— —— aer NN keſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: rel Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 9 fg Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Je Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 7 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Auguſt 1933 144. Jahrgang— Nr. 364 Der ehrliche Makler Drahtung unſ. römiſchen Vertreters 2= Rom, 9. Auguſt. Amtlich wird bekanntgegeben: In ben verantwortlichen römtſchen Kreiſen liegen über den kürzlich in Berlin erfolgten Schritt in der Frage der öſterreichiſch⸗deutſchen Beziehungen fol⸗ gende Meldungen vor: Als Vizekanzler von Papen im vergangenen Juli in Rom weilte, machte ihn der Chef der italieniſchen Regierung im Verlaufe einer langen Unterhaltung über die Geſamtlage der europäiſchen Politik und über die italieniſch⸗deutſchen Beziehungen darauf anfmerkſam, daß es notwendig ſei, eine Entſpan⸗ nung zwiſchen Oeſterreich und Deutſch⸗ land herbeizuführen im Intereſſe der Beziehungen 74 zwiſchen den beiden Ländern und zwiſchen ihnen und ben anderen Staaten. Vizekanzler von Papen er⸗ llärte damals, daß er darüber dem Reichskanzler hitler berichten werde, was er auch tat. Es folgten zwiſchen den Vertretern der beiden Regierungen Unterhaltungen über dasſelbe Thema, die— es iſt überflüſſig es zu betonen— jederzeit den diskreteſten und freundſchaftlichſten Charakter trugen. Als gleichzeitig die britiſche Regierung die Initia⸗ we zu einem Schritt in Berlin ergriffen hatte, Machte die italieniſche Regierung darauf aufmerkſam, daß es im Intereſſe des zu erreichenden Zweckes günſtiger erſcheine, den Ausgang der freundſchaft⸗ lichen und vertraulichen Unterhaltungen, die im Gauge ſeien, abzuwarten. In Verfolg dieſer Unter⸗ haltungen hat die deutſche Regierung den italieniſchen Botſchafter in Bezug auf die Radiopropaganda und in Bezug auf die Ueberfliegung öſterreichiſchen Ge⸗ hiets durch Flieger beruhigende Erklärungen abge⸗ geben. Die italieniſche Regierung beeilte ſich, den Inhalt dieſer Antwort dem britiſchen und dem fran⸗ zöſiſchen Vertreter mitzuteilen, wobei ſie darauf hin⸗ wies, daß es zweckmäßig ſei, daß der Schritt in Ber⸗ 1 lin nicht mehr ſtattfinde; und dieſer Schritt wäre iJelleicht vermieden worden, wenn rein materiell ge⸗ nügend Zeit zu den entſprechenden Mitteilungen von London und von Paris nach Berlin vorhanden ge⸗ weſen wäre. In den römiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß es nunmehr abſolut notwendig iſt, die Reihe dieſer Zwiſchenfälle abzuſchließen, um beſchleunigt zur Normalität der Beziehungen zwiſchen Berlin und Wien zurückkehren zu können. Dieſe Mitteilung über die Stellungnahme Muſſo⸗ Anis in der deutſch⸗öſterreichiſchen Frage beweiſt er⸗ neut, die loyale freundſchaftliche Politik Italiens gegenüber Deutſchland— im Gegenſatz zu dem eng⸗ Aſch⸗franzöſiſchen Vorgehen. Die deutſche und die ieniſche Regierung verhandelten in freundſchaft⸗ lichem Sinne über die Beilegung des Konflikts mit Oeſterreich, als in dieſe ganz vertraulichen Beſpre⸗ hungen der engliſch⸗franzöſtſche Vorſchlag einer gemeinſchaftlichen Intervention Englands, Frank⸗ zeichs und Italiens ſtörend fuhr. Die italieniſche Regierung erteilte daraufhin den Rat, abzuwarten, Als ihre Beſprechungen mit Berlin beendet ſeien. Dieſe Unterhaltungen endeten erfolgreich. Dieſe lache hat die italieniſche Regierung ſofort dem britiſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter in Rom ultgeteilt und Muſſolini hat hervorgehoben, daß der beplante Schritt in Berlin nunmehr tunlichſt unter⸗ lebe Dieſer Schritt wäre auch tatſächlich unter⸗ eben, wenn noch Zeit geblieben wäre, von London und Paris aus den engliſchen und den franzöſiſchen Vertreter rechtzeitig zu benachrichtigen. Aus dieſer Mitteilung geht noch einmal klar her⸗ vor, daß Muſſolini ſich als ehrlicher Makler auftichtig bemüht, die in Europa beſtehenden Gegen⸗ ſitze auszugleichen. Sehr mit Recht erklärt das Gtornale'Italia“ in einem kurzen Kom⸗ mentar, daß Muſſolinis Initiative deshalb einen laben Erfolg haben konnte, weil er in freundſchaft⸗ chem Geiſt mit der Reichsregierung verhandelt hat. 1 Faſeiſta⸗ ſagt: Die Eile mit der die eng⸗ ſhe und die franzöſiche Regierung vorgegangen een, müſſe befremden. Ebenſo befremdend ſei 1 daß die engliſche Regierung in dieſem Falle einen ihlomatiſchen Schritt für opportun erachtet habe, mührend die engliſche Diplomatie doch aus Tempera⸗ went und Tradition amtliche Interventionen ablehne. llächlich ſet das von London und Paris ange⸗ wandte Verfahren ein Fehler geweſen. Da man dort ligerzababe, daß Ftalien mit Berlin in freundschaft. Ku Ausſprache ſtehe, hätte man das Ergebnis der 5 Gcdetalieniſchen Ausſprache abwarten ſollen. Jas egenüber dem franzöſiſch⸗engliſchen Vorgehen 5 w. eint Muſſolinis Stellungnahme als die Handels⸗ Veſſs eines aufrichtigen Freundes Deutſchlands. lte N die Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Italien über die deutſch-öſterreichiſche Frage— Englands übereilter Interventionsvorſchlag Arbeit und Brot Wieder 358 000 mehr in Arbeit— Das Wahrzeichen des neuen Deutſchlands Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 9. Auguſt. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gezählten Arbeitsloſen ſank um rund 358500 auf 4468500 am 31. Juli 1933. Dieſes erhebliche Abſinken der Arbeitsloſenzahl iſt jedoch nicht in vollem Umfange auf eine arbeitsmarktliche Beſſerung zurückzuführen, vielmehr ſind die Arbeitsdienſtwilligen nach dem Um⸗ bau des Arbeitsdienſtes erſtmalig nicht mehr in die Zahl der Arbeitsloſen einbezogen worden, während ſie bisher als Arbeitsloſe gezählt wurden, ſoweit ſie ein Arbeitsgeſuch beim Arbeitsamt geſtellt hatten (rund 150 000). Andererſeits ſind aus dem Kreis der„unſichtbaren Arbeitsloſigkeit“, insbeſondere in⸗ folge der Sonderaktion für Angehörige der natio⸗ nalen Wehrverbände, eine größere Zahl Arbeitsloſer zu den Arbeitsämtern zurückgekehrt, um ſich wegen der geſtiegenen Vermittlungsausſichten eintragen zu laſſen, wodurch das ſtatiſtiſch erfaßte Angebot an Ar⸗ beitskräften erhöht worden iſt. Einen umfaſſenden Ueberblick über die Entwick⸗ lung in den einzelnen Bezirken geben die auf 1000 Einwohner bezogenen Zahlen der Arbeitsloſen. Zur Zeit des Höchſtſtandes Ende Februar entfielen im Reiche noch 96,2 Arbeitsloſe auf 1000 Einwohner, am 31. Juli 1933 hingegen nur noch 71,6. Die Abwei⸗ chungen von dieſem Reichsdurchſchnitt ſind für die einzelnen Landesarbeitsamtsbezirke beträchtlich und zeigen, wie außerordentlich verſchieden das Problem der Arbeitsloſigkeit im Reiche liegt. Am höchſten über dem Reichsdurchſchnitt liegen die dichtbeſiedel⸗ ten und hochinduſtrialiſierten Bezirke Sachſen und Brandenburg(Sachſen noch immer 111, gegen 143,2 Ende Februar, Brandenburg 102,2 gegen 127,3 Ende Februar). Am tiefſten unter dem Reichsdurchſchnitt liegt Oſtpreußen; hier entfallen nur noch 12,7 Ar⸗ beitsloſe gegen 58,1 Ende Februar auf 1000 Einwoh⸗ ner. Für Pommern beträgt die Anteilszahl 37,6 (gegen 72,) und auch Bayern und Sübweſtdeutſchland liegen mit 49,7(gegen 69,5) und 46,8(gegen 63,1) erheb⸗ lich unter dem Reichsdurchſchnitt. Die Fort⸗ ſchritte gegen die Arbeitsloſigkeit ſind, wie aus dieſen Zahlen erſichtlich iſt, allenthalben beträchtlich. Im Zuſammenhang mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt ſind die Unterſtützten⸗Zahlen nicht unerheblich zurückgegangen. In der Arbeitsloſenverſicherung wurden am 31. Juli rund 394 000 Unterſtützungsempfänger gezählt nach einem Rückgang um rund 12000. In ber Kriſen⸗ fürſorge wurden am gleichen Stichtage 1252 Arbeits⸗ loſe betreut, das heißt rund 39 000 weniger als am 15. Juli. In beiden Unterſtützungseinrichtungen zu⸗ ſammen wurden am 31. Juli 1646 000 Arbeitsloſe unterſtützt, denen im gleichen Zeitpunkt 1754000 ar⸗ beitsloſe Wohlfahrtserwerbsloſe gegenüberſt anden. Aus Mitteln der Arbeitsloſenhilfe wurden weiter Aufwendungen gemacht für 265 000 im Arbeitsdienſt Beſchäftigte, ca. 125 000 Notſtandsarbeiter und 70 000 Fürſorgearbeiter. Sämtliche Berufsgruppen weiſen eine arbeitsmarktliche Entlaſtung auf. Zu dieſer weiteren Abnahme der Arbeitsloſenzif⸗ fern ſchreiht die Nationalſozialiſtiſche Parteikorre⸗ ſpondenz: Wieder iſt die Arbeitsloſigkeit ein gutes Stück zurückgeſchlagen worden, im Zeichen der Arbeits⸗ ſchlacht Adolf Hitlers ſind wiederum innerhalb von 14 Tagen Hunderttauſende deut⸗ ſcher ſchaffender Menſchen neu in den Arbeitsprozeß eingegliedert worden. Nirgends zeigt ſich die Kraft des durch die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution neugeſtalteten deutſchen Staates ſtärker als in dieſem ſiegreichen Ringen gegen die Not, durch die Deutſchland an den Rand des Abgrundes getrieben war und der es nun in hartem Kampf den Weg zu einer frohen Zukunft wieder ab⸗ ringt. Nach ſechs Monaten bereits hat Adolf Hitler den Feind Arbeitsloſigkeit zum Weichen gebracht und mit zäher Energie, mit weitſchauen⸗ dem Blick iſt er daran, ihn zu zermürben und ihm zuletzt den Todesſtoß zu verſetzen. Im deutſchen Volke aber lebt ein neuer Glaube, eine neue Hoffnung, aus der die Kraft zum Wieder⸗ aufſtieg ſich entwickelt. „Arbeit und Brot“, der Kampfruf des Natio⸗ nalſozialismus, ſteht heute als Wahrzeichen über dem zu neuem Leben erwachten Volk. Hetz- und Lügenzentrale Prag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Auguſt. Im„Völkiſchen Beobachter“ finden ſich an Hand der Angaben eines Sonderberichterſtatters nähere Mitteilungen über die deutſchfeindliche Hetz⸗ zentrale in Prag. Der Berichterſtatter kommt zu dem Ergebnis:„Die KPD will in Prag einen neuen Mittelpunkt für die Propaganda der bolſche⸗ wiſtiſchen Revolution in Mitteleuropa ſchaffen. Die SPD hat, nachdem ſie ſich im Frühjahr in eine Pra⸗ ger und eine Berliner Richtung geſpalten hatte, ihren Vorſtand hierher verlegt. Hier wirken jetzt Wels, Hertz und Vogel. Scheidemann begnügt ſich, den Märtyrer zu ſpielen. Die Deutſche Liga für Menſchenrechte hat ihre Tätigkeit in Prag neu auf⸗ genommen. Hier wird planmäßig die Würde und Größe der deutſchen Revolution umgelogen, um ſie vor dem deutſchen Volk und Europa verächtlich zu machen.“ Ueber die politiſche Auswirkung dieſer Tätigkeit der Emigranten in Prag heißt es dann:„Das alles aber ſind Handlangerdienſte für die Poli⸗ tik Beneſchs, der heute der letzte europäiſche Staatsmann aus der Zeit der Verſailler Diktate iſt, der heute ſtärker als je eine Defamierung und Iſo⸗ lierung Deutſchlands betreibt und deſſen Organ, die „Prager Preſſe“, ſich eindeutig in den Dienſt der Haßpropaganda geſtellt hat. Des weiteren befaßt ſich der Artikel mit den Fol⸗ gerungen, die für die Tſchechei in innenpolitiſcher Hinſicht aus dieſen Machenſchaften der marxiſtiſchen Flüchtlinge in Prag entſtehen müſſen. Es gebe be⸗ reits zwei Widerſtände gegen dieſe Tätigkeit der Emigranten. Die innere Entwicklung des tſchechiſchen Staatlebens ſei heute be⸗ reits antidemokratiſch und antimarxiſtiſch. Der tſchechiſche Nationalismus, der ſich heute geiſtig durchſetzen wolle, ſei nicht deutſchfreundlich, wittere jedoch die Gefahr der Zerſetzung des eigenen Volks⸗ tums, die ihm durch die Verſtärkung der Gegenfront drohe. Der entſcheidende Widerſtand komme ſchließ⸗ lich aus der inneren Erſtarkung des Sudetendeutſch⸗ tums in der Provinz außerhalb Prags. Der deutſche Geſchäftsträger in Prag, Geſandt⸗ ſchaftsrat Holshaufen, hat beim tſchecho⸗ ſlowakiſchen Außenminiſterium gegen die jüngſten Aeußerungen des Stellvertreters des tſchechoſlowa⸗ kiſchen Miniſterpräſidenten, Eiſenbahnminiſter Be⸗ chyne, die dieſer auf dem tſchechoſlowakiſchen Eiſen⸗ bahner⸗Kongreß getan hat, Proteſt eingelegt. Bechyne hatte u. a. behauptet, das deutſche Volk werde zum nationaliſtiſchen Militarismus und für den Revanchekrieg erzogen. Jungfaſchiſten und Hitlerjugend an Muſſolini und Hitler Meldung des Wolffbüros — Berlin, 10. Auguſt. Von der Rheinſahrt, die die Avantguardiſten ge⸗ meinſam mit Hitler⸗Jugend unternahmen, wurde, wie die Nationalſozialiſtiſche Parxtei⸗Korreſpondenz mitteilt, an Miniſterpräſident Muſſolini und an Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm geſandt: „Hitler⸗Jugend und Balilla grüßen auf ihrer Rheinfahrt Ew. Exzellenz. Möge die Freundſchaſt zwiſchen deutſcher und italieniſcher Jugend immer inniger und feſter werden. Baldur von Schirach. Alberto Gigli.“ Die Deutſchlandreiſe der italieniſchen Jung⸗ faſchiſten fand mit der letzten Etappe von Bin⸗ gen nach Bonn auf dem Rheindampfer„Oſtmark“ einen ſchönen Abſchluß. An der Bonner Rheinbrücke hatte ſich eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge eingefunden. Reichsjugendführer Baldur v. Schirach, der mit etwa 1000 Hitler⸗Jungen die Rheinfahrt mitgemacht hatte, dankte für den herzlichen Empfang. Abends traten die Gäſte über München die Heim⸗ reiſe an. Im Köln hielt Baldur von Schirach, von einer unüberſehbaren Menge begeiſtert begrüßt, eine An⸗ ſprache an die Hitlerjugend. Deutſchland werde auf den Schultern der neuen Generation ein ewiges Ganzes bilden. Den unbeirrbaren Glauben an Deutſchland möge die Jugend im Herzen haben. Sie werde niemals den Platz verlaſſen, auf den man ſie geſtellt habe und ſie werde eine geſchichtliche Miſſion erfüllen. Mit einem Sieg Heil! auf den Führer und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied klang die Kundgebung aus. iltlungsaktion Dollfuß am Ende Telegraphiſche Meldung — München, 10. Auguſt. Landesinſpekteur Habicht von der Landesleitung Oeſterreich der NSDAP behandelte in einem Vortrag im Bayeriſchen Rundfunk am Mittwochabend den franzöſiſchen und engliſchen Schritt in Berlin und be⸗ zeichnete dabei als die Urheberin die öſter⸗ reichiſche Regierung. Daß ſte es getan habe, beweiſe, daß ſie innerpolitiſch völlig am Ende ihrer Kräfte angelangt ſei. Die öſterreichiſche Re⸗ gierung ſei allerdings nicht offen hervorgetreten und mit der Bitte um Intervention direkt an die Mächte gegangen, ſondern habe zunächſt einmal zwei Wochen lang in der ihr dienſtbaren Preſſe ein wahres Trom⸗ melfeuer von Leitartikeln und Senſationsmeldungen losgelaſſen, das Europa und den Völkerbund um Hilfe gegen das Reich anrief, bis dann am Ende der Bundeskanzler in Erſcheinung getreten ſei. Einem franzöſiſchen Korreſpondenten gegenüber habe er der Hoffnung Ausdruck gegeben, die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung in Oeſterreich überwältigen zu können„unter der Vorausſetzung, daß Europa, d. h. Frankreich, ihn dabei nicht im Stiche ließe.“ Um die⸗ ſelbe Zeit und zu demſelben Zweck habe er in Genf auch noch die Bewilligung zur Aufſtellung eines Hilfspolizeikorps von 18 000 Mann erbeten, das ihm für dieſen Zweck natür⸗ lich gern bewilligt worden ſei. Die Erklärungen Dollfuß, daß es in dieſem Kampf um die Aufrechterhaltung der äußeren Frei⸗ heit und Unabhängigkeit Oeſterreichs gehe und daß dieſer Kampf ausgelöſt worden ſei durch einen An⸗ griff des Reiches, ſind völlig unwahr. Viel⸗ mehr handelt es ſich um die Austragung eines inner⸗ öſterreichiſchen Kampfes zwiſchen der überwältigen⸗ den Mehrheit des deutſchen Volkes auf der einen und einer Minderheitsgruppe auf der anderen Seite, die alle ſtaatlichen Machtmittel zur Erhaltung ihrer Herrſchaft einſetzt und nun auch noch das Ausland um Hilfe anruft, nachdem ſie zu der Erkenntnis ge⸗ langt iſt, daß ſie ſich aus eigener Kraft nicht länger mehr halten könne. Wenn die Regierung Dollfuß immer wieder behauptet, daß ſie das Volk hinter ſich habe, ſo möge ſie doch einmal den Mut aufbringen zu einem Appell an das Volk. Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung verpflichtet ſich von vornherein be⸗ dingungslos zur Anerkennung dieſes Volksurteils. Eine„freundſchaftliche Vorſprache“ in Wien wäre dem Ziel der Befriedung Europas dienlicher⸗ als eine ſolche in Berlin, das mit dieſer inneröſterrei⸗ chiſchen Angelegenheit gar nichts zu tun habe. In einer Epoche, die mit der Proklamation des Selbſt⸗ beſtimmungsrechts der Völker begann, kann man es dem deutſchen Volk Oeſterreichs nicht verbieten, ſich im Innern die Regierung zu geben, die ihm gefalle. Oeſterreich iſt und bleibt deutſch. Man gebe dem öſterreichiſchen Volk ſeine Freiheit und ſein Selbſt⸗ beſtimmungsrecht und im Herzen Europas wird Ruhe, Friede und Ordnung ſein. Oeſterreich erhält die Erlaubnis Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 London, 10. Auguſt. Nach dem diplomatiſchen Korreſpondent des „Daily Telegraph“ ſollen die franzöſtſche, die engliſche und die italieniſche Regierung bereit ſein, Oeſterreich die kürzlich beantragte Einrichtung einer Spezialtruppe zu bewilligen, und zwar unter folgen⸗ den Bedingungen: Die Truppe dürfe nur für eine beſtimmte Zeit angeworben werden. Obgleich ſie für Polizeizwecke beſtimmt ſei, müſſe ſie der Aufſicht des Kriegsminiſters unterſtellt ſowie militäriſcher Diſzi⸗ plin und militäriſcher Einrichtungen unterworfen ſein. Ihre Stärke dürfe die Geſamtziffer des öſter⸗ reichiſchen Heeres nicht über die im Friedensvertrag von St. Germain feſtgelegten 30000 Mann hinaus erhöhen. Gegenwärtig führe Oeſterreich etwa 22 000 Mann. Als Mitunterzeichner des Vertrages von St. Germain ſeien auch Polen und die Kleine Entente zu Rate gezogen worden. Ihre Antwor⸗ ten ſeien, ſoweit ſte ſchon eingegangen, günſtig für Oeſterreich ausgefallen. c Der bevorſtehende Beſuch des Bundeskanz⸗ lers Dollfuß in Rom wird in Berlin bereits eifrig debattiert, zumal im Vordergrund der Be⸗ ſprechungen mit Muſſolini die wirtſchaftliche Annäherung Oeſterreichs an Ungarn ſtehen ſoll, die der italieniſche Regierungschef ſich im Rahmen ſeiner Pläne zur Neuordnung des Donau⸗ gebietes vorgenommen hat. Es beſteht kein Zweifel mehr, daß die Romreiſe des öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzlers auf eine Anregung Italiens zu⸗ rückgeht. Mit Beſtimmtheit wird der Dollfuß⸗Be⸗ ſuch für Anfang September, möglicherweiſe z we⸗ ſchen dem 2. und 7. September, erwartet. Da die geringe Aufnahmefähigkeit Oeſterreichs für Un⸗ garns landwirtſchaftliche Erzeugniſſe einen direkten 2. Seite/ Nummer 384 iden Staaten kaum möglich macht, nlich Italien als Ver⸗ lten. Aber daß das nicht leicht ſein h aus der Tatſache, daß Italien ſich t, in Bezug auf Lebensmitteleinfuhr eine ge⸗ wiſſe Unabhängigkeit zu erreichen. Die Abſicht, den brachliegenden Hafen von Trieſt durch Zuleitung ungariſchen und öſterreichiſchen Exports zu beleben, erregt auc s deutſche Intereſſe. Nach den bis⸗ iger utbarungen ſcheinen 2 andlungen zu ſein. Es iſt auch nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß zwiſchen dem italieniſchen Regierungs⸗ chef und ſeinem Beſucher aus Oeſterreich die gemein⸗ ſame Erſchließung des Levantemarktes beſprochen wird. Aebertritt öſterreichiſcher Soldaten Meldung des Wolff⸗Büros — München, 10. Auguſt. s Simbach(Oberbayern) gemeldet wird, ) dort ſechs Mann des öſterreichiſchen s in feldmarſchmäßiger Ausrüſtung. Sie renze überſchritten, da ſie we⸗ gen ihrer nationalſozialiſtiſchen Geſinnung vor der Entlaſſung ſtanden. Die Soldaten, die der Garni⸗ ſon Braunau angehört hatten, zogen es, wie ſie mit⸗ teilten, aber vor, nach Deutſchland zu gehen. In Gmunden(Oberöſterreich) wurden umfang⸗ reiche Hausſuchungen vorgenommen, bei denen Kaſſenbücher der nationalſozialiſtiſchen Partei, die eine Reihe von Namen der Spender enthalten, ferner Vorſchriften der SA, Notizbücher und anderes Material beſchlagnahmt wurden. Eine Anzahl von Perſonen wurde verhaftet und ſofort auf dem Ver⸗ waltungswege mit mehrwöchigen Arreſtſtrafen be⸗ Balbo in Liſſabon Tolegraphiſche Meldung A Liſſabon, 10. Auguſt Das Flugzeuggeſchwader Balbos iſt geſtern nach⸗ mittag auf dem Tajo vor Liſſabon niedergegangen. Die Flieger wurden von einer rieſtgen Menſchen⸗ menge begeiſtert begrüßt. Als aber Balbo erfuhr, daß der Unfall auf den Azoren doch ein Todesopfer gefordert hatte, ließ er in tiefer Erſchütterung alle Feierlichkeiten abſagen. Der Flie⸗ geroffizier Squaglia hatte eine Gehirnerſchütterung erlitten, an der er ſpäter ſtarb. Bei der Landung in Liſſabon wurde ein Flugboot beſchädigt. Balbo gab ſofort dem Duce einen fern⸗ mündlichen Flugbericht. Er teilte mit, daß das Ge⸗ ſchwader heute ohne weitere Zwiſchenlan⸗ dungen nach Oſtia, dem Heimathafen, zurück⸗ kehren wird. Die Zwiſchenlandung in Marſeille fin⸗ det alſo micht ſtatt. +* Kriegszuſtand über Kuba Meldung des Wolff⸗ Büros — Neuyork, 10. Auguſt. Die Machado⸗Regierung hat im Rundfunk die Verhängung des Kriegs zuſtandes über Kuba erklärt. Sie betonte, daß die Regierung jede aA merikaniſche Ein miſchung ablehne. Machado⸗Truppen haben die wichtigſten Punkte der Hauptſtadt beſetzt. In Waſhingtoner Kreiſen wird die Lage in Kuba als höchſt kritiſch angeſehen. Das Staatsdeparte⸗ ment ſteht ſtändig in telephoniſcher Verbindung mit dem Botſchafter in Kuba. Die kubaniſche Volkspar⸗ tei, die die ſtärkſte Stütze Machados bisher war, hat durch eine Abordnung von Machado die Annahme eines der Vermittlungsvorſchläge des amerikaniſchen Botſchafters Walles gefordert. In der Armee machen ſich bereits ſehr ſtarke Strömungen gegen Machado bemerkbar. In den politiſchen Kreiſen wird ange⸗ nommen, daß Machados Stunden infolge Zu⸗ nahme des amerikaniſchen Druckes gezählt ſind. Machado verhandelte mit dem Außenminiſter Fer⸗ rara und den Parteiführern. en Erfolg 5 5 [präſidiums mitteilt, hat der preußiſche Miniſter bes Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Auguſt 1083 l rin. greift durch dein Wartegeld mehr für den Reichsbanner-General Hörſing Meldung des Wolffbüros — Magdeburg, 10. Aug. Wie die Preſſeſtelle des Magdeburger Regierungs⸗ Innern auf Grund des§ 2a des Geſetzes über die Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums die Ent⸗ laſſung des Oberbürgermeiſters Ernſt Neuter aus dem Dienſt der Stadt Magdeburg aus⸗ geſprochen. Der preußiſche Miniſter des Innern hat außer⸗ dem den früheren ſozialdemokratiſchen Oberpräſiden⸗ ten der Provinz Sachſen Otto Hörſing mit ſo⸗ fortiger Wirkung aus dem Staatsdieuſt entlaſſen. Hörſing erhält vom 11. Auguſt d. J. ab keinerlei Bezüge mehr aus der Staatskaſſe. Die vom preußiſchen Innenminiſter Göring durch⸗ geführten Maßnahmen werden weit über Mittel⸗ deutſchland hinaus beſondere Billigung finden, denn aus jenen Jahren, in denen der ehemalige Schmied⸗ geſelle Otto Hörſing Oberpräſident der Provinz Sachſen war und ein Ernſt Reuter auf Grund ſeines ſozialdemokratiſchen Parteibuches Oberbürgermeiſter in Magdeburg wurde, iſt noch in Erinnerung, was gerade dieſe Stadt an politiſchem Druck von den SPD⸗Machthabern eines von Otto Braun geführten Preußen auszuhalten hatte. Magdeburg, eine Stadt der Bürgertreue mit Garniſoncharakter der ehemals großen Feſtung und mit chriſtlicher Ueberlieferung von„unſeres Herrgotts Kanzlei“, wie einſt Wilhelm Raabe dieſe alte Gründung der Ottonen genannt hatte, war in der Nachkriegszeit zur Heimat des Stahlhelms geworden, den der Magdeburger Franz Seldte ins Leben gerufen hatte. Die Sozialdemo⸗ kraten im mitteldeutſchen Elbgebiet legten alles dar⸗ auf an, gerade in Magdeburg ihre Macht zu erweiſen, willig unterſtützt von den Braun, Severing und Grzeſiuſkti. Die Loſung war, aus der alten Soldaten⸗ ſtadt eine„rote Stadt im roten Land“ zu machen. In dieſen Rahmen gehören u. a. auch die Be⸗ müthungen Hörſings, den Stahlhelm in der Gründer⸗ ſtadt zu vernichten und Magdeburg ſtatt deſſen zu einer Reichsbannermetropole zu machen. Das Reichs⸗ banner wurde ja bewußt im gleichen Ort als Gegen⸗ organiſation auf die Beine geſtellt. Hörſing ließ ſich eitel als„Schmied von Magdeburg“ feiern, und in der Stadtverwaltung und in der Provinz feierte der rote Kurs mit ſeiner merkwürdigen Auffaſſung von Demokratie und Volkswillen den Triumph eines Gewaltſyſtems. Begreiflich, daß es einem Hörſing nicht gelang, ſich in einer Bevölkerung ganz anderen politiſchen Bewußtſeins durchzuſetzen. Der nieder⸗ ſächſiſche Bluteinſchlag des harten Volkes an der mittleren Elbe vergaß nicht, wo die wahre Ent⸗ wicklungslinie des deutſchen Gedankens lag, und alle Verfolgungen des Stahlhelms führten nur dahin, dieſen noch ſtärker werden zu laſſen. Schließlich ver⸗ lor Hörſing ſeinen eigenen Genoſſen gegenüber das politiſche Augenmaß, und wurde abgehalftert Nach ſeiner Amtszeit im Oberpräſidium war der rote Kurs im Magdeburger Rathaus aber immer noch ſtark genug, einen Ernſt Reuter gegen den Willen der nationalen Kreiſe zum Oberbürger⸗ meiſter zu machen als Nachfolger des vorher verſtor⸗ benen Oberbürgermeiſters und ehemaligen Brief⸗ trägers Beins. Reuter war ſozialdemokra⸗ tiſcher Stadtrat in Berlin geweſen, wo er in der Verkehrspolitik der Reichshauptſtadt eine ſehr umſtrittene Rolle geſpielt hatte. Ferner wurden ſchwere Anſchuldigungen gegen ihn erhoben wegen ſeiner früheren Tätigkeit in Rußland für die Bolſchewiſten unter dem Namen Friedland. Nun hat ſowohl Hörſing wie Reuter das politiſche Schickſal erreicht. Hörſing lebte ſeit einer Reihe von Jahren von ſeiner Oberpräſidentenpenſion. Nun hat Göring als preußiſcher Innenminiſter ihn formell aus dem Staatsdienſt entlaſſen, und er bezieht keinerlei Bezüge aus der Staatskaſſe mehr. Gleichzeitig hat der Innenminiſter die Ent⸗ laſſung Reuters als Oberbürgermeiſter aus dem Dienſt der Stadt Magdeburg verfügt. Der Wandel der Zeiten kommt ſchließlich noch darin zum Aus⸗ druck, daß der frühere Magdeburger Landgerichtsrat Kölling, der im Magdeburger Schröder⸗ und Haas⸗Prozeß die Vorunterſuchung führte, damals durch die Eingriffe des Oberpräſidenten ausgeſchaltet und ſpäter ſeines Amtes enthoben wurde, z u m Landgerichtsdirektor ernannt wurde. Scharfe Maßnahmen gegen Runoſfunk-Hetzer Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 10. Auguſt. In der letzten Zeit entfaltete der„rühmlichſt“ be⸗ kannte ehemalige Landrat Hansmann eine un⸗ verſchämte Hetze gegen Deutſchland über den Luxem⸗ burger Sender. Um ihm die Freude an dieſer Mi⸗ nierarbeit aus ſicherſter Etappe zu ver⸗ derben, hat die Staatspolizeiſtelle Dortmund am Mittwoch ſeinen Schwager, den Gutsverwalter Erdbrügger aus Dortmund⸗Salingen, in Schutz⸗ haft genommen. Es iſt erfreulich, daß die Be⸗ hörden auf dieſe Weiſe Wege finden, um dem„Emi⸗ grauten“ die Beſchmutzung Dentſchlands zu ver⸗ leiden. So wurdoͤe gepraßt Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 10. Aug. Auf der ordentlichen Geſellſchafterverſammlung der Mitteldeutſchen Rundfunk ⸗G. m. b. H. verſagten die Reichsrundfunk⸗Geſellſchaft m. b. H. Berlin, ſowie die Vertreter der Freiſtaaten Sachſen, Preußen und Thüringen den bisherigen Geſchäfts⸗ führern Dr. Kohl und Dr. Neubeck die Ent⸗ laſtung, weil deren Geſchäftsführung nach den vor⸗ liegenden Berichten zu erheblichen Beanſtandungen Die Spazierfahrt Skizze von Rudolf Presber Da as Schickſal macht zuweilen Witze mit uns. Mit mir beſonders gern. Wäre ich ein Japaner und teilte die reltgibſen Anſichten des Volkes von Nippon, ſo wäre die Frage gelöſt. Denn die Götter der Ja⸗ paner lachen gern und laſſen ſich auch ſo abbilden. Und da in einem deutſchen Leben ein japaniſcher Gott heimliche Gaſtſpiele gibt, kann ich eigentlich nicht annehmen. Aber das iſt, wie ich ſage.. Und fetzt habe ich wieder ein Beiſpiel davon erlebt, das mich in eine recht wunderliche Lage brachte. Alſo— Eveline ſchreibt mir. Plötzlich, nach zwölf Jahren, erinnert ſie ſich unſerer zarten Beziehungen, von denen wir beide einmal gewünſcht hatten, daß ſie ewig grünen blieben, und die uns natürlich dieſen Gefallen nicht getan hatten. Dann kam die Trennung. Ich lernte eine Dame kennen, die noch beſſer zu mir zu paſſen ſchien, und eh' ich's Eveline noch andeuten konnte, war ſie nach Baden⸗Baden gefahren mit einem Film⸗Schauſpieler, der ihr Talent entdeckt hatte. Später hat er's wieder zu gedeckt, das Talent. Und nun auf einmal..„Schließlich, wir moch⸗ ten uns doch mal ganz gerne,“ ſchreibt ſie zart an⸗ deutend in ihrem geſtrigen Brief,„und ich habe zu⸗ fällig— die Züge liegen ſo dumm— keinen direkten Anſchluß in Berlin, könnte alſo in Wannſee für eine halbe Stunde die Fahrt unterbrechen. Mir wurde geſagt, daß Du in der Nähe von Wannſee ein Häus⸗ chen haſt. Auch einen Wagen? Hoffentlich. Dann ſei alſo am Donnerstag um 9 Uhr 20 mit dem Wagen vor dem Bahnhof Wannſee. Wir fahren dann eine halbe Stunde ſpazieren— ich würde mal gern wie⸗ der einen Blick auf die Pfaueninſel werfen— und Du ſetzt mich um 10 Uhr 09 wieder am Bahnhof ab. Ja? Gemacht!“ Sie ſchreibt„gemacht“. Aber erſtens habe ich eine Sitzung in Berlin abſagen müſſen, um es machen zu können; zweitens habe ich keinen Wagen, wie ihre üppige Phantaſte es vorausſetzt. Und drittens bin ich doch, was ihr niemand mitgeteilt zu haben ſcheint, verheiratet ſeit drei Jahren Na, ja. Aber ſchließlich— enttäuſchen kann ich ſie nicht. Und wiederſehen möchte ich ſie auch einmal. Und Spazierenfahren von neun Uhr zwanzig bis zehn Uhr neun iſt ſchließlich keine ſtrafbare Sache, die ich vor meinem ehelichen Gewiſſen nicht verantworten Anlaß gegeben hat und vor einer endgültigen Klä⸗ rung einer Entſcheidung in irgendeiner Richtung nicht möglich iſt. Die Stelle des Direktors der Schleſiſchen Funkſtunde wird künftig eingeſpart werden. Wie jetzt bekannt wird, bekam der bisherige Direktor Hadert ein Jahresgehalt von 23900 Mark und Funkintendant Biſchoff ein Jahresgehalt von 24930 Mk. Der frühere muſikaliſche Leiter Dr. Nick erhielt 18 280 Mk. Wofür die Rundfunkgebühren ver⸗ wendet wurden, zeigen einige Belege, die ſehr inter⸗ eſſant find. Erwähnt ſei eine Rechnung an die Schleſiſche Funkſtunde zu Händen Haderts vom Savoy⸗Hotel mit dem Datum vom 2. Februar 1930: 41 Menu 410 Mk., rund 50 Flaſchen Wein und Sekt, eine Unmenge Liköre, Biere, Mokkas, Zigarren zu einer Reichsmark und zu 0,50 Reichsmark, Zigaretten zu 8 und 10 Pfennige, Pflan⸗ zen und Blumen 130 Mark. Mit Bedienungsgeldern und einigen anderen Nebenausgaben betrugen die Koſten für ein Feſtmahl über 1500 Mark. In Neu⸗Polzow(Uckermark) brach in dem Viehſtall des Gutsbeſitzers Richard William durch Brandſtiftung ein Brand aus. 54 wertvolle Herd⸗ buchkühe, 25 Hammel, fünf Schafzuchtböcke, vier Zuchtbullen und drei Kälber kamen in den Flammen um. Der Schaden wird auf 80 000/ geſchätzt. 222 ĩͤ v 2. Sünde. Ich telephoniere alſo mit Bornemann, dem ein⸗ zigen Auto⸗Vermieter in unſerem Villen⸗Oertchen. „Herr Bornemann, iſt Ihr Auto morgen frei?— Wann? Vormittags— ſo kurz nach neun Uhr zwan⸗ zig müßte ich in Wannſee ſein.. Und wann wir zurückkehren—? Na, um zehn Uhr neun können wir wieder vom Bahnhof Wannſee abfahren Wie? Beſtimmt nicht ſpäter? Nein. Gut, alſo Sie kommen!“ Am Abend dieſes Tages, als wir ſchon im Bett liegen und das Licht ausmachen, ſagt meine Frau: „Ach, ich vergaß Dir zu berichten, Bubi, der Borne⸗ mann hat, als Du vorhin den Hund ans Bäumchen führteſt, angerufen.“ „Bornemann? Was wollte er denn?“ „Es war wieder ſo ſchlecht zu verſtehen. Er hat etwas von Schmuck' oder Schnuck' geſagt..“ „Schmuck oder Schnuck—? Ich kenne keinen Herrn Schnuck. Aber ich wollte morgen zu einer Sitzung mit ihm nach Berlin fahren. Hat er das vielleicht abgeſagt?“ „Ich habe“— meine liebe Frau iſt ſchon wieder beim Einſchlafen—„habe bloß Schmuck oder „Schnuck' verſtanden.“ Und ſie ſchlief ſchon ſauft. Am andern Morgen um ein halb acht, als ich— leiſe, leiſe, fromme Weiſe— aufſtehe, ſchläft ſie noch ſanft. Ich kann nur ſagen: glücklicherweiſe, denn Ich trinke raſch Kaffee, der gräßlich heiß iſt. Schneide mir im Garten vom Beet drei Roſen ab, die ich— unſchuldig— in Zeitungspapier wickle, denn anderes finde ich nicht. Und auf das Hupen⸗ zeichen von der Straße her— das mir anzeigt: Bornemann iſt da mit dem Wagen— ſtürze ich zur Gartenpforte. Bornemann, der biedere Bornemann, ſteht grin⸗ ſend am Tor. Tadellos raſiert, kommt mir vor, als ſei er feierlicher denn ſonſt. Auch eine Blume hat er im Knopfloch. Bornemann reißt die Wagentür auf, ich will einſteigen und— ſtehe wie feſtgebannt und ſtaune. „Was iſt denn das?!“ Das ſchon etwas mit. genommene Mietsauto hängt voller grüner Gir⸗ landen. Von der Decke baumelt's grün, an den Fenſtern windet ſich's zu zwei neckiſchen Kränzlein — und in dem Grün lauter weiße Blüten. Him⸗ mel— Myrten— überall Myrten! „Bornemann, ſind Sie verrückt geworden?“ „Nein“, feixt er,„bloß mein Sohn könnte. Und ein Blick auf die Pfaueninſel— iſt keine 8 „Ihr Sohn. Wieſo—?“ „Er heiratet heute. Und um zwölf Uhr muß ich ihn aufs Standesamt fahren, da haben wir den Wagen jetzt ſchon... Denn wenn wir erſt gegen elf von Wannſee kommen, iſt doch keine Zeit meh Und da er mein ſichtlich nicht ſehr erfreutes oder vielleicht ſogar blödes Geſicht ſieht, ſtockt er.„Ja, aber ich hab' doch geſtern noch telephoniert und Ihrer Frau Gemahlin geſagt von dem Schmuck „Ach ſo, der Schmuck oder Schnuck „— und ſie hat geſagt„iſt gut“ und hat ange⸗ hängt.“ „Lieber Herr Bornemann, das iſt aber ſehr un⸗ angenehm. Ich kann doch nicht ſo als Hochzeiten und gerade weil ich eine Dame abhole eine Dame, die. hm. die. eben eine unverhei⸗ ratete Dame—“ „Aber Sie ſind doch verheiratet, Herr Doktor, das wiſſen doch alle.“ „Alle? Alle— auch nicht. Aber nun iſt ja nichts mehr zu machen. Oder könnt' man vielleicht für die Fahrt noch raſch die Girlanden herunternehmen von den Fenſtern?“ „Nee, das geht nicht, Herr Doktor, das iſt doch nun alles feſtgenagelt. Und nachher haben wir auch keine Zeit mehr. Faſt wird's ſchon ſo zu knapp, wenn wir nicht losfahren.“ Und ſo fahren wir los. Ich lege mich kief hinten in die Kiſſen und ziehe meinen Hut ins Geſicht. Trotzdem— wir begegnen meinem Barbier, der den Amtsvorſteher raſiert hat und tief erſtaunt mir in dem geſchmückten Wagen nachſteht. Wir überholen den luſtwandelnden Oberſt a.., der mich erkennt und verwundert grüßt. Und wir fahren durch einen Haufen Kinder, die mir jubelnd Ovationen bringen. Ich überlege, ob ich halten baſſen und ſtill heim⸗ gehen ſoll. Aber da fahren wir ſchon vor den Bahn⸗ hof Wannſee. Sie, Um zwei Minuten komme ich zu ſpät. Eveline, ſteht ſchon da. Immer noch in ihrer Vorliebe für auffallenden Schmuck. Auch das Parfüm— eine Miſchung von Lavendel und Reſeda, die ſie ſelbſt bereitet— iſt noch das alte. Sie winkt ſchon von weitem. Begreift auch ſo⸗ fort, daß ich nicht ausſteige, und will eben— wie einſt im Mat— ganz raſch zu mir herein. Will— und ſtutzt— genau wie ich geſtutzt habe. „Was denn um Himmelswillen, all das Grüne Das ſoll doch nicht 2“ D Robert Wagner beim Reichskanzler 5 Meldung des Wolff⸗Büros — Berchtesgaden, 10. Auguſt. Reichskanzler Adolf Hitler hatte im Laufe dez Mittwochvormittag Beſprechungen mit dem Reichs. wehrminiſter von Blomberg, dem Reichsſtatthal, ter von Baden, Robert Wagner, dem Stabsche der SA, Röhm, und dem Reichsführer⸗ Ss Him m, ler. Weiter ſprachen Generalmuſikdirektor Dr Furtwängler und der Deutſch⸗Amerikaner Oberländer beim Reichskanzler vor. Jeuergefecht mit Kommuniſten Telegraphiſche Meldung — Trier, 10. Auguſt⸗ Die Staatspolizeiſtelle Trier teilt mit: In ber Nacht zum 9. Auguſt wurden auf der Höhe zwiſchen Rimlingen und Riſſenthal vier Perſonen nach Ueberſchreiten der Saargrenze von Zollbeamten an gehalten. Beim Anruf warfen ſich die vier Perſonen zur Erde und ſchoſſen auf die Beamten. Sie wurden nach kurzem Feuergefecht überwältigt feſtgenommen. Im Zuſammenhang mit dieſer ge nahme wurden noch weitere fünf Perſone — 222 g A t verhaftet, die ihre Zugehörigkeit zur KP hene noch durch Kurierdienſte, Empfangnahme von Geld⸗ ſummen aus Luxemburg uſw. bekunden. Außer einer Menge Piſtolen wurden verbotene Druck⸗ ſchriften beſchlagnahmt. Alle Feſtgenommenen ſind in das Gefängnis zu Trier eingeliefert worden. Franzöſiſcher Dampfer in Flammen Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 10. August. An Bord des franzöſiſchen 7000 Tonnen⸗Damp⸗ fers„Forbin“, der ſich auf der Fahrt nach Indo, china befindet, iſt Feuer ausgebrochen, das ſich auf das ganze Schiff ausgedehnt hat. Der Brand ent⸗ ſtand am Mittwoch im Arabiſchen Meer un⸗ weit von der Stelle, wo die„George Philtppar“ in Flammen aufgegangen war. Einem Telegramm aus italieniſch Somali⸗Land zufolge geriet der„Forbin“ etwa 600 Meilen von Cap Guardafui entfernt in Brand. Der holländiſche Dampfer„Sembilan“ und das franzöſiſche Motorſchiff„Felix Ruſſell“ eilen dem Dampfer zur Hilfe. Die„Forbin“ iſt 1923 gebaut und hat eine Beſatzung von 58 Mann. In Kürze Um eine einheitliche und den Zeitverhältniſſen en, ſprechende Beſetzung von Beamtenſtellen innerhalb der Reichsverwaltung zu ermöglichen, hat der Reichs, finanzminiſter die Präſidenten der Landesfinanzäm⸗ ter angewieſen, die Perſonalreferate in Zukunft nur mit bewährten Nattonalſozialiſten z beſetzen. Generalleutnant a. D. von Teichmann, der Voxſitzende des Württembergiſchen Offiziers bundet, iſt ſeines Amtes enthoben worden, weil er ſich ge⸗ weigert hat, eine Ortsgruppe des Offiziersbundes in Oberndorf⸗Neckar, die eine feindſelige Einſtellung gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat erkennen ließ, aufzulöſen. In Odenbach iſt es gelungen, sämtliche Ar⸗ beitsloſen in Arbeit zu bringen, nachdem der Ge⸗ meinderat verſchiedene Maßnahmen— Wegebauten, Ausbau der Kanaliſation und Glanregulierung beſchloſſen hat. Im vorigen Jahre hatte die Ge meinde noch über 100 Erwerbsloſe und 75 Wohl, fahrtsempfänger. Im Oeynhauſener Bergwerksſchacht bei Fbbei, büren im Kreiſe Tecklenburg wurden durch hero, fallendes Geſtein zwei Bergleute verſchüt⸗ tet. Trotz der ſofort vorgenommenen Hilfsarbeite konnte der eine nur noch als Leiche geborgen werden, während der andere in ſchwerverletztem Zuſtaude gen funden wurde. —. „Es ſoll nicht“, beruhige ich ſie. f „Ja, aber“,— halb lacht ſie, halb ſcheint ſie bhſe —„Du haſt das vielleicht mißverſtanden, Hanſel da mit dem Brief? Ich habe Dir ganz vergeſſen zu ſchrei⸗ ben, ich bin nämlich— immer noch zögert ihr Fuß auf dem Trittbrett—„ich bin nämlich ſeit zwe Jahren verhelratet.“ Ich ſage:„Das trifft ſich gut. Ich auch.“ 5 „Du auch?“ Schon ſitzt ſie neben mir. Die Tit fällt ins Schloß. Es war eine wunderliche, aber eine ſehr nelle Fahrt den Wannſee entlang zwiſchen den Myrten⸗ kränzchen und Girlanden. .. Bei Tiſch ſagt plötzlich meine Frau:„Was f denn das, Bubi, Du haſt ja ein Blümchen zwiſchen die Rockklappe geklemmt. Eine Myrte? Wahrhaf⸗ tig, es iſt eine Myrte!“ „Eine Myrte“, ſage ich ſchnell gefaßt,„ia, wah der Sitzung, weißt Du, da war ich noch rasch t einem Blumenladen— und da habe ich ſechs Kl; tüſſe— ſechs ganz reizende Kaktüſſe— für Deinen 4 Steingarten beſtellt.“ g .. Die Beſtellung habe ich dann am Nachmitdeg telephoniſch nachgeholt. 5 Vor dem Schlafengehen— ſpät abends— abt mir plötzlich meine Frau ſechs Küßchen. Ganz leich liebe Küßchen. Wie ſie es eigentlich lange nicht ge tan hat. „Weißt Du, wofür?“ fragt ſie ſchelmiſch Ich bin ahnungslos. „Für die Kaktüſſe. Du haft manchmal zu nelle Einfälle, Bubi!“ O Zeiten ändern den Runſtwert. Wie ſehr d Zeiten den Kunſtwert ändern, das hat ſich auf 1 Auktion, die vor wenigen Tagen in einer Lon doner Kunſthandlung abgehalten wurde g zeigt. Es handelt ſich um eine ſehr ſchöne Sta 1 der Pallas Athene aus carrariſchem Marmel Sie hat große Aehnlichkeit mit der berühmten dh Farneſe in Neapel, die(nach Winkelmann) di „klaſſiſchſte Repräſentation der Göttin“ iſt. 1 Jahre 1917 war ſie zum letzten Male auf den a markt gekommen und von einem engliſchen Lord 15 7000 Pfund erſteigert worden. Die griechiſche gierung hatte damals eigens eine ganze Komm nach London geſchickt, um ſie zu gewinnen; diele Kaufpreis jedoch war ihr zu hoch. Und jetzt hat 11 i 200 Pfund eingebracht. Schöne Göttinnen wer eben nicht mehr hoch bewertet. ut. fe dez teichs⸗ atthal. guſt. in der viſchen t nach en an⸗ rſonen hurden t und Feſt⸗ onen heute Geld⸗ Außer Druck⸗ n ſind en. nen guſt. damp⸗ Indo⸗ ich auf d ent⸗ 1 un⸗ ar“ in m aus orbin“ tt in “ und n hem gebaut en ent⸗ exhalb ſteichs⸗ inzäm⸗ tut en zu n, det undes, ich ge⸗ undes ellung n ließ, e Ar⸗ 1 Ge⸗ auten, ng— e Ge⸗ Wohl. ben, herab⸗ ch übt beite erden, Donnerstag, 10. Auguſt 1939 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 364 —— Mannheim, den 10. Auguſt 1933. 16000 Strand baoͤbeſucher Am geſtrigen Mittwoch weilten, obgleich die zeit⸗ weilige Bewölkung am Vormittag Viele abgehalten hatte, 16 000 Perſonen im Strandbad. Der größte Ansturm ſetzte gegen Mittag und am frühen Nachmit⸗ ag ein, ſo daß die Beſucherzahl des Vortages noch um 1000 überboten wurde. Auffallend ſtark war nach Soanenuntergang die Schnakenplage, ſo baß es nicht der Aufforderung des Auſſichtsperſonals zum rechtzeitigen Räumen des Bades bedurfte. Le⸗ biglich auf den Wirtſchaftsſtraßen wurde man von den Plagegeiſtern nicht beläſtigt. Ernſthafte Unfälle ſind diesmal nicht zu melden. och mußten die Sanitäter in 79 leichteren Fällen in Anſpruch genommen werden. Zur größten Vorſicht guß nochmals ermahnt werden, nachdem durch die anhaltende Hitze der Waſſerſtand weiter zurückgegan⸗ iſt. Der Strand verläuft nur im Mittelteil des Ba⸗ des noch etwas flach, fällt aber nach beiden Seiten hin ſehr ſteil ab, wie es der natürlichen Krümmung des Ufers und der damit verbundenen Strömung ent⸗ ſppricht. Wer nicht ganz ſicher im Schwimmen iſt, ſollte ſich keinesfalls ſtromabwpärts über das Wirt⸗ ſchaftsgebäude hinauswagen, da ſchon unterhalb der Sanitäts⸗ und Rettungsſtelle nur knapp vom Ufer entfernt, das Waſſer ſehr tief wird. Decke eingeſtürzt Zu einer nicht alltäglichen Hilfeleiſtung wurde die Berufsfeuerwehr geſtern abend um halb ſieben Uhr gerufen. In dem einſtöckigen Anbau des Hauſes Neckarauerſtraße 32 brachein Teil der Küchen⸗ zecke herunter. Der Reſt drohte zu folgen. Man verſtämdigte die in allernächſter Nachbarſchaft befind⸗ liche Wache II der Berufsfeuerwehr, die einen Geräte⸗ wagen mit Mannſchaft entſandte. Die noch nicht ein⸗ f geſtürzte Decke wurde abgeſprießt. Dann räumte Uman die Küche aus und brachte die Möbel in Sicher⸗ beit. Da an der Decke nichts mehr zu retten war, ließ man ſie ganz herunterfallen. Es handelt ſich um das flache Holzdach des Anbaues, das gleichzeitig die Decke des darunter befindlichen Raumes bildet, und beſſen Balken durchgefault waren. Die Decke hätte ſchon vor Jahren erneuert werden müſſen. Die Koſten ſind jetzt natürlich größer, als wenn die Her⸗ ſtellung rechtzeitig vorgenommen worden wäre. Von hen Bewohnern iſt glücklicherweiſe niemand zu Scha⸗ den gekommen. Zum Gedächtnis Hans Pipparts Am 11. Auguſt werden es 15 Jahre, daß auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz der Führer einer Jagd⸗ ſtaffel, Fliegerleutnant Hanus Pippart aus Mannheim, bei einem Luftkampf den Heldentod er⸗ Iſtt. Hans Pippart hatte bis zum Sommer 1918 an der Oſt⸗ und der Weſtfront bereits über zwanzig Gegner im Luftkamöf abgeſchoſſen, eine Reihe von Auszeichnungen, darunter das Eiſerne Kreuz 1 Klaſſe erworben und war für den Pour le Merite vorgeſchlagen. 1888 als Sohn des ſtädtiſchen Archi⸗ aten Friedrich Pippart in Mannheim geboren, hatte ſich der Flieger mit einem andern Mannhei⸗ mer, ſeinem Schwager, dem Fabrikanten Heinrich Noll, vor dem Kriege als Flugzeugerbauer erfolg⸗ reich betätigt Er ruht auf dem Mannheimer Ehren⸗ ſriedhofe. 1 Hebammen-Ehrung Am 7. Auguſt fand in den Germaniaſälen das Wiährige Berufs⸗Jubiläum der Hebam⸗ men Frau Alten borf⸗ Neckarau, Frau Fenzel, Frau Umſtätter⸗ Sandhofen und Frau Schaaf⸗ Mannheim ſtatt. Die Feier wurde durch eine An⸗ he ber verdienſtvollen Vereinsvorſitzenden, Schweſter Kath. Nteola, eingeleitet. Sie beglück⸗ wünſchte die Jubilarinnen zu ihrem Ehrentage auf dus herzlichſte, überreichte ihnen im Namen bes eins ein Geſchenk und führte dabei allen An⸗ weſenden den verantwortungsvollen Beruf einer hebamme erneut vor Augen. Die Feier wurde um⸗ zahm von Vorträgen der Mitglieder Frau Lerner und Frau Wedler, die zur allgemeinen Ueber⸗ kaſchung mit ſelbſtverfaßten Vorſprüchen und Ge⸗ dichten aufwarteten, die reichſten Beifall fanden. An⸗ gehörige von Mitgliedern ſtellten ſich ſelbſtlos mit muſtkaliſchen Darbietungen, Gedichten uſw. zur Ver⸗ fügung, ſo daß alle Teilnehmer hochbefriedigt waren. Gerade bei dieſer Feier hat ſich ſo recht gezeigt, daß die Hebammen nicht nur berufstüchtig ſind, ſondern duch künſtleriſche Fähigkeiten entwickeln. Sie haben einſtimmig zur Mitarbeit an dem Aufbau des geuen Deutſchland bereit erklärt und erwarten, daß e auch von der Allgemeinheit in ihrem heute nicht leichtem Berufe das Verſtändnis finden, das ſie auf Grund ihrer gründlichen Ausbildung als Hebamme erwarten dürfen. Mit einem kräftigen Sieg Heill auf das neue Deutſchland ſchloß die wohlgelungene hrung, die allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben 95* 5 5 Folizeibericht vom 10. Auguſt 5 eihenbergung. Geſtern abend wurde die Leiche es am 6. Auguſt im Thyſſenhafen ertrunkenen in Jahre alten Schülers Heinrich Kolb aus Rohr⸗ bof am Eingang des Hafens geborgen. Seck ſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtieß in enheim ein verheirateter, 37 Jahre alter Ma⸗ ln un beer beim Einbiegen von der Secken⸗ feine r Hauptſtraße in die Freiburger Straße auf 5 Fahrrad mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ letzt en. Der Radfahrer wurde am Hinterkopf ver⸗ 5 5 mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. gan ei ſieben weiteren Zuſammenſtößen, die ſich im 6 1 des geſtrigen Tages ereigneten, entſtand nur er Perſonen⸗ und Sachſchaden. trags marken gemacht. 200 000 gefälschte NRabaltſparmarken Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht Der 32 Jahre alte Kaufmann H. H. hatte ſich einen groß angelegten Schwindel ausgedacht. Er hatte von Zeit zu Zeit geſchäftlich— um was für Geſchäfte es ſich handelte, war nicht genau zu erfahren— in Straßburg zu tun. Im April 19s beſtellte er bei einer Druckerei 200 000 Marken eines Mann⸗ heimer Rabattſparvereins. 100 000 brachte er dann kurz vor Oſtern nach Mannheim und ſtellte das Paket mit den Sparmarken bei einer ihm bekannten Frau ab, die er vorher von ſeinen Abſichten unter⸗ richtet hatte. Frau L. hatte ſich in verſchiedenen Ge⸗ ſchäften 15 Markenbücher zum Einkleben der ge⸗ fälſchten Sparmarken beſorgt. Sie hatte früher ein⸗ mal dem H. 36 Mark geliehen und nahm aus dem Paket, um ſich ſelbſt ſchadlos zu halten, mehrere Bogen der Sparmarken heraus. H. will dann, als er am nächſten Tag das Paket wieder abholte, den Ver⸗ luſt ſofort feſtgeſtellt haben. Er will auch Frau L. darauf aufmerkſam gemacht haben, daß die gefälſchten Marken nicht in Umlauf geſetzt werden dürften. Frau L. gab dem 49 Jahre alten Hafenarbeiter M. 15 voll⸗ geklebte Markenhefte zum Ein löſen in ver⸗ ſchiedenen Geſchäften. Er konnte 13 Hefte ein⸗ löſen und erhielt für jedes Heft eine Mark Ver⸗ gütung. Am 21. April wurde er beim Verſuch, ein weiteres Heft einzulöſen, verhaftet. Mit dem von Frau L. etwas erleichterten Paket ging H. zu dem 31 Jahre alten Hilfsarbeiter S. und deſſen Frau G. S. Dieſen erzählte er, daß er die Rabattſparmarken auf ſeine Koſten habe drucken laſſen. Er bat., für ihn die Marken einzulöſen und den Erlös mit ihm zu teilen. Die Eheleute S. er⸗ hielten eine Anzahl Marken, die ſie in Markenhefte einklebten. S. löſte dann vier Hefte im Werte von je zwei Mark und zwei Hefte im Wert von je fünf Mark ein, er erhielt alſo im ganzen 18 Mk. Die Reiſe nach Straßburg wurde teilweiſe durch ein Dar⸗ lehen der Frau S. an H. ermöglicht. Mit dem Ehe⸗ mann., der Kaſſier bei der SpꝰD war, hatte H. vorher ſchon unſaubere Geſchäfte mit Bei⸗ Er ließ in Straßburg 3000 Beitrags marken drucken und erhielt von S. als Belohnung— H. nennt es Auslagen— 115 Mk. Dieſe Beitragsmarken wurden von.rent⸗ ſprechend verwertet und zu Geld gemacht. Einige Zeit ſpäter ließ H. nochmals 5000 Beitragsmarken drucken, die aber keine Verwendung mehr fanden, da inzwiſchen die nationale Revolution die ganze SPD hinweggefegt hatte. Bei ſeiner Vernehmung erzählte H. das Blaue vom Himmel herunter. Er will die Sparmarken in Straßburg von einem gewiſſen Maier erhalten haben. Zuerſt habe er von dem Inhalt des Pakets keine Ahnung gehabt; erſt an der Grenzſtelle habe er geſehen, daß es ſich um Sparmarken handelte. Warum er S. erzählte, er habe die Marken für 280 Mk. in Straßburg drucken laſſen, wiſſe er nicht. Dies ſei gelogen geweſen. Man erhielt aber aus dem Verlauf der Verhandlung den Eindruck, daß H. dem S. gegen⸗ über die Wahrheit geſagt hatte. Aus den Erzählun⸗ gen des H. war ſoviel zu entnehmen, daß er verſuchte, die Schuld, die Marken in Umlauf gebracht zu haben, auf die Mitangeklagten zu ſchieben. Die übrigen Angeklagten gaben ihre Verfehlungen zu. Der Ra⸗ battſparverein wurde um rund 80 Mk. geſchä⸗ digt. Die Fälſchung fiel bald auf, ſo daß die Ver⸗ haftung des., der die meiſten Sparhefte einlöſte, erfolgen konnte. Bei den Erhebungen wurde feſt⸗ geſtellt, daß bei der Druckerei in Straßburg 200 000 Sparmarken in Auftrag gegeben worden waren. Staatsanwalt Ewald beantragte für den bereits vorbeſtraften H. eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 10 Monaten und für die anderen Angeklagten Ge⸗ fängnisſtrafen bis zu acht Monaten. Das Gericht(Vorſ. Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte: H. wegen Urkundenfälſchung und Be⸗ trugs zu 1 Jahr 10 Monaten, den Ehemann S. zu 6 Monaten, Frau S. zu 3 Monaten, Frau L. zu 4 Monaten und M. gleichfalls zu 4 Monaten Gefängnis. Bei den Angeklagten ., S. und M. wurden je 3 Monate Unterſuchungs⸗ haft angerechnet, alle drei bleiben in Haft.., bei dem noch eine Bewährungsfriſt lief, muß jetzt auch noch ſeine alte Strafe voll abſitzen. Verteidiger des H. Rechtsanwalt Dr. Bergdoldt, der Frau L. Rechtsanwalt Dr. Bechtel.—.— reef eden Die ſchöne„Blumenau“ wächſt Es hat doch den Anſchein, daß die Zukunft Mann⸗ heims im Norden liegt, denn an der Nordgrenze un⸗ ſerer Gemarkung iſt jetzt eine Erwerbsſiedlung im Werden, die nicht nur ein Schmuckſtück im Kranz der Vorſtädte ſein wird, ſondern auch für Groß⸗Mann⸗ heim und ſeine Umgebung von volkswirtſchaftlicher Bedeutung zu werden verſpricht. Gleichlaufend mit der Umwandlung des Sandtorfer Bruchs, über die wir ſchon ausführlich berichtet haben, entſteht auf ausgeholztem Waldgelände ſüdlich der Blumenau eine Siedlung, die vorläufig für 24 Gärtner⸗ familien gedacht iſt, ſpäter aber auf 93 Siedlerſtellen erweitert werden ſoll. Das erſte der zwölf Doppel⸗ häuſer iſt ſeit einigen Tagen unter Dach. Die an⸗ deren werden im Laufe des Sommers und Herbſtes fertiggeſtellt. Im November oder Dezember können alle zwölf Häuſer bezogen werden. Die Gärtnerei⸗ betriebe werden dann im Frühjahr bereits in vollem Betrieb ſein. In der Hauptſache ſind es Familien aus Mannheim, aber auch ſolche aus Württem⸗ berg und aus der Gartenbaugegend von Wiesbaden, Berufsgärtner, die geprüft und auf ihre Eignung ausgeſucht ſind. Zu jeder Gärtnerſtelle gehören etwa 4 Morgen Land. Davon ſind 10 Ar beim Haus leinſchließlich der Baufläche), 75 Ar im Moorbruch und 15 Ar im Zuſatzland. Der größte Teil der An⸗ baufläche liegt alſo im Bruch nördlich der Blumenau, etwa fünf Minuten von der Wohnſiedlung entfernt. Die Frühkulturen, für die der Sandboden durch Torferde verbeſſert wird, werden ausſchließlich innerhalb der Hausgärten angelegt und 100 Qua⸗ dratmeter unter Glas. Der Moorboden im Bruch eignet ſich nur für Spätkulturen, da er die Winter⸗ hälte langſam abgibt, dagegen die ſommerliche Wärme lange hält. Der Waſſerſtand iſt hier burch⸗ ſchnittlich 50 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Das ganze Moorgelände liegt 8 bis 4 Meter unter dem Rheinwaſſerſpiegel. Durch Pumpen, die den Waſſerſtand regeln, werden Ueberſchwemmungen verhütet. In erſter Linie wird Gemüſe angebaut. In ſog. Kohlſcheunen kann die Spätjahrsernte über⸗ wintert werden, ſo daß ſie im Frühjahr friſch auf den Markt kommt und das ausländiſche Frühgemüſe erſetzt. Die Häuſer haben denſelben Grundriß wie die der Randſiedler und koſten je Familie 3000 Mark. Dieſer Betrag erhöht ſich nur noch um die Koſten für die notwendigen Gemeinſchaftsbauten und»ge⸗ räte. Das Eroͤgeſchoß umfaßt Kochraum, Wohnküche und zwei Zimmer. Im Dachgeſchoß iſt ein großes Zim⸗ mer eingebaut. Zu den üblichen Anbauten kommt ein offener Schuppen, der im Winter die Glasfenſter der Frühbeete aufnimmt. Die Siedler ſind beim Hausbau beſchäftigt; eine Anzahl Arbeitsdienſtler iſt ihnen für die Bauarbeiten beigegeben. Das Städt. Hochbauamt hat den Entwurf geliefert. Die Aus⸗ führung obliegt der Gemeinnützigen Bauge⸗ ſellſchaft(örtliche Bauleitung: Eigler). Ob die Siedlung den ſchönen Namen„Blumenau“ über⸗ nehmen wird oder Sandtorf heißen ſoll, ſteht noch nicht feſt. Jedenfalls aber bedarf der kleine Bahnhof Sandtorf einer entſprechenden Erweiterung, wo⸗ für die Reichsbahndirektion Mainz zuſtändig iſt. Wenn man bedenkt, daß vielleicht täglich einige hun⸗ dert Schulkinder nach Waldhof fahren müſſen und auch ſonſt der Perſonenverkehr größeren Umfang an⸗ nimmt, dann wird es klar, daß die Station einer Erweiterung bedarf. Die Petroleumlampen werden ohnehin bald verſchwinden und elektriſcher Beleuch⸗ tung Platz machen. Die kleine Wartehalle, die erſt vor drei Jahren errichtet wurde, muß vergrößert werden und die Station ſelbſt wird den Güter⸗ und Eilgutverkehr aufnehmen müſſen. Man denkt auch an die Heranführung eines Anſchlußgleiſes von dem großen Umſchlagsbahnhof Walhof her, womit eben⸗ falls wieder der Arbeitsbeſchaffung gedient wäre. Jedenfalls iſt der ganze Plan durchaus geſund und wenn auch noch eine Wohnſiedlung hinzukommt, dann wird auf der ehemals ſo einſamen Blumenau bald ein freundlicher Stadtteil ſich ausdehnen, der der Großſtadt Mannheim zur Zierde gereicht. Del. 7 D TVVVVPVPCPPCPCPFCCPCPCGCGCGCGC(CGC G CTGTGPTbTPVTbTPbGVGTVTGVTPTVTVTVTVTPTGTVTTTVTVTVTVTCTVTVTVTCTCTCTVTCTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVVVVVVVVVV Verkehrsunfall. Ein verheirateter, 71 Jahre alter Agent wurde geſtern abend in der Altſtadt von einem Radfahrer angefahren, ſo daß er ſtürzte und ſich eine ſchwere Beinverletzung zuzog. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätswagen nach dem Krankenhaus verbracht. Unfälle. Geſtern nachmittag wurde ein verheira⸗ teter Händler mit einem Knöchelbruch, den er ſich durch einen Sturz von ſeinem Fahrrad beim Schlachthof zugezogen hatte, ins Krankenhaus ein⸗ geliefert.— Ein Polizeibeamter erlitt geſtern vormittag beim Sport innere Verletzungen des rechten Oberſchenkels und mußte mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen nach dem Krankenhaus verbracht werden. — Ein des Schwimmens unkundiger, verheirateter 97 Jahre alter Arbeiter geriet geſtern beim Ba⸗ den im Neckar in ein Loch und kam dadurch in die Gefahr des Ertrinkens. Badegäſte zogen ihn an die Oberfläche und nahmen an dem bereits Bewußtloſen Wiederbelebungsverſuche, die Erfolg hatten, vor. Ein herbeigerufener Arzt vroͤnete die Ueberführung des Mannes ins Krankenhaus vor. Köperverletzung. Nach vorausgegangenem Wort⸗ wechſel ſchlug geſtern nachmittag in einem Hof in der Altſtadt ein 29 Jahre alter lediger Schreiner mit einem Stemmeiſen einen 24fährigen Kraft⸗ wagenführer auf den Kopf. Der Mißhandelte, der bewußtlos zuſammenbrach, trug mehrere Ver⸗ letzungen davon. Er wurde ins allgemeine Kranken⸗ haus gebracht. Betriebsunfall. Geſtern früh erlitt auf einem Schiff im Hafenbecken II ein jähriger Matroſe Verbrennungen an der Bruſt dadurch, daß eine Ben⸗ zinkanne, mit der er an einem brennenden Küchen⸗ herd vorbei ging, Feuer fing. Der Verunglückte mußte ſich ins Krankenhaus begeben. Schutzhaft. Im Laufe des geſtrigen Tages wur⸗ den ſechs Perſonen aus politiſchen Gründen in Schutzhaft genommen. * Aus dem Dienſt entlaſſen wurde vom Miniſter des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz— Abtei⸗ lung Kultus und Unterricht— Lehrer Friedrich Speckert an der Volksſchule in Mannheim auf Grund des 8 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums. * 90 Jahre alt wird heute Frau Auguſte Roſe, Egellſtraße 8 wohnhaft. Die noch ſehr rüſtige Greiſin, die ihren Mann um über 40 Jahre überlebt hat, wohnt ſeit langen Jahren bei ihrem Schwiegerſohn. Vor drei Jahren erlitt ſie einen Beinbruch, von dem ſie ſich trotzdem gut erholte. Wir beglückwünſchen die Jubtlarin recht herzlich. Möge es ihr vergönnt ſein, den hundertſten Geburtstag zu erleben. * Der Rheinauer Uebergang iſt das Schmerzens⸗ kind für jeden Kraftfahrer. Kürzlich hatte ſich ein Laſtkraftwagenführer wegen Beſchädigung einer Bahnſchranke an dieſem Uebergang zu verantworten; er behielt ſeinen Strafzettel von 20 Mark. Staats- anwalt und Gerichtsvorſitzender ſprachen bei dieſer Gelegenheit die Hoffnung aus, daß dieſer unüber⸗ ſichtliche Bahnübergang möglichſt bald verſchwinde, denn er ſei mehr verkehrsſtörend als verkehrs⸗ erleichternd. * Herr Leo Roſenbaum gründete vor 25 Jahren im Quadrat M1 ſein Spezialhaus für gute Wäſche. Das Geſchäft, jetzt Q 1, 7, das ſtreng reell geführt wird, hat ſich einen zufriedenen Kundenſtamm er⸗ worben. Der J Siahineim Bund der Frontfolbaten Amtliche Milteilungen Kreis Groß⸗Mannheim. Dienſtbefehl! Der Kreis Groß⸗Mannheim fährt zum Abſchluß der Odenwaldſtreife des Scharnhorſt— B. d. J. mit Kapelle und Spielmannszug nach Eberbach. 1. Am Samstag, den 12. Auguſt 1939, 15 Uhr Abfahrt am Sta.⸗Heim der Kapelle und des Spielmannszuges auf Laſtouto nach Eberbach(Platz für 80 Mann). . Sonntag, den 18. Auguſt 1933, 7 Uhr früh, Abfahrt des Jung⸗Sta. und der übrigen Kameraden am Sta.⸗Helm auf Laſtautos(Platz für 150 Mann). Kameraden in Uniform fahren mit Brotbentel⸗Verpflegung für 24 Stunden; Feloflaſche mitnehmen. Front Heill .⸗B. Schlei hauf Kreisadutant. * S542 Jilmrunoͤſchau Georg Alexander und Roſe Barſony ſpielen die Hauptrollen in dem Ufaton⸗Luſtſpiel„Liebe muß verſtanden ſein“, das ab heute im Univerſum läuft 7727FFFFCCCCTCTCTCTbTbTbTbbbbbbb 5 18 Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte eilnum,— en Aga. Q, lr. 155 5 2. 25 e eee 5 f„53 S ee 72 2 r 4— 2 0 4% 780 1 Seer. 051 2 150— f 8 94 1 g 5— 27 Mor 0 1 8 0 72 3 6 —„e 1 8 1 Lede U= cn O wolkenlos. Oneitet. O naſb degeckt. O olkig, degecxt egen * Schnee q craupeln.= dedel R. be wittert, O winas time. O Sehr telentet st mässiger sogsuowest, Stör mischer Norgwest die bene tſiegen mit gem winde die den gen staunen stenengen an- ten geben die ſemperatur ag. le inen verbinden orte nut gleichem auf Heeresnweau umgerechneien kbuftaruck Bericht der Badiſchen Landeswetterwarte vom 10. Auguſt. Der hohe Druck wird weiterhin die Füh⸗ rung über unſere Witterung behalten. Vorausſage für Freitag, 11. Auguſt Fortdauer des ſchönen Sommerwetters. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Au⸗ guſt + 29,3 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Auguſt. 17,5 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 19,7 Grad. In den Rhein bädern wurden geſtern nech⸗ mittag 4 Uhr. 21 Grad Waſſer⸗ und + 29 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag halb 9 Uhr. 21 Waſſer⸗ und. 21 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel . 10. 7 9 10. Köln Waldshut. 3223,10 30 2,91] Re 2˙27 205210 2,00 Rheinfelden 2,09.92 811* Aare Beael reiſach.. 2,29 2,18 2,08 2,03 1,94 Mann deim.73 3,60.533,46 ehl.. 380 3,38 3,28 709 145 Jagſtfeld 957 0,500.57 0,48 Maxau 5507497.88 4,784, 73 Heilbronn„1,22 1,2 1,231,18 Mannheim 200 25224 28225 Mlochingen 0,0.12.09 0,08 aub.. 2,60] 2,522, 48 2,38.280 Diedesheim. 0,62 0,60 0,61 0,61 4. Seite/ Nummer 364 Neue Mannheimer N 2 Reichsa zie ſieht der deutſche Nachwuchs aus? Vom ſchuß für Volksgeſundheitsdienſt wird mit⸗ Unaufhaltſam ſinkt die deutſche Geburten⸗ ziffer. Im Jahre 1932 betrug ſie nur mehr 15,1 auf 1000, während nahezu 20 auf 1000 nötig wären, um wenigſtens noch geringes Wachstum der Bevöl⸗ kerungszahl herbeizuführen. Drohend ſtehen dem⸗ gegenüber die Geburtenziffern unſerer öſtlichen und ſüdöſtlichen Nachbarn: Polen mit über 30 auf 1000, Litauen mit 27 auf 1000, das europäiſche Rußland über 40 auf 1000, auch Rumänien, Bulgarien, Südſlawien— alles Völker, die ein raſches Wachs⸗ tum aufweiſen. Bedeutet ſchon die rein zahlenmäßige Entwicklung der Bevölkerungsbewegung eine außer⸗ ordentlich ernſte Gefahr, ſo entrollt ſich ein Bild von noch viel düſteren Farben, wenn wir unſeren Nach⸗ chs nach der Wertſeite hin prüfen. Eine ſehr auf⸗ ſchlußreiche Unterſuchung veröffentlicht in der Zeit⸗ ſchrift für Geſundheitsverwaltung und Geſundheits⸗ ürſorge Stadtoberſchularzt Dr. Max Kleſſe⸗Berlin. Er teilt die Bevölkerung in ſechs Gruppen, in denen erfahrungsgemäß der Erbwert zum mindeſten nach der Richtung der geiſtigen Begabung verſchieden groß iſt. Gruppe J umfaßt Unternehmer, Akademiker und gehobene Beamte, Gruppe Il den ſelbſtändigen Mit⸗ telſtand, Gruppe III Angeſtellte und kleine Beamte, Gruppe IV gelernte Arbeiter, Gruppe V ungelernte und angelernte Arbeiter, Gruppe Vl Lumpenprole⸗ tariat mit bereits bekannt gewordenen Schäden: Verbrechen, Trunkſucht, Arbeitsſcheu der Väter, auf⸗ fallende Lüderlichkeit der Mütter. Bei einem Ver⸗ gleich der Geburtenjahrgänge 1912/13, 19201 und 1925 bis 1927 zeigen die erſten fünf Gruppen gleicher⸗ weiſe ein Abſinken der Geburtenziffer, nur die ſechſte Gruppe hält ihre Geburtenziffer auf gleicher Höhe. Die Nachforſchung nach der Geſchwiſterzahl der Schü⸗ ler aus verſchiedenen Schulgattungen ergab, daß die Schüler des Realgymnaſiums aus Familien mit durchſchnittlich 144 Kindern, die Schüler der evan⸗ geliſchen Volksſchulen aus Familien mit durchſchnitt⸗ lich 168 Kindern, die Schüler der katholiſchen Volks⸗ ſchulen aus Familien mit durchſchnittlich 2,12 Kin⸗ dern und die Hilfsſchüler aus Familien mit durch⸗ ſchnittlich 2,54 Kindern ſtammten. Die Hilfsſchüler kamen zu 47 v. H. aus Gruppe V, zu 17 v. H. aus der Gruppe VI, wobei zu berückſichtigen iſt, daß in der Geſamtbevölkerung die Gruppe nur 18 v.., die Gruppe VI nur 5 v. H. ſtellt. Die Gruppe V liefert alſo zweieinhalbmal, die Grupp VI dreimal ſo viel Hilfsſchüler, als ihrem Anteil an der Geſamtbevöl⸗ kerung entſpricht, während die übrigen Gruppen erheblich hinter ihrer„Soll⸗Ziffer“ zurückbleiben. Aber auch in den Gruppen und VI zeichnen ſich die Familien, deren Kinder die Hilfsſchule beſuchen, wieder durch eine überdurchſchnittliche Fruchtbarkeit aus. Die Hilfsſchüler, die aus Gruppe VI kamen, ſtammten z. B. aus Familien mit einer durchſchnitt⸗ lichen Kinderzahl von 5,43, während die Kinderzahl der ganzen Gruppe VI 2,41 betrug. Wenn auch die mitgeteilten Unterſuchungen ſich auf verhältnis⸗ mäßig nur kleine Unterlagen aus dem Norden Ber⸗ ins ſtützen, ſo beweiſen ſie doch wieder ſchlaglicht⸗ artig die ernſte Tatſache, daß einzig und allein die minderwertigen Bevölkerungskreiſe, Gruppe VI, einen Nachwuchs haben, der nicht nur den Volks⸗ beſtand erhält— dazu ſind in der fruchtbaren Ehe im Durchſchnitt 3,4 Kinder nötig—, ſondern weit dar⸗ Über hinaus ein ſtarkes Wachstum bildet. Das be⸗ deutet aber nicht allein eine Gefahr für unſere Kul⸗ tur, ſondern ſtellt auch eine unerträgliche wirtſchaft⸗ liche Belaſtung dar. Man bedenke nur, daß die ſtagat⸗ lichen Aufwendungen für einen Volksſchüler jährlich 125 Mk. betragen, die für einen Hilfsſchüler 320 Mk., für einen Fürſorgezögling 1200 bis 1300 Mk., für einen Gefängnisinſaſſen 1300 bis 1400 Mk, für einen eingeſchloſſenen Geiſteskranken 1800 bis 2000 Mk. Entſchloſſene Maßnahmen ſind nötig, und die einzig wirklich wirkſame Maßnahme iſt die Unfruchtbar⸗ machung der eindeutig erblich Belaſteten. geteilt: i Ein Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, Am 4 2 Weſtlich der Inſel Rügen, nordweſtlich der alten Seeſtadt Stralſund, liegt ein kleines, wenig be⸗ kanntes Eiland, die Halbinſel Dar ß. Ein Teil der Halbinſel im Oſten iſt Acker⸗ und Wieſenland und hier vollzieht ſich der Kampf des Marſchbauern um ſeinen Grund und Boden. Die eigenartige, den Strömungen ausgeſetzte Lage der Inſel bringt es mit ſich, daß der Oſtſeeſpiegel unausgeſetzt ſteigt, wodurch die Gefahr des anſteigenden Grundwaſſers ſich allmählich zu einer Gefahr für die Bewohner geſtaltet. Es wird gearbeitet und wird geſchafft, der Pflug zieht in jedem Frühjahr, von harten Fäuſten gelenkt, ſeine tiefen Furchen in das frucht⸗ bare Land. Entwäſſerungsgräben ſind nach beſtem Vorbild angelegt und erſtrecken ſich nach allen Richtungen. Aber es hilft alles nichts. Aus dem dunklen Boden ſteigt in nie verſiegender Fülle das unheimliche Grundwaſſer, das jeden Ernteertrag zunichte macht und die Arbeit ſchon nutzlos erſcheinen läßt, wenn ſie noch gar nicht beendet iſt. Immer wieder kommt ein neuer Sied⸗ ler, wenn der alte abgewirtſchaftet hat, und verſucht mit friſchem Mut ſein Heil; immer wieder kämpft er fruchtlos gegen die dunklen Gewalten an, die das Waſſer aus der Erde treiben. Es muß doch gehen, denkt er; die Wieſen ſtehen in üppigſtem Grün und wo ſich ein feſter Fleck finden läßt, da bringt der Boden gute Erträge. Das ſaftige Grün deckt aber an den meiſten Stellen nur zu oft ſchwarzen Boden, der wie ein Schwamm mit Waſſer geſättigt iſt. Das Waſſer ließ ſich nicht mehr entfernen. Zuſchüſſe über Zuſchüſſe wurden im Laufe der Jahrzehnte den Siedlern gewährt, aber es nützte alles nichts. Gegen den unheimlichen Feind aus der Erde war nicht anzukommen. Schließlich wurden die Siedler mutlos. Sie beſtellten nur noch das Land, das in der nächſten Nähe ihrer Hütte lag, und wenn ſich das Waſſer auch hier breit machte, dann verließen ſie mit Sack und Pack den Hof, um auf dem feſten Land an weniger gefährdeter Stelle ein neues entſagungs⸗ reiches Leben zu beginnen. Jeder dritte Pachthof iſt heute im öſtlichen Teil der Darßinſel verlaſſen. Im Rahmen des wirtſchaftlichen Aufbaus und des neuen Arbeitsbeſchaffungsprogramms werden jetzt Pläne erörtert, um das ſcheinbar ver⸗ lorene Land zu retten. Der weſtliche Teil der Halb⸗ inſel iſt von herrlichem alten Waldgebiet durchzogen. Es iſt ein Wald von ſo urſprünglicher Schönheit und naturgewachſener Fülle, daß man auf den Ge⸗ danken kam, hier einen deutſchen National⸗ park zu errichten, der für das deutſche Ur wild im Oſten eine Heimſtatt werden ſoll. Es wäre — An ſeine Schueiderzeit hat ſich der welt⸗ berühmte Dichter Roſegger immer gern erinnert und keine Gelegenheit verſäumt, dieſe Kunſt zu zei⸗ gen. Von einer ſolchen Gelegenheit hat er einmal in ſeinem ſchalkhaften Plauderton erzählt: Es war in der Waldſchule ſeines Heimatdörfchens, durch die ex ſich ein ſo ſchönes Denkmal geſetzt hat. Ein Wan⸗ derer, dem ein etwas ungemütlicher Stier die Bein⸗ kleider zerriſſen hatte, kommt herein und ruft nach einem„Frauenzimmer“, das ihm den Schaden aus⸗ beſſern könne. Roſegger hört die Hilferufe in ſeinem Zimmerchen, lädt den wunderlichen Verunglückten zu ſich herein, ſucht aus einem Trüherl Knöpfe und Nähzeug und macht ſich kunſtgerecht an die Repara⸗ tur. Der Fremde betrachtet aufmerkſam den Helfer, der den Faden herumſchlingt und ſeinem Werk die Krone aufſetzt.„Sie ſind doch wohl nicht der Herr Schulmeiſter?“ fragte er.„Nein, der Schulmeiſter bin ich nicht!“„Oder gar ein Schneidermeiſter?“ fragte er.„So weit hab ichs nie gebracht, mein lie⸗ ber Herr.“ Der andere blickt unterdeſſen im Zim⸗ mer umher auf den Bücherkaſten, auf den Schreib⸗ tiſch, und dann ſtarrt er dem Helfer ins Geſicht. „Sollte ich— ſollte es—“ ſtotterte er,„nein, ich werde mich täuſchen. Am Ende hätte ich— das Ver⸗ cen N möglich, auch das jetzt ſo wenig ertragfähige Acker⸗ und Wieſenland einzubeziehen und die Vegetation als Mittel zur Entwäſſerung zu benutzen. Natür⸗ lich müßte den Siedlern aus dem bedrohten Gebiet vorher neues Land gegeben werden, ſo daß ſich die Halbinſel in ihrer ganzen Ausdehnung zu einem großen Naturſchutzgebiet entwickeln kann. Der Auf⸗ bau des ganzen Werkes wird ſich über Jahre er⸗ ſtrecken müſſen. Kein Baum darf gefällt werden, keine Pflanze darf ausgeriſſen, kein Kleinwild ge⸗ tötet werden. Alles ſoll wachſen und gedeihen, wie es die Natur beſtimmt. Sich ſelbſt überlaſſen, wird das unfruchtbare Sumpfgelände ſich im Laufe der Jahre ſelbſt kultivieren. Es wird wohl eine Weile dauern, bis die Wild⸗ nis ſich ſoweit durchgerungen hat, um auch die letz⸗ ten Spuren der Menſchen, die einſt hier ihr Leben vollbrachten, auszulöſchen. Alles ſoll verſchwinden, was an Menſchenarbeit gemahnt. Der Urwald ſoll ſich ausdehnen, wie einſt vor tauſenden von Jahren und dann, wenn es ſoweit iſt, dann wird man das Tierleben in dieſen Urwald leiten. Aus den Wäl⸗ dern Oſtpreußens werden die Elche nach Darß geleitet werden und was ſich ſonſt an ſeltenem Kleinwild noch heute im deutſchen Oſten vorfindet. Vor allem ſollen aber auch die mächtigen Wiſent, die Urtiere des deutſchen Oſtens im Darßer Urwald Aufnahme finden. Die ſchwächeren Tiere ſollen ab⸗ geſchoſſen werden. In ſpäteren Jahren wird dieſes Abſchießen nicht mehr notwendig ſein, denn da wer⸗ den ſich die kleinen Raubtiere ſo ſtark vermehrt haben, daß ſie den ſchwächlichen Teil der großen Tiere von ſelbſt nicht hochkommen laſſen. Ob es dazu kommen wird, auch den Wolf einzubürgern, iſt eine große Frage. Das gleiche gilt von dem Bären, der in Urzeiten auch die Waldgebiete der Oſtſeeküſte bevölkerte. Das Ganze ſtellt einen Plan dar, wie er bisher in Deutſchland wohl oft beabſichtigt, aber in ſolchem Umfang noch nicht durchgeführt worden iſt. Der Zugang zu dieſem Nationalpark im Ur zu⸗ ſtand wird kaum durch Wege erſchloſſen werden können. Denn dieſe Wege ſind es gerade, die den Plan zunichtemachen würden, das Wild in ſeinem natürlichen Zuſtand zu erhalten. Tiere, die aus der Hand freſſen, leben nicht in der Wildnis und die gezähmten Formen ſind genügend bekannt. Der große Plan iſt noch nicht in allen Einzel⸗ heiten feſtgelegt, aber es ſteht zu hoffen, daß bald die erſten Arbeiten beginnen werden, denn der deutſche Urwald iſt auch ein Arbeitsbeſchaffungsgegenſtand— er bringt Arbeit für viele Tauſende. gnügen— der ſteiriſche Dichter?“„Einer derſelben.“ „Der Roſegger? Wäre es möglich?“„Ich bitte Sie, tun Sie nicht ſo. Seien Sie froh, daß ichs bin, nicht jeder andere hätte Sie bedienen können.“ Der Wan⸗ derer klatſcht die Hände zuſammen.„Aber da ſcha' man her! Jetzt hat er mir die Hoſenknöpf angehef⸗ tet! Hatte ichs mirs nicht heilig vorgenommen, beim geehrten Herrn Dichter im Mürztal vorzuſprechen und ihn um ſeinen Namenzug zu bitten!“„Den haben Sie jetzt in der Hoſe. Es iſt einer der wenigen Namenszüge, die zu was gut ſind!“ * — Großes Pech bei der Auszahlung ihres Ge⸗ winnes hatte ein altes Mütterchen von 80 Jahren, das kürzlich in einer Privatlotterie das große Los in Höhe von 100000 Gulden gewann. Das Glück der alten Frau, die ihr ganzes Leben lang in großer Ar⸗ mut gelebt hatte, kannte keine Grenzen. Sie ließ ſich das Geld bar auszahlen, und verbarg die hundert funkelnagelneuen 1000⸗Gulden⸗Scheine in ihrer Woh⸗ nung. Wochenlang rührte ſie das Geld nicht an, nur jeden Abend vor dem Schlafengehen holte ſie das Käſtchen mit den Scheinen aus ſeinem Verſteck und freute ſich daran. Endlich aber entſchloß ſie ſich doch ſchweren Herzens dazu, einen 1000⸗Gulden⸗Schein Das Werbeplakat für den großen SS⸗Appel f 1 in Berlin Der Entwurf des Plakats iſt von Prof. Holbein, München ee wechſeln zu laſſen. Wie groß war ihr Entſetzen, als man ihr erklärte, daß der Schein gefälſcht ſei. Die polizeiliche Unterſuchung ergab, daß auch die übrigen Scheine nicht echt waren. Die Lotterieverwaltung behauptet jedoch, echte Scheine ausgegeben zu haben Wahrſcheinlich hat ein Dieb das Verſteck des Lotterſe⸗ gewinns entdeckt und heimlich die echten Scheine gegen falſche ausgetauſcht. Die verzweifelte Greiſ iſt nun in einen Rechtsſtreit verwickelt, der ſich darum dreht, ob die Lotterieverwaltung das Geld erſetzen muß oder nicht. Die alte Frau iſt vor Gram und Aufregung krank geworden. Ihre letzte Hoffnung i, daß die Scheine ſchon bei der Auszahlung falſch wareg, daß ſie ſie alſo erſetzt bekommen muß. * — Eine 73 Jahre alte Flaſchenpoſt wurde auf her Inſel Belle Ile(Bretagne) von Fiſchern gefunden, Die Flaſchenpoſt war vor 73 Jahren den Wellen übergeben worden. Es handelt ſich um das lehle Lebenszeichen der Mannſchaft des engliſchen Seglers „Queen of India“, der im Jahre 1860 mit 45 Mann von London nach Neuyork ausgefahren iſt. Der Seg⸗ ler iſt nie an ſeinem Beſtimmungsort eingetroffen und blieb mit Mann und Maus verſchollen. In der Flaſche befand ſich nur eine kurze Notiz des Kapf⸗ täns:„Wir ſinken, grüßt unſere Frauen und Kinder! Weill Barlough, 11. Juni 1860.“ Einige der Enkel und Urenkel der Beſatzung konnten jetzt in Südeng⸗ land ermittelt werden. ** — Während man bisher annahm, daß die Wei hefepilze durch den Wind auf die Trauben übertrg⸗ gen würden, liegen neuerdings Beobachtungen der Forſcher Sergent und Rougebief vor, nach denen als Ueberträgerin der Pilze eine kleine Taufliege (Drosophila) in Betracht kommt. Die Fliege iſt eine nahe Verwandte der Eſſigfliege, die ihre Eier auß; ſchließlich auf faules Obſt und dergleichen legt un ſich auch oft in Kellereien findet. Auf Grund der neuen Entdeckung wird empfohlen, die Drosopbils⸗ Fliege in den Weinbergen zu züchten, um die Uebel, tragung der Hefepilze zu fördern. Immerhin iſt ge Tätigkeit der Fliege keineswegs unbedingte Vorau ſetzung zur Vergärung des Moſtes, da durch Beigabe von rein gezüchteter Weinhefe der Moſt auf weſente lich einfachere Weiſe in geſchmackreichen Wein vet, wandelt werden kann. a Die Verſicherungsangeſtellten in der Deutſchen Arbeitsfront Der Deutſche Handlungsgehilfen⸗Verband ſchreibt uns: Für ſämtliche männlichen Kaufleute, die im Verſicherungsgewerbe beſchäftigt ſind, iſt die einzige Vereinigung die Reichsfachgruppe Ver⸗ ſicherungen im Deutſchen Handlungs⸗ geohilfen⸗ Verband. Dieſe Fachgruppe iſt eine von den dreißig Fachgruppen, die in der fachlichen Gliederung dieſes Verbandes vorgeſehen ſind. Die Reichsfachgruppe Verſicherungen im Deutſchen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verband iſt fachlich wiederum unter⸗ gegliedert in Privatverſicherung und öffentlich⸗recht⸗ liche Verſicherung. Räumlich iſt ſie gegliedert in Be⸗ zirksfachgruppen und örtliche Fachgruppen. Die wichtige Arbeitseinheit iſt die örtliche Fachgruppe, an deren Spitze der Fachgruppenvorſteher ſteht. Der Fachgruppenvorſteher wird für die Reichsfachgruppe vom Verbandsvorſteher, für die örtliche Fachgruppe vom Vertrauensmann der Ortsgruppe berufen. Die Reichsfachgruppe Verſicherung im Do hat die Auf⸗ gabe, über die Betreuung, die der DHV als Berufs⸗ verband jedem Berufsgenoſſen zuteil werden laſſen kann, hinaus ihre Mitglieder hinſichtlich aller der Bedürfniſſe zu betreuen, die aus der Eigenart des Verſicherungsgewerbes entſpringen. Sie ſoll dafür ſorgen, daß neben den Vorzügen, die die Zuſammen⸗ faſſung aller Berufsangehörigen im DHV als Be⸗ rufsverband ſicherſtellt, auch im weiteſten Umfange die Vorzüge erhalten bleiben, die eine ſachliche Zu⸗ ſammenfaſſung zu bieten vermag. Eine ähnliche Regelung iſt für die weiblichen Verſicherungsange⸗ ſtellten getroffen, die im Verband der weiblichen Angeſtellten vereinigt ſind. Auch hier ſind die Ange⸗ ſtellten dieſes Zweiges in einer beſonderen Reichs⸗ fachgruppe zuſammengefaßt, die eine örtliche und be⸗ zirkliche Gliederung aufweiſt. * Schwer verunglückt iſt in Wallſtadt Land⸗ wirt und Wagnermeiſter Schmitt, ein geborener Heddesheimer, der von ſeinem Pferd einen derart heftigen Schlag gegen Bruſt und Arm erhielt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. * Aus dem Leben geſchieden iſt in Speyer im Alter von nahezu 92 Jahren der langjährige Beſitzer der Wirtſchaften„zur Pfalz“ und„zum Prinz Wil⸗ Helm“ in Feudenheim, Küfermeiſter Johann Ulrich. Bereits in der Mitte des vorigen Jahrhunderts war einmal der Plan aufgetaucht, den Neckar bei Ilvesheim zu kanaliſieren, um die große Neckar⸗ ſchleife bei Seckenheim abzukürzen. In einer„ehr⸗ furchtsvollen Petition“ wenden ſich die Seckenheimer aber entſchieden gegen ein ſolches Unternehmen. Dieſes Schriftſtück iſt beachtenswert, weil es uns Einblick gewährt in die damaligen wirtſchaftlichen Verhältniſſe Seckenheims. Es heißt darin: „Um die Fraukfurt⸗Darmſtädter Eiſenbahn nicht bei Mannheim ausmünden zu laſſen, muß man ober⸗ halb von Seckenheim, unweit Ladenburg, den Neckar überſchreiten, um nach dem nichtsſagenden Fried⸗ richsfeld zu gelangen.(In dieſem biſſigen Seitenhieb drückt ſich die alte, aus der Zeit der Gründung ſtam⸗ mende Gegnerſchaft Seckenheims und Friedrichs⸗ felds aus.) Um jedoch dieſes zu bewerkſtelligen, müſſen faſt unüberwindliche Schwierigkeiten beſeitigt werden. Schon vor Jahren, als dieſe unglückliche Idee geboren wurde, haben anerkannt tüchtige Tech⸗ niker erklärt, daß am bezeichneten Orte eine Brücke, die den veränderlichen, tückiſchen Fluten des Neckars und deſſen gewaltigem Eiſe widerſtände, nicht aus⸗ führbar ſei. Um nun noch einigermaßen die Gefahr zu bannen, ſoll der gute, alte Neckar in ein künſt⸗ liches Bett, Seckenheim und Ilvesheim, zwiſchen welchen Orten er durchſtrömt, trockengelegt und ſolche mit ſcheußlichen Sümpfen umgürtet werden. Dieſen beiden Orten will man nun auch die Waſſer⸗ ſtraße nehmen, welche inſonderheit für unſere ſo be⸗ deutende Gemeinde von ſolchem Vorteil ſich erwieſen hat, daß wir einen koſtſpieligen Lauer(Ausladeplatz am Ufer) erbauten und uns dadurch wieder von dieſer Seite eine Frequenz verſchafften, zur Entſchädigung dafür, daß durch die Eiſenbahn unſere Landſtraße verödet wurde.(Die durchfahrenden Poſtkutſchen und Reiſewagen hielten oft bei den Seckenheimer Wirtſchaften an.) Nun ſoll uns noch dieſe Waſſerſtraße, wie wir vernommen haben, aber nicht wohl glauben können, entzogen werden? Hiergegen ſollte das ganze Land proteſtieren. Seckenheim, bekanntermaßen einer der Als man 1844 den Neckar kanaliſieren wollte bedeutendſten Landorte Badens, zählt über 2000 Einwohner, rührig und tätig, wie wenige im Land. Uns führt der Neckar auf der wohlfeilen Straße faſt alle nötigen Materialien, als Steine, Holz, Gips uſw., bei; dieſe Neckarſtraße rief bei uns einen be⸗ deutenden Holzhandel ins Leben, der nicht nur uns, ſondern auch alle nahen Orte mit wohlfeilem Bau⸗ holz verſah; der Fiſchſang ernährte mehrere Fami⸗ lien, und die Fähre zwiſchen Seckenheim und Ilves⸗ heim belebte den Verkehr, vermehrte die Konſum⸗ tion und unſer Lauer hat ſich tüchtig bewährt. Alles dies ſoll uns entzogen und wir an einen Sumpf verlegt werden, von allem Verkehr abgeſchnitten, wir ſollen zuſehen, wie unſer Ort ſicherem Verder⸗ ben entgegengeht und alles dieſes, ohne einen dem Staate förderlichen Zweck auch nur erreichen zu wollen. Wir müſſen nämlich unſern Gottesacker weit von Seckenheim verlegen, weil derartige Ausdün⸗ ſtungen der Geſundheit nachteilig ſind: was ſind aber dieſe Ausdünſtungen im Vergleich damit, wenn der hart an Seckenheim hinlaufende Neckar zu einem Altwaſſer, zu einem peſt verbreitenden Sumpfe wird? Oder ſollen wir und die Ilvesheimer unſere Häuſer, Höfe und Güter verlaſſen? Wir konnten einem ſol⸗ chen Projekt keinen Glauben ſchenken, allein wir ſahen bereits die ſchön gezeichneten Pläne und müſ⸗ ſen uns daher an unſere hochverehrten Vertreter wen⸗ den, ſich dieſer Sache anzunehmen, ſie bei hoher Re⸗ gierung zur Sprache zu bringen und unſre Beſorg⸗ nis zu entfernen. Wir bitten hohe Kammer, dieſes unſer Anliegen einer Beratung für würdig zu er⸗ achten, unſer Begehren, daß der Neckar nicht verlegt werde, zu unterſtützen und geneigteſt zu empfehlen. Seckenheim am 22. Februar 1844. Bürgermeiſter Hörner, Philipp Gund, Balthaſar Hirſch, Gg. Leonhard Volz, Johann Seitz, Philipp Kloß, Adam Trump.“ Nun, zum Glück ſind ja die übertriebenen Be⸗ fürchtungen der damaligen Seckenheimer, die ſich ganz verzweifelt wehrten, nicht wahr geworden, ob durch die oben wiedergegebene Eingabe oder durch andere Umſtände, können wir nicht ſagen. Erſt etwa 80 Jahre ſpäter durchſchnitt ein Teil des Neckar⸗ kanals die Ilvesheimer Gemarkung hinter dem Dorf und entzog dem Seckenheimer das Flußbild mit vorbeifahrenden Schiffen. Dr. Ko. Hinweis Ein Feſt der japaniſchen Nacht iſt der Titel. einem großen Laternenfeſt am kommenden Samstag und Sonntag im Friebrichspark. Großer Som, mernachts⸗Ball für die Jugend jeglichen Alter, Außerdem iſt es der künſtleriſchen Leitung des Frſeb⸗ richsparkes gelungen, die„2 Torros“ vor ihrem Au lands⸗Gaſtſpiel zu verpflichten. Alles in allem f keine Mühe geſcheut worden, dieſe beiden Feſtabende zu einem ganz großen Ereignis zu geſtalten. dg Eintritt und Wirtſchaftspreiſe ſehr niedrig ſind— Tanz iſt frei— ſollte keiner den Beſuch verſäumen. Bei ungünſtiger Witterung Sommernachts⸗Ball in den Sälen. Dboppkls Truck Nen N Nu WORFEIL. nun kin Grund mehr, för elle Wäsche nur die bewöhrte SUN LICHT SElf E zu nehme. — Wir lei in den die im beto kes der kön der ſei, reſtl liche dure dieſe ſeith mülſſ chun die Arb. die! anke Indi L am e ertri geläl L amn ſcha und Scha Hem mein Lind Die Gieſe at h fle der ſeſtge * Grit Wies ſein vertr Saue Wies Mon ſcheine reiſin darum rſetzen n und ing it, wareh, uf her unden. Wellen lehle eglers Mann r Seg⸗ roffen in der Kapi⸗ inder! Enkel üdeng⸗ Wein ertra⸗ 1 der denen tfliege t eine aus⸗ t und ) der Phila- Lebel⸗ iſt gie 8 8 —— donnerstag, 10. Auguſt 1933 Aus Baden Der raſende Motor Gaggenau, 10. Auguſt. Dienstag mittag ereig⸗ gete ſich an der gefährlichen Stelle bei der katholiſchen Kirche ein ſchwerer Verkehrsunfall. Albert Weſter⸗ mann aus Baden⸗Baden kam mit ſeinem Kraftrad die Adolf Hitlerſtraße herunter und wollte einem geradewegs fahrenden Kraftwagen anſcheinend vor⸗ gahren. Der Wagen bog aber im gleichen Augenblick in die Adlerſtraße ein. Dadurch verlor Weſtermann bie Gewalt über ſein Rad und fuhr mit voller Wucht auf den Bürgerſteig und in das große Schaufenſter des Kaufhauſes Guggenheim, wobei er einen Radfahrer aus Biſchweier, der auf dem Bürgerſteig ſtand, anfuhr und ſchwer verletzte. Das Schaufenſter wurde vollſtändig zertrümmert. Peſtermann trug ſehr ſchwere Verletzungen davon. Da die Gefahr beſtand, daß Weſtermann verblutete, wurde ihm ſofort die Schlagader abgebunden. Er wurde dann in das Baden⸗Badener Krankenhaus gebracht. Die Not der Schmuckinouſtrie * Pforzheim, 10. Auguſt. Der württembergiſche Wirtſchaftsminiſter Dr. Lehnich, der Landes⸗ leiter für ſtändiſchen Wiederaufbau in Südweſtdeutſchland beſuchte dieſer Tage ben Bezirk Maulbronn, um an Ort und Stelle die Verhältniſſe zu prüfen. Bei einer Beſprechung im feſtlich geſchmückten Rathausſaal in Maulbronn betonte Dr. Lehnich, die Wirtſchaftsnot des Bezir⸗ les ſei bedingt durch das Darniederliegen der Pforzheimer Induſtrie. Die Kriſe könnte nur abgeſchwächt werden durch eine Stärkung der landwirtſchaftlichen Grundlage. Da es unmöglich ſei, daß ſich die Goldwareninduſtrie jemals wieder restlos erhole, müſſe verſucht werden, den wirtſchaft⸗ chen Aufbau der Stadt und des ganzen Bezirks burch Stärkung der Landwirtſchaft zu ändern. In dieſer Hinſicht müſſe eine weitgehende Umſchulung ſeitheriger Fabrikarbeiter durchgeführt werden. Man nküſſe, ſo ſagte der Miniſter, anläßlich einer Beſpre⸗ chung in Enzberg, für etwa die Hälfte der Arbeiter, bie früher in Pforzheim beſchäftigt waren, andere Arbeitsmöglichkeiten finden. Das wichtigſte ſei, daß die Bevölkerung wieder im Grund und Boden ver⸗ ankert werde und nur mit dieſem Rückhalt in die Induſtriegebiet geführt werden dürfe. L. Brühl, 10. Auguſt. Beim Baden im Rhein iſt am Sonntag nachmittag der 11jährige Heinrich Kolb ertrunken. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geländet werden. f L. Oftersheim, 10. Auguſt. In der Generalver⸗ ammlung der Karl⸗Ludwig⸗Seegenoſſen⸗ ſchaft wurde der Voranſchlag für 1933/34 aufgeſtellt und die Umlage von 30 auf 28 Pfg. ermäßigt. Die Schafweide wurde an Schäfer Otto Scheuermann⸗ Hemsbach verpachtet. Die Ackerpacht wurde allge⸗ mein herabgeſetzt. Der Kaſſenbericht, den Kaſſierer Lindner erſtattete, ergab einen günſtigen Befund. Die Verſammlung wurde vom Vorſitzenden Georg Gieſer 10. geleitet, anweſend waren ferner Domänen⸗ out Knapp⸗Heidelberg, der Oberfinanzrat der evang. Fflege Schönau und Güteraufſeher Ries.— Auch in ber hieſgen Gemeinde wurde die Schweinepeſt ſeſtgeſtellt. * Wiesloch, g. Auguſt. Bürgermeiſter Dr. Gröppler, der ſich um die Entwicklung der Stadt Wiesloch große Verdienſte erworben hat, iſt von ſeinem Amt zurückgetreten. Zum ſtell⸗ vertretenden Bürgermeiſter wurde Gemeinderat Süuer, ein Mitglied der NSDAP, ernannt. Der Vieslocher Ar beitsamtsbezirk kann von Nonat zu Monat eine weitere Beſſerung bes Arbeitsmarktes verzeichnen. Die Juli⸗ ſtaliſtit gibt eine Geſamtzahl von 439 Arbeitsloſen⸗ uterſtützungsempfängern bekannt, ebenſo eine Ge⸗ ſamtzahl von 1186 Kriſenfürſorgeunterſtützten. Im Vergleich zur Juniſtatiſtik bedeutet dies in der Ka⸗ kegorie der Arbeitsloſenunterſtützungsempfänger eine Wrahme von 382 Bezugsberechtigten, alſo faſt 50 v g, innerhalb eines einzigen Monats!— Das Heuptverbienſt an der Abnahme der Arbeitslosigkeit ägt— neben der Sommer⸗Konjunktur in der Land⸗ mitſchaft— vor allem die Zigarreninduſtrie, die in berſhledenen Orten ihre Betriebe wieder eröffnete oder die Belegſchaft vermehrte. ahl verübt. „ Leutershauſen, 9. Auguſt. In das Anweſen des kaüudwirts Adam Bitzel wurde ein Einbruchs dieb⸗ Der Täter, der verſchiedene Schränke dufhrach, erbeutete eine ſilberne Uhr, einen kleinen gacbetrag, ſowie Lebensmittel und Rauchwaren im kſamtwert von 40 Mk. Der Beſtohlene kam gerade ga danse, als der Dieb das Haus verließ. Die etfolgung führte zur Feſtnahme des Diebes kurz wor Ladenburg. Es handelt ſich um den 26jährigen loſer Karl Müller aus Mannheim. en heißt ſozial denken! Eine Gemeinde-Veſoldungsänderung in Freiburg Freiburg i. Br., 10. Auguſt. Die Städtiſche Preſſeſtelle teilt mit: Der Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Dr. Kerber, bringt eine Vorlage über eine Gemeinde⸗Beſoldungsänderung vor den Bürgerausſchuß, nach welcher die Gehälter der oberſten ſtädtiſchen Beamten den Be⸗ zügen des Oberbürgermeiſters ange⸗ glichen werden. Die durch dieſe Maßnahme er⸗ zielte Einſparung beträgt rund 22 000 Mk. Dieſer Betrag wird verwendet für eine Gehaltsaufbeſſerung derjenigen Beamten und Angeſtellten, die monatlich weniger als 200 Mk. verdienen, verheiratet ſind und Kinder haben. Von dieſer ſozialen Maßnahme wer⸗ den 90 ſtädtiſche Beamte und Angeſtellte berührt. Außerdem erlaubt ein Teil des eingeſparten Be⸗ trages, fünf erwerbsloſe Arbeiter dauernd in ſtädti⸗ ſche Dienſte einzuſtellen. Die von der Gehalts⸗ kürzung betroffenen Beamten haben ſich freiwillig in einer gemeinſamen Beſprechung mit den Vor⸗ ſchlägen des Oberbürgermeiſters einverſtanden er⸗ klärt. Auch der zweite Bürgermeiſter, Dr. Hofner, hat ſich freiwillig bereit erklärt, ſein Gehalt dem des Oberbürgermeiſters anzupaſſen. * Freiburg i. Br., 10. Auguſt. In verſchiedenen Schwarzwälder Gemeinden beſteht die Abſicht, in dieſem Jahre eine alte Volksſitte wieder aufleben zu laſſen, die dahin geht, das Einbringen des erſten Erntewagens feſtlich zu begrüßen. Dieſer Brauch ſoll oͤie Ehrfurcht vor der deutſchen Erde und vor dem Segen, den das deutſche Volk alljährlich daraus empfängt, gebührend hervorheben und zur Achtung vor der bäuerlichen Arbeit als Grundlage unſeres Volkslebens beitragen. * * Labenburg, 9. Aug. Angeſichts der Notlage der Stadt Ladenburg haben der Bürgermeiſter und ſämt⸗ liche Beamten und Angeſtellten der Stadt Ladenburg freiwillig auf einen beträchtlichen Teil ihres Gehaltes zu Gunſten der Wohlfahrtspflege verzichtet. Die Rat⸗ hausbeamten haben damit gezeigt, daß ſie bereit ſind, in der heutigen ſchweren Zeit, in der von jedem große Opfer verlangt werden, mit gutem Beiſpiel voran⸗ zugehen. Die Baljchka⸗ filzer in Ludwigshafen ö Ludwigshafen, 10. Auguſt. Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramts teilt mit: In der ganzen Pfalz rü ſtet man zum Empfaug der Pfälzer Landsleute aus der Batſchka. Am 12. Auguſt abends 7 Uhr werden ſie in Lud⸗ wigshafen pfälziſchen Boden betreten. Auf dem Bahnhof iſt ein kurzer Empfang vorgeſehen durch das Bürgermeiſteramt, den Volksbund für das Deutſchtum im Ausland und den Arbeitsausſchuß, der die Reiſe durch die Pfalz vorbereitet hat. Am Abend ſollen die Gäſte in ihren Quartieren bei Lud⸗ wigshafener Familien, die freiwillig Zimmer zur Verfügung ſtellten, nach langer Reiſe der Ruhe pflegen. Am Sonntag früh werden unſere Landsleute zu⸗ nächſt dem Gottesdienſt in der Friedenskirche bei⸗ wohnen, wo ſie zugleich Slevogts letztes Meiſter⸗ werk ſehen. Eine Omnibusfahrt im Anſchluß an den Gottesdienſt ſoll ſie mit den Sehenswürdigkeiten von Ludwigshafen und Mannheim bekanntmachen. Nach dem Mittageſſen wird eine Hafenrundfahrt die gewonnenen Eindrücke noch erweitern. Ab etwa 4 Uhr wird der Hindenburgpark die Gäſte aufneh⸗ men, wo ein gemütliches Beiſammenſein bis zum Abendeſſen vorgeſehen iſt, das ebenfalls im Hinden⸗ burgpark eingenommen wird. Den Höhepunkt des Tages wird aber der Hei⸗ matabend darſtellen, den das Bürgermeiſteramt mit dem Volksbund für das Deutſchtum im Aus⸗ land, dem Pfälzerwald⸗Verein und dem Verkehrs⸗ verein veranſtaltet. Hierzu wird die Kreisregierung durch Herrn Sonderkoemmiſſar und SA⸗Brigadefüh⸗ rer Schwitzgebel die Pfälzer aus der Batſchka im Namen der geſamten pfälziſchen Bevölkerung will⸗ kommen heißen. Zugleich ſtellt der Abend eine Kundgebung für das Deutſchtum im Ausland dar. Das Pfälziſche Landesſymphonie⸗ orcheſter, der Liederkranz Mundenheim, eine Tanz⸗ gruppe aus Neuſtadt, Mundartdichter L. Hartmann und Dr. H. Ebbecke werden pfälziſche Art in ernſten und heiteren Darbietungen vermitteln. Beſonderes Intereſſe indeſſen wird ſicher die Rede von Herrn Ing. M. Rick aus Neuwerbas hervorrufen, der im Auftrag der Gäſte ſprechen wird, und die Darbietun⸗ gen in Mundart von Herrn Heinrich Schiffler aus Neuwerbas, der Eigenes in Neuwerbaſer Mundart laltpfälziſch, wie es vor 150 Jahren bei uns geſpro⸗ chen wurde) vorträgt. e, Die Rache des Betrogenen Landau, 10. Auguſt. In Oberhochſtadt hat geſtern früh der Dreſchmaſchinenbeſitzer Martin Muth den 31 Jahre alten verheirateten Milchhändler Ernſt Geusheimer aus Eifer⸗ ſucht erſchoſſen. Muth war wegen der Erntearbeiten viel von zu⸗ hauſe abweſend. Als er heute morgen unverhofft in ſeine Wohnung kam, überraſchte er ſeine Frau mit Gensheimer. Er griff zur Waffe und feuerte auf Gensheimer einen Schuß ab, der ſofort den Tod herbeiführte. Muth wurde feſtgenommen. Mit oem Moſſer gegen die Gattin Glanmünchweiler, 10. Auguſt. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich abends auf der Bezirks⸗ ſtraße Dietſchweiler—Börnborn. Dort hatte der frühere Metzger und Wirt und jetzige Händler Chriſtian Schroer ſeine 40 Jahre alte Ehe⸗ frau, von der er ſeit einigen Wochen getrennt lebte, mit einem Schlachtmeſſer niedergeſto⸗ chen. Nach der Tat floh Schroer mit ſeinem Fahr⸗ rad in Richtung Nanzweiler. Am Mittwoch früh wurde die geſamte S A des Bezirks zur Suche des Flüchtigen eingeſetzt. Die Frau wurde, nachdem Dr. Fattſcher und Dr. König die erſte Hilfe geleiſtet hatten, ins Landeskrankenhaus nach Homburg einge⸗ liefert. Schröer konnte bis zur Stunde noch nicht aufgegriffen werden. Im Laufe des Mittwoch wurden neue umfangreiche Streifen in den Wäldern der Umgebung durchgeführt, an denen ſich außer der Gendarmerie 50 Mann vom Stahlhelmlager Dietſch⸗ weiler beteiligten, ohne daß es jedoch gelang, des Ge⸗ ſuchten habhaft zu werden. Bei der Ehefrau Schroer beſteht nach wie vor Le⸗ bensgefahr. Der Körper weiſt furchtbare Verletzun⸗ gen auf, ſo an der Bruſt eine 23 Zentimeter lange Wunde, im Rücken eine ſolche von 48 Zentimeter; 700 8 Also geringe Ausgabe u. dafür großer Nuken. Qucdlitäf Nived, d. h. nur allerbeste Rohstoffe u. größte Wirksamkeit. cd, leicht schäumend, ganz wunderyoll im Ge- schmack und sparsam im Gebrauch. Es ist die Zahnpasta auch für Sie. außerdem ſind fünf Rippen durchgeſchnitten. Trotz dieſer gräßlichen Verletzungen iſt die Bedauernswerte bei vollem Bewußtſein. * Ludwigshafen a. Rh., 10. Auguſt. Der Polizei⸗ ſportverein Ludwigshafen hat unter dem Geſichts⸗ punkt, daß der Begriff Truppe und Verein nicht mehr zuſammenpaſſen und daß den Polizeiſportlern als Soldaten hinſichtlich des Betätigungsbedürfniſ⸗ ſes in den Leibesübungen in anderer Weiſe Rech⸗ nung getragen werden kann, ſeine Auflöſung be⸗ ſchloſſen. Zur Durchführung der Auflöſung und zur Vermögensverteilung wurde ein Liquidationsaus⸗ ſchuß gebildet. * Freinsheim, 9. Auguſt. In Freinsheim wird ſofort nach der Ernte eine Drain ierungsar⸗ beit mit einem Koſtenaufwand von 40000 Mk. in Angriff genommen werden. Die Finanzierung iſt gänzlich geſichert. Ebenfalls wird unter der Lei⸗ tung des Landesamts für Waſſerverſorgung binnen kurzem die Waſſerleitung nach Ungſtein mit einem Koſtenaufwand von 45000 Mk. in Angriff genommen werden. Der Neubau von pachtneuen Wohnungen in vorhandenen Gemeindegebäuden geht bereits der Vollendung entgegen. Außerdem werden eine An⸗ zahl von weiteren Gemeindegebäuden gründlich re⸗ noviert werden. Die Verhandlungen zur Beſchaf⸗ fung der Mittel von etwa 40 000 Mk. ſind bereits im Gange. Landau, 10. Auguſt. Der bisher durch den Opfer⸗ gang der Einwohner von Landau und aus vielen Orten des Bezirks eingegangene Betrag hat die Summe von 15 000 Mk. überſchritten. Dabei iſt zu bemerken, daß durch die Erntearbeiten nur ein Teil der Orte im Bezirk den Opfergang durchgeführt haben, während der andere Teil ihn in ruhigeren Tagen nachholen will. f* 6 7 ö 7 Luftboden! Sonnenbaden! Genießen Sie es, 80 oft J Sie können! Aber vorher mit Nived-Creme oder -O] einreiben. Das verstärkt die Bräunung und ver- mindert gleichzeilig die Gefahr des Sonnenbrondes Woher die Wirkung? Vom Euzerit. Das isf in keinem anderen Hautpflegemittel der Welt enthalten. Nived ist also nicht zu erseſzen. NIVEA Ist preiswert: Cremer 15 Pf. bis RMI, Ul: 50 Pf. RM I. u. 60 3 ang/ Nummer 364 Aus der Pfalz Drama auf den Gleiſen Ludwigshafen, 10. Auguſt. In der Nähe des Bahnhofs Mundenheim ließen ſich heute vor⸗ mittag 6 Uhr ein Kraftwagen führer und ein vier zehnjähriges Mädchen aus der Garten⸗ ſtadt Mundenheim von einem Schnellzug itberfahren. Das Paar war ſeit zwei Tagen verſchwunden und wurde gräßlich verſtümmelt um 78 Uhr aufgefunden. Mit dem Kraftwagen ins Anheil bp. Grünſtabt, 10. Aug. Ein ſchweres Kraft⸗ wagenunglück, das ein Todesopfer for⸗ derte, ereignete ſich abends bei Grünſtadt. Der Zie⸗ geleiwerkmeiſter Funk kam in einem offenen Zwei⸗ ſitzerwagen mit dem Monteur Adam Falter mann aus Richtung Obrigheim und bemerkte kurz vor der Zuckerfabrik einen Pferdewagen. Er bremſte ſeinen Wagen, der aber dadurch ins Schleudern kam und in den Straßengraben ſtürzte. Der Kraftwagen überſchlug ſich dabei einige Male. Falter⸗ mann erlitt einen Schädelbruch und war ſofort tot. Funk erlitt Verletzungen an Kopf und Bruſt. Der 56jährige Faltermann, der mit einer Montage bei der Zuckerfabrik beſchäftigt war, war Witwer und hatte ſich erſt am letzten Sonntag wieder verlobt. bp. Speyer, 9. Auguſt. Der auf dem Bürger⸗ meiſteramt Dudenhofen beſchäftigte Gemeinde⸗ ſekretär Drechsler wurde friſtlos entlaſſen. Es wird ihm Veruntreuung von Geldern zur Laſt gelegt. * Landau, 9. Aug. In der letzten Stadtratsſitzung wurde der neue Haushaltsplan der Stadt und ihrer Anſtalten und Werke für das Jahr 1933/34 einſtimmig angenommen. Der ordentliche Haushalt ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 2457 856 Mk. ab und der außerordentliche Haushalt mit 294095 Mk. Der Fürſorgeverband hat einen Haushalt von 1255 460 Mk. Die Gemeindeumlagen wurden auf 400 v. H. der Grundſteuer und 288 v. H. der Haus⸗ und Gewerbeſteuer feſtgeſetzt. In einem Ueberblick, den der Oberbürgermeiſter über die Lage der Stadt gab, wurde betont, daß die Vermögenslage günſtig ſei, jedoch die finanzielle Lage immer mehr beengt würde. Ein hervorzuhebendes Kapitel ſei der Wohlfahrtshaushalt, der einen Zuſchuß aus der Stadthauptrechnung von 359 000 Mk. erfordere. * Kaiſerslautern, 8 Auguſt. Im Braunen Haus fand am Sonntag eine außerordentlich ſtark beſuchte Fachſchaftsſitzung der Dentiſten des Be⸗ zirks Rheinpfalz ſtatt, bei der der 2. Vorſttzende des Großbezirks, Pg. Gauch, intereſſante Ausführun⸗ gen über die künftige Geſtaltung der Ausbildung der Deutiſten machte. Danach wird die Ausbildung insgeſamt acht Jahre in Anſpruch nehmen. Zunächſt iſt eine ſehr ſtrenge Eignungsprüfung vorgeſehen, wobei nur die Beſten herausgeſucht werden. Dann folgen drei Jahre praktiſche Tätigkeit nebſt Prüfung hierüber. Außerdem hat ſich der zukünftige Dentiſt je ein halbes Jahr dem Sanitätsdienſt in einem Krankenhaus oder einer Klinik, ſowie der freiwilli⸗ gen Arbeitsdienſtpflicht zu unterziehen. Nach einem weiteren Jahr als Techniker folgt zum Schluſſe noch eine mehrſemeſtrige Inſtitutsausbildung, Erſt jetzt kann der Betreffende ſeine Prüfung ablegen und er⸗ hält nach Beſtehen derſelben das Diplom. Nur wer ein ſolches beſitzt, darf die Zahnpraxis ausüben. Für die älteren Kollegen werden gleichfalls Fortbil⸗ dungskurſe eingeführt. Die weitere Zulaſſung hängt von der Teilnahme an dieſen Kurſen ab. Sageolaleucles Donnerstag, 10. Anguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Kölltſch, die große Lachſchlager⸗Revue. Anſchließend Tanz. Lichtſpiele: Alhambra:„Kleiner Mann was nun?“— Univerſum:„Der Stern von Valeneia“ und Bühnenſchou.— Roxy⸗Theater:„Abenteuer im Engadin“.— Schauburg:„Wer andern keine Liebe gönnt“.— Capitol:„K 1 greift ein“.— Scala⸗ Theater:„Eine Frau wie Du“. Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗Lokalfahrten: 14.90 Uhr Speyer Germersheim und zurück; 19.45 Uhr zweieinhalbſtündige Abendfahrt Mannheim— Worms und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Iſenachtal— Neuſtadt— Gimmeldingen. Sonderfahrt: Neu⸗ ſtadt— Johanniskreuz— Iſenachtal— Neuſtadt. Pfalzbau⸗Kaffee: Damennochmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert mit Einlagen. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Sonderausſtellung:„Das Heutſche Märchen in Schrift und Bild“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, Städt. Schloßbücherei: Geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Neuregelung des Aufomobilgeschäfls Wichlige Besprechungen Wie wir erfahren, finden augenblicklich außerordentlich bedeutungsvolle Beſpre chungen ſtatt, die für die Automobilinduſtrie und den N utokäufer von großer Tragweite ſind. Es handelt ſich nach unſeren Informationen dabei um Verhandlungen zwiſchen dem Neichs verband Der Automobilinduſtrie einerſeits und der Organ i ſation der Autohänd⸗ Jer andererſeits, die zu einer vollkommenen Neure g e⸗ lung des geſamten deutſchen Autogeſchäftes führen ſollen. Dabei handelt es ſich um zwei grundſätzliche Punkte. Einmal will man verſuchen, für neue Wa gen Feſt⸗ preiſe einzuführen, um die bisherige Gewährung von Rabatten oder anderen Vergünſtigungen bei dem Kauf neuer Wagen auszuſchließen. Zum zweiten ſteht das Pro⸗ blem der Altwagen zur C rörterung, beſonders ſoweit dieſe bei dem Kauf neuer Automobile in Zahlung gegeben werden. Hier iſt man beſtrebt, durch beſonders zu ſchaf⸗ fende Stellen, deren feſte Form allerdings noch nicht um⸗ riſſen iſt, einen genauen Wert jedes Altwagens zu ermitteln, der dann für die Inzahlungnahme eine Norm bilden ſoll. Die Intereſſen der beiden Verhandlungspart⸗ ner gehen der Natur der Sache entſprechend natürlich erheblich auseinander, ſo daß noch nicht geſagt werden kann, wann eine endgültige Entſcheidung fällt. Immer⸗ hin iſt das Problem von großer Wichtigkeit, weil es Ze⸗ eignet iſt, dem deutſchen Automarkt eine neue Zielſetzung zu geben. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG. In dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr war die Beſchäftigung in mehreren Großabteilungen der Geſellſchaft gegenüber dem rjahr gebeſſert. Ins⸗ beſondere hat ſich das Geſchäft in mittleren und kleinen Dieſel⸗Motoren und⸗Triebwagen günſtig entwickelt. Neben Reichsbahnbeſtellungen dürften der Geſellſchaft auch aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm Aufträge zufließen. Durch Vergebung von Lizenzen auf Laſt⸗ wagen und Dieſelmotoren konnte die MAN das für ſie wichtige Auslandsgeſchäft beſſer geſtalten. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, dürfte im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr ein neuer Verluſt nicht entſtanden ſein, viel⸗ mehr wird ein Ueberſchuß ausgewieſen werden(i. V. 1,18 Mill.„ Verluſt, der durch Gewinnvortrag aus 1930/81 gedeckt wurde). Mit einer Dividendenzahlung wird aber nicht zu rechnen ſein, da der Aufſchub der Rückzahlung der MAN⸗Teilſchuldverſchreibungen bis Ende 1934 die Ver⸗ teilung einer Dividende nicht möglich macht. “ Belegſchaftsvergrößerung der Stolberger Zink. Bei der AG. für Bergbau, Blei⸗ und Zinkfabrikation zu Stol⸗ berg und in Weſtfalen, Aachen, konnte infolge einer leichten Erhöhung der Produktion die Belegſchaft von 2650 Mann Ende Mai auf 2745 Köpfe vermehrt werden, nachdem von Januar bis Mai bereits 513 Mann neu eingeſtellt wor⸗ den waren. 5 * Otavi Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft, Berlin. Die GV. erledigte die Regularien für das am 31. März 1933 beendete Geſchäftsjahr und beſchloß einſtimmig, den Verluſt von 104653 Pfund auf neue Rechnung vor⸗ zutragen. Für das ausgeſchiedene Verwaltungsrats⸗ mitglied Kommerzienrat Dr. Paul Mam ro t h, Berlin, wurde keine Erſatzwahl vorgenommen. Auf die Anfrage eines Aktionärs nach den Bau ritlagern auf dem Balkan teilte die Verwaltung mit, daß die Geſellſchaft an der Ausbeutung von zwei Bauxitvorkommen in Griechen⸗ land beteiligt ſei. * Zellſtoffabrik Waldhof⸗Mannheim. Nach Mitteilung der Verwaltung ſind zu ordentlichen Vorſtandsmit⸗ r das bisherige ſtellvertretende Vorſtandsmitglied Dr. Hellmuth Müller⸗Clemm in Mannheim und Direktor Max G. Schmidt in Berlin beſtellt worden. tor Phil. Becht in Berlin wurde zum ſtellvertreten⸗ ſtandsmitglied ernannt. dler Neuen Mannheimer Zeitung 2 DELS- u WIRTSCHAFT-ZET TUNG. * Mittag-Ausgabe Nr. 364 8 Der Verkehr der drei badischen Oberrheinhäfen im ersfen Halbjahr 1933 Der Verkehr in den Oberrheinhäfen Mannheim, Karls⸗ ruhe und Kehl hat im erſten Halbjahr 1933 eine gün⸗ ſtige Entwicklung genommen. Insgeſamt wurden über 300 000 Tonnen mehr umgeſchlagen als im erſten Halbjahr 1932; das bedeutet eine Zunahme von über 8,5 v. H. Die Verkehrsſteigerung iſt im Hafen Kehl mit 0,6 v. H. verhältnismäßig gering. In Karlsruhe beträgt ſie 3,5 v. H. Am ſtärkſten wirkte ſich die Steigerung des Hafen⸗ verkehrs in Mannheim aus; ſie beziffert ſich hier auf rd. 71 Million Tonnen, d. h. etwa 14,5 v. H. Faſſen wir zuerſt den Mannheimer Hafenverkehr ins Auge, ſo iſt feſtzuſtellen, daß bei ſämtlichen wichtigen Gü⸗ tern, mit Ausnahme von Getreide, teilweiſe ſehr er⸗ hebliche Verkehrs zunahmen zu verzeichnen ſind. Am auffallendſten iſt die Steigerung bei Holz; hat ſich doch die Holzzufuhr beinahe verfünffacht. Insbeſondere in den letzten Monaten Mai und Juni ſind für Zellſtoff Waldhof große Mengen Holz angekommen do daß ſich die Geſamt⸗Holzzufuhr in den erſten ſechs Monaten des lau⸗ fenden Jahres auf rund 150 000 Tonnen beziffert. Mehr als verdoppelt hat ſich die Zufuhr von Eiſen, an⸗ nähernd verdoppelt die Zufuhr von Erzen. Weniger ausſchlaggebend war die Steigerung im Kohlen ver⸗ kehr. Ein Rückgang iſt, wie bereits bemerkt, lediglich im Getreideverkehr zu verzeichnen; die Zufuhr iſt um 30 000 Tonnen oder 14 v. H. geringer als im erſten Halb⸗ jahr 1932. Im Karlsruher Hafen iſt die Verkehrszunahme nteugenmäßig bei weitem nicht ſo ſtark, ſie tritt auch nur in Erſcheinung bei Eiſen, bei Stei⸗ nen und Erden und bei Hol z. Im Kohlen ver⸗ kehr, der im erſten Halbjahr 1932 ganz außergewöhnlich ſtark geweſen war, ſind bie Vorfahresziffern nicht ganz er⸗ reicht worden. Bei Eiſen haben ſich Zufuhr und Abfuhr jeweils mehr als verdoppelt, ſo daß eine Steigerung von insgeſamt 17000 Tonnen auf 44000 Tonnen eingetreten iſt. Die Zufuhr von Steinen und Erden hat ſich ebenfalls beinahe verdoppelt. Eine kleinere Steigerung um rund 10 v. H. hat auch die Holzabfuhr gehoben. Der Hafenverkehr in Kehl hat nur eine gering⸗ fügige Zunahme erfahren. Im Kohlen verkehr iſt ein Rückgang bei der Zuſuhr von Steinkohlen, dagegen eine Steigerun g in der Zufuhr von Braunkohlen feſtzuſtellen. Gegen⸗ über früheren Jahren hat ſich die Braunkohlenzufuhr in Kehl außerordentlich gehoben. Noch im Jahre 1931 waren in den erſten ſechs Monaten nur wenig mehr als 20 000 Tonnen Braunkohlen in Kehl umgeſchlagen worden, in dem zurückliegenden erſten Halbjahr 1933 aber war die Zufuhr ßmal ſo groß, ſie betrug rund 100 000 Tonnen. Ferner iſt in Kehl insbeſondere die Holzabfuhr geſtie⸗ gen; ſie hat ſich beinahe verdreifacht. Dagegen hat der Getreideverkehr, d. h. in erſter Linie die Zufuhr von Getreide, um etwa 25 000 Tonnen abgenommen. Die⸗ ſer Rückgang im Getreideverkehr ergab ſich erſt in den letz⸗ ten Monaten und findet ſeine Erklärung zum Teil auch darin, daß die für die Schweiz beſtimmten Getreideſendun⸗ gen bei dem günſtigen Waſſerſtand weniger in Kehl um⸗ geſchlagen als direkt nach Baſel durchgefahren wurden. Faſſen wir Einheifsverband der Bausparkassen Verhandlungen über Reichszuschüsse Eingliederung der Bausparkassen in das Arbeifsprogramm Berlin, 9. Auguſt. In hieſigen intereſſierten Kreiſen wird davon geſprochen, daß Verhandlungen über einen Reichs zuſchuß— man hört von 100 Millionen/— für die Bauſparkaſſen im Gange ſind. Nach unſe⸗ ren Erkundigungen bei ſehr zuverläſſiger Quelle werden tatſächlich von den namhaften Bauſparkaſſen, deren es 50 bis 60 gibt, Verhandlungen geführt. Es iſt aber durch⸗ aus abwegig, davon zu reden, daß dieſe Verhandlungen in bezug auf den Reichskredit ſchon kurz vor ihrem Ab⸗ ſchluß ſtehen. Vor dem Abſchluß ſtehen Verhandlungen über die Schaffung eines Ein heits verbandes der zu⸗ gelaſſenen Bauſparkaſſen und erſt, wenn ein ſolcher Ein⸗ heitsverband zuſtandegekommen iſt, können Verhandlungen durch dieſen Verband mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium über den Reichskredit geführt werden. Denn daß dieſe Kreditverhandlungen nicht leichter Natur ſind, iſt ein⸗ leuchtend. Zunächſt einmal iſt ja bie Summe, von der geſprochen wirb, verhältnismäßig hoch, ber Betrag muß alſo erſt her⸗ beigeſchafft werden, und dann beſteht noch die ſehr große Schwierigteit des Verteilungs modus des Geſamt⸗ Betrages auf die 50 bis 60 Bauſparkaſſen. Praktiſch würde mit einer Gewährung eines Reichskredites die Ein⸗ gliederung der Bauſparkaſſen in das große Ar⸗ beitsprogramm vollzogen ſein. Aber, wie geſagt, Vorausfetzung dafür iſt, daß ſich alle zugelaſſenen Bauſparkaſſen mindeſtens in einem Einheits⸗ verband zunächſt einmal zuſammenfinden.— Wie wir hören, dürfte überall der gute Wille vorhanden ſein, daß es zu einem ſolchen Einheitsverbande kommt. de Deutſche Bauſparkaſſe AG., Berlin⸗Friedenau.— Sa⸗ nierung durch Kapitalkürzung. In der G am W. 8. ſoll neben der Genehmigung des Abſchluſſes zum 34. 3. 33 und Neuwahlen zum Aufſichtsrat auch Anzeige lt. § 240 HGB vorgenommen werden. Zur Beſeitigung der Unterbilanz wird die Herabſetzung des AK von 500 000/ auf 59 000/ und gleichzeitig die Wiedererhöhung auf 200 000/ durch Ausgabe neuer Aktien vorgeſchlagen. Verkehrszunahme bei der Luffhansa Wie in den Vormonaten, kann die Deutſche Lufthanſa auch im Jult 1933 ein weiteres Anwachſen ihres Perſonen⸗ und Expreßgutverkehrs verzeichnen. Bei einer gegenüber Juli 1932 kaum veränderten Flugleiſtung er⸗ höhte ſich die Zahl der beförderten Fluggäſte von 13 900 auf 16 300. Sie übertrifft demnach das vorjährige Ergebnis um etwa 22 v. H. Als erfreuliches Zeichen der wirtſchaft⸗ lichen Wiederbelebung darf fernerhin die Tatſache gewertet werden, daß auch im Luft⸗Expreßgutdtienſt eine etwa 5proz. Steigerung gegenüber dem Vorjahre eintrat. Bauernsſand Träger der Münchener Börse Schwere Sirafbesfimmungen für Spekulanſen München, 10. Auguſt. Die ao. Mitgliederver⸗ ſammlung der Münchener Produktenbörſe E. V. hat geſtern auf Antrag des Deutſchen Landhandels⸗ Bundes E.., Landesgruppe Süd⸗München, die Neuwahl des Börſenvorſtandes und verſchiedene Satzungsänderun⸗ gen beſchloſſen. Träger der Münchener Produktenbörſe E. V. find nach den neuen Satzungsbeſtimmungen die vier Hauptabteilungen der bäuerlichen Selbſtverwaltung Bayern, nämlich der Deut⸗ ſche Landhandels⸗Bund E. V. als Hauptabteilung 4, die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften als Hauptabteilung 8, die Landesbauernkammer als Hauptabteilung 2 und die Bayeriſche Bauernſchaft, Landesgeſchäftsſtelle München, als Hauptabteilung 1. Der Vorſtand ſetzt ſich zuſammen aus 11 Vertretern der Hauptabteilung 4, aus Handel, Mühlen und ſonſtigen getreideverarbeitenden Betrieben und aus 11 Vertretern der Hauptabteilungen—3 aus den landwirtſchaftlichen Organiſationen. Damit ſind die dem Landesbauernführer Staatsſekretär Luber unterſtellten Organiſationen Träger der Münchener Produktenbörſe G. V. Dem bisherigen Vorſtand wurde der Dank für die ſach⸗ liche Leitung der Münchener Produktenbörſe, an welcher ſich die Berufsſpekulanten nie breit machen konnten, aus⸗ geſprochen. Damit an der Münchener Produktenbörſe jede Spekulatklon unterbunden wird, wurde in die Satzungen eine Beſtimmung aufgenommen, wonach der Vorſtand gegen Börſenbeſucher mit dem ganzen oder teilweiſen Ausſchluß und mit 5000„ Geldſtrafe erkennen kann, wenn ſte die organiſche Getreidepolitik der Reichs⸗ ober Staatsregierung durch rein ſnekulative Machenſchaf⸗ ten, z. B. Baiſſeſpekulationen, abſichtlich ſabotieren. Damit hat die Münchener Produktenbörſe E. V. in bezug auf Zuſammenſetzung ihrer Träger und auf die Kontrolle der Geſchäftstätigkeit der Mitglieder Beſtim⸗ mungen geſchaffen, welche für die übrigen deutſchen Pro⸗ duktenmärkte richtunggebend ſein werden. Ein Schreiben des Landhandelsbundes Berlin, 9. Auguſt. Der deutſche Landhandelsbund e. V. hat an ſeine Mitglieder folgendes Rundſchreiben betr. Neugetreide verſandt:„Wir müſſen feſtſtellen, daß in letz⸗ ter Zeit auf den Getreidemärkten anormale Ver⸗ hältniſſe eingetreten ſind. Das Angebot in effektiver Ware iſt ſehr klein, und trotzdem gehen die Preiſe für Neugetreide dauernd zurück. Es kommt dies daher, daß gewiſſenloſe Elemente im Getreidehandel Preiſe ſprechen und zwar ſyſtematiſch nach unten ſprechen, an⸗ ſtatt dieſe auszuhandeln. Dadurch kommt eine große Un⸗ ſicherheit in die Märkte. Einige Händler, größtenteils jübiſche, haben auch Ware vorausgegeben(gefixt) und ſind ebenfalls intereſſtert, daß die Preiſe niedrig bleiben. Müh⸗ len halten mit der Aufnahme von Ware zurück und ſind faſt ausnahmslos ohne Beſtände. Um unſere Mitglieder vor Schaden zu bewahren, ſehen wir uns veranlaßt, bdar⸗ auf aufmerkſam zu machen, daß das Reichsernährungs⸗ miniſterium unter gar keinen Umſtänden ſich durch die eingangs geſchilderten Machenſchaften in ſeinen Zielſetzun⸗ gen beeinfluſſen läßt. Es ſind Maßnahmen getrof⸗ fen, diejenigen Kreiſe, die hier am Werk ſind, grün d⸗ lich zuſtrafen. Jeder, der vorausgegeben hat, ſoll ſich ſchleunigſt, um nicht als Fixer aufzukommen, eindecken, ebenſo tun die Mühlen gut daran, ihre Vorverkäufe im Mehl effektiv zu decken. Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß unſere Mitglieder nicht gegen die Beſtrebun⸗ gen des REM, den Bauern gerechte Preiſe zu bieten arbeiten, ſondern hierbei mithelfen. ausdrücklichſt.“ 7 Wir verlangen dies die Verkehrszahlen der drei badiſchen Oberrhein⸗ häfen zuſammen, ſo ergibt ſich für das erſte Halbjahr folgendes: In den Häfen Mannheim, Karlsruhe und Kehl betrug die Koh⸗ len zufuhr über 1,7 Millionen Tonnen Steinkohlen und rund 560 000 Tonnen Braunkohlen. Die Steinkohlen⸗ zufuhr iſt dabei nur unweſentlich um etwa 27 v. H. geſtie⸗ gen, dagegen hat die Braunkohlenzufuhr um faſt 10 v. H. zugenommen. Die Getreide zufuhr iſt um 60 000 Tonnen, b. h. um etwa 14,5 v. H. ſchwächer geweſen als im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres— ein Rückgang, der nicht etwa durch geſteigerte Zufuhren in Straßburg ausgeglichen wird, denn dort iſt der Ausfall noch weſentlich ſtärker. Verdoppelt hat ſich der Eiſen verkehr in den drei badiſchen Häfen; er bezifferte ſich in den erſten ſechs Mo⸗ naten 1933 auf rund 90 000 Tonnen. Am ſtärkſten iſt die Verkehrsſteigerung bei den Holz⸗ transporten; ſie übertreffen mit über 260 000 Tonnen den gleichen Zeitraum des Vorjahres um etwa 126 v. H. Im ganzen geſehen iſt das Bild von der jüngſten Entwicklung des Hafenverkehrs am Oberrhein alſo recht günſtig; es läßt deutliche und unverkennbare Anzeichen einer Belebung der Wirtſchaftstätigkeit erkennen. Auch die Deutſche Reichsbahn zieht von dieſer Verkehrs⸗ ſteigerung Vorteile, wie die höheren Ziffern über den Um⸗ ſchlag von Bahn auf Schiff und Schiff auf Bahn beweiſen. Um ſo bedauerlicher iſt es, wenn neuerdings nach dem Vorbild von Karlsruhe die Erhebung einer Zu⸗ ſchlagsfracht auch im Verkehr mit Mannheim⸗In⸗ duſtriehafen verfügt wurde, denn die Zuſammenarbeit von Schiffahrt und Eiſenbahn wird durch eine berartige tari⸗ fariſche Benachteiligung der Umſchlagsplätze gewiß nicht gefördert. Die deufsche Girozenirale im 1. Halbjahr Die geſchäftliche Entwicklung bei der deutſchen Giro⸗ zentrale, dem Zentralinſtitut der Sparkaſſenorganiſation, hat ſich ebenſo wie im 1. Quartal auch im zweiten Vierteljahr des laufenden Jahres befriedig end geſtaltet. Die Liquidität hat ſich weiter erheblich gebeſſert. In verſchiedenen Geſchäftszweigen, beſonders im Zah⸗ lungsverkehr, machte ſich eine un er re Belebung be⸗ merkbar. Stärker noch, als die relativ günſtige Sparein⸗ logenentwicklung erwarten ließ, iſt der Abbau der Akzeptbank⸗ und der Reichs bankkredite fortgeſchritten. Die tatſächliche Inanſpruchnahme dieſer Kredite verminderte ſich unter den üblichen, im ſentlichen ultimobedingten, Schwankungen von 518 Mill./ am 3 März(887 i n) auf 366 Mill. am und iſt bis zum 8. Auguſt auf 235 Mill. weiter geſunk 2 Bilanzſumme der Bankanſtalt ſtieg im 2. Quartal auf 1076(1016) Mill., die Kreditoren erhöhten ſich von 387(½% am Jahresbeginn) auf 405 Mill. am Ende des erſten Halbjahr Die Baakanſtalt hat mit Wirkung vom 1. 7. eine Ermäßigung des nsfußes für kurzfriſtige Kommunalkredite guf 67 v. H. eintreten laſſen. Die Zins⸗ und Tilgungsrück im Kommunalkreditgeſchäft haben ſich im 2. Quartal leicht erhöht. Die longfriſtige Dar⸗ lehensgufnahme verminderte ſich um 9,5 Mill., der Dar⸗ lehensbeſtand dagegen nur um 6 Mill. Der Unterſchied erklärt ſich aus der vorzeitigen Tilgung auf die Auslands⸗ anleihe. Zwecksparkassen- Entscheidungen Der Reichsbeauftragte für Zweckſparunternehmungen hat folgende Entſcheidungen getroffen: 1. Der J. GA. Intereſſengemeinſchaft für Anſchaffung e. G. m. b. H. in Düſſeldorf iſt der Geſchäftsbetrieb unterſagt worden; die Unterſagung wirkt wie ein Auflöf beſchluß. Zu Liquidatoren der Ge⸗ f. Weinreis und R Grünwald(i. Fa. Krumpe& Friedrich, Treuhand A. G. in.⸗Gladbach) beſtellt worden. Der Unternehmung ſind bis auf weiteres fämtliche Arten von Zahlungen mit Ausnahme von künf⸗ tig fällig werdenden Verwaltungskoſten, Steuern und öf⸗ fentlichen Ausgaben verboten worden. 2. Der Gem ei n⸗ nützigen Spar und Kleditgenoſſenſchaft „Familienhilfe“ e. G. m. b. H. in Stuttgart iſt der Geſchäftsbetrieb unterſagt worden; die Unterſagung wirkt wie ein Auflöſungs luß. Die Beſtoellung eines Liquidators bleibt dem Reichsbeguf 1 halten.— Die beiden genannten Uunternehmur 1 w von der Verpflichtung befreit, Darlehen, deren Auszahlung zu einer beſtimmten Zeit zugeſagt wurde, zu der beſtimmten Zeit auszuzahlen. 3. Das über die A. S. K. Allgemeine Spar⸗ und Kreditgenoſſenſchaft m. b. H. in Hamburg verhängte Zahlungsverbot iſt bis auf weite⸗ res verlängert worden. „ 84 Waren und Märkie Obsi- und Gemüse-Großmärkie Weinheim, 9. Aug. Pflaumen—10, Zwetſchgen 10 bis 12, Birnen 1. S. 10—17, 2. S.—10, Pfirſiche 9—, Apri⸗ koſen 27, Reineclauden—10, Stangenbohnen—11, Brom⸗ beeren 23—27, Himbeeren 21, Türk. Kirſchen—9, Aepfel 716, Pfg. Anfuhr 350 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. * Schifferſtadter Gemſtſeanktion. 9. Auguſt. Tomaten 10—14, Weißkohl—5, Rotkohl—6, Wirſingkohl—7, Buſchbohnen—10, Stangenbohnen 18—15, Erbſen 1113. Zwiebeln 31, Kartoffeln—2½, Blumenkohl 518, Einleggurken pro 100 0,60—1,00, Gurken pro Stück 1520, Kopfſalat—4, Endivienſalat—5, Kohlrabi—3, Rettiche —3, Karotten—3, Günes Bündel 2275. * Bad. ee 9. Auguſt. Freier Markt: An⸗ fuhr 300 Ztr., Abſatz und Nachfrage gut, Nachfrage nach Birnen nicht befriedigt. Johonnisb. 14—15; Türk. Kirſchen —10; Stachelb. 10—15; Maulb. 15; Tomaten—14; Pfic⸗ ſiche—22; Aprikoſen 30; Pflaumen—10, Frühzwetſchgen 10—17; Mirabellen 10—21; Reinecloauden—9; Birnen 1. Sorte 14—21, 2. Sorte—13; Aepfel—16 Pfg.— Verſteigerung: Anfuhr 250 Ztr., Abſatz gut. Toma⸗ ten 10—12; Pfirſiche 12—20; Aprikoſen; Pflaumen—11; Frühzwetſchgen 10—15; Mirabellen 12—20; Reineclauden 810; Birnen 1. Sorte 18, 2. Sorte 10—14; Aepfel—17. * Ellerſtabt, 9. Auguſt. Anfuhr 135 Zentner. Abſatz und Nachfrage gut. Johannisb. 10—12; Zwetſchgen 10—11; Aepfel 10—17; Birnen—10; Tomaten—10; Reineclau⸗ den—10; Mirabellen 14—15 Pfg. * Freinsheim, 9. Auguſt. Birnen 1. Sorte 14—18 (Durchſchnittspreis 15), Birnen 2. Sorte 10—13(11); Aep⸗ fel 1. S. 15—18(17), 2. S. 10—13(12); Zwetſchgen grün 8; Zwetſchgen blau 10—13(12); Tomaten 1. S. 10—13(12), 2. S.—9(); Pflaumen—10(); Pfirſiche 16—23(20); Pertriko und Reineclauden—11(); Türkiſche Kirſchen 11—12(12); Johannisb.—10(); Mirabellen 15—20(18) Pfg. per Pfund. a Vom pfälziſchen Gurkenmarkt. Biebesheim(Ried), 9. Auguſt. Die Anfuhr auf dem Gurkenmarkte betrug etwa 500 Zentner. Trotz des ſtarken Angebotes ſetzte gleich zu Anfang eine außerordentlich ſtarke Nachfrage ein, ſo daß ſich bereſts die Anfangsgebote auf 5„ je Zentner beliefen. Im Verlauf der weiteren Verſteigerung ſtiegen jedoch die Gebote ſowohl der auswärtigen als auch ein⸗ heimiſchen Händler auf 9&,, welcher Preis den Zuſchlag erhielt. Die Geſamtanfuhr wurde in einzelnen Partien an verſchiedene Händler und Einleger verteilt. Karlsruher Produktenbörſe. Karlsruhe, 9. Auguſt. Es notierten für die 100 Kg. in/ bei Waggonbezug: Weizen n. E. 19,50 19,75; Roggen u. E. 15,75—16.25; Win⸗ tergerſte 15.50—16.—; Hafer a. E. 15.50; Weizenmehl mit Austauſchweizen a. E. 29,50—30.—; dto. Inlandsmahlung a. E. 28.50—29.—; do. mit Austauſchweizen Sept. ⸗Okt. 28,50—29; dto. Inlandsmahlung per Sept.⸗Okt. 27.5028; Roggenmehl a. E. 23.50; Weizenbollmehl 10,50; Weizenkleie feine.75—.—: dt. grobe.25—.50; Biertreber 13: Trok⸗ kenſchnitzel 7,75; Malzkeime 11 12.—; Eroönußkuchen 15,75 16.25; Palmkuchen 1414.25; Soyaſchrot 15—15.25, Aufo-Union AG., Chemnitz Erwerb der Fabrikanlagen der Durani Mofors Gmb Um die dauernd geſtiegene Nachfrage nach ihren dukten in der Lieferung ſicherſtellen zu können, bat 10 Auto⸗Union AG., Chemnitz, die Fabrikan la gen der Durant Motors G. m. b.., Spandau, welche g. das Werk Da W. Spandau der Auto ⸗Unton anſchlſeh n käuflich erworben. Ueber die Höhe des Kaufpr iſt nichts bekannt geworden. Wie wir erfahren, wird; der Kaufpreis aus verfügbaren eigenen Mitteln der Unter, nehmung bar bezahlt. 7 Aus dem Lahmeyer⸗ Konzern. Der Stadt az war durch ein Reichsgerichtsurteil vom 16. 12. 1991 00 Recht zur Uebernahme der ſeither zum Laymeyer, Konzern gehörigen Mülheimer Kleinbahn en ge Köln⸗Mülheim, zugeſprochen worden. Das zur Feſtſotzun des Kaufpreiſes eingeſetzte Schiedsgericht hat n mehr einen Schätzungswert der Anlagen von vd. 2 1 Mark ermittelt, der Kaufpreis wird jedoch das J zwiſchen dieſem und dem weit höher liegenden Nußunge wert bilden. Die Entſcheidung des Schiedsgerichts die Höhe des Nutzungswertes, der ſich aus dem kapi ſierten Betriebsergebnis der letzten fünf Jahre errechnet wird in Kürze erfolgen. Ungeachtet der noch ausſtehenden, finanziellen Einigung werden die Mülheimer Kkleinbahgen vom 14. 8. 88 ab durch die Stadt Köln betrieben werden, * Guſtavr Mugler AG., Lauffen a. N. Bei einen Bruttogewinn von 1,423 Mill. Mk. ergibt ſich nach Abzug der ſummariſch mit.422 Mill. Mk. ausgewieſenen A ſchreibungen und Fabrikationsunkoſten ein Gewinz von 672 Mk., der vorgetragen wird.(i. V. wurde das g pital von 1/0 auf 0,70 Mill. Mk. herabgeſetzt und 50 000 N der Reſerve entnommen, worauf die Bilanz ausgeglichen werden konnte). Aus der Bilanz: Reſerven 100 ö (unv.), Kreditoren 857 638(962 398), Sonderrückſtelung 17 000(20 000), Delkredere 2806(21 173), andererſeitz J bäude, Gruncſtücke 411 253(443 700), Einrichtung, Fuße, park 65 263(65 000), Debitoren, Kaſſe 665 200(8 40% Warenbeſtände 536 401(506 427) Mk. * Bayeriſche Hartſtein⸗Induſtrie AG. Miuchen. an verm. Zuge des Arbeitsbeſchaffungs programm au, f ſind, wie WTB.⸗Handelsdienſt erfährt, auch bei der Days 18 ö riſchen Hartſtein⸗Induſtrie AG., München, eine ganze A zahl von Aufträgen eingelaufen, die eine weſeniſi De beſſere Beſchäftigung der Geſellſchaft als im Vor, Str jahre mit ſich gebracht haben. Ein Teil der Abbaubetriehe Heſte iſt wieder voll beſchäftigt. Für das laufende Jahr it de zu se her mit einem günſtigeren Ergebnis als 8 ge fe (20641 J Ver luſt, wodurch ſich der Verluſtvortrag au 46 719/ erhöhte) zu rechnen. 795 * Konservenfabrik J. Braun AG, Pfeddersheim. tür ein Verſehen wurde in unſerer geſtrigen Abſchlußhehpre 12 chung der Dividendenſatz nicht genannt, der be fen, kanntlich, wie ſchon früher gemeldet, für 1932 mit 0 tern v. H. zum Vorſchlag kommt. 8 * Weſermühlen AG. in Hameln. Der zum 5. August b, de einberufenen o. GV. dieſer zum Kampfmeyer⸗Konzern ehen gehörenden Geſellſchaft wird wieder eine Dividende von Johr 6 v. H. auf das AK. von 2,50 Mill.“ vorgeſchlagen werden. Ahne * Hofbräuhaus Hatz AG., Raſtatt.— Anzeige gemäß Ahle § 240 HgB.— Dieſe 1931 aus der gleichnamigen 9. 96, Hand entſtandene Brauereigeſellſchaft(Kapital 1,25 Mill, Mi) Helfe weiſt für 1931⸗32(30..) ein Betriebsergebnis nach Alb f zug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebszoff reise von 684579 Mk. aus, wozu 31033 Mk. Miete und Pact lese und 6904 Mk. außerordentliche Erträge treten(. einige Bruttogewinn 265 841 Mk.) Löhne und Gehälter erforzer⸗ Spitz ten 162 997, ſoziole Abgaben 7903, Zinſen 74 419, Beſee. beben ſteuern 8665, ſonſtige Steuern 369 943, Generalunkoſte auf d 96 6062 Mk.(i. V. vorweg abgeſetzt), Abſchreibungen 85 0 wie e (i. V. 400 980) Mk. Der Verluſtvortrag erhöht ſig Meiſt von 135 139 auf 618 277 Mk., ſodaß Anzeige gemäß 5 HGB erforderlich iſt. Ar 55 nicht * Der belgiſche Außenhandel im erſten Halbjahr, Wäh⸗ von rend des erſten Halbjahres 1933 bezifferte ſich die. Maget fuhr nach Belgien auf 7649 916 000 gegen 8 385 468 00 fr Man: im Vorjahr, die Ausfuhr im gleichen Zeitraum dieses ben J Jahres auf 7151 816 000 gegen 7822 810 000 Fr. in dez leicht erſten 6 Monaten 1932. Die Einnahmen aus den Einfuhs optim rechton betrugen im erſten Halbjahr 1933 685 903 000 N West 706 309 000 Fr. für den gleichen Zeitabſchnitt im Vorj * Elſüſſiſche Kaliföürderung rückläufig. Im erſten Halb nung jahr 1933 förderten die elſäſſiſchen Kaligruben ein ſe (25348 To. Salze von 12—16 v. H. Die Geſamterzei tritt! ging von 131341 auf 84 115 602 To. zurück(in Rei D. umgerechnet). An Chloraten wurden 56 465(73 343). zie 2 gewonnen. 5 5 Warenhausumsäße weifer rückgängig sf Die ungünſtige Geſtaltung der Warenhausumſfätze it N Nach nach einem Bericht Jaſtituts für Konjunkturforſchz. weiter an. Die Umſätze lagen im Juni wertmäßig un Renn 22, v. H. unter Vorſohrshöhe. Gewiß kommt hier nich. die 8 nur der Umlagerungsprozeß zum Einzelhandel hin zun ſchaft, Ausdruck, ſondern ebenſo die ſaiſonmäßigen Verſchiebnn, dern i erſchi. des Pfingſtfeſtes. N gen infolge der verſchiedenen Lage des Pfingf nen. Pfingſten in dieſem Jahre in den Juni fiel, wurde alfe dieſe Begünſtigung bei weitem überkompenſiert. Leinkuchenmehl 16.25 16.50 einſchl. Monopolabgabef Fe kartoffeln ink. gelbe einſchl. Sack.105.307 dto, weiß .90—.—; Wieſenheu n. Ernte 55.50 Luzerne 690 Weizen⸗Roggenſtroh 2,40.— Das günſtige Erntewetter und die günſtigen Berichte über die Erträge ließen eine ge luſt nicht auffommen. Die Stimmung blieb abwe * Münchener Produkten börſe. 9. Auguſt. Roggen 0 matt.60—.80, Roggen, neu ruhig,.60—.80, Weizen ruhiger.80—.00, Weizen neu unentwickelt.8000 Sommerweizen ruhig.20—.60, Futtergerſte 600 e ruhig, Braugerſte geſtrichen, Wintergerſte neu zweſzele ruhig.20—.60, dto. vierzeilig 6757.00 ruhig, bet ruhig.90.10, Weizen und Roggenkleie ruhig 1 Weizenmehl ruhig 29.00— 82.75, Roggenmehl ruhig 89. 23,65 Weitere Mehlpreisermäßigung. Nach der geſttinn Mehlpreisermäßigung der ſüddeutſchen Großmühlen 0,5% pro Sack tritt ab heute eine weitere Ermäßigung um den gleichen Betrag für alle Mahlarten ein. 1 Badisch-Pfiälzische Hauiversfeigerung * Karlsruhe, 10. Auguſt. Die ſchwächere Tendeng 1 Häute und Felle der Stuttgarter Verſteigerung mene ſich auch auf die geſtern in Karlsruhe abgehaltene 8e 1 Häuteverſteigerung für das badiſch⸗pfälziſche Gefälle. lasen felle und Häute gaben in den einzelnen Gewichte —3 Pfg. im Preiſe nach, teilweiſe waren ſie wan Zum Ausgebot kamen 14 162(Vorverſteigerung Waal 14 890) Stück Großviehhäute, 18 959(22 360 Stück gelb 1 und 930(541) Stück Hammelfelle. Es erzielten in eig a Pfund: Kubhäute rote ohne Kopf 3551, 25, Och, b. o. K. 27,50. 40.00 Rinderhäute r. o. K. 0 Bei C häute r. o. K. 2797; Schußhäute 24,75 Kuhhänte ü N 9.., alle Gewichtsklaſfen 26—32; Ochſenhäute 6 a 2831; Rinderhäute b. o. K. 40; Bullenhäute b. 904% l. bis 24,50; Kalbfelle r. o. K. 55—74; Schußkalbfelle! 1 Kolbfelle b. b. K. 44—51; Schaffelle grobwollig 33, Beil Die nächſte Verſteigerung für das badiſch⸗pfälziſche Gel findet om 14. Sept. in Mannheim ſtatt. eſtrik * Mosbacher Schweinemarkt vom 9. Auguſt. Der g Vet Schweinemarkt war mit 329 Milchſchweinen befohren. kauft wurden 210 zum Preis von 1632/ pro Paax. Frankfurier Abendbörse gui behaupſel el Die feſtere Eröffnung Wallſtreets vermochte 110 Abendbörſe keine geſteigerte Geſchäftstätigkeit her de rufen, indeſſen blieb die freundlichere Stimmung h Mittagsverkehrs erhalten. Aufträge lagen kaum vir a die Kuliſſe verhielt ſich zurückhaltend. Soweit hei 3 d nung Kurſe zuſtandekamen, lagen dieſe auf Kaen Berkiner Schluſſes gut behauptet. Der Ren e Ver⸗ batte ebenfalls fehr ſeilles Geſchaft und blieb age ag änderungen. Stahlvereinsbonds waren mit 60 u ud knapp gehalten.⸗ Späte Reichsſchuldbuchforderungen 5 Deutſche Anleihen nannte man zum Mittagsſchlu f unverändert. U. a. notierten: Neubeſitz 11.20 7 hb, 305 777%., Reichsbank 151, JG. Farben 1315, Ne 131% 6, Holzmann 4094 und Siemens 15378. „ inbahnen werden. „ Fußht⸗ ba en. In amm; er Baye 10 An⸗ eſentlic im Vor, abetrlehe 1 iſt da⸗ 8 k. 8. trag auf „ Auguſt unkoſten 1 485 055 höht ſich iß 9 r. Wäh⸗ e Ein⸗ 5 000 fr, n dieſes 19ig tze R 9 Af er nich!! in zun chiebus⸗ tes. D de als 5 Früß⸗ „ weiße 66.50% ter und e Kalle arten, gen al zen all 000, G0 eie eſtrigen en un ißigung Ing 5 für 5 bertrug jentral⸗ . Kalb⸗ sklaſſen ſpreiſt. unheim ell Mugen auf 1930 ſtärken ſoll. Beſise wir einen . e oo Meter werden Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 364 Deutſchlands beſte Leichtathleten Zu den Titelkämpfen am Wochenende im Kölner Stadion Sie Leichtathletik iſt der Sportzweig, der bei olympi⸗ 5 Spielen im Vordergrund ſteht. Die nächſten olympi⸗ Spiele finden auf deutſchem Boden ſtatt, und mit dem Intereſſe, das man auf Grund dieſer Tatſache tſpielen 1936 widmet, wächſt ſelbſtverſtänd⸗ Anteilnahme an den Dingen der Leicht⸗ Der deutſche ort wird ſich auf die Spiele 1936 dlicher als je vorbereiten und er hofft, daß ihm Chancen erwachſen werden, als es bei den letzten hen iele Fall war. Darum hält man auch jetzt Aus ſchau u h Kräften, die für 1936 in Frage entſprechend gründlich vorbereitet werden ſchen ſchen tthöͤhten bei uns den ch die len der und Das Intereſſe gilt in erſter Linie der Frage nach em jungen Element, das an die Stelle der zum zten Teil verbrauchten Alten treten und unſere Hoff⸗ und was leiſtet er tue ſchon 9„ das iſt die Frage, mit der wir an ie Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften der Männer herantreten, die am Samstag und Sonntag im Kölner Subion abgewickelt werden. Air wiſſen, daß es keine beſſere Prüfung unſeres Ahleten⸗Materials gibt, als dieſe Titelkämpfe. f Jene berraſchenden Leiſtungen, die uns oft von kleineren Sportfeſten oder von Meiſterſchaften der Bezirke und Unterverbände gemeldet werden, können nur bei einem ſo harten Wettbewerb, wie ihn die Deutſchen Meiſter⸗ haften darſtellen, heſtätigt werden. Andererſeits ſpannt ler auch gerade dieſer harte Wettbewerb das Leiſtungs⸗ bermögen bis zur letzten Hergabe von Können und Kraft au, ſo daß ſolche Titelkämpfe häufig einen ganz anderen als den erwarteten Ausgang nehmen. Den Deutſchen Meiſterſchaften liegt bewußt das Streben nach Höchſtle i ſtung zugrunde. Der Beſte ſoll Meiſter werden und in dieſem Drang, der Beſte zu ſein, geht es zwangsläufig den Rekorden zu Leibe. Je ſchöner die Leiſtungen ſind, umſo beſſer. Wir brauchen Epitzen⸗ und Rekordleiſtungen, weil ſie der beſte Anſporn ür die nachwachſende Jugend ſind und wir brauchen ſie natürlich auch deshalb, um in den internationalen Kämp⸗ leg, deren Bedeutung ja gerade von unſeren neuen Füh⸗ kern anerkannt wird, beſtehen zu können. Zur Zeit liegen die Dinge in der deutſchen Leichtathletik 4 daß der größte Teil der heute noch im Vordergrund en Athleten für das Olympia 1936 nicht oder nicht ehr in Frage kommt. Viele beſitzen zwar heute noch ein Ines Leiſtungsvermögen, aber bis 1986 werden dieſe Athleten verbraucht ſein. Die Ausnahmen ſind an einer Hand abzuzählen. Sievert, Weimann, Bornhöft, Syring, Helſcher. und dann ſtockt man bereits. Die Deutſchland⸗ keiſe der amerikaniſchen Meiſter hat uns zuletzt noch be⸗ pleſen, daß wir zwar in der kontinentalen Athletik noch einigermaßen tonangebend ſind, aber im Kampf mit den Spitzenkönnern der Welt doch nur ganz geringe Chancen ſaben. Unſere Hoffnungen richten ſich in der Hauptſache auf den heute durchweg noch unbekannten Nachwuchs und wie es darum beſtellt iſt, das ſoll uns eben Köln mit ſeinen Neiſterſchaftstagen zeigen. Auf manchen Gebieten ſcheint es ja um dieſen Nachwuchs kcht gut beſtellt zu ſein. Wir ſehen keinen Weitſpringer don Rang, die Nachfolge auf den Sprintſtrecken iſt ſehr mager geworden und beſonders betrüblich iſt es, daß ein Mann wie Dr. Peltzer nach 13 Jahren Vorherrſchaft auf ben Mittelſtrecken immer noch dominierend ſein kann. Viel⸗ leicht ſtimmt uns aber ſchon Köln auf dieſen Gebieten optimiſtiſcher. Auf anderen Spezialſtrecken ſteht es beſſer. Peſtdeutſchland hat uns in Weinkötz einen neuen, hoff⸗ nungsvollen Hochſpringer gegeben. der Berliner Stöck iſt ein ſehr entwicklungsfühiger Werfer und im Hammerwerfen tritt gleich eine ganze Kolonne neuer Leute in Erſcheinung. Die 100 Meter ſind Jonath noch einmal ſicher. Auch die 200 Meter würden es ſein, wenn er hier läuft. Tut er es nicht, ſo werden Borchmeyer, Schein und Kurz die usſichtsreichſten ſein. Ueber 400 Meter uird Metzner ih einmal vor Voigt, Pöſchke und Nehb in Front bleihen. ſicher eines der ſpannendſten eigneten Nachwuchs Rennen ſein. Wer kann Dr. Peltzer ſchlagen?, das iſt hier die Frage. Der Verteidiger der 1500 Meter⸗Meiſter⸗ ſchaft, Wichmann⸗SCC., hat nicht nur mit Schilgen, ſon⸗ bern auch mit einigen neuen, aufſtrebenden Leuten zu rech⸗ ten. Der Meiſter über 5000 und 10000 Meter kann bei den heutigen Kräfteverhältniſſen nur Syring heißen. Völlig offen iſt dagegen der Kampf im Marathonlauf und der erſtmals ausgeſchriebenen Marathon⸗Mannſchafts⸗ meiſterſchaft.— Die 110 Meter Hürden ſehen den Frankfurter Welſcher als Favorit vor dem Titelverteidiger Wegner höneberg; Nottbrock⸗Köln iſt anſcheinend immer noch der beſte Mann über die 400 Meter⸗ Hürden. Der Nürnberger Böhm könnte ihm ein ernſter Konkurrent ſein, wäre er beſſer trainiert. Sehr ſpannend verſprechen die Staffelkämpfe zu werden. Ob Eintracht Frankfurt über 4 mal 100 Meter noch einmal 2 Bochum, Preußen Krefeld und den SC. ſchlagen kann, erſcheint fraglich. Polizei⸗SV. Berlin und SCC. ſind wieder die chancenreichſten Anwärter für die 4 mal 400 bzw. 4 mal 1500 Meter⸗Staffeln. Im Dreiſprung beſitzen wir bislang noch keinen Mann von internationalem Format, der Meiſterſchafts⸗ kampf iſt zudem offen. Bornhöfft hat im Hochſprung vor kurzem einen neuen deutſchen Rekord aufgeſtellt. Er muß aber trotzdem mit dem jungen Weinkötz rechnen. Der ewig⸗junge Köpke, der im Kampf mit dem Amerikaner Spitz am Sonntag noch 1,90 Meter erreichte, iſt leider nicht in der Meldeliſte zu finden. Müller⸗Kuchen und Wegner⸗ Halle werden ſich im Stabhochſprung ein intereſſan⸗ tes Duell liefern. Leute wie Dwiza ſind zur Zeit wohl noch nicht weit genug. Beim Weitſprung findet man den Titelverteidiger Köchermann nicht mehr unter den Ge⸗ meldeten. In ſeiner Abweſenheit iſt der Kampf eine offene Angelegenheit. Hirſchfeld hat die Meiſterſchaften im Ku⸗ gelſtoßen und Diskuswerfen zu verteidigen. In beiden Diſziplinen iſt unſer Zehnkampf⸗Weltrekord⸗ mann ſein ſchärfſter Konkurrent. Wird Sievert durch den Zehnkampf, bei dem er vor Eberle, Schulz und Lade⸗ wig uſw. klarer Favorit iſt, nicht zu ſehr angeſtrengt, dann ſollte er dem Allenſteiner zumindeſt im Diskuswerfen den Titel entreißen können. Hirſchfeld iſt in dieſer Sat⸗ ſon erſt wenig in Erſcheinung getreten. Seeger oder Grimm?— das iſt die Frage im Hammerwerfen. Beide haben hier füngſt mit Rekordleiſtungen aufgewar⸗ tet. Ein anderer Rekordmann, der Leipziger Weimann, wird ſich fraglos das Speerwerfen vor dem hoff⸗ nungsvollen Stöck holen. Schließlich müßten im Stein⸗ ſto ßen und Schleuder ballwerfen die Titelver⸗ teidiger Debus⸗Köln bzw. Reymann⸗Wünsdorf noch ein⸗ mal in Front bleiben können. Das ſind kurz skizziert die Ausſichten in den einzelnen Disziplinen. Hinter den Favoriten erſcheint jeweils— die Meiſterſchaften ſind ſehr ſtark beſchickt— eine breite Front von alten und neuen Kämpen, die einen harten Kampf um die Plätze verbürgen und von denen der eine oder andere vielleicht ſogar eine Ueberraſchung bringen kann. Ueberraſchungen aber wären uns durchaus nicht unwillkommen, es wäre im Gegenteil nur wünſchenswert, würden neue Sterne mit den entſprechenden Leiſtungen auftauchen. Deutſche Tennismeiſterſchaften Aeberraſchungen am Mittwoch— Frl. Payot und Frl. Adamoff geſchlagen Der Mittwochvormittag war bei den Deutſchen Tennis⸗ meiſterſchaften ausgefüllt mit der Erledigung einer Anzahl von Herren⸗Doppelſpielen, von denen das Ergebnis der Begegnung Nourney⸗ Eichner— Sresman⸗Itoh mit :3,:4,:0 für die Deutſchen als große Ueberraſchung gewertet werden muß. In den übrigen Kämpfen gab es folgende Ergebniſſe: Tuckey⸗Tinkler(England)— Schom⸗ burgk⸗Schwenker(Deutſchland):2,:1, 6 R. Menzel⸗ Rohrer(Tſchechoſlowakei) Heydenreie rtz(Deutſch⸗ land]:0,:3, 611, Dr. Deſſart⸗ Frenz(Deutſchland) Gottſchewſki⸗Pietzner(Deutſchland):6,:3,:8,:3, Ja⸗ cobſen⸗Gleerup(Dänemark)— d' Oſtiani⸗Bacigalupo(Ita⸗ lien):8,:4,:2, Satoh⸗Nunvi(Japan)— Stalios⸗Sper⸗ ling(Griechenland⸗Dänemark):7,:0,:1, Kukuljevic⸗ Puncec(Jugoſlawien)— Burrows(England):6, :0,:1,:6,:0, Lorenz⸗ Nenzel— Uthmöller⸗Walch (alle Deutſchland):6,:3,:6,:1. Bei großer Hitze, wobei die ſtechende Sonne ſich ſehr unangenehm bemerkbar machte, wurden am Nachmittag die Meiſterſchaften mit der zweiten Runde im Damen⸗ Einzel fortgeſetzt. Als„Letzte Vier“ gingen aus dieſen Kämpfen hervor: Frau Heurotin, Frau Schomburgk, Frau Stuck und Frl. Krahwinkel. Die Fronzöſin Henrotin lieferte gegen die vorjäh⸗ rige deutſche Meiſterin Frl. Payot⸗Schweiz ein ungewöhn⸗ lich kluges und wechſelvolles Ten„dem die Schweizerin, nachdem ſie den erſten Satz leicht mit 610 gewonnen hatte, in den beiden folgenden en nicht mehr ſolgen konnte. Mit Stopp⸗ und Croß⸗Bällen erzielte Frau Henrotin Punkt um Punkt und brachte ſo die bisher größte Senſa⸗ tion der Veranſtaltung fertig. Sie gewann mit:6, :2, 678. Nicht viel geringer war die Ueberraſchung, als Paula Stuck die Franzöſin Adamoff mit 623,:4 ausſchalten kounte, glattex, als das Ergebnis beſagt. Die Franzöſin verließ ſich nur auf ihr Grundlinienſpiel und löfſfelte un⸗ entwegt Ball um Ball gegen die ſtets angreifende Frau Stuck zurück. 85 Weniger Mühe hatte Frau Schomburgk mit Frl. Weihe, die:2, 619 beſiegt wurde. Hilde Krahwinkel fand bei der Engländerin Deoarmon nur im zweiten Satz rößeren Widerſtand. Ihr:2,:6 Sieg ſtand aber nie in rage. In den ſpäteren Nachmittagsſtunden wurde auch die vierte Runde im Herrendoppel in Angriff ge⸗ nommen. Hier errangen die Hamburger Dr. Deſſart/ Frenz einen vielbejubelten Sieg von:1,:6,:4,:4 über die Dänen Jacobſen/ Gleerup. Das Hamburger Paar konnte beſonders durch die ausgezeichnete Netzarbeit von Dr. Deſſart viele Punkte ſammeln. Sodann unterlagen Roderich Menzel/ Rohrer gegen die Engländer Tuckey/ Tinkler:6,:2,:4, 622. Menzels gute Arbeit konnte es allein nicht ſchaffen, da Rohrer eben zu ſchwach war. Weitere Ergebniſſe vom Mittwoch: Damen⸗ Doppel: Frau Dros⸗Canters/ Frl. Conquerque— Frl. Kallmeyer/ Weihe:1,:4; Frl. Dearman/ Lyle— Frl. Haff⸗ Othberg/ Krüger:1,:1; Frl. Trede/ Frl. Münſter(Ham⸗ burg)— Frau Burke/ Frl. Henrotin:6,:6. Herren⸗ Doppel: Satoh/ Nundi— Lorenz/ Menzel 618, 715, :4; Nourney/ Eichner— Kukuljevie/ Puncec 618, 416, 612, 7, 63. Gemiſchtes Doppel: Frl. Dearman Ritchie Frl. von Ende/ Lund:2, 62. Dr. Landmann ſchlägt Dr. Buß Eine große Anzlehungskraft auf die Darmſtädter Ten⸗ nisfreunde hotte am Sonntag der Schaukampf zwiſchen dem für Darmſtadt ſpielenden Dr. Landmann und Dr. Buß⸗ Mannheim. Dr. Buß, am Netz glänzend ſpie⸗ — * 1 * 5 4 1 14. Rhön⸗Segelflug⸗Wellbewerb Der ereignisreiche Dienstag des 14. Rhön⸗Segelflug⸗ Wettbewerbes, an dem durch 63 Starts die Zahl der bis⸗ herigen Wettbewerbsflüge auf 103 geſtellt und eine Geſamt⸗ flugzeit von über 110 Stunden eszielt wurde, brachte er⸗ neut den Beweis, daß heute größere Leiſtungen ohne weiteres guter Durchſchnitt ſind. Der Nachwuchs hat weiterhin gelernt, ſeine theoretiſchen Erfahrungen in der Praxis mit Erfolg zu verwerten. Die Tagesprämien für Dienstag für die höchſte Höhe fbelen an Van dieken⸗Hamborn und Utech⸗Darmſtadt während die für die größte Strecke von Steinig und Peter Riedel gewonnen wurden. Für den vierten Wettbewerbstag, Mittwoch, der mit insgeſamt 120 Wettbewerbsflügen abſchloß, hatte die Sportleitung wiederum Tagespreiſe für die höchſte Höhe und die größte Strecke ausgeſetzt, um die aber wegen des allzuſchwachen Windes nicht geſtartet werden konnte. Der Darmſtädter Fiſcher auf„Windſpiel“ und der erſt 22jährige Heinrich Dittmar auf„Kondor“ verſuchten deshalb, den Fernzielflugpreis der diesjährigen Ausſchrei⸗ bung in Höhe von 39000/ für die Ueberfliegung der 10 Km. ſüdlich der Waſſerkuppe gelegenen Kiſſinger Hütte und Rückkehr zur Startſtelle zu erlangen. Bei Fiſcher langte leider die Höhe nicht mehr zum Rückflug aus. Weſentlich mehr Glück hatte Dittmar, der ſeinen aus⸗ gezeichneten„Kondor“ kurze Zeit danach an den Start lend, gewann raſch den erſten Satz mit 611. Dr. Land⸗ brachte. Er konnte trotz ſchwachen Windes im Thermitflug auf große Höhe kommen und flog dann in weſtlicher Rich⸗ tung davon. In großer Eutfernung von der Startſtelle flog er den ſüdlich vorgelagerten Schwarzen Bergen ent⸗ lang, immer wieder dürch längeres Kurven an Aufwind ſpendenden Stellen ſeine Höhe vergrößernd. Er erreichte schließlich die Kiſſinger Hütte. Der Rückflug geſtaltete ſich infolge des großen, zwiſchen der vorgelagerten Kette und der Waſſerkuppe gelegenen Tales ſehr ſchwierig. Aber Dittmar ſchaffte es glänzend. Immer wieder Wolken an⸗ liegend oder an kleinen Hängen ſegelnd, kehrte er nach dreiſtündigem Flug zur Waſſerkuppe zurück, die er in großer Höhe erreichte. Mit Turns und Steilſpiralen ging er dann zur Landung über, die in Höhe der Start⸗ ſtelle neben der Fliegerſchule erfolgte. Nach dem Baro⸗ 7 7 7 5 hatte Dittmar eine Moaximalhöhe von etwa 1600 Meter über dem Start erreicht. Mit dieſem Flug hat der junge ausgezeichnete Segel⸗ flieger die Hälfte des erſten großen Preiſes der Aus⸗ ſchreibung der„L 4 Rhön“ in Höhe von 1500 Meter ge⸗ wonnen. Die Stadt Erfurt hat zur Erinnerung an den im Jahre 1928 auf der Waſſerkuppe abgeſtürzten Segelflieger Max Standfuß einen ſilbernen Pokal geſtiftet, den heute Oberbürgermeiſter Piechier der Sportleitung überbrachte. mann hatte aber ſchon im nächſten Satz ſein Ballgefühl wieder gefunden; mit ſeinem wunderbar leichten Grund⸗ lintenſpiel holte er ſich nach Kampf denn auch die beiden 624. nächſten Sätze 614, Anläßlich dieſe haukampfes fand noch ein Klub⸗ wettſpiel zwi 1 Ta Darmſtadt und T Mannheim ſtatt. Für Mannheim ſpielten Dr. Buß, Kirchgäſſer, Fütterer, Troß, Schäfer, Schneider und die Damen Frl. Huck, und Fr. Dr. Maxon. Der Klubkampf endete unentſchieden mit:6 Punkten. Amneſtie beim Fußball Der Verbandsvorſtand des Südd. Fußball⸗ und Leichk⸗ athletikverbands gibt amtlich bekannt: In dem Beſtreben, der Neuorganiſation in unſerem Sportleben reine und klare Verhältniſſe zu ſchaffen, hat der Verbandsvorſtand in ſeiner letzten Sitzung am 5. Auguſt 1933 eine Amneſtie beſchloſſen. Er will damit den betroffenen Vereinen und deren Mitgliedern die Möglich⸗ keit geben, als Gleichberechtigte in die neue Volksgemein⸗ ſchaft einzutreten und wieder mitzuarbeiten an den Auf⸗ gaben und Zielen unſerer Bewegung. Beſtimmt wird deshalb: 1. Alle Perſonen, die wegen a) Nichtbezoahlung einer Geldſtrafe, b) wegen Ziehverſuche, e) wegen Tätlichkeit, ſoweit die Verurteilung länger als 1 Jahr zurückliegt, auf der ſchwarzen Liſte des Verbandes ſtehen der aus dem Verband ausgeſchloſſen wurden, werden mit ſofortiger Wirkung von dieſen Strafen befreit. 2. Disqualifi kationen und Platzſperren non Vereinen werden ab ſofort aufgehoben. Disqualiftkationen wegen Zahlungsrückſtänden der Vereine 8 492 der Satzungen bleiben beſtehen. g. Alle Geldſtrafen werden auf ein Drittel er⸗ mäßigt, ſofern ſie mit den Verfahrenskoſten bis ſpäte⸗ ſtes 31. Auguſt 1933 leinſchließlich) auf das Poſtſcheck⸗ konto des Verbandes überwieſen werden. 4. Alle ſchwebenden Verfahren, ſoweit ſich dieſe nicht auf ſchwere Tätlichkeiten und Amateurver⸗ gehen beziehen, ſind einzuſtellen. Pferdesport Köln(9. Auguſt) 1. Cſarbas⸗Rennen. 1000 4, 1600 Meter, Ausgleich 92 1. H. Hopes Agent(L. Haut); 2. Theſaurus; 3. Muſter⸗ knabe. Toto: 718; Platz: 200, 40. Ferner: Szegeban, Mar⸗ got, Nonne. 2. Défir⸗Rennen. 1650 /, 1000 Meter, zweijährige Mat⸗ den: 1. Totes Rennen zwiſchen M. Pfeiſers Manifeſto(A. Lommatzſch) und E. Diltheys Ballenpoſt(5. Knoche); 8. Titanie. Toto: 37:15, 12:15. Ferner: Lilla, Horus, Amal⸗ gam; Emil, Augan, Salur, Bajadere, Huſar. g. Habenichts⸗Rennen. 1650 /, 1200 Meter: 1. A. Oex⸗ — lers Tarquinia(A. Zimmermann); Medinus; 3. totes Rennen zwiſchen Prachtmädel und arvas. Toto: WM; Platz: 13, 22, 10, 21. Ferner: Teufelsjunge, Eisſproſſe, Cornax Pfennigkommſchnell, Gren; 15 4. Dolomit⸗Rennen. 1900 J, 1600 Meter: 1. P. Bisges Galsworthy(Hellmann); Praſſer; 3. Nofretete. Toto: 22; Platz: 20, 16. Ferner: Urbino, Charmante. 5. Hürdenrennen der Dreijährigen. 1700 /, 2500 Meter: 1. Webers Strachan(Andrie); 2. Dreiläufer; 3. Gnom. Toto: 47; Platz: 28, 20. Ferner: Schutzpatron, Meer⸗ junge, Agnus, Stobi, Leithirſch, Bargello. 6. Flieder⸗Jagdrennen. 2900 /, 9700 Meter, Ausgleich 2: 1. Erbprinz Dr. Schwarzenbergs Libertus(W. Rößler]; 2. Sifaro; 3. Sans pareil. Toto: 384; Platz: 18, 19. Ferner: Roswitha, Porto Flip. 7. Skarabage⸗Rennen. 1650„, 2400 Meter, Ausgleich 8: 1 H. Schweizers jr. Rabenſteiner(Br. Wenzel); 2. Sno⸗ tok; 3. Georgette Toto: 28; Platz: 15, 25, 19. Ferner: An⸗ dreas Hoſer, Springflut, Georgia, Siſikon, Donnergott, Jägermeiſter. Doppelwette: Bargello— Libertus 12:10. Geſchäftliche Mitteilung In dieſem Zeichen weiter treue Frenndſchaft! Seit Jahren halten erfahrene Hausfrauen der guten, bewährten Sunlicht⸗Seife die Treue. Jetzt— im Zeichen größerer Sparſamkeit— macht dieſe Freundſchaft oͤcppelt Freude: die wäſcheſchonende Sunlicht⸗Seife iſt um volle 5 Pfennig billiger geworden! 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