fie Frei Haus monatlich.08 M Geschäftsstellen abgeholt 2. Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: k. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bolt. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Je Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 mnheime Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Einzelpreis 1 65 Pf. ung Anzeigen Ni mm breite Rekla⸗ Nahe Familien⸗ und Gele. 2: Zahlungseinſtellung, Vergle keinerlei Nachlaß gewährt. Keine G aummten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. Eilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Auguſt 1033 144. Jahrgang Nr. 304 2 Volk will zu Volk! . Privattelegram m — * Rüdesheim, 27. Auguſt. 8 Der Hauptverkehr des Sonntags bewegte ſich be⸗ greiflicherweiſe auf Rüdesheim zu, wo bereits von den ſtüheſten Morgenſtunden an die Sonderzüge einrollten. Eine Kapelle ſaarländiſcher lere Bergleute muſtzierte am Vormittag auf dem 24. Platz or dem Bahnhof. Die Stadt iſt feſtlich 11 geſchmückt und in Deutſchlands Farben ion getaucht. Uniformen aller Art ſieht man in den Straßen. Bergleute, Eiſenbahner, Reichswehrange⸗ ng hörige, Stahlhelm, SS, Sa und die Jugendver⸗ zelt hände, Quartiere ſind ſeit Tagen nicht mehr zu 11 häben, Durch die Straßen wogt eine freudig erregte 5 Menge, ganz Vorſichtige zogen ſchon ab 4 Uhr mor⸗ ine gens zum Niederwalddenkmal hinauf, um ſich ihren blatz zu ſichern. Da der vorhandene Raum für die E. auf mindeſtens 150000 Teilnehmer geſchätzte O7* Menge nicht ausreicht, begnügen ſich viele damit, — den Vorgängen an den zahlreich aufgeſtellten Laut⸗ ſprechern zu folgen und nur ihre Blicke nach den Bergen zu richten, auf denen ſich heute wieder ein⸗ mal eine bedeutſame vaterländiſche Handlung ab⸗ ſpielt, durch die das Wort: „Deutſch die Saar immerdar!“ einen überwältigenden Ausdruck erhält. Gegen 16 Uhr wird der Andrang beängſtigend. Begreiflich, daß die durch die Saarregierung künſtlich gedämpfte Erregung der Bevöl⸗ kerung in den Reden ihrer Vertreter oft einen faſt ememtaren Ausdriich findet. Die Wallfahrt ah dem Niederwald zeigt, daß ſich das ganze beutſche Volk mit dieſer Saarfrage beſchäftigt, was heſonders die preußiſche Staatsregierung erfreuen hird, da ſie ſich der offenen Wunde an der Saar bon vornherein tatkräftig angenommen hat. Das herzliche Begrüßungstelegramm des am Kommen leider verhinderten preußiſchen Miniſterpräſidenten und die ſtarke Beteiligung der Vertreter der preu⸗ ßiſchen Regierung an der Kundgebung iſt ein wei⸗ lerer Beweis für dieſes Intereſſe. Für die Reichs⸗ gegierung waren Vizekanzler v. Papen und Reichs⸗ wehrminiſter v. Blomberg erſchienen. Kurz nach 17 Uhr kündigen Fanfaren den Beginn der Feier an. In einer Reihe von Vor⸗ trügen ſprach als erſter Redner der Führer der Saarvereine, preußiſcher Staatsrat Simon „Wir Saarländer haben es nicht nötig, uns deutſche Stimmung in Deutſchland zu holen.. Wir ind Deutſche kraft unſeres Blutes, kraft uünſerer Sprache und kraft unſerer geſchicht⸗ lichen Tradition. Nicht um uns Stimmung zu holen, ſtehen wir hier, ſondern um die im Saar⸗ biet gefeſſelte und geknebelte Stimmung endlich einmal in völkiſcher Begeiſterung ausleben zu können Wir wollen einmal deutſche Freiheitsfahnen am deutſchen Rhein ſehen. Venn unſere Gegner glauben, es werde hier künſt⸗ lich eine deutſche Propagandawelle ins Saarland borgetrieben, ſo geben wir ihnen einen Rat: Macht es uns doch nach! Veranſtaltet eine Saarkundgebung in Verdun oder Toul. Vergeßt fedoch nicht, die 50 000 Saarfranzoſen des Monſieur Clemenceau dazu einzuladen! Nehmt aber keinen weiten Platz ober einen Rieſenſaal, ſondern begnügt euch mit einem Nebenzimmer! Es wird ausreichend ſein für die Franzoſen, die das Saarland ihre Hei⸗ kat nennen dürfen. Bis jetzt hat man von ſaarlän⸗ dischen Kundgebungen in Frankreich nichts gehört. Man begnügt ſich, Saarpropaganda unter den wirklichen Franzoſen zu machen. Auf die Frage der Volkszugehörigkeit wird dabei nicht küngegangen. Statt deſſen rückt man die wirtſchaft⸗ lihe Bedeutung des Saargebietes in den Vorder⸗ grund. 5 Von den 150 000 Saarfranzoſen iſt nicht mehr die Rede. Heute iſt dieſe Lüge weltbekannt und nun führt man die inzwiſchen künſtlich geſchaffenen wirtſchaftlichen Gründe ins Feld. Gegen dieſe Art der Betrachtung wehrt ſich unſer Blut. Ware, mit der man Schacher trei⸗ ben kann! Eure Ausfuhrziffern intereſſieren Ans licht! Eure Dividenden und Gewinne, die ihr aus zem Saarland zieht, gehen uns nichts au! Wir ſind e Juden, wir laſſen nicht mit uns handeln! Un⸗ ere Entſcheidung treffen wir nach rein völkiſchen Heſichtspunkten. Volk will zu Volk! Art will zu cher Art! Blat will zu gleichem Blut! Das Saar⸗ zulk will zurück zum Reich! Man hat verſucht, dieſe gundgebung mit großen und kleinen Schikanen 32 beeinträchtigen. Die Saarregierung war gut beraten, 5 ſie es unterließ. Sie möge bei dieſer Gelegen⸗ Stänze Wir ſind keine geit den Ratſchlag der Saardeutſchen hören: Man iel das Ventil der Volksabſtimmung nicht zu lange Det 1 geberwälligendes Deutſchtumsbekenntnis der Saarländer am Niederwalddenkmal— 150 000 bekunden vor der Welt Deutſchlands Einheit zeſchloſſen halten, der Keſſel der Geduld könnte ſonſt platzen. Man gebe dem Saarvolk ſein Hausrecht für 24 Stunden, und es wird zeigen, wie man den eiſer⸗ nen Beſen handhabt. Noch fühlen ſich jene Verräter unter dem Schutze der Regierungskommiſſion ſicher. Aber ſchon zittern ſie der Abſtimmung entgegen. Dieſe Abſtimmung wird für ſie zu einer fürchterlichen Abrechnung werden. Heute noch hetzen ſie gegen uns. Morgen werden wir ſie hetzen. Ihre Hoffnung, aus dem Saargebiet ein dauerndes Obdachloſen⸗Aſyl für flüchtige Novemberverbrecher zu machen, wird zu⸗ ſchanden werden. Wir ſetzen gegen den Verrat der Hergelaufenen die Treue des Heimatvolkes und gegen ihren Haß die fanatiſche Liebe zur Nation. Wir erwidern jede Herabſetzung Deutſchlands und ſeines Führers mit der Antwort: Nun erſt recht! Wir fragen nichts und fordern nichts. Wir laſſen uns unſere Treue nicht bezahlen! Das Saarvolk iſt treu geblieben ſelbſt in den dunkelſten Tagen der deutſchen Geſchichte. Selbſt damals hat das Saar⸗ volk nicht geſchwankt und die Treue gehalten. Es wird mit umſo größerer Begeiſterung ſich zu dem neuen Deutſchland Adolf Hitlers be⸗ kennen. Adolf Hitler hat als Frontſoldat im deutſchen Heere 4 Jahre dafür gekämpft, daß deut⸗ ſches Land deutſch bleibe. Darum halten wir Grenzlanddeutſche zum großen Sohn des Grenzlandes Deutſch⸗ Oeſterreich, zu Adolf Hitler. An unſere Volksgenoſſen im Reich aber richten wir den Ruf: Haltet ſo feſt zur Saar wie die Saar zum Reich! Die Rede ſchloß mit dem Schwur:„Treue der Mut⸗ ter Germania, Treue dem deutſchen Volk, Treue dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler und einem dreifachen Sieg Heil! auf das dritte Reich, alle Deut⸗ ſchen, wo ſie auch wohnen mögen, und ihren Führer Adolf Hitler.“ Die Menge hüben und drüben des Rheins ſang dann das Lied„Deutſch iſt öͤie Saar“. Unter dem Jubel der Maſſen wurde verkündet, daß der Kanz⸗ ler in Wiesbaden eingetroffen ſei. Die Menge, die in den Straßen von Rüdesheim an den Laut⸗ ſprechern ſich aufhielt, ſtrömte an die Anfahrtſtraße, um dem Kanzler zu huldigen, deſſen Fahrt nur langſam vor ſich gehen konnte, da der Andrang außerordentlich groß war. Auf dem Feſtplatz ergriff inzwiſchen das Wort der preußiſche Kultusminiſter Ruſt. Nicht allein oͤas Saarvolk lebt unter Fremoͤherr⸗ ſchaft. Auch wir haben in dem Internationa⸗ lis mus einen Feind im eigenen Land gehabt. Wir ſehen heute das Wunder, daß ſich in Deutſchland alle 9 Hände einmütig zum Heilgruß heben. Das Saar⸗ volk iſt deutſch und nur die alte Regierung hat es in fremde Feſſeln gebracht. Wir brauchten keine Saarkommiſſion, wenn uns der Marxismus nicht geſchwächt hätte. Die Neuorganiſation der Kräfte der Nation über Klaſſen und Stände hinweg zu einer Einheit war der Schritt zur Rettung. Miniſterpräſident Göring hat mich hierhergeſchickt, um Euch zu ſagen, oͤaß die preußiſche Staatsregierung Euch nicht vergißt. Der Miniſterpräſident trägt einen Orden mit dem Wahlſpruch: uum quique— Jedem das Seine.“ Dieſer altpreußiſche Spruch ſoll wahr werden. Der Marxismus mußte ſterben, auf daß Deutſch⸗ land lebe. Meine Herren jenſeits der Grenze: Geben Sie den Gedanken auf, gegen das deutſche Volk mit kleinlichen Schikanen vorgehen zu können. Wir ſchauen nach der Saar hinüber. Dort iſt Fleiſch von unſerem Fleiſch und Geiſt von unſerem Geiſt. Wir wollen nicht Fremdes erobern. Jedem das Seine, drinnen und draußen. Dieſen Leitſatz der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung macht zum Leitſatz der Welt — und ſie wird geneſen. Wenn die Lüge der inter⸗ nationalen Solidarität erkannt iſt, werden ſich die Volker beſſer verſtehen als zur Zeit der internatio⸗ nalen Demokratie. (Die Rede des Führers ſiehe 2. Seite.) Deutſchlands Dank an Paul v. Hindenburg Die große Dank- und Treuekundgebung am Tannenberg-Nationalöenkmal Der Alte vom Preußenwald“ Am Tannenbergdenkmal, 27. Auguſt. Tannenberg, Tag ſtolzeſter Erinnerung an Deutſchlands größte Stunde. Tannenberg, Symbol der Befreiung der Heimat und des Wieder⸗ aufſtieges! Fahnen wehen über ganz Oſtpreußen, über Deutſchland. Glocken klingen über das Land. Kanonenſchüſſe unterſtreichen die gewaltige Erhaben⸗ heit der Stunde, in der ſich die Führer der Nation, die beiden großen Männer der Weltgeſchichte im Hofe des Denkmals von Tannenberg die Hände rei⸗ chen: Hindenburg, der Vater des Vaterlandes und Adolf Hitler, der Volkskanzler; zwei Män⸗ ner, um die uns die Welt beneiden, die Oſtpreußen als ſeine Befreier anſieht und denen heute wieder alle Herzen zufliegen. Unendlich iſt der Jubel der Maſſen, die ſich im weiten Umkreis um das Denkmal ſcharen. Hiſtoriſch, die Stunde, in der der greiſe Mar⸗ ſchall durch den Führer des neuen Deutſch⸗ land und durch ganz Oſtpreußen geehrt wird wie einſt Bismarck. Hindenburg, der heute vom deutſchen Volke den Ehrentitel erhält: Der Alte vom Preußenwald. Tauſende ſind mit ihren Fahrzeugen heute aus dem ganzen Reich zur Huldigung nach Tannenberg gekommen, haben ſchwere Strapazen auf ſich ge⸗ nommen, um ihre Dankadreſſen zu über⸗ bringen. Stunden um Stunden harren ſie aus. Mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen marſchierten die braunen Kolonnen. Zahlreiche Reichs⸗ wehr formationen und auch eine Abteilung Matroſen. Dann kamen nach 8 Uhr in laufender Folge die Wagen mit allen Prominenten der Pro⸗ vinz, die Behördenchefs, die Mitglieder des Pro⸗ vinziallandtages, Offiziere des alten Heeres und der Reichswehr in ihren Uniformen belebten das Bild. Und dann eine Minute vor 9 Uhr beginnt die denkwürdige Feier. Fanfaren erklingen von den Zinnen des Denkmals. Nach den Fanfaren⸗ ſtößen überreicht Staatsſekretär Funk dem oſt⸗ preußiſchen Oberpräſidenten und Gauleiter die Treue⸗Botſchaften der aus 420 Sendboten⸗ mannſchaften(mindeſtens 3 Wagen) und 1500 Ein⸗ zelfahrern beſtehenden Oſtpreußenfahrer. Staatsſekretär Walther Funk führte aus: Die Oſtland⸗Treuefahrt, die unter meiner Füh⸗ rung ſteht, hat ihr erſtes Ziel erreicht! Hier auf hi⸗ ſtoriſchem Boden unter dem hochragenden Ehrenmal für eine der größten Schlachten der Weltgeſchichte und in freudiger Erwartung des Siegers von Tan⸗ nenberg, des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, unſeres allverehrten Reichspräſidenten, geloben 1500 Kraftfahrer aus ganz Deutſchland dem deutſchen Oſten un verbrüchliche Treue. In dieſer feierlichen Stunde blickt das neue Deutſchland voll Stolz und Bewunderung auf Oſt⸗ preußen. Hier ging die von unſerem Führer und Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler ausgelegte Saat der nationa⸗ len Erhebung und Befreiung am ſichtbarſten und am ſchönſten auf. Dank einer beiſpielloſen Kraftanſtrengung und Opferwilligkeit der Bevölkerung unter Ihrer tat⸗ kräftigen und entſchloſſenen Führung als Gauleiter und Oberpräſident! Wir Oſtland⸗Fahrer ſind in langen und anſtren⸗ genden Anmärſchen hierher gekommen, um das oſt⸗ preußiſche Wunder mitzuerleben und Ihnen, Herr Oberpräſident Koch, und allen lieben treuen oſt⸗ preußiſchen Volksgenoſſen durch die Tat unſeren Dank abzuſtatten. Es iſt mir, als einem Sohn dieſes alten deutſchen Schutz⸗ und Trutzlandes eine beſondere Ehre uns Freude, Ihnen die Treuebotſchaften aus allen deut⸗ ſchen Landen hiermit zu überreichen! Heil Oſt⸗ preußen! Um.40 Uhr kreuzen mehrere Flugzeugſtaf⸗ feln über dem Denkmal. Dann brauſt heller Jubel von der Straße her. Deutſchlands Kanzler und ſein getreueſter Paladin, wie ihn Oberpräſident Koch geheißen, Miniſterpräſident Göring nahen im dem Kraftwagen und ſchreitet rüſtig, wie immer, die Ehrenkompagnien der Reichswehr, der SA und SS und des Stahlhelms ab. Sein Gruß wird jubelnd erwidert. Der Feldmarſchall ſpricht mit Vetera⸗ nen herzliche Worte und ſchreitet dann, imponierende Geſtalt, durch das Tor des Denkmals in den Innenhof, wo ihn die Ehrengäſte entblößten Hauptes erwarten. Man ſieht neben Volkskanzler Adolf Hitler und Miniſterpräſident Göring den Reichswehrminiſter General von Blomberg mit General von Hammerſtein, den Chef der Heeres⸗ leitung, und Admiral Raeder, den Chef der Ma⸗ rineleitung, Vizekanzler von Papen, Statthalter, Miniſter und Staatsſekretäre des Reiches und der Länder, alte Generäle und Offiziere; Diplomaten, Männer der Wirtſchaft und des öffentlichen Lebens uſw. Von den Zinnen grüßen Hunderte von Fah⸗ nen des neuen Deutſchlands und in dem Rund des Stadions ſtehen 8000 S A⸗Kämpfer des neuen Deutſchlands, die Kriegervereine mit ihren Wagen. Ehe der Jubel verklingt, brandet er neu Bannern und dann im weiten Umkreis die unüber⸗ auf. Der greiſe Sieger von Tannenberg, Oſtpreu⸗ ßens Volksheros Hindenburg kommt, ſteigt aus N ſehbare Menge. Das iſt ein Rahmen für den Staats⸗ akt, wie er nicht ſchöner gedacht werden dann. Der feierliche Staatsakt Als der Generalfeldmarſchall von Hinden⸗ burg den Innenhof betritt, donnern die Salut ⸗ batterien der Reichswehr mit 21 Schuß. Es iſt 10 Uhr geworden. Und nun ergreift Oſtpreußens Oberpräſident Koch das Wort, um den Marſchall und den Kanzler zu be⸗ grüßen und den Staatsakt einzuleiten. Er führte u. a. aus: Es iſt mir eine hohe Ehre, die mich mit ſtolzer Freude und Genugtuung erfüllt, Euer Exzellenz hier an geweihter hiſtoriſcher Stätte die ergebenſten Grüße des Volkes, der heiligen oſtpreußiſchen Erde übermitteln zu dürfen. An dieſer Freude nimmt das ganze unter den Fahnen des Nationalſozialismus geeinte Oſtpreußen, nimmt ganz Deutſchland herzlichen An⸗ teil. Gibt dieſer Tag doch im beſonderen Maße die Möglichkeit, die unauslöſchbare Dankbarkeit zu bekunden, die das deutſche Volk Ihnen, Herr Gene⸗ ralfeldmarſchall, gegenüber empfindet. Sie ſind uns in Ihrer überragenden ſoldatiſchen und ſtaatsmän⸗ niſchen Größe Zeuge und Sinnbild deutſcher Treue, Ehre und Größe. Im gewaltigſten aller Kriege, die die Welt je ſah, führten Sie die deutſchen Armeen an allen Frouten mit einzigartiger Genialität zu unerhörten Siegen und Triumphen. Ohne Beiſpiel in der Geſchichte der Völker ſind die deutſchen Waffentaten, die unter Ihrer Führung vollbracht wurden. Unvergeßlichen Dank wiſſen Ihnen die Oſt⸗ preußen dafür, daß Sie in dieſem giganti⸗ ſchen Ringen die Heimaterde vom Feinde befreiten. Daß Ihnen, ſehr verehrter Herr Generalfeldmar⸗ ſchall, dieſer Lohn ſchon zu Lebzeiten zuteil wurde, iſt nur ein Beweis mehr für die Größe Ihrer ge⸗ ſchichtlichen Leiſtung, die immer mit dem ſtolzen Wort Tannenberg verbunden ſein wird. Die tiefe Liebe und Verehrung, die gerade die oſtpreußiſchen Men⸗ ſchen für Sie, Herr Generalfeldmarſchall, empfinden, wurzelt nicht nur in der Dankbarkeit, ſondern eben⸗ ſoſehr in dem berechtigten Stolz darauf, daß Sie ſelbſt ein Mann oſtpreußiſcher Erde ſind. Wenn heute ſchon der Mythos um Ihren ſtolzen Namen weht, er wird Sie dereinſt fortleben laſſen als den trutzigen Stamm aus knorriger oſt⸗ preußiſcher Wurzel, als den„Alten vom Preu⸗ ßen wald“. Das oſtpreußiſche Volk, das in heißer Liebe Dank⸗ barkeit und Verehrung zu Ihnen, Herr Generalfeld⸗ marſchall, aufblickt, will ſtolz vor aller Welt verkün⸗ den, daß Sie ein Sohn der oſtpreußiſchen Erde ſind und wünſcht zugleich aus dankerfülltem Herzen, daß dieſe Zuſammengehörigkeit des Namens von Hinden⸗ burg und der Provinz Oſtpreußen dieſe Gemeinſam⸗ keit der Erde und des Blutes, auch für alle Zukunft erhalten bleiben möge. Es hat deshalb durch ſeine gewählten Vertreter im Provinziallandtag einſtim⸗ mig eine Entſchließung gefaßt, die dieſem Gefühl der Liebe und der Verehrung Ausdruck gibt, und die Ihnen, ſehr geehrter Herr Feldmarſchall, zu über⸗ mitteln ich die hohe Ehre habe. Solange die deutſche Zunge klingt, wird der Name von Hindenburg in den Herzen eines jeden guten Deutſchen einen Ehren⸗ platz einnehmen. Die Wurzeln der Kraft, die zu ſol⸗ chen Taten befähigen, ruhen in oſtpreußiſcher Erde und in der angeſtammten Zugehörigkeit zu oſtpreußi⸗ ſchem Volkstum. 5 Wunſch des Provinziallandtages und der Vertretung der oſtpreußiſchen Bevölkerung — 2. Seite Nummer 394 iſt es deshalb, daß die Familie von Hinden⸗ burg für alle Zeiten mit der Provinz Oſt⸗ preußen durch Blut und Boden auf das engſte verbunden bleibt. Der Provinziallandtag bittet demgemäß die Reichs⸗ und Staatsregierung im Intereſſe des ganzen deut⸗ ſchen Volkes die Verbindung der Familie von Hin⸗ denburg mit dem oſtpreußiſchen Volk und der oſt⸗ preußiſchen Scholle, die ewig deutſch bleiben werden, für immer ſicherzuſtellen. Darauf nahm Miniſterpräſident Göring das Wort. Er führte u. a, aus: Ich bin glücklich, den Dank in dieſer Stelle Ihnen, Herr Generalfeld⸗ heute nach vielen Jahren nochmals aus⸗ 5 u dürfen für die gewaltige Tat der Rettung der ſchönſten, beſten un d treueſten Provinz. Ein genialer Entſchluß, ein entſchloſſener Wille, die Kraft Ihrer Handlung, hat die Provinz gerettet. Oſtpreußens Verluſt wäre die Ver ig Preußens geweſen. Von hierher kam Preußen. Oſtpreußen wird immer der Eckpfeiler Preußen⸗ Deutſchland bleiben. Wir haben es bitter empfunden, daß nach dem ge⸗ waltigen Ringen des Weltkrieges ſcheinbar das deutſche Volk ſich verloren hatte. Wir haben es bit⸗ ter empfunden, daß es Jahre gegeben hat, in denen deutſche Volksgenoſſen in der Irre gegangen ſind, Jahre gegeben, in denen man nichts wiſſen wollte von den großen Taten und Leiſtungen der deutſchen Armeen, ihres Führers inſonderheit. Wir dürfen deshalb den heutigen Tag als eine beſchei⸗ dene Gutmachung anſehen. Es iſt von altersher eine ſtolze preußiſch⸗deutſche Tradition geweſen, nach gewaltigen Taten ſeiner Feldherren den Dank des Volkes dieſen Feldherren auszudrücken. Und wenn deutſche Armeeführer, wenn preußiſche Feldherren von ihrem König und ihrem Volk geehrt wurden, wenn man ihnen den Dank abſtattete, dann geſchah es immer in der Weiſe, daß man verſuchte Reichskanzler Adolf Neunzehn Jahre ſind vergangen ſeit dem gewal⸗ tigen Tage, da das deutſche Volk wieder Kunde von dem nunmehr glanzüberſtrahlten Namen Tannen⸗ berg erhielt. Ein unſicheres Schickſal hing damals drohend über Volk und Reich. Ohne eigene Schuld mußten unſere Männer Deutſchland vor den Angrif⸗ ſen einer endrückenden Uebermacht mit Leib und Le⸗ ben beſchü In unvergleichlichem Hel⸗ denmutſtürmten die Armeen im Weſten, hielten die wenigen Diviſionen den Oſten. Und doch ſchob ſich, alles erdrückend, die zahlenſtarke Uebermacht unſeres ruſſiſchen Gegners tief in das deutſche Land. Große Teile Oſtpreußens verfielen der Zerſtörung. Aus Aengſten und Sorgen ſtiegen die Gebete von Millionen empor um Allmächtigen. Mit dem Namen Tannenberg hat ſich die Ret⸗ tung vollzogen. Denn nicht eine Schlacht wurde hier geſchlagen, ſondern das deutſche Schickſal gewendet, Oſtpreußen befreit und Deutſchland gerettet. Seit dieſem Tage begann jene unerhörte Schlach⸗ tenfolge, die Rußland als kämpfende Macht über⸗ wand, die deutſchen Heere mit unvergänglichem Ruhm bedeckte, die deutſche Nation aber für immer ihren Namen, Herr Generalfeldmarſchall, zu treuem Dank verpflichtete. Denn ganz gleich, wie auch das heroiſche Ringen Deutſchlands enden mußte, der große Krieg wird für immer unſe⸗ rem Volke das ſtolze Gefühl vermitteln, einſt für des Vaterlandes Freiheit und Leben unvergängliche Opfer gebracht zu haben. Die Geſchichte aber wird in kommenden Zei⸗ ten ein Verſtändnis dafür beſitzen, daß ein Volk nach dem Verluſt eines Krieges, den es ſelbſt nie gewollt hatte, nur deshalb unwürdig unterdrückt und ſchmachvoll mißhandelt wurde, weil es ſeine Freiheit nicht wehrlos preisgab, ſondern unter unſäglichem Leid und nie dageweſenen Opfern das Recht ſeines Lebens und die Unabhängigkeit ſeines Wollens zu verteidigen verſuchte. Damals hat es mir das Schick⸗ ſal zu meinem Glück geſtattet, als einfacher Muske⸗ tier in den Reihen meiner Brüder und Kameraden für unſeres Volkes Freiheit mitkämpfen zu dürfen. Heute empfinde ich es bewegten Herzens als gnä⸗ diges Geſchenk der Vorſehung, hier auf dem Boden des ruhmvollſten Schlachtfeldes des großen Krieges im Namen der geeinten dentſchen Nation und für dieſe Ihnen, Herr Generalfeldmarſchall, erneut den Dank aller in tiefſter Ehrerbietigkeit aus⸗ ſprechen zu dürfen. Wir ſind glücklich, daß wir die⸗ ſen Ehrentag des deutſchen Volkes mit dem feiern dürfen, der ihn uns einſt gegeben hat. Die Deutſche Reichsregierung handelt damit für das deutſche Volk, wenn ſie dem heißen Wunſche Ausdruck gibt, daß Ihr Name, Herr Generalfeldmarſchall, für immer nicht nur durch dieſe Tat in unſerem Volke weiter leben möge, daß nicht nur die Steine dieſes Denkmals von Ihnen ſprechen ſollen, ſondern daß in langer Geſchlechterſolge auch lebende Zeugen in Verbundenheit mit dieſem heiligen Boden von ihrem großen Ahnen künden. Die deutſche Reichsregierung hat daher als Vertreterin der nationalen Ehre und in Erfüllung der Pflicht der nationalen Dankbarkeit beſchloſſen und zum Geſetz erhoben, daß jene Scholle dieſes Gebietes, die heute mit ihrem Namen, Herr Ge⸗ neralfeldmarſchall verbunden iſt, ſolange frei ſein ſoll von den öffentlichen Laſten des Reiches und der Länder, ſolange ſie durch einen männlichen Erben mit dem Namen Hindenburg verbunden bleiben wird. Auch die Rede des Reichskanzlers wurde mit großen Beifallskundgebungen und Heilrufen aufgenommen. Dann erhob ſich der Reichspräſident und begab ſich zum Rednerpult. Ein großer Kranz aus Eichenlaub wurde ihm nachgetragen. Reichs präſident von Hindenburg hielt folgende Anſprache: „Am heutigen Tage und an dieſer Stelle iſt unſer erſtes Gefühl, treues Gedenken an die toten Kameraden, die auf dem weiten Felde deutſchen den Namen des ruhmgekrönten Führers der Armee zu verbinden mit der Erde, mit der Scholle. Und ſo ſoll auch heute Ihr Name, Herr General⸗ feldmarſchall, und damit Ihre einzigartige gewaltige Tat verbunden werden mit der Erde, mit der Scholle gerade Ihrer engeren Heimat, gerade der Provinz, die Sie allein durch Ihre Entſchlußkraft, durch Ihren Mut und Ihr Können gerettet haben. Es beglückt mich immer, daß das Volk ſeinen Dank abſtatten kann mit einer Erde, mit einer Scholle, die einſt ſchon vor vielen hundert Jahren im Beſitz Ihrer Väter und Vorfahren geweſen iſt. Und wenn wir heute den Dank für die Errettung Oſtpreußens aus ſchwerſter Not Ihnen dadurch ab⸗ ſtatten, dann klingt nebenbei auch der Dank des heu⸗ tigen preußiſchen Volkes für das mit, was Sie in weiſer Vorausſicht am 30. Januar getan haben. Zum zweiten Male fühlt ſich Oſtpreußen er⸗ rettet, zum zweiten Male durch Ihre Loſung zu⸗ ſammengeſchweißt mit dem engſten Vaterlande, mit ſeinem Deutſchen Reiche; zum zweiten Male muß ſich die Provinz gerettet fühlen, daß das alles nicht um⸗ ſonſt geweſen iſt, ſondern das neu erſtanden iſt ein Reich, deſſen Fundament wieder die Ehre und die Freiheit geworden iſt. Ich darf deshalb, Herr Gene⸗ valfeldmarſchall, Ihnen nun die Schenkungs⸗ urkunde überreichen und ihren Inhalt zur Kennt⸗ nis zu bringen: „Dem Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall Paul von Benneckendorf und Hindenburg übereignet Preußen in Ehrfurcht und Dankbarkeit als eine Schenkung des Landes die Domäne Langenan und For ſt. Preußen wald zur dauernden Vereinigung mit dem angrenzenden Altbeſitz Neudeck und zur Bildung eines„Hindenburgiſchen Hausgutes Ritter⸗ gut Neudeck und Preußenwald“. So möge das Haus Hindenburg zu allen Zeiten feſt begründet ſtehen im preußiſchen Boden Dank dem Befreier Oſtpreußens“ Danach richtet das Wort Hitler an Hindenburg Heldentums in ihren Gräbern ruhen, Ihnen, die uns ein unvergeßliches Vorbild ſein müſſen, die ihr Leben hingaben für ihr Vaterland, gilt unſer ehr⸗ furchtsvoller Gruß und unſer unauslöſchlicher Dank, als deſſen Ausdruck ich dieſen Kranz niederlege.“ Die Fahnen ſenkten ſich, die Hände ſtreckten ſich empor, die Kapelle ſpielte das Lied vom Guten Kameraden. Es folgte eine Minute des Schweigens. In dieſem Augenblick läuteten in ganz Oſtpreu⸗ ßen die Glocken der Kirchen. Der Reichspräſident fuhr dann fort:„Wenn ich in Erinnerung an dieſe eben erwähnte Zeit weiter⸗ gehe, ſo gedenke ich zunächſt in Ehrfurcht, Treue und Dankbarkeit meines Kaiſers, Königs und Herrn, deſ⸗ ſen Vertrauen und deſſen Befehl mich einſt hierher berief. Ich gedenke ferner in nie verſagender Dank⸗ barkeit meiner damaligen Kampfgenoſſen vom älteſten General bis zum jüngſten Musketier, die alle beſeelt waren vom feſten Sieges willen und der opferbereiten Hingabe für das Vaterland. Heute wird mir auf dieſem Schlachtfelde eine Eh⸗ rung zuteil, der gegenüber ich zunächſt erklären möchte, nur meine Pflicht getan zu haben. Ich nehme dieſe Ehrung an nicht meiner Verdienſte wegen, ſondern weil ich in ihr ein Symbol für die feſte Verbundenheit meiner Perſon und meiner Nachkommen mit altpreußiſchem Heimatboden erblicke, und ſo ſpreche ich denn hiermit meinen herzlichſten Dank aus, insbeſondere dem Herrn Reichskanzler, dem Herrn Miniſterpräſidenten und dem Herrn Ober⸗ präſidenten ſowie auch durch dieſe Herren alle denen, die meiner ſo freundlich gedacht haben. Ich glaube, daß wir dieſe Feier nicht würdiger be⸗ ſchließen können als durch den gemeinſamen Vorſatz zur Einigkeit in Liebe und Treue zum Vaterlaude und durch den alten Soldatenruf, der einſt auch über dieſes Schlachtfeld brauſte: Deutſchland Hurra, Hurra, Hurra“. Nachdem das Hurra am Schluſſe der Rede des Feldmarſchalls langſam verklungen iſt, ſingt die Menge das Deutſchland⸗Lied mit einer Be⸗ geiſterung wie an den großen Tagen vom 30. Januar und von Potsdam. Der Reichspräſident nimmt Abſchied und tritt mit dem Kanzler zuſammen zur SA. Der Oberſte SA⸗Führer Adolf Hitler fordert ſeine Kämpfer auf, den Marſchall zu grüßen Gewaltig klingt der Ruf aus dem Munde der Kämpfer, die für Deutſch⸗ Meldung des Wolff⸗ Büros — Karlsruhe. 27. Aug. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Auch im Verlauf der vergangenen Woche wurden im ganzen Lande Aktionen zur Bekämp⸗ fung des Marxismus durchgeführt. Ein guter Fang iſt der Polizei in Radolfszell ge⸗ lungen. Dort wurde ein früher ſehr aktiv tätiger Kommuniſt feſtgenommen, der einen illegalen Waf⸗ fen⸗ und Munitionshandel in Radolfszell und Um⸗ gebung betrieben hatte. Kennzeichnend für ſeine Be⸗ tätigung iſt, daß er ſich von einem früheren SA⸗An⸗ gehörigen eine SA⸗Uniform verſchaffte, um ſeine dunklen Geſchäfte in dieſer auszuführen. Mehrere Kommuniſten, die er mit Waffen beliefert hat, konn⸗ ten feſtgeſtellt werden. Größere Durchſuchungsaktionen haben in Sul z⸗ bach, Daxlanden, Knielingen, Mosbach, Heidelberg, Forſt und Mannheim ſtattge⸗ funden. Bei ſämtlichen Durchſuchungen wurden Schuß⸗ und Hiebwaffen der verſchiedenſten Kaliber und Waffenarten, ſowie eine Anzahl Aus⸗ rüſtungsgegenſtände und Zerſetzungsſchrif⸗ ten beſchlagnahmt. In Knielingen wurden Per⸗ ſonen, die im Beſitz von Hetzſchriften waren, feſtge⸗ nommen. Ebenſo in Mosbach, Heidelberg, Forſt und Mannheim. In Heidelberg wurden bei einer Hausſuchung Schreibmaſchinen, Rotations⸗ und Ab⸗ ziehapparate, Wachs matritzen und ſon⸗ ſtige Materialien beſchlagnahmt, die zur Herſtellung von kommuniſtiſchen Druckſchriften derwendet wur⸗ Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28 Unter dem ungeheuren Jubel der Menge, der immer und immer wieder anwuchs und von den Maſſen diesſeits und jenſeits des Rheines auf⸗ genommen wurde, traf dann kurz vor 19 Uhr der Kanzler ein und nahm ſofort das Wort. „Ich überbringe den Gruß einer Provinz, die im fernen Oſten in unerſchütterlicher Treue zu Deutſch⸗ land ſteht. Getrennt von der Heimat ſtehen zwei Millio⸗ nen Deutſche und halten die Brücke aufrecht, die man abgebrochen hat, um zu wahren das, was unſer iſt. Zu den Rechten der Gegen⸗ wart, die wir verteidigen, gehört die Rückkehr des Saargebietes zum Reich. Die Schlacht von Tannenberg war ein Zeichen der unerhörten Kraft einer Nation. Als das Saargebiet verloren ging, war dies ein Zeichen der verlorenen Einheit. Es war ſchon 1918 unſer unerſchütterlicher Wille und unſer Gebet, dieſe Einheit wieder herzuſtel⸗ len. Unſer Wille hat dieſen Wunſch verwirklicht. Wir haben Deutſchland befreit von denen, die es bewußt zerriſſen haben, weil ſie es nur zerriſſen beherrſchen konnten. Nicht das deutſche Volk iſt es, das den alten Zuſtand zurückerſehnt, ſondern eine Handvoll Menſchen, die von der Zerriſſenheit gelebt haben. Millionen ſind glücklich, daß der Deutſche heute wieder zum Deutſchen gefunden hat. Es mag noch manchen geben, der ſich in dieſen Zuſtand noch nicht hineindenken kann und auch ſolche, die nicht glauben können, daß Nationalismus und Sozialismus vereint ſind. Die Zuchtrute der jetzt abgedankten Herren hot 15 Jahre lang dem Volk die Augen geöffnet. Alle haben einſehen gelernt, daß kein Stand ohne den anderen leben kann und daß es nur eins gibt: Das Leben der Nation! Ein 65⸗Millionen⸗Volk bekennt, daß es mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben will und ſein Leben beſtimmen laſſen will von deutſchen Inter⸗ eſſen und deutſchem Willen. Jenſeits der Grenzen wird gelogen, daß das Volk vergewaltigt werde. Ich bin jederzeit bereit, erneut an das Volk zu appellieren lands Aufſtieg ſtritt und weiterſtreiten, und an den langen Kolonnen entlang ſchreiten Marſchall und Kanzler vorbei, vorbei an der Salutbatterie zum Wagen; während nun Hindenburg unter dem Jubel der Bevölkerung nach Neudeck fährt, begibt ſich der Kanzler gleichermaßen umjubelt ſofort nach Allenſtein durch die dicht umſäumten Straßen, Ueberall ſieht man Transparente und Rahmen, an denen der Kanzler vorbei direkt zum Flugplatz bei Allenſtein fährt und mit der„D 2500“ dann den Weiterflug antritt. Miniſterpräſident Göring fuhr mit Gauleiter Koch ebenfalls nach Allenſtein und dann ſetzten ſich langſam die Maſſen in Bewegung, dann knattern und dröhnen die Motoren der Wagen und Räder. Die Feier iſt vorüber. Stunden um Stunden dauert die Abfahrt und der Abmarſch der Zehntauſende. Die Diplomaten beim Reichsparteitag Nachdem ſchon kürzlich die Namen der reichsdeut⸗ ſchen Gäſte des Reichsparteitages 1933 der NS DA P veröffentlicht worden ſind, liegt nunmehr auch die endgültige Lieſte derjenigen aus ländiſchen Diplomaten vor, die als Ehrengäſte in Nürnberg am Parteitage teilnehmen. Die auslän⸗ diſchen Gäſte fahren in einem beſonderen Zuge, der aus 14 Schlaf⸗ und Salonwagen beſteht und werden inn dieſem Zuge auch während des Parteitages woh⸗ nen. In dem Zuge, der Freitag vormittag Berlin verläßt, befinden ſich die folgenden Geſandten: Nenning⸗Eſtland, Zahle⸗ Dänemark, Anze⸗ Soria⸗ Bolivien, Nachat Paſcha⸗ Aegypten, da Coſta Cabral⸗ Portugal, Pouget⸗Haiti, Kück⸗ Dominikaniſche Republik, Gildemeiſter⸗ Peru, Pomenow Bulgarien, Saulys⸗Litauen, Liou von ta o⸗China, Enayatollah Khan Samiy⸗Per⸗ ſien, La Bougle⸗ Argentinien, Kreewinſch⸗ Lettland, Din nichert⸗Schweiz, Sanchez Mejo⸗ rado⸗ Mexiko, Phya Subarn Sompati⸗Siam, Badens Kampf gegen die Skaatsfeinde Erfolgreiche Aktionen in Mannheim und anderen Plätzen des Landes den. Im Verlaufe der Heidelberger Aktion wurden insgeſamt zunächſt 40 Perſonen feſtgenom⸗ men, die einer illegalen kommuniſtiſchen Organi⸗ ſation angehörten. Die in Mannheim durchgeführten Durchſuchungen führten zu einer Reihe von Verhaftungen wegen Hochverrats und unerlaubten Waffenbeſitzes ſowie Hehlerei. Sämtliche Feſtgenommenen ſtanden durch⸗ weg der KP nahe. In Mannheim iſt es außerdem gelungen, in einem Garten eine kommuniſtiſche Ge⸗ heimdruckerei zu entdecken und zu beſchlagnahmen. Der Beſitzer des Gartens und ſein Gehilfe, beide Kommuniſten, wurden feſtgenommen. Ebenſo wurden in Konſtanz, in Eggenſtein und Neureut ſowie an verſchiedenen anderen Plätzen Hetzſchriften und Propagandamaterial der Kommuniſten beſchlagnahmt. Die Kommuniſten ver⸗ folgen, wie verſchiedentlich beobachtet werden konnte, derzeit die Taktik, an verkehrsreichen Orten unauffällig Flugblätter, Schriften und Hammer⸗ und Sichel⸗Ausſchnitte niederzulegen. Die Be⸗ völkerung wird darauf hingewieſen und gebeten, in allen Fällen, in denen Beobachtungen über kommu⸗ niſtiſche Tätigkeit gemacht werden, unverzüglich An⸗ zeige bei den Polizeibehörden zu erſtatten. Nachdem bekannt geworden war, daß in der Ge⸗ meinde Muggenſturm die Kommuniſten eine regere Tätigkeit entfalten, wurden in den frühen Morgenſtunden des 26. Auguſt 52 Häuſer verdäch⸗ tiger Perſonen durchſucht. Drei Perſonen wur⸗ den dabei feſtgenommen. Bei der Durchſuchung wurde eine Anzahl alter Druckſchriften marxiſtiſcher Organiſationen und einige Waffen beſchlagnahmt. Der Führer ſpricht zur deulfchen Saut Verſtändigung mit Frankreich aber ohne Preisgabe deutſcher Lebensrecht Auguſt 193g und es werden dann mehr als fünf Sechſtel hinſer uns ſtehen. Als das Saargebiet uns genommen wurde, er⸗ klärte man feierlich, daß lediglich Frankreich der Beſitz der Gruben wirtſchaftlich erhalten wer⸗ den ſollte, daß aber die Verwaltung des Saarlandes dem Völkerbund anvertraut werden ſollte bis zur Abſtimmung. Die Zeit iſt nun bald gekommen. 5 gibt drei Verſionen. Die erſte verlangt, daß das Saarland an Frankreich fällt, die zweite, daß das Gebiet autonom werden ſoll. Beide wird kein Deu ſcher wollen.(Begeiſterte Zuſtimmung.) 5 Es gibt nur ein Drittes, zurück zu Deutſchlanz, Wir haben hundertmal erklärt, daß wir keinen Krieg mit der Welt wollen. Wir wollen nichts Fremdes uns einverleiben. Aber wenn Verträge heilig ſein ſollen, ſo nicht nur für uns, ſondern auch für unſere Gegner. Das Saarvolk will ſich ſein Schickſal ſelh bilden, und ich weiß, daß jeder ſeine Stimme fi Deutſchland geben wird. Wir wollen uns mit Frankreich in allem her⸗ ſtändigen, aber niemals wird Deutſchland auf das Saargebiet verzichten, und das Saargebiet niemals auf Deutſchland. Wenn Sie jetzt von dieſer erhebey⸗ den Kundgebung zurückkehren, ſo werden Sie mit nehmen, daß Deutſchland nicht ein Land der Unter⸗ drückung iſt, ſondern daß in dieſem Land heute wie⸗ der ein frohes Lachen ertönt. Wir wollen nicht Streit und Hader, aber über alles lieben wir unſer Volt und es iſt wert für das Volk, zu leben, und die ein. zige lebenswerte Zukunft für das Saargebiet beſteht darin, dieſem Volk wieder vereint zu werden. Vet teidigen Sie im Saargebiet nunſere Ehre und die Wahrheit, die wir ſelbſt dort nicht verteidigen köy⸗ nen. Deutſchland wird uns nicht geſchenkt. Man muß es ſich erringen. Es wird keine glücklichere Stunde geben als die, wenn wir uns alle wieder in Deutſchland vereinigt ſehen. Die Rede des Reichskanzlers rief ungeheuren Jubel hervor. Spontan wurde das Deutſch⸗ landlied und das Horſt⸗Weſſels Lieb ge ſungen. Gegen 700 Paddler aus dem Saargebiel zogen während der Feier auf dem Rhein vor dem Niederwald⸗Denkmal vorbei. Auch ein Sag Flugzeug kreiſte während der Feier über den Niederwald⸗Denkmal. nr von Maſirevich⸗ Ungarn, Rizo⸗Ran gabe Griechenland, Bewley⸗JIriſcher Freiſtagt Wuo⸗ ri maa⸗ Finnland.. Ferner ſind im Sonderzug die Geſchäftsträger Diaz⸗ Guatemala, Botſchaftsrat Aziz Bey Tult⸗ kei, Botſchaftsrat Cicconardi⸗ Italien, Legat⸗ Sekretär Dupuy⸗Uruguay, Legat.⸗Sekretär Muha⸗ med Ismail Khan⸗Afghaniſtan, Legat.⸗Sekreiir Montero⸗Cuba, Miniſter Aurelian Rumi nien, Legationsrat von Reuterſkiboeld⸗Schwe⸗ den, Legationsrat Bull⸗ Norwegen, Legat.⸗Sekretiir de Souza Quartin⸗ Braſtlien, Legationsrat Aſenjo Carcia⸗ Nicaragua. Seldtes Gruß zum Parteitag Drahtbericht unſeres Berliner Büro Berlin, 26. Auguſt. Der Bundesführer des Stahlhelms, Reichsarbeits⸗ miniſter Franz Seldte, widmet dem Nürnberger Reichsparteitag eine längere Begrüßung, indem et u. a. ſchreibt: Adolf Hitlers ſchworer Weg und Werde⸗ gang iſt der Weg der ſelbſtloſen Opferfreudigkeit, den durch Totſchweigen, Verachtung, Verleumdung und Haß führte und auf dem er keinem anderen S tet vertraute als dem des Glaubens, daß ſich Sauber⸗ keit und die glühende nationale Idee irgendwang einmal durchſetzen müſſen. Und, nachdem ſich Adolf Hitler durchgefetzt hatte, erwies er ſich als der Groß⸗ denkende: Er ſchuf nicht neue Trennungen im Volke, ſondern er verſuchte zu vereinen alls die guten Willens ſind. Wir, die alten Frontſolda⸗ ten, die Mitträger ſeiner Idee, wollen, ob wir Mit, glieder der Partei ſind oder nicht, in ſeinem Geiſte Beiſpiel dafür ſein, daß im deutſchen Volke niemals neue Trennungslinien entſtehen. Wenn ich heute, der Mitarbeiter Hitlers und der Bundesführer des Stahlhelm, den Nürnberger Tag des deutſchen Geiſtes grüße, ſo tue ich es in dem Stolze, in der Dankbarkeit und in dem Wiſſen, daß alle diejenigen, die durch das Zeichen des Stahlhelm in mir ihren Bundesführer und mit mir in Adolf Hitler ihren oberſten Führer ſehen, erfüllt ſind von dem Geiſte und der Moral, die einſt Preu⸗ ßen und Deutſchland erhoben haben zu Glück und die das neue Reich untermauern und es erfüllen werden mit neuem Glück und mit neuer Größe. Wenn draußen im Lande noch Zeichen der Rivali⸗ tät lebendig geblieben ſind, einer Rivalität, die in den 14 Jahren gut und notwendig war, weil ſie an feuernd wirkte auf beide Teile, ſo bin ich überzeng daß heute, da die Träger meines Zeichens, des Stahl“ helmzeichens, dem oberſten SA⸗Führer durch meine Perſon und durch ihren eigenen Geiſt und Willen unlösbar verbunden ſind, dieſe Rivalität übergehen wird und übergehen muß in aufrichtige und herz liche Kameradſchaft im Sinne des großdenken⸗ den Führers, in meinem Sinne und im Sinne mise res großen Kameradſchaftsgedankens. Ich grüße mit meinen Getreuen der 14 Jahre unſeren Führer und unſeren Parteitag. Ich weiß, daß die Zukunft Deutſchlands darauf beruht, daß die geiſtige und moraliſche Kraft des Füh⸗ rer s, ſeine Selbſtloſigkeit, ſein Verantwortungsbe⸗ wußtſein, ſein Fleiß und die Größe ſeines Denkens erzieheriſch das ganze deutſche Volk erfaſſen. Ich ver; ſichere dem Führer, dem Volkskanzler Adolf Hitler, in dieſer Stunde, daß unſer Stahlhelm reſtlos hi gegeben iſt und hingegeben bleibt der Idee, die aus den Gräben des großen Krieges aufſtieg und Ge⸗ ſtalt gewann in den Frontſoldaten, dem Feldmar? ſchall und ſeinem Kanzler: Front Heil und Sieg Heil Adolf Hitler! * Lindbergh vor Kopenhagen gewaſſert. Lindbergh iſt am Samstagnachmittag auf dem Oer eſu n d vor Kopenhagen glatt gewaſſert. Lindbergh wurde am 8 von einer großen Menſchenmenge et wartet. 99 le intet er⸗ der wer⸗ des Zur Es das dus 8 deul⸗ land, krieg mdes ſein nſere ſelbſt für Ver⸗ das mals benz mit⸗ nter⸗ wie⸗ treit Volt, ein⸗ eſteht Ver: die kön⸗ Matt chere er in ren ſchs J ge⸗ ebiel dem ar denk bee ub zäger Tür⸗ at. uha⸗ retär umä⸗ lda⸗ Montag, 28. Auguſt 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 394 gelt dem Mitentand, zur helft danut dem Bateriandt Die NS⸗ HAG O⸗ Ortsgruppen der In⸗ gungen und Fachverbände von Mannu⸗ heim hatten für Samstag abend zu einer Kund⸗ gebung in den Nibelungenſaal des Roſengarten 8 eingeladen. Der Saal war feſt⸗ lh ausgeſchmückt. Große Schriftbänder liefen um die Empore. Man las u. a.„Ehret Eure deutſchen Neiſter, dann bannt Ihr gute Geiſter“„Die Juden ind unſer Unglück“,„Ohne Handel und Gewerbe ein geſundes Wirtſchaftsleben“,„Einer für Alle, Alle für einen“,„Helft dem deutſchen Mittelſtand, Ihr helft damit dem Vaterland“. Im Hintergrund der Bühne war ein großes Hitler⸗Bild aufgeſtellt. Unter den Ehrengäſten bemerkte man Landes⸗ lommiſſär Dr. Scheffelmeier, Polizeipräſident Sgeſoffky, Bürgermeiſter Dr. Walli und als Vertreter des Landgerichtspräſidenten, Landgerichts⸗ tal Dr. Fromherz. Die Veranſtaltung wurde mit einer kurzen Be⸗ küßungsanſprache des NS⸗HAGO⸗Kreisleiters, Pg. gehme, eröffnet. Er wies darauf hin, daß das guſammengehörigkeitsgefühl auch dem Mittelſtand 1 peiterhelfen werde. Beſonders der SA und Ss nüſſe man für ihre bis jetzt geleiſtete Arbeit Dank zullen. Ohne ſie wäre das alles nicht erreicht wor⸗ zen. Die Verſammlung gedachte dann, während die Orgel leiſe das Lied vom guten Kameraden an⸗ emte, der gefallenen Helden des Welt⸗ ltieges und der getöteten SA und SS⸗ Männer. Nachdem der Silcher⸗Chor„Freiheit, die ich feine“ zur Vortrag gebracht hatte, ergriff Hand⸗ rerkskammer⸗Präſtdent Pg. Näher das Wort. Er führte aus: Das Handwerk wird von jetzt ab ge⸗ ſhloſſen an den Kundgebungen des Mittelſtandes tellnehmen. Das deutſche Volk muß zum National⸗ ſozialismus erzogen werden. Für das Handwerk oll der berufsſtändige Aufbau unmittelbar nach der Umſtellung kommen, er kann aber erſt dann kom⸗ men, wenn die Führer dazu erzogen ſind. Der Kampfbund hat die Aufgabe erhalten, den wirt⸗ ſchaftlichen deutſchen Menſchen zur nationalſozia⸗ litiſchen Weltanſchauung und zum nationalſozia⸗ litiſchen Wirtſchaftshandeln zu erziehen. Das Hand⸗ werk war früher der Eckpfeiler für Volk und Vater⸗ Fund. Beim alten Syſtem war das nicht mehr der Fall. In den letzten 14 Jahren wurde der Mittel⸗ fand, Handwerk, Gewerbe und Handel ausgeräu⸗ bert und ausgeplündert. Deshalb wurde der Mittel⸗ kand ſehr ſchnell reif für den Nationalſozialismus. heute bildet der Mittelſtand wieder einen mächtigen Faktor. Die badiſche Regierung hat uns in allen Dingen, die wir für richtig halten, ihre Hilfe zu⸗ geſagt. Wir ſind uns bewußt, daß es im Dritten Reich keine Schichten mehr geben darf. Es wird von uns abhängen, ob wir unſer geſtecktes Ziel raſch bber langſam erreichen. Deutſch iſt man nicht von Geburt aus ſchon allein, deutſch muß man werden durch die Tat. Früher kannte man in Deutſchland nur Klaſſen. Jetzt werden ſich in kurzer Zeit Stände bilden, wir werden zu Berufsſtänden kommen. Die Belange des Einzelnen müſſen hinter die Belange der All⸗ gemeinheit zurückgeſtellt werden. Der beſondere Dank des Redners galt dem ſtellvertretenden Führer des Reichsſtandes des Handwerks, Pg. Zeleny, dem er unter dem Beifall der Verſammlung eine Ehrenurkunde überreichte. i Der Silcher⸗Chor und der Sänger⸗Chor der Flei⸗ ſcherinnung trugen hierauf„Dir mein Vaterland“ und der Sänger⸗Chor der Fleiſcherinnung allein Rheintreue“ vor. Dann hielt ber ſtellvertretende Führer des Reichs ſtandes des Handwerks, Pg. Zeleny eine Anſprache. Er führte u. a. aus:„Man müßte annehmen, daß der größte Teil des deutſchen Volkes legriffen hätte, was Nationalſozialismus iſt und pelche Forderungen er an die ſeeliſche und geiſtige Haltung des Menſchen ſtellt. Man findet aber, auch im Mittelſtand, immer wieder aufs neue Menſchen, die entweder aus Dummheit oder aus Böswilligkeit üer anderen Gründen zum Nationalſozialismus lie ganz falſche Ginſtellung haben. Man findet dies auch in andren Kreiſen. Es iſt bedauerlich, daß im Hereich des Mittelſtandes überhaupt ſolche Erſchei⸗ gungen ſich geltend machen können. Manche wundern ſich warum verſchiedene Maßnahmen noch nicht durch⸗ helührt ſind. Viele kommen mit kleinlichen Sonder⸗ wünſchen. Bevor Handwerk, Handel und Gewerbe kom⸗ men, bevor irgendeine Klaſſe kommt, kommt das deutſche Volk Der Mittelſtand muß ſich ſelbſt zur Geſchäftsmoral * einziehen. Wenn man ſein Geld von einem Kunden en n ſoll man nicht ſofort den Staat um Hilfe mtufen, ſondern ſoll einfach nicht auf Kredit verkau⸗ Durch Kreditgewährung kann man dem Kunden en. 0 nicht beſſer dienen. Die Wirtſchaftsnot iſt auch eine ſeeliſche und geiſtige Not des Mittelſtandes. Ranches hätte in den vergangenen Jahren nicht ge⸗ beben können, wenn der Mittelſtand zu einer ein⸗ heitlichen Abwehrſtellung mit einer beſtimmten ſeeli⸗ chen Haltung und mit einer beſtimmten geiſtigen altung gekommen wäre. Handwerk, Gewerbe und Handel, die ſich alle auf ihre große Ueberlieferung berufen haben, ſtanden ſich feindlich gegenüber. Jeder ah in ſick ſelbſt die Welt, um ihn war alles ver⸗ liegelt. Heute hat der Nationalſozialismus die Ein⸗ ſeitlickeit geſchaffen. Die liberaliſtiſche Wirtſchafts⸗ erm war falſch. Man ſtellte ſich auf den Standpunkt, ie beſer es dem einzelnen geht, und je mehr der anzelne für ſich rafft und ſchatff, deſto beſſer müßte der Geſamtheit gehen, Adolf Hitler ſtellt mit dem „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ die natio⸗ nalſozialiſtiſche Forderung entgegen, dahingehend, das Maß des Wohlergehens des einzelnen ab⸗ ſängig it von dem Maß des Wohlergehens der Ge⸗ lantheit. Das Beſtreben des Nationalſozialismus it erſt einmal das Niveau des deutſchen Volkes zu fkben, vor allem einmal die Arbeitsloſen wegzu⸗ 45 gen. Wenn das geſchehen iſt, wird es auch für en einzelnen wieder beſfer werden. In vielen Fällen vergaß der Handwerker ſeine Ueberlieferung; er machte alles, was von ihm verlangt wurde, ohne ſich einmal dagegen zu ſtemmen. In den verfloſſe⸗ nen 14 Jahren iſt der Mittelſtand mit ſeiner Politik nicht weiter gekommen. Man müß jetzt fragen, was hat Adolf Hitler in den 6 Monaten erreicht und was haben die anderen in den 14 Jahren nicht gemacht? Dann werden wir uns der Bedeutung des National⸗ ſozialismus auch im Hinblick auf die mittelſtändiſche Wirtſchaftsform ganz bewußt. Die Frage der Konſumvereine iſt bis Ende des Jahres gelöſt. Das Kapital der Konſum⸗ vereine wurde gebildet von Volksgenoſſen, die durch ihrer Hände Arbeit ihr Geld hart verdienten. Irgend ein unverantwortlicher Eingriff bedeutet einen unüberſehbaren Vermögensverluſt. Wir haben nicht das Recht, auch nur einen Pfennig des Volks⸗ vermögens zu vergeuden. Wir haben die Pflicht, das Volksvermögen zu erhalten, und wenn es falſch angelegt iſt, dahin zu wirken, daß es wieder richtig arbeitet. Wenn man die Warenhäuſer zuſperren würde, hätte man die Belaſtung der Banken mit einem Betrag von 180 Millionen Mark für Verbind⸗ lichkeiten. Es kämen hinzu die Belaſtungen auslän⸗ diſcher Banken. Fabriken müßten ſchließen und wei⸗ tere Arbeiter würden erwerbslos, ſo daß man mit 250.000 Arbeitsloſen rechnen könnte. Die verſchiede⸗ nen Betriebe uſw. müſſen aus den Warenhäuſern herausgenommen werden, das kann aber nur Schritt für Schritt gehen. Die deutſche Wirtſchaft iſt ſehr feinnervig geworden, ſie muß vorſichtig behandelt werden. Das Handwerk muß ſich wieder auf ſich ſelbſt beſinnen und durch geſchloſſenes Auftreten immer wieder be⸗ Kundgebung der Mannheimer Innungen und Fachverbände im Nibelungenſaal— Fahnenweihe auf der Rennwieſe tonen, daß der ganze Stand nicht für Sünden ein⸗ zelner verantwortlich gemacht werden kann. Die Frage der Schwarzarbeit wurde die ganze Zeit nicht angegriffen, weil die Zeit dazu noch nicht da war. Da es jetzt aber darum geht, die Ar⸗ beitsloſigkeit zu beſeitigen, wird ſie mit Macht auf⸗ gegriffen werden. In Berlin und einigen weſtfäli⸗ ſchen und rheiniſchen Städten wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, jeden Schwarzarbeiter ins Konzentrationslager zu ſtecken. Man wartet zu gerne im Mittelſtand, daß der Staat mit Geſetzen nachhilft. Das iſt unklug. Der Mittelſtand beſitzt noch ſo viele geſunde Kräfte, daß er aus eigener Kraft heraus manche Maßnahmen ſelbſt in die Wege zu leiten vermag, die ſeine wirt⸗ ſchaftliche Lage zu beſſern vermögen. Der Kampf darf aber nicht gegen eine Sache, ſondern nur für eine Sache geführt werden. Die Achtung vor dem Hand⸗ werk muß wiederkommen. Vielleicht kommen wir wieder ſoweit, daß es eine Ehre iſt, den Jungen zum Handwerksmeiſter in die Lehre zu ſchicken. Der Drei⸗ klang, Meiſter, Geſelle und Lehrling, muß wieder in Erſcheinung treten. Der Handwerker muß aber auch nach außenhin tadellos auftreten. Jeder muß immer wieder an ſich ſelbſt und an anderen arbeiten. Jeder muß Erziehungsarbeit in ſeinem Bereich üben. Macht er das nicht, dann gehört er aus der Gemein⸗ ſchaft des deutſchen Volkes ausgeſchaltet. Das Schaf⸗ fen in der Werkſtatt und das Wirken im Laden darf nichts anderes ſein als ein Segen am deutſchen Volk. Mit dem Mahnruf, mit dem gleichen Geiſt wie die SA und SS zu kämpfen zur Geſundung des deut⸗ ſchen Mittelſtandes, ſchloß der Redner ſeine Ausfüh⸗ rungen. Mit dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes wurde die große eindrucksvolle Kundgebung des Mittel⸗ ſtandes geſchloſſen. ü 1 Die Fahnen werden geweiht Die Weiherede des ſtellvertretenden Reichsſtandführers Zeleny Unter dem lachenden Auguſthimmel wirkte das Bild doppelt ſchön, das ſich an den Rennwieſen bot, als die NS⸗Hage⸗Ortsgruppen, die Innungen und die Fachverbände angetreten waren. Nach Eintreffen der Fahnenabordnungen bildete ſich ein ſtattlicher Zug, der in ſeiner Vielgeſtaltigkeit die Verbundenheit von Handwerk, Handel und Gewerbe erkennen ließ. Beſonders fielen einige Innungen auf, deren Mit⸗ glieder in ihrer kleidſamen Arbeitstracht angetreten waren. Unter Vorantritt der S A⸗Standarten⸗ kapelle und der Fahnen erfolgte zur vorgeſehenen Zeit der Ein marſſch in die Rennwieſen, die einen prächtigen Rahmen für die feſtliche Handlung ab⸗ gaben. NS⸗Hage⸗Kreisleiter Behme eröffnete den Weiheakt mit einer Anſprache, in der er ausführte, daß es ganz ſelbſtverſtändlich iſt, wenn nur die SͤA und SS bei dieſer Kundgebung die Fahnen trägt, denn nur die braune Front iſt es geweſen, die es durch ihr Aushalten er⸗ möglichte, daß in Deutſchland überhaupt noch Fahnen geweiht werden können. Die Sinn⸗ bilder der Innungen in der Göſch der Haken⸗ kreuz⸗Fahnen verpflichten allein zur unbe⸗ dingten Gefolgſchaft Adolf Hitlers. Der ſtellvertretende Führer des Reichsſtandes des Handwerks, Pg. Zeleny, nahm dann die Weihe der Fahnen vor, wobei er von dem Sinn der Fahnen ausging, die einen Gedanken, einen Begriff, ein Symbol ſind. Schon immer hatten die Fahnen uns etwas zu ſagen und wir kannten einſt eine Fahne, der wir uns unterordneten und für die wir ins Feld zogen, ohne zu fragen wofür. Die Fahne verband die Menſchen und beſtärkte das Gefühl der Kameradſchaft. Dann zwang man uns eine Fahne auf, die wir nicht wollten und ſchließlich kam die Fahne ins Land, die keiner kannte, die aber die Menſchen ergriff und die den Menſchen wieder den Glauben an eine beſſere Zukunft gab. Hinter der Hakenkreuzfahne haben weder Eigennutz noch Selbſtſucht Platz, ſie iſt das Symbol des reinen lauteren Menſchen. Nehmen wir etwas von der Kraft in uns auf, die in den Menſchen war, die den Weg vorbereitet haben, für Deutſchlands Erneuerung. Herr, gib die Kraft, damit wir ein großes, freies und glückliches Deutſchland ſehen. Nachdem die Fahnen von der SA und Sc den Bannerträgern der Innungen und Fachverbände übergeben waren und der Weiheredner die Mah⸗ nung geſprochen hatte, die Fahnen im Sinne des Führers, des neuen Deutſchlands und des neuen Volkes zu tragen, brauſte das Horſt⸗Weſſel⸗Lied über den Platz. Kreisleiter Dr. Roth erklärte in einer kurzen Anſprache, daß die Mittel⸗ ſtandskundgebung gezeigt hat, daß es keinen Ver⸗ band gibt, der ſich nicht in die Front einreihen läßt. Die einzelnen Volksgenoſſen haben jetzt aber nicht nur Rechte, ſondern auch Pflichten. Es gilt Not und Elend niederzuringen und alle Stände und Gruppen müſſen dieſem ſtärkſten Gegner zu Leibe rücken. In der Arbeitsſchlacht muß jeder ſeinen ganzen Mann ſtellen. Wer in der Lage iſt, muß es als vornehmſte Pflicht betrachten, Arbeitskräfte einzu⸗ ſtellen. Nur wenn jeder ſieht, daß das Leben einen Zweck hat, wird das große Ziel erreicht werden. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied be⸗ endeten die Fahnenweihe. Im Anſchluß marſchierten die Gruppen mit ihren Fahnen, wobei auch die alten Zunftfahnen mitgeführt wurden, durch die Stadt und zeigten der Mannheimer Bevölkerung die Geſchloſſenheit des Mittelſtandes. CCͤͥ ͤ ꝗãdddddddGGGGdGGGßGßdßßGßßdßGGdGdßbTGbbßdꝓGdGdꝓdGdꝓßddGFßbꝙdꝓdõ%ꝓʒ]:!.... dd Ins Blaue— nach Mannheim Es muß nicht immer von Mannheim aus ins Blaue gehen— es kann auch einmal umgekehrt ſein. In Walldürn, Buchen, Seckach, Hardtheim, Rippberg und anderen Ortſchaften dieſer Odenwaldgegend hatte man in den letzten Wochen fleißig für einen Zug ins Blaue geworben und die Odenwälder zeigten ſich für eine Reiſe mit unbekanntem Ziel ebenſo empfänglich wie die Großſtädter. 1200 Fahrkar⸗ ten wurden für dieſen Zug ins Blaue ausgegeben, der die Teilnehmer zunächſt nach der alten Kaiſerſtadt Speyer führte. Nachdem man ſich eingehend die Sehenswürdigkeiten betrachtet hatte, beſtieg man die am Rheinufer bereitliegenden Schiffe, die die Gäſte wieder ins Blaue bringen ſollten. Es konnte aber keinen Zweifel mehr darüber geben, daß Mannheim das nächſte Reiſeziel war. Die Fahrt an den Rheinwäldern und am Strand⸗ bad vorbei bis zur Rheinbrücke löſte größte Freude aus. Eine mehrhundertköpfige Menſchenmenge hielt das Rheinufer beſetzt und zeigte dort, daß der Be⸗ ſuch der Odenwälder ſehr gern geſehen wurde. Direktor Hieronymi übermittelte die Grüße des Oberbürgermeiſters und des Verkehrsvereins und dankte dafür, daß man aus dem ſchönen Odenwald den Weg nach Mannheim gefunden hatte. Sein Wunſch war, daß die Gäſte in Mannheim einige an⸗ regende Stunden verleben möchten. Als der Dampfer„Beethoven“ zugleich mit der „Mannheimia“ anlegte, ſpielte auf der„Beethoven“ die Kapelle Schneider aus Walldürn das Deutſchland⸗ lied, in das die Menge begeiſtert einſtimmte. In kurzen Abſtänden trafen noch das Motorſchnellboot „Kurpfalz“ und die Dampfer„Maria“ und„Graf Zeppelin“ ein. Den Ankommenden wurden durch Schwenken von farbigen Fahnen die Sammelpunkte gezeigt, von denen aus die einzelnen Gruppen in die verſchiedenen Mannheimer Gaſtſtätten zum Mittag⸗ eſſen geführt wurden. Der Zug zur Stadt wurde unter Vorantritt der Kapelle jedoch noch geſchloſſen angetreten. Am Nachmittag ſtatteten die Odenwälder dem Planetarium und dem Schloß einen Beſuch ab, ehe mit dem Zug die Weiterreiſe nach Heidelberg ange⸗ treten wurde. Die Schloßbeleuchtung in Heidelberg, an der man noch teilnahm, verlieh der Fahrt ins Blaue einen magiſchen Ausklang. Deutſche Ehrenlegion Träger der Deutſchen Ehrendenkmünze des Weltkrieges Vom 8. bis 10. September findet in Hamburg unter der Schirmherrſchaft des Generaloberſt von Einem ein Reichstreffen der Träger der Deutſchen Ehrendenkmünze des Weltkrieges ſtatt, die ſich zur Deutſchen Ehrenlegion zuſammengeſchloſſen haben. Der Name der Deutſchen Ehrenlegion iſt gewählt worden in Erinnerung an die in den Jahren 1803 bis 1815 im engliſchen Heere tapfer kämpfenden Deut⸗ ſchen, die den Namen„Deutſche Legion“ erhielten. Aus dieſer Deutſchen Legion wurde nach der Rück⸗ kehr von England das neu zu bildende Hannoverſche Heer zuſammengeſtellt. Zweck der Legion iſt die Pflege der Kameradſchaft im Frontgeiſt. Die Deut⸗ ſche Ehrendenkmünze des Weltkrieges iſt das Erinne⸗ rungszeichen an den Weltkrieg zu Ehren aller Kriegs⸗ teilnehmer. Sie ſoll ein ſichtbarer Ausdruck der An⸗ erkennung treuer Pflichterfüllung ſein, beſonders für diejenigen, denen eine Auszeichnung von der Vor⸗ kriegszeit nicht mehr zuteil wurde. Kaiſer Wilhelm II. hat den Entwurf zu dieſer Denkmünze ſchon während des Krieges genehmigt. Die Ausführung unterblieb aber infolge des Umſturzes. Bis jetzt ſind über zwei Millionen Ehrendenkmünzen verliehen worden. Inhaber und Träger der D. E. d. W. ſind u. a. Kai⸗ ſer Wilhelm(., der deutſche Kronprinz, faſt alle deutſchen Prinzen und Fürſten, unſere Heer⸗ führer Generalfeldmarſchälle von Hindenburg Mackenſen, Generale Ludendorff, von Both⸗ mer und von Einem. Auch der Führer des jun⸗ gen Deutſchlands, unſer Volkskanzler Adolf Hitler, trägt die D..d.., ebenſo Miniſterpräſident Gö⸗ ring. Die D..d. W. wird am ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande in der Ordensſchnalle gleich hinter den Kriegs⸗ orden getragen, ſie iſt die erſte in der Reihe der Er⸗ innerungsdenkmünzen an den Weltkrieg. Front⸗ kämpfer tragen die D..d. W. mit Eichenlaubkranz und Schwert. Die Verleihung erfolgt durch den Or⸗ densrat nach Prüfung des Antrages und nach Zah⸗ lung eines Unkoſtenbeitrages, der zur Deckung der Herſtellungskoſten dient. Teilnehmer zur Fahrt nach Hamburg wollen ſich melden und Ausweis ausſtellen laſſen in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Deutſchen Ehrenlegion Ritterſchaft Mannheim, Rheindammſtraße 36. Der Stanmelm Vund der Frontſoldaten Amtliche Mitteilungen Gan Kurpfalz Gaubefehl! Der bisherige Kreisführer Kam. Kopf hat ſein Amt als Kreisführer am 23. Auguſt niedergelegt. Mit der vorläufigen Führung des Kreiſes Groß⸗Mann⸗ heim beauftrage ich den Kam. Gutleben. gez. Verſemann 2. Gauführer. Kreis Groß⸗Maunheim Kreisbefehl! Am Mittwoch, den 30. Auguſt, 20.80 Uhr, findet im Friedrichspark Kreis⸗pflicht⸗Appell ſtatt. Erſcheinen ſämtl. Kameraden iſt Pflicht. Die Stahlhelm⸗Päſſe ſind unaufgeſordert beim Betreten des Saales vorzuzeigen. F. ö. R. Dr. Müller gez. Gutleben beauftr. Kreis⸗Adjutant beguftr. Kreisführer Kreis Groß⸗Maunheim Standarten⸗Beſehl! Sämtliche Wehrſport⸗Kameraden des Kreiſes Groß⸗ Mannheim(Jungſtahlhelm, Wehrſport⸗Abtlg. Sanitäter, Kraftfahrſtaffel, Reiter uſw.) treten am kommenden Mittwoch, 30. Auguſt, abends.45 Uhr pünktlich im Friedrichspark zu einer Beſichtigung und Eingliederung in die Standarte durch den Sta⸗Standartenführer an. gez. Zuhnemer Führer der Sta⸗Standarte Baden⸗Nord *Der Strandbadbeſuch nahm burch die neuer⸗ dings eingetretene Beſſerung des Wetters wiede einen Aufſchwung, der ſich bereits am Samstag auswirkte. Etwa 8000 Badegäſte mögen es ge⸗ weſen ſein, die ſich an dieſem Tage am„Lido“ erhol⸗ ten. Der Beſuch am Sonntag ſetzte wohl frühzeitig ein, litt aber unter den mannigfaltigen Veranſtal⸗ tungen. Mancher weilte auf dem Flugplatz oder auf der Hocken heimer Motorradrenn⸗ bahn und ſchwitzte dort tüchtig, wobei wohl manch⸗ mal die Sehnſucht nach einem erfriſchenden Bad im kühlen Rhein wachgeworden ſein mag. Nach vor⸗ läufigen Schätzungen dürften im Laufe des Sonntags etwa 15 000 Badegäſte am Strandbad geweſen ſein. Von größeren Unglücksfällen war bis zu Redak⸗ tionsſchluß erfreulicherweiſe noch nichts bekannt. Luftfracht für das Hockenheimer Motorrad⸗ rennen brachte am Samstag das Sonderflug⸗ zeug der Lufthanſa, das zur Ueberführung der 15 Hitlerjungens aus Hannover eingeſetzt worden war. Da für Hockenheim Reifen dringend benötigt wurden und keine andere Beförderungs⸗ möglichkeit mehr beſtand, wählte man den ſchnellſten Weg und erreichte ſo, daß die Sendung bereits zwei Stunden nach ihrer Auflieferung in Hannover dem Empfänger in Mannheim zur Verfügung geſtellt werden konnte. * Beim Fenſterputzen abgeſtürzt iſt in der Amerikanerſtraße eine Frau, die offenbar das Gleichgewicht verloren hatte und vom erſten Stock in den Hof fiel. Mit einem Armbruch und Kopf⸗ verletzungen mußte die Frau, die bei der Sache noch Glück hatte, in das Krankenhaus gebracht werden. Bei der ſüddentſchen Schuhmacher⸗Fachausſtel⸗ lung in Waldshut a. Hochrhein wurden der Ober⸗ meiſter der Mannheimer Schuhmacher⸗Zwangs⸗ innung, Karl Joſef Förſchle, in L 2, 3, und Schuh⸗ macher Adolf Hö lz, Weberſtr. 5, mit der golde⸗ nen Medaille ausgezeichnet. Razzia in Oggersheim * Oggersheim, 27. Auguſt.(Eig. Drahtber.) In den frühen Morgenſtunden des Sonntag wurden von ſtarken Polizeikräften die Baracken weſtlich von Oggersheim abgeſperrt. Den äußeren Ordnungsdienſt verſah SA. Von der Gendarmerie, der Polizei und Kriminalbeamten wurden ſämtliche Baracken genaueſtens durchſucht. Gefunden und beſchlagnahmt wurden u. a. Mitgliedsbücher ver⸗ botener Verbände mit Beitragsmarken für Sep⸗ tember 1933, Mutſikinſtrumente roter Kapellen, Pro⸗ pagandamaterial und verſchiedene Schmutz⸗ und Schundſchriften. Die Abſperrmannſchaften errich⸗ teten aus dem gefundenen Material einen großen Scheiterhaufen, deſſen Flammen weithin leuch⸗ teten. Fünf verdächtige Perſonen, unter ihnen eine Frau, wurden feſtgenommen. 8350 000 Mk. Fehlbetrag in Zweibrücken * Zweibrücken, 25. Auguſt. Etwas ſpäter als ſonſt hatte ſich auch der Stadtrat Zweibrücken mit dem gemeindlichen Voranſchlag zu befaſſen, der die Wirtſchafts⸗ und Finanznot der Stadt allent⸗ halben erkennen läßt. Aus dem Haushalt ſelbſt iſt erwähnenswert, daß die ordentlichen Geſamteinnah⸗ men mit 1982 000 Mk. eingeſetzt ſind, was eine Min⸗ dereinnahme gegenüber dem vorigen Voranſchlag um nahezu 90 000 Mk. bedeutet. Die Geſamtaus⸗ gaben ſind aber um 11000 Mk. geſtiegen. Kennzeich⸗ nend für die Finanzlage iſt, daß die Vorlage eines völlig ausgeglichenen Haushaltsplanes möglich wäre, wenn die Koſten der reinen Fürſorgeausgaben abgeſetzt werden könn⸗ ten. Lediglich 43000 Mk. Fehlbetrag wären dann als leicht zu beſeitigender Poſten vorhanden. In Wirklichkeit ſchlteßt der Voranſchlag, trotzdem am Wohlfahrtetat mit Rückſicht auf die zu erwartende Entlaſtung ein Abſtrich in Höhe von 120 000 Mark gemacht und der Geſamtſchuldendienſt von früher 330 000 Mark um 100 000 Mark gekürzt wurde, mit einem Fehlbetrag von rund 860 000 Mark ab. * Fürth i.., 25. Auguſt. Hier wurde in einem Garten vergraben ein Maſchinengewehr ge⸗ funden und beſchlagnahmt. An der gleichen Stelle wurden vor einiger Zeit ſchon einmal Waffen ge⸗ funden. NN 2 VEREINS- KALENDER Samstag, 2. September Verband reiſender Kaufleute Dentſchlands, Sektion Maun⸗ heim, Briefadreſſe: Schließfach 686: 20% Uhr im Klubzimmer des Palaſthotels heimer Hof: Monatsverſammlung. Bericht Stuttgarter Gau⸗Tagung vom 26. Auguſt. — Nachdruck verboten Mann⸗ über dir 4. Seite/ Nummer 394 2 Steuerkalender Mitgeteilt von der ſtädtiſchen Preſſeſtelle a) Stadtkaſſe: s zum 5. Sept.: Gebäudeſonderſteuer für Auguſt 1933. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Aug. 1983 einbehaltenen Beträge. Schulgeld der Höheren Handelsſchule für Sept. 33. 55 Gemeindegetränkeſteuer für Auguſt 1933. 5 Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Sept. 1933 einbehaltenen Beträge, ſoweit die abzuliefernde Summe den Be⸗ trag von 200/ überſteigt. Schulgeld der Höheren Lehranſtalten für das 2. Tertial 1933/34. 1 2 Gebühren für Auguſt 1933. Gemeindebierſteuer für September 1983. b) Finanzamt: B *„ 9. 1. Bis zum 5. Sept.: Lohnſteuer, Eheſtands⸗ hilfe und Arbeitsloſen⸗ hilfe, ſoweit letztere nicht an die Krankenkaſſe abzuführen iſt, für 16. 8. bis 31. 8. 193. Verſicherunngsſteuer, Ab⸗ ſchlagszahlung der Vierteljahres⸗ zahler für Auguſt 1933. a) Körperſchaftsſteuer III. Vierteljahr 1983, b) Einkommenſteuer nebſt Landeskirchenſteuerzuſchlag III. Vierteljahr 1933, c) Umſatzſteuer für Monat Auguſt 1933, d) Börſenumſatzſteuer für Monat Auguſt 1933. Lohnſteuer, EGheſtands⸗ hilfe und Arbeitsloſen⸗ hilfe, ſoweit letztere nicht an die Krankenkaſſe abzuführen iſt, für 1. 9. bis 15. 9. 1933. Verſicherungsſteuer Monat Auguſt 1933. Wiesloch, 26. Auguſt. Anſtaltsoberarzt Medizinal⸗ rat Dr. Wilhelm Mörkl bei der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Wiesloch wurde zum Direktor der Anſtalt er⸗ nannt. * Kaiſerslautern, 26. Auguſt. Der 21jährige SA⸗ Mann Karl Becht des Sturmes 35/23, der vergange⸗ nen Sonntag zwiſchen Hohenecken und Kaiſerslau⸗ tern mit ſeinem Kraftrad verunglückte, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. vageslaaleucles Montag, 28. Auguſt Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſplel Kölliſch, die große Lachſchlager⸗Revue. Anſchließend Tanz. Köln⸗Düſſeldorfer Rhein⸗Lokalfahrten: 13.30 Uhr Worms — Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück. Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr heimer Hof— Heidelberg— Schwetzingen. Odeon ⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: Univerſum: * 7. 11. 7. 7 2„ *„ 30. 75 für Schries⸗ „Gipfelſtürmer“ und Bühnen⸗ ſchau.— Alhambra:„Ufa⸗Perſil⸗Tonftlm“.— Rogy⸗ Theater:„Schüſſe on der Grenze“.— Schauburg:„Eine von uns“. Capitol: „Die Tochter des Regiments“.— Scala⸗Theater: „Ich und die Kaiſerin“. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Sonderausſtellung:„Das deutſche Märchen in Schrift und Bild“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Städt. Schloßbücherei: Gebffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. für Monat September Nach den Fal en ern— Fannoveraner Neuer Beſuch norodeutſcher Jugend in Mannheim Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe ö Fünfzehn Hannoveraner Jungens, die von der Adt Mannheim zu einem achttägigen Beſuch eil en de waren und die die 15 Gäſte aus tag 5 iegen am Sams⸗ Us Führung von in ihrer Heimatſtadt Hermann Köhl, das de Flugkapitän Funk um 10.52 Uhr nach Mannheim abflog. In flottem Flug über das im Sonnenſchein liegende deutſche Land, näherte man ſich bereits nach 174 Stunden dem Zielhafen, um 12.41 Uhr glatt vor der feſtgeſetzten Zeit zu landen. Die im Alter von 16 bis 18 Jahren ſtehenden Jungens machten einen ſehr friſchen Eindruck und ließen es ſich nicht nehmen, ihre Ankunft gleich auf der photographiſchen Platte feſtzuhalten. Verkehrsvereinsdirektor Hieronymi ſprach wiederum die Begrüßungsworte und über⸗ reichte den bewußten Briefumſchlag, der all das ent⸗ hielt, was die Jungens während ihres Mannheimer Aufenthaltes brauchten und was ſie unbedingt wiſſen mußten. Der Betreuer der Gäſte iſt diesmal Privatdozent Dr. Wendt, der als Norddeutſcher die Jungens begrüßte und ſeiner norddeutſchen Freude darüber Ausdruck gab, daß er Gelegenheit habe, ihnen Mannheim und Umgebung zeigen zu können. Die Gruppe der Hannoveraner beſtand aus fünf Oberprimanern, vier kaufmänniſchen Lehr⸗ lingen und ſechs Lehrlingen aus dem Handwerk. Im Gegenſatz zu den beiden erſten Gruppen trugen von den Jungens aus Hannover nur acht die Uniform der Hitler⸗Jugend, während die übrigen ſieben in „Zivil“ antraten und drei von ihnen mit ihren Schülermützen erſchienen. Nach Abrücken in die Unterkünfte und Fühlung⸗ nahme mit ſeinen Gaſtgebern, ging man am Nach⸗ mittag gemeinſam zum Strandbad, während am Sonntag früh der Zug die Gäſte nach Heidelberg entführte, von wo aus man die Odenwald⸗ wanderung zum Neckartal antrat. Ausländischer Beſuch in Krier — Trier, 27. Auguſt. Unter Führung des deutſchen Geſandten am Luxemburgiſchen Hof, Freiherrn von Wachendorf, trafen am Samstag zu Beſuch in Trier ein: der amerikaniſche Botſchafter in Brüſſel, Morris mit Frau und Tochter, der griechiſche Geſandte und ſtändige Völkerbundsvertreter, Poli⸗ * N tis, in Paris, mit Frau und Sohn, Oberſt Theodore Rooſepelt, der frühere Gouver⸗ neur der Philippinen, der amerikaniſche Marine⸗ attach in Brüſſel, Kapitän zur See, Gade, und Mſtr. Waller, amerikaniſchen Geſchäftsträger in Luxemburg. Die Gäſte wurden vom Biſchof in Audienz empfangen und begaben ſich dann zum Dom, wo zur Zeit der Heilige Rock ausgeſtellt iſt. Um 11.30 Uhr traf Reichsverkehrsminiſter Frhr. Eltz von Rübenach in Trier ein. Er begab ſich nach einer Audienz beim Biſchof ebenfalls in den Dom. Telegramm Görings an Valbo — Berlin, 27. Auguſt Der italieniſche Luftmarſchall, Exzellenz Balbo, hat dem Miniſterpräſident Reichsminiſter Göring ſeinen beſonderen Dank für die Mitarbeit des, deutſchen Meteorologen Dr. Baumann bei der Vorbereitung und Durchführung des großen italieniſchen Transatlantikfluges ausgeſprochen. Reichsluftfahrtminiſter Göring hat hierauf dieſer Tage an Exzellenz Balbo ein Telegramm gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Mit dieſer Anerkennung der gen Mannes haben Sie mir in Freude bereitet, entnehme ich Arbeit eines tüchti⸗ der Tat eine große doch aus ihr, daß * gzeug D 1310 Letzte Nachrichten nachdem die Han ickt waren, rückten d die es galt, Abſchied zu nehmen. Am Freitag hatten die Jung Großmühle Konſum⸗ tſtriehafen be gt und waren dann mit dem Schiff nach ns weitergefahren. Der Abend vereinigte Hallenſer und Mannheimer Jugend mit ihren Führern im Aſta⸗Heim der Han⸗ delshochſchule. Man erzählte ſich allerlei Luſtiges und ſang frohe Lieder, ſo daß einige Stunden wie im Fluge vergingen. zeraner vom Flugplatz Hallenſer ab, für ens die des Wir Wb Als man zum Rückflug auf dem Flugplatz ange⸗ treten war, ſprach Herr Oehler, der die Führung der Hallenſer inne hatte, ſeinen Dank über die vor⸗ bildliche Kameradſchaft aus, die bei dem Beſuch ge⸗ herrſcht hatte. Er erinnerte die Hallenſer daran, daß ſie die Wehrloſigkeit des Grenzlandes geſehen hätten und bat ſie, das große Ziel nicht aus dem Auge zu verlieren. Ziel und Sinn der Fahrt ſei geweſen, die Volksgemeinſchaft zu pflegen und das ſei in vollem Umfange gelungen. Der Mannheimer Kamerad⸗ ſchaftsführer Hibbel ergänzte die Ausführungen und forderte auf, treu zum Führer zu ſtehen. Nach Ueberreichung eines Blumenſtraußes dankte der Führer der Hallenſer und verſicherte, daß man die Stunden in Mannheim zu den ſchönſten Er⸗ innerungen zählen werde. Ganz überraſcht ſeien die Jungens von den vielen Altertümern geweſen, die in Mannheim und in Mannheims Umgebung zu ſehen waren. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ hallte über den Platz und dann ging es in die Maſchine, die bereits mit laufenden Motoren zum Abflug bereit war. Um 14.20 Uhr erhob ſich unter lebhaftem Winken die G 31 in die Lüfte und entſchwand nach einer mächtigen Kehre über der Stadt. Zum Abſchied hatte ſich u. a. auch Bürgermeiſter Dr. Walli auf dem Flugplatz ein⸗ gefunden. e. mein Bemühen, Ihnen behilflich zu ſein, nicht ohne Erfolg geweſen iſt, Ich bin ſtolz darauf, daß ich Ihnen, Ihren Beſatzungen und damit Ihrem Vater⸗ lande dieſen beſcheidenen Dienſt habe leiſten dür⸗ fen. Meine Bewunderung für Ihre unerhörte Lei⸗ ſtung verbindet ſich mit der Freude, Sie wohlbehal⸗ ten und ſieggekrönt wieder in Ihrer Heimat zu wiſ⸗ ſen. Mein beſonderer Glückwunſch und Gruß gilt dem Marſchall der königlichen Luftmacht. In kame⸗ radſchaftlicher Verbundenheit und aufrichtiger Freundſchaft. Ihr gez. Hermann Göring.“ Keine Aeberanſtrengung der Jungen und Mädels * Berlin, Auguſt. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal⸗ dur von Schirach, hat, wie der Preüßiſche Preſſe⸗ dienſt der NS DA meldet, eine Anordnung er⸗ laſſen, in der den verantwortlichen Führern ſämt⸗ licher Jugendverbände Deutſchlands aufgegeben wird, dafür Sorge zu tragen, daß alle deutſchen Jungen und Mädel neben ihren Aufgaben in den Verbänden auch den Aufgaben gegenſtber Schule und Elternhaus ganz nachkommen. Vor allem ſei auch darauf zu achten, daß Ueberanſtreng⸗ ung von ſchwächeren Jungen und Mädels beim Dienſt nicht eintritt. Die Landes⸗ und Pro⸗ vinzialbeauftragten ſind mit der Ueberwachung der Durchführung der Anordnungen betraut worden. 0 20. — Odeſſa, 27. Auguſt. Der frühere franzöſiſche Miniſterpräſtdent Her riot traf geſtern vormittag hier ein. Zu ſeinem Empfang hatten ſich zahl⸗ reiche Vertreter der örtlichen Behörden, des Außen⸗ kommiſſartats und der Preſſe eingefunden. Montag, 28. Auguſt 1989 — Altimatum Manoſchukuos an Sowjetrußland Meldung des Wolff⸗Büros — Londo u. 27. Auguf Die Regierung von Mandſchukuy üben reichte dem ruſſiſchen Generalkonsul 100 Pryoteſtnote, die in Wahrheit ein Ultimatum bar ſtellt. In dieſer Note wird von„Raubüberfällen 5 OGpPu⸗Kavallerie über die Grenze hinweg“ geſprochen Wenn die„Beutezüge“ nicht ſofort aufhören, wärs die Folgen ſehr ernſt ſein. f Es verlautet, daß in dem Proteſt 17 verſchiehene Fälle von Grenzüberſchreitungen im Gebiet nork weſtlich von Taheiho erwähnt ſind,. 5 Ein neuer Proteſt 2 52 4 im Memeler Kirchenkonflikt Meldung des Wolff ⸗Büroz — Berlin. 27. Aug. In der Beantwortung der von dem litauiſchen che fandten am 24. Aug. überreichten Note zum Meme ler Kirchenkonflikt hat, wie der Evangeliſche Preh dienſt meldet, der Präſident des Evangeliſchn Oberkirchenrates der Evangeliſchen Kirche der Al! preußiſchen Union eine Antwortnote chen laſſen. Dieſe Note wiederholt den bereits mün lich vorgetragenen Proteſt gegen die Annullierung des Memelabkommens durch die litauiſche Regze rung. * Der Kraftwagenverkehr während des Reichs parteitages in Nürnberg. Der Stellvertreter dez Führers hat folgende Anordnung erlaſſen: Es wit darauf aufmerkſam gemacht, daß aus verkehrstet⸗ niſchen Gründen eigene Autos in Nürnberg anläßlich des Parteitages nicht zugelafſen werden können. Den Miniſtern, dem diplomatiſchen Korps und ſonſtigen Ehrengäſten werden Omnibt zur Beförderung zu den einzelnen Veranſtaltungen zur Verfügung geſtellt. Auf Anordnung des Füh⸗ rers können Ausnahmen nicht zugelaſſen werdeſ, Was hören wir? Montag, den 28. Auguſt Südfunk .10: Schallplatten. 10.10: Schumann— Bras (Schallpl.).— 12.00: Promenadenkonzert.— 13.00: Spal platten.— 13.30: Konzert.— 14.30: Spaniſch.— fiche Engliſch.— 16.30: Konzert. 17.45: Geländeſporl 18.10: Geſpräch über Max Dauthendy. 19.00: Stunde der Nation.— 20.00: Kurkonzert aus Baden⸗Baden.— Ach: Der Wahrheit die Ehre.— 21.20: Trio von Schubert.— 22.00: Die Dünen. Erzählung.— 22.45: Sommerabend. Frankfurt .10: Leichte Koſt(Schallpl.).— 12.00: Schallplatten. 14.20: Jeder hört zu. 15.20: Muſtk. Zeitvertreib. 20.00: Opernkonzert. 21.45: Original⸗Aufnahmen auf dem Welte⸗Mignon⸗Klavier. Mſiuchen .00: Schallplatten.— 10.00: Für die Hausfrau.— 10.00: Die Erdzeitalter.— 11.40: Landw. Wochenberich, — 12.00: Schallplatten.— 13.00: Zitherkonzert.— 100 Kleine Sachen.— 14.50: Bayeriſche Komponiſten.— iz; Für die Kleinſten.— 15.35: Leſeſtunde.— 16.05: Erlebniſe in der Schlacht von Tonnenberg.— 16.30: Konzert. 17.45: Dichtungen der jungen Generation.— 18.05: Klg⸗ vierkonzert.— 18.252 Bücher unſerer Zeit.— 20.05: Der Wildſchütz, von Lortzing, aus dem Stadttheater Nürnberg, Langenberg .05: Morgenkonzert.—.00: Für die Frau.— 0 Gemeinſchaftsempfong für Arbeitsloſe.— 11.50: Wir mar ſchieren weiter.— 12.10: Die fröhlichen Fünf.— G. Konzert.— 15.50: Jugendfunk.— 17.00: Mozart⸗Sinfont — 17.40: Elternſtunde.— 18.00: Konzert.— 20,05: Front geiſt.— 21.00: Hitlerjugend marſchiert. Heilsberg .20: Morgenmuſik.— 11.30: Konzert.— 13.05; Schal platten.— 15.30: Liederſtunde.— 16.00: Konzerk.— Al Forellenquintett von Schumann,— 21.50: Streichgugiet von Schumann. Wien 18.55: Orcheſterkonzert.— 20.00: Wiener Melodien.— 22.00: Schallplatten. Seit Von Kurt Kuſenberg⸗Berlin Die Zeit iſt ſo ſchnell oder ſo langſam, wie ſie einem vorkommt. Es gibt zeitdehnende und zeitraf⸗ fende Stunden. Geformte, gut angewandte Zeit geht plaſtiſch in die Erinnerung ein, inhaltlos verbrachte Zeit ſchrumpft in ihr zu einem Nichts zuſammen. Der Eilige hat ganz von ſelbſt einen andern Zeit⸗ begriff als der Müßige. Um zu vermeiden, daß Menſchen und Länder mit verſchiedenen Zeitbegrif⸗ fen einen unüberbrückbaren Zeitabſtand zwiſchen ſich bringen, erdachte man die Uhrzeit, ein eintöniges, angeblich regelmäßiges Geticke, mit deſſen Hilfe ſich die geſamte Menſchheit auf Grund einer nie aner⸗ kannten Uebereinkunft verſtändigt. Unſer irdiſches Wallen wird, ſoweit es erfahrbar iſt, durch Geburt und Tod abgegrenzt. Als folgſame Geometrieſchüler ziehen wir zwiſchen dieſen beiden Punkten eine verbindende Linie, die einzige Richt⸗ linie übrigens, die wir einhalten, und nennen ſie Zeit. Auf ihr rollen wir eingleiſig und munter dem Tode entgegen. Da wir keine flächigen Schemen ſind, ſondern fauſtiſch in den Raum ſtoßen, liegt die Abfolge unſerer kargen Taten und üppigen Leiden räumlich. Zeit iſt demnach ein Raumſpaziergang. Zeit iſt die Schnur, auf der ſich die Geſchehniſſe in und um uns aufreihen. Wir können die ſtattliche Sammlung echter und unechter Perlen jederzeit rückwärtsgleitend abtaſten, ſofern uns das Gedächt⸗ nis dabei nicht im Stich läßt. Hier iſt zu bemerken, daß innere Geſchehniſſe nicht immer den ihnen zuge⸗ wieſenen Platz einhalten, ſondern heimlich die Reihenfolge durchbrechen, zuſammenrücken, aus⸗ einanderſtieben und eine bedachtſame Zeitfolge zum Beſten halten. Der menſchliche Zeitbegriff ſteht zwiſchen dem der Eintagsfliege und dem der Schildkröte. Er neigt im Einzellfal mehr nach der einen oder der anderen Seite in. Es gibt Menſchen, die einen geradezu gedehn⸗ ten Zeitbegriff haben. Wer in gewiſſen Bezirken des Erdkreiſes einen Auftrag vergibt und eine Lie⸗ fernungszeit von acht Tagen ausbedingt. wird gut tun, ſich nicht vor Ablauf eines halben Jahres nach der Fertigſtellung zu erkundigen. Da dies behäbige Zeitmaß in jenen glücklichen Landſtrichen allgemein iſt, kommt es zu keinen Reibungen. Zugereiſte leben ſich nach anfänglichem Widerſtreben raſch ein. Zeit iſt Geld für den, der gerade verdient. Auch dann aber nur unter der Vorausſetzung, daß ſein Enbgelt bezahlt wird, daß ſeine Forderungen ein⸗ getrieben werden können. Außenſtände aufzutürmen, bedeutet heute reinen Zeitverluſt, vom Geldverluſt nicht zu reden. Für den Nichtverdienenden iſt Zeit Spielgeld. Wenn man Phantaſie hat oder geiſtes⸗ krank iſt, kann man die Zahl der bronzierten Papp⸗ ſtückchen in ein Sparkaſſenbuch eintragen und mit einem ſelbſterfundenen Stempel beglaubigen. Es ſteht dem Nichtverdiener frei, ſeine Zeit als Kiebitz hinter dem geſpannten Rücken goldſchwerer Spieler zu verbringen. Den meiſten ſitzt die Zeit wie Angſt im Nacken. Sie fürchten, nicht fertig zu werden— als ob man je fertig werden könnte— oder etwas zu verſäumen, was gleichzeitig anderorts geſchieht. Der eigene Pulsſchlag wird ihnen zum treibenden, zermürben⸗ den Hämmern und zerſchlägt ſchonungslos das letzte Stückchen Beſinnlichkeit. Gewiß iſt alles einmalig, aber es kehrt doch alles in verbeſſerter Form wieder. Laßt Euch Zeit, Zeitgenoſſen! Wenn Ihr Zeit fin⸗ det, in einer Zeit, die keine Zeit hat, Zeit zu haben, werdet Ihr dieſe Zeit gewinnen. Napoleon am Jernſprecher Die franzöſiſche Zeitung„Oeuvre“ berichtet, daß zur Zeit in Schanghai ein Napoleon Drama geſpielt wird. Allerdings ſei der chineſiſche Napoleon dem hiſtoriſchen ſehr unähnlich. Er ſetzt ſeinem Sohn, der„Aiglon“ genannt wird— als ob das ein regelrechter Name wäre—, umſtändlich aus⸗ einander, warum er gezwungen ſei, ſich von ſeiner Mutter Joſephine zu trennen. Er trägt amerikani⸗ ſche Generalsuniform, verwendet viel Kaugummi, trinkt Whisky und telephoniert ununterbrochen an ſeine Generale und Miniſter. Das iſt alles recht komiſch. Aber es macht auch nachdenklich. China, das einfache chineſiſche Volk, für das dies Schauſpiel wohl beſtimmt iſt— denn es gibt ja auch Chineſen, die die weſteuropäiſche Ge⸗ ſchichte wie ihre eigene kennen— ſieht Europa vor allem in ſeiner amerikaniſchen Geſtalt. Durch den Mittler Amerika. Durch eine Zivpiliſation alſo, die die unſere arg vergröbert. Und da dies China eine ſehr feine Zipiliſation hat, lernt es uns Europäer durch dieſe Schau nicht gerade ſchätzen. Außerdem ſtieht es Europa vor allem als Heimat der techniſchen Erfindungen. Es ſieht unſere Maſchinen, nicht unſeren Geiſt, nicht unſere Kultur. Napoleon tele⸗ phoniert, weil ein Europäer, der nicht telephoniert, für Chineſen nicht recht vorſtellbar iſt. Auch das eine Schau, die uns nicht zuträglich iſt. Im übrigen aber ſieht China uns in einer unendlichen Ferne. Dieſe Ferne iſt ſo groß, daß ſie die Jahrhunderte verwirrt. Hat ſie nicht etwas Unheimliches, gerade⸗ zu Beängſtigendes? Ein Abgrund. Wir verzweifeln daran, über einen ſolchen Abgrund eine Brücke zu ſchlagen. Und faſt ängſtlich ziehen ſich unſere Ge⸗ danken zurück auf das Abendland. Aber auch da klaffen Abgründe. Faſt noch tiefere, noch unüber⸗ brückbarere. Und wieder ziehen ſich die Gedanken zurück aus ſo viel Zerſpaltenheit und Zerriſſenheit. Zur Heimat. Sie allein gibt uns in einer Welt der Welten, in der unendlichen Vielfältigkeit des Erden⸗ geſchehens, zwiſchen endloſen Weiten und maßloſen Abgründen die innere Kraft, die wir für unſere täg⸗ liche Arbeit brauchen... Forſchungsreiſe eines deutſchen Gelehrlen nach China. Prof. Ernſt Börſchmann von der Tech⸗ niſchen Hochſchule Charlottenburg, einer unſerer beſten und bekannteſten China⸗Kenner, tritt in dieſen Tagen von Genua aus ſeine dritte Reiſe nach China an, die auf etwa anderthalb Jahre berechnet iſt. Die Reiſe geſchieht mit Unterſtützung deutſcher und chine⸗ ſiſcher Regierungsſtellen. Börſchmann, der Verfaſſer berühmter Werke über Altchineſiſche Baukunſt und Landſchaft, will auch dieſe Reiſe dem Studium chine⸗ ſiſcher Kunſt und Achitektur, vor allem auch im Hin⸗ blick auf die Wandlung oſtaſiatiſcher Kulturen in der Neuzeit, widmen. SE. T. A. Hoffmann auf der Bühne. In der kommenden Spielzeit ſoll E. T. A. Hoffmann, der bekanntlich nicht nur Dichter, ſondern auch ein aus⸗ gezeichneter Muſiker war, an verſchiedenen Stellen aufgeführt werden. Leipzig bringt ſeine Oper„Un⸗ dime“ in einer Neubearbeitung von Haus v. Wol⸗ zogen heraus, und Bamberg, wo Hoffmann ſich eine Zeitlang aufhielt, will es mit einer unbekannten Oper„Aurora“ in Bearbeitung von Lukas Bött⸗ O Bremen erhält ein Staatstheater. Nach den Hamburger Vorgang iſt jetzt auch das Stadttheates Bremen in ein„Staatstheater in Bremen umbenannt worden. Die Umbenennung geſchah auf Beſchluß des Bremer Senats. N O Siegfried Wagners nachgelaſſene Oper. Wi die Städtiſchen Bühnen in Köln mitteilen, het Frau Winifred Wagner die alleinige Urauß führung des nachgelaſſenen Werkes von Sieg, fried Wagner„Der Heidenkönig“(in einen Vorſpiel und drei Akten) dem Generalintendante Alexander Spring für Köln übertragen. Das Werk wird noch in der erſten Hälfte dieſer Spielzeit auf. geführt werden. N Der Kompoſitions⸗Kaſten von Richard Strauß In einer Wiener Zeitung macht Richard Strauß feſſelnde Angaben über ſeine kompoſitoriſche Ti keit. Die Gedanken und Einfälle, die ihm von Zei Zeit kommen, ſchreibt er auf ein Stück Papier, dn Blatt ſammelt er mit anderen Aufzeichnugen einem Kaſten, ohne ſich weiter mit der Ausarbeitung dieſer muſikaliſchen Gedanken zu befaſſen.„Ich mae es wie diejenigen, die ihre Erſparniſſe zur Bank iin gen. Mit der Zeit wachſen die Zinſen. Die Zet ſelbſt entwickelt in mir die kurzumriſſenen Gedanken, Dann nehme ich eines Tages den ganzen Kram vo, umd— daraus entſteht eine Oper.“ Neue Bücher Bei unſerer Schriftleitung ſind folgende neuerſchienene Bücher eingegangen, deren nähere Beſprechung wir vorbehalten: „Jeſus Chriſtus im Lichte der Kritik“. Von Karl Aba Verlag Haas u. Grabherr in Augsburg. 1100 „Ein Geld— ein Staat.“ Von Adolf Deminal, Poſtfas Bahnhof⸗Zürich. Selbſtverlag des Vexfaſſers. Allid „Schwarz⸗Weiß⸗Rot über Oſt⸗Afrika.“ Roman von Funke. 15 „Die ſchwarze Madonna von der Saar.“ 5 bet Dill. Beide Adolf Spohnholtz Hannover. „Die Feuerzangenbowle“. Eine ſtadbt von Heinrich Spoerl. Druckerei AG, Düſſeldorf. „Der 3 1 Heinz Mägerlein. meiſter& Thal, Leipzig. nine „Fort domtt“. Novelle 195 Haus Franck. Reclams Unie Von Wilſeln Roman von Lausbüberei in der Klang Inbuſtrie⸗Verlag Verlag Hal cher verſuchen. „Die Kirche Chriſti und der Staat Hitlers“. ſal⸗Bibliothek, Leipzig. Stapel. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Ach, Hambun, D Verlag Gabe 8 überre⸗ e ß ße ß /// // //// K ͤ0⅜ͤNirjßi ę ĩ f. ̃7˙—⅜ßmg. F „ .. 7 TTFTTTTTTTTTTTVVTTXTTVTTTTTTTTTTTWTTT—Tff„CTTTTTTTCCCTcCccc c A. ˙-—rĩ—531S61ͤ ̃. lug. en Gh. eliſchen . Nen 28 Nugust 1933 5 Das größte flugſportliche Ereignis des Jahres— 76 Flugzeuge landeten in Mannheim Wenn auch der Andrang der Mannheimer Bevölkerung zum Mannheimer Flughaſen am Sountag nicht ganz ſo ark war wie bei dem Großflugtag an Pfingſten, ſo durfte doch zweifellos das Zuſammentreffen der vielen Flugzeuge r All zu den größten flugſportlichen Ereigniſſen des Jahres 1933 berre⸗ mrünb, lierung Regit⸗ Reichs, er des 8 wird Yrstech⸗ rnberg aſſen iſchen Aibuſfe tungen Füß⸗ verden, Brahres 17 Shall. 14002: ort.— nde der .00: bert.— bend. tten.— eib.— en auf au.— bericht, 1930: 415. lebniſt ert.— : Kla⸗ 5: Der rnberg. 1000. r mar .0. infonie. Fron Shell Al: ſnartett gezühlt werden. Die Vorbereitungen waren ſo ſorgfältig gelroffen, daß alles ganz ausgezeichnet klappte, als die erſten Zuſchauer in der Frühe des Sonntags anrückten und mit Spannung der Dinge harrten, die ſich in der Luft und auf dem Rollfeld abspielen ſollten. Polizei zu Fuß und zu Pferd übernahm die äußeren Absperrungen, wäh⸗ rend die Sicherungen des Rollfeldes durch SA⸗, SS⸗Leute, Stahlhelm ſowie durch Angehörige des Luftſportvereins zurchgeführt wurden. Auch die Feuerwehr rückte an und beſetzte die Stellen zwiſchen den einzelnen Tankſtellen, die längs der Seckenheimerlandſtraße aufgebaut waren. Die Berufsfeuerwehr ſtellte eine Motorſpritze mit Schlauch⸗ wagen und hielt vor allem ein Kohlenſäurelöſchgerät, ſowie einen Schaumgenerator bereit, während die Fabrikfeuer⸗ wehr der Zellſtoff⸗Fabrik außer ihrem Rettungswagen ebenfalls ein Schaumerzeugungsgerät nach dem Flughafen gebracht hatte. Branddirektor Mikus, Brandingenieur Kargl und Kommandant Knäbel von der Zellſtoffwehr lahen ſelbſt nach dem Rechten. Auf dem Freiplatz vor dem Flugbahnhof hatten ſich in⸗ zwiſchen führende Perſönlichkelten eingefunden, die mit größter Aufmerkſamkeit den Vorgängen folgten. Man ſah . 6. Oberbürgermeiſter Renninger, Bürgermeiſter Dr. Walli, Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier, Polizeipräſident Sakſofſky, Standartenführer Feit, Freisleiter Dr. Roth, Bürgermeiſter Wetzel⸗Heidelberg, Dr. Müller⸗Clemm, Landesgruppenführer Schlerf uſw. An den Tankſtellen wurde fieberhaft gearbeitet, denn die Betriebsſtoffverſorgung der Flieger durfte keinerlei un⸗ nötige Aufenthalte hervorrufen. Die Spannung war bald nach 9 Uhr aufs höchſte ge⸗ ſtiegen und angeſtrengt hielt man allenthalben Ausſchau nach den Fliegern, deren Spitzengruppe aus Darmſtadt ge⸗ meldet wurde. Kurz nach halb 10 Uhr tauchte in der Bläue des ſonnigen Spätſommertages eine Maſchine auf und um.34 Uhr überflog die S 7 als erſte das Zielband. Ohne an die Tankſtelle heranzurollen, kam die Meſſer⸗ ſchmitt D 2458 geradewegs zum Stand„“, um ſich die Zeit beſcheinigen zu laſſen. Selbſtverſtändlich wurde der Flieger Bruegmann ſofort mit Fragen beſtürmt. Man erfuhr, daß die Maſchinen in der Frühe ſehr ſterk mit Nebel zu kämpfen hatten und viel nach dem Kompaß flie⸗ gen mußten. Erfreulicherweiſe hatte ſich das Wetter nach Süden zu erheblich gebeſſert. Eilig kletterte Bruegmann wieder in ſeine Maſchine, ſteckte raſch noch eine gereichte Magenſtärkung zu ſich und rollte nach der Abflugkontrolle weiter. Seine Maſchine entſchwand gerade den Blicken, als J heraubrauſte und um.49 Uhr am Zielband geſtoppt wurde, Es war dies Oberleutnant Seidemann auf feiner Heinkel, der zwei Tage lang die Spitze halten konnte, der aber in der Frühe des Sonntags das Pech hatte, über Rudolſtadt eine ſolche Wolkenbank vorzufinden, daß e über eine halbe Stunde ſuchen mußte, um eine Lüge zum Durchſtoßen zu finden. Dadurch bekam er„Ver⸗ ſpätung“ und wurde von ſeinem Kameraden Bruegmann Aberholt, Auch Seidemann hatte es eilig mit dem Wegkom⸗ men, wie überhaupt kein Flieger der nunmehr in raſcher Folge eintreffenden Maſchinen, die alle zur großen Klaſſe E gehörten, die Tankſtellen in Anſpruch nahm. Meiſt fegte das Flugzeug ſchon wieder über den Platz zur Abflug⸗ telle, ehe der Begleiter richtig Platz genommen hatte. Durch einen Telefunkenlautſprecher wurde den Zuſchauern je⸗ weils der Abflug der Flugzeuge in Darmſtadt bekannt⸗ gegeben, und Herr Ganter ergänzte die Meldungen, ſo⸗ weit es ihm möglich war, durch entſprechende Erläuterun⸗ gen, Bald kannte ſich der Laie überhaupt nicht mehr aus und ſelbſt die Zeitnehmer am Stand„Z“ hatten hölliſch aufzupaſſen, um ja jede Maſchine zu erfaſſen und ihre Zeit nichtig zu ſtoppen. Auch an den Tankſtellen wurde es jetzt lebendiger, denn die Maſchinen, die ohne Betriebsſtoffergän⸗ zung weiterflogen, waren in der Minderzahl. Einen präch⸗ ligen Anblick boten die drei Maſchinen E 6, Eg und H 7, die im geſchloſſenen Geſchwader aufkamen, geſchloſſen lan⸗ beten und in der gleichen Weiſe wieder abflogen. Bis zu zwölf Flugzeuge waren gleichzeitig auf dem Platze, e daß man manchmal nicht wußte, wohin man den Blick lenken ſollte. Kurz vor 11 Uhr brauſte die blau⸗ſilbergraue Klemm⸗ Limousine O 3 heran, doch mit Schrecken ſtellte man feſt, daß das rechte Fahrgeſtell herunterhing. Die Joltzei ſchoß ſofort rote Leuchtraketen herab und gab da⸗ mit Landeverbot, während emporgehobene Reifen dem Piloten anzeigten, daß mit ſeinem Fahrgeſtell etwas nicht in Ordnung war. Der Flieger gab ſofort nach ſeinem um 10.57 erfolgten Ueberfliegen der Ziellinie wieder Voll⸗ gas und zog zwei große Schleifen über dem Flugplatz, um ich einen günſtigen Landeplatz auszuſuchen und zunächſt an Höhe zu gewinnen. Durch Lautſprecher wurden die Zuſchauer auf das außergewöhnliche Ereignis aufmerkſam gemacht und atemloſe Stille herrſchte in der weiten Runde. dangſam, mit abgeſtelltem Motor, ſchwebte die P2320 von eſten auf den Platz herein, während der Rettungswagen ber Zellſtoff⸗Fabrik unter Direktor Clauß ſich der vor⸗ ſeſehenen Landeſtelle näherte. Leute mit Rädern rannten dem Flugzeug entgegen, um dem Piloten nochmals genau unzudeuten, wo der Fehler war. Niemand wagte mehr zu amen, als die Maſchine ſich nur noch wenig über dem Boden befand und mit ſtehender„Latte“ aufſetzte. Schon glaubte man das Flugzeug überſchlagen zu ſehen, als das u Ordnung befindliche Rad aufſetzte und die Maſchine ſich langſam um dieſes drehte, ohne irgendwelchen Schaden zu . Die Menge brach in laute Rufe aus und gab lach lebhaftes Händeklatſchen ihre Freude über die mei⸗ ſerhafte Landung zu erkennen. Sofort waren Hilfsmann⸗ ſhaſten bei der Maſchine, und als der Flieger Lau w 555 ſeinem Begleiter zur Abſperrung am Flugbahnhof am, wiederholten ſich die Beifallsäußerungen. Die Ma⸗ ſchine, die auf den Namen„Reichsſtatthalter Carl Röver“ ſetauft war, wurde ſofort in die Halle gebracht, da Pilot w ſeinen Flug nicht aufgeben wollte und die Repa⸗ katur in Angriff nehmen ließ. Den Flieger ſelbſt ſchleppte han ſofort nor das Mikrophon. Er erzählte, daß die vor⸗ geſchriebenen Außenlandeplätze und auch der Darmſtädter 0 6 durch Unebenheiten offenbar ſeinem Fahrgeſtell zu ihr zugeſetzt hätten. Von der Beſchädigung ſeines Fahr⸗ getels hatte er nichts bemerkt, ſo daß er erſt durch die ürnungen vom Platz aus aufmerkſam wurde. Da er nit 220 Stundenkilometer herangebrauſt kam, mußte er die Naſchtne vorſichtig droſſeln und kurz vor der Landung Klappen ziehen, die neuerdings an den Klemm⸗ Maschinen neben der Verwindung angebracht ſind, um die ſichere Landung bei verringerter ermöglichen. Man ging ſofort ans Aus geſtells. Der Flieger Vvolbrach t, de beſchriebenen Tropenmaſchine in Mann die den Shell⸗Dienſt benützenden Flieger zu beraten, ſtellte ſofort das Fahrgeſtell ſeiner Maſchine zur Ver⸗ fügung, doch brauchte man hiervon keinen Gebrauch zu machen, da es gelang, in anderer Weiſe ſich zu behelfen. Kurz nach 2 Uhr war der Schaden behoben und Lauw konnte wieder an den Abflug gehen, um zu verſuchen, die verſäumte Zeit einzuholen. Langweilig wurde es keinen Augenblick, gab es ſo gut wie keine. Kurz vor zwölf Uhr kam aus Darmſtadt die Meldung, daß die e Mannheimer Ma⸗ ſchine R 8 mit Flieger Breiten berger nach Mann⸗ heim unterwegs war. Mit Spannung blickte man wie⸗ derum gen Norden und als die D 2297 in geri r Höhe in den Platz hereinkam, ſetzte lebhafter Beifall ein. Der denn Pauſen 1 6 c Orter Stricker war nach der Landung mit einem Sprung aus der Maſchine und im Laufſchritt ging es zur Zielkontrolle, während Breitenberger die Maſchine zur Tankſtelle rollte, wo er mit Blumen begrüßt wurde. Wie bei allen Fliegern mußte alles raſch gehen Ruhe gönnte man ſich nicht und die Erfriſchungen nahm man nur ſo nebenbei. Unbarmherzig wurde der Beobachter Stricker— der be⸗ kannte Mannheimer Luftphotograph— vor das Mikrophon geſchafft, wo er eine kurze Schilderung von den Mühen der zweiten Tagesſtrecke gab, die durch ſchlechtes Wetter die größten Anforderungen an Flieger und Beobachter ſtellte. Unzählige Bekannte wollten begrüßt ſein, aber für alle hatten die Flieger nur einen kurzen Gruß uns ſelbſt die nächſten Familienangehörigen mußten zurückſtehen. Nach 20 Minuten ging es wieder weiter, dem Endziel zu. Eine halbe Stunde ſpäter wurden auch die Maſchi⸗ nen der Badiſch⸗Pfälziſchen Laudesgruppe des Luftſportver bandes gemeldet und in wun⸗ derſchönem Geſchwaderflug kamen die Flugzeuge herein. Wieder brach ein Beifallsſturm los, der ſich erſt legte, als der Geſchwaderführer Bihlmaier am Mikrophon ſtand. Die Schwierigkeiten des Hinflugs, die Tücken des Wetters und die vielerlei Gefahren der einzelnen Strecken fanden eine eindringliche Schilderung durch den erfahrenen Flie⸗ ger der auch die Mißgeſchicke erwähnte und volles Lob ſeinen anderen Kameraden ſpendete. Der Weiterflug brachte wiederum Begeiſterung unter die Zuſchauermaſſen. Gegen 2 Uhr trafen die letzten Maſchinen ein, nach⸗ dem man noch einige ganz prächtige Geſchwaderflüge von drei und fünf Maſchinen zu ſehen bekommen hatte. Es ſtanden nur noch einige Nachzügler aus, die aber nach den Maſſenlandungen und Maſſenſtarts nicht mehr intereſſieren konnten. Von Schriesheim kam inzwiſchen die Mel⸗ dung, daß die Maſchine 01787 8 7 des Bonner Luft⸗ ſportver bandes notlanden und wegen Pro⸗ pellerbruchs und Beſchädigung des Fahrge au f⸗ geben mußte. Um drei Uhr langte mittels Laſtwagen die ſchwer beſchädigte Maſchine wieder auf dem Flughafen Mannheim an. Ein beſonderes Lob verdienen die Frauen, die mit Frau Oberbürgermeiſter Renninger an der Spitze unermüdlich um das leibliche Wohl der Flieger beſorgt waren. Erfri⸗ be gRDYTE N NaN EN RN/ ſchende Getränke belegte Brötchen, Mandeln, Nüſſe, Schokolade Aepfel, Bananen— alles war zu haben und wurde bereit⸗ willigſt in die Maſchinen gereicht. Auch die Maunſchaften der Wehrformationen, die auf dem Platz Dienſt taten, wur⸗ den erquickt. Im Flughafengebäude ſelbſt herrſchte ein emſiger Um⸗ trieb, der jeder Beſchreibung ſpottete. Dank der Vorberei⸗ tung klappte aber alles wie am Schnürchen zumal auch jeder Mann ſeine Aufgabe zu erfüllen hatte. Der Fern⸗ ſchreiber in der Flugſicherungsſtelle kam überhaupt nicht zur Ruhe und die beiden Beamten der Stelle ſorgten dafür, daß es auch hier keine Verzögerungen gab. Der Meteoro⸗ loge aus Frankfurt verarbeitete die Wettermeldungen weiter und bemühte ſich darum, daß die Flieer entſprechend beraten wurden. Gegen drei Uhr kam die zweitletzte Maſchine, eine „Fieſeler“ auf den Platz, ohne den Weiterflug fortzuſetzen, da eine Störung an der Oelzufuhr ſich nicht beheben ließ. Um 1309 Uhr ſchwebte die J. 8 herein, um als letzte nach ausgiebiger Verſorgung mit Brennſtoff den Rückflug an⸗ zutreten. Die Zuſchauer hatten ſich raſch entfernt, nachdem es nichts mehr zu ſehen gab, und die Aufbauten wurden mit größter Eile abgebrochen, ſo daß um 4 Uhr nichts mehr an das große flugſportliche Ereignis erinnerte. j. Die Flieger auf der Strecke Wie bereits geſagt brachte der erſte Taa des Deutſch⸗ land⸗Fluges 1933 eine Reihe von Ausfällen, deren Ur⸗ ſachen einmal das ſchlechte Wetter im Oſten Deutſchlands und zum anderen die außerordentlich mißlichen Boden⸗ verhältniſſe des Danziger Flugplatzes waren. Die Zahl der endgültig Ausgeſchiedenen hat ſich am Schluß des erſten Tages auf 19 Teilnehmer erhöht. Zwei Flieger waren wegen der ekabrechenden Dunkelheit zu Notlandungen gezwungen, es beſteht jedoch die Möglich⸗ keit, daß ſie noch rechtzeitig zum Start der zweiten Etappe in Berlin eintreffen... Trotz großer Anſtrengungen waren die Ergebniſſe erſt in den Nachtſtunden zu erhalten und auch dieſe können nur als„vorläufig“ angeſehen werden, da noch verſchiedene Aenderungen möglich ſind. 5 Der weitaus ſchnellſte Flieger war Haus Seidemann, der ein Stundenmittel von 207 Kilometer erreichte, in der Punktwertung aber mit 705 erheblich zurückliegt. Nach ihm folgt der als Zweiter ia Berlin angekommene Lau w mit 195 Stokm., aber auch der Oldenburger hat eine ſchlechte Punktzahl Im VBordertreffen liegen die fünf Klemm ⸗Maſchinen der Ortsgruppe Ha n⸗ no ver des DV., die zu einer Staffel gehören. Nach⸗ ſtehend die bisher errechneten Placferungen: Koehnk 134 Stökm. 761 Punkte; Ryoeſſer 134, 757; Beſeler 184, 728; Hoefft 184, 711; Dietrich 184, 705(alle Hannover auf Klemm); Seidemann⸗Berlin(Heinkel) 207 705; Oſter⸗ kamp⸗Kiel(Klemm) 174, 703: Aichele⸗Augsburg(Meſſer⸗ ſchwitt) 144, 645; Martens⸗Frankfurt(Meſſerſchmitt) 167, 617; Jungk⸗Warnemünde(Heinkel) 183, 661; Lauw⸗Olden⸗ burg(Klemm) 195, 617; Chriſtianſen⸗Berlin(Klemm) 183, 557 Stoͤkm. Die zweite Strecke f Die Flieger in Bremen Auf dem Bremer Flugplatz, der erſten Zwiſchenlan⸗ dungsſtelle, herrſchte ſchon in den frühen Morgenſtunden ein reges Treiben. Tauſende von Menſchen ſtrömten zum Flugplatz, um die Deutſchlandflieger zu empfangen. Als Erſter überflog um 8,17 Uhr Scheuermann von der Fliegerlandesgruppe Berlin auf ſeiner ſchnittigen Meſ⸗ ſerſchmitt⸗Maſchine den Flugplatz und landete glatt. In Zeitabſtänden von etwa einer Minute ging von da ab immer ein Flieger auf dem Rollfeld nieder. Bis etwa 9% Uhr hatten 60 Flugzeuge den Landungsplatz über⸗ flogen. Als Erſter der großen Klaſſe landete Seide⸗ mann um 9,02 Uhr Ihm folgte um 9,07 die Ak wemi⸗ ſche Fliegergruppe Böblingen, acht Minuten darauf bam die hannoverſche Staffel an. Um 9,48 ging das Flugzeug 8, das den Namen des Reichsſtatthalters von Olde burg und Bremen,„Harl Röver„, trägt, nieder. 8 vor 10 Uhr erfolgte die Landung des Miniſterfalpvate Ehriſtianſen, der bekanntlich der ittleren B⸗Klaſf angehört. Bis 10,40 Uhr waren 96 Maſchinen gelandet. Nebel anf dem Wege nach Münſter Zahlreiche Flieger machen kehrt Trotz der günſtig lautenden Wettermeldungen aus den Gebiet von Münſter, dem zweiten Etappenort, iſt ein Teil der Deutſchlandflieger nach dem Start von? en wieder gezwungen worden, kehrt zu machen. 2 Flieger n, daß etwa 15 Km. ſüdlich von Baſſum der ſo dicht geweſen ſei, daß ſie nicht einmal die B Osnabrück⸗Bremen hätten erkennen können. In Münſter traf als Erſter Scheuermann um 9,40 Uhr ein. Bis 10.27 Uhr waren insgeſamt 40 Flugzeuge gelandet, ie größtenteils alsbald den Weite g antraten. Auf der Strecke von Bremen nach Münſter herrſchte, wie bereits erwähnt, ſehr ſchlechtes Wetter und dieſe Teilſtrecke ſtellte Nie Flieger daher vor große Aufgaben. Dr. Knappe der Landung Bruch des Fahrge aden. Fritz Herold⸗München d ler ⸗Braunſchweig auf dem Rollfeld ſo gerammt, Faß ſein Flugzeug einen Bruch der rechten fläche und des Seitenſteuers erlitt. Beide Maſchinen muß⸗ ten ausſcheiden. Oblt. Seidemann in Düſſeldorf an der Spitze Auf dem Düſſeldorſer Flughafen, dem Wendepunkt des Fluges, hatte ſich bei prächtigem mmerwetter ebenfalls eine große Zuſchauermenge eingefunden. Als erſter Flie⸗ ger traf um 10.27 Uhr Seidemann auf ſeinem roten m die gleiche Heinkel⸗Flugzeug ein, von Münſter wurden u 2 Uhr waren Bit eſamt 43 Maſchinen eingetroffen, 1 15 Uhr kom eug N 7 mit Miniſterialrat Chriſtianſen an. Zwi⸗ ſchen 11.28 Uhr und 12.02 Uhr ſtarteten wieder 28 Ma⸗ ſchinen nach Hannover weiter. Die rote Heinkel auch in Hannover an der Spitze einige Auf der Strecke nach Hannover mußten Not⸗ Meſſerſchmitt⸗Argus bei Twiſtringe Auf dem Flugplatz Hannover 1 erſte . om Deutſchlondflug um Uhr in Sicht. nanns rote Heinkel(F 4, 11.15 Uhr in Düſſeſdorf flogen, überquerte die Zielinie und begab ſich gleich er Landung zu den Tankſtellen. Es folgte eine Mi⸗ päter Scheuermann und knapp 10 Minuten da⸗ nd ſich Seidemann ſchon wieder in der Luft. 111 Uhr erſchienen weitere Flugzeuge, es landeten alt: R 7 Schechner auf Klemm, T 8 Fre r von ablenz auf Klemm und T 3 Haak auf Junkers. Jetzt wird auch bekannt, daß bis 13.20, Uhr 96 von den 104 in Berlin geſtarteten Flugzeugen den Zwiſchenlan⸗ dungsplotz Münſter überflogen hatten. Von Magdeburg bis Berlin Den Mog de burger Flughoaſen 0 überflog 8 ger Oblt. Seidemann auf Heinkel wieder dle rſter um 13.15 Uhr, von einer großen Zuſchauer⸗ menge ſtürmiſch begrüßt. Die Abſperrungen waren muſter⸗ gültig. Landung und Abflug vollzogen ſich in größter Ordnung. Nach Seidemann kamen ab 14 Uhr der Reihe nach die Maſchinen S 2(Flieger Bley), L 9(Baur), U 4 (Junghans), S 1(Kinna), A 8(Teſchinſky). Bis 15.25 Uhr waren 33 Maſchinen gelandet. Oblt. Seidemann's neueſter Triumph Tempelhof am zweiten Tage Am Nachmittag des Samstags entwickelte ſich auf dent Zentral⸗Flughaſen Tempelhof ein recht lebhaftes Treiben. Etwa 10 000 Zuſchauer hatten ſich eingeſunden, um die nach Berlin zurückkehrenden Flieger zu begrüßen. Oblt. Seidemann, der um 14.58 Uhr landete, hatte gegen⸗ itber ſeinem nächſten Gegner Scheuermann einen Vor⸗ ſprung von faſt 40 Minuten herausgeflogen. Fünf Minu⸗ ten ſpäter traf Schechner auf Klemm ein, 15.13 Uhr landete von Gablonz(Klemm) und wenig ſpäter folgte Haack(Junkers) und um 15.26 Uhr Fromme(Klemm). Um 15.30 Uhr gingen die„drei roten Böblinger“ im Ge⸗ ſchwaderflug nieder, denen fünf Minuten ſpäter eine Gruppe von drei Maſchinen folgte. Bis um 16.40 Uhr waren in Berlin bereits 24 Maſchinen eingetroffen. Von der Strecke wurden weitere Ausfälle gemeldet. Der bekannte Afrikaflieger Schwabe mußte 3 Km. nördlich von Beckun wegen Motorſchadens aufgeben, Ferner ſind ausgefallen: Herold(Meſſerſchmitt in Münſter wegen Seitenſteuerbruchs, Hoffmann(Klemm) durch Notlandung in Münſter, Boie(Klemm) bei Moyr hatte ſich bei einer Notlandung überſchlagen und Brare (Fieſeler) brach bei einer Landung wegen Motorſchadens das Fahrgeſtell. Der erſte Kontrollſchluß Bis 19 Uhr: 73 Flugzeuge in Berlin Bis zum erſten Kontrollſchuß um 19 Uhr waren am Samstag insgeſamt 73 Flugzeuge in Tempelhof gelandet. Neben dem tödlich verunglückten Poß und ſeinem frei⸗ willig ausgeſchiedenen Kameraden Oſterkamp werden noch weitere 17 Teilnehmer gemeldet, die den Weiterflug einſtellen mußten. Eine Tat von beſonders großer Geiſtes⸗ gegenwart vollbrachte der Berliner Student Fritz Steſtz. In der Luft löſte ſich plötzlich der Propeller und wenig ſpäterf wurde der Motor aus dem Apparat geriſſen. Trotz⸗ dem konnte Steitz ſeine Maſchine noch glatt in der Nähe non Sonnburg auf den Boden bringen. Alle weiteren Notlandungen verliefen ohne weſentliche Unfälle, jedoch mußten die betreffenden Teilnehmer den Weiterflug ein⸗ ſtellen, da ſie nicht mehr ihre Motoren oder andere Flug⸗ zeugteile reparieren konnten. Athletikkampf Jinnland— Frankreich Finnland führt am erſten Tage klar mit 55131 P. Der Leichtathletik⸗Länderkampf zwiſchen Finnland und Frankreich, der ſich über zwei Tage erſtreckt, nahm am Samstag in Helſingfors ſeinen Beginn Nach den erſten acht Wettbewerben hatten ſich die Finnen bereits einen ſo großen Vorſprung verſchafft, daß an ihrem Enöſiege ſchon nicht mehr zu zweifeln war. Nur in einem einzigen Wett⸗ bewerb, im Weitſprung, konnten die Franzoſen einen Sie⸗ ger ſtellen. Ihr Meiſter Paul ſiegte hier mit 7,03 Meter. Die übrigen Wettbewerbe wurden von den Finnen ge⸗ wonnen, die insgefſamt zu 53:31 Punkten kamen. Die beſten Einzebleiſtungen boten Alarotu im Kugelſtoßen mit 15,75 Meter und der Olympiaſieger Lehtinen im 3000 Mtr.⸗ Lauf mit der guten Zeit von 883,7 Minuten. Die Ergebniſſe des erſten Tages: 200 Meter: Strandwall⸗Finnland 22,2 Sek.; 110 Meter⸗ Hürden: Sjöſteddt⸗Finnland 14,9 Sek.; 800 Meter: Michell⸗ ſon⸗Finnland:54 Min.; 3000 Meter: Lehtinen⸗ Finnland 8783,7 Min.; Schwedenſtaffel: 1. Finnland 1577 Min.: 2. Frankreich:59 Min.— Kugelſtoßen; Alarotu⸗Fiunland 15,75 Meter.— Hochſprung: Kotkas⸗Finnlond 1% Meter. — Weitſprung: Paul⸗ Frankreich 7,08 Meter. 6. Seite/ Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Abſchluß des Deulſchlandfluges Bei ſchönſtem Sonnenſchein vollzog ſich im 2 chkeuditz om Sonntag früh die erſte Zwangslar auf der Tage itzenmeiſter traf elmaſchine im zur beurkunden dritten trecke des Deutſchland⸗Rundflu wieder Seidemann auf ſeir ch 38 Minuten Flugdauer obachtur le herangerollt, um d zu laſſer auch ſchon die Meſſer⸗ Ber „ uls ine von Auguſt Laum auftauchte und dann ging ag auf Schlag. Zunächſt erſchien im Geſchwa⸗ derflug die Klemmſtaffel unter Führung des Weltmeiſters „ 10„ a. 8 Fritz Siebel. In Schkeuditz wurde den Fliegern eine herbe Enttäuſchung bereitet: Das erſte Startverbot. Auf Grund erer Wettermeldungen wurde der Flug aber bald wieder freigegeben. Von den abgeflogenen Maſchinen konnten aber nur etwa 20 nach dem Rudolſtädter Flug⸗ platz durchkommen. Am günſtigſten ſchnitt auch diesmal wiederum 1 1 Seidemann ab. Hier vermochte die reiche Flugerfahrung Siebels die Orientierungsſchwierigkeiten im nebligen Flußtal zu überwinden. Auf Grund der in⸗ zwiſchen weiter eingehenden ungünſtigen Wettermeldun⸗ gen wurde ein erneutes Flugverbot erlaſſen, ſo daß ſich im Laufe der Zeit über 50 Maſchinen in Schkeuditz an⸗ ſammelten. Erſt kurz vor 9 Uhr hatte ſich der Nebel unter der Sonneneinſtrahlung im Saaletal ſoweit verteilt, daß um.58 Uhr der Abflug wieder freigegeben werden konnte. Um.50 Uhr hatten letzten der noch am Fluge teilnehmenden 82 Maſchinen den Schkeuditzer Flug⸗ hafen verlaſſen. Zwei Maſchinen fielen aus. die Schwarza in Thüringen Der Betrieb auf dem Flughafen erreichte gegen 10 Uhr ſeinen Höhepunkt: Leichter landete, nach ihm kam eine große Anzahl Maſchinen, unter ihnen Dr. Ruff, Müller, Breitenberger⸗ Mannheim an. In Darmſtadt Auf der Reiſe in das ſchöne Südweſtdeutſchland wurden die Teilnehmer am Deutſchlandflug am Sonntagvormittag von einem wundervollen Sommerwetter und leichtem Rückenwind begleitet. Gut—4000 Zuſchauer, unter ihnen der Reichsſtatthalter von Heſſen Sprenger und Heſſens Miniſterpräſident Dr. Werner warteten auf dem klei⸗ nen Darmſtädter Flugplatz die Ankunft der Flieger ab. Ueberraſchend erſchien viel zeitiger als das nach den Mel⸗ dungen vom letzten Zwangsaufenthalt, Rudolſtadt, der Fall ſein konnte, um.10 Uhr der erſte Flieger, es war Brügmann mit ſeiner Meſſerſchmitt. Die Ueber⸗ raſchung wurde allerdings bald erklärlich, denn es ſtellte ſich heraus, daß Brügmann das Flugfeld in Rudolſtadt verpaßt hatte und ſofort nach Darmſtadt weitergeflogen war, ein Verſehen, das ihn die Teilnahme am Wettbewerb koſtete. 20 Mänuten ſpäter, um.30 Uhr, tauchte dann die rote Heinkel Seidemanns am Horizont auf. Schon fünf Mnuten ſpäter war Seidemann wieder auf dem Weg nach Mannheim. Um.40 Uhr ging die L 4(Fieſeler) Seelbachs über das Zielband. Die anderen folgten nach und nach. Auf dem nicht ganz einwandſreien, um 10 Meter ab⸗ fallenden, kleinen Gelände, das außerdem noch eine ſump⸗ fige Ecke aufwies, waren die Landungen nicht immer ganz leicht, und auch der Abflug erforderte, als ſich ſpüäter Boen einſtellten, oft äußerſtes Geſchick der Flieger. Pech hatte Laumw⸗ Oldenburg, an deſſen Klemm⸗Maſchine beim Ab⸗ flug das Fahrgeſtell wegbrach. Bis 12.20 Uhr hatten 62 Maſchinen Darmſtadt durchflogen, weitere 10 waren im Anflug gemeldet. In München hrzahl der Flieger München verlaſſen hatte, kam um 16,08 Uhr überraſchend der bekannte Afrika⸗ flteger Lau w, der bereits aus Mannheim als aufge⸗ geben gemeldet wurde, in München an. Von den noch aus⸗ ſtehenden wurde Sulwelack in Mannheim wegen Motor⸗ störung aufgegeben. Von den in Berlin morgens 6 Uhr abgeflogenen Maſchinen haben demnach 10 München durch⸗ flogen. Die Geſamtorganiſation lag bei der Gruppe München des Deutſchen Luftfahrtverbandes unter der Lei⸗ tung von Gruppenführer Gruny in beſten Händen. Deutſchlandflug beendet! Die dritte und letzte Strecke des Deutſchlandsfluges 1933 war vom ſchönſten Wetter begünſtigt, nur im Saale⸗ tal lag am frühen Morgen dichter Nebel. Oberleutnant Seidemann erwies ſich als der Schnellſte und tref auf Nachdem die M 0 allen Landeplätzen, Rudolſtadt, Darmſtadt, Mannheim, Stuttgart, München, Nürnberg und Dresden zuerſt ein und landete in Berlin nach neun Stunden um 15,05 Uhr. Hier hatten ſich tauſende von Zuſchauern eingefunden, die tn einen nicht enden wollenden Jubel ausbrachen, als Reichskanzler Adolf Hitler mit Vizekanzler von Pa⸗ pen und Reichswehrminiſter von Blomberg auf dem Flugplatz erſchien. Der Volkskanzler ließ es ſich nicht nehmen, ſeinen Ab⸗ flug nach Wiesbaden zu verſchieben und Oberleutnant Sei⸗ demann ſowie ſeinem tapferen Begleiter, Oberleutnant Tamm⸗Hamburg für ihre fliegeriſche Glanzleiſtung mit herzlichen Worten zu beglückwünſchen. Schon eine Minute ſpäter landete auf einer Meſſerſchmitt⸗Maſchine Zinner⸗ Hamburg. Dann ging eine Maſchine nach der andern in kurzen Abſtänden nieder, ſo daß bis um 18 Uhr 29 Teil⸗ nehmer den Deutſchbhandflug beendet hatten. Vadiſche Turnerſchaft gewinnt den 4. Volksturnländerkampf gegen Pfalz 58,5253.5 Punkte für die Badiſchen Turner Ein ſelten ſchöner Spätſommertag, wunderbare Wett⸗ kampfanlagen der ſtädtiſchen Plätze in Kaiſerslautern und nicht zuletzt 800—1000 Zuſchauer waren die äußeren gün⸗ ſtigen Umſtände für dieſen 4. Länderkampf im Volksturnen, zu dem die Turngaue Baden und Pfalz der Deutſchen Turnerſchaft ihre beſten und leiſtungsfähigſten Vertreter entſandt hatten. Reibungslos und flott, von ſchönſter Turn⸗ kameradſchaft getragen, wickelte ſich die Wettkampffolge ab, die, nach zum Teil hervorragenden Leiſtungen am Schluß die Badiſchen Turner im Geſamtergebnis mit 58,5:53,5 Punkten als Sieger ſah. Damit haben die Badener den knappen Vorſprung der Pfälzer wieder ausgeglichen und den beiden Pfälzer Erfolgen ebenfalls ihren zweiten Sieg entgegengeſetzt, wobei bezeichnend iſt, daß die zwet bisher in Baden, in Mannheim und Bruchſal, ausgetrage⸗ nen Kämpfe jedesmal die Pfalz als Sieger ſahen, wäh⸗ rend umgekehrt auf Pfälzer Boden in Landau und Kaiſers⸗ lautern die Badener die Oberhand behielten. Eine ganz glänzende Zeit lief im 100 Meter⸗Lauf Eichin⸗ Mannheim und Leipert⸗Heidelberg für Baden heraus, wo⸗ durch gleichzeitig ſich ein Doppelerfolg einſtellte. Auch im Speerwerfen belegte Baden durch Kullmann und Büttner die beiden erſten Plätze. Weiter kam es zu badiſchen Siegen im 5000 Meter⸗Lauf, 1500 Meter⸗Lauf, Stabhochſprung und in der viermal 100 Meter⸗Staffel. Im 1500 Meter⸗Lauf ſtellte Dammer⸗Bruchſal eine neue Badiſche Turnexbeſt⸗ leiſtung auf. Die Pfalz dagegen gewann durch Wilhelm den Weitſprung mit 6,85 Meter, ferner den 400 Meter⸗Lauf, das Kugelſtoßen durch Schubardt⸗Frieſenheim mit 13,57 Meter. Der Hochſprung wurde zu einem Doppelerfolg für die Pfälzer, die auch in der Olympiſchen Staffel ſiegreich blieben. Auch im Schleuderballwerfen ſtellte die Pfälzer Mannſchaft den Sieger. Die Ergebniſſe: 5000 Meter: 1. Auburger⸗B 16:24,4; 2. Eberhardt⸗ Pf 16:40,1; 3. Wirth⸗B 17:05,7 Min.: 4. Fehr⸗Pf. Stand 624 für Baden. Kugelſtoßen: 1. Schu bardt⸗Pf. 13,57; 2. Merkle⸗B. 13,6; 3. Kullmann⸗B 13,32; 4, Hauptmann⸗Pf 12,61 Meter. Stand 11:9 für Baden. 100 Meter: 1. Eichin ⸗B 10,77 2. Leipert⸗B 10,8; 3. Fried⸗Pf 10,9; 4. Metzger⸗Pf 1, Sek. Stand 18:12 für Baden. 400 Meter: 1. Börtzler⸗ Pf 52,7; 2. Weißer ⸗B 88,2, 3. Bottmann⸗Pf 54,1; 4. Binder ⸗B 54,2 Sek. Stand 22718 für Baden. Weitſprung: 1. Wilhelm Pf 6,85; 2. Büttner⸗B 3. Rummel⸗Pf 6,72; 4. Jäger ⸗B 6,51 Meter. Stand 24 für Baden. 1500 Meter: 1. D 114,2 Min.(badiſche Höchſtleiſtung!; 2. Bieg⸗Pf:15,33; 3. Schovop⸗ B 417,4; 4. Eberhordt⸗Pf:19 Min. Stand 28 für Baden. 4⸗mal⸗I100⸗Meter⸗Staffel: 1. Bad(Wiedermann, Kohl, Leipert, Eichin) 44,1 Sek.; 2. Stabhochſprung: 1. Albert⸗B 3,50; 3. Rößler⸗B und Petry⸗Pf je 41,5:34,5 für Baden. Speerwerfen: 1. Kullmann ⸗B 56,63; 56,20) 3. Lang⸗Pf 51,80; 4. Barbier⸗Pf Stand 48,5:37,5 für Baden Hochſprung: 1. Weiß ⸗ Pf und Jäger⸗B und Kullmann⸗B je 51,5:44,5 für Baden. Olympiſche Staffel: 1. Pf :49,51 Min. Stand 53,5:48,5 für Baden. Schleuderballwerfen: 1. Cron auer Pf 57,59; 2. Kull⸗ mann⸗B und Greulich⸗B je 57,57; 4. Schumann⸗Pf 55,79 Meter. Endergebnis: 58,5:53,5 Punkte für Baden. Deutſcher Ruderſieg in Kanada Der deutſche Sbhuller G. v. Opel(Rüſſelsheim), der mit dem Olympiaſieger Bob Pearce zuſammen die Reiſe nach Kanada angetreten hatte, ſtartete am Samstag bei der nationalen Ruder⸗Regatta in Toronta und konnte einen ſchönen Erfolg feiern. Im Einer⸗Rennen über eine Vier⸗ telmeile traf von Opel auf den kanadiſchen Meiſter Joe 1 den er in 1,18 Minuten mit einer Viertellänge ſchlug. am mert⸗ B en Pfalz. 2. Ehmenz⸗Pf Meter. Stand 2. Büttner⸗B 47,25 Meter. 1, Stand Schill⸗Pf je 1,65 Meter. a lz:48,8 Min.; 2. Baden Montag, 28. Auguſt 199g — Deutſchland beſiegt die Schweiz im Leichtathletik-Länderkampf mit 83:35 Punkten Die ſüddeutſche Leichathletikmannſchaft, die die deutſchen Farben im 13. Länderkampf gegen die Schweiz vertrat, gewann am Sonntag dieſen Länderkampf auf dem Baſler Old⸗Boys⸗Platz viel deutlicher, als man nach den zuletzt aus der Schweiz gemeldeten Leiſtungen der Eidgenoſſen annehmen konnte. Die Schweizer enttäuſchten aber auch in einigen Wettbewerben ganz gewaltig, ſo vor allem in den Kurz⸗ und Mittelſtrecken. Sie hatten hier allerdings auch das Pech, auf ihren beſten Sprinter, Vogel, verzichten zu müſſen, der im 200 Meter⸗Lauf ſiegreich blieb, aber ſich dabei eine Zerrung holte und nicht mehr mitmachen konnte. Auch ſonſt hätte man von den Eidgenoſſen in einigen Diſziplinen mehr erwartet. Deutſchland gewann von den 15 Wettbewerben 12, nur dreimal landeten die Eidgenoſſen vorn, und zwar im 200⸗Meter⸗Lauf durch Vogel, im 5000⸗Meter⸗Lauf durch Müller und im Hoch⸗ ſprung durch Eggenberg. Eggenberg ſtellte übrigens mit 1,915 Meter einen neuen famoſen Landesrekord auf. Einen zweiten ſchweizeriſchen Rekord gab es im Hürdenlaufen, ebenfalls durch Eggenberg, mit 15,2 Sek. Im allgemeinen waren die Leiſtungen nicht allzu überragend, lediglich der Kugelſtoß von Berg(Frankfurt a..) mit 15,78 Mtr. macht hier eine rühmliche Ausnahme. Berg gehört nach dieſer Leiſtung in die erſte Weltklaſſe der Kugelſtößer. Etwas überraſchend beendete Deſſecker den 800⸗Meter⸗Lauf vor Paul, ſonſt gab es durchweg Favoritenſiege. Die Ergebniſſe: Mährlein⸗D. 10,8; 2. Meyer⸗Sch. 11,2. Vogel ⸗Sch. 22,0; 2. Kurz⸗D. 22.1; Single⸗D. 22,3, Handbreite zurück. 100 Meter: 1. 3. Kurz⸗D 11,0; 4. 200 Meter: 1. 3. Jud⸗Sch. 22,3; 4. Jud⸗Sch. 10,9; 400 Meter: 1. Metzner ⸗D. 49,8; 2. 3. Schem⸗Sch. 51,4; 4. Meyer⸗Sch. 53,6. 800 Meter: 1. Deſſecker⸗ D. 157,2; 2. Paul 158,4; 3. Nipkow⸗Sch.:00,5; 4. Schuler⸗Sch.:09 ,8. 5 1500 Meter: 1. Eitel ⸗D.:09; 2. Stadtler⸗D. 440, 3. Nydegger⸗Sch.:16,7; 4. Schuler⸗Sch.:03, 8. 1 5000 Meter: 1. Müller ⸗Sch. 1525,85 2. Schwarze d 15:58,0; 3. Heiber 1⸗D. 16:06,4; 4. Sackmann ⸗Sch. 19708) 100⸗Meter⸗Hürden: 1. Wel ſcher⸗D. 15 1; 2 Eggen. berg⸗Sch. 15,2(eine Hürde geriſſen); 3. Ruckſtuhl⸗Sch 152 (neue ſchweizeriſche Höchſtleiſtung); 4. Schwethelm⸗D⸗ 152 (Handbreite zurück). 93 4⸗mal⸗100⸗Meier: 1. Deutſchland Welſcher, Bäumle) 42,7; 2. Schweiz 42,9. 4⸗mal⸗400⸗Meter: 1. Deutſchland Paul, Dingle):21,8: 2. Schweiz:26 6. Hochſprung: 1. Eggen ber g⸗Sch. 1,915(neue ſchwej⸗ zeriſche Höchſtleiſtung); 2. Haag⸗D. 1,80; 3. Jakob⸗D. und Guhl⸗Sch. je 1,75. Meter. Weitſprung: 1. Bäum l e⸗D. 6,95; 2. Huber⸗D. 678. 3. Romerio⸗Sch. 6,44; 4. Buſenghart⸗Sch. 295 Stabhoch: 1. Müller⸗D. und Meier⸗Sch. je.80 Meter Nehb⸗D. 50 l (Mährlein, Kurz, (Metzner, Nehhb, 3. Weibel⸗D. 3,50; 4. Ruckſtuhl⸗Sch. 3,30 Meter. Kugelſtoßen: 1. Berg ⸗D. 15,78; 2. Schneider⸗D. 14,767 3. Zeil⸗Sch. 13.96; 4. Wipfler⸗Sch. 13.21 Meter. Diskus: 1. Lampert⸗D. 43.01; 2. Schneider⸗D. 4289, 3. Conturbia⸗Sch. 42.80; 4. Bachmann ⸗Sch. 42.04 Mete Speerwerfen: 1. Barth ⸗D. 59.55; 2. Schumacher⸗Sth. 57.15; 3. von Arx⸗Sch. 56.85; 4. Huber⸗D. 56.60 Meter, Geſamtergebnis: 1. Deutſchland 83 Punkte; 2. Schweiz 55 Punkte. Molorrad-Rennen in Hockenheim Motorſport⸗Club Heilbronn Deutſcher Klubmeiſter— Rüttchen(NSA) fährt mit 129,4 Sto⸗Kim Streckenhöchſtleiſtun Hockenheim hatte am Sonntag ſeinen großen Tag. Zehntauſende waren aus nah und fern zu den 3. Motor⸗ radrennen herbeigeeilt, die der Deutſche Motorradfahrer⸗ Verband Landesgruppe Südweſt auf der bekannten Hocken⸗ heimer Rennſtrecke veranſtaltete. Zu einem beſonderen Ereignis wurden die Rennen dadurch, daß wiederum die Deutſche Klubmeiſterſchaft ausgetragen wurde, die die beſten Fahrer aus ganz Deutſchland an den Ablauf brachte. Namen wie Rüttchen, Loenins, Klein, Giggenbach, Frentzen, Winkler, Kirchberg, Loof, Roſemeyer, Fleiſch⸗ mann, Gmelch, um nur einige aus der großen Zahl herauszugreifen, haben im deutſchen Motorſport einen guten Namen und es iſt daher begreiflich, daß zahlloſe Zu⸗ ſchauer die 12 Kilometer lange Rennſtrecke umſäumten, um die ſpannenden und zum größten Teil harten Kämpfe zu verfolgen. Als die Rennen begannen, mögen es wohl 50 bis 60 000 Zuſchauer geweſen ſein, die ſich eingefunden hatten, ein wirklich prächtiger Erfolg wenn man bedenkt, daß verſchiedene große ſportliche Ereigniſſe in der weiteren Umgebung ungünſtig auf den Beſuch wirken mußte. Die Rennorganſſation lag bei Herrn Kaſtner⸗ Mannheim in bewährten Händen. Alles klappte aus⸗ gezeichnet, lediglich eine halbſtündige Verzögerung zu Be⸗ ginn hätte verhindert werden ſollen. Sportlich war der Erfolg glänzend. Vor allem die NS U⸗ Werke können mit den Rennen zufrieden ſein. Nicht allein, daß die NSU⸗Fahrer die Deutſche Klubmei⸗ ſterſchaft ganz überlegen errangen, auch in dem Rennen der großen Maſchinen belegten ſie die erſten Plätze. Zu⸗ dem fuhren faſt ſämtliche Fahrer auf Continsatalreifen, ſo daß deutſche Erzeugniſſe auf der ganzen Linie in Front endeten. Lediglich in der Klaſſe bis 350 cem kamen aus⸗ ländiſche Maſchinen zum Wort. Am die Deutſche Klubmeiſter⸗ ſchaft 1933 Das 1. Rennen brachte mit dem Kampf um die Deutſche Klubmeiſterſchaft ſofort eines der beiden Haupt⸗ ereigniſſe des Tages. Das Feld wies eine ganz ausge⸗ zeichnete Beſetzung auf. Nicht weniger als 18 Mannſchaften aus allen deutſchen Gauen ſtellten ſich dem Starter. Als ausſichtsreichſte ging die ausgezeichnete Mannſchaft des Chemnitzer Motorrad⸗Clubs mit den Fahrern Kirchberg, Winkler, Trägner, Hirth, die bereits 5 mal den deutſchen Meiſtertitel errungen hatte, ins Rennen. Mit den Chemnitzer Fahrern an der Spitze wurde das Feld gegen 11 Uhr auf die Reiſe geſchickt. Nach Beendi⸗ gung der 1. Runde lagen die Chemnitzer Winkler, Trägner und Hirth in dieſer Reihenfolge an der Spitze. Steinbach (Mannheim) hatte ſich auf den 4. Platz vorgeſchoben. Auch nach der zweiten Runde führten die Chemnitzer Fahrer noch, lediglich Feuerſtein[SA Mannheim) lag zwiſchen dieſen auf dem 2. Platz. Dann änderte ſich das Bild er⸗ heblich. Die Heilbronner Mannſchaft kam ſtark auf und mach der 3. Runde hatten ſich Roſemeyer, Fleiſchmann und Rüttchen bereits die Spitze erkämpft, während die Chem⸗ nitzer auf den nächſten Plätzen folgten. Rüttchen kam in der 4. Runde vorübergehend an die Spitze, dann aber ging Roſemeyer erneut in Führung, um dieſelbe nicht mehr ab⸗ zugeben. Von Runde zu Runde vergrößerte er ſeinen Vor⸗ ſprung, überrundete einen Fahrer nach dem andern, um ſchließlich ganz überlegen als erſter durchs Ziel zu gehen. Roſemeyer benötigte für die 15 Runden(180 Km.] 1 Stunde 27:01 und erzielte damit den ausgezeichneten Durchſchnitt von 123,8 Km. in der Stunde. Mehrere Runden fuhr Roſemeyer den glänzenden Durchſchnitt von 134 Stod.⸗Km. Auch die übrigen Fahrer der Heilbronner hielten ſich ſehr gut. Bis zur 11. Runde lag Rüttchen auf dem 2. Platz, dann fiel er allerdings langſam zurück, da ſein Hinter⸗ raòſchutzblech losgeworden war. Seinen Platz nahm jetzt der junge Mannheimer Haas, der für Heilbronn ſtartete, ein, um denſelben auch bis ins Ziel nicht mehr abzugeben. Fleiſchmann(Heilbronn) ging als 4. durch das Ziel und ſicherte damit ſeiner Mannſchaft einen ganz über⸗ legenen Sieg in der Geſamtwertung. Auch der 4. Heil⸗ bronner Rüttchen konnte ſich noch trotz ſeines Mißgeſchicks am 5. Stelle ſetzen. Von den Chemnitzern hielt ſich Hirth am beſten, der dauernd in der Spitzengruppe lag und ſchließlich als 3. einkam. Da aber die übrigen Fahrer der Mannſchaft ziemlich zurückgefallen waren, gelung es nicht, den Meiſtertitel erfolgreich zu verteidigen. Mannheimer Sieg bei den Ausweisfahrern 35 Fahrer ſtellten ſich zum Rennen 2 der Ausweis⸗ fahrer über 6 Runden(72,270 Km.) Maſchinen aller Größen ſtarteten zuſammen, wobei die Maſchinen bis 250 cem zwei Minuten und die Maſchinen bis 330 cem eine Minute Vorgabe erhielten. Die kleineren Maſchinen hatten allerdings nicht viel zu beſtellen, wenn ſich auch einige achtbar hielten. Schon nach der 1. Runde hatten ſich die Fahrer der ſtarken Maſchinen die Spitze erkämpft. Herz⸗Lampertheim führte auf Da W(436 cem) ſicher bis zur 4. Runde. Dann erkämpfte ſich der Mannheimer Bock auf Norton(500 cem] die Spitze, um dieſelbe bis ins Ziel erfolgreich zu verteidigen. Seine Zeit von 38:45 Min. entſpricht einem Stundendurchſchnitt von 111,7 Km. Herz belegte mit ſicherem Vorſprung den 2. Platz in 38:55(110 Stoͤkm.) vor Barthelmeß⸗Frankfurt a. M. 40:47 (108 Stoͤkm.), der ſich gegen Schluß den 3. Platz erkämpft hatte. Barthelmeß war damit zugleich der Erſte der Fahrer mit leichten Maſchinen. In der 2. Runde war Wetterer⸗Neckargemünd in einer Kurve geſtürzt, was eine Gehirnerſchütterung zur Folge hatte. Lebensgefahr be⸗ ſteht aber keine. Scharfer Kampf in der Klaſſe bis 350 cem Das Rennen der Lizenzſahrer mit Maſchinen bis 350 cem brachte einen ſcharfſen Kampf auf der ganzen Strecke. 20 Fahrer ſtarteten, von denen aber nur 11 das Ziel er⸗ reichten. Bereits in der erſten Runde log Klein⸗Frankſurt auf Norton an der Spitze, dann kam der Berliner Rich⸗ Klubkampf im Ringen K 86 Mannheim Sp. Siegfried Ludwigshafen:11 Sportverein Siegfried Ludwigshafen iſt heute im Rin⸗ gen kampfſtärker denn je, das zeigte deutlich der Klub⸗ kampf am Samstagabend im Zähringer Löwenſaal gegen den aufſtrebenden VfK 86 Mannheim, der das Pech hatte, nicht vollzählig auf die Matte gehen zu können. Die Oberligamannſchaft mußte dadurch umgeſtellt werden, was ſich für die Einheimiſchen nachteilig auswirkte. Daß die Sher von den Pfälzern ſehr ernſt genommen wurden, das bewies die Teilnahme des Exeuropameiſters Gehring ⸗ Ludwigshafen, den man ſonſt bei Klubkämpfen wenig rin⸗ gen ſieht. Bei Siegfried machte ſich das Fehlen von Ehret weniger bemerkbar, als bei den Gaſtgebern Hie durch die Verletzung von Hildenbrand bedingte Um⸗ ſtellung. Der Klubkampf wurde vom Sportverein Sieg⸗ fried mit einem unerwarteten Reſultat gewonnen, das allerdings ſehr ſchwer erkämpft werden mußte, aber auch verdient war. Für die Härte der Kämpfe und Gleich⸗ wertigkeit der beiden Oberligamannſchaften ſpricht, daß 5 Treffen nur äußerſt knapp nach Punkten entſchieden wurden und nur zwei Treffen vorzeitig endeten. Wäh⸗ rend die Begegnungen der zweiten Mannſchaften beider Vereine hochintereſſante Kämpfe bot, die außerordentlich viel ſehen ließen und die Zuſchauer ſehr oft zum Bei⸗ fall nötigten, konnten die Kämpfe der Oberligamannſchaf⸗ ten nur teilweiſe feſſeln! Mit 11:4 beſiegte Stegfried auch die zweite Staffel des Bf 86, die reichlich Erſatz ſtellen mußte, ſich aber hervorragend ſchlug. Biundo⸗ Sp 06 Mannheim leitete den gut beſuchten Klubkampf bis auf einige Kleinigkeiten zur Zufriedenheit. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Lehmawa⸗86 Impertro⸗Siegfried. Beide greifen ſehr ſchnell an, kommen aber anfangs zu keinem Griff. Lehmann zieht Schulterſchwung, wird aber abgefangen und muß parterre, wo ſich ein blendender Kampf abwickelt, von dem beide gleichviel haben, obwohl Impertro mehr im Angriff liegt. Lehmann kommt durch blitzſchnelle Drehung in die Qberlage, kann aber ſeinen körperlich weit ſtärkeren Gegner nicht ernſtlich gefährden. Nach dem Wechſel dieſer Lage, muß ſich Lehmann harter Angriffe erwehren, wobei er ſich verletzt und Impertro durch Aufgabe in 9,5 Minuten den Sieg überläßt. Feder⸗ wicht: Hecker⸗86— K. Vondung⸗Siegfried. Auch dieſes Paar greift gleich herzhaft zu, kommt aber in der Hitze des Gefechts viel außerhalb der Matte. Bis zur Pauſe kann keiner etwas erreichen. Vondung muß in der ausgeloſten Bodenrunde zuerſt parterre, Hecker erreichte aichts im An⸗ griff. Nach dem Wechſel areift der körperlich ſtärkere Gaſt umſo aggreſſiver an, kann aber auch nichts ausrichten. Auch die letzten Minuten im Stand werden bis kurz vor Schluß, wo Hecker ſeinen Gegner zu Boden bringt, hart ge⸗ führt. Das Ergebnis udentſchieden entſprach dem Kampf⸗ verlauf. Leichtgewicht: Denu⸗86— Stahl⸗Siegfried. Der Mannheimer iſt dauernd im Angriff, aber Stahl hat ſich gut auf ihn eingeſtellt und verſteht ſich zu verteidigen. Bis zur Halbzeit ſind beide gleichauf. In der angeordneten S Bodenrunde kann Stahl alle Angriffe von Denu parieren, um nach dem Wechſel ebenfalls leer auszugehen. Die reſt⸗ lichen Minuten im Stand ſahen Denu wieder fortgeſetzt im Angriff, der dann auch den verdienten Punktſieg für die Führung des Kampfes erhält. Weltergewicht: Johann⸗86— Sturm⸗Siegfried. Der Kampf wird von An⸗ fang an beiderſeits hart geführt und bringt trotz aller An⸗ ſtrengungen hüben wie drüben nichts Poſitives. In der ausgeloſten Bodenrunde bleibt es bei Ausheber⸗ und Auf⸗ reißer⸗Verſuchen von Johann. Nach dem Wechſel gelingen dem körperlich überlegenen Pfälzer 2 verſchränkte Aus⸗ heber, bei denen ſich Johann geſchickt über den Kopf dreht. Die letzten Minuten im Stand zeigen Johann mehr im Angriff, er kann aber den Vorſprung des ſtarken Sturm nicht mehr einholen und verliert nach Pwakten. Mittelgewicht: Schmitt⸗86— Schuſter⸗Siegfried. Der Gaſt wird bald nach Beginn im Schulterſchwung abgefan⸗ gen und landet zu ſeinem Glück über dem Mattenrand. Bis Halbzeit bleibt es ohne Ergebnis, wenngleich der Mannheimer mehr vom Kampf hatte. In der Bodenrunde landet zum Glück für Schuſter ein verſchränkter Ausheber von Schmitt außerhalb der Matte. Nach dem Wechſel kann der Gaſt nichts ausrichten. Die letzten Minuten im Stand zeigen beide nochmals im harten Angriff. Der Kampf⸗ leiter gibt ein für den Pfälzer ſchmeichelhaftes Unent⸗ ſchieden. Halbſchwergewicht: Walz⸗88— Kreimes⸗Sieg⸗ fried. Mit ſeltener Verbiſſenheit, aber immer fair, wurde dieſer Kampf geführt. Abwechſelnd geben beide im Angriff den Ton an, erzielen aber nichts bis Halbzeit. In der Bodenrunde wird ein Aufreißer von Walz abgefangen und der Kampfrichter unterbindet durch Abpfiff die Ge⸗ fahr des Mannheimers am Mattenrand. Bei einem Arm⸗ zug von Kreimes kommt Walz flüchtig auf die Seite. Nach dem Wechſel kann Kreimes nichts erzielen. Nachdem auch die reſtliche Ringzeit im Stand nichts Poſitives bringt, verkündet der Kampfrichter ein für Walz ſchmeichelnhaftes Unentſchieden. Schwergewicht: Rudolph⸗86— Gehring⸗ Siegfried. Gehring diktiert von Anfang an den Kampf durch ſteten Angriff, ſcheitert aber an der zähen Abwehr ſeines Gegners, der in der 5. Minute parterre gebracht wird. Aber auch hier kann Gehring trotz aller Anſtren⸗ gungen beine Wertung erzielen, ſo daß Bodenrunde an⸗ geordnet werden muß. Hier wehrt der Exeuropameiſter jeden Angriff von Rudolph mühelos ab und nach dem Wechſel pariert der Mannheimer glänzend die wuchtigen Angriffe ſeines Gegners und erntet ſtürmiſchen Beifall. Gleich darouf wird Rudolph zu Boden gezogen und mit Halbnelſon in 12 Minuten auf die Schultern gelegt. Im Kampfe der 2. Mannſchaften wurde von Sieg⸗ fried Babelotzki Punktſieger über Klefenz, Ph. Vondung über Meurer in 6,5 Minuten durch Ueberſpringen eines Armzuges, Groß über Ganter durch Hüftſchwung in 25 Minuten, und Weyland über Baſting nach Punkten. Vom Bft 85 beſiegte Münſtermann durch Ueberſpringen eines Armzuges David, während ſich Krauter⸗g6 und O. Von⸗ dung⸗Siegfried unentſchieden trennten. now in Front, der ſich mit dem Frankfurter bis zur 4. Runde einen erbitterten Kampf lieferte. Erſt in der 5. Runde ließ Klein etwas nach, ſo daß Richnow von hier ab das Rennen ſicher hatte. Sein Stundendurchſchnitt mit 117,1 Km. iſt ausgezeichnet, auch Klein fuhr als Zweiter noch 117 Stoͤkm. Vierter wurde der Düſſeldorfer Colle, der faſt während des ganzen Rennen dieſen Platz inne gehabt hatte vor Gmielch⸗München. Schmidt⸗Hannover, der bis zur Schlußrunde Fünfter geweſen war, fiel dann aus. Mit Richnow gewann ſchließlich der beſte Mann ſicher. Zeitweiſe ſuhr er einen Rundendurchſchnitt von 122 Km, womit er nicht viel hinter dem Durchſchnitt der großen Maſchinen zurückblieb. Mit größter Spannung ſah man dem Rennen der gro⸗ ßen Maſchinen entgegen, an dem ſich 23 Fahrer beteilig⸗ ten. Bereits die 1. Runde brachte einen erbitterten Kampf zwiſchen Rüttchen, Roſemeyer und Sönius, die dieſer Runde bereits Durchſchnittsgeſchwindigkeiten von 123, 122 und 121 Km. fuhren. Auch in der 2. Runde führe noch Röttchen, der ſeinen Durchſchnitt in dieſer Runde auf 132⸗Std.⸗Km. hinaufgeſchraubt hatte. Roſemeyer und Sönius folgten noch immer dichtauf. Kratz(BMW) lag vor Lohmann(BMW) und dem Mannheimer Steinbach (Norton) auf dem 4. Platz. Nach der 3. Runde war Roſe⸗ meyer etwas zurückgefallen. Noch weiter zurück lag der Vorjahresſieger Sönius, der Kratz ſogar den 3. Platz hatte überlaſſen müſſen. Allerdings betrug der Abſtand nur etwa 10 Meter. Auch in dieſer Runde wurden die Fahr⸗ zeiten erneut verbeſſert. Roſemeyer fuhr 132 Std.⸗Km, während Rüttchen ſogar 132,5 Std.⸗Km. fuhr. Auch Kratz fuhr mit 125 Std.⸗Km. einen ausgezeichneten Stunden⸗ Durchſchnitt. In der 4. Runde blieben die Durchſchnitts⸗ zeiten die gleichen. Rüttchen hatte ſeinen Vorſprung vor Roſemeyer behauptet, während Kratz als 3. weit zurücklag, Dagegen hatte der 3. NSU⸗Fahrer Fleiſchmann ſich noch vorne gearbeitet. Er folgte bereits dicht hinter Kratz auf dem 4. Platz. Sönius kam dagegen aus dieſer Runde nicht mehr zurück, er hatte aufgegeben. Die große Ge⸗ ſchwindigkeit hatte bereits viele Opfer gefordert. Nur noch 10 Fahrer gingen in die 5. Runde, in der Roſemeyer etwas aufgeholt hatte, ohne aber Rüttchen die Führung entreißen zu können. Auf den nächſten Plätzen war die Reihenfolge die gleiche, wie in der letzten. Rüttchen ließ ſich auch in der letzten Runde den Sieg nicht mehr ent⸗ reißen. Mit ſicherem Vorſprung vor Roſemeyer ging et durch das Ziel. Beide Fahrer fuhren NSU. Fleiſchmanz, dem dritten NSU⸗Fahrer, gelang es in der letzten Rund, ſich noch auf den 3. Platz vorzuſchieben, ſo daß das Rennes zu einem ganz glänzenden Erfolg für das Neckarſulmer Werk wurde. Rüttchen gelang es ſogar, die im Mai 1992 von dem Engländer Tom Bullus(NSu, 500 cem) er⸗ zielte Streckenhöchſtgeſchwindigkeit von 28:23— 120 Sthe⸗ Km. zu verbeſſern. Rüttchen ſtellte mit 129, Std. Km. eine neue Streckenhöchſtleiſtung auf. Auch Roſemeyer erzielte mit 128 Std.⸗Km. einen hervorragenden Durchſchnitt, während Fleiſchmann als dritter noch 124 Std.⸗Km. fuhr. Beiwagen⸗Rennen zum Abſchluß 5 Den Abſchluß des Tages bildete das Rennen der Bei, wagenfahrer das in 2 Abteilungen ausgetragen wurde. Zuerſt ſtarteten die Maſchinen von 600—1000 cem, dann die Maſchinen bis 600 cem. Bereits in den erſten Run⸗ den gab es zahlreiche Ausfälle. Nach der 1. Runde führte Dürr⸗ Ludwigsburg(Standard 998 ccem) und der Schweizet Favorit Stärkle⸗Bafel(NSU 600 cem) die beide einen Durchſchnitt von 110 Sid.⸗Km. erzielt hatten. Aus der 2. Runde kamen jedoch beide nicht mehr zurück, da ſie aus geben mußten. Rahrmann⸗Fulda(Hercules 596 cem) kam dadurch in Führung. Die Ergebniſſe: f Deuiſche Klubmeiſterſchaft 1933(15 Runden= 180 Kilo⸗ meter): 1. Motorſportklub Heilbronn(Roſemeyer 1, Haas 2, Fleiſchmann 4, fämtl. NSu) 7.; 2. Chemnitzet Motorradklub(Hirth 3, Trägner 8, Winkler 18) 2d 5. 3. Motorſportklub Wald i. Rheinland(Spenius 6, Pützop 10, Schneider 14) 30.; 4. Motorſportklub Godesberg (Schanz 11, Loof 15, Berghauſen 26) 52.; 5. Bergiſcher Motorſportklub Ohigs(Mareinkowſky 12, Colle 20, Karbe ſtein 21) 53.; 6. Karlsruher Motorfahrerverein(Weber 28, Luſt 24, Bickel 25) 72 P. 25 Einzelergebniſſe: 1. Roſemeyer(NSuf) 12200 5 128,8 Std.⸗Km.; 2. Haas(NSU) 1231— 119, Stb im! 3. Hirth(DW); 4. Fleiſchmann(NSu); 5. Rüttchen (NSU); 6. Soenius(Norton). N Ausweisfahrer aller Stärken(6 Runden 72,20 Ki, meter): 1. Bock⸗Mannheim(Norton 500 cem) 38:45(11% Std.⸗Km.); 2. Herz⸗Lampertheim(Da 496 cem) 3 (110 Std⸗Km.); 3. Barthelmeß⸗Frankfurt(Rudge 346 cem 4047(108 Std.⸗Km.); 4. Jank⸗Zugenheim(Rudge 348 cem, Lizenzfahrer mit Maſchinen bis 350 cem(6 Runden 0 72,720 Km.): 1. Richnow⸗Berlin(Budge, 350 7 36:26(119,1 Std. ⸗Klm.); 2. Klein⸗Frankfurt(Norton, cem) 37702(117 Std.⸗Klm.); 3. Frentzen⸗Bonn(Rudge, cem] 38:25(113 Std.⸗Klm.]; 4. Colle⸗Düſſeldorf(Norton, 350 cem); 5. Gmelch⸗München(Rudge, 350 cem). 2 Lizenzfahrer mit Maſchinen bis 1000 cem(6 Runden f 72,720 Klm!]: 1. Richnow⸗Berlin(Rudge, 350 cem 33:21,(129,4 Std.⸗Klm.). Neuer Streckenrekord; 2. Roß; meyer⸗Singen(RSu, 600 em) 33:34(128 Std. ⸗Klm. 5. Fleiſchmann⸗Nürnberg(NSu, 600 cem] 34.45(124 Stb Klm.): 4. Lohmann⸗Hamburg(BMW, 750 cem) 3515, 5. Kratz⸗Ober⸗Ohmen(BMW, 750 cem) 35:21. Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner(im Urlaub) Verantwortlich für Politik:. V. K. Ehmer- Handels teil: f. Ehe Feuilletan E. O. Efſenbart e- Lokaler Teil: i. B. W Müller„Sbaz und Vermischtes: W. Müller—Südweſtdentſche Umſchau Geriche un; übriger Teil: C. W. Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mittelluſae J. Faude ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleheg Drückere! Dr. Haas, Neue Mann! ois Heitung, Mannheim, R l, Für unverlangte Beiträge ein; w Rü une zur ei Rieber — * 7 4 Montag, 28. Auguſt Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Nummer 3 ———— b NS-Sportveranſtaltung im Stadion Jußballturnier, Leichtathletik, Schwerathletik, Turnen und Voxen— Waldhof ſiegt im Fußballturnier Benn es noch Zweifler an der Entſchloſſenheit des DSV. gab, den geſamten Sport im Sinn und Geiſt des neugeſchaffenen Deutſchland in die Hand zu nehmen, dann mußten dieſe durch die obige, in jedem Belang groß 15 umfaſſend aufgezogene Veranſtaltung im Stadion eines Beſſeren belehrt werden. Erſtmalig für Mannheim hrer ganzen Aufmachung und vor allem den Geiſt in 5 755. des Zuſammenſchluſſes at mend, der für den Marſch der geſamten Sportbewegung in die Zukunft, tunggebend ſein wir dl Daß war das Maßgebende für dieſen echt oolkstümlichen Sportnachmittag, bei dem es weniger darauf ankam, aller⸗ ite Maunſchaften und Kämpfer im Fußball und den ſon⸗ tigen Sparten auf die Kampfbahn zu bringen, ſondern in kackender Weiſe darzutun, wie der neue Kurs im deutſchen Sport gedacht iſt. Selbſtverſtändlich wurde dabei Bedacht genommen, auch rein ſp ort! ich den geiſtigen Rahmen zu füllen und Auswahlen in den einzelnen Zweigen zu ſteffen, die dem Bedürfnis der heimiſchen Bevölkerung eutgegenkamen. N der auf den Plan tretenden Kämpfer, Das FJußball-Turnier das ſchon durch ſeinen räumlichen Umfang und die Fülle im Mittelpunkt des drograms ſtand, brachte in glücklicher Miſchung die zur geit ſtärkſten Vertreter der nachbarlichen Sportzentren zu⸗ ſummen, und namentlich die verblüffenden Erfolge von Not⸗Weiß Frankfurt in der jüngſten Zeit ſtärkten die Erwartung, Die Zuſammenballung des geſamten Tur⸗ gers auf wenige Stunden ließ keinen Raum für lange ſaltiſche Erwägungen; hier galt es, die Leiſtung im Sinne ſportlicher Attacken durchzureißen, wobei nicht immer ge⸗ nude die in ſonſtiger Normalzeit beſten Mannſchaften als leltimmte Sieger auftauchen mußten. Auch dieſes Turnter krachte ſeine Ueberraſchungen. 5 BfR. Mannheim— Mainz 05 220(120 Aerdings trug dieſes Auftakts⸗Spiel ſo ziemlich den Charakter eines Vorfühlers. Es fehlte das abſolute Aus⸗ ſchherausgehen, und namentlich der Vfgt. bremſte merklich, gachdem der:0⸗Stand in der zweiten Hälfte erreicht war, Her Heſſenmeiſter konnte die Mannheimer nie ernſtlich kebrohen, obwohl Decker auf dem Mittelläuferpoſten her⸗ botragend arbeitete. VfR. zeigte ſich als techniſch reifer und kputinierter und war vor allem im Herausſpielen der Helegenheiten und im entſchloſſenen Erfaſſen der einzelnen Helegenheiten beſſer, was den Ausſchlag gab und das Spiel als durchaus perdient gewonnen bezeichnen laſſen muß. Fach gut führte ſich fürs erſte der Mittelſtürmer Bü hn ein, der in guter Art den Führungstreffer ſchon frühzeitig 25 krreichte. Das zweite Tor war eine Sonderleiſtung Langen⸗ heins, der einen unverhofft kommenden Ball prompt und ſcharf verwandelte. * Waldhof— Rot⸗Weiß Frankfurt 120(:0) Par dann ſchon die erſte Ueberraſchung inſofern, als die Frankfurter den in den letzten Wochen ſo in die Höhe geſchnellten Ruf nicht zu beſtätigen vermochten. Wohl ar⸗ heltete die Deckung und Abwehr in der erſten Hälfte lange geit ſehr gut, ſo daß der Rheinmeiſter zu keinem Erfolg in der erſten Hälfte kommen konnte, obwohl die erzielten Allen deutlich für die langſam kommende Ueberlegenheit ſprachen. Nach Seitenwechſel bricht ſich dann Waldhof mit feinem flüſſigeren Spiel immer mehr Bahn, und schließlich er⸗ keicht Schäfer ganz überraſchend, auf Zuſammenarbeit Weldinger⸗Walz, mit Flachſchuß unter dem ſich zu ſpät werſenden Fiſcher weg, den einzigen und entſcheidenden Tteſſer. Das knappe Ergebnis entſpricht allerdings nicht dem Perlauf, denn einmal verſchoß Walz, auf allerdings ganz erwartet kommenden Ball, ſteil vor dem ungedeckten Netz, und weitere klare Gelegenheiten blieben ohne den warteten Erfolg. Hervorragend ſtützte die Verteidigung Spielger⸗Leiſt den Kampf der Mannheimer mit ihren ver⸗ klüſſend ſichexren und befreienden Schlägen. Einen wirklich ſchwachen Punkt zeigte die Mannſchaft nicht, wenn auch ene Form auch hier noch nicht gezeigt wurde, die zum sieg in dieſem Turnier die Mutmaßungen ſtärken konnte. *** Waldhof— VfR:1(:0) brachte die erſte eigentliche Spannung, da nach den vor⸗ ausgegangenen Begegnungen beide Gegner punktgleich baren und auch noch die traditionellen lokalen Bindungen auf den Plan traten. Auch der Umſtand mußte reizen, ß ge nach dem Ausgang dieſes Spiels der mutmaßliche Aurnlerſteger bereits in Erſcheinung treten konnte. Es nag bahingeſtellt bleiben, ob die vorgenommenen Umſtel⸗ ungen zu dieſem Spiel von ſeiten des VfR notwendig ken. Der Wechſel im Tor(Breunig) hatte keine nach⸗ liligen Folgen oder Vorteile. Weſentlicher war ſchon der 910 Schalk⸗Kamenzin, der zeigte, daß der ehemalige er ſich nur noch mehr in die neue Umgebung einleben züß um den greifbaren Vorteil zu bringen. Kamenzin aß ſich ſehr viel als rechter Läufer in die Verteidigung ans was Deckung und Aufbau ſchwächte, dafür aber üllbare Entlaſtung für das Tortrio brachte. Der Tauſch fen kann bei nur zwei Spielen nicht in Be⸗ eilung kommen. Jedenfalls war Waldhof die geſchloffe⸗ . die Turner und Sportler waren mit einer An⸗ Melt ruccsvolker Veranſtaltungen in das Programm der 5 Saarkundgebung am Niederwalddenkmal ein⸗ wiſhe Nachdem ſchon am Vorabend ein Handballſpiel 1 Haſſia Bingen und dem Saarmeiſter SV Merzig 8 hatte, das übrigens 10:6(:0) für die Rhein⸗ 05 1 rollte von Sonntag vormittag bis in die ſhaue achmittagsſtunden vor den Augen von 7000 Zu⸗ en ein ebenſo vielſeitiges wie feſſelndes Programm ne und ſportlicher Darbietungen ab. 180 Jungens äbels von der Saar leiteten die Feier mit ſchönen dcneleſen ein. Es folgten Anſprachen des Organi⸗ 55 eiters für den Sportteil der Saarkundgebung, des Sunil e Bürgermeiſters Ritter und des Staatsrates i Saarbrücken. Sie klangen im Hrſt⸗Weſſel⸗Lied 9 der Deutſchland⸗Hymne aus. ine Seinem Sechſer⸗Radball⸗Spiel ſchlug dann ie Aunenuſchaft Süsdheſſens Vertreter 610. b hiezantetkname der Maſſen erreichte ihren Höhepunkt, 1 die Mannſchaften von der Saar und Ma in⸗ u zum Fußball⸗Auswahlſpiel antraten. Der Kampf endete mit einem ſicheren und verdien⸗ ten:2(:0) Sieg der Saarleute. 95 Saarelf blieb erfolgreich, weil ſie die beweglichere, 14 1 15 eifrigere Mannſchaft ſtellte. Die Saarleute hat⸗ 1 Sabri Stürmern Kohnen und Benzmüller, beide 7 e ber 5 5 ganz ausgezeichnete Kräfte. Der beſte Mann, 0 hukihen Mann beider Gegner überhaupt, war aber der beit 155 ener Tormann Müller, der in der zweiten Halö⸗ en drohenden Ausgleich vereitelte. ner arbeitende Elf, die auch zeitweiſe eine Ueberlegenhett herausſpielen konnte. Sie war auch ausgeglichener in den einzelnen Spielerleiſtungen. Leider wurde in den nach Halbzeit ſehr feſſelnden und das Vorherige des Tur⸗ niers weſentlich hinter ſich laſſende Kampf die unvermeld⸗ lich ſcheinende lokale Schärfe und Härte getragen, die in einem ritterlichen Kampf, wie ihn gerade ſolche Veeranſtal⸗ tungen vorausſetzen, am wenigſten am Platz iſt. Der knappe Sieg des Rheinmeiſters war auch hier verdient, wenn auch, an einzelnen kritiſchen Momenten gemeſſen, leicht ein Unentſchieden hätte herauskommen können. Rotweiß— Mainz 05:1(:0) Rotweiß hatte, wohl in Treſſen mit Waldhof, gegen die einſchneidend ver ert, was Unſicherheit iſt und ſelten bringen. Die Heſſen hatten ſtarker Enttäuſchung aus dem Mainzer ſeine Mannſchaft ja immer ein Zeichen der einen wirklichen Umſchwung Die n trotz ihres Mißerfolges nur eine Veränderung in der Sturmmitte vorgenommen, Scherm auf halblinks geſtellt, der dann auch, nicht ſo m Brennpunkt der Deckung ſtehend, das erſte Tor ſchoß. Als Ganzes fiel das Spiel gegen das vorausgegangene ſtark ab. Rotweiß muß man aber zuerkennen, daß er tatſächlich auch vereinzelt Pech mit ſeinen Schüſſen hatte und das ſchlteßlich durch den Erſatz⸗Rechtsaußen erreichte Unent⸗ ſchieden redlich verdiente. Waldhof— Mainz 05:1(:1) Mußte für die Mainzer inſofern ausſichtslos ſein, als die Gäſte wegen rechtz ger Zugverbindung gezwungen waren, ohne längere Pauſe den Kampf gegen den Turnier⸗ führer aufzunehmen. Das Reſultat zu Halbzeit über⸗ raſchte und hätte höher ausfallen müſſen, wenn Waldhof placierter geſchoſſen hätte. Im übrigen war Schildge im Tor der Mainzer recht gut, und ſpielte die Mannſchaft we⸗ ſentlich beſſer als gegen VfR und Rotweiß. Nach Seiten⸗ wechſel drehen die Mainzer, durch den Erfolg angefeuert, ſogar auf, und machen den ſiegesſicheren Mannheimern ſchwer zu ſchaffen. Selbſt als Schäfer auf Vorarbeit Hermann⸗Weidinger 211 ſtellt, iſt die Sache noch nicht ſicher entſchieden, und ſieht es mitunter recht brenzlich aus. Kurz vor Schluß ſtellt der für dieſes Spiel ausgewechſelte Günterroth das Endergebnis:1. Mit dem Abpfiff iſt Waldhof unbeſtrittener Turnierſieger. Nafionale Tennis⸗Meiſterſchaften Hilde Krahwinkel und Edith Sander im Enoͤſpiel Bei gutem Wetter und recht annehmbarem Beſuch wurde am Samstag bei den Nationalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland in Braunſchweig recht flott geſpielt. Bei den Damen erreichten Hilde Krahwinkel und Edith Sander bereits die Schlußrunde. Hilde Krahwinkel ſchlug zuerſt Frl. Roſt glatt 670, 60 und gegen Frl. von Ende⸗Pflügner gab ſie nur ein Spiel ab, um:1, 610 zu gewinnen. Ihre Gegnerin in der Endrunde, Frl. San⸗ der, hatte keine allzugroße Mühe, um Frau Schomburgk :2,:8 zu ſchlagen. g Bei den Herren ſteht der Kölner Nourney bereits in der Schlußrunde. Er fertigte den Roſtocker Frenz nach ziemlich hartem und ſchwerem Kampfe mit 674,:7 ab, nachdem er vorher gegen Wilhelmy mit:5, 621 leicht ge⸗ wonnen hatte. Sein Gegner in der Schlußrunde Hürfte wahrſcheinlich Gottfried von Cramm ſein, der aber erſt noch gegen Henkel gewinnen muß. Henkel ſchaltete zur allgemeinen Ueberraſchung Jaenecke mit:4,:7,:0 aus. Im Herrendoppel um die Meiſterſchaft von Braun⸗ ſchweig ſtehen die Paare von Cramm⸗Denker und Henkel⸗ Wilhelmy in der Schlußrunde. von Cramm⸗Denker hatten gegen Heidenreich⸗Pohlhauſen, die ihr drittes Spiel abſol⸗ vierten, ziemlich Mühe, um 755,:6,:4 zu gewinnen. Henkel⸗Wilhelmy befanden ſich in ausgezeichneter Form. Sie ſchlugen zuerſt Uthmöller⸗Walch:3, 614 und ſchalteten dann auch Frenz⸗Jaenecke:6,:4,:4 aus. In den beiden übrigen Damenſpielen ſind die Veran⸗ ſtalter noch erheblich im Rückſtand. Weitere Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Frenz— Cramer :0,:2. Damen⸗Einzel: v. Ende⸗Pflügner— Wedekind :3,:8,:7, Sander— Haff 61:3,:6,:8, Schomburgk — Ledig 671, 310 zurückgezogen; f 8 1 Herren⸗Doppel: Heyden⸗ reich⸗Pohlhauſen— G6 0 Schieder:0,:1, Heyden⸗ reich⸗Pohlhauſen— Hauß⸗Remmert:3,:4, Henkel⸗Wil⸗ helmy— Dietz⸗Gottſchewfki:1, 61. Damen ⸗Doppel: Roſenbaum⸗Plümacher— v. Ende⸗Pflügner⸗Käppel 613, 376,:2, Roſt⸗Springer— Quetſch⸗Schmeil:3,:1. SpVgg Sandhofen— SpVgg Mundenheim 110(:0) Sandhofen ſtand bereits am Samstägabend im Zeichen des nahenden Kirchweihfeſtes, Fahnen und Girkonden kün⸗ deten den Tag der Freude, deſſen Auftakt die Sp W pte 2 Sandhofen mit einem Freund ſchaf te gegen die SpVgg Mundenheim durchführte. Um es vorweg zu nehmen ſei geſagt, daß das Spiel, zu dem etwa 350—400 Zuſchauer erſchienen waren, eine Enttäu⸗ ſchung inſoſern brachte, als man beiderſeits nur recht mäßige Leiſtungen zu ſehen bekam. Auf beiden Seiten hatte man allerdings Erſatz eingeſtellt. Am nachteiligſten wirkte ſich die Erſatzgeſtellung für Barth aus. Anthes konnte in keiner Phaſe des Spieles den etatmäßigen Sturmführer erſetzen. Die Unentſchloſſenheit und Lang⸗ ſamkeit dieſes Erſotzmonnes koſtete Sandhofen vielleicht einen höheren Sieg, der um ſo weniger zu Stande kom⸗ men konnte, als auch der linke Sturmflügel Vogel Schmitt ſtark ausftel. Der Halbrechte Weiß, der mitunter zu hart ſpielte, konnte ebenfalls nicht gefallen, während Fugmann am Flügel eigentlich noch der einzige geſähr⸗ liche Stürmer war. Die beſten Leute aber hatte Sandhofen in der Läuſerreihe, wo zunächſt Starzmonn und mit einigem Abſtond auch Müller eine Rieſenarbeit bewältig⸗ ten. Servatius in der Mitte ſchien nie recht im Bilde und man ſah dieſen zweiſellos gut talentierten Spieler ſchon weitaus beſſer. Die Deckung hatte in Streib ihren Beſten. Mundenheims Schwäche lag gleichſolls im Angriff, wo man namentlich bei Seidl und Baumann die einſtige Gefährlichkeit ſtark vermißte. Wie die Flügel, ſo ent⸗ täuſchte aber auch das Innentrie, allen voran Gürſter, der längſt nicht mehr der Alte iſt. Sein ſpäteres Erſcheinen auf dem Mittelläuferpoſten ſchuf eine kleine, wenn auch nicht ſonderlich ins Gewicht fallende, Beſſerung. Wie bei Sandhofen, ſo woren auch bei den Pfälzern die Seiten⸗ läufer Keil und Dillenburg die beſten Kräfte, denen leider die nötige Unterſtützung fehlte. Die Abwehr, mit Lauer im Tor, ſpielte recht umſichtig. Wenn dem Mundenheimer Uebungsleiter Mildenberger (früher Waldhof), der erſt ſeit einigen Wochen das Trai⸗ ning der Pfälzer übernommen hat, wieder Deutſchel und Butſch zur Verfügung ſtehen, dann dürfte unter entſpre⸗ chender Neuformation aus der Elf was zu machen ſein. Aehnlich verhält es ſich bei Sandhofen, wo Barth erſt Arnen und Sport beider Saarkundgebung . Saar-Jußballelf ſchlug in Bingen Main-Heſſen:2(:0) Die Mannſchaft von Main⸗Heſſen war körperlich ſchwe⸗ rer und ſchwerfälliger. Ihr ſetzte anſcheinend die Hitze auch mehr zu als dem Gegner. Der Sturm war nicht immer entſchloſſen genug, er hatte allerdings auch immer Schußpech. Das produktipſte Spiel im Angriff zeigte der Wormſer Winkler. Auch die hinteren Reihen konnten nicht voll befriedigen. Beſter Mann der Läuferreihe war May, FS Frankfurt. Mittelläufer Leis, Eintracht, kam nicht recht in Schwung. Schwach ſpielte die Verteidigung, Kutterer⸗Wiesbaden und Kienel⸗Ao Worms. Der Tor⸗ mann ging an. Ausgezeichnet war als Schiedsrichter Störner⸗ Frankfurt. Die Saarelf ſpielte während der erſten Halbzeit meiſt leicht überlegen. Sie kam auch ſchon in der dritten Minute durch den Mittelſtürmer Kohnen zum Führungs⸗ trefer. Nach einer halben Stunde verurſachte Kienel ein Eigentor, und bereits in der nächſten Minute ſtand das Reſultat durch den Rechtsaußen Schmidt⸗F S Frkf.:0. Während der Pauſe zeigten Saarturner am Reck ſau⸗ bere Vorführungen. Nach Wiederbeginn des Spiels kam die Elf von Main⸗ Heſſen beſſer in Fahrt. Ehmer, Eintracht Frankfurt, holte in der ſechſten Minute einen Treffer auf, allerdings war wenig ſpäter auch die Saarelf durch ihren famoſen Links⸗ außen Benzmüller nochmals erfolgreich. Gegen die nun immer ſtärker werdende Elf der Main⸗Heſſen vollbrachte Müller im Tor der Saarleute wahre Heldentaten. Die Main⸗Heſſen kamen aber noch einmal zum Zug, und zwar durch den Wormſer Winkler, der 13 Minuten vor Schluß das Ergebnis auf:2 für die Saarleute ſtellte. b dann erfolgreiche Arbeit leiſten kann, wenn er zwei bis drei gute Nebenleute um ſich hat. Das Spiel wurde von Klein ⸗Waloͤhof geleitet, der nicht ſeinen beſten Tag hatte. Der einzige Treffer veſul⸗ tierte aus einem direkt verwandelten Freiſtoß von Fug⸗ mann in der ſehßſten Spielminute. Wormſer Fußballſieg in Ludwigshafen Pfalz⸗Jch 03 komb.— Alem. Olymp. Worms:4(:2) Die beiden Jubilare Pfalz und F 08 Ludwigshafen ſtellten am Samstag eine kombinierte Mannſchaft zu einem ſchon lange Zeit vereinbarten Freundſchaftsſpiel gegen Alemannfa⸗Olympia Worms. Vor etwa 400 Zu⸗ ſchauern ſtegten die Wormſer Gäſte verdient mit:1 Toren. In der erſten Halbzeit kamen die Wormſer durch ihren Linksaußen Holl zu zwei Treffern. Nach der Pauſe kamen die Wormſer trotz ausgeglichenen Feldſpieles durch den Halblinken Thalmeyer und Sturmführer Pohle zu zwei weiteren Toren und erſt/ gegen Spieleade erzielten die Ludwigshafener durch Haas(Pfalz) ihren verdienten Ehrentreffer. Hack⸗Phönix Ludwigshafen leitete den fairen Kampf ſehr gut. Rot⸗Weiß Frankfurt ſiegt:2 Die Mannſchaft des Sc Rot⸗Weiß Frankfurt, die trotz der zahlreichen Spielerverluſte wieder ſehr gut in Schwung gekommen iſt und zur Zeit wieder einen ſehr ſchönen Fuß⸗ ball ſpielt, beſuchte am Samstagabend den S W928 Dar m⸗ ſt ad t. Vor 500 Zuſchauern kamen hier die Frankfurter in einem recht ſchönen Spiel, bei dem ſie die weſentlich beſſere Geſamtleiſtung zeigten, zu einem verdienten 712 (:2) Sieg. Theodor Schmidt, der Präſident des Oeſterreichiſchen Hauptverbandes für Körperſport und Vertreter Oeſter⸗ reichs im Olympiſchen Komitee, hat ſeine Aemter nieder⸗ gelegt, weil er mit der Haltung der öſterreichiſchen Sport⸗ verbände über den Sportverkehr mit Deutſchland nicht ein⸗ verſtanden iſt. Oeſterreich hat inzwiſchen ſeine Meldungen zur Europameiſterſchaft im Gewichtheben, die am 1617. September in Eſſen ſtattfindet, zurückgezogen. :1 VfR.— Rot⸗Weiß:1 betr. des 2. Platzen, hat als Schlußſpiel nur noch Bedeutung für den ſich VfR. ſchon aus internen Intereſſen ſtark ein⸗ ſetzt, aber auch hier ſetzen die Gäſte mit nem zähen Kampf ein, der vor der Pauſe durch den Mittelſtürmes Nach Seitenwechſel kann Mannheim mit Hilſe des Zufalls:1 drücken, wobei es trotz beiderſeitiger An⸗ ſtrengungen bleibt und VfR. ſomit den 2. Platz behauptet. Waldhof 6., VfR. 3, Rot⸗Weiß 2, Mainz 05 1 Punkt. :1 lautete. Das Geſamtergebnis zeigt eine ſehr gute Leiſtung des Rheinmeiſters, obwohl eigentlich keine Mannſchaft den er⸗ forderlichen Turnierſtil zeigte. Torſegen gab es keinen, was allein ſchon zeigt, daß auf durchreißende Taktik nicht das Hauptaugenmerk gerichtet wurde. Jedenfalls waren an die Teilnehmer durch den ſtändigen Wechſel der Gegner und des Syſtems ganz ſchwere Anforderungen geſtellt, Der Geſamteindruck der Veranſtaltung, in ihrer Viel⸗ ſeitigkeit und namentlich auch im Rahmenprogramm zu ganz großen Leiſtungen anſteigend, war ein ausgezeichneter, der auch das Publikum trotz der langen Stunden in ſteter Teilnahme gefeſſelt hielt. Wenn auch der erwartete beſon⸗ dere Maſſenandrang infolge der gehäuften Veranſtaltungen nicht eintrat, muß der propagierte ideelle Wert des Unter⸗ nehmens nicht weniger hoch angeſchlagen werden. Der Organiſation iſt alle Achtung zu zollen. A. M. Die Rahmenkämpfe In den Rahmen des Fußballturniers hatte man leicht⸗ athletiſche Kämpfe, Kunſtturnen, Boxen, Ringen und Jiu⸗ Jitſu⸗ Vorführungen eingebaut. Bei den Domen konnte über 100 Meter Frl. Merz⸗ MTG in 13 Sek. vor Frl. Sehr⸗M TG. 13(Bruſtbreite zurück) und Frl. Künſtler⸗O5 Mainz ſiegen. Bei den Herren ſiegten Neckermann ⸗Poſt s in 11,1 vor Keller⸗VfR 11,7 und Armbruſter⸗Poſt⸗SV. Die 4 mal 100 Meter⸗Damenſtaffel gewann M in 51,9 vor FC. 08 Mannheim 52 und Mi. Phönix. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel der Herren gewann M TG in 44,2 vor 08 Mannheim 44,6 und Poſt⸗ SV 44,8. Die Sich we⸗ denſt affel ging wieder an MTG in:04,6, vor Bfe. Neckarau:05,5 und Poſt:07,38 Gewichtheben: Bantamgewicht: Adam Vf. 84 Mannheim. Einarmig Reißen 120 Pfd., beidarmig Reißen 160 Pfd., beidarmig Stoßen 180 Pfo.— Leichtgewicht: E. Kolb⸗Schifferſtadt, einarmig Reißen 140 Pfd., einarmig Stoßen 160 Pfö., beidarmig Reißen 190 Pfd., beidarmig Stoßen 240 Pfd. Schwergewicht: Kieſer⸗ Vfg. 84 Mannheim, einarmig Reißen 160 Pfd., beidarmig Reißen 200 Pfd., beidarmig Stoßen 230 Pfd. Boxen: Federgewicht: R. Wagner⸗Schifferſtadt und Daub⸗Siegfried⸗Ludwigshafen trennen ſich unentſchte⸗ den. Leichtgewicht: M. Wagner ⸗Schifferſtadt und Lutz⸗VfK 86 Mannheim unentſchieden. Lutz bot die beſſere Leiſtung. Beſonderen Beifall erntete die 1. Riege des TW 46 für ihr Kunſtturnen an Reck, Pferd und Barren. Gleichſchaltung im Mi os Mannheim Am Donnerstag hatte der Mßyc 08 Mannheim in ſeinem Vereinsheim ſeine Gleichſchaltungsverſammlung. Unter Anweſenheit des Beauftragten des Reichsſport⸗ kommiſſars für den Kreis Mannheim Bauer und des Fußballkreisführers Hüter nahm die Verſammlung einen harmoniſchen Verlauf. Der 1. Vorſitzende des Ver⸗ eins, Willi Froſch, legte unter Hinweis auf die Be⸗ deutung der Gleichſchaltung die Aemter des Geſamtvor⸗ ſtandes nieder. Unter dem Alterspräſidium von Herzog ging dann die Führerwahl von ſtatten. Einſtimmig wurde Kreß zum Führer des Vereins be⸗ ſtimmt. Für den Verwaltungsausſchuß beſtimmte man den bewährten alten Vorſitzenden Willi Froſch und für den Mitgliederausſchuß Dengel. Die Wahl Fieſer Frei Mitglieder der künftigen Vereinsführung des Mi 08 wurde von Sportkommiſſar Bauer ſofort beſtätigt. Nach Anſprachen des Sportkommiſſars Bauer und des Kreisführers Hüter wurde die eindrucksvolle Ver⸗ ſammlung unter Abſingen des Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes vom Vereinsführer Kreß geſchloſſen. Ankenruf gewinnt das Fürſtenberg-Rennen Glänzender Auftakt der Baden-Badener Rennwoche Der erſte Tag der Internationalen Baden-Badener Rennwoche ging unter den denkbar günſtigſten äußeren Umſtänden in Szene. Hell ſtrahlte die Sonne vom blauen Himmel, auf den Tribünen und auf den Plätzen ſah man ein glänzendes Publikum, alle Sprachen Europas wurden geſprochen, alles war ſich der Bedeutung der diesjährigen Jubiläums⸗Veranſtaltung des Internationalen Clubs be⸗ wußt. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man den Reichsaußenminiſter von Neurath, den badiſchen Reichsſtatthalter Wagner, Fürſt und Fürſtin von Hohen⸗ zollern, die Mitglieder des Union⸗Clubs und alle bekann⸗ teren Rennſtallbeſitzer aus dem Reich und dem benach⸗ barten Ausland. Im Mittelpunkt der ſportlichen Geſchehniſſe des erſten Tages ſtand das Fürſtenberg⸗ Rennen für Drei⸗ Das jährige über eine Entfernung von 2100 Meter. Rennen geſtaltete ſich, nach dem Ausfall des Franzoſen Magnus zu einer rein deutſchen Angelegenheit. Sechs unſerer beſten Dreijährigen wurden geſattelt: Blitz, Unkenruf, Herzog, Calva, Arjaman und Makarius, die auch in dieſer Reihenfolge von innen nach außen vor den Bändern ſtanden. Es gab alſo hier eine Neuauflage der Derby⸗Begegnung zwiſchen Unkenruf, Calva und Blitz. Im Derby landete Unkenruf bekanntlich hinter Alchimiſt und vor Calva auf dem zweiten Platz und in Iffezheim bewies Unkenruf erneut, daß er hinter Alchimiſt und Janitor an die dritte Stelle der deutſchen Dreijährigen gehört. Ueberraſchend war aber nicht Calva der ſtärkſte Wettbewerber Unkenrufs, ſondern Arjaman, der beinahe eine Senſation zuſtande gebracht hätte. Gleich nach dem Hochſchnellen der Bänder ging Arjaman an die Spitze und führte in mörderiſchem Tempo, dem gleich Herzog und Makarius zum Opfer fielen. Im Iſfezheimer Bogen führte Arjaman die geſchloſſene Spitzengruppe an. Unken⸗ ruf lag hier hinter Calva und Blitz. Gegenüber war die Reihenfolge noch die gleiche, aber eingangs des Raſtatter Bogens ſchob ſich Unkenruf, den Max Schmidt klug ge⸗ ſchont hatte, nach vorn, und eingangs der Geraden erſchien er neben Arjaman. Zwiſchen Unkenruf und Arjaman entſpann ſich ein mörderiſcher Endkampf, während Blitz und Calva ſchon für das Ende nicht mehr in Frage kamen. Kopf an Kopf jagten Unkenruf und Arjaman die Gerade herunter. Vor den Zuſchauerplätzen hatte Arjaman noch einen geringen Vorſprung und er ſah ſchon wie der Sie⸗ ger aus, aber im letzten Sprung ſtreckte Unkenruf den Kopf vor und das bedeutete den Sieg. Jockey Grab ſch hatte ſchon im einleitenden Preis von Iffezheim auf Sigismund gegen Trojaner um einen Kopf verloren, aber trotzdem ſollte das Geſtüt Graditz nicht leer ausgehen, denn es gewann durch Liebeswalzer das Ulrich⸗ von⸗Oertzen⸗Rennen, ein Ausgleich 2 über 1400 Meter. Hier ſpielte der Franzoſe Ourſin überhaupt keine Rolle, ebenſo wie Graf Iſolani in dem bereits erwähnten Preis von Iffezheim. Das Badener Ausgleichs⸗Jagdrennen über 4000 Meter wurde wieder von Tell gewonnen, der ſchon im Vorjahr hier erfolgreich war. Die Ergebniſſe: ö 1. Preis von Iffezheim. Ehrpr. u. 3500 J, 1400 Meter. 1. Stall Nymphenburgs Trojaner(E. Böhlke); 2. Sigis⸗ mund; 3. Graf Iſolani. Ferner liefen: Tumult, Varum. Tot.: 28:10 Pl.: 16, 18:10. 2. Eberſtein⸗Rennen. Ausgleich III. 3500 /. 1800 Meter. 1. Frau A. Ohlmeiers Gnom; 2. Mauſer; 3. Muſterknabe. Ferner liefen: Galsworthy, Lützow, Onkel Karl, Strachan, Meiſterſtück, Honeska, Gala, Miſtinguette. Spata. Tot.: 129110 Pl. 44, 55, 3410. 3. Merkur⸗Rennen. Verkaufsrennen. 3500 /, 1600 Meter. 1. Geſt. Erlenhofs Fürſtin(JJ. Raſtenberger]; 2. Jahrtauſend; 3. Gnom. Ferner liefen: Theſeus, Greng⸗ dier, Eligius. Tot.: 31:10; Pl.: 15, 14:10. 4. Fürſtenberg⸗Neunen. Für Dreijährige. Ehrpr. und 14 000 4, 2100 Meter. 1. M. Friedheims Unkenruf(M. Schmidt); 2. Arjaman; 3. Calva. Ferner liefen: Blitz, Makarius, Herzog. Tot: 19:10 Pl. 13, 16:10 5. Ulrich v. Oertzen⸗Rennen. Ausgleich II. 4200% 1400 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditzs Liebeswalzer(G. Röhl); 2. Napoleon; 3. Theſeus. Ferner liefen: Viaduct, Edel⸗ knabe, Terra, Greyſtoke, Ourſin. Tot.: 31:10; Pl.: 22, 38:10. 6. Badener Ausgleichs⸗Jagdreunen. Ausgleich 2 Ehrpr. und 5000 /, 4000 Meter. 1. A. v. Boreks Tell(J. Unter⸗ 22 225 holzner; 2. St. Georg; 3. Prevoyant. Ferner liefen: Fonſpertuis, Double Dutch, Hykſos, Sindjah, Georgig. Tot.: 81:10; Pl.: 14, 15, 23:10. At Strausberg(27. Auguſt) 1. Alba⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. Meter. 1. Geſtüt Ebbeslohs Schwarzwalbdreiſe 2. Federbriede, 3. Hagebutte. Tot. 13110. 2. Alchimiſt⸗Rennen. Für zweijährige Maiden. 1700, 1000 Meter. 1. R. Samſons Jawort(E. Wermann), 2. Berggruß, 3. Walmery. Ferner: Gebersberg, Triferra, Mongolenland, Luffa. Tot. 1910, Pl. 12, 43, 14:10. 8. Palaſtpage⸗Reunen. Jagdrennen. Ehrpr. u. 1500%, 3500 Meter. 1. C. Panſes Garde(W. Hauſer), 2. Craſt, 3. Bitburg. Ferner: Neutra, Livius. Tot. 16:10, Pl. 12, 1410. 4. Dionys⸗Verkaufsrennen. 1500 /. 1250 Meter. 1. K. E. v. Kaphengſt Rigoletto(H. Grabow); 2. Dominikus; 3. Freiin Ferner: Oranier, Palaſtwache, Joujou, Iſolde, Melodie, Tammuh. Tot.: 75:10 Platz: 19, 12, 16:10. 5. Graf Iſolani⸗Ausgleich. 1500 /, Ausgleich 3, 1800 Meter. 1. P. Rompuſchs Conſtable(F. Conrad); 2. Puma; 0 1 Ferner: Trianon, Vigna. Tot.: 44:10 Platz: 29, 17:10. a 6. Lupus⸗Jagdrennen. 1500 /, Ausgleich 3, 3600 Mtr. 1. Dr. H. Heß Seſam(W. Hauſer); 2. Henriette; 8. Mai⸗ 11 15. Els, Unfug, Gonda. Tot.: 21:10, Platz: 17:10. 7. Mah Jong⸗Ausgleich, 1700 /, Ausgleich 3, 1500 Mtr. 1. Frau E. Feierabends Chinafreude(H. Htller); 2. Sint⸗ flut 53. Exploſion. Ferner: Muſſolint, Habgier, Gold⸗ fiſcher, Hoheit, Jlos. Tot.: 94:10, Platz: 28, W, 22:10. . Dresden(26. Auguſt) 1. Rennen. Ehrpr. u. 2400, 2000 Meter: 1. G. Kuck⸗ licks Marſilius(Viſek); 2. Menas; 3. Kavalleriſt. Toto: 13. 2. Zweijähriges⸗Verkaufsrennen. 2400, 1100 Meter: 1. Frau J. v. Opels Doppelſprung(K. Narr); 2. Cpfa; 3. Paramour. Toto: 40; Platz: 15, 12, 17. Ferner: Fiole, Löns, Verzug, Jau, Tanne, Marienſeier. 1 3. Preis von Rödern. 2400. 1200 Meter: 1. Frau J. v. Opels Donna Valetta(K. Narr); 2. Dichtkunſt; 3. Rik⸗ terkrone. Toto: 16; Platz: 13, 21. Ferner: Beryll Bog. 4. Loſchwitzer Ausgleich. Ausgleich 3. 2400„, 700 Meter: 1. Rittm. v. Römers Himmelgeiſt; 2. Lyſias; 3. Attachs. Toto: 46: Platz: 19, 17. Ferner: Firlefanz. 5. Preis vom Großen Garten. Zwelfährige, Ehrpr, k. 3000. 1200 Meter: 1. P. Mühlen's Palander(L. Vargas 2. Lonſky; 3. Medikus. Toto: 55: Platz: 17, 19, 28. Fer⸗ ner: Was Ihr wollt, Lichtnelke, Fepo, Fuchsjagd. 6. Wachwitzer⸗Ausgleich. Ausgleich 3. Prei. 2400 ,. 1400 Meter: 1. O. Pahls Uhland(P. Ludwig); 2 Mas⸗ cotte; 3. Peiracava. Toto: 46; Platz: 15, 2, 15. Ferner: Fatra, Dennoch, Roſella, Arbogaſt. 7. Auguſt⸗Ausgleich. Ausgleich. 3. 2400, 1600 Meter: 1. H. Winkelmanns Lachteufel(O. Schmidt); 2. Herrgeſell; 3, Pporne. Toto: 25; Platz: 17, 29. Ferner: Machlavel. Stegdoppelwette: Himmelgeiſt— Palander 314410. 1700 //, 3000 (Wolff), Eintritt freil 7 UN m Neue Mannheimer Zeitung/ „ Vom Montag, den 28. August bis Donnerstag, den 7. September wird in den Alhambra-Lichtspielen Mannheim, P 7. 23 der groge III gezeigt.— Geschlossene Vorführungen. Beginn: Nachmittags 4, 6 und abends ½ Uhr Eintritt freil 1 Kinder können nur in Begleitung Erwachsener u. nur zu den Nach mittagsvorführungen eingelassen werden. Abds./ 9 Uhr ist Kindern der Zutritt polizeilich verboten. Unverheiratete männliche Personen haben nur, so Platz vorhanden, Zutritt. Nheinfahrten erfolgen täglich ab Mannheim. Beachten Ste bitte den Zeitungs⸗ Tageskalender luskuntte: Fr. Hessſer, Fornspr. 202 40/4 S80 WANZ EN u. anderes Ungestefer vernichtet nach staatl. genehm. Derlahren füch-Unfernehm. für Schäolingsbekämpfung Auler, Mannheim Lange flötterstrage 50 8 Tel. 52933. 5 Röln- Düsseldorfer sn a 1— Pens. Wildenhurg, Buch hei Amorbach. 0. Wer ſucht Ruhe u. Erholung i. ruh. ſonn. Lage, m. Liegewieſen, reichl. Verpfl., 1. Beſ.: Valt. Henn. Ehersieinbhurg „Hofel Wolfsschluc!“ In prächt. Höhenlage, vorzugter Erholungsort für Herz u. Nerven. Beſte Verpfleg. Penſion v. 4% an(Wochenend .50). Keine Kurtaxe. Beſ. Wilh. Spielmann. Mäß Preiſe. Proſp. durch N. M. Z. Beſ.: E. Ganwitz. Anmeldungen zum Anfängerkufs Seginn 1. September eibeten. waldreiche Geg., pro Tag 8 mitten im Walde. * 7846 bel Baden-Baden Postautoverbindung Be⸗ ö 1 S8 de Ein konkurrenzloser Schmuggler- Kriminal-Tonfüm Mit Tempo— Spannung— Humor Gelten schönen Bildern a. d. Bergen „Schüsse an der Grenze“ Kampf dt. Zollbeamten gegen international. Schmuggler-Banden! 5 Haupt- Darsteller: Ven- Kanpers- ERelemm- abo Götke Großes Ton- Vorprogramm die Kaiserin ND SkckENHEINAERSTR. 13 DIE TOeHTER DES REGINIENITS 0 430.00.30 Uhr Altglashüften“ Sebrenzn ang (Der Rurort der natürlihen Höhensonne) Penslon„sommerberg“ 48 Neues, mod. eing. Haus m. herrl. Ausſicht, in ſonn Lage- Ruhig u ſtaubfret,in n. Nähe d. Wald. u. Strand⸗ bades. Gemütl. Aufenthaltsr. Luft⸗ u. Sonnenb fl er. Zentralh Beſte Verpfleg., a.auch veg. Koſt. ö N We Morgen⸗ Ausgabe Heute zum letzten Male! Brigitte Melm und Gustav Diess! in dem Film der jungen Generation Eine von uns Die Geschichte eines jungen Mädchens unserer Tage AZ: Beilprogramm und ſonwoche! Begtun:.00,.05..10,.30 Amtl. Veröftontichungon der Stadt Mannheim Arbeitsvergebunx. 2500 Meter Rillengleis in der Waldhofſtraße der Stöße der verlegen, ſamt Schweißung 18 Meter langen Schienen und portionen. Gleiſe. Ausſchreibungsunterlagen durch das Straßenbahnamt Mannheim, Collini Zimmer 24, zum Preiſe von 10 werden abgegeben ſtraße 5, Zuſchlags⸗ und Bindefriſt: 27. Septbr. 198g. 0 Versteigerung Mittwoch, 30. Auguſt, vorm. 10 Uhr u. nachm. 3 Uhr verſteigere weg. Auflöſung des Haushalts im Hause L 8, 5, moppe Lieferung des Stopfſchotters, aber ohne Lieferung der Schweiß⸗ Ausbau und Uebernahme der alten 50 Pfg. Eröffnungstermin: 6. September 1983, 11 Uhr. folgendes Mobiliar: 9372 1 kompl. Speiſezimmer, 1 kompl. Herrn⸗ zimmer, ſchönes Schlafzimmer, Fremden⸗ zimmer, Wohnzimmer, Leder⸗Klubmöbel⸗ garnitur, Elektromophon mit 100 Platten, Teppiche, Spiegel, verſch. Aufſtellgegen ſtände, kompl. Küchen⸗Einrichtung, Lüſter, Staubſauger, Vorhänge, Küchengeſchirre und vieles Ungenannte. Beſichtigung: Ab 10 Uhr. A. Stegmüller, Auktionator 5 Fernspr. 235 84 1 Uebernahme von Verſteigerungen jeder Art. flole--Sela-Loltetie Uebung 7.— 12. Sept. 19139 Gewiane zus. Mk. 125000 50000 2 8 Porto und Liste 30 Pfg. 1 Stürmer 8 u O 7, u Postsch. 250 Karlsruhe u. Hauptgew/ k. v. e Verkaufsstellen n 1 Gare 3 82 Jardhun., smuppen ahrradstünder zerlegbar, versetzbar. Gebr. Achenbach G. m. b. Ki. va Weldenau Sieg Postfach Nr. 249 Vertreter: A Donnersbergstr.31 fertig. v. mod. mengarderobe. Zab⸗ lungserl. Zuſchrift. umter F 854 an die Stütze tätig, tassen Freundin Froͤl. Zuſchr. X N 156 an als ſchäftsſtelle. Tanzschule Schröder-Lamade A 2, 3 Mitglied des Einheitsverbandes deutscher Tanzlehrer 8286 Kursbeginn 5. u. 15. September sorgf. Unterr.i- deutsch- Einheitsstil. Pri- vatstundiqederz. Purniertrain Volkstänz. e N Horb. Söldner, We empfiehlt ſich im An⸗ Da⸗ Geſchäftsſtelle. 97766 Gebild. 25jähr. Mädel, w. unter die Ge— 7601 IAN Schule K. Helm, DG, 5 Prſwatstunden, Altgl. E V. D. T. Tel 1917 Elgene Räume Montag, 28. Auguſt 100 Nächste Woche — Fanz Schü der otste Be. der Matterhorn. Nordwand 5Ipf kb Tünueg mit Theodor Loos, Tes Lingen, Gust Stu Os tettenbauer * UFA. TONòWO CNE KutrugR ENU 8 SONNE Halm Abdhe Al obdten Ole Jugend hat Zub Wochentags bis.80 Sal- und Re. 80 Pfenaſg. di Keine Ladenmdad HfM“zg repariert unter Garantie. eder M..50, Glas 90 Zelger 80 4. unzerbi, Glas M..50 1 O. Solda, 84 0 1 Haarfarbe T d Wiederhersteſſer gibt jugendliche Farde und Schönheit surdch. Splelend einfachen 1 Unsohkdloht Ssoberewirtegz! Flasche Ni. 100 Seifenhaus am at Marktplar in Wer lief. Winterkoßlen für Schneider ⸗Ar beit Angeb. unt. G 0 6 an die Geſch. 80) Oertſlohe und private Gelegen- heitssnzeigen je Zeile 20 Pig abzügl. 10 Prozent Krisentebatt Wasserturm-Ring! 8⸗Zimmer⸗Wohnung, 1. Etage, neu hergericht., wmunderb. große Räume, die ſich der Lage ent⸗ ſprechend f. Rechtsanwälte u. Aerzte eignen, ſehr preiswert zum 1. Ottober zu vermieten. Anfr. unt. D 0 90 an die Geſchſt. B2495 Wirkt. preiswerte, elegante l. Etage 7 große, helle Räume, mit Etagenheizung und Warmwaſſerber., Küche, Bad u. Manſ., in herr⸗ ſchaftl. Hauſe ſof. od. ſpät. zu vermieten. Näh.: Volz, Tullaſtraße 14, Fernſpr. 427 18. 8676 Wirkl. preis werie, elegante Parterre Wohung. 5 gr. helle Räume mit ſämtl. Zub., Küche, Bad u. Manſ., in herrſchaftl. Hauſe z. 1. Okt. od. ſp. zu vm. Näh. Volz, Tullaſtr. 14, Fernſpr. 427 18. 8678 H ü b ſ che -Limmer-Wohnung J. Etage, mit Bad u. Zubehör, zum 1. Oktbr. ſehr vorteilhaft zu vermieten. 9418 Näheres B 7, 16, parterre. 0 5. I. broße, Sonnige-Zimmer-Woung. mit Badezimmer u. Manſarde zu vermieten. Näheres Schulze, Feruſpr. 287 80. B2454 R 7, 35, 1 Tr., 1. Haus v. Ring: B2480 Sonnige-Zimmer-Wonnung mit Bad, Linoleumböden, neu hergericht., zu vermieten. Näh. Fernſpr., 310 87 u. im Laden reitestr., D J, 2:.5. Zimmer-Wohnung mit Badez., z. 1. Oktbr. zu vermieten. Näh. bei Kühne& Aulbach, Q 1, 16,—12 u.—7 Uhr. 9240 Neuenheim! Villenage! hochpart., 4 Zimmer, Bad u. Zubeh., ſchattig. Veranda, zum 1. Okt. an ruh. Fam. zu verm⸗ Zu ſerfr. Heidelberg, Werderſtr. 72, prt. Bz492 9284 P 5, 14, enge Planken AZimmer- Wohnung mit Bad zum 1. 10, billig zu verm.(Näh. im Laden.) J- und-Zimmer-Neubau- Wohnungen mit Etagenheiz., Lange Rötterſtr. u. Chamiſſo⸗ ſtraße, ſofort u. zum 1. 10. zu vermieten. Näheres: Café Vohmann, Clignetplatz, Fern⸗ ſprecher Nr. 50991 und 20 000. 2 Schu e eee-Zimmer-Wohnung Zimmer-Wehnung mit Bad, zum 1. Okt. m. Manſ. u. Bad z.; 1. Okt. zu vermieten zu vermieten. Lange Rötterſtraße 1 Näheres 6591 3. Stock, links. Käſertalerſtr. Nr. 9/11 Schöne, luftige, neu Lay. hergerichtete 6579 -Zimmer-Wohnung mit Zentralheizg. u. Warmwaſſerverſorg,, zum 1. Okt. zu verm. 6599 L 14, 9(Laden) -Zimmer-Wohnung in H 7, 15, 2. Stock, Hinterhaus, billig zu vermieten.— Näher. F 8, 12, Wirtschaft. Saub. vermiet. 11 Z, Küche 15, 20, 22 U 3, 6, 1 Tr. r. S 14x 2,„ 20, 35. 30 gemütl. möbl. Zimm. r e Nachw. Schulze. 0 6, 2 885 * 7707 1 4 Am, Küche 14.—, 19. 22. 20., 80, 33.35. 20% Um, Küche 27.—, 30. 33.— 35.— 38. 40, 42.— 45. 3 Ammer-Wennungen ab 40. 4 Ammer-Wonnungen ab 49. Alt- und Neubau- Wohnungen in Mannheim u. Vororten 7s Machu. Schäfer, 1,7 immer mit Küche in ruhigem Hauſe (Nähe Kander) an ält. alleinſt. Frau od. kinderl. Ehepaar ſof, zu verm. Angeb. unter X P 158 an Ne. Geſchafts lk. 6887 Fouligez eren zum 1. 9. an berufst. S 6, 39. II. Geck. Solln mäbl. gr. Limmer an beſſ. Herrn zum 1. Sept. zu vermiet. ev. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer bei B2508 Pohl, P 6 Nr. 20. Eleg. möbliert. Zimm. fl. Waſſ., Bad, Zen⸗ tralheiz., Fernſprech. zu vermieten. 6543 Qu 7 Nr. 26, 3 Tr. d möhl. Zimmer zu bermieten. 2511 L 13, 1. Brühl 4, 4, 3 Tr. links Gut möbl. Zi. an ſol. Dauerm. z. 1. 9. z. v. 6603 ſöbſertes Zimmer m. Bad, Fernſpr.⸗ Benütz., zu vermiet., 1 Tr. hoch. Adreſſe in der Geſch. B2512 Reichsbeamter ſucht *7819 Miet-Gesùche Gr. gut möbl. Zimmer vermieten. 10 3 u 7866 6, 4, parterre. Schön möbl. Zimmer Nähe d. Poſt, z. 38 zu vm. N Braun n . 3, 13 K, 7863 9. Schön möbl. Zimmer (Neubau), fl. Waſſer, 9. Neumann, Kobell⸗ 17861 Pr. 18 v. kraße B. 1 Gut möbliert. zu vermieten. Gut möbl. Zimme⸗ Tel. zu verm. r m. 7823 3 Zimmer * 7858 E 7, 15, 3 Tr., Carle. Bergmann, R 3, 2 b, Lernſprech. Ar. 39ſt L 14, 18, 3 Trepp. Gut möbl. Zimmer, Nähe Bahnh. zu ver⸗ mieten. 27801 NMöbl. Zimmer Bahnh.⸗Waſſert., a. n. berufst. Hrn. zu vm. Riedel, Seckenheimer⸗ Itraße 19, II. 14,18 7892 2 Tr., Tel 26616 Nähe Bahnhof ſchön möbl. Zi, ſof. zu vm., auch vorübergeh. 6597 Egellſtr. 6, III, rechts, a. Meßpl.: Einf. mbl. Zimmer ſowie Manſ.⸗ Zimmer ſof. zu verm. 835 Müller. In Einfamilienhaus Oſtſtadt*7798 ſehr eleg. möbl. Zimm. Zentralh., Couch zu Fernſpr. fl. Nr. Waſſ., vermieten. 431 26. Sep., möbliert. Zimm. neu zu hergericht., vermieten. Hill. 97741 D 4 Nr. 16, 2 Trepp. Gut möbliert. Zimmer in ruh. Lage, zu vermieten. ſofort *7789 Näh. L 13, 8. hochpart. Lroße-Zimmer-Wonnung mit Bad, evtl. 4 Zimmer, 3. 1. 10. 33. Preis 60 bis 70 Mk.— Angeb. u. F P 51 an die Geſchſt. schöne-.-Mohnung für 1. Okt. von ruh. Mieter geſucht. Angeb. mit Preis unt. 2 F 66 an die Geſchäftsſt. 761 6095 Zwelzimmer-Wohnung (evtl. auch 1 Zimmer] in gut. Wohnlage, mit mod. eingericht. Bad, möbl. oder auch von auermieter zum 1. 10. geſucht. gebote unt. G R 78 an die Geſchſt. D Geſucht 2 Zimmer mit Küche, 2 und Bad, in Neckar- 2 gut möhl. Zimmer ſtadt⸗Oſt, von ruhig. mögl. m. Badbenutz., ü Mieter geſucht. An⸗ von 2 Damen. 6601 gebote unt G. N 74 Zuſchr. unt. V J 177 an die Geſchäftsſtellef 1% Gef zftsttelle . an die Geſchäftsſtell 9 ee eee ee ee ee dſs. Blattes erbeten. ö 9 leer,; An⸗ 8 Annshmeschiuß föf die Mittsg Ausgabe vorm. 8 Unr, für die Abend- Ausgabe nachm., 2. Uht ſegenheitskäufe! breibt. eiche 58, 65, „ Bücherſchr. 62, 75, 30, Herrenzim. m. 150, 160, 295, Speiſezim. 165, 18 225, 260. 325, Schlaf⸗ zimmer 160, 198, Kleiderſchr. 15, 8 Ztürig. Möbellager, D 2, 4. Mi nderwagen 10. /, zu vk. Mu Riedfeldſtr. 5, 5. S 7867 Braves, fleiß. Maelchen tagsüber geſucht. Adreſſe in der Geſch. Kaufgesuche 6h Pahpschere, gehr., Frl. mt Kind,?. 1 5 5 7864 zu kaufen geſucht. ſucht 5 75 Zimmer ung Kücke Einige mob, wenig Angeb, unt n m Zimmer un it che 8* on be⸗ b 5 0 ö le Geſchäftsſte mit Abſchluß. Miete e en gebrauchte 825 8 8 pünktlich. Aingeb. u. e 9 N[Nadio dſs. Blattes. 7856 Angeb. unt. U II an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B2515 G T 80 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Herrenzimmer und Küche, Lederkluhgarnitur Küchenſchrank, Eisſchrank, Küchen-Magazin, N 4, 2 Zimmermann, liefert z. Zt. prachtv. neueſte Mo⸗ delle in beſt. Qualität u. äuß. Preiſen in all. Küchen, Zimmern, Einzelmöbel nebſt ſämtl. Zubeh. eee Eheſtandsbeihilſen. 7860 Milchgeschäft Uobr. Schreibmaschinen beſtens einger., lang- ſebr preiswert 1— jährig beſteh, hoher 20s. Arzt, N 3. 7—8 Umſatz, zu verkaufen Mod. Schlafzimmer od. im Tauſch m. ein. Eiche, neu, ſpottb. zu Anweſen abzugeben. verkf. II 2, 8, i. Hof. Erforderl. 10000 Mk.. Zigarrenschrang od. entſpr. Sicherheit bei Teilzahlung.— K 8. 828 Angeb. unt. Y H 176 1217 1 1 an die Geſchäftsſtelle oder Gaſtwirtſchaft dſs. Blattes. 6593 ſebr preiswert zu verkaufen. Ang. u. 2 2 G B 63 an die Ge⸗ Büromöbel ſchäftsſtelle. 779 neu und gebr. gense 1 pol. Schrank, 2tür., Blurichtungen sowie 1 pol. Bettſtelle mit tentroſt, 8 Kassenschrank] nate, egen. Flos b. c ee dee eee Diebhen 8805 Ahrens, Augartenſtr. 7121 Nr. 68, Hths., 4. St. Kleiderſchrk., Waſchkomm. m. Marm. u. Spieg., geg. prima Möbel⸗ Betten, Matratz., Diwan, Schreibtiſche, Akten⸗ ſicherh. v. Selbſtgeb. ſchränke, Rollſchrank, Tiſche, Stühle, Grammo⸗ auf 3 Mon. geſucht. phon, Notenſtänder, Staubſanger, Badeofen, Völlig riſikol. Hohe Flurgard. u. Verſch. bill. zu vk. b. Rennert, G 4, 7. Zinſen. Angeb. unt. 27862 E N 24 an die Ge⸗ 2 N 7 ſchäftsſtelle.* 7668 Batter.⸗ u. Netzger., nuebſt Zubeh., bill. zu Fort Hit drauen Haar Einf. Blnretben mit„Baurate“ schafft nen jugendſarbe u. Frische wieder, Das Beste auch gegen Schuppen u. Haarausfall. garant, unschädlich. Heine Flechten und Nissfarben „abrata! erh. d. gold. Medaille. Orig dr noch tak. 5. 0 u. Porto. In Mannhm.. bes düfch Drog. u. Parf. Ludwig& Schütthelm, 0 Filiale Friedriehsplats 19; Drog. Fried. Becke 6 2, 2; Viktorla-Brogerle, Schwetzingerstr. 28 Merkur-Drogerle, Gontardpl. 2: Lange-Rötter⸗ Drogerie, Lange-Rötterstraße 16, Vu Betrieb am Platze. Wirklich ernst zu nehmende Vertülgung von Wanzen! die eine 100% ige Beseitigung garantiert. ist nur mögl. mit; teln Ausschweſeln. heine Mo- billarschäden. R. übl. Geruch! Desinfektions-Institut A.& K. Lehman Maunheim. Hafenstr. 4. Tel. 235 68. Staatlich genehmigt. Gegr. 1908. a Referens. dan Staats- und städt. Behörden.— Einzigster für dieses Mittel ministeriell konzessſonierter 888 7853 — . A Tüchtige Schneiderin fertigt ſchicke moderne Kleider, Bluſen, Röcke Jackenkleider u. Mäntel, auch Zuſchneiden. Anprobe, bei mäß. Preiſen, allerbeſt. Modell, K 1, 5 b, 1 Treppe, Fernſpr. 997 gl. — f W— verkaufen. 7870 N ö --Zimmerwofnung Ig. Ehepaar sucht Radio⸗Klinik, L. 4, 9. Graugetiegerter Kater von kinderl. jünger.. 155 ſialſe Weißer, komb., aut er⸗ ugelaufen 27860 Ebro, dunkel. Jabber, J⸗2 Timmer U. Kücge geg erer lg bg, b J. 1. 10. geſucht, evtl. Miete im Voraus. Kaſſenſchrank„JI, 19, 3. St. abzuhol. Vorort.— Preisaug. A„ Bergel⸗Aufſchnittma⸗ **. Angebote mit Preis ge ufſchnittma⸗ unter F N 49 an die 10 8 990 die ſchine zu verkaufen. Geſchäftsſtelle dieſes unter E T 30 an die 81 erfkagen b 70 Blattes erb. 7749] Geſchäftsſtelle. 7686] Groß, D 4. 13, II. Mark 500. Immobilien Wegzugshalber! In ſchöner fr. Lage mit Ausblick auf den Rhein gelegenes Elagenhaus mit Vor⸗ und Rück⸗ garten, enth. je eine ſchöne mittl. Wohng. pro Stock, b. 20000 M. Anzahlung, äußerſt preiswert 6595 ſofort zu verkaufen. Näh. d. Immob. Büro Levi 4 Sohn 2 7,15 Tel. 205 95,96 Unterricht Eiliel-otenjcht I Masehinenzchrolden Aa Stenograpdhe Gründliche Ausdildung. Mägiger Preis. 8350 Frau Joos, E, 1a