Erſcheinungswelſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: aus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ ſofkr, 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 48, Meerfeldſtr. 18, Frei d Mannheimer General-Anzeiger a Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Je Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, WOppauer Str. 8, Se Luiſenſtr.1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 P55 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 79 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim dittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Auguſt 1033 144. Jahrgang— Nr. 376 göchſtleiſtung eines italien en Ozeandampfers Der italieniſche Dampfer„Rex bricht auf der Fahrt nach Newyork den Rekord der„Bremen“ ——— ——— On 449 894 rung. ame f — a0 Mice ar zn. ft. A. 5 aſſer, Ach. . Fremden garantiert, N. I. Proſp. odtmooz 5 G, Auf Befehl Muſſolinis erzleidente Meldung des Wolff⸗ Büros Wg— Neuyork, 17. Auguſt N Aab Der italieniſche Dampfer„Rex“ hat mit vier Ta⸗ denden en, 18 Stunden, 58 Minuten einen neuen Re⸗ u gelegen korb für die Ueberquerung des Atlautiſchen „Mk, 5— Dieans aufgeſtellt. Die Rekordſtrecke beträgt 3181 uh,„ Stkeemeſlen, die höchſte Tagesleiſtung 736 Seemeilen. r Die Strecke Gibraltar Ambroſe⸗Feuerſchiff am dach Singang des Neuyorker Hafens wurde von dem ita⸗ dann lleniſchen Dampfer in der nenen Rekordzeit von vier Hwarzwalt, Tagen 13 Stunden 58 Minuten zurückgelegt. Die am Fluß Durchſchnittsgeſchwindigkeit der„Rex“ betrug 28,96 legegatkes noten pro Stunde. a be Wie der Kapitän des italieniſchen Ozeandampfers Hofs eee TH erklärte, habe er den Angriff auf den Rekord der ee„Bremen“ auf Befehl Muſſolinis unternommen. Baum- Pährend der Ueberfahrt habe er zweimal täglich v. J%% k, dem ſtalieniſchen Regierungschef auf dem Radiowege e N. Mg. Mitteilungen über den Verlauf der Rekordfahrt ge⸗ F. Fret,, nacht. 7 Die Rekordſtundengeſchwindigkeit des italieniſchen And Schnelldampfers„Rex“ findet aber trotzdem auch in Deutſchland lebhafteſte Anerkennung. Ones Nach dem Triumphflug des Balbo⸗Geſchwaders kann — bis italieniſche Nation nun dieſen ſchönen Sieg ntr.-Heiz. einer Ueberſeeſchiffahrt feiern. 9 9 9 Die Tribuna“ ſchreibt:„Die Italiener von heute V. Hiener wiſſen das Atlantiſche Meer zu beſiegen ſowohl in 7 der Luft als auch auf dem Waſſer. Der Feier für 1 dalle fägt ſich nun der Sieg der„Rex“ an.“ Der tal Schnelldampfer„Rex“ hat eine höhere Geſchwindig⸗ 1 11 leit herausgeholt als die„Bremen“, nämlich 28.92 Erholung Anbten im Stundendurchſchnitt, während die„Bre⸗ Zenſton bis . 1 zend men“ das„Blaue Band“ des Ozeans mit einem Stundendurchſchnitt von 2791 eroberte und in dieſem Jahre ſich mit einem neu heraus⸗ geholten Durchſchnitt von 28.51 Seemeilen noch ſelbſt für solch übertraf. alten un In deutſchen Schiffahrkskreiſen be⸗ 1 glückwünſcht man die Italiener zu ihrem Erfolg auf der Strecke Gibraltar—Neuyork. Die ausgezeichnete ä Fahrtzeit der„Nex“ hat in dieſen Kreiſen nicht weiter überraſcht, weil die beſonderen Fahr⸗ eigenſchaften des Schiffes ſchon bekannt waren. ö Der„Rex“ hat leichtere Bauart als etwa die „Bremen“ und ſeine Waſſerverdrängung iſt rund 10000 Tonnen geringer. Dagegen verfügt er etwa über die gleichgroße Maſchinenſtärke von 135 000 PS. Auf der von ihm befahrenen ſüblichen Route Gibraltar—Neuyork ſind die Wetterver⸗ hältniſſe natürlich günſtiger als auf der Nord⸗ toute Biſhop⸗Rock am Ausgang des Aermelkanals und Neuyork. Dieſe Faktoren hätten die Rekord⸗ fahrt natürlich ungemein begünſtigt, denn es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ein ſehr viel leichteres Schiff mit den gleichen„Maſchinenpferden“ ſchneller über den Ozean laufen könne, zumal wenn noch günſtigere Wetterverhältniſſe eine Rolle ſpielen. Die Berliner Preſſe begrüßt den„Rex“ zu iu ſeinem hervorragenden Erfolg. Im übri⸗ gen meint man, die Frage des„Blauen Bandes“ werde wohl am beſten nicht aufgeworfen, weil die klaſſiſche Rennſtrecke für ſeine Erringung ene Nordroute ſei, auf der die„Bremen“ in Wett⸗ bewerb mit Engländern und Franzoſen ſiegreich ſei. Wie unſer römiſcher Korreſpondent dazu drahtet, feiert die italieniſche Preſſe heute die Erringung des „Blauen Bandes“ durch Italien. Der Vergleich wird mit der„Bremen“ gezogen, die im Juni die Strecke Neuyork- Cherbourg in 4 Tagen, 16 Stunden, 15 Minaten zurücklegte, mit einer Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit von 28,51 Knoten. ——— Roſſi und Codos in Paris Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 17. Auguſt Die franzöſiſchen Langſtreckenflieger Roſſi und Codos, die einen neuen Weltrekord aufgeſtellt haben, ſind geſtern nachmittag in Paris einge⸗ broffen. Auf dem Flugplatz Le Bourget begrüßte mniſterpräſident Daladier die Flieger und erklärte, er wolle bei dieſer Gelegenheit der franzöſiſchen duſtfahrt ſein abſolutes Vertrauen bezeugen, Sie ſei 1 der gegenwärtigen Stunde die große Hoffnung drankreichs. Bei einem Empfang im Rathaus wurde en Fliegern die große Goldene Medaille der Stadt Paris überreicht. Nerſchwörung in Montevideo aufgedeckt f Buenos Aires, 17. Auguſt. 105 Regierung hat in Montevideo eine neue revo⸗ 5 ſonäre Verſchwörung entdeckt. Bisher ſind fünf onen verhaftet worden. Die Verſchwörer wur⸗ 5 auf friſcher Tat ertappt, als ſie im Begriff waren, 1 Maſchinengewehre und Sprengſtoffe in den zirk Colonia zu ſchmuggeln. Am die kommende Reichsreform Falſche Mutmaßungen— Hiſtoriſch beoͤingte Entwicklung Privattelegramm O Berlin, 16. Auguſt In einem Teil der Preſſe ſind Nachrichten auf⸗ getaucht, wonach gegenwärtig Pläue erwogen wer⸗ den, im Zuge der kommenden Reichsrefor m Deutſchland gewiſſermaßen horizontal nach neuen Geſichtspunkten zu gliedern. Der Plan wird ſo ge⸗ deutet, daß das Deutſche Reich in 12 große orga⸗ niſche Bezirke aufgeteilt werden ſoll mit dem Namen„Deutſches Land“. Dabei würden ſich die neuen Bezirke im weſentlichen mit den jetzigen Län⸗ dern decken mit Ausnahme von Württemberg, wel⸗ ches Baden und Hohenzollern mit umſaſſen ſoll, fer⸗ ner würde Rheinfranken mit der Pfalz und Heſſen vereinigt. Wir haben dieſe Meldung deshalb ſo ausführlich wiedergegeben, weil wir von gut unterrichteter Seite hierzu erfahren, daß dieſe Pläne nicht nur den Tatſachen vorauseilen, ſondern über⸗ haupt nicht erwogen werden. Es muß dar⸗ auf hingewieſen werden, daß eine Frage wie die der Reichsreform nicht dadurch einfach zu löſen iſt, daß man eine, wenn auch organiſch begründete Neuein⸗ teilung der einzelnen Länder vornimmt, alſo gewiſ⸗ ſermaßen die Landkarte zur Hand nimmt, ſondern, daß es ſich hier um ein Problem handelt, welches ſich nicht in dieſer ſpieleriſchen Kürze löſen läßt. Die weitere Entwicklung der Reichsreformpläne hängt von hiſtoriſchen Bedingtheiten ab, die es zweckdienlich erſcheinen laſſen, hierüber keine wie noch gearteten Pläne zu erörtern. Es muß alſo noch einmal nachdrücklich unterſtrichen werden, daß die maßgebenden politiſchen Stellen in keiner Weiſe mit den ausführlich wiedergegebenen Nachrichten, die in der ſüddeutſchen Preſſe erſchienen ſind, etwas zu tun haben. Oſtpreußens Dank an Oberpräſident Koch Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 17. Auguſt. Wie die Preſſeſtelle des Oberpräſidiums Oſtpreu⸗ ßen mitteilt, kamen geſtern mittag um 12 Uhr 38 Ver⸗ treter, ehemalige Arbeitsloſe der Kreiſe Oſtpreußen, im Oberpräſidium zuſammen, um dem Oberpräſi⸗ denten und Gauleiter Koch ein Glückwunſchſchreiben zu übermitteln. In dem Glückwunſchſchrei⸗ ben heißt es: Nach Jahren dumpfer Verzweiflung, die uns das Los der Arbeitsloſigkeit gebracht hat, ſahen wir zum erſtenmal wieder am 30. 1. 1933, als unſer Führer Adolf Hitler die Regierung in Deutſchland über⸗ nahm und die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit inner⸗ halb der nächſten vier Jahre als das Ziel ſeines Kampfes bezeichnete, einen Hoffnungsſchimmer auf⸗ tauchen. Viele von uns, die noch nicht den felſenfeſten Glauben an die Worte des Führers kannten, zwei⸗ felten damals an der Durchführbarkeit des giganti⸗ ſchen Planes. Und nun haben Sie, hochverehrter Gauleiter, in unſerer Heimatprovinz Oſtpreußen vor wenigen Wochen den Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit auf⸗ genommen und mit der Ihnen eigenen Zähigkeit ſiegreich fortgeführt. Wenn am heutigen Tage aus allen Kreiſen der Provinz Vertreter der deutſchen Arbeiterſchaft, die nach jahrelanger Erwerbsloſigkeit endlich wieder in Lohn und Brot gekommen ſind, vor Ihnen ſtehen, und den Dank aller oſtpreußiſchen Arbeits⸗ kameraden für dieſes Werk ausſprechen wollen, ſo ge⸗ ſchieht das in dem Bewußtſein, in Ihnen, hochver⸗ folg auf dem Wege der Geſundung ehrter Gauleiter und Oberpräſident, den Freund und Helfer des deutſchen Arbeiters zu wiſſen, deſſen lang⸗ jähriger Kampf um die Eingliederung des deutſchen Arbeiters in den Produktionsprozeß durch den Er⸗ folg des heutigen Tages eine Genugtuung gefunden hat. Um die Bedeutung des Erfolgs der Arbeits⸗ ſchlacht in der Provinz Oſtpreußen, die nun frei iſt von Arbeitsloſen, voll zu würdigen, ſeien die Zahlen aus der Zeit der oſtpreußiſchen Arbeitsloſigkeit in Erinnerung gerufen. Die Höch ſt⸗ zahl der Arbeitsloſen wurde dort im Februar 1933 mit 131073 erreicht. Weiter wurden gezählt am 31. März 124 564, am 30. April 98 037, am 31. Mai 81970, am 30. Juni 75 508, am 31. Juli 28 703 und am 15. Auguſt 0. 5 Reichspräſident an OSberpräſident Koch Meldung des Wolff⸗Bitros — Königsberg, 16. Auguſt. Von dem gegenwärtig auf Gut Neudeck weilenden Herrn Reichspräſidenten iſt ſoeben nachſtehendes, in Freyſtadt(Weſtpreußen) aufgegebenes Telegramm eingelaufen: „Oberpräſident Koch, Königsberg! Für Ihre Meldung von der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in der Provinz Oſtpreußen danke ich Ihnen herzlich. In aufrichtiger Anerkennung Ihrer Arbeit beglückwünſche ich Sie zu dieſem ſchönen Er⸗ unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens. gez. von Hindenburg, Reichspräſident, Vernichtender Schlag gegen die Bremer KPo Meldung des Wolff⸗ Büros — Bremen, 17. Auguſt. Die Geheime Staatspolizei teilt mit: Nachdem vor einigen Wochen die kommuniſtiſchen Führer des Bezirks Nordweſt der KPD. feſtgenommen worden waren, wurde dem Neuaufbau der kommuniſtiſchen Leitung von der Geheimen Staatspolizei beſondere Beobachtung geſchenkt. Am Montag dieſer Woche erfolgte in ſämtlichen Stadtteilen Bremens die Aus⸗ hebung der Hauptfunktionäre der KPD. In 96 Woh⸗ nungen und ſonſtigen Unterkunfts möglichkeiten wurden Durchſuchungen vorgenommen. 43 führende Funktionäre kamen in Schutzhaft. Es gelang, die geſamte Leitung der Par⸗ tei, des Einheitsverbandes, der RGO., der Roten Hilfe und des Kampfbundes gegen den Faſchismus hinter Schloß und Riegel zu bringen. Daß es ſich bei allen Beteiligten nur um ganz zuverläſſige und verwegene Leute handelte, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. In der letzten Zeit ging man auch daran, eine Ter⸗ rorgruppe aufzustellen. Zu dieſer Terrorgruppe hat⸗ ten ſich bereits mehrere führende Mitglieder der KPD. verpflichtet. Bei den übrigen 38 Feſtgenommenen han⸗ delt es ſich um Funktionäre der ſogenannten Zellen. Der Urheber der Terrorgruppe war der aus Mvor⸗ dorf ſtammende kommuniſtiſche Flüchtling Meyer, der ebenfalls feſtgenommen wurde. Unter den Ver⸗ hafteten befindet ſich auch ein Spitzenfunktionär namens Lange, bei dem zahlreiche gefährliche Handfeuerwaffen und Munition beſchlagnahmt wer⸗ den konnten. 8— Köln, 17. Auguſt. Umfangreiche Abteilungen der politiſchen Krimi⸗ nal⸗ und Schutzpolizei ſowie SA⸗Männer unternah⸗ men geſtern in den Morgenſtunden eine groß auf⸗ gezogene Razzia in dem Kölner Vorort Longerich. Der ganze Ort wurde von den Abteilungen umſtellt. Es wurden etwa 34 Wohnungen durchſucht, wobei man umfangreiches Material der KPD, wie Lite⸗ ratur, Piſtolen, Dolche, feſtſtehende Meſſer und Schlagwerkzeuge vorfand. Insgeſamt wurden vier Perſonen in Haft genommen. Kommuniſten als Geiſelnfeſtgenommen Meldung des Wolff⸗ Büros — Wanne⸗Eickel, 17. Auguſt. Wie die Polizei meldet, iſt der ſeinerzeit von Kommuniſten überfallene und ſchwerverletzte SA⸗ Mann Kozielek in der Nacht zum Mittwoch ge⸗ ſtorben. Um derartige gemeine Ueberfälle der Kommuniſten in Zukunft zu unterbinden, wurden im Laufe des Mittwoch eine große Anzahl früherer Angehöriger der KPD aus Wanne⸗Eickel, die zum Teil bereits wieder aus der Schutzhaft entlaſſen worden waren, als Geißeln feſtgenommen. Feuer in unteriröiſchem Munitionslager Paris, 17. Auguſt. In einem großen unterirdiſchen Munl⸗ tionslager in der Gegend von Ville iſt ein Feuer ausgebrochen. Dieſes Lager liegt etwa 60 Meter abſeits der Autoſtraße. Man befürchtet, daß der Brand, der ſich durch die unterirdiſchen Gänge weiter frißt, Gas bomben erreicht, die ebenfalls dort geborgen ſind. Die Löſcharbeiten wa⸗ ren bis jetzt erfolglos. Man hat die Gegend vom Verkehr abgeſperrt, um Unglücke zu verhindern. Nur Talſachen! Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 17. Auguſt. Die beiden Schreiben, die der Ober reichs⸗ anwalt an den ſchwediſchen Sozialdemokraten Branting und an den franzöſiſchen Schriftſteller Romain Rolland gerichtet hat, werden ganz außerordentlich dazu beitragen, die internationale Atmoſphäre rings um Deutſchland zu rein t⸗ gen. Das iſt nötig, denn die Emigranten ſind mit allen Mitteln bemüht, dieſe Atmoſphäre zu ver⸗ giften, um dadurch jede poſitive außenpolitiſche Ar⸗ beit Deutſchlands zu verhindern. Solange ſie ſich darauf beſchränken, hre Hetz⸗ blättchen zu ſchreiben und zu drucken, ſind ſie reich⸗ lich ungefährlich und ihre Tätigkeit kaum der Be⸗ achtung wert. Aber wenn ſie den Verſuch machen, führende Männer des Auslandes vor ihren Karren zu ſpannen, dann muß auch von uns alles verſucht werden, um ihnen ent⸗ gegenzutreten. Daß ein Mann wie der ſchwediſche Sozialdemokrat Branting, der ſchon im Krieg ſeine wenig deutſchfreundliche Geſinnung be⸗ wieſen hat, auf die Propaganda der Emigranten hereinfiel, iſt weiter nicht verwunderlich. Aber daß ein Schriftſteller wie Romain Rolland, der, wie ſeine Bücher zeigen, Deutſchland und ſeine Kultur im⸗ merhin kennt, auf dieſen Leim geht, iſt kaum zu faſſen. Der Brief des Oberreichsanwaltes wird hoffentk⸗ lich ſeine Wirkung auf Romain Rolland nicht ver⸗ fehlen oder wenigſtens nicht auf ſeine Landsleute, denn was darin der Oberreichsanwalt in nüchternen und ſachlichen Worten fordert, das ſind Tatſachen, jene„tatſächlichen Aus⸗ ſagen aus erſter Hand“, von denen Herr Branting geſprochen hat, jene„beweiskräfti⸗ gen tatſächlichen Unterlagen“ die Herr Rol⸗ land beſitzen will. Nicht mehr und nicht weniger, denn auf Tatſachen allein kommt es an, auf brauchbare und zu⸗ verläſſige Zeugen, die bereit ſind, für ihre Behauptungen einzutreten. Wir Deutſche wiſſen, daß in Sachen Reichstagsbrand ſolche Tatſachen und Zeugen weder Herrn Branting noch Herrn Rolland zur Verfügung ſtehen, aber auch das geſamte Ausland ohne jede Ausnahme muß es wiſſen, und dazu werden die beiden Briefe aus Leipzig das Ihrige beitragen. Die Herren Branting und Rolland haben verſucht, ſich in international unzuläſſiger Weiſe in interne deutſche Dinge wie den Reichstagsbrand⸗Prozeß einzumiſchen. Wir hätten dieſe Einmiſchung kurzerhand zurückweiſen können, aber wir wollten ein Uebriges tun und ihnen Gelegenheit geben, ihre Behauptungen unter Beweis zuſtellen, und zwar ſollen ſie dieſen Beweis vor der Weltöffent⸗ lichkeit erbringen, nicht in einem kleinen Kreis von Geſinnungsgenoſſen. Bekanntlich wird von Emigrantenſeite der Verſuch gemacht, ſo etwas wie einen„Parallelprozeß“ zum Leipziger Prozeß in Szene zu ſetzen. Dieſer Prozeß würde ſelbſtverſtändlich jeder Kontrolle ent⸗ behren und von den Veranſtaltern ſo arrangiert werden, wie es ihren Zielen entſpricht. Daß aus dieſer Komödie nichts wird, dafür werden nicht nur die beiden Briefe des Oberreichs⸗ anwalts ſorgen, die in dieſe ganze Angelegenheit nun die notwendige Klarheit bringen, ſondern auch die Tatſache, daß die Veranſtalter kein Land finden, das ſich zum Schauplatz dieſes Theaters machen will, wie ſich denn überhaupt, wir konnten in den letzten Tagen verſchiedentlich darüber berichten, die Emi⸗ granten im Ausland ſteigender Unbe⸗ liebtheit erfreuen. Auch heute wieder liegen Nachrichten aus Holland, Belgien, dem Elſaß, der Schweiz, der Tſchechoſlowakei, Polen und Eſtland vor, aus denen hervorgeht, daß man ſich gegen die Tätigkeit dieſer Leute ſehr energiſch zu wehren be⸗ ginnt. Ein einziges Gebiet zeigt eine auffallende Aus⸗ nahme, die Saar. 0 Gerade weil die deutſche Bevölkerung nichts von den Hetzern wiſſen will, unterſtützt die vom Völkerbund eingeſetzte aber unter fran⸗ zöſiſchem Einfluß handelnde Regierungskom⸗ miſſion das Treiben dieſer Leute, ſelbſtverſtändlich nicht darum, weil ſie aufrichtige Sympathien für ſie hätten, ſondern weil ſie aus ihrer Tätigkeit Kapital zu ſchlagen erhofft für die kom⸗ mende Abſtimmung. Während ſie die deutſche Preſſe an der freien Meinungsäußerung hin ⸗ dert, geſtattet ſie einem Hetzblatt wie der ſozial⸗ demokratiſchen„Volksſtimme“, in täglichen Artikeln das deutſche Volk und ſeine Führer zu beleidigen. Daß die Emigranten ausgerechnet bei der Saarregie⸗ rung Freundſchaft und Hilfe finden, das ſollte auch nicht belästigt zu werden. 2. Seite/ Nummer 376 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Auguſt 1939 ihnen zu denken geben. Wo man ſie gegen Deutſch⸗ land ausſpielen kann, da werden ſie geduldet und ge⸗ fördert. Wo das aber nicht möglich iſt, da ſteht man ihnen zum mindeſten gleichgültig, in den meiſten Fällen aber ſogar ſcharf ablehnend gegenüber. i Von welcher Zuverläſſigkeit das vom Ausland vorgetäuſchte Material zum Reichstagsbranz iſt, geht mit grotesker Deutlichkeit aus einer Veröffentlichung des„Mancheſter Guardian“ hervor. Das Blatt tut ſich ſehr wichtig mit dem betont hervorge⸗ hobenen„neuen Material“ in dieſer Angelegenheit. Dann heißt es, junge nationale Aktiviſten hätten das Feuer im Reichstagsgebäude gelegt und zu glei⸗ cher Zeit ſeien zwei Ziviliſten draußen vor dem Ge⸗ bäude als Sicherheitspoſten aufgeſtellt worden. Zu deutſch: zum Schmiereſtehen. Der eine dieſer bei⸗ den Leute habe an der Preußiſchen Staatsbibliothek geſtanden und der andere an der Charlottenſtraße. Daß dieſe Angaben in Berliner politiſchen Kreiſen Beluſtigung hervorgerufen haben, läßt ſich den⸗ ken, denn vom Reichstagsgebäude bis zur Preußi⸗ ſchen Staatsbibliothek geht man eine gute Vier⸗ telſtunde und ebenſo weit iſt es bis zur Char⸗ lottenſtraße. Das iſt alſo das„neue“ belaſtende Ma⸗ terial des„Mancheſter Guardian“. Wenn die An⸗ gaben des Blattes ſtimmen würden, dann hätte es nicht im Reichstag gebrannt, ſondern im Zeitungs⸗ kiosk zwiſchen der Staatsbibliothek und der Charlot⸗ tenſtraße. Der Führer bei ſeinem Aoͤjutanten Meldung des Wolff⸗ Büros — Berchtesgaden, 17. Auguſt. Der Führer ſtattete geſtern, wie die Reichspreſſe⸗ ſtelle der NS DAP mitteilt, ſeinem durch Autounfall verletzten Adjutanten Gruppenführer Brückner im Krankenhaus einen Beſuch ab. Durch den Be⸗ fund des zur Behandlung zugezogenen Profeſſors Magnus vom Krankenhaus Bergmannsheil in Bochum iſt, da bisher keine Anzeichen einer In⸗ fektion vorhanden ſind, die unmittelbare Lebens⸗ gefahr beſeitigt. Die übrigen Verletzten befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Abt Schachleitner zelebriert wieder Meldung des Wolff⸗Büros — Feilnbach, 17. Auguſt. Die kirchlichen Behörden haben nunmehr dem Abt Schachleitner wieder geſtattet, die Meſſe zu leſen. Am geſtrigen Feiertag zelebrierte der hochgeſchätzte Prieſter nach längerer Pauſe ſein erſtes Meßopfer in der Kirche des Karmeliterkloſters Reis⸗ bach bei Oberaudorf. Abt Schachleitner war Anfang 1933 wegen ſeines offenen Bekenntniſſes zum Natio⸗ Kalſozialismus ſeiner geiſtlichen Funktionen ent⸗ kleidet worden. 3 Jahre Zuchthaus für Heinrich Sklarz Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 16. Auguſt. In dem Deviſenſchiebungsprozeß gegen den Kauf⸗ mann Heinrich Sklarz verurteilte heute das Berliner Schnellſchöffengericht Sklarz wegen fort⸗ geſetzten vorſätzlichen Deviſenvergehens und wegen Verbrechens gegen die Deviſenordnung in drei Fäl⸗ len zu einer Geſamtſtrafe von drei Jahren Zuchthaus und 15000 Mk. Gelbdſtrafe, hilfsweiſe weiteren 150 Tagen Zuchthaus, ſowie zu fünf Jahren Ehrverluſt. Das Urteil gegen die Nachkriegsgröße Heinrich Sklarz weckt noch einmal die Erinne⸗ rung an die trübſten Zeiten der zurückliegenden Jahre, in denen der nun verurteilte Heinrich Sklarz in unzähligen Prozeſſen, die er für ſeinen„großen Bruder“ Georg führte, die deutſche Juſtiz zu Rasführen ſuchte, ſo daß der Staatsanwalt jetzt u. a. erklärte, einem ſolchen Mann müſſe end⸗ lich einmal die Luſt genommen werden, mit der Würde deutſcher Gerichte zu ſpielen. Heinrich Sklarz geht nun für drei Jahre ins Zuchthaus. Er hat zum erſten Male in ſeinem Leben ein wirklich gerech⸗ tes Gerichtsverfahren erlebt. In dieſem Deviſen⸗ ſchiebungsprozeß gab es für ihn kein Ausweichen und Entrinnen mehr. Die Oroͤnung im lrbeitsſyſtem Doppelſchichten— 40 Stunden⸗Woche— Preisfrage Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 16. Auguſt. Im Zuſammenhang mit den Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtſchaft ſind auch eine ganze Reihe von Erwägungen darüber im Gange, wie im Wege der Neuordnung im Arbeits ſyſtem überhaupt weitere Belebungs möglichkeiten geſchaffen werden können. Hier kann natürlich in erſter Linie nur die Privatinitiative erfolgreich ſein, weil die Verhältniſſe ſowohl regional auch bei den einzelnen Induſtriezweigen durchaus verſchieden ſind. Der Verein der Wollkämmereien und Kammgarnſpinnereien hat beſchloſſen, in Zukunft grundſätzlich auf Doppelſchichten zu verzichten. Dieſer Beſchluß zielt darauf, vor⸗ handene Beſchäftigungs möglichkeiten territorial wie perſonell einem vergrößerten Kreis zugutekommen zu laſſen. Es handelt ſich alſo hier um etwas ande⸗ res als bei dem 40⸗Stunden⸗Problem beiſpielsweiſe der Arbeitsgruppe Nord⸗Weſt, wo man davon aus⸗ ging, zuſätzliche Aufträge zur Neueinſtellung bis⸗ heriger Arbeitsloſer zu verwenden. Gerade bei der Wollinduſtrie hat das Doppelſchichtenſyſtem, wie der Fall Nordwolle zeigte, vielfach zu Betriebseinſchrän⸗ kungen bei anderen Firmen geführt. Es wäre aber falſch, die Frage der Doppel⸗ ſchichten zu verallgemeinern, weil hierbei Rentabilitätsfragen, Probleme des Beſchäftigungs⸗ grades, vor allem im Hinblick auf das Stoßgeſchäft eine entſcheidende Rolle ſpielen. Neben der Frage der Arbeitszeit und der Doppelſchichten hat man auch die Preisfrage zum Gegenſtand der Er⸗ örterungen gemacht. In Oſtpreußen wurde bekannt⸗ gegeben, daß die Preiſe nicht höher ſein dürfen als vor dem Juli d. J. Das iſt allerdings nur eine lokale Anordnung, die ſich ebenfalls nicht verallgemeinern laſſen wird, ſchon weil die Frage des Stichtages ein außerordentlich delikates Problem darſtellt. Immerhin zeigen dieſe Erwägungen und Pläne, daß man ſich fetzt auch in erhöhtem Maße mit der Frage der Ordnung im Arbeitsſyſtem befaßt, um die Ankurbelungsaktion ſo ſtark wie nur möglich auszubreiten. eee Eine zweite Viſchofskonferenz in Fulda Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 17. Auguſt Wie die„Germania“ von zuſtändiger Seite er⸗ fährt, findet in der letzten Auguſtwoche eine zweite deutſche Biſchofskonferenz in Fulda ſtatt. Die erſte diesjährige Biſchofskonferenz trat in Fulda im Frühling zuſammen, und bald darauf folgte dann das Einſchwenken des Zentrums in die neue politiſche Entwicklung. Mit der heutigen politiſchen Lage des deutſchen Katholizismus befaßt ſich die„Germania“ im An⸗ ſchluß an die Freiburger Feſtpredigt von Erzbiſchof Gröber. Es iſt bekannt, daß dieſer Oberhirte in den vergangenen Monaten in beſonderer Weiſe der Vertrauensmann des Vatikans geweſen iſt, deshalb kommt ſeinen Ausführungen beſondere Bedeutung zu. Das Blatt ſagt dazu, das Bekenntnis des Frei⸗ Die Brüder Sklarz, Heinrich und Georg, haben eine bewegte Vergangenheit hinter ſich. Zählen wir noch die inzwiſchen längſt im Hintergrunde ver⸗ ſchwundenen Brüder Waldemar und Leo hinzu, ſo haben wir die ganze Bruderſchaft Sklarz, die im Zuſammenhang mit der Novemberrevolte von 1918 eine Rolle ſpielten, beieinander. Der„große Georg“ war der Geldgeber des Regiments„Reichstag“ un⸗ ſeligen Angedenkens. Heinrich kümmerte ſich jedoch mehr um politiſche Einflußnahme als Georg, dem es mehr auf Lebens mittellieferungen an den Staat an⸗ kam. Ein Kapitel Nachkriegsgeſchichte iſt jetzt end⸗ gültig beendet worden. „Strafvollzug“ in Oeſterreich Meldung des Wolff⸗Büros — Junsbruck, 17. Auguſt. Wie gemeldet, wurden in der Vorwoche Oberſt⸗ leutnant von Lützow und der Beamte Quirs⸗ feld anſtelle unbekannter Täter wegen Ma⸗ lens von Hakenkreuzen zu ſieben Wochen Arreſt und 250 Schilling Geldbuße für die Heimwehr⸗Hilfskaſſe verurteilt. Da ſich die beiden nicht zum Strafau⸗ tritt meldeten und ihr Aufenthaltsort nicht ausge⸗ kundſchaftet werden konnte, wurde an ihrer Stelle kurzerhand der Innsburcker Arzt Dr. Fritz Lantſchner, der Vater der bekannten Skiläufer Fritz und Guzzi Lantſchner, verhaftet und zur ſofor⸗ tigen Strafverbüßung eingeliefert. Dieſes Verfah⸗ ren dürfte ein Nopum im Strafvollzug darſtellen. 722 burger Erzbiſchofs ſtelle einen letzten dringenden Aufruf dar, nun nicht mehr mit der Herzensbereit⸗ ſchaft zu zögern. Der deutſche Katholik ſtehe zur Reichsregierung nicht wegen dieſer oder jener Forderung, ſondern weil er die wahre Autori⸗ tät aus vollem Herzen bejahe und im Innerſten da⸗ von überzeugt ſei, daß dieſer Staat der erhabenen Gefühle und des edelſten ſozialen Schwungs mehr als ein anderer und vorbehaltloſer die Kraft der Religion erkenne und auch benötige. Das Blatt ſchließt mit der Bemerkung: Es darf in unſeren Herzen keine beſondere Domäne für das Katholiſche geben, die ſich von dem ſchiede, was wir dem Staat geben. Die Spaltung der Gefühle, die in weiten katholiſchen Kreiſen unter dem alten Regime geherrſcht hat, muß und wird im neuen Volksſtaat überwunden werden.“ Ein geſtern abgehaltener mehrſtündiger Miniſter⸗ rat hat Beſchlüſſe gefaßt, die offenkundig als weitere Maßnahmen in der Verfolgung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung zu werten ſind. So wurde das beſtehende Geſetz über die Erwerbung und den Ver⸗ luſt der Landes⸗ und Bundesbürger⸗ ſchaft dahin abgeändert, daß mit dem Verluſt der Staatsbürgerſchaft zu rechnen hat, wer offenkundig öſterreichfeindliche Handlungen unterſtützt, fördert oder an ſolchen Handlungen teilnimmt oder ſich zu dieſem Zweck ohne Ausreiſebewilligung ins Ausland begeben hat. Gleichzeitig kann das Vermögen ſolcher Perſonen zu Gunſten des Bundes beſchlag⸗ nahmt werden. Ein weiterer Beſchluß betrifft die Durchführung der Beſchlagnahme des Vermögens der politiſchen Parteien, deren Betätigung in Oeſter⸗ reich verboten iſt. Durch das Inkrafttreten dieſer Beſchlüſſe ſoll der politiſchen Entrechung nun auch die wirtſchaftliche folgen.. Vollzogene Hinrich! ung Meldung des Wolff⸗Büros — Görlitz, 17. Auguſt. Heute früh.30 Uhr iſt im Hof des hieſigen Ge⸗ richtsgefängniſſes der Schuhmacher Eduard Juſt aus Klein⸗Partwitz wegen Mordes in vier Fäl⸗ len enthauptet worden. Juſt hatte im Januar 1930 ſeine zweite Ehefrau ſowie im September 1932 die Angehörigen ſeiner dritten Ehefrau, nämlich den Arbeiter Chriſtian Groba, deſſen Frau und beider Kind ermordet. 7 Abſtürze in den Vergen Meldung des Wolffbüros — Innsbruck, 1 Auguſt. Im Puſtertal in den Sextener Dolomiten wurd wie aus Ihnichen gemeldet wird, eine Bergſteiger⸗ partie von einem ſchweren Bergunglück betroffen Während am 10. Auguſt die drei verſtie. genen Wiener Touriſten nach dreitägigem Biwack, wenn auch völlig erſchöpft, ſo doch unverſehrt aus der Weſtwand der Schuſterſpitze abgeholt wer⸗ den konnten, wurde der Nürnberger Touriſt Paul Franz, der mit dem Nürnberger Lothar Wie⸗ ner den Einſerkogel beſteigen wollte, ſchwer ver⸗ letzt. Die beiden Bergſteiger wollten eine der ſchwie⸗ rigſten Klettertouren der Dolomiten, die über die Nordwand des Einſerkogel, auf der ſogenannten Steigerroute ausführen, die die fünfte Begehung dieſer Route geweſen wäre. Nach einem Drittel des Anſtieges erreichte Paul Franz rund 20 Meter oberhalb des Sicherungsplazes eine äußerſt ſchwierige Stelle, als Steinſchlag einſetzte und ein Stein Franz am Kopf ſtreifte und den rechten Arm mit voller Wucht traf und brach, Franz ſtürzte ab, der Haken brach aus und Franz konnte von ſeinem Gefährten erſt in 40 Meter Tiefe zum Halten gebracht werden, wo er am Seil in der Luft hing, ſchmalen Band abſeilen konnte. Franz erlitt am Kopf und an mehreren Körperſtellen Verletzungen und hat zudem beide Arme gebrochen. Die Ver⸗ letzungen ſind glücklicherweiſe nicht lebensgefährlich, Die beiden Touriſten, denen am gleichen Tage nicht mehr Hilfe gebracht werden konnte, mußten Haken ſchlagen, um ſich über Nacht am Felſen anbinden zu können. Ein heftiges Gewitter brachte Hagelſchlag, Regen und ſtarken Froſt. Am folgen⸗ den Tage konnten die beiden Bergſteiger nach mühe⸗ vollen Anſtrengungen durch erfahrene Bergführer gerettet werden. Gomagoi an der Stilfſer⸗Jochſtraße war am Samstag abend— wie erſt jetzt bekannt wird— der Schauplatz eines ſchweren Autounglücks, das drei Menſchen das Leben koſtete. Ein Mailänder Auto durchbrach auf der Fahrt über die Serpentinen der Stilfſer⸗Jochſtraße das Geländer der Brücke über den Trafojer⸗Bach und ſtürzte in den tiefen, derzeit 4 ſtark angeſchwollenen Bach. Drei Herren ertranken. Ihre Leichen konnten noch nicht gefunden werden, Der vierte Inſaſſe des Wagens durchſchlug bas Fenſter des Autos und konnte ſich ins Freie retten, Er hat ſich den Fuß gebrochen. — Bregenz, 17. Auguſt. Bei einer Tour auf die Hammerſpitze wurden die 20 Jahre alte Anna Einſtein aus Leupheim und ihr 14 Jahre alter Bruder von einem Un⸗ wetter überraſcht. Ein Blitz traf das Mädchen, das den Abhang hinuntergeſchleudert wurde und it liegen blieb. Hut, Kleider und Schuhe waren vom Blitz zu kleinen Fetzen zerriſſen. Die Leiche wurde von Bergſteigern nach Mittelberg(Vorarlberg) ge, bracht. Molkenbruch über Jamaika — Kingſton, 17. Auguſt. Die Inſel Jamaika wurde geſtern von einem Wolkenbruch heimgeſuchl, bei dem in der Hauptſtadt Kingſton und der Um⸗ gegend etwa 50 Perſonen ums Leben kamen. Der Sachſchaden iſt groß. Der Stellvertreter des Führers der NSA, Heß, hat folgende Verfügung erlaſſen: Um eine Entwertüng des Begriffes der Ehrenbür⸗ gerſchaft zu verhindern, wird verfügt, daß künftighin nationalſozialiſtiſche Gemeindevertretungen Antrag auf Verleihung von Ehrenbürgerrechten nur noch in ganz außergewöhnlichen Fällen ſtellen dürfen. In einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit raunte geſtern ein Gendarm durch die Straßen von Madrid und bedrohte die Paſſanten mit ſeinen Säbel. Drei Frauen wurden von ihm berlez, Schließlich wurde der Wüterich von einem Poltzei⸗ beamten niedergeſchoſſen. Das Wappen der Heimat Skizze von R. Di Mayo Als er den Körper hinunterſtürzen ſah, warf der einſame Reiſende auf dem Promenadendeck ſeinen Rock ab und ſprang ohne Zögern kopfüber in die See. Als tüchtiger Schwimmer erreichte er raſch den Ertrinkenden. Er faßte ihn an der Schulter und ſprach ihm in gebrochenem Engliſch Mut zu. „Laſſen Sie mich los! Und dann können Sie auch Deutſch mit mir reden.“ Für einen beinahe Ertrunkenen hatte der Mann eine ſonderbare Art, ſich auszudrücken. „Sind Sie Deutſcher?“ „Danke, gleichfalls!“ Ein Geiſtesgeſtörter? Was ging aber mit dem Schiff vor? Es war ſchon ein gutes Stück weiter⸗ gefahren. Der Retter begann, aus Leibeskräften zu winken und zu rufen. Unbeirrt ſetzte das Schliff ſeinen Weg fort. „Ermüden Sie ſich nicht unnötig! Man iſt beim Mittageſſen. Ich hatte den Augenblick gewählt, um Da Sie nun aber ſchon einmal hier ſind... Wer hätte gedacht, daß ich in Ge⸗ ſellſchaft, noch dazu in Geſellſchaft eines Landsman⸗ nes. Wirklich zu nett. Ich habe eine Ewigkeit nicht deutſch geſprochen. Kommen Sie, ziehen wir uns die Schuhe aus, ſie ſind zu ſchwer. Sie bleiben doch bis gegen Abend? Bei dieſem ruhigen, warmen Wetter. Halten Sie mich für unzurechnungsfähig? Nein, ich verzichte auf mildernde Umſtände. Ich babe ganz einfach einen ſchlechten Charakter. Sie ſehen, wohin das führt.“ Die beiden ließen ſich, auf dem Rücken liegend, nebeneinander treiben. Die Unterhaltung aber blieb einſeitig. i 0 „Wie konnten Sie nur ſo unüberlegt handeln? Somit ſind Sie vorſichtig, ſogar mißtrauiſch, nicht wahr? Aus Angſt vor Taſchendieben tragen Sie Ihre Brieftaſche im Innern der Weſte. Sie iſt aber zu dick, und man ſieht ſie. Könnten Sie mir nicht mit einer kleinen Summe aushelfen? Ich weiß nicht, womit ich mein Begräbnis bezahlen ſoll. Das kommt davon, wenn man im Leben unehrlich iſt.“ Der Mann hielt inne. Sein naſſes Geſicht verzog ſich zu Grinſen.„Ei, ei, nun ſind Sie plötzlich bei der 55 Sache. Dieſer Blick von Ihnen, wie ich ſagte: Un⸗ ehrlich. Offenheit für Offenheit: Sie ſind entweder Polizeikommiſſar oder Staatsanwalt.“ „Letzteres, wenn Sie es gerade wiſſen wollen.“ „Ueberwältigend. Nicht einmal bei den Fiſchen iſt man vor einer Verhaftung ſicher.“ „Ihr Humor macht Ihnen vielleicht Vergnügen; mir nicht.“ Der harte Ton der Antwort brachte das Geſpräch zum Stocken. Der Mann, der im Leben Staats⸗ anwalt geweſen war, entfernte ſich etwas von dem anderen. Er zog ſein Taſchenbuch hervor und ent⸗ faltete, ſo gut es ging, durchnäßte Papiere, die er dann wieder zu ſich ſteckte. Nur ein Blatt, ein Bild, hielt er lange über dem Waſſer. Der andere be⸗ obachtete ihn. Er hatte unter den Papieren einen Reiſepaß erkannt. Das Schiff war in der Ferne verſchwunden. Sein Rauch vermiſchte ſich mit einer Dunſtſchicht, die im Weſten über dem Horizont lagerte. Sie waren allein. Ein Reiſepaß, ein Name, eine Perſönlichkeit. Haare: blond. Augen—? Seewaſſer konnte man⸗ ches unleſerlich machen; auch das Lichtbild loslöſen. Wenn nur ein Name übrig blieb, konnte es nicht ſo ſchwer ſein, von einem Konſulat einen neuen Paß zu erlangen. Vergebliche Träumereien. Bald würde die Müdigkeit kommen, das Fröſteln, der Abend. Auch im Oſten verſchleierte ein Dunſtſtreifen den Horizont. An einer Stelle ſah er etwas dunkler aus. Es war im höchſten Grade unwahrſcheinlich, daß auf der rieſigen Fläche ein Schiff gerade ſo nahe vorbeifahren ſollte, daß jemand auf die zwei Köpfe— oder auf den einen Kopf— im Waſſer aufmerkſam wurde. Wie dem auch immer ſei, wenn das da drü⸗ ben eine Rauchwolke war, galt es, nicht zu ſpät zu handeln. Maſte, Schornſtein, Rumpf. Deutlich hob ſich der Umriß eines Dampfers ab. Ein winziges Spielzeug in weiter Ferne. Der Staatsanwalt wandte ſich zu ſeinem Ge⸗ fährten:„Sehen Sie— kommt er nicht auf uns zu? Nicht ganz genau, ſollte man ſagen, denn man ſieht ihn etwas ſchräg von der Seite. Wir müſſen wetter da hinüber. Sind Sie taub? Die Luſt iſt Ihnen doch jetzt vergangen? Kopf hoch, nehmen Sie ſich zuſammen! Wir werden ſehen, was wir für Sie tun können. Nichts kommt ſo arg, wie man ſich's vorſtellt.“ Er ſchwamm mit kräftigen Stößen davon, wie neubelebt. In kurzem Abſtand kam der andere ſchweigend nach. In weniger als einer Stunde mußte der Dampfer ſie kreuzen. Um wieviel konnten ſie ſich inzwiſchen ſeinem Kurs nähern? Um tauſend Meter? Viel⸗ leicht hing die Rettung von dieſen tauſend Metern ab. Wie mühſelig langſam kommt ein Menſch im Waſſer von der Stelle! Immer häufiger mußte der Staatsanwalt ausruhen, um Atem zu ſchöpfen. Immer wieder zwang er ſich vorwärts. Da begann es ihm vor den Augen zu flimmern; alles drehte ſich um ihn; er verlor jedes Gefühl, wo oben, wo unten war. Wie merkwürdig lichtblau es unter Waſſer ausſah! Der andere war langſamer, aber ausdauernder gefolgt; er kam näher; eine Stahlklinge blitzte zwi⸗ ſchen ſeinen Zähnen. Der Paß. In wenigen Augenblicken würde er ihm gehören. Das Wappen des Deutſchen Reiches würde ihn ſchützen. Das Wappen ſeiner Heimat. Dieſen Hilfloſen da— ſchützte es ihn nicht? „Kann Dir die Hand nicht geben, Bleib Du im ewigen Leben“ Warum klang mit einem Male dieſes Marſchlied ſeiner Kinderzeit wie aus weiter Ferne zu ihm her⸗ über?— Ein dröhnender Sirenenton hallte über das Meer. Nichts weit und breit als der Dampfer und ſie. Wem hätte der Ruf ſonſt gelten können als den bei⸗ den Treibenden? Ein Arm hielt im Winken ein, um noch beſſer den Kopf des Erſchöpften ſtützen zu können. — Ein germaniſches Fürſtengrab bei Bad Piſtyan entdeckt. In einer Tiefe von faſt vier Metern wurde bei Bad Piſtyan eine germaniſche Grabſtätte aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Geb. entdeckt, deren reich⸗ haltige und prunkvolle Ausſtattung darauf ſchließen läßt, daß hier ein Mitglied einer fürſtlichen Familie beigeſetzt worden iſt. In dem Grab fanden ſich eine Anzahl koſtbarer Schmuckſtücke und Ausrüſtungs⸗ gegenſtände germaniſcher und römiſcher Herkunft vor, U. a. zwei prachtvolle zweihenklige Glasamphoren, vier ſilberne und eine goldene Fibel, zwei Paar ſil⸗ berne Sporen ſowie Bronzekeſſel, Metallſchüſſeln, Glasſchalen und beinerne Kämme. Ehrenvolle Berufung eines deutſchen Bau künſtlers. Profeſſor Dr. h. e. Schultze⸗Naum; burg, M. d.., Direktor der Kunſthochſchule in Weimar, der große deutſche Baukünſtler und he⸗ kannte Vorkämpfer des nationalſozialiſtiſchen Kul⸗ turprogramms, weilt augenblicklich in Bled(früher Veldes, in Jugoſlawien), wo er vom König in per⸗ ſönlicher Audienz empfangen wird. Wie wir hören, wurde Profeſſor Schultze⸗Naumburg nach Jugoſla⸗ wien zur Beratung über ein großes Bauprogramm gerufen. Die ehrenvolle Berufung dieſes führenden deutſchen Baukünſtlers beweiſt, welche Wertſchätzung ſein Wirken und damit die deutſche Baukunſt im Auß⸗ lande genießt. VI. Deutſche Zahnärztetagung in Breslan. Vom 31. Auguſt bis zum 3. September findet Breslau die VI. Deutſche Zahnärztetagung ſtatt. Die Referentenliſte verzeichnet nachfolgende Hauptredner: Prof. Dr. Diek(Berlin), Prof. Dr. Euler (Breslau), Prof. Dr. Ginz(Berlin), Prof, Dr Heſſe(Breslau), Prof. Dr. Hilgers(Nagde⸗ burg), Prof. Dr. Rebel(Göttingen) und Prof. Dr. Schmitz(Breslau). Der Tagung wird je eine wiſſenſchaftliche und eine volkshygieniſche Aus; ſtellung angegliedert. O Oſtdentſche Tagung in Danzig. Die Landes leitung Danzig des Kampfbundes für Deutſche Kul⸗ tur hält vom 18. bis zum 20. Auguſt eine Oft deutſche Tagung ab. Die Bedeutung det Veranſtaltung wird von der Rednerliſte unterſtt⸗ chen, auf der die Namen einer Reihe bedeutender deutſcher Kulturträger, u. a. Gottfried Fe del, Hanns Johſt, Regierungspräſtdent Dr. Nico laß Senatspräſident Dr. Rauſchning, Alfred 1 ſenberg, Dr. Walther Stang und Gotthard Urban, ſtehen.. O uUraufführung im Leipziger Schauſpielhaus Das Leipziger Schauſpielhaus nahm für die kom⸗ mende Spielzeit nachfolgende Bühnenwerke zur Ur aufführung an:„Canoſſa“ von Eb ermanen Milan,„Das Gaſthaus zum Niemandsland“ d Heinz Lorenz Lambrecht,„Pedro ſoll hänge! von Ludwig Hynitzſch und Friedel Hartlan „Ein glückliches Leben“ von Barbara Boſch „Hirten um einen Wolf“ von Ernſt Sch eiii! bis ihn Wiener zu einem f 24 luguſt. t wurd Iſteiger⸗ etroffen egehung te Pa U us und 0 Meter er am t einem Aitt am ungen rachte folgen⸗ h mühe⸗ rgführer war am d— der cks, das atländer hentinen icke über derzeit tranken. werden. 1g das retten uguſt. wurden eupheim m Un⸗ hen, das ind lot en vom wurde erg) ge⸗ Jamaika tgeſucht, er Um⸗ Leben SDap, renbür⸗ uftighin Antrag noch in 15 rtheit Straßen ſeinem verletzt. Polizei⸗ 1 Bau⸗ au m⸗ jule in ind be⸗ u Kul⸗ (früher in per⸗ hören, Fugofla⸗ gramm hrenden chätzung m Aus⸗ reslan. det in att. Die redner: Culer of. Dr. Magde⸗ of. Dr. e eine Aus⸗ Landes⸗ he Kul⸗ e Oſt⸗ 15 der iterſtri⸗ utender edel, cola d Ro⸗ otthard elhaus, ie kom⸗ Ur Ur⸗ aher? d“ pon ängen“ laub. 9 und übel 1 Im Zeichen der nationalen Erhebung Deutſchlands die 10. Jubiläums funkausſtellung ſteht im Zeichen der politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Staatsführung des Nationalſozialismus 5517 5 ud wird von Reichsminiſter Goebbels er⸗ Wir haben in wenigen Monaten eine Um⸗ ˖ lung unſeres Staates und unſeres 5 erſtehen ſehen, deren Bedeutung noch kaum werden kann. Wie das im Rundfunk aus⸗ zeigt dieſe Ausſtellung. gehn Jahre deutſcher Rundfunk— das ſind zehn gahre Dienſt der deutſchen Funkinduſtrie am Hörer. Zu unermüdlicher, raſtlos fortſchreitender techniſcher Arbeit hat die Funkinduſtrie von Jahr zu Jahr Gie Empfangsgeräte verbeſſert und ſo dazu beigetragen, daß das Wunderwerk des Rundfunks Millionen von Hörern die Sendungen Deutſchlands und der Welt in genußreicher und anregender Weiſe übermittelt. Auch die Funkausſtellung 1933, die eine Jubiläums⸗ 52 Volks⸗ das lausſtellung für alle am Rundfunk beteiligten Kräfte lin, wird Zeugnis von dem techniſchen Fortſchritt und N en techniſchen Höchſtleiſtungen der deutſchen Funk⸗ induſtrie ablegen. Früher war die Funkausſtellung allenfalls eine Meſſe. Diesmal iſt ſie ein ſichtbarer Beweis, wie das schaffende Volk und ſeine Regierung die Ge⸗ ſulkung der Wirtſchaftstätigkeit in die Hand nimmt. Die Ausſtellung kennt keine kleinlichen Sonder⸗ beſtrebungen einzelner Schichten unſeres Volkes mehr. Die Ausſtellung wird zum erſten Mal zu einer wirklichen Ausſtellung werden, die nicht nur für den Funkhändler und den Funktech⸗ niker bedeutſam iſt, ſondern deren Beſuch jedem chen Volksgenoſſen etwas bietet. Die Ehrenhalle Zum erſten Male ſieht man eine von den Füh⸗ tern des Rundfunks und dem Propagandaminiſte⸗ tum in der Ghrenhalle zuſammengefaßte Schau aller beteiligten politiſchen, geiſtigen und wirtſchaft⸗ deutſ lichen Faktoren. Die Halle zeigt ſich als eine Ehrenhalle des deutſchen Volkes und ſeiner Arbeit. In derſelben Halle zeigt die Reichsrundfunkgeſellſchaft an Hand von Modellen und Statiſtiken eine hiſtoriſche Schau der Rundfunktechnik. Den erſten Verſuchs⸗ geräten, mit denen im Jahre 1887 die elektriſchen Wellen entdeckt wurden, werden ſich in geſchichtlicher Aufeinanderfolge Originalapparate naturgetreuer Nachbildung anreihen. Auch der Laie wird ſich ein klares Bild davon machen können, welch großen Anteil vor allem deutſche Wiſſenſchaft, Technik und Arbeit an den Fortſchritten auf dieſem Gebiet genommen haben. Es werden Knallfunkſender und Löſchfunkſender im Be⸗ 222 2 für jedermann. Der Fernempfänger Das Volksgerät„V. E. 301“, das auf Anregung des Reſchspropagandaminiſters Dr. Goebbels von 28 Firmen gleichzeitig hergeſtellt wird. keleb vorgeführt werden. Im Zuſammenhang mit Entwicklung der Rundfunkſender wird die Ent⸗ wicklung eines der wichtigſten techniſchen Geräte im ndfunk— des Mikrophons— zu ſehen ſein. Dann ſolgt eine knappe und klare geſchichtliche Zu⸗ ſammenſtellung der Empfängertechnik, eine geſchicht⸗ 115 Entwicklung der Hochfrequenzverſtärkung, dann 55 Werdegang der Rundfunkempfänger und der kautſprecher. Der heutige Stand der Lautſprecher 15 durch zwei moderne Saallautſprecher gezeigt, die Muſikübertragungen von allen deutſchen Rund⸗ litendern bringen. Den Abschluß der geſchich chen Schau bildet die praktiſche Vorführung der Lutwicklung und Herſtellung der Empfänger⸗ und Senderöhren. Wunder der elektriſchen Muſik Auf der Ausstellung werden auch im großen Vor⸗ magsſaal der Eingangshalle Konzerte mit elektriſchen züſtkinſtrumenten veranſtaltet. In dieſem Raume mird das Trautonjum eine beſondere Rolle 1 Auf dem Trautonium können alle bekann⸗ en Muſikinſtrumente nachgebildet und neue Klang⸗ urben von eigenem Reiz erzeugt werden. Töne vom Klang der Piccoloflöte bis zu denen, deren Tiefe und Fülle man ſonſt nur von ganz großen Orgelpfeifen her kennt, ja rommelſchläge laſſen ſich bilden. Vollkommen neuartige Klangfarben entſtehen. Töne, die bold eich, bald hart klingen, bald träumeriſch, bald gro „Klangfarben, die nur dem Trautonium e tümlich ſind, geben dem Spieler Ausdrucksmö keiten, die ei N ſind. D 7 ſogar T entlich nur durch ſein Können begrenzt Neue Mannheimer Zeitung ie eigentliche Aufgabe des Trautoniums iſt] recht zu werden. Das r Mittag 5 e fte Die der J geſtellte Aufgabe fen, der Em sleiſt Mann einem errſ zuſchaffen iſt, er koſtet einſch tem Freiſchwinger⸗Lautſpre einten Bemühungen der J den Wünſchen d propagat Vo 157 70 Uduſt rie Peet und e eingeb 2 Den 3 nich Ich N Ne Ue Fernſeh⸗ Uebertragung mit der Braun'ſchen Röhre. Manfred von Ardenne, der bekannte Rundfunk⸗Konſtrukteur, zeigt auf der Ausſtellung eine einfache Apparatur zur Uebermittlung von Fernſeh⸗Bildern, die mit einer neu⸗ artigen beſonders lichtſtarken Braun'ſchen Kathoden⸗Röhre arbeitet. aber nicht die Nachbildung bekannter Inſtrumente, ſondern die Bereicherung der Muſik in ungewöhn⸗ lichem Maße. Das Volksfernſeh⸗Gerät gehört der allernächſten Zukunft Die diesjährige Fernſehſchau wird zeigen, daß die deutſche Fernſehtechnik auf der ganzen Linie ans Wunderbare grenzende Fortſchritte erzielt hat. Das, was heute in den Laboratorien möglich iſt, auch den breiten Volksſchichten zugänglich zu machen, iſt kaum noch eine Frage der Wiſſenſchaft, ſondern nur noch eine Frage der praktiſchen Durchführung und der Vereinfachung und Ver⸗ einheitlichung der Geräte. Die Fernſehſchau wird ein Gerät zeigen, das eine klare Bildgröße von 13 zu 18 ermöglicht. Weiter aber ſpricht man ſchön heute allen Ernſtes von Großherſtellungen von Fern⸗ ſehbildern, die allerdings wegen der Koſtſpieligkeit der Anlage nur für Kinotheater, Vortragsſäle und dergl. in Frage kommen. Wenn man alſo den Fach⸗ leuten glauben kann, iſt die Vervollkommnung ge⸗ rade des kleinen Geräts in abſehbarer Zeit zu er⸗ warten und damit eine erneute Möglichkeit in Aus⸗ ſicht, Zehntauſen den Beſchäftigung und für das Reich ein wichtiges Ausfuhrgut zu ſchaffen. Funkinduſtrie und Handel ſchaffen den Volks⸗ empfänger Als ſichtbares Zeichen der zentralen politiſchen und geiſtigen Führung des Rundfunks durch Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels iſt der für das Jubiläums⸗ jahr des deutſchen Rundfunks herausgebrachte Volksempfänger V E 301, das hochwertige Einheitsgerät für die breiten Hörerſchichten, zu werten. Der Volksempfänger wurde auf Anre⸗ gung des Reichspropagandaminiſteriums geſchaffen, um möglichſt vielen Volksgenoſſen die Teilnahme am Rundfunk zu ermöglichen und dadurch weiteſte Kreiſe mit dem Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Revolution zu erfüllen. Denn erſt dann, wenn das ganze Volk durch den Rundfunk an allem wichtigen Geſchehen der Nation teilnimmt, iſt es möglich, das Volk durch den Rundfunk zu einer großen Willenseinheit zuſammen⸗ zuſchweißen. Einkreis⸗Röhrenempfänger hoher Lei⸗ ſtung dar, der ſich durch einen beſonders dämpfungs⸗ armen Schwingungskreis und auch ſonſt durch außer⸗ ordentlich kleine Verluſte auszeichnet. Aeußerlich bietet ſich das Volksgerät durch eine ſchöne geſchmack⸗ volle Form dar. Es gewährleiſtet im geſamten Reichsgebiet ſicheren Empfang des Bezirksſenders und zuſätzlichen Empfang des Deutſchlandſenders. Das Volksgerät wird nicht von einzelnen Empfänger⸗ fabriken, ſondern von der Geſamtheitderdeut⸗ ſchen Funkin duſt rie, die ſeit kurzem in der „Wirufa“ zuſammengeſchloſſen iſt, hergeſtellt. Die „Wirufa“ legt die Auflage feſt und verteilt ſie nach einem beſonderen Schlüſſel an die Fabriken. Was unter dem roten Novemberſpyſtem trotz allen ſozialiſtiſchen Phraſen nicht möglich war, nämlich Handel und Volk zu einer einheitlichen Aktion zu⸗ fammenzuſchweißen, das hat Dr. Goebbels mit der Schaffung des Volksempfängers vollbracht. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die deutſche Rundfunk⸗ induſtrie diesmal in ganz beſonders großem Maße an der Ausſtellung beteiligt iſt. Alle Neue run⸗ gen des letzten Jahres, Verbeſſerungen und Verbilligung der Apparate werden eine ſtarke An⸗ ziehungskraft ausüben. Den Beſucher werden neue Formen und Arten der Apparate überraſchen. Man ſpricht von durchwegs zweckvollen Löſungen, Erzie⸗ lung allerhöchſter Klanggüte, weit größerer Verein⸗ ſachung hinſichtlich der Bedienung und Einſtellung, ſpielend leichter Erreichung der Trennſchärfe und Fadingregelung, von einem„denkenden Empfänger“, der ſich jeder beſonderen Empfangsbedienung anpaſſen ſoll und von einer pultartig angebrachten Skala, die das Ableben im Sitzen und Stehen gleich gut geſtat⸗ ten ſoll. Die Ausſtellung, die morgen eröffnet wird, wird eine bisher nicht möglich geweſene Verwirklichung deſſen ſein, was geſtern noch Zukunft war. Denn ſie wird zeigen: Den Rundfunk als politiſches Inſtrument, den Rundfunk als Ausdrucks⸗ mittel der Hörer, den Rundfunk als uner⸗ reichte Leiſtung deutſcher Arbeit, den Rund⸗ funk in der hereinbrechenden Wirtſchaftsbele⸗ bung, den Rundfunk als nationalſoziali⸗ ſtiſchkee Einheit! Ing. C. Th. Nar. Die Krankenanſtalten in Baden Nach einer vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt unter Mitwirkung der Bezirksärzte durchgeführten Erhebung gibt es in Baden 241 Krankenanſtalten (ohne die Anſtalten für erholungsbedürftige, tuber⸗ kuloſegefährdete Kinder, Pfründnerhäuſer u..). 151 dieſer Anſtalten ſind öffentliche Krankenhäuſer, 45 freie gemeinnützige und ebenfalls 45 private. Die Krankenanſtalten mittlerer Größe mit einer Betten⸗ zahl von 25 bis 300 überwiegen mit 165 in unſerem Lande. Ueber 300 Betten haben 18 Anſtalten; darun⸗ ter ſind 3 mit mehr als 1000 Betten(das Mann⸗ heimer Krankenhaus, ſowie die Heil⸗ und Pflegeanſtalten von Emmendingen und Wiesloch). Der reſtliche Teil(58) hat weniger als 25 Betten. Der Geſamtzahl der planmäßigen und überplanmäßi⸗ gen Betten in den badiſchen Krankenanſtalten be⸗ trägt 28 372. Von dieſen entfallen auf die allgemeinen Krankenhäuſer 13 703. Noch deutlicher als dieſe Angaben über Beſtand und Einrichtungen der badiſchen Krankenanſtalten geben einige Zahlen aus der Krankenbewegung (Krankenbeſtand, Verpflegungstage uſw.) Aufſchluß über den hohen Stand und die Bedeutung der Kran⸗ kenfürſorge in unſerem Land. Am 31. Dezember 1932 betrug der Krankenbeſtand in den badi⸗ ſchen Anſtalten 17665. Ein Jahr vorher, am 1. Januar 1932, wurden 17953 Kranke gezählt. Der Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Erhebungstagen iſt alſo nur gering. Am Ende des Jahres waren es 1,6 vom Hundert weniger Kranke. Der Kranken⸗ zugang betrug im Laufe des letzten Jahres 152 417, der Krankenabgang 152 706; von dieſen ſind 6455 ge⸗ ſtorben. Da die Geſamtzahl der in Baden im Jahre 1932 geſtorbenen Perſonen 26 172 beträgt, ſind dem⸗ Renate Müller fnahmen für das Uf Fr „Univerſum“ n Krankenanſtalten 24,66 v. H. geſtorben. Dis Geſamtzahl der im Jahre 1932 in den Anſtalten ver⸗ pflegten Kranken belief ſich auf 170371. Errechnet man die Geſamtzahl der Tage, die dieſe Kranken in den Anſtalten verbracht haben, ſo ergibt ſich die ſtatt⸗ liche Zahl von 7 100 517. nach in Neuregelung der Vergnügungsinduſtrie Mit dem kulturellen Umſchwung der Zeit ſind neue Arbeits⸗ und Lebensbedingungen für die pri⸗ vaten und die aus öffentlichen Mitteln unterſtützten Theater, Kleinkunſtbühnen, Zirkuſſe, Lichtſpielthea⸗ ter und Tanzpaläſte geſchaffen. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, wird es eine Sonder⸗ aufgabe und das Ziel des neugegründeten Reichs⸗ einheits verbandes des Gaſtgewerbes ſein, ſich der Regelung der Verhältniſſe im geſamten Vergnügungsgewerbe künftig anzunehmen. Ferner wird es ſich dieſer Verband angelegen ſein laſſen, die Fragen der Vergnügungsinduſtrie zu löſen, die mit der Zeit und durch die Kriſe entſtanden ſind. Man denkt dabei daran, wie wir hören, in erſter Linie die Anziehungskraft dieſer Betriebe auf ge⸗ ſteigerten künſtleriſchen Leiſtungen auf⸗ zubauen. will man Mittel und Wege finder daß ſich die Bewirtſchaftung und die art wechſelſeitig unterſtützen. 2 läufig neue Möglie f menarbeit zwiſchen J attheater und Unterhal⸗ tungsgewerbe ergeben. Ziel dieſer Zuſammenarbeit wird es vor allem ſein, die Unterhaltungsbetriebe aus der Kriſe zu führen und ſie ſo zu kräftigen, daß möglichſt alle, die ihr Brot im 8 gewerbe erwerben, beſchäftigt werden können, ſo daß auch hier eine Entlaſtung des ſchwer darniederlie⸗ genden Arbeitsmarktes herbeigeführt wird. Dabei wird nicht vergeſſen werden, z alle dieſe Vergnü⸗ Hier 1 engere Zuſam⸗ gungs⸗ und Unterhaltungsbetriebe doch ihren gro⸗ ßen ernſten Sinn Quellen der Le⸗ bensfreude für die Be zu ſein und eine hren, die immer Entſpannung der Nerr wieder Kraft zu neuem Schaff 1 VBerufsmuſiker in der Beutſchen Arbeitsfront Die Reichsfachſchaft Muſik des Verbandes der Deut⸗ ahr a ſchen Theaterangeſtellten und ä Berufe bittet uns um Aufnahme folgender 3 Splitterverbändchen aus der Zeit vor der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution verſuchen unter hoch⸗ klingenden Namen als die einzig berufene Muſtker⸗ vereinigung aufzutreten und tragen ſo immer wie⸗ der neue Wirrniſſe in die Arbeit zur Herſtellung eines einheitlichen Willens aller Berufsmuſiker hin⸗ ein. Unprüfbar wird hier und dort dann auch immer wieder Bezug genommen auf hervorragende Perſön⸗ lichkeiten der nationalſozialiſtiſchen Partei. Demgegenüber iſt immer wieder erneut heraus⸗ zuſtellen, daß nach wie vor die Deutſche Arbeitsfront die Vereinigung aller Ber ätigen iſt und daß jeder, ganz gleich, in welchem Beruf er ſteht, die Ver⸗ pflichtung hat, ſich einem Verband der Arbeitsfront anzuſchließen. Dieſe nationalſozialiſtiſchen Vereini⸗ gungen unter oberſter Führung erfahrener und be⸗ kannter nationalſozialiſtiſcher Perſönlichkeiten ſind innerhalb der Arbeitsfront die einzig Berufenen, denen die Pflicht der ſozial⸗ und berufspolitiſchen Betreuung aller Berufstätigen obliegt. Für alle Orcheſtermuſiker, wie überhaupt für alle künſtleriſch Tätigen iſt das der Verband der deutſchen Theaterangeſtellten und ähn⸗ licher Berufe. Die erdrückende Mehrzahl der deutſchen Orcheſtermuſiker hat ſich zu ihm bekannt und hat den Weg zur Arbeitsfront ſchon gefunden. Alle noch abſeits ſtehenden Berufsmuftker haben ſich deshalb ſchnellſtens im Verband der deutſchen Thea⸗ terangeſtellten und ähnlicher Berufe zu vereinigen und ſich nicht irremachen zu laſſen durch außerhalb der Arbeitsfront ſtehende Splittervereinigungen. wählen Sie! Überall in ganz Deutſchland, bei jedem Rundfunkhändler erwartet er Sie zu einer erſten Entdecker⸗ fahrt. Sie können ihn ſofort ſteuern und erleben an ſeinem Länderband eine neue Art des Rund⸗ funkhörens. Wie im Atlas marſchiert Land für Land auf: Hier bin ich, da meine Sender, bitte Druckſachen durch Sismens& Halske AS, Wernetwerk, Berlin: Siemensstadt von lend zuls Neue Mannheimer Zeilung/ Mittag⸗Ausgabe Mannheim, den 17. Auguſt 1933. 1 2445 4 Die ſtäoͤtiſche Fürſorge Die Statiſtik der Schularztſtelle weiſt nach der Ueberſicht des Statiſtiſchen Amts Stadt Mannheim im zweiten Vierteljahr 1933: 8206(ge⸗ der gen 13 251 i..) Unterſuchungen nach und zwar: in den Kleinkinderſchulen und Kindergärten von Kna⸗ ben 15(17), von N en 14(16), in der Volksſchule von 2208(4137) aben 2481(4115) Mädchen, in der Fortbildung 260) ſchule von 18(63) Knaben und 119 den heren Lehranſtalten von 164(510) Knaben und 277(711) Mädchen, in den Be⸗ rufsſchulen von 23(56) Mädchen, in der Elternſprech⸗ ben und 1075(1218) Mäd⸗ ürſorge 442(525) Der Lungenfür⸗ (273) Kinder überwieſen, der orthopädiſchen 13(11), an ſonſtige Spezialſprech⸗ ſtunden 106(99) und an die Familienfürſorge 7(13). Röntgendurch(359), Röntgen⸗ 355 Mädchen, in chen, in der Heil⸗ un Knaben und 500(541) Mä ſorgeſtelle wurden 168 e ichtungen fanden 200 aufnahmen 32(37) ſtatt. In der Fürſorge des Stadtjugendamts ſtanden am Ende des Be⸗ Minderjährige untergebracht) 2831, Kinderhorten 497, in in Fürſorgeerziehung 363. An ſpeiſung nahmen durchſchnittlich Kinder teil. Beratungen fanden ſtatt in den Beratungsſtellen für Schwangere, Mütter, Säug⸗ linge und Kleinkinder 11691 in Pſychopathen⸗ fürſorgeſtelle 24 und in der orthopädiſchen Bera⸗ tungsſtelle 25. Die dem Jugendamt angegliederte Familienfürſorge erledigte 79 531, die Kran⸗ kenhausfürſorgerin 1156 Aufträge. In laufender offener Fürſorge(Barunter⸗ ſtützung des Fürſorgeamts) befanden ſich: Kriegs⸗ opfer 559 im April, 551 im Mai und 540 im Juni, Sozialrentner 2174, 2316 und Kleinrentner 1703, 1826 und 1781, Minderjährige und Waiſenrentenemp⸗ fänger 331, 374 und 314, ſonſtige Bedürftige 15 882, 15813 und 15 479 Parteien. Darunter 14245, 14086 und 13728 wohlfahrtserwerbsloſe Par⸗ teien. Die Zahl der vom Arbeitsamt anerkannten wohlfahrtserwerbsloſen Perſonen betrug 13813, 18 501 und 12 840. In geſchloſſener Fürſorge Hilfsbedürftige Anſtalten den richtsvierteljahres: (in Familien 1 Amtsmündel Schutzaufſicht der 5500 477, Kinder der 5327 28310, 7 waren im Berichtsvierteljahr 1185 Perſonen dau⸗ ernd und 2200 vorübergehend untergebracht. Der Geſamtaufwand des Fürſorgeamts von 3,5 Millionen ſtellt den Aufwand ausſchließlich Ver⸗ waltungsaufwand und durchlaufender Poſten, aber ohne Abzug der Einnahmen und des Staatserſatzes dar. Die Geſamtzahl der in offener Fürſorge unterſtützten Perſonen betrug Ende Juni 54827, a 197,5 Unterſtützte auf je 1000 Ein⸗ d. h. es kamen wohner. Ein Tropenflugzeug traf geſtern, von Hamburg kommend, im Mannhei⸗ mer Flughafen ein. Die Maſchine wurde für den Flieger Fröde erbaut, der der auſtraliſchen Regie⸗ rung den Dank der Reichsregierung für die Rück⸗ gabe des Schildes des Kreuzers„Emden“ überbrin⸗ gen ſollte. Wenige Tage vor der Taufe des Flug⸗ zeuges und nachdem der Flug nach Auſtralien in allen Einzelheiten bereits feſtlag, ſtürzte Fröde, der als einer der beſten deutſchen Sportflieger galt und in Mannheimer Fliegerkreiſen ſehr bekannt war, bei einer Flugveranſtaltung in Fürth infolge eines Zu⸗ ſammenſtoßes in der Luft ab und wurde ſofort ge⸗ tötet. Der Flug wurde abgeſagt, während die Ma⸗ ſchine an eine Benzinfirma überging. Im Auftrag dieſes Unternehmens kam im Zu⸗ ſammenhang mit den Vorbereitungen zur Betriebs⸗ ſtoffverſorgung der Teilnehmer des Deutſchland⸗ fluges Flieger Vollbracht mit dem Tropenflug⸗ zeug nach Mannheim. Die Holzteile der Maſchine ſind vollſtändig mit Stoff überzogen, um zu verhü⸗ ten, daß das Holz unter der Einwirkung der Sonne und der Hitze ſplittert. In den Tragflächen und im Schwanz ſind Benzintanks eingebaut, die gleichzeitig Schwimmtanks ſind. Im Falle der Gefahr laſſen ſich dieſe Tanks oͤurch einen Handgriff ſofort entlee⸗ ren, ſo daß ſie in der Lage ſind, die Maſchine über Waſſer zu halten. Das Flugzeug iſt mit einem Siemens SI 14a⸗Sternmotor ausgerüſtet und außer⸗ dem mit einem nur bei Tropenflügen erforderlichen Oelkühler verſehen. Die Sitze dieſer KL. 32⸗Klemm⸗ Maſchine ſind mit Fenſter überbaut, die wiederum mit Vorhängen verſehen ſind, um ſtörenden Sonnen⸗ ſtrahlen den Zutritt zu verwehren. Daß Blindflug⸗ gerät und alle anderen, für einen größeren Flug not⸗ wendigen Einrichtungen nicht fehlen, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Vorläufig fliegt die Tro⸗ penmaſchine in Deutſchland umher, ohne von ihren beſonderen Eigenſchaften Gebrauch machen zu können. * Polizeibericht vom 17. Auguſt. Freitod. Geſtern vormittag wurde die Leiche einer ſeit 12. Auguſt vermißten 30 Jahre alten ge⸗ ſchiedenen Frau, die zuletzt in J 2 wohnhaft war, aus dem Neckar geborgen. Mißliche Verhältniſſe dürften der Grund zur Tat geweſen ſein. Zuſammenſtöße. Auf der Seckenheimer Haupt⸗ ſtraße ſtießen geſtern vormittag ein Kraftradfahrer und ein Perſonenkraftwagen zuſammen. Hierbei wurde der Kraftradfahrer gegen den Per⸗ ſonenkraftwagen geſchleudert, ſo daß er einen rechts⸗ ſeitigen Oberarmbruch davontrug. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verunglückte in die Heidelberger Klinik verbracht.— An der Ecke Tunnel⸗ und Bismarckſtraße ſtießen geſtern abend ein Radfah⸗ rer und eine Radfahrerin zuſammen. Hierbei zog ſich die Radfahrerin eine Verſtauchung des rechten Ellenbogens zu.— An der Ecke Schwetzinger und Wallſtadtſtraße ſtießen geſtern vormittag ein Kraft⸗ dreirad und ein Laſtkraftwagen zuſammen, Hierbei trug der Kraftwagenführer durch Glasſplit⸗ Donnerstag, Spaziergang zur Friesenheimer Inſel Romantik vor den Toren der Großſtadt Es ein ſeltſam klarer Morgen und lebendig ſind die Farben. Keine Wolke tr Blau des Himmels. Ich gehe den ſchmalen Pfad 10 über die Kammer ſe, ſchreite a Neckar ent⸗ lang, an dem Schiffe vor Anker gegangen ſind und Kähne und beiden S 3 der Stadt formen, des Rheins und des Neckars, deren Waſſer ſich hier brüderlich einer lben tummeln ſich über dem 1 Spie 0 n Fluten und am ziſchen Ufer ſingen die Ma en der Fabriken das nun wieder mit ſtärkerer Kraft erklingende Lied der Arbeit. Es iſt z rntezeit frucht! 0 vernimmſt zittert, du ſein braut krafter hwung ſei des Meſſers am ſchärfenden Eiſen dringt b zu dir her wie der Ruf der Mädchen in ihren weißen Kopf⸗ tüchern, die die Fülle der Mahd in die Höhlung ihrer Sicheln faſſen. hend bäumen ſich die Halr leiſen Laut, mit dem das Arme. Der Klang Auf den meiſten Feldern ſind ſchon die Mieten errichtet. Die erſten Erutewagen ſchwanken ſchwerbeladen am Waſſer entlang. Immer wechſeln die Bilder! Bald blickt man über weites Wieſenland zu den blauen Umriſſen des Odenwalds, bald auf den Strom, auf dem die Schiffe dahingleiten. Ein abgeriſſener Ruf klingt über das Waſſer her zu mir und ein leiſer Teergeruch erfüllt die Luft. Eine Schar Gänſe ſchnattert am Wegrand und ein paar Krähen fliegen ſchreiend von einer Wieſe auf. Ein weiter Weg iſt es, den der Frieſenheimer Bauer zu ſeinem Acker und Feld zurücklegen muß, eine halbe Tagesreiſe, und ſo iſt es verſtändlich, daß er einen großen Teil ſeines Beſitzes verpachtet hat. Einſt waren die„Hemshöfer Weide“ und die„Meer⸗ wieſen“ näher für ihn, brauchte er nicht die weite Fahrt durch Mannheim hindurch zur Necbarſpitze zu machen, um Heu, Kartoffeln und Korn heimzuholen, war das jetzige Inſelgebiet noch mit der Pfalz ver⸗ bunden, bis die Verbeſſerung des Rheinlaufes, ähn⸗ lich wie die Kollerinſel bei Otterſtadt, es losriß und ſo dem Lande ſeinen Inſelcharakter Dort, wo der„Prinzenwald“ ſich einmal viel größer und mäch⸗ tiger ausdehnte, iſt es im weſentlichen Weidegeſtrüpp, ſind es ein paar alte Pappeln, die hochragen und das Altrhein⸗Ufer ſäumen, liegt verträumt und ſtill am Damm das„Jägerhaus“. Die Sandhofer Fähre vermittelt den Verkehr mit dem nahen Sandhofen, deſſen Kirchturm im Silberflimmern des Mittags herüberglänzt. G 89. Der alte Herr Dehus, ſein Vater war einer der Oppauer„Koloniſten“, er ſelbſt iſt auf der Juſel geboren, n neigen ſich die Aehren gelb und ſo weiß mo 8 zu erzählen aus vergangenen Ta⸗ gen. Von Hochwaſſer und Dammbrüchen der letzte große war im Jahre 1920, in dem das Waſſer ſich weit in das Land hinein ergoß und die ganze Inſel überſchwemmte— von dem gewaltigen Eis⸗ gang in der Neujahrsnacht 1879/80, den er als Junge miterlebt hat, als ſich die Eisſchollen bis vor ſein ſtauten, von dem einſtigen Wildreichtum 1 Fiſchmaſſen, die einſt das Waſſer Er erzählt von den Waſſerflugzeu⸗ elandet und dem größten Ereignis, ſah, der Landung des Zeppelin⸗Luft⸗ l Jahres 1909. Graf Zeppe⸗ ni ühe zu Dehus geführt werden, einem Glaſe Pfälzer Wein und einem kleinen Imbiß von den Anſtrengungen der Fahrt er⸗ holte. Das waren die Höhentage der Inſel! Heute geht das Leben auf ihr Tag für Tag ſeinen gewohn⸗ ten Gang. Man arbeitet im Felde und legt die Netze aus zum Fiſchen. Ich gehe noch ein Stück den Sommerdamm ent⸗ vom Hochwaſſer ſtändig bedrohten 1 Elternhaus den dem * beitsbeſchaffungsprogramm ſieht Das neue A vor, dieſen Damm zu erhöhen und den eigent⸗ lichen Hochwaſſerdamm vorzuverlegen. iſt eine notwendige Arbeit, denn nie weiß der „ ob nicht eine plötzliche Flut die Mühe ſeiner Arbeit zunichte macht. Ich muß dabei daran denken, daß die Arbeit des Bauern eigentlich nicht nur die anſtrengendſte iſt, ſondern auch die gefährdetſte. Stunden kann man auf dieſer Inſel verweilen! Man kann vor den Pappeln ſtehen, den Weiden, um die das Waſſer brandet, vor dieſen hohen, alten Bäu⸗ men, die etwas Stolzes haben. Die einem Menſchen gleichen, in deſſen Antlitz das Leben tiefe Falten und Furchen gegraben hat. Denn ſchwer iſt der Kampf! Stürme brauſen über ſie hin, reißen an ihren Wur⸗ zeln, Waſſer umſpült ſie, daß ſie ſich ſtemmen müſſen in dem ſchlammigen Boden gegen den Anprall der s iſt borkig und riſ⸗ ihres Leibes von 8 ihren Füßen Fluten. Die und ſchmieg⸗ ſig und das gelber Moos rauſcht das ſamer iſt. geſchme Das Schönſte aber iſt es, hier abends zu ſitzen, wenn über den Altwäſſern, dem Weidegebüſch blaue Schleier ſich weben und das Land, von der letzten Sonne beglänzt, ſeinen tiefen Frieden zu uns heraufträgt. Wenn ein leiſer Wind am Strome ent⸗ langgeht das Abendrot die Ketten des Oden⸗ walds überſchattet. Wenn die erſten Lichter der Ha⸗ fenanlagen aufflammen und das leiſe Rauſchen des zu Waf mir heraufklingt, dann meinen den Leinpfad entlang, nehme mit mir das Bild der Bild, das Induſtrie und Natur Gleichklang vereinigt. erſt gehe ich zurück, und Inſel, dieſes ſeltene in harmoniſchem H. Pf. e er Die Gemeinde im nationalſozial In der politiſchen, geiſtigen und ſeeliſchen Er⸗ neuerung des deutſchen Volkes ſpielen die Gemein⸗ den und Gemeindeverbände eine bedeutſame Rolle. Der demokratiſch⸗marxiſtiſche Staat der Nachkriegs⸗ zeit iſt nicht zuletzt deshalb zuſammengebrochen, weil er die Selbſtverantwortlichkeit der Gemeinden und Gemeindeverbände bis zur Vernichtung aus⸗ gehöhlt hat, ohne ſeinerſeits eine ſtraffe einheitliche Staatsgewalt zu beſitzen. Bei dem Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates muß daher den Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden wieder ihr natur⸗ gegebener Platz eingeräumt werden. Der völkiſche Staatsgedanke verlangt eine ſtarke Staatsgewalt, darunter aber eine weitgehende Gliederung, die die beſonderen kulturellen, ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe aller Reichsteile zur vollen Entfaltung kommen läßt. Dieſe Gedanken entwickelt in den neueſten Aus⸗ gaben der Organe des Deutſchen Gemeindetages, dem„Gemeindetag“ und der„Landgemeinde“, der Geſchäftsführer des Deutſchen Gemeindetages, Dr. Kurt Jeſerich. Wenn der nationalſozialiſtiſche Staat dem naturgegebenen Aufbau Deutſchlands ent⸗ ſprechen ſoll, ſo müſſen unter einer ſtarken Staats⸗ gewalt lebenskräftige Gemeinden und Gemeindever⸗ bände ſtehen, die ihrerſeits nach dem Führerprinzip alle eigenen Aufgaben unter voller Selbſtverant⸗ wortung durchzuführen haben. Eigene Entſchluß⸗ fähigkeit muß ihnen ſoweit zugeſtanden werden, wie dies zu Gunſten einer einheitlichen Staatsführung möglich iſt. Aus dieſen Grundgedanken heraus ent⸗ wickelt Dr. Jeſerich eine Reihe von Leitſätzen über die Stellung der Gemeinde im nationalſozialiſtiſchen Staat, die auch deswegen beſondere Beachtung ver⸗ dienen, weil die Führung des Deutſchen Gemeinde⸗ tages, deſſen Gedankenzüge Dr. Jeſerich entwickelt bei Oberbürgermeiſter Fiehler⸗ München liegt, der gleichzeitig als Mitglied der Reichsleitung der NSDAP die kommunalpolitiſchen Richtlinien der Partei beſtimmt: 1. Die nationalſozialiſtiſche Staatsidee verwirk⸗ licht den völkiſchen, in ſeinem Weſen urdeutſchen Gedanken der Schaffung einer ſtarken Staatsgewalt auf der Grundlage des Führerprinzips bei gleich⸗ zeitig weitgehender Dezentraliſation. iſtiſchen Staat Staat lehnt ſich in ſeiner Verwaltungs⸗ organiſation an die natürliche ſoziale Gliederung des Volkes an und bildet die Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände zu ſelbſtverantwortlichen kulturel⸗ len, ſozialen, wirtſchaftlichen und ſtammesmäßigen Einheiten aus. 3. Die kulturelle, wirtſchaftliche und ſoziale We⸗ ſensart der deutſchen Stämme findet ihren verwal⸗ tungspolitiſchen Ausdruck in der Einräumung einer mit dem autoritären Staatsgedanken durchaus zu vereinbarenden Selbſtändigkeit zugunſten der Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände. Der national⸗ ſozialiſtiſche Staat wird von einem einheitlichen Willen beherrſcht, aber in ihm iſt auch Platz für die neues Leben erzeugende Tätigkeit der Gemeinden und Gemeindeverbände. 4. Die Gemeinden und Gemeindeverbände ent⸗ ſcheiden in abgeleiteter Zuſtändigkeit alle die Fragen unter eigener Verantwortung, die nicht von unmit⸗ telbarem Staatsintereſſe ſind, vielmehr örtlichen Charakter tragen und aus der Tatſache der nachbar⸗ lichen Verbundenheit der Gemeindemitglieder er⸗ wachſen. 5. Die Gemeinden und Gemeindeverbände werden von Führern, die das volle Vertrauen der Staats⸗ führung beſitzen, unter Heranziehung von Vertretern der Bevölkerung mit beratender Stimme verwaltet. Die Vertreter der Bevölkerung werden zum Teil auf berufsſtändiſcher Grundlage ausgewählt. 6. Die Berufsſtände erfahren in der Gemeinde ihre erſte horizontale Verbindung. Die Gemeinde dient dem Intereſſenausgleick aller Wirtſchafts⸗ und Berufszweige unter dem Geſichtspunkt der örtlichen Schickſalsgeminſchaft, zugleich damit der Verbunden⸗ heit der Einzelgemeinden mit dem Volksganzen. Aus dieſen Grundſätzen ergibt ſich eindeutig die Stellung der Gemeinden im nattonalſoztaliſtiſchen Staat; ſte ſind dienende, ſich dem Volksganzen jeder⸗ zeit einordnende Glieder dieſes Staates, die im Rah⸗ men der durch die Staatsführung gezogenen Grenzen auf der Grundlage der Selbſtverwaltung und freien Initiative ihre Tätigkeit auf allen Gebieten des kul⸗ turellen, wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens fort⸗ entwickeln und zur höchſten Entfaltung bringen, im⸗ mer unter dem Geſichtspunkt der durch die beſonde⸗ ren Verhältniſſe ihres Gebietes gegebenen Eigen⸗ arten.. GGGGGGGFFPPGTVGwbßPFPVPFPbPbPbbPGFVTPTPTVTVTPGbGTVTGGTPGPTVPVTVGTGTGTGTPVTVTCTCVTVTVTCVTVTcVTVTVTVVCVCCCCVCVCVCVTVVVCVVCVCVCVVVVVVVVVVVVV—VVVVwVVwwwÄwÄwww ter an der linken Kopfſeite leichte Verletzungen da⸗ von.— An der Kreuzung Mosbacher⸗ und Atzel⸗ buckelſtraße fuhr eine Radfahrerin gegen einen die Kreuzung paſſierenden Lieferkraftwagen auf. Sie ſlürzte zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Der hinzugerufene Arzt ſtellte eine leichte Gehirnerſchüt⸗ terung feſt und ordnete ihre Verbringung nach ihrer Wohnung an. Verkehrsunfall. Auf der Wormſer Straße in Käfertal lief ein 24 Jahre altes Kind geſtern vor⸗ mittag gegen einen Perſonenkraftwgen. Es wurde zu Boden geworfen und trug eine Beule am Hin⸗ terkopf davon. * Die Reihen der alten Leute lichten ſich in Wallſtadt immer mehr. Geſtern folgte dem älteſten Bürger Stein der Maurerpolier Adam Döb im Alter von nahezu 84 Jahren. Löb war in Mannheim bei verſchiedenen großen Firmen tätig. * Dem Eindämmen des Bettelunweſens iſt die Arbeit aller Behörden gewidmet. Hierzu gehört in erſter Linie Arbeits beſchaffung. Ferner greifen hier die Fürſorgebeſtrebungen, wie die Wohl⸗ fahrtsarbeit, die Winterhilfe uſw., Platz. Wer in den großen Städten das Straßenbild einmal daraufhin unterſucht, wie ſtark es von Bettlern durchſetzt iſt, der verſchließt ſich nicht der Einſicht, daß hierdurch dem deutſchen Anſehen Schaden zugefügt wird. Die Arbeit der öffentlichen und privaten Wohlfahrts⸗ vereinigungen gehen gerade deshalb in verſtärktem Maße darauf aus, dem Bettelunweſen noch weiter zu ſteuern. Es wäre gut, wenn die Bevölkerung dieſe Arbeit unterſtützen würde dadurch, daß es nicht 17. Auguſt 108g — durch falſche d beſtärkt. Wer ſ einen Beitrag an Fürſorgeeinrichtunge * Der Beginn der Rebhühner⸗Schußzeit it na einer Bekanntmachung d miniſteriums 10 Innern auf Grund 8 etzes Mat 1927 auf den 20. Auguſt verlegt worden. 925 * In der geſtrigen Vormittagsziehung Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſeulot⸗ terie wurden folgende Gewinne ausgeloſt: 2 6 winne zu je 50 000 Mk. auf die Nr. 58 408; 2 Gewinn zu je 25000 Mk. auf die Nr 8 je 5000 Mk. auf die Nrn. 19 202 170, 215 081, 225 382 ler in ihre am beſten 0 1 Durch ſtigen r und ſon 175 5 des der 81 786; 18 Gewinne zu 93 510, 99 897, 117 700 248 861, 378 315 14 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 27 691, 68 365, 1 160 976, 167 729, 344 882, 378 691. Die Nachmit⸗ tagsziehung brachte: 2 Gewinne zu je 10 000 Me auf die Nr. 117959; 8 Gewinne zu je 5000 Mk 10 i 218 915, 291 673 14 Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 77 164, 1785 318, 207 40 209 483, 235 384, 280 801, 337 129.(Ohne Gewähr! 337 Eingeſandt Ein Radfahrerwunſch Durch die Anlage des neuen Radfahrweges durch den Schloßgarten fährt man zwangsläufig durch den bis jetzt noch für Radfahrer geſperrten Durchgang des linken Schloßflügels. Es ſind ſchon viele Rad⸗ fahrer, die darauf nicht achteten, von Polizeibeamten verwarnt worden. Wäre es nicht zweckmäßig, auch dieſen Durchgang für Radfahrer freizugeben? L 5. weer. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte * Mitbuoch,— ö 5 5— A en H. Hahne, Ms, lp. 0 5 5 3— 15 25 dell. 1 926 Soo. 2 dent a 25 2 2 2 e Svomne nos. Gnener. ꝙ nam begecxt. ꝙ wog e degecxt Segen * Schnee A craupein. 5 edel K gewillt. wines tile. O Sex telcnter 051 mässiger sudsogwest 1 stürmischer Kordes die oſene egen mit gem winde. ple dei gen Staunen stedeggen Zan ten geben die femperatur an, bie Linien verbingen Orte aut gleichem aut Meeresnweau umgerechneten bufidruck Bericht der Badiſchen Landeswetterwarte vom 17. Auguſt: Meeresluft wird bis auf weiteres un⸗ ſere Wettergeſtaltung beſtimmen. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittag See. 55 Wind Statlonen höhe 1„ Wetter m Richt. Stärke 5 Wertheim 15¹ 8 leicht Regen anden 563 SW leicht Ne 4 Bab Been 242 S/ bei e Villingen 712 SW beicht bedeckt Bad. rrh.] 701 80 leicht Regen St. Blaſtien 780 SW leicht bedeckt Badenweiler 422— 5* Schauinsld. 1268*. dee bedecdt Feldberg Hofl1275 SWV Ifriſch Nebel Vorausſage für Freitag, 18. Auguſt Fortdauer der beſtehenden veränderlichen Witterung, Höchſttemperatur in Mannheim am 16, Aug. + 25,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 17. Auguſt 1 17,8 Grad; heute früh 8 Uhr 1 185 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 578 Uhr bis heute früh 8 Uhr 63 Mill, meter; das ſind 6,3 Liter je Geviertmeter, In den Rhein bädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr 4 21 Grad Waſſer⸗ und. 24 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 409 Uhr + 21 Grad Waſſer⸗ und 4 20 Grad Luftwärme. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Begel 13. 14. 15. 16. 17. 14. 15. 10 eee 1 Köln 1,72 1665 5560165 Waldshut..78 2,85 2,85 2,87 2,860 Medar-Bedel Abeinfelden 75.80.91 e 30,0 Brelſach...82 1,721, 7 1, 1,760 Maun derm. 5 50055 Kehl.. 311205 2203 206 208 Jagſtfeld 0,4— 1010 1% Maxau 939441 4,30 4,37 4,41] Heilbronn 17) 0 080% Mannheim. 3,23 2060700 505 0 Hloddagen 0 0 3 0s.8 aub.. 208 2,0 1,1,98 1,95 1,05] Diedesheim. 0,600,508 0 — ͤ— Geſchäftliche Mitteilung * Namhafte Vertreter der Wiſſenſchaft, die ſich, e Gebiet der Zahnpflege eingehend beſaßten, bekunden unde einſtimmend, daß die Kokynos Zahnpaſta allen 1 ge⸗ rungen, die an ein wirkungsvolles Zahnpflegemilte 705 ſtellt werden müſſen, geradezu einzigartig entſprich. um Iynos Zahnpaſta vergrößert ihr Volumen im ahnſpolten das fache und dringt bis in die feinſten Zahn 157 Die Reinigung iſt daher denkbar gründlich, und peine farbene Zahnbelag verſchwindet, ohne daß der Aebnſte 30 angegriffen wird. Die gefahrdrohenden Bakterten, di 5 üblem Mundgeruch und Zaßhnverfall führen, e e ſeitigt, uns ein Gefühl köstlicher Friſche macht ſic aun Stunden nach der Reinigung mit Koly nos Zaun bemerkbar. 1089 5 m Tun n dur nſtigen ewinne mne zu 117 700, ewinne 145 80 mit, 00 Mk k. auf ewinne 207 405, jähr.] — s durch a rch den rchgang e Rad- eamten g, auch 2 L. B. 5 warte 1 ſt terung. 3. Aug. t zum + 185 t von Milli⸗ nach⸗ Grad ) Uhr ne. e Aus Baden Hilfe für den badiſchen Bauer Karlsruhe, 17. Auguſt. Der„Führer“ veröffent⸗ licht einen Artikel über landwirtſchaftliche Melio⸗ kationen, in dem es nach Erläuterung der beſon⸗ deren badiſchen Verhältniſſe u. a. heißt: Ein Dur ch⸗ halten auf der Scholle iſt nur bei äußer⸗ ſter Anſpruchsloſigkeit möglich. In Haden hat jedes kleine Fleckchen Boden mehr oder minder intenſive Kultur. Vielfache Aufgaben bie⸗ ten ein großes Arbeitsfeld, durch das 100 000 ha landwirtſchaftliches Gelände beſſer ausgenutzt wer⸗ den könnte. Notwendig wäre aber die Erſtel⸗ lung neuer Rheindämme oder Dammſtücke, durch die für eine Fläche von 10 000 ha ein ganz weſentlicher Nutzen geſchaffen werden könne. Ober⸗ ſter Geſichtspunkt bei Inangriffnahme ven Meliorationen wird der ſein, dem Bauern Hilfe zu bringen und ihn in ſeiner Aufgabe der Ernährung des Volkes zu unterſtützen. Jede unnötige Belaſtung der oynehin ſchwer um ihre Eriſtenz ringenden Kleinbauern iſt zu vermelden. Für die Durchführung der landwirtſchaftlichen Meliorationen ſoll in erſter Linie der FA D heran⸗ gezogen werden. Dieſe Arbeiten werden ungefähr 300 000 Tagewerke erfordern und ſich auf über 1000 Arbeitsſtellen verteilen. Das größere Arbeits⸗ gebiet der Bachkorrektionen dagegen dürfte min⸗ deſtens zehn Millionen Tagewerke üumfaſſen. Das gleiche trifft zu für die Dammbauten am Rhein. Im ganzen genommen dürfte der Anfall an Tagewerken hier bis fünf Millionen betragen. Auch die Durch⸗ führung von Feldbereinigung und von Rodungen ſowie Rigolens iſt von großer Bedeutung. Eiſenbahnunglück wurde verhindert * Gundelfingen, 17. Auguſt. Infolge des zur Zeit wegen Gleisverlegungen an der Güterbahnabzwei⸗ gung eingleiſigen Betriebes und der dadurch verän⸗ berten Signale überfuhr abends ein von Frei⸗ burg kommender Güterzug das Einfahrts⸗ ſignal und fuhr auf dem weſtlichen Gleis der Hauptſtrecke weiter, die für den Perſonenzug 928 ſreigegeben war. Im letzten Augenblick als beide Züge noch etwa 50 Meter voneinander entfernt waren, konnten zwei Stellwerksbeamte durch Herab⸗ laſſen des Signals den Perſonenzug abſtoppen und den Güterzug durch Zurufe zum Halten bringen. Nur dem Umſtande, daß der Perſonenzug in Gundel⸗ fingen hält und daher bereits langſam fuhr, iſt es zu verdanken, daß ein unabſehbares Unglück in letzter Sekunde verhütet werden konnte. Gegen einen Baum geraſt Walldorf, 17. Auguſt. Dienstag fuhr ein mit drei Perſonen beſetzter Kraftwagen aus bis jetzt noch unhekannter Urſache beim Sportplatz in vol⸗ ler Fahrt gegen einen Baum. Die In ⸗ ſaſſen wurden ſchwer verletzt und mußten ins Heidelberger Krankenhaus überführt werden. Der Wagen wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. a * Weinheim, 17. Auguſt. Zu dem ſchweren Kraftradunglück zwiſchen Hemsbach und Sulz⸗ bach erfahren wir Mittwoch abend, daß die beiden Schwerverletzten, Otto Valdolina und Katharina Geiß, immer noch völlig be⸗ wußtlos im Heidelberger Akademiſchen Kranken⸗ haus liegen. Ihr Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Die Meldung, daß Valdolina inzwiſchen geſtorben ſei, beruhte auf einem Irrtum. * Plankſtadt, 16. Auguſt. Auch hier wurden jetzt im Rathaus im Sitzungsſaal des Gemeinderates, ſowie im Schulgebäude der Volksſchule die Bild⸗ niſſe unſeres Herrn Reichspräſidenten Generalfeld⸗ marſchall von Hindenburg und unſeres Reichskanz⸗ lers Adolf Hitler angebracht. * Nußloch, 16. Auguſt. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, daß die Aus rüſtung der hieſigen Polizei auf Grund der Richtlinien des badiſchen Innenminiſteriums zu erfolgen hat. Die erforder⸗ lichen Ausrüſtungsgegenſtände werden auf Koſten der Gemeinde angeſchafft.— Die bis jetzt noch un⸗ belegte vordere Gräberreihe im neuen Friedhof Unks vom Eingang ſoll für Kaufgräber frei bleiben. Die Anträge auf eine allgemeine Erhöhung der Wohlfahrtsunterſtützung für Kinderreiche, ſowie um Erlaſſung der Bürgerſteuer verfielen aus grundſätz⸗ lichen Erwägungen der Ablehnung. * Rohrbach bei Sinsheim, 16. Auguſt. Im An⸗ weſen von Johann Schüle ſpielte ſich ein bluti⸗ ges Familiendrama ab. Johann Schüle geriet mit ſeinem Sohn Guſtav, der im gleichen Hauſe wohnt in Streit. Er fiel zuſammen mit ſei⸗ nem zweiten in Wiesloch wohnhaften Sohn Albert über den Ahnungsloſen her. Der Vater hieb und ſtach mit der Dunggabel und Albert Schüle hieb mit dem Peitſchenſtock ſo lange auf den Bru⸗ der ein, bis dieſer blutüberſtrömt bewußtlos zuſam⸗ kenbrach. Der junge Mann liegt im Krankenhaus Sinsheim in hoffnungsloſem Zuſtand dar⸗ nieder. Was den unmittelbaren Anlaß zu der Blut⸗ tat gegeben hat, iſt unbekannt. Guſtar Schüle und ein Vater leben ſchon ſeit längerer Zeit in Un⸗ frieden. b Waldfiſchbach, 17. Aug. In Schmalenberg entſtand in dem eineinhalbſtöckigen Doppelwohnhaus des Steinbrechers Adam Seibert und des Fabrik⸗ arbeiters Jakob Weiner ein Brand, der raſch um ſich griff und das Doppelwohnhaus vollſtändig . Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht — e Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung ——.——— ireichaft gehören zufſammen Miniſterpräſioent Köhler über Badens Wirtſchaftsbelange * Freiburg, 17. Auguſt. inladung der Induſtrie⸗ und Handelskam⸗ mer Freiburg ſprach in der ſtädtiſchen Feſthalle Miniſterpräſident Köhler über wirt⸗ ſchaftliche Fragen, insbeſondere darüber, wie ſich die badiſche Regierung die Zuſammenarbeit mit der Wirtſchaft denkt und welche Mittel und Wege es gibt, um der Wirtſchaft zu helfen. f Erſchienen waren die Unternehmer aus dem gan⸗ gen badiſchen Oberland, der Präſident der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Kentrop, und eine große Anzahl Behördenvertreter. Nach Begrüßungsworten des. Präſidenten der Freiburger Handelskammer, Fabrikant Tſcheu⸗ lin, ſprach Miniſterpräſident Köhler. Die Wirtſchaft müſſe ſich darüber klar ſein, daß die deutſche Wirtſchaftsfrage eine politiſche ſei. Wohl müſſe ſo manche wirtſchaftliche und politiſche Um⸗ wälzung zunächſt mit Mißtrauen betrachtet werden. Manche Schwierigkeiten müßten in Kauf genommen werden, wenn man ſich die ungeheuer wertvollen Ge⸗ winne vor Augen halte, die dieſer gewaltige Um⸗ ſchwung mit ſich gebracht habe. Die Regierung wiſſe, daß der Staat nichts ſei ohne die Wirtſchaft, und daß der Staat alles tun müſſe, der Wirtſchaft ihre Arbeit zu erleichtern. Allerdings ſei die Wirtſchaft auch nicht Selbſtzweck. Der neue Staat brauche alle Kräfte, auch die der Wirtſchaft, um ſeine Miſſion erfüllen zu können. Alle Maßnahmen, die die Wirtſchaft träfe, müßten daher im Staatsintereſſe geſchehen. Die Aufgabe ſei, durch kluge Einteilung zu erreichen, daß auch der letzte Volksgenoſſe ſeinen Anſpruch auf Arbeit und Brot erhalte. Das große Problem: Kampf der Ar⸗ beitsloſigkeit, müſſe alle anderen Fragen in den Hin⸗ tergrund ſtellen. Der Miniſterpräſident ſtellte dann mit Freuden feſt, daß überall in der badiſchen Wirtſchaft an dieſer großen Aufgabe gearbeitet werde. Er ließ auch keinen Zweifel daran, daß die badiſche Regierung von einer Sub⸗ ventionspolitik grundſätzlich abgehe. Es ſei ein unmöglicher Zuſtand, daß man Staats⸗ mittel und Steuermittel dazu verwendet habe, notleidende Betriebe wieder flott zu machen. Die Wirtſchaft müſſe aus ſich ſelbſt heraus wieder hochkommen. Die Unternehmer müßten im Ausland dahin wirken, daß das Ausland wieder Vertrauen zu Deutſchland gewinne. Zum Schluß kam der Miniſterpräſident noch auf beſondere badiſche Fragen zu ſprechen und berührte dabei insbeſondere die Schwierigkeiten, die Baden oͤurch die Grenzlage entſtanden ſind. Man könne den früheren Regierungen den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie dieſe Situation nicht klar genug erkannt hätten. Baden ſei gewiſſermaßen ein ge⸗ ſpaltetes Wirtſchaftsgebiet, nachdem das Elſaß von uns genommen worden ſei. Man habe eine geſamtdeutſche Not, aber auch eine beſondere badiſche Not. Man müſſe von der Reichsregierung erwarten, daß ſie auf dieſe Verhältniſſe beſondere Rückſicht nehme. Man habe in Berlin Verſtändnis für unſere Lage gefunden, und Baden werde die Unterſtützung erhalten, die es brauche. Miniſterpräſident Köhler ſchloß ſeine Rede mit den Worten: Die oberbadiſche Wirtſchaft hat ſchwere Zeiten hinter ſich. Wir wollen vor der Not nicht kapitulieren, ſondern ſie ſoll uns größer, gefeſtigter, pflichttreuer und opferbereiter machen, damit über alle Schwierigkeiten hinweg der neue deutſche Staat gebaut werden kann. 555 Das Chorweſen im neuen Deutſchland Eine Tagung des Trifelskreiſes öͤes Sängerbundes Weſtmark Landau, 17. Auguſt. Die Vertreter des Trifel⸗ kreiſes des Sängerbundes Weſtmark kamen in Landau zu einer Sitzung zuſammen, auf der Kreis⸗ leiter Dr. Reinhardt(Oberotterbach) in einer programmatiſchen Rede die Aufgaben des Chor⸗ weſens im neuen Deutſchland umriß. Das deutſche Lied ſei das beſte Mittel, die Volksverbundenheit zu fördern. Deshalb müſſe auch der Sängerführer ſtets von der Erkennt⸗ nis getragen ſein, daß er zugleich Volksführer ſei. Kreischorleiter Zutter(Bergzabern) behandelte in einem ausführlichen Referat die Aus⸗ und Weiter⸗ bildung der Chorleiter. Er betonte, daß in Zukunft ſchlechte Darbietungen auf jeden Fall unterbunden werden müßten. Zu dieſem Zweck würde eine Chor⸗ und Programmberatungsſtelle eingerichtet werden, die im engen Einvernehmen mit dem Kampfbund für deutſche Kultur arbeiten werde. Kleiner Mann, was nun „Karlsruhe, 16. Auguſt. Dem Oberrheiniſchen Landesdienſt wird aus Berlin gemeldet: Von Reue gepackt, meldete ſich geſtern auf der Berliner Polizei der 20 jährige Sylveſter Sch., der am 28. Juli im Kloſter der barmherzigen Brüder in Karlsruhe, wo er als Eleve tätig war, einem dort wohnenden Herrn 1000 Mk. Bargeld und eine goldene Uhr ge⸗ ſtohlen hatte. Nach dem Diebſtahl hatte ſich der Burſche ein Auto gemietet, war nach Stuttgart und von dort nach Berlin gefahren. Dieſe Vergnügungs⸗ tour koſtete ihn allein rund 365 Mk. In Berlin kam er auf den Gedanken ſich auch einmal die See an⸗ zuſehen und fuhr nach Hamburg und Warnemünde, diesmal aber„beſcheidener Weiſe“ nur mit der Eiſen⸗ bahn. Von Warnemünde kehrte er nach einer Woche wieder nach Berlin zurück, mietete ſich in der Alvens⸗ lebenſtraße eine elegante Wohnung und kaufte ſich zu allem Ueberfluß noch ein Koffergrammophon ſo⸗ wie einen neuen Anzug. Als dann ſchließlich ſeine Gelder reſtlos verpulvert waren, packte ihn die ü b⸗ liche Reue und er ſtellte ſich ſelbſt bei der Ber⸗ liner Polizei. bl. Karlsruhe, 17. Auguſt. Der bisherige Bundes⸗ präſident des Badiſchen Kriegerbundes, General⸗ major a. D. Ullmann, wurde durch den Präſi⸗ denten des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyff⸗ häuſer am 5. d. Mts. zum Bundesführer des Badiſchen Kriegerbundes ernannt und be⸗ ſtätigt. Bundesführer General Ullmann wird die Namen der ihm unterſtellten Gauführer demnächſt zur Veröffentlichung bringen. „ Lahr, 17. Auguſt. Aus noch nicht geklärter Ur⸗ ſache brach in den Vormittagsſtunden im Wohn⸗ haus des Landwirts Karl Keith 1 in Meißenheim Feuer aus, das das Anweſen, das drei Familien be⸗ wohnen, vollſtändig einäſcherte. Sämtliche Fahrniſſe ſind mitverbrannt. Der Geſamtſchaden beläuft ſich auf ſchätzungsweiſe 1820 000 Mk. Die Feuerwehren von Meißenheim und Lahr konnten die ſchwer be⸗ drohten Nebengebäude retten. J. Kempf, Bergzabern. Weiter wurde beſchloſſen, daß ſich in allen Orten in der Pfalz mit über 1000 Einwohnern die Chöre zu Konzertgemeinſchaften zuſammenſchließen ſollen, um die unfruchtbare Zerſplitterung durch eine mu⸗ ſikaliſch leiſtungsfähige Gemeinſchaft zu erſetzen.— Als Ort für den Kreisliedertag 1934 wurde Landau auserſehen.— Die Leitung des Trifelskreiſes des Sängerbundes Weſtmark liegt jetzt in den Händen von Dr. Reinhardt, Oberotterbach. Seine Stellver⸗ treterſchaft hat Lehrer O. Schlupp, Gleisweiler, übernommen. Kreischorleiter iſt Hauptlehrer L. Zutter, Bergzabern, ſein Stellvertreter E. Emich. Steuerinſpektor W. Seuß, Bergzabern, bekleidet das Amt des Kreisſchriftwarts, die Funktionen des Kreispreſſewarts verſieht A. Franck, Hauptlehrer in Nußdorf. Kreiskaſſenwart iſt Oberſteuerinſpektor „Gleichſchalter ſoll er heißen Neuſtadt a. d. Haardt, 17. Auguſt. In der wein⸗ fröhlichen Pfalz iſt es ſeit Jahren üblich, den neuen Jahrgang zu der Zeit, da die Traube in den Wein⸗ bergen ihrer Reife entgegengeht, zu taufen. Das geſchieht im Rahmen des alljährlich in Neuſtadt, dem Mittelpunkt des pfälziſchen Weinbaugebietes, ſtatt⸗ findenden großen Pfälziſchen Weinleſefeſtes. Nannte man den 1981er„Krisling“, ſo wurde 1992 unter etwa 3000 eingegangenen Vorſchlägen der Name„Ankurb⸗ ler“ gewählt. Kaum iſt der Zeitpunkt für das tradi⸗ tionelle Pfälzer Weinleſefeſt, das in dieſem Jahre am 8. Oktober ſtattfindet, bekanntgegeben, da laufen auch ſchon wieder in großer Zahl die Namensvorſchläge ein. Der erſte eingegangene Vorſchlag lautet auf „Gleichſchalter“ und war mit folgendem Poem be⸗ gleitet: Wieder iſt ein Jahr verfloſſen Und getauft wird wieder Wein. „Ankurbler“ wird jetzt genoſſen An der Haardt, ſo auch am Rhein. Er hat gut ſein Wort gehalten: „Angekurbelt überall!“ Jetzt muß Gleichſchaltung noch walten Bei uns Deutſchen ohne Zahl— In Geſinnung, Recht und Weſen, Soll das Vaterland geneſen. Nun, ſo laßt uns taufen wieder Hoffnungsvoll den neuen Wein, Daß durch ihn die deutſchen Brüder Gleichgeſinnt vereinet ſein Von dem Kanzler bis zum Knecht, Dann wird's recht. Drum, ſo will euch empfehlen, Für den Heurigen, den Wein: Mög' er alle gleich beſeelen! „Gleichſchalter“ ſoll ſein Name ſein! * Pirmaſens, 16. Aug. Die Schwarzbach⸗ brücke zwiſchen Thaleiſchweiler und Thalfröſchen wird ab 16. Auguſt auf die Dauer von vier bis fünf Wochen geſperrt. Umleitung über Rodalben bzw. Höhmühlbach⸗Rieſchweiler. 7 Iich na Les . 8 2. ist unerre, it gel bauch ae be ppi P.(bel 18 Feeneg, 5 2. n N 5 f— Quali fahrt hatten ſich weit über 144. Jahrgang/ Num mer 376 7 Aus der Pfalz Ein unverſöhnlicher Gegner Frankenthal, 17. Auguſt. Seit dem Tode ſetner Tochter, die im März 1931 an einer tuberkulöſen Ent⸗ zündung ſtarb, verfolgte der 51 Jahre alte Johann Kriegshäuſer aus Neuſtadt den prakt. Arzt Dr. Cons, der in Neuſtadt die Leitung des Röntgen⸗ inſtituts des Geſundheitshauſes innehatte und machte ihm bei jeder Gelegenheit den Vorwurf, er ſei der Mörder ſeiner Tochter. Damit nicht genug, ließ er ſich am 27. März 1933 dazu hinreißen, dem Arzt, der bei zwei SA⸗Leuten ſtand, mit einem Holzſtück einen Schlag auf den Kopf zu ver⸗ ſetzen. Es kam zwiſchen beiden zu einer Schlägerei, wobei die SA⸗Leute dem Arzt mit dem Gummiknüp⸗ pel in der Abwehr zu Hilfe kamen. Das Amtsge⸗ richt hatte Kriegshäuſer wegen dieſes Ueberfalls zu zwei Monaten eine Woche Gefängnis verurteilt. Auf die vom Amtsanwalt und vom An⸗ geklagten eingelegte Berufung mußte ſich die Strafkammer am Montag noch einmal mit dem Fall beſchäftigen. Auch jetzt blieb der Angeklagte dabei, daß der Arzt, in deſſen Laboratorium ſeine Tochter beſchäftigt war, infolge nicht richtiger Behandlung einer Infektion, die ſich ſeine Tochter angeblich zugezogen hatte, deren Tod verſchuldet habe. Die Verhandlung ergab fedoch keinen Beweis dafür. Im Gegenteil, es wurde ſeſtgeſtellt, daß Dr. Cons ſeiner Pflicht genügt hatte. Das Gericht ver warf beide Berufungen und beſtätigte die erſtrich⸗ terliche Strafe. Zum Feſte Maria Himmel⸗ 1000 Wallfahrer in Speyer zum Beſuch der vom Papſt geweihten Ma⸗ rien⸗Statue im Dom eingefunden. * Neuſtadt, 17. Auguſt. Die Ar beitsgemein⸗ ſchaft Pfälziſcher Familienforſcher ent⸗ wickelt ſich ſehr erfreulich. Bisher beſtehen Ortsgrup⸗ pen in Ludwigshafen, Landau und Kaiſerslautern, während Gründungen für Pirmaſens, Zweibrücken, Wolfſtein, Kuſel, Neuſtadt und Grünſtadt in Vor⸗ bereitung ſind. Eine Herbſttagung sämtlicher Fa⸗ milienforſcher und Intereſſenten wird in Kaiſerslau⸗ tern zuſammentreten, wobei fachliche Vorträge ge⸗ halten und eine Ausſtellung veranſtaltet werden ſollen. Die Batſchka⸗Pfälzer, die zur Zeit die Pfalz bereiſen, betreiben ebenfalls praktiſche Familienkunde im Forſchen nach ihren Vorfahren. Die Aufmerkſam⸗ keit für die Familienforſchung wird auch iet der Pfalz immer größer.— Durch die Unterſuchung der beiden Opfer des Wildererdramas im Ordens⸗ wald wurde feſtgeſtellt, oͤaß der Tod des Gendarme⸗ rie⸗Oberwachtmeiſters Löffler durch einen Schrot⸗ ſchuß in die rechte Lunge herbeigeführt wurde, wäh⸗ rend der Tod des Studenten der Medizin Fritz Popp durch Verblutung infolge Zerreißung der Schlagader im Unterſchenkel eingetreten iſt. Der Wilderer Johann Klein, der bei ber Unterſuchung der beiden Leichen zugegen war, zeigte nicht die ge⸗ ringſte Anteilnahme und ſtellte nach wie vor ſeine Beteiligung an dem folgenſchweren Zuſammenſtoß in Abrede. * Lambrecht, 17. Auguſt. In Neidenfels fand unter ſtarker Beteiligung der Gläubigen aus der ganzen Umgebung die Grundſteinlegung zu einer neuen proteſtantiſchen Kirche ſtatt. Oberkirchenrat D. Stichter⸗Speyer hielt die Feſtanſprache. * Annweiler, 16. Auguſt. Der Stadtrat hat den Voranſchlag in ſeiner letzten Sitzung verab⸗ ſchiedet. Das Defizit des Vorjahres konnte von 111000 Mk auf 73 000 Mk. verringert werden, trotzdem die 20prozentigen Zuſchläge auf die Strom und Waf⸗ ſerpreiſe aufgehoben, die Bürgerſteuer geſenkt und die Feldhutumlagen gemindert wurden. Daßbet ſind noch für Weg⸗ und Straßenarbeiten mehrere 1000/ eingeſetzt. Donnerstag, 17. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Kölliſch, die große Lachſchlager⸗Revue. Anſchließend Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗Lokalfahrten: 14.90 Uhr Speyer Germersheim und zurück; 19.45 Uhr zweieinhalbſtündige Abendfahrt Mannheim— Worms und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Iſenachtak Neuſtadt— Gimmeldingen. Sonderfahrt: Neu⸗ ſtadt— Johanniskreuz— Iſenachtal— Neuſtadt. Pfalzbau⸗Kaffee: Domennochmittag, Konzert mit Einlagen; 20 Uhr Konzert mit Einlogen. Lichtſpiele: Univerſum:„Liebe muß verſtanden ſein“ und, Bühnenſchau.— Alhambra:„Schweſtor Ange⸗ lika“.— Roxy⸗Theater:„Geheimnis des blauen Zimmers“.— Schauburg:„Tarzan“.— Capi to f: „Marion, das gehört ſich nicht“. Speyer, 17. Auguſt. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Sondergusſtellung:„Das deutſche Märchen in Schrift und Bild“. Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Städt. Kunſthalle: Werbeausſtellung von Otto Hodapp, Karlsruhe. Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bi uhr 17 Uhr. Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner(im Urlaub) Verantwortlich für Politik: l. B. K. Ehmer- Handelsteil: K. c Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport und Feuflleton: W. Na Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mann⸗ heim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, ke 1,—6 smsrke! Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei giüickporto Sparen wWIII 600 es e herrlich, endigtl Im sparsamen el NOS— die deutsche 5. Seite/ Nummer 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Auguſt 1935 — Beim Brandenburger Tor in Berlin wurde am Dienstag abend das Schlußbild zum Horſt⸗Weſſel⸗ Film gedreht, den die Volksdeutſche Filmgeſellſchaft herausbringt. Bei den Szenen handelt es ſich um den Einzug der SA durch das Brandenburger Tor. Zahlreiche große Scheinwerfer und mehrere Film⸗ apparate waren aufgebaut worden; viele Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Die Scheinwerfer beleuch⸗ teten den Pariſer Platz— zwiſchen dem Branden⸗ burger Tor und der Straße Unter den Linden— taghell und Motorräder und Kraftwagen der Verwal⸗ tung fuhren einher, um die Marſchordnung für die SA zu beſtimmen. Schließlich marſchierte der Horſt⸗Weſſel⸗ Sturm unter dem Oberführer Ernſt mit zahlreichen Fahnen und Fackeln unter dem Geſang des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes durch das Brandenburger Tor, um⸗ jubelt von den die Hände hochſtreckenden Zuſchauern. Eine Stahlhelmabteilung, die Standarte 6 und ſchließlich die Standarte 4 folgten; insgeſamt mar⸗ ſchierten gegen 5000 Mann. 4. — Ein ſchreckliches Erlebnis mit einem Lepra⸗ kranken hatte die Beſatzung des Dampfers„Glowing Star“, der ſich mit einer Ladung Baumwolle, Schilf und Bananen auf der Fahrt von Manila(auf den Philippinen) nach Vancouver lin Britiſch⸗Columbien) befand. Er hatte unterwegs den Hafen von Hono⸗ lulu angelaufen und eilte ſeinem Beſtimmungsort zu. Der erſte Offizier hatte Dienſt auf der Kom⸗ mandobrücke. Plötzlich ließ ihn ein Geräuſch auf⸗ horchen. Laute, die kaum noch menſchlichen Ur⸗ ſprung erkennen ließen, drangen an ſein Ohr. Es klang wie das Heulen eines Tieres, das den Tod flieht. Einige Matroſen kamen aufs Deck gerannt, ihre Geſichter waren vor Angſt verzerrt. Auch dem Offizier ließ es das Blut in den Adern erſtarren. Aus einem der Lagerräume hatte ſich eine in Lumpen gekleidete Geſtalt losgelöſt, die über das Deck auf die entſetzten Matroſen zuſchritt. Das Geſicht hatte kaum noch etwas Menſchenähnliches. Es ſah einer ſcheußlich entſtellten Löwenfratze ähn⸗ lich.„Lepra“, durchzuckte es blitzſchnell das Ge⸗ Hern des Offiziers. Er kannte die Bedeutung dieſes fürchterlichen Löwengeſichts, das ihm wie eine Er⸗ ſcheinung aus einer anderen Welt entgegentrat. Seine Verblüffung war ebenſo groß wie das Ent⸗ ſetzen. Es ſchien ihm unfaßbar, daß das Löwen⸗ geſicht überhaupt auf das Schiff geraten konnte! Schritt für Schritt kam der Ausſätzige vorwärts. Schritt um Schritt wichen die Matroſen zurück. Der Kranke näherte ſich der Koömmandobrücke. Und da verlor auch der erſte Offizier ſeine Nerven. Er zog den Revolver und rief dem Löwengeſicht mit heiſerer Stimme„Halt“ zu. Die Jammergeſtalt blieb ſtehen. Tränen rannen über das entſtellte Parteitage, Verſammlungen und Feſte haben in dieſem Sommer der Reichsbahn Gelegenheit zu Leiſtungen gegeben, wie ſie ſeit dem Weltkrieg nicht mehr vorgekommen ſind. Die Ausſtellung des heiligen Rocks in Trier, zu der etwa eine Million Menſchen in durchſchnittlich 22 Zügen je Tag herangeführt werden müſſen, iſt eine gewal⸗ tige Leiſtung. Die tägliche Zugzahl ſteigert ſich teilweiſe bis zu 37 Zügen. Es ſind viele Vorberei⸗ tungen nötig, um einen ſolchen Verkehr reibungslos abzuwickeln. Verkehrsverwaltung, Landesverwal⸗ tung, Polizeiverwaltung und Kirche müſſen Hand in Hand arbeiten, um Stockungen bei der Ankunft zu vermeiden und die Abfahrt der Pilgerſtröme be⸗ quem und ohne Reibung zu ermöglichen. Immerhin verteilt ſich aber dieſe Bewegung auf etwa 6 Wochen. Bedeutend ſchwieriger war die Leiſtung zu dem Stuttgarter Turnfe ſt, etwa 250 000 Teilneh⸗ mer auf der Eiſenbahn aus allen Gegenden Deutſch⸗ lands in—3 Tagen nach der Feſtſtadt heranzufüh⸗ ren. Daneben lief an den Feſttagen noch ein ge⸗ waltiger Verkehr der Zuſchauer aus der näheren und weiteren Umgebung Stuttgarts, der noch ein⸗ mal dieſelbe Zahl erreichte. Alle bisherigen Bewegungen aber werden über⸗ troffen von den Beförderungen zu dem Partei⸗ tag der NS DAP in Nürnberg. Nicht weni⸗ ger als 335 000 Nationalſozialiſten ſind von der Reichsparteileitung für die Beförderung mit der Eiſenbahn aus allen Gauen Deutſchlands angemel⸗ det. Allein dieſe Zahl bedeutet eine Maſſenbewegung im Umfang der Mobilmachung des Jahres 1870! Es gilt dieſe Hunderttauſende innerhalb zwei und drei Tagen nach Nürnberg heranzuführen und ſie in etwa ein oder eineinhalb Tagen wieder der heimt⸗ ſchen Arbeitsſtätte zuzuführen, denn länger als bis Geſicht, die Lippen Aus den wirren, überſtürzenden Reden des Lepral anken konnte man nur ſoviel entnehmen, daß er in der Nacht aus dem Ausſätzigenlager auf der Inſel Pal Wan bei Manila entflohen war und ſich im Schutze der Dunkelheit auf das Schiff ge⸗ ſchlichen hatte. Und noch etwas erfuhr man: daß er offenbar noch eine Fluchtgenoſſin hatte. Der Offizier gab in ſeiner Aufregung einige Schreckſchüſſe ab, der Kranke bekam hierauf einen regelrechten Tobſuchts⸗ anfall und drang auf den Offizier ein. Dieſer ergriff die Flucht und verlor dabei den Revolver, den der Kranke an ſich nahm. Auf dem Schiff befanden ſich 92 Reiſende, die ſich voller Schrecken in ihren Ka⸗ binen einſchloſſen. Die meiſten Matroſen flüchteten in den Mannſchafts raum, ſperrten ſich dort ein und waren um keinen Preis dazu zu bewegen, den Raum zu verlaſſen. Inzwiſchen war die Dunkelheit herein⸗ gebrochen. Der Kapitän, der als einziger ruhig geblie⸗ ben war, verſuchte vergeblich ſeine Leute zur Suche formten menſchliche Worte. Dienstag morgen können die Teilnehmer der Arbeit nicht entzogen werden. Die Vorarbeiten für dieſe gewaltige Bewegung ſind bereits getroffen. Anfang Auguſt wurden die Grundzüge feſtgelegt. Nicht weni⸗ ger als 1500 Fahrpläne für Voll⸗ und Leerzüge und Lokomotivfahrten mußten aufgeſtellt werden, etwa 350 Sonderzugparks müſſen zuſammengeſtellt wer⸗ den. Die Züge werden nach den Vorbahnhöfen Nürnbergs geleitet, wo die Teilnehmer ihre Unter⸗ kunft finden werden. Es iſt unmöglich, dieſen gewaltigen Zugpark auf den Gleisanlagen Nürnbergs ſelbſt unter Zuhilfe⸗ nahme des großen Rangierbahnhofs abzuſtellen, denn ſie bedecken eine Gleislänge etwa von Frankfurt a. M. bis Bruchſal. Die großen Bahnhöfe im Umkreis von bis zu 100 Km. um Nürnberg wie Regensburg, Würzburg, Ingolſtadt müſſen zu Hilfe genommen werden. Nacheinander haben die Beſprechungen ge⸗ tagt, die den Zugbegleitdienſt, die Geſtellung der Lokomotiven und die Abänderung des Güterzugfahr⸗ plans während dieſer Bewegung feſtzulegen hatten. Denn die Beförderung der Güter darf auch während dieſer Bewegung nicht behindert werden. Er muß auf Umwegen der großen Perſonenbewegung aus dem Wege fahren und dennoch pünktlich ſein Ziel erreichen. So ſehr bei einer ſolchen Bewegung alle Einzelheiten feſtgelegt werden, es kommen immer noch im letzten Augenblick Aenderungen vor. Es ge⸗ hört eine außerordentliche Geſchicklichkeit und Wen⸗ digkeit dazu, ſolchen Veränderungen ohne Gefähr⸗ dung des Betriebs Rechnung zu tragen. Man darf jedoch der Leitung der Reichsbahn und der Tüchtig⸗ keit ihres Perſonals zutrauen, daß ſie auch dieſer Aufgabe im vollſten Maße gerecht werden wird und damit das Ihre zu dem Gelingen dieſes deutſchen Volkstags beiträgt. nach dem inzwiſchen bewegen. Nach und verſchwundenen Kranken zu nach gelang es dem Kapi⸗ tän, die Leute zu beruhigen, und die Mutigſten unter ihnen wurden mit Waffen ausgerüſtet. In den Morgenſtunden begann die Jagd nach dem Ohwengeſicht. Der Kranke hatte ſich irgendwo in den Lagerräumen verkrochen. Nach 36 Stunden ſchien man ihn endlich wieder entdeckt zu haben. Im Lager Nr. 9 war der Kapitän ſelber mit einigen Leuten auf der Suche, als ein Schuß krachte und eine Kugel an ihm vorbeipfiff. Ein Matroſe ließ ſeine Lampe aufblitzen, unmittelbar darauf ſchoß der Kapitän, ein Körper polterte zu Boden Das Schreckensgeſpenſt des„Glowing Star“ war tot. Die Mannſchaft und die Reiſenden ſind jetzt auf einer kleinen Jnſel vollkommen von der Außenwelt abgeſperrt. Die Tage des Schreckens haben bei dieſen unglücklichen 152 Menſchen ihre Spuren hinterlaſſen. Für ſie beginnt jetzt die Qual des angſtvollen Wartens. Zum oͤritten Mal gegen England Deulſchlands beſte Leichtathleten in England Die deutſche Leichtathletik hat vor einigen Tagen in Köln bei den Meiſterſchaftskämpfen eine Heerſchau und eine Generalprobe abgehalten, deren Ergebnis zu unſerer vollen Befriedigung ausfiel. Wir ſahen, daß es in der deutſchen Athletik wieder aufwärts geht, daß einmal das allgemeine Leiſtungsvermögen wieder nach oben zielt und zum anderen, daß an die Stelle von vielen alten und ver⸗ brauchten Kräften ein geſunder und leiſtungsſtarker Nach⸗ wuchs getreten iſt. Nach dieſen Kölner Meiſterſchaftstagen können wir auch wieder neit größerem Vertrauen den drei internationalen Prüfungen entgegenſehen, die unſere Leichtathletik in den nächſten Wochen bei den Länderkämpfen gegen England, Frankreich und die Schweiz zu beſtehen hat. Als erſter dieſer internationalen Prüfungen, bei denen die Frage oſſen ſteht, ob wir in der europäiſchen Athletik noch einen führenden Rang einnehmen, ſteigt am kom⸗ menden Sonntag im Londoner White City— Stadion der Kampf mit Englands auserleſener Athletenſchar. Es iſt dies der dritte Kampf zwiſchen deutſchen und engliſchen Leichtathletik⸗Ländermannſchaften. Zwei Siege über England waren die Ergebniſſe der beiden voraufgegangenen Kämpfe. Am 24. Auguſt 1920 ſiegten die Träger des ſchwarzen Adlers in London überlegen mit:4 Punkten und auch im zweiten Kampf, der am 30. Auguſt 1931 in Köln ſtattfand, blieb unſere Mannſchaft trotz mancher Schwächungen les ſehlten u. a. damals Dr. Peltzer, Büchner und Wegener) mit 77% zu 4% Punkten ſiegreich. Es muß bemerkt werden, daß die in dieſen beiden Kämpſen von unſerem Gegner vorgeſchriebene Programm⸗ geſtaltung für die Deutſchen denkbor ungünſtig war. Die beiden Länderkämpfe ſetzten ſich in der Hauptſoche aus Mannſchaftswettbewerben zuſammen. Noch dos letzte Pro⸗ gramm(Köln 1931) wies nicht weniger als ſechs Staffeln und einen Mannſchaftskampf über 5000 Meter auf bei ins⸗ geſomt 12 Wettbewerben. England— deſſen Athleten die Häuſung der Staffeln und Mannſchaftswettbewerbe ſehr elegen war— konnte denn auch in Köln von den ſieben MWanſiſchaftstämpfen vier gewinnen und Deutſchlond kam erſt in den Einzelkämpfen(bei denen übrigens auch noch die Geſamtleiſtung der Landesvertreter gewertet wurde zum Sieg. Die beiden Mannſchaften für die Londoner Begegnung wurden wie ſolgt geſtellt: Wettbewerb: Deutſchland: England: 100 Nards: Borchmeyer, Hendrix Saunders, Davis 220 Hards: Borchmeyer, Schein Davis, Reid 440 Jards: Voigt, Metzner Rathbone, Wolff 880 Hards: König, Schein Gutterridge, Whitehead 1 Meile: Kauffmann, Würkner Ridell, Thomas 3 Meilen: Gebhardt, Syring Evenſon, Mabey 120 Y. Hürd.: Wegener, Welſcher Findlay, Harper Hochſprung: Bornhöft, Martens Braobroke, Weſt Weitſprung: Long, Leichum Dunkon, Pallett Stabhochſpr.: Wegener, Schulz Phillipſen, Webſter Kugelſtoßen: Sievert, Hirſchfeld Howland, Reeves Diskuswerf.: Sievert, Hirſchfeld Bell, Pridie Ol. Staffel: Metzner, Schein Powell, Engelhart Hendrix, Mertens Reid, Wolff Diesmal gibt es eine neue Abwicklung Die Einzelwetthewerbe ſind in den Vordergrund ge⸗ treten, es gibt nur noch eine Staffel. Im einzelnen ſetzt ſich das Programm aus den folgenden Wettbewerben zu⸗ ſammen: 100 Yards, 220 Yards, 440 Nords, 880 Vards, 1 Meile, 3 Meilen, 120 Yards Hürden, Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung, Kugelſtoßen, Diskuswerfen und Olym⸗ iſche Staffel. Leider ſehlt nur noch das Speerwerfen, el dem uns ja ſämtliche Punkte ohne weiteres ſicher geweſen wären. Aber auch in dieſer Geſtalt iſt der Auf⸗ bau des Länderkampfes für uns fraglos günſtiger, als as früher der Fall war. ö. Zwar wird es in ſämtlichen Laufwettbewerben zu harten und nicht immer ſehr ausſichtsvollen Kämpfen mit den Briten kommen, dafür kann aber unſer Uebergewicht in den techniſchen Uebungen, Sprung, Stoß und Wurf ſtärker als früher in Erſcheinung treten. Die Ausſichten Von vornherein ſind uns unter den 13 Wettbewerben in fünf nicht nur der Sieg, ſondern auch der Platz ſicher, und das ſind die„lechniſchen“ Uebungen Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung, Diskuswerfen und Kugelſtoßen. In all dieſen Uebungen ſind bei den engliſchen Meiſterſchaften die Titel on Ausländer geſallen, und zwar ſümtlich mit Leiſtungen, die weſentlich unter den bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Köln erzielten Ergehniſſen lagen. Selbet unſer zweiter Mann wird in dieſen Wettbewerben dem beſten Engländer noch klar überlegen ſein. Die„techni⸗ ſchen Uebungen“ ſind nun einmal immer noch die Schwäche der Briten. In den übrigen acht Wettbewerben neigen ſich bei dreien die Ausſichten den Engländern zu, die reſtlichen fünf ſind als offen zu bezeichnen. — Nachdem die Bergung der Goldlaſt des Schſſeh „Egypt“ den Tauchern der bekannten italtenſſchen Taucherſchiffe„Roſto“ und„Artiglio“ gelungen if wird jetzt eine neue Arbeit für ſie geſucht. Lange Zeit dachte man daran, den Friedhof der deuiſchen Unterſeeboote in der Adria zu heben. Dieſer Frieg, hof birgt 15 deutſche-Boote. Seine Entſtehung und ſein Daſein iſt kaum bekannt und erſt jetzt durch die vielbeſprochene geplante Hebung der U⸗Boyte wurden weitere Kreiſe auf ihn aufmerkſam. Fünz, zehn herrliche, aufs beſte eingerichtete deutſche l Kreuzer haben auf dieſem Friedhof ihre letzte Ruhe⸗ ſtätte gefunden; in Ehren ruhen ſie dort, denn ſie wurden von ihrer eigenen Beſatzung nach dem Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandes verſenkt, damit ſie nicht in Feindeshand fielen. Der Geiſt, aus dem heraus fern der Heimat deutſche Seeleute damals ihre un⸗ beſiegten Schiffe mit eigener Hand der Vernichtung preisgaben und ſo die Ehre der Flagge retteten, i der gleiche, der die ſiegreichen Kämpfer vom Skager⸗ rak zu ihrer letzten Tat in der Bucht von Skapg Flow trieb. Im letzten Kriegsjahre waren fünfzehn der modernſten U⸗Boote, über die die deutſche Kriegsmarine verfügte, mit der Eiſenbahn nach dem öſterreichiſchen Kriegshafen Pola geſchafft und in den dortigen Werften zuſammengeſetzt worden. Die l Boote hatten die Aufgabe, die italieniſche Flotte an⸗ zugreifen, den Handelsverkehr zu lähmen und Trup⸗ penbeförderungen zu unterbinden. fenſtillſtand ſollte den Booten das gleiche Schickſal he⸗ reitet werden, das faſt der ganzen deutſchen Kriegs, flotte drohte: die Auslieferung. In Zorn und Scham über dieſe entehrende Beſtimmung verſenkten die deutſchen Matroſen die Schiffe zwiſchen Punta Cristo und Punta Penedo. Offenſichtlich erſcheint aber die Bergung dieſer deutſchen Unterſeebopte der italien ſchen Tauch⸗ und Bergungsgeſellſchaft doch nicht loh⸗ nend genug, denn die Geſellſchaft verhandelt augen⸗ blicklich mit der ägyptiſchen Regierung über die He⸗ bung der napoleoniſchen Flotte, die am 1. Auguſt 1798 Nelſon auf der Reede von Aboukir vernichtete Nelſons Seeſieg machte bekanntlich dem ägyptischen Feldzug Napoleons ein Ende. Mit dem franzöſi⸗ ſchen Admiralsſchiff wurde am Tage von Aböoukir die Kriegskaſſe der franzöſiſchen Armee verſenkt, Scheinbar plant man jetzt in erſter Linie die Bergung dieſer Kaſſe. de — In Italien iſt es eine Luſt, verheſratet zu ſein. Nachdem die italieniſche Eiſenbahnverwaltung im vorigen Jahre italieniſchen und ausländiſchen Jungvermählten, die auf ihrer Hochzeitsreiſe nach Rom fahren, eine beträchtliche Ermäßigung der Fahrpreiſe gewährt hatte, hat nun auch die Stadt Rom ſelbſt den jungen Paaren ihren römiſchen Aufenthalt verbilligen wollen. Der Gouverneur von Rom hat bekannt gegeben, daß alle Neuvermählten, die ihren Honigmond in Rom verbringen, unent⸗ geltlich die ſtädtiſchen Straßenbahnen und Krgſt⸗ wagenlinien benutzen dürfen. Bei ihrer Ankunft in der ewigen Stadt erhalten die jungen Paare einen künſtleriſch eingebundenen Ausweisſchein, der ſie zu den Freifahrten berechtigt und den ſie zum Andenken mitnehmen dürfen. Größere Ausſichten als unſere Athleten haben die Eng⸗ länder u. E. über 100 Yards, 880 Yards und im Meilen⸗ laufen. Ueber 100 Pards ſchlug bekanntlich bei den Eng⸗ liſchen Meiſterſchaften der ſüdengliſche Meiſter Saunders überraſchend die Beſten des Kontingents, Jonath und Ber⸗ ger. Wir müſſen uns darauf gefaßt machen, daß Saunders auch Borchmeyer und Hendrix ſchlagen kann. Ueber 880 Dards haben wir zur Zeit wohl keinen Mann, der den für 1 bis:54 Min. fähigen Whitehead ſchlagen kann und ebenſo liegen die Dinge im Meilenlaufen(1609) Meter, das Thomas bei den britiſchen Meiſterſchaften in der für unſere Mittelſtreckler derzeit unerreichbaren Zeit von:14 Min. gewann. Und nun zu den„offenen“ Wettbewerben, die wahr⸗ ſcheinlich den endgültigen Ausſchlag geben werden. Als „offen“ bezeichnen wir den 120 Yards⸗Hürdenlauf, die und 440 Jards, die drei Meilen und die Olympiſche af ſel. Das heißt, in dieſen Wettbewerben ſind ſich die Kräfte ziemlich ebenbürtig und der Sieg kann ebenſo an einen Deutſchen, wie an einen Briten fallen. Die Geſamtpunkt⸗ zahl beider Länder wird aber in dieſen Uebungen nicht ſehr weit auseinander liegen. Da wir nun aber aus den techniſchen Wettbewerben einen ſehr weſentlichen Punkt⸗ vorſprung erwarten dürfen, ſo müßte unſere Maunſchaft in den umſtrittenen Disziplinen davon„leben“ und auch im dritten Kampf mit England noch einmal einen klaren Sieg für die deutſchen Farben an ſich reißen können. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß unter den veränderten politiſchen Verhältniſſen ein würdiges Auftreten unſerer Athleten in England und auch ein Sieg eine ganz beſon⸗ dere Bedeutung bekommen haben. Wir ſind überzeugt, daß unſere für London beſtimmte Vertretung ſich deſſen bewußt iſt. Sie tritt als Repräſentautin des deutſchen Volkes auf und ſie wirs ſich dementſprechend zu benehmen und zu.. ſchlagen wiſſen. Frauen kämpfen um Athletik⸗Titel Deutſche Meiſterſchaften am Wochenende in Weimar Getrennt von den Meiſterſchoften der Männer, halten die Frauen am 19. und 20. Auguſt ihre Deutſchen Leicht⸗ athletik⸗Meiſterſchaften ab. Schauplatz dieſer Titellämpfe iſt die Thüringiſche Landeskampſbahn in Weimar, wo im Vorjahre bei muſtergültiger Organiſation und Abwicklung der Lünderkampf Deutſchland— Schweiz durchgeführt wurde. Die Meiſterſchaften der Männer in Köln haben uns ſehr angenehme Ueberraſchungen gebracht, wir erhoffen von Weimar ein ähnliches Ergebnis. Wenn auch nicht im gleichen Maße wie bei den Männern, ſo zeigt ſich auch bei den Frauen in der Leichtathletik eine gewiſſe Ueberalte⸗ rung, d. h. es wird auch hier ᷣringend notwendig, daß ſich der Nachwuchs zur Geltung bringt. Das Leiſtungs⸗ vermögen unſerer Frauen⸗Athletik iſt anſehnlich, in faſt allen Wettbewerben ſtehen wir dicht an der internationalen Leiſtungsgrenze und unſere Frauen haben ſich in inter⸗ nationalen Kämpfen guch ſtets recht gut geſchlagen. Aber die Dinge liegen auch ſo, daß der größte Teil der zur Zeit beſten Leichtathletinnen für die Olympiſchen Spiele 1936 kaum noch in Frage kommt. Darum tritt man auch an die Frauenmeiſterſchaften in Weimar mit der Frage nach dem Nachwuchs heran. Die Titelkämpfe ſind recht gut beſchickt. So treten bei⸗ ſpielsweiſe im 100⸗Meter⸗Lauf 24 und im Kugelſtoßen 17 Bewerberinnen auf. Auch in der Güte befriedigt das Meldeergebnis, von den Titelverteidigerinnen fehlen lediglich Frau Thymm⸗Leipzig(früher Frl. Junkers⸗Kaſſel) im 80⸗Meter⸗Hürdenlaufen und Frl. Richters⸗Wiſchhafen im Schlagballweitwerfen. Bei der Bewertung der Ausſichten in den einzelnen Uebungen muß man ſtets die Möglichkeit von Ueber⸗ raſchungen durch die jungen Kräfte, wie wir ſie ja in Köln in erfreulich hohem Maße erlebten, in Rechnung ſtellen. Wenn man ſich aber an die bislang gegebener un hält, ſo kommt man zu den folgenden Voraus⸗ agen. Auf den Kurzſtrecken erſcheinen Frl. Dollinger⸗Nürn⸗ berg und Frl. Krauß⸗Dresden als ausſichtsreichſte Bewer⸗ berinnen. Es dünkt uns, als ſollte über 100 Meter die Sldeutſche und über 200 Meter die Mitteldeutſche ſtärker ſein. Im Kampf um die Plätze können noch Frl. Dörf⸗ ſeldt⸗Berlin, die Frankfurterinnen Lutz und Bernhardt, ſowie die Kaſſelanerin Hadler eine Rolle ſpielen.— Die 5 900 Meter⸗Strecke findet ſich nicht mehr im Meiſterſchafts⸗ Programm.— Im 80 Meter⸗ Hürden rennen ver⸗ mißt man neben Fron Thymm nun auch die Frankfurterin Haux. Beide haben ſich anſcheinend vom aktiven Wett⸗ kampfſport zurückgezogen. Gute Ausſichten beſitzen jetzt die Wittenbergerin Bachmann, die in dieſem Jahr, die beſten Zeiten erzielte, ſowie die Berlinerinnen Engelhard und Pirch. Ein Höhepunkt der Kämpfe wird wieder die mal 100 Meter ⸗Staffel ſein. Die Meiſterſtaffel von Eintracht Frankfurt iſt auch in dieſem Jahre noch ſehr ſtark, aber Dresdener Sc und Sc Charlottenburg ſtellen gleichfalls ſehr ſchnelle Staffeln und zwiſchen drei Clubs wird es wohl einen äußerſt harten Endkampf geben. Aehnlich ſtark umſtritten iſt der Fünfkampf, bei dem drei ſo hervorragende Könnerinnen wie Giſela Mauer⸗ meyer⸗München, Tilly Fleiſcher⸗Frankfurt und Ellen Braumüller⸗Berlin zuſammentreffen. Frl. Fleiſcher⸗ Frankfurt beſitzt außerdem noch die beſten Ausſichten im Schlagballweitwerſen und im Speerwer⸗ ſen. Im Speerwerfen kann ihr allerdings leicht die Turnfeſtſiegerin Schumann⸗Eſſen den Titel ſtreitig machen. Im Diskuswerfen hat Frl. Heublein⸗Barmen kaum noch Ausſichten, ihren Titel zu verteidigen, die Damen Mollenhauer⸗Hamburg, Krauß⸗Dresden, Reutter⸗Frank⸗ furt und Mauermeyer⸗München ſind anſcheinend zur Zeit ſtärker. Auch im Kuge Uſtoßen iſt Frl. Heublein in Frau Schröder⸗Mundenheim und Frl. Hermann⸗Köln die ſtärkſte Gegnerin erwachſen. Der Hochſprung wird einen neuen Zweikampf Notte⸗Niederhoff bringen und im Weitſprung machen die Damen Inge Brau müller, Grieme⸗Bremen und Maſcher⸗Erfurt erſte Ausſichten auf den Titel geltend. Wieder nach Amerika begibt ſich demnächſt Max Schmeling, und zwar in Begleitung ſeiner jungen Gattin Anny Ondra. Schmelings Kampf am 8. Dezember in Neuyork gegen Sharkey ſcheint ſo gut wie geſichert zu ſein. Bayerns Amateurboxer tragen im Oktober in Berlin einen Kampf gegen die Berliner Staffel aus. Bayern läßt ſich durch die Verbandsmannſchaft vertreten, die den Pokal gewann und die auch die bayriſchen Farben in den noch ausſtehenden Kämpfen um den Mitropapokal vertritt. 5 Das Abzeichen der Oſtlaud⸗Treuefahrt Dieſes Zeichen tragen die Kraftwagen und Motorräder, die an der großen Oſtpreußen⸗ fahrt teilnehmen. Weltmeiſter Speicher ſiegt weiter Der neue franzöſiſche Straßen⸗Weltmeiſter George Speicher ging berefts wenige Stunden nach ſeinem ſchwer errungenen Siege wieder an den Start. Er benutzte den erſten Tag ſeines Erholungsurlaubes in dem franzöſſ⸗ ſchen Seebad Deauville, um an einer Radſportveranſtaltung teilzunehmen. In einem Einſtunden⸗Mannſchaftsrennen ſiegte Speicher mit ſeinem Landsmann Archambaud als Partner mit Rundenvorſprung vor dem deutſch⸗franzöſiſchen Paar Ehmer⸗Lelaizant, während Geyer⸗Vandammes nut Vierter wurden. Ein Match⸗Omnium gewann Ehmer mit 4 Punkten vor Lelaizant, Speicher wurde Vierter und Geyer Letzter. 5 Pferdeſport Neuß(16. Auguſt) 1. Preis vom Waſſerfall. Zweijährige, 1500 1 Meter: 1. P. pülbens Grasſitiich(W. Oöllein 2. eu 1 2 4. H. hz. rg⸗ 00„, 3000 2. Leit⸗ , 0 Weber! 92, 35. Ausgleich 3, 1. J. Degeners Schwertknauf(5. ö Dachsbart; 3. Nopität. Toto: 82: Ploetz: 20, 20, 23. Ferne Perlſtab, Theſaurus, General Steuben, Auswahl, Siegdoppelwette: Dreiläufer— Tolentino 126710 Nach dem Waf, nn t. „r —. S„ 2 — e„„ e = . ie nicht heraus re un⸗ Skapg infzehn deutſche ch dem in den Die U⸗ tte an⸗ Criſto her die talieni⸗ ht loh⸗ augen⸗ bie He⸗ Auguſt lichtete. dtiſchen anzöſi⸗ boukir erſenkt, ergung tet zu altung diſchen nach J der Stadt niſchen tr von ählten, unent⸗ Kraft⸗ ift in einen ſie zu denken 5 er Veorge ſeinem enutzte anzöſt⸗ altung rennen ud als ſiſchen nur er mit r und 1000 Feuer⸗ erner: tze. 1 Pano⸗ erner: Ing⸗ 4. 8. h 8. Arg⸗ „3000 Leit⸗ erner: e „August 1933 Neuen Mannheimer Zeitung Rundfunkwerbung und Arbeifsbeschaffung Vor acht Wochen wurde erſtmals der„Badiſche Wirt⸗ im Rundfunk durchgegeben. Bei ſeiner Er⸗ führte der Präſident der Handels⸗ Fritz Reuther, aus, als Uebermittler kul⸗ I. 5 f I im Randſunk, die allm zer Verſuch gemacht, d ch Be⸗ richte aus allen Gebieten des n mil ⸗ telbar der Wi ut ſch aft zu dienen. Wir können heute, nachdem die Einrichtung nunmehr zwei Monate be⸗ aß wir uns nach Kräften bemüht haben, iche Die Zeit, die dem h zur Verfügung ſtand, Material für die das geſteckte&„Badi⸗ Wiriſchaſtsd de benützt, um wöchen ienſt“ den Firmen vraktiſche Arbeit zu liefern. pr im aber auch weiterhin auf dem eingeſchlagenen Wege Farbeiten zu können und um insbeſondere in lebhafter Fühlung und regem Austauſch mit unſeren Hörern zu leben, iſt es notwendig, daß mehr noch als bis⸗ ber Unregungen und Wünſche an uns her ⸗ ingetragen werden. Auch iſt es Pflicht jedes öbters, der die„Badiſche Wirtſchaftsſtunde“ in ſein ſtän⸗ diges Programm aufgenommen hat, Geſchäftsfreunde auf dieſe Einrichtung aufmerkſam zu machen, damit die von uns verbreiteten Nachrichten und Mitteilungen einen mög⸗ licht weiten Kreis der in der Wirtſchaft Tätigen umfaſſen. Tutüber hinaus ſollte es heute Pflicht jedes Betriebs⸗ inhabers ſein, ſich ein Radio⸗Empfangsgerät anzuſchaffen, damit er ſich unter Zuhilfenahme des aktuellſten Mittels ber Nachrichten⸗Uebertragung auf dem Laufenden halten kann. Wir weiſen bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß der „Badiſche Wirtſchaftsdienſt“, der bisher jeweils Mitt⸗ woch von 11.25 bis 11.40 ſtattfand, künftig jeden Rittwoch von 11.40 bis 11.55 angeſetzt iſt. Im Vordergrund unſerer Arbeit auf wirtſchaftlichem Heblet, im Brennpunkt des geſamten Wirtſchaftslebens keht heute die Frage der Arbeitsbeſchaffung. Fir ſatten zu Beginn der Durchgabe des„Badiſchen Wirtſchaftsdtenſtes“ ſchon einmal Gelegenheit, auf die gtoßen Aufgaben hinzuweiſen, die die Unternehmerſchaft hier zu erfiillen hat. Wir möchten nicht verſäumen, heute erneut darauf aufmerkſam zu machen, daß eine Wieder⸗ in⸗Hang⸗Bringung der Wirtſchaft und eine Behebung der großen Not, in der weite Kreiſe heute noch leben müſſen, nur möglich iſt, wenn das Problem der Arbeitsloſigkeit 1 ſeiner Löſung entgegengeführt wird. Die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit bis zu ihrer völligen Be⸗ eitigung iſt heute die Aufgabe der Gegenwart, auf deren Aung alle maßgebenden Stellen Deutſchlands mit Nach⸗ kuck hinarbeiten. Der Nationalſozialismus hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, dieſes Ziel zu erreichen. Schon in der Rede auf dem Tag der nationalen Arbeit am 1. Mai hat die Reichsregierung durch den Mund des Herrn Reichskanzlers zu einem Generalangriff gegen dle Arbeitsloſigkeit aufgerufen. Zahlreiche wei⸗ lete Aeußerungen und Aufrufe beweiſen den unbeugſamen Pillen der Reichsregierung und der Länderregkerungen, ius Problem der Arbeitsloſigkeit in Deutſchland zu mei⸗ fern. In erſter Linie ſoll dabei das vorgelegte Arbeits⸗ heſchaffungsprogramm dienen. Darüber hinaus iſt es aber dringend erforderlich, daß leber einzelne Betrieb, jeder einzelne Unternehmer, ja jeder einzelne Volks⸗ genoſſe das Seine dazu beiträgt, um die Geißel der Arbeltsloſigkeit, unter der Deutſchland ſeit Jahren aufs ſchwerſte leidet, in ihren Wirkungen einzudämmen. Erſt wenn aus dem Begriff der wahren Volksgemeinſchaft her⸗ dus leder an ſeiner Stelle dazu mithilft, ben Wiederaufbau des Arbeitsmarktes zu ermöglichen und durchzuführen, wird eine tiefergreifende Beſſerung den Erfolg der gemeinſamen Bemühungen aller Stände an⸗ zeigen können. Ohne Zweifel ſind bereits Fortſchritte erzielt worden. Auf dem Stichtag vom Ende Juli dieſes Jahres liegt die Arbeitsloſigkeit um 17,1 v. H. unter der entſprechenden Ziffer des Vorjahres. Leider kann ein gleich günſtiges Ergeb⸗ nis für Baden und insbeſondere für den engeren Mannheimer Bezirk nicht feſt⸗ geſtellt werden. Die entſprechenden Ziffern für Baden betragen 14,6 v.., für den engeren Bezirk Mann⸗ heim nur 10,9 v. H. Insbeſondere unter Berückſichtigung dieſer zuletzt an⸗ geführten Tatſachen erwächſt für die badiſche Un⸗ terne hmerſchaft Ene ga nz beſondere Pflicht: Es muß mit allen Mitteln dafür geſorgt wer⸗ den, daß die Arbeitsloſigkeit in Baden durch Einſtellungen von Arbeitnehmern niedergekämpft wird, damit Baden in dem gemeinſamen Angriff, der in Deutſchland gegen die Arbeitsloſigkeit durchgeführt wird, nicht zurückſteht. Deufsche Confinenfal Gas Dessau Gebesserfe Aussichien Die GVerledigte die Regularien und ſetzte die Dividende auf wieder 7 v. H. feſt. In Ergänzung des Ge⸗ ſchäftsberichts wurde u. a. ausgeführt, daß ſich die Geſell⸗ ſchaft ſchon lange in den Dienſt der Beſtrebungen Adolf Hitlers geſtellt und ihre Geſchäftsführung nach deſſen nationalen und ſozialen Grundſätzen gerichtet habe. Die Magdeburger neue Induſtrieſiedlung, die von der Geſellſchaft erdacht und durchgeführt ſei, ſei ein nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen aufgebautes Unter⸗ nehmen. Es ſei eine beſondere Genugtuung für alle Betei⸗ ligten, daß die Regierung der nationalen Erhebung mit der Bereitſtellung der Mittel für die Zinkhütte das Werk zu Ende geführt habe. Allein im Jahre 1982 ſei für In veſtitionen, In⸗ ſtandſetzungen, Renovierungen uſw. ein Betrag von 11,3 Mill./ aufgewandt worden, der ſich auf die verſchiedenen Konzerngeſellſchaften und die verſchiedenſten Gebiete Deutſchlands erſtrecke. Dieſen Betrag habe die Geſellſchaft aus eigenen Mitteln aufgebracht. Die Geſellſchaft habe auf ihrem Fachgebiet an verſchiedenen Stellen eigene Arbeitsmaßnahmen erdacht und in Angriff genommen. Auch für das laufende Jahr wolle ſie dieſe Politik fortſetzen, um an der Entlaſtung des Arbeitsmarktes teilzunehmen. Die Firma ſei eine der wenigen Unternehmungen, die ſchon ſeit langem das Führerprinzip vertreten, und bei der das Verbundenheitsgefühl aller Teile der Beleg⸗ ſchaft ſchon immer geherrſcht habe. Die Aus ſichten des laufenden Jahres hätten ſich ge⸗ beſſert. Der i. V. aufgetretene Rückgang der Elek⸗ ktrizitätsabgabe von durchſchnittlich 10,9 v. H. ſei völlig verſchwunden. Im erſton Halbjahr des laufenden Jahres ſei bereits eine Zunahme von 0,87 v. H. eingetreten, ſo daß der Verbrauch 250,27 Mill. Kw. betragen habe gegen⸗ über 248,12 Mill. Kw. i. V. Bei der Gas verſorgung habe ſich der Stand des Vorjahres im großen und ganzen gehalten. Es ſei im erſten Halbjahr nur ein unweſentlicher Rückgang erfolgt, der auf Zufälligkeiten zurückzuführen ſei. Die Konſumziffern bei Gas betragen für das Halbjahr 147,28 Mill. obm gegen 150,47 Mill. ebm i. V. Wenn alſo keine beſonderen Ereigniſſe eintreten, ſo würde das laufende Jahr auch ein befriedigendes Ergebnis bringen. Neu in den AR gewählt wurde Geh. Rat Quaatz, Dresdner Bank, Berlin. Gummiwerke Fulda 46 Sanierung genehmigt In der GV, in der fämrliche Aktien vertreten waren, wurden die Abſchlüſſe für 1931 und 1932 einſti m- mig genehmigt und die Entlaſtung an Vorſtand und Am erteilt. Ferner wurde der mit der Zuſtimmung ſämtlicher Anzeige auf Grund des Volksverraisgeseßes Den Steuerpflichtigen ſind in den letzten Tagen die Nordrucke zur Anzeige auf Grund des Volksverratsgeſetzes von Seiten der Finanz⸗ amter zugegangen. In dieſem Vordruck ſind die Ver ⸗ ngen stücke und Deviſen, die anzugeben ſind, läher bezeichnet. Dieſe Vermögensſtücke ſind nach einem Nerkblat', das dem Vordruck beigegeben iſt, anzuzeigen, wenn die folgenden Vorausſetzungen gegeben ſind: 1. Die Vermögensſtücke müſſen ſich am 1. Juni 1933 im Ausland befunden haben und vermögensſteuerpflichtig ſein. Die Vermögensſteuerfreigrenze bleibt außer Betracht. 2 Die Vermögensſtücke müſſen am 1. Juni 1938 in ihrer Geſamtheit einen Wert von mehr als 1000/ gehabt lüben. Beteiligungen an Familienſtiftungen im Ausland ind ohne Rückſicht auf den Wert anzuzeigen. J. Es muß ſich um Vermögensſtücke handeln, die vor dem 1. Juni ogg dem Finanzamk nicht oder nicht ſo genau, wie das der Vordruck vorſieht, angegeben worden waren. Ferner ſind die in dem Vordruck in den Ueberſchriften zeichneten Deviſen anzuzeigen, wenn die folgenden Vorausſetzungen gegeben ſind: . Die Depiſen müſſen am 1. Juni 1933 nach den Be⸗ fümmungen der Deviſenverordnungen anbietungspflichtig geweſen ſein und in ihrer Geſamtheit einen Wert von wehr als 200/ gehabt haben. Es muß ſich um Deviſen handeln, die bisher der Reichsbank oder einer Deviſenbank nicht angeboten worden ſind und die auch bis zum Ablauf des 31. Auguſt 1933 nicht er Reichsbank oder einer Deviſenbank angeboten werden. 10 Die Anzeige iſt dem Finanzamt bis zum Aülauf des 31. Auguſt 1938 zu erſtatten. Jur Hahrung der Anzeigepflicht iſt es erforderlich, daß die An⸗ zeige bis zum Ablauf des 31. Auguſt 19883 einer Anzeige⸗ elle zugeht. Die Anzeigepflicht kann für einzelne Fälle auf Antrag des Anzeigepflichtigen über den 31. Auguſt 1033 en verlängert werden, längſtens jedoch bis zum Ab⸗ kauf des 31 Oktober 1933, wenn ein wichtiger Grund für 1 0 ante Verlängerung vorliegt. Friſtverlängerung kann 85 ann bewilligt werden, wenn der Antrag auf Friſt⸗ Augerung vor dem 31. Auguſt logs eingeht.. lt fa soflichtig iſt jeder, bei dem die Vorausſetzungen führ ind, an die das Volksverratsgeſetz und die Durch⸗ 5 ungsverordnung die Anzeigepflicht knüpfen, auch zur 41 er vom Finanzamt einen Vordruck t ch zeige nicht erhalten hat. Die Anzeige e ich zu erſtatten oder zur Niderſchrift er V Azeigeſtelle zu erklären. Für die Anzeigen kann „ Bordruck verwendet werden, der von Seiten des mangamts zugegangen iſt. Deyisenbesfimmungen für Reisen auf ausländischen Schiffen nit s Reichs wirtſchaftsminiſterium teilt In einem vor kurzem ergangenen Erlaß des Reichs⸗ ſcon leminiſters war klargeſtellt worden, daß nach den auf Sher geltenden Deviſenbeſtimmungen für Reiſen genes bänditſchen Schiffen grundſätzlich die all⸗ hinſcht für den Reiſeverkehr geltenden Beſchränkungen mü 50 der Zuteilung von Deviſen Anwendung finden Eindruck Iierdurch iſt in einem Teil des Auslandes der aſevert entſtanden, daß die Abſicht beſtehe, den Schiffs⸗ a A Zum Schaden ausländiſcher Schiffahrtslinien nicht bei ſche Linſen abzudrängen. Eine ſolche Abſicht hat de banden, es ſollte vielmehr im Intereſſe des Schutzes bin da nenbeſtandes der Reichsbank und zur Unter ⸗ . pita der bei Ausreiſen von Inländern beobachteten ö die 8 chtheſtrebungen verhindert werden, urch inländiſche Vertretungen ausländiſcher Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften vereinnahmten, ſehr erhebliche Beträge ohne ſede Kontrolle freigegeben werden. 5 Dieſe Maßnahme dürfte nicht unberechtigt erſcheinen, wenn man berückſichtigt, daß die von einzelnen iuländiſchen Vertretungen ausländiſcher Schiffahrtlinien in letzter Zeit vereinnahmten Beträge bei weitem über die in der gleichen Zeit der Vorjahre vereinnahmten Paſſagebeträge hinaus⸗ ehen. b Es erſcheint notwendig, darauf hinzuweiſen, daß die für die inländiſchen Vertretungen ausländiſcher Schiffahrtslinien geltenden Beſchränkungen hinſichtlich des Transfers von Paſſagen grundſätzlich nicht Platz reifen, wenn die Reiſenden die Paſſagen in Deyiſen Hezabt er. Die vereinnahmten Deviſen werden entweder den inländiſchen Vertretungen ausländiſcher Schiffahrts⸗ linien zur Weiterleitung an die ausländiſchen Zentral⸗ ſtellen belaſſen oder es werden ihnen entſprechende Deviſen zugeteilt, wenn die vereinnahmten Deviſen bereits der Reichsbank abgeliefert ſind. Um gewiſſen Schwierigkeiten, die ſich aus der bisherigen Praxis für die Agenturen er⸗ geben haben, entgegenkommenderweiſe abzuhelfen, wird ferner geſtattet werden, daß die bis her bereits ver ⸗ ein nahmten Paſſagen in voller Höbe transferiert werden. Im übrigen ſind Maß⸗ nahmen in Vorbereitung, die den Belangen der ausländi⸗ ſchen Schiffahrtslinien Rechnung tragen dürften, ſoweit dies mit der Deviſenlage vereinbar iſt. Hierüber wird demnächſt mit Vertretern ausländiſcher Schiffahrtslinien verhandelt. Die Baufäfigkeif im Juni und ersfen Halbjahr Obwohl im Juni in der Regel die Bauanträge ſaiſon⸗ mäßig zurückgehen, haben die Anträge für Wohnungs⸗ bauten beträchtlich zugenommen. Auch die Zahl der Vollendungen von Wohnungsbauten iſt lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ ſowohl gegenüber dem Vormonat wie auch be⸗ ſonders gegenüber Juni 1932 erheblich geſtiegen, während bei den Bauerlaubniſſen und Baubeginnen ein leichter Rückgang beſteht. Die geſamte Bautätigkeit im erſten Halbjahr 1988 ütbertraf durchweg die entſprechenden Ergebniſſe des Vorjahres. In ſämtlichen Städten mit 10 000 und mehr Einwohnern wurden im Juni insgeſamt 840 Wohnungen fertiggeſtellt, 1300 oder 18 v. H. mehr als im Mai und 3100 oder 59 v. H. mehr als im Juni 1932. Die Zahl der Bau⸗ beginne(5800 Wohnungen) war um 12 v. H. kleiner als im letzten Monat und um 8 v. H. kleiner als im Vorjahr. Bauerlaubniſſe wurden für 6100 Wohnungen erxteilt, d. ſ. 18 v. H. weniger als im Vormonat und 4,5 v. H. weniger als im Juni 1932. Bei den Bauanträgen in Städten mit über 50000 Einwohnern ergab ſich gegenüber dem Vor⸗ monat eine Steigerung um 13 v.., und gegenüber dem Berichtsmonat des Vorjahres um 42 v. H. Tie leichte Be⸗ lebung der Bautätigkeit, die im Monat Mai eintrat, machte ſich nunmehr auch bei den Nichtwohngebäuden be⸗ merkbar. In Groß⸗ und Mittelſtästen wurden im Juni insgeſamt 320 700 ebm umbauter Raum ferttggeſtellt, alſo doppelt ſo viel wie im Mai, davon entfielen 131 600 obm auf öffentliche Gebäude, um 656 v. H. mehr, und 189 100 ebm auf gewerbliche Bauten, um 32 v. H. mehr. Die Größe des umbauten Raumes war um 40 bzw. 3,5 v. H. kleiner als im Vormonat. Die Ergebniſſe vom Juni 1932 wurden in keinem der Bauſtadien erreicht. Es iſt immer und immer wieder aufs genaueſte zu prüfen, wo nur irgend die Mögli f Menſchen in den Arbeitsprozeß w damit von der Straße wegzubringen. Darüber hinaus muß heute jeder, der überhaupt noch über ein Einkommen verfügt, zur Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit dadurch beitragen, daß er ſich an der Spende für die nationale Arbeit beteiligt. Auch hier muß der Unternehmer in ſeinem Betrieb als Vorbild vor⸗ angehen und jeden Einzelnen zur Mitarbeit an dieſem großen von dem Herrn Reichskanzler eingeleiteten Spende⸗ werk auffordern Notwendigkeit und Wichtig⸗ keit der Mithilfe jedes enoſſen immer erneut vor Augen führen. Die ſchickſalhafte Verbundenheit, in der alle Kreiſe des deutſchen Volkes gegenwärtig mehr denn je ſtehen, ſollte jedem einzelnen klarmachen, daß auch ſeine und ſeiner Familie Zukunft nur geſichert iſt, wenn die Geſamtwirtſchaft der Geneſung entgegengeht. Wir richten daher an alle Unternehmer Badens und an jeden einzelnen Bett nochmals die dringende Bitte, im Sinne unſerer Ausführungen alles zu tun, was von ihrer Seite geſchehen kann, um an dem großen Werk, das die Regierung vollenden will, mitzuhelfen. außer gerichtliche Ver⸗ Hiernach erholten die Gläubiger in bar, 60 v. H. in Aktien Die Gläubiger, die gleich⸗ Gläubiger abgeſchloſſene gleich genehmigt. auf ihre Forderungen 17 v. H. und 25 v. H. in Genußſßheinen. ger, die g zeitig Forderungen an hie Seiber ling Gmbs., Fulda; hatten, erhalten weitepe 20 v. H. in bar, dagegen nur 5 v. H. in Genußſcheinen. Die Forderungen an die Seiber⸗ ling Gmb. ſind von der Geſellſchaft übernommen worden. Das Ac der Geſellſchaft wird durch Einzug von nom. 500 000„ Aktien auf 1 300 000 4 herabgeſetzt. Für die Durchführung der Sanierung haben die früheren Aktionäre die Aktien zur Verfügung geſtellt. Der Sa⸗ nierungsgewinn wird zur Beſeitigung des bi⸗ lanzmäßigen Verluſtes und zu einer Sonder⸗ obſchreibung in Höhe von rund 325 000/ auf das Anlage⸗ wermögen verwandt. In der Sanierungsbiland per 31. 12 32 erſcheinen(in Mill.): Anlagevermögen 1,22, Warenvorräte 0,75, Warendebitoren 0,21, Bankgut⸗ haben, Kaſſe und ſonſtige Aktiven 0,185, andererſeits Ag 1,30, Reſerven.13, Rückſtellungen.32, Kreditoren.16, Bankſchulden 0,044, Vergleichsgläubiger 0,41. In 1993 hat ſich der Umſatz den Erwartungen der Geſellſchaft entſprechend entwickelt. Die durch die Regie⸗ rungsmaßnahmen eingetretene Belebung der Kraſtver⸗ kehrswirtſchaft läßt einen geſteigerten Reifenabſatz erwor⸗ ten, woraus die Geſellſchaft Nutzen zu ziehen hofft. * Vereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken Ach, Wuppertal⸗ Elberfeld. Wie uns von der Verwaltung der Vereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken Ach, Wuppertal⸗Elberfeld, beſtätigt wird, beſteht die Abſicht, das ſeit einiger Zeit ſtilliegende Werk Elſterberg wieder in Betrieb zu nehmen. In wel⸗ chem Umfange Arbeiter wieder eingeſtellt werden können, ſteht im Augenblick noch nicht feſt. 0 * Fr. Kreuter u. Co. AG, Hanau.— Kapitalkürzung. Dieſe Juwelen⸗ und Bijouteriefabrik hat ihr An von 165 000 auf 50 000, herobgeſetzt. Die Eniwicklung Die Unterſuchun Mehlpreiſe i ſten und Süden gegenüber der Vorzeit, ſoweit Afelung in den Durchſchnittspreiſen für Bro Bäckereieinkauf auß wirken. Dahei ergibt ſich, daß die Durchſchnitts⸗ preiſe z. B. für Weizenmehl in Rheinheſſen, der Pfalz, Nordbayern und Nordbaden von Dezember 1931 bis De⸗ zember 1982 durchweg, z. T. allerdings nur unerheblich, unter dem Reichsdurchſchnitt liegen. Im März und Juni 1939 tritt eine kleine Veränderung zu Gunſten des deut⸗ ſchen Geſamtdurchſchnittes ein. Die Mahllohpſpanne in den beiden letzten Erntejahren zeigt in allen betrachteten Gebieten allgemein einen Rückgang, wobei der Weizenmahllohn im Weſten aber weit ſtärker zurückgegangen iſt als im Oſten. Die Verringerung des Unterſchiedes zwiſchen den Mahllöhnen im Weſten und Oſten je Tonne Weizen kommt dem Be⸗ troge erheblich nahe, um den ſich der Abſtand zwiſchen den Weizenmehlpreiſen in Weſtdeutſchland und Oſtdeutſchland 2 eränderungen auf die Tonne Weizen umgerechnet, verringert hat. Dieſe Annäherung dürfte zum größten Teil auf die ver ⸗ stärkte Mühlen konkurrenz im Weſten zurück⸗ zuführen ſein. Im ganzen iſt zu berückſichtigen, daß die Qualität der verbackenen Mehle ſich z. T. etwas verändert hat. Dieſe Erſcheinung dürfte aber für die überall feſtzu⸗ ſtellende Angleichung der Mehlpreiſe nur von ſekundärer Bedeutung ſein. Karlsruher Produkfenbörse Farlsruhe, 16. Auguſt. An der Karlsruher Pro⸗ duktenbörſe notierte man amtlich in J, per 100 Kg. Fracht⸗ parität Karlsruhe(Waggonpreiſe): Inlandsweizen, neu, 1919,50; Inlandsroggen, neu 15,75—16; Sommergerſte, neu 18,50—19,75; Wintergerſte, neu 15,50—16; Futter⸗ und Sortiergerſte 15; Inlandshafer alt 1515,25; Weizenmehl Spezial 0 mit Austauſchweizen per Auguſt, alt 28,50 bis 28,75; öͤto. Inlandsmahlung per Auguſt, alt 27.50—27,75; dto. 1. Sept. bis Okt. 28,25—28,50; dto. 1. Sept. bis Okt. mit Inlandsweizen 25—27,50; Roggenmehl 65proz. Ausmahlung neu 22,50; Weizenbollmehl 1010,25; Weizenkleie feine 7,50— 7,75 dto. grobe—8,25; Biertreber 13,25—1,50; Trockenſchnitzel„ Malzkeime 10 bis 10,50; Erdnußkuchen 15,50—16; Palmkuchen 13,7514; So⸗ haſchrot 14.25 14.75; Leinkuchenmehl 16,25 16,50; einſchl. Monopolabgabe), Frühkartoffeln, gelbfl. 4,85—5,10; öto. weißfl. 4,70—.90; Wieſenheu, neu 5,25—5,75; Luzerne, neu 6,50—7; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt 2,20—2,80. Tendenz: An der Geſamtlage hat ſich nichts geändert. An⸗ E Von Januar bis Juni 1933 wurden in Gemeinden über 10000 Ein wohner 36 700 Wohnungen fertig⸗ geſtellt, um 36 v. H. mehr als in der erſten Jahreshälfte 1932. Die Zahl der geſtellten Bauanträge war um etwa 22 v. H. höher. Dabei hat ſich der Anteil der Groß⸗ und Mittelſtädte am geſamten Wohnungsbau in den Orten mit mehr als 10 000 Einwohnern weiter verringert. Unter den erſtellten Wohnungen, die ſich weitaus überwiegend in Kleinhäuſern befinden, überwiegen die Mittelwohnungen mit 4 bis 6 Wohnräumen leinſchl. Kammer und Küche). Von 100 errichteten Wohnungen waren im erſten Halbfahr 1933 Kleinwohnungen 46, Mittelwohnungen 50 und Groß⸗ wohnungen 4. Die Bautätigkeit der privaten Bauherren und die der gemeinnützigen Baugeſellſchaften hielten ſich im erſten Halbjahr annähernd die Waage, mit 42 bzw. 48 v. H. der erſtellten Wohnungen, der Reſt wurde von den öffent⸗ lichen Körperſchaften errichtet. Die Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln iſt in der Berichtszeit erheblich zurück⸗ gegangen. Dem Zugang an Wohnungenſtand in der erſten Jahreshälfte ſteht ein Abgang von 5500 Wohnungen(1. Halbjahr 1932 2700) gegenüber, ſo daß ſich in den Städten mit 50 000 und mehr Einwohnern ein Reinzugang von 23 600 Wohnungen ergab. Nichtwohngebäude wurden von Januar bis Juni 1933 zuſammen 1738 mit 1,7 Mill. obm fertiggeſtellt. Nach der Größe des umbauten Raumes blieben dieſe Bau⸗ ten um 47 v. H. hinter dem entſprechenden Bauaufkommen des Vorjahres zurück. Bei den Baubeginnen(1, Mill. ebm) ergab ſich eine geringe Zunahme um 1 v.., wäh⸗ rend ſich die Bauerlaubniſſe(1,4 Mill. cbm) um 24 v. H. verringerten. 4 be Nr. 376 Maschinenbau im Juli Lelchfe Belebung des Inlandsmarkſes Vom Verein Deutſcher Maſchinenbou⸗Anſtalten, dem Spitzenverbond der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird dem DoD geſchrieben: ftsßelebung bahnt ſich ühau an. Im Juli hatten Singang von Anfragen ichnen. Zwar litt die ſtark unter der Unent⸗ war ſehr we j ö Eine leichte Geſchä jetzt endlich auch im Maſichne die Maſchinenfabriken verſtärkt ihrer Inlandskundſchaft zu ver Auftragserteilung noch immer i und in den einzelnen Zweigen der Me hin aber lungen nicht nur Grund des Arbeitsbeſchaf regierung, ſondern auch merken. Nicht unerheblich flüſſe mit, ſo im Landma und Genußmi 4 t ferner in Maſchinen und Apparaten nduſtrie und in Verbrennungsmotor ge waren dagegen z. B. in mechantſchen d mitteln zu verzeich Das Auslandsgeſchäf aus den bekannten Gründen noch immer ſehr ſchlecht. Nur vereinzelt ſind größere Abſchlüſſe gemeldet worden. ö folge der langſam fortſchreitenden Geſchäftsbelebung im Inland konnten neue Einſtellungen von Ar⸗ beits kräften vorgenommen werden, die ſich in den letzten Monaten durchſchnittlich auf je—3 v. H. der Be⸗ legſchaft beliefen. Trotz alledem betrug der Beſchäf⸗ tigungsgrag der Maſchineninduſtrie Ende Juli noch d 0 er In lan unmittelbare gsprogramms 8. der Beſteller auch und 8 after das wor ür die chemi⸗ In⸗ i mmererſt knapp 3,5 v. H. Wenn die A 5 schl cht auch aut dem wichtigen Gebiete der Maſchineninduſtrie, in der noch faſt 400 000 arbeitsloſe Volksgenoſſen auf Arbeit und Brot warten, weiter günſtig fortſchreiten ſoll, ſo ſind vor allem billigere Kredite und Maßnahmen zur Belebung des Exportgeſchäftes dringend er⸗ forderlich. Außerdem muß übermäßigen Preis ⸗ ſteigerungen entgegengetreten werden, wie ſie auf manchen Gebieten der Roh⸗ und Halbfabrikote ſowie der von der Maſchineninduſtrie benötigten Hilf ffe in den letzten Wochen in einem Ausmaße von 30 bis 200 v. H. vorgenommen worden ſind. Derartig hohe Preisſteige⸗ rungen ſeitens der Zulieferonten verringern die Abſatz⸗ möglichkeit in Fertigerzeugniſſen und wirken daher den Hegrüßenswerten Maßnahmen der Führung des Reiches zur Belebung der Wirtſchaft direkt entgegen. * Dresdner Bank, Dresden—Berlin. Wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite hören, trefſen Mutmoſſungen, wonach der ſeit Mai 1919 im Vorſtand der Bank tätigte Geheime Le⸗ gationsrat Dr. Walther Friſch mit Ablauf des Mo⸗ tats September von ſeinem Poſten ſcheiden wird, von dem aus er nicht nur führend an der Reorganiſation des In⸗ ſtituts mit Hilfe des Reichs beteiligt war, ſondern auch vor allem die Fuſion mit der Danat⸗Bank zuſtandebrachte, zu Dr. Friſch wird ſeine Vorſtandstätigkeit bei der Dresd⸗ ner Bank mit der Mitinhaberſchaft beim Bankhaus Gebr. Arnold vertauſchen, das bekanntlich im Vorjal durch den Zuſammenſchluß mit S. Bleichröder ſeine Geſchäfts⸗ baſis weſentlich erweiterte. n Deutſche Mühlen vereinigung AG., Berlin. Die Deutſche Mühlenvereinigung gibt bekannt, daß die AR.⸗ Mitglieder Direktor H. Albersmann⸗ Berlin und Stadtrat Fr. Nehmeyer⸗ Nürnberg aus dem AR. aus⸗ geſchieden ſind. der Mehlpreise gebot iſt vorhanden dagegen läßt die Nachfrage zu wün⸗ ſchen übrig. Weinheim, 16. Aug. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe notiert: Zwetſchgen 7,8— 9,4, Pfir⸗ ſich 124, Stangenbohnen 10—15; Reineelauden Sende Brombeeren 2226; Mirabellen 14—22; Aepfel—17 Birnen—18; Anfuhr 400 Zentner, Nachfrage gut, * Handſchuhsheim, 16. Aug. Am Großmarkt wurden fol⸗ gende Preiſe notiert: Brombeeren 22; Birnen 1 S. 13 bis 16; öto. 2. S. 7— 12; Aepfel 1317, to. 2. S. 10. 5 Reineclauden—15; Mirabellen 12—18; Zwetſchgen—9; Tomaten 1. S.—9, 2. S.—6; Stangenbohnen 1. S. 12—14, 2. S.—11; Gurken 11—15; Eierzwetſchgen 1011; Anfuhr und Nachfroge ſehr gut. Bühler Frühzwetſchgenmarkt. In dieſer Woche hat hier die Hauptſaiſon für Frühzwetſchgen begonnen. Das zeigte ſich auch in der Anfuhr auf unſerem Obſtgroßmarkt. Am geſtrigen Feiertag nachmittag fand der ſtärkſte Frühobſt⸗ markt in dieſem Jahre ſtatt.— Die Anfuhr an Früh⸗ zweiſchgen betrug etwa 3 000 Zentner. Der Verkauf er⸗ folgte ſehr flott zu Preiſen von—10„ pro Zentner. Der größte Teil der Anfuhren dürfte zum letztgenannten Preiſe verkauft worden ſein, während am heutigen Frühmarkte (um 7 Uhr)—9,50 4 für den Zentner erlöſt wurden, bei einer Anfuhr von etwa 1200 Zentnern. Auch der heutige Nachmittagsmarkt wird vorausſichtlich wieder ein ſtarker ſein. * Schifferſtadter Gemüſeauktion. 16. Auguſt. Auf der heutigen Auktion wurden folgende Preiſe notiert: To⸗ maten 1. S.—7: 2. S.—5; Zwetſchgen—10; Birnen 8: Rotkohl—7; Weißkohl—4; Wirſing—8; Zwiebeln 3,25— 3,75; Kartoffeln 22,50; Buſchbohnen—11; Stangen⸗ bohnen 15—17;, Karotten—4; Blumenkohl 2. S. 812; 3. S. 3; Kopfſalot—3; Endivienſalat—5, Kohlrabi—2; Rettich—2; Gurken pro Stück 12—20; dio. pro 100 70 bis 1,20. * Bad Dürkheim, 16. Auguſt. Bei der Auktion wurden bei einer Anfuhr von 200 Zentnern und flottem Abſatz folgende Preiſe erzielt: Tomaten—;, Pfirſiche 12—18; Frühzwetſchgen—10; Reineclauden—8; Birnen —15, Aepfel—17.— Bei einer Anfuhr von 260 Zent⸗ nern und ebenfalls flottem Abſatz wurden auf dem freien Markt folgende Preiſe notiert. Tomaten 5 bis 6; Brombeeren 15; Pfirſiche 16—20; Frühzwetſchgen —10; Miftrabellen 10—18; Reineelauden—10, Birnen 715: Aepfel 715. * Ellerſtadt, 16. Auguſt. Anfuhr 110 Zentner, Abſatz ſehr gut. Tomaten—6; Reineclauden—8; Birnen 1214, Zwetſchgen—9,5; Pfirſiche 15—20; Mirabellen 914 Aepfel 10—15. * Münchener Produkteunbörſe vom 6. Auguſt. Noggen alt, geſtrichen; dto. neu 7,50—7,70 ruhig; Weizen neu 8,80 bis 9,00 ruhig; Sommerweizen alt 9,20—9,60 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte geſtrichen; Wintergerſte neu zweizei⸗ lig 7,20 7,0 nom.; dio. vierzeilig 6,50—7 ruhig; Hafer alt 5,90—6,10 ſtill; Weizen⸗ und Roggenkleie 3,90— 3,40 ruhig; Weizenmehl 28,50— 32,25 ruhig; Roggenmehl 22,00 bis 24,40 ruhig. * Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe. Kempten, 16. Auguſt. Allgäuer Molkereibutter 1. Qual. 118; Allg. Molkereibutter 116 Landbutter 109; Marktlage: gute Nachfrage. Rahm⸗ einkauf bei 43 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe 116: Allg. Weichkäſe mit 20proz. Fettgehalt, grüne Ware, 29 bis 25; Morktlage unverändert. Allg. Emmenthaler 1. S. 7173; öto. 2. S. 68—70; Marktlage unverändert. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 16. Anguſt. Zum heutigen Schweinemarkt wurden 199 Stück angefahren. Davon waren 142 Milchſchweine und 52 Läufer. Der Preis für die Milchſchweine betrug 1627, der der Läuſer 95—52. Der Marktverlauf war ſchleppend. Ueberſtand ein Drittel. Franklurfer Abendbörse geschäafislos Die Abendbörſe blieb wiederum foſt geſchäfts los, wenn auch die Stimmung nicht unfreundlich war. In⸗ folge der ao. ſchlechten Publikumsbeteiligung konnten ſich die günſtigen Nachrichten aus der Wirtſchaft, wie neuerdings die Belebung in der Eiſeninduſtrie, die leb⸗ haftere Bautätigkeit und die ſtetige Aufwärtsentwicklung beim Roheiſenverband nicht auswirken. Bei Beginn der Börſe logen J Farben v. H. niedriger, während Aku und Phönix gegenüber dem Berliner Schluß um je v. H. anzogen. Im Verlaufe ſtagnierte die Börſe vollkommen. Auch der Rentenmarkt lag leblos. Neubeſitzanleihe er⸗ öffnete mit 10,80 unverändert. Auch Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchfarderungen zeigten mit e özw. oe v. H. keine weſentlichen Abweichungen. II. a. notierten: Neubeſitz 10,80 G Altbeſitz 77% G; Reichsbank 14874 Farben 13013076; Siemens 159. 8. Seite Nummer* Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Aus gabe Donnerstag, 17. Auguſt 109 I ü bakugbre Nöchsie Mothe 9 eute 5 Letzter Tag! ö 4 [Srenzland- Geldlotterie Der neue Volksfil letzter Tag! 1010 i 8 VON 3 C A* 5 5 Ziehung 21. August Llebe und Der neue fabelhafte 0 Abente ler Ab heuſe:.5,.0,.30 Uhr 5 205 118 Enisagung. MaGDA SCHNEIDER 16 500 N. onfilm Dschungelszenen E RMaMN Tuinie s 0 a N Aobeimis Tieraufnahmen das moderne Plebespaar 8 6 000 5 9 zeigt der Wilde orro Wailsußs— Jbl. FALK ENS TEU 8 3 0 Iaes blauen 3 HEURV BER— blLV GEBaUEf 85 00 n dem entsückenden musikal. Bustspiel 5 N 57 1 Unser groger 8 Porto und liste 30 Pfg. N„ge gell AHlnter Klastermauern] UFA-Lustspiel Erfolg nens g[atsel auf Schloß mit Hellberg) mit Suzanne Rawile 5 Theodor 1800 Jack Mylong- Münz 5 a e Martha Trojan 5 Oskar Sima Das Drama einer N enate Müller ülln Fritsdi Leopoldine Nonstft amin SssHfuA⁰ ,’ TDu⁰œ nl Postsch. 250 Kar 5 b. lle Verkaufsstellen III Ver Herr des Urwalds Nose Barson7/ Georg Alexander WolfAlbachRelfy Neue 909 Malſes- Filet ohne Gräten u. 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