Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatl. RM..08 und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..25, durch die Poſt RM..70 einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Te Hauptſtr. 68, W Oppaner Str. 8, Se Lniſenſtr. 1. Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y Auzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile RM. 40, 79 mm breite Reklamezeile RM..50. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Konkurſen, Ver⸗ gleichen oder Zahlungsverzug keinerlei Rabattgewährung. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telefoniſche Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. Juli 1933 144. Jahrgang— Nr. 306 Grund ſätzliche Ausführungen des Reichsernährungsminiſters Darreé— Auch gartenbauliche Betriebe ſollen als Erbhöfe betrachtet werden Ausführungsbeſtimmungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli Für das Erbhofrecht, das das preußiſche Juſtizminiſterium vor einiger Zeit im Grundſatz an⸗ gekündigt hat, ſind inzwiſchen die Durchführungs⸗ beſtimmungen ſoweit ausgearbeitet worden, daß ſie in der nächſten Woche verkündet werden können. Ueber ihren Inhalt— die endgültige Formulierung ſteht im Augenblick noch nicht feſt— wurde am Donnerstag abend ein Kreis von Preſſevertretern unterrichtet. Die Ausführungsbeſtimmungen dürf⸗ ten auch über das preußiſche Gebiet hinaus von Be⸗ deutung ſein, da man einigen grundſätzlichen Aus⸗ führungen des Reichsernährungsminiſters Darré bei dieſer Gelegenheit entnehmen kann, daß in Zukunft das Erbhofrecht auf das 1 ganze Reichsgebiet ausgebreitet werden wird. RNeichsernährungsminiſter Darrs hat an der Abfaſ⸗ 7 ſung des Erbhofrechtes mitgearbeitet. Dr. Hugen⸗ . berg, der bis jetzt das Reichsernährungsminiſterium verwaltete, hatte indes, wie man ſich erinnern wird, mancherlei Bedenken gegen die Vorlage erhoben, die er auch im preußiſchen Kabinett vorgetragen hatte. Dr. Darré hob nun hervor, daß unſere Zukunft von der Ueberwindung der pom Liberalismus eingelei⸗ und Bodens ab⸗ müſſen geſetzlich dazu kommen, den Boden zu ſtabiliſieren und mit dem Blut zu ver⸗ binden. Wir müſſen unſer Volk zu der Erkenntnis erziehen, daß es hier um ſeine Zukunft geht. Zuvor hatte Miniſterialrat Wagemann vom preußiſchen Juſtizminiſterium ſich im einzelnen über die Ausfthrungsbeſtimmungen zu dem Erb⸗ 5 hofgeſetz verbreitet. Er teilte mit, daß die Erbhöfe, die auf Grund des neuen Geſetzes in die Erbhofrolle einge⸗ tragen werden, ein Buch ihrer Geſchichte erhalten werden, die aus alten Hofurkunden und anderen Zeichen die Entwicklung des Hofes darſtellen wird. Dieſes Erbhofbuch wird auch eine genaue Auf⸗ zeichnung des Beſitzſtandes, die Namen der Erben und ein vom Anerbengericht ausgeſtelltes Hofzeug⸗ Vis enthalten. Außerdem wird ein Buch der alten Erbhöfe angelegt werden, das die Beſitztümer ver⸗ zeichnet, die ſchon 300 Jahre und mehr im Beſitz teten Nomadiſierung des Grund hänge. Wir einer Familie ſich befunden haben. Dieſer Verſuch iſt bereits in einzelnen Teilen Bayerns vorgenommen worden, wo mehrere tauſend ſolcher Höfe feſtgeſtellt wurden. Aller Vorausſicht nach wird ein Erbchofrat geſchaffen werden, der in dieſen Fragen dem Juſtizminiſter in heratender Funktion zur Seite ſtehen ſoll und in dem die landwirtſchaftlichen Organiſationen ver⸗ treten ſein werden. In die Rolle der Erbhöfe ſollen auch garten⸗ bauliche Betriebe eingetragen werden, wobei in der Hauptſache an Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weingärten gedacht iſt. Die Ausführungsbeſtim⸗ mungen werden im einzelnen noch genau Defini⸗ tionen für den Umfang der ſogenannten Ackernahrung, d. h. der Fähigkeit des Hofes, die Ernährung einer Familie zu ſichern über das Verfahren zur An⸗ legung der Erbhofrolle, die Erfolgegerichte, die Ab⸗ findung der anderen Erben und einiger weiterer juriſtiſcher Fragen enthalten. Der Bauer ſoll auch die Möglichkeit erhalten, wenn die Zukunft des Hofes es erfordert, 5 feinen Beſitz an andere Perſonen als den erſten Sohn zu vererben. Weiter iſt vorgeſehen, die ſogenannte Hofſied⸗ 5 lung zu unterſtützen, d. h. die Nachkommen, die in der Lage ſind, in anderen Teilen des Reiches ö 5 Bauernhöfe anzulegen, mit entſprechenden Mitteln zu verſehen. Dieſe Beſtimmung gibt einen inter⸗ eſſanten Zuſammenhang mit den Siedlungsab⸗ ſichten, die die Reichsregierung verfolgt.. Das Erbhofrecht iſt, wie ſich inzwiſchen gezeigt hat, in weiten Kreiſen des Auslandes ſtarkem Intereſſe begegnet. Aus Holland, aus Finnland, aus Italien und ſelbſt aus Amerika ſind Erkundigungen über die Einzelheiten des neuen Geſetzes einge⸗ zogen worden. Die Agrar-Entſchuldung Amtlich wird mitgeteilt: Bei Uebernahme des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft hat Reichsminiſter Darré das Geſetz zur Regelung der landwirtſchaftlichen Schuld⸗ 55 verhältniſſe vorgefunden. Die Einſtellung des . NMiniſters zu dieſem Geſetz iſt bekannt. Eine ſofortige „Amgeſtaltung des Geſetzes iſt nicht möglich. Der Miniſter hat aber angeordnet, beſchleunigt zu prüfen, e inwiefern auf der Grundlage des Geſetzes Aende⸗ 6* rungen und Verbeſſerungen getroffen wer⸗ den können, die den von ihm im Intereſſe der Ge⸗ g 1 ſundung des Bauern verfolgten Ziele entſprechen. 5 N 8 5 Die Londoner Komödie Verſchleierter Abbruch der Wirtſchaftskonferenz unter unmöglichen Ausflüchten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Juli. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend be⸗ rieten geſtern die Delegationsführer der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz über Tod und Leben der Konferenz. Sie präſentierten ſchließlich der geſpannten Welt eine Mitteilung, die an den berühmten Ausſpruch des engliſchen Königs Karl II. erinnert. Auf dem Sterbebett ſagte jener Stuart zu ſeinen Höflingen: „Entſchuldigen Sie, meine Herrn, daß ich ſo lange zum Sterben brauche.“ Ueberſetzt man die Denkſchrift der Delegations⸗ führer in allgemein verſtändliches Deutſch, ſo be⸗ deutet ſie, daß die Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz zum Beginn der nächſten Woche ihre Hauptarbeiten auf einen ſpäteren Zeitpunkt ver⸗ tagen wird, während einige Unterausſchüſſe er⸗ halten bleiben, um ſachliche Einzelfragen, wie die Regulierung von Produktion und Export gewiſſer Rohſtoffe und vielleicht auch techniſcher Probleme wie die neue Regelung der Meiſtbegünſtigung, weiter zu bearbeiten. Es iſt zu früh, die genaue Form vor⸗ auszuſagen, in der die Konferenz liquidiert werden wird, es iſt aber nicht zu früh für die Feſtſtellung, daß die Weltwirtſchafts konferenz Schif⸗ bruch erlitten hat. Die optimiſtiſche Auffaſſung des erſten Teils der Verlautbarung kann an dieſer Tatſache nichts ändern. Wir empfehlen dringend, das Schriftſtück bis zum Ende durchzuleſen. Die Denkſchrift hat folgenden Wortlaut: „Während das Büro feſt entſchloſſen iſt, mit der Arbeit der Konferenz im äußerſt möglichen Ausmaß und ſo ſchnell wie möglich fortzuſchreiten und wäh⸗ rend auf Grund der Umſtände, die ſich kürzlich er⸗ geben haben, die Goldſtandardländer ſich verpflichtet fühlen zu erklären, daß es vorläufig für ſie nicht möglich iſt, an irgendeiner Diskuſſion über monetäre Fragen teilzunehmen, iſt das Büro einſtimmig über⸗ eingekommen: a) jede Unterkommiſſion aufzufordern, ſobald wie um eine Liſte der die unter dieſen Um⸗ unterſucht möglich zuſammenzutreten, Fragen aufzuſtellen, ſtänden von den Ausſchüſſen werden können, b) ſobald die Berichte der Unterkommiſſionen eingetroffen ſind, zuſammenzutreten, um Vorſchläge bezüglich der weiteren Arrangements zu machen, die der Konferenz unterbreitet erfolgreich für die weitere Arbeit werden ſollen.“ Das Büro wird Montag zuſammentreten, um die von den Unterkommiſſionen eingeforderten Berichte in Empfang zu nehmen. In dieſen wenigen Tagen werden aber die Kommiſſionen feſtſtellen, daß die Konferenz endgültig verſackt iſt. Die Entſcheidung des Büros wird daher in den Wandelgängen des Kon⸗ ferenzgebändes lediglich als eine Verſchie hung des Todesurteils um einige Tage angeſehen. Zeigt, daß Ihr Volksgenoſſen ſeid! Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 7. Juli. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhardt, hat durch Rundfunk an alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen den folgenden Aufruf gerichtet: Dem Aufruf, den ich im Auftrage der Reichs⸗ regierung heute vor einer Woche an alle Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen durch Rundfunk ge⸗ richtet habe, iſt zahlreich Folge geleiſtet worden. Unzählige Beamte und Angeſtellte ha⸗ ben einen Teil ihres am 30. Juni fällig geweſenen Gehaltes und unzählige Arbeiter einen Teil ihres am 1. Juli fällig geweſenen Lohnes als frei⸗ willige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit geleiſtet. Sie haben dar⸗ über hinaus ihren Arbeitgeber erſucht, ihnen bis auf Widerruf von ihrem Gehalt oder Lohn einen be⸗ ſtimmten Hundertſatz einzubehalten und den Betrag als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit ſür ſie an das Finanzamt abzuführen. Wo ein ſolches Erſuchen geſtellt worden iſt, behält der Arbeitgeber bis auf weiteres den vom Arbeitnehmer beſtimmten Teil des Lohnes ein, um dieſen für den Arbeitnehmer als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit an das Finanzamt abzuführen. Bei der Berechnung des Abzuges der Lohnſteuer vom Arbeitslohn iſt in dem Falle nicht vom rohen Arbeitslohn, ſondern von dem um den Spenden⸗ betrag gekürzten Lohnbetrag auszugehen. Auf dieſe Weiſe ermäßigt ſich jedesmal der Betrag der vom Arbeitgeber einzubehaltenden Lohnſteuer. Ein Beamter, Angeſtellter oder Arbeiter, der ein Erſuchen der bezeichneten Art an ſeinen Arbeitgeber gerichtet hat, kann dieſes Erſuchen jederzeit wider⸗ rufen. Er iſt alſo nicht verpflichtet, ſich einen be⸗ ſtimmten Hundertſatz auf eine beſtimmte Zeit ab⸗ ziehen zu laſſen, ſondern es ſteht ihm vollkommen frei, wie lange er ſich an dem großen Werk der frei⸗ willigen Spende zur Förderung der nationalen Ar⸗ beit beteiligen will. Ein Beamter, Angeſtellter oder Arbeiter, der ein Erſuchen der bezeichneten Art an ſeinen Arbeitgeber noch nicht gerichtet hat, hole das ſo ſchuell wie möglich nach, wenn er auch zum Ausdruck zu bringen wünſcht, daß er ſich denjenigen Volksgenoſ⸗ ſen gegenüber, die ohne Arbeit und ohne natürliches Einkommen ſind, verbunden fühlt. Diejenigen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die nicht in einem Arbeitnehmerverhältnis ſtehen, ſondern Unternehmer, Angehörige eines freien Berufes oder Rentner ſind, und die großen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger erhielten in den letzten Tagen den Einkommenſteuerveranla⸗ gungsbeſcheid für das Jahr 1932. Viele dieſer Volks⸗ genoſſen werden dieſem Steuerbeſcheid gemäß einen Erſtattungsauſpruch an das Finanzamt haben, nämlich dann, wenn die Summe der für 1932 feſtgeſetzten Einkommenſtener unter der Summe der geleiſteten Vorauszahlungen zurückbleibt. Von ſol⸗ chen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen iſt zu wünſchen, daß ſie nach Erhalt des Steuerbeſcheides an das Finanzamt das Erſuchen richten, ihnen in Höhe des Erſtattungsbetrages einen Spen den⸗ ſchein zu ſenden. Das bedeutet, daß der Steuer⸗ pflichtige das Finanzamt erſucht, den ihm im Wege der Erſtattung zuſtehenden Betrag als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit zu verwenden und ihm darüber einen entſprechenden Spendenſchein zu ſenden. Diejenigen Volksgenoſſen, die Aufſichtsrats⸗ vergütungen beziehen, erſuchen die Geſellſchaft, deren Aufſichtsrat ſie angehören, von dem Betrag der jeweils zur Auszahlung kommenden Aufſichts⸗ ratsvergütung einen angemeſſenen Hundertſatz als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit einzubehalten und für ſie an das Finanzamt abzuführen. 5 Die freiwillige Spende zur Förderung der natio⸗ nalen Arbeit kann geleiſtet werden: 1. in bar, durch Zahlkarte, durch Poſtſchecküber⸗ weiſung oder durch Banküberweiſung oder 2. durch das Erſuchen au den Arbeit⸗ geber, einen beſtimmten Hundertſatz des Lohnes oder Gehaltes als freiwillige Spende einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen oder 3. durch das Erſuchen an das Finanzamt, einen zuviel bezahlten Steuerbetrag als freiwillige Spende zu verwenden oder 4. durch das Erſuchen an die Kapitalge⸗ ſellſchaft, einen beſtimmten Hundertſatz der Auf⸗ ſichtsratsvergütung als freiwillige Spende einzube⸗ halten und an das Finanzamt abzuführen. Jeder Betrag, der, einerlei in welcher Form, als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit gegeben wird, fließt einem Sonder ver⸗ mögen des Reiches zu. Dieſes wird reſtlos verwendet zur Finanzierung öffentlicher Aufträge und zur Vermehrung der Arbeit und zur Verminde⸗ rung der Arbeitsloſigkeit. Jeder Betrag, der als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit gegeben wird, und ſei er noch ſo klein, be⸗ deutet Arbeit; denn jeder Betrag wird verwen⸗ det zur Vermehrung der Arbeit. Freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit wird nicht nur von natürlichen Perſonen ge⸗ leiſtet, ſondern auch von Kapitalgeſellſchaf⸗ ten, Vereinen und Verbänden. Es ſei hier beiſpielsweiſe an den Nationalſozialiſtiſchen Lehrer⸗ bund des Gaues Sachſen gedacht, der 120 000 Reichs⸗ mark freiwillige Spende zur Förderung der natio⸗ nalen Arbeit geleiſtet hat, den Bund der Reichsſteuer⸗ beamten, der 20 000, als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit geleiſtet hat uſw. Deutſche Männer und Frauen, zeigt, daß Ihr Volksgenoſſen und Volksgenoſſin nen ſeid, beteiligt Euch alle an der freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit, dem großen Werk der Verminderung der Arbeitsloſigkeit und da⸗ mit des wirtſchaftlichen und ſozialen Aufbaues der Nation, Erbhofrecht für das ganze Reichsgebiel Amerikas neuer Kurs Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 7. Juli. Während Rooſevelt mit aller Kraft bemüht iſt, das rieſige amerikaniſche Wirtſchaftsprogramm reſt⸗ los durchzuführen, wird unter der Einwirkung der Londoner Ereigniſſe auch eine völlige Umſtel⸗ lung der amerikaniſchen Außenpolitik vorgenommen. Waſhington iſt entſchloſſen, ſich von Europa frei zu machen, und ſeine Politik ganz auf Südamerika und die Länder am Stillen Ozean, haupt⸗ ſächlich Japan und Rußland, einzuſtellen. Die neue amerikaniſche Politik gegenüber Europa bedeutet eine vollkommene Aenderung der Politik der letzten 20 Jahre. Es wird erklärt, daß die internationalen Konferenzen nichts eingebracht hätten und Amerika dabei ſtets den kürzeren gezogen habe. Von der Abrüſtungs konferenz ſeinichts mehr zu erwarten. Es beſtehe auch kein Vertrauen zum Kellogg⸗Pakt und zum Schiedsgerichtsverfahren. Auch in der Kriegsſchuldenfrage ſei Amerika über⸗ vorteilt worden. Amerikas Geduld Europa gegen⸗ über ſei zu Ende. Schon deshalb könnte es keine Ueberraſchung ſein, daß Waſhington die vorzeitige Dollarſtabiliſierung glatt verweigert habe. Der Fehlſchlag Wilſons, der ſich mit Eu⸗ ropa eingelaſſen hatte, iſt offenſichtlich für Ropſevelt, der im Kabinett Wilſon Marineunterſtaatsſekretär war, eine Warnung. Die außenpolitiſche Umſtellung der Vereinigten Staaten iſt zweifellos revolutionär zu nennen, wenn man an die ſicherlich kommende Anerkennung Sowjetrußlands und die Aenderung der Politik gegenüber Japan ſowie an die völlige Loslöſung von Europa denkt. Der letztere Schritt bedeutet einen Sieg des Autarkie⸗Gedankens. In Waſhingtoner Meldungen der Newyorker Blätter wird der neue Kurs als„Amerikas firſt Programm“ bezeichnet. Die ſchloſſen, die Politik mauern fortzuſetzen. programm ziele darauf ab, daß ſich Einfuhr und Ausfuhr die Waage halten. Der ſtarke Dollarfall führe automatiſch zu einer Einfuhrverminderung, die bereits ſtark erkennbar ſei. Auch ſonſt beginnt ſich die Inflation fetzt für die amerikaniſche Hausfrau ſpürbar auszuwir⸗ ken. Die Klein handelspreiſe auf dem Lebensmittelmarkt ſind über Nacht um 30 bis 60 v. H. geſtiegen. Landwirtſchaftsſekre⸗ tär Wallache gab bekannt, daß gegen Lebensmittel⸗ wucherer mit den allerſchärfſten Mitteln vorgegan⸗ gen werde. Derartige Wucherer⸗Erſcheinungen ſeien bereits feſtſtellbar. Deutſchland als Zuſchauer Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli. In dem Beſchluß der Weltwirtſchaftskonferenz, es den Kommiſſionen zu überlaſſen, wieweit ſie ihre Ar⸗ beit fortſetzen wollen, ſieht man in Berliner unter⸗ richteten Kreiſen einen verſchleierten Ab⸗ bruch der Konferenz. Wir haben bereits dar⸗ auf hingewieſen, daß der Grund für das Schei⸗ tern bei den Goldländern liegt, die ſich nicht bereit finden konnten, einen Ausgleich mit den ame⸗ vikaniſchen Auffaſſungen herbeizuführen. Die Gold⸗ länder haben zwar erklärt, ſie wollen die Beratun⸗ gen in all den Fragen fortſetzen, die nicht mone⸗ tärer Natur ſind. Dieſe begrenzte Bereitwilligkeit eröffnet indes bei der augenblicklichen Situation auch keinen Ausweg mehr. Man wird die Einſtellung der Goldländer von ihrem Standpunkt aus bis zu einem gewiſſen Grade begreifen können. Deutſchland ſelbſt jedoch iſt am Goldſtandard nicht intereſſtert. Unſere Währung iſt wohl durchaus ſtabil, ihre Feſtigkeit beruht aber auf anderen Momenten als dem Vorhanden⸗ ſein einer beſtimmten Gold⸗ und Deviſen⸗ menge in den Kellern der Reichsbank. Wir ſind daher an den Auseinanderſetzungen zwi⸗ ſchen Amerika und den Goldländern nicht unmittel⸗ bar beteiligt, nehmen vielmehr— wir haben das hier ſchon des öfteren ausgeführt— mehr die Rolle des Zuſchauers ein. Immerhin ſind wir aus handelspolitiſchen Grün⸗ den von der Stabilität der Währungen in den ande⸗ ren Staaten abhängig. Jedes handelspolitiſche Dumping, zu dem die Abwertung jeder Valuta zwangsläufig führen muß, bedeutet für den deutſchen Export eine ſchwere Schädigung. Im übrigen nimmt man in Berlin und, wie wir au⸗ nehmen möchten, auch in den Kreiſen der deutſchen Delegation in London an, daß die Kommiſſionen vielleicht noch bis Ende nächſter Woche mit „Aufräumungsarbeiten“ ſich beſchäftigen und dann ebenfalls ihre Quartiere abbrechen werden. Regierung ſei ent⸗ der hohen Zoll⸗ Rooſevelts Autarkie⸗ 2. Seite Nummer 306 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. Juli 1933 Reichsſtatthalter beim Kanzler Meldung des Wolff ⸗Büros 5— Berlin, 7. Juli. ö Amtlich wird mitgeteilt: Heute fand in der Reichs⸗ kanzlei unter dem Vorſitz des Reichskanzlers eine Beſprechung der Reichsſtatthalter in Gegenwart des Reichsinnenminiſters und des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten ſtatt. Der Reichskanzler nahm in eingehenden Darlegungen zu den grundſätzlichen Fragen der Innen⸗ Außen⸗ und Wirtſchaftspolitik Stellung, wobei er grundlegende Ausführungen über den ſtaatlichen Aufbau und das Gefüge des Reiches in der Zukunft machte. Die Reichsſtatthalter ſollen die Repräſentänten des nationalen Einheitsgefüges und die abſoluten Statthalter einer autoritären Reichsgewalt ſein. Der Reichskanzler verurteilte ferner ſcharf gewiſſe Methoden der wirtſchaftlichen Gleichſchaltung und betonte die Bedeutung der prak⸗ tiſchen Erfahrung in der Wirtſchaft gegenüber un⸗ produktiven Konſtruktionen und Ideen. Spende des Reichspräſidenten Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 7. Juli. Der Herr Reichspräſident hat für die Sammlung „Brüder in Not“, für die der Reichskanzler Adolf Hitler 1000 Reichsmark geſtiftet hat, ebenfalls einen namhaften Betrag geſpendet. Die Propagandaleiter im Lande Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 7. Juli. Geſtern mittag ſind die in Ausſicht genommenen 13 Landespropagandaleiter vom Reichs⸗ 4 8 propagandaminiſter Dr. Goebbels empfangen und 1 in die Bedeutung ihres Amtes eingeführt worden. Der Sitz der Landespropagandaämter fällt mit den Landesarbeitsämtern zuſammen. Die Pro⸗ pagandaleiter werden aus Erſparnisgründen mit 1 ö einem nur ſehr kleinen Stab arbeiten, der ſich wahr⸗ 5 ſcheinlich aus zwei Referenten und einem kleinen 1 Büro zuſammenſetzen wird. Die Aemter ſind, wie wir hier ſchon einmal ausgeführt haben, eingerichtet worden, um der Arbeit des Propagandaminiſteriums eine möglichſt breite Baſis zu geben und ſtets den eng⸗ ſten Kontakt mit den breiten Schichten des Volkes aufrechterhalten zu können. Die Propagandaämter werden im übrigen auch die Verbindung mit der regionalen Preſſe pflegen. Anerhörter polniſcher Terror Meldung des Wolff⸗Büros — Königshütte, 7. Juli. Vor dem Strafgericht hatten ſich 17 Schüle rinnen der Handelsſchule zu verantworten, denen vorgeworfen wurde, auf dem Korridor des Schulgebäudes„Heil Hitler!“ gerufen zu haben. Das Gericht verurteilte zwei Schülerinnen zu ſie⸗ ben Tagen Arreſt oder 100 Zloty Gelodſtrafe und zwei weitere Schülerinnen zu drei Tagen Arreſt oder 15 Zloty Geldſtrafe. knnen wurden mangels Beweiſes freigeſprochen. Acht kommuniſtiſche Greuelhetzer Meldung des Wolff⸗ Büros — Recklinghanſen, 7. Juli. Der Staatspolizeiſtelle Recklinghauſen iſt es ge⸗ lungen, in Recklinghauſen drei und in Buer fünf führende Funktionäre der KPD zu er⸗ mitteln und feſtzunehmen, die planmäßig Greu⸗ elmeldungen über Deutſchland verbreitet haben. Die Feſtgenommenen haben das Zentral⸗ organ des verbotenen kommuniſtiſchen Jugendver⸗ bandes„Junge Garde“ in großen Mengen vertrie⸗ ben. Die beſchlagnahmten Exemplare der„Jungen Garde“ enthalten die gemeinſten Greuelmeldungen Über Deutſchland. g Die übrigen 13 Schüle⸗ Neue Lebensgrundlage für alle Deutſche Die großen Aufgaben des Nationalſozialismus Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli. Nachdem nunmehr ſeit dem Auflöſungsbeſchluß des Zentrums ſämtliche alten Parteien von der Bild⸗ fläche verſchwunden ſind, beſteht für den National⸗ ſozialismus, der einſt im parlamentariſchen Zeit⸗ alter ſelbſt auch Parteiform anzunehmen gezwungen war, eine veränderte politiſche Umwelt, die ihn ſelbſt in einem Stadium antrifft, wo er längſt über den eigentlichen Parteirahmen hinaus zu einer Volks⸗ bewegung geworden iſt. Wie ſehr die derzeitige all⸗ gemeine Wende in den Formen unſeres politiſchen Lebens den Blick frei macht und auf die Zukunft hinlenkt, das geht aus einem Leitartikel des„Völ⸗ kiſchen Beobachters“ hervor. Darin heißt es,„der Nationalſozialismus habe alle Urſache, den nun nach der Auflöſung aller Parteien auftretenden poli⸗ tiſchen Erſcheinungen mit beſonderer Sorgfalt nach⸗ zugehen, damit die augenblicklich geſtaltlos gewor⸗ denen Millionenmaſſen nach und nach wenn auch noch nicht politiſch, ſo doch ſozial ein⸗ gefügt werden in jene Formen, die unter dem neuen Staat entſtanden ſind durch die Arbeitsfront, durch die Reichsführung der deutſchen Jugend uſw. Hier liegt das große Zukunftsproblem der kommenden Jahre, vielleicht Jahrzehnte; denn die Herſtellung einer neuen Lebens ⸗ grundlage für alle Deutſche iſt eine Auf⸗ gabe, von der wir genau wiſſen, daß ſie nicht ſchnell verwirklicht werden kann. Auch wenn der politiſche Auflöſungsprozeß die Folge der inneren ſtaatsrecht⸗ lichen Zerſetzung der alten Parteien iſt, ſo wird die Umgeſtaltung in poſitivem Sinne noch vieler Jahre bedürfen und ganz gelingen kann ſie erſt, wenn das heranwachſende Geſchlecht ohne Belaſtung mit den Ueberbleibſeln der Vergangenheit in das neue Staatsgefüge hineinwächſt.“ Poſitive Mitarbeit Dr. Brünings? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Juli. Eine Korreſpondenz hat die Mitteilung gebracht, daß der letzte Reichsführer des Zentrums, Dr. Brüning, ſein Reichstagsmandat nie⸗ derlegen werde. Dazu verlautet in gutunter⸗ richteten Berliner Kreiſen, daß mindeſtens von Dr. Brüning noch keine Entſcheidung über die Frage ſeines Mandats oder gar ſeines völligen Ausſchei⸗ dens aus dem politiſchen Leben getroffen worden ſei. Dieſe Frage bleibt alſo nach wie vor offen. Es ſieht überhaupt aus, als wenn aus der jetzigen Situation, die durch das Abtreten des Zentrums gekennzeichnet iſt, noch garnicht beurteilt werden könnte. inwieweit die polttiſchen Erfahrungen Dr. Brünings in Zu⸗ kunft noch genutzt werden könnten. Jedenfalls glaubt man in Berliner Kreiſen nicht, daß Brünings Name auch fortan immer nur eng im Zuſammenhang mit dem Zentrum geſehen werden muß, man meint viel⸗ mehr, daß der frühere Kanzler als ein Vertreter der füngeren Generation bei der Neuge⸗ ſtaltung der Verhältniſſe im katholiſchen Lager auf die Dauer kaum ſich der perſönlichen Teilnahme an der neuen Entwicklung entziehen kann. Kunſtſachverſtändiger als Betrüger Telegraphiſche Meldung — Berlin, 7. Juli. Im vorigen Jahre wurden anläßlich eines Zivil⸗ prozeſſes ſchwere Vorwürfe gegen den ehemaligen erſten Reſtaurator der Staatlichen Gemäldegalerie Profeſſor Alvis Hauſer erhoben, die auch in der Preſſe erörtert wurden. Im Zuſammenhang hiermit wurde ein Strafverfahren gegen Profeſſor Hauſer eingeleitet, das ſchließlich zur Eröffnung der Vor⸗ unterſuchung wegen Betruges führte. Im Laufe der Vorunterſuchung hat ſich her⸗ ausgeſtellt, daß Hauſer wahrſcheinlich Hun⸗ derte von bewußt unrichtigen Gutachten im Laufe der letzten Jahre erſtattet hat. Bilder, die auf Auktionen häufig für wenige hundert Mark erſtanden wurden, ſind mit Hilfe des Hauſerſchen Gutachtens als alte Meiſterwerke, u. a. als Gemälde von Rembrandt. Rubens, Franz Hals und van Dyck, in ganz Deutſch⸗ land und darüber hinaus für phantaſtiſche Preiſe verkauft worden. Der Unterſuchungs richter beim Landgericht III hat mehrere der Händler, die Gemälde mit Hauſerſchen Gutachten verkauften, in Haft genommen. Im Laufe der Unterſuchung hat ſich auch der dringende Verdacht ergeben, daß gefälſchte Gutachten von Ge⸗ heimrat von Bode und den bekannten verſtor⸗ benen holländiſchen Kunſtſachverſtändigen Hofſteede de Grobt in den Handel gebracht worden ſind. Marga von Etzdorfs letzte Fahrt Meldung des Wolff⸗ Büros — Hamburg, 7. Juli. Der Sarg, der die ſterblichen Ueberreſte der deut⸗ ſchen Fliegerin Marga von Etzdorf in die Hei⸗ mat überführte, iſt am Donnerstag an Land gebracht und in einem Raum der Levante⸗Linie aufgebahrt worden. Bei der Ankunft des deutſchen Dampfers „Freie Vahn dem Tüchtigen“ Erſtaufführung im Nationaltheater Darauf kann ſich Auguſt Hinrichs was einbilden, denn dieſer Erfolg war einſtimmig... Trotzdem: Trotz hochſommerlichem Abend und Spielzeitaus⸗ klang. Und das iſt eigentlich ſchade, denn ein ſolch amüſantes, unbeſchwertes und liebenswürdiges Stück hätte man dem Nationaltheater nicht erſt ein paar Minuten vor Saiſonſchluß gewünſcht. Warum, fragt man ſich, kommt ein ſolch ergötzliches Luſtſpiel acht Tage vor den Ferien heraus? Warum ſpielt man ſolch einen unbeſtreitbaren Kaſſenerfolg in der Reiſezeit, wo man doch— leider— ſo ſehr auch auf klingende Anerkennung angewieſen iſt? Oder warum nahm man, wenn es ſchon einmal zu ſpät war, einen ſo beneidenswert glücklichen Auftakt für eine neue Spielzeit vorweg?— Trotzdem wurde es ein ſchöner Erfolg, denn die Hände, die im Spiel liebevoll⸗be⸗ dacht die gefährlichſten Knäuel entwirrten, wurden geſtern zu ſtegreichen Helfern des Abends. a* Da lebt nämlich irgendwo in einem Städtchen der Studienrat Bröker. Pflichteifrig und gewiſſen⸗ haft. Eine Zierde ſeines Berufes, wenn er nicht ohne jedes Verſtändnis der Jugend gegenüberſtünde, wenn er nicht ſo rettungslos verknöchert wäre. Er iſt ſich ſeines Wertes bewußt: die beſten Zeugniſſe kann er aufweiſen von der Schulzeit her bis jetzt. Fleißig war er, fleißig iſt er. Und doch hat er noch nie den großen Erfolg gehabt. Immer wieder hat er ſich um eine Direktorſtelle beworben— immer ohne Erfolg. Auch jetzt wieder in Neuſtadt. Er wird verbittert und— rechthaberiſch. Die jugendliche Be⸗ geiſterung ſeiner Schüler iſt ihm weltenfern; nicht einmal ſeinem Sohn, den Primaner Kurt, und ſeiner Tochter Urſula kann er ein verſtändnisvoller Führer und Kamerad ſein. 58 Da greift Frau Adele ein, die unauffällig immer wieder die Härten des Mannes ausgleicht und ohne viele Worte die mütterliche Helferin für Mann und Kinder iſt, wenn der allzu logiſche und allzu gött⸗ liche Ehegemahl nicht mehr aus und ein weiß. In Neuſtadt ſitzt doch als Direktor irgend eines Werkes der Schul⸗ und Studienfreund ihres Man⸗ nes. Das heißt: Direktor Suttner war vor 20 Jahren ihr glühendſter Verehrer; aber mit Verlaub agt: er war ein Windhund. Sie gab ihm einen en Korb damals und wurde Frau Studien⸗ i rat. Heute iſt er eine maßgebende Perſönlichkeit in Neuſtadt, Stadtverordneter und in der Schulkom⸗ miſſion. Ihm ſchreibt Frau Adele über ihres Adolfs Bewerbung. Natürlich ſtreng geheim, denn der Herr Studienrat will ſich nicht helfen laſſen, will alles nur ſeiner Tüchtigkeit zu verdanken haben. Und Suttner kommt und verſpricht zu helfen. Er hat Adele nicht vergeſſen. Doch wenn Frau Adele glaubt, er helfe um ihretwillen, wenn ſie ſo ins⸗ geheim von alter Liebe in dem eleganten Jung⸗ geſellen träumt, dann täuſcht ſie ſich. Ja, es iſt ge⸗ fährlich, eine hübſche blonde Tochter zu haben, die ein modernes berufstätiges Mädel iſt; ſo friſch und ſauber, ſo„vernünftig“ und unſentimental. Alſo: der lebenskluge Direktor Suttner nimmt die ziem⸗ lich verfahrene Sache des Herrn Studienrats in ſeine geſchickten Hände. Nicht wegen einer romantiſchen Jugendliebe, ſondern wegen der ſo ganz unroman⸗ tiſchen kleinen Urſula. Vater Bröker aber, der ſo gar nichts von Pro⸗ tektion wiſſen will, opfert ſeinem Ehrgeiz ein bißchen von ſeinen Grundſätzen. Auf einer Einladung in Suttners Haus lernt er alle maßgebenden Perſön⸗ lichkeiten Neuſtadts kennen— und verhaut ſich nach allen Richtungen und Kanten. Er kann den Leuten nicht nach dem Munde reden; er will es nicht. Dazu iſt er zu ehrlich, zu rechthaberiſch und zu ſehr von ſich überzeugt. Mit der emanzipierten Jugend⸗ direktorin Frau Dr. Lehmann überwirft er ſich ganz und gar, weil er von Sport und Berufstätig⸗ keit der Frau nichts wiſſen will. Den eleganten Scheidungsanwalt Munck verſteht er überhaupt nicht. An dem Stadtverordneten Degenhardt, dem harmloſen und nicht gerade überbegabten Partei⸗ bonzen, redet er vorbei. Der etaterfüllte Bürger⸗ meiſter, deſſen Kandidat ſein Bundesbrüder iſt, läßt den ſo gern dozierenden Herrn Studienrat über⸗ haupt nicht zu Wort kommen. Es ſteht ſchlecht, ſehr ſchlecht für den Tüchtigen und ſeine freie Bahn. Er wäre verloren, wenn nicht ſeine Hilfstruppen wären. Der ſchwerfällige Herr Degenhardt hat ein Faible für die elegante Frau Studienrat. Der ſchürzenjägeriſche Anwalt ſchar⸗ wenzelt um die hübſche unverdorbene Urſula. Der Sohn Kurt mit ſeinen ſchlechten Zenſuren hat als Sportkanone einen gewaltigen Stein im Brett bei der Frau Direktorin und ſein Konpennäler Alex begeiſtert Madame Dr. mit ſeinem jugendlichen Ueberſchwang und ſeinen glänzenden Schulaufſätzen. Mit dem Aufſatz— o Jronie des Schickſals—, 8 „Teſſalia“ am Mittwochabend waren ſämtliche Flaggen des Dampfers auf Halbmaſt gehißt. Der Sarg der Verſtorbenen war auf Deck aufgebahrt und mit der ſchwarz⸗weiß⸗ roten Fahne bedeckt. Zwei Flugzeuge, von einer Fliegerkameradin und einem Fliegerkameraden geſteuert, umflogen den Dampfer mit Trauerwimpeln. Heute vormittag findet um 12 Uhr in Hamburg eine Trauerfeier ſtatt, an der die Angehörigen der Verſtorbenen neben einigen geladenen Gäſten teil⸗ nehmen werden. Anſchließend wird die Leiche mit dem Auto nach Berlin überführt werden und voraus⸗ ſichtlich um 9 Uhr in Berlin eintreffen. Sie wird in der Invalidenhauskirche aufgebahrt werden. Am Montag, den 10. Juli, nachmittags, findet die Bei⸗ ſetzung auf dem In validenfriedhof ſtatt. Der Aero⸗Klub von Deutſchland veranſtaltet zu⸗ vor für ſein langjähriges Mitglied und die hervor⸗ ragende Kämpferin für die deutſche Fliegerei eine Trauerfeier, die in der Invalidenhauskirche am Montagnachmittag 16 Uhr ſtattfinden wird. Pfarrer Loerzer, der ehemalige Kampfflieger, wird die Ge⸗ denkworte ſprechen. Gold aus dem Meer Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters g§ London, 7. Juli. Das italieniſche Bergungsſchiff„Artiglio“ kam geſtern nach einer neuen Expedition zum Wrack des Dampfers„Egypt“ im Hafen von Plymouth an und brachte eine Ladung von Silber und Gold im Wert von über einer Million Mark mit. Von den 1229 Barren Silber, die die„Egypt“ an Bord hatte, als ſie im Golf von Biscaya unter⸗ ging, hat man jetzt 797 Barren geborgen. Die Tau⸗ cher des„Artiglio“ haben diesmal auch 5 Barren Gold und 722 Goldſtücke aus der Tiefe herausgeholt. Die koſtbare Ladung wurde bereits geſtern abend unter Bewachung nach London gebracht. 000 ˙eDĩd VVVdpdpddVdpddddddddddddddõGdõßͥõdõvmms Pf dd c den der Herr Studienrat in Grund und Boden ver⸗ donnerte. Direktor Suttner aber miſcht die Karten fein ſäuberlich: ſein Kandidat bekommt Atout und die Direktorſtelle. Vergrämt und reſigniert ſieht Vater Bröker ſei⸗ nen Traum ſchon zerrinnen. Und flüchtet ſich in ſeinem Schmerz zum Radio unter dem Motto: „Mein Heim— meine Welt“, da erſcheint in feier⸗ lichem Schwarz die Neuſtadter Schuldeputatibn. In gemeſſener Rede verkündet der Bürgermeiſter dem Ueberraſchten, daß ex im erſten Wahlgang einſtim⸗ mig zum Direktor gewählt wurde. Der„Sieger“ triumphiert: ohne Protektion wurde er gewählt. Trotzdem und einſtimmig. Sein Manager aber, Direktor Suttner, holt ſich den Siegespreis, die kleine Urſula. Und lächelnd, über den weltfremden Freund und über die beſtürzten Geſichter der be⸗ trogenen Mithelfer, meint er:„Darauf kannſt Du Dir was einbilden.“ Nicht die Tüchtigkeit hat ge⸗ ſtegt, ſondern die Protektion. Die kluge Frau Adele aber macht gute Miene zum böſen Spiel und nimmt den frütheren Geliebten zum Schwiegerſohn. Man hat nicht umſonſt eine ſchöne Tochter. * Ueberlegen und wirkungsſicher, einfallsreich und humorvoll ſetzt Auguſt Hinreichs ſein Spiel. Mit ein paar treffenden, packenden Strichen zeichnet er ſeine Perſonen. Das ſind keine alten Schablo⸗ nen und routinemäßigen Szenen, das ſind Menſchen voll Fleiſch und Blut. Nicht Sarkasmus, ſondern verzeihendes Lächeln erfüllt das Stück. Nicht wäſſerig⸗abgeſtandene Bonmots werden dahergeredet; dieſe Akteure ſprechen eine lebensnahe Sprache. Der 5gjährige Dichter hat mehr Jugend und Verſtehen für die menſchlichen Schwächen im kleinen Finger als ein Dutzend jener routinierten Theatermacher im Kopf, die in den letzten Jahren mit ihren Poſſen⸗ kliſchees die deutſchen Bühnen erfüllten. Sein tie⸗ fer, echter Humor bewahrt Hinrichs davor, aus ſeinem Luſtſpiel eine reißeriſche Satire zu machen, mit banalen Geiſtreicheleien billige Theatereffekte zu ergattern. Umſo freudiger ſtellte man feſt, wie bühnen⸗ wirkſam die drei Akte aufgebaut ſind, in denen man keine leere Szene findet. i Hermann Albert Schroeder s Regie hat den beſchwingten und doch beſchaulichen Humor des Stückes glänzend eingefangen, mit betulicher Had das feine Spiel dirigiert, und für die Rollen die trefflichſten Akteure ausgewählt. Da iſt vor allem In Kürze Entſprechend der Anregung des Stabsleiters de politiſchen Organiſation der NSDAP, Dr. Ley wurden in Baden der bisherige Badiſche Städteverband, der Verband badiſcher Ge⸗ meinden, der Vorort der Bezirkswohnungs⸗ und Fürſorgeverbände und der Kreiſe in einen einhei⸗ lichen Badiſchen Gemeindetag überführt. Miniſterialreferent Kindler⸗Karlsruhe wurde zum kommiſſariſchen Vorſitzenden beſtellt. Der Der heſſiſche evangeliſche Landeskirchentag hat den wiede Prälaten Dr. D. Diehl zum Führer der heſſi⸗ zu: G ſchen Landeskirche beſtimmt. ſeum“ Der Landesleiter des bayeriſchen Heimat⸗ und ſchaft Königsbundes, Freiherr zu Guttenberg, ö Weipf erließ unter dem 6. Juli auf Grund einer Verein⸗ Riedft barung mit der Nachrichtenabteilung der oberſten gaiſer SA⸗Führung eine Verordnung, wonach er den baye⸗ 15 riſchen Heimat⸗ und Königsbund mit ſoſortiger Wir⸗ Ba. kung auflöſt. b 167 8 Wie wir zuverläſſig erfahren, haben der frühere 112 K bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held und der 0 6, f Staatsrat i. R. Schäffer, ehemaliger Vorſitzender H 3, der BV, ihre Mandate zum Bayeriſchen Landtag Geträ niedergelegt. hard Der Generalinſpekteur für den Autobahnbau, im Ha Dr. Fritz Todt, iſt keinem Miniſterium zugeordnet„ für de worden, ſondern unterſteht direkt dem Reichskanzler, perthe der dadurch das ſtarke unmittelbare Intereſſe an dem Landt von Dr. Todt zu betreuenden Aufgabenkreis zum ſtraße Ausdruck bringen wollte. Der Generalinſpekteur Karl wird daher auch, wie wir hören, ſeinen Amtsſitz in Schwe der Reichskanzlei haben. 25 Wie die„Germania“ mitteilt, ſei Pater Fran⸗ zis kus Strathmann, der Führer des vor a wenigen Tagen aufgelöſten Friedensbundes Deut⸗ Ei ſcher Katholiken, geſtern auf Veranlaſſung der Po⸗ geroll litiſchen Polizei verhaftet worden. hafen Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt Dr. Kruken⸗ 1 f berg als Geſchäftsführer der Reichsrundfunkgeſell. 115 er ſchaft beurlaubt worden.— e Der neuernannte amerikaniſche Botſchafter in feine Berlin, William Dodd, iſt mit dem Dampfer lug „Waſhington“ nach Deutſchland zum Antritt feines die J Berliner Poſteus abgereiſt. 5 An Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat kunft die„Kölniſche Zeitung“ und die„Südweſt⸗ die ga deutſche Bauernzeitung“(Erſcheinungsort Wald⸗ einem fiſchbach)(Pfalz) unbefriſtet verboten. flleeß f In Warnemünde ereignete ſick auf dem Breit⸗ N wo ſi ling ein ſchweres Segelbootunglück, bei denn* Laſt zwei Kinder ertranken. Der ſofort an die wigsh Unſallſtelle beorderte Taucher konnte die Kinder ſorgeg nur als Leichen bergen. 5 vorlie Auf Grund einer Verordnung des Bundeskanzler⸗ prozeſ amtes wurde der in Kärnten als Deutſchöſterreichi⸗ einem ſcher Heimatſchutz eingetragene und ſeinerzeit von der gen v Landesregierung genehmigte Steieriſche Heimat⸗ gen 8 ſchutz verboten. 5. Der frühere Generalſekretär des Völkerbundes 18 Sir Erie Drummond iſt zum engliſchen Bot 9 08 ſchafter am Quirinal zu Rom ernannt worden Lud In einer Maſſenverſammlung von Seeleuten, trages Dockarbeitern und Fuhrleuten wurde ein General⸗ erſchet ſtreik im Hafen von Dublin beſchloſſen. Es N daß E ſoll verſucht werden, eine völlige Arbeitsſtillegung zuſtande zu bringen. Bei einem Hauseinſturz in Heluan ſind acht Frauen ums Leben gekommen; ſechs wurden ſchwer verletzt. Die Frauen wurden in dem Augenblick von dem Unglück betroffen, als ſie gerade im Begriff waren, böſe Geiſter zu beſchwören.. Der amerikaniſche Senatsausſchuß, der die Ge⸗ ſchäftsführung der Privatbanken unter⸗ ſucht, hat ſich bis Oktober vertagt. Die mandſchuriſche Regierung hat 2 Mill. Dollar an die japaniſche Staatsbank überwieſen, um die Zinſen für internationale Anleihen zu bezahlen, die ihr ſeinerzeit von der chineſiſchen und anderen Re⸗ gierungen aufgelegt wurden. Hans Finoßhr als der tüchtige Studienrat. Mit ſeinem ſicherem Takt vermeidet er die nur zu ver⸗ ſtändlichen Lockungen, die liebenswürdigen Schwä⸗ chen dieſes pedantiſchen und rechthaberiſchen, verknö⸗ cherten und jugendfernen Schulpotentaten grob an die Rampe vorzuſpielen. Man quittiert ſein Spiel mit einem ſtillen Lächeln, denkt wehmütig an ſeine Pennälerzeit zurück, gibt ſchmunzelnd ſein„Ja und Amen“, wenn der Herr Papa von ſeiner klugen Tochter zurechtgerückt wird und ſchließlich doch dern geſchobene„Tüchtige“ iſt. ö Eine entzückende Frau und Mutter: Ilde Over⸗ hoff. Verſtändnisvoll⸗lächelnd gegenüber dem pol⸗ ternden Gatten, ſentimental⸗romantiſch gegenüber dem Jugendfreund, hilflos der unbekümmerten Toch⸗ ter ausgeliefert, mütterlich⸗fürſorgend für den Pri⸗ manerſohn und ſeinen Freund. Die ſchwierigſte Rolle fiel Annemarie Schra⸗ difek zu, denn dieſes junge, moderne, unſentimental⸗ geſunde Mädel im Beruf war dem über fünfzigjähri⸗ gen Dichter am meiſten fremd. Ihm konnte Hinrichs die wenigſtens eigenen Gedanken mitgeben, wenn er auch nicht in Schablone verfiel. Um ſo höher iſt die ſchauſpieleriſche Leiſtung Annemarie Schradieks zu werten, die aus der Urſula ein zielbewußtes Mädel ver machte, lebensfroh und ungekünſtelt, ſicher und im ſlührli beſten Sinn modern. 4 daß! Zwei prächtige Primaner in ihrem Gegenſatz ſchrift der hochbegabte ſchwärmeriſche Alex und der ſportliche 2 nüchterne Kurt— waren Fritz Schmiedel und Fritz Walter: zwei Primaner, wie man ſie heute in jedem Pennal findet. 5 Willy Birgel als Direktor Suttner: eleganter, kluger Manager, leicht verſpielt gegenüber Frau Adele, zielbewußter Protektor des Studienfreundes und drängender Werber um die ſchöne Urſula.. Ein erheiterndes Viergeſpann der zahlennüch⸗ terne und redefreudige Bürgermeiſter von Karl Marx, der tolpatſchige und von ſich eingenommene Stadtverordnete Degenhardt Karl Sims häuſers, der ölige und liebelei⸗witternde Anwalt Joſeph Of⸗ fenbach⸗Zieglers und die emanzipierte Sport, fexin Hermine Zieglers. 5 Freude der Beifall von Minute zu Minute ſtieg bis zum Schluß ſich ſteigere. W. hrt. Um den oſſi⸗ und rg, in⸗ ſten he⸗ ir. ere der der tag a u, net lex, em um eur in ra- utal⸗ ihri⸗ vichs n er 4 Freitag, 7. Juli 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 306 Beſchlüſſe des Bezirksrats Der Bezirksrat ſtimmte in ſeiner geſtrigen Sitzung wieder einer Reihe von Wirtſchaftsgeſuchen zu: Gottlieb Boſſert für die Wirtſchaft„zum Koloſ⸗ ſeum“, Waldhofſtraße 2; Karl Bordne für die Wirt⸗ ſchaft„zur Lenauklauſe“, Lenauſtraße 1; Ludwig ippert für die Wirtſchaft„zum Salamander“ pp 5 Riedfeldſtraße 5; Richard Thomas für die Wirtſchaft Kaiſerring 28; Juſtus Hoß für die Wirtſchaft„zum Bahnhof“ Waldhof, Oppauerſtraße 2; Sofie Pahler für die Wirtſchaft„zum goldenen Krug“, Mittelſtraße 112) Karl Pfiſterer für die Wirtſchaft„Karl Theodor“ 0 6, 2; Georg Ulſter für ein alkoholfreies Cafe H 3, 21; Emil Fohr für den Ausſchank alkoholfreie Getränke in der Wartehalle am Tatterſall; Bern⸗ hard Foshag für den Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe Friedrichsfelderſtraße 55; Gottfried Killian für den Kleinhandel mit Flaſchenbier im Hauſe Lam⸗ pertheimerſtraße 119 in Käfertal; Hermann Lechler, Landteilſtraße 6 und Eliſe Zimmermann, Spelzen⸗ ſtraße 11, für den Kleinhandel mit Flaſchenbier; Karl Rudolph für die Wirtſchaft„zur Linde“ in Schwetzingen. Prozeß um 12 000 Mark Fürſorgegelder Ein trauriger Fall wurde bei dem Prozeß auf⸗ gerollt, den der Bezirksfürſorgeverband Ludwigs⸗ hafen gegen den Bezirksfürſorgeverband Schwetzin⸗ gen führte. Ein aus Ludwigshafen ſtammender Friſeur hatte mit ſeiner Frau und ſeinen vier Kin⸗ dern Unterkommen bei ſeiner Schwiegermutter in Schwetzingen gefunden, war aber obdachlos, als ſeine Schwiegermutter die von ihr bewohnte Woh⸗ nung räumen mußte. In der erſten Nacht ſollten die Frau und zwei Kinder im Krankenhaus unter⸗ kommen, während der Mann bei der Polizei Unter⸗ kunft hätte finden können. Schließlich brachte man die ganze Familie auf Koſten des Fürſorgeamtes in einem Gaſthaus unter. Nach etlichen Zwiſchenfällen ließ ſich die Familie wieder in Ludwigshafen nieder, wo ſie dem dortigen Bezirksfürſorgeverband zur Laſt fiel. Bereits im April 1929 verlangte Lud⸗ wigshafen von Schwetzingen den Erſatz des Für⸗ ſorgeaufwandes und machte geltend, daß Abſchiebung vorliegen würde. Schwetzingen weigerte ſich und ſo prozeſſierte man über vier Jahre hindurch, ohne zu einem Ziel zu gelangen. Nachdem genügend Zeu⸗ gen vernommen worden waren, konnte in der geſtrr⸗ gen Sitzung der Fall eingehend behandelt werden. Der Bezirksrat gab oer Klage von Ludwigshafen ſtatt und verurteilte Schwetzingen zur Zahlung der Aufwendungen, die inzwiſchen die hübſche Summe von rund 12000/ erreicht haben. Allerdings muß Ludwigshafen nochmals eine Aenderung des Be⸗ trages vornehmen, da dieſer etwas reichlich hoch erſcheint. An der Tatſache ändert dies aber nichts, daß Schwetzingen zahlen muß. 8 Sonntagsruhe auf dem Land gelockert Die Sonntagsruhe im Landbezirk Mannheim wurde in einer nichtöffentlichen Sitzung für das Metzgergewerbe geregelt. In Zukunft dürfen Nie Landmetzgereien an Sonntagen ihr Geſchäft von 7 bis 9 Uhr geöffnet halten. * Zwei Mannheimer Kraftradfahrer ſind in der Nacht zum Donnerstag in Weinheim verunglückt. Der Führer des Kraftrades, ein lediger, 28 Jahre alter Koch, rannte mit dem Rad dermaßen gegen die Bertleinsbrücke in der Mannheimer Straße, daß ein Teil des Brückengeländers abge⸗ riſſen wurde. Der Führer und der Beifahrer, ein 23 Jahre alter Koch, fielen in den Bewäſſerungs⸗ graben. Der Führer trug einen doppelten Unter⸗ armbruch, eine Kopf⸗ und eine Fußverletzung, der Beifahrer einen Bluterguß am linken Fuß davon. Beide wurden dem Krankenhaus Weinheim zu⸗ geführt. Das Motorrad jſt beſchädigt. * Die Abzeichen„Nun erſt recht“ und„In Treue feſt“ ab 1. Auguſt verboten. Nach einer Auskunft der Reichszeugmeiſterei der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei dürfen die Hakenkreuz⸗ abzeichen mit den Umſchriften„Nun erſt recht“ und „In Treue feſt“ vom 1. Auguſt 1933 ab nicht mehr getragen werden. Dieſe Abzeichen ſehen den partei⸗ amtlichen Mitgliedabzeichen ſehr ähnlich und ſtellen, mindeſtens für den flüchtigen Beſchauer, eine Irre⸗ führung dar, die im Intereſſe der Parteimitglieder unterbleiben muß. * Zur Bekämpfung des Wuchers. Es ſind in den letzten Jahren immer wieder Klagen darüber er⸗ hoben worden, daß kleine Landwirte beim Ankauf von Vieh durch Viehhändler— meiſt Juden— aus⸗ gebeutet und durch überſteigerte Zinſen überfordert wurden. Nunmehr hat Miniſter Dr. Wacker beim Reichs juſtizminiſterium angeregt, daß die beſtehen⸗ den Beſtimmungen der Abrechnung dahingehend verſchärft werden, daß die Abrechnungen halb⸗ jährlich, nicht nur ganzfährlich, zu erteilen ſeien und daß die Strafen wegen Nichtbefolgung dieſer Vor⸗ ſchriften erheblich verſchärft werden. Werbewoche für das Handwerk Dem Mannheimer Handwerk muß geholfen werden! In Mannheim wird wie in allen deutſchen Städten Anfang Oktober eine große Werbewoche für das Handwerk ſtattfinden. Ueber die Durchfüh⸗ rung haben bereits Beſprechungen zwiſchen dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda und der in Berlin neueingerichteten Preſſe⸗ und Reichspropagandaſtelle des Reichsſtandes und des Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks ſtatt⸗ gefunden. Unſer Berliner GW⸗Mitarbeiter erfährt von dem Leiter dieſer Preſſe⸗ und Reichspropaganda⸗ ſtelle des Deutſchen Handwerks, Major a. D. Mi⸗ row, nähere Einzelheiten über Durchführung, Sinn und Ziel der Werbewoche. Die Deutſche Woche für Deutſche Handwerks⸗ arbeit iſt als Hilfswerk für das deutſche Handwerk gedacht. Sie richtet mit Unterſtützung des Reichskanzlers Adolf Hitler, des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, der Preſſe, der Verbände, an die geſamte deutſche Bevölkerung die Aufforde⸗ rung, je nach der Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen Kein ſeines Volkstums ſich bewußter Deutſcher bleibt heute der Kundgebung im Nibelungenſaal für die verhungern⸗ den Brüder in Rußland fern! dem deutſchen Handwerksmeiſter Arbeit ins Haus zu hringen. Jeder einzelne Familienvater, jede einzelne Fabrik und jeder Inhaber eines Betriebes weiß, daß zahlreiche, in den letzten Jahren immer wieder zu⸗ rückgeſtellte Ausbeſſerungs⸗ und Erneuerungsarbei⸗ ten auf den Handwerker warten. Dieſe Arbeiten müſſen jetzt dem Handwerksmeiſter in Auftrag ge⸗ geben werden. Die geſamte Bevölkerung muß und wird an dem Hilfswerk für das deutſche Handwerk weitgehendſten Anteil nehmen. Auch die kleinſte Ar⸗ beit iſt willkommen. Innerhalb der örtlichen Organiſationen beginnen bereits die erſten Vorbereitungen für die Handwerks⸗ werbewoche. Die örtlichen Verhältniſſe ſollen dabei weitgehendſt berückſichtigt werden. Grundſätzliches Ziel iſt: Das deutſche Handwerk muß in den acht Tagen dieſer Werbewoche, Anfang Oktober d.., durch handwerkliche Propaganda der geſamten Be⸗ Auflöſung des Vereins Der Verein Mannheimer Lebens mit⸗ telhändler, der die Markthändler umfaßt, hat als Verein im neuen Ständeſtaat ebenfalls keine Exiſtenzberechtigung mehr. Die zum Zwecke der Ein⸗ gliederung in den zuſtändigen Reichsſtand für geſtern nachmittag in den„Großen Mayerhof“ einberufenen Mitglieder wurden nicht nur über die Umgeſtaltung unterrichtet, ſondern erlebten auch eine nicht gerade erfreuliche Ueberraſchung. Nachdem Gauführer Ber⸗ tram die Verſammlung, an der u. a. Kommiſſar Alt, Gauführer z. b. V. Günther und Stadtamt⸗ mann Friedlin teilnahm, eröffnet hatte, gab Herr Schülp die Richtlinien des Reichs⸗ verbandes ambulanter Gewerbetreibender im Reichsſtand des deutſchen Handels bekannt. An der Spitze ſteht das Präſidium, dem die Gau⸗ führung und dieſem wieder die Ortsgruppenführung unterſtellt iſt. Der Reichsverband ambulanter Ge⸗ werbetreibender beſteht aus drei Hauptgruppen, von denen die erſte das Beluſtigungsgewerbe, die zweite die wandergewerbetreibenden Händler und ſchließlich die dritte Gruppe die ambulanten Gewerbetreiben⸗ den am Wohnort, alſo die Straßenhändler, Wochen⸗ markthändler uſw. umfaßt. Den Aufklärungsvortrag hielt Gauführer z. b. V. Günther, der ausführte, daß der Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender zu den fünf Verbänden gehört, die den Reichsſtand des deutſchen Handels bilden. Von der Zugehörigkeit zum Berufsſtande wird in Zukunft das Staatsbürgerrecht abhängen. Es kann nicht ſo weiter gehen, daß 20 v. H. der Vereinigung angehören, während die übrigen 80 v. H. die Nutz⸗ nießer ſind. Es wird ſo kommen, daß nur der ſein Gewerbe ausüben darf, der ſeinem Verband angehört. Im Aufbau begriffen iſt auch die Altersverſorgung, ſo daß jeder, der ſeinem Berufe nicht mehr nachkom⸗ men kann, einen geſicherten Lebensabend hat. Herr Günther kam dann auf die Verhältniſſe im Verein Mannheimer Lebensmittelhändler zu ſprechen und gab bekannt, daß durch den Kampfbund am Abend zuvor eine Rewiſion der Bücher angeordnet wurde, bei der ſich herausſtellte, daß der Vorſtand für das Einkaſſieren der Beiträge ungewöhnlich hohe Entſchädigungen der Kaſſe entnommen hatte, und daß ſonſt noch in einem weniger erfreulichen Sinne gewirtſchaftet wurde. Das Material wurde ſofort beſchlagnahmt und Marktkommiſſar Alt als Treuhänder eingeſetzt. Dem Vorſtand wurde unter⸗ ſagt, irgendeine Handlung noch auszuführen und völkerung in Stadt und Land wieder näher gebracht werden. Das Handwerk in der Mannheimer Wirtſchaft Keine Volkswirtſchaft hat ohne einen lebens⸗ fähigen Handͤwerkerſtand auf die Dauer Beſtand. Das Handwerk, das heute in Deutſchland rund 2400 000 Handwerksmeiſtern, Geſellen und Lehr⸗ lingen in 1250000 Handwerksbetrieben Exiſtenz gibt, iſt ein ungemein wichtiges Glied der deutſchen Geſamtwirtſchaft. In der Stadt Mannheim gab es bei der Berufszählung 1925 insgeſamt 5658 Betriebe in Handwerk und Induſtrie. In dieſen Betrieben waren 6605 Selbſtändige tätig. Dieſe Ziffer triff etwa die Zahl der Mannheimer Handwerksbetriebe und damit die Zahl der ſelbſtändigen Mannheimer Handwerksmeiſter, wobei man allerdings hinſichtlich des heutigen Standes berückſichtigen muß, daß in⸗ zwiſchen mancher Handwerksbetrieb durch die Wirt⸗ ſchaftsnot der letzten Jahre zum Erliegen gebracht worden iſt. All dieſen Handwerksbetrieben durch Arbeitsbeſchaffung zu helfen, iſt Sinn und Ziel der Handwerkswerbewoche. Ueber die Durchführung der Handwerks⸗ werbewoche in Mannheim wird ein örtlicher Ausſchuß beſchließen. Er wird Richtlinien für die geſamte Propaganda aufſtellen. Bei Beginn der Hand werkswerbewoche — einem Sonntag— ſoll ein Handwerker⸗ Umzug ſtattfinden. Jeder einzelne Handwerks⸗ meiſter ſoll ſein Haus ſchmücken. Die Tagespreſſe wird auf die Bedeutung des Handwerks hinweiſen. Die Geſchäftsſtellen der einzelnen Hand werker⸗ Organiſationen werden reichen Blumenſchmuck an⸗ legen. In den Lichtſpieltheatern werden Bildſtreifen gezeigt, die die Ewigkeitskunſtwerke des Handwerks veranſchaulichen. Soweit wie möglich ſoll im An⸗ ſchluß an den Feſtzug der Ehrentag des deutſchen Handwerks durch Hans⸗Sachs⸗Spiele erweitert wer⸗ den. Am Abend ſollen ſich die Feſtzugsteilnehmer bei einem Feuerwerk vereinen. Die Hand werks⸗ werbewoche ſoll bis ins kleinſte Dorf wirken, wobei der Rundfunk helfen wird. Sie ſoll eine große An⸗ kurbelung von unten in die Wege leiten. Der nationalen Bedeutung des deutſchen Handwerks ent⸗ ſprechend ſoll eine völlig neue öffentliche Meinung über das Handwerk geſchaffen werden. Das deutſche Handwerk wird und will zeigen, daß es lebt und daß Meiſter, Geſellen und Lehrlinge in ſtarken Gruppen das Handwerk auch ſichtbar im Ehrenkleide der Arbeit zu vertreten wiſſen! der Lebensmittelhändler ihm aufgegeben, alles dem Kommiſſar zur Verfügung zu ſtellen. Kommiſſar Alt erklärte kraft ſeiner Vollmacht den 3 Verein für aufgelöſt und verſagte die Ent⸗ laſtung des Vorſtandes. Die Bücher werden augenblicklich von einem Sachver⸗ ſtändigen geprüft. Als Amtswalter für die Orts⸗ gruppe Mannheim des Reichsverbandes ambulanter Gewerbetreibender wurden beſtimmt: Hauptgruppen⸗ letter: Carbon; Rechner: Wilh. Franz; Fachgruppe Eier und Butter: Hummel; Fachgruppe Obſt: Schickinger; Fachgruppe Gemüſe: Ehrfeld, Fach⸗ gruppe Blumen: Oppel; Fachgruppe Wildpret und Fiſche: Gädtler; Fachgruppe Südfrüchte: Stegmüller. Die Verpflichtung der Amtswalter nahm Gauführer Bertram vor. Vor einer Reihe heißer Tage? Nur langſam hat ſich mit dem Monatswechſel auch der Wechſel im Wetter vollzogen, auf den man ſo ſchmerzlich wartete. Die vor allem im Gebirge ſehr ſtarke Anſammlung von Abkühlung ließ ſich nur all⸗ mählich ausgleichen, zumal eine ungehinderte Ein⸗ ſtrahlung noch nicht gleich einſetzte, da die Wolkenbil⸗ dung ſich immer noch hielt. Als die Winde nach Nord⸗ weſten drehten, wurde immer noch kühle Luft ins Land transportiert, die ſich teilweiſe aufſtaute, eine Erſcheinung, die vor allem durch zeitige kräftige Ab⸗ kühlung gegen Abend im Gebirge ſich fühlbar machte. Teilweiſe war der Bewölkungsgrad ſo groß, daß man an eine durchgreifende Wetterbeſſerung noch nicht recht glauben mochte. Auch das ſchöne Wochen⸗ ende war gewitterdrohend geblieben und hatte ver⸗ einzelte leichte Feuchtigkeit von oben. Der Montag blieb ebenfalls noch zweifelhaft. Der Luftaufſtau war typiſch in vielen Teilen des Gebirges. Erſt am Dienstag und am Mittwoch kam es zur vollen Aus⸗ wirkung der gebeſſerten Wetterlage. Die Wolken⸗ bildung ging bis auf Reſte zurück, verſchwand vielfach Werten verſehen, ſetzte ſich ſchnell durch, ſodaß die Tagestemperaturen auch im Gebirge, in mittlerer Höhenlage die 20 Grad überſchritten. Der ganze Charakter des Wetters erſcheint jetzt als Anzeichen für eine Reihe von heißen Tagen, was aber, da in⸗ zwiſchen ziemliche Lufttrockenheit eingetreten iſt, umſo mehr zu ertragen ſein dürfte, als man Wochen hindurch wahrhaftig nicht verwöhnt wurde. Der Grad der Erwärmung beträgt zur Zeit im Gebirge und in der Ebene ziemlich übereinſtimmend 10 bis 15 Grad. ganz und die Einſtrahlung, jahreszeitlich mit hohen Lindenblütenduft Wir haben die Fenſter geöffnet. Von der Straße her taſtet ſich faſt greifbar ein ſtarker, ſchwermütiger Duft herein. Man kann dabei nicht ſchlafen, ohne ſeltſame Träume zu haben. Iſt es Traum oder iſt es Wirklichkeit, daß ich mit ä einem Male weiß, warum die Linde ſo ſtark duftet. Als die Bäume geſchaffen waren, hatte ſich der Schöpfer vorbehalten, ihnen den Duft erſt zu guter Letzt zu geben. Es waren nämlich Prahlhänſe darunter, die am liebſten nicht nur die ſchönſte Form, ſondern auch den herrlichſten Duft genommen hätten. Und ſolche Nimmerſatte konnte der Herr der Schöpfung nicht leiden. Darum war⸗ tete er, bis er zuletzt jedem noch etwas Beſonderes geben könnte. Und das war der zweite Hauch ſeines Odems, der ihnen nicht nur das Leben und ihr Wachstum ſchenkte, ſondern den Ruch. Flieder bekam ſeine lila Trauben, Goldregen durfte wie Metall blinken. Die Akazie behängte ſich mit weißen Dolden. Der Jasmin durfte große helle Blüten tragen. Schlehdorn hatte förmliche Blütenbälle. Die Kaſtanie ſteckte ſich Tauſende von leuchtenden Kerzen an. Der Hollunder trug ſeine gelben Blütenteller, die von Bienen umtaumelt ſind, aber alle ohne Duft. Da ſagten die Eſche und die Eiche zur Tanne: Warum haben wir kein ſchönes Blütenkleid an? Der Menſch ſieht uns, legt ſich in unſeren Schatten, aber er bewundert uns nicht, Speer und Ger macht er aus uns, die andern dürfen ſich putzen. Da kam der ganze Wald zuſammen. Nur die Linde, die ein⸗ ſam vor dem erſten Gehöft der Menſchen ſtand, hatte ſich des Glückes der Menſchen gefreut und darüber den Streit der Bäume verſäumt. Als ſchon alles geſchlichtet war, fand ſie ſich ein und der Schöpfer ſprach zu ihr:„Du friedliche, ſanfte, ſchöne, gu deinem herrlichen Wuchs ſollſt du den würzigſten Duft haben.“ Und er hauchte ſie an. Seitdem duften die Linden ſo ſtark und ſchwer. E. F. Preisermäßigung der„Fahrt ins Blaue“ Die Reichsbahn geht in ihren gemeinnützigen Beſtrebungen ſtets voran. Neben den allgemeinen großen Vergünſtigungen bei Geſellſchafts⸗, Schüler⸗ uſw. Fahrten, die ſie ſchon gewährt, hat ſie ſich nun⸗ mehr auch entſchloſſen, für die Fahrten ins Blaue außerordentliche Ermäßigungen des Fahrpreiſes gelten zu laſſen. Die am 16. Juli vorgeſehene„Fahrt ins Blaue“, die nach ihrem Programm etwas ganz Beſonderes zu werden verſpricht, worüber wir jedoch wegen des Preisausſchreibens noch nichts vorher verraten dür⸗ fen, wird zu einem Preis durchgeführt, der einfach in Erſtaunen ſetzen muß. Sie koſtet nicht, wie ur⸗ ſprünglich angegeben,.80 Mark, ſondern über zu durchlaufende 350 Km einſchließlich Beſichtigungen nur.80 J. Die Fahrt ins Blaue am 16. Juli wird erinnerungswert ſein. So rüſtet— zur Reiſe! „Die Arena iſt da!“ Das iſt ein Ruf, der heute noch gerade wie vor Hunder⸗ ten von Jahren alt und jung auf die Beine bringt. Schart ſich doch ſchon im Wirtshaus die größte Gruppe um den Mann, der von„weither“ kommt, der fremde Lande bereiſt hat und von fremden Sitten und Gebräuchen lebendig zu erzählen weiß. Und um vielfaches größer und lebhafter iſt natürlich das Intereſſe für„fahrende Leute“, die nicht nur erzählen, ſondern die auch ein Stück Leben aus der Fremde mitbringen. Und nicht nur Leben aus fremden Ländern mehr noch: Leben aus längſt vergangenen Zeiten. Die Stey's, die ihre ſchmucke Arena auf dem Meß⸗ platz aufgebaut haben, entſtammen einem urolten Arttiſten⸗ geſchlecht, dem der Familie Knie. Noch heute wie ſaſt vor einem halben Jahrtauſend ſind ſie die berühmteſte und waghalſigſte Artiſtenfamilie der Welt. Die beſten Seil⸗ tänzer, Turmſeilkünſtler, Trapezkünſtler und Akrobaten! In den Wintermonaten pflegen ſie in den großſtädtiſchen feſten Zirkusbauten und Varietés aufzutreten. Aber im Sommer müſſen ſie reiſen. So haben es die Urahnen gehalten, und ſo halten es die Stey's von heute ebenfolls noch. Unglaublich reich und vielſeitig iſt ihr Können. Ein richtiger Axtiſt muß alles gelernt haben. Dieſer alte Grundſatz wird von den Stey's hochgehalten. Neben reiner Artiſtik bringen die Stey's aber auch— getreu uralter Ueberlieſerung— farbenfreudige und wildlebendige Arena⸗ ſpiele. Die Eröffnungsvorſtellung iſt heute abend. Mannheimer Sendung Der Badiſche Wirtſchaftsfunk brachte in dieſer Woche neben einem Bericht über den Landesprodukten⸗ markt ein Referat über die Eheſtands darlehen, wobei die näheren Beſtimmungen des Bedarfsdeckungs⸗ ſcheines erläutert wurden. Im dritten Vortrag wurde über die Einigungs⸗ ämter in Sachen des unlauteren Wettbewerbs geſprochen. Schon ſeit Jahren bemühen ſich die Handels⸗ kammern um ſolche Einigungsämter, die für unſer Wirt⸗ ſchaftsleben notwendig ſind. Die Spruchkammern in Sachen des unlauteren Wettbewerbs waren die Vorläufer der Einigungsämter, die bis jetzt nach dieſem Vorbild tätig ſein ſollen. Das Geſetz über das Zugabeweſen vom 12. Mai hat eine Erweiterung der geſetzlichen Grundlage gebracht. Die Einigungsämter werden durch das Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium eingerichtet und werden beſetzt mit einem Vorſitzenden, der richterliche Befähtgung haben muß, einem Stellvertreter und Beiſitzern aus der Ge⸗ ſchäftswelt und aus Reihen der Gewerbetreibenden. Die Verhandlungen finden nur auf Antrog ſtatt und ſind mündlich. Es beſteht die Möglichkeit, die ſtets nichtöffent⸗ lichen Einigungsverhandlungen abzulehnen, wenn ein berechtigtes Intereſſe nicht gegeben iſt. „ Konzert im Ballhausgarten. Wir machen auch an die⸗ ſer Stelle darauf aufmerkſam, daß morgen abend die Ka⸗ pelle ehemaliger Militärmuſiker Mannheim⸗Ludwigshafen anläßlich des vierjährigen Beſtehens unter Leitung des Obermuſikmeiſters a. D. Vollmer ein Konzert gibt. (Weiteres Anzeige.) * 60. Geburtstag. Ein treues Mitglied des Ey. Volks⸗ vereins Mannheim, Herr J. L. Haß linger, P 6, 12/18, beging geſtern ſeinen 60. Geburtstag. le heul ul call Sie galt lud. FLAGGE 35 cee lebiadlqe Qualit. Die beiliegenden Bilder der Kampfer für Dæutschilantis Befreiung und ihrer Gegner sind eimę ümihertroffene künstlerische Leistung. 3 von 4 sagen: Wir stehen treu e zur»Flagge General vertretung u. Lager: Mannheim, 3. 22 Tel. 28 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. Juli 1998 Deutſche Ruderſiege in England G. v. Opel und Amititia Mannheim erfolgreich— Spinölersfeld ausgeſchieden Auch der zweite Tag der großen 95. guf der Themſe nahm einen Eußeren Vorbedingungen waren äußerſt günſtig. Bei herr⸗ lichem Wetter fanden ſich auf der ſchnurgerade verlauſen⸗ Henley⸗Ruderregatta glänzenden Verlauf. Die den Regattaſtrecke wieder Zehntouſende von Zuſchauern ein, die auch dank ſpannender Kämpfe auf ihre Koſten kamen. Im Einer um die i a mond ⸗Sculls eichnete der Rüſſelsheimer G. v. Opel einen ſchönen Erfolg. In ſeinem zweiten Rennen traf er auf u franzöſiſchen Meiſter Saurin. Im zger⸗Schlag über⸗ nahm der Franzoſe ſofort die Führung. G. v. Opel, der nur g6er⸗Schlag ruderte, fiel bald um eine Länge zurück. Am Meilenpfoſten ging der Deutſche dann zum Angriff Über, er kam mit dem Franzoſen wieder auf gleiche Höhe und ruderte bis zum Ziel noch eine Drittel⸗Länge Vor⸗ sprung heraus. Mit der Zeit von 8191 Minuten hatte der Rüſſelsheimer ſeine Vortagszeit von:45 Min. bedeutend vecbeſſert und auch die ſchnellſte Zeit oller Vorläufe im Einer erzielt. Wie ſchwer das Rennen war, beweiſt die Tatfache, daß G. v. Opel nach dem Rennen ohnmächtig zuſammenbrach. Er erholte ſich jedoch ſchnell wieder. Einen weiteren deutſchen Erfolg gab es, wie bereits emeldet, im„Vierer ohne Steuermann“ um den Stewards⸗Cup. Amicitia Monnheim hatte im zweiten Vorlauf wenig Mühe, den Vierer vam Trinity College Cambridge in:35 Min. ganz überlegen abzu⸗ fertigen. Die Deutſchen, die vom Start weg führten, boten D ver⸗ weiteren eine ausgezeichnete Leiſtung, die beim Publikum ſtarke Beachtung fand. Einen weſentlich ſchwereren Gegner als die Mann⸗ heimer hatte Sturmvogel Spindlersſelod wierten Vorlauf. Der favporiſierte Vierer vom Pembroke College Cambrioͤge ſchlug die Deutſchen mit nicht weniger als 2% Längen in der glänzenden Zeit von.30 Minuten. Der Achter des Berliner Ré iſt noch nicht in Aktion getreten. Auch die D. S. V. in Verlin Außerordentliche Wahlverſammlung am 9. Juli Gleichzeitig mit dem Deutſchen Fußball⸗Bund hat auch die Deutſche Sportbehörde ſür Leichtathletik eine außer⸗ ardeiatliche Verſammlung nach Berlin auf Sonntag, den 9. Juli, einberufen. Es wird ſich ähnlich wie beim Dey B. darum handeln, daß die entſprechenden Satzumgsände⸗ rungen vorgenommen werden und daß der Führer der DS., Ritter von Halt, ſeine Gauführer in den 16 deut⸗ ſchen Gauen ernennt bzw. bekannt gibt. Auch die DSB. wird ihren Namen behalten: Deutſche Sport⸗Behörde (Leichtathletik⸗ und Handball⸗Verband). Wie aus der ge⸗ meinfamen Sitzumg hervorgeht, iſt damät zu rechnen, daß DB. und DSB. z. T. gemeinſame Führer ernennen werden. im Bezirksturnen in Walohof Drei Wochen vor dem Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart geht am nächſten Samstag und Sonntag beim Turnverein Waldhof das diesjährige Bezirksturnen des Mannheimer Bezirks vor ſich, gleichzeitig als letzte Probe für die große Turnerheerſchau. Turner und Turnerinnen aus allen Be⸗ zirksvereinen geben ſich noch einmal ein Stelldichein, um die Kräfte zu meſſen und zu prüfen, ob die Uebungen alle ſitzen. Darüber hinaus aber werden in den Vereinsriegen ſowohl als beim Schauturnen die Maſſenübungen durch⸗ gearbeitet. 5 Am nächſten Samstag bereits beginnen die Schwimm⸗ weitkämpfe und die Wettkämpfe der älteren Turner. Am Abend findet in der Jahnturnhalle ein Begrüßungsabend ſtatt. Am Sonntag morgen werden zunächſt die Einzelwett⸗ kämpfe ausgetragen. Das Meldeergebnis hierzu iſt ein ganz ausgezeichnetes. 670 Turner und Turnerinnen ver⸗ zeichnen die Meldeliſten, worunter ſich 200 Turnerinnen be⸗ finden. Neben den für das Stuttgarter Feſt vorgeſehenen Wettkämpfen ſind ſolche auch für die übrigen Teilnehmer ausgeſchrieben.„ Im Anſchluß an die Wettkämpfe wird noch das Vereins⸗ turnen durchgeführt, an welchem ſich 700 Turner und 400 Turnerinnen beteiligen. Nach dem Feſtzug beginnt am Nachmitiag das große Schauturnen, das durch Staffelläufe umrahmt und mit dem Chorfeſttanz der Turnerinnen eingeleitet wird. Auch die Gauriege der Turner zeigt nochmals die Uebungen der Badiſchen Riege in Stuttgart, ebenſo turnen die Aelteren . ihre Stuttgarter Uebungen. Den Ausklang bilden die all⸗ gemeinen Freiübungen der 1100 Turner und Turnerinnen und die feierliche Siegerehrung zum Schluſſe. Zu wünſchen wäre nur, daß die jetzige Witterung an⸗ hält, damit dieſes Probeturnen erfolgreich durchgeführt wor⸗ den kann, denn es wird zweifelsohne bei dieſen ſtarken Teilnehmerzahlen zu einer eindrucksvollen Kundgebung werden und zugleich einen Einblick gewähren in die Stutt⸗ garter Vorbereitungen des Bezirks Mannheim, ſo daß ſich der Beſuch in doppelter Hinſicht lohnen wird, insbeſondere für diefſenigen, die keine Gelegenheit haben, der großen Kundgebung der letzten Juliwoche in der ſchwäbiſchen Lan⸗ deshauptſtadt anzuwohnen. Der Ty. 1877 Waldhof hat alle Vorbereitungen bis ins kleinſte getroffen, ſo daß mit einem reibungsloſen Ablauf des umfangreichen Programms ge⸗ rechnet werden darf, Mit Vollgas durch Deutſchland Ueber 190 Nennungen für die„2000 Km.“ Automobil⸗ durch Deutſt geſomte Kraftfa Schon mehr als 3. Juli veranſtaltet, hat die auf den Plan gerufen. liegen vor. Von Fabriken ſind bei der Prüft n bisher Auto⸗ Union mit 25 Wagen für Dei, Horch, Audi und Wanderer, Mercedes⸗ Benz mit 14 Wagen, angefangen vom 2 Liter bis zum SSͤK, Adler mit neun, Opel mit vier, B M W und Hanomag mit je drei Fahrzeugen ver⸗ treten. Für den Wettbewerb der Motorräder nannten bis⸗ her von Fabriken Zündapp und D Weje zehn, BM W. fünf, Puch vier, Standord und Triumph je drei Räder. Außerdem liegen noch zahlreiche Einzelnennungen vor. Bis zum letzten Meldeſchluß, 10. Juli, dürfte ſich die Be⸗ werberliſte noch weſentlich erhöhen. Nachdem im Herren⸗Einzel am Mittwoch bereits in Ellsworth Vines und Jack Crawford die Teilnehmer an der Schlußrunde ermittelt worden woren, trugen am Don⸗ nerstag in Wimbledon auch die Damen im Einzel ihre Vorſchlußrunden aus. Natürlich konzentrierte ſich das ſtärlſte Intereſſe auf die Begegnung zwiſchen der amerika⸗ niſchen Titelverteidigerin, die in langen Jahren unbeſiegte Helen Wills⸗Mobody und der deutſchen Spitzenſpielerin Hilde Krahwinkel. Wie gewohnt, gewann die Amerikanerin ihr Match in zwei Sätzen, ſie ſchlug die Deutſche mit:4, :3. Zum Erſtaunen der Zuſchauer, die bei heißem Som⸗ merwetter den Centre⸗Court bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzten, ging Hilde Krahwinkel:0 in Führung. Helen Wills mußte ihr Aufſchlagſpiel abgeben, gewann aber dann das der Deutſchen und zog ſo auf 111 gleich. Durch Ab⸗ fangen der Flugbälle am Netz erkämpfte ſich Hilde Krah⸗ winkel auch das dritte Spiel. Aber die Amerikanerin war nicht aus der Ruhe zu bringen. Mit der Gleichmäßigkeit einer Maſchine ſetzte ſie ihre Bälle auf die Seitenlinien und die Ecken und führte bald:2. Die Deutſche verlor nun ihre bisherige Sicherheit, zwar holte ſie ſich noch zwei Spiele, aber bei 514 verhalf ſie ihrer Gegnerin durch zwei Doppelfehler zum Satzgewinn. Auch im zweiten Satz machte Hilde Krahwinkel zahlreiche Fehler, ſo daß Helen Wills bald mit:0 führen konnte. Jetzt raffte ſich aber die Deutſche noch einmal zuſammen und ſie gewann auch ihr erſtes Spiel. Im nächſten Spiel verſchlug die Eſſenerin aber bei 40:15 drei leichte Bälle. Helen Wills führte 571 und niemand zweifelte daran, daß ſie nun ihren Sieg ſchnell ſicherſtellen würde. Hilde Krahwink leiſtete aber noch einmal großen Widerſtand. Drei vereitelte ſie den Satz⸗ und Matchball der Gegnerin und kom auf 573 heran. Dann war allerdings Helen Wills zur Stelle, um ſich mit 074,:3 den Sieg zu holen. Hilde Krahwinkel erhielt ober dennoch ſtarken Beifall. Im ſiebten Spiel des zweiten Satzes entſtand übrigens unter den Zuſchouern eine kleine Panfk. Die Leinwand vor der Preffetribüne war in Brand geraten, doch konnte das Feuer ſchnell ge⸗ löſcht werden. Die Hoffnungen der Amerikoner, daß die Schlußbegeg⸗ nung im Damen⸗Einzel eine rein amerikoniſche Angele⸗ genheit werden könne, wurden ſchnell zerſtört, denn im zweiten Treffen der Vorſchlußrunde erlitt die Amerika⸗ nerin Helen Jakobs eine Niederlage. Die Engländerin ol Archambaud von der Spitze veroͤrängt Neunte Etappe der„Tour de Frante— Stöpel auf dem ſechſten Platz Große Veränderungen in der Klaſſifizierung der Fah⸗ rer gab es auch auf der 227 Km. langen Etappe der Frank⸗ reich⸗Rundfahrt, die am Donnerstag von Gap nach Digne führte. Wieder ging es an dieſem Tag hoch in die Berge. Als ſchwerſtes Hindernis war der Allos⸗Paß zu nehmen, der 2250 Meter hoch liegt. Schon bald nach dem mit eini⸗ der Verſpätung erfolgten Start zerriß das Fahrerfeld in zahlreiche kleine Gruppen. Die Strapazen der vorauf⸗ gegangenen Etappen machten ſich nun bereits bei einem großen Teil der„Giganten der Landſtraße“ ſtark bemerk⸗ bar. Manche Fahrer wurden dermaßen von Ermüdungs⸗ erſcheinungen befallen, daß ſie weit zurückbleiben mußten. So war der bisherige Spitzenreiter, der Franzoſe Archam⸗ baud noch 35 Km. vom Ziel entfernt, als ſein Landsmann Speicher unter dem Jubel der großen Zuſchauermenge in Digne eintraf, In den Bergen war wieder der Spanier Trueba der beſte Mann. Er konnte jedoch bei den Talfahrten ſeinen Vorſprung nicht halten und fiel in eine fünfköpfige Spitzengruppe zurück, die den Endſpurt in Digne unter ſich ausmachte. Dabei blieb dann Speicher Sieger. Unter den erſten elf Fahrern befand ſich der Deutſche Kurt Stöpel, der einen achtbaren 7. Platz belegte. Im Geſamtklaſſement iſt der Belgier Lemaire an die Spitze gekommen. Auf den nächſten Plätzen folgen Guerra⸗Italien, Speicher, Archam⸗ baud, Martano und der Deutſche Stöpel, der ſich jetzt bis auf den ſechſten Platz vorgearbeitet hat. Wenige Plätze zurück liegen von den Deutſchen Buſe und Geyer. Im Länderklaſſement liegt Frankreich vor Bel⸗ gien, Deutſchland, Italien und der Schweiz. Das Ergebnis der 9. Etappe: 1. Speicher 8746.08 Std., 2. Martano, 3. Fayolle, 4. le Goff, 5. Trueba, alle dichtauf. 6. Levol:48.30 Std., 7. Stöpel, 8. Lemaire (dichtauf). 9. Guerra:49.48 Std., 10 Alb. Büchi, 11. Bru⸗ géere 8150.45 Std., 12. A. Magne:56.57 Std., 16. Thierbach (gleiche Zeit), 19. Buſe:01.54 Std., 24. Geyer 9102.05 Std., 37. Kutzſchbach:10.34 Std. Geſamtklaſſement: 1. Lemaire 63:14.34 Std., 2. Guerra:14.57 Std., 3. Speicher 6317.30 Sto., 4. Archam⸗ baud:18.21 Stö., 5. Martano 63:21.59 Std., 6. Stöpel⸗ Deutſchland 69:32.18 Std. Von den 80 in Paris geſtarteten Fahrern liegen noch 46 im Rennen. Unter den Fahrern, die am Donnerstag aufgaben, befand ſich auch der Italiener Piemonteſi. Schmeling gegen Carnera Ein ausſichtsreicher italieniſcher Plan Am 8. Juli ſchifft ſich der neue Boxweltmeiſter aller Kategorien, Primo Carnera, nach Europa ein, um in ſeiner Heimat die ihm von Muſſolini bereits telegraphiſch itbermittelten Glückwünſche auch perſönlich entgegen⸗ zunehmen. Der Ueberſchwergewichtler, den die Dollars nicht allzu ſehr drücken— für ſeinen Sieg über Sharkey erhielt er nur 16377 Dollars von der 198 259 Dollars be⸗ tragenden Einnahme— hat die Abſicht geäußert, ſchon im Auguſt wieder nach Ameriko zurückzukehren. Er wirs ſich aber ſicher gern länger aufhalten, wenn man ihm ein gün⸗ ſtiges Angebot macht. Dieſes wird er erhalten, ſobald er nach Hauſe kommt. Ein italieniſches Veronſtalter⸗Konſor⸗ tium trägt ſich mit dem Plan, in Rom eine Weltmeiſter⸗ ſchaft zu veranſtalten, diesmal unter Ausſchaltung der Amerikaner, und zwar eine Weltmeiſterſchaft zwiſchen Cornera und Schmeling. Um ein günſtiges finanzielles Ergebnis hat man keine Beſorgniſſe, weil man feſt daran glaubt, daß die italieniſchen Sportfreunde zu dieſem Kampf in hellen Scharen nach Rom eilen werden. — Hornfiſcher ſchlug Gehring Europameiſter Hornfiſcher(Nürnberg) und der bekannte Ludwigshafener Schwergewichtler und mehrfache Europa⸗ meiſter Georg Gehring trugen bei einer Werbeveranſtal⸗ tung im griechiſch⸗römiſchen Stil einen Ringkampf aus, den Hornfiſcher einwandſrei nach Punkten gewann. — Helen Wills ſchlägt Hilde Krahwinkel Der Donnerstag in Wimbledon Round, die kürzlich beim Länderkampf von Hilde Kraß, winkel ſicher geſchlagen wurde, war zwar im erſten Satz ihres Treffens mit der Amerikanerin fehr unſicher, ſiegt dann aber Hoch 476,:4,:2. Helen Wills und Miß Round werden alſo aur Samstag das Endͤſpiel beſtreiten, Neuer Sieg von Hilde Krahwinkel⸗v. Cramm Trotz ihres voraufgegangenen ſchweren Kampfes gegen Helen Wills war Hilde Krohwinkel wenig ſpäter beim Ge⸗ miſchten Doppel wieder in beſter Verfaſſung. Mit Gort⸗ fried v. Cramm als Partner ſetzte die Deutſche ihren Sie⸗ geszug im„Mixed“ fort. Die deutſche Kombination ſchlug unter großem Beifall das in dieſem Wettbewerb favoriſterte Paar Ryan ⸗ Maier leichter als erwartet:1,:5 und drang damit in die Vorſchlußrunde vor. Im Herren ⸗Doppel erreichten die Japaner Niro Satoh⸗Nundi als letztes Paar die Vorſchlußrunde. Die Japoner fertigten die Engländer Perry⸗Hughes nach ſchwerem Fünfſatzkampf:7,:3,:4,:6,:3 ab und müffen nun mit den Deutſchen v. Cramm⸗Nourney um den Eintritt in die Schlußrunde kämpfen. Für das Endſpiel ſtehen die Franzoſen Borotra⸗Brugnon nach ihrem Fünf⸗ ſatztampf gegen die Südafrikaner Farquharſon⸗Kirby mit :7,:6, 614,:8,:4 bereits feſt. Kegelſport Bundeskegelns 700000 Kugeln werden während des Bundeskegelns über die Bahnen rollen. 7000 Klubs des Deutſchen Kegler⸗ bundes werden ihre Starter nach Frankfurt ſenden. 500 Bewerber treten an zum Kampfe für das Deutſche Bundesſportabzeichen, 255 Verbandseinzelmei⸗ ſteir beſtreiten die Einzelmeiſterſchaft. 1000 Kugeln werfen die Repräſentativmannſchaften in Zehnerriegen auf 15 Aſpholt⸗, 9 Bohlen⸗ und 7 Scherenbahnen. 40 Kegel⸗ bahnen ſind nebeneinander gebaut, davon 20 Aſphalt⸗, 18 Fohlen⸗, 8 Schereu⸗ und ö internationale Bahnen. Wußten Sie? daß man in der Welt mit mehr als 2 Millionen Sportkeglern und mehr als 25 Millionen Geſell⸗ ſchaftskeglern rechnen kann? daß dieſe Kegler im Jahre bei wöchentlich drei Kegel⸗ ſtunden zu 150 Kugeln insgeſamt 561 Milliarden Kugeln werfen? daß dieſe Kugeln insgeſamt fährlich 2850 Billionen Kilometer durchlaufen? daß die Kegelfungen der Welt zum Rücklauf dieſer Ku⸗ geln eine Kroft von 42 750 Kilogrammeter aufwenden müſſen? daß der Kegelſport derjenige Sport iſt, der den meiſten Matertalverſchleiß zu verzeichnen hat und demgemäß da⸗ oͤurch der Wirtſchaft hilft zu Arbeit und Beſchäftigung? daß die größte Heerſchau der Kegler im Jahre 1938 in Frankfurt am Main ſtattfindet(15. bis 28. Juli), und daß dazu Kegler aus ollen Ländern eintreffen werden? Mächtige Tribünenboauten ſind errichtet und es iſt Vorſorge getroffen, daß jeder mit beſter Sicht die Kämpfe verfolgen kann. Mit peinlichſter Genauigkeit iſt die Organiſation des ſportlichen Teils vorbereitet und jeder, der die Kämpfe als Teilnehmer beſucht, wird befrie⸗ digt auf die Frankfurter Tage zurückblicken können. Aber auch die der Kegelbewegung noch Fernſtehenden, wie auch die Zuſchauer, werden auf ihre Rechnung kommen. Für Mannheimer und Pfälzer geht am 16. Juli ein Extrazug nach Frankfurt(8 Uhr früh ab Mannheim), Karten nur im Verkehrsverein, N 2, Kepzug 16. Dieſer triftt rechtzeitig zum Feſtzug dort ein. Außer den Groß⸗ Frankfurter Sportvereinen, die ſich reſtlos mitbeteiligen, gibt es auch noch eine Sternfahrt ſowie Zielfahrt zum 18. Deutſchen Bundeskegeln. Außer dem Schönheitswert⸗ bewerb gibt es noch eine Geſchicklichkeitsprüfung„Der Kroftfahrer und die Kegel“. An der Plokettenzielfahrt kann jeder teilnehmen, nach ordnungsgemäßer Meldung und Paſſieren der Zielkonkrolle erhält jeder Teilnehmer die künſtleriſch ausgeführte Ziel⸗ fahrtplakette. ** Die beiden Mannheimer Klubs Edelweiß und i dele Brüder 21 trugen am letzten Sonntag ihr Freunoſchafts⸗Rückſpiel auf den Stierlebahnen aus. Wie im vorhergegangenen Spiel, ſo ſiegten auch diesmal wieder Fidele Brüder 21. Alle Mann durften werken, gewertet wurden aher nur die 8 Beſten. Fidele Brüder 21 ge⸗ wannen mit 151 Holz mehr; Vor⸗ und Rückſpiel buchen ſie damit mit einem Plus von 255 Holz. er Penieten- Creme In Apoth.-Drog.. 30, 55, 1,0 Sennen ben J ẽ ͥ¶õãõ⁰y 0/0 ãdõDDDpppppPbpPpPpPfPfPfPpPPfPffppppfpfpPpffppPppPpr r PPPPhPhPhhhPhPPPPoPPPPPPPrPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPVV Reginens Einſamkeit Von Marie Amelie von Godin „Iſt das Abendbrot aufgetragen?“ fragt Regine die Zofe, da ſie nun fertig angekleidet iſt. „Jawohl, gnädige Frau.“ „Gut— Sie können gehen, Marie.“ Regine betrachtet ſich nochmals im Spiegel. Wo⸗ Zu, lvozu bin ich ſchön? fragt ſte ſich müde. Sie freut ſich nicht mehr an ihrer Schönheit. Trotzdem nimmt ſie, gleichſam pflichtgemäß, den Rotſtift und zieht gewandt, doch luſtlos die ge⸗ ſchwungene Linie ihrer Lippen nach. N Für einen Augenblick tritt ſie aus Fenſter. Die Straße, kurz nach Ladenſchluß, iſt noch hell erleuchtet. Ein Gewirr haſtender Menſchen. Viele Radler, viele Autos füllen die Fahrbahn. So ſehe ich auf das Leben, unbeteiligt und ohne Spannung, denkt Regine. Eine ſchwere Mattigkeit will ihr an den Atem. Wie lange iſt es her, fragt ſie ſich, daß ich be⸗ ſchwingten Fußes und freudig einherſchritt, einem Ziel entgegen und voll Erwartung. Ein Jahr? Seit ich mich von Johannes trennte. Tauſend Jahre! Alles Erwarten iſt aus ihrer Seele weggetilgt. Das iſt Altern, denkt ſie, das iſt ſchon der Tod. Schon ſchleiche ich ihm erſtorben zu. Sie verzieht die Brauen, ſpöttiſch lächelt ſie, tritt vom Fenſter zurück und geht doch ins Speiſezimmer hinüber. 5 An der Schwelle zögert ſie nochmals: dort iſt Er⸗ wein, ſtellt ſie ſich vor, und auch er iſt wie ich, ſeit er von Agathe Madling wieder zu mir kam. Auch er kriecht dem Ende zu. Die Menſchen ſollten ſterben, bevor ſie vierzig Jahre ſind und ihnen das Herz verſandet und verſpießert. N N Erwein, im Frack, ſteht wartend an der gedeckten Tafel. Er ſieht gut aus. Er iſt ein Bild gepflegter Selbſtbeherrſchung. Wie langwellig, wie ſchal iſt das alles! Regine lächelt bitter. Dort unten pulſiert das ab⸗ ſonderliche Leben einer abſonderlichen Zeit, es be⸗ rührt uns nicht. Gleichmütig ſind wir und reſigniert. Sie nimmt Platz. Wie ſie nun aber Tee in die Schale gießt, ſtreift die heiße Kanne die Hand des Mannes. Erwein ſieht auf, Regine mitten ins Ge⸗ ſicht, auf ihren ſpöttiſchen Mund. 5 „Du biſt ſehr ſchön heute abend, Regine,“ ſtellt vein feſt. Reginens ſonſt ſo kühles Antlitz ſcheint ihm ungewohnt belebt, wenn auch in Ironie— und darum menſchlich, ſtatt idolenhaft. „Ich bin genau wie immer“, ſeine Betrachtung ab, Stimme hält trotzdem Zügen. „Nein“, widerſpricht der Mann,„du biſt ſchöner als ſonſt,“ ſeine Hand liegt auf Reginens Arm, und ſein Blick ſucht in ihren Augen nach einer wahrhaf⸗ tigen Antwort. Regine entzieht ihm ihren Arm:„Wir müſſen uns beeilen“, ſagt ſie ungeduldig.„Um 8½ Uhr ſoll⸗ ten wir bei Kiepenhauſens ſein; es iſt längſt 8% Uhr.“ „Ach, Kiepenhauſens“ erwiderte Erwein,„eilt es dir denn, ſie zu ſehen?“ Er ſteht auf und tritt hin⸗ ter den Stuhl der Frau. N Regine ſieht gewollt abweſend zu ihm auf:„Laß das! fordert ſie und denkt, daß er wohl auch die ſchleichende und umgarnende Leere fühlt und darum dieſen hoffnungsloſen Verſuch unternimmt, durch ſie dieſe Langweile zu beenden.— Sie iſt ſich zu gut für ſolchen Ausfluß ſeiner Verzweiflung. Wenn Agathe Madling lebte, hätte er weder ihre Schön⸗ heit geſehen noch dieſes Beiſammenſein zu verlän⸗ gern geſucht. „Warum willſt du mich oder dich belügen?“ frägt ſie kühl. a „Wäre es Lüge?“ gibt der Mann zurück. „Sicherlich!“ ſagt Regine,„haſt du mich etwa nicht verſichert, als wir— heimkehrten, du werdeſt ſo wenig vergeſſen können, wie ich ſelbſt? Mein Freund, du hatteſt recht— es gilt ſich abzufinden.“ Auch Regine erhebt ſich nun, ſie hat mit einem Schluck Tee ein wenig kaltes Fleiſch genoſſen und iſt eutſchloſſen, dieſe befremdliche Ausſprache zu beenden, die zu keinem Ziel führen kann, die ſicherlich nur noch die Fremdheit zwiſchen ihnen vertieft.„Es iſt allerhöchſte Zeit,“ drängt ſie zum Aufbruch. Der Mann fügt ſich ihrem Willen und läutet nach dem Wagen. i Gleich darauf ſitzen die zwei Seite an Seite im Auto, das ſie zu Kiepenhauſens bringen ſoll. ſchneidet Regine der bittere Unterton ihrer Erweins Blick auf ihren Inzwiſchen iſt das Leben in den Straßen abend⸗ lich verändert. Die Theater haben begonnen, die meiſten Menſchen ſind nach ihren Geſchäften nach Hauſe zurückgekehrt. 5 g Regine und Erwein ſchweigen, Wie aber das Auto hält vor dem Haufe ihrer ſich zwei Halbwüchſige auf dem Bürgerſteige um ein Druckblatt. Sie haben ſich buchſtäblich an den Haa⸗ ren um das fämmerliche, völlig zerknüllte Blatt Papier. Sie umfaſſen ſich, der Kleinere bringt den Größeren zu Falle. Der Größere läßt im Stürzen das Flugblatt fahren. Im ſelben Augenblick aber ſpringen alle zwei auf die Füße und verſuchen, die Druckſchrift an ſich zu bringen. Der Kleinere er⸗ haſcht ſie und läuft ſchnellbeinig und triumphierend davon. „Wie ſie ſich ereifern,“ ſagt Regine neidiſch; ihr iſt nicht eine einzige Szene des Kampfes entgangen. Erwein antwortet nicht; höflich führt er Regine zur Haustüre. Bei Kiepenhauſens iſt die Abendunterhaltung ſchon im Gange, eine Abendunterhaltung, wie viele andere in dieſen reduzierten Zeiten. Einige junge Leute und drei Ehepaare, wie Regine und Erwein an der Grenze der Jugend. Beſcheidene Erfriſchungen, die ehedem kaum als Grundlage geziemender Bewirtung gegolten hätten, werden faſt mit Stolz gereicht. Die Jugend beſonders ſpricht ihnen mit Eifer zu. Regine ſetzt ſich in einen Armſtuhl und überblickt das Zimmer, in dem der Hausrat an die Wand ge⸗ rückt iſt, um in der Mitte den Tanzenden Raum zu geben. Ein Grammophon plärrt. Regine fühlt ſich weit fort, aber ſie hört, was ſich die zwei jungen Leute ſagen, die fachkundig und freudig die Platten aus⸗ wechſeln. 5 ö „Kannſt du am Sonntag mit zum Ski auf die Bodenſchneid?“ frägt der junge Mann das Mädchen. Sie duzen ſich; warum ſollten ſie ſich nicht duzen? Dieſe ganze heutige Jugend iſt ja wie eine einzige Turnriege. 8 Das Mädchen ſtrahlt den Frager aus frohen Au⸗ gen an:„Ach gerne“, gibt ſie zurück,„ich fürchtete, du müßteſt zur Geländeübung.“ Nein, die Uebung traf auf das nächſte Wochenend. Nun aber beſprachen die zwei, wie ſie ihren Ausflug bewerkſtelligen wollten mit der Kameradſchaft veſtlos Gleichgeſinnter.„Der Schnee iſt ſchon ſeit geſtern einfach herrlich“, ſagte das Mädchen, und beide leuch⸗ teten förmlich vor Jugendluſt. e Ein zweites Paar junger Leute tanzte im ſelben Augenblick ſchweigend, faſt verſchmolzen, an Regine vorüber. f Frau Kiepenhauſen beugte ſich zu Regine:„Sehen ſie die beiden!“ flüſterte ſie,„ſie ſtudieren zuſammen Gaſtgeber, und Regine den Wagen verläßt, balgen Medizin. Heute kam ſie als Aſſiſtentin ans Spital. Er hat eine kleine Rente. So konnten ſie ſich ver⸗ loben, ſeit dem Gymnaſtum ſind ſie unzertrennlich. warten müſſen. Verrät nicht ihr Tanz, wie ſehr ſie eines Sinnes ſind?“ 3 a Bei Gott ſie ſcheinen verbunden! Und wie feurig Hanne Kiepenhauſen mit ihnen fühlt! Schwermut wie eine Woge ging über Regine Ihr 3 liegt ihr ſchwer und totwie ein Stein in der buſt. Wie ſie nun aber den Blick hebt um dem Bann dieſer getanzten Gemeinſamkeit zu entrinnen, ſteht ſie, wie Albert Kiepenhauſen von der anderen Zimmerſeite her ſeiner Frau zulächelt.„Biſt du nun zufrieden?“ frägt dies Lächeln. 8 Ein Schmerz wie eine Wunde tut ſich in Regi⸗ nens Seele auf. Wie ſoll ich allein dieſe Einſamkeit ertragen, denkt ſie, vor Jammer gleichſam verwirrt, Eine marternde Augſt, als entgleite ihr Unwieder⸗ bringliches, faßt ihr wie eine Hand an den Hals, Unſagbar verlaſſen iſt ſte, inmitten dieſer freundlich und ſanft Verbundenen. Kälte breunt ihr in den Adern wie tödliche Gefahr. Was iſt mir, fragt ſie ſich entſetzt, und erhebt ſich, ich gehe unter. Bin ich ausgeſtoßen? Um Rettung oder Troſt irren ihre Augen. Sie ſieht Erwein. Ein wenig vorgeneigt, lehnt er müde in ſeinem Sitz. Sie weiß, auch ihn martert die i Gemeinſchaftlichkeit dieſer fremden Men⸗ ſchen. 5 f Zum erſtenmal fühn Regine, daß er leidet und plötzlich iſt der entſetzliche gläſerne Ring von Einſamkeit um ihre Seele durchbrochen. Im Augen⸗ blick blüht ihr Herz auf, warm durchrieſelt ſie Blut. Nichts denkt ſtie mehr, aber ein Aufwachen, eine Freude, ein Ueberſtrömen, ein Glück reißt ſich fort. Sie durchquert den Freiraum für die Tan⸗ zenden, geht hin zu Erwein und neigt ſich atemlos über ihn:„Willſt du tanzen mit mir?“ frägt ſie und fürchtet kaum, daß er ſte nicht verſteht. Sie weiß, daß er ihr entgegenwartet. Erwein erhebt ſich ſofort und umfängt ſie Regine aber, errettet und plötzlich geborgen, im Aufquellen faſt beſinnungsloſer Dankbarkeit, ſchmiegt liebkoſend die Hand in ſeine Hand. Und da Erwein lächelt, iſt mit einem Male alles vergeſſen, die Schuld und die Trennung, die kühle Wiederkehr, ſie weiß nur noch um dieſen Menſchen, der zu ihr gehört, weiß nur noch um das Entrinnen aus der Erſtarrung— um den Jubel des Lebens! N Zahlen aus dem Sportprogramm des 18. Deutichen Ohne ihre Anſtellung hätten ſie vielleicht noch Jahre 5 ſie mit inner Schlo Land gann an ei Gede inner hand deutſe Mini laden Wirt. Baun ſtünd Bede Gefä vorfa ander halt ware den Schar Dr. Verh liche mäßi auße wand vom Feſtu weite Zeug D der tung Savr war geſch: Verf an Staa folgt Rede wege Grof wege, in A die 2 Ange wurd täriſt Geri in de gleick und Sten ten! Die hen! letzte Trep wege im Stra die k ſich k und D geri Gene Treppe war immer ſo mit Menſchen beſetzt, daß ſie eigne, entziehe ſich ſeiner Zuſtändigkeit. 4 Freitag, 7. Juli 1933 Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Der Landauer Aſſiſenprozeß vor hundert Jahren Erſtmalige Verwendung der Stenographie vor einem deutſchen Gericht Das Hambacher Feſt, deſſen hundertjährige Er⸗ ö innerung im vorigen Jahr auf dem Hambacher Schloß gefeiert wurde, nahm ſeinen Ausklang im Landauer Aſſiſenprozeß, der am 29. Juli 1833 be⸗ gann und 19 Tage andauerte. Noch heute prangt an einer Mauer des„Hotel Schwan“ in Landau eine Gedenktafel, die an jenen geſchichtlichen Prozeß er⸗ innert, vielleicht der größte, der in der Pfalz ver⸗ handelt wurde und zu dem eigens der Erfinder der deutſchen Stenographie, Gabelsberger, damaliger Miniſterialſekretär der bayeriſchen Regierung, ge⸗ laden war. Am 1. Juli 1833 waren die Gefangenen Wirth, Siebenpfeiffer, Hochdörfer, Becker, Scharpff, Baumann, Eifler und noch verſchiedene andere in 15⸗ ſtündiger, ununterbrochener Fahrt unter militäriſcher Bedeckung nach Landau gebracht worden, wo ſie im Gefängnis wohnlichere Zellen als in Zweibrücken vorfanden. Die Landauer Bürger hatten mitein⸗ ander gewetteifert, um die Räume für den Aufent⸗ halt der Gefangenen herzurichten. Urſprünglich waren 27 Männer angeklagt. Vor die Aſſiſen wur⸗ den aber nur Wirth, Siebenpfeiffer, Hochdörfer, Scharpff, Becker, Roſt, Baumann, Eifler, Dr. Groſſe, Dr. Piſtor, Schüler, Savoye und Geib geſtellt. Zur Verhandlung ſelbſt hatte die Behörde außerordent⸗ liche Vorbereitungen getroffen, indem ſie die regel⸗ mäßige Aſſiſenverhandlung ausſchaltete und eine außerordentliche anberaumte, die ſie unter dem Vor⸗ wand, in Zweibrücken ſeien Unruhen zu befürchten, vom Sitze des Schwurgerichts Zweibrücken nach der Feſtung Landau verlegte. Zur Begründung wurde weiter geſagt, daß ungefähr 200 von den notwendigen Zeugen in der Umgebung von Landau wohnten. Die Sitzungen begannen am 29. Juli. Nur acht der Angeklagten waren perſönlich zur Verantwor⸗ tung erſchienen. Dr. Piſtor, Dr. Groſſe, Schüler und Savoye waren nach Frankreich geflüchtet und Geib war krank. Die Anklage war weſentlich ein⸗ geſchränkt worden. Wirth beſchuldigte man als Verfaſſer und Verbreiter der Druckſchrift„Aufruf an die Vaterlandsfreunde in Deutſchland, die Staatsregierung zu ſtürzen.“ Siebenpfeiffer ver⸗ folgte man wegen ſeiner in Hambach gehaltenen Rede, Hochdörfer wegen einiger Aufſätze, Becker wegen der Hambacher Rede, Scharpff, Piſtor und Groſſe wegen einiger Aufſätze und die übrigen wegen ihrer Tätigkeit im Preſſeverein. Es wurde in Abhweſenheit der Angeklagten verhandelt. Auf die Taten ſtand Todesſtrafe, die auch für einige der Angeklagten von dem Staatsanwalt beantragt wurde. Täglich wurden die Angeklagten unter mili⸗ täriſcher Bewachung aus dem Gefängnis nach dem Gericht, das im großen Saal des Hotel„Schwan“ in der Gerberſtraße tagte, gefahren und auf die gleiche Weiſe wieder zurückgebracht. Rheinbayeriſche und badiſche Abgeordnete, u. a. Präſident Frhr. von Stengel, Regierungsdirektor Fürſt v. Wrede, wohn⸗ ten wiederholt als Zuhörer der Verhandlung bei. Die Landauer Bevölkerung füllte ſtets ſchon am frü⸗ hen Morgen den Saal des Gaſthauſes bis auf den letzten Platz. Die zu dem Gerichtsraum führende wegen Einſturzgefahr geſtützt werden mußte. Wer im Saale keinen Platz bekam, ſtellte ſich auf die Straße, um die An⸗ und Rückfahrt der Gefangenen, die knapp 150 Meter betrug, zu erwarten. Zeigte ſich der Wagen, dann ſtand die Menge gedrängt da und bildete lautlos, mit entblöſten Köpfen, Spalier. Den Vorſitz des Gerichtes führte Appellations⸗ gerichtsrat Breitenbach, die Anklage wurde vom Generalprokurateur Schenkl vertreten. Als Ver⸗ teidiger amtierten die Advokaten Golſen⸗Zwei⸗ hrücken, Auguſt Culmann⸗ Zweibrücken, Mahla⸗ Landau und Chriſtian Culmann⸗Zweibrücken. Wirth hatte als Beiſtand den Kaufmann Ludwig Schneider aus Landau erwählt. Gleich in der erſten Sitzung kam es zu zwei Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen den Richtern und An⸗ geklagten. Der Buchdrucker Ritter aus Zwei⸗ brücken hatte die Ahſicht, die ſtenographiſch aufgenom⸗ mene Verhandlung gedruckt herauszugeben. Die Regierung ſtellte den Druck der Verhandlung darauf unter Zenſur. Ritter unterwarf ſich dieſer Maß⸗ nahme unter Proteſt, auch die Angeklagten ſchloſſen ſich ihm an. Das Gericht erklärte daraufhin, daß es nicht im geringſten die Oeffentlichkeit beſchränken wolle. Was ſich außerhalb des Gorichtsſaales er⸗ Die Zu⸗ ſammenſetzung der Geſchworenen bildete den zweiten Anlaß zu einer bewegten Auseinanderſetzung. Nach dem geltenden Geſetz war dies die Aufgabe des Generalkommiſſärs. Freiherr von Stengel ging dabei mit Umſicht zu Werk, indem er dafür ſorgte, daß ſich unter den Geſchworenen niemand befand, der der liberalen Geſinnung verdächtig war. Die Geſchworenen ſtammten in der Mehrzahl aus dem Beamtenſtand. Der Einſpruch gegen die Aus⸗ wahl der Geſchworenen blieb erfolglos. Im Verlauf der Sitzung fehlte es nicht an dra⸗ matiſchen Handlungen. Tiefen Eindruck machte die Verteidigungsrede Wirths. Tränen ſtanden den Geſchworenen in den Augen. Trotz des Verbotes brach bei ſeinen Ausführungen die Zuhörerſchaft in hellen Jubel aus. Als die Angeklagten an jenem Tage ins Gefängnis zurückgebracht wurden, drängte ſtie ſich voller Begeiſterung um den Wagen. Wirth wurde mit Blumen überſchüttet. Zwiſchen dem Mi⸗ litär und der Bevölkerung wuchs die Spannung von Tag zu Tag. Der Feſtungskommandant von Braun erließ am 24. Juli einen Befehl, in dem er vor den Neckereien der Soldaten warnte und bekannt gab, daß die Poſten vor dem Gefängnis mit ſcharfen Patronen verſehen ſeien. Wiederholt kam es zu ſcharfen Auftritten zwiſchen Soldaten und Zi⸗ viliſten. So z. B. miſchte ſich einmal ein Artillerie⸗ leutnant in ein Geſpräch, das er zufällig hörte. Auf⸗ geregt zog er ſeinen Säbel. Als der Schwanenwirt Gebhardt dazutrat und Ruhe gebot, drang der Offizier auf ihn ein und hiebihm ein Ohr a ab. Der Leutnant wurde von den Anweſenden verprü⸗ gelt. Infolge der Ausſchreitungen ſtellte Advokat Culmann am 14. Auguſt den Antrag, die Verhand⸗ lungen ununterbrochen fortzuſetzen, da die Sicherheit der Geſchworenen bedroht ſei. Der Generalprokura⸗ teur richtete außerdem an den Feſtungskommandan⸗ ten von Braun ein energiſches Schreiben und er⸗ ſuchte, mit allen Mitteln die öffentliche Sicherheit aufrecht zu erhalten. Darauf übernahm der Fe⸗ ſtungskommandant perſönlich den Ordnungsdienſt in der Stadt. Da die Geſchworenen die Schuldfrage verneinten, erfolgte Freiſpruch der Angeklagten, der unge⸗ heueren Jubel auf der einen Seite und maßloſe Ver⸗ bitterung auf der anderen auslöſie. Gegen die Ge⸗ ſchworenen wurde im Anſchluß an den Prozeß eine Unterſuchung eingeleitet, die feſtſtellen ſollte, ob ſie bei der Fällung des Freiſpruchs nicht von außen her beeinflußt worden wären. Auch gegen die Ver⸗ teidiger wurde ein Verfahren eröffnet. Auf An⸗ ordnung der Regierung blieben die Freigeſprochenen trotzdem weiter in Haft und wurden mit Ausnahme von Scharpff und Eifler vor das Zuchtpolizeigericht geſtellt, das Sieben pfeiffer und Wirth zu je zwei Jahren Gefängnis verurteilte. Sie⸗ benpfeiffer gelang es, am 15. November 1833 aus dem Frankenthaler Gefängnis zu fliehen und ſich nach der Schweiz zu retten. Wirt verbüßte die Strafe in Kaiſerslautern. Aus Baden Die Zehnjahrfeier in Liedolsheim * Karlsruhe, 6. Juli. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Die Ortsgruppe Lie⸗ dolsheim der NSDAP. hat in ihrer Bekanntmachung vom Sonntag, 2. Juli, im„Führer“ die Teilnahme des Reichskanzlers und Führers der NSDAP., Adolf Hitler, an ihrem zehnjährigen Gründungstage ange⸗ kündigt. Durch die Ortsgruppe Liedolsheim wer⸗ den wir benachrichtigt, daß die Teilnahme des Füh⸗ rers Adolf Hitler leider nicht möglich iſt. Dagegen wird die geſamte badiſche Regierung, an der Spitze Herr Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wag⸗ ner, an den Feierlichkeiten in Liedolsheim teil⸗ nehmen. Reichsſtatthalter Wagner vor den Bürgermeiſtern * Karlsruhe, 7. Juli. Am Mittwoch vormittag fand, dem„Führer“ zufolge, eine Bürgermei⸗ ſter konferenz ſtatt, zu der die Bürgermeiſter und Ortsgruppenleiter der Kreiſe Karlsruhe und Baden⸗Baden erſchienen waren. Reichsſtatthalter Robert Wagner führte bei dieſer Zuſammenkunft U. a. aus: Der wirtſchaftliche Aufſtieg unſeres Reiches iſt der ſchwerſte und langwierigſte und er erfordert ganze Kraft. Wir wollen den Wohlſtand des Volkes, aber dann können wir keinerlei Gegenarbeit und Sabotage dulden. Mit dieſen Staatsfeinden kennen wir kein Erbarmen! Wer nicht mithelfen will, ſoll als ein Feind des Volkes gelten. Wenn wir Lopyali⸗ tätserklärungen annehmen, erwarten wir auch den ehrlichen Willen zur Mitarbeit und keine leeren Worte. Was uns der Kanzler des Reiches verſpro⸗ chen hat, wird er auch halten. Die deutſche Wirtſchaft braucht Ruhe, überſchnelle Entſcheidungen würden alles verderben. Ich ſehe den Sinn dieſer Tagung darin, Anregung unſerer Wirtſchaft zu erzeugen. Wir haben genug von den Konferenzen, wir beginnen den Aufbau ohne Weltwirtſchaftskonferenz bei der Scholle. Sie, meine Herren Bürgermeiſter, ſind verantwort⸗ lich, daß kein Quadratmeter deutſchen Bodens unge⸗ nützt bleibt. Und hämmern Sie es in alle Köpfe: Kauft deutſche und vor allem einheimiſche Waren! Regierungsrat Emmele dankte dem Reichsſtatt⸗ halter für ſeine Anſprache. Tragiſcher Tod eines Kindes * Dauchingen, 6. Juli. Ein ſchwerer Schickſals⸗ ſchlag traf die Familie des Landwirts Karl Schrei⸗ ber in Dauchingen bei Villingen, des Sohnes des hieſigen Bürgermeiſters. Als die Eheleute mit Heuladen beſchäftigt waren, ließ man das vierjährige Töchterchen zum Schutz gegen die Sonne auf ein an einem beladenen Heuwagen nach hinten vorſtehen⸗ dem Brett ſitzen. Dabei ſcheint das Mädchen mit dem Seil geſpielt zu haben und von dem Brett her⸗ untergeſtürzt zu ſein. Man fand es mit der Schlinge des herabhängenden Seiles um den Hals leblos an dem Wagen herabhängen. Aerztliche Hilfe war als⸗ bald zur Stelle, doch war der Erſtickungstod bereits eingetreten. Hitler⸗Eiche an der Grenze * Singen, 6. Juli. Drei Meter von der Schwei⸗ zer Grenze auf dem Schienerberg, vor dem Kurhaus Waldheim, wurde am Sonntag von der Hitlerjugend eine Hitler⸗Eiche gepflanzt. Aus der Pfalz Geiſteskranke tötet ihr Kind * Frankenthal, 7. Juli. Eine in der Karl⸗Theo⸗ dorſtraße wohnende Ehefrau tötete ihr drei Wochen altes Kind, indem ſie ihm mit einer Raſierklinge die Pulsadern an beiden Händen durchſchnitt. Darauf verſuchte ſich die Frau, auf die gleiche Weiſe das Leben zu nehmen. Während bei dem Kinde der Tod infolge Verblutung eingetreten war, mußte die Ehe⸗ frau durch die Freiwillige Sanitätskolonne mit lebensgefährlichen Verletzungen in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. Die Tat dürfte infolge Schwermut bezw. Geiſteskrankheit der Frau begangen worden ſein. Ausſchußſitzung des Obſtbauverbandes * Neuſtadt a.., 6. Juli. In einer gut beſuchten Ausſchußſitzung des Kreisverbandes pfälziſcher Obſtbauvereine im Parkhotel unter Vorſitz von Oberregierungsrat Wenner wurde geſtern das endgültige Programm für die diesjährige Tagung des Bayeriſchen Lan⸗ des verbandes für Obſt⸗ und Gartenbau, die vom 25. bis 27. Juli in Neuſtadt ſtattfindet, feſt⸗ gelegt. Die wichtigſten Veranſtaltungen ſind: Am 25. Juli Begrüßungsabend, verbunden mit der 50⸗ jährigen Jubiläumsfeier des Kreisverbandes pfälzi⸗ ſcher Obſtbauvereine im Saalbau; am 26. Juli, vor⸗ mittags 8 Uhr, Mitgliederverſammlung im Saalbau mit einem Vortrag von Profeſſor Kemmer vom In⸗ ſtitut für Obſtbau der Landwirtſchaftlichen Hochſchule Berlin über das Thema„Grundlage obſthaulicher Planwirtſchaft“; nachmittags 2 Uhr gemeinſamer Lehrausflug mit Auto, Beſichtigung der Beerenobſt⸗ und Gemüſebaugebiete um Meckenheim, Beſichtigung des Verſteigerungsmarktes der Obſt⸗ und Gemüſe⸗ zentrale Schifferſtadt und Rundgang durch die be⸗ deutenden Pfirſich⸗, Mirabellen⸗ und Beerenobſt⸗ kulturen um Heiligenſtein. Für den Abend iſt ein großes Sommernachtsfeſt auf dem Strohmarkt vor⸗ geſehen. Am 27. Juli veranſtaltet der Kreisverband pfälziſcher Obſtbauvereine zuſammen mit dem Be⸗ zirksobſtbauverband Bad Dürkheim einen Lehraus⸗ flug mit dem Endziel Limburgerhof. 14 Tage Haft für Eckenſtehen * Neuſtadt a.., 6. Juli. Der 23 Jahre alte Sohn Walter der Händlerin Eliſe Braun war wegen verkehrsſtörenden„Eckenſtehens“ vom Amtsgericht Neuſtadt mit 14 Tagen Haft beſtraft worden. Seine Berufung wurde vom Landgericht Frankenthal am 3. Juli koſtenpflichtig verworfen. Somit iſt die Haft⸗ ſtrafe von 14 Tagen rechtskräftig geworden. An Blutvergiftung geſtorben * Freinsheim, 6. Juli. Im Krankenhaus zu Bad Dürkheim ſtarb an den Folgen einer Blutvergif⸗ tung der 13jährige Sohn Heinrich des Fabrikarbei⸗ ters Sattig. Ein Furunkel an der Stirn hatte eine Blutvergiftung zur Folge, die trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe in kurzer Zeit den Tod herbeiführte. * * Laudſtuhl, 5. Juli. Der Gemeinderat Glan⸗ münchweiler beſchloß einſtimmig, die chriſtliche Ge⸗ meinſchaftsſchule einzuführen. chau 144. Jahrgang/ Nummer 306 Todesſturz eines Ehepaares * Ludwigshafen, 7. Juli. Aus Tegeruſee wird telegraphiſch gemeldet: Zwei Bäckergehilfen, die am 5. Juli einen Ausflug auf den Ringberg unternahmen, fanden 50 Meter unter dem Gipfel zwei Tote auf. Die männliche Leiche lag etwa 120 Meter von der weiblichen Leiche entfernt. Bei den Toten handelt es ſich um das Ehepaar Ludolf Wolf, Oberpoſtinſpektor, geboren am 26. 8. 77, und um ſeine Ehefrau Mathilde, geboren am 16. 9. 84, aus Ludwigshafen. Die beiden waren in Rottach zum Ferienaufenthalt. Sie ſind infolge eines Fehltrittes abgeſtürzt und haben Knochenbrüche, innere Verletzungen und Genickbrüche erlitten. Die Fiſchzuchtanſtalt des Kreisfiſchereivereins * Annweiler, 6. Juli. Wie von ſachverſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat die Fiſchzuchtanſtalt des Pfälziſchen Kreisfiſchereivereins in Eußerthal ihren hauptſächlichſten Ausbau erfahren. Mit der jetzigen Beſchaffenheit der Zuchtanſtalt hat der Kreisfiſche⸗ reiverein etwas ganz Hervorragendes geleiſtet. Weil die Anſtalt nur der Zucht von beſonders leiſtungs⸗ fähigen Laichfiſchen und Setzlingen dienen ſoll, wird ſie für die pfälziſche Forellenzucht von großer wirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung werden. Zu dem ganz moder⸗ nen Bruthauſe ſtehen nicht weniger als 26 Weiher mit zuſammen etwa 10 800 am Waſſerfläche zur Ver⸗ fügung, die wegen ihrer günſtigen Beſchaffenheit nicht allein der Maſſenzucht, ſondern vor allem auch der Qualitätszucht dienlich ſind. Deyiſenſchmuggler verurteilt * Freiburg, 6. Juli. Auch in Freiburg und Um⸗ gebung wurden in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Deviſenſchmugglern gefaßt und dem Schnellrichter zugeführt. Es handelt ſich bei den Miſſetätern um die gleichen Delikte, gegen die die Lörracher Gerichte ſchon ſeit Wochen vergeblich an⸗ kämpfen. Auch hier hatten Reiſende, zumeiſt Schwefi⸗ zer, Markreiſeſchecks über die Grenze gebracht, um ſie in Deutſchland einzulöſen und dadurch ein gutes Geſchäft zu machen. Trotz ſcharfer Kontrolle wurden allein an einem Tage in Freiburg ſieben ſolcher De⸗ viſenſchieber gefaßt. Die vom Schnellrichter ver⸗ hängten Strafen lauteten in allen Fällen auf hohe Geldſtraſen und Einziehung der eingelöſten Beträge. Vom eigenen Fuhrwerk getötet * Wallerſtädten(Kreis Groß⸗Gerau), 6. Juli. Die 63jährige Frau Margarete Horſt Wwe, wollte mit ihrem Kuhfuhrwerk Futter holen. Als ſie das Fuhr⸗ werk beſteigen wollte, rutſchte ſie aus und geriet unter die Räder. Die alte Frau erlitt dabei ſo ſchwere Bruſtverletzungen, daß ſie ſtar b. * * Kirchheimbolanden, 6. Juli. Einen Keiler im Gewicht von 1 Zentner erlegte am Dienstag abend Bildhauer Hch. Schuler in ſeinem Jagdrevier. Tages hal eucleꝛ Freitag, 7. Juli Nationaltheater: 16 Uhr„Der 18. Oktober“, Schauſpiel von W. E. Schäfer, für Erwerösloſe.— 20 Uhr„Minna von Barnhelm“, Luſtſpiel von Leſſing, Miete F. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗Lokalfahrten: Samstag: 19.90 Uhr Worms— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück und Wochenendfahrt in den Rheingau. Antobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Gorxheimer Tal— Schönau— Heidelberg. „Schau der unbegrenzten Möglichkeiten“(van Moli): 20.15 Uhr im Caſinoſaal. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Engelbert Mildes Künſtlerſpiele, Dresden. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). e 17 Uhr Tanztee, 20 Uhr Konzert, 21 Uhr anz. Lichtſpiele: Uni verſum:„Kind, ich freu' mich auf dein Kommen“ und Bühnenſchau.— ham bra:„K 1 reift ein“.— Roxy⸗ Theater:„Gitta entdeckt ihr erz“.— Schauburg:„Die Nacht im Forſthaus“. — Capitol:„SA⸗Mann Brandt“.— Gloria⸗ Pala ſt:„SA⸗Mann Brandt“.— Scala⸗ Theater: „Der Meiſterdetektir“. Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung von Werken Mann⸗ heimer Bilbhauer und Maler.— Max Klingers„Inter⸗ mezzi“, eine Folge von zwölf Radierungen, wird im graphiſchen Kabinett gezeigt.— Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Oeffentl. Muſikbücherei M 4a: Buch⸗ und Notenausgabe von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Pegel 3. 4. 5. 6. 7. A Valdahne 3,742.65.88 3,50 3,47 1 e 97888560 570 Rheinfelden 3,50 3,30 3,36 3,2 3,21, Necar- Pegel Breiſach.. 2788 2,82.70 2,60 2,50 Mannheim. 5,12 4,88 4,85 4,48 Sa e 8 4 ee, 4 0 5 Marau. 6,17 5787 5,68 5,56 5,46 Heilbronn..2.301,22 1,20 aan, 4 300 376 5550 Segen. 9 145.1 Kaub 4,00] 3,06 3,78 3,55 3,32] Diedesheim,.23 1,17 116708 Waſſerwärme des Rheins: 19 Grad Vieles habe ich versucht aber um die Haus- Insekten zu vernichten. Flit vernichtet Fliegen, Mücken, Schnaken, Wanzen und alles Ungeziefer einfach, rasch und sicher. Harmlos für Menschen. Fleckt nicht. Flit nur echt in der plombierten gelben Kanne mit dem schwarzen Band- niemals lose. ACHTEN SIE AUF DEN FTIIT. S OLI DATEN 4 4 d 1 dite da mehr, 4. und 5. Klaſſe 4050 v. H. 8 3 ziemlich unveränderter Marktlage, 40—48 v. H. Freitag, 7. Juli 1933 HANDELS- Triumph-Werke Nürnberg Die Kapiſalkürzung Wie ſich aus der DO der auf den 28. Juli einberufenen V ergibt, ſoll die Herabſetzung des AK i. e. F. von 3,085 auf 1,026 Mill./ erfolgen durch Ein⸗ ztehung der nom. 5000/ im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen, ihr unentgeltlich zur Verfügung geſtellten BA, durch Einziehung von nom. 2000/ unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellter Sta und ſchließlich durch Zuſommen⸗ legung der verbleibenden Stel im Verhältnis:1. In einer anſchließend ſtattfindenden ao. G ſoll über die Wiedererhöhung des Ack um bis zu 0,665 Mill. Inhaber⸗Sta auf 1,691 Mill./ beſchloſſen werden. Dieſe jungen Aktien ſollen den Bankgläubigern gegen Verrech⸗ nung eines entſprechenden Teiles ihrer Forderungen an die Geſellſchaft bis zum 30. 9. 94 zum Kurſe von 100 v. H. zum Bezuge angeboten werden. * Steinkohleu⸗Bergin AG., Berlin. Das Unternehmen (Kapital 150 000%) weiſt für 1932 eine Er höhung des Verluſtvortrages um 3 458/ auf 70 760% aus. Hauptaktippoſten ſind die mit 61 582/ zu Buch ſtehenden Patente. Der AR. beſteht jetzt aus Bergaſſeſſor Dr. ing. e. h. Otto Krawehl⸗Eſſen, Geh. Kommerzienrat Dr. Schmitz Berlin, Direktor Herbert Kauert⸗Eſſen, Dr. W. Gaus Ludwigshafen a. Rh., Dr. K. Krauch⸗Lud⸗ wigshafen a. Rh. und Dr. Auguſt von Knieriem⸗ Ludwigshafen a. Rh.(J. G. Farben). * AG. der Chemiſchen Produkten⸗Fabriken, Pommerens⸗ dorf⸗Milch, Stettin. Nach Abſchreibungen von 0,32(0,44) Mill/ ergibt ſich ein Reingewinn von 19 607 /, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(i. V. Sanierung durch Herabſetzung des AK. von 6,72 um 2,28 auf 4,54 Mill.). In der Bilanz erſcheinen u..: Wertpapiere und Beteiligungen 0,53(1,73), Geſamtvorräte 8,11(2,91), Forderungen aus Warenlieferungen 0,23, an abhängige und Konzerngeſellſchaften 0,66(i. V. Debitoren 1,39, darunter 0,96 Forderungen an Konzerngeſellſchaften), Wechſel und Schecks 0,16(0,06), andererſeits AK. nach Ein⸗ ziehung von 0,1 WA. 4,44(4,45), Reſerve 0,45(0,45), Ver⸗ Hindlichkeiten aus Warenlieferungen 0,18, ſonſtige Ver⸗ bindlichketten 0,15, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Geſellſchaften 0,44(i. V. Kreditoren 0,81, darunter gegen⸗ über Konzerngeſellſchaften 0,29), Akzepte 0,18(0,31), Rem⸗ bourskredite 0,28(0,39) und Trattenkredite 0,32. * R. Jung, Fabrik für Präziſions⸗Apparate AG., Hei⸗ delberg.— Mehr als die Hälfte des AK. verloren. In 1982 Hat ſich der Verluſt vortrag von 32 855 auf 54 728 erhöht, ſo daß nunmehr mehr als die Hälfte des Kapi⸗ tals von 100 000% verloren iſt. Von der Aktivierung eines Entwertungskontos wurde mit 13 599/ Gebrauch gemacht. Den 81 401, Gläubigern ſtehen 89 079, Roh⸗ ſtoffe und Waren und 11 989% Außenſtände gegenüber. * Dufa Deutſche Uhrenfabrik AG, Leipzig.— Kapital⸗ kürzung genehmigt. Die G der zum Intereſſenkreis der Ktenzle Uhrenfabrik Ach gehörenden Geſellſchaft er⸗ ledigte die Regularien und beſchloß die Herabſetzung des Grundkapitals i. e. F. von 0,5 auf 0,25 Mill.„ zwecks Deckung der Unterbilanz und zur Vornahme von Sonder⸗ abſchreibungen auf Anlagen in Höhe von rd. 180 000 l. Nach Auskunft der Verwaltung iſt der Geſchäftsgang zur Zeit leidlich zufriedenſtellend. * Firmenänderung bei Calmon⸗Aſbeſt. Der für Gen 4. Auguſt einberufenen GV der As beſt⸗ und Gum mi⸗ werke Alfred Calmon AG in Hamburg wird auch die Aenderung der Firma in„‚Tretorn⸗Colmon Gummtwerke A G“ vorgeſchlagen. * Bibundi Ac, Hamburg.— 5 v. H. Vorzugsdividende. Der GV am 2. Juli wird die Wiederaufnahme der Diytdendenzahlung auf die 250 000„ proz. VA mit 5 v. H. vorgeſchlagen werden(i. V. 0,35 Mill./ Verluſt⸗ vortrag). * Zur Juſolvenz Metzger u. Oppenheimer, Maunheim. Hierzu erfahren wir, daß die Zahlungen bereits am 4. Mat d. J. eingeſtellt wurden. Der zwiſchenzeitlich verſchiedent⸗ lich geänderte Status weiſt zurzeit an reinen Aktiven nach Abzug der Vorrechte und Sicherungen noch 43 099/ aus, denen 120 824/ am Verfahren beteiligte Gläubiger gegen⸗ überſtehen. Geboten werden vorerſt 35 v. H. Die In⸗ ſolvenz wird u. a. zurückgeführt auf zu große Organiſa⸗ tion, Verluſte an Debitoren, dem geringen Umfang der Bauwirtſchaft und Warenlagerentwertung u. a. * Veritas Gummiwerke Ach(Vereinigte Berlin⸗Frank⸗ furter Gummiwarenfabriken] Berlin.— Verluſtabſchluß. Die Veritas Gummiwerke Ach erzielte im Geſchäftsjohr 1992 einen Rohertrag von 1,70(i. V. Warenertrag 6,90) Mill.„/. Löhne, Gehälter und Soziallaſten erforderten 1,05, Zinſen und Steuern 0,09 und alle übrigen Aufwen⸗ dungen 0,67(i. V. Generalunkoſten 1,47) Mill.. Ab⸗ ſchretbungen betragen 0,05(0,15) Mill. 4. Der Ver luſt von 156 355/ ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden (t. V. Geſamtverluſt 649 975, zu deſſen Beſeitigung eine Kapitalherabſetzung von 1,32 auf 0,792 Mill./ vorgenom- men wurde). * Aelteſte Volkſtedter Porzellanfabrik Ach, Volkſtedt. Das Geſchäftsjahr 1932 erbrachte einen Bruttbertrag von 452 580(k. V. Ueberſchuß auf Warenkonto 762 711). Nach Abzug der Unkoſten und nach 25 644/ Abſchreibungen au! Anlagen ergibt ſich ein Ver lbuſt von 54 595 /, der vor⸗ getragen werden foll. Im Vorjahr wurden der Verluſt von 181 272/ ſowie 1,064 Mill. 1 Abſchreibungen aus dem Buchgewinn der Kapitalzuſammenlegung im Verhält⸗ nis:1 auf 333 000/ gedeckt. Die Bilanz: Forderungen 243 175(321630) 4, Vorräte 216 751(218 318), ander⸗ ſeits Rückſtellungen für Steuern 90 919(114847) /, Kredi⸗ toren 130 507 // und Bankſchulden 430 949/(i. V. Kredi⸗ toren zuſ. 550 161). * Süddeutſche Glashandels A. Feuerbach. Das mit 700 000% Abk. arbeitende Unternehmen ſchließt 1932 mit einer Ver buſterhöhung auf 61377(45 523)/ nach 55 409. Aus der Bilanz(in%): Waren 216 695, For⸗ derungen 330 101; andererſeits Verbindlichkeiten 207 450. IRTSCHAF TS der Neuen Mannheimer Zeitung 2 a Mi 306 288 Der sieckengebliebene Aufzug 2000 Delegierſe finden nichfi weifer Vertagt oder nicht, die größte Konferenz der Welt, zu der 66 Staaten an die 2000 Delegierte geſandt hatten, hat in einer geradezu kläglichen Weiſe Schiff⸗ bruch bei den Aufgaben erlitten, die ſie ſich ſelbſt als vor⸗ dringlich geſtellt hatte. Außer dem pompöſen äußeren Rahmen bot ſie alles andere als ein imponierendes Schau⸗ ſpiel; eine ſolche peinliche Hilfloſigkeit, wie ſie infolge der für einen internationalen Konferenzton gerabezu unerhörten Sprache Rooſevelts beſtand, hat wohl noch nie eine Verſammlung von Männern gezeigt, die ſicher nicht als die erſten beſten angeſehen werden konnten. Allerdings, dieſe Konferenz ſtand unter einem böſen Stern. Es iſt mit der gebührenden Aufmerkſamkeit ver⸗ zeichnet worden, daß gleich in den erſten Tagen der Prä⸗ ſibdent der Konferenz, Macdonald, bei der Fahrt zu einer Vollverſammlung im Aufzuge ſtecken blieb. Die Vorbedeutung hat ſich allzu bald erfüllt. Die Geſchichte wird dereinſt dieſen Zwiſchenfall beſonders bezeichnend finden. Und noch etwas anderes gab dieſer ſonderbaren Kon⸗ ferenz eine beſondere und ungewöhnliche Note: es wurde berichtet, daß mit die fruchtbarſte Tätigkeit in dem auf franzöſiſchen Antrag eingeſetzten Weitnausſchuß gelei⸗ ſtet worden ſei. Es iſt tatſächlich zum Weinen! Reichskanzler Adolf Hitler wurde kürzlich von einem ausländiſchen Journaliſten hinſichtlich ſeiner Mei⸗ nung über die Londoner Konferenz befragt; er meinte, er habe gehört, daß in London eine Konferenz verſammelt ſei, und er zweifle nicht, daß die Menge der tüchtigen Leute etwas zuſtandebringen würden. Feiner konnte die Stel⸗ lung Deutſchlands zu der Konferenz nicht zum Ausdruck gebracht werden, das ſich hauptſächlich in der Rolle des in⸗ tereſſierten Zuſchauers ganz wohl fühlte, aber den Kon⸗ ferenzrahmen zu einer verhältnismäßig befriedigenden Wahrnehmung ſeiner Intereſſen aus der Auslandsverſchul⸗ dung benutzen konnte. Deulſchland hatte ſchon vorher ſein Schickſal von dem Getriebe internationaler Konferenzen abgehängt und in eigene Regie genommen; es konnte mit Befriedigung feſt⸗ ſtellen, daß im Grunde die Hauptſchwierigkeit der Kon⸗ ferenz aus dem Widerſtreit zwiſchen Weltwirtſchaftsauf⸗ faſſung alten Stils und neuem Wirtſchaftsdenken entſtand, welches in Deutſchland ſelbſt bereits das praktiſche Wirt⸗ ſchaften zu ordnen begonnen hatte. Präſident Rooſevelt hat in einer ſehr rauhen und im einzelnen nicht fehlerfreien Sprache dieſen Widerſtreit grundſätzlich aufgedeckt; erſt müſſen die Nationalwirtſchaf⸗ ten bei ſich Oroͤnung machen, bevor eine neue Ordnung im Verhältnis der Einzelwirtſchaften zueinander hergeſtellt werden kaun. Erſt wenn dieſe Erkenntnis Allgemeingut der Regierungen geworden iſt, wird die Konferenz frucht⸗ bare Arbeit leiſten können. Freilich, wir ſind noch weit von dem Punkte entfernt, an dem man die allgemeine Verbreitung dieſer Erkenntnis feſtſtellen könnte. Nichts kann die tiefe Kluft der Weltwirt⸗ ſchaftsonſchauungen beſſer zeigen als eine Denkſchrift der polniſchen Abordnung zur Konferenz, in welcher ſich Polen ſcharf gegen das Beſtreben der Induſtrie⸗ länder wendet, durch Stärkung ihrer Landwirkſchaft die übermäßige Induſtrialtſierung zurückzubilden. Eine ſolche Rückagrartiſterung führe, ſo behauptet Polen, zur ſtändigen Verarmung der induſtriellen und landwirtſchaftlichen Län⸗ der, verſtärke die gegenwärtige Kriſe und habe zu dem Preisſturz beigetragen; Polen verlangt daher, daß die Induſtrieſtaaten ſich in Zukunft irgendwelcher Maßnahmen enthalten, die zu einer Vermehrung des Umfangs ihrer landwirtſchaftlichen Erzeugung führen könnten. Wir Deut⸗ ſchen werden ſolchen Anſchauungen gegenüber nur kurz und bündig feſtſtellen, daß hier zwei Weltanſchoauun⸗ gen gegenüberſtehen, die nichts mehr miteinander gemein haben. Gerade Polen wird es nicht erſpart bleiben, die erforderlichen Folgerungen aus der bitteren ſchließ⸗ lichen Erkenntnis zu ziehen, daß weder die eigene polniſche wie die Weltwirtſchaft und die nationalen Wirtſchoften auf die Dauer die künſtliche Aufpäppelung einer rein machtpolitiſch begründeten polniſchen Zweckwirtſchaft ertragen und finanzieren können. Man ſieht aber an dem polniſchen Beiſpiel gonz deut⸗ lich den grundſätzlichen Unterſchied zwiſchen alter und neuer Wirtſchaftsguffaſſung. Die alte beruht auf der internationalen Arbeitsteilung, einem Syſtem des Wirtſchaftens, in dem jeweils die Erzeugung beſtimmter Güter an der günſtigſten Stelle, nämlich an Her billigſten, erfolgen würde, das iſt vor allem gedacht hinſichtlich Fer Verteilung der Agrarerzeugniſſe, Rohſtoffe und Fertig⸗ waren. Dieſe Arbeitsteilung, das Ideal des Wirtſchafts⸗ liberaltsmus, hat in einem gewiſſen Umfange auch im ver⸗ gangenen Johrhundert beſtanden, aber nur in gewiſſem Umfange; ihre Unmöglichkeit erwies ſich bald aus zwin⸗ genden Gründen, von denen nicht der letzte war, daß ſich ein Volk in einer politiſch ungeſicherten Welt auf lebens notwendigen Gebieten nicht in völlige Abhängigkeit vom Aus⸗ land, ja eines politiſchgegneriſchen Aus⸗ landes begeben könne. Inkernationale Arbeits⸗ teilung beoͤingt gonz ſelbſtverſtändlich die internationale Sicherung eines ſolchen aufgeteilten Wirtſchaftens gegen alle Störungen und Gefahren. Es braucht kein Wort 1 verloren zu werden, wie es mit diefer Sicherung ſteht. Der Grundſatz der internationalen Arbeitsteilung iſt hinfällig geworden. Die unmittelbare Folge iſt, daß ſich eine gewaltige Umſchichtung in der Welterzeugung durch⸗ ſetzt, bei welcher tatſächlich auf manchen Gebieten eine wei⸗ tere Steigerung der Ueberleiſtungsfähigkeit eintritt. Da⸗ durch wird aber gerade das erzwungen, was notwendiger⸗ Rundholzverkäufe beendigi Preisbefesſigung für Nadelsiammholz/ Kaufinieresse für Forlen Auf dem Rundholzmarkt iſt das Hauptgeſchäft in Süd⸗ deutſchland beendet. Die Nadel⸗Stammholzverkäufe in den badiſchen Staatsforſten belieſen ſich in den Mongten Okt.⸗ Mai 1932⸗33 auf 151986(i. V. 170 069) Fm. Die hieraus erkennbare Einſchränkung im Einſchlag hat ihren Grund zum Teil in den Ausfuhrerſchwerungen nach der Schweiz und Frankreich, teils iſt ſie auch auf gewollte Anpaſſung an den Verbrauch zurückzuführen, was ſich in der Preis⸗ geſtaltung verhältnismäßig günſtig ausgewirkt hat. In den letzten Wochen haben die Umſätze am Nadel ⸗ ſtammholzmarkt, entſprechend der Jahreszeit, weiter abgenommen. Bis einſchließlich Mai wurden in den ba⸗ diſchen Staatsforſten verkauft an Tannen und Fichten im März 21 187, April 13 751, Mai 15 740 Fm. und dafür er⸗ löſt 43,1, 44,1 und 43,5 v. H. der Landesgrundpreiſe; an Forlen und Lärchen im März 2270, April 352 und Mai 1084 Fm. mit einem Erlös von 48,9, 42,5 und 47,4 v. H. der L. Gr. Pr. In der letzten Juni⸗Woche erreichten die Na⸗ delſtammholzverkäufe 5094 Fm., wobei ſich die Erlöſe zwi⸗ ſchen 39,5 und 50 v. H. der L. Gr. Pr. bewegten. Nach Mit⸗ teilungen des Badiſchen Walobeſitzerverbondes wor im Juni hochwertiges Fichten⸗ und Tannen⸗Stammholz ge⸗ ſucht. bei dem in Anbetracht des verhältnismäßig kleinen Angebots in einzelnen Landesteilen eine weitere Preis⸗ feſtigung feſtgeſtellt werden konnte. Für Forlen zeigte ſich wieder etwos mehr Kauf⸗ intereſſe und es fand darin auch ſchwächeres in der Ver⸗ kaufsſatſon vollkommen vernachläſſigtes Holz nunmehr Ab⸗ ſatz. Die Erlöſe des gengunten Verbandes bewegten ſich für Stammholz von Fichten und Tannen im badiſchen Oberlond zwiſchen 40 und 61 v.., für Forlen und Lärchen wiſchen 40—55 v., für beſte Qualität bis 65 v.., 195 n 485 v.., für Eichen.3. Kl. 4570 5 „Papier⸗ er ſüddeutſchen Landesgrundpreiſe. Im Unterland wurden erzielt für Fichten⸗ und Tannen⸗ Stammholz 45—55 v.., Forlen 4055, Aſchnitte 5065, Lärchen 5070, Abſchnitte 6680 v.., Buchen 5256 v.., Eichen.—3. Kl. 4560, 4. und 5. Kl. 4045 v.., Papier⸗ holz 48—50 v.., Grubenlangholz lentr.) 8,90— 10,90 je Fm., Grubenſchichtholz(unentr. und mit der Rinde in dos Maß geſetzt:—8 Ztm. Zopf 3,50—5, 814 Ztm. 5 5 5,90—6,80„ je Ster, Gerbholz, Eichen 0,50 je Zentner, Gerbrinde, Eiche 3,20, Fichte 2,20 4 je Ztr. frei Waggon Verſandbahnhof.. Auch ein Produkſionsplan für Kohle? Londoner Unſerausschuß-Enischlienung * London, 7. Juli.(Eig. Tel.) Der Unteraus⸗ ſchuß für die Angleichung von Erzeugung und Abſatz hat folgende Entſchließung über Kohle 8 Angeſichts der Wichtigkeit des Kohlenproblems für das Wirtſchaftsleben der Welt erſucht die Konferenz: 1. dite wichtigſten Produzenten ſich zu bemühen, die Erzeugung von Kohle auf einer inter notilona⸗ len Grundlage zu organiſieren, wobei vor⸗ ausgeſetzt wird, daß auf irgendwelche Vereinbarungen, die abgeſchloſſen werden, erforderlichenfalls Vereinbarun⸗ gen mit den einführenden Ländern erfolgen; 2. fordert die Konferenz die zuſtändigen Stellen des Völkerbundes auf, dieſe Arbeiten zu beobachten und ſicherzuſtellen, daß alle in Mitleidenſchaft gezogenen Intereſſenkreiſe geſchützt werden, beſonders was die Inter⸗ eſſen der einführenden und verbrauchenden Länder betrifft; 5 8 88 3 e den 8 5— onſerenz der wichtigſten erzeugenden und verbrauchenden Länder einberufen, um zu erwägen, welche Schritte getan werden ſollen, wenn die unter 1 und 2 ins Auge 8 Ergebniſſe innerhalb ſechs Monaten nicht erreicht weiſe geſchehen muß: die im vergangenen chaotiſchen Wirtſchaftsſyſtem geſchaffene wirkliche Ueberleiſtungsfähig⸗ keit an Erzengungsſtätten, die auch für die Folge keine Ausſicht auf volkswirtſchaftliche Betätigung mehr hat, muß, ſo ſchmerzlich es iſt, endgültig als Verluſt abgeſchrieben und ausgemerzt werden. Die Entwicklung geht in erſtounlichem Tempo weiter; der Mißerfolg von London iſt in Wirklichkeit ein aller⸗ dings teuer bezahlter Fortſchritt zur Klärung und zur beſchleunigten Neuordnung der Weltwirtſchaft von unten herauf. Wie ſchnell es geht, beweiſt am beſten Hol ⸗ land, das noch unlängſt überzeugter Verteidiger des Freihandels war und heute den Außenhandel ver⸗ ſtagtlichen will. In ſehr unterſchiedlicher Weiſe bahnen ſich überoll Entwicklungen an, die ſich ſpäter einmal ganz deutlich erkennbar auf eine einzige Linie bringen laſſen werden. Freilich, das Huſarenſtückchen der amerikoni⸗ ſchen Währungsentwertung z. B. wird in mancher Hinſicht doch anders auslaufen, als man es ſich drüben anfänglich gedacht hatte, Rooſevelt einbegriffen. Einmal kommt der Punkt, wo haltgemacht werden muß, und dann ergibt ſich die enorm ſchwere Aufgabe, die vorausgaloppierten Preiſe zum Stillſtand zu bringen, ohne daß der gefährliche Rückſchlag in der Wirtſchaft eintritt. Wenn Amerika das fertig bringen würde, dann würde allerdings Rooſevelt in die Währungsgeſchichte aller Zei⸗ ten mit einem Glorienſchein ganz eigener Art eingehen. Zu⸗ nächſt hat er den Beweis für die Berechtigung ſeiner Bot⸗ ſchaften an die Konferenz zu erbringen. Vor Nachahmung ſei aber auf das dringendſte gewarnt. Zwecksparunſernehmungen * Berlin, 7. Juli.(Eig. Tel.) In Sachen der nach⸗ genannten Unternehmungen: a) Wirtſchaftsſchu tz für Haudel und Gewerbe GmbH in Hamburg: b)„Gekka“ Geſellſchaft für Kapitaliſterungen mb in Ham⸗ burg; e)„AS K“ Allgemeine Spar⸗ und Kredit⸗Geſellſchaft moch in Hamburg, hat der Reichsbeauſtragte für Zweck⸗ ſparunternehmungen die ſ. Z. vom Staatskommiſſar für Zweckſparunternehmungen in Hamburg erloſſenen Zah⸗ lungsverbote verlängert, und zwor zu a) und e) ots zum 30. Juli 1933, zu b) bis zum 15. Juli 19833.— In Sachen der Mecklenburgiſchen Darlehnskaſſe für Sachwerte und Hypotheken Gmbc in Schwerin, gegen die bereits ein Zahlungsverbot erlaſſen wurde, hat der Reichs beauftragte für Zweckſparunternehmungen folgende Entſcheidung getroffen: Der Unternehmung wird der Ge⸗ ſchäftsbetrieb unter ſagt, die Unterſagung wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die Liquidation wird dem Wirtſchaſtsprüfer Werner Grimm in Berlin übertragen. * * 13. Baugeldzuteilung bei der Badiſchen Landesbau⸗ ſparkaſſe. Bei der am 19. Juni 193g ſtattgeſundenen Bau⸗ geldzuteilung der Badiſchen Landesbauſporkaſſe Mannheim gelangten 152 000, zur Verteilung. Berückſichtigt wurden 26 Bauſparer. Bei der Badiſchen Landes bauſparkaſſe wur⸗ den bis jetzt 1827 800 l zugeteilt. Gebr. Groß AG. Urach. Die Geſellſchaft(AK. 900 000 Mark) verzeichnet für 1932 nach 45 880(48 592)/ Abſchrei⸗ bungen 54802, Verluſt(i. V. durch Sanierung Verluſt beſeitigt!.. Aus der Bilanz(in): Vorräte 121 503 (141 583), Außenſtände 157 563(186 653); andererſeits Rück⸗ lage 90 000(unv.), Kreditoren 33 638(115 849), Webwaren⸗ gef. 142 848, Bankſchulden 20 857. * Allgäuer Baumwollſpinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr in Blaichach. Die o. G genehmigte die Sonierungsbilanz, in der ein Sonierungsgewinn ous der Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis:1 von 1,05 Mill.„ und durch Auflöſung des Reſervefonds von 0,22 Mill./ ausgewieſen wird, der mit 0,12 Mill./ zu Ab⸗ schreibungen, mit 0,16 Mill./ zu Deckungen des Fabri⸗ kationsverluſtes von 1981 verwendet wird, während 0,14 Mill.„ der geſetzlichen Reſerve zugeführt und der Reſt von 0,91 Mill. zu ao. Abſchreibungen und Rüchſtellungen verwendet wird. Im Geſchäftsjahr 1932 wurde nach Vornahme von 94 475(i. V. 118 88g)/ Abſchreibungen ein Gewinn von 10 666 l erzielt. Die GV genehmigte auch die Bilanz für 1932. * Pauſaer Tüllfabrik Ach in Pauſa i. V.— Verluſt⸗ abſchluß. Die o. GW genehmigte den Abſchluß für 1932. Infolge Steuernochzahlungen ergibt ſich ein Verluſtſaldo von 21 263 /, ſo daß keine Dividende(i. V. 6 v..) gezahlt wird. Produkfion und Beschäffigung Das Inſtitut für Konjunkturforſchung beſchäftigt ſich in ſeinem neueſten Wochenbericht mit dem Problem der Leiſtungsſteigerung und kommt zu folgendem Ergebnis(womit auch die füngſte Entwicklung der Produktionsleiſtung je Arbeitsſtunde ihre Erklärung ſindet): Im Verlaufe des Konjunkturrückgonges ſind offen⸗ ſichtlich wegen der Begrenzung der Finanzierungsmöglich⸗ keiten immer weniger arbeitsſparende Maſchinen neu ein⸗ geſetzt worden. Die Produktiousleiſtung je Arbeitsſtunde hätte alſo kaum noch ſteigen können, ſie wäre wohl eher geſunken, weil mit dem Rückgaug der Geſamtproduktion die fixen Arbeitsaufwendungen an Bedeutung gewan⸗ nen. Offenbar hat dem aber entgegengewirkt: der an⸗ haltende Drong der Unternehmungen, möglichſt ratio⸗ nell zu arbeiten, durch Verfeinerung der Be⸗ triebstechnik(ſoweit ſich das ohne Inveſtitionen er⸗ möglichen läßt), ſodann die Konzentration der Pro⸗ duktion auf die rentabelſten Betriebsteile und die beſten Arbeitskräfte, und endlich der Ausſonderungsprozeß, der die unrationellſten Betriebe innerhalb der Branchen ausſcheidet. So kommt es denn, daß tatſächlich die Produktionsleiſtung je Arbeitsſtunde in den Jahren ſinkender Produktion noch geſtiegen iſt. * Schwarzſchild⸗Ochs AG., Frankfurt a. M.— Kleiner Verluſt. Die Umſätze dieſer Seidenfirma(1,0 Mill. AK.), waren in 1932 weiter rückläufig. Ein teilweiſer Ausgleich konnte jedoch durch Erſchließung neuer Erport⸗ gebiete geſunden werden. Nach 93 600/ Abſchreibungen ergibt ſich ein Ver buſt von 6390 /, der ſich um den Ge⸗ winnvortrag aus 1931 auf 4811— ermäßigt und vorgetra⸗ gen werden ſoll. Aus der Bilanz(in Mill.): Waren⸗ debitoren 0,61(0,68), Vorräte 0,52(0,94), dagegen bei 0,0 geſetzlicher Reſerve und 0,10 Delkredere⸗Rückſtellung Ver⸗ bindlichkeiten 0,74(1,47), davon Hypothekengläubiger 0,12 (0,20)— die geſamten Bankſchulden(i. V. 0,49) wurden zurückgezahlt— Warenkreditoren 0,25(0,77), ſonſtige Gläu⸗ biger 0,37(—). Die Aus ſichten für das laufende Jahr ſeien noch nicht zu beurteilen. * Kronenbrauerei Wiener AG. vorm. Gebr. Wiener, Darmſtadt. Die Geſellſchaft(i. V. Kapitalherabſetzung von 1,15 auf 0,36 Mill. /] berichtet von nicht erfüllten Erwar⸗ tungen auf verſtärkten Bierabſatz. 1932 bringt einen Ver⸗ luſt von 0,06 Mill. /, der auf neue Rechnung übernommen werden ſoll. Im neuen Geſchäftsjahr habe der Bierabſatz etwas zugenommen. * Diſtillers Co. Ltd., Edinburg.— Wieder 17 v. H. Dividende. Der engliſche Whisky⸗ Konzern verteilt für das am 15. Mai 1932 beendete GJ. unverändert 1777 v. H. Stammdividende, wenn auch der Vorſtand die Auf⸗ faſſung vertrat, die Schlußdividende für 1932 im Intereſſe künftiger Gewinnausſchüttungen zu ermäßigen. Der Ge⸗ winn des Berichtsjahres hat eine Verminderung auf 1,724 (1,759) Mill. Eſtr. erfahren. * Bad Kreuznacher Solbäder AG.— Verluſt. Die Erhöhung des AK auf 500 000(384 000)/ wurde im ub⸗ gelaufenen Geſchäftsjahre durchgeführt. Trotz einſchneiden⸗ der Sparmoßnähmen konnte ein Ver luſt von 78288, nicht vermieden werden. Der geſetzliche wurde auf 50 000/ erhöht. Brandschadensfafisfik Nach der Feſtſtellung des Verbandes öffent⸗ licher Feuerverſicherungsanſtalten in Deutſchlond betrugen die Leiſtungen für Branudſchä⸗ den bei den öffentlichen Feuerverſicherungsanſtolten (Brandverſicherungsanſtalten, Sozietäten, Brandkaſſen) im Mai 1933 5 091625/ gegenüber 5 006 087„ im April 1933. Die Anzahl der Schäden(Schadenshäufigkeit) belief ſich in der gleichen Zeit auf 5351 gegenüber 5215 im April. * Erhöhtes Jahresbrennrecht für Kartoffelbrennereien In Rückſicht auf die ſtets vorhandenen großen Kartoffel⸗ vorräte hot, wie aus ſachverſtändigen Kreiſen verlautet, das Reichsfinanzminiſterium auf beſonderes Verlangen den Kartoffelbrennereien ein erhöhtes Jahresbrennrecht genehmigt, ſofern hierdurch die Mehrerzeugung an Spirf⸗ tus nicht übermäßig groß ausfällt und der Preis für den Ueberbrand ſich in den für die Monopolverwaltung er⸗ träglichen Grenzen hält. Bei nachgewieſenem Bedürfnis wird demnach im laufenden Betriebsjahr den landwirt⸗ ſchaftlichen Kortoffelbrennereien ein Uebernohmepreis von 35/ je Hektoliter bewilligt. Der Ueberbrand darf jedoch das Johresbrennrecht nicht mehr als um 5 v. H. über⸗ ſchreiten. Das Bedürfnis wird nur dann anerkannt, wenn die im Ueberbrand verwerteten Kartoffeln auf andere Weiſe nicht lohnend verwertet werden können. . Frankfurfer Abendbörse schwächer Die Abendbörſe lag auch im Hinblick auf die meiſt ſchwächeren Auslandsbörſen faſt geſchäfts los, und die Kurſe bröckelten überwiegend etwas ab. So gaben Stahl⸗ verein& v.., JG. Farben 7 und Phönix 7 v. H. nach, dagegen konnten ſich Geſfürel behaupten und Hapag ſogar 1 v. H. gewinnen. Am Markte der feſtverzinslichen Werte wurden Altbeſitz unverändert notiert, während Neubeſitz 0,10„/ nachgaben. Von ausländiſchen Renten wurden 4,5proz. Oeſterreichiſche Schatzanweiſungen von 1914 mit 15,25 v. H. notiert. Schutzgebietsanleihe blieben auf dem Mittagsniveau gut behauptet. Im Verlaufe gaben einige Spezialwerte wie Reichsbank, Conti Gummi und Elektr. Licht u. Kraft bis 1,50 v. H. nach, während anderer⸗ ſeits Metallgeſellſchaft und Scheideanſtalt bis zu 4 v. H. gewinnen konnten. Von Bankaktien verloren Boy. Hy⸗ pothekenbonk 2 v. H. Es notierten: Neubeſitz 10,40, Alt⸗ beſitz 75,8, Nachbörſe 75,75, Reichsbank 145,75, Farben 128,50, Lahmeyer 119,50 und Siemens 154. Börsen- Indices Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindices ſtellen ſich in der Woche vom 26. Juni bis 1. Juni im Ver⸗ gleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe(Index 19241926= 100): Geſamt 69,78(70,63); im einzelnen Berg⸗ bau und Schwerinduſtrie 76,33(76,79), verarbeitende In⸗ duſtrie 64,62(65,39), Handel und Verkehr 72,74(74,07).— Kursniveau der 6proz. feſt verzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt 78,78(89,13) v..; Pfand⸗ briefe der Hypothekenbanken 81,51(82,84); Pfandbriefe der öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 77,19(79,20); Kommu⸗ nal⸗ Obligationen 72,91(74,29); öffentliche Anleihen 80,01 (81,08); Induſtrieobligationen 76,02(77,42) v. H. Für den Monatsdurchſchnitt Juni ſtellen ſich die Indices im Vergleich zum Mai⸗Durchſchnitt wie folgt: Aktienkurſe(Inder 19241926= 100): Geſamt 71,57 (78,26); im einzelnen Bergbau und Schwerinduſtrie 78,47 (80,51), verarbeitende Induſtrie 66,17(67,51), Handel und Verkehr 74,63(76,59).— Kursniveau der 6proz. feſt verzinslichen Wertpapiere: Durchſchnitt: 80,14(81,51) v..; Pfandbriefe der Hypothekenaktienbanken 82,92(84,27); Pfandbrieſe der öffentlich⸗ rechtlichen Kredit⸗ anſtalten 78,86(79,40); Kommunalobligationen 74,46(76,84); öffentliche Anleihen 81,00(82,30); Induſtrieobligationen 77,74(79,56) v. H. Mannheimer Produkfenbörse/ 6. Juli Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bei Waggonbezug— netto Weizen, inl. 78/77 fl 21.25 Wieſenhen. 5,—5,80 E 3 2 20,40, 20,50 Rotkleehen. 35, 20/8, 40 Roggen, in..„50 Luzernkleeheu 640/720 8 er. inländiſch... 1616,25 neues. 5, 50/5,40 ommergerſte, in..—.— Preßſtroh, Rogg. Weiz 2,40/.60 1„18.80/16, 75 afer, Gerſte 2,10½.40 Rais, auf Bezugſchein 21,25/ 21,50 Geb. Stroh, Rogg.„Weiz. 0 Erdnußkuchen, prompt 14,50/14,75 Hafer, Gerſte.—72,20 Soyaſchrot, prompt. 138.25 Weizenmehl, Spezial 0 Blextreber 18.— m. Austauſchw. 32.— 32,25 Trockenſchnitzel, loſe—.— a. Inlandw'zen 30.50/80, 78 Palmkuchen—— Roggenmehl, nordd. 28.—/4.50 Kokos kuchen— pfälz. u ſüdd. 24,— 25,90 Seſamkuchen.— Weizenkleie mit Sack 8,25 Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 6. Juli. Kirſchen 18 bis 23 und 19—18; Eröbeeren 19—24; Johannisbeeren 9 bis 10; Stachelbeeren—18; Himbeeren 2834; Pfirſiche 15 bis 25; Birnen 1923; ſchwarze Johannisbeeren 14—15 Pfennig per Pfund. Anfuhr etwa 220 Zentner. Nachfrage befriedigend. 8. * Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt vom 6. Juli. Erd⸗ beeren 22—26 und 15—21, Kirſchen 19—22 und 1318; 3 Walderdbeeren 48—54; ſaure Kirſchen 18—21; Himbeeren 2696; Johannisbeeren—12; Stachelbeeren 1117; Früh⸗ birnen 1718; Erbſen—6; Buſchbohnen 26 Pfg. Anfuhr und Nachfrage ſehr gut. * Bühler Obſtmarkt vom 5. und 6. Juli. Erdbeeren koſteten 25—88; Kirſchen 10-28; Heidelbeeren 2428 Jo⸗ hannisbeeren 12—15; Himbeeren 24—27 und Stachelbeeren 16 Pfennig. * Biſchweierer Obſtmarkt vom 4. Juli. Kirſchen koſteten 16—27; Eròͤbeeren 20—29 Pfennig. Marktverlauf lebhaft. Pfälzische Obsigroßmärkie Neuſtadt a. d. Hdt., 6. Juli. Es notierten: Birnen 18; Erdbeeren 20—25; Heidelbeeren 22—28, Himbeeren 3035 Kirſchen 1025; Pfirſiche 30—35; Stachelbeeren 810 Pfg. Anfuhr ſehr gut, Abſatz und Nachfrage flott. Bad Dürkheim, 6. Juli. Am freien Markt koſteten: Kirſchen rot 10—14; ſchwarze 1626; Satuerkirſchen 1925 Napoleon 18— 25; Lambsheimer 15—21; Eröbeeren 1827, Johannisbeeren—12; Stachelbeeren grün—11; rote 14 bis 22 Heidelbeeren 22—28; Himbeeren 27; Pfirſiche 22 bis 32 Pfg. Anfuhr etwa 450 Zentner. Abſatz und Nachfrage ſehr gut. Bad Dürkheim, 6. Juli. An der heutigen Auktion wurden notiert: Kirſchen rote 11—15, ſchwarze 1820; Sauerkirſchen 20—23; Napoleon 21.23; Lambsheimer 18 bis 20; Eröbeeren 2225 und 18; Johannisbeeren 10—11; Stachelbeeren grün 11—18; rob 1820; Himbeeren 3589; Pfirſiche 27—30, Kartoffeln 3; Erbſen 6 Pfg. per Pfund. Anfuhr etwa 250 Zentner. Auktion ſehr lebhaft. Freinsheim, 7. Juli. Anfuhr etwa 700 Zentner. Die Nachfrage nach Kirſchen und Erdbeeren konnte nicht befrie⸗ digt werden. Der Verkauf war ſehr flott. Es notierten: Kirſchen ſchwarz 18—24; Kirſchen braun 18—22; Napoleons⸗ kirſchen 1820, Wachskirſchen 10—12; Sauerkirſchen 20 bis 23; Erdbeeren 20— 24; Johannisbeeren—11; Stachelbeeren grün 10—13; rot 18—20, Heidelbeeren 25; Pfirſiche 25; Bir⸗ nen 1215; Bohnen 30, Himbeeren 30 Pfg. per Pfund. Weiſenheim am Sand: Aufuhr 900 Ztr. Abſatz in Sta⸗ chelbeeren anfangs e gegen Schluß beſſer. Weich⸗ ſelkirſchen 1826; ſchwarze Kirſchen 2426; Erdbeeren 0 bis 27; Johannisbeeren—11; Stachelbeeren grün 10—12; f rot 1824; Pfirſiche 20—35; Bohnen 26; Erbſen 10. Ellerſtadt, 6. Juli. Es notierten: Kirſchen ſchwarz 20 bis 23, Sauerkirſchen 20—22; Napoleonskirſchen 1822; Eröbeeren 20—285; Johannisbeeren—9; Stachelbeeren rot 14—18; grüne 10—16; Bohnen 25 Pfg. Anfuhr gut. Abſatz und Nachfrage flott. * Kandeler Schweinemarkt vom 6. Juli. Anſuhr 182 Milchſchweine und 99 Triebſchweine. Der Preis für das Paar Milchſchweine bewegte 1 zwiſchen 22—32, für Triebſchweine zwiſchen 25-388 Marktverlauf: Triebſchweine jedoch nicht ausverkauft. Frachienmarki Duisburg- Ruhrori/ 6. Juli Das Kohlenbefrachtungsgeſchäft zum Oberrhein blieb für den freien Markt weiter mäßig. Es kamen nur wenig Reiſen zur Verteilung. An der Schifferbörſe wurden nach Mainz⸗Guſtavsburg und nach Mannheim 0,90 4 ab Rhein⸗Ruhr und 1,10 ab Rhein⸗Herne⸗Kanal nokiert. Die Schlepplöhne von den Rhein⸗Ruhrhäfen ſtellten a auf 0,80 bzw. 0,„. Die Fracht nach Straßburg ab Rhein⸗Ruhr kam mit 1,0/ zur Notierung. Nach Rotter⸗ lebhaft, 5 dam hat die Annahmetätigkeit geſtern, obwohl auch einige Kanalcharterungen erfolgten, wieder nachgel en. Die Frachten blieben unverändert 0,0 4 nach 0. 1,80„ nach Antwerpen⸗Gent. Reſervefonds 5 ſtterdam bzw. Seite/ Nummer 306 4 Freitag, 7. Juli 1933 Neue Manuheimer..* i 7. Sei 2 ur puddingpuſver Brief ab 8 Kalzena- Mondamin- Cuslin Weichweizengrieß, Hartweizengrieß bpeise-Reis in besten Qualitäten Apfelmus 2 Pfd. Dose 523 Hmbeersaft m. Zucker Pra. 54 kispulven— Eiswaffein Citronade— Orange ade limonade— Jodawaszer 1 uellfrische Mineralwasser 1 Reiner Apfelwein. 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Außerdem gehörte ihm neben der Burg Eäiſenſtein in Böhmen auch das Gut Milowitz in Thüringen. Dieſes Beſitzes aber ſollte ſich der ſtreitbare Mann, der in der Fehde der Nürnberger gegen Albrecht Achilles von Brandenburg hervortrat, nicht lange erfreuen. Durch Apel Vitztum ward ihm ſein Thüringer Gut genommen. Zu gleicher Zeit etwa diente Kauf⸗ fungen unter ausdrücklicher Beſtätigung ſeiner Lehns unabhängigkeit dem Kurfürſten im Bruder⸗ kriege gegen Wilhelm. Und 1448 warf er als Raub⸗ ritter, gegen die Sitten ſeiner Zeit durchaus nicht all⸗ zug rob verſtoßend, thüringiſche Kaufleute bei Leipzig nieder, um deren Güter an ſich zu bringen. Der Kurfürſt war damit allerdings keineswegs einverſtanden. Zwar bewies er Kauffungen ſein Wohlwollen für geleiſtete Dienſte dadurch, daß er ihn zum Vogt und Amts mann auf dem kur⸗ fürſtlichen Reſidenzſchloſſe Altenburg ernannte Als einſtweiligen Erſatz für den Thüringer Beſttz⸗ verluſt hatte er ihm ferner Schloß Kriebſtein bei Waldheim und das Gut Schweickharts⸗ hain gegeben. Als jedoch nach beendetem Kampfe das Gut Milowitz wieder an Kauffungen fiel, wollte er Schweickhartshain nicht herausgeben. Er wes nach, daß das Gut durch den Krieg in ſo zerſtörten Zuſtand geraten ſei, daß ihm auf Grund ſeiner frei⸗ willigen Beteiligung am Bruderkriege ein voller Schadenerſatz zuſtände. Andererſeits wollte der Kur⸗ fürſt Kauffungen zum Schadenerſatz an die überfal⸗ lenen thüringiſchen Kaufleute zwingen. Ein Son⸗ dergerichtshof ſollte über dieſen Fall entſcheiden. Die Schiedsrichter holten daraufhin Gutachten von den Schöppenſtühlen in Magdeburg, Leip⸗ zig und Freiburg ein. Es kam ihnen vor allem darauf an, daß Kunz von Kauffungen eine Lehnsabhängigkeit nachgewieſen werde. Nur für einen kleinen Teil ſeiner Beſitzun⸗ gen aber konnte das gelingen. Jedenfalls dachte Kunz von Kauffungen unter Hinweis auf ſeine frei⸗ willigen Kriegsdienſte für den Kurfürſten nicht dar⸗ an, ſich jenem in Altenburg am 25. Juni 1455 gefäll⸗ ten Urteil des Gerichtshofes zu unterwerfen. Er floh nach Böhmen, um kurz darauf wieder im Schloß zu Kohren bei der ihm befreundeten Familie von Mockau Unterſchlupf zu finden. Nach dort erhielt er Küchen jungen Hans Schwalbe Nachrichten über alle Vorgänge im kurfürſtlichen Reſidenzſchloß Altenburg. So ſchrieb Schwalbe auch, daß der Kur⸗ fürſt für den 7. Juli 1455 nach Leipzig eingeladen ſet, und daß der Kanzler für den gleichen Abend die Hofleute zu einem Gaſtmahl gebeten hätte. Das Schloß befände ſich alſo nur in der Obhut eines alten Dieners und des Torwächters. Kaum hatte er das erfahren, ſo ſandte Kunz von Kauffungen dem Kur⸗ fürſten einen Fehdebrief, nachdem er ihm ſchon vor⸗ her angedroht hatte, er werde ſich an des Kurfürſten Leib und Blut rächen für den ihm verweigerten Schadenerſatz. Der Kurfürſt aber hatte damals nur lächelnd geantwortet:„Mein Kunz, ſiehe zu, daß Du mir nicht die Fiſche im Teiche verbrennſt.“ Die ihm von Schwalbe gekündete günſtige Gelegen⸗ heit benutzte Kunz von Kauffungen, um, von Wil⸗ helm von Moſen, Wilhelm von Schön⸗ feld, ſeinem Knappen von Schweinitz und. einigen Knechten begleitet, auf Steigleitern in das Schloß des Kurfürſten einzudringen. Aus dem Bette raubte Kunz in der Nacht des 7. Juli 1455 den Prinzen Ernſt, Moſen den Prinzen Albrecht. Im Hofe aber, im Fackelſchein, ergab ſich, daß Moſen in der Eile den Geſpielen der Prin⸗ zen, den Grafen von Barby, ergriffen hatte. Raſch verbrachte der Verwegene ihn zurück und fand Prinz Albrecht unter dem Bett. Wehklagend ſtand die Kurfürſtin während deſſen am Fenſter. Die Prinzenräuber aber enteilten, ihres Flehens un⸗ geachtet, auf getrennten Wegen. Eilboten benachrichtigten mittlerweile den Kurfürſten. Dieſer ließ ſofort einen Auf⸗ ruf ergehen, Kunz und ſeine Genoſſen feſt⸗ i zunehmen. Unweit der böhmiſchen Grenze, als Kunz ſchon glaubte, binnen weniger Stunden auf ſeiner Burg Eiſenſtein in Sicherheit auf Moſen warten zu kön⸗ nen, gelang es Prinz Albrecht, ſich bei einer Raſt dem Köhler Georg Schmidt zu entdecken. Dieſer holte Hilfe herbei und machte Kunz dingfeſt, der im Kampfe gegen die ſchürbaumbewaffneten Kohlenbrenner mit den Sporen im Geſtrüpp hängen geblieben und geſtürzt war. Moſen und Schönfeld trauten ſich in⸗ deſſen nicht weiter, als ſie überall die Stur m⸗ glocken hörten. Unweit des Schloſſes Stein bei Hartenſtein hielten ſie ſich in der 20 Meter tie⸗ fen Teufelskluft— jetzt Prinzenhöhle ge⸗ nannt— verborgen. Von Holzfällern, die ſie be⸗ lauſchten, erfuhren ſie von Kunzens Feſtnahme und lieferten in Angſt um ihr Leben den Prinzen Ernſt auf Schloß Hartenſtein gegen freien Abzug dem kurfürſtlichen Oberamtmann Friedrich von Schön⸗ burg aus. Kunz von Kauffungen ward dann nach Frei⸗ berg gebracht und vor das Gericht der 24 Berg⸗ geſchworenen geſtellt. Dieſe verurteilten ihn wegen Fürſtenraubes zum Tode, und ſchon am 14. Juli 1455 ward das Urteil auf dem Marktplatz zu Freiberg durch Enthaupten nollſtreckt. Auch Kunzens Bruder Dietrich ent⸗ hauptete man auf Grund ſeiner Mitwiſſerſchaft kurz danach in Altenburg. a Der Helfer von Schweinitz ward gevierteilt, ebenſo drei Knechte des Kunz, und das gleiche Schickſal widerfuhr auch dem Küchen⸗ jungen Hans Schwalbe, nachdem er vorher mit glü⸗ henden Zangen gezwickt worden war. So iſt vor 475 Jahren, als Kunz von Kauffungen für ſeine Schadenerſatzanſprüche ſich— wenn auch auf wenig ritterliche Art— ein Fauſtpfand ſicherte, in Freiberg ein Juſtizmord verübt worden. Denn es ſteht feſt, daß der Kurfürſt Kunz von Kauffungen als ebenbürtigen Gegner anſah, von dem rechtzeitig am 4. Juli der Fehdebrief abgeſandt wurde. Aller⸗ dings hat der Kurfürſt ihn erſt neun Stunden nach durch den ihm zugetanen dem ſogenannten Prinzenraube empfangen, man hat ſich aber nicht bemüht, dem Ritter Kunz von Kauf⸗ fungen eine ihn belaſtende abſichtliche Verzögerung des Boten nachzuweiſen. Lediglich weil Kunz ein Haus in Freiberg beſaß und demnach zufällig Frei⸗ berger Bürger war, glaubte man den Gerichtshof der 24 Berggeſchworenen als kompetent anſehen zu können. Das raſche Verfahren aber und die Vernich⸗ tung aller Akten nach der Hinrichtung Kun⸗ zens geben doch zu denken und ſprechen ſtark dafür, daß ein Urteil nach Kur⸗ fürſt Friedrichs Wunſche, nicht aber nach dem da⸗ maligen Recht gefällt und vollſtreckt worden war. Heute erinnern an die Geſchehniſſe jener Tage die bereits erwähnte Prinzenhöhle bei Hartenſtein, die Ruine Penig an der Zwickauer Mühle, das frü⸗ here Stammſchloß des Kunz von Kauffungen. Ein ſchwarzer Stein auf dem Marktplatz zu Freiburg zeigt die Stelle, an der Kunz ſein Leben ließ, und am Fürſtenberge bei Elterlein errichtete man 1822 ein Denkmal. In der Albrechtsburg zu Meißen ſtellen große Freskogemälde von Profeſſor Erwin Oehme Szenen aus dem Prinzenraub dar. R. W. Kuhn. Deutſchland hat oͤrei neue Großſtädte Oben links: Blick auf das Rathaus von Beuthen Os. Oben rechts: Partie an der Klonitz in Gleiwitz mit dem„Haus Sberſchleſten“. Unten: Straßenbild von Würzburg, im Hintergrund die Univerſitätskirche. Aluminium aus deutſchem Ton Aluminium wird aus einem Rohſtoff gewonnen, der aus dem Ausland kommt. Und doch haben wir dieſen Werkſtoff zu einer deutſchen Angelegenheit ge⸗ macht. Nicht nur deshalb, weil ein Deutſcher, Fried⸗ rich Wöhler, ihn vor mehr als hundert Jahren erfunden hat, ſondern weil er unſerer geſamten Induſtrie ein außekordentlich nützlicher Diener iſt. Wir haben ſeit dem Beginn der Alu⸗ miniumerzeugung ſtets an der Spitze aller europäi⸗ ſchen Länder geſtanden, die dieſen Werkſtoff herſtellen. Wenn wir auch den Grundſtoff des Aluminiums, das Bauxit, ein Tonerde haltiges Geſtein, aus Frankreich und anderen Ländern einführen, ſo gleichen wir dieſe Importziffern in vermehrtem Maße durch die Fertigfabrikate aus Aluminium aus, die einen weſentlichen Faktor uuſeres Exportes dar⸗ ſtellen. Jedoch ſind wir keineswegs auf das aus⸗ ländiſche Bauxit angewieſen und können uns auch im Falle von wirtſchaftlichen Repreſſalien durchaus mit eigenen Rohſtoffen verſorgen. Ausge⸗ dehnte Laboratoriumsverſuche haben nämlich erge⸗ ben, daß man Aluminium auch aus Ton, in dem Alu⸗ miniumoxyd enthalten iſt, gewinnen kann. Der ge⸗ wöhnliche Lehm, den wir auf der Landſtraße finden, iſt zwar nicht ſehr gehaltreich, jedoch gibt es in Deutſchland einzelne Lagerſtätten, die eine in⸗ duſtrielle Ausbeutung geſtatten würden. Dazu gehören vor allem die Kablin⸗Lager in Franken, aus denen auch der Grundſtoff für das Porzellan bezogen wird. Die Fabrikationsmethoden für Aluminium aus deut⸗ ſchem Ton ſind in allen Einzelheiten ausgearbeitet. Man wird jedoch davon keinen Gebrauch machen, ſo⸗ lange das Bauxit ſo außerordentlich billig iſt. Sein Gehalt an Tonerde iſt doppelt ſo groß als beim deut⸗ ſchen Ton. 5 5 f Trotzdem bezeichnen wir, wie erwähnt, das Alu ⸗ minium als unſeren deutſchen Werk⸗ ſt off. Unſere größten und ſchönſten Werke der In⸗ genieurkunſt ſind aus dieſem Material entſtanden. Der Zeppelin iſt zu 80 Prozent aus einer ſtahlharten Aluminiumlegierung entſtanden. Ueberhaupt wäre die moderne Verkehrstechnik ohne jenen Werkſtoff undenkbar. Alle möglichen Konſtruktionsteile von Fahrzeugen auf dem Land, zu Waſſer und in der Luft ſind aus Aluminium, das alleine die Forderung er⸗ Lehrer werden für den Gasſchutz ausgebildet 8 Eine Thermit⸗Brandbombe wird zur Exploſion gebrachtt Eine Anzahl von Lehrern aus Berlin und dem Reich haben ſich jetzt für einen Ausbildungs⸗ kurſus im Gasſchutzweſen gemeldet, der in Berlin ſtattfindet. Die Lehrer ſollen in dieſem Kurſus die furchtbaren Gefahren des Gaskriegs kennen lernen und mit den hauptſächlichſten Verhütungsmaßnahmen vertraut gemacht werden, um ſie dann ihren Schülern beizubringen. Matuſchka nach ungarn überführt Sylveſter Matuſchka, der furchtbarſte Eiſenbahn⸗ Attentäter aller Zeiten, wird, an Hand und Fuß gefeſſelt, an der Grenze den ungariſchen Polizeibeamten übergeben. In Ungarn ſoll ex jetzt wegen des grauſigen Attentats auf dem Viadukt von Via Torbagy abgeurteilt werden, nach⸗ dem er ſchon in Wien wegen eines auf öſterreichiſchem Boden begangenen Eiſenbahn⸗ Attentats zu einer Kerkerſtrafe verurteilt worden war. Bekanntlich iſt auch das Unglück von Jüterbog bei Berlin ein Werk Matuſchkas geweſen. füllt, zugleich ſehr leicht zu ſein und eine große Feſtigkeit zu haben. Es iſt ſogar in England jemand herzuſtellen, da dieſe kaum ſchwerer als Papier ſind, dagegen ſehr widerſtandfähig gegen mechaniſche und chemiſche Angriffe. Auch im Stahlbau hat das Aluminium ſich unentbehrlich gemacht. a Stahlſchienen werden mit„Thermit“, einer Alumſ⸗ niumlegierung, geſchweißt, die ſo hohe Schweiß⸗ temperaturen wie kein anderes Metall erzeugt. Immerhin gibt es in Deutſchland noch eine große Reihe von Möglichkeiten, ausländiſche Metalle künftig die elektriſchen Freileitungen, die bisher aus Kupfer gebaut wurden, durch Aluminium erſetzt wer⸗ den. Solche Freileitungen ſind in Deutſchland wie im Ausland in letzter Zeit häufig gebaut worden und haben dabei ihre Brauchbarkeit erwieſen. Aber nicht nur die Behörden grundſätzliche Erwägungen anſtellen, ob nicht Alu⸗ minium ſtatt ausländiſcher Werkſtoffe verwendet werden kann. Seltſame Teſtamentsbeſtimmungen In England kann jeder ganz unbeſchränkt in ſeinem Teſtament über ſeine Hinterlaſſenſchaft ver⸗ fügen. Dieſe Freiheit artet häufig genug in Willkür aus und treibt ſonderbare Blüten. Zu dieſem Kapitel Edgar in Birmingham einen neuen Beitrag geliefert. Er beſtimmte in ſeinem Teſtament, daß ſeine beiden Söhne Robert und Gilbert die Lei⸗ tung des väterlichen Geſchäftes als gleichberech⸗ erſt die freie Verfügung über väterliche Vermögen von mehr als neun Millionen Mark erhalten ſollen, wenn der jüngſte Sohn das Alter von 45 Jahren erreicht hat. lament kandidieren, Abgeordneter werden oder ir⸗ gendein öffentliches Amt übernehmen darf. Verluſt der geſamten Erbſchaft. Der Todestag des feierlicher Gedenktag, aber ohne feſtliche Veranſtal⸗ tungen begangen werden. Die überſchätzte Naſe beſchäftigte ſich das Gericht mit einer Entſchä⸗ dligungsklage eines gewiſſen Nichols, deſſen Naſe zu dem doppelten Umfang der normalen Größe angeſchwollen war. Wie ein ärztliches Zeugnis be⸗ ſagte, war die Schwellung auf eine Anſteckung zurückzuführen. Der Kläger ſchrieb dieſe Anſteckung einem unreinen Raſierpinſel zu und verlangte dem⸗ gemäß von dem Geſchäftsinhaber, geliefert hatte, eine Entſchädigung im Betrage v 100 000 Mark. ö Die Schadloshaltung verlangte der Kläger für die Verletzung ſeines Stolzes und ſeiner Mannes mütigung, wenn er mit einer geſchwollenen Naſe ſpazieren gehen muß. Niemand kann ſich mit einem ſolchen Organ in ſeiner Familie und unter ſeinen Freunden frei und wohl fühlen.“ Das Gericht er⸗ Wert einer normalen männlichen Naſe doch erheblich Aherſchäzze 5 f Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner l f Verantwortlich für Politik und 8 Dr. W. Reinhardt ⸗ Handels⸗ teil: K. Ehmer Lokaler Teil: W. Müller— Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und den übrigen Teil E. W. Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faud ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger! Dru Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1 46 2 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücksendung nur bei Rückports auf den Gedanken gekommen, Aluminium⸗Poſtkarten durch deutſche Werkſtoffe zu erſetzen. So z. B. müſſen des Fernmeldeweſens, ſondern auch die Privatinduſtrie ſollte vor jeder Fabrikgtion hat der jüngſt verſtorbene engliſche Großkaufmann 5 tigte Direktoren übernehmen, daß ſie aber das hinterlaſſene Dabei hat der Kaufmann es noch für nötig ge⸗ halten, ſeine Söhne vor dem Spekulieren an der Börſe ausdrücklich zu warnen. Ferner wird in dem Teſtament die Beſtimmung getroffen, daß in den nächſten zehn Jahren keiner der Söhne für das Par⸗ Wird gegen das Verbot verſtoßen, ſo bedeutet das den Vaters ſoll von den Kindern fünf Jahre lang als In der amerikaniſchen Stadt Oklahoma City 3 der den Pinſel würde.„Es iſt“, ſo hieß es in der Begründung der Klage,„für einen auſtändigen Mann eine große De⸗ kannte indeſſen den Entſchädigungsanſpruch nicht an,. ſondern kam zu der Auffaſſung, daß der Kläger den Schönfelder Sport und Vermiſchtes Fr N 2 7 roße nand rten ſind, und umi⸗ heiß⸗ eine talle üſſen aus wer⸗ wie und nicht dern tion Alu⸗ ndet in ver⸗ lkür pitel dann trag daß Lei⸗ rech⸗ aber ſene nen das 4 b K f* Mrkt die Kleinanzeige in der NM Z r eil Freitag, 7. J ——— el Ar. iel 15 big. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe un r. 45 Gebr. Küchen einz. 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