Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Friedrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Orahtanſchrift: Nemagzeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 82 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 70 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Oktober 1933 144. Jahrgang Nr. 461 Das große iner run CH 1 30 4 2 2 4 8 Die feierliche Verkündung Meldung des Wolff⸗Büros — Berlin, 5. Oktober Der 4. Oktober 1933 wird in der Geſchichte der deutſchen Preſſe zu einem Gedenktag erſter Ordnung werden. An dieſem Tage iſt ihr durch den Reichsminiſter Dr. Joſef Goebbels, der ſelbſt dieſem Berufsſtande angehörte, eine Ehrung zuteil geworden, wie man ſie bisher nirgendwo in der Welt erlebt hat. Sie hat aus der Hand der deutſchen Staatsregierung das höchſte Ge⸗ ſchenk erhalten, das ihr zuteil werden konnte, die abſolute innere Unabhängigkeit. Der deutſche Schriftleiter iſt kraft des Ge⸗ ſetzes nur ſeinem Volke und ſeiner Nation, ſonſt niemanden mehr, weder dem Verleger noch irgendwelchen Geldgebern oder Inter⸗ eſſengruppen verantwortlich. Sein Beruf III 8 wurde als erſter ſtändiſch aufgebaut, er hat 885 3 das größtmögliche Maß von Selbſtverwal⸗ 137 30 tung, ſeine eigene Gerichtsbarkeit und damit bee das modernſte Preſſegeſetz der Welt erhalten. In den Grundzügen wurde das Geſetz unmittel⸗ Mädae bar nach Abſchluß der Kabinettssitzung bekannt. Abend Wenige Stunden ſpäter erſchien der entſchloſſenſte ſelnungt Verfechter des Geſetzes, Dr. Goebbels, im über⸗ fl. 0e füllten großen Saal des Hauſes der deutſchen nenn Preſſe, um in Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte, N.4, unter denen man den Reichspreſſechef Dr. Junk 1. 10.. und Miniſterialrat Schmidt⸗Leonhard be⸗ 55 merkte, vor der Berliner und der in Berlin vertre⸗ tenen Reichspreſſe in einer groß angelegten wunder⸗ voll klaren und eindringlichen Rede das große Werk zu begründen und darzulegen. Mit erwartungs⸗ voller Spannung war der Miniſter am Eingang vom Schriftführer des Reichsverbandes, Chefredak⸗ teur Sturmbannführer Alfred Ingemar Berndt und in der Vorhalle vom Vorſitzenden des Reichs verbandes der deutſchen Preſſe, SS⸗Ober⸗ führer Dr. Dietrich empfangen worden. Dr. Dietrich eröffnete die bedeutſame Sitzung und ſagte u..: Wir deutſchen Journaliſten empfinden es als eine hohe Ehre, daß Sie, Herr Reichsminiſter, heute zu uns ins Haus der deutſchen Preſſe gekommen ſind, um hier Beſchlüſſe der Reichsregierung feierlich zu verkünden, die nicht nur unſeren Berufs⸗ ſtand betreffen, ſondern für das ganze deutſche Welche Stellung die . Volk von Bedeutung ſind. — Preſſe im Geiſtesleben unſeres Volkes einnimmt, erhellt allein aus der Tatſache, daß 19. die Auflage aller deutſchen Tageszeitungen zahlung heute etwa 20 Millionen beträgt. 1 Danach gab Reichspreſſechef Dr. Dietrich Reichs⸗ 815 miniſter Dr. Goebbels das Wort. Der ſtürmiſche, jubelnde Beifall, mit dem die Ausführungen des Reichsminiſters aufgenommen murden, wiederholte ſich, als Dr. Dietrich dem allgemeinen Empfinden Ausdruck verlieh. Zum Geſetz ſelbſt bemerkte er u. a. noch: Das Schriftleitergeſetz, das uns deutſche Journa⸗ liſten mit großer Freude und Genugtuung erfüllt, erhebt Grundſätze zu ſtaatlicher Geltung, die das Weſen des Journalismus in ſeinem in nerſt en Kern erfaſſen und zum Fundament deutſcher Preſſearbeit für weite Zukunft, vielleicht für Jahr⸗ hunderte werden laſſen. Ueber den Zuſtand und die * Geiſteshaltung des überwiegenden Teiles der deut⸗ . ſchen Preſſe im Zeitalter der November⸗Demokratie hat ſich heute das zeitungsleſende deutſche Volk rück⸗ * blickend ſelbſt ein Urteil gebildet. Als Ganzes und . in der Wirkung geſehen, war es ſo, wie es unſer Führer Adolf Hitler einmal in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht hat:„Die Tätigkeit der ſoge⸗ nannten liberalen Preſſe war Totengräberarbeit am deutſchen Volk“. Die Wurzel des Uebels, aus der immer wieder das Gift der geiſtigen Demoraliſierung und Zer- ſetzung floß, war im Syſtem begründet. Geſetzlich frei von Bindungen des nationalen Gewiſſens, ge⸗ ſetzlich ſrei von inneren Pflichten gegen Volk und Staat, das war die liberaliſtiſche Preſſefreiheit! Daß mit dem Ende des Syſtems und ſeiner volksfrem⸗ den Staats⸗ und Kulturauffaſſung auch die deutſche Preſſe einer inneren Neu⸗ geſtaltung von Grund auf bedurfte, war ſelbſt⸗ verſtändlich. Wie einerſeits der nationalſozialiſtiſche Staat die volksvernichtenden und volkszerſetzenden marxiſtiſchen Zeitungen beſeitigt, ſo hat die Berufs- vereinigung der deutſchen Icurnaliſten, der Reichsverband der deutſchen Preſſe, unter nationalſozialiſtiſcher Leitung ſeinen Berufs⸗ 5 ſtand bereinigt und die Schädlinge aus ſeinen ö eigenen Reihen entfernt. Dieſe Reinigungsarbeit 0 hat nunmehr als poſitive Aufbauarbeit zu folgen. Das Schriftleitergeſetz, das Sie, Herr Reichs⸗ b Dr. Goebbels über Preſſe und Staat Der erſte berufsſtändiſche Aufbau— Das modernſte Preſſerecht der Welt Reichsminiſter Dr. Goebbels führte bei der feierlichen Verkündung des neuen Preſſegeſetzes u. a. aus: Die Reichsregierung hat das neue Schriftleiter⸗ geſetz beſchloſſen und ich glaube, wir ſtehen damit an einem entſcheidenden Wendepunkt in der Ent⸗ wicklung der öffentlichen Meinung in Deutſchland überhaupt. Der Begriff der Meinungsfrei⸗ heit wird heute in der ganzen Welt auf das lebhaf⸗ teſte diskutiert. Der Glaube, daß es eine Freiheit des Geiſtes und eine Freiheit der Meinung, los⸗ gelöſt vom nationalen und vom völkiſchen Intereſſe überhaupt geben könne, dieſer Glaube iſt allgemach im Rückzug begriffen. Man beginnt nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt mehr und mehr einzuſehen, daß die Freiheit des Geiſtes und die Freiheit der Meinung Grenzen finden müſſen, wo ſie ſich mit den Rechten und Verpflichtungen des Volks⸗ und Staatskörpers zu ſtoßen beginnen. Der Begriff der abſoluten Preſſefreiheit iſt ein ausgeſprochen liberaler. Und in ſeiner Ueber⸗ ſpitzung haben wir mehr und mehr die Tatſache feſt⸗ ſtellen müſſen, daß die Freiheit der Meinun⸗ gen je mehr ſie den Einzelindividuen überantwortet wurde, umſo mehr im Hinblick auf das Geſamt⸗ intereſſe eines ganzen Volkes zu Schaden kam. Es war ſo, daß ein einzelner ſeine Meinung kundtun durfte und konnte auf Koſten der Geſamt⸗ heit, und daß man nicht einen Fehler oder einen Mangel darin zu erblicken vermochte, daß das Indi⸗ viduum in gedankenloſer Ausnutzung der ihm im Rahmen des demokratiſchen Staates zur Verfügung geſtellten Meinungsfreiheit nun den Staat ſelbſt in ernſthafteſte Gefahren brachte Niemand ſoll ſo naiv ſein zu glauben, daß in der nationalſozialiſtiſchen Führung überhaupt nicht eine Meinungsverſchiedenheit aufkom⸗ men könne. Und niemand ſoll glauben, daß Meinungsverſchieden⸗ heit nicht unter vier Augen offen ausgekämpft würde. Was uns aber vom Leerlauf des Parlamen⸗ tarismus und der liberalen Demokratie unterſcheidet, das iſt: Wenn einmal bei einer Meinungsverſchieden⸗ heit eine Entſcheidung getroffen iſt, dann wird dieſe Entſcheidung akzeptiert von dem, der dafür und dawider iſt. Es iſt das ſouveräne Recht des Staates, die öffentliche Meinung in ihrer Geſtaltung zu über⸗ wachen. Wenn heute in Journaliſtenkreiſen Klage darüber geführt wird, daß das Bild der deutſchen Preſſe zu uniform geworden ſei, ſo muß ich dem gegenüberhalten, daß das nicht im Willen der Regie⸗ rung geweſen iſt. Ich kann doch nichts dafür, wenn Zeitungen, die früher gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung Sturm gelaufen ſind, heute päpſtlicher ſein wollen als der Papſt.(Beifall.) Wir ver⸗ langen nur, daß Sie nichts gegen den Staat unter⸗ nehmen. Es wäre uns durchaus recht, wenn Sie für das jeweils wechſelnde Publikum eine jeweils wechſelnde Nuance hätten. Der Vielgeſtaltigkeit der öffentlichen Mei⸗ nungsbildung iſt durchaus kein Hindernis entgegengeſetzt. Uns kann es ſchon ganz recht ſein, wenn die freie Diskuſſion beginnt. Selbſtverſtändlich hat ſie ſich im Rahmen der Linien zu halten, die wir für die große Politik gezogen haben. Wenn wir in einem autoritären Staat leben, dann muß man auch für jede Autorität die entſprechende Verantwortung übernehmen. Das neue Schriftleitergeſetz hat die Abſicht, Sie mit Verantwortung zu beladen. Wir wollen keine Geſinnungslumperei, ſon⸗ dern wir wollen eine offene und ehrliche Sprache. Wir wollen aufrichtige Männer haben die aus vollſtem Herzen und mit gan⸗ zer Verantwortung dieſem Staat dienen, weil ſie ihn für zweckmäßig und für das beſte halten, was unter den gegebenen Umſtänden überhaupt möglich erſcheint. Die Männer, die in ihrem Namen das Reich regie⸗ ren, ſind die beſten, die man augenblicklich in Deutſch⸗ land für dieſe Arbeiten finden könnte. Es gibt eben keine engere Beziehung zum Volk als die ihre. Dazu kommen aus allen Fachgebieten die erſten Fachleute, die das Fachgebiet überhaupt hervorgebracht hat. Das ganze deutſche Preſſeweſen iſt auf eine abſo⸗ lut neue Baſis geſtellt. Jeder hat im Nahmen der großen Aufgaben, die wir erfüllen müſſen, volle Entfaltungsfreiheit. Die Regierung hat ein Intereſſe daran. aufrichtige Männer zu beſitzen, die die Feder zu handhaben verſtehen und die auf ihre Art an den großen nationalen Arbeiten mitzuarbei⸗ ten entſchloſſen wird. Das Recht zu ſchreiben, muß durch ſittliche und nationale Reife erworben werden. Dieſes Recht iſt verbunden mit Pflichten dem Staate gegenüber. Der Staat hat aber nicht ein Intereſſe daran, das zu kontrollieren, ſondern das überläßt er der Initiative, der Selbſtdiſziplin und der Selbſt⸗ verwaltung des Preſſeberufes. Wenn Sie in Ihrem Ein Wendepunkt der Entwicklung der öffentlichen Meinungsbildung für Deutſchland und oͤie Welt Beruf nun auch neben der Schreibarbeſt eine gro ße ſittliche Aufgabe erkennen und die große Verant⸗ wortung, die Sie Volk und Staat gegenüber tragen, dann, glaube ich, kann dieſes Geſetz unendlichen Se⸗ gen ſchaffen und Sie kommen dann in ein poſttives Verhältnis zum Staate. Die Geſtaltung der Preſſe geſchieht im offenen Licht des Tages und je⸗ der, der an ihr mitarbeitet, übernimmt für das, was er tut, auch die Verantwortung. Dabei bekommen Sie, meine Herren, ein größtmögliches Maß von Selbſtverwaltung. Zum erſten Male machen wir den Verſuch, einen Beruf ſtändiſch aufzubauen und ihn in vollem Maß der Selbſtverwaltung der Be⸗ rufsangehörigen zu überantworten. Sie werden zugeben, meine Herren, daß die Re⸗ gierung Ihnen damit ein ungeheures Maß von Ver⸗ trauen entgegenbringt, ein Vertrauen, deſſen Sie ſich nun auch durch Ihre Arbeit würdig zeigen müſſen. Das Schriftleitergeſetz, das Ihnen hiermit in die Hand gegeben wird, iſt, ich möchte faſt ſagen, das modernſte der Welt, und ich bin der Ueber⸗ zeugung, daß in 5, 6 oder 7 Jahren die anderen Länder dieſes Geſetz abſchreiben werden. Denn es iſt das einzig Mögliche, die Freiheit des Geiſtes und die Intereſſen des Staates in Einklang zu bringen. Ich will zum Schluß dem Führer des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Preſſe, meinem Parteigenoſſen Dr. Dietrich, meinen Dank und mein Vertrauen ausſprechen. Wenn mir im Geſetz das Recht zuge⸗ ſtanden iſt, den Führer des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe zu ernennen, ſo möchte ich hiermit Herrn Dr. Dietrich zum Führer des Reichsverban⸗ des der deutſchen Preſſe ernennen.(Beifall). Darüber hinaus möchte ich meinen Dank exweiſen für die ganze deutſchen Preſſe. Ich habe alle meine Kräfte dafür eingeſetzt, dieſes Geſetz zur Durchfüh⸗ rung zu bringen, und ich kann Ihnen zu meiner Freude mitteilen, daß das Geſetz ſo Geſtalt gewor⸗ den iſt, wie es uns von vornherein vorgeſchwebt hat. Ich bitte Sie nun, meine Herren, dieſen Augen⸗ blick als den entſcheidenden in Ihrem Beruf anzu⸗ ſehen, In fünf bis ſechs Jahren erſt werden Sie die Früchte ernten können, die Sie von dieſem Geſetz zu erwarten haben. Es wird endlich einmal in einem Staate die öffentliche Meinung ſauber, eſenſt, veraut⸗ wortungsbewußt und wahrhaftig machen. Ich bitte Sie alſo, daß Sie ſich von nun ab mit der Regierung vereinigen in dem ernſten Willen, Deutſchland aus der Kriſe zu erlöſen, dem Volke wie⸗ der ſeine Arbeit und ſein Brot zurückzugeben, und ich bin der Ueberzeugung, wenn das unſer feſter Entſchluß iſt, dann wird Deutſchland herrlicher denn je wieder auferſtehen.(Lebhafter Beifall.) bbb!!! ⁊ ¶wvVVVVTVTVTVTVTVTTVTVTVvVTVTVTkTVT„TVTbTVvbVTkVT''!'.!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'.!'.!.'.!.:.:.:.:..:.. ³ ᷣlDDDEäwDDVVwVVVVVVVVVVUlll!!!llWWw!!wW!Wl!WwWwWwW!WwW!'!''WlWwWwWwWw'''!'Ww'.'.'.'.'.'.'.'.'....''vyvyv'ꝛyy yyy y miniſter, uns ſoeben bekannt gegeben haben, ſchafft klare Verhältniſſe und gibt uns die geſetzliche Hand⸗ habe zu unſerer Aufbauarbeit. Dieſes Geſetz legt uns deutſchen Journaliſten in erſter Linie Pflichten auf. Es iſt ein natio⸗ nalſozialiſtiſches Geſetz, denn es ſtellt die per⸗ ſönliche Verantwortung für den redaktionellen bzw. geiſtigen Inhalt der Zeitung klar heraus. Perſönliche Verantwortung kann aber nur da ſein, wo freie Willensbeſtimmung iſt. Daher ſichert dieſes Geſetz in logiſchem Aufbau dem Schrift⸗ leiter, der den geiſtigen Inhalt der Zeitung be⸗ ſtimmt und ihn perſönlich dem Staate gegenüber zu verantworten hat, auch die Freiheit und Unabhängig⸗ keit ſeiner Entſchließung in dieſer ſeiner geiſtigen Tätigkeit. Wir möchten dabei beſonders betonen, daß dieſes Geſetz dem Schriftleiter keine beſon⸗ deren Rechte zuſpricht, ſondern nur den eigentlich ſelbſtverſtändlichen, aber durch den Druck der Verhältniſſe ausgeſchalteten normalen Zu⸗ ſtand wieder herſtellt. Dadurch kann ſich kein ſei⸗ nen nationalen Pflichten bewußter Verleger getrof⸗ fen fühlen, ſondern er wird im Gegenteil nur darin eine Garantie und Sicherung ſeines eigenen natio⸗ nalen Wollens erkennen. Was allerdings durch eine ſolche Regelung aus der deutſchen Preſſe entfernt wird, das iſt das unſittliche Prinzip der Anonymität, und zwar nicht nur Anonymität des geiſtigen Inhalts der Zeitung, ſondern auch vor allem die Anonymität der wirtſchaftlichen Kräfte und Mächte, die im Zeitalter des Liberalismus einen ſo großen Teil der deutſchen Preſſe beherrſcht. Daß durch eine ſolche grundlegende Reform des Schrift⸗ leiterberufes die ſoziale und geſellſchaftliche Stellung des deutſchen Jvurnaliſten ſeiner Verantwortung entſprechend gehoben wird, iſt der Wille des Geſetzgebers, den wir auf das wärmſte begrüßen. Wir deutſche Journaliſten ſind ſtolz darauf, daß gerade wir, denen von den ausländiſchen Kollegen und Berufsverbänden wiederholt die Unabhängigkeit und die Freiheit der Entſchließungen im neuen Deutſchland beſtritten wurde, nach dieſem Geſetz eine Stellung einnehmen, die ihresgleichen ſucht in der Welt. Wenn daher die internationale Jour⸗ naliſten vereinigung auch jetzt noch glaubt, gegen uns deutſche Journaliſten Vorwürfe erheben zu können, weil unſere Berufsauffſſaung nicht mehr der ihren entſpreche, dann erklären wir hiermit, daß eine in⸗ ternationale Berufsvereinigung, die ſo weit hinter der fortſchrittlichen Entwicklung zurückbleibt, wie ſie der journaliſtiſche Berufsgedanke in Deutſchland in⸗ zwiſchen genommen hat, uns nichts mehr zu bieten vermag. Eine ſolche Haltung iſt aber durchaus vereinbar mit unſerer Auffaſſung, daß in⸗ ternationale Beziehungen, getragen von Berufs⸗ verbänden, auf feſter nationaler Grundlage, von Nutzen ſein können. Die Bindungen, die uns deutſchen Journa⸗ liſten durch dieſes Geſetzgebungswerk in Deutſchland auferlegt find, ſind die Bindun⸗ gen unſeres eigenen nationalen Gewiſſens. Sie ſind nicht bedrückend, ſondern befreiend. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe wird ſich alsbald eine im Einklang mit den geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen ſtehende neue Satzung geben und ſich ebenſo wie in ſeiner Leitung und in ſeinen Un⸗ tergliederungen völlig auf das Führerprinzip umſtellen. Und er wird dann auf dieſer neuen feſten Grundlage zielbewußt an alle diejenigen Aufgaben herangehen, die ihm als dem ſich ſelbſtverwaltenden Träger und Erneuerer des deutſchen Journaliſten⸗ ſtandes in der Verwaltung, Erziehung und Weiter⸗ bildung unſeres ſo verantwortungsvollen Berufes geſtellt ſinb. Dieſe Aufgabe ſehe ich nicht zuletzt in einer Verlebendigung, in einer geiſtigen Ver⸗ tieſung und in der leiſtungsmäßigen Aus⸗ geſtaltung des Inhalts unſerer Zeitungen ſelbſt. Nachdem Dr. Dietrich noch als weitere Aufgabe des neuen Statuts des Reichsverbandes auch die In⸗ tereſſen der freien Mitarbeiter im weiteſten Sinne dieſes Begriffes zur Geltung zu bringen, be⸗ zeichnet hatte, wandte er ſich dem Verhältnis zwiſchen Zeitungsverleger und Schrift⸗ leiter zu: Auch der deutſche Zeitungsverleger wird es vom Standpunkt der wirtſchaftlichen Intereſſen mit uns Journaliſten begrüßen, daß dieſes Geſetz Beruhigung und Klarheit ſchafft. Innerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft, deren Geiſt dieſes Geſetz atmet, bilden Zeitungsverleger und Redak⸗ teure eine beſondere, eng verbundene Ar⸗ beitsgemeinſchaft. Das vorliegende Schrift⸗ leitergeſetz hat bewußt die wirtſchaftliche Seite un⸗ ſeres Berufes gemeinſamer korporativer Regelung im Rahmen der Reichsarbeitsgemeinſchaft der dent⸗ ſchen Preſſe bzw. der zu errichtenden Preſſekammer vorbehalten. Insbeſondere begrüßen wir den in der Vorſtandsſitzung des Vereins deutſcher Zeitungs⸗ verleger zum Ausdruck gebrachten Willen, an den ſozialen Einrichtungen der deutſchen Preſſe feſtzuhalten. Hierzu gehört vor allem das Tarifswerk mit der Verſorgungsanſtalt der RA. Wir geben unſererſeits dem Wunſche Ausdruck, dieſe Zuſammenarbeit noch enger zu geſtalten als bisher, zum Wohle der deutſchen Preſſe und damit auch des deutſchen Volkes. Zum Schluß verlieh Dr Dietrich ſeinem Dank für das Geſetzgebungswerk dadurch Ausdruck, daß er Dr. Goebbels bat, die Ehrenmitgliebſchaft des Reichs verbandes der deutſchen Preſſe annehmen zu wollen. Mit einem Heil auf den Führer fand dieſe Kund⸗ gebung der von den Feſſeln des Liberglismus be⸗ reiten deutſchen Preſſe ihren Abſchluß. ſtändige Gefahr der nahen Grenze! daß die kleinen Kinder der Mutter auf die Schürze treten, die großen aber auf das Herz? hat. g — 8 auf dem ſchlechten Fahrmeg hin⸗ und herſchleudert. 2. Seite/ Nummer 461 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Oktober 1933 Das neue deutſche Schriftleitergeſetz Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 5. Oktober. Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen, das hiermit verkündet wird: Schriftleiterberuf 3 1. Die im Hauptberuf oder auf Grund der Beſtellung zum Hauptſchriftleiter ausgeübte Mitwir⸗ kung an der Geſtaltung des geiſtigen Inhaltes der im Reichsgebiet herausgegebenen Zeitungen und politiſchen Zeitſchriften durch Wort, Druck oder Bild iſt eine in ihren beruflichen Pflichten und Rechten vom Staat durch dieſes Geſetz geregelte öffent⸗ liche Aufgabe. Ihre Träger heißen Schrift⸗ leiter. Niemand darf ſich Schriftleiter nennen, der nicht nach dieſem Geſetz dazu befugt iſt. 8 2. 1. Zeitungen u. Zeitſchriften ſind Druckwerke, die nach Zwiſchenräumen von höchſtens drei Mona⸗ ten in ſtändiger Folge erſcheinen, ohne daß der Bezug an einen beſtimmten Perſonenkreis gebun⸗ den iſt. Als Druckwerke gelten alle zur Verbrei⸗ tung beſtimmten Vervielfältigungen von Schriften oder brieflichen Darſtellungen, die durch ein Maſſen⸗ veryielfältigungsverfahren hergeſtellt ſind. § 3. 1. Was in dieſem Geſetz für Zeitungen vor⸗ geſchrieben iſt, gilt auch für politiſche Zeitſchriften. 2. Auf Zeitungen und Zeitſchriften, die im amtlichen Auftrage herausgegeben werden, findet das Geſetz keine Anwendung. 3. Der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda beſtimmt, welche Zeit⸗ ſchriften als politiſche im Sinne des Geſetzes an⸗ zuſehen ſind. Betrifft die Zeitſchrift ein beſtimmtes Fachgebiet, ſo trifft er die Entſcheidung im Einver⸗ nehmen bei der zuſtändigen oberſten Reichs⸗ oder Landesbehörde. 8 4. Mitwirkung der Geſtaltung des geiſtigen In⸗ haltes deutſcher Zeitungen liegt auch dann vor, wenn ſie nicht im Betriebe ſtattfinden, ſondern bei einem Unternehmen, das zur Belieferung von Zeitungen mit geiſtigem Inhalt(Wort, Nachricht oder Bild) be⸗ ſtimmt iſt. Zulaſſung zum Schriftleiterberuf 5. Schriftleiter kann nur ſein, wer die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzt; die bürgerlichen Ehrenrechte und die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter nicht verloren hat; [J ariſcher Abſtammung iſt und nicht mit einer Perſon nichtariſcher Abſtammung verhei⸗ Kkatet iſt; 4, das 21. Lebensjahr vollendet hat; 5. geſchäftsfähig iſt; 6. fachmänniſch ausgebildet iſt; 7, die Eigenſchaften hat, die die Aufgabe der geiſtigen Einwirkung auf die Oeffentlichkeit er⸗ fordert. § 6. Auf das Erfordernis der ariſchen Abſtam⸗ mung und der ariſchen Ehe finden 8 1a des Reichs⸗ beamtengeſetzes und die zu ſeiner Durchfüh⸗ rung ergangenen Beſtimmungen Anwendung. 10 E § 7. J. Fachmänniſch ausgebildet iſt, wer ſich durch eine mindeſtens einjährige Ausbil⸗ dung bei der Schriftleitung einer deutſchen Zeitung oder einem Unternehmen der im 8 4 bezeichneten Art die Kenntniſſe eines Schriftleiters erworben hat (Schriftleiter in der Ausbildung) und dies durch ein Zeugnis der Schriftleitung nachweiſt. Die Ausbil⸗ dung bei einer ausländiſchen Zeitung kann im Wege der Durchführungsverordnung der Ausbildung bei einer deutſchen Zeitung gleichgeſtellt werden. Die Vorſchriften dieſes Geſetzes, außer§ 5 und 6 gelten auch für Schriftleiter in der Ausbildung. g 8. Die Zulaſſung zum Schriftleiterberuf wird auf Antrag durch Eintragung in die Berufs⸗ liſte der Schriftleiter bewirkt. Die Berufsliſten werden bei den Landesverbänden der deut⸗ ſchen Preſſe geführt(8 24 Abſatz). Ueber die Ein⸗ tragung entſcheidet der Leiter des Landesverbandes. Er muß die Eintragung verfügen, wenn die in 8 5 beſtimmten Vorausſetzungen erfüllt ſind. Er muß ſie ablehnen, wenn der Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda Einſpruch erhebt. § 9. 1. Auf Antrag des Leiters des Landesver⸗ bandes kann der Leiter des Landesverbandes der Deutſchen Preſſe(23) mit Genehmigung des Reichs⸗ miniſters für Volksaufklärung und Propaganda Ausnahmen von den im 8 5, Nr. 1, 3 und 6 be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen bewilligen. Die Aus⸗ nahmebewilligung kann auf beſtimmte Zweige der Tätigkeit eines Schriftleiters beſchränkt werden. In dieſem Falle erteilt der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda die Genehmigung im Einverſtändnis mit der zuſtändigen Reichs⸗ oder Landesbehörde. 2. Befreiung von dem Erfordernis der deutſchen Reichsangehörigkeit ſoll nur dann er⸗ teilt werden, wenn keine beſonderen Bedenken be⸗ ſtehen. erlangt der Schriftleiter die Befugnis, an deut⸗ ſchen Zeitungen oder bei deutſchen Unternehmen der im§ 4 bezeichneten Art ſeinen Beruf auszuüben. Verlegt er ſeinen Wohnſitz in den Bezirk eines ande⸗ ren Landesverbandes, ſo wird er in deſſen Berufs⸗ liſte ohne neue Prüfung übernommen. 8 13. Schriftleiter haben die Aufgabe, die Gegen⸗ ſtände, die ſie behandeln, wahrhaft darzuſtellen und nach ihrem beſten Wiſſen zu beurteilen. 8 14. Schriftleiter ſind in Sonderheit verpflichtet, aus den Zeitungen alles fern zu halten, 1. was eigennützige Zwecke mit gemeinnützigen, in einer die Oeffentlichkeit irreführenden Weiſe vermengt, 2. was geeignet iſt, die Kraft des Deutſchen Reiches nach außen oder im Innern, den Gemeinſchaftswillen des deutſchen Volkes, die deutſche Wehrhaftigkeit, Kul⸗ tur oder Wirtſchaft zu ſchwächen oder die religiöſen Empfindungen anderer zu verletzen, 3. was gegen die Ehre und Würde eines Deutſchen verſtößt, 4. was die Ehre oder das Wohl eines anderen widerrechtlich verletzt, ſeinem Rufe ſchadet, ihn lächerlich oder verächtlich macht, 5. was aus anderen Grün⸗ den ſittenwidrig iſt. § 15. Schriftleiter ſind verpflichtet, ihren Beruf gewiſſenhaft auszuüben und ſich durch ihr Ver⸗ halten innerhalb und außerhalb ihres Berufes der Achtung, die er erfordert, würdig zu zeigen. § 16. Der Verleger einer Zeitung kann einen Schriftleiter im Vertragswege auf die Inne⸗ haltung von Richtlinien für die grundſätzliche Hal⸗ tung der Zeitung verpflichten. Die öffent⸗ lichen Pflichten und Rechte des Schriftleiters, die ſich aus den 88 13 bis 15 ergeben, können durch die Richtlinien nicht berührt werden. § 17. Verträge über die Anſtellung eines Schrift⸗ leiters bedürfen der Schriftform. § 18. Der Verleger einer Zeitung muß einen Hauptſchriftleiter beſtellen und ihn dem zuſtändigen Landesverband ſchriftlich benennen. § 19. Der Hauptſchriftleiter iſt verpflichtet, nach dem Inhalt der Anſtellungsverträge und den ergän⸗ zenden Anordnungen des Verlegers einen ſchrift⸗ lichen Geſchäftsverteilungsplan aufzuſtel⸗ len, aus dem ſich ergeben muß, welchen Teil der Ar⸗ beiten der Schriftleitung jeder Schriftleiter zu er⸗ ledigen hat und in welchem Umfange er Anwei⸗ wetſungsbefugnis gegenüber anderen Schriftleitern beſttzt. 8 20. 1. Schriftleiter einer Zeitung tragen für deren geiſtigen Inhalt die berufs⸗ ſtraf⸗ und zivil⸗ rechtliche Verantwortung ſoweit, als ſie ihn ſelbſt verfaßt oder zur Aufnahme beſtimmt haben. Die Straf⸗ oder zivilrechtliche Verantwortung an⸗ derer Perſonen wird dadurch nicht ausgeſchloſſen. 2. Der Hauptſchriftleiter iſt für die Ge⸗ ſamtheiten des Textteiles der Zeitung verant⸗ wortlich. Ausübung des Schriftleiterberufes 8 12. Durch die Eintragung in die Berufsliſte J § 10. Der Beſchluß, durch den Leiter des Landes- verbandes die Eintragung in die Berufsliſte ab⸗ lehnt, iſt dem Antragſteller unter Angabe der Gründe ſchriftlich bekanntzugeben. Der Antragſteller kann binnen vier Wochen nach der Bekanntgabe die Entſcheidung des Berufsgerichtes anrufen. Die Anrufung iſt unzuläſſig, wenn der Fall des § 5, Satz 5 vorliegt. § 11. Der Leiter des Landesverbandes hat die Lö⸗ ſchung einer Eintragung in die Berufsliſte zu ver⸗ fügen, wenn die in 8 5, Nr. 1, 2 oder 5 beſtimmten Vorausſetzungen wegfallen oder ſich die Unrichtig⸗ keit der Angaben über die unter Nummer 1 bis 6 beſtimmten Vorausſetzungen ergibt oder der Schrift⸗ leiter ſeinen Beruf aufgegeben hat. § 10, Satz 1 und 2, findet entſprechende Anwen⸗ dung. 3. Der Hauptſchriftleiter iſt verpflichtet, a) dafür zu ſorgen, daß in eine Zeitung nur ſolche Beiträge aufgenommen werden, die von einem Schriftleiter verfaßt oder zur Aufnahme beſtimmt ſind; b) dafür zu ſorgen, daß auf jeder Nummer einer Zeitung der Vor⸗ und Zuname ſowie der Wohnort des Haupt⸗ ſchriftleiters und ſeines Vertreters, ſowie jedes Schriftleiters, dem die Leitung eines beſtimmten Teilgebietes der Zeitung übertragen iſt, angegeben wird; c) jedem, der ein rechtliches Intereſſe glaubhaft macht, auf Anfrage darüber Auskunft zu geben, wel⸗ cher Schriftleiter die Verantwortung für einen Bei⸗ trag trägt, ſoweit ſich die Verantwortung nicht aus den Angaben zu b) ergibt. § 21. Schriftleiter, die an der Geſtaltung des geiſtigen Inhaltes einer Zeitung durch ihre Tätigkeit an einem Unternehmen der im§ 4 bezeichneten Art mitwirken, ſind für den Inhalt im Umfange ihrer Mitwirkung verantwortlich. Der vierte Abſchnitt trägt den Titel: „Verbandsrechtlicher Schutz des Schriftleiterberufs“. Es wird darin beſtimmt, daß die Schriftleiter im Reichsverbandder Deutſchen Preſſe, der kraft des Preſſegeſetzes eine Körperſchaft des öffent⸗ lichen Rechts wird, geſetzlich zuſammengefaßt werden. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ernennt den Leiter des Reichs⸗ verbandes. Dieſer gibt dem Reichsverband eine Satzung, die der Genehmigung des Miniſters bedarf. Der Reichsverband gliedert ſich in Landes ver⸗ bände. Schriftleiter, die im Ausland leben, müſſen einem Endes verband angehören, in deſſen Bezirk ſich die Zeitung oder das Unternehmen befindet, für das ſie tätig ſind. Der Reichsverband hat die Aufgabe, Ausbildungs⸗, Fortbildungs⸗ und Wohlfahrtseinrich⸗ tungen der Schriftleiter zu ſchaffen, die Reichs⸗ und Landesbehörden fachmänniſch zu beraten und bei der Geſtaltung der Anſtellungsbedingungen für Schrift⸗ leiter mitzuwirken, Streitigkeiten unter Schriftleitern zu vermitteln und Berufsgerichte der Preſſe zu unterhalten. Der Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda führt die Aufſicht über den Reichsverband. Zum Schutze des Schriftlei⸗ terberufes werden Berufsgerichte der Preſſe gebildet, die zur Verhandlung und Entſcheidung über Eintra⸗ gung und Löſchung in der Berufsliſte, zur gutacht⸗ lichen Stellungnahme über die Wirkſamkeit einer Kündigung des Schriftleiters durch den Verleger, wenn der erſtere nach Anſicht des Verlegers gegen die öffentlichen Berufspflichten oder gegen verein⸗ barte Richtlinien verſtoßen hat und zur Verhandlung oder Entſcheidung über Berufsvergehen zuſtändig ſind. Ein Schriftleiter, der gegen die im Ge⸗ öffentlichen Berufs⸗ n ſetz feſtgelegten ——— pflichten verſtößt, kann vom Berufz, gericht verwarnt, in eine Ordnungz ſtrafſe bis zum Betrage eines monatlichen Einkom mens genommen oder aus der Berufsliſte ge löſcht werden. Alle Mitglieder der Berufsgericht werden vom Reichsminiiſter für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Der fünfte Abſchnitt enthält einſchneidende Be⸗ ſtimmungen zum ſtrafrechtlichen Schutz des Schriftleiterberufes Danach wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe beſtraft, wer ſich als Schriftleitez betätigt, obwohl er nicht in den Berufsliſten eingetragen oder obwohl ihm die Berufsausübung vorläufig unterſagt iſt. Ein Verleger, der ſolche Perſonen mit den Arbeiten eines Schriftleiters be⸗ traut, oder eine Zeitung unterhält, ohne einen Haupt, ſchriftleiter ernannt zu haben, wird mit Gefäng⸗ nis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafe beſtraft. Wer es unternimmt, einen Schriftleiter oder Verleger durch Androhung eines Nachteils zur Vornahme, Herbeiführung oder Duldung einer gegen ſtaltung des geiſtigen Inhalts einer Zeitung zu be⸗ ſtimmen, wird wegen Preſſenötigung mit Gefängnis oder mit Geldͤſtrafe beſtraft. Schließlich wird be⸗ ſtimmt, daß eine Perſon, die ſich Schriftleiter nennt, ohne in die Berufsliſten eingetragen zu ſein, mit ſtraft wird. Einem Verleger, der aus den vorge⸗ nannten Gründen rechtskräftig verurteilt iſt, kann der Gewerbebetrieb unterſagt werden. In dem ſechſten Abſchnitt, der die Schlußbeſtim⸗ mungen enthält, wird u. a. beſtimmt, daß der Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda im Einvernehmen mit den übrigen beteiligten Reichs⸗ miniſtern Durchführungsverordnungen erlaſſen kann. Ferner beſtimmt er, zu welchem Zeit⸗ punkt das Geſetz in Kraft tritt. Schwere Streikunruhen in Se Zahlreiche Tote und Verwundete N — Neuyork, 5. Oktober. Wie aus Pittsburg gemeldet wird, iſt die Streiklage im peuſylvaniſchen Braun⸗ kohlengebiet trotz der Unterzeichnung des zu⸗ ſätzlichen Kohlencodes durch Rooſenelt, nach wie vor außerordentlich ernſt. ſtehen noch im Streik und verſuchen, bei den Unter⸗ nehmern die Anerkennung ihrer Gewerkſchaft durch⸗ zuſetzen. In Ambridge kam es zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen, als 300 Streikpoſten 100 Arbeits⸗ willige überfielen. Die Hilfspolizei griff ein und verſuchte zunüchſt die Streikenden mit Tränen⸗ gas zurückzudrängen. Als ſie jedoch mit einem Stein⸗ hagel überſchüttet und auch beſchoſſen wurde, machte ſie ebenfalls von der Schuß waffe Gebrauch. Bei dem Gefecht wurden zwei Perſonen getötet und zehn verwundet. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Streikenden Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe verwendeten. In Harrisburg(Illinois) zerſtörten Strei⸗ denen Arbeitswillige wohnten. Es gab eine ganze Anzahl von Verletzten, deren Zahl jedoch noch nicht feſtſteht. In Sullivan(Indiana) wurde ein Bergarbeiter bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen getötet. Botſchafter von Hoeſch beim Reichskanzler — Berlin, 5. Okt. Der Herr Reichskanzler emp⸗ fing geſtern den deutſchen Botſchafter in London, Herrn von Hoeſch. 1 Hitler und Frick beſuchen das Sportforum — Berlin, 5. Okt. Am Donnerstag morgen be⸗ ſuchten Reichskanzler Adolf Hitler, Reichs⸗ innenminiſter Frick, Staatsſekretär Pfundtner die Herren des Organiſations⸗Ausſchuſſes und des Bauausſchuſſes der Olympiade 1936 das Sport⸗ forum und das Stadion zur Beſichtigung des Nachwuchslehrganges. Ein Wiederſehen Skizze von Margarete Graf Donatis, ber Schmied, iſt geſtorben. Seine Wittib Hat die Uhr angehalten, den Spiegel verhängt, den Bienen im Stock und den Milchkühen im Stall den Tod des Hausherrn angeſagt und die Fenſter angel⸗ weit geöffnet, damit die Seele ihren Weg finden könne. Trotzdem trägt der Tote nicht den Ausdruck des Friedens im Geſicht, ſondern ſeine hohe Stirn iſt hart und zornig gefaltet. Das macht wohl, weil er beim Scheiden die Grenze nicht frei, die Seinen nicht ſicher gewußt hat vor fermder Willkür. Ach, es war ſein letzter, ſein einziger Wunſch an die Frau, die in zwanzig langen Jahren Freud und Laſt mit ihm getragen:„Bewahre den Kindern die Heimat! Ich will Dich danach fragen, wenn wir uns wiederſehen.“ Sie hat es ihm in die Hand gelobt und ihr Verſprechen ehrlich gemeint. Und doch fällt ſie ſchon ein Jahr ſpäter in ſchwere Anfechtung. Da iſt dieſer Schimulſki, ein halber Pole, dem die Worte honigſüß vom Munde fließen und das Geld locker in der Taſche zu ſitzen ſcheint. Denn er bietet einen hohen Preis für das beſchei⸗ dene Heimweſen der Frau. Zugleich ſtellt er ihr das leichte, begeume Leben in einer ſtädtiſchen Miets⸗ wohnung ſo recht lockend vor Augen, während er Sorge und Plage des ländlichen Pflichtenkreiſes in den düſterſten Farben malt. Nicht zu vergeſſen die Das klingt wie eine verſteckte Drohung. Frau Donatis beruft ſich auf ihr Verſprechen, auf den Widerſtand der halbwüchſigen Kinder. Aber da lächelt Schimulſkt geringſchätztg. Os ſie glaube, daß ihr Mann ſich im Jenſeits noch irdiſcher Dinge ent⸗ inne? Und die Kinder— die werden ihr ſpäter kaum Dank wiſſen. Iſt es nicht eine alte Wahrheit, So ſchürt und beſchwört er, bis er endlich ihre Zweifel beſiegt Es kommt der Tag, an dem man in die Kreisſtadt fahren will, um den Verkauf feſtzumachen. Frau Donatis ſelbſt lenkt die ruppigen Pferdchen. Aber ſie ſitzt gebeugt wie eine alte Frau auf dem Kutſch⸗ bock, und ihre Hand iſt ſo kraftlos, daß der Wagen ererbten Heimat feſt.“ noch den Namen unter ein fertig ausgeſchriebenes Papier geſetzt— Kleinigkeit! Und dann— ah, be⸗ neiden wird man ſie. Als man beim Notar anlangt, iſt der gerade zu einem Sterbenden gerufen worden; es kann Stunden dauern, bis er zurückkommt. Der Maller niſtet ſich in der Schenke ein, aber der Frau erſcheint es un⸗ ziemlich, am hellen Nachmittag zu zechen. So läßt ſie ſich lieber von einem Trupp Schauluſtiger in einen Lichtſpielraum drängen. Es iſt nicht das erſte Mal, daß ſie ſolch eine wunderlich belebte Leinwand vor ſich ſieht, ein Wanderkino iſt ab und an im Dorf geweſen, und einmal ſind ſogar einige Filmauf⸗ nahmen dort draußen gemacht worden. Nach einem ſcherzhaften Vorſpiel, das Frau Do⸗ natis nicht recht begreift, zeigt man„Bilder aus Deutſchland“: die Weinernte im Nahetal, ſtille Bur⸗ gen im fernen Tirol, einen Krabbenfang an der Küſte. Die Frau iſt ganz Auge. Das iſt etwas, das ihr gefällt! Und fetzt„Unſere Oſtmark“. Eine Zwi⸗ ſchenſchrift beſagt:„Trotz härteſter Bedrückung durch fremde Machthaber hält der Grenzländer zäh an der Ja, das iſt ſie: die ſchier endloſen Kornfelder, geſäumt von einem ſehr fernen Strich Wald, die rauhgemauerten Dorfkirchen, der blanke Spiegel eines trägen Fluſſes, ein Dutzend lichter Birken. Und dann——— träumt die Frau? Iſt, das nicht...? Aber ja! Das ſind doch ihre eigenen Kartoffeläcker, iſt der Giebel des Bürgermeiſter⸗ hauſes, und dort—— ihr Herzſchlag ſtockt. Denn hinter ſeinem dicht umrankten Gartenzaun ſteht der Schmied Donatis und ſtarrt ernſthaft in die Weite. Und ſein Geſicht wächſt, und wächſt ihr überlebens⸗ groß aus der Leinwand entgegen, und ſeine Augen ſehen ihr zwingend ins erblaßte Geſicht. Hundert und mehr Menſchen ſitzen um ſie her, hundert und mehr Menſchen ſtarren mit brennenden Geſichtern auf den Schmied Donatis, den Mann, der die Grenzen ſeiner Heimat bis zum Aeußerſten ver⸗ teidigen will. Und ſie? Steht ſie nicht im Begriff, dieſe gute Meinung zu verraten? Sie ſieht nichts mehr, ihre Augen werden blind von Tränen. „Nein!“ ſchreit ſie lauthals.„Nein!“ Die auf⸗ rauſchende Muſik übertönt ihren Ruf. Sie aber er⸗ hebt ſich entſchloſſen und eilt hinaus auf die beſonnte Straße, ganz erfüllt von einem heiligen Pflicht⸗ bewußtſein. 5 Weg iſt ſchmal und ſteinig wie zuvor. Aber jetzt ſitzt die Frau aufrecht gleich einer Zwanzigjährigen, ihre Hand hält die Zügel eiſern, und während ſie Schritt um Schritt der alten Not und Gefahr näherrückt, glüht ihr Wille immer ſtärker und in ihrem Herzen klingt es immer lauter:„Trotz härteſter Bedrückung durch fremde Machthaber hält der Grenzländer zäh an der ererbten Heimat feſt.“ Städtiſches Theater Heidelberg. Unſer Heidel⸗ berger Mitarbeiter ſchreibt uns: Dem vielverſpre⸗ chenden Auftakt des Schauſpiels mit„Wallenſtein“ folgte die Oper mit Webers„Freiſchütz“. Dieſes volkstümlichſte Werk des Komponiſten, das in der Schlichtheit ſeiner Handlung, in dem Volksmäßigen ſeines Weſen als Eröffnungsvorſtellung bekenntnis⸗ haft anmutet, fand unter des Intendanten Spiel⸗ leitung und mit Kurt Operhoff als muſikaliſcher Leiter eine friſche und lebendige Wiedergabe, die in vielen hübſchen Einzelzügen von dem gewohntem Schema abwich und auch ſzeniſch als beſonders ge⸗ glückt bezeichnet werden kann.— Großen Erfolg hatte die Operette mit Marlenes Brautfahrt“. Eine nette Liebesgeſchichte auf den Thronen zweier Duodezfürſtentümer in ſächſiſchen Landen zur Zeit Auguſt des Starken. Bernhard Grün ſchrieb eine nicht immer originelle, aber ſehr gefällige Muſik, die von Richard Heime ſchwungvoll interpretiert wurde. Unter der Spielleitung von Joſeph Fir⸗ mans, erlebte man eine flotte und luſtige Auffüh⸗ rung, deren Mittelpunkt y Brühl als Fürſtin Marlene Triumphe feierte. dt. An die Heidelberger Uuniverſität berufen. Pro⸗ feſſor Dr. Karl Engiſch von ber Univerſität Gie⸗ ßen hat den an ihn ergangenen Ruf auf den ſtraf⸗ rechtlichen Lehrſtuhl der Univerſität Heidelberg ange⸗ nommen. Profeſſor Engiſch habilitierte ſich 1929 an der Gießener Univerſität. Seine Hauptwerke behan⸗ deln die Schuldfrage und die Kauſalitätslehre und fanden allgemeine Anerkennung. Zum 50. Todestag des Volksſchriftſtellers Al⸗ ban Stolz. Am 16. Oktober 1883 ſtarb im Alter von 75 Jahren im Mutterhaus der Barmherzigen Schwe⸗ ſtern zu Freiburg i. Br. der Profeſſor der Theologie und Volksſchriſtſteller Alban Stolz, geboren in Bühl am 3. Februar 1808. Den 30. Todestag be⸗ Heimzu fährt ſie allein, während Schimulſki ſeine Schimulſki hockt wie der Böſe neben ihr. Jetzt nur zornige Enttäuſchung im Wein zu erſäufen ſucht. Der geht die Stadt Bühl durch eine Gedenkfeier und eine Schaffung einer elektriſchen Harfe. Wie die wald mehrjährige Verſuche zum Abſchluß gekommen, die der Verbeſſerung der bisher gebräuchlichen Dop⸗ pelpedalharfen galten. Durch eine vollſtändige Um⸗ geſtaltung der Konſtruktion gelang die Schaffung ſtrumenten iſt ohne Rückſicht auf das Zeitmaß die Aufführung aller Tonfolgen möglich, wodurch die Bildung völlig neuer Klangwirkungen gegeben iſt. Ferner iſt bei der neuen Harfe eine 50prozentige Steigerung der Klangfülle möglich. Der Intendant des Greifswalder Stadttheaters Emanuel Voß und das Greifswalder Orcheſtermitglied Kurt Strickert ſind die Träger der Idee und der Konſtruktion. —U— Spenglers Jahre der Entſcheiung“ 7 . Alban⸗Stolz⸗Ausſtellung am 22, Oktober. 88 kann!“ Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haftſtrafe be⸗ „Zeitſchrift für Muſik“ meldet, ſind jetzt in Greifs⸗ einer elektriſch geſteuerten Harfe. Auf dieſen In⸗ 1 die preſſegeſetzlichen Beſtimmungen verſtoßenden Ge⸗ 7 100000 Bergarbeiter 5 g kende durch Bomben würfe ſechs Häuſer, in engen pegel . 4 1 „ 5 85 5 1 8 Di D 3 die 9 Einz Hypo Weit Co., Man Wald Man Man nicht gebe die die Man verdt Man ſah geriet jetzt badiſ Ma Karl Die erſter A terhi 11 Karl. Him ſicher übte lich j des dieſe berei ſind oder werk Bade Ei lichſt der! vollen geger men Man verſch ſich ü freun werd. gericht 1 lärung de Be⸗ tfes hr oder eitet fs liſten zübung ſolche ers be⸗ Haupt. fäng,⸗ ſtrafe er oder Is zur gegen en Ge⸗ f Zu be⸗ ängnis rd be⸗ nennt, n, mt fe be⸗ vorge⸗* kann heſtim⸗ meichs⸗ da im teichs⸗ ngen C Zeit⸗ änen⸗ Stein nachte Bei ötet t, daß ten. Strei⸗ , in ganze nicht ein iſchen ler emp⸗ don, 1 1 1 5 5 Donnerstag, 5. Oktober 1933 e Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 461 1 Mannheim, den 5. Oktober 1933. Blitz wirt des e Die Landesſtelle Baden⸗Württemberg teilt mit: Zu den Spenden über 100 000 Mark haben jetzt die NSDAP., Gau Baden, weitere 15000 Mark, der Einzelhandel Freiburg 10000 Mark, die Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim 10 000 Mark geſtiftet. Weiter ſind eingegangen von den Firmen Mez u. Co., Freiburg, 6000 Mark, Chemiſche Fabrik Buckau, Mannheim, 2500 Mk., Weber Söhne, Schachen bei Waldshut, 2000 Mk., Bierbrauerei Durlacher Hof, Mannheim, 1500 Mk., Tapetenhändlervereinigung, Mannheim, 50 Mk. Auch die Berufsverbände wollen nicht zurückſtehen, wie das Beiſpiel des Arbeit⸗ geberverbandes des Baugewerbes Mannheim und die Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte zeigen, die je 860 Mk. aufbrachten. Der Eiſenbahnerverein Mannheim⸗Waldhof gab 200 Mk. Beſonderen Dank verdient die Ortsgruppe Oſtſtadt der NSDAP., Mannheim, die 200 Mk. ablieferte. Mit Spannung ſah man den aus Erſparniſſen des Eintopf⸗ gerichts gewonnenen Beträgen entgegen. Bis jetzt liegen nur Teilergebniſſe aus den größeren badiſchen Städten vor. Es wurden geſammelt in Maunheim 12000 Mk, Pforzheim 6200 Mark, Karlsruhe 5400 Mark und Heidelberg 4500 Mark. Die geſamten Geldͤſpenden betragen alſo in den erſten drei Tagen bereits 180 000 Mark. An größeren Sachſpenden für das Win⸗ terhilfswerk ſind zu verzeichnen: 400 Gutſcheine über je 1 Pfund Linſen von Kaiſers Kaffeegeſchäft, Filiale Karlsruhe, drei Waggon Bündelholz von der Fa. Himmelsbach, Freiburg. Die Karlsruher Lebensver⸗ ſicherungsbank ſetzt die ſchon im vorigen Jahr ge⸗ übte Tradition fort und gibt fünf Monate lang täg⸗ lich je fünf Freieſſen. Die Gauführung Baden des Winterhilfswerks dankt allen, die durch dieſe ſchnelle Spende ein Zeugnis großer Opfer⸗ bereitſchaft gaben, beſonders herzlich. Weitere Spenden ſind erbeten auf Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 360 oder Bankkonto Städtiſche Sparkaſſe Nr. 3599 Hilfs⸗ werk des deutſchen Volkes 1933/34, Landesführung Baden. Zweite Blüte im Roſarium Ein Beſuch des Roſariums kann nicht angelegent⸗ lichſt genug empfohlen werden, denn ein großer Teil der Roſen in dieſer ſchmucken Anlage ſteht in der vollen Herbſtblüte. Rund tauſend Blüten leuchten gegenwärtig mit vielfältiger Farbenpracht und ſtrö⸗ men zumeiſt auch noch einen bezaubernden Duft aus. Man muß ſich ſchon Zeit laſſen, wenn man auf den verſchlungenen Wegen des Roſariums wandelt und ſich über die Blütenwunder freut, die von den Roſen⸗ freunden mit beſonderer Liebe gehegt und gepflegt werden. Vorwiegend ſind es deutſche Roſen⸗ ſtäm moe, die hier von Fachleuten eine Betreuung finden, denn die Holländer Roſen erwieſen ſich für unſeren Boden als nicht geeignet. Einen beſonders ſchönen Anblick gewähren einige Hochſtammgruppen, die in verſchiedenen Farben leuchten und ſich dadurch wirkungsvoll von dem ſaf⸗ tigen Grün des Raſens abheben. Worte vermögen kaum die Schönheiten mancher Roſen wiederzugeben. die man ſchon ſelbſt geſehen und erlebt haben muß. Aus der Menge der blühenden Sorten fallen einige beſonders auf. Da iſt die„Roſelyn“ mit ihrem zarten Gelb und ihrer nicht ganz gefüllten Blüte oder die hellrote„Mac Farland“ mit ihren Samtblättern. Ein Wunder für ſich iſt die„Autumn“, die rote Knoſpen beſitzt und alle Farben bis zum Weiß durchläuft. Eine ſchöne rote Farbe und einen ſtarken Duft ver⸗ einigt die„Etoile de Nordland“, während die„Chr. Weigand“ durch ein zartes Roſa mit umgelegten Blättern auffällt. Samtig und blutrot iſt„Miß Roſſem“, feurig rot und von eigenartiger Schönheit die Roſe„Hermann Löns“, die unwillkürlich an die Roſenlieder des Dichters erinnert. Herrlich iſt die Farbenroſe„Talisman“ mit ihren mehrfarbigen Blutadern oder auch die„Marg. M. Gredy“, die ein leuchtendes Rot beſitzt, das aus goldgelben„Pedalen“ entſpringt. Erwähnt zu werden verdient noch die weiße Roſe„Eva Teſchendorf“, die ununterbrochen von Juni bis in den Spätherbſt blüht. Die Mannheimer haben dem neugeſchaffenen Ro⸗ ſarium in den verfloſſenen Monaten ſeit ſeiner Er⸗ öffnung viel Beachtung geſchenkt. Der Beſuch im nächſten Jahr wird zweifellos erheblich ſtärker wer⸗ den, wenn es ſich erſt einmal genügend herumge⸗ ſprochen hat, welch herrliches Stückchen Land draußen am Anfang von Neuoſtheim entſtanden iſt. kk⸗ Hilfe für Oeſchelbronn Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß der Wohl⸗ tätigkeitsabend im Friedrichspark ſehr ſchlecht beſucht war. Aus zwei Gründen: weil das Erträg⸗ nis den Brandgeſchädigten von Oeſchelbronn zugute kommen ſollte und weil die Darbietungen eine hohe Stufe einnahmen. Wenn diejenigen, die am Sams⸗ tag und Sonntag wieder umkehren mußten, weil die Räumlichkeiten anläßlich des Winzerfeſtes überfüllt waren, ſich geſtern abend eingefunden hätten, ſo wäre der Leiter der Veranſtaltung, Herr Rudi Frank, in der Lage geweſen, im Namen der Deutſchen Fach⸗ ſchaft„Artiſten“(J. A..), des Verbandes der Deut⸗ ſchen Theaterangeſtellten und der SA⸗Kapelle ein volles Haus zu begrüßen. Ein Beſuch des Wohl⸗ tätigkeitsabends wäre auch für die Vergnügungs⸗ war klemmten. ſinken würden und Schwitzen hatten wir den Tauchmechanismus ſoweit in Ordnung, daß wir zur Not auf Sehrohrtiefe fah⸗ ren konnten. Mühſelig hinkten wir ſo ſchnell wir konnten in die Dardanellenſtraße zurück und konn⸗ Februar 1916. Da traf„U 21“ auf der Jagd nach ten von Glück ſagen, daß uns kein feindliches Fahr⸗ zeug unterwegs begegnete, und wir unſer ſchwer ha⸗ Deutsche Verlagsgesellschaft 10 Nach kurzem Aufenthalt auf einer der U⸗Boot⸗ brachten. in Berlin ſchoß mit hoher Fahrt auf uns los. Wir gingen auf 20 Meter und alles ſchien in Ordnung. Von Ram⸗ men war keine Rede mehr. Aber etwas viel Schlim⸗ Unordnung. Eine Zeitlang ſah es ſo aus, als ob wir Von 54 britiſchen Linienſchiffen war es nichts. Ringsumher war nichts in Sicht, außer lau⸗ ſigen, kleinen Fiſchdampfern. Verächtlich beobachtete ich ſie durch das Sehrohr. Schon wurde mein Leicht- ſinn beſtraft. „Runter auf 20 Meter!“, mußte ich ſchreien,„wir werden gerammt den Gallipoli und der Gegend, wo wir die beiden Linienſchiffe verſenkt hatten, hatten wir nach. fürs erſte genug. Ich glaube ſogar, wir waren ſchon reichlich oft dorthin gefahren— aber was will man machen,— der Verbrecher kehrt immer an den greifen, welches man will. Schauplatz ſeiner Verbrechen zurück. ſing ſich nie viel gemacht. Faſt zwei Jahre lang blieb„U 21“ dann noch im Herſing in ihnen finden. engliſchen Mittelmeer. Die ſchönen Tage von Gallipoli waren vorüber, ſo daß uns nichts anderes übrig blieb, als aufregend genug, aber wird zur Gewohnheit, wenn man ſie immer und im⸗ mer wieder ausübt. Ein Abenteuer allerdings bil⸗ bett herausgegeben hat: dete eine Ausnahme. 5 Im Frühjahr des Jahres 1916 ſichtete ich eines Tages an der Küſte von Sizilien, nicht weit von weiſe des feindlichen-Bootes. Meſſina, einen kleinen Dampfer, der die britiſche kannt geworden, wer ſein hervorragender Komman⸗ dant war, Kapitänleutnant Otto Herſing, jener ent⸗ ſchloſſene Offizier, der es trotz aller Schwierigkeiten Flagge führte. Den üblichen Kanonenſchuß vor ſei⸗ nen Bug ſchien er nicht zu e er ſetzte ſeelenruhig ſeinen Kurs fort. Ich wiederholte meine im Ayr a Aufforderung mit einem 1 Schuß. Diesmal im April fertiggebracht antwortete er in ſeiner eigenen Sprache— nämlich mit einer Granate aus einem kleinen Buggeſchütz. Sie fiel ſo kurz, daß ich ſie nur als einen zum Zorn reizenden Ausdrück von Trotz betrachten konnte. „Der will was von uns“, ſagte ich verächtlich zu meinem Wachoffißier,„ſchön, ſoll er haben.“ N Wir ſtanden neben dem Turm an Deck. Ich be⸗ fahl die Maſchinen auf äußerſte Kraft— und rief ihn, Schnellfeuer, gebt es ihm!“ Wir drehten heran, um den kleinen Kerl zu er⸗ ledigen. Sein Spielzeug von Kanone beachteten wir kaum. l Plötzlich drehte der Dampfer auf uns zu. Heim⸗ fürchteten. Auch auf unſerer liche Bordwandklappen fielen herunter und enthüll⸗ gleichzeitig die Kriegsflagge geſetzt hat, erinnere ich g 12 0 0 mich nicht, aber jedenfalls wurde mir mit Schrecken die Unterſtützung ünſerer leichten klar, daß wir eine U⸗Bootfalle, eines der berühmten rechnen konnten.“— -⸗Boote vor uns hatten. Es war das erſtemal, daß ich ſolch ein Bieſt traf. „Die britiſche Armee Die Geſchütze der Falle eröffneten ein wahnſin⸗ ſtationen fuhren wir wieder hinaus. Es zog mich niges Feuer auf uns. Rings um uns herum explo⸗ immer wieder mit Gewalt zu dem ſchmalen Küſten⸗ dierten ihre 15⸗Zentimeter⸗Granaten. ſtreifen, wo der Grabenkrieg wütete und wo ich das Glück gehabt hatte, zwei mächtige britiſche Linien⸗ ſchiffe zu vernichten. Der Gedanke hatte ſich in mich— im Geſicht. In meiner Aufregung hineingebohrt, dort wieder ein würdiges Opfer zu finden. Aber mit Aufſchlag auf dem Waſſer ganz in meiner Nähe. ſpürte einen ſtechenden Schmerz im Arm— im Bein kaum darauf; aber drei Granatſplitter hatten mich erwiſcht, das Blut ſtrömte nur ſo an mir herunter. Mein erſter Gedanke war, Schnelltauchen. ich riskierte es nicht wegen der Waſſerbomben, die die Falle beſtimmt hinter uns her werfen Wir hatten noch ein beſſeres Mittel, um uns aus der Affäre zu ziehen— den künſtlichen Nebel. Hinter ſeinem Schutz konnten wir mit äußerſter Maſchinen⸗ 8 2 5 kraft davonlaufen und wegtauchen, ſobald Eins von den Schiffen hatte uns geſehen und ſicherer Entfernung von der Falle waren. Die Gra⸗ naten krachten um uns herum, als ich den Befehl für „künſtlichen Nebel“ gab. Dabei lief mir das Blut ar! ede 4 et über das Geſicht, ſo daß ich halb blind und einer Ohn⸗ meres ſollte uns blühen. Urplötzlich und unerwar⸗ macht nahe war. Endlich wallte der Nebel in dicken tet krachte in unſerer nächſten Nähe eine ſchwere De⸗ Schwaden auf. Die Aufſchläge der feindlichen Gra⸗ tonation. Eine Mine! Großer Gott! Alles Licht im naten entfernten ſich. Wir keen um unſer Leben Boot verloſch. Seit wann waren denn auf einmal 5. Minen hier? Aha— daher gab es weit und breit nichts als Fiſchdampfer! Schreckensſtarr lauſchte ich auf das Geräuſch von eindringendem Waſſer. Nun war unſer Ende da. Im Boot war es totenſtill. „Meldung aus allen Räumen.“ ſchrie ich in die Zentrale hinunter. Die Abteilungen wurden mit den Notlampen ab- geſucht. Sie waren dicht. Aber die Tiefenſteuerung kühnen Ritter der Tiefe Die achteren Tiefenruder hungskraft aus. Andere U⸗Bootkommandanten er⸗ zählten mir, daß es Herſing nicht darauf ankam, ein nach vielem Mühen und halbes Dutzend gewöhnliche Handelsſchiffe durchzu⸗ laſſen, wenn er irgendwelche Möglichkeiten witterte, ein Kriegsſchiff in der Nähe anzutreffen. Einmal iſt ihm das noch geglückt, und zwar im und tauchten nach einigen Minuten unter. Im März 1917, als die Zeit kam, wo alle verfüg⸗ baren Boote zum Kampf gegen den Hauptfeind Eng⸗ land gebraucht wurden, erhielten wir Befehl, nach Deutſchland zurückzukehren.“— E Aus dem Verſenken von Handelsſchiffen hat Her⸗ Die kleinen Kolcher, Seg⸗ ler und ſelbſt große Frachtdampfer übten auf dieſen keine ſonderliche neuen Siegen an der ſyriſchen Küſte ſchen Panzerkreuzer„Admiral Charner“ und ſchickte variertes Boot heil nach Konſtantinopel ins Dock ihn mit meiſterhaft gezieltem Schuß den beiden bri⸗ tiſchen Schlachtſchiffen am Eingang der Dardanellen Aus den zahlreich erſchienenen britiſchen Ge⸗ ſchichtswerken über den Seekrieg kann man heraus⸗ Man wird immer wie⸗ der das Lob und die Achtung vor dem„Hexenmeiſter“ Das folgende typiſche Bei⸗ ſpiel hierfür fand ich beim Durchſtöbern des Archivs a g„ in der Bibliothek des Kriegsmuſeums von Süb⸗ uns an dem Vernichtungskrieg gegen die alliierte Kenſington. Der Bericht handelt hauptſächlich von Handelsflotte zu beteiligen. Auch das war ſchließlich der Verſenkung der„Triumph“ und„Majeſtic“. Er die aufregendſte Tätigkeit iſt der offiziellen Marine⸗Kriegsgeſchichte entnommen, die der bekannte Marinehiſtoriker Cor⸗ größte Bewunderung für die hervorragende Arbeits⸗ Bald war es be⸗ Straße von Gibraltar hindurch ins öſtliche Mittel⸗ meer zu bringen und ſo die bisher für undenkbar gehaltene Möglichkeit bewies, ein U⸗Boot die weite Reiſe von der Nordſee bis zum Adriatiſchen Meer ohne Zwiſchenſtation machen zu laſſen. nur eine Woche in Cattaro gelegen hatte, das er mit dem letzten Reſt ſeines Oeles erreichte, ſetzte er die Reiſe nach den Dardanellen fort. Die ungeheure mo⸗ 9 2 raliſche Wirkung ſeiner dortigen Erfolge iſt unbe⸗ der Geſchützbeſatzung am vorderen Geſchütz zu:„Auf ſtreitbar. Hunderttauſende von türkiſchen Soldaten, durch Verluſte und Mißerfolge niedergedrückt und von dem ſchweren Geſchützfeuer von der Seeſeite her demoraliſiert, hatten die teilweiſe Vernichtung die Flucht der Schiffe mit angeſehen, die ſie ſo ſehr Seite hatten tauſende das Sinken unſerer Schlachtſchiffe beobachtet ten die Mündungen von zwei Geſchützen. Ob er und wußten, daß ſie fortan bei ihrem verzweifelten Ringen um die feindlichen Stellungen lediglich auf Wenn einmal in 100 Jahren die Muſe der Geſchichte ihre Feder ergreift, um die Ereigniſſe unſerer Zeit aufzuzeichnen, dann wird zweifellos der Name des Landmanns von Raſtede, der jetzt Kartoffeln baut, als einer der größ beſungen werden fahrer mit ſeinen hat, iſt um vieles größer, als die Tonnage der be⸗ rühmten ſpaniſchen Armada. 5 Aber er,— Herſing— war nicht allein. Da ſind noch viele andere, wie er, und deren geſchildert werden Der Anfang der Allein die Geſamttonnage der Kriegs⸗ und Handelsſchiffe, die dieſer kühne U⸗Boot⸗ vonn LOWELL THOMAS Uebersetzi und bearbeſtet ven E. Frelherr v. Sple gel Kapitänleutnant a. D. ten Seehelden unſerer Zeitgeſchichte Torpedos und Granaten verſenkt die dasſelbe Handwerk betrieben Namen und Taten in dieſem Buch ſollen. VII. FJaurechens herrschaft Wenngleich di augenfällige und gegen die britiſche es doch bald offenbar, daß die Unterwaſſergefahr kein 1 Mittel war, um eine wirkliche, entſcheidende Gefähr⸗ ö dung für die Kriegsflotten der Alliierten zu bedeu⸗ ten. Im erſten Kriegsjahr wurden durch U⸗Boot⸗ ö angriffe doppelt ſoviel Kriegsſchiffe abgeſchoſſen, als ö in den drei nachfolgenden zuſammen. Erfolgreſche U⸗Bootangriffe auf größere feindliche Kriegsſchiffe, wie Kreuzer und Linienſchiffe, wurden immer ſel⸗ tener. Die guten Zeiten für die-Boote, als Weddi⸗ ö gen und Herſing ihren Ruhm erwarben, waren vor⸗ 1 über. Die erfolgreiche Verwendung von U⸗Booten gegen— Kriegsſchiffe, die zu Anker lagen oder ſich in nor⸗ 1 maler, friedensmäßiger Fahrt befanden, war erwie⸗ ſen. Aber die Flottenleitungen der Alliierten hatten ſchnell dazugelernt. Sie fanden den einfachſten und ſicherſten Weg, um ihre Kampfgeſchwader vor der U⸗Bootgefahr zu ſchützen. Sie ließen ihre Schlacht⸗ ſchiffe einfach im Hafen liegen. In den tiefen, ver⸗ 1 ſteckten, abſolut ſicheren Buchten des zerklüfteten 1 Schottland lag die mächtige britiſche Flotte hinter f Netz⸗ und Minenſperren verſteckt und ließ ſich noch obendrein von Trawlern und Zerſtörern bewachen. Hier hatten die deutſchen-Boote keine Ausſicht, ein⸗ zudringen. Auf der offenen See aber trafen ſie höch⸗ ſtens noch ſchnelle, zickzackfahrende kleine Kreuzer und ihre Todfeinde, die Zerſtörer. Mancher U⸗Boot⸗ fahrer hat wärend ziges großes feindliches Schiff zu Geſicht bekommen. Wenn— was faſt nie vorkam— die Schlachtſchiffe ſich einmal aus ihren Schlupfwinkeln auf die offene See wagten, fuhren ſie in fortgeſetzten Zickzacklinien und waren von einem Schutzwall leichter Streitkräfte umgeben, zwei Mittel, die todſicher waren, um den Angriff ſelbſt des mandanten zu vereiteln. Nachdem die deutſchen-Boote ſich in ihren Mög⸗ lichkeiten gegen die feindlichen Kriegsſchiffe beſchnit⸗ ten ſahen, wandten ſie ſich um ſo energiſcher dem Kampfe gegen die Handelsſchiffahrt zu. Die erſte Phaſe war der ſogenannte eingeſchränkte U⸗Boot⸗ krieg. In dieſem Zeitabſchnitt verfuhren die U⸗Boote genau ſo mit Handelsſchiffen, wie es normale Ueber⸗ waſſerſchiffe von alters her im Falle einer Blockade taten. Sie durften nur ſolche Schiffe aufbringen, die nach dem internationalen Geſetz als Priſen galten. Die Schiffe mußten gewarnt und ſowohl Paſſagieren wie Mannſchaften den, rechtzeitig in handelten nach dem uralten, ungeſchriebenen Geſetz des Meeres. Das übliche Verfahren, das ſie an⸗ 5 wandten, war ein Granatſchuß vor den Bug und der Befehl an den Kapitän, ſein Schiff innerhalb einer beſtimmten Zeit zu verlaſſen. Dann erſt erfolgte die Verſenkung oder in vereinzelten Fällen die Uebernahme des Schiffes durch ein Priſenkommando, das an Bord ging nächſten Hafen brachte. (Fortſetzung folgt) e U⸗Boote im erſten Kriegsjahr überraſchende Vernichtungsſchläge 1 Seemacht geführt hatten, ſo wurde 3 des ganzen Krieges nicht ein ein⸗ beſten und tüchtigſten U⸗Bootkom⸗ mußte Gelegenheit gegeben wer⸗ die Rettungsboote zu gehen. Sie und es als Kriegsbeute in den Seeſtreitkräfte Iſt es da ein Wunder, daß Kapitänleutnant Her⸗ ſing in ſeinem Vaterland ein Nationalheld wurde? Nen hinzutretende Abonnenten erhalten die bis⸗ 4 her erſchienenen Fortſetzungen dieſes ſpannenden Werkes koſtenlos nachgeliefert. beutel träge einſtudiert hatte. Kunſtpfeifer Artur Orlop mit der Ouvertüre zu leiter der Mannheimer Vereine ſehr lehrreich ge⸗ weſen, weil ſie wie wir mit nicht geringem Erſtaunen ſchutztag hinwies. Die jugendliche Tänzerin Ottilie feſtgeſtellt hätten, daß in unſerer Stadt ſich eine un⸗ gewöhnlich große Zahl von Kräften aufhält, die ver⸗ dienen, recht oft beſchäftigt zu werden. Für die Ver⸗ Frank, der die einzelnen Nummern anſagte, zeigte, eine und alle ſonſtigen Veranſtalter beſteht ſogar die Verpflichtung, ſich in den Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit dadurch einzureihen, daß ſie ſoviel als mög⸗ fügt. Seine ſatiriſche Zeitbetrachtung iſt beſonders lich arbeitsloſe Volksgenoſſen beſchäftigen. Das Ar⸗ erwähnenswert. Die Drei Weltons, gut zuſam⸗ beitsamt Mannheim wird gern die gewünſchten Kunſtkräfte zuweiſen. Infolge des ſchlechten Beſuches wurden die Dar⸗ U. a. verzichtete Fritz Jeg⸗ zu werden, daß Elſe Zettler, die„Pälzer Krott“, pom Bellemer bietungen gekürzt. auf das Auftreten, obwohl er neue Vor⸗ mit ihrem Loblied auf die Den Reigen eröffnete der Heiner verfaßt, und einem Mundartgedicht von Lud⸗ wig Hartmann dermaßen gefiel, daß ſie einen ihrer und einer ruſſiſchen Romanze Hauptſchlager,„s Bändelche“ die unter Begleitung der SA⸗Kapelle dreingeben mußte. Der ſehr klangſchön gepfiffen wurden. Lene Kamuf, geſtellte Fangkunſtakt von Solton und Gerdi die neuerdings im Rundfunk erfreulicherweiſe öfter mitwirkt, erzielte einen ſtarken Eindruck mit dem Vortrag des dramatiſch belebten Gedichtes„Die Pflichttreue“ und„Die zwei Veteranen von Mars⸗ Parterre⸗Kraftkunſt. Elſe Ernſt kann ſich als „Dichter und Bauer“ von Sonja, — latour“, eine Darbietung, die auf den geſtrigen Tier⸗ Weydelich entwickelte viel Anmut und techniſches chend geſungen. Können bei einem Walzer und einem Marſch. Dann daß er nicht nur ausgezeichnet vorzutragen verſteht, ſondern auch über ſehr bewegliche Tanzbeine ver⸗ menarbeitende Parterre⸗Kraftkünſtler, bewieſen mit einer Reihe neuartiger Tricks, daß ſie in jedem erſten Variete auftreten können. nerin Es braucht nicht der von Lina Sommer, wirkungsvoll zuſammen⸗ beſchloß den erſten Teil des Abends. Nach der Pauſe boten die Drei Raleighs (Vater mit zwei Töchtern) ſchon recht gut entwickelte Operettenſoubrette ſehen und hören laſſen. Ein Solo der Adele aus der Eine ungewöhnliche Sicherheit und Geſchicklichkeit entwickelte der Fangkünſtler Otilon. kam die Senſation des Abends, der Kraft⸗ menſch Olin i, ein prachtvoll gebauter Künſtler, der zunächſt mit einer 160 Pfund ſchweren Stange han⸗ tierte, um ſchließlich 240 Pfund einarmig zu ſtem⸗ men, eine geradezu verblüffende Leiſtung, die einzig daſtehen dürfte. Wilhelm Benzin ger und Part⸗ beſchloſſen die ebenſo gediegenen wie ab⸗ wechſlungsreichen Darbietungen mit einem komiſchen Radfahrakt. Ein Standartenkapelle, die unter Muſikzugführern Homann⸗Webaus ausgezeichneter Leitung wie⸗ echte Militärmuſik machte. Der Leiter der Ka⸗ pelle begleitete auch hervorragend am Flügel. Wie wäre es, wenn die Kapelle auch einmal Streichmuſik ſpielte? Sie wird damit den gleichen ſtarken Erfolg wie geſtern erzielen. Sämtlichen Darbietungen wurde in reichem Maße hoffentlich die Mitwirkenden ein wenig für den geld⸗ lichen Mißerfolg entſchädigt hat. Sch. „Fledermaus“ wurde ſehr anſpre⸗ beſonderes Lob verdient die der verdiente Beifall zuteil, der 4. Seite/ Nummer 461 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 5. Oktober 1983 5 Spende zur Forderung der nationalen Arbeit Die Arbeiter und Angeſtellten der Nationa⸗ len Telephon⸗ und Telegraphenwerke Gmb H, der Fuld⸗Aktiengeſellſchaft, der Elektrizitäts- Aktengeſellſchaft, Frankfurt a. Main, ſowie der dieſen Unter⸗ nehmungen angeſchloſſenen deutſchen Vertriebsgeſell⸗ ſchaften haben für die Monate Juli und Auguſt von ihren Bezügen bis jetzt 9423,64 Mark für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit aufgebracht und an die zuſtändigen Finanzkaſſen abgeführt. Durch bereits vorliegende Meldungen wird ſich das Ergebnis auf rund 10000 Mark für die Monate Juli und Auguſt erhöhen. Die Belegſchaft hat ſich grundſätzliſt bereit erklärt, Spenden in der gleichen Höhe wie für die Monate Juli und Auguſt auch für die nächſten vier Monate zu leiſten, ſo daß bis Ende des Jahres mit einem Geſamtergebnis von 25 000 bis 30 000 Mark gerechnet werden kann. Die Arbeiter und Angeſtellten der Pilowerke Adolf Krebs in Mannheim haben bis heute ins⸗ geſamt 716.06 Mark als freiwillige Spende zur För⸗ derung der nationalen Arbeit aufgebracht. Der Be⸗ trag iſt bereits an das Finanzamt Mannheim⸗Stadt abgeliefert worden. Auch für das Winterhilfswerk der Reichsregierung werden die Arbeiter und An⸗ geſtellten der Pilowerke Mannheim jede Woche und jeden Monat einen Beitrag leiſten. Für die Opfer von Oeſchelbronn hat die Firma Waren im Werte von 100 Mark geſtiftet. Kaſtanjen begehrt Die Roſtkaſtanien in unſern Anlagen tragen reife Frucht. Dies paßt der Jugend ſo recht in den Kram. Schon lange hat ſie nach neuer Betätigung geſucht. Am Neckardamm und im Luiſenpark iſt ſie jetzt mög⸗ lich. Zwar nimmt man dabei ein gewiſſes Riſtko auf ſich. Der Schütz duldet nicht die ungeſtümen An⸗ griffe auf ſeine Pfleglinge. Aber die Mannemer Buwe ſind eben mal ungeduldig., Sie wollen nicht warten, bis der windige Spätherbſt ihnen die rot⸗ braunen, glänzenden Spielzeuge zuwirft. So knacken ſie jetzt ſchon die„Käſchde“ aus dem ſtachligen Ge⸗ häuſe, das zerquetſcht die Spazierwege„ziert“. Die langen Kaſtanienketten, die nun Schmuckſtücke der Kinder darſtellen, ſprechen von dem verbotenen Eifer. Auch die Pfeiſchen, die einzelne Tatenluſtige beim erſten Rauchverſuch auf der einſamen Neckar⸗ wieſe ausprobieren, bewahrheiten das Wort, daß alle Sünde„fortzeugend Böſes gebären muß“. Wir längſt zum Tabak Berechtigten haben dieſe heimliche Erfahrung ja auch mal gehabt! Wir üben Nachſicht bei den kleinen Uebeltätern, weil wir noch von der Heilſamkeit des Kaſtanienpfeifchens wiſſen. Das iſt ja ſchließlich die beſte und erzieheriſche Seite! G. F. * Aufgefunden wurde in einem Treppenhaus in P 6 ein älteres kleines Kofferchen, enthaltend einen hellgrünen Schlafanzug, ein geſtreiftes Herrenhemd, 5 Paar verſchiedenfarbige Socken, 5 farbige Taſchen⸗ tücher, 5 weiße Leinenkragen, einen weinroten Selbſtbinder, einen Zelluloid⸗Seifenbehälter und einen Waſchlappen. Der rechtmäßige Eigentümer wolle ſich an die Kriminalpolizei I. 6, 1, Zimmer 85 wenden. * Eine Erinnerung in Alt⸗Feudenheim, die Wie⸗ dergabe der Aktiven des Geſangvereins„Teutonia“ wurde, einem letzten Wunſch des vor kurzer Zeit verſtorbenen Bürgers Wilhelm Schaaf folgend, von der Witwe dem Verein geſchenkt. Das Lichtbild wurde im Jahre 1872 aus Anlaß des 10. Stiftungs⸗ feſtes hergeſtellt. Es zeigt den Vater von Wilhelm Schaaf, den ehemaligen Bürgermeiſter Joh. Schaaf, inmitten ſeiner Sangesgenoſſen, von denen nur noch einer am Leben iſt: der nahezu 90jährige Maurermeiſter Leopold Keßler, der nächſtes Jahr ſeine Diamantene Hochzeit feiert. Das Bild wurde im Lokal„Zum Badiſchen Hof“ aufgehängt. 5 * Der Hausbeſitzer, der kinderreiche Familien auf⸗ nimmt, ſteht vielfach unter dem Druck anderer kin⸗ derfeindlicher Mietparteien, die mit ihrem Auszug drohen. Ferner ſind die Abnutzungsſchäden, der Waſſerverbrauch uſw. bei kinderreichen Familien Der Leichtſinn des ernſthaften Lebens Von Hermann B. Nühr Mancher Menſch nimmt das Leben zu ſchwer, mancher zu leicht, und nur der vermag es richtig zu werten, deſſen Urteil weder von übertriebener Ernſt⸗ haftigkeit noch von verantwortungsloſem Leichtſinn beſtimmt wird. Wie ein Alp laſtet das Ungeheuer Leben mit ſeinen Forderungen, Pflichten und unüber⸗ ſehbaren Möglichkeiten auf dem ernſten, beſinnlichen Menſchen, dem es nur ſelten gelingt, dem Schwarm der kleinen und großen Alltagsſorgen zu entfliehen und ſich der Heiterkeit eines Augenblicks ganz hin⸗ zugeben. Der Leichtſinnige verkennt die den Dingen innewohnende Geſetzlichkeit und erleidet in den Stür⸗ men des Lebens notwendig Schiffbruch; denn die Ord⸗ nung der Welt liegt ſtändig im Widerſtreit mit ſeiner willkürlichen und zufälligen Lebensführung. Das Unglück des ernſten, gewiſſenhaften Menſchen iſt, daß er in den Mißghelligkeiten ſeines Lebens zu große Wirkungs möglichkeiten vermutet Belangloſe Ereigniſſe werden anfänglich oft als Schickſalskata⸗ ſtrophen angeſehen, die Exiſtenz, Ehre und den Be⸗ ſtand des zukünftigen Wohlbefindens bedrohen. Der Ernſthafte überſchätzt die Bedeutung der Dinge, wie der Leichtſinnige ſie unterſchätzt. Beiden fehlt der un⸗ befangene Blick für die Wirklichkeit. Sie ſehen in jeder Sache zu viel oder zu wenig und ſtehen infolge ihrer ſubjektiven Einſtellung zu den Dingen vorbe⸗ haltlos unter dem Eindruck, den ein Vorgang unmit⸗ telbar in ihnen hervorrief. Die Ereigniſſe ſind für uns nur ſelten Kataſtro⸗ phen; ſie können uns jedoch zum Verhängnis werden, wenn unſere Phantaſte ſie als unzweifelhafte Sym⸗ bole des drohenden Untergangs an die Wand malt. Wenn man in jeder unangenehmen Angelegenheit große Gefahren oder gar ſeinen Ruin ſieht, verliert man die Fühlung mit der wirklichen Welt und gerät in die Gewalt krankhafter Einbildungen, in einen Zuſtand alſo, der eine wirkliche Gefahr bedeutet. Manches Erlebnis verſetzt uns nur deshalb in eine unbehagliche Stimmung, weil wir aus ihm unmög⸗ Liewe Mannemer, Alt und Jung! Schun lang hab ich mir vorgenumme, emol ge⸗ mietlich mit Eich zu rede und zwar ſchriftlich— denn perſönlich kriegt man höchſtens Sunndags emol e paar vun Eich aus der Schtadt do auße an der Peripherie(ſo heeßts doch heit) zu ſehe. Zwar, die Herre Lehrer ſin, wie immer, die gſcheidere. Was free ich mich als, wenn an ſo eme herrliche Herbſchtdag ſchun ſchun frieh morgens die Schulklaſſe angerückt kumme. Deils Buwe, deils Mädle, mit un ohne Fähnlin, awer immer mit eme friſch⸗fröhliche Lied, deß wo ſe aus voller Kehl rausſchmettere in die Morgenluft un mit gſchbickte Ruck⸗ un Mantelſäck. Deß is e Bild, wo em Schbaß macht un wann ich mei Hand heb zum deitſche Gruß, un die ganz Klaſſ lacht mich an un erwidert mir, ſamt dem Herr Lehrer, do lacht mei Herz un der ganze Dag is mir verklärt, wann er aach manches Schwere bringt. Ich hab deß junge Volk ſo gern, ſie kumme mir ewe ſoviel netter, bräver un gſitteter vor wie frieher un ſoviel fröh⸗ licher; heit, wo ſo viele deß ſcheene, braune Wämſel trage. Die Freed über den Herbſchtausflug leucht ihne aus de Aage un ſo gſund un friſch ſehe ſe aus in der gute Luft bei uns. Ach, denk ich als, der Winter is lang, do kenne ſe noch viel lerne, der Herr Lehrer hot recht ghabt, daß er mit ihne rausgezoge is in de friſche, grüne Wald. Bei uns do auße nämlich in der Garteſchtadt un im Wald, do is faſcht noch Summer. Do grünts un blühts noch in de Gäärte, do wachſe un dufte noch Roſe, Nelke, Reſede, Le vkoye un viele annere un erſcht die Dahlie. Zehn Farwe in eem Beet un Blüte, größer wie e Hand. E wahri Pracht. Un 's Gemüs un der Salat ſchtet do in voller Ueppigkeit, kummt nor un guckt. Ihr in der Schtadt, Ihr wißt deß garnit ſo. For 20 Pfg. Fahrgeld könnt Ihr deß alles ach ſehe un erſcht unſer Wald. Der fangt jetzt ſo langſam an, ſich herbſchtlich zu färwe. Dem preſſierts garnit, de Summer zu verabſchiede. Blooß eens hot ſich erfreilicherweis verab⸗ ſchied— die Schnoke. Die wenige, wo noch do ſind, die friere und hawe ihr ſtechendi Tätigkeit in die warme Wohnunge der meiſt größer. Wie das Nachrichtenbürv des VD meldet, hat deshalb der Leiter des Reichsbundes der Kinderreichen, General Dix, in einer Eingabe an die Regierung vorgeſchlagen, dem Hauswirt eine Gegenleiſtung für etwaige Mehraufwendungen zu bieten, indem ihm die Aufnahme kinderreicher Familien durch Gewährung gewiſſer Vorteile bei der Grundvermögensſteuer erleichtert wird. Die Mini⸗ ſterien ſollen zu dieſen Vorſchlägen eine wohlwollende Haltung einnehmen, doch iſt eine Entſcheidung dar⸗ über noch nicht gefallen. Der Kurszettel der Hausfrau Endlich Steinpilze! Zu den vielen Sfifferlingen haben ſich nun auch in reichen Mengen die Steinpilze geſellt, die auf dem heutigen Wochenmarkt in ausgezeichneter Be⸗ ſchaffenheit angeboten wurden. Die ſchönen jungen „Champagnerpfropfen“ waren überwiegend. Nur wenige große, ältere Exemplare waren darunterge⸗ miſcht. Während bei den alten die Entfernung des Pilzfutters empfohlen werden muß, ſollten die jun⸗ gen Steinpilze nur gründlich gewaſchen und dann, in feine Scheiben geſchnitten, mit Butter möglichſt im eigenen Saft gedünſtet werden. Anders iſt die Zu⸗ bereitung von Grünreizkern, die ſich beſonders gut für eine kräftige Brühe eignen oder mit Pfiffer⸗ lingen vermiſcht, vorzüglich ſchmecken. Da Stein⸗ und Maronenpilze zu den weichen Pilzen gehören, empfiehlt ſich das Miſchen mit Hartpilzen, wie Pfifferlingen oder Reizker, nicht.. des Lebens als unter Hirngeſpinſten, die angeſichts eines unbequemen Vorganges in uns entſtehen. Daß es lächerlich iſt, mit der Fliegenklappe auf die Elefantenjagd zu gehen, ſieht jeder ein, nicht aber, daß man ebenſo ſinnlos handelt, wenn man ein nur ſcheinbar exploſives Ereignis zu einer Schickſals⸗ tragödie umdichtet. Die übertriebene Ernſthaftigkeit und die unbedenkliche Leichtfertigkeit— das ſind die unglücklichſten Formen der Befangenheit den Dingen gegenüber.. Am ſchmerzlichſten wird der ichſüchtige Menſch von den Widerwärtigkeiten ſeines Lebens betroffen. Er betrachtet es als ſein natürliches Recht, alle Dinge nur nach der Bedeutung, die ſie für ihn haben, zu würdigen. Alles, was ſeiner Selbſtſucht widerſtrebt, ſtört ſeine Behaglichkeit. Er wird von allen Vor⸗ kommniſſen beunruhigt, überall wittert er Gefahren, ſieht er Mißachtung und Verkennung. Von allen Ge⸗ ſchöpfen auf der Erde hat er am meiſten unter ſeiner Unzulänglichkeit zu leiden. ö Je weniger wir unſer Denken und Tun von ſelbſtſüchtigen Motiven beſtimmen laſſen, je mehr ſind wir gegen die Rückſichtsloſigkeiten des Lebens gefeit. Der objektiv denkende Menſch erlebt den Weltlauf nicht vom kleinlichen und beſchränkten Standpunkt des Ichmenſchen; er empfindet vielmehr alles Ge⸗ ſchehen als eine Aeußerung unperſönlicher Gewal⸗ ten, die die Ordnung ſeines Daſeins wohl gefährden können, aber nicht planvoll zu zerſtören ſuchen. Er begreift den Zuſammenhang der Dinge. und indem er erkennt, daß ſein perſönliches Schickſal nur ein unbedeutendes Glied in der Kette eines großen Ab⸗ ſchauung, die ihn nötigt, ſich und ſeine Beziehungen zur Welt mit den vorurteilsloſen Augen eines an⸗ deren zu betrachten. Er iſt nicht mutlos, wenn das Glück ſich von ihm wendet, und in den Erfolgen anderer ſieht er keinen perſönlichen Mißerfolg. In dem Bewußtſein, daß ihm im Weltgetriebe keine Vor⸗ zugsſtellung eingeräumt iſt, bietet er allen Zufällen des Lebens Trotz. Er weiß, daß es nicht angenehm iſt, eine einflußreiche Stellung aufzugeben, aber wenn die Verhältniſſe ihn zwingen, findet er ſich mit der Dürftigkeit untergeordneter Lebenslagen ab. Er liche Folgerungen ziehen. Wir leiden tatſächlich weniger unter den oft harmloſen Widerſinnigkeiten iſt immer beſtrebt, den an ihn geſtellten Anforderun⸗ laufs iſt, gewinnt er eine Ueberlegenheit der An⸗ Veſucht Mannem-Nord! Anwohner verlegt. Es ſin halt liewe, anhängliche Dierlin— der Deifel ſoll ſe hole. Awer ſchenne wolle mir nit, wo's ſoviel zu lowe gibt. Es rendiert ſich, Ihr Schtadtleit, daß Ihr ach emol Werktags zu uns do raus kummt. Die ſcheene Tage ſin aach jetzt gezählt. Do kann man nit immer uf de Sunn⸗ tag warte. Die Luft is ewe in unſerm Wald ſo friſch un herb, es riecht ſo kräftig noch Fichtenodle un Laub, daß man meent, ſchtundeweit vun der Groß⸗ ſchtadt entfernt zu ſein. Un en Appedit gibt's bei ſo er friſche, gute Luft, hm— ich hab mir ſage loſſe, daß es im Karlſtern gute un billige Spezialitäte gäb, u. a. Rieſehandkäs mit Butter un noch mehr ſo gute Sache. Vum Tierpark will ich heit garnit rede, des is e „Kapitel für ſich. Nor eens, er is wunderſchön un eigenartig, ſchun weil er direkt im Wald angelegt is und die Kiefern ſo e guti Folie dazu ſind. Neilich hot'in jemand, wo die halb Welt ſchun gſehe hot un arg verwöhnt is, ſehr gelobt. Ja, mir Mannemer wiſſe garnit, was mir alles ſcheene un ſehenswerte hawe, manchmol müſſe uns Fremde druff uffmerkſam mache. No, ſo is es überall. Un unſer Blumenau mit ihrer herrliche Dahliekultur un dem viele, was es dort zu ſehe un zu beobachte gibt. Ihr liewe Leit, grad ewe les ich in meim Leib⸗ und Mageblatt, der„Neie Mannemer Zeitung“, daß uf der Blumenau bis zum nächſte Sunndag e großi „Ernteausſtellung beim Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt Sandtorf“ ſtattfind. Ich nehm an, daß Ihr aach di„Nei Man⸗ nemer“ habt, do leſt Ihr jo alles ſelwer. Deß muß ſcheen un ſehenswert ſein. Schtolz könne mir ſein uff unſer junge Arbeitsdienſtler, gell? Seit dieſem Friehjohr erſcht hawe ſe den Moorbode urbar ge⸗ macht un jetzt ſchun den große Erfolg. Morge geh ich hin, do gibts nix. Alles loß ich liege un ſchtehe un guck mir mit meim Mann die fabelhaft Leiſchtung unſerer junge Pioniere der Arweit an. Deß muß ich ſehe und zwar ſo bald als möglich. Als deitſcht Hausfraa müßt man ſich jo ſchäme, wann man ſich do nit eile däht. Deß is Ehrepflicht. Ja, mir Deitſche, mir ſin im Ernſcht nit unner⸗ zukriege, mir ſin Stehauf nature. Gott ſei Dank! Un damit, ſo gern un viel ich noch mit Eich plaudere möcht, ſag ich for heit„Uff Wiederſehe morge uff der Blumenau!“ H. Sch. An Gemüſen war die Zufuhr überaus reichlich, nur Mangold war etwas knapp. Neu waren die erſten Bamberger Schwarz wurzel n. Spi⸗ nat wurde genügend angeboten; Ackerſpinat koſtete 8 Pfg., Gartenſpinat 10 Pfg. das Pfund. In Blu⸗ menkohl konnten alle Wünſche befriedigt werden. Kleinſte Köpfchen für Suppen, Rieſenköpfe für ein großes Familiengericht, ſchön feſt und weiß, oder großlöcherig(mehr für Aufläufe oder Salate). Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 20 bis 50 Pfg. je nach Größe und Beſchaffenheit. Gelberüben, Karotten, Erbſen und Bohnen waren weit über Nachfrage vor⸗ handen. Das gleiche gilt für Endivien⸗ und Kopf⸗ ſalat, dagegen war Feldſalat noch etwas rar. Feld⸗ ſalat beſter Beſchaffenheit koſtete 15 Pfg., während eine recht mindere und ſchmutzige Ware zu 10 Pfg. das Viertel angeboten wurde, ſo daß die ſcheinbare Preiserſparnis durch den reichlichen Abfall beinahe Verſchwendung iſt. Die Hausfrauen ſollten ſich gegen derartige Waren entſchieden wehren. Zu den Salatkräutern haben ſich noch Majoran und Baſiltkum geſellt, das friſch wie getrocknet eine vor⸗ zügliche Würze für Bratenſoßen iſt. Beim Obſt fielen die herrlichen Birnen auf, gute Luiſe, Paſtoren, Gaishirtle und wie ſie alle heißen. Auch die Aepfel haben zugenommen, wäh⸗ rend Mirabellen nur noch vereinzelt und Zwetſchgen bedeutend weniger angeboten wurden. Zu den Hage⸗ butten haben ſich nun noch„Kernlerstee“ und„Häge⸗ mark“ geſellt. Die Preiſelbeeren haben etwas im Preiſe angezogen(3 Pfg. je Pfund), dagegen ſind die Nüſſe bedeutend billiger geworden(45 bis 50 Pfg.). Ihnen entſtand heute eine Konkurrenz in deut⸗ ſchen Mandeln aus Lützelſachſen, die nur 45 Pfg. koſteten, aber nicht lange aufgehoben werden 903 4 können. Neu waren ferner die erſten„Käſchte“. von der Bergſtraße. Noch iſt der Blumenflor in i wältigend ſchön, aber bald wird der Dahlienſegen zu Ende gehen. Nur noch wenige kalte Nächte und die Aſtern beherrſchen allein das Marktbild. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig er⸗ mittelt: Kartoffeln 3,5—4; Salatkartoffeln 10, Wirſing i Rotkraut—12; Blumenkohl 0 810; Weißkraut 8, g 27 bis 50; Karotten Bſchl.—6; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 710; Spinat—15; Mangold—12; Zwiebeln —8; Grüne Bohnen 10—25; Grüne Erbſen 20—30; Kopf⸗ ſalat Stück—15; Endivienſalat Stück—10; Oberkohl⸗ raben Stück 48; Tomaten—12; Radieschen Bſchl.—5 Rettich Stück—10; Meerrettich Stück 15—35; Schlangen⸗ gurken groß Stück—15; Einmachgurken Stück—2; Sup⸗ peugrünes Bſchl.—5: Peterſilie Bſchl.—5; Schnittlauch Bſchl. Lauch Stück—8; Aepfel 10—35; Birnen 1030; Pf he 1235; Brombeeren 35; Hagebutten 25 Hagebuttenmark 40; Preißelbeeren 30 Zwetſchgen 14 ; Bananen Stück—8; Süßrahm⸗ Weißer Käſe 0 2 Filmrundſchau Der Film vom Reichsparteitag Das herrliche Werk wird Mitte Oktober in Berlin zur Urvorführung kommen. Die Auf⸗ nahmeleitung hat 10 000 Meter Rohfilm verarbeitet. Die Kameraleute ſagen:„Noch nie hat das Arbeiten ſoviel Freude gemacht, noch nie ſind ſo mächtige und eindrucksvolle Szenen gedreht worden.“ Jeder Ort muß dieſen Film in einer feſtlichen Volksfilmver⸗ anſtaltung jedem Volksgenoſſen zugänglich machen. Der Verleih erfolgt durch die Landesfilmſtelle Süd⸗ weſt der NSDAP ⸗Frankfurt a.., Bürgerſtraße 911. ö Hinweiſe Ein Friedrich⸗Gellert⸗Feſtkonzert N Anläßlich des 25jährigen Wirkens des Muſikdirek⸗ tors Friedrich Gellert als Chormeiſter der „Liederhalle“ veranſtalten die Gellertvereine am kommenden Samstag, abends 49 Uhr, im Nibelun⸗ der Herbſtſonne über⸗ * . 0 1 „ genſaal des Roſengartens ein Konzert. Mitwir⸗ 8 kende ſind: Gertrude Ilſe Tilſen⸗ Köln, Vio⸗ line, Mitglieder des Nationaltheaterorcheſters, die Gellert⸗Vereine und ein Kinderchor. Gertrude Ilſe Tilſen iſt eine junge Geigerin, deren Spiel bei der geſamten Berliner Preſſe höchſte Anerkennung fand, Die Gellert⸗Vereine ſingen Chöre von Schu⸗ bert, Reger, Brahms, und bringen als Ura uf füh⸗ rung das dem Reichsſtatthalter zugeeignete Werk „Deutſches Gebet“ von Friedrich Gel⸗ lert, komponiert für Männerchor, mit Begleitung von Blasinſtrumenten, Pauken und Klavier. Eine prüchtige Abwechſlung dürften zwei⸗ und dreiſtim⸗ mige Kinderlieder mit vierſtimmigem Männerchor bilden, bei denen 200 Mädchen und Knaben mit⸗ wirken. *. Konzertabend Hanni Werber⸗Römer. Die ge, ſchätzte Mannheimer Klavierpädagogin Frau Han ni Werber Römer veranſtaltet mit ihrer Ausbil⸗ dungsklaſſe am Freitag, 13. Oktober, abends acht Uhr, in der Harmonie einen Konzertabend, Unter Mitwirkung des„Philharmoniſchen Orcheſters“ (Leitung Herr Kapellmeiſter L. Becker) drei Klavier⸗Konzerte geſpielt werden. Dieſer Kon⸗ zertabend dürfte inſofern allgemeines Intereſſe er⸗ wecken, als er als Veranſtaltung einer Privatlehr⸗ kraft als ungewöhnlich bezeichnet werden kann. Da die Ausübenden von der Anfangsſtufe bis zur 0 werden 4 zertreife von Frau Hanni Werber⸗Römer unterrichtet wurden, ſo iſt dieſes Konzert beſonders geeignet, von der Art und Weiſe des Unterrichts der Pädagegin Zeugnis abzulegen. 5 8 * gen zu genügen, jedoch vermeidet er es. Verbindlich⸗ keiten einzugehen, denen er nicht nachkommen kann. Gegen Unglück kann ſich niemand verſichern, und darum müſſen ſelbſt Ehrenmänner ihren wirtſchaft⸗ lichen Ruin erleben. Freilich, dem beſten Schwimmer kann ein Herzſchlag oder ein Strudel zum Verhäng⸗ nis werden, und niemand wird ſagen, daß er leicht⸗ ſinnig handelte, als er ins Waſſer ging. Leben heißt, zwiſchen Fährlichkeiten ſchwimmen, und das Glück eines jeden iſt ſo unſicher, daß keiner vor Kataſtro⸗ phen geſchützt iſt. Immer ſind wir vom Untergang bedroht. Das wahrhaft Heldiſche des Menſchen be⸗ ſteht darin, ſich ohne leidenſchaftliche Proteſte ins Unvermeidliche zu fügen, wenn das Unglück über ihn kommt. Das Leben iſt ein ſchwieriges Rechenexempel, das niemand ohne Verzweiflungsausbrüche löſt. Wohl dem, in deſſen Blut eine Doſis Leichtſinn rollt! Aber dieſes beneidenswerte Vorrecht beſitzt nicht der Bru⸗ der Leichtfuß, der ſich ſorglos über alles hinwegſetzt, bis er havariert. Nur der Menſch, der mit unbeirr⸗ barem Mut allen Wechſelfällen des Lebens Trotz bie⸗ tet, iſt im Beſitz des ernſthaften Leichtſinns, der ihn in keiner Niederlage verläßt und ihm jeden Miß⸗ erfolg, auch den größten, tapfer ertragen hilft. Die Kultur⸗Front der Sender. Reichsſende⸗ leiter Eugen Hadamovſky hat den Rundfunk⸗ hörern die Gründung der„Sendegruppe Weſt“ proklamiert, die die Sender Köln, Frankfurt und Stuttgart zu einer engen Programm⸗Ge⸗ meinſchaft zuſammenſchließt.„Entſcheidend für dieſe ganz grundſätzliche Neuſchöpfung im deutchen Rund⸗ funkweſen iſt es,“ ſo etwa ſagt Hadamopſky,„daß nun endlich einmal mit dem Ehrgeiz einzelſtaatlicher„Be⸗ lange“ aufgeräumt wird und daß an Stelle des klein⸗ lichen Programm⸗Parlamentarismus eine bewußte deutſche Kulturpolitik tritt mit dem großen Ziel einer nationalen Wiſſensbildung.“ Praktiſch iſt die Ge⸗ meinſchafts⸗ Arbeit durch eine ſtoffliche Arbeits⸗ leiſtung erreicht; jedem der drei Sender ſind be⸗ ſtimmte Stoffgebiete zugewieſent: Köhn pflegt alle Diſziplinen, die mit dem Körperlichen zuſammen⸗ hängen, von der morgendlichen Funkgymnaſtik über die Säuglingspflege bis zum Wehrſport; Frank⸗ furt bearbeitet alle ſoziglen Wiſſensgebiete, alſo den geſamten Bereich von Wirtſchaft und Arbeit; Stutt⸗. gart endlich pflegt in einer beſonderen funkiſchen Form die aktuellen Fragen der Allgemeinbildung. Auf dem Gebiete der Unterhaltung und Kunſt iſt eine ähnliche Aufteilung vorgenommen worden: den nördlichſten Sender, dem„kühlſten“, iſt das große, repräſentative Format in der Muſtk zugeſprochen, dem mittleren, Frankfurt, das Volkstümliche, die Operette zum Beiſpiel und das Volksſtück, und das 5 ſüdliche, bewegliche und ſpieleriſche Stuttgart wird e unter dem Zeichen des heiteren Mozart ſtehen. Sludenbenſchaft und Ne BO Von der Studentenſchaft der Univerſität Heidel⸗ berg wird uns geſchrieben: Der Wunſchnacheiner Verbindung und gemeinſchaftlichen Arbet zwiſchen der Au! beiterſchaft und der Studentenſchaft beſteht ſeit lan⸗ gen Jahren. Nun haben die Führer der NS BO und der Studentenſchaft, Pg. Hormuth, als Vertreter der Arbeiterſchaft und Pg. Scheel als Führer der Heidelberger Studentenſchaft und Kreisleiter der ſüd“ weſtdeutſchen Studentenſchaften, eine Abmachung ge⸗ troffen, deren Ziele in folgende Punkte zuſammen gefaßt wurden: 1. Die Arbeiterſchaft Heidelbergs, organiſiert in der NSBO, und die Heidelberger Studentenſchaft arbeiten in Zukunft auf das engſte zu ſammenz 2. Die Studentenſchaft betei ligt ſich an allen Verſammlungen der NS im Be reich des Heidelberger Arbeitsbezirkes; 3. Die Stl⸗ dentenſchaft ſtellt für jede Betriebszelle 3 Vertretet die Mitglieder des nationalſozialiſtiſchen Student bundes ſein müſſen und die an ſämtlichen Veranſtal⸗ tungen teilzunehmen und aktiv mitzuarbeiten ver⸗ pflichtet ſind. Die Zuſammenarbeit wird zu Begim des Semeſters durch eine dieſe Ziele die Verwirklichung der Idee und der Maßnahme unſeres Führers und Volkskanzlers g ſchaffen wird, den Arbeiter und den Studenten a die Träger der deutſchen Revolution aufs engſt die Arbeit der Zukunft zuſammenzub ringen. ingen Sup⸗ tlauch zirnen rahm⸗ ſe 20 — ch, fiſſer⸗ 7 zutter⸗ 4 heiten e und r Ort mver⸗ achen. Süd⸗ traße direk⸗ der am helun⸗ itwir⸗ Vib⸗ „die Ilſe ei der fand. Schu⸗ fü h⸗ Werk Gel⸗ itung Eine iſtim⸗ erchor mit⸗ E g an ni usbil⸗ ſe 2 atlehr⸗ 1 . liſchen mmen⸗ lbergs, — Donnerstag, 5. Oktober 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5, Seite Nummer 461 Fragen der pfälziſch hen zaſtwirte Die Neugeſtaltung im Gaſtſtättengewerbe * Pirmaſens. 5. Okt. Der Bezirksverein Rheinpfalz im Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtätten⸗ gewerbes veranſtaltete hier eine große Kund⸗ gebung, zu der ſich einige hundert Gaſtwirte aus der ganzen Pfalz eingefunden hatten. Kreisleiter Fütterer konnte neben dieſen vielen Kollegen auch die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des Finanzamtes, der Hand⸗ werkskammer, des Gewerbevereins, des Verkehrs⸗ vereins, der Polizeibehörden und der Brauereien begrüßen. Bezirksleiter Rei ß⸗Speyer überbrachte die Grüße des Bezirks Pfalz und dankte dem Gau⸗ geſchäftsführer Schliack⸗München für ſein Er⸗ ſcheinen. Gaugeſchäftsführer Schliack gab dann in tempera⸗ mentvollen Worten einen Ueberblick über die bis fetzt ſeit der Revolution getroffenen Neuerungen im Gaſtwirteſtand. Die einzige Spitzenorganiſation, der Deutſche Gaſtwirteverband, ſei aufgelöſt, und heute ſei die Rieſenorganiſation des Reichseinheits⸗ verbandes des deutſchen Gaſtſtättenge⸗ werbes als Fachſchaft 5 des Reichsſtandes des deutſchen Handels errichtet worden. Niemals ſei auch der Stand ſo präſidial wie heute vertreten geweſen. Ab 1. Januar 1934 gelte die Organiſation als Zwangsorganiſation, womit den Saboteuren und Krittelern das Handwerk gelegt ſei. Am 15. Oktober, ſpäteſtens 1. November, trete eine Mitglieds⸗ ſperre ein, wodurch eine im nationalſozialiſtiſchen Sinne liegende gründliche Säuberung des Standes erfolgen könne. Der Führer ſelbſt habe das deutſche Gaſtwirtsgewerbe als vorbildlich national eingeſtellt anerkannt und befohlen, daß es in den ſtändiſchen Staat eingefügt werde. Hierauf knüpfte der Redner an die Ausführungen des Staatsminiſters Eſſer an, der kürzlich be⸗ tonte, daß deſſen Geſundung unbedingt durch⸗ geführt werden müſſe. Das vor kurzem erlaſſene neue Fremdenverkehrsgeſetz ſei für die Gaſtwirte von allergrößter Bedeutung, da in Zukunft jedes Bett, das für Fremde gebraucht werde, konzeſ⸗ ſioniert würde. Dies bedeute die Auflöſung von unzähligen Fremden heimen. Im Einverneh⸗ men mit der Staatsregierung und den Brauereien würde auch die Frage des Flaſchenbierhandels und der Bierpreiſe wie auch die der kommunalen Bier⸗ erzeugung geregelt werden. Der Redner verſicherte, daß bis nach Ablauf des 1. Quartals 1934 keine Ge⸗ tränkeſteuer mehr beſtehen würde. Zur Frage der Straußwirtſchaften äußerte ſich der Redner, daß hier der Verband mit der Regierung eng zu⸗ ſammenarbeiten werde, um eine Zurückführung die⸗ ſer Betriebe zu ihrer urſprünglichen Beſtimmung zu erreichen. Zur Adolf Hitler⸗Spende ſagte er, daß es Pflicht der einzelnen Mitglieder ſei, der Führung die Mittel in die Hand zu geben, um den notleiden⸗ den Volksgenoſſen im Winter helfen und ihnen auch Arbeit beſchaffen zu können. Des weiteren werde der Verband ſeine guten Beziehungen zu den heimiſchen Fremdenverkehrsvereinen aufrechterhal⸗ ten und er könne heute bereits verraten, daß im nächſten Jahr eine beſtimmte Anzahl von Sonder⸗ zügen in die Pfalz geleitet werde. eee eee Vorwärts gegen die Arbeitsloſigkeit! 2: Speyer, 5. Oktober. In der Zeit vom 11. bis 25. September 1933 hielt nach dem amtlichen Arbeits⸗ marktbericht in der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage die Aufwärtsentwicklung an. Die Arbeitsloſig⸗ keit iſt im weiteren Abſinken. Die ziel⸗ bewußte Weiterverfolgung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms wirkte ſich günſtig aus. Die Außenberufe ſind durchwegs gut beſchäftigt. In der Ziegelinduſtrie war bei den meiſten Firmen der Abſatz befriedigend. Die Abſatzverhältniſſe der Hartſteininduſtrie blieben unverändert. Bei den Diamantſchleifereien trat noch keine Beſſerung ein. In der metallverarbeitenden und Maſchineninduſtrie bewegten ſich bei verſchiedenen Zweigen die Beſchäf⸗ tigungsverhältniſſe weiter aufwärts. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe wieſen die Möbelfabriken etwas beſſeren Geſchäftsgang auf. Bei der Korbwaren⸗ und Bürſteninduſtrie zeigte ſich nur teilweiſe geſtei⸗ gerter Abſatz. Bei einem Teil der Zigarrenfabriken befriedigte der Auftragseingang. Die guten Beſchäf⸗ tigungsverhältniſſe in ber Schuhinduſtrie hielten an. Zuchthaus für Falſchgeloͤfabrikanten * Pforzheim, 5. Okt. Des Münz verbrechens angeklagt waren der 46 Jahre alte ledige Goldſchmied Rudolf Lang und der 30 Jahre alte, verheiratete Taglöhner Emil Vogel, die beide erheblich vorbe⸗ ſtraft ſind. Lang hat vom Mai bis Juni etwa 50 falſche Fünfmarkſtücke hergeſtellt, die Vo⸗ gel in Karlsruhe und Durlach in den Verkehr zu bringen ſuchte. 26 Geldſtücke konnte er abſetzen, bis er in einem Zigarrenladen feſtgenommen wurde. In Anbetracht ihrer Vorſtrafen wurden hohe Zucht⸗ hausſtrafen ausgeſprochen, und zwar erhielt Lang ſieben Jahre und Vogel fünf Jahre. Außer⸗ dem Aberkennung der Ehrenbürgerrechte auf fünf Jahre und Stellung unter Polizeiaufſicht. Milder weg kam eine zweite Münzver⸗ brecher bande, der 36jährige Karl Lotz von Hanau, der 55jährige Müller Adolf Neſtle von Pforzheim und der 40jährige Färber Wilh. Kuchen⸗ brod von Offenbach. Auch dieſe drei Angeklagten ſind vorbeſtraft. Sie hatten vom Dezember vorigen Jahres bis März über 400 falſche Zweimark⸗ ſtücke und etwa 30 Fünfmarkſtücke angefer⸗ tigt und in den Verkehr gebracht. Lotz war die trei⸗ bende Kraft. Lotz wurde zu zwei Jahren, Neſtle zu 1½% und Kuchenbrod zu acht Monaten Gefängnis verurteilt unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf zwei Jahre aberkannt. Weinheim, 4. Okt. Die SͤaA⸗Kapelle Weinheim und die Sturmführer der Weinheimer SA unter Führung von Sturmbannführer Kraft brachten ihrem alten SA⸗dameraden, Miniſterpräſidenten Wal⸗ ter Köhler, anläßlich ſeines 36. Geburtstages ein Ständchen dar. Sturmbannführer Kraft formte die Glückwünſche der Weinheimer SA in Worte und wünſchte dem Miniſterpräſtdenten ein langes Leben zum Wohl des Heimatlandes. Mini⸗ ſterpräſident W. Köhler, der mit ſeiner Familie vor ſeinem Elternhauſe erſchienen war, dankte für die Ehrung. Einige Stunden ſpäter wurde dem Miniſterpräſidenten durch den Motorſturm 1/171 ein Fackelzug dargebracht. Der Miniſterpräſtdent dankte in einer Anſprache für die Ehrung. Den Abend verbrachte der Miniſterpräſident Köhler im Kreiſe ſeiner SA⸗Kameraden im Saale zur„Ein⸗ tracht“. 5 * Neuſtadt i. Schw., 5. Okt. Einen ſeltenen Fund machte kürzlich ein Wanderburſche in der Ge⸗ gend von Neuglashütten. An einer ſelten begangenen Strecke entdeckte er Edelweiß. Es iſt bis jetzt noch kein Fall bekannt, daß dieſe ausgeſprochene Hoch⸗ gebirgspflanze auch im Hochſchwarzwald wild gedeiht. Während die großen Betriebe noch genügend mit Aufträgen verſehen ſind, haben die kleineren Fabri⸗ ken mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Betrieb einer großen Schuhfabrik im Landbezirk Pirmaſens mit etwa 750 Arbeitern, die in Konkurs geraten iſt, wird trotzdem aufrechterhalten und man hofft, daß Entlaſſungen vermieden werden können. Eine mitt⸗ lere Schuhfabrik im Landbezirk Zweibrücken iſt eben⸗ falls in Kapitalſchwierigkeiten. Die Schuhfabrik Ernſt Linn hat ihren Betrieb von Pirmaſens nach Speyer in die Betriebsräume der in Konkurs ge⸗ ratenen Schuhfabrik J. Müller Söhne verlegt. Zur Zeit wird die Fabrik eingerichtet; der Betrieb iſt noch nicht im Gange. Die Tätigkeit im Baugewerbe ſtei⸗ gert ſich immer noch.— Der Geſchäftsgang beim Kleingewerbe und Handwerk war teilweiſe noch flau. Verſchiedene Handwerkszweige ſind durch die mit Gewährung von Reichszuſchüſſen in Gang gekom⸗ menen Umbau⸗ und Inſtandſetzungsarbeiten gut be⸗ ſchäftigt. Bei der Landwirtſchaft hielt die Nachfrage nach Aushilfskräften an. 2 Aus der Pfalz Reichs ⸗ und Gauleiter beſuchen die Pfalz * Neuſtadt a d.., 5. Okt. Nach Abſchluß einer Tagung in Baden⸗Baden werden am Sonntag abend etwa 430 Amtswalter der NS Daß in Neuſtadt ein⸗ treffen. Unter ihnen befinden ſich 19 Reichsleiter, 10 Abſchnittsleiter der PO, 35 reichsdeutſche Gauleiter, 10 öſterreichiſche Gauleiter und 350 der älteſten Kämp⸗ fer unſerer Bewegung, u. a. Dr. Goebbels, Stabschef Röhm, Roſenberg, Dr. Ley, SS⸗Führer Himmler, Hofer, Frauenfeld, Forſter und Statthalter Epp. Ein interner Pfälzer Abend unter Leitung von Gaukul⸗ turwart Kölſch ſoll den Gäſten am Samstag ange⸗ nehme frohe Stunden bringen und mit Pfälzer Froh⸗ ſinn und Art vertraut machen. Es iſt damit zu rech⸗ nen, daß die Gäſte auch kurze Zeit auf dem Weinleſe⸗ feſt verweilen werden. Die Gäſte werden vorausſicht⸗ lich am Montag Neuſtadt wieder verlaſſen. * Altrip, 5. Okt. Oekonomierat Ignatz Bau⸗ mann, Senior der Firma Baumann G. m. b.., Backſteinfabrik und Kiesausbeutung in Altrip, iſt in der Nacht zum Dienstag nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren verſchieden. Auf verſchie⸗ denen Gebieten hat ſich Baumann große Verdienſte erworben, die ihm zahlreiche Auszeichnungen ein⸗ brachten. Längere Zeit war Baumann in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit Bürgermeiſter ſeiner Heimat- gemeinde. In mehreren Wahlperioden war er außer⸗ dem Mitglied des Diſtriktsrates. 5 * Neuſtadt a.., 5. Okt. Der oberſte Führer hat auf Vorſchlag des Stabschefs Röhm Gauleiter Bürckel zum Gruppenführer der S A er⸗ nannt. Die Ernennung erfolgte wegen der beſon⸗ deren Verdienſte des Gauleiters Bürckel und weil er aus der SA. hervorgegangen iſt. Er gehört als Gruppenführer dem Stabe der Gruppe Weſtmark an. * Landau, 4. Okt. Entgegen dem Antrage der Staatsanwaltſchaft hat die Beſchlußkammer das Verfahren gegen den Reiſenden KH Bummel aus Neuſtadt nur auf Totſchlag und nicht auf Mord eröffnet. Die Verhandlung findet am 20. Okt. vor dem Schwurgericht ſtatt. * Grünſtadt, 5. Okt. Der 18fährige Sohn Ludwig des Steinhauers Ferdinand Zaun in Ebertsheim wollte einen 6⸗Millimeter⸗Revolver putzen, der nicht entladen war. Plötzlich ging ein Schuß los, der den jungen Mann in Leib und Därme traf. Der Verunglückte wurde in das Lud⸗ wigshafener Krankenhaus übergeführt, wo er in be⸗ denklichem Zuſtand darniederliegt 5 * Morſchheim 5. Okt. Der frühere erſte Bür⸗ germeiſter Beckmann, wurde durch die Gendar⸗ merie verhaftet und in Schutzhaft nach Kirch⸗ heimbolanden überführt. 5 22 Auch one bilte heit 4 222 8 Unterbadens Bezirksklaſſe vor dem dritten Gang Auch die Sand höfer haben ſich von ihrer Nieder⸗ Der vergangene Sonntag hat für die Platzvereine von zehn erreichbaren Punkten insgeſamt nur einen Punkt ein⸗ gebracht. Das ſieht faſt ſo aus, als würde ſich die Spreu jetzt ſchon von dem Weizen ſcheiden. Dieſe Vermutung wäre begründet, wenn nicht bei einzelnen Spielen doch recht hart um die Siegespalme gerungen worden wäre, jo wenn nicht ſogar in einem Falle das Glück die Hand im Spiel gehabt hätte. Damit kommen wir gleich zu dem wichtigſten Kampf, nämlich dem Spiel auf der Phönirkampfbahn. Was dort die Gäſte in der zweiten Halbzeit, allerdings nur mit 10 Mann, zeigten, das war den Punktgewinn der Oder be⸗ ſtimmt nicht wert. Zugegeben, daß 08 Mannheim in der erſten Halbzeit Pech hatte und daß die Dezimierung auf zehn, ja teilweiſe ſogar auf neun Mann der Mann⸗ ſchaft viel Kampfkraft nahm, ſo muß aber doch festgehalten werden, daß es der Mannſchaft trotz taktiſcher Ueberlegen⸗ heit an dem letzten Einſatz gefehlt hat. Die Phönirmann⸗ ſchaft ſpielte aufopfernd und war in der Verteidigung durchaus befriedigend. Die Mannſchaft hätte das Spiel gegen ihren großen Gegner gewonnen, wenn ſie nicht eine unmögliche Sturmaufſtellung gehabt hätte. Was der alte, verdiente Kämpe Kohl auf ſeinem Poſten als Mittelſtürmer alles vermaſſelt hat, das iſt einfach nicht zu verzeihen. Kohl dürfte auf dem Rechtsaußenpoſten für Phönix nütz⸗ licher ſein. 5 Ein weiterer ſehr harter Kampf fand in Feu den ⸗ heim ſtatt. Daß die Feudenheimer nicht mehr die Form des Vorjahres haben, iſt bekannt. Um ſo veachtenswerter iſt es, daß man ſich ſo reſtlos einſetzte, wie das in dieſem Spiel geſchah. Die Feudenheimer Raſenſportler ziehen den Sport nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen auch den Erfolgen vor, denn ſonſt hätten ſie nicht ihren talentierten Mittelläufer Boxheimer wegen Unſportlichkeit auf längere Zeit ſelbſt geſperrt, trotzdem ſie wiſſen, daß ſie durch dieſe Sperre Punkte einbüßen. Bravo, Raſenſportler aus Feu⸗ denheim! Das Beiſpiel wird zur Nachahmung empfohlen. Mit 314 haben die Feudenheimer ihren zweiten ſchweren Gang hinter ſich und ſind 77595 ohne Punkte, während die eſſen die Tabelle anführen. 5 05 5 905 raſſigen Kampf, den man in Wallſtadt zwiſchen der Viktoria und den Altripern erwartete, gab es nicht. Mit:1 haben die Pfälzer klar gezeigt, daß ſie ſich nicht unterkriegen laſſen wollen. Sie haben ſich mit ihrem weitmaſchigen Spiel auf dem Platze der Viktoria beſſer zu⸗ rechtgefunden als man glaubte. Damit verhlaßt auch Wallſtadts Stern, der anläßlich des Punktgewinnes auf dem Platze des MFC. 08 beſonders ſtrahlte. etwas. Eine ſolche Niederlage haben die Wallſtädter in einem Verbands⸗ ſpiel auf ihrem Platze in den letzten beiden Jahren noch nicht erlitten. lage gegen Phönix Mannheim erholt. Sie haben den Käfertalern mit einem ganz kloren:1 beweiſen können, daß ſie das Reſultat vom Phönixplatz nicht als regulär anerkennen wollen. 5 5 Erwartungsgemäß haben die 07er auf eigenem Platze gegen die Friedrichsfelder Germanen geſiegt. Am kommenden Sonntag iſt wieder volles Pro⸗ gramm. Es ſpielen: Altrip— Phönix Mannheim, Vieruheim— Friedrichsfeld, Wallſtadt— Feudenheim, (s Mannheim— Käfertal, Sandhofen— 07 Maunheim. Das intereſſanteſte Spiel iſt wohl in Altrip. Dort treffen ſich die beiden an der Tabellenſpitze liegenden alten Rivalen Phönix und Sp. V. Altrip. Zwei grundverſchtedene Syſteme treffen hier aufeinander. Auf der einen Seite die langſame Technik und auf der anderen Seite das flie⸗ gende Syſtem, mit der denkbar einfachſten Einſtekung, nämlich der auf Erfolg. Dieſes Geheimnis in der Altriper Mannſchaft kann bei der guten Kondition derſelben nur ſehr ſchwer abgeſtellt werden. Der Geaner hat ſich in der Hauptſache nur mit Decken zu heſchäftigen, Zeit zu eigenen Angriffen bleibt in den 12 Stunden nur ſehr wenig. Wenn der Altriper Sturm bei der Hintermannſchaft von Phönix den Mut nicht verliert, dann kann es ihr doch gelingen, den einen oder anderen Treffer anzubringen. Wenn Phönix Tore erzielen ſoll, dann muß in den Sturm erſt ein an⸗ derer Zug kommen. Gegen eine Verteidigung, wie ſie die Altriper beſitzen, kann der Phönixſturm des vergangenen Sonntags kein Tor mehr machen als gegen 08. Auch in Viernheim gehts um die Tabellenführung. Der Platzvorteil kann den Amieiten den Erfolg bringen. Der Kampf zwiſchen Wallſtadt und Feudenheim hat auch Bedeutung über das Sportliche hinaus. Der Lokalpatrio⸗ tismus ſpielt bei den ſo nahe aneinander gelegenen Orten eine große Rolle. Das wirkt ſich naturgemäß innerhalb und auch außerhalb der Barrieren aus. Es iſt etwas Herr⸗ liches, wenn auch das Publikum mit dem Spiel mitlebt, wenn es begeiſtert iſt für die Leiſtungen der Spieler. Man erwartet auch in dieſem Spiel, daß das Publikum nur be⸗ geiſtert iſt für die Leiſtungen der Spieler— ob eigene Lieblinge oder Gegner— etwas anderes würde der neuen Zeit nicht entſprechen. 5 5 8 os Mannheim wird wohl Käfertal auf ſeinem eigenen Platze niederhalten können, während die Nachbarn von 08, die Neuoſtheimer 07 Mannheim, in Sandhofen keine Aus⸗ ſicht auf Punktgewinn haben. Eroßer Erfolg der Hoppegartener Aulkion Großes Intereſſe des Auslandes— Graditz kauft Nach den Jahren des Niederganges der Hoppegartener Jährlings⸗Auktion hat nun auch im deutſchen Rennſport die Mutloſigkeit und das Verzweifeln vor der Uebermacht der Kriſe einem hoffnungsvollem Optimismus Platz ma⸗ chen müſſen. Die Auktion hatte zum erſten Male ſeit Jah⸗ ren wieder einen großen Teil der Zuſchauer als Käufer und im Durchſchnitt wurden auch höhere Preiſe als auf den vorangegangenen Auktionen erzielt. Die Bekannt⸗ wachung des Reichsinnenminiſteriums, daß im Rennſport kein Grund zur Mutloſigkeit beſteht und in der eine Er⸗ höhung der Rennpreiſe für 1934 in Ausſicht geſtelld wurde, hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Man ſoh unter den zahlreichen Gäſten Rennſportkom⸗ miſſar Graf Holldorf, Oberlandſtallmeiſter Rau, Graf Cal⸗ mein und die Vertreter der verſchiedenen Ställe und Ge⸗ ſtüte. Aus Oeſterreich waren Dr. Tonelles und Dr. Schöff erſchienen. Das Preisgericht erkannte in Weſter⸗ berg gezogenen braunen Hengſt Fünfkampf von Land⸗ graf a. 5. Frivora bei der Prämtierung den erſten Preis zu. Den zweiten Preis erhielt Henriette ein ſchwarz⸗ brauner Hengſt von Siſyphus a. d. Queen aus dem Geſtltt des Unton⸗Clubs Mansbach. Dritten wurde alter Geſell, ein brauner Hengſt, gezogen in Schwinert v. Humbug a. d. Altmark. Für die 88 Jährlinge, die zugeſchlagen wur⸗ den, wurde eine Geſamtſumme von 72 330 Mark erzielt, was einem ſeit Jahren nicht mehr erreichten Durchſchnitt von 1815 Mark entſpricht. Das ſtaatliche Geſtüt Graditz erwarb zwei wunderbare Stuten der Mydlinghovener Zucht. Für die beiden Pferde Donna Votra(Trigo⸗di Vernon) und Selbſtgeſpräch(Spion Kop⸗Soliloquy) wur⸗ den 6000 Mark und damit auch die Höchſtpreiſe der Auk⸗ tion bezahlt. Für 4600 Mark erſteigerte ſich Dr. Tonelles (Wien) Chalif(Abgott⸗Crescendo). 5 Nach Weſtdeutſchland gingen für die Gebr. Rößler für 4900 Mark der Wallenſtein⸗Sohn Rückwechſel, für 2100 Mark noch Namenlos, ein Graf Ferry⸗Sohn a. ö. Floree, für 1850 Mark Gratiola von Aurelius. Dr. Schöff(Wien) legte 2000 Mark für den Abgott⸗Sohn Parſe an. Für den ebenfalls von Algott gezogenen Oargo bezahlte F. Dill⸗ mann 3500 Mark. Im Ring vermißte man unter dem zahlreichen, vorzüglichen Material die Jährlinge des Ge⸗ ſtüts Erlenhof. Zahlreiche Pferde erwarben noch Trainer E. Butzke, das Geſtüt Ebbesloh und der Stall Nemo. Nach Abſchluß der Auktion wurden noch der Beſchäler Focken⸗ bach und die Mutterſtute Tante Lotte verſteigert. Für 2500 Mark ging Fockenbach in die Hände der preußiſchen Geſtütsverwaltung über, während Tante Lotte für 2050 Mark dem Stall Landswerth zugeſchlagen wurde. Aus der Vadiſchen Turnerſchaft Noch ſind die Vereine der Badiſchen Turnerſchaft durch⸗ weg mit den Vorbereitungen ihrer Spätjahrsver⸗ o mwſtaltungen und Schauturnen beſchäftigt. Einige warten am nächſten Sonntag bereits damit auf. In der Hauptſache ſind jedoch die Kreiſe tätig, vobei auch noch im Kreis Pforzheim, der die Vereins mehr⸗ kFampfmeiſberſchaften durchführt, eine letzte volks⸗ burneriſche Veranſtaltung vonſtatten geht. In erſter Linie jedoch iſt es wiederum die Lehrarbeit, die im Vor⸗ dergrunde ſteht, und hier wieder iſt das beſondere Augen⸗ merk auf die Warte und Riegenführer für das Pflicht⸗ turnfahr gerichtet. So finden derartige Lehrgänge für den Kreis Neckar—Elſenz in Adelshofen, den Kreis Badiſcher Neckar in Heidelberg, für den Kraichturnkreis in Bruchſal, für den Oberen Kraichturn⸗Kreis in Bretten ſtatb. Der Kreis Mannheim verzeichnet am Sams⸗ tag abend eine Pflichtverſommlung der Schiedsrichter in Mannheim, der Kreis Mittelbaden einen Schiedsrichterlehrgang in Baden⸗Oos. Turner⸗ jugendarbeit wird im Kreis Breisgau durch ein Jugend⸗ treffen in Dinglingen, durch den Kreis Mittelbaden mit einer Jugend⸗ und Schülerturnwarteverſammlung in Bühl und durch den Kreis Karlsruhe mit einer Kinderturn⸗ warteverſammlung in Karlsruhe geleiſtet. Neben dem Kreis Breisgau, der ſein zweites Alterstreſſen in Brötzin⸗ gen abhält, iſt es der Markgräfler Kreis, der eine Herbſt⸗ wanderung nach Görwihl Hurchführt. Aus der Vereinsarbeit iſt zu vermerken, für den Kreis Pforzheim das Schauturnen der Turn⸗ vereine Eutingen, Erſingen und Stein. Letzerer Verein hält gleichzeitig ſeine Fohnenwethe ab. m Kreis Mannheim führt die Tgde Käfertal ein A b⸗ turnen durch, in 9 der KTW 46 eine Schluß⸗ feier ſeiner Volksturnabteilung. Die Kunſtturner des Ty. 46 Mannheim weilen zu einem Mann ⸗ ſchafts kampf in Saarbrücken, außerdem be⸗ finden ſich die beiden Karlsruher Turnvereine auf froher Wanderfahrt, der K auf einer Pfalzwanderung nach Edenkoben und der Mi auf einer Kraftwagenfahrt in To 46 Maunheim beim Kunſtturnen im Saargebiet Am kommenden Samstag wird die erſte Wettkampfriege des TW 1846 einer Einladung ins Sagargebiet Folge leiſten, zu einem Kunſtturnmannſchafts kampf, der im Saalbau in Saarbrücken vom dortigen Me durch⸗ geführt wird und an welchem ſich außer den M onn⸗ heimer Turnern der Tod Wiesbaden beteiligt. Schon einmal ſtanden ſich die drei Wettkampfriegen dieſer Vereine gegenüber, und zwar im Frühjahr dieſes Jahres in Wiesbaden, wobei die Mannheimer mit dg Punkten Sieger blieben vor Tbd. Wiesbaden mit 780 und dem nunmehrigen Gaſtgeber, der 718 Punkte erringen konnte. Es wird Ehrenſache der Monnheimer Turner ſein, auch dieſe zweite Begegnung für ſich zu entſcheiden, wobei es aber notwendig iſt, daß die Badener mit ihrer beſten Vertretung in Saarbrücken antreten. Auf jeden Fall muß der TV 46 auf Gustav Schmelcher verzichten, der augenblicklich beim großen Dlympia⸗Lehrgang in Berlin als einer der Auserwählten der Badiſchen Turnerſchaſt weilt. Abturnen der Turngemeinde Käfertal Bevor der Uebergang zum Hallenbetrieb erfolgt, ſchließt die Tgde Käfertal am nächſten Sonntag durch ein Abturnen ihre Sommerarbeit. Der rührige Verein iſt beſtrebt alles aufzubieten, um dieſe Veranſtaltung würdig zu geſtalten. Unter Beteiligung aller Gruppen verſpricht die Uebungsfolge eine recht vielſeitige zu werden. Im Rahmen der Veranſtaltung kommt gleichzeitig auch ber Riegen wanderpreis der drei Käfertaler Geſang⸗ vereine zum Austrag, den vom Vorjahre die Turnerinnen⸗ Abteilumg zu Beyteidigen hat. Außerdem wird ein Viol k s⸗ turn⸗Vereinskampf zwiſchen dem veranſtaltenden Verein und der DJK Käfertal durchgeführt werden. Es wäre zu wünſchen, wenn auch dieſe letzte tumneriſche Veranſtaltung im Freien noch von der herrlichen Spät⸗ jahrswitterung begleitet ſein würde, FJußballkämpfe in England England ſchlägt Irland:0, Wales— Schottland:2 Um die Internationale Fußball⸗Meiſterſchaft des Bri⸗ tiſchen Inſelreiches komen am Mittwoch zwei Länderſpiele um Austrag. In Preſton ſiegte England vor 15 000 uſchauer über Irland mit:0(:0) und in Cordiff ge⸗ wann Wales vor 45 000 Zuſchauern über Schottland 32. England— Irland:0(:0) Irland hatte in dieſem Treffen vor der Pauſe mehr vom Spiele. Die ſchußſchwachen Stürmer vermochten aber nicht, die gebotenen Torgelegenheiten auszunutzen. Durch den Mittelſtürmer Bowers(Derby County] und Baſtin(Arſenal), der einen Elfmeter verwandelte, kamen die Englünder bis zur Pauſe zu zwei Erfolgen. Nach dem Wechſel woren ber Rechtsaußen Crooks(Derby County) und Bowers noch zweimal für die Engländer erfolgreich. Wales— Schottland:2(:0) Das zweite Spiel ging in Cardiff zwiſchen Wales, das den Titel zu verteidigen hat, und Schottland vor ſich. Die Walliſer ſiegten knapp, aber verdient, mit 312. Ihr Linksaußen Evans(Tottenham Hotſpurs) und der Halb⸗ linke Bobbins(Weſtbromwich Albion) legten bis zur Pauſe zwei Treffer vor und nach dem Wechſel erhöhte der Mittelſtürmer Aſtley(Aſton Villa] auf:0. Die Schotten verbeſſerten donn durch ihren Sturmführer Mac. Fady (Motherwell) und durch den Linksaußen Duncan(Derby County) auf 312. l Sliſtungsfeſt des Erſten Mannheimer Damen-Schwimm-Klubs Im feſtlich geſchmückten kleinen Saale des Kolping⸗ hauſes feierten am vergangenen Samstag Mannheimw Schwimmerinnen das ſechs jährige Beſtehen ihres Klubs. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Ehrung der Schwimmerin nen, die im verfloſſenen Jahre die Farben des Klubs ſiegreich vertreten haben. ſechs ſchwimmſportlichen Veranſtaltungen wurden von 14 Schwimmerinnen insgeſamt vierzehn Einzelſlege 8, Staffeln und 6 Einzelrennen, zwölf 0 Plätze(ſechs Staffeln und ſechs Einzelrennen), errun⸗ Plat Dazu kommt noch eine Reihe dritter und vierter ätze. 75 Die Siegerinnenliſte weiſt nachſtehende Reihenfolge auf: Damen: Tilly Schmitz, Johanng Greiff, Oſſy Immets⸗ berger, Roſel Metzger, Pig Lipp, Hilde Haag, Maria Jang⸗ mantel, Maria Greiff. Jugend: Käthe Appler, Irmo Mündorfer. Mädchen: Dina Veith, die Pfälziſche Schweiz. Die Zeitverhältnisse verlangen billige Artikel. Mouson 70 gie Samgoo bringt sie in den hochvrertigen Igemo- Erzeugnissen. Ver- langen Sie bei Ihrem Händler Igemo-Arfikel und achten Sie auf die blau- rote Packung. 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Der Umſatzwert der hergeſtellten Erzeug⸗ niſſe beträgt jetzt monatlich etwa 3500 Mill./ gegen 2850 Mill.„ im Auguſt 1932. Dabei iſt der entſcheidende Fortſchritt erſt im laufenden Jahre 1933 erreicht worden. Von Auguſt 1932 bis Januar 1933 hatte der Wert der monatlichen Produktion um 150 Mill. zugenommen, von Januar bis Auguſt 1933 beträgt die konjunkturelle Zu⸗ nahme jedoch faſt 500 Mill. J. Am ſtärkſten war die Be⸗ lebung in den Inveſtigationsgüterbranchen. Von der Schrumpfung der Mengenproduktion hatte die deutſche In⸗ duſtrie aufgeholt Ende Januar 1933 rund 9 v.., März 12 v.., Mai 21 v. H. und Ende Auguſt 27 v. H. Die Entwicklung in Deutſchland hebt ſich alſo weſentlich von der Entwicklung der übrigen Welt ab. Es iſt ferner von beſonderer Bedeutung, daß es im Auguſt nicht nur ge⸗ lungen iſt, den um dieſe Zeit ſonſt ſchon einſetzenden Saiſonrückgang zu vermeiden, ſondern Gegenkräfte aus⸗ zulöſen, die, unterſtützt von den Maßnahmen zur Arbeits⸗ beſchaffung, ſtark genug waren, darüber hinaus noch eine leichte Steigerung durchzuſetzen. ö O Ausgliederung der Werkskonſumanſtalt der Ver⸗ einigten Stahlwerke. Merlin 5. Okt.(Eig. Tel.). Nach⸗ dem kürzlich durch Gründung von vier Wohnungsgeſell⸗ ſchaften eine weitere planmäßige Vereinfachung in dem; gruppenmäßigen Ausbau der Vereinigten Stahlwerke er⸗ folgt iſt, werden jetzt durch die Verſelbſtändigung der Werkskonſumanſtalten weitere Fortſchritte in der Aus⸗ liederung gemacht. Die bisher in Bochum verwalteten Konſumeinrichtungen ſind in dieſen Tagen in eine neue Geſellſchaft eingebracht worden, die den Namen Wehag Weſtdeutſche Haushaltungs⸗Verſorgungs AG. führt und ihren Sitz in Bochum hat. „ Dividendenerhöhung bei der Kattunmannfaktur, Heidenheim. Stuttgart, 5. Okt.(Eig. Dr.) Die Württem⸗ bergiſche Kattunmanufaktur, Heidenheim beantragte für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr eine Divi⸗ dende von 10 v. H. auf.5 Mill./ AK. Die Geſell⸗ ſchaft hielt ihre erſt 192930 von 10 auf 12,5 v. H erhöhte Dividende 1930—31 noch feſt und nur im Vorfahr ging ſie auf 7 y H. herunter. VG 4. November. Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bei den Zuckerfabriken, Jülich. Jülich, 5. Okt.(Eig. Tel.) Die Zuckerfabrik Jülich, Alex Schöller u. Co., Jülich ſchließt das Geſchäftsfahr 1932⸗33 bei 144800(95 992)/ Abſchrei⸗ bungen mit einem Reingewinn von rund 78 000(33 284) ¼ ab, woraus 4 v. H. Dividende verteilt werden. J. V. wurden 27 292/ der geſetzlichen Rücklage zugewieſen, 5000/ als Tantieme verteilt und 991/ vorgetragen). * Mühle Rüningen AG., Rüningen.— Wieder 10 v. H. Dividende. Reingewinn von 476 138 J aus, aus welchem, wie gemeldet, wieder 10 v. H. Dividende verteilt, ferner 20 900 (95 000)/ der geſetzlichen Rücklage zugewieſen und 36 580 Mark vorgetragen werden. Nach dem Bericht ging im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr der Uebergang von der alten zur neuen Ernte unter erheblichen Preisſchwankungen vor ſich. Im neuen Geſchäftsjahr war zunächſt eine Zurückhaltung der Mehlkäufer vorhanden. Inzwiſchen iſt' eine leichte Belebung des Markts zu verzeichnen. Aus der Bilanz(in Mill.]: Vorräte.13(.40). Warenforderungen 0,48 (0,56), andre Bankguthaben 0,72(i. V. Wechſel.04, andere Bankguthaben.19), andererſeits Rückſtellungen für Steuern und zweifelhafte Forderungen 0,15, Verbindlich⸗ keiten 0,42(0,64). Aufwärlsbewegung am Eisenmarkf * Berlin, 5. Oktober.(Eig. Dr.) Nach oem in der Zeit⸗ ſchriit„Stahl und Eiſen“ veröffentlichten Bericht hat die Aufwärtsbewegung auf dem Eiſen markt weiter angehalten. Die Roheiſen⸗, Rohſtahl⸗ und Wolz⸗ erzengung iſt im Auguſt gegenüber dem Juli nicht un⸗ beträchtlich angeſtiegen. Den Maßnahmen der Regierung und den privotwirtſchaftlichen Bemühungen iſt es zuzu⸗ ſchreiben, daß ſich das Geſamtergebnis der Abſchlüſſe auf dem Eiſenmarkt trotz der zeitbedingten Geſchäftsſtille nicht 0 verſchlechtert hat. Die Nachfrage aus Händler⸗ und Ver⸗ braucherkreiſen war für ſämtliche Walzerzeugniſſe rege, namentlich in den letzten Septembertagen, ſo daß die Ausſichten für den kommenden Monat günſtig beur⸗ teilt werden können. Betriebseinſchränkungen und Ar⸗ beltsſtreckungen konnten in imwer größerem Umfange auf⸗ gehoben werden. Der Auſtragseingaong geſtattete vielfach auch den Walzenſtraßen, die Achtſtundenſchicht voll auszu⸗ nutzen. Die überall zutage tretende Beſſerung erſtreckte ſich allerdings nur auf den Inlandsmarkt, von dem etwa 75 v. H. aller Aufträge ſtammen. Im Auslandsgeſchäft hielt die ſchon ſeit Wochen herrſchende Stille unverändert der Neuen Mannheimer Zeitung 1 vorzutragen. Ueber das neue Geſchäftsjahr wurde berichtet, daß ſich die rückläufige Entwicklung auch im Geſchäftsjahr 1933 zwar fort⸗ geſetzt aber in den letzten Monaten ab geſchwächt habe. 9 dem deutſchen Markt wurden goch bis etwa Jahres die Umſätze des Vorjahres unterſchritten. Neuerdings zeige ſich aber eine kräftige Erholung, die, wie beſonders hervorgehoben wurde, von Dauer zu ſein ſcheine. Der Wettbewerbsdruck auf dem Inlandsmarkt ſei allerdings ſehr ſtark und die Preiſe noch recht un⸗ befriedigend. In den Ueberſeeländern, aber auch im europälſchen Ausland, konnten ebenfalls hHerſchiedutlich Umſatzſteigerungen erzielt werden. Die Geſamtlage auf tarkt ſei aber immer noch uneinheitlich. ſe immer wieder auf die japaniſche Konkurrenz ewieſen werden, deren Verkaufspreiſe ſo geſtellt ſeien, daß kein anderes Land mit ihr habe können. Bewegung der Unſernehmungen Nach Mitteilung des Stat. Reichsamts wurden im September 1933 11 Auguſt 9) Aktien geſellſchaften mit zuſammen 59(15,6) Mill./ Nominalkapital gegrün⸗ Ger Ferner wurden 27(20) Kapitalerhöhun⸗ gen um zuſammen 9(34,8) Mill.„ vorgenommen und 84(97) Kapitalherabſetzungen um zuſammen 55 (240) Mill./ 85(50) Aktiengeſellſchaften mit einem No⸗ minalkapital von 16.(24) Mill. wurden aufgel b ſt, darunter 3(7) wegen Konkurseröffnung. Der Kurs⸗ wert der gegen Barzahlung im Monat September aus⸗ gegebenen Aktien betrug 9(14,6) Mill. J. Schritt halten Aktien luſtlos, Renten feſt Die heutige Börſe verkehrte für Aktien in bu ſt⸗ loſer Haltung, ohne daß eine beſondere Begründung vorlag. Beſonders angeboten waren Elektrizitätswerte. Rhein. Elektriſche gaben um 2 v. H. auf 77 v. H. nach Daimler⸗Benz 1 v. H. und J Farben 7 v. H. ſchwächer. Bank⸗ und Verſicherungsaktien knapp behauptet. Am Rentenmorkt erhielt ſich die feſte Tendenz. Beſonders bevorzugt Staats⸗ und Kommunal⸗Anleihen, aber auch Pfandbriefe höher gefragt. Frankfurt nachgebend, geſchäftslos Auch qu der heutigen Effektenbörſe hielt die ſeit einigen Tagen beſtehende Geſchäftsſtillee unvermin⸗ dert an und obwohl aus der Wirkſchaft meiſt günſtige Momente vorbagen, gab die Kuliſſe ihre Zurückhaltung nicht auf. Der Ordereingang der Kundſchaft blieb mini⸗ mal. Die Gruindſtimmung war zwar nach wie vor nicht unfreundlich, dagegen drückte die kaum noch zu über⸗ bietende Geſchäftsſtille weiterhin auf die Kurſe. Etwas verſtimmend wirkte der weitere erhebliche Rückgang der Siewensaklie um 5,25 v. H. auf 136,75. Am Renten markt lagen ſpäte Schuldbuchforderungen mit 838 v. H. ſeſter, proz. Stahlverein gewawten 4 v. H. Da⸗ gegen gaben Neubeſitz 5 Pfg. und Altbſitz zunächſt 4 und ſpäter weitere* v. H. nach. Letztere werden heute letzt⸗ malig vor der Ziehung, die am 9. Okt. ſtattfindet, no⸗ tiert. Am Pfandbriefmarkt blieben Gold⸗ und Liquida⸗ tionspfcnrdbriefe ſowie Kommunalobligationen meiſt un⸗ perändert, vereinzelt traten weitere Befeſtigungen um 724. H. ein. Stadtanleihen blieben geſucht und no⸗ tierten meiſt um 72—1 v. H. höher. Im Verlaufe ſtag⸗ mierte das Geſchäſt vollkommen und die Kurſe bröckelten eher weiter leicht ab. Tagesgeld war zu 3,50 v. H. weiter leichter. Exportvaluka 28(23,25). Berlin geſchäftslos Auch an der heutigen Börſe blieben, in Fortſetzung der bereits geſtern zu beobachtenden Teüdenz, die Aktien⸗ werte meiſt vernachläſſigt, wogegen ſich das In⸗ tereſſe verſtärkt den feſtverzinslichen Werten zuwandte. Das Angebot am Aktienmarkte iſt vermutlich auf Tau ſch⸗ operationen zurückzuführen. Im großen Durchſchnitt gingen jedoch die Kurseinbußen kaum über 1 v. H. hinaus. Stärker gedrückt waren lediglich Siemens mit minus 5 v.., da die Käuſe einer Privatbankfirma in dieſem Papier, denen ſich die Kuliſſe anſchloß, aufgehört haben und letztere Glattſtellungen größeren Ausmaßes vornahmen. Am Reutenmarkte erſtreckte ſich das Intereſſe vorwiegend wieder auf Kommunal⸗Obligationen, während Hypothekenpfandbriefe ruhiger lagen. Die bereits geſtern gefragten Reichsſchuldbuchforderungen hatten auch heute wieder freundliche Tendenz, ſo daß ſich im Durchſchnitt Beſſerungen von etwa 7 v. H. ergaben. Die ſpäten Fällig⸗ keiten gingen mit etwa 83786 v. H. um. Unter Druck ſtanden Altbeſitz, die zum erſten Kurs bereits 7 v.., ſpäter weitere 36 v. H. einbüßten. Neubeſitz eröffneten zwar auch 15 F niedriger, vermochten ſich aber im Verlaufe um 10 zu erhöhen. Induſtrie⸗ Obligationen lagen wenig ver⸗ ändert. Im Verlaufe bröckelten die Kurſe der Aktien⸗ papiere überwiegend weiter ab. Dagegen vermochten ſich Siemens um 1½ v. H. zu erholen. JG. Farben, die 7 v. H. höher eröffnet hatten, gaben ſpäter dieſen Gewinn wieder her. Der Geldmarkt lag etwas leichter; die Tages⸗ geldſätze gaben um 6 v. H. auf 4% bzw. 476 v. H. nach. Am Kaſſamarkt war die Kursgeſtaltung auch heute wieder recht uneinhitlich. An den variablen Märkten trat gegen Schluß der Börſe eine faſt völlige Geſchäfsſtille ein, jedoch nur etwa 10 v. H. der ge⸗ ſamten Kurſe zur Schlußnotiz kamen. Nachbörſe ge⸗ ſchäfts los. Neubeſttz 11,30, Altbeſitz 786 und JG. an. Auf dem Kohlenmarkt hat ſich kein Rückgang eingeſtellt. Die Belebung des Manganerzmarktes hielt weiter an. Der Schrottmarkt iſt weſentlich feſter geworden. Farben 1151156. Geburſenzahl und Beschäffigungsgrad Vor dem Weltkriege ſtieg der deutſche Bevölke⸗ rungszuwachs von jährlich 500 000 im Jahre 1880 auf über 800 000 und 1906 ſogar über 910 000 ſtetig an. Die und Erziehungskoſten Auf ⸗ eines Men⸗ ſchen bis zum vollendeten 16. Lebensjahr betragen nieder gerechnet mindeſtens A1. Allein ſein Geburtenüber⸗ ſchuß brachte Deutſchlar vor dem Kriege ein Mehr an Worennachfrage gegenüber Frankreich von etwa 2,7 Mil⸗ liarden AI. Für etwa 1,5—2 Millionen Meuſchen wurde alſo laufend Arbeit allein durch den ſtetigen ſtarken Geburtenzuwachs geſchaffen, der heute bekanntlich ſogar unter die franzöſiſche Ziffer geſunken iſt. Um das Wohnungsbedürſnis ſeines Volkszu⸗ wachſes zu decken, mußte Deutſchland auch jährlich für mehrere Milliarden“ mehr Wohnungen bauen, als Frankreich, das eine ganz geringe Bautätigkeit aufwies, da ja im weſentlichen nur die baufällig gewordenen Ge⸗ bäude durch neue zu erſetzen waren. Welche Werte in Deutſchland durch die ſtarke Bautätigkeit in der Vorkriegs⸗ zeit geſchaffen wurden, das zeigt die Ziffer der Immo⸗ biliarfeuerverſicherung, die damals jährlich um mehr als 5,6 Milliarden/ zunahm. Hierin iſt frei⸗ lich auch der Zuwachs an gewerblichen Bauten mit ent⸗ halten. Aber das raſche Wachstum der In duſtrie er⸗ gab ſich ſeinerſeits vielfach auch aus dem ſtarken Stei⸗ gen der Volks ziffer, die Milliardenanlagen in Wohnungen, Waſſerleitungen, Kangliſation, Schulen, Fa⸗ briken und Verkehrsmitteln erforderte, die alle wieder den Abſatz anderer Induſtrien förderten. Wieder Tauschoperaſionen Akſien in Renſen Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1936 857%; 1937 80,25; 1938 777, 1994 99,50; 1 Verrechnungskurs 8. Berliner Devisen Diskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 8, privat 37% v. Hl. Amtlich in Rm, Dis⸗ Parität 4. Oktober 5. Oktober für kont M. Geld] Brief Geld Brief Duenos⸗Aires 1Peſo 7 967 Nanada ikan. Dollar— Japan. I9en 3,65 giro.„ lägqpt. Pfd. Türtei.. I türk. PfDb.— London... 18Sterl. 2 New Pork. I Dollar 2½ Rio deJaneirolMillr.— Uruguay. 1Goldpeſo Holland 100 Gulden 3¼ Athen. 100 Drachmen 7½ Brüſſel 100-50 P 3½ Dukareſt... 100 Lei 6 Ungarn. 100 Peng 4½ Danzig„100 Gulden 3 Helſingfors„100 Fm 5¼ Italien... 190Lire 4 Jugoſlapien to) Dinar 7½ Rowno. 100 Litas 7 Kopenhagen 100 Kr. 3 7 Liſſabon 100 Eskudo 8 25 Oslo. 100 Kr. 3½ 5 9. Paris... 100 Fr. 2 5 5 Prag... 100 Kr. 37.40 0 Schweiz... 100 Fr. 2 g f Sofia.. 100 Lewa 8. 5 Spanien. 100Pefeten 6 81,00 5,08 35,14 35,06 35,14 Stockbolm,. 100 Kr. 3 112,24] 66,63 66,7 66,83 67.02 Eſtland.. 100 Eſtm. 5½½ 112,50 10543 71,57] 71,43 71,57 Wien 100 Schilling 5 59,07 43.05 48,15[43.05 48,15 Tägl. Geld;: 4%, vereinzelt%% Monatsgeld 57% An den internationalen Deviſen mä r kten ſpielen im Moment die Gerüchte, daß Währungsbeſprechungen im Rahmen der Kri gsſchuldenverhandlungen im Januar ab⸗ 7 gehalten werden ſollen, eine große Rolle. Heute war daraufhin der Dollar etwas ſtärker gebeſſert. Auch das Pfund war etwas feſter, konnte aber der Auf⸗ wärtsbewegung des ollars international nicht ganz ſolgen. Ge die R mark errechnen ſich daher Kurſe von g und 12 Pfunde⸗Kabel ſtellen ſich auf etwa Aus Paris wird das Pfund mit 79,05 und der mit 10% gemeldet; aus Zürich hört man Kurſe von p. und aus Amſterdam von 7,65 reſp. „60⁰4 Schweiz lag internotional eher feſter, wo⸗ 8 h der Kurs mit 122½ ehe etwas niedriger ſchien. In Paris war die Mark mit 6,08% und in Amſterdam mit 59,02 knapp behauptet. Maunheimer Kleinviehmarkt vom hit und für je 5 r a) 42—45; b) 88 161 notiert; 10147 122 * Bremer Baumwolle vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Amerkk. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) 11,19. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 5. Okt. Amerik. Univerſal bis 545; Jan.(34) Juli Tendenz (Eig. Dr.) Stand. Middl. Anfang: Dez. 544 542543; März 549; Mai 555556; pe ruhig.— Mitte: Okt. 534; Dez. Jan.(34) 538; März 342; Mai 545; Juli 549; Okt. 2; Jan,(35) 556, März 560, Mai 563, Juli 566, Loco Tendenz ruhig, ſtetig. Exporiabschlüsse am Geſreidemarki * Berliner Produktenbörſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Bereits im geſtrigen Nachmittagsverkehr war die Stim⸗ mung am Getreidemarkte etwas ſtetiger da infolge der beſſeren Verwertungs möglichkeiten für Exportſcheine ver⸗ ſchiedentlich Abſchlüſſe für 9 ie Aus u her zuſtande kamen und das in den Küſtengebieten herauskommende Angebot etwas leichter Unterkunft fand. Auch heute waren an der Küſte 1/ höhere Preiſe als geſtern zu erzielen, zumal das Offertenmaterigl ſich verringert hat. Im Binnenverkehr machte die Geſchäftsbelebung nur langſam Fortſchritte und die Preiſe waren behauptet. Die Mühlen können ihre Vorräte nur langſam verringern, da der Mehlabſatz recht ruhig bleibt. Auch die Abrufe aus alten Kontrakten haben in Weizen⸗ und Roggen⸗ mehlen wieder nachgelaſſen. bean bei mäßigem An⸗ gebot und kleiner Konſumnachfrage ſtetig. 5 5 Amtlich notierten: Weizen frei Berlin 190 bez. Sommerweizen 192 bez., geſetzl. Erzeugerpreis 11 177, 180, IV 182, ruhig; märkiſcher Roggen geſetzl. Erzeugerpr. II 142(Handelspreis—), III 145(147), IV 147(149), ruhig; Braugerſte feinſte neue frei Berlin 189—197(ab märk. Station 180—188); dto. gute 185.—190(176181); Sommergerſte mittl. Art und Güte 167—174(158165) Wintergerſte zweizeilig 105—173(156—164); dto. vier⸗ zeilig 157164(153156) ſteti afer 14155(188.—140 ſtetig; Weizen⸗Auszugsmehl 8„d to. Vorzugsmeßl 90 bis 81, dto. Bäckermehl 25—23 ruhig; Roggenmehl 20,75 Dis 21,75 ruhig; Weizenkleie 11,10—11,35 gefragt; Ro n⸗ kleie 10—10,20 ſtetig; Stimmung ſtetig.— Viktorigerbſen 3741; kleine Speiſeerbſen 30—33; Futtererbſen 1920 Speiſekartoffeln weiße—1,15, rote 11,20; Odenwälder blaue—1,25; Induſtrie 1,35—1,50; andere gelbe, außer Nieren 1,25—1,40; Kartoffelflocken 19,70—13,90.— Einſchl. Monopolabgabe notierten: Leinkuchen 16,20—16,30; Erd⸗ nußkuchen 15,70—15,80 Erdnußkuchenmehl 16,20—16,/80; Trockenſchnitzel 9,50—9,75; extrahiertes Sojabohnenſchrot ab Hamburg 13,70, ab Stettin 14,10.— Handelsrechtliche Lieferungsgeſchäfte: Hafer per Okt. 147.; Dez. 150 G. * Exportſcheine. Weizen per Okt. 148,30., Nov. 149, .; Roggen per Okt. 123., Nov. 123,50 G. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Nov. 3,15 Jan. 3,30; März 3,4272; Mai 3,55.— Mais lin fl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 55,75; Jan. 56; März 57,25; Mai 58. * Liverppoler Getreidekurſe vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt.— (4,6%); Dez. 4,9(4,8%); März 4,11%(4,11%); Mat 5,04 (5,0%. Mitte: Weizen(100 lb.) Tendenz träge; Okt. 4,6%(4,67; Dez. 4,8%(4,8%); März 4,10%(4,1175); Mai 4,11%(5,0%). * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 4,20 B 4,00 G; Nov. 4,30 B 4,10 G; Dez. 4,80 .10 G; Jan.(34) 4,50 B 4,20 G; Febr. 4,60 B 4,40 G: März 4,90 B 4,70 G; Mai 5,00 B 4,80 G; Auguſt 5,20 8 5,10 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 31,50; Okt. 31,50; Okt.⸗Nov. 31,40; Okt.⸗Dez. 31/0 — 31,5— 31,50; Tendenz ruhig, ſtetig; Wetter trübe, regneriſch. Nürnberger Hopfenmarkef Die Geſchäftslage am Nürnberger Hopfenmarkt iſt immer noch ſehr ruhig. Es haben ſich jetzt öͤie Zu⸗ fuhren etwas gemehrt und betrugen an den erſten drei Tagen der laufenden Woche bereits 300 Ballen, darunter allerdings 100 Ballen ſeitens der Deutſchen Hopfenver⸗ kehrsgeſellſchaft. Die Nachfrage hat ſich jedoch nicht ge⸗ beſſert und hält ſich immer noch in ſehr engen Grenzen, ſo daß ſich der Umſatz der erſten Frei Tage auf nur 60 Ballen beläuft. Es handelt ſich um mittlere Hallertauer N zu 265 und prima Hallertauer bis zu 280, ferner um Gebirgs⸗ hopfen, mittel bis prima von 215 bis und um einen 8 Poſten prima Spalter zu 321/ je Itr. Die Stimmung iſt unverändert und ſehr ruhig und die Preiſe ſtehen imolge der anhaltenden ſchwachen Nachfrage zu Käufers Gunſten. erliner Meiallbörse vom 3. Okfober Kupf. Nupf. tupf.] Blei] Ble Prot Zink Zink int bez. Brief Geld bez. Brief Geld dez. Brief Geld —.— 15,50—.— 22.80 21.75 —.— 1550—.— 22 75 22.— 8—.— 15.75—.— 28— 22.25 Ap 2 5 16—.— 23.25 22,50 2—.— 16 25 2355 22.5 3—.— 16.50—.— 29.7 28. Juli.—.— 16.50—.—.— 23.— Auguft—.— 16.5%—.— 24.80 23.0 Septr.. 16.75—.— 24,50 23,75 Oktober“—.— 5 15,25—— 22.— 21.25 Novemb—.—.——.— 16.— 15.25[—— 22.— 2150 Dez.—— 43 25[—.— 16.— 15,50. 22.25 21.50 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 5. Okt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 50,25/ für 100 Kilo; Raffinadekupſer loco 40—47; Standardokupfer loco 42,56—43,25; Stanmdard⸗Blei per Okt. 15,25—16; Ori⸗ ginalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 21,502 Ori⸗ ginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 160, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Banko⸗, Straits⸗, Auſtral⸗ zinn 294; Reinnickel 98—99proz. 380; Antimon⸗Regulus 29—41; Silber in Barren etwa 1000 fein per Kilo 35,50 bis 38,50. Londoner bfefallbörse vom 3. Okfober Metalle C per To. Platin(b per 20 Ounces) Silber(Penee per Ounce) Kupfer, Standard 35,15 Zinn, Standaro 224.7 Aluminium 3 Monate 35 25 2 Monate 224,7] Antimon Settl. Preis 35.— Settl. Preis 224,7] Queckſilb en Elektrolyt. 38.25 Banka 231.2] Platin 5 beſt ſelected 37,25 Straits. 231.7 Wolframerz ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 12.10 Nickel El'wirebars 39.— Zink gewöhulſch 16,65] Weißblech.. — g f 33 5. 4. 5, 4 5 + 3 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten.„ 1 1 1 8 Dynamit Truſt 55.15 54.50.—.——— 1.. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung de dale ene neun fe Se FFF 2 22 4. 5. 4. 5. 5. 4, 5. Dortm. Aetienbr.—-—.—.——— Volgt& Haeffner 5—— Petersb J. Habk.—.— Mannheimer Effektenbörse Industrie- Aktien Karſtabt Rud.—.——.—Otavi⸗Minen 2 11.— Salzw. Heilör. 186,0 186,0 Dortm. Unionbr..——.— e 51.— 50.— Wanderer Werke 76.—. 77 Ruſſenbank„ 3 4. 5. b lein, Sch.& Bec. 41.28 41.28 Bböntr Berggau 52.—. Tellus Hergdau—.——— Elite den. 97 59 97 20 Piaf felder, ur 3— 383 Weſ Nile kal 300 15550 deutsche Petrol. 47 c. 60% Pad. St.⸗A. 27 88.— 85, Konſerven Braun 41.— 41.— Aſchaff. Aktienbr——..— Knort, Hellbr.. 175,0 175.0 Rhein. Braunkohl 185,0 182.5 Bg u. Laurahütte 15.——.— Elktr. Licht u. K. 87.75 87,50 Maſchin.⸗Untern. 5780.8750 Wliſener Metal.—„ T. Burbach Kalt.. 10.5 10.50 608% B. Kom. Gd 80.——.— Ludwigs h. A. Br. 76.— 78.— Senn e 66 5 5 Jonſernen Braun 40,— 40.— Rheinſtahl.. 73.50 78,25 Ver. Stahlwerke—.— 30 50 Engelhardt... 63.50 84,.— ase Aa 2 7 7 5 Se 1 Socher 6,75 8,5 ö 1— 7 50 Judwie— 61.— Henninger St. K. 83.— 81, raus& Co. Lock.—.— Enzi—.——.— Maſch. Buckau-W. 57.— Zeuſtof 25 5 ochfrequen—.——. 605% haf Et 1 00 1 85 Pfalz ßen. 7 1 Löwen München 209.0— 1 3 114.0 114.0 Berliner Börse Lech Berg wert—.——.— Maximil.⸗ Hütte. 117,5 Zelkſtoff Waldhof 31.— 30,50 Neckarfulm Fahrz.—.— 9 Deb ld 78. 14.— hfätz. Preßhefe..— 83.— Mainzer Ur... 54,50 54.50 Lechwerke E63.75 8 e erkur men..—.——.— Deutſch⸗Oftafrika 29.25 50,— Sloman Salgeten—— 90% o Pfdo 67.— 67.— b. Elektr.,.,. 79.— 77.— Schöfferh. Bindg. O udwigsb. Wal, 61.— 80.[Festverzinsliche Werte] Peuſche Biseonto 42,89 42.50 Falden nb.. G. 1158 115.1 Nies Saßne. 70.— Neu- Gulnen... de e Südſee Phosphat——— 608) /% Rhön fdo 35.80 6— Hildebr.⸗Rheinm.—.— 1991 e Mainkraftwerke 55 525 60% Reichsanl. 27 88.— 88.75 n Bk. 5 5 3 fate 58.75 52,65 mi 5 0 5 5 Diao Minen„ 10.85 10,28 Ufa⸗Film—— 6% Farben end. 23 108.0 108,0 Salzw. Heilbronn 186.0 186.0 F Metallg. Frankf. 52,.„Ablöfgſch.! 80.— 78.60] Dresdner Bank. 35.— 35. Felt a 42,— 41,25 Mimoſaa.. 5 8 Gren ⸗Beſtgh. Oel„ 70— 20.— e m2 h 980 40 9 ieee 19 170 Seen r ars en 74250 Mabie 57 155 Fortlaufenda Notierungen(Schlutz) Boperi 13.— 13.— Seilind Wolff. 20— 20.— ku. Miag, Mühlb. 49.50 29.50 D. Schutze 55 7. eſterr. Creditbk. 2. 8 Mühlheim Berg. 87. 67.50 8 Cage eldeld 12.— 71.— Süd. Zucken 11 Ae e Monet A. 80.— 25.— 5 Dude len 3 ee 5 99 1% i 9 e Daimler⸗Benz. 24.— 23.— Verein dtſch. Oelf. 82.— 82. 10958„ Montecatini... 39.— 29,— 50% Grkr.„K.—.——.— ianz Allg. 1 N e 0. 29. 29.— N. ke 62.— 60.— e 8. 1 1 Deutſche Line. 99— 89.— VS e Rheiner d. 2— 8 Roggen... Altanz Leben., Since 558 F 628 6— h d 197. 5 39 5 1 er 5 49.— 45.—Zellſtof of 31. 555 1 85 Rheinelktra B. A. 54, 85.— 80 50.— 6,1 1: 888883. N 5. 3Mannesmannrö. 50,75 30.2 Sichen, Berger 88.— 88.— Jabſſche Land; 2100 1100 Weka„„ StA. J 50. g ene ge 88.. lndustrie-Aletien Gerreshen fen 21.2 22. Okent e dne 26.75 265 Vater, Mot W. 420 4400, Mansfel. G. 2248 2925 Enzinger Unſon 69,— 69,.— Dtſch. Bk. u. Disc. 43.— 42.50 Bemberg. 8. Rheinmetall 73.75 72.50 6½% do. Com. 1 78.— 76,.— Accumulatoren 159.5 189,5 Gerresheim. Glas———, Orenſt. ck Koppel 31.35. 81 B. Demberg 39,50 38,— Raſchinendau⸗ IU. 36.50 86, Farbeninduſtrie 118 0 115,5 Pfälz. Hypoth. B. 65.— 65.—.. Roeder, Gebr. D. 430 84.— 60 P. 2d. Pfdb. 19 65.— 85.— Alu.7 29,55 Geſſesz elektr. Unt. 69,— 68,50 Ppönir Bergbau 19.50 59.0 Jazz berger kieſs 800 da Naeimilkansh..—— VVV deu Sachtteben 1220 6%„ 5 18— 1950 fag. cler. 10.25 Goldschmidt 29. 88.50 9650 hen 4 2 85 Berliack Mach. 2 0 25 Mfeageleuſcaft 715 Kleinlein Holbg. 51.— 51.— Bad. Aſſeturanz 25.— 24.— 0 Sachtleben 5%%„„ 90 78, 78,50 Ammendorf Pap. 51.50 8 555 18 1450 Rathgeber W..—„ L 5 Montecatini“„ 29,— 2950 E. b. Knee. 175,0 1280 Mann Wensch. 16.— 16— ee Scheune Haste 20. 24. 4% meuczen, d. Ss kara Kosgene N 8. Gen oc E. 88 Adegfadengraſt 50—— grun u wei,. e Obe de 1 Ebabs de Alder, 1600 16 7 Schramm Jackf., 20.— 29.— 4% Daft'chaz. 12.— 11.50 Aſchalfoß. ele. O.— 25.— Henn g bann 1040—— Abein. Braunk. 1650—— Hremer lfu D. 63— Deenſtein e Kopp 27.— 26.25 Frankfurter Börse Daune unt. 246 295 Selina. Wolf 20. 19.— 4%„ gepen 10 109 Balle Maschen. 27. Grüsch Ker e f aden erer 7850 4380 Cattett See de 95g 5 88 89 0 Festverzinsliche Werte 405 0 50 97 e 29 5 25 Siemens u. Halske 1577 9 75 9% r.20 955 Vader Motoren 120,0 119,0 Guano-Werke„ 47.50—.— 1 i 50,25 920 Coms dispo 1015 1800 1 5 19 5 10 2„ der 25—— Südd. Zuck 7 158.0 4½% R...65 Bayr. Spiegelglas 1 n, Hackethal. 31.— 30. 5„en„W. 8 A0. Braunk. u. Br. 183,5 178, dee an alen e E a f e dee 7 Gotha. 09,5 4%%„ Fab.. 20. Beſuſce 6 46 1197 11 e e Magere end, 2 89 58 e 85,75 3535 fein Elektr. 7960 9% Neichsanr 3 8925 6,40 üg, d. Gredt 42 4 Ot einten. e 885 Tlez, Leonhard..— 18 50 4% Türt. end Anl.—.— 325 J. B. Bemberg:.50 38,18 Hammer Spinn———.— 1 Ferd. 45.18 45,50 Daimler Benz.. 24.— 28,15 f. Stahlwerke 78.75 7 11 5 1 e. e 600 580.5 Dr. Verlag.. 64.— 64.—, Tricot. Beſigbelm 10.— 10.— 4%» Band e s.——— Jergmann Elek. 33 21780 Su 8 gene 29.— 35.25 Deutsch. Atkant.“—.— 92.50 Mie 2955 „ D. S 5085 80.35 Dank f. Brau. 60,— 78,— Hregd Scene 19— 12 Ind.——. 40%% unif. Anl.—.——.— Berlin Gubener 80.— 8 Harburg Gu. 596 19.50—.— Sachſenwerk 36. 5 1 6 97.25 96. ütgerswerke. 46,75 45.75 55/% e 99 25 925 Barmer Bankner.—.——.— r 1 5 5. Oer brunch e 88.— 83, 40% genell. 1011.— Berl. Karls. Ind, 9 75 98 998 St 5.—— Salzdetfurth 955 161˙0 Sec Erde 5 9 025 99— Salzdetfurth Kalt 158.0— bach 11 35 11.25 Der. Lande Wo. 60.50 60,—. Dycterh.& Widin. 11.50 11.50 Ber Glanzſtoff 39.75 89,50„ 400⸗Fr.-Los 5,40 0 Berliner Maſchb. 1490 86,25 Harpener Bergbö. 79,50 79.— Sarotti 8 86.50 65.— Deutſche Kab d. 40.50 Schlef, Ber ghe u. Z.—.—— 0 11. 7660 755 Jert Pandelsgeſ 64.— 88.50 Cl. Licht u. Kraft 68.75 57.75 Ver. Zellſt. Berl. 44% Ung. Str. 18 4,10 Braunfunbrikeft 93.50 92,80 Hedwigsbütte..— 76 50 Schl. El u. Gas d 3925 Deutſche Onol. 39.25 39,— Schleſ. El. u Gas 66.75 85.50 baren.05 50 Som. Priwatd. 21.— 4. Eletkr, Liefeeung. 68.— Voigt e Häffner 5½%%„„ 14.85 Braunſchw A c 63.0 9 0 Hilpert Masch.—.——.— Hugo Schnelder.. 39.— Deutſcher Eiſeng.———.— SHuberte Salzer——— 35 e e Deutſch Disconto 42,50 42,50 Cn inger Union 68.— 87,— Polth. Seil. u. K. 4% Ung. Goldr. 4,80 Br.-Beſigh. Delf. Hindrichs e uff. 41.— 41,— Schöfferhof Brau. 165.5 165% Dortm. Union.⸗B. 183.0 184.0] Schuckert& Co. 87.75 86.25 80 055 20 74.— 75,— 558 8 73.— 78,.— Tßlinzer Maſch. 20.— 3 W. Wolff 40%% 7 9 9 1 010. 1480—.— Hirſch Kupfer N r 875. Eintrachtpraunk.- 5 Stem Faden 0328 01 10 0. 5„Z 34— Faber ck Schleich, 30.— 30,— gange; 2% Anat S. 1-. remer Wolle—— 12˙88 Hirſchberg Leber 125.0—.— Schuckert 9 5 57. Stemens KHalste 141,0 1360 80% Müm. Gd. 20 89.——.— D. Hop. u. Wbk.—.— 64,.— 8 5 8 Zellſtoff Aſchffbg. 4½%„„III 25.75 Brew Sad Ec. 50 8335 Hoesch Een. 5275 52.15 Schultheiß. 0,— 89.— Elekertzitats v. 180.— 810 5—— res e F. ütdesſer. Bent 27. 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Uu. 150„ guter 1560 4260 ee 950 We e—.— 15 eee e 5 b 7— 7450 Gritzner M. Duri. 15,50 15.— Eſchweil, Bergw———.— Han, 10.25 10.— 2 5 nat e% T. Thörb's ver. Oele—.——— Goldſchm 39.50 38.55 Jellſtoff 28 3 cen e on...— Pereinett amd 14.— 14.80 Grun s Bilfinger———.— Gelſenk. Bergw. 45,75—Baßeg enn 0. 25 Conti Linoleum 35.50—,— klöcknerwerke 52.——.— 17.18 15.65 5 0 5 ſtoff Waldhof 31,— 80.50 60% Nh.-P. Don.. 62,— Mürtt. Notendt 98— 98.— D 8 80.50—— b. Südamerika.. 2225 Daimler Motoren 24.— 28.— Elbe Knorr———— Tietz, Leongard 17,1 15,85 Hamdg Elek. 705,7 104.0 Bank elettr. Werte 59.75 59,85 „Obl. 81.25 82.— Un Hafenmühle„„ anſa Diſchiff. 17.0 17.7 8„CC Trans radio.. Harpen. Bergbau 80.— 78. 3 ed ene 7750 7750 Mann. Vers ee 8 a 1 11 85 5 i dard. Led 11.15 1050 W 8 90,58 Kollear e Jourd...— Barziner Papier 728 Vong ü 98 1 5 e 5 1 5 1404 %„„ Ans——. Transport-Aleien He naſen des. e La Aden. 85. 80,50 Sank-Aktien Deuuſche Kade, 28 49. a d N 1 3655 80 Pendel 5550 85,5 Ange üs Verte 1 57. ee 5—.———.——.— 5 5 w. 35,75 48,— 98.„Nickelw. 66 50 68, e 8„ e 8 6% pfalgel..9 87.— 88.— A. f, Lerkehrsw. 40.— 39,50 Hilpert Armatur.—,— Kalt uſchersleben 3 Bank f. el. Werte 39,75 99.25 8 0* 0 ee ee, ia lt. Eir.. Jiſe Bmgbau— 5 5 1 1 1 0 5 90.65 99065 0%% Pfälz. Lig. 87.25 87.85 Allg. Lokalu. Kraft 74,50—.— Hindrichs⸗Auffer. 40,50—,— Kali Salzdetfurth Bank f. Brauerei. 79.85 79, eutſche vinol e 4 1 9.. 125,0 D. Meichsbahn V. 99, 6900 1. Lig. 85,35 85,25 Dt Reichsb. Vorz. 99,75 89.75 Hirſch Kupf. u. M.„. Kali Westeregeln. 111, Jarmer Bantver—.—. Otſche. Steinzeug—.——.— Kaffod 11 dünne dar ort. 0, dle Genußſchh r; 10,25 1 1% Pr. Z. B. Lia, 75 8625 Hapa 8 10,15 10.— Hochtief A. G. 84 80 64.30 Klöckner.. 51.68 51, Berl. Handelsgeſ. 84,— 84.— Deutſch. Elſengdi. 30——.— Kuffbäuſer Hütte 7% B. Schuh. B.& W.——. Hedr. Junghans 25,— 25,25 Ham urg. Süd. D.—.— 60ſe Rh. Hop. 5. 8575 80.25 1 110 Slond I.— 10.50 Holzmann, Phil. 86,— 55.25 Mannesm. Röhr. 50,75 50,78 Com. u. Privbk. 41.— 41.25 Dres d. Schnellot 19.— 17,½/5 Lahmever& Co 1142 113 5 Ber. Stahlwerke 31,.— 3025 Nali Chemie r„ Hanſa Dampfſch. 2 ee e 1213 85.75 86.25 Schantungeiſenb 31.50 81.50 10 5 Erlangen 39.—[Mansfelder 22,50—— Darmſt. u. N.—— n Dürener Metall Laurahütte 2 1485. Stahl. v. d. Zyp.. Lali Aſchersleben——. Nordd. Lloyd II.— 10, 5 Wieintin z 8 8575 85.75 Südd. Eiſenbahn—— 44 501 Junghans Si A 25,49 25,75 Oberbedarf 6,25 6,5 Di. Aſiatiſche Or. 120,0 120, Dürkopwerke Linde's Eismaſch, 82,20 82 Ber, Ilitra marta——= Klbcnee Werke 52.— 51.25 Stavi Minen 10,85 1 3 Nic tren d Jakob her; nach 9 wo er 1928 bi berg d Bette „Brau verlob bette 1 es ſeie Gelieb Schwe ſeine; 37jähr men unabk! giebig bis 30 einen ken, ſi! Anzug ſen, al Als 3 8 Babett gegebe Verha Sumpf Braut heirate züchtig betreib beſtraf Jahren behörd De Ma für den Hedde⸗ ſchon Durch Hedde⸗ hervor hätte. 7 12 Uulerh. belli Heiurſe bei H Fernſp; mate 02 1 e Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe eite Nummer 461 — G Bilder aus dem Schöffengerichtsſaal Zwiſchen Mannheim und Stuttgart Nicht nur zwiſchen dieſen beiden ſüddeutſchen Zen⸗ tren des Dirnenunweſens pendelte der Kellner Jakob E. aus Frankweiler je nach Bedarf hin und her; ſeine Geſchäftsbeziehungen führten ihn auch nach Nürnber nchen und ſogar in die Schweiz, wo er einigemal ſeine„Fränkli“ abholte. Vom April 1928 bis Oktober 1930 war er in München und Nürn⸗ berg der„Geſchäftsführer der Dame Ba⸗ bette, an deren Stelle dann in Mannheim ſeine „Braut“ Frieda e, mit der er ſich in Stuttgart verlobt hatte. ſeinen Angaben hat er von Ba⸗ bette nur ungefähr 3000 Mark bezogen, ſie behauptet, es ſeien 89000 Mark geweſen. Dieſe treuſorgende Geliebte hat ihrem Jakob auch mehrmals aus der Schweiz Beträge in Franken geſchickt und finanzierte ſeine Beſuche in Zürich Die Zeugin Babette, eine 37jährige Schneiderin, mußte kommiſſariſch vernom⸗ 0 weil ſie beim Münchener Oktoberfeſt unabkömmlich war. Frieda war nicht ganz ſo frei⸗ giebig wie ihre Vorgängerin; es gab nur jeweils 20 bis 30 Mark, einmal ſchickte ſie ihm 100 Mark für einen Mantel. Der Angeklagte hatte keine Beden⸗ ken, ſich bei einem der beſten Schneider Mannheims Anzug und Mantel für 380 Mark anfertigen zu laſs⸗ ſen, allerdings haperte es dann mit der Bezahlung. Als Jakob ſeiner Frieda untreu wurde, die doch der Babette 1000 Mark Abfindung für ſeine Ueberlaſſung gegeben hatte, warf ſie ihn hinaus. In der geſtrigen Verhandlung trat als Zeugin die aus dem gleichen Sumpf ſtammende Zeugin Marie auf, die ſich als Braut des E. vorſtellte und erklärte:„Wir wollen Heiraten!“ Einſtweilen lebt ſie noch von ihrem un⸗ züchtigen Gewerbe und wird es wohl noch einige Zeit betreiben müſſen, denn der einigemal einſchlägig vor⸗ beſtrafte E. wurde vom Schöffengericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und der Landespolizei⸗ behörde zugewieſen. Das Pech eines kleinen Beamten Man kann wirklich ſagen, daß es ein großes Pech für den 43 Jahre alten Polizeidiener Jakob H. Heddesheim wurde u. a. auch dieſe Angeelgenheit ſchon vergeſſenen Sache auf die Anklagebank mußte. Durch die Aenderungen in der Gemeindeverwaltung Heddesheim wurde u. a. auch dieſe Angelegnheit Hhervorgezerrt, ohne daß jemand einen Nutzen davon hätte. H. hat im Jahre 1929 als Polizeiwachtmeiſter Er in einer Heddesheimer Wirtſchaft 15 Mark Luſt⸗ barkeitsſteuer eingezogen und den Betrag erſt ein Jahr ſpäter an die Gemeide⸗ kaſſe bezahlt. Eine ähnliche Dummheit ließ er ſich zuſchulden kommen, indem er im Sommer 1931 Hundeſteuern im Geſamtbetrag von 165 Mk. in Empfang nahm und das Geld zur Einlöſung eines Wechſels, alſo zur Bezahlung eigener Schulden, verwendete. Es iſt glaubhaft, daß er den Betrag nicht unterſchlagen wollte, denn er mußte ſich ja ſagen, daß bei einer zu erwartenden Mahnung der Hundebeſitzer die Sache ans Tageslicht käme. Einen Monat ſpäter lieh er ſich von Verwandten Geld und bezahlte die 165 Mk. Schließlich hat der Angeklagte die Einnahmen von der Gemeindewaage nicht vorſchriftsgemäß wöchentlich, ſondern monatlich abgerechnet, in der Zwiſchenzeit alſo für ſich be⸗ halten. Die Wiegegelder wurden dann immer vom Gehalt des Polizeiwachtmeiſters an Hand der ge⸗ machten Aufzeichnungen abgezogen. Eine Benach⸗ teiligung der Gemeinde iſt alſo auch in dieſem Fall nicht eingetreten. Die Anſchuldigung wegen Ein⸗ behaltens der Wiegegelder trifft auch den Polizei⸗ wachtmeiſter Joh.., der ebenfalls in der Anklage⸗ bank ſaß. Beide Angeklagte ſind nicht vorbeſtraft. Gegen H. wurden vier Monate Gefängnis beantragt. Das Urteil des Schöffengerichts lautete auf die Mindeſtſtrafe von je drei Monaten in beiden Fällen, zuſammengezogen zu einer Geſamtſtrafe von drei Monaten einer Woche Gefängnis. BV. wurde freigeſprochen. Für H. iſt die Strafe ſehr hart, weil er keinerlei Vorteil von ſeiner unbedachten Handlungsweiſe hatte. Es iſt zu erwarten, daß ihm Strafaufſchub auf Wohlverhalten gewährt wird. Der Verufsbeltler Ein würdiger Herr mit weißem Haar ziert die Anklagebank. Er ſieht recht geſund aus, und ſeine einzige Beſchwerde iſt die, daß er, wie leider noch Tauſende ſeiner Mitbürger, von einer geringen Wohlfahrtsunterſtützung leben muß. Eines Abends ſetzte ſich Herr Leonhard K. gegen 11 Uhr vor eine Plakatſäule an den Planken, und zwar ſo, daß er ein Bein unter dem Geſäß verſteckt hielt. Nur kurze Zeit dauerte der Appell an die Mildtätigkeit der Vorübergehenden, dann wurde der Sünder von einer Polizeiſtreife„betreten“, wie es in der Amts⸗ war an jenem Abend angetrunken und verſuchte, bei ſeiner Feſtnahme zu hinken, bald aber konnte er ganz ſchön gehen. Das Strafregiſter weiſt 59 Vor⸗ ſtrafen, meiſt wegen Bettelns, auf. Der 60. Eintrag in die Liſte lautet auf vier Monate Gefängnis. el. Brief aus Lampertheim h. Lampertheim, 5. Okt. Der Lampertheimer SS⸗ Mann Seb. Seelinger verunglückte nachts auf der Landſtraße von Bürſtadt. Er ſtieß mit ſeinem Kraftrad im Nebel mit einem ausentgegengeſetzter Richtung kommenden Lieferwagen zuſammen. Seelin⸗ ger wurde vom Rad auf die Straße geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Ein Arzt aus Bürſtadt leiſtete die erſte Hilfe und ließ den Verunglückten ins Lampertheimer Krankenhaus bringen. Die Ver⸗ letzungen ſind ſchwer, außer Hand⸗ und Geſichtsver⸗ letzungen ſtellte man einen linken Beinbruch feſt; man befürchtet ferner innere Verletzungen. Der Kraftwagen wurde nur leicht beſchädigt, während das Kraftrad ſchwere Beſchädigungen davontrug.— Ge⸗ borgen wurde geſtern im Neurhein bei Nierſtein die Leiche des am letzten Mittwoch an der Weſchnitz⸗ mündung ertrunkenen Landwirts Valentin Kehr von Biblis. Als Todesurſache wurde Herzſchlag feſtgeſtellt.— Die Zahl der beim Arbeitsamt Lam⸗ pertheim betreuten Erwerbsloſen betrug am 1. Oktober 224 und iſt gegenüber dem Vormonat um 63 zurückgegangen. Ferner wurden zur gleichen Zeit bei der Gemeinde 648 Wohlfahrtsempfänger gezählt, ſo daß insgeſamt noch 872 Unterſtützungsempfänger vorhanden ſind. Was hören wir? Freitag, 6. Oktober Weſtbeutſche Sendegruppe (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .05: Konzert.—.15: Konzert.—.40: Frouenfunk. 10.00: Zweite Symphonie C⸗Dur, op. 61 v. Schimann.— 11.40: Die ſchöne Stimme.— 12.00: Konzert.— 13.35: Die fröhlichen Fünf.— 15.00: Kleine Hausmuſik.— 16.00: Itolieniſche Oper.— 17.00: Deutſche Meiſter. Orcheſter⸗ konzert.— 18.00: Engl. Sprachunterricht.— 18.00: Vortrag „Volksgeſundheit und Nachwuchs“.— 18.35: Der uriſtiſche Ratgeber.— 19.00: Stunde der Natton: Die Berliner Liedertafel ſingt Werke von Hugo Kaun.— 20.10: Rhein-, Moſel⸗, Lahn⸗ und Nahelieder.— 20.30: Die Sprache des deutſchen Soldaten.— 21.20: Ungariſche Muſik.— 22.20: ſprache ſo ſchön heißt. K. lebt nur vom Betteln. Er Du mußt wiſſen.— 22.45: Tanz muſik. Täglieh frischgeschossene Hasen Schlegel. Pfund.— Rücken.„.20 Ragout mit Läufer 60 Feldhühner, Fasanen Wildenien empflehls 11010 J. Knab 1, 14 Tel. 302 69 Hatze man sgrau, Abzugeben. 5 Nr. 16. entlaufen 2195 part. 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