5 U 0 n ut er⸗ kauf. i . ele Helen, cltene eue krſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. eo Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgelb. Abholſtellen: Wald⸗ ſofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeloſtr. 18, Je Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. dannheimer Zeitune Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10.. Auzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Juni 1933 144. Jahrgang— Nr. 277 1 Währungsrevolte gegen Amerika? Franzöſiſch⸗italieniſcher Vorſtoß gegen die Valutapolitik Amerikas Noch unklare Haltung Englands Verwirrung bei den Amerikanern Die Schikanen der Dollfuß-Polizei Oberleutnant Cohrs über ſeine Erlebniſſe in Oeſterreich Der neue Dollarſturz Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 20. Juni. Auf der Weltwirtſchaftskonferenz bereitet ſich une große Revolte gegen die Vereinig⸗ len Staaten vor. Die Franzoſen und Italiener perſtärken ihren Druck auf England, ſich der euro⸗ hüiſchen Stabiliſierung anzuſchließen. Namentlich die Franzoſen ſind bereit, den Zollwaffenſtillſtand zn durchbrechen und Sonderzölle gegen die ameri⸗ laniſche Einfuhr zu erlaſſen, weun der Dollar weiter übgleitet. Es iſt keineswegs ausgeſchloſſen, daß ein ſolcher franzöſiſcher Schritt ſchon morgen angekündigt wird, Von maßgebender franzöſiſcher Seite wird be⸗ ont, daß ein weiterer Dol lar ſt ur z die Goldwährung in Holland und der Schweiz unhaltbar nachen würde, worauf Frankreichs Währungspolitik o gut wie iſoliert wäre. Frankreich könne jedoch nicht den Goldſtandard aufgeben, ohne eine Revolu⸗ lion zu riskieren. Um dieſer Gefahr aus dem Weg zu gehen, ſei es entſchloſſen, den Zollwaffenſtillſtand zu durchbrechen und das Signal zu einem Keſſel⸗ treiben gegen Amerika zu geben. Dieitalieniſche Delegation ſchließt ch dieſen Gedankengängen weitgehend an. Sie wird höglicherweiſe ſogar ſelbſt die Initiative ergreifen. Ungewiß iſt die Haltung Englands. Die iagliſche Regierung hat ſich jedoch ſeit geſtern dem (üropäiſchen„Goldblock“ entſchieden angenähert. Sie wird ſich wenigſtens ſoweit der Front gegen Amerika auſchließen, als es ſich um einen zeitweiligen Druck auf Rvoſevelt handelt, durch den nan die amerikaniſche Zuſtimiung zur vorläufigen Stabiliſierung des Dollars erzwingen will. Dabei ſehen ſich jedoch zwei Strömungen gegenüber. Wäh⸗ tend der Hauptteil der engliſchen Delegation für scharfes Vorgehen gegen die amerikaniſche Politik iſt, Röchte Macdonald jede Zuſpitzung der Gegenſätze vermeiden und verſpricht ſich den gleichen Erfolg von gütlicher Einwirkung. In dieſer Richtung dürfte auch ein Geſpräch liegen, das der amerikaniſche Staatsſekretär Hull mit dem engli⸗ ſchen König hatte. Inzwiſchen herrſcht aber in der amerikani⸗ ſchen Delegation heilloſe Verwirrung. Miemand weiß, wer in London wirklich für die ame⸗ kkaniſche Delegation ſprechen kann. Unter dieſen Umſtänden kann ſich die antiamerikaniſche Bewegung in den nächſten Tagen ſehr leicht zu einem Punkt zu⸗ 8 auf dem ſie die ganze Konferenz ſprengen würde. Goloͤſtreit bei den Franzoſen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Juni. Nach Berichten aus London, die dem Wirtſchafts⸗ organ„Journé in duſtrielle“ zugehen, herr⸗ ſchen innerhalb der franzöſiſchen Delegation tief⸗ gehende Meinungsverſchiedenheiten über die Gel d⸗ politik Frankreichs. Während Miniſterprä⸗ ident Daladier und Finanzminiſter Bonnet unauf⸗ hörlich Erklärungen abgeben, in denen ſie verſichern, daß Frankreich den Goldſtandard bei⸗ behalten werde und eine Herabſetzung der Fran⸗ kendeviſe auf das entſchiedenſte bekämpfe, werden von dem Mitglied der Delegation, Patrenotre, gegenteilige Aeußerungen gemacht. Wie die„Journé induſtrielle“ mitteilt, hat Patrenotre verſchiedenen franzöſiſchen Perſönlichkeiten, die ſich in den letzten Tagen in London aufhielten, Erklärungen abgegeben, in denen er die Herabſetzung der Franken⸗ deviſe und eine vorübergehende Losmachung vom Goldſtandard für eine unumgängliche Notwendigkeit hält. Der Kampf innerhalb der franzöſiſchen Dele⸗ gation zwiſchen den Wirtſchafts⸗ und Finanzſachver⸗ ſtändigen ſoll in vollem Gange ſein. Amerikas Schuldentaktik Meldung des Wolff⸗Büros — Waſhington, 20. Juni. Das Staatsdepartement hat eine Liſte der geplan⸗ ten Kriegs ſchulden beſprechungen mit den Lämdern aufgeſtellt, die am 15. Juni Teilzahlungen geleiſtet haben. Dieſe Beſprechungen werden gegen Ende Juli beginnen. Die Reihen⸗ folge, in der die Wünſche dieſer Länder vom Prä⸗ ſidenten Rooſevelt angehört werden ſollen, richtet ſich nach der Höhe des Prozentſatzes der am 15. Juni geleiſteten Teilzahlungen. Infolgedeſſen wird Finnland an erſter Stelle kommen und Groß⸗ britannien an zweiter Stelle. Den Vertretern der Nationen, die völlig in Verzug geblieben ſind, iſt mitgeteilt worden, daß ſie erſt Zahlungen leiſten müßten, bevor ihre Argumente angehört werden könnten. Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 20. Juni. Der nach ſeiner Ausweiſung aus Oeſterreich in Berlin eingetroffene Oberleutnant Cohrs ſchilderte heute mittag vor Vertretern der Preſſe ſeine Erlebniſſe in Oeſterreich. Einleitend wies Oberleutnant Cohrs darauf hin, daß er während des Krieges am Iſonzo und an der Piave gekämpft und auch den Ti⸗ roler Kriegsorden erhalten habe. Der Dank für ſeine langjährige Tätigkeit in Oeſterreich ſei ihm ſchon vor zwei Jahren in der Form eines Ausweiſungsbefehles zugeſtellt worden. Von der Ausweiſung habe man dann zwar Abſtand genommen. Er habe aber in den letzten zwei Jahren bei ſeiner Vortragstätigkeit nur noch über deutſche Verhältniſſe ſprechen dürfen. Zu den fjüngſten Vorfällen erklärte Oberleutnant Cohrs, daß er bei ſeinem Verhör, auf das er vier Stunden im Gefängnis hatte warten müſſen, nach⸗ drücklichſt, aber vergeblich auf ſeine Exterritorialität hinwies. Bei einer Leibesviſitation kam es zweimal zu einem Handgemenge mit dem Polizeibeam⸗ ten um diplomatiſche Papiere, Schließlich wurde er in eine Verbrecherzelle gebracht. Man legte ihm einen Schein vor, nach deſſen Unter⸗ zeichnung er ſofort auf freien Fuß geſetzt worden wäre, wenn er ſich verpflichtete, Wien nicht zu ver⸗ laſſen und ſich nicht politiſch zu betätigen. Er habe dieſen Schein nicht unterſchrieben und wurde dann wieder in ſeine Zelle gebracht und acht Tage gefan⸗ gen gehalten. Oberleutnant Cohrs hob mit beſonderem Dank die Bemühungen der deutſchen Geſan d⸗ ſchaft hervor, die für die Erleichterung ſeines Loſes Tag und Nacht geſorgt hätte. Er betonte weiter, daß auch das Verhalten der meiſten Beamten der Bundespolizei ihm gegenüber ausgezeichnet geweſen ſei. Man habe es den Leuten angemerkt, wie ſchwer es ihnen wurde, ihre Pflicht zu tun. Bei ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis wurde ſeine Bitte, ſich beim deutſchen Geſandten abmelden zu können, abgelehnt. Er wurde ſofort zum Flug⸗ platz gebracht, wo ihm die Menſchenmenge zujubelte und mit Blumen überſchüttete. Oberleutnant Cohrs ſchilderte als ein Zeichen für die Stimmung in Oeſterreich, daß Bundeskanzler Dollfuß bei ſeinem Abfluge nach London ausdrücklich um regierungstreue Piloten gebeten hätte, aber von der Flug⸗ leitung den Beſcheid bekam, das geſamte Flugperſonal ſei nationalſozialiſtiſch. So habe Dollfuß mit Nationalſozialiſten nach Lon⸗ don fliegen müſſen. Der Pilot und die Monteure mußten aber einen Schein unterſckreiben, daß ſie keinerlei Sabotage verüben und nicht über Deutſch⸗ land fliegen würden. Als in Oeſterreich das Verſammlungs⸗ verbot verhängt wurde, halfen die Bauern ſich damit, daß ſie im Fackelſchein nachts im Walde dennoch zu politiſchen Ausſprachen und Kundgebungen zuſammenkamen. Dem entſpricht es, daß täglich neue Ortsgruppen der NSDAP ein der letzten Zeit gegründet worden ſind. Cohrs erzählte daun noch, daß während ſeiner Haft pünktlich morgens um 7 Uhr und abends um 7 Uhr alle nationalſozialiſtiſchen Gefangenen das Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſungen hätten. Einmal ſei draußen eine Demonſtration geweſen und als das Horſt⸗Weſſel⸗Lied angeſtimmt wurde, haben die Nationalſozialiſten im Gefangenenhauſe in vollem Chor mit dem Deutſchlandlied geantwortet. Schließ⸗ lich brachte Cohrs noch zum Ausdruck, daß der öſter⸗ reichiſche Menſch niemals vergeſſen werde, daß ſein Deutſchtum ſich in jeder Hinſicht einig ſei mit dem Deutſchtum der nationalen Welle im Reich. Frankreichs Ziel an der Donau Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 20. Juni. Im Zuſammenhang mit dem Verbot der NSDAP in Oeſterreich befaſſen ſich die Blätter mit der öſter⸗ reichiſchen Frage. Der Leitartikler des„Intran⸗ ſigeant“ hält es für möglich, daß Italien für den Plan einer Einfügung Oeſterreichs in das Wirtſchaftsſyſtem der Kleinen Entente gewonnen werden könnte und erblickt darin die Hauptaufgabe der franzöſiſchen Diplomatie. Noch deutlicher tritt das linksſtehende Blatt„Paris Soir“ für dieſen Gedanken ein:„Weder Anſchluß noch Reſtauration der Habsburger Herrſchaft ſind Verſöhnungsmöglichkeiten. Der Zuſammen⸗ ſchluß der Donauſtaaten wäre hingegen die beſte Garantie für einen europäiſchen Frieden“, ſchreibt das Blatt. Es richtet an Paul⸗Boncour die Frage, wann er ſich darüber zu äußern gedenke. Die Berliner Beſprechungen des ungariſchen Mi⸗ niſterpräſtidenten Gömbös mit Hitler werden ausführ⸗ lich kommentiert. Feſt und beſtimmt glaubt man an wichtige deutſch⸗ungariſche Vereinbarungen politiſcher Natur. Das„Journal des Débats“ führt dazu aus: „In Mitteleuropa nimmt Ungarn eine beſondere Stellung ein. Es manövriert gegenwärtig in Ueber⸗ einſtimmung mit Italien, will aber gleichzeitig mit Deutſchland in engem Kontakt bleiben. Die Ereig⸗ niſſe in Oeſterreich bieten der ungariſchen Regierung die Gelegenheit, vermittelnd einzugreifen. Wir dür⸗ fen mit Beſtimmtheit annehmen, daß die öſterreichiſche Frage den Hauptgegenſtand der Berliner Beſprechun⸗ gen bildete. Rings um Oeſterreich kreuzen ſich ver⸗ ſchiedene Manöver. Was die öſterreichiſche Politik betrifft, ſo richtet ſie ihr Ziel auf die Errichtung eines unabhängigen Oeſterreich mit finanzieller Un⸗ terſtützung durch die Großmächte. Allein läßt ſich aber das öſterreichiſche Problem nicht löſen. Die Exiſtenz Oeſterreichs muß wirt⸗ ſchaftlich fundiert werden.“ Die öſterreichiſche Unabhängigkeit iſt wirtſchaftlich unmöglich, ſchreibt der„Matin“.„Wenn Oeſterreich leben will, dann gibt es nur die Eingliederung in ein Syſtem der Donauſtaaten, nämlich der Kleinen Entente.“ Zu dem gleichen Schlußgedanken gelangt auch das rechtsſtehende Blatt„Ordre“.„Frank⸗ reich ſollte die Gelegenheit benutzen, um Oeſterreich⸗ mit der Kleinen Entente auszugleichen und mit ſich zu vereinigen.“ Die franzöſiſche Politik in Mitteleuropa war ſtets auf militäriſche und finanzielle Unterſtützung der Kleinen Entente gerichtet. In dieſe Entente ſoll Oeſterreich einbezogen werden, um ſo einen Donau⸗ block gegen Deutſchland und Italien zu ſchaffkn. Geſtändnis des Kremſer Täters Meldung des Wolff⸗Büros — Wien. 20. Juni. Eine Verlautbarung des Sicherheitsdirektors für Niederöſterreich zu dem Vorfall in Krems beſagt, daß der in Haft genommene Haupttäter, der 21jährige Handelsangeſtellte Herbert Moſels in Krems ein Geſtändnis abgelegt habe. Moſels, der ſelbſt durch Sprengſtücke eine leichte Verletzung an der Wange erlitten hat, ſoll weiter zugegeben haben, daß an dem Attentat ein Mann namens Adolf Weichſelbaum, mitgewirkt hat. Nach Weichſelbaum wird gefahndet. Noch in der Nacht wurde die geſamte Bezirks⸗ parteileitung der NS D AP in ihren Woh⸗ nungen verhaftet und in Militärkraftwagen nach Wien gebracht in das Landgericht. Unter den Ver⸗ hafteten befindet ſich ein aktiver Oberleutnant der Garniſon Krems, Brandner, und der Chefredakteur der„Landeszeitung“ in Krems, Dr. Faber. Insge⸗ ſamt wurden 18 führende Perſonen der NSDAP ein Krems verhaftet. Die Behörden behaupten, daß die Täter SA⸗Leute ſeien. Zwieſpalt im Kabinett Meldung des Wolff⸗ Büros — Wien. 20. Juni. Wie verlautet, iſt der Antrag auf Verbyt der NSDap im öſterreichiſchen Miniſterrat vom Sicher⸗ heitsminiſter Fey geſtellt worden. Die einſtimmige Annahme wurde nur dadurch erreicht, daß ſich Vize⸗ kanzler Winkler, Innenminiſter Schumy und Sozial⸗ miniſter Kerber der Stimme enthielten. um die be⸗ reits erörterte Frage der Kabinettsdemiſſion nicht akut werden zu laſſen. Auf eine Holzbrücke über die Flügelbahn Lieſing—Kaltenlentgeben am Rande des Wiener Waldes, ſüdlich von Wien, wurde heute nacht gegen ein Uhr ein Sprengſtoffanſchlag verübt, der die Holzbrücke zerſtörte und auch das Mauerfunda⸗ ment ſtark beſchädigte. Die Gewerkſchaftsbewegung Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 20. Junf. In Berliner politiſchen Kreiſen verfolgt man ſeit längerer Zeit die Entwicklung bei den Gewerkſchaf⸗ ten, die eine bemerkenswerte Zunahme des Mitgliederbeſtandes bei ordnungsmäßigem Eingang der Beiträge zeigt, mit großer Aufmerkſam⸗ keit. Bei der unter eindeutigem Vorzeichen ſtehen⸗ den Arbeit der Gewerkſchaften, die im Geſamtverband der Arbeiter unter nationalſozialiſtiſcher Führung zuſammengeſchloſſen ſind, muß man dieſe neue Be⸗ lebung vom Standpunkt der Eingliederung des deut⸗ ſchen Arbeiters in den Staat aus beurteilen. Gerade dieſes Thema bildet eine der Kardinalfragen der nationalen Regierung. Praktiſch bedeutet es die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft und deren ſtaatlichen Ausdruck in der neuen Form unſerer politiſchen Verhältniſſe. Jetzt befaßt ſich der„Angriff“ mit der Eingliede⸗ rung des deutſchen Arbeiters in die reformierten Ge⸗ werkſchaften und in den Staat und er kommentiert dazu wie folgt:„Ein großer Teil der deutſchen Ar⸗ beiterſchaft, der bislang nicht durch die Propaganda von der nationalen Idee erfaßt werden konnte, wird nunmehr durch die Tat zur Weltanſchauung des Na⸗ tionalſozilismus bekehrt. Als der Wendepunkt kann die große Rede Hitlers am 1. Mai 1933 angeſprochen werden. Waren ſchon vorher Maßnahmen zur För⸗ derung des deutſchen Arbeiterſtandes getroffen wor⸗ den, z. B. völlige Abſtoppung der Lohnkürzungen, Beſeitigung ſozialer Härten im Krankenkaſſenweſen u. g.., ſo folgte nunmehr Schlag auf Schlag. Wir nennen vor allem die Einrichtung der deutſchen Ar⸗ beitsfront, in der das deutſche Arbeitertum erſtmalig völlig geeint wurde, wir nennen die Beſeitigung der Korruption und der Bonzen, die Herabſetzung der übermäßig hohen Gehälter, die Schaffung des Ar⸗ beitsfriedens durch völlige Beibehaltung der bisheri⸗ gen Tariſe, die Stellungnahme zum Urlaub und zur Ueberſtundenfrage und vor allem den Generalangriff auf die Arbeitsloſigkeit durch das großzügige Milliar⸗ denprogramm. Nicht zu vergeſſen ſind die beiden Spenden„Für die Opfer der Arbeit“ und„Für nationale Arbeitsbeſchaffung“. Seit der Machtüber⸗ nahme Hitlers ſind 1500 000 Arbeitnehmer neu ein⸗ geſtellt worden“. Die Arbeitsbeſchaffung Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 20. Juni. Das Reichskabinett wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung, die vorausſichtlich am Donnerstag oder Freitag ſtattfindet, u. a. mit den Fragen der Finanzierung und Ausgeſtaltung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms im ein⸗ zelnen beſchäftigen. Die Arbeiten des Reichsfinanz⸗ miniſteriums an den Durchführungsbeſtimmungen zum Geſetz zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſind inzwiſchen ſoweit fortgeſchritten, daß demnächſt mit ihrer Veröffentlichung zu rechnen iſt. In den Beſtimmungen iſt u. a. Vorſorge dagegen getroffen, daß die Eheſtandsdarlehen nicht etwa an aſoziale Elemente gegeben werden. Neue Parteileitung öͤer SPD Drahtbericht unſeres Berliner Büros UE Berlin, 20. Juni. In einer gemeinſamen Sitzung der erweiterten Parteileitung der ſozialdemokratiſchen Partei zu⸗ ſammen mit den Vorſtänden der Fraktionen der Partei im Reichstag und im Preußiſchen Landtag ſtellten die Parteivorſtandsmitglieder am Montag ihre Aemter zur Verfügung. Die Konferenz beſchloß die Führung der Parteigeſchäfte den Mitgliedern Weſtphal, Stelling, Rinner und Künſt⸗ ler zu übertragen unter Hinzuziehung der Vor⸗ ſitzenden der Reichstags⸗ und Landtagsfraktionen Löbe und Szillat. Die Beſchlüſſe der Frak⸗ tionen im Reichstag und im Landtag über das Ver⸗ bleiben des Sitzes der Parteileitung der Deutſchen Sozialdemokratie in Deutſchland wurde durch die Annahme folgender Erklärung erneut bekräftigt: Der neugewählte Parteivorſtand in Berlin hatallein die verantwortliche Führung der Partei. Deutſche Parteigenof⸗ ſen, die ins Ausland gegangen ſind, können keiner⸗ lei Erklärungen für die Partei abgeben. Für alle ihre Aeußerungen lehnt die Partei jede Verant⸗ wortung ausdrücklich ab. Zu dieſen Beſchlüſſen ſtellt man in Berliner po⸗ litiſchen Kreiſen feſt, daß nach dem Wortlaut der Er⸗ klärung der neuen Parteileitung befremdlicherweiſe keinerlei Maßnahmen gegen die in Prag weilenden bisherigen Vorſtands⸗ mitglieder beſchloſſen worden ſind, ſondern daß 6 Nummer 277 igt hat, an dem Verhalten der „Kritik“ zu üben. Wie ſich die neuen orſtandsmitglieder der Spꝰ ihre Auf⸗ gabe denken, geht daraus hervor, daß, wie in politi⸗ ſchen Kreiſen bekannt geworden iſt, ſie verſuchen wol⸗ len, Verhandlungen mit der. Reichsregierung über die Fretlaſſung der in Schutzhaft befindlichen ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten und über die Freigabe des beſchlagnahmten Parteivermögens anzubahnen. Es kann wohl als ausgeſchloſſen gelten, daß die neue ſtandsmitglieder damit Glück haben wer⸗ ben. gſtens gilt das in Berliner Kreiſen ſo⸗ 8 unmöglich, als ſich die Vorſtandsmitglieder nicht klar und offen von den Prager Genoſſen ab⸗ geſetzt haben. Dazu würde es notwendig ſein, daß ſie von ſich aus einen glaubhaften Trennungsſtrich ziehen. Es muß daher wirklich als wunderlich an⸗ geſehen werden, daß der neue Vorſtand glaubt, ohne das„Verhandlungen“ mit der Regierung einleiten zu können. Auflöſung der Preſſekonferenz Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 20. Juni. Die Preſſekonferenz, die mittags in An⸗ weſenheit von Mitgliedern der Reichsregierung ab⸗ gehalten wird, iſt heute aufgelöſt worden. Der Lei⸗ ter der Preſſeſtelle im Propagandaminiſterium, D Dr. Jahnke, teilte nach der erfolgten Auflöſung mit, daß er eine neue Konferenz einberufe, die unter ſeinem Vorſitz ſtehen werde. Die Bedeutung der Neuordnung liegt darin, daß bisher die Preſſekonferenz als ein ſelbſtändiges Ge⸗ bilde in Erſcheinung trat, das ſeinen eigenen Vor⸗ ſitzenden wählte, der ſeinerſeits wieder durch einen ebenfalls gewählten Verwaltungsausſchuß unterſtützt wurde. Künftig fällt dieſe Selbſtändigkeit weg und die täglichen Konferenzen, an denen auch in Zukunft feſtgehalten werden ſoll, kommen Empfängen bei der Reichsregierung gleich. Die Leitung dieſer Konferenzen liegt natur⸗ gemäß dann in der Hand des zuſtändigen Regie⸗ rungsvertreters, des Leiters der Preſſeſtelle beim Reichs miniſterium für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda, Dr. Jahnke. Die Neuordnung ſtellt alſo eine Anpaſſung an die Grundſätze des neuen Deutſch⸗ land dar, eine Uebertragung des Führerprinzips auch an die Inſtitution. Auf einer Gaupreſſetagung des Gaupreſſe⸗ amtes Berlin der NS DA ſprach u. a. der ſtellver⸗ tretende Preſſechef der Reichsleitung, Dr. Kurt Jahnke, über das Thema„Preſſe und Reichsregie⸗ rung“. Die Preſſepolitik des Reiches dürfe nicht von irgendwelchen Bedürfniſſen der Preſſe ausgehen, ſon⸗ dern ſie müſſe ausgehen von den Bedürfniſſen des Reiches und des Volkes, denen ſich auch die Preſſe anpaſſen müſſe. Das bedeutet nicht, daß die Preſſe uniformiert oder unintereſſant werden müſſe. Das Stahlhelmverbot in Düſſeldorf Meldung des Wolff⸗Büros — Eſſen, 20. Juni. Der Gauleiter des Gaues Eſſen der NSDAP., Terboven, hat einen Aufruf an die SA, SS und den Stahlhelm erlaſſen, in dem er eine Begründung zu dem Verbot des Stahlhelm im Regierungsbezirk Düſſeldorf gibt. Er fordert die Stahlhelmer, die ſchon vor Beginn der nattonalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution im Kampf gegen das alte Syſtem geſtanden haben, auf, ſich unter der Führung Adolf Hitlers er⸗ neut zu formieren, um gemeinſam die in der Zukunft noch nötigen Schlachten zu ſchlagen. Die Formierung ſoll in dem alten Ehrenkleid und unter den alten Fahnen des Stahlhelm vor ſich gehen. Der Gauleiter berief den Gauſtahlhelm⸗ führer Major Nitederhoff zum Führer des neuen Stahlhelms. Der Reichs bankpräſidenk, der London heute früh mit dem Flugzeug verlaſſen hatte, iſt um die Mittagszeit in Berlin gelandet. And ſie bewegt ſich doch! Der Prozeß gegen Galilei Im September 1632 erreichte den 70jährigen Ge⸗ lehrten Galileo Galilei in Florenz eine Vorladung nach Rom. Im Februar 1633 traf Galilei dort ein und quartierte ſich beim florentiniſchen Geſandten ein. Am 12. April betritt er zum erſten Verhör den Pa⸗ lago Sant' Ufficio neben der Peterskirche, den Ort, wo die Inquiſition ihres heiligen Amtes waltet. Er hatte die Kopernikaniſche Lehre, die Erde ſei ein Trabant der Sonne, entgegen einem päpſtlichen Verbot aus dem Jahre 1616 in einem Buche vertei⸗ digt; und die Inquiſttion war nicht ſo vergeßlich, wie er geglaubt hatte. Das Verfahren gegen Galilei verlief in ſtreng vorgeſchriebenen Formen, die dem modernen Juriſten unverſtändlich erſcheinen und die doch ſo geeignet ſind, den Verdächtigen zu zermürben, zu Geſtändniſſen zu bringen. Galilei wußte zunächſt noch garnichts, ſeine Ladung hatte ſich in ganz allgemeinen, ja ſchmeichel⸗ haften Ausdrücken bewegt:„Hochgelehrter... ent⸗ ſchuldigt. din einem gewiſſen Rechtshandel wäre Eure Anweſenheit erwünſcht...“ Die Klageſchrift war ihm nicht mitgeteilt worden, ein Verteidiger wurde ihm nicht beigegeben, das ganze Verfahren ging in ſtrengſter Heimlichkeit vor ſich, das Urteil des Ge⸗ richts hofs, den Galilei bei der Urteilsverkündung zum erſten Male ſah, ſtützte ſich ausſchließlich auf den Akteninhalt— kurz, der Prozeß war in allen Punk⸗ ten unſerem modernen Strafprozeß entgegengeſetzt. „Wenn der Delinquent ſchon zum voraus weiß, was man gegen ihn geklagt oder ausgeſagt hat ſo kann er ja gar leicht alle Anzeigen durch ſeine Ant⸗ worten vereiteln,“ heißt es in der alten Prozeßbe⸗ ſchreibung des Paters Amend. Allmählich, ganz all⸗ mählich wurde der Angeklagte im Verfahren der Inquiſition durch die Anhäufung von Beweiſen er⸗ drückt, durch vier immer ſchärfere Vernehmungen, schließlich durch die Folter zur„katholiſchen Antwort“, d. Hh. zum Geſtändnis gedrängt, denn nur auf Grund eines Geſtändniſſes konnte der Angeklagte als über⸗ führt gelten. Und ſo wurde auch mit Galilei ver⸗ fahren. . „Wißt Ihr, weshalb Ihr vorgeladen ſeid?“— „Kennt Ihr dieſes Buch über die Lehre des Koper⸗ Alkus?“—„Iſt es von Euch geſchrieben?“—„Seid Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin 20. Juni. während der Weltwirtſchaftskonferenz nicht zu einem Zuſammentritt des Büros der Genfer Abrüſtungs⸗ konferenz in London kommt. Dazu iſt deutſcherſeits zu bemerken, daß London auch nicht als die geeignete Plattform für die Weiterführung der Abrüſtungs⸗ konferenz anzuſehen iſt, weil daraus eine Behinde⸗ rung der Weltwirtſchaftskonferenz entſtehen könnte. Gleichwohl war zu erwarten, daß den diplomatiſchen Gepflogenheiten entſprechend Henderſon als Präſident der Abrüſtungskonferenz gelegentlich des Aufenthaltes der franzöſiſchen Miniſter in London privat verſuchen würde, mit ihnen in Fühlung zu kommen, um der Abrüſtungskonferenz voranzuhelfen. Jetzt muß man jedoch feſtſtellen, daß ſich die Fran⸗ zoſen dieſer privaten Fühlungnahme entzogen haben. Das bedeutet mit anderen Worten, daß ſie ſtarr bei ihrer Haltung bleiben, die ſie nach der drei⸗ wöchigen Vertagung der Abrüſtungskonferenz vom 8. Juni in Genf eingenommen haben. Nach dieſer Vertagung fand die Dreier konferenz in Paris ſtatt, bei der die Amerikaner und Engländer von den Franzoſen Zugeſtändniſſe in der Frage des Kriegsmaterials zu erreichen hofften. Damit ſollte dann die Abrüſtungskonferenz wieder vorangebracht werden. Havas gab jedoch dann ein Kommuniqus heraus, wonach Frankreich ſich energiſch weigerte, irgendwelche Zugeſtändniſſe zu machen. Damit müſſe es fraglich erſcheinen, ob die auf drei Wochen befriſtete Vertagungspauſe den Aus Londoner Meldungen geht hervor, daß es Dienstag, 20. Juni 1933 Frankreichs ewiges Nein Die Franzoſen verharren auf ihrer Ablehnung in der Abrüſtungsfrage gewünſchten Erfolg, nämlich die Franzoſen zum Ein⸗ lenken zu bewegen, haben würde. Nachdem nunmehr die franzöſiſchen Vertreter in London ſich ſogar den privaten Verſuchen Henderſons entzogen haben, kann man der weiteren Entwick⸗ lung der Abrüſtungsfrage nur mit größtem Peſſi⸗ mismus entgegenſehen. Für die Tagung nach Be⸗ endigung der dreiwöchigen Pauſe eröffnen ſich jeden⸗ falls durch dieſe Haltung der Franzoſen die ſchlech⸗ teſten Ausſichten. Abreiſe der Deutſchen aus Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Betlin, 20. Juni. Die deutſche Delegation auf der Gen⸗ fer Arbeits konferenz, die ihre Mitarbeit aus den bekannten Gründen aufgekündigt hat, be⸗ findet ſich beretts auf dem Weg nach Berlin. Lediglich Miniſterialdirektor Engel aus dem Reichs⸗ arbeitsminiſterium iſt noch am Konferenzort ver⸗ blieben, um die Abwicklung durchzuführen. Nach der deutſchen Erklärung an die Arbeitskonferenz ſieht man in Berlin nunmehr der Antwort der Gegenſeite entgegen, die im Laufe des heutigen Abends bekannt gegeben werden dürfte. Man kann mutmaßen, daß man dann auch deutſcherſeits noch einmal auf die Entwicklung, für die die anderen Mächte verantwort⸗ lich ſind, zurückkommen wird. NS BO⸗Betriesräte der Großber⸗ liner Betriebe und Werke haben ſämtliche Ber⸗ liner Belegſchaften aufgerufen, ſich vollzählig Mitt⸗ woch nachmittag ſechs Uhr zu einer großen Maſſen⸗ demonſtration gegen die Behandlung der deutſchen Arbeiterführer in Genf und gegen die internatio⸗ nale marxiſtiſche Hetze zu vereinigen. Die r Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Juni. Wie von der Reichsbahn verlautet, hat ſich der erſte ſeit einigen Wochen zwiſchen Hamburg und Ber⸗ lin verkehrende Schnelltriebwagen, vom Volksmund als„Fliegender Hamburger“ bezeichnet, außerordentlich bewährt. Daher wird die Reichsbahn zwei weitere Schnelltriebwagen dieſes Typs in Auftrag geben, um einmal für den Schnell⸗ verkehr zwiſchen Berlin und Hamburg, wo am Sonntag der„Fliegende Hamburger“ zu einer Son⸗ derfahrt eingeſetzt werden dürfte, einen Reſervewagen zur Verfügung zu haben, dann aber auch, um Ver⸗ ſuche für einen Schnellverkehr auch auf anderen Strecken in Angriff zu nehmen. Wie bekannt wird, käme in erſter Linie die Strecke Berlin Dresden in Betracht. „Dieſe iſt bereits techniſch vor einiger Zeit bei den hier durchgeführten Zugbeeinfluſſungsverſuchen aus⸗ gebaut worden, indem die Entfernung zwiſchen dem Vor- und Hauptſignal, wie unlängſt für die Zwecke des„Fliegenden Hamburgers“ auf der Hamburger Strecke, vergrößert wurden. Das iſt eine der wich⸗ tigſten Vorausſetzungen für den Verkehr mit Schnell⸗ triebwagen, bei deren hoher Schnelligkeit andere Bremsentfernungen uſw. gelten. Ueberdies meint man, daß ſich die Strecke Berlin— Dresden ihrer ganzen Anlage nach für einen Schnellverkehr ſehr eignen müßte. Möglicherweiſe wird auf längere Sicht geſehen der eine der beiden neuen Wagen nicht als Reſervewagen zwiſchen Berlin und Hamburg, ſondern im ordentlichen Dienſt auf der Strecke Berlin— Leipzig eingeſtellt werden, ſo daß die beiden neuen Ihr 1616 in Rom geweſen?“—„Iſt Euch damals nicht ein päpſtliches Verbot mitgeteilt worden?“— „Wie war der Wortlaut öͤes Verbots?“ Stunden⸗ und ſtundenlang hat der Greis auf die anſcheinend unverfänglichen Fragen zu antworten— aber der Unterſuchungsrichter— neben dem protokollführen⸗ den Notar iſt nur noch der Ankläger, Carlo Sincero, anweſend— hält die Protokolle von 1616 in der Hand, und wehe, wenn Galilei eine feſt⸗ ſtehende Tatſache beſtreiten würde! Er beſchränkt ſich darauf, zu ſagen, daß die Worte des Verbots ihm nicht erinnerlich ſeien und daß ſein Buch in Wahr⸗ heit zu dem Schluß führe, daß die kopernikaniſche Lehre falſch ſei— in der Tat hatte er das zum Scheine auch im Vor⸗ und Nachwort ausgeſprochen. „In die Haft!“ verordnet ſchließlich der Inquiſitor Vineenzo Macolano de Firenzuola mit ſeiner ton⸗ loſen, unbewegten Stimme. Galilei muß bis zum nächſten Verhör im Inquiſitionspalaſt bleiben; die Zellen lernt er aber nicht kennen, es werden ihm drei bequeme Zimmer angewieſen. Am 28. April— nach einem geheimen Geſpräch des Inquiſitors mit dem Papſt— erſcheint Macoland überraſchend in Galileis Zimmern. Er iſt ſehr freundlich und höflich, nicht mehr der unnahbare Richter: auch daß Galilei ihn vor Jahren einmal arg beleidigt hat— Galilei hatte einige ſeiner ſchön⸗ ſten architektoniſchen Pläne glattweg als„ſchauder⸗ haft“ bezeichnet— iſt ihm nicht anzumerken. Frei⸗ laſſung? Begnadigung? Ach nein, Macolano rät zu unbedingter Unterwerfung. Anſcheinend will der Papſt ſelbſt Galilei wieder die Wege ebnen und hat dazu dieſen, allerdings ſchon damals ungewöhnlichen Weg gewählt. Galilei läßt ſich denn auch zwei Tage ſpäter vorführen und diktiert dem Protokollführer eine lange Erklärung in die Feder, wonach er ſich ſogar bereit erklärt, gegen Kopernikus zu ſchreiben. Vergebens! Seine Worte prallen an den Beamten des Hl. Officium ab, Macoland iſt wieder zum un⸗ nahbaren Inquiſitor geworden— der Galilei⸗Prozeß geht weiter. Im dritten„Konſtitut“(Verhör) am 10. Mai über⸗ reicht Galilei eine Verteidigungsſchrift. Am 16. Juni wird in geheimer Sitzung unter dem Vorſitz des Pap⸗ ſtes, aber in Abweſenheit Galileis, beſchloſſen, ihm das Examen Rigoroſum wenigſtens anzudrohen. Das Examen Rigoroſum— alle Welt ſchauderte da⸗ f mals bei dem Wort, und es iſt nicht ſeltſam, daß Ga⸗ lileis Unterſchrift unter dem Protokoll des vierten Noch zwei„Fliegende Hamburger“ Wagen der Vervollkommnung des Reichsbahnver⸗ kehrs zwiſchen der Reichshauptſtadt und Sachſen— der eine Wagen nach Leipzig, der andere nach Dres⸗ den— dienen würden. Schwere Bluttat auf Schloß Sillginnen Meldung des Wolff⸗ Büros — Gerdauen, 20. Juni. Im Schloß des Begründers des ſogenannten Bundes der Guoten, Paehlke, in Sillginnen bei Gerdauen kam es in der vergangenen Nacht bei einem Bierabend der Guoten zu einer blutigen Schießerei, die außer zwei lebensgefährlich Ver⸗ letzten bisher ein Todesopfer forderte. Zwiſchen Teilnehmern dieſes Abends und dem 60⸗ jährigen Schwiegervater des Schloßbeſitzers, dem Siedler Lobert, entwickelte ſich aus geringfügigem, bisher nicht näher geklärtem Anlaß eine heftige Aus⸗ einanderſetzung, in deren Verlauf Lobert das Zim⸗ mer verließ. Bald darauf erſchien er jedoch mit einer Piſtole bewaffnet wieder und feuerte in höchſter Er⸗ regung blindlings auf die Anweſenden. Ein Lehrer brach von mehreren Kugeln getroffen tot zuſammen. Ein Kaufmann aus Berlin erhielt vier Bauchſchüſſe und der Schloßherr erhielt einen Schuß durch den Leib und die rechte Hand. Der Täter flüchtete und konnte bisher noch nicht gefaßt werden. Vor Eröffnung der Präſidjalſttzung der Berli⸗ ner Börſe wurde in einem feierlichen Akt die Ent⸗ hüllung eines Bildes des Reichspräſidenten von Hindenburg ſowie eines Bildes des Reichskanz⸗ lers Adolf Hitler vorgenommen. ö 5— 4 Mißerfolg der Saarbündler Meldung des Wolſf⸗ Büros — Karlsbrunn, 20. Juni. Das Obergericht in Saarlouis hat die letzten Ge⸗ meinderatswahlen in dem kleinen Warndtorte Karlsbrunn(hart an der lothringiſchen Grenze) für ungültig erklärt, weil die Saarbrücker Sgar⸗ bündler gegen ihr Gültigkeit Einſpruch erh hatten. Ihre Liſte war ſeinerzeit nicht zugelaſſen worden, weil die meiſten der 20 Unterſchriften ge⸗ fälſcht waren. Nachdem nunmehr die Einreichungs⸗ friſt für die Wahlvorſchläge zu der für den 2. Jult anberaumten neuen Wahl am letzten Sa Stag verſtrichen iſt, ſtellt ſich heraus, daß es den Saar⸗ bündlern auch diesmal nicht gelungen iſt, die nöti⸗ gen 20 Unterſchriften aufzutreiben, denn es iſt von ihnen kein Vorſchlag eingegangen. Die kleine Gemeinde Karlsbrunn zählt nur etwa 230 Wahlberechtigte, es iſt aber durchaus bezeich⸗ nend, daß es ſelbſt hier, wo die Saarbündler, wenn überhaupt, mit am meiſten Wahlausſichten haben müßten, nicht gelungen iſt, 20 Unterſchriften für die Liſte derjenigen aufzutreiben, die bei der Vollabſtim⸗ mung 1935 für die Beibehaltung des gegenwärtigen Regimes im Saargebiet eintreten. In Ke brunn werden nunmehr nur die Nationalſozialiſten, die Deutſchſaarländiſche Volkspartei und die niſten um»die Gemeinderatsſitze kämpfen. Kommu⸗ Eröffnung des Danziger Volkslages Meldung des Wolff⸗Büros — Danzig, 20. Juni. An der heutigen Eröffnungsſitzung des neuen Danziger Volkstages nehmen alle Kreiſe der Dan⸗ ziger Bevölkerung lebhaften und freudigen Anteil, Vom frühen Morgen au prangte die Stadt mit allen Vororten einſchließlich des Badeortes Zoppot in einem Meer von Hakenkreuz und ſchwarz⸗ weiß⸗ roten Fahnen. Um provokatoriſchen Elementen jede Möglichkeit zu nehmen, hat die Polizei umfangreiche Si⸗ cherheitsvorkehrungen getroffen. Vor allem die unter polniſcher Verwaltung ſtehenden Bahngn⸗ lagen und ſonſtige polniſchen Gebäude ſowie die Lo⸗ kale, in denen Ausländer und Juden verkehren, ſind unter Polizeiſchutz geſtellt worden. In Kürze Die„Eſſener Nationalzeitung“ will zuverli'ſſig erfahren haben, daß zwiſchen Dr. Hugenbherg als Führer der Deutſchnationalen Partei und der Leitung der ſogenannten Kampfſtaffeln ſchwerwie⸗ gende politiſche und ſachliche Gegenſätze beſtänden, Falls ſich nicht der einwandfreie Beweis der Zuver⸗ läſſigkeit der Staffeln ergeben ſollte, werde Dr, Hugenberg von ſich aus die Kampfſtaffeln auflösen, Eine Beſtätigung dieſer Meldung war nicht zu er⸗ langen. Der Reichsverband der Deutſchen In⸗ duſtrie und die Vereinigung der deutſchen Arbeit⸗ geberverbände haben ſich zum Reichsſtand der deut⸗ ſchen Induſtrie zuſammengeſchloſſen. 5 Es kann ſchon heute als feſtſtehend bezeichnet werden, daß der Präſident des bisherigen Reichs verkandes der Deutſchen Induſtrie, Dr. Krupp von Bohlen un d Halbach, die Führung des ſoeben begründeten Reichsſtandes der Deutſchen Induſtrie übernehmen wird. Prof. Wagemann iſt, wie die Voſſ. Ztg.“ mel⸗ det, mit 27 von 30 Stimmen zum Direktor des Kon⸗ funkturforſchungsinſtituts wiedergewählt worden, Die Wahl bedarf noch der amtlichen Zuſtimmung. Für eine nationale Erneuerung in der Schweiz treten die Flugblätter der Freiſinnigen Partei ein, die in der Schweiz eine große Rolle ſpielt. Zur Vorlage der neuen Schuldenabkom⸗ men ſoll eine Sondertagung des amerikaniſchen Kongreſſes für Ende Sommer oder den Herbſt ein⸗ berufen werden. und letzten Verhörs zittrig, wie in furchtbarer Auf⸗ regung auf das Papier geworfen iſt. Galilei iſt nicht gefoltert worden. Aber die beiden Vorſtadien der Folter hat er durchgemacht: die territio verbalis, die mündliche Androhung der Tortur, und die territio realis, das Verhör in der Folterkammer, von den Folterknechten bereits entkleidet und umgeben von Bein⸗ und Daumenſchrauben, von ſpaniſchem Bock, ſpaniſchen Kappen und Stiefeln, vor dem Seil, an dem die Angeklagten mit rückwärts emporgedrehten Armen und einer Eiſenkugel an den Füßen empor⸗ gezogen wurden— von den Inſtrumenten, die jahr⸗ hundertelang mit ehrlichem Eifer und Rechtsbewußt⸗ ſein dazu verwendet wurden, Verbrechern das unbe⸗ dingt notwendige Geſtändnis zu entreißen. 5 * Galilei konnte bei dieſem letzten Verhör am 21. Juni 1633 nicht mehr ſagen, als er ſchon geſagt hatte. Es hätte auch nichts mehr an ſeinem Schickſal geändert. Drei Gutachten der Patres Inkhofer und Orſenigo ſowie des Profeſſors Paſqualigo— der früher behauptet hatte, die Sonnenflecken könnten nicht exiſtieren, weil im ganzen Ariſtoteles kein Wort davon ſtehe— erklärten Galilei für einen Ketzer, und dieſe Gutachten gaben, wie ſtets in den Verfah⸗ ren der Inquiſition, den Ausſchlag. Am 22. Juni 1633 wurde das Urteil gegen Galilei verkündet es iſt ſo lang, daß es unmöglich von einem Tag auf den anderen ausgearbeitet worden ſein kann. Ga⸗ lilev Galilei mußte vor einer feierlichen Verſamm⸗ lung der zehn Karsinäle und aller übrigen Beamten der Inquiſttion im Kloſter Santa Maria ſopra Mi⸗ nerva erſcheinen und knieend das Urteil anhören, gleich darauf knieend und im Armeſünderkleid ſeinen berühmten Eid leiſten, nach dem der alte Mann zornig aufgeſprungen ſein ſoll mit den Wor⸗ ten:„Und ſie bewegt ſich doch!“ Es wäre juriſtiſch noch mancherlei zu dem Urteil zu ſagen. Nur ſieben von den zehn Kardinälen haben es unterſchrieben! Und vor allem widerſtrebt es dem modernen Rechtsempfinden, jemand durch Ur⸗ teil einen Eid darüber aufzuzwingen, daß er eine beſtimmte Ueberzeugung aufgegeben habe. Aber über alle juriſtiſchen Bedenken hinweg iſt der Ga⸗ lilei⸗Prozeß doch gleich dem Prozeß des Sokrates zu einem Denkmal der Rechtsgeſchichte geworden, weil er die ſchönſte Aufgabe des Rechts erfüllte: die Aus⸗ einanderſetzung zweier Weltanſchauungen mit juri⸗ ſtiſchen Waffen. f Theater und Muſik Aufbricht Deutſchland. Beim kommenden Feſt der Jugend in Potsdam wird ein von dem Schriſt⸗ ſteller Guſtav Goes verfaßtes Großſchauſpiel aufgeführt werden, das den Namen„Aufbricht Deutſchland, ein Stadionfeſtſpiel der nationalen Revolution“ trägt. Es wirken mit Chören und Grup⸗ pen etwa 2500 Darſteller mit. Die Uraufführung findet am Samstag im Stadion Luftſchiffhafen ſtatt. Das Richard⸗Wagner⸗Jahr in München. Die Veranſtaltungen des Richard⸗Wagner⸗Jahres werden durch eine Ausſtellung in den Nibelungenſälen der Reſidenz eingeleitet werden, bei der naturgemäß einen breiten Raum die Abteilung einnehmen wird, die Richard Wagners Beziehungen zu Ludwig II. ver⸗ anſchaulicht. Das umfangreiche Material hierfür ſtammt hauptſächlich aus dem Privatbeſitz des Hauſes Wittelsbach und dem Muſeum in Herrenchimſee. Direktor Dr. Eberhard Hanfſtaengel und Prof. v. Werſin ſind die künſtleriſchen Leiter der Ausſtellung. Des weiteren werden im Juli und Auguſt im Sän⸗ gerſaal des Schloſſes Neuſchwanſtein unter der Mik⸗ wirkung bedeutender Sänger und Sängerinnen fünf Konzerte ſtattfinden Das Programm ſieht im erſten Konzert„Tannhäuſer“, im zweiten„Lohen⸗ grin“ und die Weſendonklieder, im dritten die„Mei⸗ ſterſinger“ und„Triſtan“, im vierten„Rienzi“ und den„Fliegenden Holländer“ vor, das letzte iſt dem Ring gewidmet. Außer einem Feſtkonzert des Staatstheaters im Odeon, das für den 14. Auguſt an⸗ beraumt iſt und für das Sir Thomas Beecham, als Dirigent gewonnen wurde, werden auch die Feſt⸗ ſpiele im Prinzregententheater, die in dieſem Jahr den Nibelungenring in neuer Infzenierung bringen, ihre Werbekraft beweiſen. Dem Privatdozenten Dr. Otto Dittmar wurde mit Genehmigung des Miniſteriums des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz die Oberarztſtelle an der Orthopädiſchen Klinik der Univerſität Heidelberg übertragen. OMuſeum der nationalen Revolution. Von der Standarte 6 wird in Berlin ein Muſeum der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution errichtete werden. Dieſes Muſeum ſoll die Erinnerung an den langen un ſchweren Kampf der SA um Altberlin, wo die Stan⸗ darte 6 liegt, wach halten. 8 Die In Darbie Frau ſach ve und F ſucher Montag Vortra, en bil tend de körperl an den ind des Schonu der Au ſtzen ir wirken die zug ziehung geit de aus na Körpers ren Si: ſtudium Gründe Dagege zweckme Frau u feſten ſi die glüc Es folg von Fr Dare gel ur Dr. E. ähnliche Kino Auf die D in Diet kannt anfliegt zu Ru: In ein Volks⸗ Gewerb Graet Werbe lung de Da .30 Die eil Flugple Hertel über de D E iber die polizei, legenhe Run d guszufü darüber Freiflü, durchge Lehr⸗ 1 unterne lediglich rechnun derartig haben 1 lung de der ja Vielleick Mannh dem Fl seitig zl Für denn ei wachen, ſämtlich die an beſonde teilung und Fr Flugple Friedri da die Die M Mannh Wegfall vollauf * Ve 1914 zu Bertr Riemen ſchlank, leinreih Halbſch. nächſten werden. * S Aufeldſ abend gangen Verlau Wunde Der V Allgem äußerer rung nach de in ſein Bezirks 2 ga den Spielnachmittagen und am ind deshalb nicht unter Dienstag, 20. Juni 1938 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Vorträge in der Ausſtellung In wirkungsvoller Weiſe werden bekanntlich die Darbietungen der Ausſtellung„Geſunde Frau— Geſundes Volk“ ergänzt durch ſachverſtändige Führungen, Vorträge und Filmdarſtellungen, zu denen jeder Be⸗ ſucher der Ausſtellung koſtenlos Zutritt hat. Am Montag hielt Medizinalrat Dr. Stephani einen Vortrag über„Mädchener ziehung— Frau⸗ enbäldung“. Die Mädchenerziehung muß wäh⸗ tend der Schulzeit in weitgehendem Umfange die körperliche Entwicklung berückſichtigen. Teilnahme Turnunterricht dem Geſichtswinkel von Schonung, ſondern unter dem der Muskelübung und der Ausgleichswirkung gegen das unnatürliche Still⸗ ſtzen in der Schule zu betrachten. In gleichem Sinne wirken die Schulbäder und der Schwimmunterricht, Die Stadiseife die zugleich eine beſondere Wichtigkeit für die Er⸗ ziehung zu Sauberkeit und Ordnung haben. In der geit der Entwicklung muß dem Mädchen eine durch⸗ aus natürliche Erklärung über die Funktion ihres körpers gegeben werden. Frauenbildung im enge⸗ ten Sinne des Wortes ſoll nicht zu ſtark auf Frauen⸗ ſtudium abheben, das die Mädchen aus verſchiedenen Gründen ihrem eigenſten Berufe zu ſtark entfremdet. Dagegen bereiten die eigentlichen Frauenberufe in zweckmäßiger Weiſe auf die Lebensausgaben als Frau und Mutter vor. Die Erziehung zu einem ſeſten ſittlichen Eharakter gibt die beſte Gewähr für die glückhafte Geſtaltung des ſpäteren Frauenlebens. Es folgten gymnaſtiſche Vorführungen unter Leitung von Frl. Dauth. Daran ſchloß ſich ein weiterer Vortrag über Re⸗ gel und Regelwidrigkeiten von Frauenarzt Dr. E. Schmitt. Täglich folgen in der Ausſtellung ähnliche weitere Vorträge. Kinder⸗Möwe kommt nach Mannheim Auf Veranlaſſung des Luftfahrtminiſteriums hat die Deutſche Luft⸗Hanſa ein Großflugzeug in Dienſt geſtellt, das als„Kinder⸗Möwe“ he⸗ launt geworden iſt und ſämtliche Flughafenſtädte aufliegt, um den Schulkindern zur Beſichtigung und zu Rundflügen zur Verfügung geſtellt zu werden. In einer Vorbeſprechung mit der Lehrerſchaft der Volks⸗ und Mittelſchulen ſowie der Handels⸗ und Gewerbeſchulen gab Flughafenkommandant Major Graetz die näheren Einzelheiten dieſer Lehr⸗ und Werbeveranſtaltung bekannt, nachdem eine Eintei⸗ lung der einzelnen Schulen bereits getroffen war. Das Flugzeug ſteht von morgen Mittwoch ab .30 Uhr zur Beſichtigung auf dem Mann⸗ heimer Flugplatz. Die einzelnen Schulen werden geſchloſſen nach oem Flugplatz marſchieren und dort in einer etwa drei⸗ Rertel Stunden dauernden„Schulſtunde“ Vorträge über das Weſen der Luftfahrt, über die Aufgaben und Entwicklung der deutſchen Handelsluftfahrt, ber die Arbeit der Flugwetterdienſtſtellen, der Luft⸗ polizei, der Luftpoſt uſw. hören. Gleichzeitig iſt Ge⸗ legenheit geboten, mit der 20ſitzigen„Kinder⸗Möwe“ Rundflüge von etwa 12 bis 14 Minuten Dauer auszuführen. Major Graetz ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß es nicht möglich iſt, den Kindern Freiflüge zu gewähren, da das bei der Maſſe nicht durchgeführt werden kann. Die Luft⸗Hanſa, die dieſe Lehr⸗ und Werbeveranſtaltung nicht als Erwerbs⸗ unternehmen betrachtet, hat ſich jedoch bereit erklärt, lediglich die.50/ betragenden Selbſtkoſten in An⸗ kechnung zu bringen, während normalerweiſe ein derartiger Rundflug 6/ koſten muß. Die Kinder haben weiterhin Gelegenheit, Einblick in die Abwick⸗ lung des planmäßigen Luftverkehrs zu gewinnea, der ja in Mannheim augenblicklich ſehr rege iſt. Vielleicht iſt es auch möglich, durch Darbietungen der Mannheimer Sportflieger die Unterrichtsſtunde auf dem Flugplatz möglichſt abwechſlungsreich und viel⸗ ſeitig zu geſtalten. g Für die Sicherheit der Schüler iſt weitgehendſt Sorge getragen, denn ein verſtärktes Polizeiaufgebot wird darüber wachen, daß niemand Schaden leidet. Außerdem ſind ſämtliche Schüler automatiſch verſichert, wie auch für die an den Rundflügen teilnehmenden Kinder eine beſondere Verſicherung in Kraft tritt. Die Zeitein⸗ teilung ſieht vor, daß am Mittwoch, Donnerstag und Freitag ſämtliche Mannheimer Schulen auf den Flugplatz kommen. Nur die Vorortſchulen, wie Friedrichsfeld und Sandhofen, müſſen ausſcheiden, ba die Entfernung eine entſcheidende Rolle ſpielt. Die Maſchine iſt auch am Samstag noch auf dem Mannheimer Flugplatz, doch kommt dieſer Tag in Wegfall, da die Schüler durch die Sonnwendfeiern vollauf in Anſpruch genommen ſind. * Vermißt. Seit dem 17. Juni wird der am 7. 10. 1914 zu Königsteele geborene Schneiderlehrling Karl Bertram, wohnhaft in Mannheim⸗Rheinau, Langer Riemen 89, vermißt. Er iſt 1,75 Meter groß, ſchlank, hat dunkle Haare, trägt dunkelblauen Anzug leinreihig, weißen Stehumlegekragen, ſchwarze Halbſchuhe. Sachdienliche Mitteilungen wollen der nächſten Polizei⸗ oder Gendarmerieſtation mitgeteilt werden. * Schlägerei. Auf dem Spielplatz zwiſchen der Aufeldſtraße und dem Rheindamm entſtand geſtern abend zwiſchen mehreren Männern nach vorausge⸗ gangenem Wortwechſel eine S chlägeret, in deren Verlauf einer der Beteiligten eine ſtark blutende Wunde und mehrere Beulen am Hinterkopf erlitt. Der Verletzte wurde in bewußtloſem Zuſtand dem Allgemeinen Krankenhaus zugeführt, wo außer den äußeren Verletzungen eine Gehirnerſchütte⸗ rung feſtgeſtellt wurde. Der Haupttäter der nach der Tat die Flucht ergriff, wurde heute Nacht in ſeiner Wohnung feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. * Verkehrsſtörung. Geſtern mittag brach beim Ueberqueren des Straßenbahngleiſes fuf der Luzen⸗ bergſtraße ein Rad eines mit Koks beladenen Prit⸗ ſchenwagens, ſo daß das Fahrzeug auf das Straßen⸗ bahngleis zu liegen kam und eine Störung des Ver⸗ kehrs auf die Dauer von etwa 20 Minuten verurſachte. 3. Seite„Nummer 277 Der Weg vom und ins Zuchthaus Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht . Am 15. April d. J. wurde der 56 Jahre alte Obſt⸗ händler G. L. mit einem Fürſorgebetrag von 22.70% aus dem Zuchthaus in Bruchſal, nach Verbüßung einer Strafe von 1 Jahr 6 Monaten, entlaſſen. Schon nach einigen Tagen nahm er ſeine kriminelle Tätigkeit wieder auf. Am 1. Mai kam er, nach kur⸗ zem Aufenthalt in Karlsruhe und Schiltach, nach Mannheim und nahm in einem kleinen Hotel am Bahnhof Wohnung. Nach einer Zechſchuld von 119 Hark, mit Einſchluß eines Bardarlehens von 40 Mark, ſiedelte er in ein Gaſthaus in der Nähe des Bahnhofs über. Dem Wirt log er unter Vorlage ge⸗ fäſchter Papiere vor, er habe bei der Banque de France in Straßburg ein Konto von 278 000 Franken. Er ſei Obſthändler und brauche einen Teilhaber für ein zu gründendes Obſtgeſchäft. Er könne ſofort bei der Bank eine Summe von 80 000 Mark ausbezahlt erhalten. Er zeigte ihm ein fran⸗ zöſiſch geſchriebenes Schreiben der Bank, nach dem ihm 5000 Mark an das Mannheimer Hotel über⸗ wieſen worden ſein ſollten, die er ihm zuweiſen wolle. Ein von ihm ſelbſt geſchriebener und dem Wirt vor⸗ gezeigter Brief von 28. April 1933 an die Bank von Frankreich enthielt die Weiſung, daß ihm ein Be⸗ trag von 8000 Mark auf die Badiſche Beamten⸗ bank überwieſen werden ſollte. Das Geld zu einem Hotelkauf in Mannheim verwendet werden. Dann zeigte er ihm einen Brief mit der gefälſchte Unterſchrift eines Weber, der aber auch noch 2 andere Namen führt und die triftigſten Gründe hat, ſich auf franzöſiſchem Gebiet aufzuhalten. Darnach ſollte er Teilhaber bei deſſen Obſtgroßhandel mit dem ange⸗ gebenen Betrage von 270000 Franken ſein. Nur könnte der in Aktien angelegte Betrag nicht flüſſig gemacht werden. Damit glaubte er den Wirt gentt⸗ gend ſicher gemacht zu haben und dieſer gab ihm zu⸗ nächſt das Geld zur Bezahlung ſeiner Schuld bei dem Hotel, weil er angeblich in einer augenblicklichen Notlage war, und 40 Mark für eine Autofahrt, um ſeinen Hotelkauf einzuleiten. Insgeſamt gab der Wirt ſeinem reichen Gaſt 92 Mark in bar. Dazu kommt noch die Verköſtigung, die der reiche Gaſt drei Tage umſonſt bei ihm erhielt, zuſammen hatte er einen Verluſt von 200 Mark. Es war ihm aber nicht um dieſe Bagatelle zu tun, er hatte einen größeren Schlag vor. Der Wirt gab ein Akzept auf zwei Wechſel über je 3000 Mark auf Formulare von der der obſkuren Firma Weber. Dem Akzeptan⸗ ten dämmerte es jedoch allmählich, daß er es mit einem Schwindler zu tun hatte. Er ging auf die Kriminalpolizei und erſtattete Anzeige. In der näch⸗ ſten Stunde— es war am 8. Mai— ſaß er wieder hinter Schloß und Riegel. Mit ſeltener Geduld hörte der Vorſitzende ſeine Märchen an, die er umſtändlich und breit erzählt, um ſie glaubhaft zu machen. Das ſoll alles kein Schwin⸗ del geweſen ſein. Früher hat er doch etwas zuge⸗ geben. Er wollte in Not gehandelt haben. Das ſteht aber im Gegenſatz zu dem ſagenhaften Bankkonto in Straßburg. Der Staatsanwalt Dr. Frey lehnte es ab, auf den ganzen Schwindel einzugehen, mit dem er das Ge⸗ richt über zwei Stunden hinzog. Er beantragte gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 3 Jahre Ehrverluſt. Das Gericht(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Schmitt) erkannte auf dieſe Strafe. Ein Einbruch in Schwetzingen Eine unangenehme Ueberraſchung hatte ein Arzt in Brühl als er am Tage nach Weihnachten morgens ſein Wohnzimmer betrat. Die Schmuckſtücke, die ſeine Frau auf den Tiſch gelegt hatte— ſehr teure Bril⸗ lantringe, Halsketten, eine Armbanduhr mit Brillau⸗ ten beſetzt— aus der Handtaſche 6070 J, dazu ein Anzug des Arztes, insgeſamt ein Wert von 4000% waren geſtohlen. Der Dieb hatte den Laden am Balkonfenſter geöffnet und war durch das offene Fenſter eingeſtiegen. Der Dieb wußte wohl, daß er ſich bei dem ſofortigen Verkauf der Schmuckſachen verraten würde, beſonders bei einem Juwelier. Endlich tauchten ſie im April in der Filsbach auf, wo man immer Liebhaber für ſolche Glanzſtücke hat, aber ſie gerade nicht mit Liebhaberwerten bezahlt. Der 25 Jahre alte ledige Schloſſer G. F. aus Brühl, ein wegen Diebſtahls mehrfach vorbeſtrafter Menſch hatte ſich in einer Wirtſchaft mit einem Matroſen K. R. angefreundet, den er zur Vermittlung beim Verkaufe der von ihm geſtohlenen Sachen gewann. Am 5. April, trafen ſie in einer anderen Wirtſchaft im Jungbuſch den Schmelzer F.., den Onkel des Riedel, der ihm die zwei teuerſten Schmuck⸗ ſtü cke für 15 Mark abkaufte. Insgeſamt hatte der Erlös aus der Beute noch keine 100 Mark erbracht. Die Sachen ſind bis auf den An⸗ zug alle wieder beigebracht. Der Angeklagte F. will ſeinen Komplizen geſagt haben, die Schmuckſtücke ſtammten von der Mutter, die ſie ihm zum Veräußern gegeben und ſucht ſie herauszureißen. Die beiden anderen wollen natür⸗ lich an die Ehrlichkeit des Geſchäftes bei dieſen Fils⸗ bachpreiſen geglaubt haben. Die„Dame“ ihres Milieus verſetzte die mit Brillanten beſetzte Uhr zu 24 Mark und gab F. davon 15 Mark. Der Staatsanwalt bedauert, daß ſie nicht neben den beiden Hehlern ſitzt, von denen auch R. rückfällig iſt. Bei einer Zuchthausſtrafe für F. und R. wären zwei Jahre das Minimum geweſen. Der Staats⸗ anwalt ſprach ſich ſelbſt dafür aus, es bei zwei Jah⸗ ren Gefängnis zu belaſſen. Das Gericht verurteilte F. zu 1 Jahr 6 Mo⸗ naten Gefängnis, R. zu zehn und E. zu ſechs Monaten Gefängnis. F. wurde in⸗ folge ſeines anfänglichen Leugnens die Unter⸗ ſuchungshaft nur teilweiſe angerechnet.(Verteidiger die Rechtsanwälte Geiſt und Dr. Weindel.) Einen Falſcheid um 10 Mark Der Sohn eines hieſigen Möbelhändlers, O.., hatte eine gerichtliche Auseinanderſetzung mit einem Manne aus Speckbach, der ein Schlafzimmer gekauft hatte. Dabei beſchwor der junge Mann, er habe nicht geſagt, daß der Transport der Möbel unent⸗ geltlich erfolgen ſollte, während der Käufer behaup⸗ tete, daß der Transport frei Ort erfolge. Der des fahrläſſigen Falſcheides angeklagte junge Mann be⸗ merkte in der Verhandlung, es ſei möglich, daß er ſich nicht richtig ausgedrückt habe, er habe aber ge⸗ ſagt, der Käufer müſſe wenigſtens das Trinkgeld und das Benzin bezahlen. Gegen die eidliche Aus⸗ ſage des Käufers vermochte der junge Mann nicht anzukämpfen. Das Gericht erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von vier Monaten. dae ccE IN Seren. Dreijahres-GEtat der evangeliſchen Kirche Geſtern iſt die Evang. Landesſynode zu⸗ ſammengetreten, um ihre im Herbſt 1932 begonnene Tagung fortzuſetzen. Zu den von ihr zu erledigen⸗ den Aufgaben gehört die Verabſchiedung des Haus⸗ haltsgeſetzes und des Haushaltsplanes der Evang. Landeskirche für die drei Rechnungsjahre 1933, 1934 und 1935. Der Voranſchlag ſchließt bei einem Ausgabebedarf von 5 284 100% jährlich und bei einer Einnahmedeckung von 4868 830 4 jährlich mit einem Fehlbetrag von 415 270/ jährlich ab, der aus dem in beſſeren Zeiten angeſammelten Betriebs⸗ fonds gedeckt werden ſoll. Während der Voranſchlag für den Haushaltszeitraum 1. April 1930 bis 31. März 1931 noch mit einem Ausgabebedarf von 7146 810% und einer Einnahmedeckung von 6 907 180/ abſchloß, iſt im Voranſchlag für den neuen Haushaltszeitraum eine Ermäßigung der Ausgaben um rund 26 v. H. und der Einnahmen um rund 30 v. H. ein⸗ getreten. Unter den Deckungs mitteln erregt zunächſt die Landeskirchenſteuer unſer Intereſſe. Die bisher erhobenen kirchlichen Abgaben(Landeskirchen⸗ ſteuerzuſchlag zur Lohnſteuer, zur veranlagten Ein⸗ kommenſteuer und zur Grund⸗ und Gewerbeſteuer), die im vorigen Voranſchlag noch mit einem Ertrag von 4 750 000 eingeſetzt waren, erſcheinen im neuen Voranſchlag nur noch mit einem Ertrag von 2450 000 Mark, ſind alſo rund auf die Hälfte ihrer früheren Höhe zurückgegangen. Die kirchliche Finanzverwal⸗ tung will zwar zuſehen, daß ſie im Rechnungsjahr 1933 ohne Kirchgeld mit den aus früheren Jahren noch vorhandenen Barmitteln den Fehlbetrag deckt, Für die Rechnungsjahre 1984 und 1985 ſchlägt ſie aber die Erhebung eines Kirchgeldes vor, wie dies bei der katholiſchen Kirche und in weitaus den meiſten evangeliſchen Landeskirchen ſchon bisher erhoben wird. Für jedes der beiden Jahre ſollen 700 000/ aus dem Kirchgeld eingehen. Die kirch⸗ gelöͤpflichtigen Perſonen ſind eingeteilt in zwei Gruppen: in ſolche, die Landeskirchenſteuer bezahlen, und in ſolche, die noch keine Landeskirchen⸗ ſteuer bezahlen. Die letztere Gruppe ſoll jähr⸗ lich ein Kirchgeld von 3/ dann zu entrichten haben, wenn die zu ihr gehörenden Perſonen ein eigenes Einkommen von 500/ bei Ledigen und von 900% bei verheirateten, verwitweten und geſchiedenen Perſonen mit eigenem Hausſtand beziehen. Die Kirchengenoſſen, die ſchon Landeskir⸗ chenſteuer bezahlen, ſind in verſchiedene Grup⸗ pen eingeteilt, die nach der Höhe der zu leiſtenden Einkommenſteuerbeträge abgegrenzt ſind. Wer eine Einkommenſteuer bis zu 200 // zu entrichten hat, ſoll 4% Kirchgeld, wer eine Einkommenſteuer von mehr als 200 bis 400/ zu entrichten hat, ein Kirch⸗ geld von 6/ jährlich, wer eine Einkommenſteuer von mehr als 400 bis 600/ zu entrichten hat, ein Kirchgeld von 8 /, wer mehr als 600% bis zu 800/ Einkommenſteuer zu entrichten hat, ein Kirch⸗ geld von 10/ und wer mehr als 800„ Einkommen⸗ ſteuer zu bezahlen hat, ein Kirchgeld von 12/ ent⸗ richten. Mit Rückſicht darauf, daß bei den Perſonen, die mehr als 800 // Einkommenſteuer zu bezahlen haben, die Staffelung der Einkommenſteuer durch⸗ geführt wird und infolgedeſſen auch die Landeskir⸗ chenſteuer ſchon progreſſiv geſtaltet iſt, ſoll von einer Staffelung des Kirchgeldes bei den hier in Betracht kommenden Perſonen abgeſehen werden. Ein Viertel des Aufkommens an Kirchgeld fällt den Kirchengemeinden zu, in denen die Abgabepflichtigen wohnhaft ſind. Sonnwenoͤfeuer Am Montag abend zündete die Jugend ein Sonnwendfeuer zum würdigen Ausklang des Volksfeſtes des Evangeliſchen Volks⸗ vereins Waldhof an. Die fortdauernde„regen⸗ ſchauerliche“ Witterung tat ebenſowenig den empor⸗ lodernden Flammen des Holzſtoßes wie der Begeiſte⸗ rung der Hunderte Abbruch, die in weitem Kreiſe umherſtanden. Nach einem vom Stadtorcheſter Waldhof geſpielten Muſikſtück deutete Stadtpfarrer Clormann in packender Rede den Sinn der Feier, die urſprünglich dem Lichtgott Baldur galt, im Lichte des Chriſtentums aber eine tiefere Bedeu⸗ tung empfange. Ein SA⸗Maun warf einen Kranz in die Flammen. Die Hitlerjugend trug im Sprech⸗ chor einen Sinnſpruch vor. Bei der anſchließenden Nachfeſer in der Turn⸗ halle gab der Vereinsvorſitzende Klein bekannt, daß Oberbürgermeiſter Renninger ſein Fern- bleiben mit anderweitiger Inanſpruchnahme ent⸗ ſchuldigt habe. Es folgte die Verteilung der Schieß⸗ und Kegelpreiſe. Auf das beabſichtigte Tänzchen mußte die Jugend wegen Ueberfüllung des Saals leider verzichten. Um ſo dankbarer wurden die Vor⸗ träge des unter kundiger Leitung des Herrn Leon⸗ hardt einige weltliche Lieder ſingenden Kirchenchors der Lutherkirche begrüßt. Verkehrsunfälle Um die geſtrige Mittagszeit ſcheute das Pferd eines vor A 1 aufgeſtellten Güterfuhrwerks vor einer vorbeifahrenden Zugmaſchine und lief mit dem Fuhrwerk über den Platz der Anlagen vor A 1 auf der Straße zwiſchen A 1 und 2 in Richtung Planken. Vor C 2 rannte das Tier gegen einen Handwagen, den der Fahrer auf der Straße ſtehen ließ, um nicht ſelbſt von dem Pferd erfaßt zu werden. Bei dem Zuſammenſtoß ging das auf dem Handwagen liegende Fenſterglas in Trümmer. Das Pferd wurde nach dem Zuſammenſtoß von Paſſanten angehalten. Vor dem Verkehrsunfall war die Bremſe des Fahr⸗ zeugs nicht angezogen und das Pferd nicht ausge⸗ ſträngt. Geſtern abend verunglückte auf der Feudenheimer Allee bei der Riedbahn brücke eine Radfahrerin auf noch nicht geklärte Weiſe. Da die Verunglückte bewußtlos war, wurde ſie dem Allgemeinen Kranken⸗ haus zugeführt, wo eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. Fürſorge⸗Sprechſtunden Wie bereits bekannt gegeben, iſt die Sprechſtunde des Stadtrats Runkel in Fürſorgeangelegenheiten ſett Montag aufgehoben. Wir weiſen darauf hin, daß Fürſorgeangelegenheiten in Zukunft von den beiden nationalſozialiſtiſchen Stadträten Fiſcher und Schneider bearbeitet werden. Die Sprech⸗ ſtunden der beiden Genannten finden jeweils: Montag von—5 Uhr und Dienstag von 3—5 Uhr, erſtmals am 26. Juni, im Zim⸗ mer 48 des Rathauſesſtatt. Die bis heute im Zimmer 55 im Fürſorgeamt R 5 aufgenommenen Beſchwerden ſind an die zuſtändigen Abteilungen zur Erledigung weitergegeben worden. Von den be⸗ zeichneten Stellen werden die Unterſtützten bzw. Be⸗ ſchwerdeführer in den nächſten Tagen entſprechenden Beſcheid erhalten. Anterführer-Kurſus des Stahlhelm Der Stahlhelm.d.., Gau Kurpfalz, ver⸗ anſtaltete am 17.—18. Juni in Friedrichsfeld einen Unterführer⸗Lehrkurſus unter Leitung des Oberleutnant a. D. Seyfarth vom Reichskurato⸗ rium für Jugendertüchtigung und ſeines Stabes. 100 junge, begeiſterte Stahlhelmer verſammelten ſich um Geiſt und Körper zu ertüchtigen für den Dienſt an Volk und Vaterland und das Gelernte zum Wohle des Bundes und des Vaterlandes ihren Kameraden weitergeben zu können. Unterricht am Sandkaſten, über Kartenleſen und dergl. und praktiſche Gelände⸗ übungen wechſelten ſich ab. Das teilweiſe recht ſchlechte Wetter konnte die gute Stimmung nich beein⸗ fluſſen. Gauführer Dr. Föhrenbach dankte den Herren vom Reichskuratoritum mit einem von den Kameraden begeiſtert aufgenommenen Front Heil und dem Wunſche auf baldiges Wiederſehen. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden. In den geſtrigen Morgenſtunden hat ſich ein 28 Jahre alter lediger Mann, auf dem Lindenhof wohnhaft, e r⸗ ſchoſſen. Als Urſache wird ſeeliſche Depreſſion angenommen. Wohnungsfragen im Stadtrat Ludwigshafen Oe Ludwigshafen, 20. Juni. Hauptgegenſtand einer einſtündigen Sitzung bes Stadtrats Ludwigshafen war die Förderung des Baues u. der Inſtandsſetzung von Privatwohnungen und deren Bereitſtellung für leiſtungsſchwache Mieter. Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius unterbreitete dem Stadtrat einen Vorſchlag, der die Bauluſt an⸗ regen will: die Bauherren, die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe einſtellen, können die Spanne zwiſchen dem von ihnen bezahlten Tariflohn und der dem Erwerbs⸗ loſen gewährten Unterſtützung als Darlehen vor⸗ geſchoſſen bekommen, das die Höhe von 75 v. H. der Bauſumme erreicht, mit 1 v. H. verzinſt wird, nach 8 Jahren zurückzuzahlen und hypothekariſch zu ſichern iſt. Der Stadtrat erteilte einſtimmig die er⸗ betene Ermächtigung. Bei dieſem Anlaß richtete Bürgermeiſter Förſter eine ſcharfe Warnung an unſozial handelnde Hausbeſitzer. Der Redner wies darauf hin, daß die nationalſozta⸗ liſtiſche Arbeiterpartei ſich für Aufhebung der Woh⸗ nungszwangswirtſchaft eingeſetzt und dieſe auch er⸗ reicht habe. Nun ſei in der letzten Stadtratsſitzung vom Fraktionsvorſitzenden Weinmann Klage darüber geführt worden, daß eine Reihe von Haus⸗ beſitzern ſich weigerten, kinderreiche FJami⸗ lien aufzunehmen. Gegen dieſe Erklärung habe ſich der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein in einer öffentlichen Verwahrung gewendet. Nun ſtehe aber feſt, daß ſich die Stadtverwaltung wegen jener ab⸗ lehnenden Haltung der Hausbeſitzer gezwungen ſehe, obdachloſe kinderreiche Familien notdürftig in einem Schulhaus oder koſtſpielig im Gaſthaus unterzubrin⸗ gen. Dieſem unerträglichen Zuſtand werde ein Ende gemacht. Der Bürgermeiſter ſetzte den Haus⸗ beſitzern eine Friſt bis Freitag, binnen deren ſie ſich zur Aufnahme unterkunftsloſer Mitbürger bereit erklären können. Geſchieht dies nicht, ſo wird das Bürgermeiſteramt auch vor den ſchärfſten Maßnah⸗ men nicht zurückſchrecken, auch nicht vor der Ver⸗ hängung der Schutzhaft über die widerſpenſtigen Hausbeſitzer und die Vorſtandsmitglieder des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, 5 Vorſitzender Dr. Ecarius fügte ergänzend hinzu: Da das Wohlfahrtsamt mitgeteilt habe, daß keine Möglichkeit zur Unterbringung hilfsbedürf⸗ tiger Wohnungsſuchender mehr beſtehe und eine An⸗ zahl Hausbeſitzer ihre Ehrenpflicht verſäumen, habe die Stadtverwaltung das Miniſterium erſucht, den Gemeinden zu geſtatten, die Meldepflicht für freiwerdende Wohnungen i wieder einzuführen, nötigenfalls dieſe für den Wohnungsmarkt zu be⸗ ſchlagnahme n. Die Regierung habe auf dieſe Eingabe noch nicht geantwortet, doch bewege ſich die 4 0(Stadt Fürth) bereits in der gedachten Rich⸗ ung. Auch zur Inſtandſetzung von Wohnun⸗ gen will die Stadt Darlehen gewähren. Die Mittel hierzu ſtehen ihr, wie Rechtsrat Genthe bekannt gab, in Höhe von 28 000 Mk. zur Verfügung, die der Staat der Gemeinde leiht, damit ſie ihrer⸗ ſeits den Grund⸗ und Hausbeſttzern zu 3 v. H. ver⸗ zinsliche Darlehen geben kann. Das Kollegium war mit dieſer Regelung einverſtanden. Zum Schluß wurden die Mitglieder für verſchie⸗ dene Ausſchüſſe gebildet. 4. Seite Nummer 277 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 20. Juni 1933 Aenderung von Neue Beſchlüſſe des„International Board“ Der„International Board“, die höchſte Regelkommiſ⸗ ſton im Fußballſpurt, hit auf ſeiner letzten Sitzung in Anweſenheit von Dr. Bau wen 85(Köln) und des deut⸗ ſchen Generalſekretärs der Fifa, Dr. Ivo Schricker, die von uns bereits vor der Tagung digten Regeländerungen genehmigt. Die Regel 12 wurde dahingehend geändert, daß ein in Port Ruſh angekün⸗ vorübergehend ausſcheibender Spieler nur in einem Mo⸗ ment der Spielruhe zurückkehren darf und ſich in jedem Falle beim Schiedsrichter anzumelden hat. Sehr wichtig iſt ein Beſchluß, daß ein Strafſtoß(Elfmeter) künftig jeder⸗ zeit verhängt werden konn, wenn der Ball nur im Spiele iſt. Die frühere Beſtimmung lautete„falls der Spieler ſich im Spielfeld befindet“. Erläuternd muß hierzu ge⸗ ſagt werden, daß dieſer Fall eintreten kann, wenn beim Kampf um den Ball an der Grenze des Spielfeldes in der Nähe des Tores die Spieler außerhalb des Spielfeldes geraten, der Boll aber im Spiel bleibt. Begeht nun außer⸗ halb der Linie der verteidigende Spieler eine grobe Regel⸗ widrigkeit, ſo muß der Schiedsrichter jetzt das Vergehen mit einem Elfmeter ahnden. Die Regel 13 wurde erweitert, und zwar muß der Schiedsrichter jetzt bei einer Unterbrechung des Spieles wegen ungebührlichen Benehmens den ſchuldigen Spieler verwarnen und das Spiel mit einem Freiſtoß ſortſetzen. Zwar konnte der Unpartetiſche auch ſchon bisher in einem ſolchen Falle eine Verwarnung erteilen, er durfte aber ſtatt eines Freiſtoßes einen„Schiedsrichterball“ geben und brauchte erſt im Wiederholungsfall den Freiſtoß anwenden. Auf Freiſtoß kann nach der neuen Regel allerdings nur entſchieden werden, wenn das Spiel durch irgendeinen Vorgang tatſächlich unterbrochen wird. Schließlich wurde— wie bereits gemeldet— auch der Antrag der Fifa angenommen, die bisher nur in Paris bder einer britiſchen Stadt am zweiten Juni⸗Samstag ſtottfindenden Tagungen des International Board auch in anderen europäiſchen Städten abzuhalten. Gleichzeitig kam man überein, die nächſte Sitzung anläßlich der 2. Fuß⸗ Hall⸗ Weltmeiſterſchaft 1934 in Rom ſtattfinden zu laſſen. 30 Jahre SpVg. Sandhofen Die Spielvereinigung Sandhofen begeht am 24. und 25. Juni ihr Z3ojähriges Beſtehen. Das für Samstag abend anberaumte Feſtbonkett mußte wegen des„Feſtes der Ju⸗ gend“ verlegt werden und wird vorausſichtlich am 8. Juli abgehalten. Bei dieſer Gelegenheit ſoll auch ein größeres Spiel ausgetragen werden. Es ſind folgende Spiele geplant: AH. Sandhofen— Preſſe⸗S l tb Mannheim⸗Luswigs⸗ hafen— 1. Mannſchaft— Waldhof. Am 25. Juni wird ein großes Jugendturnier ſtattfinden an dem folgende Vereine teilnehmen: Phönix Mannheim Phönix Ludwigshafen, SW Waldhof, Alemannig Worms, Phönix Karlsruhe, If Mannheim und TW 46 Mannheim. Das Spiel zwiſchen TV46 Mannheim Jugend und der kombinierten Jugend der Spg Sandhofen, wird als Jubiläumsſpiel ausgetragen. Nachurittags um 2 Uhr er⸗ folgt ein Aufmarſch ſämtlicher Mannſchaften. Aus der ſüddeutſchen Leichtathletik Verlegte Gruppen⸗Meiſterſchaften Als Vorprobe zu den Süddeutſchen Leicht⸗ Athletik⸗Meiſterſchaften, die am 8. und 9. Juli in Stuttgart ausgetragen werden, ſollten am 24. und 23. Juni in den acht Gruppen die Gru ppen⸗Meiſter⸗ ſſchoften ſtottfinden. Die Gruppe Main hat ihre Titel⸗ kämpfe vorverlegt und ſie bereits am letzten Sonn⸗ tag abgewickelt. Von den übrigen ſieben Gruppen des ſüd⸗ deutſchen Verbandes führen aber nux vier ihre Msoiſter⸗ ſchaften am 24. Juni durch und zwar die Gruppe Nord⸗ bayern in Regensburg, Südbayern in München, Rhein in Mannheim und Baden in Lahr. Neben der 1 5 Würt⸗ temberg, die ihre T kämpfe auf den 1/2. Juli verlegt hot, ſahen ſich auch die Gruppenſportwarte von Heſſen und Saar zu einer Verlegung auf dieſen Termin gezwungen. Die Meiſterſchaften der Gruppe Sagr werden in Saarbrücken, die der Gruppe Heſſen in Wiesbaden durchgeführt. Gleichſchaltung beim SC. Käfertal Der Sport⸗Club 1910 e. V. Mannheim⸗ Käfertal hielt dieſer Tage in ſeinem Vereinshaus eine ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung ab, die ſich mit der Neuordnung im Sport beſchäftigte, und gleichzeitig die Vereinsführung endgültig beſtätigte. Die Stellungnahme der Vereinsführung wurde einmütig gutgeheißen. Als Führer des Vereins im Sinne der Richtlinien des Reichs⸗ ſportkommiſſars wurden einſtimmig beſtimmt: Rudolf Stober, H. O. Hettler und Ludwig Brauch. Dem Vorſtand wurden weiterhin die erforderlichen Vollmachten erteilt zur Durchführung der Maßnahmen und Anordnun⸗ Samstag, 24. Juni Jußbal-Regein Es wurde mitgeteilt, daß gen des Reichsſportkommi 8 die Jugend bereits den! indeſport betreibt, während die Sportler von 18 bis 25 Jahren den Beſtimmungen des Di B gemäß im Gelände und Wehrſport unterwieſen wer⸗ den ſollen. Ein Bericht der Geſchäftsführung behandelte den in⸗ zwiſchen vorgenommenen Ausbau der Platzan lage, die jetzt nach ihrer teilweiſen Fertigſtellung zu den ſchön⸗ ſten Sportplätzen des Kreiſes Unterbaden gehört. Der Ausbau geſchah im Rahmen des freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſtes, wobei 11 junge Arbeitskräfte des Vereins Verwen⸗ dung finden konnten. Im Zuge der allgemeinen Beſtre⸗ bungen ſoll auch im Sport größte Aktivität angebahnt werden. Eine beſondere Ehrung erfuhr das aktive Mit⸗ glied Gg. Geiger, der jüngſt im Stemmen einen neuen deutſchen Rekord au tellt hatte. Der Verein über⸗ reichte ihm die ſilberne Ve uſtnedel des Vereins. Gleich⸗ zeitig erhielt der 1. Vorf e R. Stober die Ehren⸗ nadel des Sus V. Mit Sportsgruß auf die Sport⸗ bewegung im neuen Deutſchl! fand laufene Verſammlung ihren Abſchluß. die harmoniſch ver⸗ Klubkampf im Schwimmen TV Speyer— Poſtſportverein Mannheim 51:55 Zu einem Klubkampf im Schwimmen hatten die Tur⸗ nerſchwimmer der Domſtadt ſich die Schwimmſportabteilung des Poſtſportvereins Mannheim verſchrieben. Bei nicht allzu günſtiger Witterung wurden die Kämpfe auf dem vereinseigenen Gelände im Rheinhafen durch⸗ geführt. Von den neun durchgeführten Rennen konnten die Poſtler fünf für ſich entſcheiden. Die Damen mußten erſatzgeſchwächt antreten und konnten gegen die gut ſchwim⸗ menden Speyerer keinen Sieg erringen. Ausgezeichnete Leiſtungen ſah mon bei der Jugend Das Waſſer⸗ ballſpiel Speyer 1— Poſt 1 brachte dem mehrmaligen ſüddeutſchen 3 Turnermeiſter einen knappen:1 Sieg. Im 5 s gewann Poſtſportverein Mannheim mit 55:51 Punkten. Die Ergebuſſſe: Herren Lagenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. :26,8 Min; 2. Speyer:89. Herren Bruftſtaffel 10 mal 50 Meter: 1. Mannheim:07 Min.; 131 Speyer:28. Herren Kraulſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Mannheim :19 Min.; 2. Speyer 5226. Herren Kraulſtaffel 10 mal 50 Meter: 46 Min.; 2. Speyer:07. Jugend Lagenſtaffel 4 mal 50 Meters 1. Mannheim 247,5 Min.; 2. Speyer:50. Jugend Kraulſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Speyer 2181 Min.; 2. Mannheim:4: Damen⸗Bruſtſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Speyer:17 Min. 2 Mannheim 3287. Damen Lagenſtaffel 3 mal 50 Meter: 1. Speyer:28 Mannheim 1. Mannheim Min.; 2. Mannheim 2248. Waſſerball: Speyer— Poſt 211. Wettkämpfe der Amateur⸗Nadfahrer Rheingönheimer Radrennen Die für den Sonntag angeſetzten Radrennen litten unter der vollkommen unbeſtändigen Witterung und brach⸗ ten ſchon aus dieſem Grund nicht den erwarteten Publi⸗ kumserfolg. Mit ausſchlaggebend war aber auch die Tat⸗ ſache, daß am gleichen Tag auch in Frieſenheim Bahnren⸗ nen ſtattfanden, und die Unmöglichkeit, in unmittelbarer Nähe von Mannheim⸗ Ludwigshafen zwei Radſport⸗Veran⸗ ſtaltungen zur Durchführung zu bringen. Der bereits in den Vormittagsſtunden niedergegan⸗ gene Regen veranlaßte eine Anzahl Fahrer aus der Pfalz, überhaupt nicht am Start zu erſcheinen, ſo daß die einzel⸗ nen Rennen inbedug auf die Beſetzung ſtark beſchränkt waren. Die Folge davon war natürlich, daß ſchon das Flieger⸗Hauptfahren ziemlich eintönig verltef und die ſpan⸗ nende Spurtkämpfe ſo ziemlich vermieſſu ließ. Beſtritten wurde das Fliegerrennen von nur 17 Fah⸗ rern. Münch, Maile, Heidger gewannen die Vorläufe, während ſich im Hoffnungslauf, beſtehend aus Leichert, Sell und Kretſchmer Kretſchmer für den Endlauf durchſetzen konnte. Das Finale wurde dann eine Beute von Heisdger, der den Dortmunder Kretſchmer klar hinter ſich ließ. Zum Jugendfahren ſtellten ſich 7 Fahrer; das ſah Bouffier⸗Mannheim als klaren Sieger. Das Alters⸗Punktfahren über 7 Stunde wude von 7 alten Herren beſtritten. Gine Klaſſe für ſich und klarer Sieger war Rappold⸗Mannheim, der die 3 Wertungen an ſich brachte, ohne daß er gezwungen war, ſich voll einzu⸗ ſeen. Den zweiten Platz hielt ebenſo ſicher der Ludwigs⸗ hafener Dobler. Der ſtändig niedergehende Regen— die einzelnen Ren⸗ nen mußten zuvor ſchon immer wieder unterbrochen werden, führte zu dem vorzeitigen Abbruch der Veranſtaltung und damit zur Nichtdurchführung des Mannſchaftsrennens. An und für ſich bedauerlich, aber ebenſo verſtändlich. Dem Publikum blieb alſo nichts übrig als ſich bis zum Nacht⸗ rennen am 8. Jult zu vertröſten. Die Ergebniſſe: Fliegerſaßren. 1200 Meter. 1. Heid ger ⸗Mannßeim: 2. Kretſchmer⸗Dortmund; 3. Maile⸗Mannheim:; 4. Münd⸗ Mannheim. Jugendfahren. 8000 Meter 1. Bouſſier⸗Mann⸗ heim 12 Punkte; 2. Meliſet⸗ Mannheim, 6 Punkte; 3. Gropp⸗ Mannheim 4 Punkte. Altersfahren,/ Stunde⸗Punktfahren. Mannheim 12 Punkte; 2. Dobler⸗Ludwi 3. Kauffſmann⸗Mannheim 6 Punkte; 2 Punkte. Radrennen in Frieſenheim Trotz der mehr als unbeſtändigen Witterung— immer wieder kamen ziemlich ſtarke Regenſchauer— waren immerhin ca. 1200 Beſucher erſchienen, denen teilweiſe recht guter Sport geboten wurde. Wohl fehlten eine An⸗ zahl der gemeldeten Fahrer, als Folge der Landauer Stürze und ſicher auch in der Annahme, daß die Rennen nicht ſtattfinden würden. Bis auf das Mannſchaftsfahren brachte man das Programm zur Abwicklung, das dann auch teilweiſe recht guten Sport brachte, wenn auch die Bahn ſelbſt durch den dauernden Regen ziemlich ſchwer war. Rennen 1. Rappold⸗ fen 9 Punkte; 4. Jochim⸗Mannheim Das Flieger⸗Hauptfahren lauf einen intereſſanten Kampf brachte im End⸗ Walter⸗Clausmeyer⸗ Sagurna, den Walter knapp für ſich entſchied. Nur 3 Fahrer beſtritten das Jugendrennen über 4000 Meter. Sieger blieb Göz⸗Stuttgart vor Schatz⸗ Stuttgart. Kircher⸗Mannheim hatte hier nichts zu beſtellen. Das Ausſcheidungsfahren der Unplazierten aus dem Flie⸗ gerrennen konnte Stieber⸗Landau vor Herrmann⸗Frank⸗ furt und Reiländer⸗Frankfurt gewinnen. Von 16 gemeldeten Mannſchaften ſtarteten nur 8 Paare. Bis zum Abbruch des Rennens war der Sport ſehr gut. Ein Sprengverſuch von Walter⸗Scheer brachte dieſen einen Vorſprung von 4 Runde, bis die Dortmunder Claus⸗ meyer⸗Sagurna nachſetzten und das Feld ſchloſſen. Ledig⸗ lich dadurch, daß die Dortmunder durch einen Ablöſungs⸗ fehler in der 2. Wertung keine Punkte erringen konnten, kam das ſtärkſte Paar des Feldes um den verdienten Sieg. Man wird geſpannt ſein, wie das Dortmunder Paar in Mannheim abſchneidet. Die Ergebniſſe: Fliegerfahrer 1200 Meter: 1. A. hafen; 2. Clausmeyer⸗Dortmund; 3. 4. Oſter⸗Neunkirchen; 5. Köln. Jugendfahren 4000 Meter: 1. Götz ⸗Stuttgart, 8 Punkte; 2. Schatz⸗Stuttgart, 7 Punkte; 3. Kircher⸗Mannheim, 3 P. Ausſcheidungsfahren: 1. Stieber ⸗ Landau; 2. Her⸗ mann⸗Frankfurt; 3. Reiländer⸗Frankfurt; 4. Sauer⸗Frank⸗ furt; 5. Glaſer⸗Ludwigshafen. 1 Stunden Mannſchaftsfahren: 1. Ackermann ⸗ Stieber, Landau, 15 Punkte; 2. Walter⸗Oſter, Luoͤwigs⸗ hafen, 13 Punkte; 3. Clausmeyer⸗Sagurna, Dortmund, 11 Punkte; 4. Hermann⸗Gugau, Frankfurt, 6 Punkte; 5. Pering⸗Horn, Köln, 6 Punkte; 6. Reiländer⸗Möller, Frankfurt, 6 Punkte. Deutſches Turnfest Stuttgart 1933 Geräte⸗ Wettkämpfe von Weltbedeutung ſind die Mehrtämpfe zu nennen, die beim 15. Deutſchen Turnfeſt ausgetragen werden. Namentlich der König aller Wettkämpfe, der Zwölfkampf, wird in einer unerreichten Beteiligung hier ausgetragen. Dieſer Tatſache trägt die Juni⸗Ausgabe Nr. 11 der Feſtzeitung für das 15. Deutſche Turnfeſt Rechnung ſowohl durch das ſchöne Aquarell des Turnermalers Bernh. Nißle, Berlin, wie durch die ausführlich mit Zahlen und Bildern belegte Ab⸗ handlungen von Dr. Ga ſch über die Wettkämpfe bei Deut⸗ ſchen Turnfeſten und von K. Ramsler, Obertürkheim, über die ſchwäbiſchen Erfolge bei Deutſchen Turnfeſten. Von ſchwäbiſchen Leiſtungen, und zwar auf fliegeriſchem Gebiete ſprechen auch die Betrachtung über den Segelflug in Württemberg und die Schilderung des Landesflughafens in Böblingen, der bekanntlich als Flughafen dem Cann⸗ ſtatter Waſen den Rang abgelaufen hat. Ueber die Vorbereitungen bei der Reichsbahn und den Stand der Vorarbeiten in Stuttgart wird ausführlich be⸗ richtet. Die reich bebilderten Aufſätze über Stuttgart als Walter⸗Ludwigs⸗ Sagurna⸗Dortmund; Reiländer⸗Frankfurt; 6. Horn⸗ Gartenſtadt und über die ſchwäbiſchen Bäder geben einen guten Vorbegriff davon, wie herrlich in ihrem Blumen⸗, Garten⸗ und Baumſchmuck ſich Stuttgart und Cannſtatt in den Julitagen den aus allen Teilen der Welt zuſammen⸗ ſtrömenden Beſuchern darbieten werden. Verlag, die Tag⸗ blatt⸗ Buchdruckerei Stuttgart, Poſtfach 141. Kleine Nachrichten Eine R6kordleiſtung im Hammerwerfen er⸗ reichte bei den württembergiſchen Kraſtſportmeiſterſchoften Seeger⸗Oßwein mit 48,05 Metern. Ein Zweikampf Schwarz— Wittenberg im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen wigsburg im Rahmen des e am Sonntag in Lud⸗ Waſſerball⸗Länderkampfes zwi⸗ ſchen Deutſchland und Oeſterreich zuſtonde. * Für das Finale im Davispokalkampf der Europa⸗ 8 5 haben ſich England und Au ſt! ralie n qual ifiziert. Die Engländer holten ſich durch den Sieg im Doppel dur Perry⸗ Hughes mit:8, 614, 614 gegen die Tſchechen Menzel⸗ Marſalek den öͤritten Gewinnpunkt und in der bereits entſchiedenen Begegnung Auſtralien— Japan mußten die Auſtra beiden letzten Einzelſpiele abgeben. Sgtoh ſchlug Crawford:6, 618, 1 55:6,:2 und Nunoi bezwang Me. Grath:4,:4,:8,:5, 816. Cilly Auſſe 75 9 5 Aa einer Adel en Mel dung, nach Abſchluß des Damen⸗Länderkampfes Deutſchland 2 England, ſofort nuch Deutſchland zurückkehren, in Wi mble⸗ don nicht ſpielen und den Tennisſport überhaupt aufgeben. Eine ſüddeutſche Meiſterſchaft im 20 Km. Gehen und Marathonlaufen ſoll am 1. Juli in München abgewickelt werden. Ausgeſchaltet wurde im Endkampf um die bayri⸗ ſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen die bekonnte Spyog Sandow Nürnberg. Bad Reichenhall mit 11•5 Punkten. Daniel Prenn beſtritt in Briſtol die weſtengliſchen Tennismeiſterſchaften 115 ſchlug im Finale den Holländer Timmer:2,:9,:4, 614. Handball SV 1898 Darmſtadt— Vſß Mannheim 7112 Der BfR Mannheim konnte am vergangenen Sonntag über den mehrfachen ſüddeutſchen Meiſter Sp 98 Darm⸗ ſtadt, auf Deſſen eigenen Platze, einen verdienten 712 Sieg landen. Die Blauen ſchlugen ihren Gegner mit deſſen eigenen Waffen. Schnelles ideenreiches Kombinationsſpiel, gepaart mit großer. Wurfkraft, verhalfen zu dem ſchönen Erfolg. Beim Sieger war kein ſchwacher Punkt zu verzeichnen. Gut war die geſamte Hin termannſchaft und ger Sturm be⸗ wies wieder einmal mehr, daß er Tore ſchießen kann. Darmſtadt hatte ſeine Hauptſtützen in ſeinem Torwart und in den drei Standarödſpielern Delp, Freund und Weigk, Was hören wir? Miltwoch, 21. Juni Frankfurt .10: Choral.—.15: Schallplatten.— 10.10: Bewegle Tage aus der Polenzeit 1848.— 11.00: Für die Haus⸗ frau.— 12.00: Schallplatten.— 15.20 Stunde der Jugend. — 18.00: Kurzgeſchichten.— 20.10: Tragödie im Baltikum. — 23.00: Sonnwendfeier auf allen Bergen. Heilsberg .20: Konzert.—.35: Frauenturnſtunde.—.052 Schulfunk.— 11.30: Konzert.— 13.05: Die deutſche Spieloper.— 15.20: Für die Hausfrau.— 15.30: Kinder⸗ funk.— 16.30: Konzert.— 17.55: Deutſche Volkslieder. — 18.25: Johannisabend auf einem oſtpreußiſchen Gut. — 20.40 Konzert.— 21.40: Erzählungen und Gedichte Etwa 22.20: Konzert. Langenberg .00, Choral,—.05: Schallplotten.—.45: Frauen⸗ gaymnaſtik.— 10.10: Schulfunk.— 10.45: Gemeinſchafts⸗ empfang für Arbeitsloſe.— 12.00 u. 13.00: Konzerte. 15.50: Jugendfunk.— 16.30: Zeitgenöſſiſche Tonſetzer.— 17.50: Die Frauenfrage im Lichte des Nationalſozialis⸗ mus. München .30: Schallplatten.— 10.15: N— 12.00: Schallplatten.— 13.00: Konzert.— 15.10: Jugend⸗ ſtunde.— 16.05: Kinderſtunde.— 17.05: Konzert.— 18.05; Vom Sinn der Arbeit.— 18.25: Aus dem Siebenjährigen 5 N Krieg.— 20.00:. Aus den alten Reden des Führers. 20.50: Militärkonzert. Südfunk .10: Schallplatten.— 10.10: Liederſtunde.— 10.30: Violinmuſik.— 11.40: Badiſcher Wirtſchaftsdienſt.— 12.00: Promenadekonzert.— 13.00: Schallplatten.— 19.0. Konzert.— 15.30: Kinderſtunde.— 16.30: Konzert. 18.00: Muſikaliſche Köſtlichkeiten.— 19.00: Stunde der Nation.— 20.00: Zum Deutſchen Turnfeſt.— 20.10: Lieder der nationalſozialiſtiſchen Bewegung.— 20.50: Geſchichte — und ich.— 21.10: Aeltere und neue Tanzmuſik. 21.40: Berchtesgadener Land.— 22.45: Nachtmuſik und Tanz. Wien 17.20: Oeſterreichiſche Komponiſten der Gegenwart.— 19.35: Der Traum eines alten Wieners.— 22.35: Tanz⸗ muſik. Aus dem Ausland 0 Beromünſter: 21.10: Konzert. Prag: 18.30: Deutſche Sendung. Rom: 20.45: Opernabend. Straßburg: 17.15: Jazzmusik.— 18.00: Bunte Muſtk, — 20.30: Sinfoniekonzert.— 23.00: Tanzmuſik. DER KUNG/ DER MkEibkE Roman aus historischer Zelt von dohannes Hollstein 22 d Sprechen ſie wider ihn, dann kommt's zum Streit, das wiſſen Sie. So beſinnen ſie ſich nicht lang und ſchweigen, trinken das wohlſchmeckende Honigbier, rauchen aus ihren langen, ſchmalen Pfeifen und ſchauen vor ſich hin. Ollmer Bült, der ſchwediſche Obriſt, trinkt heftig und beginnt zu erzählen. Von ſeinen Abenteuern und Heldentgten ſchwatzt er, übertreibt maßlos, ſchneidet auf, daß er ſchier einen Landsknecht beſchä⸗ men könnte. Urhesber- Rechtsschutz! Mrtte deutsche Roman- Korrespopdenz Leipzig C! * An demſelben Tage iſt mit dem Bültbauern eine Wandlung vor ſich gegangen. Iſabel, des Schäfers Schweſter, iſt mit ihrem Bündel auf dem Hof eingetroffen und hat die Wirt⸗ ſchaft des Herrenhauſes übernommen. ö Ohne viele Worte zu machen, iſt ſie ins Haus ge⸗ treten, hat ihre Kammer aufgeſucht, ſich eingerichtet und dann fing ſie an zu arbeiten. Sie rief zwei Mägde heran, und die mußten hel⸗ fen, einmal gründlich zu ſäubern. Dann hat ſie das erſte Mahl gekocht. Sie ſpeiſt mit dem Herrn zuſammen, der ſchweig⸗ ſamer iſt als je, als er aber nach dem Eſſen durch Ställs und Scheunen wandert und mit dem Geſinde ſpricht, ſeine Anordnungen gibt, da iſt alles baß er⸗ ſtaunt, denn noch nie hörten ſte den Bauern ſo freunblich, ſo beherrſcht ſprechen. Ihnen allen iſt, als ſei jeder Befehl eine Bitte! „Das macht das Mädchen!“ tuſcheln ſie ſich zu. * Der Bauer nimmt 0 Abendeſſen wuſammen mit 5 Nabel ein. Stumm wird es eingenommen, Iſabel ſitzt auf dem breiten Holzſtuhl wie eine Königin. Der Bauer f in, und wieder einen verſtohlenen Blick jöne Mädchen. Sein Blut det eine. Melodie, ihm iſt zu Mute, als beginne alles, was um ihn iſt, was bisher tot war, zu leben, als höre er tau⸗ ſend Töne und Stimmen um ſich. Alles wird be⸗ ſchwingt und hellt auf. „Iſabel, ich will deinem Bruder eine Hilfe ſchicken, wenn er ſie braucht!“ „Herr, wartet, bis Helge Euch darum bittet. Noch iſt genügend Weide um den Koven und die Muhme kocht ihm genau ſo das Mahl wie ich!“ „Ihr hattet Beſuch, die Tage, ſo ſagte mir Eben⸗ eder?“ „Ja, Herr, einen Offizier aus Lüneburg und eine Dame aus Frankreich. Es war der Tag, an dem Helge den Wolf erlegte.“ „Du haſt einen Bruder, der ebenſo tapfer wie ſchön iſt, Iſabell Und du biſt ſo ſchön wie dein Bruder!“ Iſabel ſieht ihn mit einem Lächeln an. „Bin ich ſchön, Herr?“ „Du biſt es, Iſabel!“ Otto Klaas Bült möchte aufſtehen und mit ſeinen Händen nach dem ſchönen Weibe faſſen, das ihm das Blut ſo ſeltſam erregt, aber er wagt es nicht, hält ſich gewaltſam zurück. Nein, nein.. Geduld haben, ſie nicht erſchrecken! Er iſt klug, der Bauer! Seine Frau, die Zigeunerin einſt, ja.. das war ein wildes Tier geweſen, das nur Gewalt und Kraft bezwang. Iſabel iſt von anderem Schlag. *. Die Nacht iſt gekommen, und alles iſt zur Ruhe gegangen. Die heilige Stille liegt über dem weiten Barten⸗ hofe, und Menſch und Tier liegen im Arm des Schlafes. Um Mitternacht ſchlagen mit einem Mal heftig die Hunde an. Und ſie geben nicht Ruhe, bis der Knecht, der Jo⸗ chen, ſich von ſeinem Lager erhebt und auf den Hof hinaustritt. ö Die Hunde ſtehen vor dem mächtigen Hoftor. Er hört eine grölende Männerſtimme. „Hallvh. aufgemacht! Iſt das eine Art, den Sohn zu empfangen?“ Der Knecht horcht erſchreckt auf. Der Sohn? Kommt Ollmer, der e wieder zurück? ut, begleitet von dem Gebell der Hunde. ein ehrlicher Chriſtenmenſch nicht. „Ollmer.. ich bin's! Kennſt du deines Herrn Sohn nicht mehr, alter Eſel! Jage die Beſtien weg und öffne das Tor!“ Der Knecht kettet die Hunde an und dann öffnet er. Betrunken ſchwankt Ollmer in den Hof. Sein vom Alkohol aufgeſchwemmtes Geſicht iſt von Wut ver⸗ zerrt, daß die Narbe blutrot leuchtet. „Hund. verfluchter, warum läßt du mich ſo lange warten?“ Der Knecht weicht vor der geſchwungenen Peitſche zurück. Dann beſinnt er ſich nicht lange. Er ſteht, daß Oll⸗ mer vollkommen betrunken iſt und wie einem kleinen Kinde, ſo nimmt er dem ungeſchlachten Geſellen die Peitſche weg. Er hört nicht auf das Schimpfen des Mannes, ſon⸗ dern eilt, den Bauern zu wecken. Otto Klaas Bült zuckt zuſammen, als ihm der Knecht vom Eintreffen des Sohnes erzählt. Er horcht auf, hört ihn draußen randalieren. „Er iſt betrunken?“ „Ja, Herr!“ „Bringe ihn auf die Kammer! Mag ſeinen Rauſch ausſchlafen!“ Der Knecht hat den Auftrag, aber ihn ausführen iſt ſchwer, denn Ollmer verlangt Wein zum Zechen, er will nicht zur Ruhe gehen. Der alte Knecht, ein beſonnener, ruhiger Mann, wartet ab, läßt ihn getroſt zwanzigmal auf den ſchwe⸗ ren EGichentiſch ſchlagen, daß es nur ſo durchs Haus zittert. iſt gebaut wie für Jahr⸗ Der hält's aus, der hunderte. i Ollmer iſt in den breiten Seſſel des Herrn ge⸗ funken! Seine Bewegungen werden ſchwächer, und er ſchläft bald ein. Dann bringt ihn der Knecht Jochen, unterſtützt von zwei Kameraden, auf Ne Kammer. Am nächſten Morgen iſt Iſabel, wie ſte es ge⸗ wöhnt iſt, früh auf den Beinen, ſie macht Feuer im Herd, ſetzt das Waſſer auf, kocht die Morgenſuppe. Ollmer, der Sohn, iſt zurückgekommen. Das hat ſie die Nacht gehört. Der alte Knecht hat es dem Bauern geſagt. Ollmer! Wie mag er ausſchauen? Nicht gut, denn ſo wie er betrinkt ſich l richtet den M entiſch. Sie iſt gerade damit a nſterer Miene t. „Guten Morgen, Mädchen!“ grüßt der Bauer und müht ſich, ſeiner Stimme Freundlichkeit zu geben. „Guten Morgen, Herr!“ „Dieſe Nacht iſt mein Sohn gekommen, Jfabell Es wird mehr Arbeit für dich geben!“ „Um die Arbeit iſt mir nicht bange, Bauer!“ „Haſt du ihn gehört, dieſe Nacht?“ „Ja, Bauer! Mir ſchien's, als ſei er ſchlimm be⸗ trunken geweſen!“ „Wie ein Viehl“ antwortet Bült hart, und ſeine Lippen preſſen ſich zuſammen.„Iſt von anderem Schlag wie ich, mein Sohn, Mädchen! Hat eine Mut⸗ ter gehabt, war eine Zigeunerin, die hielt's nicht hier, die lief mir fort, mußte ziehen und wandern! Liegt auch im Ollmer! Weiß der Teufel, woher er kommt, aus Spanien oder Frankreich, irgendwoher, wo's toll zugeht! Weiß nicht, was Heimat iſt, Haus und Hof ah, weiß nicht, was ſie bedeuten nur Geld und Abenteuer! Mädchen... nimm dich in Acht vor ihm?“ „Sorgt Euch nicht, Herr! Haut zu wehren!“ ſpricht Iſabel ruhig. Sekundenlang liegen ihre Augen zuſammen. Iſabel ſchrickt auf. Schaut nach der Tür, die halb⸗ offen iſt und ſieht draußen Ollmer kommen. Sie ſieht die blutrote Narbe, die mitten über das Geſicht ſich zieht, erkennt ſeinen ſchwankenden Gang, und für N einer Sekunde erſtarrt ihr das Blut zu Eis Sie möchte aufſchreien, als ſie den Mann ſieht. Aber ſie zwingt ſich, bringt es fertig, das verzerrte Antlitz zu beruhigen. Ollmer tritt über die Schwelle. Da ſteht er Iſabel. Ein wahnſinniges Erſchrecken leuchtet in den 90 noch halb ſchläfrigen Augen auf, er taumelt, muß ſi an die Wand lehnen, und dann ſchreit er auf wie ein Menſch, dem das Grauen im Nacken ſitzt. Der Bültbauer iſt aſchfahl geworden. auf ſeinen Sohn und dann auf Jſabel. „Was haſt du, Ollmer?“ Ollmer hebt beide Hände wie abwehrend. Er ſtarrt „Weg weg du du du bu willſt mich äffen! Weg, Geſpenſt! Du biſt ja tot!“ Da ſpricht Iſabel mit ruhiger, „Was wollt Ihr, Ollmer Bült? Seid Ihr noch be⸗ trunken? Ich 1255 5 Blies, die ae dert, Im Endkampf ſiegte der A Ich weiß mich meiner kalter Stimme. r Fami enkel 90. E taunl weit noch * 3 kam a ſonenk den R dern 1 den di Führe Füßen letzt. Die V wieſen Einſatz Entwa wurde rend d und V zahl v Heeres bei der lich in mittag geführ Komm * 8 miniſte ters di Stadt ſtädtiſe miſſari Amtsg 1 brück bahnhe Höllen liggeſte auch e Dreiſa. von ur mit ar dig zu; 1 ſowie 1 den. 2 F. 2 den B iſt jetzt beworb eine gr Heidelb Städter ten an 8 Landw! Expl. Kopf en in Ansz dur bes ſcher N Sicherh ſchen nder 2 intag arm⸗ Sieg eſſen piel, önen znen. u he⸗ wart eigk, —* 1— — Dienstag, 20. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Aus Vaden Ladenburgs älteſter Bürger Tr. Ladenburg, 20. Juni. Heute feiert im großen gamilienkreis von 4 Kindern, 30 Enkeln und 38 Ur⸗ enkeln der Landwirt Johann Friedrich ſeinen 90. Geburtstag. Er erfreut ſich noch einer er⸗ ſtaunlichen Rüſtigkeit. Seine Erinnerungen reichen weit in die Vergangenheit zurück. Auch nimmt er noch regen Anteil am Geſchehen der Zeit. In der Kurve verunglückt Weinheim, 19. Juni. Am Sonntag vormittag lam an der Kurve bei der Bertleinsbrücke ein Per⸗ ſonenkraftwagen aus Saarbrücken infolge der durch den Regen verurſachten glatten Straße ins Schleu⸗ bern und geriet in den Straßengraben. Dabei wur⸗ den die fünf Inſaſſen herausgeſchleudert. Der Führer wurde an den Händen, deſſen Ehefrau an den Füßen und das 20 Monate alte Kind am Kopf ver⸗ letz. Die beiden anderen Inſaſſen blieben unverletzt. Die Verletzten wurden dem Krankenhaus hier über⸗ wieſen. Der rabiate Bär * Karlsruhe, 20. Juni. Im Stadtgarten wurde beim Reinigen des Bärenzwingers der Wärter Ebe! von einem Bären angefallen. Zur Ab⸗ wehr faßte der Wärter das Tier bei der Kehle, konnte aber nicht verhindern, daß er bei dieſer Gelegenheit ſo ſchwer in die Hand gebiſſen wurde, daß ihm nach der ſofortigen Ueberführung in das Städti⸗ ſche Krankenhaus ein Finger amputiert werden mußte. Als Ebel den Zwinger verließ, ſtürzte ſich das Tier erneut auf den Wärter und verletzte Ebel am Geſäß. Es handelt ſich um ein junges Tier, das bisher ſehr umgänglich war. Die Entwaffnungsaktion in Waldkirch * Karlsruhe, 20. Juni. Von der Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium wird mitgeteilt: Im Zuſammen⸗ hang mit den Sprengſtoffunden in Waldkirch wurde am frühen Morgen des 19. Juni(Montag) unter Einſatz erheblicher Polizeikräfte eine ausgedehnte Entwaffnungsaktion in Waldkirch durchgeführt. Es wurde nach einer vierſtündigen Durchſuchung, wäh⸗ tend der die Ortsein⸗ und Ausgänge von Kollnau und Waldkirch abgeſperrt waren, eine größere An⸗ zahl von Hieb⸗ und Schußwaffen, darunter auch Heeresgut gefunden und ſichergeſtellt. 16 Perſonen, hei denen Waffen gefunden wurden, ſind unverzüg⸗ lich in Schutzhaft genommen und am gleichen Vor⸗ Mittag noch dem Schnellrichter zur Aburteilung zu⸗ geführt worden. Rommtiſſariſcher Oberbürgermeiſter in Pforzheim * Pforzheim, 20. Juni. Das badiſche Innen⸗ miniſterium hat auf Anordnung des Reichsſtatthal⸗ ters die Amtsgeſchäfte des Oberbürgermeiſters der Stadt Pforzheim bis auf weiteres dem Direktor der ſtädtiſchen Werke, Stadtbaudirektor Kürz, kom⸗ miſſariſch übertragen. Kürz hat am Montag die Amtsgeſchäfte bereits übernommen. Eiſenbahnbrücke über die Dreiſam fertig Freiburg, 20. Juni. Die neue Eiſenbahn⸗ brücke über die Dreiſam unweit des Haupt⸗ hahnhofs, über die ſpäter die Züge der umgeleiteten Höllentalbahn verkehren werden, iſt dieſer Tage fer⸗ liggeſtellt worden. In der nächſten Zeit will man duch an eine Umgeſtaltung der bisherigen olten Dreiſam⸗Bahnbrücke herangehen, auf der die Züge bon und nach Baſel durchfahren. 5 Kein Tag ohne Schadenfeuer * Unteralpen(Amt Waldshut), 20. Juni. In der vergangenen Nacht brach in der Scheune des Landwirts Johann Bär aus bisher unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, dem das große Doppelwohnhaus mit angebautem Stall und Scheune vollſtän⸗ dig zum Opfer fiel. Das Vieh und die Schweine, ſowie ein Teil der Fahrniſſe konnten gerettet wer⸗ den. Der Gebäudeſchaden beträgt ca. 45 000 Mark. * 8. Bruchſal, 20. Juni. Der Wettbewerb für den Bau der hieſigen evangeliſchen Kirche iſt jetzt abgeſchloſſen. Es haben ſich 150 Architekten beworben, darunter etwa 50 aus Stuttgart, ferner eine größere Anzahl aus Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Pforzheim und anderen badiſchen Städten. Von Bruchſal ſelbſt nahmen fünf Architek⸗ ten an dem Wettbewerb teil. Großkarlbach, 20. Juni. Der bei einem hieſigen Landwirt beſchäftigte Knecht Eßwein erlitt durch die Exploſion einer Weinberſpritze am kopf erhebliche Verletzungen, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Fall mahnt wieder zur beſonderen Vorſicht bei Verwendung atmoſphäri⸗ ſcher Weinbergſpritzen, die vor Gebrauch auf ihre Sicherheit hin zu prüfen ſind. 8 Bal 0s Hiegen. le Der große italienische Geschwaderflug über den Atlantik (Von unſer m römiſchen Vertreter) Rom, 20. Juni. 8 Noch iſt der Geſchwaderflug, den der italieniſche Luftfahrtminiſter General Italo Balbo vor zwei Jah⸗ ren von dem Flughafen Orbetello aus mit zwölf Apparaten unternahm, in Aller Erinnerung. Nach den günſtigen Ergebniſſen, die damals erzielt wurden, faßte Muſſolini den Entſchluß, eine noch größere An⸗ zahl von Flugzeugen auf der ſchwierigeren Nord⸗ atlantikſtrecke zur Weltausſtellung nach Chicago zu chicken. Die Vorbereitungen zu dieſem großen Un⸗ ternehmen ſind ſeit einem Jahre im Gange. Die Teilnehmer erhielten eine vielſeitige und ſtrenge Ausbildung in der Fliegerſchule für Hochſeeflüge in dem umbriſchen Fughafen Orbetello. Seit einigen Tagen iſt alles ſo weit vorbereitet, aß der Termin des Starts nur noch von den metereologiſchen Ver⸗ hältniſſen äbhängt. 5 Abgeſehen von dem ſchlechten Flugwetter über dem Nordatlantik hat aber die kalte Witterung noch eine andere unangenehme Folge gehabt: die Küſte von Labrador iſt noch nicht frei von Eis. Italo Balbo ſtellte aber geſtern dem Sonderberichterſtatter des„Popolo'Italia“ gegenüber feſt, daß der Start ſolange nicht in Frage komme, bis die Flug⸗ baſis von Cartwright auf Labrador zur Aufnahme der italieniſchen die„Alice“ erreichen. Bevor der Stützpunkt auf Labrador nicht eingerichtet ſei und bevor nicht wenig⸗ ſtens die„Alice“ die Küſte von Labrador erreicht hat, werden die italieniſchen Flieger nicht ſtarten. Die drei Fſugelapnen Bisher ſind in Richtung Europa Amerika nar vier Nor datlantiküberfliegungen ge⸗ glückt. Alle vier wuroͤen von Deutſchen aus⸗ geführt. Der erſte von Köhl und Hühn e feld, die drei anderen von Gronau. Die erſte Etappe des Fluges, den jetzt das italieniſche Geſchwader an⸗ tritt, führt von Orbetello über Baſel, Amſterdam nach dem an der nordiriſchen Küſte gelegenen Lon⸗ donderry. Dieſer Teil bietet keine beſonderen Schwierigkeiten. Von Londonderry fliegt das Ge⸗ ſchwader nach der isländiſchen Hauptſtadt Reykja⸗ vk. Die größten Hinderniſſe haben die italieniſchen Piloten auf der dann folgenden Strecke von Island nach Cartwright an der Küſte von Labra⸗ dor zu überwinden. Die weitausgedehnten und dichten Nebelbänke, die faſt ſtändig und bis in große Höhen das Meer hier bedecken, zwingen die Flieger zum Blinoͤfliegen. Nun bedeutet der Blindflug für die glänzend ausgebildeten italieniſchen Piloten keine beſondere Schwierigkeit. Der Blindflug ſtellt aber in dieſem beſonderen Falle deshalb hohe Anforde⸗ rungen an das Können der Flugbeſatzungen, weil ſie in geſchloſſener Formation fliegen. Um die Ge⸗ fahr von Zuſammenſtößen im Nebel möglichſt zu verringern, iſt zwar vorgeſehen, daß die einzelnen Flugzeuge des Geſchwaders ſich in größeren Abſtän⸗ den voneinander halten und in verſchiedenen Höhen fliegen. Aber die geringſten Abweichungen von dem befohlenen Kurs und kleine Aenderungen der Ge⸗ ſchwindigkeiten können in den weiten Nebelzonen raſch die Entfernung und den Höhenunterſchied zwi⸗ ſchen den Apparaten ſo ſehr vermindern, daß die Gefahr der Kolliſton entſteht. Hierin ſehen die italie⸗ niſchen Sachverſtändigen die größte Schwierigkeit, die bei dem 11 300 Km. langen Flug zu über⸗ winden iſt. Zu SFſugseuge mit Io Mann Das Geſchwader, das von Balbo perſönlich ge⸗ führt wird, iſt aus 24 Flugzeugen mit ins⸗ geſamt 100 Mann Beſatzung zuſammen⸗ geſetzt. Nur wenige der Offiziere und Mannſchaften, die den Braſilienflug von 1931 ausführten, nehmen an dem diesjährigen Unternehmen teil. Die Mehr⸗ zahl der Piloten iſt ſehr jung. Jeder Flugzeug⸗ kommandant durfte ſich den zweiten Piloten ſeines Apparates ſelbſt auswählen. An Bord jeden Flug⸗ zeuges befinden ſich ein Kommandant(Offizier), der den Apparat ſelbſt ſteuert, ein zweiter Pilot(Offi⸗ zier), ein Radiotelegraphiſt(Unteroffizier)), und ein Monteur(Unteroffizier). Einige Flugzeuge führen darüber hinaus noch Mannſchaften mit Spezial⸗ aufträgen mit. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das als Grundformation für den Geſchwaderflug die Gruppe von drei ein Dreieck bildenden Apparaten am geeignetſten iſt. In dieſer Oroͤnung werden die Staffeln hintereinander fliegen Für den diesjährigen Flug iſt der Apparat Mar⸗ chetti S 55, der von der Geſellſchaft Joͤrovolanti Alta Italia gebaut wird, gewählt worden. Die Flug⸗ zeuge ſind mit dem achtzylindrigen Motor Iſotta Fraſchini„Aſſo 750“ ausgerüſtet. Das NMloster der Flieger Die Fliegerſchule in dem Küſtenort Orbetello kann man geradezu als ein Kloſter der Flie⸗ ger bezeichnen. Sie leben hier in völliger Abge⸗ Schweres Autounglück bei Freudenſtadt — Freudenſtadt, 20. Juni. Auf der Chauſſee bei Freudenſta dt ereignete ſich geſtern abend ein furchtbares Autounglück, dem fünf Perſonen zum Opfer fielen. Die Blin⸗ den, die im Kloſter Heiligenbronn untergebracht ſind, machten in Begleitung von Schweſtern einen Auto⸗ ausflug. Auf dem Rückweg geriet das mit 41 Per⸗ ſonen beſetzte Laſtauto aus der Fahrbahn und ſt ii rzte die ſehrſteile Böſchung hinunter. Das Auto überſchlug ſich und begrub die Jnſaſſen unter ſich. Fünf Perſonen, vier Männer und ein Mädchen, alles Blinde, wurden ſofort ge⸗ tötet. Ein Schwerverletzter und mehrere Leichtver⸗ letzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Das Autounglück ereignete ſich am Montag abend zwiſchen g und 10 Uhr in der großen Kurve unter⸗ halb Loßburg. Anſcheinend ſtand in urſächlichem Zuſammenhang mit dem Unglück ein entgegenkom⸗ mendes Motorrad. Die Schuldfrage iſt jedoch noch nicht geklärt und die Unterſuchung noch im Gange. Glücklicherweiſe blieb das über die Böſchung ſtürzende Laſtauto in zwei Tannen hängen, die den Sturz in den einige Meter tief liegenden Bach ver⸗ hinderten. Ein Stuttgarter Herr, der mit dem Mo⸗ torrad die Unfallſtelle paſſierte, holte in Loßburg die erſte Hilfe. Um alle Perſonen bergen zu können, mußten die Tannen umgehauen werden, worauf das Auto ganz in den Bach ſtürzte. Es wurde alles getan, um den Verunglückten raſche Hilfe angedeihen zu laſſen. Die zuſtändigen Stellen eilten ſofort zur Aufnahme des Sachverhalts an die Unfallſtelle. Die Toten wurden noch Loßburg übergeführt. Eine begleitende Schweſter zog ſich einen Schulterbruch zu. Die Schreckenskunde löſte überall tiefſtes Mitgefühl mit den unglücklichen Opfern aus. Salto mortale eines Perſonenautos dt. Worms, 20. Juni. Am Ortsausgang der Ge⸗ meinde Abenheim ereignete ſich in den frühen Morgenſtunden ein folgenſchwerer Autoun⸗ fall. Ein mit vier Perſonen beſetztes Auto kam auf der Straße ins Schleudern und überſchlug ſich. Dabei wurde einem verheirateten Mann namens Glanzner aus Worms ⸗Pfiffligheim die obere Kopfhälfte abgedrückt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die übrigen Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde ebenfalls nur leicht beſchädigt. Ein Wilderer wurde erſchoſſen * Zell bei Bensheim, 20. Juni. In der Dunkel⸗ heit traf der Forſtgehilfe Greuel im Jagdgebiet einen wil dernden Winzerge hilfen, der auf Zurufe des Förſters die Waffe gegen dieſen richtete. Der Förſter kam ihm jedoch zuvor, ſchoß auf den Wilderer, der auf der Stelle tot niederſank. Bet dem Erſchoſſenen handelt es ſich um einen Mann, der bereits früher wegen Wilddieberei be⸗ ſtraft worden war. Sein Bruder iſt im Jahre 1919 wegen Fiſchfrevels ebenfalls von einem Förſter er⸗ ſchoſſen worden. lage noch nicht er holt. ſchloſſenheit und finden eine gründliche praktiſche und theoretiſche Schulung, die an jeden einzelnen die größten Anforderungen ſtellt. Die Zöglinge dieſes Heimes, die fliegenden Mönche, ſind Flieger, die aus der italieniſchen Fliegertruppe ausgewählt wurden und die dank ihrer hier ſchon gezeigten Leiſtungen beſonders dazu befähigt ſcheinen, noch Größeres zu vollbringen. Die Anſtalt in Orbetello ſteht unter der Leitung des General Pellegrini, der bekanntlich neben Balbo der Führer des großen Geſchwaderfluges iſt. Der erſte große Kurſus für Seeflüge wurde bereits im Jahre 1930 eingerichtet. Zu der Anſtalt haben nur Perſonen Zutritt, die eine beſondere Erlaubnis erhalten. Beſonderer Wert wird auf eine ſorgfältige Körperſchulung gelegt. Die Flieger müſſen äußerſt mäßig leben, der Tabakgenuß wird ſtark be⸗ ſchränkt, und im übrigen müſſen die Flieger eine heſtimmte Diät einhalten. Arbeitsſtunden und Schlafſtunden ſind genaueſtens geregelt. Eine wich⸗ tige Rolle ſpielt die Sport. Eifrig werden Schwim⸗ men, Reiten, Waſſerpolo und alle Arten von Leicht⸗ athletik gepflegt. Der eigentliche Flugunter richt iſt in theoretiſche und praktiſche Anwendung geteilt. Ma⸗ thematik, Phyſik, Hydromechanik, Maſchinenbau ſtehen an erſter Stelle unter den Lehrfächern. Im Blindflug, Nachtflügen, Landungen auf dem Waſſer mit ſchweren Laſten wird die praktiſche Schulung der Offiziere vervollkommnet. Zum Abſchluß der Ausbildung findet ein Exa⸗ men ſtatt. Diejenigen Offiziere, die es beſtehen, erwerben damit die Mitgliedſchaft des Geſchwader⸗ Ozean⸗Fliegerkorps. Sie erhalten auch eine äußer⸗ liche Auszeichnung, und zwar ein„“, das aus blauer Emaille iſt. Jeder Fliegeroffizier, der dies trägt, gilt beim Volk als beſonderer Heros. Der italieniſche Luftfahrtminiſter Balbo hat es verſtan⸗ den, das geſamte Flugweſen Italiens überaus popu⸗ lär zu machen. Ganz Italien iſt auf ſeine jungen Flieger ſtolz. Beſonders geehrt werden ſelbſtver⸗ ſtändlich die, die ſich durch hervorragende Leiſtungen auszeichnen. In dieſem Zuſammenhang ſei übrigens erwähnt, daß auch der augenblickliche Juhaber des Weltrekordes über die größte Flugzeuggeſchwindig⸗ keit, der Hauptmann Agello, der Fliegerſchule an⸗ gehört. Die Vorbereitungen zu dem Geſchwaderflug über den Nordatlantik ſind alſo nicht nur in ſachlicher Be⸗ giehung mit größter Sorgfalt getroffen worden, ſon⸗ dern ebenſo auch in perſönlicher. Ganz Italien ver⸗ traut darauf, daß ſeinen„fliegenden Mönchen“ bie gloßartige Leiſtung eines Geſchwaderfluges mit 24 Flugzeugen in überzeugender Weiſe gelingen wird. Nun kann man es auch verſtehen, daß der General Italo Balbo erſt daun den Befehl zu m Start gibt, wenn letzte Sicherheit dafür beſteht, daß alles klappt. Meldung der Landeswefferwarie Karlsruhe Vorausſage für Mittwoch, 21. Juni Fortdauer der unbeſtändigen Witterung See. Luft- 5 See. 8. Wind Stationen: höhe 1 58 Wetter m ium ficht. Stärke Wertheim 151— 13 leicht bedeckt Königsſtuhl] 563 752,0 9 ſchwach Nebel Karlsruhe 120 752,3 13 leicht Regen Bad.⸗Baden] 213 752,6 14 leicht[Regen Villingen 712 754,4 10 leicht Regen Bad. Dürrh.] 701— 10 leicht bebeckt St. Blaſten 780— 9 friich bedeckt Badenweiler 422 753,5 13 ſtgrk bebeckt Schauinsld. 1268 652.6 6 ſtürm, Regen Feldberg Hofſ1275 628,9 5 ſtürm,[Nebel Geſtern hat das regneriſche Wetter angehalten und beſonders im Hochſchwarzwald beträchtliche Nie⸗ derſchlagsmengen geliefert. Die Drucklage iſt im großen und ganzen unverändert geblieben. Die Randwellen des Tiefs, deſſen Kern heute über Süd⸗ ſkandinavien liegt, folgen einander in kurzen Ab⸗ ſchnitten und ſorgen dafür, daß ſich die Wetter ⸗ ertr 1 wircl in die zuverlässigen, auf alle Moforrypen und alle ſohreszeiten abgestimmten SHE Abfooklk mit Recht gesetzt, Weil nicht nur unser Prestige als führendes deutsches Minereilölunternehmen uns verpflichtet, unsere Marken duf einem hohen Guclhäts- stond zu halten, sondern auch unsere SHkEll Abfrooklk in deutschen Fabriken nach be- soncleren Verfahren veredelt werden, die teilweise uns nur allein zur Verfügung stehen. SHELL AUTO ELE eee eee suelt Kurootx saar AkROSHETT SMstt Aurookt zx m17787710441ʃ8 Hochleistungsoel SEIT AureeHH ZX 491 K 16318 SMEIL AUfo OHL Stork dlek ff. SHELL vorrol SMNELI AUrootl sx o.sturk dlekfl. des Einheitsoel suszowählen nach dem 8 HE LL-FUHRER REENMANIA-OSSAG MINERAAUIWERK E AC. 1 6. Seite/ Nummer 277 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Der italieniſche Oberſt Dienstag, 20. Juni 1933 Das Drama um Ago Traviglia— Die Mata Hari von Rom— Aufnahmen mit der Spezialkamera Vor kurzer Zeit wurde bekannt, daß in Rom der ſtalieniſche Leutnant zur See Ugo Traviglia, Kurier im Marineminiſterium, des Landesverrates überführt und erſchoſſen worden war. Die Verhand⸗ lung gegen ihn hatte erwieſen, daß er ſeit längerer Zeit Spionage trieb und zwar mit lächerlichen Sum⸗ men dafür bezahlt wurde. Weiterhin wurde erwähnt, daß gemeinſam mit ihm ſeine Komplizin Camilla Agliarbi vor den Richtern ſtand, ebenfalls zum Tode durch Erſchießen verurteilt, aber dann von König Viktor Emanuel begnadigt wurde. Ueber das Drama des Marineleutnants Ugo Traviglia über die ganzen Hintergründe des auf⸗ ſehenerregenden Spionagefalles wurde ſtrenges Still⸗ ſchweigen bewahrt. Erſt jetzt dringen einige Einzel⸗ heiten an die Oeffentlichkeit durch und geſtatten Ein⸗ blicke in die politiſch⸗militäriſche Unterwelt, wie man ſie in dieſer abenteuerlichen Form nur beim Film oder Roman für möglich hielt. Welches die Urſache war, die den jungverheirate⸗ ten Marineleutnant Traviglia zur Spionage gegen ſein Vaterland brachte, iſt noch heute rätſelhaft. Er ſelbſt behauptete vor Gericht, es ſei das Geld und nur das Geld geweſen. Tatſächlich hat er kleine Be⸗ räge erhalten. Sie ſind aber ſo lächerlich gering⸗ fügig, daß niemand es glauben kann, um dieſer Summe willen habe Traviglia ſich ſo vergehen können. War es nicht das Geld, dann war es alſo die Frau. Seine Komplizin Camilla Agltiarbi. Hat der Volksmund den unglücklichen jungen Seeoffizier den italieniſchen Oberſt Redl ge⸗ nannt, ſo hieß Camilla Agliarbi in den Krei⸗ ſen der italieniſchen Spionageaffären ſchon lange die„Mata Hari von Rom“. Eine auffallend ſchöne Frau, dämoniſch, reizvoll, ver⸗ führeriſch und in ihrer Lebensführung bewußt extravagant und exotiſch. Eine Aufmachung, wie man ſie nur bei Filmprinzeſſinnen kennt, ſollte ſie mit jener Atmoſphäre umgeben, die ſo faſzinierend auf junge Männer wirkt. Camilla Agliarbi war die Raffineſſe in Perſon. Nichts Verwunderliches, denn im Verlauf der Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß ſie ſeit langen Jahren berufsmäßig im Dienſte der franzöſiſchen Spionage ſtand. Sie war in Italien geboren worden, kam aber als zjähriges Kind nach Frankreich und ſiedelte ſpäter nach Luxemburg über. Vor 4 Jahren kam ſie nach Italien, machte ſich bald verdächtig, aber es konnte ihr nichts nachgewieſen werden. Vor ſeinen Richtern beſchwor Traviglia, daß ihn nichts an dieſe Frau binde, als die Gemeinſamkeit ihrer geſchäftlichen Beziehungen. Man glaubt aber jetzt zu wiſſen, daß er, der Verräter, ſeiner jungen Frau, die er mit dem neugeborenen Töchterchen zu⸗ rückläßt, wenigſtens dieſen Kummer erſparen wollte. Bezeichnende Schlaglichter auf die Art der fran zöſiſchen Spionage in Italien ergeben ſich aus den kleinen Mitteilungen, die man jetzt der Oeffent⸗ lichkeit gibt. Die Tatſache, daß Traviglia in franzö⸗ ſiſchen Dienſten ſtand, wird klar und eindeutig zu⸗ gegeben. Traviglia brachte als Kurier die wichtigſten maritimen Geheimakten von der italieniſchen Admi⸗ ralität zum Marineminiſterium. So hatte er in dieſer Eigenſchaft als Kurier nicht nur die Möglich⸗ keit, alle Geheimakten zu ſtudieren, ihre Informa⸗ tionen weiterzugeben, ſondern konnte ſogar ohne be⸗ ſondere Mühe Photographien von ihnen herſtellen. Da er außerdem als Kurier faſt jede Woche einmal zu einer wichtigen italieniſchen Seebaſis reiſen mußte, ſammelte er auch dort für Frankreich hochwichtige In⸗ formationen. In Frankreich wußte man nur zu gut, wie wichtig dieſer Leutnant Uglo Traviglia war. Er ſcheint ſo, als habe man ihm Camilla Agliarbi extra auf die Spur geſetzt, als habe ſie den Spezial⸗ auftrag gehabt, dieſen Kurier in ihren Bann und in Frankreichs Dienſte zu ziehen. Während der Verhandlung beſtritt ſie es. Sie wollte nichts getan haben, als die Nachrichten und Photographien, die Traviglia ihr gab, an einen Un⸗ bekannten übermittelt zu haben. Sie behauptete, noch von anderen Spionen Nachrichten erhalten zu haben, die ſie in gleicher Weiſe weitergab. Im Gegenſatz zu 75 Fahre Das Spionageſyſtem war relativ einfach. Tra⸗ bigliaphotographierte auf ſeinem Weg von einem Büro in das andere die Geheimpapiere und übergab die Photographien dann der Mata Hari von Rom Das Weſentliche an dieſem Vorgehen war der Prozeß des Photographierens. Der franzöſiſche Geheimdienſt hatte Traviglia mit einer Spezialkamera ausgerüſtet, die äußerlich genau ſo ausſah wie eine normale Zigarettenſpitze. Mit dieſer Kamera war es ihm möglich, unterwegs — in Hausfluren, auf Toilettefträumen und im Re⸗ ſtaurant uſw. beim Transport der Papiere dieſe zu Dampfſchiffahrtslinie Bremen New Mork Oben: Der Nordͤdeutſche Lloyd⸗Dampfer„Bremen“, der am 19. Juni 1858, alſo vor jetzt 75 Jahren, von Bremerhaven zu ſeiner erſten Reiſe nach Newyork auslief. Schnelldampfer„Bremen“, der gewaltige Ozeanrieſe von Unten: Der 52 000 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen, der Inhaber des Blauen Bandes, der jetzt den Dienſt auf der Linie Bremen—Newyork verſieht, die ſeit 1858 einen ſo großen Aufſchwung nahm. Traviglia ſeien ihr dieſe Leute aber nicht bekannt ge⸗ worden. Die näheren Beziehungen zwiſchen ihr und Traviglia ſeien leicht zu erklären, ſie hätten ſich eben geliebt. Offenbar wollte die Frau die Auffaſſung der italieniſchen Behörden zerſtören, daß Frankreich ſyſte⸗ matiſch verſuche, mit raffinierten Methoden innerhalb des italieniſchen Offizierkorps Fuß zu faſſen. Wie dem auch ſei, Frankreich hatte zwar dem Marineleutnant Traviglia nicht viel bezahlt und auch keine anderen Anerkennungen gezeigt als eben die kärglichen Summen, die man als effektive Spe⸗ ſen und Barauslagen anſehen kann, hat aber dafür in anderer Weiſe große Gelder für Traviglia aus⸗ gegeben. Die letzte Fahrt des„A. C. 57 Vor wenigen Tagen ſtießen lettiſche Fiſcher bei Tauchverſuchen in der Höhe von Win dau auf ein Unterſeeboots⸗Wrack. Die benachrichtigten die Marinebehörde in Riga, ein Marinetaucher wurde entſandt und konnte feſtſtellen, daß es ſich bei der Meldung der Fiſcher um keine Phantaſienachricht handelte. Ungewöhnlich gut erhalten lag im weichen Oſtſeeſand ein deutſches Unterſeeboot. Da nur wenig deutſche Schiffe auf hoher See die Kennummer tru⸗ gen, konnte der Taucher nicht angeben, um welches Unterſeeboot es ſich handelte. Soweit vont deutſchen Marineamt bisher Feſtſtellungen getroffen werden konnten, handelt es ſich jedoch um das im Welt⸗ Krieg verloren gegangene U⸗Boot U. C. 57. Nach dem ganzen Befund und der Lage des Wracks kann kaum ein anderes U⸗Boot in Frage kommen. „U. C. 57“ ging im November 1917 mit einem Son⸗ derauftrag nach dem finniſchen Meerbuſen. Es iſt nach ſo langer Zeit ſchwer möglich, den genauen Charakter dieſes Auftrages zu erouieren, aber es heißt, in deutſchen Marinekreiſen, daß U. C. 57 dem engliſchen Grubenholztransport einen Riegel vor⸗ ſchieben ſollte. Bekanntlich machte ſich der Holzman⸗ gel in England um dieſe Zeit beſonders hart be⸗ merkbar, und England holte ſich in regelrechten Convoy⸗ zügen Holz aus Rußland und Finnland. Dieſe Convoyzüge beſtanden aus einer Reihe großer Laſtdampfer, die von kleinen Kreuzern geſchützt wurden. Der Kommandant des Schiffes war der Kapitän⸗ leutnant Friedrich Wißmann. Außer ihm befan⸗ den ſich noch 2 Offiziere und 23 Mann an Bord. Wißmann verſtändigte ſich in den erſten November⸗ wochen noch mehrfach funkentelegraphiſch mit einem Schweſterſchiff. So erfuhr man, daß ihm die Ver⸗ ſenkung von einem ruſſiſchen Segler mit Bannware und die von 2 engliſchen Dampfern gelungen war. Dann blieben plötzlich alle Lebenszeichen aus und „U. C. 57“ mußte verloren gegeben wer⸗ den. Man nahm an, daß es auf eine Mine ge⸗ laufen und geſunken war. Dieſe Annahme wurde faſt zur Gewißheit, als in den engliſchen Heeresberichten nirgends etwas von der Verſenkung eines deutſchen U⸗Bootes im finni⸗ ſchen Meerbuſen berichtet wurde. Es hat den Anſchein, als ob„U. C. 57“ wirklich nur durch den tragiſchen Zufall eines Zuſammen⸗ ſtoßes mit einer Mine geſunken iſt. Und auch dabei muß noch in höchſt unglücklicher Weiſe der Zufall ſein Schickſalsſpiel getrieben haben. Das Boot, das zwiſchen Michelsturm und Windau liegt, weiſt nämlich nur ſehr geringe Beſchädigungen auf. Es liegt in 20 Meter Tiefe, nur zu einem ge⸗ ringen Teil in den Sand eingeſunken. Jedenfalls ſind dies die erſten Angaben des Tauchers. Wenn ſie einer genaueren Prüfung ſtandͤhalten, ſo beabſichtigt nach einer bisher unbeſtätigten Meldung die lettiſche Regierung, das in ihrem Hoheitsgebiet gefundene -Boot heben zu laſſen. Man denkt ſogar daran, das Leck des Bootes von außen abzudichten und das Wrack, ſo wie es jetzt iſt, in deutſche Hände zu geben. So könnten die toten Helden von„U. C. 57“ eine letzte Fahrt nach Deutſchland antreten und in Hei⸗ materde ihr Soldatengrab finden. Sollte dieſer Plan nicht durchgeführt werden, ſo wird ſich vermutlich ein anderer Weg finden laſſen, die U⸗Bootleute auf U. C. 57 nach Deutſchland zu überführen. Feierliche Einweihung der Reichsführerſchule photographieren. Die Herſtellung der Kamera allein muß Rieſenſummen gekoſtet haben, weiterhin ließ Frankreich aber Traviglia dauernd von zwei Agen⸗ ten begleiten, die keine andere Aufgabe hatten als Zwei alte Neben der Weltwirtſchaftskonferenz hat England in den letzten Tagen im Fieber einer anderen De⸗ batte geglüht. Ein Maſſenſtreit der Meinungen hatte ſich entſponnen. Auf der einen Seite ſtand die ge⸗ ſamte engliſche Oeffentlichkeit, auf der anderen der Verwaltungsausſchuß im Kriegsminiſterium. Es ging um Leben oder Sterben zweier alter Kriegskameraden. Peter und Punch heißen ſie. Zwei Pferde, ein Schimmel und ein Fuchs und ein unzertrennliches Paar ſeit dem Jahre 1915. Sie zogen zuſammen Munitionskarren durch den flandriſchen Schlamm, ſie retteten 1918 bei dem großen Rückzug vor dem deutſchen Anprall im März ein Geſchütz und ſeine Beſatzung, ſie wurden beide vom gleichen Schrappnell verwundet, nebeneinander im gleichen Pferdelazarett geheilt und kamen zu⸗ ſammen in das gleiche Artillerieregiment, wo ſie wieder als Stangenpferde des erſten Geſchützes der 1. Batterie gingen. Und ſo wurden Peter und Punch langſam alt. Peter iſt heute 23 Jahre alt und Punch 27 Jahre. Es gibt Pferde, die gehen in dieſem Alter noch unter dem Sattel, aber die haben auch keinen narbenzer⸗ der NS DAN eee, Das Gebäude der Schule in dem brandenburgiſchen Städtchen Bernau mit dem feſtlichen Schmuck, den es zu dem Weiheakt angelegt hatte. Oben links: Der Leiter der Reichs⸗ führerſchule, Dr. Schreyter. — Der ehemalige deutſche Kronprinz hat das Rittergut Hohenhaus im Werratal erworben und beabjichtigt, ſeinen Wohnſitz von Oels nach dieſem Gute zu ver⸗ legen, das ſich durch ſeine beſonders ſchöne landſchaft⸗ liche Lage auszeichnet. dafür zu ſorgen, daß Traviglia ſchnell und ungeſtört ſeine Aufnahmen machen konnte. Dieſe Leute ent⸗ kamen bei der Verhaftung des Kuriers. Camilla Agliarbi war einige Tage vorher feſt⸗ geſetzt und gezwungen worden, einen Brief an Tra⸗ viglia zu ſchreiben. In dieſem Brief ſtand, daß ſie eine Verabredung mit ihm leider nicht innehalten könne und ihn bäte, das„Material“ einem Freunde, dem„Ueberbringer“ zu übergeben. Der Ueberbringer war ein Offizier der italie⸗ niſchen Spionageabwehr. Traviglia ging in die Falle. Als er ſeinen letzten Gang antrat und an die Mauer geführt wurde, rief er dem Exekutionskommando zu: „Matroſen, ich bete, daß Gott und mein Vater⸗ land mir verzeihen mögen. Ich habe ſchlimm ge⸗ handelt. Laug' lebe Italien!“ Man fragte ihn, ob er noch einen Wunſch habe, Ja, er wollte keine Binde tragen und nicht mit dem Rücken gegen die Gewehrläufe ſtehen. Das mußte ihm abgeſchlagen werden, da die Militärgeſetze die Erſchießung von Landesverrätern von hintenher vor⸗ ſehen. In ſeinem Rücken krachte die Salve, die das Drama eines Verführten abſchloß. Zur gleichen Zeit aber unterſchrieb Muſſolini eine Verfügung, wonach der italieniſche Staat der ebenso unſchuldigen wie unglücklichen Witwe des erſchoſſenen Verräters auf Lebenszeit eine monatliche Rente zahlt. Kameraden riſſenen Hals, wie Peter und Punch und tragen nicht noch ein halbes Dutzend Granatſplitter in der Hin⸗ terhand mit ſich herum. Die haben auch nicht bis zum letzten Atemzug im Groll der Weſtfront aus⸗ gehalten. So kam es, daß dieſer Tage das unbarmherzige Urteil„zu alt für den Dienſt“ die beiden tapferen Frontkämpfer Peter und Punch traf. Sie ſollten erſchoſſen werden, um Platz für jüngere Tiere zu machen. Peter und Punch aber ſtanden nicht allein, ſie waren nicht wehrlos ihrem Schickſal, ihnen zugedacht in den nüchternen Amtsſtuben von Whitehall, ausgelie⸗ fert. Der Bund der ehemaligen Frontkämpfer des engliſchen Heeres hörte von dem Urteil über Peter und Punch, und Millionen von Angehörigen der Britiſh Legion und des Service Corps hielten es für ganz ſelbſtverſtändlich, daß die Bundesleitung, unterſtützt von der geſamten Preſſe, den Verwal⸗ tungsrat des Heeres aufforderte, Peter und Punch das Gnadenbrot zu gewähren. Und die ganze eng⸗ liſche Oeffentlichkeit hielt es ebenfalls für Selbſtver⸗ ſtändlich, daß die Frontkämpfer ihre alten vierbeini⸗ gen Kriegskameraden nicht im Stich ließen. Gegen Amtsſtuben und einmal erlaſſene Anord⸗ nungen zu kämpfen ſcheint in allen Ländern der Welt ein Titanenkampf zu ſein. Und ſo ſah es auch bei dieſem Streit um Peter und Punch zunächſt ſehr böſe für die beiden braven Gäule aus. Der Verwal⸗ tungsausſchuß erwiderte der Preſſe, daß Beſtimmung einmal Beſtimmung ſei und der Fiskus es einfach nicht tragen könne, nutzloſe Freſſer wie Peter und Punch durchzuſchleppen. Und das Erſchießen wäre eine größere Gnade als der Verkauf an den Schlächter, Daraufhin ging eine Hochflut von Angeboten aus Richtungen und aus allen Gegenden Eng⸗ lands in Whitehall ein. Kaufangebote für Peter und Punch, Angebote, ſie bis an ihr Lebensende zu betreuen. Das Kriegs⸗ miniſterium, vertreten durch die entſprechende In⸗ ſtanz eines Sekretärs, blieb aber feſt. Es ſei Be⸗ ſtimmung, daß nicht verwendungsfähige Pferde zu erſchießen ſeien, und an dieſe Beſtimmung wür man ſich halten. In letzter Sekunde aber kam doch die Rettung für Peter und Punch. König Georg miſchte ſich ein und bat in einem offiziellen Schreiben, ihm die bei⸗ den Dienſtpferde Peter und Punch als Geſchenk zu übergeben. Dagegen konnte man nichts machen, und ſo wurden Peter und Punch unter dem großen Jubel ganz Englands jetzt in die königlichen Stal⸗ lungen nach Windſor gebracht. 58 Chefredakteur: H. A. Meißner(in Urlaub) Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt. Handels: tell: K. Ehmer-Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermischte W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen; J. 3 aude, ſämtlich in Mannheim, Herausgeber, Drucker und Verleger? Druck Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannheim, fe 1, 4 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto —6 Der neue Wohnſitz des Kronprinzen 4 „Ebönt 9 0 8 erichtet, ſch in de lber der Heſellſcha gewinne beute kar daß die bereits i. den konn galten de üffic uf Vern felle tatſ ſehe man Nhe In de tlektre ßerufende . V. 880 ſchreibunt .) au Der Vort O Kr⸗ Eig. Te für 1932 Nark Ag ſorbenen her Dres leine Au; N 68. beſch Mark alt berbleiber wie die 2 ſchluß des Durch die 80 406 ) Kapi . Juni. ſchluß da hoch von höhen. von 2,7 2 pitalerhöh langfr altionäre währten, Eine beſo nach nicht O C 1 N. Juni. timmi Dividende b v. H. a Reingewi; mitgeteilt tgane Ab ſt a m Heneraldi ner ang ichtet hat tlückgan borfahr 7 ärt w Nes den, ben Abſch wertmäßig 1938 wa weiter zi inerhalb wieder P lichen. Di zurückgege Gchrumpf! gehnis als j. V. ſchlteßlich ſein wird O Su. lung gem ſellſchaft Juni als tandes v 9 240 notwendig 1476 616 für Zinſe betragend O Nei ſurf a. ſchließt ih 00 847% e Kur Mann Bad. St. 6% B Kon 1 e 55 0 Pf. Hy Rh. Moßarbenb Hrem.⸗Beſig own, Bo 8 Dalmler⸗Be Deutſche Lin Durlacher 5 baum N Enzinger 1 binden % rkr. M Zelnlein 5 6. H. Knorr Fran Festverz 2. Wertb.( . Reiche „ e D. Schaz Ablöſungſch % fih.⸗M. 10 Bad. Ko 0. 3 A icht uin⸗ bis Us⸗ zige ren Kali-Chemie Ad. kEbünter Syndikaisabsaiz Gebesserie Liquidiiäf 0 Berlin, 20. Juni.(Eig. Tel.) wurde keichtet, daß der Syn dikatsabſa tz an reinem Kali ſch in den erſten vier Monaten 1933 um 300 000 Dz gegen⸗ ler der entſprechenden Vorjahrszeit erhöht hat. Die Feellſchaft habe im Anfang ihres Beſtehens 50 v. H. ihrer Fewinne aus den Kaliwerken gezogen, deren Anteil aber feute kaum noch 20 v. H. betrage. Dieſe Tatſache, beweiſe laß die Fuſion zweckmäßig geweſen ſei. Nachdem bats t. B. die Liquidität um 3,6 Mill.„ verbeſſert wer In der GV. en konnte, ſei das Unternehmen in den erſten fünf Mo⸗ naten des neuen Jahres um weitere 4. Mill.“ läfſiger geworden. Davon entfallen eine 1% Mill. i Verminderung der Vorräte, der Reſt von 38,5 Mill. ele katſächlich Gewinne dar. Der weiteren Entwicklung he man mit Ruhe entgegen. 5 Dhein. Flekirizifäfs AG., Mannheim Wieder 3 vH. Dividende In der heute abgehalten AR.⸗Sitzung der Rhein ⸗ tlektra wurde beſchloſſen, der auf den 14. Juli einzu⸗ ſerufenden GV. für das Geſchäftsjahr 1932 aus 884 294 . V. 880 326)„ Reingewinn nach angemeſſenen Ab⸗ ſhreibungen und Rücklagen 5 v. H. Dividend e(wie 8) auf die StA. und 6 v. H. auf die Val. vorzuſchlagen. Der Vortrag auf neue Rechnung beträgt 177 023(164 126) l. O Kraftübertragungswerk Rheinfelden k. B. 20. Juni. Eig. Tel.) Die o. GV. genehmi gte den Abſchluß ür 1932 mit einer Dividende von 5(6) v. H. auf 15 Mill. Nark AK. Neugewählt in den AR. wurde für den ver⸗ ſorhenen Kñarl Fürſten berg Direktor Rit ſcher von ber Dresdner Bank. Ueber das laufende Jahr wurden leine Ausführungen gemacht. ( Illerwerke AG. München. beſchloß antragsgemäß die Ein zie hun g von 72 000 Nark alter Aktien und die Zuſam men leg un g der berbleibenden 328 000% Stel. im Verhältnis 41 fo⸗ mie die Wie dererhöhung auf 150 000/ unter Aus⸗ Ahluß des geſetzlichen Bezugsrechts. Ausgabekurs 100 v. H. Durch dieſe Transaktion kann der Verluſt von 178 921 80 406 /) gedeckt werden. (J Kapitalerhöhung bei der Rhein⸗Donau⸗AG. München. J. Juni.(Eig. Tel.) Die GV. am 7. Juli ſoll auch Be⸗ ſchluß darüber faſſen, das Grund ka pital um einen zuch von der GV. zu beſchließenden Betrag zu er⸗ höhen. Die Geſellſchaft iſt gegenwärtig mit einem AK. von 2,7 Mill./ ausgeſtattet. Bei der diesjährigen Ka⸗ hitalerhöhung handelt es ſich darum, daß ein Teil der langfriſtigen Darlehen, die die beiden Groß⸗ Ationäre dos Reich und Bayern dem Unternehmen ge⸗ währten, in Aktien umgewandelt werden ſollen. Eine beſonders große Kapitalerhöhung ſoll dem Vernehmen nuch nicht in Frage kommen. 20. Juni.(Eig. Tel.) Die lung gemäߧ 240 SGB. 20. Juni. O Conrad Tack u. Cie. AG., Berlin und Burg. N. Juni.(Eig. Tel.) Die v. GV. genehmigte ein⸗ zimmig den bekannten Abſchluß für 1932 mit einer Nwidende von 9 v. H. auf 5,280 Mill./ Stel. und von b. H. auf 0,02 VA. aus einem zur Verfügung ſtehenden Reingewinn von 0,965 Mill. /. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wurde, ſind aus den Verwaltun 8 Uganen ſämtliche Mitglieder nichtariſcher Ab ſt am mung ausgeſchieden, unter dieſen auch Jeneraldirektor Krojanker, der unter Zuerkennung mer angemeſſenen Entſchädigung auf ſeinen Vertrag ver⸗ ſchtet hat. Im laufenden GZ. iſt ein geringer Um ſa tz⸗ ückgang zu verzeichnen, der wertmäßig gegenüber dem rfahr 7 v. H. betrage. Wahrſcheinlich werde, wie weiter klärt wurde, eine Exportabteilung eingerichtet werden. (). AG. für Glasinduſtrie vorm. Friedr. Siemens in Misden, 20. Juni.(Gig. Tel.) Die GV. genehmigte den Abſchluß für 1932 mit 115 000/ Gewinnvortrag. Der wertmäßige Umſatz in den abgelaufenen fünf Mon aten 19838 war etwas höher als i.., jedoch iſt der Export weiter zurückgegangen. Die Verwaltung hofft, daß es kunerhalb der Weißglasinduſtrie möglich ſein wird, bald wieder Preiſe zu erzielen, die eine Rentabilität ermög⸗ lichen Die Umſätze der ausländiſchen Fabriken ſind weiter Arückgegangen, doch wird erhofft, daß eine weitere Schrumpfung nicht eintritt. Das finanzielle Er⸗ gehnis weiſe bisher günſtigere Er gebniſſe als j. V. auf, jedoch laſſe ſich noch nicht überſehen, ob ſchließlich das Jahresergebnis insgeſamt weſentlich beſſer ſein wird. Südd. Immobilien AG., Frankfurt a. M.— Mittei⸗ (Eig. Tel.) Die Ge⸗ ſellſchaft gibt bekannt, daß der TO. für die GV. am 30. Juni als weiterer Punkt die Mitteilung des Vor⸗ ſtandes von dem Verluſt der Hälfte des Ak. gemäß 40 H GB. angefügt wird. Dieſe Maßnahme wurde notwendig, da der Ende 1932 ausgewieſene Verluſt von 1476616/ inzwiſchen durch die laufenden Aufwendungen für Zinſen, Steuern und Unkoſten die Hälfte des 3 Mill. I betragenden A. erreicht hat. g Neue Baugeſellſchaft Wayß u. Freytag Al., Franuk⸗ lurf a. M. 20. Juni.(Eig. Tel.) Die Geſellſchaft ſchließt ihr Geſchäftsjahr mit einem Reingewinn von 847/ ab, deſſen Vortrag auf neue Rechnung vorgenom⸗ Rurszettel der Neuen Mannheimer Mannheimer Effektenbörse 19. 19 20. 28.— 14 80.— 73.— 82.— 7 6 855 200.0 Konſerven Braun Ludwigs..⸗Br. Ludwigs Walzm. Pfälz. Mühlenw. —[Pfälz. Preßhefe Rh. Elektr..⸗G. Hildebr.⸗Rheinm. Salzw. Heilbronn Schwartz Storch. 87. Seilind. Wolff 28 — Südd. Zucker. 155,0 Verein Stſch.Oelf. 85.— Weſtereg. Alkali. 131.0 . Zellſtoff Waldhof 50.— Badiſche Bank 106,0 Diſch. 1 1 fälz. Hypoth. B. 88.— h 505510 Bk. 191.0 Zleiulein Hdibg. 51— 51.— Had. Aſſecuranz. 6.§. Knorr... 195.0 183.0] Mannb. Verſich. Frankfurter Börse Festysrzinsliche Werte Bank- Aktien 2. Wertb.(Gold)—.—— Allg. D. Credit neigen 8 18 844 Babiſge Ban 85 1. 20 80,65 90,75 Bank f. Brau.——— e D. Schatzanw.—— 5 5 1 ayr. Hyp. u. Wb. 3 Berl, Handelsgeſ, ( Schutzg. 14 Com. u. Privatb, 50 . 25 Darmſt. u. Nat. % Ludwigsh. 26 Deutſche disconto e hm. Gd. 28 95. 3 5 .⸗Aſtatiſche Bk.., derer. Mh. 23 D. Effekten⸗Bank D. Hup. u. Wbk. e Möm Kohl. 28 1 115 1 8.30.0 defhein. pp. 24.0.80 Süd Feſtwö. 205.05 D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank % gh..⸗Don.—— 1 Bab. Kom. Gd. 8 30 % Bad. St.⸗A. 27 % B. Kom. Gd. . 9% hafen St. ehm. Gold % Pf. Hy Pfdb Seo dh. Hyd Meßarbenbds. 28 112.0 Hrem.⸗Beſigh. Oel own, Boveri. entw. Heidelb Dalmler⸗Benz. Deutſche Linol. Durlacher Hof baum Werger Enzinger Union arbeninduſtrie OErkr. M. BA. Tucher 26,— 1„ rankf. Bank. Franff. Hyp.⸗Bk. Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗Bk. Reichsbank Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd.. Wiener Bankver⸗, Mürtt. Notenbk. Allianz Mannßb. Verf.⸗G. Nane 84,25 85.50 86 85 Nordd. Lloyd...50 Schantungckſſenb 81,25 Südd Eiſenbahn 58.— ig. bo. Sig.. % Rhein, .8 industrie- Aktien Dortm. Ritterbr. 97.— enninger St. K.—, Löwen München 219.5 Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. 169,5 5 88.50 rauerel, 88.— Wer ger 1— 71. A. C. G. 225 e 42.— d. Maſch. Durl. Baſt Nürnber n Brem. ⸗Beſig. Brown 3 70775 Cement Heidelbg. 78. 5 Hearſtaß! 79.— 7 9 Albert D 80— Ch ade 12 Daimler Dt. Atlant.⸗T..„ Dt. Eiſenhandel. Dit. Erdöl D. Gold. u. S. Anſt. 171.5 Dt. Linoleum„ 49.85 49 Dt. Verlag.... 74, Dresd. Schnellpr. Dürrwerke Dyckerh.& Widm. 16, El. Licht u. Kraft 112.0.— Elektr. Lieferung 95 Emag Frankfurt—.— Enzinger⸗Union Eßlinger Maſch. 7— 085& Schleich. „ 23.50 einmech. Jetter 35, At. Guilleaume 50 Geſfüürel Goldſchmidt Th Gritzner M. Durl. 26.— Grün& Bilfinger aid& Neu. Hochtief.⸗G. Holzmann Whil nag Erlangen, 5 t. A arſtadt Rud.. Klein, Sch. Beck Knorr Heilbronn Konſerven Vraun Raus& 40 Lock der men wird. 775 Die Lage des Hoch⸗ und Tiefbaugewerbes wir N ſich für die Geſellſchaft im erſten Geſchäftsjahr in Anbetracht der Geſamtſituation der deutſchen Wirtſchaft ungünſtig aus. Die Geſchäfte im Ausland ver⸗ liefen bisher erwartungsgemäß. Bei einem Bruttoüber⸗ ſchuß von 1962 191, Erträgen aus Beteiligungen von 2664, Zinſen von 13 840 und außerordentlichen Erträgen von 2421/ ſtehen an Aufwendungen gegenüber: Löhne und Gehälter 934 088, ſoziale Abgaben 89 378, Abſchreibun⸗ gen auf Anlagen und andere Abſchreibungen zuſammen 140 090, Rückſtellungen 394 280, Beſitzſteuern, Gründungs⸗ koſten einſchl. Kapitalverkehrsſteuer 76 131, ſonſtige wendungen 286 304 /. Mithin ergibt ſich ein Reingewinn von 60 847, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. Die Aus ſichten für das kommende Jahr hängen Auf⸗ Nur vorübergehende Belebung an den Börsen Stillhalfekäufe und Kundenauffräge überwanden die Zurüchalfung der Spekulafion Nenjen gegen Aklien gelauschi/ Schluß und Nachbörse wieder abgeschwächi Mannheim freundlich Augeregt durch feſtere Auslandsbörſen wor die Ten⸗ denz an der hieſigen Börſe ebenfalls freundlicher, was ſich aber am Aktienmarkt nur Lurch einen etwas er⸗ höhten Farbenkurs ausprägte. Farben notierten 133 v. H. Von Nebenwerten waren BBE ſchwächer. Die neuein⸗ geführten zuſammengelegten Braun Konf. noti ten 56 v. H. Bank⸗ und Verſicherungswerte blieben f unver⸗ ändert. Der Rentenmarkt ſtill. Goldpfandbriefe blieben behauptet. 1 lag * Frankfurt befeſtigt Da zu Beginn der Mittags börſe verſchiedene Kundenorders vorlagen, faßte auch die Kuliſſe wieder Mut, das Geſchäft belebte ſich etwas. Man war in Bezug auf die Londoner Konferenz nicht allzu peſſimi⸗ ſtiſch geſtimmt, da man von vornherein keine übertriebenen Hoffnungen gehegt und ſich ſomit vor Enttäuſchungen ge⸗ ſichert hat. Ein eindeutig belebendes Element ſtellte die feſte Verfaſſung der Newyorker Effekten⸗ börſe dar, auch die Befeſtigung der internationalen Warenmärkte wurde viel beachtet. Reichs bankanteile buch⸗ ten einen Gewinn von 2 v. H. und die Mehrzahl der ſon⸗ ſtigen Werte wurde mit Gewinnen bis zu 1 v. H. mit⸗ gezogen. Lahmeyer plus 3 v.., Scheideanſtalt plus 2 v. H. Allg. Lokal u. Kraft fielen durch einen 27proz. Ver⸗ luſt auf. Von deutſchen Anleihen waren Alt⸗ und Neubeſitz vernachläſſigt; erſtere gaben 1 v. H. nach, dagegen waren in Reichsſchuldbuchforderungen u. in Schutzgebieten etwas lebhaftere Umſätze zu verzeichnen. Stahlvereinsbonds lagen wieder recht ſchwach mit minus 1¼ v. H. Im Ver⸗ laufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder zuſammen, Aktien blieben jedoch gut behauptet. Am Rentenmarkt waren Alt⸗ und Neubeſitz weiter vernachläſſigt und gaben 5 Dzw. 0,0 v. H. nach. Man wollte Tauſchope rationen gegen Renten beobachtet haben. Golopfandbriefe waren eher geſucht und teilweiſe ca, 4 v. H. feſter. Tages⸗ geld blieb bei einem Satz von 3½ v. H. unverändert. Berlin lebhafter, ſpäter wieder ſchwächer Nachdem noch die Vorbörſe das übliche geſchäftsloſe Bild gezeigt hatte, machte ſich ganz über ro chen d zu den erſten Kurſen eine Belebung bemerk⸗ bar, die ihren Ausgangspunkt von Spezialgebieten nahm. An dieſen gelangten wieder Stillhaltekäufe zür Ansführung, die zwar keinen übermäßig großen Um⸗ ſang annahmen, aber doch, verbunden mit kleinem Publi⸗ kums⸗Intereſſe, genügten, um überwiegend Kursheſſſe⸗ rungen hervorzurufen. Unter dem Eindruck der als Folge der Dollarſchwäche feſten Warenbörſen beteiligte ſich auch die Spekulation etwas ſtärker am Geſchäft. Im all⸗ gemeinen gingen die Kursgewinne aber nicht über 1 v. H. hinaus. Nachdem zunächſt noch im Verlaufe die Aufwärts⸗ bewegung bei lebhafteren Umſätzen Fortſchritte machen konnte, wurde es ſpäter wieder ruhiger und kursmäßig eher ſchwächer. Angeblich war die Speku⸗ lation von dem Samstagsſchluß etwas verſtimmt. Am Rentenmarkt trat nach widerſtandsfähiger Eröffnung ſpäter ebenfalls eine ſchwächere Tendenz zu Tage. Die deutſchen Anleihen waren angeblich auf Tauſch⸗ operationen etwas gedrückt, auch Schutzgebiete konnten ihren hohen Nachbörſenſtand von 8,60 nicht behaupten. Stahlobligationen verloren in der Ungewißheit⸗ über den Wert des am 1. Juli fälligen Kupons 2 v.., holten aber einen Teil dieſes Verluſtes ſpäter wieder auf. Am Geld⸗ markt war die Situation unverändert. Am Rentenmorkt behaupteten ſich Reichsſchuldbuchſor⸗ derungen knapp, Altbeſitz ſchloß mit 77,30 um 0,60 v. H. und Neubeſitz mit 12,05 um 0,32 v. H. ſchwächer. Der Kaſſamarkt war uneinheitlich. Im weiteren Verlaufe der Börſe wurde das Geſchäft bedeutend ruhiger, und die Spekulation, die zu Beginn Anſchaffun⸗ gen vorgenommen hatte, ſchritt ſpäter zu Reoliſatio⸗ nen, ſo Haß ſich Verluſte bis 1% v. H. ergaben, z. T. ſogar bis zu 2 v. H. Hoeſch, in denen etwas ſtärker Ware herauskam, büßten 274 v. H. und Farben 296 v. H. ein. Nachbörſe abgeſchwächt: J Farben 130%; Schutz⸗ gebiete 8,35—8,40 und Reichsbank 1427. Neuen Mannheimer Zeitung D ELS- U WIRTSCHAFTS- davon ab, ob in Auswirkung des Arbeitsbeſchaf⸗ fungs programms die Geſellſchaft einen ihrer Be⸗ deutung und Leiſtungsfähigkeit entſprechenden Anteil er⸗ hält. * Kapitalherabſetzung bei der AW Allgemeine Werk⸗ zeugmaſchinen AG, Berlin⸗Reinickendorf. Der GW edieſer zum Richard⸗Kahn⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft wird die Herabſetzung des Akttenkopitals von 2 Mill./ i. e. F. um 0,5 Mill./ durch Einziehung eigener Aktien zum Zwecke der Beſeitigung einer Unterbilanz(i. V. 435 240% Verluſt) vorgeſchlagen. Im übrigen f * Berliner Maſchinenbau⸗AG, vormals L. Schwartzkopf, Berlin. Die Geſellſchaft erh aus den Ueberbrückungs⸗ . aufträgen der deutſchen Reich Aufträge auf fünf ſchwere Schnellzugslokomotiven und weitere 40 Motorkleinlokomotiven für den Verſchiebedienſt. Stenergutſchein⸗Notierungen vom 20. Junf.(Eig. Ber n und Frankfurt, Fälligkeit 1994 97; 8476, 1987 80, 1988 77; Verrechnungskurs Samstagsſchluß der Berliner Börſe im Juli und Auguſt. Berli Juni.(Eig..) Nach einem Be⸗ ſchluß der Pr zung des Berliner Börſenvorſtandes bleiben die Berliner Wertpapier⸗ und auch die Produkten⸗ börſe an den Samstagen der Monate Juli und Auguſt 1933 für jeden Verkehr geſchloſſen. Weiter abgleitender Dollar Der Dollar ging in London auf 4,17½ zurück, in Amſterdam auf 2024, in Zürich auf 421 und in Paris auf 20,366. Man beſchäftigte ſich lebhaft mit den ameriko⸗ niſchen Vorſchlägen zum Währungsproblem, doch herrſchte weiterhin noch recht große Unſicherheit. Das engliſche Pfund blieb mit 8,45% gegen Amſterdam, 86,29 gegen Paris und 17,58% gegen Zürich weiter feſter, nachdem es ſchon geſtern nachmittag angezogen hatte. Die Reichs ⸗ mark ſtellte ſich in Amſterdam auf 59, in Zürich auf 122,80„ und in London auf 14,32%, ſie war alſo gut be⸗ hauptet. Die Goloͤdeviſen blieben weiter ſtark ſchwankend. Berliner Devisen Ulskontsatz: gelchsbank 4, Lombard 3, priyat 35% v. f. Tel Amtlich in Rm. Dis- Parität 19. Juni 20. Juni für kont M. Geld Brief Geld[ Brief Buenos⸗Aires 1Peſo.782 0,928 0,927 0,928.932 Kanada Itan. Dollar—.198 3,117.123.097 3,103 Japan.. I19en 6,57 2,092] 0,889 0,891 0,889 0,891 Nalro„„ lägypt. Pfd. 20,953 14,705] 14,745 14,715 14,755 Türkei. Itürk. Pfd.— 18,456.033.042 2,038 2,042 London.. Ster. 2 20.429] 14.325[ 14.365 14,335 14,375 New Pork. I Dollar 2 4,198.467 8,473].442 3,448 Rio de JaneirolMillr.—.502].229 0,281.229.231 Uruguay. 1Goldpeſoſ— 4,43.449 1,451 1,449.451 Holland 100 Gulden 8 188,789 170,09 170,42 170,08 170,42 Athen 100 Drachmen 9.4 2,4 2,462.458 2,462 Brüſſel 100-500 P 3½ 58,37 59,04 59,16 556,89 59,11 Bukareſt.. 100 Let 6 2,511] 2,489 2,492 2,488 2,492 Ungarn 100 Pengö 4½ 78,4211. e r 3 Danzig„ 100 Gulden 4 81.72 82.57 82.78 82,52 82,68 elſingfors„ 100 M 6 10.587] 6,339 6,351.339 6,351 talien... 190 Lire] 4 22.094 22,15 22.19 22,15 22,19 Jugoſlavienloh Dinar 7½ 651,00 5,195 5,205 5,195 5,205 omwno. 100 Litas 7 41,98 42,36 42,44 42,38 42,44 Kopenhagen 100 Kr. 8 112,50 68,79 63.91 63,89 64,01 Liſſabon 100 Eskudo 6½ 453,57 13,04 13,06 13,04 13,06 Oslo„.. 100 Kr. 3½ 112,50 72,28 72.42 72.28 72.42 Paris... 100 Fr. 2½ 16,44 16.62 16.66 16,62 16,68 Prag.. 100 Kr. 4½ 12,438 12,54 12.55 12.54 12,58 Schweiz.. 100 Fr. 2 81.00 81,57 81.78 81.52 81.68 Sofia. 100 Lewa 9½ 3,033 3,047.053.047.053 Spanien 100 Peſetien 8½ 61,00 36,0 86,14 35,96 36,04 Stockholm 100 Kr. 3 112,24 73,838 73,7 73,88 73,82 Eſtland 100 Eſtm. 5½ 112,50 110,39 110,61 110,39 110,61 Wien„ 100 Schilling! 5 59,07 46.95 47,05 4895 47.05 Tägt. Geld: 4½% und darfiber, vereinzelt 4½% Monatsgeld 5 7% Preiserhöhung für Eosinroggen (Berlin, 20. Juni.(Eig. Tel.) Wie wir erfahren, iſt der Preis für Eoſinroggen mit Wirkung ab heute um 5% pro To. erhöht worden und beträgt ſomjit frachtfrei weſtdeutſcher Mäſterſtation 145/ und nach Süddeutſch⸗ land 150 /. Bei Cif⸗Lieferung bleiben die bisherigen Abſchläge von 8/ pro To. bei Küſtenware und von 6 ¼ pro To. für Niederrheinware beſtehen. Bemerkenswert iſt, daß die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und anderer land wirtſchaftlicher Erzeugniſſe ſeit dem 19. Juni auch Ge⸗ ſchäfte für Juli⸗ Lieferung annimmt. * * Berliner Produktenbörſe vom 20. Juni.(Eig. Tel.) Bei ruhigem Geſchäft kam es am Getreidemarkt zu nur unbedeutenden Preisvexänderungen. Die Preiserhöhung für Eoſin⸗Roggen wirkte ſich auf den anderen Markt⸗ gebieten kaum aus. Das In landsangebot blieb mäßig, da aber auch die Nachfrage keine Belebung er⸗ fahren hat, waren die Preiſe, insbeſondere für Weizen, kaum behauptet; Roggen fand allerdings an der Küſte etwas leichter Unterkunft. Am Lieferungs⸗ markte bröckelten die Preiſe bei geringen Umſätzen leicht ab. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten unverändert ruhiges Geſchäft. Hafer war behauptet, der Konſum disponterte am hieſigen Platze ſehr vorſichtig. Ger ſte ruhig, Futtergerſte weiter feſt. Amtlich notiert wurden: Märk. Weizen 189—191 matter; Ito. Sommerweizen 202 waggonfr.; ö5to. Roggen 151—53 Mannheimer Großviehmarkf/ 20. Juni Mannheimer Großviehmarkt waren 131 Farren, Ochſen, 437 Rinder, 228 Kühe, zuſammen 931 Tiere zugeführt. Dieſes mehr als reichliche Angebot ließ nur ein ruhiges Geſchäft aufkommen, ſodaß die Preiſe in allen Gattungen um 1 Pfg. gegenüber der Vorwoche zurückftelen. Höchſtnotiz für Ochſen 31 Pfg., für Rinder 32 Pfg. bei Ueberſtand. Am Kälber mar kt führte das geringere Angebot von nur! Tieren zu einem mittel⸗ mäßigen Geſchäft, aber die Preiſe zogen um 4 bis 5 Pfg. gegenüber der Vorwoche an. Höchſtnotiz 43 Pfg. bei Räu⸗ mung des Marktes. Am Schweinemark t konnte auch der geringere Auftrieb von 2070 Tieren das Geſchäft nicht beeinfluſſen. Der Marktverlauf war ruhig mit einem Preisabſchlag bis zu 1 Pfg. Höchſtnotiz 38 bis 99 Pfg⸗ bei Ueberſtand. Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht— Zufuhr 3624 Stück Dem heuti 13 135 Oehsen 228 Kühe 596 Kälber 2070 Schweine junge vollfl. 28/1 junge vollfl. 22/4 Doppelender/ üb, 800 Pfdb. ältee„ 29/7 ſonſtige. 18/1 beſte Maſt 3943 240800„ 38/0 ſonſtige 24/6 fleiſchige 14/6 mittlere 30055 200240„ 38/89 13 487 Fürsen geringe.. 30/33 160 200„ 38/0 jung an äs geringſte 30/38 120160 3739 ſonſtige.. 23/20 27 Schafe 9 unter 120 6 fleiſchig.. 20/23 mittlere.. 20/27] Sauen Marktverlauf: ruhig, Ueberſtand, Kälber mittel, geräumt, Schweine ruhig geringer Ueberſtand. matter; Futter⸗ und Induſtriegerſte 163—174 ruhig; Märk. Hafer 186—141 ſtetig; Weizenmehl 22,75—27 ruhig; Rog⸗ genmehl 20,75 ruhig; Weizenkleie 9,60—9 Roggenkleie 9,30—9,50 ſtetig; Viktorigerbſen Kleine Speiſeerbſen 20—22; Futtererbſen 13,50 luſchken 12,25—414; Ackerbohnen 12—14; Wicken 14,50; Lupinen blaue 9,90—11,30? dito. gelbe 13,25 5 Einſchl. Monopol⸗Zuſchlag notierten: Leinkuchen 15,30: Trockenſchnitzel 8,60: Extr. Sojabohnenſchrot ab Hbg. 13,20 bis 13,40; öͤto. ab Stettin 14; Kartoffelflocken 18,30 13,507 Rauhfutter p. 50 Kg. fr. Wagg. ab märk. Stotion, luſtlos, oͤrahtgepr. Roggenſtroh 0,40—90,55; Ito. igenſtroh 0,5 b 457 dto. Haferſtroh 0,35—0,45; to. Gerſtenſtroh 0,40 bis 0,95; bindfadengepr. 0,55; gebund. Roggenlangſtroh 0,65 gep Roggenſtroh 0,40—0,60; dto. Weizenſtroh 0,80— 0,45; Häckſel 1,25— 1,40; handelsübl. Heu alte Ernte 1,20—1,40; gutes Heu alte Ernte 2,00— 2,0; dto. neue Ernte 1,90— 2,20, Lu⸗ zerne alte Ernte 2,30— 2,60; Thymotee alte Ernte 2,50 bis Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jult 4,25 Sept. 4,327; Nov. 4,40; Jan. 4,4%.— Mais lin Hfl. per 2000 Kilo) Juli 594; Sept. 6274; Nov. 657 Jan. * Liverpooler Getreidekurſe vom 20. Juni.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli 5,2 (5,1): Okt. 5,4(5,876); Dez. 5,5%(5,5%— Mitte: Tendenz ſtetig; Juli 5,26(5,176); Okt. 5,4,(5,376); Dez. 5,5%(5,5). * Nürnberger Hopfenbericht vom 19. Juni. Ohne Zu⸗ fuhr und ohne Umſatz. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 20. Juni. (Gig. Tel.) Juni 5,70 B 5,40;, Juli 5,80 B 5,40 G; Auguſt 5,90 B 5,70 Sept. 5,80 B 5,75 G; 90 B 5,80 G; Nov. 6,00 B 5,90 G; Dez. 6,20 B 6,00 G; März(84) 6,50 B 6,30 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis per Juni 32,30 u. 32,40? Tendenz ruhig; Wetter bewölkt. * Bremer Baumwolle vom 20. Juni.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Micddl.(Schluß) 10,71. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Juni. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Midöl. Anfang: 593; Okt. 596—597; Dez. 598; Jan.(34) 600; Mat 7 Juli 609; Tagesimport 16 500; Tendenz gut behauptet.— Mitte: Juli 594; Okt. 594; Dez. 599; Jan.(84) 597: März 601; Mai 604; Juli 607; Okt. 610; Jan.(35) 615; März 618; Mai 621; Loco 621; Tendenz ruhig. 0 Eig. 2 Berliner Meiallbörse vom 20. Juni Küpf. Kuß Kußf. Blei] Mei Bleſ Jin iu int bez. Brief Geld bez. Brief Geld] dez. Brief Geld Januar. 36.75 57.— 56,50—.— 2050——.— 26.— 25.— Februar—.— 57,25 56 75—.— 20.78 20,25—.— 26.25 25,28 März.- 57.50 87.25—.— 2125 20,78—— 26.50 25,50 April 58.— 88.— 57,75—.— 21, 21.—„ 26,78 25,80 Mai.— 58,50 58.——,— 22. 21.——.— 27.— 25,75 Juni..— 84. 53.25—.— 19.50 18.50—.— 24.— 28,0 Juli. 80,25 53,50 83,25—— 19. 1878—— 24 25 28,50 Auguſt 54, 34,25 53,75—.— 19,25 16.75—.— 24.50 24, Septr. 54,50 55.— 54.25—.— 19.25 19.——.— 24,78 24,28 Oktober 35.28 55,80 85.52—.— 19.50 19,25 23, 25.— 2480 Novemb] 35.75 58.— 85,50.— 20.— 19.25—.— 285,25 24,75 Dez... 56,50 56.50 36,25[—.— 20,25 19,75—,— 25.50 25.— * Berliner Metall⸗Notierungen vom 20. Juni.(Eig. Tel.] Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt Originalhüttenrohzink 2323,50; Original- Hütten⸗Aluminium 98.—99proz. in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ und Drahtborren 164, Banka⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 347, Reinnickel 98—9oproz. 390, Antimon⸗Regulus 99—41; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kilo 40,75 bis 43,75 l. Londoner Meiallbörse vom 20. Juni Metalle C per To. Platin( per 20 Ounces) Kupfer, Standard 37,25 Zinn, Standard 225,2 8 Monate 37.45 Monate 225.0 Silber(Pence per Dune Alumintum 5 Antimon Settl. Preis 328] Settl. Preis 275.0] Auecſiiber.—.— Elektrolyt 41, Banka 248.0 Platin beſt ſelected 40.50 Straits 236,9 Wolframerz ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ.. 13,25] Nickel El'wirebars 41,50] Zint gewöhnlich 17.15 Weißblech gahmener Lechwerkee Lubwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf, Mez Söhne.,„ Miag, Mühlb.. Moenus St. A. Rein. Gebh. Sch. Rheinelektra B. A. St. A Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke rkihl,—— chramm N80 983 SchuckertRürnbg. Sellinduft. Wol Siemens u. Halske 5 5 Südd. Zucker 5% Mexikaner 11.15 —Tricot. Beſigheim 2„ Thür. Lief. Gotha 5 4% Oeſt. Schag. Ver. Chem. Ind.—.——.— 4%„ Goldrente 18 Ber. deutſch. Oelf. 4%„ Kronen.—.— Ber. Zellſt. Berlin—.——.— 4%% conv, Rente“ igt& Hä 4½%„ Silb.-R. Vell Sell l.. 4½%„ Pap..,. 8 5 990 r.—.— Seupef gane 16.— 15 Wald hef 40%.—.— „400-Fr.-Los—.—.60 Ufa(Freiperk.) 51.— 0 3 —— Raſtatter Wagg.50* 7 31%.„. 4% Ung. Golbr. Montan-Aktlen 5. Buderus Elſen 3 f. f 121*„* Gefen Beh 6050 e 80% Keb Mär Hall,. e Transport-Aktien 2 15 Genuß.. 1205 1217 lie Bgb. St. A.. Ach. f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Kraft Kali Chemie 1 Kali Aſchersleben Südd. Eiſenbahn. Baltimore Ohio—.—.— e 1 1 anada Abliefer.. 2 5 Hapag....15 „Südamerika,. Klöckner am. Röht 5 anſa Pſchiff, 28.— ordd, Lloyd Mansfelder Ober bedarf Bank- Aktien Bank. f. el. Wette 19. 20 Festverzinsliche Werte 5 6% Reichsanl. 27 64.35 Piſch.Ablöſgſch. 1 7570 a„ ohne D. Schutzgebiete 5% Bab. Kohlen———.— 5% Grkr. Mh. K. 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb. 6/% P Ctr. Bd. 1 6½0% do. Com. 1 6% P. Ld. Pfdb. 1 22 0 166.0 8% 1. 1 „30.25 115,5 86,78 66,75 64.50 101 91.01.25 . 8 8 Bhöni ergbau Ren bean ebl Bank f. Brauerei. Barmer Bankver. Berl. Handelsgei. Nhe inſtahl Salzw. Heilbr. Tom, u. Pripibk. Tellus Bergbau B u. Laurahütte Der. Stahlwerke * neue Stücke 2 8 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten eitung bel Stücke-NMotlerungen in Mark le Stück Berliner Börse 19. 20. Dynamit Truſt. 64.50 64,50 Dyckerhoff& Wid 15,50 16.— Dortm. Aetienbr.———. Dortm. Unionbr.—.——.— Elektr. Lieferung, 91.50 93.— Elktr. Licht u. K 111,8 110,6 Engelhardt.. 117.5 118,3 Enzinger Union 73.— 74.50 Eſchw. Bergwerk—.——.— Fahlb. Liſt& Co. Farbenind. J. G. Feldmühle Papier Felten& Guill. Carl Lindſtröm Magirus.⸗G. Mannesmann 19. Darmſt. u. N...— Dt. Aſtatiſche Bk. Deutſche Disconto Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank. Meininger Hypbk. Oeſterr. Creditbk. . 28. llianz Allg. Allianz Leben. industrie-Aktien Aecumulatoren Akne 80 0 Allg. Elektr.⸗G. Ammendorf Pap.—.— Aae g. ſchaffbg. Zellſt. Augsb. R. Maſch. 62.— Balke Maſchinen Gruſchwitz Textil D Guano⸗Werke ayr. Spiegelglas—.—. Aten J. B. Bemberg Fang Maſch. Gerzen geek; ammerſ. Spin—.— 8 ain erl. Karls. Ind 7 7 5 285. 5 arburg G u. Ph 25.75 28, 41.25 40.50 arkorl Ste Pr. Fare Bergb. S. Hilpert Masch... 145 s& Auff.———.— irſ upſer—.— 10. Hirſchberg Leder 144.0 134.0 515 Eiſen 58.— 2750 47.— 1 .525 141.0 204 2 212.0 Maſch Buckau Maximil,⸗Hütte —.——.— Merkur Wollw. 131.1 182.2 es Sehne 64.50 54,65 54.65 Mimoſa Gebhard Textil, Gehe& Co. Gelſenk. Bergwk. Gentchow& Co. 30 Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim Glas Gef. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th Gritzner Maſch. 28,15 26,15 Gebr. Großmann—.. Grün& Bilfinger———.— Polyphon Rheinfelden era R R Nheinſtahl Rhein.⸗W. Ka ein. Rückforth. Berliner Maſchb Braunk. u. Brikett Vraunſchw. A. G Br.⸗ 1 Delf— Bremer Nulkan—— Bremer Wolle Brown, Bop.& C. Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer G Chemte Baſel hem. Heyden Chem Gelſenk Chem. Albert Co. Hiſp.(Chade) Conti⸗Gummi Contt Linoleum— Dalmler Motoren Otſch.⸗Atlant.⸗T Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Deutſche Kabelw Deutſche Linol. Diſche. Steinzeug Deutſch. Eiſenhol Dresd Schnellpr 2 Dürener Metall Dürkoppwerke..——- Sarotti: Schl. El. u Ga ugo Schneider Schuckert 4 Schultheis ohenlohe⸗Werke—.— olzmann. Phil. Iſe Ber 8 5 Junghans Kahla Porzellan 3 Aſchersl. rad!!! Klöcknerwerte 57,5 58,75 enen Kollmar& Jourd. Kölſch Fölzer⸗We 5 Kötitzer Kunſtled. Krauß& Tie. Lok Kronprinz Met. Kyffhäufer Hütte Lahmeyer& Co,.— 128.0 Laurahütte.. 18,15 Linde'sEismaſch.—— 79. Sinner A ⸗G. 11.18 11.— Sübd. Stolberger Zink 180, 18000 5 ucker Tietz, Leonhard Trausradio 18055 18775 65,50 65, 88——— J Glanzſ. Elb V. Harz Ver. Stahlwerke Lingel Schuhfabr.—, Mansfelder Akt, Maſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. 2 *. Miag⸗Mühlen. 56) Ford Motoren—.——.— Mix& Geneſt Mühlheim Berg. Niederlauſ. Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Orenſt& Koppel Phöniz Bergbau Rathgeber an 1 t Braunk. ein. Elektrizit, IE. 57.— 2— Zucker 155 Rütgerswerke. Sachſenwerk Salzdetfurth, . 5 uberten Sa L. 1270 50 Siemens Halske 1 Stettiner Cham. Stoehr Kammg. mmobil.—, 153.2—, Thörl's ver. Oele Varziner Papter B. Chem. Charlott V. Diſch Nickelw 3 ortl.-Z. B. Schuhf. B.& W—, 5 B. Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin 19 20. Freiverkehrg · Kurse Petersb. J. Habl.. Ruſſenbank Deutſche Petrol. Burbach Kali 63.— 19. 68.50 Vogel Telegraph. Vogtländ. Naß. Voigt& Haeffner—.— Wanderer Werke 93,25 Weſteregelnulkal—.— Weſtf. Eiſen Wiſſener Metall, Heute Verein. ellſtoff Waldhof ——.— Deutſch⸗Oſtafrika 43.— „Neu-Guinea.. 150.0 Otavi Minen„ 17,50 93.— 129,0 81.50 49,75 Diamond 1 55 232 eckarſulm. Fahrz— Sloman 0—.— 1510 Südſee Phosphat 17,50 Ufa⸗ Film. Fortlaufende Notflerungen(Schluß) Accu 1795 180.2 Lahmeyer& Co.—.— 124.8 . 40.25 JLaurahltte... 18,25 Allg. Elektr. Gef. Leopoldgrube. 44.78 Aſchaffenb. Zen, 2 Mannesmannrb. Bayer. Mot.⸗W. Mansfeld.⸗G. P. Bemberg. Maſchinenbau⸗ l. „Jul. Berger Tiefb. Maximiliansg. Berlin⸗Karlsr. J. Metallgeſellſchaft 5 8 5„Montecatini“. ſraunk. u. Brit. 45 Oberſchl. Koksw.. Guben Gene, es 7680 Srerfelne gers 8 78 8 önig Bergbau Charlott. Waſſer e 1 Comp. Hiſpano 1 Cont. Gummi⸗W. VVVNNNC Continentaleein. ee 1 Stahlwerke. Daimlet Benz Weſtf. Elektr. Deutſch. Atlant.. Rütgerswerke Deſſauer Gas 2 Deutsche Erdöl Salzdetfurth Kali 50 Deutſche Kabelw. 0 S 5 Deutſche Linol 8 ug Ale e Deutſcher Eiſenh. 755 Schuberts, Salzer Dortm. Union.⸗B Schugert a n Schulth.⸗Patzenh. Eintracht Braunk. Stemens KHals Elektrizitäts⸗.. Stöhr, Kammnig. El. Licht u. Kraft Stolberger Zi 50 Engelh. Brauerei Suüdd. Zucken 19.— f G. Farben — 92,85 5 Thür. Gas eldmühle Pap. Felten& Guill. Leonhard Tietz Ver. Stahlwerke Gelfenk. Bergwt. Geffürel 9 Bogel Telegr. elbſcmibi æb. 4 50 80,— Feltefp ald Hambg Elek.. Bank elektr. Werte. Harpen. Bergbau 104.5 Soeſch Abln Bank für Brau. Holzmann Ph. Hotelbetriebsgeſ. Iſe Bergbau Iſe Genußſch. Gebr. Junghans Kali Chemie Kalt Aſchersleben Klöckner Werke, 7 2. Reichsbank... 139.8 A. G. für Verkehr Allgem. Lokalb. D' Reichsbahn B. dg Heuſhurg Eid. d.———— 15 Dae, pfſch, ordbdb. Elos Otabt Minen 0 8. Seite/ Nummer 5 277 Neue Mannheimer Zeitung/ Abenb⸗Ausgabe im Alter von wir allezeit werden Am Samstag, ein den Heinrich Bommaritus 35 Jahren Wir verlieren in dem leider so früh Verschie- denen einen allgemein beliebten Mitarbeiter, dem ehrendes Andenken Die Angestellten derbeutschenBBanl umd Disconto-Gesellschalt Filiale Mannheim 17. Juni, verschied nach langem schwerem Leiden unser lieber Kollege, Herr bewahren Wir herzlichst Danlesagung Für die uns beim Ableben meines lieben Mannes und Vaters, Herrn Paul Schmidt in so reichem Maße erwiesene Teilnahme danken Mannheim, den 20. Juni 1933 Frau Gerirud Schmid Liseloſfe Schmidi auf fünf weitere Jahre verlängert. Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft fniederlaſſung hafen a. Rh. iſt vom Aufſichtsrat in den Vor⸗ Jagd iſt auch berechtigt, Zweigniederlaſſungen im In⸗ e Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge a) vom 16. Juni 198g: Mautz& Barckhauſen Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Zweigniederlaſſung Mann⸗ heim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Mautz& Barckhauſen Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in München. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Der Geſellſchafts⸗ vertrag iſt am 16. Juli 1919 feſtgeſtellt, am 13. März 1925, 11. Mai 1926 und 1. April 1933 geändert. Die Geſellſchaft iſt auf die Dauer von zehn auf den 1. Januar 1920 folgenden Jahre errichtet und gilt, falls ſie nicht ein Jahr vor Ablauf dieſer Zeit gekündigt wird, als jeweils Gegenſtand oder die der Erwerb und der Betrieb von Berg⸗ der Handel mit Kohle, Koks, Briketts ſtigem Heizmaterial, deren ſonſtige Ver⸗ ie die Beteiligung an gleichartigen en Unternehmungen. Die Geſellſchaft des Unternehmens iſt: Der Erwerb Pachtung von Bergwerksentitäten, oder die Pachtung werken, und Auslande zu errichten. Das Stammkapital beträgt 100 000 RJ. Bernhard Pfauntſch, Kauf⸗ mann in Fürth, Dr. Walter Bauer, Kaufmann in Berlin, und Conrad Schranz, Kaufmann in wird, auch wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch einen Geſchäftsführer vertreten. Dem Kaufmann Guſtav Senz in Mannheim und dem Kaufmann Anton Meier in Ludwigshafen a. Rh. iſt Geſamtprokuxa für den Betrieb der Zweig⸗ Mannheim erteilt.— Geſchäfts⸗ lokal: N 7. 18(Siemens⸗Haus). b) vom 19. Juni 19g: Pfälziſche Malzfabrik A.., Mannheim. Banuk⸗ direktor i. R. Jakob Hammelmann in Ludwigs⸗ ſtand delegiert. Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim. Die Pro⸗ kura von Otto Schmidt, Coſel⸗Oderhafen, iſt er⸗ loſchen. Roſolwerk Aktiengeſellſchaft Chemiſche Fabriken, Mannheim. Julius Dreifuß iſt nicht mehr Vor⸗ ſtandsmitglied. 73 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. an der Bergſtraße, 435 ha, 7 Feld, 7 Wald, für reſtl. Pachtdauer von 2 Jahren ſofort ab⸗ zugeben. 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