1999 — N en! 5 Pig. 5 Pig. D Pig. 0 Pfg. 5 Pig. Zzmittel 1. 9 U. 8. 14 eee 1 te und rk im t Mann, Straßen. roßkraſt⸗ eiſer Ab⸗ chten be⸗ Beilagen Bekannt, Zeitung 1, 3. St, gten auf, bſichtigte ten Friſt zirksamt auptſtadt 2 Aunhein 5, — findet eigerung ſtatt: tſchmuc, hoch, den pparate, u. dgl. hamt. eſchäfts⸗ Mann⸗ 8 ſowie das Ge⸗ ſchluſſes er Ein⸗ A und letzten 2 N Statuten (Herab⸗ nderter ktionäre Tages⸗ när be⸗ räge zu JSaktien Sſcheine äteſtens eutſchen rlegung in, und Frank⸗ eneral⸗ t aus⸗ tis der ſchafts⸗ 8 zum 7090 tsrat 8 e t munen Beste arant. arben. Fl. nur durch ) 4, 9, eeker, str. 26. ötter⸗ 5 ö Augen gegenüber den praktiſchen Leiſtungen 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. 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Lord Rothermere, der Beſttzer der„Daily Mail“, veröffentlicht in ſeinem Blatt einen Bericht von einer Reiſe nach Deutſchland, der in erfreu⸗ lichem Gegenſatz zu der ſonſt hier verbreiteten Auf⸗ faſſung über Deutſchland ſteht.„Die Jugend triumphiert“ iſt das Stichwort, mit dem Lord Rothermere ſeine Eindrücke aus dem neuen Deutſchland überſchreibt.„Deutſchland iſt ein neues Land auf der Karte von Europa. Von allen hiſto⸗ riſchen Veränderungen unſerer Zeit iſt die Umfor⸗ mung Deutſchlands unter Hitler die ſchnellſte, voll⸗ ſtändigſte und weittragendſte. Dieſes Volk von 65 Millionen ſteht unter dem Führer geeint wie noch nie. Was in Deutſchland entſtanden iſt, iſt mehr als eine neue Regierung, es iſt ein plötzlicher Um⸗ ſchwung des nationalen Geiſtes, wie er in England unter der Königin Eliſabeth ſtattfand. Die Jugend hat das Kommando übernommen.“ Während heute die Regierungen von Deutſchland oder Italien aus 10 oder einem Dutzend lebens⸗ ſtarker friſcher Männer in der Blüte ihrer Jahre beſtehen, bringt eine britiſche Kabinettsſitzung 20 grauhaarige alte Herren zuſammen, deren Durch⸗ ſchnittsalter 63 Jahre iſt. Die Nachſicht oder Gleichgültigkeit, mit der die britiſche Oeffentlichkeit abgewirtſchafteten Parteiführern geſtattet, ſich an die politiſche Macht zu klammern, iſt eine der. Haupt⸗ urſachen des Wirrwarrs, in dem ſich unſere nationalen Angelegenheiten ſeit langem be⸗ finden. Ich lege es allen jungen Briten und Britinnen nahe, den Fortgang der Naziherrſchaft in Deutſch⸗ land gufmerkſam zu verfolgen. Sie dürfen ſich nicht durch falſche Darſtellungen durch die Gegner dieſer Bewegung irre leiten laſſen. Lord Rothermere vergleicht dieſen Zuſtand mit dem verhältnismäßig hohen Alter der leitenden Per⸗ örlichketten Englands und erinnert daran, daß im Kampf Englands gegen Napoleon die großen engli⸗ ſchen Führer ebenfalls junge Leute geweſen ſeien. Pitt, Wellington und Nel ſon ſeien alle mit 40 Jahren auf der Höhe ihrer Macht angelangt. Lord Rothermere fährt dann fort:„Ich fordere alle briti⸗ ſchen jungen Mäuner und Frauen auf, den Fortſchritt des nationalſozialiſtiſchen Regimes in Deutſchland gufmerkſam zu ſtudieren. Sie dürfen ſich nicht be⸗ irren laſſen durch die Entſtellungen, die von gegneri⸗ ſcher Seite verbreitet werden. Der ſchlichte Patrio⸗ tismus Hitlers und ſeiner Anhänger erregt die ſchwerſten Beſorgniſſe bei unſeren Salonbolſchewiſten und Kulturkommuniſten. Allem voran, was das neue Regime ſchon heute Deutſchland bringt, iſt die Befreiung des Landes von dex Herrſchaft jener muf⸗ figen, ſtets kuſchenden deutſchen Republik zu nennen, die ganz und gar kein Anſehen, kein Selbſtvertrauen und ſogar keine Selbſt⸗ achtung hatte. Enthüllungen, die der Sturz der republikaniſchen Miniſter mit ſich brachte, haben bewieſen, daß die Verwaltungstätigkeit nichts war als ein Wandſchirm, hinter dem Gewaltpolitiker unter Vorſpiegelung demokratiſcher Geſinnung das Volk ſyſtematiſch aus⸗ plünderten. Zum erſten Mal in Deutſchlands ge⸗ „amter Geſchichte hatten Betrug und Beſtechung an⸗ gefangen, ſich in groß angelegter Weiſe über den ge⸗ ſamten Staatsdienſt zu verbreiten. Hier aber hielt das deutſche Volk raſend ſchnell Abrechnung über die Bevormundung durch artfremde Elemente. In den letzten Tagen des vorhitleriſchen Regiments gab es 20 mal ſo viel jüdiſche Regierungsbeamte in Deutſchland wie vor dem Krieg. Iſraeliten mit internationalen Bindungen hatten ſich in Schlüſſel⸗ ſtellungen der deutſchen Verwaltungsmaſchine ein⸗ geſchmuggelt, Nur drei deutſche Miniſterien hatten geziehungen zur Preſſe, aber in jedem dieſer drei Fälle war der für die Nachrichten verbreitung und Auslegung der Politik vor der Oeffentlichkeit verantwortliche Beamte ein Jude. Von ſolchem Syſtem hat Hitler Deutſchland befreit. Die gehäſſigſten Feinde der Nationalſozia⸗ liſten finden wir bei denſelben Geiſtern der engliſchen Oeffentlichkeit, die mit beſonderem Eifer die Vorzüge des Sowjetſyſtems in Ruß⸗ land verteihigen. Dieſe Leute, die im bolſchewiſtiſchen Syſtem der Zwangsarbeitslager nur ein ausgezeichnetes Beiſpiel bürgerlicher Organiſation ſehen, verſchließen 555 er nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ſchaudern bei dem Gedanken an die Begeisterung, die ſie auf allen Das Zugunglück bei Apolda Anklarheit über die Arſache 4 Tote, leine Lebensgefahr für die 16 Verletzten Meldung des Wolff ⸗ Büros b— Apolda, 10. Juli. Die Reichsbahndirektion Erfurt gibt über das geſtrige Zugunglück bei Apolda folgendes bekannt: Der Unfall fand um 15.16 Uhr ſtatt. Um 15.43 und 15.45 Uhr fuhren die Hilfszüge von Erfurt ab. Schon vor der Ankunft der Hilfszüge waren alarmierte Hilfskolonnen und Aerzte zur Stelle, ſo daß die Ver⸗ letzten ſehr ſchnell geborgen und nach dem Apoldaer Krankenhaus gebracht werden konnten. Nach kurzer Zeit war der oberſte Betriebsleiter der Eiſenbahn⸗ direktion Erfurt zur Stelle. Reichsſtatthalter Sauckel, Miniſterprä⸗ ſiedent Marſchner und der Landrat von Weimar trafen nach kurzer Zeit gleichfalls ein und begaben ſich in das Krankenhaus zu den Verletzten. Noch am Nachmittag beſuchte auch der Vertreter des abweſen⸗ den Präſidenten der Reichsbahndirektion die Verun⸗ glückten im Krankenhaus. Nachmittags ließ ſich der Generaldirektor der Reichsbahngeſellſchaft Dr. Do p⸗ müller, der mit dem Generalinſpektor der Reichs⸗ autoſtraßen Dr. ing. Todt ſich auf der Fahrt nach Frankfurt a. M. befand, um wegen der zwiſchen Frankfurt und Heidelberg geplanten erſten Teilſtrecke der deutſchen Reichsautoſtraßen Verhandlungen zu führen, von dem Vizepräſidenten und dem Betriebs⸗ leiter der Eiſenbahndirektibn Erfurt Bericht er⸗ ſtatten. Nach den erſten Meldungen hieß es, daß das Un⸗ glück auf eine Verwerfung der Schienen zurückzu⸗ führen ſei. Dagegen ſpricht, daß an der Unfallſtelle der beſte und ſtärkſte Bahnbau liegt, der bei der Reichsbahn verwandt wird. Dieſer iſt einer der ſtärkſten der Welt. Die Gleisanlagen an der Stelle wurden erſt vor kurzem durch den Oberbau⸗Meß⸗ wagen unterſucht und alles vorzüglich befunden. Auch der Vorſtand des Betriebsamtes Weimar hatte noch zwei Tage vorher ſich von der guten Gleis⸗ anlage überzeugt. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten ſind von den zahlreichen Schnellzügen, die kurz vor⸗ her die Unfallſtelle paſſiert haben, nicht bemerkt worden. Am Montag früh wurde die Unterſuchung durch zwei Kommiſſare der Hauptverwaltung fortgeſetzt. Von zwei der vier Toten ſind die Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt. Bei den 16 Verletzten, die noch im Krankenhauſe Apolda ſich befinden, und die heute nachmittag noch einmal vom Vizepräſidenten der Reichsbahndirektion beſucht werden ſollen, be⸗ ſteht keine Lebensgefahr. Durch einen der entgleiſten Wagen waren zunächſt beide Hauptgleiſe geſperrt und das Gleis Bad Köſen— Weimar war gegen 6 Uhr nachmittags wieder befahrbar. Vorher wurden einzelne Züge über Naumburg Jena um⸗ geleitet. In der Nacht wurden die Gleiſe wieder fahrbar gemacht, ſo daß es dadurch gelungen iſt, heute vormittag den Verkehr wieder in Gang zu bringen. Die Meldung, daß das Eiſenbahnunglück fünf Todesopfer gefordert hätte, beſtätigt ſich nicht. Sie war dadurch entſtanden, daß der Körper der einen aufgefundenen Perſon ſtark zerſtückelt war. Man hatte fälſchlich angenommen, daß es ſich um zwei verunglückte Perſonen handele. Ein Augenzeuge berichtet Bei Ankunft des Unglückszuges auf dem Anhal⸗ ter Bahnhof ſchilderte— wie der„Montag“ mit⸗ teilt— ein Augenzeuge die Zugentgleiſung mit ſol⸗ genden Worten: Es war genau 3 Uhr 15 Minuten nachmittags. In zwei Minuten mußten wir die kleine Station Niedertrebra durchfahren. Da plötzlich gab es einen gewaltigen Stoß. ter Stoß folgte. Scheiben klirrten, und der Wa⸗ gen ſtand. Ich blickte aus dem Fenſter und ſah einige Wagen die Böſchung hinabſtürzen. Alles ging in wenigen Sekunden vor ſich. Ich ſprang aus der Tür auf die Böſchung, denn die Trittbretter waren abgeriſſen. Der Zug war in mehrere Teile zer⸗ riſſen. Die Lokomotive mit zwei oder drei Wagen ſtand unverſehrt auf den Schienen, vier Wagen lagen zertrümmert auf dem Felde am Rand des Bahn⸗ damms. Ein Stück des Schienenſtrangs war ver⸗ bogen und bildete nur noch ein eiſernes Zickzack. Andere Reiſende eilten aus den Wagen zum Trümmerfeld. Schon kamen uns Menſchen entgegen mit zerfetzten Kleidern, rauchgeſchwärzten Geſichtern. Eine Aerztin und ein Arzt— ſein Arm blutete— griffen ſofort ein. Sie waren mit dem Zuge mit⸗ gefahren. Wir ſchleppten Verbandszeug herbei und nahmen uns der erſten Verletzten an. Vom Dorf kamen zu Fuß und zu Pferde die Einwohner herbei⸗ geeilt. Später kam ein Hilfszug aus Weißenfels und nahm ſich der Verletzten an. Das Unglück geſchah unmittelbar vor dem Bahn⸗ hof Niedertrebra. Der Schnellzug riß in dret Teile. Am ſtärkſten mitgenommen wurden die drei Kiſſinger Wagen, während die Stuttgarter und der Mergentheimer Wagen verhältnismäßig gut davon⸗ kamen. Zum Glück war der ganze Zug nur ſchwach beſetzt. Nach der Mitteilung des Küchenchefs hatte der Zug im Augenblick des Unglücks eine Geſchwin⸗ digkeit von 100 Kilometern. Wie Fahrgäſte be⸗ haupten, ſoll an vier Stellen die Notbremſe gezo⸗ gen worden ſein, die anſcheinend jedoch nicht in Ordnung war. Die Lokomotive iſt aus dieſem Grunde fortgebracht worden und ſoll unterſucht werden. Angarn fordert Mitteleuropa-Konferenz Meldung — Wien, 10. Juli. Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös, der heute Wien wieder verließ, gab den Vertretern der öſterreichiſchen und der ausländiſchen Preſſe eine längere Erklärung über ſeine Wiener Reiſe. Er betonte zunächſt, daß er mit der Abſicht nach Oeſter⸗ reich gekommen ſei, mit der öſterreichiſchen Regie⸗ rung wirtſchaftspolitiſche Verhandlungen zu pflegen, aber auch andere Fragen zu beſprechen, da beide Länder aufeinander angewieſen ſeien und in faſt allen Fragen in engſter Freundſchaft zuſammengehen könnten. „Wir alle wünſchen den Frieden, und des⸗ halb müſſen wir aufrichtig miteinander ſpre⸗ chen. Ich perſönlich bin der Anſicht, daß wir auch auf friedlichem Wege an die Reviſion der Friedensverträge herangehen müſſen. In Genf wurde im vorigen Jahre die Gleichberech⸗ tigung ausgeſprochen. Das iſt das Grundprinzip, das auch wir wünſchen, denn es iſt unmöglich, daß es unter den Völkern Europas Herren und Sklaven gibt. Der Viererpakt ſoll ein Schritt zur Ge⸗ neſung der politiſchen Lage ſein. Wir haben auch Telegraphiſche die Weltwirtſchafts konferenz in London begrüßt, trotzdem ich der Anſicht war, daß die der Londoner Konferenz geſtellten Probleme zu ſchwie⸗ rig ſeien. Es iſt daher meine Ueberzeugung, daß man eventuell eine europäiſche oder vielleicht noch beſſer eine mitteleuropäiſche Konferenz ein⸗ berufen müſſe, um jene Fragen in großzügi⸗ ger Weiſe frei von einſeitiger politiſcher Einſtellung zu beſprechen. Denn alle führenden Staatsmänner müſſen ſich vor Augen halten, daß die Völker ſelbſt den Frieden wünſchen. Friede kann aber nur ſein, wenn Ge⸗ rechtigkeit herrſcht. Das ſind die Grund⸗ prinzipien der ungariſchen Politik. Wir wünſchen, Freundſchaften zu ſchließen. Zwiſchen Wien und Budapeſt Freundſchaft zu ſchließen, iſt natürlich leicht. Geographiſch, wirtſchaftspolitiſch, aber auch hiſtoriſch ſind wir aufeinander angewieſen. Und ich und auch Bundeskanzler Dr. Dollfuß leben in dem Bewußtſein, daß man eigentlich in den Schlüſſelpunkten der oſteuropäiſchen Politik, minde⸗ ſtens aber in der Donaupolitik, ohne uns keine Politik machen kann.“ Gebieten des nationalen Lebens in Deutſchland er⸗ weckt hat.“ Rothermere wendet ſich dann ſcharf gegen die Verleumdung der nationalen Regierung durch Verbreitung von Nachrichten über angebliche Ausſchreitungen und erinnert daran, daß vor zehn Jahren ganz ähnliche Nachrichten über den jungen Faſzismus in Italien verbreitet wurden, der heute ſein Land zu Frieden und Wohlſtand geführt habe, Jedes Land habe das Recht, aus ſeinen eigenen Kraftquellen herauszuholen, was es wolle. Lord Rothermere ſchließt ſeinen Artikel mit den Sätzen: „Was die Welt heute am dringendſten braucht, iſt Renlismus. Hitler iſt Realiſt. Er hat ſein Land von der planloſen Führerſchaft zögernder mut⸗ loſer Politiker gerettet. Er hat dem deutſchen natio⸗ nalen Leben den unüberwindlichen Geiſt Ütriumphierender Jugend eingeflößt“. Ich taumelte, ein zwei⸗ Einſicht in oer Schweiz Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juli. Die„Baſler National zeitung“, die bis⸗ her mit Mißtrauen, zuweilen auch mit giftiger Bos⸗ heit über das neue Deutſchland ſich äußerte, ſchildert in einer ihrer letzten Nummern ſehr ſachlich und mit unverhohlener Bewunderung die gigantiſchen Be⸗ mühungen der nationalen Regierung, Arbeit zu ſchaffen.„Hitler verſprach nicht nur Brot, er ſchafft es auch“, ſo heißt es in dieſen Zeilen, eine Anerkennung der deutſchen Einſtellung, die bet den Tendenzen des ſchweizeriſchen Blattes doppeltes Gewicht beſitzt. Der Artikel ſchließt mit folgendem charakteriſtiſchen und aufſchlußreichen Bericht: „Ein Mann der Wirtſchaft berichtet uns voller Bewunderung, was er mit Hitler ſelbſt erlebte. Der Kanzler hatte ſieben erſte Sachverſtändige zur Prſt⸗ fung des großen Arbeitsplanes zu ſich gebeten. Die Zeit drängt jetzt, meinte Hitler, ſo daß er den Herren nur knappe ſechs Stunden geben könne. Nach ſechs Stunden kamen die ſieben Sachverſtän⸗ digen wieder mit einem völlig veränderten Plau. Adolf Hitler überflog ihn. Dann ſagte er:„Einen Augenblick!“, zog ſich ins Nebenzimmer zurück und erſchien nach 20 Minuten mit einem von A bis 3 neuen Konzept. Die ſchwierigſten Dinge waren in Hitlers Formulierung jetzt völlig klar und die Sachverſtändigen konnten nur ſtaunen, wie weiland jener Pariſer Miniſterrat, als die Genieblitze Napo⸗ levns, der alles wußte und alles kannte, auf ihn niederpraſſelten“. Man erſieht nicht ohne Freude und Genugtuung, daß allenthalben die Nebelſchleier der Greuelhetze ſich zu zerteilen beginnen. Papens Rückkehr aus Rom Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juli. Vizekanzler von Papen iſt heute wieder in Ber⸗ lin eingetroffen. Die Vermutung liegt nahe, daß er in dieſen Tagen Reichskanzler und Reichsregie⸗ rung noch im einzelnen über den Verlauf ſeiner römiſchen Unterhandlungen berichten wird. Herr von Papen wird vorausſichtlich dann ſpäter wie man in Berliner politiſchen Kreiſen jetzt annimmt in ungefähr drei Wochen— wieder nach Rom fahren, um die feierliche Unterzeichnung des Konkordats vorzunehmen, das darauf veröffentlicht werden könnte. Caritas- Verband an Hitler Meldung des Wolff⸗ Büros — Freiburg i. Br., 10. Juli Nach Bekanntwerden der Paraphierung des Kon⸗ kordats zwiſchen dem Heiligen Stuhl und der Reichs⸗ regierung hat der deutſche Caritas⸗Verband folgen⸗ des Telegramm an den Herrn Reichskanzler ge⸗ ſandt: „Mit aufrichtigem Dank gegen Gott beglückwün⸗ ſchen wir die Reichsregierung zum erfolgreichen Ab⸗ ſchluß des Konkordates und geloben allezeit die treueſte Pflichterfüllung im Dienſte der Notleiden⸗ den unſeres heißgeliebten Volkes.“ Kirchenbotſchaften in Baden Meldung des Wolff ⸗ Büros — Karlsruhe, 10. Juli. Der in den Ruheſtand verſetzte Kirchenprä⸗ ſident D. Wurth hat einen Abſchiedsbrief an die Geiſtlichen der evangeliſchen Landeskirche ge⸗ richtet, worin er für alle ihm entgegengebrachte Liebe und Freundlichkeit dankt. Der neuernannte Landesbiſchof D. Kühlewein wendet ſich gleich⸗ falls mit einer Anſprache an die Geiſtlichen. Er erklärt:„Die Erſchütterungen anderer Landeskir⸗ chen ſind uns in Baden erſpart geblieben. Einen Streit zwiſchen Staat und Kirche ken⸗ nen wir nicht, ſondern nur den einmütigen Willen, unſerem Volke zu dienen und ſein Beſtes zu ſuchen. In guter Zuverſicht verſehe er ſich auch zu ſeinen Mitarbeitern, den Geiſtlichen, daß ſie ſich mit aller Freudigkeit zu den Führern unſeres Vol⸗ kes ſtellen, damit der begonnene Kampf zu einem guten Ende geführt und unſer Volk den Mächten der Finſternis entriſſen werde. Die Geiſtlichen ſollen allen Streit der Parteien und Richtungen laſſen. Wir wollen nur eine Richtung kennen auf Ehriſtus, den gekreuzigten und auferſtandenen Heiland der Welt hin.“ Der geplante Beſuch Daladiers bei Muſſolini ſoll nach dem„Daily Telegraph“ auf den 23. Juli feſtgeſetzt ſein. 2. Seite/ Nummer 311 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 10. Juli 1933 Schwerer Flugzeugunfall in Dresden Meldung des Wolffbüros — Dresden, 10. Juli. Die Preſſeſtelle des Deutſchen Luftſportverban⸗ des, Landesgruppe Sachſen, teilt mit: Anläßlich des Werbetages des Deutſchen Luft⸗ ſportverbandes, der am Sonntag im ganzen Reich durchgeführt wurde, ſtarteten in Dresden drei Sportflug zeuge zu einem Werbeflug über Oſtſachſen. Hierbei ſtürzte die an dritter Stelle 4 17 Maſchine unter Führung des Flugzeug⸗ ührers von Fritzſch kurz hinter der Platzgrenze ab, wobei der Bordmonteur Kurt Hartmann tödlich verletzt wurde, während der Führer v. Fritzſch Kopfverletzungen davontrug. Außerdem wurde der SA⸗Mann Fritz Heinze leicht verletzt. Die in der Nähe übende SA ſperrte ſofort die Unfallſtelle ab, Luftpolizei und ärztliche Hilſe waren in wenigen Minuten zur Stelle. Die Verletzten wurden mit einem Rettungswagen der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht. Ein Verliner Bankhaus geſchloſſen Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 10. Juli. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wurde das Geſchäftsgebaren des Bankhauſes Paul R. Meye 1 in der Dorotheenſtraße einer eingehenden Kontrolle unterzogen. Es ergab ſich, daß umfangreiche D epot⸗ unterſchlag ungen verübt worden waren, die die Höhe von einer Million erreichen werden. Der eigentliche Inhaber des Bankhauſes, Hans Richau, war bereits am 29. Juni wegen Devpiſen⸗ ſchiebung von der Zollfahndungsſtelle feſtgenommen morden. Am Samstag wurden die Bankiers Paul Meyer und der Freiherr Odal, ſowie drei Ange⸗ ſtellte feſtgenommen. Brautpaar fährt in den Tos Meldung des Wolffbüros — Kiel, 10. Juli. Ein ſchweres Motorradunglück ereignete ſich heute früh auf der Hamburger Chauſſee bei der Gaſtwirtſchaft„Eiderkrug“. Ein junger Mo⸗ torradfahrer Clauſſen aus Meldorf fuhr mit großer Geſchwindigkeit gegen ein Laſtauto; der Fahrer wurde auf der Stelle getötet. Die auf dem Soztusſitz mitfahrende Braut des Fahrers wurde durch die Wucht des Zuſammenpralls mehrere Meter weit geſchleudert und blieb mit Schädelbrüchen eben⸗ falls tot liegen. 5 Neue Aeberfälle in Oberſchleſien Meldung des Wolff⸗Büros — Kattowitz, 10. Jult. In Koſtow bei Mys lo w itz kam es am Sonn⸗ tag zu einem neuen ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Auſſtändiſchen und deutſchen Minderheitsangehö⸗ rigen. Mehrere M inderheitsangehörige wurden verletzt, einige von ihnen ſchwer. Ein Verletzter ſchwebt in Lebensgefahr. Die Unruhen dauerten von neun bis ein Uhr, ohne daß die Polizei eingriff. Spaniſcher Schnellzug entgleiſt Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 10. Juli. Wie Havas aus La Coruna meldet, iſt der von Madrid nach der Provinz Silicien fahrende Schnell⸗ zug 41 Km. von La Coruna entfernt zwiſchen Curti und Ceſuras entgleiſt. Nach den erſten Nachrichten ſollen zwei Perſonen ums Leben gekommen und 47 verletzt worden ſein. Einzelheiten fehlen. Aus Innsbruck wurden drei rei chs deutſche Familien, die dort ſeit zehn Jahren anſäſſig ſind, wegen nattonglſozialiſtiſcher Propaganda aus⸗ gewieſen. Alle drei Familien haben gegen den Ausweiſungsbefehl Berufung eingelegt. fünf Monaten dem deutſchen partikulariſtiſchen Kai⸗ Reichskanzler Adolf Hitler über die Meldung des Wolff⸗Büros — Dortmund, 10. Juli. Anläßlich ker Tagung der S A a us Weſt⸗ falen, an der rund 70 000 Sa⸗Männer teilnahmen, hielt Reichskanzler Hitler eine Anſprache im Dort⸗ munder Stadion. Bereits am frühen Morgen begann der Marſch und die Anfahrt der weſtfäliſchen Standarten zum Flugfeld, wo gegen 10 Uhr vormittags das weite Feld überfüllt war mit den einzelnen angetretenen Standarten der SA, Ss, Motor-, Kraftfahrzeug⸗ Flieger⸗ und Reiterſtaffeln und dem Stahlhelm ſowie der Hitlerjugend. Eingefünden hatten ſich um dieſe Zeit auch der Stabschef der SͤA, Hauptmann Röhm, Prinz Aug u ſt Wilhelm, der Regie⸗ rungspräſtdent von Weſtfalen von Stockhauſen und die verſchiedenen Gruppenführer. Nachdem Haupt⸗ mann Röhm mit ſeinem Stabe die unendliche Front der 63000 Braunhemden abgeſchritten hatte, hielt er eine kurze Anſprache an die aufgeſtellten Stan⸗ darten, in der er hervorhob, daß es ihm eine beſon⸗ dere Genugtuung ſei, im Herzen des Induſtrie⸗ gebietes die Vorkämpfer des Hitlerreiches be⸗ grüßen zu können. Darauf nahm der Stabschef die Weihe von einigen hundert neuen Sturmfahnen vor. Darauf begann der Abmarſch der Standarten zum Innern der Stadt. In Zehnerreihen mar⸗ ſchierten die unendlichen Kolonnen die Straße vom Flugfelde der Stadt zu. Vor dem Stadttheater in Dortmund erfolgte der Vorbeimarſch vor dem Reichskanzler Adolf Hitler mit ſeinem Stabe. Mit einer ungeheuren Begeiſterung wurde das Erſcheinen des Kanzlers von dem viel⸗ tauſendköpfigen Publikum begrüßt. Rund vier Stunden dauerte der Vorbeimarſch der Braunhem⸗ den, die ſich aus dem Süden der Stadt nach dem Stadion zu bewegten. Hier nahmen die einzel⸗ nen Abteilungen im Oval der Kampfbahn und auf dem umliegenden Raſengelände Aufſtellung. Kurz nach 5 Uhr nahm Gauleiter Wagner⸗Bochum das Wort zu einer Begrüßungsanſprache. Darauf er⸗ ſchien dann, von ſtürmiſchem Jubel begrüßt, der Reichskanzler auf der hoch über dem Kampfbahneingang aufgebau⸗ ten Tribüne. Er gab einen kurzen Rückblick auf die Nachkriegszeit, die letzten 14 Jahre, und betonte, daß er mit mehr Zeit für den nationalſozialiſtiſchen Kampf gerechnet hatte. Wir haben in den letzten Slaalserziehung und Arbeitsbeſchaffung zwei großen Aufgaben des Staates in dieſen Tagen die letzten Parteigebilde zuſammen⸗ geſunken ſind, unfreiwillig oder nicht, ſo wiſſen wir genau, warum ſie es taten. Dann iſt das alles das Ergebnis unſeres Kampfes. Heute mögen vielleicht einige von ihnen im Hinterhalt den Gedanken hegen, die Parteien ſeien nur vorübergehend vergangen. Sie ſind beſeitigt und werden niemals wiederkehren. Dieſe Parteien ſtellten ſich gegen eine eiſerne Orga⸗ niſation des nationalen Willens. Ich darf mit Stolz bekennen, daß wir hiermit etwas Gewaltiges in der deutſchen Geſchichte geleiſtet haben. Wer hätte je⸗ mals geglaubt, daß fünf Monate nach unſerem Machtantritt das Zentrum die Fahne verlaſſen würde. 8 Wir ſind glücklich darüber, denn wir möchten gerne, daß der Kampf im religiöſen Leben ein Ende nimmt und ſind auch glücklich, daß es geſtern gelang, in Rom ein Konkordat zu paraphieren, auf Grund deſſen nunmehr für alle Zukunft den Prieſtern verboten ſein wird, ſich politiſch in den Parteien zu be⸗ tätigen. Wir ſind glücklich darüber, weil wir die religiöſe Not von Millionen Menſchen erkennen und wiſſen, wie ſehr ſie ſich danach ſehnen, nicht prieſterliche Vertreter der Parteien, ſondern einer religiöſen Ueberzeugung zu ſehen. Damit iſt aber zugleich der politiſche Machtkampf abgeſchloſ⸗ ſen. Eine Baſtion nach der anderen haben wir nun in unſeren Beſitz genommen. Dank der eigenen Kraft und derer, die gewillt ſind, auf unſeren Boden zu treten, iſt heute eine Front aufgerichtet, die nach Eroberung der letzten Poſition das Reich ausbauen und verteidigen wird. Wir ſehen heute zwei rieſige Aufgaben vor uns, die uns in der nächſten Zeit beſchäftigen werden. Ich weiß, daß viele Gegner nicht glauben werden, daß wir dieſe Aufgaben meiſtern könnten. Sie mögen ſich genau ſo irren, wie ſie ſich früher ge⸗ irrt haben. Die Macht haben wir, niemand kann uns heute mehr Widerſtand entgegenſetzen, nun aber müſſen wir den deutſchen Menſchen füt r dieſen Staat erziehen. Denn die Form wird immer dann vergehen, wenn der Menſch nicht ihr lebendiger Träger iſt und wir wollen den Menſchen zum Träger neuer Staatsform ausbilden. Unſer nationalſozialiſtiſcher Staat wird ewig ſtehen, indem wir die Bürger zu ihm er⸗ ziehen, indem wir das deutſche Volk auf den Sinn dieſer Ideen hundertprozentig ein⸗ ſerſtaat den Todesſtoß verſetzt und dem Partikulg⸗ rismus der Parteien ein Ende bereitet. Und wenn Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juli. Wie wir hören, hat ſich der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmülle r, zuſammen mit dem neuernannten Generalinſpektor für das Auto⸗ bahnweſen, Dr. Todt, heute nach Apolda be⸗ geben, um ſich ſelbſt an Ort und Stelle Bericht über die verſchiedenen Umſtände des bedauerlichen Unglücksfalles erſtatten zu laſſen. Dr. Todt und Dr. Dorpmüller ſind dann weiter⸗ gereiſt nach Frankfurt a. M. und halten ſich von dort aus in weiteren Städten und Orten der ge⸗ planten erſten Autobahnſtrecke für die nächſten Tage auf. Bei dieſer Gelegenheit werden Vorbeſprechun⸗ gen geführt, ſo mit Regierungsſtellen und ſonſtigen Behörden, die für die Durchführung der Autobahn Frankfurt a. M.— Heidelberg zuſtändig ſind. Gele⸗ Der Kurfürſt Eine Geſchichte von Ludwig Bäte In Lengerich, beinahe genau in der Mitte zwi⸗ ſchen Osnabrück und Münſter, kam an dieſem Okto⸗ bertage Anno 1647 die Dunkelheit früh aus den Ber⸗ gen, die ſich nach Norden hin dicht an den kleinen Ort drängten. Es hatte ſchon geläutet, die Arbeit in den Werkſtätten war getan, doch wollte die Ruhe nicht einkehren. Der große Reiſewagen, der vor dem Eingang zur Sakriſtei der Margaretenkirche hielt, war immerhin einigermaßen verdächtig. Nicht min⸗ der jedoch auch das umfangreichere Gefährt, das kurz vor ſieben Uhr vom Weſteingang der Stadt ankam. Es ſtiegen drei Herren in vornehmer Kleidung aus, die nacheinander den Pfarrer begrüßten, der vor ihnen her in die Kirche ſchritt. Dann wurde die Tür abgeſchloſſen, und der Geiſtliche beruhigte die Leute damit, daß eine wichtige Konferenz in Sachen des Friedens dort ſtattfände, wie ſie ſchon früher in die⸗ ſem Raum geſchehen ſei. Tatſächlich hatte man ſich manchmal hier auf halbem Wege zu gemeinſamen Beſprechungen zuſammengefunden, um das unſäglich ſchwere Werk, um das man nun ſchon ſeit vollen vier Jahren ſtritt, zu beenden. Drinnen ſchlug der brandenburgiſche Geſandte Graf Wittgenſtein, der von Osnabrück durch eine Stafette herbeordert worden war, die Protokollakte über die letzte Ver⸗ handlung mit den Schweden auf. Sein Kurfürſt, der ſich auf der Rückreiſe vom Haag befand, allwo er die Eltern ſeiner Gemahlin für einige Wochen be⸗ ſucht, hörte ruhig zu. Es blieb nun wohl dabei, Schweden beſtand mit wenigen Ausnahmen auf den Beſitz Pommerns. Wittgenſtein hatie ſich alle Mühe gegeben, das Menſchenmögliche zu erreichen, gegen harte Gewalt nützte aber auch die beſte politiſche Kunſt nichts. Es war Schweden nicht unbekannt ge⸗ blieben, daß Friedrich Wilhelm noch im letzten Augenblick ein Bündnis gegen ſie verſucht, und man hatte nicht verſäumt, das ſeinem Geſandten gründ⸗ lich einzutränken. Der Kurfürſt dankte Wittgenſtein mit freundlichem 5 Händedruck. Der atmete erlöſt auf, der Herr war alſo nicht gekommen, um ihm Vorwürfe zu machen, wie er befürchtet, als ihn ſein Kurier nach Lengerich befohlen.„Wir müſſen zum Ende kommen“, ſprach Friedrich Wilhelm langſam in den kalten Raum, den die beiden Altarkerzen kümmerlich genug erhellten, „damit das Land deutſcher Nation nach ſo lange aus⸗ geſtandenen Preſſuren, Drangſalierungen und Zer⸗ rüttungen in dauerhafte Ruhe und Sicherheit geſetzt werde. Wir hätten unſere anſehnlichen Lande am liebſten behalten, doch wollen wir die Schmach und Unbill des Friedens wegen vergeſſen und neuen Nach⸗ barn ein friedliches Gemüt und treue Freundſchaft zeigen.“ Seine blauen Märkeraugen ſtrahlten tief und dun⸗ kel auf:„Wir haben mehr getragen als alle, aber es geht um Deutſchland. Wenn erſt der Boden von fremden Feinden frei iſt, wollen wir zeigen, was wir vermögen. Eins aber iſt not: daß wir zu opfern ver⸗ mögen! Nicht nur für uns, ſondern für das Ganze. Iſt Deutſchland, ſo leben auch wir. Es mag anfangs ſchwer werden“, fügte er hinzu, mit der Hand über die faltige, früh alt gewordene Stirn ſtreichend,„aber es muß gehen, Gottes Werk ſteht höher als unſer Tun.“ Sie ſchritten die Stufen zum Altar hinunter und knieten nieder. Der herbſtliche Mond kam in den kahlen Raum. Man hörte nichts weiter als das At⸗ men der Männer, das Klirren der Sporen auf dem Stein und von draußen herein das Schnauben der Tiere. Friedrich Wilhelm bat den Geſandten, mit in ſei⸗ nen Wagen zu ſteigen. Die übrigen Herren ſetzten ſich in Wittgenſteins Kutſche, die ſchwerfällig hinter⸗ her fuhr. Die Bürger, denen man den ungewöhnlichen Gaſt doch nicht hatte verheimlichen können, riefen Vivat und ſchaukelten dann behäbigen Schrittes ie die Kneipen, um bei einem deftigen weſtfäliſchert Korn, ſoweit das der ſchmale Beutel noch geſtattete, das Ereignis bedachtſam zu überlegen. Der Kurfürſt aber ſetzte unterdeſſen dem Grafen auseinander, wie nur ein wahrer Friede auf die Dauer möglich ſei, daß nämlich jeder Fürſt das Seine tun müſſe, um das allgemeine Wohl zu för⸗ dern, anſtatt darauf zu ſehen, mit fremden Alliierten Bündniſſe einzugehen und dadurch die Einheit des Reiches, das immer das höchſte Gut eines jeden Deutſchen bleiben müſſe, wie ein Maulwurf zu unterwühlen. Separation dürfe niemals Billigung finden. Es käme nicht darauf au, die Glorie des Herrſchers zu heben, ſondern ſtets das Wohl des ihm Todt und Dorpmüller kommen nach Mannheim ſtellen. Es muß ſich darum handeln, in den kommenden Jahren unermüdlich immer mehr die Erziehung der gentlich dieſer Reiſe halten Generalinſpektor Dr⸗ Todt und Dr. Dorpmüller ſich auch in Mann⸗ hei m kauf. Drei Opfer eines Autobus-Anglücks Meldung des Wolff⸗Büros — Stavelot, 10. Juli. In der Nähe von Stavelotſtürzte ein Auto⸗ bus, deſſen Bremſen gebrochen waren, um. Drei Perſonen wurden getötet, mehr als 20 verletzt. Die Inſaſſen ſind ſämtlich Bewohner des Antwerpener Vororts Berchen, die einem Autorennen beigewohnt hatten. Auf der abſchüſſigen Straße war der Chauffeur nicht mehr in der Lage, den Wagen zum ſtehen zu bringen, da die Bremſe verſagte. Bei dem Verſuch anzuhalten ſchleuderte der Wagen gegen eine Mauer und verurſachte ſo das Unglück. anvertrauten Volkes zu fördern, ſelbſt dann, wenn der Fürſt auf ein gütliches Uebereinkommen ver⸗ zichten müſſe, was in dieſen ſchlimmen Zeitläuften leider oft genug der Fall wäre. Mittgenſtein ſeufzte auf. Stände der Kurfürſt dort, wo die Würfel letzthin fielen, in Wien, ſo wäre das Reich gerettet. Staat deſſen vergrub man ſich in lange überholte Rechte und marktete um ſeine Hausmacht, den eigenen Beſitz vor allem zu mehren. Er konnte es nicht hindern, daß langſam eine Träne auf des Kurfürſten ſeidene Armmanſchette fiel, während über den Wagen ein Aoler ſtrich, der ſich aus den ſchwarzen Tannenwäldern immer höher aufwärts hob und die Sonne ſuchte, die noch fern war, ſicherlich aber kommen würde. O Brahmsfeſt am Starnberger See. Johannes Brahms hat den Sommer 1873 in Tutzing am Starnberger See verbracht. Er nannte ihn„ſeinen fröhlichen Sommer“, da ihm die bayeriſche Natur einige ſeiner ſchönſten Werke eingegeben hatte. Das 60jährige Jubiläum jenes fruchtbaren Komponiſten⸗ Sommers und den 100. Geburtstag des Meiſters be⸗ geht Tutzing mit einem großen Brahmsfeſt vom 8. bis 10. Juli. Das Feſt bringt die Aufführung der Werke, die Brahms in Tutzing geſchrieben oder vollendet hat. Den Auftakt bildet eine Kammer⸗ muſtkaufführung im Muſikſaal des Schloſſes, in dem Brahms häufig muſizierte. Bei einem Sommer⸗ nachtsfeſt auf dem See wird das Publikum in be⸗ leuchteten Kähnen der Nachtmuſik lauſchen. Der Sonntag bringt die Enthüllung des Brahms⸗ Gedenkſteines mit Chorgeſängen von Brahms ſowie ein Abendkonzert, und den Abſchluß bildet ein gro⸗ ßes Volkskonzert am Montag. Carl Hauptmanns„Abtrünniger Zar“ als Oper. Der leider früh verſtorbene Carl Haupt⸗ mann ſtand im nachnovemberlichen Deutſchland im Schatten ſeines anpaſſungsfähigen Bruders Gerhart. Das nationale Deutſchland macht das an Carl Haupt⸗ mann begangene Unrecht wieder gut. Der junge deutſche Komponiſt Eugen Bodart hat die Muſik zu einer Oper„Der abtrünnige Zar“ beendet der das bekannte Werk des Dichters zugrunde liegt. in der Not und im Elend überhaupt helfen kann. Der Zuſammenbruch würde die Millionen verzwei⸗ feln laſſen.— Nach der Rede des Reichskanzlers ſtimmte die Menge das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied an. Noch ſtundenlang dauerte der Abmarſch der braunen Kolonnen. Dank der bis ins Kleinſte gehenden Organiſation verlief die Durch⸗. führung des Programms ohne jede Störung. Die Meiſterſinger von Nürnberg Als Eychen in den„Meiſterſingern“ verabſchiedele ſich geſtern Elſe Schulz von den Mannheimern. Philipp Wü ſt, der neue Mannheimer General⸗ muſtkdirektor, leitete die Aufführung in ſeiner ſiche⸗ ren temperamentvollen Art. Schon das Vorſpiel ließ aufhorchen durch das breite Zeitmaß, in dem er den„Zunftmarſch“ erklingen ließ. Bei aller Kor⸗ rektheit und Zuverläſſigkeit verſtand es Wütſt aus⸗ gezeichnet, ſeiner Wiedergabe den Stempel einer eigenen perſönlichen Note zu verleihen, wobei er durch agogiſche Feinheiten motiviſch wichtige Stellen in bedeutungsvolle Beleuchtung zu rücken wußte. Elſe Schulz, die das Evchen liebreizend ſang und ſpielte, verabſchiedete ſich damit vom Mannheimer 5 Publikum. Die Künſtlerin, die in Puceinis„Turan⸗ dot“ zuerſt aufgefallen war, dann in Hindemiths „Neues vom Tage“ eine bedeutſame Leiſtung voll⸗ bracht hatte und ſich in einem ausgedehnten Partien⸗ kreis, wobei wir nur ihre„Salome“,„Eliſabeth“, „Sieglinde“ herausgreifen, als beſonders gewandte Darſtellerin entpuppt hatte, tritt nun in Karlsruhe in einen neuen Wirkungskreis. Auch Erik En der⸗ lein, der vor allem als Wagnerſänger große Erfolge aufzuweiſen hatte, trat als Walter Stolzing zum letz⸗ 3 ten Male als Gaſt vor das Mannheimer Publikum Fritz Bartling, der in früheren Vorſtellungen den David geſungen hatte, war zum„Meiſter“ Vo⸗ gelgeſang avanciert; Heinrich Kuppinger er⸗ brachte in der Rolle des„Lehrbuben David“ einen neuen Beweis ſeiner vielfachen Verwendbarkeit. Die Träger der Hauptrollen und Generalmuſik. direktor Wüſt mußten ſich wiederholt dem beifalls⸗ freudigen Publikum zeigen. a OLehrſtuhl für Grenzlandkunde. Das Preußiſche Kultusminiſterium hat den Kieler Studienrat Dr. Alner mit ſeiner Ernennung zum Profeſſor m einem Lehrauftrag Hochſchule für Lehrerbil⸗ an die dung in Kiel für Geſchichte und Grenzlandkunde be rufen. Damit iſt der Anfang gemacht worden mi Das Werk kommt am Staatstheater in Kaſſel zur zur Uraufführung. 8 dem Ausbau der Kieler Hochſchule für Lehrerbildung zu einer Forſchungsſtätte für Grenzlandfragen. 1 Millionen Menſchen durchzuführen, daß ſie hineit paſſen in unſeren Staat. Und wir wiſſen, daß diefe Erziehung nicht in der Theorie möglich iſt, ſonden wir ſchaffen die Schule der Praxis, in die in Zu kunft jeder Deutſche kommen werde, um geſchult zu werden für deutſches Sein. Wir werden genau y zähe ſein, als in den hinter uns liegenden. Jahren. f Die zweite Aufgabe iſt: Wir ſehen in ö Deutſchland eine rieſige Armee von Menſchen, die ohne Arbeit und damit ohne tägliches Brot iſt. Det vergangene Staat hat in 15 Jahren die geſamte 9 Wirtſchaft zerſtört und ruiniert. Wir haben immer geſagt, daß wir nicht für bloße Theorie kämpfen. 9 Wir ſtehen jetzt vor der größten Aufgabe, 1 die je einem Staat geſtellt worden iſt: wir 15 müſſen die Millionenarmee der deutſchen Ar⸗ dien beitsloſen beſiegen. 355 Als ich am 30. Januar die Macht übernahm, bat ich 15 mir vier Jahre Zeit aus. Nun ſind von dieſen vier 5 Jahren nicht ganz ſechs Monate vergangen und wift 1551 haben in dieſer Zeit die Zahl der Arbeits prä loſen um rund 2 Millionen herunter, Na gekämpft und werden ſie weiter herunterkämpfen N legte Monat um Monat, Jahr um Jahr, bis wir dieſe Hebt Frage gelöſt haben. Wir haben uns dieſes Ziel ge⸗ zune ſteckt und ich werde dies Ziel verfolgen und mit mir beſt alle meine Mitkämpfer. Und wenn wir einen Miß. dom erfolg haben ſollten, werde ich am nächſten Tag e Neck der anfangen. Wir werden die Konſumk raff une unſeres Volkes wigderherſtellen und die 15 ganze Wirtſchaft wieder befruchten. 6. Ich möchte angeſichts dieſer ganz großen Auf Tra gabe einen Appell an Sie richten: Wir ſind die! Gott größte Organiſation, die jemals in Deutſchland he 15 ſtanden hat, und die alles andere beſiegt hat. Damit 150 haben wir auch eine ungeheure Verantwortung auf die uns geladen, die große Verantwortung, die Bewe⸗. Met gung ſo zu führen und ſo zu leiten, daß wir vor der Tro deutſchen Geſchichte dafür jederzeit einſtehen können. Mer Wir müſſen ſie ſo führen, daß noch ſpätere Jetz Generationen mit Stolz auf dieſe Zeit zu⸗ wiſſt rückblicken. Auf uns liegt nicht nur die ge⸗ und waltige Verantwortung für die jetzige Zeit, Gro auch die Zukunft wird davon abhängen. 55 i 0 Wir haben nicht nur für uns und für unſere Gegen. 7 0 wart gekämpft, ſondern auch für unſere Zukunft, und 8 wir müſſen es verantworten können, daß wir vor türk ihren prüfenden Augen beſtehen können. Dieſe Be. 5 wegung iſt damit aber auch des deutſchen Volkes 8 8 einzige Hoffnung, einziger Glaube an die Zukunft. digt Indem wir unſere Fahne in ganz Deutſchland in 1 dern Ehren halten, haben wir die Aufgabe bekommen, dar⸗ 15 land auf zu achten, daß dieſe Fahne nicht geſchän⸗ liche det wird. Fahnen werden niemals vom Gegner auch geſchändet, ſondern nur von den Trägern. der Darum ſchart Euch um dieſes Symbol und I führt Euch ſo, daß die kommende Generation weſe in Euch die ſtolzen Fahnenträger der deut⸗ ſtand ſchen Erhebung ſieht. pred Seid eine Front von eiſerner Dis, den ziplin, Entſchloſſenheit und Mut, eine Front der wün Brüderlichkeit und Kameradſchaft. Dann werden gem alle Verſuche der Gegner, dieſes neue Deutſchland nie vielleicht zu ſtürzen, in ſich zuſammenfallen. Wir klan⸗ haben das begonnene Werk fortzuſetzen mit derſelben 9 Tugend, mit der wir es die Jahre hindurch einleiten die? mußten. Die höchſte Tugend war immer eiſer ne Nan Zucht, blinde Treue und Disziplin und Spr vor allem immer Beharrlichkeit. Wir ſchei müſſen die große Aufgabe, die unſerer Zeit geſtellt tatis iſt, erfüllen, denn außer uns iſt niemand mehr da, Tra der es könnte. Nach uns würde nur die Verzweif⸗ Die lung kommen. Die Millionen in Deutſchland ver⸗ gede trauen auf uns und ſehen in uns das einzige, was hinein daß dieſe ſonden in Zu ſchult zu genau ſo enden ſehen ig chen, die iſt. Der geſamte n immer pfen. gabe, wir Ar⸗ t, bat ich ſen vier und wir beits unter⸗ kämpfen hir dieſe Ziel ge⸗ mit mir 'n Miß Tag wie⸗ Aſieſigen Wirkens. f nkraft und die en Auf⸗ ſind die land be⸗ Damit ung auf Bewe⸗ vor der können, tere du⸗ ge⸗ Zeit, 5 Gegen uft, und wir vor ieſe Be⸗ Volkes Zukunft. land in en, dar⸗ ſ ch ä n⸗ Gegner und tion eut⸗ Dis⸗ ont der werden tſchland t. Wir erſelben inleiten ſerne n und t. Wir geſtellt ehr da, rzweif⸗ nd ver⸗ ze, was n kann. erzwei⸗ anzlers nd das rte der bis ins Durch⸗ 8 7 ————ͤ— — rg chiedets imern. eneral⸗ r ſiche⸗ orſpiel dem er r Kor⸗ t aus⸗ einer bei er Stellen wußte. ig und heimer Turan⸗ emiths a 1 g voll⸗ artien⸗ abeth“, vandte Lsruhe de r⸗ erfolge m letz⸗ likum, ußiſche ot De r mi rerbil⸗ de be⸗ t mit dung ö 9 1 9 Juli 1933 Montag, 10. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 2 3. Seite Nummer 311 Maunheim, den 10. Juli 1933. Abſchied von Oberkirchenrat Roſt Nach elfjähriger Tätigkeit an der Trinitatiskirche nahm am geſtrigen Sonntag der zum Oberkirchen⸗ rat ernannte Stadtpfarrer Roſt im Hauptgottes⸗ dienſt von der Gemeinde Abſchied. Ein Beweis für die Beliebtheit des Scheidenden war das überfüllte Gotteshaus. Wer ſich nicht rechtzeitig einfand, mußte in den Gängen ſtehen. Kanzel und Altar waren mit Blumen und Zierbäumen geſchmückt. Mit präludierenden Orgelklängen leitete Organiſt Nagel den Gottesdienſt ein. Oberkirchenrat Ro ſt legte ſeiner Abſchiedspredigt das Bibelwort im Hebräerbrief, Kapitel 12, Vers 2, zugrunde. Er warf zunächſt einen Rückblick auf die elf Jahre ſeines 8 Bei ſeinem Amtsantritt hätten vom Schloß die welſchen Fahnen frech geweht, die Neckarſtadt ſei beſetzt geweſen, immer wertloſer ſei unſere Geldwährung geworden, die Fabriktore wur⸗ den geſchloſſen, die Schornſteine und Kamine zeigten immer dünnere Rauchfahnen. In dieſen Zeiten der Trauer ſei es klar geworden, warum Kirche, warum Gottesdienſt. Sie haben geholfen, Sinn und Kraft und Grund zu finden, ſie haben gemahnt„aufwärts die Herzen, auf Jeſum laß uns blicken“. Denn der Menſch brauche einen Abſtand vom werktägigen Trott, von den weltlichen Dingen und von den Menſchen, beſonders aber auch„Abſtand vom Ich“. getzt könne der deutſche Chriſt wieder auſſehen. Er wiſſe, daß ſein Blick nicht ins Leere gehe. Sinn und Gewiſſen wieder geſchärft zu haben, das ſei das Große unſerer Tage. Im Sinne des Gottesglau⸗ bens unſeres Volkskanzlers wies Oberkirchenrat Roſt auf jene Kraft hin, zu der man als deutſcher Ehriſt immer hingezogen werde: auf die Kraft, die vom Kreuze ausgeht und die ſich noch immer als die ſtärkſte in der Welt erwieſen habe. Das Heräſtück des evangeliſchen Gottesdienſtes ſei nicht die Pre⸗ digt um des Menſchen, des Pfarrers willen, ſon⸗ dern um Zeugnis von dem lebendigen Gott und Hei⸗ land abzulegen. Dieſen Dienſt habe er nach menſch⸗ lichem Vermögen getan und dabei Schweres, aber auch Schönes erlebt. Wenn er vielleicht vielen in der Gemeinde nicht reſtlos bekannt geworden ſei, ſo ſei er doch mit ihnen dann eng verbunden ge⸗ weſen, wenn er mit ihnen in Liebe zu Jeſus ge⸗ ſtanden. Oberkirchenrat Roſt ſchloß ſeine Abſchieds⸗ predigt mit den Worten, daß„wo einer weggehe, er den Auftrag an den Nachfolger weitergebe“. Er wünſchte der ihm liebgewordenen Trinitatis⸗ gemeinde:„Mögen die Rufer auf dieſer Kanzel nie verſtummen!“ Mit Gebet und Gemeindegeſang klang der Gottesdienſt würdig aus. In der Sakriſtei verſammelten ſich anſchließend die Vertreter der kirchlichen Körperſchaften, in deren Namen Pfarrer Speck als Vorſitzender des Sprengelrats ergreifende Worte des Abſchieds an den scheidenden Amtsbruder richtete. Für den Trini⸗ tatiskirchenſprengel gab Herr Hoffmann ſeiner Trauer über Roſts Weggang beredten Ausdruck. Die Gemeinde werde im Gebet ſeiner fürbittend gedenken. eps. * Polizeibericht vom 10. Juli. Beim Baden ertrunken. Der geſtern vormittag bei der Feudenheimer Fähre ertrunkene 15 Jahre alte Formerlehrling war in Rheinau wohn⸗ haft. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Die Perſönlichkeit des geſtern nachmittag im hieſigen Strandbad ertrunkenen Mannes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. An Kleidungsſtücken wurden ge⸗ Die Gemahlin des„Türken-Louis“ Zum 200. Todestag der Markgräfin Sibylla Auguſta von Baden Im badiſchen Land iſt der Name der Markgräfin Sibylla Auguſta noch heute lebendig, ſo lebendig wie der ihres Gemahls, des im Volksmund ſchlechtweg „Der Türken⸗Louis“ genannten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden. An übertriebener hö⸗ fiſcher Geſinnung hat der Badener noch nie gelitten, viel eher zeichnet ihn der im Süddeutſchen überall anzutreffende Zug zum Volkhaften aus. Was ihn aber nie gehindert hat, ſeinem angeſtammten Für⸗ ſtenhaus in treuer Hingabe zu dienen. Dieſe An⸗ hänglichkeit fiel dem damaligen„Untertanen“ ſchon deshalb nicht ſchwer, weil die Fürſten nicht auf un⸗ nahbar hohem Thron ihr Land regierten, ſondern, im wahren Sinne volksverbunden, das Wohl ihrer Schutzbefohlenen in jeder Weiſe zu fördern bemüht waren. Und doch nimmt das markgräfliche Paar Ludwig Wilhelm und Sibylla Auguſta unter ihnen eine beſonders ehrenvolle Stellung ein: der Markgraf als der größte Kriegsheld ſeiner Zeit, die Markgräfin als eine ebenſo kunſtſinnige wier fromme Frau. Was jedoch beide für alle Zeiten im Volke Wurzel faſſen ließ, war ihre edle menſchliche Geſinnung, in der ſie einander zu übertreffen ſuchten. Franziska Sibylla Auguſta war am 21. Januar 1675 als Tochter des Herzogs Julius Franz von Lauenburg geboren. Aufgewachſen auf den rei⸗ chen Gütern ihrer Eltern in Böhmen, gehörte ſte zu den meiſtumworbenen deutſchen Prinzeſſinnen, als der damals ſchon berühmte Kriegsheld Mark⸗ graf Ludwig Wilhelm um die Hand der erſt 15jäh⸗ rigen Prinzeſſin anhielt. Schon kurz danach, Oſtern 1600, wurde die Vermählung gefeiert. Aber die da⸗ maligen Kriegswirren— die Türken bedrohten immer aufs neue die Hauptſtadt Wien und damit das ganze chriſtliche Europa— ließen keine Zeit zum ſorgloſen Genuß des jungen Eheglücks. Und in die Heimat des Markgrafen waren inzwiſchen die Fran⸗ zoſen ſengend und brennend eingefallen, hatten das F Reſidenzſchloß Baden⸗Baden zerſtört und die Stadt fgelbſt in Trümmer gelegt. Was blieb da anderes übrig, als daß ſich das Paar auf einem der böh⸗ miſchen Beſitztümer niederließ, wenn die junge Vom Rhein zur Nahe Die zweite Fahrt ins Blaue von Ludwigshafen nach Bad Münſter Das war ein Rätſelraten, als der Zug„Ins Blaue“ den Bahnhof Ludwigshafen verließ und in flotter Fahrt der Haardt zuſtrebte. In Neuſtadt gab es kurzen Aufenthalt. Dann ging es hinein in den Pfälzerwald. Als vor dem Bahnhof Hochſpeyer der Zug um die Ecke bog, wußten diejenigen, denen Kaiſerslautern und das Hinterland als Ziel vorge⸗ ſchwebt hatte, daß die recht behalten würden, die Nahe geraten hatten. Die Herren von der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen verteilten bald darauf die Programme. Auch die Herren Fritzſche und Dr. Kleinbub ſowie die Damen vom Mann⸗ heimer Verkehrsverein waren nicht müßig, denn die Mannheimer ſtellten ja die Hälfte der Sonderzug⸗ teilnehmer. Die Strecke mit den 16 Tunnels brachte manche Abwechſlung in die Fahrt. Unvergleichlich ſchöne Blicke boten ſich über das Tal, das ohne Halt bis Altenbamberg durchfahren wurde. Etwa die Hälfte der Reiſenden verließ hier den Zug, wanderte durch das ſchmucke Städtchen und ſtieg zu⸗ erſt über Weinberge und dann durch friſchgrünen Wald in halbſtündiger Wanderung nach der Alten ⸗ baumburg auf. Nachdem man ſich geſtärkt hatte, unterzog man die im 12. Jahrhundert erbaute und im Jahre 1689 durch die Franzoſen zerſtörte Burg einer Beſichtigung. Nach einer ausgiebigen Ruhe⸗ pauſe ſetzte man dann die Wanderung durch herrliche Laubwälder fort. Nach beinahe zwei Stunden war man bei Ebernburg im Tal angelangt und wurde mit Muſik durch das Städtchen geteitet, ehe man ſich zum Aufſtieg nach der Burg Ebernburg an⸗ ſchickte. Die zweite Hälfte der Reiſeteilnehmer, die in Ebernburg den Zug verlaſſen hatte, war inzwiſchen ſchon nach Bad Münſter weitergewandert, um dort das Mittageſſen einzunehmen. Die wanderfreu⸗ dige erſte Gruppe machte es ſich auf der Ebernburg bequem und wartete, ſofern man nicht als Selbſtver⸗ pfleger ſich irgendwo auf dem Raſen niederließ, ge⸗ duldig, bis die Bedienungen, die dem Maſſenanſturm nicht gewachſen waren, das Eſſen vorſetzten. Um für ſein Wiſſen etwas zu tun, hörte man ſich zwiſchen⸗ durch den Vortrag von Pfarrer Hübner an, der am Hutten⸗Sickingen⸗Denkmal von der Ebernburg erzählte. In einem kurzen Spaziergang erreichte man am Nachmittag das ſchmucke Bad Münſter am Stein. Die Kurverwaltung veranſtaltete für die Gäſte be⸗ ſondere Führungen durch die Kuranlagen und ließ ihnen Vorträge über Heilmittel und Heilwirkungen halten. Man verſuchte das Waſſer, fühlte ſich als Kurgaſt und freute ſich, daß der Himmel ein Ein⸗ ſehen hatte und, von einem kurzen Gewitterregen abgeſehen, ſeine Schleuſen geſchloſſen hielt. Man wanderte rund um das Bad, bewunderte die herr⸗ lichen Felſen im Nahetal, beſtieg den Rheingrafen⸗ ſtein und badete in dem wundervoll gelegenen Strandbad. In 30 Minuten konnte man bequem der Nahe entlang nach Bad Kreuznach laufen. Zu den landſchaftlichen Schönheiten geſellte ſich noch die Roſenblüte. Wer genügend die Gegend ausgekundſchaftet hatte, pilgerte zurück zur Ebernburg, wo man den ſo ſchön verlaufenen Tag mit einem gemütlichen Beiſammenſein beſchloß. Im hiſtoriſchen Ritterſaal ſchwang man das Tanz⸗ bein. In lauſchigen Eckchen hielt man Weinproben ab. Die Abſchiedsſtunde ſchlug ſo raſch, daß ſich einige beſchweren wollten. Man war ſo begeiſtert, daß man maſſenweiſe verſprach, am nächſten Sonn⸗ tag ſich wieder ins Blaue ſchicken zu laſſen. Wäh⸗ rend der zweiſtündigen Rückfahrt zeigte es ſich, daß die Ausflügler eine große Familie geworden war, die einen ſehr ſchönen Tag hinter ſich hatte. funden: Ein ſchwarzer Lüſterkittel, eine braune Hoſe, ein hellblaues Trikothemd, ſchwarze Schnürſchuhe, im Geldbeutel etwas deutſches, franzöſiſches und Schwei⸗ gergeld. Ferner blieb ein Herrenfahrrad, Marke „Geg“ Nr. 283 330, zurück. Es ſoll ſich um einen Mann in mittleren Jahren handeln. Verkehrsunfälle. Am Samstag mittag kam auf der Neckarauer Straße beim unvorſchriftsmäßigen Ueberholen einer Zugmaſchine ein Radfahrer zu Fall. Er wurde von der Zugmaſchine erfaßt und überfahren. Dabei erlitt er erhebliche Verletzungen am Kopf und an den Schultern, ſo daß die Verbrin⸗ gung ins Allgemeine Krankenhaus erforderlich wurde.— Auf der Werderſtraße ſtieß geſtern nach⸗ mittag ein Perſonenkraftwagen gegen einen Baum, ſo daß faſt ſämtliche Scheiben des Fahrzeugs zertrümmert wurden. Außerdem wurde ein Rad beſchädigt, ſo daß der Kraftwagen abgeſchleppt wer⸗ den mußte. Die vier Inſaſſen des Wagens wurden durch Glasſplitter im Geſicht bezw. an den Händen verletzt und mußten dem Allgemeinen Kranken⸗ haus zugeführt werden.— Geſtern nachmittag ſprang am Paradeplatz der Anhänger eines Stra⸗ ßenbahnzuges angeblich inſolge zu frühzeitiger Weichenſtellung aus dem Gleis und ſtreifte den An⸗ hänger eines entgegenkommenden Straßenbahnzuges. Durch Zurückfahren wurde der entgleiſte Anhänger wieder auf die Schienen gebracht.— Auf der Rhe⸗ naniaſtraße kam ein jugendlicher Radfahrer, der hinter einer Gruppe anderer Radfahrer ſuhr und raſch bremſen mußte, zu Fall und wurde von einem Straßenbahnzug geſtreift. Der Radfahrer, der einen Bruch des rechten Schlüſſelbeins erlitt, mußte in das Allgemeine Krankenhaus aufgenommen werden. Unfälle. Um die geſtrige Mittagszeit kam ein Mann auf der Waldſtraße zu Fall. Er trug einen Bruch des linken Fußes davon.— Während des Gewitters am geſtrigen Nachmittag ſchlug der Blitz in der Nähe des Srtandbades in eine Pappel. Ein in der Nähe ſtehender Mann erlitt am rechten Ober⸗ arm mehrere leichte Brandwunden. Wegen nächtlicher Ruheſtörung bezw. groben Un⸗ ſugs wurden in den beiden letzten Tagen 27 Per⸗ ſonen angezeigt. Schutzhaft. Aus verſchiedenen politiſchen Grün⸗ den, hauptſächlich wegen kommuniſtiſcher Umtriebe, wurden in den beiden letzten Tagen ſieben Per⸗ ſonen in Schutzhaft genommen. * Beſtätigt wurde vom Erweiterten Oberkirchen⸗ rat die Ernennung des Pfarrverwalters Gotthilf Schweikhart in Mannheim⸗Sandhofen zum Pfarrer in Obrigheim. Verſetzt wurde Vikar Wal⸗ ter Ziegler in Hockenheim zur vorübergehenden Verſehung der Religionslehrerſtelle an der Leſſing⸗ ſchule nach Mannheim. * Der Mannheimer Männergeſangverein 18358 E. V. Mannheim beteiligte ſich, wie wir unter Be⸗ zugnahme auf den in Nr. 299 veröffentlichten Be⸗ richt über das Jubiläum des Vereinigten Singver⸗ eins Frieſenheim feſtſtellen, an dem Sängertreffen im Ludwigshafener Hindenburgpark mit mehreren Vorträgen. * Seinen 60. Geburtstag begeht morgen Herr Philipp Heß, Ofenſetzer, P 6, 11 wohnhaft. In Seckbach bei Frankfurt am Main geboren, rettete er als 17jähriger unter eigener Lebens⸗ gefahr ein 20jähriges Dienſtmädchen vor dem Tode des Verbrennens. Für ſein tapferes Vor⸗ gehen bei einem großen Wohnhausbrand erhielt Herr Heß von der Regierung in Heſſen⸗Kaſſel eine Belobigung. Wäre er 18 Jahre alt geweſen, hätte er die Rettungsmedaille erhalten. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Johannes Boſſert mit ſeiner Gattin Anna geb. Hildenbrand, R 3, 4 wohnhaft. Frau nicht gerade ihren Gemahl auf den Feldzügen begleitete. Zunächſt ſollte ſich Ludwig Wilhelm un⸗ ſterblichen Kriegsruhm dadurch erringen, daß er 1691 in der Schlacht bei Salankemen die Türken ent⸗ ſcheidend ſchlug. Die Sorge um den Wiederaufbau ſeiner zerſtörten badiſchen Stammlande verließ ihn jedoch in all den Jahren nicht. Man kann dieſe nie erlahmende Umſicht und Tatkraft nur dann recht würdigen, wenn man der hohen militäriſchen Führerſtellung gedenkt, die der Markgraf im Reichs⸗ heer als Feldmarſchall innehatte. Im Jahre 1693 kommt die 18jährige Markgräfin erſtmals nach Baden, wo ſte freilich zunächſt noch keine bleibende Stätte findet, denn erſt mußte an Stelle des zerſtörten Schloſſes ein neues aufgebaut werden. Sieben Jahre— von 1698 bis 1705— währt der Bau der neuen Reſidenz Raſtatt, wohin nunmehr, von Baden⸗Baden in die davor gelagerte Rhein⸗ ebene hinaus, die Regierung verlegt wird. Dabei darf ſich zum erſten Male auch der praktiſche Kunſt⸗ ſinn der Markgräfin, ihr angeborenes Talent zur Schloßherrin betätigen. Die Pläne, die der ita⸗ lieniſche Architekt Roſſi, zunächſt für das Raſtatter Schloß, entwarf, ſind vom Markgrafen im engſten Einvernehmen mit Sibylla Auguſta durchberaten worden. Als Schloßherrin, die ſich für die äußere Geſtalt und innere Ausgeſtaltung in erſter Linie verantwortlich fühlte, hat ſie ſich denn auch dem ehrenden Gedächtnis der Nachwelt vorzugsweiſe ein⸗ geprägt. Neben dem Raſtatter Reſidenzſchloß er⸗ ſtand unter ihrer künſtleriſchen Mitberatung das Luſtſchloß Scheibenhardt bei Ettlingen, erſtand das Schloß Ettlingen ſelbſt, das ihr ſpäter als Wit⸗ wenſitz diente, erſtand vor allem ihr ureigenſtes Werk: Schloß Favorite bei Raſtatt. Nur zwei Jahre lang ſollte ſich Markgraf Ludwig der impoſanten Raſtatter Reſidenz erfreuen dürfen: im Jahre 1707 ſtarb er an der Wunde, die er ſich in einem der letzten Feldzüge geholt hatte. Vielleicht um raſcher über dieſen ſchweren Verluſt hinwegzukom⸗ men, trug ſich Auguſta alsbald mit dem Gedanken, in nächſter Nähe ſich ein ländlich abgeſchiedenes Luſt⸗ ſchloß zu errichten. In der Ebene liegend, aber doch in unmittelbarer Anlehnung an die Schwarzwald⸗ berge erſtand ſo ein Landſitz, wie er ſich mit den prunkvollſten jener Zeit meſſen kann. Die räum⸗ lichen Maße zwar ſind beſcheiden zu nennen, aber die ſchwebende Leichtigkeit der barocken Formen, ſo⸗ wohl der Außen⸗ wie der Innenarchitektur,— und erſt die wahrhaft barocke Pracht und Koſtbarkeit der Einrichtung!— hält jeden Vergleich mit ähnlichen, für jene Zeit typiſchen Favoriten aus. Rings um das Schloß zog ſich ein Luſtgarten, von deſſen ehemaliger Schönheit heute nur noch geringfügige Spuren er⸗ halten ſind. Um aus dem luxuriöſen Diesſeits in Gedanken ſogleich in ein weltabgewandtes Jenſeits ſich flüchten zu können, war im Garten eine ſchmuck⸗ loſe Eremitage erſtellt, wohin die Markgräfin ſehr häufig den Weg fand, um lange Stunden in from⸗ mer Bußgeſinnung zu verbringen. An irdiſchen Freuden war ihr ja nur ein recht beſcheidenes Maß zugeteilt. Nicht nur, daß ſie ſchon mit 32 Jahren Witwe wurde, nicht nur, daß ſie ſechs ihrer Kinder ſchon früh verlor, mußte ſie auch die Laſt der— übrigens vorbildlich geführten— Regierungsgeſchäfte zwanzig Jahre hindurch allein tragen, bis ihr älteſter Sohn Ludwig Georg groß⸗ jährig geworden war. Gewiß halfen ihr die viel⸗ fältigen künſtleriſchen Intereſſen über manche Sorge hinweg. Aber ſie müßte keine von Jugend auf an des Lebens Ernſt gewöhnte Frau geweſen ſein, um nicht allezeit ein tief innerliches Verlangen nach religiöſer Erbauung in ſich zu tragen. Von dieſer echten Frömmigkeit gibt— um nur dieſes Beiſpiel zu erwähnen— die von ihr veranlaßte und über⸗ wachte Erbauung der Hofkirche in Raſtatt das beredteſte Zeugnis. Sie ſelbſt, nebſt ihren Hof⸗ damen, fertigte die Seidenſtickereien rings um die Kirchenwände an; an mehr als hundert wertvollen Meßgewändern übte ſie gleichfalls ihre kunſtgewand⸗ ten Hände. Ihr frommer Sinn hieß ſie zahlreiche Wallfahrten auch ſchon zu Lebzeiten ihres Gemahls unternehmen, und die väterliche Freundſchaft, die ihr der Kardinal und Fürſtbiſchof von Speyer Graf von Schönborn zuteil werden ließ, beruhte nicht nur auf ſeiner politiſchen Beratung, wenn ſie daneben wohl auch gemeinſamen künſtleriſchen Intekeſſen zugute kam. Es konnte nicht ausbleiben, daß ſich an dieſe außer⸗ gewöhnliche Frau manch hämiſcher Klatſch heftete, be⸗ ſonders in Verbindung mit den Bußübungen ihrer letzten Lebensjahre. Die Geſchichte hat ſolche Phan⸗ laſien längſt widerlegt. Man braucht ja nur einmal eines ihrer vielen Bildniſſe, wie ſie im Neuen Schloß in Baden⸗Baden oder in Favorite hängen, zu be⸗ 5 5 2 5 7 Eine erfreuliche Nachricht Die geſamte Gießerei der Daimler⸗Benz AG. kommt nach Mannheim Den Bemühungen des Oberbürgermeiſters Ren⸗ ninger iſt es gelungen, den Aufſichtsrat der Firma Daimler⸗Benz.⸗G. zu veranlaſſen, die Gie⸗ ßerei für den geſamten Konzern wieder in Mannheim zu vereinigen. Das Unter⸗ nehmen hat ſeit März dieſes Jahres etwa 3000 Ar⸗ beiter in den Werken in Gaggenau, Untertürkheim und Mannheim neu eingeſtellt, was auf die Auswir⸗ kung des Reichsgeſetzes über die Kraftſahrzeugſteuer zurückzuführen iſt. Die Stadt Mannheim freut ſich, das Unternehmen wieder in erhöhtem Maße in Mannheim tätig zu ſehen, zumal in Mannheim ſelbſt etwa 300 Leute neu eingeſtellt worden ſind. Es iſt zu erwarten, daß das Werk einen weiteren Auf⸗ ſchwung nimmt. Wir wünſchen dem Unternehmen ein erſprießliches Arbeiten, Steigerung des Auftrags⸗ eingangs und eine gute Entwicklung. Beſichtigung pflanzengeſchmückter Balkone Wie in jedem Jahr, ſo werden auch diesmal wie⸗ der die pflanzengeſchmückten Balkone und Fenſter Ende Juli und Anfang Auguſt von einer hierfür beſtimmten Kommiſſion beſichtigt. Man hat dieſen Zeitpunkt gewählt, weil ſich erfahrungsgemäß die Balkonpflanzen im Monat Juli in ſchönſter Blüte befinden und mehr Pflege erfahren, als im Ferien⸗ monat Auguſt. Leider iſt die Zahl der geſchmückten Balkone in dieſem Jahre zurückgegangen. Schuld hieran tragen einmal die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und zum andern die dadurch bedingte Arbeitsloſigkeit, die Not und Sorge in manche Fa⸗ milie einkehren ließen. Dieſem Umſtande trugen die Gartenbaubetriebe inſofern Rechnung, als ſie die Balkonpflanzen zu äußerſt niederen Preiſen abgaben. Die Bezirksgruppe Mannheim im Gärtnerverband Baden⸗ Pfalz hielt un⸗ ter Leitung von Bezirksführer Fritz Seidler und in Anweſenheit des Fachberaters des Garten⸗ baues im Kreis Mannheim, Herrn Joh. Illhardt, letzter Tage im Vereinslokal„Roter Hahn“ eine Be⸗ ſprechung über die diesjährige Beſichtigung der pflanzengeſchmückten Balkone und Fenſter ab. Gar⸗ tenarchitekt Pertl vom Städtiſchen Gartenamt machte dabei die erfreuliche Mitteilung, daß die Stadtverwaltung Mannheim 400 Pflanzen für die Preiſe zur Verfügung ſtelle. In dankenswerter Weiſe haben trotz der Notlage und des ſchlechten Geſchäftsganges der Gartenbaubetriebe eine große Anzahl von Mitgliedern der Bezirksgruppe zuſam⸗ men 325 Preiſe geſtiftet, ſo daß insgeſamt für die Preisverteilung 725 Pflanzenpreiſe zur Verfügung ſtehen. Mannheim marſchiert mit dieſer hohen Zahl von Preiſen immer noch an der Spitze ſämtlicher deut⸗ ſchen Städte, die die Auszeichnung geſchmückter Bal⸗ kone und Fenſter eingeführt haben. Für die Be⸗ ſichtigung der Balkone wurde die Stadt einſchließ⸗ lich ihrer Vororte wiederum in 19 Bezirke ein⸗ geteilt und für jeden Bezirk eine Preisrichtergruppe beſtimmt, die aus einem Stadtrat oder einem Be⸗ amten des Städtiſchen Gartenamts und zwei Mit⸗ gliedern der Bezirksgruppe Mannheim im Gärtner⸗ verband Baden⸗Pfalz beſteht. Die Aushändigung der Preiſe wird vorausſichtlich wiederum auf den Rennwieſen im Herbſt ſtattfinden. Bezirksgruppenführer Seidler dankte am Schluſſe der Beſprechung der Stadtgemeinde Mann⸗ heim für die Stiftung der Pflanzenpreiſe ſowie Gartenarchitekt Pertl für ſeine wertvolle Mit⸗ arbeit und verband damit den Wunſch nach einer intenſiven Bepflanzung und Pflege der Balkone und Fenſter zur Verſchönerung des Straßen⸗ und Stadt⸗ bildes von Mannheim. trachten, und man wird ſo ſchnell nicht loskommen von dieſen charaktervollen, menſchliche wie fürſtliche Hoheit in gleicher Weiſe ſpiegelnden Zügen. Ernſt und Trauer, freilich auch ein Abglanz einſtiger großer Schönheit ſprechen daraus, verſtärkt noch durch die feierliche Witwentracht. In dieſer geſammelten und gottergebenen Haltung, wird zuverläſſig berichtet, iſt ſie auch unter großen Schmerzen am 10. Juli 1733 aus dem Leben geſchieden.„Betet für die große Sün⸗ derin Auguſta“, heißt die ſelbſtgewählte Inſchrift auf der Schwelle der Schloßkirche in Raſtatt, wo ihr Leichnam ruht. Dr. H, A. B Willy Daſſow:„Soldaten“ Das in den Sommermonaten von dem Gothaer Intendanten Strickrodt geleitete Kolberger Theater brachte das Kriegsdrama„Soldaten“ von Willy Daſſow zur Uraufführung. Das in drei Akte eingeteilte Stück unterſcheidet ſich inſofern von dem Großteil der dramatiſchen Kriegsliteratur, als es keine Einzelſchickſale aufzeigt, ſondern das Schick⸗ ſal einer Geſamtheit: die Tragödie der vom Feinde unbeſiegten, von den eigenen Volksgenoſſen zerſchla⸗ genen deutſchen Armee. Der problematiſche Gehalt des Werkes ergibt ſich aus der Gegenüberſtellung von Front und Heimat. Daſſow gibt in ſeinem Stück keinen trockenen Geſchichtsunterricht. Die Kraft ſeiner Darſtellung iſt ſtark genug, um auch die weniger dramatiſchen Stellen in den Akten ſpannungsvoll zu geſtalten. Es ſei noch erwähnt, daß keine der auftretenden Figuren überzeichnet worden iſt. Daſſow will ſpür⸗ bar der Wahrheit dienen.— Eine in allen Ab⸗ ſchnitten ſorgfültig vorbereitete Aufführung(Haupt⸗ rollen: Paul Hartmann und Dietrich Teluren) er⸗ ſtritt bem anweſenden Autor einen ſtarken, ver⸗ dienten Erfolg. Dr. Wit. Eine Ehrung Karrilons. Zu Ehren Dr. Abam Karrilons, Arzt, Weltreiſender und Dichter, iſt in Mainz die Schulſtraße nach ihm benannt worden. Auch heißt das Gymnaſtum, das Karxilon heſucht hat, nun Karrilon⸗Schule. 4. Seite/ Nummer 311 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 10. Juli 198g Woher kommt die Grünkernſuppe? Der Grünkern, die köſtliche deutſche Suppen⸗ frucht, die an Nährwert fremdländiſchen Produkten, wie Reis, Sago und Tapioka, weit überlegen iſt, wird in etwa 80 Orten Nordbadens, dem ſogen. „Bauland“, gewonnen. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß die neue badiſche Regierung ſich durch verſchiedene Maßnahmen für den Abſatz des Grünkerns einſetzt. In allen ſtaatlichen Küchen, bei der Polizei und beim Heer muß mindeſtens einmal in der Woche Grün⸗ kernſuppe gegeſſen werden. Vor dem Krieg war das deutſche Heer ein guter Abnehmer für Grünkern. Jährlich werden etwa 50 000 Zentner produziert. Der Preis für den Zentner ſchwankt zwiſchen 15 und 28 Mark. In etwa 7000 Betrieben wurden an die 2000 Hektar bebaut. Der Grünkern bringt dem Baulandbauer die erſte Einnahme im Jahr; er muß ſie redlich verdienen. Wenn die Juliſonne golden herniederſcheint auf die Kalkhügel des Baulands, dann beginnt, einige Wochen vor der allgemeinen Getreideernte, die Grün⸗ kerngewinnung. In Gottes Frühe zieht die ganze Familie hinaus auf den Dinkelacker. Aus dem halb⸗ reifen Dinkel, der mancherorts auch Spelz genannt wird, gewinnt man den Grünkern. Je zarter die Körner ſind, deſto ſchmackhafter wird die Suppe. Der Kerninhalt ſoll nicht flüſſig ſein. Er ſoll beim Drücken wie ein kleines Würmchen aus den Spelzen herauskommen. Läßt man den Spelz reifer werden, ſo leidet die Qualität. Nach alter Sitte ſchneiden die Frauen den Spelz mit der Sichel und legen die Halme in kleinen Bündeln kreuzweis übereinander. Die Aehren werden ſofort vom Stroh getrennt, und zwar mit einem„Reff“, das aus einem nach oben ſtehenden Rechen mit eiſernen Zinken beſteht. Die Büſchel werden vom Bauer derart durch die Zähne des Reffs hindurchgezogen, daß die Aehren ab⸗ geriſſen werden und in den Hechelkaſten fallen. Möglichſt bald kommen die Aehren zum Dörren in die„Grünkerndarre“. Das ſind feldſcheunenartige Gebäude, die der Feuers⸗ gefahr wegen meiſt außerhalb der Dörfer liegen. Es iſt ein anmutiges Bild, wenn das Feuer in der Darre praſſelt; eine Freude für die Kinder beſon⸗ ders. Die erſten unreifen Aepfel werden an dem Feuer mitgebraten. Die Feuerung befindet ſich im unteren Teil der Darre. Die warme Luft zieht nach oben und röſtet die Aehren, die auf einem Roſt aus Eiſenblech ausgebreitet ſind. Um das Verbrennen zu verhindern, muß öfters umgeſchaufelt werden. Nach etwa zwei Stunden iſt der Röſtprozeß vollendet. Tag und Nacht ſind die Darren während der Haupt⸗ arbeitstage in Betrieb. Vom Dörrofen kommen die Aehren in die Scheune, wo ſie gedroſchen wer⸗ den, hierauf in die Mühle, wo die Kerne von den Spelzen befreit werden. Der Grünkern iſt fertig. Hauptabnehmer ſind die großen ſüddeutſchen Nährmittelfabriken von Knorr, Maggi und Schüle⸗ Hohenlohe. Vor dem Krieg war die Ausfuhr nach der Schweiz, nach Frankreich und Amerika bedeu⸗ tend. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß der Grünkern in allen Teilen Deutſchlands Verbreitung fänbe. 27 Norddeutſchland kennt man ihn bisher kaum, uf verſchiedenſte Art kann der Grünkern verwen⸗ det werden. Man kann Grünkernküchlein, Grün⸗ kernklöße, Maultaſchen, Grünkernpudding, Grün⸗ kerngemüſe, vor allen Dingen aber Grünkernſuppe aus ihm herſtellen. Trefflich brientiert über die Verwendung dieſer einzigartigen deutſchen Suppen⸗ frucht das„Grünkernkochbüchlein“, das von der Ar⸗ beitsgemeinſchaft fränkiſcher Grünkernerzeuger Box⸗ berg, Baden, bezogen werden kann. Mögen auch dieſe Ausführungen dazu beitragen, dem Grünkern, dem hervorragenden Erzeugnis deutſcher Landwirt⸗ ſchaft, neue Freunde zu werben. Emil Baader. ———ů— Dann freilich Richter(zum Angeklagten):„Sind Sie ſchon vorbeſtraft?“—„Ja, einmal. Weil ich mit dem Rad auf einem Privatweg fuhr.“—„Deshalb kommt man doch nicht ins Gefängnis.“—„Ja, das Rad gehörte auch nicht mir.“ DER KGN G/ DER HEIDE Roman aus historischer Zelt von dohannes Hollstein 39 Der Bauer tritt in das Jagdhaus und ſieht ſich um. Er ſteht nur den alten Petters mit ſeinem grauen Schifferbart. „Wo iſt Anders?“ „Hinüber!“ ſpricht Kleuter kalt.„Die Nacht hat ihn der Teufel geholt! Heute morgen haben wir ihn ein⸗ gegraben.“ 1 Der Bauer verzieht keine Miene. Er packt aus. Schinken und Würſte, Brot und Fleiſch bringt er mit. Sie ſind wie ausgehungerte Wölfe und ſtürzen ſich über das Eſſen, auch dem ſtarken Schnaps wird zugeſprochen. Eine größere Steinflaſche ſtellt der Bauer in die Ecke und ſagt bedeutungsvoll:„Die iſt für die näch⸗ ſten Tage!“ Kleuter ſieht auf die drei Flaſchen, die auf dem Tiſche ſtehen und nickt. „Ja.. die langen! Was iſt das in dem Krug für ein Schnaps?“ 5 „Ein Kapuziner⸗Schnaps hat man mir geſagt. Hab' drei Krüge davon. Habe ſie damals von den Schweden gekauft. Hatten ein Kloſter ausgenommen. Schmeckt ſüß und iſt dick wie Oel.“ „Ei, den möcht' ich ſchon einmal probieren!“ ſagt Kleuter. „Laß' dir Zeit! Trink' ihn, wenn du ſchlafen willſt! Iſt ein guter Schlaftropfen! Hört zu jetzt.. man hat den„König der Heide“ gefangen!“ 8 Ausführlich berichtet er ihnen alles und verbirgt ſeine Freude nicht, daß man jetzt ihn für den Ueber⸗ fall verantwortlich machen wird. „Und was ſoll nun geſchehen?“ ſagt Kleuter, als der Bauer endet. „Müſſen einen Abſchlußſtrich machen,“ antwortet der Bauer.„Hat jeder von uns gutes Geld verdient. Wird ſo zu gefährlich hier!“ a Kleuter ſteht auf den alten Petters. Der nickt ihm Urheber-Rechtsschutz! Mfttsſd eutsche Rom an- Korrespondenz Leſpzig G1 And immer wieder Meineid Verhandlung vor dem Mannheimer Schwurgericht Am Montag vormittag begann das Schwurgericht Mannheim unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Mickel(Beiſitzer die Landgerichtsräte Dr. Petters und Dr. Seitz) ſeine dritte Tagung in dieſem Jahre. Im erſten Fall war der 56 Jahre alte Schloſſer Martin Hamerwald aus Lam⸗ pertheim wegen Meineids angeklagt. Noch ſelten iſt ein Meineid ſo bewußt vorbereitet geleiſtet worden, wie in dieſem Fall. Der Angeklagte, der ſeit Jah⸗ ren als Rechtskonſulent tätig iſt, kennt ſich genau aus, er weiß, daß man für alles Unterlagen haben muß. Dieſe Unterlagen lieferte er ſich ſelbſt durch Einträge in ſein Tagebuch. Im Jahre 1932 wurde er wegen Urkundenfäl⸗ ſchung und Betrugs zu ſechs Mongten Gefängnis verurteilt. Dieſe Strafe war am 23. Februar 1933 verbüßt. Während er im Gefängnis ſaß, wurde er in einem Prozeß als Zeuge vernommen. Er machte bewußt falſche Angaben. Mit der Vollmacht eines Maurermeiſters, die er ſelbſt ausgeſtellt und unter⸗ ſchrieben hatte, ging er zu deſſen Schuldner, um dort eine Forderung zu kaſſieren. Seine Taktik ging dahin, ſich nach beiden Seiten hin als Bevoll⸗ mächtigter auszugeben. Mit dem Schuldner ſchloß er einen Ver⸗ gleich und erhielt als Reſtſumme 28 J, die er dann für ſich verbrauchte. Während der Vorunterſuchung leugnete er, damals beim Prozeß einen Meineid ge⸗ ſchworen zu haben. Die Vollmacht habe ſein Auftraggeber unterſchrieben; er habe ihm, da es dunkel war und dieſer ohne Brille nicht ſchreiben konnte, die Hand geführt. Von den 28 Mark habe er 5 Mark als Proviſion behalten und 23 Mark abgeliefert. Wenn ſein Auftraggeber dies beſtreite, ſo habe dieſer und nicht er(Hamewald) falſch ge⸗ ſchworen. Dieſer ſei als Weiberfreund bekannt und habe die 23 Mark, von denen er ſeiner Frau nichts ſagte, jedenfalls für unſaubere Zwecke verbraucht. Der Maurermeiſter beſtritt immer wieder die Voll⸗ macht unterſchrieben und Geld erhalten zu haben. Aus der Unterſuchungshaft ſchrieb Hamewald an ſeine geiſteskranke Frau einen Brief, in dem er in überſchwenglichen Worten Gott als Zeugen für ſeine Unſchuld anrief. Dieſen Brief— und verſchiedene andere— ſchrieb er aber nur, um ſich dem Gericht gegenüber als unſchuldig hinzuſtellen. Bei allen Vernehmungen blieb er hartnäckig bei ſeiner falſchen Darſtellung; er berief ſich ſogar auf den Eintrag in ſeinem Tagebuch, den er beſonders zum nachträglichen Beweis ſeiner Unſchuld vorher an⸗ gefertigt hatte. Der Angeklagte Hamewald gab in der Ver⸗ handlung vor dem Schwurgericht den Meineid, die Urkundenfälſchung und die Unter⸗ ſchlagung zu. Warum er früher die merkwürdig falſchen Ausſagen gemacht hatte konnte er nicht er⸗ klären. Einen Auftrag zur Vermittlung zwiſchen Gläubiger und Schuldner hatte er nicht, ihm war es alſo lediglich darum zu tun, ſich auf irgend eine Weiſe Geld zu verſchaffen. Um dies Ziel zu erreichen, war ihm jedes Mittel recht. Der Erfolg war auch, daß er durch die gefälſchte Vollmacht 28 Mark erhielt, die er für ſich verbrauchte. Unverſtändlich iſt die Hartnäckigkeit, mit der der Angeklagte ſeine falſchen Angaben aufrecht erhielt. Beide Zeugen ſagten aus, daß ſie Hamewald keinen Auftrag gegeben hatten. Jedem gegenüber ſpielte er ſich als Bevollmächtigter des andern auf. Der Angeklagte macht in ſeiner Schwerhörigkeit einen ſturen Eindruck; monoton macht er ſeine Aus⸗ führungen. Die ganze Angelegenheit ſcheint ihn wenig zu berühren. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte eine Geſamtſtrafe von 2 Jahren Zuchthaus. Das Ge⸗ richt ſchloß ſich dieſem Antrag an und verurteilte Hamewald wegen Meineids zu 2 Jahren Zuchthaus abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. Dem Angeklagten werden die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. (Verteidiger: Rechtsanwalt Vollberg).— ü eee eee. Ludwigshafen im Zeichen des Liedes Das 9. Bundesſängerfeſt des Speyergau-Sängerbundes * Ludwigshafen, 10. Juli. Hier hielt der Speyergau⸗ Sängerbund ſein 9. Bundes⸗ ſängerfeſt ab und verband damit gleichzeitig das 50 jährige Jubiläum des Geſangvereins „Germania“ Ludwigshafen. Ein echtes Sängertreffen war ſchon das Feſt⸗ bankett am Samstag abend, das unter Beteiligung der Geſangvereine von Ludwigshafen, Mundenheim, Oppau, Edigheim, Oggersheim und Rheingönheim im Hindenburg⸗Park ſtattfand. ö Ein Feſtzug ſämtlicher Vereine des Speyergau⸗ ſängerbundes leitete von der öffentlichen Kund⸗ gebung am Sonntag vormittag zum Feſtkonzert am Nachmitag über. Die Stadt Ludwigshafen, die im Fahnenſchmuck prangte, hat noch keine ſo ſtattliche Sängerſchar in ihren Mauern geſehen. Das bunte Bild der 200 Vereinsfahnen wurde durch verſchiedene Feſtwagen verſchönt. Die weite Halle des Hindenburg⸗Parks, wo um 4 Uhr das Feſtkonzert begann, konnte kaum alle Teilnehmer faſſen. Bruckners„Tröſterin Muſtk“, als Maſſenchor geſungen und von einem großen Orcheſter, dem Pfalzorcheſter, vereint mit der Kapelle der 10. SS⸗ Standarte, begleitet, er⸗ öffnete den Wettſtreit. Zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Johannes Brahms wurden zwei Volkslieder geſungen. Gut waren drei alte Madrigale von den Gruppen Bergzabern, Germers⸗ heim, Dürkheim, Maxdorf, Schifferſtadt unter Lei⸗ tung von Weiß⸗Appenhofen ausgearbeitet worden. Auch die beiden nächſten Gruppen, deren Leiter, Getto⸗Schaidt und Emi ch⸗Landau, ſich offenbar der Mühe vorheriger Einzelproben unterzogen hatten, boten ſehr achtbare Leiſtungen. Die Heimat im Lied feierten die Gruppen Winden, Zellertal, Edenkoben, Leiningen in Chören von Loy und der Gaukomponiſten Scheller und Schultz; den Humor brachten die Landauer, Neuſtadter und Kandeler in Vertonungen von H. Heinrichs, Nellius und Jüngſt wirkſam zum Vortrag. Den tiefſten Eindruck vermittelten Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer. gen zunächſt unter Fehr⸗ Frankenthal marſch⸗ mäßige Weiſen und Millarch und dem Speyerer Gompf, deren rhythmiſche Grundierung durch Pfei⸗ fer und Trommler in dieſem Fall freilich einen gan⸗ zen Spielmannszug erfordert hätte. Die echte Sänger⸗ ſtimmung erklomm ihren Gipfel, als Carl Bar⸗ toſchs„Glockennacht am Rhein“, ausge⸗ zeichnet geleitet von Barth⸗ Oggersheim, erklang. bie Gaue Sie ſan⸗ Die 30. Aufführung des einprägſamen. Werks, das für einen mächtigen Männerchor mit großem Or⸗ cheſter als heimatlich⸗vaterländiſche Feſthymne ge⸗ ſchaffen iſt, wurde jubelnd aufgenommen. Auch der Textdichter, der Bundes vorſitzende Wilhelm Da⸗ nel, deſſen Bild die Stirnwand des Saales zierte, wurde gefeiert und beſchenkt. Ein Feſtkommers beſchloß am Abend dieſe letzte Tagung des Speyer⸗ gauſängerbundes. f Sängerbund gedenkt im Herbſt vor die Oeffentlich⸗ keit zu treten. ö Zu der geplanten Treue ⸗Ku ndgebu ng für das deutſche Lied und das neue Deutſchland it! es nicht mehr gekommen, weil an eine Samm. b lung der vor dem Unwetter geflüchteten Vereine ö nicht mehr zu denken war. Viele der auswärtigen Teilnehmer waren auch ſchon abgefahren, ſo daß man beſchloß, das offizielle Programm abzubrechen. Am Abend fanden ſich die Einheimiſchen und die wenigen auswärtigen Gäſte, die ausgeharrt hatten, im Feſt⸗ zelt ein, in dem man die Unwetterſchäden notdürf⸗ tig beſeitigt hatte. Der große Platz war vollkommen verſchlammt und erſt paſſierbar, als das Waſſer ſei⸗ nen Ablauf gefunden hatte. Die rechte Gemütlich. keit, wie ſie bei Sängerfeſten üblich iſt, wollte nicht f mehr aufkommen. Schade, daß gerade der Feſtzug und die Kundgebung als Höhepunkte des Feſtes buch, ſtäblich ins Waſſer gefallen waren. Badiſche Arbeitsdienſtlotterie Der deutſche Arbeitsdienſt in Baden, der im Ver⸗ K ein zur Umſchulung freiwilliger Arbeitskräfte Ba⸗ den e. V. verankert iſt, veranſtaltet 3. Zt. eine Arbeitsdienſtlotterie. Dem Arbeitsdienſt ſtehen fügung. Er muß ſich oͤemzufolge aus ſich ſelbſt her⸗ aus finanzieren. Um die badiſche Bevölkerung ihrerſeits nicht zu ſtark zu beanſpruchen durch frei⸗ willige Spenden, iſt man zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen, daß eine Lotterie, in der 15 000 l ausgeloſt werden, große Chancen für den Käufer eines Lotterieloſes von 50 Pfg. mit ſich bringt. Die Ar⸗ beitsdienſtlotterie hat bei der Bewölkerung großen Anklang gefunden, denn Badens Männer und Frauen ſind von der Wichtigkeit und der großen Auf⸗ gabe des Arbeitsdienſtes nicht nur überzeugt, ſon⸗ dern auch wirklich begeiſtert. Die Lotterie dient verſchiedenen Zwecken. Zu⸗ nächſt der Uniformierung unſerer badiſchen Arbeits⸗ dienſtlern. In zweiter Linie ſoll die Lotterie Mittel zur Einrichtung der Arbeitsdienſt⸗Stammlager brin⸗ gen. Die vom badiſchen Arbeitsdienſt bezw. dem Verein zur Umſchulung freiwilliger Arbeitskräfte Baden e. V. aufgeſtellten Arbeitsabteilungen ſollen . Zt. die Grundlagen für die Arbeitsdienſtpflicht bilden. Da der Arbeitsdienſtler der Menſch im heutigen deutſchen Staate iſt, der wirklich große Opfer bringt und ſich in den Aufbau des neuen Staates freiwillig eingliedert, iſt zu hoffen und auch zu wünſchen, daß die badiſche Bevölkerung ihrerſeits dem Arbeits⸗ dienſtler ſeine Verbundenheit zeigt und zwar durch Kauf von Arbeitsdienſtloſen, Stück koſten. * Zu Mitgliedern des vorläufigen Vorſtandes des Badiſchen Gemeindetages wurden von Miniſte⸗ rialreferent Schindler, der als kommiſſariſcher Vorſitzender des Badiſchen Gemeindetages mit/ der Durchführung des Zuſammenſchluſſes der badiſchen Gemeindeverbände beauftragt iſt, folgende Herren berufen: Bürgermeiſter Böſch⸗Rheinfelden, Bürger⸗ meiſter Fauth⸗Bühlertal, Bürgermeiſter Dr. Hein⸗ Singen a.., Kommiſſariſcher Bürgermeiſter Dr. Held⸗Kehl, Oberbürgermeiſter Jäger⸗Karlsruhe, f Oberbürgermeiſter Dr. Kerber⸗Freiburg i. Br., Kreisratsvorſitzender Dr. Maiſack⸗Aglaſterhauſen, Bürgermeiſter Merkel⸗Doſſenheim, Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus⸗Heidelberg, Oberbürgermeiſter Renninger⸗ Mannheim, Kreisratsvorſitzender Rechtsanwalt Schmidt⸗ Bretten, Bürgermeiſter Schmitt⸗Zaiſenhauſen, Bürgermeiſter Schwedhelm⸗ Baden⸗Baden, Landrat Wintermantel⸗Karlsruhe, * Landſtuhl, 9. Juli. Bürgermeiſter Schlich⸗ ting, deſſen erſte Amtsperiode nunmehr abgelaufen iſt, wurde vom Stadtrat, dem nur noch die Mitglie- der der NSDAP angehören, einſtimmig auf weitere — Der Voranſchlag für 1933/34 weiſt gegenüber dem Vorfahr infolge der Inangriffnahme der Arbeits⸗ beſchaffung eine Erhöhung um 170 000/ auf und iſt mit 772 587 ũ // abgeglichen. Der Voranſchlag wurde einſtimmig genehmigt. „Gut!“ ſagt Kleuter.„Werden noch ein paar Tage hier bleiben, bis wir aufgegeſſen haben, was du uns mitgebracht haſt. Dann ziehen wir wieder in's Land.“ „Nicht zurück an die See?“ „Daß ſie uns fangen und hängen? Sind toll hin⸗ ter uns her, Bült. Nein... werden nach Sachſen gehen. Reiches Land hat man uns geſagt. Wird für uns Arbeit geben!“ „Iſt gut! Hat jeder von euch den gleichen Teil vom Gelde.“ „Haſt du die Koſtharkeiten extra, Klaas!“ Petters ein. „Dafür habe ich Euch zuſammen 500 Taler ge⸗ geben. Glaubt Ihr, daß Ihr mehr löſen könnt. Iſt gut! Sind wir quitt!“ Sie bleiben noch eine Stunde zuſammen, dann nimmt der Bauer Abſchied und fährt nach dem Bartenhof. Starr iſt ſein Geſicht und kalt wie Eis ſein Herz. Er weiß, daß er den beiden den Tod zuxrück⸗ gelaſſen hat. Und er irrt ſich nicht. Wenige Minuten, nachdem der Bauer fort iſt, da packt die beiden das Gelüſte, den Kapuziner⸗Schnaps zu koſten. Er ſchmeckt gut und ſte koſten reichlich, daß ſie be⸗ trunken auf ihre Lager ſinken. Und erwachen nicht mehr aus dem Schlafe. Tod hält ſie feſt. wirft Der In Lüneburg iſt der Notar, Herr Paul Crawdon angekommen. Er hat von den Eltern des Großkauf⸗ manns Liſter aus Hull den Brief des Ebeneder er⸗ halten, der ungeheure Aufregung hervorrief. Das Kind ſolle gerettet ſein, die kleine Ellinor leben! Unfaßbar erſchien es allen, aber dann ergriff ſie die Freude, die Hoffnung belebte ſie, und Herr Paul Crawdon, ein Mann Mitte der Vierzig, der die beiden beim Schiffsuntergang umgekommenen Eheleute Li⸗ ſter gekannt hatte, mußte ſofort reiſen. Er nahm als er in Hamburg landete, ſofort eine Extrapoſt und fuhr nach Lüneburg. f N Von hier aus ſandte er an die beſagte Stelle eine Nachricht, daß er eingetroffen ſei und heute wollte er mit dem Herrn Ebeneder, der ihm den Brief geſchrie⸗ ben hatte, zuſammentreffen. f Ebeneder kam in den„König von Hannover“. Er machte den denkbar ſchlechteſten Eindruck auf den erfahrenen Notar und der glaubte ſofort, daß die Sache nicht ſauber ſei. Ebeneder erzählte ihm nun, daß ſein Herr bei dem Schiffsbruch die treibende kleine Ellinor gerettet habe, tiſchte da ein rührſeliges Märchen auf und zum Schluß belegte er ſeine Angaben mit dem Schiffsbuch, nach dem ſich der Bauer Bült unter dem Nachlaß des Erſchoſſenen totgeſucht hatte, ſodaß der Notar halb überzeugt war. a „Ich perſönlich habe kein Intereſſe an der Ange⸗ legenheit!“ ſpricht Ebeneder.„Ob Sie mich für meine Mühe durch eine Kleinigkeit entſchädigen wollen, das lege ich in Ihre Hand. Ich beanſpruche nichts. Ich habe nur daran gedacht, daß drüben in England viel⸗ leicht noch Menſchen leben, die glücklich ſind, wenn ſie eine Enkelin oder eine Nichte in ihre Arme ſchließen können.“ Die Worte blieben nicht ohne Wirkung. Paul Crawdon bat, ihm das Mädchen vorzuſtellen. Das geſchah auch. Berta, die rote Berta aus der Schenke„Zum König von Spanien“ hatte ſich einfach und geſchmackvoll angezogen und gab ſich zurückhal⸗ tend. „Guten Eindruck machen!“ das hatte ihr Ebeneder dauernd vorgeſchwatzt und ſie richtete ſich darnach. Sie machte ſoweit einen guten Eindruck, aber eins blieb den unheimlich klaren Augen des Notars doch nicht verborgen, daß das Laſter ſeine Merkmale ſchon tief in das Antlitz des jungen Mädchens gezeichnet hatte. Er war ein ſehr erfahrener Mann und hatte in ſeiner Tätigkeit als Notar allerlei Menſchen ken⸗ nen gelernt. a Paul Crawdon dankte dem Mädchen für ſein Kom⸗ men und ſagte, daß er über alles einmal nachdenken müſſe, wie man es am beſten einrichte, daß ſie in den Beſitz des Erbteil's käme. Er war immer noch nicht recht überzeugt. Ebeneder aber frohlockte ſchon. f i* 4 Am nächſten Tage ging der Herr Notar gedanken⸗ voll durch die Straßen von Lüneburg und kam auch Als er an dem einen Stand, wo Blumen feilge⸗ boten wurden, vorbeikam, ſtutzte er. Ein liebliches Mädchen erhandelte eben einen herrlichen Roſen⸗ ſtrauß. Ganz verwirrt ſtarrte er in das liebliche Geſicht. Dieſe Aehnlichkeit war berückend. Genau ſo hatte die Frau des Liſter ausgeſehen, Frau Edith. Dasſelbe Haar, die gleichen Augen. Er will ſeinen Augen nicht trauen. Als ob eine Tote wieder lebendig geworden wärel Jetzt hat er das unumſtößliche Gefühl, daß ein Betrug beabſichtigt iſt. Er geht an den Stand und fragt Deutſch:„Kennt Ihr das Mädchen d“ „Jawohl, Ew. Gnaden, das iſt die Marie Ohlen⸗ koog, die dient bet dem Fräulein von Lauffenburg.“ Er läßt ſich das Haus beſchreiben und beſchließt, dem Fräulein von Lauffenburg ſeine Aufwartung zu machen. in hartem * Er läßt ſich bei dem Fräulein melden. Marie ſelbſt hat ihm geöffnet und hereingebeten. Das Fräulein will nicht empfangen, aber der Notar bittet dringend um eine Ausſprache. „Notar Pauls Crawdon aus London?“ Sie weiß mit der Karte nichts anzufangen? Was will er von ihr. Der Notar tritt ein und entſchuldigt ſich, daß er ſtöre, aber es handele ſich um die Marie Ohlenkoog! Da wird Rudolfa aus ihrer Lethargie geriſſen. „Um Marie? Was iſt mit Marie?“ „Eine Auskunft hätte ich gern, gnädigſtes Fräulein, Wer ſind die Eltern des Mädchens?“ „Marie iſt eine Waiſe. Sie hat ihre Eltern nie gekannt.“ Der Notar erhebt ſich vor Ueberraſchung von ſei⸗ nem Seſſel. „„Eine Waiſe! Oh, das Rätſel beginnt ſich zu löſen! Bitte, erzählen Sie mir mehr von ihr!“ »Der Bauer Bült hat.. ſo erzählt man ſte in der Heide gefunden und zu ſich genommen, er hat eder verheiraten. Sie hat aber nichts von ihm wiſſen wollen und iſt zu mir geflüchtet., Ich habe ſie auf⸗ genommen und bin glücklich über das Mädchen. Sie über den Markt, wo reges Leben herrſchte und fleißig gehandelt wurde. 5 a f iſt mir faſt wie eine liebe Freundin geworden.“ (Fortſetzung folgt) 8 Der nun geeinte große pfälziſche keinerlei ſtaatliche oder gemeindliche Mittel zur 0 die nur 50 Pfg. das 5 zehn Jahre als erſter Bürgermeiſter wiedergewählt, ſie großgezogen und wollte ſie dann dem Juden Eben 193g — 2 fälziſche fentlich⸗ ng f ür land iſt Samm⸗ Vereine bärtigen aß man en. Am wenigen m Feſt⸗ notdürf⸗ kommen ſſer ſei⸗ mütlich⸗ te nicht Feſtzug e8 buch⸗ e im Ver⸗ ifte Ba⸗ Zt. eine ſtehen ur Ver⸗ bſt her⸗ kerung rch frei⸗ ung ge⸗ usgeloſt eines Die Ar⸗ großen er und en Auf⸗ gt, ſon⸗ n. Zu⸗ Arbeits⸗ Mittel er brin⸗ w. dem tskräfte t ſollen t bilden. jeutigen r bringt eiwillig zen, daß Arbeits⸗ ir durch fg. das rſtandes Miniſte⸗ ſariſcher mit/ der adiſchen Herren Bürger⸗ . Hein⸗ ter Dr. ls ruhe, t. Br., rhauſen, germei⸗ rmeiſter itzender emeiſter edhelm⸗ he, chlich⸗ elaufen Mitglie⸗ weitere zewählt, her dem Urbeits⸗ und iſt wurde feilge⸗ ebliches Roſen⸗ eſicht. ſo hatte dasſelbe 1 wärel daß ein hartem Ohlen⸗ urg.“ ſchließt, tung zu gebeten. Notar Was daß er enkoogl ſen. zäulein, ern nie 'on ſei⸗ ſich zu 5 er hat Eben⸗ wiſſen ie auf⸗ . Ss 27 — Montag, 10. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 311 * Aus Baden Bandendiebſtahl in zweiter Auflage * Karlsruhe, 10. Juli. Die große Strafkam⸗ mer am Landgericht verhandelte in ihrer letzten Sitzung gegen den 24 Jahre alten verheirateten Ringmacher EQ. Herrmann aus Büchenbronn bei pforzheim, gegen den 21 Jahre alten ledigen Hilfs⸗ arbeiter Blindt aus Pforzheim und den 22 Jahre alten ledigen Schloſſer A. Hörger. Die drei jugendlichen Angeklagten hatten gegen das Urteil des Schöffengerichts Pforzheim vom 25. April, wo⸗ nach Hörger zu 375 Jahren, Herrmann und Blindt zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, Be⸗ rufung eingelegt. Die drei Angeklagten, die ſeit dem 9. Dezember 1932 in Pforzheim in Unter⸗ ſuchungshaft ſich befinden, ſtehen unter der Anklage des Bandendiebſtahls, bei dem noch ſtraf⸗ erſchwerend ins Gewicht fällt, daß die Angeklagten bel faſt allen ihren Raubzügen Schuß⸗ und Stich⸗ waffen mit ſich führten. Hörger, Blindt und Herr⸗ mann haben ſich im Mai vorigen Jahres zu einem „Bund“ zuſammengeſchloſſen, um dann in der Zeit von Juni bis Dezember 1932 Pforzheim, Wildbad und die ganze Umgebung bandenmäßig zu brand⸗ ſchatzen. Bei einem ſchweren Einbruch in ein Fein⸗ koſtgeſchäft in Wildbad, das auf das Konto des ſeit März auf dem Heuberg in Schutzhaft befindlichen Wildbader Kommuniſtenführers Schmidt zu ſchreiben iſt, wurden die Schreibmaſchinen zuſammengeſchla⸗ gen, ein Sofa zerſchnitten und zerhackt, Schokolade, Trauben, Zigaretten auf den Boden geworfen und gertreten und ein Faß Salatöl auslaufen gelaſſen. So wurden die drei Angeklagten der Schrecken der ganzen Umgebung. In der Verhandlung waren die Angeklagten durchweg geſtändig, ſich in 40—50 Fäl⸗ len des planmäßigen Bandendiebſtahls, des ſchweren Einbruchs und ſchwerer Sachbeſchädigung, verbote⸗ nen Waffengebrauchs ſchuldig gemacht zu haben. Der erſte Staatsanwalt Dr. Huber⸗ Pforzheim beantragte in ſeinem Plädoyer Verwerfung der Berufung und Beſtätigung des Urteils der erſten Inſtanz. Das Gericht ſchloß ſich dieſem Antrage an. Es bleibt ſomit bei den Gefängnisſtrafen für alle Angeklagten. Ein leuchtendes Vorbild * Lahr, 10. Juli. Die auf rein nationalſozialiſti⸗ ſcher Grundlage arbeitende Belegſchaft der Armatu⸗ renfabrik Karl Neſtler G. m. b. H. hat in einer Be⸗ triebsverſammlung einſtimmig beſchloſſen, zugunſten der Hitlerſpende vier Wochen lang von der regulären Arbeitszeit insgeſamt acht Stunden zur Verfügung zu ſtellen. Dieſer echt national⸗ ſoztaliſtiſche Opfergeiſt verdient volle Anerkennung. Das Unternehmen hat trotz der ſchwierigen Zeit⸗ verhältniſſe den Arbeiterſtand von 23 im Vorjahr auf 70 erhöhen können. Zum Gauführer der NS DA ernannt * Weinheim, 10. Jult. Der Führer des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, Dr. Hans Frank, Bayeriſcher Staatsminiſter und Reichs⸗ juſttizkommiſſar, hat Rechtsanwalt Dr. Schüßler⸗ Weinheim, Bismarckſtraße 1, mit Wirkung vom 1. Jult an, zum Gauführer des BNS D bei dem Oberlandesgericht Karlsruhe ernannt und gleichzei⸗ tig mit der Wahrung der Belange des BNS ge⸗ genüber den politiſchen Dienſtſtellen der NSDAP bei der Gauleitung Baden beauftragt. ** A- Laudenbach, 10. Juli. Das offene Lager des Freiwilligen Arbeitsdienſtes geht demnächſt wegen Ablauf der genehmigten Tagewerke zu Ende, In 6000 Tagewerken wurden von durch⸗ schnittlich 50 Arbeitsdienſtwilligen auf der Gemar⸗ kung Laudenbach Entwäſſerungsarbeiten durchge⸗ führt. Es iſt beabſichtigt, in nächſter Zeit in geſchloſ⸗ ſenem Lager weitere Entwäſſerungsarbeiten in An⸗ griff zu nehmen. I Oftersheim, 10. Juli. Der ev. Jugendſonntag wurde hier durch Reigen, Spiele, Liedervorträge und andere Darbietungen in würdiger Weiſe begangen. Der Tag wurde durch Anſprachen von Pfarrer Kam p⸗ Heidelberg und Pfarrer Schmitthenner⸗ Oftersheim in ſeiner Bedeutung gewürdigt. * Heidelsheim bei Bruchſal, 8. Juli. Das Dop⸗ pelwohnhaus der Landwirte Pleſch und Manz brannte am Donnerstag morgen nebſt der Scheuer bis auf den Grund nieder, während die Leute auf dem Felde waren. Der Schaden beläuft ſich auf 10 bis 12 000. Alle Futtermittel verbrannten. Das Vieh konnte gerettet werden. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. * Iſpringen bei Pforzheim, 10. Juli. Im Stein⸗ bruch des Schotterwerks Iſpringen löſte ſich plötzlich aus einer Höhe von etwa drei Metern ein ſchwerer Stein und traf den 36 Jahre alten Auguſt Wü ſt ſo ſchwer auf den Kopf, daß er auf der Stelle tot war. Freiburg i. Br., 10. Juli. Wie in Lörrach konn⸗ ten in den letzten Tagen auch in Freiburg und Umgebung eine Reihe von Perſonen verhaftet werden, die verſucht hatten, Deviſen über die Grenze zu ſchmuggeln. Es handelt ſick vor⸗ nehmlich um Schweizer Staatsangehörige, die Mark⸗ reiſeſchecks über die Grenze mitnahmen, um ſie in Deutſchland einzulöſen, was bekanntlich ein gutes Geſchäft darſtellt, und die dann mit dem Bargeld wieder über die Grenze verſchwinden wollten. Der Schnelbrichter verurteilte ſieben Perſonen wegen dieſer Straffälle zu hohen Geldſtraſen und Einziehung der eingelöſten Beträge. * Lörrach, 10. Juli. Nach einer Verfügung des Führers trägt die Standarte 142 künftig den Namen „Standarte 142 Albert Leo Schlageter“. * Waldshut, 8. Juli. An der Stelle. an der nach der Stauung des Rheins das Strandbad errichtet werden ſoll, hat der Rhein ſein erſtes Opfer gefor⸗ dert. Der 13jährige Volksſchüler K. Beck iſt dort beim Baden ertrunken. Großes Treffen der Pfalzgau-Sänger Goloͤenes Jubiläum der Sängereinheit-Ladenburg * Ladenburg, 10. Juli. N Der am 8. September 1883 gegründete Geſangver⸗ ein„Sängereinheit“ feierte am Samstag und Sonntag ſein 50jähriges Beſtehen, verbunden mit einem großen Sängertreffen des Badiſchen Pfalzgau⸗ Sängerbundes. Am Samstag abend trafen ſich die Mitglieder des Jubelvereins und befreundeter La⸗ denburger Vereine zuſammen mit den bereits an⸗ weſenden auswärtigen Gäſten im großen Feſtzelt zu einem Bankett, das einen würdigen Verlauf nahm. Der feſtgebende Verein, die Mannheimer Bilz'ſchen Männerchöre „Frohſinn“,„Silcher bund“ und Katholi⸗ ſcher Männerchor Neckarſtadt, ſowie der Muſikverein Ladenburg und die Marſch⸗ Abteilung des Salonorcheſters Laden⸗ burg gaben mit einer großen Reihe geſanglicher und muſtkaliſcher Darbietungen den Rahmen der Veran⸗ ſtaltung. Der 1. Vorſitzende der„Sängereinheit“, Herr Her⸗ mann Hahn, begrüßte die Ehrengäſte, insbeſondere Herrn Bürgermeiſter Hagen als Vertreter der Stadt⸗ gemeinde Ladenburg, den Gauvorſitzenden Herrn Bauer⸗Seckenheim, die Vertreter der Schulen und die bereits anweſenden Abordnungen der Vereine. Die FJeſtauſprache hatte im weſentlichen die Geſchichte und den Werdegang des Vereins zum Gegenſtand. Der junge Verein hat ſich bis zum Weltkrieg günſtig ent⸗ wickelt, dann aber lag das Vereinsleben faſt völlig darnieder, weil die meiſten Sänger zum Schutze des. Vaterlandes zu den Fahnen geeilt waren. Auf dem Feld der Ehre blieben acht Mitglieder denen anläß⸗ lich des 40jährigen Vereinsfubiläums im Jahre 1923 eine Gedenktafel errichtet wurde. Nach einer neuen Periode des Niedergangs, die mehr wirtſchaftlicher Natur war, kamen dann die Jahre des Aufſtiegs, die mit der Uebernahme der Dirigentenſtelle durch Muſikdirektor Bilz begannen. Die Glückwünſche der Stadt Ladenburg brachte mit herzlichen Worten der Anerkennung für das Wirken des Vereins Bürgermeiſter Hagen zum Ausdruck. Der 1. Gan⸗ präſident, Herr Bauer, überbrachte die Grüße des Badiſchen Pfalzgau⸗Sängerbun⸗ des, in dem die„Sängereinheit“ Ladenburg einen geachteten Platz einnehme. Im weiteren Verlauf des Abends nahmen die Gratulationen der zahl⸗ reichen befreundeten Vereine längere Zeit in An⸗ ſpruch. Eine große Menge von Jubiläums geſchenken konnte der 1. Vorſitzende der„Sänger⸗ einheit“ in Empfang nehmen. Hitlerbilder, Pokale, Fahnenſchleifen und andere Angebinde bildeten zu⸗ ſammen ein anſehnliches Geburtstagsgeſchenk, das den Jubilaren ſichtlich große Freude bereitete und für das der Vereinsvorſitzende mit bewegten Worten dankte. Frau Dr. Benz hatte ein Bild von ihrem verſtorbenen Gatten geſandt. Eine beſondere Ehrung wurde dem einzigen noch lebenden Mit⸗ begründer des Vereins, Herrn Peter Bremer, zu⸗ teil. Er erhielt neben einem Ehrendiplom einen großen Korb und viele Blumen. Der Abend ver⸗ lief, nachdem drei Damen des Vereins einen Pro⸗ log geſprochen und einen goldenen Kranz überreicht hatten, noch recht ſtimmungsvoll. Die„Weihe des Geſangs“ von Mozart wurde vom Männerchor der „Sängereinheit“ mit Orcheſterbegleitung vorgetra⸗ gen. Von den Gaſtvereinen hörte man u. a. Chöre von Nellius, Kromer, Sturm und Hegar. Muſik⸗ direktor Willi Bilz konnte ſich eines ſtürmiſchen, wohlverdienten Beifalls erfreuen, denn die Leiſtungen der von ihm geleiteten Vereine fanden allgemeinen Anklang. Das Feſtbankett fand ſeinen Abſchluß mit einem Unterhaltungskonzert, das bis um 2 Uhr dauerte. Der Sonntag wurde in üblicher Weiſe mit einem Weckruf eingeleitet. Der Empfang der auswärtigen Vereine begann ſchon in früher Morgenſtunde, dann begannen die Feſtgottesdienſte für beide Konfeſſionen. Um 9 Uhr wurde das Gruppenſingen im Feſtzelt eröffnet. In 10 Gruppen, eingeteilt nach den ver⸗ ſchiedenen Dirigenten, ſangen 55 Vereine des Gaues je zwei Lieder. Die Dirigenten Bil z und Schanz eröffneten mit 265 Sängern aus Ladenburg, Neckar⸗ hauſen und Friedrichsfeld; es folgten Herr Trei⸗ bert mit 292 Sängern aus Schriesheim. Altenbach, Leutershauſen und Wilhelmsfeld, Herr Englert mit 252 Sängern aus Heddesheim, Hohenſachſen, Großſachſen, Rittenweier und Rippenweier, Herr Adam(dem beſonderer Beifall zuteil wurde) mit 272 Sängern aus Seckenheim und Ilvesheim. Die Herren Blum und Leonhard leiteten die Vor⸗ träge der Vereine aus Wallſtadt und Feudenheim, Herr Landhäuſer dirigierte die 304 Sänger aus Neckarau, Rheinau, Brühl, Ketſch und Altrip. Die Schwetzinger, Plankſtadter und Oftersheimer Ver⸗ eine wurden von Herrn Klee, die von Waldhof und Sandhofen von Herrn Beck geleitet. Herr Die⸗ nand hatte mit 353 Sängern aus Weinheim, Lützel⸗ ſachſen, Laudenbach und Hemsbach eine der ſtärkſten Gruppen zu leiten und unter Herrn Guggen⸗ bühlers Stabführung vereinigten ſich die Vereine aus Hockenheim, Reilingen und Altlußheim. Alle Darbietungen fanden den ermunternden Beifall der Zuhörer, viele Lieder mußten wiederholt werden. In drückender Schwüle kam die Mittagszeit heran, die die Gäſte von auswärts in den verſchie⸗ denen Gaſthäuſern beim Mittagsmahl fand. Ge⸗ gen 2 Uhr ſetzte ſich der Feſtzug in Bewegung, in dem eine Reihe von reich ge⸗ ſchmückten Wagen die freudige Ueberraſchung aller Zuſchauer hervorrief. Beſonders geschmackvoll fand man den Blumenwagen mit dem Heideröslein und dem„wilden Reiter“, den Wagen der Deutſchen Turnerſchaft mit der Büſte Jahns und den Wagen „Das deutſche Lied“ des feſtgebenden Vereins. Auf die neue Zeit deutete der Wagen des Schützenver⸗ eins mit Hammer und Pflug; die Angler hatten ihren Sport auf einem beſonderen Wagen darge⸗ ſtellt. Damit der Humor nicht zu kurz komme, trugen die Feudenheimer Sangesbrüder ein Schild mit einem„Lallehag“. Leider erfuhr der ſchöne Feſtzug, an dem auch die Reitervereine und andere Gruppen teilnahmen, eine plötzliche Unterbrechung durch einen heftigen Gewitterregen, der alle zur ſchleunigſten Flucht zwang. Als der Regen gar zu einem ſchweren Wolkenbruch ausgrtete und harte Domnerſchläge die Erde erbeben ließen, war auch nicht daran zu denken, mit der geplanten Kund⸗ gebung für das deutſche Lied auf dem Feſtplatz zu beginnen. Ein kräftiger Sturm brachte ſogar das große Zelt in Gefahr, verſchiedene Zeltwände zer⸗ riſſen und die Schauſteller erlitten ſchweren Scha⸗ den. Die Feſtteilnehmer hatten ſich in der ganzen Stadt zerſtreut, ſo daß erſt am Abend die Jubi⸗ läumsveranſtaltungen ihren Fortgang nehmen konnten. Jugend bekennt ſich zum neuen Deutſchland Eindrucksvoller Pfälzer Jugendtag in Schwetzingen * Schwetzingen, 10. Juli. Als vor drei Jahren der Verband badiſcher Jugendherbergen zum erſten pfälziſchen Ju⸗ gendtreffen in Heidelberg einlud, kamen nicht ganz tauſend Teilnehmer zuſammen. Das zweite Treffen fand in Schwetzingen mit einer mehr als verdoppelten Teilnehmerzahl ſtatt. Sonn⸗ tag wurde nun hier wieder eine Pfälzer Jugend⸗ Zuſammenkunft abgehalten— die erſte im neuen Geiſt, die erſte im Rahmen der neuen Organiſation — und es kamen faſt 5000 Angehörige der Hitler⸗ jugend, des Hitler⸗Jungvolkes, des Bundes deutſcher Mädels, des Luiſen⸗Bundes und der evangeliſchen und katholiſchen Jugend⸗ bündniſſe, die ſchon in den frühen Morgenſtunden mit Trom⸗ mel⸗ und Pfeifenklang in die ehemalige Sommer⸗ reſidenz der Kurpfalz einzogen. Von den evange⸗ liſchen Jugendbünden erſchienen allein über 1000 Teilnehmer, ſo daß man den Jugendgottesdienſt für die evangeliſche Konfeſſion in der„Wiloͤnis“, einem Teil des Schwetzinger Schloßgartens, abhalten mußte. Um 11 Uhr marſchterten dann die Buben im braunen und grünen Hemd und die Mädels im braunen und blauen Kleid zur Feierſtunde in den Schloßpark. Der Sing⸗Kreis Mannheim eröffnete die Feier mit dem Lied„Friſch auf in Gottes Namen“. Dann hieß Bürgermeiſter Dr. Trautmann den Landesjugendführer Friedhelm Kemper, die Führer der einzelnen Bünde und die Jugend felber herzlich willkommen. Der Dank der Jugend an den Führer Adolf Hitler, der nicht nur Kanzler des Volkes, ſondern auch Freund der Jugend ſei, komme in dem ſtarken Beſuch des Pfälzer Jugend⸗ treffens zum Ausdruck. Dann traten fünf Fahnenträger des Hitler⸗Jung⸗ Chlorodon — die Qualität —.—..— s Zahnpaste volkes vor die Front; zwölfjährige Buben, deren geſammelte Geſichter zeigten, daß ſie ſich des Ernſtes ihres Amtes bewußt waren. Friedhelm Kemper richtete an jeden einzel⸗ nen ſchlichte, eindringliche Worte und mahnte ihn zur Treue und zum Ausharren für Volk und Vaterland. Jeder wickelte einen Zipfel ſeiner Fahne um das vom Wetter gebleichte Tuch der Gaufahne, reichte dem Landesführer die Hand, und ſprach laut und deutſch:„Ich gelobel“. Dann beſtieg der Landesfüth⸗ rer die Tribüne zu ſeiner Anſprache, in der er etwa ausführte: Das ſei das Gewaltige der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution, daß der Führer zum erſten Male einem jahrzehntelangen Traum der Beſten der deutſchen Jugend Rechnung getragen habe, indem er einen neuen Staat ſchuf, durchſetzt mit dem Geiſte einer frohen und zielbewußten Ju⸗ gend. Wenn einſt aus dem alten„Wandervogel“ eine neue Generation hervorging und von dem Staat der Jugend ſprach, ſo wollen wir heute feſtſtellen: im Reich des nattonalſozialiſtiſchen Willens und der nationalſozialiſtiſchen Einheit iſt dieſer Staats⸗ gedanke als ſelbſtverſtändlich anerkannt worden. Das wäre nicht möglich geweſen, wenn nicht in den letz⸗ ten Jahren die deutſche Jugend ihre Beſten für Deutſchland geopfert hätte. Der gleiche Opfergeiſt ſtecke in dem deutſchen Jugend⸗Herbergswerk, dem zum Danke man heute dieſe Feier abhalte. Der Geiſt der Kameradſchaft ſozialiſtiſchen Willens, der in der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſtecke, müſſe im geſamten Volke verankert werden. N Unſer Bekenntnis zur nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution, zu Deutſchland, zur deutſchen Jugend und unſerem Volkskanzler Adolf Hitler, unſerem Ehren⸗ Schirmherrn Reichspräſident von Hindenburg und dem Schirmherrn der badiſchen Jugend, Reichſtatt⸗ halter Wagner, faſſen wir zuſammen in ein drei⸗ faches„Sieg Heil!“ 1 Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchland⸗ liedes marſchierten die Teilnehmer an dem Landes⸗ führer vorüber. Faſt eine Stunde dauerte der Vor⸗ beimarſch.— Nach einem kräftigen Mittagsmahle aus der Feldküche traten die Buben und Mädels zum Feſtzug durch die Stadt an. Als ein heftiger Gewitterregen hereinbrach, marſchierte ſie unentwegt in geſchloſſenen Kolonnen weiter und ſang luſtig „Haltet aus im Sturmgebraus!“ Anwetter über Heidelberg o. Heidelberg, 10. Juli. Der Wolkenbruch, der geſtern über den Bezirk von Heidelberg nieder⸗ ging, hat ſchwerſten Schaden angerichtet. In Handſchuhsheim ſind weite Flächen bebauten Feldes in einen See verwandelt worden, der nur langſam abfließen kann. Ganze Tomatenfelder, Kraut und Kartoffeln, was alles in der nächſten Zeit hätte geerntet werden können, iſt entweder dem Erdboden gleichgemacht oder größtenteils vernichtet worden. Am Aufgang zum Höllenbach haben die Waſſermengen den Weg vollkommen ausgehöhlt. Felsblöcke von Zentnerſchwere haben ſich in die Gärten ergoſſen. In Leimen ſind vor allem auf der Rohrbacher Straße beim Zementwerk ſtarke Verwüſtungen durch Baumbrüche angerichtet worden. Schwere alte große Nußbäume lagen noch am Abend über der Straße, ſo daß der Straßenbahnverkehr für längere Zeit lahmgelegt wurde. Auch hier mußte, wie in Hand⸗ ſchuhsheim, die Feuerwehr mehrfach eingreifen, um die vollgelaufenen Keller wieder auszupumpen. Die Felder bieten einen troſtloſen Anblick. Eine kurze Unterbrechung der Stromzufuhr trat dadurch ein, daß der Blitz in die Hochſpannungs⸗ leitung bei Doſſenheim einſchlug und zwei Iſola⸗ toren zerſchmetterte. Durch Umleitung gelang es, nach kurzer Unterbrechung die Stromzufuhr wieder herzuſtellen. Sonſtige Blitzſchäden wurden nicht gemeldet. Auch Frankenthal vom Unwetter heimgeſucht * Frankenthal, 10. Juli. Das Unwetter, das ſich am Sonntag nachmittag über unſerer Gegend entlud, hat großen Schaden angerichtet. Die Je der wur⸗ den vollſtändig unter Waſſer geſetzt. Auch in der Stadt mußte die Feuerwehr wiederholt ausrücken, um Keller auszupumpen. Der Hagel hat im Felde großen Schaden angerichtet. In der Stadt wurden durch den Sturm verſchiedene Fahnenſtangen her⸗ untergeworfen. Ein Sonderzug⸗Wagen entgleiſt * Ludwigshafen, 10. Juli. Am Sonntag abend gegen 20 Uhr entgleiſte, wie die RBD. Ludwigs⸗ hafen mitteilt, infolge vorzeitiger Weichenumſtellung im Bahnhof Großkarlbach beim Zuſammenſtellen des Sonderzuges 3126 Großkarlbach— Ludwigshafen, der anläßlich des Bezirkskriegertages gefahren wurde, ein Wagen. Schaden iſt nicht entſtanden. Sonderzug 3126 hatte etwa eine Stunde Verſpätung. Meldung der Landes weiferwarie Karlsruhe Vorausſage für Dienstag, 11. Juli Zeitweiſe wolkig und warm. Gewittertätigkeit. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags S Luft⸗—. 8 See-„S8 Wind Stationen höhe 8 585 8 8.. Wetter m am d 38s Richt.] Stärte Wertheim 181— 17 31(15 N leich! Nebel Königsſtuhl] 563 767,1 18 25 15 ſtill— heiter Karlsruhe 120 70%/,8 19 29 16 ſtill— halbbedeck! Bad.⸗Baden 213 768,2 19 28 14 80 leicht halbbedeckt Billingen 712 708,7 15 206 11 ſtill— wolkig Bad. Dürrh.] 701— 13 2 11 ſtill— wolkig St. Blaſien 780— 14 24 10 0 leicht bedeckt Badenweiler] 422 707.3 19 20 11 NW leicht halbbedeckt Schauinsld. 1268 667,0 14 19 11 ſtill— wolkig Feldberg Hoff1275 643,6 1 17 10 80 leicht[Nebel Geſtern erreichten die Temperaturen in Nord⸗ baden zum erſten Male über 30 Grad. Nachmittags kam es vielfach zu Gewittern. Die Großwetterlage iſt im weſentlichen noch unverändert. Der feſtlän⸗ diſche Hochdruckrücken und das britiſche Tief ſtehen einander gleichwertig gegenüber. Es iſt daher mit Fortdauer der warmen, zu Gewittern neigenden Witterung zu rechnen. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Juli 29,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Juli 16,0 Grad; heute früh 48 Uhr 17,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute nachmittag 4 Uhr 10,7 Millimeter; das ſind 10,7 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurbden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und + 29 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und 1 20 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Begel 6. 7. 8. 9. 10. 78, 5. 0, 1 Walden 3803, 4%—— 7 0 1 3,323.09.91276 Rheinfelden 3,29 3,21— 3,183,110 Nedar- Bene“ Bretſach.. 2,60 2,50 2,58 2,55 2,49[ Mannheim. 4,48.34 4,21.27 Kehl... 3,40 3,40 3,30 3,40 3,36 Jagſtfeld 0,920,858“— 0,87 Marau.. 5,50 5,40 5,33 5,445, 39 Heilbronn 1,20 1,20— 121 Mannheim 4 4 Plochingen. 0,34 0,31— 0,30 Raub. 3,55 3,32 3,15 3,02 2,94] Diedesheim. 1,08 1,07.010,95 Geſchäftliche Mitteilung Der Nutzen der Gemüſe und Salate für den Körper iſt unbeſtreit ar, Ihre hauptſächlichſten Grunsſtoffe ſind 5 unſere Ernährung geradezu 1 Um den ohlgeſchmack und die Bekömmlichkeit der Gemüſe und Salate zu fördern, gibt es kein beſſeres Mittel als Maggt's Würze. Wenige Tropfen, kurz vor dem Anrichten bei⸗ gefügt, wirken Wunder. S450 Zur Herstellung der herrlich erfrischend schmeckenden chlorodont-Zahnpaste werden nur die anerkannt besten Rohstoffe verarbeitet. Chlorodont, morgens und vor allem abends benutzt: beseitigt haäglichen Zahnbelag und üblen Mundgeruch ist Sparsam im Verbrauch und daher preiswert. Montag, 10. Juli 1933 ELS- u WIRTS CI der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 311 2 Der Zellsfoff-Waldhof-Abschluß Nach Rücklagen- Beanspruchung 4, 33 Mill. verlusfvorirag/ Einziehung von 2, 21 Mill. Ak Die Geſellſchaft weiſt für das am 31. Dezember 1932 beendete Geſchäftsjahr nach Auflöſung der freien Nfücklage von 3,43 Mill., die i. V. gebildet wurde, einen Verluſt von 4328 489/ aus, der vorgetragen werden oll. Im Vorjahr war die Erfolgsrechnung nach rd. 6 Mill. Fuſions⸗ und ſonſtigen Buchgewinnen ſowie nach Reſerven⸗ entnahme von 10,5 Mill. bei 16,7 Mill. Abſchreibungen und Rückſtellungen ausgeglichen. Fabrikations⸗ ertrag ſtellt ſich auf 25.76(i. V. Warenkonto.32) Mill. Mark; dazu kommen Erträge aus Beteiligungen 0,26, aus Effekten 0,27(0,44), ao. 3,08, die aufgelöſte Rückſtellung aus 1931 mit 3,43 Mill. /. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter einſchl. Sozialabgaben 13,72, ſonſtige Aufwendungen 11,12, Zinſen 2,06(i. V. Unkoſten 5,93), Steuern 3,07(1,82), Abſchreibungen a. Anlagen 2,27, ſon⸗ ſtige 4,88(i. V. einſchl. ao. Abſchreibungen 13,31, Rückſtel⸗ lungen 3,48) Mill. /. Wenn auch das Ausmaß der Verbrauchsein⸗ ſchränkung in Zellſtoff und Papier abgenommen hat, ſo konnten die Werke doch noch nicht mit ihrer vollen Lei⸗ ſtungsfähigkeit ausgenutzt werden. Die Zellſtoff⸗ erzeugung hat ſich 1932 ce twas über Vorjah⸗ reshöhe gehalten, die Papiererzeugu ng iſt da⸗ gegen 1d. 13 v. H. niedriger, doch konnten hier die Vorräte um etwa 50 v. H. abgebaut werden. Im Ex portgeſchäft waren die Preiſe auch angeſichts der Va⸗ lutenverſchlechterungen unbefriedigend, ſo daß Line ſtete Schrumpfung des Auslandsgeſchäftes die unabwendbare Folge war. Aus den Beteiligungen wurden nen⸗ nenswerte Erträge nicht verbucht. Die O/). Waldhof AB. Kexholm weiſt einen Verluſt von 12,6 Mill. Finnmark(rd. 0,75 Mill.) aus. Die Rentabilitätsaus⸗ ſichten bei dieſer Geſellſchaft ſind zwar vorläufig noch un⸗ gewiß, doch hat die Entwicklung gezeigt, daß durch Errich⸗ tung dieſer Tochtergeſellſchaft in Finnland das Unterneh⸗ men einen beachtlichen Anteil am Zellſtoffweltmarkt hat ſich ſichern können. Beachtenswert iſt, daß die Bürgſchaft für dite Sproz. Dividende auf nom. 60 Mill. Finnmark VA. und für die Verzinſung der noch umlaufenden 7proz. Anleihe der Kexholm⸗Geſellſchaft am 31. Dez. 1932 ab⸗ gelaufen iſt. Bekanntlich wird der GV., nach dem i. V. von 45,5 auf 40 Mill. 4 verringert worden war, noch vorgeſchlagen, 210 000„ VA. Lit. K und 2 Mill./ Sta. einzuziehen. Die StA. wurden zu einem Durchſchnittskurs von 57 v. H. erworben(Gegenwartskurs etwa 41 v..). Der Buch⸗ gewinn ſoll der Reſerve zugeführt werden. Von den ver⸗ bleibenden 35.72 Mill./ StA. werden die auf der Aktiv⸗ ſeite der Bilanz noch erſcheinenden nom. 5,72 Mill. I zum Umtauſch für die Aktionäre und Obligationäre der Wald⸗ hof AB bereitgehalten. Aus der Bilanz(in Mill.%): Anlagen wenig ver⸗ ändert, Beteiligungen 13,0, Wertpapiere 0,12(i. V. zus. 15,81), Vorräte 14,48(27,96), Hypotheken 0,11, Anzahlun⸗ gen 0,26, Forderungen gegen Waren 7,79, an Geſellſchaften 2,13, an Kexholm 21,52, ſonſtige 0,91, Bankguthaben 9,48 (k. V. Debitoren 16,34, Guthaben bei Kexholm 18,14, Zin⸗ ſen 0,78), andererſeits Währungsrücklagen 8,18(7,18), Rück⸗ ſtellungen 0,27(8,43), Anleihen 10,98, Hypotheken 9,12(i. V. zu. 12,39), Akzepte 0,51(3,03), Verbindlichkeiten 95,75, ein⸗ ſchließlich 21,52 Bankſchulden der Waldhof⸗Kexholm. Kreditoren 23,71 und Kexholm 18,14). Für 1933 hofft die Geſellſchaft auf eine Belebung des Abſatzes und Beſſerung des Preisniveaus. Man iſt beſtrebt, die ſtilltegenden Teile der Anlagen wieder in Be⸗ trieb zu nehmen. Schnellpressenfabrik Frankenfhal Die Verlusfabschlusse 1931 und 1932 Die Geſellſchaft berichtet gleichzeitig über die Geſchäfts⸗ jahre 1931 und 19923. Im GJ. 1931 trat ein weiterer er⸗ heblicher Umſatzrückgang insbeſondere im Aus⸗ landsgeſchäft ein. Sehr ſcharfer Wettbewerb und häufig unter Selbſtkoſten gedrückte Preiſe, ſowie zoll⸗ und währungspolitiſche Maßnahmen des Auslandes brachten nicht unerhebliche Verluſte. Auf Lagervorräte wurden er⸗ hebliche Abſchreibungen erforderlich. Für 1931 ergibt ſich nach Aufzehrung des Gewinnvortrages von 52000& ein Verluſt von 1,24 Mill.“, der ſich noch erhöht um d Mill.„ Abſchreibungen auf Forderungen und 0,287 Mill.„ Rückſtellungen, ferner um 0,806 Mill. Sonder⸗ abſchreibungen auf Werkzeuge, Vorräte und Inventar, 0,404 Mill.„ zur Bildung eines Wertberichtigungskontos, 0,170 Mill.„ Steuern, ſoziale Abgaben, 0,060 Mill. 4 Rück⸗ ſtellung für vorgebuchte Kundenzinſen. Zur Beſeitigung des Geſamtverluſtes von 3,48 Mill. 4 wird bekanntlich das Kapital nach Einziehung von 18 000 Schutzaktien von 4,8 auf 1,03 Mill.„ zuſam⸗ mengelegt und die Reſerve von 0,428 auf 0,103 Mill. verringert. Das Jahr 1932 brachte neue Enttäuſchungen, der Export in Druckmaſchinen ging weiter zurück, doch konnte ſich das Inlandsgeſchäft auf Vorjahreshöhe halten. Im Herbſt 1992 trat ein Stillſtand in der Abſatzſchrumpfung ein und ſeit co. einem halben Jahr macht ſich eine ge⸗ Nor Der wiſſe Geſchäftsbelebung bemerkbar. Die Unkoſten konnten weiter an die ſtark geſchrumpfte Beſchäftigung an⸗ gepaßt werden, die Preiſe waren aber ofb noch un⸗ befriedigend. Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 2,071(2,152) Mill. /, Abſchreibungen und Reparaturen erforderten 0,145(0,844), allgemeine Unkoſten insgef. 1971(3,10) Mi 1, ſoziale Fonds 0,075(—)] Mill., ſodaß zum Ausgleich der Er⸗ folgsrechnung dem Wertberichtigungskonto 6,130 Mill., entnommen werden müſſen. Aus der Bilanz für 1932(193m) in Mill. J: Grund⸗ ſtücke, Gebäude 1,26(1,34 Maſchinen, Werkzeuge uſw. 0,94 (4,06), Mobilien uſw. 0,07(0,08), Vorräte 1,16(1,36), flüſſige Mittel 1,77(2,15), Debitoren 1,74(1,87), andererſeits neben dem Aktienkapital von nunmehr 1,03 Obligationen 0,01 (0,05), Reſerve 0,10(unv.), Wertberichtigung 0,27(0,40), Delkredere 0,28(0,36), Wohlfahrtsſonds 0,15(0,35), Kre⸗ ditoren 4,49(5,01), Anzahlungen 0,16(0,27). In den letzten Monaten hat ſich der Geſchäfts⸗ umfang wieder belebt. Erneute Ausfälle durch Ex⸗ portſchwierigkeiten konnten durch ſtärkere In lands⸗ produktion wieder ausgeglichen werden. Wenn die gegenwärtige Geſchäftsbelebung anhält oder noch eine Steigerung erfahren ſollte, dürfte es bei der großen Droſſelung der Geſamtunkoſten möglich ſein, aus der mehr⸗ jährigen Stagnation herauszukommen. Von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung iſt natürlich auch hier der erſtrebte Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft. Neichsbank nach dem Ulfimo Erhöhier Deckungsbesſiand Berlin, 10. Juli.(Eig. Meld.) Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 7. Juli hat ſich in der ver⸗ floſſenen Bankwoche die geſamte Kapital anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 153,8 auf 3 589,6 Mill.„ verringert. Im Einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks um 31,5 auf 3180,3 Mill., die Lombard beſtände um 125,0 auf 84,7 Mill.„ und die Effekten beſtände um 1,0 auf 319,7 Mill. 4 abgenommen, dagegen die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 4,2 auf 4,3 Mill. 4 zu⸗ genommen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 101,3 Mill.„ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 89.7 auf 3 392,2 Mill. /, derjenige an Renten⸗ bankſcheinen um 11,6 auf 384,0 Mill./ verringert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 16,6 auf 1447, Mill.„ ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen haben ſich dementſprechend auf 24,9 Mill. J, die⸗ jenigen an Scheidemünzen auf 229,5 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 359,7 Mill./ eine Ab⸗ nahme um 87,2 Mill. J. 8 Die Beſtände an Gold und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 6,9 auf 280,1 Mill./ erhöht. Im Einzelnen haben die Gold beſtände um 5,4 auf 194, Mill./ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 1,5 auf 86,1 Mill.„ zugenommen.. 8 Die Deckung der Noten betrug am 7. Juli 8,3 v. H. gegen 7,8 v. H. am Ultimo Juni d. J. Zenſral kommission für die Rheinschiffahri Noch keine Versfändigung über Abeichung In den ſeit vorigen Mittwoch in Straßburg geführten Verhandlungen der Zentralkommiſſion iſt bislang eine Verſtändigung über den Abeichungsplan nicht zuſtondegekommen. Von franzöſiſcher Seite gehen ſtar ke Widerſtände gegen dieſen Sanierungs⸗ plan aus, ſie wünſcht vor allem eine geringere Ab⸗ eichungsquote als bei den anderen Rheinſchiffahrtsländern, da der franzöſiſche Kahnraum nicht im gleichen Verhältnis vergrößert worden ſei, wie ſonſtwo. Sie will höchſtens eine 10pro z. Abeichung auf ſich nehmen. Man ver⸗ ſucht jetzt einen neuen Entwurf auszuarbeiten, in dem die franzöſiſchen Sonderwünſche be ſichtigt werden ſollen. ( Kokswerke und chemiſche Fabriken AG., Berlin.— Auſätze einer Beſſerung.(Eig. Tel.) Die o. GV., in der 29,6 Mill./ St. A. vertreten waren, genehmigte den Abſchluß für 1932 ohne Debatte. Geheimrat Konrad von Barſig und Dr. Wilhelm Koeppel von der Berliner Handels⸗Geſellſchaft wurden neu in den AR. gewählt. Das neue Geſchäftsjahr weiſt, wie berichtet wurde, An ſätze zur Beſſerung auf. Man hoffe, wenn keine unvor⸗ hergeſehenen großen Erſchütterungen eintreten, daß im nächſten Jahr vielleicht mit einer Dividendenzahlung zu rechnen ſei. Durch die Dividendenzahlung der Schering⸗ Kahlbaum AG. fließen der Geſellſchaft im lauf. Jahr über 2 Mill./ zu, von deren Verwendung zu einer Gewinn⸗ ausſchüttung im Berichtsjahr man aus rechtlichen Er⸗ wägungen abgeſehen habe. Unausgeglichene Effekfenmärkfe Nach freundlicher Grundsſimmung im Verlaufe abbröckelnd/ Nachbörse ruhig Frankfurt freundlich 1 Auch zum Wochenbeginn erhielt ſich eine freun d⸗ liche Grundſtimmung, obwohl man von der Welt⸗ wirtſchaftskonferenz keine An mehr erwartet und auch der Plan einer Wiedereinberufung der Abrüſtungs⸗ konferenz kein ſonderliches Intereſſe fand. Etwas beachtet wurde dagegen die neuerliche Schwäche des Dollars. Das Publikum hielt mit Aufträgen ſtark zurück, auch bei der Spekulation zeigte ſich wenig Unternehmungsluſt. Das Kursniveau zeigte demnach nur geringe Veränderungen von 7 v. H. nach beiden Seiten, wobei die Beſſerungen allerdings überwogen. Zell Waldhof wurden co. 154 v. H. niedriger genannt. Der Rentenmarkt exweckte nur wenig Intereſſe, die Kurſe für deutſche Anleihen woren etwas abgeſchwächt, ehenſo für Reichsſchuldbuchforderungen. Eine kleine Er⸗ höhung zeigten Neichsbahn⸗ Vorzugsaktien. Im Ver⸗ laufe hielt die Geſchäftsſtille an, infolgedeſſen ergaben ſich vielfach kleine Abbröckelungen. Der Pfand⸗ briefmarkt verzeichnete vereinzelt Nachfrage, die Kurſe lagen um etwa- v. H. feſter bzw. gut behauptet. Tagesgeld war zu 971 v. H. etwas leichter. Berlin gegen Schluß ſchwächer Die Börſe konnte zum Wochenbeginn in recht freun d⸗ licher Haltung eröffnen, wobei die weiter günſtige Ent⸗ wicklung in allen Induſtriezweigen ſtimulierte. Auch trug der gute Widerholl, den die Kanzlerede vor den Reichs⸗ ſtatthaltern im Auslonde ausgelöſt hatte, nicht unweſent⸗ lich zu der freundlichen Grundſtimmung bei. Da ſich zu⸗ dem während der zweitägigen Börſenruhe einige Orders angeſamelt hatten, zeigte dos Kursniveau bei aller⸗ dings noch engem Geſchäft faſt durchweg eine Steige⸗ rung, oͤie im Durchſchnitt, mit Ausnahme von Speziol⸗ werten, allerdings kaum über 33 v. H. hinausging. Der Markt der feſtverzinslichen Werte war im Ver⸗ laufe freundlich veranlagt, wenn ſich auch das Geſchäft in recht engen Grenzen bewegte. Die größten Tagesgewinne hatten Hypotheken⸗Goldpfandbrieſe mit—2 v. H. zu ver⸗ zeichnen, während Kommungle eher etwas abgeſchwächt waren. Induſtrie⸗Obligationen lagen uneinheitlich, Moung⸗ anleihe war 2 v. H. feſter. Altbeſitz gewannen gegen den Anfang 5 Pfennige. Neubeſitz kounten ſich gut behaupten. Staatsanleihen waren bis 1 v. H. gebeſſert. Schuldöuch⸗ forderungen ſchloſſen mit 7776. Am Kofſamarkt war die Entwicklung uneinheitlich. In der zweiten Börſen⸗ ſtunde kam es an den Aktienmärkten zu weiteren Ab⸗ ſchwächungen, ausgehend von Siemens, die bei grö⸗ ßeren Abgaben 274 v. H. verloren. Chade büßten erneut 3 ein, ſo daß der Tagesverluſt gegenüber dem Freitag⸗ ſchluß 14 4 betrug. Nachbörſe ruhig. Schlußkurſe unver⸗ ändert. * Steuergutſchein⸗Notierungen vom 10. Juli.(Eig. Meld.] Berlin u. Frankfurt, Fälligkeit 1934 97%; 1085 9176; 1936 8476; 1937 80786; 1938 7756; Verrechnungs⸗ kurs 86. Neuer Tieikurs des Dollar Im internationalen Deviſenverkehr ſetzte der Dol lar ſeine Abwärtsbewegung weiter fort und er⸗ reichte mit 4,81% gegen das Pfund einen neuen Tief ⸗ kurs. In Amſterdam ging er auf 173% zurück, in Zürich auf 3,54 und in Paris auf 17,70. Man hat in internatio⸗ nalen Deviſenkreiſen die Meldung eines Pariſer Blattes aus Newyork, daß die Dollarſtabiliſierung wahrſcheinlich auf das Jahr 1935 verſchoben werden dürfte, mit Erſtaunen zur Kenntnis genommen, und es wurde hierdurch die be⸗ ſtehende Unſicherheit noch vergrößert. Das engliſche Pfund war gegenüber den Goldͤdeviſen kaum leichter und ſtellte ſich gegen Paris auf 85,03, gegen Zürich auf 17,15 und gegen Amſterdam auf 8,244. Die Reichsmark nannte man in Amſterdam 59,25, in Zürich 123,45, in Paris 610 und in London 13,90. 5 Berliner Devisen Amtlich in Rm. Dis⸗ für kont Buenos⸗Aixes 1Peſo Ranada ian. Dollar Japan... IDen Nafro.„lägypt. fd. Türkei„ Iürk. Pfd. London. 18Sterl. New Nork. I Dollar Rio de JaneirolMillr. Uruguay 1Goldpeſo Holland. 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel 100 B- 0e Bukareſt... 100 Lei Ungarn.. 100 Peng Danzig 100 Gulden Helſingfors. 100 8M auen 100 Lire 81 61488 *. 8 5 2 ugoſlanien!00 Dinar owno.. 100 Litas Ropenhagen 100 Kr. Liſſabon. 100 Eskudo Oslo. 100 Kr. Paris.. 100 Fr. Prag.. 100 Kr. Schweiz.. 100 Fr. Sofia.. 100 Lewa Spanien. 100 eſeten Stockbolm.. 100 Kr. Eſtland.. 100 Eſtm. 87 Wien 100 Schilling 47.05 Tägl. Geld: 4½¼% und darüber, vereinzelt 4½% ꝓMonatsgeld 57% Londoner Meiallbörse vom 10. Juli Metalle t per To. Platin(E per 20 Ounces Kupfer, Standard 39,— Zinn, Standard 228.0 3 Monate 39 15 Monate 216.0 Settl. Preis 39.— Settl. Preis 216.0 Elektrolyt. 49.28 Banka beſt ſelecred 42.25 Straits ſtrong ſheets—, Blei, austé El'wirebars 33 25 Zink a o HOH Silber(Pence per Ounc Aluminium 100.0 Antimon Queckſilber Platin Wolframerz . Weißblech .25 .75 18. 230.0 17.50 Schwächerer Geireide- Wochenbeginn * Berliner Produktenbörſe vom 10. Juli.(Eig. Meld.) Die Tendenz am Getreidemarkt war zu Wochenbeginn wie⸗ der ſchwäche r. Die Unternehmungsluſt blieb faſt all⸗ gemein gering. Das Inlandsangebot von Weizen alter Ernte überſtieg den Bedarf, auch Roggen wurde verein. zelt mehr offeriert. In Neu⸗Getreide lag nach den Preis⸗ rückgängen der letzten Zeit Offertenmaterial nur im mäßi⸗ gen Umfange vor. Am Lieferungsmarkte erfolg. ten in Juli⸗Sichten verſchiedentlich Realiſationen, ſo daß die Anfo otierungen 277/ niedriger lauteten. Die Septembe ichten konnten ſich infolge von Interventionen der ſtoatlichen Stelle behaupten, ſo daß ſich die Preisſpanne zwiſchen alter und neuer Ernte merklich verringert hat. Das Geſchäft am Mehlmarkte blieb auf kleine Be⸗ darfskäufe beſchränkt. Hafer lag infolge der Zurück⸗ haltung des Konſums recht matt,. Amtlich notiert wurden: Märk. Weigen 189—191 matt; dto. Roggen 154—156 ruhig; neue Wintergerſte 156—1617 Futter⸗ und Induſtriegerſte 152—164 ruhig; Märk. Hafer 186142 matt; Weizenmehl 23—27,25 ſchwächer; Roggen⸗ mehl 21,40 23,65 ſchwächer; Weizenkleie 9,60—9,75 ſtetig; Roggenkleie 9,50—9,75 ſtetig,; Viktortaerbſen 2429, 50% Kleine Speiſeerbſen 20—22; Futtererbſen 13,50—15, Pe⸗ luſchken 13,50—15; Ackerbohnen 1314,50; Wicken 18,75 518 14,75; Lupinen, blaue 12,25—13,50; Sto. gelbe 15,50—16,½75, Einſchließlich Monopol⸗Zuſchlag notierten: Leinkuchen 5 14,90; Erdnußkuchen ab Hamburg 14,80; Erdnußkuchenmehl ab Hamburg 15,10; Trockenſchnitzel 8,508,707 Extr. Soja⸗ bohnenſchrot ab Hbg. 12,60; dito. ab Stettin 13,70; Kar; toffelflocken 13,50— 413,70; allg. Tendenz matter.— Han⸗ delsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Weizen Juli 197,50 bis 197,50; Sept. 194—193 Roggen Juli 167167 Sept. 102 bis 162; Hafer Juli 137,50—136; Sept. 135; Andtenungs⸗ ſcheine vom 6. 7. 136,50.. . Mannheimer Produktenbörſe vom 10. Juli.(Eigen⸗ bericht). Der Markt für inländiſches Brotgetreide lag ruhiger bei nochgebenden Preiſen, auch Weizenmehl war um eine halbe Mark ermäßigt. Von Futtermitteln waren nur ölhaltige weiterhin feſt. Angeboten wurden in füt die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim, bei Waggonbezug: Inl. Weizen, alter 21 öto. neuer p. Aug.⸗15. Sept. 20 Eoſinweizen ohne Bezugſcheine 17,50 17,75 inl. Roggen 18,50—18,75; inl. Hafer 16; Braugerſte 18,25—18,50: Indu⸗ ſtriegerſte 17,5018; Futtergerſte 16,5017; Mais 21,25 bis 21,50; Biertreber 13; Erdnußkuchen 14,50—15 inkl. Mono⸗ polabgabe; Rapskuchen 11; Sofaſchrot 13; Trockenſchnitzel 7,75; Malzkeime 1,50—11; Weizenmehl Spez 0 mit Aus⸗ tauſchweizen 31,50; Weizenmehl Spez. 0 aus Inlanödweizen 30 Weizenbrotmehl 23,50; Roggenmehl 70—60proz. nordd. 28247 dtv. pfälz. und ſüdd. 24—25,50; Weizenkleie feine 8; Roggenkleie 8,50—9,25; Weizenfuttermehl 10,75; Grün⸗ kern 4045. J Frankfurter Produktenbörſe vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Weizen 204205; Roggen 180; Hafer(inländ.) 157,50 bis 160; Weizenmehl mit Austauſch 30,50—31,75; öto. nie⸗ derrhein. ohne 29,75 30,25; Roggenmehl 24,75— 25,25; dto. ſüdd. 26; Weizenkleie 8; Roggenkleie 8,50—8,60; Sofaſchrot 13/50—13,65; Heu alte Ernte 5,50—6; öto. neue Ernte 2,30 bis 2,40; öto. gebündelt—2,20; Treber getrocknet 19,25 bis 12,50; alles für die 100 Kg.; Tendenz: Roggen und Rog⸗ genmehl feſt, alles andere nachgiebig. 5 * Notterdamer Getreidekurſe vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kilo) Juli—; Sept. B 4,70; Novy. 4,80; Jan. 4,95. Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Juli 61.75; Sept. 65,50; Nov.(8,50; Jan. 71,5. * Liverpooler Getreidekurſe vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt; Juli 5,77 (5,66): Okt. 5,94(5,9); Dez. 5,1175(5,11%); März 6,17 (6,1). Mitte: Tendenz ſtetig; Juli 5,7%(5,6); Okt. 5,97(5,9); Dez. 5,1176(5,1126); März 6,17(6,1). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Juli 5,50 B 5,30 G; Auguſt 5,50 B 5,30 G; Sept. „60 B 5,40 G; Okt. 5,80 B 5,60 G; Nov. 5,90 B 5,70 G: ez. 6,10 B 5,90 G; März(34) 6,40 B 6,20 G; Mai 6,50 B 6,40 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,55, Juli 32,45 u. 92,47 f. 32,55, * Bremer Baumwolle vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 11,67. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 10. Juli.(Eig. Tel.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Okt. 590 bis 591; Jan.(34) 594—595; Mai 601; Tagesimport 100; Ten⸗ denz ſtetig.— Mitte: Juli 576; Okt. 578; Dez. 581; Jan.(34) 582; März 586: Mai 590; Juli 592; Okt. 595; Jan.(385) 599; März 602; Mai 605; Loco 601 Berliner Meiallbörse vom 10. Juli Kupf⸗ Jin bez. Januar. Februar Mürz 1 88.50 56.25 Berliner Metall⸗Notierungen Tel.) Amtlich: Elektrolytkupfer 61,50 1 für 100 Kilo: Standardkupfer loco 54 Eis 19,75: Originalhütt bis 25,75; m 98—99proz. in oder Drahtborren 165 Reinnickel 98—9gproz. Silber in Barren ca. 1000 Kurszettel der Neuen Mannheimer Testen 5 Mannheimer Etfektenbörse 8. 10. 8. industrie-Aktien 10 8. gahme ner. 10. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 10 52.— 61.75 13.50 12.— Dynamtt Truſt Dyckerhoff& Wid⸗ Dortm. Actienbr. Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. 2 Vogel Telegraph. Freiverkehrs- Kurse Vogtländ. Maſch. 5 9% Bad. St.⸗A. 87 % B. Kom. Gd. e 38% Ohafſen St. Se Mhm. Gold doe Pf.dy Pfdd (80% Rh. Hycfdd 8% Fardenbds. 28 Brem.⸗Beſigh. Oel Brown, Boveri Tementw. Heidelb Daimler⸗Jenz.. 2 Deuiſche Linol. Durlacher Hof Eichbaum Werger Enzinger Union n 8 % Grkr. M. BA. Kleinlein Hdlbg. F. H. Knorr Konſerven Braun Ludwigsh..⸗Br. Ludwigs Walzm. Pfätz. Mühlenw. Pfälz. Preßhefe. Rh. Elektr..⸗G. Hildebr.⸗Rheinm. Salzw. Heilbronn Schwarz Storch. Sellind. Wolff Südd. Zucker Verein Btſch. Oelf. 8 Weſtereg. Alkali. Zellſtoff Waldhof Dadiſche Bank Diſch. Bk. u. Dise. Pfälz. Hopoth. B. Rh. Hypoth. Bk. Dad. Aſſecuranz. Mannb. Verſich. Frankfurter Sörse Festverzinsliche Werte D. Wertd.(Gold) 5 Reichsanl.. 3 2. 4% D. Schazanw. Ablsſungſch. 1. 7 2 1 — on 5 Schußg. 14. e Heideldg. 20 8 Ran f „d. 26 * 8% Arkr. Mh. 23 8% Mm Kohl. 28 5% Pfälz. Hyv. 24 % Ahein. Hyp. 24 50% Südd Jeſtwb. ift. Hop. GPf. 89% Grkr. M. adg. 8% Nd W. Don. e Bad Rom. Gd. 7⁰ 8⁰ 9*„ 9„Aus! 8% Pfätzer--9 41% Pfalz. Lig. %, Br. 82 88.15 Bank- Aktien Alg. D. Credit Dodiſche Bank Barmer Bankver. 5 Bayr. Hop. u. Wb. Berl. Handelsgef. Com. u. Privatb. Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconto .⸗Aſtatiſche Bk. D. Effekten⸗ Ban D. Hop. u. Wok. D. Uederſtee⸗Bank Dresdner Bank rankf. Dank 8 Hyp.⸗Bk. Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Sop. Bk. Reichsdane Rhein Hop.⸗Bk. Südd. Boden. ⸗C. Wiener Bankver. Württ. Notendk. Alltanz Mannd. Berf⸗. Saler Heideld Straßend 5 Nordd. Nlogd. 50.— 78.50 88.— 78.— 88.— 94.— 200.0 82.— 15².0 84.— 128.0 41.50 107.0 54.— 82.— 88— 25.— Bank f. Brau. 88 Dortm. Ritterbr. 8 St. K. wen München Mainzer Brauer. Schöfferh. Bindg. Schwartz Storchen Tucher Brauerei. Wer ger S Aſchaff. Buntpap. Bd. Maſch. Durl. Daſt Nürnber Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heidelbg. 5 Karſtadt Chemiſche Albert Cdade Daimler Dt. Atlant.⸗T. Dit Eiſenhandel. Dt. Erdsl D. Gold. u. S. Anſt. Dt. Linoleum Di. Berlag Dresd. Schnellpr. Dürt werke Dyckerd. K Widm. El. Sicht u. Kraft B end, e 60.80 88— 28.25 28.25 11820 113.5 172.8 178.0 .— 42.50 70.80 79.— 20.50 23.— 8 — 1 104.0 103.5 Elektr. Lieferung 85 Emag Frankfurt Enzinger⸗Union Eßlinger Maſch Ettlinger Spinn. Fader& Schleich. 8 G. Farden %„Bonds 28 25 Feinmech. Jetter 185.0 1 Transport- Aktien 14.15 14.28 8 15. Felt. Guilleaume Geidicrdt* risner M. Durl. 22.50 Grün& Bilfinger Haid& Neu 80 ir. u. N. Hochtief.-G. Klein. Sch.& Deck 115 Knorr e Heilbronn Braun Schantungeiſend 88.— 88. ſerven 08 Sadd Ges 3 Giſen dan Hanfwerk. Füſſen Sechwerjʒte Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke. Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag. Mühlb.. Moenus St. A Rein. Gedh.& Sch. RheinelektraB. A. 8* S. Roeder, Gebr. D. Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. SchuckertRürndg. Seilinduſt. Wolff Siemens u. Halske Südd. Zucker Tricot. Beſigheim Thür. Lief. Gotha Ver. Chem. Ind. Ber. deutſch. Delf. Ber. Zellſt. Berlin Voigt& Häffner Voltid. Seil. u. K. Wayß& Freitag W. Wolff Zell ſtoff Aſchſſog „Memel „Waldhof Ufa(Freiverk.) Naſtatter Wagg 91.50 64.— 84 57.75 Montan-Aktlen Buderus Eiſen Sſchweil. Bergw Gelſenk. Bergw Harpener Bergw 8 Genuß⸗ Ilſe Bg. St. A. Kali Chemie 28.35 Kali Aſchersleben Kalt Salzdetfurtd Kali n Klöckner Mannesm. Rödr Mansfelder Oberdeda rf Sank f. Bra Festverzinsliche Werte 6% Reichsanl. 27 Diſch. Adlögſch. 1 „„ ohne D. Schutzgebiete 5% Bad. Kohlen 5% Grkr Mh. K. 5% Roggenwert. 5% Roggenrentb 8¼3% P Cir. Od. 5 do. Com. 1 89% P. Od. Pi db. 19 S 1 5% Mexikaner %% Oeſt. Schag % Goldrente 0%„ Kronen 4%„ tonv. Rente 47%„ Sitb.⸗N. 4%„ Pap.⸗N. 4% Türk. Ad. An 4%„Bagd.⸗E. En 4%— unif. An! 4%„Zollobl. 1911 400⸗Fr.⸗Los %% Ung. Str. 13 57%%„ 8 2% Ung. Goldr. 4%„ Nronenr 4%% Anat. S.-II 32070 3 5% Tg. Nat. Rail 7. 83.75 75.70 25.90 42⁵ Transport-Aktien AG. f. Verkehrw. Allg. Lok u. Kraft Südd. Eiſendahn Baltimore Ohio Canada Abliefer. Hapag „Südamerika anſa Diſchiff ordd Slodd Sank- Altien Bank. f. el. Werte ueret. Barmer Ba nder Verl. Handelsgeſ. 91 gel Tom. u 10. Reichsbank 5 Dresdner Bank Berliner Börse Darmſt. u. N.-B 8 Dt. Aſiatiſche Bk. 175.0 6 Deutſche Disconto 54.— Dtſch. Ueberſee Bk. 27.50 45.50 Meininger Hypbk. 70.— Oeſterr. Creditbk. Allianz Allg. Allianz Leben .45 145.2 „193.0 195.0 Industrie-Aktien Accumulatoren F Allg. Elektr.⸗G. Ammendorf Pap Anhalt. Kohlenw. A8 Zellſt. Augsb. N. Balke Maſchinen Bapver. Motorenm Bayr. Spiegelglas Bekula 0 J. P. Bemberg Bergmann Elett. VBerlin⸗Gubener Berl. Karls. Ind Berliner Maſchb Braunk. u. Brikett Braunſchw. A. G J Dr.⸗Beſigh. Oelf Bremer Bulkan Bremer Wolle Brown, Bov.& C Maſch 86 Buderus Eiſenw. 70. Charlott. Waſſer J Shemie Baſel Edem Heyden Them Geiſenk e o. Hiſp.(Chade Tonti⸗G. 1 Tonti Linoleum Daimler Mototen Diſch.⸗Atlant.⸗T Deſſauer Gas Deutſche Erdsl Deutſche Kabelw Deutſche Lin ol e iſenddi Dresd nellyr Dortm. Unionbr. Elektr. Lieferung. Elktr. Licht u. K Engelhardt Enzinger Union Eſchw. Bergwerk Fahlb. Liſt& Co Farbenind J. G. Feldmühle Papier Felten& Guill. Ford Motoren Gebhard Textil Gehe& Co. Gelſenk. Bergwk. Gentchow& Co. Germ. Portld.⸗Z Gerresheim. Glas Geſ. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt. Th Gritzner Maſch 5 Gebr. Großmann Grün& Bilfinger 2 Gruſchwiß Textil — Guand⸗Werke Hacketh a Halleſche Maſch Hammers Spinn Hann M. Egeſt Harburg Gu. Pho Harkort St Pr Sarpener Bergb. Hedwigshütte Hilpert Maſch. Hindrichs& Auff Hirſch Kupfer Dirſchberg Leder Soeſch Eiſen Holzmann. Phil. — Jiſe Bergbau ebr Junghans Kahla Porzellan Kaltwk. Aſchersl. Karſtadt Klsckuerwerte C 5 fnorr Roll mar& Fourd Kölſch Fölzer⸗We Kötizer Kunſtled Krauß& Sie. Lok Kronprinz Met. Kyffhäuſer Hütte ver& Co. —Laurahütte 14.50 — Linde sCismaſch. 78. 80.15 60.25 Hohenlohe⸗Werke 1 88.— 189.0 159.0 88.258 37,75 . 1227 1210 1 Rhein. 28.— 24.50 Magirus.⸗G. Mannesmann Mansfelder Akt. Maſchin.⸗Untern. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch Buckau⸗W. Maximil.-⸗Hütte Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mimoſa Mix& Geneſt. Mühlheim Berg. Niederlauſ. Kohle Nordd. Eiswerke Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koksw. Orenſt& Koppel Polyphon Phönit Bergbau Rathgeber Wagg. Nheinfeldengraft Braunk. Rhein. Elektrizit. Rheinſtahll! Rhein.⸗W. Kalk. Roſitzer Zucker Nückforth. Ferd. Rütgerswerktfe Sachſenwerk Salzdetfurth Sarettt Schl. El. u Gas Hugo Schneider Schöfferhof Brau. 5 Schubertck Salzer 52.— Schuckert& Co Schultheiß Stemensc Halske Sinner A G. Stettiner Cham. Stoehr Kammg. Stolberger Zink. Südd. Immobil. 8 cler Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Transradio 14.15 74.75 Bet. Voigt& Haeffner Wanderer Werke Zellſtoff Verein Neu-Guinea Otavi Minen Accu 1 Allg. Elektr. Geſ. Aſchaffenb. Zell Daper. Mot.⸗W. J. P. Vemberg. Jul. Berger Tiefb. Berlin⸗Rarlsr. J. Berliner Maſch. Braunk. u. Brik. Bremer Woll⸗Kä. —— . Buderus Eiſenw. Charlott. Waſſer Comp. Hiſpans Con. Gummi⸗W. —Continentaledin. Daimler Benz Deutſch. Atlant. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. 2 Deutſche Kabelw. Deuiſche Linol. Deutſcher Eiſenh. Dortm. Union.⸗B Eintracht Braunk. El. Licht u. Kraft Engelh. Brauerei J. G. Farben Feldmüßzle Pap. Felten& Guill. Goldſchmidt To. Samdg Elek. Harpen. Bergbau Hoeſch Köln Holzmann Hotelbetriebsg 8 8— e Gen 8 9 Junghans Weſteregeln Alkal Weſtf, Eiſen Wiſſener Metall. Zellſtoff Waldhof —Deutſch⸗Oſtafrika Clektrizitäts⸗L.. 85 Selſenk. Bergwk. 5 86.75 8 9 56.8 Ph.. 56 el. n 88.85 123.0 75.— 42.25 147.5 15.50 165,0 168.0 Petersb. J. Habk. Ruſſen bank* Deutſche Petrol. Burbach Kali Diamond Hochfrgeuenz Neckarſulm. Fahrz Sloman Safpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film — 2 Lahmenyer& Co. Laurahütte Leopoldgrube Mannesmannrö. Mansfeld.⸗G. Maſchinenbau⸗ U. Maximiliansh. Melallgeſellſchaft 5„Montecatini“. —Oberſchl. Koks. Orenſtein& Kopp Phönix Bergbau Volyphonwerke Rh. Braunk. u. Br. Rhein. Elektr. Rh. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf. Elektr. Rütgerswerke N Salzdetfurth Kali Schleſ. Bergb. u. Z. Schleſ. El. u. Gas Schubert& Salzer Schuckert& Co. Schulth.⸗Patzen Siemens KHals Stöhr, Kammg. Stolberger Zi Südd. Zucker Thür. Gas Leonhard Tietz Ver. Stahlwerke Vogel Telegr. Weſteregeln Alkali Zellſtoff Waldhof 50 Bank elektr. Werte Bank für Brau. 50 Reichsbank Verkehr A. G. für Allgem. Lokals. D. Reichsdahn B. dare 8 de Ha g. Süd. D. Da g beclee den 5„82,— 80.28 Oran Minen 119.5 14.50 89.— Fortlaufende Notierungen(Schluss) 11955 14,15 81.50 60.0 21.15 44,28 43 Meld.) un wie⸗ faſt all⸗ en alter verein- t Preis⸗ n. te entionen Sſpanne ert hat. ine Be⸗ Zurück⸗ 91 matt; 56—161 k. Hafer Roggen⸗ 5 ſtetig; 29,50; 5; Pe⸗ 3,75 bis 016,75. inkuchen⸗ Hhenmehl r. Soja⸗ ); Kar⸗ — Han⸗ 7,50 bis ept. 162 enungs⸗ (Eigen⸗ ide lag war um ren nur fitr die nbezug: ept. 2, Roggen F Indu⸗ 1,25 bis Mono⸗ tſchnitzel it Aus⸗ oͤweizen nord. feine 8; Grün⸗ (Eig. 157,50 to. nie⸗ 25: dto. ojaſchrot nte 2,30 Montag, 10. Juli 1933 9 Neue Mannheimer Zeit —— Abend⸗ Ausgabe Nummer 311 Der Große Preis von Deutſchland Deutſcher Sieg durch Stelzer auf BW Motorſportgemeinde Was Deutſchlands lange, lange gahre erhofft, iſt endlich gelungen: ein„Großer Preis von Deutſchland“ wurde von deutſchem Fahrer auf deutſcher Maſchine gewonnen. Stelzer, der ſchneidige Münchener BMW⸗ Fahrer, erraug in glänzen⸗ der, wohldurchdachter, gleichmäßiger Fahrt den„Großen Preis“, nachdem zunächſt Weltrekordmann Henne und der Vorjahrs⸗Avusſieger Wieſe, beide gleichfalls auf BMW, das Rennen unter ſich ausmachen zu wollen ſchienen. Bei her Hitze und Sonnenglut in 166,3 Km. Durchſchnitt gewonnen das iſt ein Großerfolg, auf den Stelzer als Fahrer, BMW als deutſche Motorradfabrik und Continen⸗ dal als deutſche Reifenfabrik ſtolz ſein dürfen. Der Beſuch des„Großen Preiſes“, der ja ſonſt immer auf dem Nürburgring ausgetragen zu werden pflegt und ber diesmal erſtmalig auf der Avus ſeine Walſtatt fand, par wider Erwarten gering. Bei der Juliſonnenglut „uhren die Berliner lieber an die märkiſchen Seen als 6 zur Avus. Der ADAC als Veranſtalter wird drum geld⸗ 1 lich draufzahlen müſſen— der deutſchen Kraftradinduſtrie hat er großen uſt erwieſen. Denn ſein mit ſtattlichen Opfern doch durchgeführter„Großer Preis“ erbrachte im Jahre deutſcher Beſinnung den vollendeten Beweis, daß deutſche Motorräder nunmehr auch die ſchnellſten ſind. Daß ſie die weitaus zuverläſſigſten ſind, das war durch die Neu, DaeW, Zündapp, Triumph, Victoria, Standard, Arbie, BMW⸗ Erfolge in der ADAcC⸗Dreitagefahrt im Harz und in allen Zuverläſſigkeitsfahrten wiederholt und nachbrücklichſt bewieſen worden. Reichsverkehrsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübe⸗ nach ſchickte die Fahrer auf die Strecke. Zunächſt fuhren die Motorrad⸗Seitenwagenfahrer den letzten Lauf um die Deutſche Meiſterſchaft, 8 Avusrunden 157,415 Kilometer. Es wäre zuviel behauptet, dies Rennen als kurzweilig zu bezeichnen. Aber dies Rennen der Seiten⸗ wagenmaſchinen war glückhafter, vielverſprechender Auftakt zum folgenden„Großen Preis“, denn alle ͤrei Gruppen⸗ ſiege wurden, wie bereits gemeldet, auf deutſchen Maſchinen erſtritten. Schon beim Sejtenwagenrennen aber zeigte ſich die das Material zermürbende Wirkung der Sonnenglut: Runde um Runde gabs zahlreiche Ausfälle. trop Zweikampf Henne— Wieſe. Hochſpannung, als das Rennen um den„Großen Preis“ begann. Neun Nationen ſtanden im Kampf., die Oeſter⸗ reicher hatten ja von ihrem Verband Startverbot erhalten Rieſe(Freiburg) Rudge 22:05:31. 1. Ernſt Loof(Godesberg), Imperia 14, Km. Durch⸗ ſchnitt; 2. Haus Richnow(Berlin), Rudge 142 Km.; 8. Bruno Ahlswede(Homburg), Velobcette 190 Km. Durch⸗ ſchnitt. Klaſſe bis 250 cem: 1. Ch. Dod ſon(England), New Imperkal, 136,8 Km. Durchſchnitt; 2 glielmo Son⸗ dri(Italien), Motoguzzi, 134 Durchſe t; 3. Arthur Geiß(Zſchopau) DW 138 K r Schnellſte Runde: Henne auf BM 177 Km.⸗Tempo. Sjegfried Doerschlag. Deutſchland:0 geſchlagen im 7. Schwimm⸗Länderkampf gegen Frankreich Im ſiebenten Schwimm⸗Länderkampf gegen Frankreich, der am Sonntag im Pariſer iſtadion Tourelles ausgetragen wurde, mußte De land ſeine erſte Nieder⸗ lage einſtecken, nachdem drei Begegnungen von uns ge⸗ wonnen und drei weitere unentſchieden ausgingen. Ueber⸗ raſchend bei dieſer Begegnung kommt beſonders die Nie⸗ derlage in der 5d mal 200 ⸗Crawlſtaffel, die bisher ſtets mit einem deutſchen Erfolg geendet hatte. Frankreich gewann dieſen Wettbewerb in der neuen Rekordzeit von Klaſſe B bis 350 cem: 97448 gegen 952,6 unſerer Staffel. Die Franzoſen waren anſchließend auch im Waſſerballtampf mit:4(:2) erfolg⸗ reich. Nach den üblichen Prälimingrien wurde der Länder⸗ kompf mit der 5 mal 200 Meter⸗Crawlſtaffel eingeleitet. Unſer erſter Mann Lenkitſch ſchwamm gegen den Pariſer Navarre mit:29,8 einen Vorſprung von 4,2 Sekunden heraus, aber ſchon beim zweiten Wech⸗ ſel ging der Vorſprung verloren. Der deutſche Meiſter Derichs ſchwamm nur 233,6 und war damit fünf Se⸗ kunden ſchlechter ols Roig⸗Frankreich, der Diener mit einem Vorsprung von drei Metern auf die Strecke ſchickte. Wefing war mit:28,4 zwar ö Sekunden ſchneller als der Franzoſe Diener, konnte dieſen aber trotzdem nicht mehr erreichen. Deiters als Schlußmann ſchwamm ein Rennen auf Leben und Tod, hatte aber gegen den franzö⸗ ten Weltrekordmann Taris von vornherein keine Aus⸗ ichten. Auch im Waſſerballſpiel hatten die Franzoſen ſtets die Oberhand, ſie ſpielten zielbewußter zuſammen und waren auch meiſt ſchneller am Ball. Die 35. Heilbronner Regatta, die in dieſem Jahre erſtmals auf der neugeſchaffenen, idealen und nach den gemachten Erfahrungen wohl beſte ſüddeutſche Regattaſtrecke des Neckar⸗Kanals ausgetragen wurde, hatte unter der Un⸗ gunſt der Witterung zu leiden. Anfänglich war das Wet⸗ ter wohl ſchön, ſpäter aber traten ſtarke Gewitter auf. Da am gleichen Tage in Heilbronn eine Kunſtflug⸗Ver⸗ anſtaltung ſtattfand, ließ der Beſuch zu wünſchen übrig. Die Kämpfe verliefen ſportlich einwandfrei. Den Erſten Einer brachte erwartungsgemäß Eduard Paul von Sach⸗ ſenhauſen an ſich. Das Rennen wurde bei ſtrömendem Gewitterregen ausgetragen, der die Sicht bis auf 200 Mtr. nahm. Die Ergebniſſe: Leichtgewichts⸗Vierer(Junioren und Jungmannen: 1. Stuttgarter RG 7 2. Heilbronner Schwaben :18,4; 3. Heilbronner RV:25 4. Offenbacher RV:30; 5. Regensburger RV 740. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Alemannia Karls⸗ ruhe:17,8; 2. Heilbronner Schwaben 727,4; 3. Würz⸗ burger Geſellſchaft 727,6. Jungmann⸗Einer: 1. Schäfer ⸗ Mannheimer RV Baden 755,2; 2. Neumann⸗Stuttgarter RG 801; RV Nürnberg:04; 4. Trapp⸗Wormſer RV Heberle⸗ Heidelberger RC. Vierer: 1. Heidelberger RG 7: RC:88; 3 Eßlinger RV:42. Kätchen⸗Achter: 1. Wormſer RG 616,8 Cannſtatter RG 6 3. Offenbacher RV:22, 2. Jungmann⸗Achter: 1. Mannheimer RV Ami⸗ citio:16; 2. Alemannin Karlsruhe; 3. Wormſer RG :26; Offenbacher RW nicht geſtartet. Junior⸗Vierer: 1. Würzburger RG:53 Min.: 2. Wormſer RG 6755; 3. Mannheimer RG 7115 4. Offenbocher RV:16,8. Kilian⸗Vierer(Leichtgewichts⸗Vierer für Senioren): 1. Undine⸗ Radolfzell:55; 2. Wormſer RG:57: Heilbronner R Schwaben:01; 4. Regensburger RV 714,4. Der Sieg wurde auf Proteſt Worms zugeſprochen, da Radolfzell Uebergewicht hatte. Württemberg⸗Vierer: 1. Ulmer RC Donau:50; 2. Wormſer RG:50,22; 3. Heilbronner RC:28,2. Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Stuttgart⸗ Can n⸗ ſtatter RC:19; 2. Offenbacher RV:19,2; 3. Wormſer RG 720,8; 4. Tübinger RV 724,6. Neckar⸗Einer: 1. Paul ⸗Sachſenhauſen 744,2; 2. Sch ä⸗ fer⸗ Mannheimer RV Baden 806,6; 3. Trapp⸗ 00 — 0 24: 2. Lauffener 2. Stuttgart⸗ 1 28. Gießener Ruder-Megatta Erſter Tag Bei glühender Hitze fand am Samstag der erſte Tag Köln 1 604,2, 3. Erſter Achter: Gießen 77. Ruderſport Gießen 607,4. Würzburger R ohne Zeit; 2. Zweiter Tag Bei wieder ſehr warmem Wetter, das auch nicht durch ſtarke Gewitter und Niederſchläge die erhoffte Abkühlung fand, wurden die 14 Rennen des zweiten Tages der 28. Gießener Regatta abgewickelt. Der Beſuch war be⸗ friedigend, ebenſo wie auch der gebotene Sport durchweg auf guter Höhe ſtand. Nur das Steuern ließ in vielen Fällen bei der an ſich ſchwer zu nehmenden Strecke etwas zu wünſchen übrig. Von den teilnehmenden Vereinen bewies der Würzburger RV. abermals, daß er zur Zeit von keinem ſüddeutſchen Achter zu ſchlagen iſt; er gewann ganz überzeugend mit 2 Längen. Im Einer büßte Hül⸗ linghoff durch Verſteuexn ſeine Chancen ein, er wurde ausgeſchloſſen. Eines der ſtärkſten Rennen war der Jung⸗ mann⸗Achter, den der Frankfurter Verein vor Germania für ſich entſchied. Die beſte Mannſchaft der Lahnvereine ſtellte im Achter der Limburger RC., der an beiden Tagen je einmal ſiegreich war. Die Ergebniſſe: Jungmann⸗Vierer: 1. Gießener RG:44, 2. Ru⸗ derſport Gießen 654,4. Vierer(beſchränkt): 1. Undine Saarbrücken:52; 2. Wetzlarer RC:10. Erſter Vierer: 1. Mainz ⸗Kaſtel 643; 2. Gießener RG ohne Zeit; Köln 1931 aufgegehen. Junior⸗Einer: 1. Kaidel⸗ Schweinfurter Franken ohne Zeit; 2. Hülling⸗ hoff⸗Germania Frankfurt plus 18 Sek.; 3. Möller⸗Hanau 79 plus 21 Sek. Damen⸗Vierer(800 Meter): 1. Frei⸗ weg⸗ Frankfurt:56 2. RC Oppenheim 4108,6. -⸗Vierer: 1. Frei⸗Weinheim⸗Ingelheim 655; 2. Mainz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg:11; 3. Gießener Haſſia 729,4. Jungmann⸗Achter: 1. Frankfurter RW:01: 2. Frankfurter Germania:03; 3. Saor⸗Saarbrücken:20. Lahn⸗Achter: l. Limburger RAK:05; 2. Ruderſport Gießen:06,4. Zweiter Junior⸗Vierer: 1. Saar ⸗Saar⸗ brücken:06,2; 2. Köln 1931 711,4; 3. Würzburger RV :21. Lahn⸗Pokal⸗Einer: Joedt⸗Gießen erhält den Preis zugeſprochen; Fahrenberg⸗Kaſſel nicht ſtartberechtigt. Dritter Vierer: 1. Saar ⸗Saorbrücken:52.6; 2. Mainz⸗ Kaſtel:58,45 3. RV Bad Ems 711. Ermunterungs⸗ Vierer: 1. Wetzlarer R 703,8; 2. Frankfurter Ger⸗ mania:17. Dritter Achter: 1. Limburger RK; 2. Ru⸗ derſport Gießen. Großer Achter: 1. Würzburger R :54; 2. Gießener RG:01,2.. Hitler⸗Pokal im Fußball und Handball In den Fußballkämpfen überraſchte wohl am mei⸗ ſten die:3⸗Niederlage, die Nordheſſen der ſtarken Mannſchaft des Gaues Niederrhein in Eſſen he⸗ reitete. Dieſes Treffen wies übrigens mit nur 2000 Zu⸗ ſchauern den ſchwächſten Beſuch auf. Die meiſten Zu⸗ ſchauer waren in Chemnitz beim Treffen Freiſtaat Sachſen gegen Bayern. Hier gab es einen 21 Sieg für die Bayern, der in ganz Süddeutſchland Genugtuung auslöſen wird. Weſtdeutſchland iſt jetzt gleichfalls nur noch mit einer Mannſchaft, und zwar ausgerechnet mit Nordheſſen, im Rennen, denn die dritte weſtdeutſche Mann⸗ ſchaft, die Elf des Gaues Mittelrhein, wurde von Sachſen Thüringen mit:2 geſchlagen. Der Gau Pommern, der in der Vorrunde den unerwarteten Sieg über Hamburg⸗Holſtein errungen hatte, wurde ſchon am Samstag in Berlin vor 8000 Zuſchauern mit einem hohen:2⸗Ergebnis ausgeſchaltet. Bayern, Nordheſſen, Berlin und Sachſen⸗Thüringen haben ſich alſo für die Vorſchlußrunde am 16. Juli quali⸗ fiziert. Im Handball, wo ſich bekanntlich die Gaue durch Stadtmannſchaften vertreten laſſen, haben ſich Dar m⸗ ſt a d t, Mannheim, Hagen, Wuppertal, Magdeburg, Leipzig, Berlin und Königs⸗ berg in die Zwiſchenrunde durchgekämpft. Süd⸗, Weſt⸗ und Mitteldeutſchland ſind alſo noch mit je zwei Mann⸗ ſchaften im Rennen. Ab morgen Dienstag früh: 2,25 bis und konnten drum nicht mitmachen. Henne in weißem] der W. Gießener Regatta ſeinen Abſchluß. Das über⸗ id Rog⸗ Renndreß liegt ſchon 4 Ktlom. nach dem Start mit ſeiner reiche Programm wickelte ſich manchmal ſchleppend ab. BMW an erſter Stelle, nachdem bis dahin die BMW⸗ Fahrer Störend wirkte es und nicht werbend, daß einzelne Vereine, 85 Tel.) Kohann und Kratz geführt hatten. Nach Ablauf der erſten[darunter die Gießener, ihre Rennen frühzeitig aufgaben 5 al Runde aber lag Rüttchen auf NSu in Front; ihm folgten»der nicht fuhren, um ſich ür andere Rennen zu ſchonen. .71 Henne und Wieſe mit je 300 Meter Abſtand. In der„ 1 1 e hatte aller⸗ 4 zweiten Runde hatte ſich Henne die Führung erobert. In e en eee, L! Im g. Tel) 5 8 8 1 Achter erſchienen die Kaſteler nicht, ſie wollten erſt wie⸗ i 5,776 der dritten Runde wiederum wars Wieſe, der an der Spitze der in Mannheim damit herauskommen. Im Jung⸗ rz 6,17 lag. Offenſichtlich nahm Wieſe die Kurven, alſo die Nord mann ⸗Einer unterlag Hüllänghoff, der ſich 5,6) und Südſchleife der Avus, ſchneller als Henne. Ab.—7. gänzlich verſteuerte. Im Achter waren die Würzburger ). Runde ließ Henne ſich die Führung nicht nehmen. Und wieder überlegen, die Gießener bemühten ſich, vergeblich, i(Eig angeſichts dieſes mit größter Energie geführten Zwei⸗ mit ihnen auf gleiche Höhe zu laufen. Im Kaſteler Vierer Sent umpfs, vergaß man ſaſt die Großkämpfe in den anderen iſt Hachenherger durch Leber erſetzt worde. 5,70 G; Flaffen. Und überſah, daß aus dem Feld der Fahrer d Im zweiten Einer verſagte der Schweinfurter tai 6,0 Fri bis 805 J 1 5 5 05 dem e 1 Faprer der[ Kaidel, der während des Rennens erkrankte und ins upt per ruppe 5 0 com ſt le zer herausf älte, nachdem er Richterboot genommen werden mußte, ſo daß der Kaſſeler zuvor mit den bewundernswert ſchneidig fahrenden Schwe. Kurheſſe Fohrenberg leichte Fahrt hatte. Das ſchärſſte Amerik. den Kalen und Sunnquiſt(beide auf Husquarng) manch“ Rennen entwickelte ſich im Troſt⸗Achter, in dem der harten Strauß gefochten hatte und ſieben Runden lang Wetzlarer Ruderklub um eine Viertellänge vom RV 990 81 hinter ihnen an dritter Stelle ſeiner Klaſſe lag. Mafnz⸗Koſtheim⸗Guſtavsburg geſchlagen wurde. 5 Aber auch in der 350er ⸗Klaſſe wurde glänzend Die Ergebniſſe: 5 Ten⸗ f 5 5 8 glanz 3. 581; gefahren. Vom Ablauf weg hielt hier der Deutſche Rich ⸗ Jeau⸗Kirch⸗Gedächtnis⸗Rennen, Vierer: 1. RB Ba d kt. 595 no w auf engliſcher Rudge die Spitze. Ab zehnter Runde Ems:51; 2. Limburger RC:56,36; Ruderſport Gießen kam dann der Rheinländer Loof auf J. io z Grup⸗ aufgegeben. 0 f ouf Imperia zur Grup Ju 5 5 8 8. e bis zum Ziel hart bedrängt von Richnow. 61 e ee 5 0 e In der kleinſten Klaſſe— Maſchinen bis 250 e 5 1 8 g e 3 3 5 8 ⸗Einer: 1. J Limb L 725,8; 78 26.25 ſchlagen. Die Länge des Rennens aber brachte den Eng⸗ Prinz⸗Eitel⸗Friedrich⸗Vierer: 1. Moinz⸗Kaſtel 8 7575* 1 95 5 auf 1 8 1 nach vorn, der ſich 1 25 1:58,25 Ateben 77 aufgegeben. 8% napp aber ſicher als Sieger behaupten konnte. Zweiter erer: 1. Würzburger RV:88; 2. 5 25 N 1 Saar⸗Saorbrücken 648,6; Wetzlarer RC aufgegeben. 2 Reifenpech und Brennſtoffmangel b e e Beide gemeldeten Boote Lim⸗ f l 5 urger R und Lahnſtein zurückgezogen. 0 3 In der 11. Runde wars.. do wartete man vergeblich Junior- Achter: 1. Ku 5 Haſfel 6210 2. 50 520 171. Wieſe brummte vorbei... lange, bange Minu⸗ Gießen 77 6715, 2. 75 25, en vergingen, Fahrer um Fahrer kam, nur Henne nicht. Zweiter Einer: 1. Fahren berg ⸗Kurheſſen Kaſſel 0 2575 Endlich kam er in Sicht. Fuhr verhalten, ſchaute gries⸗ 745,6; Kaidel⸗Schweinſurter Franken wegen Unpäßlichkeit (Eig. grämig drein. Und bald gabs der Amtsbericht bekannt: 1%% promo 1 Reifenprotektor hatte ſich gelöſt... Henne wechſelt 5 2 Weßlarer N heim⸗Guſtavs⸗ 50,50 8 85 fährt auf„ weiter. Schon aber hielt Vierer ohne Steuermann: Mainz ⸗Koſtel erhält li 19.25 e am Erſatzteillager. Die Entwicklung des Rennens den Preis zugesprochen, Gießen 77 abgemeldet. n 25,25 wurde unüberſichtlich. Die Rennleitung gab zu, mit Kund⸗ Erſter Junior⸗Bierer: 1. Mainz ⸗Kaſtel 649,4; oz. in machungen über den Verlauf und die Lage der Fahrer 2. Kurheſſen Kaſſel:01/. n 164% infolge der großen Geſchwindigkeiten und der großen Zahl Zweiter Achter: 1. Saar⸗Saarbrücken:58, 2. 4 der Fahrer nicht mehr ſolgen zu können. Weil Wieſe hielt, f war Kratz, gleichfalls auf BMW, nach vorn gekommen und führte das Feld. Auch der Königsberger Bouvain 5 15 5 ſich, gleichfalls Auf BMW, vor Wieſe geſetzt. Den 5 omburger Lohmann(BMW) hatte man überſehen une, um ſeine Wertung gabs nach Abſchluß des Rennen zeit⸗ Neue Aeberraſchungen 5 2 mubende Auseinanderſetzungen zwiſchen Amtswaltern und Es iſt ſchon geſagt worden, daß der Monat Zuli die 135. die Lohmanns Fahrt genau verfolgt denkbar ungünſtigſte Zeit für die Durchführung großer 2 155 J zus Sptele in jenen Raſenſports iſt, deren eigentliche Zeit die — 8 1 tormal hohen Brenn⸗ kühleren Jahreszeiten ſind. Heißes Wetter läßt weder .— 6. Aale rau zur Folge) mußte ſich mit dem 4. Platz ſeiner e 0 55 5 19 85 Leiſtungen 5 Hinzu . 1 3 1 e 1 480 55 kommt, daß nach der langen Saiſon ſowohl die Maun⸗ 2„ reis“ wurde in den zwei nellſten afte f ie Zu bgekämpft ſind. 8 iſt — l Klaſſen auf BM gewonnen; ſchnellſte Zeit im Seiten⸗ MMM, 05 235 5 wogenrennen hatte gleichfalls eine BM⸗Maſchine er⸗ nun deshalb bedauerlich, weil ja der Reinertrag dieſer dus) 1 8255 Mithin word der Tag des„Großen Preiſes“ zum Veranſtaltungen der Spende für die Opfer der Arbeit zu⸗ 19.5 1195 Großerfolg von BM. Wobei nicht vergeſſen ſei zu fließen ſoll. Man möchte gerade aus dieſem Grunde 9— Ae 1 betonen, daß reindeutfche NSu⸗ und Dil ⸗Maſchinen einen günſtigeren Termin und damit ein größeres finan⸗ 8 2— wundervolle Schnelligkeits⸗ und Zuverläſſigkeitsbeweiſe elles Ergebnis wünſchen. 150 vollbracht 8 5 a 115 25 5 en. Die Ergeb if Den vier Zwiſchenrundenſpielen im Fuß ball⸗Po⸗ .25 43 te Ergebniſſe: kalwettbewerb wohnten am g. Huli insgeſamt 23 900 5 5 5 Zuf ei über 36 000 Zuſchauern bei d cht 5 56.75„Großer Preis von Deutſchland“, 16 Runden gleich e 12 8 1 15 8 51 115 7 2— 1 0 ——— 313,999 Km., bis 500 und über 500 cem:(15 Runden für Spielen der Vorrunde. Der Durchſchn für ein Spie 1 220 Naſchinen bis 350 cem, 14 Runden für Maſchinen bis itt alle von gen auf nahean bog Zuschauer gewachſen 5 8. Manne Gewinner des Großen Preiſes: Joſ. Stelzer und man darf annehmen, daß es trotz der ungünſtigen 2 chen), BMW,:56:53 gleich 166,3 Km. Durchſchnitt. Verhältniſſe doch einen nennenswerten Reingewinn ge⸗ 58 2055 Nach Klaſſen gewertet: Klaſſe D/E bis 1000 cem: 1. geben hat. . ſonttt Kratz, BMW,:00:40 gleich 156,3 Km. Durch⸗ Im Handball hatte man zwar beſonders darauf ge⸗ 7— 6750 0 2. Fritz Bouvain(Königsberg); BMW. 148 Km. achtet, daß bei den Spielen möglichſt wenig Unkoſten ent⸗ .75 6350 ſchſchnitt, 3. W Lohmaun(Hamburg), 147 Km. Durch⸗ ſtehen würden, dennoch dürfte hier aber die Vorrunde im ſchnit 95 mitt, 4. Wieſe(Hannover), BMW, 146 Km Durchſchnitt, 1 f it ei igt i 840 1810 Aaſſe C bis 500 cem: 1. Joſeph Stelzer BMW:58:53 Geſamtergebnis mit einem Defizit geendet haben, denn .— 26.55 gleich 166,3 Km. Durchſchuikt, 9 Gunnar Laken(Schweden), eine Anzahl von Spielen war geradezu kläglich beſucht. 117 105 Husquarna 1259753 gleich 157,3 Km. Durchſchnitt; 3. Heinz In den Spielen ſelbſt gab es manche Ueberraſchung. 02.0 100 g 19,0 1165 e feu: Suche f. 17 To. ⸗Li 8 5 Jef e ee 3 8 Arbeit, mögl. e. nerbeſchäftigung b 1 5 79 755 9 billigſt 8 — aſter Berechnung. 580 16 ufragen B205⁴ 575 8345 Fernſpr. Nr. 480 24. — 35 55 40 1250 e lifepr — 50⁰ 5 1285 entfernt-blo 8 MANN MEIN — Wirkung garantiert. 8 ee ee 155— Brheltich bei: 80 8 5 50 14.— dee 2 1 gert, U J, 9 u. 6 5, 14 78 285 85 148 50 45% Reste-Jagel 33. Heilbronner Regatta Schöne Erfolge der Mannheimer Ruderer— Schwacher Beſuch Wormſer RG 811,4; Batſchauer⸗Karlsruhe bei 1000 Meter aufgegeben.. Wartberg⸗Vierer: 1. Mannheimer RC Undine⸗Radolfzell:07; 3. Würzburger RG:10, 4. ſer RG 7214. Dritter Achter: 1. Ulmer RC Donau 622; 2. Stutt⸗ gart⸗Cannſtatter RC 626,8. Bootshausweihe in Neckarau beim Kanu ⸗Sport⸗Club 2. Worm⸗ zweites Bootshaus erſtellt, das liegt. Am Samstag abend wurde dieſes Hauſes vorgenommen. An Stelle Vorſitzenden A. Sattler begrüßte deſſen e Raabe die zahlreich erſchienenen Sportkameraden und Gäſte. Unter den Anweſenden befanden ſich der Beauf⸗ tragte des Reichsſportkommiſſars W. Körbel, Vertreter der Preſſe, des Kanuverbandes und der Mannheimer Kanuvereine. Mit ſchlichten Worten begrüßte der Vor⸗ ſitzende die Gäſte der KSC. Er zeigte die Schaffensfreu⸗ digkeit der Kameraden und die Mühen, mib der alle zu⸗ ſammengeholfen haben, dieſes Haus aus eigener Kraft er⸗ ſtehen zu laſſen. Den Weiheakt übernahm Sportkommiſſar Körbel. Mit herzhaften Worten ſtreiſte er die vergangene Zeit. Er ſchilöerte die Schuld, die die vergangene Regierung am Sport habe, daß ſie es nicht verſtanden habe, den Sport zu einigen und zu fördern, daß ſie Jas Gegenteil tat, ſie för⸗ derte die Zerſplitterung und ü die Bildung der Sportarten den Verbänden und Vereinen. Mit kernigen Worten zeichnete der Sportkommiſſar die künftige Geſtal⸗ tung. Herr Körbel übergab dann das neue Bootshaus ſeiner Beſtimmung. Mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied wurde die Flagge gehißt. Mit dem Deutſchlandlied und einem Sang des Rheingold⸗Quartetts war die Weihe vollzogen. Als Vertreter des Kanuverbandes und der Mannheimer Kanu⸗Vereine und Kanufahrer ſprach dann der bekannte Kanuſportführer Fritz Wentz. Bei ſeinen Worten empfand man, wieviel Kampf es gekoſtet haben mag, den noch jungen Sport trotz aller Widerſtände auf allen Seiten durchzuſetzen, auszubauen und zu dem zu machen, was er heute iſt, ein Volksſport, der keine Klaſſenunterſchiede kannte und verträgt, ein Sport, der durch ſeine Eigenart und Vielgeſtaltigkeit in höchſtem Maße zur Pflege der Ka⸗ meradſchaft und der Zuſammengehörigkeit beiträgt. Die Gedenkgabe der Kanufahrer an den KS beſtand in einem Bilde unſeres Volkskanzlers Adolf Hitler. Von den Vereinen ſei noch der nachbarlichen Kanu⸗ geſellſchaft Neckarau gedacht, die durch ihren Vorſitzenden W. Heinrich ihre Glückwünſche zum Ausdͤruck brachte und neben dem Freundſchaftswimpel eine Uhr als Gedenk⸗ gabe überreichte. Außerdem trafen noch weitere münd⸗ liche, ſchriftliche und telegraphiſche Glückwünſche ein. Dem offiziellen Teil folgte dann der gemütliche und es war eine gute Idee dort am Waldrand eine Lichtmaſchine aufzuſtellen, die den ganzen Platz in ausgiebigſtem Maße mit Licht verſorgte. Was viele freundliche Helfer vermögen, hat dieſe Feier gezeigt, ein gutes Zeichen für den Kanuſport. Deutſcher Reiter-Sieg in Luzern Oblt. Haſſe ſiegt auf Bosco. Der Eröffnungstag des internationalen Reitturniess in Luzern, an dem in dieſem Jahre wieder eine ſtarke deutſche Offiziersgruppe von der Kavallerieſchule Hannover teil⸗ nimmt, brachte gleich einen deutſchen Sieg. In einem Jagdſpringen über einen mittleren Kurs von 13 Hinderniſſen ſiegte Oblt. Haſſe auf dem erfolgreichen Boscvp in der ſchnellſten Zeit von:36,83 Minuten gegen ſtarke ausländiſche Konkurrenz. Oblt. Momm konnte ſich auf Baccarat nur als Vierter placieren und belegte außerdem noch auf Finette den achten Platz. Das zweite Springen über eine etwas kürzere Diſtanz holte ſich der Italiener Oberſtlt. Borſarelli auf Coran. Paſtor Krauſe wieder in Breslau Paſtor Helmuth Krauſe, einer der beſten deutſchen Mit⸗ telſtreckenläufer, iſt wieder nach Schleſien zurückgekehrt, da er als Pfarrer der Gemeinde Peuke bei Sibyllenort an⸗ geſtellt worden iſt. Krauſe iſt ſeinem alten Verein, SC. Schleſien Breslau, wieder eingetreten und wird das Training in den nächſten Tagen aufnehmen. Was hören wir? Dienstag, 11. Juni ellvertreter . Frankfurt .10: Choral.—.15: Schallplatten.— 10.45: Für die Hausfrau.— 14.20: Jeder hört zu.— 15.20: Der Hausfrou zur Erholung.— 20.00: Aus Hamburg: Ein plattdeutſcher Abend.— 21.15: Konzert. g Heilsberg .20: Konzert.—.35: Gymnaſtik.— 11.30: Konzert, — 13.05: Schallplatten.— 15.30: Für Kinder.— 16.30: Konzert.— 18.25: Stunde der Arbeit.— 20.00: Siehe Frankfurt.— 21.20: Haydn⸗Konzert. 5 Langenberg .00: Morgenruf.—.05 u..03: Schallplatten.—.45: Gymnaſtik.— 10.05: Gemeinſchaftsempfang für Arbeits⸗ Ioſe. 11.10: Schulfunk. Konzert. 15.00: Kinderſtunde.— 15.50: Gegen die Ueberwertung 9 Kultureinflüſſe.— 16.10: Völkiſche Erziehung.— 16.50: Mein ſchwerſter Tag.— 20.45: Sinfonfe⸗ München .00: Schallplotten.— 10.00: Gymnaſtik.— 12.00: Werke von Schubert.— 12.45: Konzert.— 15.00: Hausfrauen⸗ ſtunde.— 16.30: Konzert.— 17.45: Die Weltgeltung des deutſchen Rechts.— 18.25: Deutſche Minneſänger.— 20.00: Reichswehrkonzert.— 21.10: Freiheit für Tirol!— 21,40: Spuk im Funkhaus.— 23.00: Kammermuſik. Konzert.— 18.15: konzert. 5 Südfunk .10: Schallplatten.— 10.10: Die Paſſacaglio.— 10.40: Schulfunk.— 11.40: Hausfrauenfunk.— 12.00 u. 13.90: Konzerte,— 15.30: Blumenſtunde.— 16.00: Frauenſtunde. — 16.30: Konzert.— 17.45: Die Ziele des NS⸗Reichsver⸗ bandes deutſcher Kriegsopfer.— 19.00: Stunde der Nation. — 20.00: Konzert.— 21.00: Arbeitslager Neckarzimmern (Hörbericht).— 21.30: Klavierſonate.— 22.30: Nachtmuſik. Wien 17.25: Konzertſtunde.— 19.15: Konzert.— 21.00: Sin⸗ foniekonzert.— 22.30: Tanzmuſik. Hauptſchriftleiter. H. A. Melß ner Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt Handels⸗ tetl: K. Ehmer Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Vermiſchtes: W. Müller Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Leilk C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger? Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Reste von Kleider- und Mantel Stoffen in Wolle und Seide etc. Zur Hälfte u. zwei Drittel des regulären Preises Reste von Weiß- und Baumwollwaren mit höchstem Preis- Nachlaß 2 e 8. Seite/ Nummer 311 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Frau, von uns gegangen Mannheim(Sophienstr. Siati besonderer Anzeige Am 9. Juli d. J. ist nach langem Kranksein meine gute unsere liebe Mutter, Großmutter und Schwester, Frau Lucie Hachenburg geb. Simons 22), den 10. Juli 1933 In tiefer Trauer: Dr. Max Hachenburg Greſe u. 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Juli Nach einem schönen Lebensabend ist unsere liebe, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Groß- Katharina Biüihn We. Mannheim C 2,5, Sophienstr. 12), Heidelberg, Die trauernden linterbliebenen 1933 Sohn und Bruder 30 Jahren Mannheim(L 11. 18) und Kinder Die Beisetzung fand in aller Stille statt Am Freitag, den 7. Juli entschlief unser lieber Daul Tranl. nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von Frau Adele Frank WwWe. 8 Mr haben zwel kröffige 1 SFSonnlags- Buben betommen. Otfo Kramer u. Frau EIisabeff geb. Sples Mannheim(Augartensfr. 107), 9. Juli 1053 b Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 8. Juli 193g: Geſtetner Aktiengeſellſchaft in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz: Berlin. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalver⸗ mlung vom 91. Mai 1933 geändert in 8 12 ch Streichung des dritten Abſatzes(Ausweis Aufſichtsrats mitglieder). Sübdeutf es Holzverwertungs⸗Kontor Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung in Mannheim. Leo Balint iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Dr. Ing. Fritz Bürklein, Berlin⸗ Charlottenburg iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Richard Kurnik in Ludwigshafen a. Rh. iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt und gemeinſchaftlich mit einem Geſchäfts⸗ führer vertretungsberechtigt. Ino Werner& Co. Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung in Mannheim. Helene Seeger geb. Reiß in Mannheim iſt als Einzelprokuriſt be⸗ ſtellt. Verband deutſcher Gewürzmühlen Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Mannheim in Mann⸗ heim. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 19. Mai 1033 wurde die Geſellſchaft aufgelöſt. Der ſeit⸗ herige Geſchäftsführer Leopold Wertheimer iſt alleiniger Liquidator. Die Beerdigung fand in aller Stille statt Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen XIIIIX auch in Teilbeträg., ſüür 1. Hypothek zu vergeben. Angeb. u. O O 69 an die Geſch. * 3029 Miet-Gesuche 100—150 qm* 8035 Lagerraum mit Biro part., Toreinfahrt, geſucht. Preisang. u. OR 72 an die Geſch. --Zimmerwohnung mit Bad u. Garten, in Mhm. od. 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Die Firma iſt er⸗ 94551 Pfeiffer in Mannheim. Adolf Pfeiſſer iſt infolge Todes aus der e ee ie den, an ſeiner Stelle iſt ſeine Witwe Eliſe Pfeiffer geborene Walther in Mannheim in die Geſellſchaft als perſönlich haftende Geſellſchafterin eingetreten. Die Geſamtprokuren von Robert Plätzer und Hermann Schmid beſtehen fort. Valentin Doppler, Fahrradgroßhandlung, Maunheim. Inhaber iſt Valentin Doppler, Kaufmann, Mannheim. 77 ds. Blattes. 43052 Künderl. ruh. Ehe⸗ paar ſucht* 3028 12 Ammer u. Küche Lindenhof o. Almen⸗ hof bevorz. Pünktl. Zahler, bis 35 Mk. Angeb. unter 0 N 68 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. abzügl. 10 Prozent Krlsentabatt blauer Wellenſittich. Belohng. bei 13031 Schwinn, UU 3, 15. 8 reparieri, reinigt, enistaubi Tausch-Anzeigen F. Bausback, M 1, 10. 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