in den 8. 1 je-Hand⸗ Nstseſde, 12. 48 Alg. 7 Preise ö en 8 fle fleisch 1 Vollmachten für das Preußenkabinett, 7 4 8 Zie a. 18. 1 1 N Im Foyer wurde der Miniſterpräſident vom Land⸗ erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugsprei Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. co fg Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ pofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, WW Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. ſe: 13, eue Mannheimer 3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Die darin enthaltenen erweiterten die zur Durchführung des ganzen Neubaues in Preußen er⸗ forderlich ſind, werden der Regierung die Handhabe für ihre Arbeit in den kommenden Jahren geben. Die Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtages beſchloß, dem Ermächtigungsgeſetz zuzuſtimmen. Die für die Annahme des verfaſſungsändernden Ermäch⸗ tigungsgeſetzes notwendige Zweidrittelmehrheit wird damit weit übertroffen. Vermutlich werden von den g Landtagsabgeoroͤneten nur die 78 Sozialdemo⸗ kraten und die zwei bei keiner Fraktion befindlichen Abgeordneten der Ermächtigung nicht zuſtimmen. Gegenüber dieſen 80 Stimmen werden über 300 dem Kabinett Göring in poſitiver Zuſtimmung zur Seite ſtehen. Allerdings iſt nicht anzunehmen, daß das Haus vollzählig ſein wird. Mit einer Debatte über die Regierungserklärung und das Ermächtigungsgeſetz iſt nicht zu rechnen. Selbſtverſtändlich ſind ſchon ſeit langer Zeit alle Publikumskarten für den Landtag vergeben. Der Plenarſttzungsſaal hat eine beſonders feierliche Ausſchmückung erhalten. Hinter dem Präſidium iſt das Hakenkreuzbanner angebracht, das von der ſchwarz⸗weiß⸗roten und der ſchwarz⸗weißen Fahne Ihnkiert wird. Eine große Tonfilmgeſellſchaft hat Apparate und Scheinwerfer im Sitzungsſaal mon⸗ tert. Es ſoll im Tonfilm die Tatſache feſtgehalten werden, daß zum erſten Male ſeit vielen Jahren Preußen wieder eine Staatsregierung hat, die ſich auf eine außerordentlich ſtarke Mehrheit in Parla⸗ ment und Volk ſtützen kann. Im Innern des Ge⸗ läudes hat eine Abteilung Ss die Ehren⸗ wache übernommen. Vor Beginn der Sitzung fand eine feierliche Parade der Polizei bor dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring ſtatt, ber im Grunde genommen eine Zwiſchenſtellung zwiſchen Statthalter und Regierungsführer ein⸗ kimmt. Vor dem Landtagshauptportal in der Prinz⸗ Abrechtſtraße hatte das Polizeikommando z. b. V. in keinen grünen Stahlhelmen, eine Abteilung berittener Polizei und eine Abteilung der Motorradfahrer ſich aufgeſtellt. Beim Eintreffen des Miniſterpräſidenten Göring wurde präſentiert, die Muſik ſetzte ein und mer ihren Klängen ſchritt Göring mit der erho⸗ benen Rechten mit ſeinem Gefolge die Front ab. Im Landtagsgebäude hatte ein Spalier don SͤA⸗ und SS⸗Leuten Aufſtellung genommen. gspräſidenten Kerr! und den beiden Vizepräſi⸗ enten begrüßt und in den Sitzungsſaal geführt. Der Plenarſaal iſt wie bei der Eröffnungs⸗ ung mit friſchem Grün, Lorbeer und Frühlings⸗ Aumen geſchmückt. Ueber dem Präſidentenſtuhl rah⸗ nen an langen Bändern die ſchwarz⸗weiß⸗rote und Fakenkreuzflagge das preußiſche Zweifarb ein. Göring wurde von den Nationalſozialiſten mit ſt ü r⸗ niſchen Heilrufen begrüßt. Unter den Regie⸗ zungsmitgliedern, die vollzählig auf der Regierungs⸗ rade Platz genommen hatten, ſah man auch Miniſter Hugenberg. 0 In ſeiner Eröffnungsrede wies Präfdent Kerrl kauf hin, daß die Miſſion Preußens, ein einiges Reich zu schaffen, durch den Führer Adolf Hitler end⸗ ltig vollendet worden ſei. Miniſterpräſident G ö ring nahm dann, mit leb⸗ ſtem Beifall begrüßt, das Wort und hob hervor, daß die höchst e 8 92 ſte Ehrung für ihn das Vertrauen leanes Führers ſei, das ihn an dieſen Platz 555 habe. Im Geiſte und im Willen Adolf ers wolle er auch ſeines Amtes walten. Die Sehnſucht aller guten Deutſchen ſei durch die Geſetze über die Gleichſchaltung und die Einſetzung der Reichsſtatthalter erfülltworden. Miche anderen Seite aber habe er die Aufgabe, im nen des geſamten Reiches die Intereſſen Donnerstag, 18. Mai 1033 Ermüchtigungsgeſeh für 144. Jahrgang— Nr. 228 die Preußenregierung das Kabinett Eroͤrückende Parlamentsmehrheit für Göring Vefriſtung des Geſetzes auf vier Jahre Vetrugsprozeß gegen Gereke Der ehemalige Reichskommiſſar hat Hunderttauſende von Mark veruntreut Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Mai. i Der Prozeß gegen den früheren Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, Landrat a. D. Dr. Gün⸗ ter Gereke, der beſchuldigt iſt, in der Zeit ſeiner Verwaltung des Verbandes der deutſchen Land⸗ gemeinden und bei der Leitung des für die Wahl des Reichspräſidenten v. Hindenburg aufgeſtellten Komi⸗ tees Untreue und Betrug verübt zu haben, nahm heute vormittag vor der 8. Strafkammer des Landgerichtes Jſeinen Anfang. Neben Dr. Gereke iſt der frühere Verbandsſekretär Arthur Frei⸗ gang angeklagt. Der Angeklagte Dr. Gereke wird von Rechtsanwalt Langbohn, der Angeklagte Frei⸗ gang von Rechtsanwalt Dr. Lorenz verteidigt. Für die heutige Verhandlung ſind noch keine Zeugen geladen. Landgerichtsdirektor Crone, der Leiter des Korruptionsdezernates im preußiſchen Juſtizminiſterium, wohnt der Verhandlung bei. Zu Beginn der Verhandlung gibt Landgerichts⸗ direktor Jaſper eine Darſtellung des Falles: Der Angeklagte Gereke hat erklärt, daß er von der Zeit der Gründung des Verbandes bis zum Jahre 1928 die ihm zuſtehende Aufwandsentſchädigung nicht entnommen und auch ſonſt kein Entgelt für ſeine Tätigkeit im Verbande erhalten habe. Dieſe An⸗ gaben ſeien unrichtig geweſen. Gereke habe ſich durch ſeinen Sekretär Frei⸗ gang ſeine Anſprüche auf die Aufwandsent⸗ ſchädigung für die Zeit vom 1. Juli 1922 bis Ende 1925 berechnen laſſen und dafür 42 000 Mark entnommen. Er habe auch ſpäter noch eine Umlage, die zugunſten notleidender Ge⸗ meinden vorgenommen worden ſei, für ſich verwertet. Dieſer Betrag habe ſich auf etwa 32 000 Mark belaufen. Außerdem habe er noch im Gegenſatz zu ſeinen Angaben 10 000 Mark auf andere Weiſe erhalten. Von dem Geld des Hindenburg⸗Wahlkomitees habe Dr. Gereke große Summen für Wahlpropaganda⸗ Zwecke auf Bankkonten überſchreiben laſſen, deren Verwalter der Angeklagte Freigang war und deren Inhaber Tochtergeſellſchaften des Landgemeindeverlages waren, der voll⸗ ſtäudig unter dem Einfluß Dr. Gerekes ſtand. Für den erſten Wahlgang ſeien 685 000 Mk., für den zweiten Wahlgang 706 000 Mk. itber⸗ wieſen worden. Da die Beträge für die genannten Zwecke nicht reſtlos verbraucht worden ſeien, habe ſich ein Ueberſchuß von insgeſamt 452 000 Mk. ergeben. Mit Hilfe des Angeklagten Freigang habe ſich Gereke unter der Vorſpiegelung, ordnungs⸗ gemäß, aber auf diskrete Weiſe verausgabte Gelder nicht öffentlich belegen zu können, von einer Druckerei in Berlin quittierte Rechnungen über in Wahrheit nicht geleiſtete Arbeiten in Höhe von 481000 Mk. beſchafft und an Hand dieſer Rechnungen dem Hindenburg⸗Ausſchuß ſeine Abrechnung vorgelegt. Anſtatt der oben genannten Ueberſchüſſe habe die Abrechnung dann Fehl⸗ beträge ausgewieſen. 20 Milliarden private Auslandſchulden Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Mai. In wirtſchaftspolitiſchen Kreiſen wird die letzte Ueberſicht über Deutſchlands ⸗Auslandsverſchuldung lebhaft beachtet, die im neuen Heft von„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ enthalten iſt. Danach ergibt ſich eine Geſamtſumme für unſere privaten Schulden von 20 Milliarden. Ungefähr die Hälfte dieſes Betrages iſt kurz⸗ friſtig, die andere Hälfte langfriſtig. Dabei iſt von beſonderem Intereſſe, daß 50 v. H. der Schulden zwangsläufig durch die Reparationen ent⸗ ſtanden ſind. In dieſem Zuſammenhang iſt es recht merkwür⸗ dig, wenn ein ſonſt ſachlich urteilendes engliſches Finanzblatt erklärt, die Möglichkeit eines Transfer⸗ Moratoriums für die Zinſen habe enttäuſcht und einige Ueberraſchung hervorgerufen. Zur Ueber⸗ raſchung iſt kein Grund vorhanden. Die Be⸗ laſtung der deutſchen Zahlungsbilanz durch den Zinſen⸗ und Tilgungsdienſt für die Pri⸗ vatſchulden iſt für das laufende Jahr auf 1,3 Milliarden Mark beziffert worden. Man hat ausgerechnet, daß aus der Handelsbilanz monat⸗ lich mindeſtens 80 bis 90 Millionen Exportüberſchuß herausgeholt werden müſſen, wenn die nötigen De⸗ viſen vorhanden ſein ſollen: a Der Ueberſchuß in den erſten Monaten die⸗ ſes Jahres hat aber nur 174 Millionen be⸗ tragen, während er ſich in den gleichen Mo⸗ naten des Vorjahres auf 417 Millionen . belief. Bei objektiver Prüfung kann der Gedanke eines Transfer⸗Moratoriums weder Ueberraſchung noch Enttäuſchung hervorrufen. Deutſchland hat ſich ſehr loyal verhalten, indem es nicht zur Zahlungsein⸗ ſtellung gegriffen hat, ſondern ſeine Gläubiger auf⸗ forderte, die Lage mit ihm zu beſprechen. Preußens wahrzunehmen. Er werde es nicht dulden, daß auch nur ein Fetzen Gebiet vom preußiſchen Staat losgetrennt werde. Die Rede Miniſter Görings dauerte bei Redak⸗ tionsſchluß noch an. Das Ermächtigungsgeſetz Das Geſetz wurde von den Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen im Preußiſchen Landtag ein⸗ gebracht. Der Entwurf hat den Titel„Entwurf eines Geſetzes zur Behebung der Not von Volk und Land“. Unter Bezugnahme auf das vorläufige Geſetz zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich beſtimmt er, daß die preußiſche Staatsregierung von ſich ohne Anhörung der parlamentariſchen Körper⸗ ſchaften Geſetze verabſchieden kann. JInsbeſon⸗ dere bezieht ſich dieſe Ermächtigung auch auf die Verabſchiedung des Etats und auch auf die Kreditbeſchaffung bzw. Sicherheitsleiſtung. Während, in dem grundlegenden Reichsgeſetz vor⸗ geſehen iſt, daß die von den Landesregierungen auf Grund der Reichsermächtigung beſchloſſenen Landes⸗ geſetze nur ſoweit von der Landesverfaſſung ab⸗ weichen können, wie es ſich um die Neuordnung der Verwaltung einſchließlich der Gemeindeverwaltung und um die Neuregelung der Zuſtändigkeiten handelt, geht der Entwurf des Ermächtigungsgeſetzes für die preußiſche Staatsregierung darüber ohne Be⸗ grenzung hinaus. Er beſtimmt, daß die Regierung befugt iſt, auch zu den anderen als den genannten Zwecken beſtimmte Geſetze von ſich aus zu verkünden. Das Ermäch⸗ tigungsgeſetz ſchließt weiter die Einleitung von Volksbegehren gegen von der Regierung verkündete Geſetze aus. Dem Staatsrat wird die Ermächtigung entzogen, Einſpruch gegen ſolche Geſetze zu erheben. Das preußiſche Ermächtigungsgeſetz ſoll mit ſeiner Verkündung in Kraft treten. Es ſoll gelten bis zum Ablauf der gegenwärtigen Wahlperiode: ſpäteſtens ſoll es mit dem 1. 4. 1937 wieder außer Kraft treten. Sie wollen bleiben Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Mai. Aehnlich wie die Volkspartei will auch die Staatspartei ihre Organiſation beſtehen laſ⸗ ſen. In einer Vorſtandsſitzung, die in Berlin ſtatt⸗ fand, iſt, wie wir der„Voſſ. Ztg.“ entnehmen, dieſer Beſchluß gefaßt worden. Vorſchläge über die Neu⸗ geſtaltung der Partei werden zur Zeit einer Prü⸗ fung unterzogen. Auch der Evangeliſche Volksdienſt hat in einer Vertreterverſammlung ſeine Weiterexiſtenz beſchloſſen. Empfang bei Hindenburg — Berlin, 18. Mai. Reichspräſident von Hin⸗ denburg empfing heute den Reichsſtatthalter in Bayern, Generalleutnant Ritter von Epp. Ferner empfing der Herr Reichspräſident heute den neube⸗ ſtellten Präſidenten des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates, Dr. Darré. Neue Deutſchenverhaftungen in der Tſchechei — Prag, 18. Mai. Im Bezirk Hultſchin wur⸗ den wiederum vier junge deutſche Volks⸗ genoſſen verhaftet, weil ſie einer national⸗ ſozialiſtiſchen Organiſation angehören ſollen. Deutlſchland wartet Dahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Mai. Auf dem Höhepunkt der europäiſchen Kriſe hat der Kanzler ſich entſchloſſen, ein offenes und frei⸗ mütiges Wort an die Welt zu richten. Seine große Programmrede zur Außenpolitik dient dem Zweck, die verdüſterte Atmoſphäre zu klären, die Spannun⸗ gen zu dämpfen. Ganz folgerichtig ſetzt ſich die Kanz⸗ lerrede daher aus zwei Elementen zuſammen: Mäßigung auf der einen, unbeirrbare Feſtigkeit auf der andern Seite. Zwiſchen dieſen beiden Polen bewegen ſich die Ausführungen Hitlers, die mit voller Abſicht jede Detailmalerei vermeiden, um die einfache, gerade Linie nicht zu ver⸗ wiſchen, die aufzuzeigen nach all den Irrungen und Wirrungen der letzten Wochen eine nachgerade un⸗ erläßliche Notwendigkeit war. Fünfzehn Monate ſchleppt ſich nun ſchon nach endloſen Vorbereitungen die Abrüſtungs konferenz hin. Begreiflich, daß man zu einem, Abſchluß kommen möchte und zwar, wenn irgendmöglich, zu einem poſitiven. Das will auch Deutſchland. Wogegen wir uns aber aufs leidenſchaftlichſte wenden, iſt, daß, wie ſchon ſo oft, ein ſolches Ergebnis auf unſere Koſten erzielt wird oder im anderen Falle, daß bei einem negativen Ausgang der Konferenz die eigentlich Schuldigen uns mit der Verantwortung belaſten. Dieſen Gefühlen, die das ganze deutſche Volk be⸗ ſeelen, hat Adolf Hitler beredten und zwin⸗ genden Ausdruck verliehen. Mit der ein⸗ mütigen Annahme der Vertrauenskundgebung, die den Ausklang der denkwürdigen Reichstagsſitzung bildete, iſt die Spekulation mancher unſerer Gegner zunichte gemacht, die vielleicht erwartet haben, daß die revolutionären Ereigniſſe der verfloſſenen Monate in die Einheitsfront der Deut⸗ ſchen bei der Verteidigung unſerer außenpolitiſchen Poſition einen Keil getrieben hätte. Auch die Sozial⸗ demokraten haben ſich in dieſer hiſtoriſchen Stunde hinter die Regierung geſtellt, mit der ſie ſonſt in Todfeindſchaft leben. Einen ſchlagenderen Beweis für die Geſchloſſenheit der Nation kann es nicht geben. Stets hat eine im Innern ſiegreiche Revolution, ſo lehrt die Geſchichte, außenpolitiſche Kriſen zu be⸗ ſtehen, wie wir ſie jetzt durchmachen. Das iſt durch⸗ aus logiſch, da die Umwelt revolutionäre Akte ge⸗ meinhin als unliebſame Störungen des Gleich⸗ gewichts zu empfinden pflegt. Man braucht Dro⸗ hungen, wie ſie jüngſt der engliſche Kriegsminiſter auszuſtoßen beliebte, nicht zu überſchätzen, aber daß ein Mitglied des britiſchen Kabinetts ſich, ohne Wider⸗ ſpruch zu finden, zu dem längſt überwundenen Sanktionsſyſtem bekennen konnte, charakteri⸗ ſterte den Umſchwung, der ſich zu unſeren Ungun⸗ ſten vollzogen hatte. Der Kanzler hat ſolche Ein⸗ ſchüchterungsverſuche mit gebührender Schärfe zu⸗ rückgewieſen. Er hat ſich insbeſondere mit Ent⸗ rüſtung gegen die Zwecklüge gewandt, daß die funge Generation, die der Nationalſozialismus verkörpert, auf kriegeriſche Abenteuer ſinne. An dem feierlichen Friedensgelöbnis, das er ablegte und das minutenlanger Beifall un⸗ terſtrich, wird ſich nicht drehen noch deu⸗ teln laſſen. Eindringlich hat Adolf Hitler der Welt vor Augen geführt, wie das maßloſe Elend, in das alle verſtrickt ſind, Sieger und Beſiegte, auf das Verſailler Traktat zurückgeht, auf den Irrſinn der Reparationen, auf die fanatiſche Sucht, ein gro⸗ ßes, ſtrebſames, tüchtiges Volk, das ehrenvoll unter⸗ legen iſt, für alle Ewigkeit zu diskriminieren. Er hat warnend darauf hingewieſen, daß bei der Fort⸗ führung ſolcher Methoden am Ende das Chaos, das Verſinken in den Kommunismus ſtehen würde. Der erſchütternden Bilanz unſerer Leiſtungen in all den qualvollen Nachkriegsjahren ſteht die Weige⸗ rung unſerer Verhandlungspartner gegenüber, die wenigen Verpflichtungen zu erfüllen, die ſie uns im Vertrag von Verſailles zugeſtanden, Wenn man jetzt ſogar noch den Taſchenſpielertrick anwenden will, unſere nationalen Verbände den in modernſter Technik geſchulten militäriſchen Formationen der anderen gleichzuſtellen und auf die Effektivſtärke anzurechnen, ſo iſt der flammende Pro⸗ teſt, den der Kanzler gegen dieſes Verfahren ein⸗ legte, wohl der ganzen Nation aus dem Herzen ge⸗ ſprochen. Dennoch und trotz alledem: Deut ſch⸗ land iſt zu weiteſtem Entgegenkommen bereit, eben weil es an der Herſtellung eines dauerhaften Friedens mitarbeiten will. Was wir verlangen, iſt kair play, daß uns nicht die Zerſtörung einer vorhandenen Wehreinrichtung auf⸗ gezwungen wird ohne die Zubilligung einer zum mindeſten qualitativen Gleichberechtigung. Unter der Bedingung, daß die Umſtellung Zug um Zug im Maß der tatſächlichen Abrüſtung der anderen Staa⸗ ten erfolgt, iſt Deutſchland ſogar bereit, eine fünf⸗ Nummer 228 ebergangsperiode zuzuge 1. hreingenommene wird einräumen müſſen: r als eine Geſte, iſt ein Angebot, das hei auch nur einigermaßen gutem Willen unſeren Kon⸗ trahenten den Weg zur Verſtändigung weiſt. Aber es iſt zugleich auch wir möchten das mit allem Nachdruck unterſtreichen— die äußerſte Grenze des für uns Ertrag baren. Wird ſie zurückge⸗ wird die nationale Regie⸗ er letzten Konſequenz nicht zurückſchrecken: tritt aus dem Völkerbund. Was ſcher Seite vorgeſchlagen wird, iſt noch die Formel, mit der die Botſchaft aus allerdings 1 Hauſe die Konferenz glaubt wieder j zu können. De deutſche Kanzler hat geſprochen. Wir warten auf die Antwort. Eines werden die Diplomaten und die Vertreter der ausländtiſchen Preſſe dem Verlauf der hiſtoriſchen Reichstagskund⸗ gebung entnommen haben: Daß die Hoffnung, land durch ein konzentriſches Keſſeltreiben, 1 Trommelfeuer von Bösartigkeiten mürbe ſich niemals erfüllen wird. Die Reichs⸗ at ihr Möglichſtes getan, um ein Schei⸗ Abrüſtungsverhandlungen und einen dann kaum mehr zu verhütenden Fehlſchlag der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz abzuwenden. An den anderen iſt es nun, zu ihrem Teil an der Entſpannung beizu⸗ tragen. In den maßgebenden Berliner Kreiſen verzeich⸗ net man mit tiefer Befriedigung die ungeheuere Wirkung der Kanzlerrede auf das Aus⸗ land. Alle Welt iſt ſich darüber klar, daß es ſich hier um ein diplomatiſches Meiſterſtück handelt. Das nationale Deutſchland ſteht ſo feſt in ſich geſchloſſen, iſt aber gleichzeitig auch von ſo feſter Friedensliebe erfüllt, daß es auch die Lebensrechte anderer Völker, wie etwa der Polen und Tſchecho⸗ ſlowakei, anerkennen kann. Die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit wendet ſich nun wieder von Berlin den Genfer Beratungen zu. In Genf gilt es jetzt die Rede Adolf Hitlers praktiſch auszuwerten. Der Botſchafter Nadolny, der urſprünglich bereits am Mittwoch zur Ab⸗ ritſtungskonferenz zurückkehren wollte, wird ſeinen Berliner Aufenthalt noch ein oder zwei Tage ver⸗ längern, allerdings nicht, wie es fälſchlich hieß, um „neue Inſtruktionen“ zu empfangen. Von neuen Inſtruktionen zu ſprechen iſt ſchon darum durchaus verfehlt, weil aus dieſer Wendung vielleicht der Schluß gezogen könnte, als ob Deutſchland eine neue Situation für gegeben halte. Das iſt nicht der Fall. Durch die Rede des Kanzlers ſollten die Verhand⸗ en, lungen aus der bisherigen Atmoſphäre auf eine höhere Plattform heraufgehoben werden. In einem Teil der franzöſiſchen Blätter findet ſich die Darſtellung, daß die Initiative jetzt auf Deutſchland übergegangen wäre und daß nun den„Worten“ des Kanzlers die„Taten“ folgen müßten. Das hieße die Dinge jetzt völlig auf den Kopf ſtellen. Jetzt iſt, wir betonten es bereits, die Aufgabe der anderen, die Konſequenzen zu ziehen. Wir haben abgerüſtet und der deutſche Stand⸗ punkt iſt der Welt offen dargelegt worden. Zum Handeln überzugehen, iſt Sache unſerer Kontrahen⸗ ten. Am 12. Juni ſoll bekanntlich die Weltwirtſchafts⸗ konferenz eröffnet werden. Es iſt lediglich eine Frage des guten Willens, ob die Konferenz jetzt tatſächlich an das Problem der Abrüſtung herangehen will oder nicht. Der Kanzler hat in ſeiner Rede erklärt, daß die Gleichberechtigung feſtgeſtellt werden müſſe und daß, ehe das nicht geſchehen, eine weitere Konferenz nicht in Betracht käme. Wenn die Zeit bis Pfingſten nicht ausreicht, ſo wird man ſich eben entſchließen müſſen, über Pfingſten hinaus zu tagen. Im gegenwärtigen Augenblick liegt nach Auffaſſung der Reichsregierung für den Reichsaußenminiſter kein An⸗ laß vor, in die Genfer Debatte einzu⸗ greifen. Ein lutheriſches Direktorium Zuſammenſchluß der lutheriſchen Kirchen Meldung des Wolffbüros — Berlin, 18. Mai. Der Evangeliſche Preſſedienſt teilt mit: Ein bedeutſamer Schritt zur kommenden Kirchen⸗ einigung iſt geſchehen. Die ſämtlichen evangeliſch⸗ lutheriſchen Landeskirchen Deutſchlands haben ſich zuſammengeſchloſſen. Der Zuſammeuſchluß iſt, wie der Evangeliſche Preſſedienſt erfährt, auf der Grund⸗ lage des folgenden Statutes vollzogen worden: § 1. Die lutheriſchen Landeskirchen Deutſchlands ſchließen ſich zur Wahrung und Vertretung ihres gemeinſamen lutheriſchen Be⸗ kenntniſſes und zur Förderung der daraus ſich ergebenden gemeinſamen Aufgaben zu einem luthe⸗ riſchen Zweig innerhalb der werdenden deutſchen evangeliſchen Kirche zuſammen unter Vorbehalt der Zuſtändigkeit der einzelnen Kirchen im übrigen. § 2. Zur Wahrung der in 81 bezeichneten Zwecke wird ein Direktorium gebildet, beſtehend aus je zwei Vertretern der ſüddeutſchen, der mitteldeut⸗ ſchen und der niederdeutſchen lutheriſchen Landes⸗ kirchen, die aus ihrer Mitte einen Vorſitzer be⸗ ſtellen. § 3. Im Rahmen der Zwecke des 8 1 iſt das Direktorium zuſtändig: 1. zur Vertretung der Lan⸗ Starke Wirkung der Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 18. Mai. Die Delegationen auf der Abrüſtungskonferenz ha⸗ ben heute die ſchriftliche Mitteilung Henderſons bekom⸗ men, daß der Hauptausſchuß der Abrü⸗ ſtungs konferenz, ſtatt wie vorgeſehen am Donnerstag, am Freitag nachmittag zuſam⸗ mentreten werde. In dem Schreiben weiſt Hender⸗ ſon ausdrücklich auf die große Bedeutung der Er⸗ klärungen Rooſevelts und Hitlers hin. Er ſpricht weiter von der Möglichkeit, daß Botſchafter Na⸗ do ny vielleicht am Freitag in der öffentlichen Sitzung des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonfe⸗ renz auf Grund der Erklärungen des Reichskanzlers den Standpunkt der deutſchen Regie⸗ rung zu den auf der Tagesordnung ſtehenden Fra⸗ gen darlegen werde. In Kreiſen der Abrüſtungs⸗ konferenz rechnet man mit der Möglichkeit, daß in nächſter Zeit in Genf eine Zuſammenkunft von be⸗ vollmächtigten Vertretern der fünf Großmächte: Deutſchland, Italien, Frankreich, England und Ver⸗ einigten Staaten ſtattfinden werde. Die Stellung Polens Meldung des Wolffbüros — Warſchau, 18. Mai. Die geſamte polniſche Regierungs⸗ preſſe nimmt heute zur geſtrigen Rede des Reichs⸗ kanzlers Stellung, wobei eine gewiſſe Skepſis in der Beurteilung charakteriſtiſch iſt. So meint die offi⸗ ziöſe„Gazeta Polſka“, daß zwiſchen der Erklä⸗ rung des Reichskanzlers und den Ankündigungen Herrn von Neuraths ein Widerſpruch beſtehe. Zum Schluß zeigt ſich dann das Blatt merkwürdigerweiſe noch darüber erſtaunt, daß der Reichskanzler von den letzten 14 Jahren als von einer Zeit ſpreche, in der die im Weltkrieg beſiegten Staaten das Objekt ſtändiger Drohungen und Ueberfälle geweſen wären. Der Krakauer„Kurjer“ ſchreibt, eine Neuheit wäre im Munde Hitlers die Behauptung geweſen, daß deskirchen, 2. zur Auſſtellung allgemeiner Grund⸗ ſätze für die Ordnung des kirchlichen Lebens. In das Direktorium wurden die Vertreter der bayeriſchen, der württembergiſchen, der thüxringi⸗ ſchen, der ſächſiſchen, der Hannoverſchen und der Schleswig⸗Holſteiniſchen Kirchen gewählt. Zum Vor⸗ ſitzer wurde Landesbiſchof Dr. Meiſer in München beſtellt. 2 g 8 7 8 Die Zeitungsverleger an den Kanzler Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 18. Mai. Das neue Präſidium des Vereins deutſcher Zeitungsverleger hat an den Reichskanzler Adolf Hitler das nachſtehende Telegramm geſandt: Das neugebildete Präſidium des Vereins deutſcher Zeitungsverleger gelobt Ihnen, Herr Reichskanzler, daß die im Verein deutſcher Zeitungsverleger zuſammengeſchloſſenen Zeitungen ihre Kraft freudig in den Dienſt Ihrer Führerſchaft für die politiſche Wiederaufrichtung des Staates und für die geiſtige und ſeeliſche Erneuerung der deut⸗ ſchen Nation ſtellen werden. Das Präſidium: Amann, Dr. Jänecke, Jahr, Dr. Knittel, von Zweck. Kanzlerrede in Genf ſeine Regierung alle lebendigen Kräfte der anderen Nationen reſpektiere. Die Erklärung Hitlers, wonach jeder Krieg, ſogar ein ſiegreich geführter, für Deutſch⸗ land— daß der Kanzler dies nicht nur für Deutſch⸗ land ſagte, verſchweigt das Blatt— einer Niederlage gleichkomme, und daß kein Sieg imſtande wäre, die materiellen und moraliſchen Verluſte der Nation wettzumachen, werden von der öffentlichen polniſchen Meinung mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Widerſprechende Arteile in Brüſſel Meldung des Wolff⸗Büros — Brüſſel, 18. Mai Die Rede des Reichskanzlers, die in Belgien vorerſt ſpärlich kommentiert wird, hat offenbar wegen ihrer Mäßigung gewiſſe nationali⸗ ſtiſche Kreiſe ſehr getäuſcht.„Indepen⸗ dance Belge“, das deutſch⸗feindliche Blatt der Schwer⸗Induſtrie, behauptet, daß die Politik der Verſchleierung ſortdauere.„Nation Belge“ urteilt, entweder die Abrüſtungskonferenz beugt ſich den deutſchen Forderungen oder das Reich wird ſeine Unterſchrift nicht unter die geplante Konven⸗ tion ſetzen. Entgegen dem wahren Inhalt der Kanz⸗ lerrede behauptet das ſozialiſtiſche Blatt„Peuple“, „Hitler fordere das Recht der Aufrüſtung für Deutſchland.“ In der vlämiſchen nationaliſtiſchen „Schelde“ heißt es dagegen, Hitler habe eine red⸗ liche Sprache geſprochen. Familiendrama in München — München, 18. Mai. In einer Wohnung an der Gollier⸗Straße kam es zu einem blutigen Streit, der zwei Todesopfer forderte. Der 55 Jahre alte Krankenwärter Rehm brachte im Streit ſeiner Ehe⸗ frau mit einem Raſiermeſſer einen ſo tiefen Schnitt in den Hals bei, daß ſie ſich verblutete. Darauf be⸗ gab ſich der Täter in die Küche und öffnete den Gas⸗ hahn. Das Ehepaar wurde heute morgen tot auf⸗ gefunden. Der Todesſprung Kurzgeſchichte von Waldemar Glaſer Unſere erſte Bekanntſchaft machten wir im Per⸗ ſonenzug in Italien. Das Abteil war außer von meinem Freunde und mir nur noch von einem ein⸗ zigen Reiſenden beſetzt, deſſen ſonderbare Kleidung und deſſen Aeußeres ſofort unſere Aufmerkſamkeit erregten. Die Füße des Fremden ſteckten in ſchwar⸗ zen, halben Lacklederſchuhen, aus denen aufdringlich die grüne Sockenfarbe bis zu den Knöcheln hervor⸗ kroch, um in einem Paar ſchmalgeſtreifter Hoſen⸗ beine zu verſchwinden. Die dunkle Jacke und das himmelblaue Oberhemd wurden ſouverän von dem ſchwungvoll gelb⸗rot punktierten Schlips beherrſcht, der ſich meiſterhaft unter dem viel zu weiten Kra⸗ gen des Eigentümers mit Hilfe eines ſehr dünnen Knotens feſtzuhalten verſtand. Neben der tiefen, langen Narbe über der rechten Geſichtshälfte inter⸗ eſſierten uns vor allem an dem Manne ſeine großen Augen, die plötzlich eigentümlich aufleuchten konnten, um dann ſekundenlang ſtillzuſtehen. Der Fremde mochte mit ſeinem grauen, glänzen⸗ den Haar gegen die Fünfzig ſein. Auf der Bank lag ſein Strohhut und ein rotes Tuchbündel.„Seid ihr Deutſche?“ fragte er uns unvermittelt, als ich kurz zuvor mit meinem Freunde einige Worte gewechſelt hatte. „Ja“, antwortete ich,„und Sie „Oeſterreicher“, erwiderte er. Bald waren wir im Geſpräch. Und als ſich mein Freund nach ſeinem Beruf erkundigte, da geſchah etwas Unerwartetes! Die lange Narbe unſeres Gegenüber rötete ſich, und ſeine großen Augen ſtan⸗ den ſtill, Dann ordnete er gewiſſenhaft ſeine Bügel⸗ falten an den Beinkleidern, knöpfte ſich energiſch den Rock zu, daß der ſchöne gelb⸗rote Schlips von ſeiner Würde erheblich einbüßte, richtete ſich vor⸗ nehm auf und ſagte im langſamen, feierlichen Tone: „Ich bin Künſtler!“ Selbſt der Zug erſchrak wohl über dieſe Worte, denn es gab einen Ruck; und er hielt. In demſelben Augenblick aber erhob ſich unſer Fahrgaſt, griff ha⸗ ſtig ins Gepäcknetz nach ſeinem Stock und Hut und dem Tuchbündel, ſagte„Guten Tag“ und ſtieg aus. Noch träumte ich, wie dieſer da mit Pinſel und Pa⸗ lette durch die bunten Straßen der Fremde zog, wie er in der Morgenſonne die Fiſcherboote des ſüd⸗ lichen Meeres malte, als mich mein Freund aus den Gedanken riß. 0 „Du,“ ſagte er,„willſt du unſeren Künſtler ſehen? Dort drüben iſt er!“ Richtig, da ging er in ſtolzer, königlicher Haltung. Jetzt verließ er den Weg, überquerte eine ausge⸗ blichene Raſenfläche und verſchwand in dem Zelte eines kleinen Dorfwanderzirkus! Wir lachten 1. Im raſenden Tempo ließ das Programm des großen Varietés in London Tanz und Darbietun⸗ gen ſich abwechſeln, ſo daß den Gäſten keine Zeit verblieb, müde zu werden! Für die Mitternachts⸗ ſtunde war die Hauptattraktion„Der Todesſprung“ angeſetzt. Die grellen Lichter erloſchen, und es brann⸗ ten nur die Lampions und die abgedämpften Tiſch⸗ lampen. Oben, an der Decke des Saales hantierte auf ſchmalem Gerüſt ein Menſch im weißen Trikot. Klingelzeichen...! Der Anſager bittet um Gehör. „Meine Damen und Herren! Während der Aus⸗ führung unſerer Hauptnummer„Der Todesſprung“ darf ich Sie bitten, die größtmöglichſte Ruhe zu be⸗ wahren, denn darin allein liegt die Gewähr des Ge⸗ lingens dieſes gefährlichen Sprunges!“ Und dann ſprach auch der Menſch im Trikot und legte ſich um ſeinen Hals die Schlinge einer Leine, die er vorher am Gerüſt befeſtigt hatte. „Ich werde jetzt in den Saal hinabſpringen,“ ſagte er,„und, wie Sie ſehen, habe ich eine Schlinge um den Hals, die ſich zuſammenziehen muß, falls ich's verſehen ſollte, nicht kurz vor dem Aufſprung die Leine oberhalb meines Halſes zu erfaſſen. Zuvor aber möchte ich die werten Herrſchaften bitten, ſollte das Experiment fehlgehen oder mir unwohl werden, ſich nicht darüber aufzuhalten, ſondern ruhig weiter zu tanzen.“ Der Mann im Trikot macht ſich fertig. Die Spannung wächſt. Der Artiſt richtet ſich auf, die Zuſchauer halten den Atem an.— Er ſpringt. Schreie von Frauen, die ihr Geſicht verdecken. Die Nerven arbeiten! Die Muſtk fällt ein! Applaus. Der Mann im Trikot ſteht unten im Scheinwerfer⸗ licht, verneigt ſich und lächelt. Da fragte mich mein Freund:„Du, kennſt du den Artiſten...“ „Nein, warum?“ frag' ich,„wer ſoll das ſein...“ Statt einer Antwort ſchreibht mein Freund einige Zeilen auf eine Viſitenkarte, ſteckt ſte in einen Um⸗ ſchlag und gibt ſie dem Ober. Bald darauf begrüßt uns ein eleganter Herr im Frack! „Ach, unſer Künſtler“, entfährt es mir.„Grüß Gott“ „Ah, grüß Gott, meine Herren!“ Und als ſich unſer ehemaliger Reiſebekannter diesmal von uns verabſchiedete, da lachten wir nicht. Denn er bekam für ſein Auftreten pro Abend zwei⸗ hundertundfünfzig Pfund. „ Bruchſaler hiſtoriſche Kammerkonzerte Verworren ſcheinen die Wege, die der Kultur⸗ wille der Deutſchen ſeit den erſten eigenen Aeuße⸗ rungen arteigener Kunſt zu gehen gezwungen war. Immer wieder wollte Fremdoͤherrſchaft zerſtören, was in harter und ſcharfer Auseinanderſetzung mit dem fremden, importierten Kulturgut als Ausdruck nordiſchen Empfindens aufblühte. So ſtellt der Ver⸗ lauf unſerer Muſikentwicklung einen unaufhörlichen Kampf durch Jahrhunderte dar, einen Kampf, deſſen Helden dem deutſchen Volk großenteils nicht einmal dem Namen nach mehr bekannt ſind. Neben der Ge⸗ winnung eines volkseigenen Nationalſtils, in dem ſich das neue Kraftgefühl unſerer Tage offenbaren muß, gehört die Ehrenrettung all jener unzähligen Kämpfer zu den vordringlichſten kulturellen Auf⸗ gaben unſerer Zeit. Dieſem Gedanken diente von Anfang an die Veranſtaltung der hiſtoriſchen Kammerkonzerte in Bruchſal, die erſtmals vor zwölf Jahren einſetzte, trotz all der Nöte, die der kaum beendete Weltkrieg und der Zuſammen⸗ bruch der Staatskraft verurſachten. So konnte man hier regelmäßig außer wenig oder ganz unbekann⸗ ten Werken der Barock⸗ und Rokoko⸗Großmeiſter Bach, Händel, Mozart und Haydn den gediegenen kerndeutſchen Stil von Meiſtern wie Pachelbel, Joh. Kaſp. Ferd. Fiſcher, Chriſtoph Förſter, Telemann, den der Wiener Reutter, Gaß⸗ mann und Hoffmeiſter, der Mannheimer Stamitze, Vogler und zahlreiche prachtvolle Sätze unbekannter ſüddeutſcher Komponiſten ken⸗ nen lernen. Beſondere Pflege galt derjenigen Kunſt, die mit der engeren rheinbadiſchen Heimat verwach⸗ ſen iſt, mit den Hofmuſiken zu Bruchſal, von Kur⸗ pfalz und den badiſchen Markgrafenſchaften. Auch der Aufſtieg aus den Schatten des Dreißig⸗ jährigen Krieges zu den Kronwerten der deutſchen Klaſſik iſt ein einziger großer kampfreicher Leidens⸗ weg: wieviel Subſtanz von Anfang an zur Ver⸗ fügung ſtand, zeigte im diesjährigen Programm Roſenmüllers herbe Sinfonia für Streicher. Als einzigen Italiener findet man Agoſtino Stef⸗ fani vertreten, der uns als erſter den Weg zu deutſchen Opernſtofffen wies, mit ſeinem„Heinrich der Löwe“,„Roland“ und„Arminius“; die ausge⸗ wählten Arien entſtammen dem„Roland“. Stef⸗ fani, der als Förderer Händels bekannt iſt, war ein Freund der Gräflich von Schönbornſchen Fami⸗ lie, und beſonders mit Damian Hugo von Schön⸗ born, der ſich als Fürſtbiſchof von Speier die Re⸗ heitsfrage zu definieren. Reine Wienreiſe Papens Keine Wienreiſe Papens Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 18. Mai, Wiener Blätter haben angekündigt, daß Herr von Papen demnächſt zu einem mehrtägigen Be⸗ ſuch nach Wien kommen werde. Wie wir aus her Umgebung des Vizekanzlers erfahren entſpricht die Meldung nicht den Tatſachen. Herr von Papen iſt am Anfang dieſes Jahres, als er noch nicht wieder in das Reichskabinett eingetreten war, von der Wiener Völkerbundsliga aufgefordert worden, im Mai einen Vortrag in Wien zu halten. Er hatte ſeinerzeit auch zugeſagt, die Zuſage inzwiſchen aher wieder zurückgezogen. Dieſer Sachverhalt bevorſtehenden Beſuch P dürfte das Gerücht von dem s haben entſtehen laſſen Nach den vorläufigen D itionen wird Herr von Papen aber im September am Katholikentag, der dieſes Jahr in Wien ſtattfindet, teilnehmen. Kultivierung der deutſchen Moore Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 18. Mai. Die nationale Regierung hat den Aufbau des Deutſchen Arbeitsdienſtes in Angriff genommen. Wenn dieſer ſeinen großen Zielen gerecht werden ſoll, müſſen ihm geeignete Betätigungsgebiete und Arbeitsaufgaben von nationalem Charakter gegeben werden, wie es die italieniſche Regierung m Meliorationen in der Campagna und den Pontinf⸗ ſchen Sümpfen getan hat. Trotz aller Kleinarbeit der letzten Jahrzehnte ſind in Deutſchland noch etwa 3 Millionen Hektar kultivierbare Moor⸗ und Oedländereien vorhanden. In der nationalen Bevölkerung Deutſch⸗ lands lebt und kehrt immer wieder der Gedanke an die große Aufgabe, die hier noch ihrer Löſung harrt, Nach den vielen wiſſenſchaftlichen Vorarbeiten und praktiſchen Erfahrungen, die in den letzten Jahren geleiſtet und geſammelt worden ſind, kann dem Ar⸗ beitsdienſt das große Werk gelingen. Zur Beſprechung dieſer Probleme und der Mittel und Wege ihrer Durchführung hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft in einem Rund⸗ ſchreiben an die Landesregierungen zu einer Sitzung auf nächſten Freitag nach Berlin eingeladen. Jahre und Telegramm Lebruns an Rooſevelt Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 18. Mai. Präſident Lebrun hat an Rooſevelt folgendes Telegramm gerichtet: Ich habe Ihre Botſchaft erhalten und danke Ihnen für dieſe Mitteilung. Ich will nicht warten, um den hohen Gefühlen Anerkennung zu zollen, die dieſe Botſchaft mit Ihrer ſtarken Friedensliebe und Ihrem aufrichtigen Wunſch nach wirtſchaftlicher Wieder⸗ erhebung der Völker diktiert haben. Die franzöſiſche Regierung wird in einem gleichen Geiſt und im gleichen Streben davon Kenntnis nehmen. Miniſterpräſident Da lader hatte eine Unter⸗ redung mit Norman Davis, die ſich namentlich auf die Botſchaft Rooſevelts bezog. Aus amerikaniſcher Quelle verlautet, daß Norman Davis dem franzöſiſchen Botſchafter verſichert habe, daß er im gegebenen Augenblick in Genf ſehr wahr⸗ ſcheinlich Gelegenheit nehmen werde, im Namen der Waſhingtoner Regierung die Erklärung Rooſevelts über die Abrüſtung zu ergänzen und insbeſondere die Stellung Amerikas in der Sicher ſidenz in Bruchſal erbaute, ſtand er in eifri⸗ gem Briefverkehr. Auch Telemann, von dem Tafel- muſikſätze zu hören ſind, iſt fraglos mit einigen der Grafen bekannt geworden, zumindeſt in der Zeit, als er— das„Urbild eines deutſchen Kapellmeiſters vort Haus aus“— von 1712 bis 1721 in der Heimat der Schönborne, in Frankfurt a. M. wirkte. Ein ſo liebenswürdiges Werkchen wie das Violinkonzert eines unbekannten ſüddeutſchen Meiſters führt den Hörer in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts un vertritt eine Muſizierweiſe, wie ſie den Konzert⸗ meiſtern der Mozart⸗Zeit eigen war. Nach den Flötenſätzen von Sebaſtian Bodinus, der jahrzehntelang als Konzertmeiſter am Durlacher Markgrafenhofe bedienſtet war, erklingt eine Arie Mozarts, die auf Mannheimer Boden wuchs: für Aloyſta Weber, auf die der junge, um Anerkennung mühevoll ringende 21jährige Muſiker ebenſo ve⸗ gebens Hoffnungen ſetzte, wie auf ſeinen ausgedehn⸗ ten Aufenthalt am kurpfälziſchen Hofe Karl Theodor. Auf dem Wege nach Mannheim, wo er einen hoch⸗ bedeutenden Anſatz zu betont nationaler deutſchel Oper miterlebte, beſuchte er auch Bruchſal und ſol am Hofe vor Schönborns Nachfolger Franz Chriſtoph von Hutten muſiziert haben. 2 Stirum, dem dritten im Schloß reſidterenden Biſchof und Neffen Damian Hugos, erlebte die Hof muſik einen ungeheuren Aufſchwung— das Hof⸗ orcheſter war durch über dreißig zum Teil namhafte Künſtler vortrefflich beſetzt. Längſt unterhielt det Fürſt gute Nachbarſchaft mit Karlsruhe und Mank heim, was ſich auch in der Auswahl der Muſikſtücke bemerkbar machte: unter den bevorzugten Autoren befand ſich der geniale, zu ſeiner Zeit beliebte Sum phoniekomponiſt Friedrich Schwindel(4787-1780 der ſeit 1775 nach einem unſteten Wanderleben bis zu ſeinem Tode in Karlsruhe wirkte. f Wenn irgendwo ſich der Glanz des von all ihren Werken ausgehenden Zaubers erhöhen läßt, daun an einem jener Orte, wo ihre Werke heimiſch waren, und es ſind nicht allzuviele ſo unverfälſcht erhalten wie die Bruchſaler Reſidenz. Auf dieſe Weiſe wollen die Bruchſaler Kammerkonzerte dazu beitragen, den Glauben an die kulturelle Sen dung unſeres Volles zu feſtigen und zu ee Siegfried Tappolet, das frühere Mitglied 81 Nationaltheaters gaſtiert zur Zeit als Hans Sach in den Meiſterſingern am Züricher Stadttheater, Der Künſtler iſt für die nächſte Spielzeit an 1 Opernhaus in Köln verpflichtet und wird au für einige Monate ſeine Tätigkeit an der 5 politan⸗Oper in Newyork wieder aufnehmtelt, Unter Auguſt von 1 Metro⸗ 5 5 1 des emen. N erden 5 und geben ren ntint⸗ und utſch⸗ ke an harrt, und ahren t Ar⸗ Nittel niſter kund⸗ ung 15 Donnerstag, 18. Mai 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 228 Burſchen heraus! Mit Beginn des neuen Semeſters iſt auch an der andelshochſchule neues Leben eingezogen. Mit wuchtigen Schlägen hat ſich in den letzten Wochen die nationale Revolution Bahn gebrochen und den Beg frei gemacht für Neubau und Freiheit des Deut⸗ ſchen Reiches. Mehr als bisher wird im neuen Seme⸗ die hieſige Studentenſchaft helfen, den na⸗ tonalen Durchbruch vorwärts zu tragen. Der Stahlhelm ⸗ Studentenring„Lange⸗ mark“, der ſeit Jahren an allen deutſchen Hoch⸗ schulen den wahrhaften Geiſt der gefallenen Kommi⸗ ionen gepflegt hat, will auch in der im vergangenen Semeſter hier gegründeten Hochſchulgruppe ſeine wehrſportliche Erfahrung in den Dienſt der natio⸗ nalen Erhebung ſtellen, will daran mitarbeiten, nſerem Volkskanzler eine getreue und einſatzbereite zeſolgſchaft zu erziehen. Dr. K. 2 Silbernes Jubiläum des Mutterhauſes für evangeliſche Kinderſchweſtern Das Mutterhaus für evang. Kinder⸗ ſchweſtern und Gemeindepflege E. V. Mannheim, Schwarzwaldſtraße 14, feiert am Sonntag, 21. Mai ſein 25 jähriges Beſtehen. Alle, die die aufopfernde Tätigkeit der Schweſtern auf hieſigen und auswärtigen Stationen kennen und zu würdigen wiſſen, werden an dieſem Ehren⸗ und Freudentage teilnehmen wollen. Iſt es doch nicht nur ein Akt ſelbſtverſtändlicher Dankbarkeit, der Mit⸗ glieder und Freunde des Hauſes zuſammenführt, ſondern auch der Gedanke, daß die Schweſtern aus dieſem Gefühl herzlicher Verbundenheit neue Kraft für ihre Arbeit ſchöpfen und dadurch alle Mitarbeiter an dieſem evangeliſchen Glaubenswerke ſind. Der Feſtgottes dien ſt findet vormittags 10 Uhr in der Johanniskirche ſtatt. Stadtpfarrer Höfer⸗ Heidelberg⸗Handſchuhsheim, wird die Feſtpredigt halten und Kirchenchor, Schweſternchor und Bläſer⸗ chor verſchönen mit muſikaliſchen Gaben die Feier⸗ funde. Nachmittags findet von—6 Uhr in den Ge⸗ meindeſälen der Johanniskirche eine gemein⸗ schaftliche Feier ſtatt, die durch Deklamationen, muſikaliſche Vorträge und Darbietungen der Klein⸗ kinder feſtlich geſtaltet wird. Alle Mitglieder und Freunde des Hauſes ſind zu Gottesdienſt und Ge⸗ ter auch meinſchaftsfeier herzlichſt eingeladen. tat. 5 endes Gärinerſiedlung im Sand torfer Bruch Die großzügigen Siedlungspläne der neuen ihnen Stadtverwaltung beginnen feſte Formen anzuneh⸗ n den men. Neben der Weiterführung der Stadtran d⸗ dieſe ſledlungen ſteht dabei, wie mitgeteilt, beſon⸗ ihrem ders im Vordergrunde die Errichtung einer aus⸗ ieder⸗ gedehnten Gärtnerſiedlung in dem frucht⸗ öſiſche baren Moorgebiet bei Sandtorf. Gärtner und Land⸗ d im wirte ſollen dort für ſich und ihre Familie eine ſichere Exiſtenz, Brot und Arbeit finden. inter⸗ Das iſt der Beginn, den wirtſchaftlichen Unſinn ntlich der vergangenen Zeit zu beſeitigen und an Stelle deſſen den Arbeitsloſen der bodenbebauenden Be⸗ rufe an Stelle karger Unterſtützungsgroſchen ein en Stück fruchtbarer Eigenſcholle zu geben. Unter An⸗ habe, ſpannung der Arbeitskraft jedes Einzelnen wird vaht⸗ die Baſts geſchaffen, von der aus ſich jeder ſelbſt 1 weiter helfen muß. Dazu gehört eine etwa 1 Hektar 5 15 große Gartenfläche, die bis zum nächſten Frühjjahr üdere anbaufähig vorbereitet wird und ein einfaches Wohn⸗ her,„ baus das in gemeinſchaftlicher Selbſthilfe ſchon im aue dieſes Sommers erſtellt werden ſoll. Hierzu 1 kommen neben einigem unentbehrlichem Inventar auß 8 zeugkontrolle für den Anfang etwa 80—100 Frühbeetfenſter und 10001500 Quadratmeter Ackerboden für den An⸗ bau von Kartoffeln und Futterfrucht für den eige⸗ nen Bedarf. Gemüſebauer,(Gärtner, Kleinland⸗ wirte) mit dem Willen und der Kraft eines ganzen Mannes haben Gelegenheit, ohne nennenswerte Eigenmittel einen wertvollen Beſitz zu ſchaffen. Meldungen werden im Arbeitsamt, Zimmer 137, wührend der Sprechſtunden(10—11 Uhr) entgegen⸗ genommen. Eine vorbereitende Verſam m⸗ lung aller Intereſſenten fand bereits heute nachmittag im Arbeitsamt ſtatt. H. In Schutzhaft genommen Im Laufe des geſtrigen Tages wurden vier Per⸗ ſonen wegen fortgeſetzter Beläſtigung eines Mit⸗ gliedes der NS in Schutzhaft genommen, ferner weitere fünf Perſonen, darunter einer wegen Beleidigung des Reichskanzlers und einer wegen Verteilung illegaler Flugblätter. Vor dem R⸗Quadraten entſtand gegen Mitternacht nach vorausgegangenem Wortwechſel mit politiſchem Hintergrund eine Schlägerei, in deren Verlauf iwbei Angehörige der NS Da p durch Schläge mit einem harten Gegenſtand ſtark blutende Kopfwunden erlitten. Der Täter wurde feſtgenommen und in das Vezirksgefängnis eingeliefert. * Abſchiedspredigt. Stadtpfarrer Dr. Hoff, der auf 1. Juni in den Ruheſtand tritt, wird ſeine A b⸗ latens predigt am 21. Mai halten. Am Abend en Tages wird zu ſeinen Ehren ein Reger⸗ b e in der Chriſtuskirche ſtattfinden. Von 5 er weiteren öffentlichen Abſchiedsfeier iſt, wie uns er Sprengelrat der Chriſtuskirche mitteilt, einem ausdrücklichen Wunſch Dr. Hoffs entſprechend, ab⸗ geſehen worden. A 5 Hausſammlung für Müttererholungsfürſorge. 57 17 Hausſammlung des Frauen ver⸗ 91 U es der Inneren Miſſion und des 1927 deſanverbandeschriſtlicher Mütter⸗ 5 eine, die in dieſer Woche ſtattfindet, wird 1 einmal aufmerkſam gemacht und die Bevölke⸗ Leide gebeten, die Sammler freundlich aufzunehmen. 9 5 die. durch die ſchlechte 2 am letzten Son ußerordentlich beein⸗ wächtigt worden Sonntag außer ntlich bee Zu ſchnell gefahren. Anläßlich einer Kraftfahr⸗ fieb auf der Neckarauerſtraße wurden 11 en Führer von Laſtkraftwagen an⸗ 8 weil ſie mit Geſchwindigkeiten bis zu 45 Stundenkilometern fuhren. Die Vadeſaiſon ſteht vor der Tür Neuerungen, an die man ſich gewöhnen muß ſaiſon zu preiſen und ihr zum Einſtand einige paſ⸗ ſende Worte zu widmen, denn der Monat Mai iſt immer noch recht kühl und die Sonne muß ſchon ganz gewaltige Anſtrengungen machen, wenn ſie das bis jetzt Verſäumte nachholen will. Da mit dem heutigen Donnerstag die Aufheiterung vollkommen geworden iſt, wird wohl hoffentlich die Wärme nicht mehr allzulange auf ſich warten laſſen. Es iſt aber dennoch unumgänglich notwendig, des offiziellen Beginns der Badeſaiſon zu gedenken, dennſeit Anfang der Woche ſind die N U ußbadeanſtalten dem Publikum wieder zu⸗ gänglich und auch im Strandbad weht ein ande⸗ rer Wind. Die Aufſicht hat wieder den Dienſt aufgenommen. Wie es ſich gehört, hat man alles für den Beginn der Badeſaiſon ſauber hergerichtet oder friſch ge⸗ ſtrichen. Die Einrichtungen wirken überaus einla⸗ dend. Die Mannheimer werden ſich, wie aus der oberbürgermeiſterlichen Bekanntmachung erſichtlich, in dieſem Jahre an verſchiedene Neuerun⸗ gen gewöhnen müſſen, deren Einführung durch ver⸗ ſchiedene Urſachen diktiert wurde. Wohl die einſchneidendſte Veränderung iſt die Aufhebung des Radabſtellplatzes„Ohne Ge⸗ währ“ am Strandbad und der Gebührenzwang für ſämtliche Fahrräder. Im letzten Sommer ſtallten ſich auf dem gebühren⸗ freien Radabſtellplatz recht unerquickliche Zuſtände heraus, da die überwiegende Mehrzahl der radfah⸗ renden Strandbadbeſucher nicht in der Lage war, die Bewachungsgebühr aufzubringen. Nicht weniger als 56 Räder wurden im Laufe des Sommers geſtoh⸗ len, ohne die Räder, die nicht gemeldet wurden und ohne die Zubehör⸗ und Einzelteile, die täglich gleich dutzendweiſe verſchwanden. Die Polizei mußte ſich die Finger lahm ſchreiben, um dieſe Diebſtahls⸗ protokolle aufzunehmen. Nach einem Ausweg ſuchend, iſt man auf den Gedanken gekommen, einen gebühren pflichtigen Unterſtellungs⸗ zwang für Räder einzuführen. Die Erwerbs⸗ loſen zahlen nur 5 Pfennig, die Hälfte der normalen Gebühr. Die letzten beiden Tage, die als erſte Badetage zugleich in beſcheidenem Umfang in Frage kamen, zeigten, daß ſich das Publikum ſehr ſchwer an die Neue⸗ rung gewöhnen wird. Nicht etwa, weil es ſich widerſetzt, ſondern weil es einfach das Geld zur Abgabe der Räder nicht hat. Der Polizeipoſten, der mit der Ordnung beauftragt war, hatte keinen leichten Stand, denn trotz vielen Redens war es ihm nur ſchwer möglich, die Rad⸗ fahrer zu überzeugen, daß auch das Anlehnen an die Drahtzäune nicht geſtattet werden kann. Die Folge war, daß weit mehr als die Hälfte aller an⸗ Noch iſt es zwar nicht an der Zeit, die neue Bade⸗ kommenden Radfahrer wieder umkehrte, ohne den Strand betreten zu haben. Wie die Entwicklung weitergehen wird, muß abgewartet werden. Jeden⸗ falls ſind die Unternehmer im Strandbad wenig entzückt über die vielen Leute, die„vor den Toren“ umkehren. Andererſeits wird es den erwerbsloſen Stammgäſten ſchwerfallen, jeden Tag die Gebühr für die Fahrradbewachung zu entrichten. Es wird ihnen dann nichts anderes übrig bleiben, als zu Fuß zu kommen. Für die Autofahrer gilt das gleiche, denn der Parkplatz ohne Gebühr iſt aufgehoben. Für jeden abgeſtellten Wagen iſt ohne Ausnahme die Gebühr von 50 Pfennig zu ent⸗ richten. Als weitere Neuerung iſt die Einführung eines Eintrittspreiſes für die ſtädtiſchen Flußbadeanſtalten zu beachten. Freibäder gibt es in dem früheren Sinne alſo nicht mehr, denn in jeber Badeanſtalt muß man jetzt das Baden bezahlen. Eine rühmliche Ausnahme macht immer noch das Strandbad. Die Mannheimer hoffen zuverſichtlich, daß es ſo bleiben wird. Die erſten Kirſchen und Ananas Die Sonne, die heute über dem Wochenmarkt lag, ließ die Händler und die Hausfrauen endlich einmal beglückt aufatmen, denn man brauchte nicht im Re⸗ gen herumſtehen. Die Beſſerung der Wetterlage und das leichte Anſteigen der Temperaturen hat ſich be⸗ reits in günſtigem Sinne auf das Wachstum und damit auch auf die Beſchickung des Marktes aus⸗ gewirkt. 1 Die Spargel, die unter dem Einfluß der Eismänner im Wachstum zurückgeblieben waren und dadurch im Preiſe un⸗ angenehm in die Höhe ſchnellten, waren wieder er⸗ ſchwinglich, denn wirklich erſtklaſſige Käfertaler Spargel konnte man heute ſchon für 40 Pfennig haben. Die jungen Erbſen behaupteten ihren Preisſtand, ſind jedoch im allgemeinen etwas kräf⸗ tiger in der Füllung geworden. Als„Neulinge“ waren Kirſchen und Ananas vertreten. Man freute ſich wirklich darüber, wie appetitlich die Kirſchen in Körbchen verpackt waren. Offenbar geht man allmählich dazu über, die Waren in der gefälligſten Form anzubieten. Daß die erſten Kirſchen nicht billig zu haben waren, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Vorſichtshalber, um den Käufer vor einem Schreck zu bewahren, drückte man den Preis in Viertelpfunden aus und verlangte 25 Pfennig. Die Ananas dokumentierten ihren durch die Neuheit bedingten Seltenheitswert dadurch, daß ſie, auf weißen Pappſchalen verlockend in Por⸗ tionen verteilt aufgebaut waren. Die Reichsmark, die für die Portion verlangt wurde, haben aller⸗ dings nur wenige Käufer aufgebracht. Das Steigen des Waſſerſtandes hatte auch eine vermehrte Fiſchzufuhr zur Folge. In den Bottichen rund um das Denkmal zappelten in großen Mengen die ſchuppigen Leiber der Bewohner unſerer Flüſſe. Der Blumenmarkt wird von Woche zu Woche farbenprächtiger. Zartfarbige Schwertlilien, goldgelber Ginſter, dun⸗ kelblaue Kornblumen und dunkelroter Goldlack ver⸗ einigten ſich mit den Farben der übrigen Blumen und Pflanzen zu einer herrlichen Farbenſinfonie. Maiglöckchen und Margueriten bilden jetzt wieder für einen Teil der ärmeren Bevölkerung eine kleine Einnahmequelle, denn in Maſſen wurden dieſe Früh⸗ lingsblumen angeboten und bei den günſtigen Prei⸗ ſen auch gerne gekauft. Wenn man bedachte, mit welcher Mühe oft die Blumen geſucht und gepflückt werden müſſen, zahlte man gerne die wenigen Pfennige. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 2,8—3,5; dto. neue ausl. 15—18; Salatkartof⸗ feln 10; Wirſing Blumenkohl Stück 35—65; Karot⸗ ten Bſchl. 15—16; Gelbe Rüben 15—18; Rote Rüben—10; Spinat 10—15; Mangold 10—15; Zwiebeln 12—15; Lattich 40; Grüne Erbſen 30—40; Kopſſalat Stück—); Spargel 20—45; Oberkohlroben Stück 15—20; Rhabarber—8; To⸗ maten 70—80; Radieschen Bſchl.—4; Rettich Stück 10—25: Meerrettich Stück 1535; hlangengurken groß Stück 35 bis 65; Suppengrünes Bſchl.—56; Peterſilie Bſchl.—6; Schnittlauch Bchſl.—5; Lauch Stück—5; Aepfel 15457 Zitronen Stück—6; Orangen 15—25; Bananen Stück 6 bis 10; Süßrohmbutter 190—150; Landbutter 120130: Weißer Käſe 30—35; Eier Stück—12; Hechte 100; Bar⸗ ben 70; Karpfen 90—90: Schleien 100: Breſem 5060; Back⸗ fiſche 85—40; Kabeljau 20—35; Schellſiſche 40; Goldbarſch 40 Seehecht 50; Hahn geſch ick 100900; Huhn geſchl. Stück 100—900; Enten geſchl. Stück 250—500; Tauben geſchl. Stück 80—100; Gänſe geſchl. Stück 600—1000; Gänſe geſchl. 80110; Rindfleich 75; Kalbfleiſch 80; Schweinefleiſch 75. 52 — . Meldung der Landesweſſerwarie Karlsruhe Vorausſage für Freitag, 19. Mai Meiſt heiter, trocken. Zunehmende Erwärmung. Leichte öſtliche Winde. Beobachtungen de“ Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags N See Luft. Wind Statlonen höhe druck Wetter in NIN Nicht. Stärk m mim 5 2 ärke. Wertheim 1511•( ͤ 6 15 3 PNWY leicht wolkenlos Königsſtuhl] 563 760,8 11 5 5 1% bee eee Karlsruhe 120 767,6 1 5 ſtill— ebe Bad.⸗Baden 213 707 7 16 8(leicht halbbedeckt Villingen 712 767,3 1 109 5 NW leicht bedeckt e 70¹— 6 13 4 1 leicht 1 75 St. Blaſten 780— 5 12 5 ti— egen Badenweiler] 422 765,9 8 16 S NW ieicht Nebel Feldberg Hoff1275 638,8 2 4 1 ſtil]— Nebel Schauinsld. 1268 663,0 4 8 3 leicht Nebel Ueber Mitteleuropa baut ſich hoher Druck auf, der in Nord⸗ und Mittelbaden zu Aufheiterung führte. Der hohe Druck wird auch morgen unſere Witterung beſtimmen. 5 . RA MIILD ,. 4. Seite Nummer 228 Nene Maunheimer Zeitung) Abend⸗ Ausgabe Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungen Die Zuſchüſſe des Reiches Inſtandſetzungs arbeiten, teilungen und Umbauten, wovon auf Mann⸗ heim bis jetzt 420 000 Mk. entfielen, ſind nunmehr durch Vorbeſcheide verteilt. Dabei konnten einige hundert Anträge wegen Mangel an Mitteln leider micht mehr berückſichtigt werden. Es iſt daher zur Zeit zwecklos, neue Antr zu ſtellen, insbeſondere, da noch nicht bekannt iſt, ob weitere Reichsmittel zu⸗ geteilt werden und welche Beſtimmungen für deren Verteilung gelten. Arbeiten, für die ein geſagt iſt, müſſen möglichſt ſofort, 1. Juni 5.., begonnen werden. tung dieſes letzten Termins die geplanten Arbeiten für große Wohnungs⸗ Reichszuſchuß bereits zu⸗ ſpäteſtens aber am Bei Nichteinhal⸗ erliſcht die Zuſage nicht aus 8 Wer ren rechtzeitig laſſen kann, oder aus anderen Gründen auf den Zuſchuß verzichtet, wird gebeten, dies umgehend der zuſtändigen Stelle(Amtsgebäude II, Pfälzer Hof, Zimmer 62) mitzuteilen. Die freiwerdenden Mittel werden dann ſolchen Hauseigentümern zugeteilt, die ſich verpflichten, mit den eiten ſofort zu be⸗ ginnen. In den nächſten Tagen findet überdies eine Nachſchau ſtatt, ob die für den Vorbeſcheiden ſeſtgeſetzten wurden. den Arbeitsbeginn in Termine eingehalten Sechs Falſchmünzer gefaßt Von den Falſchmünzern, die bisher im badiſchen Rheinvorland ihr Unweſen trieben, ſalſche ſelbſthergeſtellte 5½/ Stücke in den Verkehr brachten und von der hieſigen Staatsanwaltſchaft ſteckbrieflich verfolgt wurden, konnten jetzt ſechs ge⸗ faßt werden. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Schreiner Emil Stroh, den 30 Jahre alten Arbeiter Ernſt Rauſch, den gleichaltrigen Taglöhner Johann Büchner, alle aus Hockenheim, ferner um den 30 Jahre alten Tagner Heinrich Scheibel und den 25 Jahre alten Kaufmann Jakob Größmann aus Neu⸗ und Altlußheim, ſowie um den 28 Jahre alten Schreiner Franz Steidle aus Sickingen. Die Ver⸗ hafteten haben gemeinſam eine organiſierte Falſch⸗ münzerei betrieben, die dank unermüdlicher Fahn⸗ dungsarbeit der Gendarmerie ausgehoben werden konnte. Beſondere Anhalt Spunkte laſſen jedoch dar⸗ auf ſchließen, daß zu dieſem Falſchmünzerkonſortium noch weitere Komplizen zählen, die ausfindig zu machen noch nicht gelungen iſt. Das Gießmaterial für ihre Falſchmünzerei haben die Täter ſich teils in Speyer beſchafft. fortgeſetzt * Beinbruch beim Fußballſpiel. Auf dem freien Gelände bei der Akazienſtraße kam geſtern nachmit⸗ tag beim Fußballſpiel ein neunjähriger Volks⸗ ſchüler zu Fall und brach den rechten Unter⸗ ſchenkel. Der Verunglückte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. DAS BORDBUeR DER SUEH SKA Die Geschichte eines tapferen Mddchens en Von Brünnhiſde Hofmann& Copyright 1982 by Aug. Scherl Smbii Berlin 33 er ſchmale Spalt wird ſichtbar; überraſchend öff⸗ 9 5 er ſich in greifbarer Nähe, unmittelbar vor ihnen. Volker geht als erſter durch die ſchmale Oeffnung. Er hat zwei Fackeln mitgenommen, die er unterm Arm trägt. Aſſen folgt ihm auf dem Fuße. „Du bleibſt mit dem Hund vorm Eingang!“ ſagt Hellermann zu dem Matroſen. Ein wacher Blick Skeldes läuft zwiſchen den bei⸗ den hin und her. Aber Thomas grapſcht nur unbe⸗ holfen mit der Hand auf Tells Kopf herum. Sein Geſicht zeigt dabei ein kindlich⸗harmloſes Lächeln. Dann ſtehen die vier Männer zuſammen in der Höhle, die ihnen knapp Raum gibt. Hellermann iſt zu Volker getreten, Skelde am Eingang ſtehengeblie⸗ ben. Volker ſetzt ſeine Fackel in Brand. Flammen⸗ ſchein zuckt über den vereiſten Fels. „In der Ecke oben rechts, hinten!“ ſagt Heller⸗ mann.„Stimmt'?“ Volker nickt. „Ja—: Dal“ ſtößt Aſſen heraus.„Man ſieht, daß ſte dort gehackt haben. Man muß das Eis loshacken!“ Er will den ſchweren Pickel heben, den er mitge⸗ nummen hat, aber Volker nimmt ihn ihm aus der Hand und reicht Hellermann die Fackel.„Zurück⸗ treten!“ fordert er. Sie weichen gegen den Eingang zurück. Aſſen ſagt nichts, folgt aber jeder Bewegung Berends mit den Augen. Dabei liegt für Sekunden ein Ausdruck um ſeinen Mund, der Hellermann erſchreckt. Er lehnt zwiſchen Aſſen und Skelde an der Wand, die eiſige Kälte ausſtrömt, und hält die Fackel hoch. Volker holt aus. Der Pickel ſauſt in weitem Bo⸗ gen über ſeinen Kopf und fährt mit dumpf hallen⸗ dem Schlag in die obere Ecke der Felskluft. Eis und Geröll poltern herunter. Volker ſpringt zurück, wiſcht ſich die Augen. Atemlos ſtarren alle hinauf. Ein dunkles Loch Hafft in der dämmrigen Ecke. Da— plötzlich— ein Donne rstag, 18. Maf 199 Der Badiſche Brauertag in Mannheim Das Feſtbankett im„Badiſchen Hof“ in Seckenheim beruflichen Konzentration Nach der fünfſtündigen in der Hauptverſammlung des Badiſchen Brauer⸗ tages in Seckenheim benützten die Tagungsteilneh⸗ mer den Mittwoch nachmittag, um zunächſt der Pfiſterer⸗Brauerei einen Beſuch abzuſtatten und die muſtergültigen Einrichtungen einer Beſichti⸗ gung zu unterziehen. Anſchließend ſchenkte man bei Spaziergängen und Spazierfahrten der näheren Um⸗ gebung einige Aufmerkſar nkeit, ehe man ſich am Abend wieder beim Feſtbankett im großen Saal des„Badiſchen Hofes“ traf. Wäh⸗ rend des Eſſen dem di s kapelle des„Badi⸗ ſchen Hofes“ aufſp Präſident Ketterer das Wort zu einer Begrüß Sanſprache, in der er ganz beſonders den inheimer Standartenführer Feit willkommen hieß, der trotz ſeiner noch lange nicht geheilten Verletzung es dem Feſt beizuwohnen. Der Redner führte bei einem Rückblick auf den harmoniſchen Verlauf der Tagung aus, daß nach Erledigung des Arbeitsteiles die geſell⸗ ſchaftliche Seite nicht weniger wichtig iſt, zumal ſich die Berufsgenoſſen, die auf Gedeih und Verderb mit⸗ einander verbunden ſind, dabei nicht als Konkurren⸗ ten kennen lernen. Das Wohl des Vaterlandes und die für den Wiederaufbau erforderliche Unterſtützung erfordern Zuſammenarbeit. Noch ſtehe man unter dem gewaltigen Eindruck, den die an die ganze Welt gerichteten Ausführungen Adolf Hitlers ausgelöſt haben und die zeigten, wie das deutſche Volk geſchloſ⸗ ſen hinter dem Führer ſteht. Man darf jetzt nur hoffen und wünſchen, daß die übrige Welt eine ebenſo verſöhnliche Haltung einnimmt. Unſere Aufgabe iſt es, mitzuarbeiten, daß das deutſche Volk ſeinen Platz an der Sonne wieder erringt. An das auf das Wohl der beſonders auf das Wohl des Hitler ausgebrachte dreifache das von den Verſammelten Deutſchlandlied an. Zuſtimmung löſte es aus, als Herr Ketterer bekanntgab, daß der Badiſche Brauerbund der Klein⸗ und Mittelbrauer unter dem Eindruck der Kanzlerrede im Reichstag beſchloſſen hat, der Hitlerſpende für die Opfer der Arbeit 100 Mark zu überweiſen. Für die Unterhaltung der Anweſenden ſorgte der Bellemer Heiner, der allerlei Luſtiges in Pfälzer Mundart zum Beſten gab und dafür reichen Beifall erntete. Der anſchließende Tanz gab dem wohlgelungenen Feſtbankett einen harmoniſchen Abſchluß. Keinen beſſeren Ausklang hätte die Tagung fin⸗ den können, als mit einer Pfalzfahrt am Don⸗ ſich nicht nehmen ließ, Reichsregierung und Reichskanzlers Adolf Sieg⸗Heil! ſchloß ſich begeiſtert geſungene badiſchen Brauer das Brauen eines ſondern auch einen wiſſen. nerstag vormittag, bei der die zeigten, daß ſie ſich nicht nur auf guten badiſchen Bieres verſtehen, edlen Pfälzer Tropfen zu ſchätzen 70 jähriges Stiftungsfeſt des Männergeſangvereins Eintracht Der älteſte Verein im„ eil Käfertal, der Männergeſangverei„Eintracht“, kann in dieſem Jahr auf ein 7 701 ähriges RNeſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß lud er ſeine Mit⸗ glieder nebſt Angehörigen letzten Sonntag abend in den Saal des Reſtaurants„zur Vorſtadt“ zu einer ſchlichten Jubiläums ⸗ Feier ein. Die Feſtlich⸗ keit wurde eingeleitet durch die Männerchöre„Die Hütte“ von H. Kaun und„Spinn Mädchen, ſpinn“ von O. Nellius. Unter Stabführung des langjäh⸗ rigen bewährten Chorleiters, Hauptlehrer Groß, fanden ſie eine vorzügliche Wiedergabe. Der 1. Vorſitzende, Herr Heinrich Pfanz, be⸗ grüßte die Feſtverſammlung mit herzlichen Worten. Er gab ſeiner Freude über den guten Beſuch Aus⸗ druck und gab hierauf in kurzen Zügen einen Rück⸗ blick über die vergangenen 70 Jahre. Im Jahre 1863 erfolgte die Gründung des Vereins. Schon 1865 konnte er ſeine Fahnenweihe begehen. 1902 be⸗ teiligte er ſich zum erſtenmal an einem großen Ge⸗ ſangswettſtreit in Darmſtadt, von dem er mit einem Preiſe ausgezeichnet, heimkehrte. Der Redner ge⸗ dachte hierauf der im Weltkriege gefallenen Mit⸗ glieder der„Eintracht“, zu deren Gedenken ſich die Verſammelten von den Sitzen erhoben. Er ſchloß ſeine Rede mit dem Gelöbnis, daß die„Eintracht“ ſo wie bisher auch in alle Zukunft die Pflege des deut⸗ ſchen Liedes ſich angelegen ſein laſſen werde. Verſchiedene Darbietungen folgten nun. Einem heiteren Singſpiel, an dem Jung«⸗Eintracht, die Jugend vom 1. bis 8. Schuljahr, beteiligt war, folgte die Ehrung von Mitglied Jakob Müller für 50⸗ jährige Mitgliedſchaft. Hierauf fand das komiſche Terzett„Eine fidele Gerichtsſitzung“ ein dankbares Publikum. Das Ende bildete das Theaterſtück „Mutter und Sohn“, das, gut dargeſtellt, die wohl⸗ gelungene Feier ſchloß. Möge der Verein auch künftig das deutſche Lied ſo weiterpflegen. L. K. * Eisſchrauk geplündert. In der Nacht zum 14. Mai öffneten unbekannte Diebe einen in einem Wirtſchaftshofe in der Seckenheimerſtraße ſtehenden Gisſchrank und ſtahlen Fleiſch und Wurſtwaren im Werte von 100 Mark. E 2 2 Was hören wir? Freitag, 19. Mai Frankfurt ft aud zes Ver 5 DN 1 .35: Schallplatten. Schulfunk 11.30: 15.30: Kinderfunk: ſtunde. 17 — 18.25: Klein — 21.30: Autorenſt Langenberg .10: 11. 10.10 1. 17. 50: Deutſche äh Grundlagen der uſe Liebe erwacht.— 22.30 Nacht muſik. N .00: Choral— Sch ſtunde.— 13.15: Stücke 15.00: unde der Frau.— dem lneuling 1 reich. 18.05: Bis rf. 1 8 Morgen.— 20.00: e 21.20: Bayeriſche Südfunk .10: Schallplatten.— 10.10: Klaviermuſik. Religibſe Arien.— 12.00 u. 13.30: Konzerte. In der Heimot Hinter den Blitzen rot 18.00: id die Folgen der Koz i Die Revoluti der Nation.— r alten Frontſoldaten.— 20.20: Tanzmuſik.— 21.20: Die Witwe von Nachtmuſik. Wien e— 18.45: Zum ikentag 1993.— 19.00: Arien und Lieder. Verliebten.— 22.15: Tanzmuſik. Aus dem Ausland 20.00: Berühmte 5 b. d nene Epheſus.— 245. 16.45: ſchen Kat 20.10: Die allgemeinen Len Beromünſter: Geſtalt. Mailand: 21.00: Sinfoniekonzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Straßburg: 17.00: Konzert.— 18.00: Kammermuſtk 19.45: Schallplatten.— 20.30: Chor⸗ und Orcheſterkonzerk Lieder in zweierlei * Evangeliſcher Volksverein Maunheim E. V. 42jähriges Beſtehen kann der Verein am kommenden Sonntag zurückblicken. Aus dieſem Anlaß findet vyr⸗ mittags 10 Uhr in der Konkordienkirche ein Feſtgottez⸗ dienſt ſtatt, in dem Stadtpfarrer Gänger, Mannheim⸗ Neckarau, die Feſtpredigt halten wird. Die Ehrung ktremt Volksvereinsfreunde wird in der Morgenfeier vorgenom⸗ men. Der Gedenktag findet ſeinen Abſchluß mit den Familienabend im Saal des Ballhauſes. Im Rah⸗ men dieſer um 7 Uhr beginnenden Familienfeier finde die Ehrung treuer Sänger ſtatt. Eine reichhaltige Feſ⸗ folge wird unter der Loſung„Heimat und Vaterland“ ge⸗ boten. Der Eintritt zur Feſtveranſtaltung iſt frei. Gate ſind freundlich willkommen. Auf ein Aufſchrei— heiſer, wild triumphierend.. Ein feuriger Lichtſtrahl iſt in das Innere der Lücke ge⸗ fallen— oder blitzt er daraus hervor? „Da! Da!“ ſchreit Skelde. Hellermann hält mit ausgeſtrecktem Arm die Fackel vor die Oeffnung. Auch ſeine Hand ſchwankt etwas. Ein Wunder? Ein Märchen? Wo die Spitze des Pickels ſich ſcharf ins Geſtein gebohrt hat, fällt der Lichtſtrahl blendend zurück! Gleißendes Gold ſcheint dort aus der Wand zu ſtürzen Atemloſes Schweigen. Volker läßt den Pickel achtlos ſinken. Schon die nächſte Minute bringt das Ueberraſchende, Furchtbare Oder nicht überraſchend? Wohl nur für den einen, der verſunken daſteht. Plötzliche Entladung der dumpfen Spannung, die ſich in Tagen, Wochen über den Gemütern dieſer Männer verdichtet hat. Aſſen iſt mit einem katzenhaften Sprung vorge⸗ ſtürzt und hat Volker den Pickel entriſſen— ſchwingk ihn hoch.„Du oder ich!“ ziſcht er. Volker ſpringt zur Seite— wirft ſich vor Der Hieb ſauſt über ihn weg.„Wahnſinniger!“ Er packt Aſſen um die Schultern. Hellermann bekommt einen Stoß, daß ihm die Fackel aus der Hand fliegt und ſchwelend zu Boden fällt. Skelde ſtürzt ſich von hinten auf ihn: Er wird umgeriſſen— ſtarrt in ein glitzerndes kaltes Auge, während ihm die Kehle zugedrückt wird Eine Stimme draußen ein Tier, das aufjault: der Hund.„Thomas—!“ röchelt Hellermann. Die Höhle füllt ſich mit Qualm; ein Schatten ver⸗ dunkelt den Eingang. Hellermann fühlt im nächſten Moment ſchon Erleichterung: Der Körper Skeldes ſcheint ſein Gewicht zu verlieren, wird hochgeriſſen. Der Deutſche kommt auf die Füße, ſieht ſich tau⸗ melnd um. Hinten, faſt im Dunkeln, die beiden an⸗ deren in wildem Ringen.. Er ſtürzt vor. Da— ein Röcheln: Ein Körper fällt.. Der andere wen⸗ det ſich ihm zu: Aſſens verzerrtes Geſicht, mit blut⸗ unterlaufenen Augen. „Hände hoch!“ brüllt Hellermann Piſtole aus der Taſche⸗ Aſſen duckt ſich blitzſchnell. Im ſelben Atemzug fährt ihm der Hund an die Kehle. „Tell—!“ ſchreit Hellermann, und ſeine Stimme gellt überſtark durch das Gewölbe.„Zurück!“ — und reißt die Das Tier jault auf, bricht zuſammen. Ein Arm ſtößt hoch. Undeutlich erkennt Hellermann in der er⸗ hobenen Fauſt ein Meſſer— blutig. Mit haß⸗ vollem Schmerz um das gefallene Tier blitzartiges Wahrnehmen des feuchten Stahls zollbreit vor ſei⸗ nen Augen Da kracht der Schuß— rollt hallend um die Wände. Hellermann fühlt kaum den Schmerz; es rieſelt ihm nur warm übers Geſicht. Er ſteht, zitternd, die Hände vor den Augen. Seine Waffe klirrt zu Bo⸗ den. Totenſtille.. Nachdem er das Blut abge⸗ wiſcht hat, ſteht er ſich um. Er ſteht allein in der Höhle. Vor ihm ein regloſer Körper. Faſſungslos, wie gelähmt, ſtarrt Hellermann auf ihn hin. Im Hintergrund bewegt ſich etwas.„Volker—!“ ſtöhnt Hellermann.„Volker—!“ Er tappt über Aſſen weg, zu dem dunklen Win⸗ kel, wo ſich Berend Volker vom Boden aufrichtet. Er ſtürzt auf ihn zu. Volker lehnt an der Wand, die Fäuſte auf die Bruſt gepreßt, die hohe Geſtalt vor⸗ gekrümmt, mit weißem Geſicht und glaſigen Augen, die nichts wahrnehmen. Hellermann packt ihn an den Schultern. Schiebend, ſtützend, drängt er ihn ins Freie. „Luft—!“ Zwei kräftige Fäuſte fſaſſen mit zu. Sie lehnen den Verwundeten gegen die Felswand. Als Heller⸗ mann ihm die Joppe aufknöpft, lächelt Volker ſchwach:„Ungefährlich— hier rechts Ein klaffender Meſſerſtich, nicht lebensgefährlich, wohl abgeſchwächt durch die dicke Pelzjacke. Aber ſtarker Blutverluſt. Hellermann überlegt, immer wieder das eigene Blut wegwiſchend. Verbandſtoff? „Hier!“ Weiß Gott: Da ſteht Thomas, den ſtar⸗ ken Oberkörper bis auf den Gürtel frei, mitten im Polareis, und hält ihm ſeelenruhig ſein Hemd hin. Dann fährt er wieder in die Joppe und hilft, den Notverband anlegen. Seine klotzigen Pfoten können behutſam und geſchickt ſein. Kaum iſt das geſchehen, ſagt Hellermann: Komm mit!“ Er kehrt noch einmal in die blutige Höhle zurück, wo die Fackel auf der Erde ein geſpenſtiſches Licht auf die flimmernde Felswand wirft. „Der Hund!“ knirſcht Thomas. Hellermann weiß nicht, ob er Tell meint, der bei ſeinem Eintritt ein leiſes, klägliches Winſeln ausſtößt, oder den Körper Aſſens, 183 ſie gemeinſam aufheben. Sie tragen ih nach draußen, legen ihn nieder. „Er lebt noch“, ſtellt Hellermann feſt. Volker wendet ſich, ſo gut er kann, nach ihm um „Bruſtſchuß“, ſagt er, als Hellermann und Thomas die Wunde freigelegt haben. Hellermann nickt.„Hat nicht viel gefehlt, dan war es aus, Man muß verſuchen, ihn ins Boot ze bringen,“ N „Ach Gott!“ ruft Hellermann plötzlich aus.„Tho, mas—: Tell!“ Der Hund hat ſich aus der Höhle geſchleppt. Jetzt liegt er da, ſieht klagend ſeinen Herrn an, Er hal einen Stich in den Hals bekommen. „Mein Tier— mein guter Hund! Nur ruhig, mein Tell!“ Hellermann unterſucht die ziemlich tieſt Wunde.„Man muß das an Bord nähen“, ſagt er Da ſind noch die Hemdärmel; das reicht für den erſten Verband. Als auch das geſchehen iſt, richte Hellermann ſich auf. Volker und er ſehen einander an.„Wo iſt Skelde?“ Thomas ſttert vor ſich hin. „Thomas!“ ruft Hellermann ihn an.„Wo ft Skelde?“ „Fertig. Da unten!“ Hellermann folgt der weiſenden Hand mit den Blicken, tut ein paar Schritte vorwärts. „Herr Doktor—!“ Volker zeigt auf eine Spur in Schnee. Dort iſt etwas geſchleppt worden. Hellermanm Häuft der Fährte nach. Sie iſt nicht lang. Ganz un vermittelt tut ſich ein tiefer Spalt vor ihm auf, Da endet die Spur. Mit leiſem Grauen beugt er ſih über den Abgrund, ſtarrt in die eiſige, verſchnelk Tiefe. Nichts.. Verſunken für ewig, was dort hinabſtürzt. Hellermann geht langſam zurück,„Thomas“, dall er tonlos,„hole die zwei Matroſen her, die bein Boot geblieben ſind!“ „Im Heck liegt das Segel— das ſollen ſie mik bringen!“ ergänzt Volker.„Die Segelſtangen auch! „Ja, ja!“ nickt Hellermann.„Richtig!“ Dann gh er ſich mit tiefem Aufſeufzen neben Volker auß Ei Thomas trottet fort. Um die Zurückgebliebene!! dehnt ſich die Oede des Eiſes. 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Von der Preſſe⸗ und Pro⸗ andaſtelle der Badiſchen Bauernkammer wird uns geſchrieben: 5 N ö Die Verſchuldun unſerer badiſchen gandwirte gegenüber dem füdiſchen Vieh⸗ bande l hat in den letzten Jahren in erſchreckender Weiſe zugenommen. Das Beſtreben des jüdiſchen Viehhandels iſt es, durch Gewährung von Krediten die Landwirte in ein Abhängigkeitsverhältnis zu ihm zu bringen, ſo daß dieſelben über ihre Erzeug⸗ niſſe zum Schluß nicht mehr frei verfügen können. Leider können viele Landwirte die Verpflichtungen, die ſie bei Aufnahme eines Kredites eingehen, nicht durchſchauen. Der Ruin ſo mancher landwirtſchaft⸗ licher Betriebe iſt airf dieſes Abhängigkeitsverhält⸗ 118, in welches ſie durch die Aufnahme eines Kre⸗ dites gekommen ſind, zurückzuführen. Insbeſondere trifft dies beim jüdiſchen Viehhandel zu Die Badiſche Bauernkammer in Karls⸗ ruhe hat nun in richtiger Erkenntnis der Sachlage en Geſuch an das zuſtändige Miniſterium ge⸗ zichtet und gebeten, eine Verordnung zu er⸗ Faſſen, wonach der jüdiſche Handel verpflichtet iſt, hen Landwirten alle Vierteljahre einen Kouto⸗ zuszug zu überſenden, aus dem die Zuſammen⸗ ſezung der Schuld klar hervorgeht, da oft vom Viehhandel überhaupt keine oder nur zum Nachteil des Landwirts ſchriftliche Abmachungen getroffen werden, ſo daß der Landwirt ſehr oft auf nur münd⸗ liche Angaben ſich ſtützen kann. Es iſt daher drin⸗ gend erforderlich, daß die Verordnung ſo raſch wie möglich ergeht, damit jeder Landwirt über die Höhe feiner Schuld, die oft Jahre zurückliegt, unterrichtet i. Im übrigen iſt es nach Sachlage für die Bau⸗ ern am beſten, mit den betrügeriſchen füdiſchen Biehhändlern überhaupt keine Geſchäfte zu machen. 9 Ein Leuchtturm im Odenwald * Höpfingen(Odenwald), 18. Maf. Wie der„Bad. Beobachter“ berichtet, wird auf einem Höhenzug ſüd⸗ öſtlich des Ortes von der Reichs⸗Luftſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſcheft ein Flieger⸗Leuchtturm erſtellt, als Orientierung für die Luftſtrecke Frankfurt⸗München. Der Turm, etwa 19 Meter hoch, beſteht aus einem Eiſengerüſt, das oben eine Laterne trägt von etwa 5000 Kerzenſtärke, die ſich bei Nacht dauernd im Kreiſe dreht. Nach Angabe der Sachverſtändigen dürfte das Licht in klaren Nächten etwa 120 Kilometer in der Runde zu ſehen ſein. Solche Türme werden im Ab⸗ ſtand von 40 Kilometer errichtet werden. Der nächſte kommt nach Rothenburg an der oberen Tauber zu ſtehen. Mit dem Bau des Turmes wird demnächſt begonnen werden. * Schwetzingen, 18. Mai. Der badiſche Miniſter⸗ Präſident, Finanz und Wirtſchaftsminiſter Walter Köhler hat die Schirmherrſchaft für die Schwetzinger Gewerbeausſtellung übernommen, die aus Anlaß des hundertjährigen Stadtjubiläums am 24. Mai eröffnet wird. Die Ausſtellung dauert bis 6. Juni. Karlsruhe, 18. Mai. Die letzten ausgiebigen Mederſchläge bewirkten ein beträchtliches Anſteigen der Flüſſe. Der Rhein zeigte bei Maxau einen Pegelſtand von 5,54 Metern. Der Waſſerſpiegel geht jetzt wieder langſam zurück. Aus der Pfalz Schwarzbreunern auf der Spur! nd, Ludwigshafen, 18. Mai. Der Zollfahn⸗ dungsſtelle Ludwigshafen gelang es, in A p⸗ penweier einer weiter verzweigten Schwarz⸗ brenner⸗ und Spritſchieberaffäre auf die Spur zu kommen. Sie hat dabei 5 Faß mit insgeſamt rund 200 Liter Sprit vorgefunden und beſchlagnahmt, pelche Schieberware von zwei Zwiſchenhändlern bei klein bäuerlichen Schwarzbrennnern zuſammen⸗ geramſcht wurde und für eine norddeutſche Firma beſtimmt war. Es klärte ſich auf, daß in dieſe An⸗ gelegenheit eine Reihe kleinbäuerlicher Schwarz⸗ brenner, teils aus der Pfalz und aus Baden, ver⸗ wickelt ſind. Unter dem beſchlagnahmten Schieber⸗ gut befindet ſich verbotener Zuckerbranntwein, Mauptſächlich Schwarzbrennererzeugniſſe und ſolcher Branntwein, der entgegen dem beſtehenden Verbot 1 5 dem geltenden Richtpreiſe aufgekauft worden Iſt. Durch verirrte Kugel ſchwer verletzt Ad. Rülzheim, 18. Mai. Im Hofe eines hieſigen Gaſthauſes hantierten einige Burſchen an einem Flo⸗ bertgewehr herum. Das Gewehr entlud ſich plötzlich und die daraus ſich verirrte Kugel traf den in der Nähe befindlichen Sohn des Feldhüters Bruſt ſo ſchwer in den Kopf, daß an deſſen Aufkommen ge⸗ zweifelt wird. Die marxiſtiſchen Sänger 8 Landau, 18. Mai. Wegen provokakoriſchen Singens marxiſtiſcher Lieder wurden herhaftet die Brüder Eugen, Michael und Valen⸗ an Moll(der letztgenannte iſt ſozialdemokratiſcher VEtadtrat), ſowie Ludwig Freund, alle aus Landau. Damit dürfte wohl das Stadtratsmandat des Val. Moll und wahrſcheinlich überhaupt das Schickſal der ſozialdemokratiſchen Stadtratsfraktion beſtegelt ſein. — Werbung für Vadens Bodenprodukte Neue Mannheimer Zeitung) Abend⸗Ausgabe Ein begrüßenswerter Vorſchlag Miniſter Köhlers Karlsruhe, 18. Mai. i„Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mit⸗ teilt, hat der badiſche Finanz⸗ un d ſchaftsminiſter Köhler folgendes Schreiben Wirt⸗ an den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbe Is, gerichtet: Die ſchlechte Lage der deutſchen Land wirtſchaft iſt zu einem erheblichen Teil auf mangelnden Abſatz der in ſtetiger Zunahme begriffe⸗ nen landwirtſchaftlichen Erzeugung zurückzuführen. Neben der Qualttätsverbeſſerung, die durch die be⸗ kannten Maßnahmen der Reichsregierung erſtrebt wird, und der Droſſelung der ausländiſchen Einfuhr erſcheint es zur Erreichung einer Abſatzſteigerung unerläßlich, in der Oeffentlichkeit für den Verb inländiſcher landwirtſchaftlicher Erzeugn zu ben. Die zu erſtrebende nachhaltige Wirkung man ſich jedoch nur verſprechen, wenn hierbei Staatsſtellen maßgeblich mitwirken. wer⸗ kann die Für das Grenzland Baden ſind beſondere Webremaßnahmen unter Einſchaltung aller in Frage kommenden Stellen und Verbände ins Auge gefaßt, die ſich namentlich auf die Werbung für den Ver⸗ brauch von Milch und Molkereierzeugniſſen er⸗ ſtrecken, um dem unerträglichen Zuſtand in der für die Landwirtſchaft zur Zeit beſonders wichtigen Neuigkeiten Mai. Die Gleichſchaltung des Oppau hat ſich in überraſchender Bisher hatte der aus 20 Mitglie⸗ * Oppau, 15. Stadtrates Weiſe vollzogen. dern beſtehende Stadtrat eine ſozialdemokratiſche Mehrheit. Nach dem bayeriſchen Gleichſchaltungs⸗ geſetz wurde der Stadtrat auf 15 Mitglieder redu⸗ ziert. Von dieſen hatten entſprechend der erreichten Stimmenzahlen bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 zu beanſpruchen: Sp 7, NS Da p 6, Zentrum 2 Sitze. Spꝰ und Zentrum hätten alſo eine Mehr⸗ heit gegenüber der NSDAP bilden können. Ueber⸗ raſchender Weiſe hätten jedoch in der bisher roten Hochburg Oppau die Sozialdemokraten auf die Ein⸗ reichung eines Wahlvorſchlags verzichtet, ſo daß die 15 Stadtratsſitze unter die 2 Bewerber, NS DA p und Zentrum, aufgeteilt wurden. Die NS DDA p hat ſomit mit 11 Sitzen gegenüber 4 Sitzen des Zen⸗ trums die qualifizierte Mehrheit im neuen Stadt⸗ rat. Bei der inzwiſchen vorgenommenen Wahl des 2. und 3. Bürgermeiſters wurden Nationalſozialiſten gewählt. Als 2. Bürgermeiſter wurde der Landwirt Adam Wolf(bisheriger kommiſſariſcher J. Bür⸗ germeiſter) und als 3. Bürgermeiſter der Arbeiter Milchwirtſchaft entgegenzuwirken. Darüber ſollte jedoch im Volke nicht nur das Verſtändnis für die volkswirtſchaftliche Notwendigkeit und nationale Selbſtverſtändlichkeit einer möglichſt ſtarken Inan⸗ ſpruchnahme des inländiſchen Marktes der geſamten e, ſondern auch die und dem Nährwert Inlandserzeug ändiſchen hinaus landwirtſchaftlichen Erzeugnifſ Ueberzeugung der von der G einzelnen landwirtſchaftlichen e ſowie deren Gleichwertigkeit Produkten geweckt werden. te Ui Als eine der wirkſamſten Formen der We bung muß der Film augeſprochen werden. In Anbetracht der hierfür erforderlichen Koſten, der hierfür zu verwertenden allgemeinen Erfahrungen und der Notwendigkeit einer möglichſt weitgehenden Verbreitung muß jedoch dieſe Angelegenheit vom Reiche aus in Angriff genommen werden. Ich bitte deshalb die Frage der Schaffung eines Werbefilms zu prüfen. Neben den Deu and allgemein anzu treffenden Erzeugniſſen ſollten wohl auch die n Spe⸗ zialerzeugniſſe einzelner Länder oder Gebiete Be rückſichtigung finden. Für Baden käme hier Wein in Herſtellung eines 1 Stellen und hauptſächlich Grünkern, Tabak, Frage. Für die Mitwirkung bei Films ſtehen alle maßgeblichen ſtitute in Baden zur Verfügu Für eine Mitteilung über d Prüfung wäre ich dankbar. aus Oppau und Leiter der hieſigen NSBO Luckenbuch gewählt. Der Poſten des l. Bürgermeiſters wurde ausge⸗ ſchrieben.— Als erſte Beſchlüſſe des neuen Stadtrates ſind zu verzeichnen: Die Ernennung des Reichspräſtdenten von Hin urg, des Reichskanz⸗ Ihrer as Ergebuis lers Adolf Hitler, des Reichsſtatthalters in Bayern Ritter von Epp und des pfälziſchen Gauleiters Joſef Bürckel zu Ehrenbürgern der Stadt Oppau, ferner die Umbenennung des Stützelrings in Hin⸗ denburg⸗Ring, des Oſtrings in Adolf Hitler⸗Ring und des Heineplatzes in Adolf Hitler⸗Platz.— Von beſonderem Intereſſe iſt die Errichtung von 90 Arbeiterhäuschen, mit der bereits in einigen Tagen begonnen wird. Die Errichtung nimmt das Reich, die J. G. Farbeninduſtrie und die NSB0O ge⸗ meinſam vor vorſtädtiſche Kleinſiedlung wird' um 14 Siedlungen vergrößert. Aus Mitteln des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregie rung wurden der Stadt 100 000/ zugebilligt, mit denen nunmehr die ſtädtiſchen Straßen hergerichtet werden ſollen.— Zu den neuen Maßnahmen der Stadtverwaltung gehört auch die Errichtung eines Arbeitsdienſtl Die U gers. Konzerte in Ludwigshafen „Neue Ziele, neue Bahnen“ wies das bedeutſame geiſtliche Konzert des Geſang vereins der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik. Sein hervorragender Chormeiſter, Dr. Alfred Waſ⸗ ſermann überraſchte durch ein Programm, deſſen Nummern wieder ausſchließlich Erſtaufführungen für die Pfalz bedeuteten. Zwei dieſer Vertonungen, Wolfgang Fortner s Glaubenslied und Armin Knab s„Mitten im Leben“ hatte Dr. Waſſermann mit ſeinem Chorverein bereits in einem Orgelkonzert in der Mannheimer Chriſtuskirche jüngſt zur Urauf⸗ führung gebracht. Solche Einbürgerung zeitgenöſſi⸗ ſcher Tonkunſt in unſerer rheiniſchen Weſtecke er⸗ ſcheint um ſo zwingender, als die geiſtig⸗geiſtliche Wiedergeburt der Muſik aus dem Geiſte ſtrenger alt⸗ deutſcher Formen gerade im Süden ihre Haupt⸗ kämpen beſitzt. Zu den Franken Hindemith und Knab, dem bayriſchen Schwaben Haas, dem Elſäſſer Hans Gebhard, dem Pfälzer Hans Petſch und den Badenern Kaminſki und Guſtav Geierhaas(aus Neckarhauſen) geſellten ſich noch Fortner und Land⸗ mann, die in Heidelberg und Mannheim ihre Wahl⸗ heimat gefunden haben. Die beiden jungen Muſiker Petſch⸗ Ludwigshafen und Fortner erlebten eine Uraufführung aus dem Manuſkript, jener mit einer im Fugenſtil klar aufgebauten Motette„Lobet den Herrn“, Fortner mit dem Chor„Die Entſchlafenen“ nach Hölderlin; außerdem hörte man ſein kanoniſches Glaubenslied und eine Orgeltokkata in D⸗Moll: Ton⸗ gebilde, in denen Phantaſie und Gehalt bei meiſter⸗ hafter Polyphonie ihre Rechte behaupten. Stark⸗ wüchſig und urtümlich blüht die Melodik in den Chören des Liederſchöpfers Armin Knab: der bereits erwähnten Bearbeitung des Hymnus„Mitten im Leben“, deſſen Cantus firmus von zwei Begleit⸗ und Gegenſtimmen geiſtvoll und frei umrankt wird, ſowie in der Trauerode und dem Wallfahrtsgeſang„Mild und mächtiges Erbarmen“. Hans Gebhard führt in drei Sinnſprüchen die choriſchen Linien mit der zeichneriſchen Kraft eines Holzſchnitts. Außer den Chören verzeichnete die überreiche Gabenfolge noch eine techniſch gekonnte Orgel⸗Paſſa⸗ haglia in(is-moll von Geierhans und eine far⸗ benreiche, virtuos ausgeſchmückte Toceotg A. Land⸗ manns, der an dieſem Abend wieder die ganze Klangpracht des hundertſtimmigen Orgelwerks im JG. Farbenſnal enkfaltete. Die Empfindungstiefen von Kaminſkis Vertonung des tauſendjährigen Weeſobrunner Gebets und Joſ. Haas! Geſänge an Gott ſchöpfte die Mannheimer Konzertſängerin Rode Engelhorn mit ihrer vornehmen, ſatten Altſtimme voll aus. Ein Brahms⸗Abend des Philharmouiſchen Vereins beendete die Inſtrumentalkonzerte des Pfalzorche ſters. Seine beiden Kongertmeiſter Joſ. Sauer (Violine) und Walter Kötſcher(Cello) im Bunde mit Frau Kötſcher⸗Behrens bereiteten mit der ſtilvollen Wiedergabe zweier Jugendwerke des Mei⸗ ſters, des Trios in op. 8 und der Sonate -moll op. 38 eine genußreiche Gedenkfeier zu Brahms' 100. Geburtstag. Auf der in einen heime⸗ ligen Kammermuſikſalon umgewandelten Bühne ſang Frau König Bomatſch Lieder des Tondichters mit gereifter Kunſt und der Erlebniskraft der frü⸗ heren Bühnenkünſtlerin. Am Flügel begleitete Ka⸗ pellmeiſter Rud. Boruvka feinfühlig mit ſingen⸗ dem Anſchlag.. H- dur Wieder Konzerte im Hindenburgpark * Ludwigshafen, 15. Mai. Der tägliche Konzerk⸗ betrieb im Hindenburgpark hat wieder begonnen, und zwar wird im allgemeinen Montags, Mittwochs, Freitags und Sonntags das Pfalzorcheſter unter Lei⸗ tung von Kapellmeiſter Rudolf Boruvka, Diens⸗ tags, Donnerstags und Samstags der Muſikzug der 10. SS⸗ Standarte unter Leitung von M3. Leander Hauck konzertieren. Am Sonntag, 21. Mat findet ein Wohltätigkeitskonzert zugunſten der Win⸗ terhilfe ſtatt, das der Verein ehemaliger Unteroffi⸗ ziere veranſtaltet. In die Durchführung teilen ſich die Sängergruppe des Vereins und das Orcheſter des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker. Die Nach⸗ mittagskonzerte finden von 16—18 Uhr, die Abend⸗ konzerte vorerſt von 20—22 Uhr ſtatt. Bei Einſetzen einer mehr ſommerlichen Witterung werden letztere bis gegen 23 Uhr ausgedehnt werden. ————————— f Kundenclentt m ie Nummer 228 ichten Sport⸗Nachr Todesſturz von Das Training zum ADAC⸗Avusre erstag 10 Uhr ſeinen offiziell 1 Matadoren * Manfred Merz, aber auch Chiron, rauſch a. in⸗ und ar g waren zur St Um 12 Uhr mittags ſetzte Regen e Merz mit ſe rfeſigen SS Mer mit weißer Stromlinienkaroſſerie auf die 2 Trainingsrunden ſtoppte er ab und wechf Ein s griffiges Profil mit Q inlagen. Uhr tags plötzlich kam die f achr ich 0 ür z der Unfallſtelle, etwa 3 neter ab Start lag der 1 e Mereedes⸗Benz quer auf Straße. Man ſtellte feſt, daß er 36 Meter vor jener Stelle Wagen ſich überſchlagen hatte, die Böſchung ank hatte. er Wagen war die Böſchung ho aufgefahren bis vor den Zaun, fiel dann auf die Avus und überſchlug ſich. Merz war ſof tot und wurde im Krankenwagen Bahn 2 f herunter 9 t Otte Merz, der im 40. Lebensjahr ſtand, erfolgreichſten deutſchen Autorennfahrer. 3 war er im Großen Preis von Deutſchland weſen. Als Leibchauffeur des Kaiſerlich Oeſterr Hofes ſteuerte er 1914 in Serajewo den Wagen d reichiſchen Erzherzogs⸗Thronſolgers, auf den das Atte rieg ausbrechen ließ, verübt wurde. Ariergrundſatz in der Deutſchen Turnerſchaft Dr. Edmund Neuendorff, der Führer der Deutſchen Turnerſchaft, gibt amtlich bekannt: „Meine Beſtimmung, daß bei Durchführung der iſie⸗ rung der Deutſchen Turnerſchaſt jüdiſche Frontkämpfer, jüdiſche Söhne oder Töchter von im Weltkrieg gefallenen Vätern und jüdiſche Väter und Mütter von im Weltkrieg gefallenen nen in der Deutſchen Turnerſchaft bleik könnten, hat zu einer großen Reihe von Zweifeln, Se rigkeiten und Mißhelligkeiten geführt. Ich hebe daher übrigens in vollkommenem Ein⸗ verſtändnis mit den am ſtärkſten von der Ariſierung be⸗ troffenen Kreiſen die Ausnahmen auf und ſtimme, daß alle männlichen und weiblichen Mitglieder der Deutſchen Turnerſchaft, die jüdiſcher Abſtam g ſind, dieſe bis zu den Großeltern gerechn a us der Tur ⸗ nerſchaft ausſcheiden müſſen. Vollariſie⸗ rung iſt ſpäteſtens bis zum deutſchen Turufeſt vollkommen durchzuführen.“ Dr. Klein oroͤnet an Der Führer im Weſtdeutſchen Spiel ⸗Ver⸗ ban d, Dr. Klein⸗Uerdingen, gibt folgende Anoroͤnung be⸗ kannt:„Die Verbandsinſtanzen wickeln, bis anders⸗ lautende Anordnungen Führers die bandsgeſchäfte wie bisher ab; mit der einzigen Ausnahme, daß Ausſchüſſe nur beratende Organe ſind und daß die Entſcheidung allein der ide hat. 91 1 hwite⸗ be- N Ver- des Vorſit(Ge⸗ meint ſind hier die Gan⸗ und Bezirksvorſitzenden.)“— Der Verbandsſpieler macht weiterhin die Verbandsführer, Vorſitzenden, Spieler vom Mannſchaftsführer angefangen bis zum perſönlich dafür verantwortlich, daß bein bares Geld in die Hand bekommt. Die Bundes-Fußballelf für das zweite Spiel gegen Schottlands Meiſter Das zweite Spiel des ſchottiſchen Fußball⸗Meiſters Glasgow Rangers findet am Sonntag in Hamburg ſtatt. In dieſem Kampf wird die D B⸗Mannſchaft in der folgen⸗ den Aufſtellung antreten: Tor: Buchloh(Speldorf); Verteidigung: Stührk(Eimsbüttel), Glaſen(Altona 93); Län fer⸗ reihe: Horn(Eſſen), Leinberger(Köln), Appel(Ber⸗ liner SV 92); Sturm: Fiſcher(Pforzheim), Rohwedder (Eimsbüttel), Rohr(Bayern München), Noack[(Hamburger SV), Fink(Wacker Hamburg). „ 5 7585 7 5 g Staffellauf Rund um den Frieoͤrichsplatz Der leichtathletiſche Sport hat immer die Bevölkerung Mannheims angezogen, beſonders, wenn ihr ſo leicht gemacht iſt, einer Veranſtaltung ohne große Aufwendun⸗ gen für Fahrt oder Zugang beizuwohnen. Es iſt aber zu erwarten, daß die Teilnahme Mannheims an dem Lauf „Rund um den Friedrichsplatz“ groß ſein wird. Mit 33 gemeldeten Mannſchaften führen die des. Südd. Fußball⸗ und Leichtathletil⸗Verbandes, ihnen folgen der DT. mit 30, die Ev. Jugend mit 20 und die Dag mit 17 Mannſchaſten. Die übrigen Mannſchaften verteilen ſich auf den Kraftſport, Flugſport, Kanuſport uſw. Die Teilnehmer am Wettbewerb ſind qualitativ ganz hervorragend, gehen doch Mannheims beſte Läufer an den Start. Der vorjährige Sieger, die Mannheimer Turn⸗Geſell⸗ ſchaft, hat den Wanderpreis Verkehrs ⸗ Vereins gegen den Turnverein von 1846, Vfs. Neckgran und den Polizei⸗Sportverein zu verteidigen. Nach dieſer Entſcheidung findet der große Propagandalauf aller Vereine ſtatt und anſchließend die Preis⸗ verteilung vor bem Roſengarten. Der Staffellauf wird in dieſem größten Intereſſe begegnen, da er den Auftakt bildet zu den Geſamtveranſtaltungen ſportlicher Art dieſes Som⸗ mers, die ſich alle der Nengeſtaltung unſeres Sportslebens im Sinne der neuen Zeit und eines Fortſchritts einfügen werden. S AAA———————— Chefredakteur: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt Handels⸗ teil: K. Ehmer-Lokaler Tell: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: 0 üller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teiſ: „ W. Fennel- Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen: J. Faude, fämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger! Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, K 1,—6 Für unnerlanate Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvort⸗ e Vereine d es Jahre beſtimmt dem — ist in einer Auflage mit 150000 Exemplaren erschienen und kommt zur Zeit zur Ausgabe. Im Leitartikel „Mut zum Kampf für die Selbsterhaltung“ spricht Carl Fritz zum Arbeiter, Handwerker, Gewerbetreibenden und Kaufmann. Mannheim Carl Fritz. Cie Breitestr Ha 6. Seite/ Nummer 228 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das deheimnis der„O⸗Deutſchland“ Vergangenheit, die zum Leben erwacht„Anterſeekreuzer 155“ faucht auf Die Marine Vereinigung der Ingenieur⸗Offi zeigte im Berliner Haus einem kleinen Kreis Geladener ein auft und packendes Dokument deutſcher „Das Geheimnis der U⸗Deutſchland“. Uhle Vergangenheit: „Wir hielten es für ein Wunder, wir glaubten unſeren Augen nicht trauen zu dürfen, und die Ame⸗ rikaner dachten zuerſt an einen grandioſen, noch nie dageweſenen Propagandabluff“, erzählt ein Deutſch⸗ amerikaner von dem Augenblick, da im Juli 1916 das Handels⸗Üboot Deutſchland im Hafen von Baltimore erſchien. deutſch⸗ſeindliche Propaganda der Entente in Amerika bekam damals einen gewaltigen Stoß. Es war auch tatſäch faßbar. Ein großes, mächtige Warenbeſtände faſſen⸗ des Unterſee⸗Boot, ſchlägt ſich durch eine drei⸗ und vierfache Sperre feindlicher Kreuzer und überquert um eine Zeit den Atlantik, als man den ängſtlichen Gemütern von ſeiten der Entente immer wieder ver⸗ ſicherte, ein U⸗Boot habe keinen größeren Aktions⸗ radius als beſtenfalls 400, 500 Seemeilen. 8 Die Wer erinnert ſich noch dieſer Tage, da die erſten Gerüchte von einer unvorſtellbaren kühnen Fahrt eines deutſchen Handels⸗Unterſeebootes in die Oef⸗ fentlichkeit drangen? Wer erinnert ſich noch um die vielen Legenden und Mären und ſchließlich um das große Geheimnis der„U⸗Deutſchland“? Dieſes große Geheimnis war, daß ſie plötzlich verſchwunden war. Heute iſt das Rätſel geklärt. In einer Weiſe, wie ſie anſchaulicher gar nicht zu denken iſt. Durch einen Film nämlich. Durch einen Film, der vor 17 Jahren im amtlichen Auftrag entſtand und nur authentiſche Aufnahmen enthält. In ihm wird jetzt ein Stück großer deutſcher Vergangenheit zum Leben. Das„Geheimnis der U⸗Deutſchland“ heißt dieſer Bildſtreiſen, der vor 17 Jahren von Korvettenkapitän Meuſel hergeſtellt wurde, und der 12 Jahre lang von der Zenſur nicht zu⸗ gelaſſen wurde. Ein Film, an dem alles echt iſt, der mit erſchütternder Realität, packend und faſzinierend, das Geheimnis der„U⸗Deutſchland“ zeigt. Hier iſt das Geheimnis: aus dem Handels⸗U⸗ Boot Deutſchland wurde der Unterſeekreuzer U 155, Die Kamera ſieht beſſer als das Auge Nach dem Abſchuß: Die Gaſe haben ſich wie zu einer Puderquaſte geformt Zum Zwecke balliſtiſcher Unterſuchungen wurden in der Waffentechniſchen Verſuchsanſtalt Neumanns⸗ walde⸗Neudamm intereſſante Aufnahmen gemacht, bei denen durch die Spezial⸗Kamera mit minimaler Belichtungszeit alle die Lufterſchütterungen und Gas⸗ entwickelungen genau fixiert werden konnten, die dem menſchlichen Auge verborgen bleiben. und die Taten, das Wirken dieſes Schlachtſchiffes der Tiefſee, jeder Augenblick ihrer Kämpfe iſt auf totem Celluloid feſtgehalten worden. Der Unterſeekreu⸗ zer 155 taucht auf aus 12jährigem Rätſelraten, aus 12jähriger deutſcher Nacht. Das einzigartige Epos der U⸗Deutſchland beginnt mit Aufnahmen in der Krupp⸗ Germania Werftin Kiel. Aus Blechplatten und Nickelſtahl⸗ walzen, aus Spanten und Rippen und Röhren formt ſich in der Rekordarbeitleiſtung das Wunderſchiff Deutſchland. Dann kommt der große Augenblick, da am Horizont die deutſche Küſte verſchwindet und ſich die„IJ Deutſchland“ unter Kapitän König, Waren im Werte von 60 Millionen Mark an Bord, in das überwältigende Abenteuer ſtürzt. Jede Phaſe der Fahrt iſt feſtgehalten. Dann der Rückweg, tau ſendfach gefahrenreicher und verantwortungsvoller. Rund 100 feindliche Kreuzer, jetzt gewarnt und auf ihre Beute aufmerkſam gemacht, lauern vor der Hafeneinfahrt von Baltimore, warten im Atlantik, liegen vor der deutſchen Bucht. Und der Durchbruch gelingt. Einmal kann ſich U⸗ Deutſchland nur durch Schnelltauchen vor dem Rammkiel eines Zerſtörers retten. Mit wertvollen Waren und dringendſt gebrauchten Rohſtoffen an Bord fährt die U⸗Deutſchland im Hafen von Weſer⸗ münde ein. Dann tritt Amerika in den Krieg gegen uns ein, und jetzt verſchwindet das friedliche Han⸗ dels⸗Unterſeebobt und der Unterſeekreuzer U 155 geht auf lange Fahrt. Unterſeekreuzer 155 hat an der Weſt⸗ küſte Afrikas zu arbeiten. Die feindliche Spionage, die nur allzu gut über jedes deutſche Unter⸗ ſeebobt informiert war, ſtand vor einem Rätſel. Ein feindliches Schiff nach dem andern ver⸗ schwand an der weſtafrikaniſchen Küſte, der geſamte Handel und Verkehr zum Kap hinunter war bedroht. material entdeckt wurde. Nie kam die feindliche Seeſpionage hinter dieſes Rätſel. Das war das Geheimnis der U⸗Deutſchland, daß ſie als Unterſeekreuzer 155 hinausging und die Agenten der Entente ſie friedlich im Schuppen in Kiel vermuteten. Keine Einzelheit von der hiſtoriſchen Kreuzerfahrr des U 155 iſt verloren gegangen. Der Film vom Ge⸗ Die Pinakothek der In der berühmten Höhle von Altamira, deren vorzeitliche Wandzeichnungen beſonders durch die Forſchungsarbeit deutſcher Gelehrten bekannt⸗ geworden ſind, ereignete ſich ein gefahrvoller Decken⸗ einſturz. Gerade während die 250 Meter tiefe Höhle von einer Schule beſichtigt wurde, brach ein Teil der Decke herab und chüttete einen wichtigen Ab⸗ ſchnitt der Höhle. Dabei wurden mehrere Schüler W Der Schrecken der afrikaniſchen Küſte heimnis der U⸗Deutſchland hat dieſen Wikingerzug zur afrikaniſchen Küſte feſtgehalten. Vom erſten Auf⸗ tauchen eines feindlichen Dampfers an der Kimmung bis zur Verſenkung hat der Filmſtreifen alles notiert. Ein ungewöhnliches, vielleicht das einzigartigſte Do⸗ kument des Weltkrieges, dieſer Film vom„Geheim⸗ nis der-⸗Deutſchland“. Steinzeit in Gefahr mira ſchon Stützpfoſten errichtet. Weitere Siche⸗ rungsmaßnahmen ſollen jetzt vorgenommen werden, um die Kunſt des Steinzeitmenſchen vor einer „Glaspalaſtkataſtrophe“ zu bewahren. Gleichzeitig wird gemeldet, daß auch eine andere berühmte ſpaniſche Kunſtſtätte durch einen Erdrutſch gefährdet iſt. Es handelt ſich um die Cartuja de Miraflores in Eine der prähiſtoriſchen Zeichnungen in der Höhle, die als die Sixtiniſche Kapelle der Vorzeit bezeichnet wird leicht verletzt, konnten ſich jedoch noch ohne fremde Hilfe ins Freie begeben. Sollte die ganze Höhle durch weitere Einſtürze unzugänglich werden, ſo wäre das ein unerſes⸗ licher Verluſt für die Wiſſenſchaft. Hatte ſie doch ſeit Jahrtauſenden die primitive Kunſt des Steinzeitmenſchen unverſehrt bewahrt. Man konnte Altamira geradezu als die Pinakothek des Höhlen⸗ menſchen bezeichnen. Auf den glatten Wänden, die unzähligen Generationen von Steinzeitmenſchen Schutz und Zuflucht gewährten, hatten die älte⸗ ſten Künſtler der Menſchheit den Meißel angeſetzt und das ſteinerne Skizzenblatt mit Bildern aus ihrem Leben bedeckt. Büffel und Hirſche, Jagdszenen, ja ſogar Schriftbilder laſſen die feine Beobachtungsgabe der Höhlenmenſchen erraten. Ihre primitive Kunſt war für den Prähiſtoriker ein aufſchlußreiches Bilderbuch, das ihm mehr erzählte als man jemals vom Aufgang der Menſchheit zu er⸗ fahren hoffte. Spanien und Südfraukreich beſitzen Dutzende ſolcher Höhlen, aus denen der Steinzeitmenſch vor Jahrtauſenden den Höhlenbären ver⸗ drängte und ſein häusliches Feuer entzündete. Aber Altamira iſt die berühmteſte dieſer Höhlen, weil die Kunſt des Höhlenmenſchen dort eine Reife zeigt, wie man ſie niemals in der Frühzeit des Menſchen vermutet hätte. Der Höhlenmenſch von Altamira kannte ſchon die Kunſt, ſeine Zeichnungen mit roter Farbe auszulegen, was dieſen Bildern eine erſtaunliche Plaſtik gibt. Die grobe Hand, die nur den Feuerſtein oder den ſpitzen Knochen als Werkzeug hatte, formte den Höhlenlehm zu Reliefs oder bedeckte den Mammutzahn mit Jagdſzenen, die in ihrer Feinheit einem modernen Graphiker keine Unehre machen würden. Die Höhle von Altamira wurde beſonders von dem deutſchen Profeſſor Obermaier durchforſcht. Die Zeugniſſe der Kunſt des Stein⸗ zeitmenſchen haben gerade in jüngſter Zeit erhöhte Bedeutung gewonnen, nachdem durch die Reiſen von Frobenius in Südafrika intereſſantes Vergleichs⸗ Wegen der ſchon lange beſtehenden Einſturzgefahr hatte Obermaier in Alta⸗ Ein Altkaſtilien. Das Kartäuſerkloſter wurde im Jahre 1454 von Hans und Simon von Köln gebaut und iſt durch die Grabmäler Johanns II. und ſeiner Gemahlin Iſabella von Portugal be⸗ rühmt. In der Nähe des Kloſters ereignete ſich ein Erdrutſch, nachdem ſich an den Wänden Riſſe zeigten. Es wird nur mit großen Koſten möglich ſein, weitere Abſtürze zu verhindern. Wanderndes Schiff im Nordpolargebiet Im Sommer des Jahres 1931 begann das Fracht⸗ ſchiff„Baychimo“ an der Küſte von Alaska ſein Wanderdaſein. Es kehrte von einer Handelsfahrt zurück und geriet in feſtes Packeis, aus dem es nicht befreit werden konnte. Die Mannſchaft ging an Millionen⸗Hinterlaſſenſchaft für Katzen Unweit von Los Angeles auf einem einſamen Hügel ſteht inmitten eines rieſigen Parkes eine ſchloßartige Villa. Der ganze rieſige Beſitz iſt von einer 3 Meter hohen Mauer umgeben, die Eingangs⸗ tore ſind aus Eiſen und mit allen Errungenſchaften der Technik geſichert. Ueberdies wurden ſie Tag und Nacht von einer eigenen Wachtruppe geſchützt. Dieſes Kaſtel gehörte der erbittertſten Menſchen⸗ ſeindin, Miß Margarethe Keith, die von einem fanatiſchen und krankhaften Haß gegen ihre Umwelt erfüllt war. Ihre Abneigung wurde in den letzten Jahren ſo ſtark, daß ſie auch ihre alten Diener und Angeſtellten nicht mehr ſehen wollte; ſie ließ ſich deshalb ein mechaniſches Serviermädchen konſtruie⸗ ren, die ihr die notwendigen Mahlzeiten bringen mußte. Dieſes Frauenſchickſal hatte früher einmal jahr⸗ zehntelang die amerikaniſche Oeffentlichkeit beſchäf⸗ tigt. Margarethe Keith war die Tochter eines rei⸗ chen Konſervenhändlers, der bei ſeinem Ableben 8 Millionen Dollar hinterließ. Margarethe, ſein einziges Kind, war ein blendend ſchönes Mäd⸗ 9 Schiffsrieſe der deutſchen Stapa⸗Flow⸗ Flotte wird verſchroltet Das kielobentreibende Schlachtſchiff„Prinzregent Luitpold“ im Schlepptau Das im Juli 1919 mit der geſamten ausgelieferten deutſchen Flotte in der Bucht von Seapa Flow(Schottland) verſenkte Linienſchiff„Prinzregent Luitpold“ iſt ebenfalls gehoben worden und wird nun zum Verſchrotten nach Roſyth abgeſchleppt. Donnerstag, 18. Mai 199g Hitlers Ehrenpreis für die Automobiliſten „Der Goldene Helm von Deutſchland“, eine Trophäe, die der Reichskanzler dem Automobil⸗ klub München von 1903 als Rennpreis übergab. Das Kleinod iſt vorläufig bei dem Münchener Juwelier ausgeſtellt, der es anfertigte. Land und baute ſich ein Blockhaus, in dem ſie zu überwintern gedachte. Dann kam plötzlich ein hef⸗ tiger Sturm auf, der dem Schiff einen Ausweg aus dem Packeis öffnete. Das Schiff fuhr davon und die Mannſchaft hatte das Nachſehen. Im Winter 1931 tauchte es mehrere Seemeilen von ſeinem früheren Ankerplatz wieder auf. Dann wurde das Schiff wieder vom Packeis eingeſchloſſen und ab⸗ getrieben, um nach einem Vierteljahr wieder in die Nähe der Küſte zurückzukehren. Dieſe Gelegenheit benutzte ein Eskimo, um ſich mehrere Ausrüſtungsgegenſtände von Bord zu holen. Dann wurde das hiff abermals abgetrieben und kam erſt nach einjähriger Abweſenheit im Sommer 1932 einige Meilen von der Küſte entfernt wieder in Sicht. Diesmal konnten mehrere Matroſen das Schiff über das Eis hinweg erreichen. In vier Tagen brachten ſie zahlreiche Waffen und Aus⸗ rüſtungsgegenſtände an Land. Seitdem iſt das Schiff wieder ſpurlos verſchwunden. Vielleicht befindet es ſich auf einer Nordpolfahrt. Niemand weiß, wann und wo es wieder in Sicht kommen wird. St Vewäſſerung einer Kirche In dem engliſchen Orte Elton ſteht eine Kirche, die in trockenem Wetter regelmäßig„begoſſen“ werden muß. Ihre Grundmauern ruhen auf ausgetrock⸗ netem Lehmboden, der ſich zuſammenzieht, wenn der Regen einmal ein paar Tage ausbleibt. Um die Kirche vor dem Verfall zu bewahren, müſſen die Be⸗ wohner den fehlenden Regen durch reiche Waſſer⸗ zufuhr erſetzen. chen, außerordentlich gebildet, hatte zwei Doktorgrade erworben und bezauberte nicht nur durch ihre Er⸗ ſcheinung, ſondern auch durch ihren nie verſiegenden Humor. Was Wunder, daß ſich eine Unzahl von Jahren ging Margarethe voll glücklichſter Hoffnun⸗ gen ihre erſte Ehe ein. Aber ſchon nach 3 Monaten entpuppte ſich der Gatte als Trinker, Ver⸗ ſchwender, der ſich nicht ſcheute, ſeine junge Frau in den Flitterwochen auf das gröblichſte zu mißhan⸗ deln. Margarethe ließ ſich ſcheiden. Nach einem Jahr heiratete ſie zum zweiten Male. Sie war ſchon vorſichtiger geworden, ihre Erwartungen waren nicht mehr ſo heftig und doch erlebte ſie eine neuer; liche bittere Enttäuſchung. Ihr zweiter Mann, ein Offizier, war Morphiniſt. Einige Jahre kämpfte ſie um die Geſundheit und um die Liebe dieſes Mannes. Eines Tages ging der Offizier mit einer Tänzerin durch. von der Welt zurückziehen, als ihr wieder ein Mann begegnete, ein Wiſſenſchaftler von hohem Grade. Sie heirateten. Nach 3 Monaten ſtarb der Man an den Folgen einer Vergiftun ſich bei chemiſchen Experimenten zugezogen halte Dieſe letzte Enttäuſchung zerſtörte in Margarethe den Glauben an ihr Glück, an ihre Zukunft, an das Leben überhaupt. Sie ſchloß ſich gänzlich von ihrer Außenwelt ab, erbaute ſich auf jenem einſamen Hügel in Kalifornien ein prunkvolles Schloß und lebte nur der Pflege ihrer koſtbaren Pflanzen und einem Heer von Katzen. 37 Jahre verbrachte ſie auf ihrem Beſitz, ohne ihn, ein einziges Mal bis zu ihrem jetzt erfolgten zu verlaſſen. Am Ende des Parks ließ ſie ein Katzenfſanatorium errichten, in dem fta dig einige Hunderte in Behandlung hervorragender Tierärzte ſtanden. Unmittelbar daneben wurde en Tierfriedhof errichtet, in dem für jede Katze ein 5 nes Marmormonument aufgeſtellt wurde. Hei zählt dieſer einzigartige Friedhof 287 Grabſteine. Nur für Muſik intereſſierte ſich Margarethe ke noch. Als vor 30 Jahren das Radio unbekannt wur, veranſtaltete ſie in ihrem Hauſe wöchentlich drein Konzerte, die von den bedeutendſten amerikanisch. und europäiſchen Künſtlern ausgeführt wurden. 1 ſelbſt ſaß hinter einem dicken Vorhang und lausch Niemals bekam ſie einer der Künſtler zu 0 0 Das Ende des Konzertes beſtimmte ſie ſelbſt du den Druck auf eine elektriſche Klingel. 85 Völlig einſam iſt dieſe unglückliche, von 15 ſchenhaß verzehrte Frau in ihrem Schloſſe 15 Herzſchlag plötzlich geſtorben. Das Teſtament 10 ſtimmte, daß ihr geſamtes Vermögen 7755 Erhaltung ihrer Tierſchus⸗ Organe tionen verwendet werden müſſe. Nicht ein be⸗ ziger Menſch wurde in ihrer letzten Bere dacht. Unter einer Eiche inmitten des Fierſriee wird ſie, die von ihrer Umgebung die„Miaugräfin! genannt wurde, zur Ruhe geleitet. g Margarethe wollte ſich g, die ern heiratsluſtigen Männern um ſie bewarb. Mit 224 906 —— Se See 5 E 1938 ſie zu n hef⸗ g aus 1 und Vinter einem e das d ab⸗ in die m ſich holen. n und mmer der in das vier Aus⸗ Schiff det es wann kirche, herden etrock⸗ in der die Be⸗ Jaſſer⸗ naten Ver⸗ Frau ißhan⸗ einem ſchon 1 nicht ue r⸗ weiter Jahre Liebe ffizier te ſich Mann 120 Sie tan die er hatte, arethe mn das 1 Ein Bausparkassen-Einheiis verband gwiſchen den Reichs kommiſſaren Dr. Wagener und Nöllers einerſeits und den Vorſitzenden des Ver⸗ bandsrates des Reichs verbandes Deutſcher Bauſparkaſſen, peter Kirche m und Senatspr. d nt a. D. Mentzel andererſeits, ſind augen! icklich Verhandlungen im Gange mit dem Ziele, die verf denen V er b a nde des Ba u⸗ (par w eſens zuſammenzufaſſen und gleich⸗ zuhalten. Es iſt die Gründung eines Einheitsverbandes beabſichtigt, die noch in dieſer Woche erfolgen dürfte. Der Einheitsverband iſt als Z wa ug s verband gedacht, em alle bdeutſchen Spark ſen beitreten müſſen. Der Vor⸗ ud, der aller Voraus ſicht nach noch in dieſer Woche er⸗ nannt werden wird, wird aus maßgeblichen Perſönlichkei⸗ ten der verſchiedenen Bauſparkaſſen in ihrer fachlichen und regionalen Gliederung beſetzt werden. „ Fraukong Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Ac̃ in Berlin. 10 do) v. H. Dividende. Der Aq beſchloß, 10(9) v. H. Dividende der GV am 8. Juni vorzuſchlogen. Schleſiſche Ac für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb., 8 Altowiß⸗Lipine.— Sanierung nicht erforderlich. Die ige der Geſellſchaft hat ſich im Laufe des vergangenen Ares durch das Steigen der Zinkpreiſe wieder ge⸗ fert. Verluſte im Zinkgeſchäft konnten wieder ausgeglichen, werden. Das Kohlengeſchäft hat ſich lezten Jahre nicht gebeſſert. Der Abſchluß für 1932 e nur einen mäßigen Verluſt(i. V. 4,86 Mill. noty Verluſt) ausweiſen, der aus den Rücklagen gedeckt werden kann. ine Herabſetzung des Aktien ⸗ kapitols, die früher als möglich bezeichnet wurde, iſt zünüchſt nicht beantragt. Damit ſoll bis zu über⸗ ſchtlichern Verhältniſſen gewartet werden. Y Dividenden der Spreugſtoffgruppe der J Farben. Tel.) In den AR⸗Sitzungen der folgenden zum Kon⸗ aun der Dynamit AG vormals Nobel u. Co. gehörenden Geſellſchaften wurde beſchloſſen, für 1932 fol⸗ gende Dividendenvorſchläge auf Grund der Dividenden⸗ garontie zu unterbreite Carbonit⸗A G Köln wieder 7075 b.., Sprengſtoffwerke Dr. R. Nahnſen u. Eb. A 0 Köln wieder 6 v. H. auf die Vorzugsaktien und Hieberxaufnohme der Dipidendenzahlungen auf die Stamm⸗ aktien mit 17% v. H. 4 Abſchluß Radio Ach D. S. Edewe, Berlin. Das 1930 in eine A umgewandelte Unternehmen(AK 1,5 Mill. 1 ſchließt dos Geſchäſtsjahr 1932 bei 190 051(i. V. 174001) Mark Abſchreibungen unter Inanſpruchnahme von 161117 Mark Rückſtellungen mit einem Verluſt von 157 352(i. V. Gewinn 93 831)„ ab. Ausweislich der Bilanz wer⸗ den erſtmalig geſondert 0,870 Mill./ Rückſtellungen aus⸗ gewieſen(i. V. war ein Konto Garantien und Lizenzen von 15 Mill.„ eingeſetzt, das in der diesjährigen Bi⸗ lanz nicht mehr in Erſcheinung tritt). Lieferantenſchulden gen 0,829(i. V. Kreditoren 1,002) Mill. J. Anderer⸗ ts ſtehen Debitoren mit 1,121(1,401) Mill. /, Bankgut⸗ ben mit 0,176(0,101) Mill./ und Vorräte mit 0,808 (0,400) Mill./ zu Buch. * Diskus⸗Werke Frankfurt a. M. Maſchineuban Ac.— Kapitalkürzung:3. Die auf den 10. Juni einberufene 9, G der Diskus⸗Werke Frankfurt a. M. Maſchinenbau Ah, Frankfurt a.., ſoll Beſchluß faſſen über die Her⸗ obſetzung des Grundkapitals von 300 C00 auf 200 000 ¼ zum Zwecke der Rückzahlung, und zwar durch Zuſammen⸗ legung von je 5 Aktien in je drei Aktien. OKreis⸗Elektrizitäts⸗Verſorgung Unterfranken Ac, Würzburg.— 6(7) v. H.(Eig. Tel.) Der GV(9. Juni] wird eine Dividende von 6(7) auf 6,28 Mill./ Sta vor⸗ geſchlagen. . W. Bohnert AG, Frankfurt a. M.— Aenderung der Kapitalherabſetzung.(Eig. Tel.) Die in der GV dom 30. 6. 1932 beſchloſſene Herabſetzung des A K an 981 auf 0,28 Mill./ ſoll abgeändert oz w. guffehoben werden. Gleichzeitig wird der Jahres⸗ Abſchkuß 1931 in geänderter Form vorgelegt werden. Dor⸗ über hingus ſoll die GV über den Jahresabſchluß 1992, ſerner über eine Herobſetzung des Grundkapitals bis auf 0% Mill. T oͤurch unentgeltliche Ueberlafſung don Aktien eines Großaktionärs beſtimmen. Badische Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei Ac, Neurod.— Aktieneinziehung. Der GV am 12. Juni wird eine Herabſetzung des Aßt guf 0,4 Mill./ durch Einzie⸗ ung von nom. 0,15 Mill.„ eigener Aktien vorgeſchlagen. 1030 wurde bekanntlich eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis von 50:1 auf 11 060/ unter gleichzeitiger Wie⸗ dererhöhung auf 550 000/ durchgeführt. Aber ſchon im Mraufſolgenden Jahr wurde Mitteilung gemäߧ 240 8 gemacht. Albert Schneider AZ. Karlsruhe⸗Mühlburg. Dieſes Wernehmen(Kunſtſpeiſefette, Margarine, Oele, AK. 20 000 Murk! verzeichnet für 1932 nach 6980(5830), Abſchrei⸗ ngen 4286(1076)„ Reingewinn. Aus der Bi⸗ anz lin): Woren 26 901(22 038), Debitoren 40 125 89550, audererſeits Kreditoren 40 257(68 959), Akzepte Al(8690), Reſerven 32315(31239). Die Neuorganisafſion des Kraflwagen-Güferverkehrs 985 Berlin, 18. Mai(Eig. Tel.) Die Einigungs⸗ und Irokungsbeſtrebungen zwiſchen dem Gedekra⸗Reichs⸗ verband(Geſellſchaft deutſcher Kraftwagen⸗Spedkteure) a der Deukra⸗Frocht(Deutſche Kraftwagen⸗ Frachtvermittlung und Abrechnungsſtelle E. G. m. b..) du zum Abschluß gelangt. Als Dachorganiſation bie bereits beſtehende Deukra(Deutſche Krafttrans⸗ ———— port⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung) unter paritä⸗ tiſcher Zuſammenſetzung des Aufſichtsrats beſtimmt wor⸗ den. Zum Vorſitzenden des AR. wurde Direktor Dipl.⸗Ing. Herrmann Hamburg gewählt. * Rückgängiges italieniſches Außenhandelspaſſivum. In den erſten 4 Monaten ds. Is. belief ſich der Wert der in Italien eingeführten Waren auf xd. 2 533 Mill. Lire, der Wert der ausgeführten Waren auf 1984 Mill. Lire. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug der Wert der Einfuhr rd. 2990 Mill. Lire, der der Ausfuhr rd. 2 220 Mill. Lire mit einer Unterbilanz von rd. 770 Mill. Lire, die in den erſten 4 Monaten d. J. auf rd. 549 Mill. Lire zurückgegangen iſt. Kampf gegen die deuischen Diamanischleiſfereien Zwiſchen den belgiſchen und Diamantinduſtrien iſt jetzt ſtandegekommen, wonach mit dem 1. Mai ein Ver⸗ bot, Diamanten im Ausland ſchleiſen zu laſſen, in Kraft tritt. Die Diamantbörſen in Am⸗ ſterdam und Antwerpen haben weiterhin beſchloſſen, dei⸗ holländiſchen eine Einigung zu⸗ 8* in Diamanten zuzulaſſen, die im Aus n wurden. ahmen werden in deutſchen Edelſteinſ ifereien in Hanau, Pforz⸗ heim und in der Pfalz ſowie Idar betroffen. Be⸗ gründet werden die Verbote damit, daß das Ausland(alſo in erſter Linie Deutſchland) niedrigere Löhne ahle, wo⸗ durch die belgiſche und holländiſche Schleifereiindaſtrie benachteiligt werde. Ueber die deutſchen Gegen⸗ maßnahmen ſind endgültige Beſchlüſſe noch nicht be⸗ kannt geworden. Bekanntlich rechnet man damit, daß man verſuchen wird, eine eigene Diamantinbuſtrie gufzuziehen. In erſter Linie würde der Erfolg einer ſol⸗ chen Gegenmaßnahme von Verhalten des Londoner nen Handel land geſchlif Von dieſen Me erſter Linie die dem Diamanten⸗Syndikats abhängen. „ Zu⸗ auf eckkonten ſtellt Monatsende von 561 Mill. Laſtſchriften den 168.9 Geſamtumſatz erfolgten 9,02 und 21,16 Mill. über 036,8 A Uneinheiflicher Eflekſenverkehr Bei kleinsſen Umsäßen Kursbildung uneinheiſlich/ Schluß und Nachhörse abbröckeind Maunheim uneinheitlich Die heutige Börſe wor ruhig, do die günſtige Wir⸗ kung der Reichskanzler⸗Rede geſtern ſchon von der Speku⸗ lation vorweg genommen worden war. Die Tendenz ge⸗ ſtaltete ſich am Aktienmarkt uneinhei). Farben waren gegen geſtern mit 131,25 wenig verändert. Etwas feſter lagen Linoleum und Waldhof, ſchwächer dagegen Weſter⸗ egeln Kali. Am Bankenmarkt notterten Dedibank und Commerzbank etwas niedriger in Anpaſſung an die aus⸗ wärtigen Kurſe. Der Rentenmarkt blieb freundlich. Alt⸗ und Neubeſitz waren feſter. Ebenſo Goldpfandbriefe co. 5 v. H. höher. Frankfurt ſtill, uneinheitlich Die Mittagsbörſe war nach recht uneinheitlichem Be⸗ ginn nach den erſten Notierungen meiſt leicht be⸗ feſtigt, die Umſatztätigkeit hielt ſich in ſehr engen Gren⸗ zen. Der gute Eindruck der Reichskanzler⸗Rede auch im Auslande, die Befeſtigung der deutſchen Auslandsbonds waren für die freundliche Stimmung maßgebend, während anfangs die vollkommene Orderloſigkeit der Kundſchaft ſtörend empfunden wurde und vielfach einige Glattſtellungen auslöſte. Die Kursgeſtaltung war daher unregelmäßig, wenngleich größere Ausſchläge nach der einen oder der anderen Seite nicht zu verzeichnen ſind. Am Rentenmarkt zeigte ſich Nachfrage nach Altbeſitz [plus 1 v..) und Neubeſitz(plus 7 v..), wogegen ſpäte Schuldbuchforderungen mit 7975 v. H. nur gehalten waren.— Im Verlaufe lagen die Kurſe bei kleinem Geſchäft weiter uneinheitlich. Der Rentenmarkt aber ten⸗ dierte überwiegend feſter. Am Pfandbriefmarkt zeigte ſich weitere Kaufluſt, ſo daß Goldpfandbriefe meiſt bis zu 1 v.., Liquidationspfandbriefe und Kommunalobligatio⸗ nen etwa ½ v. H. höher lagen. Tagesgeld war weiter geſucht und wurde auf 374 v. H. erhöht. Berlin zum Schluß matter Die heutige Börſe ſtand vollkommen im Zeichen der geſtrigen Kanzlerrede. Der günſtige Ein⸗ druck dieſer Rede in der Welt und die Entſpannung, die durch ſie zweifellos in der Außenpolitik entſtanden iſt, führten ſchon in den Vormittagsſtunden bei den Banken zu einer lebhafteren Anfragetätigkeit der Kundſchaft. Allerdings trafen neue Kauforders nur laug⸗ ſam ein und betrafen zunächſt faſt nur den Rentenmarkt. Dadurch wurde es zu Börſenbeginn rein kurs mäßig etwas uneinheitlich, obwohl allgemein ein durch⸗ aus freundlicher Grundton vorherrſchte. Die Speku⸗ lation, die in Erwartung neuer Kundenaufträge geſtern Ware vorgekauft hatte, gab dieſe wieder ab, obwohl aus der Wirtſchaft einige günſtige Momente vorlagen. Auch nach den erſten Kurſen war die Teudenz⸗ uneinheitlich. Vorübergehend wurde es, von Farben aus⸗ gehend, etwas feſter, doch wirkte der geringe Ge⸗ ſchäfts umfang immer wieder tendenzhemmend. Am Anlagemarkt war die Stimmung dagegen, unter dem Eindruck der Feſtigkeit der deutſchen Werte im Auslande, einheitlich freundlicher. Deutſche Anleihen konnten ſich bis zu 1 v. H. beſſern, auch Induſtrieobligationen waren meiſt höher, Dollarbonds lagen ſogar recht feſt, dagegen waren Reichsſchuldbuchforderungen nur gut behauptet. Am Gelömarkt machte ſich langſam eine Entſpannung be⸗ merkbar. Gegen 12,45 Uhr machte ſich plötzlich ſtär⸗ keres Angebot in den Aktien der Berlin⸗Karls⸗ ruher Induſtriewerke bemerkbar. Nachdem dieſe ſchon anfangs auf die Meldung über Betriebseinſchränkungen bei dem zum Konzern gehörenden Mauſerwerken 175 v. H. verloren hatten, büßten ſie im Verlaufe erneut 2% v. H. ein. Die übrige Börſe wurde von dieſer Sonderbewegung Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung . 18. Berliner Börse 17. 18. 21.— 28.— 70.— 70.— 79.— 79. Mannheimer Zffektenbörse 17. 18. Konſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. Ludwigs Walzm. Pfälz. Mühlenw. Pfälz. Preßhefe 82. Rh. Elektr..⸗G. 98.— 98.— Hildebr.⸗Rheinm. Salzw. Heilbronn Schwarz Storch. Seilind. Wolff Südd. Zucker Verein Stſch. Oelf. 87.— 87.— Weſtereg. Alkali. 133.0 181.0 — Zellſtoff Waldhof 52.75 54,50 Badiſche Bank. 107,0 107,0 Dtſch. Bk. u. Disc. 60.— 57,500 Pfälz. Hypoth. B. 78.— 75.— 18 Rh. Hypoth. Bk. 100.0 99. Ch 51.— 51.— Bad. Aſſecuranz. er.. 195.0 195.01 Mannb. Verſich. frankfurter Börse ebereinslcne Werte Bank- Aktien 0(Dold). Ang. D. Eredit. 52,25 32.— , Weichen. Der 88.— Badiſche Bank 6018.80 20 90,75 80,85] Bank f. Brau. 5 Schatzanw.—.——.— Barmer Bankver.. löſungſch. U. 75,85 76,15 Bayr. Hyp. u. Wh. 12.15 Berl. Handelsges. .90 Com. u. Privatb 51,.— 51.— enten Nat eutſche Disconto .⸗Aſtatiſche Bk.—— 215,0 D. Effekten⸗Bank D. Hup. u. Wbk. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank 2 17 15 2555 5 5 rankf. Hyp.⸗Bk. 120 Best Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗Bk. 72 Reichsbank Rhein Hyv.⸗ Bk.-. 98 5 475 82 ener Bankver..80 Württ. Notenbk. 99.50 100.0 Alla 1 220 0 2200 Mannh. Berf.⸗G. 25.— 25.— Aead. St. A. 27 1 ens 00 0 84.85 85 85.25 114.0 5 Tucher 114.0. Werger A. E. G. AKlacher Hof ade 28.— 22.— 82 888 Ginger 2 1 A 9 55 10 65 d 9015 * 101 255 5955 30 8— 85 50 % Neining.9 85.— ein. Lig.— Saen 85 75 5 a 80.78 81 5 N 89 85.25— Transport- aktien Rune d 25 Hapag 1850 18.25 85.50 7 Straßenb. 2 ordd Lloyd.. 1885 19.75 Schantungckiſenb 34,50 84. Südd Eiſenbahn. 53, —.— Industrie-Aktien Dortm. Ritterbr. enninger St. K. zöwen München Mainzer Brauer, Schöfferh. Bindg. Schwartz Storchen rauerei Aſchaff. Buntpap. Bd. Maſch. Durl. Baſt Nürnberg., 165, Brem.⸗Beſig. Oe Brown Boveri Cement Heidelbg. Karſtadt—.— Chemiſche Albert Daimler Dt. Atlant.⸗T.. Dit Eiſenhandel Dit. Erdöl D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dit. Verlag I Dresd. Schnellpr. Dürrwerke Dyckerb.& Widm. El. Licht u. Kraft Elektr. Lieferung. Emag Frankfurt Enzinger⸗Union Eßlinger Maſch* „ 1190 1180 Ettlinger Spinn.„ 72 2 Faber Schleich, 37— 87 „G. Jarben 5 9%„ Bonds 28 Feinmech. Jetter Felt. Guilleaume 8 Geſfürel 5 Goldſchmidt Th 54— 58.50 Gritzner M. Durl. 80 Grün& Bilfinger Haid& Neu Hanfwerk. Füſſen 82 Hilpert Armatur Fache 0 E** 25 Phi 60 t. A axſtadt Rud, Klein. Sch. K Beck Knorr Heilbronn Konſerven Braun—— 24. Kaus& Co Lock 68.— 60.— 17. 16. 8 Lahmeger. Lechwerjñte Ludwigsh. Walz.—. Mainkraftwerke, 70,85 Metallg. Frankf. Mez Söhne. Miag, Mühl... Moenus St. A Rein. Gebh. Sch Rheinelektra W. A. „„, St. A. 99.80 Roeder, Gebr. D.—.— Rütgerswerke 57,50 Schnellpr. Frkthl, 1 78.— 78.— Schramm Lackf.. a— Schuckertürndg. Seilinduſt. Wol Siemens u. Halske Südd. Zucker Tricot. Beſigheim Thür Lief. Gotha Ver. Chem. Ind.—— Ver. deutſch. Delf.—.——.— Ber. Zellſt. Berlin Voigt E Häffner Volth. Seil. u. K. Wayß& freitag 5 W. Wolff... N 23.75 28.75 Zellſtoff Aſchffbg.—.——.— 4%„ —.— 16.35„ Memel 2 114.2 114,„Waldhof 54,50 J00⸗Fr.⸗Los 4½% Ung. Str.13 N 14 Ufa(Freiverk.) 1 5 N Wagg 6,50 6,50 5¼%„ 4% Ung. Göldr. Montan; Aktien e e 45 1 1 6 85 % Anat. S. I. 5 2% e Hilfen eig 6% Keb. Mät. Rail—.——— rpener Bergw 99.50 lſe Genuß 117.0 lſe Bgb. St. XA. Kali Chemie 2 Fel Saldern ali Saladetfu Kali Weſteregeln 55 5255 39,— flöckner Mannesm, Röhr Mansfelder Oberbedarf , Otavi⸗Minen Phönix Bergbau Rhein Braunfohl — Rheinſtahl. Salzw Heilbr. 880 169 0 Tellus Bergbau 50 BK u. Laurahütte Jex. Stahlwerke 1 16. Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 Disch. Abtöſglch.! J „„ ohne D. Schutzgebiete..90 5% Bad. Kohlen—.— 5% Grkr. Mh. K. 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb. 5 6½% P Etr. Bd. 1 80.50 29. 29.— 6% bo. Com. 1 60% P. Ed. Jofdb. 19 80%„ 2—.— 83,— %„ 5% Mexikaner 4½% Oeſt. Scha 4%„ Goldrente 4%„ Kronen 4%„conv. Rente 4¼%„ Silb.⸗N. 4½%„ Pap.⸗ R. —.— 93.50 2120 210.0 74,— 78.— 111.0 1050 —.— 0* 32.88 32.25 129,5 126.5 1705 178.0 51.50 51.25 —. 2 78. 7250 72.50 Transport-Aktien AB. f. Verkehrw. 34.50 Allg. Lok u. Kraft 92,— Südd. Eiſenbahn 82.— 5 Baltimore Ohio Canada Ablieſer—.— abung „Südamerika—. anſa Dichiff Nordd Lloyd Bank- Aktien Bank. f. el Werte Bank f Braueret Barmer Bankver.——. Berl. Handelsges. Com. u, Privtbt 51.— aber nicht beeinflußt und zeigte unter kleinen Schwankun⸗ gen widerſtandsfähige Haltu Bei uneinheitlicher Grundſtimmung zeigte der Kaſſa⸗ markt Veränderungen bis zu 2 v. H. nach beiden Seiten. In der zweiten Börſenſtunde bröckelten die Kurſe bei kleinſten Umſätzen ſtär ker ab. Dtſch. Waffen verloren 574 und Akkumulatoren 6 v. H. Sonſt gingen die Verluſte nur bei den Hauptwerten bis zu 3 v. H. Auch die deutſchen Anleihen waren im Verlaufe wieder rückgängig und ſchloſſen zu niedrigſten Tageskurſen. Nachbörſe eher etwas nachgebend. Neubeſitz 75, Alt⸗ beſitz 11,75, AGG. 267, Farben 1287, bis 29, Siemens 155. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 18. Mai.(Eig. Tel.) Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 9676: 1936 84; 1937 79%; 1998 767, Verrechnungs⸗ 85,0. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 37% v. H. Amtlich in Rm. Dis⸗ Parität 17. Mi 18. Mai für kont M. Geld 5850 98 8 Buenos⸗Aires 1Peſo 7.782.853 0,85.853 857 Kanada Aan 5 4,198 3,147 8,153.157 8,168 Japan... I en 6,57 2,092 0,69 0, 71].869 0,871 Kairo lägypt, Bid. 5 20,953] 14.505 14,545 14.595 14,635 Türkei„„ IIürk. Pfd. 18,456 2,033.04 2,038.042 London... 1Sterl. 2 20,429 14,125 14,165 14,215 14.255 New York. IDollar 3 4,198.626 8,634].826 3,684 Rio deJaneirolMillr..502.289 9,241.239.241 Uruauay. 1Goldpeſo 4,43.648.6520 1,643.652 Holland 100 Gulden 3 168,789 169,53 169,92 169,23 169,57 Athen 10 Drachmen 9 5,45.458 2,462.459 2,462 Brüſſel 100 B. 50% h 3½ 38,37 39,54 58,66 38,54 58.66 Bukareſt... 100 Lei 6 2,511 2,488 2,492 2,488 2,492 Ungarn. 100 Peng 4½ 73,421, e e 3 D 100 Dulden 4 81,72 382.27 82.48 82,27 82,48 Helſingfors„100 Fm 6 10.537 6,274 6,286.284 9,296 Italien... 100 Lire 4 22.094 21.80 27,4 21.868 21.99 Fugoſlavieni00 Dinar 7½ 61.09 5,195 5,205.195 5,205 Kowno, 100 Litas 7 15 2 815 820 2 6 5 0 n 100 Kr. 6. 112, 0⁴ 653,. 5 Aena de1bo Gnubs 50 4588 13 120 10% 1385 Oslo.„ 100 Kr. 4 11250 71,83 7187 7218 72332 Paris... 100 Fr. 2½ 16,44 156,58 16,57 16,53 16,57 Prag.. 100 Fr. ½ 12.488 12,89 12,71 125 15,51 Schweiz„ 100 Fr. 2 81.00 61,12 81,28 81,07 81,23 Sofia. 100 Lewa 9/ 3,038.047.053.047 3,058 Spanien, 100Peſeien 8 51,00 35,96 36,04 35,86 355,84 Stockholm. 0 Kr. 3½ 112,24 72,78 72.92 73,03 73.17 Eſtland. loo Eſtim. 5½ 112,50 110,89 110,61 110,89 110,61 Wien„100 Schilling! 5 59,07 45.45 45,55 45,4 45,55 Tägl. Geld: 4¼% und darüber, vereinzelt 4½%, Monatsgeld 570% Befeſtigung der Reichsmark Das Hauptintereſſe an den internativnalen Deviſen⸗ märkten beanſpruchte die bereits geſtern abend einge⸗ tretene und ſich heute weiter fortſetzende Befeſtigung der Reichsmark. Sie zog in Zürich auf 121 an. (Geſtern Anfang 119), in Paris auf 595(580), in Amſter⸗ dam auf 58,30(57,30.) In London war ſie mit 14,45 zu hören. Das engliſche Pfund zeigte mit 8,41 gegen den Gulden, 85,87 gegen Paris und 17,50 gegen Zürich etwas ſchwächere Haltung, nachdem es heute ſrüh ziemlich feſt ein⸗ geſetzt hatte. Der Dollar tendierte international ſchwächer, Madrid behauptete ſich knapp, der Gulden und die Franken ⸗Deviſen konnten ſich im Vergleich zu den Papierwährungen beſſern. Gegen das Pfund eröffnete der Dollar mit 3,93 und ſtellte ſich ſpäter auf 3,9296. Londoner Meiallbörse vom 18. Mai Metalle 4 per To. Mlatin(E per 20 Ounces) Kupfer, Standard 3 55 Zinn, Standaro 189,7 3 Mongte 35.35 Monate 01.0 Settl. Preis 35.15 Settl. Preis 1907 Silber(Pence per Dune Alumintum. Antimon Queckſilber Elektrolyt 40.50 Banka 206 2 Platin 25—.— beſt ſelecied 38.— Straits.. 207 7] Wolframerz. ſtrong ſheeis—.— Blei, ausläud.. 14,35] Nickel. Weißblech. Eltwirebars 40,50] Zink gemöbhnlich 15.75 Blei, Zink ſtetig Tendenz: Kupfer unregelm.; Zinn feſt; Lusgabe Nr. 228 2 fein per Kilo 39,75—42,75. 1. 10 Schleppendes Geſreidegeschäff Berliner Produktenbörſe vom 18. Mai.(Eig. Te 7 Ebenſo wie im Vormittagsverkehr wax das Preisnivean am Getreidemarkte auch während des Börſenverlaufes nur unbedeutend verändert. Inlandsangebot lag im allgemei⸗ nen nur zu hohen Forderungen vor. Mangels b Anregungen waren auch verhältnismäßig geringe 1 ſpannen ſchwer zu überbrücken, und das Geſchäft ge⸗ ſtaltete ſich recht ſchleppen d. Am Promptmarkte war das Preisniveau gegenüber dem geſtrigen Börſen⸗ ſchluß nomine indert, im Zeithandel eröffnete Weizen 0 Der Abſatz von Weizen⸗ und Roggen mehlen läßt ſeit geſtern nachmittag wieder ſtark zu wünſchen übrig. Am Hafer markte iſt der Abſatz etwas ſchwieriger geworden, da die Käufer eine gewiſſe Zurückhaltung bekunden. Gerſte weiter ruhig. Amtlich notie: Weizen 198 ſehr feſt; Rogge ſtetig; Futter⸗ u gerſte 168176 hig; Haſer 136—140 ruhig; 29,30—27,75 ruhig; Roggenmehl 21.15. zenkleie 8 9 ruhig; Roggenkleie 9 bis 4 Lieferung mung beſeſt— Viktorigerbſen 21 e Speiſe⸗ erbſen 19— Futtererbſen 12—15; Peluſchken 12,25 bis 14,00; Ackerbohnen 12—14; Wicken 12—14; Lupinen blaue 9,30—10 della neue 16,50—18; exkl. Monopolobgabe notierten: Leinkuchen 10, nuß⸗ kuchen 10,80; Erdnußkuchenmehl 11,40; Trockenſchnitzel 8,60 extrah. Sojabohnenſchrot ab Hamburg 9,20 dto. ab Stettin 16,10; Kortoffelflocken 18,10.— Handelsrechtliche efe⸗ rungsgeſch: Weizen per Mai) Juli 215,50—215,75; Roggen per Mai 109 169,75 G; Juli 168,75— 169,50; Hofer per Mai 143; Juli 149,25. * Mannheimer Produktenbörſe vom 18. Mai.(Eigen⸗ bericht.) Am Produktenmarkt war Brotgetreide, insbeſon⸗ dere Roggen weiter befeſtigt. Die übrigen Artikel lagen bei geringer Geſchäftsbelebung unverändert. Die Preiſe ſtellten ſich wie folgt(in/ für die 100 Kilo netto, waggon⸗ frei Mannheim bei Waggonbezug]: Inlandweizen 2 Eoſinweizen 15,75; Inlandroggen 17,75—18; Inlandhafer 15,25—15,50; Braugerſte 19—2 Induſtriegerſte 1818,28: Futtergerſte 1717,25; Mais„50; Biertreber 12; Erd⸗ nußkuchen 11,75; Seſamkuchen 11,75—12; Polmkuchen 9,50 bis 9,75; Kokoskuchen 11,25—12,25; Sofaſchrot 10,25; Trok⸗ kenſchnitzel 7,75; Malzkeime 10,50; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen 31,50? Weizenbrotmehl 23,50; Rog⸗ genmehl 60—70proz. nordd. 23—24; dto, pfälz. und ſüdd. 24—25; Weizenkleie ſeine 7,75; Roggenkleie—8,50; Wei⸗ zenfuttermehl 9,75; Grünkern 40—45 Leinſagat 15,50—15,75. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Mai.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Mat 4,27% Juli 4,35; Sept. 4,40; Nov. 4,50.— Mais lin Hfl. Laſt 2000 Kg.) Mai 5874; Juli 61; Sept. 637; Nov. 6674. * Liverpooler Getreidekurſe vom 18. Mai.(Eig. Tel.) f Mai— Dez. 5, Weizen(100 lb.) T 5,275(5,296) Okt. 5,(5, 4A40̃ 40. Mitte: Tendenz ruhig; Mai li 5,2(5,29%); Okt. 5,4%(5,); Dez. 5,8 * Nürnberger Hopfenbericht vom 17. Mai. fuhr, 10 Ballen Umſatz, Gebirgshopfen 240—250 l. denz ſehr feſt. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 17. Mai.(Eig. el.) Mai 5,30 B 5,00 G; Juni 5,40 B 5,10 G; Juli 5,50 B G; Auguſt 5,70 B 5,50 G; Sept. 5,80 B 5,60 G; 5,80 B 5,70 G; Nov. 5,90 B 5,70 G; Dez. Tendenz ruhia.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,25; Mai 32,20 u. 32,25; Juni 32,40; Tendenz ruhig: Wetter trübe, kühl. * Bremer Baumwolle vom 18. Mai.(Eig. Tel.] Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 10,08. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Mai.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol. Anfang: Juli 58g bis 591; Okt. 590591; Dez. 591593; Jan.(84) 593594; März 598; Mai 600; Jau.(35) 610, Tagesimport Tendenz feſt— Mitte: Mai 588; Juli 587; Okt. 588; Jan.(34) 591; März 594; Mai 597; Juli 600 Okt. 608; Jan.(35) 608; März 612, Loco 608; Tendenz ruhig. * Mannheimer Kleinviehmarkt vom 18. Mai. Zugeführt wurden 25 Kälber, b) 38840, o) 3588, d] 33—35; 16 Schafe enz ſtetig; Teu⸗ 8 Sr 1 62 8 und 69 Schweine, nicht notiert; 1029 Ferkel und Läuf r. Ferkel bis 4 Wochen 19—15, über 4 Wochen 1018 Läu⸗ fer 20—24 Morktverlauf: geräumt, Ferkel und Läufer ruhig. Berliner Meiallbörse vom 18. Mai Kälber ruhig, langſam Kupf. Kup. Kupf.[Blei Blei Blei Zink Zink Jin bez. Brief Geld dez. Brief Geld] bez. Brief Geld Januar.—.— 55.50 55.——.— 19.25 18.50—.— 24.50 24. Februar 55 50 55,75 55,25—.— 19,50 19.500, 24,75 24 März. 86 25 86.25 86.——.— 20.19.„ 25.— 24.28 April. 36 75 58.75 56,25—,— 20,.—19.——.— 25,— 24,28 Mai 38.25 33,25 88,.——.— 18,.— 17.50 22.— 22,25 22, Juni. 53.25 53.50 53,.——.— 18. 17.50— 22.75 22,25 Juli..— 33,75 53,.——.— 18— 17.50—— 28— 22,25 Auguſt. 55,75 54,— 33,50—.— 18.50 17,50 23.25 23,25 28.— Seßtr. 54,25 84 84,—.— 18. 1775—— 23/50 25.25 Oktober—.— 34,75 54.25—— 13.75 17.75„ 28,75 28.25 Novemb] 5475 55.— 54,50—.— 19, 18—— 24,— 28 50 Dez. 55.— 55,25 54,75[—— 19 25 19,25—.— 24.25 23,75 * Tendenz: Kupfer feſt; Blei ruhig; Zink ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 18. Mai.(Eig. Tel.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 58,75% für 100 Kilo; Raffingdekupfer loco 59,50—54,50 Standardkupfer loco 52,25—52,75, Standord⸗Blei per Mai 17725 18,00; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drohtbarren 161; Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 294; Reinnickel 9899 proz. 3930; Antimon⸗Regulus 39—41; Silber in Barren en. 1000 11. 18. 17. 18. 17. 18. Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück E Dtſch. Ueberſee Bk. 95 Dresdner Bank, Oeſterr. Creditbk. Reichsbank Alltanz Allg. Allianz Leben Aku. Allg. Elektr. ⸗G Ammendorf Pap Anhalt. Kohlenw. 9 Aſchaffb 0 7 Augsb. N. Balke Maſchinen Dayer. Motorenw Bayr. Spiegelglas 8. P. Bemberg e Berlin⸗ Gubener. Berl, Karls. Ind Berliner Maſchb Braunk, u. Briket! Vraunſchw. A. G Br.⸗Beſigh. Oelf Bremer Vulkan——. Bremer Wolle Brown, Bop.& C Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer N G Chemie Baſel E C. Co. 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Die Firma lautet jetzt: Haus⸗ geſellſchaft D 7. 25 mit beſchränkter Haftung. „Italia“ Deutſche Erzeugniſſe nach den Ver⸗ fahren der Italieniſchen Tabak⸗Regie Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Marquis Dr. Giacomo Tedaldi di Tavaſca in Heidelberg iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Marquis Dr. Giacomo Tedaldi di Tavaſca iſt erloſchen. „Badiſche Urania“ Lichtſpiel⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Dr. Kurt Maurer iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Rechts⸗ anwalt Dr. Henning von Boehmer in Berlin iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. vom 17. Mai 1933: Fritz Hamm, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ kung, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mann⸗ heim, Hauptſitz: Düſſeldorf. Ein jeder der Pro⸗ kuriſten Paul Kehrs, Friedrich Schrickel, Hans Sattler und Rolf O. Burghard kann in Gemein⸗ ſchaft mit einem anderen Prokuriſten die Geſell⸗ ſchaft, alſo Haupt⸗ und Zweigniederlaſſungen, vertreten. Ferd. Eberſtadt& Cie. Nachf. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation, Mannheim. Die Prokura des Friedrich Ritter iſt erloſchen. Karl Pfund Nachfolger, Mannheim. Das Ge⸗ ſchäft ſamt Firma ging auf Franz Srba, Büchſen⸗ macher in Eppelheim bei Heidelberg über, wel⸗ cher es in Mannheim unter der ſeitherigen Firma fortführt. Thalyſia Hygiene⸗Reformhaus Karoline Ober⸗ länder, Mannheim. Die Firma iſt geändert in: Karoline Oberländer. Die Firmeninhaberin wohnt jetzt in Mannheim. Die Prokura von Wilhelm Oberländer iſt erloſchen. Welzl& Co., Mannheim. Die Prokura des Hugo Zimmern iſt erloſchen. Friedrich Barniske, Mannheim. Das Ge⸗ ſchäft ſamt der Firma— jedoch unter Ausſchluß der im ſeitherigen Geſchäftsbetrieb begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten— ging von Friedrich Barniske über auf ſeine Ehefrau Margarete geborene Reif in Mannheim, welche es als alleinige Inhaberin unter der ſeitherigen Firma weiterführt. Wilhelm Seifert, Lebensmittelgroßhandlung, Mannheim. Inhaber iſt Wilhelm Seifert, Kauf⸗ mann, Mannheim. 69 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Schutzdamm am Rhein zwiſchen dem Hochwaſſer⸗ damm beim Rohrhof u. dem Thyſſenſchen Hafen. Bekanntmachung. Die Stadt Mannheim beabſichtigt, zwiſchen Mhein⸗Km. 241,700 und Rhein⸗Km. 242,450 einen Schutzdamm zu erſtellen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen bet dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannheim oder Gemeinderat Brühl binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzu⸗ bringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrecht⸗ lichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor Inkrafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft beſonderer privatrechtlicher Titel an den öffentlichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffentlichen Waſſerläufen begründeten Rechte nunmehr als dem öffentlichen Recht angehörige Nutzungsrechte zu betrachten ſind(8 113 Satz 2 des Geſetzes) und daß daher auf ſolche Rechte ſich ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vorgebracht werden, ebenfalls als ausgeſchloſſen gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bekämpfung der Obſtbaumſchädlinge. Wir geben nachſtehende vom Herrn Landes⸗ kommiſſär unterm 29. April 1933 für vollziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchrift zur all⸗ gemeinen Kenntnis: Auf Grund der 88 23, 30 und 145 Ziffer 1 und 3 Pol. Str..B. wird für den Landbezirk Mannheim folgende bezirkspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: § 1. Die Nutznießer von Obſtanlagen jeder Art ſind im Intereſſe der Geſunderhaltung die⸗ ſer Pflanzungen verpflichtet: 1. Zur regelmäßigen Entfernung aller abgängigen Obſtbäume und Sträucher(Baumruinen). 2. Zur Entfernung aller abgeſtorbenen und kranken Baumteile(dürres Holz, Aſtſtumpen etc.) ſowie aller ſonſtigen direkten Krankheits⸗ herde(Raupenneſter, Fruchtmumien, Baum⸗ ſchwämme u..). g. Zur regelmäßigen und gründlichen Reinigung der Stämme und der älteren Aſtpartien von Rindenſchuppen, Flechten, Mooſen u. a. ſowie zum Auslichten zu dichter Baumkronen und Beerenſträucher. Zur regelmäßigen Anbringung von Kleb⸗ gürteln an den Obſtbäumen(ausgenommen Nußbäume und Edelkaſtanien) im Monat Ok⸗ tober, ſofern dieſe Maßnahme nicht in beſon⸗ deren Fällen vorübergehend ausdrücklich er⸗ laſſen wird. 8 2. Zuwiderhandlungen werden auf Grund des 8 145 Pol. Str. G. B. beſtraft. § 3. Bleibt der Nutznießer einer Obſtanlage nach einer befriſteten einmaligen Aufforderung durch das Bürgermeiſteramt mit einer der oben beſchriebenen Arbeiten im Rückſtand, ſo iſt dieſes außerdem berechtigt, die Arbeiten durch einen Sachverſtändigen auf Koſten des Säumigen vor⸗ nehmen zu laſſen. 12 Mannheim, den 27. März 1933. Badiſches Bezirksamt— Abteilung V—. Freilag großes Spargeleszen Mittagstisch 70, 80 Pfennig 96758 Speisehaus Britsch C 3. 12, 1 Treppe Bullerküche Gärtner für Sandtorf Zirka 100 Siedlerſtellen ſind zu vergeben an Gärtner oder Kleinlandwirte mittleren Alters. Anmeldg.: Arbeitsamt, Zimmer 137, 10—11 Uhr. Versammlung aller interessehten: Donnerstag, 18. 5. 1933, 17 Uhr, d Zimmer 92. 4. kahlen Sſe slch, worm Sle täglich belm Aufstehen oln Glas Gesund- belt teinken mit den berühmten Hellb rungen: Teinacher Hirschquelle und Sprudel, Remstal Sprudel, Beinstein, Imnauer Apollosprudel Peter Rixius..b.., Groß handlung. Ver- bindungskanal 1. linkes Ufer, Tel. 26796.97 A. 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