Alls ſtſtadt, ſchläge * ö 2 * 0 den Deutſchland ſein wird. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei- Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Plätzen ufür fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Auzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfennig, 79 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleich oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Mittag⸗ usgabe Mittwoch, 12. Juli 1933 144. Jahrgang— Nr. 314 ebbels über unſere nächſten Aufgaben Ausführungen des Reichsminiſters für Propaganda über das„Generalprojekt der deutſchen Rettung“ Verfaſſung für die Evangeliſche Kirche Auch die neue Kirchenverfaſſung wird ſich auf dem Führerprinzip aufbauen Die großen Probleme der Zeit Meldung des Wolffbüros — Berlin, 12. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels veröffentlicht im „Angriff“ einen Leitartikel mit folgender Ueber⸗ ſchrift:'UUnſere nächſten Aufgaben“, woraus wir das folgende entnehmen: 5 Die Regierung Hitler iſt noch nicht ſechs Monate an der Macht. Trotzdem hat ſie durch Maßnahmen grundſätzlicher Natur auf allen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens einſchneidende Reformen durchgeführt. Dieſe Reformen wurden nach einer großen, auf weite Sicht eingeſtellten Planung entworfen und ver⸗ wirklicht und ſtellen in ihrer Geſamtheit ein Ge⸗ neralprojekt der deutſchen Rettung dar. So ſind z. B. die Geſetze über die Bereinigung des Berufsbeamtentums, über die Einſetzung der Reichs⸗ ſtatthalter, über die Ausſchaltung der marxiſtiſchen Ideologien und Organiſationen keine Teilaktionen, die ohne inneren Zuſammenhang mit dem Geſamt⸗ werk des deutſchen Wiederaufbaues hätten wirkſam werden können. Sie ſtellen die erſten Steinchen dar in dem großen Moſaikbild, das heute ſchon vor un⸗ ſerem geiſtigen Auge ſteht und Schau des kommen⸗ Die deutſche Nation hat in einer noch nie dageweſenen Einmütigkeit dieſem Reformwerk ſeinen Beifall gezollt und ſeine tätige Mithilfe angedeihen laſſen. Wer in den Zeiten der Opposition noch nicht durch das geſprochene Wort für uns geworben wurde, der hat ſich durch die beſſere Tat belehren laſſen. Die Welt beginnt allmählich einzuſehen, daß das junge Deutſchland, das wir Nationalſozialiſten re⸗ präſentieren, keineswegs ein politiſches Abenteuer iſt, ſondern eine feſtſtehende Tatſache, mit der man ſich für alle abſehbare Zeit abfinden muß. Hinter Hitler und ſeinen Männern ſteht die ſtäh⸗ lerne Front der nationalſozialiſtiſchen Parteiorgani⸗ ſation. Ihre Avant⸗Garde iſt die in der Revolution gehärtete und zuſammengeſchweißte SA und Ob ſie marſchiert oder Gewehr bei Fuß ſteht: Immer⸗ dar iſt ſie bereit, für die Sache der deutſchen Revo⸗ lution mit Leib und Seele einzutreten und zu kämpfen. Die Partei iſt im Begriff, eine innere Um⸗ formung zu vollziehen. Von den vielen Hunderttauſend, die ſeit der Macht⸗ übernahme zu uns kamen, wird der brauchbare Teil nach und nach in den Parteikörper einge⸗ ſchmolzen, der andere Teil, ſoweit er unbrauchbar iſt, aus ihm wieder ausgeſchieden. Auch das dauert ſeine Zeit, aber in wenigen Monaten ſchon wird die ganze Organiſation wieder von derſelben wuchtigen Schlagkraft und vorwärtsſtürmenden Aktivität er⸗ füllt ſein, wie in den Zeiten unſerer Oppoſition. Unſere nationalſozialiſtiſche Betriebszel⸗ lenorganiſation hat eine große hiſtoriſche Aufgabe übernommen. Ihr liegt es ob, das deutſche Arbeitertum in den Organismus des Staates ein⸗ zufügen, und zwar ſo feſt, daß es nie mehr daraus herausgebrochen werden kann. Man wird darauf zu achten haben, daß der Marxismus, ſeiner orga⸗ niſatoriſchen Möglichkeiten beraubt, hier nicht ein neues ideologiſches Tummelfeld findet. Auch da iſt mehr Wert auf die Qualität als auf die Quantität zu legen. Nicht jeder, der ein NSBO⸗Abzeichen an⸗ ſteckt, iſt damit ein treuer Hitlerſoldat. Und zu glauben, daß der Marxismus nach dem Ende der SPD und KPD nun auch weltanſchaulich reſt⸗ los ausgerottet wäre, das mag man anderen, nur nicht uns alten Nationalſozialiſten zumuten. Die großen Probleme der Zeit, die Ankurbe⸗ lung der Wirtſchaft, die Beſeitigung der Ar⸗ beitsloſigkeit, die in ſo hoffnungsvollen Auſätzen ſtehen, können bis zum letzten Reſt nur gemeiſtert werden durch eine natipnalſozialiſtiſche Führung, die ein ganzes Volk hinter ſich weiß. Der Führer iſt, ſeitdem er zugleich Kanzler des Volkes iſt, derſelbe geblieben, der er immer war. Er wird mit der großen Not fertig, wenn wir alle wie ein Mann hinter ihm ſtehen und ihm dabei helfen, der Nation wieder Freiheit und Brot zu geben. Verſtändigung mit deutſchen Gläubigern — London, 12. Juli. Die Besprechungen über die kurzfriſtigen deutſchen Gemeindekredite, die hier, wie gemeldet, während der letzten beiden Tage ſtattgefunden haben, haben zum Abſchluß eines Zuſatzabkommens geführt. Da⸗ nach haben ſich die Gläubiger unter Berückſichtigung der Deviſenlage Deutſchlands mit der Herab⸗ ſetzung der Zinſen um ein halbes Pro⸗ zent einverſtanden erklärt. Feruer ſollen die in dieſem Jahre zu leiſtenden Kapital zahlungen bis zum 15. März 1934, dem Ablauf des Stillhalte⸗ abkommens, a u geschoben werden S SS SDS. Drahtbericht unſeres Berliner Büros ö E Berlin, 12. Juli. Geſtern abend fanden im Reichsinnenminiſterium unter dem Vorſitz von Dr. Frick die abſchlie⸗ ßenden Beſprechungen über das Verfaſſungswerk der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſtatt. Der vom Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbund bevollmächtigte Ausſchuß zur Prüfung der Verfaſſung hat geſtern abend die gemeinſame Beratung mit Wehrkreis⸗ pfarrer Müller, dem theologiſchen Berater der Deutſchen Chriſten Prof. Fezer, dem Vertreter der Lutheriſchen Kirche Marahrens, dem Ver⸗ treter der Reformierten Heſſe und dem Kirchen. juriſten Prof. Heckel ſeine Arbeit beendet. Das Verfaſſungswerk wurde geſtern abend einer Ver⸗ ſammlung von Vertretern der evangeliſchen Landes⸗ kirchen vorgelegt. Ueber die Einzelheiten des neuen Verfaſſungs⸗ werkes liegt zur Stunde noch nichts Näheres vor. Immerhin ſteht feſt, daß die neue Kirchenverfaſſung ſich auf dem Führerprinzip aufbauen und die Autorität dieſes Führers betonen wird. Anderer⸗ ſeits will man jede ſchematiſche Gleichmacherei bei der Neugeſtaltung der Kirche vermeiden. Deshalb dürfte der Entwurf wohl eine Art Rahmenverfaſſung dar⸗ ſtellen, die den Aufbau der Kirche und vielleicht auch noch die regionale Neugliederung der Landeskirchen behandelt. Mit der Bekanntgabe des Verfaſſungs⸗ textes wird für heute vormittag gerechnet. Einmütige Annahme der neuen Verfaſſung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 11. Juli. Die Vertreter der im Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbund vereinigten Landeskirchen ſind am Dienstag abend im Reichsminiſterium des Innern zuſammengetreten, um durch den Mund des Landes⸗ biſchofs D. Marahrens die Vollendung des kirch⸗ lichen Verfaſſungswerkes zu verkünden. Die A b⸗ ſtimmung über den in den vorbereitenden Bera⸗ tungen fertiggeſtellten Entwurf hatte die ein⸗ mütige Annahme der neuen Verfaſſung erge⸗ ben. Die Deutſche Evangeliſche Kirche hat damit Geſtalt gewonnen. a Der Reichsmimiſter des Innern gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß er als erſter Gelegenheit habe, der einigen Kirche des evangeliſchen Deutſchland die Glückwünſche der Reichsregierung in dem denkwürdigen Augen⸗ blick zu übermitteln, in dem dieſe Kirche ihren Ein⸗ tritt in die Geſchichte des deutſchen Volkes vollzieht. Er ſtellte gleichzeitig in Ausſicht, daß die recht⸗ liche Anerkennung der neuen kirchlichen Ver⸗ faſſung im Reichsgeſetzblatt noch in dieſer Woche er⸗ folgen werde. Mit der Vollendung des Verfaſſungswerkes für die Deutſche Evangeliſche Kirche wurde auch die Grundlage für die Beilegung der Kirchen⸗ konflikte vor allem in Preußen geſchaffen. Be⸗ reits am Mittwoch morgen beginnen im Reichsmini⸗ ſterium des Innern die entſcheidenden Verhandlun⸗ gen hierüber und werden noch im Laufe dieſer Woche zu einem befriedigenden Abſchluß gebracht werden. Zum Reichskonkordat Drahtbericht unſeres Berliner Büros . Berlin, 12. Juli. Obwohl über den Inhalt des in Rom paraphier⸗ ten Reichskonkordats Einzelheiten noch nicht bekannt ſind, kann man doch ſchon heute ſagen, daß nicht nur alle politiſchen Organiſationen des deutſchen Zen⸗ trums, ſondern auch alle Organiſationen gewerk⸗ ſchaſtlicher Natur ihre Tätigkeit in der alten Form nicht wieder aufnehmen können. Hierzu er⸗ fährt der„Angriff“, daß der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, Mitte der Woche die maß⸗ gebendſten Vertreter der einzelnen katholiſchen Ver⸗ bände empfangen werde, um Richtlinien für die künftige gemeinſame Arbeit feſtzulegen. Eine or⸗ ganiſatoriſche Selbſtändigkeit der betreffenden Ver⸗ bände könne es ſelbſtverſtändlich auch in Zukunft nicht geben. Sie werden nur im Sinne der zwiſchen Staat und Kirche getroffenen Vereinbarungen die Bewe⸗ gungsfreiheit erhalten können, die dem gemein ⸗ ſamen Intereſſe dient. Die Landesſtellen für Volksaufklärung und Propaganda Telegraphiſche Meldung — Berlin, 11. Juli Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat die Leiter der 13 Landesſtel⸗ len für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Die Landesſtellen faſſen Gebiete zuſammen, die ent⸗ weder wirtſchaftlich oder durch die Stammeseigenart ihrer Bevölkerung zuſammengehören. Es ſind folgende Landesſtellen errichtet worden: 1. Landesſtelle: Berlin⸗Brandenburg⸗ Gren mark, umfaſſend die Provinzen Branden⸗ burg und Grenzmark. Leiter: Schluze⸗Wechſungen, Berlin; 2. Landesſtelle: Hamburg⸗Schles⸗ wig⸗Holſtein, umfaſſend Freie Stadt Hamburg und Provinz Schleswig⸗Holſtein. Leiter: Fouquet, Hamburg; 3. Landesſtelle: Niederſachſen, umfaſſend die Provinz Hannover und die Länder Oldenburg, Bremen, Braunſchweig. Leiter: Hux⸗ hagen, Hannover; 4. Landesſtelle: Weſtfa⸗ len⸗Lippe, umfaſſend die Provinz Weſtfalen und die Länder Schaumburg⸗Lippe und Lippe⸗Detmold. Leiter: Homann, Münſter. 5. Landesſtelle: Rhein kand. umfaſſend die Rheinprovinz. Leiter: Toni Winkelnkemker, Köln. 6. Landesſtelle: Heſſen⸗Naſſau, umfaſſend die Provinz Heſſen⸗Naſſau und den Freiſtaat Heſſen. Leiter: Müller⸗Scheldt, Frankfurt a. Main. 7. Landesſtelle: Baden⸗Württemberg, umfaſſend die Länder Baden und Württemberg. Leiter: Mo⸗ raller, Karlsruhe. 8. Landesſtelle: Bayern, umfaſſend das Land Bayern. Leiter: Oberregierungsrat Ebner, München. 9. Lan desſtelle: Mitteldeutſch⸗ land, umfaſſend die Provinz Sachſen und die Länder Thüringen und Anhalt. Leiter: Tießler, Halle. 10. Landesſtelle: Sachſen, umfaſſend das Land Sachſen. Leiter: Salzmann, Dresden. 11. Landesſtelle: Schleſien, umfaſſend die Provinzen Ober⸗ und Niederſchleſien. Leiter: Gun⸗ zer, Breslau. 1 2. Landesſtelle: Oſtpreußen, umfaſſend die Provinz Oſtpreußen. Leiter: Paltzo⸗ Königsberg. 13. Landesſtelle: Pommern⸗ Mecklenburg, umfaſſend die Provinz Pommern, die. Länder Mecklenburg⸗Schwerin und trelitz und den Freiſtaat Lübeck. Leiter: Neumann, Stettin. Neben dieſen Landesſtellen werden in den näch⸗ ſten Tagen weitere 18 Nebenſtellen errichtet werden. Mit der Leitung der Landesſtellen ſind ſeit Jah⸗ ren erprobte, erfahrene und befähigte Propagan⸗ diſten beauftragt worden. Zu jeder Landesſtelle tre⸗ ten in der nächſten Tagen noch je zwei Referen⸗ ten, darunter je ein Preſſereferent. Die Auf⸗ gaben der Landes⸗ und Nebenſtellen ſind außer⸗ ordentlich vielſeitig. Neben der Durchführung der Anordnungen des Reichsminiſteriums obliegt ihnen die Aufrechterhaltung enger Fühlungnahme mit der breiten Oeffentlichkeit. Sie ſind die dauernd wirk⸗ ſamen Verbindungsglieder zum Volk. Ihre vor⸗ nehmſte Aufgabe wird ſein, an der großen geiſtigen Umgeſtaltung des Volkes richtunggebend und erfolg⸗ reich mitzuarbeiten. Ueber die Perſönlichkeiten der Leiter der Landesſtellen erfahren wir noch: Zu 1. Der Berliner Leiter Schulze⸗Wechſungen war bisher Gaupropagandaleiter des Gaues Berlin der NSDAP. Zu 5. Der für die Rheinprovinz in Ausſicht ge nommene Leiter Winkelnkemper iſt preußiſcher Land⸗ tagsabgeordneter und Bruder des Hauptſchriftleiters des„Weſtdeutſchen Beobachters“ in Köln. Zu 6. Müller⸗Scheldt iſt Gaupropagandaleiter des Gaues Heſſen⸗Naſſau. Zu 7. Moraller iſt Standartenführer der SA und Leiter der badiſchen Staatspreſſeſtelle in Karls⸗ ruhe. Die Ernennung der Referenten der Landesleiter erfolgt durch das Propagandaminiſterium. Kein Autounglück des Reichsjugendführers — Köln, 12. Juli. Wie der Adjutant des Ober⸗ gebietsführers Weſt der Hitlerjugend, Hartmann⸗ Lauterbacher, mitteilt, handelt es ſich bei dem in einigen Zeitungen gemeldeten Autbunglück bei Caub, bei dem auch der Reichsjugendführer in den Rhein geſtürzt ſein ſoll, nicht um den Wagen des Reichs⸗ jugendführers Baldur von Schirach, ſondern um den des Obergebietsführers Weſt der Hitlerjugend, Hartmann⸗ Lauterbacher. Der Reichsjugend⸗ führer befand ſich überhaupt nicht im Auto. Abwehr der Auslandshetze iſt lebensnotwendig Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Juli. Eine erfreuliche Nachricht kommt aus Newyor k: Dort iſt in dieſen Tagen eine deutſche Tageszeitung, die den Namen„Die Brücke“ führt, begründet worden. Dieſe Tageszeitung, die die Weltanſchauung und die Politik des Nationalſozialismus vertritt, hat vor allem die Aufgabe, der Lügenpro⸗ paganda im Ausland entgegenzutreten und richtige Vorſtellungen von dem neuen Deutſchland zu ver⸗ breiten. Wie notwendig dieſe Arbeit iſt, hat gerade erſt dieſer Tage wieder die Tatſache bewieſen, daß ein großes amerikaniſches Blatt einem Landesver⸗ räter wie Philipp Scheidemann ſeine Spalten für einen Hetzartikel gegen das neue Deutſchland öffnete. Daß ſich die Tätigkeit dieſer ſogenannten Ar⸗ beiterführer letzten Endes gegen den deut⸗ ſchen Arbeiter richtet, iſt ja ohne wefteres klar. So veröffentlicht heute der„Deutſche“, des Organ der Deutſchen Arbeitsfront, zwei Karika⸗ turen, die im Gewerkſchaftsblatt der holländti⸗ ſchen Bauarbeiter erſchienen ſind. Dieſe beiden Karikaturen ſtellen ſo ungefähr den Höhepunkt der Gemeinheiten dar. In ihnen wird zum Boykott der deutſchen Waren aufgefordert. Welche Folgen aber dieſer Boykott für die deutſche Ar⸗ beiterſchaft haben kann, das geht aus folgendem Kommentar des„Deutſchen“ deutlich hervor: „Der Boykott deutſcher Waren droſſelt unſeren Export! Gedroſſelter Export heißt Arbeitsloſigkeit, Arbeitsloſigkeit in Deutſchland! Die Propaganda der internationalen Gewerkſchaften iſt alſo gegen die deutſchen Arbeiter gerichtet. Sie würden die Leidtragenden ſein und ſie ſind es bis zu einem gewiſſen Grade, wenn im Ausland Produkte der deutſchen Arbeit nicht mehr abgeſetzt werden können!“ Frankreichs unheilbare Sicherheitspfychoſe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters V Paris, 12, Juli. Im Laufe der zweiten Unterhaltung zwiſchen dem Präſtdenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, dem Miniſterpräſidenten Daladier und Außen⸗ miniſter Paul⸗Boncour, die ebenfalls im Kriegsminiſterium ſtattfand und von 9 Uhr abends bis 11.30 Uhr dauerte, wurde der Meinungsaustauſch über die verſchiedenen ſchon erörterten Abrüſtungs⸗ probleme fortgeſetzt. Von den beteiligten franzöſt⸗ ſchen Miniſtern wurde nach Beendigung der Beſpre⸗ chungen erklärt, es ſei ihnen möglich geweſen, dem Präſtdenten Henderſon den Standpunkt der franzö⸗ ſiſchen Regierung gegenüber den einzelnen Fragen eingehend darzulegen und ihm die notwendigen Un⸗ terlagen für die Fortſetzungſeiner Beſpre⸗ chungen in den anderen europäiſchen Hauptſtädten zu geben. Henderſon wird im Laufe des Mittwoch Paris verlaſſen und ſich zunächſt nach Ro m begeben. die europäiſchen Mächte zur Au⸗ nahme der wichtigſten Punkte des Abrüſtungspro⸗ jektes zu bewegen. Er hofft, wie er franzöſiſchen Journaliſten gegenüber erklärte, daß dem engliſchen Projekt nach Wiederaufnahme der Abrüſtungskonfe⸗ renz im Oktober bei der zweiten Leſung ein beſſerer Erfolg beſchieden ſein wird. Die franzöſiſchen Mint⸗ ſter ſollen ſich während der geſtrigen Unterhaltung durchaus bereit erklärt haben, die Arbeiten Hender⸗ ſons zu unterſtützen, wobei ſie allerdings zur Grund⸗ bedingung machen, daß die von Frankreich verlangten Sicherheitsgarantien auf jeden Fall erfüllt und zum Ausgangspunkt der wei⸗ teren Verhandlungen gemacht werden. Deutſch iſt und bleibt die Saar Telegraphiſche Meldung — Berlin, 11. Juli. Dr. Ley hat folgendes verfügt: Hiermit ordne ich die Einrichtung einer Saarabteilung bei der oberſten Leitung der PO der NS DA p an. Sitz die⸗ ſer Abteilung iſt Berlin. Zum Leiter der Abteilung ernenne ich den Pg. Dr. Heinrich Schneider aus Saarbrücken, zurzeit Berlin C 2, An der Fiſcherbrücke Nr. 1. Pg. Dr. Schneider iſt mir perſönlich unter⸗ ſtellt. Sein Ziel iſt es, — ͤ nh— Der preußiſche Miniſterpräſtdent Göring iſt am Dienstag nachmittag zu ſeinem angekündigten Beſuch in Hamburg eingetroffen. Mitglieder umfaßt, hat ſich damit aufgelöſt. Der Karl Auguſt Walther, 2. Seite/ Nummer 314 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Juli 1939 Die Neubildung der Miniſterien Telegraphiſche Meldung — Karlsruhe, 12. Jult Amtlich wird mitgeteilt: Im Vollzug des 84 des Geſetzes über die Neubildung der Miniſterien vom 19. April 1933 gehen am 10. Juli 1933 folgende Ar⸗ beitsgebiete aus dem Geſchäftsbereich des Miniſte⸗ riums des Innern in den Geſchäftsbereich des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums über: a. die Landwirtſchaftspflege, b. die Förderung von Handel, Handwerk, Gewerbe und Induſtrie leinſchließlich Dampfkeſſelaufſicht und Badiſcher Reviſionsverein für Dampfkeſſel), e, die Gewerbeaufſicht und die arbeitsrechtlichen Angelegenheiten. Von den bisher in Zuſammenhang mit dieſen größeren Arbeitsgebieten behandelten Einzelfragen bleiben jedoch wegen ihres vorwiegenden Polizei⸗ oder kommunalen Charakters die folgenden weiter⸗ hin in dem Geſchäftsbereich des Miniſteriums des Innern: a. Veterinärweſen, b. Jagd, Fiſcherei, Naturſchutz, Vogelſchutz Feldpolizei, e. Vollzug des Milchgeſetzes, d. Konſulate, Meſſen und Märkte(ausgenommen ſolche für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe), e. landwirtſchaftliche Siedlung, 1. Statiſtik, S. Fremdenverkehr und Beſchäftigung ausländi⸗ ſcher Arbeiter, h. unlauterer Wettbewerb, i. privates Verſicherungsweſen, k. Lagerung von Sprengſtoff und feuergefähr⸗ lichen Flüſſigkeiten, J. Sicherung der Lichtſpielvorführungen. Bei Eingaben an die Miniſterien iſt zur Ver⸗ meidung von Verzögerungen auf dieſe neue Vertei⸗ lung der Zuſtändigkeit zu achten. s und Aufgehen der DNVP in der NS DAN * Karlsruhe, 12. Juli. Gauleiter Robert Wagner gibt im„Führer“ parteiamtlich bekannt: „Entſprechend dem Abkommen des Führers mit dem Vorſitzenden der ehemaligen DNVP iſt auch ein Abkommen zwiſchen der ehemaligen DNVp, Lan⸗ des verband Baden, und der Gauleitung der Ne DaA P Baden über das Aufgehen der ehemaligen DNVP zuſtandegekommen. Näheres geht den Kreis⸗ leitern durch Rundſchreiben zu. Das Abkommen war umſo leichter möglich, als zwiſchen den Führern der NSDAP und der ehemaligen DRV nie ernſt⸗ liche Differenzen beſtanden haben und insbeſondere die Zuſammenarbeit im Landtag eine freundſchaft⸗ liche geweſen iſt.— Die Mitglieder der ehe⸗ maligen DN WP ſoder deren Verbände wer den als gleichberechtigte Mitglieder in die NS DAP aufgenommen, falls ſie der DNVP ſchon vor dem 30. Januar 1933 angehört haben und bis zum 1. Auguſt 1933 Antrag auf Aufnahme in die NSDAP ſtellen.— Führende Perſönlichketten der DNV, die der NS DA nicht beitreten wollen, haben daraus keine Folgerungen für ihre Be⸗ wertung ſeitens der NSDaAp oder des Staates zu gewärtigen. Der neue Krieg in Südamerika Aſuncion, 12. Juli. Das Kriegs⸗ miniſterium berichtet, daß die paraguayiſchen Truppen drei Angriffe der Bolivianer im Abſchnitt Namawa abgeſchlagen und ſich bei einem Gegen⸗ angriff der vorderen bolivianiſchen Linie bei Gondre bemächtigt hätten. Es ſei bedeutendes Kriegsmate⸗ Die Verluſte der Bolivianer rial erbeutet worden. betrügen 600 Tote. § London, 12. Juli. ausweichliches haben: Alle Probleme, deren Löſung die Wirtſchafts⸗ kriſe ernſthaft erleichtern könnte, ſind von der Tagesordnung abgeſetzt worden, weil man ſich nicht darüber einigen konnte, ob die Henne oder das Ei zuerſt da war. In der vagen Hoffnung, daß in den nächſten vier⸗ zehn Tagen ein Wunder geſchieht, beiſpielsweiſe daß Präſident Rooſevelt ſeine Meinung ändert, werden die Ausſchußdebatten noch bis Ende des Monats fortgeſetzt. Zweifellos iſt eine Reihe von Aufgaben auch noch in dieſem Rahmen lösbar, deren Wichtigkeit nicht unterſchätzt zu werden braucht. So wäre z. B. die Einigung über international an⸗ erkannte Grundſätze für öffentliche Arbeitsvergebung oder über eine teilweiſe ſtärkere Heranziehung des Silbers als Zahlungsmittel außerordentlich wertvoll. Es gibt eine ganze Reihe ſolcher Einzelfragen, die von Anfang an zur Konferenz gehörten, aber durch die grundſätzlichen Diskuſſionen in den Hintergrund gedrängt worden ſind. Indem man die„großen“ Probleme beiſeite ſchiebt und den„kleinen“ Platz macht, tut man das einzig Vernünftige unter den gegebenen Umſtänden. Das Konferenzſchiff fährt nach einem ſchweren Sturm, in dem es alle Maſten verloren hat, mit einem Notſegel zum nächſten Hafen. Die meiſten Delegierten fahren jetzt nach Hauſe und laſſen lediglich die ſogenannten Sachverſtän⸗ digen zurück. Der Holländer Colijn iſt bereits Schickſal der Konferenz Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 12. Juli. Die Pariſer Beſprechungen des Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, mit den fran⸗ zöſiſchen Regierungsmitgliedern ſind in zwei Etap⸗ pen vor ſich gegangen. Am Dienstag vormittag fand im Kriegsminiſterium eine über zwei Stunden dauernde Unterredung ſtatt, zu der Henderſon in Begleitung der Völkerbundsbeamten Achides (Chef der Abteilung für Abrüſtung) und De Wolfs erſchien. Von franzöſiſcher Seite nahmen Miniſterpräſident Dala dier, Außenminiſter Paul⸗Boncour und der ſtändige Delegierte Frankreichs in Genf, Maſſigli, an der Beſpre⸗ chung teil. Verhandelt wurde die private Herſtel⸗ lung und der private Vertrieb von Waffen, Kriegs⸗ material und Kontrollfragen. Auch das weder in Genf noch in London behandelte Thema der Kenn⸗ zeichnung des Angreifers ſtand, wie von gut unterrichteter Seite verſichert wird, auf der Tages⸗ ordnung. Da der Verhandlungsſtoff bei weitem nicht in der zweiſtündigen Sitzung erſchöpft werden konnte, kamen die Staatsmänner am Dienstag abend noch einmal zuſammen. Ueber ſeinen Eindruck aus der erſten Konferenz äußerte ſich Daladier folgender⸗ maßen:„Wir hatten eine ſehr herzliche Unterhal⸗ tung. Herr Henderſon begreift den Standpunkt Frankreichs ſehr gut und überblickt auch die Schwie⸗ rigkeiten der Probleme. Henderſon bemüht ſich mit ganzer Kraft, zu einer Löſung zu gelangen. Das geht aus ſeiner ganzen Arbeit hervor.“ Paul⸗ Boncour erklärte nach Schluß der Sitzung, daß Henderſon eine Reiſe durch die verſthiedenen Haupt⸗ ſtädte Europas machen werde, um die Einſtellung der einzelnen Regierungen zu den noch ſchwebenden Die Volks-Symphoniekonzerte in Mannheim Zwiſchen der Stadtverwaltung und dem Vorſtand der Muſikaliſchen Akademie des Nationaltheaters wurde über die künftige Veranſtaltung von Volks⸗ Symphoniekonzerten eine Vereinbarung getroffen. Nachdem der Ausſchuß für Volksmuſikpflege aufge⸗ löſt worden iſt, hat die Stadt die Veranſtaltung der bisher von dieſem Ausſchuß veranſtalteten Konzerte der Muſikaliſchen Akademie des Nationaltheater⸗ Orcheſters übertragen. Es werden künftig ſechs Volks⸗Symphoniekonzerte gegeben, die leweils Montags vor den Akademiekonzerten ſtatt⸗ finden werden. Sie werden in der Regel dasſelbe Programm ſowie dieſelben Dirigenten und Soliſten aufweiſen wie die ihnen folgenden Akademie⸗ konzerte. Dies hat zur Folge, daß der Preis für die zu den Volks⸗Symphoniekonzerten auszugebenden Mieten etwas erhöht werden mußte. Dieſe Mieten werden künftig auch nur noch an ſolche Perſonen abgegeben, die jährlich nicht über 100/ Einkommenſteuer (Lohnſteuer) bezahlen. Daneben werden Tageskarten zu den gleichen Preiſen wie für die Akademie⸗ konzerte ausgegeben. Alles Nähere wird im Herbſt anläßlich der Werbung für die Konzerte durch die Tagespreſſe bekanntgegeben werden. Der Muſikaliſchen Akademie wurde für die Ver⸗ anſtaltung der Volks⸗Symphoniekonzerte ein ſtädti⸗ ſcher Zuſchuß zugeſichert. Auflöſung der deutſchen Volksbühnenvereine Aus Berlin, 12.., wird uns gedrahtet: In Berlin hat ſich geſtern eine außerordentliche Volksbühnentagung verſammelt, die ein⸗ ſtimmig die Ueberleitung des Volksbühnenverban⸗ des in den nationalſozialiſtiſch geführten„Reichs⸗ verband Deutſche Bühne“ beſchloß. Der Verband deutſcher Volksbühnenvereine, der rund 500 000 Reichsorganiſationsleiter der Deutſchen Bühne, ſchen Volksbühnen nicht nur erhalten bleiben, ſon⸗ dern in der von der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung ins Leben gerufenen Organiſation ſich erſt zu voller Blüte entfalten werde. Hierzu ſei noch bemerkt, daß die„Berliner Volks⸗ bühne“ beſtehen bleibt und gemeinſam mit der „Deutſchen Bühne“ als ſelbſtändige Organiſation ihre Arbeiten fortſetzen wird. Stlaoͤt zwiſchen Meer und Gebirge (Von unſerem römiſchen Vertreter) Eine gute halbe Autoſtunde von Rom oſtwärts liegen Tivoli, die Villa'Eſte und ihr berühmter Park. Eine der ſchönen, neuen italieniſchen Auto⸗ ſtraßen führt durch die Campagna dorthin zu den Bergen. Sie ſteigt und fällt in leichten Windungen, vorbei an Gärten, mittelalterlichen Kaſtellen und Türmen, durch weite, ſchon im Frühſommer ausge⸗ dörrte Weideflächen, auf denen Pferde und weiße Rinder mit geſchwungenen Hörnern in Gruppen ſtehen. Rom bleibt zurück; nur die Peterskuppel ſchwebt über dem Dunſt der großen Stadt. Die Berge rücken immer näher.. Auf der halben Höhe ihrer letzten Ausläufer nach der Ebene zu liegt Tivoli. Ein hübſches Städt⸗ chen, eine ſchöne Villa, wie es manche in der Um⸗ gebung Roms gibt. Aber der Park! Nicht die hohen Zypreſſen geben ihm den beſtimmenden Zug, auch nicht die berühmten Springbrunnenaulagen. Es gibt wahrſcheinlich noch gewaltigere Bäume und be⸗ ſtimmt noch raffiniertere Waſſerkünſte. Die Ge⸗ ſamtanlage macht den Park zu einem ſo einzig⸗ artigen Werk der Gartenbaukunſt. Wie eine Oaſe liegt er mit ſeinen Zypreſſengruppen, idylliſchen Winkelchen, in denen lächelnde Marmorgruppen und ernſte Caeſarenköpfe aus dem Grün der Gebüſche leuchten, mit ſeinen ſtillen, kleinen Teichen und den vielen Springbrunnen zwiſchen dem ſtar⸗ ren Gebirge und der wilden Ebene. Die Campa⸗ ana in ihrer grandioſen und ungeformten Weite la⸗ gert ſich wie ein drohendes Tier unter dem Park. Der Blick irrt über ihre Unendlichkeit und ſucht einen feſten Anhaltspunkt. Böte nicht weit hinten die Kuppel der Peterskirche einen beruhigenden ſicherte den Verſamm⸗ 5 lungsteilnehmern zu, daß die geſunde Idee der deut⸗ Halt, ſo gewönne die Endloſigkeit der Gbene ihre „Die Konferenz iſt tot, es lebe die Konferenz!“ Der Beſchluß, der geſtern abend nach tagelangen ſchwierigen Verhandlungen zuſtande kam, bedeutet genau das, was wir ſchon ſeit einer Woche als un⸗ bezeichnet Das Trauerſpiel in London Die Weltwirtſchaftstagung kann weber leben noch ſterben Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters abgereiſt, Der franzöſiſche Delegierte fährt heute nach Paris und auch die deutſche Delegation wird vorausſichtlich nicht hier blei⸗ ben. Die Japaner fahren ebenfalls heute oder mor⸗ gen ab. Man erwartet allgemein, daß gegen den 26. Juli eine Vollſitzung einberufen werben wird, zu ber ſich die meiſten Delegations⸗ führer wieder nach London begeben dürften. Um dieſe Zeit ſoll dann die Konferenz bis Oktober vertagt werden — wenn nicht das oben zitierte Wunder geſchieht. Im Laufe dieſer Woche wird der wirtſchaftpolitiſche Ausſchuß den ſowjetruſſiſchen Vorſchlag eines allge⸗ meinen wirtſchaftlichen Nichtangriffspaktes erörtern und ſich dann einem Vorſchlag des Internationalen Arbeitsamtes für Zuſammenarbeit der einzelnen Länder und gemeinſamen öffentlichen Arbeiten zu⸗ wenden. „Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Frankreich und Porlugal Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 12. Juli. Die ſeit längerer Zeit zwiſchen Frankreich und Por⸗ tugal beſtehenden Wirtſchafts⸗ und Handels ſchwie⸗ rigkeiten bildeten am Dienstag den Gegenſtand einer längeren Unterhaltung zwiſchen Außenminiſt/ Paul⸗Boncour und dem portugieſiſchen Außen⸗ miniſter De Matta. In der Unterhaltung kam, wie am Quai'Orſay mitgeteilt wird, der Wunſch der beiden Miniſter zum Ausdruck, Löſungen zu ſuchen, die eine Beſſerung der beiderſeitigen Wirtſchafts⸗ Henderſons Veſuch in Paris Der Präſident der Abrüſtungskonferenz auf ſeiner europäiſchen Rundreiſe magiſche Herrſchaft über den Geiſt und ſchläferte ECirceo. beziehungen ermöglichen ſollen. Abrüſtungsfragen genau zu ſtudieren. So ſeien am Vormittag die wichtigſten Abrüſtungsprobleme nach⸗ einander behandelt worden. Henderſon be⸗ merkte ſchließlich den Journaliſten gegenüber:„Ich bin nach Paris gekommen, um vor der Fortſetzung meiner Reiſe durch Europg beſonders den franzöſi⸗ ſchen Standpunkt in den verſchiedenen Abrüſtungs⸗ fragen kennen zu lernen. Wir haben die wichtigſten Probleme der Abrüſtung geprüft.“ Es fiel allgemein auf, daß in keiner der drei Er⸗ klärungen auch nur die kleinſte Anſpielung auf das Thema„Kennzeichnung des Angreifers“ gemacht gemacht wurde. Die Pariſer Preſſe erhebt die Frage, welche Forderungen Henderſon diesmal vorgebracht haben werde. Der„Intranſigeant“ erklärt, es müſſe zur Stunde für Henderſon ſchwer ſein, auf dem Ge⸗ biet der Abrüſtung von Frankreich neue Opfer zu verlangen. In ſchroff ablehnendem Tone kommen⸗ tiert das ſchwerinduſtrielle„Journal des Debats“ die Bemühungen des engliſchen Politikers. Es ſei zu befürchten, daß bei den Unterhaltungen nichts gutes für Frankreich herauskomme. Die Auswir⸗ kungen der Beſprechungen Henderſons werden viel⸗ mehr in der Aufrechterhaltung der Lüge beſtehen, daß Deutſchland abgerüſtet habe und daß Frankreich im Intereſſe des Friedens ſeine Streit⸗ kräfte weiter herabſetzen müſſe. Die Sammlung unter den Reichspoſtbeamten für die Stiftung Opfer der Arbeit hat bereits einen Be⸗ trag von 36000 Mark ergeben. Der Geſamtbetrag der Sammlung, die fortgeſetzt wird, dürfte erheblich höher liegen, da manche Beträge der Stiftung un⸗ mittelbar zugeführt worden ſind. ihn ein in der gefährlichen Irrealität geſtaltloſer Träume. Reißt man ſich aber von der Weite los und ſucht rückwärts am Gebirge eine Stütze, ſo prallt der Blick ab von den harten, ſteilen Wänden. Wie zum Kampf ſchreiten die Berge gegen die wartende Cam⸗ pagna heran. Da, wo ſie ſich in die Ebene hinab⸗ ſenken, liegen die Villa d' Eſte und ihr Park. Mitten in die überwältigende Natur haben Men⸗ ſchen den überaus kunſtvollen Zaubergarten geſetzt. Faſt wie einen lächerlichen Proteſt gegen die un⸗ gebändigte Gewalt, die ihn umgibt. Der letzte Be⸗ ſitzer der Villa vor dem Kriege war Erzherzog Franz Ferdinand, der ermordete Thronfolger der Oeſter⸗ reich⸗Ungariſchen Monarchie. Es iſt unbekannt, ob Franz Ferdinand oft in ſeiner ſchönen Beſitzung ge⸗ weſen iſt. Aber eine geheime Verwandtſchaft müßte ihn hierhin gezogen haben, denn der Park der Villa d Eſte iſt Symbol für energievolle, menſchliche Tä⸗ tigkeit, die das drohende Chaps fernzuhalten ſucht. de Wiederum eine halbe Autoſtunde von Rom nach Weſten zu liegt Oſtia am Meer. Die Ortſchaft Oſtia iſt von einer unerhörten und unbeſchreiblichen Häßlichkeit. Sie beſteht aus Hotels, Kriegervereins⸗ heimen und Appartementhäuſern. Rieſige Steinkäſten ſind in den letzten Jahren hingeſetzt worden. Sie imitieren ſämtliche Stile, die die Weltgeſchichte kennt, und ſind kräftig angeſtrichen. Rot, grün, blau, gelb. Aber man braucht nicht viel von Oſtias Bau⸗ weiſe zu ſprechen. Denn ſchließlich iſt es ganz gleich⸗ gültig, was und wie hier gebaut wurde. Nirgendwo iſt menſchliche Tätigkeit ſo unweſentlich wie am Meer, weil nirgendwo ſo perkpheriſch iſt, ſo ſehr am Rande ſteht. Das Meer herrſcht, und eine Küſte iſt keine Landſchaft, ſondern Grenze des Machtbereichs eines lebenzeugenden und vernichtenden Elements. Wahrſcheinlich ſind Küſtenbewohner deshalb oft ſo fataliſtiſch und ſo abergläubiſch. Außerdem kann man Oſtia leicht entfliehen. Nur wenig ſüdwärts des be⸗ lebten Badeſtrandes erhebt ſich eine niedrige Düne. Hinter ihr kauern ſich einige Häuschen. Dann kommt die Maccchia, dichter, dunkelgrüner Nadelwald, über dem grauſilbrig die Sabinerberge leuchten. Dort iſt es ſtill und einſam. Weit wird von dort der Blick Bonnet — Der weiße Tod Telegraphiſche Meldung — Garmiſch⸗ Partenkirchen, 12. Jult Ein ſchweres Bergunglück ereignete Dienstag beim Aufſtieg vom Schneefernerhaus zum Münchener Haus auf der Zugſpitze, wo zur Zeit ſich auf dem Grat befanden noch einen nun zunächſt Beide riſſen Alle drei ſtürzten über ein geborgen werden. Die zweite Dame, Merſeburg, . Sieben Bergſteiger am Montblanc abgeſtürzt — Paris, 12. Juli. geſtürzt und ſchwer verletzt worden. Sie konnten geborgen und nach Chamonix ins Kranken⸗ haus gebracht werden. Doppelmord und Selbſtmord Telegraphiſche Meldung — Berlin, 12. Juli. Im Berliner Grunewaldforſt wurden am Diens⸗ tag ein etwa 50 jähriger Mann ein etwa acht⸗ fähriges und ein etwa 12 jähriges Mädchen erſchoſſen aufgefunden. Im Beſitz des Toten fand die Mordkommiſſion eine Leihkarte einer aus⸗ wärtigen Landesbibliothek auf den Namen des Stu⸗ dienrates Prof. Dr. K. Es wird vorläufig angenom⸗ men, daß der Tote der Vater der Kinder iſt, mit denen er nach Berlin fuhr, um hier mit ihnen aus dem Leben zu ſcheiden Die Ermittlungen der Mordkommiſſion zu der Bluttat im Grunewald haben ergeben, daß es ſich bei dem Täter um den ö8jährigen Studienrat Profeſſor Dr. Georg Klatt aus Detmold handelt. Er war am Montag nach Berlin gekommen und hatte am Dienstag früh ſeine beiden Kinder, die ſich bei ſeinem Schwager aufhielten, abgeholt, um mit ihnen im Grunewald einen Spaziergang zu machen. Dabei hatte Profeſſor Klatt dann die unſelige Tat, über deren Gründe Angaben noch nicht gemacht werden können, ausgeführt. Neuer Abflug des Valbo-Geſchwabers Telegraphiſche Meldung — Reykjavik, 12. Juli. General Balbo hat Befehl gegeben, um 3 Uhr morgens Wagen bereit zu halten, die die Beſatzung ſeines Flugzeuggeſchwaders nach dem Flughafen bringen ſollen. Von dort wird die Beſatzung mit Booten an Bord ihrer Flugzeuge gebracht werden. Ueber das Mißlingen eines geſtrigen Startver⸗ ſuchs wird berichtet, daß die Benzinleitungen der Motore infolge unreinen Brennſtoffes verſtopft waren. Dieſe Störung iſt jetzt behoben. 2 Nach Redaktionsſchluß erhalten wir die Mel⸗ dung, daß Balbo heute ſrüh um 6 Uhr geſtartet iſt. Die Römer ſind heute ſehr ſtolz auf die einzig⸗ artige Lage der Hauptſtadt zwiſchen den Bergen und dem Meer. Sie haben ein Recht dazu. wenigen Jahren war es garnicht ſo einfach, nach Oſtia zu gelangen. Es gab keine Autoſtraße und keine Bahnverbindung. Heute läuft neben den Gleiſen der von der AG. auf Reparationskonto er⸗ bauten elektriſchen Schnellbahn eine prachtvolle Auto⸗ ſtraße. Nach Tivoli führt eine ebenſolche autoſtradaz ebenſo nach Frascati. Gewiß, Meer und Ge⸗ birge waren nie weiter von Rom entfernt als heute, Aber erſt jetzt ſind ſie durch die modernen Verkehrs mittel der Stadt nahegebracht worden. Weder Ti⸗ voli noch Frascati in den Bergen, noch gar Oſtia am Strand ſind heute nur mehr Ausflugsziele für Fremde. Die breiten Maſſen der arbeitenden Groß⸗ ſtadtbevölkerung können jetzt der Enge und Hitze von Rom entfliehen. Wahrſcheinlich war Oſtia früher ein ſchwer zugängliches, melancholiſches Fiſcherdorf. Frascati war ſtiller, als nur die deutſchen Dichter in der Villa Falconieri wohnten, und Tivolt erhol⸗ ſamer, als empfindſame Engländerinnen im Park der Villa'Eſte ſpazierten, aber das Volk von Rom lebte noch nicht in der Stadt zwiſchen Meer und Gebirge. H. H= Der neue Freiburger Opernleiter. Der ſtädtiſche Theaterausſchuß in Freiburg hat beſchloſ⸗ ſen, als Nachfolger für den nach Düſſeldorf gegan⸗ genen Generalmuſikdirektor Balzer den erſten Ka⸗ pellmeiſter der Württembergiſchen Staatstheater Franz Kon vitſchny zu berufen. Herr Kon⸗ vitſchny wird ſeinen Poſten mit Beginn der neuen Spielzeit antreten. s Der neue Kapellmeiſter der Kölner Oper⸗ Generalintendant Spring hat Kapellmeiſter Erich Riede für die Kölner Oper verpflichtet. Riede war drei Jahre lang in gleicher Eigenſchaft an der Metropolitau⸗Oper in Newyork tätig, wo er ſich als Dirigent der deutſchen Werke große Verdienſte er⸗ worben hat. f Neuer Schauſpieldirektor in Hannover. Von Noch vor ihres Theaters Alfons Pape gewählt. Der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident Göring beſtätigte auf Antrag der Stadt hin die Wahl. Schauſpieldirektor Pa p nach Süden getragen; bis zum ſagenhaften Cap bekleidete lange Jahre hindurch ähnliche Stellungen in München und Kaſſel. Nach einer Agenturmel, dung aus Chamonix ſind von zehn Schweizer Berg ſteigern, die bei ſchlechtem Wetter eine Beſteigung des Montblanc durchführen wollten, ſieben ab 5 der Stadt Hannover wurde zum Schauſpieldirektor 5 7 . noch ſehr viel Schnee liegt. Eine Gruppe von zwe: Damen und zwei Herren befand ſich etwa 60 Meter vor dem Zugſpitzgrat, als ſie von zwei Damen, bie und nicht mehr weiter konnten, angerufen wurden. Auf den Ruf der Auf, ſteigenden, zu warten bis ſie oben ſeien, antworte eine der obenſtehenden Damen, ſie könne nicht mehr warten. Dabei glitt ſie aus und rutſchte auf die un⸗ ten ſtehende Gruppe. Im Fallen klammerte ſie ſich an eine Dame und riß dieſe mit ſich Herrn mit ſteilez Schneefeld, dann über ſteile Felswände und kamen erſt auf dem Platt zu liegen. Eine der abgeſtürzten Damen, ein Fräulein Ottilie Lebküchner aus Frankfurt a. Main, konnte nur noch als Leiche. namens Hilde Scholz aus trug leichtere Verletzungen davon, während der Kaufmann Herbert Kraft aus Frank⸗ furt a. Main mit ſchweren Verletzungen liegen blieb * E 2 Deu meh lun 2500 ſaal eröf gäſt beit, Ste Le mut nen zich! Ame verl gefa Rich ſind der mei ang For Geiſt ſchäft Bezi 1 Juli am ö zum Zeit a wei Meter n, die veiter Auf⸗ Ortete mehr e un⸗ erte t ſich. mit. teilez amen rzten a us Leiche aus avon, rank⸗ blieb, ürzt rmel⸗ Berg gung a h: Sie nken⸗ 6 8 — 7 1 ö 8 Mannheim, den 12. Juli 1933 Erste Kundgebung des neuen DHV Zum erſten Male ſeit der Umgeſtaltung des Deutſchen Handlungsgehilfen⸗Verband iſt dieſe nun⸗ mehr einzige Organiſation der männlichen Hand⸗ lungsgehilfen vor die Oeffentlichkeit getreten. Etwa 2500 Mitglieder hatten ſich geſtern im Nibelungen⸗ ſaal eingefunden, um die neuen Führer zu hören. Der neuernannte Ortsgruppenführer Struck eröffnete die Verſammlung und begrüßte als Ehren⸗ gäſte u. a. Polizeipräſident Sackſoffski, Ar⸗ beitsgerichtsdirektor Dr. Spiegel, Kommiſſar Stark von der Handwerkskammer und Prof. Dr. Le Coutre von der Handelshochſchule. Die Ver⸗ mutungen der Gegner, daß Hitler die Organiſatio⸗ nen der Arbeitnehmer zerſchlagen würde, haben ſich zicht beſtätigt. Dagegen hat die nationalſozialiſtiſche ümgeſtaltung in der NSA rund 130 Angeſtellten⸗ verbände in neun Berufsverbänden zuſammen⸗ gefaßt, die in voller Selbſtverwaltung nach den Richtlinien der NSA ihre Aufgaben erfüllen. Es ind dies: der Deutſche Handlungsgehilfenverband, der Deutſche Technikerverband, der Deutſche Werk⸗ meiſterverband, der Deutſche Büro⸗ und Behörden⸗ angeſtelltenverband, der Verband der Land⸗ und Forſtwirtſchaftsangeſtellten, der Verband der ange⸗ ſtellten Aerzte und Apotheker, der Verband ſee⸗ männiſcher Angeſtellten, der Verband der deutſchen Theaterangeſtellten und ähnlicher Berufe und der Verband der weiblichen Angeſtellten. Der Gaubetriebszellenleiter der NSBO und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront in Baden und Württemberg, Pg. Plattner, ſtellte ſich nunmehr als Bezirksvorſteher des DV für Südweſtdeutſchland vor und gab bekannt, daß er zum Bezirksgeſchäftsführer den bisherigen Gau⸗ vorſteher EG. Menth ernannt habe. Der Verband wird ſeine alte Tradition hoch halten, auch wenn er ein neues Geſicht bekommen hat; er arbeitet nach neuen Richtlinien, ohne daß an ſeiner nationalen oder ſozialen Einſtellung etwas zu ändern geweſen wäre. Grundſätzliche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der Führung der NS Da p und der DoV⸗ Leitung machten Umbeſetzungen notwendig. Aber mit der Gefolgſchaft dieſes großen Verbandes, ſo betonte der Redner, brauchten wir keinen Kampf zu führen. Wir fordern unbedingte Einordnung auch der Kollegen, die bisher dem GDA oder 3d A angehörten und haben nur ein Ziel im Auge: das Wohl des deutſchen Volkes. Wir werden den DSV⸗ Geiſt nicht untergehen laſſen. Daß der neue Ge⸗ ſchäftsführer Menth ſein volles Vertrauen habe, hob Bezirksvorſteher Plattner beſonders hervor. Ueber den DHV in der deutſchen Arbeits⸗ front“ verbreitet ſich Geſchäftsführer Menth. Er ging von den Kämpfen der Angeſtelltenſchaft in der Zeit des Kapitalismus und des Liberalismus aus, als man den Arbeiter zum Menſchen zweiter Klaſſe ſtempelte. 1918 habe hierin keinen Wandel ge⸗ ſchaffen, ſondern nur zur Vertiefung der Klaſſen⸗ gegenſätze beigetragen. Der Nationalſozialismus konnte auf die Vorarbeit und Mitarbeit der Ge⸗ werkſchaften nicht verzichten. Wer jetzt der Deutſchen Arbeitsfront fernbleibt, hat den Verluſt ſeiner Staatsbürgerrechte zu gewärtigen. Die Außenſtehen⸗ den, die nur ernten, aber nicht ſäen wollen, finden in der deutſchen Wirtſchaft keinen Platz mehr. Im Vordergrund der neuen Aufgabe ſteht die Erziehung zum Berufsgeiſt. Dazu kommt kulturelle Bildungs⸗ arbeit und körperliche Ertüchtigung. Mit dem Deutſchlandlied ſchloß die von dem Glauben an das neue Deutſchland getragene Rede. Nachdem der Ortsgruppenführer noch zwei Telegramme verle⸗ ſen hatte, die an den Führer der NSA, Forſter, und an den neuen Verbandsleiter des DHV, Heid, gerichtet wurden, fand die Kundgebung mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied ihren Abſchluß. * Tag für Tag kommen neue Apparate, Geräte und Aufbaumaterial für die Deutſche Luftfahrt⸗ ausſtellung in den hieſigen Rhein⸗Neckarhallen auf den Bahnhöfen an. Man sollte nicht glauben, daß unſere Rhein⸗Neckarhalle alles faſſen kann. Ge⸗ ſtern hatten wir Gelegenheit, das Ausladen eines Rieſenflugzeuges, das von Konſtanz ange⸗ kommen war, mit anzuſehen. Es handelte ſich um den„Delphin“ der Luftverkehrsgeſellſchaft Konſtanz, der beſonders für dieſe Ausſtellung aus dem Ver⸗ kehr gezogen wurde. Er hat nach den Angaben auf ſeinem Rumpf ein Rüſtgewicht von 1895 Kilo und 405 Kilo Zuladungsmöglichkeit, ſo daß ſein Gewicht im Flug 2300 Kilo beträgt. Eine herrliche, große Maſchine, die zwiſchen den andern kleineren in der Ausſtellungshalle ſtolz die Flügel recken wird. Ein Rieſe auch an Kraft, 750 Ps treiben ihn durch die Luft mit ſechs bequem ſitzenden Paſſagieren. Seine Ahe, Um⸗ und Aufmontage beſchäftigt ſieben kräftige Leute. Wir wollen den Fleiß, mit dem man die Aus⸗ ſtellung vorbereitet, dadurch lohnen, daß wir nicht Kur Zaungäſte bleiben, ſondern ihr unſer volles Augenmerk durch unſern Beſuch zuwenden. Die Gleisführung der Straßenbahn im vorde⸗ ren Teil der Waldhofſtraße zwiſchen dem Meßplatz und der Halteſtelle Gartenfeldſtraße erfährt jetzt eine vollkommene Umwandlung. Da der Unterbau erneuerungbedürftig iſt, ſchafft man der engen Waldhofſtraße dadurch eine Erleichterung, daß man ein Schienenpaar herausnimmt und es in die Schimperſtraße verlegt. Die nach Waldhof und Sandhofen fahrenden Straßenbahnen zweigen in Zukunft am Meßplatz eine Straßenese früher ab, fahren durch die Schimperſtraße bis zur Carl⸗ enzſtraße, um dort wieder in die verbreiterte Waldhofſtraße einzubiegen. Die Wagen der Gegen⸗ richtung verkehren weiterhin durch die Waldhof⸗ ſtraße und zwar auf dem Gleis, das in der Mitte der Straße liegt, während das am Gehweg ent⸗ langführende zweite Gleis entfernt wird. Der enge Teil der Waldhofſtraße zwiſchen Meßplatz und Carl⸗Benzſtraße dürfte dadurch ganz weſentlich ent. laſtet werden. In der Schimperſtraße ſind bereits die Maſten für die Oberleitung erſtellt. In Kürze werden auch die Glefsarbeften ßdurchgefüßhrt. 1 Vorlagen für den Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ürgerausſchuß Der Haushaltplan für 1933 wird in der Sitzung am 18. Juli beraten Am Dienstag, 18. Juli findet nach langer Pauſe die erſte Sitzung des Bürgerausſchuſſes unter dem Vorſitz des neuen Stadtoberhauptes ſtatt. Die zehn Punkte umfaſſende Tagesordnung enthält auch den Haushaltplan. In Zuſammenhang damit ſteht die Gemeindeſteuer der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1933 Zur Deckung des im Haushaltplan für das Rech⸗ nungsjahr 1933 aus der Grund⸗ und Gewerbeſteuer vorgeſehenen Betrags ſind zu erheben: für die un⸗ überbauten Grundſtücke 225 Hundertteile der geſetz⸗ lichen Steuergrundbeträge oder 90 Pfennig von je 100 Mark Steuerwert oder Gewerbeertrag, für die Gebäude 245 Hundertteile oder 98 Pfg., für das Be⸗ triebsvermögen 210 Hundertteile oder 34 Pfg. für den Gewerbeertrag 175 Hundertteile oder 525 Pfg. und Wie in der Begründung der Vorlage ausgeführt wird, entſpricht die Höhe dieſer Steuerſätze derjeni⸗ gen der Sätze, die für die Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1932 gegolten haben. Von der durch die Realſteuer⸗ Sperrverordnung 1933 und die badiſche Vollzugsver⸗ ordnung hierzu gebotenen Möglichkeit, die Steuer⸗ ſätze für das Rechnungsjahr 1933 mit Staatsgeneh⸗ migung bis um ein Fünftel zu erhöhen, wird kein Gebrauch gemacht. Für diejenigen Unternehmun⸗ gen, die der Filialſteuer unterliegen, ſind die Steuerſätze für das Betriebsvermögen und den Ge⸗ werbeertrag nach dem Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ geſetz um 20 v. H. höher. Der Filialſteuerzuſchlag 9 beträgt für das Betriebsvermögen 7 Pfg. von je 100 Mark Steuerwert, für den Gewerbeertrag 1,05 Mark von je 100 Mark Ertrag. Von der Grund⸗ und Gewerbeſteuer wird für die Stadt Mann⸗ heim im Rechnungsjahr 1933 erwartet: folgendes Erträgnis 78 Steuergegenſtand Steuerwerte Steuerſaß Steuerſoll oder Ertrag Mk. Pfg. Mk. unüberbaute Grund⸗ ſtücke(70 v..) 42 000 000 90 378 000 Gebäude(70 v..) 595 000 000 98 5 831 000 Betriebsvermögen 250 000 000 34 850 000 Gewerbeertrag 20 000 000 525 1050 000 hierzu a. d. Filialſteuer 16 000 8109 000 zuſammen: 8125 000 Kanal⸗, Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungs⸗ Gebühren Die Kanal⸗, Müllabfuhr⸗ und Straßenreini⸗ gungsgebühren ſind die gleichen wie im Rechnungs⸗ jahr 1932. Nach dem Haushaltsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1933 wurden vom Stadtrat die Ausgaben der nachbezeichneten Betriebe wie folgt feſtgeſtellt: a) für die Entwäſſerung auf 539 800 J, b) für die Müllabfuhr auf 854 300 /, c) für die Straßenreini⸗ gung auf 1057 700 /, und die durch Gebühren zu deckenden Einnahmen: a) für die Entwäſſerung auf 508 700 /, b) für die Müllabfuhr auf 836 300, c) für die Straßenreinjgung auf 938 000 /. Die nach der Satzung über die Benützung der Kanäle, der Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsanſtalt zu⸗ grunde zu legenden Steuerwerte werden einſchließ⸗ lich der Steuerwerte der ſtädtiſchen Gebäude nach dem Stichtag vom 1. Oktober 1933 wie folgt ange⸗ nommen: a) für die Entwäſſerung auf 1000 000 000 Mark, b) für die Müllabfuhr auf 883 000 000 /, e) für die Straßenreinigung auf 1 028 000 000 J. Hiernach werden für die Benützung der Kanäle, der Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsanſtalt im Rechnungsjahre 1933 folgende Gebühren erhoben: a) für die Entwäſſerung monatlich 4,239 Pfg. /1000% Steuerwert— werden Fäkalien nicht eingeleitet, ſo ermäßigt ſich die Gebühr auf monatlich 3,179 Pfg./ 1000% Steuerwert— b) für die Müllabfuhr mo⸗ natlich 7,899 Rpf./ 1000/ Steuerwert; c) für die Straßenreinigung monatlich 7,605 Rpf./ 1000 ¼ Steuerwert. * Polizeibericht vom 12. Juli. Tod auf den Schienen. Heute früh 4 Uhr wurde in Friedrichsfeld auf dem Gleis Mannheim Heidel⸗ berg die Leiche eines bis jetzt unbekannten Man⸗ nes im Alter von 20 bis 25 Jahren gefunden. Der Kopf und die Arme waren vom Rumpf getrennt. Es liegt Selbſttötung vor. Die Perſönlichkeit konnte bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Die Leiche wurde auf den Friedhof in Friedrichsfeld verbracht. Verkehrsunfälle. In Käfertal wurde ein 5 Jahre altes Kind, das mit einem Rade fuhr, von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden gewor⸗ fen. Das Kind, das ſich einen Unterſchenkelbruch zuzog, wurde in das Krankenhaus verbracht.— An der Straßenkreuzung Moltke⸗ und Tatterſallſtraße ſtießen ein Motorrad und ein Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen. Der Führer des Kraftrades und ſein Beifahrer zogen ſich Verſtauchungen und Hautabſchürfungen zu. Schutzhaft. Im Laufe des geſtrigen Tages wur⸗ den fünf Perſonen aus politiſchen Gründen in Schutzhaft genommen. * Der Wettſtreit der Liebhabermuſikanten im Friedrichspark bot geſtern ein ähnliches Bild wie am Eröffnungstag: anderthalb Dutzend Erwerbsloſe wetteiferten vor einem noch ſpärlicher als am Mon⸗ tag beſetzten Saal um einen Preis im Einzel⸗ oder Gruppenvortrag. Da die Einnahmen die Unkoſten nicht deckten, wandte ſich der Veranſtalter Born⸗ heimer an die wohltätige Geſinnung der Hörer, die durch freiwillige Geldſpenden für eine kleine Entſchädigung der Auftretenden ſorgten. Baſſiſt Scharfenberg, Tenor Anton Mai und der treffliche Bandoniumſpieler Kaſtel erhielten Troſt⸗ preiſe. Auch zwei Zitherſpieler und zwei Inſtrumen⸗ talgruppen wandernder Sänger und Spieler, ſo drei „Jungs“ von der Waterkant, die in Matroſentracht auf die Walz gegangen ſind, fanden freundliche Auf⸗ merkſamkeit. Zuletzt trat noch der einheimiſche Zauberkünſtler Harry Norton, außer Wettbewerb, auf. Um jedermann Gelegenheit zu geben, den guten Zweck des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit zu un⸗ terſtützen, wurde für den heutigen Mittwoch abend der Eintrittspreis auf 10 Pfg. herabgeſetzt. * In den Ruheſtand verſetzt wurde die nichtariſche Hauptlehrerin Dorothea Luß an der Volksſchule in Mannheim auf Grund des 8 3 des Geſetzes zur Wie⸗ derherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933. * Seinen 70. Geburtstag begeht heute Ober⸗ juſtizwachtmeiſter a. D. Adam Bam b, II. 6. 3, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche. Herr Bamb bezieht ſeit ſeiner Verheiratung vor 40 Jah⸗ ren die Neue Mannheimer Zeitung. * In der Hauptverſammlung der 169er trafen ſich dieſer Tage viele Kameraden des ehemaligen 8. Badiſchen Infanterie⸗Regiments 169(Eiſernes Re⸗ giment) im Gaſthaus„Zur Morgenröte“. Die gute Kameradſchaft, die die ehemaligen 169er auszeichnet, kam dadurch zum Ausdruck, daß folgende Kamera⸗ den einmütig mit der Führung des Vereins beauf⸗ tragt wurden: Vorſitzender Friedrich Hilde⸗ brand, ſtellvertretender Vorſitzender Kuchen⸗ meiſter, Schriftführer Wunſch, Kaſſier Ri⸗ chard Fette, Beiſitzer Karl Hanſen. Der Vorſitzende dankte im Namen der Gewählten für das entgegengebrachte Vertrauen und erſuchte die Anweſenden, für die Stärkung des Vereins zu werben. In Mannheim gibt es noch viele 169er, die den Anſchluß noch nicht gefunden haben. Aufgabe des Vereins iſt die Pflege der Kameradſchaft und tatkräftige Mitarbeit am Aufbau des neuen Deutſch⸗ lands. Wer gewillt iſt, in dieſem Sinne zu wirken, iſt willkommen. Der Verein hat ſich dem Badiſchen Kriegerbund und damit der großen Soldatenorgani⸗ ſation, dem Kyffhäuſerbund, angeſchloſſen. Die Zu⸗ ſammenkünfte der Kameraden finden regelmäßig jeden zweiten Donnerstag im Monat in der„Mor⸗ genröte“, 8 6, 26, ſtatt. * Die Beflaggung von kirchlichen Gebäuden iſt durch den Oberkirchenrat bis zum Erlaß einer end⸗ gültigen Flaggenordnung folgendermaßen geordnet worden: Bet rein kirchlichen Feiern und Feſten, die nur vom evangeliſchen Kirchenvolk begangen wer⸗ den, wird die Kirchenbundesflagge(weißgrundig mit lila Kreuz) gezeigt. Bei kirchlichen Feiern und Feſten, an denen die geſamte Oeffentlichkeit An⸗ teil nimmt, werden neben der Kirchenbundes⸗ flagge auch die amtlich anerkannten Flaggen des Deutſchen Reiches(ſchwarz⸗weiß⸗rot und Haken⸗ kreuzflagge) gezeigt, bei außerkirchlichen Feiern und Feſten ebenfalls neben der Kirchenbundesflagge die amtlich anerkannten Flaggen des Deutſchen Reiches und, wo es möglich iſt, auch die badiſche Landes⸗ flagge. * Steht etwas zu Dienſten? Beſprechungen, die in der letzten Zeit zwiſchen Vertretern der Reichsbahn⸗ hauptverwaltung und des Reichseinheitsverbandes des deutſchen Gaſtſtättengewerbes über Forderungen der Bahnhofswirte geführt wodden ſind. haben, wie die„Wandelhalle“ erfährt, zu einem Ergebnis ge⸗ führt, das den ſeit langen erhobenen Wünſchen der Bahnhofswirte in mehrfacher Hinſicht Rechnung trägt. Während bisher in den Bahnhofswirtſchaften eine Anfrage nach etwaigen Bedienungswünſchen der wartenden Reiſenden unterſagt war, ſoll in Zukunft dieſes ſogenannte Frageverbot wegfallen. Es bleibt aber den Reiſenden nach wie, vor unbenommen, die Warteſäle aller Klaſſen auch ohne Verzehr in An⸗ ſpruch zu nehmen, ſolange eine Möglichkeit, die Reiſe oder Weiterreiſe anzutreten, fahrplanmäßig nicht beſteht. Weiter ſoll dem Bedienungsperſonal der Mitropa verboten werden, während des Aufenthalts der Züge auf einem Bahnhof in den Perſonenwagen Speiſen und Getränke anzubieten. Der Mitropa ſollen neue Bahnhofswirtſchaften nicht mehr übertra⸗ gen werden. Schließlich haben die Bahnhofswirte auch die Zuſage erhalten, daß der Mitropabetrieb über den jetzigen Beſtand an Wirtſchaftswagen bei Eil⸗ und Verwaltungsſonderzügen hinaus keine weitere Ausdehnung erfährt. * Zu der Frage, ob ein Angeſtellter, der auf dringendes Erſuchen ſeiner Firma außerhalb ſeines Vertrages in eine Gehaltskürzung willige, gleich⸗ wohl eine Kündigung zum nächſtzuläſſigen Zeit⸗ punkt gegen ſich gelten laſſen müſſe, hat das Lan⸗ desarbeitsgericht Berlin in einer bemerkenswerten rechtskräftig gewordenen Entſcheidung Stellung genommen. Es hat, wie der Zeitunosdienſt der Vela, Vereinigung der leitenden Angeſtellten e.., hervorhebt, die der Rechtsauffaſſung des Volkes ent⸗ ſprechende Erklärung abgegeben, daß eine frei⸗ willige Gehaltsſenkung ſtillſchwei⸗ gend das Kündigungsrecht ausſchließe. Das Landesarbeitsgericht hat ausdrücklich geſagt, eine andere Auffaſſung wäre„nicht im Einklang mit Treu und Glauben im Arbeitsleben und mit den guten Sitten“. Der Angeſtellte habe ſeiner Gehalts⸗ kürzung zugeſtimmt in der offenbaren Abſicht,„ſeine Bezüge der Wirtſchaftslage der Firma anzupaſſen und dadurch ſeine ſonſt gefährdete Stellung im Be⸗ triebe auf feſtere, unangreifbarere Grundlagen zu ſtellen“. Es tue nichts zur Sache, daß er der Firma dieſe Gedankengänge nicht ausdrücklich vorgetragen habe. Die Firma hätte gegebenenfalls die Gehalts⸗ herabſetzung verlangen oder annehmen müſſen mit einem Hinweis darauf, daß dadurch das ihr zum nächſten zuläſſtgen Termin zuſtehende Kündigungs⸗ recht in keiner Weiſe berührt werde.„Eine derartige Andeutung, die für den Entſchluß des Angeſtellten von Bedeutung hätte werden können, mußte ſie machen, wollte ſie ſich nicht dem Vorwurf eines unbilligen Handelns ausſetzen. Sie müſſe dem An⸗ geſtellten daher Schadenerſatz leiſten. Uebrigens war er dreißig Jahre in Dienſten der Firma ge⸗ weſen. „Wann ſtehen Sie im Sommer auf?“„Sowie der erſte Strahl der Sonne in mein Zimmer dringt!“ „Iſt das nicht ziemlich früh?“„Nein, mein Zimmer liegt auf der Weſtſeite.“ * „Nun habe ich geglaubt, meine Gicht wäre weg und nun geßt es ſchon wieder los!“ Wohin rollft du, blauer Zug? Wie wenig kennen wir doch eigentlich unſere Hei⸗ mat. Das iſt mir ſo ganz klar geworden, als in einer Geſellſchaft kürzlich ein weitgereiſter Engländer, der unſere„ſchöne Stadt Mannheim“— ſein eigenen Wort beſucht, über irgende Auf⸗ fälligkeit hinſichtlich unſerer baulichen Schönheiten am Platze eine Frage ſtellte. Niemand in der ganzen Tafelrunde konnte ihm Auskunft geben, die meiſten mußten zugeben, daß ihnen dieſe Eigenart an einem Mannheimer Bauwerk wirklich noch nie aufgefallen ſei. Die Augen auf! Deine Heimat iſt ſchön, Deut⸗ ſcher! Der Blick dafür muß nur geſchärft und geübt werden. Keine Gelegenheit, dies zu tun, ſollte außer acht gelaſſen werden. Das iſt der Sinn des Preis⸗ ausſchreibens des Reichsbahnverkehrsamtes Mannheim und des Verkehrsvereins Mannheim, die weiteſten Kreiſen bekannt gegeben wird. Wer kennt die Bildchen aus unſerer Heimat, wer errät das Ziel, dem der Sonderzug der Reichsbahn am 16. Juli entgegenfährt? Man braucht nur in der Lichtbildkammer ſeines ſo zuverläſſigen Gehirns nachzuforſchen und ſchon wird man kein Rätſel mehr vor ſich haben.„Halt, ich hab'“, höre ich ſchon viele ausrufen! Das iſt.. Ach ſo, beinahe hätte ich's hingeſchrieben. Nein, meine lieben Leſerinnen und Leſer, ſelbſt iſt der Mann und die Frau! Die Reichsbahn freut ſich ſchon auf die vielen ein⸗ gehenden richtigen Löſungen und noch mehr natür⸗ lich auf die große Anzahl der Teilnehmer, die mit ihr ins Blaue rollen. Da muß mal etwas früher auf⸗ geſtanden werden als ſonſt am Sonntag. Um 6 Uhr morgens dampfen wir in den hoffentlich ſommerlich blauen Tag hinein. Der Wettermacher hat den Ehrenvorſitz übernehmen müſſen. Wir können es uns in den außerordentlich bequemen Wagen der Reichsbahn, die für den Sonderzug eingeſtellt ſind, recht gemütlich machen. Die Mitropa hat einen ihrer bequemen Verpflegungswagen zur Verfügung geſtellt. Die Fahrt ins Blaue geht diesmal weiter als ſonſt in hiſtoriſch bemerkenswerteſte Gegenden zu erinne⸗ rungswerten Beſichtigungen, zu Sport, Spiel und Tanz. Des Sommers Freuden ſollen ausgekoſtet wer⸗ den in des Wortes voller Bedeutung. Etwa 350 Km. und alles„Drum und Dran“ einer herrlichen Fahrt für nur.80 /. Die Reichsbahn will mit allen Mit⸗ teln die Liebe zur Heimat, Natur und Kunſt wecken. Drum wollen wir ihrem Ruf am 16. Juli Folge lei⸗ ſten. Wir treffen uns am Bahnhof. Nicht wahr, lie⸗ ber Leſer? Reichsverband der Mlrtſchaftsleiter In einer gewaltigen Kundgebung der volkswirt⸗ ſchaftlichen Gruppen des Bundes nationalſozia⸗ liſtiſcher deutſcher Juriſten im Berliner Herrenhaus iſt die Vela, Vereinigung der leitenden Angeſtellten, erſtmalig zuſammen mit den übrigen volkswirtſchaftlichen Verbänden der„Front des Deutſchen Rechts“ vor die Oeffentlichkeit ge⸗ treten, um in einer programmatiſchen Erklärung unter der begeiſterten Zuſtimmung des überfüllten Hauſes ſowie einer improviſierten Parallelperſamm⸗ lung ihren unerſchüttlichen Willen zur praktiſchen Mitarbeit zu bekunden. Mit dieſer Kundgebung iſt die vom Reichskanzler Adolf Hitler unter dem 30. Mat angeordnete Eingliederung der Vela, Ver⸗ einigung der leitenden Angeſtellten, praktiſch durch⸗ geführt. Gleichzeitig iſt die vorbereitete Umgeſtal⸗ tung der Vela zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht und auf der Kundgebung wie folgt bekannt gegeben worden: 1. Die bisher der Vela angeſchloſſenen Verbände der leitenden Angeſtellten werden in der Vela zu einem„Reichsverband der Wirtſchafts⸗ leiter“ verſchmolzen. 2. Zweck und Ziel des„Reichsverbandes der Wirt⸗ ſchaftsleiter“ iſt eine geſchloſſene Zuſammenfaſſung aller leitenden Wirtſchaftskreiſe, um durch eine ſyſtematiſche Zuſammenarbeit von Wiſſenſchaft und Praxis die Geſtaltung eines neuen deutſchen Wirt⸗ ſchafts⸗ und Arbeitsrechtes vorzubereiten ſowie die Durchdringung und praktiſche Durchführung natio⸗ nalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsprinzipten zu gewähr⸗ leiſten. 3. Innerhalb des„Reichsverbandes der Wirt⸗ ſchaftsleiter“ werden zunächſt Fachgruppen einge⸗ richtet, deren Kern jeweils aus den angeſchloſſenen Verbänden gebildet wird. 4. Mitglieder des„Reichsverbandes der Wirt⸗ ſchaftsleiter“ können in Zukunft alle Volksgenoſſen werden, die ariſcher Abſtammung und in verantwort⸗ lich leitender Stellung in der Wirtſchaft tätig ſind. 5. Grundſätzlich wird das Führerprinzip einge⸗ führt. Die erforderlichen Satzungsänderungen ſind vorbereitet und werden einer zu dieſem Zweck ein⸗ berufenen Hauptverſammlung unterbreitet. en K.. dee, de Len ensted. 70 80 We Wa 4. Seite/ Nummer 314 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Juli 1933 Deutſch-amerikaniſcher Tennis-Klubkampf v. Eramm ſchlägt Stöffen Ein kurzer, aber heftiger Gewitterregen machte eine Verlegung des Beginns der Tennis⸗Wettkämpfe zwiſchen dem Te Rotweiß⸗Berlin und dem New⸗Orleans TC not⸗ wendig. Das einleitende Spiel zwiſchen dem jungen Welt⸗ meiſter v. Cramm und dem über zwel Meter großen Amerikaner Stöffen, konnte erſt um 17.30 Uhr in Angriff genommen werden. Das zuerſt unſichere Wetter hatte viele Zuſchauer vom Beſuch der Kämpfe abgehalten, ſodaß die Tribünen große Lücken auſwieſen. Unter den Ehrengäſten bemerkte man den Reichsſportkommiſſar v. Tſchammer⸗ Oſten und den türkiſchen Botſchafter. Obwohl die am Turnier bete n Hauptſpieler erſt am Dienſtag früh in Berlin eingetroffen waren, merkte man ihnen die Strapa⸗ zen der langen Reiſe nicht im geringſten an. Vor allem von Cramm befand ſich in ausgezeichneter Form und fertigte ſeinen Gegner überaus ſicher mit:10.:4,:1,:6 ab. Der Gaſt imponierte durch ſeine große Schnelligkeit, war aber am Netz mit ſeiner Rückhand ziemlich unſicher. Der Deutſche hatte bald das Spiel in der Hand, jedoch fand er zunächſt äußerſten Widerſtand bei ſeinem Gegner. Von 1 Cramm gewann ſeinen Aufſchlag und führte bald mit 411, Hann erzielte Stöffen mit:5 Gleichſtand und nachdem von Cramm abermals mit:7 die Führung übernommen hatte, verſchlug der Wimbledonſieger ſeinen Matchball, ſodaß Stöffen die Situation geſchickt ausnutzte und den Satz ſchnell mit 10:8 an ſich brachte. Ein völlig verändertes Bild brachten jedoch die nächſten Sätze. Der Deutſche be⸗ herrſchte jetzt das Spiel vollkommen und gewann leicht mit :4,:1, 816. Der Amerikaner leiſtete nur im letzten Satz noch einmal größeren Widerſtand. Für den Ausgleich ſorgten die Amerikaner im an⸗ ſchließenden Doppel. Sutter⸗Stöffen mußten ſich aller⸗ dings anſtrengen, um die ſich tapfer wehrenden Berliner Nachwuchsſpieler Henkel⸗Göpfert mit:4, 12:10 zu ſchlagen. Die beiden Berliner führten ein anſprechendes Tennis vor und laſſen für die Zukunft noch vjel erwarten. Nach anfänglicher Befangenheit konnten ſie das Spiel bis:4 offen halten, dann aber legte Sutter los und brachte bald den Satz an ſich. Im zweiten Satz führten die Berliner ſchon:2 und übernahm nach Einſtand noch einmal mit 716 das Kommando. Die größere Routine der Amerikaner entſchted aber ſchließlich den Kampf. Zwiſchenrunde um den Hitler-Pokal im Handball Die endgültigen Paarungen zur Zwiſchenrunde um den Adolf Hitler⸗pokal im Handball am kommenden Sonntag, den 16. Jult, lauten wie folgt: Wuppertal: Niederrhein(Wuppertal)— Baden [Mannheim) Hagen: Weſtfalen (Magdeburg). Weißenfels: (Dormſtadt). Berlin: (Hagen)— Sachſen⸗ Thüringen Sachſen(Leipzig)— Rheinheſſen Brandenburg(Berlin)— Oſtpreußen (Königsberg). 9 Stultgarter Probeturnen vom Neckar⸗Elſenz⸗Bezirk in Hirſchhorn Trotz eines mitunter aufgetretenen Gewitterregens nahm das Probeturnen, das im Neckax⸗Elſenz⸗Bezirk vor ſich ging, einen glatten Verlauf und bildete einen ſchönen Auf⸗ takt für das Deutſche Turnfeſt. Die Wettkämpfe ſowohl als die allgemeinen Uebungen ſtellten ebenfalls eine gute und eingehende Vorbereitung unter Beweis. Die Ergebniſſe: 12⸗Kampf, Oberſtufe: Bollerthan⸗ TV Punkte. 12⸗Kampf, Unterſtufe: Punkte. 10⸗Kampf, Oberſtufe: Rappenau 192 Röthel⸗Bez. Rappenau 181 Betz⸗Rappenau 183 Punkte. A⸗Kampf, Klaſſe 2: Düroff⸗TV Rappenau 69 Punkte. 4⸗Kampf, Klaſſe 2: Hege⸗TV Bammental 71. Punkte. 4⸗Kampf, Nanufer⸗TV Sinsheim 72 Punkte. Barthmann⸗TV Schbnau 63 P. Freudenberger⸗TV Rappenau 178 1. Metzger⸗ 7⸗Kampf, Turnerinnen: Ebert⸗ TV Sinsheim 116 Punkte. 7⸗Kampf, Jugend, Oberſtufe, gemiſcht: Bernhord⸗DV Diehlsberg 120 Punkte. 7⸗Kampf, Jugend Unterſtufe, gemiſcht: 1. Scholl⸗TV Wieſenbach 117 Punkte. ö⸗Kampf, Ingend, volkstüml., Oberſtufe: 1. Glatzel⸗ T Neckargemünd 120 Punkte. 7⸗Kampf, Jugend, Ober⸗ ſtufe, gemiſcht: Vogely⸗TV Eſchelbach 113 Punkte. 7⸗Kampf, Jugend, Unterſtufe, gemiſcht: Himmelmann⸗TV Bammen⸗ tal 98 Punkte. 3⸗Kampf, Klaſſe 3: 1. Etzel⸗ TW Sinsheim 52 Punkte. 3⸗Kampf, Klaſſe 2: 1. Hottenſtein⸗TV Gaiberg 50 Punkte. g⸗Kampf, Klaſſe 1: 1. Bordne⸗TV Obergim⸗ A Kampf, 10⸗Kampf, Unterſtufe: Punkte. 5⸗Kampf, Volksturnen, Oberſtufe: Neckargemünd 883 Punkte. pern 56 Punkte. 5⸗Kampf, Jugend, Unterſtufe: Halter⸗ TV Wieſenbach 71 Punkte. Kampf, Turner, Unterſtufe: Oeſterer⸗TV Neckarſteinach 94 Punkte. Badiſche Turnerſchaft beim 15. Deutſchen Turnfeſt Von der Sendeſtelle Mannheim aus ſprechen im Süd⸗ deutſchen Rundfunk am Mittwoch, 12. Juli in einer 15⸗Mi⸗ nutenſendung von 22.3) Uhr Gaupreſſewart Krämer⸗ Neckargemünd und Bezirkspreſſewart und Geſchäftsführer Groth⸗Mannheim über die ilnahme der Badiſchen Tur⸗ nerſchaft am 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart. Erfolge des Mannheimer Ruder-Clubs Der Senior⸗Vierer des Mannheimer Ruder⸗ Clubs(Nikolaus Urban, Hermann Kuhn, Willi Eichhorn, Hugo Strauß, Steuer: Paul Strunk), der auf der 50. Ober⸗ rheiniſchen Jubiläums⸗Regatta in Mannheim einen über⸗ legenen, viel umjubelten Sieg in ſeinem neuen Boot „Adolf Hitler“ errungen, und ſ t den Hakenkreuzbanner⸗ Pokal gewonnen hat, wurde vom Regatta⸗Verein im Ein⸗ vernehmen mit dem Deutſchen Ruderverband zu der großen Internationalen Züricher Regatta vom ./9. Juli entſandt. Er hat dort— ebenfalls im Boot „Adolf Hitler“— gegen beſte Mannſchaften mit einer Länge Vorſprung einen prächtigen, mit ſtürmiſcher Begei⸗ ſterung aufgenommenen Sieg im Gaſtvierer errungen und dabei u. a. den Baſler Ruderklub geſchlagen, in deſſen Boot zwei Europameiſter ſitzen. Ueber die weiteren Erfolge des Mannheimer RC auf der Heilbronner und der Schüler⸗ und Jugen d⸗ regatta in Heidelberg haben wir bereits berichtet. Der Mannheimer Ruder⸗Club hat durch dieſe Siege ſeiner Senioren, ſeiner Jungmannen, ſowie ſeiner Schüler⸗ und Jugendruderer gezeigt, daß er keine Rekordkanonen Die Fahrer der 2000 Kilometer Allerorts auf der Strecke der 2000 Kilometer ſieht man Fahrer, die die Strecke abfahren, um die ſtraßentechniſchen Schwerniſſe kennen zu lernen und um feſtzuſtellen, ob ihre Fahrzeuge in der Lage ſein werden, die geforderten Ge⸗ ſchwindigkeiten durchzuhalten. Unter den zur 2 Km.⸗Fahrt gemeldeten Fahrern be⸗ findet ſich mancher Sportmann von Rang und Ruf, und erfreulich iſt, daß auch mancher Fahrer von der„alten Garde“ mit dabei ſein will. Die Auto⸗Union teilt mit, daß eine Horch⸗ Mannſchaft auf 4 Liter Horchwagen mit Strom⸗ linienkaroſſerie, beſtehend aus den Fahrern von Oertzen, Prinz Leiningen und Sebaſtian. Hans Stuck fährt in der großen Klaſſe Linen Horch mit 5 Liter⸗Motor. Eine Wan⸗ derer⸗Mannſchaft beſteht aus den Fahrern Bau, Hinterleitner, Porſche jun., eine zweite Wanderermann⸗ ſchaft aus Graf Sandizell, Baron von Palm und Boche. Audi⸗Frontwagen werden von der Mannſchaft Momberger, Loge und Trübsbach gefahren. Eine Mannſchaft auf D W⸗ Meiſterklaſſe beſteht aus den Fahrern Ober⸗ leutnant Hennig, Hans Rasmuſſen und Ove Rasmuſſen. Auf Da W⸗Sonderklaſſe fahren Polizeihauptmann Meffert, Poltzeihauptmann Luthe und Polizeiobermeiſter Kitza. Von Mercedes⸗Benz⸗Fahrern ſind die be⸗ kannteſten: Hans Joachim Bernet, Ernſt Günther Burgaller, Karl Kappler, A. Hirthe, Freiherr von Michel⸗ Tüßling, Dr. Blum(Aachen), Erbgroßherzog zu Mecklen⸗ burg, Freiherr von Lüttwitz, Hans Nathuſius(Magdeburg), Graf Baſſewitz und die bekannte Hannoverſche Sport⸗ fahrerin Liliane Röhrs. Ad ber iſt vertreten mit Paul von Guilleaume, Frau Lotte Bahr, Otto Löhr, Haſſe(Mittweida), Polizeimajor Gutknecht, und dem Münchener Sportjournaliſten Paul Schweder. Für Hanomag fährt: Direktionsmannſchaft Generaloͤtirektor Lerch, Direktor Buthenuth, Chefkonſtruk⸗ teur Pollich. Auf Han om ag⸗Wagen ſtarten ferner: der Vorſitzende des Motorſportklubs Niederſachſen, Ring,(Han⸗ nover), der Hamburger Raffay, Roſemeyer und Dipl.⸗Ing. Heller. Von Opel⸗Fahrern ſind die bekannteſten: Major Sander, Werner Huth, Engeſſer(Korlsruhe), Diehl, Eberhardt, Schneider, Schmitt und Treiſer. Bren na⸗ bor⸗Wagen werden von Lehnert, Hoffmann und Backaſch gefahren, ferner von Leonhardt und Kaminſki. Für Röhr wurden Autenrieth, Nieß, Unzner und Scheid gemeldet. Alten, guten Ruf hat die Stoewer⸗Mann⸗ ſchaft Gikeleiter, Kordewan und Richter, Stan dard⸗ Fahrer ſind: Buckmann(Zweibrücken), Schumacher und Briem. Für BMW e fährt Freiherr von Arentin(München). Auf Auſtro⸗Daimler ſtarten: Dr. Paſtor und Dr. Kunheim(Berlin). Bekannte NA G⸗ Fahrer ſind: Klinke(Berlin) und Lönhold(Effen). Doerschlag. Neue Rekorde mit Standard- Sportwagen Die beiden bekannten Stuttgarter Sportsleute Frei⸗ herr von König⸗Flachſenfeld 1 Friedrich Meyer fuhren am Sonntag auf der franzöſiſchen Renn⸗ bahn Monthlery mit dem kleinen Standord⸗Sportwagen von nur 500 eem nach vorheriger Anmeldung und unter offizieller Kontrolle eine Reihe von neuen Rekorden her⸗ aus, die wir nachſtehend einzeln aufführen: 50 Km.: 23:20,14 Min.= 128,55 Stoöͤkm.(bisher 125,923); 50 Mei⸗ len: 37 5= 129,1 dkm.(bisher 124,423); 100 Km.: 126, m.(bisher 123,434); 500 Km.: 5. 109,915 Stokm.(bisher 105,495) 6 Stunden: 658,705 Km.= 108,951 Stundenkilometer(bisher 105,990). Radrennen in Frieſenheim Die am Sonntag durchgeführten Bahnrennen in Frie⸗ ſenheim ſtanden einmal mehr unter einem recht ungün⸗ ſtigen Stern. Nicht nur, daß eine andere Veranſtaltung dem Beſuch ſtarken Abbruch tat, auch ein Gewitterregen zwang noch zu dem frühzeitigen Abbruch der Rennen. Knapp 1000 Perſonen waren Zeugen der einzelnen Rennen. Speicher und 7. Guerra. Das Hauptfahren ſicherte ſich A. Walter ⸗Lud⸗ wigshafen vor ſeinem Vereinskameraden Denzer und Kneller⸗Bonn. Das Jugendrennen ſah in Wiſſenbach⸗ Mannheim einen Ueberraſchungsſieger, Bouffier hatte unter den Strapazen des Rheingönheimer Rennens zu leiden. Ein B⸗Klaſſe⸗Punktefahren über 50 Run⸗ den ſah E. Walter als Sieger vor Scheer⸗Dreißen. Beide nahmen dem übrigen Feld in der 32. Runde eine Runde ab. Ein Vorgabefahren über 4000 Meter gewannen Sauer⸗Frankfurt vor A. Walter und Eifler⸗Köln. Das auf 200 Runden angeſetzte Mannſchafts⸗ rennen mußte des Regens wegen nach 1 Stunde ab⸗ gebrochen werden. Ueberzeugend gewonnen wurde das Rennen mit Rundenvorſprung von Pfeiffer⸗Schneider, Stuttgart vor Sauer⸗Roth und Denzer⸗Weiß. Die Ergebniſſe: Fliegerfahren, 1200 Meter: 1. A. Walter ⸗Ludwigs⸗ hafen; 2. Denzer⸗Ludwigshafen; 3. Kneller⸗Bonn. Jugendfahren, 1200 Meter: 1. üſßſenbach⸗Mann⸗ heim; 2. Schneider⸗Stuttgart; 3. Bouffier⸗ Mannheim Punktefahren, 50 Runden: 1. E. Walter ⸗Ludwigs⸗ hafen 15 Punkte; 2. Scheer⸗Dreißen 10 Punkte; 3. Pfeffer⸗ Mannheim 11 Punkte, 49 Runden. 8. Vorgabefahren, 4000 Meter: 1. Sauer ⸗ Frankfurt 20 Meter Vorgabe; 2. A. Walter⸗Ludwigshafen 0 Meter Vorgabe; 3. Eifler⸗Köln 40 Meter Vorgabe. 1 Stunde Mannſchaftsfahren: 1. Pfeiffſer⸗Schnei⸗ der(Stuttgart) 95 Runden, 12 Punkte, 2 Sauer⸗Roth (Frankfurt) 94 Runden, 12 Punkte; 3. Weiß⸗Denzer(Lud⸗ wigshafen) 94 Runden, 10 Punkte. Diesmal Leöutg Etappenſieger 13. Etappe der„Tour“ Marſeille— Montpellier Die 42 noch im Rennen befindlichen Teilnehmer an der Tour de France hatten am Dienstag mit der 13. Etappe von Marſeille nach Montpellier über 168 Km. nicht nur eine der kürzeſten, ſondern auch eine der leichteſten Fahrt⸗ abſchnitte zu erledigen. Auf dem Wege zur ſpaniſchen Grenze waren die Straßen ſtändig eben, ſo Faß kaum Schwierigkeiten zu überwinden wa So kam es, daß das Feld am Ziel in einer geſchloſſenen Gruppe ankam. Zum erſten Male in dieſem Jahre trug ſich der Vorjahres⸗ ſieger Ledueg in die Liſte der Etappenſieger ein. In einer Fahrzeit von 6103,43 Stunden beendigte der Franzoſe die Etappe im Endſpurt als Erſter. Trotz der leichten Strecke wurde ſtork gebummelt. Es wurde kaum ein Stunden⸗ durchſchnitt von 27 Km. g Bren Den zweiten Platz belegte Louyet vor Le Grevés und Cornez, während der Deutſche Stöpel an fünfter Stelle einkom. Sechſter wurde Die übrigen 35 Fahrer, darunter auch die beiden Deutſchen Thierbach und Geyer, wurden zuſammen auf den achten Platz geſetzt. Im Geſamtklaſſement haben ſich keine Aenderungen er⸗ geben. Speicher trägt weiter d gelbe Trikot und auch der Berliner Stöpel konnte in s guten Abſchnei⸗ dens in dieſer Etappe ſeinen z behaupten. Neue Glanzleiſtung im Segelflug Das Segelflugzeug„Pa“ des Flugvereins Niederrhein, beſetzt mit Oberlehrer Baumann und Flugleiter Bruz⸗ lauer, vollbrachte eine neue Glanzleiſtung im Segelflug mit Paſſagier. Die Maſchine wurde auf 1500 Meter Höhe geſchleppt und dann losgelöſt. Nach längerem Kreiſen über Duisburg⸗Hamborn in 2000 Meter Höhe entſchwand der Apparat in Richtung Holland, wo er nach ſchönem Flug in der Nähe von Eyndhoven glätt landete. Die zu⸗ rückgelegte Strecke beträgt 76 Kilometer, womit die von Günther Groenhoff aufgeſtellte Welthöchſtleiſtung von 33 Kilometer um mehr als das Doppelte überboten wurde. — heranzüchtet, ſondern erfolgreiche Breitenarbeit in besten Sinne des Wortes leiſtet, an der ſeine Ruderlehrer Erg 4 Reinig und Eſpenſchied gleichen verdienſtoo Anteil haben. Kegelſport von Tſchammer⸗Oſten beim 18. Deutſchen Bundez, Kegeln Der Reichsſportkommiſſar von Tſchammer⸗O ſtez hat ſeine Teilnahme am 18. Deutſchen Bundeskegeln vox 15. bis 23. Juli in Frankſurt a. M. in ſichere Ausſicht geſtellt. Der Reichsſportkommiſſar legt Wert darauf, mit ollen Sportarten in engſter perſönlicher Verbindung zg ſtehen und will die Gelegenheit zur Beſichtigung des gro. ßen Keglertreffens benutzen, auch mit dem Kegelſport ig engſte Verbindung zu kommen. Es ſteht zu erwarten, daß vor allem der große Feſtzug unter dem Leitwort„Sieges, zug des Sportes zum 18. Deutſchen Bundeskegeln“ daz beſondere Intereſſe des Herrn Reichsſportkommiſſars in den wird. Gleichſchaltung im Mannheimer Kegelſport Bei der am Sonntag ſtattgefundenen Generalverſamm⸗ lung des Mannheimer Keglerverbandes wurde nach den Prinzip der Gleichſchaltung der bisherige 2. Schriftführer des Verbandes Erich Helm als Ortsgruppenführer deß Mannheimer Keglerverbandes gewählt. 5 Amerikaniſche Kegler in Mannheim Die amerikaniſche Nationalmannſchaft der Kegler trſift auf ihrer Reiſe zum Bundesfeſt am Freitag, den 14. Juli, vormittags 10.37 Uhr, in Mannheim ein. beim ein. Die geſame ten Kegler der Verbände Mannheim, Ludwigshafen, Wei heim und Heidelberg werden ihre Gäſte am Bahnhof he⸗ grüßen und in einem Umzug zum Hotel geleiten. Die Standarten⸗Kapelle wird ebenſo wie die SA am Umzug teilnehmen. Außerdem haben ſich befreundete Sportverein in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, die ausländiſchen Sportfreunde mit zu begrüßen. Die Aufſtellung erfolgt am Bahnhofsausgang am Lindenhofſteg. Alle hieſigen Sportvereine ſind herzlichſt eingeladen, möglichſt mit Ban⸗ ner om Empfang und Umzug teilzunehmen. Die Kämpfe mit den amerikaniſchen Keglern finden nachmittags im Reſtaurant Zorn⸗Käfertal ſtatt, wobei gu die Standartenkapelle muſiziert. Der Geſangverein Ein⸗ tracht wird dies kleine Feſt mit Darbietung vaterländiſcher Lieder verſchönern. 0 Deutſcher Reitertriumph in Luzern Oblt. Brandt ſiegt auf Tora im Preis der Schweizer Kavallerie Ein neuer großer Erfolg für die deutſche Reitere. konnte am Dienstag beim Internationalen Reitturnier in Luzern errungen werden. In dem am Sonntag wegen Wolkenbruchs abgebrochenen Jagöſpringen um den Wan⸗ derpreis der Schweiger Kavallerie kamen von den 39 Tell“ nehmern nur 3 fehlerlos über den Kurs: Oblt. Brandt, Deutſchland auf Toro, Bühler⸗Schweiz auf Romanesca und Captain Aherne⸗Irland auf Blarney Caſtle. Im Stechen über erhöhte Hinderniſſe gelang es dann Oblt. Brandt 5 Tora noch einmal fehlerlos über die Bahn zu bringen, während Romanesca on einem und Blarney Caſtle ſägar 8 an zwei Hürden Fehler machten. Oblt. Brand ex ratz ſo einen vielbejubelten Sieg und brachte der Oeutſchen Expedition nun ſchon den dritten Erfolg bei dieſem Reit⸗ turnier. Von den übrigen deutſchen Teilnehmern belegte Oblt. Momm auf dem Derbyſteger Baccarat den 7. Platz Hoppegarten(11. Juli) 0 1. Conteſſa Maddalena⸗Reunen. 2800. 1000 Meter; Für Zweijährige: 1. A. u. C. v. Weinbergs Pelopidaz (O. Schmidt); 2. Pfalzgräfin; 8. Vierthaler; 4. Tragertin, Toto: 54; Platz: 14, 11, 14, 17. Ferner: Dynamit, Herz⸗ ober, Liedervater, Harald, Ausſch Lichtnelke, Agalire, Gaſtrolle, Mirandola. 2. Oberwinter⸗Rennen. 2800 /, 1800 Meter. Ausgleich 2; 1. W. Kaufmanns Nordenham(K. Viſek); 2. Trojaner, 9. Spreewald. Toto: 29; Platz: 21, 32. Ferner: Leidens⸗ weg, Machthaber, Marlene. 3. Aberglaube⸗Rennen. 2200 /. 1600 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Roſifera(O. Schmidt); 2. Rogau; 8. Na⸗ tango. Toto: 51; Platz: 285, 17, 17. Ferner: Zarewilſch, Preisträger, Norvalis, Menas, Soll und Haben, Imperial, Wanderlied. 1 4. Flieger⸗Rennen. 5500 L. 1400 Meter: 1. Stall Lands⸗. werths Laotſe(H. Blume); 2. Wiener Wald; 3. Napoleon. Toto: 15; Platz: 10, 14, 13. Ferner: Rochus, En ak, Or⸗ kadier, ni. 5. Palü⸗Rennen. 2200. 1400 Meter. Ausgleich 3: 1 Stall Binks Felieiter(Ludwig); 2. Senator; 3. Freiin 4. Onega. Toto: 39; Platz: 23, 34, 19. Ferner Madame Laffitte, Tosmania, Henriette, Miß Augias, Roman, Varro, Lampado, Dominikus, Forno, Pucolle. 6. Iſchida⸗Rennen. 2200 J. 1000 Meter: 1. A. v. Borckez Reiſetaſche(Laeina); 2. Elektron; 9. Fiole. Toto: 8 Platz: 12, 11, 12. Ferner: Gloricus, Oſiander, Marien⸗ feier, Eichel. 7. Sinir⸗Rennen. 2200 /. 2400 Meter: 1. Frau L. v. Opels Luftklappe(Harry Schmidt); 2. Emſchi; 3. Marie; 4. Maiſterpolier. Toto: 365; Platz: 63, 20, 20, 41. Ferner; Ruſtica, Irrigoyen, Attaché, Maronit, Nr. 1, Tell, Nomos, Lykurg. Doppelwette: 447:10. 2 Die Fliegerin Erinnerungen an Marga von Etzdorf Von Stry zu Eulenburg Breit, wie ein faules Tier, lag das Flugfeld lang⸗ geſtreckt und läſſig unter der hochkommenden Sonne. Nur am Horizont ſchwebten breite Grauſtreifen. Wenn dann dort ein kleiner, ſchwarzer Punkt auf⸗ tauchte, die Geſtalt eines rieſigen Vogels annahm und endlich mit einem harten Ruck auf dem ſtruppi⸗ gen Raſen aufſetzte, wußte man, daß die Welt groß war, unendlich weit. Wenn man die Augen halb zu⸗ ſchloß und die Sonnenſtrahlen mit den Lidern ſpielen ließ, konnte man ahnen, daß hinter dem Silberſtreifen des Horizontes die Welt auch ſchön iſt und wunder⸗ bar. Um zu dieſer Schönheit zu kommen, muß man aber dieſe Welt erobern. Da ſtand eine kleine, tapfere Frau mitten im Feld neben ihrer funkelnden Flugmaſchine. Eine Menge Freunde umringten ſie ſchwatzend, klopften ihr auf die Schulter, drückten ihr die Hand und ſchenkten Blumen, Roſen und rieſige weiße Fliederſträuße. Glück, viel Glück, alles Glück! Schon war der Motor angeworfen und brüllte auf wie ein gereiztes Tier, zwei Poliziſten gaben mit ihren Fahnen die Start⸗ bahn frei, da hob die Fliegerin ihre ſtarke, weiße Hand noch einmal hoch zum Gruß, ſie löſte noch ein⸗ mal den Riemen ihrer weißen Lederhaube und zeigte laut lachend die Reihe ihrer weißen, in der Sonne blendenden Zähne. Viel Glück, ich hole es mir und die Welt dazu! Dann lief die Maſchine los, immer ſchneller, fraß die Erde, bis ſie ganz voll davon war, und erhob ſich ſauft und ſtark, wie eine ſchwere, ſatte Taube. Zwei⸗ mal noch kreiſte das Flugzeug über dem Startfeld. Als es endlich abflog, kamen Blumen vom Himmel geflogen, ein Abſchiedsgruß der kleinen, mutigen Frau an die Zurückgeblibenen. Am erſten Tag wurde blendend geflogen. Wohl lag Auſtralien, das eigentliche Ziel, noch in weiter Ferne, aber als am Abend die Maſchine zur erſten Etappe in Athen glatt und ruhig aufſetzte, war die Fliegerin vollkommen zufrieden. Wieder gab es Freunde, die herzlich empfingen und viel weiteres Glück wünſchten. Die Fliegerin blieb ſtandhaft und lachend dankte ſie für all die Einladungen, die an ſie ergingen, um mit ihr zuſammenzuſein. Sie wußte, noch viel Schweres zu leiſten ſtand ihr be⸗ vor, morgen ſchon war eine ſchwierige Strecke zu überwinden und dazu war vor allem viel Schlaf notwendig, ein gut ausgeruhter, nervenſtarker Kör⸗ per. Athen ſchlief noch, als am nächſten Tag zu⸗ gleich mit Sonnenaufgang, ſich der Silbervogel er⸗ hob und dann leicht und ſauft im All entſchwebte. Ruhig war die Fliegerin auf ihrem Platz und mit feſter Hand ſchaltete ſie das Steuer. Heute flog ſie ohne Haube, mochten die Haare noch ſo wild vom friſchen Wind durcheinandergeworfen werden; der Körper ſelbſt war ja feſt und warm im Plloten⸗ anzug eingepackt.„Fliegen iſt ſchön“, dachte die Frau.„Ich will immer fliegen, ich werde gar nie mehr auf die Erde hinabgehen. Wenn es einen Endpunkt der Welt gäbe, würde ich bis dorthin fliegen. Mein ganzes Leben möchte ich zwiſchen zwei Weltenden umherfliegen und umhertollen. Da⸗ zwiſchen würde ich dann kleine Purzelbäume ſchla⸗ gen, das wäre dann eine Verneigung vor der Sonne oder ein Gruß an die Vögel, deren Schweſter ich ja geworden bin.“ So frei wie ein Vogel ſei ſie, dachte die kleine, mutige Frau, die große Fliegerin. Dann ſah ſie auf die Erde hinab, die winzig zerwürfelt und mit Spiel⸗ ſachen beſtanden unter ihr lag. Nein, nie mehr wollte ſie zurück. Immer erſt wenn man mit dieſer Erde in Berührung kam, gab es manchmal etwas. Vor zwei Jahren erſt war es geweſen, in Bangkok hatte ſie beim Landen einen ſchweren Sturz erlitten. Die Aerzte ſagten, daß heute davon an ihrer Wirbelſäule noch etwas nicht ganz in Ordnung ſei. Oh ja, auf⸗ paſſen mußte man, wenn man ſich auch in der Luft befand, gegen die Gefahren der Erde war man trotz⸗ dem nicht gefeit. Da lag gerade die Wetterkarte vor ihr, die ſie in Athen erhalten hatte. Sehr ungünſtig ſogar, ſchwere Gewitter waren vorausgeſagt, die durchflogen werden mußten. Die großen, ſchweren Wolken die auf einmal daſtanden! Aber die Maſchine ſchafft es ſchon. Laut brüllend flog ſie mitten in die Bänke hinein, fraß ſich durch, zerriß ſie in große, weiße, wehende Fahnen. Der Wind, wie er die Tragflächen anfaßte, als wären ſie gerade das rechte Spielzeug für ihn, einmal etwas anderes, als dieſe ewignaſſen Wolkentrümmer. Eng zuſammengeduckt, die Haube jetzt tief über die Ohren geſtülpt, raſte die Fliegerin. Durch, nur durch, immer weiter! Da. auf einmal torkelte die Maſchine; fünfzig Meter ſtürzte ſie ab, wie in ein endlos tiefes Loch. Alles iſt jetzt aus? Aber mit großer Energie und unter Anſpannung aller Sinneskräfte gelang es der Fliegerin, doch noch die Maſchine zu halten, ſie zu heben, weiterzuführen, ſiegreich durch alle lauernden, pechſchwarzen Ge⸗ fahren. Der ſpäte Nachmittag hatte ſich in ſeiner vollen Breite über die Erde gelegt, wolkenloſer blauer Himmel leuchtete wieder, als die Fliegerin in weiter Ferne ihr zweites Landungsziel auftauchen ſah. Stolz und aufrecht ſaß ſie nun wieder dort, froh leuchteten ihre Augen über den Sieg den ſie ſoeben ſich ſo ſtark erkämpft hatte. Wie freute ſie ſich ſchon darauf, jetzt bald langgeſtreckt und ruhig dazuliegen und auszuruhen, nichts als zu ſchlafen. Unter ihr lag bereits das Flugfeld, in weiten, loſen Spiralen ſchraubte ſie ſich nieder, immer tiefer der Erde zu. Nur noch zweihundert Meter trennten ſie, da kam der Sturz, raſend ſchoß die Maſchine, ſchneidend wie ein Blitzſtrahl. Ungefähr zwanzig Meter bevor das Flugzeug auf die Erde traf, verlor die Fliegerin die Beſinnung. Wie lange ſie dort lag, bewußtlos, bis ſte wieder erwachte und was ſie in der Zeit dazwiſchen im Traume geſehen hatte, war alles in einen dichten, undurchſichtbaren Nebel gehüllt. Wie ſie allmählich zu ſich kam, im Gras liegend, Blumen überall, glaubte ſie auf einer blühenden Sonnenwieſe liegend zu träumen. Dann ſah ſte auf einmal die Trümmer ihres Flugzeuges, kreuz und quer übereinander⸗ ſtehend, verſtreut, hier ein Teil der Tragflächen, dort ein Maſchinenſtück und der Propeller hatte ſich ſenkrecht in die Erde gebohrt und ſtand da wie ein Grabeskreuz. Lange ſtarrte die Fliegerin darauf hin, bis auf einmal ihr Herz ſich eng zuſammenkrampfte und ſchnitt, als ſie das geſchehene Furchtbare klar und ganz erfaßt hatte. Laut ſchrie ſie da hinaus wie ein verwundetes Tier. Die Arbeit und großen Kämpfe, bis das Flug⸗ zeug beſchafft, bis alles für den großen Flug ge⸗ ſichert war. Das Ziel, nie mehr das Ziel er⸗ reichen! Mit letzter Verzweiflungskraft ſchleppte ſie ſich zu den Trümmern. Warf ſich auf den Bo⸗ den. Sie umarmte den Flugzeugrumpf und ſtrei⸗ chelte wehmütig zart die Trümmer der Tragflächen. Sie verſuchte in die kalten Eiſenteile des Motors zu beißen, knirſchend glitten ihre Zähne ab. Was 5 nun? Taumelnd lief ſie gerade weg vom Trümmer⸗ feld, irgend wohin, als Leute kamen, die den Unfall beobachtet hatten, ſie neugierig umringten und aus⸗ zufragen begannen. Inzwiſchen waren auch Offt⸗ ziere von der Bewachung des nahen Militärflug⸗ platzes erſchtenen. Sie nahmen die Fliegerin in ihre Mitte, ſprachen auf ſie ein, damit ſie ruhig werde und trugen die Unverletzte auf ihren Schul⸗ tern fort. Im Fliegerquartier ſtellte man ihr ein Zimmer zur Verfügung und bettete ſie auf ein Sofa, ſie ſolle ſich vorerſt einmal gründlich aus; ruhen und von dem Schrecken erholen. Aber kaum hatte man ihr Zimmer verlaſſen, als harte Schläge durch das Haus zitterten. Mit zwei Schüſſen in der Schläfe fand man die Fliegerin tot. Stumm ſtan⸗ den die Offiziere da und legten ihre Finger an den Mützenrand. So nahe dem Tode mußten lebende Krieger auch vor einer Frau ſalutieren, für die es nur das eine gab: Siegen oder ſterben. „O Brahms⸗Feſt auf Schloß Elmau. Das dies⸗ jährige Muſikfeſt auf dem oberbayeriſchen Künſtler⸗ ſchloß Elmau war dem hundertjährigen Brahms ge⸗ widmet. Zur Aufführung kam in ſieben Abend⸗ konzerten und fünf Morgenveranſtaltungen aus⸗ ſchließlich Kammermuſik. Einen breiten Raum in den Programmen nahm die Klavierkompoſition von Johannes Brahms ein; ihre Spielerin war Elly Ney. Der übrige Teil der Konzerte wurde vom Ney⸗Trio(Ney, Stroß, Hoelſcher) geſpielt, das ab⸗ ſchnittsweiſe durch die Mitwirkung von Valentin Härtel(Viola), Anton Huber(Violine), Hans Noeth (Waldhorn) und Guſtav Steinkamp(Klarinette) zum kleinen Kammerorcheſter wuchs. Als Sängerin war die Sopraniſtin Irma Trummer an dem künſtleri⸗ ſchen Erfolg des diesjährigen Elmauer Muſikfeſtes „Des Königs jüngſter Rekrut“, Andreas Aun⸗ dermann, ein junger deutſcher Dichter, legt ein Luſtſpiel„Des Königs jüngſter Rekrut“ vor, das vom Stadttheater Bielefeld zur Uraufführung für die kommende Spielzeit angenommen wurde. „Das Marienbild von Toledo“. Richard Wei⸗ N chert und Otto Zoff haben nach Calderon ein Schauſpiel„Das Marienbild von Toledo“ vollendet Das Werk kommt im Auguſt am Münchener Staats theater zur Uraufführung. 1 reibung, Fürſt Casmir, 3 7 1939 1 beſten r Erh ſt volle rer dez er trliſt 4. Juli, geſam⸗ „Weim ihof be. n. Die Umzug tvereine ndiſchen erſolgt hieſigen it Ban⸗ finden zei auch in Ein⸗ udiſcher ern weizer Reltereſ nier in wegen 1 Wan⸗ 39 Tell Brandt. zea und Stechen Brandt bringen, e ſogar errang eutſchen m Reit⸗ belegte . Ploß. Meter: lopidas agertin. t, Herz⸗ Casmit, gleich 2: aner, 9. zeidens⸗ de witſch, nperial, Lands⸗ Borckez. + 5 u L. v. 4 2 arten.* 2 4 Marie; Nomo Offt⸗ irflug⸗ ein in ruhig Schul⸗ hr ein ein aus- kaum Schläge in der t ſtan⸗ Ferner: N 8 ö in den ebende die es * dties⸗ uſtler⸗ ns ge⸗ Übend⸗ aus⸗ 1 f f 1 1 1 um in n von Elly e vom as ab⸗ tlentin Noeth ) zum 1 1 1 1 1 n war iſtleri⸗ kfeſtes A n⸗ gt ein „ daß hrung de. Wei⸗ n ein endet, taats⸗ 1 Aus Baden s Heidelberg, 12. Juli. Zu der Aus⸗ ſprache zwiſchen den Vertretern der zuſtändigen Behörden und Vereinigungen über das Teilſtück der Hafraba Heidelberg⸗Mannheim⸗Frankfurt, die in Anweſenheit der Reichsſtatthalter von Baden und Heſſen, des Generaldirektors der Deutſchen Reichs⸗ bahn und des neuernannten Inſpekteurs des deut⸗ ſchen Straßenbauweſens in einem Dienſtraum des Bahngebäudes ſtattfand, wird noch mitgeteilt, daß grundſätzliche Einwendungen gegen die geplante Linienführung nicht er⸗ hoben wurden. Eine Prüfung der bisherigen Linienführung wurde inſoweit in Ausſicht genom⸗ men, als eine ſtärkere Heranführung an den Odenwald und die Bergſtraße erfol⸗ gen ſoll. * Heidelberg, 12. Juli. Wegen ſtaatsfeind⸗ licher Propaganda wurden drei und wegen un⸗ berechtigten Tragens von Parteiabzeichen der NSDAP. zwei Perſonen feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert.— Beim Kirſchen⸗ brechen fiel der in der Belfortſtraße wohnende Stell⸗ werksmeiſter Heinrich Flory acht Meter hoch von der Leiter und brach ſich die Wirbelſäule. X Karlsruhe, 12. Juli. Die erſten Bauarbeti⸗ ten für den Bau der Rheinbrücke bei Maxvau werden, wie bereits mitgeteilt, dieſer Tage ausgeſchrieben. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe errichtet ſofort ein Reichs bahn⸗Neubauamt Karlsruhe. Die Geſchäftsräume des Amtes be⸗ finden ſich im Verwaltungsgebäude der Reichsbahn⸗ ämter im Perſonenbahnhof Karlsruhe, Bahnhofs⸗ platz 1. Das Reichsbahn⸗Neubauamt iſt für die Aus⸗ führung der rechtsrheiniſchen Zufahrtsrampe und der Strombrücke zuſtändig. Mit den Arbeiten der Strombrücke ſelbſt kann zunächſt noch nicht begonnen werden, weil noch umfangreiche Vorarbeiten zu lei⸗ ſten ſind. Für die Arbeiten an der linksrheiniſchen Zufahrtsrampe iſt die Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen a. Rh. zuſtändig.— Der ehemalige Ver⸗ trauensarzt der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe in Karlsruhe, gegen den durch den Beauftragten dieſer Kaſſe bereits vor einiger Zeit Betrugsanzeige bei der Staatsanwaltſchaft erfolgte, mußte zu ſeiner perſönlichen Sicherheit in Schu tz⸗ haft genommen werden. Seit den frühen Morgen⸗ ſtunden ſammelte ſich vor dem Kaſſengebäude eine größere Menſchenmenge an, die in unzweideutiger Weiſe die Entfernung Dr. Jägers aus ſeiner im Kaſſengebäude befindlichen Wohnung ver⸗ langte.— Der erweiterte Oberkirchen⸗ rat hat jetzt an Stele des verſtorbenen Geheimen Kirchenrats Univerſitätsprofeſſors D. Dr. Bazer in Heidelberg den Landwirt Hermann Lackert in Ladenburg zum Abgeordneten der Landesſynode er⸗ nannt. * Walldorf bei Heidelberg, 12. Juli. Die im Be⸗ trieb der Süddeutſchen Metallwerke beſchäftigte Ar⸗ heiterin Lieſel Vogel kam der Transmiſſion zu nahe. Dabei wurden der Unglücklichen die Haare ausgeriſſen, da ſie keinen Kopſſchutz getragen hatte. I. Reilingen, 11. Juli. Beim Baden im Rhein iſt hier der 17jährige Fritz Schmitt, ertrunken. Seine Leiche wurde noch nicht geborgen.— Das Ehe⸗ paar M. Vollhauer beging das Feſt der goldenen Hochzeit. Bürgermeiſter Eichhorn ſprach vor dem Hauſe des Jubelpaares im Namen der Staatsregierung, der Gemeinde wie des Kriegerbundes die beſten Glück⸗ wünſche aus, worauf ſich ein kleiner Feſtzug bildete, in dem auch Abordnungen der Feuerwehr wie des Kriegervereins mitmarſchierten.— Das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit konnten die Eheleute Hermann An⸗ dreas Klein, Fabrikarbeiter, und Frau Eliſabeth geb, Fillinger, die Eheleute Johann Mopp, Zigar⸗ kenarbeiter, und Frau Anna geb. Kormann ſowie die Eheleute Philipp Jakob Zahn, Landwirt, und Frau Anna Chriſtine geb. Fleig begehen. J Hockenheim, 11. Juli. Bei dem 2. Gafuw⸗ ſchleßen, das dem hieſigen Kleinkaliber⸗ ſchützen verein übertragen worden war, wur⸗ den folgende Ergebniſſe erzielt. Im Mannſchafts⸗ ſchießen: St. Ilgen 399, Heidelberg 1. Mannſchaft 903, Plankſtadt 392, Nußloch 382, Schriesheim 361, Brühl 350, Heidelberg 2. Manſchaft 309 und Doſſen⸗ heim 279 Ringe. Die erſten 6 Preisträger im Preisſchießen waren: 1. Sturmbannſührer Groß⸗ mann 36, 2. Romer⸗Heidelberg 36, 3. Gaa⸗Heidel⸗ berg 35, 4. Hch. Romer⸗Heidelberg 35, 5. Zimmer⸗ Plankſtadt 35 und Lux⸗Heidelberg 35 Ringe. Im Medaillenſchießen lauteten die erſten 6 Sieger: J. Sturmführer Völker⸗Hockenheim 36, 2. Grimm Plankſtadt 35, 3. Gengel⸗Ketſch 35, 4. Birner⸗St. Ilgen 35, 5. Simon⸗Schriesheim 34 und 6. All⸗ geier⸗Heidelberg 34 Ringe. Bei der Preisverteilung, die Dr. Zahn ⸗Hockenheim vornahm, ſprach der Gauvorſitzende Profeſſor Etzel⸗Heidelberg über die Bedeutung und die Aufgaben des Kleinkaliber⸗ ſcchießens. L. Altlußheim, 12. Juli. Ihre ſilberne Hoch⸗ zeit konnten dieſer Tage hier die Eheleute Valentin 1— 5 und Frau Eva geb. Zimmermann be⸗ ehen. * Krozingen bei Freiburg, 12. Juli. Auf der Landſtraße nach Heitersheim ereignete ſich am ſüd⸗ lichen Ortsausgang von Krozingen ein ſchwerer Unglücksfall, der ein junges Menſchenleben koſtete. Die 20 Jahre alte Berta Zotz wurde mit dem Fahrrad von einem entgegenkommenden Per⸗ ſonenkraftwagen überfahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. * Ueberlingen, 11. Juli. Sonntag nachmittag ertrank im See der 28 Jahre alte Kraftwagen⸗ führer Reinhold Kiſtler aus Ebingen(Württbg.), der einen Motorradausflug an den Bodenſee unter⸗ zommen hatte. n Der Bundſchuh war aufmarſchiert Gewaltige Kundgebung * Bergzabern, 12. Juli. 5 Der Aufmarſch des füdpfälziſchen Bun d⸗ ſchuhs in Bergzabern geſtaltete ſich zu einer gewaltigen Kundgebung für ein freies Bauerntum, gegen den marxiſtiſchen Geiſt und den Kapitalismus. Von nah und fern war eine große Menſchenmenge herbeigeſtrömt; die Geſamtteilneh⸗ merſchaft wird auf 5000 angegeben. Es waren allein 25 Bundſchuhortsgruppen der Südpfalz, vier Stürme des Sturmbannes III/18 und zahlreiche unorganiſierte Bauern anweſend. Vor dem hiſtoriſchen Bergzabener Schloß waren am Nachmittag die 25 Bundſchuhgrup⸗ pen aufmarſchiert, um die Fahnenweihe vorzunehmen. Reichstagsabgeordneter und Landesführer des Bund⸗ ſchuhs, Schickert, wies in ſeiner Weiherede auf das Symbol des Bundſchuhs hin und betonte dabei, daß in dem neuen Geiſt der Einigkeit und Volks⸗ gemeinſchaft Deutſchland zu dem ſchönſten Staate der Welt werden wird. Ein unendlicher Feſtzug bewegte ſich dann durch die Straßen der Stadt zum Feſtplatz. Einleitend ſprach hier Kreisfachberater und Vorſitzender der Bauernkammer Meier⸗Klingen einige Begrü⸗ ßungsworte. Bürgermeiſter Schmidt ⸗ Bergzabern wies in ſeiner Rede darauf hin, daß wir uns nicht verhehlen dürften, daß heute noch der verwandelte deutſche Menſch geſchaffen werden müſſe, daß aber dieſe Wandlung durch wirtſchaftliche Geſetze allein nicht erreicht werden könne. Entſcheidend wird im dritten Reich ſein, welche Verantwortung der Ein⸗ zelne auf ſich nehme. Dann ſprach Bundſchuhführer Landberger. Er betonte beſonders, daß ſich auch 2 2 2 für ein freies Bauerntum der Bauer den Wahlſpruch Friedrichs des Großen zu eigen machen müſſe: Ich bin der erſte Diener des Staates. Abſchnittsleiter Schnurr als Vertreter des Agrar⸗ politiſchen Apparates der NSDaAp führte u. a. aus, daß heute der Bauer, der 14 Jahre lang ver⸗ achtet war, im Mittelpunkt deutſchen Volkes ſtehe. Als Siedlungsfaktor komme vor allem der Weinbau in Frage, da keine andere Kulturart die Möglichkeit biete, auf einem kleinen Grundſtück ſoviel zu erzeugen, um das Leben friſten zu können. Die Einfuhr des ausländiſchen Weines, der heute den Handel in Inlandsweinen herabgedrückt habe, könne nicht durch Sperren verhindert werden, ſon⸗ dern einzig und allein durch eine große natio⸗ nale Propaganda für den deutſchen Wein. Ferner ſollte der Handel nicht mehr ein Speku⸗ lationsobjekt, ſondern eine reelle Erwerbsquelle ſein. Hinſichtlich Hybridenanbaues er⸗ klärte er, daß eine Einſchränkung kommen müſſe, die jedoch durch eine erweiterte Kontingentierung beim Tabak ausgeglichen werden könne. Bauernführer Schickert ſprach über den neuen Ernährungsminiſter Walther Darre. Dann wies er auf die vier Grundpfeiler der Bauernſchaft hin: des des Bundſchuh, Bauern⸗ und Landwirtſchaftskammer, Genoſſenſchaftsweſen und Landhandel. Eine nor⸗ male Preisgeſtaltung für landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe werde die nationale Regierung durch Steigerung der Kaufkraft erreichen und dieſe durch Behebung der Arbeitsloſigkeit herbeiführen. Markgräfler hungern in Rußland * Holzen(Amt Lörrach), 12. Juli. Vor etwa 60 Jahren war von hier die Familie Hagin, ein ſeit Jahrhunderten in Holzen anſäſſiges Markgräfler Bauerngeſchlecht nach Rußland ausgewandert. Jetzt kommen erſchütternde Briefe von der Familie aus Südrußland, die mehr als viele Worte von der er⸗ ſchütternden Not, unter der die Rußland⸗ deutſchen zu leiden haben, ausſagen. In einem dieſer Briefe vom Juni d. J. heißt es:„Weil wir uns in großer Not befinden, bat ich meine Mutter Maria Hagin um die Adreſſen ihrer Verwandten in Deutſchland. Jetzt ſind wir in großer Not und wir leben ſchon etliche Monate ohne Brot. Laut Enteignungsgeſetz verloren wir, nachdem wir aus dem Kollektiv ausgeſchloſſen wurden, unſere letzten Kühe und Hühner. Das, was uns gelaſſen wurde, iſt wertlos. Das Schlimmſte iſt, wir haben keinen Teil an der zukünftigen Ernte.“ In einem Brief vom 14. Juni ſchreibt die Tochter an ihre Verwand⸗ ten in Deutſchland.„Wir eſſen gegenwärtig die Blüten von den Bäumen und Gras und da iſt man immer hungrig. Brot haben wir ſchon ſeit drei Mo⸗ naten keines. Bitte helft uns, wenn es geht!“ Schwarzwald⸗Bericht nach Amerika * Karlsruhe, 12. Juli. Der bekannte amerikaniſche Rundfunkreporter Douglas Brinkley⸗Newyork nahm auf ſeiner Reiſe durch Süddeutſchland auch in Donaueſchingen, dem Höhenſolbad an der Quelle der Donau, kurzen Aufenthalt. Der amerikaniſche Gaſt, in deſſen Begleitung ſich die Gaupropagandaleiter der NSDAP, Kramer⸗Karlsruhe und Trefz⸗ Mainz, der Dolmetſcher Dr. Frommer ⸗Berlin, ſowie eine weitere Anzahl von Herren der NSDAP und einige Reiſende aus Mancheſter befanden, gab ſeine guten Eindrücke, die er in Donaueſchingen ge⸗ winnen konnte, in einem Bericht am ſelben Tage ſei⸗ nen amerikaniſchen Landsleuten über dem großen Waſſer zu Gehör. Eine beſonders tiefe Wirkung ver⸗ mochte das Verweilen an der Quelle der Donau im Schloßpark und in den Sälen der Fürſtl. Fürſten⸗ bergiſchen Sammlungen auf den amerikaniſchen Rundfunkmann hinterlaſſen. Bei der Weiterfahrt, die zunächſt in die hiſtoriſche Schwarzwald⸗Uhrenſtadt Furtwangen und dann nach Baden-Baden führte, konnte der amerikaniſche Gaſt und ſeine Begleiter den öſtlichen Teil des Schwarzwaldes, deſſen Ein⸗ gangspforte Donaueſchingen bildet, in Augenſchein nehmen. ee eee 7 Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 12. Juli. Zu einem am 14. und 15. Juli in Schwetzingen ſtattfindenden Soldaten⸗ treffen aller Waffengattungen der in Schwetzin⸗ gen garniſoniert geweſenen Truppenteile geben alle Bahnhöfe im Umkreis von 200 Kilometer um Schwet⸗ zingen Sonntagsrückfahrkarten aus. Die Karten gelten vom 14. Juli, 12 Uhr, bis 17. Juli, 24 Uhr. Nähere Auskunft erteilen die Bahnhöfe. Zu folgenden Veranſtaltungen werden von der Reichs⸗ bahn Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben: 1. Zum deutſchen Bundeskegeln in Frankfurt a. M. in der Zeit vom 18. bis 23. Juli von allen Bahnhöfen im Umkreis von 200 Kilometer um Frankfurt a. M. 2. Zum Beſuch des Burg⸗ und Trachtenfeſtes auf dem Auerbacher Schloß bei Auerbach(Berg⸗ ſtraße) am 16. Juli von allen Bahnhöfen im Um⸗ kreis von 60 Kilometer um Auerbach(Bergſtraße). Nähere Auskunft, insbeſondere über die Geltungs⸗ dauer der Sonntagsrückfahrkarten erteilen die Bahn⸗ höfe. nd. Oggersheim, 12. Juli. Die hieſige Hilf s⸗ fabrik der Mechaniſchen Weberei in Linden hat vor wenigen Wochen, nach mehrmonatigem Stilliegen, wieder ihre Pforten geöffnet. Bis jetzt wurden nach und nach bereits wieder 130 Arbeitskräfte, vornehm⸗ lich Weberinnen, eingeſtellt. In abſehbarer Zeit wird wahrſcheinlich noch eine weitere Anzahl von Arbei⸗ tern im Werk Aufnahme finden. * Germersheim, 12. Juli. Der Bezirkskommiſſar für den Arbeitsdienſt im Bezirk Bayern⸗Weſt hat der Stadt Germersheim als Träger der Arbeit eine neue Arbeitsdienſtmaßnahme genehmigt, bei der der Stahlhelm, B. d.., Gau Pfalz, zum Träger des Dienſtes beſtimmt wurde. Es handelt ſich um die Einflechtung und Regulierung der Queichufer in Germersheim. Da dieſe Arbeiten mit 100 Dienſt⸗ willigen ſofort in Angriff genommen werden, kann noch eine größere Anzahl Dienſtwilliger im Stahl⸗ helm⸗Arbeitslager in der Zollerkaſerne eingeſtellt werden. Anmeldungen nehmen die örtlichen Stahl⸗ helm⸗Dienſtſtellen zur Weiterleitung entgegen. * Neuſtabt a. Höt., 12. Juli. Nach der kulturel⸗ len Neuordnung in der Pfalz, die ſich im Rundfunk in einer weit ſtärkeren Berückſichtigung der pfäl⸗ ziſchen Belange bemerkbar macht, wird auch in die Jugendſtunde ab und zu Pfälziſches eingeſchal⸗ tet. Am 12. Juli 15.10 Uhr ſchildert Lehrer Willi Albrecht, Spirkelbach, eine Pfalzwanderung für die Jugend.— Am 18. Juli 17.45 Uhr folgt ein intereſſanter heimatgeſchichtlicher Vortrag von Kon⸗ ſervator Zink⸗Kaiſerslautern: Was die große Kaiſerſtraße erzählt. Theodor Zink, der ſich um Heimatgeſchichte, Volkskunſt und Volkskunde in der Pfalz große Verdienſte erworben hat, iſt im Volks⸗ bildungsverband Pfalz. Saar, Kampfbund für deutſche Kultur in der Weſtmark, als Leiter der Fachgruppe Volkskunde berufen worden. * Neuſtadt a.., 12. Juli. Im September findet hier eine Tagung des Pfälziſchen Kreislehrervereins ſtatt, an der auch der Führer des Bayeriſchen Lehrer⸗ vereins, Oberſtadtſchuldirektor J. Bauer ⸗ München teilnehmen wird. * Bad Dürkheim, 12. Juli. Samstag und Sonntag fand hier eine Wiederſehensfeier des Ula⸗ nenver bandes Pfalz⸗Saar ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Der Begrüßungsabend gewann durch die Anweſenheit des Präſidenten der Bayeriſchen Kleinkaliberſchützenverbände, Prinz Adalbert eine beſondere Note. Die Feſtrede hielt der Vor⸗ ſitzende des Verbandes bayeriſcher Ulanen Pfalz⸗ Saar, Inſpektor Biedinger. Der Sonntag brachte die eigentliche Wiederſehensfeier, die mit der Weihe einer Standarte für die Ulanenvereinigung Bad Dürkheim verbunden war.— Bürgermeiſter Waninger hat im Hinblick auf die Neuregelung der Verhältniſſe in der Leitung der Gemeinde, der auch die Kurverwaltung angegliedert iſt, zunächſt einen Urlaub angetreten. Die Erledigung der Geſchäfte hat Bürgermeiſterſtellvertreter Rüſſau übernom⸗ men, der in einer öffentlichen Verſammlung, in der auch über die Arbeitsdienſtpflicht ein Vortrag gehalten wurde, erklärte, daß die Beurlaubung Wa⸗ ningers in dem natürlichen Gang der Entwicklung der Dinge begründet liege. Die Gemeindeverwal⸗ tung müſſe einfacher und weniger koſtſpielig geſtaltet werden. Größere Pläne, deren Dringlichkeit beſtreit⸗ bar ſei, ſeien zurückzuſtellen. Für die Sorgen der Fremdeninduſtrie beſtehe volles Verſtändnis.— Die Kurverwaltung hat ein herzlich gehaltenes Dank⸗ ſchreiben erhalten, weil ſie eine Anzahl Freikuren für erholungsbedürftige SA⸗ und SS⸗Männer zur Verfügung geſtellt hat. * Hdauenſtein, 10. Juli. Reichsbahnoberinſpektor Joſef Meyer in Oppau, Mitkämpfer von Anna⸗ berg und Führer des Oberſchleſiſchen Selbſtſchutzes, wurde als Oberbürgermeiſter von Gleiwitz berufen. Meyer, der der NS DA angehört und den Welt⸗ krieg als Hauptmann mitgemacht hat, iſt ein gebür⸗ tiger Hauenſteimer. * Weidenthal, 12. Juli. Eine hier als Gaſt wei⸗ lende Engländerin geriet heim Baden in höchſte Le⸗ bensgefahr. Der Metzger Joh. Kretner rettete ſie durch entſchloſſenes Handeln vor dem nahen Tode. rgan F Die Anterſchlagungen in Dahn :: Dahn, 12. Juli. Wie bereits kurz gemeldet, werden dem Rechner Biedinger von der Dahner Darlehenskaſſe erhebliche Ver⸗ fehlungen im Amt zur Laſt gelegt. Na Reviſionsbericht hat er eigenmächtig Kredi für die keine Rückdeckung vorhanden war; dite beliefen ſich in verſchiedenen Fällen 5 100 000 Mark. Die Verwaltungskoſten wurden mit 5 160 Mark geführt, während ſie in Wirklichkeit 1200 Mark betrugen. Seinen Luxuskraftwagen glich Biedinger mit Wechſeln in Höhe von 49. in dieſem Zuſammenhang gibt er eine Unterſchla⸗ gung von 3800 Mark zu. Die Reſerven hat er in der Bilanz um 7000 Mark zu hoch angegeben. Die uneinbringlichen Außenſtände von 2400 Mark ſind als ſolche nicht zu erkennen. Einen Holzhändler be⸗ günſtigte er mit einem Zinsnachlaß von etwa 3 000 Mark, einem Saarbrücker jüdiſchen Rechtsanwalt ließ er 500 Mark als Sonderhonorar zukommen. Biedinger, dem auch noch andere Machenſchaften zur Laſt gelegt werden, ſoll geflüchtet ſein. * Landau, 11. Juli. Im Hinblick auf den guten Erfolg der„Braunen Ausſtellung“ in Kaiſerslautern hat ſich auch der NS D. Wirtſchaftsbund, Kreis Sübd⸗ pfalz, Sitz Landau, entſchloſſen, in der Zeit vom 7. bis 15. Oktober in ſämtlichen Räumen der ſtädti⸗ ſchen Feſthalle eine„Braune Ausſtellung“ zu veranſtalten. Mit der Organiſation und Leitung der „Braunen Ausſtellung“ Landau iſt der Beauftragte für Braune Ausſtellungen und Meſſen in der Pfals, Syndikus Wilhelm Zinnecke, betraut. * Geiſenheim a. Rh., 12. Juli. Ein Gewitter, das Sonntag über dem Rheingau miederging, hat ein Menſchenleben gefor⸗ dert. Beim Kirſchenpflücken in der Kirſchenheide wurden der in den 40er Jahren ſtehende Küfer Sengler aus Geiſenheim und ſeine etwas jüngere Schweſter vom Blitz getroffen. Die Schwe⸗ ſter war ſofort tot, während Sengler ſch weres ſchwere Verbrennungen an den Waden er⸗ litt; außerdem iſt der eine Fuß gelähmt worden. 8 2 e Meldung der Landes weifer Vorausſage für Donnerstag, 13. Juli Veränderlich und mäßig warm, zeitweiſe Regen bei weſtlicher Luftzuſuhr Der von den Azoren bis Mitteleuropa reichende Hochdruckrücken wurde durch das Vordringen des britiſchen Tiefs in ſeinem nördlichen Teil abgebaut. Dafür erſtreckt ſich jetzt eine Tiefdruckrinne von Is⸗ land bis Mittelrußland. Die an ſeiner Südſeite vor⸗ dringenden kühleren ozeaniſchen Luftmaſſen beſtim⸗ men auch morgen unſere Witterung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rhein⸗Wegel r Wäre Karlsruhe 9. 10. 75 9. 10.11. 12. 8 11. 1. 15 Köln 2,91 2,76 2,732, Waldahut. 3,40——. 3, 40,42 1 20 8 Rheinfelden— 3,18 5510.354815— ö Breiſach.. 2,58 2,55 2,40 2,49 2,44] Mannheim. 4,21 4,27 4,264,20 Kehl. 20 3540 3,36 3,38 3,33 Jagſtfeld.— 9,87 0,4 0,84 Maxau. 5,33 5,44 5,39 5,30 5,28] Heilbronn.— 1,21/1,221,13 Mannheim. 4,41 4,30 4,37 4,30 4,25] Plochingen.— 0,39 0,29 0,28 Kaub.. 3,15 3,02 2,94.963,92 J Diedesheim. 1010,95 1051,10 Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Juli 25,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 12. Juli 15,5 Grad; heute früh ½8 Uhr 16,2 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh bis heute früh ½8 Uhr 4,3 Millimeter; das ſind 4,3 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr. 20 Grad Waſſer⸗ und. 22 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 9 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und. 18 Grad Luftwärme. FJageslaleucleꝛ Mittwoch, 12. Juli Nationaltheater:„Freie Bahn dem Tüchtigen“, Komödie von Auguſt Hinrichs, Miete M, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr 20.15 Uhr Gaſtſpiel Engelbert Dresden. Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗Lokalfahrten: 14.30 Uhr Worms und Weiterfahrt gegen Oppenheim(Kaffeefahrt); 19.48 Uhr 295ſtündige Abendfahrt gegen Speyer und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Birkenguer Tal— Lindenfels— Bensheim. Sonderfahrt: Bir⸗ kenauer Tal— Tromm— Siedelsbrunn. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Pfalzbau⸗Kaffee: Damennachmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert; 21 Uhr Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Kind ich freu' mich auf dein Kommen“ und Bühnenſchau. Alhambra:„Der e— Roxy⸗ Theater:„Der Kongreß Schaub Hausfrauen⸗Kabarett;: Mildes Künſtlerſpiele, tanzt“.— urg:„Das letzte Erlebnis“, Scala⸗Theater:„Das Geheimnis um Johann Orth“,— Capitol:„Unter der ſchwarzen Sturm⸗ fahne“.— Gloria⸗Palaſt:„Wenn dem Eſel zu wohl iſt“ Sehens würdigkeiten Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Kunsthalle: Ausſtellung von Werken Mann⸗ heimer Bildhauer und Maler.— Im graphiſchen Kabi⸗ nett werden Max Klingers„Intermezzi“, eine Folge von zwölf Radierungen, gezeigt. Geöffnet von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Maunheimer Kunſtverein I. 1, 1: Moderne Kunſt. Ge⸗ öffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. / JJ 7 Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner Verantwortlich für Politik und Feuilleton: Dr. W. Reinhardt Handels⸗ teil: K. Ehmer Lokalet Teil: R. Schönfelder Sport und Ver miſchtes: W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Feil: E. W. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen J. Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Herleger! Bruckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim K, 46 Für unverlangte Beiträge keine Wewüähr Rückſendung nur bei Rückporto IANDELS- N Mittwoch, 12. Juli 1933 der IR TSC. Neuen Mannheimer Zeitung - LET Mittag-Ausgabe Nr. 314 Abgeschlossener Ausbau bei Rheinbraun Im Geschäffsjahr 1932/33 mii 75 vH. der Leisfungsfähigkeii beschäffigi Der Abſchluß der Rheiniſchen Brounkohlen⸗ u. Brikettwerke für 17 erſtmals nach den neuen handelsgeſetzlichen Vorſchriften gegliedert iſt, weiſt nach Abſchreibungen von 4,108 Mill.„/ auf Anlagen der Rheiniſchen AG. und 1,603 Mill. Mark der Tochtergeſellſchaften ſowie 0,602 Mill./ anderen Abſchreibungen(i. V. 4,946 Mill.% Rheiniſche AG., 1,689 Mill.„ Tochtergeſellſchaften) einſchl. 0,728(0,712) Mill.. Vortrag bekanntlich einen Reingewinn von 9,613 (8,184) Mill.„ aus, woraus, wie angekündigt, der GV. am 1. Auguſt 12(10) v. H. Dividende auf unv. 70,878 Mill./ divpidendenberechtigtes AK. verteilt und dem AR. unter Kürzung des Satzes von 6 auf 4% v. H. 0,311(0,319) Mill./ vergütet werden ſollen. Der Gewinnvortrag er⸗ höht ſich auf 0,797 Mill. I. Nach der Ertrags rechnung erbrachte der Be⸗ trieb 37,564 Mill. /; die Erträge aus Beteiligun⸗ gen k ſtellten ſich auf 0,022, der Ueberſchuß auf Zin en⸗ rechnung auf 1,375(1,420) Mill./ und ao. Erträge auf 0,247 Mill. J. Andererſeits erforderten Löhne und Gehäl⸗ ter 11,838, Sozialabgaben 1,435, Steuern 7,389 und alle übrigen Aufwendungen 3,347 Mill. l. Die allgemeine Wirtſchafts lage drückte auch im Berichtsjahr auf den Abſatz der Geſellſchaft. Eine merkliche Belebung, die vom November 1932 ab den Abſatz in Bri⸗ ketts, Rohkohle und Strom über die Vorjahrszahlen ſtei⸗ gerte, ließ mit dem Januar 1933 wieder nach. Immerhin zeigte der Durchſchnitt der zweiten Hälfte des Be⸗ richtsjahres gegen die entſprechende Vorjahreszeit kei⸗ nen Rückgang mehr. Die Kohlenförderung der Geſellſchaft betrug 1932/38: 12,703(i. V. 13,614, 1929/80: 16,031) Mill. To., der Abſatz 2,019(2,284 bzw. 3,047) Mill. Tonnen; die Brikettherſtellung 3,256(3,465 bzw. 4,22, Mill. Tonnen, der Abſatz einſchl. Selbſtverbrauch 3,336(3,525 bzw. 4,029) Mill. To., während an Braunkohlenſtaub 9,031 (0,037 bzw. 0,051) Mill. To. und an Ton 0,020(0,035 bzw. 0,072) Mill. To. abgeſetzt wurden. Die Durchſchnitts⸗ beſchäftigung bei der Brikettherſtellung betrug im Be⸗ richtsjahr nur etwa 75 v. H. ber Lei ſt un gsfähtig⸗ keit. Um Stillegungen und Arbeiterentlaſſungen zu ver⸗ meiden, wurde wiederum weitgehend kurzgearbeitet. Die Brikettbeſtände konnten von 163 500 To. im Laufe des Geſchäftsjahres auf 83 000 To. vermindert werden. Die Einrichtungen für Großraumförderung auf zwei weiteren Gruben ſind im April bzw. Oktober 1932 in Betrieb ge⸗ nommen worden. Die eigenen Stromer zeugungs⸗ anlagen der Brikettfabriken produzierten 107 Mill. KWh, wovon 84 Mill. kWh von den Bergwerks⸗ anlagen verbraucht wurden. Der Stromabſatz der Tochter⸗ geſellſchaft, des Rheiniſchen Elektrizitätswerks im Braun⸗ kohlenrevier zeigte im Kalenderjahr 1932 einen Rückgan⸗ auf 282,25(1931: 325,52) Mill. kWh. Der Vorſtandsbericht geht dann kurz auf den Abſchluß des D ividenden⸗ garantievertrags mit der Roddergrube AG. bzw. dem R We ein, der in der ao. GV. vom 31. März 1931 mit Mehrehtt angenommen wurde. Der Anfechtungs⸗ prozeß eines Aktionärs ſchwebt z. Zt. vor dem Land⸗gericht Köln. Die Bilanz verzeichnet jetzt ein Anlogever⸗ mögen von 65,09(63,70) Mill. J. Dieſem ſteht ein Ab⸗ ſchreibungsſammelkonto von nunmehr 64(33,53) Mill. gegenüber. Die dauernden Betelligungen haben durch einen in der erſten Hälfte des Geſchäftsjahrs getätigten Erwerbvon Harpener Aktien, der in einem Zu⸗ gang von 9,79 Mill.„ zum Ausdruck kommt, ſowie nach Abſchreibungen von 0, Mill./ eine Erhöhung auf 48,9 Mill. /. Das geſamte Umlaufs vermögen wird mit 49,24(43,43) Mill.„ angegeben. Darunter befinden ſich Vorräte und Beſtände mit 2/04(3,11) Mill.. Wert⸗ papiere mit 2,79(2,01) Mill., un v. 2,02 Mill./ eigene Aktien— zu pari eingeſetzt—, 6,24(4,78) Mill. 1 For⸗ derungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtun⸗ gen ſowie 8,16(494) Forderungen an abhängige, Tochter⸗ und befreundete Geſellſchaften, 5,5(10,75) Mill./ Wechſel, 1,66(2,06) Mill.“ flüſſige Mittel und 19,78(12,65) Mill. Mark Guthaben bei Banken und Syndikat. Unter den Verbindlichkeiten mit insgeſamt 8,04(9,0) Mill. er- ſcheinen ſolche gegenüber abhängigen und Tochtergeſellſchaf⸗ ten mit 4,91(5,54) Mill. /. Die offenen Rückſtellungen werden mit insgeſamt 34,77(30,73) Mill./ angegeben. Stiftungen betragen unv. 0 Mill.. Nachdem im Berichtsjahr in Auswirkung der inzwiſchen abgeſchloſſenen Um⸗ und Neubauten der letz⸗ ten Jahre weitere Fortſchritte in der Anpoſſung der Be⸗ triebskoſten an die verminderten Einnahmen erzielt wer⸗ den konnten, wird für das laufende Jahr berichtet, daß es zunächſt verhältnismäßig befriedigend begann. Die Brikettſtapel konnten unter Zuhilfenahme von Feierſchich⸗ ten nahezu ganz geräumt werden. Von Mitte Juni ab machte ſich wieder eine gewiſſe Zurückhaltung, beſonders der ausländiſchen Bezieher, bemerkbar. Bis Ende Juni wurden an Briketts etwas weniger, an Rohkohle und Staub etwas mehr abgeſetzt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Stromabſatz hat merklich zugenommen, weil das RWeE din Verfolg der engeren Verbindung größere Mengen bezieht und weil auch der übrige Abſatz wieder ſteigende Tendenz zeigt. Vereinigie Bayerische Telephon München 4 VH. Dividende Die Geſellſchaft, zu deren Großaktionären u. a. der Siemens⸗Konzern gehört, ſchließt das G 1992/3 (31..) mit einem Gewinn von 83 178(16 129) ,, wo⸗ raus die Dividendenzahlung mit 4 v. H. wieder auf⸗ genommen wird. Das AK wurde bekanntlich 1931 durch Ermäßigung des Nennwertes der Aktien von 1000 auf 700 Mark auf 1,33 Mill. 1 herabgeſetzt. Die Beſchäftigung der Geſellſchaft konnte nur durch Auftragszuweifung ſei⸗ tens der Siemens u. Halske AG aufrecht erhalten werden, zumal Reichspoſtaufträge nur in außerordentlich geringem Umfange eingingen. Die Bilanz verzeichnet bei mini⸗ malen Verbindlichkeiten Forderungen von 1,41(1,07) Mill. Mork. Die Ausſichten für das laufende Jahr laſſen nach dem Geſchäftsbericht eine Erweiterung der Beſchäftigung nicht erwarten, es ſei denn, daß die Reichspoſt die Auf⸗ tragserteilung in größerem Maße als in den letzten Jah⸗ ren wieder aufnimmt. * Stand der Badiſchen Bank am 7. Juli. Aktiva: Golöòdbeſtand 8 744 297, deckungsfähige Deviſen 56 531, ſon⸗ ſtige Wechſel und Schecks 19 090 023, deutſche Scheidemünzen 16802, Noten anderer Banken 731 790, Lombardforderungen 5 024 181, Wertpapiere 7916 983, ſonſtige Aktiva 28 985 504. Paſſiva: Grundkapital 8 800 000, Rücklagen 3 500 000, Dividende⸗Ergänzungsfonds 500 000, Betrag der umlaufen⸗ den Noten 20 076 700, ſonſtige täglich fällige Verbindlich⸗ keiten 11.576 974, an eine Kündigungsfriſt gebundene Ver⸗ bindlichkeiten 2 369, ſonſtige Paſſiva 2 255 069, Verbind⸗ lichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 233 300. * Großkraftwerk Mannheim AG., Mannheim. Auf der Tagesordnung einer auf den 31. Juli einberufenen ao. GWV. der Großkraftwerk Mannheim AG. ſtehen Wahlen zum Aufſichtsrat, die durch die Gleichſchaltung erforderlich wurden. * Bayer. Stickſtoffwerke AG, München. Laut MNN dürfte bei der Bilanzſitzung in dieſer Woche vorausſicht⸗ lich ein dividendenloſer Abſchluß vorgel werden. Im neuen Jahr habe das Frühjahrsverſandgeſchäft eine merk⸗ liche Belebung gebracht und zur Neueinſtellung von meh⸗ reren hundert Arbeitern geführt. * Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft, Hamburg.— Faſt 2 Mill.„ Verluſt. Die Erfolgs⸗ rechnung weiſt ohne Abſchreibungen auf die Dampferflotte einen Verbuſt von 1927 459(i. V. 1 105 845/ ohne Ab⸗ ſchreibungen) aus, der aus der hierfür i. V. gebildeten Spezialreſerve gedeckt werden ſoll. GW 16. Auguſt. * Schokinag Schokolade⸗Induſtrie AG. Mannheim. Durch Verbeſſerung der Maſchineneinrichtung war es 1932 möglich, die Güte der Erzeugniſſe weiter zu heben und einen den Verhältniſſen entſprechenden Umſatz zu erzielen. Im neuen Jahr wupde die Belegſchaft vermehrt. Der Zu⸗ kunft wird zuverſichtlich entgegengeſehen. Der Betriebs⸗ 78 750(145 429) J. Abſchreibungen be⸗ )(64 960) J, ſo daß einſchl. 1197(1728)% Die Di⸗ gre! 9 144)„ Außenſtende, Warenbeſtände 345 497(2, Ma⸗ ſchinen und Einrichtung 105 000(67 004) andererſeits neben unv. 200 000% Kapital und 100 000(420 000) offenen Reſerven Bankſchulden 20698(—), Wareuſchulden 87 926(53 259), Zollſchulden 149 975(149 434) ,. Die Bürg⸗ ſchaftsavale erſcheint mit 154000/ unverändert. * Pſchorrbräu AG, München. In der ao. GB, auf deren Tagesordnung der Aktionärantrag ouf Zuwahl von Geh. Komm.⸗Rat Joſef Pſchorr in den Aq ſtand, wurde dieſer Antrag mit 1200 Stimmen von Vorzugs⸗ und 1388 Stimmen von Stammaktien gegen 3600 bzw. 3304 Stimmen abgelehnt. Aklive Halbjahresbilanz der Sparkassen 380 Mill. Nm. Einlagenzuwachs im ersfen Semesfer 1933 Der Einlagenzuwachs bei den deutſchen Spar⸗ kaſſen hat ſich in den letzten Monaten trotz ſteigender Einkommensbildung gegenüber dem Jahresbeginn etwas verlangſamt. Der Beſtand der Einlagen erreicht Ende Juni ö. J. mit 10,51 Mrd.„ einen Betrag, der um 581 Mill.„ über dem von Ende 1932 liegt. Dabei waren im Januar leinſchl. Zinsgutſchriften 310 Mill. 4, im Februar 140 Mill. 4 zugefloſſen, in den letzten beiden Monaten betrugen hingegen die Eizahlungsüberſchüſſe nur noch 20 bzw. 30 Mill.. Einlagenbeſtand bei den Sparkaſſen in Mill. Rm Zuwachs geg. Vormon. Ende Dezember 1932 2 5 ee 1998 75 ebruar 955 „ März „ April „ Mai „ Juni 7 *) vorläufige Ziffer Der ſcheinbare Widerſpruch zum allgemeinen Konjunk⸗ turverlauf erklärt ſich in erſter Linie dadurch, daß Ein⸗ ze lhandel und Handwerk, die bekanntlich große Kunden der Sparkaſſen ſind, in den letzten Monaten eine weſentliche Belebung der Umſätze verbuchen konnten; die Folge war, daß ihre bisher zinstragend auf den Spar⸗ kaſſen angelegten„freien“ Gelder jetzt wieder ab⸗ gezogen werden, um im Geſchäfts betrieb mit⸗ zu arbeiten. Eine regionale Aufgliederung der Spareinlagenbeſtände lehrt, daß die Spartbätigkeit in den einzelnen Lan⸗ desteiken ſehr unterſchiedlich geweſen iſt. In Nord⸗ deutſchland ſind den Kaſſen z. B. von Ende Dezember 1932 bis Ende Mai d. J. 17,4 v. H. zugefloſſen, in Süddeutſch⸗ land hingegen nur 5,6 v. H. Noch größer fallen die Unter⸗ ſchiede aus, wenn man die Aufgliederung enger zieht. Dann ergibt ſich für Heſſen⸗Naſſau in den erſten 5 Monaten 1933 eine Z2proz. Einlagenſteigerung, in Lippe⸗Detmold nur eine Zunahme von 0,5 v. H. In Norddeutſchland ſowie in einigen Teilen von Weſtdeutſchland(Weſtfalen und Heſſen⸗Naſſau) ſind die Höchſtzüffern des Spareinlagenbeſtands vor Ausbruch der Kreditkriſe bereits wieder überſchritten, in Stimmen zum Arbeifsbeschaffungsprogramm Der Vorſitzende der Deutkſchen Wagen bau⸗Ver⸗ einigung, Max Krahsé, Geſchäftsführer und Teil⸗ Haber der Waggon fabrik Talbot G. m. b.., Aachen, äußerte ſich zum Arbeitsbeſchafſungsprogramm folgender⸗ maßen: Zweck des Geſetzes iſt, durch unmittelbare und mittel⸗ bare Beihilfe die nationale Arbeit zu fördern, das Ver⸗ trauen zu Gegenwart und Zukunft zu ſtärken, das Volk zur Mitarbeit an der Ueberwindung der Kriſis aufzurüt⸗ teln und ſo allmählich Herr der Arbeitsloſigkeit zu werden. Die Reichsregierung ſtreut damit eine verheißungsvolle Saat aus, und es iſt Pflicht eines jeden Deutſchen, durch Tat und Geſinnung die Abſichten der Reichsregierung zu unterſtützen. Der Volkswirtſchaft wird ein Betrag bis zu einer Milliarde Reichsmark zur Verfügung geſtellt. Man will in gahlloſen Einzelwirtſchaften und öffentlich rechtlichen Kör⸗ perſchaften die Initiative und die Möglichkeit zu neuem Schaffen wachrufen. Dies iſt der offenkundige Geſichts⸗ punkt, unter welchem die Beſtimmungen über die Verwen⸗ dung der Milliarde getroffen worden ſind, und ſo kann erwartet werden, daß ſich ein breiter, richtig geleiteter Strom von Arbeit und Segen durch das ganze Land ergießen wird. Verſtärkt wird dieſer Strom durch die Beſtimmungen des Geſetzes über die Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen. Solche Erſatzbeſchaffungen in über⸗ normalem Maße jetzt vorzunehmen, ſollte ſich jeder Ver⸗ antwortliche angelegen ſein laſſen. Das gilt für alle In⸗ Huſtrien, ſelbſtverſtändlich auch für diejenigen, die infolge der Beſtimmungen über die Verwendung der Milliarde keine unmittelbaren Vorteile erwarten können, wie bei⸗ ſpielsweiſe die Waggoninduſtrie. Wie alle Induſtrien iſt auch dieſe in Schickſalsgemeinſchaft verbunden mit der Deutſchen Geſamtwirtſchaft, und eine Belebung der letz⸗ teren wird ſich, wenn auch mit einiger Verzögerung, ſchließ⸗ lich auf die Waggonfabrik auswirken. Jeder Arbeiter, der aus der erzwungenen Arbeitsruhe wieder in die ſchaffende Tätigkeit eintritt, wird eine Steigerung des Verkehrs verurſachen, und zwar ſowohl von Bauſtoffen und Fertigfabrikaten, als auch von Konſumgütern, die er infolge erhöhter Kaufkraft in größerem Umfange beziehen kann. Die Belebung des Verkehrs wiederum ſchafft Bedarf an Transport- mitteln und gibt den Unternehmungen zugleich die finan⸗ telle Möglichkeit, dieſen Bedarf zu decken. Ich vertraue, daß die Auswirkungen des Geſetzes vom 1. Juni 1933 die allgemeine Notlage lindern und damit auch der Waggon⸗ induſtrie, der es ſeit Jahr und Tag beſonders ſchlecht geht, einen neuen Auftrieb geben werden. Aber nochmals ſei geſagt, daß al e helfen müſſen im Sinne der Regierung und ihrer Aufforderung zur freiwilligen Spende zur För⸗ pberung der nationalen Arbeit. Grauer Peſſimismus muß lebendäger, aktiver Zuverſichtlichkett mei⸗ . chen, und jeder ſoll wiſſen, daß wohlverſtandener Eigennutz bedacht ſein muß auf Förderung des Gemeln⸗ nutze s. 2. Der Geſchäftsführer der Karlsruher Par⸗ fümerie⸗ u. Toiletteſeifen⸗Fabrik F. Wolff u. Sohn, G. m. b.., Fritz Rolf Wolff, Mitglied des Präſidiums des Verbandes Badiſcher Induſtrieller, äußert ſich zum Arbeitsbeſchaffungsplan folgendermaßen: „Für meinen Betrieb kommen folgende Beſtimmungen des Arbeitsbeſchaffungsplans praktiſch in Betracht: 1.„Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen“. Die über die Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen gegebenen Ge⸗ ſetzesbeſtimmungen haben in meinem Betrieb dazu geführt, daß wir uns zur Anſchaffung einer ganzen Reihe von Ma⸗ ſchinen und Einrichtungen, die bisher immer wieder zu⸗ rückgeſtellt worden waren, entſchloſſen haben. 2.„Förderung der Eheſchließungen“. Mit Rückſicht darauf, daß die Belegſchaft meines Werkes zu zwei Drittel weibliche Arbeitnehmer umfaßt, werden aller Vorausſicht nach die über„die Förderung der Eheſchließungen“ erlaſſe⸗ nen Beſtimmungen eine große Reihe von Austritten ſol⸗ cher Arbeiterinnen herbeiführen, die die Vergünſtigungen dieſer Geſetzesbeſtimmungen ſich zu Nutze machen wollen. Da die frei werdenden Poſten bei dem heutigen Stand des Geſchäfts nicht eingeſpart werden können, führen dieſe Austritte zwangsläufig zu neuen Einſtellungen.“ Wirischafisbesserung in der Seeschiffahrf Der Hamburger Schiffsfriedhof wird kleiner Auch in der Seeſchiffahrt iſt im Verfolg der wirtſchafts⸗ fördernden Maßnahmen der Reichsregierung eine zuneh⸗ mende Beſſerung deutlich erkennbar. So betrug die Zahl der aufliegenden Seeſchiffe am 1. Juli in Hamburg 94 gegen 125 am 1. Juni. Der Raumgehalt be⸗ lief ſich auf 401 770 BRT. bzw. 240 358 NRT. gegen 515 147 bzw. 307 459. Unter den 94 Seeſchiffen befanden ſich 89 deutſche(120 am 1. Juni). Iſt der Rückgang der aufgelegten Tonnage gegen⸗ über dem Vormonat mit 113 000 To., d. h. über 20 v.., ſchon ſehr beträchtlich, ſo wird die günſtige Ent⸗ wicklung beſonders deutlich, wenn man die Zahlen vom 1. 7. vorigen Jahres zum Vergleich heranzieht. Da⸗ mals lagen im Hamburger Hafen 718 116 BRT. auf, ſo daß der Rückgang gegen das Vorjahr bereits rund 44 v. H. beträgt. *. * Umfangreiche Neueinſtellungen in der Württembergi⸗ ſchen Tertilinduſtrie. In der württembergiſchen Textil⸗ induſtrie, vor allem in der Baumwollin duſtrie, war in den letzten 14 Tagen eine weitere Belebung feſt⸗ zuſtellen. Zum Beiſpiel hat eine große Spinnerei, wie „Der Konfektionär“ erfährt, in den letzten drei Monaten über 1500 Neueinſtellungen vorgenommen. In der Trikotagen⸗ und Strickwarenbranche war die Lage nicht einheitlich, In einigen Betrieben wor der Auftragseingang 8 ſo ſtark, daß dauernd junge Anlernkräfte geſucht werden. 5. 15 den übrigen Teilen des Reiches iſt dagegen die damalige Rekordhöhe der Spareinlagen noch nicht wieder erreicht worden. Regionale Aufgliederung des Spareinlagenbeſtandes in Mill. Mk. Ende Mai 31 Ende Aug. 32 Ende Mai 38 Noroͤweſtdeutſchland 2013, 957,7 Oſtdeütſchland 8 Nord eutſchland Brandenburg und Berlin 950, Nord weſtdeutſchland 201,8 Weſtdeutſchland 221 44,1 Mitteldeutſchland 1716, Süddeutſchland 2172,6 Hanſaſtädte 484,0 Reich insgeſamt 11 224,9 Wieder infernafionale In ſeiner am 30. Juni abgehaltenen Sitzung hatte das Zucker Unterkomitee auf der Weltwirt⸗ ſchafts konferenz den Internationalen Zucker rat gebeten, ſogleich mit den Verhandlungen zu be⸗ ginnen und ins einzelne gehende Verhondlungen mit der engliſchen Delegation zu führen. Weiter hatte das Unter⸗ komitee den Präſidenten des Zuckerrates gebeten, ihm in der folgenden Woche einen Bericht zu erſtatten. Dement⸗ ſprechend hat der Zuckerrat Verhandlungen mit den ver⸗ ſchiedenen in Frage kommenden Ländern geführt. Bei einer Anzahl dieſer Länder iſt es dem Internationolen Zucker⸗ rat möglich geweſen, zu befriedigenden Ergebniſſen zu kommen. Andere Länder haben ſich zwar wohlwollend zu den vorliegenden Vorſchlägen geäußert, haben es aber für notwendig gehalten, zunächſt ihren Regierungen darüber zu berichten. Der Internationale Zuckerrot wird die Antworb diefer Regierungen abwarten und in der Zwiſchenzeit fortfahren, die wichtigſten Fragen weiter zu prüfen. Er wird ferner mit den Ländern verhandeln mit denen bisher noch keine Verhandlungen geführt wurden. Zuckerprodukiion erweiferi Die deutſche Zuckerinduſtrie, die in der Wirtſchaftlichen Vereinigung zuſammengefaßt iſt, regelt bekanntlich auch die Höhe der deutſchen Zuckerproduktion. Im vorigen Jahre wurde beſtimmt, daß das ſogenannte Inlandskontingent, das heißt diejenige Menge, die für den Inlandsabſatz er⸗ zeugt werden dürfte, 63 v. H. der Geſamtkapazität jeder Fa⸗ brik ausmachen dürfte. Es beſtehen bekanntlich ſchon lange Beſtrebungen, die Zuckerer zeugung zu erhöhen. Infolgedeſſen hatte man bereits vor einiger Zeit das Aus⸗ fuhrkontingent durch eine andere Berechnungsart etwas erhöht. Dem Drängen der Land wirtſchaft nachgebend hat jetzt der Vorſtand der Erzeugungsabteilung der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung eine weite re Erhöhung der Zuckerproduktion zugelaſſen. Er hat nämlich beſchloſſen, daß mit Wirkung ab 3. Juli, das bis zum Sept. 1933 in Höhe von 68 v. H. beſtehende Inlandskon⸗ tingent auf 65 v. H. erhöht wird. Dieſe Erhöhung iſt zwar nicht allzu bedeutend, immerhin wird ſie ſich für eine große Anzahl von Fabriken vorteilhaft auswirken. Falls es gelingt, den Zuckerkonſum in Deutſchland weiter zu heben, dürfte es möglich ſein in der nächſten Kampagne das Inlandskontingent weiter zu erhöhen. N 8— 8 SD Rüben ſtehen gut. Nach den aus den verſchiedenen Teilen des Reiches vorliegenden Berichten über Stand und Wachstum der Rüben kann man im ganzen von einer gün⸗ ſtigen Entwicklung ſprechen. Nach den reichlichen Nieder⸗ ſchlägen der vergangenen Wochen wirs jetzt wieder aus allen Teilen des Reiches wärmeres und ſonniges Wetter, wie es in den letzten Tagen bereits durchweg eingetreten iſt, gewünſcht. Gefreide- Außenhandel im neuen Ernfeiahr Zur Stützung der Getreidemärkte bei Beginn der neuen Ernte empfehlen die zu einem Getreidewirt⸗ ſchoftsausſchuß vereinigten weſtdeutſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern für das kommende Getreidejahr einen erweiterten Getreideaus⸗ tauſchverkehr mit dem Auslande. Der Vorſchlag, den die Handelskammer Düſſeldorf als federführende Kammer dem Reichsminiſter ſür Ernährung und Londmwirtſchaft unterbreitet hat, geht davon aus, den heutigen Verhält⸗ niſſen ſei ein Syſtem angemeſſen, das über das bisherige Ausfuhrſcheinverſahren hinausgehe. Und zwar ſoll ein Tauſch ſtattfinden 1) von deutſchem Weizen oder Erzeug⸗ niſſen aus Weizen gegen ausländiſchen Weizen,) von deutſchem Roggen und Roggenmehl gegen ausländiſchen Roggen als Brotgetreide und gegen ausländiſche Futter⸗ gerſte und Mais, 3) von anderen Getreideorten, nament⸗ lich von Hafer und Hafererzeugniſſen, ſowie Gerſteerzeug⸗ niſſen gegen ausländiſches Futtergetreide. Die weſtdeut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelskammern verſprechen ſich von der Durchführung ihrer Vorſchläge eine wirkſame Hilfe für die deutſche getreidebauende Landwirtſchaft und zu⸗ gleich eine nachhaltige Belebung der weſtdeutſchen Getreide⸗ wirtſchoft. Obsfgroßmärkie * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 11. Juli. Notiert wurden: Johonnisbeeren rot 10—11; dto. ſchwarz 14—15; Kirſchen 1123; Erdbeeren 16—23, Pfirſiche 12—24; Spil⸗ linge 17-19; Frühzwetſchgen 25; Birnen 10— 20; Stachel⸗ beeren—17; Himbeeren 2024 Pfg. per Pfund. Anfuhr etwa 180 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. * Handſchuhsheimer Großmarkt. Anfuhr und Nach⸗ frage ſehr gut. Kirſchen 1. Sorte 18—23, 2. Sorte 1017: Erdbeeren 1. Sorte 2023, 2. Sorte 18—19; Walderdbeeren 5963; Sauerkirſchen 1520, Himbeeren 2021; Johan⸗ 8 Humboldi-Deuß Mooren AG. Köln Belriedigendes Ergebnis Die zum Klöckner ⸗Konzern gehörende Geſellſchaſt war in dem om 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr beſſer beſchäftigt als im Vorjohr, ſo daß die in letzter Zeit ſtärker verminderte Belegſchaft wieder auf rund 4500 Mann erhöht werden konnte. Während das Ergebnis des erſten Halbjahres etwa dem des Vorjahrs entſprach, konnte ihjahr 1933 eine erhebliche Belebung des Ge⸗ s ganges feſtgeſtellt werden. Auch heute noch iſt ausgeſprochen gut, während bei ingong noch zu wünſchen übrig läßt. Nach Mitteilung von Unterrichteter Seite dürften für 1932/33 die geſamten Abſchreibungen(i. V. insgeſomt 3,24 Mill.), Handlungsunkoſten und Bankzinſen ver⸗ dient worden ſein. Eine Dividendenausſchüttung kommt auch für das abgelaufene Jahr nicht in Froge(i. V. Reſt⸗ verluſt von 2,68 Mill. /, der vorgetragen wurde). * Unterſtützung des Mittelſtandes die wichtigſte Auf⸗ gabe des Privatbankiers im neuen Reich. In einer geſtern in Berlin abgehaltenen Verſammlung von Pri⸗ vatbankiers aus dem ganzen Reich wurden die Aufgaben der Privatbankiers im neuen Reich behandelt. Als die wichtigſte Aufgabe wurde übereinſtimmend die Unterſtützung des Mittelſtandes, dem die Privatbankiers ja ſelbſt ongehören, betrachtet. Es wurde beſchloſſen, dem Reichswirtſchaftsminiſtertum Vorſchläge zu unterbreiten, wie dieſes Problem in großzügiger Weiſe an⸗ gefaßt werden kann.— In der Verſammlung wurde auch die Frage der 6(früher 7) v. H. Obligat ionen Serie B der Vereinigten Stohlwerke behandelt, Die Anweſenden machten ſich die Anſicht des Berliner Bör⸗ ſenvorſtandes und des Vertreters der Sparer, Geh.⸗Rat Springer, zu eigen. Sie mißbilligten das Vorgehen der Vereinigten Stahlwerke, bei denen es ſich um eines der größten deutſchen Unternehmen handele, auf das ſchärſſte, wobei insbeſondere auf das willkürliche und offenbor un⸗ berechtigte Hereinziehen der Reichsbank in dieſe Angelegen⸗ heit verwieſen wurde. Mageres Ergebnis der Nheinschiflahrisverhandlungen Die Sitzung der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt in Straßburg legt ein ziemlich mageres Ergebnis für die Sanierung der Rheinſchiffahrt vor. Als Kompromiß für die verſchiedenen Vorſchläge wird eine Konvention mit der vorläufigen Vertragsdauer bis 31. Dezember 1934 vorgeſchlagen, wobei jeder Staat auch ſchon vorher mit Monats fr i ſt das Kün⸗ digungsrecht beſitzt. Es wird ein Ausſchuß eingeſetzt mit dem Sitz in Straßburg, in dem die 5 Rheinufer⸗ ſtaaten vertreten ſind. Der Ausſchuß Jol eine Ab⸗ eichung von 10,20 oder 30 v. H. feſtſetze n. Dabei erhält jedes Schiff eine neue Eichungsurkunde. Die Ueberſchreitung der neuen Ladelinie iſt mit einer Strafe von 600 hfl. bedroht. Dieſe Konvention wird erſt rechts wirkſa m durch die Zuſtimmung der Parlamente der beteiligten Staaten. Man nimmt aber an, daß Frankre ich und die Schweiz ihren ablehnenden Stand punkt gegen dieſe Beſchlüſſe nicht aufgeben, ſo daß die Wirkſam⸗ keit der Konvention immer noch ſehr fraglich iſt. Zu⸗ mindeſt iſt zu befürchten, daß ſie nicht vor dem 1. Januar 1984 in Kraft treten kann. Die endgültige Bereinigung in der Rheinſchiffahrt iſt auch nach der jetzigen Togung der Internationalen Rheinſchiffohrskommiſſion noch proble⸗ matiſch. Zuckerverhandlungen nisbeeren—13; Stachelbeeren 12—17; Pfirſiche elbe Pflaumen 25; Frühbirnen 1720; Tomaten 1020 Bohnen 1721; Gurken 2225 Pfg. 5 Neuſtadt a. d.., 11. Juli. Hier koſteten: Birnen 12 bis 18, Erdbeeren 20—26; Heidelb. 20—28 Himb. 35—40 Johannisb. 810; Kirſchen 18—25: Pfirſiche 1220; Sta⸗ chelb.—12; Bohnen 18. Anfuhr und Abſatz gut. Bad Dürkheim, 11. Juli. Es koſteten imfreſen Ha n⸗ del: Kirſchen, braune 12—15 und 10—12; ſchwarze K. 17 bis 22; Sauerk 15— 26,5; Napoleonsk, 92025; Eröb. 18 bis 26, Johannisb.—9; Stachelb. grüne 81g; rote 16 bis 22; Heidelb. 25—23; Pfirſiche 1825 und 1015. Birnen 1220 Pfg. Anfuhr 4006 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut.— Auf der Verſteigerung wurden folgende Preiſe notiert: Kirſchen braune 12— 15: ſchwarze 1522; Sauerk. 2124; Napoleonsk.—9; Stochelb. grüne—123 rote 1222; Pfirſiche 2025 Pfg. Anfuhr etwa 300 Ztr. Abſatz ſchleppend. Freinsheim, 11. Juli Schwarzkirſchen koſteten 11 bis 16(Durchſchnittspreis 14); braune 1620(17); rote 12 bis 14(), Johannisb.—10(10); Stachelb. grün 10—15 (18); rot 14—18(16); Erdbeeren 1822(20); Heidelb. 26, Birnen 1218; Zufuhr 550 Zentner. nicht befriedigt werden. Weiſenheim am Sand: Anfuhr 410 Ztr. Nachfrage ſehr gut. Die erſten Aprikoſen geführt. Abſatz flott, die Nachfrage konnte wurden an⸗ Aepfel 16; Bohnen 10—13. Ellerſtadt, 11. Juli. müller 15—18; Eroͤb. 1820; 1016; Aepfel 14 Birnen 14; Bohnen 1013. Anfuhr etwa 160 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. * Willigheimer Ferkelmarkt. Läufer 3035; Milchſchweine 2430„ pro verlauf lebhaft, geringer Ueberſtand. Häufeaukſion Sſufigari * Stutigart, 11. Juli. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt(in Pfennig): Kuh⸗ häute: Rote ohne Kopf, 30—49 Pfd. 38—42; 5059 Pfo. 4045; 60—79 Pfd. 4050, 8099 Pfd. und 100 u. m. Pfd. 4750 Ochſenhäute: Rote ohne Kopf, 80—49 Pfd. 40, 5059 Pf. 4748; 6079 Pfd. 46,548; 8099 Pfd. 40,75 bis 43; 100 u. m. Pfd. 48. Rinderhäute: Rote ohn Kopf 30—49 Pfd. 5056) 50—59 Pfd. 46,7550; 6079 Pfd. 46,550; 80 u. m. Pfund 48,5495. Bullen häute: Rote ohne Kopf, 8049 Pfd. 407 50—59 Pfd. 39; 6079 Pfd. 3937 8099 Pfd. 3297 100 u. m. Pfd. 2932; Schuß⸗ häute 2727,50. Angebot: 14 868 Stück Großviehhäute⸗ Kalbfelle: Rote ohne Kopf bis 9 Pfd. 6468; 9,15 Pfö. 6107,50, 15,120 u. m. Pfd. 62; Schußkalbfelle 40. Angebot: 21000 Stück Kalbfelle. Freſſerfelle Rote ohne Kopf, bis 20 u. m. Psd. 38. Angebot: 49 Stück Freſſerfelle. Schaffelle: Vollwollige 27,50; Blöſſen 28 Lammfelle 20. Angebot 320 Stück Schaffelle. Ten⸗ denz: Bei normalem Beſuch hatte auch die württem⸗ berger Zentralverſteigerung nachgebende Tendenz aufzu⸗ weiſen. Großviehhäute gaben durchſchnittlich—6 Pfg. nach. * Weiter feſte Hanſmärkte in Italien. Für die Zeit vom 3. bis 9. Juli 1983 berichtet Fer Verband der Deut⸗ ſchen Hanfinduſtrie: Die itolieniſchen Hanfmärkte waren weiter außerordentlich feſt bei ſtark ſteigender Tendenz, die auch in einer Heraufſetzung der amtlichen Notie⸗ Kirſchen ſchwarze rungen um 10 Lire ihren Ausdruck fond. Die Preisver⸗ teuerung iſt um ſo empfindlicher, als Hand in Hand mit ihr eine Steigerung der italieniſchen Währung um etwa 4 v. H. ihres Wertes ging. Die noch aus alter Ernte vor⸗ handenen Vorräte ſind minimal und von kaum brauchbarer Qualität. In Jugoſlawien lag infolge des Beginns kaum noch anzutreffenden der Getreide⸗Ernte und der Vorräte der Markt völlig leblos. Frankfurfer Abendbörse freundlich In Auswirkung der Warnung des Reichsinnenminiſters vor Störungen der Wirtſchaft erhielt ſich auch an der Abend⸗ börſe noch etwas Nachfrage, doch kam es infolge 9 nur ſehr kleinen Publkkumsbeteiligung zu keinem lehb⸗ hafteren Geſchft. Das Kursniveau war auf dem ſtark er⸗ holten Berliner Schlußſtand gut behauptet. Farben gingen vorbörslich zu 13136 v. H. um und er⸗ öffneten zum amtlichen Beginn mit 131 v. H. unverändert Im Verlaufe blieben ſie zu dieſem Kurs geſucht. An den Rentenmärkten herrſchte Geſchäftsſtille. Lediglich Stahlvereinbonds waren noch etwas beachtet, ferner war Nachfrage nach ſchweizeriſchen Bundesbahnanleihen und an⸗ deren Ausländern vorhanden. U. a. notierten Altbeſitz 75,5, Neubeſitz 10,20 G; Reichsbank 143,75, JG. Farben 181 bis 13076, Nachb. 181, und Siemens u. Halske 18 22287 Spillinge 25; Rhabarber 5 Pfg. per Pfo. Abſatz und Erdb. 20— 30; Johannisb. 10—12; Stachelb. grün 1014; rote 1620; Aprikoſen 2884; Pfirſiche 228 1820; Hau⸗ ohannisb.—11; Stachelb. uhr gut, Preiſe ür 0 55 5 Markt⸗ lernt Zufa hältn wurd Char ſeine einen Mitte kehre ihm! loren He bei d zu of Lippe em m Ei Jekla ſchein einen wegu ſchen Beip! Ein punkt ſtand, ſtelle Mit der S Fried hältn Zeit den 8 —— 1 . Stabiler i 5 Jedennodter.95 Flecntfand..85 * Garten-Liegestühle und Feldstühle, zusammenlegbar können Sie aus allen Obſtforten, wie Johannis⸗ Mittwoch, 12. Juli 1933 2 De 9 Neue Mannheimer A 1 21 800 I. Filmrundſchau Schauburg:„Das letzte Erlebnis“ Für beide, Charles Hardeſty(William Powell) und Jane Desmoud(Kay Francis) ſollte ein Erlebnis wirklich das letzte werden. Durch Zufall lernten ſich beide in einer Bar kennen, ein weiterer Zufall führte ſpäter beide unter ganz anderen Ver⸗ hältniſſen auf einem Schiff zuſammen. Hardeſty wurde wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt, der Detektiv Steffen Borg(Warren Hymer), hatte ihn zu überwachen. Nach einer Abmachung kann ſich der zum Tode Verurteilte frei auf dem Schiff be⸗ wegen. ie Liebe läßt beide ihre Lage vergeſſen, Charles Hardeſty, daß er zum Tode verurteilt und ſeine Freundin, daß ſie unheilbar herzkrank iſt. Bei einem Laudausflug macht Hardeſty Jane Desmond Mitteilung, daß er nicht mehr auf das Schiff zurück⸗ kehren werde. Ein Ohnmachtsanfall von Jane zwingt ihm zur Rückkehr auf das Schiff. Jetzt iſt alles ver⸗ loren. Hardeſty wird in Ketten abgeführt. Beide finden bei dem ewigen Abſchied nicht den Mut, ſich reſtlos zu offenbaren. Mit einem wehen Lächeln auf den Lippen verabſchieden ſich beide bis zum nächſten Zu⸗ emmentreffen. a Eine rührſelige Geſchichte, die durch den frei um⸗ ſetlaufenden Todeskandidaten ziemlich unwahr⸗ ſcheinlich wird. Es iſt kaum anzunehmen, daß man einen Mörder in dieſer Aufmachung noch volle Be⸗ wegungsfreiheit läßt. Die ausgezeichneten künſtleri⸗ ſchen Leiſtungen verwiſchen dieſe Schwäche. Das Beiprogramm iſt ſehr gut. Mannheimer Sendung Eine Vaterländiſche Weiheſtunde in deren Mittel⸗ punkt eine Anſprache von Profeſſor Dr. Otto Uebel ſtand, vermittelte die Mannheimer Beſprechungs⸗ ſtelle in der Sendefolge des Sonntag vormittags. Mit kurzen aber eindrucksvollen Strichen zeichnete der Sprecher ein Bild des großen Nationalökonomen Friedrich Liſt, der ſeine Anſchauungen unter Ver⸗ hältniſſen durchzuſetzen verſuchte, die der heutigen Zeit ziemlich ähnlich waren. Seine Anſichten über den Schutzzoll wurden ſehr verkannt, denn er wollte f brauchten Ausdrucks„gewerblicher Zweck“ der neue nur den Schutzzoll bei beſonders gelagerten Verhält⸗ niſſen, während ihm bei gleichartiger Induſtrie der Freihandel als gegeben erſchien. Als er ſich 1820 gegen den Dünkel der Beamten wandte, wurde er 10 Monate in der Feſtung Aſperg feſtgehalten und als er 1825 nach Amerika auswanderte, lernte er die Bedeutung eines Eiſenbahnſyſtems erfaſſen, ſo daß er in der Folge ſtärker als zuvor ſeine Ideen vertrat. Unter Opfern an Zeit, Geld und Geſundheit ſuchte er die deutſche Wirtſchaft nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch zu fördern. Sein 1841 er⸗ ſchtenenes Buch„Das nationale Syſtem der politi⸗ ſchen Oekonomie“ behandelt auch heute noch aktuelle Fragen. Friedrich Liſt war ein Mann, der ſein Volk zu na⸗ tionalem und ſozialem Denken erziehen wollte; der erkannt hatte, daß jede Wirtſchaft bedingt iſt in ihrem Verhalten von Volk zu Staat. Als Kämpfernatur kämpfte er für Induſtrie⸗ und Verkehrsentwicklung, über die er die politiſche Einigung erreichen wollte. Er kämpfte, wie ſpäter der Kanzler Bismarck und der unbekannte Gefreite des Weltkriegs. Während aber Liſt mißachtet von der Regierung und ver⸗ kannt von ſeinem Volk war, gelang es Bismarck und vor allem Adolf Hitler ihr Gedankengut in das Volk zu tragen und Anerkennung zu finden. Eingeleitet wurde die Weiheſtunde durch die Suite in Dedur für Orcheſter von J. Chr. Bach, die das Nationaltheater ⸗Orcheſter mit allen Feinheiten unter Leitung von Dr. Ernſt Cremer wiedergab. Den Beſchluß bildete die ebenfalls vom Nationaltheater⸗Orcheſter geſpielte Romantiſche Ouvertüre für großes Orcheſter op. 16 von L. Thuille. Geſangverein und Arheberrecht Der Sängertag des Deutſchen Sänger⸗Bundes nahm Stellung zu dem Entwurf des neuen Urheberrechtgeſetzes. Dr. Metzger⸗Frei⸗ burg führte in einem längeren Referat aus, daß im weſentlichen der Entwurf die Geſangvereine ſchlech⸗ ter ſtelle als bisher. Er ſagte u..: Die neue Be⸗ ſtimmung, daß die Aufführung mit unentgeltlich zu⸗ gelaſſenen Hörern keinem Erwerbszweck dienen darf, bedeutet eine Verſchlechterung des ſeit⸗ herigen Rechtszuſtandes, und zwar des⸗ halb, weil an die Stelle des im ſeitherigen§ 27 ge⸗ * Ausstellung und Verkauf in der II. Etage CCC. 8 eee * 1 Gartenstuhl Et..75 Gartensessel a.25 60/80 Holzplatte.75 weiß lackiert. und schwarzen — Harkisen- Dbrell Indankhren, imprägniert ö leb em breit.75 2.45 nied ligſte freiſe Holzklappmöbel-Garnitur, extra stark gearbeitet, bequemer Sitz Balkonschirm zs.50 Gartenschirm Hb 16.30 Hängematten ohne Holzstäbe ssel mit Wulstrand beddidronr ils . 1 3 5 3 348.265 .75 * beitrag.50 NI. Hursus für Zuckerkran bitte mitbringen. itung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 314 Entwurf das Wort„Erwerbszweck“ treten läßt. In[preisermäßigung von 60 v. H. Pilger, die der Begründung iſt ausdrücklich hervorgehoben, daß noch länger in Trier bleiben oder die Rückfahrt das Wort„Erwerbszweck“ gewählt wurde, um die freie Werknutzung noch ſchärfer einzugrenzen als der ſeither im§ 27 verwendete Ausdruck„gewerb⸗ licher Zweck“ ermöglicht habe. Als einem Erwerbs⸗ zweck dienend werden laut Begründung des Ent⸗ wurfs nicht nur ſolche Aufführungen angeſehen, von deren Beſuchern unmittelbar oder nur mittelbar ein Eintrittsgeld oder ſonſtiges Entgelt erhoben wird, ſondern auch ſogar unentgeltlich zugängliche Auf⸗ führungen dann, wenn ſie zu dem Zweck veranſtaltet werden, unmittelbar oder mittelbar entweder den eigenen Erwerb oder den Erwerb dritter Perſonen zu fördern. Hier müßte ſich die Begründung klarer und be⸗ ſtimmter ausſprechen, was ſie leider nicht tut. Der bloßen Andeutung nach hat man zu befürchten, daß jede Vereinsaufführung in irgendeinem Saal eines Gaſt wirtſchaftsbetriebes ſchon deshalb als gebühren⸗ pflichtige Aufführung gelten wird, weil durch die Aufführung auch Hörer herbeigezogen werden kön⸗ nen, die dann in der Gaſtſtätte etwas verzehren, oder weil der Saalbeſitzer für die Aufbewahrung der Garderobe eine Vergütung erhält, oder weil er Programmverkäufer tätig ſein läßt, und dergleichen mehr. Ich ſage deshalb: der neue Ausdruck„Er⸗ werbszweck“ an Stelle des bisherigen Ausdrucks „gewerblicher Zweck“ verſchlechtert das Geſetz für uns Geſangvereine. SBK. Wallfahrt nach Trier In dieſem Jahre wird das ſchöne Trier im Moſel⸗ tal, die älteſte Stadt Deutſchlands, das Ziel von Millionen ſein. In der Zeit vom 23. Juli dis 10. September wird der im Trierer Dom aufbwahrte „Heilige Rock Jeſu Chriſti“ gezeigt. Nach einer alten Ueberlieferung ſoll er vor mehr als 1000 Jahren von der Gattin Kaiſer Konſtantins nach irgendwo ſonſt unterbrechen wollen, können durch Zöſung einer Zuſatzkarte zu angemeſſenem Preise die Berechtigung erwerben, anſtatt mit dem Sonder⸗ zug mit Zügen des gewöhnlichen Verkehrs zurück- zufahren. Für Prozeſſionen, die in einer Richtung zu Fuß wallfahren, alſo die Eiſenbahn nur in einer Richtung benützen, werden Sonderzüge mit 50 v. H. Ermäßigung eingeleg Daneben geben alle Reichs ynſtationen für Ein⸗ zelreiſen Pilgerrückfahr karten 2. und 3. Klbaſſe mit 40 v. H. Ermäßigung aus. Die Sonder⸗ züge werden auf den Trierer Bahnhöfen von der Wallfahrtsleitung in Empfang genommen und be⸗ ſonders betreut. Die Stadt ſelbſt trifft großzügige Vorbereitungen, um allen Wallfahrern den Aufent⸗ halt in der altehrwürdigen Moſelſtadt zu einem un⸗ vergeßlichen Erlebnis zu machen. Rache Zwei Uhr nachts. Der Direktor des Fernſprech⸗ amts lag im beſten Schlaf. Plötzlich ſurrte das Tele⸗ phon. Der Direktor ſprang aus dem Bett und rannte einige Stühle um, bis er glücklich den Apparat erreichte.„Hallo, wer iſt dort?“ ſchrie er wütend. „Sind Sie der Direktor des Fernſprechamts?“ fragte eine Stimme.„Jawohl, und Sie wünſchen?“„Ach, gar nichts weiter! Ich wollte mich bloß mal erkundi⸗ gen, wie Ihnen das vorkommt, wenn Sie nachts um zwei Uhr mit einer falſchen Verbindung aus dem Schlaf geklingelt werden.“ Aufklärung „Du, Papa, was ſind eigentlich Prinzipien?“ „Prinzipien, mein Junge.. Prinzipien ſind gleich⸗ ſam Stauwerke des Geiſtes.. vortreffliche Stau⸗ werke des Geiſtes, wenn man ſie rechtzeitig fallen läßt, kann man ungeheuer viel erreichem“ Oeffentlicher am Donnerstag, den 13. quli, abends.15 Uhr im Etablissement Ballhaus geſtellt. den „Das Rätsel der [Zuckerkrankheif Und seine Lösung“ nedner: Herr T. Dallmann, Pebensreformer. 0 Ursache und Wesen der Zuckerkrankheit— Hulturstechtum und Säuretod. Bxperimentelle Vorführung versch. Urinuntersuchungsmetho- den— Die Gefahren der Aeetonbildung und ihre Beseitigung— ebens- reform. Regeptdiktat. Hörperpflege. Bitte Bleistift mitbringen Unkosten- um Anschluß an den Vortrag atm nächsten bag Diät- Hleine Teller, Glas. Böffel he rnit Hostproben. Interessen gemeinschaft Deutscher Diabetiker I..: Matthiessen, stello. Vors. 8 n Trier gebracht worden ſein. wertvolle Reliquie im Jahre 1891 Rund zwei Millionen Menſchen wallfaßrte⸗ ten damals nach Trier. Um auch jetzt wieder weiteſten Kreiſen die Reiſe nach Trier zu ermöglichen, gewährt die Reichsbahn⸗ verwaltung bei Hin⸗ und Rückfahrt mit ſchnellfahren⸗ zuſchlagfreien Sonder zügen Vortrag[Heiraten will, leiht oder kauft preis- wert seinen Hochzeits- oder Oesellschaftsenzug in der Elage Ringel 822 O 3, 442 1 fteppe Letztmals wurde dieſe öffentlich aus⸗ die Tür Fahr⸗ eine los, Jochen? Mutti, wir ſpielen Schiffbruch und der Otto will Er ſträubt ſich Aus dem Badezimmer bei Leiermanns hört man einen fürchterlichen Lärm. Frau Leiermann öffnet „Was iſt denn „Ach, und ſchreit die Kinder an: Warum brüllt Ihr denn ſo?“ Wer! Mannheim Elanken) Haus neben Hirschland Hausverwaltung übernimmt gewiſſen⸗ hafter Fachmann.— Angeb. unter R G 47 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 48192 23223 mit Holz- stäben.75 .50 .25 ich habe neu aufgenommen: Oleeſtenuideu- Snort: und Joloſiemdleu- Aragen und Atauuatten- Maier Sartenrechen. 35 Harienhachs.. 309 Aressiehel... 98 Saaten mit Stel J. Sarfenschlauch Garantie f. 12 Atm. 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Lehrlinge) verpflichtet fir der für ſie in Betracht dos ritt mit Beginn irkfamleit. den RNathaustafeln a; Nannheim, 10, 7. 33. des in Form eines roten 5 E Schuljahr Der Wortlaut der Se in den Gewerbebetrieben der Stadt männlichen und weib⸗ lichen gewerblichen Arbeiter(Geſellen, Gehilfen, den Unterricht an kommenden Gewerbe⸗ ſchule in Mannheim zu beſuchen. id, Die Satzung migung gefunden und lagen. 10 Der Oberbürger meister. Mannheim, SI. 12 Extra billiger Verkauf gehr. Möbel Klavier, Herrenzimmer, Speiſez., Schlafzimmer, Hans Schober, Qu 7, 10 638 Otto-Beckstr. 10, Meerleldstr. 59 Küche, Matratz., Chaiſelong., Diwan, Vertiko, Kleider⸗ u. Küchenſchränke, Kommoden, Flur⸗ garderoben, Betten, Tiſche u. Stühle, Eisſchr., %5 in ui iſt an Ruheſeſſel, Leder⸗Klubmöbel, 2 gr. Oelbilder, ar. Rollſchrk., Aktenſchrk., prachty. Schreibtiſche, Karteikaſten, Notenſtänder, Staubfauger, Bade⸗ ofen, rolampen u. a.., alles ſehr billig zi verkaufen. Rennert, G 4. 7. 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