30 5 8 krſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rel Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfelbdſtr. 13, Ne fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. eue Mannhein Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Keine Gerichtsſtand Mannheim. 2 Via des Ita Err nich un bein 912 und Heinrich n Teil der n Badiſchen eidung vom kückzahlung Spruchſtelle, einer vor⸗ em Monat. uni 1083 ab , alſo mit teten Nenn⸗ ſgewerteten 920 im auf⸗ Stücke der .— werden n 1. 1. 1075 ern auf die zieſe Stücke gen endigl wird ſomlt 50.— N. 10 40.— RM..20 20.— RM. 0 00 werdenden ⸗Geſelh 6600 schall * che * lich Mi das gan ten, lei heit in 1 ſehe Wi ö0 zwi den gei den dab 0 Eine Partei genügt“,. Zustimmung des deutſchen Propagandaminiſters, der Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Mai 1933 144. Jahrgang— Nr. 247 Anterredung mit Muſſolini Muſſolini ſpricht deutſch [Drahtmeldung unſeres Sonderberichterſtatters) Th. Rom, 31. Mai. Durch den Park der deutſchen Botſchaft in der a Volkonski knirſchen Autos gewundene Kies⸗ wege hinauf. Große Auffahrt. Der deutſche Botſchaf⸗ ler v. Haſſell hat aus Anlaß der Studienreiſe Propagandaminiſters Dr. Goebbels zum Diner und Empfang eingeladen. In den Salons der hat ſich das diplomatiſche und geſellſchaftliche Rom verſammelt. Das Studium des faſziſtiſchen liens wäre bei aller Würdigung ſeiner ſachlichen ungenſchaften für uns unvollkommen, wenn wir t die Möglichkeit gehabt hätten, den Schöpfer d Leiter des neuen Italien zu ſpre⸗ n, ihn kennen zu lernen und von ihm ſelbſt zu hören, wo die Grundpfeiler der geiſtigen Brücke zu ſuchen ſind, die ſich heute in weitem Bogen von Deutſchland nach Italien ſchwingt. Miniſter Goeb⸗ bels wußte, worauf es uns ankam, um das Bild farbig und lebendig zu machen, das wir an dieſem Tag in Rom gewonnen haben. Er übernahm perſön⸗ die Vorſtellung. In dem Eckzimmer, in das wir ſechs journaliſtiſche Reiſebeg leiter des niſters uns aus der großen Geſellſchaft zurück⸗ gezogen haben, erſcheint der Du ce. Man kann ruhig Pathetiſche und Monumentale beiſeite laſſen, womit dieſer Mann in Bildern, Büſten, Reden und Schilderungen umgeben wird. Man braucht ihn nur z nahe und ganz unvoreingenommen zu betrach⸗ wie er in der Zwangloſigkeit des geſellſchaft⸗ lichen Lebens in unſerem kleinen Kreiſe ſteht. Es bt als ſofort ins Auge ſpringender Geſamteindruck die Verkörperung einer ganzen, gradlinigen, unerhört zielbewußten Energie, verbunden mit einer jedem Intel⸗ lektnalismus abgekehrten meſſerſcharfen In⸗ telligenz. Das ganze Weſen erfüllt von einer Unbekümmert⸗ und Sicherheit, die nur aus einer ſo unbegrenzten Machtfülle entſpringt, wie ſie Muſſolini ſeit Jahren einer Hand vereinigt. Wir ſprechen dem Duce, der ſich mühelos der beutſchen Sprache bedient, unſere Genugtuung barüber aus, daß wir in Rom Gelegenheit haben, ein Staatsweſen in den gefeſtigten Formen beſtehen zu u, zu denen wir noch hinſtreben. Muſſolini be⸗ ſütigte uns mit abſoluter Selbſtverſtändlichkeit, daß es in Italien tatſächlich nur einen politiſchen llen im ganzen Staatsweſen gibt, und wir uns natürlich vor allem für den Vergleich ſchen Deutſchland und Italien ſowie für die Mög⸗ lühkeit einer engeren geiſtigen Gemeinſchaft inter⸗ eſſieren, beſtätigte er uns ferner die Auffaſſung, daß der Austauſch in kultureller Hinſicht zwiſchen den beiden Ländern künftig noch enger gez ſtaltet werden kann. Er ſpricht in dem Zuſammenhang auch über ſeine Auffaſſung von der Preſſe, deren Tätigkeit er als einen Dien ſt am Staate betrachtet. Wir wer⸗ im neuen Preſſegeſetz, das in Berlin in nächſter t vom Kabinett verabſchiedet werden wird, dieſen Hebanken vorausſichtlich in ſehr klarer Form ver⸗ hürklicht finden. Dieſe Ueberzeugung von der abſo⸗ lüten inneren Einheitlichkeit des Staatsweſens bringt Regierungschef ſofort auf das Gebiet der politiſchen Parteien. erklärt er unter lebhafter ei erzählt, wie ihm der Präfekt von Littoria am Lormitag erklärt hat, jede andere Partei— wenn es in Jalien überhaupt noch eine gäbe— würde ſo⸗ fort„vernichtet“ werden. Dr. Goebbels ſtimmt wle leußerung ſehr gern und in vollem Umfang l. eine einzige Partei haben, oder beſſer geſagt hür noch ein einziges und einiges Volk. Dann wendet ſich die Unterhaltung kulturel⸗ len Fragen zu. ewunderung für die Leiſtungen des Faſzismus auf dem Gebiete der weiteren Aufdeckung des an⸗ ken Roms ausſprechen. Dieſe Arbeit liegt ihm Aenſichtlich ſehr am Herzen, denn mit großer Leb⸗ uch wir werden, ſo betont er, bald nur noch Wir können dem Duce unſere ligkeit weiſt er uns auf Neapel, Herkulaneum und mpejt hin, wo ebenfalls umfangreiche neue Aus⸗ kabungen im Gange ſind. Damit kommen wir zu en Errungenſchaften des Faſzismus im allgemeinen, er uns in vieler Hinſicht Vorbild werden ſoll. . „um das Schickſal der nationalſozialiſtiſchen Revolution in Deutſchland iſt mir nicht bange,“ ſagte Muffolini.„Sie iſt ganz breit lundiert. Sie iſt nicht durch einen Staats⸗ ſtreich von oben in Szene geſetzt worden.“ Dr. Goebbels ſtimmt dieſer Aeußerung ent⸗ eden zu und unterſtreicht, daß ſich der neue Zu⸗ Drahtzieher Trotzki Meidung des Wolff⸗Büros — Berlin, 31. Mai. in Berlin iſt eine Geſellſchaft „Nationaler Bildbanddienſt“ ins Leben gerufen worden, Das vorläufige Produktionspro⸗ gramm ſieht Bildbandſerien von Schlag⸗ eter, vom Stahlhelm, von der SͤA und zum Luther⸗ Tag eine Serie über Martin Luther vor. Bei einer Veranſtaltung der Geſellſchaft brachte der Leiter der nationalen Abwehrſtelle gegen kommuniſtiſche Um⸗ triebe, Walter Koroti, ſenſationelles Material über kommuniſtiſche Umtriebe zur Kenntnis, das in einem Bildband„Brandfackel über Deutſchland“ Ver⸗ wendung finden ſoll. Bei der Durchſuchung einer durch Zufall als Eigentum des bisherigen kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten Grylewicez ermittelten Laube wurden Beweismittel dafür gefunden, daß Ley Trotzki nicht als armer aus ſeinem Vaterland verbannter kranker Mann in Stambul lebte, ſondern daß er von Stambul aus als das Haupt der antifaſziſtiſchen Ein⸗ heitsfront aktiv tätig war Mit dem Sitz und den deutſchen Kommuniſten fortgeſetzt Anweiſun⸗ gen über Vorbereitung und Durchführung des Bür⸗ gerkrieges in Deutſchland erteilte. Wühlarbeit an der Saar Drahtbericht unſeres Berliner Büros P Berlin, 31. Mai. Ueber die franzöſiſche Wühlarbeit im Saargebiet macht das chriſtliche Gewerkſchaftsorgan „Der Deutſche“ intereſſante Angaben. Danach werden monatlich in ſteigendem Maße deutſche Bergarbeiter aus den Saarkohlengru⸗ ben entlaſſen. Es ſind bis jetzt 250 Arbeiter, die monatlich auf die Art erwerbslos werden. Die Entlaſſungen, die angeblich wegen Perſonalabbau er⸗ folgen, geſchehen aber einzig und allein, den deut⸗ ſchen Bevölkerungsanteil bis zur Ab⸗ ſt i mmung möglichſt herabzudrücken. „Der Deutſche“ weiſt ferner darauf hin, daß die ſo⸗ zialiſtiſchen freien Gewerkſchaften das größte Ent⸗ gegenkommen durch die Regierungskommiſſion ge⸗ nießen, während man gegen die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften ſchon wiederholt mit Maßregelungen vor⸗ gegangen iſt. Die NSBoO ſtehe im Saargebiet ſogar kurz vor ihrem Verbot. Zuchthaus für einen Landesverräter Meldung des Wolff⸗ Büros — Leipzig, 31. Mai. Das Reichsgericht verurteilte einen Ingenieur, der franzöſiſcher Staatsangehöriger iſt, wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe und Ver⸗ gehens gegen das Geſetz über den unlauteren Wett⸗ bewerb zu acht Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Gefangenenausbruch in Kanſas Meldung des Wolff⸗Büros — Newyork, 31. Mai. Aus dem Gefängnis des Staates Kan⸗ ſas entflohen geſtern zehn Sträflinge, von denen ſteben wegen Mordes, Bankraubes und ähn⸗ licher Handlungen auf Lebenszeit verurteilt waren. Mit Hilfe von Revolvern, die offenbar ins Gefängnis geſchmuggelt waren, entwaffneten ſie ein halbes Dut⸗ zend Wärter und gelangten ins Freie. Sie hielten zwei Autos an, zwangen die Inſaſſen, auszuſtei⸗ gen und entkamen. Den Gouverneur und meh⸗ rere andere Perſonen, darunter eine Frau und ein junges Mädchen, nahmen ſie mit und benutzten ſie als Schutzſchilde gegen die Kugeln der Verfolger. ſtand in Deutſchland auf die breite Maſſe der Ar⸗ beiter und Bauern ſtützt. Schon aus dieſen Feſtſtellungen ergibt ſich, daß wir in Deutſchland— worauf wir den Duee auf⸗ merkſam machen— eigentlich kaum noch innerpoli⸗ tiſche Schwierigkeiten und Hemmungen haben, ſon⸗ dern daß unſere konzentrierte nationale Kraft ſich jetzt den Problemen der Außenpolitik zuwen⸗ den kann. Muſſolini beſtätigte dieſe Auf⸗ faſſung. Aber in den Tagen der entſcheidenden Ver⸗ handlungen über den Viermächtepakt kann der ita⸗ lieniſche Regierungschef begreiflicherweiſe nicht näher auf außenpolitiſche Probleme eingehen. Dafür wendet Muſſolini ſich aber nochmals mit offenſichtlich ſtarker innerer Anteilnahme der Parallelität der Entwicklung in Italjen und in Deutſchland zu und in dieſem Zuſammen⸗ hang trifft er mit großem Nachdruck die Feſt⸗ ſtellung, daß es in Deutſchland jetzt um die Stabiliſierung der Autorität, der Ordnung und der Gerechtigkeit geht, auf deren Baſis dann das junge neue Staatsweſen ſich weiter zu entwickeln in der Lage ſein wird. Denn das eine iſt auch aus dieſer Unterredung ganz deutlich als die Meinung des Schöpfers des Faſzis⸗ mus hervorgegangen, daß eine nicht von oben, ſon⸗ dern aus dem Volke entſtandene Bewe⸗ gung nur erfolgreich und von dauerndem Beſtand ſein kann, wenn ſie unter ganz ſtarker autori⸗ tärer Führung ſteht. Der perſönliche Eindruck, den wir bei dieſer Unterredung von Muſſolini gewonnen haben, hat uns gezeigt, daß in Italien die Vorausſetzungen für ein ſolches Staatsweſen gegeben ſind. Es wird in Deutſchland eine ebenſo wichtige wie intereſſante Aufgabe werden, die aus dieſer römiſchen Studien⸗ fahrt gewonnenen Erkenntniſſe nach der ſachlichen wie nach der perſönlichen Seite hin weitgehend aus⸗ zuwerten. Deutſcher Veſuch in Littoria Die italieniſche Studienreiſe des Reichspropa⸗ gandaminiſters hat am heutigen zweiten Tage Ge⸗ legenheit zu einer Reihe bemerkenswerter Ver⸗ gleiche und Feſtſtellungen gegeben. Die Mitglieder der kleinen Reiſegeſellſchaft wiſſen ſelbſt⸗ verſtändlich, daß es nicht ihre Aufgabe ſein kann, Rom zu entdecken. Aber wenn man aus dem Ber⸗ lin von heute in das Rom von heute kommt, ſind die Eindrücke hier doch in vieler Hinſicht ſehr lehr⸗ reich. Verſchiedene Beſichtigungen des heutigen Ta⸗ ges geſtatteten uns, gewiſſe Parallelen zu ziehen, wobei vor dem materiellen Tatbeſtand ſelbſtverſtändlich der Geiſt, aus dem heraus hier Neues geſchaffen wurde den Vorrang hat. Das gilt in erſter Linie für die Siedlung und Stadt Littoria, die im Ge⸗ biet der berüchtigten Pontiniſchen Sümpfen im Enutſtehen begriffen iſt. In früher Morgenſtunde fuhren wir hinaus, um dieſes Werk zu ſehen. An dieſem Sumpfgebiet haben Herrſcher und Päpſte immer wieder vergeblich ihre Kräfte erprobt. Dem faſziſtiſchen Italien iſt es vor⸗ behalten geblieben, mit den Mitteln der modernen Technik aus dieſer Wüſte brauchbares Land zu machen. Wer denkt nicht an Friedrich den Großen, der die Sümpfe der Mark in fruchtbare Aecker verwandelte? Man ſieht an dieſem ſüdlich Roms gelegenen, vom Fieberdunſt verpeſteten Land⸗ ſtrich eine neue Stadt entſtehen. 3000 Menſchen leben jetzt dort, 30 000 ſollen es in Zukunft werden. Gewiß hat der Bau viele Opfer gefordert. Das Land liegt teilweiſe niedriger als der Meeres⸗ ſpiegel. Aber man geht jetzt mit Pumpwerken und Gräben an die Trockenlegung. Menſchen aus der Romagna, eines Landſtrichs, in dem man an die Gefahren des Sumpffiebers gewöhnt iſt, ſiedelt man hier an. Es iſt techniſch noch nicht alles vollkommen und auch hygieniſche Probleme bleiben noch zu löſen. Aber das, was dem Beſucher den ſtärkſten Eindruck gibt, iſt die einfache Tatſache, daß hier überhaupt ein Wille am Werk iſt, der das in Angriff nimmt, was in Jahrhunderten von den verſchiedenſten Regie⸗ rungen niemals erreicht wurde. Der gleiche Wille zur Tat zeigt ſich dem Beſucher der Stadt Rom bei jedem Gang durch die Straßen. Vor zehn Jahren war von dem antiken Rom keines⸗ wegs die gleiche Fülle der architektoniſchen Denk⸗ mäler zu ſehen wie heute. Muſſolini hat vor allem an der Via del Impero erhebliche Ausgraban⸗ gen durchführen laſſen und hat damit den unmittel⸗ baren Anſchluß zwiſchen dem Victor Emanuel⸗Denk⸗ mal und dem Coloſſeum hergeſtellt. Man ſieht an den noch nicht vollendeten Arbeiten in der Beſeiti⸗ gung neuzeitlicher Bauten und in der ganzen groß⸗ zügigen Anlage deutlich, wie auch hier der Wille zur künſtleriſchen und kulturellen Ausgeſtaltung des auf ſeiner ſtolzen Vergangenheit ruhenden jungen Staatsweſens ununterbrochen am Werke iſt. u einer Anterredung mit deutſchen Preſſevertretern machte Muſſolini„mit großem Nachoͤruck die Feſtſtellung, daß es in Deutſchland jetzt um die Stabiliſierung von Autorität, Oroͤnung und Gerechligkeit geht“ Englands Schuloͤennöte Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 31. Mak. Je näher der Zahlungstag für die neue Kriegsſchulden rate heraurückt, deſto heftiger wird in allen Schichten des politiſchen Lebens die Debatte über die Frage, ob England noch einmal eine Schuldenrate zahlen ſoll, um für die Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz gut Wetter zu machen, oder ob es ſich diesmal rundweg weigern ſoll, weiter zu zahlen. Die Preſſe iſt entſchieden für die Zahlungsverweige⸗ rung. Im Parlament könnte die Regierung jedoch, wenn ſie die Zahlung für richtig hält, eine Mehrheit dafür erlangen. Es iſt jedoch ſchwer denkbar, daß die Regierung diesmal die Zahlung leiſten wird, ohne dem Parlament Gelegenheit zur Erörterung der Frage zu geben. Kommt eine Debatte zuſtande, dann dürfte ſich eine ſehr ſtarke Stimmung für die Zahlungsverweigerung bemerkbar machen. Vorerſt iſt aber das Kabinett ſelbſt noch keineswegs einig. Während Madonald und einige andere Miniſter, die den Geſamtkomplex der Außenpolitik vor Augen haben, die großen Ret⸗ tungsprojekte der nächſten Monate nicht durch die Zurückhaltung der verhältnismäßig geringen Kriegs⸗ ſchuldenrate gefährden wollen, denkt der Schatzkanz⸗ ler Chamberlain anders darüber. Er iſt un⸗ bedingt für die Zahlungsverweigerung und glaubt, daß ſie auf Amerika die heilſame Wirkung ausüben wird, endlich die Realitäten des Kriegsſchuldenpro⸗ blems dem breiten amerikaniſchen Publikum ſichtbar zu machen. Auf ähnlichem Standpunkt ſoll der Han⸗ delsminiſter Runeiman ſtehen. Die beiden Miniſter haben hier ſchon im Dezember von der Zahlung der damtrligen Kriegsſchuldenrate abgeraten, ſind aber dann im Kabinett überſtimmt worden. Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß auch dies⸗ mal die Zahlung letzten Endes geleiſtet wird, wenn nicht in Waſhington noch ein Wunder geſchieht. Die Regierung hat es jedoch bisher ab⸗ gelehnt, dem Unterhaus Auskunft darüber zu geben, ob am 15. Juni die Kriegsſchuldenrate an Amerika gezahlt werden wird oder nicht. Auch eine Debatte über dieſe Frage wird vorläufig nicht zugelaſſen. Tatſache iſt, daß noch kein endgültiger Kabinettsbe⸗ ſchluß über Zahlung oder Nichtzahlung vorliegt. Derby-Jieber in England Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 31. Mai. England feiert heute das traditionelle Volksfeſt, das ſich alljährlich mit dem Derby verbindet. Schon ſeit Tagen ſind die ernſten Fragen der Politik und Wirtſchaft hinter dem Intereſſe für die Derbypferde zurückgetreten. Heute herrſcht fieberhafte Stimmung. Man erwartet wieder eine halbe Million Menſchen auf dem grünen Raſen bei Epſo m. Viele ſind ſchon geſtern herausgekommen und haben die Nacht im Freien zugebracht. Heute hat mit dem grauen Morgen die große Völkerwanderung eingeſetzt. Der Favorit Manitoba gilt als allgemeiner Tip, aber der Streit über die Chancen der anderen Pferde hat die größte Heftigkeit erreicht. Der Geſamtbetrag der ab⸗ geſchloſſenen Wetten iſt nicht geringer als in früheren Jahren. Die Derby⸗Lotterie in Dublin hat in den letzten Tagen nicht weniger als 2 Mill.& an Preiſen ausgeſchüttet. Kampf um Morgan Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 30. Mai. Den neueſten Meldungen aus Waſhington zufolge wurde im Senat der Antrag geſtellt, die ſtaat⸗ liche Unterſuchung gegen die Privat⸗ banken auch auf die Großin duſtrie aus⸗ zu dehnen. Ein Senator verlangte eine Prüfung der Einnahmen und Vermögenserklärungen der bei⸗ den früheren Schatzamtsſekretäre Mellon und Mills vom Jahre 1917 ab. Auf der anderen Seite berichten die amerkkani⸗ ſchen Blätter über ſtarke Widerſtän de, die der Bankenausſchuß der Fortführung des Unterſuchungs⸗ verfahrens gegen Morgan entgegenſetzen will. Auf Antrag eines Senators ſoll der Staatsanwalt Pe⸗ cora, der die Unterſuchung leitet, vor dem Ausſchuß Erklärungen über ſeine weitere Abſichten abgeben. Der Oeffentlichkeit gegenüber, die das unerbittliche Eindringen Pecoras in die Privatgeſchäfte Morgans billigt, hüten ſich aber die Senatoren, irgendwie Kri⸗ tik zu üben. Man erwartet in den nächſten Tagen neue Senſationsveröffentlichungen von„Privat⸗ kunden des Bankhauſes Morgan“. Pecora demen⸗ tiert, daß irgendwelche Anſchläge auf ſein Leben ver⸗ ſucht worden ſeien. Dagegen erhielt der Senator Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2. Seite/ Nummer 247 Gla e, weil er die Unterſuchungsmetho⸗ den Pe itiſiert hatte. Des weiteren verlautet, daß ſich Präſident Rooſevelt mit aller Kraft für die Beibehaltung des gegenwärtigen Schatzamtsſekretärs Woodin einſetzt, der erwieſenermaßen zu den bevorzugten Kunden der Morgan⸗Bank gehörte. Deutſchnationale Proteſte Telegraphiſche Meldung — Berlin, 31. Mai In Mecklenburg ⸗Strelitz hat der Reichs⸗ tatthalter für beide Mecklenburg und Lübeck, den Ne iſozialiſten Stichtenoth zum Staats⸗ miniſter ernannt, ſo daß der bisherige Staatsmini⸗ ſter, der Deutſchnationale von Michael, telefoniſch ſeinen Rücktritt erklären mußte. Die Deutſch⸗ nationale Front in Mecklenburg hat darauf endes Proteſttelegramm geſandt an den Reichs⸗ von Hindenburg, an den Reichs⸗ olf Hitler und an Reichsminiſter Hu⸗ „In Mecklenburg⸗Strelitz iſt vom atthalter die Regierung unter Ausſchluß der znationalen Front gebildet worden. Gegen e Maßnahmen erheben wir entſchieden Proteſt Beteiligung der Deutſchnationalen an der Regierung. Dies allein würde bei den bisherigen Verhältniſſen des Landes dem Abkommen vom 30. Januar gerecht werden.“ Zum Verbot des Kampfrings junger ſch nationaler in Hamburg, teilt der skampfringführer, v. Bismarck, mit, daß ſowohl wie von der Führung der Deutſchnationalen eim Reichsminiſter des Innern und beim Senat in Hamburg Beſchwerde eingelegt worden ſei. Bisher ſeien dem Reichskampfring⸗ führer die Gründe für das Verbot nicht mitgeteilt worden. In Eutin, dem oldenburgiſchen Landesteil bei Dübeck, kam es geſtern zu einem Konflikt im Stadt⸗ rat zwiſchen Nationalſozialiſten und Deutſchnatio⸗ nalen. Der Stadtrat beriet über die Angelegenheit des deutſchnationalen Bürgermeiſters Dr. Stoff ⸗ regen und des Polizeikommiſſars Marks. Beide Beamte ſind ſeit November vorigen Jahres von der nationalſozialiſtiſchen Regierung zwangsbeurlaubt. Zu Beginn der Sitzung verwahrte ſich der Vorſitzende gegen die von der DNVP Fraktion bei der Regie⸗ rung eingelegte Beſchwerde, die ſich gegen die Wahl Dr. Sgalfelds(NSDAP) zum Ratsherrn richtete. Als der Vorſitzende hierbei den deutſchnationalen Fraktionsführer angriff, verlangte dieſer das Wort zu einer perſönlichen Erklärung, das ihm aber ver⸗ weigert wurde. Die deutſchnationale Frak⸗ tion verließ daraufhin die Sitzung. Front b Der Stadtrat beſchloß, ſodann, die olden⸗ burgiſche Regierung zu erſuchen, Bürgermeiſter Dr. Stoffregen(DNVP) und Polizeikommiſſar Marks zum 1. Juni ohne Gehalts⸗ und Ruhegehalts⸗ anſprüche zu entlaſſen. 95 Der Reichstagsabg. Dr. Stadler hat, wie wir hören, ſeinen Austritt aus der deutſchnationalen Front erklärt und in einem Schreiben, das er an den Reichsinnenminiſter Frick in ſeiner Eigenſchaft als Führer der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfrak⸗ tion gerichtet hat, um Aufnahme in die NS DA P⸗ Fraktion gebeten. Dieſem Wunſch wird, ſoweit wir unterrichtet ſind, entſprochen werden. Herr Dr. Stadler wird als Hoſpitant in die nationalſoziali⸗ ſtiſche Reichstagsfraktion aufgenommen werden und auch in die nationalſozialiſtiſche Partei eintreten. Allgemein rechnet man damit, daß auch Profeſſor Spahn dem Abg. Stadler folgen und ebenfalls die Deutſchnationalen verlaſſen wird. Es handelt ſich bei den beiden Perſönlichkeiten um die Gruppe der ſog. nationalen Katho⸗ Itken“, die vor ungefähr einem Jahrzehnt zu den Deutſchnationalen geſtoßen iſt. Wie erinnerlich, hat Stadler ſchon im März nach dem überwältigenden Wahlſieg den Antrag geſtellt, die Deutſchnationalen ſollten in corpore ſich den Nationalſozialiſten an⸗ ſchließen. Hugenberg hat dem allerdings entſchieden widerſprochen. Der Reichskanzler empfing geſtern nachmit⸗ tag die drei deutſchnationalen Abg. Berndt, Freytag⸗ Loxinghoven und Rentorff. Ueber den Inhalt der Ausſprache werden allerdings keine Mitteilungen gemacht. Zeppelin über Rom In Ergänzung der kurzen Meldungen des Wolffbüro veröffentlichen wir heute noch folgen⸗ den Betrachtungen unſeres nach Rom entſaudten Dr.⸗Th.⸗Sonderberichterſtatters: Das große Ereignis des erſten Tages dieſer Mi⸗ niſterreiſe nach Rom war das Erſcheinen des deut⸗ ſchen Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ über der Ewigen Stadt und ſeine Landung in der Campagna. Die Italiener haben kurz nach dem Kriege einmal ſelbſt ein ſolches Luftſchiff beſeſſen. Wir hatten es ihnen auf Reparationskonto geliefert. Aber man weiß, daß Italien ſich ſpäterhin völlig dem Flugzeug zugewandt hat. Jedenfalls wurde Unſer Luftſchiff nach einigen Jahren abmontiert. Umſo bedeutſamer war es, daß wir den Römern heute zeigen konnten, wie ſich der Bau und die Lei⸗ ſtungsfähigkeit des ſtarken Luftſchiffes in Deutſch⸗ land inzwiſchen weiter entwickelt.„Graf Zeppelin“ erſchien zum erſten Mal über der Stadt. Dieſes Ereignis wirkte auf die Bevölkerung ſo ſtark daß ſogar der König bei der Landung anweſend war und das Innere des Luftſchiffes beſichtigte. Die Straßenbahnen von der Porta Giovanni nach dem Flugplatz in der Campagna waren heute in den erſten Nachmittagsſtunden alle überfüllt und zahlloſe Autos raſten die Neue Appiſche Straße hinaus. Wenn man draußen keine allzu großen Anſammlun⸗ gen bemerkte, ſo lag es wohl vor allem an dem rieſigen Raum dieſer hiſtoriſchen Fläche, auf dem ſich die Menge verteilte. Vor der Halle war der Platz für die Ehrengäſte freigehalten. Das offizielle Bild, das in Italien mit den verſchiedenen, teils recht maleriſchen Uniformen ſopiel bunter und bewegter iſt als bei uns, wurde heute noch durch die braunen und ſchwarzen Röcke deutſcher SA⸗ und Ss⸗Leute belebt. Auch Dr. Goebbels war in der braunen Uniform erſchienen, begleitet von ſeiner Frau und ſeinen Reiſegefährten. Bald ſah man auch den Luft⸗ fahrtminiſter Balbo, den Chef der faſtziſtiſchen Mi⸗ Frankreichs Mittwoch, 31. Mai 1953 Rei te hetzt 782 Scharfer Vorſtoß gegen den Viermächtepakt in der franzöſiſchen Kammer Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 31. Mai. Ganz unerwartet entſpann ſich geſtern in der Kammer, die mit den Budgetausgaben beſchäftigt iſt, eine Ausſprache über den Viererpakt. Die regierungsfeindlichen Rechtsgruppen benutzten die Erörterung des Budgets für das Miniſterium des Auswärtigen, um ihrer Auffaſſung über den Viererpakt Ausdruck zu geben und an den Miniſter⸗ präſidenten einige Fragen zu richten über die Hal⸗ tung der Kleinen Entente und Polens. Louis Marin, der Vertreter der äußerſten Rechten, er⸗ klärte, das Deutſchland Hitlers das Italien Muſſolinis wollten die Reviſion. Es frage ſich, ob man einen Pakt unterzeichnen dürfe, der letzten Endes zur Reviſion führen und die Grundzüge des Völkerbundes über den Haufen werfen würde. An dem Tag, da Frankreich mit Hitler und Muſſolini an einer Tafel ſitze, würden die Völker der Kleinen Eutente der Verzweiflung preisgegeben ſein. Sollen die großen Dienſte, die Frankreich der Klei⸗ nen Entente zu verdanken hat, vergeſſen werden? Welche Rolle ſoll Frankreich in dem Direktorium der vier Mächte ſpielen? In welcher Lage wird es ſich gegenüber Hitler befinden? Dann interpellierte der Rechtsdeputierte Frauk⸗ lin⸗ Bouillon. Er erklärte, daß die Kammer vor einem Akt ſtünde, der ernſter ſei als die Beratungen über den Verſailler Vertrag. Der Redner ſtellte an den Miniſterpräſtdenten die Frage, wie ex für einen Pakt eintreten könnte, den ſein Freund Herriot ab⸗ lehne, Franklin⸗Bouillon bezeichnete den Viererpakt als eine Entehrung für Frankreich. Der nächſte Redner der Rechten, bharnegaray, erklärte, wenn Frankreich dieſe Unterſchrift leiſte, ſo ſtürze es ſich in ein außerordentlich gefährliches Aben⸗ teuer. Der Pakt bereite die Reviſton der Verträge vor. Das ſtehe in Artikel 2 des Textes. Ein Depu⸗ tierter der Linken rief dazwiſchen:„Nicht im neuen Text, ſondern in dem früheren Text, den Muſſolini zurückgezogen hat.“ Ybarnegaray fuhr dann fort, daß Macdonald in dem Viererpakt die Grundlage für eine Reviſionspolitik erblicke, und wies auf Aeußerungen des italieniſchen Staatsſekretärs und des Vizekanz⸗ lers von Papen hin. „Wir wiſſen, was Deutſchland von dieſem Pakt erwartet. Es iſt uns bekannt. Unſer Botſchafter in Rom hat uns mitgeteilt, daß Italien die Zertrümmerung Südflawiens erſtrebt. Wenn Frankreich dieſen Pakt unter⸗ And ſchreibt, ſo iſt das ein Triumph Muſſolinis.“ neuer Ybarnegaray wies dann darauf hin, daß Polen und die Kleine Entente keinen Quadratmeter ihres Territoriums preisgeben wollen. Er ſprach von einer ernſten Kriegsgefahr und die Kammer begann ſehr unruhig zu werden. Der Redner der Rechten warnte ſodann vor deutſchen Intrigen. Er ver⸗ langte von der Regierung das Zuſammenwirken mit den Kleinſtaaten.„Der Miniſterpräſident ſoll ſich von ſeinem Außenminiſter und unſerem Botſchafter in Rom nicht einwickeln laſſen. Er ſoll uns davon überzeugen, daß an der Spitze des Landes ein ganzer Mann ſteht, der weiß, was er will“, ſchloß garay ſeine Rede. Miniſterpräſident Daladier erwiderte:„Ich habe die Verpflichtung auf mich genommen, das Parlament auf keinen Fall vor eine vollzogene Tatſache zu ſtellen und es den Volksver⸗ tretern zu ermöglichen, ein Ja oder Nein auszu⸗ ſprechen. Doch muß ich daran erinnern, daß ein Bot⸗ ſchafter, der mit dem Ergebnis ſeiner Verhandlungen zufrieden iſt, das Recht beſitzt, einen Text zu para⸗ phieren, den das Parlament kennenlernen wird. Man ſoll nicht glauben, daß wir auf alle Vorſchläge, die man uns macht, immer mit einem Nein antworten dürfen. (Großer Beifall auf der Linken). Die Texte werden zur Veröffentlichung gelangen. Ich ſelbſt wünſche, daß dann ein Urteil ſtber meine Politik gefällt wird. Frankreich iſt kein Vaſallenſtaat. Es iſt frei. Man organiſiert den Frieden durch reifliche Erwägungen und durch Bemühungen ſich zu verſtändigen(Großer Beifall auf der Linken und äußerſten Linken). Die Politik des Neinſagens iſt fruchtlos und hochmütig.(Erneuter Beifall). Die Kammer wird ihren Willen zum Ausdruck bringen und ich hoffe, daß ſie im Intereſſe des Vaterlandes und des Frie⸗ dens ſprechen wird.“ Der Miniſterpräſident wurde von der Mehrheit ſtark applaudiert. In Regierungskreiſen betont man, daß Frankreich den Pakt uur uunterſchreiben werde, wenn die drei andern Großmächte ein Begleitſchreiben ſignieren, welches die ausdrückliche Vorbehalte Frankxeichs ſeſtlegt. Dieſes Begleitſchreiben ſoll an alle Staatskanzleien, alſo auch an die Kleine Entente und an Polen, ge⸗ richtet werden. Frankreich erklärt in dem Begleit⸗ ſchreiben, daß es all ſeine Allianzen, Verträge und Vereinbarungen mit den kleinen Staaten aufrecht erhält, und daß der Viermächtepakt nur im Rahmen des Völkerbundes eine Wirkung erhalten könnte. Franzöſiſche Garantien für die Kleine Entente Meldung des Wolff⸗ Büros Prag, 31. Mai. Der Ständige Rat der Kleinen Entente iſt geſtern zu der für drei Tage berechneten Be⸗ ſprechung zuſammengetreten. Ueber die Dienstag⸗ Sitzung wurde ein Kommuniqué ausgegeben, in dem u. a. zu dem Vier mächtepakt und den Proble⸗ men der Abrüſtungskonferenz Stellung genommen wird. Zum Viermächtepakt wird darauf hingewieſen, daß der neue den Außenminiſtern der Staaten der Kleinen Entente mitgeteilte Vertragstext mit dem Memorandum der franzöſiſchen Regie⸗ rung vom 10. April d. J. übereinſtimmt, in dem der Grundſatz aufgeſtellt worden iſt, daß der Pakt ſich nur auf Fragen beziehen könne, die aus⸗ ſchließlich die Signatarmächte betreffen. Die Außenminiſter der Kleinen Entente, ſo heißt es weiter, nähmen die Verſicherung der Vertreter der Weſtmächte zur Kenntnis, daß die Kompetenz des Völkerbundes durch Aktionen der Signatare nicht berührt werde. Den Staaten der Kleinen Entente ſeien von der franzöſiſchen Regierung formelle Ga⸗ rantien gegeben worden, daß alle Verſuche einer Reviſion der Friedensverträge hintangehalten würden. Deshalb könne der Viererpakt nicht auf eine Reviſion der Grenzen der Kleinen Entente hinauslaufen. Die drei Außenminiſter ſeien überzeugt, daß die Genfer Verhandlungen zu poſitiven Ergebniſſen füh⸗ ren dürften. Sie nähmen den Plan der britiſchen Regierung als Grundlage für die Verhandlungen an. Mit Genugtuung verzeichneten ſie den Beitrag Präſient Rooſevelts zur Idee der Sicherheit. Da⸗ durch, daß die Vertreter der Kleinen Entente den Grunbſatz der Vereinheitlichung der kontinentalen Armeen und den Grundſatz der Herabſetzung des Rüſtungsmaterials anerkennen, ſei ihre Zuſtimmung zum Prinzip der Gleichberechtigung gegeben, die etappenweiſe und im Rahmen der Sicherheit für alle Nationen verwirklicht werden müſſe. 1 Nach Mitteilungen aus Kreiſen der italieniſchen Regierung ſteht es nunmehr ſo gut wie feſt, daß die Paraphierung des Viermächtepaktes demnächſt in Rom ſtattfinden wird. Wie verlautet, iſt ſchon der morgige Donnerstag dafür in Ausſicht ge⸗ nommen. Der Pakt würde von Muſſolini und den Botſchaftern Deutſchlands, Englands und Frank⸗ reichs paraphiert werden. die Auf hin, a immigkeit, der intereſſierten Staaten teingeſchloſſen, für jede Grenzreviſſon vorausſetze, und auf die Notwendigkeit, daß dos Sanktionsrecht aus Art. 16 beſtätigt werder müſſe. Man fragt ſich hier, ob Italien und Deutch land dieſe franzöſiſche Forderung annehmen werben, Der Konflikt um den Reichsbiſchyf Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 31. Mai. Die neue Kirchenverfaſſung iſt erſt in den Grundzügen fertig geſtellt. Die eigentliche Aus⸗ arbeitung wird vermutlich noch Wochen in Ar ach Inzwiſchen bleibt die Situation weiterh nehmen. 8 hin ungeklärt. Es iſt durchaus zweifelhaft, ob die Be, rufung Bodelſchwinghs zum erſten Reichs⸗ durch die Bevollmächtigten der Lan 6 als gültig betrachtet werden darf. In Loce eine Beſtätigung durch das Kirchenvolk vorgef Während die Kreiſe, die Bodelſchwingh Schild gehoben haben, die 1 1 handle ſich bei dieſer Beſtä kanntgabe in den Kirchen, verſtehen die Deutf Chriſten darunter einen Wahlakt. Noch jetzt man nicht, wie die Reichskirche ſich einigen wird y auch mit dem Staat muß die Auseinanderſetzung noch erfolgen. Reichskanzler Adolf Hitler empfing geſtern den Wehrkreispfarrer Müller zu einer Unter⸗ redung. In der Beſprechung ergab ſich, wie mitge⸗ teilt wird, die völlige Einmütigkeit in der Beurtei⸗ lung der ſchwebenden Fragen. ä Erklärung der „Deulſchen Chriſten Badens Der Gau Baden der Glaubensbewegung„Deul⸗ ſche Chriſten“ nimmt zur Frage der Reichs⸗ biſchofswahl mit einer Erklärung Stellung, in der es heißt: „Die Glaubensbewegung„Deutſche Chriſten“, Gau Baden, ſtellt ſich einmütig hinter ihren Schirmherrn und den Vertrauensmann des Führers der deutſchen Freiheitsbewegung, Wehr⸗ kreispfarrer Müller, in dem Bewußtſein, daß nur er allein die Kirche aus der Erſtarrung und der Zerriſſenheit herausführen und ſie zu einer eini⸗ gen deutſchen evangeliſchen Kirche geſtalten bann, in der das geſamte ums tägliche Brot ſo ſchwer ringende Volk Heimatboden und Heimatrecht findet, Um dieſe gewaltige hiſtoriſche Stunde, die Gott, der Herr, der Kirche noch einmal geſchenkt hat, nicht un⸗ genützt vorbeigehen zu laſſen, wenden wir uns an Theologen und Laien gleichmäßig mit dem Ruf um Zuſammenſchluß aller evangeliſchen Kräfte. Unſer Ziel bleibt in allen Kämpfen un⸗ verrückbar. Volk zur Kirche und Kirche zum Volk! Nur der Vertrauensmann des Volkes und des Volkskanzlers kann dieſes Ziel verwirklichen.“ Eine ſtark beſuchte Vertreterverſammlung der Kirchlich⸗ Liberalen Vereinigung Kärlstuhe faßte eine Entſchließung, in der geſagt wird!:„Die am 25. Mai zuſammengetretene Ver treternerſammlung der Kirchlich⸗Liberalen Vereint gung in Baden als beſchließendes Organ erkennt an, daß in der Stunde, da die deutſche evangeliſche Ge⸗ ſamtkirche geſchaffen wird, die Zeit kirchen politäſcher Richtungskämpfe vorüber ſein muß und ſtellt deshalb die kirchen; politiſche Tätigkeit der Vereinigung ein. Dieſe bildet von nun an in der Beſchränkung auf eine Geſinnungsgemeinſchaft den Gau Baden des Deutſchen Bundes für entſchiedenen Proteſtan⸗ 2 tismus. Schließung oer Hochſchule in Darmſtabl Meldung des Wolffbüros — Darmſtadt, 31. Mai. Die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt teilt mit: Die Techniſche Hochſchule hat ſich veranlaßt ge⸗ ſehen, die Räume bis auf weiteres zu ſchließen, weil innere Störungen die Aufrechterhaltung ihres Lehrbetriebs unmöglich gemacht haben. Es ſind Maßnahmen eingeleitet worden, um die Hinderniſe ſo ſchnell wie möglich zu beſeitigen. nur um d liz und viele andere intereſſante Köpfe. Als das Auto des Königs vorfuhr, erklang der italieniſche Königsmarſch. Freundliche Begrüßung und zwang⸗ loſe Unterhaltung, lächelnde Gruppen— aber dann hieß es warten: Zwar erſchien der Silberleib des Luftſchiffes bald im Nordweſten. Aber zweimal be⸗ schrieb der Zeppelin große Schleifen über der weiten Umgebung, zweimal flog er über uns hinweg und entſchwand wieder— ſchon fürchtete man: auf Nim⸗ merwiederſehen— ehe er zum Landungsmannöver anſetzte. Der König und ſeine Begleitung harrten in großer Höflichkeit und Geduld aus. Die Landung ging raſch vonſtatten. Die Kapelle ſpielte das Deutſchlandlied, das mit erhobener Hand angehört wurde. Und nun drängte alles zu dem Rieſen hin, der von italieniſchen Soldatenfäuſten gehalten, auf den Raſen der Campagna niederging. An der Beſichtigung des Schiffes beteiligten ſich außer dem König auch die Prinzeſſin und ihre kleinen Söhne, ſowie alle offiziellen Perſönlichkeiten. Mit aller Mühe hielt die Schiffsbeſatzung die kleine Treppe zur Kabine frei; denn jeder wollte einen Blick in das Innere tun. Ein paar Glücklichen ge⸗ lang es noch, neben dem Luftfahrtminiſter Balbo und dem deutſchen Botſchafter und ſeiner Frau Platz zu finden und an der kurzen Rundfahrt teilzunehmen, die noch einmal in großer Schleife ütber die gewaltige Stadt führte. Selbſtverſtändlich ließ man den Römern den Vortritt, damit ſie von dem deutſchen Luftſchiff aus den herrlichen Blick von den Albanerbergen bis zum Meer, das in der Abendſonne glitzerte, genießen konnten. Leider war Muſſolini nicht anweſend. Unſer Miniſter Dr. Goebbels konnte wegen der vorgerückten Zeit nicht mehr an dieſer Rundfahrt teilnehmen. Aber für alle anderen war dieſe Fahrt doch eine Gelegenheit, mit der Freude über das unvergleichliche Bild die Bewunderung über das Werk deutſchen Geiſtes und deutſcher Beharrlichkeit zu verbinden. Erſt in der neunten Abendſtunde brauſte der Zeppelin dann auf der Heimfahrt zum letzten Male über das Häuſer⸗ meer der Millionenſtadt mit den ſieben Hügeln. Dr. Goebbels hatte ſich inzwiſchen zum Staats⸗ diner beim italieniſchen Regierungschef begeben. Der Dienstagvormittag war mit den offiziellen Be⸗ ſuchen beim König, bei Muſſolint und beim General⸗ ſekretär der Partei ausgefüllt. Mittags gab die Vereinigung der Künſtler und freien Berufe ein Frühſtück, bei welchem eine große Zahl der intereſſanteſten Köpfe des geiſtigen Roms verſam⸗ melt waren. Dr. Goebbels ſaß neben Piran⸗ dello. Der Präſident der Vereinigung und der deutſche Miniſter wechſelten ſehr freundliche Be⸗ grüßungsreden. Kunſt und Wiſſenſchaft e Heinrich Wolf 75 Jahre alt. Prof. Heinrich Wolf⸗Düſſeldorf, der bekannte Vorkämpfer einer völkiſchen Geſchichtsbetrachtung, konnte dieſer Tage ſeinen 75. Geburtstag feiern. Prof. Wolf hat beſonders durch ſein großangelegtes Werk„Die an⸗ gewandte Geſchichte“ an der Grundlegung der nattonalſozialtſtiſchen Weltanſchauung mitgewirkt. Hildesheimer Muſeumsdirektor nach Kalifor⸗ nien berufen. Prof. Dr. Günther Roeder, Di⸗ rektor der ägyptiſchen Pelizäus⸗Muſeums und der ſtädtiſchen Kunſtſammlungen in Hildesheim, hat eine Einladung des Carl Lectureſhip Committee zu ägyptologiſchen Vorleſungen an der Religionsſchule in Berkeley, Kalifornien, angenommen. FJahrtauſendfeier der Ungarnſchlacht. Am 17. und 18. Juni wird in Bad Dürrenberg die tauſendſte Wiederkehr des Tages gefeiert, an dem der deutſche König Heinrich der Vogler die eingebroche⸗ nen Horden der Ungarn ſchlug. Es war die erſte große Schlacht, in der die Reitermaſſen der Ungarn von dem deutſchen Heerbann beſiegt wurden. Die entſcheidende Schlacht, die die Ungarn für immer aus deutſchen Gebieten vertrieb, lieferte ſpäter Otto der Große auf dem Lechfeld. Neue deutſche Theater⸗Intendanten. Vom Auffichtsrat der Gemeinnützigen Theater⸗ und Muſtk⸗ G. m. b. H. Saarbrücken wurde an Stelle des bisherigen Intendauten Dr. Pauly Intendant Huber gewählt. Huber war bisher in Nord, hauſen.— Zum Intendanten des Braunſchwei⸗ giſchen Landestheaters wurde vom Staatsmini⸗ ſterium als Nachfolger des nach Karlsruhe gehenden Intendanten Dr. Himmighoffen der bisherige Intel. dant des Koburger Landestheaters Oskar Wal, leck berufen. 5 i Ein neues Drama Gerhart Hauptmanns. Ger⸗ hart Hauptmann hat ein neues Drama vollendet, deſſen Titel noch nicht feſtſteht, das aber in einem romantiſchen Milieu ſpielt. Es handelt ſich um den Kampf von Zwillingsbrüdern um eine edle Frau. Als Ort der Uraufführung ſoll entweder das Wiener Theater in der Joſefſtadt oder das Wiener Bulz⸗ theater in Frage kommen. Literatur * ueber Wohnräume der Gegeuwart iſt soeben n Propyläen⸗Verlag Berlin ein Werk von Guſtau Aso Paß erſchienen: Die Ausſtattung unſerer Wahn hat in den letzten Jahrzehnten eine grundlegende Won lung durchgemacht. Auf verſchiedenen Wegen haben ua, niſche und wirtſchaftliche Forderungen, neuer 7 7 geſchmack und Mode den Wohnraum verändert. Nebe den Fonatikern, die eine Wohnung ſo ſyſtematiſch„reini⸗ gen“, daß ſogar die Wände verſchwinden und die Voß. nung ſich gegen die Außenwelt nur noch durch Glos leiſe abhebt, ſtehen zahlreiche andere, die in allem Neuen 19 0 Feind der Behaglichkeit ſehen. Natürlich liegt die geſgan⸗ Löſfung in der Mitte zwiſchen den beiden Polen des Ber alteten und Uebermosernen. Der Klärung dieſer Fragen dient dos Buch von G. A. Platz, dem Verfaſſer des heel in zweiter Auflage erſchienenen Bandes über„Die 90 kunſt der neueſten Zeit“. Es will die leeren Schlagwor der Moderniſten auf das Berechtigte und Vernünftige ze rückführen und zeigen, daß ein neues Lebensgefühl Grun lagen geschaffen hat für einen geſunden und glückbring den neuen Wohnungsſtil. Eine Fülle von Beiſpielen zeig wie künſtleriſche Geſtaltungskraft und gediegene handwel liche Technik unſeren Wohnräumen heute Wohnlichkel un, Wärme geben. Wer wiſſen will, wie die ſchöne, modern Wohnung ausſieht, findet in dem Buch einen ausgezel neten Berater. * 2 törepiſio daß 3 t werden Deutſch⸗ n werden. Auf weiterhin die Be⸗ n Reichs⸗ jetzt weit wird und zung noch ig geſtern r Unter- hie mitge⸗ Beurtei⸗ Ns „Deul⸗ r Reichs⸗ g, in der Chriſten“, rihren iann des ö We hr ewußtſein, rung und iner eini⸗ kann, in ſo ſchwer icht findet, Gott, der nicht un⸗ r uns an t Ruf um eliſchen npfen un⸗ um Volk! und des hen.“ lung der ung der gesagt tene Ver Vereint rkennt an, liſche Ge⸗ kirchen⸗ orüber kirchen nigung chränkung au Baden Proteſtan⸗ emſtaöt ö 1. Mai. teilt mit; inlaßt ge⸗ eßen, weil ung ihres Es ſind inderniſſe eee n. Vom ud Muſtk⸗ Stelle des Intendant in Nord⸗ ſchwel⸗ aatsmini⸗ gehenden ge Inten⸗ r Wal⸗ uns. Ger⸗ vollendet, in einem h um ben dle Fra 1 Wiener er Bulg⸗ beben im ſtav Adolf Vohnungen nde Won ben huge Künſt⸗ t. Neben iſch„reini⸗ die Woh Glos eie euen einen vie gefunde des Ver⸗ er Fragen des bereits e ſchlagworle tuftige zur 91 Grund⸗ Ickbringen⸗ elen zeig handwerk ichkeit und „ moderne ausgezeich⸗ * Mittwoch, 31. Mai 1933 Die gewaltigste Bericht der Admiralität 1. Juni 1916 Unſere Hochſeeflotte iſt bei einer nach Norden gerichteten Unternehmung am 31. Maj auf den uns erheblich überlegenen Hauptteil der engliſchen Kampfflotte geſtoßen. Es entwickelte ſich am Nach⸗ mittag zwiſchen Skagerrak und Hornsriff eine Reihe ſchwerer, für uns erfolgreicher Kämpfe, die auch während der ganzen folgenden Nacht andauer⸗ ten. In dieſen Kämpfen ſind, ſoweit bisher be⸗ kannt, von uns vernichtet worden: das Großkampf⸗ ſchiff„Warſpite“, die Schlachtkreuzer„Queen Mary“ und„Indefatigable“, zwei Panzer⸗ kreuzer, anſcheinend der Achillesklaſſe, ein kleiner Kreuzer, die neuen Zerſtörer⸗Führerſchiffe„Tor⸗ bulent“,„Neſtor“ und„Alcaſter“, ſowie eine große Anzahl von Torpedobootszerſtörern und ein Unterſeeboot. Nach einwandfreier Be⸗ obachtung hat ferner eine große Reihe engliſcher Schlachtſchiffe durch die Artillerie unſerer Schiffe und durch Angriffe unſerer Torpedobootsflottille während der Tagesſchlacht und in der Nacht ſchwere Beſchädigungen erhalten. Unter anderen hat auch das Großkampfſchiff Marlborough“, wie Ge⸗ faungenenausſagen beſtätigen, Torpedotreffer er⸗ halten. Durch mehrere unſerer Schiffe ſind Teile der Beſatzungen untergegangener engliſcher Schiffe aufgefiſcht worden. Darunter die beiden einzigen Ueberlebenden der„Indefatigable“. Auf unſerer Seite iſt der kleine Kreuzer„Wies baden“ wäh⸗ tend der Tagesſchlacht durch feindliches Artillerie⸗ feuer und in der Nacht SMS„Pommern“ durch Torpedoſchuß zum Sinken gebracht worden. Ueber das Schickſal SMS„Frauenlob“, die vermißt wird, und einiger Torpedoboote, die noch nicht zu⸗ rückgekehrt ſind, iſt bisher nichts bekannt. Die Hochſeeflotte iſt im Laufe des heutigen Tages in unſere Häfen eingelaufen.“ Der Chef des Stabes der Hochſeeflotte. . In den letzten Maitagen des Jahres 1916 verließ die deutſche Flotte ihre Heimathäfen. Auf der Fahrt nach Norden in Richtung auf das Skagerrak deutete nichts auf beſondere Ereigniſſe hin. Nichts ließ die Anweſenheit feindlicher Seeſtreitkräfte geſchweige denn der ganzen engliſchen Flotte vermuten. Plötzlich, am 31. Mai,.30 Uhr nachmittags, läuft beim Führer der Aufklärungsſtreitkräfte Vice⸗ amtral Hipper, dem erſten bayeriſchen Admi⸗ tal in der deutſchen Geſchichte, die Meldung ein, daß leichte feindliche Streitkräfte in Sicht ſeien. Die Nachricht kommt von den auf dem linken Flügel des Geſchwaders aufklärenden kleinen Kreuzern. Minu⸗ ten atemloſer Spannung folgen; die Meldungen be⸗ ſtätigen ſich und durch alle Schiffe des deutſchen Ge⸗ ſchwaders ſchmettert der Ruf„klar zum Gefecht!“ In Minuten ſind die letzten Vorbereitungen ge⸗ troffen, ſtehen die Beſatzungen angetreten, in Reih und Glied. In dieſer letzten feierlichen Stille vor der großen Schlacht ſcheint es faſt, als ob die großen Geiſter der Toten, deren Namen von den ſtählernen Flanken der grauen Schiffsrieſen leuchten, ſich über der Flotte ſammelten, als ob ſie feſtſtellen wollten, oh auch dies Geſchlecht ſich ihrer würdig zeige. Minuten atemloſer Spannung, dann jagen, weiße Schaumkämme vor dem in höchſter Fahrt erhobenen Bug, von allen Seiten die kleinen Kreuzer, Tor⸗ pedobootflottillen und die ihnen zur Unterſtützung heigegebenen fünf Panzerkreuzer der erſten Aufklä⸗ küngsgruppe, die Kreuzer der Derfflinger⸗Moltke⸗ und von der Tannklaſſe, der Stelle zu, an der der Feind geſichtet wurde. 160 Kilometer weſtlich von Hanſthol m, da wo die weſtjütländiſche Küſte nach Oſten einſpringt und weiter nördlich die Jammerbucht bildet, ſammeln ſich bie deutſchen Seeſtreitkräfte. In dieſem Gebiet wurde daun die ganze Skagerrakſchlacht auf einem Raum von etwa 50 Kilometer Breite geſchlagen. Von Luftaufklärung konnte bei dem unſichtigen Vetter keine Rede ſein. Das ganze Treffen trägt n tenen Charakter einer Begegnungs⸗ Aus den Kampfhandlungen des 31. Mai heben ſich deutlich vier Hauptgefechtsabſchnitte her⸗ nur, die ſich auf den Zeitraum von 4 Uhr 30 nach⸗ mittags bis 10 Uhr 30 abends verteilen. Die zeutſchen Kreuzer treffen zunächſt auf acht kleine feindliche Kreuzer, der Calliope⸗ Klaſſe und mehrere Flottillen modernſter großer Zer⸗ ſtürer. Der nachdrängenden zweiten Aufklärungs⸗ gruppe weicht der Feind, deſſen Aufklärungsſtreit⸗ küſte unter der Führung des engliſchen Admirals Sir David Beatty ſtehen, zunächſt in nordweſt⸗ licher Richtung aus. 5 Uhr 15 nachmittags ſichten ann unſere Panzerkreuzer im Weſten Rauchwolken, ie von engliſchen Großkampfſchiffen berſtammen und ſich ſchließlich als das erſte engliſche Shlachtkreuzergeſchwader entpuppen. In ſüdöſtlicher ichtung entwickeln ſich die Engländer, vier Schiffe r Lion⸗ und zwei Schiffe der Indefatigable⸗Klaſſe ür Linie. Mit höchſter Fahrt führt Vizeadmiral dipper die fünf deutſchen Panzerkreuzer an die feindliche Linie heran. Um 5 Uhr 50 nachmittags wird von den deutſchen Schiſſen mit ſchwerer Artillerie auf etwa 13 000 eter das Feuer auf die feindliche Linie eröffnet, dreitſeite folgt auf Breitſeite und die zuft erzittert unter den Salven ſchwerſter Kaliber. A deutſcher Seite ſind 44 dreißigeinhalb und acht⸗ Seddwandig Zentimeter⸗Geſchütze, auf engliſcher f te 48 vierunddreißig und 3034 Zentimeter⸗Ge⸗ chütze in voller Tätigkeit. Kurz nach 6 Uhr wird der engliſche Schlacht⸗ krenzer in Indefatigable durch einen ſchwe⸗ ren deutſchen Artillerievolltreffer verſenkt; 10 dem feindlichen Geſchwader macht ſich bereits die uiſche Feuerwirkung mehr und mehr bemerkbar; brauſen etwa um 6 Uhr 20 nachmittags aus Nord⸗ 0 fünf Schiffe der neueſten mit 38 em bewaffneten hellen Linienſchiffe der Queen Elizabeth⸗Klaſſe Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — 24 7 75* 4100457 3. Seite/ Nummer 247 cle eg vo dl Seeschlacht der Weltgeschichte am 31. Mai 1916— Admiral Scheers großes Kommando zur Unterſtützung des engliſchen Aufklärungs⸗ geſchwaders heran. Auf 24000 Meter entſenden ſie aus ihren gewaltigen Rohren einige Salven gegen die deutſchen kleinen Kreuzer. 40 neue 38 em Rohre greifen damit in die Schlacht ein. 5 Deutſche Torpedobootflottillen brechen daraufhin todesmutig zum Angriff auf die feindliche Ueber⸗ macht vor. Ihnen entgegen werfen ſich 15 bis 20 beſchädigt und ſpäter nach Rettung der Beſatzung vernichtet. Auf dem engliſchen Schlachtkreuzer „Queen Mary“ erfolgt eine furchtbare Exploſion. Noch ehe die Flammen und eine gewaltige Rauch⸗ wolke verſchwunden ſind, hat ſich die Nordſee über dem grauen Rieſenleib geſchloſſen. Das aus drei Geſchwadern beſtehende deutſche Linienſchiff„Gros“ unter Führung von Admiral der Rückkehr aus der Schlacht. der engliſchen Schiffe in der Seeſchlacht. modernſte große Zerſtörer der Engländer. Bis auf 1000 Meter ſtürmen dieſe Maſſen aneinander heran; zwei deutſche Boote werden durch Artillerietreffen bewegungsunfähig, ihre Beſatzungen mitten in ſchwerſtem feindlichen Feuer jedoch von anderen Booten der Flottillen geborgen. Die Engländer er⸗ leiden ſchwere Verluſte. Zwei engliſche Zerſtörer ſinken durch Artillerietreffer und Torpedoſchuß, zwei weitere,„Neſtor“ und„Momad“, werden ſchwer der Kampf mit der faſt vollzählig verſammelten engliſchen Hauptſtreitmacht. Die in der Nähe des engliſchen Schlachtkreuzergeſchwaders ſtehenden klei⸗ nen britiſchen Kreuzer wenden ſich gegen 7,45 Uhr plötzlich in ſchnellem Angriff gegen die deutſchen Panzerkreuzer. Während die noch den abgefeuerten Torpedos durch Abwenden ausweichen, erreichen ſie überraſchend Feuer aus ſchwerſtem Geſchütz. Gleich⸗ zeitig werden am dunſtigen Horizont, in Nord und Nordoſt, ſchattenhaft die Schiffsrümpfe britiſcher Schlachtſchiffe ſichtbar. Das ſchwere Feuer nimmt von Minute zu Minute an Heſ⸗ tigkeit zu, unſere kleinen Kreuzer erhalten ſchwere Treffer, die„Wiesbaden“ wird durch ein 38⸗ Zentimeter⸗Geſchoß in den Maſchinenraum manöv⸗ rierunfähig und muß ſtoppen. In dieſem kritiſchen Augenblick gehen die deut⸗ ſchen Flottillen zum Torpedoangriff auf die engliſchen Linienſchiffe vor, die nun in einer Linie von 25 Einheiten mehr und mehr aus dem Dunſt hervortreten. Unter dem raſenden Feuer ſchwerſter engliſcher Schiffsgeſchütze wird der Vorſtoß der leichten deutſchen Seeſtreitkräfte bis unmittelbar vor das feindliche Gros herangetragen, von den ſich ihm entgegenwerfenden engliſchen Zerſtörern werden zwei zum Sinken gebracht. Um die„Wiesbaden“ hat ſich in derſelben Zeit ein ſchwerer Kampf entſponnen. Der Feind richtet ſein konzentriſches Feuer auf den bewegungsunfähi⸗ gen Kreuzer. Alle Verſuche der Torpedoboote und Schweſterſchiffe, ihn aus ſeiner hilfloſen Lage zu be⸗ freien, ſcheitern. Der Gegner ſetzt ſchließlich zu einem ſchneidig geführten Angriff in der Richtung der treibenden„Wiesbaden“ an. Kleine Kreuzer und Zerſtörer brechen vom Gros her mit 5 Panzerkreu⸗ zern der Minotaur⸗Achilles⸗ und Duke⸗of⸗Edinburgh⸗ Klaſſe aus dem Dunſt überraſchend gegen die deut⸗ ſchen Panzerkreuzer und Linienſchiffe vor. Der Stoß wird abgewehrt, ein britiſcher klei⸗ ner Kreuzer wird verſenkt, an anderer ſchwer beſchädigt. Konzentriſches Feuer der deutſchen Geſchütze liegt auf den feindlichen Panzerſchiffen! Ein, zwei rieſige Exploſtonen. „Defence“ und„Black Prince“ berſten auseinander, verſinken mit Mann und Maus. Der Panzerkreuzer„Warrior“ wird zum Wrack zuſammengeſchoſſen, erreicht nur mit Mühe und Not die eigene Linie, wird aufgegeben Aber auch die„Wiesbaden“ iſt verloren. Unbeſiegt trieb das Schiff auf dem Schlachtfeld wei⸗ ter, unrettbar. Stolz, mit wehender Flagge, von unzähligen Geſchoſſen getroffen, ſo ſinkt ſchließlich der deutſche Kreuzer. Bis zum letzten Augenblick, da die grauen Nordſeewogen ſich über den zerfetzten Schiffsleib ſchließen, tun hier heldenmütige deutſche Seeleute ihre Pflicht für das Vaterland. Der Hauptabſchnitt der gewaltigen Seeſchlacht iſt dem Höhepunkt. Der auf Artilleriekampf Links: Das Linienſchiff„Friedrich der Große“, das Flaggſchiff des Admirals Scheer, nach Daneben: Admiral Jellicbe, der Oberkommandierende Rechts unten: „Seydlitz“ während des Kampfes, bei dem er mehrere Treffer erhielt. Admiral Scheer, der die deutſche Flotte befehligte. von Hipper, der Führer der deutſchen Aufklärungsſchiffe. dex MAauptaliachltt dex cli baclt Der deutſche Panzerkreuzer l Darüber links: Daneben rechts: Vizeadmiral Scheer brauſt um dieſe Zeit von Süden heran. Sofort drehen die feindlichen Aufklärungskräfte nach Norden ab; die deutſchen Panzerkreuzer ſetzen ihnen nach. Die erſte Phaſe der großen Skagerrak⸗ Schlacht, der Kampf der Aufklärungsſtreitkräfte, iſt damit abgeſchloſſen. Admiral Scheer übernimmt von da ab unmittelbar auch die taktiſche Führung der deutſchen Seeſtreitkräfte. Gegen 8 Uhr abends beginnt nimmt gigantiſche Formen an, auf engliſcher Seite ſind allein 50 38⸗Zentimeter⸗ und je 120 34,3⸗, ſowie 30,5⸗Zentimeter⸗Geſchütze in voller Tätigkeit, die deutſchen Panzerkreuzer und Torpedobootflottillen der vorderen Linien verſchwinden zeitweiſe völlig in den Waſſerſäulen und Sprengwolken feindlicher Gra⸗ naten. Auf ſämtlichen deutſchen Schiffen feuern die Geſchütze, was die glühend heißen Rohre nur hergeben wollen. Ein Schiff der„Queen⸗Elizabeth“⸗Klaſſe fliegt in die Luft, der Schlachtkreuzer„Invincible“ ſinkt. Die„Lütz o w“ erhält 15 Treffer ſchwerſten Kalibers, im feindlichen Feuer ſchifft ſich Vizeadmiral Hipper an Bord eines Torpedobootes auf einen anderen Panzerkreuzer um. Um die gleiche Zeit ſetzen wieder deutſche Flottillen zum Torpedoangriff auf das britiſche Gros an. Un⸗ geheure Detonationen zeigen den Erfolg! Dann iſt mit einem Schlage plötzlich der Artillerie⸗ kampf verſtummt. In Pulverdampf und Qualm ha⸗ ben ſich die Gegner für kurze Zeit aus der loren. Admiral Scheer, der deut ſetzt ſofort alle Kräfte zu neuem Vie Engländer an. Den Panzerkreuzern ö geſchwaders ſchlägt aus dem Dunſt erneut hef Feuer entgegen. In rückſichtsloſem Einſatz, mite l ſter Fahrt, ſo bringen ſie trotzdem die Torpede an die feindliche Linie heran. Auf dem ganzen We überſchüttet ſie ein Hagel feindlicher Geſchoſſe. Als der Angriff bis auf 6000 Meter vorgetragen iſt, bre⸗ chen die Torpedobootflottillen vor und verſchwinden ſofort in dem dichten Qualm. Der Stoß gelingt es iſt 9 Uhr abends. Kurze Zeit ſpäter brechen die deutſchen Torpedo⸗ bobte zu neuem Angriff vor. Der Stoß geht durch die Qualmwolke und führt— ins Leere. Das feind⸗ liche Gros iſt verſchwunden, nur in nordöſtlicher Richtung werden noch eine große Zahl kleiner Kreu⸗ zer und Zerſtörer geſichtet. Als der Flottenchef die Kampflinie auf dieſen Feind anſetzt, iſt auch dieſer Gegner verſchwunden. Wohin er auswich, kann in der Dunkelheit nicht feſtgeſtellt werden. Die Tagſchlacht iſt beendet. Nur noch ein⸗ mal um 1 Uhr 30 abends flackert der Kampf für kurze Zeit wieder auf. In ſüdlicher Richtung wer⸗ den von deutſchen Panzerkreuzern vier engliſche Großkampfſchiffe geſichtet und ſofort unter Feuer genommen, als deutſche Linienſchiffsgeſchwader in dieſes Artilleriegefecht eingreifen, dreht der Gegner bei und verſchwindet in der Nacht. Auch ein kurzes Feuergefecht zwiſchen kleinen Kreuzern und britiſchen Panzerkreuzern wird bald in der Dunkelheit zufge⸗ geben. Um Mitternacht ſtoßen kleine Kreuzer auf überlegene feindliche Streitkräfte, dabei erhält die„Frauenlob“ mehrere Volltref⸗ fer, die ſie gefechts unfähig machen. Der Hori⸗ zont flammt von Schüſſen und ſuchenden Schein⸗ werfern. Bei einem Angriff engliſcher Zerſtörer gegen das erſte deutſche Geſchwader wird das Füh⸗ rerſchiff und vier weitere Fahrzeuge verſenkt. Ein weiterer Zerſtörer wird durch ein deutſches Linien⸗ ſchiff in zwei Teile geſchnitten. Mitten in dem Ge⸗ fecht taucht neben dem deutſchen Gros ein Panzer⸗ kreuzer der Creſſy⸗Klaſſe auf. Im konzentrierten Feuer der deutſchen Batterien brennt binnen 40 Se⸗ kunden das ganze engliſche Schiff, in vier Wi⸗ nuten iſt es in der Tiefe verſchwunden. Der kleine Kreuzer„Roſtock“ erhält einen To r⸗ pedotreffer, der Kreuzer„Elbing“ wird beim Manövrieren beſchädigt. Die Beſatzung beider Schiffe wird von deutſchen Torpedobooten an Bord genommen, die Kreuzer ſelbſt verſchwinden in den Nordſeefluten. In den Morgenſtunden fällt das deutſche Linienſchiff„Pommern“ ebenfalls einem Torpedo zum Opfer. Als der Morgen des erſten Juni 1916 am Him⸗ mel graut, da erwartet die unbeſiegte deutſche Flotte den Fortgang der Schlacht. Doch die Erwartungen werden ſchwer enttäuſcht, ſoweit das Auge blicken kann, iſt der Horizont ringsum leer, die Engländer ſind verſchwun den. Die gewaltigſte Seeſchlacht, die die Welt⸗ geſchichte je ſah, iſt beendet. Die geſamte engliſche Hochſeeflotte hatte am 31. Mai den deutſchen Seeſtreitkräften zwiſchen Skagerrak und Horns⸗Riff gegenübergeſtanden, an engliſchen Streitkräften haben an dieſem Treffen teilgenom⸗ men: 28 Großkampfſchiffe, 9 Schlachtkreuzer, 6 ältere Panzerkreuzer, 20 kleine Kreuzer und weit über 100 Zerſtörer, mit einer Waſſerverdrängung von 1 Mil⸗ lion 184450 Tonnen, denen auf deutſche Seite 22 Linienſchiffe, 5 Schlachtkreuzer, 15 kleine Kreuzer und etwa 80 Torpedoboote mit insgeſamt 639 200 Tonnen gegenüberſtanden. Das Kommando des deutſchen Flottenchefs Ad⸗ miral Scheer„Ganze Flotte, große Fahrt voraus“, hat der jungen deutſchen Marine am 31. Mai 1916 bei Skagerrak einen Sieg errungen, einen Sieg über das bis dahin unüberwindliche England, der 1 Annalen der Weltgeſchichte ſeinesgleichen ucht. SGoncl Fock am CRagema „Was ich da oben im Krähenneſt geſehen habe, iſt ganz gewaltig! Dieſe Bilder haben ſich mir un⸗ verwiſchbar eingeprägt. Ich lebe wirklich an Bord auf!... Unſer zorniger Kreuzer in der Nacht auf See, jagend durch das ſilberſchäumende Waſſer; etwas ganz Rieſenhaftes und Urweltliches.. Mit der „Wiesbaden“ werde ich verwackſen wie nur je ein Menſch mit einem Schiff. Ich fühle es, daß es zu meinem Leben gehört... Eine Freude, die Be⸗ ſatzung unſeres Kreuzers während des Seegefechtes. Dieſe Kampfluſt vom letzten Matroſen bis zum Kom⸗ mandanten war erhebend und mitreißend, war echteſter deutſcher Flottengeiſt... Jetzt ſtehe ich auf den Planken der Wirklichkeit und habe ein Leben, wie ich es mir immer gewünſcht habe..“ Dieſe Worte ſchrieb Gorch Fock. In ihnen lodert der Geiſt vom Skagerrak⸗Tag. Von mancher Seite wird angenommen, daß Gorch Fock das Tagebuch⸗ blatt, das man bei ſeinem toten Körper fand, wäh⸗ rend der Schlacht, während des erſten Kreuzer⸗ zuſammenſtoßes mit dem Geſchwader Beattys, niederkritzelte. Möglich! Es war ein Blatt aus dem Notizbuch mit verwiſchten, eiligen Schriftzügen. Wie es auch ſei, Gorch Fock, der bei Skagerrak geblieben iſt, hat in dieſen ſeinen letzten Worten den brennenden Elan, den jauchzenden Kampfgeiſt wie⸗ dergegeben, mit dem am Skagerrak⸗Tag die deutſche Flotte dem weit überlegenen Gegner an den Hals raſte. Gorch Fock, der Dichter des deutſchen Meeres, kümpfte und ſtarb bei Skagerrak. Er kämpfte und ſtarb wie viele Hunderte von Ka⸗ meraden, und deshalb iſt die letzte irdiſche Stunde eines Unſterblichen es doppelt wert, niemals ver⸗ geſſen zu werden. „Mit der„Wiesbaden“ werde ich verwachſen, ſie gehört zu meinem Leben!“ Die„Wiesbaden“ zer⸗ brach im Feuer der engliſchen Schlachtſchiffe, und mit ihr auch das Leben des Dichters Gorch Fock. 588 Kameraden ſtarben mit ihm. Nur einer wurde gerettet, der Obermatroſe Hugo Zenne. Von ihm weiß man den Heldentod Gorch Focks und ſeiner Kameraden. Und vom letzten Kampf der„Wiesbaden“. Es iſt wohl das erſchüt⸗ ternſte Kapitel der Skagerrak⸗Schlacht; und auch das erhebendſte! Gorch Fock, Ober matroſe Kinau in der Beſatzungsliſte, ſaß noch im oberen Aus gucks⸗ korb des vorderſten Gefechtsmaſtes, als der tot⸗ wunde Kreuzer ſchon halb verſunken war, und ſeit Stunden, mit zerſchoſſenen Turbinen, bewegungslos treibend, dem Gegner zum bequemen Ziel diente, Mit Leuchtpiſtolen und Flaggen ſaß Gorch Fock im feindlichen Granathagel und ver⸗ ſuchte, Hilfe herbeizuholen. Gorch Fock hatte Erfolg. Im letzten, flammenden Rot des Sonnenunterganges tauchten deutſche Tor⸗ pedobvote auf, und die letzten Ueberlebenden der „Wiesbaden“, unter ihnen Gorch Fock, ſprangen ins Waſſer, um ihnen entgegen zu ſchwimmen. Denn die „Wiesbaden“ konnte jede Sekunde in die Tiefe gehen. Der Torpedovorſtoß kam nicht durch das Feuer der engliſchen Großſchiffe. Die Letzten von der „Wiesbaden“ fanden den Seemannstod. Gorch Fock war nicht verwundet. Er ſtarb ſo, wie er es einen Monat vor ſeinem Heldentod ſich gewünſcht hatte. 4. Seite Nummer 247 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 31. Mat 1989 Bei Admiral Scheer auf der Brücke— Schlachtperiode auf S. M. S.„Seydlitz“ Vom Kesselraum zum Panzerstand Das Erlebnis von Skagerrak! Vor Tauſende von Menſchen trat es hin, und jedem erſchien es in Beſtalt. Das Skagerrak der Heizer ſah als jenes der Aoͤmirale, und das Un⸗ anders 8 geheuerliche und Grandioſe dieſes Tages und deut⸗ ſchen Sieges kann, ſelbſt in ſeinen ſchwächſten Um⸗ riſſen, nur von jener Stelle aus begriffen werden, wo ſich die Perſpektiven von Menſchen ſchneiden, die grundverſchiedenen Poſten den Sieg vom erkämpften. Skagerrak von der Kom⸗ rücke des Admiral Scheer aus geſehen, Skagerrak im Leib des Schiffes, bei den Hei⸗ zern, und ſchließlich Skagerrak im Schiffslazarett; aus dieſen drei Blöcken des Erlebens forme ſich hier das Monument und Bild der gewaltigſten See⸗ ſchlacht aller Zeiten. Der Kreuzerkampf zwiſchen Hipper und Beatty, Auftakt zur brauſenden Symphonie vom Skagerrak, iſt ſiegreich für die deutſche Flotte beendet. Die beiden größten eng⸗ liſchen Panzerkreuzer ſind unter dem über⸗ legenen Geſchützfeuer der Deutſchen in die Luft geflogen. Fünf engliſche Zerſtörer ſind geſun⸗ ken. Auf deutſcher Seite ſind 2 Torpedoboote zu beklagen. Die Beſatzungen wurden geborgen. Aus dem Verfolgungsgefecht gegen den geſchlagenen Beatty iſt der Entſcheidungskampf geworden. In weitem Bogen, geſpannt vom Norden bis zum Oſten, hüllt eine dichte Mauer von Qualm den Horizont ein. Das iſt die geſamte engliſche Flotte, den deut⸗ ſchen Streitkräften zweifach überlegen. Backbord voraus, kämpft die„Wiesbaden“, ſchon untergehend, ihren heroiſchen Todeskampf gegen die Uebermacht. Weit vorn ſteht die Spitze der Flotte, die Hipperſchen Kreuzer, die Torpedoboote und das dritte Linien⸗ ſchiff⸗Geſchwader unter Admiral Behnke im ſchweren Kampf. Abmiral Scheer ſteht frei auf der oberen Brücke. Er will die Entwicklung der Schlacht aus dem beſten Blickwinkel heraus überſehen. Unabläſſig ſchlagen die ſchweren Kaliber der Engländer rings um das Schiff, taſten ſich immer näher, und dann trifft die erſte 30,5 Granate das Flaggſchiff„Friedrich der Große“. Wie ein Wolkenbruch praſſeln die durch die Geſchoſſe hochgejagten Waſſerfluten über die Brücke. Jetzt greifen auch die Geſchütze des Flaggſchiffes in den Kampf ein. Unmittelbar unter Scheer ſegt eine Salve eines 30,5 em⸗Turmes zum Feind herüber. Faſt gleichzeitig gibt es einen Volltreffer auf dem Vordeck. Der gewaltige Luftdruck reißt Scheer den Mantel vom Leibe und wirftihn krachend zu Boden. Sekundenlang liegt er betäubt, dann rafft er ſich auf und ſteht wieder, ruhig und gelaſſen wie im Manöver, an der Brüſtung. Der Kampf ſteigert ſich mit jeder Minute Weit über 500 ſchmerſte Geſchütze brüllen gegeneinander. Auf beiden Seiten ſchleßen haushohe Flammengarben hoch. Von der Brücke des„Friedrich der Große“ aus ſieht man in einer einzigen mächtigen Feuerwolke ein Schlacht⸗ ſchiff des Gegners auseinanderbrechen. Es iſt der Panzerkreuzer„Defence“. Wenige Minuten ſpäter fliegt mit gewaltiger Exploſion der Schlacht⸗ kreuzer„Invincible“ hoch.„Friedrich der Große“ liegt jetzt im Zielbereich der großen engli⸗ ſchen Schlachtſchiffe. Ein Granatſplitter reißt Scheer ein handgroßes Stück Stoff aus dem Jackett. Es iſt Zeit, den Gefechtsſtand aufzuſuchen. Der Gefechtsſtand! Ein enger, nur wenige Meter meſſender Raum. Nach vorn deckt ihn ein halb Meter ſtarker Panzer. Nur durch ſchmale Seeſchlitze iſt der Ausguck möglich oder durch die Beobachtungsgläſer, die durch die Panzerdecke hin⸗ durchgeführt ſind. Hier prallen tauſend Befehle und Meldungen zuſamen, hier iſt das Hirn des Schlachtſchiffes und das Herz der ganzen deutſchen Flotte; von hieraus gilt es, mehr als hundert Schiffe und Torpedobvote in der Hand zu halten, eine Kampf⸗ linie von mehr als 16 Kilometer zu führen. Ein Panzerraum kaum größer als eine Schlafkammer, und in ihm der Admiral, der Chef des Stabes, die Admiralſtabsofftztere und die beiden Flaggleut⸗ nants, denen das geſamte Signalweſen unterſteht. Ste hocken an einem Klapptiſchchen und ſichten die vielen Hunderte von Meldungen, die jede Minute bringt, durch Sprachrohre, Telephon⸗ und Rohrpoſt⸗ verbindungen, aus den Gefechtsſignalſtellen und dem Funkraum. Wortlos, unbekümmert um den Wirbel um ſie herum, arbeiten an einem Schrägbrett der Flottennavigationsoffizier und ſein Oberſteuer⸗ mann. Sie müſſen ſtändig den Standort der Flotte ſicher feſthalten. Schon manche See⸗ ſchlacht ſcheiterte an dem Nichtbeachten von Waſſer⸗ tiefen und Meeresverhältniſſen. An einem ſchmalen Seeſchlitz ſteht der Kom⸗ mandant, daneben der Signaloffizier und in einer kleinen Senkung der Gefechtsrudergänger. Neben ihm der Maſchinentelegraphenpoſten. Verſtändigung iſt gur durch Zeichen möglich. Donnernd krachen die Salven der 30,5 em⸗Türme. Gelber, eifriger Pul⸗ vepdampf verſchlingt die Sicht. Heulend und ziſchend wühlen ſich die feindlichen Granaten in das Deck. Als dumpfer Mahnruf des Todes poltern Gra⸗ natſplitter gegen den Panzer. Da tritt Scheer auf die offene Kommando⸗ brücke. Er ſieht nicht genug. Ihm genügt der Ausblick aus dem Panzerſtand nicht. Er ſieht, daß der Stoß gegen den Feind ſo nicht fortgeführt werden kann. Die Spitze hat zu ſehr die Laſt des Kampfes zu tragen, den leichten Kreuzern und Torpedobvoten fehlt die Manöorierfähigkeit. Hier kann gur noch ein ſchneller und kühner Entſchluß retten. 5 „Kehrtwendung der ganzen Flottel“ Die beiden Flaggleutnants geben den Befehl des Flottenchefs durch die tauſend Vermittlungskanäle vom Funken bis zur Flagge an die Geſamtflotte weiter. Elegant wie eine Reiterlinie, mitten im ſchärfſten Vorwärtsjagen und härteſten Kampf ſchwenkt die ganze Linie mit brauſendem Kielwaſſer. Die tollkühne Löſung vom Feind gelingt; geſchloſſen formiert ſich die deutſche Schlachtflotte aufs neue und gewinnt die Poſition, die Scheer braucht. Bis in die ſinkende Nacht hinein ſteht er, weithin ſichtbar, auf der Kommandobrücke und leitet die Flotte in den Sieg. Es iſt 4 Uhr nachmittags. Auf dem Deck des Panzerkreuzers„Seydlitz“ ſonnen ſich die Heizer der freien Wache. Plötzlich raſen die Maſchinen auf hohe Touren, das Ruder legt ſich ratternd herum, das ganze Schiff erzittert. Ueberall raſſeln die Alarmglocken:„Klar Schiff zum Gefecht⸗!“ Fallend und ſtürzend jagen die Heizer hinunter in den Schiffsbauch. In der Maſchinenzentrale fegen aus allen Richtungen die Meldungen heran, durch Sprachrohr, Fernruf und Zettel.„Elektriſche An⸗ lage klar zum Gefecht!“...„Gefechtſchaltung einge⸗ legt!“...„Hauptmaſchinen klar.. Rudermaſchinen klar... Sämtliche fünf Keſſelräume klar... Bunker kllar... Reparaturgruppen klar... Leckſtoffgruppen klar Ueberall knallen die Panzerluken zu. Hermetiſch wird ein Raum vom anderen abgeſchloſſen. Tief unten im Bergwerk des Schiffes ſteht das Maſchinen⸗ 2 perſonal am Gerät. Was iſt los? Niemand weiß es. Da beginnt es auf einmal zu dröhnen, als berſte die Erde auseinander. Der ganze Stahlleib zittert, in den Windſchächten platzen die Roſtfladen ab und raſſeln herunter. Alle dünneren Eiſenwände flattern wie Wäſche im Wind. Da ſchwankt der Boden unter den Füßen. Jeder weiß, das war Ein⸗ ſchlag bei uns. Da kommt ſchon die Meldung von vorne aus der elektriſchen Maſchine:„Steuerbord, vordere Schaltſtelle ausgefallen.“ Zeichnungen her⸗ aus, umleiten auf die Reſerveapparate. Neue Mel⸗ dungen! In den vorderen Maſchinenräumen arbeitet die Lüftung nicht mehr. Die Leute können es nicht mehr aushalten. Aus der Maſchinenzentrale kommt durch das Sprachrohr der Ruf hinunter:„Es muß ſein, Kameraden! Ausſchalten!“ Da laſſen ſie ſich lieber braten als daß ſie klein beigeben. Treffer auf Treffer in den„Seidlitz“. Die Ma⸗ ſchinenzentrale iſt zum Chaos geworden, das geord⸗ net werden muß, weil das Schickſal des Schiffes da⸗ von abhängt. Meldung auf Meldung läuft ein, ge⸗ tragen durch den Draht, durch taumelnd herein⸗ ſtürzende, blutüberſtrömte Männer.„Gasgefahr in Abteilung!“ Druckluft hinein, Lucken auf. In dem Augenblick, da die Lucken aufgeſtoßen werden, brauſt eine Waſſerkaskade hinunter. Die Löſchrohrleitung iſt zerſchoſſen. Melder in den Mittelgang und ab⸗ ſtellen! Jod- uge aus dem uHMaschinemaum Die Luftkühlung funktioniert nicht mehr; die Maſchinen laufen ſich heiß. Die Männer unten können nicht mehr atmen. Nichts, was man ohne Brandwunden zu bekommen, anfaſſen kann. Aber der Lüftungsſchacht iſt ein unentwirrbarer Blechhaufen, qualmend und ſchwelend. Es geht nicht, Kameraden, es muß ſein! Sie halten aus. Treffer in einen Bunker, das elektriſche Licht verlöſcht. Umſchaltung auf die Notbatterien. Mit lächelnder Selbſtverſtändlichkeit, 300 Umſchaltungen im Gedächtnis, und frei aus dem Kopf, ſpielt Ober⸗ maat Ranpft auf dem Umſchalter wie auf einem Klavier. Da geht ein ungeheurer Ruck durch das Schiff, der ganze Stahlkörper ſchüttelt ſich. Geht es jetzt nach Walhall? Da kommt die Meldung:„Torpedo⸗ treffer in der Abteilung 13 Steuerbordl“ Das trifft die beiden großen Tourbotdynamos. Jetzt muß die elektriſche Zentralſtation hinten die ge⸗ ſamte Krafterzeugung übernehmen. Obermaat Ranft hat in wenigen Minuten einige hundert Schaltungen ausgeführt. Man merkt es, das Schiff fährt mit ſchwerer Schlagſeite. Zu ſehen iſt ſchon längſt nichts mehr, ein milchig⸗weißer Dampf zieht durch ſämtliche Ma⸗ ſchienräume. Und immer wieder das Grollen und Brauſen und Heulen der Aufſchläge. Man ſttzt in einer Rieſentrommel, auf der die Knöppel des Schick⸗ ſals niederpraſſeln. Alarmſignal aus der Kommandozentrale: „Rudermaſchinen verſagenl“ „Aus Ruderraum ſteuern!“ Es geht weiter! Es geht ohne Unterbrechung wei⸗ ter! Man ſteht im Glaſt und ſieht den Nebenmann nicht, und jeden Augenblick kann der Tod neben ei⸗ einem ſtehen. Schwimmen wir überhaupt noch? Sind wir noch über Waſſer? Der berühmte„Todesritt der großen Kreuzer“ bei Skagerrak hatte begonnen. Nachdem der erſte Gefechtsabſchnitt der Seeſchlacht ein klarer Sieg für die deutſche Flotte war, geſtaltete ſich in den Abend⸗ ſtunden die Lage außerordentlich kritiſch. Faſt un⸗ bemerkt zunächſt war es der engliſchen Flotte ge⸗ lungen, die nur halb ſo ſtarke deutſche im Halbkreis zu umſchlagen, ſo daß die Spitze beinahe von beiden Seiten unter Feuer genommen werden konnte. Admiral Scheer mußte ſich alſo entſchließen, mit dem Gros der deutſchen Streitkräfte eine entſchiedene Kehrtwendung zu machen. Ein kühnes, aber not⸗ wendiges Manöver. Es mußte geſchützt und getarnt werden, und ſo erging kurz nach 9 Uhr der hiſtoriſche Befehl an die großen Kreuzer und Torpedoboote: „Ran an den Feindl“ Der erſte Signaloffizier des Flaggſchiffes„Fried⸗ rich der Große“ hat im Signalbuch die Erklärung für dieſen Befehl notiert:„Feind rammen! Die be⸗ fohlenen Schiffe haben ſich rückſichtslos einzuſetzen!“ Das war der Todesritt der großen Kreuzer bei Skagerrak. In hoher Fahrt jagten die Kreuzer„Lützow“, „Derfflinger“,„Moltke“,„von der Tann“ und„Seydlitz“ auf die feindliche Schlachtlinie zu. Hinein in ein wütendes Sperrfeuer. Bei Ausgang des Befehles waren ſie 12 Kilometer von den Eng⸗ ländern entfernt; die raſende Fahrt ließ die Diſtanz auf 8 Kilometer ſinken. Da lagen ſie mitten im feindlichen Feuer, unter direktem Beſchuß. Der elektriſche Funke bringt den Befehl, abzudrehen, parallel zum Gegner aufzumarſchieren und ein Deckungsgefecht für die ſchwenkende Flotte zu führen. Den vorſtoßenden deutſchen Torpedobooten werfen ſich engliſche leichte Kreuzer, Zer⸗ ſtörer und Torpedoboote entgegen, dreifach überlegen. Das Gros der deutſchen Flotte ſchwenkt und manövriert ſich in eine günſtige Poſi⸗ tion, aber die Opferfahrt der deutſchen Kreuzer heißt nicht umſonſt der„Todesritt“. Auf allen Schiffen brennt es, und der„Lützow“ und der„Seydlitz“ ſind aus der Ferne geſehen nur noch ſchwimmende Fackeln. Es muß ein Wunder geſchehen, wenn ſie noch zu retten ſind. Auf dem„Sepolitz“ geſchieht dieſes Wunder, Zwei Heldenſtückchen vollbringen es. Befehle, Meldungen und Pflicht! Granatſplitter und Blut! Stunden um Stunden. Dann fählings Stille! Für die da oben! Für die im Schiffsbauch nicht. Jetzt kommt der Kampf mit dem Waſſer, mit der furchtbaren Nähe der Keſſelexploſton. 5300 Ton⸗ nen Waſſer ſind eingedrungen. Doch der „Seybdlitz“ ſchwimmt. Nach 18 Stunden, nach 15 ſolchen Stunden ſchleppen ſich zermürbte, reſtlos ausgeſogene, vor Schwäche und Erſchöpfung nicht einmal zum Sprechen fähige Men⸗ ſchen an das Licht, und was ſie noch aufrecht erhält iſt nur das Glück des Bewußtſeins, ausgehalten zu haben. Und dann ſehen ſie, daß ſie im Heimatshafen liegen und erfahren, daß ſie die Seeſchlacht am Skager⸗ rak gekämpft haben. Mächtige Erſchütterungen gehen durch den Leib des Panzerkreuzers„Seydlitz“. Es iſt 5 Uhr am 31. Mai 1916. Der„Seydlitz“ hat in die Schlacht beim Skagerrak eingegriffen. Im Zwiſchendeck ein lichter Raum. So ſieht es auf einer Rettungswache aus. Viel weiß, ein Operationsſtuhl, durch drei Griffe zum Tiſch zu geſtalten, helles flutendes Licht, auf einem Rolltiſch ein Beſteck. Ein offener Schrank mit Ver⸗ bandzeug, Eimer und Schalen. Verbandplatz 11 Da kommen die erſten Verwundeten. Voran, taumelnd, mit blutüberſtrömtem Geſicht der Schiffsfahrer Fänger. Und dann immer neue, immer neue. Sie werden herangetragen, ſie kommen ſelbſt in den Raum. Notverbände, zunächſt nur Not⸗ verbände! Zu etwas anderem iſt keine Zeit! Da ſetzt das Licht aus, flackert dann gleich wieder auf. Ein ſchwerer Schlag; alles ſtürzt zu Boden und, ſelbſt in das Knie geſunken, kann der Oberſtabsarzt gerade noch mit hochgeſtemmten Armen den zer⸗ ſchoſſenen Leib eines Manes auf dem Operationstiſch halten. Dicke Gasſchwaden ziehen herein, Gas⸗ maske auf! Es ſind zwei Epiſoden, die Deutſchland nicht ver⸗ geſſen ſoll. Auf deutſchen Schulen lehrt man deut⸗ ſcher Jugend Heldentaten von Griechen und Römern. Als leuchtendes Vorbild wird da der Römer Mucius Scaevola hingeſtellt, der eine Hand in das Kohlen⸗ feuer hielt und ſie lächelnd verbrennen ließ. Eine Geſte gegen das, was ſchlichte deutſche Männer am 31. Mai 1916 auf dem Panzerkreuzer„Seydlitz“ voll⸗ brachten. Admiral Scheers Kommando zum Einſchwenken war gerade vom Draht aufgegriffen worden, da lief auf dem Kommandoſtand die Meldung ein: „Treffer in Umladekammer von Turm Cäſar. Turm Cäſar brennt.“ Daraufhin erging der Befehl:„Fluten!“ Ein zweiſchneidiges Kommando in Anbetracht der Tatſache, daß das Vorſchiff des„Seydlitz“ ſchon be⸗ denklick tief im Waſſer hing. Aber wenn nicht das ganze Schiff explodieren ſollte, war nichts anderes mehr möglich. Eine große Panzerplatte, rot⸗ glühend, hatte ſich im Turm gelöſt und war in das Bereitſchaftslager der Kartuſchen gefallen. Sie brannten ohne zu explodieren, aber das Feuer griff immer weiter um ſich, und in jeder Sekunde konnte es die große Munitionskam⸗ mer des„Seydlitz“ erreicht haben. Der Befehl„Fluten!“ erreicht in den vorderen Mu⸗ nitionskammern nur noch Tote. Er wird weiter⸗ gegeben, und jetzt eilt der Pumpenmeiſter Müller mit einigen Maktoſen und Heizern über das Panzerdeck, um das Flutventil für die geſamte Anlage des Turmes C zu öffnen. Das Panzerdeck iſt eine einzige glühende Stahlfläche. Müller ſtreift ſich Holzſchuhe über und taſtet ſich zum Flutventil vor. Ein mächtiges Rad, ebenfalls glutrot leuchtend. Eine Sekunde zaudern, und dann greift er hinein. Ein furchtbarer Aufſchrei, aber er hält feſt und dreht und dreht, bis er das Rad herum⸗ geworfen hat. Die anderen müſſen ſeine armen, völlig verkohlten Hände vom glühen⸗ den Stahlkreis löſen. Der Pumpenmeiſter Müller hat bewußt und wie ſelbſtverſtändlich ſeine beiden Hände geopfert. Doch das Flutventil iſt offen. Die drohende Ex⸗ ploſion iſt verſcheucht. SMes Seydlitz und mit ihm . Aber mit der Gasmaske auf dem Kopf kann man keine Verbände anlegen, Notoperationen vornehmen Die Aerzte reißen ſich die Maske ab. Egal, ob man verſäuft oder Gas ſchluckt. Solange es geht, will man ſeine Pflicht tun. Die Entlüftungsanlagen funktionie, ren ſchon lange nicht mehr. Nur durch dauerndes Ueberfluten des Bodens aus der Waſch⸗ waſſerleitung läßt ſich die Temperatur auf 40 Grad halten. Bald iſt aber kein Waſſer mehr da, und letzt laſſen ſich die Hände nur noch mit ſterilen Hand⸗ tüchern reinigen. Den Boden bedeckt ein Schlamm, aus Blut und Schmutz und Kohlenſtaub, den die Heizer mit herein⸗ ſchleppen. Und fürchterlich wächſt die Zahl der Verwundeten und Verbrannten, Der Steuerbordverbandplatz wird ſo voll, daß der einzige noch unverwundete Arzt gerade Platz zum Stehen hat. Der Raum wird immer knapper und die nächſten Verwundeten müſſen auf Stützhalken in der Abteilung 3, die halb voll Waſſer ſteht, nieder⸗ gelegt werden. Da ſchlägt eine Granate ein. Ez bleibt keiner leben, von den tapferen, unglücklichen Kerlen. 8 s geht nicht ohne Operationen! Wie aber das Meſſer führen, wenn der Boden unter den Füßen ſchwankt und der Operationstiſch bei den Erſchütte⸗ rungen hin und her pendelt. Wie operieren, wenn jede dritte Sekunde die Glühbirnen ausſetzen und der Luftdruck der einſchlagenden Geſchoſſe die Not⸗ beleuchtung ausbläſt. Doch es muß ſein, und es wird geſchafft. Die beiden Zahlmeiſter arbeiten als Pfleger und Aſſiſten⸗ ten. Erſt der eine, und dann der andere, ſo fallen ſie um. Zu viel Gas. Furchtbare Leiden haben die Verwundeten aus⸗ zuhalten. Doch keiner klagt. Der Arzt muß tauſend, muß zehntausend Hände haben. Morphiumſpritzen geben, aber ſie helfen kaum gegen die raſenden Schmerzen der fürchterlichen Brand⸗ wunden. Dann eine zweite, da, wo ohnehin keine Hoffnung mehr beſteht, auch eine dritte. Dann wie⸗ der zurück zum Operationstiſch. Furchtbarer Durſt. Und nirgends iſt mehr ein Tropfen Flüſſigkeit aufzutreiben. 5 Zentimeter hoch aber ſteht ſchon das Salzwaſſer im Raum. Verbinden, helfen, operieren. Es iſt ein Wunder, daß die Hände noch ſicher und feſt zugreifen, daß das Hirn noch arbeitet. Und auf einmal ein furcht⸗ bares Krachen, ein blendender Flammenſchein, eine dichte Gaswolke. Ein Mann taumelt herein, die rechte Hand abgeriſſen, und hält dem Arzt den blutigen Stumpf entgegen. In dem Augenblick, wo der Arzt zugreifen will, trifft ihn ein furchtbarer Schlag auf den Schädel, er klatſcht zu Boden. Schiff ohne Arzt! Aber da rafft er ſich wieder auf. Betaſtet den Kopf, fühlt keine offene Wunde und greift automatiſch wieder zum Operationsmeſſer, Er weiß nicht, was geſchehen iſt, er weiß nur, daß er noch ſteht und lebt und noch dienen kann. Erſt zehn Stunden ſpäter in Wilhelmshaven er⸗ fährt er, daß ein Volltreffer die ſchwere Stern⸗ lampe über dem Operationstiſch ausgehakt und ihm auf den Kopf geſchmettert hat, Leich⸗ ter Schädelbruch. Und dann erfährt er noch etwas: Er hat am Skagerrak mitgekämpft! Jum Cdsan 1400 Kameraden ſind gerettet. Pumpenmeiſter Mill⸗ ler wird ohnmächtig unter Deck getragen. Es wäre unbillig, an dieſer Stelle zu verſchwei⸗ gen, daß Müller einen Vorgänger gehabt hat. Das war am 24. Januar 1915, im Gefecht vor der Dogger⸗ bank auf dem gleichen Schiff. Damals ſtand der gleiche Turm in Flammen, und der zweite Pumpen; meiſter, Ober maat Heidkamp, hatte ſich in den Turm vorgetaſtet, der mit giftigen Gaſen angefüllt war, und die kleinen Flutventile gelöſt. Die glü⸗ henden Ventilräder hatten auch ihm das Fleiſch von den Handknochen geſenkt. Der„Seydlitz“ aber iſt noch nicht gerettet. Ihm hat ein Torpedotreffer ein mächtiges Loch gerſſſen, das allerdings durch das gepanzerte Torpedoſcholt einigermaßen ausgeglichen werden konnte. An der Backbordſeite allerdings iſt eine Granate eingeſchla⸗ gen und hat ein Loch geriſſen, durch das Waſſet in Strömen eindringt. Das Vorſchiff iſt ſiebartig durchlöchert. Einzelne Lecks haben Quadratmeter⸗Grbße. In der Leckzentrale iſt man ſich bald klar darüber, daß die Leckbereitſchaft nicht länger um das Vorſchiff kämpfen kann. Der leitende Ingenieur rechnet aus, Da ſchon 2000 Tonnen Waſſer im Vorſchi find. Nach den einlaufenden Meldungen ſtöpſelt et auf einer großen ſchematiſchen Tafel alle vollgelau⸗ fenen Teile des Schiffes ab. Es iſt wirklich ein Wunder, daß der„Seydlitz“ noch ſchwimmt. Nut ein einziger Raum im Vorſchiff hält den Mammm leib. Es iſt der Torpedoraum. Wie eine Luftblaſe trägt er vorne das Schiff. Geben auch hier d zerſchotts nach, dann wird der„Seydlitz“ mit de Stirn voran in die Tiefe ſauſen. Das große Panzerquerſchott, das den Tan raum ſchützt, iſt aber von Treffern durchlöchert. 15 erſt langſam, dann immer ſtärker läuft das Was ein. Schließlich iſt der vordere Torpedoraum 45 dem Noteingang völlig mit Waſſer gefüllt a, möglich ſcheint es jetzt, den Torpedoraum noch ha ten zu können. el Die Leckwehr arbeitet aufopfernd an den Sch( ten zum Vorſchiff, aber das Waſſer ſteigt und 155 alle Wallgänge laufen voll, alle Hellegats, alle Ro gänge, W 198g inn man nehmen. ob man eht, will ionie, r durch E Waſch⸗ 40 Grad und jetzt N Hand⸗ Aut und t herein. e Zahl unten. daß der atz zum per und alken in N nieder in. Es lücklichen aber das t Füßen örſchütte⸗ n, wenn zen und die Not⸗ ft. Die Aſſiſte l ſo fallen ten aus⸗ nd m gegen Brand⸗ in keine inn wie⸗ nehr ein eter hoch Wunder, daß das furcht⸗ zenſchein, t herein, Arzt den blick, wo rchtbarer t. wieder Wunde tsmeſſer, nur, daß . aven er⸗ Stern⸗ akt und Leich⸗ er noch er Mül⸗ erſchwel⸗ it. Das Dogger⸗ ind der zumpen⸗ h in den ingefüllt die glll⸗ iſch von t. Ihm geriſſen, edoſchott An der ngeſchla⸗ Baſſer rt. n der 5 die kämpfen 18, daß rſchiff pelt er gelau⸗ lich ein t. Nur ammut⸗ zuftblaſe ie Pan⸗ mit der rorpedo⸗ ert. Zu⸗ Waſſer um mit lt. Un⸗ och hal⸗ 1 Schot⸗ d teig, e Rohr⸗ * Mittwoch, 31. Mai 1933 5 VVV Jetzt ſind die Munitionskammern im Mittelſchiff bedroht. Wenn ſie vollaufen, dann ſt der Torpedoraum unmöglich mehr zu halten. Nan kann ja die Pumpen nicht in Betrieb ſetzen. Die Pumpenventile ſind im Vorraum unter Waſſer. Es ſieht ſehr ſchlimm aus um S. M. S.„Seydlitz“. Und dann kommt der Augenblick, da auch die Nunitionskammern trotz aller Anſtrengungen voll⸗ haufen und das Waſſer jetzt wie ein Katarakt in den Torpedoraum ſtrömt. Das iſt das Ende! Aber noch nicht daran glauben. Einer von ihnen, der Ingenieur⸗Aplikant Walter, hat einen beinahe wahnwitzigen Einfall. Er will hinunterſteigen, durch die vollgelaufenen hellegats und Rohrgänge zum Torpedovorraum ſchwimmen und dort nach den Pumpventilen tau⸗ chen. Von häufigen Uebungen her kennt er die Lage der Ventile genau; gelingt es ihm, ſie zu öffnen, dann können die großen Leckpumpen das Waſſer herausſaugen. Der Torpedoraum, die Schwimm⸗ hlaſe des„Seydlitz“, die letzte Hoffnung von 1400 Menſchen, iſt dann geſichert. Walter verſchwindet im gurgelnden, ſchmutzig⸗braunnen Waſſer. Die Kameraden, die ihm ängſtlich nachſtarren, hören das Plätſchern die Männer wollen holt hat. 5 Er verlangt ein Stemmeiſen, und einen großen Vorſchlaghammer. Irgendwo an einer Biegung des Backbord Hellegats hat ſich eine vom Waſſer offen⸗ gesprengte Schottentür ſo eingeklemmt, daß er ſchwim⸗ mend nicht vorbeikommt. „Bleib hier, Walter, es iſt wahnſinnig; ſchließlich haben wir noch die Boote!“ Doch Walter iſt ſchon verſchwunden. Er kämpft ſich im Dunkeln, lange Strecken, ohne die Möglichkeit zum Luftholen, durch das vollgelaufene Vorſchiff. Alles iſt ſo zerſchoſſen, daß die Erinnerung keinen Weg mehr weiſt. Ihn leiten nur Ahnung und Inſtinkt und das Soldatenglück. Er findet den Vorraum und weiß, daß er jetzt ſein Spiel gewonnen hat. Vielleicht kommt er nicht zurück. Vielleicht verirrt er ſich rettungslos in dem düſteren Labyrinth voll von gurgelndem Seewaſſer, hin⸗ und herſchwankend beim Aufprall der engliſchen Geſchoſſe, vielleicht reichen die Kräfte nicht mehr aus. Die Lenz⸗ ventile aber, die wird er noch aufreißen. Er weiß, wo ſie ſind. Der Erfolg iſt jetzt nur noch eine Frage des Willens. Ingenieurapplikant Walter taucht zwölf Mal. Vor hem letzten Mal, aus überanſtrengter Bruſt keuchend, hängt er beinahe 10 Minuten an einer Birnen⸗ einfaſſung an der Decke des Vorraumes, bis er ſich zun letzten Mal zuſammenreißt, taucht und das letzte Ventilrad herumwirft. Als er wieder ent⸗ kräftet und mit ſchwindenden Sinnen an ſeinem ſchwachen Halt an der Decke hängt, hört er das Brau⸗ ſen der Leckpumpen. Die Kameraden oben haben auf gut Glück verſucht, ob das tollkühne Stück gelungen iſt, Als er dann im Luftſchacht, durch den er ein⸗ geſtiegen iſt, erſcheint und ihm das Hurra der Ka⸗ meraden entgegenſchallt, da wird er ohnmächtig. Do ch der„Seydlitz“ ſchwimmt. 2 2 Beisitzer der Oberverſicherungsämter Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Die Beisitzer der Oberverſicherungsämter wurden auf Grund der Wahlordnung vom 7. Dezember 1927 AN. 1927 S. 545) im Jahre 1928 neu gewählt. Auf Grund des 8 2 des Geſetzes über Ehrenämter in der ſozialen Verſicherung und der Reichsverſorgung vom 8. Mai 1933(RGB. I S. 277) wurden die Oberver⸗ ſcherungsämter angewieſen, folgende Beiſitzer und Stellvertreter bei den Oberverſicherungs⸗ ümtern ihres Amtes zu entheben: h Beiſitzer und Stellvertreter, die der kommu⸗ liſtiſchen Partei oder kommuniſtiſchen Hilfs⸗ oder Erſatzorganiſationen angehören, b) marxiſtiſche Beiſitzer und Stellvertreter, e) Beisitzer und Stellvertreter, die nicht ariſcher Abſtammung ſind, eh Beiſitzer und Stellvertreter, die nach ihrer bis⸗ herigen politiſchen Betätigung nicht die⸗Gewähr da⸗ für bieten, daß ſie jederzeit rückhaltlos für den untionalen Staat eintreten. Die Aemter der ausſcheidenden Beiſitzer und Stellvertreter werden vom Direktor des Oberver⸗ ſicherungsamts aus dem Kreiſe der Perſonen, die nach dem 8 76 RVO. gewählt werden können, bis zu einer anderweitigen endgültigen Regelung neu eſetzt. Nach der Neubeſetzung der Stellen der Bei⸗ ſtzer der Oberverſicherungsämter werden die Spruch⸗ kammern und die Beſchlußkammern neu gebildet. Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe An unſere Leſer! Der anſpruchsvolle und kritiſch eingeſtellte Heitungsleſer benötigt heute mehr denn je eine Tageszeitung, die ihn ſchnell, in ſachlicher Form und zuver⸗ läſſig über alle Geſchehniſſe im eigenen Cande wie jenſeits der Grenzen unterrichtet. Nur eine Tageszeitung mit einem großen Nachrichtendienſt im In- und Kuslande kann dieſem kinſpruch gerecht werden. Die NM hat in der Reichshauptſtadt ein eigenes Redaktionsbüro, das durch eigene Meldungen, ausführliche Stimmungsberichte und kritiſche Betrachtungen die Nachrichten der allgemeinen Telegraphenbüros ſtändig ergänzt und auf Grund amtlicher Informationen an Ort und Stelle über alle innen⸗ und außenpolitiſchen Vorgänge immer gut unterrichtet iſt. Eigene Vertreter der NM2 in Condon, Stockholm, Paris, Rom, Barce⸗ lona, Wien, prag, Bukareſt und Konſtantinopel haben die Aufgabe, fortlaufend über ſolche Geſchehniſſe im Auslande zu berichten, die unſere Leſer intereſſieren können. Dieſe Mitarbeiter unſerer von jeher national eingeſtellten NM vertreten aber nicht nur die Intereſſen unſerer Zeitung, ſondern die des ganzen deutſchen Volkes im Auslande. Sie konnten dies erſt vor kurzem durch ihre großzügige Kufklärungsarbeit während der Greuelhetze im Auslande beweiſen. Der hauptwert des großen Nachrichtendienſtes der NM2 beruht nicht zuletzt auch auf der Schnelligkeit, mit der die eingelaufenen Meldungen von uns weiter⸗ verbreitet werden. Nur eine 2 mal täglich, mittags und abends erſcheinende Tages⸗ zeitung mit ſo umfaſſendem Nachrichtendienſt wie ihn die NM2 beſitzt, iſt in der Cage, ihre Ceſer auf denkbar ſchnellſtem Wege zu unterrichten. Das wiſſen auch die vielen Leſer und Freunde unſeres Blattes, die ſeit Jahrzehnten treu mit uns verbunden ſind. In dieſer Treue zu unſerem Blatte, die ſich in vielen Familien über Generationen erſtreckt, und in dem Widerhall bei dem heran⸗ wachſenden Geſchlecht erblicken wir nicht nur die Anerkennung und Zuſtimmung zu der bisher von uns geleiſteten Arbeit, ſondern immer aufs neue eine Verpflichtung, mit ganzer Kraft unbeirrt unſere vaterländiſche Arbeit zu erfüllen. Neue Mannheimer Jeitung Verlag und Redaktion. Geſunde Frau Das Deutſche Hygiene Muſeum Dres⸗ den, deſſen 850 Wanderausſtellungen von mehr als 20 Millionen Menſchen beſucht wurden, hat neues Anſchauungs material geſchaffen und eine Ausſtellung „Geſunde Frau— Geſundes Volk“ zu⸗ ſammengeſtellt, die nun auch nach Mannheim kom⸗ men ſoll. Das Hygiene⸗Muſeum veranſtaltet die Ausſtellung gemeinſam mit der Stadt Mannheim in der Zeit vom 17. Juni bis 2. Juli in den Rhein⸗ Neckar⸗Hallen. In einer geſtern nachmittag im Rathaus abgehaltenen Vorbeſprechung, an der nicht nur Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, ſondern in erſter Linie auch Vertreter der Aerzte⸗ ſchaft und Frauenorganiſationen teilnahmen, machte einleitend Beigeordneter Dr. Bartſch in großen Zügen mit den Ausſtellungsplänen bekannt und betonte die Bedeutung der Ausſtellung, die weit mehr als nur regionales Intereſſe beanſpruchen wird. Dr. Neubert, der wiſſenſchaftliche Leiter der Wanderausſtellung, befaßte ſich in längeren Ausführungen mit dem Grundgedanken der Schau, für die das zutrifft, was Reichsminiſter Dr. Goebbels bei der Eröffnung der Ausſtellung„Die Frau“ in Berlin ſagte:„Die neue Regierung wird nicht eine Unterdrückung der Frau bringen, ſondern wird im Gegenteil die Würde der Frau wieder herſtellen. In Ehrfurcht vor dem göttlichen Geſetz wollen wir der Frau die Stellung im Volke geben, die ihr gebührt. Das iſt aber nicht der Sitz im Parlament, das iſt nicht die Politik und ſelbſtverſtändlich nicht die Wehrhaftig⸗ keit. Die deutſche Frau iſt ſtets Lebens⸗ und Ar⸗ beitskameradin des Mannes geweſen und nicht wie — Geſundes Volk die Frauen des Orients nur Spielzeug und Ge⸗ ſchlechtsweſen.“ Der Frau fällt beim Neufbau unſeres Volks⸗ und Wirtſchaftslebens die wichtige Aufgabe zu, Trägerin der Familie zu ſein. Ohne geſunde Müt⸗ ter keine geſunden Kinder. Die Frau und Mutter an Leib und Seele geſund zu erhalten, ſie zur ver⸗ antwortungsbewußten deutſchen Mutter zu erziehen, iſt heute mehr denn je eine der wichtigſten Aufgaben. Aus dieſem Gedanken heraus iſt die Ausſtellung entſtanden, in der die Bedeutung der Frau für das Volksganze gewürdigt und eine Einführung in den vielſeitigen Aufgabenkreis der Frau gegeben wird. Die Schau beginnt mit einer Abteilung über Mutterſchaft, um von da aus überzuleiten zu dem Aufgabengebiet der Erziehung, die ja zum größten Teil in die Hand der Mutter gelegt iſt. Der wichtigſte Teil der Erziehung iſt das Beiſpiel und die Geſtaltung des Heims. Als Mut⸗ ter und Hausfrau geſtaltet ſomit die Frau Weſen und Richtung des kommenden Geſchlechts. Die Aus⸗ ſtellung vermittelt Kenntniſſe über Kinderpflege, Kinderernährung, Haushaltführung, über den ſpar⸗ ſamen Umgang mit täglichen Bedarfartikeln und ſchließlich zeigt ſte auch, wie die Hausfrau mit ihren Kräften auskommt. Alles wird in der lebendigſten, ſinnfälligſten und anſchaulichſten Weiſe vorgetragen. Bildtafeln wech⸗ ſeln ab mit Modellen, Apparaten, plaſtiſchen Nach⸗ bildungen aus Holz und Wachs. Um den Wert der Anſchauungsmittel voll auszuſchöpfen, wird die Aus⸗ ſtellung nicht allein auf Beſuch eingeſtellt ſein, ſon⸗ dern es werden täglich Führungen, Vorträge, kurze Lehrgänge veranſtaltet, Filme und Lichtbilder ge⸗ zeigt. Der gründlichen belehrenden Einführung wird außerdem ein praktiſcher Teil gegenüberſtehen. Anſchließend gab no phani bekannt, daß Kräfte zur Verfügung der Dauer der Ausſtellung zwei werden können. die Schnellkurſe werden Aerzte die nehmen. In größerem Umfange können gym Vorführungen in das vielſeitige Prograr gegliedert werden, ſo daß ſich für 16 Volksakademie für Frauenarbeit auf⸗ tun wird. Aber nicht nur für die ſondern auch für den Mann wird die Ausſt Geſunde Frau— Geſundes Volk“ ein Erlebnis werden. ebe 25 5 5 92 2 Vevölkerungsbewegung in Mannheim Nach der Ueberſicht Statiſtiſchen Amts der Stadt Mannheim, das die erſten drei Monate des des Jahres 1933 umfaßt, iſt die Zahl der Leben d⸗ geborenen mit 307 bzw. 288 und 307(gegen 323 bzw. 308 und 366 i..) in jedem einzelnen Monat hinter den an ſich ſchon ſehr niedrigen Zahlen des Vorjahres zurückgeblieben. Bei insgeſamt 902 Lebendgeborenen ergibt ſich eine Geburtenhäuf von 12,1(13,2)% o, während der Geburtenüber⸗ ſchuß ſogar auf 1,4(4,0)%% ä wzurückgegangen iſt. Der Prozentanteil der unehelich Geborenen an N der drei Berichtsmonate niedriger als im Vorjahr und betrug für das ganze Quartal nur 13,7(17,9). Die Zahl der Eheſchließungen iſt mit 385(451) ſehr erheblich hinter der letztjährigen zurückgeblie⸗ ben. Ebenſo hat ſich der Anteil der Miſchehen mit 41,6(47,2) v. H. der Geſamtzahl ſehr weſentlich ver⸗ ringert. Die Geſamtzahl der Sterbefälle lag im Januar mit 263(204) und beſonders im Februar mit 302(220) weit über jener der gleichen Monate von 1932, blieb dagegen im März mit 201(243) nicht unerheblich hinter der vorjährigen zurück. Die Stei⸗ gerung in den erſten Monaten iſt vor allem oder vielmehr reſtlos auf das verſtärkte Auftreten der Grippe zurückzuführen. An Influenza und Lungen⸗ entzündung ſtarben im Januar 36(15), im Februar aber 98(18) Perſonen, während im März nur noch 12(25) Perſonen dieſen Krankheiten erlagen. Die Wanderbewegung iſt ſehr viel lebhafter ge⸗ worden. Zugezogen ſind im ganzen Berichtsviertel⸗ jahr 5521(4011) Perſonen, denen 4248(3753) Weg⸗ züge mit bekanntem Wanderziel und 2790(2743) Wegzüge gegenüberſtanden, deren Wanderziel nicht bekannt iſt und bei denen ſehr häufig eine wirkliche Abwanderung von Mannheim gar nicht beabſichtigt iſt. Der Umzug von Haushalten hat eine außerordentliche, in jedem Berichtsmonat ſich wie⸗ derholende Steigerung erfahren; insgeſamt haben während des Quartals 3974(2468) Haushaltungen in Mannheim ihre Wohnung gewechſelt. Der Fremdenverkehr hat ſeine rückläufige Tendenz weiter fortgeſetzt; im Januar wurden 8491(8821), im Februar 7028(8184) und im März 7953(8579) Gäſte in Gaſthöfen und Herbergen gezählt. Noroͤbadiſche Preſſeorganiſation Nach der kürzlichen Umgeſtaltung des Vorſtandes des Landesverbandes Baden im Reichsverband der deutſchen Preſſe iſt nunmehr auch die Neuwahl des Vorſtandes der Bezirksgruppe Unter baden in einer außerordentlichen Gene⸗ ralverſammlung erfolgt. Der neue Vorſtand ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Hauptſchriftleiter Fritz Bretz⸗Heidelberg, 1. Vorſitzender, Haupt⸗ ſchriftleiter Stefan Dujardin, 2. Vorſitzender, Schriftleiter Ratzel, Schriftführer, Schriftleiter Georg Haller, Schatzmeiſter, Schriftleiter Willy Müller, Kaſſierer, die Hauptſchriftleiter Dr. Kattermann und Meißner und die Schrift⸗ leiter Dr. Cron und Dr. Rapp Beiſitzer, ſämtliche in Mannheim. Der neue erſte Vorſitzende ergriff nach der Uebernahme des Amtes das Wort zu längeren programmatiſchen Ausführungen, mit denen er die Aufgaben umriß, die ſich aus der Gleichſchaltung der Preſſe im neuen Staat ergeben. Nach Erledigung einiger interner Angelegenheiten wurde die Ver⸗ ſammlung durch den Vorſitzenden mit einem„Sieg Heil!“ auf den Kanzler Adolf Hitler geſchloſſen. * Sparkaſſe am Samstag geſchloſſen. Die Stä⸗ tiſche Sparkaſſe Mannheim weiſt im An⸗ zeigenteil darauf hin, daß am Pfingſtſamstag, 8. Juni(Bankfeiertag) die Sparkaſſe geſchloſ⸗ ſen bleibt. Zur Einlöſung fälliger Wechſel wird von 11—12 Uhr ein Schalter offen gehalten. Die Zahl⸗ ſtellen in allen Stadtteilen und Vororten ſind an dieſem Tage geöffnet. „Hugo, wie kamſt Du eigentlich dazu, ſtatt der Tochter ihre Mutter zu heiraten?“ „Ja, denke Dir doch mein Pech; ich hatte aus Verſehen bei der Großmutter um die Hand ihrer Tochter angehalten.“ — Elegante sen- schühe, modern J Schnittu Farbe Eleg. Modelle in braun Boxkalf, Orig Good Welt Mannheim, S 1,7 Breite Strage, Tel 22524 Ludwigshafen Ludwigstr. 38 8. Seite/ Nummer 247 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Beirat beim Landeskommiſſär Auf Grund des 8 110 Ziffer 1 Abſatz 2 der Ge⸗ meindeordnung in der Faſſung des Arttkels V8 des Geſetzes zur Durchführung der Gleichſchaltung von Reich, Ländern, Gemeinden und Gemeindever⸗ händen im Land Baden vom 4. April 1933 wurden mit Wirkung bis zum 30. April 1937 für den Bei⸗ rat des badiſchen Landeskommiſſärs für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach ernannt: a) als Mitglieder: Gemeinderat Wilhelm Kapferer in Mosbach, Kreisrat und Stadtverordneter Dr. Th. Lingens in Heid Gemeinderat Ingenieur Hans Lin⸗ ſin in Ladenburg, Gemeinderat Fabrikant Dr. Fritz Maiſack in Aglaſterhauſen, Stadtrat Heinz Runkel in Mannheim, Stadtrat und Rechtsanwalt Dr. Artur Schüßler in Weinheim; b) als Stell⸗ vertreter: Stadtrat Philipp Dinkel in Hei⸗ delberg, Bürgermeiſter Philipp Dorſch Il in Naſ⸗ ſig bei Wertheim, Gemeinderat Robert Hettinger in Schwabenhauſen, Amt Tauberbiſchofsheim, Stadt⸗ rat Chemiker Dr. Otto Orth in Mannheim, Alt⸗ ſtadtrat Baudirektor Richard Perrey in Mann⸗ heim, Bürgermeiſterſtellvertreter Leopold Stratt⸗ haus in Schwetzingen. Der Kennzeichnungszwang für Auslandsfelte In einer amtlichen Verlautbarung wird noch ein⸗ mal darauf hingewieſen, daß Bäckereien, erg Speiſebetriebe uſw. verpflichtet ſind, durch beſonderen Aushang kenntlich zu machen, welche Fette in ihrem Betriebe verwendet wer⸗ den. Zur Durchführung dieſer Vorſchriften ſetzt von heute ab eine verſchärfte Kontrolle der in Frage kommenden Betriebe ein. Wer einer der Be⸗ ſtimmungen fahrläſſig oder vorſätzlich zuwiderhan⸗ delt, wird mit Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. beſtraft. Die Bevölkerung wird gebeten, bei der Durchführung dieſer Kennzeichnungspflicht mitzuwirken. Verſtöße werden zweckdienlicherweiſe ſofort der nächſten Polizeibehörde mitgeteilt. Neue Ausländer⸗Polizeiveroroͤnung Der Miniſter des Innern hat auf Grund des Ausländerpolizeigeſetzes vom 27. April 1933 eine Ausländer⸗Polizeiverordnung erlaſſen, die das Aufenthaltsrecht der Ausländer, oͤas bisher in Baden nicht geregelt war, umfaſſend regelt. Jeder über 15 Jahre alte Ausländer bedarf künftig einer Aufenthaltserlaubnis, wenn er ſich länger als 6 Monate in Baden aufhält. Ferner iſt ohne Rückſicht auf die Dauer des Aufenthalts eine Auf⸗ enthaltserlaubnis erforderlich, wenn der Ausländer als Arbeitnehmer ſich betätigen oder ſelbſtän⸗ dig einen Gewerbebetrieb, einen landwirtſchaftlichen Betrieb oder einen landwirtſchaftlichen Neben⸗ betrieb anfangen will. Ausländiſche Beſucher deut⸗ ſcher öffentlicher Bildungsanſtalten bedürfen einer Aufenthaltserlaubnis erſt bei einem Aufenthalt von mehr als 12 Monaten. Die badiſche Ausländerpolizeiveroröͤnung ent⸗ ſpricht im weſentlichen den Ergebniſſen der Länder⸗ beſprechung in Eiſenach vom Jahr 1928 und der dar⸗ auf beruhenden preußiſchen Ausländerpolizeiverord⸗ nung, ſo daß nunmehr auch in Baden eine mit gro⸗ ßen Teilen des Reichs übereinſtimmende Regelung auf dem Gebiet des Fremdenpolizeiweſens herbei⸗ geführt iſt. Auch die Gründe zur Aus weiſung von Ausländern entſprechen der geſetzlichen Regelung und der Ausweiſungspraxis der übrigen deutſchen Länder. Im weſentlichen handelt es ſich um folgende Ausweiſungsgründe: Verurteilung we⸗ gen eines Verbrechens oder eines Vergehens, ſtaats⸗ feindliche Betätigung gegen das Reich oder ein deut⸗ ſches Land, Hilfsbedürftigkeit und Läſtigkeit. Die neue Ausländerpolizeiverordnung wird den Polizeibehörden die Handhabe geben, Ausländern, die das Gaſtrecht mißbrauchen und ſich nicht der er⸗ forderlichen Zurückhaltung befleißigen oder deren Aufenthalt nicht erwünſcht iſt, den Aufenthalt in Baden zu verſagen oder ſie auszuweiſen. Mittwoch, 31. Mai 1939 — p 983 200 Fahre Mannheimer Jesuitenkirche Die weltliche Feier im Ballhaus Die außerkirchliche Feier anläßlich des 200jähri⸗ gen Jubiläums der Grundſteinlegung zur Jeſuiten⸗ kirche fand geſtern im vollbeſetzten Ballhausſaal ſtatt und erreichte ihren Höhepunkt mit einem Licht⸗ bildervortrag von Dr. Willy Oeſer über„Die Jeſuitenkirche im Wandel der Zeit“. Der Redner zeigte zuerſt die Dome am Rhein und ſtellte dann das Mannheimer Bauwerk gegenüber, das nicht geringer einzuſchätzen iſt und das wert⸗ vollſte Schätze birgt. Der Schluß der Rede wurde zu einer Huldigung für Prälat Bauer, dem Dank ge⸗ ſagt wurde für alles, was er dem Gotteshaus, der Gemeinde und der Stadt getan hat. Die einleitende Anſprache hatte Rechtsanwalt Dr. Moekel gehalten, der von der Größe und Erhabenheit der katholiſchen Kirche ſprach und die Frage aufwarf, wie ſich die katholiſche Kirche zum neuen Staat ſtellen würde. Die Demokratie hätte nicht die Kraft aufgebracht, das Volk zu einer Einheit zuſammenzufaſſen. Da⸗ her hätten ſich die Gegenkräfte die Aufgabe geſtellt, den neuen autoritativen Staat zu gründen. begrüßen den neuen Staat und geloben ihm zu dienen. Er müſſe aber Würde und Freiheit der Einzelperſonen ſchützen und achten und müſſe der Der Wunſchzeitel Aus Feudenheim wird uns geſchrieben: In dem in Nr. 232 der NMz veröffentlichten Artikel war am Ende bemerkt, daß die Diskuſſion über die Wünſche der Vorortbewohner fortgeſetzt werden möge. Deshalb möchte ich als Einwohner Feudenheims und als Anwohner der Il ves⸗ heimerſtraße feſtſtellen, daß es beſchämend iſt, daß dieſe Straße die einzige im ganzen Stadtteil iſt, die nicht kanaliſiert wurde, obſchon in den letzten Jahren dort mehr als zwanzig neue Häuſer erſtellt wurden. Was das Wort„nicht⸗ kanaliſiert“ bedeutet, kann nur der ermeſſen, dem es ſo erging, wie uns Anwohnern der Ilvesheimer⸗ ſtraße. Anſtatt Kanaliſation, die aus hygieniſchen Gründen heute ganz ſelbſtverſtändlich iſt, hat man bei unſeren Häuſern bzw. Häfen Pfuhlgruben und ſogen. Verſickerungsanlagen eingerichtet. Erſtere zur Aufnahme der Fäkalien, letztere zur Aufnahme von ſämtlichem Gebrauchswaſſer aus Küche und Haus. Die Abwäſſer, die täglich zufließen, können nicht in gleichem Maße verſickern, ſo daß alle paar Wochen die Anlage voll iſt. Da heißt es ſchöpfen und ſchöp⸗ fen. Hunderte von Kannen. Aber wohin damit? Im Garten kann man unmöglich alles unterbringen. Alſo auf die Straße in den Graben. Hier iſt aber der Straßenwart nicht damit einver⸗ ſtanden, denn auch hier läuft das Waſſer in ein Senkloch, das ſich füllt und bei einſetzendem Regen⸗ wetter nicht aufnahmefähig iſt. Alſo durch den Garten in des Nachbars Acker. Dem wuchs Unkraut über Unkraut, denn tauſende von Kannen düngen mehr als nötig. Mit einem neuen Beſitzer des Ackers hatte die Sache ein Ende. Mit Recht! Die zuſtändigen ſtädtiſchen Amtsſtellen(Tiefbauamt, Abt. Sielbau, und Fuhr⸗ und Gutsverwaltung) erklär⸗ ten auf meinen Hinweis im Vorjahre, das dies doch unhaltbare Zuſtände ſeien, ſich als nicht zuſtändig. Man vergegenwärtige ſich: In unſeren Häuſern ſind zum größten Teil noch keine Bäder eingerichtet, ſchon mit Rückſicht auf den Waſſerverbrauch. Ein Recht zum Baden haben wir aber ſicherlich doch auch. Es erſcheint ſomit ganz unverſtändlich, daß man vor kaum einem Jahre alles kanaliſierte bis an den Anfang der Ilvesheimerſtraße, aber anſtatt gerade⸗ aus bis an das Waſſerwerk zu fahren, nach links abbog in die Ringſtraße. Hätte man nicht dieſes Wir Verwirklichung höchſten Menſchheitszieles dienen. Es ſoll ein Dienen in Freiheit ſein. Mit dem Wunſche „Gott ſegne Deutſchland“ ſchloß Dr. Moekel. Nachdem die zur Grundſteinlegung verwendete ſilberne Kelle und der Hammer von Pagen in den Saal getragen worden waren und ihre tiefere Be⸗ deutung in poetiſcher Form Ausdruck gefunden hatte, ſprach Prälat Bauer das Schlußwort, in dem er allen Beteiligten an der kirchlichen und weltlichen Feier herzlichſt dankte und die einmütige Seelenharmonie, von der alle durchdrungen gewe⸗ ſen ſind, hervorhob. Das Gelöbnis„Wir ehren un⸗ ſeren Erzbiſchof, wir lieben ihn und wir lieben ihn gern“ beendete die Anſprache. Umrahmt wurde die Feier mit Chorvorträgen des Kirchenchors, der mit Unterſtützung eines Streichorcheſters Werke von Haydn und Händel zur Aufführung brachte, und durch Sopranſolis, geſun⸗ gen von Frau Aenne Hülter⸗Geier. Unter den Ehrengäſten weilten Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger, die Bürgermeiſter Dr. Walli und Büchner, die Regierungsräte Sackſofſky, Neu⸗ mayer und Dr. Leiber, Muſeumsdirektor Prof. Dr. Walter, Intendant Brandenburg. der Jeudenheimer Stück gleichzeitig mit einbeziehen können? Iſt es wirklich nötig, daß für dieſe eine Straße bezw. für das noch zu erſtellende neue Viertel ein eigenes Werk mit Kläranlage geſchaffen werden muß? Wenn ja, dann iſt unſere Hoffnung begraben. Denn dann erleben wir es nicht mehr, daß unſere Abwäſſer fortgeſpült werden wie bei anderen. Dann werden wir eben ſchöpfen bis ans Ende oder zur Selbſthilfe ſchreiten. Wir appellieren an die neuen Stadtväter: Gebt auch uns den Kanal in der Ilvesheimerſtraße. Nehmt von uns die Sorgen, die Arbeit und den Aerger, den die Waſſerlöcher uns ſeit Jahren ſchon bereiten. Wir werden es Euch zu danken wiſſen. Wir wären zufrieden, wenn für die Uebergangszeit durch Saug⸗ pumpe ſtädtiſcherſeits die Löcher gründlich entleert werden würden. Wer weiß hier Rat? 18 455 Die deier Gaaß“ Klein⸗Willi iſt vom Land in die Stadt verzogen und wohnt nunmehr bei der„Oma“. In der neuen Begriffswelt hat er ſich bislang noch nicht zurecht⸗ gefunden. Er lebt noch in der Sphäre ſeiner länd⸗ lichen Heimat. Dieſer Tage war der Beamte des Städt. Gaswerks am Abſchluß und präſentierte die Monatsrechnung.„Oma“ meinte, ſie hätte gerade nicht ſoviel Geld, um ſofort zahlen zu können. Sie ginge zur Begleichung ins Gaswerk. Klein⸗Willi hatte derweil intenſiv zugehört und nachgedacht. Als der Beamte weg war, gab er zuſtimmend ſeiner Meinung Ausdruck:„Hoſchd recht ge'hadd, Oma, daß nix bezahld hoſchd; die Gaaß war jo aach viel z deier.“ * Aus ſtellung von Ehrenpreiſen. Die anläßlich des goldenen Jubiläums des Geſang vereins Germania Mannheim⸗Wallſtadt geſtifteten Ehrenpreiſe, darunter auch der goldene Pokal des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler und jener der Stadtgemeinde Mannheim, ſind bei der Firma Cäſar Feſenmeyer, Uhrmacher und Juwelier, P 1, 3, bis morgen ausgeſtellt. Das Sängerfeſt in Mann⸗ heim⸗Wallſtadt, zu dem alle Vorarbeiten reſtlos be⸗ wältigt ſind, wird eine gewaltige Kundgebung für das deutſche Lied werden. 5— Preis 30 bh Uberall zu haben K 5 für Baden, Pfalz und nesze mit Ans chlũssen nach alle Richtungen Wicohtige Krafipostſinien in Baden, Hessen und Pfalz Flugplan der Lufthansz Dampfschiffahrts. Fahrplan Gleichſchaltung des Damenſchneidereigewerbes Am 29. Mai fand im Deutſchen Haus eine außerordentliche Mitgliederverſammlung der Zwangsinnung für das Damen⸗ ſchneidereigewerbe Mannheim und Vororte zur Neuwahl des Geſamtvorſtandes ſtatt Kommiſſar Hell eröffnete die Verſammlung und begrüßte die Erſchienenen. Hierauf ergriff Pg, Holecek das Wort zu einem von den Mitgliedern beifällig aufgenommenen Vortrag über die Ziele des Kampfbundes des gewerblichen Mittelſtandes. Der Redner behandelte vor allem die Eingliederung des Handwerks in die neue berufsſtändiſche Ordnung. Darauf folgte die Neuwahl. Einſtimmig wiedergewählt wurde der frühere Ober⸗ meiſter, Herr Franz Steinkuhle. Stellvertreten⸗ der Obermeiſter wurde Herr Theodor Hell. Ferner wurden Frau Toni Schöttle, Frau Luiſe Stür⸗ zel, Frau Frida Braun, Herr Wilhelm Baum und Herr Rich. Müller, die ſämtlich der NS Daß bzw. dem KDM k angehören, in den Vorſtand ge⸗ wählt. Nach erfolgter Wahl dankte Herr Steinkuhle für das ihm bewieſene Vertrauen und verſprach, die Innung nach den Grundſätzen des neuen Staates zu leiten. Er richtete an die Mitglieder die Mahnung, ebenfalls im Sinne unſeres Volkskanzlers Adolf Hitlers zu arbeiten und an ihrem Platze alles zu tun für die Verwirklichung der Ziele des neuen Deutſch⸗ lands. Mit einem dreifachen Sieg Heil! auf das deutſche Vaterland und ſeine Führer Hindenburg und Hitler ſchloß Herr Steinkuhle die in vorbildlicher Diſzziplin verlaufene Verſammlung. * Ernennung. Dem Privatdozenten Dr. Adolf Strigel an der Univerſität Heidelberg wurde die Amtsbezeichnung„außerordentlicher Pro⸗ feſſor“ verliehen. Prof. Dr. Strigel iſt ſeit 100 an der hieſigen Tulla⸗Oberrealſchule tätig. Nachdem er vorher ſchon wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter des geologiſchen Inſtituts der Univerſttät Heidelberg ge⸗ weſen war, habilitierte er ſich 1927 als Privat⸗ dozent für Geologie. Seine wiſſenſchaftlichen Arbeit befaßten ſich mit der Geologie der Heidel⸗ berger und Mannheimer Gegend und der des Schwarzwaldes. Prof. Dr. Strigel hat ſich ſeit lan⸗ 1 . 1 gem durch ſeine Tätigkeit als Kuſtos im hieſigen naturhiſtoriſchen Muſeum ſowie durch die Führung der geblogiſchen Wanderungen des Mannheimer Ver⸗ eins für Naturkunde verdient gemacht. Zur Zeit iſt er als Nachfolger des verſtorbenen Profeſſors Föhner geſchäftsführender Vorſitzender dieſes Ver⸗ eins. Dorine und die Zukunft Von Dorothea Hofer⸗Deruburg Dorine hat Herzklopfen. Der Hauseingang iſt nicht vertrauenserweckend, das engbrüſtige Stiegen⸗ haus ſchwarz, wie die Nacht— wie ihre Zukunft. Heute morgen hat Dorine ſich mit Petja verkracht. Ganz entſcheidend. Seine Eiferſucht iſt unerträglich. Und dabei gibt es überhaupt nicht den mindeſten Grund dazu. Im Gegenteil.. wenn jemand Grund dazu hätte, iſt ſie es wahrſcheinlich... ach, wenn man wüßte...! Wenn man vor ihn hintreten könnte und es ihm beweiſen..! Dorine hat ſich heftig ent⸗ ſchloſſen und iſt einfach in die Stadt gefahren leben Sie wohl, Herr.. davon hat ſie jetzt das Herzklopfen. Außerdem ſchnauft Frau Grillhuber ſo ſonderbar, ſie ſchlägt Karten und hat ein Geſicht, flach, wie ein Inſekt.— Wie ein Inſekt iſt ſie auch hinter Dorine die Stiegen heraufgekrochen, immer keuchend und ſtöhnend und den gefüllten Maßkrug in der Hand. Vor Angſt hat Dorine den Namen von Annettes beſter Freundin vergeſſen, die Frau Grill⸗ huber an ſie empfohlen hat.— Sie ſtammelt irgend etwas ſie ſagt..„Der Mann von Annettes beſter Freundin iſt richtig geſtorben.“— Frau Grillhuber ſtarrt ſie an.—„Ja,“ ſagt Dorine—„Sie haben es doch vorausgeſagt..“„Freilich“, ſagt Frau Grill⸗ huber...„freilich hab' ich das'ſagt und i weiß noch vüll mehra..“ Dorines ſanftes, verängſtigtes Geſicht inſpiriert ſie offenſichtlich. Plötzlich ſchreit ſie ſie an, geht unverhofft in die Seherinnenhaltung über. —„Ja, wiſſen's denn“, ſchreit ſie,„daß' einen zwei⸗ ten Mann kriegen kenna..?“— Dorine geht ein angenehmer Schauder den Rücken hinunter.— Da ſie weder einen erſten, noch einen zweiten Mann noch irgendwelches Vermögen zu verlieren hat, iſt ſie über ſo viel Weitſicht beſonders erſchrocken. Frau Grillhuber muß eine große Prophetin ſein.— „Was für a Planet ſan'“, forſcht ſie ſtreng.— „Ehna Ascendenten...— Jeſſas, wann's geboren ſa, mein i welches Monat, das genaue Datum..“ Die Aſtrologie ißt eine erbarmungs⸗ loſe Wiſſenſchaft. Dorine fühlt es deutlich— Sie murmelt. Mit Todesverachtung macht ſie ſich ein volles Jahr jünger. Und wenn die ganze Wiſſen⸗ ſchaft darüber zum Teufel geht.— Frau Grillhuber merkt es nicht.— Dezember. ſchreit ſiee Dezember, o mein Gott, Kind Steinbock Steinbock mitem Mond.. Ja wiſſen's denn— was das bedeit...? Das bedeit eine Kampf⸗ natur. Eine Kampfnatur, das ſind Sie Geben's Obacht vor an Juli und Auguſt.. Nacha im September wird's beſſer, ſetzen's Ehna nehmen's Platz.. i ſag Ehna all's, wie's is i woaß all's... Hab geſagt, daß mein Mann geht, und jetzt kimmt er wieder... Jeſſas, Steinbock ſan's, Steinbock mit'm Mond.., und Frau Grillhuber geht ächzend und ſtöhnend an die Kommode und holt unter Zahlungsbefehlen und Pfandſcheinen ein ſchickſalſchwangeres Bündel Karten hervor...„Jetzt gehn's her“ ſagt ſie etwas milder...„Jetzt miſchen's gut.. aber fei dran denken.. ſchaun's mich feſt an ſo, jetzt heben's ab... Jeſſas, geben's fei Obacht, daß nit liegen laſſen oder verlieren, i ſag's Ihna glei...„Ein Bubenſtreich— über einen großen Weg— ſan's vorſichtig mit einen Herrn...“ So, da haben wir's! Nix verlieren, nix liegen laſſen.“ Sofort hat Frau Grillhuber den wunden Punkt ge⸗ troffen... o Petja!„San's vorſichtig mit einem Herrn..„o Petja, Petja.. Dorine iſt blaß und ihre Augen ſind ſo blau wie die Tapete rings um das Zentrum von Frau Grillhubers keuſcher weißer Lagerſtätte „Eine Krankheit in dieſem Jahr— Sie hoffen auf ein Glück— unverhofftes Geld— eine Erhöhung— Vorſicht auf einen Ueberfall...!“ „Jeſſas, daß fei Obacht geben...! J ſag's Ihna glei.. da wird was ausgekocht.. da is was am Werke Da lauert ja einer auf Ihnen da werden Sie ſich einen Dorn ins Auge treten.. Geben's doch Obacht, i ſag's Ihna glei!“ Dorines Herz hört überhaupt nicht mehr auf zu klopfen. Es ſttzt ſchon ganz oben irgendwo, wo es gar nicht hingehört! Frau Grillhuber weiß alles! Es liegt klar am Tage.. Dieſe raſende Eiferſucht, Petjas Eiferſucht wird eines Tages ein ſchlechtes Ende nehmen; es iſt entſetzlich... Dorine lieſt ihre eigene Geſchichte ſchon in der Zeitung.„Eifer⸗ ſuchtstragödie. die Geliebte im Liebeswahnſinn erſchoſſen...“ Arme Dorine, armer Petja! „Eins zwei drei. Sie ſelbſt“. Frau Grillhuber iſt wie eine leitung Sie fließt fort und fort.. ſie iſt nicht ab⸗ zuſtellen. „Aber ſchaun., ſagt Frau Grillhuber, die plötzlich ganz ſchrecklich hellſehend geworden iſt, „* ſchaun s.. fetzt ſiech's in die Karten, daß an Gſpuſt ham.„ geltens, daß i recht hab'. ganz rot überdrehte Waſſer⸗ ts“ worden.. ja, mei Kind, aber der taugt ja nix...!“ Dem geben's an Segen., der hat ja kei Göld... der is kei Glick für Sie.. gelt, a ganz a junger Burſch is...? Der ſchaugt ja erſt in's Le⸗ ben nein.. ah, geh', ſan's doch geſcheit, der paßt doch gar nie net zum Heiraten...— Den laſſen's geh'n halten's ihn net.. Sie braucheten was ſolids, a Vornehmetät braucheten's.. i ſag's Ihna glei ja je, was wär denn net des.! Ja. da ſchaun's her... Sie heiraten ja...“ Dorine ſtarrt in die Karten, entzückt über die günſtige Wendung ihres Geſchicks.—„Ja, mein Gott, Kind, ham Sie a Glück.. ja heirat ſich die Perſon an Geldhafen...! Aber, Sie, i ſag's Ihna glei... Sie kriegen einen Schwiegervater. und noch was muß ich Ihna ſagen. Ihr Mann ſtirbt eh, wie Sie denken“ Mag er, denkt Dorine enttäuſcht.. mir alles gleich.. ich will keinen Mann, ich mag keinen Geld⸗ hafen... Petja mag ich— er ſoll kommen, hierher, auf der Stelle... Petja... Frau Grillhubers Waſſerleitung läuft—— „Jetzt ſchaun's her“, ſagt ſie,„jetzt geben's Obacht, jetzt dürfen's Ihnen was wünſchen, jetzt will ich ſchaun, ob's aufgeht.. aber feſt denken, ſehr feſt...!“ Dorine ſchließt die Augen und denkt feſt, ſehr feſt. Sie denkt: ich will ihn haben, ihn haben, ihn haben .. in Ewigkeit, ach, ich dumme Gans. Amen 2. Schüler-Konzert Werber-Römer Die Grundſätze, die für die Programm⸗Geſtaltung des erſten Abends maßgebend geweſen waren, er⸗ wieſen ſich auch für den zweiten Abend, der von Schülern der Mittel⸗ und Oberſtufe beſtritten wurde, als richtunggebend. Wiederum waren die großen deutſchen Meiſter mit ihren unſterblichen Werken der Prüfſtein für das in emſigem Studium unter der umſichtigen Leitung von Frau Hanni Werber⸗ Römer erworbene Können der Schüler. Das Ge⸗ ſchwiſterpaar Siegfried und Myrtha Gebhardt legte eine erfreuliche Vertrautheit mit den Anforderungen des Bachſtiles an den Tag, bei Werner Mandel fiel die plaſtiſche Herausarbeitung der Themen in einer Bachſchen öͤreiſtimmigen Invention angenehm auf, wie er auch Beethovens Variationen über ein eigenes Thema überaus flüſſig, mit fſaſt zu ſtark aus⸗ geprägten Akzenten vortrug, jedenfalls ein Beweis, wie es ihm um gewiſſenhafte Phraſierung eruſt war. Ehrenvolle Erwähnung verdient ferner Marianne Graff mit der ſauberen Darbietung vorklaſſiſcher Stücke und Myrtha Gebhardt, die die Es⸗Dur⸗Bagt⸗ telle von Beethoven ſehr delikat ſpielte. Zwiſchendurch kam auch das Vierhändig⸗Spiel zu ſeinem Recht, auf deſſen Pflege nicht eindringlich genug hingewieſen werden kann, weil es viele Schätze erſchließt, die dem Soliſten nicht ohne weile; res zugänglich ſind. 5 Von den vorgeſchrittenen Schülern bewies Fl Luiſe Günther, die ſchon in früheren Konzerten Proben eines erheblich gereiften Könnens abgelegt hatte, wie viel Klangreiz aus dem F⸗Moll⸗Impromzit von Schubert herauszuholen. Bei aller Bel, nung der wuchtigen Stellen umgab die tüchtige Spie; lerin das techniſch anſpruchsvolle Stück mit aller ei⸗ forderlichen Grazie und Zartheit, wie auch die 4 5 1 Paſſagen, des etudenhaften Charakters entrleibet. die Region einer melodieführenden Stimme gerüch wurden. Eduard Bruker ſtattete das bekannte Rondo mit dem Untertitel:„die Wut über den verlorenen Gro ſchen“ mit allen Eigenheiten des kaprizibſen Stile aus, wobei die Unterſcheidung der verſchiedenel ſchnell wechſelnden Stimmungen, auch in der Ar ſchlagsart, als beſonderes Verdienſt anzureechnen. und nur das überſchäumende Temperament einet gelegentlichen Zügelung bedarf.. Frl. Eliſabeth Link zeigte ſich ebenſowohl del Eigenheiten des Brahmsſtiles, wie des brillanten Stiles von Weber gewachſen, wobei ihre Befähigun für anmutiges elaſtiſches Spiel beſonders zucht trat. Die zarten Epiſoden der Brahmsſchen Rhapſodle gerieten ihr ebenſo gut, wie das bravourös hinge legte Rondo brillant von Weber. Es bedeutete einen ſichtlichen Genuß, das Heal reifen der jungen Begabungen unter der gewiſe haften Leitung von Frau Werber⸗Römer zu beob⸗ achten. Dr. Ch. Das Nationaltheater teilt mit: Die erſte 1 derholung von Goethes„Egmont“ in der 15 inſzenierung von Intendant Brandenburg erfolg D * am Freitag. Der Abſchluß der Aufführungen ne Johſts Schauſpiel Schlageter“ durch das Streit, quartett„Ich hatt' einen Kameraden“(ausgefih vom Kergl⸗Quartett) wird auch für die künftig Wiederholungen des Werkes beibehalten. Nächſte Aufführung am Donnerstag. ind Hessen nach allen silinien in m andes ſtatt. nlung und rgriff Pg. Nitgliedern e Ziele des ndes. derung des Oroͤnung,. ſtimmig ere Ober⸗ lvertreten⸗ I. Ferner iſe Stür⸗ m Baum r NSDad orſtand ge⸗ Steinkuhle rſprach, die Staates zu Mahnung, lers Adolf les zu tun en Deutſch⸗ il! auf das Hindenburg orbildlicher 70 Der Dr. Adolf wurde die er Pro⸗ ſt ſeit 100 Nachdem beiter des delberg ge⸗ Privat- iſchaftlichen her Heidel⸗ der des ch ſeit lan⸗ m hieſigen e Führung eimer Ver⸗ Zur Zeit Profeſſors ſieſes Ver⸗ Marianne orklaſſiſcher Dur⸗Baga⸗ ig⸗Spiel zu eindringlich es viele ohne weite⸗ zewies rl Konzerten 18 abgelegt Impromptu ller Betb⸗ htige Spie⸗ it aller er⸗ b N 0 1 1933 9 Mittwoch, 31. Ma —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . 7. Seite/ Nummer 247 Hamburg ſiegt in Ludwigshafen Hamburg(3. Bezirk) gegen Ludwigshafen:2 Stadlon Ludwigshafen. Nach dem Unentſchied tag im Mannheimer Stadion hatte dieſe zweite gnung ſuſoſern weiteres Intereſſe, als die Gegenüberſtellung beider Ergebniſſe etwas mehr Licht in die Spielſtärkey hältniſſe bringen konnte, ſoweit eben nackte Reſultote überhaupt für die einwandfreie Wertung in Frage kom⸗ men. Aber auch durch dieſe Möglichkeit wurde inſofern ein Str gemacht, als die Ludwigshafener Vertretung mit Kreisliga ſtark vermiſcht war, die 0 lem onerkann⸗ len Eifer taktiſch wie techniſch, und teilweiſe auch körper⸗ lich den Anforderungen natürlich nicht ganz gewachſen. Die Hamburger, ble verſchiedene friſche Leute ſtellten, waren in Geſamt⸗ leiſtung den Heimiſchen an Technik, Schnelligkeit, und vor allem an Routine und Taktik, beſonders in der Ab⸗ wehr überlegen. Mit mathematiſcher Sicherheit zog ſich hei jedem Angriff Läuferreihe, Verteidigung und meiſt auch der Berbindungsſturm vor dem etgenen Tor zuſommen, was Erfolge, zumal auch bet der körperlichen Ueberlegen⸗ heit ſehr ſchwer machte. Die beſten Leiſtungen zeigten der Torwart, dann der rechte Verteidiger, die beiden Außen⸗ Kufer Rohde und Timm, und im Sturm wieder Rohwed⸗ der, der diesmal in der Mitte ſtand. Wenn er auch nicht in dem Ausmaß arbeitete, wie in Mannheim, ſo war doch ſeine Klaſſe klar zu erkennen, der eben nur die Ergänzung durch die Nebenleute fehlt, von denen aber der Halbrechte Schulz noch der beſte war. Hahnenkamp als Mittelläufer war wirkſamer als Thiele am Sonntag, hatte allerdings auch nicht die dortigen. vor ſich. Selbſtver⸗ ſtündlich konnte auch die Neuzuſammenſtellung der Gäſte nicht den vollen Kontakt beſitzen, aber es wurde doch beſſer, zeitweiſe ſogar recht gut zuſammengeſpielt. Voll überzeu⸗ gen konnte auch dieſe Mannſchaft nicht. Fink auf Links⸗ außen z. B. war diesmal wohl ein guter Feldſpieler, ober — kein Schütze. Bei Ludwigshafen das vollkommene Verſagen des Kreksligamittel⸗ örrzapf für die ganze erſte Hälfte— vielleicht Die Flügel ſtonden meiſt vergeſſen wirkte ſt läufers entſcheidend— aus. auf weiter Flur; die nügten bei weite ner(A f eckung und das geſamte Zuſpiel ge⸗ und erſt als nach der Pauſe Leut⸗ einnahm, wurde das Geſamtſpiel iſchels vor der Pauſe verriet, daß deckel machte es ſpäter beſſer, 5 + Pracht(trotz des unglücklichen E tors) wurde. Die Außenläufer kamen hſel beſſer in Fahrt, vorher blieb viel zu ſehr freier Lauf, was bei der Verteidigung in ſolchen Spielen immer⸗ der mit ſeinen drei Kreisligiſten ſpielte g, wor aber von dieſer Seite beſon⸗ 8, was zahlreiche Gelegenheiten verſanden ließ. ſehr eifrig, aber doch ungenau und überhaſtet 8 übrige beſorgte die robuſte und gewiegte l Zuletzt fehlte auch noch die kör⸗ örnle kam, als er beſſer bedient aber Statter ließ nur ganz verein⸗ Schüſſe ſehen, und Gürſter fiel G Alle Umſtände in Betracht gezogen, iſt geſagt, nicht ganz dem Verlauf entſprechende Er⸗ beide erſt ne den Gegi Unerprob hi das, wie gebnis als nicht ſchlecht zu bezeichnen. Das Spiel: Schon nach wenigen Minuten kommt Hamburg durch einen haltbaren Ball rung, noch konn Haas des Halbrechten Schulz in Füßh⸗ (Pfolz) mit beſonnenem Kopfball unter Herguslaufen des H⸗Hüters gleichziehen. Nicht lange dorauf bringt Reimer(04) auf Flankenwechſel Hörnles mit famoſen Linksſchuß die Führung wieder an Ludwigs⸗ hafen, doch bald dorauf ſteht die Sache durch Eigentor von Pracht wieder:2; und kurz vor der Pauſe ſchießt der Gäſtehalblinke Panſe mit ſchönem Schlag:2. Die Auswechſelung von Deuſchel und Dörrzapf läßt Phönix zeitweiſe vollkommen überlegen werden, aber die oben geſtreifte Taktik der Homburger und ihre körperliche Ueberlegenheit, erſtickt die Erfolgsmöglichkeiten, ſoweit nicht überhaupt nervös verſchoſſen wird. Gürſter knallt einmal freiſtehend haushoch darüber. Unter ſolchen Um⸗ ſtänden gelingt es den Hamburgern, am Rhein ihren erſten knappen Sieg zu buchen. A lbrecht⸗07 Mannheim lei⸗ tete vor einem recht guten Beſuch, von kleineren Verſehen abgeſehen, gut. A. M. Gaujugenotreffen des Neckarturngaues Von allen Richtungen zog am Sonntag die Deutſche Turnerjugend des Bad. Neckarturngaues Gruppe Süd mit ihren Führern und luſtig flatternden Fahnen und Wim⸗ peln in den ſchönen Stadtteil Wieblingen ein. Stolz und in dem Bewußtſein, auch ſchon ein Glied in der Kette der Deutſchen Turnerſchaft und damit ein Stück des deutſchen Volkes zu ſein, marſchierten, geführt von den Fahnen des nationalen Deutſchlands und den Turnerfahnen 1200 Tur⸗ nerkinder am Nachmittag auf den ſchöngelegenen Turnplotz des Turnerbundes. Die Spielleute oer Wieblinger Feuer⸗ wehr und eine Muſikkapelle ſowie eine Abordnung der und Sͤ eröffneten den Feſtzug, der ſich durch die reich geſchmückten Straßen bewegte. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung durch die Feſt⸗ anſprache des Gaufugendwartes Anton Zor u. Mit einem friſchen Lied traten dann die Buben und Mädels auf ihren Plätzen an, und bald herrſchte ein lebhafter Turn⸗ und Spielbetrieb. Die Sondervorführungen der Vereine wurden trotz des beginnenden Regens muſter⸗ gültig durchgeführt, ebenſo noch die allgemeinen Frei⸗ ungen. Dagegen fiel die vorgeſehene Schlogeter⸗ Gedenkfeier und die würdevolle Schlußfeier mit Steger⸗Verkündung dem Wetter zu m Opfer. 5 Die Organiſotion des Feſtes, für die Gaufugendwart A. Zorn und der Vorſitzende Michael Kees verant⸗ wortlich zeichneten, arbeitete in vorbildlicher Weiſe, ſo daß ſich die Veranſtaltung zu einer gewaltigen Kundgebung von werbender Kraft für das deutſche Volkstum geſtaltet at SD Wieviel Jugend, Hoffnung. Freude, Friſche und Taten⸗ hrong war da beiſammen. Dieſe Jugendtreffen zählen zu den ſchönſten turneriſchen Veranſtaltungen; ſie geben nicht nur den Jungen Gelegenheit ihr Können zu zeigen und zu meſſen, ſie erfüllen auch die Alten mit Begeiſterung, ſie gewähren auch einen guten Einblick in das Wirken der Vereine— die in mühevoller Breitenarbeit bereits einen ganz ausgezeichneten Durchſchnitt herangezogen haben—, eine Tatſache, die zu größten Hoffnungen berechtigt. Jußball im Kreis Süoͤheſſen Auf unſeren Spielfeldern ging es ruhig zu. Aber dafür war es auf dem Sportplatze des VfL Lampertheim umſo lebhafter. Hier rollte ſich der Jugewoͤtag des Freiſes Südheſſen ab. Die ganze Jugend des Kreiſes gab ſich hier ein Stellochein. Es war ein ſchönes und farbenprächtiges Bild als 400 jugendliche Sportler des Di und annähernd 100 Hitler⸗Jugend im weiten Platze aufmarſchterten und gymnaſtiſche Uebungen vorführten. Klaſſenleiter Berg hielt die Anſprache und wies auf ie Bedeutung des Tages hin. Wiederum hat ſich hier die ugend verſammelt aber im Gegenſatz zu früheren Jahren braucht ſie heute nicht mehr um ihre Anerkennung zu kungen. Der sportliche Gedanke muß vertieft und erneuert werden. Die Jugend ſieht im Sporte keinen Selbſtzweck kehr, ſondern ernſte Arbeit im Dienſte unſeres Volkes. Sie will mitarbeiten an dem Aufbau des neuen Deutſch⸗ lands. Mächtig erklangen über den Sportplatz die Heil⸗ kuſe auf Vaterland und Regierung. , Das Hauptfpiel beſtritten Olympia und V ünmpertheim kombiniert gegen Bürſtadt und Lor ſch kombiniert. Es war ein raſſiger Kampf der ſich zwiſchen Walter Neuſel und Europameiſter Paolino, und zwar mit Rückſicht auf Neuſels am Montag in London gegen Corkindale ausgetragenen Kampf. Nur 185000 Zuſchauer wohnten zuſammen den bisherigen 14 Spielen um die deutſche Fußballmeiſterſchaft bei, ſo daß ſelbſt bei ausverkauftem Hauſe am 11. Juni die vorjährige Geſamtziffer von 255 000 Zuſchauern nicht mehr erreicht werden kann. Neue Weltrekorde gab es in der Leicht⸗ und Schwerathletik. Eine neue Höchſtleiſtung im 3000⸗Meter⸗ Hindernislaufen ſtellte der finniſche Olympiaſieger Iſo⸗ hol lo mit:09,4 Minuten auf, während der Aegypter Ahmed einen neuen Weltrekord im beidarmig Stoßen der Leichtgewchitsklaſſe mit 140 Kg. ſchaffte. Eine Niederlage holte ſich die Fußballmannſchaft von Wales bei ihrem Länderſpiel gegen Norwegen in Bergen mit 211, nachdem ſie ſchon gegen Frankreich in Paris nur 111 geſpfielt hatte. Walther Benſemann nicht mehr beim„Kicker“ Der„Kicker“ ſchreibt:„Mit dem heutigen Tage iſt der Begründer des„Kicker“, Herr Walther Benſemann, aus der Redaktion unſeres Blattes ausgeſchieden. Auf Wunſch des Herrn Benſemann veröffentlichen wir dieſe bedauerliche Notiz ohne jeden Kommentar.“ Der Nur-Geräteturner Turner, die nur Geräteturnen betreiben, gibt es nicht mehr. Schon lange nicht. Sie gehörten einem Zeitabſchnitt an, in dem ſich das Kraftmeiertum, die„Ariſtokratie des Bizeps“ in der Heranzüchtung von gewaligen Muskelballen gefiel, in dem der„Turnerbuckel“, dieſe Ueberbildung der Nackenmuskeln, ein Zeichen für die ſchädliche Einſeitigkeit ausſchließlichen Geräteturnens war. Es gab damals wahre Artiſten des Reck⸗, Barren⸗ und Pferdeturnens und Rieſen der Armkraft, die Zwerge im Lauf und Sprung waren.— Nur zu häufig ereignete es ſich, daß bei oͤieſen Nur⸗Geräte⸗ turnern auch die Ausbildung der inneren Organe, nament⸗ lich des Herzens vernachläſſigt wurde, ſo daß es bei ge⸗ reifteren Turnern infolge einer plötzlichen heftigen Bean. ſpruchung des Herzens aller Athletik und Artiſtik zum Trotz noch in verhältnismäßig jungen Jahren zu einem Herz⸗ ſchlag kam.— Das„Ruck⸗Zuck“ dieſer Zeit— es war im Anfang dieſes Jahrhunderts— übertrug ſich auch auf die Frei⸗ übungen und auf das Frauenturnen. Bei den Freiübungen gab es ſchöne gezirkelte Figuren, die genau nach vorgeſchrie⸗ benen Zeiten nachgeturnt wurden, gab es die„Halten“, die von der Sinnloſigkeit der Uebung als Körperſchule zeugten. Hier wie an den Geräten wurde ein Uunterſchied im Männer⸗ und Frauenturnen nicht gemacht. Eine Trennung auf dem Gebiete der Freiübungen begann ſich damals allerdings ſchon bemerkbar zu machen, wenn es Nach der großen Neuorönung auch die Neuoroͤnung des ſportlichen Geiſtes Neue Männer haben die Führung des deutſchen Sports itbernommen, von dem größten Verband bis hinunter zun kleinſten Verein iſt die neue Idee gedrungen, neue Satzun⸗ gen haben ſich zu dem allgemeinen Volkswillen bekannt. Die äußere Fe ade des deutſchen Sports ſteht einheitlich und geſchloſſen da, es iſt nun 6 9 0 die Frage, was im Inneren des Hauſes Das Verſagen des deutſchen Sports im letzten Jahr⸗ zehnt geſchah nicht auf den Laufbahnen, dem Ring oder auf den eſteckten Fußballfeldern. Die Leiſtungshöhe des deutſchen Sports war anerkannt. Unfähig hat ſich die hinter uns liegende Zeit in den Fragen erwieſen, die mit der Formung eines Sportgeiſtes und mit der Schaffung einheitlicher Ideale zu tun haben. Kein Verband und kein Verein hat ernſtlich verſucht, der Verwilderung der ſportlichen Sitten entgegenzutreten. Soweit überhaupt etwas für das Anſehen der Bewegung getan wurde, ge⸗ ſchah es ohne den letzten Ernſt, denn an das Geltungs⸗ bedürfnis der Vereine oder gar an ihre ſpieleriſchen In⸗ tereſſen durfte nicht gerührt werden. Der Groll, mit dem alte Sportleute und Führer von ehedem den Gang der Dinge entgegennahmen, wog nicht ſo ſchwer wie der Egoismus der ſportlichen Vereinigungen. zu geſchehen hat. Die Ziele, neben denen alles andere in der Be⸗ deutungsloſigkeit verſchwand, waren Meiſtertitel und Mitgliederzahl. Die Neuordnung des deutſchen Sports kann, wenn ſie ſich ſelbſt und ihrem letzten Sinn gerecht bleiben will, nur ausmünden in der Neuorientierung des ſportlichen Gei⸗ ſtes. Es gilt die Bewegung zu reinigen von denen, die den Sportplatz als den Tummel platz von Leiden⸗ ſchaften anſehen, die mit dem eigentlichen Zweck feder ſportlichen Betätigung nichts zu tun haben. Es iſt Ab⸗ rechnung zu halten mit jenem Wahn, daß nur der Sieg gilt, daß dagegen die ſportliche Leiſtung an ſich nichts be⸗ deute. Einmal muß auch jener lächerlichen Ueberſteige⸗ rung entgegengetreten werden, die in der Niederlage einer Fußballmannſchaft eine menſchliche Kataſtrophe ſehen möchte. Bis dahin konnten alle dieſe Irrungen an den Stammtiſchen und in den Kurven der Fußballplätze ge⸗ ſchehen, weil es nie klar ausgeſprochen wurde und niemand wußte, daß der Sport einen die Gemeinſchaft des Volkes berührender Sinn haben kann. Der kleine Sportplatz⸗ beſucher war bis dahin nur der Anſicht, jene mächtige Ent⸗ wicklung wäre nur geſchehen, damit ihm der Sonntagabend das ſchöne Gefühl einer ſtillen und innigen Siegesfeier beſchere. Wenn nun der leidige Rivale den Punktekampf gewonnen hatte, ſo war der wahre Vereinsfanatiker ſofort geneigt, an die Sinnloſigkeit des ganzen Sportbetriebs zu glauben. Die neue Bewegung bringt alles mit, um die innere Wandlung ſchnell und ſicher durchzuführen. Sie hat mit der unbedingten Bejahung der Maſſendiſziplin ſchon eine wirkſame Waffe, um die gröbſten Unſitten der Sportplätze hinwegzuräumen. Auch die Hemmungsloſig⸗ keit auf dem Kampffeld ſelbſt ſollte aufhören, wenn die Forderung klarer Selbſtheherrſchung von den neuen Führern als oberſtes Geſetz auf dem ganzen Gebiet des deutſchen Sports verkündet wird. Es liegt in der Natur der ganzen Entwicklung, Haß ſie an die Wurzel des Uebels vordringen ſollte. Vor Her For⸗ derung unbedingter Volksgemeinſchaft dürfte wohl der Egoismus der Verbände und Vereine nicht beſtehen können. Ein Zweikampf, wie er in Deutſchland jahrelang zwiſchen einzelnen Verbänden geführt worden iſt, iſt aus der ganzen Atmoſphäre heraus undenkbar. Treten einmal die großen Gemeinſchafts erungen klar hervor, ſo iſt auch das Eigenleben der Vereine ſehr bedroht. Ueberall fallen die inneren Schranken, ſo muß ſich auch der Aktive, der Anhänger und der Mitläufer im deutſchen Sport den Kreis ſeiner Wünſche und Ziele weiterſpannen. Die Rivalität zwiſchen den örtlichen Vereinen mag vielleicht in vielen Städten der ſtärkſte Antrieb geweſen ſein, ſicher hat auch dieſer ewige Kleinkrieg unter zwei eifer⸗ ſüchtigen Fahnen etwas Geſundes, niemals wird er wirklich auszurxotten ſein, aber trotzdem muß von der höch⸗ ſten Führung die Mahnung ausgeſprochen werden, daß mit einer ſchnurrigen Feindſchaft zweier Fußballvereine nichts 10 Der Geräteturner des Jahres 193g iſt— ſiehe die gaym⸗ naſtiſche Flüſſigkeit ſeiner Freiübung!— kein verkrampf⸗ ter Spezialiſt,— ſiehe die geſunde Bräune ſeiner Haut!— kein hallenluftiger Artiſt,— bewundere die Abhärtung und die Härte der Glieder beim Turnen mit bloßem Körper!— kein waſſerſcheuer, vor den natürlichen Hinderniſſen in der Natur zurückſchreckender Bläßling. Was Jahn vor über 100 Jahren erſtrebt, ſcheint zur Vollkommenheit gereift zu ſein. Wie es für den Turnvater bei ſeinen Wanderungen keinen Fluß gab, der nicht kühn durchſchwommen, kein Bach, der nicht im gewaltigen Sprunge genommen, kein Hindernis, das nicht überklettert wurde, ſo gibt es für den in der Vollkraft ſeiner Jahre ſtehenden Turner kein Gebiet der natürlichen Leibesübung, in dem er ſich nicht verſuchen wollte, um ſeine Körperausbildung nach Möglichkeit zu vervollkommnen. Wie zum Zwölfkampf die volkstümliche(leicht⸗ athletiſche) Uebung gehört, ſo ſehnt ſich der Hallenturner auf den Augenblick, wo er im Frühjahr auf dem Raſen im Spiel oder im Lauf, Sprung und Wurf den nötigen Ausgleich gegen die Einſeitigkeit des Hallenturnens finden kann. Wo bildete dann nicht ein erfriſchendes Bad den natürlichen Abſchluß eines in geſunder Körperübung ver⸗ brachten Jugendtages? Es iſt ganz natürlich, daß fa ſt jeder Geräteturner auch ein Schwimmer iſt. — Städtiſche Kunſthalle: pich“(erleſene Sammlerſtücke und neue deutſche Arbeiten). getan iſt für den großen Aufbau, denn nicht einmal die tät der Leiſtungen ſteigert ſich in einem verbohrten Rivalitätskampf. Auch dieſer ſportlichen Klein⸗ ſtaaterei zu begegnen, iſt die neue Zeit gerüſtet. Es iſt ein Teil ihrer Sendung, Grenzſteine umzuwerfen, die überfällig geworden ſind. Die Aufgaben, die der äußeren Neuorònung im deut⸗ ſchen Sport entſprechen, ſind zwar durch die Natur der Dinge gegeben, aber ihre Dure rung iſt ohne den Ein⸗ ſatz letzter Energie unmöglich. Viele Unſportliche ſind ge⸗ radezu zu einem Beſtandteil des ſportlichen bens ge⸗ worden. So iſt eine Läuterung nur möglich, wenn ſie an die Grundlagen der ganzen Einſtell rſthrt, denn ſchon dort liegen die Irrtümer, die unſeren Sportplätzen den Sinn genommen haben. Vor allem aber iſt notwendig der Ruf zu einer großen geiſtigen Samm⸗ lung, damit der kleine und groteske Nachbarzwiſt 11 5 Qua 52 ung aufhört. E. Neugeſtaltung oder Sportorganiſalion Der Preſſereferent des Reichsſportkommiſſars göbt folgende Mitteilungen bekannt: „Aus Anlaß der Zuſammenſchlußverhandlungen zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Segler⸗Verband und dem Deutſchen Segler⸗Bund, die jetzt unter Führung des Reichsſportkom⸗ miſſors und Hinzuziehung der NSW eſtattfinden, hat der Reichsſportkommiſſar die Herren Oberſtlt. a. D. Ke⸗ witſch und Dr. Röhlke mit der Durchführung der aus Anlaß der Verſchmelzung entſtehenden Einzelarbeiten beauftragt.“ „Der Reichsſportkommiſſar v. Tſchammer⸗Oſten empfing die Vertreter d beamteten Turnlehrer ſowie der freien Turn⸗ und Sportlehrerſchaft, die bekanntlich alle unter der Führung der Fachſchaft des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Lehrerbundes ſtehen. Die Herren trugen ihre Wünſche und Pläne vor und fanden beim Reichsſportkommiſſar weiteſtgehendes Verſtändnis. Sie werden in enger Zu⸗ ſammenarbeit mit ihm bei der Geſtaltung der Jugend⸗ rziehung miwirken.“ 5 Pferbeſport Strausberg(30. Mai) 1. Wolfshagener Hürdenrennen 1500. 2800 Meter: 1. Heinz Stahls Fiametta(W. Hauſer); 2. Beluga; 3. Biei. 7 er Toto: 18; Platz: 12, 15. Ferner: Verus, Neuplatin. 2. Dreijährigen⸗Rennen. 1500. 1250 Meter: 1. M. Herdlings Wally(Hiller); 2. Grasfroſch; 3. Inge. Toto: e 197 Platz: 12, 15, 46. Ferner: bank, Pucelle, Maggi, Lyſta. 3. Verkaufs⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1500 I. 1500 Meter: 1. M. Makoffſkis Kruzitürken(H. Berndt); 2. Marketen⸗ derin; 3. Hoheit. Toto: 23; Platz: 14, 16, 24. Ferner: Casperle, Dominikus, Manitoba, Trianon. 4. Ginſter⸗Jagdreunen Ausgleich 3 1500 J. 38200 Meter: 1. H. C. Bodmers Albis(J. Unterholzner); 2. Zaren⸗ tochter; 3. Els. Toto: 49; Platz: 17, 14, 17. Ferner: Baſt⸗ hirſch, Wigbert, Comteſſe Iſola, Kismet, Freude, Rilantus. 5. Preis von Rüdersdorf. 1500„/ 1800 Meter: 1. Heinz Stahls Tumult(Grabſch); 2. Paua; 3. Gala. Toto: 11; Platz: 13, 16. Ferner: Calina, Kokette, Rivale. 6. Deere agreng en 1500 l. 3600 Meter: 1. Totes Rennen zwiſchen W. Michaels Silvius(W. Schmidt) und J. D. Delius Mila(R. Eder); 3. Eilflug. Toto: 28:24 für Silvius, 19:20 für Mila. Ferner: Tramonto, St. Georg, Hebe. 7. Mai⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 1500 4. 2000 Meter: 1. M. Herdings Marie(E. Böhlke); 2. Cornelia; 3. Puro. Toto: 88; Platz: 19, 17, 18. Ferner: Radetzki, Henrkette, Roxana, Karfunkel, Trinum. Tages⸗Doppelwette: 2. und 4. Rennen 208:10. Jageshalesicleꝛ Mittwoch, 31. Mai Nationaltheater: 15.0 Uhr für Schüler höherer Lehranſtol⸗ Sandboa, Lampade, Ritter⸗ ten— ohne Kartenverkauf—„Prinz Friedrich von Hom⸗ burg“, Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt.— 20 Uhr „Ein Volksfeind“, Schauſpiel von Henrik Ibſen, Miete M. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr luſtige Hausfrauen⸗ Kabarettſtunde; abends Gaſtſpiel Rekrut Reimers(Lach⸗ kabinett). Autobusfernfahrt 14 Uhr Paradeplatz: Weinheim— Bir⸗ kenouertal— Lindenfels— Bensheim— Bergſtraße— Mannheim. Mitgliederverſammlung des Verkehrs⸗Vereins Mannheim E. V. in der Harmonie, D 2, 6: 20.45 Uhr Ausſchuß⸗ Sitzung 20.15 Uhr. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: Damen⸗Nachmittag, Konzert mit Einlagen: 20 Uhr Konzert; 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Liebelei“.— Schauburg: Roxry⸗Theater: „Die Blume von Hawai“.— 5 „So ein Mädel vergißt man nicht“.— Pal aſt Theater:„Wenn Liebe Mode mocht“.— Scuba Theater:„Bring ſie lebend heim“. Sehenswürdigkeiten Städtiſches Schloßmuſeum: Archävlogiſche, kunſtgewerb⸗ liche, heimat⸗ und kunſtgeſchichtliche Sammlungen. Geöff⸗ net in der Zeit von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Sonderausſtellung:„Der Tep⸗ Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. — Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Biologtſche Tiergruppen und ethnographiſche Sammlungen. Geöffnet von 15 bis 17 Uhr.— Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Moderne Kunſt. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai auch die ee 3 10 e der„Anmutsübungen“ ſchreck⸗„ es im ganzen, die in der DT auch regelmäßig Rhein⸗Pegel 20, 27. 29. 30. 31. Neckar⸗Wegel 27. 29. 30.31, e 1 5 fle VVVVVVCVVVVVV ö michts ift mehr geeignet, den tiefgreifenden, gewaltigen Lediglich dieſe geſunde, im Jahnſchen Sinne vielſeitig Fah 205 124 255 1 5 Mannheim. 355 50% 5 4,09 ime germ 5 Unterſchied mit dem damaligen Stande des Turnens und betriebene Leibesübung hat es zu Wege gebracht, daß die Kehl....95 3,05 3,18 3,40 3,47 Jagſtfeld 0,93.0 1705 424 2 dem heutigen deutlich vor Augen zu führen als das Leiſtungen der jüngeren Geräteturner von Jahr Meran 4% 478 501)06 57 Pioch ingen.0.30 . 125 i zu Jahr geſtlegen find. Dieſer neuzeitliche Tur⸗ Famnbeim. 2339 2382.32 277 7202] Diedesheim. 1705 4,05.10440 Rondo mit Kleine Nachrichten E ener enn n nene, eee e e 9 ee inn. 2302255022 Diedesheim. 1505 105 J, 10 1,40 renen Grb⸗ 1 Auch Cil ly A bei den franzöſiſchen bier wird es Geräteturner geben, die ebenſo gute Kraft. ner in ſeiner Vielſeitigkeit— 90 Vollkommenheit wird Köln.302,22 2,162.22 2,38 öſen Stiles Tennismeiſterſchaften e enn wurde rei den ſlanahlſchen übungen an den Geräten wie die Gipfelturner vor 30 ah⸗ allein Sieger beim Dentſchen Turnfeſt in Stuttgart ſeenn 8. 9 ſterſchaften in Paris geſchlagen. Sie traf im ren ausführen, ja die in den Schwungübungen die Lei⸗ können. In ſeinem Siege ſpricht ſich die völlig veränderte Chefredakteur: H. A. Meißner erſchiedenen erſten Spiele auf die Franzöſin Roſambert und unter⸗ n der An⸗ lag gig, 671, 46. Eine weitere Entſcheidung fiel im Her⸗ reechnen i. el, wo die Engländer Hughes⸗Perry die nent einel uſtralier Quiſt⸗Me. Grath:2,:4, 216, 715 bezwangen. Auf unbeſtimmte Zeit verlegt wurde der Auffaſſung des jungen deutſchen Turners aus von dem Sinn einer durch nichts gehemmten, natürlichen und der beſonderen Anlage entſprechenden Leibesübung gegenüber der Rückſtändigkeit einer glücklicherweiſe längſt überwun⸗ denen Zeit, die unter Zwang und Einſeitigkeit jede freie Entwicklung unmöglich machte. Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt ⸗ Handels⸗ teil: K. Ehmer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: W. Müller— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: 1..: R. Schönfelder Anzeigen u. geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto ſtungen von ehemals erheblich übertreffen. Nur muß man ſich die Turnergeſtalten der Gegenwart einmal genauer an⸗ ſehen. Da iſt nichts zu ſehen von Einſeitigkeit, vom „Turnerbuckel“, von Muskelüberzüchtung. Der Menſch in ſeiner menſchlichen Körpervollendung ſteht vor uns, der „Kaloſkagathos“ des altgriechiſchen Ideals. für den Pfingſtſonntag nach Barcelona angeſetzte Kampf ſowohl ben Prillanteß Befähigung rs zutage 1 Rhapsodie trös hinge das Heral⸗ gewiſſen⸗ r zu beib⸗ Pr. Ch. erſte Wie der Nel, rg erſell rungen vol as Streich⸗ (ausgefüht künftigen Nächſte N. Alleinverkauf: Schuhhaus B. Traub, P 5, 15/16, Enge Planken Mittwoch, 31. Mai 1933 Aus Baden Der Badiſche Landesverein für Bienenzucht erhält Siegerpreis auf der DeG⸗Ausſtellung UI Weinheim, 30. Mai. Die badiſche Honigver⸗ triebsſtelle Offenburg und der Badiſche Lan des⸗ verein für Bienenzucht in Weinheim haben auf der Berliner DeG⸗Ausſtellung im Zelte des Reichsausſchuſſes für Bienenzucht in der Sam⸗ melausſtellung der Honige aller deutſchen Länder drei Gruppen und in einem Sonderabteil nur dunklen Tannenhonig des Schwarzwaldes ausgeſtellt. An dieſem Stande werden Koſtproben durch eine hübſche Schwarzwälderin in Ortenauer Tracht verabfolgt. Der Honig erhielt die höchſte Auszeichnung, den Siegerpreis des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft. Auf die kleineren Gruppen fielen zwei J. Geldͤpreiſe und zwei Medaillen als Ehrenpreiſe und ein II. Geld⸗ Preis. * U Weinheim, 30. Mai. Im Saale des Hotels „Pfälzer Hof“ fand eine Werbeverſammlung des nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrer⸗ korps ſtatt, an der zahlreiche Kameraden aus Mannheim und Heidelberg teilnahmen. Der Bezirksführer des Bezirks„Kurpfalz“ Heidelberg, Dr. Väth, gab einen Ueberblick über Zweck und Ziele des NSKK. Ueber Eintritt, Gliederung und alle Fragen, die den Kraftfahrer auch in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht intereſſieren, berichteten Dr. Väth und der Bezirksführer des Bezirks Rhein⸗Neckar, Herr H. Reith⸗Mannheim. Korpswart Dr. Schüßler⸗Weinheim gab einen kurzen Ueberblick über die bereits in Weinheim auf dem Gebiet des NSbdcd geleiſteten Arbeit. Es erfolgte eine große Anzahl Neuaufnahmen. NA. Rupp Genoſſenſchaftsdirektor * Karlsruhe, 30. Mai. Der Ausſchuß des Ver⸗ bandes Landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Baden e. V. hat den Rechtsanwalt Rupp in Karlsruhe, Mitglied des Reichstags, zum Verbandsdirek⸗ tor gewählt. Alt⸗Katholiſche Landesſynode * Fützen(Schwarzwald), 29. Mai. Dieſer Tage fand hier die Tagung der alt⸗katholiſchen Kirchenſteuervertretung für Badenſtatt, die den Voranſchlag, die Landeskirchenſteuer in der bisherigen Höhe und ein geſtaffeltes Kirchgeld ge⸗ nehmigte. Am Tage darauf, dem Feſte Chriſti Him⸗ melfahrt, tagte nach vorausgegangenem feierlichen Hochamte in der neuerbauten Kirche die achte or⸗ dentliche Landesſynode der alt⸗katho⸗ liſchen Kirche in Baden, die von 39 Abgeord⸗ neten der Gemeinden und 16 Geiſtlichen beſucht und von Präſident E. Kreuzer⸗Freiburg geleitet wurde. Die Synode nahm unter anderem nachſtehende Ent⸗ ſchließung an:„Im Anbruch einer Zeit, der Herz und Sinn wieder aufgetan iſt für die Werte chriſt⸗ licher Religioſität und vaterländiſcher Verbundenheit, bekennt ſich die achte Landesſynode der alt⸗katholi⸗ ſchen Kirche in Baden zu einer Kirche, die katholiſch iſt und deutſch zugleich, die in Lehre und Verfaſſung feſthält an dem, was wahrhaft und eigentlich katho⸗ liſch iſt, aber keine internationale Bindung kennt, einer Kirche, die den Schatz der alten katholiſchen Li⸗ turgie dem Volke bietet in einer Form und Sprache, die es verſteht und die ihm über alles heilig iſt, der Mutterſprache. Sie bekennt ſich zu einer Kirche, die dem Kirchenvolke ſeine alten Rechte zurückgegeben und dabei doch im Biſchofsamte und Prieſtertum dem Führergedanken gerecht wird.“ N cn. Eberbach, 30. Maf. Am Himmelfahrtstag glich Eberbach einem großen Heerlager. Standartenführer Koch hatte ſeine Sturmbanne zum letzten Appell vor dem ſcheidenden Untergruppenführer Ludin be⸗ fohlen. Aus ganz Nordbaden rückten die braunen Soldaten an. Am Vormittag fand am Kriegerdenk⸗ mal eine ſchlichte Totenehr ung ſtatt, bei der der Hofmarſchall der Großherzogin Hilda einen Kranz niederlegte. Die Gedächtnisrede hielt Standarten⸗ führer Koch. Ein Feldgottesdienſt und ein Vorappell beſchloſſen den Vormittag. Zwiſchen 12 und 3 Uhr ſpielte die Sturmbannkapelle muntere Weiſen trotz des Regens, der ſich immer ſtärker be⸗ merkbar machte. Kurz vor 4 Uhr ſtanden dann die Sturmbanne mit ihren Stürmen zum Empfang des Führers bereit. Es wurde etwas ſpäter als pro⸗ grammäßig vorgeſehen war. Aber trotzdem hielt die Menſchenmenge ruhig aus. Kurz nach 5 Uhr erſcholl das Kommando Stillgeſtanden! In Begleitung des Untergruppenführers Wagenbauer und des Standartenführers ſchritt Gruppenführer Ludin die Front ab, ſeine treue Schar mit erhobener Hand grüßend. Dann trat er zum zweiten Mal zu der Standarte und begrüßte von jedem Sturmbann die Führer und die alten Kameraden herzlich. Zum Abſchied richtete Ludin einige Worte an die SA und ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf das Vaterland. Anſchließend ſtellte ſich der Untergrup⸗ penführer Wagen bauer vor. Er verſprach ein treuer Kamerad und guter Führer zu ſein. Es fand dann noch eine Gasſchutzvorführung ſtatt. Nach einem Vorbeimarſch an den Führern und einem Marſch durch die Stadt war die Beſichtigung beendet, die viele Neugierige trotz des ſchlechten Wetters angelockt Hatte. Die Münſterräuber vor Gericht Zu ſchweren Zuchthausſtrafen verurteilt * Waldshut, 30. Mai. In einer außerordent⸗ lichen Sitzung der Großen Strafkammer Waldshut wurde gegen den Ruſſen Fedoro⸗ go lo alias Eduard Mittelſtadt, der angeblich in Odeſſa geboren iſt und zuletzt in Wadrill, Bezirk Trier, wohnhaft war, weiter gegen den verheira⸗ teten Friedrich Wilhelm Reichardt aus Wehrden (Saar) und gegen eine Mathilde Margarete Thiry geb. Meyer aus Wadrill wegen ſchweren Einbruchs⸗ diebſtahls, Hehlerei und Begünſtigung verhandelt. Fedorogolbo und Genoſſen, eine Einbrecherbande internationalen Formats, hatten ſich in der Nacht zum 23. Oktober 1932 Eingang in das Fridolin⸗ Münſter in Säckingen verſchafft und nach Erbre⸗ chung des in der Sakriſtei befindlichen Schrankes daraus Kunſtſchätze im Werte von über 1 Million Mark geraubt, u. a. ein Meſſer des heiligen Fridolin, das Htlarius⸗Käſtchen, das Agnes⸗Kreuz, ein altes Meßgewand uſw. Die ſofort nach Entdeckung des gemeinen Verbrechens aufgenommene Fahndung führte zur Verhaftung des Mittäters Gantzer aus Schweizeriſch⸗Rheinfelden, bei dem mehrere Steine gefunden wurden, über deren Herkunft er angab, daß ſte aus dem Münſter⸗Einbruch ſtammten und daß er ſie von dem Angeklagten Fedorogolo erhal⸗ ten habe. Im November 1932 wurde dann der An⸗ geklagte F. durch die Polizeidirektion Brüſſel ver⸗ haftet, als er das Hilarius⸗Käſtchen bei einem Ju⸗ welter abſetzen wollte, und es gelang auch, die Kunſt⸗ ſchätze mit Ausnahme von ſolchen geringeren Wertes wieder herbeizuſchaffen. Tüäligkeit des Pfüälz. Der dem ordentlichen Verbandstag 1933 des Pfälziſchen Verkehrswver bandes in Kuſel durch den 1. Vorſitzenden, Rechtsrat Dr. Reeber⸗Kaiſerslautern, zu erſtattende umfang⸗ reiche Geſchäfts bericht liegt bereits vor. Ihm iſt folgendes zu entnehmen: Die Arbeit des Pfäl⸗ ziſchen Verkehrsverbandes war auch im Jahre 1932 wieder außerordentlich rege. Der Mitgliederſtand iſt ziemlich konſtant geblieben. Bei der Beſprechung der äußeren Verkehrswerbearbeit konnte wiederum auf die namhafte Vergrößerung des Archivs an Bildern, Kliſchees und Artikeln hingewieſen werden. Zu den bisherigen Lichtbildſerien iſt eine neue Serie mit 110 Bildern„Der Pfälzer Wein“ erſchienen. Der Pfälziſche Verkehrsverband verfügt über eine große Anzahl gut ausgeſtatteter Werbeſchriften, die im Jahre 1932 durch ein neues allgemeines Faltblatt und durch ein Faltblatt„Frühling und Herbſt an der Haardt und im Wasgau“ weiter ergänzt werden konnten. Eine Reihe der bisherigen Faltblätter wurde erneut aufgelegt. In vielen Reiſebeilagen deutſcher Zeitungen war die Pfalz in Wort und Bild gut vertreten, ebenſo auf Ausſtellungen in Hamburg, Berlin und Leipzig. Guten Erfolg weiſen die Licht⸗ bildervorträge auf, die in großer Zahl unter Ver⸗ wendung der verſchiedenen Lichtbildſerien des Ver⸗ bandes in ganz Deutſchland ſtattfanden. Auch die Berückſichtigung der Pfalz im Rundfunk hat erfreuliche Fortſchritte gemacht Es ſteht zu erwarten, daß in abſehbarer Zeit ein eigener Beſprechungsraum in der Pfalz errichtet wird. Der Anlegung eines Schallplattenarchivs zur Verwendung im Rundfunk ſoll näher getreten wer⸗ den. Die Auslandswerbung wurde, ſoweit ange⸗ bracht, betrieben und zwar namentlich in England, Holland und den Vereinigten Staaten. An die Durch⸗ führung der Errichtung einer Aus wanderer⸗ gedenkſtätte ſoll nunmehr herangetreten wer⸗ den. Eine rege Werbearbeit wurde durchgeführt durch perſönlichen Beſuch der Rheinpfälzer Vereine und Reiſebüüros in einer großen Anzahl von Städten in Weſtfalen, Rheinland, Baden, Württemberg und Bayern. Es iſt auch gelungen, in das Reiſepro⸗ gramm des amtlichen bayeriſchen Reiſebüros, der ME, des Bayeriſchen Rundfunks uſw. die Pfalz mit einer erheblichen Anzahl von Sonderfahrten einzubeziehen; desgleichen hatten die Beſtrebungen, einzelne Eſenbahndirektionen zur Veranſtaltung von Verwaltungsſonderzitgen zu veranlaſſen, Erfolg. Die wirtſchaftliche Werbung wurde energiſch weiter⸗ betrieben, insbeſondere für den Pfälzer Wein. Es iſt beabſichtigt, mehr noch wie bisher mit dem Weinpropagandaausſchuß für die Pfalz die Verbin⸗ dung aufzunehmen. In der inneren Werbung wurde vor allem die Behandlung der Gaſtſtätten⸗ frage in Verbindung mit den Verbänden der Ho⸗ teliers und Gaſtwirte weitergeführt. Es fanden in ſechs verſchiedenen Orten Bezirkskonferenzen mit den Gaſtſtätteninhabern ſtatt, in denen in münd⸗ licher Ausſprache das Gaſtſtättenproblem eingehend erörtert wurde. Dieſe Konferenzen werden in der nächſten Zeit fortgeführt. Der Straßenbau iſt immer noch ein Schmer⸗ zenskind des pfälziſchen Fremdenverkehrs. Sehr unerfreulich ſind die Beſtrebungen der Sper⸗ rung wichtiger Forſtſtraßen für den Geſellſchafts⸗ wagenverkehr. Es wäre dringend zu wünſchen, daß derartige Maßnahmen vermieden werden, da aus ihnen eine ſchwere Schädigung des Fremdenverkehrs Das Urteil lautete gegen Jwan Fedorogo lo wegen ſchweren Diebſtahls auf fünf Jahre Zuchthaus, abzüglich drei Monate Unterſuchungs⸗ haft. Friedrich Wilhelm Reichardt wurde wegen Hehlerei zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, abzüglich ſechs Monate Unterſuchungshaft verurteilt, und Mathilde Thiry wegen Beihilfe zum ſchweren Diebſtahl im Zuſammentreffen mit Hehlerei zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, 3 Jahre Zuchthaus * Offenburg, 29. Mai. Es iſt ſchon eine große Seltenheit, daß jemand ſich ſelbſt unter Eid zu Un⸗ recht belaſtet. Aber auch das kann vorkommen. Der Kaufmann Arnold Ulrich von Sinzheim bei Bühl, der ſich auf das Wechſelfälſchen verſteht und dafür auch verurteilt wurde, hat beſchworen, er habe auf einem Wechſel nicht nur die Zahl des Wechſelbetrags, ſondern auch die Unterſchrift des Akzeptanten ge⸗ fälſcht. Dieſe Ausſage war unwahr. Wäre ſie wahr geweſen, ſo würde die Bank, die den Wechſel dis⸗ kontierte, Geld verloren haben. Das war wohl auch der Zweck, der mit der unwahren eidlichen Ausſage verfolgt werden ſollte. Das Gericht glaubte dem Angeklagten nicht, daß er auch die Unterſchrift ge⸗ fälſcht habe, und der Schriftſachverſtändige glaubte das auch nicht. So wurde Ulrich zu oͤrei Jahren Zuchthaus verurteilt wegen einer falſchen eid⸗ lichen Bekundung, die ihn ſelbſt belaſtet hätte, wenn ſtie wahr geweſen wäre. Verkehrsverbandes zwangsläufig folgen würde. Erfreulich iſt die Er⸗ ſchließung der Kalmit durch die im Bau befind⸗ liche Autoſtraße. Die Mitglieder wurden darauf hin⸗ gewieſen, daß augenblicklich durch die Möglichkeit der Einbeziehung in den freiwilligen Arbeitsdienſt und in das Arbeitsbeſchaffungsprogramm die Ausſichten für die Verbeſſerung der Straßenverhältniſſe ſehr günſtig ſind. Die Neuerſtellung und Ausgeſtaltung von Freibädern machte erfreuliche Fortſchritte. Auch die Tätigkeit der Freilichtbühnen, insbeſondere in Obermoſchel und Queidersbach, iſt für den Frem⸗ denverkehr von größter Bedeutung. In den ſonſtigen Fragen der inneren Werbung, wie Anlegung und Erhaltung von Touriſtenwegen, Burgenpflege, Hüttenerſtellung, Heimat⸗, Natur⸗ und Denkmalſchutz, wurden in Zuſammenarbeit mit den Forſtämtern, dem Pfälzerwaldverein und dem Pfälziſchen Ver⸗ ſchönerungsverein örtlich wertvolle Fortſchritte er⸗ zielt. Die ſyſtematiſche Behandlung des Natur⸗, Heimat⸗ und Denkmalſchutzes hat der Verband in Angriff genommen. Bezüglich der Fragen der Verkehrsförderung wurde gedacht der Eröffnung der Eistalbahn und des Baubeginnes der Bahnlinie Kuſel⸗Türkismühle. Der unabweislichen Neuregelung der Bahnverhält⸗ niſſe von Pirmaſens wird der Verband ſeine volle Unterſtützung leihen. Auch die Reichsbahnverwal⸗ tung arbeitet erfreulicherweiſe in allen Fragen des Bahnverkehrs in engem Zuſammenhang mit dem Verkehrsverband. Das gleiche kann von der Ober⸗ poſtdirektion Speyer berichtet werden. Der Vorſitzende ſprach im Anſchluß an ſeinen Be⸗ richt allen Mitgliedern, Behörden und Mitarbeitern den herzlichſten Dank aus und forderte ſie zu wei⸗ teren treuem Zuſammenſtehen auf. An den an⸗ weſenden Vertreter des Staatsminiſters Eſſer rich⸗ tete er die ergebene Bitte, aus dem Bericht zu ent⸗ nehmen, daß die Arbeit des Pfälziſchen Verkehrs⸗ verbandes und ſeiner Mitglieder nationalpolitiſch wertvoll und auch von Reich und Land förderungs⸗ würdig iſt. Er möge die Ueberzeugung mit nach München nehmen, daß der Pfälziſche Verkehrsver⸗ band mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln ſparſam und nach ſyſtematiſchem Plan das beſte für den Fremdenverkehr in der Pfalz herauszuholen bemüht iſt. Er möge aber auch die Bitte mit nach München nehmen, daß der Pfälziſche Verkehrsver⸗ band als ſelbſtändiger regionaler Verband im Rah⸗ men der bayeriſchen Geſamtorganiſation erhalten und daß ihm die Möglichkeit gegeben werde, durch ſtarke Forcierung ſeiner Arbeit allmählich der Kon⸗ kurrenz der umliegenden Verkehrsgebiete mehr und mehr Herr zu werden. Auch auf dem Gebiete des Fremdenverkehrs hat die Pfalz als bayeriſche Weſt⸗ mark und als Grenzland wichtige nationalpolitiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Arbeit zu verrichten. Sie iſt bereit, wie bisher, ihre ganze Kraft für dieſe Arbeit einzuſetzen. Feſtnahmen * Zweibrücken, 29. Mai. Im Gaſthaus Hirſch wurde geſtern der unter dem Verdacht der Spionage ſtehende Schloſſer Willibald Stoll aus Saarbrücken durch die blaue Landespolizei feſt⸗ genommen. Wie ſich herausſtellte, hat er noch ſieben Monate Gefängnis zu verbüßen und noch Ab⸗ urteilung wegen verſchiedener anderer Straftaten zu gewärtigen. Ferner wurde durch die blaue Polizei der Kaufmann Auguſt Loth aus dem Saargebiet feſtgenommen, der u. a. wegen Unterſchlagung von 12 000 Franken geſucht wurde. Nummer 247 e —— Aus der Pfalz Speſenmißwirtſchaft * Ludwigshafen, 30. Mai. Eine Speſenmißwird⸗ ſchaft erſter Ordnung iſt beim Landgemeinden⸗ verband Pfalz aufgedeckt worden. Die Vor⸗ würfe richten ſich in erſter Linie gegen die früheren Vorſitzenden des Verbandes, den ehemals 1. Vor⸗ ſitzenden Bürgermeiſter a. D. Weber⸗Mutterſtaßdt und den ſeinerzeitigen 2. Vorſtand, Bürgermeiſter a. D. Treiber⸗ Oggersheim. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat ſich der Angelegenheit bereits angenommen und die Akten und Bücher des Landgemeindenverban⸗ des im Intereſſe der Unterſuchung beſchlagnahmen laſſen. Die bisherigen Feſtſtellungen haben ergeben, daß der Verbandsvorſitzende Jahresſpeſen in Höhe von 7000/() zu machen verſtand. Auf Koſten des Verbandes ſind beiſpielsweiſe Flaſchenweine mit einem Einzelpreis von 20/ konſumiert worden. Für einen während einer„Sitzung“ abhanden ge⸗ kommenen Hut ſind dreiunddreißig Mark erſetzt wor⸗ den. Die Verbandsführer ſollen aber auch ihre Ge⸗ meindekaſſen mit Speſen belaſtet haben, die im In⸗ tereſſe des Verbandes entſtanden. Infolge der finanziellen Nachteile, die der Gemeinde Oggersheim durch den früheren Berufsbürgermeiſter Treiber er⸗ wachſen ſind, hat der jetzige kommiſſariſche Bürger⸗ meiſter Bader gegen Treiber ein Diſziplinar⸗ verfahren eingeleitet. Angeſichts der jetzt auf⸗ gedeckten Mißwirtſchaft hat kürzlich Oggersheim ſei⸗ nen Austritt aus dem Landgemeindenverband voll⸗ zogen. Ein Hitler⸗Junge vermißt * Bad Dürkheim, 29. Mai. Seit 20. Mai wird der 15 Jahre alte Hitler⸗Junge Oskar Schmidt aus Hardenburg bei Bad Dürkheim vermißt. Der Junge, der etwa 190 bis 2 Meter groß iſt, trug bei ſeinem Weggang von zu Hauſe blaugeſtreiften An⸗ zug, lila Hemd, blaue Mütze mit Parteiabzeichen der Hitlerjugend, ferner Ledergürtel mit Koppel und gleichem Abzeichen. Wer den Aufenthalt des Jun⸗ gen kennt, wolle davon dem Bürgermeiſteramt Har⸗ denburg oder der nächſten Polizeibehörde Mitteilung machen. 16 pfälziſche Landwirtſchaftsgüter unterm Hammer :: Speyer, 30. Mai. Nach einer amtlichen Zählung kamen während des erſten Vierteljahres 1933 in der Pfalz wiederum ſechs landwirtſchaftliche Anweſen und zehn landwirtſchaftliche Gründſtücke mit zuſammen Zwangsverſteigerung. Die landwirtſchaftlichen An⸗ weſen waren mit 36 800 Mark, die Grundſtücke mit 41900 Mark belaſtet. Erzielt wurden bei der Ver⸗ gantung für die ſechs Anweſen das Meiſtgebot von nur 25 300 Mark und für die Grundſtücke das Höchſt⸗ gebot von nur 23000 Mark. Das erſte Viertelſahr 1933 weiſt alſo erſtmals einen ſtarken Rück⸗ gang der Zwangsverſteigerungen auf, da gegenüber dem Vorvierteljahr die Zahl der Ver⸗ gantungen in ganz Bayern um 73,2 v. H. geſunken iſt. Noch erheblicher haben die Vergantungsflächen abgenommen. Der reichsgeſetzliche Vollſtreckungs⸗ ſchutz für Landwirtſchaftsgüter hat demnach eine recht fühlbare Wandlung geſchaffen. Er wirkte ſich vor allem auch in der Pfalz rein zahlenmäßig merklich aus, nachdem die Pfalz heute unter allen acht Krei⸗ ſen Bayerns mit den Zwangsverſteigerungen erfreu⸗ licherweiſe an viertletzter Stelle ſteht. —— 5 5 Nachbargebiete Großfeuer in Bad Kreuznach * Bad Kreuznach, 29. Mai. Der Himmelfahrtstag ſuchte Bad Kreuznach mit einem ſchweren Brand- unglück heim. In der Drogerie Wilheln Zehnder war ein Brand ausgebrochen, der, bevor er bemerkt wurde, ſchon ganz erheblichen Schaden angerichtet hatte und den Innenraum des großen Ladens vernichtete. Auf das Feuer wurde man e aufmerkſam, als die Flammen durch die herunter⸗ gelaſſenen Falouſien ſich einen Ausweg ſuchten, Die Feuerwehr mußte erſt mehrere Fenſterſcheiben und das Glasdach über dem großen Verkaufsraum ein⸗ ſchlagen, um überhaupt an den Brandherd heran, zukommen. Auch dann waren die Löſcharbeiten durch ſtarke Rauchentwicklung und durch große Hitze noch ſtark erſchwert. Nach etwa zwei Stunden waren die Flammen eingedämmt. Ein Bild furchtbarer Ver⸗ wüſtung wurde ſichtbar. Der große Laden bildete einen Trümmerhaufen. Regal und Ladentheken waren zu Aſche verbrannt. Ueber 4000 Verkaufs artikel, die im Laden und im Lager aufgeſt waren, ſind dem Feuer zum Opfer gefallen. Außer dem Laden iſt auch das Lager im erſten Stock vom Feuer vernichtet worden. Als ein großes Glück it zu bezeichnen, daß die Flammen von einem Ueber⸗ greifen auf den Keller zurückgehalten werden konn⸗ ten. Dort lagerten große Benzin⸗ und Spritpor⸗ räte. Der Schaden ſoll ſich auf mehrere Hundert tauſend Mark beziffern. Ueber die Brandurſache iſt noch nichts bekannt. Wahrſcheinlich dürften aber die Flammen ſchon in der Nackt in dem Laden gewüß haben. Der Beſitzer der Drogerie hatte am Vortage einen Erholungsurlaub nach Bad Wörrishofen an⸗ getreten. Beste Rohmilch Höchster Fettgehalt Grögte Hygiene Höchst. Vitamingehalt MARKEN-MixeH Badischer Markenmilch betrieb Nr. der Badischen Bauernkammer Dr. A. Franek“ sche Sastzuchtulrtschaft Mannbeim⸗- Straßen heim Zu bez. bei dem Mannh. konzesslonjerten Milchhandel u. der Flaschenmilchvertriebsgesellschaft Wiederholt prämiiert mit dem Pradikat„vorzüglich Sronzene und silberne Medalllen auf den D. L..-Ausstellungen Mannheim 1932 und Berlin 1933 — 16,4 Hektar zur K 0 5 2 w 2 1 22— 2 * 2 o S ee 2 10 8* Pr r e. 1 N —. wirt d e n⸗ Vor⸗ heren Vor⸗ rſtadt teiſter walt. mmen rban⸗ ihmen geben, Höhe n des mit orden. n ge⸗ e wor⸗ e Ge⸗ R Ju⸗ der Sheim er er⸗ ürger⸗ nar⸗ t auf⸗ m ſei⸗ voll⸗ wird midt Der ug hei n An⸗ zeichen el und Jun⸗ t Har⸗ eilung immer ihlung in der liche liche „ e, N An⸗ ke mit Ver⸗ ot von Höchſt⸗ teljahr Rü ck⸗ n auß, r Ver⸗ ſunken flächen kungs⸗ e recht ich vor terklich t Krei⸗ erfreu⸗ Mittwoch, 31. Mai 1933 — einen aller Ausgabepoſten Unberückſichtigt ſind 110000 Mark auf. langfriſtigen Verſchuldungen. eingeſpart. ſtelltenverhältnis überführt. Für mäßigen Beamten tritt eine freiwillige kürzung um 10 Prozent ein. anſchlag erſcheinen. Gemeinderatsſitzung litiſchen Bewegung. Der neue N. Sd zuſammen. betonte Bürgermeiſter nationalen Revolution Rö th für Volk pflichtet. Dann richtete rei von perſönlicher Gehäſſigkeit ſtets im der Gemeinde zu arbeiten und zu handeln 116 000 Mark Fehlbetrag f 5 Bellheim, 29. Mai. Der Voranſchlag un⸗ erer Gemeinde weiſt trotz weiteſtgehender Droſſelung Fehlbetrag 0 N Für die Wohlfahrts⸗ fürforge hat die Gemeinde jährlich etwa 72 000 Mk. u beſtreiten. Durch Erhöhung der Pachtſätze wird elne Mehreinnahme von 7000 Mark erwartet. Durch Ausfall der Penſionslaſten werden etwa 6000 Mk. Alle Beamten bis auf den Gemeinde⸗ ſekretür und den Einnehmer wurden in das Ange⸗ geſchäfte werden künftig ehrenamtlich geführt. Die berſchledenen Sparmaßnahmen ermöglichen eine Ge⸗ ſamterſparnis von etwa 26 000 Mk., ſo daß immer⸗ hin noch 90 000 Mk. als ungedeckte Summe im Vor⸗ Waldmichelbach, 30. Mai. Die Eröffnungs⸗ ſitzung des neuen Gemeinderates war ein Bekenntnis zu Adolf Hitler und der nationalſozia⸗ Gemeinderat ſch aus 7 Vertretern der NSDAP und aus 3 Abge⸗ orbneten des Zentrums, ſowie 2 Abgeordneten der In ſeiner Begrüßungsanſprache die Bedeutung und Vaterland. Nach der Bekanntgabe der Gemeinderatsordnung wurden die Ratsmitglieder durch Handſchlag ver⸗ der Fraktionsführer der Ned, Ortsgruppenleiter Strauß, in ſeiner Anſprache an alle Ratsmitglieder den ernſten Appell, vberſten Grundſatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Anſchließend wurde der kommiſſariſche Beigeordnete, Metzgermeiſter Röth, in ſein Amt eingeführt. von dabei die Nazareth ſetzt Die der Zeit in In dem mit den Farben des ches geſchmückten Turnſaal der ſich die Dozenten und die Schülerinnen der S Frauenſchule für Albert Leo Schla geter. ſtilles Gedenken, das ausgefü gen des Liedes vom guten Kameraden, gedachten alle des höheren K Mannes, der für Deutſchlands Freiheit ſtarb. De landlied ſchloß die eindrucksvolle Feier. ſchaltung durchzuführen. Erhard Scheffel. Schlageter⸗FJeier zu einer gemeinſamen Nach einem E Das Stenographen verein„Gabelsberger“ von 1874 für Deutſche Einheitskurzſchrift . Jahreshauptverſammlung Zeichen des neuen Deutſchland. Schon vor einigen Wochen war der Geſamtvorſtand zurückgetreten, um die vom Deul⸗ ſchen Stenographenbund(Sitz Dresden) verlangte Gleich⸗ Die Geſchäfte lagen während der bisherigen Unterrichtsleiters In ſeinem Bericht über die ſtenogra⸗ den Händen des alten und des neuen Rei⸗ Luiſenſchule verſammelten o z Gedenkſtunde It war mit den leiſen Klän⸗ . Deutſch⸗ ſtand daß die NSDAP feſten Willens Platz einzu der eine volle die ſie zu leiſten vermag, ſichert. e phenbund, dem der Verein angehört, hat den des Kultusm ſter S chem m, ſeiner deutſche Ku talen NS⸗Le Verdienſte nungs⸗ 8 in Lang ⸗ Kulmbach, ſeinen waren ſie in allen aſſen vertreten. zur Prüfun fe o Kurzf nicht ſein, öͤenn d ſpäterhin geleiſteten tr Nurſtandes 181. 11 Vorſtandes zur Mitar die jüngere che Stenogra⸗ Reichsleiter von Bayern um die itglied ernannt. Er engeren Namentlich in den faſt nur Mitglieder des Vereins aren die Leiſtungen ſehr gut. Die Mithilf reine, die ſo viele Jahre lang ohne b die Ausbreitung entbehrlich chüler nicht in dem Maße Nach dem Wunſche r in höherem Maße it herangezogen Aniverſum: In dieſem hervorragenden modernſte Luftflotte in ihrer ga renden fliegeriſchen Leiſtung vorg dem Beſchauer, was Deutſchland nicht f betrachtet, ſind unſere Hans 8 19 marſch der P..⸗Kapelle unter Leitung des Muſik⸗Zugfüh⸗ 11 5. 55 ſchwachmotorigen Maſchinen ebe rers Fath, trug Fräulein Dorn den von Curt Men 9 iſt dem ſchaftliches Mitglied bei⸗ ſchickter Weiſe hat man die Tech verfaßten Prolog„Albert Leo Schlageter“ ſehr wirkungs⸗ getreten und hat als Vertreter dieſes Bundes den Mini⸗ besgeſchichte eines jungen Flie voll vor. Im Mittelpunkt der Gedenkſtunde ſtand die An⸗ 5 gten und Reichsgeſc führer des NS- die überſtandene Lebensgefahr ſprache des Herrn Dr. Reuter. Er betonte vor allem in Herrn Kolb⸗ München, ſowie den durch ein Mißverſtändnis getrennten Braut ſeiner Anſprache die Idee des Opfers. So wie Jeſus n der Ap für Kurzſchrift, Handels⸗ führt. i i t n ere die Menſchheit erlöſte, be⸗ st Ueberwältigend iſt der Flug dieſer unüberſehbaren 0 2 7 5 Re, Nyrtg. 7 8 1* 15„ 1 7 5 17 Schlageters Horſt Weſ 18 und N 5 N 8 Rieſengeſchwader.„Die Tauben des& tels“ verdünken Die Bi 1 5 101 0 4 ub g e Kleid unſer deutſches Volk Der von Fräulein Weskott er⸗ bei ihrem Flug den Himmel. unbekümmert trotzen Die Urgermeiſter⸗ n der inneren Zerriſſenheit und Uneinigkeit und egte ſtattete Jahre a1 im abgelaufenen friſchen, jungen Menſchen jeder Gefahr. damit den Grundſtock zum neuen Aufbau unſeres Vater⸗ Jahr. wieder ſtet worden iſt. Die Angſt kennen ſie nicht, ſie beherrſchen ihre Maſchine und 1 15— 37„„ vofern für das 1 1 i e ſind mit ihr verwachſen. ſchluß 5 1 e haben ſich tit Erfolg den f G. Righelli, der die künſtleriſche Oberleitung und bewegung, das Horf Lied, 5 Di 5 von der te N ten Fertigkeitsprüfun⸗ die Regie führt, bedarf keiner großen Kuliſſen, 8 f e n. Bei der letzten Prüfung kurz vor Oſtern liche italieniſche Landſchaft, in der die Handl die Rieſenluftflotte ermöglichen ihm, ohne g für ſein Vaterland einen nationalen Fi fen, der gerade durch ſeine Einfachheit verb Immer und immer wieder brauſen die 9 ftalieniſcher Flugzeuge über die Landſcha übung gibt einen Einblick in die Schlagkraft der italieni⸗ der fördern, daß ſie die in der Praxis nötige Fertigkeit ſchen Luftflotte. 5 e Angenehm berührt auch der Einbau der Liebesge im Der vo ſſierer Bruno Haas erteilte die jeden Kitſch vermeidet. Ein Flieger rettet am Kaſſenberi Ungunſt der Zeit geordnete durch ein fliegeriſches Heldenſtückchen ſeinen in d e orſtand wurde Entloſtung er« abgeſtürzten Freund. Das grandioſe Pan teilt und vom der Dank für die der ewig ſchneebedeckten Alpen 2 gend nahe an dem Flieger vorüb wer⸗ mit zum Schönſten an dieſem F f ft feſtſten. 57 den. De Vorſtand ſetzt ſich wie fol u⸗ ſiegt über alle anderen Regungen. e durfte er ſeſtſtellen, daß die Stellungnahme e rſitzender Erhard 8 ch 5 ele ende f. 15.. 5 der AS DA zur Kurzſchrift ungeheuren Jubel in den[ Vorſitzende Eliſabeth Bauſch, Schriftführerin Aenne Faſt möchte man dieſen Film als eine ar weiteſten Kreiſen unſeres Vaterlandes hervorgerufen hat. Weskott und Theodor Welktling, Kaſſierer Brunos Werbung für den kommenden erſten National Intereſſe Der Mannheimer Verein ſei ſchon immer in Erkenntnis Haas und Friedrich Spaeth, Zeitungswart Guſtav Großflugtag am Pfingſtſonntag auf dem nach dem der großen Vorteile einer Stenographie, die jeder leſen Zepp, Bücherwart Robert Brand, Beiſitzer Georg J Flugplatz bezeichnen, da man eng zuſammer kann, der ſie erlernt hat, für die Schaffung eines einheit⸗ Schonder, Luiſe Müller und Rudolf Kop! Die Begriff vom Kunſtflug und andere fliegeri lichen Syſtems eingetreten. Sein früherer Vorſitzender Verſammlung ſchloß mit Worten des Ehrenmitgliedes bekommt. ſei ſtell des Mitali 9 5 5 Prof. Dr. Konrad Ott über die deutſche Einheitskurz⸗ N 1 9. 2 ruh an anden Miiglied bes Wer⸗Ausſchuſſes geweſen ſchrift als Kulturgut im neuen Deutſchland und an⸗ Im Beiprogramm wird das Ende der Pontiniſchen und habe ſich bei den faſt 20jährigen Vorarbeiten eifrig be⸗ ſchließendem Deutſchlandlied. 5 Sümpfe(Littor ia) gezeigt. befinden und Erhältlich in allen Apo meken und brogerlen knergien frinen im wohlschmeckenden Frbhstücksgetrönk oder bei der Zwischenmahlzeit mit Ovomaltine Energien zu trinken, das tot auch Ihnen gut. Ovomaltine regelt Ernährung, Verdauung und Schlaf, stärkt Körper und Nerven, Wohl. Leistungsfäöhigkeit. 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Lebensjahr Staff besonderer Anzeige Am 30. Mai morgens ½ 9 Uhr entschlief nach Kurzem, schwerem Leiden meine liebe gute Frau. Luise Scholl Mannheim(Rheinhäuserstr. 37), den 30. Mai 1938 In tiefer Trauer: Peter Scholl, Wagenmeister nebsi Angehörigen Die Beerdigung findet Donnerstag. 2 Uhr in Weisbach, ihrem Geburtsorte, statt 1. Juni nach 8287 Schwiegermutter, Frau geb. Kirchhoch von uns geschieden ist Wir machen hiermit die traurige Mitteilung, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Emma Liebmann nach kurzer Krankheit, im Alter von 57 Jahren, Mannheim(Seckenheimerstr. 104), 29. Mai 1933 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Custav Liebmann lichst gedankt. Die Feuerbestattung hat in aller Stille stattge- kunden, Für die Kranzspenden, sowie die vielen Beweise der Teilnahme sei an dieser Stelle herz- 5309 Trauerhleidung rrauerhüte— rrauerschleler efheſten Se bel Anruf Ni. 2785 sofot für jede Figur in aller Prelsſagen zur Auswahl 4 5 N 18 i Motten U. Larven tolet mein„Agos“e. 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H. der Schuldigkeit. die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Mannheim Samstags von 8 bis 12 Uhr, an den übrigen Werktagen von bis 74183 und von 7215-16, Uhr, bei den Gemeinde⸗ ſekretartaten der Vororte nach den in den Rat⸗ Stabtkaſſe. Der Schuldner hat außerdem warten. häuſern ausgehängten Anſchlägen. Schmiedemeister und alles was Hermann APEI Mannheim Spezialität: ſind an die 42 bis ſpäteſtens 7. Juni 1933, 2. die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Monat Mai 1933 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer bis ſpät. 7. Juni 1933, . das 1. Viertel der Hundeſteuer für 1933 bis ſpäteſtens 16. Juni 193g, die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. b Juni 1983 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die abzulieſernde Summe den Betrag von 200./ überſteigt, bis ſpäteſtens 20. Juni 33, die im Monat Mai 19s fällig gewordene Ge⸗ meindegetränkeſteuer bis ſpät. 20. Juni 1983, 0. die bereits fällige und die bis zum 19. Juni 1983 noch fällig werdende Vergnügungsſteuer bis ſpäteſtens 20. Juni 1933, 7. die aus dem Monat Mai 1933 herrührenden: bis ſpäteſtens 27. Juni 1933, 8. die im Monat Juni 1933 fällig werdende Ge⸗ bis ſpäteſt. 30. Juni 1938. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat die durch geſetz⸗ liche Vorſchriften ſeſtgeſetzten Verzugszinſen zu entrichten, und zwar bei nicht rechtzeitiger Ent⸗ Juwelier- und Gold- Modernes Iager Fach betrifft. Neu- zeitlicher Betrieb. P 3, 14, Planken 4452 seit 1903. Tel. 27635 14 L AMeer Fado dl Spezlalwerksſäſie für Uhren-Reparafuren Reparaturpreise von Mk. 2,30 an Elnschlelfen von unzerbrechlichen Armbanduhrglasern Mai 33 mit Duc-Bezug und Ledergriff, 45 m groß. 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Unter Berückſichtigung reibungen von 0,11(0,16) Mill.„ und der Kurs⸗ n 0,12(0,33) Mill.„ ergibt ſich ein Gewinn 7(407 406) /, aus dem nach Zuweiſung von Mill. J an den Kapitalreſerveſonds 6(5) v. H. ndet, 0,10 Mill./ der Reſerve für zugewieſen und 0,10(0,25) Mill. werden.— Die GW e erledigte die Re⸗ hlte Dir. Tilmann neu in den AR. Gofhaer Lebensversicherungsbank Der vorzeitige Abgang von Verſicherungen hat 1932 den des Vorjahrs nicht weſentlich überſtiegen. Am Ende des Berichtsjahrs erhöhte ſich der Verſicherungs⸗ beſtand auf 80 118 Verſicherungen über 591,63 Mill. 4 Verſicherungsſumme und 1349 Invaliditätsverſicherungen über 13,44 Mill.„ Verſicherungsſumme, ſo daß ein Reün⸗ zu wachs von rund 22,4(i. V. 24) Mill.„ zu verzeichnen iſt. Unter Hinzurechnung der Aufwertungsverſicherungen ergibt ſich ein Geſamtverſicherungsbeſtan d von 591,40 Mill. //. Die Beitragseinnahme der Bank ſtieg um 1,45 auf 28,21 Mill. /. Die Sterblichkeit war noch günſtiger als im Vorfahr; ſie machte nur 51,3 v. H. der rechnungsmäßigen aus und ergab einen Sterblichkeits⸗ gewinn von 2,51 Mill. 4 Der Jahres abſchluß be⸗ lief ſich nach als reichlich bezeichneten Abſchreibungen auf 7,84 Mill., überſtieg alſo den des Vorfahrs um 1,12 Mill. Mark. Er wird vollſtändig den Ueberſchußrücklagen zu⸗ geführt, die ſich dadurch auf 25,9 Mill.& erhöhen. Für 1938 hat die Bank die auch für 1932 gültig geweſenen Ver⸗ ſichertendividenden aufrechterhalten. Infolge der Zins⸗ ſenkung werden für 1934 etwas ermäßigte Dividenden vergütet. jetrag gularien und wä * Pforzheimer Bankverein AG, Pforzheim. Die G erledigte die Regularien und beſchloß, den Reingewinn von 22 801/ wie folgt zu verwenden: 15 000/ werden auf Debitoren abgeſchrieben und der Reſt von 7901/ auf neue Rechnung vorgetragen. Konzern der Adler-Kaliwerke AG. Nach dem Geſchäftsbericht der Aöler⸗Kaliwerke A G, Oberröblingen am See, wurde auch der Adler⸗Konzern von dem Abſatzrückgang der deutſchen Kali⸗ 1 ie betroffen. Der Anteil der Werke am Abſatz des Kaliſyndikats betrug beim Werk Adler 28 623 Dz. reines gegen 33 076 Dz. i.., beim Werk Hope 39 054 Di. und beim Werk Adolfs Glück 48 610(55 121) 3 Werk Adler erzielte unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages von 13 756(9700) in. 1932 einen Ueberſchuß von 164 841(222 648), aus dem wieder 5 v. H. dem Reſervefonds überwieſen, wieder 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien, 3(4) v. H. auf die Stammaktien ausgeſchüttet und 98 39(13 756)„ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Bei der Kaliwerke „Adolfs Glück“ A G, Lindwedel, ergibt ſich nach Ab⸗ ſchreibungen von 0,065(0,065) Mill./ einſchl. Gewinn⸗ vortrag von 2900(2730) ein Reingewinn von 678 120 849), der zur Verteilung von 17(272) v. H. Divi⸗ dende Verwendung finden ſoll. Die Bergwerks⸗ geſſellſchoft Hope mod, Lind wedel, ſchlägt aus einem Reingewinn von 147 534(213 930)% die Zah⸗ lung einer Ausbeute von 60(100)„ je Kux vor. Gene⸗ ralverſammlungen 2. Juni. * Verluſtabſchluß der AG. für Bergbau, Blei⸗ und Zink⸗ fabrikation zu Stolberg und in Weſtſalen, Aachen. Nach Abschreibungen von 986 304% wirb für 1932 ein Ver⸗ lu ſt von 1863038/ ausgewieſen. Einſchließlich der Verluſtvorträge der beiden voraufgegangenen Jahre ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 5 612 789 l. * Anton Raky Tiefbohrungen.— 4,96 Mill./ Ver⸗ binblichkeiten. Der in einer Gläubigerverſammlung vor⸗ gelegte Status per 15. April 1933 weiſt buchmäßige Ak⸗ kiva von 7,74 Mill./ aus, darunter 108 Debitoren und 2,17 Beſtände; hiervon ſind nach Abzug der bevorrechtigten Forderungen und der Koſten des Verfahrens von zu⸗ ſammen 0,½5 Mill. frei 515 000 /, während die ungeſicher⸗ ten Gläubiger 1,5 Mill zu fordern haben. Hypotheken und abſonderungsberechtigte bzw. ſichergeſtellte Gläubiger werden im Status mit 2,76 Mill.„ aufgeführt. Zur Aus⸗ arbeitung einez neuen Vergleichs vorſchlages und um das Ergebnis der neu aufgenommenen Verhand⸗ lungen abzuwarten, die mit der Reichsregierung nahe⸗ ſtehenden Stellen geführt werden, iſt die Gläubigerver⸗ ſammlung nochmals bis ſpäteſtens 4. Juli vertagt worden. Nach den Ausführungen eines Aufſichtsratsmitglieds ſoll die Raky. Akt.⸗Geſ. in den Wirtſchaftsplan der Reichsregierung mitein gegliedert wer⸗ den, um zu verhindern, daß die wertvollen Aktiven(um⸗ fongreiche Erdölgelände und Konzeſſionen in den ölhöffig⸗ ſten Gebieten Deutſchlands) in ausländiſche Hände über⸗ gehen oder zersplittert werden. Zurzeit geſtatten die vor⸗ liegenden Bohraufträge, die Geſellſchaft über Waſſer zu halten; das Weiterbeſtehen und die Vermeidung eines Kon⸗ kurſes hängen jedoch von dem Ergebnis der im Gange be⸗ findlichen Verhandlungen ab. * Hamburger Reismühle AG., Hamburg.— 5(6) v. H. Dividende. Der GV. am 17. Juni wird die Ausſchüttung einer von 6 auf 5 v. H. ermäßigten Dividende für 1932 vor⸗ geſchlagen. Die Bereinigung des großen deutſchen Zement⸗ * vor Pfingſten die dem Vernehmen nach augenblicklich zwiſchen dem Großaktionär und den Banken in Berlin laufenden Verhandlungen mehr Klarheit. Eine Entſchei⸗ dung iſt ſchon zwecks Beſeitigung eines großen Unruhe⸗ faktors in der Induſtrie und auf dem Zementmarkte und mit Rückſicht auf den allgemeinen Wirtſchaftsumbau er⸗ ſtrebenswert. Die nun bald ein Jahr gehenden Sanierungsver handlungen hatten eine faſt unlösbare Kette von Schwierigkeiten zu überbrücken, die in die Breite und Tiefe der beiden Fuſionsgeſellſchaften führten, die zu überwinden auch nicht der inzwiſchen wie⸗ der ausgeſchiedene Generaldirektor Baurat Riepert vermochte. Feſt ſteht nunmehr, daß neben der Bilanzvorlage für 1932 auch der Sanierungsvorſchlag unterbreitet wird. Die Dyckerhoff⸗Wicking AG. bleibt alſo erhal⸗ ten, wenigſtens in ihrem ausſchlaggebenden Kern. Die Fuſion der konkursreifen Wicking AG. mit der Dyckerhoff Söhne Gmb. wird, ſo folgenſchwer und unerfreulich ſie für Aktionär und Bankengläubiger blieb, heute als wirt⸗ ſchaftlich richtig angeſehen. Finanziell rächt ſich aber bitter die zumindeſt kurzſichtige Behandlung der Fuſion durch beide Teile, ſelbſt wenn man die nicht geahnte wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung berückſichtigt. Die Schulden belaſſung der alten Wicking AG. durch die dem früheren Generaldiektor Hompel gegen⸗ über allzu ſorglos kreditbereiten Banken zwingt dieſe heute nicht nur moraliſch zum Entgegenkommen, denn Dyckerhoff war bereits ſelbſt mit einem Schuldenſtand von ſwber 10 Mill./ geſchwächt. Die verbliebenen hohen Schul⸗ den von Wicking und Dyckerhoff beengen aber heute vollkommen jede Lebens möglichkeit dieſes be⸗ trieblich ſehr hochſtehenden Konzerns. Ihre Neuordnung beſtimmt den Sanierungserfolg. Abſchlußausſichten Das Geſicht der Verluſtbilanz 1932 der.⸗W. wird ſchließlich von der Höhe des Kapitalſchnittes abhängen. Die Erfolgsrechnung an ſich war geſchmälert von der Men⸗ gen⸗ und Preisſeite des Abſatzes und ſonſtiger Belaſtung. Der 1932 noch nicht ganz 500 000(i. V. 635 000) Tonnen betragende Zementverſand des Konzerns bei einer Kapazität von ca. 1,6 Mill. Tonnen geht zum größten Teil über den preislich am ungünſtigſten geſtellten Weſtver⸗ band. Zu dieſer Tatſache kommt die Erlösminderung durch die geſetzliche 10proz. Preisermäßigung, vor allem durch die Verluſte aus Abwehrmaßnahmen (Ausnahmenachläſſe, Kampfzemente) gegen die Außenſeiter; dabei bleiben die bedeutenden Verluſte aus der Kampf⸗ periode vom Dezember bis Ende Februar 1988 noch un⸗ berückſichtigt! Nicht zu vergeſſen ſchließlich mindeſtens 1,5 Mill.„ Verluſt der.⸗W. aus dem Preis kampfe auf dem Hollandmarkte. Die Verwaltungs⸗ unkoſten waren in der erſten Hälfte 1932 noch weſentlich durch Abfindungen aus der Fuſion belaſtet. Erſt Ende 1933 will man auf nur ein Viertel des Unkoſtenſtandes bei der Fuſion kommen. Eine Entlaſtung liegt beim Zin⸗ ſenaufwand um etwa 1, Mill./ durch Nachlaß und Stun⸗ dung vor. Ebenſo brachten Produktionszuſammenfaſſung und Teilung zwiſchen Amöneburg und Neuwied erheb⸗ liche Erſparniſſe. Doch kann man auch heute weder Un⸗ koſten noch Abſchreibungen voll verdienen. Die Sanierungstendenz Das Zlel der Neuordnung, das die Familie Dyckerhoff als Großaktionär verfolgt, iſt die Erhal⸗ tung des Konzernkernes unter Abſtoßung aller fremden oder fernen Betriebe und Beteiligungen. In die⸗ ſer Richtung liegen Paketverkäufe z. B. der 1,2 Mill., Karlſtadt⸗ Aktien zu Pari und anderer kleinerer Pa⸗ kete(auf die 2 Mill. 4 Heidelberger Aktien, die an eine Gläubigerbank verpfändet ſind, iſt oͤie Option zum Rückerwerbe geſichert). Zur Zeit ſchweben teilweiſe recht ausſichtsreiche Verkaufsverhandlungen über ausländiſche Beteiligungen und Frachtintereſſen. Andere Wege der Sanierung, wie Fuſion des Geſamtkomplexes oder die Veräußerung von Quoten und Teilen des Konzerns (Amöneburg) an die Portlandzementwerke Heidelberg AG. waren nur Anregungen eines Teils der Verwaltung, ohne jemals ernſthafteren Charakter zu erhalten. Heidelberg wird ſich jedenfalls, weun überhaupt, nur nach vollzogener innexer Bereinigung von .⸗W. für eventuelle Zukunftspläne zur Verfügung halten. Im Augenblick beſteht, wie wir beſtimmt verſichern können, keinerlei Fühlungnahme. Im Zuge dieſes betrieblichen Umbauprogramms wurde die Frage der Schuldenbehandlung ziemlich weit vorgetrie⸗ ben. Erreicht iſt bis jetzt nach ſchweren Kämpfen ein dreijähriges Stillhalten der verſchieden ge⸗ ſicherten Bankengläubiger. Auch liegen Zins⸗ erleichterungen(wohl auf 5 gegen früher 11 v..) vor; zu erwarten ſind noch erhebliche weitere Opfer der Banken, die in der Hauptſache in Schuldenablöſung durch neue Aktien zu erwarten ſind. Im Augenblick gehen nun darüber und über die Höhe der reinen Kapitalſanierung FFFFFFFUUUUUUCUCCCUVUCUVCVCVCVCVCVCVCVCUCVDVUVCVUVUVUVDVDVDVDVUVUVUVœV V ↄ YV——————PVVVUœ—VV—VVVVVVwVVVVVV————————————VUVVVVV———VVVVV—:: Iniernafionale Aluminiumgründung Unter der Firma Alliance Aluminium Hol⸗ dings Ltd. wurde in London mit einem Kapital von 400 000 Eſtg. eine neue Holding⸗Geſellſchaft errichtet, deren Gründer die Alliance Aluminium Cie., Baſel, bzw. die Aluminium⸗Großproduzenten Deutſchlands, Frankreichs, Großbritanniens, der Schweiz und Kanadas ſind. Den Borſitz des An hot R. W. Cooper, Fer Leiter der Britiſh Aluminium Co. td. übernommen. Ihm gehören ferner uu. a. an: Dr. Alfred Merton von der Metall⸗Geſellſchaft, Fronkſurt, Direktor Rauch von den Vereinigten Alumi⸗ nium⸗Werken, Ludwig Braaſch von der Aluminium Ctd. (Toronto) und Henry Couanier von der Alliance Alumi⸗ nium Cie. Das neue Unternehmen ſoll die im Jahre 1931 bereits von der Gaſeler Geſellſchaft käuflich erworbenen Aktien und Obligationen der engliſchen Aluminium Corp. Etd. übernehmen, die ihrerſeits über die Internattonol Aluminium Comp. td. eine Alumi⸗ niumfabrik in Norwegen beherrſcht. Die Holding⸗Geſell⸗ schaft ſoll alsdann den freien Obligationären der Alumi⸗ nium Corp. Ltd. ein Umtaäuſchangebot zum Zwecke der Konvertierung unterbreiten, wozu neue Obligationen aus⸗ gegeben werden ſollen. Es wird hierdurch eine Erſparung von etwa 1 v. H. Zinſen erwartet. Großßkraffwerk Franken AG. Nürnberg 3(6) VH. Dividende In der heutigen AR.⸗Sitzung der Geſellſchaft wurde be⸗ ſchloſſen, der auf den 26. Juni einberufenen GV. aus einem Reingewinn von 399 879(477 527)/ die Ver⸗ teilung einer Dividende von 5(6) v. H. auf die St. A. und wieder 5 v. H. auf die V. A. vorzuſchlagen. 30 730, (84 370 /) ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Bau⸗ und Wirtſchafts⸗A.., Bauſparkaſſe, Mainz. Im Geſchäftsjahr 1932 wurde ein Reingewinn von 16 243 l/ er⸗ zielt, aus dem nach Beſchluß der GV. 9(5) v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Der Beſtand an Bauſparverträgen belief ſich im Berichtsjahr auf 5671 mit 42,2 Mill. I Ab⸗ ſchlußſumme gegen 4186 und einer Abſchlußſumme von 30,69 Mill. JI. Im Berichtsjahr wurden an 177(19) Bau⸗ ſparer 1 491 200(1 281 500)% zugeteilt, im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr wurden 558 000„ an 47 Bauſparer zugeteilt. Die nächſte Zuteilung findet 55 Juli ſtatt. Storniert wur⸗ 0 den 576 Bauſparer mit ſetzte die Dividende auf wieder 8 v. H. feſt. In den erſten Monaten des laufenden Geſchäftsjahres war eine leichte Beſſerung des Stromabſatzes zu verzeichnen. Neubildung des Vorſtandes der AG. Sächſtiſche Werke. Gegen einige Mitglieder des Vorſtandes der Aktiengeſell⸗ ſchaft Sächſiſche Werke gerichtete Ermittlungen haben den Verdacht ergeben, daß Zu wider handlungen gegen die Steuergeſetze und die Deviſenbeſtim⸗ mungen erfolgt ſind. Es ſind daher einige Vorſtands⸗ mitglieder bis zur Klärung der Angelegenheit bis auf weiteres beurlaubt worden. Gleichzeitig iſt eine Neugeſtal⸗ tung des Vorſtandes zum Zwecke der Vereinfachung und Gleichſchaltung vorgenommen worden. Kapifalhalbierung bei Vereinigſe Glanzsfoff Lt. BBz3 gehen die Verhandlungen ür die bevor⸗ ſtehende Sanierung in der Richtung, daß dos 75 Mill.„ betragende Aktienkapital, das ſich faſt ganz im Beſitze der Aku befindet, auf etwa die Hälfte her⸗ abgeſetzt wiroͤ, um Buchgewinne für Abſchreibungen, vornehmlich auf die amerikaniſchen und andere Beteili⸗ gungen zu erzielen. Eine Wiederauffüllung kommt nicht in Betrocht, do die Finanzlage der Geſellſchaft durchaus flüſſig iſt. Die endgültige Entſcheidung über die Herab⸗ ſetzung des AK hängt von der Art der Aku⸗Sanierung ab. Der Umſatz hat ſich im vorigen Jahre gehoben, doch 1 die Preiſe, vornehmlich international, zu wünſchen übrig. * Teinacher Orient⸗Teppich⸗Knüpfereien AG, Obertal bei Freudenſtadt. Auf der TO der G am 17. Juni ſteht neben der Erledigung der Regulorien Beſchlußfoſſung über Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F. von 350 000„ auf 100 000 4. Auf der TOO ſteht ferner ein Eventualantrag auf Auflöſung der Geſellſchaft und Beſtellung des Liquidators. * Termine der Leipziger Herbſtmeſſe 1933. Die Leipziger Herbſtmeſſe 1933 wird Sonntag, 27. Auguſt, beginnen und bis einſchl. Donnerstog, den 31. Auguſt dauern. Die Tex⸗ tilmeſſe wird nur bis einſchl. Mittwoch, den 30. Auguſt geöffnet ſein. Vom 27. bis einſchl. 31. Auguſt wird gleich⸗ zeitig auf dem Gelände der Großen Techniſchen Meſſe die Bauſchau durchgeführt. * Zollerhöhungen in Litauen. Kowuo, 30. Mai. Die Einfuhrzölle auf eine große Anzahl von Poſitionen ſind mit ſofortiger Wirkung erhöht worden. Die Erhöhungen „ Schleſiſche Glektrizitäts⸗ und Gas Abh., Breslau. Die GV. der zum Geſffürel⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft erſtrecken ſich u. a. auf Lederwaren, Felle, Koks, Naphtha, Farben, gußeiſerne Fabrikate Papiere, Garne. Mit Die Dyckerhoffl-Wicking- Sanierung Auffaſſung, daß eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 21 zu einer geſunden neuen Ka⸗ pitalbaſis ausreicht. Bei einer einigermaßen entſprechen⸗ den Abſatzbeſſerung, die ſchon für 1933 mit 15 bis 20 v. H. erwartet wird, könnten die techniſch gut ausgerüſteten Werke bald wieder über Abſchreibungen und Zinsverdienſt hinaus rentabel arbeiten. Die Bankengläubiger allerdings ſehen ein Verhältnis von:1 im Ka⸗ pitalſchnitte als notwendig an. Je nach der Höhe der Kapitalſanierung wird auch s Ausmaß der vorgeſehenen Wiedererhöhung des Aktienkapitals durch Um⸗ wandlung von Bankſchulden in neue Aktien abhängen, die man vorerſt auf etwa 15 bis 18 Mill.„ annehmen kann. Welche Entſcheidung über dieſe weſentlichen Fragen fällt, bleibt nun abzuwarten. Wir möchten annehmen, daß eine Sanierung 31 mehr Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. die Verhandlungen. Die Familienaktionärgruppe iſt der e 5 In der AR.⸗Sitzung der Schleſiſche Port land⸗ Zement⸗Induſtrie AG., Oppeln(Oberſchleſien), der Sächſiſch⸗Thüringiſche Portland⸗Ze⸗ mentfabrik Prüſſing u. Co. AG., Göſch witz/ Saale und der„Adler“ Deutſche Portland⸗Ce⸗ ment⸗Fabrik AG., Berlin, wurde von den ver⸗ einigten Aufſichtsräten beſchloſſen, den Generalverſamm⸗ lungen die Bilanzen für das Jahr 1932 vorzulegen, die nach Vornahme, der Abſchreibungen auf Anlagen ſowie nach weiteren Abſchreibungen bei Schleſien auf Beteili⸗ gungen und bei Prüſſing auf dem Beſtände⸗Konto mit unweſentlichen Ver luſtſalden, und zwar bei Schle⸗ ſten mit ca. 123 000 /, bei Prüſſing mit ca. 14 000„ und bei„Adler“ mit ca. 12 000 l abſchließen. * „ Kapitalherabſetzung:3 bei Wunſtorfer Cement. In der AR. ⸗Sitzung der Wunſtorfer Portland⸗ cementwerke AG. in Wunſtorf, die bekanntlich Ende 1929 einen JG. Vertrag mit dem Großaktionär, der Norddeutſchen Portland⸗Cementfabrik Misburg AG. ein⸗ ging, wurde der Abſchluß für 1932 vorgelegt, der einen Ueberſchuß von 50 573(21 050)/ ausweiſt. Der o. GV. am 24. Juni wird vorgeſchlagen, dieſen Ueberſchuß wieder zu Abſchreihungen zu verwenden. Die Umſchichtung der Grundſtückswerte(per 31. 12. 1931: Grund ſtücke 0,52, Ge⸗ bäude 0,513 Mill. /) laſſe eine Berichtigung der Bilanz⸗ konten nötig erſcheinen, weshalb der AR. eine Zuſam⸗ menlegung des Aktienkapitals von 1,68 Mill. Mark im Verhältnis von:3 beantragt. Der Buchgewinn ſoll zu Sonderabſchreibungen Verwendung finden. * Portland⸗Cementfabrik„Germanſa“ Ac, Hannover. — Verluſtabſchluß. Das Geſchäftsjahr 1932 ſchließt mit einem Ver luſt von 170 433/ ab, der durch Entnahme aus dem geſetzlichen Reſerveſonds gedeckt werden ſoll. Im Vorjahre ergab ſich unter Berückſichtigung von 133 039 Gewinnvortrag aus 1930 ein Verluſt von 225 332 /, der mit 0,10 Mill./ durch Auflöſung des Reſervefonds 2 und mit 0,125 Mill./ ans der geſetzlichen Reſerve getilgt wurde. In den erſten vier Monaten des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres habe ſich der Umſatz in mäßigem Umfonge verſtärkt. * Vereinigte Harzer Portland⸗Cement⸗Kalkinduſtrie AG in Wernigerode(Harz).— Wieder dividendenlos. Der AR dieſer dem Krupp⸗ Konzern naheſtehenden Ge⸗ ſellſchaft beſchloß, der GV am 19. Juni vorzuſchlagen, für 1932 nach 181029/ Abſchreibungen und Rückſtellungen (i. V. 191864% Abſchreibungen) die ſatzungsgemäße Divi⸗ dende von 6 v. H. auf die VA zu verteilen und 49 173 (45 346)„ vorzutragen. Die StA bleiben alſo wiederum dividendenlos. Th. Goldschmidi A6. Essen Wesenflich gebesserie Geschäflslag Die GV genehmigte den wieder di Abſchluß für 1932. Der Gewinn von 17 vorgetragen. Die vier erſten Mon o ſich die Erſparnismaßnohmen der verg ausgewirkt haben, ſeien zwar noch un ſchon weſentlich beſſer 8 Geſellſchaft habe eine bungen verdienen ind Beteiligungen ſe innen könne in di let werden, dazu ſei wenn es der he Durcheinan lich Ordnung zu Die GW der T Buckau⸗Ammend S 1,13 Mill./ Abſchreibungen von 33 390(24 209)/ vorzutrag geſamten Produ n der Ges gegen das Vorjahr zurück. Ein terer Senkung der Verwaltungsun gebnis der erſten Frei Monat dem der gleichen Vorjahrszeit. Die Sanierung der Nähmaschinenfabrik Karlsruhe von. Haid& Neu Während der Inlandsumſatz ſich erhöhte, iſt kt. Bericht für 1931/32(30..) der Export weiter geſunken; das Ueberſeegeſchäft ſei beinahe lahmgelegt. Da auf jeden Fall mit einer Schrumpfung des Exports zu rechnen bleibe, wird der GV.(31. Mai), wie ſchon gemeldet, vorgeſchlagen, das A K. von Zauf 1,20 Mill. /, d. h. 5 zu Ahe rab⸗ zuſetzen und den Reſervefonds von 6,45 auf 0,20 zu verkleinern. Der Buchgewinn von 1,90 Mill. dient zu Abſchreibungen, vornehmlich auf Gebäude, Einrichtun⸗ gen und Vorräte, ſowie zur Deckung des auf 0,11(0,06) erhöhten Verluſtes und ſchließlich zur Bildung eines Del⸗ kredere⸗Kontos von 0,10 Mill. Alsdann wird das Ag. wieder auf 2 Mill. erhöht. Die bereits bereinigte Bilanz zum Ende Juni 1932 zeigt Gläubiger von nur noch 90,88 (2,39) und Hypothekenſchulden von 24000(58 000). An⸗ dererſeits ſind Gebäude auf 1,01(1,63), Anlagen auf 089 (0,77), Vorräte auf 0,70(1,41), Außenſtände auf 0,47(100, Kaſſe und Wechſel auf 0,06(0,26) Mill. vermindert. KN den dena Das Ich ungefähr * Frankonia Schokoladenwerke A, Würzburg. Die GV genehmigte den Abſchluß für 1932, der einen Ver⸗ luſt von 93 467/ ausweiſt(i. V. wurde der Verluſt von 134 833% durch die Kapitolzuſommenlegung von 2, Mill. auf 0,7 Mill. 1 getilgt). Sodann ſtimmte die GV der Herabſetzung des A K von 00 auf 402 500% i. e. F. zu. Der erzielte Buchgewinn dient zur Beſeiſigung der Unterbilanz und zu weiteren Abſchreibungen ven den Warenbeſtänden. * Norddeutſche Eiswerke AG, Berlin. Die Geſellſchaſt erzielte in 1932 einen Ueberſchuß von 228 000, der genau zur Deckung des Verluſtvortrages aus dem Vorjahre von 288 213/ ausreicht. Vergleichsverfahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Aufgehobene Vergleichsverfahren linſolge Beſtätigung des Vergleichs): Firmo Joſeph Herrwerth Gmbh in Mannheim, Induſtriehafen.— H. Wollenber⸗ ger, Viehagentur in Mannheim, Viehhof.— Eingeſtelltes Konkursrerfahren(mongels Konku iſſe): Fa. Er nſt Weiß u. Co., offene Handelsgeſellſchaft in Mannheim, O 4, 16 und deren Geſellſchafter: 1. Ernſt Weiß, Kaufmann in Mannheim, z. Z. Köln, Große Budengaſſe 23; 2. Hed⸗ wig Stoltz, ledig in Mannheim, z. Z. in Eſſen, Zweiger⸗ ſtraße 39. Die Weinberge nach der Frosſperiode Im Zeichen der Versfeigerungen/ Zurüdthalfung im freihändigen Einkaul Nachdem die Eisheiligen vorüber ſind, iſt leider feſt⸗ zustellen, daß die Froſtſchäden in Baden einen recht erheblichen Umfang erreicht haben. Am ſchwerſten wurde die obere Markgrafſchaft und das Kaiſerſtuhlgebiet mitgenommen. In Bahlingen z. B. ſind 90 v. H. der jungen Triebe dem Froſt zum Opfer gefallen. Selbſt in Noröbaden gibt es Bezirke, wie z. B. die Wieslocher Ge⸗ gend, in denen der Froſtſchaden bis zu 33 v. H. ausmacht. In Württemberg wurden nur die Gemarkungen Cannſtatt, Untertürkheim, Obertürkheim und angrenzende Teile ſtärker vom Froſt betroffen; auch im Rheingau und am Mittelrhein gab es mehrfach Froſtſchäden, wogegen Rheinheſſen, die Nahe, Teile der Mo⸗ ſel, Saar und Ruwer nicht ſo erheblich geſchädigt wurden, wie man anfänglich gefürchtet hatte. In der Pfalz gingen die Eisheiligen ſogar ohne Schädigungen vorüber, aber kalte Witterung und Regengüſſe haben die Entwicklung erheblich aufgehalten. In allen Weinbau⸗ gebieten iſt man jetzt mit der Schädlings be E mp ⸗ fung beſchäftigt, die ſich gegen die Kräuſelmilbe, den Reb⸗ ſticher, den Springwurm und Heuwurm richtet. Die Berichtszeit hat wieder zahlreiche Frühjahrs⸗ Wein verſteigerungen gebracht, wodurch der frei⸗ händige Verkauf mehr in den Hintergrund trat. Die Ver⸗ ſteigerungen verliefen angeregt und es wurden dabei ver⸗ hältnismäßig große Mengen Wein abgenommen. In mehr⸗ tägigen Verſteigerungen in Trier, die ſoeben zu Ende gingen, wurden z. B. von 364 ganzen Fudern 273 und die angebotenen zehn Halbfuder ſämtlich zugeſchlagen lein Fuder gleich 960 Liter), 51 Fuder waren vorzeitig zurück⸗ genommen und 40 Fuder wegen nichtausreichendem Gebot zurückgezogen worden. Erlöſt wurden dabei für 151 Fuder Moſelwein 235 980 ,, für 111 Fuder Saarwein 136 450 und für 11 Fuder Ruwerwein 10 500. Der niedrigſte Fuderweinpreis in allen drei Weinbaugebieten betrug 710 Mark; Spitzenpreiſe erzielten naturgemäß Bernkaſteler Doktor Ausleſe bei 4610, von Saarweinen Canzemer Berg bei 2200/ und von Ruwerweinen Eitelsbacher Karthäuſer 1220 l. In der Pfalz verliefen die Weinverſteigerungen, be⸗ ſonders an der Mittelhaardt, befriedigend. Die Rhein⸗ gauer Naturweinverſteigerungen in Hattenheim der Ver⸗ einigung Rheingauer Weingutsbeſitzer e.., der Fürſtl. von Löwenſtein⸗Wertheim⸗Roſenberg'ſchen Gutsverwaltung in Hallgarten, des Major Ulrich von Stoſch'ſchen Wein⸗ gutes in Oeſtrich, des Reitziſchen Weingutes in Mittel⸗ heim, verſchiedener Pfarrgüter uſw. ſahen flottes Angebot und flotten Zuſchlag. Die Heſſiſche ſtaatliche Wein⸗ baudomäne Mainz ſetzte von ausgebotenen 79 Nummern alles bis auf zwei Halb⸗ und fünf Viertelſtück ab. Am Mittelrhein fand bei der Weinverſteigerung des Steeger Winzervereins von 1863 das Angebot von 52 Num⸗ mern Steeger und Bacharacher Riesling⸗Gewächſen bis auf drei Nummern den Zuſchlag und zwar bezahlte man dabei für das Fuder 1932er 630—810 /, 1981er 640660„ und für 1980er 670 J. Trotz der im Hinblick auf die Verſteigerungen verſtän⸗ digen Zurückhaltung des Großhandels im freihän⸗ digen Einkauf und der ZJadurch bedingten ruhigen Lage des Weingeſchäfkes haben ſich die Preiſe gut gehalten. In Baden erzielten bei letzten Uebergängen die 100 Liter 1932er in Ebringen und Laufen 60—70 4, am Bo⸗ denſee 5580 /, in der Ortenau 60—110“ und im Kraich⸗ gau 50—70 l. In Württemberg bezahlte man für den Eimer(300 Liter) 1932er Weiß⸗ und Rotweine 170 bis 300„, in Franken für die 100 Liter 1932er Konſum⸗ weine 50—80 J, für oͤgl. 1931er 5774, in der Pfalz an der Oberhaardt für die 1000 Liter 1932er Naturweiß⸗ weine 500—700, an der Mittelhaardt 650—800 J, an der Unterhaordt 680800 ,, für Rotweine 425500/ und mehr ab Erzeugerkeller. In Rheinheſſen erbrachten freihändige Verkäufe für 1932er 600700, dto. verb. bis zu 900 15 für 1980er Nierſteiner etwa 750/ je Stück(1200 Liter]: im Rhein⸗ gau wurden für 103ter und 1932er etwa 7501000/ je 1200 Liter angelegt, am Mittelrhein erlöſten 1932er Naturweine 700850„ je Fuder. An der Moſel haben die Froſtſchäden ſteigende Nachfrage im Weingeſchäft ge⸗ bracht und auch an der Saar haben ſich die Preiſe be⸗ feſtigt. An der Obermoſel wurden für das Fuder(960 Liter) oder% geboten, ohne Abgabeneigung aus⸗ zulöſen. An der Mittelmoſel bezahlte man für 1982er 900 bis 1300 /, für 1931er 7001200, an der Saar für 1002er 710—1050 und an der Ru wer 8101000 l. Weinversfeigerung Bad Dürkheim j. Bad Dürkheim, 31. Mai. Das in weiten Kreiſen be⸗ kannte Weingut Oekonomierat Karl Schäfer(Juß, Dr. ing. Fritz Fleiſchmann) Bad Dürkheim verſteigerte geſtern zirka 14000 Liter 1982er, 3000 Liter 1931er, 1000 Floſchen 1991er und 300 Flaſchen 192ter Naturweißweine aus erſten Reblogen mittelhaardter Quolitätsweinorte, Der Beſuch war gut, bereits bei den kräftigen, raſſigen, vollmundenden 1932er Weißweinen entwickelte 5 rege Steigluſt. Für einen„1932er Wachenheimer Fu smontel Ausleſe“ konnten 2160/ erlöſt werden. Beſonders die 32er Spät⸗ und Ausleſen waren ſehr begehrt, ſo d ſämtliche Weine zu guten Preiſen Abſatz fanden. Für die 1991er Weißweine war das Intereſſe etwas müßiger, ſo daß vier Nummern zurückgenommen werden mußten. Für die große Seltenheit, einen 1921er Weißwein, wür, den 3/ pro Flaſche erzielt. a Im einzelnen wurden für je 1000 Liter bzw. für die Flaſche erlöſt: 1932 er Naturweiß weine: Dürkhel, mer Nonnengarten 800; Propelſtein 800; Letten 750 Haih⸗ feld 790; Ungſteiner Michelsberg 810; Dü. Ortwingett⸗ Propelſtein 840; Wa. Fuchs mantel 930, 1030; Ungſteiner Michelsberg 850; Wa. Altenburg Spätl. 9807 Dil. Fuchs, mantel Tram. 960; Dü. Schenkenböhl 1040; Wa. Gerümbel Spätl. 1100, Dü. Schenkenböhl Rsl. Spätl. 1100, Be Fuchsmantel Spätl. 1110, 1100, Dü. Halsberg Ausl. 17207 Wa. Fuchsmantel Ausl. 2190 /.— lgzler Weiß, weine: Wa. Gerümpel Rsl. Spätl. 850; Wo. Langen bächel⸗Goldbächel Spätl. 850; Wa. Fuchsmantel Ausl. 850 Dü. Fuchsmantel Tram. Spätl. 940.— 1931er Fla; ſchen weine: Wa. Fuchsmontel 90 Pfg.(Jur.)? Bi Gerümpel Rsl. 1 /; Wo. Fuchsmantel Spätl. 90 Pfg.(iu rück); Dü. Propelſtein(nicht ausgeboten]; Wa. Fuchs mo tel Trockenbeerausl. 4/(zur.).— 1921er Flaſchen! wein: Ungſteiner Spielberg Rsl. Ausl. 3. * Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Zink. blechhändlervereinigung erhöhte mit Wirkung ab 29. ihre Preiſe um 1,50 v.., nachdem dieſe am 27. April an 3 v. H. ermäßigt worden waren. Frankfurfer Abendbörse ruhig An der Abenödbörſe entwickelte ſich infolge fehlender A, vegungen und nur kleiner Orders ſeitens der Ku noch ein unbedeutendes Geſchäft. Gegenüber den Berlin Schlußkurſen ergaben ſich nur unweſentliche Veränderun⸗ gen, doch lagen die Papiere, ſoweit Notierungen zuſtont kamen nicht ganz behauptet. Am Montan notierte Rheinſtahl auf die 3proz. Dividende 1 v. H. 1 Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit bei behaupteten Kurſen ebenfalls nur gering. U. a. notierten: Ne 12,10; Altbeſitz 73% G: Reichsbank 125, JG. Farben 120 5 Nachb. 130,75 Gebr. Junghans 33; Lahmeyer u. Co. 12550 und Siemens u. Halske 157 Kaſſa. * * Neue Beſtimmungen für Kursmakler. Berli 30. Mai. Der amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt 115 Reichsminister Dr. Hugenberg hat für die Kursmaß an der Berliner Börſe neue Beſtimmungen getroffen. ö 6. Juni dieſes Jahres ſollen alle Kurs makler, Ha's 67. Lebensjahr vollendet haben, 93 ihrem Amte ausſchei den. Von der nelen ſtimmung werden zehn Kursmakler betroffen. en übrigen preußiſchen Börſen werden gleiche Beſtimmug getroffen werden. a Frachfenmarhi Duisburg-Nuhrori/ 30. 10 Die Nachfrage nach Leerraum war an der heulte Börſe, vor allen Dingen für Reiſen talwärts, etwos 1 Bergreiſen waren weniger am Markt. Doch iſt dami 4 rechnen, daß in den nächſten Tagen durch Vorlage. Mengen für den neuen Monat mehr Kahn raum für 4 g 5 0 wärts angenommen wird. Die Frachten erfuhren 800 allen Richtungen keine Aenderung. Ebenſo blieben die Schlepplöhne unverändert. S a ungefähr fabrik J t. Bericht ken; das eden Fall en bleibe, zeſchlagen, D herab⸗ if 0,20 zu kill. dient inrichtun⸗ „11(0,06 ines Del⸗ das Ask. te Bilanz noch 0,88 00). An⸗ auf.39 „47(100, 8 urg. Die inen Ver⸗ erluſt von 2,0 Mill. 1 ven den Beſellſchaſt der genau jahre von Urse heim heſtätigung G mb lenber⸗ ingeſtelltes a. Er nſt Mannheim, Kaufmonn 3; 2. Hed⸗ Zweiger⸗ 3 Ul 1992er 600 für 19326t Sim treiſen be⸗ er(Juh. verſteigerte 931er, 1000 weißweine Sweinorte. 1, raſſigen, 905 rege uchsmontel onders die rt, ſo vein, wur⸗ w. für die 1100 Wo. Lusl. 1720, r Weiß⸗ ulſche gik ab 29. Mat „April un 9 hender An, Kunöſchalt Berliner zeränderun en zuſtanbe ontanmal v. H. höher, behaupteten 8 A rben 100. Co. 12² Mittwoch, 31 Neue Mannheimer Ze ee 5 Damenstrümpfe Netzfllet, künstſiche Woschseide 95. 1 0 Damenstrümpfe Netzfilet, cunstl. Wasch- seſde m. fest Florrend Damenstrümpfe Netafilet in mod. piquèe- oder Tupfenmusterung Damenstrümpfe bunst. 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