriſchem Gebiet hat der oͤritte Sieg in der Coppa Muſſolini die Weltgeltung des deutſchen Pferdes beſtätigt, und vor allem die Grundſätze, die der Reichsver⸗ band für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts nach dem Jußball-Länderſpiel in Frankfurt Deulſchland— Oeſterreich Zum Fußball⸗Länderſpiel am 25. Juni im Fraukfurter Stadion organiſiert, wie bereits bekanntgegeben, die Neue Mannheimer Zeitung im Jutereſſe einer Verbilligung der Koſten für die vielen Sportfreunde der NM einen Sonderzug nach Frankfurt Der Fahrpreis beträgt 2,70 Mark(gegen 4,40 Mark für eine Sonntags⸗ fahrkarte). Es iſt uns gelungen, 1000 Eintrittskarten, darunter 100 Sitzplätze, zum Preiſe von 2,50 Mark und 3 Mark zu erhalten. Olympiapfennig 1 Mark. Die Stehplatzkarten koſten mit dem Um eine möglichſt raſche Abwicklung vornehmen zu können, bitten wir Inter⸗ eſſenten, ſich ſofort in unſerer Hauptgeſchäftsſtelle im Baſſermannhaus am Marktplatz einzeichnen zu wollen. Bei der Einzeichnung iſt eine Anzahlung von 3 Mark für Eintritts⸗ und Fahrkarte zu leiſten, der Reſt iſt bei Aushändigung der Karten zu entrichten. Ein⸗ trittskarten werden nur in Verbindung mit Sonderzugskarten abgegeben. Oſtpreußenfahrt des ADAC Königsberg, 12. Mai. 108 Fahrer am Start, davon 75 Wagen⸗ und 128 Motor⸗ radfahrer— das iſt eine Beteiligungsziffer, die klar und deutlich die Bedeutung dieſer Oſtpreußenfahrt beweiſt. Auto- und Motorradinduſtrie ſandten Fabrikmannſchaften. Das Kontingent der Fahrer ſtellt die Reichswehr. Die Schupo iſt mit Wagen, Motorrädern mit und ohne Bei⸗ wagen vertreten, und in erfreulich großem Maße nehmen SS, Sͤa und NSgg⸗Abteilungen an der 1100 Kilometer⸗ Fahrt teil. Ab Mitternacht bis gegen.90 Uhr früh dauerte der Start dieſes nicht nur größten Zuverläſſigkeitswettbewerbs des deutſchen Oſtens, ſondern ſtärkſt beſchickten deutſchen Z u⸗ verläſſigkbeits⸗ und Geländewertbewerbs, den es je gab! Beim Morgengrauen gab's die erſte Gelände⸗ pritfung— iſt doch die Oſtpreußenfahrt in ihren Grund⸗ zügen eine Geländefahrt, eine Wehrſportfahrt, vom oſt⸗ preußiſchen ADAcC⸗Gau in ſchöner Zuſammenarbeit mit Reichswehr und Schupo in Zeiten geſchaffen, in denen es das Wort Wehrſport noch nicht gab. An zwei Fahrtagen ſind täglich je 550 Kilometer zurück⸗ zulegen, davon täglich etwa 150 Kilometer Geländeſtrecken. Und was für Gelände! Die Strecken der Reichsfahrt 1932, der„Brandenburgiſchen“ und anderer Wettbewerbe in Mittel⸗ und Weſtdeulſchland ſind Aſphaltſtraßen gegen die — Lehmgruben und Steintäler, die man den Oſtpreußen⸗ fahrern vorſetzt. Für die Wagen iſt's unerhört ſchwer, durchzukommen, für die Motorradfahrer unbeſchreibliche Quälerei. Aber ſie ſchaſſen es doch,— deutſcher Wille und Sportsgeiſt ſiegt! Ein lüſtiges Bild iſt die lange Kolonne von Fahrzeugen und Fahrern, größtenteils in den kleidſamen national⸗ ſoztaliſtiſchen Kraftfahruniformen. Die Hanomag⸗ Mannſchaft, eben ſiegreich von der Reichsfahrt gekom⸗ men, fährt in taubenblauen Zweiſitzern. Das Hanomag⸗ Direktorium: Generaldirektor Lerch, Direktor Bute⸗ nuth und Chefkonſtrukteur Pollich, ſahren in ſchnee⸗ weißem Dreß: weiß die Kappe, weiß die Schuhe. Die in der Reichsſahrt ſo vorzüglich gefahrenen DaſwW⸗Wagen, erfolgreiche Liliputaner des Reichsſahrtwagenwettbewerbs, ſind auf der Oſtpreußenfahrt mit dabei und halten ſich ſtets vorn. Die Reichswehrteilnehmer fahren vorbildlich diſzi⸗ pliniert. Für Adler fährt Reichsfahrtſiegerin Frau Lotte Bahr⸗Berlin, die in gewohntem Schneid ſtets in vorder⸗ ſter Reihe fährt. Auch die anderen Adler wogen liegen ſtets an der Spitze und bewähren ſich, wie immer, hervor⸗ ragend. Fabrikate, die bei der Reichsfſahrt ſehr ſtark ver⸗ treten waren, wie z. B. Mercedes Benz, ſind bei der Oſtpypreußenfahrt weniger zahlreich ver⸗ treten. Die drei Mereedes⸗Benz ſind ſelbſtverſtändlich „ m S o h ſedem Tempo gewachſen und geländeſicher. Am Toannen⸗ bergdenkmal wunden heute die Fahrer von der Stadt Hohenſtein und dem ADDolC⸗Gauvorſitzenden offiziell begrüßt. Unter Führung einer Infantexiekapelle fuhren die Fohrer zum Denkmal; der Oſtpreußengau⸗Vorſitzende Dr. Rogalſki feierte Hindenburg, der das Protektorat tber die Oſtpreußenfahrt führt, als Retter Oſtpreußens, und Hindenburg und Hitler als Retter des deutſchen VBa⸗ terlaͤndes. Namens der Oſtpreußenfahrer wurde ein Kranz am Tannenbergdenkmal niedergelegt. Im Fahrerfelde gab es, beſonhers auf der Strecke Hohenſtein Danzig infolge der Geländeſchwierig⸗ keiten erhebliche Ausfälle. Mancher Motorrad⸗ fahrer konnte es nicht ſchaffen, wie ſehr er ſich auch be⸗ mühte, mit ſeiner Maſchine über den unbeſchreiblichen Schlamm hin wegzukommen. Reifen wurden von ſpitzen Steinen durchlöchert, Trittbretter abgeriſſen, Motorrad⸗ teile lagen in Schlamm und Staub. Ab Marienburg ging es auf Danziger Gebiet. Reichswehr, Schupo, NS, alle fahren in Uniſorm. Das war für Danzig ein Ereignis. Die Aufnahme war freudig und warmherzig. Sportpräſident Kroth geſellte ſich in Morienburg zu den Oſtpreußenſahrern. Ab 4 Uhr nach⸗ mittags fand die Kontrolle Elbing ſtatt. Genaue Ein⸗ zelheiten über das heutige Ergebnis ſtehen noch aus, da die letzten Fahrer erſt gegen 10 Uhr abends in Königsberg ein⸗ treffen. Der NSU⸗Fahrer Pfiſterer ſtürzte, brach ein Bein und ſchied aus. Dadurch iſt die NSU ⸗Mannſchaft geſprengt. Ab Weichſelübergang, der wegen der großen Teilnehmerzahl Verzögerungen mit ſich brachte, goß es in Strömen. In Elbing wurden wegen der Weichſelfähren⸗ ſchwierigkeiten die Ankunftszeiten annulliert. Die Schluß⸗ geländeprüfung auf der Etappe Elbing— Königsberg fan⸗ den bereits bei anbrechender Dunkelheit ſtatt, ſo daß die am Schluß des Feldes fahrenden großen Wagen dieſe ſchwere Prüfung, durch den Regenguß noch ſchwieriger ge⸗ worden, bei Scheinwerferlicht erleötgen mußten. Weitere Spiele im Rheinbezirk Der Rheinmeiſter SV Waldhof empfängt am Sonn⸗ tag nachmittagWormatia Worms. 8 Mannheimer Fußball⸗Club 08 trägt am Sonntag gegen Union Niederrad ein Freundſchafts⸗ ſptel aus. Vorher ſpielt die 1. Handballmannſchaft von 8 Mannheim gegen TV Rheinau. Vfe Neckaratf tritt am Sonntag bei der Altriper Fähre gegen FC Kickers Offenbach an. Kriege für die Richtung und Geſtaltung der deutſchen Warm⸗ blutzucht aufgeſtellt und unentwegt betont hatte, als richtig erwieſen. Während bis zum Kriege das engliſch⸗iriſche Pferd den Weltmarkt beherrſchte, hat ſich in den Jahren nach dem Kriege das deutſche Pferd gegen die Phalanx der Entente⸗Länder ſchrittweiſe durchgekämpft und nun in der Coppa Muſſolini einen Ruhmeskranz erſtritten, der der deutſchen Pferdezucht nicht mehr zu nehmen iſt. Für den Abſatz der deutſchen Pferde nach der ganzen Welt hin wird der Sieg in Rom neue Tore eröffnen. Der italieniſche General Tacora, der Inſpecteur der Remontierung bes italieniſchen Heeres trifft ſchon in den nächſten Tagen in Deutſchland ein, um hier Ankäufe zu machen. Die drei ſiegreichen deutſchen Pferde in der Coppa'Oro Muſſolini gehören den Zuchten von Hannover, Hole ſtein und Schleſien an. Olaf, der ſich im Boſtze des Polizei⸗Reitlehrganges Krefeld befindet, und durch Miniſterpräſident Göring und Staatsſekretär Grauert der Reichswehr für Rom zur Verfügung geſtellt wurde, ent⸗ ſtammt der Hannoverſchen Zucht. Tora iſt 1924 in dem nach dem Tode des Beſttzers aufgelöſten Geſtüte Birkenhof bei Ahrensbök(Holſtein) des Hamburger Großkaufmanns Herrn H. Haas gezüchtet. Wotan im Jahre 1520 geboren— entſtammt dem ſchleſiſchen Geſtüt Pläswitz dez Frhr. von Buddenbrock, der lange Jahre einer der beſten Turnierreiter war und es ſich zur beſonderen Aufgabe ge⸗ macht hat, ein hochklaſſiges Leiſtungspferd für den Spring⸗ ſport zu züchten. i Vaoͤiſche Regierung beim internationalen Rennen in Hockenheim Das große Intereſſe das man dieſer größten internatig⸗ nalen motorradſportlichen Veranſtaltung des Jahres in Süddeutſchland entgegenbringt, hat auch bei der neuen babl, ſchen Regierung ein Echo gefunden. Nachdem ſchon am 8. Mai der badiſche Miniſterpräſident Köhler ſeine An⸗ weſenheit zugeſagt hat, erfahren wir nun, daß auch der In⸗ nenminiſter Pflaumer und der Kultusminiſter Dr Wacker Gäſte des Internationalen Rennens ſein weren Der Beſuch der badiſchen Regierung darf als Beweſs dafr angeſehen werden, daß auch der Motorradrennſport der nachhaltigen Unterſtützung der Regierung gewiß ſein dau Der von der Ufa geſtifte 75 em große Pokal ſſt ein Wanderpreis, der zweimal nacheinander oder dreimal außer der Reihe gewonnen werden muß, um g den entgültigen Beſitz des Siegers überzugehen. a Schwimm ⸗Klubkampf Rot⸗Weiß Darmſtadt S Mannheim 40:85 Eine auswärtige Sportveranſtaltung unter der Woche zu beſchicken, birgt gewöhnlich für die als Gäſte ſtartenden Sportler Nachteile. Das mußte der Schwimmverein Mannheim auch am Donnerstag abend in Darmſtabt im Rückkampf gegen Rot Weiß Darmſtadt erfahren. Die Darmſtädter verfügen bekanntlich über ganz her⸗ vorragendes, zahlreiches Schwimmermaterial, das ſich he⸗ ſonders in der Kraullage bisher den Mannheimern deut⸗ lich überlegen zeigte. Im Januar war es Rot⸗Weiß im Mannheimer Herſchelbad noch gelungen, den SW Mann⸗ heim ganz überlegen zu ſchlagen, doch jetzt, nach kaum vier Monaten, hat ſich das Bild erfreulicherweiſe zugunſten der Mannheimer verändert. Konnten die Heſſen ſeinerzeit die Kraulſtaffeln mit großem Vorſprung gewinnen, ſo ging es dieſes Mal vom Start bis ins Ziel durchweg hart auf hart. Das zeigte ſich gleich in der Eröffnungs⸗ Fraulſtaffel 5 mal 100 Meter. Ganz erbittert wurde um jeden Meter gekämpft, ſo daß trotz der unge⸗ wohnt ſchweren Bahn am Schluß die Gegner nur etwa 6 Meter trennten. Seinen einzigen und zugleich impoſan⸗ teſten Staffelſieg holte ſich Mannheim in der Bruſt⸗ ſtaffel 4 mal 100 Meter. Dramatiſch ging es wieder in der großen Kraulſtaffel 10 mal 50 Meter zu. Die Mannheimer gingen anfangs in Front, doch die Rot⸗Weißen konnten ſich nach erbittertem Kopf⸗an⸗Koyf⸗ Rennen ſchließlich mit 5 Meter Vorſprung behaupten. Die Waſſerballtradition ſoll beim SBM wieder aufleben! Für die in dieſem Monat beginnenden Meiſterſchaftsſpiele iſt eine neue Sieben zuſammengeſtellt, Ihr flinkes, durchdachtes, mit gutem Schußvermögen aus; geſtattetes Spiel brachte, dem SV Mannheim einen reſpek⸗ tablen:2(:1) Sieg gegenüber einer 510 Niederlage im Januar. Die mit vorwiegend alten Herren beſetzte zweite Mannſchaft des SVM mußte ſich bei ungenügen⸗ den Schiedsrichterleiſtungen(Waldinger⸗Darmſtadt) nach unnötig hartem Spiel und andererſeits eigenem mäßigen Schußvermögen eine:0(:0) Niederlage ge⸗ fallen laſſen. Ergebniſſe: Kraulſtaffel 5& 100 Meter: 1. Rot⸗Weiß Darmſtabt :02 Min. mit Fr. Hanſt, Erich Hanſt, Vogel, Schumacher; 2. SV. Mannheim:05 Min. 5 Bruſtſtaffel 4& 100 Meter: 1. SB. Mannhe un 5249, 11155 mit Feinauer, Frank, Dupont und Staudt; 2. Rot⸗Weiß Darmſtadt:52,9 Min. Große Kraulſtaffel 10 x 50 Meter: 1. 8 Darm: ſtadt 520,4 Min.; 2. SB. Mannheim:24, Min. mit A. Lichdi, Kretzſchmor, Böhler, W. Fath, Fr. Becker, rich, Dupont, W. Lichdi und Staudt. f Waſſerball: Rot⸗Weiß 2— SV. Mannheim 2 820(200, Rot⸗Weiß 1— SV. Mannheim 1:2(371). Geſamtſieger: Rot⸗Weiß mit 40:85 Punkten. ee eee ee sonntag abend auf allen straßen und Plätzen, in allen Lokalen immer die NM verlangen. 10. B(VT C Vertreter: Wilh. Wachter, Mannheim, U 6, 16 Tel. 205 90 f Hell. 5 5 — 1 E. 0 1 N 8*

Jarm⸗ richtig iriſche fahren ix der n der er der r den wird niſche g des en in 'Oro Hol⸗ Beſitze durch rt der „ ent⸗ u dem kenhof tanus, g 152 z des beſten be ge⸗ pring⸗ eim natio⸗ s in Habt n am e An⸗ r In⸗ r Dr. erden. daffir rt der daruf, 21 ff oder im in 5 Woche enden rein mſtabt ihren. Hher⸗ ch be⸗ deut⸗ iß tm tann⸗ 1 vier n der it die ging et auf ng. zittert unge⸗ etwa zoſan⸗ u ſt⸗ bieder eter ch die Kopf⸗ t. SBM enden eſtellt. aus⸗ eſpek⸗ je im eſetzte ütgen⸗ ſtadt) enem e ge⸗ .. 13 N Samstag, 13. 33 Neue Mannheimer Zeitung Sonuntags⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 220 — Hockenheim ſteht ſelbſtbewußt, kraftvoll in dem ten fruchtbaren Land, das vom Rhein bis an die Bergſtraße Türme der Kirchen grüßen über die grüne Ebene deren Ferne man blaß im Dunſt, der über weite schimmernden Höhen der hin, in dem Fluß liegt, den Dom von Dächer dieſer uralten deutſchen Kaiſerſtadt erblickt. Die Straßen der Stadt, die heute 9800 Einwoh⸗ ner zählt, ſind ebenſo anmutig wie verträumt, ebenſo und anne clas Hoα],οννια Die Stadt des internationalen Motorradrennens noch acht Tage vom Start internationalen Hockenheimer Dreiecksrennen. Nur noch acht Tage: Dann aller Kaliber ihre feurigſten Siegeslieder ſingen, brummen und orgeln. Dann werden Fahrer, deren Namen bei allen großen Rennen genannt werden, über die Bahn fegen, blaſſe Schemen auf einem heulenden Block aus Eiſen, Menſchen, die faſt ſpuk⸗ haft⸗unwirklich dahinjagen über dieſe Bahn, die zum reicht. Die 585 werden Maſchinen Speyer und die der Strecke mit einem Radius von 60 Metern. Von der hier errichteten Tribüne aus, die 600 Zuſchauern Raum gewähren wird, kann man die lärmende Jagd der Fahrer ausgezeichnet mit dem Glas verfolgen. Von der Kurve an der Stadt aus läuft die Strecke faſt gerade bis zum Start⸗ und Ziel⸗Platz. Dieſer liegt etwa 500 Meter vom Stadtausgang entfernt mitten im Wald, der faſt den größten Teil der Strecke umſchließt, an der ſogenannten alten Speyerer Straße. Hier ſtehen die Männer, die mit den Stopp⸗ uhren in der Hand die Zeiten der Fahrer abnehmen. Hier bricht heller Jubel los, wenn die Fahrer durch das Ziel brauſen. Die Strecke vom Startplatz bis zum„Schönen Haus“ iſt 3 Kilometer lang und nur einmal von einer Kurve unterbrochen. Hier beim Schönen Haus werden die ſportbegeiſterten Zu⸗ ſchauer beſonders gut auf ihre Koſten kommen. Hier durchſchneidet die Straße in einer Kurve einen Sandhügel. Die Erhöhungen auf beiden Seiten werden zu Terraſſenplätzen für das Publikum aus⸗ gebaut. Weiter überqueren die Rennfahrer die Brücke des idylliſchen Hardtbaches, 500 Meter da⸗ hinter mündet die Bahn, über die die wilde Jagd geht, in die Kreisſtraße Oftersheim Walldorf, die für die Durchführung des Rennens vom Kreis der So iſt die alte Stadt, die im Jahre 1968 das 1200⸗ jährige Jubiläum ihres Beſtehens feiern kann, wie⸗ der in aller Welt Munde. Man ſpricht jetzt nicht mehr von der alten berühmten Römerſtraße, ſondern nur noch von der Rennſtrecke, die ganz in den Dienſt des 20. Jahrhunderts und ſeiner dröhnenden Technik ge⸗ ſtellt worden iſt. ewf. 1. Drei Sonderzüge nach Hockenheim Man ſchreibt uns: Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat auf Antrag der Stadt Hockenheim zum Rennen, das am 21. Mai, vormittags 10 Uhr, mit Bombenbeſetzung beginnt, drei Verwal⸗ tungsſonder züge eingelegt und zwar von Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg aus. Dieſe Sonderzüge ſind mit einem um 50 v. H. ermäßigten Fahrpreis zu benützen und halten auf allen Zwi⸗ ENT TFE YOKENE EIN. N. 25000. Tel. Hockenheim 216, Nennheim(F 4, 10, O i, 12) 520 66, Sciwefzingen 288 DKV“ Auto- und Motorrad-Vertretung . Selieoeiges Frledrich-Karlstr. 2 faelephon 410 89. a Motorräder ab M. 475. Wagen ab. 1990. Reffenpanne mehr! Allein-Verttleb: Rutozubehär Riethmaler Eteftfahtzeug Elsetztelſe und Zubehöétf PD Aller Aft . ANNE NX HaNNt EA K. 4, 7 m fetterself cllen 2 m f 5 b Telephon 501 74 gegen Parmen 0 NAR MofrokR Ott „Racer N E NN OE. 0* För Rennwagen- Motoren, fur hochtourige und luftgeköhſts Kroftrad-Motoren, überhaupt für alle Höchstieistongs-Motoren, Welche die größten Anforderungen an ein hitzebeständiges Autos! stellen, ist Standard Motor Oel„Racer“(Rennoe)) das ideelle Schmieröl. Dieses Spezlalbl zeichnet sieh dus durch eine besonders hohe Schmierfähig- kelt bei dußerge wöhnlichen Beunspruchungen. gel Kraftfahrzeugtypen im normalen Gebrauch Werden diese besonderen Vorzüge der Stendard Motor Oel Rocer. OGudlität erwiesenermoßen nicht voll in e enommen. Abs Gründen der Wirtschoftſſchkeit ist hierfür e Verwendung der bewährten Stonclerd Motor Qel Sorten, guszowöhlen noch dem Standard Motor Oel- Rotgeber, am Platze. Deutsch- Amerikanische pœtroleum-Gesellscheft Landesgruppe Südweſt der Deutſchen Motorrad⸗ fahrer, der Veranſtalterin des Rennens, zur Ver⸗ fügung geſtellt wurde..7 Kilometer der Straße ä werden von den Fahrern durchraſt. Dann brauſen ſie durch eine ſpitzwinklige Kurve auf dem ſoge⸗ ö nannten Fuhrmannsweg wieder nach Hockenheim ü zurück. Das Dreieck iſt geſchloſſen! Im Rathaus von Hockenheim gibt es viele Vor⸗ ‚ arbeiten, die die Rennſtrecke und das Rennen ſelbſt ERKUMR UNS. betreffen, zu leiſten. Eine Menge von prominenten Fahrern hat ſich bereits angekündigt. Da iſt Fleiſch⸗ 93 mann⸗Nürnberg und Moritz⸗Neuwied, Artur Geiß, 5 Frenzen⸗Bonn, Jrion⸗Karlsruhe. da ſind der Eng⸗ F ſelafon. länder Davenport, die Italiener Bianchi und Sandri, Sex, Scotts a geo da iſt der zweimalige Schweizermeiſter Kaufmann⸗ d: Sade gbef GE. Zürich und der bekannte Beiwagenſpezialiſt Stärkle⸗ 1 Baſel, die ſich den Sieg in den einzelnen Klaſſen. SD TRAOA Nr. 85 5 3 5 ſtreitig machen werden. . Blick in eine reizvolle Hockenheimer Straße Am Sonntag, dem 21. März, an dem der Start⸗ 4 5 5 5 ſchuß für das Dreiecksrennen gegeben werden Wiidd.. 2 Febbaft wie verſchwiegen, ebenſo betriebſam wie voll mitten durch grüne Auen, über denen eine blinkende wird Hockenheim ſeinen Gäſten ein feſtliches Geſicht ſchenſtationen. Die Abfahrtszeiten ſind an den Fahr⸗ der Romantik des Frühlings, die in den Gärten Frühlingsſonne ſteht, führt. Der intereſſanteſte Teil zeigen. Girlanden werden üppig in den Straßen bau⸗ kartenſchaltern angeſchlagen. Die Züge verkehren: lebendig iſt. Die Stadt, die ein bedeutſames Zentrum dieſes badiſchen Nürburgrings, auf dem zahlreiche meln. Fahnen werden wehen und rieſige Menſchen⸗ Mannheim ab 9 Uhr, Rückfahrt 18.45 Uhr, Heidel⸗ der hadiſchen Zigarreuinduſtrie iſt und in deren zahl⸗ Fahrer aller Induſtrieklaſſen und aller Nationen maſſen nach der kleinen Stadt kommen, um dieſem ab.58 Uhr, Rückfahrt 18.30 Uhr, Karlsruhe ab.20 ö reichen Betrieben noch immer tauſend Perſonen mit um die Siegespalme kämpfen, liegt unmittelbar an Großkampf der Motorräder beizuwohnen. Zehn⸗ Uhr mit Anſchluß in Graben auf den mit Sonderzug⸗ ö der Herſtellung von Zigarren und Zigarillos, mit der Hockenheimer Stadtgrenze. Rings umgeben von tauſende werden die Bahn umſäumen und die rekord⸗ Fahrkarten zu benützenden fahrplanmäßigen Zug ö der Verarbeitung des köſtlichen Krautes aus exo⸗ leicht zugänglichen Parkplätzen. An dieſer Stelle dürſtenden Fahrer anfeuern. Auf den Parkplätzen aus Richtung Stuttgart, Rückfahrt 18.55 Uhr. Die lischen Ländern beſchäftigt ſind, ſteht in dieſen Tagen verbindet eine leicht überhöhte und 9 Meter breite aber wird eine Autokarawane ſtehen, die unüberſeh⸗ günſtige Fahrgelegenheit ſollte niemand ungenutzt ö ganz im Banne der Motoren. Es trennen uns nur Kurve die beiden ſpitzwinklig zulaufenden Schenkel har iſt. f vorübergehen laſſen. Besuchen Sie am 21. Mai 1933 das Internationale Mot aclre en 5 in Hock hei 5 F APrelserrDSbIgung Vor Aller BESEN 21. 8. 1933 Gebleri- Urid Blurmmensfecif- Spergel- urid Tebekbeu- HRaucherperedlies ö 5 5 1 Zur N Ir Pill 15— Kei. f Steller ir erhelb des 150 kr UrhKkreises A eee eee e, eee . 5. Stirysfigste Zugverbindungen— Rennen mi Bombenpesefzung. 6 SSNGer zug b Merrheirmn OU, SO ETT SDI UN Pebm Zu Os Prozent im Weld— Gem uüfli che Gasfsfätften 3 i HOTEL KANNE tall. Hockenheim 8 1—.— Karlsruühersfr. 2 Telephior! Nr, 288 Wir ermöglichen die 5 5 5 ici. 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HANDELS- D WIRTSCHAT Samstag, 13. Mai/ Sonntag, 14. Mai 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung Forſischreifende Konsolidierung Zieht man nach einem knappen Vierteljahr eine Zwiſchen bilanz des deutſchen Um⸗ ſchwungs, dann ergibt ſich einwandfrei, daß der Umſchwung als ſolcher beendet iſt, daß dem neuen Staat das Fundament gelegt und ſeine Macht ⸗ ſtellung ſichergeſtellt wurde. Deutſchlands politiſches und wirtſchaftliches Leben befindet ſich in dem Zuſtand der Konſolidierun g. Zwar er⸗ ſtrebte man in den letzten Jahren das gleiche Ziel, nur ſcheute man das konſequente Handeln, ſcheute immer wieder vor der rückſichtsloſen Entfernung und Beſeitigung der Faktoren, die der organiſchen Konſolidierung entgegenſtanden und ihrem Charak⸗ ter nach entgegenſtehen mußten. Erſt der politiſche Umſchwung räumte hier gründlich auf, ſo daß jetzt auf dem neuen Fundament, auf neuen Einrichtun⸗ gen, die dem Deutſchen weſensverwandt ſind, kurz in einem geordneten deutſchen Staatsgefüge die eigentliche Arbeit im Kleinen in Angriff genommen werden kann. Wir ſind in Deutſchland jetzt wieder ſo weit, daß wir ruhig arbeiten und disponieren können, denn die bisher ſo lähmende Ungewi ßheit über künf⸗ tige politiſche Entwicklungen entfällt. Der Um⸗ ſchwung iſt vollzogen, was für die Wirtſchaft äußer⸗ lich dadurch zum Ausdruck kommt, daß in Preußen und auch in den übrigen Ländern die zum Vollzuge des Umſchwungs unerläßliche Einſetzung von Kommiſſaren zur beſonderen, Verwendung z u⸗ r ückgenommen wurde, deren Beſtellung in Zu⸗ kunft nur mehr auf gewiſſe, beſonders wichtige Son⸗ derfälle und Aufgaben beſchränkt bleibt. Dafür ſpricht auch der weitere Erlaß, der von der Wirt⸗ ſchaft mit beſonderer Genugtuung aufgenommen wurde, daß in Zukunft alle Einzelaktionen unterbleiben müſſen, die nach dem Erlaß allenfalls ſogar als ſtrafbar hingeſtellt werden. Das dürfte den letzten Reſt an Unſicherheit von der Wirt⸗ ſchaft genommen haben. Die überall durchgeführte Zuſammenfaſ⸗ ſung der wirtſchaftlichen Kräfte übt be⸗ reits jetzt ſchon eine unverkennbare Wirkung auf das 2 Die Tempo der wirtſchaftlichen Entwicklung aus. Wirtſchaft hat eingeſehen, daß nicht mehr in einem zügelloſen Intereſſenkampf gegeneinander, ſondern nur in einem auf einander abgeſtimmten und ſtets nur auf die Geſamtheit bezogenen Arbeiten die ihr innewohnenden Kräfte wirklich wirtſchaftlich zur Entfaltung kommen können. Zwar ſind erſt die großen Umriſſe der kommenden endgültigen Wirt⸗ ſchaftsgliederung abgeſteckt, ſind teilweiſe nur die Fundamente gelegt, aber doch wächſt ſchon die Zuver⸗ ſicht in der Wirtſchaft. Die berufsſtändiſche Gliederung bringt allerdings Aufgaben, die nicht von heute auf morgen bewältigt werden können. Sicherlich werden Schwierigkeiten auftauchen, Schwierigkeiten aber, die bei dem einheitlichen Willen, der heute auch die deutſche Wirtſchaft be⸗ herrſcht, zu überwinden ſind. Wie ſchließlich die be⸗ rufsſtändiſche Gliederung, die einen gegenſeitigen Intereſſenausgleich der einzelnen Berufsgruppen nicht nur geſtatten, ſondern verbürgen ſoll, in ihrer letzten Form ausſehen wird, das iſt zur Zeit noch offen. Auf jeden Fall aber wird ein geſunder Organiſationszwang die neuen Selbſtver⸗ waltungskörper tragen, der es unmöglich macht, daß ſich fernerhin Außenſeiter auf Koſten ihrer Berufs⸗ genoſſen allgemeinen Verpflichtungen entziehen. Für die Beurteilung des kommenden Neuauf⸗ baues iſt weſentlich die Einſtellung, die aus der Er⸗ klärung des neuernannten Reichskommiſſars im Reichswirtſchaftsminiſterium Dr. Wagene r, ſpricht der bekanntlich erklärte, daß die Wirtſchaft gegen⸗ wärtig vor allen Dingen auf eine ruhige ungeſtörte Entwicklung angewieſen iſt. Daraus geht ebenſo wie aus der bekannten Regierungserklärung hervor, daß jede weitere Unruhe von der Wirt⸗ ſchaft ferngehalten werden muß und die geplante Neugliederung nicht überſtürzt werden darf. Dr. Wagener erklärte ferner, daß er vor allem die ſichtbar gewordenen Fehler der wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung beſeitigen und nicht etwa eine Planwirtſchaft, ſondern eine„ſinn volle „ Planung“ durchzuführen beabſichtige, die es ver⸗ hindern ſoll, daß ein Teil von Wirtſchaftsunterneh⸗ Notwendigkeit einer ſcharfen ſta at lichen Kontrolle der Kartelle befaßt. Die Kartelle haben in der Kriſe vielfach verſagt. Eigennutz ſtand bei ihnen oftmals höher als die Rückſichtnahme auf die allgemeine Wirtſchaftslage. Dr. Wagener wilt die Kartelle aus der Wahrung der Eigenintereſſen loslöſen und dem allgemeinen Intereſſe dienſtbar machen. Die Neuorganiſierung Kartellweſens ſoll mit einer Einſchränkung der Handels⸗ und Ge⸗ werbefreiheit verbunden ſein dort, wo Kartelle not⸗ wendig werden. Hier ſoll offenbar der Anfang mit der organiſchen Neugliederung gemacht werden, weshalb dem in Ausſicht geſtellten Geſetz eine be⸗ ſondere Bedentung beige meſſen werden muß. des Im allgemeinen iſt der A utrieb, der aus der Zuſammenfaſſung der Wirtſchaft auf die Privat⸗ induſtrie überging, bereits recht erheblich. Die weſentliche Beſſerung der Arbeitsmarkt⸗ lage, deren Bedeutung wir bereits geſtern ein⸗ gehend würdigten, ſpricht klar und vernehmlich für den Wandel, der ſich in der deutſchen Wirtſchaft voll⸗ zog. Wir erklärten ſchon geſtern, daß es ſich bei der Zunahme der Beſchäftigtenzahl und der gebeſſerten Produktionslage um mehr als nur um eine Saiſonbelebung handelt. Einen weiteren Be⸗ weis für die Konſolidierung der deutſchen Verhält⸗ niſſe liefert das Bild, das die In ſolvenzkurve bietet. Wenn ſich heute die Zahl der eröffneten Kon⸗ kurſe auf dem niedrigſten Stand ſeit der Währungs⸗ ſtahtliſterung bewegt, wenn die Zahl der Vergleichs⸗ verfahren kaum noch größer iſt als während der Der Geſamtumlauf an Pfandbriefen iſt bei den Boden⸗ und Kommunalkreditinſtitutn im März um 23,8(Februar 29,8, März 1932: 43,4) Mill./ auf 11 806,9 Mill./ gegenüber 11830,7 Mill./ am Ende bes Vormonats bzw. 12 340 Mill./ Ende des Vergleichs⸗ monats des Vorjahres zurückgegangen. Bei einem Ge⸗ ſamtzugang von 55,7(34,3 bzw. 19) Mill./ ſtellte ſich der Abgang auf insgeſamt 79,5(64,1 bzw. 62,4) Mill.. Der Pfandbriefſumlauf weiſt insgeſamt bei 42,9(19,1 bzw. 18) Mill. V Zugang und 64,7(56,8 bzw. 53,2) Mill./ Abgang eine Nettominderung von 21,8(27,7 bzw. 35,3) Mill./ auf 9 200,9 Mill./ gegen 9 222,6 Mill. Ende Februar bzw. 9 654,2 Mill./ Ende März 1932 auf. — Der Umlauf im Inland begebener Goldpfandbriefe hat auf 6 586,7(6 597,8 bzw. 6 844) Mill./ abgenommen. Der Berichtsmonat brachte einen Bruttoverkauf von 37,9 Mill. Mark, dagegen Rückflüſſe von 49 Mill. l. Nach dem Auslande begebene Goloͤpfandbriefe liefen Ende März noch im Geſamtbetrag von 828,1(833,9 bzw. 926,6) Mill. /, Liquidationspfandbriefe im Geſamtbetrag von 1 714,7(1719, bzw. 1 808,5) Mill./ um. Der Umlauf an Roggenpfand⸗ briefen verminderte ſich weiter auf 7/14(77 bzw. 7,5) Mill. Roggenzentner. Der Geſamtumlauf an Kommunalobligatio⸗ nen hat ſich auf 2606(2 608 bzw. 2 686,1) Mill./ verrin- gert. Bei 12,8(5,1 bzw. 1) Mill.„ Verkäufen und 14,8 (7, bzw. 9,1) Mill.„ Abgängen ergibt ſich eine Netto⸗ minderung von 2,0(2,1 bzw. 8,1) Mill. /.— Bei 115 Mill. Mark Zugang und 13 Mill./ Rückflüſſen für den Be⸗ richtsmonat zeigt der Umlauf an im Inlande begebenen Goldkommunalobligationen eine Abnahme auf 1 950,8 1 952,3 bzw. 2 012,7) Mill. I. Auslandskommunalobli⸗ gationen liefen Ende März im Geſamtbetrag von 201,1 (201, bzw. 207,9) Mill., Aufwertungsſchuldverſchrei⸗ bungen im Betrage von 444(444, bzw. 454,7) Mill. um. Der Geſamtbeſtand an Darlehen ſtellte ſich Ende März auf 13 788 Mill./ gegen 13821 Mill./ Ende Februar bzw. 14446 Mill./ Ende März 1992. Davon entfallen 10 082(10 102 bzw. 10 551) Mill./ auf Hypothe⸗ ken und 3 462(3 478 bzw. 3 666) Mill./ auf Kommunal⸗ darlehen. Der Geſamtbeſtand an Neu⸗ Darlehen hat ſich auf 11 384,7(11 408,4 bzw. 11 922,5) Mill., verringert. Dabei iſt der Beſtand an landwirtſchaftlichen Hypotheken auf 2 652,7(2 654,6 bzw. 2 787,3) Mill.„/ zurückgegangen. Von dieſen waren 488,7(488,9 bzw. 547,2) Mill./ aus Mitteln der Rentenbank⸗Kreditanſtalt gewährt. Von den ins⸗ 1 geſamt 5 505,9(5 518,4 bzw. 3 741,8) Mill. Sonſtigen mungen durch andere vergewaltigt wird. Dieſer bar machen können. Die Tatſache aber, daß die groß⸗ Paſſus der Erklärungen Dr. Wageners verdient zügigen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen eigentlich umſo größere Beachtung, weil er ſich mit der noch bevorſtehen, läßt die Hoffnung auf eine kräftige Der deuische Nealkredif Ende März Hochkonjunktur(1927), dann ſpricht dieſe Entwicklung für ſich ſelbſt. Sie iſt um ſo beweiskräftiger, als ſich das So⸗ fortprogramm der Regierung zunächſt nur in ſeinen erſten Ausſtrahlungen hat bemerk⸗ Entlaſtung des Arbeitsmarktes und nachhaltige Be⸗ lebung der Wirtſchaft in den nächſten Wochen und Monaten zur Gewißheit werden. Sehr wichtig für die Zukunft der Wirtſchaft iſt auch der Plan Dr. Wageuers, die Wirtſchaft durch eine Zinsſenkung zu entlaſten. Seine Beſpre⸗ chungen mit Vertretern der Banken und Kredit⸗ inſtitute hat bekanntlich bereits zu einer weitreichen⸗ den Verſtändigung über die zu treffenden Maßnah⸗ men geführt. Endgültige Beſchlüſſe werden zwar erſt nach der Rückkehr Dr. Schachts zu treffen ſein, doch kann man heute ſchon vorausſagen, daß von der Seite der Zinſen aus der Wirtſchaftsbelebung die Hilfe zuteil werden wird, die uns unſere Lage aus eigenem noch irgend wie ermöglicht. So wird in Deutſchland mit Macht und Nachdruck am Um⸗ und Ausbau unſeres Wirtſchaftskörpers ge⸗ arbeitet. Deutſchland bietet damit der Welt ein Bei⸗ ſpiel, wie man über das unfruchtbare Konferieren und Debattieren hinwegkommen kann, wenn man nur den Willen dazu hat. Wir wünſchen, daß dieſer Wille auch die bevorſtehende Weltwirtſchaftskonferenz beſeelt, damit durch ihre Beſchlüſſe auch ein Neuauf⸗ bau der Weltwirtſchaft vollzogen werden kann, der die ſo vielfältig widerſtrebenden Intereſſen gleichfalls auf einen Generalnenner bringt und durch ſie die Zeit der handelspolitiſchen Abſchnürungen und die der Währungskriege ein- für allemal der Vergangen⸗ heit angehören läßt. Mit kleinen Behelfsmitteln iſt hier nichts mehr getan. Die Welt wird die Enttäu⸗ ſchung einer nochmaligen reſultatloſen Konferenz nicht mehr ertragen können. Kurt Ehmer. (Städtiſchen) Hypotheken laſteten 631,3(636,2 bzw. 671,9) Mill.„ auf gewerblichen Betriebsgrundſtücken und 2 417,1 (2 407,1 bzw. 2 447,3) Mill./ auf Wohnungsneubauten. Der Beſtand an Kommunaldarlehen ſank auf 3 003,7 (3 016,3 bzw. 3 186,1) Mill. /. Davon waren 121(122,3 bzw. 130,9) Mill.„“ Wohnungsneubauhypotheken mit zu⸗ ſätzlicher Kommunalbürgſchaft. Von den 222,4(219,1 bzw. 207,3) Mill./ Sonſtigen Darlehen entfielen 13,8(14,0 bzw. 14,6) Mill.„ auf Schiffshypotheken und 56,3(54 bzw. 48,6) Mill./ auf Meliorationsdarlehen. Der Geſamtbeſtand an Aufwertungs darlehen betrug Ende des Berichtsmonats 2 372,3(2381 bzw. 2 474) Mill. /. Dabei nahm der Beſtand an landwirtſchaftlichen Hypotheken auf 447,(448,7 bzw. 466,2) Mill. A, an Son⸗ ſtigen(Städtiſchen) Hypotheken auf 14461(1 450,3 bzw. 1519,) Mill./ und an Kommunaldarlehen auf 457,7(461,2 bzw. 467,5) Mill, J ab. In der Teilungsmaſſe befanden ſich außerdem insgeſamt Darlehen über 31,2(31, bzw. 49,5) Mill. A, davon 28,9(29,1 bzw. 36,1) Mill., Aufwertungs⸗ und 0,98 (0,98 bzw. 0,66) Mill.% aus Bareingängen neugewährte Hypotheken. Salzdeffurſh- Aschersleben-Konzern Weitere Dividenden- Erklärungen Berlin, 13. Maj.(Eig. Tel.) In der AR.⸗Sitzung der Adler⸗Kaliwerke AG., Oberröblingen am See wurde beſchloſſen, für 1932 eine Dividende von 3 gegen 4 v. H. vorzuſchlagen. Die Kaliwerke Adolf Gbücck AG., Lindwedel, beantragen 1,5 bis 2/5 v. H. Di⸗ vidende, die Bergwerksgeſellſchaft Hope G. m. b. H. in Lindwedel unter Genehmigung der im Dezember 1932 er⸗ folgten Ausſchüttung von 45/ die Verteilung einer Aus⸗ beute von 60/ je Hope⸗Kuxe. Die Geſamtausbeutung betrug im Vorjahr 160 /. Bei der Hannoverſche Kaliwerke AG. in Oedeſſe werden 2 gegen 3 v. H. in zorſchlag gebracht. 8 V * Wanderer⸗Werke vorm. Winklhofer u. Jaeuicke AG, Schöbau bei Chemnitz. Die G erledigte die Regularien und beſchloß die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 6 v. H. auf die VA für die Zeit vom 1. Okt. 1930 bis 31. Dez. 1935 und die Verteilung einer Dividende von 4 v. H. für 1932 auf die StA. Der Abſatz ſei in den erſten vier Monoten des laufenden Jahres den Zeitverhältniſſen entſprechend befriedigend, und es ſei an⸗ zunehmen, daß dieſe Umſatzſteigerun g auch im übri⸗ gen Teil des Jahres anhalte. Piälzische Chamoſfe- und Tonwerke A6 Schiffer& Kircher) Grünsiadf Die Geſellſchaft, die im Vorjahr einen Verluſt 128 692/ verzeichnete, der ſich um 1147 Gewinnvortr aus 1980 auf 127 545„ verkürzte und durch Kapitalhe ſetzung in e. F. getilgt wurde, erzielte 1932 einen Bruttogewinn von 70 941 /, wovon reguläre Ab⸗ ſchreibungen 69 923/ erforderten; reſtliche 1018% beſchloz die heute in Mannheim abgehaltene GV. auf neue Rech⸗ nung vorzutragen. Von der noch immer ſehr ſchwierigen allgemeinen ſchäftslage ſei die Induſtrie der Steine und Erden beſonderem Maße betroffen. Von ſellſchaften befinden ſich vier Unternehmens. Sie ſtehen ziehung zu den Hauptwerken. Die Wilhel m ler G. m. b. H. Grünſtadt ſchloß 1932 mit 4054 e luſt ab, der vorgetragen wird. Die Sand⸗ u nd Ton⸗ werke Kriegshe im G. m. b.., Grünſtadt verzeſch⸗ net einen Gewinn von 1616 /, die Vereinigte Gewerkſchaft Schmidgaden⸗Schwarzenfelh (Hochfeuerfeſten Ton) einen Verluſt von 317, der vor⸗ getragen wird. Die Pfalz⸗Bayeriſche Tonwerke Teublitz G. m. b. H. hat den Betrieb(Ausbeutung von ausgedehnten Tonfeldern), noch nicht eröffnet. Von der in Liquidation befindlichen Nöthlichs u. Sohn G. m. b. H. in Eiſenberg beſitzt die Geſellſchaft 51,866 v. H. Anteile. Aus der Bilanz: Darlehen der Pfälziſchen Wirt⸗ ſchaftsbank 665 070(689 000), Reſtkaufpreiſe 157 631 (496 838) J, Anzahlungen von Kunden 611(4089), Waren⸗ verbindlichkeiten und Leiſtungen 150 815(315 325), Ver⸗ Ge⸗ te u a in ganz fünf abhängigen Ge⸗ zu 100 v. H. im Beſi enger wirtſchaftlich in Jer⸗ — bindlichkeiten gegenüber abhängigen Geſellſchaften unv. 54 708, Bankſchulden 110 132(171 199), Wechſelſchuld⸗ Tratten 40 000 /; andererſeits Grundſtücke und Gebäude 942 870(969 700) /, Tonfelder und Tongruben 720 694 (755 280) /, Beteiligungen 509 623(489 000) 4, Waren und Vorräte 238 449(309 723) /, Warenforderungen 133 527(249 746), Forderungen an abhängige Gefell ſchaften 81 945(89 691) l, hypothekariſch geſicherte Dar⸗ lehen 25 960(60 667), Bankguthaben 8 468(56 998), Wech⸗ ſelbeſtand 160 464(96 044)/ bei 1,62 Mill. Ak. und unverändert 162 000% geſetzlicher Reſervefonds ſowie 30 000% Delkredere⸗Rückſtellung. In der erſten Zeit des neuen Geſchäftsjahres iſt eine kleine Geſchäftsbelebung eingetreten. Wieder 4 H. bei Mainkraffwerke A6. O Frankfurt a.., 13. Mai.(Eig. Tel.) Wie wir hören, findet die Bilanzſitzung am Dienstag, den 16. d. M. ſtatt. Der Vorſtand wird für 1932 unverändert 4 v. H. Dividende auf 22, Mill./ Ag. vorſchlagen. Da die öffentlichen Verbände mit zirka 26 v. H. am Aktien⸗ kapital beteiligt ſind, werden auf Grund der Umſchaltung fünf neue AR.⸗Mitglieder gewählt werden. Die endgül⸗ tige Dividendenentſcheidung bleibt alſo abzuwarten. 1932 iſt die nutzbare Stromabgabe an dle Großinduſtrie durch Betriebseinſchränkungen und Still⸗ legungen um 11,3 v. H. zurückgegangen. Dieſer Rückgang iſt durch den im Jahre 1981 erfolgten Abſchluß von zwei Großabnehmern mehr als a usgeglichen worden. Die geſamten nutzbar abgegebenen Kilowatt⸗ ſtunden von 104 236091 im Jahre 1931 ſtiegen infolgedeſſen auf 110 996 531 in 1932. In dem Waſſerkraftwerk an der Lahn, die bei den günſtigen Waſſerverhältniſſen des Jah⸗ res 1931 insgeſamt 26 082 114 Kilowatt abgab, wurden im Jahre 1932, das normale Waſſerverhältniſſe aufwies, 22 195 333 Kilowatt erzeugt. Verlusiabschluß der Busch AG. O Berlin, 13. Mai.(Eig. Tel.) Der Abſchluß der Emil Buſch AG., optiſche Induſtrie, Rathe⸗ no w, für 1932 weiſt eine Erhöhun gdes Verluſt⸗ vortrags um 18 000 auf 641000/ aus. Auf Anlagen wurden 181000 gegen 199 000 /, auf Warenforderungen 106 000 gegen 95000/ abgeſchrieben. In den erſten vier Monaten 1933 entſprach der Umſatz dem Vor⸗ jahr, jedoch melden die Kunden der Geſellſchaft erhebliche Umſatzrückgänge, ſo daß das gleiche Umſatzergebnis nur bei Eintritt einer Beſſerung erwartet werden kann. Das Exportgeſchäft wird durch Schutzzölle und Deviſenbeſchrän⸗ kungen behindert. 9 Weiſer gebesserfer Aufomobilmarki Nach dem Wochenbericht des Inſtituts für Kon⸗ jiunkturforſchun der Steuerbefreiung für fabrikneue Perſonenkraftwagen der Automobflabſatz im April ſtark belebt; er war mehr als doppelt ſo groß wie im April 1932. Mit arbeitstäglich rd. 315 neu zum Verkehr zugelaſſenen Fahr⸗ zeugen blieb im April ds. Js. der Abſatz fabrikneuer Per⸗ ſonenkraftwagen nur noch um rd. 10 v. H. hinter den Zu⸗ laſſungen im April 1931 zurück. Auch der Abſatz von Nutz⸗ fahrzeugen iſt weiter, wenn auch nur langſam, geſtiegen, Die arbeitstäglichen Zulaſſungen fabrikneuer Laſtwagen liegen im April um 66 v. H. über dem Vorjahre. Da ſich die Lieferungen der Fabriken zum Teil erheblich verzögert haben, kommt die gebeſſerte Marktlage in den Zulaſſungs⸗ ergebniſſen des April wohl erſt teilweiſe zum Ausdruck. bhewe Fer! ume 1 beſſe: Arbe natet kame lung taltſe vollz weil rung nicht ſich, ſpruc brüd auß; g hat ſich unter der Einwirkung K ttel der N Mannheimer Zeitung. 2 bene r. leu ggggiser g, r f 3 N N Ursze— er Sen Sim— del Stüche-Notierungen in Mark le Stück Dyckerhoff 0 17.— 19.80 Jag c ene 3 Boglend. Nac. 89.5 69.75 Freiverkehr · Kurse 5 12. 19, 12. 13. 2 Dortm. Actienbr.—.——— 1 G. 0 75 Boigt& Haeffner——. Petersb. J. abr.———— Mannheimer Effektenbörse N Jahner„ Berliner Börse Dortm. Unionbr.———.— ee l 1— 7520 Wanderes 5 98.— 94.— Ruſſenbank.. . 18. 42. 18. Industrie-Aktien F 8 12. 18. 12. 13 Lite ae 1 1 1 elder Akt. 30.— 29.75 eff Ee 189.0 128,5 2 5 i 21 5 1 ö— 5 f—— 1„ 80.— 79. 5 5 r. Licht u. K 112.. aſchin.⸗Untern. 38.25] Weſtf. Eiſen.—..—.— Burbach Kalt.— 155 S Kom 65. 8150.50 Judith Aer. 70— 70.—„. Ralnkzaftwerte, 99 25 5950 Festverzinsliche Werte e 2434 2200 Enender hun en 920 5400 gau e 57 88.50 Pale e. 85,.— 88.—„—— 850 . 8 1 e— 5 e 7 N 8718 i 84.25 64, 5 31 230.0 Enzinger Union 75.— 73 75 Maſch. Buck 78.— 75,— Penſtoff Verein:.—,— Hochfrgeueng.. ee b Spcfen Er 72 7 Pfl. Müünen. 79.— 79. Nee 70 0 e e e d Adi. 73 745 Dic leder. 2— 7525 Eſchw. Hergwert—.— 3800 Naffdll ite Ute 110 0 Bete Walsh 88,75 88,50 Seen 1380 1960 90 h t. 1 725 e eee— 39.— Mai 8.. 225 K 15. 1 4 g ſch..— 25,59, 1.—.— Merkur Wollw, 84.25—.— Deutſch⸗Oſtafrika 45,50 44,76 Sloman Salpeter 05 Gold„ Pfälz. Preßhefe. 82.— 82.— Schöfferh. Dindg.—.—, Miag, Mühlb...—..„„ohne 13.88 12,5 Dresdner Bank, 6050 60.50 ahb Liſt& Co.— 57 Mez S5 a N B— Süsſee Phosphat Ag, Elektr. Arc. 38,— 98.— Schwarz Storchen 84.— 84.— Moenus St. A. 25,— 24.50 D. Schutzgebiete..85.70 esd 74.00 Fartbenind J. G. 1800 12½ Nis Sunne:.. Neu- Juinea. 1440. 5 12 r ttt Salzw. Heilbronn 0„ Werger. 75,.— 75. ele u 8 9050 5% Grkr. Mh. K. 1588 Rel bank 13 900 F 5 1 1 5 3 9. Brema bee. 30.— 79.— Selens Wolff. 2— 26— fle. 2580 28— fender, Gebe B. 59.— 89 2 e chan ele.. 2220 2120 bord Motoren 6825 56 Rio rortlaufende Notierungen 8 915 Seeg 2— 0 1355 1 15 5 1775 1 1100 1100 Nütgerzwerke.. 58.— 5735 5% Roggententb..10.— Allianz Leben. 2150 2100 Leet ert.—— 885 e 9705 70 285 R 1 Labrustie 80. 1249 0 ementw.Heidelb 80,— 80,— Here e. Maſch. Durl. 110, 08 17 5 ehe& Co.... g. f 9,. 2„225%. e 30.25 1 5 S 570 5 15 2. 1 1 9 5 8 95 95 1 5 0 5 32 industrie-Aktien Ga g 63,85 68,35 Nordd. Eiswerke 67,25 65,— Aſchaffend. gent. 0 8 Leopo N 05 80 Deutſche Linol.. 48.— 49,— ſſtoff. ertRürnbg. 1120 11706% P. 8d. 1. Gentchow 5 8 8 Oberſchl. E. Bed. 11.— lend. Zell. e,[Nannesmannrß. 75,75 CC Zellſto f. 54.„Brown Boveri 88 25.— n e 112,0 110 1 85.—. Accumulatoren 202.0 105 Germ. Portld.⸗Z. 59.— 56,.— Oberſchl Koksw. 72 5 Bayer. Mot.⸗W. 123.0 122,5 Mansfeld.⸗G. 30.— 29 Eichbaum Werger 75.— 75.— Dadiſche Ban! 1070 107.0 Cement Heidelbg, 80.80 80,50 Fee* 5 Aku.. 34.25 37.— Gerresheim. Glas 45,.— 49.— Orenſt.& Koppel 49,88 49,80 8 P. Bemberg. 48.25—.— Maſchinenbau⸗ Il. Enzinger Union 75.— 73.— Dtſch. Bk. u. Disc. 63.— 68,.—. Karſtabt—.—— Südd. Zucker 157.5 155.0 500 Megikanet 79.50—.— Alg. Elettr.⸗G.. 26.75 26,18 Gef. f. elektr. Unt. 100,0 97,80 Polyphon 37.— 38.15 Jul. Berger Tieſp. 186,0 1840 Magximiliansh. Farbenſnduſtrie 130.2 127.0 Pfätz. Hypoth. B. 79.— 78.— Chemiſche Albert 58.— 85,25 Trleot, Veſighein 168,0 167,0%.20—.— Ammendorf Pap 78.— 78,.— Goedhardt Gebr. 67,25 88 c Phönix Bergbau 42.25 41.75 Verlin⸗Kkarlsr. J. 82.75 81,15 Metallgeſellſchaft 100% Crkr. M. B. 106,0 106,0 Rh. Hypoth. Bk. 100.0 1000 Chade. 1715 Thür Lief. Gotha ſt. Schag.—.— 15.38 Anhalt Kohlenw. 90. 9, Goldſchmidt. Th. 84.50 58,65 U f Berliner Mafch..35 42.15„Montecatint“ Kleinlein Holbg.—.—.. Bad. Aſſecuranz.—.——,— Daimler...25 30,88 Lief. Goldrenie—.— 14.88 Alf 30. Jellſt. 29,75 88,25 Grisner Maſch. 23,— 27,28 Reinecke ag. 59.— 51,50 Braunk. u. Brik. 175,0 176, Oberſchl. Koksw C. H. Knork... 195,0 195.0] Mannb. Verſich., 23,.— 23,.— 25 Aeg 7—.— 124.0 55 1 8 5 5 8680 4%„ Kronen..0—.— Augsb. N. Maſch. 78,50 79.— Geun Piper—— a 855 105 Andres tele. 1865 1 Den 2 Eiſenhandel.—— 8 isch Bell, 88.5——.— Grün ilfinger———.—„„ 0 g S Ei 5 0 5 Frankfurter Börse 2 Golden e gn. 1510 180 Volg 4 uffn 4 4 88 4%„ Siib. 10. Holte Maschinen 37, J e. Gruſchnng Tegel 89.5 88.— Rhein. Gerit. 27,35 56, bu Eiſenw 75.25 Pbönig Bergbau 18811 Kkti D. Gold. u. S. Anſt, 183,0 164,0] Voigt& Häffner 35,.— 34.50 Pap.⸗R.———.— Sauer Motoren 124,7 11, Guanb⸗Werke. 89,— 59.80 Rheinſtahl 91.85 90,— Charlott. Waſſer 77,— 78.25 Polyphonwerke. 3 Festverzinsliche Werte] Bank-Aktien Di. Linoleum. 49.—„ Lolth. Seil. u. K. 28.— 28.— p. R. ö Jeb eee 5 42.— 40.— Ahein.⸗W. Rack: 8 9,— Comp. Hiſpano 17 1675 Rh. Braunk. u. Br. D, Wertb.(Gold) d.. Alg. D. Credit. Dt. Perkag... 80,——.— Wayß& freitag—.—. 40% Krk. Ad. Anl..38 4,15 J. B. Bemberg 48.— 15.— Hallesche Maſch 59.75—.— Noi er Zucker 72.75 69.50 Font. cummieng. 1340 1185 Rhein. Elettr. 6% Reichsanl., 84,50 84,75 Badiſche Bank Dresd. Schnellpr.———.— W. Wolff.—.—— 40%„Bagd.⸗E. l—.——.— 12 mann Elekt. 18,.— 14.25 Hammerl eing. e. Ane erb 4— 58.— Continentalegin. 42,25 41. Rh. Stahlwerke 70% 25 88,.— Hank f. Drau. Dürrwerke ,. 26——, Zellſtoff Aſchffög.—.——.— if. Anl.—.—. 3 in⸗Gubener—.— 640.0 Hann. D. Egeſt———.— Rütgerswerks..78 57,— Daimler Benz. 30.85 30.— Rh.⸗Weſtf Elektr. 4% D. Schatzanw.———— Barmer Bankver. Dyckerh.& Widmn. 17.50 16.50„ Memetk—— 1911.38.80 a d 8, Harburg h u. 6 32.0 32.— Sachſenwerk 25 40.— Deutſch. Atlent.. 125, 120,5 Rütgerswerke.. 5 fene e e e ed Seer ee ,, ß! Salzbefurnh:: 2585 19470 Sela Gas: 11 118 Salzdetfurth Kall 7 ohne 12.60 12.75 Con. Pri 175 Elektr. Lieferung—.——.— ufa(Freiverk) 54.50 54,50 9% Ung. Str. 13———.— Braunk. u. Brikett 172.0 174,5 Harpener Bergb. 98.— 97,50 Sarotti! 83.50— Deutſche Erdöl. 417. 785,8 Schleſ. Bergb. u. Z. 4% Schutzg. 14..90 7,75] Com. u. Privatb, Emag Frankfurt———.— Raſtafter Wagg 850 650.—.——— Braunſchw. A. G 1117/0 109.5 Hedwigshütte. Schl. El. u. Gas 1122 1100 Deutſche Kabelw. 71.78 70.— Schleſ. El. u. Gas 7% Heidelbg, 26 69— 69.— Darmſt. u. Nat, Enzinger⸗Unſion—.——.— 4% Ung Goldr.—.— Gr. Beſigh Belf 77. 75,— Hilverk Maſch.———.— uge Schneider 38, 54.50 Deutſche Linol.:. 88. 29.59 Schu ert& Salzer * 8 74.——.—Deutſchedisconto Eßlinger Maſch. 27.— 27.50 Montan-Aktlen 0 Kronenk.—— 0,80 Bremer Vulkan 78.——.— Hindrichs& Auff 6s. 65,50 Sab en—.— 162 0 Deutſcher 010 58.50 285 Schuckert& Co. 8% Mhm. Gd. 28 77,75 78 8. erde 15 Ettlinger Spinn. 3 1 880 5 76.75 75.75 nat. S.I 80.— 30,— Bremer Wolle 1870 152.0 1 1 upſer.75 9,75 Schuberler Salzer 1780 1750 Dortm. Union.⸗B 203.5 203, Schund oe %„„ 2„ Effekten⸗Ran er& Schleich. dg 8. Vüuderus Siſen 5. 0 n o l 30.— 80.— Srown, Bop ec 2550—.— Hirſchberg Leder 114,7—.— Schuckert& Co. 112.7 111.3 Eintracht Braunk.—.— 165.7 Siemens Khalske D. Hyp. u. Wok. G. Farben 180,2 127.00 Eſchweil. Bergw 2280 226,0 I Suderus K 77.— 7 112.7 8 55 62% Mon öl 28 10.75 10.79 O. eberſer, Banz Ae„ Borde 20 348 1610 Seen. Serge 888 VVT dee eh 8 Se ben f 2885 g. hen dra 425 1105 Siege din % gm: Kohl. N ö. Feine 1 e 99.50 87. tt. g e.— 20. ſeme 9 7 185.. N 5 Sto F e 7 elt Gauen Sars ab Jie deu e Ae ds rrne port Aken dee 10 1180 en 24 885 0 ee e e eee, e ee . 5 10 Frankf. Hop. ⸗Bk. Geſft 1005 97.75 Ilſe Bgb. St. A.——. 1 1 hem. Heyden. 72,25 71,. 745 1.. 77 700 48.2 Thür. Gas 5 0] Geſfürel... 100,5 97. e———— As. f. Verkehrw. 52.— 51.25———— Iſſe Bergbau. 5 t 5 08. 72.— Oeſt. 8 8 Holdſchmidt Th. 58.— 54.— Kali Chemie 139.0 1275 Age Beba Af„50 85,.— 4555 e 858.— 56 155. 29.— 29.15 Soll 8855 8 1 5 1— 1 G11 1 55 55 Leonhard 15 4105 ö.. abg. Alich went 2 Geine Biidnen. 2 alf Sagdeiſcden 2040 188 Fürd Kike den 1850—.— Ce His.(Ghade) 1715 169.0 Kahla Norzelan 14.— 14.85 Sibbe e de, Geert, dergwt. Sg 84.75 Bere, Tab 50ſ% Ph. ⸗PB.⸗Don Rhein Ob. ⸗Sk. 98 8. Westeregeln 169.8 129.2 Lanabn 75 50 225 Ton- Gumumt? 1448 1410 Kalt. Aſchersl. 1300 128,8 ucter. 1680 1670 Jeſſtrel:. 815 97,— Westeregeln tall 1 2% Bad. Kom. Gd. 81. 8750 Füdb. Boden.⸗C. 98 50 Hankwerk Füſſen 84.— 24.— klbcrner... 6450„ Hangg. er 19.78 18.— Font Einoleum 44.— 42.25 81 4 75 erte 64.75 68,75 Thörl ver, Oele 79,.—. Golbſchmidt To 54.— 58.50 Zellſtoff Waldhof %„ 1 87.50 87,50 Wiener Hankver. Iltpert Arnſatur, 44,— 48,50 Mannesm. Röhr 75,50 74.75 H. Südamerika, 34.— 35,75 Dalmter Motoren 30788 30.45 C8 1 8 5 253 189.0—.— Tietz, Leonhard 20.— 19,50 Hambg Elek.. 108,8 101.7 Hank elektr. Werte %„% aus!„ e Württ, Roten. Sirch Kuren M. 10. 10.— Mansfelder... 29.25 Hanſa Dſchiff. 29.— 29.— Dtſch.⸗ Atlant- 1255 1288 reg burd 30.— 50.— Tae: 3480, Harpen. Percdal 8830 5,35 Pant er Bean. 27% h fanzer.8. 89,.— 88,— aniand. doldltef Ade. 005 89. Oberbedarf.. 11.50.— Nordd. Nodd. 19.80 19.25 Deſſauer Gas. 114 113,0 Kenmar a Jourd 30.— 50.— Varziner Papier 16,.— I.— Hoeſch Köln.. 77. 78,25 Reichsbank 4% Pfälz Lig...— Mannh. Verſ⸗G. Holzmann Phil 58,50 58.50 Stavi⸗Minen—— Deutſche Erd5l. 1107 418.) gölſch Folzer⸗We 16.50 5885 B. Chem. Charlott—.— Holzmann Ph.. 59,85 89,25 A. G. für Verkehr %; Pr. Z. B. Lia. 84,25 83.— Transport-Aktien nag Erlangen—.——.— Phönix Bergbau 48,.— 42,25 Bank-Aktie Deutſche Kabelw 70.50 70.50 Kötiger Kunſtled 70.25 70, B. Diſch Nickelw. 88 8 81,80 Hotelbetriebsgeſ. 53.——.— Allgem. Lokalb. 85 80% Rh. Hyp 59 88,— 84,50 5 unghans St. A 20.— 29.— Rhein Braunkohl 2030 1970 88 1 Deusſche Linol: 750 40,50 Krauß a Cie Lok—.— 35.—. Glanzſt. Elbf. 59.——.— 18 Bergbau... D. Reichsbahn B. %„ 10.11 86,— 84,25 Hapag 19,75 18.— Farſtadt ud.—.——.— iheinſtahl. 91,50 89.— Bank. f. el. Werle 70,25 89,25 Diſche Steinzeug 84.25 82,50 Kronprinz Met. 35,—.— B. Hard Port Z.—.— 68,80 Jie Genußſch. 118,0 118,7 Hapagg 9„„ 12-13—.—. Heidelb Straßenb lein. Sch. E Beck 41.50 41.50 Salzw. Heilbr..—— Bank f. Braueret, 95,— 93.— Deutſch. Eiſenhdt 85,75 52,85 Kyffhäuſer Hütte——— B. Schuh. B. K W———.— Gebr. Junghans 29.— 29,35 Hamburg Süd. D. 6½% Meining. L. 87.— 36.25 Nordd. Lloyd.... 19.50 Knorr Heilbronn 1880 Tellus Bergbau d. Barmer Bantper. D.. Dresd Schnellpr 22.— 21.25 Lahmever& Co 130.0 127 Ber. Stahlwerke 41.28 41.— Kalt Cdemie 87.——, Hanſa Dampſſch 44% Rhein. Lig. 85.50 85.— Schantungéiſend 36.— 35,15 Konſerven Braun—— Bu Laurahütte 22.50 21.50 Berl. Handelsgef. 98.70 98,50 Dürener Meiall—— 77.—Laurahütte. 22, 21.35 B. Stahl. v. b. Zyvp. Kall Aſchersteben 136.5 128.0 Norddd. Ltoyd ge Südbo. Sia. 88 50 87.75 Südd Eiſenbahn 58.— 55, Kraus ck co Lock 67.— 67.— Per Stahlwerke 41,— 41,— Com, u, Privtbt. 52,25 52.251 Dürkoppwerke———— Linde'sEismaſch. 84,50 81.50 Ver. Ultramarin 120.0 1170 Klöckner Werte 84.50 68,50 Otabt Minen

g von der in“ 1. b. H. ile. Wirt⸗ 157 631 Varen⸗ Ver⸗ unv. ſchuld⸗ ebäude 20 694 Waren ungen Beſell⸗ Dar⸗ Wech⸗ und ſowie it des ebung iltung toͤgül⸗ die Still⸗ dieſer ſchluß ch e n watt⸗ deſſen n der Jah- n im wies, der the⸗ 1 ſt⸗ lagen ingen ſt en Vor⸗ bliche nur Das hrän⸗ 0 1 n. hagen „ ef Mit Jahr⸗ Per⸗ Zu⸗ Nutz⸗ egen, agen ſich gert ngs⸗ ick. — 16. kung r 1 5 75.57(Vorwache 74,31]; im einzelnen Bergbau und J potierte 75 v. H. . Samstag, 13. Mai Sonntag, 14. Mai 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags ⸗Ausgabe ——é mmer wieder wird der Börſe vor Augen geführt, daß her nationalen Regierung der Schutz und die Pflege der Rentenmärkte ganz beſonders am Herzen liegt, weil eben eine Konſolidierung des Rentenmarktes die Voraus ſetzung für einen Zinsabbau und damit den Schlüſ⸗ jel zu einer Ermäßigung der Produktionskoſten, zu einer Geſundung der Geſamtwirtſchaft, bildet. Man weiß jetzt, daß ein Zwangseingriff am Pfandbrief⸗ markt nicht beabſichtigt iſt, man ſtrebt vielmehr eine organiſche Zinsſenkung an und dieſe hat eine An⸗ nüherung der Rentenkurſe an den Parifkand zur Vor⸗ ausſetzung. 5 Nach dem Dämpfer, den in der Vorwoche die überhitzten Aktienmärkte durch amtliche Hinweiſe darauf erfahren batten, daß die nationale Regierung ein ungeſundes Eiltempo an den Aktienmärkten unter Benach⸗ ung der Rentenmärkte nicht dulden werde, ſchien es ſo, als ob die Beruhigung und Befeſtigung an den Ren⸗ denmärkten ſchließlich auch wieder den Aktienmärkten zu Gute kommen werde. Vorübergehend gab es auch wieder ſtarke Kursſteigerungen, die Märkte ſchienen ge⸗ reinigt und Spekulation und Depoſitenkaſſenkundſchaft empfanden die weſentlich ermäßigten Aktienkurſe als einen Anreiz, um auf niedrigerem Niveau eine neue Aufwärts⸗ bewegung anzubahnen. Dabei zeigte ſich ſofort Ma⸗ Ferialknappheit, weil eben das Gros des Publi⸗ ums an ſeinem Beſitzſtande feſthält. Aber die Ermüdung an den Aktienmärkten, die Erkenntnis, daß hier die Anzeichen einer Konjunktur⸗ befſerung, die Hoffnungen auf Auswirkungen des großen Arbeitsbeſchaffungsprogramms bereits in den letzten Mo⸗ naten recht reichlich vorweggenommen worden ſind, kamen immer wieder zum Durchbruch, zumal die Verhand⸗ jungen in Genf zur Zurückhaltung mahnten. Die Um⸗ tauſchoperationen von Aktien in Renten hörten auf, es vollzog ſich ſogar eher eine entgegengeſetzte Bewegung, weil in den Rentenwerten die von der nationalen Regie⸗ zung erſtrebte Senkung des allgemeinen Zinsfußes noch nicht ausreichend zum Ausdruck gekommen iſt. Man ſagte ſich, daß ein ſolcher Abbau des Landeszinsfußes den An⸗ ſpruch des Wertpapierbeſitzers an Verzinſung eben herab⸗ beücken wird, die„Rente“ wird in Deutſchland beſcheidener ausfallen müſſen, ſo daß ſelbſt im Falle einer Zinskon⸗ Ermüdefe Akfienmärkje 5 1 1 1 2 2 7* verſion die Rentenpapiere bei den fetzigen Kurſen noch eine ftber den angeſtrebten Landeszinsfuß hinausgehende Verzinſung bringen würden. An den Aktienmärkten drückt auch eine gewiſſe Unſicher⸗ heit über die künftige Wirtſchaftspolitik in Bezug auf die Großbetriebe. Es verlautet von Plänen, die Um f atz⸗ ſt euer der Großbetriebe zu erhöhen, ungerecht⸗ fertigt hohe Kartellpreiſe abzubauen, ja ſogar von dem Plan einer progreſſiven Sonderbeſteuerung hoher Divi⸗ dendenerträgniſſe. Gerüchte dieſer Art bewirkten eine gewiſſe Umſtellung: Publikum und Spekulation verkauften„ſchwere“ Papiere, Papiere mit ver⸗ gleichsweiſe hohen Dividenden, ſo Braunkohlenwerte, Kaliwerte. Dagegen zeigte ſich Kauſintereſſe für leichtere Papiere, vor allem für Aktien der weiterverarbeitenden Induſtrie, mit der Begründung, daß ein Abbau der Kar⸗ tellpreiſe den weiterverarbeitenden Induſtrien zu Gute kommen müßte. Dieſe Ungewißheiten ließen die zahlreichen günſtigen Momente an den Aktienmärkten entweder gar nicht oder doch nur immer vorübergehend zur Wirkung kommen. Trotzdem gaben dieſe günſtigen Momente der Geſamt⸗ tendenz auch an ſchwächeren Börſen eine Stütz e. So machte die Rede des Reichskanzlers vor dem Kongreß der Deutſchen Arbeitsfront einen ſtarken Eindruck. Anregend wirkten auch die Meldungen über eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes, über Neueinſtellungen und N eu beſtellungen, ferner die feſte Haltung der Brüſſeler Eiſenbörſe und neue Preis beſſerungen an den amerikaniſchen Waren märkten. Man ſagte ſich auch, daß ein allgemeiner Zinsabbau nicht nur kon⸗ junkturankurbelnd wirken werde, daß er vielmehr auch an den Aktienmärkten die Verzinſungsanſprüche ermäßigen und ſo ſchließlich— gemeinſam mit den Rentenkurſen— auch die Aktienkurſe nach oben beeinfluſſen könnte. Immer⸗ hin iſt die Stimmung an den Aktienmärkten nervös und ſchwankend und die Neigung zur Abſtoßung„ſchwerer“ Papiere hält anſcheinend an, während für Nebenwerte eher Intereſſe hervortritt, ſo für Julius Berger, Oren⸗ ſtein u. Koppel, Schwartzkopff, für die Zellſtoffwerte, fer⸗ ner für die letzthin ſtark gewichenen Tarifwerte, ſowie für Dt. Erdöl, Buderus, Lahmeyer. Abgabeneigung am Nenfenmarki Weiler schwacher Kalimarki/ Im Verlaufe kleine Abgaben der Spekulafion Wochenend-Glaffsfellungen/ Schluß 12 vH. unier W/ Nachbörse„ Mannheim ſchwach Unter dem Eindruck der verſchärften außenpolitiſchen Lage war die Börſe erneut ſchwach. Beſonders Weſter⸗ egeln waren guf die Nachricht einer Divibenden⸗Reduktion an 5 v. H. ſtärker abgeſchwächt, und zwar 129 v. H. Far⸗ ben notierten 127, Waldhof 53, Bank⸗ und Verſicherungs⸗ werte unverändert. Der Rentenmarkt lag luſtlos, Altbeſitz Goldfandbriefe durchſchnittlich 7 v. 5. schwächer. Frankfurt im Verlaufe nachgebend Im Hinblick auf die außenpolitiſche Lage war an der heutigen Wochenſchlußbörſe eine gewiſſe Beruhigung feſtzuſtellen, wobei die überraſchende Einberufung des Reichstages weſentlich dazu beitrug, ebenſo wie die Ver⸗ tagung der entſcheidenden Ausſprache in Genf. Bei ſehr kleiner Umſatztätigkeit(das Publikum war kaum am Geſchäft beteiligt) lagen doͤie erſten Notierungen unein⸗ heitlich, doch hielten ſich die Veränderungen nach beiden Seiten im Rahmen eines Prozentes. Nur Kaliaktien lagen noch ausgeſprochen ſchwach, da an dieſem Marktgebiet Publikumsverkäuſe zur Ausführung kamen. So gingen Aſchersleben und Weſteregeln abermals um je 4% v. H. zurück und Salzdetfurth kamen nach geſtrichener Brief⸗Notiz gegen die geſtrigen Frankfurter Schlußkurſe um 17 v. H. niedriger zur Feſtſtellung. Eine nach den erſten Kurſen auf manchen Marktgebieten eingetretene leichte Beſſerung ging im Verlaufe reſtlos verloren und darſtber hinaus ergaben ſich meiſt A b⸗ ſchwächungen bis zu 1 v. H. Das Geſchäft ſtagnierte ſaſt vollkommen. Deutſche Anleihen, ſpäte Reichsſchuld⸗ buchſorderungen und Stahlvereins⸗Bonds lagen nach ſchwächerxem Beginn ſpäter etwas erholt, doch im Verlaufe gingen die Kurſe auch hier wieder zurück. Am Pfandbrief⸗ markt beſtand weiteres zum Teil merkliches Angebot, ſo daß Moldpfandbriefe 141½½, Liquidationspfandbrieſe und Fommunglobligationen etwa—1 v. H. verloren. Staats⸗ a0 Stadtanleihen lagen ſehr ſtill, die Stimmung war je⸗ loch ebenfalls 9% v. H. ſchwächer. war unverändert Berlin abgeſchwächt Nach den ſtarken Rückgängen von geſtern eröffnete die henzige Wochenſchlußbörſe bei allerdings immer noch nicht ganz einheitlicher Kursgeſtaltung in ziemlich wider⸗ ſtands fähiger Haltung. Die Situation in Genf hat zweifellos eine gewiſſe Entſpannung erfahren; die über raſchende Reichstagseinberufung zum kommenden Mittwoch trug weſentlich zur Beruhigung bei. Außerdem lagen aus der Wirtſchaft eher anregende Nachrichten vor. Rur die Dividendenredüktion im Salzdetfurth⸗Konzern mirlte ſich noch ungünſtig aus und hatte minus⸗minus⸗ Notizen zur Folge. Das Angebot war nicht ſehr groß, genügte aber, um die Kurſe dieſer Papiere um 57711 v. H. zu drücken. Sonſt waren nur noch Accumulatoren mit minus 5,5 v. H. ſtärker rückgängig. Etwas Intereſſe be⸗ ſtand lediglich für Montanwerte. Aber auch hier gingen die Kursabweichungen nicht über den Durchſchnittsrahmen, der bei ca. 1,5 v. H. lag, hinaus. Auch im Verlaufe ergaben ſich für Aktien keine größeren Veränderungen, es überwogen aber doch kleine Heſſerungen um 4% w. H. Auch am Rentenmarkt ſetzte ſich nach ſchwächerer Eröffnung wieder eine leichte Erholung durch. Beſonders gedrückt waren Induſtrie⸗ Obligationen, die bis zu 1,5 v. H. verloren. Aber auch die Neubeſianleihe büßte anfangs 30 Pfennige und die Altbeſitzanleihe 50 Pfennige ein. Am Geldmarkt war 1 Situation vollkommen unverändert, die Sätze erfuhren zo des näher rückenden Medios keine Anſpannung. Der Kaſſamarkt lag im Einklang mit der ſpäteren Allgemeintendenz überwiegend ſchwächer. Die Verluſte etrugen vereinzelt bis zu etwa 5 v. H. An den variablen Märkten verſtimmte die Ab⸗ kabeneigung am Rentenmarkt. Da ſo gut wie gar keine Nachfrage vorhanden war, genügten ſchon kleine Abgaben der Spekulation, die z. T. auch Wochenendglattſtellungen darſtellten, um das Kursniveau—2 v. H. unter Anfang zu drücken. Papiere wie BMW, Rhein. Braunkohlen, Chade, Conti⸗Gummi, Deſſ. Gas und Lahmeyer hatten bis 5 4 v.., Salzdetfurth und Accumulatorenfabrik ſogar je 3 eingebüßt. Nachbörſe geſchäfts los. Alt⸗ este 7476, Neubeſitz 11,90, J. G. Farben 125,76, Rhein⸗ uh ee, Siemens 1547 und Reichsbank 1906. zel] Stenerzntſchein⸗Noliernngen von 18, Mai, 829. 1 95 eren und Frankfurt, Fälligkeit 1934 96,25; f 9076; 1936 837; 1937 79% 1988 76%, Verrechnungs⸗ urs 8 rſenränme am Pfingſtſamstag geſchloſſen. Am Sei vor Pfingſten 5 le. 88 bleiben nach einer ee en des Berliner Börſenvorſtandes die Bhör⸗ 115 15 für jeden Verkehr geſchloſſen. Gemäß 8 5. der findet ungen für die Geschäfte an der Wertpapierbörſe an dieſem Tage eine Lieferung nicht ſtatt. Börsen- Indices Die vom Stot. Reichsamk errechneten Börſenindices 3 ſich in der Woche 5.—6. Nat im Vergleich zur wie ſolgt: Aktienkurſe(1924/26 100): Tagesgeld Andale 84,17(82,51), Verarbeitende Induſtrie 69.58 00% Handet und Verkehr ar(e. an re 9 der proz. feſt verzinslichen Wert⸗ 1 Durchſchnitt 83,31(85,18) v..; Pfandbrieſe Hypotheken⸗Aktienbanken 86,28(8798), Pfandbrieſe der öffentlich⸗rechtlichen Kreditenſtalten 81,69(84,61), Kommn⸗ nalohligationen 38,37(80,05), Oeffentliche Anleihen 83,61 (85,27), Induſtrieobligotionen 80,99(82,37). * Dollar etwas beſeſtigt Der Dollar hat ſich nach zunächſt etwas ſchwächerer Eröffnung ſpäter wieder befeſtigt, und zwar über ſeinen geſtrigen Schlußſtand. Gegen das Pfund ſtellte er ſich auf 2,966. Die Reichsmark war in London 14,4234, in Amſterdam mit 58,27½, in Zürich mit 121,20 und in Paris mit 593 zu hören. Das engliſche Pfund war gehalten und ſtellte ſich auf 8,40% gegen Amſterdam, 85,78 gegen Paris und 17,49 gegen Zürich. Berliner Devisen Uskontsatz: Reſchsbank 4, Lombard 3, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 12. Mat 13. Mar für kont M. Geld J Brief Geld Brief Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782 0,858 0,857 0,853 0,857 Ranada kan. Dollar.198.147.108.147 3,158 Japan 1en 6,57.092 0,69 0,871 0,889 0,871 airo.„ 1lägypt. Pfd., 20.953 14,575 14,618 14.555 14,595 Türkei. IIürk. Pfd. 18,456.038.042 2,088 2,042 London. Ster. 2 20,429 14,198 14,235 14,175 14,215 New Vork, I Dollar 3 4,198.571.579.581 38,589 Rio de JaneirolMillr.— 0.289 0,231.289.241 Uruguay 1Goldpeſo— 4,48.648.652 1,648.652 Holland, 100 Gulden 3 168,789 169,28 169,57 169,08 169,42 Athen 100 Drachmen 9 5,45 2,408 2,412.408.41 Brüſſel 100 B- 3½ 58,87. 59.59„7158,50 55,62 Bukareſt.. 100 Lei 8 2,511.488.492 2,488 2,492 Ungarn 100 Peng 4½ 73,421—.— 8 4 55 Danzig. 100 Gulden 4 81.72 82,27 82.43 82,22 92,38 Helſingfors„100 M 5 10.587 6,264 8,76.84.776 Italien... 100 Lire 4 22.094 22,08 22,12 21,98 21.97 Jugofkavien lo) Dinar 7½ 6100 5,195 5,205 5,195 5,205 Kowno. 100 Litas 7 41,99 42,26 42.84 42,26 42,84 Kopenhagen 100 Kr. 8, 112,0 88 8341 68.0 65481 Liſſabon 100 Eskudo 6½᷑ 453,57 12.91 12,93 12,91 12,93 „100 Kr. 4 11250 72,3 727 7208 72.17 100 Fr. 2½ 18,44 198,56 16,80 16,54 16,58 100 Kr. 4½ 12,438 12,64 1266 12.64 12,86 öchw„100 Fr. 2 81.00 81,22 81.38 81,97 81,28 Sofia.. 100 Lewa 8½ 3,039 3,047 3,053.047.05 Spanien 100Peſeten 3¼½ 81,00 96 36,04 35,91 35,99 Stockholm. 100 Kr. 3½ 112,24 72,98 78.07 72,83 72,97 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½ 112,50 110,39 110,61 110,39 110,81 Wien 100 Schilling 5 59,07 45,45 45,55 45.45 45.55 Tägl. Geld: 4¼½%% und darüber, vereinzelt 4¼%, Monatsgeld 57% Großhandelsindex ( Berlin, 13. Mai.(Eig. Tel.) Die vom Stat. Reichs⸗ amt für den 10. Mai berechnete Indexziffer der Groß⸗ handelspreiſe hat mit 91,3 gegenüber der Vorwoche(51,1 weiter leicht angezogen. Die Indexziffern der Hauptgrup⸗ pen lauten: Agrarſtoffe 82,9( 0,1 v..), induſtrielle Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren 87,4( 0,5 v..) und induſtrielle Fertigwaren 11%(4 0,2 v..). General Moors Höherer Mengen-, kleiner Werfumsaß Die General Motors Corporation, der größte Auto⸗ mobilkonzern Amerikas und zugleich Majoritätsinhober des bedeutendſten Automobilproduzenten in Deutſchland, der Opel⸗Werke, berichtet, daß ihr Abſatz im erſten Quartal des laufenden Jahres weiter auf 120 Mill. Dollar zurückgegangen iſt gegen 149,7 Mill. Dollor im glei⸗ chen Zeitraum des Vorfahres, 215 Mill. Dollar im erſten Vierteljahr 1931 und 385 Mill. Dollor im erſten Viertel des Rekordjahres 1929. Der Wagenzaßh! nach ſind die Verkäufe von 197 256 im Vorfahr auf 199 749 Stück leicht geſtiegen. Dazu wird von der Verwaltung darauf hin⸗ gewieſen, daß der wertmäßige Abſatzrückgang im laufenden Jahre eine Folge der ermäßigten Verkaufspreiſe und einer zunehmenden Verlagerung des Abſatzes gugunſten des billigen Wagens iſt. Die Geſellſchaft ſchließt, wie bereits berichtet wurde, das erſte Vierteljahr 1993 mit einem Rein⸗ gewinn von 6,87 Mill. Dollor ab gegen 9,69 Mill. Dollar in der entſprechenden Periode des Vorjahres. * Mines de Kali Ste. Thérdſe in Mülhauſen(Elſaß). Der elſäſſiſche Kalikonzern ſchließt 1932 mit einem Brutto⸗ gewinn von 40(50) Mill. Ffr. ab. Nach Abzug der Un⸗ koſten ſowie unn. 20 Mill. Ffr. Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 3,53(8,59) Mill. Ffr., zu dem 5,3(5,29) Mill. Ffr. Vortrag treten. Die Rohſalzförderung ging im abgelaufenen Jahre auf 516 595(689 440) To. zu⸗ rück, die Reinkaligewinnung auf 81 500(109 514) To. * Pechelbronner Oelbergwerke AG. in Straßburg. Bei der Pechelbronn S.., der führenden elſäſſiſchen Erdöl⸗ geſellſchaft, ergibt ſich für 1932 nach 10,4(10,9) Mill. Ffr. Abſchreibungen nur ein Jahresgewinn von 0,49 (2,52) Mill. Ffr., der ſich um den Gewinnvortrag auf 7,59(14,55) Mill. Ffr. erhöht. Die Eigenproduktion ſtieg im Berichtsjahr auf 74,121 To. Die Preisverhältniſſe waren unbefriedigend, die Vorräte konnten ſtark reduziert werden. 5 A chemiſch⸗pharmazeutiſche Fabrik, Nürn⸗ berg.. Anschluß der Preſſe abgehaltene GW der Sandoz Ach chemiſch⸗pharmozeutiſche Fabrik, Nürnberg, beſchloß die Erhöhung des An von 500 000 4 auf 1,0 Mill. Mark. Den Vorſchlägen zur Betriebserweiterung wurde zugeſtimmt. Keine Zuckerpreis- Erhöhung Seit einigen Tagen erhält ſich in der Mannheimer Be⸗ völkerung hartnäckig das Gerücht, daß eine Erhöhun Zuckerpreiſe bevorſtehe. Wie wir von abſokut zuverläſſiger und fachkundiger Seite erfahren, iſt das Gerücht v ö lig aus der Luft gegriffen. Eine Preisſteigerung für Zucker iſt keinesfalls zu erwarten. der(5,7 5,3 Sand Herms Mit dem Wiederbeginn der Waſſerſportſaiſon werden, wie alle Jahre, ſo auch diesmal wieder Stimmen über das Verhalten der badiſchen Hafen verwaltung aus Paddler⸗ kreiſen laut. Wie allgemein bekannt ſein dürfte, hat die badiſche Hafenverwaltung das Betreten des Mannheimer Hafengebietes teilweiſe verboten. Ebenſo iſt das Befah⸗ ren der dieſer Behörde unterſtehenden Hafengewäſſer mit Ruder⸗ oder Paddelbooten nicht geſtattet. Hierbei werden die hieſigen Paddler und Waſſerſportler beſonders hart von dem Verbot über das Befahren des Verbin⸗ dungskanals, als Verbindung zwiſchen Rhein und Neckar betroffen. Vor allem die freien Paddler(d. ſ. ſolche, die nicht Mitglied eines Waſſerſport⸗Vereins ſind) haben unter dieſem Verbot zu leiden, da ihnen die Ge⸗ nehmigung zum Befahren der Hafengewäſſer und damit auch des Verbindungskanals prinzipiell nicht erteilt wird. Eine Ausnahme macht man nur den hieſigen anerkannten Waſſerſportvereinen gegenüber, denen dieſe Genehmigung nicht verſagt wird. Da es nun bei der heutigen Arbeitsloſigkeit nicht jeder⸗ mann möglich iſt, einem ſolchen Verein beizutreten und andererſeits das Befahren des Verbindungskanals für den Paddler durch Strömungsverhältniſſe, Bootsaufbewahrung uſw. oft bedingt iſt, wäre es ſehr angebracht, wenn ſich die badiſche Hafenverwaltung etwas entgegenkommender zei⸗ gen würde als in den vergangenen Jahren und den Hafenteil zwiſchen Mühlauhafen und Neckar zum Befah⸗ ren mit Paddelbboten und dergl. freigeben würde. Bei dem derzeitig leider ſo geringen Betrieb in den Mann⸗ heimer Häfen wäre eine ſolche Maßnahme doch gewiß zu verantworten. Die Hafenbehörde begründet das Verbot mit der Be⸗ hauptung, daß die Uferböſchungen beſchädigt und die Schifſ⸗ fahrt behindert würden. Hierzu muß man jedoch bemer⸗ ken, daß an anderen Stellen, z. B. Neckarkanal oder Indu⸗ ſtriehafen(welch letzterer unter ſtädtiſcher Verwaltung ſteht) und die zum Befahren freigegeben ſind, von einer Beſchädigung und Zerſtörung der Uferanlagen noch nichts bekannt geworden iſt. Wenn der Verbindungskanal, we⸗ nigſtens in Richtung vom Neckar zum Rhein, freigegeben wäre, dann könnten die Paddler die Benutzung der von Schiffen und Schleppzügen ſehr belebten und oft ſehr ge⸗ fährlichen Rheinſtrecke zwiſchen der Bootsüberfahrt nach Ludwigshafen und der Neckarſpitze(ſog. Rheinſchachtel) umgehen, was ſicher auch von ſeiten der Schiffahrttreiben⸗ den ſehr begrüßt werden würde. Auch dürfte es der Ha⸗ fenverwaltung ſicher nicht ſchwer fallen, eine etwaige Kontrolle durch ihre Aufſichtsbeamten auszuüben, wenn ſie zu dieſem Zwecke anordnete, daß Paddelboote beim Befahren der Hafengewäſſer eine deutlich ſichtbare Num⸗ mer führen müſſen, wie dies auf dem Rhein ſowieſo ſchon Vorſchrift iſt. Es könnte dann jederzeit auf ganz einfache Art die Perſon des Waſſerfahrers feſtgeſtellt werden, ſo⸗ fern dies einmal nötig ſein ſollte. Die Hafenverwaltung hätte alſo in keinem Falle irgendwelches Riſiko zu tragen. Wenn überhaupt in dieſer Beziehung bisher noch wenig Beſchwerden an die Oeffentlichkeit gedrungen ſind, ſo dürfte dies dem Umſtand zuzuſchreiben ſein, daß den meiſten Mannheimer Waſſerſporttreibenden von dem be⸗ treffenden Verbot nichts bekannt iſt oder daß ſie auf gut Glück die Durchfahrt verſuchen und ſich hierbei der Ge⸗ fahr des Protokolliertwerdens ausſetzen. Wenn die badi⸗ ſche Hafen verwaltung dieſen Wünſchen einmal verſuchs⸗ weiſe Rechnung tragen würde, wäre ihr der Dank der einigen tauſend Mannheimer Waſſerſportler ſicher, die doch immerhin auch ein gewiſſes Recht auf die Benutzung der hieſigen Hafengewäſſer haben. Einer im Namen vieler langjähriger Paddler. Faaci- Nöte Auf den Artikel in Nr. 208 der NM, der von der Auto⸗Zentrale eingeſandt wurde, bin ich gezwungen, eine Richtigſtellung zu geben. Die Behauptung, der Ruin der Taxi wäre durch die Mietkraftwagen herbeigeführt, iſt lächerlich; denn wäre dies der Fall, ſo müßten in andern Städten, wo wenig Mietkraftwagen laufen, die Taxameter goldene Geſchäfte machen. Die Urſache, daß Mietkraftwagen und Taxameter heute nicht mehr exiſtenzfähig ſind, liegt zum größten Teil an der allgemeinen Wirtſchaftskriſe und auf der andern Seite an der Anſchaffſung von eigenen Klein⸗ wagen durch einen großen Teil des reiſenden Publikums. Die Bedürfnisfrage iſt heute nicht akut. Jebenfalls war bei Zulaſſung der Mietkraftwagen vor Jahren ein Be⸗ dürfnis vorhanden. Die Taxameterbeſitzer vergeſſen immer wieder, daß jedes Geſchäft eine Konkurrenz ertragen muß. Auch der Mietkraftwagenbeſitzer hat ein Recht auf Leben. Oder verlangen die Taxibeſitzer, daß zu den Millionen Arbeitsloſen weitere hinzukommen und das Fürſorgeamt noch mehr belaſtet wird, nur damit die Konkurrenz der Taxi beſeitigt iſt? Was die Herren mit dem Satz:„muß⸗ ten wir notgedrungen für die Kundſchaft, die eine höhere „Klaſſe“ vortäuſchen wollte, einige Wagen in Reſerve haben“, meinen, überlaſſe ich dem Urteil der Leſer. Rich⸗ tig iſt, daß der Mietkraftwagen einer Konzeſſion bedarf. Ferner muß er genau dieſelbe Verſicherung haben, wie die Taxi und weiter iſt richtig, daß die Prämienquittungen genau ſo unter der ſtrengen Kontrolle Polizeipräſi⸗ diums„Zimmer 9“ ſtehen, wie die der Taxameter. 8 die Bemerkung, daß die Mietwagenbeſitzer 8 Cyl. Horch, Mercedes⸗Kompreſſor uſw. in Dienſt ſtellen, muß ich dank⸗ bar ſein, denn hierdurch wird unbewußt auf die Güte der Mietwagen hingewieſen. Betreffs der Kundgebung am Tag der nativnalen Ar⸗ beit muß ich die Darſtellung auf das ſchärfſte zurückweꝛſen. des Wir haben uns in uneigennütziger Weiſe mit einigen Wagen den Kriegsinvaliden des Bezirks Jungbuſch zur Verfügung geſtellt und ſomit dieſen Aermſten die Teil⸗ nahme an der Kundgebung im Stadion ermöglicht. Genau wie jeder andere Betrieb ſich durch Tafeln erkenntlich machte, haben wir Plakate unſeres Vereins„Auto⸗Ruf e..“ an den Wagen angebracht. Nicht aus Reklame, wie Sie ſchreiben, ſondern damit auch unſer Verein als folcher erkannt wurde. So lange der Mietwagen keine Halte⸗ plätze hat, iſt er leider auf koſtſpielige Reklame angewie⸗ ſen. Deshalb iſt die Forderung der Mietkraftwagen⸗ beſitzer: Halteplätze, Steuerermäßigung und Gleichberech⸗ tigung wie die Taxameter. Ein konzeſſionſerter Mietkraftwagenbeſitzer. Dolfgs trafen Im Auftrag der Arbeits⸗ 3 inſchaft der Gebirgs⸗ Vereine gemeinſchuft der Gebirge und Volkstrachten⸗ Vereine von Mannheim, Ludwigshafen, Speyer und Umgebung möchte ich die Bevölkerung darauf aufmerkſam machen, daß gewiſſe Elemente in den Höfen und Gaſthäuſern in unſe⸗ rer Nationaltracht als Tänzer und Schuhplattler auftreten, dabei ſchön Geld verdienen und nebenbei noch Arbeits⸗ loſen⸗ oder Wohlfahrtsunterſtützung beziehen. Dieſes nebenbei verdiente Geld wird zum größten Teil abends wieder verſchwendet. Die Arbeitsgemeinſchaft möchte be⸗ ſonders darauf hinweiſen, daß unſere Vereine mit dieſen unſauberen Elementen nicht das geringſte zu tun haben. Sollte die eine oder andere zu beanſtandende Perſon ein⸗ mal innerhalb unſerer Vereine geweſen ſein, ſo wurde ſie aus unſeren Reihen ausgeſchloſſen wegen unſauberer Handlungsweiſe und marxiſtiſcher Umtriebe. Die Trach⸗ tenvereine der Arbeitsgemeinſchaft ſind Mitglieder des Südweſtdeutſchen Gauverbandes zur Erhaltung deutſcher Sitten und Trachten, der Anfang Juli auf dem Waldhof ſein diesjähriges Gaufeſt beim Bruderverein Innzeller Waldhof veranſtaltet. Wir werden beſtrebt ſein, den un⸗ ſauberen Elementen das Handwerk völlig zu legen, indem wir, wenn es die Behörde wünſcht, alle namhaft machen, die meiſtenteils noch dazu ohne Gewerbeſchein auftreten. Unſere Trachtenvereine wahren ihre Eigenart ohne künſt⸗ leriſche und komiſche Aufmachung. Wir kennen das Ober⸗ landler Bauernleben in voller Natürlichkeit, weil faſt jeder von uns im Bauernhaus aufgewachſen iſt. Gerade unſere Trachtenvereine haben unſere Sitten und Trachten vor dem Ausſterben bewahrt. J. A. der Vorſtandͤſchaft: Oskar Niedermeyr, Ludwigshafen. Mens Den mmaal Heute wiſſen viele noch nicht, was der Klotz, der am Eingang zur Auguſta⸗Anlage aufgeſtellt wurde, vor⸗ ſtellen ſoll. Wäre es nicht ſchöner geweſen, man hätte um den Sockel durch Reliefs die Erſtehung des Automobils bis zur heutigen Vollendung dargeſtellt und darauf die Büſte des Herrn Benz geſtellt? Herr Perrey hat voll⸗ kommen recht, wenn er dieſes Denkmal herzhaft kritiſtert. Kommt einmal das Denkmal unſeres Großherzogs— der Platz dazu iſt vorhanden—, dann ſtreckt er dem genialen Benz den Rücken zu. Ich mache folgenden Vorſchlag: Man ſetze das Denkmal an die Kreuzung Auguſta⸗Anlage⸗ Otto⸗Beckſtraße. Aber auf keinen Fall ein neues Denk⸗ mal, denn unſere Nachgeneration ſoll ſehen, was 1938 geleiſtet wurde und dann darüber urteilen, was ſchöner war. H.. Beinbeschddligte Arne Ftraßenbafum nats⸗Netzkarten auf der Straßenbahn erhalten. Dieſe Vergünſtigung iſt jedoch durch Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich im Frühjahr aufgehoben worden. Vielleicht könnte Oberbürgermeiſter Renninger ſich dieſer Sache ein⸗ mal annehmen, damit die Beinbeſchädigten wieder in den Genuß der verbilligten Netzkarte gelangen. Einer für viele. Wie doch bekannt, ha⸗ ben die Beinbeſchädig⸗ ten verbilligte Mo⸗ FFFFFFFFFFFCFCCUCCCCCCCCCCTCbCbCbCbCbCbCbCbCTCTbTCbCTCbCbTbCbCbVbFVCVDVCVCUVCVUVUVUVUVUVUVUVUVUVͤVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVCVVVVVV Selige Grundsfimmung am Produkfenmarki & Berliner Produktenbörſe vom 13. Mai.(Eig. Tel.) Bei ſtetiger Grundſtimmung war die Situation im Pro⸗ duktenverkehr zum Wochenſchluß kaum verändert. Das Inlandsangebot hatte ſich im allgemeinen nicht verſtärkt, allerdings beſtand auf erhöhtem Preisniveau vereinzelt etwas mehr Verkaufs luſt für Weizen. Am Prompt markte aber waren für Brotgetreide höhere Forderungen nicht durchzuholen. Im Lieferungs⸗ geſchäft hielten ſich die Preis veränderungen gleichfalls in engſten Grenzen. Der Mehlmarkt blieb ruhig, je⸗ doch waren die Mühlen infolge der Schwierigkeiten bei der Beſchaffung des Rohmaterials zu Priskonzeſſionen nicht bereit. Hafer wurde weiter wenig offeriert und blieb in den Forderungen hoch gehalten, der Konſum dis⸗ ponierte nach den Preisſteigerungen der letzten Tage aber vorſichtiger. Ger ſte behauptet. Amtlich notiert wurden: Weizen 197199 ſtetig? Roggen 154—156 ſtetig; Braugerſte 176—188, Futter⸗ und Induſtriegerſte 168—176 ſtill; Hafer 194—197 feſt: Weizenmehl 23,25—27,50 ſtetig; Roggenmehl 2122,90 ſtetig; Weizenkleie 8,80—9; Roggenkleie 8,90 9,0 ſtetig; Stimmung gut behautet.— Viktoriaerbſen 20,5025, kleine Speiſeerbſen 1921; Futtererbſen 13—15; Peluſchken 12,25 bis 14, Ackerbohnen 12—14; Wicken 12—14; Lupinen blaue 9,30—10,10; dto. gelbe 11,90—12,75; Seradella 16,50—18; Leinkuchen 10,90; Eroͤnußkuchen 10,90; Eronußkuchenmehl 11,50 Trockenſchnitzel 8,60; extrah. Sojabohnenſchrot a Hamburg 9,30; Sto. ab Stettin 10,15; Kartoffelflocken 13,10. — Handelsrechtliche Lieferungsgeſchäfte: Weizen per Mai 211,75—212; Juli 215215; Roggen per Mof 167,75—168, Hafer per Mai 199,50—140 Juli 148,50—150. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 12. Mai.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.) Mai 4,80, Juli 4,40: Sept. 4,47 Nov. 4,57.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kg.) Mai 59; Juli 62%; Sept. 65, Nov. 677,5. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Mai.(Eig. Anfang: Weizen(100 Ib.) Tendenz ſtetig; Mai 5,276 5,274 Jul 5,03(5,355), Ort. 5,550(5876, Dez. 50% 5,7.— Schluß: Tendenz ſtetig: Mai 5,2(5,2%); Juli (5,95); Okt. 5,5%(5,5786), Dez. 5,74(5,7). „ Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 13. Mai.(Eig. el.) Mai 5,90 B 5,00 G; Juni 5,30 B 5,10 G: Juli 5,40 B 20 G, Auguſt 5,50 B 5,0 G; Sept. 5,60 B 5,50 G; Okt. Tel.) t 5,70 B 5,50 G; Nov. 5,70 B 5,60 G; Dez. 5,80 B 5,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,25; Mai 92,17½ u. 32,20 u. 92,25; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 13. Maj.(Eig. Tel.) Amerik Univerſal. Stand. Midol.(Schluß) 10,26. 6137 Loco 618; Tendenz ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 19. Mai. Tel.) Freiverkehr: Elektrolytkupfer 0(Eig. (wirebars) prompt 56/ für 100 Kilo; Raffinadekupſer loeo 5152; Standartkupfer loco 48,75—40,50;: Standord⸗Blei per Mai 16,75 17,75; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 290. Land wirischafiliche Enischuldung Der Siand im April Die Bank für deutſche Induſtrie⸗Obli⸗ gattionen teilt mit, daß im April 1933 insgeſamt 1260 Entſchuldungsdarlehen im Betrage von 13,852 Mill. bewilligt und 786 Darlehen im Betrage von 10,870 Mill., ausgezahlt worden ſind. Am 30. April 193 belief ſich dem⸗ gemäß die Zahl der Bewilligungen auf 17618 Fälle mit 210,18 Mill. 4, die der Auszahlungen auf 11 686 Fälle mit 125,68 Mill. 4. Demgegenüber belief ſich der Betrag der bewilligten Entſchuldungsdarlehen am 31. Dezember 1932 auf rund 130 Mill. 4, der der Auszahlungen auf rund 65 Mill.. * Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Wir ver⸗ weiſen auf die Einberufung der b. GV. der Geſellſchaft auf 1. Juni im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer. * 3. Heidelberger Gläubigerverſammlung. Wie von uns ſchon angekündigt, wird jetzt die 3. Gläubigerverſammlung der Heidelberger Schatzanweiſungsgläubiger auf den 1. Juni einberufen. Näheres ſiehe Anzeigenteil der vor⸗ liegenden Nummer.

470 7 12 1 2. Sekte/ Nummer 220 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Krieg in der„ zrünen Hölle Der latente Kampf um den Gran Chato wird„amtlich“— Volivien wünſcht einen Korridor Der bedrohliche Vormarſch der bolivianiſchen Truppen im Gran Chaco hat die Regierung von Paraguay jetzt zu einer„amtliche n“ Kriegs⸗ erklärung veranlaßt. Die ſtreitenden Parteien werfen nunmehr die Maske ab. Nachdem die jahre⸗ langen Bemühungen Völkerbundes und der benachbarten ſüdamerikaniſchen Republiken den ſchleichenden Krieg in der„Grünen Hölle“ nicht ver⸗ hindern konnten, befinden ſich die beiden Binnen⸗ ſtaaten Südamerikas jetzt im offenen Kriegszuſtand, um einen Preis, der nach unſeren Begriffen die großen Opfer nicht wert zu ſein ſcheint. Paraguay hat mit der Kriegserklärung das Odium auf ſich genommen, die Statuten des Völker⸗ bundes verletzt zu haben. Aber niemand wird dieſe Tatſache allzu tragiſch nehmen, angeſichts der Wucht der Ereigniſſe, vor denen das Vertragswerk in Genf wie ein Schattenſpiel verſinkt. Es iſt das einfache Recht der Selbſtverteidigung, das ſich die Urwald⸗ republik von den Sternen greift, weil die Verträge den Vormarſch der bolipianiſchen Eindringlinge nicht aufhalten konnten. des Man kann ſich in Europa keine Vorſtellung davon machen, was ein Krieg im Gran Chaco für die Beteiligten bedeutet. Die dünne Tatſachenmeldung, daß die Bolivianer nach anfänglichen Mißerfolgen 200 Kilometer von der„feindlichen“ Hauptſtadt Aſuncion ſtehen, vers hüllt eine ungeheure Summe von Anſtrengungen und Opfern. Die Angreifer haben nicht nur die ſchwachen, viel ſchlechter ausgerüſteten Streitkräfte Paraguays zu überwinden, ſondern der Urwald ſelbſt bäumt ſich gegen ſie auf. Die„Grüne Hölle“ umgibt die kleine Republik Paraguay mit einem natürlichen Feſtungsgürtel, gegen den ſelbſt ſie techniſche Ueberlegenheit der Bolivianer machtlos iſt. In dem Verhau der Ur⸗ waldrieſen und der Schlingpflanzen ſchildern grüne Moräſte, in denen ganze Batterien hoffnungslos verſackt ſind. Aus den von Blaſen gequollenen Tümpeln ſteigen peſtartige Dämpfe auf, ſchwärmen Myriaden von Inſekten, gegen die die Soldaten wehrlos ſind. Trotzdem beide gegeneriſche Heere eine moderne Ausbildung, zum Teil unter deutſchen Inſtruk⸗ teuren genoſſen haben, ſpielt ſich der Krieg im Ur⸗ wald in der Hauptſache nach indianiſchen Regeln ab. Schließlich iſt das auch die den Soldaten angeborene Kampfesweiſe, ſie ſetzen ſich in der weit überwie⸗ genden Mehrzahl aus Miſchlingen und reinen Indianern zuſammen, die ein dünner Tropfen weißen Blutes oder eine Tünche der Zivlliſation noch nicht zu Kulturmenſchen unſeren Grades ge⸗ macht hat. Durch die argentiniſchen Städte wanderte vor kur⸗ zem eine Lichtbildausſtellung, die grauenhafte Auf⸗ nahmen aus dem Krieg im grünen Schlamm enthielt. Im Kampfe Mann gegen Maun ſpielt das Meſſer noch die größte Rolle. Nachdem ſich die vor einiger Zeit am neutralen Tiſch zuſammengekommenen Abgeſandten Boliviens und Paraguays über die Behandlung, Verpflegung und Beſoldung der Gefangenen nicht einigen konnten, gilt der unausgeſprochene Befehl, überhaupt keine Ge⸗ fangenen zu machen. Verſtümmelungen von Verwun⸗ deten, ja ſelbſt von Leichnamen ſind nichts Ungewöhn⸗ liches. Bei dieſer rohen Kriegführung genießt auch das Genfer Rote Kreuz keine große Achtung. Wer ſich nicht aus eigenen Kräften weiter durch die grüne Hölle ſchleppen kann, iſt ſo gut wie verloren. Die neue erfolgreiche Offenſive der Bolivianer wurde nur ermöglicht durch das Ende der Regenzeit, die den Gran Chaco für Monate in einen undurch⸗ dringlichen Moraſt verwandelt hat. Dafür brütet in dem Urwaldtreibhaus jetzt eine unbeſchreib⸗ liche Hitze. Am beſten haben es noch die Flieger, die ſich der hölliſchen Atmoſphäre entziehen können. Von der bolivianiſchen Luftflotte, die ebenſo wie die bolivianiſche Armee unter dem Oberbefehl des deut⸗ ſchen Generals Kundt ſteht, droht Paraguay auch die größte Gefahr. Nachdem der Krieg offiziell erklärt iſt, wird man auch keine Rückſicht mehr auf die Zivilbevölkerung der Städte nehmen. Die kürz⸗ lich erfolgte Bombardierung der Häfen Puerto Pinasco und Puerto Caſſa do war ſicher nur die Einleitung zu einem Angriff auf die Hauptſtadt Aſuncion, der täglich erwartet wird. Für die nur noch in zerfetzte Uniformen gekleide⸗ ten Soldaten Paraguays iſt es ein beklemmendes Gefühl, die Kriegsmaſchinen der Bolivianer auf ihre Hauptſtadt zu brauſen zu ſehen, ohne ſich gegen ſie wehren zu können. Die kleine Luftflotte Paraguays iſt bereits größtenteils vernichtet. Trotzdem wird es noch eine gute Weile dauern, bis ſich die beſſer ausgerüſtete, 50 000 Mann ſtarke Armee des Generals Kundt in die Nähe der Hauptſtadt ge⸗ arbeitet hat. Wenn ſie ſich nicht überhaupt mit einem kleineren Kriegsziel begnügt, das mit der Eroberung einiger Häfen am Paraguayfluß bereits erfüllt wäre. Gibt es überhaupt ſolche Kriegsziele? Was ver⸗ anlaßt die beiden, in ihrer Bevölkerung durchaus nicht allzu verſchiedenen Republiken, ſich um einen Urwald monatelang zu zerfleiſchen? Seitdem Bolfvien durch den Krieg mit Chile tkm Jahre 1879 die Salpeterküſte abtreten mußte, iſt die 1,3 Millionen Quadratkilometer große Re⸗ publik zu einem Binnenlande geworden, ein Zu⸗ ſtand, der ſeine wirtſchaftliche Entwicklung auf das ſchwerſte beeinträchtigt hat. In den jahrelangen Verhandlungen— der latente Krieg dauert eigent⸗ lich ſchon ſeit 1928— hat Bolivien immer wieder Häfen an dem ſchiffbarert Teile des Paraguay⸗Fluſ⸗ ſes beauſprucht. Der Vorſchlag der neutralen Mächte, Bolivien durch einen„Korridor“ einen Zu⸗ gang zu dieſem Strome und damit zum Meere zu verſchaffen, hat naturgemäß nicht den Beifall der Regierung in Aſunion gefunden. Die letzten Ver⸗ handlungen fanden in Mendoza ſtatt, nach deren Scheitern von ſeiten der Bolivianer die Offenſive Wieder aufgenommen wurde. 4 Daneben iſt es in Aſuncion ein offenes Geheim⸗ nis, daß ſich in dem Kampfe um den Gran Chaco Oel wieder einer der großen Oelkriege manifeſtiert, in dem die beiden größten Oelkonzerne der Welt wie⸗ der ihre Kräfte meſſen. Die neu entdeckten Oelquellen im Gran Chaco haben die grüne Hölle auf einmal begehrens⸗ wert gemacht. In einer beinahe amüſanten Preſſefehde, die in ſüd⸗ amerikaniſchen Blättern zwiſchen der Standard Oil und ihrer großen Gegnerin, der Royal Dutch aus⸗ gefochten wurde, ſuchten zwar beide Kontrahenten ihre Unintereſſtertheit an dem Chacokriege zu be⸗ weiſen. Aber der Vormarſch der Bolivianer in der Richtung des Oelzentrums ſcheint doch zu beweiſen, welche Bedeutung dem Oel beigemeſſen wird. Für Europa iſt der Ausgang dieſes Krieges ziem⸗ lich bedeutungslos, wenn man von der Gefährdung insbeſondere auch einiger deutſchen Siedlungen in Paraguay abſieht. Es bleibt nur ein Fiasko der Verträge und der Herren in Genf, die die ſeit vier Jahren ſchwelende Kriegsgefahr nicht zu erſticken vermochten. Zur Kriegserklärung Paraguays an Bolivien CC Oben: Blick in eine Straße von La Paz, der Hauptſtadt von Bolivien. Unten: Bolivpfaniſches Militär bei einer Parade. Piloten in Gewitter und Sturm „Ja, Pilot zu ſein, iſt überhaupt der einzig ver⸗ nünftige Beruf... Schauen Sie dahinten die Wol⸗ ken! Wie eine glatte Fläche muten ſie von hier aus an. Und wenn man hineinfliegt, ſind es mächtige Gebirge mit Schluchten und Tälern. Hunderte von Metern hoch ragen die Wände. Durch enge Spalten nur ſieht man Mutter Erde tief drunten im Son⸗ nenglanze träumen. Da! Die Färbung der Wolken im lachenden Licht kann man nirgends ſo beobachten als vom Flugzeug aus. Das gibt Bilder von unbe⸗ ſchreiblicher Schönheit, man ſieht Farbtöne, die auf jedem Gemälde unnatürlich erſcheinen würden. Und jeder Tag bringt neue Schönheit, jeder Flug berei⸗ chert. Ein Aufatmen iſt's, wenn ich da droben ſegle. Tatſächlich, einen ſchöneren Beruf gibt es nicht.“ „Hm. Und wenn es donnert, was dann?“ „Sehr einfach, man geht dem Donnerwetter aus dem Wege. Auf jedem Flugplatz erhalten wir Pilo⸗ ten ja vor jedem Start die Wetterkarte. Wind⸗ ſtärke, Windrichtung, Regen, Nebel, Schnee und alles, was eventuell zu gewärtigen iſt, leſen wir daraus. Und außerdem ſehen ir doch ein Gewitter vom Flugzeug aus kilometerweit. So merkte ich dieſer Tage, daß ſich über meinem Zielplatz Gewit⸗ terwolken zuſammenzogen. Hätten ſie ſich nicht raſch in anderer Richtung verzogen, ich wäre nicht ge⸗ landet.“ „Alſo Gewitterfurcht?“ „Nein, Verantwortungsbewußtſein! Mätzchen macht man als Verkehrsflieger nicht, das haben wir im Kriege beſorgt, ja, und als ich mich als Kunſt⸗ flieger betätigte, natürlich ohne Paſſagiere. Dabei käme es mir auch nicht darauf an, unter einer Brücke wegzufliegen oder an ein Gewitter auf einige hundert Meter heranzugehen. Aber hinein in die Gewitterwolken möchte ich allein nicht fliegen. Das habe ich im Kriege genoſſen, und ich wußte oft⸗ mals dabei nicht mehr inmitten der wechſelnden Stürme, was oben und wo unten war. Nur die Gewitterſtürme tückiſchſter Art ſind das eigentlich Gefährliche. Denn der Blitz ſucht ein Flugzeug nicht, weil es ungeerdet ſteht. Wenn ein Flugzeug getroffen wer⸗ den könnte, dann wahrſcheinlich nur in dem Augen⸗ blick, da ein Blitz von einer Wolke in eine andere ſchlägt und das Flugzeug zufällig den Lauf des Blitzes kreuzt.“ „Im Winde ſchlingert doch das Flugzeug im Luft⸗ meer genau wie ein Schiff auf den Wellen und..“ „. und man wird luftkrank. Gewiß. Das iſt überhaupt außer den Naturbetrachtungen die ein⸗ zige Unterhaltung des Piloten während der Fahrt. Uebrigens iſt die Luftkrankheit häufiger bei ſchönem Wetter als bei bewölktem Himmel“. 299 „Die warmen und kühleren Luftſtrömungen bil⸗ denn Böen, wo ſie ineinanderfließen, und dieſe wie⸗ der rütteln an dem großen Vogel. Am ſchlimmſten aber kann es werden, wenn das Flugzeug Spiralen fliegt und der Fahrgaſt entdeckt, wie ſchief die Flügel ſtehen.“ „Gegenmittel?“ n—— braucht man kaum. Sobald das Schlin⸗ gern aufhört, und das geht ſehr raſch, iſt die Be⸗ klemmung im Magen behoben. Uebrigens halte ich es für die größte Torheit, wenn der Fluggaſt ſich mit Spirituoſen kurz vor dem Abflug traktiert, noch dazu, wenn er es ungewohnt tut.“ „Spürt man eigentlich jede Böe?“ „Nein. Einmal ſchnellte ich innerhalb zehn Se⸗ kunden dreimal je hundert Meter höher, und ſpürte Do X“ beſchädigt Das mächtige Waſſerflugzeug nach der Landung auf dem Stauſee des Kachlet⸗ Kraftwerks bei Paſſau, wobei das befinder ſich 8 euer der Rieſenmaſchine eingeknickt wurde. zurzeit auf einem Europa⸗Rundflug. Durch die Beſchädigung wird es mehrere Tage bei Paſſau feſtgehalten werden. Das Flugzeug bezeichnet werden.“ ſeine Abſicht aufgegeben. Die italieniſche J richtet aber nunmehr, daß der Pilger mit ſeinem Samstag, 13. Mak Sonntag, 14. Maj 1933 ——— — Die Niederlande ehren Wilh. v. Oranien mit einer Briefmarkh FFCÜHV3P7 Die graphiſch vorbildliche Wilhelm⸗von⸗Oranifen⸗ Marke, die die holländiſche Poſtverwaltung jetzt an⸗ läßlich des 400. Geburtstages Wilhelms von Oranien, des Begründers der Unabhängigkeit der Niederlande, herausgab. es nur am Höhenmeſſer. Die Fluggäſte, die ich nach der Landung fragte, hatten überhaupt nichts davon gemerkt. Die Böen ſind, je höher man ſich befindet umſo intenſiver. In Bodennähe kommen ſte ſelten vor.“ „Sagen Sie, nimmt Ihnen der Propeller nicht die Sicht?“ 5 „Ausgeſchloſſen. Er breht ſich ſo unglaublich ſchnell,— ex matht ja 1500 Umdrehungen in jeder Minute daß man ihn nur als ganz winzig dünnen Schleier ſieht. Im Kriege haben wir ja durch den Propelle! geſchoſſen.“ „Da mußten Sie ihn doch treffen, er wäre abge⸗ ſplittert und die Zentrifugalkraft würde den Motor mit herausgeriſſen haben.“ „Ja, an ſich iſt der Propeller eben wegen ſeiner Geſchwindigkeit überaus empfindlich. So frißt z. B. der Regentropfen ſich in ihm ein. Vielleicht kann ihm ſogar eine Fliege eine Schramme geben. Aber unſere Maſchinengewehre waren mit dem Motor verkuppell und auf Einzelſchuß eingeſtellt. Die Franzoſen haben anfangs nicht gewußt, daß bei unſeren Flugzeugen der Motor den Schuß in dem Augenblick auslöſte, dg der Propeller die Geſchoßbahn freigab. Uebrigend zielten wir mit dem Steuer, und wohl jeder Flug über die Stellung des Gegners kann als Kunſtflug 5 Wieder heulte die Sirene und unterbrach unſer Geſpräch. Das dritte Flugzeug innerhalb kurzer Zeit landete. Elegant dahingleitend und leicht auf⸗ ſetzend. Es iſt etwas Schönes um ſolchen Gleitflug „Ja, weein ich 500 Meter hoch bin, kann ich mit meinem kleinen Vogel zehn Kilometer gleiten. Er ſegelt aber auch ganz vorzüglich. Kein Wunder, daß unſere Fahrgäſte immer begeiſtert ſind, daß dem erſtmalig Fliegenden ſtets die Augen leuchten, Sehen Sie, das alles zuſammengenommen macht meinen Beruf ſo ſchön!“ ö Rauchverbot für Frauen Die engliſche Hofetikette hat den Frauen der Geſellſchaft, die am königlichen Hofe im Bucking⸗ ham⸗Palaſt vorgeſtellt werden ſollen, ein Rauch, verbot auferlegt. In der engliſchen Geſellſchafl gilt es als die höchſte Ehre, dem engliſchen Königs paar vorgeſtellt zu werden. Findet ein ſolcher Emp⸗ fangsabend ſtatt, ſo fahren die Automobile in einer langen Reihe vor dem Königspalaſt vor, ſo daß nicht nur der Hof des Pglaſtes, ſondern auch die Anfahrt⸗ ſtraße ſtundenlaug mit Wagen gefüllt ſind, deren In⸗ ſaſſinnen darauf warten, daß ſie an die Reihe kom⸗ men. Eine ſolche Auffahrt iſt immer ein Schauspiel fr das Volk, das die beſte Gelegenheit hat, die zum kö⸗ niglichen Hofe zugelaſſene Geſellſchaft in den vielen Hunderten von Wagen genau zu muſtern. Daß es dabei auch an allerlei Kommentaren nicht fehlt, kann man ſich lebhaft vorſtellen. Bei den Müttern und Töchtern, die auf die Vorſtellung in ihrem Wagen warten, iſt es nun mehr und mehr Brauch geworden, ſich die Zeit durch das Rauchen von Zigaretten ab⸗ zukürzen. Nunmehr iſt eine ſtrenge Anwet⸗ fung ergangen, die während der Wagena ute fahrt das Zigarettenrauchen den Frauen ſtreng verbietet. Man hat es bei Hofe als nicht geziemend empfunden, daß die Menge die zur Vor, ſtellung zugelaſſenen Frauen beim Zigarettenrauchen beobachten kann. Die Frauen müſſen ſich alſo nun einen anderen Zeitvertreib ausſuchen. Der Pilger mit dem Kreuz Ein ehemaliger bayeriſcher Ober ſt iſt Enbe Februar aus ſeiner Heimat aufgebrochen, um 1 Gelöbnis entſprechend ein großes hölzerne Kreuz im Gewicht von einem halben Zentner eng Rom zu tragen. Der lange Weg ſollte ohn die Benutzung von Fahrgelegenheiten zurückgel werden. Im Anfang legte der Pilger am Tage etwa 30 Kilometer durchſchnittlich zurück. Dann aber wurde unter dem Gewicht des Kreuzes namentlich bei der Ueberwindung von Bergen das Tempo ſtar verlangſamt. 5 In Padua tauchte der Kreuzträger Ende Müt auf. Dann verlor man ihn aus dem 0 te i iſche i i au er he die italieniſche Bevölkerung bereits gl 32 eſe be⸗ Kreuze in Arezzo in Mittelitalien angelangt it Er legt am Tage nur noch 15 bis 20 Kilometer rück und hofft, Anfang Juni Rom als das 3 ſeiner Wallfahrt zu erreichen. S SS A N r e rer r

ich nag dau ſefindet, e ſelten er nicht acht Schleier ropellei e abge⸗ 4 Motor, ſeiner zt z. B. un ihm unſere uppelt 1 haben deugen öſte, da hrigend Flug inſtflug * n unſes kurzer cht auf⸗ eitflug. ich mit n. Er er, daß dem suchten, acht ze Samstag, 13. Mai Sonntag, 14. Mai 1933 — zebeeg fg SE NS KA z.. ˙ Die Geschichte eines tapferen Mddchens Von Stünnnlide Hofmann 6 Copyright 1932 by Aug. Scherl Smbii Berlin 29 „Was gibt es?“ fragt der Doktor. Volker zeigt mit dem Arm.„Dieſen ſchwarzen ükt da—!“ „Hm“, macht Hellermann.„Ja, ich ſehe.“ Was es iſt, kann man aus dieſer Entfernung nicht erkennen. Unbeweglich liegt das ſchwarze Etwas auf der weißen Fläche. Sie entſchließen ſich, hinüber⸗ zugehen. Das verwitterte Eis iſt brüchig, mit Lachen und Pfützen dazwiſchen. Sie ſtapfen mit ihren hohen Stiefeln durch. „Treibholz“, ſagt Volker und hebt ein ſchwarzes glankenſtück hoch.„Aufgeſchichtetes Treibholz.“ „Allerdings iſt klar, daß die einzelnen Stücke hier nicht durch Zufall aufgeſchichtet liegen können. „Hier ſind alſo Menſchen geweſen!“ ſtellt Heller⸗ mann feſt und nimmt gleichfalls ein kleineres Stück hoch, an dem noch Spuren von Oelfarbe ſind. Auch Tell beſchnuppert eingehend den Haufen, dann den Boden ringsumher.„Ich will ihn mal losmachen“, bemerkt Hellermann.„Vielleicht entdeckt er noch was?“ Der große braune Hund tappt vorſichtig im Um⸗ kreis des Holzſtapels herum; ſeine Naſe, fortwährend in Bewegung, ſcheint mit voller Hingabe die geheim⸗ nisvollen Gerüche des Bodens einzuſaugen. Merk⸗ würdigerweiſe wird er zuſehends unruhiger, und ſeine Nackenhaare ſtellen ſich auf. „Was hat er denn?“ Hellermann geht mit langen Schritten, um nachzuſehen, bemerkt aber nichts Auf⸗ fallendes. Da ſtößt Volker, der ihm nachkommt, an etwas Hartes im Schnee. Er ſcharrt mit dem Stiefel und bringt eine Blechbüchſe an den Tag. Er hebt ſie auf und ſagt:„Von unten ſchwarz. Man hat darin ge⸗ kocht.“ In ſtaunendem Schweigen ſehen ſie ſich weiter um. Suchen in weitem Bogen die Fundſtelle ab, ſtochern im Schnee, Es iſt eine Spaunung in ihnen, die von Minute zu Minute wächſt. War es Zufall, daß man auf dieſer Inſel die Ueberreſte früherer menſchlicher Anweſenheit fand? Oder war das ein Teil des Ge⸗ heimniſſes, das Jan van Aſſen vor ihnen hütete und das ſie hier entdeckt hatten? Waren dieſe Spuren belanglos, etwa von Fängern auf der Inſel zurück⸗ geblieben, die mit ihren Booten hierher verſchlagen wurden? Oder ſtammten ſie von Eskimos, die mit Schlitten auf die einſame Inſel gelangten? Auch ſie konnten von Walfängern Blechdoſen übernommen haben. Oder waren es Zeugen einer längſt ver⸗ gangenen Tragödie? Alles das ſchießt Hellermann durch den Kopf. Aber er ſpricht ſeine Gedanken nicht aus. Volker ſucht ge⸗ hückt die Eisoberfläche ab.„Haben Sie den Hund geſehen?“ ruft Hellermann ihm zu, nachdem er ſich eine Weile vergeblich umgeſchaut hat. „Nein. Aber er iſt noch nicht lange fort. Eben llef er noch da drüben.“ Pu Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Hellermann pfeift. Doch Tell, der ſonſt einen tadelloſen Appell hat, läßt ſich nicht ſehen. Helle mann pfeift nochmals. Der ſchrille Ton hallt weit. Sie warten. „Das bedeutet was!“ Hellermann macht ein paar Schritte vorwärts, dem ſteilen Abhang zu, als plötz⸗ lich ein lautes Verbellen direkt aus der vergletſcher⸗ ten Felswand vor ihnen dringt.„Nanu?“ . Das kam von dort!“ Volker kommt in großen Sprüngen über das morſche Eis, das in Splittern um ſeine Stiefel ſpritzt. Wieder das Bellen: richtiger Standlaut, wütend, rufend. „Da—!“ Hellermann hat Tell im Eingang einer Geröllſpalte entdeckt, die ſenkrecht klafft. Man ſieht nur den Hundeſchweif, der wild hin und her ſchlägt. Das Gebell hallt dröhnend, wie aus einer Gruft. Das Tier weicht rückwärts, mit geſpannten Muskeln, Schritt für Schritt, in kurzen, aufgeregten Sprüngen. Die Spalte iſt ſo ſchmal, daß man nur des Hundes Hinterteil ſehen kann, nicht den Gegenſtand ſeiner Aufregung. „Vorſicht!“ ruft Volker. Herr Doktor?“ Sie entſichern beide die Piſtolen. Volker zieht Se ein langes, feſtſtehendes Meſſer aus ſeinem Stiefel. Jetzt iſt der Hund im Freien; ſein Nackenhaar iſt geſträubt wie eine Bürſte. Er bellt wie beſeſſen, ſchießt in geduckten Sprüngen vorwärts und gleich wieder zurück. Seine Töne haben nichts Ziviliſiertes mehr, wie bei gewöhnlicher Jagd, der Dreſſur be⸗ wußt. Sie ſind wild, verbiſſen, und man hört ihm an, daß er ſich einer furchterregenden Uebermacht be⸗ wußt iſt. Jetzt: Ein zweiter Kopf drängt ſich durch die Oeff⸗ nung. Mit aufgeriſſenem Maul— ein gelblichweißes, zottiges Ungetüm. „Achtung! Ein Bär!“ Volker ſpringt zur Seite, dicht an die Felswand heran. Hellermann ſtößt einen durchdringenden Pfiff aus, der den Hund zurückruft. Faſt gleichzeitig krachen zwei Schüſſe. Der Bär richtet ſich auf; ſeine kleinen Augen fun⸗ keln rot und böſe. Er öffnet den Rachen. Volker ſtreckt blitzſchnell den Arm vor: Aus unmittelbarer Nähe feuert er die Piſtole in den offenen Rachen ab. Der Bär ſtürzt, zur Hälfte draußen, zur Hälfte noch im Felsloch liegend, zuſammen. „Donnerwetter!“ entfährt es Hellermann aner⸗ kennend. Die Männer nähern ſich vorſichtig dem verenden⸗ den Tier. Auch der Hund beſchnuppert jetzt, immer noch mit geſträubtem Fell, den bluttriefenden, ſchwe⸗ ren Kopf. „Das haben Sie ausgezeichnet gemacht, Volker! Mit der Piſtole einen Bären zu erlegen— allerhand Achtung!“ „Hm“, macht Volker.„Ein prächtiges Fell!“ „Wir müſſen uns aber wohl Leute vom Schiff holen, um dieſe Beute zu bergen“, meint Hellermann. „Das kann man machen.“ Volker ſpäht, während er das ſagt, in die Höhle, aus der der Bär gekommen iſt.„Herr Doktor— ſehen Sie mal!“ Der Hohlraum in den ſte blicken, iſt nicht ganz finſter. Durch einen kleineren Spalt fällt von der Seite her noch etwas Licht. Sobald ſich Hellermanns „Haben Sie Ihre Waffe, den Gründämmer der vereiſten Fel ger bemerkt auch er, daß auf den in 1 urcheinander verſtreute Gegenſte gen, die nichts mit einem Bärenlager zu tun haben. Hellermann empfindet bei dieſem überraſchenden An⸗ blick eine aus Grauen und Ehrfurcht gemiſchte Span⸗ nung, unerklärlich, aber überwältigend. Die Höhle iſt ziemlich niedrig, ungefähr vier Schritte lang und drei breit. Der ſcharf⸗ſüßliche Geruch tieriſcher Aus⸗ dünſtung hängt in der Luft. Vorſichtig ſehen ſie ſich näher um. Volker hebt aus der einen Ecke zermorſchte Fetzen eines Felles auf. Stücke von Segeltuch und Tau liegen herum. In einer Ecke lehnen zwei Gewehre. Es ſind alte Modelle, und als Volker mit Mühe die Kammern Nit aufbringt, zeigt ſich, daß keine Munition mehr darin iſt. „Alſo doch!“ ſagt Hellermann gedämpft.„Eine Tragödie... Glauben Sie, Herr Doktor, daß wir hier am Ziel unſerer Reiſe ſind?“ Volker ſtarrt unbeweglich auf die Gewehre. Dann hebt er die Schultern und ſtößt einen tiefen Atemzug aus.„Eine ſeltſame Entdeckung jedenfalls. Wer mögen dieſe Leute geweſen ſein, die in dieſer Höhle Zuflucht fanden? Zwei Gewehre— ſonſt keine Spur. Vielleicht Schiffbhrüchige? Fänger?“ „Wenn man's wüßte! Wir müſſen die nähere Um⸗ gebung wenigſtens noch mal genau abſuchen, Volker.“ Erſt ſteht Berend noch nachdenklich und unſchlüſſig da. Dann geht auch er noch einmal vorſichtig ſuchend an den Wänden entlang.„Hier iſt ein Spalt!“ ſagt er plötzlich.„Da ſteckt was drin!“ Hellermann kommt heran und brennt ein Streich⸗ holz an.„Tatſächlich!“ Volker beginnt, vorſichtig mit dem Meſſer zu bohren. Ein Fetzen Segeltuch, feſtgefroren, löſt ſich. „Das ſieht aus wie eine Umhüllung“ Immer neue Streichhölzer läßt Hellermann in die Klinze flackern. Das Meſſer ſchabt ſacht am Stein entlang. Langſam löſt ſich ein vereiſter Klumpen: morſche Perſenning, mit einer Schnur umknotet. Volker hält das Paket in der Hand, zerreißt den zerfaſerten Strick. Mit atemloſer Spannung wird das Segeltuch von einem harten Gegenſtand geblät⸗ tert, aber es bleiben zuſammengefrorene Stellen, die ſich nicht ohne Schaden trennen laſſen. „Es ſcheint ein Buch zu ſein“, äußert Volker. „Dann werden wir vielleicht wiſſen, wer hier ge⸗ hauſt hat— und wann.“ „Die Blätter ſind feſt zuſammengefroren. Buch muß bei Tauwetter feucht geworden ſein. es möglich ſein wird, den Inhalt zu leſen? Doktor, wenn ich denke— wenn dies vielleicht— Hellermann ſieht dem Mann ins Geſicht. Es iſt tiefblaß; die Augen ſind ſeltſam verdunkelt. Seine Hände beginnen zu zittern.„Volker! Was meinen Sie? Sie glauben doch nicht etwa—? Mann, das wäre doch—— das wird nicht der Fall ſein, Vol⸗ M Die„Syenſka“, die auf der Reiſe nach Grönland im Eismeer verſchollen iſt— 1910... Beide denken in dieſem Augenblick an das kleine, alte Bild; ſchweigen. Hellermann weiß ſelber nicht, woher ſchon in der nächſten Sekunde ein neuer, phantaſtiſch ungeheuer⸗ licher Verdacht ſich ſeiner bemächtigt.„Geben Sie Das Ob Herr 71 mir das Buch, Volker! Wir müff Bord.“ im Auslug und beobachtet ihr die Augen ſchmerzen Glas abſetzen muß. Nur für kurze N ſpäht ſie wieder aus. Und nun— endlich eins der beiden Boote, die fehlen, ſich v ben löſen. Das Näherkommen ſcheint langſam zu gehen. Nach einer Hellermann am Steuer, neben il Kein Zweifel. Und der andere iſt Ve Ohne daß es ihr zum Bewußtſein kommt ſie tief auf. Sie ſteigt aus dem Kor a fühlt, daß ihr die Knie zittern von der Aufre 1 letzten Stunde. Ueber die Reling gebeugt, ſteht ſie dem Boot entgegen. Sie machen unten feſt. Hellern herauf und zerrt den Hund hinter Nelly! Um Gottes willen— was iſt s Hellermann iſt erſchrocken. Das Geſicht de iſt totenbleich. „Die Schüſſe einer Stunde ſchon?“ Augen forſchen in den Mienen der Männer. Volker holt tief Atem, ehe er ſagt:„Wir einen Bären geſchoſſen, Nelly.“ „Einen Bären?“ „Ja“, erklärt Hellermann.„Volker ſchoß ihn mit der Piſtole nieder. Er liegt noch da, wo wir ihn zur Strecke brachten. Man muß mit ein paar Leuten zu⸗ rück, um ihn zu holen.“ „Wo ſind die andern? Aſſen und Skelde?“ Berend ſieht ſie nicht an, als er antwortet:„Wir haben ſie nicht getroffen.“ „Aber wir haben eine andre Entdeckung Fräulein Nelly“, erklärte Hellermann ernſt, Zufall. Sie hat uns beide ſehr erſchüttert.“ „Eine Entdeckung?“ Nellys Augen ge einem zum andern und bleiben an dem Pak das Volker im Arm trägt.„Das—? Was iſt da Sie wagt nicht, das zerfranſte, gefrorene Bü zu berühren. „Ja. Vielleicht iſt das— das Geheimnis, leicht... Nein: Es iſt beſtimmt eins! Ein erz und wahrſcheinlich wichtiger Fund... Laſſen uns in die Kabine gehen, Fräulein de Grobt! Wen! ich bitten darf: in meine. Ich möchte bei dem, was ich vorhabe, ungeſtört ſein. Herr Volker wird mir helfen.“ Sie gehen die Treppe hinunter. Maaten und Tho⸗ mas kommen wie zufällig vorüber, allzudeutlich ihre Neugier verbergend. Es zeigt ſich aber, daß alles auf⸗ geräumt und daß das Frühſtück, an das bis jetzt noch keiner von ihnen gedacht hat, bereitet iſt. „Iſt in der Back noch alles ruhig?“ fragt Volker. „Jawoll, Steuermann!“ berichtet Maaten ſtramm. „Ste ſchlafen wie die Klötze, alle Mann.“ „Laſſen Sie Maaten an Deck aufpaſſen, ob das andere Boot zurückkommt, Volker!“ rät Hellermann, „Geh nach oben, Maaten! Du ſollſt Wache haben für mich. Wenn du das zweite Boot kommen ſiehſt, ſagſt du hier unten Beſcheid!“ „Jawoll, Steuermann!“ Maatens Knabengeſicht erſtarrt vor Ehrfurcht gegenüber dieſem Befehl. (Fortſetzung folgt) Nelly Inſelküſte, ſitzt 61 918 Weil ker. atmet herg vor Ihre von Schreck geweiteten Ich hörte doch Schüſſe haben gemacht, „Durch Viel⸗ tſter Dia 1 „HERMES fobfik pherm Kim. Prüpet dle, Mönchen 880, Hausbesitzer! 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16. Seite/ Nummer 220 Wekter- Meldung der Landeswefferwarſe Karlsruhe Vorausſage für Sonntag, 14. Mai Fortdauer der wechſelnden Witterung. Zeitweiſe Niederſchläge bei ſüdweſtlichen Winden. Meiſt kühl. Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.26 Uhr vormittags Wind ö Stationen„FFF cls Richt. Stärke 9 13 7(leicht bedeckt 6 8 W. leicht Nebel e II leicht wolkig 91S leicht wolkig 5 8 1 W. leicht wolkig 4 8 0 ſtill— heiter 3 7 0 ſtiu— bedeckt 9 12 6858 leicht halbbedeck 0 0—1 W ieicht Nebel 2 2 1 W leicht Nebel Vitterung des geſtrigen Tages war voll⸗ ſtändig durch den Zuſtrom polarer Luftmaſſen be⸗ ſtimmt; die Niederſchläge erreichten aber nicht die gleichen Ausmaße wie am Vortag. Heute morgen hat ſich über dem ganzen Lande die Bewölkung auf⸗ gelockert. Auch haben ſeit geſtern abend die Nie⸗ derſchläge ausgeſetzt. Die Beſſerung wird aber nicht von Beſtand ſein, da ſchon wie⸗ der neue Störungen von Weſten herankommen. Was hören wir? Sonntag, 14. Mai Frankfurt Ghoralblaſen.—.35: Morgenfeier.— 10.15: — 11.05: Schallplatten.— 12.00: Aus Bad Einweihung des Ehrenmals.— 13.00: Konzert.— Land wirtſchoftliches.— 17.30: Stunde des Auslands⸗ chtums.— 20.00: Lieder.— 20.30: Operettenkonzert. .20: Ehorgeſang. Ems: Heilsberg .35: Konzert.—.30: Gottesdienſt.— gebung der Notgemeinſchaft der Deutſchen 11.10: Kund⸗ Wiſſenſchaft her Wilhelm Häberle— Emma Burkhard hmacher Albis Leuſer— Frieda Glaſer ler Jakob Meffert— Katharina Hoſmeiſter cker Kurt Pohle— Roſa Egenberger 1 Heinrich Fauth— Eliſabetha Knell Ingenieur Erwin Deißler— Erna Beißwenger B geſt. Johann Sprater r Karl Appich— Anna Waldenberger er Johann Landmann— Irmgard Fieger Wilhelm Pigl— Elſa Seitter un Friedrich Joſt— Grete Fleiner ann Friedrich Eder— Katharina Dietrich genführer Michael Traub— Katharina Zahn Willi Lineke— Maria Wolf t Hilarius Querbach— Anna Brauch Friedrich Heck— Maxia Kremer ann Kurt Weichert— Roſa Netſcher twalt Roderich Stahn— Suſanna Frey r Ernſt Bürsner— Berta Freudenberger hmacher— Ida Rudolph cherer— Albertine Kilian 5 ledrich Appelshäuſer— Luiſe Götze Schu 8 hannes Leibfried— Mathilde Buchenan turich Tremmel— Thereſia Kaltenecker mstoag— Mario Schwarz k— Marie Uhlenburg 8 Julius Müller— Anna Gräff enzarzt Franz Weimar— Joſephine Hoeck chloſſer Johann Burger— Elſa Holdenried Arbeiter Guſtavy Baumann— Crescentio Wilharm aſſeſſor Dr. jur. Erwin Gaber— Berta Thieme Suſanna Hinderberger “ Polſterer Friedrich Scholl 1 eiter Chriſtian Stumm— Henriette Bungartz -Ing. K. E. 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München .35: Mutter aller Mütter.—.30: Klaviertrio.— 10.00: Das Aſchenſeil.— 11.00: Bauern auf dem Berg.— 12.00: Konzert.— 13.15: Deutſche Kleinkunſtlieder.— 13.35: Noten und Anekdoten. 14.30: Die nationale Revolution.— 14.50: Konzertſtunde.— 15.15: Zitherorche⸗ ſter.— 16.05: Kinderſtunde.— 16.25: Konzert.— 18.00: Wenns Mailüfterl weht.— 21.30: Leſeſtunde.— 21.55: Konzertſtunde.— 23.00: Nachtmuſik. Südfunk .30: Bremer Freihafenkonzert.—.30: Evang. Mor⸗ genfeier.—.20: Vaterländiſche Weiheſtunde.— 10.15: Kath. Morgenfeier.— 11.00: Höre uns— Mutter. 11.30: Bachkantate Nr. 29. 5: Maorienlieder.— 13.05: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.20: Vom Neckar bis zur Iſar.— 14.00: Tänze deutſcher Meiſter.— 14.30: Nativo⸗ nale Tänze aus aller Welt.— 15.00: Volksliederſtunde.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.30: Blasmuſik.— 17.30: Muſik⸗ werke.— 19.00: Reichsſendung: Der deutſchen Mutter.— 20.00: Chiemgauer Volksmuſikfeſt.— 21.30: Zum ſchwäbi⸗ ſchen Heimattag. 22.00: Akkordeon⸗Konzert.— 23.00: Nachtmuſik und Tanz. Wien 16.15: Konzert.— 19.00: Geiſtliche Chöre.— 20.00: Bunter Abend.— 22.15: Tanzmuſik. Aus dem Ausland Mailand: 21.00: Falſtaff. Prag: 18.00: Deutſche Sendung. Straßburg: 17.15: Geiſtliche Muſik und Gottesdienſt. 18.45: Jazzmuſik.— 19.45: Schallplatten.— 20.30: Fran⸗ zöſiſcher Theaterabend.— 22.30: Tanz muſik. Jageshaleucles Sountag, 14. Mai Nationaltheater:„Der fliegende Holländer“, romantiſche Oper von Richard Wagner, Miete 6, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung, 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag„Der Sternhimmel im Mai“. Geborene: * April 1933 Bankbeamter Jakob Bachmann 1 S. Kurt Adolf Eiſendreher Johann Werner 1 T. Ingeborg Eiſenbahnbetriebsaſſiſt. Friedr. Haas 1 T. Edith Barbara Gärtner Wilh. Friedel 1 T. Elfriede Margarete Luiſe Diplom⸗Ingenieur Kaſpar Albert Weiß 1 T. Antonie Johanna Reſa Anna Techniker Heinrich Klein 1 S. Heinrich Betriebsangeſt. Th. Hch. Peters 1 T. Ilſe Berta Theodora Taglöhner Auguſt Ruppertus 1 T. Emma Kaufmann Leo Kaver Wallmann 1 T. Erika Alice Ausläufer Georg Dörrſcheidt 1 T. Elſa Annemarie Lagerm. Wilh. Mich. Ball 1 T. Gerda S. Auguſt Friedrich Chemiker Dr. phil. Ed. Loth. Helm. Weißbach 1 S. Dietrich Walter Schloſſ. Karl Fr. Edinger 1 S. Heinrich Rudolf i Eleonore Monteur Jak. J. Vo Hannelore Roſa Jakobine Werkmeiſter Franz Weik Erich Franz Joſef Packer Joſ. Jak. Aberle 1 S. Manfred Karl Arbeiter Heinr. Orth 1 T. Inge Anna Eliſabetha Maurer Georg Auguſt Brechtel J 1 S. Hermann Joſef Oberſt.⸗Sekr. Korl Joſ. Huck 1 S. Horſt Alfred Elektromont Heinrich Dorn 1 S. Kurt Friedrich Alfred Schloſſer Jakob Maurus 1 S. Gerhard Metzger Friedr. Wilh. Morkmann 1 T. Marg. Adolfſine Bauführer Adolf H un 1 T. Hannelore Schmied Fritz Paul Erdſack 1 S. Friedr. Horſt Adolf Mechaniker Karl Friedrich Münch 1 T. Ilſe Iſolde Bäckermeiſter Heinrich rdan 1 S. Manfred Rudi Geſchäftsführer Emil Otto Kuhnle 1 S. Franz Otto Friſeur Robert Ottmann 1 S. Bertram Robert Bäcker Heinrich Wieland 1 T. Erika Maria Garderobier Arthur Emil Vögelen 1 T. ohne Vorname Eiſenbohrer Joſef Schroth 1 S. Karl Heinz Kaufmann Karl Kübler 1 S. Karl Wilhelm Schneider Richard Herzog 1 T. Elli Maſchinen⸗Monteur Valentin Völker 1 S. Alfred Prof. Heinrich Joſ. Schäffner 1 S. Bernh. Friedr. Wilh. Kfm. P. Rud. Hugo Rittmann 1 S. Alfred Walter Rudi Steinzeugſormer Karl Meier 1 S. Karl Heinz 518 2 . Hilfsarbeiter Karl Herm. Du Pleßis 1 T. Elifab. Karola Stadtſekr. Aug. Ludw. Döring 1 S. Ludwig Chriſt. Karl Kaufmann Heinrich Ofenloch 1 T. Hedwig Maria Gaſtwirt Georg Werz d. II. 1 S. Gerh. Emil Joſef Arbeiter Alfons Müller 1 S. Erich Karl Kfm. Walter Max Heymann 1 S. Gerd Samuel Hoblex Ernſt Hahl 1 T. Ingeborg Bäckermeiſter Karl Elias Feßler 1 T. Rita Maria Schreiner Peter Vogelgeſong 1 S. Karlheinz 8 Kfm. Jul. Gottfr. Schönig 1 T. Urſulag Maria Luiſe Muſiker Ebmund Weiſang 1 T. Johanna Amalie Spengler Joh. Chriſtian Klemm 1 T. Lore Elektromeiſter Emil Karl Schertel 1 T. Eleonore Thereſe Schloſſer Alb. Joſ. Gottmann 1 S. Horſt Willi Schriftſetzer Eugen Ströbel 1 T. Ingeborg Emilie Eiſendreher Arthur Gärtner 1 S. Edgar Arthur Gipſer Wilhelm Erwin Weher 1 T. Anng Maria Elektrotechn. Phil. Korl Treiber 1 S. Edgor Karl Phil. Diener Karl König 1 T. Elſe Hilda Kraftwagenf. Ludwig Herm. Kühne 1 S. Herbert Heinz Metzgermeiſter Philipp Lommer 1 T. Marie Fuhrmann Karl Auguſt Mauſer 1 S. Horſt Eiſendreher Auguſt Knorpp 1 S. Horſt Adolf Matroſe Heinrich Krail 1 S Heinz Willy Hugo Arbeiter Ludwig Fernes 1 S. Ludwig Willi R. Aſſiſtent Franz Schwind 1 S. Klas Georg Hilfsorbeiter Karl Bernauer 1 S. Karl Heinz Former Ernſt Ganther 1 T. Giſela Schloſſer Emil Groß 1 T. Eriko Arzt Dr. Walter Achtnich 1 S. Siegfried Walter Eiſenrichter Georg Emler 1 T. Helga Retty Schiffer Hugo Friedrich Ebner 1 S. Hugo Matthias Tapezier Ernſt Richard Grau 1 S. Lothar Ewald Schloſſer Friedrich Längle 1 S. Manfred Karl Friedrich Bauſchloſſer Joſ. Steuerwald 1 S. Rainer Elektrom. Wilh. Schwemmler 1 S. Werner Karl Wilh. Packer Georg Helmut Klauder 1 T. Gerdo Eliſabeth Schloſſer Wilhelm Bittner 1 S. Hein Schiffer Philipp Müller 1 S. Henry Jakob Schloſſer Karl Friedrich Sensbach 1 T. Ingrid Eliſe Kaufmann Willi Knaus 1 T. Eliſabeth Emilie Kaufmann Hans Oeſt 1 T. Eriko Roſemarie Ingenieur Hans Knecht 1 S. Hans Otto Hilfsarbeiter Wilhelm Graßer 1 T. Kath. Helene Mechaniker Franz Schmidt 1 S. Hugo Adolf Kaufmann Hugo Erwin Rapp 1 S. Armin Otto Arbeiter Rud. Erich Simm 1 S. Horſt Adolf Bäckermeiſter Erwin Lutz 1 S. Norbert Arbeiter Wilhelm Schwöbel 1 S Wilhelm Arbeiter Otto Franz Spengel 1 S. Günther Gärtner Hermann Löchner 1 S. Werner Hermann Maurer Emil Gangolk Englert 1 T. Mechthilde Maria Kaufmann Karl Klein 1 S. Horſt Arbeiter Anton Zeitler 1 T. Liſelotte Verw.⸗Oberſekr. Jof, Schlegel 1 T. Liſel. Thereſia Maria Steinhauer Karl Jacob 1 T. Ellinor Helene 2 Gewerbe in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen. Geöffnet von 10—19 Uhr. Badiſch⸗Pfälziſche Quartett⸗Vereinigung: 18—20 Uhr gro⸗ ßes Konzert im Friedrichspark. Ab 20 Uhr Tanz. Evang. Konzertgemeinde Neckarau: 20 Uhr im Evang. Gemeindehaus Unterhaltungsabend. Klavierklaſſen von Hanni⸗Werber⸗Römer: 16 Uhr Schüler⸗ Konzert im Harmonieſgal(D). Kleinkunſtbühne Libelle: 16 und 20.15 Uhr Varieté— Tanz. Pfalzbau⸗Kaffee: Mittags Konzert, abends Konzert mit Einlagen. Kabarett— Sehens würdigkeiten Stäbtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellungen:„Entwick⸗ lungsſormen des Spielzeugs“, ferner Handzeichnungen von Paul und Auguſtin Egell. Geöffnet in der Zeit von 11—17 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Sonderausſtel⸗ lung:„Der Teppich“(erleſene Sammlerſtücke und neue deutſche Arbeiten). Geöffnet von 11—13.30 und 15—17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Moderne Kunſt. Ge⸗ öffnet von 11—13 und von 15—17 Uhr.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Biologiſche Tier⸗ gruppen und ethnographiſche Sammlungen. Geöffnet von 11—13 und von 15—17 Uhr Kreuzworträtſel 8 7 5 15 16 17 2 26 Waagerecht: 1. Sundainſel, 4. Bodenſubſtanz, 7. Kleidungsſtück, 10. Körperteil, 12. Dünger, 14. Waldgott, 15. Raum unter dem Dach, 16. Felſenklippe, 18. Stand, 20. Schickſalsgöttin, 22. Abſchiedsgruß, 23. Zweiheit, Geſtorbene: April/Mai 1933 Marie geb. Frank, 71., Witwe des Kfm. Aug. Rieger Reichsbahnoberinſpektor Ernſt Leopold Kloſter, 55 J. Arbeiter Wilhelm Bernhard Metzger, 71 J. 11 M. Schuhmacher Johann Paulus Kempf, 77 J. 10 M. Maria Katharina geb. Zink, 86 J. 1., Witwe des Arbeiters Joſef Brauch Julie geb Schmelzer, 69 J. 7., Witwe des Reichs⸗ bahnamtmanns a. D. Hermann Brünner Wilhelmine geb. Zietſch, 47 J. 6., Ehefrau des Foto⸗ grafen Chriſtian Friedrich Kögel Katharina geb. Lindmeyer, 53 J. 9., Ehefrau des Schuhmachers Ie Schad Anna M g k, 68 J. 1., Ehefrau des Renten⸗ 05 i Bopp Witwe des Formers 1s Morlock cher, 29 J. 9 M. ina geb. Sauer, 82 J. 9., Ehefrau des Gärt⸗ ſi Jakob Räch nereibeſitzers Sofie geb. Bär, 78 J. 9., Witwe des Tagl. Ad. Geiß Anna Franziska geb. Hörner, 43 J. 8., Ehefrau des Schloſſers Heinrich Müller Led. Näherin Maria Large, 50 J. 5 M. Led. Bohrer Heinrich Hutt, 62 J. 5 M. Lina geb. Rubin, Ehefrau des Händlers Jak. Bornſtein Anna Marie Pauline geb. Schirott, 59 J. 9., Witwe des Apothekers Paul Anton Andrian Pfaff Berufsl. Friedrich Grübel, 36 J. 3 M. Städt. Arbeiter Joh. Chriſt. Heinrich Gruber, 57 J. 7 M. beth geb. Sauter, 78 J. 9., Witwe des Polizei⸗ ſergeanten Ildsenphons Wagner Privatmann Friedrich Rud. Wilh. Berger, 77 J. 8 M. Kurt Konrad Weißheimer, 2 J. Thereſia geb. Brückl, 59 J. 1., Ehefrau des Eiſen⸗ drehers Albert Schuhmacher Led. berufsl. Hilde Magd. Werner, 21 J. 1 M. Arbeiter Georg Valentin Walter, 50 J. Led. Obſthändler Friedrich Stier, 55 J. 4 M. Franziska Creſzentia geb. Nieſer, 74 J. 11., Witwe des Gipſers Johann Hoſp Martha geb. Knapp, 58 J. 5., geſchied von Gipſer⸗ meiſter Richard Bordne ö Witwe des Eliſe Philippine geb. Kunz, 52 J. 11., Lackierers Eduard Bauer Maurer Wilhelm Müller. 58 J. 8 M. Kammermuſtker a. D. Karl Joh. Curt Siebert, 65 J. Kaufmann Ferd. Wilh. Baßery, 70 J. Led. Arbeiterin Babette Köhnlein, 46 J. 8 M. Arbeiter Adam Johann Schenkel, 64 J. 7 M. Led. Vertreterin Amalie Huber, 24 J. 8 M. Barbara geb. Treuſch, 79 J. 7., Witwe des Leichen⸗ trägers Albert Kremer Katharing geb. Leonhard, 74 J. 10., Witwe des Por⸗ tier Joſef Poth Penſionär Wilh. Rud. Otto Ackermann, 80 J. 7 M. Luiſe Katharina geb. Feile, 314 J. 3., Ehefrau des Kraftwagenführers Johonn Baptiſt Thoma Jeanette, geb. Maxx, 87 J.., Witwe des Händ⸗ lers Joſef Klinger Schloſſer Wilhelm Stumpf, 51 J. 11 M. Gertrud Mario Amando Schmitt, 10 J. 1 M. Rentenempfänger Ludwig Faſſot, 70 J. 5 M. Marie geb. Rümmig, Eheſrau des Arbeiters rich Stephan, 62, J. 10 M. Arbeiter Wilhelm Leippe, 65 J. 5 M. Martha geb. Vogt, 69 J. 5., Witwe des Arbeiters Franz Walter Lediger Kaufmann Guſt. Joh. Martin Theodor Deetken Hauptlehrer Peter Weygoldt, 62 J. 1 M. Anna Maria Eliſabeth geb. Bartz, 59 J. 4., Ehefran des Arbeiters Friedrich Wilhelm Maluſchke Veronika Friderike geb. Ziegler, 50 J. 10., Ehe⸗ frau des Schloſſers Joſef Franz Kfm. Louis Otto Fritz Wilkenning, 44 J. 3 M. Taglöhner Ludwig Boudgauſt, 55 J 9 M. Kauſmann Salomon Seelberg, 72 J. Anng Maria geb. Müller, 76 J. 4., Witwe Hes Bauführers Georg Ludwig Leutz Helene Maria Jentſcheck, 56 J. 4 M. Lediger Student Emil Albrecht, 23 J. 4 M. Kfm. Karl Chriſtof Jog. Biſchoff, 71 M. 1 M. Eiſendreher Johann Rudel, 68 J. 2 M. Stadtarbeiter a. D. Joh. Gg. Wielandt, 74 J. 1 M. Maurer Anton Kirchgeßner, 76 J. 1 M. Kaufmann Julius Eugen Amſon, 57 J. 1 M. Rentenempfänger Johannes Gölz, 74 N. 1 M. Anng Moria geb. Ank, 43 J. 6., Ehefrau des Arbei⸗ ters Johann Georg Müller 0 Eliſe Katharina geb. Ihrig, 75 J. 6., Witwe des Zimmermeiſters Peter Mut Ledige berufsloſe Johanna Marg. Kloos, 28 J. 1 M. Joſefine geb. Paula, 59 J. 2., Ehefrau des Händlers Georg Schäfer Julie geb. Bubineck, 68 J. 11., Witwe des Bäckers Anton Formarreck Margareta Schmitt, 8 J. 1 M. Gerhard Emil Joſef Werz, 8 Tage Fried⸗ 24. perſönliches 27. Storch, 28. römi . 2. Salzwaſſer, wäſſer, 5. weſen, 9. 8. Le hes . a entaliſches Obergewan 13. Anſprache, 14. Ziervogel, 19. Traubenernte 21 Papagei, 11. orientaliſches Märchengeſtalt, 22. arabiſche Hafenſtadt, 23. Neben, fluß der Donau, 25. Weltſprache, 26. Kloſtervorſteher Auflöſung des letzten Kreuzworträtſels E Uf I 9= g. Oſcu rere Geſchäftliche Mitteilungen U * Sparen„um jeden Preis“ iſt falſch! Eine Zohnpgtt die den Zahnſchmelz zerkrazt oder Munoſchleimhaut⸗En 4 zündungen hervorruft, ſo doß eine langwierige Behauz. lung notwendig iſt, die Zähne wieder in Ordnung zu brin- g gen, iſt ſehr teuer, auch wenn ſie noch ſo„billig“ eingekeng 3 wurde. Für die Pflege der Zähne iſt Chlorodont die Zahn⸗ paſte von höchſter Qualität. Chlorodont iſt in ſeiner Wire kung anerkannt, im Verbrauch ſporſam und deshalb zr, lich preiswert. Bosh 28 S Chefredakteun H. A. Meißner Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt Hande, teil: K. Ehmer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes W. Müller- Südweſtden Umſchau, Gericht und den übrigen Teil C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Fand— ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Drucker N Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, ß J Für unverlanate Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bel Rücporg Gelraule: * April/Mai 1933 Matroſe Ludwig Hetzel— Eliſabeth Persner Arbeiter Karl Gaſt— Karolina Hemmer Kaufmann Haus Dorn Klara Kolb Kaufmann Hellmuth Schwab— Anna Hopf Elektromonteur Hans Neuberger Philippina Rieder“! 5 Arbeiter Rudolf Bimm— Eliſabeth Simſon Mechaniker Alfred Janſon— Elſa Vetter Al Metzger Heinrich Schließmann— Gertrud Döhner 0 Maſch.⸗Schloſſ. Karl Egerter— Berta Maiſenhälder Arbeiter Peter Kohl— Maria Ziegler Dekorateur Adolf Dahms— Margarete Fiedler Arbeiter Albert Boudgouſt— Anna Eiſele Maſchinenſchloſſer Adolf Nalbach— Helena Zimmerman Lageriſt Karl Sterzenbach— Anng Röſch Metzger Karl Faißt— Thereſig Bauer Eiſendreher Karl Gehm— Luiſe Stich Kaufmann Georg Schugg— Anna Röſch Metzger Hugo Stanger— Lina Schell Schriftſetzer Johann Finkl— Ottilie Ehrler b Kranenführer Joſef Friedmann— Marie Wilh. Ulrich geb. Schneider Metzgermeiſter Georg Betzler— Pia Weidemann Reichsbohndirektionspräſtdent David W. Auguſt Lochte Auguſte Antonie Karoline Luiſe Imhoff Schiffer Hugo Ebner— Eliſe Eöderle Kraftwagenführer Joſef Leiß— Eliſabetha Heft Elektromeiſter Joſef Schmitt— Elſa Albert Maſchinenſchloſſ. Rud. Preißendörfer— Marg. Wolf Schreiner Friedrich Böhrer— Elſa Oehlſchläger Kapellmeiſter Werner Roſewick— Vera Gerhardt Maſchinenſchloſſ. Jakob Willi Unrath— Käthe Boch Schneidermeiſter Emil Alfred Hühne— Magd. Wagner Kaufmann Georg Beck— Marg. Anna Ueberrhein Arbeiter Adolf Blank— Eva Wilhelm Arbeiter Hermann Bott— Roſa Herbinger „„„„„CCCCCCCCCCFCCCCCC%%%VFFCò000T0T0T0T„ej Arbeiter Georg Gayer— Eva Bohrer f 5 f 7 — be Schlafzimmer 5 Huchen und wohnzimmer e kaufen Sie am besten nur bei b Nur d Friedridùi Nrämer 27 5 3 7 ändert, wen del Sirickkleidung and reparfert Anfertigung von Striekwesten Kleider] und Pullover nach Maß Nlechanische Strickerei Lina Lutz, Anstrieken,. Anweben von Strumpfwaren aller Art* mit bester Schweiß wolle und Maccogarn 5 Mannheim Verein für Feuerbestattung E. V. zie — Kinsſchtlich Politik u. Religion vollständig neutral- Sterhegeldauszanlung ad. Hinterbllebenen Drucksachen(Satsungen usw.) und Auskunft im Büro Mannheim: 31.10 Telefon 28130 Bürostunden von 10 bis 12 und 16 bis 18 Uhr, Sems- tags nur vormittags 1555 Neuer Medizinalverein Mannheim— N 1, 2/3 felephon 217,* Freie Aufnahme im Mal! k Leistungen: Arat, Operation, Arznei und Zehnpenang jung gans frei. 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September 1932 erforderliche Mehrheit, nicht aber die nach§ 11 Abſatz 2 Satz 2 notwendige qualiftzierte Mehrheit zuſtande gekommen iſt, werden aufgrund des in der Verſammlung ge⸗ faßten Beſchluſſes die Beſitzer der 7 Higen(jetzt 6%igen) Schatzanweiſungen der Stadt Heidel⸗ berg vom Jahre 1981 zu einer weiteren! Versammlung auf Donnerstag, den 1. Juni 1933, vor⸗ mittags 10 Uhr, in den Bürgerausſchußſaal der Stadt Heidelberg mit folgender Tagesordnung eingeladen: Endgültige Beſchlußfaſſung über den An⸗ trag des Vertreters der Inhaber von Schatzanweiſungen, Herrn Geh. Regierungs⸗ rat Dr. h. e. Hebting, Bad. Landes⸗ kommiſſär a.., wegen der Stundung der Kapitalrückzahlung. Zur ſtimmberechtigten Teilnahme an der Ver⸗ ſammlung iſt gemäߧ 10 Abſatz 2 des genannten Geſetzes die Hinterlegung der Schatzanweiſungen notwendig, Dieſe kann erfolgen bei der Reichs⸗ bank, bei einem Notar, beim Stadtrentamt Hei⸗ delberg oder bei einer der nachſtehend aufgeführ⸗ ten Kreditanſtalten: Badiſche Bank Karlsruhe und Mannheim, Badiſche Kommunale Landesbank(Girozentrale) Mannheim und deren Zweigſtellen, Deutſche Bank& Disconto⸗Geſellſchaft Berlin und deren ſonſtige Niederlaſſungen, Deutſche Effekten⸗& Wechſelbank Frankfurt am Main und Berlin, Deutſche Girozentrale(Deutſche Kommunalbank) Berlin und angeſchloſſene Girozentralen und Landesbanken, Dresdner Bank Berlin und deren Filialen, J. Dreyfus& Co. Berlin und Frankfurt a.., Veit L. Homburger, Karlsruhe, Marx& Goldſchmidt, Mannheim, Städtiſche Sparkaſſe Heidelberg, Vereinsbank& Spargeſellſchaft für Stadt⸗ und Landgemeinden Heidelberg. Die Hinterlegung muß ſpäteſtens am 30. Mai 1983 erfolgen. Das Stimmrecht kann durch einen Bevoll⸗ mächtigten ausgeübt werden. Für die Vollmacht iſt die ſchriftliche Form erforderlich(8 10 Ab⸗ ſatz 2 des Geſetzes). Die ſtimmberechtigte Zulaſſung zur Verſamm⸗ lung kann nur erfolgen, wenn die Hinterlegung der Schatzanweiſungen bei einer der oben be⸗ zeichneten Hinterlegungsſtellen rechtzeitig be⸗ wirkt worden iſt. Etwaige Koſten der Hinter⸗ legung trägt die Stadt Heidelberg. V423 Heidelberg, den 8. Mai 19g. Der Oberbürgermeiſter. fkbfscffE Baht bab piscoRfO- GESELLSCHAFT Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hierdurch zu der am Inni 1933, vormittags 11 Uhr, in unſerem Bankgebäude, Eingang 5 e 6018 boten anonierſtraße 22— 23, ſtattfindenden ordenflichen Generalversammlung „B 11T Zz. Note Radler del. 218 70, Mannhelm, P 3, 11 eingeladen. Aktionäre, die ihr Stimmrecht nach Maßgabe des§ 18 der kransporte, Umzüge Satzung ausüben wollen, müſſen ihre Aktien oder die über dieſe lauten⸗ Botendienste den Hinterlegungsſcheine einer deutſchen Effektengirobank e Späfesſens am 27. Mai 1933 5 8 bei unserer Eflekienkasse in Berlin, Mauersir. 26-27, Gardinenspannerel oder einer unserer Zweigniederlassungen oder der Handel-Maaischappij H. Albert de Bary& Co. N.., Amsferdam., elephon Nr. 900 75 während der üblichen Geſchäftsſtunden oder bei einem Notar hinterlegen Mäacksle Moche und bis nach der Generalverſammlung belaſſen. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar iſt deſſen Beſcheinigung* U U über die erfolgte Hinterlegung in Urſchrift oder in beglaubigter Abſchrift 0 S9 5 ſpäteſteus am erſten Werktage nach Ablauf der Hinterlegungsfriſt bei der bol! Geſellſchaft einzureichen. Stimmkarten werden bei den Hinterlegungsſtellen ausgehändigt. Tagesordnung: rechnung mit den Bemerkungen des Auſſichts rats. „Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Jahresbilanz ſowie über die Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. . Wahlen zum Aufſicſtsrat. Wahl von Btilanzprüfern. Berlin, den 12. Mai 193. * 3 DEUfschE BAM U DiscoNT0-öESELLSCHAFT Solmssen Bunzig * 1. Jahresbericht über die Geſchäfte der Geſellſchaft und Jahres⸗ EE 150 000 85 erde. Nennung ls. dis 24. Ma! 300 000 100 000 75000 Los 1., Hoppellos. Porto ung ste 5 8 1 Stürmer 77 bostsch. 250 Karlsrube u. alle Verhautsst. itz Grauer, L 13,5 Samstag, 13. Mai/ Sonntag, 14. Mai 1039 — Der Bedeutung unserer großen Stoffabteilung entsprechend: immer gross e Auswahl immer bewährte Qualitäten! immer äàusserste Billigkeit! Das zeigt sich bei diesen Angeboten Hemden indanthren Zefir w Waeschkleider und 8 Meter 38 84 2 5 Waschkunstseide hübsche Druckemusſer. . 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