r nn ere x 7 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 18, Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 68, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 ue Mannheimer Sei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtellet N 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchriftt Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 L. Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 7 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u für fernmündlich erteilte Aufträge, Gerichtsſtand Mannheim Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Oktober 1933 144. Jahrgang- Nr. 459 Kommuniſten-Führer Nie Brandſtiftung im Reichstag Meldung des Wolff⸗Büros — Leipzig, 4. Oktober. Nach mehrtägiger Unterbrechung durch den Juriſtentag wurde der Prozeß wegen der Reichs⸗ tagsbrandſtiftung vor dem Reichsgericht am Mittwoch fortgeſetzt. Nach Eröffnung der Verhandlung gibt Senats⸗ präſident Bünger ein Telegramm bekannt, das ihm nach Schluß der letzten Verhandlung zugegangen iſt. In dieſem Telegramm heißt es u..: Heute während der Verhandlung wurde Dim i⸗ troff auf Befehl des Hauptmanns von der Schupo in Gegenwart von Publikum und Behörden miß⸗ handelt, als unſer Klient ſich ſeinem Verteidiger Teichert, der mit dem bulgariſchen Rechtsanwalt Grigoroff ſprach, nähern wollte. Das Telegramm iſt unterzeichnet von mehreren Ausländern. Der Vorſitzende richtet an Dimitroff die Frage, worum es ſich handelt. Dimitroff erklärt, daß in dem Augenblick, als er in der Pauſe mit ſeinem Verteidiger ſprechen wollte, der Hauptmann auf ihn ſchimpfte und ihn aus dem Saal herauszog, was er als eine ungerechte Mißhandlung betrachte a Vorſitzender: Sind Sie mißhandelt worden? Dimitroff: Geſtoßen. Vor⸗ ſitzender: Mehr als notwendig war, um Sie zu entfernen? Dimitroff: Mit Gewalt entfernt. Rechtsanwalt Teichert betont, Dimitroff hätte nichts davon geſagt, daß er irgendwie mißhan⸗ delt worden ſei. Es habe lediglich der Befehl des Polizeihauptmanns vorgelegen, eine Verbindung zu verhindern, die vielleicht von Dimitroff gax nicht ge⸗ wollt, die aber ſcheinbar beabſichtigt war. Auch Dr. Sack erklärt, daß von Miß handlungen keine Rede ſein könne. Er habe während der Szene dicht dabei geſeſſen und bedauere unendlich, daß der Kollege aus Chicago ſeinen Namen unter dieſes Telegramm geſetzt habe. Der an dem Vorfall be⸗ teiligte Polizeihauptmann bekundet ebenfalls unter Zeugeneid, daß es ſich in keiner Weiſe um Miß handlungen gehandelt habe. Der Vor⸗ ſitzende erklärt dann den Vorfall für abgeſchloſſen und ſtellt feſt, daß von Mißhandlungen keine Rede ſein könne. Bevor der Angeklagte Torgler vernommen wird, ſtellt Rechtsanwalt Dr. Teichert einige Fragen an den Angeklagten van der Lubbe, der auf dieſe Fragen hin beſtätigt, am 26. Februar, dem Tage zwiſchen dem Brande des Schloſſes und dem Brande des Reichstages, in Hennigsdorf geweſen zu ſein und ſich dort bei der Polizei gemeldet zu haben, um eine Unterkunft zu bekommen. Im Hen⸗ nigsdorfer Aſyl habe er mehrere Perſonen kennen gelernt, deren Namen er aber nicht wiſſe. Auf Ver⸗ langen des Angeklagten Dimitroff richtet der Vorſitzende dann an van der Lubbe die Frage, ob er Dimitroff vor der Unterſuchung ſchon einmal geſehen habe. Van der Lubbe antwortet mit Nein, und eine weitere Frage des Vorſitzenden, ob ihm Dimi⸗ troff ganz unbekannt ſei, beantwortet van der Lubbe mit Ja. Auch die beiden anderen bulgariſchen An⸗ geklagten Taneff und Popoff will van der Lubbe vor dieſem Verfahren nicht geſehen haben. Es wird dann über die Beteiligung des Ange⸗ klagten Torgler an dem Reichstagsbrand ver⸗ handelt. Auf die Frage des Vorſttzenden erwidert Torgler, daß er am Abend vor dem Reichstags⸗ brand etwa bis 8,15 bis.20 Uhr im Reichstags⸗ gebäude geweſen ſei. Auf den Vorhalt des Präſiden⸗ ten, daß einige Zeugen einen ſpäteren Zeitpunkt genannt haben, antwortet Torgler, das ſei ihm nicht verſtändlich. Er erinnere ſich genau, um 8,35 Uhr das Reſtaurant Aſchinger am Bahnhof Friedrich⸗ ſtraße betreten zu haben. Auf weitere Fragen er⸗ klärt der Angeklagte, er habe zuſammen mit dem früheren kommuniſtiſchen Abgeordneten Koenen und der Sekrettein der kommuniſtiſchen Reichstags⸗ fraktion das Reichstagsgebäude verlaſſen. Die Frage des Vorſitzenden, ob er wiſſe, wo ſich der flüchtige Koenen aufhalte, kann der Angeklagte nicht beant⸗ worten. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten daun vor, daß er am 27. Februar mit zwei Akten⸗ taſchen in den Reichstag zurückgekehrt ſei, die beſonders ſchwer geweſen ſein ſollen und den Eindruck erweckt haben, als ob ſie einen ganz beſonderen Inhalt hätten. Torgler erklärt, er habe wiederholt, faſt jeden Samstag und jeden Montag, den Reichstag mit zwei Aktentaſchen verlaſſen und betreten. In den Taſchen hätten ſich Zeitungen befunden, die er noch nicht geleſen habe. Er könne ſogar noch angeben, welche Zeitungen darin waren und was er an ſonſtigem Material in den Taſchen hatte. Der Angeklagte weiſt beſonders darauf hin, daß es eine Marotte von ihm ſei, ſich von noch nicht geleſenen Zeitungen nicht trennen zu können. Auf einen Einwand des Vor⸗ orgler im Reue Deutſchen-Hetze im Ausland Das Attentat auf Dollfuß gibt hierzu den Anlaß Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Okt. Die Glückwünſche, die Herr von Neurath im Na⸗ men des Reichskabinetts dem öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzler zu ſeiner glücklichen Rettung aus Lebensge⸗ fahr ausgeſprochen hat, die Erklärungen von national⸗ ſozialiſtiſcher Seite und die Kommentare der geſam⸗ ten Preſſe haben ganz klar und deutlich gezeigt, wie die deutſche Regierung und wie das deutſche Volk den Mordanſchlag auf Dr. Dollfuß beurteilt. Dis Tat an und für ſich, ebenſo aber auch die Tat als Ausdruck einer politiſchen Methode ſind von der deutſchen Geſamtheit einmütig abge⸗ lehnt worden. Das hat jedoch die franzöſi⸗ ſchen und die tſchechiſchen Blätter, zu einem großen Teil aber auch die öſterreichiſche Preſſe nicht gehindert, den Nationalſozialis⸗ mus für das Attentat verantwortlich zu machen. Obwohl geſtern nachmittag die Wiener amtliche Nachrichtenſtelle bekanntgab, daß der Täter bei ſei⸗ ner Vernehmung erklärt habe, mit der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei in keinerlei Verbindung zu ſtehen, haben zunächſt das Tſchechoſlowakiſche Preſſe⸗ büro und bald darauf der Straßburger Sender noch geſtern abend behauptet, der Attentäter ſei Mitglied der öſterreichiſchen Nationalſogtaliſtiſchen Partei Die franzöſiſche Preſſe Überſchlägt ſich heute früh geradezu in Verdächtigungen und Drohungen. In einem Blatt wird ſogar er⸗ klärt, bei der Nachricht von dem Attentat habe alle Welt an Serajewo gedacht. In Frankreich hat man, was nach den Erfahrun⸗ gen in der letzten Zeit leider nicht mehr wunder nehmen kann, den Fall Dollfuß als geeigneten Anlaß benutzt, um Deutſchland in der Welt zu verdächtigen, und um im beſonderen neue Gegenſätze zwiſchen Oeſterreich und dem Reich aufzurichten. Die eng⸗ lüſchen Zeitungen haben ſich im allgemeinen vor⸗ läufig noch der Kommentare enthalten. Es fragt ſich aber, ob nicht auch in England die hemmungsloſe Hetze der franzöſiſchen Preſſe ein Echo finden wird. Mit dem größten Bedauern muß jedoch konſtatiert werden, daß heute auch die amtliche Wiener Zeitung die ungeheuerliche Beſchuldigung auf⸗ greift, und im diametralen Gegenſatz zu den Feſtſtel⸗ lungen auf Grund der erſten Vernehmung des Tä⸗ ters behauptet, er ſei Nationalſozialiſt. Dieſe Behauptung hat inzwiſchen auch Eingang in die ganze öſterreichiſche Preſſe gefunden. Man wird mit allem Nachoͤruck feſtſtellen müſſen, daß für dieſe erneute und bewußte Verſchärfung des Konflikts zwiſchen den beiden deutſchen Staaten einzig und allein die Regierung Dollfuß die Verantwortung trägt. Ohne ihr Wiſſen und ihren Willen würde kein Blatt in Oeſterreich eine derartige Darſtellung veröffentlichen können. Die Geſchichte der Nationalſozialiſtiſchen Partei iſt jedoch der beſte Beweis dafür, daß der National⸗ ſoztalismus derartige Terrorakte ver⸗ abſcheut. ſitzenden erklärt ber Angeklagte, er glaube, daß fich der Inhalt der Taſchen noch nachprüfen laſſe. Die eine Taſche müſſe noch im Zimmer 9b des Reichs⸗ tages über dem Rollſchrank ſtehen. Der Vorſitzende weiſt auf zwei Zeugenaus⸗ ſagen hin, nach denen es nicht die beiden Taſchen geweſen ſeien, die Torgler angegeben habe. In der Vorunterſuchung, fuhr der Vorſitzende fort, haben Sie geſagt, es käme vielleicht die Fraktions⸗ taſche in Frage. Nach Bekundungen der Sekre⸗ tärin ſei aber die Fraktionstaſche an dieſem Tage ganz wo anders geweſen. Der Angeklagte erklärt darauf hin, es könne ſich um einen Irrtum han⸗ deln, der begreiflich ſei, wenn man bedenke, daß er tagtäglich mit Taſchen und auch ſehr häufig mit der Fraktionstaſche in den Reichstag gegangen ſei. Na⸗ turgemäß hätten die Taſchen ein erhebliches Gewicht beſeſſen, da er ein beſonderes Syſtem habe, um mög⸗ lichſt viele Zeitungen in die Taſchen zu preſſen. Der Vorſitzende weiſt dann darauf hin, daß alle dieſe Dinge in der Beweisaufnahme nach⸗ geprüft würden. Der Vorſitzende bemerkt weiter, daß die beiden Zeugen ihre Ausſagen noch da⸗ Torgler am Tage Auf dieſe Vorhaltungen des Vorſitzenden ant⸗ wortete Torgler: Ich kann mit aller Beſtimmtheit ſagen, daß ich am Montag, dem Tage der Brand⸗ ſtiftung, zwiſchen 11,45 Uhr und 8,20 Uhr abends weder irgend ein Reichstagspor⸗ tal berührt habe, noch aus dem Reichstage herausgegangen bin, dagegen iſt es richtig, daß ich am Samstag um 1 Uhr mittags den Reichstag verlaſſen habe, um bei Aſchin⸗ ger am Potsdamer Platz eine Kleinigkeit zu eſſen. Ich bin dann in der Straßenbahn wieder zum Reichstag zurückgefahren. Es iſt möglich, daß mich bei dieſer Gelegenheit der Zeuge Schmal mit einem Kuchen⸗ paket geſehen hat. Der Angeklagte Torgler gibt weiter an, daß Kbenen um etwa 6,30 Uhr zu ihm in den Reichstag kam, und daß er dann bis zum Schluß mit ihm zuſammengeweſen ſei. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten eine Zeugenausſage vor, wonach das Benehmen von Koe⸗ nen an dem Tage auffällig geweſen ſei. Der Zeuge Hornemann, Kanzleiaſſiſtent im Reichstag, habe bekundet, daß Koenen gegen ſeine ſonſtige Gewohn⸗ heit überhaupt nicht gegrüßt und den Eindruck her⸗ vorgerufen habe, als wollte er ſich ſeinen Blicken ent⸗ ziehen. Torgler erwidert, er habe das nicht bemerkt. Er erinnere ſich aber, daß Koenen mit hochgeſchla⸗ genem Kragen ins Zimmer gekommen ſei. Es ſei aber an jenem Tage auch recht kalt geweſen. Daß Koenen irgendwelche Veranlaſſung gehabt habe, ſich zu verbergen, halte er für ausgeſchloſſen. Auf meh⸗ rere Hinweiſe des Vorſitzenden auf die politiſche hin ergänzt hätten, daß der Angeklagte Torg⸗ ler ſich ſcheu umgeſehen hätte Torgler erklärt, daß er dazu keinerlei Veraulaſſung gehabt habe. Es könne höchſtens ſein, daß er an dem Vormittag nicht ganz friſch geweſen ſei. Vorſit⸗ zender: Wir müſſen uns jetzt damit beſchäftigen, wo Sie ſich am Tage der Brandſtiftung aufgehalten haben. Wann ſind Sie in den Reichstag gekommen? Torgler: Etwa zwiſchen 11 und 11,15 Uhr habe ich den Reichstag durch Portal 2 betreten. Ich bin an dem Brandtage nicht eine einzige Minute aus dem Reichstage herausgegangen. Ich bin nur zweimal in das Hauptgeſchoß gekommen und zwar vormittags zwiſchen 11,30 und 11,45 Uhr, und dann etwa um 4,30 Uhr, um meine Poſt zu holen. Vorſitzender: In der Anklage wird die Möglichkeit erörtert, daß Sie nachmittags etwa zwei Uhr von dem Zeugen Schmal vor dem Reichstag geſehen wurden. Er hat geſagt, er hätte Sie, bald nachdem er van der Lubbe geſehen hatte, auch auf der Straße geſehen, wie Sie mit einem Paket die Straßenbahn verlaſſen hät⸗ ten. Er hat aber geſagt, es wäre auch entfernt mög⸗ lich, daß dies an einem anderen Tage geweſen ſei. der Branoſtiftung Tätigkeit des Abgeordneten Koenen und auf ein Ur⸗ teil gegen die ſogenannte deutſche Tſcheka, in der auch Koenen eine gewiſſe Rolle ſpielte, erwidert Torgler, daß alle Perſonen, die in dieſem Urteil im Zuſammenhang mit der Tſcheka genannt werden, entweder längſt aus der KPD heraus ſeien, oder bei weitem nicht mehr die Rolle ſpielen wie 1923. In⸗ zwiſchen ſei in der KPD eine ganz andere Richtung ans Ruder gekommen. Soweit er Koenen kenne, be⸗ tont Torgler, habe er nicht den Eindruck, daß Koenen ein ſo beſonders ſcharfer Kommuniſt geweſen ſei. Er ſei im Gegenteil ein ſehr lebensluſtiger und ver⸗ dienter Menſch, der viele politiſche Witze machte und im Parlament ſehr rührig war. Der Vorſitzende fragt daun den Angeklagten, weshalb Torgler ſeine Garderobe die nuten im Reichstag hing, ins Zimmer bringen ließ. Torgler erklärt dazu, daß er wiederholt länger als bis 8 Uhr abends im Reichstag tätig geweſen ſei. Da das Portal II um acht Uhr geſchloſſen werde, habe er, wenn er länger blieb, ſeine Garderobe herauſſchafſen laſſen, um Ueberſtunden der Beamten zu ver⸗ meiden. Wenn nun die Anklageſchrift behauptet, der Amts⸗ gehilfe Kohls ſagt, er hätte in meinem Zimmer an⸗ gerufen und es hätte ſich niemand gemeldet, ſo iſt das völlig ausgeſchloſſen. Denn Koenen, ich und die Sekretärin waren beſtimmt im Fraktionszimmer⸗ Ich kaun mir den Vorgang nur ſo erklären, daß der Zeuge Kohls im Nebenzimmer auf dem zweiten An⸗ ſchluß der Fraktion angerufen hat, während gleich⸗ Fräulein wo wir ſaßen, Rehme ſelbſt nach der Garderobe anrief. Ich mußte ja auch im Zimmer geweſen ſein, weil ich auf den zeitig in dem Zimmer, Anruf Birkenauers wartete. Das war ja der Sinn, weshalb ich überhaupt noch im Reichstag war. Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß der Verdacht der Anklage darin beſtehe, daß Kohls in beiden Fraktionszimmern angerufen hat und keine Antwort bekam. Der Angeklagte Torgler hält das für ausgeſchloſ⸗ ſen und meint, daß dann vielleicht das Weckzeichen nicht ſunktioniert habe. Weiter wird dem Angeklag⸗ ten vorgehalten, daß der Zeuge Birkenhauer ſchon einmal um ſieben Uhr im Reichstag angerufen haben ſoll, worauf er die Auskunft erhielt, daß Torgler nicht zu ſprechen ſei. Der Angeklagte Torgler be⸗ zeichnet auch das als ausgeſchloſſen und meint, daß hier ein Irrtum vorliegen müſſe. Vorſitzender; Nach dem Geſpräch mit Birkenhauer ſind Sie wieder ins Obergeſchoß hinaufgegangen, und dann haben Sie zuſammen mit Koenen und Fräulein Rehme den Reichstag verlaſſen. Sie waren die letzten, die an dieſem Abend aus dem Reichstag gingen. Torg⸗ ler: Am Tage nach dem Reichstagsbrand las ich in der Preſſe, daß Koenen, Fräulein Rehme und ich fluchtartig den Reichstag verlaſſen hät⸗ ten. Ich lege größten Wert auf die Feſtſtellung, daß davon keine Rede ſein kann! Wir ſind im Gegenteil ſehr gemütlich und langſamer als ſonſt gegangen, und das lag daran, daß Fräulein Rehme ſchon wegen ihrer ſtarken Figur ſchlecht gehen kann und daß ſie an dieſem Tage außerdem an einer Venenentzün⸗ dung litt. Vorſitzender: Nun kommen wir zu den Bekundungen der Zeugen Karwahne, Frey und Kroyer. Die Zeugen ſagen, ſie hätten am Nachmittag am 27. Februar, alſo am Freitag, etwa um drei Uhr oder um 3,30 Uhr, von rechts kom⸗ mend eine Begegnung mit Ihnen gehabt, wie Sie im Vorraum des Haushaltsaus⸗ ſchußſaales, zuſammen mit van der Lubbe in entgegengeſetzter Richtung entlang kamen. Bei der Erörterung dieſer Sache bitte ich Sie, die Fragen ſo zu beantworten, daß damit auch wirklich die Frage gelöſt wird, auf die es ankommt. Angeklagter Torgler: Ich habe während der Vorunterſuchung niemals verſucht, irgend etwas zu verſchweigen, und ich werde das auch hier nicht tun. Ich betone das deswegen mit beſonderem Nachdruck, weil der Unterſuchungsrichter Reichsgerichtsrat Vogt durchblicken ließ, ich hätte nicht immer die Wahrheit geſagt. Wenn mir einmal ein Irrtum unterlaufen iſt, ſo bemühe ich mich, ihn aufzuklären. Der Angeklagte fuhr dann fort: Ich weiß nichts von einer Begegnung, die ſo ausgeſehen hätte, daß ich von rechts den Zeugen entgegengekommen bin. Ich weiß aber ganz poſitiv und habe davon ſchon bei meiner erſten Vernehmung geſagt, daß ich am Brandtage nicht über die Glastür, die zum Haus⸗ haltsausſchußſaal führt, hinausgekommen bin. Es iſt alſo ganz ausgeſchloſſen, daß ich von rechts her gekommen bin. Ich habe aber die erſte Begegnung in ganz deutlicher Er⸗ 5 innerung. Ich habe dabei auf dem Sofa in der Ecke links ge⸗ ſeſſen. Die Glastür ging auf und die Herren kamen herein. Der erſte wandte ſich, noch mit der Glastür in der Hand, zu den Herren und ſtellte mich gewiſſer⸗ maßen vor. Das habe ich genau und deutlich ge⸗ ſehen. Die anderen beiden haben mich daraufhin genau fixiert. Sie gingen an dem Tiſch, an dem ich ſaß, vorbei, bis zur Glastür des Ausſchuß⸗ ſitzungsſaales. Sie ſind dann in den Sitzungsſaal hineingegangen. Ich ſehe noch ganz deutlich vor mir, wie der letzte, nämlich Herr Frey, ſich noch einmal nach mir umdrehte. Das fiel mir ſo auf, daß ich zu meinem Geſprächspartner ſagte:„Herrgott, was gucken mich denn dieſe an?“ Mir war auch aufgefallen, daß die Herren große Abzeichen trugen. In dem Halbdunkel des Vorrau⸗ mes konnte ich aber nicht erkennen, ob es Abzeichen Partei waren. Was van der Lubbe aubelangt, ſo erkläre ich nochmals mit aller Beſtimmtheit: Ich habe nie in meinem Leben van der Lubbe kennen gelernt, habe ihn nie geſehen, geſprochen oder auch nur ſeinen Namen gekannt. Zum erſten Male ſah ich ihn am Dienstag, den 28. Februar, 11 Uhr vor⸗ mittags, als Kriminalkommiſſar Heiſig mich ihm gegenüberſtellte. Ich habe auf deſſen Frage dann wahrheitsgemäß geantwortet:„Ich kenne dan der Lubbe nicht und habe ihn nie in meinem Leben ge⸗ ſehen.“ 5 Der Vor ſitzende ſtellt ſeſt, daß die Zeugenaus⸗ ſagen mit den Angaben des Angeklagten im Haupt⸗ inhalt übereinſtimmen, nur nicht in dem entſcheiden⸗ den Punkt, daß nämlich die drei Zeugen mit Be⸗ ſtimmtheit erklären, Torgler ſei ihnen entgegen ge⸗ * — 2. Seite Nummer 459 Neue Mannheimer Zeitung) Abend⸗Ausgabe kommen. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten wei⸗ ter vor, daß die gleichen Zeugen ihn dann, als ſie noch einmal zurückkamen, erneut geſehen hätten, und zwar ſoll diesmal ein Mann mit ihm auf dem Syſa geſeſſen haben, der einen Hut ins Geſicht gezogen hatte und nach der Behauptung der Anklage der Angeklagte Popoff geweſen ſein ſoll. Torgler erklärt, daß er von den drei Bulgaren Erſtmalig in der Schutzhaft etwa am 12. März ge⸗ hört habe. Später ſeien ihm dann die Photos der drei gezeigt worden, und bei dieſer Gelegenheit habe er zum erſten Male geſehen, wie ſie ausſahen. Auf Fragen des Beiſttzers Reichsgerichtsrates Coender erklärt Torgler, bei der erſten Begeg⸗ nung mit den drei Zeugen ſei der Abgeordnete Flo⸗ rin dabei geweſen. Dieſer Beſuch ſtehe aber mit dem Beſuch Birkenhauers in keiner Verbindung. Auf eine nochmalige Frage des Vorſitzenden, ob es richtig ſei, daß er bei der zweiten Begegnung mit einem anderen Manne auf dem Sofa ſaß, der einen langen Mantel und den Hut tief im Geſicht trug und der Popoff geweſen ſein ſoll, erwidert Torgler, daß er Popoff zum erſten Male in ſeinem Leben am 24. April geſehen habe. Auf die Frage, wer es denn geweſen ſei, er⸗ klärt Torgler, der Abgeordnete Dr. Neubauer. Er könne ſich an die zweite Begegnung nicht mehr ſo genau erinnern, habe aber ſchon am 6. März an den Kriminalkommiſſar Heiſig einen Brief geſchickt, in dem er dieſe Tatſachen mitteilte. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung hält der Vorſitzende dem Angeklagten Torgler vor, daß er über die ſehr wichtige Begegnung mit den drei Zeugen Kar wahn e, Frey und Kroyer hei ſeinen verſchiedenen Vernehmungen in der Vor⸗ unterſuchung widerſprechende Angaben gemacht habe. Bei der erſten polizeilichen Vernehmung habe er nach dem Protokoll angegeben, daß er ſich von 10% Uhr vormittags bis 8,15 Uhr abends ohne Unterbrechung in ſeinem Fraktionszimmer aufgehalten habe, das er nur zweimal verlaſſen habe, um ſeine Poſt zu holen. Das ſtimme doch nicht mit ſeinen heutigen Ausſagen überein. Torgler: Bei meiner erſten Vernehmung im Polizeipräſidium bin ich gefragt worden, ob ich mich im Reichstage aufgehalten hätte. Ich faßte die Frage ſo auf, daß man wiſſen wollte, ob ich im Hauptgeſchoß geweſen ſei, alſo an der Brandſtelle. Darum habe ich geantwortet: Ich hätte mich den ganzen Tag un⸗ Unterbrochen oben aufgehalten. Damit meinte ich das Obergeſchoß. Ich wollte damit gar nicht ſagen, daß ich ununterbrochen in meinem Fraktions⸗ zimmer geweſen ſei. Bei der zweiten Vernehmung am 5. März iſt mir ein Irrtum paſſiert And ich muß mich dagegen verwahren, daß der Unter⸗ ſuchungsrichter daraus eine Unwahrheit machen will. Ich hatte bei der Vernehmung erklärt, die von den drei Herren geſchilderte Begegnung müſſe örtlich und zeitlich zuſammenfallen mit meinem Zuſammenſein mit dem Redakteur Oehme. Als der Kommiſſar mich nach dem zweiten Zuſammenſein fragte, konnte ich mich zunächſt nicht darauf beſinnen. Erſt nach der Vernehmung kam mir die Tatſache in Erinnerung, daß ich auch mit Neubauer da geweſen bin. Das habe ich dann in einem Brief der Polizei mitgeteilt. Die Verhandlung dauert fort. Fortſetzung der Londoner Gerichtskomödie in Paris — Paris, 3. Oktober. Am 4. Oktober findet in einem der größten Pariſer Säle eine zweite Kund⸗ gebung gegen den Leipziger Reichstags bran d⸗ ſtüfterprozeß ſtatt. Der franzöſiſche Rechts⸗ anwalt de Moro⸗Giafferi und der Abgeordnete Bergery werden wiederum das Wort ergreifen, um Schlußfolgerungen zu ziehen und Bericht über die Londoner Komödie zu erſtatten. Die Pariſer Polizei wird wiederum umfangreiche Schutzmaß⸗ nahmen treffen müſſen, um die erhitzten Gemüter gegebenenfalls beruhigen zu können. Das Tier im germaniſchen Volkstum Zum Welttierſchutztage am 4. Oktober Von Werner Lenz Der nordiſche Menſch iſt der wahrhaft Starke und der Gemütsweiche zugleich, den ſchon im Altertum die übrigen Völker fürchteten oder verſpotteten, je nach⸗ dem ſie in friedlichem Austauſch oder im kriegeriſchen Anprall an ihn gerieten. Der Art unſerer Altvordern getreu forderte ſpäter auch das deutſche Rittertum von einem„heleden lobebaeren“, einem„ruhmes⸗ werten Helden“. Beides: Milde und Kraft! Schutz dem Schwachen zu gewähren, war und iſt rechte Her⸗ renart. Alſo— auch dem Tiere, das dem Menſchen zumeiſt unterlegen iſt, gebührt das Mitgefühl des Edlen. Gewiß, wo es der Menſchen Geſchlecht be⸗ droht, iſt es Feind, muß aber auch als ſolcher noch ge⸗ achtet werden. In grauen Tagen der Vergangenheit zog der Recke gegen den Drachen— wir dürfen ge⸗ troſt dabei an Ueberlebende der Sauriergattung den⸗ ken!— und die edle Jagd iſt ſpäter Herrenrecht! Aber ſte iſt auch Herrenpflicht zu waidgerechter Aus⸗ übung. Das Waidrecht iſt einer der erſten Anſätze zum Tierſchutzgedanken! Dieſer war bei den Ger⸗ manuen ſchon früh feſt im Kulturboden verankert; der DTierquäler wurde rückſichtslos und entehrend be⸗ ſtraft. Im Gegenſatz zu drientaliſchen und tropiſchen Völkern jedoch betet der Germane das Tier nicht an; es gilt ihm nur als Begleiter der Gottheiten. Die Entſtehung dieſer Kultmythen fällt gewiß in die Zeit, wo ſich der Wildmenſch, der einzig auf ſein Gebiß, ſeine Fauſt, auf Stein und Aſt angewieſen war, ſich zu einem Jagdmenſchen entwickelt hatte, der in Be⸗ gleitung des Hundes ſeine erſten gemeinſamen Jagd⸗ züge unternahm. Durch des Tieres Treue und Hilfe wachte in ihm ein Kameradſchaftsgefühl zu dem Vier⸗ füßler neben ſich auf. Daß der Hund das erſte Haus⸗ tier war, geht aus vielen Grabfunden hervor. Nicht, wie man meinen könnte, der gezähmte Wolf war es, ſondern der„Torfſpitz“, der„Pommer“. Dann wurde der Menſch Nomade, Wanderhirt. Dazu geſellt er ſich das Milch, Wolle, Horn, Leber und Fleiſch ſpen⸗ dende Schaf, ſpäter das Rind und das Schwein. Klare deutſche Die Behandlung der deutſchen Flüchtlingsfrage Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 4. Oktober. Im Wirtſchaftsausſchuß der Völkerbundsver⸗ ſammlung wurde heute der holländiſche An⸗ trag über die Frage der deutſchen Aus⸗ wanderer behandelt. Der holländiſche Außen⸗ miniſter de Graeff betonte, daß es der hollän⸗ diſchen Regierung vollkommen fern liege, ſich in die inneren deutſchen Angelegenheiten einzumiſchen, und daß der holländiſche Antrag in keiner Weiſe als eine Kritik des gegenwärtigen Re⸗ gimes in Deutſchland und der von ihm er⸗ griffenen Maßnahmen aufgefaßt werden dürfe. Es handle ſich um eine rein wirtſchaftlich⸗tech⸗ miſche Angelegenheit, wobei man von der Tatſache auszugehen habe, daß die Wirtſchaft und der Arbeitsmarkt der übrigen Länder von der Auswan⸗ derung aus Deutſchland betroffen würden. de Graeff bezifferte die Geſamtzahl der deut⸗ ſchen Emigranten auf 50 bis 690 000, die Zahl der nach Holland Ausgewanderten auf 6 bis 7000. Der holländiſche Außenminiſter entwickelte ſodann im einzelnen einen Plan über die techniſche und finan⸗ zielle Durchführung der von ihm vorgeſchlagenen Organiſation. Der deutſche Delegierte gab ſodann folgende Erklärung ab: Der Vertreter der Niederlande hat in der Voll⸗ ſitzung der Bundesverſammlung erklärt und heute wiederholt, daß dem vorliegenden Antrage jede Ab⸗ ſicht einer Kritik innerdeutſcher Maßnahmen fern⸗ liege und daß er ausſchließlich eine techniſche Behand⸗ lung derjenigen Schwierigkeiten bezwecke, die einer Reihe von Ländern in den letzten Monaten durch den Zuſtrom deutſcher Reichsangehöriger erwachſen ſeien. Die deutſche Delegation hat von dieſer Er⸗ klärung Akt genommen. Sie würde ſich in der Tat einer Diskuſſion, die dieſe von dem Herrn nieder⸗ ländiſchen Außenminiſter ſelbſt gezogene klare Grenze überſchritte, mit aller Eutſchiedenheit widerſetzen müſſen. Aber auch innerhalb der von dem niederländiſchen Herrn Außenminiſter gezogenen Grenze kann die deutſche Delegation der Lage der Sache nach ſich materiell an der Behandlung der durch den Antrag aufgeworfenen Fragen nicht beteiligen. Die Perſonen, auf die der Antrag ſich bezieht, haben ſich aus den verſchiedenſten Gründen veranlaßt ge⸗ ſehen, ins Ausland zu gehen. Ein Teil hat dies ge⸗ tan, weil ihm die durch die nationale Erhebung in Deutſchland geſchaffene Lage nicht mehr die gleiche bevorzugte ſoziale und geſetzliche Stellung gewähr⸗ leiſtet, die er über das berechtigte Maß hinaus früher in Deutſchland genoſſen hat, ein anderer Teil, weil die innerpolitiſchen Verhältniſſe in Deutſchland ſei⸗ nen egoiſtiſchen Wünſchen nicht mehr entſprechen. Endlich iſt ein nicht geringer Teil durch ſein ſchlechtes Gewiſſen ins Ausland getrieben worden. Bundeskanzler Dr. Dollfuß wohlauf Meldung des Wolff⸗ Büros — Wien, 4. Oktober. Die Politiſche Korreſpondenz meldet über das Befinden des Bundeskanzlers: Dr. Dollfuß hat die Nacht gut verbracht und fühlt ſich nach ruhigem Schlaf heute morgen ſehr wohl. Der Kanzler iſt fieberfrei. Bereits in den früheſten Morgenſtunden war er anläßlich ſeines Geburtstags Gegenſtand zahlreicher Ehrungen und Glückwünſche. — Dies Zuſammengehen— ſtets begleitet vom Hirten⸗ hunde— iſt ein ganz bedeutender Kulturanſtieg, eben nur ermöglicht durch das Tier! Und als der Menſch ſeßhaft wird, wer hütet Haus und Kind, wenn der Mann auf Jagd und das Weib auf dem Felde iſt? Wiederum der Hund auf dem Hofe, der Hund auf der Weide. Erweitert wurde Beſitz und Wirkungskreis des Menſchen durch das Pferd. Es bedarf keines beſon⸗ deren Hinweiſes darauf, was das Pferd als Ver⸗ kehrsmittel und als Arbeitsgefährte bedeutet. Selbſt eine ganz neue Kulturepoche wurzelt in der Aufzucht und Pflege des Pferdes: das Rittertum. Rit⸗ ter iſt Reiter, und das Rittertum wurde eine Stufe des deutſchen Kulturlebens, die in ihrem Einfluß auf die Gegenwart überaus bedeutſam iſt. Heer⸗ und Wehrweſen, ja Kunſt, Politik und viele Wirtſchafts⸗ zweige ſind von dem Geiſte des Rittertums beſtimmt worden. Das gute Verhältnis des germaniſchen Menſchen zu ſeinem Haustiere, zu ſeiner Herde, zu ſeinem Schutztiere iſt ſittlich⸗kulturell begründet. Und um⸗ gekehrt: Wie rührend iſt der Hund um den erkrank⸗ ten oder verirrten Menſchen beſorgt! Nicht nur an die Hunde vom Kloſter St. Bernhard iſt dabei zu denken, ebenſoſehr auch an die Kriegshunde, die dem menſchlichen Kameraden Munition, Verbandszeug, Nahrung brachten! Und wer vergäße der Blinden⸗ hunde in dieſem Zuſammenhange, die uns täglich ein ſchönes Beiſpiel davon geben, daß Tier und Menſch auf Gedeih und Verderb zu inniger Schickſalsgemein⸗ ſchaft miteinander verbunden ſind! Deshalb iſt die Vertiefung des Tierſchutzgedankens in der ganzen Welt zu begrüßen! Tierſchutz iſt Ehrenpflicht, und der germaniſche, der nordiſche Menſch überhaupt kann ſtolz darauf ſein, daß er bei dieſer Aufgabe ſtets führend war! Das Gebiet Menſch und Tier iſt unerſchöpflich und bleibt doch ewig neu. Gerade der Städter— und je einſamer er im ſteinernen Meer iſt, deſto mehr— bedarf des Tieres als Freund. Vögel, Hund, Katze, Fiſche ſind heute mehr denn je begehrt zu täglichem Umgange im ſtillen Heim. Der Menſch ſoll der„Adel der Natur“ ſein! Nun wohl, Adel verpflichtet. Jeder hege ſein Tier, aber er achte und ſchütze auch das fremde Haustier, das 2 2= 7 10 2 Grubenunglück in Oſtoberſchleſien ö orte I en Meldung des Wolffbüros 4 — Kattowitz, 4. Okt 7 auf der ng gen ere lrbte hene 5 i frith während des Schichtwechſels der Förderturm und Daneben hat aber bei dieſer Abwanderung eine„ anſcheinend infolge Unterſpülung beſondere Rolle die allgemein bekannte Tatſache ge⸗ der Schachtwände ein. Neun Bergarbeiter ſpielt, daß Deutſchland ſeit langer Zeit, beſonders wurden verſchüttet. Von den umliegenden 5 nach 1 in e 1955 Gruben e 15 an 90, der Zuwanderung aus öſtlichen Gebie⸗ arbeiten beſchäftigt. Es wird verſucht, auch vom Wet ten ausgesetzt geweſen iſt und trotz eigener Not eine terſchacht aus an die Verunglückten heranzukommen, 1 85 0 1 3 5 8 97 15 5 55 5 e 0 a Nut 5s iſt nur ein kleiner Teil di ger„ ebend zu bergen, weil ſie vermutlich durch die hera S wieder Deutſchland verlaſſen und ſich in die Nachbar⸗ ſtürzenden Geſteinsmaſſen erſchlagen wurden. 0 1 länder begeben hat. Dabei iſt es nicht unintereſſant, die Grube ſtets unter Schlammwaſſer zu leiden hatte Beam feſtzuſtellen, daß dieſer Teil nicht in die in Betracht und erſt vor zwei Monaten völlig überſchwemm Geſch kommenden Gebiete zurückgewandert iſt, von denen wurde, wird angenommen, daß die Urſache in der Leiter er nach Deutſchland gekommen iſt, ſondern in an⸗ Unterſpülung der Schachtanlage zu ſuchen nicht dere Nachbarländer Deutſchlands, und daß dieſe iſ 5 recht Nachbarländer ſich jetzt nicht einmal in der Lage ſehen, abwic dieſem kleinen Teil dauernde Aufnahme zu ge⸗. 5 Al. währen. 5 Bluttat eines Abgewieſenen im J 5 g 25. 2 5— Aachen, 3. Okt. Schauplatz einer entſetzlichen 90 Wenn die Nachbarländer jetzt internationale Bluttat war am Sonntag nachmittag gegen 6 Uhr 155 Maßnahmen für 8 5 3 405 das in Holland nahe der Grenze gelegene Oertchen 115 5 Frage der Behandlung der in Rede ſtehen⸗ Nieuwſtadt bei Sittard. Ein 21jähriger junger 995 den Perſonen zu regeln, ſo muß 15 deutſche Mann lauerte ſeiner gleichaltrigen früheren Brau, 8 5 Delegation die Prüfung 1 Notwendigkeit die das Verhältnis mit ihm auf Drängen des Vaters Spitze ſolcher Maßnahmen den Delegationen der⸗ löſen mußte, auf, als ſie mit ihrem Vater und ihrer ſein i jenigen Länder überlaſſen, die an der Ange⸗ Schweſter einen Spaziergang unternahm. Ohne wiſſen legenheit intereſſiert ſind. Die dentſche Dele⸗ weitere Auseinanderſetzung gab der junge Mann geld gation iſt allerdings nicht der Anſicht. daß die aus einem Revolver mehrere Schüſſee ab, durch die und i 5 des 1 den der 8 ſeine frühere Braut getötet und deren 17jährige Berütl ländiſche. in den 5 75 75 Schweſter durch einen Lungenſchuß ſchwer verletzt lands kreis des Völkerbundes gezogen werden ſollte. wurde. Der Täter tötete ſich dann ſelbſt durch einen 5 Zu welcher Entſcheidung die Kommiſſton in dieſer Schläfenſchuß. Firm Beziehung aber auch kommen mag, 5 darf jedenfalls 100 Kommunisten wegen Verteilung von zeit f bei der Behandlung der Angelegenheit jenes nicht Hetzflugblättern in Haft genommen teilig aus den Augen verloren werden, es darf unter 8 9 air e keinen Umſtänden dazu kommen, daß die—.,Oberhauſen, 4. Okt. Das Polizeipräsidium ſeiner etwa geplanten Maßnahmen in anderer Weiſe zu Oberhauſen teilt mit: Nachdem in letzter Zeit die der 2 einem Stützpunkt derjenigen Elemente werden, kommuniſtiſche Propaganda wiezer in größerem Um; in Vi die das Ziel verfolgen, vom Ausland her die deutſche fange aufgelebt iſt und in den Nächten. 30. Sep⸗ 8 Regierung offen oder heimlich zu bekämpfen. Wohin tember zum 1. Oktober und vom 1. zum 2. Oktober ſidiun ſollte es führen, wenn unter den Auſpizien des Völ⸗ nach bem* nicht davor zurückgeſchreckt 0 5 kerbundes geſchaffene Einrichtungen politiſch in ſol⸗ iſt, in großem Ausmaße Handzettel Al e 18 8 8 hetzeriſchen Inhaltes zu verbreiten, hat ſich nation cher Weiſe mißbraucht würden?. 85 der Poltzeipräſident gezwungen geſehen, rund 100 zeiprö Ich glaube, daß dieſe Andeutung genügt, um Perſonen, die der früheren KPD angehört Fin, die Mitglieder der Kommiſſion darauf auf⸗ haben, feſtnehmen zu laſſen, zm ein derartiges ausgl merkſam zu machen, daß alle Regierungen 1 Treiben für die Zukunft zu unter⸗ per das gleiche Intereſſe haben, derartigen un⸗ binden. n möglichen Folgen von voruherein vorzu⸗ 155 beugen. Polniſches Urteil wegen Tragens eines J at S An die Ausführungen des deutſchen Vertreters Sakenkrengabzei en 5* Wegg ſchloß ſich eine kurze Debatte an, die damit— Kattowitz, 4. Okt. In Schientochlowitz wurde heime endete, daß ein Unterausſchuß für dieſe Frage im Verwaltungsſtrafverfahren ein Bruder des kürz⸗ Stadt eingeſetzt wurde; dieſer Unterausſchuß ſetzt ſich zu⸗ lich erſchoſſenen Volksbundmitgliedes, Konrad Die⸗ ſammen aus den Vertretern Hollands, Frankreichs, long, aus Friedenshütte wegen Tragens eines gehor Englands, Italiens, der Tſchechoſlowakei, Belgiens, Hakenkreuzabzeichens zu 14 Tagen ſtrengen Ruf e Schwedens und Uruguays. Berichterſtatter iſt der Arreſt ohne Strafaufſchub verurteilt, nachdem er als S Vertreter Uruguays. bereits lange Zeit in Unterſuchungshaft geſeſſen hat. kungs wird Auf die Frage des Präſidenten, ob bie deutſche Verminderung des polniſchen Beamtenkörpers werte Delegation ebenfalls in dem Ausſchuß vertreten zu— Warſchan, 3. Okt. Blättermeldungen zufolge heit 1 ſein wünſche, erklärte der deutſche Delegierte, daß N 8 5 5 5 5 die Deutſchen einen ſolchen Wunſch nicht hätten ſollen mit dem 1. Januar 1935 ſieben bis zehn fenhei V 8 Anſch v. H. der Staatsbeamten gekündigt wer⸗ gegen 2 en eee den. Etatmäßig angeſtellte Beamte ſollen, ſofern ſie rungs die geſetzlich feſtgelegte e be aß 5 ſeine b 4 in den Ruheſtand verſetzt werden. Dieſe Maßnahmen d 9 1 5 aue 1 5 i Einſparungen im Haushalt zu⸗ 158 — Berlin, 3. Okt. In dem Strafv rückzuführen.. Schucker und Genoſſen, das zur Aufklärung des 5 Mordes an dem Sturmführer Maikowſki und 700 Millionen Dollar für Erwerbsloſen⸗. E dem Polizeioberwachtmeiſter Zauritz eingeleitet a Winterhilfe in USA... An wurde, iſt jetzt gegen insgeſamt 54 Kommuniſten— Washington, 3. Okt. Der Direktor der gem Anklage vor dem Schwurgericht erhoben worden. Bundeshilfsverwaltung Harry Hopkins gab nach ſamm Die Angekl 5 49 in Unt 3 einer Konferenz mit Rooſevelt bekannt, daß die Bun⸗ gemeiz; „Die Angeklagten, von denen 9 in Unterſuchungs⸗ desregierung mit Hilfe der Stagtsregierungen plane, zu ſeis haft ſitzen, haben ſich am 30. Januar 5. an dem für winterliche Erwerbsloſenhilfe Nahrungsmitteim rufen. Feuerüberfall auf den Sturm 33 in ber Wallſtraße Kleidung und Kohlen im Geſamtwert von 700 Mil- dem b in Charlottenburg beteiligt, die in Maikowſki⸗ lionen Dollar aufzukaufen. Ausführungsbeſtim: dem b Straße umgetauft worden iſt. mungen ſind in einigen Tagen zu erwarten. ö daran a komm 72 Ich de herrenloſe Vöglein, und vor allem: jeder Deutſche] mente, Pauken und Klavier komponiert und dem jungei erziehe ſein deutſches Kind zum Tierſchützer! So Herrn Reichsſtatthalter Robert Wagner gewidmet. en au handelt er getreu altem, deutſchem Brauche und zu⸗ In einem Dankſchreiben hat der Reichsſtatthalter nach gleich dem ewig jungen, deutſchen Herzen gemäß, die Zueignung angenommen. Das Werk kommt am Verhä das im Geſchöpfe den Schöpfer ehrt!— Samstag, den 7. Oktober, durch die Gellert⸗Vereine mir d zur Uraufführung. genon und v 4 9 4 2 5 5 3 10 zum 2 „Venus in Seide“ am Nationaltheater. Inten Der„Freie Bund 8 dant Brandenburg hat die Operette„Venus 2 0 in Seide“ von Stolz zur Aufführung im Mann⸗ im Winter 1933-34 Kreis heimer Nationaltheater erworben. Der Freie Ben ß 5 5 8 Ein ee 1 5 e 85 2 5 8 1 Alt el 5 55 8 55 dieſen wigshafen ſah dend großen Saal des JG⸗Farben⸗ Sinne Ado itlers folgenden Grundgedanken: in alle ſaales voll beſetzt. In kurzer Eröffnungsrede ſtellte gilt, die großen Zeiten der deutſchen Kunſt dem 170 wenn Kreisleiter Dr. Wittwer die erfreuliche Tatſache wußtſein des Volkes nahezubringen und es dadur dem 9 feſt, daß der Ausfall eines Drittels der Platzmieter von dem wirtſchaftlichen Egoismus weg vom kraſſen in de! ſeit dem Vorwinter wieder ausgeglichen ſei. Das Materialismus zum Idealismus, zur Beſinnung was 6 Theater dürfe nicht bloß für die Beſitzenden daſein, auf ſeine beſſere Miſſion und höhere Würde zu digun ſondern müſſe Herzensſache des ganzen Volkes wer⸗ führen. 8 ſeine den. Darum hinein in die„Deutſche Bühne!“ Gau⸗ Ein einleitender Vortrag wird Grundſätzliches chenäl kulturwart Kölſch knüpfte an das darauf erklun⸗ gene Meiſterſinger⸗Vorſpiel an, in dem das Hersviſche, Tragiſche und der weltüberwindende Humor der deutſchen Seele ſich verkünden, und betonte: nach Jahrzehnten der Seelenzerfaſerung, Verneinung und der Verachtung des Hohen und Heiligen vollziehe ſich nun das Wunder der Geſtaltung des Gemeinſchafts⸗ theaters Seine Pflege müſſe in der Weſtmark mit ihrer Verlockung durch die glatte Kultur jenſeits der Grenze eine Aufgabe des rheinfränkiſchen Volks⸗ ſchlag. der Pfälzer im Bunde mit der Mannheimer Bühne werden. Auch Intendant Branden bur g, der mit den meiſten Vorſtänden perſönlich erſchienen war, ſprach einige Worte der Begrüßung und Wer⸗ bung. Das künſtleriſche Bekenntnis des Abends hielt ſich im gleichen Rahmen wie bei den Mann⸗ heimer Verauſtaltungen; nur bereicherten Lotte Fiſchbach mit der Arie der Königin der Nacht und Irene Ziegler mit der Klage des Orpheus die Vortragsfolge. Mit beſonderer Freude begrüßten die Ludwigshafener Generalmuſtkdirektor Wü ſt und Kapellmeiſter Klauß in ihrer engeren Heimat. X. Eine Kompoſition Friedrich Gellerts. Fried⸗ rich Gellert, der Mannheimer Muſtkdirektor, hat die von Jörg Ritzel verfaßte Dichtung„Deutſches über den deutſchen Menſchen und ſeine Kunſt ſagen. Dann ſollen in großen zuſammenfaſſenden Dar⸗ ſtellungen nicht weniger als 16 Einzel vorträge erſten Male germaniſches Formgefühl eigenen, ihnen gemäßen Ausdruck fand, bis zur Gegenwart führen. Die wichtigſten Zeitabſchnitte, die ſtärkſten Perſönlichkeiten einen ganz Geſchehens in Deutſchland werden im Rahmen dieſer Vortragsreihe beleuchtet werden. Der Schlußvor⸗ trag hat programmatiſchen und allgemeingültigen Charakter.„Rückblick und Ausblick“ ſoll er geben. Unſere jüngſte künſtleriſche Vergangenheit und die Kunſt unſerer Gegenwart ſoll er ausdeuten und daraus die Forderungen für die Zukunft ableiten. „Nur aus Vergangenem und Gegenwärtigem züt⸗ gleich baut ſich die Zukunft auf.“ Dieſer Satz des Führers ſteht gleichſam als Leitſpruch über dem Ge⸗ ſamtprogramm des„Freien Bundes“ Jeder Deutſche ohne Unterſchied ſoll ſich die Güter de hohen Kunſt unſerer Vergangenheit zu eigen mach n, um ſo den Weg zu finden, zu einer neuen Kunſt, würdiger Ausdruck unſerer Zeit ſein wird. Im Gebet“ für vierſtimmigen Männerchor, Blas inſtru⸗ „Freien Bund“ iſt jedem die Möglichkeit dazu ge geben. i in dieſem über ein Jahrtauſend umſpannenden Ablauf künſtleriſchen von der Zeit vor der Völkerwanderung, als zum 5 CEC ſchafft ſtädtif der S wende t tzlichen 6 Uhr ertchen funger Braut, Vaters ihrer Ohne Mann ch die ährige gerletzt einen bon ſſidium it die n Um⸗ Sep⸗ ktober ſchreckt ettel at ſich d 100 gehört rtiges Unter⸗ e wurde 4 kürz⸗ Die⸗ eines ngen em er n hat. rpers ufolge zehn wer⸗ rn ſie haben, ihmen It zu⸗ 1 3 ö 4 . Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 459 Mannheim, den 4. Oktober 1933. Ein Lebensbild von Regierungsrat Sackſoffky Nur ungern ſehen diejenigen, die mit Regierungs⸗ rat Sackſofſky zu tun hatten, dieſen zuvorkommenden Beamten von Mannheim ſcheiden. Mit ſeltenem Geſchick verſtand es dieſer füngſte Regierungsrat, als Leiter der Abteilung D des Polizeipräſidiums die nicht leichten Geſchäfte zu führen. Streng aber ge⸗ recht waren ſeine Grundſätze, von denen er niemals abwich. Als Sohn des Majors Sackſofsſky in Mannheim im Jahre 1901 geboren— die Mutter entſtammte ebenfalls einer hochangeſehenen Mannheimer Fa⸗ milie— beſuchte der junge Sackſofſky die Volks⸗ und Mittelſchule, um während des Krieges in das Kadettenkorps einzutreten. Der Vater fiel an der Spitze des Studentenregiments bei Langemarck. Für ſein in Heidelberg erfolgendes Studium der Rechts⸗ wiſſenſchaft verdiente ſich Sackſofſky ſein Studien⸗ geld als Werkſtudent, wobei er in der Anilinfabrik und in einem Steinbruch mit den Arbeitern in enge Berührung kam. Daneben ſetzte er ſich für Deutſch⸗ lands Erneuerung ein. Um ſich das für das Examen notwendige Geld zu verdienen, legte er bei der Firma Geber und Mader eine kaufmänniſche Lehr⸗ zeit zurück, mußte aber ſeine zwiſchenzeitliche Be⸗ teiligung am Küſtriner Putſch büßen. Das Studium wurde 1925 wieder aufgenommen, ſo daß er bald ſeinen Referendar machen konnte, dem dann 1928 der Aſſeſſor folgte. Als ſolcher wirkte er zunächſt in Villingen, bis er am 15. Juni 1930 als Regie⸗ rungsrat nach Mannheim kam und beim Polizeiprä⸗ ſidium die Abteilung D übernahm. Als Regierungsrat Sackſofſky bei Ausbruch der nationalen Revolution zum ſtellvertretenden Poli- zeipräſidenten ernannt wurde, verſtand er es weiter⸗ hin, mit der größten Umſicht und einer ſeltenen ausgleichenden Gerechtigkeit ſeine Pflicht zu erfüllen. Unermüdlich auf dem Poſten, im Amt und faſt Abend für Abend als Vertreter des Polizeipräſt⸗ diums bei Veranſtaltungen, erwarb ſich Regierungs⸗ rat Sackſofſky mehr Freunde, als er nur ahnte. Sein Weggehen von Mannheim fällt ihm als Mann⸗ heimer Kind und als Beamter, dem das Wohl der Stadt am Herzen liegt, nicht ganz leicht. Freudig gehorcht er aber als Beamter und Soldatenkind dem Ruf der Pflicht, denn er weiß, daß er in Karlsruhe als Stellvertreter des Polizeipräſidenten einen Wir⸗ kungskreis findet, der ihn voll in Anſpruch nehmen wird und bei dem er ſeine reichen Erfahrungen ver⸗ werten kann. Beſonders wußte er die Verbunden⸗ heit mit allen Kreiſen zu ſchätzen und auch die Of⸗ fenheit, mit der man ihm aus allen Schichten ent⸗ gegenkam. Unſere beſten Wünſche begleiten Regie⸗ rungsrat Sackſofſky nach Karlsruhe, wo er durch ſeine SS⸗Standarte, der er als einfacher SS⸗Mann angehört, ſeine Beziehungen zu Mannheim aufrecht erhält. Sitzung des Kirchengemeinderats Am Montag trat der neugewählte Kirchen⸗ gemeinderat zu ſeiner erſten Sitzung zu⸗ ſammen. Zum Vorſitzenden und Führer der Kirchen⸗ gemeinde Mannheim⸗Stadt wurde Pfarrer Kiefer, zu ſeinem Stellvertreter Kirchenälteſter Thomö be⸗ rufen. In einer Anſprache dankte Pfarrer Kiefer dem bisherigen Vorſitzenden, Pfarrer Joeſt und dem bisherigen Kirchengemeinderat, um im Anſchluß daran einige grundſätzliche Ausführungen über die kommende Arbeit zu machen. Er führte u. a. aus: Ich danke Ihnen, daß ſie mir als einem immer noch jungen Pfarrer in ſo einhelliger Weiſe das Vertrau⸗ en ausſprachen. Ich brauche nicht zu betonen, daß ich nach dem Amt nicht gegeizt habe, ſondern daß die Verhältniſſe es waren, die es Ihnen nahe legten, mir dieſes Amt anzubieten. Ich habe dieſes Amt an⸗ genommen im Gehorſam gegen den Ruf der Stunde und verspreche, es ſo zu führen, daß es der Kirche zum Wohl und Segen gereichen wird. Der Kirchen⸗ gemeinderat iſt nicht nur eine Behörde, ſondern ein Kreis von Berufenen, der es mit der Erweckung der Evangeliſchen Gemeinde zu tun hat. Alles, was im Kirchengemeinderat zur Beratung kommt, ſteht unter dieſem großen Ziel, das Evangelium in alle Straßen, in alle Häuſer, zu allen Menſchen zu bringen. Und wenn auch der Kirchengemeinderat noch äußerlich auf dem Papier in zwei Gruppen geſchieden iſt, ſo darf in dem Einigkeit vorausgeſetzt werden, daß alles, was hier getan wird, ein Stück Evangeliumsverkün⸗ digung iſt. In dieſem Sinn, ſo ſchloß Pfarrer Kiefer ſeine Anſprache, möchte ich die Amtsbrüder und Kir⸗ chenälteſten meine Mitkämpfer und Mitſtreiter hei⸗ zen. In dieſem Sinne erwarte ich Ihre Mithilfe zum Dienſt der Kirche und zum Segen unſeres Volkes. Nach der Erledigung der Tagesordnung ſprach der neuerwählte Führer der Kirchengemeinde anläßlich des Geburtstages des Herrn Reichspräſidenten ein Gedenk⸗ und Dankeswort, und ehrte den Mann, der durch Gottes Fügung zweimal zum Retter des Va⸗ terlandes wurde, mit dem Deutſchen Gruß. Mit dem Lutherlied fand die Sitzung ihren Abſchluß. Utz. Gold in der Kiesgrube Bei 400 Mannheimer Randſiedlern iſt dieſer Herbſt zugleich die Erute ihrer Gärten. Sie iſt unterſchiedlich ausgefallen, denn die Güte des Bodens iſt verſchieden. Die Neckarauer hatten beſ⸗ ſeren Boden als die Walodhöfler und Käfertaler, aber alle haben ſich redlich bemüht, das Beſte heraus⸗ zuholen. Die Kartoffeln haben unter den Schäd⸗ lingen ſtark gelitten, aber Kraut, Wirſing, Salat und Bohnen ſtehen im allgemeinen gut. Den Dung be⸗ ſchafften ſte ſich in Form von Klärſchlamm von der ſtädtiſchen Kläranlage. Sie werden nächſtes Jahr der Schädlingsbekämpfung ihre Aufmerkſamkeit zu⸗ w enden müſſen. Selbſtverſtändlich beteiligen ſie ſich mit ihren Gaben auch an dem Winterhilfswerk. von Wachtſchiffen aller Art. 570 Deutsche Verlagsgesellsche Berlin 9 VI. Eim Abenfener nuit eimer Frei mine Herſing fährt in ſeiner Erzählung fort: „Am Nachmittag, der jenem ereignisreichen Mor⸗ gen folgte, war das alte Aegäiſche Meer nicht wieder⸗ zuerkennen. Der Alarm, der unſeretwegen geſchla⸗ gen worden war, hatte ſämtliche Fahrzeuge der Alli⸗ ierten von Nah und Fern auf die Beine gebracht. Hunderte von Booten und Schiffen jeder Art und Größe beteiligten ſich an der Jagd nach uns. Wo immer wir es wagten, an die Oberfläche zu tauchen, herrſchte„dicke Luft“. Es war ausgeſchloſſen, unter ſolchen Umſtänden den Turm aus dem Waſſer zu ſtecken. Wir mußten unter Waſſer bleiben, ob wir wollten oder nicht. Und wir wollten ſchon lange nicht mehr, denn unſere Batterie war faſt leer. Seit Sonnenuntergang des vorhergehenden Tages waren wir unten und konnten vor Dunkelheit nicht daran denken, hochzugehen. Das waren runde 28 Stunden Unterwaſſerfahrt hintereinander. Die Luft in un⸗ ſerer Stahlgranate war ſo verbraucht, daß wir kaum noch atmen konnten. Es war uns kaum noch möglich uns zu rühren, ſo ſchläfrig und ſchwerfällig waren wir geworden. Als wir dann endlich in einer klaren, friſchen Nacht auftauchten und die Luken aufriſſen, tranken wir die reine, kalte Luft wie ein halb Ver⸗ durſteter das erſte friſche Waſſer. Wir luden unſere Batterie auf und blieben an der Oberfläche liegen, ſolange es dunkel war. Am folgenden Morgen beſchrieben wir mit„u 21“ einen weiten Bogen. Ich hoffte, den ruſſiſchen Kreu⸗ zer„Askold“ zu finden, den wir auf der Fahrt durch das Aegäiſche Meer nach Gallipoli geſichtet hatten. Daher fuhr ich denſelben Weg zurück, den wir ge⸗ kommen waren. Nichts zu machen— kein Schimmer, weder von dem Ruſſen, noch von ſonſt irgendeinem Kriegsſchiff. Gegen Abend ging ich auf ſüdlichen Kurs zurück und ſchlich mich im Schutz der Dunkel⸗ heit in die Gegend, in der die„Triumph“ geſunken war. Als der Tag graute, lief eine rauhe See. Ah, ja, da war dieſelbe Küſte mit ihren grabendurchfurchten Hügeln. Aber nichts war in Sicht, kein einziges Schiff. Wir kreuzten umher. Verſchiedene Fahrzeuge erſchienen, aber kein Linienſchiff. Die Meerriefen, die noch geſtern den ganzen Tag über Tonne auf Tonne von hochwertigem Sprengſtoff auf die tür⸗ kiſchen Gräben geſchleudert hatten, waren heute ver⸗ ſchwunden und damit leider auch die gefälligen Schei⸗ ben für Seiner Majeſtät U⸗Boote. Immerhin, die Türken würden ſich freuen, denn das bedeutete für ſie eine weſentliche Entlaſtung. Ich ſteuerte Kap Hellas auf der Südſpitze der Halbinſel an. Da iſt ja der Teufel los, ſagte ich zu meinem Wachoffizier. Ueberall, wohin ich blickte, herrſchte rege Tätigkeit, ſowohl am Strande wie an den Ufern. Bald hatten wir heraus, daß dort Truppen gelandet wurden. Dicht unter Land lagen mehrere große Transporter und— beim Himmell, ſie waren nicht allein. 500 Meter vom Ufer entfernt lag ein mächtiges Schlachtſchiff der„Majeſtie⸗Klaſſe“ vor An⸗ ker, ein Schiff, das um ein Drittel größer als die „Triumph“ war. Es war ein eigentümlicher Zu⸗ fall, daß dieſes Schiff, genau ſo wie die„Triumph“ das Patenſchiff ſeiner Klaſſe war— die„Majeſtic“ ſelbſt. Die U⸗Bootpanik der letzten paar Tage war auch hier wieder deutlich zu merken. Die„Majeſtie“ war umgeben von einem faſt undurchdringlichen Wall Dadurch war es für uns nicht nur ſchwierig, heranzukommen, ſondern es beſtand auch die Gefahr, daß eins der herumjagenden kleinen Schiffe in die Laufbahn des Torpedos geriet und von dieſem getroffen wurde. Daher war das Heranmanövrieren zum Schuß ſo verwickelt wie eine ſchwierige Rechenaufgabe. Glücklicherweiſe hatten wir nichts mit den Schwierigkeiten einer ruhigen See zu tun. Es wehte eine ſteife Briſe, und das Meer war mit ſchäumenden, kleinen Wellen bedeckt, was den Angriff ungemein erleichterte. 5 5 5 5 FI DELE das Sehrohr Der Wachofftizier hinter mir fuhr aus. „600 Meter', ſagte ich zu ihm,„ich glaube nicht, daß wir näher herankommen.“ Ich hatte das Linienſchiff gut auf dem Korn, wenn nur nicht dieſe verdammten kleinen Schiffe geweſen wären, die in der Richtung, die der Torpedo nehmen würde, herumwimmelten. Sie ärgerten mich ſo, daß es mir faſt eine Genugtuung geweſen wäre, eines von ihnen in die Luft zu blaſen. a Geduldsprobe, aber ſchließlich war der Weg frei. Ein einziges kleines Fahrzeug kam von Backbord heran, aber es mußte ſchon ſehr ſchnelle Fahrt laufen, wenn es Sehnſucht nach einem Torpedo verſpürte. „Torpedo lobos! Sehrohr einfahren!“ Wir gingen ſofort auf Tiefe und fuhren im Bogen ab. Ich war meiner Sache ſicher, daß das Sehrohr nicht geſehen worden und auch die Laufbahn des Tor⸗ pedos in der ſchäumenden See nicht verriet, aus wel⸗ cher Richtung der Schuß abgefeuert worden war. Ich wartete auf die Meldung des detonierenden Tor⸗ pedos, jeden Augenblick bereit, das Sehrohr aus⸗ zufahren und einen ſchnellen Auslug zu halten. Ein ferner, klirrender Krach,— wir hatten das Ziel getroffen! „Sehrohr aus!“ Ein ſchneller Blick— die„Ma⸗ jeſtic“ lag ſchwer getroffen über. Für Neugierde blieb uns keine Zeit. Schon feg⸗ ten die Zerſtörer heran. Granaten krachten an der Oberfläche, als wir auf 20 Meter abwärts glitten. Die Bucht lag offen vor uns, ſo daß wir keine ſonder⸗ liche Not hatten, in unſerer ſicheren Tiefe fretes Waſſer zu gewinnen. Nach einer Stunde ſchlich ich zu einem Blick hoch. Genau, wie die„Triumphe“ lag die„Majeſtie“ vollſtändig gekentert kieloben an der Oberfläche der See. Im Abſtand von einer hal⸗ ben Seemeile kam eine Zerſtörerflottille breit aus⸗ geſchwärmt auf uns zu und ſuchte ſyſtematiſch das Waſſer nach uns ab. So ſchön der Anblick war, mir gefiel er nicht.„U 21“ machte, daß es ſo ſchnell als möglich aus dieſer Gegend ſortkam. Später wurde mir erzählt, wie die türkiſchen Re⸗ gimenter, die die landenden Anzaes heftig beſchoſſen, plötzlich eine Wolke von Rauch und Waſſer neben dem großen Kriegsſchiff aufſteigen ſahen. Trümmer flogen umher, und in vier Minuten war die„Ma⸗ jeſtic“ gekentert. Es war dort, wo ſie torpediert wor⸗ den war, nur 13 Meter tief, ſo daß ihr Kiel nach dem Kentern über Waſſer ſichtbar blieb. Das Wrack war noch jahrelang zu ſehen. Hunderte von Leuten der Beſatzung waren beim Kentern des Schiffes in die Maſchen des breiten Tor⸗ pedonetzes geraten, das unſer Torpedo mit ſeiner ſcharfen Netzſchere glatt durchſchnitten hatte. Sie konnten ſich nicht befreien und wurden mit in die Tiefe geriſſen. Die Mehrzahl der Beſatzung wurde jedoch von einem franzöſiſchen Torpedoboot, das trotz der Gefahr, torpediert zu werden, ſchneidig längs⸗ ſeit kam, gerettet. Zwei Tage lang kreuzte„U 21“ auf der Suche nach neuen Taten hin und her. Aber die Schlachtſchiffe waren endgültig verſchwunden. Die Briten hatten ſte in den Hafen auf der Inſel Mudros zurückgezo⸗ gen. Wir, ein einzelnes kleines Boot, hatten es fertig gebracht, Englands Schlachtſchiffe während einer kritiſchen Phaſe der Dardanellen⸗Schlacht da⸗ vonzujagen. Die Armee, die mitten im vergeblichen, blutigen Angriff auf die Küſte begriffen war, ſah ſich plötzlich der Unterſtützung beraubt, die die Unge⸗ heuer mit ihren ſchweren 38⸗Zentimeter⸗Granaten ihr gewährt hatten. Wer hätte gedacht, daß unſer kleines, 60 Meter langes Boot berufen ſein ſollte, eine ſo wichtige Rolle in der Entwicklung der Kämpfe um die Dardanellen zu ſpielen, und daß die Entſcheidung, die ich ſeiner⸗ zeit an der ſpaniſchen Küſte zu treffen hatte, als uns das falſche Oel geſchickt wurde, drauf und dran war, den Verlauf des Weltkrieges zu beeinfluſſen? Jedenfalls blieben die großen britiſchen Panzerſchiffe mit ihren Rieſengranaten von jetzt ab den Küſten von Gallipoli fern und dies erſt recht, nachdem bekannt geworden war, daß noch ein zweites U⸗Boot von Deutſchland her im Anmarſch ſei, um den Türken beizuſtehen. Der Feind mußte ſich fortan damit be⸗ NV SELTEN. Es war die reine Vo N LOWELL THOMAS Uebersetzt und bearbeitet von E. Frelherr v. Spiegel Kapitänleutnant a. D. gnügen, ſeine Landſtreitkräfte mit kleineren Schiffen zu unterſtützen. Schiffe mit geringem Tiefgang, wie die Monitore, lagen unter Land und feuerten ihre Granaten. Wir konnten ſie oft von„U 21“ aus da⸗ liegen ſehen, konnten ihnen aber nichts tun, da ſie dicht unter Land auf flachem Waſſer lagen. Eine U⸗Bootſtation, die die Türken an der Küſte errichtet hatten, nahm uns für kurze Zeit auf. Aber ſchon nach wenigen Tagen zog es uns wieder nach den kampfzerfetzten Ufern von Gallipoli hinaus in der Hoffnung, die Panzerſchiffe wieder anzutreffen. Immer von neuem fuhren wir auf und ab und ſuch⸗ ten den ſchickſalsſchweren, etwa zehn Seemeilen lan⸗ gen Küſtenſtrich ab, um den eine der wildeſten Schlachten des Weltkrieges tobte. Am 1. Juni ſteuer⸗ ten wir ſodann die Einfahrt der Dardanellenſtraße an, um deren Beſitz all das Entſetzliche erduldet und der Strom von Blut vergoſſen wurde. Am Eingang der Straße gerieten wir in einen furchtbaren Wirbelſtrom. Das Boot wurde hin und her gedreht und geſchleudert und immer tiefer herab⸗ gezogen. Keins unſerer Mittel vermochte das Ab⸗ wärtsgleiten aufzuhalten; unſere Kunſt ſchien zu Ende,— und unſer Ende nahe. Wir waren in der Gewalt einer elementaren, unbarmherzigen Macht, einem Spiel der Natur ausgeliefert, das unſer Ver⸗ hängnis zu werden ſchien. Meter für Meter wurden wir heruntergezogen, ſoviel wir uns auch wehrten, und bald mußte die Grenze erreicht ſein, wo unſer Druckkörper zuſammenknallte. Ich ließ die Maſchi⸗ nen ihr äußerſtes hergeben. Plötzlich ſtand die Tiefe⸗ Dann ſtiegen wir Meter für Meter wieder empor, Eine Laſt fiel mir vom Herzen. Als wir auftauch⸗ ten, lagen wir vor der türkiſchen Minenſperre. Gerade vor uns war die Durchfahrtslücke. Wir ſchlopften hinein und hatten freien Weg ins Mar⸗ marameer. Am 5. Juni,— genau 40 Tage nach un⸗ ſerer Abfahrt von Wilhelmshaven,— bekamen wir die Minaretts und Türme von Konſtantinopel in Sicht. Wir hatten nur noch eine halbe Tonne Oel in unſeren Tanks; ein verflucht kleiner Vorrat. Konſtantinopel empfing uns mit unglaublicher Begeiſterung. Enver Paſcha, einer der Regenten des türkiſchen Triumvirats, verſicherte uns, daß wir gerade noch zur rechten Zeit gekommen wären. Wir wurden geehrt und gefeiert. Die Nachricht ſickerte durch, daß die Engländer einen Preis von 100 000 Pfund Sterling auf meinen Kopf ausgeſetzt hätten. Es folgte ein Monat Aufenthalt in Konſtantinopel, in dem wir tagsüber Reparaturen und Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten an unſerem Boot machten und des Nachts in den maleriſchen Kaffees des bizarren Stambul herumſtrolchten. Am 4. Juli gingen wir wieder in See. Kaum hatten wir das Marmarameer und die Dardanellen glücklich hinter uns, als unſer Seerohr uns ein neues Opfer zeigte. Das Schiff das wir in der Nähe von Gallipoli erblickten, ſtellte ſich als der 5600 Ton⸗ nen große franzöſiſche Transportdampfer„Carthage“ vor. Er hatte ſoeben ſeine Munition gelandet und war dabei, die Rückladung überzunehmen. Ein vorſichtiges Heranmanövrieren und dann der Torpedoſchuß. Treffer Mitte Schiff. Die Waſſer⸗ ſäule ſchoß höher als die Maſten empor und ergoß ſich dann über die Decks. Das Heck ſackte bald weg und der mächtige Bug ſtellte ſich aufrecht aus dem Waſſer. Wolken von ſchwarzem Qualm entquollen ihren Schornſteinen. Die„Carthage“ hatte eine Länge von 185 Meter, Da das Waſſer flach war, be⸗ rührte das Heck ſehr bald Grund; der Bug aber ſtand lange Zeit wie ein großer Felſen aus dem Waſſer heraus. Dann erfolgte innerhalb des Schif⸗ fes eine zweite, heftige Exploſion, gefolgt von Wol⸗ ken weißen Dampfes. Die Keſſel waren in die Luft gegangen. Nach wenigen Augenblicken verſank das ganze Schiff und geſellte ſich zu den Gallionen des alten Athen und den Seeräuberſchiffen der Levan⸗ tiner. (Fortſetzung folgt) 5 Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die bis⸗ her erſchienenen Fortſetzungen dieſes ſpannenden Werkes koſtenlos nachgeliefert. 5 Keiner ſteht hier zurück im Opferwillen für die All⸗ gemeinheit. i Die nach der Form ihrer Dächer Schwarzwald⸗ ſiedlung getaufte Gruppe am Speckweg in der Waldhofer Gegend iſt jetzt nahezu fertig geworden; ſtie umfaßt 36 Siedlerfamilien mit 18 Doppelhäuſern. Die Raumaufteilung iſt beſonders gut gelöſt. Die Bewohner, Angehörige aller Stände und zumeiſt ar⸗ beitslos, freuen ſich, noch vor Einbruch der kalten Jahreszeit unter Dach gekommen zu ſein. Einer da⸗ von hatte ſich bereits im Sommer in der Gegend in einem Holzhäuschen angeſiedelt, um die Miete in der Stadt zu ſparen und den Umzug zu be⸗ ſchleunigen. Dieſe Siedlung hatte den Vorzug, daß die Kies⸗ beſchaffung ſehr billig zu ſtehen kam, da der Boden dieſen unentbehrlichen Beſtandteil für das Bauen enthielt. Es wurden tiefe Kiesgruben ausgehoben. Eines Tages glaubte man, einen goldenen Schim⸗ mer im Sand zu ſehen. Die Unterſuchungen be⸗ ſtätigten die Annahme, daß es ſich hier um gold⸗ haltigen Sand handelt, um„Rheingold“, da das ganze Gelände ſich auf einem früheren Fluß⸗ lauf des Rheins aufbaut. Selbſtverſtändlich war die Miſchung zu ungünſtig, als daß dieſer Fund mehr wurde als ein Tagesgeſpräch. 2 Vogelſchwärme ziehen über die Stadt Wer kann dieſes Geheimnis klären? uns kennt die Urſache, die die Vogelſchwärme jetzt ſchon dem Süden zutreibt? Wir Städter wollen uns Wer von überhaupt geſtehen, daß wir uns im allgemeinen wenig Gedanken darüber machen. Wir haben es faſt verlernt, die Natur zu beobachten und ihrer Uner⸗ klärlichkeit Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Da folgen wir auf dem Wege durch die Stadt den aufwärts⸗ gerichteten Blicken anderer Menſchen. Was mag es wohl anderes ſein als Flieger, die ihrem Ziel zu⸗ ſtreben? Doch diesmal haben wir fehlgeraten. Ein großer Vogelſchwarm zieht eilig über die Dächer hinweg. Wir kramen im letzten Reſt unſerer Kenntniſſe— aus der Naturgeſchichtsſtunde von früher verblieben— herum, aber es gelingt uns nicht, ihre Art zu beſtimmen. Und ehe wir noch Be⸗ trachtungen anſtellen können, ſind die Zugvögel im Grau der Wolken über dem Schloſſe verſchwunden. Wir verſtehen die Eile des Vogelſchwarmes nicht. Wir empfinden noch nicht die Sehnſucht, die täglich mehr durch die Welt zieht und nach der Sonne geht. Mit dem Weggang der Zugvögel wird ſie erſtmals offenbar. Nach wenigen Wochen, wenn der Wein⸗ * * 7 herbſt und die letzten Sonnentage vorüber ſind, tei⸗ len wir dieſe Sehnſucht nach Licht und Wärme und unſere Gedanken folgen dem beobachteten Vogel⸗ ſchwarm, über Flüſſe, Länder und Meere hinweg, dem ſonnigen Süden zu. G. F. 5* Muſſolini dankt einem Mannheimer Komponi⸗ en. heimer Komponiſten Nandor⸗Supp ein Dank⸗ ſchreiben für deſſen italieniſche Kompoſtikion „Evviva Muſſolini“. Nandor⸗Supp wurde in der letzten Zeit von mehreren hervorragenden Staatsmännern, wie dem Reichspräſidenten von Oin⸗ denburg und Luftmarſchall Balbo durch Anerken⸗ nungsſchreiben geehrt. 5 8 de * Eine Genehmigung zur Einreiſe in das Saar⸗ gebiet iſt für ſolche Perſonen, die als Mitglieder eines Vereins oder einer ſonſtigen Perſonenmehr⸗ heit in dieſer Eigenſchaft, ſei es einzeln oder ge⸗ ſchloſſen, ſich in das Saargebiet begeben, um dort a einer öffentlichen Veranſtaltung teilzunehmen, ge mäß Verordnung der Regierungskommiffion Nr. 2 vom 24. Mai 1927, betreffend die Regelung 5 kehrs im Saargebiet(Amtsblatt 1927, Seite 188 forderlich.. 5 5. Muſſolini übermittelte dem bekannten Mann dienende Menſchen gibt, e 4. Seite Nummer 459 Nene Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Oktober 1988 8 „Wieder leicht gebeſſerter kauf⸗ männiſcher Stellenmarkt im September Nach den Beobachtungen der Kaufmännt⸗ ſchen Stellen vermittlung des Deutſchen Handlungsgehilfen verbandes zeigte der Kaufmänniſche Stellenmarkt auch im September, im ganzen geſehen, ein durchaus freundliches Geſicht. Zwar hält die Beſſerung, in Verhältuis⸗ zahlen ausgedrückt, noch nicht Schritt mit der Ent⸗ laſtung des allgemeinen Arbeitsmarktes. Doch iſt dieſe Erſcheinung mehr in der Weſenheit des Be⸗ rufes, als in der Wirtſchaftsentwicklung als ſolcher begründet. Daß dieſe weitere Fortſchritte macht, er⸗ gibt ſich nämlich— vom kaufmänniſchen Stellen⸗ markt aus geſehen— aus der Feſtſtellung, daß der Andrang neu gekündigter Bewerber ſich beinahe in unternormalen Grenzen hält. Dagegen melden ſich immer noch in größerer Anzahl Altſtellenloſe, ein Beweis dafür, daß in dieſen Kreiſen das Ver⸗ trauen, noch einmal Stellung zu finden, zurückkehrt. Beſonders beachtlich iſt in dieſem Zuſammenhang die Beobachtung, daß, ſeit Jahren zum erſten Male wie⸗ der, ſich auch Bewerber in ungekündigter Stellung in größerer Zahl eintragen laſſen. Als Begründung geben die Bewerber an, die Zeit ſei nun gekommen, wieder wie früher durch Stellungwechſel ſich beruf⸗ lich vervollkommnen und dadurch beſſer bezahlte Stellungen erhalten zu können. Solche Zeichen wie⸗ derkehrenden Vertrauens finden ihre Beſtätigung in dem erneut geſtiegenen Eingang offener Poſten und erzielter Vermittlungen. Geſucht ſind beſonders tüchtige Stenoty⸗ piſten mit nachweisbarer Schreibleiſtung von min⸗ deſtens 150 Silben in der Minute und guter Erfah⸗ rung im kaufmänniſchen Bürodienſt, zum Teil als Erſatz für die im Zuge der Regierungsmaßnahmen aus ihren Poſten ſcheidenden weiblichen Hilfskräfte. Beachtliche Nachfrage beſtand für tüchtige, fachkundige Verkäufer der Lebensmittel-, Schuh⸗ und Web⸗ warenbranche. Aus den induſtriellen Fachgruppen waren hauptſächlich Bewerber aus der Webwaren⸗ induſtrie, der Werkzeugmaſchinenbranche, aus der Gruppe der techniſchen Oele und Fette und der Fahr⸗ zeuginduſtrie geſucht. Nach wie vor unbefriedigend iſt die Lage in einigen Gruppen, wie der der Barmer Artikel, der vogtländiſchen Spitzen und vor allen Dingen immer noch im Bereich der auf Export ein⸗ geſtellten Induſtrie⸗ und Handelsunternehmungen. In gebietlicher Hinſicht wirkt ſich die Belebung jetzt auch auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt in den überwiegend landwirtſchaftlich ausgerichteten Wirt⸗ ſchaftsgebieten, ſo vor allen Dingen Oſtpreußen und Pommern, z. T. auch Schleſien, hier allerdings un⸗ berückſichtigt das Induſtriegebiet, aus. In Danzig hatte in erſter Auswirkung des polniſchen Vertrages der Stellenmarkt bereits eine leichte Belebung er⸗ fahren. Am ungünſtigſten liegen die Arbeitsmöglich⸗ keiten für Kaufmannsgehilfen zur Zeit noch im in⸗ duſtriellen Weſten des Reiches.„ An allgemeinen Beobachtungen war feſtzuſtellen daß, nachdem die letzten Monate in der Hinſicht be⸗ reits eine Aenderung einzuleiten ſchienen, jetzt wie⸗ der bei der Großzahl aller Beſetzungsaufträge Be⸗ werber jüngeren Lebensalters, z. T. ganz junge Kräfte, verlangt werden, die bei den geforderten Berufskenntniſſen und ⸗erfahrungen als ſolche auf dem Stellenmarkt nicht vorhanden ſind und auch gar nicht vorhanden ſein können. Die Gründung der Deutſchen Stenographenſchaft Wenn ſich der neue Staat die Schaffung einer großen, innerlich verbundenen Volksgemeinſchaft zum Ziel geſetzt hat, in der es nur dem Volksganzen dann war es eine ganz natürliche Folge, daß auch die deutſchen Stenogra⸗ phen zu einer großen deutſchen Stenographenſchaft zuſammengefaßt werden mußten, in der nur eine Kurzſchrift, die deutſche Kurzſchrift, gepflegt wird. Das iſt geſchehen in der Gründungs verſa m m⸗ lung der Deutſchen Stenographenſchaft in Halle, die von Vertretern aus allen Teilen des Reiches beſchickt war und zu der ſich auch die Brüder won der Saar, aus Polen und Danzig eingefunden hatten. Der Deutſchen Stenographenſchaft, deren Träger der Deutſche Stenographenbund iſt, haben ſich ferner angeſchloſſen: der Stenographenverband Stolze⸗Schrey, der Reichsbund für Deutſche Kurz⸗ ſchrift(Nationalſtenographie), der Stenographenhund Stolzge⸗Schrey für Einheitskurzſchrift und der Verein deutſcher Kammerſtenographen. Die vom Bundes⸗ führer des Deutſchen Stenographenbundes Dr. Blauert im Verein mit dem nationalſozialiſtiſchen Lehrerbunde ausgearbeiteten und auf dem Führer⸗ prinzip beruhenden Satzungen fanden einſtimmige Annahme. Der Reichsgeſchäftsführer im NS⸗Lehrerbund, Regierungsrat Kolb aus München, beſtimmte na⸗ mens und im Auftrag des Reichsleiters des NS⸗ Lehrerbundes, Kultusminiſters Schemm, den Schul⸗ rat Lang aus Kulmbach zum Reichsleiter der Deut⸗ ſchen Stenographenſchaft. Schulrat Lang beſtellte als ſeinen Stellvertreter Oberregierungsrat Dr. Bla u⸗ ert, ernannte die einzelnen Gauführer, bildete den Führerrat und ernannte eine Reihe um die Kurz⸗ ſchrift hochverdienter Gabelsbergerſcher und Stolze⸗ Schreyſcher Stenographen, unter ihnen den bayeri⸗ ſchen Kultusminiſter Sche mm, den Altmeiſter der deutſchen Stenographen Schrey und den Vater der Einheitskurzſchrift, Regierungsrat Schaible, zu Ehrenmitgliedern der Deutſchen Stenogra⸗ phenſchaft. Regierungsrat Brauß e, Dresden dankte dem bisherigen Vorſitzenden des Deutſchen Steno⸗ graphenbundes, Oberregierungsrat Dr. Blauert, „für ſeine Bemühungen um die Förderung der Ein⸗ heitskurzſchrift, die nunmehr Deutſche Kurzſchrift heißen ſoll, und die Gründung der Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft und überreichte ihm die höchſte Aus⸗ zeichnung des Sächſiſchen Stenographenverbandes, die Häpedenkmünze. Mit einem Heil auf den Füh⸗ rer und dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſchloß die eindrucksvolle Verſammlung, die einen weiteren Schritt vorwärts auf dem Wege zur Volksgemein⸗ ſchaft, zum totalen Staat bedeutete. Aufreef zum Welttierſ⸗ heutztag Erwerbt die Mitgliesſchaft des Tierſchutzbereins Mannheim-Ludwigshafen! Der 4. Oktober, der Todestag des Schutzpatrons der Tiere, des Heiligen Franz von Aſſiſt, wird in allen Kulturſtaaten der Erde als Tag des Tieres begangen. Welches iſt denn der Sinn dieſes Welt⸗ tierſchutztages? Soll ſeine Aufgabe nur darin be⸗ ſtehen, daß das Volk durch Zeitungsartikel oder Flugblätter daran erinnert wird, daß es ſo etwas wie eine Bewegung gibt, die ſich für das Recht des ſtummen und wehrloſen Tieres einſetzt? Soll es dabei bleiben, daß der Leſer das Blatt wieder weg⸗ legt und bei ſich denkt:„Ach ja, es iſt ja ganz ſchön, daß es Leute gibt, die etwas für das Tier tun?“ Nein, am heutigen Tag ſoll jeder daran erinnert werden, daß es wenigſtensä einmal im Jahre ſeine Pflicht iſt, ſich die Frage vorzulegen: 5 „Was ſind wir dem Tiere ſchuldig und was habe ich perſönlich bisher fiir das Tier getan?“ Es iſt erſtaunlich, welches Maß von Verſtändnis⸗ loſigkeit für das Los der Tiere und welchem Mangel an gutem Willen oder Mut, für das Tier einzu⸗ treten, man bei den meiſten Menſchen findet und häufig gerade bei Gebildeten. Bei jeder Gelegenheit, wo die Rede auf die Kulturpflicht des Tierſchutzes kommt, hört man z. B. immer wieder den Einwand: „Ja, wozu ſind denn die Tierſchutzvereine da?“ Glaubt wirklich jemand im Ernſt, daß ihn das Be⸗ ſtehen von Tierſchutzvereinen davon entbindet, per⸗ ſönlich mit daran zu arbeiten, daß das Los der Tiere endlich ein anderes wird? Sind die Tierſchutzvereine etwa gar ſtaatlich, vom Steuerzahler unterhaltene Einrichtungen, von denen man das Recht zu fordern hat, daß ſie einem alle Pflichten gegen das Tier ab⸗ nehmen? Wenn die, die ſo reden, es nicht anders verſtehen, dann ſollen ſte doch einmal hineinblicken in die Ar⸗ heit eines Tierſchutzvereins. Wer ſind denn ſeine Mitglieder? Es ſind Leute, die nicht die geringſte andere Verpflichtung gegen das Tier haben als alle anderen, die abſeits ſtehen und nur Kritik üben. Der Unterſchied gegen dieſe beſteht nur darin, daß ſte, die auffallenderweiſe zum größten Teil aus den ärmeren Bevölkerungskreiſen ſtammen, erkannt haben, daß es mit theoretiſchen Erörterungen nicht getan iſt, ſondern daß zur Beſeitigung der troſtloſen Zuſtände perſönliches Eingreifen, Mut und Opferbereitſchaft erforderlich ſind. Jämmerlich arm an Mitteln, in ihrem Weſen un⸗ erkannt, vielfach beſchimpft und angefeindet, leiſten dieſe Vereine eine Kulturarbeit, vor der man alle Achtung haben muß. Man findet in ihren Kreiſen Leute, die ſich ohne die geringſte Entſchädigung in einer Weiſe für das Tier aufopfern, daß ſich jeder, der ſich einmal perſönlich von dieſen Verhältniſſen überzeugt hat und dem es ſeine Mittel erlauben, eigentlich ſchämen müßte, wenn er eine ſo uneigen⸗ nützige Arbeit nicht wenigſtens durch einen Mitgliedsbeitrag oder eine Spende unterſtützt. Die Zugehörigkeit zu einem Tierſchutzverein hat auch den Wert, daß einem die Augen geöffnet werden über das mannigfaltige Elend, das in der Tierwelt, be⸗ ſonders unter den Haustieren, herrſcht. Wir kommen nun auf einen zweiten Einwand, mit dem ſich viele um ihre Pflicht gegen das Tier herumzudrücken ſuchen. Es heißt:„Erſt Menſchen⸗ ſchutz, dann Tierſchutz!“ Glaubt jemand wirklich im Ernſt, daß ſich ein Volk, das auf dieſem kulturloſen Standpunkt ſteht, eines ſchönen Tages von ſelbſt erheben und die Forderung ſtellen wird:„Nun iſt genug für uns getan, von heute ab wollen wir auch einmal ſehen, wo es bei dem Tier fehlt?“ Wo blieb dann eine ſolche von der Maſſe des Volkes erhobene und in die Wirklichkeit umgeſetzte Forderung in Zeiten, als es uns wirtſchaftlich weſentlich beſſer ging, etwa in der Zeit vor dem Kriege? Weiter: Iſt Menſchenſchutz und gleichzeitiger Tierſchutz etwa un⸗ vereinbar? Wenn es der Raum geſtattete, könnte hier im einzelnen bewieſen werden, daß die zum Schutze des Tieres geforderten Maßnahmen nicht im geringſten im Gegenſatz zu den Intereſſen der Men⸗ ſchen ſtehen, im Gegenteil, in den meiſten Fällen iſt eine anſtändige Behandlung des Tieres für den Menſchen von erheblichem Vorteil, z. B. bei der Pflege der ſogenannten Nutztiere. Vom kulturellen und ethiſchen Standpunkt aus aber iſt der Tierſchutz geradezu eine Vorausſetzung für den Aufſtieg eines Volkes, denn ein ſolcher iſt undenkbar ohne den Geiſt der Hilfsbereitſchaft und Brüderlichkeit, der niemals bei Menſchen zu finden ſein wird, die kein 1 Dem Volke in dieſer Hinſicht den einzig kla⸗ ren und richtigen Weg gewieſen zu haben, iſt eines der großen Verdienſte unſerer jetzigen Führer. Will man unſerem Kanzler Adolf Hitler, der einen nie erlebten Kampf für die Rettung unſres Volkes aus wirtſchaftlicher und ſeeliſcher Not und die Gleich⸗ berechtigung jedes Volksgenoſſen führt, etwa vorwer⸗ fen, er vernachläſſige den Menſchenſchutz? Und doch ſind bereits in den erſten Monaten ſeiner Regierung Geſetze zum Schutze des Tieres erlaſſen worden, die nach den vielen Jahren des ſchlechten Willens, der Verſtocktheit und des parlamentariſchen Haders ge⸗ rabdezu wie eine Erlöſung wirken. Wir haben aus dem Munde führender Männer, nicht zuletzt des Kanzlers ſelbſt, Worte über den Zuſammenhang von Tierſchutz und Kultur gehört, die uns zu denken ge⸗ ben ſollten. Wenn heute der Miniſterpräſident des größten deutſchen Landes, Hermann Göring, per⸗ ſönlich im Rundfunk zu dem ganzen Volk über das Verbot einer der größten Abſcheulichkeiten, nämlich der Viviſektion(wiſſenſchaftliche Tierfolter) ſpricht, ſo iſt das wohl der beſte Beweis für die Wichtigkeit, die die Regierung dieſen Fragen beimißt. Und da ſollen wir zurückſtehen? Sollen wir etwa gar die Hände in den Schoß legen in der Meinung, daß ja die Regierung alles Nötige für den Tierſchutz tut und den Miſſetäter ſchon beſtrafen wird? Nein, nun heißt es erſt recht handeln und darüber wachen, daß der Sinn ſolcher Geſetze auch erfüllt wird. Am heutigen Welttierſchutztag ſoll und muß ſich jeder darüber klar werden, daß er in irgendeiner Form mit daran arbeiten muß, daß das Los der Tiere end⸗ lich ein anderes wird. Was haben wir zu tun? Je⸗ der hat an ſeiner Stelle dafür zu ſorgen, daß die Achtung vor dem Tiere Allgemeingut des Volkes wird. 5 Es darf nicht mehr vorkommen, daß jemand an einer Tierquäleret vorbeigeht, ohne den Mut zu haben, einzuſchreiten und dem Rohling das Handwerk zu legen. Wir müſſen es dahin bringen, daß der Tier⸗ quäler nicht mehr als Volksgenoſſe betrachtet wird. Unbedingt erforderlich iſt eine größere Sachkenntnis über die Beſtrebungen der Tierſchutzbewegung und eine genaue Kenntnis der geſetzlichen Beſtimmungen. Iſt es nicht z. B. eine Schande ſondergleichen, wenn trotz des neuen Schlachtgeſetzes vom 21. 4. 33 bei Hausſchlachtungen auf dem Lande oder beim Töten von Kleinvieh und Geflügel im Haushalt häufig noch in der gemeinſten Weiſe geſchächtet wird? Da mu ß einfach jeder einſchreiten und Anzeige erſtatten. Wer ſich über irgend eine Frage des Tierſchutzes nicht im klaren iſt, darf die geringe Mühe nicht ſcheuen, ſich bei einem Tierſchutzverein Aufklärung zu holen. Möge jeder, der bisher mit einem ſolchen Verein nichts zu tun haben wollte, bedenken, daß erſt durch den Zuſammenſchluß aller Tierfreunde wirklich Großes geleiſtet werden kann. Die Mitgliedsbei⸗ träge ſind äußerſt gering. Leider iſt die Anzahl bzw. Leiſtungsfähigkeit die⸗ ſer Vereine noch viel zu gering, ſo daß eine ſorgfäl⸗ tige Ueberwachung des ganzen Landes, namentlich der ländlichen Bezirke, ganz unmöglich iſt. Deshalb iſt nichts ͤͤringlicher zu wünſchen, als daß ſich die Tierfreunde in den einzelnen Ortſchaften, namentlich in den größeren, zu Ortsgruppen zuſammen⸗ ſchließen. Rat und Auskunft erteilt hierbei gern der Tierſchutzverein Mannheim⸗Ludwigshafen e.., R 3, 12. Eine dringende Bitte ergeht heute an die Jugenderzieher, die Eltern und Lehrer und die Füh⸗ rer der Jugendverbände: Pflauzt bei jeder Gelegenheit die Liebe zum Tiere in die jungen Herzen und duldet unter keinen Umſtänden, daß ſich Eure Schutz⸗ befohlenen an irgendeinem Tier vergreifen! Ebenſo richten wir dieſen Ruf an die Geiſtlichkeit, ſich mehr als bisher für die Mitgeſchöpfe unſeres Gottes einzuſetzen. Es ſoll heute keiner dieſes Blatt aus der Hand legen, ohne ſich darüber klar geworden zu ſein, in welcher Form er ſeine Dankespflicht am Tier abtragen will. Wer einem Tierſchutzverein bei⸗ treten oder einen ſolchen durch eine Spende unter⸗ ſtützen will, der tue es ſofort! Doppelt hilft, wer ſchnelhhilft. Wenn ſich am heutigen Tage jeder gelobt, nach ſeinen Kräften an dem großen Kulturwerk des Tierſchutzes mitzuarbeiten, dann iſt Mitgefühl mit dem wehrloſen Tier haben. der Sinn des Welttierſchutztages erfüllt. Im Anſchluß hieran fand eine öffentliche Kundgebung ſtatt, in der Miniſter Sche mm einen von hoher Begeiſterung getragenen Vortrag über die Ziele des Nationalſozialismus hielt, wobei er beſonders das Weſen und die Ziele der neuen deutſchen Schule in den Vordergrund rückte. Letzte Fahrt ins Blaue Am Sonntag, 8. Oktober veranſtaltet, wie mitge⸗ teilt, die Reichsbahndirektion Ludwigshafen die letzte Fahrt ins Blaue. Der Fahrpreis be⸗ trägt.90 Mk. Die Abfahrt erfolgt Ludwigshafen Hauptbahnhof um.40 Uhr, die Rückfahrt gegen 22.00 Uhr. Infolge der bereits ſehr weit vorgeſchrittenen Jahreszeit hat ſich die Reichsbahndirektion entſchloſ⸗ ſen, ein Ziel zu wählen, das bei jeder Witterung die Möglichkeit gibt, den Tag nutzbringend zu verbrin⸗ gen. Es bietet ſich Gelegenheit, ſehenswerte Anlagen und Kunſtſchätze zu beſichtigen, Gelegenheit zu kleine⸗ ren und größeren Spaziergängen und Ausflügen ſo⸗ wie zu Kahnfahrten. Für die Jugend iſt außerdem genügend Gelegenheit geboten, das Tanzbein zu ſchwingen. Es empfiehlt ſich, möglichſt frühzeitig ſich eine Karte zu ſichern, da bie Teilnehmerzahl auch für dieſe letzte Fahrt ins Blaue eine beſchränkte ſein wird. Vorverkauf in Mannheim: Reiſebüro des Ver⸗ kehrs⸗Verein Mannheim; in Ludwigshafen: Amt⸗ liches Bayriſches Reiſebüro und Hauptbahnhof Lud⸗ wigshafen. Hinweiſe Die Mannheimer Klavierpädagogin Erika Seiler veranſtaltet am Samstag, den 7. Oktober, in der Harmonie, D 2, 6, unter Mitwirkung von Frau Käthe Leimeiſter⸗Schwaller(Geſang) einen Schü⸗ ler⸗Vorſpiel⸗Abend. 80 8 Einen Klavier⸗ und Liederabend veranſtalten am 7. Oktober im Caſino, R 1, 1, die Mannheimer Künſt⸗ ler Lisbeth Oberle(Klavier), Ellen Pfeil(So⸗ pran), Otto Bücher(Klavier) und Karl Graſſin⸗ ger(Tenor). Das Kollektiv hat ein hochwertiges Programm aufgeſtellt. Nochmals Claire Waldoff! Und ſie iſt auch„unſere Claire“ geworden. Das zeigte der toſende Lacherfolg, den die waſchechte Berlinerin am letzten Sonntag bei ihrem erſten großen Mannheimer Abend im Nibelun⸗ „Heimkehr ins Glück“ heißt ein neuer Tonfilm, der im badiſch⸗württembergiſchen Schwarzwald ſpielt und in dem Paul 8 örbiger, Luiſe Üllrich und Heinz Rühmann die Hauptrollen ver⸗ Der feſſelnde Film läuft ab Donnerstag im Roxy ⸗ Theater. treten. genſaal errungen hat. Es iſt gelungen, Claire Waldoff durch Verlegung des Münchner Abends, nochmals für Mannheim zu verpflichten für alle, denen der Abend viel zu kurz war und für die vielen, die es verſäumt haben, den erſten Abend zu beſuchen. Er findet als Nachtvorſtellung am Sams⸗ tag, den 7. Oktober, beginnend abends 11 Uhr, im Ufa⸗Palaſt Univerſum in N7 mit neuen Stücken und den beſten Vorträgen aus ihrem erſten Programm ſtatt. Filmrunoͤſchan Univerſum: Die ſchönen Tage von Aranjuez In, ſie ſind hinreißend ſchön, dieſe in Zärtlichkeit durchlebten Tage in Aranjuez, ſo ſchön, wie die aben⸗ teuerlichen und kriminaliſtiſchen Geſchehniſſe, die mit der Süßigkeit der lyriſchen Epiſoden des Films aus⸗ gezeichnet harmonieren, nervenkitzelnd⸗aufregend ſind. Die Kamera hat hier Unerhörtes, Herr⸗ liches geſchaffen, ſie läßt auf der Leinwand die Majeſtät der Pyrenäen, den mondänen Glanz der ſilbernen Küſte von Biarritz, die internationale Atmoſphäre San Sebaſtians und den Zauber der ſpaniſchen Landͤſchaft erſtehen. Es iſt wahrhaft Meiſterliches, was die Künſtler am Kurbelkaſten ge⸗ leiſtet haben, den gluthaften Himmel des Südens, den Lärm andaluſiſcher Städte, das herrliche Meer der iberiſchen Halbinſel, das alles haben ſie auf den Zelluloidſtreifen gebannt. Und mitten hinein in dieſe Farbe, lebenſprühende Welt ſpielt eine Hand⸗ lung von abenteuerlichſter Prägung. Eins der ſchönſten Perlenkolliers eines vor⸗ nehmen Juweliergeſchäftes in der Pariſer Rue de la Paix wird geraubt. Der Trick einer ſchönen blonden Frau gelingt. Ein ſchillernder Mereedes⸗ wagen jagt nach Süden. Der ſchöne Flüchtling iſt mit ſeiner Beute entkommen. Währenddeſſen ſpielen alle Sender Europas. Und die Bande der inter⸗ nationalen Juwelenräuber, die an allen Luxus⸗ plätzen des Kontinents, überall dort, wo man die Reichen dieſer Welt und gutgläubige Juwelen⸗ händler ausfleddern kann, zu Hauſe iſt, zittert ein bißchen. Aber das Perlenkollier wird von der blon⸗ den Venus ſicher über die ſcheinbar rettende ſpaniſche Grenze gebracht. Ein verliebter junger Auto⸗ ingenieur leiſtet ahnungslos einer Hochſtaplerin von Format unſchätzbare Dienſte. Aber die Polizei zweier Länder verfolgt beharrlich die Spur der Bande. Und während die ſchöne Frau, die der blendende, betörende Lockvogel der Räuber war, ver⸗ liebte Stunden mit ihrem Verehrer von der Auto⸗ zunft verbringt, werden die wenig ehrenwerten Mit⸗ glieder der Juwelenliebhaber G. m. b. H. nach⸗ einander gefaßt. Zuletzt erreicht auch den blonden Vamp ſein Schickſal. Ein Traum von Liebe und Glück iſt zu Ende. Die ſchönen Tage unter den Palmen von Aranjuez ſind endgültig vorüber Dieſes flotte Spiel um Abenteuer und Juwelen wird von einer Reihe ſehr ſympathiſcher Dar⸗ ſteller beſtritten. Da iſt vor allen Brigitte Helm, die eine Hochſtaplerin von internationalen Graden zeichnet. Mit dem Raffinement einer Dietrich und dem ihr eigenen Liebreiz gibt ſie die blonde, verführeriſche Frau, die Perlen und Herzen ſtiehlt. Ihr Spiel iſt ganz vordergründig, aber nie aufdringlich. Ihr gleichwertiger Partner iſt Guſt av Gründgens. Er ſtellt einen ewig gehetzten Ban⸗ denführer dar, der ohne Skrupel über Leichen geht, um zu ſeinem Geld zu gelangen. Flottes Porträt. In ſchmiſſigen Strichen hingehauen. Ein Hoch⸗ ſtapler und mondäner Räuber vom Scheitel bis zur Des ferneren: Kurt Veſpermann als Sohle. Gauner mit dem unerfüllbaren Traum vom Erwerb einer 1 kob Tiedtke als ziemlich ſanguiniſcher Juwe⸗ ter. einem famoſen Film! Dazu die intereſſante Ufa⸗Wochenſchau, die u. a. den erſten Spatenſtich an der Autoſtraße Frank⸗ furt— Mannheim bringt. cf. Hauptſchriftleiterr H. A. Meißner 8 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Handelstell: K. Ehmer 18 2 En 158— 5 8 port: i, V. K. mer- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und übriger Teil: C. W. Fennel— Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen J. Faude ſämtlich in Mannheim.» Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, K 1,—3 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückfendung nur bei Rückvorto 8 8 daraufhin Hühnerfarm, Wolfgang Liebeneiner als netter, ſehr verliebter junger Autvingenieur und Alles in allem: Ein famoſes Enſemble in. Lokaler Teil: R. Schönfelder ꝓun! ſes T walde Die E im Ki die ge damit begin! Jahr ſen, u. waren Mal erlau wie 9 konnt Glück; es nit gen d ergebe nicht dieſen gute zu ac Bahn werde Von ſo li Glück aur C damit die al nötig über Vi nicht zum nach kann Gewi deutſc nung komm rep Auch wir g togra. ſchlief muß den 2 geben Belie dem kenne regel! antes Wort * * forme . 5 und f feuer: ten. wie Roulette 1 7 2 . eee Mittwoch, 4. Oktober 1933 Neue Mauuheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 459 — Die Slichshugel rollt in Buden-Baden Die erste Spielbank in Deutschland wurde am Donnerstag abend eröffnet ider one Nameru (Bericht unſeres nach Baden Baden entſandten Redaktions mitgliedes) Der 3. Oktober 1933 wird für die Geſchichte Ba⸗ den Badens und ſeine künftige Entwicklung als Badeort und internationaler Treff⸗ punkt von großer Bedeutung ſein. Am Abend die⸗ ſes Tages wurde dieſe Perle des badiſchen Schwarz⸗ waldes von einem goldenen Zauberſtab berührt. Die Spielbank, die 61 Jahre geſchloſſen war, iſt jetzt im Kurhaus wieder eröffnet worden und nun iſt es die gern gehegte Hoffnung des ſchönen Kurortes, daß damit auch die goldenen Quellen wieder zu ſpringen beginnen, die in vielen Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts Baden⸗Baden ſo haben aufblühen laſ⸗ ſen, wie wir es heute kennen. Lange Bemühungen waren notwendig, bis es ſo weit war, bis zum erſten Mal in Deutſchland wieder eine öffentliche Spiel⸗ erlaubnis für die bisher bei uns verbotenen Spiele und Baccarat erteilt werden konnte. Doch wir alle wiſſen ja: wenn auch das Glücksſpiel in Deutſchland verboten war, tot war es nicht. Viele unerfreuliche polizeiliche Feſtſtellun⸗ gen der letzten Jahrzehnte haben das immer wieder ergeben. So iſt denn nicht einzuſehen, weshalb man nicht von Staats wegen darauf bedacht ſein ſollte, dieſen Spieltrieb nicht auch der Allgemeinheit zu gute kommen zu laſſen und dabei gleichzeitig darauf zu achten, daß der ganze Spielbetrieb in geordnete Bahnen gelenkt wird. So kann vieles zum Segen werden, was dem Einzelnen oft zum Unglück wird. Von dieſen Erwägungen hat ſich ſicherlich auch Muſ⸗ ſolin i, der beſtimmt kein perſönlicher Freund des Glücksſpiels iſt, leiten laſſen, als er die Erlaubnis zur Errichtung einer Spielbank in San Remo gab, damit die ſehr vielen und wohlhabenden Fremden, die alljährlich die italieniſche Riviera beſuchen, nicht nötig haben, mit ihrem Spieltrieb und ihrem Geld über die nahe Grenze nach Monte Carlo zu gehen. Von jetzt ab braucht die Welt, in der man ſich nicht langweilt und in der man noch das nötige Geld zum Verſuch ſeines Glücks im Spiel beſitzt, weder nach Italien noch nach Frankreich zu gehen, ſondern kann genau das gleiche Vergnügen und die gleichen Gewinnmöglichkeiten auch bei uns im ſchönſten deutſchen Badeorte haben. Wie es zur Wiedereröff⸗ nung des Spielbankbetriebes in Baden-Baden ge⸗ kommen iſt, haben wir in verſchiedenen Bil d⸗ reportagen unſeren Leſern bereits geſchildert. Auch zum geſtrigen feierlichen Eröffnungsakt wären wir gerne mit der Kamera gefahren. Doch das Pho⸗ tographieren am Abend und bei künſtlichem Licht iſt ſchließlich nicht Jedermanns Sache und außerdem muß es ebenſo wie es Lieder ohne Worte gibt, für den Berichterſtatter auch Bilder ohne Kamera geben. Zumal man dieſe Bilder ja jederzeit nach Belieben auch ſprechen laſſen kann. Und zwar nach dem bekannten Syſtem, das wir alle aus dem Kino kennen, von Fox tö⸗nen⸗der Woch⸗en⸗ſchau, die uns regelmäßig von dem aktu⸗ell⸗ſten und in⸗tereſſ⸗ antes⸗ten in al-len Tei⸗len der Er⸗de in Bild, Wort und Ton Kenntnis gibt. Alſo Vorhang hoch! 1. Bild Im Veſtibül des Kurhauſes iſt eine feſtlich ge⸗ kleidete Menge verſammelt. Etwa hundert Herren und Damen mögen es ſein. Auch viele braune Uni⸗ formen ſteht man, darunter den Preſſechef der badi⸗ ſchen Staatsregierung, Herrn Franz Moraller. Man ſteht in Gruppen beieinander und unterhält ſich. Kurz nach 8 Uhr werden von Saaldienern in Wadenſtrümpfen und Schnallenſchuhen die großen Portale geöffnet, die ins Innere des Hauſes füh⸗ ren und Kurdirektor von Selaſinſky fordert zum Eintritt auf. Alles ſtrömt hinein. Drinnen kurze Begrüßung durch den Kurdirektor und Oberbürgermeiſter Dr. Elfner. Dann begibt man ſich in den großen Spiegelſaal. Es iſt der bis⸗ herige Ballſaal. Ganz im Stile Ludwig XIV. gehal⸗ ten, von einem Prunk, wie man ihn heute nur noch selten ſieht. Alles in Rot und Gold. Mit dunkel⸗ roter Damaſtſeide die Wände beſpannt, Leuchter und eingebaute Spiegel an den Wänden. Schwere Vor⸗ hänge und eine hochgewölbte Stuckdecke, von der herab maſſige, goldbronzierte Kronleuchter prunken. Auf koſtbarſtem Teppich ſind zwei lange Tiſche mit je zwei Roulettetiſchen aufgeſtellt. An den Seitenwän⸗ den ſtehen Baccarattiſche. Franzöſiſche Croupiers, die aber leidlich deutſch ſprechen, erklären das Spiel. Soweit Plätze vorhanden ſind, läßt man ſich auf Ein⸗ ladung der Kurdirektion dann nieder zu einem Probeſpiel. Glitzernde Ships im Werte von je 20 Mark werden zur Verfügung geſtellt, müſſen ſpä⸗ ter jedoch ſelbſtverſtändlich wieder zurückgegeben werden. Und dann kommt der große Moment, wo Landrat nach Heidelberg geht. Der Oberbürgermei⸗ ſter begrüßt die Gäſte, wirft einen Rückblick auf die glanzvolle Geſchichte Baden⸗Badens im vorigen Jahrhundert und gibt den guten Hoffnungen Aus⸗ druck, die er im Hinblick auf die Wieder⸗Eröffnung der Spielbank für das neue Aufblühen von Baden Baden hegt. Beſonderen Dank ſagt er der badiſchen Regierung, die ſich für die Erlaubnis zum Spiel⸗ betrieb beim Führer eingeſetzt hat. Neben dem Oberbürgermeiſter ſitzt ein Herr in mittleren Jah⸗ ren, mit markantem Geſicht, dunklen ſchwarzen Das iſt der Spielſaal des Kurkaſinos zu merſten Mal nach 61 Jahren wieder in einem öffentlich erlaubten Rouletteſpiel in Deutſch⸗ land die Glückskugel rollte. Sie wird geworfen von Apotheker Dr. Rößler aus Baden⸗Baden, der noch im Jahre 1872 beim Schlußſpiel in Baden⸗Baden da⸗ bei geweſen iſt. Damals war er ein 12jähriger Schuljunge und heute iſt er ein Greis im Silberhaar, jedoch noch bewundernswert friſch und rüſtig. Die erſte Kugel fällt auf 34 und rot, die zweite auf 28, wieder rot. Im Jahre 1872 fiel die letzte Kugel auch auf rot, und zwar auf No. 9. Der jetzige Auftakt wird durch Radio aller Welt bekannt gegeben. Beim Probeſpiel verſuchen ihr Glück dann noch die ein⸗ heimiſchen Oberbürgermeiſter Dr Elfner, der kom⸗ miſſariſche Bürgermeiſter Schwedhelm⸗Baden⸗Baden und Kreisleiter Bürkle. Seltſam angeregt, iſt alles durch die Atmoſphäre des Spielſaals. Plaudernd und lachend geht man dann hinauf in das obere Stockwerk. 2. Bild In einem hellgetönten Saal für kleine Feierlich⸗ keiten im erſten Stockwerk des Kurhauſes ſitzt eine feſtlich geſtimmte Tafelgeſellſchaft beiſammen. Man erfährt daß 68 Perſonen geladen ſind, darunter nur zwei Damen. Mit der Vertretung der badiſchen Regierung iſt außer Herrn Preſſereferent Moraller noch Herr Landrat Naumann beauftragt, der bisher Polizeipräſident in Baden-Baden war und jetzt als Haaren, gelblicher Geſichtsfarbe, elegant gekleidet, dem man ſofort den Franzoſen anſieht. Es iſt Herr Peuil Salles aus Paris, der Repräſentant des franzöſiſchen Pächterkonſortiums. In fransöſiſcher Sprache gibt er in wenigen Sätzen ſeinem Dank und ſeiner Zuverſicht für ein neues Aufblühen der ſchö⸗ nen Stadt an der Oos Ausdruck. Für die Armen der Stadt überreicht er dem Oberbürgermeiſter einen Scheck über 1000 Mark. Während des Tiſchgeſprächs erfährt man, daß am Vormittag dieſes Tages 100 000 Mark Garantie⸗ ſumme eingezahlt worden ſind und zwar in funkeln⸗ der Goldmark, obwohl das vertraglich gar nicht ausbedungen wax. Als eigentlicher Direktor des Spielbetriebes iſt Herr Wormſer aus Paris ver⸗ pflichtet. Vertraglich iſt feſtgelegt, daß noch im Laufe des Winters die franzöſiſchen Croupiers durch deutſche erſetzt werden ſollen. Eine Erteilung von Unterricht dazu iſt verabredet. Die Pachtzeit für die franzöſiſche Geſellſchaft iſt vorläufig auf ein Jahr bemeſſen. Die Pächter müſſen eine monatliche Pacht von 3500 Mark bezahlen und einen beſtimmten Anteil vom Gewinn abführen. Zwiſchen den eifrig hin⸗ und herflutenden Ge⸗ ſprächen hört man von den Türmen der Stadt die neunte Abendſtunde ſchlagen und flugs fällt einem ein, daß um 21 Uhr der Spielbetrieb der Bank offi⸗ ziell eröffnet werden ſoll. Eiligſt ſauſt der Bericht⸗ erſtatter die Treppe hinunter. Irrkraut Von Hermann Eris Buſſe Ich kam einſt in mein Dorf, es iſt ein Schwarz⸗ walddorf. Und ſah die ſchöne Anna Kaſt, als ſie vorüberwehte wie ein Geiſt. Warum iſt die Anna Kaſt ſo ſcheu, warum weicht ſie den Leuten aus, vor⸗ ab dem Mannsvolk? Ja, höre, eine ſeltſame Ge⸗ ſchichte. Im Dorf kennen ſie ſie alle, doch niemand ſpricht darüber. Ein Zauber iſt in Anna Kaſt ge⸗ kommen, ganz alter Zauber, hätt' nimmermehr ge⸗ dacht, daß der noch lebt, weil ſchon die Urgroßmutter hinterm Webſtuhl berichtet hat, früher ſei am Aber⸗ glauben manch arme Seel' zuſchanden worden. So hört. Es hat das Maidle einen Jäger ken⸗ nengelernt auf dem Hammeltanz zu Pfingſten. Der iſt ganz keck wie hergezaubert dageſtanden mitten auf dem Tanzboden mit ſeinem grünen Hütel und ſeinem grünen Kittel. Die Mädchen haben große Augen zu ihm hin gemacht, denn ſeine weißen Zähne zeigte er beim Lachen und zwinkerte mit dem linken Aug', daß es den Jungfern ganz anders wurde. Die Burſchen ſchauten bald zornig hin und her, jeder machte ſich darauf gefaßt, dem Hergeloffenen die Laune zu verderben, falls er eines der Mädel zum Tanzen holen ſollte. Als die Muſik den Oberländer ſpielte, und jeder raſch nach ſeiner Tänzerin langte, da warf der Grüne ſeinen Hut mit ſpitzgem Juchzen in die Höhe“, und feuerrote Locken quollen ihm über die Stirn, ſo feuerrot, daß alle, die es ſahen, einen Schrecken krieg⸗ ten. Und auf die Hochmütigſte im Ort ging er dann zu, grad wie ein Gockel, der ſich ſpreizt, es war die Anna Kaſt, der bisher noch kein Freier recht ge⸗ weſen. Geht auf die ſchöne Anna zu und holt ſie zum Tanz. Sie nickte, tat ganz einig mit dem Jäger, ſie lachte wie ſonſt nie und ſchwang die Röck wie nie. Und wer bei dieſem Tanze zuſchaute, der fand, ſie waren wohl das feinſte Paar im Reigen, doch auch, o wollte es allen ſcheinen, das frechſte. Was iſt denn in die Ann gefahren? fragten die Mädchen. Was iſt das für ein fremder Fuchs? ſo raunten bös die Burſchen. Der Fuchs verſtand indes zu feiern, ſo gut wie er das Tanzbein ſchwang. Und mit dem blanken La⸗ chen und mit dem knitzen Zwinkern, ja mit den leuchtenden Locken, da kirrte er ſte ſich mit Witz und Wein. Er zahlte den Burſchen die Liter und ſchenkte den Mädchen vom Krämerſtand am Feſtplatz Zucker⸗ zeug und Krallen(Glasperlketten). Die Ann blieb ihm zur Seite, hatte ſich ſelber ganz vergeſſen vor lauter heißer Lieb' zu ihm. Er nahm ſie um die Hüfte, er ſpielte mit den Bändern an ihren dunklen Zöpfen, preßte ſie an ſich, wenn ſie tanzten, der Atem blieb ihr faſt darüber ſtehen. Und all ihr Hoch⸗ mut war dahin. Doch auch die andern Pärlein ſtell⸗ ten ſich nicht kühl, ſie ſahen die Flamme in bem Rei⸗ gen tanzen und ach, ſo wild der Grünrock, ſeine Lok⸗ ken ſchwang, ſo keck wurde der Mut der ſcheuſten Burſchen. Es hatte ſich bald gezeigt, dieMädchen muß⸗ ten's tragen wie toll die fingſten mit dem Grünen war. Hört weiterl Um Mitternacht entwich der Grüne aus dem Reigen. Wollte es heimlich tun, doch Anna, wie von Sinnen, wollte ihn halten, wiſſen, woher er kam, wiſſen, wohin er ging und ob er wiederkehre und wann und wie. Er aber lachte auf, brannte noch einen Kuß auf ihre heißen Lippen und rief, er müſſe heim. Die Ann blieb ratlos erſt zurück, dann aber brauſt's ihr auf ihm Blut, und jäh rannte ſie ihm nach' niemand konnte ſie halten. Sie reunt und rennt durch Hurſt und Dorn dem nahen Walde zu. Die Sterne zu ihren Häupten funkeln grell. Die Nacht iſt lau und ohne Wind. Der ſchwarze Wald ſchweigt wie das Grab. Ganz weit im Tiefen drin hupt eine Eule, oder iſt's der fremde Mann der ruft? Ann eilt ihm nach, der Eulenſchrei wird ferner und iſt dann ganz vom Tiefen einge⸗ ſchluckt. Er wiederholt ſich nicht mehr. Ann iſt nun auch im Tiefen, dünkt es ſie, wo weder Weg noch Steg mehr geht. Zu ihren Häupten ſind erloſchen die Sterne und der Mond. Ann lauſcht. Doch was ſie 8 meint, das laufe, iſt nur ihr eigen Herz, das pocht. Die Ann ſteht ſtill. Da— unter ihrem linken Schuh brennt ſte's auf einmal wie Feuer. Die Sohle brennt, als trete ſie mit wunder Haut in Pfeffer oder gar auf glühend Eiſen. Sie ſtöhnt vor Schmerz, doch ſie kann den Fuß nicht heben, er iſt ſo ſteif und iſt ſo ſchwer. Sie hat zuviel getanzt. Der Schuh hat wohl ein Loch. Sie ſchlägt das Kreuz, da wird der Fuß gelöſt, und ſie eilt fort. Die Nacht verweht. Sie irrt, hat keine Ruh, die ſchöne Ann. Der Wald iſt ihr ſo fremd. Der Mor⸗ gen kommt ſo grau, und vor den großen Vögeln, die plötzlich aus den Bäumen huſchen, den Auerhähnen, fürchtet ſie ſich ſehr. Sie irrt und irrt bis in den Mitta. Keine Geißel knallt. Kein Pferd wiehert und keine Axt tönt gegen einen Stamm. Sie irrt, ihr ſcheint's im Kreiſe, und ſchließlich fällt ihr ein— das Irrkraut, das Irrkraut. Irrkraut wächſt im Wald. Das Irrkraut brannte ihr die Sohle wund als ſie es niedertrat, und niemals würde ſie nach Hauſe finden, es ſei denn, eine Liebe ſuche ſie. Der Rote hatte dieſe Liebe nicht. Um eine andere hat ſte nie gewußt. Jedoch es lebt ein Knecht in ihres Vaters Hof, der hat es nie gewagt, ſie offen anzuſchauen, doch ſie zu lieben im Geheimſten, das konnte er nicht laſſen. Der ſah ſie in der Nacht im Bann des Fremden glühen, und ſah ſie auch mit ihm ſich ab⸗ ſeits wenden. Als ſie nicht da war morgens, und die alten Bauern beſorgt in ihrer Arbeit auf der Matte oft innehielten, um den Boten vom Hof mit Nachricht zu erſpähen oder gar ſie ſelber, da bot der Knecht ſich an' ſie zu ſuchen. Er zeigte in den Wald hinüber der ſchon lange verrufen war, weil es drin umgehen ſollte, ja Irrkraut wüchſe drinen. Der Alte nickte nur mit runden, trockenen Augen.„So geh mit Gott“, kam's aus dem dürren Mund der Mutter. 5 Er lief und lief. Rief Ann und Anna, Anneli und Liebſte. i 5 3. Bild Vor den Türen des Spielſaales drängt ſich eine dichte Menge, die ſogenannten Sehleute, die bei allem wenigſtens von weitem dabeigeweſen ſein müſſen. Viel Einheimiſche ſind darunter, denen aus grund⸗ ſätzlichen Erwägungen heraus der Zutritt zu den Spielſälen im allgemeinen verboten iſt. In dem langen Durchgangsſaal zu den eigentlichen Spiel⸗ ſälen ſtößt man wieder auf eine Kopf an Kopf ſte⸗ hende Menſchenmenge. Alles drängt ſich vor den Tiſchen des Sekretariats, um mit hochgereckten Hän⸗ den ein Anmeldeformular zu erhaſchen, deſſen Aus⸗ füllung die Vorausſetzung iſt für die Betretung der Spielſäle. Auch wird ein Eintrittsgeld erhoben, das für die Tageskarte 1 Mark beträgt. Der Einſatz am Roulettetiſch beträgt mindeſtens 2 Mark und höch⸗ ſtens 1000 Mark. Auf die einzelne Nummer kann je⸗ doch nur bis 30 Mark geſetzt werden, wobei zu bemer⸗ ken iſt, daß der Glückliche, der unter 95 vorhandenen Nummern die richtige trifft, 35 faches Geld aus⸗ bezahlt erhält, während man bei den einfachen Chanen ſchwarz oder rot, grad oder ungrad nur den doppelten Einſatz zurückbekommt. 5 Im Spielſaal rollt bereits die Kugel. Die erſte Nummer beim öffentlichen Spiel war 26. Jeder Stuhl an dem Doppeltiſch iſt von eifrigen Spielern beſetzt, darunter auch von vielen Damen. Schon gleich hier am erſten Abend ſteht man einige Spie⸗ lertypen, wie ſie für alle Spielſäle der Welt charak⸗ teriſtiſch ſind: Eine ältliche Dame, in altmodiſchem Gewand und einen älteren Herrn mit grauem Schnauzbart und ſchwarzem Gehrock, die man über⸗ haupt keinen Einſatz wagen ſieht, ſondern die ſich an⸗ ſcheinend nur damit beſchäftigen, daß ſie jede Num⸗ mer und jede Farbe, die im Glücksrade heraus⸗ kommt, eifrig in die verſchiedenen Rubriken eines dicken Schreibbuches eintragen, das vor ihnen liegt. Auf dieſe Art hoffen dieſe guten Leute hinter die Schliche der Glücksgöttin zu kommen und ſo allmäh⸗ lich ein„totſicheres Syſtem“ aufzubauen, nach dem ſie im Endeffekt nur noch gewinnen, aber nicht mehr verlieren können. Schlußbild Spät in der Nacht trifft der Berichterſtatter wie⸗ der in Mannheim ein und liegt bald darauf in ſei⸗ nem Feldbett und in Morpheus Armen. Im Traum ſieht er, wie er die Spielbank ſprengt und ſo viel Gold einheimſt, daß es ihn zu Boden zieht. Gleich⸗ zeitig wogen breite Ströme funkelnden Goldes an ihn heran und rauſchen und brauſen immer näher auf ihn zu. Von einem Alpdruck bedrückt wacht der Träumende auf, geht ans offene Fenſter und atmet in tiefen Zügen die reine, klare Nachtluft. Wie ſchön, wie erfriſchend kühl iſt dieſe Herbſtnacht, Millionen Sterne glitzern am Himmel. Wie gut, daß dieſer ſchreckliche Traum nicht Wirklichkeit war L= ruhigt ſchläft man mit gutem Gewiſſen raſch wieder ein und beim frühen Erwachen ſummt man aus dem Unterbewußtſein des nächtlichen Erlebniſſes heraus wie von ſelbſt vor ſich hin: Gold und Silber lieb ich ſehr, kann's auch gut gebrauchen, hätt' ich nur ein ganzes Meer mich hinein zu tauchen. Braucht ja nicht geprägt zu ſein, hab's auch ſo ganz gerne, ſei's des Mondes Silberſchein, ſein's die goldnen Sterne. ham. Die Salz riistet ZII IDeinlesefest Neuſtadt a. d. Hdt., 4. Okt. Im Mittelpunkt des „Tages der Ernte“ ſteht in der Pfalz im geſamten Weinbaugebiet das Pfälziſche Weinleſefeſt. Darüber hinaus werden die nächſten Wochen im Zei⸗ chen des Weinherbſtes ſtehen. Auf Veranlaſſung der Reichspropagandaſtelle Rheinpfalz ſind vom heuti⸗ gen Freitag an für die Dauer von 14 Tagen die freundlichen Weinorte mit Weinlaubgirlanden und Weintrauben geſchmückt, Transparente heißen die durchfahrenden Fremden willkommen und weiſen ſie auf die feſtlichen Tage der Weinleſe hin. Die Schau⸗ fenſterauslagen, vor allem in den alten Städten, ſind nach Möglichkeit ebenfalls auf die Weinleſe einge⸗ Die Gaſtſtätten werden in Kürze den erſten ſtellt.' 5 neuen Wein ausſchenken, den„Bitzler“ und den „Federweißen“. Das Echo äffte ihn, daß ihm ſpeiübel ward vor Angſt und Wut. Und schließlich, fernher ſckhlug die Turmuhr eins, es war ganz tief im Walde, eins im Mittag, die Stille ließ die Töne in das Dichte klin⸗ gen da fand er ſie die Ann, das Haar zerzauſt, die Schuhe ganz zerriſſen zu Füßen eine Baumes, halb von Sinnen. g Sie ging dann willig mit, ſcheu und verſtört. Er ſagt:„Es iſt nicht weit, Ann. Biſt auf Irrkraut treten? Faſt dünkt's mich ſo.“ Sie nickt und ſchaut ihn ſinnend an. Und er wird rot und ſieht beiſeite. Sie nimmt den Joſef jetzt zum Mann, den ar⸗ men, glücklichen, denn die er endlich kriegt, das iſt die Ann nicht mehr, die mit dem Grünen lachte. Wer Irrkraut tritt, der wird nur wieder froh, wenn Lieb! zu Liebe kommt. Und hier kam Lieb' zu Leide. Im Eröffnungskonzert der Mannheimer Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater am Donnerstag wird u. a. Beethovens Sonate Op. 111(nicht Op. 11, wie irrtümlich berichtet wurde) geſpielt werden. 8 Aus der Mannheimer Kunſthalle. Neben der Werbeausſtellung der beiden Mannheimer Künſtler Joachim Lutz und Will Sohl ſind zwei weitere Sonderausſtellungen eröffnet worden. Die eine enthält Leihgaben aus der badiſchen Kunſthalle Karlsruhe, die andere zeigt den Nachlaß des vor neun Jahren verſtorbenen Malers Walter Lilie, Schwetzingen. a N O Heſſes Muſikerkalender für 1934. Konzertie⸗ rende Künſtler, Muſikpädagogen und Berufsmuſiker werden darauf aufmerkſam gemacht, daß Heſſes Mu⸗ ſikerkalender in dieſem Jahre wieder in altem Um⸗ fange erſcheint. Die Eintragung, die koſtenlos er⸗ folgt, hat für jeden Muſiker größte Bedeutung, Nur ſo kann ein genauer Ueberblick über das deukſche Mufikleben gegeben werden. Fragebogen für die Eintragung verſendet auf Anfordern koſtenlos Max Heſſes Verlag, Berlin⸗Schöneberg. 2 — zwei Amerikaner, Vertreter des Deutſchen Radfahrer⸗Verbandes die Renn⸗ ein Flieger⸗Hauptfahren über 3 Runden Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 4. Oktober 1933 Deutſchland und die Veſten der Welt Im allgemeinen darf man die Leichtathletikſaiſon 198g als abgeſchloſſen betrachten. Gewiß mögen hier und da in den nächſten Wochen noch Veranſtaltungen, auch ſolche grö⸗ ßeren Stils, abgewickelt werden, aber die eigentliche Saiſon mit ihren zahlloſen Länderkämpfen in allen Teilen der alten und neuen Welt, mit den mannigfaltigen Meiſter⸗ ſchaftswettbewerben iſt vorüber. Es lohnt ſich ſchon, eine Geſamtbilanz zu ziehen. Die großartigen Leiſtungen beim vorjährigen Olympia in Los Angeles ließen es von vornherein als fraglich er⸗ ſcheinen, daß ein weiterer Vormarſch ins Land der Rekorde angetreten werden würde. Tatſächlich gab es auch in den gern als klaſſiſch angeſprochenen Wettbewerben des Olym⸗ piaprogramms keine Fortſchritte gegenüber dem Vorfahr. Drei neue Weltrekorde ſind da die rühmlichen Aus⸗ nahmen. Luigi Beccali verbeſſerte den 1500 Meter⸗ Weltrekord auf:49, Jack Keller ſtellte im 110 Meter⸗ Hürdenlauf mit 14,1 Sek. eine alleroͤings phantaſtiſche Welt⸗ beſtleiſtung auf und Hans Heinrich Sievert kam im Zehnkampf auf 8467 Punkte. Im übrigen war in wohl faſt allen Ländern allgemein ein bekanntlich Rückſchritt be⸗ deutender Stillſtand zu verzeichnen, ein ganz natürlicher Vorgang nach einem olympiſchen Jahr. Betrachtet man die auf der ganzen Welt erzielten Jahresbeſtleiſtungen, ſo bleibt der Eindruck von der übermächtigen Stärke der ame⸗ rikaniſchen Leichtathleten haften. Allerdings, in den Lang⸗ ſtrecken und in einigen Spezialübungen, wie Dreiſprung und Speerwerfen und auch Hammerwerfen, haben ſie gegen die übrige internationale Elite noch immer nicht mit⸗ zureden. Für uns iſt es natürlich beſonders intereſſant und wichtig, wie die deutſchen Athleten im Ver⸗ gleich zur Weltklaſſe abgeſchnitten haben, und da kommen wir zu einem durchaus günſtigen Ergebnis. Zwei Deutſche, unſer famoſer Hans Heinrich Sievert und der großartig veranlagte Leipziger Long ſtehen ſogar an der Spitze der Weltbeſten dieſes Jahres. Doch gehen wir die Wettbewerbe der Reihe nach durch. Ueber 100 Meter ſtellten der amerikaniſche Neger Metcalfe, den wir auch bei uns ſahen, ſowie Arthur Jonath und Borchmeyer den Weltrekord von 10, Sekunden auf. Ueber die große Klaſſe von Jonath, der nun leider dem Sport Valet ſagen will, und unſerem Dop⸗ pelmeiſter Borchmeyer ſind keine Worte zu verlieren. Berger⸗Holland, die Amerikaner Anderſon und Dyer, der Argentinier Luti und ſchließlich auch die drei Deutſchen Schein, Lammers und Hendrix, liefen in dieſem Jahre 10, Sek. Metcalfe, heute fraglos der ſchnellſte Menſch der Welt, ſteht über 200 Meter mit der phantaſtiſchen Zeit von 20,4 Sek. an erſter Stelle. Der Amerikaner Owens lief 20,8 Sek., der Japaner Noſhioka 21,2 Sek. Dann kommen Jonath und der Amerikaner Jones mit fe 21,8 Sekunden vor Borchmeyer mit 21,4 Sek. Die 400 Meter ſind— wenn man ſo ſagen will— eine rein amerikaniſche Strecke. Duvalle(46,9), Hardin(47,), Fuqua(47,2), Eaſtman(47,5), Williams(47,6) und Jones(47,6), durch⸗ weg alſo Amerikaner, liefen die beſten Zeiten. Beſter Europäer und Achter der Rangliſte iſt,— worauf wir ſtolz ſein dürfen— der Berliner Voigt mit 48 Sek. Ihm kam der Finne Strandvall mit 48,1 am nächſten. In den Mittelſtrecken ſpielten die Deutſchen eine bedauerlich mäßige Rolle. Ueber 800 Meter waren die Amerikaner Cunningham und der Italiener Bec⸗ ali mit je:50,63 Sek. die Beſten. Hornboſtel und Kubſh, liefen:50,9 bzw.:52,2. Und dann kommt eine ganze Reihe von Läufern, die unter 1,54 lie⸗ fen. Von unſeren Mittelſtrecklern kamen Meiſter König (Hamburg) und Dr. Peltzer auf:54,4. Noch böſer ſieht es für uns allerdings im 1500 Meter⸗Lauf aus, kam doch kein deutſcher Läufer auf eine Zeit unter 4 Min. Mit ſeinem bereits erwähnten Weltrekord von 3149 ſteht der Italiener Beccali an vorderſter Stelle. Auf ihn fol⸗ gen Lovelock(Neu⸗Seeland) mit:49,8, Cunningham(US) mit:51,86, Szabo(Ungarn) mit:52,63, Thomas(England) mit:53,68. Die langen Strecken ſind weiterhin die Domäne der Finnen geweſen. Lehtinen lief über 5000 Meter mit 14:41,4 die Jahresbeſtzeit vor ſeinem Landsmann Toi⸗ vonen mit 14:41,3. Auch den dritten Platz nimmt mit Virtanen ein Finne ein. Virtanen lief 14:43,6. Es fol⸗ gen die Schweden Magnuſſen und Petterſſon(14:43,8 bzw. 1444,44) vor dem Finnen Iſo⸗Hollbo. Kein Deutſcher lief unter 15 Minuten. Verſchwunden iſt der Name Nurmi aus der Rangliſte. Er kehrt auch in der Rangliſte der 10000 Meter nicht wieder. Erſtaunlich iſt die erſt vor wenigen Tagen aufgeſtellte Jahresbeſtleiſtung des Finnen Iſy⸗Hollo von 30:21. Erſt in deutlichem Abſtande fol⸗ gen ſeine Landsleute Lehtinen(30:80)), Virtanen 30:30,7) und Salminen(31:29,7), dann der ſehr ſtark nach vorn gekommene Franzoſe Rörolle(31:32,1) vor dem Schweden Lindgren(31:82,8) und an nächſter Stelle finden wir unſeren prächtigen Syring, deſſen Jahresbeſtzeit auf 31:88 ſteht. Auch der 83000 Meter⸗ Hindernis ⸗ lauf blieb im weſentlichen eine Angelegenheit der Fin⸗ nen. Iſo⸗Hollo lief auch in dieſer Konkurrenz mit :00, die Jahresbeſtzeit. Toivonen(Finnland) mit:22, Mecluſkey(USA) mit:24, Mattilainen(Finnland) mit 924,2 ſind die Nächſtbeſten vor dem deutſchen Meiſter Göhrt, der mit:25, eine hervorragende Zeit lief. Die Hürden läufe werden von den Amerikanern beherrſcht. Jack Keller lief über 110 Meter, wie be⸗ reits erwähnt, mit 14,1 Weltrekord. Morris lief 14,4, Meier 14,5. Dann folgen Beard und der Engländer Finlay mit 14,6. Erſt an zwölfter Stelle findet man den Berliner Tag der Sieger Kehraus auf der Phönie⸗Kampfbahn Mannheim Der Abſchied von der Radrennbahn, der Kehra us iſt nahegerückt. Noch einmal rufen am 8. Oktober die neuen fahrer hier an den Start um das den Tag der Sieger zu beſtreiten. Es ſind allerdings zu dieſem Rennen nicht nur die im Laufe des Jahres feſtgeſtellten Sieger eingeladen, nein, der Kreis der Teilnehmer mußte aus naheliegenden Grün⸗ den weiter gezogen werden, es ſind alſo auch die anderen „nicht Plazierten“ wieder mit von der Partie. An die Stelle der National⸗Mannſchaft beim letzten Rennen treten die bekannten und beliebten Stamm ⸗ Mannſchaften. Unter den 40 Meldungen der A⸗ und-Klaſſe ſind die Altersfahrer Rappold und Jo⸗ i m, neben den in der Blüte ſtehenden Mannheimern aile, Heidger, Gräſer, Münd, ſowie den jungen Nachwuchsfahrern Gropp und Wiſſenbach, weiterhin die beſtbekannte Pfälzer Klaſſe mit den Gebr. Walther, Denzer, Oſtar, Weiß, Hilbert, Haffner, die wackeren Schwaben Weimer und Bürkle, der treue Fuldaer Biſſon und der Wies⸗ badener Jckes zu nennen. Eine beſondere Note bringt in das Rennen der Nationolmann Kurt Gleim⸗Darm⸗ ſtabt, der mit ſeinem neuen Repräſentativen Alfred Walther im Mannſchaftsſahren ſeine Karte abgibt. Die A- und B⸗Klaſſe beſtreitet ohne Klaſſenunterſchied Schlußrennen in Vor⸗, Zwiſchen⸗, Hoffnungs⸗ und Endlauf. Die Un⸗ plazilerten haben dann nochmals Gelegenheit in einem Punkte⸗Fahren über 10 Runden mit Punktwertung ihr Glück zu machen. Das Mannſchafts⸗Fahren über 1 Stunde wird wiederum alle Fahrer auf den Plan rufen uns ein gerüttelt volles Feld wird eine heiße Jagd um die ausgeſetzten 5 Preiſe entſeſſeln. In dieſem Ren⸗ nen müſſen Gleim Walther A. beweiſen, ob ſie wie in Mainz über Bär⸗Göttmann auch über die hier ſchon hei⸗ Wegner mit ſeiner ſchönen Leiſtung von 14,8 Sekunden. Auch über 400 Meter ſteht der beſte Deutſche, der Kölner Nottbrock, mit der guten Zeit von 54,6 Sek. erſt an zwölfter Stelle. Die Amerikaner Hardin(52,2), Healey(53), Pommeroy(53,4), der Italiener Facelli(58,6), der Schwede Areskoug(53,6) und Lord Burghley(53,8) nehmen die erſten Plätze ein. Bevor wir zu den techniſchen Uebungen übergehen, ſei noch bemerkt, daß für Marathonlau⸗ fen und ⸗gehen keine oder wenig ſtichhaltige Vergleichs⸗ möglichkeiten beſtehen. Im Hochſprung nähern wir uns mit den fortſchrei⸗ tend guten Leiſtungen von Bornhöfft, der den deut⸗ ſchen Rekord auf 1,94 Meter ſchraubte, immer mehr dem internationalen Standard. Bis zu den Weltbeſten, von denen Marty(USA) 2,045 Meter überſprang, Spitz und John⸗ ſon(beide USA) über 2 Meter kamen, iſt der Weg aller⸗ dings noch weit und beſchwerlich. Eine ganze Reihe von Springern bewältigte neben den Vorgenannten 1,95 Me⸗ ter und höher. Dafür war der Leipziger Long mit ſei⸗ nem ſtolzen Rekord von 7,65 der diesjährige Weltbeſte im Weitſprung. Er wird gefolgt von Owen(USA.) mit 7,61 Meter, Nambu(Japan) mit 7,60 Meter, Balogh(Un⸗ garn) mit 7,495 Meter, Harada(Japan) mit 7,47 Meter und Tolamo(Finnland) mit 7,46 Meter. Der Stabhoch⸗ ſprung blieb Amerikas Domäne, obwohl die Japaner auf dem Vormarſch ſind, wie ſchon das letzte Olympia lehrte. Graber mit 4,34 Meter, Brown mit 4,30 Meter, Miller mit 4,27 Meter, Gordy mit 4,26 Meter und Deacon mit 4,21 Meter werden gefolgt von den Japanern Niſhida Die Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag: Rheinau— Ilvesheim Edingen— Seckenheim 1 Brühl— Neckarhauſen 1 Seutershauſen— Kurpfalz 3 1846— Neckarſtadt 1 Heddesheim— Ladenburg:0 Von zwölf erreichbaren Punkten konnten die Platzver⸗ eine am vergangenen Sonntag wieder nur insgeſamt 5 Punkte holen. Der Sonntag brachte alſo die gleichen Erſcheinungen wie der Vorſonntag. Da ſind die Rhein auer ihrer Tradition treu geblie⸗ ben und haben die Punkte wieder brav an die Ilres⸗ heimer abgeliefert. Leider iſt es in dieſem Spiel zur Herausſtellung von je einem Spieler der beiden Parteien gekommen. 5 Die Secken heimer haben auch die in die Mann⸗ ſchaft geſetzten Erwartungen erfüllt. Sie haben die Orts⸗ nachbarn auf deren Gelände geſchlagen. Das bedeutet für Seckenheim einen großen Erfolg, wirft aber gleichzeitig dte Mannſchaft von Edingen in ihren Ausſichten zurück. Daß Brühl ſich mit ſeiner ſtark erſatzgeſchwächten Mannſchaft, von der ſchließlich noch ein Spieler heraus⸗ geſtellt wurde, gegen ſeinen ſtarken Gegner Neckarhauſen ſo gut hielt, kommt unerwartet. Von ber Brühler Mann⸗ ſchaft ſind in den zwei Spielen bereits 4 Spieler, alſo nahezu die halbe Mannſchaft wegen Unſportlich⸗ keiten von den Schiedsrichtern des Feldes verwie⸗ ſen worden. Wie wir zu dieſer Angelegenheit aus zu⸗ ſtändiger Quelle hören, ſoll ſich die amtliche Inſtanz mit dem Gedanken tragen, die Fuß ballelf der Brühler wegen dieſer Vorkommniſſe aus den Ver⸗ bandsſpielen auszuſchließen, wenn ſich nicht ſofort hier grundlegende Aenderungen zeigen. Allein dies Vorhaben wird ſchon ſeine Wirkung auf die anderen betei⸗ ligten Konkurrenten nicht verfehlen. Hoffentlich werden die Sünder mit ganz exemplariſchen Strafen belegt, damit ſie ein für allemal wiſſen, wie ſie ſich auf einem Sportplatz zu benehmen haben. Man glaubt, daß dieſer Mahnruf nach Brühl genügen wird, die erhitzten Gemüter wieder etwas * e 3 abzukühlen. Wie man übrigens noch weiter hört, ſollen ſich auf dem Brühler Platz noch andere Exzeſſe ereignet haben. Man wird das ſicher ſehr abgekürzte Verfahren ab⸗ warten müſſen. Leutershauſen war durch ſeinen vorſonntäglichen Punktverluſt ͤiesmal auf der Hut und hat ſich ziemlich ſicher mit einem 310 die Punkte auf eigenem Platz gegen die DK aus Neckarau geholt. Dem Vernehmen nach darf die Mannſchaft der Dick deshalb trotzdem nicht unterſchätzt werden. Den Vogel haben wieder die Neckarſtädtler ab⸗ geſchoſſen. Sie haben zum zweiten Male mit der hohen Torziffer von 511 glatt und ſicher geſtegt. Man kommt faſt zu der Vermutung, daß ſich dort öraußen an der Kaſerne etwas vorbereitet. Zunächſt wollen wir die nüch⸗ ſten Spiele des Sportelubs abwarten, um uns dann ein vorläufiges Urteil bilden zu können. Die Reſultate aber kündigen bereits an, daß Neckarſtadt ſeine Mannſchaft für die Verband sſpiele fertig hat. Nicht ganz ſo ſicher wie erwartet hat Heddesheim ſeinen Nachbar Ladenburg beſiegen können. Das Reſultat von:0 iſt recht mager. Wenn die Heddesheimer am Ende mit dabei ſein wollen, donn müſſen ſie andere Leiſtungen aufbringen. Das Ergebnis der beiden erſten Spieltage iſt alſo nicht eindeutig günſtig. Die Spiele werden durchweg mit einer großen Härte durchgeffihrt. Ja teilweiſe wird ſogar die Grenze des Zuläſſigen nicht unerheblich überſchritten. In wichtigen Spielen verlieren Mannſchaften, die durch⸗ miſchen Klaſſenpaare Maile⸗Heidger, Bürkle⸗Weimer, aus zu den Favoriten zählen, durch Herausſtellungen Spieler. Verletzungen ſind an der Tagesordnung. Dabei Oſter⸗Weiß, Hilbert⸗ Haffner, Denzer⸗Rappold oder die neue Kombination Ickes⸗Gräſer den Sieg davontragen. Das Schlußrennen vereint als Ausſcheidungsfahren nochmols die ſowohl im Flieger⸗, Punkte⸗ und Mann⸗ ſchaftsfahren in Ehren Unterlegenen und bietet dieſen Ge⸗ legenheit, einen, wenn auch beſcheideneren Troſtpreis nach Hauſe zu 1 395 Die Jugend kommt gleichfalls in einem eingelegten Jugend⸗Fahren zu ihrem Recht. Die Eintrittspreiſe tragen der Zeit und den Verhältniſſen Rechnung, Erwerbsloſe hoben ſchon für 30 Pfg. Zutritt. Neuer Zeitfahren-Weltrekord von Nedo Am Dienstag unternahm der deutſche Dauer⸗ fahrer Nedo einen Verſuch, den von dem Schweizer Anſtein in einem 10⸗Stunden⸗Zeitfahren aufgeſtellten Welt⸗ rekord von 325.350 Km. zu verbeſſern. Der Weltrekord⸗ verſuch gelang glänzend. Nedo erreichte mit 335,640 Km. über 10 Km. mehr als Anſtein. Während der erſten drei Stunden kam Nedo, infolge des ſchlechten Wetters, nicht an die beſtehende deutſche Beſtleiſtung heran. Von der vierten Stunde an wurden jeweils die deutſchen Rekorde geſchlagen. Nach der ſiebten Stunde verbeſſerte Nedo nicht nur die deutſchen Rekorde, ſondern auch die Weltrekorde. Da der Verſuch unter offizieller Kontrolle ſtattgefunden hatte, dürfte er vom internatio⸗ nalen Verband Anerkennung finden und als neuer Welt⸗ rekord beſtätigt werden. Die Leiſtungen Nedos von der vierten Stunde ab betrugen: 4. Std.: 141,958 Km.(deutſcher Rekord bisher 124.495 Km.); 5. Std.: 177.040 Km.(175.887 Km.); 6. Sto. 208.910 Km.(206.490 Km.); 7. Std.: 240.510 Km.(alter Weltrekord 231.390 Km.); 8. Std.: 272.400 Km. lalter Weltrekord Mannheims erſte Kreisklaſſe im Punktelampf und Oſe mit je 4,20 Meter. Deutſchlands Meiſter Wegener kam beſtens über 4,10 Meter. Auch im Dreiſprung haben wir gegen die internationale Elite einen beinahe ausſichtsloſen Stand. Svenſſon(Schweden) überſprang 15,18 Meter. Die 15⸗Meter⸗Grenze überſprangen noch Peters(Holland), Oſhima(Japan) und Rafaſari(Finn⸗ land). Dagegen kam der beſte Deutſche, Drechſel(Thal⸗ heim) nur über 14,12 Meter. Drei Amerikaner dominierten im Diskus werfen: Laborde(50,38 Meter), Jones(50,11 Meter) und An⸗ derſon(49,80 Meter). Es folgt der Schwede Anderſſon mit 49,68 Meter vor Kotkas(Finnland mit 49,64 Meter und unſerem Rekordmann Sievert mit 49,32 Meter. Ein ähnliches Bild gibt das Kugelſtoßen. Auch hier drei Amerikaner in Front. Torrance(16,10 Meter), Lyman (16,06 Meter) und Crowley(16,00 Meter). Dann folgen der Pole Heliaſz mit 15,94 Meter, Wilding(Eſtland) mit 15,92 Meter und wieder Sievert mit 15,89 Meter. Im Speerwerſen überragten zwei Athleten alle anderen bei weitem. Der Finne Matti Järvinen mit ſeinem phantaſtiſchen Weltrekordwurf von 76,10 Meter und der Leipziger Gottfried Weimann mit ſeinem deutſchen Re⸗ kord von 73,50 Meter, der in der ganzen Welt Erſtaunen erregte. Penttilä(Finnland) mit 69,35 Meter, Sule(Eſt⸗ land) mit 69,30 und der Berliner Stöck mit 68,70 Meter ſind die nächſten. Deutſchland darf auf ſeine Speerwerfer ſtolz ſein. Weit zurück ſtehen wir im Hammerwer⸗ fen. Hinter dem Argentinier Kleber mit 53,55 Meter und dem Finnen Koutonen mit 53,50 Meter kommen eine ganze Reihe von Werfern vor dem deutſchen Meiſter Seeger(Oßweil), der„nur“ 48,05 Meter ſchaffte. Mit Stolz aber dürfen wir ſagen, daß der Welt beſter Athlet zu den Unſeren zählt: Hans Heinrich Sie⸗ vert, der Weltrekordmann im Zehnkampf. Seine Beſtleiſtung von 8467 Punkten ſteht turmhoch über den an⸗ deren. Beſonders erfreulich, daß Wolrad Eberle mit 7893 Punkten den zweiten Platz einnimmt. Zehnkampf, dieſer gigantiſche Wettbewerb, eine Domäne der Deu de ſchen! Dahlgren(Schweden) mit 7811 Punkten, Huber (Deutſchland) mit 7605 Punkten und Berlinger(USA.) mit 7597 Punkten folgen. haben die Vereine ein weit beſſeres Schiedsrich⸗ ter material zur Verfügung als die Mannſchaften der Gauliga und der Bezirksklaſſe. Man verwendet nur Schiedsrichter aus dem Kreis Mannheim. Da bekanntlich hier der beſte Schiedsrichterſtamm Süddeutſchlands ſitzt, kann er zu den Spielen der unteren Klaſſen Verwendung finden, zumal er merkwürdigerweiſe nicht zu den großen Spielen der Gauliga und Bezirksklaſſe verwendet wird. Man komme Joher von ſeiten der Vereine ſo nicht mit der Ausrede, daß die Schiedsrichter unfähig ſeien. Den Vereins führern ſei zugerufen:„Landgraf werde hart“. Nur ein ganz rückſichtsloſes Auf ⸗ treten gegen die Mannſchaften wird hier zur Beſſerung führen. Am kommenden Sonntag ſpielen: Neckarſtadt— Kurpfalz Neckarau Neckarhauſen— TW 1846 Seckenheim— Heddesheim Ilvesheim— Brühl heinau— Edingen Ladenburg und Leutershauſen ſind ſpielfreſ. Der Sc Neckarſtadt ſetzt beſtimmt ſeinen Siegeszug fort. Er wird die Neckarauer Dic ſicher aus dem Felde ſchlagen. Es handelt ſich hier nur um die Höhe des Reſul⸗ tats. Damit wird die Die auch gleichzeitig Tabellenleiter bleiben. Die Mannheimer Turner müſſen nach Neckarhauſen. Beide haben erſt einen Punkt auf ihrem Konto. Man wird ſich wohl mit einem Punktezuwachs bei den Neckarhauſenern bekannt machen müſſen. Ein ſehr intereſſantes Spiel gibt es in Seckenheim. Die Seckenheimer ſind auf ihrem Platz ſehr ſchwer zu be⸗ ſiegen. Zudem iſt die Mannſchaft in dieſem Jahre in einer ſelten geweſenen Form. Der Favorit Heddesheim wird einen ſehr ſchweren Stand haben, wenn er auch nur einen Punkt in Seckenheim holen will. Ein Sieg des Platzver⸗ eins wäre keineswegs eine Ueberraſchung. Der Kampf Ilvesheim— Brühl war im vergangenen Jahr das Spiel der Spiele. Es iſt in dieſem Jahre zur Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken. Die Schwächung der Brühler Mannſchaft durch Disqualifikationen iſt denn doch zu groß, daß die Mannſchaft es überhaupt wagen könnte, an einen Punktgewinn zu denken. Die Ilvesheimer wer⸗ den weiterhin ſiegen und mit bei der Tabellenſpitze bleiben. Die Rheinauer empfangen Edingen auf eigenem Platz. Am vergangenen Sonntag hat es ſchon nicht gegen Ilves⸗ heim gelangt. Edingen iſt ein größerer Gegner. Man hält aber trotzdem die Rheinauer ſo ſtark, daß ſte im Ver⸗ ein mit dem Platzvorteil die Edinger niederhalten werden. Wegen des in Ladenburg ſtattfindenden Heimattages fällt das Spiel Ladenburg— Leutershauſen aus. Nationales Schwimmfeſt des Schwimmvereins Mannheim e. B. Die am Sonntag, den 8. Oktober, im Herſchelbad ſtott⸗ findenden Nationalen Schwimmweltkämpfe des SVM kverſprechen recht ſpannend und abwechflungs⸗ reich zu werden, geben doch die einzelnen Staffel ⸗ kämpfe Aufſchluß über die derzeitigen Stärkeverhält⸗ niſſe nicht nur am Platze, ſondern im ganzen Gau Baden. Bei der Eröffnungslagenſtaffel über 100, 200, 100 Meter. In Klaſſe ib treffen Waſſerfreunde Heilbronn, Turnverein 46 und SVM aufeinander. Die Damen ⸗ Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter beſtreiten Jungdeutſch⸗ land Darmſtadt, Nikar Heidelberg und Schwimmverein Mannheim. Die Herrenbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter, ausgeſtattet mit einem Ehrenwanderpreis, bringt die gleichen Konkurrenten wie die Eröffnungslogenſtaffel an den Start. Die Herren lagenſtaffel 3 mal 100 Meter, Klaſſe 2b vereinigt Poſtſportverein Mannheim, Neptun Karlsruhe, Nikar Heidelberg, Waſſerfreunde Heilbronn, Sparta pforzheim und SVM am Start. Die Staffel für Alte Herren bringt einen ſcharfen Kampf zwiſchen Karlsruhe und Frankfurt. Der Clou des Tages, die große Bruſtſtaffel über 10 mal 50 Meder, vereinigt im gonzen 40 Schwimmer am Start, und zwar TV 46, Nikar Heidelberg, Poſtſportverein Mannheim und den Gaſtgeber. Das Wafſerball⸗ ſpiel, dos vorausſichtlich die„Alten Herren“ von Mann⸗ heim und Fronkfurt zuſammenführt, wird Mannheim in der Aufſtellung: Gehrig, Schneider, Schönhütte, Hellinger, Blauth, Juilfs und Oehninger beſtreiten. Boxländerkampf Württemberg Baden Unter dem Protektorat des Stuttgarter Oberbürger⸗ meiſters Dr. Strölin findet am Freitag, 13. Okt., in der Stuttgarter Stadthalle zugunſten der Winterhilfe ein Länderkampf der Amateurboxer zwiſchen Württemberg und Baden ſtatt. Zu dieſem Länderkampf haben beide Länder bereits ihre Vertretungen wie folgt benannt: Baden: Fliegengewicht: Kopf(Germania Karlsruhe); Bantamgewicht: Tiſchner(Boxring Mannheim); Fe⸗ dergewicht: Huber(Pf 86 Mannheim); Leichtgewicht: Häußer(Boxring Mannheim); Weltergewicht: Zett⸗ ler(03 Ludwigshafen); Mittelgewicht: Maler(BfR Mannheim); Halbſchwergewicht: Maier(Be Singen); Schwergewicht: Steinmüller(Siegfried Ludwigshafen). Württemberg: Munz(Ulm]; Pfanner(Obern⸗ dorf); Klemm(prag Stuttgort; Ströbele(Ger⸗ mania Stuttgart); Leitner(PS Stuttgart); Bern ⸗ Löhr(PS Stuttgart); Glaſer(Oberndorf); Bu⸗ beck(PSV Stuttgart). Einen neuen Frauen⸗ Weltrekord gab es in Lenin⸗ grad, wo die Polin Frl. Freiberg die 1000 Meter in 3203.6 Minuten lief. Der alte Rekord ſtand auf:04,4 Min. und wurde von der Engländerin Frl. Lunn gehalten. 50 Radke⸗Batſchauer, Deutſchlands Olympiaſiegerin von mſterdam, lief die Strecke in:06,5 Minuten. Beim Internationalen Tennisturnier in Meran gab bei den Spielen der Damen um den Lenz⸗Pokal einen ſchönen deutſchen Erfolg, da die Kölnerin Frl. Cilly Auſſem 268.100 Km.); 9. Std. 304.305 Km.(deutſcher Rekord 292.300 Km., Weltrekord 294,845 Km.) 10. Std.: 335.640 Km.(deut⸗ ſcher Rekord 320.240 Kur., Weltrekord 325.350 Km.). die Italienerin Zuzzatti mit 671, 612 aus dem weiteren Emil Hirſchfeld, der hervorragende Kugelſtoßer, ſtellte mit einer Leiſtung von 16,05 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf und erreichte damit gleichzeitig den offiziellen Weltrekord des Tſchechen Douda. Sogelregatta der Seglervereinigung Mannheim Die Segler⸗Vereinigung Mannheim veranſtaltet am Samstag, den 7. Oktober und Sonntag, den 8. Oktober ihre diesjährige Herbſt⸗ Segelregatta. Etwa 28 Boote hieſiger und aus ärtiger Vereine werden am Start an der Bootsverleihanſtalt Albeißer(Straßenbahndepot) erſcheinen. Ziel im Altrhein, Nähe Diffensbrücke. Start am Sonntagvormittag e Diffensbrücke. Von Intereſſe iſt, daß die ſchnellſte lle des ganzen Rheingebietes (M 725) daran teilnimmt. Martel Thil bleibt Weltmeiſter Im Pariſer Sportpalaſt verteidigte der franzöſiſche Mittelgewichts⸗Weltmeiſter Marcel Thil ſeinen Titel gegen den Kubaner Kid Tunera mit Erfolg. Es iſt be⸗ kannt, daß Marcel Thil vor einigen Monaten einmal gegen den Kubaner, den er anſcheinend unterſchätzt hatte, nach Punkten verlor und daß es lange gedauert hat, bis der Franzoſe ſich bereit erklärte, gegen Tunero um den Titel zu kämpfen. Endlich war es ſoweit und der Kampf, der vor 15 000 Zuſchauern vor ſich ging, bewies, daß der Franzoſe doch der Beſſere iſt. Tunero begann in ſeiner ſchnellen und geſchmeidigen Art überaus vielverſprechend, aber von der ſechſten Runde an ſetzte ſich Marcel Thi überzeugend durch und in der 183. Runde war Tunero einer entſcheidenden Niederlage ſehr nahe. Nur die Tat⸗ ſache, daß ſich der Franzoſe in der 14. Runde eine Atem⸗ pauſe gönnte, verſchonte den Kubaner vor dem k. o. Marcel Thils Punktſieg war einwandfrei. Eine großzügige Hilfe für die Vollblutzucht und den Rennſport hat das preußiſche Miniſterium des Inneren für die nächſte Rennſaiſon zugeſichert. Vor allem ſoll auch der Rennbetrieb unter allen Umſtänden geſichert werden. Was hören wir? Donnerstag, 3. Oktober Südfunk .00: Konzert.—.15: Konzert.—.30: Frauenfunk. — 10.00: Frauenſtunde.— 11.00: Schwäbiſch⸗Bayeriſch (heiteres Schallplattenkonzert).— 12.00: Konzerk.— 13.352 Konzert.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Konzert.— 18.00: Spaniſcher Sprachunterricht.— 18.20: Vortrag.— 18.35: Freiherr von der Treuck. Der Gefangene Friedrich des Großen.— 19.00: Stunge der Nation: Symphoniſche Tänze für großes Orcheſter.— 20.10: Wibbels Auf⸗ erſtehung.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Nachtmuſik. — 24.00: Nachtmuſik. . Fraukfurt 10.45: Praktiſche Ratſchläge für die Hausfrau.— 14.30 Jugendſtunde.— 18.35: Arzt, Sport und Wehrſport. München .00: Konzert.— 12.00: Aus Kaiſerslautern: Herbſtfahrt in die Pfalz.— 13.30: Schallplatten.— 14.20: Konzert⸗ ſtunde.— 15.05: Dietrich Eckart, der Vorkämpfer der völkiſchen Bewegung.— 18.05: Deutſches Lied zur Loute. — 20.00: Eine ohne alle, Hörſpiel.— 21.00: Unterhaltungs⸗ konzert. Langenberg 10.10: Schulfunk.— 18.35: Unſer Gruß Heil Hitler, Verſuch einer Deutung. Deutſchlandſender .00, 10.10 und 10.50: Schulfunk.— 12.00: Leichte Muſik. — 14.00: Unterhaltungsmuſtk mit Prominenten(Schallpl.). 15.10: Jugendſtunde.— 17.00: Für die Frau.— 17.202 Bach und ſeine Zeitgenoſſen.— 18.05: Von Nord und Süd. Unterhaltungskonzert.— 20.05: Verliebte und Nar⸗ ren. Szenen aus Shakeſpeares Werken.— 23.00 Konzert der SA⸗Kapelle Fuhſel. Wien 19.25: Aus der Staatsoper: Die Füdin, Oper von Ha⸗ levy.— 22.30: Abendkonzert(Schollpl.). Nee eu. reis 50 Pfg. Udberall zu haben! Kleines Kursbuch für Baden, pfalz und Hessen mit Anschlüssen nach allen Hichtungen N Wichtige Kraftpostlinſen in Saden, Hessen und Pfalz r Wettbewerb ausſchaltete. Frl. Jedrezejowfko(Polen) ſchlu die Italienerin Ribolt mit 108, 672. e Winter- Ausgabe 1 5 1 4 1 Urrocgrer 13884 8 am aber . 28 Start epot) Start reſſe tetes ſiſche Litel be⸗ mal tte, bis den mpf, der iner end, Thil nero Tat⸗ tem⸗ cel den eren auch den. awer reger eg per Fre Nichtſplitterndes Glas i Seit langem ſind Technik und Wiſſenſchaft darum bemüht, die Eigenſchaften des Glaſes zu verbeſſern, vor allem ſeine Feſtigkeit zu erhöhen und bei ge⸗ waltſamer Zerſtörung das Zerſpringen in ſcharfe Scherben zu verhindern. Gerade die ſpitzen Glas⸗ ſplitter und die ſcharfen Bruchſtellen zerſtörter Glas⸗ ſcheiben haben bekanntlich bei Verkehrsunfällen oft die ſchwerſten Verletzungen verurſacht. Zwar ſind ſchon aus den ſiebziger Jahren des vorigen Jahrhun⸗ derts mehrere Patente für Verfahren bekannt, nach denen Glas durch beſtimmte Maßnahmen verbeſſert werden konnte, und die Bemühungen nach dieſer Richtung brachten zum Teil auch beachtenswerte Er⸗ gebniſſe. Aber der Zufall ſpielte hierbei immer noch eine ſehr wichtige Rolle. Ihn auszuſchalten und bei der Vergütung von Glas den Grad von Sicher⸗ heit zu erreichen, den die praktiſchen Bedürfniſſe von heute fordern, iſt erſt gelungen, nachdem die Vorgänge bei der Glasherſtel⸗ lung in ihren Einzelheiten wiſſenſchaftlich durchdrun⸗ gen worden ſind. Die Möglichkeiten einer Beeinfluſſung der Eigen⸗ ſchaften des Glaſes beruhen in der Hauptſache auf dem Wirken der inneren Spannungszuſtände, die ſich im Verlaufe des Fabrikationsganges bei einer raſchen Abkühlung des Materials ergeben. Dieſes „Abſchrecken“ hat zur Folge, daß von einem beſtimm⸗ ten Zeitpunkt ab in den Außenſchichten der Glas⸗ ſcheibe Druckſpannungen eintreten, die in äußerſt günſtiger Weiſe ſowohl hohen Biegebeanſpruchun⸗ gen wie auch gefährlichen Zugſpannungen, z. B. bei plötzlicher Abkühlung des Glaſes, entgegenwirken. Zur Herſtellung eines ſo„vorgeſpannten“ Glaſes wurde bisher ein Verfahren benutzt, bei dem die Glasplatten zwiſchen waſſergekühlten Metallplatten abgechreckt wurden. Dabei war es nicht zu vermei⸗ den, daß— abgeſehen von anderen Nachteilen— die erweichten Flächen durch die Berührung mit feſten Körpern außen rauh und damit undurchſichtig wurden. Sie mußten deshalb nach dem Vergüten nochmals nachbearbeitet werden, was zugleich ihre Feſtigkeitseigenſchaften beeinträchtigte. Dieſer Miß⸗ ſtand wird durch ein neu entwickeltes Luftkühlver⸗ fahren behoben, bei dem die Glasſcheiben lediglich von einem ſtarken Luftſtrom gleichmäßig beſtrichen werden und in ihrer Ebenheit und Politur völlig erhalten bleiben. Das auf dieſem Wege hergeſtellte, mit„Sekurit“ bezeichnete Sicherheitsglas beſitzt die fünf⸗ 018 achtfache Biegefeſtigkeit normalen Spiegel⸗ glaſes und demzufolge eine erſtaunlich hohe Federung. Dieſes Vermögen, beträchtliche Form⸗ änderungen aufzunehmen, kommt naturgemäß der Verwendung in Fahrzeugen beſonders entgegen. Während ſonſt bei Kraftwagenunfällen die Ver⸗ glafung als erſtes zu Bruch zu gehen pflegte, ſteht ſie jetzt an Widerſtandsfähigkeit nicht hinter der Karoſſerie zurück. Gegen Temperaturwechſel iſt voyr⸗ geſpanntes Glas ebenfalls weitgehend unempfind⸗ lich. So wurden beiſpielsweiſe im Staatlichen Ma⸗ texialprüfungsamt in Berlin⸗Dahlem Abſchreckver⸗ ſuche durchgeführt, die von + 80 bis— 60 Grad reich⸗ ten und von der Prüfplatte ohne jeden Schaden überſtanden wurden. Beſonders vorteil⸗ Haft iſt ſchließlich noch das Verhalten des Sekurit⸗ glaſes, wenn es unter der Wirkung gewaltſamer Zerſtörung zu Bruch geht. Dann zerſpringt es nicht in ſcharfe ſchnittgefährliche Scherben, ſondern zer⸗ fällt in etwa erbſengroße, verhältnismäßig ſtumpf⸗ kantige kleine Teilchen, die zwiſchen den Fin⸗ gern zerbröckelt werden können. Die zerſprungene Sekuritſcheibe wird nicht undurchſichtig, ſondern wird von einem Netzwerk durchzogen, durch das die Straße dem Fahrer etwa wie durch eine Gar⸗ dine ſichtbar bleibt. Nach Mitteilungen von Dipl.⸗Ing. von Reis in Nr. 29 der Zeitſchrift des Vereines deutſcher Ingenieure. Deutſche Kraflfahrt lebt! Kaum je hat es einen Monat Aug uſt gegeben, an welchem nicht ſtarker Abfall der Verkaufskurve im Kraftfahrzeughandel feſtzuſtellen war. Der Auguſt 1933 dagegen konnte ſich behaupten. Im Auguſt wurden 9069 Perſonenwagen auf den deutſchen Markt gebracht, davon 8314 deutſche und 755 aus⸗ ländiſche Wagen. Hierbei ſei aber feſtgeſtellt, daß der tatſächliche Prozentſatz der Zulaſſungen von „Auslandswagen“ weit geringer iſt, denn die als Auslandsfabrikate gebuchten Citroen werden im Kölner Citroén⸗Zweigwerk reſtlos aus deutſchem Material und von deutſchen Arbeitern unter deut⸗ ſcher Leitung hergeſtellt, und von der Ford⸗Produk⸗ tion darf der Typ Ford⸗Babhy als überwiegend deutſch gelten. Die auffallend ſtarke Einfuhr von Autoteilen aus England läßt allerdings den Schluß zu, daß für die anderen Ford⸗Typen noch in ſehr er⸗ heblichem Maße Auslandsmaterial verwendet wird. Hier einige Zulaſſungs⸗Vergleichsziffern der PK W⸗Zulaſſungen im: Aug. 1932: Januar: 3788 2100 April: Juni: Aug. 1933: 7967 9568 9069 Im Verhältnis zu früher iſt der Abſatz an großen und an mittelſtarken Pa W zurückgegangen, wird aber um Vielfaches ausgeglichen durch das er⸗ hebliche Mehr von Kleinwagen(bis 3,3 Liter). Zif⸗ fernmäßig iſt nach wie vor Opel führend. Sehr er⸗ heblich nach vorn gekommen iſt die Auto⸗Union, ins⸗ beſondere durch die zahlreichen Zuſaſſungen von Da W⸗Wagen. In der Zulaſſungsſtatiſtik überraſcht die anſehnliche Ziffer im Auguſt auf den Markt ge⸗ brachter Horch⸗-Wagen(Gruppe über 4,2 Liter Hub⸗ raum), was mit zurückzuführen iſt auf die großen Werbeveranſtaltungen der Autvo⸗Union in einzelnen ., Landesteilen, ſo z. B. auf die ſoeben in Breslau ab⸗ geſchloſſene Sonder⸗Ausſtellung. In der Statiſtik der Pa W von 2,1—3,3 Liter Hubraum iſt Mercedes⸗ Benz führend, was das raſche Aufkommen des auf der Berliner Autoausſtellung erſtmalig gezeig⸗ ten 2,9⸗Liter⸗Schwingachstyp beweiſt. Auf Fabri⸗ kate bzw. Konzerne verteilt, ergibtſich vom Perſonen⸗ wagen⸗Auguſt⸗Abſatz folgendes Bild, das ſich geſamt⸗ wirtſchaftlich zugunſten einiger Fabrikate(3. B. Daimler⸗Benz, Hanomag) ändern wird, ſobald die Laſtkraftwagen⸗Zulaſſungsliſte abgeſchloſſen ſein wird. Pa W⸗Geſamtzulaſſungen, nach Fabrikaten bzw. Konzernen geordnet: Opel 3255, Auto⸗Union 2013 (davon 1240 Da W, 97 Audt, 498 Wanderer, 178 Horch), Daimler⸗Benz 812, Adler 751, BMW 577, Hanomag 470, Stoewer 152, Röhr 94. Brennabor 69, NAG 32, NSu 30. Fabrikate wie Goliath u. a. werden von der Pa W⸗ Statiſtik nicht erfaßt, ſondern ſind in der L W⸗ Statiſtik enthalten; Kleinſtwagen(wie z. B. Framo werden in der Motorrad⸗Statiſtik gebucht.— Ford⸗ Wagen ſtehen in der Auguſt⸗Zulaſſung mit insge⸗ ſamt 389 Pa W zu Buch. Citröén brachte 104 Wa⸗ gen auf den deutſchen Markt. Von den nicht aus deutſchem Material gebauten Auslandsfabrikaten ge⸗ langten 99 Fiat, 37 Stayr, 15 Eſſex, 14 Chreyſler, 8 Buick, 7 Hudſon, 6 Chevrolet auf deutſchen Straßen, und dieſe Ziffern ſind nicht nur Beweiſe dafür, daß der deutſche Markt vom deutſchen Wagen beherrſcht wird, ſondern ſie erinnern auch daran, welch rieſige Summen die amerikaniſchen Werke und deren Im⸗ porteure in den letzten 10 Jahren für Propaganda ihrer Marken nutzlos vertan! ee Höherverdichtung marſchiert! an die höhere An⸗ Höherperdichtung marſchiert, Lande der größten Benzinproduktion Mit Schaffung der Autobahnen werden Spitzenleiſtungen der Perſonenwagen ſprüche geſtellt werden. und ſelbſt im der Welt, den Vereinigten Staaten, iſt die Automo⸗ bilinduſtrie der letzten Jahre dazu übergegangen, ihre Motoren höher zu verdichten. In Amerika und auch in außereuropäiſchen Ländern liegt das Klopf⸗ feſtigkeitsniveau der Brennſtoffe weſentlich niedriger als in Deutſchland. Andererſeits gibt der Aunſtieg der Verdichtungsgrade nicht ein genaues Abbild der Steigerung in der Kraftſtoff⸗Klopffeſtigkeit wieder, weil die Konſtrukteure gelernt haben, Motor⸗Ver⸗ dichtung zu ſteigern ohne Klopf⸗Neigung zu erhöhen. Motoren des Herſtellungsjahres 1933 verarbeiten den gleichen Kraftſtoff mit 5,5—6,0facher Verdichtung, der noch vor wenigen Jahren eine Höchſtverdichtung von 5,0—5,5 vertrug. Der Fortſchritt wurde vor allem erzielt durch neue Erkenntniſſe in der Durch⸗ bildung der Kühlung und der Geſtaltung der Gas⸗ ſtrömung im Verbrennungsraum. In Deutſchland, dem Land mit hochwertiger und ausreichender Ben⸗ zolherſtellung hat der Wunſch nach Leiſtungsſteigerung des Motors und Erſparnis beim Brennſtoffverbrauch den Abſatz von Benzin⸗Benzolgemiſchen weſentlich gefördert. Hat man früher beim Uebergang auf Ge⸗ miſchbetrieb die Verdichtung von 5 auf 6 oder 6,5 ſteigern können, ſo kann man für unſere heutigen Motoren mit Erfolg die gleiche Verdichtungsſpanne anwenden, d. h. Verdichtungsſteigerungen von 5,8—6 auf 7 bzw. 7,5 durchführen. der ADA ⸗Reichsfahrt 1992, Bei der Internationalen Alpenfahrt 1932 und bei an denen Fahrer des Benzolverbandes auf höher verdichteten Hanomag⸗ und Mercedes⸗Benz⸗Wagen teilnahmen, ergab ſich klar und einwandfrei, daß die Wagen mit den höher verdichteten Motoren den anderen an Bergfreudig⸗ keit und an Spitzenleiſtungen überlegen waren. Selbſt der kleine 1 Liter⸗Opel weiſt, ſeit er geſchaffen wurde, mit:6 einen Verdichtungsgraß auf, der noch vor anderthalb Jahren als„hochverdichtet“ galt. Von den deutſchen Fabriken hat ſich Daimler⸗Beuz entſchloſſen, Höherverdichtungsköpfe für etwa 6, 8fache Verdichtung in den Verkauf zu bringen, ſo daß dem Käufer anheimgeſtellt wird, ob er ſeinen Wagen mit einem Motor für Gemiſch oder für Nur⸗Benzin⸗ Gebrauch ausgerüſtet zu haben wünſcht. Gab es früher Bedenken gegen die Höherverdichtung, bzw. Zwang zum Brennſtoff⸗Gemiſch, weil im Ausland faſt nur Benzin zu haben war, ſo ſind dieſe Bedenken heute hinfällig, weil in Frankreich, Italien, Schweiz, Oeſterreich, Belgien, Polen, allüberall Gemiſch⸗Tank⸗ ſtellen errichtet ſind und in anderen Ländern wie Südſlawien, Ungarn und Rumänien unſchwer Ben⸗ zol als Zuſatz zum Benzin zu beſchaffen iſt. Erneu⸗ ter Antrieb zur Höhervepdichtung war die Einfüh⸗ rung des Alkohol⸗Beimiſchungszwanges, der bekannt⸗ lich das Klopffeſtigkeitsniveau der Gemiſche und der Benzine in Deutſchland erneut gehoben hat. Von 72 amerikaniſchen Wagentypen des Jahres 1933 ſind 21 wahlweiſe mit Hochverdichtung, und zwar bis 7,5facher, verſehen, während 13 Motoren bereits ſerienmäßig hochverdichtet ſind und nur auf Wunſch für normalen Benzinbetrieb mit niedriger Verdich⸗ tung verſehen werden. 144. Jahrgang Nr. 459 Laſtkraftwagengeſchäft ſtabil 11783 Laſtkraftwagen(davon 1019 deutſche und 154 ausländiſche) wurden im Auguſt in deutſchen Verkehr gebracht. Dieſe Zahl iſt um geringes höher als die Juli⸗Zulaſſungsziffer; insgeſamt ergibt ſich vom deutſchen Laſtkraftwagengeſchäft 1933 folgendes Bild: Zulaſſungen im Januar 424, Februar 443, März 715, April 853, Mai 1183, Juni 1142, Juli 1147, Auguſt 1173. Ebenſo wie das Pa W⸗Geſchäft, hat ſich alſo das LKW⸗Geſchäft im Laufe der letzten Monate als ſtabil erwieſen. Auch ländermäßig ſind im Ab⸗ ſatz keine Veränderungen eingetreten. Preußen hat die weitaus größten Zulaſſungsziffern. Bayern und Sachſen folgen mit etwa gleichen Zulaſſungs⸗Zahlen vor Württemberg. Hamburg hat größere Zulaſ⸗ ſungsziffern als Baden. Nach Mecklenburg ⸗Strelitz und Lippe wurde im Auguſt kein einziger Nutzwagen verkauft, und in Bremen nur ein Goliath und ein Mercedes⸗Benz abgeſetzt. Gegen das Vorjahr bedeu⸗ tet das LK W⸗Auguſt⸗Geſchäft d. J. erheblichen Auf⸗ ſchwung. 5 5 Daimler⸗Benz hat im Werk Gaggenau die größte deutſche Automobilfabrik. Im Auguſt kamen 252 Daimler⸗Benz⸗LK W auf den deutſchen Markt, ab 1. Januar 5 31. Auguſt d. J. 1308 Daimler⸗Benz⸗Nutz⸗ wagen. Opel folgt mit 188 Auguſt⸗ und 1200 Jahres⸗ zulaſſungen von Liefer⸗ und Laſtkraftwagen an zwei⸗ ter Stelle vor Hanſa⸗Lloyd⸗Goliath, deren Fabri⸗ kation im Laufe dieſes Jahres ſehr beachtlichen Auf⸗ ſchwung genommen hat(132 Goliath⸗ und 32 Hanſa⸗ Lloyd⸗Zulaſſungen im Auguſt, insgeſamt 1030 Zu⸗ laſſungen ſeit Jahresbeginn). Durchaaus ſtabil iſt die Entwicklung bei Büſſing⸗NAG, deren Abſatz ziffern⸗ mäßig deshalb nicht ſo ſtark in Erſcheinung tritt, weil Büſſing⸗NAc ja nicht Kleinſt⸗Nutzwagen baut, ſon⸗ dern nur mittelſtarke und große LKW und Omnibuſſe (94 Auguſt⸗Verkäufe im Reichsgebiet). Kleinfahr⸗ zeuge wie z. B. Stänbarbd und Framo werden von der LK W⸗Statiſtik nicht erfaßt, ſondern bei den Kraftrad⸗Zulaſſungen verbucht. Abänderung der Auto- und Jeuer⸗Verſicherungsbedingen Für den neuen Tarif der Kraftfahrzeug⸗Haft⸗ pflicht⸗, Unfall⸗ und Kaſko⸗Verſicherung iſt beſtimmt worden, daß bei raten weiſer Prämien⸗ zahlung der Mindeſtſummebetrag der einzelnen Raten 20 Mark betragen muß, Bisher war keine Mindeſtgrenze vorgeſehen. Für Aus landsfahr⸗ ten müſſen mindeſtens 10 v. H. Prämienzuſchlag entrichtet werden. Bei vorübergehender Still legung des verſicherten Kraftfahrzeugs werden — entgegen der bisherigen Gepflogenheit— Prä⸗ mienvergünſtigungen nicht mehr gewährt. Reifenverbrauch und Straßenbeſchaffenheit Daß unſere Reifen ſehr viel langlebiger gewor⸗ den ſind, und von vor dem Kriege—5000 Kilometer jetzt auf 20—50 000 Kilometer Lebensdauer geklettert ſind, iſt eine Binſenwahrheit. Sehr überraſcht waren aber die Oſtpreußenfahrer zum Teil, als ſie einen erſtaunlich großen Reifen verbrauch feſtſtellen mußten. Dieſer erklärt ſich ſehr einfach dadurch, daß bei der Oſtland⸗Treuefahrt recht ſcharf gefahren wurde und zwar zum guten Teil auf ſogen. waſſergebundenen Straßen(in Oſtpreußen ſelbſt und auch im Weichſel⸗ korridor), von denen häufig durch Unwetter die Deck⸗ ſchicht weggewaſchen war. Solche Straßen wirken ſelbſt auf unſere modernen hochwertigen Reifen bei ſcharfem Fahren wie ein Raſpel. Insgeſamt ergibt ſich alſo, daß die große Lebensdauer unſerer Reifen nicht allein auf Steigerung ihrer Qualität, ſondern auch auf Steigerung der Qualität unſerer Straßen zurückzuführen iſt. 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Es ergibt ſich ſo⸗ mit ein auf 38,5 Mill. 4 gegen 22,2 bzw. 47,7 Mill., erhöhter Nettoabgang. 5 Der Umlauf an Pfandbriefen hat eine weitere Verminderung auf 9 084,0(9 067,8 bzw. 9 443,7) Mill. erfahren, da ſich bei 28,(36,1 bzw. 21,4) Mill.„ Brutto⸗ verkauf und 61,9(53,8 bzw. 69,83) Mill./ Geſamtabgang eine Nettominderung um 33,8(17,8 bzw. 42,3) Mill./ er⸗ gab. Der Umlauf an im Inlande begebenen Goldpfand⸗ Briefen erhöhte ſich leicht auf 6 533,7((6 532,3 bzw. 8 723,0) Mill., während der Umlauf der nach dem Auslande be⸗ ebenen Goldpfandbriefe eine Verminderung auf 739,8 771½ bzw. 886,0) Mill. X und der Umlauf an Liquidations⸗ pfandbriefen eine Verminderung auf 1 690,4(1 694,3 bzw. 1 760,9) Mill./ erfuhr. Der Geſamtumlauf an Kommunalobli⸗ gationen iſt gleichfalls geſunken, und zwar auf 2 577,7 282,4 bzw. 266,6) Mill.; Zugängen von 2,3(1,9 bzw. 1,5) Mill./ ſtanden Abgänge von 6,9(6,3 bzw. 6,9) Mill. gegenüber. Im einzelnen verminderten ſich die im In⸗ lande begebenen Kommunalobligationen auf 1931,(1 935, bzw. 1 992,4) Mill. /, die Auslandsanleihen auf 194,5(194,8 bzw. 204,5) Mill./ und die Aufwertungsſchuldverſchrei⸗ bungen auf 441,7(442,1 bzw. 456,1) Mill. J. Der Geſamtbeſtand an Darlehen hat ſich gleichfalls auf 13 790,6(13 808,0 bzw. 14 204,0) Mill.“ er⸗ mäßigt. Von der Geſamtſumme entfielen 9 994,7(10 003,5 w. 10 336,5) Mill./ auf Hypotheken, 3 417,9(3 442,7 bzw. 3 635,6) Mill./ auf Kommunaldarlehen und 378,0(356,9 Bzw. 231,9) Mill./ auf ſonſtige Darlehen. Der Beſtand an landwirtſchaftlichen Hypotheken iſt auf 3 106,5 3 109,5 bzw. 3 182,5) Mill. /, der Beſtand an ſon⸗ ſtigen(ſtädtiſchen Hypotheken) auf 6 859,0(6 864,6 bzw. 7 120,1) Mill.„ und der Beſtand an Kommunaldarlehen auf 3 416,6(3 441,5 bzw. 3 627,3) Mill./ geſunken. Außer den 30,6(30,7 bzw. 42,3) Mill.„ Teilungsmaſſe⸗Darlehen werden 378,0(356,8 bzw. 231,8) Mill./ ſonſtige Darlehen ausgewieſen, darunter 147,5(128,8 bzw. 48,6) Mill. J Meltorationsdarlehen und ⸗Zwiſchenkredite. Commerz- und Privaihank AG. In der am Dienstag abgehaltenen Sitzung des Auf⸗ ſichtsrates wurden die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung für das erſte Halbjahr 1933 vorgelegt. Die Ergebniſſe werden als durchaus befriedigend bezeichnet. Der Wiederaufbau des laufenden Geſchäftes hat gute Fortſchritte gemacht. Von dem Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm der Reichsregierung erwartet die Verwaltung einen ſtarken Auftriel in allen Zweigen der Wirtſchaft, der auch dem Bankgewerbe wieder neue Wege zu erſprieß⸗ licher Tätigkeit eröffnen wird. Günsfiger Vierieljahresberichi der J. G. Farben Berlin, 4. Oktober.(Eig. Meld.) Die Verwaltung berichtet unter anderem: Die günſtige Geſchäfts⸗ entwicklung hat im dritten Vierteljahr weiter an⸗ gehalten. Im Inland haben die Regierungsmaßnah⸗ men bei einer Reihe unſerer Erzeugniſſe zu einer Er⸗ höhung der Umſatztätigkeit und zu einer Ver⸗ mehrung der Erzeugung geführt. Auch für die Zukunft erwarten wir einen fördernden Einfluß dieſer Maßnahmen auf unſere Arbeiten. Im Exportgeſchäft waren die Verhältniſſe unverändert. Das Farbengeſchäft zeigt gegenüber dem zweiten Quartal 1933 keine weſentlichen Aenderungen. In Che⸗ Cahn geb. Wallerſtein. Verhandlungen wegen der Ueber⸗ tragung des Betriebes an eine andere Firma ſind geſchei⸗ tert. Die Bilanz zum 31. 12. 32 weiſt das Aktienkapital wieder mit 1,80 Mill./ aus, da der i. V. gefaßte Herab⸗ ſetzungsbeſchluß auf 0,30 Mill.„/ inſolge der Zahlungs⸗ einſtellung nicht durchgeführt wurde. In 1932 entſtand ein Ver luſt von 166 014/(1981: 245 234 /, zu dem noch der Verluſtvortrag aus 1930 von 310 282/ trat). Bergbau AG., Loihringen Sanierungsprogramm HKapifalzusammenlegung 12:1 O Berlin, 4. Okt.(Eig. Dr.). Nach langwierigen Verhandlungen mit den beteiligten Kreiſen ſteht nunmehr das Sanierungsprogramm in den Grundzügen feſt. Zunächſt ſoll das Ab von rund 50 Mill./ nach Einziehung von 4, Mill. eigenen Aktien im⸗Verhält⸗ nis 12:1l zuſoammengelegt werden, ſo daß für die alten Aktionäre ein Kapital von 3,8 Mill.„ übrig bleibt. Um dieſen aber einen Ausgleich für ihren Verluſt zu ſchaffen, werden 1,9 Mill./ Genußſcheine geſchaf⸗ fen, die im Verhältnis:1 überreicht werden. Die Genuß⸗ ſcheine werden mit dem gleichen Satz verzinſt, wie auf die Aktien Dividen 1 ˖ werden jährlich 13 v. H. des Rein 000, pro Jahr in einem der dazu dient, die Gen Das Ac ſoll um rund 17 Mill.“/ wieder erhöht For⸗ werden und zwar durch Einbringung von derungen. Hierfür ſind vorgeſehen für beteiligte Banken 1 Mark, für Beſitzer der Eiſen⸗ und Hüttenwe 28 Mill.„, für ſonſtige Beteiligte 1,6 Mill.. J0 ken und andere G biger ſtreichen ferner hiervon noch 4,5 Mill.„ ihrer derungen, wobei der weitaus größte Teil auf Banken entfällt. Einige Großg läubiger ſt unden ihre verbleibenden Forderungen und erhalten in den erſten fünf Jahren nach Eintragung der Sanierung nur dann Zinſen, wenn ſie tatſächlich von der Geſellſchaft verdient werden. Weiter ſtellen ſie einen neuen Kredit im Betrag von mehreren Millionen Mark zur Verfügung. Durch dieſe Opfer werden dem⸗ gemäß nach Abſetzung des Verluſtvortrages für Ende 1932 (rund 24 Mill. /) etwa 30 Mill./ für neue Abſchrei⸗ Lungen zur Verfügung ſtehen. 75 Renfenmarki wieder beiesfigi Denkbar gröſsfe Geschäffssfille Akfien im Verlaufe abbröckelnd/ Schluß in Aus- Wirkung der Renfenhausse gebesseri Mannheim behauptet Bei außerordentlich ruhigem Geſchäft verkehrte die Börſe in kaum veränderter Haltung: Abſchwä⸗ chungen, allerdings in müßigen Grenzen, überwogen am Aktienmarkt. JG Farben kamen unverändert mit 116 v. H. zur 1 Deutſche Linoleum büßten 1 v. H. und Weſter⸗ 52 v egeln 2 H. ein. Großbankwerte trotz des günſtigen Berichtes der Commerzbank erneut leicht nachgebend. Der Rentenmarkt bewahrte ſein freundliches Ausſehen. Fraukfurt ſehr ſtill. In Ermangelung nennenswerter Anregungen und Orders der Kunsſchaft zeigte auch die heutige Mittags⸗ törſe denkbar größt Geſchäftsſtille. Die Kuliſſe übte aus den bekannten Urſachen weiter Zurück⸗ haltung. Die Umſatztätigkeit wor weder am Aktien⸗ noch am Rentenmarkt befriedigend, doch war die Hal⸗ tung für den letzteren durchaus freu ud lich. Von ge⸗ wiſſer Anregung war hierbei neben kleinen Käufen nach dem Anlagetermin auch die Erwartung, daß die Reichs⸗ bank anläßlich der B3⸗Sitzung am J. Oktober die Ge⸗ nehmigung zur freien Marktpolitik erhalten werde. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft auf ein Minimum Dieſes Programm iſt nur durchführbar, wenn die Aktionäre der Eiſen⸗ und Hüttenwerke der für ſie vorgeſehenen Abfindung zuſtimmen, ö die wie folgt angeboten wird: Für 1000 ihrer Aktien 500/ in bar, 500/ Aktien der Bergbau AG., Lothringen. Dieſes Angebot ſoll für Lothringen nur ver indlich ſein, . he Inhaber Hüttenwerks⸗ wenn bis ſpäteſtens 1. November 1933 ſän der in Betracht kommenden Eiſen⸗ und uwe Aktien das Angebot angenommen haben. Die Eiſen⸗ und Hüttenwerke AG. ſelbſt ſr len ihr Aktie n⸗ kapital im Verhältnis von 2071 zuſammenlegen. Ferner muß die Bergbau⸗AG. Lothringen von ihren For⸗ derungen an dieſe in Höhe von rund 23,9 Mill. ¼ einen Nachlaß von rund 15 Mill. gewähren, damib auch bei der Eiſen⸗ und Hüttenwerke AG. eine durchgreifende Sanierung erfolgen kann. Die Ra diatorenfa br i 5 und Eiſengießerei in Zorge(Harz) wird in eine beſon dere Aktiengeſellſchaft eingebracht. * Bayeriſche Metallwerke AG., München⸗Dachau.— Neuer Verluſt. Nach 46 000/(103 000) Abſchreibungen wird zum 31. 10. 32 ein Verluſt von 58 868/ ausge⸗ wieſen, der lt. GV⸗Beſchluß auf neue Rechnung vorge⸗ tragen wird.(J. V. wurde zur Deckung des Geſamt⸗ verluſtes von 147 149/ und der 78 Sonderabſchrei⸗ bungen das Kapital von au 0 A1 herabgeſetzt und alsdann wieder auf 175 1 höht.) Die neuen Sparmaßnahmen werden ſich erſt im laufenden Geſchäfts⸗ jahr voll auswirken. Man hofft, einen Betriebsverluſt obwohl die leichte Umſatzſteigerung durch die immer noch rückläufige Preisbewegung mehr als ausgeglichen wird. Aus der Bilanz lin Mill. 0: Waren 0,038(0,037), Außenſtände 0,017(0,040), Verſuchs⸗ und Entwicklungsarbeiten 0,05(0,076), andererſeits Dar⸗ lehen und Zinſen 0,016(0,0140, Lieferanten 0,018, ſonſtige Verbindlichkeiten 0,013(i. V. zuſommen 0,034). Hafenmühle in Frankfuri a. M. Wieder 4,5 VH. Dividende In der Bilanzſitzung der Geſellſchaft wurde beſchloſſen, einer auf den 7. Nov. einzuberufenden 0 nach Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von rund 116„(i. V. 122 000) aus einem Reingewinn von rund 122 000. 1(117 90000 eine Dividende von wieder 4,5 v. H. zur Ver⸗ teilung zu bringen. vermeiden zu können, Stadtanleihen gefragt und—2 v. H. im Durchſchnitt höher. Das Gleiche gilt von kommunalen Pfandbriefen, die etwa 22 v. H. höher lagen. Am G eldmarkte wurden heute Reichswechſel erſtmalig per 5. Januar 1934 (bis 20. Dez. 1933) zum Privat slontſatz verausgabt. Der Kaſſamarkt lag meiſt niedriger. In der zwei⸗ ten Börſenſtunde gingen die Aktienkurſe bei pöllſer Ge⸗ ſchäftsſtoagnation weiter langſam zurück. Gegen Schluß des Verkehrs machte ſich aber auf ermäßigter Baſis eine ſtärkere Widerſtands fähigkeit bemerkbar, zumal die feſte Veranlagung der Rentenmärkte eine Anregung bot. Sehr lebhaft blieb das Geſchäft bis zum Schluß in sſchuldbuchforderu n, die die Börſe zum verließen. Chadeaktien hatten im Ver⸗ 7975; Neuboſitz 11,35. ·Steuergutſcheine. Berlin und Fronkfurt, Fälligkeit 1934 99,50 1935 929%, 1936 85%; 1937 80,25; 1938 7767 Verrechnungskurs 8678. Berliner Devisen Nr. 459 Abend-Ausgabe 2 Erzeuger-Angeboiĩ am Gelreidemarki * Berliner Produktenbörſe vom 4. Oktbr.(Eig. Meld.) Das Hauptkennzeichen des Getreidemarktes blieb die wei⸗ Das,* p. 9 3 S hl die L dwirtſch aft terhin geringe Umſatztätigkeit Obwohl die Landwi 5 haf noch mit Feldarbeiten beſchäftigt war, lag auf der Baſis der geſetzlichen Feſtpreiſe verſchiedentlich Angeb ot vor, jedoch wurde die geringe Nachfrage der Mühlen zunächſt durch zweithändige Partien befriedigt, wobei die Preiſe eher wieder 1% niedriger lauteten als gestern: Für den Export ſollen geſtern verſchiedentlich⸗ Abſchlüſſe in Roggen erfolgt ſein, und die Preiſe für Weizen⸗ und Roggen⸗Exportſcheine lauteten etwas enigegenkommender. In Weizen⸗ und Roggen mehlen hatte ſich die Bedarfs⸗ nachfrage noch nicht belebt. Hafer lag ſtetig, an der Küſte war der Abſatz vereinzelt ſchwieriger. Ger ſt e blieb ausreichend angeboten, Forderungen und Gebote waren aber ſchwer in Einklang zu bringen, obwohl für feine Braugerſten und Induſtriequalitäten Nachfrage beſtand. Amtlich notierten: Weizen 190 bz, dto. geſetz⸗ licher Erzeugerpreis 76/7 Kilo II 177, II 190 IV 182, ruhig; Roggen geſetzlicher Erzeugerpreis II 142, III 145, märkiſche Wore 147, IV 147 märkiſche Ware 149, ruhig; Braugerſte feinſte neue frei Berlin 189197(ab, märk. Station 180—188); Braugerſte gute 185—190(176181); Sommergerſte mittl. Art und Güte 168.—172 156—169) Wintergerſte zweizeilig 162—170;(153461); dto, vierzeilig 156162(151-155) ſtetig; Hafer 147155(188146) ruhtg; Weizen⸗Auszugsmehl 31—82, dto. Vorzugs mehl 3081, dio. Bäckermehl 25— 26, ruhig; Roggenmehl 20,75—21,75, ruhig; Weizenkleie 11,10—11,½35 gefragt; Roggenkleie 10—10,½0 — Viktorigerbſen 37—41; kleine ſtetig; Stimmung ruhig. 2 417 klein Speiſeerbſen 30—33; Futtererbſen 1920.— Einſchließlich Monopolabgabe notierten: Leinkuchen 16,40— 16,50; Erd⸗ nußkuchen 15,70—15,80; Erdnußkuchenmehl 16,20—16,30; Trockenſchnitzel 9,50—9,75; extrahtertes Sofabohnenſchrot ab Hamburg 13,80, ab Stettin 14,20. Kartoffelflocken 19,70—13,90.— Handelsrechtliches Lieferungsgeſchäft: Ha⸗ fer per Dez. 150. 5 * Exportſcheine. Weizen per Okt. 145,50—146 bez., per Nov. 140,50 bez.; Roggen per Okt. 121 Wert, Nov. 122 Wert. O Frankfurter Produktenbörſe vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Weizen 195,50; Roggen 161: Sommergerſte für Brauzwecke 182,50—185; Hafer inl. 137,50 140 Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 mit Austauſch 28,75—29,50 dto. ohne Austauſch 28,2528; Roggenmehl—60prog. Ausmahlung 23,25 bis 28,50; dto. ſüdd. Spezial 0 23,75; Weizenkleie 9; Roggen⸗ kleie 8,75; alles für die 100 Kilo; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Anfong: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,15; Jan. 3,30 März 3,42; Mai 3,55.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 554; Jan. 56; März 57,25. 5 * Liverpooler Getreidekurſe vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt. 4,67 4,7); Dez. 49(4,974); März 4,116(11%; Mat 5,074 (5,0%).— Mitte: Tendenz ruhig; Okt. 4,6%(4,7%); Dez. 49(494); März 4,11%(4,11); Mai 5,028(5,055). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Okt.(Eig Dr.) Okt. 4,20 B 4,00 G; Nov. 4,25 B 4,05 G; Dez. 4,30 B 4,10 G; Jan.(84) 4,50 B 4,20 G; Febr. 450 B 4,30 G: März 4,60 B 4,40 G; Mai 4,80 B 4,70 G; Auguſt 5,20 B 5,00 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis Okt. 31,45 u. 31,50; Okt.⸗Dez. 31,40 u. 31,42 u. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. 55 * Bremer Baumwolle vom 4. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 11,07. * Liverpooler Baumwolle vom 4. Okt.(Eig. Dr) Amerik. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Okt. 530 bis Dez. 531; Jon.(34) 533—534; März 537; Mai 541; Juli 544: Okt. 546547; Tagesimport 2900, Tendenz ſtetig. — Mitte: Okt. 529; Dez. 538; Jon.(34) 530; März 535 Mai 539; Juli 542; Okt. 545; Jan.(35) 549; März 553 Mai 557; Juli 561; Loco 544; Tendenz ruhig. * Ferkelmarkt Kirchheimbolanden. Anfuhr 269 Ferkel. Marktverlauf gut, Milchferkel—10;—6 Wochen alte Ferkel 1012; ältere bis 16/ pro Stück. Nächſter Markt am 16. Oktober. Berliner Mefallbörse vom 4. Okfober mikalien hielt ſich der Umſatz nach dem bisher vorlie⸗ 7 j e erm 5 . i 6 1 5 zuſommen, die Kurſe bröckelten überwiegend um NA. 5 85 g 5 genden Auftragseingang auf der gleichen Höhe wie im 8 8 a Altkeſtt gaben 4, v. 5 0 Dagegen Diskontsatz: Reſchsbank 4, Lombard 5, Privat 37% v. H. Kupf. aue nd. Ble Blei Blei J Zink Zink Zink zweiten Quartal 1933. Das bedeutet, verglichen mit dem lagen festverzinsliche Werte auf der ganzen Linie feſter Amtlich in Nm Dise] Patt F. Sfföber T. Der bez, Brief 43 0 bez. Brief Geld] bez. Brief Geld dritten Quartal 1932, eine weſentliche Vergrößerung. In und auch teilweiſe lebhafter. Beſonders Kommunalobliga⸗ für 1 15 596 05 0 8 99 59 Ae 3775—.—. 1 75 27 Düngeſtickſtoff wurde die Erzeugung annähernd auf] tionen blieben geſucht und lagen v. H. böher. Rad 1 5.198 2647 2653 2857.888 März. 44.— 225 der gleichen Höhe gehalten wie im zweiten Quartal 1933. Ferner dogen 5 und Liquidation e ondbrieſe 15 apa an ien.65 2092.704 9788.74 0,786 April 44.—. 23,25 22.50 Der Abfatz an Stickſtoffdüngemitteln hat, ſoweit ſich über⸗[ v. d. und von Länderanleihen Heſſen Volksſtaat ebenfalls Faro. lägypt⸗ Bd.— 20988 1852 13.28 13,30 13.34 Ma 44 509— 2350 28.— ſehen läßt, gegenüber dem Vorjahr eine geringe Zunahme 71 v. H. an. Stadtanleihen fanden weitere Beachtung Türkei. kürt Pfd.. 4845 0s 07 5 4837 Juli 44.75—.— 24.— 2325 15 geg 5 e ene eee und notierten überwiegend 1 v. H. feſter. Tagesgeld war London.. tert. 2 20,429 12,88 12.9012.92 12.98 n 5 49.85—— 2425 28.25 erfahren. w 3374 v. H. erneut leichter, Exportvaluta 2874 v. H.(ge- New Jork: koa„ 30.682.698.717 2,728 Auguſt 45.50—.— 24.50 28.50 5 5. 5 zu 374 v. H. erne hter, Exp io de Janei f Sept 48,.— 2 8 Die Benzinproduktion wurde wieder etwas ge⸗ ſtern 24) Nio. 2 2 117 ö 1905 990 10092 595 0 4259. 2 75 8 iger saeſchä i 1 f 3 8 8 0 Uruguay. 1 Goldpeſo—„ 35 130 309 5 97 8 5 25 ſteigert, Das Inlandsgeſchäft in Püarmazeulntta Berlin: Renten feſt, Aktien ſchwankend aland 100 Gulden 2 168.739 169.43. 169,07, 169,18, 160,52, Lovemb 4265 f—— 2 50 und Pflanzenſchutzmitteln hat eine nicht uner⸗ Auch heute litt der Börſenverkehr unter eier toum then, 10 Drachmen 7½ 6 7 1 5 5.397 Dez 8„50.— 24,25 21.50 bli lebung erfahren. 9 1 iſche n uch heute litt der Börſenverke 5 Brüſſel 100.500 P 3½ 5g, N 95 58, 58.4*„ i 1 3 1 5 15 ee. N 0 8. 5 116 1 noch zu überbietenden Geſchäftsſtille. An den Aktien⸗ Ae 5 100 861 9 2,511 2,488 2,492 488 2,492 Amte e 8 4. Akt(Eig. Dae N 5 zeigten 85 letzten rei Monate ſowohl im märkten lagen ſo gut wie gar keine neuen Nauf Ungarn.. 100 Peng 4½ 73,4210 K 5 2* 100 Kilo; R 77 5 de 5 ars prompt 50.50% 8 Inland als auch im Ausland gegenüber den vorangehen-][oufträge der Kundſchaft vor, während bei den feſt⸗ Danzig 100 Gulden.2, see 618 erde ere 5 1 1 46—47;„Standardkupfer den drei Monaten die übliche Saiſonbelebung. Im in Wert N 1 tasten Helſingfors 100 f M 5¼½ 10,58) 5,694 5,06.704.7/6 42,75—43,25; Standard⸗Blei per Okt. 15,50—16: Origſ⸗ 5 en Ablie 1 9 verzinslichen Werten der Kupontermig wenigſtens Italien 190Lire 4 22.094 22.0? 2206 2208 22,07 nal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1607 desgl Viſcoſekun ſtſeldegeſchä tt hielt ſich der Umſatz etwas Anlogeintereſſe zur Folge hatte. Auch Jugoſlavien o) Dinar 7½ 6100 5,295 5305 5,28.805 15 Walz⸗ 85 Draß dar ver e 7 de 89 8 auf ungefähr gleicher Höhe wie in den Vormonaten. Für ſand an dieſem Markte Beachtung, daß der Pfandbrieſabſatz Kowno. 100 Litas 7 41.98 41.41 41,49 4146 4154 zinn 200; Reinnickel 98. 99 pro 350 A. 110 1 Viſtra⸗Faſern und Acetatkunſtſeide zeigte der Geſamtabſatz erſtmalig wieder die Rückflüſſe überſtieg. Trotz verſchtede⸗ Kopenhagen 100 Kr. 3 10 574 5 2 Sf 50. 41, Silber in Barden 5 54098 Anttmon egukn⸗ sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch zum glei⸗ dener überwiegend kleiner Kurseinbußen war 95 Grund⸗ 5 10 1 8 61 7 0 0 9 5 00 bis 38,50. 25 arven etwa fein per Kilo 35,50 l N r Akti 1 freundli 8 8 ſtär⸗„„ 10 5 7*„. 45 5.„00. chen Zeitraum des Vorjahres eine gute Steigerung. tun aber ouch für Aktien nicht unſfreandiich. Suma der. 1. 2½% 1844 10 46,4 18.45 b den 8 des Vorjahres eine gute Steigerung leres lagen man p rene 1 ue dente den i 190 K. 3 4455 16 755 1 85 Londoner Meiallhörse vom 4. Okfober * Schuhfabrik Eugen Wallerſtein AG., Offenbach/ M. Siemenskurs um 3 v. H. Im Ver lauſe blieb da Schweiz. 100 Fr. 2 81.00 81,42.58 81,22 81,38 Metalle G per To. Platin(P per 20 Ounces) Silber(Pence per Qunce 1 7 5 1 8 8 7 ich i fie 6. Geſchäft an den Aktienmärkten zwar weiter recht klein, die Sofia 55 100 Leda 8.088 3,047 3,053 3,047 3,058 Kupfer, Standard 34.85] Zinn, Standaro 221 7 Alumi a 8 Liquidation. Die Ac. hatte bekanntlich im Januar d. J. 7 g 5 f 185 1 f b j 7 8 1 Kurſe zeigten aber eher Neigung zum Anziehen. Am Spanien 100 feſeten 6 8100 35,0 83509 235,08 35,14 3 Monate 85 15 3 Monate. 221,7] Antimon—.— ihre Zahlungen eingeſtellt, die ungeſicherten Gläubiger er⸗ 160 5 Kei 10 Stockbolm. 100 Kr. 3 112,24 66,33 68.47 65,63 66,77 Settl. Preis 34,85 Settl. Preis 2220] Queckſilb—.— 1 e eldmarkte machte die Erleichterung noch keine wei⸗ 100 Kr. 5 5„„ ö.„ Settl. 222. ueckſilber.. hielten 55 v. H. ihrer Forderungen. Durch GV.⸗Beſchluß] teren Fortſchritte. 1 5 e 8 7 5007 405 8 5 510 i 8 8 25.* 496 Platin 4. vom 18. September 1938 iſt die Geſellſchaft nunmehr in feſtperzinsli 9. 1; 1 ien illing„.„ 05 5 eat eee e Wolframerz.. 1 N e Frau Lili e Stag sank den. Au Tüägl. Geld: 4/½%,, vereinzelt 4¾% Monats geld 57% Eieitedars 89 50 fu ge i K R 1 2 05 15 79— 2 12 Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten 18 8 55 8. 3. 4. 8 4. 3. 4. Urszette Sr Neuen Mannheimer Zenung se- derangen in diere je Stück Dogerheff. bt 1225 125 Nangel Schuh fab Dogldrt dg. 255= Frellentehrs-furse N 1 8. 4, 8 4 3. 4 Dortm. Aettenbr.———— Maglrus.-G. u. Su Volgt& Saeffner.. Reterst J. Habt.———.— Mennheimer Etfektenbörse Industrie-Aktien Karſtadt Rud.—.——.— Otavi-Minen..., Salzw. Heilbr. 186.0 188,0 Dortm. Unionbr. annesmann 5185 2— 8 1 95 1855 76.—. Ruſſenbank 7 8. 4. 3. 4. 3 Klein, Sch.& Beck. 40.— 41,25 Phönir Bergbau—.— 32.— Tellus Bergbau.— 72. Elektr. Lieferung. 89.50 88.50] Mansfelder Akt. 22.50 9 29 eln Alkal. 112,0 110,0 Deutſche Petrol. 47. 69% Bad. St.⸗A. 27 88.— 88.— Konſerven Braun 41.— 41.— Aſchaff. Aktienbr 42.——.— Knort, Hellbr.. 173.5 178,0 Rhein, Braunkohl 188,0 188.0 Peu. Laurahütte 15.7. 15,— Elktr. Licht u. K. 88,— 87.75 Maſchin.⸗Untern..50 5 2 f. 195 72.— 68,50 Burbach Kalt. 10.50 %%% ̃ ⁵ d NWD 85— Ludwigs Walzm. 62.— 81.— f AMüne 8 198.0 200.0 raus& Co. Lock.—, 80 8— Enzin ger Union——— ch. W. 117.5— Zellstoff Wald 2 32 1. requten,—.— 608)/ Shafen St. 71.— 2,50 Pfälz. Mühlenw. 74. 74. Swen München. Lahmener. 113.0 114,0 Berliner Börse Eſchw. Bergwerk dj Maximil hütte. 117—.— aldhof 32,— 81.—] Ne af ee.— 607% ihm. Gold 78,.— 73. Pfälz. Preß hefe 88.— 88.— Mainzer Br... f 80 Lechwerke 6475—.— 5 7.—.— Merkur Wolw..—— Deutſch⸗Oſtafrika 80,.— 29.25 Sloman Salpeter—.— 98% i Hy Pfdb 81.— 87.— Ah. Elektr..-G. 79.— 79.— Sc Sine 925 7— Lubwigab Watz. 2125 81, Festverzinsliche Werte Deutſche Disconto 43.— 42.50 Faden. 1180 1158 Pie Söhne.. 4 47.50 Peu Guinen—.— Di Südſee Phosphat— 608)% thöy öfdo 8550 35,50 Hildebr.⸗Rheinm. e i r orch. 68.28 65,— Mainkraftwerke. 55.— 55,— 60% Reichsanl. 27 86.— 86.— Dtſchelieberſee Bk. 24.— 23.— Jeldmühle Papier 58,— 53.75 Miag⸗Mühlen 79 1880 Otavi Minen 11,15 10,85 Ufa⸗Fllm—.—— 60% farben d. 25 108.0 108.0 Salzw. Heilbronn 186.0 166.0 0. 56.— 53— Metallg Frankf. 52,.— 52,25 Diſch Ablöfgſch.! 79.75 80. Dresdner Bank 85.50 85, Felten& Guill. 42,50 42, Mimoſa. 872 9— Been dea mel 13.— 13.— en 1 N 9. 28.50 Miags Mußt. 49.50 29.50„obne 11.10 11.85 B 522 88— Ford Motoren—— 4250 5 1 20.2 80.— Fortlaufende Notierungen(Schluß) Drown, Aerer 12.— 13.— Sellin woff.. r 29 u. C.. 1775 e Flieg üg. 33 50 3 d, Schutzzeplere. 760 2 Reichszann 41 Ja Mülheim Berg. 4 Aceu 1570 1585 N Gegeneir Feidelb. J.— 27— Feten disch. elt. 9 68. Achat. Harne. 4 e, T.— mionteccl in 30.— 30%% Par Kohlen———— Allan Aug 195 1675 Herdes cn. 28.— NlederlanſKogre 10 8 den ee 2045 28, Saler Le. 1885 4389 e e 40,— 30.— Weſtereg Alkali 114 1120 1 e 1182—— Rein. Gebh&. S9. 80.— 80.— 55e e—— Allianz Leben... Gelſenk. Bergwf. 46.— 48,50 Nord. Etswalke 5 9275 0 1 1 Leopoldgrube.—.— 30.25 r 0 49.— 48.— Zellſtoff Waldhof 81.50 51.50 Haſt Nürnberg 145 1142 Nheinelktra B. A. 54.— 03,50% Rogg. 2. 8 Gentchow& Co.—.— ,. Oberſchl. E. Bed..80. Aſchaffenb. Zelt: 29. 1975 m„ Eichbabm,Werger 88.— 88.— Lodiſche Dane 110. 40,0 Sede 1145 12 Nbeineletra t f. 77.— 7750 5, Roggen end.5 65.— Industrie- Aktien Germ. Portlg.⸗g. 42.50 41.25 Oberſchl. Koksw. 80 26,75 Jauer. Mot.⸗W. 121.5 120. Ae ee, ee 5 don 69.— 69.— Disch. Bt u. Dice 44.— 8, Femberg.. 81 72.— 72 i 5 7450 78.75 8/0 b. Gir..! 75,. Gerresheim. Glas.. Orenſt.& Koppel 27.50.75 J. P. Bemberg.,— 39.50 dend n 7 eee 1160 116.0 Pte. Hopoth. B. 65.— 68,— Brem.⸗Beſig. Pel 72.— 72.— Roeder Gebr. O. 37.— 87. 84g do Cem 78.— 8 etoren 12805 287 Gef. Feleter Unt, 72.— 69,— Ppznie Bergbau 2225 10 Ja Verger Fegg 1450 1369 Maripalkkansg. N 150 Gtr, M. Bil. 105,0 108,0 Nh. Fppoth. Bk. 95.— 93.— Fron Deda 72.50 78.— Rütgerswerke 46.15 46.10 60% P. be Pfdb h 678 85, fit rente 1775 17.50 Gocdhardt Gebr.... Polyphon.. 1950 Perlin⸗Karls. J. 88,— 85,5 Metallgeſecſchaft—.— 82, Aleinkein Sblbg. 55. S Had. Aſernrane 49.— 18.— Cement entad⸗ e ee 1420 420%„„ 0 7750 78. Annen def Pap. 81.78 dl Gee aſh.. 1508 5 Racpgeber Wag.—.— 80— Praun. g. Be 55..„Monteeattatte., 29— 5 9 6——. arſta. 8 2 2 o 4 1 4 5 75— 25 f 78 8 5— 2—.——.— 5 2 5 6. b. Knorr. 175,0 178.00 Mann. Verſich. 18.— 10.— Chaniſche Albert 1607 1000 en Heute.. 20.— 40 eiten,.90 ae. 3 e e eee 1850 29 Oberſch Terem, en 5„160,2 160,0 Schramm Lackf.. 29. 4/0 Oeſt. Schatz..„ affbg. Zellſt. N 5 J ein. Braunk. 185, J 5—. Orenſtein& 7 1— Fränkfurter Börse 5 Fand e 190 54% Sande 99 075 1 95 Aae 1630 5565 1 5 e 1600 250 Rhe, eletteait 2480 700 1 8 05 8—.— e 45 15 4 5 1 5 4½% Rhein. Lig. 87.— 87.50 Daiml 22,50 24.35 Seilinduſt. Wo, 5%o„ onen„. alke Maſchinen 77 17.—— 4780 Rhei e arlott. Waſſer 67.50 87.- 5 85 1 5 Festverzinsliche Werte 3½ 9 be 110 8 90.50 Dt. Milant. 96.— 68.— Siemens u Halske 140,5 132% 4%„conv, Rente..20 Bayer. Motorenw 1212 120,0 Guano-Werke.. 47.80 Rhein. Kalt. 30.— 505 Comp. Hiſpands. 1330 16155 Polg9phonwerke 19,65 19,5 D. Werth.(Gold!.. Bank-Aktien Dt, Erdöl.. 55.50 94,25 Südd. Zucker.7 17% 4½%%„ Sild.⸗R..40. Bayr. Spiegelglas 1 40 1137 Hackethal 31.— 81.— Roſitzer Zucke—.——.—Cont. Gummis W. 188.0 1817 Nh. Braunk. u. Br. 185, 1885 6% Reichsanl. 85.25 5 Credit 42.28 42.85 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 170,0 170,2 Thür. Sief. Gotha 69.75 4½%, Pap.-R..20 0,20 Dekulen 14, 15 Halleſche Maſch. 48.——.— Rülcſorn 3355 40. 39.75 Continentalesin. 35,50 35,75 Rhein. Elektr.. 79, 10% 20 89.25 99,25 gag c 5 1100 1100 Dt. Linoleum 9,15. Tietz Loon ard 17.25 17.— 4e Türk. Ad. Anl..95—.— 9 P. Bemberg 15 11 10 Hammerſ. Spinn———— Rüt re 46,15 48,75 Daimler Benz. 24,50 24. gtd. Stahlwerke.28 7305 4% D. Schaßzanw.. 888 W 85 80,— 80, Dr. Verlag 65,.— 64.— Tricot. Beſtgheim 10,— 10.— 4%„ Bagd.-&. Hel.—.— Bergmann Elekt. 7. 0 80.— Hann. M. Egeſt.—.—. 9 25 35 36.— Deutſch. Atlant.. 9. Weſtl. Elektr. 79,75 79,25 54½% Hounganl. 88.85 85.9 Ban ad 3„ Dresd. Schnellpr. 19.25 19.50 Ber. Chem. Ind.—.—. 4%% uni. Anl..: Lerlin Gubener 66.— 6,— Harburg Gu hs 18,25 18,50 Sachſenwerk 162 5 162.0 Deſſauer Gas. 96,— 97.25 Rütgerswerke„ 49.69 46, Ablöſungſch. I. 80, 80.45 Barmer Bantper.. e Hürrwerke... 20. 20.— Ver. deuiſch. Belf. 88.— 88. 40% Zollobl. 1911 5, 5,7 Berl. Karls. Ind. 565 86,15 Harkort StPr.. e 5 Saldderfurth.. 88.— 65,— Deutſche Erdot. 95,— 96.— Salzdetfurth Kalt—. 1590 „ obne 17.18 13.85 a 60, 80,50 Dyckerh.& Widm. 12.— 11.50 Ver. Glanzſtoff 38,45 39, 400-F. Los.35 40 Berliner Maſchb. 8885 14, 0 Varpener Vergb. 80.5 29,50 Saſoick 88.25 86,50 Deuiſche Fabelw..—.— Schlee Bergb. u. J. 19.18. 4% Schutzg. 14 7788.500 Berl. Handelsgeſ..50 64.— El. Licht u. Kraft 88,— 85,75 Ver. Zellſt. Berl. 4½% Ung. Str. 18 4..10 Braunk. u. Brikett 9450 2 Hedwigs hütte.—.——.— Schl. Cl. u. Gas 100—— Deutſche Linol. 39.50 3925 Schleſ. El. u Gas 85.50 80,75 Atürten.08 8,05 Com. u. Privatb. 41.— 45.— Eleikr. Lieferung—.——.— Voigt K Häffner%„„ 14.25.35 Braunſchw A G. 2 855 Silver Masch.—.——.— Hugo Schnelber 40.— Deuiſcher Eiſeng.. 8 Schulen Salzer. 70% Heidelbg. 26 67.— 69.— e 43,— 42,50 Enzinger Union 68,.— 68.— Volth. Seil. u. K. 4% Ung. Goldr..40 4,30 Br.⸗Beſigh. Delf.— Hindrichs& Auff.—.— 41.— Schöfferhof Brau. 139.0 165.5 Dortm. Union.⸗B. 181,0 183,0 Suckert& Co.. 89.50 87.75 80% Ludwigs. 28 71,75 74.—.⸗Alſtatiſche Bk..„ Eßlinzer Maſch.—.— 29.— W. Wolff 30%„ Kronen. 0,25.20 Bremer Vulkan—.— 1430 Hirſch Kupfer—.——.— Schubert& S 1630 8 Einteac 5 0 Schulth.⸗Pagenh. 90,78 9025 8% Mom 2. 85 ohe. u. ot.. 80* 1 00 85 Zellſtoff Aſchffog. 8 3* 1 9 5 3 Fieſchderg e 0 S b. 3 55 90— Elekt e 1 8 75 S Halske 145, 1400 8. 0%„F. G. Chem. Baſ.p. 188,0 185,5 5„5.. rown, Bov.& C.. 9 f 50 5 Schultheis. 1 A 70.1„50 Stöhr, K.— 686. 955 89710 5—.— 1575. 2. 8 5 5 5 2 8655 1. Walbgof 32,50 30,50 8% Leh. Rat. Rail.„ 55 5 99 68095 Hobenlehe⸗ Weste 1115 1200 Siemens Ehalske 14755 1770 ae 89.50 88.— Sac e.. „th.. 1 775 5„G. Jarben. 115.7 115, N N 1-Akti arlott. Waſſer 132 5 5 Si N 5 Süd r V 5 fI111110000000ß00/ 1111! 50% Pfalz. Hyp. fals, Obe„Bk.— 64 50 Feinmech. Jetter—.— 24.75„ e Kraft 74•75 74.— dem. devden—— 838.50 Feb 18 26.—. Stolberger inkd... e Pap. 53.— 53.70 Leonhard Tieg 17.25 1745 50% Rhein. Hyp. 24 1 5 5 Felt. Guilleaume—. 450 Akt! Sübd, Eiſenbahm—, Cem. Gelſene.— 24— r. Junghans 8.„Stettiner Cham. 14,15—.— Felten& Guill. 41.50 41,25 Ber. St ke 31. 8% Sd Fenn. 5 igen, opt 9915 98— Geſſuret e. us een dontan ele Ballin, Dee 21,5 21. Cdem leer„ 150 8 4 6 Sahla Porzegan 625 8,50 Südd. Immovil.—— 1880 Gelſenk Bergwk. 48. 45,50 Vogel e„ 80% Fft-Byp. Gpf Süd. Soden... Hach Tu. 88,.50 Duderuf Allen 64.50 64,50 Canada Abliefer. 21.50 21,25 Co. Hiſp(Gabe) 183. 0 Kaliwk. Aſchersl. 112,2 110,„ Zucker„ ieee 70,— 69.— Weſteregelnulkalt 11 70% Grkr. M. abg. Sereinsbt. Hamb 74.50 73.— Geizuer i Durt. 1850 10.50 wett geraw 5e 15,75 Hapag 10.25 1025 Con Gummt 1830 fsk Karstadt. 8 8— Thörk's ver, Oele 73,—, Soidſchmidt To.. 38,50 Zenſtoff Baldgof n Wen, Ratenbt 8e g 8 Sena Hergw. 61.30 60,0 b. Lüder 38 18 Sauer deter. 4 f c t, 2 2 dien Lerche 17.ᷣ— Lis Hamdg ele. 1038 1057 Bant eletm we 8„Stahlw. Ohl. 1 8 enmühle.. e Harpener Bergw. 5 0 18. Daimler Motoren—.— 24.—[C. H. Knorr.% Transradio—.— 8 Ber 5 Werte 8% e Manz Weed, 26 28. 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Erſenydl. 8 r Hütte i:. Schuhf B.... Gebr. Junghans. 26. Hamburg. Süd. D. 22 1 1011 Nordd. Lloyd 11.05 11.— Holzmann, Bbil. 57.— 58.— Mannesm Röhr. 52,75 50,7 Com. u. Priviot. 41.— 41.— Dres d. Schnellpr. 19,85 19,— Lahmever& Co. 113.0 114,2 Ber. Stahlwerke 32,— 81,— Kali Chemie. Hanſa Sampfſch 0%„ l Sthantungektſend 81,50 81.50 Ing Erlangen 33,— 35.— Mansfelder.. 2259] Darmſt....=. e Hurener metall—.———ganrabütts.„ I—.—, Kali Aſchersleben—— l Nordd. logo „ Wieining 51 Südd. Eiſenbahn—.——.— Junghans St, u 25,20 25,45 Oberbedarf.. 6,50 6 dic) Di. Aſtatiſche Bt. 1300 120.01 Dürkopwerke.. Linde s Eismaſch. 62 75 62.251 Ber Iüitra marin—.—— Klöckner Werke 52,78 52,— Otavf Minen e 4 e Mittwoch, 4. Oktober 1933 Aus Baden Der Dank des Führers * Tauberbiſchofsheim, 4. Okt. Anläßlich der Er⸗ nmennung des Reichskanzlers Adolf Hitler zum Ehrenbürger von Tauberbiſchofsheim und der Um⸗ benennung des Sonnenplatzes in Adolf Hitlerplatz ging der Stadtverwaltung Tauberbiſchofsheim fol⸗ gendes perſönliches Dankſchreiben des Herrn Reichs⸗ kanzlers zu: „Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts von Tau⸗ berbiſchofsheim, ſowie die durch Umbenennung des Platzes in„Adolf⸗Hitler⸗Platz“ erwieſene Ehrung er⸗ füllen mich mit aufrichtiger Freude. Ich nehme die Ehrenbürgerſchaft an und bitte, dem Stadtgemeinderat meinen ergebenſten Dank ſo⸗ wie meine beſten Glückwünſche für das Blühen und Gedeihen von Tauberbiſchofsheim ausſprechen zu dürfen. Mit Deutſchem Gruß! gez.: Adolf Hitler.“ Zeugen als Mordanſtifter? Karlsruhe, 4. Oktober. Am 5. Mai d. J. war der 24 jährige Proviſionsreiſende Otto Karl Speckmajer aus Pforzheim wegen Raub⸗ mordes an dem Pforzheimer Schmuckwarenfabrikan⸗ ten Karl Bauer vom hieſigen Schwurgericht zum Tode verurteilt worden. Das Reichs⸗ gericht hatte ſeine Reviſton verworfen. Der Ver⸗ urteilte hat nunmehr die Wiederaufnahmse des Verfahrens beantragt. Er behauptet, zwei in dem Schwurgerichtsprozeß gegen ihn vernommene Zeu⸗ gen ſeien Anſtifter bzw. Mitwiſſer geweſen. Ge⸗ gen die Betreffenden wurde Vorunterſuchung wegen Meineids eingeleitet. * Plaukſtadt, 4. Okt. Der langjährige Rektor der hieſigen Volksſchule, Joſef Fleuch⸗ haus, wurde laut miniſterieller Nachricht ſeines Amtes enthoben. Die Geſchäfte des Rektorats führt bis auf weiteres kommiſſariſch Hauptlehrer Knopf. (Schwetzingen, 4. Okt. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wird berichtet: Wegen Neubeſtellung der Kommiſſionsmitglieder für die Verbandsabdeckerei Ladenburg erging Entſchließung. — Der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft, Landes⸗ verband Baden, wurde ein Zuſchuß bewilligt.— An der„Hilfsaktion zugunſten der Brandgeſchädigten in Oeſchelbronn beteiligt ſich die Stadtgemeinde mit einer Spende.— Dem Plan zum Ausbau der Städt. Sparkaſſe Schwetzingen zu einer Bezirksſparkaſſe wurde die Zuſtimmung erteilt. Kinder kommen im Feuer um! * Heilbronn, 4. Okt. Geſtern nachmittag wurde im Hauſe der Familie Reiz in Neckargerach im Dachſtuhl ein Brand entdeckt. Die Ortsfeuerwehr ſchloſſen war, das Dach ein, wobei ſie zwei Kin⸗ war ſofort zur Stelle und ſchlug, da das Haus ver⸗ der im Alter von drei und fünf Jahren leblos im Stroh liegend auffand. Das eine Kind war bereits tot, das andere ſtarb an den erlittenen Brandwunden auf dem Wege ins Krankenhaus. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 459 Herbſtjahrt ins prüchtige Maintal Joylle am Strom— Verträumte Städte und Dörfer Zum Main will ich fahren! Viele Oden wald⸗ täler führen hin zu ihm: Mudtal, Marstal, Morre⸗ tal, Mümlingtal. Das herrlichſte Tor zum Main iſt das Erftal. Da bege dir wenige Dörfer. Aber um ſo mehr maleriſch gelegene Mühlen und Höfe. Da begegnen dir wenig Menſchen, aber um ſo tiefere Wälder. Ich fahre und fahre. Die Wälder werden dunk⸗ ler, die Berge höher. Ein Eichelhäher flattert ein⸗ mal ſchen durch den Wald. Ein Grünſpecht fliegt ein Stück vor mir her: Schön wie ein Waldmärchen. Fürwahr: Traumſchön iſt die Fahrt durch die herbſt⸗ lichen Waldesgründe. s Mitten in tiefen Erftalwäldern liegt Breitenau, ein Hofgut, das in alter Zeit zum Kloſter Bronn⸗ bach gehörte. Schöne Auen umrahmen das Anweſen. Linden⸗ und Kaſtanienbäume ſtehen da und aus rotem Sandſtein gehauen ein ſeltſames Denkmal: ein Standbild Kaiſer Karls VI., angetan mit dem Prunk und der Pracht ſeiner Zeit. Eine Inſchrift gibt Auf⸗ ſchluß über Sinn und Bedeutung des Denkmals: Carolus VI./ iſt paſſiert(von Barcelong als er marſchiert/ nach Frankfurt durch dies Tal/ ge⸗ krönt zum Kaiſer/ nach der Wahl Darum ihm hier/ verordnet hat/ F. Joſephus damals Prälat/ 1711. 13. Dezember. Ein deutſcher Kaiſer fuhr alſo, in alter Zeit, von Frankfurt kommend, durch dieſes Tal. Weltgeſchichte am Wegesrand. Und die Sage raunt, daß die Rieſen einmal von Miltenberg her dieſes Tal heraufkamen. Und Schinderhannes ging hier einſt um Nun tauchen die erſten bayeriſchen Dör⸗ fer auf: Riedern, Pfohlbach. Es ich kein Raum für große Siedlungen. Schmal und armſelig liegen die paar Aeckerlein zwiſchen Wald und Wieſengrund. Hin und wieder rote Sandſteinbrüche. Hin und wie⸗ 110 der abgeholzte Waldſtellen mit abgeblühten Wald⸗ weidenröschen. Weiße Wolken über dunklen Wäl⸗ dern. Größer wird die Erf. Nur noch wenige Kilo⸗ meter und ſie hat ihr Ziel, den Mainſtrom erreicht. Ich raſte an ihrem Ufer, unweit Eichenbühl. Wie ſchön, die Raſt am Bachrand! Wie fröhlich ſpringen die Wellen über das Geſtein. Wie reich iſt die herbſt⸗ liche Flora der Bachmatte: Blätter des Peſtwurz und Früchte des Braunwurz, Schilfgras und Bach⸗ weidenröschen, blaue Glockenblumen und violette Flockenblumen, weiße Schafgarbe, gelbes Habichts⸗ kraut, abgeblühte Bärenklau. Am jenſeitigen Ufer Wald, endloſer Wald! Das Tal weitet ſich: Letzte hohe Berge wie Es öffnet ſich zum Main. rieſige Wächter ſtehen da. Erſte Weinberge tauchen auf: Vom Waldland ſind wir eingetreten ins Weinland. Die Straßen wer⸗ den belebter: Ein Bauer bringt eine Fuhre Heide⸗ kraut von den Bergen; Wanderer begegnen dir; Radler und Pferdefuhrwerke. Wir ſtehen vor den Toren Miltenbergs. Wir treten ins weite Tal des Mains. Nun bin ich am Ziel, ich raſte am Main. An der Stelle, wo die Erf mündet in den großen Strom. Der Main iſt blau und ſtrahlend wie der Himmel. Unsere geliebten Eltern und Frau geh. Süsser sind von uns gegangen Paul Eberisheim und Frau Creie geb. Elsas Necktisanwalt Dr. Hermann Ebertsheim Johanna Ebertsheim Mannheim, Karlsruhe, den 4. Oktober 1933 In tiefer Trauer: Rechtsanwalt Dr. Heinrich Eberisbeim und Frau Lotte geb. Silberstein 759 — Neuzeitliche Verbandskegelbaßn Dienstag. Mittwoch, Samstag frei. Fernſpr. Nr. 446 17. Neubeziehen von Lampen-sdurmen Maftgesſelle- Selle u. 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Es fällt dir ein, ſo blau war auch das Schimmern des Bodenſees, ſo herrlich leuchteten auch Seen im All⸗ gäu und der Schweiz. Und du erlebſt eine große Schau: Frankenland! Die großen Geiſter des Frankenlandes erſtehen dir: der gotterfüllte viſtonäre Matthias Grünewald aus Aſchaffenburg am Main, der Ritter Wolfram von Eſchenbach, der im Dienſt der Wertheimer Herren— auf Schloß Wildenburg den Parzival dichtete. Dürer, Goethe. Frankenland: Brücke zwiſchen deutſchem Nord und deutſchem Süd. Main⸗ ſtrom: deutſcher Strom! Neue Raſt am Strom: bei Miltenberg. Fiſcher⸗ netze ſind aufgeſpannt auf hohen Stangen. Weiße Wäſche flattert im Wind. Rot ſchimmert die Brücke. Wunderbar hebt ſich das alte badiſche Bürgſtadt ab, ſchön umrahmt von den Bogen der Brücke. Wälder im Weſten werde dunkler, die Sonne neigt ſich. Am Miltenberger Marktplatz, am Eingang des „Schnatterlochs“ ſitze ich nun, einem der maleriſchſten Winkel Deutſchlands. Da iſt alles, was je deutſche Romantik geſucht: Marktbrunnen mit vier Röhren und ſchönem Renaiſſanceſchmuck. Daneben die alte Stadtkirche mit ſtolzen Barocktürmen. Haus an Haus: jedwedes ein Märchen aus alter vergangener Zeit, Mit Erkern, Schnitzwerk und Fachwerk, mit Weinlaub und Efeu. Und endlich dieſe prachtvolle Treppe, der Aufgang zum alten Schloß, das rüh⸗ rendſte Bild des Wunders Miltenbergs. Das „Schnatterloch“ aber, in das der Marktplatz aus⸗ mündet, iſt ein Winkel voll Kubinſcher Phantaſtik. Nacht muß es ſein und der Sichelmond muß ſchief und gelb überm Schloßwald ſtehen: dann erſt wacht der ganze Zauber des„Schnatterlochs“ zu Milten⸗ berg. Nun bin ich noch einmal Die zum Abſchied— weit Der Spiegel des Mains iſt dunkel und ſtill. Alle Geräuſche werden bedeutungsvoll und hallend. Ein langſames Gefährt: Bauer mit Kuh und Wagen rattert gemächlich den Weg entlang des Stromes. Emil Bader. Speſſartberge. EH 2 2 8 9 1 untl. Verütentäichungan der dad Wannzeim Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der künftigen Herſtellung a) der Rottfeldſtraße zwiſchen Mönchwörth⸗ und Tannenbergſtraße, b) der Wingertſtraße Tannenbergſtraße, e) des Tännenbergplatzes zwiſchen Tannenberg⸗ und Gießenſtraße, d) der Taunenbergſtraße zwiſchen Wingert⸗ und Rottfeldſtraße in Maunheim⸗Neckarau gemäß den Vorſchriften des bad. Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim gel⸗ tenden allgemeinen Grundſätzen werden a) die Liſten der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vor⸗ geſchriebenen ſonſtigen Angaben, p) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 9. Oktober 1983 ab im Rathaus N 1, hier, Stadtvermeſſungsamt, 2. St., Zimmer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Friſt, die am 9. Oktober 1933 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. 11 Mannheim, 29. 9. 33. Der Oberbürgermeiſter. zwiſchen Friedhof⸗ und N pr. med. Martin Friedmann Facharzt für Haut- und Sescplechtskrankhelten Jetzt M 7. 16— Fernspr. 21401 Sprechstunden: 101 u. ½4 6 Uhr Isi Wieder zur Täfigkeitf 9217 für dle Krankenkassen zugelassen Krankenkassen-Kommission der Gesellschaft der Aerzte In Mannen 4 dc Fort mit grauen Haaren eee Einf. Einreiben mit„Paurata“ schafft muen jugendfarbe u. Frische wieder. Das Beste auch gegen Schuppen u. Haarausfall. garant. unschädlich. Heine Flecken und NMissfarben. hinausgefahren in die Stille des abendlichen Mains. Die Sonne iſt hinuntergeſunken hinter die mächtigen Aus der Pfalz Reichskreoͤit für die Pfalz :: Ludwigshafen a. Rh., 4. Oktober. Die Deut Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten hat in ihrer let ten Sitzung beſchloſſen, einem Antrag der Pfalz ſtatt⸗ zugeben und 250000 Mark als Reichs kredit dem Arbeitsbeſchaffungsprogra m m zur Verfügung zu ſtellen. Mit dieſem Betrag ſollen Erweiterungs⸗ und Ergänzungsarbeiten vorgenom⸗ men werden. Aeberall Führerprinzip! : Neuſtadt a.., 4. Oktober. In einer Ausſchuß⸗ ſitzung des Handelsſchutzver bandes der Pfalz wurde einſtimmig folgende Entſchlie⸗ ßung angenommen: „Der pfälziſche Einzelhandel, vertreten durch die Ortsgruppen der Pfalz und durch die Bezirksfach⸗ vereine, erkennt im vollen Umfang die ſchwierige Lage des Einzelhandels und wünſcht, daß in der Or⸗ ganiſation das Führerprinzip in entſchiedener Weiſe zur Anwendung kommt. Der Hauptgemeinſchaft in Berlin müſſen alle Landesverbände und Reichsfach⸗ verbände nicht nur organiſatoriſch angeſchloſſen ſein, ſondern auch nach dem Führerprinzip unterſtellt wer⸗ den. Dieſer Grundſatz iſt in entſprechender Weiſe auch bei den Landesverbänden durchzuführen. Der Führer des pfälziſchen Einzelhandels, Albrecht aus Kaiſerslautern, unterſtellt ſich ausdrücklich den Maß⸗ nahmen der Führung der Hauptgemeinſchaft und wird das Führerprinzip in den Ortsgruppen und Fachgruppen im gleichen Umfang durchführen. Die Vertreter der pfälziſchen Fachvereine unterſtellen ſich dem pfälziſchen Einzelhandelsführer. Zur wei⸗ teren Durchführung der Organiſationsarbeiten wird ein Beirat aus Parteiangehörigen und ein Angeſtell⸗ tenbeirat aus je örei Mitgliedern gebildet.“ Aus o Ludwigshaſen, 4. Okt. Der Marineverein Ludwigshafen beging im Saal des Ic. Farben Vereinshauſes die Feier ſeines ͤͤreißigjährigen Beſtehens. Nach Muſikvorträgen der von R. Mayer gut geführten Stahlhelmkapelle und einer Flaggenparade des Marinejugend⸗Sturms begrüßte der Vorſitzende Ludwig Fried die ſtattliche Ver⸗ ſammlung, unter ihnen die Obmänner des bayerf⸗ ſchen Kriegerbundes Stepp und Kayſing, und gedachte der wechſelvollen Vereinsgeſchichte. Carl Bartoſchs immer zündendes Männerchor⸗ und Orcheſterwerk„Glockennacht am Rhein“ unter der Stabführung des Komponiſten von der„Lieder⸗ tafel“ hinreißend geſungen, leitete zu der Feſt⸗ anſprache des Marineſtabsarztes d. R. Dr. Schulz⸗Schmidtborn aus Saarbrücken über. Die Vortragsfolge bereicherte weiterhin Frau Helene Hofmann⸗Ludwigshafen durch den Vor⸗ trag von Rheinliedern, Elſe Zettler mit ihren reizenden Mundartdichtungen und die Turnerinnen des Männerturnvereins 1884 mit einem anmutigen Tanzreigen. :: Zweibrücken, 4. Oktober. Ein Ende Junt aus dem Zweibrücker Gefängnis ausgebrochener Sträf⸗ ling aus Pirmaſens konnte mit ſeiner Frau in Meiſenheim feſtgenommen werden. 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Oxtober 1083 Nummer 459 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe i escnältsverlegung Und Empfehlung Meine bisherige Meßplatz-Drogerie befindet sich jetzt unter 5 m Namen „Richard Wagner“ Drogerie Augarilensfraße 2—(Edte Seckenkeimer Straße) Die damit verbundene Geschäftsvergrößerung gestattet mir, allen Wünschen meiner ver- ehrten Kundschaft gerecht zu werden, und ich empfehle mein reichhaltiges Lager in: Drogen Parfümerien- verſenkbar ſaſt neu für Mk. 110. Pfaffenhuber, H 3,2 1825 M z. verk. sowie sämtlichen Wasch- und Pufzarfikeln „Nichiael Magaues· Dogesie CONTINENTAL Inhabern: Apotſieer. Mutochuil 3 8 0 Augartenstraße 2(Ecke Seckenheimer Str.) Fernspr. 4218 vebeinfachles Mocleli Hk. 0 2 Fir. e—. 5 Muslkal. Akademie des Nationaltheater Orchesters 85 8 Bal Mal. Ee dap e Größe C Damen- Striekschlüpf 51 und Philharmonischer Vereln E. V./ Mannheim 1 fabotknene* 2030 ———̃̃̃———ůů—-— Dienstag. den 10. Okt., 20 Uhr. im Musensaal — nn l und Bettwaren 5 0 vollk. neuwert. 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