TTT — 1 ten, Ein Appell Lloy. Erſcheinnngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Necriebrichſtr. 4, FeHauptſtr.63, WoOppauersStr.8, SeFreiburgerStr.! Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontot Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 79 mm Hrefte Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonberen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Oktober 1933 25 144. Jahrgang Nr. 474 um Gerechtigkeit für Deuljchland Telegraphiſche Meldung — London, 13. Okt. In der„Daily Mail“ behandelt Lloyd George die zeitgemäße Frage, was werden ſoll, wenn die Abrüſtungs konferenz zuſammenbricht. In eindringlichen Worten fordert der vormalige Miniſterpräſident zu gerechter und ehrlicher Hand⸗ lungsweiſe gegenüber Deutſchland auf. Im ein⸗ zelnen führt Lloyd George aus: Der europäiſche Frieden hängt heute mehr denn je von britiſcher Staatskunſt ab. Wir dürfen nicht ſagen: Wir können Daladier gut leiden und Hitler gefällt uns nicht, deshalb müſſen wir erſteren unterſtützen. Unſer Urteil gegenüber der deutſchen Abrüſtungsforderung darf auch nicht dadurch geändert werden, daß wir die deutſchen Regierungsmethoden im Innern verurteilen. Der Fall liegt klar und einfach. Deutſchland hat die demütigende Aufgabe ſeiner eigenen Entwaffnung vor mehr als zehn Jahren durchgeführt. Die Siegermächte haben ſeither ihre militäriſche Macht in jeder Richtung verſtärkt. Das wehrloſe Deutſchland, all ſeinen Nachbarn auf Gnade und Ungnade preisgegeben, hat 10 Jahre lang die Mächte aufgefordert, das eindeutige Verſprechen, das ihm gegeben worden iſt, zu erfüllen. Die For⸗ derung iſt mit kalter Verachtung behandelt worden. Deutſchland hat das Gefühl, daß es durch einen Trick wehrlos gemacht worden iſt. den Vertrag von Ver⸗ anderen Seite durch Frankreich beabſichtigt, ſailles ohne Zuſtimmung der weiteren Auſſchub der Abrüſtung außer Kraft zu ſetzen! Wenn Frankreich darauf beharrt, wird es eines vorſätzlichen Bruches ſeines eige⸗ nen Vertrages ſchuldig ſein. Deutſchland wird darauf antworten: Ihr habt einen der Haupt⸗ teile des Vertrages von Verſailles zunichte gemacht, ſomit könnt Ihr nicht Klage führen, wenn wir ihn nicht länger als anwendbar betrachten! Nachdem der Völkerbund 10 Jahre lang getpödelt hat, während Frankreich, Polen und die Tſchechoflowakei tatſächlich den Vertrag brachen, würde es unwürdig ſein, wenn der Völkerbund jetzt auf die bloße Gefahr hin, daß Deutſchland dem Bei⸗ ſpiel der Mächte, die den Völkerbund beherrſchen, folgen könnte, ſich beeilen würde, für den Vertrag einzutreten. Das heutige Deutſchlaud iſt nicht das Deutſch⸗ land von 1923. Ein paſſiver Widerſtand wie im Ruhrgebiet würde bei den nationaliſti⸗ ſchen Geiſt von 1933 unmöglich ſein. Wenn Frankreich, Polen und die Tſchechoflowakei ihre großen Armeen losmarſchieren laſſen, dann wer⸗ den die Braunhemden mit ihrer leichten Ausrüſtung vielleicht und wahrſcheinlich nicht imſtande ſein, den Eindringlingen Halt zu gebieten. Es würde eine militäriſche Beſetzung mit Zwiſchenfäl⸗ len und Vergeltungsmaßnahmen geben. Der Einmarſch in Rußland hat dort den Bolſche⸗ wis mus geſtärkt und ihm feſten Halt gegeben. Die Mächte ſind ſicher nicht ſo blind, daß ſie nicht den Sinn der plötzlichen außenpolitiſchen Aktivi⸗ tät Rußlands erkennen. Die italieniſche Preſſe über Genf Meldung — Rom, 13. Okt. Die Genfer Beratungen zwiſchen den Delegierten der vier Großmächte und Amerikas werden von der italieniſchen Preſſe mit Spannung verfolgt. Mit Nachdruck treten die Genfer Korreſpondenten den Ge⸗ rüchten von einer Einheitsfront gegen Deutſchlan d entgegen.„Stampa“ ſieht darin die„übliche unpaſſende Spekulation“, vor allem von franzöſiſcher Seite.—„Lavoro Faſeiſta“ betont, daß nichts in den Beſprechungen irgendwie den Eindruck eier engliſch⸗franzöſiſch⸗amerikaniſchen Einheitsfront rechtfertigen könne, unter deren Druck die deutſche Regierung ſtehe. Mit Sympathie wird auf die Hal⸗ tung Deutſchlands hingewieſen, das auch für die Theſen der anderen Nationen Verſtändnis zeige, während Frankreich immer noch unter den Ländern die extremſte Stellung einnehme. Telegraphiſche Ungariſche Kundgebungen gegen einen Prager 5 Spracherlaß — Budapeſt, 12. Oktober. In Budapeſt kam es heute zu erregten Studentenkundgebungen gegen einen neuen Spracherlaß der Prager Regierung. In den ehemals ungariſchen Städten Kaſchau und Preß⸗ burg iſt nämlich der amtliche Gebrauch der ungari⸗ ee verboten worden. Auch der Verwal⸗ ügsrat des Peſter Komitats beſchloß eine Proteſt⸗ ſdlution. a Pariſer Miniſterrat über Genf Sein Ergebnis mißfällt ſowohl Norman Davis wie den Engländern in Genf Meldung des Wolff ⸗ Büros — Paris, 12. Oktober. Ueber die Abrüſtungsberatungen des heutigen Miniſterrates erklärt Havas in einem Stim⸗ mungsbild, die Verhandlungen hätten ergeben, daß Frankreich, England und die Vereinigten Staaten einer„Aufrüſtung Deutſchlands“ gleich⸗ mäßiſgg ablehnend gegenüberſtehen. Nach den Verhandlungen in Paris und nach den Verhandlun⸗ gen in Genf ſei man nun ſo weit, daß man geſtern beſchloſſen habe, es ſollten ſich Sachverſtändige der drei Delegationen, und zwar Maſſigli für Frank⸗ reich, Cacogan für England und Wilſon und Dulles für Amerika an die Arbeit machen, um dieſe gemein⸗ ſame Anſicht in einem Text mit mehreren Artikeln zu faſſen. Dieſer Text könnte Ende der Woche aus⸗ gearbeitet ſein und die Grundlagen kommender Aus⸗ ſprachen bilden, ſei es, daß er den deutſchen Dele⸗ gierten unterbreitet werden würde, ſei es,— und das ſei wahrſcheinlicher— daß er in Form eines Entſchließungsentwurfes dem Büro der Abrüſtungskonferenz vorgelegt werde. In dieſem Fall würde er Gegenſtand der Beratungen des Hauptausſchuſſes ſein, der am 16. Oktober zuſammen⸗ tritt. Es ſcheine, daß gewiſſe Delegationen die Mög⸗ lichkeit einer Herabſetzung der Bewäh⸗ rungszeit ins Auge faſſen. Hierzu ſei zu be⸗ merken— ſo heißt es in der Havas⸗Auslaſſung wei⸗ ter— daß eine ſolche Herabſetzung politiſche Vor⸗ teile im Hinblick darauf mit ſich bringen könnte, daß ſie die Zuſtimmung Deutſchlands zu dem. all⸗ gemeinen Abrüſtungsabkommen erleichtern könnte. Aber die von Frankreich vorgeſchlagenen vier Jahre entſprächen gewiſſen praktiſchen Begeben⸗ heiten, die man ſchwerlich mißachten dürfe. Der Widerhall in Genf Paris, 13. Oktober. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ hat ſeinem Blatt folgendes Telegramm aus Genf übermittelt: Die am Schluß des frauzöſiſchen Mini⸗ ſterrats erfolgte Veröffentlichung des genauen Ge⸗ geuſtandes der Genfer Verhandlungen hat Nor⸗ man Davis ſtark verſtimmt. Ihm miß⸗ falle, daß die Erörterungen ſo hingeſtellt werden, als wäre er geneigt, gegen Deutſchland zu⸗ ſammen mit Frankreich und Eugland Front zu ma⸗ chen. Auch in engliſchen Kreiſen iſt man ziemlich betreten. Jufolgedeſſen iſt es möglich, daß der Erklärungsentwurf die Form eines ein⸗ fachen engliſchen Vorſchlages erhält, der bei dem Büro der Abrüſtungskonferenz in kürzeſter Zeit ein⸗ gebracht würde. Der Völkerbundsrat als Veſchwerdeſtelle Meldung des Wolff⸗ Büros — Genf, 12. Oktober. Der Völkerbundsrat hat heute eine Anzahl von noch auf ſeiner Tagesordnung ſtehenden Fragen er⸗ ledigt. In raſcher Folge wurden zunächſt die Be⸗ richte über die letzten Tagungen des Finanzkomitees, die ſich mit der Finanzlage von Oeſterreich, Bul⸗ garien, Griechenland, Ungarn und Rumänien be⸗ ſchäftigten, angenommen. Unter Stimmenthaltung des deutſchen Vertreters gelangt der von dem portugieſiſchen Ratsmitglied erſtattete Bericht über die Organiſierung einer internationalen Hilfe für die aus Dentſchland kommenden jüdiſchen und anderen Flüchtlinge zur Behandlung. In dieſem Bericht wird der amtie⸗ rende Ratspräſident beauftragt, im Namen des Völ⸗ kerbundsrats alsbald die Ernennung des Ober⸗ kommiſſars im Benehmen mit dem Bericht⸗ erſtatter und den Regierungen von Spanien, Frank⸗ reich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und der Tſchechoſlowakei vorzunehmen. Zur Beteiligung an dem zu ſthaffenden Verwaltungsrat ſollen außer den bereits genannten Ländern noch eingeladen werden: Polen, Belgien, die Schweiz, Dänemark, die Vereinigten Staaten, Argentinien, Braſilien und Uruguay. Die intereſſierten privaten Organi⸗ ſationen ſollen zur Beratung und Mitarbeit her⸗ angezogen werden, und zwar ſoll der Verwaltungs⸗ rat die Auswahl treffen. Der franzöſiſche Ver⸗ treter ſtimmte dem Bericht ausdrücklich zu und ſprach den Wunſch aus, daß die vorgeſehenen Verhandlun⸗ gen recht bald in Gang kommen. Hierauf wandte ſich der Völkerbundsrat den noch auf ſeiner Tagesordnung ſtehenden oberſchleſiſchen Minderheitenpetitionen zu. In der überaus komplizierten Rechtsſache der Eingabe des Deutſchen Volksbundes wegen des St. Julius⸗Hoſpitals in Rybnik hat das vom Rat ein⸗ geſetzte Juriſtenkomitee ein ausgezeichnetes Gut⸗ achten erſtattet, in dem feſtgeſtellt wird, daß die Verſchleppung der Angelegenheit einen Ver⸗ ſtoß gegen das Genfer Abkommen darſtelle und auch in materieller Hinſicht die Genfer Konvention ver⸗ letzt iſt. Die Angelegenheit wurde bis zur nächſten Tagung des Völkerbundrates vertagt. In der Eingabe des Bundes der Polen in Deutſchland wegen der Aenderung des Reichswahlgeſetzes wird darüber Klage geführt, daß die polniſche Min⸗ derheit in Oberſchleſien durch dieſe Abänderung an⸗ geblich benachteiligt worden ſei. Die deutſche Regie⸗ rung hat in ihrer Stellungnahme zu der Eingabe eingehend dargetan, daß die Beſchwerde des Polen⸗ bundes völlig unbegründet war. und daß die polniſche Minderheit durch die für das ganze Reich gültige Abänderung des Reichs wahlgeſetzes in keiner Weiſe benachteiligt worden iſt, und daß die polniſche Partei nach den Ergebniſſen der vorhergehenden Wahl ſowieſo bei weitem nicht die genügende Stim⸗ menzahl zur Erlangung eines Reichstagsmandates aufgebracht hätte. Der Völkerbundsrat bat ſich in dem heute angenommenen Bericht die deutſche Auffaſſung zu eigen gemacht. Die Tötung des Kommuniſten Pietrzuch in Potempa iſt von dem Bunde der Polen in Deutſchland zum Gegenſtand einer Beſchwerde beim Völker⸗ bund gemacht worden mit der Begründung, daß die Tat wegen der Zugehörigkeit Pietrzuchs zur polni⸗ ſchen Minderheit in Deutſch⸗Oberſchleſien erfolgt ſei und deshalb die Unſicherheit darlege, in der ſich die polniſche Minderheit in Oberſchleſien befinde. Dieſe Behauptung iſt in keiner Weiſe begründet, und die deutſche Regierung hat in ihrer Stellungnahme zu der Eingabe nachgewieſen, daß Pietrzuch Kommuniſt war und die Tötung in keinem Zuſammenhang mit ſeiner Minderheitsangehörigkeit ſtand. In dem von dem Rat gleichfalls ohne Debatte angenommenen Be⸗ richt wird ſeſtgeſtellt, daß die Beunruhigung der polniſchen Minderheit in erſter Linie auf die unzu⸗ treffende Darſtellung der Angelegenheit in der Preſſe zurückzuführen iſt. Der Bericht gibt der Zuverſicht Ausdruck, daß unabhängig von dem vorliegenden Falle in Potempa die Behörden die Gewähr ſür ein vertrauensvolles Verhältnis zwiſchen Mehrheit und Minderheit bieten. Zum Schluß ſeiner Sitzung Völkerbundsrat mit beſchäftigte ſich der der Angelegenheit des deutſchen Hauſes in Eilli, die vor drei Wochen auf Wunſch des ſüdſlawiſchen Delegierten vertagt worden war, weil angeblich eine Einigung mit der deutſchen Minderheit bevorſtand. In der heutigen Sitzung wiederholte der ſüdſlawiſche Delegierte dieſe Behauptung. Aus ſeiner ſehr ausführlichen Erklärung ergab ſich aber, daß tätſächlich keine Verſtändigung erzielt worden iſt. Der deutſche Vertreter, Geſandter von Keller, beſtritt die ſüdſlawiſche Rechtsauffaſſung, erklärte aber, im Augenblick nicht auf die Rechtsfrage eingehen zu wollen. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die ein⸗ geleiteten Verhandlungen zwiſchen der ſüdſlawiſchen Regierung und den Vertretern der deutſchen Min⸗ derheit einen derartigen Verlauf nehmen, daß bei der nächſten Tagung des Völkerbundsrates ein endgülti⸗ ges Abkommen verzeichnet werden kann. Sowjeteiſenbahnbeamte in Mandſchuria verhaftet — Moskau, 13. Oktober. Die Telegraphen⸗ Agentur der Sowjet⸗Union teilt mit, daß der Leiter des Lokomotivendepots auf dem Bahnhof Man⸗ dſchuria von der mandſchuriſchen Polizei verhaftet wurde. Außerdem wurden weitere ſowjetruſſiſche Beamte feſtgenommen und verhindert, ihren Dienſt auszuführen. Der ſowjetruſſiſche Lei⸗ ter der chineſiſchen Oſtbahn, Rudy, bat den Verwal⸗ tungsrat der Oſtbahn, dafür zu ſorgen, daß alle ver⸗ hafteten ſowjetruſſiſchen Beamten aus der Haft ent⸗ laſſen und in ihre alten Stellen wieder eingeſetzt werden. Eine Entſcheidung darüber iſt bis jetzt noch nicht erfolgt. es an die Staatsratsfitzung mit Göring Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Oktober Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Nachdem der Preußiſche Staatsrat in ſeiner Arbeits⸗ tagung am 10. und 11. Oktober im Preußiſchen Staatsminiſterium in Berlin die Frage des künfti⸗ gen Aufbaues der kommunalen Selbſtverwaltung eingehend durchberaten hat, fand unter dem Vorſitz von Miniſterpräſident Göring die zweite große Staatsratsſitzung am 12. Oktober unter Beteiligung des geſamten Staatsminiſteriums und der als Gäſte erſchienenen Reichsminiſter Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk und Seldte in Potsdam ſtatt. Der Staatsrat, der von morgens 10.30 Uhr bis abends 7 Uhr tagte, behandelte hierbei die Frage der Sicherung der im Kampfe gegen die Arbeits⸗ loſigkeit bisher erzielten Erfolge ſowie die Frage der Vorbereitung weiterer Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen im Frühjahr. Hierzu ſprachen auf Anregung des Miniſterpräſidenten insbeſondere die Staatsräte Gauleiter Florian, Gauleiter Karpen⸗ ſtein, Gauleiter Wagner, ſtellvertretender Gauleiter Görlitzer, Gauleiter Jordan, Gauleiter Oberpräſi⸗ dent Kube, Gauleiter Oberpräſident Lohſe und Dr. Thyſſen. Miniſterpräſident Göring nahm zu den Ausführungen der einzelnen Staatsräte Stellung. Außerdem äußerten ſich weiterhin zu den angeſchnit⸗ tenen Fragen Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kroſigk, Reichsarbeitsminiſter Seldte, Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Darré, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt, St miniſter Popitz, Staatsminiſter Ruſt und der J der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley. Miniſterpräſident Göring faßte abſchließend das Ergebnis der Staatsratsſitzung zuſammen und kün⸗ digte an, daß die in der Sitzung angeſchnittenen Probleme demnächſt in einer Arbeitstagung des Staatsrats in Berlin weiterberaten werden. Stellvertreter Dr. Leys Berlin, 13. Okt. Wie der Preußiſche Preſſedienſt der NSDAP mit⸗ teilt, hat der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, infolge ſeiner umfangreichen Tätigkeit und eigenen Arbeitsüberlaſtung Rudolf Schmeer zu ſeinem Stellvertreter ernannt. Schmeer iſt ſeit 1922 einer der aktivpſten Kämpfer der NS Delp im Saargebiet. 1923 wurde er von der belgiſchen Beſatzungsbehörde zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Anfänglich Bezirksführer des Gaues Aachen wurde er 1934/32 ſtellvertretender Gauleiter des Gaues Köln⸗Aachen. Nach dem Siege der nationalen Revolution wurde er von Dr. Ley zum Mitglied des Kleinen Arbeitskonvents und zum Leiter des Führerkats der Deutſchen Arbeitsfront ernannt. 5 Anterredung mit dem Reichsjugendführer — Amſterdam, 12. Oktober. Das„Allgemeen Handelsblad“ veröffentlicht heule abend im Rahmen ſeiner Artikelſerie„Auffaſſungen in und über das neue Deutſchland“ eine Un⸗ terredung ſeines Berliner Korreſpondenten mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der ſich energiſch gegen die Einſtellung der Auslandspreſſe wandte. Solche Zeitungen, die behaupten, daß wir die deutſche Jugend an Soldaten leben gewöh⸗ nen, haben keine Vorſtellung von der tatſächlichen Lage der Dinge. Der Wille zur Kameradſchaft, der heute die deutſchen Jungens zuſammenſchließt, die Freude dieſer Jungens am Inhalt der neuen Zeit in Deutſchland und die Fahnen und Wimpel und Ab⸗ zeichen dieſer Jugend, was haben ſie mit Soldaten⸗ tum zu tun? Ich bin bereit. jedem Journaliſten der Welt, der ein objektives Bild von der neuen deuk⸗ ſchen Jugenderziehung haben möchte, Einblick in alle Einrichtungen der Hitlerjugend zu verſchaffen. Wenn wir ſie für den großen Gedanken erziehen, ſo heißt das nicht, daß wir ſie für neue Kriege begeiſtern. Wir meinen jenen Heroismus des Opfers, der das neue Ideal der neuen deutſchen Jugend iſt. Oeſterreichiſcher Miniſterrat f— Wien. 13. Okt. Ueber einen geſtern abgehaltenen Miniſterrat wurde gegen Mitternacht ein amtlicher Bericht aus⸗ gegeben, in dem es heißt, daß ſich der Miniſterrat mit einer Reihe kleinerer Vorlagen beſchäftigte. Von be⸗ ſonderer Bedeutung wird die Vorlage über weitere Maßnahmen gegen Mißbräuche der Preſſe⸗ freiheit bezeichnet, durch welche einheitliche und raſche Schutzmaßnahmen gegen verbotene Agitation durch ausländiſche Zeitungen getroffen wurden. Weiter wurde die Verlängerung des Verbots über die Ausſchreibung von Wahlen in die Landtage und Gemeindevertretungen beſchloſſen. 2. Seite Nummer 474 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 13. Oktober 199 Die VPerſönlchkeit Rudolf Dertils Telegraphiſche Meldung München, 12. Okt. Landespreſſeſtelle der Landesleitung Oeſterreich der NSDAP mitteilt, haben die Erhebun⸗ gen der Landesleitung über die Perſönlichkeit Rudolf Dertils, der das Attentat gegen Dr. Doll⸗ fuß verübte, ergeben, daß Dertil in den Jahren 1929 his 1930 Mitglied der Leibwache des Fürſten Star⸗ hemberg geweſen ſei. Auf Empfehlung der Wiener Heimwehrführung ſei er in das Bundesheer aufge⸗ nommen worden. Nebenbei ſei er bei den Wiener Heimwehrverbänden als Schießlehrer beſchäftigt geweſen. Dieſe der NS DAp damals unbekannte Tätigkeit habe Dertil nicht gehindert, am 2. Februar 1932 der NS DA P beizutreten. Im Septem⸗ ber 1932 aber ſei er bereits aus der NSDAP wie⸗ der ausgetreten. Während ſeiner ganzen Mit⸗ gliedſchaft in der Partei ſei er in keiner Weiſe aktiv oder führend tätig geweſen. Er habe in dieſer Zeit ſogar häufig in Heimwehrkreiſen verkehrt. Dieſer Verkehr ſei nach ſeinem Austritt aus der NSDAP immer reger geworden. Wie die * Unterzeichnung des öſterreichiſch⸗polniſchen i Handels vertrages — Wien, 12. Okt. Der neue öſterreichiſch⸗polniſche Handelsvertrag iſt heute hier unterzeichnet worden. Maßnahmen gegen Nationalſozialiſten in Mähren — Brünn, 13. Oktober. Bei ſämtlichen Funktionären der Kreis⸗ und Be⸗ zirksleitungen der Deutſchen Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei und der Deutſchen Nationalpartei in der Tſchechoſlowakei wurden in Brünn und anderen Orten Mährens Hausſuchungen vorgenommen. Das beſchlagnahmte Material ſoll Verſtöße gegen das Republikſchutzgeſetz ergeben haben. Der Kreis⸗ ſekretär der Deutſchen Nationalſozialiſtiſchen Arbei⸗ terpartei, Richard Vicker, wurde verhaftet. — Auſſig, 13. Oktober. Der Vorſitzende der auf⸗ gelöſten Deutſchen Nationalpartei, der Bürger⸗ meiſterſtellvertreter von Auſſig und ehemaliger lang⸗ fähriger Bürgermeiſter der Stadt, Dr. Schoeppe, wurde auf Grund des bei einer Hausſuchung be⸗ ſchlagnahmten Materials verhaftet. 26 99 1 Eine Viertelmillion ep a** Nusſtändige in ASA —Waſhington, 13. Oktober. Die Geſamtzahl der Ausſtändigen in den Ver⸗ einigten Staaten dürfte ſich auf eine Viertelmillion belaufen. In Kalifornien iſt Baum wolle im Werte von 30 Millionen Dollar nicht abge⸗ erntet worden. Verwalter des Wiederauf⸗ bauwerkes Johnſon hat die Friſt, bis zu der ſich ſämtliche Induſtrien den Arbeitsgeſetzen unterworfen haben müſſen, bis zum 1. Dezember hinausgeſchoben. Der Die amerikaniſchen Kriegsſchiffe aus Kuba zurückgezogen — Waſhington, 13. Okt. Das Kriegsſchiffe, die ſich in den Gewäſſern von Kuba be⸗ finden, von dort zurückgezogen werden. Oeſterreichiſcher Advokat erſchießt Berufsgenoſſen — Junsbruck, 13. Okt. Im Verlaufe einer ſchar⸗ fen geſchäftlichen Auseinanderſetzung gab der Inns⸗ brucker Rechtsanwalt Dr. Leonardi auf den Advokaten Niederwieſer und den Arzt Dr. Feliz Kroell je einen Schuß ab. Dr. Niederwieſer wurde * getötet, Dr. Kroell ſchwer verletzt. Dr. iſt flüchtig. Leonardi Staatsdepar⸗ tement hat angeorbnet, daß die vier amerikaniſchen Meldung des Wolffbüros — Berlin 12. Oktober. Kurz nach 8 Uhr erſcheint der Senat, diesmal in Zipilkleidung, auf der großen Freitreppe. Auch die zahlreichen Zeugen und die übrigen Prozeßbeteilig⸗ ten haben ſich auf der Rampe verſammelt. Die An⸗ geklagten ſind auf der Rampe, jeweils zwiſchen je 2 Polizeibeamten, aufgeſtellt. Der Vorſitzende ruft zu⸗ nächſt die Zeugen und die Prozeßbeteiligten auf. Als Zeugen ſind der Student Flöter, der Schriftſetzer Thaler, die Polizeibeamten Bubert und Pö⸗ ſcher, der Ingenieur Boguhn und die Eheleute Kuhl und Freudenberg anweſend. Der Lokaltermin vollzieht ſich dann in fol⸗ gender Reihenfolge: Der Zeuge Flöter zeigt zunächt den Platz, von dem er ſeine Beobachtungen gemacht hat und den Platz, von dem er dem Zeugen Bubert Mitteilung gemacht hat. Dann zeigt der Zeuge Bubert ſeinen Weg von dort bis zu dem Platz, von dem aus er beobachtet hat. Der Zeuge Thaler zeigt weiter den Platz, von dem aus er ſeine erſten Beobachtungen machte. Dann ſteigt ein Polizeibeamter durch den unteren Teil des linken Reſtaurantsfenſter in die Reſtaurationsräume ein, zunächſt ohne Feuerbrand, dann mit einem Feuerbrand in der Hand. Der Zeuge Thaler zeigt ſeinen Weg die Rampe herunter und wieder zurück bis zum Standort des Zeugen Bubert. Beide Zeugen gehen dann den Weg bei Beobachtung des Lichtſcheines im Erdgeſchoß von Fenſter zu Fenſter bis zum Schuß. Ein Polizeibeamter mit Feuerbrand in Kopfhöhe bewegt ſich hinter den Milchglasſcheiben des Erdge⸗ ſchoſſes von links nach rechts, von Fenſter zu Fenſter. Die Zeugen Bubert und Pöſcher zeigen den Ort ihres Zuſammentreffens. Ebenſo weiſen die Eheleute Kuhl und Freudenberg den Standort an, von dem aus ſie ihre Beobachtungen gemacht haben. Der Schluß des Lokaltermins gilt den Beobach⸗ tungen des Zeugen Boguhn, der den Platz angibt, von dem aus er einen Mann beim Verlaſſen des Portals II des Reichstags geſehen haben will. Die Angeklagten, die zuſammen mit dem Ge⸗ richt nach den verſchiedenen Standorten ge⸗ führt wurden, trugen Handſchellen, an denen ſie von den Beamten geführt wurden. Telegraphiſche Meldung — Berlin, 12. Oktober. Die von verſchiedenen Reichs⸗, Landes⸗ und Ge⸗ meindeſtellen durchgeführten weitgehenden Ab⸗ wehrmaßnahmen gegen weibliche Beamte, Leh⸗ rer und Augeſtellte haben zu zahlreichen Eingaben und Vorſchlägen beim Reichsminiſter des Innern geführt. Es wurde darauf hingewieſen, daß ſich ver⸗ ſchiedene Stellen bei ihrem Vorgehen offenbar von der Anſchauung leiten ließen, im nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat ſeien weibliche Beamte und Angeſtellte grundſätzlich aus dem öffentlichen Dienſt zu entfer⸗ nen oder aus dem bisher innegehabten Amt in ein ſolches von geringerem Rauge und Einkommen oder in eine Angeſtelltenſtelle abzudrängen. Der Reichs miniſter ſieht ſich daher veran⸗ laßt, nachdrücklichſt darauf hinzuweiſen, daß die Ge⸗ ſetzeslage zu einem derartigen allgemeinen Vor⸗ gehen gegen weibliche Beamte und Lehrer keine Handhabe bietet. Insbeſondere können auch die Lokaltermin im Brat Aufklärung einer irrtümlichen Annahme des Zeugen Thaler 197 ſtifterprozeß Längere Zeit nahmen namentlich die Experimente mit dem Einſteigen in den Reſtaurationsſaal und mit dem wandelnden Lichtſchein in den Parterre⸗ räumen des Reichstagsgebäudes in Anſpruch. Weg konſtruiert, Zum Schluß wird nochmals der den die Zeugen Flöter, Thaler und Buwert ge⸗ nommen haben. Sämtliche Prozeßbeteiligten räumen die Rampe und nehmen unten vor der großen Frei⸗ treppe Aufſtellung. Der Zeuge Flöter läuft, nach⸗ dem er ſeine Beobachtung gemacht hat, im Laufſchritt an der Freitreppe vorbei, um einen Schutzpolizei⸗ beamten zu ſuchen, den er dann an der Ecke in Buwert findet. Im gleichen Augenblick läuft der Zeuge Thaler, der das Klirren der Scheiben eben⸗ falls gehört hat, die Rampe hoch und ſofort wieder zurück, um ebenfalls nach der Polizei zu ſuchen. Als er zurückkommt, trifft er auf den Wachtmeiſter Buwert, der inzwiſchen ebenfalls auf der Rampe eingetroffen iſt. Der ganze Vorgang ſpielt ſich in nicht mehr als einer Minute ab. Das Ergebnis des Lokaltermins iſt, wie wir hören, daß ſich der Zeuge Thaler wahrſchein⸗ lich getäuſcht hat, als er annahm, zwei Per⸗ ſonen ſeien durch das Fenſter eingeſtiegen. Der Zeuge erklärte bei dem Lokaltermin ausdrück⸗ lich, daß er nicht gleichzeitig zwei Perſonen auf dem Balkon geſehen hat, während man das bisher angenommen hatte. Es beſteht alſo, wie der Vor⸗ ſitzende feſtſtellte, die Möglichkeit, daß der Ein⸗ ſteigende ſich bei ſeinen Bemühungen, in das Fenſter zu kommen, hinter die Balkonbrüſtung geduckt und dann wieder aufgerichtet hat, womit die Beobachtung des Zeugen erklärt werden könnte. Das gleiche gilt für den Fackelſchein in den Parterreräumen des Reichstages. Auch hier hat ſich ergeben, daß man manchmal der Meinung ſein könnte, als bewegten ſich zwei Lichtſtellen an den Fenſtern vorbei, während tatſächlich nur eine Perſon mit dem Feuerbrand durch die Räume ging. Der Lokaltermin dauerte bis 411 Uhr. Die ganze Verhandlung iſt ſtenographiſch protokolliert worden, und das Ergebnis wird in der Verhand⸗ lung am Freitag nochmals dargeſtellt werden. Es iſt möglich, daß man für das Protokoll des Lokaltermins auch die Schallplattenauf⸗ nahme des Rundfunks mit heranzieht. Die Beſchüftigung weiblicher Lehrer und Beamle Beſtimmungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums, die im Falle eines dienſt⸗ lichen Bedürfniſſes die Verſetzung von Beamten in ein niedrigeres Amt oder die Ruheſtandsverſetzung noch nicht dienſtunfähiger Beamten ermöglichen, nicht in dem eingangs erwähnten allgemeinen Sinn gegen weibliche Beamten ausgewertet werden. Grundſätzlich iſt bei gleicher Eignung männlicher und weiblicher Kräfte für eine Verwendung im öf⸗ fentlichen Dienſt dem männlichen Bewerber den Vor⸗ zug zu geben. Audererſeits erfordert auf beſtimmten Gebieten, namentlich im Bereich der Jugend⸗ pflege und Jugendfürſorge, zum Teil auch in dem des Unterrichts, das dienſtliche Bedürf⸗ nis die Verwendung weiblicher Kräſte in Be⸗ amten⸗ und Angeſtelltenſtellen. Verheiratete weibliche Beamte und Lehrer ſind nach den geſetzlichen Vorſchriften dann zu entlaſſen, wenn ihre wirtſchaftliche Verſorgung dauernd ge⸗ ſichert erſcheint. Dieſe Vorausſetzung muß zweifels⸗ frei vorliegen. Negers wurde mit einem Plakat verſehen, auf den Zuſammenſtoß in der Luſt Telegraphiſche Meldung — Amſter da m, 13. O Die holländiſche Militärluftſahrt wurde ag Donnerstag vormittag von einem großen Unglück he troffen. Von vier auf dem Militärflugplatz Spesen berg aufgeſtiegenen Militärflugzengen ſtießen ier der Gemeinde Lienden in der Landſchaft Beduwe g etwa ein Kilometer Entfernung vom Rhein zwei Mu ſchinen in 500 Meter Höhe zuſammen. Die beiden Flugzeuge ſtürzten mit raſender Geſchwindigkejt 10 bohrten ſich tief in einer Wieſe ein und wurden vol, kommen zertrümmert. Es iſt damit zu rechnen, da von der vierköpfigen Beſatzung der beiden Flugzeuge niemand am Leben geblieben iſt. Nu etwa einſtündiger Bergungsarbeit konnten zunih zwei Leichen geborgen werden. Zwei Tote bei einem Steinbruchunglück — Marburg, 13. Okt. In einem bei Mornshau⸗ ſen gelegenen Steinbruch wurden zwei Arbeiter von Steinmaſſen verſchüttet und getötet.. Ueberfall auf eine Pariſer Privatbank — Paris, 13. Oktober. Im Zentrum der Stag. wurde am Donnerstag nachmittag ein dreiſter Raub, überfall auf den Kaſſierer einer Privatbank verüt welcher ſich einen Augenblick allein in den unterer Büroräumen der Bank aufhielt. Um 15 Uhr betig plötzlich ein etwa jähriger Mann den Kaſſenraumß Nachdem er die Eingangstür hinter ſich v erſchloß ſen hatte, forderte er den Kaſſierer mit vorgehale nem Revolver auf, ihm die Barſchaft zu übergeben, andernfalls er ihn niederſchießen würde. Da der Angegriffene fürchtete, daß der Verbrecher katſächlich von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen könne überreichte er ihm zwei Geldbeutel, in deneß ſich neben einer größeren Summe Bargeldes aus, ländiſche Wertpapiere und mehrere Loſe der frau, zöſiſchen Staatslotterie befanden. Der Täter konte mit ſeiner Beute ungehindert fliehen. Vier Deicharbeiter ertrunken — Bergamo, 13. Oktober. Bei den Arbeiten am Deich eines Bergſees in der Umgebung won Ber, gamo ſind ſechs Arbeiter aus großer Höhe in das N Waſſer geſtürzt. Zwei von ihnen konnten durch Ka⸗ meraden gerettet werden, während die vier anderen ertranken. Automobil vom Eiſenbahnzug erfaßt— 6 Tote — Santander, 13. Oktober. Ein Eiſenbahnzug hat bei einer Wegüberführung bei Unquera ein mit Jeiß Perſonen beſetztes Automobil erfaßt und mitgeſchleift, Sämtliche ſechs Inſaſſen kamen ums Leben. 9 Bahnübergang war nicht überwacht. 3 Truppenmeuterei in Siam— — London, 13. Okt. Wie das Reuterſche Bine. aus Bangkok meldet, iſt dort das Kriegsrecht proklamiert worden. Zwei Regimenter der Garni, ſon haben gemeutert und ſich des Flughafens he⸗ mächtigt. Aus der Hauptſtadt Söul und der Pro- vinz wurden Truppen herangezogen. Es iſt bereits zu Feuergefechten mit den Meuterern gekommen In der Hauptſtadt iſt alles ruhig. Lynchjuſtiz an einem Neger — Neuyork, 12. Okt. In Labadieville im Staale Louiſiana drang eine erbitterte Volksmenge in daß Stadtgefängnis ein, überwältigte die Wärter und bemächtigte ſich des Negers Bromo Jackſon, der an⸗ geklagt war, ein 15 jähriges weißes Mädchen er⸗ mordet zu haben. Der Neger wurde aus dem Ge. fängnis geſchleift und vor der Hochbrücke über den Bayou la Fourche⸗Fluß, einem der Mündungsarme des Miſſiſſippi, aufgehängt. Der Körper des die Worte ſtanden: Frieden; dies iſt Nigger!“ „Niggers laßt unſere Frauen in das Schickſal aller mordenden Der geronnene See/ Die Stürme des Herbſtes bogen die Wälder nieder. Ueber den Stoppelfeldern ſchwebten die Krähen— groß und unheimlich— und ihre Schwingen waren dunkel wie die des Todes. Der Geruch von ungepflügten Aeckern wehte an uns vorbei. „Dieſe Straße iſt Arndt auch entlang gezogen“— ſagte Oswald langſam.„Welche Abenteuer mag er gehabt haben in den Dörfern und im Wald? In vielen großen Flüſſen und Meexen iſt er geſchwom⸗ men. Aber der kleine See irgendwo in dieſem Land hat ihn geſchluckt und nie wieder hergegeben.“ Ich nickte nur. Arndt, das war ein wilder Kumpan geweſen— uns Vorbild und Führer. Sein Leben bewies uns Größe und Macht des abenteuerlichen Herzens. Er würde uns Anſporn zur Verwegenheit. Dann er⸗ ſchütterte ſein Tod unſeren Glauben an die Wild⸗ heit, die er gelehrt. Nun waren wir unterwegs, zu erforſchen, woran er ſtarb, und um den See zu be⸗ ſchwören, den Toten herzugeben. Da wir auf ihn gehört hatten, wollten wir wiſſen, ob ſein Tod ſeine Lehre vom Leben und all ſeine Abenteuer wider⸗ legte. „Der See ſoll ſo klein ſein“— begann Oswald wieder—,„daß Arndt bei ſeiner genialen Schwimm⸗ kunſt ihn zehnmal hätte überqueren können, ohne müde zu werden. Es muß alſo ein Geheimnis an ſeinem Tod ſein. Fünf Jahre habe ich mit ihm zu⸗ ſammengelebt. Ich weiß alles von ihm. Ich will auch ſeinen Tod wiſſen!“ „Wir werden alle Menſchen fragen, die mit ihm zuletzt zuſammen waren“— ſagte ich.„Es iſt zwar ſchon einige Zeit her, daß der See ihn nahm, aber das kleine Dorf wird ſich an ſeinen Tod erinnern. Hier leben nur wenig Meuſchen. Hier wiegt der Tod jedes Einzelnen ſchwer.“ Weiter wanderten wir durch den Wald und über die Felder. Es war Abend, als wir das Dorf er⸗ reichten, in dem Arndt ſeine letzten Tage verbracht hatte. Wir fragten uns an den Häuſern entlang. Bald hatten wir die Förſterei heraus, auf der Arndt Unterkunft gefunden hatte. 5 Wir baten um Obdach. Mürriſch nahm der För⸗ ſter uns auf. Froſtig ſaßen wir uns gegenüber in der Stube und warteten auf eine Gelegenheit, um das Geſpräch auf Arndt bringen zu können. Von Karl Nils Nirolaus Oswald breitete die Landkarte aus. Er ſtudierte ſie eifrig.„Hier iſt ein See ohne Namen eingezeich⸗ net,“— ſagte er.„Wie heißt er?“„Herzſee,“ er⸗ widerte der Alte.„Warum? Er hat doch gar nicht die Form eines Herzens.“„Weil er launiſch iſt,— wie das Herz eines Menſchen.“ ſagte der Forſtmann. „Manchmal iſt er warm, manchmal kalt. Zuweilen kann man wunderbar in ihm ſchwimmen, aber wenn der Abend kommt, wird er gefährlich. Dann lockt er die Mädchen an aus den Dörfern und zieht ſie linab, und wenn der Mond aufſteigt, gerinnt er. So läßt er nichts Lebendiges wieder los am Abend!“ „Aberglaube,“— ſagte Oswald langſam.„Alle Legenden ſind Aberglaube und dennoch wahr!“ fuhr der Alte fort.„Neulich war auch einer da wie Ihr; er hat den See geläſtert, er wollte nachts in ihm ſchwimmen. Auch er iſt ertrunken. Seit dem Abend iſt auch Anna, die Tochter vom Gutshof, ver⸗ ſchwunden.“ „Was war das für einer?“— fragte ich. „Er erzählte wilde Geſchichten aus der Welt,“— entgegnete unſer Wirt,—„aber er ſah aus, als müßte man ſie ihm glauben. Dann hat er viel renommiert und die Mädchen verwirrt. Soviel weiß man: am letzten Abend hat er Anna abgeholt von nebenan. Er wollte ihr zeigen, daß man unbeſchädigt im Herzſee ſchwimmen kann. Am Morgen kehrte das Mädchen verſtört heim; ſie gab ſeinen Tod zu Pro⸗ tokoll. In der nächſten Nacht verſchwand ſie.“ „Ich muß mehr über ſeinen Tod wiſſen,“— rief Oswald aufgeregt.„Iſt er an einem zu großen Wag⸗ nis geſtorben oder daran, daß er eine alte Legende verachtete? Ich will den See ſehen!“ Oswald ſtürzte hinaus. Ich ging ihm nach. Ein rieſiger Mond hing über dem Dorf. Er lockte uns über die Felder. Dann nahm der Wald uns auf. Silbern funkelte in ſeiner Mitte der blaſſe See. Dies alſo war der Ort von Arndts letztem Abenteuer. Dunkel ſäumte der Wald den See. Wir krochen auf einen Baum, der ſchräg über der Waſſerfläche hing. Oswald lag rittlings vor mir auf dem dicken Stamm.„Ich will noch einmal Arndts verwegenes Lächeln ſehen,“— ſagte er.„Ich will ſehen, daß er recht behielt mit ſeiner Wildheit, trotz des frühen Todes. Ich will ſehen, wie der See gerinnt.“ Wir ſtarrten in das Waſſer, deſſen Tiefe grau war vom grellen Mond. Der Wind flüſterte rings ſchlug zu uns auf. Eine lange Zeit klammerten wir uns an den Baum über der Tiefe. Das Dunkel des Waldes wurde geſpenſtiſcher. Immer höher kroch der Mond. Immer ſenkrechter fiel ſein Licht in den See. Auf einmal ſtöhnte Oswald auf. Siehſt du, ſiehſt du?“— er deutete in die Tiefe. Ich ſtarrte hinab. Langſträhnige Pflanzen wehten geſpenſtiſch über den Grund des Sees. Irgend eine Strömung erſchütterte das Waſſer. Es ſah wirklich aus, als ob der See von unten gerinnt. „Dort geht er!“— ſtieß Oswald hervor. „Arndt, mein Freund! Sein Geſicht iſt verfallen und ohne ein Lächeln. Der große Befehl zur Ver⸗ wegenheit iſt falſch. Ich will zu ihm!“ Oswald breitete die Arme aus, als wolle er ſich in den See fallen laſſen. Aber ich ſpannte meine Arme um ſeine Oberſchenkel und um den Stamm des Baumes. Eiſern hielt ich ihn feſt. Das Zucken ſeiner Muskeln ſprengte die Umklammerung nicht. „Du biſt wahnſinnig!“ ſchrie ich ein paarmal. „Es iſt gut,“— ſagte Oswald nach einer Weile „du kannſt loslaſſen. Es iſt mir ſo ſeltſam, daß Arndt in dieſem gruſeligen Loch von Waldſee ertrun⸗ ken iſt. Ich habe an ihm gehangen. Es iſt wichtig, wie die ſterben, die uns Vorbild ſind.“ Langſam trotteten wir heim. Das Schweigen des Waldes bedrängte uns.„In den Schlingpflanzen hat er ſich verfangen und iſt nicht wieder losgekommen,“ — ſagte er leiſe. Oswald antwortete nicht.„Was denkſt du, hat er zuletzt geglaubt?“— fragte er. „Der Aberglaube der Leute wird ihm keine War⸗ nung geweſen ſein. Der Glanz der Nacht und die junge Frau am Rande des Sees werden ihn be⸗ rauſcht haben. Du weißt ja, wie maßlos er war, wenn die Wildheit über ihn fiel!“ „Aber es iſt doch kein großer Tod, wie es iich für ein großes Leben gehört!“ a „Wer kann das ſagen,“ tröſtete ich ihn.„Wir haben den Mond jener Nacht nicht geſehen und den geheimnisvollen Wald und die Frau. Und was weißt du, wie tief der See iſt und wie hoch der Himmel darüber war an jenem Abend?“ „Alles darf man tun,“— ſagte Oswald nach einer Weile.„Nur, wer die alten Legenden läſtert, geht zu Grunde!“ Schwer drückte die Nacht auf das kleine Dorf, als wir heimkehrten.„Wo mag Anna ſein?“ ſagte ich hinein in die Dunkelheit—,„die bei Arndt war, als er ertrank?“ 5 5 5 „Vielleicht iſt ſie hinabgeſtiegen zu ihm in den See,“— entgegnete Oswald unſicher.„Denn das um uns in den nahen Bäumen. Ein kalter Hauch 1 teren Erlaß wird eine weitgehende Ermäßigung det aftgeſtrebt. 5 75 ja ſo ſeine Ort: wen er gern hatte, der verffel ihm!“ 5 Still ſtanden wir noch eine Weile in der Dunkel heit. Das Geheimnis des Dorfes war uns nah und das des Waldes, und eine Wachheit befiel uns, ii der wir begriffen: wir müſſen das verwegene Lächeln des Toten nun für ihn tun. Eine Rundfunkbearbeitung der„Kickers“.„Die Kickers“, das Volksſtück von Fritz Pete! Buch, das morgen im Nationaltheater zm alleinigen Uraufführung kommt, iſt in Rund funkbearbeitung dieſer Tage vom Deutſchlandſender zur Urſendung angenommen worden.. Die„Arabella“⸗Aufführung verſchoben. Hen Buſchmann mußte ſich infolge ſeines Unfalls an vergangenen Sonntag in der„Zauberflöte“ einen Operation unterziehen. Die Behinderung des Künf⸗ lers macht es notwendig, die Erſtaufführung der„Arabella“ von Richard Strauß un etwa 14 Tage hinauszuſchieben. 5 O Profeſſor Wilhelm Mielck. Profeſſor Dy. Wilhelm Mielck, ſeit 1921 Direktor der Preußiſchen Biologiſchen Anſtalt auf Helgoland, im Alter von 55 Jahren geſtorben. Unter ſeine Leitung wurden ſeit 1910 zahlreiche Unterſuchungs fahrten in die nördlichen Meere unternommen, u. g auch eine Expedition in das Barents⸗Meer im Jahre 1913. Der Heimgegangene hatte als Mann der Wi ſenſchaft und als Mitglied der Deutſchen Wiſſen⸗ ſchaftlichen Tommiſſion für Meeresforſchung einen 1 über Deutſchlands Grenzen hinausgehende „O Weitere Senkung der Kolleg⸗Gelder und 0 bühren in Preußen. Der preußiſche Unterrichtk⸗ miniſter hat in einem Erlaß angeordnet, daß von Winterſemeſter an die hohen Honorargarantien, die einer Reihe von Profeſſpren früher bewilligt wor den ſind, auf ein erträgliches Maß zurückgefühn werden. Die verbleibende Summe unterliegt außel, dem den geſetzlichen Kürzungen. In einem wel. Kolleggelder und Praktikumsgebühren für die ſoge nannten„Vorleſungen mit beſonderem Aufwand und für die ganz⸗ und halbtägigen und Praktif und Uebungen bis zu 50 v. H. angeordnet. Von der Senkung der Gebühren werden vor allen Dingen die Studenten der Medizin und Naturwiſſenſchaſten Vorteil haben. Eine endgültige Löſung der dur die beiden Erlaſſe teilweiſe geregelten außerordent lich komplizierten Fragen wird zum 1. April 2 ſich Feſtt falls Bäck mit führ werk dem kend den. zwiſ ganz das konn Staht Raub. erübt, terer! betrat raum Los halte jeben, delt ichlich zune, denen Alts⸗ fran⸗ nile Vid vecht zarni⸗ 8 be⸗ Pro⸗ exeits nmen, 85 2 8 . eee Mannheim, den 13. Oktober 1933. 2— Der Handwerker-Feſtzug Die Vorarbeiten für den großen Feſtzug nähern ſich ihrem Ende. Allenthalben ſieht man ſchon das Feſtplakat. Das Feſtzugsprog ra mm iſt eben⸗ falls erſchienen. Heute abend 8 Uhr findet in der Bäckerinnung, 8 6, 40, nochmals eine Beſprechung mit den Obermeiſtern, Kapellmeiſtern und Gruppen⸗ führern ſtatt, in der die letzten Weiſungen erteilt werden. Damen und Herren, die Luſt haben, an dem Zuge teilzunehmen lals koſtümierte Mitwir⸗ kende im Eröffnungsteil) können ſich dort noch mel⸗ den. Die Zahl der Jeſtwagen hat ſich in⸗ zwiſchen auf 39 erhöht. Desgleichen ſind noch eine ganze Reihe weiterer Fußgruppen, die allerdings in das Programm nicht mehr aufgenommen werden konnten, hinzugekommen. WMaſſerrohrbruch Waſſerrohrbruch iſt der Schrecken der Hausfrauen. Ohne daß man ſich lange auf ihn vorbereiten kann., ſtellt er ſich ein. Plötzlich ſteht ein Mann vor den Abſchlußtüren, wie es geſtern nachmittag in der Lortzingſtraße der Fall war, und erklärt bündig, daß das Waſſer abgeſtellt werden würde. Wenige Minu⸗ ten ſpäter hat ſich die Ankündigung bereits erfüllt. Es fließt kein Waſſer mehr. Wer in dieſen Stunden der Schadensbehebung keinen Waſſervorrat beſitzt, lernt ſo andeutungsweiſe die Nöte der Hochgebirgs⸗ bewohner in regenarmer Zeit kennen. Ueberall iſt man behindert. Alle Putzarbeit iſt unterbrochen. Iſt es endlich ſoweit? So fragten geſtern ſchon nach kur⸗ zer Zeit die Anwohner der Lortzingſtraße. Ein Waſſerrohrbruch iſt eine umſtändliche Sache. Die Tätigkeit der Arbeiter dehnte ſich bis in die dunkle Nacht aus. Fuchsjagd f des Mannheimer Automobilelub Die erſte Sportveranſtaltung des Mannheimer Automobil⸗Club ſeit der Gleichſchaltung der deut⸗ ſchen Auto⸗ und Kraftradvereinigung in DDAC. ging am Sonntag in Form einer„Langſamfahrt“ und der alljährlichen„Fuchsjagd“ vonſtatten. An der vormittags im Flughafen begonnenen Langſam⸗ fahrt, einer Geſchicklichkeitsprüfung, die an die fahr⸗ techniſchen Kenntniſſe eines Führers die höchſten Anforderungen ſtellt und nunmehr gerechterweiſe auch gewertet wurde, beteiligten ſich 14 Fahrzeuge. Der erſte Preis wurde Herrn Karl Rees mit 3 Min. 15 Sek. Fahrzeit, der zweite Herrn Edwin Baum mit 2 Min. 38 Sek. zuerkannt. Nachmittags 2,30 Uhr ſetzten ſich von der ehema⸗ ligen Kaſerne aus 19 Fahrzeuge auf die Fährte des Fuchſes in der Perſon des Herrn Fritz Heinrich, dem Vergnügungsleiter des MAC. Dem Fuchs war es offenbar ein Vergnügen, ſeine Verfolger in der Gegend von Käfertal, Feudenheim, Großfſachſen, Weinheim und Gorxheimer Tal durch ausgeklügeltes Hakenſchlagen eine erhebliche Zeit an der Naſe her⸗ umzuführen, ohne daß ſie ihn dabei zu Geſicht be⸗ kamen, bis man ihn endlich in einer Waldwirtſchaft im Gorpheimer Tal„ausmachte“. Im Reſtaurant Ernſt in Großſachſen, wohin ſich die ganze Jagd⸗ geſellſchaft ſamt dem Fuchs begab, begrüßte dieſer in unbeſchwerter Stimmung ſeine Jäger, von denen die Herren Max Becker und Karl Rees mit dem erſten und zweiten Preis, ſowie Herr Max Hauſen nebſt Gattin mit einem Blumenſtrauß ausgezeichnet wurden. Worauf man noch ein wenig bei Wein und Jägerlatein gemütlich beiſammen blieb. Herren-Ausflug des Mannheimer Schiffervereins Im Leben des ſchwer um ſein Daſein ringenden Schiffers gibt es nur wenige fröhliche Tage im Jahre. Eine Ausnahme von der Regel bildete der dieſer Tage unternommene Herrenausflug des Mannheimer Schiffervereins E. V. Außer den Vorſtands mitgliedern, die dieſe„Fahrt ins Blaue“ vorbereitet hatten, wußte kein Menſch, wohin die Reiſe ging. Im Allwetterwagen der Mannheimer Omnibus⸗Verkehrsgeſellſchaft ging es nach vielen Kreuz⸗ und Querfahrten durch Mann⸗ heim über die Rheinbrücke, wobei man der Löſung des Rätſels über das Reiſeziel ſchon näher rückte. Bald war Edenkoben erreicht, das die drittgrößte Rebfläche Deutſchlands aufweiſt. Beim Weingut⸗ kloſter Heilsbruck wurde der erſte Aufenthalt in der Südpfalz genommen. Apotheker Seiter begrüßte die Mannheimer Herren und führte ſie in das Wein⸗ gut, wo Verwalter Fritz Renz die Gäſte willkom⸗ men hieß und ſie in die großen Kellerräume führte. An die Beſichtigung ſchloß ſich eine Koſtprobe, bei der Verwalter Renz Einzelheiten über das Kloſter Heilsbruck erzählte. Mit den beſten Wünſchen verließ man die gaſt⸗ liche Stätte und ſetzte frohgemut die an freudigen ſämtlicher PO⸗ Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 474 ——— zolk, ein leich, ein Führer! Machtvolle Kundgebung für Oeſterreich Zu einer ebenſo machtvollen wie eindrucksvollen Kundgebung geſtaltete ſich der Vortrag des Salz⸗ burger Gauleiters Scharizer, der im Nibelungen⸗ ſaal vor 3200 rſonen ſprach. Nach dem Einzus O⸗ und NSBO⸗Fahnen begrüßte Kreis⸗ leiter Dr. Roth, der ausführte, daß wir mit den Oeſterreichern fühlen können, weil wir ſelbſt den Terror und die Verfolgung am eigenen Leibe zu ſpüren bekommen hatten. Das Kulturgut unſerer öſterreichiſchen Volksgenoſſen iſt von jeher deutſch geweſen und wird es auch immer bleiben. Die deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Nationalſozialiſten kennen nur einen Führer: Adolf Hitler. Nicht endenwollen⸗ den Beifall löſte es aus, als Kreisleiter Dr. Roth unter den öſterreichiſchen Gäſten beſonders den Sturmbannführer begrüßte, der bei der Ent⸗ führung d Gauleiters Hofer den Kraftwagen ge⸗ ſteuert hat es te. Feſſelnd und überzeugend ſprach dann Bun⸗ desrat und NS DA P⸗Gauleiter von Salzburg Pg. Scharizer, der bei einem geſchichtlichen Rückblick darſtellte, wie das deutſche Land mit ſeiner jahrtauſendalten deut⸗ ſchen Kultur durch die habsburgiſche Hauspolitik bei⸗ ſeite gedrückt wurde, um den anderen Stämmen Ver⸗ günſtigungen zu verſchaffen. Der Zerfall der habs⸗ burgiſchen Monarchie iſt, ſo führte der Redner aus, ein Lichtblick, denn er gab den Weg frei, um in das große deutſche Vaterland zurückzukehren. Das Schlag⸗ wort von der Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit lehnen wir entſchieden ab, denn Oeſterreich iſt nie⸗ mals ſelbſtändig und unabhängig geweſen. Dieſes Oeſterreich kann nicht leben und nur dann iſt ein Vegetieren möglich, wenn es von den Staaten unter⸗ ſtützt wird, die es geſchaffen haben. Die ſieben Millionen Oeſterreicher wollen keine Schachfiguren von Rom, Paris, Warſchau oder deutſchfeindlichen Völkern ſein, ſondern ein Glied des großen deutſchen Volkes. Wir Oeſterreicher wol⸗ len heim in das Reich, in das uns nach Sprache, Sitte und Kultur unſer Herrgott hineingeſtellt hat. Es iſt unmöglich, daß ſieben Millionen Menſchen auf dieſem kleinen Lebensraum wirtſchaftlich unab⸗ hängig ſein können. Es gibt nur eine Löſung: die deutſche Löſung. Wenn ſich dieſer Strömung Kräfte entgegenſtellen, dann treiben dieſe bewußt Verrat. Die ſogenannte vaterländiſche Front iſt nichts anderes als die Angſt vor der beſtimmt kommenden Abrechnung. Niemals darf es aber ſo weit kommen, daß das Schickſal von Millionen von Kindern auf Jahre hinaus verkauft wird. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß unſere Gemeinſchaft niemals durch Gewalt und Terror nie⸗ dergerungen werden kann. Im Gebiet der Alpen⸗ länder iſt die NSDAP ſo ſtark, wie die anderen Parteien zuſammen es nicht ſind. Eine Klarſtellung treten, denen ſich Bundeskanzler Dollfuß beſtimmt nicht mehr länger entziehen kann. v. H. der öſterreichiſchen Bevölkerung ſtehen hinter Dollfuß. von Die 8 Terrorregiment hat mit einer Reihe Schikanen begonnen, die an uns abgeglitten ſind. Schikanen wurden immer größer. Nichts zeichnet die Angſt der Regierenden mehr, als daß ſie in fünf Wochen 66 Notverordnungen erlaſſen haben. Man iſt in Oeſterreich jetzt ſo weit, daß man Diebe laufen läßt, während man anſtändige Menſchen ihrer i tiſchen Geſinnung wegen einſperrt. Von Recht keine Rede mehr. Es gibt einzelne Dörfer, von deren Einwohnerſchaft über die Hälfte in den Ge⸗ fängniſſen ſitzt. Man kann in Oeſterreich heute von einer aus⸗ geſprochenen Deutſchen verfolgung reden. * Je größer die Bedrückung, um ſo größer iſt die Be⸗ geiſterung. Noch nie iſt die Begeiſterung für Adolf Hitler ſo groß geweſen wie heute nach wochenlangem Terror. Immer wieder leuchten von vielen Höhen in der Nacht die Hakenkreuze, die unter vielen Mü⸗ hen hinaufgeſchafft werden. Der Nationalſozialis⸗ mus in dieſem Lande iſt keineswegs geſtorben, ja er iſt größer, als er es jemals geweſen iſt. Man mag ſtrafen ſo viel man will: von den Höhen leuchten doch wieder die Hakenkreuzfeuer und der Bauer mäht doch wieder ſein Hakenkreuz aus dem hochſtehenden Korn heraus. Zu der politiſchen Unterdrückung kommt noch die wirtſchaftliche Notlage. Im vergangenen Auguſt waren es in dem kleinen Land 50 000 Arbeitsloſe mehr als im Auguſt 1932. Unter Dollfuß kann es nicht beſſer werden, denn er verſchachert die Arbeit und die Arbeiter um franzöſiſches Geld. So begeht er Hochverrat am deutſchen Volk. Es gibt für uns kein Nachgeben, ſondern nur ein Siegen, denn das Schickſal von ſieben Millionen Menſchen hängt davon ab. Die große Verantwortung beſteht darin, nichts Unüberlegtes zu tun. Es gilt nur, die nationalſozia⸗ liſtiſche Idee durchzudrücken. Es iſt keine Frage, wie lange wir Oeſterreicher leiden müſſen oder wie viele in den Gefängniſſen ſchmachten. Es gibt nur eines: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Nachdem der langanhaltende Beifall verklungen war, ſprach Dr. Roth die Schlußworte, wobei er betonte, daß es nicht mehr heißen dürfe„Von der Maas bis an die Memel“, ſondern„Vom Rhein zur Donau.“ Machtvoll brauſten zum Schluß das Deutſch⸗ 75 landlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied durch den Saal, verbunden durch ein donnerndes Sieg Heil! 3 Ueberraſchungen reiche Fahrt fort. Es ging in den Pfälzer Wald hinein, auf ſchattigen Wegen nach der Ritterfeſte Kropsburg, die am Rande des reb⸗ bekränzten Haardtgebirges ſtolz und trutzig das am Fuße des Berges gelegene St. Martin mit ſeinen 2000 Einwohnern überragt. Von der Burgſtraße aus genoß man einen überwältigend prächtigen Aus⸗ blick auf die herrliche Rheinpfalz. Für den Emp⸗ fang der Gäſte war beſtens vorgeſorgt. Der Abſtieg von der Burg erfolgte durch das Rebegelände. In raſcher Fahrt ging es dann nach dem an hiſtoriſchen Erinnerungen ſo reichen Hambach, wo in der Weinſtube zum„Fuchsbau“ der Abendimbiß einge⸗ nommen wurde. Auch hier herrſchte bald fröhliche Stimmung, zu der außer dem guten Hambacher Tropfen die vielen Anſprachen, die gemeinſam ge⸗ ſungenen Lieder, humoriſtiſche Vorträge, Mundart⸗ dichtungen uſw. beitrugen. Ueber Neuſtadt wurde die Heimfahrt angetreten. In Mannheim erfolgte ſchließlich die Landung am Stammtiſch des Schiffer⸗ vereins in der„Landkutſche“, wo den Vorſtands⸗ mitgliedern Kühnle, Klein und Schömbs für die vorzügliche Durchführung des alle Teilnehmer hochbefriedigenden Ausfluges Dank und Anerken⸗ nung in reichem Maße gezollt wurde. * Polizeibericht vom 13. Oktober. Verkehrsunfälle. Auf der Straßenkreuzung M 4 und N ſtießen geſtern abend ein Perſonenkraft⸗ wagen und ein Kraftradfahrer der Reichspoſt zuſammen, wobei dieſer Hautabſchürfungen an den Händen erlitt und beide Fahrzeuge beſchädigt wur⸗ den. Der Sachſchaden iſt erheblich.— Geſtern nach⸗ mittag fuhr ein übermäßig ſchnell fahrender Radfah⸗ rer in der Nähe der Straßenkreuzung D 1 und E 2 eine die Straße überſchreitende Fußgängerin an und warf ſie zu Boden. Die Frau klagte über hef⸗ tige Schmerzen im Hinterkopf und in der Becken⸗ gegend, ſo daß ſie ſich in ärztliche Behandlung be⸗ geben mußte. Auf der Neckarauerſtraße geriet geſtern nachmittag ein die Straße überſchreitendes fünffähriges Kind in die Fahrbahn eines Perſonen⸗ kraftwagens und wurde angefahren. Das Kind trug eine große klaffende Wunde über dem rechten Auge und einen Bruch des linken Unterarms davon. Der Kraftfahrer brachte das Kind zu einem Arzt.— Auf der Dürerſtraße wurde geſtern ein Kraftradfahrer von einem anderen ihn überholenden Kraftradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Dabei erlitt die Begleiterin des angefahrnen Kraftradfahrers eine Verletzung am linken Arm. Verkehrsüberprüfung. Anläßlich der Nachſchau der Beleuchtung von Kraftfahrzeugen wurden geſtern abend auf der Seckenheimer Landſtraße 25 Perſonen⸗ kraftwagen und 4 Laſtkraftwagen wegen unvor⸗ ſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet. Körperverletzung. Geſtern abend ſchlug ein Elek⸗ troſchleifer aus den J⸗Quadraten auf einen Bauhilfs⸗ arbeiter aus Karlsruhe nach vorausgegangenem Wortwechſel mit einem ſcharfkantigen hölzernen Waſch⸗ löffel auf der Schanzenſtraße dermaßen ein, daß der Mißhandelte mit einer ſtark blutenden Kopfwunde zuſammenbrach und in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort wurden eine Gehirn⸗ erſchütterung und ein Schädelbruch feſtgeſtellt. Es beſteht Lebensgefahr. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heu⸗ tigen Tage Herr Fritz Weinreich mit ſeiner Gat⸗ tin Eliſe geb. Becker, P 6, 12/13. Das Silberpaar kann mit Stolz auf den einzigen der Ehe entſproſſe⸗ nen Sohn blicken, deſſen künſtleriſche Begabung zu den beſten Hoffnungen berechtigt. Weinreich, deſſen Name weit über Mannheims Mauern hinaus be⸗ kannt iſt, iſt und bleibt einer der volkstümlichſten Mannheimer Lokalhumoriſten. In der Großen Mannheimer Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“ verlief wohl keine Sitzung, in der er nicht von der Bütte aus ſeine ſelbſtverfaßten Vorträge mit großem Erfolge vom Stapel ließ. Aber auch in vielen anderen Ver⸗ einen iſt Weinreich ein gern geſehener Gaſt. Sicher werden ſich heute viele Freunde zur Beglückwün⸗ ſchung einfinden. Auch wir ſchließen uns den Glück⸗ wünſchen in der Hoffnung an, daß es Weinreich noch recht lange vergönnt ſein möge, ſeine Mitbürger mit ſeinem urwüchſigen Humor zu erfreuen. * Die Auszeichnung treuer Hausangeſtellten wird zum 99. Mal am 3. Dezember vorgenommen. Die Preiſe beſtehen in Ehrenbrief, Preisbuch und Geld⸗ preis, je nach Dienſtzeit. Auch können Hausange⸗ ſtellte mit 3, 5, 10, 15 uſw. Dienſtjahren von bisher Nichtmitgliedern ausgezeichnet werden, wenn die entſprechenden Nachzahlungen geleiſtet werden. Dieſe betragen im Jahr 2 Mk. Neuanmeldungen nimmt die Präſidentin Frl. J. Scipio, N 5, 6, und der Schriftführer F. Traum, Schwarzwaldſtr. 44, ent⸗ gegen. von Macht und Recht wird bei den Neuwahlen ein⸗ Nicht einmal 20 — 2 Im Hauptquartier des Winterhilfswerks Reichso iſationsleiter Lemme und der ichsreviſor Hauptquartier Hu 0 Jos., O heſter. O deld dedecxt, vo e Staupe s debe E be massiger Sgsddwe s! 85 it dem winge ole der gen 813 Owolken * Ser Windstilſe. OR Scher nen ste Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 13. Oktober. Während im Alpenvor⸗ land ſeit geſtern verbreitete und kräftige Nieder⸗ ſchläge fallen, hat ſich im übrigen Deutſchland Niederſchlagstätigkeit auf vereinzelte Schauer be⸗ ſchränkt. Das ſüdweſteuropäiſche Hochdruckgebiet, das in Frankreich ſchon faſt allgemein Aufheiterung bringt, wird zunächſt ſeinen Einfluß auf unſer Wet⸗ ter noch verſtärken. Vorausſage für Samslag, 14. Oktober Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt vielfach aufheiternd, trocken, nachts friſch, tagsüber wieder etwas wär⸗ mer als ſeither. Höchſttemperatur in Mannheim am 12. Okt. * 15,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 13. Okt. 4 8,7 Grad; heute früh ½8 Uhr 9,3 Grad. Rhein⸗Pegel N Rheinfelden 1022,02 2,04 2,07 2,19 9 Breiſach...901,00 1 Mannheim..182,17.152,13 Kehl. 2,45 2,40 2,37 Jagſtfeld 0,38 0,45 0,45 0,43 Maxau.69 3,58 3,6 Heilbronn 120 1,16 1,18 1,18 Mannheim..30 2,27 2, Plochingen 0,04 0,02 0,02 0,03 Kaub 6550.30 Diedesheim. 0,45 0,40 0,40 0,30 Köln 0,970,991 0,97 e 4. Seite/ Nummer 474 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Frekkag, 18. Oktober 195) terbendes deutſches Handwerk im Sudetenlande Von Fritz Heinz Reimeſch. Mit Zeichnungen von Ragimund Reimeſch Der Wirtſchaftstod ſchreitet über das deutſche Sudetenland! Mit ihm marſchieren Hunger, Krank⸗ heit und Siechtum. Hunderttauſende einſt ſo fleißiger Hände feiern, Hunderttauſende deutſcher Kinder ſchreien nach Brot. Harmvolle Frauen, verbitterte Männer ſtarren ins Nichts. Kaum hofft noch jemand auf Hilfe, denn die tſchechiſchen Herren in Prag in ihren prunkvollen Miniſterpaläſten haben andere Sorgen als die, den hungernden Sudetendeutſchen Hilfe zu bringen. Millionen emfiger Nadeln, Mil⸗ ltonen ſurrender Spulen roſten— die Glasöfen ſind erkaltet, die Wälder hallen nicht mehr wider vom Schall der Aexte— das Weberſchiffchen verſtaubt— mehr als neunhunderttauſend Volksgenoſſen in der Tſchechoſlowakei ſind arbeitslos gewor⸗ den— der Wirtſchaftstod hält reiche Ernte! Das deutſche Sudetenland war bis vor wenigen Jahren ein Gebiet emſigſter Arbeit. Der tſchechiſche Staat, dem man das von 3% Millionen Deutſchen bewohnte Gebiet gegen den ausgeſprochenen Willen und allem Selbſtbeſtimmungsrechte zum Hohn über⸗ antwortet hatte, war ſeit 1919 der gierige Nutz⸗ mießer deutſcher Arbeit. An deutſchen Steuergeldern haben ſich die neuen Herren gemäſtet, mit deutſchen Steuergeldern wurde das deutſche Volkstum unter⸗ jocht, mit deutſchen Steuergeldern erbaute der Tſcheche Hunderte von Tſchechiſierungsſchulen im ur⸗ deutſchen Land, errichtete er Zwingburgen und hohn⸗ lachte über die dummen Deutſchen, die ſich duckten, zahlten und Pflichten trugen, die widerſinnig waren. Mit tölpelhafter Hand zerſchlug der Tſcheche das feinnervige Wirtſchaftsſyſtem, das der Sudeten⸗ deutſche in jahrhundertelanger Mühe errichtet hatte, durch das er Millionen fleißiger Menſchen in land⸗ wirtſchaftlich karger, übervölkerter Landſchaft be⸗ ſcheiden zu ernähren vermochte. Erz⸗, Iſer⸗ und Rieſengebirge, Adlergebirge und Altvater ſind die Heimat des Haus⸗ gewerbes und der Kleininduſtrie. Ob es die Inſtrumentenmacher in Graslitz, die Gei⸗ genbauer in Schönbach, die fleißigen Spitzenklöpple⸗ rinnen, Handſchuhmacherinnen und Stickerinnen im Erzgebirge, die Glasbläſer und ⸗ſchleifer im Iſer⸗ und Rieſengebirge, die fleißigen Netzer oder Holz⸗ ſpanſchachtelerzeuger im Adlergebirge ſind, mit ihnen die vielen Zehntauſende von Arbeitern in den Textil⸗ fabriken, der chemiſchen und Steingutinduſtrie—— alle waren ſie emſig⸗fleißige, ſtrebſame, beſcheidene und deutſcher Kultur aufgeſchloſſene deutſche Men⸗ ſchen, Volksgenoſſen, die die Butter nie allzu dick auf ihr Brot zu ſchmieren vermochten, die aber ge⸗ nügſam und ſparſam in hartem Daſeinskampf ihr Deutſchtum hochhielten. Und in dieſem Lande, in dem vor bald 30 Jahren die nationalſozialiſtiſche Idee zum erſtenmal Künder und Bekenner fand, wütet heute der Hunger, jammern Hunderttauſende deut⸗ ſcher Arbeiterkinder nach Brot. Wohin wir auch kommen, überall der gleiche Jammer. Die verkehrte tſchechoſlowakiſche Wirt⸗ ſchaftspolitik hat überall die Abſatzmärkte verdorben, I Das erzgebirgische Städtehen Klostergrab die dilettantiſchen Regierer der„öſtlichen Schweiz“, der„Inſel des Friedens“, wie Maſaryk und Beneſch ſelbſtbeweihräuchernd ihre Republik nennen, haben die ſudetendeutſche Wirtſchaft in den Abgrund ge⸗ ſtürzt, und ſie ſtehen heute, am 15. Geburtstag ihres auf Lüge und Verrat aufgebauten Staatsweſens, vor einem Trümmerhaufen, vor deſſen Furchtbarkeit ihnen ſelbſt graut. Mit Liſt— nicht mit der bluti⸗ gen Brutalität ihrer huſſitiſchen Vorfahren— wollten ſie das Deutſchtum ſeiner wirtſchaftlichen Kraft be⸗ rauben, wollten ſie Nutznießer deſſen werden, was ſie nicht ſelber zu erarbeiten vermochten. Nun will es miemand geweſen ſein; der Schuld trägt an dem Chaos, das mit leichtſinnigem Ungeſchick und ränke⸗ vollem Haß geſchaffen wurde. Nun ſie merken, daß ſie gleichzeitig mit der ſudetendeutſchen Induſtrie den Lebensnerv ihres eigenen Staates getroffen haben, daß ſie die Henne geſchlachtet haben, die gol⸗ dene Eier legte, ſträuben ſich ihnen die Haare. Ob ihnen aber auch die Erkenntnis dämmert, daß ſie Hunderttauſende unglücklich gemacht, Zehntauſende in Siechtum und graues Hungerſterben geſtürzt haben? Mehr als 900 000 unſerer ſudetendeutſchen Volksgenoſſen ſind arbeitslos und ſie müſſen von der kümmerlichen Bettelſuppe der Unterſtützung dahinvegetieren, die ſie ſich von 10 Ke, d. ſ. eine Mark und 25 Pfennige in der Woche kochen können. Und Zehntauſende von treuſchaffen⸗ den Heimarbeitern vermögen ſelbſt bei zwölfſtündi⸗ als ger Tagesarbeit nicht mehr zu verdienen, die gleiche Summe, oder gar noch weniger. Im welt⸗ berühmten Glas⸗ und Textilinduſtriegebiet von Steinſchönau, das von 25 700 Einwohnern be⸗ wohnt wird, ſind 18 900 Perſonen arbeitslos oder An⸗ gehörige von Arbeitsloſen, die von 10—20 Ke. je Hausſtand in der Woche leben müſſen. Hier ſind alle Kinder unterernährt. Die meiſten Kinder erhalten nur aus den Suppenanſtalten der charitativen Ver⸗ bände die einzige warme Mahlzeit am Tage. In dem Geigermacherſtädtchen Schönbach verauktioniert der tſchechiſche Steuerbüttel die Meiſtergeigen, die 200300 Ke. wert ſind, für—4 Ke., nur um etwas herauszuſchinden, mit dem der tſchechiſche Militär⸗ moloch geſpeiſt werden kann. Im Bezirk Neudek mit 22800 Einwohnern ſind 52 v. H. aller Bewohner arbeitslos. Von den 200 000 Menſchen, die im Iſer⸗ Zuſammenſchluß des Neuhausbeſitzes Der Landesverband Baden im Reichs⸗ verband Deutſcher Neuhausbeſitzer und Eigenheimſiedler e. V. bittet uns um Auf⸗ nahme folgender Zuſchrift: Keine Wirtſchaftsgruppe iſt den Folgen der Deflation und des Einkommensrückganges ſo aus⸗ geſetzt, wie der Neuhausbeſitz. Aus eigener Kraft iſt es völlig unmöglich, die überhöhten Laſten, die ihre Urſache in der Bauüberteuerung haben, mit den ab⸗ geſunkenen Mieten und Einkommen in Einklang zu bringen. Schon ſeit Jahren haben ſich da und dort im Reich Neuhausbeſitzer zu Vereinigungen zu⸗ ſammengeſchloſſen, um ihre Nöte den Behörden und Leihkapitalbeſitzern vorzutragen und Erleichterung für die notleidenden Mitglieder zu erſtreben. Dieſe Vereinigungen bildeten ſich neben den ſchon be⸗ ſtehenden Althausbeſitzer⸗Vereinigungen, weil von dieſer Seite zu wenig Verſtändnis für die Notlage des Neuhausbeſitzes gezeigt wurde. Die Weſensart des Althausbeſitzes iſt eine andere, als die des Neu⸗ hausbeſitzes. Jener fühlt ſeine Not von der Seite der Steuern her, dieſer von der Seite der Zinslaſt. Deshalb richtet auch der Althausbeſitz ſein Augen⸗ merk in der Hauptſache auf die Abſchaffung der Haus⸗ zinsſteuer, womit der Neuhausbeſitz ſolange nicht ein⸗ verſtanden ſein kann, als ſeine Zinslaſten nicht in einem Ausmaß geſenkt ſind, welche eine ungefähre Angleichung der Mieten an diejenigen des Althaus⸗ beſitzes geſtattet. Die völlig verſchiedene Weſensart, die immer größer werdende Not des Neuhausbeſitzes, bei dem ſich der Unterſchied zwiſchen erreichbarer Miete und Laſten fortwährend erweitert, führte zum Zuſammen⸗ ſchluß aller Neuhausbeſitzervereinigungen im Reich zum Reichsverband Deutſcher Neuhausbeſitzer und Eigenheimſiedler Berlin W 35, Am Karlsbad 16. In ihm iſt die übergroße Zahl aller Neuhausbeſitzer heute vereinigt. Der Reichsverband ſteht in dauern⸗ der Fühlung mit den Reichsminiſterien, die er über die Lage fortlaufend unterrichtet. Im Bewußtſein, daß im nationalſozialiſtiſchen Staate alle Maß⸗ nahmen vom Geſichtspunkte des Allgemeinintereſſes getroffen werden, ſind auch alle Eingaben des Reichs⸗ verbandes an die maßgebenden Regierungsſtellen nur von dieſen Gedankengängen diktiert. So iſt be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß die öffentliche Hand mit ca. 9 Milliarden Mark Leihkapital und gewal⸗ tigen Bürgſchaftsverpflichtungen, die Kreditinſtitute mit ca. 6,9 Milliarden Mark Leihkapital am durch die Deflation verſchuldeten Neuhausbeſitz intereſſiert ſind. Nur die Geſundung des Neu haus⸗ beſitzes ſchafft die Möglichkeit, das notleidende und Rieſengebirge von der Glasinduſtrie leben, haben nur noch 70 000 Arbeit. Wohl am allerſchlimmſten aber ſteht es im A d⸗ lergebirge. Der Boden iſt hier ſo karg, daß ſelbſt die guten Bauern ihre Hoſenriemen in Jahren wie dem heurigen, das eine kümmerliche Ernte brachte, ſehr eng ſchnallen müſſen. Der Großteil der Bevölkerung jedoch lebt von Netzerei, Filetarbeit und Holzſpanſchachtelerzeugung. Die Preiſe, die für die Erzeugniſſe bezahlt werden, ſind zufolge der falſchen Wirtſchaftspolitik und der Kriſe ſo geſunken, daß die Bei den armen Handwebern in Deschnei(Adlergebirge) Leute trotz 12—14ſtündiger Tagesavbeit durchſchnitt⸗ lich nur noch einen Wochenlohn von 8,50 Kronen oder 106 Pfennigen erlangen können, wobei zu beachten iſt, daß die Le⸗ bensmittelpreiſe nicht niedriger ſind als im Reichl! Hunderttauſende ſudetendeutſcher Volksgenoſſen ſte⸗ hen knapp vor dem Hungertod! Wir haben die Pflicht, es nicht ſo weit kommen zu laſſen, wie bei unſeren Brüdern in Rußland, die zu Zehntauſenden verhungert ſind, weil wir uns zu ſpät um ſie geküm⸗ mert haben. Unmittelbar vor Deutſchlands Gren⸗ zen ſteht grauſe Not. Wer noch einen Groſchen übrig hat nach Erfüllung ſeiner Pflicht der innerdeutſchen Winterhilfe gegenüber, der ſende ihn an den Reichsausſchuß„Brüder in Not“, Berlin, Poſtſcheckkonto 85 000! Bauhandwerk und die Hunderttauſende, die im Bau⸗ handwerk Arbeit und Brot finden, in das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm einzureihen. Vor allem aber ſind die 2,5 Millionen Neuhausmieter an dem Laſtenabbau am ſtürkſten intereſſiert, weil nur hier⸗ durch eine Angleichung der Mieten an das vermin⸗ derte Volkseinkommen in genügendem Maße er⸗ folgen kann. Meleorſchwarm aus dem Drachen“ Eine endgültige Erklärung des ungewöhnlichen Sternſchnuppenfalls? Der Leiter der Sternwarte in Frankfurt a.., Dr. Bo da, erklärt: Bei dem Schauſpiel am Nacht⸗ himmel des 9. Oktober handelt es ſich um eine ganz unerwartete Begegnung der Erde mit einem Meteor⸗ ſchwarm, wie er zweifellos bisher nicht verzeichnet worden iſt. Es war der heftigſte Schnuppen⸗ fall ſeit Jahrzehnten. Die Ueberraſchung iſt um ſo größer, als für Anfang November erſt eine ſolche Begegnung erwartet wird, nämlich mit den Leoniden, die 1799, 1833 und 1867 beobachtet wur⸗ den. Dieſe aber ſind es auf keinen Fall. Es kommt rechneriſch auch kein anderer der etwa ein Dutzend um die Sonne kreiſenden Meteorſchwärme in Frage. Auch iſt es unwahrſcheinlich, daß der Komet Biela von 1852, der 1872 und 1885 als ſolcher Schwarm— alſo zerſtört— wiederkehrte, uns diesmal beſuchte. Der neue Schwarm, erklärte Dr. Boda weiter, kommt faſt genau aus dem Sternbild des Drachen— rechts von der Wega— ziemlich hoch am weſtlichen Himmel. Von dieſem Punkt aus zogen die Schnup⸗ pen ſtreuförmig über uns weg, Hauptrichtung Süden etwa. Damit iſt ungefähr die Bahn des Schwarms feſtgelegt: elliptiſch, geneigt zur Planetenebene, und unſere eigene Bahn ſo kreuzend, daß die Steine mit etwa 50⸗Kilometer⸗Sekunden, zu Tauſenden, zu Hun⸗ derttauſenden in unſere Erdhülle geraten; nicht Steine, ſondern Steinchen von Eiergröße, kaum ſchwerer als 50 Gramm, und gut 50 Kilometer über unſeren Köpfen. Sie werden ſichtbar infolge ihrer jähen Erhitzung auf vielleicht 20 000 Grad, wo⸗ bei ſie die Luft um ſich gleichfalls zum Aufglühen bringen. Wenn wir ſie ſehen, ſind ſie nur noch Leucht⸗ körper, phantaſtiſch grelle Luftſtreifen— ſie ſelbſt zerſtäuben in unſerem Luftbereich. Niederfall größe⸗ rer Körper oder auch Skeinregen kommt ja viel ſel⸗ tener vor, und zwar als Schlußerſcheinung beträcht⸗ licher Steine von Zentnergewicht, die hoch überm Erdboden platzen und niederregnen. Schwärme wie dieſer ſind in der Regel Ueberbleibſel eines Kometen. Dicſer neue Schwarm geht jetzt als jüngſte Buchung in die Geſchichte der Sternkunde ein. beſuchen. Filmrundſchau Alhambra:„Gruß und Kuß— Veronika“ Ueber die natürlich gewachſene ſchauſpielerſſh Kunſt Franziska Gaals und Paul Hörbiger vergißt man den ideendünnen, ganz von der Kom der Situation zehrenden Vorwurf dieſes Filmz Man möchte zwar ſelbſt einen leichten und lockerg Unterhaltungsfilm gelegentlich gern einmal auf eine halbwegs geſicherte gedankliche Grundlage geſten ſehen, aber die Herren Manuſkriptverfaſſer baun oft mehr auf die Kunſt der Darſteller und des g giſſeurs als auf ihre eigene. Sie ſagen ſich: die Gaal der Hörbiger und der Wallburg werden die Sat ſchon machen. Es genügt, ihnen„Gelegenheiten“ geben. Die Gaal nimmt die ihr gebotene Gelegen heit, ſich mit Grazie in das Herz eines ahnungslose Junggeſellen zu ſtehlen, auf eine ſo entwaffnende, 0 charmante Art und Weiſe wahr, daß auch der kriß ſche Zuſchauer nach anfänglicher Skepſis ſich ſchmun, zelnd erwärmt und dieſem netten, klugen, lachenden weinenden, ſchmollenden und liebenden Mädel, daß aus hundert luſtigen Verwicklungen eroberte Gli von Herzen gönnt. Die ſtärkſte Waffe dieſer Schau, ſpielerin iſt das Mimiſche. Es erinnert ein wenig an die phyſiognomiſche Ausdruckskunſt Lucie Eng, liſchs, aber die Sprache des Geſichts der Gaal iſt un, aufdringlicher, ſaſt möchte man ſagen, vergeiſtigge als jene der Engliſch und wirkt deshalb künſtleriſß. feiner. aul Hörbigers unverkrampfte Darſtel“ lungsart bleibt wiederum zu bewundern, und zan routinierte Otto Wallburg ſorgt für den nötigt grobkörnigen Ulk. Margarathe Kupfer und Kuß, Lilien ſpielen mit einer drollig verhaltenen Kom ein verliebtes Domeſtikenpaar älteren Semeſterz Ein unvermeidlicher Schlager auf das Kußbedürfuß der Veronika wird uns im Laufe des Abends wei, lich eingehämmert. c. Oe. eee 3 NSDAP-Miffeilungen Aus parfelamtlichen Bekanntmachungen entnommen PO. g Friedrichspark. Freitag, 13. Oktober, 20.30 Uhr, ig „Fliegenden Holländer“, C 3, 20, Sprechabend der Zelle! Schloß A—5 und B—). Erſcheinen Pflicht. 5 Friedrichspark. Freitag, 13. Okt., 20.30 Uhr, in un „Harmonie“, D 2, 6, Sprechabend der Zelle 4(D 2— 0) Erſcheinen Pflicht. 9 Friedrichspark. Freitag, 20. Oktober, 20.30 Uhr, ß der„Harmonie“, D 2, 6, Sprechſtunde der Zelle 2(B 6 un B 7, O1 und O). Erſcheinen Pflicht. 1 Friedrichspark. Freitag, 20. Oktober, 20.30 Uhr, in Ballhaus Sprechabend der Zelle 4(Parkring Hafenſtraße Erſcheinen Pflicht.. Humboldt. fällt aus. Neckarſtadl⸗Oſt. Sprechſtunden für Mitglieder finden jeden Mittwoch und Freitag, nachm. von—8 Uhr, durch den Ortsgruppenleiter in der Geſchäftsſtelle, Lange Rötter, ſtraße 58(Renſchgarage) ſtatt.— Die Amtswalterſitzungen werden von Donnerstag auf Freitag verlegt.— Kaſſen⸗ 5 verwaltung: Pg. Ilg, Eichendorffſtraße 46. Kaſſeſtunden ſind Mittwochs und Freitags von 19 bis 20 Uhr.— Die Zellen⸗ und Schulungsabende ſind von allen Mitgliedern, die nach dem 31. Dez. 1932 eingetreten ſind, unbedingt zu Anweſenheit der früher eingetretenen Pgg. er⸗ Der Schulungsabend am Freitag, 18. Okt, a wünſcht. Feudenheim. Freftag, 13. Oktober, 20.30 Uhr: Amts, walter⸗Appell; anſchließend Ausmarſch. Anzug: Uniſorm Feudenheim. Am 14. Oktober Zellenverſammlung der Zelle 1 im Schützenhaus.— Am 14. Okt. Zellenverſamm⸗ lung der Zelle 2 im Schützenhaus. Beginn jeweils d Uhr.— Amtswalterſitzungen von nun ab Mittwochs. g Lindenhof. Die Amtswalter⸗Sitzung findet zukünſtig Freitag abends 20.15 Uhr im Parteiheim in der Meer feldſtraße ſtatt. 4 Waldhof. Freitag, 13. Okt., 20.30 Uhr, Schulungs⸗ abend mit Pg. Richter für die Amtswalter der Partei ig der Wirtſchaft„zur Poſt“, Waldhof, Altrheinſtraße. NS⸗Frauenſchaft Waldhof. Freitag, 13. Okt., 20 Uhr, Heimabend ig der Waldhofſchule, Handärbeitsſaal. 6 Rheintor. Am Freitag, 18. Okt., 20 Uhr, veranſtaltel! die Ortsgruppe einen Deutſchen Abend zugunſten der RS Volkswohlfahrt, mit ſchönen Darbietungen im Wartburg Hoſpiz. Wir bitten die Parteigenoſſen, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. Seckenheim. Freitag, 13. Okt. 1933, 20.80 Uhr Mitgliederverſammlung im Schloß. Rednerin: Fra Lehlbach. Achtung— Ferienkinder! 8 Die Kinder der letzten Ferienkur in Altenbach kom men Samstag, 14. Oktober, zurück. Abholen un 12 Uhr an der Ingenieurſchule. Hitler⸗Jugend Die Gefolgſchaftsbannführer III /171, Weinheim u Pg. Franz Hoffmann IV/171, Hockenheim wurden iz Anerkennung ihrer Verdienſte um die HZ zu Unterbau führern befördert. 8. Gef. 1/171. Freitag, 19.55 Uhr, ſchaftsdienſt mit Lehrſchar. NSBO. g Sandhofen. Nächſter Schulungsabend am Freitag 13. Okt. 1933, 20.30 Uhr, im Lokal„Erholung“ für Zelle Thema: Verlorenes Land: Oberſchleſten. Sprecher: Pg. 2 Ad. Bieber. KDA. 8 Freitag, 13. Oktober, 20.30 Uhr, hat der Stützpunk Weinheim im Gaſthaus„Zum gold. Bock“ eine Verſamm lung. Pg. Architekt Johner und Baurat Römer ſpre chen über Siedlungsprobleme. 5 NSg. 1 Korps Neckarſtadt. Freitag, 13. Oktober 1983, 9 Uhr, im Lokal„Neckarſchloß“, Meßplatz 4: Inſtruktionz⸗ ſtunde und Appell. a Korps Jungbuſch. Freitag, 13. Oktober 1983, 20 Uhr, im Lokal„Arche Noah“, E 5, 2, Inſtruktionsſtund mit Appell. U- Schulplatz, Geſol⸗ SA⸗Motorſturm 3/171 Trupp I. Freitag, 13. Okt. 1933, 20 Uhr, tritt den geſamte Trupp Schwetzingen im„Eichbaum“ Plank ſtadt an. Sturm III/21 Battenſtein. Freitag, 13. Oktober 1933, 19.45 Uhr, Antreten vor der Ke6⸗Schule. Anzug Dienſtanzug. Außerdem iſt zu dem Dienſt zum Turnes Sport mitzubringen. Sta. Sturm 23(Hennrich): Antreten Freitag, 13. Oktohen 20 Uhr, im Sta⸗Heim. Dienſtanzug. m am die Seit. von geer! Pfer broch kelle! daue⸗ vorn Früh hen ſchön wied hat 1 liefer ſtellt, dabei Oeſte gewit ſo ho Es befrie geſtri dorff pro f zielt. Schri ler t. des u in de ſich u Liter 3 * teilte Jahr. org 6 Mü: hau brauc zeiau bahnd breite: Unter Die Zeitverhältnisse verlangen billige Artikel. Mouson 0e hen geselfe bringt sis in den hochwertigen Igemo-Erzeugnissen. Ver- langen Sie bei Ihrem Händler Igemo-Artikel und achten Sie auf die blau- rote Packung. Igemo bedeutet wahrhafte Qualität und Billigkeit. Was Mouson bringt ist gui 25 C loro Jolle 25. lern fHfaufcreme 754 c GSS 50 Jeð Des jerereme L ſeruo Hölmiseh- Messe- SO le Neslerseife 504 fue ,hje lach 254 seno Tahngasfe L ſotuo Mum wess 989 eriſch get! 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Die Trau⸗ ben aber, die ausreifen konnten und in den letzten schönen Wochen reichlich Sonne bekamen, verſprechen wieder einmal einen ganz ausgezeichneten Wein; hat man doch geſtern und heute bei den meiſten Ab⸗ lieferungen Moſtgewichte von 78 bis 85 Grad feſtge⸗ ſtellt, in einigen Fällen ſogar über 90 Grad. Es iſt allerdings zu beachten, daß die ſogenannten Oeſterreicher Trauben(Sylvaner) an ſich hohe Moſt⸗ gewichte ergeben, während der beſſere Riesling nicht ſo hohe Gradziffern aufweiſt. Es konnten geſtern und heute bereits Verkäufe zu befriedigenden Preiſen abgeſchlöſſen werden. Bei der geſtrigen Verſteigerung aus den Gräflich v. Obern⸗ mp. Schriesheim, 13. Okt. am M tt w 0 ch b een det. die Schrie Seite geher von den gegen Le geerntet. Zwei Pferdeglocken von dorffſchen Weinbergen in der Lage Vobach wurden pro Faß— 420 Liter Maiſche 310 Mk. und mehr er⸗ zielt. Einen Teil kaufte die Winzergenoſſenſchaft Schriesheim, der Reſt kam nach Doſſenheim. Händ⸗ ler traten nicht als Käufer auf. Ihre Reſtbeſtände des vorigen Jahrgangs hat die Winzergenoſſenſchaft in der vergangenen Woche ausverkauft; es handelte ſich um etwa 4000 Liter 1932er für den 80 Mk. je 100 Liter bezahlt wurden. 3 Jahre Zuchthaus für Falſchmünzer * Karlsruhe, 13. Okt. Am ſpäten Abend verur⸗ teilte die Große Karlsruher Strafkammer den 44 Jahre alten einſchlägig vorbeſtraften Reiſenden Ge⸗ org Grad aus Lambrecht in der Pfalz wegen Münzverbrechens zu drei Jahren Zucht⸗ haus, fünf Jahren Ehrverluſt. Die zur Tat ge⸗ brauchten Gegenſtände wurden eingezogen und Poli⸗ zeiaufſicht für zuläſſig erklärt. Der Angeklagte hatte nach der Anklage in Ettlingen vom Herbſt bis Früh⸗ jahr dieſes Jahres falſche Fünfmarkſtücke angefertigt und in verſchiedenen badiſchen Orten ausgegeben. Der Strafantrag des Staatsanwalts lautete auf vier Jahre Zuchthaus. * Schriesheim, 13. Okt. Als der Gendarmerie⸗ oberwachtmeiſter Landwehr den Steinbrecher Horn verhaften wollte, wurde er von dieſem mit einem Holzbeil niedergeſchlagen. Der Täter wurde von einem anderen Gendarmeriebeamten feſt⸗ genommen. * Karlsruhe, 13. Okt. Durch einſtimmigen Be⸗ ſchluß der außerordentlichen Delegiertentagung hat ſich der Badiſche Gaſtwirte verband e. V. aufgelöſt und geht in den Reichseinheitsverband, Gau Baden, auf. Damit hat die Tätigkeit des Badi⸗ ſchen Gaſtwirteverbandes aufgehört und die des Reichseinheitsverbandes Gau Baden, begonnen. * Ladenburg, 13. Oktober. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde die Veräußerung von zwei Gemeindebauplätzen in den unteren Gie⸗ ßengärten und eines Bauplatzes im Bordhof unter den üblichen Bedingungen genehmigt. Die Finanz⸗ lage der Stadt erlaubt es nicht, den von der Reichs⸗ kahndfrektion Mainz geforderten Zuſchuß zur Ver⸗ breiterung eines Brückenſteges zu bezahlen. Die Unterſtützung der in Schutzhaft befindlichen Für⸗ ſorgeempfänger iſt während ihrer Abweſenheit um den üblichen Zuſchlagsſatz zu kürzen. Für das Jahr 1984 kommt die Bürgerſteuer in gleicher Höhe wie 1933 zur Erhebung. Von dem Gemeindeumſchul⸗ dungsgeſetz wird Gebrauch gemacht und Herr Bür⸗ germeiſter Dr. Reuter ermächtigt, den Beitritt der Gemeinde Ladenburg als Mitglied zum Umſchul⸗ dungsverband zu erklären. L. Plankſtadt, 12. Oktober. Pfarrer Augenſtein, der hier viele Jahre in der kath. Kirchengemeinde tätig war, iſt ab 15. Oktober an die Pfarrei Offenburg verſetzt worden. Am den Raſtatter Kommt eine zeitgemäße Amgeſtaltung? Bekanntlich erhielt der Raſtatter Schloßplatz — jetzt Adolf⸗Hitler⸗Platz— vor etwa 12 Jahren nach dem Plane des Profeſſors Läuger⸗Karlsruhe ſeine heutige Geſtalt. Der Wechſel auf allen Ge⸗ bieten, den die deutſche Revolution gebracht hat, rechtfertigt es, auch an dieſem Objekt Kritik zu üben und für eine ſchönere und zweckmäßigere Geſtaltung dieſes weſentlichen Beſtandteils der Raſtatter Schloßanlagen einzutreten. Der fundamentale Fehler, der mit dem Platze damals gemacht wurde, beſtand darin, daß man die Fläche in ihrem größeren Teile vertiefte und mit dem Abhub wieder andere Teile des Platzes zudeckte. Für den Gärtner und Architekten iſt die ebene oder erhabene Fläche der beſte, weil natürlichſte und ſchönſte Baugrund. Es war unnatürlich und daher unzweckmäßig und unſchön, die ſchöne ebene Fläche des Platzes zu zerſtören. Wenn anderwärts, wie zum Beiſpiel im Kloſter im Dörfel oder in großem Ausmaße in Mannheim am Waſſerturm die Gärten und Zieranlagen vertieft, unter die Straßenhöhe, an⸗ gelegt ſind, ſo geſchah das doch nur der Not ge⸗ horchend, weil Straßenanlagen und natürliches Ge⸗ lände um dieſe Höhe differierten. Auf unſerem Schloßplatz hat man dann den Aushub zu beiden Seiten des Platzes wie auf einem Schuttabladeplatz zu zwei langen Räumen, deren Flächen unverwertet liegen, und zur Erhöhung des hinteren Teiles des Platzes verwendet. Dort ſtehen die alten intereſſan⸗ ten Maulbeeer bäume, und man müßte dieſe vor der Zuſchüttung beſonders ſchützen. So iſt der Platz an ſich bis heute ſtimmungslos und ausdrucks⸗ los geblieben. Nur durch die Errichtung des 40er⸗ Denkmals erhielt er Charakter. Aus dem Platze wäre aber mit verhältnismäßig einfachen Mitteln etwas ganz anderes zu machen. Im Einklange mit der ſchlichten aber monumentalen Faſſade des Schloſſes, wäre der Platz ſchlicht aber monumental zu geſtalten. Das würde zunächſt erreicht durch die Wieder⸗ herſtellung der urſprünglichen ebenen Fläche. Die Aufſchüttungen ſind abzutragen und die Abhebungen damit wieder aufzufüllen. Die Grundlage der Platz⸗ anlage bildet eine geſchloſſene Raſenfläche. Dieſe ſoll nicht von Wegen durchzogen werden und ſoll nicht mit Pflanzengruppen, Blumen, Zierpflan⸗ zen, Sträuchern oder Bäumen beſetzt ſein. Sondern dieſer Raſen ſoll jedermann eine freie Begehung er⸗ möglichen. Der zweite Baumreihen, Beſtandteil der Platzanlage ſind die den Platz an ſeinen beiden Längsſeiten umſäumen. Beiderſeits drei bis vier Baumreihen dürften genügen. Die Bäume müſſen ſich für den Boden eignen, ſie müſſen langlebig und hochwüchſig ſein und eine monumentale Krone bil⸗ den. Vielleicht kann ſolcherweiſe die duftige Linde Verwendung finden. Am vollkommenſten entſpricht den genannten Anforderungen die kanadiſche Pappel. Der dem Schloßplatze anliegende Muſeumspark gibt über den Habitus verſchiedener Laubbäume, darunter der Ulme, des Ahorns und der Pappel, und ihres Gedeihens an dieſem Standorte wertvollen Auf⸗ ſchluß. Enge Pflanzung iſt zu vermeiden. Die Bäume ſind licht zu ſtellen, die Reihen in 20 Meter Abſtand, in den Reihen 15 Meter Abſtand, damit die belebende Wirkung von Licht und Schatten zur Gel⸗ tung kommt. Solcherweiſe bilden die Baumreihen auch den erwünſchten Schutz gegen die grelle Sonne. In den Baumreihen ſind daher reichlich weiße ge⸗ räumige Bänke aufzuſtellen, die mit ihrem Weiß in dem Grün des Raſens und der Bäume außerordent⸗⸗ lich dekorativ wirken. Als dritten Beſtandteil des Platzes denke ich mir als deſſen hinteren Abſchluß in der Mitte der Schmalſeite einen muſchelförmigen Pavil⸗ lo n. Er iſt maſſiv gebaut, um ſein inneres Rund zieht im Halbkreis eine Bank. Dieſe kann von Alt und Jung, ſelbſt an ſonnigen Wintertagen, benutzt werden. Zu dem Pavillon hinauf führen beiderſeits breite Rampen. In die Stirnſeite iſt ein Zierbrun⸗ nen eingebaut, der ſein Waſſer in ein davorliegendes Waſſerbecken ergießt. Da die alten Maulbeer⸗ bäume nicht bſeitigt werden ſollen, iſt der Pavillon vor dieſe zu verlegen. Die füngſt gepflanzte Hitlerlinde bildet für die Umgeſtaltung des Platzes kein Hindernis. Sie kann federzeit verpflanzt werden. Ueberhaupt iſt ein ſolch weiter Raſenplatz für eine Linde als lebendes Mo⸗ nument nicht der nichtige Ort. Die Linde wirkt erſt durch Anlehnung an Baumwerke. Bei einer ſolchen Umgeſtaltung des Schloßplatzes bildet derſelbe eine zwar ſchlichte aber monumental ſchöne Anlage. Die Anpaſſung an den Schloßbau iſt eine vollkommene. Schloß und Platz ergänzen ſich in der glücklichſten Weiſe, Altes und Neues ſind wun⸗ derbar harmoniſch verbunden. Aber auch von großer praktiſcher Bedeutung wäre eine ſolche Umgeſtaltung des Platzes. Raſtatt liegt ſehr zentral in der Mitte des Landes, es hat eine landſchaftlich ſchöne Um⸗ gebung und es liegt ſehr verkehrsgünſtig an einer der wichtigſten Eiſenbahnlinien und Autoſtraßen des Reiches. Die Stadt eignet ſich daher ſehr gut zu Maſſenveranſtaltungen der verſchiedenſten Art und wird zu ſolchen auch oft benutzt. Einen ſchöneren und paſſenderen Verſammlungsplatz bei ſolchen An⸗ läſſen wird man nicht leicht finden. Die Redner be⸗ nutzen den Schloßbalkon zu ihren Anſprachen an die Menge, die Muſik hat ihren Platz im Pavillon. Die Akuſtik iſt beiderſeits vorzüglich. Nicht nur die Stadt, ſondern auch das Land wird mit einer ſolchen Umgeſtaltung des Raſtatter Schloßplatzes um eine Sehenswürdigkeit und um einen An⸗ zi ehungspunkt bereichert. Fr. Brugier-Creuzbauer. Aus der Pfalz Seeliſche und geiſtige Aufrüſtung Brigadeführer Schwitzgebel ſprach in Neuſtadt bp. Neuſtadt a. d.., 13. Okt. Im vollbeſetzten Saalbauſaal ſprach Donnerstag abend Profeſſor Ewald Banſe⸗Braunſchweig über Weſen und Aufgabe der Wehrwiſſenſchaft. Auch Brigadeführer Schwitzgebel nahm an dieſem Tage der SA und des geiſtigen Soldatentums das Wort. Von t, führte er u. a. aus: W̃ 1 Deutſchland die großen 75 un iſt es die Er⸗ kenntnis, da eine ſeel Bea 1 U 1g ſtattfint driege aber 1 Gefahr für Der utſchland Wenn heute ch 2 1 10 1 wird, dann iſt es die Schuld der in Geuf Deutſchland bekämpfen. ſie iſt Deutſchland eine Gefahr Wir rüſten nicht auf mit Gew ſon⸗ dern geiſtig und ſeeliſc h, w dem Willen, die Nat l Dazu müſſen wir uns nd erziehen, damit müſſen en, wie ſie Adolf Hitler will. zu ſtarken, kräf⸗ tigen und ſeel Menſchen, damit wir bereit ſind, die Nati Auch die Saar kein Jorado für Beller * Landſtu hl, 13. Okt. Auf Veranlaſſung der Re⸗ gierungs skommiſſion werden ſeit einiger 5555 in ver⸗ ſchiedenen Orten des 55 rgebietes große Ra z zien gegen Landſtr er und Bettle 1 910 rch⸗ geführt, die ſich ſeit Dr hrung der großen Aktion gegen das Beltelün weer im Reich über die S aarlandgrenze verzogen haben. Viele um die vielfach htlinge zu ſein, erhalten. Die davon geben an, politiſche Fli Aufenthaltsgenehmigung zu in den Städten umherlungernden oder Bettelzüge aufs Land unternehmenden Leute werden durch die Polizei genau kontrolliert und ſofort über die Grenze abgeſchoben, wenn 1. im Saargebiet un⸗ erlaubt iſt. Bis zu 25 wurden bereits auf einen Schlag feſtgenommen. Die Verhafteten werden in Trupps zuſammengeſtellt und meiſt per Bahn 1 die Pfalzgrenze abbefördert. In Bruchhof z. B. tra⸗ fen bereits ſolche Abteilungen ein, ebenſo im 98 hof Zweibrücken. Gendarmerie nimmt die Ankömm⸗ linge in Empfang. Soweit ſie ohne Papiere ſind, werden ſie bis zur Klärung weiter feſtgehalten, eben⸗ o ſolche, die irgend einer raftat verdächtig ſind. Jedenfalls wird das Saargebiet immer weniger ein Dorado für allerlei zweifelhafte Geſellen. ener Reichsſtatthalter Wagner beſucht Heidelberg * Heidelberg, 13. Okt. Zum erſten Male ſtattete Reichsſtatthalter Robert Wagner geſtern der Stadt Heidelberg einen offi⸗ ziellen Beſuch ab, nachdem er früher ſchon ein⸗ mal aus anderen Anläſſen in Heidelberg geweilt hatte. Mit dem Kraftwagen in Begleitung von Stabsleiter Röhm aus Karlsruhe kommend, wurde er an der Stadtgrenze von Bürgermeiſter Wetzel und Kreisleiter Dinkel empfangen. Die Fahrt ging durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Stadt, in denen eine rieſige Menſchenmenge dem Reichsſtatt⸗ halter ſtürmiſch begrüßte. Die geſamte Schuljugend Heidelbergs bildete Spalier, am Rohrbacher Ueber⸗ gang überreichten drei kleine Hitler⸗Buben dem Reichsſtatthalter einen prächtigen Blumenſtrauß. Die Fahrt ging zunächſt zum Rathaus, wo ſich im Rathausſaal neben der Stadtverwaltung mit Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Nein haus an der Spitze auch die Vertreter der ſtaatlichen Behörden, ſo Polizei⸗ direktor Henninger und die Vertreter der NoeSDaA eingefunden hatten. Nach einer kurzen Begrüßung ergriff Oberbürger⸗ meiſter Dr. Nein haus das Wort, um in längeren Ausführungen über die Verhältniſſe der Stadt Hei⸗ delberg zu ſprechen. Der Oberbürgermeiſter wies beſonders auf die Not der Stadt hin, deren Haus⸗ haltsplan für 1933 mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 3,2 Millionen abſchließt und der aus vergan⸗ genen Jahren noch ungedeckte Fehlbeträge von 3,6 Millionen hat. Alle von der Stadt feſtgeſetzten Steuern ſeien aufs ſtärkſte angeſpannt, alle ſtädtiſchen Ausgaben wurden gedrückt, während die Wohlfahrts⸗ laſten in den letzten vier Jahren von 5 auf 8,2 Mil⸗ lionen geſtiegen ſeien. Dazu komme der hohe Schul⸗ dendienſt mit 3,75 Millionen in dieſem Jahre. Da das Umſchuldungsgeſetz nur wenig Hilfe bringen könne, werde auf die organiſche Zinsſenkung der Reichsregierung gehofft. Auf allen Gebieten ſeien Rückſtände vorhanden, weil Kaſſenreſerven nicht mehr vorhanden ſeien. Obwohl die Stadtverwaltung mit Erfolg bemüht geweſen ſei, einen Teil der Arbeits⸗ loſen wieder in den Arbeitsprozeß einzugliedern, müſſen doch noch immer faſt ein Drittel der Bevöl⸗ kerung aus öffentlichen Mitteln unterhalten werden. Von den befonderen Plänen und Wünſchen erwähnte der Oberbürgermeiſter die Förderung der Bautätig⸗ keit und der Landwirtſchaft, den Ausbau des Band⸗ haus⸗Saales im Schloß und die Erneuerungen im Bereich der Univerſttät. Der Reichsſtatthalter erklärte, daß es ſein eifriges Beſtreben ſei, im Einvernehmen mit der Reichs⸗ regierung die Wünſche zu erfüllen, vor allem auch hinſichtlich der Univerſität und der Herrichtung ihrer Inſtitute. In Heidelberg lägen die Dinge inſofern ziemlich ſchwierig, weil nur durch Hebung des ge⸗ ſamten Wirtſchaftslebens, vor allem durch Förde⸗ rung des Fremdenverkehrs geholfen werden könne. Dann begab ſich der Reichsſtatthalter vor das Rathaus, wo er die Front der hier auf⸗ marſchierten SS, Sa und Sta. abſchritt. Stabs⸗ leiter Röhm betonte in ſeinen Begrüßungsworten, daß Heidelberg ſeit jeher eine Hochburg des Natio⸗ nalſozialismus geweſen ſei. Hierauf richtete der Reichsſtatthalter an die zahl⸗ reich verſammelte Bevölkerung einige herzliche Worte, in denen er verſprach, für die vom Ober⸗ hürgermeiſter vorgetragenen Wünſche der Stadt Ab⸗ hilfe zu ſchaffen, ſoweit es in ſeiner Kraft ſtehe. Dann beſtieg der Reichsſtatthalter mit ſeiner Be⸗ gleitung die bereitſtehenden Kraftwagen zu einer Beſichttgungsfahrt, die ihn zur Wilckensſchule am neuen Güterbahnhof vorbei zu den Schulbaracken in Kirchheim, zur Randſiedlung im Pfaffengrund und weiter zum Lehrerſeminar in Neuenheim führt, wo er das Lager des freiwilligen Arbeitsdienſtes beſich⸗ tigt. Die Fahrt geht dann zum neuen Ehrenfriedhof, am Mittelſtands⸗Sanatorium Speyerer Hof vorbet über das Schloß zum Karlstor und zur neuen Schlierbacher Landſtraße. Am Marktplatz findet der offizielle Beſuch dann ſein Ende. —————— 6. Seite/ Nummer 474 Freitag, 13. Oktober 1983 — Während man ſich im Ruhrgebiet und an ande⸗ ren Orten bemüht, Ferngasleitungen über viele hun⸗ dert Kilometer zu errichten, kommt die Meldung von einer Erfindung, die die Verwendung von Gas überall ohne Zuleitung möglich macht. Wie bei dem Ferngas handelt es ſich auch bei dem neuen Gas um ein Nebenerzeugnis der Kohlen verwertung. Erſt vor kurzem iſt es der deutſchen Technik gelun⸗ gen, auf dem Gebiet der Kohleverflüſſigung ſo weſent⸗ liche Verbeſſerungen zu erzielen, daß eine deutſche Selbſtverſorgung mit Benzin in Ausſicht ſteht. Jetzt iſt dieſes Verfahren auch hinſichtlich ſeiner Nebener⸗ zeugniſſe weiterentwickelt worden. Ein ſehr hoch⸗ wertiges abfallendes Erzeugnis iſt das Propan, ein ſehr heizfähiges Gas, das aus den Elementen Waſſer⸗ ſtoff und Kohlenſtoff beſteht. Man kann es verdich⸗ ten und in Stahlflaſchen ähnlich wie die Kohlen⸗ ſäure aufbewahren. Die Verdichtung kann ſogar ſo weit getrieben werden, daß das Gas flüſſig wird. Schon ſeit langer Zeit werden Verſuche angeſtellt, um Heiz⸗ und Leuchtgas in handlichen Flaſchen auf⸗ zubewahren. Dieſes Verfahren wird bei der Reichs⸗ bahn zur Erleuchtung der Züge angewendet. Aber die bisher verwendeten Gaſe hatten ſo große Nach⸗ teile, daß die Benutzung der Stahlflaſchen im Haus⸗ halt nicht möglich war. Das Propan⸗Gas iſt frei von allen dieſen Schwierigkeiten und außerdem ſo ungefährlich, daß man es jeder Hausfrau in die Küche ſtellen kann. Es iſt ein farbloſes, brennbares Gas, das ein etwas höheres ſpezifiſches Gewicht als das Leuchtgas der ſtädtiſchen Gaswerke hat. Das Gas iſt fret von Kohlenoxyd, ſo daß die Gefahr einer Gasvergiftung nicht beſteht. Es wird auf zehn Atmoſphären verdichtet und dann flüſſig in Stahl⸗ flaſchen aufgeſpeichert. Der Inhalt der Flaſche hat einen Brennwert von ungefähr 50 Raummeter as⸗ wöhnlichen Leuchtgaſes. Man kann mit dieſer Menge einen Hausalt ein bis drei Monate lang verſorgen. Dazu kommt der weſentliche Vorteil, daß der Betrieb mit Propan⸗Gas billiger kommt als mit elektriſchem Strom. Die Verwendung des Gaſes kommt überall dort in Frage, wo der Anſchluß der Haushaltungen an ein Gaswerk unmöglich iſt. Die Verwendung von Propan⸗Gas kommt auch für Kleininduſtrien in Frage. Somit iſt ein Gasbetrieb für Heiz⸗ und Leuchtzwecke künftig für jedermann möglich. Es iſt daran gedacht, die Stahlflaſchen auszuleihen und bei Erſchöpfung des Inhalts gegen neue auszutauſchen. Für viele Familien wird die Gasverſorgung im eige⸗ nen Heim auch die Möglichkeit geben, einen Gasbade⸗ ofen änzuſchaffen. Der Betrieb wird durch das Pro⸗ pan⸗Gas ganz weſentlich verbilligt. Zalreiche andere Anwendungsmöglichkeiten erſchließen ſich auf dieſe Weiſe. Da Propan war bisher nur dem Fachmann bekannt. Es wurde hauptſächlich aus dem Erdöl ge⸗ wonnen. Die jetzige Darſtellung im Großen iſt den Leunag⸗Werken in Bitterfeld gelungen. Das Gas fällt ſtändig als Nebenerzeugung bei der Herſtellung des Leuna⸗Benzins an, das durch die Kohlehydrierung gewonnen wird. * — Wußten Sie ſchon, daß Heringe in ihren Aufent⸗ haltsgebieten ſehr anſpruchsvoll ſind? Man ſollte es nicht glauben, aber Dr. W. C. Hodgſon, der Experte des engliſchen Fiſchereiamtes, hat es ausdrücklich feſt⸗ geſtellt, nachdem ſich die Mitglieder der Herings⸗Han⸗ dels⸗Vereinigung bet ihm über den ſchlechten Fang in dieſem Sommer beklagt hatten. Dr. Hodgſon ſagt, daß der Hering ſich nur in kaltem Waſſer wohlfühle und aus dieſem Grunde ſich in dieſer Saiſon nicht auf den Heringsbänken an der Küſte Englands ein⸗ finden werde, da der heiße Sommer das Waſſer der⸗ art erwärmt hat, daß ſich nur noch Thunfiſche darin wohlfühlen; daher auch die guten Thunfiſch⸗Fänge in der Nordſe. Anknüpfend daran belehrte Dr. Hodgſon die Vertreter der Herings⸗Handels⸗Vereinigung auch darüber, daß die Heringe ſich ſogar von dem Mond beeinfluſſen laſſen. Der beſte Fang wird ſtets bei Vollmond gemacht werden, während bei zunehmen⸗ dem Mond ſich nur wenige der anſpruchsvollen Bur⸗ ſchen fangen laſſen. Riedler von Kruſen B R AU N 20 COPYRIGHT 1088 BY ULLSTEIN AG BERLN R O MAN VON CRT J. 19. Um fünf Uhr morgens ſagte Arnold Kirchhoff: „Die einzige Schwierigkeit iſt der Nachtpförtner.“ Bettina ſchob trotzig den Kopf in die Kiſſen: „Mein Mann wird mich doch wohl noch beſuchen dürfen.“ „Sicher, ſicher,“ erklärte Arnold,„ich muß dann nur dem braven Mann beibringen, daß eine Frau Haßlinde und ein Herr Döring unter dem Namen Kirchhoff miteinander verheiratet ſind. Ob ihm das ohne weiteres einleuchten wird, weiß ich nicht.“ Bettina küßte ſeinen Handrücken. „Schneidemühl wird ſchlecht von mir denken. wirſt mich wieder ehrlich machen.“ „Ja, Liebes,“ ſagte er,„aber da müſſen wir mit einem großen Aufräumen und einem großen Nach⸗ denken anfangen. Du kannſt doch nicht in Kruſen in einem Rohbau leben, im Frühjahr Kartoffeln ein⸗ pflanzen, im Sommer Garben binden und im Herbſt Rohſeide ſpinnen oder auf der Dreſchmaſchine ſitzen.“ „Ich kann alles, was du willſt,“ behauptete Bet⸗ tina und glaubte es auch, denn was hätte ſie in dieſer Stunde nicht geglaubt? „Mein Schäfchen, du kannſt nichts von dem, was wir in Kruſen brauchen.“ „Dann werde ich es lernen.“ „Du wirſt es nicht lernen und du wirſt es auch nicht nötig haben. Ich muß jetzt erſt mal ſehen, was ich mit uns beiden anfange.“ „Wann darf ich nach Kruſen?“ „Bitte, vorläufig noch nicht!“. i „Und wann kommſt du mich in Berlin beſuchen?“ „Hoffentlich bald.“ „Sehr bald?“ „Hoffentlich ſehr bald. Du Liebes, nicht ungeduldig Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Mit dem Ingenieur und Raketenforſcher Rein⸗ hold Tiling iſt ein Mann aus dem Leben geſchie⸗ den, der große Leiſtungen auf dem Gebiete der Rake⸗ tenforſchund und der Raumſchiffahrt vollbracht hat. Tiling war mit ſeiner Aſſiſtentin und ſeinem Werk⸗ meiſter im Begriff, eine neue Rakete herzuſtellen. Er arbeitete in der Werkſtatt, die ihm auf dem weſtfäl. Gut Ahrenshorſt zur Verfügung geſtellt worden war. Seit fünf Jahren war er hier mit den Experimenten an ſeiner Weltraumrakete beſchäftigt. Tiling wollte gerade eine Pulverpatrone in die Rakete einführen, als ſich die ganze Ladung— 18 Kilogramm Schwarz⸗ pulver— entlud. Durch das Unglück wurde die ge⸗ ſamte Werkſtatt zerſtört, und Tiling und ſeine Aſſiſtentin erlitten durch die rieſige Stich⸗ flamme ſchwere Brandwunden Der Mon⸗ teur, der etwas abſeits ſtand, wurde weniger ſchwer verletzt. Die Körper Tilings und der Laborantin waren durch die Brandwunden ſchwer entſtellt, ſo daß von Anfang an wenig Hoffnung beſtand, die bei⸗ den Verwundeten am Leben zu erhalten. Sie ſind beide den Verbrennungen erlegen. Tiling iſt mitten aus einer Arbeit herausgeriſſen, die einen großen Erfolg verſprach. Der Ingenieur, der im 40. Lebensjahre ſtand, verfolgte andere Grundſätze als die Mehrzahl der anderen Forſcher der Raumſchiffahrt. Ihm kam es nicht darauf an, eine Rakete zu erbauen, die irgendwo in die Welt abge⸗ feuert wurde, ſondern er machte ſeine Verſuche mit einer Art Raketenflugzeug. Wenn die Rakete ihren höchſten Punkt erreicht hatte, entfalteten ſich ihre Tragflächen, und ſte kam im Gleitflug langſam wie⸗ der auf die Erde zurück. Der Antrieb erfolgte durch eine Pulverfüllung, die zur Exploſton gebracht wurde. Durch die ungeheure Exploſton erhielt die Rakete ihren Auftrieb. Die Steuerungsorgane waren ähn⸗ lich denen eines Flugzeuges. Die Steighöhe konnte genau feſtgelegt werden. Die Auslöſung des drei Meter langen Geſchoſſes geſchah auf elektromechanti⸗ ſchem Wege. Für Tiling ſind die fünf Jahre ſeiner Erfinder⸗ tätigkeit eher Leidensjahre als Jahre des Erfolges geweſen. Er hat das Schickſal ſo vieler Erfinder ge⸗ teilt. Man hat über ihn und ſeine phantaſtiſchen pförtner?“ i 5 Pläne gelächelt, und ſeine zahlreichen Mißerfolge, Höring acht. 8. Darüber die bei derartigen Verſuchen nie ausbleiben können, nur mit einem verſtändnisinnigen Kopfſchütteln quittiert. Tiling hat ſich aber nicht entmutigen laſſen. Seine erſten Verſuche hat er am Nordſeeſtrand unternommen, und zuletzt hat er ſeine Rakete im Jahre 1932 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin Reinhold Tiling gezeigt. Auch hier hatte er Pech, denn bei beiden Startverſuchen ſtürzte die Rakete ſchon aus geringer Höhe wieder ab. Tiling verfolgte mit ſeiner Konſtruktion nicht den Zweck, den Weltraum zu erforſchen, ſondern er wollte die Rakete in den Dienſt der Güter⸗ und Poſtbeförderung ſtellen. Er verfolgte die alten Ziele der Raumſchiffahrtsforſcher, die von dem Gedanken ausgehen, daß ſich Luftfahrzeuge in der Strato⸗ ſphäre infolge des mangelnden Luftwiderſtandes mit unendlich größerer Geſchwindigkeit fortbewegen kön⸗ nen als in den tieferen Regionen. Ein Verſuch, den er in dieſen Tagen auf der Inſel Wangeroog vor⸗ nehmen wollte, ſollte zeigen, daß ſeine Konſtruktion im letzten Jahre bedeutende Fortſchritte gemacht hat. 223 A — Wieviel das Betteln auf den Straßen und jn den Häuſern oft einbringt, hat ſich bei einer polizei, lichen Razzia herausgeſtellt, die in einem Bielefelder Stadtbezirk unternommen wurde. Es wurde eine Reihe von Landſtreichern feſtgenommen. Bei einem dieſer Leute fand man Erſparniſſe in Höhe von 1000 Mark, die er ſich nach und nach zuſammengebettelt hatte. Dieſer Fall zeigt wieder einmal, daß der Lin⸗ derung der Not wirklich gedient iſt, wenn die Bey kerung ihre Gaben an die Stellen abführt, die hier⸗ für auserſehen ſind. 8 — An den ſtädtiſchen Mittelſchnlen in Dortmund haben jetzt die erſten Schachlehrkurſe begonnen. Der: Unterricht findet zweiſtündig zweimal in der Woche ſtatt. Um die Schachlehrkurſe in möglichſt vielen Schulen zu verbreiten, wird der Deutſche Schachbund eine Sammlung veranſtalten, um den Schulen das vielfach fehlende Spiel⸗ und Uebungsmaterial zur Verfügung zu ſtellen. . — Einer der beliebteſten Operettendarſteller Bel⸗ grads iſt der Tenor Milan Tomotitſch, der nicht nur durch den blendenden Glanz ſeiner Stimme, ſondern durch die faſzinierende Erſcheinung die Herzen des jugoſlawiſchen Theaterpublikums im Sturm erobert hatte. Dieſer Tage trat der ſchöne Milan in einer Operette auf, mußte aber nach dem zweiten Akt ab⸗ brechen, weil ſich eine akute Blinddarmentzündung zeigte, die ſchon ſo weit vorgeſchritten war, daß eine ſofortige Operation notwendig wurde. Man ſchaffte ihn ins Krankenhaus, er wurde narkotiſiert— ſoweſt erregt es nur wenig allgemeines Intereſſe, denn es ſind ſchon andere Menſchen und andere Tenöre am Blinddarm erkrankt. Aber Milan machte auch wäh⸗ rend der Operation eine Ausnahme. Plötzlich be⸗ gann er mit voller Stimme die große Arie Aclio mare zu ſingen. Man kann ſich die Verblüffung der Aerzte vorſtellen, die operieren mußten, während der Patient in den ſüßeſten Tönen ſein abendlich bejubel⸗ tes Auftrittslied„hinlegte“. Trotz dieſer muſikalt⸗ ſchen Störung wurde die Operation raſch und mit gutem Erfolg beendet. Als man dem Tenor nach ſeinem Erwachen mitteilte, daß er den Chirurgen eine Gratis⸗Vorſtellung gegeben hätte, war er noch erſtaunter als die Aerzte— er wußte von nichts, Das ſcheint ein Beweis zu ſein, wie außerordentlich ſtark das Unterbewußtſein auch im Aetherrauſch wirkt. Der Tenor, der, wie nachträglich bekannt wurde, gerade dieſe Arie mit Aufbietung aller ſtimm⸗ lichen und ſeeliſchen Kräfte geprobt hat und immer weren en rx vor Beginn ein gewiſſes Lampenfieber verſpürte, war völlig von dieſer ziemlich ſchwierigen Geſangs⸗ partie beſeſſen. Als nun das Bewußtſein ausgeſchal⸗ tet wurde, und das Unterbewußtſein frei und un⸗ gehemmt ſich entfalten konnte, ſtieg die Arie gewiſſer⸗ maßen freiſchwebend ohne Kontrolle des Intellektes aus verborgenen Angſtbezirken der Seele. Geſchäftliche Mitteilung Unter der Bezeichnung Gas⸗Luft⸗Schutz Dr. Leonhard Herrdegen, Mannheim, Jungbuſchſtraße 22, wurde in Mannheim eine Firma gegründet, die ſich nur mit Luft⸗ abwehr befaßt. Soweit bekannt, iſt dies ſogar das ein⸗ zige Spezial⸗Unternehmen in Süddeutſchland. Nach fahre⸗ langen Verſuchen auf med und chem. Wege wurden alle die Mittel, die zur erfolgreichen Abwehr notwendig ſind, in einer Gasſchutz⸗Apotheke, DR 1271816, zuſummen⸗ geſtellt. Die Ausarbeitung dieſer Apotheke hat die Unter⸗ ſtützung don berufenſter Seite erfahren. Jeder Deutſche muß an dieſen Mitteln Intereſſe haben, denn es iſt Selbſt⸗ ſchutz. Obige Firma iſt geune bereit, jede gewünſchte Aus⸗ kunft zu geben und geſtattet unentgeltliche Beſichtigung aller Gas⸗Schutz⸗Mittel. 111 50 unübertroffen bei Rheume- Sicht Kopfsch Merzen Ischias, Hexenschuß u. Erkältungs-⸗ krankheiten, Stark harnsäurelésend, bakterientötendl Absolut unschäd- lichl Ein Versuch überzeugt] Fragen Sie Ihren Arzt. Sie ſchloß die Augen und legte den Kopf zurück. Ich bin gar nicht ungeduldig. Ich werde ganz brav warten.“ Sie lächelte ein wenig.„Ich werde mich ſo ausruhen. Weißt du, es iſt ſo herrlich bequem, wenn man ſicher iſt, daß ein anderer für einen nach⸗ denkt. Bin ich ſehr faul?“ „Tüchtige, ſelbſtändige Frau!“ ſpottete er. „Bin ich ja gar nicht. Muß ſchrecklich ſein, auf die Dauer ſelbſtändige Frau zu ſein.“ Er küßte ſie raſch, dann erhob er ſich: „Und was machen wir nun doch mit dem Nacht⸗ * Er machte gar nichts mit dem Nachtpförtner, denn er entdeckte ein Fenſter, durch das er das Haus un⸗ geſehen verlaſſen konnte. Er öffnete es und lauſchte: die Straße war menſchenleer. Ein kleiner Sprung, zwei Meter in die Tiefe und er ſtand in dem kalten Morgen. Wenn man mich jetzt geſehen hat, dachte er ver⸗ gnügt, werde ich auch noch als Einbrecher verhaftet. Aber anſcheinend hatte ihn niemand geſehen. Die Straße war weit, leer und dunkel. In der Ferne lichtete ſich der Himmel zum erſten Morgengrauen. Er ſchritt raſch aus, zum Bahnhof. Kein Morgen war je ſo ſchön geweſen wie dieſer Morgen. Bettina ging unſichtbar mit ihm. Er begriff nicht mehr, wie er es ertragen hatte, auf ſie zu verzichten. Bettina war mit ihm auf dem Bahnhof, im Zug und auf dem Fußweg nach Kruſen. Niemand außer ihm ſah ſie, aber er ſprach mit ihr, er fühlte ſie, er hörte ſie. Als er ſich den Häuſern näherte, verſchloß er ſie in ſeinem Herzen. Niemand durfte es wiſſen. Eine kleine Beſtürzung überfiel ihn, als er durch die Siedlung wanderte. Die Häuſer blickten ihn fremder an als ſonſt. Waren ſie nicht ſein Werk? Hatte er nicht zuſammen mit den anderen hier das Fachwerk Stück für Stück aneinandergereiht? War nicht jedes Brett und jeder Nagel ein guter alter Bekannter? Ja. Die Häuſer waren dieſelben geblieben. Seine Augen hatten ſich verändert. 0 8 Das Gefühl ſchwand, als er in ſeinen eigenen Räumen ſtand den Kragen herunterriß und die Arme ausbreitete. Er ſtieß die Fenſterladen auf. Ein hel⸗ ler, guter Tag ſtand draußen, Die Sonne kam mit werden!“ dunkelgrün herüber. Die Erde atmete und war be⸗ reit zu neuer Fruchtbarkeit. Das wirſt du lieben, Bettina, dachte er, das wirſt du lieben wie ich. Man kann einfach nicht anders. Er hörte hinter ſich Geräuſch und fuhr herum. Grete Dittſchlag trat ein, zog die Tür ins Schloß und ſagte kühl: „Ach, der Herr ſind wieder da?“ In dieſem Augenblick haßte er die Frau, und er erſchrak ſelbſt vor der Hitze, die ihm ins Gehirn ſchlug. Der Himmel war nicht mehr hell, der Wald nicht mehr grün und die Luft nicht mehr rein. Aber er nahm ſich ſehr zuſammen und brachte es fertig, ganz unbeweglich ſtehen zu bleiben. Das Mädchen ſchlenderte zum Tiſch und unter⸗ ſuchte eine Zigarettenſchachtel, die dort lag. Aber ſie war leer. Er betrachtete ſtie genau und merkte, daß er ſie eigentlich zum erſten Male ſah. Sie war hübſch, ja, man mußte ſagen, daß ſie hübſch war, aber es war etwas Böſes in ihrem Geſicht. War es der Mund oder die Augen, oder beides zuſammen. Sie ſah plötzlich auf und er ſenkte den forſchenden Blick. „Wo waren der Herr?“ fragte das Mädchen. Er antwortete noch immer nicht, ſondern ſuchte in ſeiner Erinnerung. War nicht auch ſte eine Frau, die eines Tages in ſeinen Armen ihm das Geheim⸗ nis all ihrer Gedanken entſchleiert hatte? Wenn er ſie anſah, war ſie es nicht, dann war ſie ein fremder Menſch. Er verſuchte ſich an gute Stunden mit ihr zu erinnern, aber kein Weg führte zu dem Weſen, das ihm jetzt gegenüberſtand. Sie ſchnippte herausfordernd mit den Fingern über ſeine Hand:„Der Herr ſind ſchlechter Laune?“ Er riß ſich zuſammen. Danke, Bettina. 5 Er wanderte langſam durch den Raum, ſtehen, kam zurück und ſagte vorſichtig: „Hör mal, Gretel— wir haben ſchon einige Male darüber geſprochen— wir müſſen uns nun wirklich klar darüber werden—“ i Sie ſetzte ſich auf die Tiſchkante: „Bitte, mein Herr?“ „Nicht dieſen Ton, Gretel,“ bat er und blieb vor ihr ſtehen.„Wir wollen doch mal ehrlich ſein. Es handelt ſich um uns beide. Sieh mal— die große Liebe ſind wir beide doch für einander wirklich nie⸗ mals geweſen, was?“ Sie ſchwieg und blickte angelegentlich zum Fenſter blieb „Na, und—?“ Er nahm ſeinen ganzen Mut zuſammen. „Du weißt, daß ich dich ſehr gern habe, und du kannſt dich jederzeit auf mich verlaſſen. Wenn ich irgend etwas für dich tun kann, werde ich es tun, Aber——— ich möchte, daß das mit uns beiden aufhört.“ Es war heraus. Er ſpürte mit Bedauern, daß es roher geklungen hatte, als er es ſagen wollte, aber es war wenigſtens geſagt. Grete Dittſchlag rührte ſich nicht. Das dauerte ſehr lange. Dann fragte ſie, ohne ihn anzuſehen:„Bei wem warſt du heute Nacht?“ Er ſchüttelte den Kopf:„Es hat nichts damit zu tun, Gretel.“ Sie glitt vom Tiſch herunter und ſtand plötzlich dicht vor ihm. Ihre Stimme wan leiſe, erregt. „Es hat damit zu tun. Oder willſt du mir viel⸗ leicht einreden, daß du mir das wegen Fritz ſagſt, ja?“ Ladenthien?— Er hatte ihn faſt vergeſſen. „Nein“, ſagte er,„das wäre dumm. Damit mußte ich ſchon früher fertig werden, wenn's auch nicht ſehr ſchön war.“ N Ihre Stimme wurde raſcher. 5 „Das geht dich auch nichts an. Das iſt meine Sache. Alſo um wen handelt es ſich?“ Er öffnete den Mund, um die Wahrheit zu ſagen, und ſchloß ihn wieder. Er hatte plötzlich eine ab⸗ grundtiefe Scheu, jetzt und hier auch nur an Bettina zu denken. Ihren Namen auszuſprechen, wäre völ⸗ lig unmöglich geweſen. Das Mädchen ſah, wie ſich ſein Geſicht verſchloß⸗ Das war das Ende, das war das Bitterſte.— 2 „Ach ſo, Herr Kirchhoff,“ ſagte das Mädchen,„ach ſo—“ Senkte den Kopf, blickte fehr lange nachdenk⸗ lich zu Boden, wandte ſich ab und ging zur Tür. Etwas Freundliches ſagen, quälte ſich Kirchhoff, ein einziges Wort! Aber er fand keines. Grete Dittſchlag blieb an der Schwelle ſtehen und ſah zurück. Sie ſprach mit einer kalten, ſchwingungs⸗ loſen, trockenen Stimme. „Ich will dir nur eins ſagen,“ erklärte dieſe Stimme,„es iſt mir ganz gleichgültig, was du denkſt; ſagſt, tuſt. Du brauchſt nicht das Gefühl zu haben, daß du mich betrügſt. Du glaubſt doch hoffentlich nicht, daß du der Einzige bei mir geweſen biſt.“ Frühlingswärme herein zu ihm. Der Wald grüßte hinaus. Erſt nach einer Weile ſagte ſie ruhig: Er ſchwieg und fühlte etwas wie Mitleid. (Fortſetzung folgt) i f 0 0 Treff zweit keine Siege (Karl einer Meiſt Fuß Fi ſieben Norw gebild führe umrif ſämtl! ſich ei guf d onſchl und L erwar gottes predig ſowie dem L dem ſchaue auf 14 burg in me die ni ſollen. Zu erwor Platz kunft Sichtn allen Neue Mannheimer Zeitung a⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 474 Die vielgeſtoltige Arbeit der DT bring Woche außer den de reichen Turn⸗ und 1 und den Wettkampfveranſtaltungen der ei! ſchaften eine ununterbrochene S ch 1 1 u n g und Verwaltungs tätigkeit, ſo daß auch Arbeitsplan der Badiſchen Turnerſchaft ſich immer äu arbeitsreich geſtaltet. Für das bevorſtehende Wochenende iſt eumetſterſcaft der Fechterinn nen, dann der er bſtwaldlauf des Kreif Karlsruhe, e und Turnwartev ſammlungen finden ſtatt für den Kreis Ortenau in Off burg und den Turnkreis Mittelbaden in Raſtatt, dem hat der Kreis Karlsruhe eine Borturnerſtu Männer⸗ und Frauenturnen. Im Kreis 2 einer Fachwarteverſammlung auch eine Führert bunden, die in Lahr vor ſich geht, während der tenau noch eine Sitzung des Kreisturnrat für den Samstag angeſetzt hat. Im Pf eine Beſprechung ſür den Kreis Hegou Radolfzell ſtatt, außerdem nimmt der Obere kreis die Verpflichtung vor Von den Vereinsveranſtaltungen veröͤienen Beachtung das Abturnen des Karlsruher Turnvereins 1846, die Film⸗ vorführung der Raſtatter Turnerſchaft„Treu zum Volk“ (Stuttgarter Turnfeſtfilm) ſowie der Lichtbildervortrag im TV 46 Mannheim„Der Berg der 200 Krater“. Gaumeiſterſchaft der Badiſchen Turnerinnen im Florettfechten Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß in der Badiſchen Turnerſchaft das Florettfechten bei den Frauen einen offenſichtlichen Auſſchwung genommen hat, zumal dos Florettfechten für das liche Geſchlecht eine ausgezeich⸗ nete Leibesübung darſtellt. Neben dem geſundheitlichen Wert, durch Stärkung von Herz und Lunge, Armen und Beinen, kommt beim Florettf echten die Anmut und Gra⸗ zie der Frau beſonders zur Geltung, welche auch beim Wettkampf nicht verloren geht. Am nächſten Sonntag geht nun in der Turnhalle Hes Turnerbundes Gaggenau die Badiſche Meiſter⸗ ſchaft für die Fechterinnen im Florett vor ſich. Es werden ſich die beſten Fechterinnen des Badiſchen Turngaues in friedlichem Wettkampf enen und es iſt ſchwer, heute den beſtimmten Sieg einer Turnerin vorauszuſagen, da eine gonze Anzahl gleich 510 Kräfte gemeldet haben. Die vorfährige Siegerin Frl. Zotte Beck⸗ TW 34 Pforzheim muß ſchon gut auf dieſes Treffen vorbereitet ſein, wenn es ihr gelingen ſoll, ein zweitesmal Gaumeiſterin zu werden. Bis jetzt iſt es noch keiner Turnerin gelungen, zweimal hintereinander erſte Siegerin zu Sbeiben In Frl. Kahl und Frl. Mecklenburg (Karlsruher TW 46), Frau Gruber(MT Karlsruhe] und einer Anzahl jüngerer Fechterinnen wird die vorjährige 522 Meiſterin auf achtbare Gegnerinnen ſtoßen. Jußballkampf Deutſchland— Norwegen Magdeburgs große Vorb O in Offer htturnen find 1 in aichturn⸗ reitungen Für den am 5. November in Magdeburg ſtattfindenden ſiebenten Fußball⸗Länderkompf zwiſchen Deutſchland und Norwegen ſind die Vorbereitungen in vollem Gonge. gebildete Arbeitsausſchuß unter dem Vorſitz des führers Hans Hädicke hat bereits das Feſtprogromm ſche umriſſen. Am Samstag vor dem Spiel iſt ein Fackelzug fämtlicher Magdeburger Sportvereine vorgeſehen, on den ſich leine Kundgebung auf dem Alten Markt, ein Empfang auf dem Rathaus, ſowie beſoudere Preſſe⸗Tagung ſchließen werden. Reick tührer von T R und Oſten wird ſchon zu d Ere igniſſen des 2 erwartet. Am Vormittog d Kampftages iſt ein Feſt⸗ gottesdienſt im alten ehrwür digen Dom vorgeſehen. Dom⸗ prediger Martin wird die Feſtpredigt halten. Rundfahrten ſowie Sonderempfänge, ein Ausflug für den Montog noch dem Länderſpiel in den Harz(Thale) ſtehen gleichfalls auf dem Programm. Nicht unerwähnt ſei, daß den Zu⸗ ſchauern vor Beginn des Länderſpiels, für da f. guf 14.30 Uhr feſtgeſetzt iſt, ein Städteſpiel zu burg und Halle geboten wird, wozu b t in mehreren Auswahlſpielen die Mannſchaften feſt die nur aus jugendlichen Kräften zuſammengeſtellt ſollen. Zu dem Länderkompf werden etwa 35 000 Zuſchauer erwortet. Auf dem modern umgebauten Kricket⸗Viktoria⸗ Platz in Magdeburg finden die Maſſen bequem Unter⸗ kunft und es beſteht für jeden Zuſchauer ausgezeichnete Sichtmöglichkeit. Vorbereitet werden Sonderzüge aus allen Richtungen Mitteldeutſchlands. 23 Jahre Wormalia Worms VfL Neckarau Der Vfg Wormatio Worms feiert am Sams tag, d 14. Oktober, ſein 25fähriges Beſtehen. Dem am Abe ſtattfindenden Feſtkommers geht om Nachmittag das Ju⸗ bilaums⸗ ⸗Fußhallſpiel voraus. Hierzu hat ſich Wormatia den den badiſchen Gauliga angehörenden Vſe Neckarau verpflichtet. Die Gauführer im Hockeyſport Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten hat die vom Führer des Deutſchen H ocken⸗Bundes, Georg Evers⸗Berlin, vorgeſchlagenen Gauführer wie folgt beſtäti gt: Gau 1 bis 2(Oſtpreußen und Pommern): Dr. Lenz⸗ Danzig. Gau 3(Brandenburg): F. Lincke⸗Berlin. Gau 4 und 5(Schleſten 225 Freiſtaat Sachſen]: Dr. Böhmiſch⸗Leipzig. Gan 6(Mitte): E. 1 Magdeburg. Gau?[Nordmark): W. Frers⸗Hamburg. Gan 8 und 9(Niederſachſen und Weſtfalen): Dr. K. Lührmann⸗Bremen. i ö 1 te Am Samstag Jubiläumsſpiel gegen en nd 11 11(Niederrhein und Mittelrhein): W. 13(Nordheſſen und Südweſt): R. Jaſſoy⸗ und 15(Baden und Württemberg]: Konſul O. ue 1„Mannheim. Mayr⸗München. 2 aunbeme Keglerverband zu den Gaumeiſterſchaftskämpfen ſind Größtenteils ſind ſchon 200 Kugeln ab⸗ ganz anſehnliche Zahlen erreicht wurden, Adam 576, Fränzinger 565, Killguß 560, Schuler Willi 557, Jean Geiß, Zorn 555, Ganz 553 und 551 Eiſert 554, Nickl erren: Jakob Hamm 536 und 544, J u⸗ (Butzer) 545, Maas 581, Frauen: Frau L. Geiß 512, Frau Lallmann 502, nd Frau Enz je 500. nheimer Bowlinklub, der künftig auf Onkels den Namen„Onkel Thum! i vergangenen Sonntag zu einem Freund⸗ it 2 Fünfermannſchaften nach Stuttgart, der 1 IJ⸗Bahnſports begeben und ſtieß dort mit ſeiner erſten Mannſchaft auf den Württembergiſchen Mei⸗ ſter. Von vornherein glaubte niemand an einen Erfolg der Mannheimer und ſo wirkte auch dann der große Er⸗ folg wie eine Bombe aus heiterem Himmel. Mit 45 Punk⸗ 35 16 konnten die Mannheimer den e dieſem Erfolg trugen bei: Lutz Hermann 694, Fink Hch. 692, Geiß J. 632, Lutz 925 eiſter von Stuttgart erzielte mit: Max Bren⸗ örſter, 707, Karl Wolf 654, Karl Däuſchle 704 und 616 Punkte. Mannheims 2. Mann⸗ ſchaft hatte nicht das Glück und mußte eine Niederlage einſtecken. Der ſonſt vorzügliche Sponagel erreichte nur 506 Punkte, ebenſo konnten es die erſt kürzlich zum IJ-Bahnſport übergegangenen Meyer und Blohmann Adam nur auf 557 und 5 Punkte bringen. Deißler mit 691 und Reiß mit 684, die zuſammen 175 über den Durchſchnitt brachten, konnten die Niederlage dazu nicht mehr aufhalten. Den hſten Kompf plant der Klub gegen Frankfurts J⸗Bahnkämpfer. Dr. Adlererfolg in Südafrika In den 15 815 Tagen des Monats September wurde die ſchwerſte Automobil⸗Zuver⸗ tsfahrt dieſes Landes, die ſüdafrikaniſche R 44 15 ausgetragen. Der deutſche Sportfahrer der ſich mit einem Adler⸗Trumpf an der Fahrt hatte gegen die übrigen 67 Teilnehmer, meiſt hweren—8⸗Zylinder⸗Wagen der bekannteſten aus⸗ ſchen Marken, darunter viele Amerikoner, einen uf ſchweren Stand Von Johannis burg ausgehend, dauerte der harte Kampf drei Tage und endete mit einer Schnelligkeitsprü⸗ fung über eine Geſamtſtrecke von 274 Meilen. Trotzdem der bekannte deutſche Adlerfahrer in der Nacht vom erſten auf den zweiten Tag bei Bloemfontain einen großen Zeit⸗ erlitt, weil er einem ſchwer verunglückten Konkur⸗ ſe leiſtete und ihn zurück zum Krankenhaus ang es ihm, den Verluſt wieder einzuholen und 0 ſiegreich gegen die ſchwere Konkurrenz zu behaupten. Er wurde mit der Medaille des ſüdafrikaniſchen Motor Rally ausgezei täne Dieſer neue freulich, da nich deutſche Erfolg iſt beſonders er⸗ t nur die Leiſtung, ſondern auch die Be⸗ enheit der Fahrzeuge nach oer Fahrt bewertet wurde. Nicht weniger a Mechaniker prüften dieſe bis ins Kleinſte und ließen deutſcher Werkmannsarbeit die ver⸗ diente Anerkennung zukommen. Die italieniſchen Ringer in Sandhofen Dem Ring⸗ und Stemmklub Eiche Sandhofen iſt es gelungen, die auf einer Tournee in Deutſchland ſich be⸗ findliche Ringermannſchaft Sportiva Bologna für Sonntag, 15. Oktober, nachmittags 5 Uhr, in der Turnhalle des TV 1887 Sandhofen zu einem Klubkampf zu verpflich⸗ ten. Man muß dem annheimer Vorortsverein alle An⸗ kennung zollen, daß er fertig gebracht hat, die Ita⸗ jener, die bereits gabend im Ludwigshafener Hindenburgpark gegen eine kombinierte Ringermannſchaft von Ludwigshafen antreten, auch 1 Mannheim zu brin⸗ gen. das erſtemal, daß italieniſche Rin⸗ ger in Mannheim un d Lubwigshafe en auf die Matte gehen und um ſo mehr wird man auf ihre Starts an beiden Plätzen geſpannt ſein, nachdem ſie ſich neuerdings wieder, und zwar am 3. September 1933, in Genua mit der lieniſchen Meiſtertitels im Geſchwader⸗ Mannſchaft ihrer Nation qualifiziert iſt aber auch eine Ringermannſchaft in ſo hervorragend beſetzt, wie der italieniſche Meiſter Sportiva Bologna. Mit Ausnahme des Feder⸗ gewichtlers, der erſtmals international ſtartet, iſt jeder Ringer in ſeiner Gewichtsklaſſe teils einmal und teils mehrmals Junior- oder Seniormeiſter ſeines Landes ge⸗ weſen. Verſchiedene haben wiederholt repräſentativ e gerun⸗ gen und ſind aus bedeutenden Kämpfen im Ausland als Sieger hervorgegangen. Den Rekord als Repräſentativer hält Donati, der zwölfmalige italieniſche Schwergewichtsmeiſter und Teil⸗ nehmer dreier Olympiaden; er hat mit Erfolg in Schwe⸗ den, Norwegen, Finnland, Deutſchland, Frankreich und Amerika gerungen und hat ſich als Sieger bedeutender nationaler und internationaler Wettkämpfe einen großen Namen gemacht. Der Halbſchwergewichtler Fanti wurde 1933 italieniſcher Juniormeiſter. Moloſſi im Mittel⸗ gewicht, italieniſcher Meiſter von 1927, 1929 und 1930 und 4. Europameiſter 1927, war international ſehr erfolgreich. Im Weltergewicht errang Battiſtoni 1931 die ita⸗ lieniſche Junioren⸗ und Seniorenmeiſterſchaft. Gal le⸗ gati, ebenfalls Weltergewicht, iſt italieniſcher Senior⸗ meiſter von 1930, 1931, 1932 und 1933; er hat an den olym⸗ piſchen Spielen in Los Angeles teilgenommen und iſt bei dem internationalen Turnier in Stockholm 1933 unter größter Konkurrenz als Sieger hervorgegangen. Deg bi im Leichtgewicht, italieniſcher Meiſter Her Junioren 1931, war in vielen nationalen Wettkämpfen ſiegreich. Im Feder⸗ gewicht ſtartet oͤͤer zu großen Hoffnungen berechtigte, ſehr junge Bruzzi zum erſtenmal international. Im Ban⸗ tamgewicht 1005 Borgia erſtmals 1931 bei den italieni⸗ ſchen Juniormeiſterſchaften zum Meiſtertitel. Er war in Paris und Antwerpen Turnierſieger und iſt 1933 bei den italieniſchen Meiſterſchaften 2. Sieger geworden. Der ſüdweſtdeutſche Meiſter Eiche Sandhofen mit Kle⸗ parz oder Allraum im Bantamgewicht, Steuer⸗ nagel im Federgewicht, Sommer im Leig tgewicht, Weickel im Weltergewicht, Hahl im Mittelgewicht, Litters im Halbſchwergewicht und R. Rupp im Schwer⸗ gewicht, ſteht in dieſem Kampf vor einer ſchweren Aufgabe. Die Sandhofener Mannſchaft hat aber gerade in ſchweren Kämpfen, wenn es gegolten hat, noch ſelten enttäuſcht und ſo darf man hoffen, daß ſie auch gegen den italieniſchen Meiſter mit großen Leiſtungen aufwarten wird, um ehren⸗ voll zu beſtehen. kampf als die be haben. Noch ſelten allen Tei len Der 8999 8 200 Krater Lichtbildervortrag im Turnverein Mannheim v. 1846 Die Kulturaufgaben, die im TV. Mannheim v. 1846 ſchon immer eine beſondere Förderung erfuhren, nehmen jeweils im Winterhalbjahr einen noch breiteren Raum, durch die alljährlich in dieſem Jahresabſchnitt auf dem Pro⸗ gramm ſtehenden Lichtbilder vorträge. Auch für Kleine Sport-Nachrichten Bei ihrem vierten Start auf ihrer Deutſchlandreiſe ſieg⸗ ten die italteniſchen Ringer am Mittwoch abend über die kte Mannſchaft des KSW 1920 Düſſeldorf knapp mit * Auch der t.., der Deutſche Motorradfahrer⸗Ver⸗ band, hat ſeine Auflöſung beſchloſſen und ſeine Landes⸗ gruppen angewieſen, ſich den entſprechenden Gauen des „DDaAc“ anzuſchließen. 85 In Deutſchland eingetroffen iſt der Bonner Halbſchwer⸗ gewichtler Adolf Heuſer nach ſeinem langen Aufenthalt in Amerika. Der Weſtdeutſche will ſich zunächſt erholen und ſich dann um den deutſchen Meiſtertitel im Halbſchwer⸗ gewicht bewerben. * Von der Sportbühne abtreten will jetzt auch der be⸗ kannte weſtdeut ſche Weitſpringer und Sprinter Mölle vom Kölner BC. Der Kölner war einmal deutſcher Meiſter im Weitſprung u. gußerde nd mehrfach weſtdeutſcher Meiſter. ** Wieder angeſetzt wurde das Gauliga⸗Verbandsſpiel des Gaues XIII zwiſchen Sportfreunde Saarbrücken und Bo⸗ ruſſig Neunkirchen für den kommenden Sonntag, da der Parteitag der NS DA im Saargebiet verlegt wurde. 5 Nach Eſſen zurückgekehrt iſt der repräſentative Stürmer Pörtgen, der zuletzt mit gutem Erfolge die Farben des 1. FC Nürnberg vertrat. 3 * Das Daviscup⸗Endſpiel 1934, das in England ſtattfin⸗ det, ſoll im Wembley⸗Stadion ausgetragen werden, weil „ man befürchtet, daß die Anlage in Wimbledon für den zu erwartenden Maſſenbeſuch nicht ausreicht. * Schottlands Fußballelf wird ſich nicht an den Welt⸗ meiſterſchaften in Italien beteiligen. Die Schotten wer⸗ den in dieſem Jahre ihre Reiſe nach dem Feſtland, und zwar nach dem Norden vornehmen und Länderſpiele gegen Norwegen, Schweden und Dänemark austragen. 4 Am Pariſer Sechstagerennen werden auch diesmal wie⸗ der deutſche Mannſchaften teilnehmen. Thierbach/ Stöpel ſind bereits feſt verpflichtet, während die Veranſtalter mit Schön/ Buſchenhagen noch verhandeln. 1 oftmalige ſinniſche Weltmeiſter im Eisſchnellauf, wird auch im kommenden Winter noch an den Start gehen. Am 3. und 4. Februor beteiligt er ſich an den Europametſterſchaften in Homar, om 17. und 18. Februar an den Weltmeiſterſchaften in Oelſingf fors, und ſelbſtverſtändl ich vertritt Thunberg auch die Forben ſei⸗ nes Landes bei dem am 24. Februar in Oslo ſtattfinden⸗ den Län erkampf Norwegen— Finnland. 5 Italiens Reiteroffiziere gewannen beim internationa⸗ len Reitturnier in Wien den Preis der Nationen mit 26 Punkten gegen Ungarn mit 36 und Holland mit 44 Punk⸗ ten. Die beſte Einzelleiſtung vollbrachte Capt. Filipponi⸗ Italien, dem mit Naſello auf dem ſehr ſchwierigen Par⸗ cours nur 4 Fehler unterliefen. * Den Großen Preis von Braſilien für Automobile, der mit Start und Ziel in Rio de Janeiro über 237 Km. zum Austrag gelangte, gewann der Einheimiſche Mandel De⸗ terfſe(Alfa Romeo) in:19:25 gegen die beiden Ita⸗ liener Fioreſſi(Ford) und Creſpi(Bugatti) ſowie zwölf weitere Gegner. Claes Thunberg, der die bevorſtehenden Wintermonate ſind wieder eine Reihe dieſer Vorträge zu erwarten. Der erſte findet bereits am kommenden Samstag abend bei freiem Eintritt im großen Saale des Vereinshauſes ſtatt, wozu kein geringerer wonnen wurde, als unſer bekannter Mannheimer Höhl. Höhl hat Thema eine Aetnabeſteigung 5 wählt und wird über„Der Berg der Kral ſprechen, wozu ihm eine Reihe ſchöner und malle Lichtbilder zur Verfügung ſtehen. Pferdeſport Grunewald(12. Oktober) zreiten, 1600 er(Prochniw); 2. : 19, 14. Ferner: ter: 1. Stal Metullus. Demu Zweijährige, 2400 /, 1200 Me⸗ Kohinor(M midt); 2. Raſpu⸗ Toto: 34; Plat 3, 14, 17. Ferner: ermann, Peloponn Seraphine, Kaſta⸗ ter: kin; 8. Parſenn, nienblüte. 3. Adrienne⸗Rennen. Ausgleich 3, Ve erkaufsrenn en Mark, 1400 Meter: 1. E. G. Butzkes Dionthus ö 2. Domfa 3. Oranier; 4. Cornelia. Toto: 397 Platzt 13, 14, 28, e Kruzitürken, Wintermärchen, Mascotte, Eiland, Livius, Partner, Kummer, Sintflut. 4. Oleander⸗Rennen. Ausgleich 1, 4100 //, 1600 Meter: 1. E. G. Butzkes Edelknabe(Staroſta); 2. Caſſius; 8. 5 15. 0 Laotſe. Toto: 65; Platz: 17, 14, 15 Ferner: Enak, Tan⸗ tris, Orkadier, Sopran. 5. Abbazia⸗Rennen. Zwei 1600 5 Fer Roſegger, rige, 3000 4, 1400 Meter: 1. Freifr. v. Oppenheims Was Ihr wollt(Printen); 2. 0 3. Torpedo. Toto: 15. Arabella⸗Rennen. 3500 /, 2400 Meter: 1. kicks Marſilius(O. Schmidt); 2. Trojaner; 3. e 24, 18, 28. Ferner: Silberſtreif, Lampo Mafalda⸗Rennen. Ausgleich 95 2400 l, Groß' Loe(Mint); 2. Novalis; 3. F Platz: 53, 64, 31. Ferner: Eſto Vir, Dian Sen Rhodeſig, Nebukadnezar, Steinfeld, Attaché, Henvill. Siegdoppelwette: Dianthus— Edelknabe 291110. G. Kuck⸗ 2 tor, * Aufgabenſammlung zum Geländeſport für SA., Hitler⸗ jugend und Schulen von Studienrat E. Linß, Referent im Stabe der SA.⸗Gruppe Sachſen, Gauverbandsreferent des NS B. 52 Seiten, 178 Aufgaben, erſchienen im Wil ⸗ helm impert⸗ Verlag, Dresden ⸗A. 1. Die vorliegende Aufgaben⸗Sammlung zum Geländeſport iſt un⸗ ſerer älteren Schulfugend, der SA. und der Hitler-Jugend gewidmet. Sie ſoll Führern und Jungmannen gleicher⸗ maßen die Fülle der Möglichkeiten im A lufbau von Gelände⸗ ſportaufgaben zeigen, ihnen das mühevolle Zuſammenſuchen und Herausarbeiten aus dem ſtetig anwachſenden Ge⸗ ländeſportſchrifttum 1 und ein handlicher Wegweiſer in Gelär ndeaufgaben ſein. Die Aufgabenzahl könnte beim Eindringen in alle Ein zelheiten noch bedeutend vermehrt werden. Mit Abſicht iſt auf Erklärung, Aufbau und Aus⸗ führung der einzelnen Aufgaben verzichtet worden, weil dies eine Einengung der Aükgaben bedeuten würde, und der Führer nicht des eigenen Denkens und Geſtaltens ent⸗ hoben werden darf. Es iſt leicht einzuſehen, daß man ſich bei ausführlicher Behandlu ing einer Aufgabe nur auf ein geeignetes Geländeſtück beſchränken kann, wodurch alle an⸗ deren Möglichkeiten wegfallen. Dies kann aber nicht der Sinn einer Aufgabenſammlung ſein, ſondern nur einer Sammlung von Spezial kaufgaben. Die kleine praktiſche Schrift enthält ſo viel wertvolle Hinweiſe zum lebendigen Betrieb des Geländeſportes, daß ſie allen, die mit dem Geländeſport beauftragt ſind,s ein unentbehrliches Hand⸗ büchlein ſein wird. geokaleuclea Freitag, 13. eier Natjonalthe von Eduard Künneke, Miete Altes Rathaus: Pilzausſtellr Planetarium: 16 Uhr Vorfüh Kunſthalle: Freier Bund,., 20 Uhr: Vor Wilhelm Michel, Darmſtadt:„Sinn und Sch deutſchen Kunſt“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett und Varkets. Lichtſpiele: Univerſum:„Walzerkrieg“.— Roxy ⸗ Theater:„Iſt mein Mann nicht fabelhaft?“,. Alhambra:„Gruß und Kuß, Veronika“. Schou⸗ 1 ug. eöf nel 995 918 Uhr. trog von hickſal der burg:„Zohannisnacht“.— Pa laſt und G Schwarzwald, 0 Heimat, wie biſt du ſo ſchön“.— S la:„Liebelei Aut ae ab Paradeplatz: 14 Uhr leſe in die Pfalz mit Kellerei⸗ und Kelter⸗Beſie Sonderfahrt: 1— Birkenau Fürth— Marbach Beerfelden— Hirſchhort keckarſteinach — Heidelberg. Friedrichspark: 20 Uhr Kundgebung des Via für dos Saarland. Harmonie: Klavierabend Werber⸗Römer. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Ca obr ſe Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebſinet von 10 bis von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Wee gobe von 10.30 bis 12 und von 16 bis ſel geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.9 Aue Möhlblock, Weidenſtraße 16: 1 bis 19 Uhr. Gage nee Lameyhaus, R 7, 46: 9 Uhr. Oeſſentliche Muſikbücherei ausgabe von 11 bis 13 13 und bis 2 et von 15 bis A 1, 311? Buch⸗ und Noten⸗ und von 16 bis 19 Uhr. Hauptſchriftleiter: H. A. Merß ne l H. A Meißnet⸗ Handelstei: i enbart- Lokaler Teil: R. ö tſche ung Har richt und den tliche Mitt Verantwortlich Feuilleton: C. O. Sport: W. Miller Südweſtd Teil: C. W. frennel J. Faude. ſämtlich in Mannheim. berauggebe 5 Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim R 1 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr 0 3,-11 Enge Planken * 1 Je 8 8 5 in 4 R 1. 5 Breitestr. —— 82 2 Freitag, 13. Oktober 1933 IRTSC der Neuen Mannheimer Zeitung Starke Zunahme der volkswirischafflichen Invesfiſionen Teilweise den Stand von 1930/31 beirächiflich überschriffen Die Inveſtitionen der deutſchen Volkswirtſchaft wie wir geſtern abend bereits mitteilten, in den letzten Monaten weiter geſtiegen und haben gegenwärtig nicht nur den Stand vom Sommer 1932, ſondern auch den entſprechenden Stand von 1931 erheblich überſchritten. Insgeſamt dürfte die volkswirtſchaftliche Anlagetätigkeit nicht mehr viel geringer ſein, als um die Jahreswende 1930/31. Sie iſt damit zwar noch weit geringer als wäh⸗ rend der letzten Hochkonjunktur, ſind, hal aber immerhin ſchon gut ein Drittel des Rück⸗ ganges in den Jahren 19292 wieder aufgeholt. Eine ganze Reihe von Symptomen läßt dies deutlich er⸗ kennen. Die Inlandsverſorgung mit Walzeiſen, die für die laufende Beobachtung als zuverläſſigſter Maßſtab der Inveſtitionstätigkeit gelten muß, war ſchon im zweiten Vierteljahr 1938 arbeitstäglich um rd. 37 v. H. über den entſprechenden Vorfahresſtand geſtiegen und hatte den des zweiten Vierteljahrs 1931 wieder erreicht. Im dritten Quartal dürfte nach vorläufigen Ergebniſſen der Eiſen⸗ verbrauch um etwa 50 v. H. höher ſein als i. V. und faſt ſo groß wie im Herbſt 1930. Von der Geſamterzeugung von Rohſtahl und Gießereiroheiſen bleiben gegenwärtig 67 pv. H. im Inland, gegen nur 36 v. H. in 191. Daß der Inlandsmarkt die tragende Stütze der Inveſti⸗ tionsgiüttererzeugung darſtellt, wird auch durch die Entwicklung der Maſchineubeſtellungen beſtätigt.— In der Bauwirtſchaft hat der Tiefbau die Führung. Die Zahl der Beſchäftig⸗ ten im Tiefbau war Anfang September 1938 um 38 v. H. größer als i. V. und blieb nur um ein Viertel hinter dem Hochkonfunkturjahr 1929 zurück. Im Wohnungsneubau ſind Anſätze einer leichten Belebung zu erkennen, die vor⸗ wiegend von den kleineren Gemeinden und dem flachen ande ausgehen. Die Bautätigkeit für gewerbliche Zwecke iſt im ganzen noch gering. Zum erſten Mal im Juli und Auguſt iſt aber das Volumen der begonnenen Wirtſchafts⸗ bauten in den Groß⸗ und Mittelſtädten über den Vorfahrs⸗ umfang hinaus geſtiegen. ö Die Inveſtitionsgütererzeugung hat zwar im ganzen nicht ſo ſtark zugenommen wie der In⸗ landsabſatz, doch wurde der Vorjahresſtand um ein rei ch⸗ liches Drittelüberſchritten. Faßt man die In⸗ veſtitionsgüterinduſtrien nach dem Grad ihrer Abhängig⸗ keit von Saiſoneinflüſſen zuſammen, ſo zeigt ſich, daß die vorwiegend konjunkturabhängigen Induſtriezweige ebenſo ſtark wie die ſaiſonabhängigen an der Aufwärtsbewegung beteiligt ſind. Die Steigerung der Produktion im Durchſchnitt Juli und Auguſt 193g über dem dritten Vierteljahr 1932 beträgt hei den Inveſtitionsgüterinduſtrie 34,2 v.., bei der Kon⸗ junkturgruppe 38,2 v. H. u. bei der Saiſongruppe 34.1 v. H. Im Gegenſotz zu der konjunkturellen Entwicklung in der Vorkriegszeit ſtehen die In veſtitionen der öffentlichen Hand, namentlich im Tiefbau, dank der ſtaatlichen Arbeitsbeſchaffung weitaus an erſter Stelle. Sie beſtimmen Tempo und Umfung der geſamten bau⸗ lichen Inveſtitionen. Die private Inveſtitionstätigkeit hat demgegenüber nur ſchwach zugenommen. Ein zweiter grundlegender Unterſchied des gegenwärtigen Konfunktur⸗ aufſchwungs gegenüber früheren beſteht darin, daß der freie Kapitalmarkt an der Finanzierung der Inveſtitions⸗ ſteigerung nur zum kleinſten Teil mitgewirkt hat. Die Finanzierung der vermehrten Inveſtitionen iſt über⸗ wiegend aus Mitteln erfolgt, die das Reich auf dem Wege der Arbeitsbeſchaffung zur Verfügung geſtellt hat. Die Geſamtſumme der ſeit dem Frühjahr 1992 be⸗ willigten Arbeitsbeſchaffungsprogramme des Rei⸗ ches beläuft ſich auf 3,5 bis 4 Milliarden, wozu noch rd. 640 Mitlionen Beſchaffungsmaßnahmen von Reichsbahn und Reichspoſt kommen. Der überwiegende Teil dieſer Summen, etwa 3 bis 3,5 Milliarden Mark, entfällt auf Inveſtitionen der öfſent⸗ lichen Hand. Die bisher insgeſamt ausgezahlte Summe dürfte zwiſchen 600 und 700 Millionen liegen. Nicht ſehr viel geringer, als die geſamten Inveſtitionen der deutſchen Wirtſchaft im vergangenen Jahre, die etwa 9,5 bis 4 Milliarden Aufwendungen der öffentlichen Hand. Im Gegen⸗ ſatz zu früher ſtehen gegenwärtig zumeiſt nicht privat⸗ wirtſchaftliche Aufgaben im Vordergrund der Inveſtitions⸗ tätigkeit. Dieſe Verlagerung erklärt ſich z. T. daraus, daß der Bedarf an Neuinveſtitionen in Ind u⸗ ſt rie, Handel und Handwerk angeſichts der vielen unge⸗ nützten Produktionskapazitäten gering iſt. Die Beſchaf⸗ fungspolitik iſt zwangsläufig auf die Erfüllung folcher Aufgaben angewieſen, die nicht ausſchlöeßlich von Rentabi⸗ litätserwägungen abhängig ſind. Um aber auch die pri⸗ vate Inveſtitionstätigkeit wieder in Gang zu bringen, hat die Reichsregierung neuerdings auf dem Gebiete der Kre⸗ ditpolitik Maßnahmen eingeleitet, die dieſen Erforder⸗ niſſen Rechnung tragen. betrugen, ſind die zu.ätzlichen * Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, Fraukfurt a. M. Wie wir erfahren, hot die Aufwärts bewe⸗ gung des Automobilabſatzes bei den Adlerwerken auch in den Monaten Auguſt und September angeholten, ganz im Gegenſatz zu früheren Jahren, wo ſich in dieſer Zeit bereits die ſaiſonmäßige Abſchwächung ſtark bemerkbar machte. Mengenmäßig liegt der Abſatz weit über dem des Jahres 1929. Dieſe Entwicklung wird in erſter Linie auf die Förderungen der Automobilinduſtrie durch die Maßnohmen der Reichsregierung zurückgeführt und nicht zuletzt auch auf die Erfolge der Adlerwagen bei ſämtlichen internationalen Konkurrenzen. Die Geſellſchaft iſt mit ausreichenden Aufträgen für die nächſten Mo⸗ nate verſehen, ſo daß die Belegſchaft für den Winter ge⸗ halten werden kann, die gegenwärtig 1700 Mann größer iſt als zu Jahresbeginn. 5 * Hanomag voll beſchäftigt. Die Hannoverſche Auto⸗ mobil⸗ und Schlepperbau GmbH., Hannover, hat den Pacht⸗ vertrag mit der Hannoverſchen Maſchinenbau AG. vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag), Hannover⸗Linden, jetzt auf 2 Jahre verlängert. Die Hanomag kann von einer weite⸗ ren Steigerung des Auftragseungangs be⸗ richten, ſo daß das Werk nach zahlreichen Neueinſtellungen in den letzten Wochen nunmehr voll beſchäftigt iſt. Nicht nur die Perſonenwagen, darunter ganz beſonders die 6/32 Ps Automobile, finden rege Aufnahme, ſondern auch im Zugmaſchinengeſchäft hält die Belebung an, zumal es in den letzten Wochen gelungen iſt, wieder neue Auslandsauſ⸗ träge auf Traktoren aus Britiſch⸗Oſtindien und Weſt⸗ und Oſtafrika hereinzuholen. * Günſtigere Lage bei der Natronzellſtoff⸗ und Papier⸗ fabriken AG, Berlin. Nach unſeren Informationen hat ſich die Lage bei der Natronzellſtoff⸗ und Papierfabriken AG in letzter Zeit gebeſſert, ſo daß die Fabrik Priebus wieder in Betrieb genommen und etwa 150 Mann ins⸗ geſamt neu eingeſtellt weren konnten. Die Abſchlußarbei⸗ ten für das Geſchäftsjahr 1932 ſind noch nicht beendet, man rechnet aber mit der Einberufung der Generalverſammlung zu Anfang Dezember. Wie dem Do erklärt wurde, konnte der aus dem Vorjahr übernommene Geſamtverluſt von 2,2 Mill./ nicht vermindert werden. Gabriel Hérosé AG. Konsfanz Dieſe Textilfirma(Baum wollweberei, Druckerei, Fär⸗ Lerei uſw.) weiſt für das am 31. März 1933 beendete Ge⸗ ſchäftsjahr einen Ertrag auf Fabr'kationskonto von 979 270/ aus i. V. 224379 /, nachdem wohl Löhne uſw. vorweg abgeſetzt wurden). Dem gegenüber erforderten Löhne und Gehälter 448 806, geſetzliche Sozialabgaben 26 761, Zinſen 40 350, Beſitzſteuern 7664, alle übrigen Auf⸗ wendungen 274057„(i. V. Handlungsunkoſten 132 678) ſowie Abſchreibungen auf Anlagen 81971(100 471) l. Unter Berückſichtigung der Buchgewinne aus der Auf⸗ löſung des ⸗Wertberichtigungskontos von 60 000„ und des außerordentlichen Reſervefonds von ebenfalls 60 000 ¼ kann der Verluſtvortrag aus den Vorjahren von 234 280% quf 14 620/ vermindert werden(i. V. entſtand ein Jahres⸗ verluſt von 8 770). Aus der Bilanz: Aktienkapital 1 200 000(unv.), geſetzliche Reſerve unv. 120 000, Rück⸗ ſtellungen 12 400(—), hypothekariſch nicht geſicherte An⸗ leihen 475 944, Lieferanten 78 249, Steuern 3 727(i. B. Kreditoren 1. 740 409, 2. Warenſchulden 72 017 /, anderer⸗ ſeits Anlagevermögen 766 349(820 759), Beteiligungen 38 620(i. V. einſchl. Wertpapiere 60 620), Debitoren 507 946 (593 019), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 203 681, halb⸗ fertige Erzeugniſſe 47 809, Fertigerzeugniſſe 337 207(i. V. Warenvorräte 587 832), Kaſſe 2928, Wechſ 011(i. V. zuſ. 5 479), Bankguthaben 15 590(—) * Hauſabank Hanau e mbc. min abgeholten wurde, iſt das Konkursverfahren über oͤas Vermögen der Hanſabank Hanau ec mb beendet worden, das am 29. Jan. 1927 eröffnet wurde und ſich dem⸗ nach auf beinahe ſechs Johre erſtreckt hat. Auf die nicht bevorrechtigten Forderungen wurden 67 y. H. verteilt. * Philipp Holzmann Ac, Frankfurt a. M. Die Ban⸗ kiers Dr. Adolf Meyer Berlin und Dr. Paul Stern⸗ Frankfurt a. M. haben mit Rückſicht auf die innerpoliti⸗ ſchen Verhältniſſe ihre AR⸗Mandate bei der Philipp Holzmann AG, Frankfurt a. M. niederlegt. Aus dem gleichen Grunde ſcheiden demnächſt Baurat Gale wſ bi und Dr. Charles A. Roſenthal aus dem Vorſtand Her Geſellſchoft ous. Eine Neubeſetzung der Poſten iſt vor⸗ läufig nicht vorgeſehen. Gillette Safety Razor Co.— 100proz. Belegſchaftsver⸗ ſtärkung. Der bekannte Raſierklingen⸗Konzern, der in Deutſchland die Roth Büchner GmbH., kontrolliert, hatte vor einigen Wochen ſeine Einzelhandelspreiſe für Klingen auf 0,25 Dollar für 5 Stück und 90,40 Dollar für 10 Stück herabgeſetzt. Dieſe ſcharfe Preisſenkung hatte einen außerordentlichen Auftragszuwachs zur Folge, ſo daß die Zahl der Arbeiter um mehr als 100 Prozent vergrößert werden mußte. Im Werk Boſton wurde eine Nachtſchicht eingeführt. 1 Nachdem der Schlußter⸗ * Fortſetzung der Hilfsmaßnahmen für den Erzbergbau an Sieg, Lahn und Dill. Der preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat die Fortſetzung der Hilfs⸗ maßnahmen für den Eiſenerzbergbou an Sieg, Lahn und Dill, einſchließlich Oberheſſen rückwirkend vom 1. April Wirischaffsprobleme des kommenden Winters Die Berliner Handels⸗Geſ. befaßt ſich in ihren„Wirtſchaftlichen Nachrichten“ mit dem Stand der Konjunktur, wie er ſich am Ausgang des Sommers dar⸗ ſtellt. Dos Inſtitut meint, Haß in den letzten 5 Monaten kein Land in eine ſtärker rückläufige Produktionsent⸗ wicklung zurückgefallen ſei, gleichgültig, ob valutariſche Momente eine Rolle ſpielen oder nicht. Die Beurteilung der Frage, mit welchen Ausſichten die einzelnen Länder in Herbſt und Winter eintreten, Hängt davon ab, wie weit der Abſatz mit der Produktion Schritt gehalten hat. Die Nachrichten aus der USA. kön⸗ nen dahin gedeutet werden, daß die Inflationsbedrohung die Erzeugung auf vielen Gebieten weit über das normale Maß hinaus getrieben hot, während ſich die Käuſer in der Regel von einer Sachwertpſychoſe fernhielten. Die La⸗ erhaltung iſt deshalb weſentlich geſtiegen. Bot dieſe Steigerung unter dem Geſichtspunkt der Finanzie⸗ rung inſofern noch keine Schwierigkeiten, als die Bereit⸗ ſtellung der Mittel ſich zunächſt faſt völlig ohne Inan⸗ ſpruchnohme der Kreditorgane ermöglichen ließ, ſo eröff⸗ net ſich ein ernſtes Dilemma im Zuſammenhang mit der Preis⸗ und Lohnpolitik der Regierung. Dagegen hielt in den ſütbrigen Staaten die Pro⸗ duktion im allgemeinen Schritt mit der langſam aufkommenden Kaufkrafterhöhung infolge Mehrbeſchäftigung und bietet jedenfalls nirgends Anlaß zu der Befürchtung, daß die erſten Keime der Ge⸗ ſundung durch ein neues Mißverhältnis zwiſchen Produk⸗ tion und Abſatz erſtickt werden könnten. 5 Dieſe Auffaſſung findet eine gewiſſe Beſtätigung in der Preisentwicklung. Seit mehreren Wochen kann die Grundtendenz der Preisgeſtaltung als ſtobil angeſpro⸗ chen werden. Dabei iſt es tunlich, das Preisproblem der europäiſchen Länder iſoltert zu behandeln. Die Tatſache, daß überoll da, wo ſich die natürlichen Geſetze der Preis⸗ bildung betätigen konnten, die Preiskurven nicht nur ſtetiger, ſondern auch Einzelbewegungen ruhiger waren, ſpricht für die weitgehende Bereinigung der Marktlage. Die Def lationskräſte hatten ſich, erſchöp ft, und an ihrer Stelle häuften ſich natürliche Ge⸗ ſundungstendenzen. l s muß geradezu als tragiſch bezeichnet werden, daß in 1 05 e der Konjunktur die ſich anbahnende Beſſerung erneut durch Währungseinflüſſe ſtärkſten Ausmaßes unterbrochen wurde. Auf der aude⸗ ren Saite aber hat dieſer Einbruch zweiſellos frühere Ab⸗ mehrkräfte gegen ſchwankende Wertmaßſtäbe geſtärktund neue aufkommen laſſen. Als bisheriges Ergebnis des amerikaniſchen Wäh⸗ . kann für die Weltwirtſchaft im ganzen nur ein geringer Erfolg der Inflations⸗ 5 theſe regiſtriert werden. Nur wenige Waren haben nach vorübergehendem Preis⸗ N 0 ihren Pre'sſtand vom Frühjahr überhöhen ktzn⸗ 8 9 8 2 Selen für die dieſe Feſtſtellung zutrifft, handelt es ſich um Rohſtoffe oder Agrarprodukte, denen be⸗ ſtimmte Produktionseinſchrän kungspläne eine elementare Produktionsſchrumpfung boöer ein natürliches Hine'n⸗ wachſen in eine erhöhte Nachfrage eine materiell günſtigere Marktloge zu geben vermochten. Gerade die jüngſte Be⸗ wegung des Dollars hat jegliche nennenswerte Einwir⸗ kung auf die in Gold umgerechneten Preiſe der Groß⸗ handelswaren vermiſſen laſſen und damit die Valuta⸗ polätik von jenen Zielen entfernt, die den verantwortlichen Organen urſprünglich vorgeſchwebt hatten Damit verſtärkt ſich der Eindruck, daß die Geſetze der Kaufkraftparitäten, d. h. der ausſchlaggeben⸗ den Wechſelbeziehungen zwiſchen dem Binnenwert der Währungen und deren Außenwert allmählich wieder durchzudringen beginnen. Zölle, Kontingente und andere künſtliche Hemmungen des Warenaustauſches haben dieſe Beziehungen lange Zeit verdunkelt. In England wird bereits wieder die Frage aufgeworfen, inwieweit der Rückgang des Pfundes gegenüber den Goldwährungen unter Berückſichtigung der verhältnismäßigen Preisſchwan⸗ kungen deſſen Kaufkraft verändert hat. Se't dem Herbſt 1931, als Großbritannien vom Goldſtandard abging, ſtie⸗ gen die Sterlingspreiſe um 6,6 v. H. die franzöſiſchen Großhandelspreiſe gingen gleichzeitig um 12's 13 v. H. zurück. Wird angenommen, daß die damalige Währungs⸗ parität den inneren Kaufkraftverhältniſſen der beiden Länder entſproch, ſo würde heute rechneriſch die Parität etwas über 100 ſtehen müſſen. Auch wenn es der Fall geweſen ſein ſollte, daß das Pfund damals überbewertet war, würde ſich heute ein höherer Pfundkurs errechnen, als er dem gegenwärtigen Verhältnis zum Franken ent⸗ ſpricht letwa 79). Es hat alſo eine Verſchiebung der Kauſ⸗ kraftbeziehungen zwiſchen dieſen beiden Ländern in der Weiſe ſtattgefunden, daß der wettbewerbsmäßige Valuta⸗ vorteil Frankreichs, der tatſächlich längere Zeit beſtanden hot, an Großbritannien übergegangen iſt, jedoch dritt die Tragweite dieſer Verlagerung heute noch nicht deutlich in die Erſcheinung. Wurde von der Unwirkſamkeit der Dollarabſchwächung auf das amerikaniſche und das Weltmarktpreisniveau ge⸗ ſprochen, ſo darf die endgültige Bedeutung der Dollar⸗ politik für den Preisſtand der Welt nicht unterſchätzt wer⸗ den. Es iſt einleuchtend, daß in dem Augenblick, in dem die Vereinigten Staaten geneigt ſind. ihre Währung, gleichgültig auf welchem Stand, wieder mit Gold zu verteidi⸗ gen, die innere Preisbildung der Vereinigten Staaten ein ganz anderes welkwirtſchaftliches In⸗ tereſſe verdient, als es bisher berechtigt war. Der Fall iſt denkbar, daß der noch offene Raum zwiſchen dem Außen⸗ und Binnenwert des Dollars(die Lebens⸗ haltungskoſten ſind noch nicht um 20 v. H. geſtiegen) durch die Kreditexperimente nicht nur raſch ausgefüllt, ſondern daß die Preisſteigerung dieſen Rahmen überſchreitet. Dann könnte in der Goldbilanz der Welt eine derartige Korrektur eintreten, daß auch für Europa die Voraus⸗ ſetzungen für eine Neuordnung der Kreditverhältniſſe ſich günſtiger geſtalten und die Preisbewegung auf der Grund⸗ lage echter Auftriebsfaktoren eine Anpaſſung an das ame⸗ rikaniſche Niveau erfährt. 25 v. H. mit„durchſchnittlich“ für dos Rechnungsjahr 1933 genehmigt. Durch den Reichs⸗ haushalt ſind für 1939 zur Stützung des Eiſenerzbergbaus in den betreffenden Gebieten 400 000/ bereitgeſtellt wor⸗ den. Hiervon ſollen die Stützungbeträge für Schmalkalden und Waldalgesheim ongezweigt werden. Die Verteilung der zur Verfügung ſtehenden Beträge hat für die preußi⸗ ſchen Gruben nach den in der Ausrichtung und einem Teil der Vorrichtung wirklich verfahrenen Schichten zu erfolgen. Die Verrechnung der Beihilfe iſt alſo gegen früher eine grundſätzlich andere. In Preußen ſind für das laufende Rechnungsjahr bis zu 400 000/ bewilligt, aus denen die Beihilfe für alle vorgenannten Gruben zu beſtreiten iſt, jedoch darf der preußiſche Anteil den des Reiches nicht überſteigen. * Außerordentlicher Edeka⸗Verbandstag in Leipzig. Der Edeka⸗Verbond Deutſcher kaufmänniſcher Genoſſenſchaften e. V. mit dem Sitz in Berlin hat zum Montag, den 16. Oktober 1933 nach Leipzig einen außer ordentlichen Verbandstag einberufen. Auf dieſer Tagung wird das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied des Induſtrie⸗ und Handelstages und der Hauptgemeinſchaft des Deut⸗ ſchen Einzelhandels, Dr. Paul Hilland, über das Thema„Genoſſenſchoftsbewegung und Einzelhandel“ ſpre⸗ chen. Generaldirektor Fritz Borrmann von der Edeka wird in einem Referat die Sorgen und Erwartungen des Lebensmitteleinzelhandels behandeln. Ueber interne Vor⸗ gänge innerhalb der Edeka⸗Bewegung wirs Verbandsdirek⸗ tor Dr. Paul König referieren, der auch einen Antrag auf Satzungsänderung des Verbandes begründen wird. AFTSs-zZHT TUI A. F Mittag-Ausgabe Nr. 474 Rheinkraffwerk Albbruck-Dogern AG. Waldshuf a. Nh. Das Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern legt nunmehr ſeinen Bericht über das 4. Geſchäftsjahr(vom 1. Juli 9 bis 30. Juni 1933) vor. Aus der Bilanz iſt zu be⸗ richten, daß ſich die Ausgaben für die im Bau beftinölichen Anlagen im Laufe des Geſchäftsjahres von 33 153 995 auf 46 186 715„ erhöht haben. Das Ac beträgt unverän⸗ dert 16 Mill. J. Unter den Verbinolichkeiten ſteht die Schweizer Frankenanleihe von 40 Mill. Schw.⸗Fr. mi 82 656 000/ zu Buch. Die am 30. Juni 1933 fälligen An⸗ leihezinſen belaufen ſich auf 919 059 /. Die Verbindlich keiten auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen werden mit 4 586 675/ angegeben. 3 Die Bilanz ſchließt auf der Aktiv⸗ und Paſſivſeite mit 64 519 925 ab. Von der Aufſtellung einer förmlichen Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wurde auch im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsjahr abgeſehen da die Anlagen am 30. Jun 1933 noch nicht in Betrieb waren.. Nach dem Bericht des Vorſtandes konnten die im Bau⸗ programm vorgeſehenen Arbeiten im abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsfahr ohne Störung durchgeführt werden. Der trockene Winter begünſtigte den Fortſchritt der Arbeiten. Mit dem terminmäßigen Abſchluß der Bauarbeiten des Kraftwerks und mit der Inbetriebſetzung iſt für Jahresende 1933 zu rechnen. * Stand der landwirtſchaftlichen Oſthilfeentſchuldung im September 1933. Die Bank für Deutſche Induſtrie⸗Obli⸗ gationen, Berlin, teilt mit, daß ſich am 30. Sept. 1933 Zahl der bewilligten Entſchuldungsdarlehen auf 24 5 Fülle mit 298,16 Mill. /, die der Auszahlungen auf 18 834 Fälle mit 218,90 Mill./ belief. Am 31. Mai 1933 betrug die Zahl der bewilligten Entſchuldungsdarlehen 18 992 Fälle mit 230,16 Mill., die der Auszahlungen 13 468 Fälle mt 152,35 Mall. M. * Umſchuldungsverband deutſcher Gemeinden. Der Reichsmeniſter der Finanzen hat zu Vorſtandsmitgliedern des Umſchuldungs verbandes deutſcher Gemeinden den Staotsfinanzrat Soldat, Mitglied der Generaldirektion der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) und den Juſti⸗ tiar Dr. Delius, ebenfalls bei der Preußiſchen Stagts⸗ bank, beſtellt. Die Geſchäftsräume des Umſchuldungsver⸗ Handes befinden ſich im Dienſtgebäude der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung), Berlin W 8, Markgrafenſtr. 38. Frankfurfer Abendbörse freundlich Die Abendbörſe eröffnete nach dem bewegten Mittags, verkehr wieder in ziemlich ſtiller Haltung, da neue nennenswerte Kundenorders nicht eingetroffen waren. Die Stimmung als ſolche war nicht unfreundlich. Die Um⸗ ſätze bewegten ſich aber auch in Spezialwerten in engſten Grenzen. Etwas höher eröffneten Zellſtoff Waldhof plus 2% v..), ferner Nordo. Lloyd(plus. v..) während JG-Forben weiter etwas angeboten waren und 7 v. H. verloren. Am Rentenmarkt blieben ſpäte Reichs. ſchuldbuchforderungen mit 87,7 und Neubeſitz mit 11, v. H. behauptet. Die Altbeſitzanleihe war gegenüber dem Berliner Schlußkurs um 4 v. H. erholt. Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft etwas beleben, doch blieb die Kursgeſtaltung uneinheitlich. Feſt lagen Reichsbankan⸗ teile, die insgeſamt 1,50 gewannen. Auf den übrigen Marktgebieten hielten ſich die Abweichungen gegenüber dem Berliner Schluß in Grenzen von 1 bis ½ v. H. Die Altbeſitzanleihe kam ſchließlich 7 v. H. höher zur Notiz. Auch Dollarbonds waren geſucht und ſeſt. U. g. notierten: Neubeſitz 11,45 bis 11,50, Nachb. 11,50, Altbeſitz 7776, Geld, Reichsbankbörſe 145 bis 146, Nachb. 146, JG⸗Farben 116756 bis ½, Nachb. 116,25, Gebr. Junghans 22,25, Lahmeyer 117 Tabakeinschreibungen in Süddeuischland Zu den bisher feſtgelegten Einſchreibungen auf Sand ⸗ blatt am 18. d. M. in Speyer und am 20. d. M. in Schwabach ſind inzwiſchen noch einige neue Termine gekommen. Am Montag, den 23. Okt., findet in Man n⸗ heim eine Einſchreibung auf die Tabake des Heſſiſchen Tabalbauverbandes Darmſtadt ſtatt; am 25. Oktober in Schwetzingen eine ſolche des Landesverbandes badt⸗ ſcher Tobakbauvereine(Nordboden); am 31. Okt. erfolgt ine Einſchreibung des Landesverbandes bayeriſcher Ta⸗ bakbauvereine für die Tabake des Zigarrengutgebietes in Speyer. Zu dieſen ſüddeutſchen Tabakverkaufsſitzungen ſolche des Brandenburgiſchen Tabakbauver⸗ — kommt eine bandes und des Landesverbandes pommerſcher Tabakbau⸗ vereine am Montag, 30. Okt., zu Schwedt a. O. Die am 10. d. M. dortſelbſt abgehaltene Einſchreibung vuf Grumpen der Vereine bzw. der Genoſſen des pomme⸗ riſchen Tabakbauverbandes bzw. des brandenburgiſchen Tabalbauverbandes ſowie des Freibaues erbrachte Preiſe von 41-65/ je Zentner. Bei den Tabaken der anerkann⸗ ten Qualitäts⸗Tabakbauvereine kommen zu dieſen Preiſen nach den Beſtimmungen des Deutſchen Tabakbauvereines Zuſchläge bzw. Abzüge bis zu 20 v. H. * * Höchſtpreiſe für badiſche Grumpen. Für Qualitäts⸗ grumpen des Spöcker Anbaugebiets wurden noch recht beträchtliche Zuſchläge gewährt, ſo daß teilweiſe ein Zent⸗ nerpreis von über 85„ erzielt werden konnte. Auch die Spöcker Freibougrumpen, die mit 76,85/ für den Zent⸗ ner den höchſten Preis aller badiſchen Grumpen erzielten, fanden bei der Verwiegung beſondere Anerkennung für die ausgezeichnete Qualität. Mannheimer Produkfenbörse 12. 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Inlandwizen 27,75 Palmkuchen 14.— Roggenmehl, nordd. 22,80/28.50 Kokos kuchen— f pfälz. u. ſüdd. 22.7/8.75 Seſamkuchen* Weizenkleie 5819,50 Lein kuchen 16,75 Roggenkleie. 3,50/9,50 Biertreber 15,.— Weizenfurtermehl 10.40 Trockenſchnitzel, loſe.75 Roggenfuttermehl 9,50/ 11,50 Einlagerung von Braugersfe Der Reichsminiſter für Ernährung und Lancwirtſchaft hat ſich bereits erklärt, im laufenden Getreidewirtſchafts⸗ jahr für die Einlagerung von Braugerſte durch den Handel und die Genoſſenſchaften auf die Dauer von 3 Monaten für die Länder Bayern, Württemberg, Baden, Thürin⸗ gen und Heſſen einen Betrag von insgeſamt 1250 600/ z ur Verfügung zu ſtellen. Die Einlagerer ſollen einen durchſchnittlichen Beitrag zu den Einlagerungskoſten von 19/ je Tonne erhalten. Der Zuſchuß wird aber nur gewährt für Gerſte, die nach dem 14. September 1990 ge⸗ kauft wird. Die erwähnte Summe würde die Einlagerung von rd. 65 700 To. ermöglichen. Von dieſer Menge enk⸗ fallen, unter Zugrundelung des vorjährigen Vertei⸗ lungsſchlüſſels, auf Württemberg 8 200 To., Baden 5 225 Tonnen. Sollte die auf ein Land entfallende Menge nicht voll eingelagert werden, ſo ſtehen keine Bedenken dagegen, wenn die reſtliche Menge in einem anderen Lande einge⸗ lagert würde. Der Aufkauf pon Braugerſte ſoll nur er⸗ folgen, ſolang der Preis für die Braugerſte an der das betreffende Land maßgebenden Börſe oder dem in Frage kommenden Produktenmarkt unter 200 Mark je Tonne liegt. Die Lagerzeit endet für die bis Ende September auf Lager genommenen Mengen Ende Dezember 1938 und für die im Oktober auf Lager genommenen Mengen am 10. Januar 1994. * Die diesjährige pommerſche Wiunterroggenernte au Güte die beſte ſeit Jahren. Nach der neueſten(.) amtlichen Vorſchätzung der Güte der diesjährigen Winterroggen⸗ erträge ſind von den in Pommern zu erwartenden 7 959 470 Doppelzentner Winterroggen allein 68,2 v. H. mit„gut“, und nur 6,8 v. H. mit„ge⸗ ring“ beurteilt worden. Einen ſo hohen Prozentſatz in der Qualitätsklaſſe„gut“ haben die pommerſchen Winter⸗ roggenerträge ſeit Jahren nicht erreicht(1932: 69,6 v.., a 1931; 50,1 v.., 1929: 68,6 v.., 1928: 55,8 v..) Im Jahre 1930 wurden 24,3 v. H. der pommerſchen Winter⸗ roggenerträge mit„gering“ bezeichnet. * Nürnberger Hopfenbericht vom 12. Okt 90 Ballen Bahnzufuhr, 10 Ballen Umſatz. Tettnanger 295.305, Hal⸗ lertauer 260290/ je Zentner, Tendenz ruhig. Vom Weißherbsf in der Pfalz Die Leſe an der Ober haardt wird allenthalben fortgeſetzt und beſchleunigt, da ſchlechte Witterung ein⸗ geſetzt hat. Das Erträgnis iſt weiterhin befriedigend, die Moſtgewichte haben ſich wenig verändert. In der Preis⸗ geſtaltung trat die letzten zwei Tage keine nennenswerte Aenderung ein. In Maikammer Alſterweiler wurden die Frühtraubenmoſte(Malinger), die vom Handel zum Herbſtmittelpreis aufgenommen worden waren, nun⸗ mehr mit 14/ pro Logel ausbezahlt. An der Mittel⸗ haardt wurden die Leſeorbeiten durch Regen erſchwert, Deidesheim, Ruppertsberg, Niederkirchen uſw. nahmen die Leſe am Mittwoch auf. Die Moſtgewichte liegen weſentlich über denen des Vorjahres, ſie gingen am 1. Tage ſchon bis 95 Grad und darüber, wobe! es ſich vielfach noch um geringere Lagen handelt. Der Mengen⸗ ertrag iſt vielfach äußerſt ſchlecht. Die Gemeindever⸗ woltungen Deidesheim, Ruppertsberg, Kö⸗ nigsbach und Forſt haben daher beantragt, das ganze Gebiet als Notſtandsgebiet zu erklären. Der Säure⸗ gehalt der Mittelhaordter Moſte wurde nun mit 7779 pro Mille feſtgeſtellt. Trotzdem der Moſt brühig iſt, braucht man hier auch heuer 90—82 Logel Maiſche für das Fuder abgekelterten Moſt. Die Fäulnis nimmt mehr und mehr überhand. In Deidesheim hat ſich ein richtiges Herbſtgeſchäft noch nicht entwickelt, man ſpricht ven 20 für mittlere Moſte. In Muß bach erfolgten Verkaufs⸗ obſchlüſſe zu 17,50 und vereinzelt 19.00, Kön i g bach W, Gimmeldingen 18—19, Diedesfeld 16—17.. Die allgemeine Weinleſe iſt in einer ganzen Anzahl Weinbaugemarkungen der Südpfalz, ausgenommen größerer Winzer, am Mittwoch zu Ende gegangen. In Pleisweiler⸗Oberhofen nahm der Herbſt aller⸗ dings am Dienstag erſt den Aufong. Der Mengenertrog in der Südpfalz war ſehr unterſchiedlich, im Du rch⸗ ſchnitt konnte man noch zufrieden ſein, dagegen befriedigte die Qualität allgemein. Die Moſt⸗ gewichte gingen von 70-80 Grad. Die Trauben waren äußerſt brühig. Das Verkaufsgeſchäft war im all⸗ gemeinen nicht ſo lebhaft wie in ſonſtigen Jahren, Hurch⸗ ſchnittlich wurden 15/ für die Hotte erlöſt. Neuer Weiß⸗ moſt wird n den Wirtſchaften zu 25 Pfg. das Viertelliter ausgeſchenkt. In Pleisweiler⸗Oberhofen ſchätzt man den „ auf 180 Fuder, d. i. etwa 27 Fuder je orgen. Zeller Poriugieserherbsi beendef Der Portugieſerherbſt iſt im Zellertal nunmehr be⸗ endet. Der rtrag entſpricht etwa einem hal ben 8 e x bt. Die Merſtgewichte betrugen in Harxheim 7075. in Niefernheim 7075, in Zell 7580 Grad, vereinzelt auch mehr. In Zell legten die Winzer alles ſelbſt ein, ſonſt erfolgten Verkaufsabſchlüſſe zu durchweg 13/ die Logel. Als Käufer traten württembergiſche und badiſche Firmen mit auf. In den letzten Tagen erfolgten Ab⸗ ſchlüſſe in Zeller Schwarzer Herrgott 1982er Jahrgangs zu An alten Weinen ſind nur noch ſehr 750% die 1000 Liter. kleine Beſtände vorhanden. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Okt. Heute koſte⸗ ten: Pfirſiche 14—23; Nüſſe 30—57; Quitten 1 87 Birnen 515 Aepfel—18. Die Anfuhr betrug 120 Zent⸗ ner, die Nachfrage war befriedigend. * Hanudſchuhsheimer Obſtgroßmarkt vom 12. Okt. Gs wurden folgende Preiſe notiert: Birnen 412, Aepfel 7 bis 12; Stangenbohnen—12; Kaſtanien 11—12; Quitten 10—11; Nüſſe 40—45 Pfg. Anfuhr und Nachfrage gut. * Vom Rohhäntemarkt. Am Rohhäutemarkt hielt die vorſichtige Kaufſtimmung weiter on. Für einzelne Gat⸗ tungen Häute und Felle wurden die Gebote ſo zögernd ab⸗ gegeben, daß ein Teil der Loſe unverkauft blieb. Es waren daher nicht immer die Preiſe der letzten Auktionen zu erzielen, vielmehr wurden die Loſe meiſt nur mit zwar geringen Abſchlägen aus dem Markt genommen. Infolge der warmen Witterung ſind am Ledermarkt die zu erwartenden Winteraufträge bis jetzt ausgeblkeben, durch welche eine Belebung des Rohhäutemarktes bewirkt werden könute und die auch auf die Preisgeſtaltung von günſtigem Einfluß ſein würde. Häuteguktion wurden erzielt für ſchwere 35— 33, leichte Rinderhäute 30,5, ſchwere 38, leichte Kuhhäute 26,5— 28, ſchwere 32,530, leichte Farrenhiut 29,750, ſchwere 24,75.—25,75 Pfg. pro Pfund. Auf der Mitteldeutſchen leichte Ochſenhäute 30% e gur W eee ee, 1 * „ N A„ g* S n ed e 1 Im Perterre Vorfüh rung von zurel Strumpfstri Oertſlehe und eme prlvste Gelegen- heitsanzeigen s Zeile 20 big abzügl. 10 Pro zent Krisen rabatt 29 5 6, 50., allein, un Haush. 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