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Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 19. September 1933 144. Jahrgang Nr. 432 Auf der Pariſer Vorkonferenz kam es in der Frage der Abrüſtung, der Rüſtungskontrolle und des Donauraumes zu keiner Einigung Deulſchland geht als Gläubiger nach Genf Der Widerhall der Pariſer Vorkonferenz in Verlin Mus wird Amerika tun? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 18. Sept. Die franzöſtſch⸗engliſche Konferenz über die Ab⸗ rt ſtungs frage und die wirtſchaftliche Reorganiſation im Donauraum iſt vor⸗ läufig wenigſtens zu Ende. Ueber ihr praktiſches Ergebnis kann folgendes geſagt werden: Die Ab⸗ rüſtungsfrage wurde in der Vormittagskonferenz Paul⸗Boncours mit Unterſtaatsſekretär Eden noch nicht eingehend behandelt. Dazu diente die Nach⸗ mittagskonferenz, die Paul⸗Boncvur dazu benutzte, um die franzöſiſchen Kontrollvor⸗ ſchläge zu entwickeln und eine enge Verknüpfung zwiſchen Kontrolle und Herabſetzung der Rüſtungen herzuſtellen. Es ergaben ſich hier weſentliche Meinungsverſchiedenheiten. England drängt zu einem Effektivſchritt auf dem Gebiete der Abrüſtung. Es erblickt in der Einſchaltung einer Imehr jährigen Probezeit eine Gefahr für die Abrüſtungskonferenz. Eine Einigung konnte unter dieſen Umſtänden nicht erzielt werden. Die franzöſiſche Poſition bleibt unverändert. Ein engliſcher Delegierter äußerte ſich: „Wir müſſen in Genf zu einer Einigung kommen, weil der Viermächtepakt aus⸗ drücklich eine Einigung in der Ab⸗ rüſtungsfrage vorausſetzt. So würde für den Fall eines Scheiterns der Ab⸗ rüſtungskonferenz auch eine der Beſtim⸗ mungen des Viermächtepaktes in die Brüche gehen. Das wäre eine ſehr ernſte Sache.“ Was den Donauraum betrifft, ſo wird die engliſche Regierung alle wirtſchaftlichen Vorſchläge unterſtützen und gutheißen, die geeignet ſind, die Kriſe zu lindern, die politiſche Atmoſphäre zu beſſern und eine Zuſammenarbeit der Donauſtaaten einzu⸗ leiten. Englands Wirtſchaftsintereſſen im Donau⸗ gebiet ſollen ebenſo wie die Frankreichs gewähr⸗ leiſtet werden. Italiens Poſition in dieſem Gebiet wird in wirtſchaftlicher Hinſicht als ſehr wichtig an⸗ erkannt und der Deutſchlands, das als Ab⸗ nehmer landwirtſchaftlicher Produkte eine hervor⸗ ragende Stelle einnimmt, gleichgeſtellt. Nach einer Erklärung Paul⸗Boncours befinden ſich die fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen auf gutem Wege. Auch die Beſprechungen mit dem ungariſchen Außenminiſter von Kanya erwecken die Hoffnung, daß die wirtſchaftliche Wiederaufrichtung Mitteleuropas durch ein Syſtem zweiſeitiger Ab⸗ kommen vorwärts gebracht werden kann. Während des Eſſens, das zu Ehren des ungariſchen Außenminiſters und der engliſchen Delegation ſtatt⸗ fand, ließ ſich eine zuverſichtliche Stimmung der Diplomaten feſtſtellen. Man rechnet auf eine Fortführung der Verhandlungen in Genf und bereitet eine Konferenz der Außenminiſter der Klei⸗ nen Entente, Ungarns und Oeſterreichs in der Völkerbundsſtadt vor. Gleichzeitig ſoll in Genf zwiſchen den Hauptver⸗ tretern der Großmächte über die mitteleuropäiſchen Intereſſen eingehend geſprochen werden. Paul⸗ Boncvur hegt auch die Abſicht, mit dem hier erwar⸗ teten polniſchen Außenminiſter Beck die zentraleuro⸗ päiſche Wirtſchaftsorganiſation zu erörtern. In Genf wird der polniſche Außenminiſter wahrſcheinlich an der erwähnten Konferenz der Donauſtaaten⸗Ver⸗ treter teilnehmen.. Der morgige Tag bringt die franzöſiſch⸗amerikaniſche Ausſprache. Der amerikaniſche Delegierte Norman Davis, der nach einer Ausſprache mit Macdonald in London zu⸗ ſammen mit dem Vorſitzenden der Abrüſtungskon⸗ ferenz, Henderſon, am Nachmittag hier eintraf, verſicherte den Journaliſten, daß er in den euro⸗ päiſchen Haupſtädten ſein Möglichſtes getan habe, eine Verſtändigung zu erreichen. Jetzt werde er in Paris in gleichem Sinne wirken.„Ich gebe zu“, fagte er,„daß die Lage noch viel ſchwie⸗ riger iſt als im Sommer. Aber ich ver⸗ zweifle nicht.“ n In franzöſiſchen Regierungskreiſen wird die Situation nach der engliſch⸗franzöſiſchen Konferenz als kritiſch bezeichnet. Die Preſſe nimmt einmütig gegen eine Senkung der Rüſtungen Stellung. Der amtliche Bericht iſt nichtsſagend Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 18. Sept. Der amtliche Bericht, der nach Schluß der heu⸗ tigen engliſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen im Außenminiſterium ausgegeben wurde, lautet: Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 19. September. Geſtern haben in Paris die engliſch⸗franzöſiſchen Vorbeſprechungen zur Abrüſtungskonferenz begon⸗ nen, ſie werden demnächſt fortgeſetzt. Man weiß im Augenblick noch nicht, zu welchem Ergebnis ſie füh⸗ ren werden; man weiß nur— und das weiß man ſehr genau— was Frankreich will. Frank⸗ reich hat ſchon lange vor dem Beginn der Genfer Ausſprache mit allen Mitteln einer routinierten Propaganda Anhänger für ſeinen Standpunkt zu gewinnen geſucht. Der franzöſiſche Standpunkt heißt: Keine Abrüſtung; nicht ein Gewehr, nicht eine Kanone, nicht ein einziges Flugzeug weniger! Die erſte Genfer Konvention ſoll vielmehr eine inter⸗ nationale Rüſtungskontrolle vorſehen und eine Wartezeit von vier oder fünf Jahren. Mit der Forderung nach internationaler Rüſtungskontrolle will Frankreich einen außenpolitiſchen Vorſtoß gegen das neue Deutſchland unternehmen. Durch die Pariſer Vorkonferenz wollte man am Quai'Orſay nur feſtſtellen, wie weit man bei der Verfolgung dieſes Planes auf die Bundesgenoſſen⸗ ſchaft der Engländer und der Amerikaner rechnen kann. England iſt vorläufig noch unſchlüſſig und würde ſicherlich nach den bewährten Grundſätzen ſei⸗ ner Politik einer klaren Entſcheidung am liebſten überhaupt ausweichen. So viel dürfte aber immer⸗ hin gewiß ſein, daß es nicht gewillt iſt, ſich mit der franzöſiſchen Kontrollidee und der mehrjährigen Wartezeit ohne jedes poſitive Zugeſtändnis in der tatſächlichen Abrüſtung einfach zu identifizieren. In engliſchen maßgebenden Kreiſen ſcheint vielmehr der Gedanke an Boden zu gewinnen, durch ſolche poſi⸗ tiven Zuſicherungen künftiger Abrüſtungsmaßnah⸗ men noch einmal über die Klippen hinwegzukommen und ein Scheitern der Abrüſtungskonferenz zu ver⸗ hüten. Franzöſiſche Zugeſtändniſſe in dieſer Richtung ſollen auch gleichzeitig eine Konzeſſion für die An⸗ nahme der internationalen Kontrolle durch die übri⸗ gen Mächte ſein. Außerdem möchte England natür⸗ lich nicht den Maedonald⸗Plan, mit dem es ſeinerzeit mit beachtlichem Elan die feſtgefahrene Abrüſtungs⸗ diskuſſion wieder in Fluß gebracht hatte, ſang⸗ und klanglos in den Papierkörben der Genfer renzzimmer verſchwinden laſſen. Dieſe Angelegen⸗ heit iſt ſchließlich auch eine Preſtigefrage für die britiſche Regierung im allgemeinen und für Herrn Maedonald im beſonderen. Es liegt auf der Hand, daß in Paris die Frage„Deutſchland“ eine ſehr große, in vielen Stücken ſogar eine entſcheidende Rolle ſpielt. Frankreichs Politik der Abrüſtungs⸗ frage war eigentlich immer und iſt diesmal in ganz beſonderem Maße eine Politik gegen Deutſchland. Es iſt bekannt, daß die franzöſiſche Regierung nur mit dem größten Unbehagen ſich bereit gefunden hat, Deutſchland die theoretiſche Gleichberechti⸗ gung zuzugeſtehen. Der Quai d' Orſay hat ſeitdem eine beinahe ängſtliche Scheu vor allen Sonder⸗ beſprechungen im Rat der vier Großmächte an den Tag gelegt und hat aus dieſem Empfinden heraus auch erſt nach vielem Widerſtreben ſeine Zuſtimmung zum Viermächtepakt gegeben. Man verſucht mit allen nur erdenklichen Mitteln, die praktiſche Ver⸗ wirklichung des damals gegebenen Zugeſtändniſſes, die tatſächliche Gleichberechtigung Deutſchlands, zu hintertreiben. Deutſchland geht als Gläubiger nach Geuf und zwar in doppelter Hinſicht: Einmal hat das Verſailler Diktat, das unſere Entwaffnung erzwun⸗ gen hat, allgemein die anderen Vertragsmächte dazu verpflichtet, nach der vollzogenen deutſchen die eigene Abhrüſtung durchzuführen. Zum anderen warten wir auf die endliche praktiſche Verwirklichung un⸗ ſerer mündlich und ſchriftlich von den Großmächten anerkannten Gleich berechtigung. Der Reichsaußenminiſter hat am letzten Freitag vor der ausländiſchen Preſſe noch einmal ruhig, ſach⸗ lich und klar unſere Haltung in der Abrüſtungsfrage auseinandergeſetzt. Nach den von ihm aufgezeigten Richtlinien wird die deutſche Delegation unſeren Standpunkt in den Abrüſtungsverhandlungen ver⸗ treten. Wir beſtehen auf unſerem guten Recht und erwarten, daß die uns im Verfailler Vertrag und in der Gleichberechtigungsformel gegebenen Verſpre⸗ chungen endlich einmal erfüllt werden. Unſer Stand⸗ punkt iſt klar und eindeutig, daran werden alle Manöver, alle taktiſchen Verdrehungskünſte der fran⸗ „ Konfe⸗] zöſiſchen Staatsmänner nichts zu ändern vermögen. „Tiofgehende Moinungsverſchledenheiten“ Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 19. September. Die Pariſer Morgenpreſſe hebt übereinſtimmend hervor, daß die Pariſer Verhandlungen nur eine Etappe ſein könnten, wodurch die öffentliche Mei⸗ nung darauf vorbereitet werden ſoll, von den Pa⸗ riſer Beſprechungen nicht mehr ſo viel zu erwarten, wie man es bisher immer und immer wieder an⸗ gekündigt hat. Ueber den Stand der Verhandlungen lieſt man im„Journal“, die erſte Gegenüberſtellung der beiderſeitigen Anſichten habe nicht eine ſo vollſtän⸗ dige Uebereinſtimmung und Annäherung herbeige⸗ führt, wie man ſie gewünſcht hätte. Tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten be⸗ ſtünden ſowohl hinſichtlich der engliſcherſeits geforderten Abſchaffung der Offenſivwaffen als auch hinſichtlich der franzöſiſcherſeits ver⸗ langten Sanktionen, die England ablehne. Unter Bezugnahme auf die Akten über die angeb⸗ lichen Rüſt ungen Deutſchlands, die die fran⸗ zöſiſche Regierung während der Ferien der engliſchen Regierung übermittelt habe, hätten Paul⸗Boncour und Daladier erklärt, daß die jetzige Fühlungnahme Frankreich keine Rückſchlußmöglichkeiten mehr biete(). Sie hätten hinzugefügt, daß der franzöſi⸗ ſche Standpunkt ſeitens eines anderen Unterzeich⸗ ners des Viermächtepaktes unzweideutige Zeichen der Billigung erfahren habe. Eden ſei hiervon ſehr beeindruckt geweſen und habe erklärt, es ſei not⸗ wendig, daß er nach London zurückkehre und mit den Mitgliedern ſeiner Regierung Fühlung nehme. Eine neue Zuſammenkunft ſei erforderlich. „Petit Journal“ ſchreibt, Macdonald wolle die Frage der Kontrolle erſt bei Eintreten ge⸗ wiſſer Vorfälle prüfen und erachte die ſogenannte Probezeit nicht für notwendig. Ebenſo habe ſich England auch gegenwärtig gegen eine Debatte in Genf über die angeblichen Geheimrüſtungen Deutſchlands ausgeſprochen. Der Abſtand zwi⸗ ſchen dem engliſchen und dem franzöſiſchen Stand⸗ punkt ſei ſo geringfügig, daß die großen Hoffnungen erlaubt ſeien. Auch hinſichtlich Jtaliens will das Blatt von einer Annäherung an die franzöſiſche Theſe ſprechen können. Wie urteilt London? Meldung des Wolff⸗ Büros .— London, 19. Sept. Das Bild, das die Preſſe von den Pariſer Ab⸗ rüſtungsbeſprechungen gibt, iſt nicht einheit⸗ lich. Im Gegenſatz zu dem zuverſichtlichen Charakter des Pariſer Kommuniqués iſt„Morning Poſt“ der Meinung, daß von wirklichem Fortſchritt kaum die Rede ſein könne. In dem Bericht des Pariſer „Times“⸗Korreſpondenten dagegen heißt es, daß ein befriedigender Fortſchritt gemacht worden ſei. Im„Daily Herald“ heißt es, die franzöſiſchen Vorſchläge müßten, wenn Frankreich darauf beharre, zum Abbruch der Abrüſtungskonferenz führen. ũ ũ...... ã õyVꝓVVꝓVꝓVVVVꝓVVVVVPVFPFPPPFPFPVPVPVPVTPVPVPPVPVVVPVPVVVVPVTPVTVTVTVVVVVVVVGVTVVVVVVVV————WTT—WTTw—w Miniſterpräſident Daladier und Außenminiſter! austauſch, der in einem Geiſte gegenſeitigen Ver⸗ Paul⸗Boncour haben den engliſchen Botſchafter Lord Tyrell und den engliſchen Unterſtaatsſekretär im Foreign Office, Eden, den britiſchen Delegierten auf der Abrüſtungskonferenz, empfangen. Die Unter⸗ redung dauerte von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 16,30 Uhr und war der Prüfung der Lage gewidmet, ſo wie ſie ſich vor Wiederaufnahme der Arbeiten der Abrüſtungskonferenz darſtellt. Bei dem Meinungs⸗ trauens gepflogen wurde, haben die Vertreter der beiden Länder die Anſichten ihrer Regierungen über die verſchiedenen gegenwärtig offenen Probleme aus⸗ einandergeſetzt in dem Gedanken, zu einer An⸗ mäherung der Theſen zu gelangen. Die britiſchen Vertreter erſtatteten ihrer Regierung über die Ereigniſſe der Verhandlungen Bericht. Eine neue Ausſprache iſt binnen kurzem vorgeſehen. franzöſiſchen„Vorſchläge zur Für Kontrolle und Sanktionen Ein aufſchlußreicher Havaskommentar Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 19. September. Die Agentur Havas gibt einen Kommentar zu den franzöſiſch⸗engliſchen Beſprechungen, der im weſentlichen den bereits wiedergegebenen Eindruck beſtätigt, daß noch große Meinungsverſchiedenheiten in der Kontrollfrage beſtehen. Die franzöſiſche Theſe habe, ſo wird erklärt, keine weſentliche Aen⸗ derung erfahren. Miniſterpräſident Daladier werde wahrſcheinlich am 25. September der Völkerbunds⸗ tagung beiwohnen und bei dieſer Gelegenheit die franzöſiſche Theſe darlegen. Frankreich lege Wert darauf, daß die Abrüſtung von der Schaffung einer internationalen ſtändigen, automatiſchen und periodiſch vorzunehmenden Kon⸗ trolle abhängig ſei. Dieſe Kontrolle werde während vier oder fünf Jahren erprobt werden müſſen, bevor eine effektive Rüſtungsher⸗ abſetzung in Frage komme. Auch ſeien Sanktio⸗ neu gegen diejenigen Länder vorzuſehen, in denen Verſtöße gegen das Abrüſtungsabkommen feſtgeſtellt werden würden. Bisher habe England ſich ge⸗ gen das automatiſche und periodiſche Funktionieren der Kontrolle ausgeſprochen und vor allem auch ge⸗ gen die Sanktionen. Im übrigen ſeien alle Abrüſtungsprobleme zur Sprache gekommen. Im Mittelpunkt der Beſprechun⸗ gen habe natürlich die Kontroll⸗ und Sank⸗ tionsfrage geſtanden. Die engliſchen Delegierten hätten ein größeres Verſtändnis für die allgemeine Lage und die franzöſiſchen Beſorgniſſe gezeigt. Bei den hentigen Beſprechungen mit Norman Davjis hoffe man, ein gewiſſes Zögern der Amerikaner zu über⸗ winden, ohwohl die Auffaſſung Rooſevelts in der Abrüſtungsfrage der franzöſiſchen Theſe näher zu ſtehen ſtheine als die engliſche Einſtellung. In der Havasauslaſſung wird auch darauf hinge⸗ wieſen, daß gleichzeitig auf diplomatiſchem Wege mit der italieniſchen Regierung varhandelt werde, und daß dieſe Verhandlungen zu einem gewiſſen Op⸗ timismus berechtigten. Ob eine Ausſprache mit dem Präſidenten der Abrüſtungskonfſerenz, Henderſon, der mit Norman Davis aus London eingetroffen iſt, ſtattfinden wird, läßt auch Havas dahingeſtellt. Nur wenn er ſelbſt den Wunſch äußern ſollte, würde man ihm Rechnung tragen. Norman Davis bei Macdonald Meldung des Wolff⸗Büros — London, 18. September. Norman Davis beſuchte am Montag mittag den Miniſterpräſidenten Macdonald zum Früh⸗ ſtück und verweilte zwei Stunden bei ihm. Es heißt, Davis habe Macdonald eine Botſchaft Rooſevelts übermittelt. Macdonald habe, ſo heißt es weiter, gewiſſe Anregungen gemacht, die Norman Davis ſofort nach Waſhington weitergelei⸗ tet habe. Er habe ferner zu verſtehen gegeben, daß England keinen Wert darauf lege, die Unter⸗ ſuchung geheimer Rüſtungen in Deutſch⸗ land“ und zu einer ſtrafferen Rüſtungskontrolle zu ermutigen. Er ſei vielmehr daran intereſſiert, daß Fortſchritte gemacht werden, um zu einer Uunter⸗ zeichnung der engliſchen Abrüſtungsvorſchläge zu kommen. Rooſevelts Votſchaft an Daladier Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 19. Sept. Ueber den Inhalt der Botſchaft Rooſevelts, die der amerikaniſche Delegierte Norman Davis dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier über⸗ geben wird, berichtet Havas, daß der Text ziemlich kurz ſei und in allgemeinen, aber beſonders freund⸗ ſchaftlichen Wendungen gehalten ſei. Die Botſchaft nehme auf die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz Bezug und beſtehe auf der Notwendigkeit, 127 die Abrüſtungs konferenz zum Ziele ü hre. Politiſche Zuſammenſtöße in Holland — Amſterdam, 18. Sept. In Groningen, Zwoelle, Schiedam und Enſchede ereigneten ſich Zwi⸗ ſchenfälle zwiſchen Notionalſozialiſten und linksradi⸗ kalen Elementen. Auf dem Marktplatz in Groningen wurden nationalſozialiſtiſche Zeitungs verkäufer von Kommuniſten überfallen. Es entſtand eine große Schlägerei. Die Polizei mußte mit der blanken Waffe vorgehen, um die Ruhe 1 herzuſtellen. Mehrere Perſonen wurden ver⸗ etzt. eite Nummer 432 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe September 1938 Das Danzig⸗-polniſche Hafenprotokoll Meldung des Wolff⸗Büros — Danzig, 18. Sept. Das Protokoll über die Durchführung des Dan⸗ zig⸗polniſchen Abkommens über die Ausnutzung des Danziger Haſens iſt heute nachmittag um zwei Uhr in Warſchau unterzeichnet worden. E der Unterzeichnung des Danzig⸗polniſchen Ha okolls gibt die Preſſeſtelle des Dan Senats eine Mitteilung aus, in der dar⸗ hingewieſen wird, daß die polniſche Regierung ung übernommen hat, eine Verminde⸗ N u des gegenwärtig über den Danziger Hafen enden erkehrs zu verhindern. Dem Dan⸗ Hafen ſoll in Zukunft ferner nach Möglichkeit eine gleiche Beteiligung am ſeewärtigen Verkehr ge⸗ währt werden. In der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis um 30. September 1934 müſſen beſtimmte Mengen ſer in einer beſonderen Liſte enthaltenen Wa⸗ ren im Danziger Hafen umgeſchlagen werden. Tritt bei dem Verkehr dieſer Waren eine Verminderung ein, die nicht durch Zunahme einer anderen Ware a lichen wird, ſo werden die beiden Regierun⸗ gen über die Möglichkeit eines Ausgleiches verhandeln. Beide Regierungen werden innerhalb ihrer Zuſtändigkeit und ihres finanziellen Leiſtungs⸗ vermögens Maßnahmen zur Senkung der Umſchlags⸗ im Danziger Hafen auf ein Niveau treffen, den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten des Hinter⸗ landes entſpricht und dem Danziger Hafen er⸗ das möglicht, dem Wettbewerb anderer Hä⸗ fen begegnen. Eine paritätiſche Kommiſſion wird vierteljährlich über die Verkehrsentwicklung berich⸗ ten. Die Danziger Regierung, ſo heißt es dann, weiſt erneut darauf hin, daß die füdiſchen Kauf ⸗ leute im Danziger Hafen bei ihrer geſchäftlichen Betätigung volle Freiheit haben und daß dieſe Frei⸗ heit nicht angetaſtet oder beſchränkt werden wird. Programm der Reichsführertagung des Stahlhelm — Hannover, 18. Sept. Für den am Samstag in Hannover ſtattfindenden Reichsführertag des Stahlhelms, an dem auch Stabschef Ernſt Röhm teilnehmen wird, iſt endgül⸗ tig folgendes Programm vorgeſehen: Freitag, den 22. September: Zwangloſes Zuſammenſein im Hotel Ernſt Auguſt in Hannover, Samstag, den 23. Sept.: Reichsführertagung des Stahlhelms; um 19 Uhr Empfang der Gäſte in der Kuppelhalle, 20,30 Uhr großer Zapfenſtreich vor dem Rathaus, Sonntag, den 24. September: 8,30 Uhr Aufmarſch zum Führer⸗ appell, 9g Uhr Beginn des Führerappells: Einmarſch der Fahnen, Fahnenweihe; 10 Uhr: Abfahren der Front, Vorbeimarſch und Abmarſch. Kommuniſtenrazzia im Harz — Göttingen, 18. Sept. In Lauterberg und den umliegenden Ortſchaften ſind im Verlauf einer großen Aktion zur Bekämpfung ſtaatsfeindlicher Umtriebe 251 Perſonen feſtgenommen wor⸗ den, von denen 76 in das Gerichtsgefängnis ein⸗ geliefert wurden. Mehrere Motorräder des Kurier⸗ dienſtes der Kp wurden ſichergeſtellt. 5000 Chineſen durch ein Erdbeben getötet — London, 19. September. Verſpätet eingetroffene Meldungen beſagen, daß im Tal des Min⸗Fluſſes zwiſchen Sung und Man im nördlichen Szetſchwan durch Erdbeben, die ſich zwiſchen dem 23. und 31. Auguſt ereignet haben, 5000 Ehineſen ums Leben gekommen ſind. Die frag⸗ liche Strecke an dem Fluß iſt 160 Kilometer lang. Ein Ort wurde vollkommen zerſtört. Seine 1000 Einwohner wurden lebendig begraben. Die Stadt Tating wurde von einer Lawine von Steinen zer⸗ ſtört. Infolge Vernichtung der Verbindungen iſt das volle Ausmaß der Kataſtrophe noch nicht feſtzuſtellen. haben wird. Ausſprache Starhembergs mit Dollfuß Scharfe Stellungnahme des Heimwehrführers gegen Vizekanzler Winkier Meldung des Wolff⸗ Büros Innsbruck, 19. September. Eine Beratung der Landesführer des öĩſterreichi⸗ ſchen Heimatſchutzes, die ſich mit den gegen die Po⸗ litik des Heimatſchutzes gerichteten Erklärungen des Vizekanzlers Winkler in Graz beſchäftigte, hatte das Ergebnis, daß ſich Starhemberg in den nächſten Tagen zu Bundeskanzler Dr. Dollfuß begeben und mit ihm eine Ausſprache über die politiſche Lage Zweifel, heißt es in der von der gegebenen Veröffentlichung über chung, daß der Bundeskanzler die abwe⸗ gigen, zum politiſchen Bodenkram gehörigen libera⸗ len Ideen des Vizekanzlers Winkler durch die Tat widerlegt. Eine Politik, wie ſie Vizekanzler Winkler mit Zuhilfenahme von Schlagworten wie„ſtändiſche Demokratie“,„nationale Republik“, „unveräußerliche Menſchenrechte“ entwickelt hat, und die in abſolutem Gegenſatz zu den programma⸗ tiſchen Erklärungen des Bundeskanzlers ſtehe, werde der Heimatſchutz ſtets auf das entſchiedenſte bekämpfen. Die Begleitmuſik der Wiener Preſſe Meldung des Wolff⸗Büros — Wien, 19. Sept. Die Montagmorgenblätter ſind in ihrer Beurtei⸗ lung der Folgen der geſtrigen Reden Winklers und Starhembergs noch zurückhaltend, da ihnen anſcheinend noch die genauere Orientierung fehlt.— Das chriſtlich⸗ſoziale„Wiener Montagblatt“ will, offenbar auf Grund einer Einflußnahme von Regierungsſeite, aus den Kundgebungen in Graz und Kufſtein einen„bemerkenswerten Gleichklang“ heraushören, da die Hauptredner bei den Tagungen ſich zur Führerſchaft Dollfuß' bekannt hätten. Unter Hinweis darauf erklärt das chriſtlich⸗ſoziale Blatt, über die Wege, die zum Endziel führen, dürfte die Diskuſſion der Anſchauungen„noch manche Klä⸗ rung“ herbeiführen. Eines aber erſcheint ſicher: ſchon die allernächſte Zeit werde einigende, gemein⸗ ſame Arbeit an dem großen Aufbauwerk bringen, das gelingen müſſe, wenn Oeſterreichs Politik den Weg in eine beſſere Zukunft finden ſolle. In ähnlichem Sinne ſucht auch die„Wiener Sonn⸗ und Montagszeitung“ zu be ruhigen, indem ſie ſchreibt: Vizekanzler Winker habe ſich zwar mit aller Entſchiedenheit gegen den von Starhemberg proklamierten Ausdruck„Faſchismus“ erklärt, aber nach dem„ſtarken Bekenntnis beider Politiker zur Politik des Bundeskanzlers“ unterliege es wohl keinem Zweifel, daß gar kein Anlaß zu irgen d⸗ welchen Beſorgniſſen über die weitere Ent⸗ wicklung und Geſtaltung der innenpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe in Oeſterreich vorliege. Dagegen ſpricht der „Morgen“ von einem Schickſalsſonntag für Oeſter⸗ reich und meldet zu dem Duell Winkler—Starhem⸗ berg aus einem telephoniſchen Geſpräch mit dem Vizekanzler, dieſer habe mit ſeiner geſtrigen Rede die unbedingt notwendige Klärung herbeiführen wollen, unbekümmert darum, was daraus entſtehen möge. Berliner Maſſenkundgebung zur öfterreichiſchen Kriſe Berlin, 19. September. Der Kreis 4 des Gaues Groß⸗Berlin der NS DA veranſtaltete am Montagabend im Sportpalaſt eine außerordentlich ſtark beſuchte Maf ſenkundge⸗ nnn.. 8 Zugendfragen und die Organiſierung des Feierabends Meldung des Wolffbüres Berlin, 18. September, Das Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront(Lei⸗ ter Heinz Otto) hatte am Montag abend zu einer Be⸗ ſprechung geladen, an der zahlreiche Verbands⸗ und Bezirksjugendleiter beiderlei Geſchlechts, ſowie Ver⸗ treter der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung teilnahmen. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley äußerte ſich eingehend über die Schaffung einer ein⸗ heitlichen Arbeitsfront⸗Jugend. Er ging hierbei von dem totalen Machtanſpruch der Partei aus, der auch hier Geltung verlange. Die Partei als ſolche wird immer eine Minderheit bleiben müſſen, um ihre Auf⸗ gaben erfüllen zu können. Die NS iſt ein Glied der Partei. Ihre Aufgabe war die Eroberung der Betriebe. Dieſe Aufgabe beſteht jetzt darin, die Ge⸗ ſchloſſenheit in der Weltanſchauung herbeizuführen. Nach der NS O iſt die Arbeitsfront geſchaffen wor⸗ den, von der jedoch noch nicht entſchieden iſt, ob ſie eine Zwangsorganiſation werden ſoll. Dieſe Frage bleibt noch der Zukunft vorbehalten. Es ſpricht vie⸗ les dafür, daß alle hineinkommen, es ſpricht aber auch mancherlei dafür, die aſozialen Elemente aus der Arbeitsfront fernzuhalten. Als eine weitere ſehr wichtige Aufgabe bezeichnete Dr. Ley alsdann die Organiſierung des Feierabends. Man ſpricht immer nur vom Alltag. Der Tag Hat bisher in der Fabrik begonnen und iſt in der Fa⸗ brik beendet worden. Das iſt in vergangenen Zeiten ein überaus verhängnisvoller Fehler geweſen. Es handelt ſich darum, den Menſchen nach ge⸗ taner Arbeit zu betreuen, wenn er die Laſt des Alltags ablegt. Man müſſe den ſchaffenden Menſchen vor der Langeweile ſchützen, womit aber nicht gemeint iſt, daß irgendein Zwang ausgeübt werden ſolle. Es wird ein großzügiges Werk dieſes Feierabends aufgezogen, um dem Volk neue Spann⸗ kraft zu geben. Mit dieſer Frage iſt auch die Er⸗ ziehung der Jugend verbunden. Die Hitlerjugend umfaßt bereits große Teil der Jugend unſeres Vol⸗ kes. Das genügt aber noch nicht, Die Erziehung der Jugend der Arbeitsfront hat einen anderen Charak⸗ ter als die Erziehung der Hitlerjugend. Das iſt nicht nur eine Frage der beruflichen Fortbildung. Es geht nicht an, daß jede Organiſation ihren eigenen Ju⸗ gendverband hat. Das, was die Menſchen der ver⸗ ſchiedenen Berufe und Stände früher getrennt hat, muß reſtlos beſeitigt werden. 5 Der Feierabend muß die Bildung der großen neuen Geſellſchaftsordnung ermöglichen. Das ſoll in der Jugend bereits neu geſchaffen werden Die Jugend der Arbeitsfront ſoll aber nicht in Fach⸗ ſchaften getrennt werden, ſondern einfach die Jugend der Deutſchen Arbeitsfront ſein. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die verſchiedenen Fachſchaften Einfluß auf die berufliche Weiterbildung zu nehmen haben. Dr. Ley kündigte alsdann an, daß die NS B O⸗ Jugend in dieſe Front eingereiht wer⸗ den ſoll. In dem Augenblick, in dem der Jugendliche den Lehrbrief überreicht erhält, wird er in die eigentliche Arbeitsfront überführt. In den Fällen, in denen er keinen Lehrbrief erhält, erfolgt die Ueberführung nach dem 18. Lebensjahr. Dieſer Akt ſoll jeweils am 1. Mai oder dem darauffolgenden Tage in feierlicher Form erfolgen, damit der junge Menſch in ſeinem Leben immer einen Tag hat, an den er ſich erinnert. bung zur Unterſtützung der Befreiungs⸗ kämpfe in Oeſter reich, auf der der Inſpekteur der Landesleitung Oeſterreich der NSDAP, Ha⸗ bicht, ſprach. Die Kundgebung ſolle, führte der Redner aus, den nationalgeſinnten, großdeutſch empfindenden Oeſter⸗ reichern das Bewußtſein geben, daß ſie nicht auf ver⸗ lorenem Boden ſtänden. Oeſterreich müſſe endlich das Recht zugeſtanden werden, über ſein Schickſal ſelber zu verfügen. Die Ereigniſſe von dem Tage der Ver⸗ meigerung des Selbſtbeſtimmungsrechts der Oeſter⸗ reicher bis heute gehörten zu den ſchmerzlichſten in der ganzen europäiſchen Geſchichte der letzten Jahr⸗ hunderte. Der Redner behandelte dann ausführlich die gegenwärtigen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich. Die Auseinanderſetzung über eine Bereinigung der ſtrittigen Fragen zwiſchen Berlin und Wien komme erſt in zweiter Linie in Frage. Das Problem der Löſung des gegenwärtigen Staatsbeſtandes ſei ausſchließlich eine inner⸗ öſterreichiſche Angelegenheit. Es handle ſich allein um eine Auseinanderſetzung zwiſchen dem geknebelten Volke und einer auf Gewalt fußenden Regierung. Eine Verſtändigung könne nur dann er⸗ zielt werden, wenn zunächſt einmal alle Zwangs⸗ maßnahmen aufgehoben würden. Die NS Da Oeſterreichs verlange mit allem Nachdruck darüber hinaus Neuwahlen. Der Wille der öſterreichiſchen Nationalſozialiſten, die Bewegung auch in Oeſterreich zum Siege zu bringen, ſei keineswegs durch die Maßnahmen der Dollfuß⸗Regierung geſchwächt. Der Welt müſſe jedoch in jedem Falle das Recht ver⸗ weigert werden, in dieſe Entwicklung einzugreifen. Der Anſchluß Oeſterreichs ſei das vor⸗ nehmſte Ziel des Nationalſozialismus. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Oeſterreich zur Macht gelange, dann ſei die Zeit vorbei, wo Oeſter⸗ reich gegen Deutſchland ausgeſpielt werden könne. Pflicht des Reiches müſſe nach wie vor ſein, den kämpfenden Brüdern in Oeſterreich zur Seite zu ſtehen. Die Rede wurde mit toſendem Beifall auf⸗ genommen. Sozialoͤemokratiſche Kampfanſage Meldung des Wolff⸗ Büros — Wien, 18. September. Der Sozialdemokratiſche Parteivorſtand trat am Sonntag zuſammen und faßte einen Beſchluß, in dem zum Ausdruck gebracht wird, die öſterreichiſche Ar⸗ beiter⸗ und Angeſtelltenſchaft habe ihre Selbſtüber⸗ windung— gegenüber dem Kampf der Regierung gegen die Nationalſozialiſten— nicht zu dem Zweck geübt, um ſich von dem öſterreichiſchen Heimwehr⸗ faſchüs mus niederwerfen zu laſſen. Die Partei und der Bundesvorſtand erklären, daß für den Fall eines gewalttätigen Angriffes des Heimwehrfaſchis⸗ mus gegen Verfaſſung und Geſetze der Republik die erforderlichen Beſchlüſſe gefaßt werden. * Staatliche Organiſation der öſterreichiſchen Jugend — Wien, 18. September. Wie hier verlautet, bereitet die Regierung eine ſtaatliche Organiſation der Jugend nach dem Vorbild Italiens und Ungarns vor. Die Organiſationspläne, die die Zuſammenfaſſung der Jugend ohne Rüekſicht auf die beſtehenden Ertüchtigungs⸗ und Sportglie⸗ derungen vorſehen, ſind im Unterrichtsminiſterſum bereits ausgearbeitet und ſollen in nächſter Zeit den Miniſterrat beſchäftigen. eee Japaniſche Flugzeuge bombardieren Kalgan — Tok io, 19. Sept. Die Agentur Shimbun Rengo teilt mit, daß Montag in aller Frühe ja⸗ paniſche Bombenflugzeuge Kalgan angegriffen haben. Die Japaner haben die Stadt nahezu eine Stunde lang mit Bomben belegt. Die Befeſtigungen von Kalgan ſollen zerſtört worden ſein. Es werden viele Tote und Verwundete gemeldet. Einkehrſtunde im Märchenland III. Das romantiſche Märchenbild ie einzigartige Ausſtellung des Mannheimer Schloßmuſeums„Das deutſche Märchen in Schrift und Bild“ wird in wenigen Wochen ihre Pforten ſchließen. Sie hat,— wie ſelten eine ähnliche Veranſtaltung,— bis an die Grenzen des Reiches begeiſterten Widerhall und bei ſo mancher Mutſeumsleitung den Wunſch zur Nachahmung ge⸗ weckt. Das iſt nicht verwunderlich, denn dieſe Schau iſt nicht nur eine muſeale Angelegenheit für ſach⸗ kundige Sammler und einſchlägige Kunſtfreunde. Sondern ſte erfüllt ſchlechtweg,— das beweiſt ihr Mannheimer Erfolg,— die Forderung der Zeit nach lebendiger Verbundenheit mit den aus der deutſchen Vergangenheit bis in unſere Tage wirkenden volkhaften Kräfte. * D 2 So oft man auch die anheimelnden, mit er⸗ leſenem Geſchmack ausgeſtalteten Räume der Märchenſchau durchwandert,— immer entdeckt man neue Schönheiten und neue Reize, die dieſe Aus⸗ ſtellung zu einer unerſchöpflichen Quelle reinſter Freude und anregendſter Belehrung werden laſſen. Sprachen wir früher bereits über die moderne Märchenbildkunſt und das Märchen in der Plaſtik, ſo wollen wir uns heute jenem Zeitabſchnitt zuwen⸗ den, der das Land der Fabeln, Zaubermächte und Träume dem deutſchen Volke neu erſchloß und aus dem Geiſte der romantiſchen Weltanſchau⸗ ung auf bis dahin nie gekannte Weiſe in Wort und Bild den Dornröschenſchlaf des deutſchen Märchens brach. Die romantiſche„Liebe zur Welt“ iſt hier die auslöſende Gewalt, die ſich als Schlüſſel be⸗ währte und mit unvergleichlicher Beſchwingtheit das nur halb Gefühlte, romantiſch Erahnte ſeiner durch Phantaſie ergänzenden Erfüllung zugänglich machte. Wenn wir an den Bildern eines Schwind, eines Neureuther oder Runge vorübergehen, ſo iſt das, als ob wir mit wachen Augen auf unſere eigene Jugend zurückblicken; ſo iſt es aber auch, als ob das deutſche Volk hier aus ſeinen Kinder⸗ tagen ein Zeugnis nationaler Selbſtbeſinnung auf⸗ gerichtet hätte. Denn wir ſind reif geworden; und heute wie damals ſtehen wir an einem Wendepunkte, an einem Abſchnitt auch unſeres geſellſchaftlichen und kulturellen Lebens. Für uns ſind deshalb dieſe Bil⸗ der mehr als bloße„Märchenilluſtrationen“ oder heitere Spielereien romantiſch durchglühter Künſt⸗ lerſeelen, die— mit wunderbar feinen Sinnen für die Natur begabt— den oft grauenhaften, oft humor⸗ vollen Tieſſinn der romantiſchen Naturmärchen, den unheimlichen Einfluß elementarer Kräfte auf das Geſchick des Menſchen mit Stift und Farbe auf Ta⸗ fel oder Karton zu bannen wußten. Den Reigen der„Frühromantiker“ unter den Malern eröffnet Joh. Heinrich Ramberg. Seine bezaubernd zarten, in ſanften Farben ſpielenden Aquarelle zu Muſäus' Volksmärchen und dem Werke der Gebrüder Grimm ſind beſonders deshalb be⸗ merkenswert, weil ſie ganz kurz nach dem Gr⸗ ſcheinen der„Kinder⸗ und Hausmärchen“ ent⸗ ſtanden und zu den früheſten Bebilderungen gehö⸗ ren, die wir auf dieſem Gebiete überhaupt beſitzen. So trägt etwa die reizende Szene„Schneewittchen“ die volle Signierung:„Ramberg, Hannover 1817“. Die köſtlichen kleinen Wunderwerke des Tuſchpinſels ſtammen aus Frankfurter Beſitz und wurden,— wie manches andere ſchöne Stück der Märchenſchau,— hier in Mannheim zum erſten Male der Oeffentlich⸗ keit zugänglich gemacht. Ramberg iſt noch mit Federzeichnungen zu Rei⸗ neke Fuchs und Till Eulenſpiegel vertreten,— Blät⸗ tern von bewundernswerter Geſtaltungskraft und vollendeter zeichneriſcher Suggeſtion. * Zwei Grundelemente machen— ſo könnte man faſt ſagen— das Kriterium maleriſchen Kunſtſchaf⸗ fens der Romantiker aus: Ornament und Er⸗ zählung. Das Ornamentale und das Bildliche,— die Arabeske und die dargeſtellte Handlung werden in unterhaltend⸗wechſelvoller Reihe miteinander ge⸗ ſtaltet, durcheinander geſchlungen, ſo daß der Be⸗ ſchauer gleichſam kraft eines eigenen Bewegungs⸗ prinzipes von Gegenſtand zu Gegenſtand weiter⸗ geſpielt wird und nicht ſelten, auf einem einzigen Blatt vereinigt, den ganzen Ablauf eines Märchens als„Bildnovelle“ wiederfindet. Philipp Otto Runge iſt im Rahmen unſerer Schau vor allem als Sammler zweier Perlen deut⸗ ſchen Märchengutes wichtig; denn er war es, der hoch oben in Pommern den„Machandelboom“ und den„Fiſcher un ſyne Fru“ auffand und ſie in ihrer großartig⸗kraftvollen mundartlichen Faſſung den Gebrüdern Grimm nach Heidelberg hinunterſchickte. Als romantiſchen Zeichner vom reinſten Waſſer lernen wir ihn in den vier Blättern„Die Tageszeiten“ kennen, in denen er der recht eigentlich von ihm„entdeckten“ romantiſchen Orna⸗ mentik ein unübertroffenes Denkmal geſetzt hat. War Runge— kunſtgeſchichtlich betrachtet— der Wiedererwecker einer auf altdeutſchen Traditionen fußenden, aus Dürerſcher Spätgotik wie aus italieni⸗ ſcher Renaiſſance erwachſenen Formgebung, ſo geht Gugen Napoleon Neureuther auf Runges Wegen weiter, indem er Ornament und Arabeske zu einem ſymboliſchen oder erzählenden Ausdrucksmittel bild⸗ lich gleichgeordneter Art entwickelt. Das wird ganz deutlich, wenn wir nach den„Tageszeiten“ nun etwa Neureuthers herrlichen großen Stich„Dornröschen“ in Augenſchein nehmen. Er iſt nach Art eines Al⸗ tarſchreines aufgebaut; gotiſierende Arabesken, aus Waldlandſchaft hervorwuchernd, bilden die Um⸗ rahmung, während auf den Füllungen des„Antipen⸗ diums“ der Text des Märchens untergebracht iſt. Die Aufteilung der ganzen Bildkompoſition durch einen, wie unter die Erdoberfläche weiſenden Gewölbebogen und eine, noch über Baumwipfeln oder Schloßzinnen liegende„obere“ Oberwelt wiederholt ſich auf allen dieſen Neureutherſchen Schöpfungen. Sie iſt gewiſſer⸗ maßen die wagerechte Ergänzung der ſenkrechten Dreiteilung des Schreins, ſo daß ſich auf dieſe Weiſe eine neunfache, manchmal ſogar eine zwölffache Glie⸗ derung des ganzen Blattes ergibt, die ſchließlich durch weitere Abteilungen in der Perſpektive der dritten Dimenſion noch beliebige Erweiterungen erfährt. Vielleicht iſt aber gerade dieſe Reichhaltigkeit die gefährliche Klippe, an der das klare Verhältnis zwiſchen Bild und Ornament zerſcheitert. Denn mit geradezu naturaliſtiſcher Unmittelbarkeit geht das eine in das andere über und läßt in echt roman⸗ tiſch ſchwelgender Empfindungsfülle jede zuchtvolle Beſchränkung der zeichneriſchen Phantaſie vermiſſen, die bei allem kindlichen Schaubedürfnis der Zeit doch letzte Geſetzmäßigkeit auch der romantiſchen Bild⸗ Erzählung bleiben muß. Moritz von Schwind, von deſſen hier gezeig⸗ ten Werken wir bereits in einleitenden Betrachtun⸗ gen zur Märchenſchau geſprochen haben, ſei jetzt in dieſem Zuſammenhang deshalb nur mehr als der eigentliche Vollender ſolcher bildkünſtleriſchen Auf⸗ gaben genannt. In vielen ſeiner ſchönſten Mär⸗ chenilluſtrationen wie„Aſchenbrödel“, die„Sieben Raben“, auch in dem mufikaliſch beſchwingten„Zau⸗ berflöte“⸗Zyklus und im Bilderbogenblatt des„Ge⸗ ſtiefelten Kater“ iſt das Problem des Dualismus von Ornament und Erzählung zur vorbildlichen Lb⸗ ſung gebracht, bei der jedes der zwei Elemente durch weiſe Scheidung voneinander in lieb⸗ lichſter Geſamtheit zu ſeinem Rechte kommt. Uebrigens iſt man gerade bei dieſer volks⸗ tümlich⸗heiteren Darſtellung aus den„Fliegenden Blättern“ faſt in Verſuchung, von einem Wettſtreit zwiſchen Malerei und Dichtung zu ſprechen, bei dem die bildliche Anſchauung das beſchreibende Wort des Märcheninhalts um ein Erhebliches. Zur Uraufführung der„Suſanna“. In der Komödie„Suſanna oder der Menſchen⸗ ſchutzverein“, die am Donnerstag hier zur Ur⸗ aufführung kommt, ſind die Damen Annemarie Schradiek, Hermine Ziegler, Lene Blankenfeld und Vera Spohr und die Herren Ernſt Langheinz, Hans Finohr, Erwin Linder, Joſeph Offenbach, Willy Bir⸗ gel, Klaus W. Krauſe und Bum Krüger beſchäftigk. Mit der Inſzenierung ſtellt ſich Hans Carl Mül⸗ ler hier als Regiſſeur vor. Der Mannheimer Altertumsverein hat ein ſehr anregendes Winterprogramm aufgeſtellt. Er⸗ öffnet wird die Reihe der Vorträge durch Dr. Sieg⸗ fried Kadner, den Verfaſſer von„Urheimat und Wege des Kulturmenſchen“, mit dem Thema„Das Kulturbewußtſein der Gegenwart und die deutſche Vorgeſchichte“. Inhaltlich ſchließt ſich dieſem der Vor⸗ trag über die germaniſchen Heiligtümer der Osning⸗ mark in Lippe(Externſteine, Langelau uſw.] von Dr. phil. Fritz König an. Ende Oktober ſpricht Univerſitätsprofeſſor Dr. Ernſt Hoffmann, Her delberg über„Die großen Erzieher des 19. Jahr⸗ hunderts“, im November Prof. Dr. Tuckermann über die Territorialbildungen am Oberrhein. Ueber den Fürſtengrabfund bei Altlußheim wird Dr. Zeiß, Frankfurt am Main im Zuſammenhang mit dem Kunſthandwerk der Völkerwanderungszeit unterrich⸗ ten. Univerſitätsprofeſſor Dr. Schmitthenner, Badiſcher Staatsrat, wird in die Geiſtes⸗ und Tatenwelt Blüchers und Gneiſenaus einführen und anläßlich des 75 jährigen Beſtehens des Altertums⸗ vereins wird Prof. Dr. Schnabel, Karlsruhe in einer Sonntagmorgenfeier die„Stellung der Kur⸗ pfalz in der deutſchen Geſchichte“, darlegen. Die Un allen band Fried zuglei bande helmk eröffn heim, begrü d Stadt Krie und d Einze der T bande daß ſi ſein u Ver gedach dem 6 innert große nalſoz zelne ſein g zen. müſſe! des Feink deutſch Mein nicht mütſſen Bolſch unſere genoſſ aber 1 und 2 nicht wir m Sieg Vater Weſſe! Eil fall un G fü der di tonte, um 31 erhofft mit g Leider ihren Wir e Preſſe Zölle ſchwer zubeiß ten. doch n Volks Dann werde ten. durch gehärt und g Deutſ. Als diſcher griff daß a eilt ſin Ausdr wurde würde komm ten w. Ga later gründe bande der in pra. Worte Menſc Verdie den di druck . dr dadurch den Dienstag, 19. September 1933 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 432 —.—5 25 Fahre Reichsverband deutſcher Feinkoſtkaufleute Mit der Jubiläumstagung beendet der Verband ſeine Tätigkeit Unter reger Anteilnahme allen Teilen des Reiches hielt der Reichs ver⸗ band deutſcher Feinkoſtkaufleute im Friedrichspark ſeinen 25. Verbandstag ab, der zugleich den Schlußſtein in der Geſchichte des Ver⸗ bandes bedeutet. Nach Muſikvorträgen der Stahl⸗ helmkapelle unter der Leitung von Herrn Emonet eröffnete der Vorſitzende der Ortsgruppe Mann⸗ heim, Herr Karl Stahl, die Tagung, wobei er u. a. begrüßte Beigeordneten Dr. Bartſch als Vertre⸗ ter der Stadt Mannheim, NSHago⸗Kreisführer Stadtrat Behme, Handelskammerſyndikus Dr. Krieger, Handwerkskammermitglied Holecek und den Landes verbandsvorſitzenden des Badiſchen Einzelhandels. Herr Stahl wies auf die Bedeutung der Tagung hin, die die letzte des ſelbſtändigen Ver⸗ bandes ſein wird, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie ganz von dem Geiſt der neuen Zeit getragen ſein möge. von Vertretern aus Verbandsvorſitzender Otto von der Heyde⸗Berlin gedachte beſonders der anweſenden Vertreter aus dem Saargebiet und aus Danzig, ehe er daran er⸗ innerte, daß ſich ſeit dem letzten Verbandstag ein großer Umſchwung vollzogen hat. Unter dem Natio⸗ nalſozialismus könne heute nicht mehr jeder Ein⸗ zelne tun und laſſen, was er wolle, ſondern er müſſe ſein ganzes Wirken einſtellen zum Wohle des Gan⸗ zen. Stadtrat Behme führte u. a. aus: Wir alle müſſen uns als wichtige Beſtandteile, als Glieder des deutſchen Volkes betrachten. Wir ſind nicht Feinkoſthändler oder ſonſt etwas, ſondern zuerſt deutſche Volksgenoſſen und deutſche Kaufleute. Die Meinung des Einzelnen hat nie getaugt, wenn ſie ſich nicht eingegliedert hat in das Volksganze. Wir müſſen alle froh ſein, daß uns Adolf Hitler vor dem Bolſchewismus gerettet hat. Darum iſt es auch unſere Pflicht, dafür zu ſorgen, daß alle Volks⸗ genoſſen im Sinne Adolf Hitlers arbeiten. Das eine aber wollen wir noch geloben: Wir holen die Saar und Danzig wieder zum Reich zurück. Wir wollen nicht nur Heil rufen und Abzeichen tragen, ſondern wir wollen in erſter Linie den Geiſt. Ein dreifaches Sieg Heil! auf Reichskanzler, Reichspräſident und Vaterland, ſowie das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied beendeten dieſe Anſprache. Eindrucksvoll und ſtändig von zuſtimmendem Bei⸗ fall unterbrochen, ſprach dann Geſchäftsführer Dr. Hörnes vom Schutzverein für Handel und Gewerbe des Saargebietes, der die Grüße des Saargebietes überbrachte und be⸗ tonte, daß man mit Abſicht jede Gelegenheit benützt, um zu ſagen, wie es im Saargebiet ſteht, was man erhofft, wünſcht und erſehnt. Wir Saarländer folgen mit ganzem Herzen den Vorgängen in Deutſchland. Leider müſſen wir den Verhältniſſen an der Saar ihren Lauf laſſen, weil wir ſie nicht ändern können. Wir ertragen die Beſchimpfungen einer marxiſtiſchen Preſſe, weil wir uns nicht wehren dürfen. Durch Zölle und Kontingente macht man uns das Leben ſchwer. Wir ſind gerne bereit, die Zähne zuſammen⸗ zubeißen, um keine Anläſſe zum Eingreifen zu bie⸗ ten. Wir ſind auch bereit, jedes Opfer zu bringen, doch müſſen wir wiſſen, daß wir uns auf die deutſchen Volksgenoſſen verlaſſen können durch dick und dünn. Dann können ſte ſich auch auf uns verlaſſen. Wir werden zurückkehren, wir werden bis dahin aushal⸗ ten. Wie die ſchwarzen Diamanten des Saargebietes durch Glut heiß werden und der Stahl durch die Glut gehärtet wird, ſo werden auch unſere Herzen geglüht und gehärtet, bis wir zurückkommen zu Euch, zu Deutſchlandl! 8 Als Herr von Seckendorf die Grüße des Ba⸗ diſchen Einzelhandelsverbandes überbracht hatte, er⸗ griff Herr Faſt, Danzig, das Wort, um zu betonen, daß aus Danzig gleich mehrere Kollegen herbeige⸗ eilt ſind, um die Verbundenheit mit Deutſchland zum Ausdruck zu bringen. Was von der Saar geſagt wurde, treffe voll auch auf Danzig zu. Allerdings würde 1935 das Saargebiet zu Deutſchland zurück⸗ kommen, während für Danzig nur eine geringe Hoff⸗ nung beſtände, daß jemals eine Aenderung eintre⸗ ten würde. Hauptvorſtandsmitglied und Anuga⸗Ausſtellungs⸗ läter F. A. Lanz nahm die Ehrung des Mitbe⸗ gründers und bisherigen Führers des Reichsver⸗ bandes, des Präſidenten Karl Weigt⸗Berlin vor, der in Anerkennung ſeiner Verdienſte zum Ehren⸗ phräſidenten ernannt wurde. Mit bewegten Worten dankte Herr Weigt, der ſich ein halbes Menſchenalter für den Verband eingeſetzt hat. Die Verdienſte des Verbandsdirektors Klopfer wur⸗ den durch Ueberreichung eines Geſchenkes zum Aus⸗ druck gebracht. Den Geſchäftsbericht erſtattete 8 direktor Klopfer, Arbeitsteil der Tagung eröffnete. Die Arbeit im verfloſſenen Geſchäftsjahr iſt ſehr ſchwer geweſen, denn das Güteprinzip iſt zu Gunſten der Menge in den Hintergrund gedrängt worden. Viele Feinkoſthändler waren gezwungen, eine Um⸗ ſtellung zum Lebensmittelgeſchäft vorzunehmen. Nun heißt es erſt recht für das Güteprinzip einzustehen, und den Fachgedanken hochzuhalten. Ein Verband iſt miemals Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zum Zweck. 8 Den Hauptvortrag hielt der Vorſitzende Berents vom Einzelhandelsverband Thüringen, der über all⸗ gemeine Fragen des Einzelhandels ſprach. Der Redner, der erſt in der vergangenen Woche vor den Mitgliedern des Mannheimer Einzelhandels weſent⸗ liche Darlegungen über die Ziele und Aufgaben des deutſchen Einzelhandels gemacht hatte, gab ein Teil dieſer Ausführungen in einer anderen Form wieder. Da wir ſeinerzeit ausführlich berichtet haben, kön⸗ nen wir uns heute auf die weſentlichen Ergänzungen beſchränken. Herr Berents führte u. a. aus: Der Mittelſtand iſt das Rückgrat und die Achſe des Reiches. In der Inflation wurden wir dieſes Rück⸗ grates beraubt, ſo daß wir wieder aufbauen mußten und jetzt erſt recht aufbauen müſſen. Dazu brauchen ir dreierlei: eine klare zielbewußte Führung, eine Verbands⸗ mnſtergültige Diſziplin und eine tatkräftige Mit⸗ 1 arbeit. Man hat verſucht, die Kaufleute als Funk⸗ tionäre zu bezeichnen. Das iſt aber ganz ſalſch, denn wir ſind königliche Kaufleute, wir ſind das Herz des Volkes und halten das Herz geſund. Wir Kaufleute ſind Treuhänder der Kundſchaft und werden dafür ſorgen, daß die Kundſchaft ehrlich und gewiſſenhaft bedient wird. Ueber„Für und wider den Rabatt im Lebensmittel⸗ Einzelhandel“ ſprach Gau⸗ vorſitzender A. Seemann, Kiel, der die Entwick⸗ lung der Rabattmarke ſchilderte und die Notwendig⸗ keit der Feſtſtellung betonte, wie die Mitgliedſchaft beim Rabattſparverein zuſtande kam und ob man freiwillig hinein ging. Die Rabattmarke konnte nicht verhindern, daß ſich Warenhäuſer, Konſumvereine und Einheitspreisgeſchäfte ausdehnten, ohne daß eine Umſatzſteigerung beim Einzelhandel zu ver⸗ zeichnen war oder der Barverkauf gefördert wurde. Nutzbringend iſt der Rabatt nie geweſen, daher muß er verſchwinden, wie auch die Sonderverkaufswochen reſtlos verboten werden müſſen. Wo Ware zum an⸗ geblichen Einkaufspreis angeboten wird, ſollte un⸗ nachſichtlich eingeſchritten werden. Der letzte Redner, Handelsgerichtsrat A. Deu tz⸗ mann ⸗Barmen wies auf die Wichtigkeit hin, daß der Fachgedanke ebenſo wie der Gütegedanke hoch⸗ gehalten wird, denn davon hängt die deutſche Wirt⸗ ſchaftsgeltung in der Welt ab. Die Erziehung zum Gütegedanken iſt eine der großen Aufgaben der Fachverbände. Das Anſehen des deutſchen Handels liegt darnieder, aber es werden Einrichtungen ge⸗ troffen werden, um die Schmutzfinken vor ein Ehrengericht zu ziehen und ſo das Wiederanſehen des deutſchen Handels herzuſtellen. Herr Deutzmann verband mit ſeinen Ausführungen die Feſtſtellung, daß das letzte Ziel, die Zuſammenfaſſung aller Ver⸗ bände der Lebensmittelbranche, in die Nähe gerückt iſt und die Verſchmelzung mit dem Schweſterver⸗ band in Erfüllung gehen ſoll. Unter dem Eindruck der Tagung wurde aus den Reihen der Anweſen⸗ den der Antrag geſtellt, die „ vorbereitete Verſchmelzung des Reichsver⸗ bandes deutſcher Feinkoſtkaufleute mit der Nekofei— Neſchsverband deutſcher Kauf⸗ leute des Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Le⸗ bensmitteleinzelhandels— ſofort zu voll⸗ ziehen. Dieſer Antrag fand einſtimmige Annahme und herzliche Begeiſterung. Der Reichsverband deut⸗ ſcher Feinkoſtkaufleute wird ſomit in Zukunft als Fachgruppe der Rekofei geführt. Nach dem erhe⸗ benden Verlauf der Tagung und der einmütigen Verſchmelzung wurde weiterhin der Antrag geſtellt, auf die weiteren Verhandlungen, Kaſſenberichte, Wahlen uſw. zu verzichten. Auch dieſer Antrag wurde gutgeheißen, ſo daß neun Pucikte von der Tagesordnung abgeſetzt werden konnten. Zum Schluß ſprach noch im Namen aller Mitglieder Herr Seemann dem ſcheidenden bisherigen Vorſtand den Dank für die geleiſtete Arbeit aus. j. Erſtes Weltkochen oer Hausfrauen „Gute Owend, Lottche— wie geht der's denn?“— „Na, nit grad ſo extra— ich bin noch ganz mied, Elis! Ich bin noch ganz hin!“—„Jo, ſag' mer doch bloß vun was denn, du ſiegſcht werklich ganz ange⸗ griffe aus. Fehlt der denn ebbes?“—„Ne, deß grad nit, awer ich bin halt noch ſo uffgeregt— uffgeregt— ſag ich der— uffgeregt.“—„Ha, weshalb denn norre— hot Dein Schorſch...“—„Ach was, mein Schorſch... In der Ausſchtellung bin ich'weſe bei dem„Wettkoche“— in der„Anuga“.“—„Guckſcht, do haw ich doch aa hing' wollt— war denn des ebbes?“ „Ob des ebbes war? Uh— ich kann der bloß ſage, bombig war's. Un ich bin halt norre deswege ſo außer mer, weil ich alsfort in Gedanke mitgekocht hab'. Ganz heeß haw ich'hatt, weil ich nit aa dabei war un ich hätt' ſicher aa net ſchlecht abg'ſchnitte. Aber ich bin halt met ausgeloſt worre; for zehne war der Platz norre gericht— un ich hab zugucke miſſe. Awer for de Mittwoch meld' ich mich noch emol; vielleicht haw ich do Glück.“ 1 Und ſo werden es ſicher viele machen, die geſtern ſich das luſtig ernſthafte Wettkochen angeſchaut haben. In Reih und Glied ſtanden die Gasherde, jeweils mit Gasuhr, abwechſelnd mit weißen Küchentiſchen. Auf den Gasherden ſtanden oͤrei Aluminiumtöpfe (Satzgeſchirr) und auf den Tiſchen ein Teller mit Kochlöffeln und Gabel. Das Eſſen, das zubereitet werden mußte, beſtand aus geröſteter Griesſuppe, Schweinebauch mit Sauerkraut und Schnitzkartoffeln. Kurz nach 3 Uhr wurden die Zutaten auf den Tiſch geſtellt; die Kartoffeln waren bereits geſchält und geſchnitten im Topf. Inzwiſchen hatte ſich eine große Zuſchauermenge zu beiden Seiten der Herdreihe und in den Durchgängen angeſammelt, die höchſt wiß⸗ begierig die Vorbereitungen verfolgte. Eingegangen waren 27 Meldungen, Nach der Begrüßung durch den Ausſtellungsleiter Lanz wurden durch ein kleines Mädchen, dem zum Schluß zwei Tafeln Schokolade überreicht wurden, die zehn Hausfrauen ausgeloſt, die zugelaſſen wurden. Den Ausgeloſten wurden dann Schürzen übergeben, deren Nummer mit ihrer Kochſtandnummer übereinſtimmte. Direktor Zimmermann erläuterte noch ein⸗ mal in humoriſtiſchen Worten den Zweck dieſes„Sport“ kochens, das einerſeits nicht nur zeigen ſoll, was für tüchtige Hausfrauen Mannheim beſitzt, ſondern vor allem auch den Beweis liefern ſoll, daß das Gas bequem, ſauber und letzten Endes die billigſte Wärme⸗ quelle iſt, bei richtiger Anwendung. Punkt.37 Uhr wurden die Flammen angeſteckt. Je zwei Bewerberinnen war eine Aufſicht zugegeben, die bei etwaigen Schwierigkeiten mit Rat und Tat hätte zur Seite ſtehen können, die aber auch aufpaſſen mußte, daß nicht gute Ratſchläge aus dem Publikum erfolgten. Manche der Bewerberinnen kochte mit eiſerner Ruhe; anderen wieder glühten die Backen wie beim ſtärkſten Kohlenfeuer. Jede bemühte ſich, den Bedingungen des Preisausſchreibens gerecht zu werden, nämlich mit dem geringſten Gasver⸗ brauch das Eſſen gar und ſchmackhaft suzu⸗ bereiten. Manche gab das Fleiſch gleich ins Kraut, andere dämpften das Kraut erſt an. Zehn Hausfrauen und zehn verſchiedene Zu⸗ bereitungsarten! Erſtaunlich groß war auch die Anteilnahme der zahl⸗ reich anweſenden Herren. Keinem wurde die Koche⸗ rei langweilig, ſorgte doch auch die SA⸗Kapelle unter Leitung des Muſikzugführers Homann ⸗Webau, durch ſchneidig vorgetragene Weiſen für angenehme Abwechſlung, ſo daß Naſe, Auge und Ohr gleichzeitig genießen konnten. Leider war keine Möglichkeit, durch Koſtproben ſelbſt die Güte des Gekochten feſtzu⸗ ſtellen; das war Aufgabe des Preisrichterkollegiums, das keine ſo einfache Aufgabe hatte. 5 Durch Handaufheben gab jeweils die Bewer⸗ berin das Zeichen, daß ſie nach ihrer Anſicht fertig ſei, worauf die Propagandaleiterin des Städt. Gas⸗ werks im Verein mit den Aufſicht führenden Damen die Zeit und den Gasverbrauch ablas. Geduldig und Zuſchauer bis zur im Ausſtellungskaffes Weller Schokoladen zu denken. Den erſten Preis beſtehend aus 50 Mk, erhielt Fräulein Emilie Geier, Hollunderſtraße. Den zweiten Preis, beſtehend aus einer Flaſche Sekt und einer Doſe Libbymilch, Frau Maria Baſel, Schafweide 7. Den dritten Preis, eine Gänſeleber⸗ terrine und Libbymilch, erhielt Frau Marie Kull⸗ mann, N 2, 8. Die.—10. Preiſe beſtanden aus Südweinen, Kognak und Likören. Die Reihenfolge der Bewerberinnen nach der Siegerliſte war 4. Frau Luiſe Roth, 5. Frau Anna Werthwein, 6. Frau Kabas, 7. Frau Ballweber, 8. Frau L. Wel ⸗ lenreuther, 9. Frau Oßwald, 10. Frau Grete Gelb. Der Verbrauch an Gasmenge in Liter war bei der 1. Siegerin 190 Liter, bei der letzten Bewer⸗ berin 359 Liter; die Zeit ſchwankte zwiſchen 28—38 Minuten, wobei die Siegerin 33 Minuten brauchte, dafür aber ihr Eſſen ſchmackhaft und als Einzige das Fleiſch wirklich ganz weich hatte. Ihr verdienter Sieg erregte allgemeine Freude. Am kommenden Mittwoch findet das zweite Hausfrauenwettkochen ſtatt. Auch hierbei erhält die erſte Siegerin 50 Mk. Die anderen er⸗ heiten wertvolle Preiſe in Form von Lebensmitteln. Wer von den beiden erſten Preisträgerinnen der beiden Veranſtaltungen das wenigſte Gas gebraucht hat, erhält einen wertvollen Gasherd als Prämie. Am Freitag findet ein Wettkochen für Jugendliche im Alter von 14—16 Jahren ſtatt. Hoffentlich melden ſich auch hierfür recht viele, um zu zeigen, daß das junge Geſchlecht verſpricht, ein⸗ mal tüchtige Hausfrauen zu werden. Das Wettkochen hatte der Ausſtellung große Zugkraft verliehen. Sicher hat kein Ausſtellungs⸗ beſucher die Ausſtellung unbefriedigt verlaſſen. Wer noch Zeit hatte, nahm am „Fünfuhrtee der Hausfrau“ teil. Der Tee wurde als Gabe der Firma„Groſchtee“ umſonſt abgegeben. In einem längeren Vortrag betonte Handelsgerichtsrat Deutzmann die Notwendig⸗ keit der Zuſammenarbeit zwiſchen Hausfrau und Einzelhandel, der heute in erſter Linie der Träger des Mittelſtandes und ohne den ein Aufſtieg der Nation undenkbar iſt. Nachdem das deutſche Volks⸗ vermögen von 76 Millfarden auf 46 Milliarden ge⸗ ſunken iſt, trägt die deutſche Hausfrau als Haupt⸗ verbraucherin die größte Verantwortung. Sie darf nicht wahllos kaufen und muß vor allem ſich der Tatſache mehr und mehr bewußt werden, daß das teuerſte auch bei den Lebensmitteln das bil⸗ ligſte iſt in bezug auf Hauptartikel, wie Gemüſe⸗ konſerven, Marmeladen, Teigwaren uſw. Denn von der Güte der Ware hängt Nährwert und Aus⸗ giebigkeit entſprechend ab. Für viele waren die Ausführungen über die vor einigen Jahren ge⸗ plante pſychotechniſche Schulung des Perſonals der Warenhäuſer nach amevi⸗ kaniſchem Muſter neu. Glücklicherweiſe gelangte der Plan nicht zur Ausführung. Die deutſche Lebens⸗ mittelinduſtrie nimmt gerne aus Hausfrauenkrei⸗ ſen Anregungen entgegen. Die deutſche Hausfrau muß aber auch dem Lebensmittelhandel Verſtänd⸗ nis entgegenbringen und in ſolchen Zeiten nicht all⸗ zugroße Anſprüche ſtellen. 5 Dieſem Gedanken gab in kurzen, aber trefflichen Worten die erſte Vorſitzende des Bundes Deutſcher Haus⸗ frauenvereine, Fran Voß⸗Zietz, lebendigen Ausdruck. Die deutſche Hausfrau ſoll nicht hunderterlei Arten irgend eines Lebensmittels ver⸗ langen, ſondern ſie muß ſich zufrieden geben, wenn ſie eine gute Qualitätsware erhalten kann. Das Sonntagseintopfgericht ſoll im Verein mit dem Lebensmittelhandel im Haushalt ſo geſtaltet werden, daß es in Bälde nicht mehr als ein Opfer betrachtet, ondern zur Sehnſucht von Mann und Kindern wird. Von der Käuferin muß der Impuls ausgehen, deutſche gute Waren zu verlangen. Wir ſind in vielen Artikeln nicht mehr vom Ausland ab⸗ hängig. Man braucht nur z. B. an Marmeladen und Das„made in Germany“ erhält wieder Geltung. An der deutſchen Hausfrau liegt es, den deutſchen Einzelhandel zu fördern. Sie muß es wiſſen und verkünden, was dem deutſchen Volke ziemt beſcheidener Lebensſtil, aber gute Ware. Dieſe Gedanken weiter und weiter zu tragen iſt das Ziel der deutſchen Hausfrauenvereine, die die beſten Stützen des Einzelhandels ſind. W. Zwei weitere Beſucherprämien gelangten geſtern in der„Anuga“ zur Ausgabe. Die Gewinnerinnen der Körbe waren wie ihre beiden Vorgängerinnen ſehr beglückt über die unverhoffte Gabe. Mit dem geſtrigen Beſuch konnte man recht zufrieden ſein, denn annähernd 1500 Perſonen löſten ſich im Laufe des Tages eine Eintrittskarte. Um alle Zweifel auszuſchalten, ſei nochmals darauf hinge⸗ wieſen, daß die Ausſtellung nicht nur eine Schau für Fachleute iſt, ſondern daß in erſter Linie die breiten Käuferſchichten auf die Gütewaren hingewieſen wer⸗ den ſollen, die von deutſchen Firmen hergeſtellt wer⸗ den. Den Ausſtellungsbeſuchern wird durch viele Koſtproben gezeigt, was die Feinkoſtfabriken zu leiſten vermögen. Die Käufer ſollen dadurch zum Gütegedanken erzogen und veranlaßt werden, bei Bedarf die hochwertigen Erzeugniſſe zu verlan⸗ gen. Bei der Bedeutung, die der„Anuga“ zukommt, iſt zu hoffen und zu wünſchen, daß ſich in den näch⸗ ſten Tagen die Beſucherzahlen vervielfachen. — eaten 8 e Swolxemds Sener. o ham degecxr wong e detect Regen * Schnee A craupeln, 2 edel K Cewitt„O wiaastille. O Sey eichter 051 massiger Sodspqwest Stormischer Norqwesk ole otene egen mit gem inge. ble bergen Stauonen stenengen Zan ten geden dle femperatur an ble Einien verdinden Orte mit glelchem auf Neeresnweau umgerechasten kuftdruch Bericht der Badiſchen Landeswetterwarte vom 19. September. Geſtern nachmittag trat im ganzen Lande der Umſchwung zu regneriſcher und trüber Witterung ein. Das große Tiefdruckgebiet, das geſtern bei Island lag und ſich in ſüdlicher Richtung nach England verlagert hat, iſt führend geworden. Seine Randausläufer führen in breitem Strom ziemlich warme ozeaniſche Luftmaſſen heran. Vorausſage für Mittwoch, 20. September Unbeſtändig und regneriſch, Temperaturen wenig verändert, Weſtwind. Höchſttemperatur in ſtannheim am 18. September 21,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 19. Sept.. 15,2 Grad; heute früh 28 Uhr + 15,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 48 Uhr bis heute früh 28 Uhr 12,9 Millimeter; das ſind 12,9 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden geſtern nach⸗ mittag 4 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und + 21 Grad Luftwärme gemeſſen; heute vormittag 49 Uhr + 17 Grad Waſſer⸗ und& 16 Grad Luftwärme. Beobachtungen der Landeswetterſtellen.26 Uhr vormittags See: Wind Stationen: höhe i. Wetter mn Richt.]“ Stärte r e—— Wertheim 151 ſchwach Regen Königsſtuhl] 563 leicht egen Karlsruhe 120 1 leicht bedeckt Bad.⸗Baden 213 leicht wolkig Willingen 712 R ö leicht bedeckt Bad. Dürrh.] 701 1— Regen St. Blaſien 780 ö— Regen Badenweiler] 422————.—— Schauinsld. 1208 9250 10 15 9% deicht Regen Feldberg Hoff1275 636,8 8 12 8 SWW leicht Regen Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗ 8 1 Rhein⸗Pegel 15. 16. 17.18. ö 10.]] Neckar⸗Pegel 16. 17. 18. 10. Rheinfelden 2,52 2,16 2,152, 11 2,08 Breiſach.. 1,10 1,29 1,141,007 1,10 Mannheim..182,39 2,23 2,18 Kehl.... 2,42 2,58 2,43 2,36 2,300 Jagſtfeld 0,57— 0,40 0,45 Maxau. 3,60.02 3,82 3,713, 7] Heilbronn 1,20— 1,21 1,18 Mannheim. 2,21 2,21 2,45 2,31 2,27] Plochingen. 0,07— 0,02 0,05 Raud 17 50 1,42] Diedesheim. 62048 0,52 0,42 Köln. 0,83 0,80 0,82 0,89 0,991 9 Jnmmerilallee lag ae Halse. E schon. 4. Seite/ Nummer 43 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 19. September 1939 Heffentliche Kundgebung im Muſenſaal „Der Weg Deutſchlands und das deutſche Heute Die öffentliche Kundgebung, die den geſtrigen Haupttag der Jubiläumstagung des Reichs⸗ verbandes deutſcher Feinkoſtkaufleute beendete, war ein Erlebnis. Es gibt wohl ſelbſt unter den Uni⸗ verſitätsprofeſſoren wenige, die fo zu feſſeln ver⸗ ſtehen, wie Geheimrat Prof. Dr. Kühnemann aus Breslau, der in ſtark dreiviertelſtündigem Vortrag das deutſche Schickſal vom Beginn unſerer Zeitrech⸗ nung bis zur Jetztzeit auch reoͤneriſch ſo wunder⸗ voll ſchilderte, daß der begeiſterte Beifall, der ihn von der Muſikbühne in den Saal geleitete, vollauf berechtigt war. Leider war der Muſenſaal nur zum Teil beſetzt. Die Kundgebung hätte den Nibelungen⸗ ſaal füllen müſſen. Herr Deutzmann, Mitglied des Hauptvorſtan⸗ des, eröffnete die ſeltene Feierſtunde, an der u. a. Regierungsrat Dr. Leiber und Stadtrat Behme teilnahmen, mit der Bemerkung, daß die Kundgebung den Willen zeigen ſolle, bei aller wirtſchaftlichen Not mitzuarbeiten an dem Aufbau des deutſchen Vater⸗ landes. Bei einer kurzen Würdigung der Perſön⸗ lichkeit des Gelehrten wies der Redner auf die großen Verdienſte hin, die ſich der Breslauer Univerſitäts⸗ profeſſor während des Krieges in Amerika um das Deutſchtum erworben hat. Geheimrat Prof. Dr. Kühnemann begann ſeine packenden Ausführungen mit einem Hinweis auf ſeine früheren Reden auf den Ver⸗ bandstagen in Köln und Dortmund. Und nun ſpreche er zum dritten Male in Mannheim nach der größ⸗ ten Wende der deutſchen Geſchichte ſeit langer Zeit, einer Wende, von der wir überzeugt ſind, daß ſie bei⸗ nahe die größte ſeit den Tagen der Reformation iſt. Von Hermann dem Cherusker ausgehend, der die Pläne des römiſchen Weltreiches entſcheidend durch⸗ kreuzte, führte der Redner ſeine geſpannt lauſchende Zuhörerſchaft durch die Jahrhunderte deutſcher Ge⸗ ſchichte, in der ſich immer wieder der Hermannsgeiſt in günſtigem und ungünſtigem Sinne bemerkbar machte. Dieſer Hermannsgeiſt lebte in der größten Tat des deutſchen Mittelalters, in der Beſie de⸗ Jung des Oſtens. Es iſt ein Verhängnis, daß der Oſtgedanke nicht zur Vollendung kam. Wäre das ganze Land, das im Oſten durch den deutſchen Ritterorden und im Weltkrieg erobert wurde, deutſch geblieben, dann hätte es für Jahrhunderte nicht an Siedlungsmöglichkeiten gefehlt. Friedrich der Große ſchuf in Schleſien die Urzelle des deutſchen Kaiferreiches. Er erzog ſeine Unter⸗ tanen zur Staatsgeſinnung. Der deutſche Staats⸗ gedanke iſt oſtdeutſch in ſeinem Urſprung. Der Her⸗ mannswille zur deutſchen Eigenſtaatlichkeit als Form öffentlichen Lebens war in Friedrich dem Großen neu erſchienen. Das Bismarckſche Reich hatte ſtreng genommen kein Volk. Die Menſchen waren nicht zu⸗ zammengefaßt in einer einzigen unzerbrechlichen D Einheit nationalen Willens. as Volk war von inneren Gegenſätzen zerfleiſcht und keiner Einheit fähig. Aber die Zeit hätte für uns gearbeitet. Der deutſche Staatsmann hätte wahnſinnig ſein müſſen, der einen Krieg heraufbeſchworen hätte. Die größten Tage der deutſchen Geſchichte haben wir in den Auguſttagen des Jahres 1914 erlebt. Mit einem Male war das ganze deutſche Volk ein Gedanke, ein Wille, ein Dienſt der Treue bis zum Tode. Der Volksſtaat iſt nie auf Erden ſchönere Wirklichkeit geweſen, als in jenen Tagen. Die Aufgabe der Zukunft müßte ſein, das Staats⸗ volk der Deutſchen zu bilden. Das Volk des Gei⸗ ſtes tritt zu ſeiner ſchwerſten Aufgabe an. Wir ſte⸗ hen in dem Augenblick der Volkwerdung. Hitler gab der deutſchen Jugend eine Seele, als er ſie lehrte, ihre Aufgabe darin zu ſehen, ſich für Deutſchland zu opfern. Es handelt ſich darum, das deutſche Volk zum Träger ſeines Geſchickes zu machen. Man hat den Eindruck, als wären Dämme niedergebrochen und die Fluten ergöſſen ſich fruchtbringend über das deutſche Land. Das deutſche Heute iſt der Tag der wahren Volkwerdung. Jetzt iſt unſer Waſhington gekommen. Wir ſind wieder ein ganz junges Volk. Dieſes Deutſchland will ſein das Reich des deutſchen Arbeiters, des deut⸗ ſchen Bauern, der deutſchen Jugend. Wir freuen uns an dem neuen Deutſchland und erwarten von ihm die Löſung aller Aufgaben, die Gott dem deutſchen Volk geſtellt und anvertraut hat. Verbandsdirektor Klopfer ſprach Prof. Dr. Kühnemann namens des Reichsverbandes den aller⸗ herzlichſten und tiefempfundenen Dank für die wun⸗ derbare Rede aus und verband damit den Wunſch, daß dem Gelehrten, der ſeit zehn Jahren für den Ver⸗ band wirke, Gelegenheit gegeben werde, ſeine hervor⸗ ragende Geiſtesarbeit auch fernerhin den deutſchen Kaufleuten und der deutſchen ſelbſtändigen Mittel⸗ ſchicht zu widmen. Damit ſchloß die überaus ein⸗ drucksvolle Kundgebung, die den Titel„Deutſcher Feinkoſtkaufleute⸗Tag“ trug. Sch. * Anuga⸗Werbezug Außer den in unſerem Bericht genannten Firmen, die an dem Anuga⸗Werbezug beteiligt waren, nah⸗ men noch die Fahrzeuge folgender Firmen an dem Umzug teil: Daimler⸗Benz mit Nürburg⸗Wa⸗ gen für die Zugsleitung, einem Perſonenwagen, zwei Ueberland⸗Lieferwagen und dem 27 To. Laſtwagen für die Kapelle der Standarte 171, Hakenkreuzbanner mit einem Lieferwagen, Knorr A.., Heilbronn mit einem Laſtwagen, Auto ⸗Fels, Schwetzinger⸗ ſtraße mit vier BM W⸗Perſonenwagen. eee eee Zur Nachahmung empfohlen! Der Arbeitgeber⸗Verband für das Baugewerbe Mannheim⸗ Ludwigshafen und die Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte hat unter der Führung des erſten Vorſitzenden Joſef Karle dem Wunſche des Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler ent⸗ ſprechend folgende Beträge geſtiftet: 1. Arbeitgeber⸗Verband für das Ba u⸗ gewerbe Mannheim⸗ Ludwigshafen: Adolf Hitler⸗Spende(in Goldpfandbriefe) 2000 Mk., Spende für Opfer der Arbeit lin Goldpfandbriefe) 1000 Mk., Winterhilfe(in Goldͤpfandͤbriefe) 1000 Mk., Spende für die Brandgeſchädigten in Oeſchelbronn 300 Mk. 2. Vereinigung Mannheimer Bauge⸗ ſchäfte: Adolf Hitler⸗Spende(in Goldͤpfandbriefe) 2000 Mk., Spende für Opfer der Arbeit(in Gold⸗ Pfandbriefe) 500 Mk., Winterhilfe(in Goldpfand⸗ briefe) 1000 Mk., Spende für die Brandgeſchädigten in Oeſchelbronn 300 Mk., Spende zur Grenzland⸗ Werbemeſſe in Karlsruhe 100 Mk. Beide Verbände wurden von dem Geſichtspunkt geleitet, jedes Opfer zu bringen, um dem Kampf gegen die Arbeitsloſtgkeit beſonders im Baugewerbe auf fede Art und Weiſe zu unterſtützen. —— * Polizeibericht vom 19. September. Unfall. Auf der Langſtraße kam heute nacht ein lebiger Taglöhner mit ſeinem Fahrrad aus noch unbekannter Urſache zu Fall. Er zog ſich Geſichts⸗ wepletzungen zu und mußte in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus gebracht werden. In Schutzhaft wurden ſechs Perſonen aus politi⸗ ſchen Gründen genommen. * Auf eine jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohlfahrtspflegerin kann in dieſen Tagen Fräulein Katinka Ul m, S 6, 22, zurückblicken. Die Jubilarin wurde in der Bezirksſitzung am 15. September in gewohnter ſchlichter Weiſe geehrt. Der Vorſtand des ſtädtiſchen Fürſorgeamts, Direktor Schumacher, überbrachte die Glückwünſche der Stadt und über⸗ reichte der Jubilarin eine künſtleriſche Ehrenurkunde ſowie ein Blumengebinde. Ebenſo wurden ihr vom Wohlfahrtsbezirk Glückwünſche zuteil. * Ihren 70. Geburtstag begeht heute in körper⸗ licher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche Frau Katha⸗ rina Herrmann geb. Bauſt. Frau Herrmann lieſt ſchon über 30 Jahre unſere Zeitung. * Eine unbekannte männliche Leiche wurde auf badiſcher Rheinſeite beim Großkraftwerk Mannheim nor zehn Tagen geborgen, Bei dem Toten handelt es ſich um den bei Neulauterburg an der Grenze beim Baden im freien Rhein ertrunkenen 16jährigen Paul Roppert, einen elſäſſiſchen Staatsangehörigen. * Die reiſende Dienſtſtellendiebin, die vor weni⸗ gen Wochen auch in Mannheim ihr Gaſtſpiel gab und daun flüchtig ging, konnte jetzt in Frankfurt ge⸗ faßt werden. Es handelt ſich um die Ehefrau Apollo⸗ nig Jung, geborene Riegel, gebürtig am 2. Auguſt 1891 in Leutesdorf(Rheinland), die ſich gewohnheits⸗ mäßig unter Falſchnamen verdingte. Sie nannte ſich Mathilde Zwick, aus Krefeld, Luiſe Kern, Hermine Wecker und Gertrud Förſter aus Münſter. öffnet von 15 bis 17 Uhr Filmrunoſchau Hitlerjunge Quex„beſonders wertvoll“. Laut Beſchluß der beiden Filmkammern im Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht vom 15. September 1933 iſt der Ufa⸗Tonfilm„Hitlerfunge Quex“, ein Film vom Opfergeiſt deutſcher Jugend, mit dem beſten Prädikat, das ein Spielfilm überhaupt erhal⸗ ten kann, nämlich„beſonders wertvoll“, ge⸗ mäß 8 19 der Geſchäftsordnung vom 7. Juli 1933 anerkannt worden. Durch dieſes Prädikat iſt dem Fülm eine Auszeichnung zuteil geworden, die über ſämtliche Prädikate, die die Filmkammern ſonſt nur einzeln vergeben, hinausgeht. Hinweiſe Donkoſaken⸗Chor. In ſeinem heutigen Konzert, das der Donkoſaken⸗Chor nach längerer Abweſenheit unter Leitung ſeines Dirigenten Serge Jaroff im Mannheimer Roſengarten veranſtaltet, bringt er ruſſiſche Kirchengeſänge von A. Kaſtalſky, P. Tſches⸗ nokoff, P. Tſchaikowſky, ruſſiſche Lieder von M. Glinka, N. Gogotſky, Ed. Naprawnik, A. Gretſcha⸗ ninoff zum Vortrag, außerdem ruſſiſche Volkslieder in der Bearbeitung von J. Dobrowen und Serge Jaroff. * Edwin Fiſchers einziger Klavierabend in dieſer Saiſon in Mannheim findet am Dienstag, den 3. Oktober, in der Harmonie, D 2, 6, ſtatt. Der Künſtler befindet ſich um dieſe Zeit auf der Durch⸗ reiſe nach Italien, wohin er zu einer Reihe reprä⸗ ſentativer Konzerte in den bedeutendſten Städten eingeladen wurde. ** Das Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“ veranſtaltet heute Dienstag einen großen Sonderabend zu Gunſten der Brandgeſchädigten von Oeſchelbronn. Der Eintritt iſt frei. Sage hal encles Dienstag, 19. September Nationaltheater:„Andreos Hollmann“, Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel, Miete A 3, Beginn 20 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen:„Anuga“, Allgemeine Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Ausſtellung. Täglich geöffnet von 9— 19.90 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanzkabarett; 20.15 Uhr Kabarett- und Varieté⸗Programm. Anſchließend Tanz. Lichtſpiele: Univerſfſum:„Hitlerfunge Quex“. Roxy Theater:„Roman einer Nacht“. Alhambra:„Der Judas von Tirol“.— Schau⸗ burg:„Perſil⸗Tonfilm“. Segla⸗Theater „Die Blume von Hawai“. Planetarium: 1b Uhr Vorführung. Roſengarten— Muſenſagal: Konzert des Donkoſaken⸗Chors, Beginn 20 Uhr. Autobusſonderfſahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Bad Dürk⸗ heim— Lindemanusruhe— Freinsheim. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: Sonderausſtellung:„Das deutſche Märchen in Schrift und Bild“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. N Städt. Schloßbücherei: Geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Städt. Kunſthalle: Werbeausſtellung von Otto Hodapp, Karlsruhe. Geöffnet von 10 bis 13 und van 15 bis 17 Uhr. Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ Die Neuoroͤnung in der De. v. Tſchammer-Oſten ernannte Führerſtab und Gauführer 6(Thüringen): Erich Bittorf(Hildburghauſen) Gau 7(Noròdmark): Wolfgang Meyer(Wandsbeck) Der Führer der Deutſchen Turnerſchaft, Reichsſport⸗ führer von Tſchammer⸗Oſten, gibt folgendes bekannt: 5 2 „Bis zum Erlaß einer förmlichen Satzung der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft beſtimme ich folgendes: Die Deutſche Turnerſchaft wird von mir als dem Führer geleitet. Zu meiner ſtändigen Unterſtützung ſetze ich einen Führer⸗ ſt a b ein, deſſen Aufgaben ich beſtimme. Er beſteht aus: Edmund Neuondorff, Karl Steding und Viktor Toyka. Es werden außerdem als Jugendführer Thilo Scheller, als Preſſeführer Werner Gärtner und als Frauen⸗ und Mädchenfüherin Anni Warnikghoff beſtimmt. Mindeſtens einmal fährlich wird eine Ver⸗ ſammlung der Gauführer einberufen, dazu auch die Fach⸗ 1 warte. Zu Gauführern berufe ich: Gau 1(Oſtpreußen, Danzig): F. Babbel(Pr. Eylau) Gau 2(Pommern): Wilh. Becker(Greifswald) Gau 3(Brandenburg): Franz Breithaupt(Berlin) Gau 4(Schleſien]: Walter Schmidt(Breslau) Gau 5(Sachſen): Martin Schneider(Leipzig) Gau Gau 8(Niederſachſen): Wilhelm Probſt(Bremen) Gau 9(Weſtfalen): J. Reiff(Hamm) Gau 10(Niederrhein): Franz Pentrup Gau 11(Mittelrhein): Franz Pentrup(Bonn⸗Beuel) Gau 12(Norcdheſſen): Bernhard Anders(Hersfeld) Gau 13(Südweſt): Gugen Sommer(Speyer) Gau 14(Baden): Friedrich Fiſcher(Karlsruhe) Gau 15(Württemberg): Wilh. Obermeyer(Stuttgart) Gau 16(Bayern): Eugen Nad(München). In der Verſammlung der Gauführer werden alle wich⸗ tigen Fragen, welche die Arbeit der DT im Verhältnis zu den Behörden und zu anderen Verbänden und den Haus⸗ Haltsplan betreffen, beſprochen werden. Ich behalte mir vor, aus den Kreiſen der Gauführer und darüber hinaus auch des Deutſchen Turnerbundes beſonders ſachverſtändige Führer vor der Beratung entſcheidender Fragen zu berufen. (Bonn⸗Beuel) gez. v. Tſchammer⸗Oſten“, 4 Die neue Gliederung im Vadiſchen Handball Nachdem durch die Deutſche Handballſpiel⸗ leitung die weiteren Richtlinien für die Durchführung der Spiele feſtgelegt und bekannt geworden ſind, wurden unverzüglich auch durch den Spiel wart der DS B und DT für Baden die weiteren Vorarbeiten in die Wege geleitet und durchgeführt. Zunächſt wurde im beiderſeitigen Einvernehmen die Gauklaſſe des Gaues XIV gebildet und die drei Bezirksklaſſen. Die Badiſche Gauklaſſe umfaßt darnach zehn Vereine. Die erſten acht Plätze ſind beſetzt mit Tgde. Ketſch, Thd. Durlach, TV. Ettlingen, Polizei Karlsruhe von der DT. und Sp. V. Mannheim⸗Waldhof, Vfg. Mannheim, Fußballklub Phönix Mannheim und FC. 08 Mannheim. Um den 9. Platz haben noch TV. Hockenheim und TV. 1846 Mannheim, um die 10. Stelle Polizei Mannheim und TV. Jahn Nußloch Entſcheidungsſpiele auszutragen. Da vorläufig eine Ausdehnung der Gauklaſſe auf Süd⸗ baden nicht durchführbar iſt, mußte der Bezirk T aus geographiſchen Gründen eine Unterteilung in drei Staf⸗ feln erfahren. Die Staffel J enthält die Vereine des Boden⸗ ſee⸗Gebietes, und zwar: Sp. V. Konſtanz, TV. 62 Konſtanz, FC. Singen, St. T. V. Singen, Fc. Donaueſchingen und TV. St. Georgen. In der Staffel II ſpielen die Vereine des Markgräfler Landes mit SC. Freiburg, Di. St. Bern⸗ hard Freiburg, TV. Freiburg⸗Zähringen, TV. Lörrach, Tbö. Lörrach und FC. Freiburg. Die Staffel III enthält die Ortenauer Vereine TV. Jahn Offenburg, Tgöe. Offen⸗ burg, FV. Offenburg, JV. Kehl, TV. Lahr und TV. Sulz. Im Bezirk II ſpielen Dc. Kronau, Tſchft. Beiertheim, TV. Brötzingen, TV. 46 Raſtatt, TV. 46 Karlsruhe, TV. Bruchſal, Sp. Buckenberg⸗Pforzheim. Um den 8. Platz müſſen ſich in einem Entſcheidungsſpiel Töd. Gaggenau und TV. Durlach gegenübertreten. Am wenigſten geklärt iſt noch die Einreihung im Bezirk III. Bis jetzt ſtehen 1. Mannheimer Arbeitsdienſtſportfeſt im Stadion Am 23. und 24. September tritt der Mannheimer Arbeitsdienſt zum erſten Male mit einer Sport⸗ veranſtaltung größeren Stiles vor die Oeffentlich⸗ keit. Bereits im Laufe des Sommers hat der Mann⸗ heimer Arbeitsdienſt, anläßlich der Beteiligungen an den Mannheimer Sportveranſtaltungen den Beweis er⸗ Pracht, daß der Sport im Arbeitsdienſt keine untergeordnete Bedeutung hat, ſondern mit im Vordergrund der Erziehung ſteht. Es iſt zu begrüßen, daß gerade der Arbeitsdienſt es unter⸗ nimmt, noch am Ende des Leichtathletikſommers eine Sportveranſtoltung aufzuziehen, bei der vorausſichtlich die geſamte Mannheimer Sportgemeinde, einſchließlich dem Wehrverbänden, beteiligt ſein wird. Schon der Gepäck⸗ marſch am kommenden Samstagnachmittag dürfte eine Senſation ſein, denn neben einer großen Zahl Arbeits⸗ dienſtmannſchaften der einzelnen Abteilungen und Lagern, nehmen Mannſchaften der Wehrverbände und der Sport⸗ vereine daran Teil. Der Gepäckmarſch wird nur als Mannſchaftskampf gewertet. Die Mannſchaften müſſen alſo geſchloſſen durchs Ziel kommen. Es wird da⸗ mit in hohem Maße die Kameradſchaft und der Gemein⸗ ſchaftsſinn in den Vordergrund geſtellt. Nach den Vorkämpfen und dem 1. Feldgottesdienſt des Mannheimer Arbeitsdienſtes am Sonntagvormittag im Stadion, bringt der Sonn⸗ tagnachmittag ein Sportprogramm, das ſich ſehen laſſen kann. Mehr wie 800 braungebrannte Arbeitsdienſtler führen Freiübungen vor. Maſſenübungen mit Medizin⸗ hällen, ſowie Bodenturnen ſollen beweiſen, daß der Ar⸗ beitsdienſt einen geſunden Mannſchaftsſport pflegt. Ein Hand ballſpiel gegen die ſpielſtarke erſte Mannſchaft des TV Mannheim 1846 wird Aufſchluß über das Können der Arbeitsdienſtler geben. Weitere Mannſchafts⸗ und Einzelkämpfe, ſowie Staffelläufe werden den Nach⸗ mittag abwechſlungsreich geſtalten. Die Leitung der Ver⸗ anſtaltung liegt in den Händen des bewährten und in Mannheim nicht unbekannten Sportlehrers Weißer, der ſchon ſeit Monaten im Arbeitsdienſt als Bezirksſport⸗ lehrer tätig iſt. Ergänzend ſei noch dazu bemerkt, daß an beiden Tagen die geſamte SA⸗Kapelle unter der bewährten Leitung des⸗ bekannten Muſikzugführers Hohmann ⸗Webau konzertiert. Die deutſchen Athleten in Saarbrücken Wie bereits bekannt, werden die deutſchen Atbh⸗ leten auf der Rückreiſe von Paris heute in Saar⸗ brücken an den Start gehen. Erfreulicherweiſe iſt es gelungen, zu dieſem Abendſportſeſt faſt die komplette deutſche Monnſchaft zu verpflichten, ſo daß der Veranſtal⸗ ung ein großer Erfolg beſchieden ſein wird. ... und in Frankenthal Am morgigen Mittwoch wartet die rührige Leichtathle⸗ tikabteilung des FV Fronkenthal mit einem Abend [portfeſt auf, das ebenfalls einen Teil der deut⸗ ſchen Leichtathletik⸗Ländermannſchoft am Start ſehen wird. Beſtimmt zugeſagt haben die Sprinter Borchmeyer, Buthe⸗ Pieper und Schein, die 400-Meter⸗Läuſer Metzner und Nehb, die Springer Weinkötz und Wegener, die Speerwerfer Wei⸗ mann und Steck und Zehnkampf⸗Weltrekordmann Sievert. Dazu kommen noch aus der Pfalz und Ba⸗ den u. o. Horuberger(Pirmaſens], Endreß(Neu⸗ ſtadt), Seitz(Kaiſerslautern), die Brüder Abel(Nek⸗ karou], Her bel(Dach Ludwigshafen) und Schumann (Lambsheim). Die Veranſtaltung findet in der Kampfbahn des FV Frankenthal ſtatt und beginnt um 17.45 Uhr. Als Lehrer vom Dy verpflichtet wurde der Frank⸗ ſurter Internationale Georg Knöpfe. Der Frankfur⸗ ter wird ſeinen Wohnſitz nach Berlin verlegen und neben Reichstrainer Nerz dann ols Lehrer für das ganze Bun⸗ desgebiet tätig ſein. Die Frankfurter Siehl⸗Oeſtereich konnten bei einem Mannſchafts⸗Omnium auf der Frankfurter Stadionbahn das Favoritenpaar Schön⸗Buſchen hagen mit 22214 Punkten ſchlagen. Franzöſiſcher Skuller⸗Meiſter wurde bei der am Sonn⸗ tag auf einer 1750 Meter langen Strecke auf der Seine ausgetragenen Prüſung der Engländer Warren in:18,2 vor dem Fronzoſen Saurinn. feſt die Vereine TV. 62 Weinheim, Polizei Heidelberg, TG. Jahn Weinheim, MTG. Mannheim, Da. Mann⸗ heim⸗Lindenhof. Je nach den Ausſcheidungsſpielen bzw. dem Ausgang derſelben für die Gauklaſſe, kommen für dle reſtlichen fünf Plätze in Frage TV. Mannheim⸗Rheinay, TV. 46 Mannheim, TV. Jahn Nußloch, TV. Rot bzw. ent⸗ ſprechende Mannſchaften der DSB. Alle nicht aufgeführten handͤballſpielenden Vereine wer⸗ den in die Kreisklaſſen eingereiht. Die Meld un⸗ gen zur Teilnahme an den Rundenſpielen ſind bis ſpi⸗ teſtens 23. September von der DT. und der De. an die Gaue zu richten, für die Di., Eichenkreuz uſw. an den Gauſpielwart der DT., Fr. Neuberth, Karlsruhe, Roonſtraße 11. Die Spiele beginnen am 1. Oktober. Außer den Klaſſen für Männer und Frauen kann eine ältere Männerklaſſe eingerichtet werden. Die Meldungen zu den Spielen der Frauen ſind ebenfalls ſofort an die zuſtän⸗ digen Gauſpielwarte zu richten. Es werden Gaumefſter und Deutſche Meiſter (Frauen und Männer) ermittelt, die Bezeichnung„Meiſter⸗ ſchaft“ für alle übrigen Klaſſen iſt verboten. Der Gau⸗ meiſter muß bis 10. April 1934 gemeldet ſein. Bei Spielen vor Zuſchauern laufen beide Mannſchaften gleichzeitig in Reihe unter Führung des Schiedsrichters und der beiden Linienrichter in die Mitte des Spielfeldes, Die Mannſchaften ſtellen ſich rechts und links vom Schieds⸗ richter auf und bringen den deutſchen Gruß dar. Nach Be⸗ endigung des Spieles begeben ſich Schiedsrichter, Linien⸗ richter und beide Mannſchaften in die Mitte des Platzes, wonach die Mannſchaften als Zeichen der Kameradſchaft beider Vereine dreimal den Sportgruß„Sieg Heil!“ aus⸗ bringen. Patroullienfahrt beendet Standarte 2 Berlin die ſchnellſte Zeit vor Grün⸗Weiß Die große Patrouillenfahrt Berlin— München Berlin wurde am Sonntag mit der letzten Gtappe von Leipzig über Torgau—Jüterbog—Trebbin nach Berlin über 181,5 Km beendet. Die Magdeburger Poliziſten gingen um 6,30 Uhr auf die Reiſe und dann folgten in großen Zeitabſtänden die übrigen Mannſchaften. In dem von etwa 6000 Zu⸗ ſchauern beſuchten Neuköllner Stadion wurden die Fahrer ſtürmiſch bejubelt und mit Muſik empfangen. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels hatte es ſich nicht nehmen laſſen, der Ankunft beizuwohnen und beglückwünſchte jeden Fah⸗ rer perſönlich zu der großen Leiſtung. Die Sieger⸗ mannſchaft der Standarte 2, in der ſich durchweg erſtklaſſige Berliner Straßenamatenre wie Mathyſiak, Schöpflin, Wölpert, Lippert, Stach, Fiſcher, Wiemer, Gierſch und Langmann befanden, hat den Erfolg verdient, zu dem ihr nicht nur das ſportliche Können, ſondern auch der vor⸗ bildliche Mannſchafts⸗ und Kameradſchaftsgeiſt verholfen Haben. Neben der Standarte 2 traf nur noch Feödſa mit der vollzähligen Mannſchaft ein und konnte die Zeitgutſchriſt von einer Stunde für ſich in Anſpruch nehmen. Nicht ge⸗ wertet wurden die beiden Mannſchaften der Standarte 5 Berlin, die nur in Stärke von vier bzw. fünf Fahrern das Ziel erreichten. Geſamtergebnis der SͤA⸗Formationen: 1. Standarte 2 Berlin 41:37:13,4 Std.; 2. Standarte 3/1 45:12:26, Sto.; 3. Standarte 11 47:05:36,2 Std.; 4. Standarte 3 48:53:57,5 Stunden; 5. Standarte 168 52:01:03, Std.; 6. Standarte 10 63:49:47 Std.; 7. Standarte 1 63:59:35,8 Std.; 8. Stan⸗ darte 6 74:00 08,6 Std.— Poltzeimannſchaften: 1. Polizeſ Magdeburg(1. und 2. Mannſchaft) 76:89:17 Std.— Ber⸗ einsmannſchaften: 1. Grün⸗Weiß 42:52:87 Std.; 2. Fidia 48:27:07,8 Std.? 3. Poſt⸗SV 46:89:18,2 Std.; 4. Wetting 58:22:47,2 Std. Gute Beſetzung des Rennwieſen⸗Motorrad⸗Rennens Zu dem am 1. Oktober 5. J. auf den Rennwieſen in Mannheim ſtattfindenden Motorrad⸗Rennen laufen aus allen Teilen Deutſchlands bereits die Meldungen ein, Die beſten Gras bahn ⸗Spezialiſten wie: Ber⸗ tra m⸗Berlin, Fleiſchmanu⸗Nürnberg, Winkler⸗ München, Giggenbaſch⸗München, Hannover, Buſſe⸗Flettmar, uſw. haben bereits ihre Mel⸗ dungen abgegeben. Auch die Seiten wa ge n⸗Rennen mit den Fahrern: Högner⸗Nürnberg, Mörſtz⸗München, Seppenhauſer München, Dautl ⸗ Nürnberg, Braun⸗Karlsruhe uſw. weiſen eine fabelhaft gute Be⸗ ſetzung auf. Da es ſich bei den genannten Fahrern aus⸗ nahmslos um die beſte Ausleſe Deutſchlands handelt, iſt mit einem Sport zu rechnen, der kaum über⸗ boten werden kann. Der ſtarke Meldungseingang aus den verſchiedenen Motorſtürmen bedingt, daß noch weite e Rennen ſpeziell für die Motorſtür me eingeſchoben werden müſſen. Schülertreffen im Neckar⸗Elſenz⸗Turnbezirk Mit 600 Schülern und Schülerinnen wies das diesjährige Bezirksſchülertreffen in Eſchelbronn eine weit ſtärkere Be⸗ teiligung auf als im vergangenen Jahre. Die Veranſtal⸗ tung war vom dortigen Turnverein aber auch gut organi⸗ ſiert, ſo daß dieſelbe einen glänzenden und reibungskoſen Verlauf nehmen konnte. Während am Vormittag Einzel⸗ wettkämpſe zum Austrag kamen, war der Nachmittag mit allgemeinen und Maſſenfreiübungen ausgefüllt, unter der Leitung von Bezirksturnwart Bräuchle⸗Eſchelbronn. Im Anſchluß daran bildete die Siegerehrung den Ausklang. Hilde Krahwinkel ſiegt in Montreux Beim internationalen Tennisturnſer am Genfer See konnte die deutſche Meiſterin Hilde Krahwinkel einen neuen Sieg feiern und im Finale des Einzels Edith Sander glatt:2, 678 ſchlagen. vorher Frl. Brioni⸗Jtalien 62:0, 621 abgefertigt, während Frl. Sander überraſchend gegen Frau Stuck mit 42:6, 672 ewann. Im Gemiſchten Doppel wurden ayot, Fiſher durch ihren Sieg über Frau Stu erſte Preisträger, nachdem ſie in der Vorſchlußrunde Frl. Krahwinkel/ Ward:2, 670 ausgeſchaltet hatten. Kral winkel/ Sander unterlagen im Damendoppel gegen Pauot“ Barbier 674, 176, 316, das Herrendoppel entſchi de Stefani Merlin mit 624, 816, 610 über Weiß del zu ihren Gunſten und im Herreneinzel triumpphier! Stefani mit 674, 674, 621 über ſeinen Landsmann Sert Weiden mann⸗ Die Eſſenerin hatte räulein Merlin. 3 7 ſofort der fü wendig Max lang e ſtände Jahrze Stolze präſi ſt ich v Am werde ſident übrige! Ehren in feie bau be giert wenige 20 Mil ſo wer gebung ſchaft! ſes fre Grenz ſoziali dern e trag li führen allerne noch bank werder 8 Flughe übung auf de geriſch. Demne heit de ſollen geglich im nä Betrie * Herbſt! der R Kausgeg präſide kommi ſportli tenswe teiligte das M geführ 4 Eheleu Hinter * B: das B ſchrank kultur eigene; heitsa: ter die Auch! nomm, in dies werden kale S gemeit meiſten Blätter wird i pfälzif zur E; lungen Geld⸗ Volks dernd Ste d wurde ziſchen allernt wird, herg, ann⸗ bzw. r die nau, ent⸗ wer⸗ u n p a SB. . an he, ußer Itere den ſtän⸗ ſter ſter⸗ au ⸗ * iſten— ters des. eds⸗ Be⸗ ien⸗ zes, chaft zus⸗ Aus Baden Der erſte Spatenſtich! * Karlsruhe, 19. September. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Eine der großen Aufgaben, die ſich Miniſterpräſident Walter Köhler ſofort nach Uebernahme ſeines Amtes geſtellt hat, iſt der für Baden und die Pfalz zu einer Lebensnot⸗ wendigkeit gewordene Rheinbrücken bau bei Ma xa u. Seiner Zähigkeit und ſtarken Energie ge⸗ lang es in überraſchend kurzer Zeit alle die Wider⸗ ſtände zu überwinden, die ſich dieſem Projekt ſeit Jahrzehnten entgegengeſtellt hatten. Mit freudigem Stolze kann deshalb der badiſche Miniſter⸗ präſident perſönlich den erſten Spalen⸗ ſtich vornehmen. Am Mittwoch vormittag um 12 Uhr werden ſich die geſamte badiſche Regierung, der Prä⸗ ſident der Reichsbahndirektion und die Spitzen aller übrigen Reichs⸗ und Landesbehörden ſowie ſonſtige Ehrengäſte bei Kniel ingen zuſammenfinden, wo in feierlicher Form die Arbeiten am Rheinbrücken⸗ bau begonnen werden. Auch die bayeriſche Re⸗ (gierung iſt eingeladen. Wenn es morgen auch erſt wenige ſein werden, denen die Inangriffnahme des 20 Millionen⸗Projektes wieder Brot und Arbeit gibt, ſo werden doch ſehr raſch die weiteren Arbeitsver⸗ gebungen folgen, die unſere geſamte badiſche Wirt⸗ ſchaft befruchten werden. Das Zuſammentreffen die⸗ ſes freudigen Augenblickes mit der großen badiſchen Grenzlandkundgebung mag als Zeichen national⸗ ſozialiſtiſcher Tatkraft gelten, die nicht verzagt, ſon⸗ dern eiſern vorwärtsſtrebt. Das Spiel kann beginnen * Baden⸗Baden, 19. September. Kurdirektor Se⸗ laſinſky weilte in der vergangenen Woche in Paris, um mit einigen Finanzgruppen über die Uebernahme der Spielbank zu verhandeln. Das Ergebnis iſt poſitiv ausgefallen. Der neue Ver⸗ trag liegt jetzt dem Reichsinnenminiſterium als feder⸗ führender Behörde zur Genehmigung vor, die in den allernächſten Tagen zu erwarten iſt. Danach dürfte noch im Laufe dieſes Monats der Spiel⸗ bankbetrieb in Baden⸗Baden aufgenommen werden. Ein Flughafen für Lindau * Friedrichshaſen, 18. Sept. Für einen eigenen Flughafen iſt das Gelände des ehemaligen Militär⸗ übungsplatzes auf dem Zech in Ausſicht genommen, auf dem in den letzten Jahren ſchon mehrfach flie⸗ geriſche Veranſtaltungen durchgeführt worden ſind. Demnächſt wird nun ein Fachmann die Beſchaffen⸗ heit des Geländes prüfen und nach deſſen Gutachten ſollen dann die etwa vorhandenen Mängel aus⸗ geglichen werden. Man rechnet damit, daß bereits im nächſten Frühjahr Lindau ſeinen Flughafen in Betrieb nehmen kann. * Ilvesheim, 18. Sept. Am Täg vor Beginn der Herbſtferien wurden in der Volksſchule die Diplome der Reichsregierung für die Sieger am Jugendfeſt ausgegeben. Es kamen 8 Ehrendiplome des Reichs⸗ präſidenten und über 40 Diplome des Reichsſport⸗ kommiſſars zur Verteilung, ein Beweis, daß die ſportlichen Leiſtungen der Schuljugend recht beach⸗ tenswert waren. Auch die an den Wettkämpfen be⸗ teiligten Mädchen zeigten gute Leiſtungen, trotzdem das Mädchenturnen an hieſiger Schule noch nicht ein⸗ geführt iſt. * Plankſtadt, 18. Sept. Dieſer Tage feierten die Eheleute Michael Gaa, Reichsbahnſekretär und Ehefrau Barbara geborene Berlinghof, ſowie die Eheleute Heinrich Spieß und Frieda geborene Hinterkopf, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. * Buchen, 15. Sept. Nachts drangen Einbrecher in das Büro des Lagerhauſes ein, brachen den Akten⸗ ſchrank auf und durchwühlten die Papiere. Auch der Kaſſenſchrank wurde durch Werkzeuge beſchädigt, konnte jedoch nicht geöffnet werden. Jedenfalls hat⸗ ten es die ungebetenen Beſucher auf die im Kaſſen⸗ ſchrank lagernden 3500 Mk. Getreidegelder abge⸗ ſehen. Von den Tätern ſehlt noch jede Spur. * Hambrücken, 19. Sept. Nachmitags fuhr ein Kraftrad aus Kirrlach in der großen Kurve im Walde in voller Fahrt auf einen entgegenkommen⸗ den Laſtzug auf. Das Krafrad geriet unter den Laſtzug und wurde eine Strecke weit geſchleift. Die beiden Fahrer, Harl Martus und Peter Kre⸗ mer aus Kirrlich, mußten ſchwer verletzt ins Bruchſaler Krankenhaus überführt werden. Aus der Pfalz Das Siedlungswerk der Pfalz * Neuſtadt a. d. Hdt., 17. September. Das große Siedlungswerk der Pfälz nimmt end⸗ gültig Geſtalt au. Bereits im kommenden Mo⸗ nat wird mit der Inangriffnahme der erſten Sied⸗ lungsſtätten begonnen werden. In einer Sitzung im Kurt⸗Faber⸗Haus wurde geſtern vom Hauptausſchuß das Siedlungswerk nochmals eingehend behandelt. Genaue Richtlinien für die Inangriffnahme der Ar⸗ heiten und die mit dem Siedlungsweſen verbundenen kulturellen Aufgaben wurden feſtgelegt. Es wird ein eigenes Siedlungsamt in den Räumen des Geſund⸗ heitsamtes in der Neumayerſtraße eingerichtet. Lei⸗ ter dieſes Amtes iſt Reichstagsabgeordneter Selzner. Auch die Verteilung der Fachreferate wurde vorge⸗ nommen. In den einzelnen Gemeinden wird in dieſen Tagen ein Dreierausſchuß gebildet werden, deeſſn Aufgabe es iſt, Vorſchläge für die lo⸗ kale Siedlung zu machen. Der Ausſchuß wird im all⸗ gemeinen vom Ortsgruppenleiter und dem Bürger⸗ meiſter gebildet werden. Die entſprechenden Form⸗ hlätter gehen den Gemeinden noch zu. Weiterhin wird in nächſter Zeit ein Preisausſchreiben an alle pfälziſchen Baumeiſter und Architekten hinausgehen zur Erſtellung von Pläuen für die beſten Werkſiede⸗ lungen. Beſonders ausführlich wurde die Frage der Geld⸗ und Kreditbeſchaffung behandelt, wobei die Volksſozialiſtiſche Selbſthilſe in hohem Maße för⸗ dernd eingreift. Auch die Gründung einer Siedlungsſchule für Siedler und Siedlerfrauen wurde erörtert. Es ſteht ſeſt, daß die Frage des pfäl⸗ ziſchen Siedlungswerkes gelöſt nud daß bereits in der allernächſten Zeit mit hundert Siedlungen begonnen wird. welefier Agaselie ae gent, eat gel menen got. sumticbe ſabake e Mundstück hergestellt. O 12 0 A Otis Cigaretten 8 ste methoden, die zus Neo Vas. 1 Nang. Res sok. un. ERNI EN 27 518 30 MUusNRCIaAR RETN„ MiscnunesNuNmMEN Nen agen unseres dechmischen Muster- l öliig neuen Methoden hergestellt. Der ungewöhalich zarte und reine Chef sffer dieser Mischung beruht darauf, —— 5 700. wird ausschfedheh ohne bene 8 I Daus folgenden Dis trkten: des e 2 Vel dieses Vg ial o Molli gicfieat dab diæ doppelle Nannemaion dle NSefiele Reine lf, Orale 8 * Iffezheim, 19. Sept. Feſtlich geſchmückt empfing Iffezheim den Miniſterpräſidenten Köhler und den badiſchen Bauernführer Huber, M. d.., die beide gekom⸗ men waren, um zu einer großen Bauernver⸗ ſammlung auf dem Rennplatz zu ſprechen. Nach Begrüßungsworten des Kreisbauernführers Mül⸗ ler ergriff Miniſterpräſident Köhler das Wort. Er überbrachte die Grüße der badiſchen Regierung, um dann die falſche Wirtſchaftspolitik der letzten 14 Jahre zu brandmarken. Kein Volk könne auf die Dauer mehr verzehren als es ſelbſt ſchaffe. Kein Volk bringe es auf die Dauer fertig, wider ſeinen Willen zu leben. Nationalſozialiſtiſche Politik heiße nicht anderes, als einen geſunden Zuſtand wiederher⸗ zuſtellen. Die Grundlage für den Wiederaufbau ſei die deutſche Scholle, der deutſche Bauer. Er wird immer das Rückgrat und der Rückhalt jedes ſtaat⸗ lichen Organismus ſein. Aus dieſer Erkenntnis müſſen wir die Folgerungen ziehen. Der Bauer darf nicht das fünfte Rad am Wagen ſein, ſondern er müſſe eingeſpannt werden als gleichberechtigter Fak⸗ tor in Staats⸗ und Wirtſchaftspolitik. Der National⸗ ſozialismus habe wie ein Frühlingsſturm die Macht ergriffen und auch für den Bauern eine Wendung gebracht. Die Aufgaben des Bauern ſeien heute viel gewaltiger als vor Jahren. Wir ſtehen am Ende der liberalen Epoche in der Weltwirt⸗ ſchaft. Es ſei Tatſache, daß jetzt die Natio⸗ nalwirtſchaften der ganzen Welt marſchieren. Wir Deutſchen, ſo fuhr der Reöͤner fort, haben keinen Grund zu verzweifeln, wenn wir uns auf uns ſelbſt einſtellen. Der deutſche Bauer habe durch intenſive Arbeit bewieſen, daß er in der Lage ſei, ſelbſt zu erzeugen, was wir brauchen. Dieſe Tat⸗ ſache ſei für uns als Politiker von ungeheurer Be⸗ deutung) Die Marſchrichtung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei gehe darauf hinaus, Deutſchland vom Weltmarkt unabhängig zu machen und die deutſche Landwirtſchaft dahin zu bringen, daß ſie Güter er⸗ zeugen kann, die wir heute noch einführen müſſen. Der Redner kam dann auf das Agrargeſetz zu ſprechen und erklärte in dieſem Zuſammuhang, das Schickſal der deutſchen Nation ſei mit dem Schickſal des deutſchen Bauern auf Gedeih und Verderb ver⸗ hunden. Der deutſche Bauer ſeinerſeits müſſe ſich rückhaltlos hinter die Regierung ſtellen. Heute gebe es keinen evangeliſchen und katho⸗ liſchen Bauern mehr, ſondern nur deutſche Bauern. Parteien und Liberalismus ſeien überwunden. Heute entſcheide nur der geſunde Menſchenverſtand des Führers. Im Auslande ſei über Deutſchland ſo viel gelogen worden, daß jetzt, wenn ein Ausländer nach Deutſchland komme, er von den Verhältniſſen hier irritiert ſei. Er ſehe nur Ordnung, Diſziplin und Sauberkeit eines Vol⸗ kes, das nach oben ſtrebe. Beim Wiederaufbau, ſo ſchloß der Miniſterpräſident, ſeien die Bauern die Pioniere. Die Verſammlung ſang hierauf die erſte Strophe des Deutſchlandͤliedes. Parlamentarismus, Karlsruhe, 19. September. Die Gauleitung der NS Da teilt mit: Infolge des zu erwartenden ge⸗ waltigen Andranges hat ſich die Gauleitung ent⸗ ſchloſſen, die für Sonntag, den 24. September, im Hochſchulſtadion feſtgeſetzte Kundgebung auf das Ge⸗ lände der Rennwieſen an der Straße nach Rüp⸗ purr zu verlegen. Zum Gau⸗Appell werden SA, SS, Po und H in Stärke von etwa 40000 Mann au⸗ anderer Teile zu einem Fahrzeug zuſammengezau⸗ dtulſcher Beurt dun deulſcher Scholle Große Bauernkundgebung in Iffezheim SBesöommllehel c Miniſterpräſident Köhler ſpricht treten. Beſondere Tribünenbauten ſowie die Her⸗ richtung des Aufmarſchgeländes werden ſofort in Angriff genommen. Die für das Hochſchulſtadion ausgegebenen Eintrittskarten behalten ihre Gültig⸗ keit. * Dietlingen, 19. Sept. Dieſer Tage wurde hier ein bornierter Sozialdemokrat, der abge⸗ ſetzte Bürgermeiſter Chriſtian Adolf Biſchoff, in Haft genommen. Er hatte Ortseinwohnern gegen⸗ über geäußert, die SA habe in Oeſchelbronn geſtoh⸗ len(). Biſchoff hat ſich auch in der letzten Zeit ſeiner Amtstätigkeit in der Bekämpfung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung beſonders unrühmlich hervor⸗ getan. * Maxau, 18. Sept. Der dieſer Tage als vermißt gemeldete Karlsruher Pferdehändler wurde als Leiche im Rhein geborgen. Es handelt ſich um den geſchiedenen Pferdemakler Kon⸗ rad Beck aus Gaggenau, der zuletzt in Karlsruhe ſeinen Wohnſitz hatte. Der Wogenzuuberer vom Jungbuſch Noch einmal der Fall Scharff vor der Mannheimer Strafkammer Zum dritten Male mußte ſich das Mann⸗ heimer Gericht mit dem Fall Scharff be⸗ ſchäftigen, da auf die von der Verteidigung ein⸗ gelegte Reviſion das Reichsgericht die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Große Straf⸗ kammer zurückverwieſen hatte. Die übrigen Ver⸗ urteilten haben ſich mit dem Urteil der Strafkammer zufrieden gegeben. In Erinnerung dürfte noch das verwerfliche Ge⸗ ſchäftsgebahren des Angeklagten Scharff aus der Verhandlung vor dem Schöffengericht ſein, das Sch. am 9. Mai 1931 wegen Betrugs beim Verkauf von Kraftwagen zu einem Jahr und 5 Mona⸗ ten Gefängnis ſowie 10000 Mk. Geldſtrafe verur⸗ teilte. Sch. war Leiter der früheren Jungbuſchgarage. Der Angeklagte hatte mit ſeinen Angeſtellten aus alten Fahrzeugen mit Hilfe von Lack und anderem Aufputz neue gezaubert, teilweiſe alten Chaſſis neue Karoſſerien aufgeſetzt und die Wagen als funkelnagelneu verkauft. Alte Erſatzteile wurden als neue in die Wagen eingebaut und als neu berechnet. Der Angeklagte wandte ſich durch ſeinen Verteidiger Dr. O. Pfeiffenberger an die Berufungsinſtanz, in der er weſentlich günſtiger abſchnitt: er wurde wegen Betrugs in nur drei Fällen für ſchuldig be⸗ funden und zu 8 Monaten Gefängnis und 5000 Mk. Geloſtrafe verurteilt. Nunmehr wandte ſich der Ver⸗ urteilte an das Reichsgericht, das die Feſt⸗ ſtellungen in nicht genügender Weiſe getroffen erachtete. Zu der viertägigen Verhandlung waren 35 Zeugen geladen, von denen eine ganze An⸗ zahl wiederholt vernommen werden mußte, haupt⸗ ſächlich die verurteilten Angeſtellten. Scharff iſt nicht unerheblich vorbeſtraft, u.., hat er ſchon eine Strafe von 6 Monaten Gefängnis wegen eines Lieferungsbetruges erhalten. Er wiederholte ſeine früheren Angaben. Niemand habe er betrogen. Er habe die Angeſtellten angehalten, die Arbeiten ſolid und gewiſſenſchaft auszuführen. Er ſuchte ſich beſonders auf Koſten ſeines Werkmeiſters Hauck zu entlaſten. Allerdings fragt man vergeblich nach dem Intereſſe der Angeklagten, aus eigner Initiative unehrliche Handlungen zu begehen. Eingehend wurden alle drei Fälle nochmals geprüft, in denen Sch. von der Strafkammer in der erſten Verhandlung für ſchuldig befunden war. Bis ins Kleinſte wurden die manchmal ſehr eigen⸗ tümlichen Vorgänge in der Garage⸗Werk⸗ ſtatt aufgerollt. Im erſten Fall handelte es ſich um einen gegen ein neues Auto ausgetauſchten Kraft⸗ wagen der Eiſenbahn⸗Einkaufsgenoſſenſchaft. Dieſer alte Wagen wurde von ſeinem neuen Beſitzer wider einen Baum gefahren und brannte aus. Von dieſem Wagen wurde der Rahmen und eine große Anzahl bert, obſchon anzunehmen war, daß beſonders der Rahmen durch das Heißwerden beim Brande ge⸗ litten haben mußte. Für dieſen„Buikwagen“ zahlte ein früherer Bankbeamter 7800 Mk. in dem Glauben, daß er einen neuen Wagen erhalte. Im zweiten Falle handelt es ſich um einen Kaufvertrag mit einem pfälziſchen Milchhändler, der ſich einen Lieferwagen angeſehen hatte, den er für 5600 Mark kaufte. Er bekam aber einen kleineren Wagen mit weniger Faſſungsvermögen für ſeine Milchkan⸗ nen und auch dieſer war kein neuer, ſondern ein ab⸗ genutzter Wagen. Im dritten Falle wurde ein alter Kolben in einen Zylinder eingebaut und ein neuer berechnet. 5 Die Ausſagen der Zeugen konnten natür⸗ lich nicht mehr ſo plaſtiſch ſein als bei den früheren Verhandlungen. Ueber drei Jahre ſind inzwiſchen vergangen. Am Samstag begann bereits die Vernehmung der vier Sachverſtändigen und wurde Montag vor⸗ mittag fortgeſetzt. Um 11 Uhr nahm der Verteidi⸗ ger das Wort zu ſeinem 2ſtündigen Plaidoyer, in dem er entſchieden beſtritt, daß der Käufer des Buikwagens hätte glauben können, einen neuen Wagen zu erhalten. Nach der Mittagspauſe ſprach der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Dr. Weinreich. Aus der Kenntnis der Materie von den früheren Verhand⸗ lungen formulierte er klar und beſtimmt die Be⸗ gründung der Anklage. In allen drei Punkten habe der Angeklagte die Kunden getäuſcht und die Wagen weit über den wirklichen Wert verkauft. Er ſei ja auch kein Neuling in dieſen Dingen: wegen Liefe⸗ rungsſchwindel iſt er ſchon einmal zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Jedermann weiß, was man von Scharff zu halten hat und daß das, was in der Jungbuſchgarage geſchah, nichts anderes war als Halsabſchneiderei. Es iſt bedauer⸗ lich, daß es nicht möglich iſt, dem Angeklagten eine höhere Strafe zu geben. Der Angeklagte habe den Grundſätzen eines ehrbaren Kaufmanns nicht ent⸗ ſprochen.„Geben Sie dem Angeklagten die Strafe, die er verdient“, ſchloß der Staatsanwalt ſeine An⸗ klagerede. Das Urteil: Die Urteilsberatung dauerte genau drei Stun⸗ den. Um 20.45 Uhr verkündete der Vorſitzende die Verurteilung wegen Betrugs in zwei Fällen zu 6 Monaten Gefängnis und 3500 Mk. Geld⸗ ſtrafe evtl. weitere 35 Tage Gefängnis. In einem Falle(dem Verkaufe des Geſchäftswagens) wurde der Angeklagte freigeſprochen. Auch in dieſem Falle liege eine argliſtige Täuſchung vor, eine Vermögensſchädi⸗ gung ſei jedoch nicht entſtanden, wohl aber in den anderen Fällen, Das Gericht ſtellte eine äußerſt ver⸗ werfliche Geſchäfltsmoral in den Handlungen des An⸗ geklagten feſt. Der Haftbefehl wurde aufrecht erhal⸗ ten, die Kaution muß weiter geſtellt werden. Dienstag, 19. September 1933 Sleigender Elekirizifäfs verbrauch Berlins Ausführungen von Sie aiskommissar Mareßky In der AR.⸗Sitzung der Berliner Kraft⸗ und Di cht A G.(der Muttergeſellſchaft der Bewag) gab der Vorſitzende des AR., Staatskommiſſar Bürgermeiſter Dr. Ma z ky, einen Ueberblick über die Entwicklung tromabſatze s. Während ſeit 1929 bei den ein ſtändig zunehmender Rückgang zu verzeichnen war des Strom⸗ und noch im September 1932 kgang gegenüber den an ſich ſchon ſehr ſchlechten des Vorjahres noch 12,8 v. H. betrug, ſei es jetzt n, die rückläufige Bewegung nicht nur zum Still⸗ bringen, ſondern ein ſtetes Anſteigen des Strom⸗ t erzielen. dai d. J. hatte eine Zunahme von 1,8 v.., der n i von 2,5 v. H. und der Juli von 4,1 v. H. gegen⸗ 1 em gleichen Monat des Vorjahres äufzuweiſen. Die für die Elektrizitätswirtſchaft beſonders ſchwierige Ueber⸗ windung des wirtſchaftlichen Tiefpunktes ſei nunmehr auch auf dieſem Gebiet erreicht. Dieſe Tat⸗ von überragender Bedeutung, denn es gäbe keinen agenderen Gradmeſſer für die allgemeine Wirtſchafts⸗ icklung, als den elektriſchen Stromverbrauch. Doppelte tung über müſſe dieſe Steigerung des Elektrizitäts⸗ ms in Berlin finden, da hier die Wiederbelebung der At auf ganz beſonders große Schwierigkeiten ſtoßen muff Dr. Maretzky betonte, daß die Verhältniſſe bei der Ba. eine ſchlagende Widerlegung der vielfachen Verleumdungen ſeten, die jetzt gegen das neue Deutſchland auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet ausgeſtreut würden. Von dem A K. der eſellſchaft beſäßen Reich, Staat und Stadt Mill., denen 160 Mill. Privatkapital gegenüberſtänden, davon wieder über 100 Mill.. im Beſitze der bedeutendſten ausländiſchen Finanzkonzerne aus faſt allen Ländern mit Ausnahme Frankreichs. Man könne wohl ſagen, daß dieſe Zuſammenarbeit im Dienſte des geme Werkes ſowohl auf Seiten der öffent⸗ ſamen lichen Hand als auch auf Seiten der in⸗ und ausländiſchen Privatwirtſchaft als durchaus erſprießlich empfunden werde. Das Bauprogramm der Bewag für das Jahr 1933 betrage 8,5 Mill. /, daneben würden durch den Anſchluß von 30 000 bisher noch nicht mit dem Stromnetz verbun⸗ denen Wohnungen weit über 4 Mill.„ ins Rollen ge⸗ bracht. Im Rahmen dieſes beſonderen Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms ſeien bereits 8500 Wohnungen angeſchloſſen worden. Auch an der Elektrofront beteilige ſich die Bewag. Die Verwaltung glaube, daß dieſe Maßnahmen Tauſenden von Arbeitern, insbeſondere im Inſtallations⸗ handwerk, neue Arbeitsmöglichkeiten geben werden. Enischeidungen über Bausparkassen sſitzung des Reichsaufſichtsamts für 18. 9. 33 wurden folgende Entſchei⸗ In der Senat Privatverſicherung vom dungen getroffen: 1. Bau⸗ u n d Wirtſchaftsgemeinſchaft „Unterweſer“ e Gem b., Weſermünde. Die be⸗ stehenden Bauſparverträge werden vereinfacht abgewickelt (8 1, Kap. 5 des erſten Teils der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über Maßnahmen auf dem Gebiete der Rechts⸗ pflege und Verwaltung vom 14. 6. 32— RGBl 1 S. 285, 2. Vie Heſtehenden (8 1 toria Bauſpar Gmb., München. Die Bauſparverträge werden vereinfacht abgewickelt d. a..] Auf Grund des Artikels 5 der Durch⸗ führungs⸗ und Ergänzungsverordnung über die verein⸗ fachte Abwicklung von Bauſparverträgen vom 9. 6. 83 (RGBI 1 S. 372) wird angeordnet, daß die vereinfachte Abwicklung wie ein Auflöſungsbeſchluß wirkt. Die Li⸗ quidation wird einem vom Reichsaufſichtsamt zu beſtim⸗ menden Liquidator übertragen(8 2 Abſ. 1 VO. v. 14. 6. 32). Die Entſcheidungen ſind noch nicht rechtskräftig. Eine etwaige Berufung gegen die Entſcheidungen hat keine auf⸗ ſchlebende Wirkung. * Kokswerke und chemiſche Fabriken AG, Berlin. Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen. Wie die Ver⸗ waltung der Kokswerke und chemiſche Fabriken AG, Ber⸗ lin mitt iſt der in letzter Zeit eingetretene Rück ⸗ gang des Kurſes der Kokswerke⸗Aktien in den inne⸗ ren Verhältniſſen der Geſellſchaft nicht begründet, faſt olle Abteilungen und Tochtergeſellſchaften weiſen An⸗ zeichen einer Beſſerung der Geſchäftslage auf, ſo daß, wenn nicht unerwartete Ereigniſſe eintreten, für 1933 die Wie⸗ Nerouf nahme der Dividendenzahlung in Ausſicht genommen werden kann(1992 wurde der erzielt Reingewinn von 826 445/ auf neue Rechnung vor⸗ getragen). * Traine u. Hauff AG, Mainz. Verluſtabſchluß wird von Vortrag gedeckt. Dieſe Kopalhondlung und Wäſcherei erlitt im Geſchäftsjahr 1932 einen Ver luſt von 31087 ,, der durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahre von 31 46 Mark etwas überdeckt iſt, ſo daß ein kleiner Gewinn von 376„ vorgetragen wird. Abschreibungen wurden in Höhe won 5300 // vorgenommen, dem Delkrederekonto wurden 5500„ zugewieſen. Löhne und Gehälter beanſpruchten 25 6000 //, ſonſtige Unkoſten 49 000 1. AK 191 500 l. * Zwickauer Kammgaruſpinnerei, Zwickau. In der ao. On wurde einſtimmig die Einziehung von nom. 210 000 eigene Aktien beſchloſſen. Die Geſellſchaft hat dieſen Betrag in den letzten ſechs Monaten günſtig erworben(etwas über part). Die Einziehung erfolgte, um die Rentabilitätsbaſis zu verbeſſern. Das Stamm⸗AK ver⸗ mindert ſich ſomit auf 2,49 Mill. I. Aenderung des Branniweinmonopolgeseßes Milbesſimmungsrechf des Beirais beseifigi Beiriebskosſen der kleinen und großen Brennereien Im Reichsgeſetzblatt vom 15. September wird ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes über das Branntweinmonopol vom 8. April 1922 verkündet, das u. a. auch eine Neu⸗ faſſung des 8 15 enthält. Gegen eine Entſcheidung der Reichsmonopolverwaltung kann demnach in beſtimmten Füllen von wenigſtens fünf Mitgliedern des Beirats bin⸗ nen einer Ausſchlußfriſt von fünf Tagen nach Bekannk⸗ gabe der Entſcheidung beim Reichsminiſter der Finanzen Beſchwerde eingelegt werden. Ueber die Beſchwerde ent⸗ ſcheidet der Reichsminiſter der Finanzen im Benehmen mit dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft oder mit dem Reichswirtſchafts minſter. Der Gewerbeausſchuß(8 16) tagt unter dem Vorſitz des Präſidenten der Reichsmonopolverwaltung. Dieſer iſt be⸗ rechtigt, fünf Mitglieder des Gewerbeausſchuſſes zu den Sitzungen des Beirats zu entſenden. In 8 72 iſt ein Zuſatz einzufügen, nach welchem für Brennereien, deren Brennrecht nicht mehr als 400 Hekto⸗ liter Weingeiſt beträgt, beſondere Zuſchläge, und für Brennereien, deren Brennrecht mehr als 1000 Hektoliter Weingeiſt beträgt, beſondere Abzüge ſeſtgeſetzt werden können, wenn die Betriebsabzüge und die Betriebszuſchläge zum Ausgleich der Betriebskoſten der kleinen und großen Brennereien nicht ausreichen. Die Zuſchläge und Abzüge ſollen im Geſamtbetrag einander ungefähr entſprechen. In einer im Reichsanzeiger vom 16. September ver⸗ öffentlichten Begründung wird u. a. ausgeführt, daß nach der bisherigen Faſſung des Geſetzes die Reichsmonopol⸗ verwaltung in beſonderen, im Geſetz vorgeſehenen Fällen (Feſtſetzung des allgemeinen Jahresbrennrechts, des beſon⸗ deren Jahresbrennrechts für Kornbrennereien, der Brannt⸗ weinverkaufspreiſe uſw.) nur in Gemeinſchaft mit ihrem wirtſchaftlichen Beirat entſcheiden konnte. Da die Mo⸗ nopolverwaltung nur drei Stimmen, der Beirat entſpre⸗ chend der Zahl ſeiner Mitglieder dagegen 31 Stimmen be⸗ ſaß, lag die Entſcheidung in den für die ſtaatliche Brannt⸗ weinwirtſchaft wichtigſten Fragen ſomit faſt ausſchließlich bei dem Beirat. Dieſer Zuſtand iſt mit der neuen Ord⸗ nung in Deutſchland nicht vereinbar. An der Spitze der Monopolverwaltung ſteht ein Präſident, der die unmittel⸗ bare Verantwortung trägt und dem daher auch, unter Auf⸗ ſicht des Reichs miniſters der Finanzen, die allgemeine Ent⸗ ſcheidung in allen Verwaltungs angelegenheiten gebührt. Dieſer Forderung wird durch die Aenderung der betrefſen⸗ den Beſtimmungen Rechnung getragen, wodurch das Mit⸗ der Neuen Dr. Schachi über Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat im Rahmen ſeiner einem Ver der Auslandspreſſe gegebenen Erklärun⸗ gen zur deu n Wirtſ und Währungspolitik ſehr deutlich betont, wie ungerecht es iſt, Deutſchland die Hand⸗ habung von wirtſchaftspolitiſchen Defenſiv⸗ waffen werdenken, wo alle Welt ſich gleicher oder ähnlicher Waffen vielfach ſogar zu Offenſivzwecken bedient. Wenn Dr. Schacht dabei als eines der gefährlichſten Mittel das Valutadumping Englands, der USA. und Japans charakteriſierte, ſo hob er hiermit zwar den augenblicklich wicht en Punkt gebührend hervor, Hoch ſcheint an⸗ gebracht, gerade in dieſem Zuſammenhang auf die große Zahl anderer Mittel eines getarnten Protektionismus hin⸗ zu (8 zuweiſen, die auf adͤminiſtrativem Wege in Wirkſamkeit geſetzt werden. Es eine grotesgke Ironie der Weltwirt⸗ ſchaftsgeſchichte, daß die Blütezeit dieſes admini⸗ ſtrativen Protektionismus gerade in das Jahrzehnt der Nachkriegszeit fiel, an deſſen Beginn das Genfer inter⸗ nationale Abkommen zur Vereinfachung der Zollförmlich⸗ keiten ſeither vom 3. Nov. 1923 ſteht. Je intenſiver man ſich auf der Genfer Weltwirtſchaftskonferenz von und der Zollfriedenskonferenz von 1930 mit dieſem lex beſchäftigte, um ſo üppiger wucherte das Unkraut dieſes indirekten Protektionismus, bis endlich der gegen⸗ wärtige Höchſtſtand der Verwirrung erreicht war. Eines der beliebteſten Mittel willkürlicher Erhöhung des vertraglich feſtgelegten Zollnivegus iſt der Dumping⸗ zoll, ſoweit er ſich nicht gegen die Wirkungen aus⸗ geſprochener Währungsentwertung richtet, ſondern pein⸗ lichſte Uebereinſtimmung von Inlandspreis und Ausſuhr⸗ preis erzwingen will. In Auſtralien und Kanada z. B. wird ſchon eine Differenz von wenigen Prozent zugunſten der Exportware zur Veranlaſſung genommen, Dumping⸗ abſichten zu unterſtellen. Hier wird die wahre Abſicht er⸗ kennbar, nämlich den Import ausländiſcher Ware unter die Drohung des 50proz. Zollzuſchlags zu ſtellen. Vor⸗ ſchriften über Verpackung und Deklarierung bieten vielen Ländern Handhaben zu beträchtlicher Erſchwerung der Ein⸗ fuhr, wobet die Gebühren für Beglaubigungen und Kon⸗ ſulatsfakturen vielerorts den vertraglichen reſp. geſetzlichen Zollſatz konkurrenzerſchwerend erhöhen. Das Verfahren, Zollſätze und Zolltarifentſcheidungen über haupt nicht bekannt zu geben, den Exporteur alſo einſach in Un⸗ kenntnis über die ſeine Waren erwartende Belaſtung zu halten, iſt glücklicherweiſe ziemlich ſelten, exiſtiert aber doch in einer Anzahl ſwwd⸗ und mittelamerikaniſcher, ſowie in den Balkanſtaaten. Neuerdings gewinnt der Zwang zur Herkunftsbezeichnung dadurch geſteigerte Bedeutung, daß die Anbringung der Herkunftsbezeichnungen in einer Weiſe vorgeſchrieben wird, durch die der Produktions⸗ reſp. Fa⸗ brikationsgang bedenklich erſchwert und verteuert wird. Die Geſamtheit dieſer unzähligen Mittel des admini⸗ ſtrativen Protektionismus fällt bei einer Betrachtung über die Urſachen der gegenwärtigen weltwirtſchaftlichen Ver⸗ wirrung ſehr ſchwer ins Gewicht und müßte, wenn über⸗ haupt Abhilfe geſchaffen werden ſoll, mit dem gleichen Ernſt behandelt werden, wie die großen Probleme der Zolltariſe. M. Pech sanieri unſer neuer Leiſung Wie gemeldet wird, ſind die ſeit längerer Zeit geführ⸗ ten Verhandlungen über die Uebernahme und Weiterfüh⸗ rung der ſeit mehr als 50 Jahren beſtehenden Firma M. Pech A G für ſanitären Bedarf, Berlin, nunmehr zu einem Abſchluß gekommen. Die geſomten Aktiven einſchl. aller Filialbetriebe, ſowie der Werkſtätten und Fabrika⸗ tionsbetriebe ſind von der neugegründeten Fir ma „M. Pech GmbH für ſanitären Bedarf und Hygiene“ übernommen worden. Die neue Geſellſchaft ſteht unter neuer, deutſcher Leitung und ift mit einem Kapital von 300 000/ ausgeſtattet. Der urſprüngliche Gründer und Eigentümer der A, M. Pech ſen., iſt wie⸗ derum in einen engen, perſönlichen Kontatk mit der Firma getreten. Der größte Teil des Perſonals iſt übernommen worden., Das neue Unternehmen iſt vollſtändig ſchulden⸗ frei und mit ſtarken eigenen Betriebsmitteln ausgeſtattet, ſo daß die Gewähr für eine geſunde Entwicklung ge⸗ geben iſt. 1 Vogtländiſche Baumwollſpinnerei Hof.— 5 v. H. ao. Dividende. Eine go. HV beſchloß die Ausſchüttung einer ab. Dividende von 5 v. H. auf das 2,5 Mill./ betragende Asd. Die Dividendenausſchüttungen in den letzten drei Jahren betrugen zweimal 12 und einmal 8 v. H. * Aktien⸗Malzfabrik Landsberg, Laudsberg bei Halle a. d. S.— Wieder 5 v. H. Der A beſchloß, der GV für das am 15. 8. 39 abgelaufene Geſchäftsjahr aus dem nach 405 669(306 180)„ Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinn(i. V. 111 184 1] die Verteilung won wieder 5 v. H. Dividende vorzuſchlagen. * Hauſeat. Verlagsauſtalt AG., Hamburg. Die o. GV. der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt AG., Hamburg, in der auch über eine Erhöhung des Ak. um 2,2 auf 4 Mill., Beſchluß gefaßt werden ſollte, wurde vertagt. In der ao. GVV. wurde der AR. des Unternehmens neu ge⸗ wählt. Er beſteht nunmehr aus Bankdir. K. Müller⸗ Berlin(Vorſitzender), Paul Brinkmann, Schatzmei⸗ ſter der deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Albert For⸗ ſterr, Gauleiter der NS DA p und Führer des Geſamtver⸗ Ausgleich der unierschiedlichen beſtimmungsrecht des Beirats beſeitigt iſt; als beratendes Organ ſoll er dagegen beſtehen bleiben. Der neuen Stellung des Präſideuten entſpricht es, daß ihm auch im Gewerbeausſchuß, der— als kleiner Beirat— die an dem Abſatz und Verarbeitung von Brannt⸗ wein und Branntweinerzeugniſſen beteiligten Gewerbe bei der Monopolverwaltung zu vertreten hat, Vorſitz und Lei⸗ tung eingeräumt wird. Zum Ausgleich dex unterſchiedlichen Betriebskoſten der kleinen und großen Brennereien ſind im Geſetz für große Brennereien beſtimmte Abzüge vom Branntweingrund⸗ preis und für kleinere Brennereien beſtimmte Zuſchläge zum Grundpreis vorgeſehen. Je nachdem wird von der Monopolverwaltung für den abgelieferten Branntwein ein geringerer oder höherer Preis gezahlt. Für die klei⸗ neren Kartoffelbrennereien ſind die ſich hiernach errech⸗ nenden Branntweinübernahmepreiſe vielfach dann kaum noch ausreichend, wenn bei Staffelung des Branntweingrundpreiſes in der zweiten Brennrechtsſtaffel zu dem für dieſe feſtgeſetzten, ſtark ermäßigten Grundpreis gebrannt wird, wozu für viele dieſer Brennereien mit Rückſicht auf Kartoffelver⸗ wertung und Viehhaltung eine wirtſchaftliche Notwendig⸗ keit beſteht. Ein Ausgleich durch Gewährung höherer Zu⸗ ſchläge erſcheint hier wirtſchaftlich begründet. Für die Monopol verwaltung ſind höhere Zuſchläge aber nur tragbar, wenn ſie durch höhere Abzüge bei den größeren Brennereien eine entſprechende Entlaſtung erfährt. Es würde hierbei genügen, Brennereien mit einem Brenn⸗ recht von mehr als 1000 Hektoliter höher zu belaſten, wäh⸗ rend als zuſchlagsbedürftig Brennereien mit einem Brennrecht von nicht mehr als 400 Hektoliter angeſehen werden können. Da das Geſamtbrennrecht der erſten Brennereigruppe das der zweiten Gruppe um ein Viel⸗ faches überſteigt, würden ſich die neuen Abzüge in durch⸗ aus mäßigen Grenzen bewegen und für die Großbetriebe um ſo weniger drückend wirken können, als die ſonſtigen Abzüge, denen dieſe Betriebe unterliegen, äußerſt niedrig gehalten ſind. Im§ 72 wird daher für die Monopolver⸗ waltung die Möglichkeit vorgeſehen, je nach Bedürfnis für die genannten Brennereigruppen Zuſchläge und Abzüge zum Grundpreis feſtzuſetzen. Die Regelung kommt haupt⸗ ſächlich den kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben zugute und liegt daher im Rahmen der allgemeinen Mittel⸗ Mannheim er Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 432 ANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUNG 7 .. 5 12 Wirischaffi und Währung Danzig, Auguſt Haid, bandes der deutſchen Angeſtellten, 5 Verbandsvorſteher im DHV, Hamburg, Dr. Ricke ls, Reichsamtsleiter im DV., Hamburg und Horſt Sto b be, üichhändler, Berlin. Verlag Brandschadensfaſisfik für August ahre, ſo zeigt auch die Brandkurve des lau⸗ mit dem Monat Juli beginnende, im fortſetzende anſteigende Bewegung. Wie im Vorj fenden Jahres eine Auguſt ſich kräftig Während die bei den der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerverſicherungsgeſellſchaften in Deutſchland angeſchloſ⸗ ſenen Geſellſ ten im Deutſchen Reich angefallenen Brandſchäden den Monaten April bis Juni des laufen⸗ 10 den Jahres nur wenig über den Betrag von 5 hinausgingen und auch das Juliergebnis mit 5315 2 Schadenſumme nur einen erſten Anſatz zu Aufwärtsent⸗ wicklung brachte, hat der Monat Auguſt mit einer Scha⸗ denſun von 7 632 159/ das Vormonatsergebnis um nicht w Is 44 v.., alſo faſt die Hälfte, über⸗ ſchritten im Dui rger Hafen in ſichtigung finden. Die S Auguſt d. J. betrugen Großhandels-Index Die vom Stat. Reichsamt für den 13. September berech⸗ nete Inderziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich auf 94,8; ſie iſt gegenüber der Vorwoche(94,2) um 0,6 v. H. geſtiegen. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 89,6(+ 1,8 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 89,3( 0,1 v..) und induſtrielle Fertigwaren 113,5(unv.) dieſen Zahlen noch keine Berück⸗ äden für die Monate Januar bis sgeſamt 47 413 013 l. * Weitere Diskontſenkung der Nieder⸗ ländiſchen Bank. Um J auf 2 v. H. Die Niederländiſche Bauk hat den Diskont ſatz, der ſchon am 14. Auguſt um% v. H. ermäßigt wurde, weiter um 7 auf 2% v. H. herabgeſetzt. Der Lom bardſatz wurde von 3% auf 3 ermäßigt. Veranlaſſung dazu hat die außerordentlich flüſſige Lage des offenen Geldmarkts gegeben. Der Verwendungszwang für Kartoffelſtärkemehl zur Herſtellung von Backwaren hat in den zwei Jahren ſeines Beſtehens den Erfolg gehabt, eine größere Menge von Kar⸗ toffeln der induſtriellen Verwertung zuzuführen. Auch in dieſem Herbſt iſt mit einer reichlichen Kar toffel⸗ ernte zurechnen. Für die Unterbringung der Spitzen⸗ menge der Kartoffelernte, insbeſondere im deutſchen Oſten, kann die Herſtellung von Kartoffelſtärkemehl eine wertvolle Hilfe leiſten, während bei Fortfall des Verwen⸗ dungszwangs Abſfatzſchwierigkeiten oder entſprechende Preisrückgänge auf dem Karkoffelmarkt zu erwarten ſind. Es ſcheint deshalb zweckmäßig, den Verwendungszwang noch fü rein weiteres Jahr beſtehen zu laſſen, wenn auch der Ausfall der Ernte an Brotgetreide an ſich einen Verwendungszwang für Kartoffelſtärkemehl nicht erforder⸗ lich macht. Die vom Bäckergewerbe erhobenen Beden⸗ ken gegen den Verwendungszwang von Kartoffelſtärke⸗ mehl ſcheinen nach den Erfahrungen der letzten zwei Jahre nicht durchſchlagend. Ihnen ſoll durch das Geſetz aber inſofern Rechnung getragen werden, als der Verwendungs⸗ zwang wie im erſten Jahr ſeines Beſtehens nur für die Herſtellung won Weizengebäck Anwendung finden ſoll, während ein Verwendungszwang für die Herſtellung von Roggengebäck in Wegfall kommt. Für die Herſtellung von Roggengebäck ſoll vielmehr das zum Rog⸗ gengebäck geeignetere Kartoffel walz me hl(Kar⸗ toffelbackmehl) ohne einen geſetzlichen Verwendungszwang auf Grund einer freien Vereinbarung zwiſchen den Backhilfsmittelinduſtrien zur verſtärkten Verwendung gelangen, das die aus ausländiſchen Rohſtoffen hergeſtell⸗ ten Backhilfsmittel ſchrittweiſe verdrängen ſoll. In Anbetracht der Schwierigkeiten der Verwertung der in Deutſchland anfallenden Magermilch hat die eut⸗ ſche Milchwirtſchaft den dringenden Wunſch geäußert, daß auch Trocken milch zur Brotherſtellung zwangsweiſe Verwendung finden ſolle. Dieſem Wunſche ſtehen von der Mannheimer Produkienbörse 18. Sepf. Offiziell per 100 Kilo waggonfrei Mannheim— bel Waggonbezug— netio Weizen, ink., 76/77 Kg 19 25/19,50 Luzernklee hen— Roggen, in.. 15,75/18,.— neues.80/20 Hafer, inl. alter 13,75 Preßſtroh, Rogg., Weiz 1,60/,— Sommergerſte, inl... 18,.—/20,— Hafer, Gerſte— Wintergerſte— Geb. Stroh, Rogg,Weiz. 1,40/1,70 Futtergerſte 15,50 Hafer, Gerſte— Mais, auf Bezugſchein 17.75 Weizenmehl, Spezial 0 Erdnußkuchen prompt 15,75/16.— m. Austauſchw. 28,50 Soyaſchrot, prompt. 14,50/14,75 a. Inlandw'zen 27.— Palmkuchen. 13,75/14.— neue Ernte 55 Kokoskuchen... 15,—/15.25 Roggenmehl, nord. 21.50 /2,50 Seſamkuchen 186,25/16.50 pfälz. u. ſüdd. 21.,75/28.— Biertreben 1 15,— Weizenkleie 6, 25/,50 Trockenſchnitzel, loſe...25 Roggenkleie. 8,75/0,25 Wieſenheun. 4.—/,60 Weizen fultermeh!l! 10.25 Rotkleehenun. 4, 40%/,890 Roggenfuttermehl 9,50/11,50 Oelhaltige Futtermittel inkl. Monopol⸗Abgabe * Warnung des Vorſtandes der Frankfurter Produkten⸗ börſe. Der Vorſtand der Frankfurter Produktenbörſe hält ſich für verpflichtet, alle beteiligten Kreiſe, alſo Mühlen, Genoſſenſchaften und Handel, ausdrücklich aufmerkſam zu machen, daß nach der Neuordnung Brotgetreide im Groß⸗ handel unter den amtlich notierten Preiſen ſowohl innerhalb wie außerhalb der Börſe nicht ver⸗ kauft, gekauft und nicht angeboten werden ſoll. Es gilt dies auch für Geſchäfte aus entfernteren Gebieten. Im Falle von Zuwiderhandlungen haben die Beteiligten mit ſehr unangenehmen Folgen zu rechnen. * Preußiſche Produktennotierungen am 22. und 23. Sep⸗ tember nur in München. In den Tagen vom 22. und 23. September finden bekonntlich in München anläßlich des Deutſchen Getreidehandels⸗ und Müller⸗Tages Ge⸗ treide⸗Markt⸗Verſammlungen ſtatt. Der Preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat aus die⸗ ſem Anlaß angeordnet. daß die amtlichen Notie⸗ rungen für Hie preußiſchen Produktenbörſen an dieſen Tagen zentral in München vorgenemmen werden und an den Heimatplätzen zur Veröffentlichung kommen werden. Die Börſenverſammlungen ſelbſt können in der üblichen Weiſe ſtattfinden, doch dürfen ondere Kurſe als die in München jeſtgeſetzten amtlichen nicht herausgegeben werden. Obsi- und Gemüsemärkie *„ Bad Dürkheim, 18. Sept. Freier Markt: Anfuhr 80 Ztr., Abſatz und Nachfrage gut. Zwetſchgen—7; To⸗ maten 1. S.—3; Pfirſiche 1. S.—12; Aepfel 1. S.—8; Birnen 1. S.—11; Trauben rot 14—15; Trauben weiß 23; Mirabellen 816; Brombeeren 1820.— Auktion: Anfuhr 150 Ztr., Abſotz und Nachfrage gut. Zwetſchgen —7; Tomaten 1. S.—3: Pfirſiche 1. S.—12, Aepfel 1. S. 2, Birnen 1. S.—12; Trauben rot 14, Mira⸗ bellen 10—14. * Freinsheim, 18. Sept. Anfuhr 970 Ztr., Abſatz und Nachfrage gut. Tomaten 1. S.—3; Pfirſiche 1. S. 1015, 2. S.—9; Aepfel 1. S. 1011, 2.—9, Birnen 1. S. 1113, 2. S. 79: Trauben rote 12—15; Sto. weiße 20; Mirabellen 1415. * Weiſenheim a.., 18. Sept. Anfuhr 480 Ztr., Abſotz gut, nur bei Tomaten; ſchleppend. Zwetſchgen—8; To⸗ maten 1. S. 23, 2. S.—2; Pfirſiche 1. S. 1115, 2. S. —11; Aepfel 1. S.—8; Birnen 1. S. 12; Trauben rote 16 Pfennig. * Ellerſtadt, 18. Sept. Anfuhr 60 Zentner; Abſatz und Nachfrage gut. Zwetſchgen 10: Tomoten 1. S. 1,5—2; Pfir⸗ ſiche 1. S.—14; Aepfel 1. S. 812; Birnen 1. S. 710; Trauben rote 14—16. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 18. Sept. To⸗ maten—4; Zwetſchgen 8; Erbſen 18—21; Buſchbohnen 7 bis 9; Stangenbohnen 1015; Spinat—11; Weißkraut 3; ſtandspolitik der Reichsregierung. 1 5 * . wee Wirſing-9, Rotkraut—5; Zwiebeln 33,5, Karotten 3 Die Maschinenindusfrie im Augusf Welferes leichfes Ansfeigen der Inlandsauffräge und des Beschäffigungsgrades Vom Verein Deutſchen Maſchinenbau⸗ Anſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Ma⸗ ſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: Der allgemein vor⸗ handene Bedarf an Maſchinen führte im Auguſt zu einer weiteren Erhöhung der Anfragetätigkeit der Inlandskund⸗ ſchaft. Auch der Eingang von Aufträgen zeigte wieder eine leichte Zunahme, obwohl das Maſchinen⸗ geſchäft im Auguſt aus jahreszeitlichen Gründen ſonſt eher zu einer Abſchwächung neigt. Allerdings hat die im Juli feſtgeſtellte Belebung im ganzen nicht in gleichem Ausmaß angehalten. 0 g von Auslandsaufträgen hielt ſich knapp auf der Der Beſchäf Der Der lgungsgrad ſtieg im Auguſt weiter auf etwas über 36 v. H. der Normalbeſchäftigung an. Die vorhandene Belegſchaft konnte durch Neueinſtellungen von etwa 5000 Arbeitern und Angeſtellten vermehrt werden. Deuische Präzisions-Keffenwerke AG. In der kürzlich abgehaltenen GV. der Deut ſchen Präziſions⸗Ketten werke AG., Soldin(Neu⸗ mark) wurde beſchloſſen, im Wege der E in ziehung eigener Aktien im Nennwert von 200 000% das AK. von 700 000 auf 500 000„ und durch Zuſammenlegung des verbleibenden Kapitals im Verhältnis von 221 auf 250 000% zu ermäßigen. Die hierdurch gewonnenen Mittel werden verwandt, um die vorher eingetretenen Verluſte bis auf einen geringen Betrag zu tilgen und die Anlagewerte auf die Steuerbilanzbeträge und darunter zu ermäßigen. Die im Jahre 1924 gegründete Geſellſchaft ſtellt in ihrem Hauptbetrieb Motorradketten un d Duplex⸗ ketten für Automobile her und iſt mit ſteigendem Erfolg mit den bekannten ausländiſchen Qualitätsmarken in Kon⸗ kurrenz getreten. Das laufende Geſchäfts jahr hat mit der Belebung der Kraftfahrzeug⸗Induſtrie fort⸗ ſchreitende Umſatzzif fern und befriedigenden Gewinn gebracht. Die Belegſchaft konnte inſolgedeſſen er⸗ heblich vergrößert werden. Das geſamte AK. befindet ſich nach wie vor in deutſchem Beſitz. Kärfoffelsfärkemehl und Magermilch Begründung zum Geseß vom 12. Sep. über den Verwendungszwang bei Backwaren Verbraucherſeite her keine Bedenken entgegen, da die Ver⸗ wendung von Trockenmilch zu Backzwecken eine Ver⸗ beſſerung der Backerzeugniſſe zur Folge hat. Wegen des verhältnismäßig hohen Preiſes muß indeſſen für Trocken milch der Verwendungsſatz niedrig feſtgeſetzt werden, um eine Verteurung des Brotes durch den Verwendungszwang für Trockenmilch zu ver⸗ meiden. Um insbeſondere den ſüddeutſchen Ländern, die ein unmittelbares Intereſſe an der Verwendung von Kar⸗ toffelſtärkemehl nicht haben, die Möglichkeit zu geben, den Abſatz lediglich von Magermilch zu fördern, iſt ihnen eine entſprechende Ermächtigung eingeräumt worden. Da der Verwendungszwang für Kartoffelſtärkemehl lediglich im Intereſſe der Sicherung der Verwertung der Kartoffelernte beibehalten wird, iſt dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft die Ermächtigung gegeben, auch die Kartdoffelpreiſe ſeſtzuſetzen, die die Stärkefabriken für die zur Stärkemehlherſtellung verwandten Kartoffeln zu bezahlen haben. Hierdurch kann ſichergeſtellt werden, daß die Stärkeinduſtrie auch den Landwirten angemeſſene Kartoffelpreiſe zahlt, wenn ihr für ihr Fertigerzeugnis entſprechende Preiſe bewilligt werden, und der Abſatz ihres Fertigerzeugniſſes durch geſetzlichen Verwendungszwang geſichert wird. Der Vorbehalt wegen des Inkrafttretens des§ 1 Abf. 2 iſt erforderlich, weil die vom Reichsgeſundheitsamt an⸗ geſtellten Verſuche über die Haltbarkeit e ines Ge⸗ miſchs von Kartoffelſtärkemehl und Trocken⸗ milch noch nicht abgeſchloſſen ſind. Falls dieſe Verſuche ergeben, daß die Beimiſchung von Trockenmilch vom ge⸗ ſundheitlichen Standpunkt aus Bedenken begegnet, wird auf die Beimiſchung von Trockenmilch zum Kartoffel- ſtärkemehl verzichtet werden müſſen. Andererſeits kann das Geſetz wegen der bevorſtehenden Kartoffelernte nicht weiter zurückgeſtellt werden. eee. bis 3,5 Kartoffeln 2,25—2,5; Blumenkohl 25—40, 1520 und 10—13; Gurken pro 100 Stück 50130; per Stück 513; Kopffalat—7; Endivienſalat—5; Kohlrabi 12 Pfg. Hessische Grumpenverkaufssißung in Mannheim Der Landesverband Heſſiſcher Tabakbau⸗ Vereine veranſtaltete am Montag im„Durlacher Hof zu Mannheim eine Grumpenverkaufsſit⸗ zung, auf der zum erſten Male organiſtert etwa 700 tr. zum Verkauf ſtanden. Das vorhandene Material war recht ſchön, und für die Fabrikation gut geeignet. Der Höchſt⸗ preis wurde von Lorch 1 mit 68,50 /m erzielt, den niedrig⸗ ſten Erlös brachte Lampertheim J mit 62,10 J. Daß Preis- mittel betrug 65. Der Umſatz betrug bei etwa 700 Ztr. 45 000 /. Zweimal ausgeboten wurden Viernheim III, Lorch Il und IV. Die Hauptkäufer waren Jacob Mayer u. Co. Mannheim, Scherer u. Co. Walldorf und Weiß mamn⸗ Viernheim. Es erzielten: Großhauſen 81 Ztr. 68,10; Lorſch 1 90= 68,50, II 25= 68,10, III 20 8 67,85, IV 18= 67,05 Hüttenfeld IV 20= 65,70, II 21 65,10; Lampertheim J 26 62,95, II 21= 62,10, IDT 81= 62,15, IV 22 62,80, V 80 62,90, IJ 24= 62,75, VII 17= 66. Viernheim 1 67= 66,50, II 51= 67,5, III 35= 65,80 — IV 35 2 65,80, V 85 66,95, VI 85= 66,5, VII 34 66,10, VIII 18= 65,90. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 16. Sept. („Heßkaffee“ Hamburg 35.) Am Kaffeemarkt machte ſich zum erſten Mal nach längerer Zeit eine etwas freun d lichere Stimmung bemerkbar. Die ſtark gelichteten Läger des Inlands und der Röſtereien müſſen aufgefüllt werden und man zeigt nach dem ſtarken Rückgang der Kaffeepreiſe wieder etwas Unter nehmungskuſt⸗ Wenn ſich auch die Forderungen von den Produktions⸗ ländern infolge des erneuten Dollar⸗ und Pfundrück⸗ ganges etwas niedriger ſtellten, ſo glaubt man doch all⸗ gemein, daß der Boden bald erreicht iſt. Die braſilianiſche Verteidigungspolitik wird trotz der großen laufenden Ernte mit aller Energie ſtreng durchgeführt und die Ausſichten auf eine weitere Ermäßigung der Preiſe werden in An⸗ betracht einer zu erwartenden keinen Ernte 1934½5 immer geringer. Es machte ſich daher auch vermehrtes Intereſſe für gewaſchene Mittelamerikaner bemerkbar. In Winter⸗ und Frübfahrsabladungen wurden hierin einige Abſchlüſſe getätigt. Amerika kauft pfälziſchen Schaumwein. Wie gemeldet wird, hat die Sektkellerei Wachenheim A G. in den letzten Tagen einen Auftrag auf Lieferung von 50 000 Flaſchen Sekt nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika erhalten. Frankfurfer Abendbörse Sill Die Abendbörſe hatte nur geringes Geſchäft auf⸗ zuweiſen. Die Kursveränderungen waren nur gering, Nach den Rückgängen im Mittagsverkehr wurde die Stim⸗ mung jedoch etwas freundlicher, wobei die Einberufung des Generalrats der Wirtſchaft zum Mittwoch etwas anxregte, da man mit für die Wirtſchaft aufſchlußreichen Auslaſſun⸗ gen rechnet. Andererſeits blieb die anhaltende Dollar⸗ ſchwäche ohne beſonderen Einfluß. Im Verlaufe zeigte ſich Intereſſe für Ich. Farben, die zunächſt mit 119 eröffneten, ſpäter jedoch mit 113,50 Geld umgingen. Ren: ten lagen außerordenklich ſtill, vermochten jedoch die Mit⸗ tagskurſe zu behaupten.— Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft in JG. Farbenaktien etwas ruhiger, nachdem ſie einen Kurs von 11378 erreicht hatten. Auf den übrigen Marktgebieten waren nennenswerte Kursverän⸗ derungen nicht feſtzuſtellen. U. a. notierten: Neubeſttz 9,0 G; Altbeſitz 799 ö; Nachbörſe 76,75 Reichsbank 14046 JG. Farben 11375—113,75; Junghans 24,50 und La meyer 112,25. 3 94. Se. werden Es iſt Jahren deutſche ſeiner flugs E Betriel Flugzn ſich ein den der nem Li in das tatſächl heben Später Dauer. n Bergſte des Ne Stelle einer 2 blieb e gen, ſo hing. Nieder geb roch expedit Rettun Ohnma grund borgen 1 * der vor an alle billig, billig, freſſen, deshall wenn Probe, gen zu ſtänden Kriegs: will, la träglich für ein ſind Si ben S Si hen Si die Re ausgeze wird n führen. 3 ihrem juhren, troffen. Stelle des Se nießen. weiterz erſten doch da war. geſſen, den We gebrach ſtürzt. das Ge Wagen; Wellen 8 Gangſte minſter derlaſſu Bankne fältigſte getroſt nicht, d gerſteig ein M Lederta Abwehr und da hatte n Wagen denn et halbe E geſtohle laſſene jede Ke weder 1 mitteflei O 21 träglich? September 1933 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 432 0 — Auf dem Flugplatz Hannover wird Jatho am 24. September dieſes Jahres ein Denkmal geweiht werden, zur Erinnerung an den erſten Motorflug. Es iſt der Hannoveraner Karl Jatho, der vor 30 Jahren den nachweisbar erſten Motorflug über deutſchem Boden ausführte. Jatho, der ſich ſchon in ſeiner Jugendzeit viel mit dem Problem des Vogel⸗ flugs beſchäftigt hatte, baute ein Flugzeug, zu deſſen Betrieb er einen Motor brauchte, den es damals für Flugzwecke noch nicht in Deutſchland gab. Er ließ ſich einen 12 PS Einzylinder Buchet⸗Motor kommen, den der franzöſiſche Erfinder Santos Dumont in ſei⸗ nem Luftſchiff verwandt hatte. Dieſer Motor wurde in das Flugzeug eingebaut und es gelang Jatho tatſächlich, ſich etwa einen Meter von der Erde zu er⸗ heben und ein paar Meter vorwärts zu fliegen. Spätere Verſuche ergaben Flüge von größerer Dauer. * — Im Vorderötztal hatte ſich ein amerikaniſcher Bergſteiger auf einer Wanderung durch das Gebiet des Narrenkogels verſtiegen. An einer gefährlichen Stelle glitt er aus und rutſchte bis an den Rand einer rund 200 Meter tiefen Schlucht. Im Sturz blieb er mit dem Fuß im dichten Strauchwerk hän⸗ gen, ſo daß er ſchwebend am Rande des Abgrundes hing. Glücklicherweiſe wurden ſeine Hilferufe in Niedertei gehört. Die Nacht war ſchon herein⸗ gebrochen, als eine ſchnell ausgerüſtete Rettungs⸗ expedition an der Unfallſtelle ankam. Das ſchwierige Rettungswerk gelang, der Amerikaner, der, einer Ohnmacht nahe, ſeit zwei Stunden über dem Ab⸗ grund ſchwebte, konnte mit leichten Verletzungen ge⸗ borgen werden. * —„Pferde, wer will Pferde?“ Das iſt ein Ruf, der vom franzöſiſchen Kriegsminiſterium ausgeht und an alle Franzoſen gerichtet wird. Die Pferde ſind billig, denn ſie koſten garnichts. Und ſie ſind ſo billig, weil ſie ſo teuer ſind, d. h. weil ſie ſo viel freſſen, daß ihre Haltung recht koſtſpielig wird. Und deshalb werden Pferde an jedermann abgegeben, wenn auch nicht umſonſt, aber doch lange genug zur Probe, um in dieſen 6 Monaten den Reitſport pfle⸗ gen zu können und dann das Pferd unter Um⸗ ſtänden zurück zu geben. Die Fragen, die das Kriegsminiſterium ſtellt, wenn einer ein Pferd haben will, lauten ſo:„Sind Sie geſund? Sind Sie ver⸗ Haben Sie einen eigenen Sattel? Was für eine Erziehung haben Sie genoſſen? Wie alt ſind Sie? Haben icSe ſchlechte Angewohnheiten? Ha⸗ ben Sie mit der Rotzkrankheit zu tun gehabt? Ha⸗ ben Sie noch alle Ihre Zähne?“— Erſt, wenn man die Remonte durchaus überzeugt hat, daß man eine ausgezeichnete Partie für ein Militärpferd iſt, dann wird man dem Antragſteller ein ſchönes Pferd zu⸗ führen. * — Vier franzöſiſche Offiziere aus Paris, die in ihrem Wagen am Hafenkai von Marſeille ſpazieren uhren, wurden von einem ſeltſamen Mißgeſchick be⸗ troffen. An einer landſchaftlich beſonders reizvollen Stelle ſtiegen ſie aus, um das großartige Schaufniel des Sonnenunterganges über dem Meere zu ge⸗ nießen. Als ſie ſich nach kurzer Zeit umwandten, um weiterzufahren, war der Wagen verſchwunden. Im erſten Augenblick glaubten ſie an einen Diebſtahl, doch dann ſahen ſie, daß das Auto ins Meer gerollt war. Sie hatten die Türen aufgelaſſen und ver⸗ geſſen, die Bremſe anzuziehen. Der Sturm hatie den Wagen auf der abſchüſſigen Straße zum Rollen gebracht und hinter einer Biegung ins Meer ge⸗ ſtürzt. Einigen Tauchern aus Marſeille gelang es, das Gepäck der Reiſenden und die Sitzpolſter des Wagens zu bergen. Alles Uebrige iſt ein Raub der Wellen geworden. 115 — In Antwerpen wurde ein Raubzug in reinſtem Gangſterſtil ausgeführt. Zwei Kaſſenboten der Weſt⸗ minſter⸗Bankfiliale hoben bei der Antwerpener Nie⸗ derlaſſung der Nationalbank 250000 Franken ie Banknoten ab. Sie verpackten die Bündel aufs ſorg⸗ fältigſte in ihren dicken Ledertaſchen und begaben ſich getroſt auf den Weg zu ihrer Bank. Sie merkten nicht, daß ihnen ein elegantes Auto, ſcharf am Bür⸗ gerſteig entlang fahrend, folgte, aus dem blitzartig ein Mann herausſtürzte und mit einem Ruck die Ledertaſche an ſich riß. Ehe die Boten überhaupt eine Abwehrbewegung machen konnten, waren der Räuber und das Auto ſchon verſchwunden. Die Verfolgung hatte nur den Erfolg, gerade noch die Nummer des Wagens feſtſtellen zu können. Aber das nutzte wenig, denn es ſtellte ſich ſchnell heraus, daß das Auto eine halbe Stunde vor dem Raub zu deſſen Ausführung geſtohlen worden war. Inzwiſchen hat man das ver⸗ laſſene Auto gefunden. Von dem Räuber iſt man ohne jede Kenntnis. Die bisherigen Ermittlungen führten weder zu einer brauchbaren Beſchreibung des Täters Zas qtaus dea Ein ſiebenſtöckiges Hochhaus, beinahe ſchon ein Wolkenkratzer, am Alexanderplatz, im pulſenden Her⸗ zen der Millionenſtadt, das iſt das neue Heim der Berliner Stadtbank und Sparkaſſe. Sie. benhundert Räume, alle licht und luftig, modern ein⸗ gerichtet. Es muß eine Luſt ſein, da arbeiten zu dürfen, um ſo mehr, als ſich ſeit Beginn 1933 das Ge⸗ ſchäft weſentlich gebeſſert hat. Die Spareinlagen haben von Januar bis Auguſt ſich um über 30 Mil⸗ lionen Mark gehoben, während ſie im vorigen Jahr in der gleichen Zeitſpanne um 19 Millionen gefallen waren. Insgeſamt verzeichnet die Sparkaſſe am „Alex“, die Zentralſtelle für alle Berliner ſtädtiſchen Sparkaſſen, 900 000 Sparkonten mit etwa 373 000 000 Mark Spareinlagen. Auch die Stadtbank hat ſich günſtiger entwickelt, ihre Einlagen und Girokonten ſind gewachſen. Im großen Kaſſenraum iſt es ganz ruhig. Still und ohne Haſt wird ab⸗ und zugegangen, halblaut wird an den ſieben Schaltern, die die Aus⸗ und Ein⸗ zahlungen erledigen, verhandelt. Laufende Bänder befördern die Aufträge der Kunden zu den Buchhal⸗ tungsmaſchinen, ſie arbeiten genau und ſchnell. Kein Maſchinengeräuſch dringt lärmend durch den Saal, durch geſchickte Wandteilung iſt eine vollkommene Schalldämpfung erreicht. Oben in den Arbeitsräumen geht es genau ſo behutſam zu. Man glaubt faſt, an eine Stätte emſiger wiſſenſchaftlicher Arbeit gekommen zu ſein. Der Aktenpaternoſter befördert lautlos Papierſtöße von unten nach oben und wieder zurück. Durch den Druck auf einen Knopf kann er zum Halten gebracht wer⸗ den. Ebenſo ſtellt man das gewünſchte Stockwerk ein, an dem er ſeine Laſt abliefern ſoll. Eine Rohr⸗ poſtanlage durchzieht das ganze Gebäude. Sie arbeitet vollkommen automatiſch. Die Sendung kommt in eine Hülſe, die durch einen kunſtvollen Mechanismus, der aber ganz einfach zu bedienen iſt, auf das Stockwerk und das Zimmer, für das ſie be⸗ ſtimmt iſt, einzuſtellen iſt. Die Hülſe löſt in der Zentrale— die hier menſchenleer iſt, während ſie in Jie cliotten 1 CCCCCC00CCCC0T0CCC0CCCCCTCCT0TTT(TT(T( 8 900 H n älteren Hausrohrpoſten von Menſchenhand bedient wird—, ſelbſttätig eine Weiche aus und landet ſo ſicher auf dem kürzeſten Wege am Beſtimmungsort. Sie wirft ihren Inhalt ab und kehrt ſtracks wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. Die modernen techniſchen Wunder grenzen wirklich an Zauberei! Fabelhaft ſind auch die Geldzählmaſchinen. Sie ſchlucken haufenweiſe Hartgeld und entlaſſen es gezählt, ſortiert und bereits zum Verſand oder zur Aufbewahrung in Rollen verpackt. Die Aufbewahrungsorte, die Treſoreinrichtungen ſind der für den Laien ſehenswerteſte Teil des gan⸗ zen Gebäudes. Tief unter der Erde, weit tiefer als gewöhnliche Keller, hart an der Grundwaſſergrenze, tun ſich gewaltige Stahlräume auf, zwei mächtige, übereinander liegende Keller, in denen die Kaſſenbeſtände und Werte, die Effekten und ſon⸗ ſtigen Papiere verſchloſſen ſind. Allein neunhundert Fächer hat der Kundentreſor, in denen private Reich⸗ tümer, Schmuck und anderes in gewaltigen Werten aufbewahrt wird. Die Zinsſcheintreſore beherber⸗ gen die Wertpapiere, ferner Hypothekenbriefe und das Vermögen der Bank. Etwa 900 Millionen Mark liegen hier! Der rieſige Betriebstreſor liegt darüber; hier werden die Kaſſenbeſtände der ſtädtiſchen Geſell⸗ ſchaften aufbewahrt, die keinen eigenen Treſor be⸗ ſitzen. Ein planmäßiger Kraftwagenverkehr ver⸗ mittelt die Geldbeförderung. Durch den ganzen Keller führt eine große Laufkatze, die die ſchweren Hartgeldſäcke zum Laſtenaufzug befördert, der ſie ans Tageslicht bringt. Die Sicherheitsmaßnahmen in den Treſoren ſind die neuzeitlichſten, die man ſich vorſtellen kann. Ueber hundert Zentner ſchwere Türen ſchließen die Räume von der Außenwelt ab, und ehe ein Dieb mit komplizierten Apparaten dieſe Türen bezwingt, hat er längſt die Alarmeinrichtung ausgelöſt, die direkt das Polizeipräſidium benachrichtigt. Ein feines, dichtes Drahtnetz umzieht alle Treſore, und es ge⸗ nügt, einen einzigen davon leiſe zu berühren, um die Polizei herbeizurufen. Wie allfährlich fand in Aberdeen das große Treffen der Schotten ſtatt, bei dem die uralten Volksſpiele und Kraft⸗Wettbewerbe der Hochländer vorgeführt wurden. Unſer Bild zeigt mitwirkende Kinder, die den tem⸗ peramentvollen ſchottiſchen Nationaltanz vorführen. noch zu ſonſtigen erfolgverſprechenden Anhalts⸗ punkten. * — In einigen Gegenden Nordamerikas kommt eine Spinnenart vor, die ſich zur Erbeutung ihrer Opfer einer ganz eigenartigen Fangmethode bedient. Die Spinne verfertigt eine regelrechte „Bola“, einen Laſſo mit einer Kugel. Sie geht dabei ſo zu. Werke, daß ſie den etwa 5 Zentimeter langen, gewöhnlichen Spinnfaden mit einer aus dem Hinter⸗ leibe ausgeſchwitzten klebrigen Maſſe umhüllt und zu einem kleinen Kügelchen aufrollt. Dieſes Kügel⸗ chen wird dann mit einem beſonderen Faden verſehen, und der Laſſo iſt fertig. Die Herſtellung einer ſol⸗ chen Bola erfordert etwa eine halbe Minute. Nun begibt ſich die Spinne auf die Jagd. Mit den Bei⸗ nen der einen Seite hält ſie ſich an dem Faden feſt, an deſſen Ende das Kügelchen pendelt, die übrigen Beine ſchweben frei in der Luft bis auf eines der langen Vorderbeine, das den Faden des Laſſos wurfbereit hält. Naht jetzt ein Opfer, etwa eine ſchwärmende Motte, ſo wird das den Laſſo haltende Bein kurz zurückgezogen und mit einem Ruck gegen das Inſekt vorgeſchleudert. Mit faſt unfehlbarer Sicherheit trifft das Kügelchen die Motte, die dann rettungslos gefangen iſt. Je mehr ſie flattert, deſto feſter verſtrickt ſie ſich in der klebrigen Maſſe. Jetzt tötet die Spinne das Opfer mit einem Giftbiß, webt es ein und ſaugt es dann aus. Die Spinne pflegt, um die Motten anzulocken, als Jagdgebiet ſtets die Nähe größerer Blüten zu wählen. Wenn das Tier längere Zeit vergebens auf Beute lauern muß, ſo wird das Kügelchen, das an der Luft nach einem gewiſſen Zeitraum ſeine Klebrigkeit verliert, hoch⸗ gezogen und von der Spinne verzehrt. * — Auf einem großen Viehmarkt in der portugie⸗ ſiſchen Stadt Sobral, in der Nähe von Liſſabon riſſen ſich zehn Bullen los und gingen durch. An⸗ läßlich des Markttages ſollten auch zahlreiche Volks⸗ beluſtigungen geboten werden, ſo daß die Straßen mit Menſchen gefüllt waren, die von nah und fers hereinſtrömten. Die wütenden Bullen draergen in die Kaffeehäuſer und Schaubuden ein und richteten eine ungeheure Panik an. Laut ſchreiend rannten die aufgeregten Menſchen durcheinander und ergriffen in heilloſem Schrecken vor den Tieren die Flucht. Mehr als vierzig Menſchen wurden in dem Durcheinander verletzt. Endlich gelang es einem beherzten Barbier, die kopfloſen Menſchen zu beruhigen und ein paar mutige Männer um ſich zu ſammeln, die die Tiere einfangen halfen. Kühn ſtellte er ſich einem an⸗ greifenden Bullen in den Weg und durchſchnitt ihm mit einem ſchnellen, wohlgezielten Strich ſeines Ra⸗ ſiermeſſers die Halsſchlagader. Das mächtige Tier ſtürzte tödlich getroffen zu Boden, und endlich kamen auch die übrigen Menſchen zu ſich und fingen gemein⸗ ſam die Ausreißer ein, wobei es natürlich nicht ohne komiſche Szenen und gefährliche Torerokunſtſtücke abging. * „Ein merkwürdiger Vorfall hat ſich in einem däniſchen Krankenhauſe ereignet. Ein Mädel von acht Jahren, die Tochter eines Elektrikers in Saks⸗ köbing, ſpielte mit dem Nähzeugkaſten der Mutter und verſchluckte bei dieſer Spielerei eine offene Si⸗ cherheitsnadel. Der herbeigeholte Arzt wagte nichts zu unternehmen und brachte das Kind in ſeinem Auto zum Maribo⸗Krankenhaus. Hier machten die Fachärzte ſofort eine Röntgenaufnahme, deren photo⸗ graphiſche Platte ergab, daß die offene Nadel ganz tief in der Speiſeröhrer ſaß, alſo an einer beſonders gefährlichen Stelle. Die Aerzteſchaft hielt eine Koar⸗ ferenz ab, doch niemand wagte, das Kind zu operie⸗ ren. Irgend etwas mußte aber ſofort geſchehen, und ſo brachte man das Mädchen im Auto zum Hoſpital der Joſephsſchweſtern in Nyköbing, an dem ein be⸗ rühmter Halsſpezialiſt wirkt. Dieſer Mann beſchloß ebenfalls ohne Operation an die Sache heranzugehen — wie, das war ſein Geheimnis. Jedenfalls glückte es ihm, die offene Sicherheitsnadel tief in der Speiſeröhre regelrecht zu ſchließen und ſie dann mit Hilfe eines Röhrchens und einer Zange vorſichtig aus dem Hals zu bugſieren, ohne dem Mädchen zu ſchaden. * — Ein eigenartiger Vorfall trug ſich dieſer Tage in Neuyork zu. Mrs. Helen Kimball, eine junge Leh⸗ rersfrau, erhielt in Abweſenheit ihres Mannes den Beſuch eines früheren Liebhabers, der ſich immer noch nicht damit abfinden wollte, daß ſie die Frau eines anderen geworden war. Mit erregten Worten forderte der junge Mann ſte auf, ihren Gatten im Stich zu laſſen und ihm in eine andere Stadt zu fol⸗ gen. Als die junge Frau ihn mit ernſten Worten zu⸗ rechtwies und ſein Anſinnen abſchlug, zog er plötz⸗ lich einen Revolver aus der Taſche und feuerte meh⸗ rere Schüſſe auf ſie ab, die ſie glücklicherweiſe nicht trafen. Dann richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich eine ſchwere, wenn auch nicht tödliche Verletzung bei. Einer der fehlgegangenen Schüſſe hatte jedoch die dünne Wand des Mietshauſes durch⸗ ſchlagen, war in der Nebenwohnung von der Tür⸗ klinge abgeprallt und hatte ein unweit des Fenſters in ſeinem Bett ſchlummerndes Kind am Ohr ver⸗ wundet, ohne ernſteren Schaden anzutun. Durch den Knall der Schüffe und das Geſchrei des verletzten Kindes wurden die Eltern herbeigerufen, die in die Nachbarwohnung eindrangen und das Drama be⸗ endeten. Die junge Frau war mit dem Schrecken davongekommen, der ſtürmiſche Liebhaber wurde ins Polizeikrankenhaus gebracht. * — Der Leuchtturmwächter Padelec, der auf dem kleinen Leuchtturm von Kerroch in der Nähe von Loriant den Dienſt verſah, erlitt in der Nacht plötz⸗ lich einen Wahnſinnsausbruch. Padelec iſt ſchwer⸗ kriegsverletzt und hatte ſchon öfter unter vorüber⸗ gehenden Gedächtnisſtörungen zu leiden. In der Nacht, als ſeine Frau und ſeine beiden Kinder in tiefem Schlaf lagen, legte er auf dem Boden ſeines kleinen Wohnhauſes Feuer an, nachdem er alle brennbaren Gegenſtände mit Petroleum übergoſſen hatte. Nur mit knapper Not konnten ſich Frau und Kinder vor dem Tode retten. Der bedauernswerte Irre mußte von den ſchnell herbeigerufenen Gen⸗ darmen gefeſſelt und mit Gewalt fortgebracht wer⸗ den. Er erkannte ſeine Frau und ſeine Kinder nicht mehr und erklärte unter wilden Verwünſchungen, daß er das ganze Dorf in Brand ſetzen werde. .—:—-————— Hauptſchriftleiter: H. A. Melß ner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Handelsteil: K,. Ehme Feuilleton: C. OD. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönfelder Sport: i. V. K. Ehmer Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und üßriger Teil: C. W. Fennel- Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen: J. Jaude, ſämtlich in Mannheim. Herausgeber, Drucker und Verleger: Drückerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1, 4— 3 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Stali jeder besonderen Anzeige und Tante, Frau Frieda Kremer geb. Rull zu sieh genommen (Gartenstadt, Langer Schlag 38) Der Herr über Leben und Tod hat unsere liebe, herzensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter Mannhelm- Waldhof. den 18. September 1983 Die frauernden Hinierbliebenen 925 fal Il. Hod. Mae Meiboap Fachärztin f. Augenkrankheiten in Mannheim, Renzstraße 3 ist mit sofortiger Wirkung wie⸗ der zur Tätigkeit bei allen Krankenkassen und dem Für- sorgeamt zugelassen. Krankenkassen-Kommission der Gesellschaft der Aerzte in Mannheim. v212 Die Beerdi findet im Mannheimer Friedhof 5 Mittwoch, 20. Sept. 1933, nachm. 1½ Uhr statt 2 ZwWängsversteigerung Zwangsversteigerung Mittwoch, d. 20. Sept. Mittwoch, d. 20. Sept. 1933, nachmitt. 2 Uhr 1933, nachmitt. 2 Uhr, V ſtens Samstag, den 23. September 1933 an mich Aufforderung! Nachlaß des Herrn Heinrich Böſer, Mann⸗ ö 0 Tüchtige Schneiderin nimmt noch Kunden an auß. d. Hauſe b. mäß. Preis. Ang. u. O V 61 an die Geſch. 1219 heim⸗FJeudenheim, Liebfrauenſtraße 36. Wer von obigem Nachlaß etwas zu fordern oder zu zahlen hat, wolle dies bitte bis läng⸗ mitteilen.* 406 Ortsrichter Bohrmaun, Mannheim⸗ Feudenheim, Hauptſtraße 73. perf. Schneiderin empfiehlt ſich i. allen vorkom. Arbeiten in u. auß. Haus. Zu⸗ ſchriften u. 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