Sangeprde. 10 er Zeit Mannheimer General Anzeiger e. Verß ob keinerlei Nachlaß gewährt. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24981 Kein oeſtimmten Ausgaben, an beſonderen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Plätzen erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim 1 1 f 15 9 90 0 9 9 9 15 9 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 43, Meerfeldſtr. 13, Ne Friebrichſtr. 4, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1 — 1 1 1 Sonntags⸗Ausgabe Au. B Samstag, 14. Oktober/ Sonntag, 15. Oktober 1933 144. Jahrgang— Nr. 477 Amtliche Meldungen (Meldung des Wolffbüros) — Berlin, 14. Oktober. Der Reichspräſident hat durch Verordnung vom 14. Oktober den Deutſchen Reichstag auf⸗ . 4 gelöſt und Neuwahlen zum 12. November an⸗ geſetzt, um dem deutſchen Volk Gelegenheit zu geben, zu den Schickſalsfragen Stellung zu nehmen. Die Reichsregierung hat ferner wegen der demütigenden Lage auf der Abrüſtungskon⸗ ferenz den Austritt Deutſchlands aus dem zu den Lebensfragen des deutſchen Volkes Stellung zu nehmen, hat der Reichspräſident durch Verorduung vom 14. Oktober 1933 den Reichstag und die Länderparlamente aufgelöſt. Neuwahlen zum Reichstag ſind für den 12. No⸗ vember ausgeſchrieben worden, während die Reichsſtatthalter angewieſen worden ſind, von Neuwahlen zu den Länderparlamenten eiuſt⸗ weilen abzuſehen. 5 Reichskanzler Adolf Hitler wird heute abend um 19 Uhr über alle deutſchen Sender ſprechen. In den Ländern einſtweilen keine Neuwahl — Berlin. 14. Oktober. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat an ſämtliche Reichsſtatthalter folgendes Telegramm gerichtet: Mit Auflöſung des Reichstages wird nach Para⸗ graph 11 des erſten Gleichſchaltungsgeſetzes auch die Volksvertretung der Länder aufgelöſt. Ich er⸗ ſuche im Auflkrage des Kanzlers, von Auordunng keiner Neuwahl gemäß Paragraph 1 Ziffer 2 des Reichsſtatzhaltergeſetzes einſt weilen abzu⸗ ſehen. „Aenderung des Reichsſtatthaltergeſetzes — Berlin, 14. Oktober. Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen, das hiermit verkündet wird: 1: 8 3 Abſatz des zweiten Geſetzes zur Gleich⸗ ſchaltung der Länder mit dem Reich vom 7. April 103 erhält ſolgende Faſſung: Der Reichsſtatthalter kann auf Vorſchlag des Reichskanzlers vom Reichspräſidenten jeder⸗ zeit abberufen werden. 92. Dieſes Geſetz tritt mit dem Tag ſeiner Ver⸗ kündung in Kraft. Berlin, 14. Oktober 1933. Der Reichskanzler: Adolf Hitler. Der Reichs miniſter des Inner. Frick. Zwiſchenfall im Memelgebiet — Memel, 13. Oktober. 5 Der Lehrer Palluks, der Reichs deutſcher iſt, befand ſch mit zwei Fiſcherfungen am Ufer des Atamal⸗ N Stromes und winkte dem vorbeifahrenden Polizei⸗ 95 aus Ruß zu. Das Boot hielt darauf auf das 155 zu und einer der Inſaſſen rief dem am Ufer erden zu:„Nun ruf einmal Heil Het⸗ 5 Natürlich ließen ſich Palluks und ſeine Be⸗ 1 85 nicht auf ſo plumpe Weiſe provozieren. Dar⸗ pace das Boot am Ufer an und ein litauiſcher f 1 ſprang an Land. Der Beamte be⸗ bers igte Palluks, Heil Hitler gerufen zu haben und bekſetzte ihm, als er dies beſtritt, zahlreiche Fauſt⸗ . 1 ins Geſicht. Ferner verſuchte der Poli⸗ 8 dem Lehrer Palluks ſeine braune beicneen anz tehen, die er als Hitlerboſe be⸗ . 805 Auch einer der Fiſcherjungen wurde von 0 Lamten grundlos geſchlagen. Am nächſten ge mußte ſich Palluks in Ruß bei der Polizei mel⸗ 18 1 braune Hoſe abliefern, die keineswegs N niformſtück, ſondern ein gewöhnliches im 5 Memelgebiet gekauftes Beinkleid war. Palluks hat ar anerhörten Zwiſchenfall dem deutſchen Kon⸗ ulat gemeldet. Alöſung des Aufruf der Reichsregierung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 14. Oktober. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk ſind ſich einig in dem Willen, eine Politik des Friedens, der Verantwortung und der Verſtändigung zu betreiben als Grundlage aller Entſchlüſſe und jeden Handelns. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk lehnen daher die Gewalt als untaugliches Mit⸗ tel zur Behebung beſtehender Differenzen innerhalb Abrüſtung der Welt freudig zuzuſtimmen mit der Verſicherung der Bereitwilligkeit, auch das letzte deutſche Maſchinengewehr zu zerſtören und den letzten Mann aus dem Heere zu entlaſſen, ſofern ſich die anderen Völker zu Gleichem eutſchließen. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk verbinden ſich in dem aufrichtigen Wunſch, mit den anderen Nationen einſchließlich aller unſerer früheren Gegner im Sinne der Ueberwindung der Kriegspſychoſe und zur endlichen Wiederherſtellung eines aufrichtigen Verhältniſſes untereinander alle vorliegenden Fragen leidenſchaftslos auf dem Wege von Verhandlungen prüfen und löſen zu wollen. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk erklären ſich daher auch jederzeit bereit, durch den Abſchluß kontinentaler Luftangriffspakte auf längſte Sicht den Frieden Europas ſicher zu ſtellen, ſeiner wirtſchaftlichen Wohlfahrt zu dienen und am allgemeinen kulturellen Neuaufbau teilzunehmen. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk ſind erfüllt von der gleichen Ehrauffaſſung, daß die Zubilligung der Gleichberechtigung Deutſchlands die unumgängliche mor a⸗ liſche und fachliche Vorausſetzung für jede Teilnahme unſeres Volkes und ſeiner Regie⸗ rung an den internationalen Einrichtungen und Verträgen iſt. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk ſind daher eins in dem Be⸗ ſchluß, die Abrüſtungskonferenz zu ver⸗ laſſen und aus dem Völkerbunde auszu⸗ ſcheiden, bis dieſe wirkliche Gleichberech⸗ tigung unſerem Volke nicht mehr vorent⸗ halten wird. künfſtighin Verträge zu unterzeichnen, die für jeden Ehrenmann und für jedes ehrliebende Volk unan⸗ nehmbar ſein müſſen, in ihren Folgen aber nur zu einer Verewigung der Not und des Elends des Ver⸗ ſailler Vertragszuſtandes und damit zum Zuſammen⸗ bruch der ziviliſierten Staatengemeinſchaft führen würden. Die deutſche Reichsregierung und das deutſche Volk haben nicht den Willen, an irgend⸗ einem Rüſtungswettlauf anderer Nationen teil⸗ zunehmen; ſie fördern nur jenes Maß von Sicher⸗ heit, das der Nation die Ruhe und Freiheit der friedlichen Arbeit garantiert. Die deutſche Reichs⸗ regierung und das deutſche Volk ſind gewillt, dieſe berechtigten Forderungen der deutſchen Nation auf dem Wege von Verhandlungen und durch Verträge ſicherzuſtellen. Die Reichsregierung richtet an das deutſche Volk die Frage: Billigt das deutſche Volk die ihm vorgelegte Poli⸗ tik ſeiner Reichsregierung und iſt es bereit, dieſe als den Ausdruck ſeiner eigenen Auffaſſung und ſeines eigenen Willens zu erklären und ſich feierlich zu ihr zu bekennen? Iwiſchenfall im Brandſtisterptozeß Anerhörte Beleidigungen des Reichsgerichts durch ausländiſche Rechtsanwälte Meldung des Wolffbüres Berlin, 14. Oktober Die heutige Verhandlung beginnt mit einer Ver⸗ zögerung von mehr als einer halben Stunde, da das Gericht noch Beſchlüſſe zu faſſen hat. Auch zur heutigen Sitzung iſt der Angeklagte Dimitroff noch nicht zugelaſſen. Senatspräſident Dr. Bünger gibt zunächſt folgendes bekannt: Das Gericht hat den Angeklagten Dimitroff vor einiger Zeit von den Verhandlungen ausſchließen müſſen, weil er ungeachtet der mehr⸗ fachen Verbote ſich in Beleidigungen von Be⸗ amten erging. Dem Senat iſt nunmehr von den ausländiſchen Rechtsanwälten Detshoff, Grigoroff Gallagher und Willard die Abſchrift eines Schreibens vom 12. Oktober zugegangen, das dieſe Rechts⸗ anwälte an den Verteidiger der Bulgaren; Rechts⸗ anwalt Dr. Teichert, gerichtet haben, und das ſich mit den längſt in öffentlicher Sitzung erfolglos widerlegten Vorwürfen über eine angebliche Mißhandlung des Angeklagten Dimitroff be⸗ faßt. In dieſem Schreiben ſagen die genannten Rechtsanwälte wörtlich, daß ſie der Meinung ſind, daß nach der Behandlung, die Dimitroff von der Polizei und den Unterſuchungsbe⸗ hörden erfahren hat, bis zum Anfang des Leipziger Prozeſſes, Dimitroff als Menſch nur Verachtung und Hohn dieſen Behörden gegenttber haben könne. Die Rechtsanwälte, denen in entgegenkommender Weiſe Dauerzuhörerkarten für die Verhandlung aus⸗ geſtellt ſind, wagen es alſo, derartige ſchwere Be⸗ leidigungen und Anwürfe dem Rechtsanwalt Dr. Teichert gegenüber gegen Beamte, insbeſondere dem Unterſuchungsrichter des Reichsgerichtes, zu äußern und durch Ueberſendung einer Abſchrift dem Reichsgericht zur Kenntnis zu bringen, dem Reichsgericht, das ſie zugelaſſen hat. Ein derartiges Verhalten charakteriſiert ſich ſelbſt. Ich entziehe den genannten Herren ihre Zuhörerkarten. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sack teilt dem Gericht dann ein Schreiben des braſilianiſchen Jour⸗ naliſten Caſtello mit, von dem ein franzöſiſches Telegramm bexichtet hatte, er ſei aufVeranlaſſung von Sack aus Deutſchland ausgewieſen worden. In dem Schreiben erklärt, Caſtello die Behauptungen dieſes Telegramms für durchaus falſch. Er ſei überhaupt nicht beim Reichstagsbrandprozeß geweſen. Unter den aufgerufenen für heute geladenen Zeu⸗ gen befindet ſich auch der frühere Branddirek⸗ tor Gempp. Rechtsanwalt Dr. Sack bittet feſt⸗ zuſtellen, ob der hier anweſende Zeuge Gempp iden⸗ tiſch iſt mit dem Branddirektor Gempp, der am 27. Februar die Leitung der Löſcharbeiten beim Reichstagsbrande hatte. Es ſei ihm nämlich mit⸗ geteilt worden, daß dieſer Branddirektor Gempper⸗ mor det ſein ſoll. Der Zeuge Branddirektor Gempp proteſtiert lächelnd gegen die Behauptung von ſeiner Ermordung. Hierauf wird die Vernehmung des Zeugen Seranowitz fortgeſetzt. Oberreichsanwalt Dr. Werner weiſt auf den Schlußbericht der Londoner Unterſuchungskom⸗ miſſion hin, in dem„feſtgeſtellt“ wird, daß der Kor⸗ reſpondent einer großen ausländiſchen Preſſekorre⸗ ſpondenz am Abend des Brandes erhebliche Men⸗ gen Brandmaterial— leicht brennbare Stoffe, Teer⸗ pappe, Werg, leicht brennbare Flüſſigkeiten uw.— geſehen hat. Er hat ferner berichtet, daß die Feuer⸗ wehrleute den Sitzungsſaal geſäubert und das Ma⸗ terial in den Korridor geſchafft haben, damit nicht auch dieſes noch Feuer finge. (Fortſetzung auf Seite 2) Jzölkerbund ztwijchen Furcht und Hoffnung * Mannheim, 14. Oktober. Zwiſchen Furcht und Hoffnung werden wir ſtän⸗ dig hin⸗ und hergeworfen. Zwar bekennen wir uns heute mehr denn je zu den ſtolzen Worten Bis⸗ marcks, daß der Appell an die Furcht im deutſchen Herzen keinen Widerhall findet. Wenn man jedoch als Deutſcher, der die Wahrheit und Klarheit, die Vernunft und den Frieden liebt, immer wieder er⸗ leben muß, wie die ganze weltpolitiſche Entwicklung offenbar beherrſcht iſt von bewußter Lüge und plan⸗ mäßiger Verwirrung der Geiſter, wie fortwährend die Unvernunft hohnlachend triumphiert, wie unſer Rüleen„ 11 747; de ropäiſ Staate einſchaft ab. 5 a g.. 5 Völkerbund erklärt. Gleichzeitig hat die 1 e 10 1 1 15 5 8 deut Die deutſche Reichsregierung und das deutſche ehrlicher Wille zum friedlichen Wiederaufbau dau⸗ deniſche Vertret e Abrüſtungsk j de 5 i ernd beunruhigt und gehemmt wird durch das Wett⸗ eutſche Vertretung die Abrüf ung onferenz Volk erneuern das Bekenntnis, jeder tatſächlichen Volk ſind entſchloffen, eher jede Not, jede Verfol⸗ ern eunruhigt und gehemmt wird durch das Wett- perlaſſen. Um der Nation Gelegenheit zu geben, gung und jegliche Drangſal auf ſich zu nehmen, als rüſten faſt aller anderen Völker Europas, 1 wehrloſe Drohungen mit Sanktionen gegen das Deutſchland und von dem Wetterleuchten eines am weltpolitiſchen Horizont heraufziehenden neuen Welt⸗ brandes, daner kann auch den Mutigſten das Grauſen überkommen. Solche Empfindungen ſind gewiß nicht der Aus⸗ fluß verächtlicher perſönlicher Feigheit, ſondern das Entſetzen vor dem Dämon des Unheils, in deſſen zerſtörenden Klauen ſich gerade jetzt wieder einmal die ganze Welt zu befinden ſcheint. Nichts kennzeich⸗ net die derzeitige Verwirrung der Geiſter mehr als die Tatſache, daß zur gleichen Zeit, wo in der Schweiz die Vertreter faſt aller Kulturnatibnen der Welt verſammelt ſind, um der Abrüſtung die Wege zu ebnen, die Regierung des Gaſtlandes ſelbſt keinen Anſtoß daran nimmt, einen neuen Militärkredit über 100 Millionen Franken vom Bundesrat ſich bewilligen zu laſſen. Und warum? Weil es der verleumderiſchen Hetze eines von London aus wirkenden ruſſiſchen Schrift⸗ ſtellers, der die abſurdeſten Behauptungen über an⸗ gebliche deutſche Anſchläge gegen die ſchweizeriſche Neutralität in die Welt hinausgefunkt hatte, mehr Beachtung ſchenkte als den Abrüſtungsbeſtrebungen des Völkerbundes und den Friedensbeteuerungen aller Völker Europas. Ein weiterer Beitrag zu dieſem Kapitel iſt auch der in dieſer Woche bekannt gewordene Auf⸗ rü ſtungsbeſchluß der belgiſchen Re⸗ gierung, die nach franzöſiſchem Muſter für 700 Millionen Franken große Befeſtigungarbeiten plant, um, wie es in der Begründung an die Kammer heißt,„einen Einfall in das Land zu verhindern“. Auch durch viele andere Beobachtungen und Erfah⸗ rungen des politiſchen Lebens werden die kraſſen Unterſchiede zwiſchen Theorie und Praxis, zwiſchen Worten und Taten jeden Tag aufs neue ſchlagartig beleuchtet und auf die Gefahren hingewieſen, in denen wir ſchweben. So z. B. erſt geſtern wieder durch eine von Paris ausgehende Meldung, daß franzöſiſche Profeſſoren ein beſonderes Gift⸗ gas erfunden hätten, vor deſſen tödlicher Wir⸗ kung man ſich durch keinerlei Schutzmaske retten könne. Auch die ſich immer mehr verſchärfende Spannung zwiſchen Rußland und Ja⸗ pan iſt nicht dazu angetan, die Gemüter zu beruhi⸗ gen. Rußland glaubt anſcheinend, ſich durch ein Syſtem von Nichtangriffsverträgen den Rücken einigermaßen geſchützt zu haben und will ſich nun nicht länger mehr die fortgeſetzten japaniſchen Her⸗ ausforderungen gefallen laſſen. 1. Bet ſolcher Sachlage iſt es leider nur gar zu ver⸗ ſtändlich, daß von neuen Kriegen und neuen Rüſtun⸗ gen mehr geſprochen wird als von Frieden und ſeiner Sicherung durch allgemeine Abrüſtung. Daran ſind aber nicht wir ſchuld, die wir überhaupt nicht in der Lage ſind, einen Krieg zu führen und die wir an der Abrüſtung der anderen Völker und an der Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens das allergrößte Intereſſe haben. Als abgrundtiefe Verlogenheit unſerer Geg⸗ ner müſſen wir es deshalb empfinden, wenn man es zur Bemängelung der eigenen Ohnmacht und Un⸗ fähigkeit immer ſo hinzuſtellen beliebt, als ob Deutſch⸗ Die vorliegende Ausgabe umfasst 24 Seifen 2. Seite Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt.) Sonntag, 15. Okt. 1899 = lands Aufrüſtungswille und Deutſchlands Kriegsbe⸗ geiſterung die Abrüſtung der andern unmöglich mach⸗ ten. Das Gift der Lüge und Verhetzung hat unſeren Gegnern die klare Einſicht getrübt. Außerdem war vielfach bewußt böſer Wille gegen das auch um einen Platz an der Sonne kämpfende neu aufſtrebende Deutſchland vorhanden. So kam es, daß feindliches Intrigenſpiel und zielbewußtes Keſſeltreiben Deutſch⸗ land immer mehr in dieſe Iſolierung hineinmanöv⸗ rierte. Dieſe ganze Woche hindurch ſchien es ſo, als ob unſere Gegner in Genf ihr Ziel ſchon erreicht hät⸗ ten. In einem wahren Trommelfeuer von Alarm⸗ nachrichten aller Art wurde von Paris aus in die Welt gefunkt, daß eine franzöſiſch⸗engliſch⸗ a merikaniſche Einheitsfront gegen Deutſchland hergeſtellt ſei. Von Bewährungs⸗ friſt, von Kontrolle und Sanktionen und von dem Verbot jeglicher Aufrüſtung Deutſchlands war dabei die Rede. Selber aber dachte man auch nicht im Traume daran, irgend welche Abſtriche an der eigenen Rüſtung vorzunehmen. Zuletzt ſprach man ſogar davon, daß bei einem ſo böswilligen Nachbarn wie Deutſchland eine vierjährige Bewährungsfriſt nicht ausreichend ſei, ſondern daß man uns eine mindeſtens achtfſährige Bewährungsfriſt auferlegen müſſe. Allzu ſtraff geſpannt zerreißt. jedoch der Bogen. So war es auch diesmal. Wenn man heute vormittag die aus Genf vorliegenden Meldungen lieſt, kann man mit jenen hiſtoriſchen Worten, mit denen ſeiner Zeit die Einnahme Sedans von Kaiſer Wilhelm dem Großen an die Kaiſerin in Berlin gemeldet wurde, nur ſagen:„Welche Wendung durch Got⸗ tes Fügung.“ Selbſtverſtändlich darf es uns nicht in den Sinn kommen, jetzt ſchon irgend wie zu triumphieren. Dazu haben wir keinerlei Anlaß, und es iſt ſicher, daß es noch unendliche Schwierigkeiten zu überwinden gilt, bis man überall in der Welt dem ſeit Kriegsſchluß ſo oft mißhandelten und gedemütig⸗ tem Deutſchland wieder in jeder Hinſicht die volle Gleichberechtigung und das Recht auf eigenes Leben und eine Freiheit nach ſeinem eigenen Willen unbeſtritten läßt. Einſtweilen iſt es jedenfalls viel wert, daß in den nach franzöſiſchen Wunſchträumen ſchon zu eng geſchloſſenen Wall unſerer Feinde jetzt plötzlich eine kräftige Breſche geſchlagen worden iſt. Daß Eng⸗ land in dem Ränkeſpiel Frankreichs auch diesmal wieder, wie leider ja ſchon ſo oft in der Nachkriegs⸗ zeit, eine ziemlich zweifelhafte Rolle geſpielt hat, ſteht feſt. Wir können uns jedoch in der Lage, in der wir uns befinden, nicht den Luxus erlauben, lange und breit mit unſeren engliſchen„Vettern“ zu ha⸗ dern und außerdem iſt es zur beſſeren Einſicht ja be⸗ kanntlich nie zu ſpät. Den Umſchwung haben wir offenbar dem amerikani⸗ ſchen Vertreter Norman Davis zu verdanken. Nicht unſerer ſchönen Augen willen, ſondern aus der nüchternen Erkenntnis heraus, daß die Aufzwingung eines neuen Diktats gegen Deutſchland nicht der Beruhigung der Welt dienen, ſondern die vergiftete Atmoſphäre noch mehr mit Zündſtoff laden würde. Vielleicht hat zu dieſem Geſinnungsumſchwung auch der Appell Lloyd Georges an die Welt ein wenig beigetragen. Jedenfalls waren ſeine Mahnungen, die er an die Frage knüpfte, was wer⸗ den ſolle, wenn die Abrüſtungskonferennz endgültig zuſammenbräche, überzeugend und eindringlich ge⸗ nug. Auf ſeine alten Tage hat damit dieſer Staats⸗ mann, der einſt eine ſo bedeutungsvolle Rolle im Keſſeltreiben gegen Deutſchland ſpielte, dadurch man⸗ ches wieder gutgemacht, was er uns ſchadete. * Noch ſind wir, wie geſagt, nicht über dem Berg und gar leicht iſt es möglich, daß das Blatt ſich, ehe wir es verſehen, noch einmal wendet. Dieſe Erwägung muß uns auch davon abhalten, jetzt irgend welche Sthadenfreude darüber zu äußern, daß die Franzoſen, die uns ſchon ſo ſicher in der Zange zu haben glaubten, nun wie betrübte Lohgerber ihre Felle wegſchwimmen ſehen. Durch keinerlei weitere Zwiſchenfälle aber wollen wir uns abhalten laſſen, nach wie vor„allen Gewalten zum Trotz“ für das einzutreten, was wir als Lebensnotwendig⸗ keiten für unſer Volk und ſeine Zu⸗ kunft erkannt haben. Denn:„Wer zu ſchwanken⸗ der Zeit auch ſchwankend geſinnt, iſt, der vermehrt das Uebel und breitet es weiter und weiter. Doch wer feſt auf dem Sinne beharret, der bildet die Welt ſich!“ ö*.* 4 Die vorſtehenden Ausführungen wurden heute mittag kurz nach 1 Uhr aus der Schreibmaſchine ge⸗ nommen und der Setzerei übergeben. Kaum eine halbe Stunde ſpäter übermittelte uns der Draht jene Meldungen, die in der nächſten Zeit nicht nur in ganz Deutſchland, ſondern überall in der Welt im Brennpunkt der politiſchen Erörterungen ſtehen werden. Wenn durch dieſe Meldungen auch der Inhalt des obigen Leit⸗ aufſatzes nicht mehr ſo unbedingt aktuell iſt, wie wir noch wenige Stunden vor Drucklegung dieſer Zei⸗ tungsausgabe annehmen mußten, ſo wollen wir trotzdem den Aufſatz ungekürzt und unverändert ſtehen laſſen. Er mag als Stimmungsbild, als Zwiſchenbilanz, als ein Beweis für den guten Willen gelten, mit dem wir Deutſche trotz ſchlimmſter Erfahrungen und Enttäuſchungen doch immer wieder zur ehrlichen Mitarbeit im Konzert der Mächte bereit waren, ſobald man auf der an⸗ deren Seite wieder willens ſchien, den elementarſten Anſprüchen Rechnung zu tragen, die wir als große Kulturnation auf Gleichberechtigung und Freiheit haben. Nun iſt plötzlich doch wieder alles ganz anders geworden, als es nach den etwas freundlicheren Mel⸗ dungen aus Genf von heute vormittag erſcheinen mußte. Unſer Verſtändigungswille und unſere Ver⸗ ſöhnungsbereitſchaft wird von den anderen Groß⸗ mächten wieder einmal unbeachtet gelaſſen. Nicht nur vier Jahre ſoll die Bewährungsfriſt dauern, die man uns bis zum Zugeſtändnis der wirk⸗ lichen Gleichberechtigung aufzwingen will, ſondern acht Jahre. gegenüber Deutſchland hat auf der ganzen Linie geſtegt. 8 8 Nun iſt es genug des grauſamen Spiels. Nicht länger mehr können wir einer Inſtitution angehören, die ſich Völkerbund nennt, dabei jedoch die Grund⸗ rechte und die Ehre eines großen Kulturvolkes dauernd mit Füßen tritt. Wie treten aus dem Völkerbund aus und ſtellen ſofort unſere praktiſche Mitarbeit an deſſen Arbeit ſowohl als auch an der Abrüſtungskon⸗ ferenz ein. Um der Welt zu zeigen, daß das ganze deutſche Volk dieſen Schritt der Regierung billigt und Der franzöſiſche Unterjochungswille Die Erklärungen Meldung des Wolff⸗Büros — Genf, 14. Oktober Das Präſidium der Abrüſtungskonferenz trat heute vormittag zuſammen, um in geheimer Sitzung die angekündigte große Erklärung des engliſchen Außenminiſters Simon entgegenzu⸗ nehmen. Die Sitzung wurde jedoch mit einer faſt ein⸗ ſtündigen Verſpätung eröffnet, da in den Vormit⸗ tagsſtunden noch eingehende Beſprechungen zwiſchen der amerikaniſchen und italieniſchen Abordnung ſtattfanden. An der Sitzung nahmen Sir John Simon, Paul⸗Boncour, der polniſche Außenminiſter, der italieniſche Vertreter Soranja, Norman Davis, von deutſcher Seite Staatsſekretär z. D. von Rhein baben teil. Gleich zu Beginn der Sitzung erklärte der engliſche Außenminiſter Sir John Simon: Er ſehe es als eine Pflicht an, unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden mit größter Offenheit zu ſpre⸗ chen. Ein Syſtem einer allgemein vereinbarten Ab⸗ rüſtung, das ſofort in Kraft trete und loyal durch⸗ geführt werde, würde gegenwärtig von größtem Wert für die ganze Welt ſein. Nichts werde jedoch durch endloſe Ausſprachen gewonnen, die nicht die grundlegenden Fragen berühren, in denen gegen⸗ wärtig die Hauptgegenſätze beſtehen. Der Vertreter der engliſchen Regierung hätte in der letzten Zeit wiederholt Beſprechungen mit den Vertretern Deutſchlands, Frankreichs, Italiens, Ameri⸗ kas, und anderer Mächte gehabt. Aus dieſen Beſpre⸗ chungen habe ſich für die engliſche Regierung die Ueberzeugung ergeben, daß der von der eungliſchen Regierung vor ſechs Monaten eingereichte Macdonald⸗ Plan in beſtimmter Richtung jetzt neu gefaßt werden müſſe. Die in dem damaligen Ab⸗ kommensentwurf vorgeſeheue fünfjährige Periode müſſe jetzt auf Wunſch einiger Mächte auf acht Jahre ausgedehnt werden. Hiergegen ſeien keine ernſten Bedenken geltend gemacht worden. Nach dem Ablauf dieſer achtjähri⸗ gen Friſt müſſen zwei entſcheidende Dinge geſichert ein: i 1. Sämtliche Abrüſtungsmaßnahmen der ſchwer gerüſteten Mächte. 2. Die Durchführung des Gleichberechtigungs⸗ grundſatzes im Rahmen eines Sicherheitsſyſtems. Dies ſei ſeit dem Dezember vorigen Jahres das Ziel nicht nur der fünf Großmächte, ſondern auch der geſamten Abrüſtungskonferenz. Um dieſes Ziel zu erreichen, müſſe man jetzt ſchrittweiſe vor⸗ wärts gehen. Die gegenwärtige ungeordnete Lage Europas ſei jedoch, wie bereits Henderſon im Oktober erklärt habe, eine Tatſache. Jeder Staats⸗ mann müſſe in ſeinen Plänen dieſer Tatſache Rechnung tragen. Die Aenderung des Maedonald⸗ Planes habe ſich daher durch die letzte Entwicklung als ein⸗ deutig notwendig erwieſen. Das neue Abrüſtungs⸗ ſchema als Ergebnis der zahlreichen neuen Be⸗ ſprechungen müſſe jetzt mit der Umwandlung der kontinental⸗europäiſchen Armeen in der Richtung des engliſchen Abrüſtungsentwurfes einſetzen, verbunden mit einem durch den ſtändigen Abrüſtungsausſchuß durchgeführten Kontrollſyſtem. Auf der Grundlage der Sicherheit ſolle damit gleichzeitig die Abrüſtung und die Sicherheit erreicht werden. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die Kontrolle allgemeine An⸗ imons in Genf Man will Deutſchland eine achtjährige Vewährungsfriſt aufzwingen wendung zu finden habe. Das Ziel dieſer Kon⸗ trolle müſſe die loyale Einhaltung des Abrüſtungs⸗ abkommens ſein. Nach dem Vorſchlag des Präſidenten Henderſon müſſe der Ständige Abrüſtungsausſchuß ſofort nach Unterzeichnung des Abrüſtungsabkommens einge⸗ ſetzt werden; ohne daß die Ratifizierung des Abkom⸗ mens abgewartet zu werden brauche. Wenn dieſer Vorſchlag als durchführbar angeſehen werde, ſo könnte durchaus eine Kürzung der Periode begrüßt werden, falls die tatſächliche Abrüſtung und die ange⸗ ſtrebte Gleichberechtigung gemeinſam erreicht ſei. Es müſſe jedoch jetzt eingehend geprüft werden, wie weit die achtjährige Periode für die einzuleitenden ent⸗ ſcheidenden Schritte notwendig ſei. Die Umwandlung der Armeen löſe eine Reihe von techniſchen Fragen aus, die jetzt in der Aufſtel⸗ lung des Abrüſtungsabkommensentwurfes geregelt ſeien. Ohne daß die Regierung auf die Länge der erſten Periode feſtlegen wolle, müſſe jedoch erwähnt werden, daß mehrere Regierungen eine Periode von vier Jahren gewünſcht haben, während andere Regierungen die Frage aufgeworfen hätten, ob die Periode nicht noch weiter gekürzt wer⸗ den könnte. Das Abrüſtungsabkommen müſſe in jedem Falle ein in allen Einzelheiten gehendes Schema der Ab⸗ rüſtungsmaßnahmen als das endgültig angeſtrebte Ziel nach Ablauf der acht Jahre enthalten. Die Abrüſtung müſſe eine weſentliche ſein. Da man jetzt mit allgemeinen Phraſen nicht mehr weiterkomme, ſei hinzuzufügen, daß unter weſentlicher Abrüſtung „die in dem engliſchen Abrüſtungsabkommensent⸗ wurf vorgeſehene Abrüſtung oder vergleichbare Abän⸗ derungen zu verſtehen ſeien.“ Der eugliſche Außenminiſter erklärte ſodaun wörtlich: „Ich will jetzt ganz eindentig erklären, daß das vorgeſehene Abrüſtungsſchema für die engliſche Re⸗ gierung nicht als befriedigend empfunden werden kann, und daß wir auf die Dauer unſere Unkerſtützung für dieſen Plan nicht gewähren kön⸗ nen, wenn nicht der Grad der Abrüſtung durch die Abrüſtung der ſchwer gerüſteten Staaten gleichzeitig genau in dem Abrüſtungsabkommen beſtimmt iſt und tatſächlich zweckentſprechend iſt. Durch Annahme des Grundſatzes des Nicht⸗ wiederaufrüſtens und Zuſammenarbeit mit den übrigen Mächten im Rahmen des Ab⸗ rüſtungsabkommens können am beſten das Gefühl des Vertrauens, das in der letzten Zeit ſo ſchwer erſchüttert war und die not⸗ wendigen Bedingungen für den allgemeinen Erfolg wiederhergeſtellt werden. Dieſe Erklärung, die ich hier abzugeben beauftragt war, macht es notwendig, daß jetzt offen geſprochen werden muß, und daß jetzt eine klare Darlegung des Standpunktes gegeben wird. Wenn der am Montag zuſammentretende Hauptausſchuß ein nützliches Werk vollbringen will, ſo iſt es unbedingt wünſchens⸗ wert, daß auch jetzt der Standpunkt der übrigen Mächte zu den entſprechenden Punkten in aller Deut⸗ lichkeit dargelegt wird. Ich bin überzeugt, daß auf dieſem Wege die beſtehenden Schwierigkeiten beſei⸗ tigt werden können und daß ſodann ſich der Weg für ein allgemeines von allen angenommenes Ab⸗ rüſtungsabkommen öffnet.“ Die Vorbereitungen für die Werbewoche des deutſchen Handwerks, die unter der Schirmherrſchaſt Hindenburgs vom 15.22. Oktober im ganzen Reiche abgehalten wird, ſind nahezu abgeſchloſſen. Zehn⸗ tauſende freiwilliger Helfer haben ſich in den Dienſt der großzügigen Veranſtaltung geſtellt. In jeder Stadt, in jedem Dorf wird man das Handwerk ehren, durch Gottesdienſt, durch Verſammlungen und Umzüge, durch Ausſtellungen und Vorträge, durch Hörſpiele der Rundfunkſender, durch Vorfüh⸗ rungen der Kinotheater. Es ſoll aber nicht beim Feiern bleiben. Die Woche der Handwerker hat einen ernſten Hintergrund. Handelt es ſich doch dar⸗ um, die Arbeitsloſigkeit im Handwerk zu bekämpfen, ſeine beſondere Kriſe zu über⸗ winden, ſeinen Wiederaufſtieg im Rahmen der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft anzubahnen. Aus dieſem Grund ſteht die Feſtwoche im Zeichen der Wer⸗ bung für das Handwerk. Jeder Volksgenoſſe ſoll daran erinnert werden, daß er dazu beitragen kann, dem Handwerk wieder auf die Beine zu helfen, nicht durch Almoſen, ſondern durch Aufträge. Sage keiner, daß er nichts zu vergeben hebe, oder daß es auf ihn nicht ankomme. Auch der kleinſte Auftrag ſchafft Arbeit. Aus Millionen kleiner und kleinſter Betätigungen ſetzt ſich der große Wirtſchaftsauf⸗ ſchwung zuſammen. Ein geſunder Handwerkerſtand iſt das Rück⸗ grat der Volkswirtſchaft, und es iſt ja nicht das erſtemal in der deutſchen Ge⸗ ſchichte, daß dieſes Rückgrat erkrankte. Das Hand⸗ dend. Wer die Protokolle der Verhandlungen der Handwerkerkongreſſe z. B. im Revolutionsjahr 1848 rede ein Ende zu machen, daß das deutſche Volk von ſeiner Regierung geknechtet wird, hat der Reichskanz⸗ kanzler einen Schritt unternommen, der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus das größte Aufſehen erregen wird und hat eine neue Volksbefra⸗ gung bereits für den 12. November an⸗ geſetzt. Die Volksabſtimmung und die Neuwahlen zum Reichstag erfolgen in einem Wahlakt. Die Wähler werden zwei Zettel auszufüllen haben. Einen, der die Frage der Reichsregierung über die Billigung um damit dem im Auslande beliebten törichten Ge⸗ werk wurde in allen Kriſenzeiten beſonders notlei⸗ Deine Hand dem Handwerk! Eine wiriſchafts- und kulturpolitiſche Betrachtung zur Feſtwoche des Handwerks oder die zahlreichen Broſchüren und Denkſchriften, die es ſchon damals gab, durchlieſt, iſt überraſcht von der Aehnlichkeit der Zuſtände. Damals allerdings erwarteten die Handwerker, an ihrer Zukunft ver⸗ zweifelnd, alles Heil vom Staat und der Geſetz⸗ gebung. Das Handwerk von heute weiß, daß die weitſichtigen Maßnahmen des neuen Staates nur dazu dienen, einen erſtarrten Wirtſchaftskörper wie⸗ der zu beleben, die Selbſthilfſe anzuregen und die noch vorhandenen Kräfte anzukurbeln. Die noch vorhandenen Kräfte! Es gilt, der Untergangs⸗ theorie im Handwerk entgegenzutreten, die ſchon die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts beherrſchte und die heute wieder ſpukt. Man hielt es ſchon oft für traurig aber wahr, daß die handwerkliche Be⸗ triebsform den Maſchinen mit ihren unerhörten Fähigkeiten weichen müſſe. Es war aber für viele eine große Ueberraſchung, als die Gewerbezählun⸗ gen von 1907 und 1925 etwas ganz anderes als das Verſchwinden des Handwerks ergaben. Und die Unterſuchungen des Enqueteausſchuſſes des Reichs⸗ wirtſchaftsrates vor zwei Jahren hatten das gleiche Ergebnis. Es zeigte ſich, daß bei 1,32 Millionen ſelb⸗ ſtändigen Handwerksmeiſtern.5 Millionen Geſellen, 766 000 Lehrlinge, etwa 200 000 mit⸗ helfende Familienangehörige und über 100 000 Angeſtellte beſchäftigt waren. Einſchließlich der wirtſchaftlich abhängigen Familienange⸗ hörigen lebten alſo noch im Jahre 1981 vom Handwerk 8 Millionen Deutſche. Gewiß hat das Handwerk auf manchem Wirtſchafts⸗ gebiete an Terrain verloren, vor allem dort, wo ſich die moderne Maſſenanfertigung ausgebildet hat. Der 55!!! VVA dbb der Abgeordneten der nationalſozialiſtiſchen Ein⸗ heitsliſte trägt. Die Wochen bis dahin werden vor⸗ ausſichtlich für uns alle eine ſtarke Nerven⸗ probe bedeuten. Es gilt jetzt, wie Reichskanzler Hitler ſich in ſeinem Aufruf an das deutſche Volk ausdrückt, zu den Schickſalsfragen der Nation Stel⸗ lung zu nehmen. Dazu brauchen wir alle Kraft unſerer Nerven. Gott ſchenke uns ſeinen Beiſtand. Was aber auch kommen mag, das ganze deutſche Volk ſteht in unlöslicher Schickſalsgemeinſchaft wie ein Mann in Not und Tod hinter der nationalen Re⸗ ihrer Politik enthält, einen anderen, der die Namen gierung. H. R Melhbner. 5 1 1 An alle Bevölkerungskreiſe ergeht für den morgigen Zeuge und erklärt, daß da die Situation ſchon ſo ge⸗ nicht konkurrieren, der kleine Keſſelſchmied nicht it; der modernen Fabrik, die K ochtöpfe in Serien vyg vielen Tauſenden herſtellt. Doch überall dort wir ſich das Handwerk erhalten können, wo die Maſchlne verſagt. Vor allem das große Gebiet der Reparg. turen bleibt ihm ſo gut wie unbeſtritten vorbehalten 3 und man wird den Handwerker überall dort vor. ziehen, wo man eine beſondere Qualitäts, arbeit, eine individuelle Leiſtung per⸗ langt. Einen guten genau paſſenden Maßſchuh, einen tadellos ſitzenden Anzug, ein beſonders gut munden⸗ des Gebäck vermag nur der Handwerksmeiſter her, zuſtellen, und wer auf Güte und Dauerhaftigkeit einer Ware Wert legt, iſt auch bereit dafür mehr zu zahlen. N Neben dieſer rein wirtſchaftlichen Betrachtung, weiſe, darf man die äſthetiſche nicht aus dem Aug verlieren, die letzten Endes auch wieder zum Wit ſchaftlichen hinführt. Im Handwerk iſt nämlich noch ein Reſt künſtleriſchen Geſtaltens auß den Geiſt und der Struktur des Werkſtoffes erhalten Vergeſſen wir nicht, daß die großen Erzgießer, Bild. hauer und Kupferſtecher Italiens und Deutſchlands im Grunde nichts anders waren, als meiſter⸗ hafte Handwerker, bei denen in begnadeter Weiſe ſichtbar wurde, daß Kunſt vom Können kommt. Und wenn das Handwerk heute allgemein nicht jenen„goldenen Boden hat, wie etwa noch in Mittelalter, war, ſo iſt es heute doch kulturell verloren. Mit guter Arbeit und kräftigem Lebens⸗ willen wird ſich das Handwerk als Berufs⸗ ſtand nicht nur erhalten, ſondern auch weiter entwickeln können. weder wirtſchaftlich nog onntag der Aufruf, die Werbewoche des deutſchen Handwerks nach Kräften zu unterſtützen, in erſter i Linie natürlich durch Vergebung von Aufträgen, da⸗ neben aber auch durch Schmücken der Häuſer mit Fahnen, durch Dekoration der Schaufenſter und Läden mit dem Plakat des Reichsſtands des deutſchen Handwerks und durch Mitwirkung an allen öffen⸗ lichen Veranſtaltungen. Die Parole lautet für jeden Volksgenoſſen: Deine Hand dem Handwerl! Branoſtifter⸗Prozeß (Fortſetzung von Seite.) g Zeuge Seranowitz: Im Umgang zum 1 Plenarſaal iſt unter einem Pult ein Regal. Da waren Druckſachen aufgeſtapelt im Gefamtgewicht von etwa drei bis vier Kilogramm. Dieſe Druck ſachen ſind fortgeſchafft worden. Wenn von Brenn⸗ material, Teerpappe, Werg uſw. geſprochen wird, se i iſt das eine Lüge. i Als nächſter Zeuge wird der Brandmeiſter Klotz, der dem 7. Feuerwehrzug im Moabit angehört, ver. nommen. Der Vorſitzende betont, daß der Zeuge he⸗ zonders bei ſeinen Ausſagen auf die Zeiten achten ſoll. Brandmeiſter Klotz gibt an, daß die Wache um 9,15 Uhr alarmiert wurde. Sein Zug ſei mit aller größter Beſchleunigung zur Brandſtelle gefahren, y 1 nach etwa vier bis ſechs Minuten eingetroſſen ei. Der Vorſitzende ſtellt zuſammenfaſſend feſt, daß von einer Verzögerung der Löſcharbeit keine Rede ſein könne. 5 Die Frage des Oberreichsanwaltes, ob es um 9,27 Uhr ſchon ſo heiß geweſen ſei, daß niemag9g mehr in den Plenarſaal kommen konnte, bejaht der weſen ſei, daß nichts mehr zu retten war. 3 Oberreichsanwalt: In London hat ein Zeuge geſagt, er habe um 11 Uhr nachts geſehen, daß eine ungeheure Meuge von Zeitungen und Brandmaterial im Plenarſaal auf dem Bo⸗ den lag, ebenſo leicht entzündbare Flüſſigkeit, und daß die Feuerwehr dieſes Material aus dem Sitzungsſaal in die Umgänge ſchleppte. Zeuge: Das war unmöglich, der Saal war ſchon in hellen Flammen. Auf Fragen des Rechtsanwalts Teichert erklin der Zeuge, daß die Feuerwehr glatte Fahrt hatte, herrſchte zwar Froſt, es war aber kein Glatteis De Brandmeiſter Wald tig!“ Ich ließ, ſo fährt der Zeuge fort, fünften Alan geben. Als der damit beauftragte Beamte die te phoniſche Verbindung noch nicht erlangt hotte, ein Polizeibeamter uns zu: 5 „Es brennt ja an allen Ecken, ſorgen Sie für verſtärkten Alarm!“ 3 (Die Verhandlung dauert fort.) Die ausländischen Rechtsanwälte in Polizeipräſidium gebracht Meldung des Wolff⸗ Büros 5— Berlin, 14. Oktober In einer kurzen Verhandlungspauſe wurden! von dem Vorſitzenden ausgeſchloſſenen ausländiſhe Rechtsanwälte, und zwar Grigoroff⸗ garien, Detcheſf⸗ Bulgarien. Galagh Amerika und Willard Fraukrei dem Saale entfernt und zur Vernehmung ins zeipräſidium gebracht. 1 kleine Schuhmacher kann mit der großen Schuhfabrſ 1 5 wo es der Stolz der deutſchen Städe . man de die von Fabakfe wenn u Landesh prächtig. den⸗Bar Man ſchönſten Symbol den abe internat von Sel am Ran Deutſchl Schweiz Durchſchnittsgeſchwindigkeit der elektriſchen Jeu der Luft wehr ſei 30 bis 32 Kilometer. die der Rechtsanwalt Dr. Sack: Kurz vor 12 Ut, lichen 2 iſt das Feuer faſt gelöſcht. Kurz vor 1 Uhr erfolg Fruchtba das Abrücken der Wache, vier Züge bleiben zurüt mertage Iſt es da überhaupt möglich, daß während dieſer ge Nund auf irgendein Journaliſt in der Lage war, in den Pie bervorrr narſaal hineinzugehen und beſtimmte Beobachtung Das zu machen? e den Sch Zeuge: Es durfte kein Journaliſt hinein, den Duisbur die Träger waren heruntergeſtürzt und es beſtan Sinne Lebensgefahr. Begeben Dr. Sack: Die Zeugenausſage in London ist e fern mit abſolut einwandfrei widerlegt und als ob iel ben Nag tiv un richtig feſtgeſtellt. Linken Als nächſter Zeuge wird der merkt he ſtiegen. möglichſter Geſchwindigkeit zum Reichstag gefahren Gipfel si Der Zeuge hat den Brandmeiſter Klotz in der Wurf überzieh delhalle getroffen. Klotz ſagte:„Sorgen Sie Wolkenfe ſchnelle Schlauchlegung, wir werden allein nicht ſeh an Felſe 1 3 16 von Selz bei Karlsruhe bis hinauf nach Rheinheim „ el 5 1 t Samst Neue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 477 — Frauen im Hanauer Land E. iſt immer ein ſeltſames Gefühl dabei, wenn man den Wagen nach Süden lenkt, auf der Straße, die von Mannheim an vielen ſauberen Dörfern, an Fabakfeldern vorbei nach Karlsruhe führt. Und wenn man dann weiterfährt über den Aſphalt der Landeshauptſtadt hinaus mit Kurs auf Raſtatt, der prächtigen Barockreſidenz der Markgrafen von Ba⸗ den⸗Baden. Man ſieht den Rhein nicht, dieſen Strom, dem die ſchönſten unſerer deutſchen Lieder gewidmet ſind, der Symbol für des Reiches Größe und Geſchichte iſt, den aber der unſelige Friedensvertrag heute zu einem internationalen Schiffahrtsweg und in ſeinem Lauf am Rande des Hotzenwaldes zur Grenze zwiſchen Deutſchland und Frankreich und Deutſchland und der Schweiz gemacht hat. Der Duft des Waſſerss liegt in Dann ein einſames altes Tor draußen vor der Stadt hinter der Murgbrücke. Irgendwo auf dem Feld ſind noch Reſte der Kaſematten der Bundesfeſtung Raſtatt. Dann iſt die Stadt paſſiert. Wir ſind wie⸗ der allein auf der Straße, die ohne viele Kurven nach Süden mit einer leiſen Schwenkung zum Weſten führt. Stand da nicht eben ein Wegweiſer, der nach Baden-Baden zeigte? Ja, richtig... Aber wir ſpüren heute morgen kein Verlangen, uns nach dem badiſchen Monte Carlo zu begeben Wir wollen nach Kehl und dann einen Abſtecher nach Straßburg machen, um zu ſehen, wie der Wind weht im Elſaß, wie die Stimmung iſt, die die Elſäſſer und Franzoſen dem jungen Deutſchland entgegenbringen. Der Ab⸗ ſtand zwiſchen den einzelnen Dörfern vergrößert ſich von Kilometerſtein zu Kilometerſtein. Ihre Zahl wird immer geringer, je näher wir der Grenze ſind. Die Dörfer haben ein anderes Geſicht wie im badi⸗ ſchen Unterland. Die Nähe des Schwarzwaldes macht ſich auch in ihrer Architektur bemerkbar. Mächtige eic Hakenkreuzfahnen wehen im Hanauerland— Fahrt über die Kehler Brücke— Das Gesicht von Straßburg immer und vor allem deutſch und national gedacht hat, dem die marxiſtiſche Weltanſchauung ein auf⸗ oktroyiertes Geſinnungsgut war, das er nicht verſtehen konnte und wollte. Dieſe einfachen, geraden aus der⸗ bem Holz geſchnitzten Bauern hier oben im äußerſten Weſten des Badner Landes ſind heute in einer Zeit, wo Marxiſten, liberale und jüdiſche Kräfte des Aus⸗ landes immer wieder bemüht ſind, einen Ring gegen Deutſchland zu ſchmieden, wahrhafte Hüter des Rhei⸗ nes geworden. Pioniere des Dritten Reiches und Bannerträger des Nationalſozialismus in dieſem Grenzbezirk des Badner Landes. Sie ſind zugleich Männer, die trotz all der Schlammflut marxiſtiſcher Literatur, die immer wieder von roten Elementen über die Grenzen des Elſaß auf tauſend Schleich⸗ wegen in das Badner und damit in das deutſche Land geſchmuggelt wird, treue Kämpfer Adolf Hitlers bleiben, und ſie haben noch immer gegen die Burſchen angekämpft, die es in ihrer Unverfrorenheit ver⸗ ſucht hatten, gegen das neue Deutſchland mit den Ueber die Mitte der Rheinbrücke läuft heute die Grenzlinie der Luft. Nebel wallen aus der Gegend hoch, durch die der Strom fließen muß. Sie umhüllen den ſpär⸗ lichen Baumwuchs dieſer Ebene, die ganz in ihre Fruchtbarkeit gebettet iſt, auf der an ſchönen Som⸗ mertagen die Sonne des Badener Landes brennt und auf den Aeckern und Wieſen prächtige Ueppigkeit hervorruft. Das Bewußtſein, mit dem Kraftwagen parallel den Schiffen zu fahren, die von Rotterdam oder Duisburg nach Straßburg fahren, nimmt unſere Sinne gefangen, läßt uns fabulieren über viele Begebenheiten der Geſchichte, die ſich hier an den ern des grünen Rheins zwiſchen zwei gro⸗ zen Nachbarvölkern abgeſpielt haben. Zu unſerer Linken ſind bereits, ohne daß wir es eigentlich be⸗ 7 haben, die Höhen des Schwarzwaldes aufge⸗ be . * ſtiegen. Es iſt ein Wellenſpiel in Blau und Grau und Grün dort oben, es ſind die Berge, die dem Schwarzwald vorgelagert ſind. Aber bald wächſt das zaſſiv des Gebirges ſelbſt an die Ebene heran. Die Gipfel ſind kühner geformt, der Baumwuchs, der ſte überzieht, ſcheint ſpärlicher geworden zu ſein, und Wolkenfetzen hängen wie von einem Föhn getrieben an Felſen und Tannengruppen der letzten Plateaus. 5 Es regnet, als unſer Wagen durch den Wald jagt, der auf der Strecke zwiſchen Karlsruhe und Raſtatt ſteht. Der Motor brummt verdroſſen, weil er zu 9 8 ſchnelleren Touren angeſtachelt wird. Regen⸗ kopfen klatſchen gegen die Windſchutzſcheibe und ver⸗ indern faſt die Sicht auf die Straße, über die trotz za früben Morgenſtunde bereits Wagen auf Wagen delinlauſt. Mal ſind es ſchweizeriſche, dann wieder kutſche, mal franzöſiſche Wagen mit der elſäſſiſchen wümmer N.., mal ſchwere holländiſche Limouſinen, mal ſchmale nervöſe Bugattis unter engliſcher Flagge, a vorüberheulen, als ſeien ſie Sendboten des wil⸗ Raf Heeres. Schon haben wir die erſten Häuſer von ae erreicht. Eine Garage taucht auf. Induſtrie⸗ 1 flattern in Wind und Regen, wir biegen in 115 1 ſchöne Straße ein, die vom Schloßgarten flan⸗ 155 iſt. Noch ein ſchneller Blick zum Schloß ſelbſt, 5 en mattes Rot und Gold von unerhörtem Adel l Leine gerade Straße fliegt vorüber. Kein Menſch ehen. Ein paar Wirtshäuſer. vorbei Dächer überwölben die Häuſer, die ſchmuckes Fach⸗ werk zeigen und an deren Fenſtern ein fröhliches Blumenbunt herrſcht. In den offenen Scheunen und über den Toren der Stallungen hängen ſauber aus⸗ gerichtet an langen Schnüren Maiskolben, das Er⸗ gebnis der letzten Ernte. Wenn man mit dieſen Bauern ſpricht, die hier in der Ebene des Rheines im Angeſicht des Schwarzwaldes leben, ſo gewinnt man immer wieder den Eindruck, daß das Hanauer Land deutſch, hundertprozentig deutſch iſt, daß es einen Menſchen hervorbringt, der zäh und unbeirrt in allen Stürmen, die über ſeine Heimat hinweggebrauſt ſind, ſeinen Mann geſtanden hat. Einen Menſchen, der Blick auf Kehl und den Rhein. Unten links: Neue katholische Kirche in Kehl Pfeilen ſchmutziger marxiſtiſcher Zeitungen zu ſchießen und da und dort im Lande Brände zu ent⸗ fachen. Wir fahren weiter in den regennaſſen Morgen hinein. Durch das Gewölk, das vom Rhein herüber gegen die Hänge des Schwarzwaldes getrieben wurde, beginnt jetzt zaghaft die Sonne zu brechen. Da und dort huſcht bereits ein breiter Streifen Sonnenlicht über die Landſchaft und dann auf ein⸗ mal iſt wie mit einem Schlage das Wolkenmeer, das melancholiſch über uns hing, vor dem Wind zer⸗ ſtoben. Und ein warmer, prächtig⸗blauer Herbſt⸗ himmel offenbart ſich uns, die wir glücklich ſind, auf dieſer Fahrt an die Grenze mit ſchönem Wetter be⸗ dacht zu werden. Neben uns beginnen plötzlich Schienen zu laufen, und als wir ein Dörfchen paſſieren, deſſen Eingänge Maſten mit flatternden Hakenkreuzfahnen zeigen, da ſehen wir auch den altertümlichen Zug, der auf dieſe Gleiſe gehört, der gemächlich unter viel Dampf⸗ und ebenſoviel Ge⸗ räuſchentwicklung nach Kehl fährt. Ein Schildhaus ſteht am Wege. Vor einem großen Gebäude, dem ein Garten vorgelagert iſt. Aha, ein Arbeits⸗ dienſtlager. Junge, ſchlanke Menſchen in der grauen Uniform der Lager ſtehen an den Fenſtern oder plaudern vor dem Tor, über dem ein Schild mit dem Lagernamen angebracht iſt. Die Straße ſchwingt jetzt zu dem Dorf hinaus und wieder hinein in das weite trächtige Land, vor deſſen blaſſem Hori⸗ zont bereits die Silhouette des Straßburger Mün⸗ ſters tritt. Alſo dort drüben liegt das Elſaß, liegt heute Frankreich, liegt verlorenes uraltes deutſches Land, leben Menſchen, die den gleichen Dialekt ſpre⸗ chen wie die Bauern des Hanauer Landes. Der Wagen ſummt über eine Brücke, deren hohe Bogen aus Eiſen und Beton ſind und die Kinzig iſt ———— Das Straßburger Münster, der Wunderbau Meister Erwins es, dieſer kleine Fluß, der von den waſſerreichen Hän⸗ gen des Schwarzwaldes hinunter ins Rheintal ge⸗ rollt iſt. Schon ſind wir in Kehl, das heute Grenz⸗ ſtadt geworden iſt. Es iſt eine kleine Stadt, deren Häuſer nüchterne Faſſaden beſitzen. Die Straßenbahnſchienen laufen durch die Straßen. Aber die Bahn, die Straßburger Bahn, fährt ſeit dem November 1918 nicht mehr dar⸗ über hin. Kehl iſt noch nicht ſehr alt. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts von den Franzoſen als Feſtung er⸗ baut, kam jedoch im Frieden von Ryswyk Anno 1697 an Baden. Die Feſtungswerke, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts niedergelegt worden waren, ſind von den ſranzöſiſchen Eroberern, die in den Jahren der jakobiniſchen Revolution Kehl beſetzt hat⸗ ten, wieder aufgebaut worden. 1815 jedoch wurden die Baſtionen endgültig abgetragen. Der deutſch⸗ franzöſiſche Krieg 1870 brachte von neuem Verhäng⸗ nis über die Stadt. Vom 29. Auguſt bis 28. Sep⸗ Malerisches Bauernhaus bei Kehl tember 1870 wurde Kehl von den Kanonen der Straßburger Zitadelle beſchoſſen und zum größten Teil zerſtört. Es hat viel Geld gekoſtet, um die Stadt wieder aufzubauen. An der Brücke, die ſich in mächtigem Bogen über den Rhein ſpannt, liegt auf der rechten Seite des Stromes das deutſche Zollhaus. Grenzatmoſphäre ... Ueberall in der Straße, die zur Brücke hinführt, ſtehen Kraftwagen aller Kaliber, halten Laſtzüge und Auf dem historischen Kleber-Platz in Straßburg verkaufen Frauen in Elsässer Tracht die ersten süßen Weintrauben 9 0 4. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Okt. 1988 Pferdegeſpanne. Sie wollen hinüberfahren oder ſie kommen vom Elſaß. Vom Bahnhof her gellt das aufgeregte Pfeifen eines D⸗Zuges, der eben von Appenweier gekommen iſt und der jetzt via Straß⸗ burg in den Süden Frankreichs nach Marſeille und dann entlang am Mittelmeer nach Nizza und Ventimiglia an der italieniſchen Grenze dampfen wird. Der kleine Grenzverkehr iſt an allen Tagen an dieſer Brücke außerordentlich ſtark. Die Bewohner einer ſchmalen Zone von 15 Klm. hüben und drüben brauchen kein Viſum, wenn ſie die Grenze überſchreiten wollen. Sie beſitzen einen be⸗ ſonderen Ausweis und ſind faſt ſämtlich den Zoll⸗ beamten wohl bekannt. Sie ſind freundlich, aber Doch genau, die Männer in der grünen Zolluniform. Sie prüfen eingehend alle Päſſe und Papiere und alle Kraftfahrzeuge, machen häufig Stichproben, um irgendeinenſſ Deviſenſchmuggler faſſen zu können. Denn die Kehler Brücke iſt heute mehr denn je ein von den Schmugglern in Deviſen oder Zigaretten⸗ papier beliebter und daher von den Argusaugen der Zöllner ſtreng überwachter Weg nach Frankreich. Wir gehen zu Fuß über die Brücke, während unweit davon der D⸗Zug donnert, paſſieren die fran⸗ zöſiſche Zollſtation, die neugierigen Blicke der Ben⸗ darmen und der Poilus, die auf dem Weg zur Straßenbahnhalteſtelle ſtehen, und fahren dann hin⸗ ein in die Stadt. Fahren mit einem der vorſint⸗ flutlicken wackligen Straßenbahnzüge, die wochentags noch immer die deutſchen Arbeiter transportieren, die auf Grund beſonderer Abmachungen in Straß⸗ burger Induſtriewerken arbeiten dürfen. Der Wagen rollt durch eine Straße, die rechts und links von Villen eingefaßt iſt. Man könnte glauben, man ſei noch immer auf deutſchem Boden, wenn nicht die Schilder an den Läden die Aufſchriften kleiner Knei⸗ pen in franzöſiſcher Sprache abgefaßt, wenn nicht die Gärten und die Bürgerſteige ungepflegt und die Blumen vor den Feuſterbänken verſchwunden wären. Große glatte Häuſerblocks bauen ſich dann ganz un⸗ vermittelt an der Straße auf. Häßliche Ungeheuer aus Beton und Glas, die ganz und gar nicht das Straßburg vermuten laſſen, von dem ſo viele Dichter und Maler geſchwärmt haben. Dann ſind wir mitten in der Stadt, im Herzen Straßburgs, im Schatten des ehrwürdigen Mün⸗ ſter s, das einſt ein Meiſter Erwin geſchaffen hat und das erhaben über das Gewirr kleiner mittel⸗ alterlicher Treppen hinwegſieht. Ein gewaltiges Monument deutſcher Gotik und deutſcher Baukunſt. Die Straßburger„City“ hat ſich wenig verändert. Nur will es ſcheinen, als ob auch hier alles etwas ſchmutziger, ungepflegter und ſalopper geworden ſei. Statt der leuchtenden Monturen deutſcher Soldaten, die vor dem Krieg überall zu ſehen waren, erblickt man heute überall das Hell⸗ und Dunkelblau und das Khakigelb des franzöſiſchen Militärs. Es ſind alles Franzoſen aus dem Innern des Landes, die man in die Straßburger Garniſon geſetzt hat, wäh⸗ rend die Söhne des Elſaß ſelbſt ihren Dienſt in Süd⸗ frankreich, in der Garniſon von Paris oder in nor⸗ manniſchen und bretoniſchen Kriegshäſen abſolvieren müſſen. Aber trotz des franzöſiſchen Militärs, trotz der zahlreichen Automobile aus franzöſiſchen Fabri⸗ Len, der franzöſiſchen Schilder der Läden, der Kino⸗ theater, trotz der franzöſiſchen Plakate auf den Litfaß⸗ ſäulen, trotz der heiſeren, ſtimmgewaltigen Zei⸗ tungsverkäufer iſt die ganze Straßburger Atmo sphäre doch immer noch deutſch geblieben und der alte, gemütvolle allemanniſche Dialekt herrſcht auch heute noch, 14 Jahre nach dem Einmarſch der fran⸗ zöſiſchen Truppen vor. Daß Straßburg ein Dorado für geflüch⸗ tete Marxiſten und Juden geworden iſt, iſt auf Schritt und Tritt zu erkennen. Aber die Bevölke⸗ rung ſelbſt hat viel zu viel geſunden Sinn, um ſich von den ſtändig mit Greuelſtimmungsmache be⸗ ſchäftigten Emigranten beeinfluſſen zu laſſen. Sie lächelt ſkeptiſch, wenn ſich dieſe feigen Herrſchaften an ſie heranpirſchen, um neue Schandtaten aus dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zu erzählen. Die Elſäſſer und faſt noch mehr die Franzoſen aus Zentralfrankreich glauben durchaus nicht alles, was ihnen von den Greuelmärchenerzählern aufgetiſcht wird. Ja, ſie wollen ſich ſelbſt über das neue Deutſchland ein Bild machen und ſie fahren daher nicht ſelten hinüber über den Rhein durch die Straßen von Kehl, die mit Hakenkreuzfahnen ge⸗ ſchmückt ſind und ſie fahren kreuz und quer durch das Land nach Baden⸗Baden, nach Wildbad und auf die herrlichen paradtieſiſchen Höhen des Schwarz⸗ waldes und gewinnen immer aufs neue, wie mir verſchiedentlich beſtätigt wurde, den Eindruck, daß das junge Deutſchland Adolf Hitlers ein Deutſchland der Ruhe und Ordnung und ſeine Menſchen von vorbildlicher Diſziplin und Höflichkeit ſind, wie man ſie höflicher nicht in Frankreich finden könne. Die Straßburger lieben viel zu ſehr das Land jenſeits des Rheins, als daß ſie auf ihre ſonntäglichen Aus⸗ flüge nach den ſchönen Plätzen Badens verzichten möchten, und darum ſieht man auch auf allen Wegen immer wieder die Straßburger Autonummer auf⸗ tauchen. Heute aber iſt es beſonders Baden⸗Baden, das durch ſeinen Spielbankbetrieb faſt magnetiſch alle paſſionierten Spieler des Elſaß' und der benach⸗ barten Departements anzieht. Baden⸗Baden ſcheint ſich von Woche zu Woche mehr zu einem Treffpunkt der internationalen Welt zu entwickeln. Wir gehen dann zurück zu Fuß über die Brücke und ein jeder hängt ſeinen Gedanken nach, die dem verlorenen Elſaß gelten. Noch ein letzter Blick auf das Münſter, das hoch und herrlich die Stadt über⸗ ragt und auf deſſen Steinen die Abendſonne wie eine einzige rieſige Flamme liegt. Dann haben wir die Brücke paſſiert und mit ihr das letzte Stück der franzöſtiſchen Republik, denn dieſe Brücke, die einſt von deutſchen Ingenieuren gebaut worden iſt, iſt durch den Friedensvertrag ebenfalls an Frankreich gefallen. Wir ſind wieder auf deutſchem Boden im Badner Land und freuen uns wieder über die kräftigen Geſtalten der SA, die mit Fahnen und Muſikzug an uns vorübermarſchiert, und der Rhtyhmus des braunen Bataillons hält uns ge⸗ fangen, als wir längſt Kehl verlaſſen haben und der Wagen zurückjagt in das Grau der Dämmerung Herbſtſonne lacht, der Wind weht kühl von Oſt, das Barometer ſteigt: der Wetterbericht verkündet gut Wetter. Da ölen wir unſere Räder und fahren in den herrlichen Nachmittag hinein: rund um die Großſtadt ſoll heute die Fahrt gehen. Hinter Feudenheim weitet ſich der Blick. Drüben liegt im herbſtlichen Dunſt die Bergſtraße, dahinter die Bergrücken des Odenwaldes. Vor den Bergen bis her zu uns breitet ſich die Ebene wie ein großer Garten. In bunten Streifen ziehen die Fel⸗ der: erdͤſchollig braun, wo der Pflug bereits die Erde gewendet, grün, wo ſpätes Futter noch der Senſe harrt, und braungrün, wo die Erde Kartoffel⸗ knollen birgt. Behäbig und breit ſitzt die Kirche von Wall⸗ ſtadt mit ihrem markanten Turm in der Landſchaft. Wie herrſchend über das Häuſergewirr ihr zu Fü⸗ ßen. Erſt ſpäter entdeckt man, daß ſich aus dem Dächergewirr noch ein zweiter Kirchturm beſcheiden emporhebt. Der Vorort ſelbſt macht einen freund⸗ lichen Eindruck. Schön verputzte Giebel ſchauen auf die Straße, ein Ring neuer villenartiger Häuschen legt ſich um den eigentlichen Vorort, eine Folge der Entwicklung vom Dorf zum Großſtadtbeſtandteil. Vor Wallſtadt draußen rückt der Wald immer näher. Am meiſten wird die Straße belebt aus rangierten Kinderwagen die die Buben geſammelt im von Wägelchen, alten und ſelbſtgezimmerten Leiterwagen, heimwärts ziehen. Sie haben Holz Wald, ſorgen für den nahen Winter. Und haben da⸗ bei noch eine Beſchäftigung, die ihnen Spaß macht, denn ſo nebenbei klettert man auch mal auf einen Baum oder haut ſich an einer ſonnigen Stelle ins Gras und pennt ein Stündchen, indeſſen der Ge⸗ fährte Wache hält. Hochſtrebende Kiefern ſäumen bald den Weg, nehmen die freie Sicht ins weite Land, lenken den Blick aber auch enger auf die ſtille Schönheit des Hochwaldes. Der trotz ſeiner Spärlichkeit ein Wald voller Stim⸗ mung, ein Wald mit Eigenart iſt. Das Auge erfreut ſich an der harmoniſchen Abſtimmung der Farbtöne. Durch das dunkle Grün der Baumkronen lugt ein tiefblauer Himmel, und wie durch tauſend Fenſter⸗ chen leuchtet die Herbſtſonne in das Waldinnere, hellt die dunkle borkige Rinde der Baumſtämme auf in ein freundliches Graubraun und zaubert farben⸗ frohe Flecken auf den mooſigen Boden. Mitten im Wald plötzlich zwei Schornſteine und dicht daneben ein mit Holz verſchalter Turm, nicht weit davon pickſaubere Häuſer mit Blumen an den Fenſtern, rotem Laub am Zaun: das Waſſer⸗ werk, die Herzſtätte der Waſſerverſorgung der nahen Großſtadt. Ruhen hier einmal die Maſchinen, ſind hier einmal die Vorräte erſchöpft, liegen hier fleißige Hände in Nichtstun läſſig im Schoß, dann ſchreien Tauſende nach Waſſer, und Tauſende von Augen blicken hilfeſuchend nach dieſer Herzſtätte im ſchweigſamen Wald.——— Ein Stern aus Wegen, woſelbſt man wählen kann: hier weiter in die Heideſchönheit des Waldes, auf der alten Poſtſtraße durch Miſchwald nach Lorſch mit ſeiner Torhalle, dort zurück in die letzten Enden der Fangarme der Großſtadt nach Käfertal, Waldhof oder Sandhofen. Dicht neben dem„Karl⸗ ſter“, ſo nennt ſich der Wegeſtern nach Karl Theo⸗ dor, der neue Mannheimer Wildpark. Die Stätte iſt ſomit wieder zu ihrer alten Bedeutung zurückgeführt worden: hier ſtand einſt des Kurfürſten Jagdhaus mit einem Hirſchgarten und Tränkeſtellen für das viele Wild des Waldes. Frühherbſtiahrt rund um die Großſtadt Auf dem Stahlroß durch die Mannheimer Gemarkung Während wir noch jener Zeit vor bald zweihun⸗ dert Jahren gedenken, rollt unſer Rad ſchon in der Ahornallee nach Sandhofen. Wo dieſe Straße die Bahnlinie kreuzt, tauchen wie⸗ der Erinnerungen auf. Als blutjunge Grenadiere ſtanden wir hier auf Wache in Nacht und Nebel, die Knarre über der Schulter, geladen und geſichert, zwanzig Schritte hin, zwanzig her. Das Erhabenſte aber war das Scheiden des Tages: wie zuletzt nur noch die Baumkronen in Licht getaucht waren, wie dann alles Licht verglomm und die Nacht einen duf⸗ tigen Schleier vor den Waldrand wob, wie dann eine Totenſtille ſich bleiern auf das Land legte, indes von irgendwo aus der Ferne ganz dumpfer Glocken⸗ ſchlag zwölfmal hallte, das war einzigſchönes Er⸗ leben für die junge Seele. Aus dem Heidewald führt die Straße in Indu⸗ ſtrieland. Zur Linken liegen wie maſſige Qua⸗ der Fabriken mit hohen Schornſteinen, aus denen Rauchfahnen nach Weſt hinüberwehen. Wir fahren durch Sandhofen noch weiter nach Weſten, um ganz am Rande der Großſtadt zu bleiben, laſſen uns vom weißhaarigen Fährmann hinüberrudern nach der Frieſenheimer Inſel, treten noch einige Male in die Pedale und ſind am Rhein. Vor einer kurzen Stunde noch ſchauten wir Ackerland und atmeten Waldesluft, nun hören wir die Waſſer rauſchen, die ſich zu Tal wälzen. Dickleibige Schiffe liegen am Ufer verankert. Ein kleiner Dampfer keucht ſtromauf, ſchleppt beladene Frachtkähne und ſtößt mächtige Rauchwolken aus. Am jenſeitigen Ufer mächtige Kohlenlager. Zwei Merkmale unſerer Zeit ſind zum anſchaulichen Bild vereinigt: die verkehrswichtige Waſſerſtraße und die lebenswichtige Großmacht Kohle. Aus der Ferne grüßen Türme der Stadt. Da ſind wir auch ſchon an der Stelle, wo der Rhein den Neckar aufnimmt, wie ein Vater ſeinen Sohn. Auf der Neckarſpitze rieſige Bunker, dicht vor ihnen an der Uferſeite große Plakate: Deutſch⸗amerikaniſche Petroleumgeſellſchaft. Wir ſind wieder im Bannkreis der Stadt, bald in der Großſtadt ſelbſt. Heute iſt ſie uns nur Durch⸗ gangsſtation. Wir fahren auf eilenden Rädern hinter dem Schloß vorbei zum Waldpark. Im Laub⸗ wald iſt der Herbſtbeginn noch deutlicher. Laub fällt zur Erde, hier und dort färben ſich die Bäume ihr Blätterkleid ſchon rot und gelb. Die Sonne neigt ſich ſchon ſtark nach Weſten, als wir mitten durch die Felder von der Silberpappel aus nach Neckarau fahren und weiter nach dem Hochgeſtade des alten Rheines, nach Rheinau. In den Gärten blühen neben den Dahlien die Aſtern. Krautköpfe blähen ſich auf, als wollten ſie platzen vor Hochmut, rote Tomaten lachen in der Sonne. Hell und klar ſpiegelt ſich der Himmel im ſtillen Weiher an der Seckenheimer Hauptbahn⸗ ſtation. Wir ſind bald am Ende unſerer Fahrt rund um die Großſtadt. Nach einem kurzen Aufenthalt unter den Kaſtanien des Secken heimer Schlöſ⸗ ſes fahren wir nach Tlvesheim, und wenige Minuten ſpäter ſind wir wieder in Feudenheim. Der Ring iſt geſchloſſen. Durch den Frühherbſt ging die Fahrt, durch den Frühherbſt, der draußen den Feldern die Farben nimmt und den Wald damit ſchmückt. Es iſt, als liege beginnendes Streben in der Natur. Nur das Induſtriegelände und die Groß⸗ ſtadt drinnen tun, als kümmern ſte ſich nicht um den Herbſt, und doch zehren auch ſie von den Gaben, die er bringt. E K Ich hab emol geleſe, daß e Mudder, wann ſe mit ihre Kinner nit ganz zufriede wär un ihne des gern kund un zu wiſſe due dhät, am beſchte en diploma⸗ tiſche, freundliche Weg wähle dhät, do hätt ſe am meiſchte Erfolg— dann mit Grobheit kämt ſe nit weit. Zwar bin ich nit Eier Mutter, awer gut leide kann ich Eich doch. Ich bin jo aach vun Mannem. Alſo hört emol ufmerkſam zu un regt Eich nit uf, ich mach's ziemlich ſchmerzlos. Zufriede kann ma mit Eich nit ſein, mit'm beſchde Wille nit. Do ſeid Ihr neilich vun e me liewe Zeitungsunkel herzlich ei⸗ gelade worre, die Gemies⸗ und anner Ausſchtellung uf der Blumenau zu beſichtige. Es is eich gſagt worre, daß deß e Kulturtat is vun dene junge Arbeitsdienſchtler un mit welchem Fleiß un welcher Freed die junge Leit deß ſeit Monate gſchaffe hawe und wie ſe ſich jetzt, nachdem ſe die reich Ernt eingeheimſt hawe, uf Eiern Bſuch un uf Eier Anerkennung free. Gewiß, es ware verſchiedene aus der Schdadt do, awer deß ware rühmliche Ausnahme, dene ma beſonders Dank ſage muß, awer Ihr habt durch Abweſenheit geglänzt. g Unſer Herr Owerbürgermeeſchter Renninger war am Samsdag aa do un hot ſich mit gröſchdem Intereſſe die mit ſoviel Gſchmack un Lieb zur Sach hergſchtellt Ausſchtellung angeguckt. Sie war aach wirklich ſehenswert un Ihr habt viel verſäumt, Ihr müßt Eich wirklich ſchäme. For de Sunntag ſeid Ihr entſchuldigt, do war e S. wetter, awer ſunſcht — na, Schwamm drüwwer. Wie war alles ſo ſcheen ufgebaut, an beſchter Schtell. Unmittelbar vorm Eingang zum Reſchtaurant, halt Wertſchaftsgebäude heeßt's jetzt. Rechts un links ware Pyramide aus Weiß⸗, Rot⸗ un Werſchingkraut, Rotrüwe, Lauch, Sellerie, alle Sorte Gemies un lauter Prachtexem⸗ plare. In der Mitte der Ausſchtellung, als Haupt⸗ un Paradeſchtick, deß deitſche Arweitsdienſchtſymbol, e wahres Meiſchterſchtick der Gärtnerkunſcht, aus Prachttomate, Schbeckböhncher, Gurke, Welſchkorn hinein. C. W. Fennel. ete, ſinnreich zſammegſtellt. Deß muß ma gſehe a re Liewe Mannemer, Alt un Jung! Deß muß a er hot ſich garnit hawe, ſchildere kann ma's garnit ſo. unſer O. B. gfunne hawe, denn trenne könne. Bſonders en Rieſewerſchingkopp hot's em angetan. Den hot er ſich vun der eene Pyramid runnergenumme,(mir dürfte deß jo nit, awer'n' O. B. derf alles) un hot'n' hin⸗ un hergewoge in de Händ, ſo daß ich ſchun gemeent hab, er bringt'n als Andenke ſeiner Gattin mit heem. Awer er hot'n wieder nufgelegt. Mir hawe deß alles ſo ſcheen beobachte könne, denn mir hawe in der gedeckte Terraß gſeſſe bei ere Taß Bohnekaffee. Ihr Leit, deß war keen Bohne⸗ kaffee, deß war Mokka, awer vor Kaffeepreis. Ich verſchdeh was vun Kaffee. Ich glaab als, Ihr habt gemeent, Ihr verhungert do drauß, gell? Do braucht Ihr keen Angſcht zu hawe, falls Ihr noch die jetzt wider ſo ſchöne Herbſchttag zu eme Ausflug do raus benutzt. Gſcheiteres könnt Ihr nit mache, dann es gibt uff der Blumenau un dem Sandtorfer Moor unendlich viel beachtenswertes zu ſehe un aach zu höre; mehr, als Ihr glaabt. Awer mehr verrot ich jetzt nit, Ihr hört jo doch nit uf gut gemeente Rotſchläg. No,'geht an Eich ſelwer runner, Ihr ſeid jo die Dumme dann. Bei viele is halt Hobbe un Malz verlore, do kann ma nix mache. Da ich awer doch grad noch am Kritiſiere bin, will ich doch noch was ſage. Am Sunndag is doch der „große Werbefeſchtzug des Handwerks“ in Mannem, un do kumme hoffentlich recht viel Fremde aus näherer un weiterer Umgebung zu uns in die„lewendig Stadt“, denn ſo Feſchtzüg hawe bei uns immer Hand un Fuß un Schmiß ghabbt, dovor ſin mir Mannemer bekannt ſeit Altersher. Un da mir Bürger der„lebendige Schtadt“ am Rhein un alſo gach„Rheinländer“ ſin, die ſchun traditionell Lebensfreid un Lebensluſcht in Erbpacht hawe— ſollte, do ſchtelle mir uns am Sunndag an de Schtroße uf u loſſe den Feſchtzug, uf den mir uns heit ſchun ſo free und der ſoviel Müh, Arweit, Kopp⸗ zerbreche, Uſopferung un— Geld koſcht, den loſſe mtr ſchiII un ſchtumm an uns vorüberzſehs Zwar ſinn mir voller Schtolz un Freed uf unſer liewi Vaderſchtadt immer geweſt un uf alles, wag 5 ſo hervorbringt un auszeichend— awer deß is allez „innerlich“ bei uns— do merkt man nix vun auß e. Die viele Fremde, die wo ſicher do ſin, die merke erſcht recht nix. Soll's ſo, mit wenig Aus⸗ nahme nadierlich, widder werre?— Nee, lie Mannemer, dies Mol nit, gell? Mir zeige emol de Fremde un— de Grille⸗ fänger, Sauertöpf un Seltefröhlich, was pfäl⸗ ziſch⸗rheiniſcher Jubel un Begeiſchterungs⸗ fähigkeit is un zeige, wie mir unſer Hand⸗ werk ehre. An Eich, Ihr junge Leit un Ihr Jugend, geht die herzlich Bitt, de Anfang zu mache un nit zurück, zuhalte mit Eirer Begeiſchterung. Ihr glaabt jo nit, wie gern mir Aeltere un Alte Eich folge un vun Herze mitjuble. Zeigt der Welt, daß wit „ſchtolze Deitſche“ un würdige Landsleit vun un⸗ ferm große„Friedrich Schiller“ un vun un⸗ ſerm große„Richard Wagner“ ſind, die in ihre unſterbliche Werke deß Bekenntnis abgelegt un ver⸗ herrlicht hawe. Ehret Eure deutſchen Meiſter, Dann bannt Ihr gute Geiſter!“ b H. Sch. — Pflichtprüfung für alle Kaufmannsgehilfen in Deutſchland? Wie das VDzZ⸗Büro meldet, wird bei ſtändigen Reſſorts des Reiches u. a. auch an der Frage einer Neuregelung der für den Kaufmanns, beruf beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen ge⸗ arbeitet. Reich und Preußen ſind dabei in gegen, ſeitiger Fühlungnahme, da eine einheitliche Neu; geſtaltung für das ganze Reichsgebiet das Ziel ſei. Im preußiſchen Wirtſchaftsminiſterium liege bereits der Entwurf eines tenentwurf handelt, ſagt werden kann. intereſſterten Wirtſchaftsſtellen ſich mit dieſen Din⸗ des Deutſchen Hand⸗ gen beſchäftigt. In Kreiſen lungsgehilfen⸗Verbandes, der Säule der kaufmän⸗ niſchen Angeſtellten innerhalb der Deutſchen Arheits⸗ front, wird z. B. die Vermutung geäußert, das neue Handelskammergeſetz werde auch die obligato⸗* riſche Kaufmannsgehilfenprüfung brin⸗ gen. Der Sozialwirtſchaftliche Zeitungsdienſt weiß dazu noch zu berichten, daß dieſe Kaufmannsgehilſen⸗ prüfung als ein wichtiges Bindungsmittel für den Kaufmannsberuf bezeichnet werde und daß die Han⸗ delskammern beauftragt werden ſollten, darauf zu achten, daß alle Kaufmannslehrlinge ſich der Gehil⸗ fenprüfung unterziehen. 5 Reichszuſchüſſe für Wohnungsinſtandſetzungen Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mit⸗ teilt, hat der Miniſter des Innern folgenden Erlaß herausgegeben: Das Reich hat für die Inſtandſetzung von Wohn⸗ gebäuden und landwirtſchaftlichen Wirtſchaftsgehäu⸗ ö den, für die Teilung von Wohnungen und für den Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen dem Lande Baden im erſten Bauabſchnitt den Be⸗ trag von 3 616 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Hiervon iſt bisher der Betrag von 2066 769 Mark zut Auszahlung gelangt und zwar in 12 368 Fällen füt Inſtandſetzungen mit 1 568 300 Mark, in 313 Fällen für Teilung von Wohnungen mit 173 004 Mark und in 565 Fällen wurden für den Umbau von gewerb⸗ lichen und ſonſtigen Räumen zu Wohnungen 315 40 Mark ausbezahlt. Im zweiten Bauabſchnitt wurden vom Reich zunächſt 1 825 000 Mark für Baden zuge⸗ teilt. Ueber dieſen Betrag iſt wohl von den Land⸗ räten und den Bürgermeiſtern der Städte über 10000 Einwohner durch Vorbeſcheid überall verfüge, und es hat bereits die Auszahlung der Mittel ein⸗ geſetzt. In den letzten Tagen wurde ein weiterel Betrag von 1665000 Mark der Regierung zur Ver⸗ fügung geſtellt. Zuteilung aus dem 500⸗Millionen⸗Programm für In ſtandſetzung und Ergänzung von Wohnungen un landwirtſchaftlichen Gebäuden zur Verteilung kom men. Es ſtehen alſo hier ſehr erhebliche Mittel ft eine ſtarke Belebung des Arbeitsmarktes zur Vel fügung. Sankt Gallus-Tag Lieber St. Gallen, laß noch keinen Schnee fallen. Am 16. Oktober hat Sankt Gallus ſeinen To Merkwürdig, wie gerade dieſer Tag im Gedächtuß der Landleute feſtſitzt. Nach altem Brauche finden noch hier und da die„Gallusmärkte“ ſtatt. Mal fing früher den Winter mit einem Markte an. De Bauer rechnete den 16. Oktober ſozuſagen als Witt teranfang. Das war ſein Winter. Die Kartoſſel hatte er abgeerntet. An Zuckerrüben war noch nig zu denken. Kurzum die Felder ſtanden leer höchſtens hier und da noch ein paar Heureiter, die nicht in ſeiner Scheune unterbringen konnte ode wollte. Auf der Brache wurde es auch öde und kahl Man nahm das Vieh in die Ställe herein. Von dem wiſſen wir heute wenig mehr. Das eine 9 „Auf Sankt Gallen⸗Tag muß jeder Apfel in del Sack.“ Es iſt Altvätermär geworden und klingt hübſch und traulich, bedeutet aber nichts mehr. den zu. neuen Handelskammergeſetzes vor, wobei es ſich allerdings nur um einen Referen⸗ von dem man noch nicht weiß, ob er in dieſer Form Geſetz werden wird und von deſſen Inhalt vorläufig noch nichts Endgültiges ge. Dennoch haben naturgemäß die Abends Aus de Lange Wallen Kaum, Iſt ſchr Jeder Und ar Auf de Legt ſie Raſch v Und ve Wie da Und ſich Kreiſen Und mi Sieh, ei Steckt e Heim, Links 1 9 K Wäh giehen 9 trieb de mung, Da der die Nat immer bei glei Hervorh bedingte käufer nicht ar nung ar tung w Obgleich dem Ar tungswe Luiſenp⸗ promen mit aus Wie platz be Immer ſo war ſchlagsp war es lin, do ee, Dieſe Summe wird zuſammen mit der für die nächſten Tage zu erwartenden großen zurück. Preis 1 doch im gar 450 den Ple Preis Wurde bracht, wert iſt. Die und am von 70 wurde ber eine und dad wieder! auf den Gebote als zu fanden und in jo daß Entgege lohnt w * 75. Karl H „Tage de der Ar Freund beſonde: * Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Okt. 1983 Neue Maunheimer Zeitung“ Sonntags⸗ Ausgabe 5. Seite Nummer 477 —— Die Stadtseite Mannheim, den 14. Oktober 1933. Die Nebelfrau Abends regt die Nebelfrau die Zauberhände. Aus dem grauen Rocken zieht ſie emſig und behende Lange Fäden und ſchlingt ſie um Buſch und Baum. Wallend wehen ſie vom Waldesſaum. Kaum, daß ſie die Arbeit hat begonnen, Iſt ſchon jeder Wipfel eingeſponnen, Jeder Dorn und jedes Blatt am Rain Und am Wege jeder Meilenſtein. Auf den Bach im Tal und auf en Weiher Legt ſie heimlich graue, dichte Schleier, Rasch verhüllt am Bächlein ſie den Steg, Und verbirgt den Weiſer mir am Weg. Wie das ſteigt und ſinkt und wogt und wallt, Und ſich formt zu mancherlei Geſtalt, Kreiſend ſich zuſammenballt und dreht, Und mir kalt und feucht entgegenweht! Sieh, ein Rieſenarm will nach mir greifen. Steckt ein Kobold in dem Nebelſtreifen? Heim, nur heim! und raſcher wird mein Schritt. Links und rechts und vor mir wallt es mit. A. Weber. Kaſtanienverkaufsplätze werden verſteigert Während der Verkauf von Eis nur im Umher⸗ ziehen geſtattet iſt, gibt es für den winterlichen Be⸗ trieb den Eis verkäufer eine Ausnahmebeſtim⸗ mung, die fünf feſte Maroniverkaufsſtände zuläßt. Da der Eisverkauf für dieſes Jahr erledigt iſt und die Nachfrage nach den wärmeſpendenden Maroni immer größer wird, iſt die Umſtellung erfolgt, die bei gleichzeitiger Einſtellung des Eiswagens das Hervorholen der Röſtlokomotive oder des Röſtkeſſels bedingte. Da man in den Kreiſen der Kaſtanienver⸗ käufer der Anſicht war, daß die fünf feſten Plätze nicht ausreichen würden, ſchickte man eine Abord⸗ nung auf das Rathaus, die den Wunſch nach Errich⸗ tung weiterer Verkaufsplätze vorzubringen hatte. Obgleich es ſchon reichlich ſpät war, entſprach man dem Anſuchen und kürzte ſogar noch den Verwal⸗ tungsweg ab, um die neubewilligten drei Plätze am Luiſenpark, am Waſſerturm und in der Stefanien⸗ promenade bei der feſtgeſetzten Verſteigerung gleich mit ausbieten zu können. Wie üblich, ſetzte um den Platz auf dem Markt⸗ platz bei der Rathausecke ein heftiger Kampf ein. Immer hitziger wurden höhere Zahlen genannt. Und ſo war man bald von dem 70 Mark betragenden An⸗ ſchlagspreis auf 155 Mark angelangt. Schließlich war es dem Verſteigerungsleiter, Amtmann Frie d⸗ lin, doch zu bunt. Er zog den Platz ohne Zuſchlag zurück. Vor allem wollte er verhindern, daß der Preis wieder zu hoch getrieben wurde. Mußten doch im Vorjahre 277 Mark und im Jahre 1932 ſo⸗ gar 450 Mark bezahlt werden. Die Stadt wird jetzt den Platz nach freiem Ermeſſen vergeben und den Preis verlangen, der ihr angebracht erſcheint. Wurde doch durch das Hinaufbieten der Beweis er⸗ bracht, daß der Platz mehr als der Anſchlagspreis wert iſt. Die beiden Standplätze an der Friedrichsbrücke und am Kapuzinerplatz gingen zum Anſchlagspreis don 70 Mark weg. Der neue Platz am Waſſerturm wurde auch nur von 50 auf 55 hinaufgetrieben, da ber eine Bewerber es aufgab, noch höher zu gehen und dadurch Gefahr zu laufen, das Standgeld nicht wieder hereinholen zu können. Für die alten Plätze auf dem Meßplatz und in Neckarau wurden keine Gebote abgegeben, da der Anſchlagspreis von 50 Mk. als zu hoch bezeichnet wurde. Ueberraſchenderweiſe fanden auch die neubewilligten Plätze am Luiſenpark und in der Stephanienpromenade keine Abnehmer, o daß die Bemühungen der Abordnung und das Entgegenkommen der Stadtverwaltung wenig ge⸗ lohnt wurden. 75. Geburtstag. Reichsbahnlademeiſter a. D. Karl Heintz, Jungbuſchſtraße 30, kann am heutigen Tage den 75. Geburtstag begehen. Dem Veteranen der Arbeit und des Krieges, dem langjährigen Freund der Evangeliſchen Volksvereinsſache, gilt der beſondere Glückwunſch. Sinn und Zweck der Schrebergärten Zum 125. Todestage Dr. Schrebers am 13. Oktober Wer da meint, Dr. Daniel Gottlieb Moritz Schreber ſei der Gründer von Kleingartenver⸗ einen geweſen, weiß recht wenig von den tiefen Er⸗ kenntniſſen und dem vorbildlichen Wollen dieſes Leip⸗ ziger Arztes. Ihm galt von Beginn ſeiner Wirkſam⸗ keit her die Erziehung des einzelnen zu geſunder Lebensweiſe und zugleich die Erziehung des Volkes zur Pflege der Familie als höchſtes Ziel. Aber er wußte genau, daß in vielen Induſtriearbeitern die Sehnſucht nach Land und deſſen Beſtellung als ur⸗ wüchſiges Verlangen nach der Scholle noch lebendig war. Der Schulmann Dr. Hauſchild, Schrebers Freund und pädagogiſcher Berater, beſtätigte ihm klaren Sinnes und reinen Herzens, wie ſtark der deutſche Menſch in Heimat und Scholle wurzelt, wieviel neue Kraft der Keimzelle des Volkes, der Familie, aus Gar⸗ teugründungen zugeführt werde. Dieſe Tat vollzog Hauſchild erſt nach Schrebers Tod. Er fand begeiſterte Anhänger. Die Bewegung der Schrebervereine gewann Boden und breitete ſich raſch weit über Leipzigs Grenzen aus. Gleichzeitig ſchritt die Ziviliſation raſtlos weiter. Die Induſtrialiſterung machte ungeheure Fort⸗ ſchritte. Das Volk ſpaltete ſich dabei immer mehr in Klaſſen und Kaſten. Bald ſchaute man geringſchätzig auf die Schrebergärtner herab, nannte ſie„Eigenbröt⸗ ler, belächelte ſie als„Kohlbauern“ und„Blumen⸗ fritzen“ als ſpießerhafte„Laubenhüter“. Man verſtdend es einfach nicht, daß„Schollentolle“ Feierabend für Feierabend, Sonntag für Sonntag an den Stadt⸗ rändern in ihren Gärten düngen und pflanzen, jäten und ernten konnten. Der Großſtädter blickte ſelſtgefällig über die Kleingartenfreunde und Lau⸗ benkoloniſten hinweg. Erſt der Weltkrieg, in dem auch der kleinſten Gartenecke und der lieblichſten Schmuckanlage Kohlrüben und Kartoffeln abge⸗ rungen wurden, erſt die Inflationszeit, in der man zwei Tage nach der Lohnzahlung vom ganzen Wo⸗ chenverdienſt nur noch ein einziges Krauthäuptel er⸗ ſtehen konnte, öffnete vielen die Augen. Jetzt er⸗ kannten ſie, daß die Kleingärten allerhand praktiſche Vorteile bieten können. Jetzt erſt begann man ſich auch allgemein genauer mit den Gedanken Schrebers zu beſchäftigen. Dabei ſtieß man auf die alte Loſung: Garten— Kind— Familie. Die Zeitungen griffen den Gedanken freundlich auf und ſtellten feſt, wie ſich der Aufſchwung jener Be⸗ wegung vollzog. Im Jahre 1864 war in Leipzig der erſte Schreberverein gegründet worden. Ein Jahr ſpäter ſchon legte man einen Kinderſpielplatz an. Rings um den Wieſenplan entſtanden bald Kinder⸗ beete. Den Eltern blieb nichts übrig, als die Gar⸗ tenarbeit ihrer Kinder zu unterſtützen. So wurden 1868 aus den Kinderbeeten Familienbeete. Und wie⸗ derum ein Jahr danach konnte in Leipzig die erſte Familen⸗Gartenkolonie geweiht werden. Die Gärten hatten inzwichen Umfriedungen und Lauben erhalſten. Rund hundert waren bis 1870 eingerichtet. So wuchs das Werk Hauſchilds aus Schrebers Gedanken der Jugendhilfe und Volkserziehung heraus. Ein Ver⸗ ein nach dem anderen entſtand und überall ſtellte man die erzieheriſchen Momente dabei ſtark in den Vordergrund. Zu jener Zeit, da von Sport und Spiel noch nicht viel zu hören war, haben die An⸗ hänger der Schreberbewegung die Kinder regelmäßig zu Spielen auf ihren Plätzen geſammelt und mit ihnen Wanderungen unternommen. Milchkolonien und Kinderbadetage wurden eingerichtet. Im Winter veranſtaltete man Märchenabende für die Kleinſten, Baſtel⸗ und Nähſtunden für die Jugendlichen, Fami⸗ lienabende mit Hausmuſik und Laienſpielen für die Erwachſenen. Auch das alte deutſche Hauspuppen⸗ ſpiel wurde von den Kleingärtnern getreulich ge⸗ pflegt. 6 Bis 1906 hatten ſich in Leipzig 11 große Vereine gebildet und zu einem Verband zuſammengeſchloſſen. Deſſen Statiſtik weiſt nach, daß in jenem Jahre mehr als 390 000 Kinder auf den Spielplätzen gezählt wer⸗ den konnten, daß mit ihnen 304 Wanderungen unter⸗ nommen wurden. Nicht weniger als 2450 Kinder be⸗ köſtigte man in Milchkolonien und gab für Jugend⸗ pflege die ſtattliche Summe von 36 668 Mark aus. Die Zahlen ſind gewiß ſtattlich, nachdem aber Stadt um Stadt dem Leipziger Beiſpiel Folge leiſtete, ſtellt die Schreberbewegung jetzt einen unvergleich⸗ lich beachtenswerteren Faktor dar. Rund 3000 Vereine mit etwa 500 000 Klein⸗ gärtnern ſieht ſie heute in ihren Reihen, und annähernd 500 000 Mark verwandte ſie in jedem der letzten Jahre auf Jugendpflege, eee Werbewoche des Bundes der Kinderreichen Die Ortsgruppe Mannheim vom Reichsbund der Kinderreichen veranſtal⸗ lete im Laufe der vergangenen Woche eine Anzahl n Werbeverſammlungen, ſo in Nek⸗ larau, Käfertal, Feudenheim und Seckenheim, die enen überaus zahlreichen Beſuch aufzuweiſen hatten. Geleitet wurden die Verſammlungen von Ortsgruppenvorſitzenden Pg. Hönig, Mannheim. Den Hauptvortrag hatte in allen Verſamm⸗ lungen Hauptlehrer Ruff. An reichem Zahlenmaterial zeigte der Redner den mmer ſtärker werdenden Geburtenrückgang mit einen ſicheren Folgen auf dem Gebiete der Arbeits⸗ bſigkeit, Zuſammenbruch aller ſozialen Einrich⸗ zungen und Schwächung der Wehrkraft. Die Entwick⸗ lung iſt deshalb für uns Deutſche ſo außerordentlich gefährlich, weil die uns in Oſten und Südoſten an⸗ Akeiſenden flawiſchen Völker eine Geburtenziffer auf⸗ deiſen, die die unſrige um hundert und mehr Pro⸗ zent überſteigt. Es ſind deshalb die vom Bund ver⸗ tretenen bevölkerungspolitiſchen Grundſätze und ſamilienpolitiſchen Forderungen eine Angelegenheit des geſamten Volkes. Die nationalſozialiſtiſche eglexrung will feſt in das Rad des Schickſals ein⸗ greifen, denn im Schickſal der erbgeſunden kinder⸗ zeichen Familien entſcheidet ſich die Zukunft des Volkes und des deutſchen Volkstums. Ste will mit 1 Bund für diere erbgeſunden kinderreichen Fami⸗ zen, die in Treue zu den biologiſchen und ethiſchen Geſetzen ſich gebildet haben und gewachſen ſind, den ſittlichen und wirtſchaftlichen Schutz auf geſetzlicher Grundlage ſchaffen. Dem Bund erwächſt die Pflicht, durch Aufklärung und Werbung die neue Regierung bei ihrer ſchweren Aufgabe auf dem Gebiet der Bevölkerungspolitik wirkſam zu unterſtützen. Dem erſtrebten Ziele näher zu kommen, müſſen alle kinderreichen Familien im Bunde zuſammengefaßt werden. Das Bild des Altersaufbau des deuſchen Volkes, das dem Sarge gleicht, muß ſich wieder wandeln in das Bild der Pyramide, dem Lebensbaum. Reicher Beifall lohnte die lehrreichen Ausführungen. Pg. Hönig und Studienrat Schenkel ſprachen über die Bedeutung der erbgeſunden und erb⸗ kranken Familie. In der Ausſprache kam ſo recht die Not der Kinder⸗ reichen zum Ausdruck. Bitter geklagt wurde, daß auch heute noch Hausbeſitzer und Behörden für die Nöte der Kinderreichen keinerlei Verſtändnis zeigen. Auch hierin wird vom Nationalſozialismus bald Wandel geſchaffen ſein. Die kinderreiche Mutter wird wieder zu Ehren kommen. Ueber 300 Neuaufnahmen erfolgten dieſe Woche in den Bund. Die Parole muß heißen: Vorwärts und aufwärts! Die Geſchäftsſtelle des Bun⸗ des befindet ſich Humboldtſchule, Mädchenabteilung, Zimmer 30. Geſchäftstage: Mittwochs und Frei⸗ tags von—6 Uhr. Nicht die Größe der Vereinigung, vielmehr die hinter ihr ſtehenden Gedanken ſind es, die die Füh⸗ rung des neuen Deutſchland veranlaßte, der Schre⸗ berbewegung verdiente Anerkennung zu zollen. Sie ſoll im Dritten Reich den gleichen Platz einnehmen wie die ebenfalls kulturfördernde Vereinigung der Kleinſtedler, mit der ſie zum Reichs bund der Kleingärtner und Kleinſiedler unter Führung von Dr. Kammler verſchmolzen iſt. Sie ſoll ſich weiterhin einſetzen für wertvolle Freizeit⸗ erfüllung und Betreuung der Jugend, ſoll auch fer⸗ ner für Pflanzen⸗ und Vogelſchutz, für Schädlings⸗ bekämpfung Pionierdienſt leiſten, ſoll vor allem durch das innige Verwachſenſein mit der Scholle in jedem einzelnen Mitglied neue Kräfte lebendig wer⸗ den laſſen zum Wohle der Allgemeinheit, zum Heil des deutſchen Volkes. Einheitskleioͤung für Kellner Die Beſtrebungen zur Einführung einer Ein⸗ heitskleidung für Kellner, die ſeit Jahren im Gange ſind, dürften fetzt zum Abſchluß kommen. Der Reichseinheitsverband des Gaſtwirtsgewerbes hat einem Einheits anzug zugeſtimmt, der ſich fol⸗ gendermaßen zuſammenſetzt: Lange ſchwarze Tuch⸗ hoſe, einreihiges, leicht auf Taille gearbeitetes, ſchwarzes, ziemlich hochgeſchloſſenes Tuchjakett. An der Außenſeite oben links befindet ſich eine Bruſt⸗ taſche. Die beiden unteren Rocktaſchen ſind ſchräg ge⸗ ſchnitten und beſonders tief, um Bonbuch und Ser⸗ Riette unterzubringen. An Stelle des ſchwarzen Tuch⸗ jaketts kann ein ſolches in Lüſter oder weißem Kö⸗ per treten. Das unbequeme ſteife Frackhemd kommt in Fortfall. Getragen wird ein weiches weißes Hemd, ein halbſteifer Stehumlegkragen und eine lange ſchwarze oder weiße Krawatte. Für Hotel⸗ betriebe mit internationalem Verkehr wird der Frack noch zugeſtanden. Auch die Arbeitnehmervereinigung des Hotel⸗ gewerbes, der deutſche Arbeiterverband des Nah⸗ rungsmittelgewerbes, iſt mit der Einführung der Einheitskleidung einverſtanden. Wie wir von der Mannheimer Geſchäftsſtelle dieſes Verbandes hören, begrüßt man die Neueinführung. Ihr Zeitpunkt läßt ſich noch nicht genau feſtlegen, da die Frage der Anſchaffungskoſten noch geregelt werden muß. Mit dieſer Regelung bekommen dann auch die Kellner eine einheitliche, geſchmackvolle und praktiſche Be⸗ rufskleidung. * Vermißt wird die am 28. Dezember 1914 gebo⸗ rene Irmgard Fuß von hier. Die Vermißte iſt ſeit 4. September ſpurlos verſchwunden. Alle Nachfor⸗ ſchungen blieben erfolglos. Bei ihrer Auffindung iſt ſofortige Schutzhaft erwünſcht. man singt.. Nielleicht kein hoher musikalischer Genuß, dieser„Rasiergesang aber bestimmt ein Beweis, daß das Rasieren ein Vergnügen war und mit beinahe hundertprozentiger Sicherheit ein Zei- chen dafür, daß es eine Kaloderma- Rasur war. Mit dem härtesten, wider- spenstigsten Bart wird Kaloderma im Handumdrehen fertig! Und auch wenn Ihre Haut noch so empfindlich ist kein Richtigſtellung Die Stellungnahme des„Hakenkreuzbanners“ in der heutigen Morgen⸗Nummer veranlaßt uns zu fol⸗ gender Richtigſtellung: 1. Es war bisher bei allen Feſtzügen lauch aus⸗ wärts) üblich, daß ein Teil der Koſten durch die Ein⸗ räumung des alleinigen Rechtes zur Veröffentlichung der Zugfolge und des Weges, den der Zug nimmt, zu decken. 2. Das Mannheimer Handwerk hat durch die Werbewoche und den Feſtzug bereits derartig hohe finanzielle Opfer zu bringen, daß ihm nicht zuge⸗ mutet werden konnte, auch noch die ſehr beträchtlichen DRUCKEREI DH. HAAS GS NHEUFE MANNHEIMER ZEIUMTU RSG allgemeinen Koſten des Feſtzuges aufzubringen. Die Handwerkskammer war daher, im Intereſſe des Mannheimer Handwerks, gezwungen, die bisherige Uebung beizubehalten und ebenfalls das Programm zu verkaufen. 3. Verlag und Schriftleitung des Hakenkreuzbanners ſind als erſte, alſo vorallen anderen Mann⸗ heimer Verlagen, hiervon in Kenntnis geſetzt und um ein Angebot gebeten worden. Erſt als das Hakenkreuzbanner mitteilte, daß es kein Intereſſe an einer Erwerbung des Alleinveröffentlichungsrechtes des Programms habe, iſt mit den anderen Mann⸗ heimer Verlagen verhandelt worden. Badiſche Handwerkskammer, Nebenſtelle Mannheim. Mancher rie dus uuogiebige Stic Kalodermt- Brennen und Spannen, denn Kaloderma: Nasierseife vor, mandler die Tube Kaloderma- Raster- Rasierseite und. down ereme, dis ihren Schaum vielleicht noch rascher, noch bie e e ee e e entꝛbickelt.— Das ist Geschmackssache. Ob fahren unter Zusatz des hautpflegenden Glyzerins hergestellt. XOClyzerinhalti- ger Schaum erweicht das Barthaar be- Rasterseife oder Rasiercreme die Virkung bleibt sicbi gleich. Aber achten Sie darauf, daß es Kaloderma ist. deutend rascher als Wasser und Seiſe Rasierseife Stück RM.60, in Bakelitehülse RM 1. allein. Er hält das Haar in der richtigen Stellung fest, so daß die Schneide es von selbst an der Wurzel erfaßt, legt Rasiercreme Tuben RM.10 und.50 sich wie eine schützende Gleitschicht 5 zwischen Messer und Haut und ver- hindert jedes Schaben der Klinge. Die •P Auen 2 uur F W O l. r F d S8 O HN K A R IL S R U H E — ̃—— 1 2 9 1 Da verließ der Förſtersſohn weinte. Roſa weinte wie mit ſingenden Klagelauten. Die Angſt, ein ſcheußliches Weib, verwelkte Blätter 6. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung) Sonntags ⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Okt. 1933 Schlußprobe der Bahnhofsfeuerwehr Der Durchgangsverkehr in der Lindenhofſtraße war geſtern nachmittag nicht geſtattet, denn die Bahnhofs feuerwehr mußte für ihre Schlu ß⸗ probe die nötige Bewegungsfreiheit haben. Die aus 50 Mann beſtehende Wehr war mit ihrer Aus⸗ ziehleiter und ihrer Lafetten⸗Motorſpritze unter ihrem Kommandanten Schäfer angetreten, als zur Beſichtigung außer Branddirektor Mikus und Oberkommandant Wolf die Herren von den ver⸗ ſchiedenen Reichsbahnämtern, an der Spitze der Vor⸗ ſteher des Reichsbahn⸗Maſchinenamtes, Reichsbahn⸗ oberrat Noe, der Vorſteher des Reichsbahn⸗Be⸗ triebsamtes, Reichsbahnrat Leiner, Bahnhofsvor⸗ ſteher Amtmann Maier, Amtmann Moosbrug⸗ ger und Amtmann Sexauer erſchienen. Vom Po⸗ lizeipräſidium waren Regierungs⸗Aſſeſſor Schnei⸗ der und Polizeihaupftmann Ziegler anweſend. Als Uebungsaufgabe war das Löſchen eines in dem bahneigenen Hauſe Lindenhofſtraße 25 aus⸗ gebrochenen Speicher⸗ und Dachſtuhlbrandes geſtellt worden. Unter Einſatz der Motorſpritze und unter Verwendung der großen Leiter wurden zahlreiche Schlauchleitungen verlegt. Weiterhin wurde eine Lokomotive angefordert, die eine weitere, von der Rückſeite vorgeführte Schlauchleitung zu ſpeiſen hatte. Da ſämtliche Maſchinen der Reichsbahn für Feuerlöſchzwecke eingerichtet ſind und die entſpre⸗ chenden Anſchlüſſe beſitzen, konnte die nächſt erreich⸗ bare Lokomotive in die Nähe der Brandſtelle gefah⸗ ren werden. Nachdem die Anlage der Uebung ab⸗ genommen war, erfolgte noch die Spritzprobe, die den vielen zuſchauenden Kindern die größte Freude be⸗ reitete. Nach einem Vorübermarſch vor den geladenen Gäſten rückte man zu einem kameradſchaft⸗ lichen Beiſammenſein ab. Kommandant Schäfer dankte den vorgeſetzten Stellen für die Unterſtützung der Bahnhofsfeuerwehr. Mit einem Sieg Heil! auf Führer und Vaterland klang die vom kameradſchaftlichen Geiſte getragene Anſprache aus. Reichsbahnrat Leiner übermittelte den Dank und die Anerkennung der Reichsbahndirektion und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Mann⸗ ſchaften der Bahnhofsfeuerwehr mit Luſt und Liebe bei der Sache ſind. Die Kritik über die Uebung gab Branddirektor Mikus, der die taktiſch richtige Lö⸗ ſung der Aufgabe lobte und verſchiedene Anregungen gab, die für die weitere Ausbildung von Nutzen ſein werden. Beſonders wies er darauf hin, daß jeder einzelne Mann lernen müſſe, ſelbſtändig zu handeln, was gerade beim Luftſchutz von großem Vorteil ſei. Als Anerkennung für treu geleiſtete Dienſte und für die 25jährige Zugehörigkeit zur Bahnhofsfeuer⸗ wehr überreichte Kommandant Schäfer dem Haupt⸗ mann Heinrich Pawlak und dem Obmann Wil⸗ helm Böckenhaupt mit herzlichen Worten Di⸗ plome. Hauptmann Pawlak dankte für die Eh⸗ rung und erinnerte in einer kameradͤſchaftlichen An⸗ ſprache an die ſchönen Stunden beim letzten Feuer⸗ wehrtag. Bei muſikaliſchen und humoriſtiſchen Dar⸗ bietungen, meiſt aus den Reihen der Wehrleute be⸗ ſtritten, blieb man noch recht lange in angeregter Unterhaltung beiſammen. j. * Ihren 70. Geburtstag feiert morgen Sonntag Frau Thereſe Franck, Wtwe. des Friſeurmeiſters Friedrich Franck, G 7, 17, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Die Jubilarin iſt ſeit 40 Jahren Leſerin unfſerer Zeitung. Herzlichen Glückwunſch. * In der Jahreszeit geirrt hat ſich ſicherlich ein Maikäfer, der geſtern nachmittag auf der Frie⸗ ſenheimer Inſel gefangen wurde. Die warme Herbſt⸗ jonne ſcheint ihn zum vorzeitigen Verlaſſen ſeiner Winterlagerſtätte veranlaßt zu haben. Nun muß er heute merken, daß es doch ſchon recht kalt iſt. Aber trotzdem zeigt er ſich recht munter. „Walzerkrieg“ in der Afa „Der Walzerkrieg“ iſt das Hohelied des deutſchen Tanzes. Dieſer Tonfilm verherrlicht den Walzer, der ſchon immer„der Deutſche“ hieß. Denn er er⸗ wuchs aus unſerem heimiſchen dörflichen Reigen— nicht anders als das Volkslied aus dem Reigenlied. Wie nun der einſtige„Dörferdantz“ ſich im Salon und ſogar bei Hof einſchmeichelt, und wie ihn zwei romantiſche Muſiker als„ſingendes, klingendes Lied aus Wien“ auf eine triumphale Weltreiſe hinaus⸗ ſchicken, das erzählt Dr. Ludwig Berger ſo humo⸗ rig wie geiſtvoll und ſpannend in einer Ueberfülle ſchönſter Schau⸗, Wort⸗ und Tonbilder. Wir erleben den Wettſtreit der muſikaliſchen Ge⸗ genfüßler Joſef Lanner und Johann Strauß (Vater). Beide ſuchen ſich durch den Sinnenreiz ihrer Walzermelodien den Rang abzulaufen. Strauß, zuerſt der treue Jünger und Primgeiger ſeines Mei⸗ ſters Lanner, verläßt ihn, gründet eine eigene Kapelle und unternimmt erfolgreiche Sturmangriffe auf das Gemüt der Wiener und(verſteht ſich!) Wienerinnen. Der Kriegsſchauplatz wird bald nach London verlegt, wohin Strauß von der jungen Königin Viktoria be⸗ rufen wird, damit der Zauber ſeiner Walzermuſik die Herzensneigung des als Bräutigam erwünſchten Prinzen Albert von Coburg erſchließe. Die Tochter Lanners, die als Leiterin einer Damenkapelle den luſtigen Krieg am engliſchen Hof fortſetzen will, muß ſchließlich das Feld räumen, obwohl ihr Geliebter, der vormalige Pauker ihres Vaters, in der Maske von Strauß an die Spitze ihres Orcheſters tritt. Der Streit wird zuguterletzt vor Gericht ausgetragen, wobei Strauß einen Marſch, den ſpäter Radetzky ge⸗ widmeten, nach einem von Lanner mit den Fingern getrommelten rhythmiſchen Thema erfindet. Und ſo endet der Walzerkrieg ohne Beſiegte. Arm in Arm fordern Lanner und Strauß ihr Jahrhundert in die Schranken Berger hat ſich wie ſchon im„Walzertraum“ als Filmdichter von hohen Graden bewährt. Jene in den Grundtatſachen geſchichtswahre Szenenfolge hat er mit quirlenden mimiſchen Einfällen und urdrolligen Muſikantenſcherzen nur ſo geſpickt. Wie köſtlich ſind doch die Liebeszwiſchenſpiele in die„Tanzſtunden“ vor der britiſchen„Queen“ eingewoben, die das heim⸗ liche Knuffen und Puffen des feindlichen Liebespaares als eine beſondere Feinheit der Tanzfiguren nach⸗ ahmt, während die feudale Hofgeſellſchaft allerdings das„Sich⸗um⸗die⸗Taille⸗faſſen“ mit gelindem Ent⸗ ſetzen beurteilt. Genial verbinden ſich der blitzſchnelle Wechſel der Stimmungen und Ueberblendungen, wie er den Eigengeſetzen des Kinos entſpricht mit der prickelnden Beſchwingtheit und Melodienſeligkeit der Walzerrhythmen. Die ſchönſten Perlen der Lanner⸗ und Strauß⸗Walzer hat Albis Melichar feinfühlig aneinandergereiht und auch ein Schlagerlied„An der Donau“ beigeſteuert. Die Beſetzung: lauter Sterne erſter Ordnung! Renate Müller als entzückende Lannertochter, Willy Fritſch als ihr Geliebter, wieder einmal un einer Doppelrolle als Pauker und verkleideter Johann Strauß, den Adolf Wohlb rück fabelhaft echt hinſtellt, gleichwie Paul Hörbiger den Lanner. Auch die Epiſodenrollen, unter denen die Barſony und Lingen ſich hervortun, werden ausgezeichnet durchgeführt. Eingeleitet wird der Film durch Marſch⸗ und Tanzweiſen der Wiener Dioskuren, ſchmiſſig geſpielt von der Kapelle Homann⸗ Webau in Biedermeiertracht. Man geht kaum fehl, wenn man den„Walzerkrieg“ für das beſte deutſche Filmluſtſpiel erklärt. Er dürfte der Großtonfilm⸗ ſchlager heuriger Spielzeit werden. Auch in Lud⸗ wigshafen läuft er zurzeit als Feſtſpiel zum Fünf⸗ jahresjubiläum des dortigen Ufapalaſtes. Es iſt ein Tonfilm⸗Feſtſpiel! Opfer der mexikaniſchen Sturm · Kataſtrophe In elenden Baracken ſind die Obdachloſen untergebracht und warten hier auf die erſte Hilfe. Ich trinke die Liebe des Heiligen Johannes Erzählung aus meiner Kindheit von R. Billinger Nahe meinem Elternhauſe lebte ein alter Bauer, der Schweine züchtete. Keine Magd wollte dem Manne mehr dienen, da die rattengeplagten Säue eine Betreuerin in die Wade gebiſſen, ſie tödlich ver⸗ letzt hatten. Wie ein Schattlein, ein Geſpenſtlein, oͤas der Wind hob und überall hintrug, wo Gott los war, trat ich der Brenneſſel nahe, die an den Zäunen der Schweineweide wucherte, zählte ich wie mit goldenen Fingern die Eichen unſeres Nachbars. Gar bald er⸗ fuhr ich es, daß der Bauer eine neue Schweinemagd gedungen hatte. Furchtlos, wie von den Engeln be⸗ hütet, fütterte ein Mägdlein die Säue, es ſchlug mit der Kotſchaufel nach den Ratten, die immerfort um die Futtertröge piepſten. Roſa, ſo hieß die Magd, ließ ſich von keinem Knechte ſchöntun, ſie ſah es nicht, daß der Satan ſeine nackte Zunge aus einem Abort⸗ pförtlein reckte, auf der Türe der Knechtskammer Unzuchtszeichen prangten. Gar bald erlernt ja ein Bauernkind verbotene Worte, Zoten und die Flüche. Es ſieht das tägliche Liebesſpiel des Hahnes, es lauft mit dem Knechte, der die Kuh zum Stiere treibt. Roſa, die Schweinemagd, ſchenkte mir einen Roſen⸗ kranz. Ich durfte in ihrer Kammer ſitzen und das Büchlein, das in vielen Bildern das Leiden Chriſti zeigte, behalten. Die Sonne lief früh ſchon aus dem Tage, es ver⸗ lor der Birnbaum ſeine Blätter. Ich war ſtolz, der Schule noch nicht dienſtbar, in eine Mägdekammer gehen zu dürfen. Ich öffnete heimlich Roſas Ge⸗ wandkaſten, ich hob aus einem Schächtelchen die Zierſchnur, ein Kettlein aus blutfarbenen Glas⸗ perlen. Eines Sonntags traf ich in der Kammer der Magd einen jungen Mann. Ich kannte ihn ja ſo⸗ gleich, ich konnte ihn mit ſeinem Namen grüßen. Der Sohn des Förſters war es, der meiner Muhme Katharina Zitz, als dieſe vor inem Jagdtage einmal die Waldtiere erſchreckt hatte, einen Schuß Schrot⸗ körner in den Rücken gepfeffert hatte. Der Förſtersſohn wies mich mit einem groben Worte aus der Kammer. Roſa ſchützte aber ihren Getreuen, ich durfte nun auf ihr Bett mich ſetzen. a das Gemach, Roſa im Schoße, ſtieg zum Fenſter herein. Roſa erzählte ihrem kleinen Kammerbräutigam die Geſchichte ihrer Tränen. 0 Im Sommer war es, da wollte ſie in der Maria⸗ hilfkirche bei der Stadt Paſſau beichten. Auch der Förſtersſohn ſtand vor dem Sündehäuschen, dem Beichtſtuhle. Statt in ihr Gebetbüchlein zu blicken, mußte ſie immerfort in die Augen des jungen Man⸗ nes ſchauen. Wie eine Verzauberte! Keiner ein⸗ zigen Sünde hätte ſie ſich dann im Beichtſtuhl zu erinnern vermocht. Sie ſei nach der Kommunion mit dem Förſtersſohne zu einem Glaſe Bier ge⸗ gangen... Roſa packte wieder das Weh, ſie ſchluchzte wie eine arme Seele im Fegefeuer. Ich ſchlich mich aus der Kammer und erzählte meiner Mutter von den Tränen der Schweinemagd. Ich erfuhr nun aus deren Munde, der Förſtersſohn habe mit einem liederlichen Weibe, einer Weinſtuben⸗ kellnerin der Stadt, viel Geld, das ihm nicht gehörte, verpraßt, er gehe nun auf Abwege, ſei ein Wilddieb geworden. Der alte Förſter aber ſchelte alle, die ſeinen Sohn bei ihm verklagten, als törichte Ver⸗ leumder. Der Schnee kam, es ſaß das Eis auf dem Waſſer des Teiches. Ich vergaß die Magd unſeres Nach⸗ bars, ich beſuchte ſie nicht mehr. Am Tage vor dem Weihnachtsfeſte ſagte meine Mutter, ich müßte doch zu Roſa, der Schweinemagd, recht freundlich ſein, ſie auch wieder beſuchen. Der Nachbar hätte trotz ſeiner alten Jahre der kaum Siebzehnjährigen die Ehe verſprochen. Am Tage des heiligen Evangeliſten Johannes, am ſiebenundzwanzigſten Dezember, käme ſchon das feierliche Verlöbnis.. Ich hängte gerade die roten Aepfel und die gol⸗ denen Nüſſe in die Zweige des Chriſtbaumes und wunderte mich über die kalte Ruhe meines Herzens. Die gelben Strahlen der Abendſonne trank vor den Fenſtern der Schnee. Es ſchoſſen ſchon vor den Hof⸗ türlein die Knechte ihre Schrotbüchſen ab. Am Hei⸗ ligen Abende hebt auch eine der zwölf Rauhnächte an, der Huf des Satanes wird ſichtbar. Oh, in die⸗ ſer Weihnachtsrauhnacht dürfen, das einzige Mal im langen Jahre, die Tiere im Stalle ſprechen! Ich wagte es auch heute nicht, ſie zu belauſchen. Ein böswilliger und geiziger Bauer war einmal in die⸗ ſer Nacht von einem Stiere zu Tode geſtoßen wor⸗ den. Er hatte ihn belauſcht und ſo es vernommen, wie der Stier unterm Jubel aller übrigen Stalltiere es verkündet hatte, der Bauer werde im neuen Jahre 1 darüber ſterben. den Stier ſo lange, bis das geſchundene Tier ſeine Kette zerriß, ſein Gehörne dem Uebelmanne in das Gedärme ſtieß. Am ſiebenundzwanzigſten Dezember, Wutergrimmt ſchlug der Bauer am Tage des heiligen Evangeliſten Johannes, wird zur Stunde der Abenddämmerung in allen Bauernſtuben des Innviertels der Johanniswein getrunken. Der Bauer, die Bäuerin, beide im Feſtgewande, laden ihre Dienſtleute, die„Ehehalten“, zum Tiſche, es füllt der Bauer ſein Glas mit dem roten Weine und erhebt ſich, ſtößt erſt mit der Bäuerin, ſeinem Weibe, an, dann mit allen ſeinen Dienſtleuten und er ſpricht die Worte:„Ich trinke die Liebe des heiligen Jo⸗ hannes.“ Unſer Nachbar, der Schweinezüchter, hatte ſich dieſen hochgeprieſenen Tag zur feierlichen Verlobung mit ſeiner Magd Roſa auserſehen. Ein Fäßchen voll des teuerſten Weines hatte er in der Stadt gekauft, ſeine Larven, zwei hölzerne Trinkmasken, neu ver⸗ golden laſſen. Die ja den Brauch des Johanniswein⸗ trinkens gar hoch halten, ſetzen vor und nach dem Weinnippen die Larve, die goldene Maske, auf, laf⸗ ſen Muſikanten im Hausflure ſpielen, von Gauklern Tänze ſich zeigen. Flötenbläſer und den Dudelſackpfeifer hatte der Nachbar gedungen und etliche Stadtkomödianten, die, auf Stelzen laufend, als die Rieſen vor den Stuben⸗ fenſtern während des Verlöbniſſes tanzen mußten. Ich rannte, als der Tag des Evangeliſten zu ſin⸗ ken begann, zum Nachbar. Es lag jedes Haus und Häuschen wie in einem paradieſiſchen Reiche, es flog heute der Pfau des ewigen Gottes über die Dächer des Dorfes. Des Nachbars Stube ſtand noch leer. Ich kroch, mich zu verſtecken, unter den Stubentiſch. f Roſa, in ein ſeidenes Kleid getan, ſchritt jetzt in die Stube. Sie war ſchon äls Bäuerin gewandet. Der Alte kam. Im ſchwarzen Mäntlein, mit dem ſchwarzen Hute auf dem Kopfe. Dem Tode glich er. Der Mann und das Weib ſetzten ſich, ohne die Lippen zu einem Geſpräche zu öffnen, an den Tiſch. Es bauſchte ſich zu vielen kniſternden Falten Roſas Set⸗ denkittel an meinen Wangen. Der alte Bauer hatte allen ſeinen Dienſtleuten heute den Zechgulden geſchenkt, ſie aus ſeinem Hauſe geſchickt. Er wollte allein mit der Erwählten das Weinkrüglein leeren. Der Bauer ſaß und ſchwieg. Seine Schuhe rochen nach Fett. Ich küßte das purpurne Seidenſchühlein Roſas. Ob nun die Flötenbläſer bald anhöben? Der Bauer, ſchien es, wartete darauf. Da ſchon ſchallte der helle Laut in die Stube, der Dudelſack zuſtellen, mit welchem Eifer Staat und Kirche wett⸗ eifern in der Erziehung und Erhaltung eines erh⸗ geſunden Volkes. gierung und Epiſkopat gemeinſam eine Aktion unter. ſtützen, die der Aufklärung des katholiſchen Volks. teiles über alle Schäden der Volksgeſundheit dient, In der Zeit vom 26. Oktober bis 30. November finden im ganzen Reich in allen Städten über 50 000 Ein⸗ wohner daß dieſe Kundgebungen mit ausdrücklicher Billigung der Regierung und der deutſchen Biſchöfe durchge⸗ führt werden. Da der Alkoholismus eine der Haupf⸗ urſachen der Degeneration unſeres Volkes iſt, wird bei allen Veranſtaltungen auf die Notwendigkeit einer ſtarken Abwehrarbeit der deutſchen Ka⸗ tholiken gegen den Alkoholismus hinge⸗ wieſen. Die große erzieheriſche Bedeutung der grund⸗ ſätzlichen Abſtinenz von Alkohol und von der Ziga⸗ rette für die Jugend wird mit beſonderem Nach⸗ druck behandelt. Es iſt mehr als fraglich, ob Reichs, kanzler Hitler das zu leiſten vermocht hätte, was et bisher geleiſtet hat, wenn er nicht Abſtinent von Raſch⸗ und Rauchgift wäre. Katholiken unterſtützt dieſe Beſtrebungen Kreuzbund von Baden g Sonntag, 22. Oktober, in Mannheim im Kolbinghaus U, 18—19, eine Dißbzeſantagung ab, zu der alle Samstag abend iſt Begrüßung bildervortrag Danzig. Am Sonntagmorgen iſt mit Predigt in ſchließend Kreuzbundes der Erzdöiözöſe Freiburg, Am Sonntagabend Kundgebung im Kolpinghaus ſtatt, bei der Cari«⸗“ tasvikar i Verantwortung an der Volksgeſundung“ ſpricht. Fer ner geht das Spiel„Der Fall W von guten Spielkräften gezeigt wird. 80 Pfg. Erwerbsloſe und Jugendliche 15 Pfg. Der Reinerlös fließt dem Winterhilfswerk zu. heimer Aukomobil⸗Clubs am Freitag im Clublokal „Hotel National“— es war die erſte Verſammlung ſeit der Gleichſchaltung— erſtattete erſter Vorſitzen⸗ der Direktor Klein Bericht über die Organiſation der im Auguſt ſtattgefundenen Oſtland⸗Treuefahrt, an der die Clubmitglieder Becker und Henk teil⸗ nahmen. Herr Becker ſchilderte ſeine Exlebniſſe wäh⸗ rend der Fahrt, beſonders durch den polniſchen Kor⸗ ridor. Der Redner kam auf Grund ſeiner Eindrücke zu dem Schluß, natur⸗ und völkerrechtliches Unding in abſehbarer Zeit verſchwinden muß. bekannt, daß der AD Ac als Träger des Deutſchen Einheits⸗Automobil⸗Clubs(DDC) in Zukunft alle politiſchen, wirtſchaftlichen und ſportlichen Belange des Autoſports wahrnehmen der Zentralleitung in München. ſcheint es dem Redner, daß auch in Mannheim die Einheitsbeſtrebungen im Automobilweſen von praktiſchem Erfolg begleitet ſein möchten. der dritten pfälziſchen Nacht⸗ und Tag⸗ orfentierungsfahrt am 14. und 15. Oktober wird ſich der MAC beteiligen. graph Raimann, P 3, 11, überraſchte ſammlung mit einer Filmvorführung, die eine An⸗ zahl wohlgelungener Szenen lebendig werden ließ. grunzte. Worte ſprechen: 1 Johannes.“ Ich hörte den Klang der Becherlein, ie ſtießen an und tranken nun den Wein der Liebe. ſicht!“ ſtern eine wunderſchöne Muſik. auch die Rieſen! und es ſchlich der große Hofhund in die Stube. It flüſterte ſeinen Namen. ſchützen, mich ihm zu erkennen geben. Bauer ächzte auf und klumpſte unter den Tiſch. Ge⸗ 1 wie eine Spinne kroch ich unter die Wand⸗ ank. Alten vom Antlitze gefallen. Ich nahm ſie und legte ſie, die Hand emporreckend, wieder auf den Tiſch, der Förſtersſohn. 3 die Gendarmen. Seinen eigenen Vater hatte er en ſchoſſen, als er ihn im Walde beim Wilofrevel ei⸗ tappt hatte. Jetzt ſetzte der Zerlumpte ſich zu Rost, Seine Schuhe, ich ſah es ja, waren voller Löcher, Roſa ſprach:„Unterm Tiſch liegt der Baur. 3 Rol tengift hab ich ihm in den heiligen Wein getan!“ Roſa ging zum Wandkäſtchen.„Ich hol dir's nene Glaſel. Wir trinken zuſamm den Johanniswein“ N Roſa hob einen Weinkrug daraus, ſchenkte ein neues Glas voll.„Trink!“ ſagte ſie. Sie ſtießen beide an und Roſa ſprach die Worte:„Ich trinke die Lehe des heiligen Johannes.“ n Da ſind die Betten.“ Die Schöngewandete befahl es ſie ſchenkte ihre Hand dem ſtummen Gaſte. Sie ſtülpte dem Förſtersſohne die goldene Larve übel das Antlitz, verhüllte ſich ſelbſt mit ihrer Must und ſie ſchritten leiſe aus der Stube. der roter Flecken, es glich, wie ſie dahinſchritt, eint Wolke am Sommerabende. 5 gäſte. Sie hatten mich ſchon geſucht, auf mich g wartet. Ich kannte die Worte des Johannislie⸗ „auswendig“. Ich hob an zu ſingen, ſo laut ich aus meiner Kehle brachte: —. Chriſtlich Volk— Geſundes Volk Es iſt, ſo wird uns geſchrieben, hocherfreulich fest, Sehr verdienſtlich iſt es, daß Re⸗ Kundgebungen ſtatt. Wir betonen, Verein aus von Staat hält abſtinentet Ueberzeugung all und Kirche. Der am Samstag, 21. und Der Kreuzbund, Katholiken freundlich eingeladen ſind. Am und ein Licht Reichsbundestag in Feſtgottesdienſt der Unteren Pfarrkirche, daran an⸗ dann Hauptverſammlung des über den 8 Uhr findet eine große Baumgärtner⸗Stuttgart über„Kath, W zinter“ in Szene, das Eintrittspreis A. K. * In der Mitgliederverſammlung des Mann⸗. daß der polniſche Korridor als Vorſitzender Klein gab werde mit dem Sitz Wünſchenswert er⸗ baldigſt An Clubmitglied Photo⸗ die Ver⸗ aus dem Clubleben N Der Bauer erhob ſich und ich hörte ihn die „Ich trinke die Liebe des heiligen Da befahl der Alte:„Tue deine Larve fürs Ge⸗ Es ertönte vor den geöffneten Stubenfen⸗ Nun tanzten wohl Es öffnete ſich lautlos die Türe Ich mußte mich vor ihm Der alle Ich ſah die goldene Maske. Sie war dem Ein Fremder, ein Bettler wohl, trat jetzt in die Stube. Der Hund knurrte, er ſprang den Eindring⸗ ling an. Der ſchlug ſo gewaltig mit ſeinem Stocke auf den Kopf des Hundes, daß das verletzte Tier win⸗ ſelnd in den Flur kroch. ö Ich erkannte nun den Eingetretenen. Es war Den ſuchten ſeit etlichen Wochen „Jetzt gehen wir hinauf in die oberen Stuben, Roſas Kleid war voller Schimmer und kreisru⸗ Ich lief heim. Unſere Stube war voller Feſtes „Sankt Johannes liebte den Herrn. Er trug als Herz einen Stern. Biſt du der Lſebe untertan, 1 Dann bebt auch bald das Leiden an. 8 * 16 meldet, Septen zwar 1 über d den 16. der Zal den La arbeits Schleſie Nordm Rheinl 8825, S deut * A gemeſſe Büro zialmin es im g pflicht Volksge denen d ſchuld. gelingen die den bracht! und eil Miniſte preußiſt preußiſ. * A die auc Maßlei i. Sa.,; und Au in der großen kleinen Untern. Wirtſch⸗ tigt. S Neuallf. tet, der rein chr zubereit Die! wahre S keit wer ſieht eir tung 1 Eine 11. ſteht, mi lungen tum, ha Menſchb behrlich um den vereinig und all den Au; rufenen liche Sp ten unk Volkes, Der Nüchter⸗ Verwen verzerre der Mu neuen 6 notwend neuert Höhe ih Aufgabe Berufsk ſich ein geltend, und Kü nis der grund a Erſchein und Bei ſchah es 3 Samstag, 14. Okt.) Sonntag, 15. Okt. 1983 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 477 Kohlenſäure für die Zähne Dieſen Londoner Zohn⸗Hygiene⸗Ausſtellung. Bakterien- tötende Kohlenſäure wird in die Zähne geſpritzt, die dann mit lauwarmem Waſſer nachgeſpült werden. huputz⸗Apporot ſieht man jetzt auf der * 165 265 Landhelſer waren, wie das VDZ⸗Büro meldet, nach den amtlichen Feſtſtellungen am 15. September im Deutſchen Reich untergebracht und zwar 127 529 männliche und 37736 weibliche. Gegen⸗ über der letzten amtlichen Ermittlung, die ſich auf den 16. Auguſt als Stichtag bezog, iſt eine Zunahme der Zahl der Landhelfer um etwa 10 000 erfolgt. Von den Landhelfern kamen auf die einzelnen Landes⸗ arbeitsbezirke folgende Anteile: Oſtpreußen 11 020, Schleſten 13 948, Brandenburg 9099, Pommern 3402, Nordmark 6656, Niederſachſen 9650, Weſtfalen 33 918, Rheinland 19 046, Heſſen 12 496, Mitteldeutſchland 8825, Sachſen 8323, Bayern 14128 und Südweſt⸗ deutſchland 14 475. * Arbeitsfähige Kriegsbeſchädigte ſollen einen an⸗ gemeſſenen Arbeitsplatz erhalten. Wie das VDa⸗ Büro meldet, hat der Reichsarbeitsminiſter die So⸗ zialminiſterien der Länder darauf hingewieſen, daß es im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit eine Ehren⸗ pflicht der Behörden und der Wirtſchaft ſei, den Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu verſchafffen, denen das deutſche Volk eine ganz beſondere Dankes⸗ ſchuld abzutragen hat. Es müſſe in abſehbarer Zeit gelingen, allen arbeitsfähigen Kriegsbeſchädigten, die dem Vaterland ihre Geſundheit zum Opfer ge⸗ 1 bracht haben, eine für ſie geeignete Beſchäftigung und ein ausreichendes Einkommen zu ſichern. Der Miniſter gibt dazu nähere Anweiſungen, die vom preußiſchen Innenminiſter bereits den zuſtändigen preußiſchen Behörden zugeleitet wurden. * Auf ein 25jähriges Beſtehen konnte am 1. Okt. die auch im Auslande angeſehene Maßkorſett⸗ und Maßleibbindenfabrik Schönfelder u. Co., Noſſen i. Sa, zurückblicken. Die Firma ſtellt einen in Form und Ausarbeitung erſtklaſſigen Maßartikel her, der in der Branche als ſolcher bekannt iſt und in einem großen Kundenkreiſe volle Anerkennung findet. Aus kleinen Anfängen heraus hat ſich ein anzehnliches Unternehmen entwickelt, daß trotz der ungünſtigen Wirtſchaftslage heute noch über 120 Perſonen beſchäf⸗ ligt. Seit Anfang dieſes Jahres hat die Firma in Neuallſchwil bei Baſel einen Zweigbetrieb eingerich⸗ tet, der ſich gut entwickelt. Das Unternehmen iſt rein chriſtlich. Es kommen nur in deutſchen Werken zubereitete Rohſtoffe zur Verwendung. drei Jahren nach der Eheſchließung aus der verſiche⸗ Die Angeſtellte darf nicht auf Grund eigener Ver⸗ ſicherungspflicht ſein. Erſtattet wird die Hälfte der für die Verſicherte Brief fasten der NM Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Militär.„Welche Heeresſtärken und Bewaffnun⸗ gen haben Deutſchland, Frankreich, England, Italien Polen, Tſchechoſlowakei, Rußland und Rumänien?“ —— Deutſchland hat im Krieg und Frieden 100 000 Mann, keine ſchweren Geſchütze, keine Kampf⸗ wagen, keine Flugzeuge und 195000 Geſamttonnage der Kriegsmarine. Frankreich hat in Friedens⸗ zeiten 655 490 und im Krieg 5000 000 Soldaten, 2160 ſchwere Geſchütze(ohne Feſtungen) 1700 K ampfwagen, 3046 Militärflugzeuge und 902 000 Geſamttonnage der Kriegsmarine. England 240 000 Mann im Frieden und 2000 000 im Krieg, 544 ſchwere Geſchütze (ohne Feſtungen), 581 Kampfwagen, 1561 Militär⸗ flugzeuge und 2077 000 Geſamttonnage der Kriegs⸗ marine. Italien 434000 Mann im Frieden, 5 000 000 im Krieg, 768 ſchwere Geſchütze(ohne Feſtun⸗ gen), 150 Kampfwagen, 1015 Militärflugzeuge und 603000 Geſamttonnage der Kriegsmarine. Polen 300000 Mann im Frieden, 3 600 000 im Krieg, 400 ſchwere Geſchütze(ohne Feſtungen), 350 Kampfwagen, 700 Militärflugzeuge, 31000 Geſamattonnage der Kriegsmarine. Tſchechoſlowakei 140000 Mann im Frieden, 1 500 000 im Krieg, 440 ſchwere Geſchütze (ohne Feſtungen), 80 Kampfwagen, 687 Militärflug⸗ zeuge und keine Schiffe. Rußland im Frieden 1200 000 Mann, 7 000 000 im Krieg, 675 ſchwere Ge⸗ ſchütze(ohne Feſtungen), 578 Kampfwagen, 2000 Mili⸗ tärflugzeuge und 321 000 Geſamttonnage der Kriegs⸗ marine. Rumänien 255000 Mann im Frieden, 2000 000 im Krieg, 175 ſchwere Geſchütze(ohne FJeſtungen), 90 Kampfwagen, 300 Militärflugzeuge und 176000 Geſamttonnage der Kriegsmarine. Der Vollſtändigkeit halber führen wir noch Belgien an. Dies hat im Frieden 71760 Mann, im Krieg 600 000, 199 ſchwere Geſchütze(ohne Feſtungen), 49 Kampfwagen, 308 Militärflugzeuge und keine Schiffe. D. M.„Wohin muß ich mich wenden, wenn ich in die deutſche Reichsmarine eintreten will?“—— Schreiben Sie an die Schiffsſtammdiviſion der Oſt⸗ ſee in Wilhelmshaven. Die Einſtellung der Freiwil⸗ ſee n Wilhelmshaven. Die Einſtellung der Freiwil⸗ ligen für die Offizierslaufbahn erfolgt durch die In⸗ ſpektion des Bildungsweſens der Marine in Kiel. H. M. Können Eheleute, die noch nicht 50 Jahre alt ſind, jemanden an Kindes Statt annehmen?“—— Von der Beſtimmung, daß die annehmende Perſon, Mann oder Frau, das 50. Lebensjahr vollendet haben, und mindeſtens 18 Jahre älter ſein muß, als das Kind, das an Kindes Statt angenommen werden ſoll, kann Befreiung erteilt werden. Ueber das Geſuch befindet das Vormundſchaftsgericht. Frl..:„Ich heirate in kurzer Zeit und möchte daher anfragen, ob ich einen Teil der Beträge zurück⸗ erſtattet erhalte, die ich ſeit über 10 Jahren in die Angeſtelltenverſicherung einbezahlt habe.“— Bei⸗ tragsrückerſtattung erfolgt bei weiblichen An⸗ geſtellten unter folgenden Vorausſetzungen: Die An⸗ wartſchaft muß aufrechterhalten und die Wartezeit für das Ruhegeld muß zur Zeit der Heirat erfüllt ſein. Die Verſicherte muß verheiratet und binnen rungspflichtigen Beſchäftigung ausgeſchieden ſein. von ihrer Beitragshälfte befreit ab 1. Januar 1924 geklebten Beiträge. Der Anſpruch 2 Die neue Zeit, die ſich anſchickt, die Beſinnung und wahre Selbſtgeſtaltung des deutſchen Volkes Wirklich⸗ leit werden zu laſſen und ſeine Kultur zu vollenden, ſteht eine weſentliche Aufgabe vor ſich in der Gel⸗ tung und Pflege der deutſchen Sprache. Eine Urſprache, die noch heute in voller Lebendigkeit ſteht, mit unverfälſchten Stammformen und Abwand⸗ lungen und mit einem unerreichbaren Formenreich⸗ tum, hat ſie ihre große Sendung im Leben der Menſchheit. Die Eingeweihten wiſſen, daß ſie unent⸗ behrlich und einzig iſt für den Dienſt des Geiſtes, der um den feinſten und letztgültigen Ausdruck ringt. Sie vereinigt alle Kraft und alle Schönheit, alle Zartheit und alle Tiefe. und alle erſchöpfende Klarheit für den Ausdruck letzter geiſtiger Erkenntnis. Die Be⸗ zuſenen haben die heilige Pflicht, dieſe unvergleich⸗ liche Sprache in vollem Leben und Blühen zu erhal⸗ ten und Vorbild zu ſein für die Geſamtheit des Volkes, mit dem nur die Sprache leben kann. Der Alltagsgebrauch und die Ziviliſation, die Nüchternheit des täglichen Lebens und der praktiſchen Verwendung drohen ſie ſtändig zu verflachen, zu berzerren und zu entſtellen. Urſprünglich lebt ſie in der Mundart und wird von ihr immer wieder von nenen Kräften geſpeiſt, ſowie die Kraft des Volkes otwendig immer wieder aus dem Bauerntum er⸗ keuert wird. Bewußte Pflege ſollte ihr immer die Höhe ihrer Kulturform erhalten, und dieſe lag im Aufgabenkreis der Schulen und Hochſchulen und der Berufskünſtler. Aber auch im Schulbetrieb machte ſch ein falſches intellektualiſtiſches Bildungsbeſtreben geltend, ſo vieles Gute und Schöne manche Lehrer und Künſtler auch leiſteten. Man ſtand dem Geheim⸗ nis der Sprache allzu verſtandesgemäß gegenüber und vergaß ihr Weſentliches, ihren myſtiſchen Ur⸗ kund aus Seele und Blut, und ihre beſtimmende Erſcheinungsform, den Rhythmus. Selbſt wo Wiſſen und Bemühen um den lebendigen Klang gingen, ge⸗ ſchah es oft nur in leerem formalen Beſtreben und Lburde oft genug Snobismus und Eitelkeit;— der ienſt am Wort aber blieb magere Sinndeutung und uhne Hintergründe. Das Heute in Deutſchland iſt mehr als eine poli⸗ che und wirtſchaftliche Erneuerung; die Führung at klar erkannt, daß entſcheidende Vorausſetzung für ein feſtgebautes neues Reich eine grundlegende zeiſtige Wendung iſt. Mit dem neuen Aufbau einer deutſchen Kultur muß ein neues Verhältnis zur Sprache gefunden werden. Schon Pricht die Führung die Mahnung aus, in Wort und Schrift und im täglichen Gebrauch die deutſche rache heilig zu halten und in würdiger Weiſe zur * Geltung zu bringen. Hier entſcheidend und vorbild⸗ lch mitzuwirken, iſt eine der wichtigſten Aufgaben der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Geltung der deutſchen Sprache Von Karl Vogt, Lehrer für Sprechtechnik und Redekunſt an der Hochſchule für Muſik und Theater Mannheim. Theater in Mannheim. Die Künſtler, die ſie als Sänger und Schauſpieler in den Beruf ſchickt, ſollen auch wegweiſende Prieſter der deutſchen Sprache ſein, und darüber hinaus ſoll die wahre Pflege der Sprache für Laien und Berufsredner(werdende Politiker, Prediger, Anwälte, Lehrer) ihr Arbeits⸗ gebiet ſein. Die Zeit iſt reif, dieſe Arbeit aus dem echten Lebensgefühl aufzubauen. Daraus werden ſich ſchon praktiſch und funktionell (techniſch) neue Klarheiten und Vereinfachungen er⸗ geben; denn das organiſche Wiſſen und Erfaſſen des Sprachwerdens ergibt eine ganz neue Grund⸗ lage, darüber hinaus aber eine Geſamthöhe ſprach⸗ im Jahre 1815 verkaufte. verfällt, wenn er nicht binnen drei Jahren nach Ver⸗ heiratung geltend gemacht wird. Mit dem Antrag gehen alle Anſprüche aus der Beitragsleiſtung ver⸗ loren. K. A.„Was muß ich tun, wenn ich als geſchiedene Frau wieder meinen Mädchennamen annehmen und auch den Namen meines Sohnes ändern will?“ Ueber die Wiederannahme Ihres Mädchennamens können Sie jederzeit eine Erklärung vor einem No⸗ tar, dem Standesbeamten, vor dem die Ehe geſchloſ⸗ ſen wurde oder vor dem zuſtändigen Amtsgericht ab⸗ geben. Beizubringen iſt hierfür die Heiratsurkunde und das rechtskräftige Eheſcheidungsurteil. Für Ihren Sohn muß eine Namensänderung bei der Ortspolizeibehörde des Wohnſitzes beantragt werden. Beizubringen ſind: Behördliche Beſcheinigung der Staatsangehörigkeit, die Geburtsurkunde, Angaben über die Einkommen⸗ und Vermögensverhältniſſe. Die Koſten ſind unter Umſtänden ganz erheblich. Deutſch.„Wieviel Deutſche gibt es in der Welt?“ —— In der ganzen Welt gibt es ungefähr 97 Mil⸗ lionen Deutſche. Innerhalb der Reichsgrenzen leben 66 Millionen, in Europa 87 Millionen, in Amerika 11 Millionen, in Aſien 198 000, in Auſtralien und Afrika je 127 000 Deutſche. H. G.„Wer iſt bürgerſteuerpflichtig?“—— Bürgerſteuerpflichtig iſt jeder über 18 Jahre alte deutſche Staatsangehörige, wenn er u. a. nicht Ar⸗ beitsloſen⸗ oder Kriſenunterſtützung, oder laufend Wohlfahrtsunterſtützung be⸗ zogen hat. Ebenſo iſt von der Bürgerſteuer befreit, wer am Fälligkeitstag Renten aus der reichs⸗ gesetzlichen Sozialverſicherxrung empfan⸗ gen und ein geſamtes Jahreseinkommen von micht mehr als 900 Mark gehabt hat und wer am Fällig⸗ keitstag eine Zuſatzrente nach§ 88 des Reichsver⸗ ſorgungsgeſetzes bezogen hat. F. 5. Iſt ein Termin geſetzt, wie lange und bis wann die Beſtimmung Geltung hat, daß eine weib⸗ liche Arbeitskraft bei Austritt durch Verheiratung (lalſo Freimachung eines Arbeitsplatzes) vom Arbeit⸗ geber bei über 5jähriger Tätigkeit 600 Mark aus⸗ bezahlt erhält?“—— Am beſten wenden Sie ſich in dieſer Frage an den Verein für weibliche Angeſtellte, da hier allem Anſchein nach eine Verwechſlung vor⸗ liegt. K. U.„Ich möchte Wein über die Straße ver⸗ kaufen; muß ich dazu ein Geſuch machen und wohin?“ —— Es genügt eine perſönliche oder ſchriftliche An⸗ meldung bei der Gewerbepolizei. Sie müſſen das Schild„Wein über die Straße zu verkaufen“ mit ihrem vollen Namen verſehen und am Hauſe an⸗ bringen. W. G. Mannheim. Ueber die Beſitzverhältniſſe der Burg Eltz(Moſel) wurden uns damals un⸗ richtige Angaben gemacht. Die Burg war ſeit ihrem Beſtehen immer im Beſitz der Familie Eltz. Sie ge⸗ hört heute dem Grafen Erwin zu Eltz. Der jetzige Reichsverkehrsminiſter entſtammt der Nebenlinie Eltz⸗Rübenach, die ihren Anteil an der Burg mit 433 Morgen und 35 000 fl. an die Eltz⸗Kempenich K. T. 1. Wohin muß ſich ein älterer ſtellenloſer Angeſtellter wenden, um zur Gründung einer Exi⸗ ſtenz ein Reichsdarlehen zu erhalten?“ 2. Wo be⸗ nur denkbar aus der Geſamtheit des Menſchen: Kör⸗ per, Seele, Geiſt. Es darf nicht mehr, keinen Augen⸗ blick mehr, vergeſſen werden, daß Sprechen wie Sin⸗ gen zuerſt eine Angelegenheit der Seele. dann erſt der Kehle iſt, alſo nur möglich aus der kör⸗ perlichen Geſamt⸗Innervation. Auch die ſogenannte Sprachtechnik muß ihre Arbeit mit Klarſtellung und Entwicklung der Atmung, der Stimmbildung, der artikulterten Ausſprache, in den organiſchen Ablauf der Geſamterſcheinung Menſch einordnen; alle tote Wiſſenſchaft und aller falſcher Rationalismus muß vermieden werden. Noch mehr und ſelbſtverſtänd⸗ licher gilt dies für die Erziehung zum künſtleriſchen Ausdruck, deſſen unendlich vielfältige Geſetzlichkeit dennoch gewußt werden muß, denn der Künſtler muß die Formen ſchaffen— wie Kleiſt ſagt: durch das Bewußtſein, wieder unbewußt zu werden. Nach dieſen Grundſätzen ſoll die ſprachliche Erziehungs⸗ arbeit an der Mannheimer Hochſchule für Muſik künſtleriſchen Schaffens. Sprachlicher Ausdruck iſt umd Theater geleiſtet werden. eee Von Starlalti zu Brahms Vortragsabend der Klavierklaſſe Adolf Schmitt Domenico Scarlatti und Joh. Brahms bildeten die Eckpfeiler der Vortragsordnung, die von Schülern der angehenden Mittelſtufe und vorgeſchrittenen Oberſtufe aus den Klavierklaſſen des in Mannheim vorteilhaft bebannten Pfaniſten und Pädagogen Herrn Adolf Schmitt beſtritten wurde. Bei den jugendlichen Spielern fiel neben der unerläßlichen Korrektheit in techniſchen Dingen das Beſtreben auf, tonmaleriſchen Wirkungen gerecht zu werden(Mari⸗ anne Müller), über gutes Tonleiterſpiel verfügt Anelieſe Bauer, ſtraffer Rhythmus ließ ſich bei Lore Hofheinz feſtſtellen und Hans Reuthe r zeichnete ſich durch gutes muſikaliſches Empfinden aus. Von den gereifteren Spielern hatte Willy Soyez Gelegenheit, ſein Können nach den verſchiedenſten Stilrichtungen hin zu zeigen. Die Sonate von Scarlatti und das D⸗Dur⸗Präludium und Fuge von J. S. Bach, die er ſtilgerecht mit kräftigen Akzenten ausſtattete, ſprachen ebenſo für ſeine günſtige Ent⸗ wicklung wie„Iſoldens Liebestod“ wobei vor allem das feingliedrige motiviſche Gewebe klargelegt wurde und eine reichhaltige Palette von Anſchlagsnuancen zu Gebote ſtand. Die bekannte A⸗Dur⸗Sonate von Mozart(mit dem türkiſchen Marſch), die Soyez ohne ermüdende Wiederholungen ſpielte, erbrachte den Beweis, daß dem Mozart⸗Stil nach der techniſchen Seite hin vollauf Rechnung getragen wurde. Sein lebhaftes Empfinden verleitete den tüchtigen Spieler jedoch mitunter zu einem raſcheren Zeitmaß, als es dem Komponiſten vorſchwebte. Ein ruhiger Beginn des Themas wäre auch den folgenden Variationen zu gute gekommen. In den ungariſchen Tänzen von Brahms überraſchte Soyez durch eine Treffſicherheit der linken Hand.%%% deren Erfüllung freilich noch Jahrzehnte erfordern Artur Rubel nahm zunächſt durch eine ſorgfältig ausgefeilte Wiedergabe der großen C⸗Moll⸗Fantaſie von Mozart für ſich ein und ſtellte ſein hochſtehendes Können mit Kompoſitionen von Chopin unter Be⸗ weis. Ein Gefahrenmoment, dem der tüchtige Kla⸗ vieriſt noch nicht mit der nötigen Umſicht ausweicht, iſt ſeine Neigung zu Dehnungen des Zeitmaßes und anderen agogtſchen Freiheiten, die in dieſem Maße nur bei Klavierwerken von ſehr ſubjektiver Färbung angebracht ſind. Auf alle Fälle verfügt Rubel über ein lebhaftes Empfinden, das ein liebevolles Sich⸗ Verſenken in den Geiſt des Komponiſten vorausſetzt. Erſichtlich ſind alle vorſpielenden Schüler bei Adolf Schmitt in eine ſtrenge Schule gegangen und ihre Leiſtungen legen für die Gewiſſenhafkigkeit des erfahrenen Pädagogen das beſte Zeugnis ab. ch. Der Tag der Deutſchen Hunſt Feierlicher Auftakt in München 5 — München, 14. Okt. Der Tag der Deutſchen Kunſt hätte keinen ein⸗ drucksvolleren und erhebenderen Auftakt finden kön⸗ nen, als durch die feierliche Kundgebung am Freitag abend im Odeon. Das ſelten gehörte Conzerto grosso von Händel, eines der wundervollſten klaſſiſchen Muſikwerke, mit prächtigem Schwung vorgetragen vom Reichsſinfonieorcheſter, dem Kapellmeiſter Franz Adam wieder ſeine meiſterhafte Führung lieh, lei⸗ tete den Abend ein. Nachdem der Führer des Münchener Kampfbun⸗ des, Ehlers, den Willkommgruß entboten hatte, er⸗ griff der Reichsführer des Kampfbundes, Alfred Roſenberg, das Wort zur Feſtrede. Die Er⸗ kämpfung einer neuen Weltanſchauung, ſo führte er Staats miniſter Hermann Eſſer ſowie andere Per⸗ kommt man zum Bau eines Eigenheims Baudar⸗ lehen?—— 1. Wenden Sie ſich an das Arbeitsamt Mannheim, Vermittlung für kaufmänniſche Ange ſtellte.— 2. Die Stadt nimmt noch Anträge weges Baudarlehen an. Formulare und Bedingungen kön⸗ nen Sie im„Pfälzer Hof“, Zimmer 26, erhalten. Für ein Einfamilienhaus können Sie ein Reichsbaudar⸗ lehen von 1500 Mark mit 4½ v. H. Zins und 1 v. H. Tilgung erhalten; für ein Eigenheim mit einer zweiten abgeſchloſſenen Wohnung 2500 Mark zu 57% v. H. und 1 v. H. Tilgung. Jedoch in keinem Fall über 25 v. H. der Nebenkoſten. —., 1.„Darf ein Mietſchuldner unbewegliches Eigentum ſeinem minderjährigen Kind übereignen, wenn er ſchon verſchuldet war und genügt die Aus⸗ ſage des Schuldners, daß er ſich dadurch einem Ein⸗ griff des Schuloͤners nicht entziehen wollte, um das Anrecht des Gläubigers ausſichtslos zu machen? 2. Darf ein Mietſchuldner ſeine Ladeneinrichtung einem Dritten überſchreiben, von dem er angeblich die Mit⸗ tel zum Erwerb der Einrichtung erhielt?“—— 1. Dieſe Uebereignung iſt nicht zuläſſig. 2. Da es ſich in dieſem Falle um eine Darlehensſicherung handelt, iſt die Uebereignung zuläſſig. Fr. W.„Ich wohnte über ein Jahr in einem Neu⸗ bau. Mein Hausherr verlangt jetzt bei meinem Aus⸗ zug Abnutzungsgebühr. Da vertraglich nichts ausge⸗ macht iſt, kann der Hausherr eine ſolche Gebühr verlangen?“.— Wenn vertraglich keine Ab⸗ nutzungsgebühr ausgemacht war, kann bei Ihrem Auszug auch keine verlangt werden. Lehnen Sie die Forderung ab. Nr. 4711.„Als Fürſorgeempfänger wurde mir meine Wohnung(1 Zimmer und Küche) gekündigt, die ich beim Einzug ſelbſt herrichten ließ. Ich habe folgende Fragen zu ſtellen: 1. Habe ich Anſpruch auf Umzugsvergütung? 2. Wenn ich bis zum 1. Novem⸗ ber keine Wohnung habe, darf mich der Hausherr einfach auf die Straße ſetzen? 3. Wenn der Haus⸗ herr klagt, und ich werde zur Räumung verurteilt, muß ich als Fürſorgeempfänger Koſten bezahlen? 4. Iſt der Hausherr verpflichtet, mir eine Wohnung zu ſuchen, wenn er ohne Grund kündigt? 5. Iſt es rat⸗ ſam, den Hausherrn wegen Umzugsvergütung zu verklagen?“—— 1. Sie haben keinen Anſpruch auf Umzugsvergütung, denn bei Neubauten kann der Hausherr ohne Grund kündigen, er braucht weder Herrichtungskoſten noch Umzugs vergütung bezahlen. 2. Der Hausherr kann Sie nicht ohne weiteres auf die Straße ſetzen, er muß erſt auf Räumung klagen. 3. Wenn Sie verurteilt werden, müſſen Sie auch die Koſten tragen. 4. Der Hausherr iſt nicht verpflichtet, Ihnen eine Wohnung zu ſuchen, 5. Eine Klage wegen Umzugsvergütung iſt zwecklos. Zins.„Wie hoch waren die Zinſen für aufgewer⸗ tete Hypotheken?“—— Nach dem Aufwertungsgeſetz vom 16. Jult 1925(§ 28) waren die aufgewerteten Hypotheken vom 1. 1. 25 ab zu verzinſen: Bis zum 30. 6. 25 betrug der Zinsſatz 12 v..; vom 1. 7. 25 bis 31. 12. 25 2,5 v..; für 1926 und 1927 3 v..; für 1928 bis 1931 5 v. H. und ab 1. 1. 32 6 v. H. wird. Es iſt ein leeres Gerede, wenn unſere Gegner behaupten wollen, wir möchten die Freiheit der For⸗ ſchung unterbinden. Wir haben manche des alten Syſtems davongejagt, nicht weil wir die Freiheit der Forſchung bekämpfen, ſondern weil dieſe Herren die Forſchungsfreiheit mit der Freiheit der Bekämpfung des deutſchen Menſchen verwechſelt haben. Für uns iſt es entſcheidend, daß eine gewiße Geiſtesrichtung heute geſiegt hat und daß das, was wir herolſche Geiſtes richtung nennen, zum Gemeingut vieler Tauſender der Nation geworden iſt. Heute ſieht der Menſch ſein Schickſal nicht mehr als unabwendbares Fatum an, ſondern die Selbſtſchöpfung des Menſchen hat wieder ihre Geltung erhalten. Die Willensgeltung, die Schickſalsbejahung und das Blutbewußtſein, das ſind die drei Wurzeln, aus denen der Nationalſozialismus ſeine Kräfte geſogen hat. Der nationalſozialiſtiſche Staat ſoll zugleich Träger ſein einer echten großen Weltanſchauung, und erſt wenn wir dieſen höchſten Wert erreicht haben, glauben wir unſere Pflicht erfüllt zu haben und ſagen zu dürfen:„Mehr kann kein Gott von uns ver⸗ langen.“ f Stürmiſchen, langanhaltenden Beifall fanden die Worte des Redners bei den Verſammelten, unter denen auch Staatsminiſter Wagner, Oberbürger⸗ meiſter Fiehler und ſtellvertretender Gauleiter Nip⸗ pold erſchienen waren. Feſtliche Muſik und der ge⸗ meinſame Geſang des Deutſchlandliedes mit einem „Sieg Heil!“ auf das Vaterland und ſeinen Führer beſchloſſen den Abend. ö Mannheimer Komponiſten, kommen in jüngſter Zeit öfter in deutſchen und ausländiſchen Sendern zur Aufführung. So hörte man im Münchener Rund⸗ funk die„Lyriſche Epiſode für Streichorcheſter und die Humoreske für großes Orcheſter“, in der Ham⸗ burger„Norag“ die Suite„Ekkehard“, im Oſtmark⸗ Rundfunk die Stücke„Rheinzauber“ und„Drolerte“; im Leipziger Sender wurde die Orcheſterſuite„Quo vadis“? während der letzten Wochen dreimal zu Ge⸗ hör gebracht. Die Schleſiſche Funkſtunde hat ſämt⸗ liche bisher im Druck erſchienenen Werke des meiſters Homann⸗Webau aufgeführt. 8 Gerhart Hauptmanns neueſtes Werk. Die auf den 15. Oktober, dem„Tag der deutſchen Kunſt“, feſtgeſetzte „Goldenen Harfe“! von Gerhart Haupt⸗ mann an den Münchener Kammerſpielen im Schau⸗ ſpielhaus, findet auf beſondere Verfügung des Reichskanzlers Adolf Hitler ſtatt. Dieſer Abend wird ein beſonders feſtliches Gepräge dadurch erhal ten, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſönlichkeiten der Regierungen ihren Beſuch in Aus⸗ ſicht geſtellt haben. Gerhart Hauptmann iſt bereits aus, das iſt die Miſſion des Nationalſozialismus, ben zu ſeinem neueſten Werke in München eingetroffen und wird den letzten Pro⸗ 7 Welturaufführung der 4 Orcheſterwerke von Homaun⸗Webau, dem Kapell⸗ 255 N —————————— S8. Seite(Nummer 477 Samstag, 14. Okt.“ Sonntag, 15. Okt. 1993 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Abbsr zan Korxsüg BOE 20 WEMAR b. 5 uAf 1761 arSrOoRBEN 20 MANN Kotzebues Grabstein gefertigt von dem Mann- heimer Bildhauer Max Jo- sep Pozzi, stand früher auf dem Lutherischen Fried- hof P.7 und wurde mit dessen Aufhebung nach dem Hauptfriedhof gebracht. (Nach einer Pithographie im Stadt. Schloß museum) Kotzebues Nachlaßb unter dem Hammer Bedeutsame Dokumente aus Mannheims Theatergeschichte Dieſer Tage gelangte zu Berlin die Hinterlaſſen⸗ ſchaft an Briefen und Manuſfkripten eines Dichters zur Verſteigerung, deſſen Schickſal auf höchſt tragiſche Weiſe mit Mannheim verknüpft iſt: im Hauſe A 2, 5 erinnert eine Bronzetafel daran, daß hier am 23. März 1819 Auguſt Friedrich Ferdinand v. Kotzebue unter den Dolchſtichen des Studenten Karl Ludwig Sand ſein Leben aushauchte. Der Prozeß, der dem Mörder gemacht wurde und mit deſſen Hinrichtung in Mannheim endete, erregte ſeiner politiſchen Hintergründe wegen und als Sig⸗ nal des erwachenden Liberalismus in Deutſchland die Gemüter ganz gewaltig— und ſo ſetzte Kotzebue noch übers Grab hinaus fort, was er dreißig Jahre ſeines bewegten Lebens hindurch meiſterlich ver⸗ ſtanden hatte: immer im Munde ſeiner Mitwelt zu ſein, immer für Geſprächsſtoff über ſeine Perſon zu sorgen, immer Gegenſtand der öffentlichen Meinung zu bleiben. Dreißig Jahre lang hielt Kotzebue(geboren 1761 zu Weimar) ſeine Zeitgenoſſen in Atem, und zwar als politiſcher Jvurnaliſt mit wechſelnden Tendenzen faſt ebenſo wie als einer der erfolgreichſten Theater⸗ dichter, die die Literaturgeſchichte kennt. Nietzſche hat dieſen Sachverhalt auf die bittere Formel gebracht, daß nicht Goethe, ſondern Kotzebue in Wahrheit der klaſſiſche Nationaldichter der Deutſchen ſei. Und in der Tat, mißt man die Bedeutung eines Dichters allein nach dem Erfolg, den er bei einem kritikloſen, nur auf gedankenloſe Entſpannung erpichten Durch⸗ ſchnittsgeſchmack erringt, ſo gab es zwiſchen 1790 und 1820 für das deutſche Theaterpublikum keinen Schil⸗ ler, Goethe oder Kleiſt, ſondern eben nur Kotzebue, der die dramatiſche Dichtkunſt ideal repräſentierte. Angeſichts einer ſolchen Popularität und Beliebtheit beim deutſchen Bürger hätte es Kotzebue mit Gleich⸗ gültigkeit überſehen und überhören können, wie ge⸗ häſſig ihm ſeine literariſchen Zunftgenoſſen dieſen Ruhm mißgönnten. Was ihn indes zeitlebens im tiefſten bekümmerte, war, daß das Gekläff der Meute die Ohren gerade jener Großen taub machte, deren Anerkennung ihm wert war, die er aber trotz aller Bemühung nie für ſich gewann. So ſcharf und biſſig ſeine vielen Literaturpasquille und Pamphlete auch waren, mit denen er ſich auf den Schlachtfeldern des Poetenneides ſeiner Haut wehrte, ſo legen ſie alle im Grunde nur Zeugnis für ſeine aufrichtige Bereit⸗ ſchaft ah, ein wahreres und größeres Ingenium lie⸗ bend zu verehren. Die täppiſche Bemühung dieſes ſonſt ſo höfiſch gewandten Mannes um Schillers Gunſt iſt ein deutlicher Beweis für die gehemmte Art ſeiner heimlichen Sehnſucht. Es ſind hauptſächlich Briefe an Kotzebue, die jetzt aus langer Verborgenheit ans Licht kommen, und wenn man die Namen ihrer Schreiber überſchaut, ſo heſtätigen ſie nur auſs neue die hohe geſellſchaftliche Poſition, die Kotzebue innehatte und durch immer neue Beziehungen zu einflußreichen Perſönlichkeiten ſeiner Zeit zu ſtärken wußte. Da begegnen uns Majeſtäten und Fürſten, Staatsmänner, Diplomaten und hohe Militärs, Bankiers, Aerzte, Muſiker, Uni⸗ verſitätsprofeſſoren, Verleger, Dichter, Schriftſteller, Theaterintendanten. Selbſt wenn man ſich nur auf eine Ausleſe bekannter Namen beſchränkt, bleibt die Reihe noch lang genug: Zarin Maria Feodorowna, König Wilhelm Friedrich III. v. Preußen, Wilhelm von Humboldt, Goethe, Fürſt, Metternich, Iffland, Muſfäus, Ramler, Madame Röécamier, Hufeland und ſein Kollege Zimmermann, der Arzt Friedrichs des Großen, die Weimarer Böttiger und Bertuch, die Berliner Bieſter und Graf von Brühl, die beiden Dalberg, Karl Theodor, der Mainzer Kur⸗ fürſt und Wolfgang Heribert, der Mann⸗ heimer Intendant, Großherzog Karl Auguſt von Sachſen⸗Weimar, Nicolai und Eliſa v. d. Recke, An⸗ ſelm von Weber und dahinter noch viele divi minoris generis. Allen dieſen Briefen gemeinſam ſind Re⸗ flexe, die die politiſche Zeitgeſchichte in ſie hinein⸗ ſtrahlt, woßurch ſie vielfach zu hiſtoriſch wertvollen Dokumenten werden. Nebenbei wird aus einem Briefe Maximilian v. Klingers, des einſtigen Jugendfreundes von Goethe, nunmehrigen Direktors des Petersburger Kadettenkorps, ruchbar, daß Kotze⸗ bues Söhne die ſaulſten Zöglinge dieſer Anſtalt wa⸗ ren, weswegen dem Herrn Papa dringend im In⸗ ereſſe des Korps angeraten wurde, ſie doch recht Id herauszunehmen. Das privateſte Leben Kotzebues nur noch in den Briefen ſeiner Aerzte be⸗ mlich der Doktoren Eſpenberg, Hufeland und Zimmermann, und es ſcheint, daß Kotzebue ein ausgeſprochener Hypochonder war, den ſeine mehr oder minder eingebildeten Beſchwerden und Ge⸗ brechen weidlich plagten. Die Briefe Zimmermanns und ſeiner Frau liefern ein beſonders ſchönes Bei⸗ ſpiel für die geradezu ſchwärmeriſche Ver⸗ ehrung, die Kotzebue bei vielen ſeiner Freunde genoß. Pflegte doch dieſes Ehepaar Kotzebues Briefe nur vor ſeiner Büſte zu erbrechen und ſich abwechſelnd je eine Seite laut vorzuleſen. Später allerdings ging dieſes innige Verhältnis durch jenes ſchamloſe Pamphlet„Dr. Bahrdt mit der eiſernen Stirn“, ſür deſſen Autor man Zimmermann hielt, in die Brüche. Frau Zimmermann ſtarb an den Folgen der erlittenen Aufregungen und ſo wurde Kotzebue, der wirkliche Verfaſſer, an dem Tode ſeiner aufrichtigſten Bewunderin ſchuldig. Zum Schluß wollen wir noch kurz bei jenen Dokumenten aus dem Nachlaß Kotzebues ver⸗ weilen, die für Mannheim in erhöhtem Maße bedeutfam ſind. Da findet ſich zunächſt unter den 13 Briefen des Komponiſten Anſelm von Weber eine Epiſtel, worin er den Dichter im Sept. 1818 um ſeine Ueberſiedlung nach Mannheim, ſei⸗ ner„geliebten Vaterſtadt“, beneidet und bittet: „Wenn Sie an der Sternwarte vorbei gehen, ſo ge⸗ denken Sie meiner mit liebem Sinn. Dort waren die ehemaligen Jeſuiten⸗Schulen, die untern Klaſſen; dort ſaß ich von meinem 11. bis zu meinem 15. Jahre täglich 6 Stunden.. oder wenn Sie in die freund⸗ liche ehemalige Jeſuiter⸗Kirche kommen, gedenken Sie meiner; dort kniete ich alle Tage und betete, ein reiner unſchuldiger Jüngling, mit Inbrunſt und Glauben und Vertrauen zu Gott.“ In lokal⸗ hiſtoriſchem Sinne noch wichtiger als dieſes Treue⸗ bekenntnis des großen Komponiſten ſind jedoch 19 eigenhändige Briefe des Mannheimer Intendanten Dalberg aus den Jahren 1789 bis 1798— alſo ein ſtattliches Päckchen, das einen ſchmerzlich an die völlig verſchollenen Briefe er⸗ innert, die Dalberg an Schiller wegen der„Räuber“ richtete. Sicher atmeten ſie nicht den befliſſenen Re⸗ ſpekt und jenes Maß ſchmeichleriſcher Hochacktung, mit dem der Intendant dem Autor ertragreicher Kaſſenſtücke begegnete— und dies, obwohl Kotzebue ſich in ſeinem„Reiſejvurnal“ recht abfällig über das Mannheimer Nationaltheater ausgelaſſen hatte. Seine gekränkte Eigenliebe hinderte Dalberg nicht, den Dichter, von deſſen Einfallsreichtum er eine Wie⸗ Der Tag der Leipziger Völkerschlacht dergeburt des deutſchen Dramas in einer Zeit er⸗ hoffte, da„die quelle brauchbarer ſchauſpiele, beſon⸗ der der traurſpiel anfängt ganz zu verſichen“, immer wieder um ſeine neueſten Stücke anzugehen. Zwei Dokumente ſind es, die an den gewaltſamen Tod Kotzebues in dieſer Brief⸗ und Manuſkriptſamm⸗ lung rühren. Einmal das armſelig⸗harmloſe Wäſche⸗ büſchein des Studenten Sand, deſſen Eintragungen erſt wenige Monate vor dem Mord abbrechen, ſodann die Niederſchrift der Grabrede, die der Mannheim 5 Hofprediger W. H. Katz zwei Tage nach dem More hielt und in der die große Erſchütterung, womit das In⸗ und Ausland an dieſem Begräbnis teilnahm widerhallt in den Worten:„Man kann hier nicht Herr werden über den Gedanken, daß Mord, furcht⸗ f barer Mord, von Menſchenhand beſonnen vollbrachteß ſo vielen theuern Lebens Mord den Faden eines rr ß N Dr. H. Stuben rauch. Die Bank, Eine Begebenheit von Mariane Scheer Liſelott ſtrebt mit langen Schritten ihrer Bank zu. Es iſt nicht etwa die Deutſche, Dresdner oder gar die Reichsbank; Liſelott wüßte nicht, was ſie in Ermangelung deſſen, was man auf einem Konto haben ſoll, mit ſolcher Bank anfangen könnte. Ihr Ziel iſt eine kleine Bank im Stadtpark. Verſteckt ſteht ſie an einer einſamen Stelle, doch nirgends im großen Parke blühen die Blumen ſo bunt, gibt es ſo viele Singvögelchen, wie an dieſem heimlichen Plätzchen. Wie ſie um das große Blumenbeet herumbiegt, zieht ſie das Näschen krumm. Grauslicher Anblick, ſitzt da ſchon ein Mann! Gibt es nicht Bänke genug im Stadtpark, denkt Liſelott, muß er ſich ausgerech⸗ net meine Bank ausſuchen? Mit intereſſeloſer Miene geht ſie vorüber und ſieht ſich den Störenfried von der Seite an. Vierzig bis fünfundvierzig Jahre iſt er alt, gut angezogen, hat eine hohe Stirn, und ſieht mit finſterem Geſicht an ihrer zwanzigjährigen Schlankheit vorbei. Gut, ſagt ſich Liſelott, ich ſtöre ihn ebenſo wie er mich, alſo ſetze ich mich zu ihm und wenn er das Feld nicht räumt, werde ich ihn mit meinen bewährten Methoden fortgraulen. Sie ſetzt ſich auf das andere Ende ihrer Bank und konſtatiert mit Genugtuung, daß ihn dies ſchwer trifft, denn die Falte auf der Stirn vertieft ſich und er knirſcht hörbar mit den Zähnen. In fünf Mi⸗ nuten werde ich mit dem Fortgraulen beginnen, be⸗ ſchließt Liſelott, und holt Papier und Bleiſtift aus der Aktentaſche, um zu arbeiten. Plötzlich knackt es und ihr Bleiſtift iſt abgebrochen. Teufel! flucht ſie leiſe, denn ihr Federmeſſer liegt im Hauſe auf dem Kakteenbrett. Hm, zu welchem Zweck ſitzt ein Mann neben ihr? Soll er ſich nützlich machen, wenn er ſchon nicht gehen will. „Verzeihung, mein Herr, haben Sie vielleicht 7 Nein!“ kommt es kurz und böſe von der anderen Ecke. Liſelotte ſchüttelt ſich. Igittigitt, iſt das ein Gro⸗ bian! Dann fliegt es noch grantiger zurück:„Sie wiſſen ja gar nicht, was ich ſagen wollte, Sie unhöf⸗ lichen „Doch! Irgendeine Albernheit, um mir mit einem Geſpräch auf die Nerven zu fallen, damit ich gehe. Aber Sie irren, ich gehe nicht. Ich brauche dieſe Bank, gerade dieſe. Bilden Sie ſich nicht ein, daß Sie mich vertreiben.“ „Und bilden Sie ſich nicht ein, daß ich gehe. Dies iſt meine Bank. Seit Wochen ſttze ich hier allein, und habe ſomit ein Gewohnheitsrecht erworben. Mein iſt die Bank, und mir gehört ſie zu!“ „Dann zwingen Sie mich gegen meinen Willen, Ihnen zu ſagen, warum ich dieſe Bank brauche. Sie haben es herausgefordert, es iſt nicht meine Schuld. Alſo: Haben Sie ſchon einmal in fünftauſend Meter Höhe auf einem Benzintank geſeſſen, und die Brand⸗ geſchoſſe ſauſten garbenweiſe durch die Maſchine?“ „Nein, danke!“ a „Ich war Flieger im Kriege. Nicht der Jagd⸗ flieger, den Sie kennen, den der Heeresbericht er⸗ wähnte, ſondern der immer gejagte Feldflieger, der hinüber mußte über die Linien trotz Flakſperre, gleich, ob der Himmel voller feindlicher Jagdſtaffeln hing.“ a f Liſelott freut ſich. Wenn die Männer von ihren Kriegserlebniſſen erzählen, kann man alles von ihnen haben, wenn man tut, als höre man verſtehend zu. Sie wird ſein Taſchenmeſſer für ihren Bleiſtift doch bekommen. „Heute vor fünfzehn Jahren war es, wir flogen allein in 5300 Meter Höhe, da kriegten uns 100 Kilo⸗ meter hinter der feindlichen Front ſechs Spads zu faſſen. Aus der Sonne kamen ſie, waren pötzlich auf fünfzig Meter ran. Das war der ſichere Tod, das Telegramm in die Heimat konnte in dieſem Augen⸗ blick abgeſchickt werden. Sie wickelten uns, biſſen ſich feſt, waren nicht abzuſchütteln. Das Beobachter⸗M. G. verſagte, die Brandgeſchoſſe ſauſten durch die Ma⸗ ſchine, und die Linie war 100 Kilometer entfernt. Ein Mittel gab es, dem Tod zu entgehen. Sich er⸗ geben, runtergehen. Aber Gefangenſchaft, drüben Am 18. Oktober sind 120 Jahre seit der Völkerschlacht von Leipzig vergangen, in der die Preußen, Oesterreicher und Russen dem Korsen die entscheidende Niederlage beibrachten. Unser Bild: Der österreichische Feldmarschall Fürst von Schwarzenberg erstattet zu Pferd den drei verbündeten Herrschern Bericht von dem glänzenden Siege, den ihre Heere erfochten. Die drei Monarchen sind von links nach rechts: Alexander., Zar aller Russen; Franz IV., Kaiser von Oesterreich und Friedrich Wilhelm III., König von Preußen.(Zeitgenössische Darstellung). 5 landen? Nein, das konnte man als deutſcher Offi⸗ zier nicht. Durch, obgleich es Wahnſinn war. It kurpte wie ein Verrückter, flog Zickzack, machte Sturz, flüge; wir kamen nicht aus den Garben heraus, Alles zerſchoſſen ſie uns, die Tragflächen flatterten, Spannkabel riſſen, den Steuerknüppel ſchoſſen ſie mir aus der Hand, bis auf zehn Meter drückten ſie uns herab Der Tod verſah ſich, es war gegen jede Berech⸗ nung, war ein ungeheuerlicher Irrtum, daß er uns aus den Krallenfingern entſchlüpfen ließ, daß wir mit 76 Treffern, davon 5 durch den Tank, die Linse und die Baſis wieder erreichten.— Ja, das war heute vor fünfzehn Jahren. Dann war der Krieg zu Ende, und— der Krieg begann. Ich bin Kauf mann. Die Inflation nahm mir mein ganzes Ver⸗ mögen, die Wirtſchaftskriſen wurden zu Kämpfen, noch zermürbender, aufreibender als damals. Hun⸗ dert Jahre iſt meine Firma alt, jetzt kann ich ſie nicht mehr halten, jetzt— da es in Deutſchland endlich Licht wird. Wiſſen Sie, was es für einen Kaufmann bedeutet, ſeine Angeſtellten, die mit ihm durchgehal⸗ ten haben, auf die Straße ſchicken zu müſſen, das Erhe Nein, das werden Sie nicht verſtehen, und ich, ich will es nicht! Aber ich will den Irrtum von heute vor fünfzehn der Väter nicht bewahren zu können? Jahren endgültig berichtigen. Darum bin ich hier, und bitte Sie jetzt, gehen Sie! mehr, ich bin müde.“ Bleich ſitzt Liſelott da. die Stimme geklungen. So ſprach nur jemand, der den Kampf hinter ſich hatte, für den es kein Zurück ſie tun? Um Hilfe rufen? Es Weglaufen? Nein! gab. Was ſollte würde das Ende beſchleunigen. Liſelott beißt die Zähne zuſammen, ihr Herz klopft. „Gut, ich werde gehen. Doch erſt müſſen Sie mir ü zuhören, ſoviel Zeit werden Sie wohl haben. Ich werde Ihnen ein Märchen erzählen, ob es wahr iſt, oder nicht. Stoßen Sie ſich nicht an meinem Stil ſo⸗ wie Interpunktion, das iſt Sache anderer Leute, Alſo: Es war einmal ein Mädchen, das ſaß auch auß einer Bank und die ſtand am Waſſer. Das Mäd⸗ chen unterhielt ſich nur mit ſich ſelbſt, was ihm anregender war, und außerdem war der Fall der, daß es auch pleite war, in Klammer: woraus ein leidlich intelligenter Menſch die Duplizität der Fälle konſtruieren kann, Klammer zu. Denn nicht die Bank, auf der das Mädchen ſaf, ſondern eine andere war mit hörbarem Krach geplatzt und dabei das Vermögen des Mädchens zu Waſſer geworden. So dachte beſagtes Mädchen gerade dar⸗ über nach, daß es nur zwei Möglichkeiten vor ſich hätte: zu a) ſich in die legitimen Arme eines ebenso reichen wie dummen Mannes zu ſtürzen, der nur auf dieſen Fall wartete; zu b) ſich mit dem zu Waſſer gewordenen Vermögen zu vereinen das Mädchen genügend darüber nackgedacht hatte, er⸗ hob es ſich und ſtürzte ſich kopfüber— nicht in die Arme des wartenden Mannes, auch nicht in das kalte lie ſchmutzige Waſſer, ſondern in die Alternative zu), die ihm im letzten Augenblick eingefallen war, Dieſe beſtand in einem aus dem Vermögen geretteten Bleiſtift, und vermittels dieſes Inſtrumentes ſchrieh das Mädchen kleine Sächelchen für Zeitungen, und wenn auch den Herren Redakteuren ob des Stils und der Interpunktion die Haare ergrauten, und der Geldbriefträger das Fluchen lernte, weil er immer häufiger fünf Treppen kraxeln mußte, ſo freute ſich das Mädchen aus dem Märchen doch, daß es im letz⸗ ten Augenblick die Alternative zu c) gefunden hatte Denn es gibt immer noch eine allerletzte Möglichkeit, an die man nicht denkt. Punkt, Märchen aus!— So, Ich möchte nicht erſt einen anderen Platz ſuchen müſſen, ich kann nicht. Ruhig und traurig hatte Und als nun ſage ich, daß ein Mann, dem 5 von 76 Treffern unter dem— beſſer geſagt, der Sitzfläche durchgeflitzt ſind, daß ein ſolcher Mann lieber noch einmal den, wie hieß das Dings?, Steuerknüppel ſeines Ge⸗ ſchäftes in die Fauſt nehmen, und ſich mit den, wie nannten Sie die komiſchen Vögel?, aha, Spadſen ober meinetwegen Kuckucks der Wirtſchaftskriſe herum⸗ balgen und die Hoffnung nicht aufgeben ſoll, doch noch eine allerletzte Möglichkeit zu finden, ſeine Linie und Baſis wieder zu erreichen. Ende! Es kommt keine Antwort. Den Kopf in den Hän⸗ den ſitzt der Mann da, rührt ſich nicht. Ganz ſtill iſt es, nur zwei Buchfinken zanken ſich lärmend um ein Stückchen Brot. Mit einem Ruck ſpringt er auf, zum erſten Male ſehen die grauen Augen Liſelott voll an, ſtarren verwundert auf ſie herab, als hätten ſie das Mädchen noch gar nicht geſehen.„Mein Gott, Sie ſind ſaſt ein Kind noch, und Sie müſſen mir daz ſägenn ein kleiner blauſchwarzer Revolver blinkt vor Liſe⸗ lotts Augen, ihr Herz will ſtillſtehen. f Da hält er ihr die Waffe hin.„Nehmen Sie. S nehmen Ste doch! Waffe behalte. Ich will's noch einmal verſuchen, wil auf Ihre Alternative, auf die allerletzte Möglichkeit warten, an die man nicht denkt. Doch Sie müſſen mir verſprechen, daß ich Sie wiederſehen darf. Jh . 1 1 daß Sie mir Mut machen wie e, wenn die allerletzte Mö i e tzte Möglichkeit zu lange a0 Liſelott birgt Aktentaſche. wie heißt das Dings? Und das mit dem Wiede reſpektieren, wenn ich hier täalich; a allein ſitze. ch hier täglich von 10 bis 11 Uhr „Himmel, Bomben und Granaten! Jetzt! mir meinen Bleiſtift mit ſeinem Revol p Haſtig reißt er etwas aus der Taſche, Ich traue mir nicht, wenn ich die So Di dieſen Im 3 Statu Verba an De Vorkr kurz 1 flir ſe De verliel Frage, athleti in jed Sport Hanns würdi, Preis Die innern Braun ſeine die vo Spiele 48,8 S Höchſtl 48,2 S hat d Imme fünfze taſtiſch nur ſt Hanns ebenfa geſtellt lebte Peltz eine n zeitig bei de ſere a Über d ner R einem die an Fünfte Dei Meter. 651,6 6 Deutſe Bei de der Ja gezeich 1909, 1 aufſtell darſtell ein fr meinde gehalte nispre Die Beding ſtanzer Leichta wer de teilhaf nicht i Namer bürgen Preiſe Auslef Preist ſein w Ma Sonnt Fuß ba einfach etwas bringe ſiegt, b gebrach tägliche möchte Begrif ſtiegsk. ren im haben riten d nigen fährlick kvaſſeſt Münch drei( der„& Die Bayern ben h Währe. mußte, luſtpur land d. loren burg dieſes m n o e Samstag, 14. Okt.“ Sonntag, 15. Okt. 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 477 Hanns Braun zum Gedenken Zur Neuausſchreibung des„Hanns Braun Sedächtnispreiſes“ Die Gauſportwarte der ſüddeutſchen Gaue ſchreiben in dieſen Tagen den„Hanns⸗Braun⸗Gedächtnispreis“ aus. Im Jahre 1921 wurde dieſer Preis, der aus einer Bronze⸗ Statue beſteht, vom damaligen Süddeutſchen Leichtathletik⸗ Verband geſchaffen. Er ſollte die Erinnerung wachhalten an Deutſchlands größten und unvergeßlichen Läufer der Vorkriegszeit, an den Münchener Hanns Braun, der noch kurz vor Ende des Weltkrieges im Jahre 1918 ſein Leben für ſein Vaterland hingab. Der„Haunns⸗Braun⸗Gedächtnispreis“ wird alljährlich verliehen. Für die Verleihung kommen Sportsleute in Frage, die neben hervorragenden Leiſtungen in der Leicht⸗ athletik vor allen Dingen wahre Sportsleute ſind und die in jeder Beziehung der heutigen jungen Generation im Sport als Vorbilder vorangeſtellt werden können. So war Hanns Braun und ſo müſſen auch die ſein, die der Ehre würbig ſein wollen, den mit ſeinem Namen geſchmückten Preis ein Jahr lang zu verwalten. Die Neu⸗Ausſchreibung des Preiſes macht die Er⸗ innerung an dieſen großen Läufen wieder wach. Hanns Braun war Mittelſtreckler. Die 400 bis 800 Meter waren eine Hauptſtrecken; am liebſten lief er die 400 Meter und die von ihm am 13. Juli 1912 gelegentlich der Olympiſchen Spiele in Stockholm aufgeſtellte deutſche Beſtzeit von 483 Sekunden ſtand 15 Jahre in der Liſte der deutſchen Höchſtleiſtungen, bis ihr der Magdeburger Büchner mit 48,2 Sekunden das Lebenslicht ausblies. Der Magdeburger hat die Leiſtung inzwiſchen noch mehrfach unterboten. Immerhin bemühten ſich aber die deutſchen Mittelſtreckler fünfzehn Jahre darum, die für damalige Verhältniſſe phan⸗ taſtiſche Leiſtung von Hanns Braun zu unterbieten. Nicht nur tber die 400, ſondern auch über die 800 Meter war Hanns Braun Rekordinhaber. Hier betrug ſeine 1912 ebenfalls bei den Olympiſchen Spielen in Stockholm auf⸗ geſtellte Beſtleiſtung:52,2 Minuten. Dieſe Leiſtung er⸗ lebte erſt 1926 eine Verbeſſerung, und zwar durch Dr. Peltzer, der bei den engliſchen Meiſterſchaften in London eine neue Höchſtleiſtung mit:51,6 aufſtellte, die gleich⸗ zeitig eine Welthöchſtleiſtung wurde. Hanns Braun war het den erwähnten olympiſchen Spielen in Stockholm un⸗ ſere ausſichtsreichſte Waffe. Er wurde aber im Endlauf Über die 400 Meter in 48,3 Sekunden hinter dem Amerika⸗ ner Reidpath nur Zweiter und über 800 Meter, wo er in einem Vorlauf den Rekord aufgeſtellt hatte, ſchloſſen ihn die amerikaniſchen Endlaufteilnehmer ſo ein, daß er nur Fünfter werden konnte. Deutſche Meiſtertitel hatte der Münchener in den 400 Metern im Jahre 1909(50 Sekunden), 1910(49,2) und 1912 5,6 Sekunden) inne. Er war auch der erſte Leichtathlet Deutſchlands, der eine internationale Meiſterſchaft errang. Bei den engliſchen Meiſterſchaften, bei denen ſich im Laufe der Jahre ſo mancher Deutſcher in die Liſte der Sieger ein⸗ gezeichnet hatte, belegte er über 880 Pards in den Jahren 1909, 1911 und 1912 die erſten Plätze. Im Kriege ſtarb der Münchener, der ein ausgezeichneter Sportmann war und als ſolcher nicht nur Höchſtleiſtungen gufſtellte, ſondern auch in jeder Beziehung ein Vorbild darſtellte, den Heldentod, der leider ſeiner großen Karriere ein frühes Ende ſetzte. Die ſüddeutſche Leichtathletik⸗Ge⸗ meinde hat aber das Andenken des alten Kämpfers wach⸗ gehalten durch die Schaffung des„Hanns⸗Braun⸗Gedächt⸗ nispreiſes“, der nun wieder verliehen werden ſoll. Die ſüddeutſchen Vereine können Sportleute, die den Bedingungen des Preiſes entſprechen, den zuſtändigen In⸗ ſtanzen melden und in einer gemeinſamen Beſprechung der Leichtathletik⸗Führer der vier Gaue wird dann beraten, wer der Ehre, mit dem Preis ausgezeichnet zu werden, leilhaftig werden ſoll. Daß die ſchlichte Erinnerungsgabe nicht in die Hände Unberufener kommt, dafür bürgen die Namen der mit der Verleihung Beauftragten und dafür bürgen auch die Namen derjenigen, die bisher mit dieſem Preiſe ausgezeichnet wurden. Es iſt dies eine ſo treffliche Ausleſe bekannter Namen mit gutem Klang, daß auch der Preisträger für das Jahr 1934 der Richtige und Würdige ſein wird. Die bisherigen Inhaber: Ritter Karl von Halt⸗ München. Bäurle⸗München. Hausmann⸗Stuttgart. Dußmann⸗Augsburg. Kern⸗Schönau. Waitzer⸗ München. nicht vergeben. 1921: Dr. 1922: 1928: Biſchoff⸗Nürnberg. 1929: Waider⸗Frankfurt. 1930: Hoy⸗München. 19312 Söllinger⸗Darmſtadt. 1932: Haas ⸗Kork. 1933: Brechen macher ⸗Ettlingen. Dänemark ſiegt im nordiſchen Fußballpokal Mit dem am Sonntag in Kopenhagen ausgetragenen Länderkampf Dänemark— Finnland wurden die dies⸗ jährigen Spiele um den Nordiſchen Fußbaollpokal beendet. Als Sieger aus dem Wettbewerb iſt Dänemark hervor⸗ geangen. Die genaue Rangfolge iſt aus der nachſtehenden Tabelle erſichtlich: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Dänemark 3 2 1 0 7·4 521 Schweden 38 2 0 1:8 42 Norwegen 3 1 1 1 724 378 Finnlond 3 0 0 8:9 06 „Ich will nicht von Ihnen ſcheiden, ohne daß ich Sie alle bitte, eine Minute lang des Mannes zu gedenken, der einſt verkannt, verſpottet und verfolgt, doch Vater war einer um⸗ wälzenden Bewegung, und dem wir auch dieſes wunder⸗ bare Feſt der deutſchen Kraft verdanken: Ludwig Jahn.“ So ſprach der Volkskanzler Aö olf Hitler zu den 60 000 Turnern und Turnerinnen, die beim 15. Deutſchen Turn⸗ feſt in Stuttgart auf der rieſigen Feſtwieſe aufmarſchiert waren, vor ihnen ein Wall altehrwürdiger Fahnen, und ein Reiterregiment als Vertretung unſerer kleinen, aber ſo ſtolzen Wehrmacht. Und es folgte eine Minute des Schweigens, die die Hunderttauſende in ſtummer Andacht zurückführte zu dem Mann, dem nach der unglücklichen Schlacht von Jena und Auerſtädt als jungen Menſchen (14. Oktober 1806) das Haar ergraut war und der nach einem Jahrzehnt der Peinigung und Verfolgung, am 15. Oktober 1852 zu Freiburg a. d. Unſtrut die Augen für immer ſchloß. Ein Mann war dahiungegangen, der deutſcheſten einer, der jemals in unſerem Vaterland gelebt hat. Die meiſten kennen ihn lediglich als Erfinder der Turnkunſt, wiſſen wenig davon, daß ihm das Turnen nur ein Mittel zum Zweck ſein ſollte. Aus dem zerriſſenen Deutſchen Reich, aus der Kleinſtaatereiſtrebte er nachein em einigen Deutſchland.„Das Vaterland gilt mir als der Inbegriff alles menſchlichen Strebens. Im Vater⸗ land begreife ich, was die Vergangenheit Großes gehabt, was die Gegenwart Tüchtiges ſchafft und was die Zukunft Herrliches hervorbringen wird. In dem Namen Vater⸗ land begreife ich jeden Menſchen von dem Thron bis zur Hütte.“ Dieſem deutſchen Vaterland galt all ſeine Arbeit, dafür opferte er ſich auf. Es war ihm klar, daß dazu nach den Jahren der Ver⸗ zweiflung und Erniedrigung das Volk wieder wachgerüttelt, daß die Jugend geiſtig und leiblich wieder wehrhaft gemacht werden mußte.„In der ganzen Lebensgeſchichte eines FJußball-Weltmeiſterſchaft Ausſcheidungsſpiele auf italieniſchem Boden Fußball iſt der Sport der Maſſen. Begreiflich daher, daß man ſich gerade mit den Organiſationsfragen der Welt⸗ meiſterſchaft im Fußball eingehender beſchäftigt, als ſonſt jüblich iſt. Bekannt iſt, daß die Schlußſpiele der Weltmei⸗ ſterſchaft in der Zeit vom 27. Mai bis 6. Juni in Ita⸗ lien ſtattfinden. Da bei 16 teilnehmenden Ländermann⸗ ſchaften 15 Spiele ausgetragen werden, werden an das Intereſſe der italieniſchen Zuſchauer nicht unerhebliche An⸗ forderungen geſtellt. Aber gerade in Italien iſt die Fuß⸗ ballgemeinde ſo der Sache hingegeben, daß man auf einen großen Erfolg des Turniers nicht ohne Grund rechnen darf. Bezeichnend aber iſt, daß vom internationalen Ver⸗ band jetzt dem Wunſch einiger Länder zugeſtimmt wurde, auch bereits die Ausſcheidungsſpiele auf italieniſchem Bo⸗ den durchzuführen. Dieſer Beſchluß bezieht ſich auf die Gruppe 11 des vorgeſehenen Planes für die Ausſcheidungs⸗ kämpfe. Dieſer Gruppe gehören Belgien, Irland und Holland an. Und ein weiteres Ausſcheidungsſpiel wurde zwiſchen USA. und dem'eger der zentralamerkka⸗ niſchen Gruppe— Haiti, Mexiko oder Cuba— nach Ita⸗ lien anberaumt. Man rechne damit, daß Haiti Gruppen⸗ ſieger wird. Ein Spiel zwiſchen einer Mannſchaft aus Hai und USA. könnte in Italien ſchon großes Intereſſe erwecken, hört man doch in letzter Zeit Wunderdinge vom Fußballſport auf dieſem Inſelſtaat. Der italieniſche Ver⸗ band, der die Ausrichtung der Weltmeiſterſchaft über⸗ nommen hat, iſt bei der Organiſation natürlich maßgebend beteiligt. Auf der demnächſt erſcheinenden Liſte der 18 Schiedsrichter, die die Weltmeiſterſchaftskämpfe leiten wer⸗ den, ſtehen allein die Namen von vier Italienern. Die praktiſche Beteiligung Italiens erſtreckt ſich weiterhin auf die Abſtellung von 10 Linienrichtern. Davispokal 1934 Die Termine des Hauptwettbewerbs Im nächſten Jahre werden die Tennisländerkämpfe um den Davispokal zum erſten Male nach den in London ge⸗ faßten neuen Beſtimmungen ausgetragen. In der Europa⸗ zone werden die Bewerber ſchon in dieſem Jahre in einem Ausſcheidungsturnier erheblich geſiebt. Die Startberech⸗ tigung erkämpften ſich Deutſchland, Oeſterreich, Schweiz und Italien, dazu geſellen ſich noch Frankreich und die Tſchechoſlowakei als Vorſchlußrunden⸗Teilnehmer im Da⸗ viscup 1933, ſowie alle für die Euxopazone meldenden überſeeiſchen Nationen. Den Pokal ſelbſt verteidigt bekanntlich England, das erſt in der Herausforderungsrunde anzutreten hat. Die für den neuen Hauptwettbewerb ausgeſchloſſenen euro⸗ Ein Vlick über die Tabellen Zahlen von den ſüddeutſchen Fußball⸗Gauliga-Kämpfen Man muß ſich das ſchon in Ruhe betrachten, was dieſer Sonntag wieder in den Tabellen der vier ſüddeutſchen Fußball⸗Gaue angerichtet hat. Denn es iſt gar nicht ſo einfach, nach ſolch einem veritablen Herbſtſtürmchen wieder etwas Ordnung in das Chaos, das er angerichtet hat, zu bringen. Tabellenführer wurden geſtürzt, Favoriten be⸗ ſiegt, bisher Verluſtpunktloſen die erſten Minuspunkte bei⸗ gebracht uſw., um nur einiges aus dieſer ſeltſamen ſonn⸗ täglichen Ernte zu nennen. Die„Papierform“ iſt tot möchte man beinahe erſchüttert ausrufen. All die ſchönen Begriffe, wie„mögliche Meiſter“ oder„wahrſcheinliche Ab⸗ ſtiegskandidaten“, mit denen man in den vergangenen Jah⸗ zen immer ſo leicht ohne große Gefahr hantieren konnte, haben faſt gar keine Geltung mehr. Heute ſind die Fapb⸗ kiten dünn geſät und jede Mannſchaft— mit nur ganz we⸗ nigen Ausnahmen— muß ſich umtun, um nicht in den ge⸗ fährlichen Abſtiegsſtrudel hereingeriſſen zu werden. Das kraſſeſte Beiſpiel hierfür iſt der deutſche Exmeiſter Bauern München, deſſen Mannſchaft aus bisher fünf Kämpfen nur drei() Pluspunkte ergattern konnte. Das iſt der Segen der„Gleichwertigkeit“. Die Tabellenführung iſt augenblicklich nur in Bayern ziemlich geklärt. Die Augsburger Schwa⸗ hen haben auch den ſchweren„Club“ ⸗Brocken gut verdaut. Während der Club ſeine erſte Niederlage in Kauf nehmen Mußte, konnten die Augsburger auch weiterhin ihr Ver⸗ luſtpunktkonto rein halten. Sie ſind damit in Süddeutſch⸗ land die einzige Mannſchaft, die noch keinen Punkt ver⸗ loren hat. Eintracht Frankfurt und der Frei⸗ burger FC., die ſich bis zu dieſem Sonntag ebenfalls dieſes Zuſtandes noch erfreuen konnten, mußten Punkte abgeben. Die Eintracht einen an die Saarbrücker Sport⸗ ſreunde und der Freiburger FC. gleich alle beide an den wieder erwachten Rheinmeiſter SV. Waldhof. Durch bieſe Freiburger Schlappe iſt im Gau Baden nun auch der Karlsruhe JV. mit zur Tabellenführung gekommen. Beide Vereine haben bei vier Spielen ein Punktverhältnis von 62. Relativ am günſtigſten ſteht jedoch der VfB. Mühl⸗ burg, der aus drei Spielen fünf Punkte ſammeln konnte. m Gan Südweſt hat ſich ganz überraſchenderweiſe der Fc. Kaiſerslautern an die Spitze vorgeſchoben. Die bisher an der Spitze geweſene Wormatia Worms ließ ſich zuhauſe zurch Wiesbaden ſchlagen. Die Frankfurter Eintracht hält ſicher den zweiten Platz. In Württemberg führen Union Böckingen und Ulmer FV. 94 mit je 51 Punkten. Kickers und BfB. Stuttgart ſind von den beiden erſten Plätzen auf den fünften und ſechſten abgerutſcht. Am Tabellenende haben ſich keine beſonderen Aenderungen ergeben. Alemannia Olympia Worms, Vi. eilbronn und Wacker München konnten auch diesmal zu einem Pluspunkt kommen. Ihre Stellung wird ſchon jetzt Umähltch klar. Der SC. Freiburg, der in Baden das lußlicht bildet, trat diesmal nicht an. Etwas nach vorne Fahrern hielten ſich noch Sch 15 nd 1 geſchoben hat ſich der Würzburger F. o4, der die Mün⸗ chener„Bayern“ ⸗Senſation zuſtande brachte. Ohne Niederlage ſind jetzt nur noch ſieben Mann⸗ ſchaften, und zwar: Schwaben Augsburg, 1860 München, Jahn Regensburg, Eintracht Frankfurt, Union Böckingen, FV. Ulm 94 und VfB. Mühlburg. Erſte Niederlagen muß⸗ ten hinnehmen: 1. Fc. Nürnberg, Wormatia Worms, SSV. Ulm und Freiburger FC. Ohne Stieg ſind bis jetzt außer Al.) Ol. Worms, Wacker München und BfR. Heilbronn noch Sc. Stuttgart und SC. Freiburg geblieben. 5 Die beſten Torverhältniſſe beſitzen: FC. Kaiſerslautern 15:9, Union Böckingen 11:4, Ulmer FV. 94 104, Schwaben Augsburg 22:5, 1860 München 10:4. Ein ſehr ſchlechtes Torverhältnis haben: Al.) Ol. Worms:10, VfR. Heilbronn 611, Wacker Mün⸗ chen:15, Fc. München:11, Fc. Bayreuth 5114, FC. Würzburg 612. 5 pätſchen Länder haben die einzige Möglichkeit, im nächſt⸗ jährigen Ausſcheidungsturnter die Teilnahme für 1995 zu erwerben. Für den Hauptwettbewerb 1994 wurden jetzt von H. Roper Barrett, dem Vorſitzenden des Organiſa⸗ tions⸗Komitees und Führer der engliſchen Davispokal⸗ Mannſchaft die Termine feſtgeſetzt. Die Spiele der erſten Runde müſſen bis zum 20. Ma! beendet ſein, die der wetten am 12. Juni und die der dritten am 21. Jun t. Die Sieger der amerikaniſchen und der europäiſchen Zone ſpielen vom 19.—21. Juli im Interzonenfinale in Lon⸗ don, wo auch vom 26.—28. Juli die Herausforderungs⸗ runde zwiſchen dem Gewinner des Interzonenfinals und dem Pokal⸗Verteidiger England ausgetragen wird. f Enoͤgültig Vinzenz Hower— Hans Schönrath Hein Müller kann nicht kämpfen Die am 18. Oktober im Düſſeldorfer Planetarium zur Entſcheidung kommende deutſche Schwergewichts⸗Meiſter⸗ ſchaft im Boxen wird, wie nun endgültig feſtſteht, zwiſchen Hans Schönxrath⸗Krefeld und dem Kölner Vinzenz Hower entſchieden. Der bisherige Titelhalter Hein Müller hat der BBD ein ärztliches Atteſt beigebracht, wonach er min⸗ deſtens vier Wochen kampfunfähig ſein wird. Auf Grund deſſen iſt Müller jetzt der Meiſtertitel abgeſprochen worden, jedoch muß der neue Meiſter ſeinen Titel zuerſt gegen Hein Mtlller verteidigen. Internationales Verliner Reitturnier Großer Preig der nationalſozialiſtiſchen Erhebung Die Ausſchreibungen für das in der Zeit vom 26. Januar bis 4. Februar in der Meſſehalle am Kaiſerdamm ſtattfin⸗ dende Internationale Berliner Reitturnier find nunmehr endgültig feſtgelegt worden. Erfreulicherweiſe werden ſich die gegebenen Preiſe auf der Höhe der letzten Jahre halten. Hauptereignis des Turniers iſt der Große Preis der nationalſozialiſtiſchen Erhebung, für den die hohe Summe von 30 000 Mark feſtgeſetzt worden iſt. Selbſtverſtändlich wird die beſte Klaſſe der deutſchen Re'ter und Pferde für dieſe Prüfung genannt worden. Darüber hinaus werden die Beſten Europas zu dieſem großen Ereignis erwartet, möglicherweiſe kommt es auch zu einer Beteiligung der Verein gten Staaten von Noròd amerika. Der große Preis gliedert ſich in drei Unterabteilungen: Olympiade Dreſſurpru⸗ fung, Jogdſpringen der Klaſſe 8 a, Viel⸗ feitigkeits⸗ Prüfung. Die Vielſeitigkeits⸗Prüfung wendet ſich an die Pferde, die für die große Olympiade⸗ Military in Vorbereitung ſind. Gemäß den Olympiade⸗ Beſtimmungen beſtreiten die Pferde eine Dreſſur⸗Prüfung und ein Jagoſpringen; als Erſatz für die Leiſtungen im Gelände und auf der Rennbahn iſt jedoch eine Schnellig⸗ keits⸗ und Geſchicklichkeitsprüfung in der Halle vorgeſehen. Die drei Prüfungen für den Großen Preis der national⸗ ſozialiſtiſchen Erhebung, die im einzelnen die Höhepunkte des Turniers darſtellen, werden am erſten Sonnbag der Turnierwoche ausgetragen. Einer amerikaniſchen Meldung zufolge ſoll öie vielfache Tennisweltmeiſterin Helen Wills⸗ Moody in Zukunft keine internationalen Turniere mehr beſtreiten. Dieſer Rückzug vom Sport iſt auf eine geſund heitliche Störung der Weltmeiſterin zurückzuführen. Das Berliner Frühjahrs⸗Reitturnier vom 26. Januar bis 4. Februar iſt wieder in der alten Preishöhe wie im Vorjahre ausgeſchrieben worden. Im Mittelpunkt ſteht diesmal der„Große Preis der naotionalſozialiſtiſchen Er⸗ hebung“, für den allein 80 000/ on Preiſen ausgeworfen ſind. Der Wettbewerb zerfällt in eine Olympiade⸗Dreſſur⸗ prüfung, ein Jogoſpringen und eine Vielſeitigkeitsprü⸗ fung, die wiederum drei Unterabteilungen aufzuweifen hat und ſich an die Pferde wendet, die für die große Military in Vorbereitung ſind. Rangliſte der Dauerfahrer Weltmeiſter Latguehay vor Möller „Die nun gbgeſchloſſene Saiſon im Radſport ergibt ſta⸗ tiſtiſch, daß Weltmeiſter Lacquehay auch der er⸗ folgreichſte Steher dieſes Jahres iſt. Ex war in dieſem Sommer faſt unübertrefflich ſtark und hat wohl die Höhe ſeiner ſportlichen Laufbahn erklommen. Möller, der Zweite der Rangliſte, ſtand ſeinem gefürchteten Rivalen trotzdem nicht allzuviel nach. Er fuhr gleichmäßig gut, bot zum Teil überragende Leiſtungen und Leß nur nach ſeinen Defekten bei den Meiſterſchaften nach. Durch kämpferiſche Großleiſtungen und ſtorke Beteiligung brachte es Wiß⸗ bröcker zu einem guten dritten Platz. Er und auch Rauſch rückten beſenders in der erſten Hälfte der Saiſon der Extrakloſſe bedenklich nahe, leider ließen ſie ſpäter wie⸗ der etwas nach. Der neue deutſche Meiſter Metze gehört nun wohl nach ſeinen Erfolgen jetzt der Extroklaſſe an. Seine Siege in der deutſchen Meiſterſchaft ſowie das gute Abſchneiden en der Weltmeiſterſchaft ſprechen für ihn. Einen Maßſtaß für Walter Sawall kann man in deſem Sommer nicht anlegen, da er durch ſeine Krankheit zu ſtark bengchteiligt war. Krewers Leiſtungen ſtanden in dieſer Saiſon auf keiner hohen Stufe, während Pail⸗ lar d und Graſſin ſich immer noch auf beachtenswerter Höhe gehalten haben. Von den ausländiſchen Fahrern ſe“ noch beſonders der Italiener Giorgetti erwähnt, der jetzt wieder auf dem Kontinent ſehr erfelgreich tätig war und mit dem zweiten Platz in der Weltmeiſterſchaft wohl zufrieden ſein konnte, während andererfeits der Belgſer Thollembeck wenig hervorgetreten iſt. Der Iöfache Lan⸗ desmeiſter und viermalige Weltmeiſter Zinart hat am 23. September in Paris endgültig von der alten Kampf⸗ ſtätte des Zements Abſchied genommen. Von den deutſchen er und Hille ſehr gut, dagegen mußte ſich Dederichs ſich meiſtens mit undankbaren Plätzen begnügen. i Die Rangliſte: Punkte: 5 4 83 2 4 Zu Jahns Todestag am 15. Oktober 1852 Volkes iſt ſein heiligſter Augenblick, wo es aus feiner Ohnmacht erwacht, aus dem Scheintod auflebt, ſich ſeiner zum erſten Mal ſelbſt bewußt wiro, an ſeine heiligen Rechte denkt und an die ewige Pflicht, ſie zu behaupten. Ein Volk, das mit Luſt und Liebe die Ewigkeit ſeines Volkstums auffaßt, kann zu allen Zeiten ſein Wiedergeburtsfeſt und ſeine Auferſtehung feiern.“ Für dieſen Zweck erfaud er das Turnen, denn„die Turnkunſt iſt in ihrer beſonderen Geſtalt und Ausübung recht eigentlich ein vaterländiſches Werk und volkstümliches Weſen. Darum wollen wir an die Herrlichkeit des deutſchen Gemütes glauben und unſere Volkstümlichkeit verſtehen lernen, für Volk und Vater⸗ land keinen Gedanken zu hoch halten, keine Arbeit zu lang⸗ ſam und mühevoll, keine Unternehmung zu kleinlich, keine Tat zu gewagt und kein Opfer zu groß.“ Für dieſes Ziel prägte er das Wort„Volkstum“ und ſchrieb er ſein Werk, das„Deutſche Volkstum“. Aus dieſem Buch ſpricht eine ſo ergreifende Liebe zu ſeinem Volk und Vaterland, wie ſie ein liberaliſtiſch⸗demo⸗ kratiſches Zeitalter überhaupt nicht verſtehen konnte. Erſt heute, 120 Jahre, nachdem die große Völkerſchlacht bei Leip⸗ zig geſchlagen iſt, und nachdem das deutſche Volk, endlich erwacht und befreit von welthürgerlicher Geſinnung ſich wieder auf ſein eigenes Volkstum beſonnen hat, wird ein Mann wie Jahn voll erkannt. Der hat recht, der behauptet, daß Jahn einer der erſten Vorkämpfer des Nationalſozialis⸗ mus geweſen iſt. Es iſt geradezu verblüffend, welch gleiches Gedankengut aus Jahns„Deutſchem Volkstum“ und aus Hitlers„Mein Kampf“ ſpricht und wie ſich das Weſen des Nationalſozialismus faſt in allen Einzelheiten von den Problemen der Raſſe und der Religion, der Fa⸗ milie und der Volkserziehung, des Führergrundſatzes und des totalen Staatsgedankens in Jahns Werken und Wir⸗ ken bereits vorfindet. Stolz könnten die ſein, die das von Jahn überkommende Erbgut verwahrt und erhalten haben. Jahns Jünger ſind die Turner. Sie haben ſein Vermächt⸗ nis übernommen und bürfen ſagen, es getreulich verwaltet zu haben. 50 Jahre nach der großen Völkerſchlacht feierten ſie in Leipzig 1863 ihr drittes Deutſches Turnfeſt, wieder 50 Jahrk darauf fanden ſie ſich im Oktober zur 100⸗Jahrfeter und zum 13. Deutſchen Turnfeſt in Leipzig ein, und 20 Jahre darauf, im Jahr der deutſchen Wiedergeburt 1933, mar⸗ ſchierten ſie gemeinſam mit den Erkämpfern des Dritten Reiches Schulter an Schulter zum gleichen Ziel: Zur Ein⸗ heit der Nation, die keine trennenden Staatsgrenzen, keine Klaſſenſpaltung und Standesunterſchiede kennt.„Nur einer ſet Herr— der Staat; nur ihm, nur einem ſei der Staats⸗ einwohner untertan. Mit dem Staat, durch ihn, für ihn und in ihn wird der Bürger fühlen, denken und handeln; er wird mit ihm und dem Volk eins ſein, dem Leben, Lei⸗ den und Lieben.“ Was ſagte doch unſer Volkskanzler Adolf Hitler zur deutſchen Jugend auf dem Nürnberger Partei⸗ tag?„Ein Wille muß uns beherrſchen, eine Einheit müſſen wir bilden, eine Diſziplin muß uns zuſammen⸗ ſchmieden, ein Gehorſam, eine Unterordnung muß uns alle erfüllen, denn über uns ſteht die Nation.“ Der Weg von Friedrich Ludwig Jahn führte zu Adolf Hitler.. Aufgelöſt hat ſich der ſeit 15 Jahren beſtehende Nord⸗ deutſche Ruderverband und wird ſeine in ihm vereinten Mitglieder geſchloſſen dem Deutſchen Ruderverband zu⸗ führen. Damit hat wieder einer der vielen Splitterver⸗ bände ſein Ende gefunden. och mit 126 geſchlagen wurde die zur Zeit in Englond weilende ſüdamerikaniſche Fußballmannſchaft. United war es, das den chileniſchen Spielern dieſe Lektion erteilte. Neweaſtle und peruaniſchen Treue zur Wert⸗Arbeit Treue zm Kunden Treue zu uns— ſind die P ä tz e: 11„„ f Renuen Pkte Lgequehay⸗Paris 28 10 61 5 0 205 Möller⸗ Hannover 16 10„ 6 3 44 156 Wißbröcker⸗ Hannover 68 19 d 8 38 45 152 Paillard⸗Paris 14 S h h Metze⸗Dortmund 14 6 1 6 5 42 138 Graſſin⸗Paris DB 1 8 110 Schindler⸗Chemnitz 11„ 110 Dederichs⸗Köln 3. 9 40 94 Krewer⸗Köln 7 e 31 9² Hille⸗Leipz'g 0 2 28 92 Priete⸗Spanien 3 8 9 6 2 31 88 Raynaud⸗Paris 55 5 5 28 79 A. WambſtParis VVT 79 Sawall⸗Berlin e 76 Grant⸗England 6 8 2 74 Giorgettt⸗Italien 5* Damerow⸗Krefeld 4 5 2 8 2 23 90 Rauſch⸗Köln 8 F 60 Broſſy⸗Paris 5 6 5 1 3 20 85 Suter⸗Schwe z 2 5 4 3 3 19 roſſimlinghaus⸗Kref. 6 3 1 1 3 16 Marechal⸗Paris 2 VVͤVf Maronnier⸗Marſeille 2 2 6 4 5 22 Gilgen⸗Schweiz„%%«ͤ¶ ZDe. de Graaf⸗Hollond 3)%%ͤõ!o 10. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt.“ Sonntag, 15. Okt. 1933 Die Einwirkung der Gasbeleuchtung auf die Zimmerpflanzen Unſere Zimmergewächſe, die den Sommer übet Aufenthalt auf den Balkonen oder im Garten, zum Teil auch auf dem Fenſter genommen hatten, ſind nunmehr wieder in wärmere Räume untergebracht. Im Winter wundert man ſich, daß die Pflanzen trotz der beſten Pflege zu kränkeln beginnen. Oft genug iſt das Gas ſchuld. Dieſes hat Beimiſchungen, die auf zartere Pflanzen geradezu als Gift wirken, die Spuren der ſchwefelhaltigen Säure, die das Wachs⸗ tum der Pflanzen empfindlich zu ſtören vermögen. Es iſt noch nicht gelungen, dem Leuchtgas bei der Reinigung allen Schwefel zu entziehen. Ein Teil bleibt immer zurück, der ſich mit Kohle zu Schwefel⸗ kohlenſtoff verbindet und zu ſchwefeliger Säure ver⸗ brennt, die ſich wiederum der Zimmerluft beimiſcht. Wenn es ſich auch meiſtens nur um geringe Mengen handelt, die natürlich dem Menſchen nicht ſchaden, ſo ſind ſie immerhin groß genug, um das Gedeihen vieler empfindlicher Pflanzen zu ſchädigen. Selten iſt eine Gasanlage ſo dicht, daß nicht eine größere oder geringere Menge Gas durch die oft poröſen Wandungen und Verbindungsſtellen der Rohrleitun⸗ gen in die Wohnräume ausſtrömte. Die Gaskrankheit äußert ſich gar bald an dem Schwarzwerden der Blätter an der Spitze und an den Rändern. Oft werden die jüngſten Triebſpitzen völlig ſchwarz und ſterben ab. Diesbezügliche Verſuche wurden ſchon von dem be⸗ rühmten Pflanzenpathologen Geheimrat Sorauer vorgenommen. Profeſſor Sorauer ſtellte in zwei gleichmäßig geheizte Räume eine Anzahl der ge⸗ bräuchlichen Zimmergewächſe, blühende und Blatt⸗ gewächſe, auf. Beide Gruppen genoſſen gleiches Tageslicht und waren auch ſonſt gleichen Bedingun⸗ gen ausgeſetzt. In einem Raum jedoch befand ſich eine Gasflamme, die täglich fünf Stunden brannte. Während des Verſuchs, der im Winter ſtattfand, wurde dreimal täglich die Temperatur und die Luft⸗ feuchtigkeit gemeſſen und dabei wurden die im üb⸗ rigen geſchloſſen gehaltenen Räume auf kurze Zeit geöffnet. 6 Tage bis 3 Wochen nach Beginn des Verſuchs, je nach der Art, ſtellten ſich in beiden Ab⸗ teilungen die Abſterbeerſcheinungen ein, aber in der gas beleuchteten etwas früher und vor allem etwas ſtärker. Es wurde feſtgeſtellt, daß durch die Gas⸗ beleuchtung die Temperatur um 2 Grad geſteigert und die Luftfeuchtigkeit entſprechend herabgeſetzt wurde, woraus geſchloſſen werden konnte, daß die geſteigerte Erkrankung auch durch die größere Luft⸗ trockenheit bedingt worden iſt. In einem mit Gas beleuchteten oder geheiz⸗ ten Raume ſollten daher nur ſolche Zimmer⸗ pflanzen aufgeſtellt werden, die hierfür grö⸗ ßeren Widerſtand entgegenſetzen. Die meiſten immergrünen Gewächſe mit lederartigen, glatten und glänzenden Blättern haben ſich hierfür als geeigneter erwieſen. Sie ſind auch für die Ausſchmückung ohne nennenswerten Scha⸗ den zu verwenden, namentlich Lorbeer, Aukuben, Zimmerpalmen, Aſpidistra, Yucca, Drazeen und Philodendron. Myrten und Kamelien verlieren bei Gasbeleuchtung oder heizung ſehr bald die Blätter und ganz beſonders die Blüten. Alle Kakteen ver⸗ tragen die Gasluft gut, ſolange ſie nicht blühen. Sobald ſich nun Blütenknoſpen zeigen, müſſen ſie der Gasluft entzogen werden. Zarte Palmen, wie Kentien und Cocos, können ebenfalls nur vorüber⸗ gehend in Räumen mit Gasbeleuchtung gehalten werden, die Selaginellen und empfindlicheren Farne überhaupt nicht. Auch die jungen Triebe der Arau⸗ karien leiden, während härtere Triebe keinen Scha⸗ den nehmen. Das gleiche gilt für ältere Gummi⸗ bäume, während die jüngeren Blätter ſchwarz wer⸗ den. Blattpflanzen mit weichen und ſaftreichen Blät⸗ kern eignen ſich für längeren Aufenthalt in gas⸗ geſchwängerten Räumen überhaupt nicht. Zu den gasempfindlichen Gewächſen gehören die Bküten der Azaleen, Rhododendron, dann die Primeln, Cyclamen, Cineranien, Gloxinien, Roſen, die ge⸗ triebenen Hyazinthen, Tulpen, Lilien, Maiblumen, Narziſſen und namentlich auch die Begonien. Wo nur Gasbeleuchtung vorhanden iſt, braucht man auch dieſe Gewächſe nicht zu miſſen. Wenn die Beleuch⸗ tung lange währt, dann ſtellt man die Pflanzen über Nacht in das gasloſe Zimmer, ſofern dort die Wärmebedingungen geeignet ſind. Ein jeder Tem⸗ peraturwechſel iſt dabei zu vermeiden. 575 * Seinen 70. Geburtstag kann am Montag Schuh⸗ machermeiſter A. Adel mann begehen. Der Jubi⸗ lar, eine über ſeine Fachkreiſe hinaus bekannte und beliebte Perſönlichkeit, der nach ſeiner Militärdienſt⸗ zeit in Mannheim im Jahre 1886 in unſerer Vater⸗ ſtadt, die ihm zur zweiten Heimat geworden iſt, ſich ſelbſtändig machte, hat es durch Tüchtigkeit und Fleiß zu einem der erſten Fachgeſchäfte am hieſigen Platze gebracht. Herr Adelmann, der ſeinen 70. Geburtstag in voller Rüſtigkeit begehen kann, zog ſich vor Jahres⸗ friſt in den wohlverdienten Ruheſtand zurück, wäh⸗ rend einer ſeiner drei Söhne, die ſämtlich den Feld⸗ zug von Anfang bis zum Ende mitmachten, und zwar Karl Adelmann, der langjährige Turnwart und jetzige Oberturnwart des Turnvereins 1846, das Ge⸗ ſchäft übernahm und getreu den alten und ſoliden Handwerkergrundſätzen fortführt. Möge es dem Jubilar und ſeiner treuen Lebensgefährtin, mit der er in drei Jahren das Feſt der Goldenen Hochzeit Gruppe Strohmarkt: Die Winterhilfe marſchiert! Die Winterhilfe wird nur auf Antrag gewährt. Antragsberechtigt iſt, wer weniger als den ein undeinhalbfachen Fürſorge als Einkommen hat. Fürſorgerichtſatz der gehobenen Am Samstag, den 14. Oktober 1938, bleiben die Annahmeſtellen geſchloſſen. 5 Ab Montag, den 16. Oktober 1933, vormittags von 10—12 Uhr, werden Anträge aller Bedürftigen mit eigenem Haushalt, die isher nicht aufgerufen waren, entgegengenommen. Von den alleinſtehenden Perſonen kommen vorerſt nur ſolche in Frage, die Selbſtverpfleger ſind, das heißt, die ſich ihre Mahlzeiten ſelbſt zubereiten. Vorläufiger Anmeldeſchluß iſt der 19. Oktober 1938. Anträge an das Winterhilfswerk nehmen entgegen: 1. Die Gruppengeſchäftsſtellen der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt für die in ihren Gruppenbezirken wohnhaften Unterſtützungsbedürftigen und zwar: Gruppe Friedrichspark: L⸗Schule, Eingang: Ge⸗ genüber L 2, Zimmer 30, umfaßt das Gebiet A, Schleuſenweg, Parkring, Hafenſtraße. Oruppe Jungbuſch und Rheintor: K 5 Schule, Eingang Luiſenring, Zimmer 2, umfaßt das Ge⸗ biet:—K, Luiſenring, Neckarvorlandſtraße, Neckarſpitze, Fruchtbahnhofſtraße und Rhein⸗ ſtraße. Gruppe Deutſches Eck: Sickinger⸗Schule, Eingang von R 1, Zimmer 3, umfaßt das Ge⸗ biet: P 1 P 4, Q. M 7, 9, umfaßt das Gebiet: P 5. P 7, OL. Gruppe Oſtſtadt: Augarten und Neuoſtheim: Moll⸗ ſchule, Eingang von der Richard⸗Wagnerſtr. neben Turnhalle, umfaßt das Gebiet: Friedrichs⸗ ring, Kaiſerring bis Tatterſall, Seckenheimer Straße, Rheinhäuſerſtraße links, Seckenheimer Landſtraße, ſowie Neuoſtheim und Almenhof. Gruppe Schwetzingerſtadt: Peſtalozziſchule, Eingang von der Otto⸗Beck⸗Straße, Zimmer 27, umfaßt das Gebiet: Rheinhäuſerſtraße rechts bis Neckarauer Uebergang, Friedrichsfelder Straße, Kaiſerring, Tatterſall, Schwetzinger Straße, Heinrich⸗Lanz⸗Straße. Gruppe Lindenhof: Dieſterwogſchule, Eingang Meerlachſtraße, Turnhalle pt. Gruppe Neckarau: Germaniaſchule. Gruppe Rheinau: Hildaſchule, Eingang b, Mäd⸗ chenabteilung, Zimmer 1. Gruppe Humboldt: Hildaſchule, Eingang Damn⸗ ſtraße, 1. Stock rechts, umfaßt das Gebiet zwiſchen Dammſtraße, Frieſenheimer Inſel, Dif⸗ fenéſtraße, Waldhofſtraße. Gruppe Neckarſtadt⸗Oſt: Wohlgelegenſchule, Eingang Kronprinzenſtraße, Zimmer 4. Gruppe Feudenheim und Wallſtadt: Feuden⸗ heim ⸗Schule, rechter Eingang, Saal 27. Gruppe Käfertal: Käfertaler Schule(Mütter⸗ beratungsbaracke). 5 Gruppe Waldhof: Waldhofſchule, Knabenabtei⸗ lung, Lehrmittelzimmer. Gruppe Sandhoſen: Gaſthaus zum Adler, Saal, 1 Treppe hoch. Gruppe Seckenheim: Secken heimer Schule, Eingang von Zähringerſtraße, Zimmer 13. Gruppe Friedrichsfeld: Edinger Straße 13 bei Dr. Schiele. 2. Innere Miſſion: Für Innenſtabt, Schwetzingerſtadt, Oſtſtadt, Neckar⸗ ſtadt und Jungbuſch: Gemeindehaus, I 6, 18. a Für Lindenhof: Saal 1 der Johanniskirche(Ein⸗ gang beim Hauptportal Rheinauſtraße). Für Waldhof: Gemeindehaus, Karl⸗Reuther⸗Str. 14. Für Feudenheim: Schweſternhaus, Diakoniſſenſtr. 8. Für Neckarau: Gemeindehaus, Rheingoldſtraße 283. Für Rheinau, Sandhofen, Friedrichsfeld, Wallſtadt, Käfertal und Seckenheim: Bei den Gruppen⸗ geſchäftsſtellen der NS.⸗Volkswohlſahrt. 3. Caritasverband: Houptenmeldeſtelle für die Innenſtadt: B 5, 19. Für Waldhof: Pfarramt, Franziskusſtraße 2. Für Neckarau: Pfarramt, Rheingoldſtraße 3. i Für Sandhofen: Pfarramt, Bartholomäusſtraße 2. Für Seſkenheimt Pfarramt, Hauptſtraße 78. Für FJeudenheim: Pfarramt, Hauptſtraße 49. Für Wallſtadt: Pfarramt, Römerſtraße 34. 4. Rotes Kreuz: Geſchäftsſtelle, 2 7, 2. FFC 88 Anläßlich des 450. Geburtstages Maoxtin Luthers gab die Reichspoſt eine neue Poſtkarte heraus, die auf dem vorderen Korreſpondenz⸗Abſchnitt ein Porträt des großen Reformators nach dem bekannten Holzſchnitt von Lukos Cranach zeigt. begehen kann, vergönnt ſein, noch einen recht ſonnigen Lebensabend im trauten Familienkreiſe zu ver⸗ bringen. * Die Zuteilung der Eheſtandsdarlehen iſt ab⸗ hängig von einem Ehezeugnis, das von den Kreisärzten ausgeſtellt wird. In Mannheim finden ſich jetzt die Anwärter für die Eheſtandsdar⸗ lehen bei den Kreisärzten ein, um ſich unterſuchen zu laſſen. Nach den Beſtimmungen des Geſetzes werden Darlehen nicht gewährt, wenn einer der IEIK A beiden Ehegatten zur Zeit der Antragſtellung an einer anſteckenden oder ſonſtigen das Leben bedro⸗ henden Krankheit leidet. Als anſteckende Krank⸗ heiten gelten Tuberkuloſe und Geſchlechtskrankheiten, als das Leben bedrohende Krankheiten die Erbkrank⸗ heiten. Der Amtsarzt iſt verpflichtet, bei der Unter⸗ ſuchung größte Strenge walten zu laſſen und bei Erbfehlern unbedingt das Ehezeugnis zu verweigern, da er eine große Verantwortung für die Zukunft von Volk und Staat trägt. AMP IETz T Auch IN MANN Unser nebes Möbelhaus eröffnen wir: biensteig, I7. Oktober 1933 mit der Ausstellung 8 FESTE IM HEIM We UHREN; VOBEl STOFFE TEP PICTHE WEREKU NST TEICKAMPHIAU S MANNHEIM O.1- DAs HAUS DER GUTEN NNEN EINRICHTUNGEN 0 — Die Zinſenzuſchüſſe des Reichs bei den Inſtandſetzungen Wie das VDZ.⸗Büro meldet, werden in einer vom Reichsarbeitsminiſter nun im Wortlaut bekannt⸗ gegebenen Durchführungs verordnung die Vorſchriften über die Zinsvergütung feſtgeſtellt, die das Reich auf Grund des Zweiten Geſetzes zur Ver⸗ minderung der Arbeitsloſigkeit bei der Durchfüh⸗ rung von Inſtandſetzungsarbeiten gewährt. Wie er⸗ innerlich, handelt es ſich dabei um nicht weniger als 500 Millionen, die das Reich zur Förderung der Ar⸗ beitsbeſchaffung auf dieſem Teile des Baumarktes abermals bereitgeſtellt hat. Das Geſetz ſah vor, daß der Eigentümer eines Gebäudes vom Reich eine Verzinfung zu 4 v. H. jährlich desjenigen Betrages erhält, den er über den ihm gewährten Reichszuſchuß hinaus aus eigenen oder geliehenen Mitteln für dieſe Inſtandſetzungen aufbringt. Die Durchführungs⸗ verordnung beſtimmt, daß die Ausſtellung der Zins⸗ vergütungsſcheine durch den Reichsfinanzminiſter er⸗ folgt, ihre Ausgabe dagegen durch das Finanzamt, in deſſen Bezirk das Gebäude liegt. Die Zinsver⸗ gütungsſcheine lauten auf den Inhaber und werden ab dem auf ihnen angegebenen Zeitpunkt von jeder Finanzkaſſe in bar eingelöſt. Sie lauten auf eine, zwei, fünf, zehn oder fünfzig Reichsmark. Auf jedem Schein iſt der Zeitpunkt angegeben, von dem ab er eingelöſt wird. Die Zeitpunkte beginnen am 1. April 1934 und laufen über jeden folgenden 1. April bis zum 1. April 1939. Letzter Zeitpunkt für die Vor⸗ legung der Zinsvergütungsſcheine zur Einlöſung iſt der 31. März 1940. Die Zinsvergütungsſcheine ſind, ſo lange ſie mit dem Stamm verbunden ſind, über⸗ tragbar, aber nicht pfändbar. Sie ſind nicht zum Han⸗ del an der Börſe zugelaſſen. * Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Büro⸗ und Be⸗ hördenangeſtellten⸗Verbandes(DB) iſt, wie wir in Ergänzung unſeres Berichtes über die Gründungs⸗ veranſtaltung des Verbandes mitteilen, nicht aufge⸗ hoben worden, ſondern befindet ſich nach wie vor I. 3, 3. Die Geſchäftsſtelle iſt allerdings nur für Mannheim zuſtändig, weil die Kreisleitung thren Sitz nach Karlsruhe verlegt hat. Hinweis Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Die Einteilung der Kurſe für Sprechtech⸗ nik unter Leitung von Karl Vogt vom Natio⸗ naltheater erfolgt am Dienstag, den 17. d.., abends 20 Uhr, in der Hochſchule. Anmeldungen für die Rednerſchule und die Sprechkurſe werden werktäg⸗ lich im Sekretariat entgegengenommen. Die Uebungen der Orcheſterkla ſſe unter Lei⸗ tung von Herrn Kapellmeiſter Boruvka beginnen am Freitag, den 20. Oktober, 19.30 Uhr, in der Hoch⸗ ſchule. Eintragungen in die Orcheſterliſte werktäg⸗ lich im Sekretariat. Beſonder erwünſcht ſind Spie⸗ ler von Kontrabaß, Blasinſtrumenten, Pauke. Die Anzeige in der heutigen Ausgabe wird beſonderer Beachtung empfohlen. Was hören wir? Sonntag, 15. Oktober Llußerhalb der Reichsſendungen zum Tag der deutſchen Kunſt. Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Fraukfurt— Köln) .25: Evang. Morgenfeier.—.10: Feierſtunde des Schaffenden.—.40: Kathol. Morgenfeier.— 12.00: Ueber⸗ tragung aus dem Stadion Frankfurt: Vereidigung von 85 000 Stahlhelmern.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Deutſche Tanzweiſen.— 14.15: Stunde des Land⸗ wirts.— 14.30: Kinderſtunde.— 16.00: Der volkstümliche Schubert, Konzert.— 18.00: Das Ernt'weinfaß. Heiteres Hörſpiel.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.40: Hörbericht vom Künſtlerfeſt im Löwenbräu(aus München).— 23.00: Der fliegende Holländer, Oper von Richard Wagner. München. .15: Orgelkonzert.—.00: Kath. Morgenfeier.—.45: Konzertſtunde.— 11.45: Volk muſiziert.— 13.10: Kirchweih in Stadt und Lond.— 13.30: Münchner Künſtler⸗Strauß. — 14.30: Aus Dietrich Eckarts Werken.— 15.00: Aus den Liebeslieder⸗Walzern.— 15.30: Für die Kinder.— 16.00: Von Kunſt und Künſtlern.— 16.20: Konzert.— 17.40: München im Lob der Zeiten.— 18.20: Bunte Konzert⸗ ſtunde.— 23.00: Nachtmuſik. 5 Deutſchlandſender .00; Stunde der Scholle.—.55: Morgenfeier.- 12.00 Schallplatten.— 14.00: Kinderſtunde.— 14.30: Ju⸗ gendſtunde.— 15.20: Schallplatten.— 16.00: Plaudereien an Heutſchen Kaminen.— 17.40: Stunde des Landes. 18.10: Deutſche und italieniſche Oper.— 23.00: Nachtmuſik, Wien 19.10: Leo Slezak: Aus dem Leben eines Sängers. — 19.50: Geiſtliches und Weltliches von Hugo Wolf.— 20.30: Das iſt die Liebe.— 22.15: Sa Aus Mannheim 15.30.—16.00:„Am Pfälzer Bahnſteig ouf und ab“, eine luſtige Hörfolge von Lisbeth Clauß und Ludwig Hart⸗ mann. Mitwirkende: Ilſe Ernſt, Lene Kamuff, Fritz Feg⸗ beutel, Anno Brenken, Elſe Wagner, Robert Vogel, Otto Sommer, Baſtian jr. l Hauptſchriftleiter: H. A. Merß ner Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner⸗Handelsteil: 1 V. W Müller ⸗ euleton: C. O. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ vort: W. Müller Südweſtdeuiſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen J. Faude ſämtlich in Mannheim.- Herausgeber, Drucker und Verſeger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, ke 1. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rücvors. Pana ſchaf zielle rikani Geſell nende auf i Sprac (Nica lidarit ſhingt! Samstag, 14. Okt. — untag, 15. Okt. 1988 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe neber ber Beſchäftigung mit der innerwirtſchaftlichen Schwierigkeiten der USA. hat die Welt beinahe die merk⸗ Pftrdige endung überſehen, die die USA. wirt⸗ ſchaftspolitiſch ſeit dem Antritt Rooſevelts vollzogen haben. Die Ereigniſſe in Kuba haben dieſe Wendung beſtätigt, n kurzem wären dergleichen Ereigniſſe ohne täriſches Eingreifen Waſhingtons zum Schutz Intereſſen undenkbar geweſen. Tat⸗ mehrfach von amtlicher Stelle mit t worden, daß die Epoche der mili⸗ Inberventionen Waſhingtons in anderen amerikaniſchen Sbagten abgeſchloſſen ſei. Grund iſt der für dieſe Wemöung mit der Ver⸗ öffel ng des Ver gsprogramms für die dies⸗ jährig pan ame! e Konferenz von Montevideo ſicht iſt ein Kom⸗ pendium Valutapr 5 5 gemehnſchaft li teram aniſchen Handels⸗, Zoll⸗ und geht ſoweit, die Fortſetzung eines en monetären Syſt ems, di dung einer interamerikaniſchen Wirt⸗ 1 ts und Finanzkommiſſion im Rahmen der 90 merikaniſchen Union, eine ein heitli che Wirt⸗ ſchaf tsgeſetzgebung ins Auge zu faſſen. Kommer⸗ zielle Schiedsgerichdbe ſollen errichtet, das interame⸗ rikaniſche Handels⸗ und Seerecht, Wechſel⸗, Scheck⸗ und ö Geſellſchaftsrecht vereinheitlicht werden. Keines der breu⸗ 5 nenden weltwirtſchaftlichen Probleme, das hier nicht— N auf interamerikaniſche Verhältniſſe abgewandelt— zur . Sprache gebracht wird. Ohne Frage wäre es ſinnlos, dieſes aus inſpirierte) Programm aufzuſtellen, vorher eine Atmoſphäre geſchaffen hätte, (von Waſhington wenn man nicht in der eine Be⸗ handlung der darin angeſchnittenen Fragen wenigſtens nicht ganz ausſichtslos erſcheint. Das war jedoch wäh⸗ rend der Epoche der militäriſchen Interventionen noch durchaus der Fall. Drohten ſie auch in füngſter Zeit eigentlich nur noch ger n mittelamerikaniſchen Staaten (Nicgragual), ſo war Gefühl lateinamerikaniſcher So⸗ lidarität doch ſtark genug, um eine ſtarke, gegen Wa⸗ ſhington gerichtete Front zu ſchaffen, die jede Aktivierung Spar- U. Bauverein e. G. m. h. H. Mannheim vermietet preiswerte Neubauwohnungen Büro: N 7, 48 in guten Wohnlagen. AU us 1 8 0 WIIhelm NMeufhen Inh.; Wilhelm Meuthen WwòWe. 7, 132 empfiehlt: Fernspr. 284 99 Kohlen Koks Briketts Strabag e Sli chenelłe Ualendudochie/ Nugusaren kauft man vorteilhaft bei Lina Lutz /R 3, 32 Kaufen Sie im Spezialhaus für Kinder- und Jugend- Sckuke * 2. 2 N EA a be Uberall SrSlflich Ihre kaufen Sie auf Ehestands- Darlehen nur im MSBETNAUS R. Bachmann, Qu 2, 9 ib Jatieilüche billige genbeim in Mol! durch A. Neil Söhne Holrbau— Fernspr. 415 75 Mannheim, Fahrlachstr. 26 Ein- und tdehrfamtlienhäuser. Siedlungs- und Wochenendhauser,- wohn- und Gartenlauben jeder Form ung Größe in eigener ges. gesch. Holzbauweise Hei Ausführung 8 Herenschien Damenseklen 4 .40 b 1 530 45 Schwetzingerstr. 34 Schwokringerstr. 134 7 E 2, 1 e Gchelofenbau-, Lofthelzungs- U. Wandplatten-Geschäft Panamerikanische Wirischaff der Panamerikaniſchen Union ausſchloß. nicht nur Waſhi zeichneten Weiſe gewandelt. Weltwirtſchafts räume, Die Verengung der Rückzug der Oe o 152 auf ihre nationalwirtſchaftlichen, der Kontinente auf ihre man al 151 2915 beſonderen Probleme haben in ganz Amerika das 6 815 f eine 5 1 Gefühl entſtehen laſſen, daß„Amerika ſich ſelbſt Reihe Unterabteil! 164 den am nächſten“ iſt. Ermächtigun e Aus dieſer Wandlung heraus iſt das Programm für Recht in D die Konferenz von Montevideo entſtan Sein Erfolg zofort nach Er wird in erſter Linie vom weiteren der binnen: Was würden e Werk wirtſchaftlichen Aktion Rooſevelts abhänge Zwingt die zur Ver Juriſt, jeder Entwicklung Rooſevelts zu weiterer Autarkieſiexung der 1 ipt jeder, der 11S., ſo ſteht jeglicher Erfolg in Frage. Kann aber Wa⸗ 5 dieſes ſhington bis zum Zuſammentritt der Ende des Jahres) die Zügel etwas lockern und teinamerikaniſchen Länder erkennen laſſen, daß das Pro⸗ gramm mit ſeinen Plänen bezüglich Lockerung der Ein⸗ fuhrverbote ete. nicht nur blaſſe 7 i o könnten die erſten Anſätze zu einer tamerika⸗ niſcher Wirtſchaft Geſtalt gewinnen eine Perſpebtive, die zugleich ne ernſte Drohung für Europas Wirtſch Harſtellt! —— ini Inzwiſchen hat ingtons Haltung ſich in der ſchon gekenn⸗ der Konferenz(gegen Liferafur *Die Zeiten ändern ſich! Das besbahtet vielleicht nie⸗ mand ſe zut wie der Wirtſcheftler, deſſen Tätigkeit heute surch die neue Geſetzgebung auf eine geſtellt wurde. Wir wollen es geſtehen: nicht ſo neue Buſis ein⸗ fach, ſich von Bekanntem zu trennen und ſich Neuem zuzu⸗ wenden! Jetzt ſind andere Geſetze mit einem ganz neuen Geiſt zu beachten. Wir alle wollen am Neuaufbau mit⸗ helfen, aber wie erlangen wir am leichteſten und ſicherſten von den neuen Beſtimmungen und Geſetzer d von ihrem Geiſte Kenntnis? Etwa durch das Reichsgeſetzblatt, 55s wur auf den Fachmonn eingeſtellt iſt, keinerlei Erklärung bringt und die einzelnen Materien ganz unabhängig und nicht zuſammenhängend behandelt? Kommt es nicht heute Verkündete: Oktober 1983 Elekromonteur Heinrich Geiſer— Maria Helferich Kfm. Friedrich Baſel— Erna Schellmann Kfm. Farl Roßnagel— Elſa Seeberger Techniker Friedrich Nolte— Hermina Geier Eiſendreher Ludwig Belle— Anna Schütze Kfm. Thomas Poetes— Eliſabet Baumann Händler Erwin Nolff— Anna Klemenz Maler Rudolf Braun— Hilda Ackermann Kfm. Hans Gauda— Amanda Schäfer Facharzt Dr. med. Georg Niecke— Konditormeiſter Ernſt Wetzig Marion Wolff — Elma Göller Stadtoberſekretär Richard Steitz— Erna Dinkel Plattenleger Adam Bodem— Margareta Engel Fabrikarbeiter Eruſt Hammer— Emma Grehl Chemigraf Georg Eſter— Maria Rheinheimer Werkſchloſſer Karl Koch— Antonie Koch Händler Edmund Decker— Barbara Kapf Fabrikorbeiter Ludwig Sellmann— Magdalena Schäfer Tüncher Adam Schuch— Anna Guſt Gerichtsaſſeſſor Ottmor Vetter— Joſefine König Metzgermeiſter Wilhelm Spielberger— Frieda Heckm Schloſſer Eugen Heiß— Lydig Gunſer Techniker Otto Federwiſch— Edith Dittrich Bonkbeamte Kurt Ullrich— Hildegard Holdermann Dipl.⸗Ing. Eugen Tritſchler— Ermengard Hug Schloſſer Karl Hinkelbein— Frieda Aſchenbrenner Metzger Joſef Schreier— Barbara Huckele Kaufmann Erich Krumſchmidt— Elifabeth Sauerwald Kaufmann Hans Spier— Margareta Aulich Metzger Alois Sonntag— Ido Ebers Architekt Jakob Ueberrhein— Hilda Wenninger Holzarbeiter Adam Hemberger 2— Roſa Balles Poſthelfer Fr. Kuntz— Elſo Glückauf geb. Oeſtreicher Schloſſer Jeſof Geiger Angelina Günther Chemiker Dr. Eruſt Honold— Elfriede Imhof Brauereiditrektor Franz Stetter— Ruth Gille Bäcker Erwin Ritter— Ida Müller Hilfsſölsſſer Joſef Pernerſtorfer— Klara Thierbach Haufmaun Welter Abt— Johenna Steininger Stzloſſer FIsſef Juhl— Elſa Berger Eiſerdreher Eruſt Bartmann— Luiſe Hohmann Kaufmann Hens Herrmann— Hildegord Grytſch Schloſſer Adolf Koßhlhepp— Auguſte Roland Schreiner Heinrich Reinhard— Eliſabetha Raufelder Wagenführer a. D. Anton v. Botruckt— Borb. Krammel Maſchinenmeiſter Otto Steck— Luiſe Frank Kaufmann Alfred Simon— Hermine Zitz 5 Kraftwogenführer Karl Schmalz— Paula Stiehler Schloſſer Karl Ehrenfried— Luiſo Edinger Kaufmann Richard Kilb— Lydta Klemm Kaufmann Kurt Klüver— Margareta Seitz Kaufmann Alfred Frey— Louiſe, Schmitt Schloſſer Herbert Langer— Eliſabetha Münſterman Schmied Emil Wagner— Agnes Baumann Autoſchl. Alfred Schweizer— Friedo Meckesheime Arbeiter Hch. Pretzer— Klara Gieſer geb. Fehn Fuhrmann Guſtav Blum— Roſa Steinle Koufmann Hermann Brecht— Karolina Würz Kaufmann Friedrich Stroh— Emilie Damm Schreiner Joſeph Stockert— Ilſe Gckſtein Maſchinenſchloſſer Rudolf Leutz— Irma Bätz Hilfsarbeiter Friedrich Oberacker— Ida Zwecker Kaufmann Otto Haſch— Lioba Bauer Reichsbahnoberſekr. Joh. Zillenbiller— Packer Heinrich Schäfer— Mario Arnold Ingenieur Heinrich Eigler Creszentia Bauer Getraute: September/ Oktober 1997 Expedient Ernſt Koiſer— Eliſabetha Kappes Arbeiter Otto Raßler— Emma Beh Schloſſer Hans Schaorſchmidt— Elſo Haas 5 Rottenmeiſter Heinrich Schuhmocher— Irma Nicola Kaufmann Albert Stolze— Katharina Strein Bauſchloſſer Adolf Götz— Elſa Emmerich geb. Meffert Arbeiter Frang Otto— Martha Müller Rottenmeiſter Emil Schäufele— Helene Weckeſſer Schloſſer Korl Frei— Roſa Künkel 5 Kaufmonn Johann Metz— Juliana Schumacher Schiffer Wennemar Köllmann— Agnes Gelb geb. W Schloſſer Wilhelm Zügel— Lina Boſch 5 9 Fabrikarbeiter Heinrich Nagel— Anna Zwick Eiſenbohrer Karl Schwarz— Maria Schüle Dekorateur Karl Dorbert— Mogdalena Wetzel Arbeiter Karl Allgeier— Franziska Pflanzelt Schloſſer Otto Dähn— Magdalena Bozek Arbeiter Guſtar Koch— Paula Tromsdorf Schmied Haus Feller— Katharina Adler Kaufmann Kurt Schwartz— Anng Maria Graff Friſeur Erwin Gehrig— Elſa Böniſch Schuhmacher Franz Heilig— Thereſe Schnepf Verw.⸗Aſſiſtent Hans Strietter— Marg. Winter Kaufmann Alois Heilmann— Roſa Thomas Lehrer Adam Jungmann— Elſe Rüdinger Elektromonteur Wilhelm Groß— Paula Deißler Techniker Albert Horbach— Emmo Wogner geb. Ba Dipl.⸗Ing. Ulrich Senger— Amalie Menz Eiſendreher Karl Bloumer— Hildegard Brückelmayer Bäcker Ulrich Fiſcher— Emma Steffens Ing. Franz Reumuth— Helene Trützler Arbeiter Camill Heiſer— Roſa Knapp Arbeiter Joſ. Müller— Luiſe Wühler Anna Schmitt ann n 1 9 eis rth er + 1 2 thinerſtraß Der Sproch⸗ und Rudolf Bach errang anläßlich der Uraufführung durch die Bewegungschor„Aufbruch“ Hannoverſche Muſterturnſchule(Loges ⸗ Schule für gewaltigen Erfolg. Das Regiebuch Angaben erſchien im Wilhelm ⸗Li den Dresden A. 1. Von dieſer Bewegungsſchule, darſtellten, bildete den aufführung dieſes Spr bruch“. Der Autor gab in einem Sprechchor das deutſche freiung wieder und löſte aus. Es iſt unmöglich, alle zu ſchildern. Das Werk ſtellt in ſeiner e von Wort⸗ und Bewegungsrhythmik ett und Bahnbrechendes dar. Es eignet Turnſeſte und Volksfeiern. Auch das Leſen diefes zahlrei hickſal bis gan blick der Aufführung lebendig werden. Geborene: Septentber/ Oktober 199g Kitt 0 enfind e. Hübner e. Schreiner Walter 1 Adeltr. Margarete bio Eliſ. Kath. Karl Kur r Kurt Emil Walter l. Beamter Joſef e. Kurt Arbeiter Ludwig H S. Ludwig Landwirt Phili S 1 T. re Sortiermeiſter Karl Schmetzer Walter S. Gerhard Otto J. Vath 1 T. Gerda Marg. 5* Käte Ruth 1 2 0 Ilſe Maria Luiſe Ing. Franz Ripp Polizeiwachtmeiſter ttil la Renate Mech. Albert Seifert 1 T. Gertrud O ner Friedrich Allge et 1 if Arbeiter Peter Frauenkorn 1 Geſangſchül. Gg. Scherrer 1 T. Hilfsarbeiter Valentin Zieger 1 Schuhmacher Friedrich Müller Former Peter Schröderſecker 1 Kraftwagen 5 J. Jeckel 1 Ing. Paul T. C Valentin elieſe Jakob I Franz Willi 1 1 Maria Korolus 1 T. 2 Maſch. Former Adam Keller 1 S. Norbert Kaxl S. Winfries 7 Dißl.⸗Kaufmaun Wilh. Stheuber Rottenmeiſter Leo Ullrich 1 S. Maurer Wilhelm 36 2 Martho Ernſt Aug. Eduard gang Rudolf S. Robert 7 Arbeiter The'tzelsberg Bäcker Heinrich Kochert 1 S. 5. Gußputzer Jak. örfe vig Alois Schreiner Friedrich Baue L. ſabeth Arb. Samuel Künzler 1 T. Fabrikorbeiter Wilh. Kurz 1 T. 5 Arbeiter Gg. Stephan 1 T. Anni Katha Schleſſer Adam Hoffmann 1 S. Heinz Adam Maler Herm Burkherst 1 T. Lina Bäcker Joſef Walter 1 T. Edith Maria Anna Schriftſeßer Jul. Fiſcher 1 T. Liſelotte Maria Hauytlehrer Ernſt Wagner 1 T. Sigrun Dor es Is haune Schiffer Bernh. Specht 1 S. Dieter Werkführer Reinhold Vogel 1 T. Elſa Angelika Schuhmacher Balthafſar Hiegle 1 T. Ottilie Wilh. Kath. Ing. Kork Goebels 1 S. Joſt Helmut Maler Luiſe Irmgard Emma Willi Waltraud r Karl Burkhardt 1 T. Veit Schloſſer Eugen Votteler 1 S. Erich Arbeiter Karl Bopp 1 S. Heinz Peter Karl Prokuriſt Heinrich Günther 1 T. Hertha Regina Glaſer Wilhelm Lehner 1 S. Karl Willi Arbeiter Joſef Bangert 1 T. Hannel. Anna Amal. Ing. Alfred Goldmann 1 T. Hed. Eliſ. Joh. Soph. Schloſſer Willi Sebaſtian 1 T. Ilſe Renate Schloſſer Otto Schäfer 1 S. Otto Lager'ſt Karl Edelmann 1 T. Ruth Wilhelmine Geſtorbene: September 1988. Marie geb. Dußel Ehefrau des Becker, 5t J. 3 M. Kath. geb. Grosklos Weber, 74 J. 7 M. 28 Marg. geb. Eiſinger Wwe des Agenten Jakob Hoffmann, 70 J. 8 M. Barbara Diehl geb. Jung Wwe des Rentenempfängers Friedrich Ludwig Diehl, 61 J. 9 M. Eliſabetha geb. Walter Wwe. des Metalldrückers Heinrich Bruſt, 57 J. 9 M. 5 Eliſabeth geb. Baumgärtner Wwe. des Fahrikarbeiters Ludwig Gérard, 74 J. 10 M. Werkmeiſter Gg. Friedrich Chriſt, 62 J. Led. Kinderpflegerin Roſalie Wrtzeſinſki, 33 J. N Joſefine geb. Retzbach Ehefrau des Wagenaufſehers Jo⸗ hann Schulz, 34 J. 6 M. i Marie geb. Simon Wwe. des Kaufmanns Karl Komes, 82 J. 8 Karoline geb Oppenheimer Wwe. d. Kaufmanns Moſes Zimmern, 84 J. 11 M. Led. berufsloſe Erneſtine Ottilie Hildegard Müller, 32 J. 11 M. 5 Anna geb. Dietz Wwe. des Wagenmeiſters Karl Heinrich Wilhelm Waegner, 57 J. 11 M. Magdalena geb. Schork Ehefrau des Rentenempfängers Karl Jacob Martin Kaiſer, 78 J. 6 M. Suſanng geb. Kiſtner Ehefrau des Arbeiters Georg 977011 120 7 235 1 rchitekt Friedrich Lay, J. 8 eee Ehriſt. Johann Schuhmacher, 70 3. 7 M. Katharina geb. Herrmann Wwe. des Kaminbaumeiſters e 61 12 M. Giſelg Gertrud Geiger, 4 Tage Leh, Kanzleiangeſtellte Joſefine Kath. Maier, 33 J. 9 M. Karoline Suſanno Margarethe geb. Dunkelmann Wwe. des Buchbinders Ludwig Heinrich Chriſtian Wilhelm Dups, 75 J. Staoͤtoberſekr. Hermann Wwe des Braumelſters Johann Frage. leiden von Be⸗ wegungskunſt) beim Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart einen nit choreographiſchen ü pert⸗ Verlag, en Vorführungen Bewegungskunſt die Ur⸗ „Auf⸗ und l zu ſeiner Be⸗ i Jubelſturm ohnegleichen Linzelheiten dieſer Bilder hier en Verbindung Neuartiges ſich vorzüglich für Sprech⸗ und Bewegungschors allein läßt ſchon den gewaltigen An⸗ 11. Seite/ Nummer 477 Sages al eucles Sonntag, 15. Oktober 11.30 Uhr Vormittags⸗ „Muſik Menf Nationaltheater: trag: Anng Bahr⸗Mildenburg 15.00 Uhr„Suſanna“ oder„Der für Erwerbsloſe. 19.30 Uhr„Die von Mozart, Miete H. Roſengarten:„Heimat“, Schauſpiel von Hermann Suder⸗ mann, 20 Uhr. 5 Altes Rathaus: Pilzausſtellung. Geöffnet von—18 Uhr. Planetarium: 16 und 17 Uhr Vorführung. Reunwieſen: 15 Uhr Motorradrennen. 14 Uhr: Feſtzug„Das Deutſche Handwerk“. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Kabarett⸗Stunde; 20.15 Uhr Kabarett: Univerſum: 11.30 Uhr vormittags„Englandfilm“. Pfalzbau: Winzerfeſt. Lichtſpiele: Univerſum:„Walzerkrieg“.— Theater:„Iſt mein Mann nicht fabell Alhambra:„Gruß und Kuß, Veronika 61„Johannisnacht“. Pa laſt und Schwarzwald, o Heimat, wie biſt du f :„Liebelei“.— Capitol:„Sai Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 11 bis 17 Naturalienksbinett tim Schloß: Geöffnet von 11 und von 15 bis 17 Uhr. G. 05 2 Geſchäftliche Mitteilung Ehe⸗Anbahnung. Für Katholiken, die zurückge leben oder ſonſt keine Gelegenheit haben, eine hrten kennen zu lernen, leiſtet der„Kot “ unſchätzboare Dienſte. Die faſt täglich erkennungsſchreiben beweiſen ſeine erfolgreich twendige Tätigkeit, die er in der vo diskreteſten Weiſe bereits im 14. Jahre a bindliche Auskunft erteilt: Neuland⸗Bund 12, F. 02. Lehmann-Büg lere MANNHEIM, L 10, 12(Bismarckstr) 8 Kohlenhendlung* N Fernsprecher 206 46— Sammelnummer 22458 Nur erstklassige Ruhrprodukte desfchtspflege indtolduell, fachmännisch auf wissen- acheftl. hygtentscher Grundlage! 7 Massage/ Höhensonne bei billigster Berechnung! 9 Polina Ppomaroli s e 5 Nitgiien des k. k. B. L 12, 7 Nine Bakskof) Fernspr. 274 30 Du george Niftelstraßse 90/92 Ecke Gärtnerstraße) Strickwaren 5 Unterwäsche b Tür Damen, Herren und Kinder DH OTO Apparate, Platten, Filme, Papiere, Stative, Bellehtungsmesser ete. kauft man nur im Photo-Spezialgeschäft Hunststraße Photohaus Carl Herz N35 Photoarbeiten schnell und billig.— Teleph. 269 74 Dauerbrenner für ſede Hohlenart, vermindern bet ein jachster Bedienung lhre Helskosten und schmücken Ihe Heim 5 J. Börner& Co., E 2, 1 Das groe deutsche fachgeschan; 4 Familien- Drucksachen jeder Art liefert schnell und in moderner Ausführung Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung N I.-6 Fernspr. 24951 Friedr. Holl Gegründet 187— Fernspr. 227 28 K 7, 1 MANNHEIM K 1, 13 Kleſern u. Aufsetgen altdeutscher u. moderner Hachelöſen. amine sowie Duftheisungs-Anlagen f. Binfamiltenhäuser. Ausführung sämtlieher einschlägigen Reparaturen Her de Oefen Waschkessel Entgegennahme von Bedarfsde kun 5 M. Kaſſterer Jof. Jakob Pfützenreuther, 47 J. 10 M. Kermas Manke & 1 0 NMerwheirr, Qu 5, 3 gsscheinen auf Ehestandsdarlehen Mannheim Verein für Feuerbestattung E. V. Iuneinshrien — Hlinsſchtlich Politik u. Religion vollständig neutral Sterbegeidauszahlung a. d. RHinterhbitlebenen Drucksachen(Satzungen usw.) und Auskunft ihn Büro Mannheim: 81.10 Telefon 284% Sürestungen von 10 bis 12 uncl 16 bis 18 Uhr, Sets tags nur vorrnttteags e ————— 12. Seite/ Nummer 477 5 Neue Maunheimer Zeitung Sonnkags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt.“ Sonntag, 15. Okt. 1988 — bardinenspanner ei Fritz Grauer, L 12, 8, Telephon Nr 300 75. Speisehaus Becker E g. 17 B2889 Mittag⸗ und Abendtiſch von 35 Pfg. an. Junge saubere Frau mt z. Waſchen u. en an. Angeb. u. 7 an die Geſch. Anfertigen und Aus⸗ beſſern v. Wäſche u. einf. Kleidern, ſowie Lampenſchirmen, Vor⸗ hänge, Handarbeiten i u. adrett, in dem Hauſe. em sreßen Spezial 8 EE f 1 Fſötist 5 Einfarbige Decken 85. Amateur, ſucht mit gleichartigem, guten greu und ren 1s, 0 Spieler in Verbin⸗ dung zu tret. Nach⸗ vicht erbeton unter Jacquard-Decken 2 75 Va zl an die Gelch 8. 2 5 Beum wolle..50.25.75.25 5 0 23 Oktober g Montag 2 2 4 Harmonie D 2, 6, abds. 8 Uhr Experimentalabend WIlhelm Gubis ch, Dresden „ene Wollde een.95 , D 5, 2„ Tanzschule 6 Tel. 304 11 Geſuch des B ver J. B. Klein hier um Erteilung der waſſerpol. Genehmigung zur Auſſtellung eines Wohnſchiffes im Neckar ober⸗ halb der Friedrichsbrücke. Der Bootsverleiher Johann Bapttſt Klein in nimmt Anmeldungen für Anfänger und Fortgeschrittene, Kurse, Mannheim, Lange Rötkerſtraße 79, beabſſchti dacquard-Wolidecken 2 5 moderne Muster 19.75 17.50 14.75 10.50 8 Geheime Mächte Privatstunden, Einstudieren von Volkstänz en, entgegen im Neckar oberhalb der Friebrichsbrücke ein Wohnſchiff aufzuſtellen. a Telepathie, Wünschelrute Hellsehen, roesswan, Wunderku 0 Kartens0 Pfg. bis.— b. Heckel, O 3,10, Buchhandlung Dr. Tillmann, P 7. 9 Kamelhaar-Decken 18 4 garanflert rein 37.50.50 29.50 26.50 21. Sonntag, den 15, Oktober, nachm. 3 Uhr Cloges Motorrad-Bennen Eintrittspreise: Haupttribüne.50., Sattelplatz 80 Pfg./ Erwerbslose 30 Pfg. Neckardamm 20 Pfg. Militär- und Wehrsportangebörige in 1 j 15 Uniform zahlen auf allen Plätzen 1 Italiens berühmter 8 8 Sing Bariton, Kammersänger nur halbe Preise 14282 Liebholdd base fältige B. nauachn PP, Urbane, Auslosung der 6% rüber%) Anleins von 1927 e 179 1 Bei der am 30. September 1933 unter notarieller Leitung ſtatt⸗ 8 E Se gehabten dritten Ausloſung von Teilſchuldverſchreibungen unſerer An⸗ s 0 Buchhalg Dr. Fmenn,? leihe von 1927 ſind ſolgende Nummern gezogen worden: 5 5 a) 25 Teilſchuldverſchreibungen Reihe 4 im Nennwert von NM. 2000.— Nr. 1, 2, 28, 71, 124, 127, 131, 173, 179, 202, 2830, 252, 274, 285 319, 24., 25. 364, 366, 380, 437 442, 464, 471, 488, 496, 499, OKTOBER p) 35 Teilſchuldverſchreibungen Reihe B im Nennwert von RM. 1000.— Nr. 512, 532, 537, 546, 547, 548, 631, 634, 655, 663, 696, 697, 747, 759, 5 Ih Dlenstag/ Mittwoch 55 74 8 764 766, 813, 867, 868, 877, 899, 914, 968, 983, 1006, 1066, 1097, 1109, 2 50 4 5 Musensaal Rosengarten 55 1110, 1136, 1145, 1164, 1168, 1178, 1188, Gastspiel 5 e) 10 Teilſchuldverſchreibungen Reihe O im Nennwert von RM. 509.— a Nr. 1205, 1271, 1275, 1307, 1339, 1365, 1369, 1372, 1374, 1376. Sonntag, 15. Okt. abends 8 Uhr Die 4 Nachridter Die Verzinſung der ausgeloſten Teilſchuldverſchreibungen endigt 1 Ensemble am 31. Dezember 1933. III* 2 4 Die ausgeloſten Stücke werden vom 1. Januar 1934 ab mit einem 3 in ihrem lustigen Aufgeld von 27%, alſo mit RM. 2 040. bezw. RM. 1 020.— bezw. 5 ausgelassenen Stück 5 0 Der Esel ist los Von den bisher ausgeloſten Teilſchuldverſchreibungen ſind die Einlöſungsſtellen ſind: ., 510.—( Rc 1/2790 kg Feingold; vergl. 8 8 der Anleihebed.) Karten 80 Peg. bis Mk..— folgenden Nummern noch nicht zur Einlöſung eingereicht worden: in Mannheim: Deutſche Bank u. Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Manuheim, Lassen Sie sich unverbindlich e i annheimer Ronzeridirexllon unsere Riesen-Auswahl zeigen! Ä 2 Oktober n Montag — 5 8 mit Verlängerung eingelöſt werden. Mit den Teilſchuldverſchreibungen ſind die ſpäter Votverkauf Heckel, 0 3, 10 n 2 8 Reihe A Nr. 99, 154, 477, ſällig werdenden Zinsſcheine einzuliefern, andernfalls wird der Betrag der fehlenden Zinsſcheine am Kapitalbetrag gekürzt. Eintritt 30 Eintritt 30 Tilmann, p 7, 19. Verkehrs- 8 3 Vereln N 2. 4. Ress en Reihe B Nr. 578, 640, 799, 987, 989, 1004, Reihe G Nr. 1279, 1293. Trrrrrrrrrrrrrrrrrrrrer 77 24, ontober 5 Dlensiag abends 8 Uhr Natienal- Theater ea N ind A e in Frankfurtb a. Mi.: Deteſhe dart un Diston ko Geſellhaft Silit Mannheim 1. ammermusika Smd bonrertulrektion E. 1 5 110328 R U 2 H d J 4 N 2 25 Q N 2 t e tt Donaueſchingen, im Oktober 1933. Der Vorſtand. Vormittagsveranstaltung Aus Nafa--Alibclen big „Musik un d Gebärde“ Darstellung von Opernszenen Einführende Worte: Dr. Otto Erhardt Anfang 11,30 Uhr Ende etwa 13,15 Uhr Sonntag, den 15. Oktober 1933 Vorstellung Nr. 47 3. Vorstellung für Erwerbslose ohne Kartenverkauf Nachmittagsvorstellung Sd au 1 oder Der Menschenschutz verein Komödie in drei Akten von Robert Walter Regie: Hans Carl Müller Anfang 15 Uhr Ende 7 Uhr Mitwirkende: Ernst Langheinz. Hermine Ziegler Annemarie Schradiek- Hans Finohr Erwin Linder— Joseph Offenbach Streichquartette: Beemoven Op. 16 Nr. 6, Op. 59 Nr. 2 Sudert Op. posthum, der Tod und das Rädohen Karten Mk..— bis.50, fur Abongenten 25% Ermählgung, b. Heckel, 0 3. 10. Buohhdlig. Dr. Tillmann, P 7. 19 Mannheimer Konzertdirektion Helnz Hoffmeister, R 7,32 5 180 E. 850 0 K Annahme von Bareinlagen Verwaltung von Wertpapieren Hinterlegungsstelle für Mündelvermögen Vorsorgen meine Damen für Kühleres Wetter! Warme Untewsche für Henen Warme Unterwäsche für Kinder Wäatme Socken Woerme Strümpfe Warme Strickschlüpfer deer Licht—— I mal hellere 1 Ackermann's Weinstube beleuchtnnn oder„ zum„goldenen pfauen“, P 4, 14 Stromerſparnis. Paßt abe a dane Hübe Wein mit Zwiebelkuchen ag lebensnle zum Vertrieb von echtem Odenwälder Bauern⸗ N kunfts: Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntniz * 2 Men ,, 2 5 f mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen e e 3 Ulli 5 Uunen bmiesen bei dem Bezirksamte oder dem Herrn Ober⸗ , e 5 5 bürgermeiſter binnen 14 Tagen vom Ablauf dez kanntmachung enthaltende Amtsverkündigungs⸗ blatt ausgegeben wurde, a e alle nicht auf privatrechtlichen Titeln eruhenden Ein⸗ wendungen als verſäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor In⸗ krafttreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft beſonderer privatrechtlicher Titel an den öffent⸗ lichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffent⸗ lichen Waſſ als dem öffentlichen Recht angehörige Nutzungs⸗ ſetzes) und daß daher auf ſolche Rechte ſich falls als ausgeſchloſſen gelten. der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien detz Be⸗ zirksamts und des Herrn Oberbürgermeiſters zur Einſicht offen. Mannheim, den 12. Oktober 19g. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV. Verſteigerungsanzeige. in ſeinen Dienſträumen Mannheim, N 6. 5/0, die Grundſtücke Lit. J 6 Nr. 5, 12, 13/17— Jung⸗ buſch⸗Garage—. Die Geſamtſchätzung beträgt RM. 200 000.—, mit Zubehör RM. 201 238.—. Imnimors Hlgem.-Pngel.-Verkilg.-Agtal beseitigt Wanzen, Käfer usw. u, voller Garantie. Spez. Ausgasung gegen Wanzen, neuestes Verfahren- Sies Ph. Schifferdecker, F 3. 3, Telephon 325 07 Angebote mit Preis pro ebm unt. 2 0 72 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 2945 aal brot. Angebote unter Q D 198 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11844 Hühneraugen sehn dich an, Hühneraugen tun dir weh, U* 11 „Hühneraugen-Eebewoh Hühneraugen löst vom Zehl *) Gegen FHohneraugen und Horaheut Blechdose(8 Pfſaster) 68 Pes in Apotheken und Drogerien Warme pfinzeßbtöcke Willy Birgel— Lene Blankenfeld — Warme fHemdhosen Noderne Stefickkleſdung Vera Spohr— Klaus W. Krause Bum Krüger Bazlen, Paradeplat Sonntag, den 15. Oktober 1933 Vorstellung Nr. 48 Miete I Nr. 5 Sondermiete H Nr. 3 Die Zadberſlöte- haftes zurück. 75, ö U eichtige Wafen zu richtigen Pfeisen! 7891 — Odawara ö ö .20,.50. Sichtbar im Schaufenſter. B2919 JJ Menn oftnopädische Schuhe Gang Große Oper in 2 Aufzügen v. Emanuel Schikaneder Musik von Mozart Musikal. Lig.: Philipp Wüst— Regie: Richard Hein Anfang 19,30 Uhr Ende 22,30 Uhr Mitwirken de: Heinrich Hölzlin- Heinr. Kuppinger Wilhelm Trieloff- Philipp Schäfer Hugo Voisin Lotte Fischbach Erika Müller Hedwig Hillengaß- Erna Neumann- Irene Ziegler- Christian I Könker— Gussa Heiken— Fritz ne l 2185 gumnaskik huthmik Tanz Fensterschelhen, Autoschelden, Glasdächer, Spfegel Bartling Helma Dick- Lucie Rena Nora Landern Cn ten Hallstroem Dorothea Perlhöfter 18 8 e. Te- Spitzen einsigartig, staubfrei / pfd. 90.10,.20,.40 Greulich, M 4, 13. bumper Meczera Mannheim, 0 3, 42 Ludwigshafen, ssmarcksfrage 49 Morgen: 0 i Anfang: 20 Uhr Beginn des Unlerrichts 15. Oklober— i oder ber Menschenschutzwerein N 2, 12 Ufterrichsrem N 2, 12 4 28 8 geschulte Schwester N eues Th ea 8 er Privef: Hasrdisir. 18, Fernsprecher 222 23 15 Verne kuigtenepfe 1 5 1 5 30 8 8 ö 2. Hochgewalkte Brandsohle. jede Kaufverpflichtung wird die 1 N ngarten 5 3jͤ˖ͤ 3 3. Federndes Stahlgelenk. e en ster das 113880% 5 3 1 451 5 1 5 e D. 55 B. 1 erläutern und für den speziellen onntag, den 15. ober 35 13 1 5. Breiter Ballen, enge Ferse. A ie passenden Schuhe anempfehlen, „ de b. 6. Besondere Metallstütze D. R. P. 5 Vosstelune Nr. übt. Hochschule für Musk ud Theater f. Blas tech Fichanterlage b. f. G. l Gold. Med. Hyg. Ausst. Dresden Heiual- aunheim l, Montag, 16. Oktober, 20 Uhr Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann au der Binn 5— g 8 5 r zugelassen). egie Karl Vogt 5 Anna Bahr-Mildenburg(AHünchen) Ka 7 Sreulich Alleinverkauf: Anfang 20 Uhr e eee Dienstax. 17. Oktober, 20 Uhr Mitwirken de: a N bürgt für Qualitätsarbeit Far i ne Resten Ans: Beginn der Rednerschule und Sprechkurse — 5 Schradiek Lene Blankenfeld(K. Vogt) 8 spenglerel— Installatienen Schuhhaus Hermine Ziegler— Eritz Schmiedel Freitag, 20. Oktober, 19.30 Uhr Sanltiäre Anlagen Hans Finohr— Willy Birgel Joseph Beginn der Orchesterübungen Beleuchtungskörper 11285 Oſtenbach- Ernst Langheinz Erna Stephan- Hilde Rathke- Exa Bubat Tapellmeister Borurkal. 2 Einladung! r Vom 16. bis 2, Oktober unverbindliche Beratung durch Wer erstellt eine Einfrieuigung aus Beton?“ — Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Be. erläufen begründeten Rechte nunmehr rechte zu betrachten ſind(8 113 Satz 2 des Ge⸗ ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vorgebracht werden, eben⸗ Die Beſchreibungen und Pläne liegen während Am 28. November 1933, vormittags 9 Uhr, ver⸗ ſteigert das unterzeichnete Notariat Mannheim 37 Notariat 7 als Vollſtreckungsgericht. ö f Ma mittel unſchei Rhein im Bi ohne g ihm in die ſeh prot Glaub. Schickſ. lung ihre S wieder punk europä hunder Ebe Ende loſem zeichne Entwie Stadt h hältnis andern Zunftb werbef auß e ſchnit Nach Stadtg empor! und F mit de Ausſich Verwie Bürgen Wohn ſchaft mochte. hei m alſo ni Genero beſtimn die anz ren un Dar ſtörung weg de 1652 di gig Karl! ungen Anblick 1 2 it Gunſt Hur Handwerker⸗Werbewoche vom 15. bis 21. Oftober 1035 SOD EEEETLA EH PEER NEUEN MANNHEIMER ZET TON NN F AH oA 7533 —ůů— — Gewerbefreiheit oder Funftzwang? Mannheim, die Stadt des Barock, kennt keine mittelalterliche Zunftüberlieferung. Mannheim, das unſcheinbare Fiſcherdörfchen am Zuſammenfluß von Rhein und Neckar, hat von ſeinem erſten Erſcheinen im Buch der Geſchichte an faſt tauſend Jahre lang ohne große Wandlungen beſcheiden fortbeſtanden, bis ihm im Jahre 1606 zugleich mit ſeiner Stadtwerdung die ſehr zweifelhafte Rolle eines Bollwerks der proteſtantiſchen Union, einer Trutzfeſte gegen Glaubens⸗ und Landesfeinde, auferlegt wurde. Dieſes Schickſal beſtimmt Mannheims Sonderſtel⸗ lung unter den deutſchen Städten, deren manche ihre Sendung bereits längſt erfüllt hatte, als hier—. wiederum hundert Jahre ſpäter— ein Mittel⸗ punkt deutſcher Kultur entſtand und der europäiſchen Geiſtesgeſchichte des achtzehnten Jahr⸗ hunderts unvergängliche Denkmäler geſetzt wurden. Eben dieſe hundert Jahre aber, deren Anfang und Ende von furchtbaren Kriegsläuften, von namen⸗ loſem Elend und grauenhafter Zerſtörung gekenn⸗ zeichnet ſind, umfaſſen auch einige Jahrzehnte ruhiger Entwicklung, die dem hiſtoriſchen Antlitz unſerer Stadt höchſt eigenartige Züge eingeprägt und dem ver⸗ hältnismäßig jungen Mannheimer Handwerk die in andern Städten aufbewahrten vielhundertjährigen Zunftbriefe, Wappen und Kunſtſchätze frühen Ge⸗ werbefleißes durch einen kulturpolitiſch außerordentlich bemerkenswerten Ab⸗ ſchnitt der Stadtgeſchichte erſetzen mögen. Nach dem Willen ſeines Gründers follte das junge Stadtgebilde zu„einer Feſte der Freiheit“ emporwachſen; es ſollte in beſonderen Privilegien und Freiheiten einen Ausgleich dafür haben, daß mit dem Bau der Feſtung Friedrichsburg auch die Ausſicht auf leidvolle Einbeziehung in kriegeriſche Verwicklungen gegeben war, denen ſich der ruhige Bürger, wenn er ſchon die neue Stadt zu ſeinem Wohnfitz wählte, nur bei entſprechenden wirt⸗ ſchaftlichen Vergünſtigungen ausſetzen mochte. Die dreizehn Artikel des erſten Mann⸗ heimer Stadtrechts vom Januar 1607 waren alſo nicht zuletzt als eine Art von Lockſpeiſe und Zu⸗ kunftsmuſik gedacht. Sie ſtellten gewiſſermaßen das Generalprogramm dar, dem weitere Ausführungs⸗ beſtimmungen folgen ſollten,„uff den fall ſich dann die anzahl der Bürger und Inwohner diß orts meh⸗ ren und zunehmen würd.“ Damit aber war über die Zeiten der erſten Zer⸗ ſtörung und des dreißigjährigen Kriegselends hin⸗ weg der Boden geebnet, auf dem nun im Jahre 1652 die für ihren Zeitabſchnitt unerhört groß⸗ zügig gedachten Privilegien des Kurfürſten Karl Ludwig weiterbauten. Ideale Anſchau⸗ ungen von Volkswohlfahrt,— dazu der jammervolle Anblick des verwüſteten Pfälzer Landes und ein ſchlechthin modern zu nennendes Gefühl für die Vorausſetzungen eines gedeihlichen Wiederaufſtiegs mögen den Fürſten und ſeinen Hauptratgeber CElig⸗ net beſeelt haben, als ſie der Handelsfreiheit und dem Zollprivileg das für damalige Zei⸗ ten erſtaunliche Recht der Gewerbefreiheit zugeſellten. Artikel 12 der kurfürſtlichen Privilegien von 1652 beſagt demgemäß ausdrücklich:„Kein Handwerk oder Handwerkleut ſollen zu Mannheim unter Zünften ſtehen, ſon⸗ dern mag ein jeder allda arbeiten nach ſeinem Belieben und zwar mit ſoviel Knechten und Inſtrumenten, als er gut finden wird.“ Wie einſchneidend für das Geſchick einer Stadt dieſe Ausnahmeregelung ſein mußte, erſieht man aus der bedeutſamen, oft vorherrſchenden Stellung, die den Zünften überall in anderen deutſchen Städ⸗ Das Mannheimer Handwerk im ten eignete, wo jedem ehrlichen, bürgerſeſſigen Hand⸗ werker ſtrengſter Zunftzwang geboten war. Die älteſte deutſche Zunft, von der wir noch aus den Tagen ihres Entſtehens Kunde haben, iſt die Fiſchhändlerzunſt in Worms. Sie wurde um 1107 als„Einung zum Betrieb des aus⸗ ſchließlichen und vererblichen Fiſchverkaufs durch 23 Fiſchhändler“ von dem regierenden Biſchof Adelbert genehmigt. Noch früher, ſchon um das Jahr 1000, haben die Mainzer Tuchweber eine zunft⸗ 2 d 4. 8 f esc Phrſamen ˙flürſtlichen⸗ Hinfees geg , eee. e, eſidenh Stadfenar eee nnn DPD n 2 1 N 2 7 2 0 5 2 2 5 bestes N 5 2 — ä ee A er eee e e ee ese worne und andere deiſten Wandwercks derer= allh ier in derehtur⸗ inheim b. 8 fand.. e Aae, N fg, e, de, de, eee e eee. an, me e- 0 5 gelechee, g e, mee, F., e me.. Ste, Ne, ue. ee, 2., r ede gen g e ee, A. ,,,,. Au ib Geſch worne M eiſter⸗ N Dneiſter wo der geſell gearbeifet 2 ee e, Hes h, 2— 5.* 4. e. 2 e * Jahrhundert der Stadtgründung ſchießen von 1592 waren nicht weniger als 277 Ge⸗ werke in einer Geſamtſtärke von 5500 Mann be⸗ teiligt. Ohne erſt auf die höchſt wichtige verwaltungs⸗ und ſteuerrechtliche Seite des Zunft⸗ weſens näher einzugehen, können wir ſchon aus dieſen wenigen Stichproben erkennen, daß Kuxfürſt Karl Ludwig ſeiner guten und getreuen Stadt Mann⸗ heim mit der Zunftfreiheit letzten Endes ein rechtes Danaergeſchenk machte, auf deſſen Beſeiti⸗ 55555 2 71 * 2 eſchcigen hiemit daß gegenwaͤrkiger Helell e 25 ge, 959 20 A2. 26. ec u, gr mee. CC cc E ale, a l, le en ae,. ,: ee, e Mannheimer Gesellenbrief mit Stadtansicht und badischem Wappen. Kupferstich von F. Wolf, 1803, nach dem Uebergang Mannheims an Baden. Ausgestellt am 22. Juli 1804 von der hiesigen Schreinerzunft für Ludwig Ursinus aus Neckargemünd über seine in Mannheim verbrachte Arbei Original im Städtischen mäßige Verbindung gehabt und nahmen als geſchloſ⸗ ſener Handwerkerſtand von großem Reichtum einen mächtigen Rang innerhalb der Bürgerſchaft ein. Die „Brüderſchaft der Bettziechen weber“ in Köln wird 1149 von den ſtädtiſchen Behörden beſtätigt. Welche weit über die Grenzen der eignen Zunft⸗ gerichtsbarkeit hinausgehende Macht die Zünfte auch als Teil der öffentlichen Gewalt im Stadtregiment ausübten, zeigt vor allem die Mitwirkung der zünf⸗ tigen Körperſchaften am Wehrdienſt. Von dem trefflich gerüſteten und geübten Heer bann der Nürnberger Zünfte wird berichtet, daß beim Einzug Kaiſer Maximilians im Jahre 1570 rund fünftauſend nach Gewerben geordnete Reiſige unter dem Befehl ihrer Zunfthauptleute zur Begrüßung der Heiligen Römi⸗ ſchen Majeſtät aus⸗ rückten. Und an dem Umzug beim großen Nürnberger Stück⸗ Die im ganzen deutſchen Vaterlande von unſerem Führer Adolf hitler veranſtaltete tszeit. Schloßmuseum, Mannheim gung die Handwerker alsbald mit allen Mitteln zu drängen begannen. Denn wie ja ganz allgemein ein Zuſtand völliger Gewerbefrei⸗ heit von den Ständen nur ertragen werden konnte, ſo lange eine Stadt in raſchem Emporblühn mehr Kräft brauchte, als ihr zugeführt wurden, ſo mußte der einmal eingetretene Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage oder gar ein Ueberſchuß an handwerk⸗ lichen Arbeitern alsbald peinlichſte Uebelſtände zur Folge haben. Der Wunſch nach Sicherung des Arbeitsfeldes, nach Beſeitigung unliebſamer oder unlauterer Konkurrenz, dann aber vor allem auch der Wunſch nach genoſſenſchaftlicher Vertretung über das Weichbild der Stadt hinaus ſind die aus⸗ ſchlaggebenden Geſichtspunkte für den Kampf der Man nhei⸗ mer Handwer⸗ ker um Befrei⸗ u ng von deen Privilegien. handwerkerwoche vom 15. bis 21. Okt. 1033, ä Schneider kann aus der Linſternis Maße erfüllt. Kommiſſariſcher Präſident der deutſchen handwerk in gewaltiger Weiſe zum Aus⸗ oͤruck gebracht werden ſoll, wurde überall mit gro⸗ ßer Begeiſterung und hoffnungsvollem Blick in die Fukunſt aufgenommen. das Handwerk, das faſt am Abgrund geſtanden hat, will Arbeit, Brot und Leben, damit es ſich wieder emporarbeiten Sonnenlicht eines neuen ſchaffenden Deutſchlands. Wenn dieſer Notſchrei bei allen deutſchen volks⸗ genoſſen, ſtaatlichen, ſtädtiſchen und Gemein de⸗ behörden Widerhall und Lerſtändnis findet und dem Handwerk Arbeit verſchafft wird, dann iſt der ZIweck der Handwerkerwoche im weiteſten Friedrich Stark Nebenſtelle Mannheim in der oe verbundenheit der Regierung mit dem Da weder Rat noch Meiſter es mit dem Kurfür⸗ ſten verderben wollten, umging man das heikle Ge⸗ biet mit aller möglichen Diplomatie: man mied die unliebſame Bezeichnung„Zunft“ und ſprach von „Handwerken“, deren Satzungen der Rat im Hin⸗ blick auf kurfürſtliche Huld und Gnade nur mit zahl⸗ reichen papierenen Windungen beſtätigte. In einer uns erhaltenen Handwerksordnung der Schneider von 1665 heißt es denn ausdrücklich, daß die Privilegien keineswegs„gekränkt“ oder den Schneidern„einige Zunft⸗ oder beſchwerliche Hand⸗ werksartikel aufgebürdet“, vielmehr lediglich„eine gute Polizei freiwillig von ihnen eingeführt werden“ ſollte. Das gleiche Lawieren zwiſchen notwendigem Schutz des Handwerks und Rückſicht auf den Willen des fürſtlichen Herrn zeigt auch eine Schu hma⸗ cherordnung desſelben Jahres. Sie beleuchtet zudem in aller Deutlichkeit den Kampf um die Anerkennung nach außen. Hatte ſchon die Regierung ſelbſt in einem Erlaß an die Oberämter Maßnahmen zu treffen verſucht, damit die Mann⸗ heimer Handwerker auswärts nicht als„Unzünf⸗ tige ſchimpflich und verächtlich trak⸗ tiert würden“, ſo betonen die Schuhmacher wie⸗ derum, daß ihr Zuſammenſchluß unter anderem auch weſentlich der Beſeitigung„aller Mißſtände, Ver⸗ achtungen und Verkleinerungen, inſonderheit aber den auf fremden Jahrmärkten entſtehenden Be⸗ ſchimpfungen“ gelten ſolle. Von jedem einzelnen Mannheimer Handwerk ſteht zu vermuten, daß es den gleichen Kampf gegen die zahlloſen, zeitbedingten Schwierigkeiten der Zunft⸗ freiheit geführt hat und in Bi ndungen hinein⸗ ſtrebte, die der perſönlichen Tüchtigkeit und Be⸗ triebſamkeit des einzelnen wohl gewiſſe Schranken auferlegten, durch Schutz einer genormten Mittel⸗ mäßigkeit und ſtraffen Organiſation jedoch auch wirt⸗ ſchaftliche Sicherheiten bot, ohne die ein ſtetiges Em⸗ porblühen des Handwerks immer wieder in Frage geſtellt ſein mußte. Im Jahre 1680 war Kurfürſt Karl Ludwig geſtorben, der ſchroffſte Widerſtand gegen eine Be⸗ ſchränkung der Privilegien gebrochen, zugleich unter einem ſchwachen und verſchwenderiſchen Nachfolger das große, freiheitlich empfundene Werk eines für ſeine Zeit übermodernen Stadtrechts ohnehin viel⸗ fach in Frage geſtellt und durchlöchert. So tat denn im Jahre 1686 der Rat der Stadt Mannheim den erſten Schritt zu einer allgemeingültigen Regelung und heſchloß in geſchickter Vieldeutigkeit,„damit künftighin die kurfürſtlichen Befehle und Verord⸗ nungen den Bürgern und Einwohnern beſſer bekannt gemacht und publiziert werden können, ſollen die⸗ ſelbigen in gewiſſe Zünftegeteilt und thnen in denen dazu beſtellten Orten publiziert werden.“ Kurfürſt Philipp Wilhelm der erſte Be⸗ herrſcher der Pfalz aus dem Geſchlecht der Neu⸗ burger, ſetzte dann wenige Jahre ſpäter den Schlußſtrich unter dieſe deltſamen Mannheimer „Ständekämpfe“, die man wahrlich als Unter neh⸗ mungen mit umgekehrten Vorzeichen anſprechen kann. Doch als nun endlich die rechte Form gefunden, ſchien, die eine ruhige Entwicklung des Handwerks hätte gewährleiſten können,— da brach jenes entſetzliche Unheil über die Pfalz herein, das wir unter dem Sammelbegriff der„Rau b⸗ kriege Ludwigs XIV.“ kennen. Mannheim ſank ein zweites Mal in Schutt und Aſche; Handel und Gewerbe waren auf Jahrzehnte hinaus vernichtet, und erſt mit dem um 1720 einſetzenden Aufſchwung der leidensgeprüften Feſtung und ihrer Erhebung zur kurfürſtlichen Reſidenz beginnt auch für das Handwerk eine neue Zeit, in der es ſich ohne beunruhigende Vorrechte, in bürgerlicher Selbſt⸗ genügſamkeit dem großen Schickſal der Karl⸗ Theodorzeit einfügte. M. Bertram. A Holsschinttte von joat Ammann 1588 der Verzweiflung an das .5 ———— 5 D DA Badiſchen handwerkskammer 9 2 II 5 r 8 ä ä— ů S 8—— e eee 1 7 1 10 —— —— 3 . ee —ũ— 14. Seite Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Anzgabe Samstag, 14. Okt. Sonntag, 18. Okt. 1 Richard Schönfelder: Die letzten Vorbereitungen zu dem großen Geſtzug, der die Mannheimer Han dwerks⸗ Werbewoche glanzvoll einleitet, ſind getroffen. Wenn ſich morgen die Menſchenmaſſen in den Stra⸗ ßen drängen und die farbenreichen Gruppen und die formenſchönen Wagen bewundern, dann darf 855 Einzelne nicht unterlaſſen, ſich zu vergegenwärtigen welche Opfer an Zeit, Geld und eifrigſter Mitarbeit notwendig waren, bis der Zug ſich in Bewegung ſetzen konnte. Wir ſagen nichts unbekanntes, wenn wir feſtſtellen, daß es dem Mannheimer Handwerk nicht gut geht. Hat es doch unter der Wirtſchaftskriſe, die nach kurzer Scheinblüte einſetzte, in ganz beſon⸗ derem Maße zu lieben. In dieſer Zeit, die der In⸗ flation folgte, bildeten ſich Gewohnheiten heraus, die das deutſche Volk heute nicht mehr ertragen kann und deshalb nicht mehr dulden darf. Es iſt nicht ſchwer, die Dankbarkeit für die ungewöhnlichen An⸗ ſtrengungen, die das Mannheimer Handwerk in ſchwerſter Zeit mit der Schaffung des Feſtzuges an den Tag gelegt hat, in einer Weiſe zum Ausdruck zu bringen, die den Nachweis liefert, daß ſich der Mann⸗ heimer Bürger ſeiner Pflicht nicht entziehen will. Wenn man ſich nach den Wünſchen und Forderun⸗ gen erkundigt, die geeignet ſind, das Mannheimer Handwerk aus der heutigen Not neuer Blüte ent⸗ gegenzuführen, ſo hört man, daß ein Hauptübel die Schwarzarbeit iſt, der, wie wir erſt Hieſer Tage berichteten, von der Stadtverwaltung der ſchärfſte Kampf angefagt iſt. Es muß bei der Bevölkerung in Fleiſch und Blut übergehen, daß keine Arbeit— und wenn ſie noch ſo geringfügig iſt— einem Handwerker übertragen werden darf, der ſich in ſeiner freien Zeit als Geſelle einen Ne⸗ benverdienſt verſchaffen will, oder einem Erwerbs⸗ loſen, der Unterſtützung bezieht. Hier iſt das Mitleid am unrechten Platze, weil die Allgemeinheit geſchädigt wird. Man muß ſich vor allem ver⸗ gegenwärtigen, daß der Schwarzarbeiter keine Steuern für die ausgeführte Arbeit zahlt. Man komme uns nicht mit dem Einwand, daß es ſich in den meiſten Fällen um geringe Beträge handelt, die der Schwarzarbeiter einſteckt. Auch 0 kann man das Sprichwort anwenden:„Viele Wenig geben ein Viel!“ Der Handwerker wird für jeden Auftrag, auch den kleinſten, dankbar ſein, weil er ſich ſagt, oͤaß in einer Zeit, in der der Pfennig wieder zu Ehren kommt, auch Arbeiten ins Gewicht fallen, die nur einige Mark koſten, weil die Maſſe ſolcher Auf⸗ träge unbedingt zur Ankurbelung der Wirtſchaft bei⸗ tragen muß. Es gibt auch in Mannheim noch Hausbeſitz er, die ſich dies zu Herzen nehmen müſſen. In den Jahren nach dem Kriege iſt die Unſitte eingeriſſen, Hausverwalter einzuſetzen, die nebenberuflich im Hauſe alle möglichen Arbeiten ausführen. Mit dem Auflegen von Erſatzſcheiben in Waſſerleitungs⸗ hähnen fing es an und ſetzte ſich fort bis zum Her⸗ ſtellen von Neuanſtrichen an Vorgartengittern und anderen Hausteilen. Schloſſer⸗, Spengler⸗, Maler⸗, Schreiner⸗, Maurer⸗, Dachdeckerarbeiten uſw. werden von den Hauswarten ausgeführt. Nicht allein, daß die Handwerksbetriebe dadurch unbeſchäftigt bleiben und unter dem durch die Schwarzarbeiter ausgeüb⸗ ten Preisdruck leiden, auch der Hausbeſitzer kommt zu dem Trugſchluß, daß die Preiſe des Handwerksmeiſters überſetzt ſind, weil der Schwarzarbeiter ſelbſtverſtändlich viel billiger arbeiten kann, weil er keine Steuern und Sozialab⸗ gaben entrichtet. Der Hausbeſitzer trägt deshalb auch in Mannheim zur Beſſerung der Lage des Hand⸗ werks bei, wenn er ſich entſchließt, ſelbſt die kleinſte Arbeit im Hauſe von dem allein dazu berufenen Handwerksmeiſter ausführen zu laſſen. Aber auch im Handwerk eſelbſt muß immer mehr der Grundſatz ſich durchſetzen, daß Gemein⸗ nutz vor Eigennutz geht. Dann werden ſehr bald die Klagen verſtummen, daß ſich aus wär⸗ tige Firmen hier Aufträge verſchaffen, weil ſie Billiger als die hieſigen Firmen kalkulieren können, da ſie ihre Arbeiter auch zu niedrigeren Tarifſätzen entlohnen. Hier muß die Mannheimer Archi⸗ tektenſchaft eingreifen und den außerhalb der Fachvereinigung ſtehenden wilden Konkurrenten das Handwerk legen, die ſogar mit Schwarzarbeitern an⸗ rücken. Der Oberbürgermeiſter, dem dieſe Zuſtände ſelbſtverſtändlich nicht unbekannt ſind, trägt ſich mit der Abſicht, einen Ausweis einzuführen, der be⸗ ſcheinigt, daß jeder Arbeiter ordnungsmäßig beſchäf⸗ tigt iſt. Aber auch hier muß und darf die Bürger⸗ ſchaft nicht verſagen; ſie darf nur Architekten eine Ar⸗ beit übertragen, die hier anſäſſig ſind, und die die ünſche des Schwarzarbeitern liefern. Wertarbeit iſt zwar teu⸗ rer, aber ſie macht ſich bezahlt, würdiger Weiſe ausgeführt wird. In dieſer Richtung bewegt Einführung einer ganz Deutſchland. ſich ja auch die Abſicht Handwerkerkarte Da dieſe Karte noch nicht ſo bald in den Beſitz des Handi verkers 5 gelangen wird, iſt ge⸗ plant, e. Berufsaus weis f Handwerkskammern aus⸗ geſtellt wird Die Aushändigung ſoll davon abhängig gemacht werden, daß der Handwerker ſich dem Spruch eines von der Handwerkskammer errichteten Ehren⸗ kunft Maßnahmen 3, die auf Inſtandſetzung von bäuden in großem Maßſtabe abzielen. gungen ſind ja auch ſo ungewöhnlich günſtig, daß Handwerk angeſichts Hure ben inte= Srſe hm ur Meiſſer Ein herrlicher Tag läßt ſeine Sonnenſtrahlen auf die feſtlich geſchmückte Stadt ſtrahlen. ſind mit Girlanden durchzogen. ſtehen links und rechts Birkenbüſche vor den Türen. Und an dieſem Tag, am Vormittag, torkelt nach alter Gewohnheit Brauknecht Sens die Hauptſtraße hinab, an jedem Krug von neuem haltend, um die durſtige Kehle mit Bier zu netzen. Jahr, aber das Zunftfeſt iſt ihm ganz und gar ge⸗ hörig. Und in den Häuſern iſt ein Putzen und Schnei⸗ dern der ehrſamen Bürgerfrauen: Die Straßen Vor den Häuſern ken. Sonſt trinkt er wenig im „Erſchienen war Der Fürſt hat die Genehmigung zum Aufzug der Innungen im„Holzlein vorm Tore“ erlaubt. Jubel, in der Reſidenz. ihre Geſellen haben ſich für heute von aller Arbeit be⸗ freit und laſſen ſich aus den mächtigen e und Truhen die feſtlichen Kleider hervorſuchen. nungsfahnen werden aus den Verſtecken geholt 1285 bekommen neuen Glanz in der Sonne. 6 die Geſellen ziehen ſich ihren ſchönſten Feiertagsſtaat Eine feſtliche Freude Jubel herrſcht Die Meiſter unſichtbar die all! lannheimer Hand Hausbeſitzer zögern ſollte, ſich die Vorteile zu ſichern, die die Millionenaufwendungen des Hier iſt der richtige Weg iitgeſchlagen⸗ der Reichsrgierung Ge⸗ iſten. zum Ziele führen muß, wenn der geleiſtet wird. Daß das Vertrauen in das Handwerk zurückkehrt, beweiſt der B Innungsverſammlungen. Bis glieder ſtellen ſich ein, ein Beweis Handwerksmeiſter mit neuer Zuverſicht in die Zu⸗ blickt, 8 ö e Hitler ſich wie beim Bauernſtand dafür einſtzt, daß Handwerks wieder Wirklich⸗ die wir in den vor⸗ folgſchaft der goldene Boden des Wenn die Gedanken, ſtehenden Ausführungen entwickelt haben, 2 gut der Mannheimer Bevölkerung werden, dann wird dies die„„ werks⸗Werbewoche ſ keit wird. e 55 F 115 ſeun 10 . mo Mannheimer Gesellenbrief mit Rocailleumrahmung, Stadtansicht und kurpfälzischem Wappen, Radierung um 1760. Ausgestellt am 11. Oktober 1790 von der hiesigen Spengler und Flaschner- zunft für Friedrich W helm Winter aus Leipzig über seine in Mannheim verbrachte Arbeitszeit. Original im Städtischen Schloßmuseum, Bild eines alten Junftfeſtes Nach Berichten aus einer Innungslade Gaſſen⸗ Volk miſchen, oder blonden Bürgermaid reden zu können. Denn der Eltern Aufſicht iſt ſtreng, damit kein Unrecht in der Familie geſchähe. Und nun ſchlägt es vom Kirchturm 2 Uhr, ſchlägt Der Türmer dort oben hat die Wimpel Wie weh iſt ihm das, heute nicht mit dabei ſein zu dürfen, aber das Geſetz der Stadt ver⸗ langt, daß er gerade heute achtſamer ſein müſſe auf Feuer und Feind denn je. halb 3 Uhr. herausgeſteckt. Jede Innung verſammelt ſich in einem Hauſe. Manche Meiſter oder Geſellen ſind bewehrt; ft werden die Innungsfahnen Nabler, die Schuſter, die Bäcker, die Gewandſchneider, die Böttcher, die Brauer. Ehrenmeiſter mit langen, 2551 Fleiſch und Wurſt von Fleiſch und Wurſt ſind hochwertige Vollesnahrungsmittel. Ihre Herſtellung, Bearbeitung und l r eine grändſche hand⸗ werkerliche Ausbildung und jahrelange Erfahrung. Nur das Sleiſchergewerbe iſt in der Lage, tüchtige Fleiſchergehilfen und Wurſtmacher heranzubilden. An unzählige Geſetzesbeſtimmungen, an Reichs-, Landes- und Poltzeiverordnungen gebunden, umſchließt der Beruf 5 5 ſelbſtändigen Fleiſchermeiſters auch die Mitarbeit an der Geſunderhaltung unſeres Volkes. Sein Beruf iſt verantwortungsvoll, weil ſeine Erzeugniſſe peinlichſte Sauberkeit, größte Reinlichkeit verlangen. Das ſollte jede 0h . frau und jeder Vollesgenoſſe beim Einkauf von Fleiſch und Wurſtwaren ſtets bedenken. daß Fleiſch und Wurſtwaren nur beim ſelbſtändigen Sleiſchermeiſter gekauft werden ſollen, vollauf berechtigt. Er bemiht ſich um die Herſtellung hochwertiger Fleiſch⸗ und Wurſterzeugniſſe, verkauft dieſelben in ſauberen Verkaufsräumen und iſt in 7 55 Weiſe 1 den Wünſchen und Bedürfniſſen einer anſpruchsvollen Kundſchaft gerecht z werden. Fleiſcher-Innung Mannheim und die in iur zufammengelchloflenen 270 Fleiſchereflabengefmafte erks Reiches gewähr⸗ Mannheimer dafür, daß der Feſtgabe zur n br ⸗ e Handwerks derer e irn. 112 has Necla 5 in f 0 20 Nut alk, 2 hen it ubrit Arſfindene ind ſirß ſolrhrr. Zeiſ uli. r fit e cel Huf. und delihullien unſtux, ſtunflielie Diſif. Dlleiſtrrr. dirſtit, zuforprru nrsirmtud er nchen wollen. . Reurßzerfef. Mamßrüm ben cue. Erwartung kommender Dinge ſpannt ſich von Giebelhaus zu Giebelhaus. An Mittagsruhe iſt an dieſem Tage nicht zu den⸗ Ueberall wird noch genäht und auch geſchimpft. Alles Erregung! Erwartung! Feſt der Zünfte! Hohes Feſt des ehrfamen Handwerks. wenn ſich auch hier die Herren vom Adel gern unters mit der ſchwarzbraunen ein Stelldichein Ganz bürgerlick, herangetragen! Wer weiß die Innungen wallenden Bärten er! Darum iſt auch die Forderung des Gewerbes, 2 dabei, trotzig das Haupt emporgereckt, ſelbſtbewußt Handwerkerſtolz! Und gegen 3 Uhr verſammeln ſch die Innungen zumgroßen Zuge auf dem Mark platz. Die Frauen und Mädchen ſtehen in feſtlicheg Kleidern herum; eine beſſer geputzt als die andere; die andere neidiſch ſehend auf dieſe, daß ſie ein beſſe N res und bunteres Gewa habe. Frauenartl Kinder ſchreien dazwiſchen. Einige vom Biergeiſt ein, geſalbte Meiß ter kommen noch im letzten Augenblit zurecht, ehe ſich der Zug in Bewegung ſetzt. Tromm. ler und Pfeifer voran. Voll Stolz marſchieren die Innungen; aus manchem Hauſe werde n Blumen und Tannengrün auf die ehrſamen Meiſter herabgewor fen. Junge Mädchen ſehen ihren ſchmucken Geſellen im Zuge, der ſie bald an den Altar der Stadtkirche führen ſoll. Sie fühlen den beginnenden Stolz der Frau Meiſterin in ihrer i aufkeimen. Und in guter. geht der Zug zur Stab, zum Tore hinaus. Zur Seite des langen Zuges gehen die Frauen und anderen Bürger; auch die Herren Stadtſchreiber, die heute aus alter Gewohnheit mit feiern. Die Stadt ſteht faſt leer, nur die Kranken und die Ausgeſtoßenen ſind daheim geblieben. Am Stadttore ſteht der Torſchreiber, ſchwenkt den mit luſtiger Freude vorüberziehenden Innungen ſeine Kappe zum Gruße entgegen. Unter dem ſpitzdumpſen Torbogen hängt ein alter Zunftſpruch: Kein ehrliches Handwerk— Iſt ein Schandwerk! Und nun lacht die Freiheit da draußen vor der Stall Links und rechts dehnen ſich Felder. Einen Augen blick ſckweigen Pfeifen und Trommeln. Nun geht luſtiges Geſpräch hinüber und herüber. Scherze fliegen zu den e e jungen Mädchen Näher und näher kommt das„Holzlein“. Am Wege ſitzen Blinde und Dudelſackpfeifer, die die Mützen zu milh, tätigen Gabenſpenden aufgeſtellt haben. Ordnung kommt wieder in die beſtaubten„Companeyen“ der einzelnen Zünfte. Am„ gekleidet ma ſchieren die Gewandſchneider. Die Zeichen der Hand, werke glänzen goldgeſtickt auf den Fahnen: ei Bügeleiſen, eine Brezel, ein Stiefel, ein Buch. Der Eingang zum„Holzlein“ iſt mit bunten Fähnchen und mit friſchem Grün beſteckt. Wieder leuchtet ein Spruch aus blauem Felde den Zünften entgegen: Grüß Gott das ehrſame Handwerk, Meiſter und Geſellen! Die Trommler und Flötiſten ſpielen friſche Weſſen Am Eingang des Wäldchens laſſen die Bürger den Zug noch einmal an ſich vorbeiziehen. Ernſt ſehen jetzt Meiſter und Geſellen darein. Auf einem freien Plätzchen wird auſmarſchiert im Rund. Der Ehren obermeiſter der vereinigten Innungen begrüßt die Brüder vom Handwerk und wünſcht ihnen allen mi ihren Angehörigen und Freunden einen 17 51 Verlauf des eachmittags. Man ſolle aber auch nich beider Freude vergeſſen, um Glockenſchlag ſieben hier wieder zu ſeiner„Companey“ zu ſtehen. Und dann löſt ſich der Zug auf. Ein buntgekleidete! Menſchenknäuel. Die Fahnen werden unter einem Baume zuſammengeſtellt. Auf einem Podium ſitzeß Muſikanten, feiſte, derbe Geſellen. Ringsherum ſtehen zwiſchen Birkengrün lange Tiſche und Bänke Schwere, zinnerne Krüge mit Bier werden gebracht das aus aufgelegten großen Fäſſern fließt. 11 Jede Innung ſitzt für ſich; obenan der Ob meiſter mit ſeiner Eheliebſten, darunter die Meiſe und dann die Geſellen. Züchtig blicken die Meiſtet töchter zu den Geſellen hinüber. Werden auch e mal rot, wenn ein Augenpaar ihre Geſtalt umgleitel, Die Brauknechte traktieren die Muſikanten mit ge⸗. ſpendetem Bier. Nach dieſer Muſik drehen ſich auch die Herren vom Rathaus in ihren ernſten, ſchweren Gewändern und prunkendem Zierat. Drüben auf det Wieſe beginnt Armbruſtſchießen. Die Dudelſäck pfeifen übermütige Liedchen. Die Kinder vergnügen ſich im Walde durch Sackhüpfen, Tonnenſchlagen und Eſelreiten. Die Meiſtertöchter gehen Arm in Arn, tuſcheln ſich ihre Liebesgeheimniſſe zu. Die Fral Meiſterinnen ſind zuſammengerückt und beſpreche . Die burch d Pfeifer Meiſter Bald s mitten dem S Mauerz Eine ſe Die M zu tror Zuges mannen von der Zug ſch liche G Zug vo widern gerichte. ſteht 95 ihres dieſer 5 und Ga werde.“ Vor Die„Ci zwiſchen bringen gehts ge Frau 4 fröhlich mer un herrlich. die Lehn Bettzipf Repa! eee H ö 2 Repa. das ihnen Wichtige aus der kleinen Stadt. Meiſter und Geſellen aber üben ſich im Büchſenſchießen* ſeit altersher. * Ein Faß nach dem anderen wird aufgelegt. D* 8 Backen der Männer blühen wie rote Aepfel. Freundſchaften werden beim Kruge erneuert, man Feindſchaft wird vergeſſen gemacht. Der Fürſt L ſeinen Vertreter unter den Herren des Rates ſitz Auch hier werden manche Humpen des köſtlichen. bräues geleert. In einem Winkel des Waldes ſt ein verliebtes Paar. Das Meiſtertöchterchen bl immer ſcheu nach allen Seiten, damit es auch ni geſehen werde. Es gäbe ſonſt unendlichen Stoff die Tiſche der Frau Meiſterinnen drüben Abel ein flüchtiger Kuß wird gewagt. Und dann ſpri das Mädchen davon und läßt den ehrſamen Geſell des väterlichen Handwerks ratlos ſtehen.„Na wal nur“, denkt ex,„hab ich nur erſt meinen Meiſter Du biſt Frau Meiſterin, dann brauchſt Du nicht meh zag wie ein Täubchen zu ſein.“ 1 abt en; jeht ze her ten ild⸗ ung del ſar⸗ nde ein Samstag, 14. Okt. Sonntag, 15. Okt. 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe r 15. Seite Nummer 477 Die Trommler und durch die Bäume des Wäldchens. Pfeifer beordern den Zug wieder zuſammen. Die Meisterinnen mit ihren Töchtern gehen ſchon voraus. Bald ſteht alles wieder vereinigt, die Fahnen in⸗ mitten und dann bewegt ſich die Menſchenſchlange dem Städtchen zu, das ſeine trutzigen Turm⸗ und Mauerzinnen golden im Abendſtrahl aufleuchten läßt. Eine ſelige Feiertagszufriedenheit iſt über allem. Die Muſikanten vor dem Zuge hören gar nicht auf zu trommeln und zu pfeifen. In der Mitte des Zuges gehen jetzt der Bürgermeiſter und ſeine Rats⸗ mannen. Wieder das Stadttor. Die Girlanden ſind von dem ſonnigen Nachmittag trocken geworden. Der Zug ſchwenkt zum Fürſtenſchloß ab. Seine Fürſt⸗ liche Gnaden ſtehen auf dem Altan und laſſen den Zug vorbeidefilieren. Seine Fürſtliche Gnaden er⸗ widern einige Male durch Gegengruß, denn im auf⸗ gerichteten Schritt geht es am Schloß vorbei. Dann ſteht der Zug und die Büchſenträger feuern zu Ehren ihres Herrn und Gebieters die Waffen ab. Nach dieſer Reverenz geht der Zug durch faſt alle Straßen und Gaſſen der Stadt, damit auch dieſer ihr Teil werde. Aus allen Fenſtern winken Hände und Tücher. Vor dem Rathauſe löſt ſich der Innungszug auf. Die„Companeyen“ ziehen mit ihren Fahnen ab. In⸗ zwiſchen rüſten Mütter und Töchter das Nacktmahl, Abringen die jüngſten Kinder ins Bett. Dann aber gehts gen Abend zur Innungsherberge, wo Herr und Frau Meiſterin, Tochter, Sohn und Geſellen ſehr fröhlich der göttlichen Tanzkunſt huldigen.— Tür⸗ mer und Torwarte aber ſind betrübt, daß ſie dieſen herrlichen Tag nicht mitfeiern konnten— genau wie die Lehrbuben der Meiſter, die ſchon lange nach dem Bettzipfel ſchnappen müſſen. Karl Demmel 3 NM O n AH II c h Deutſches Handwerk deutſches Handwerk— es rauſcht in vergilbten Büchern. Die ehrſamen Meiſter erwachen und kommen zu Tage, Schreiten durch düſtere Gaſſen ihrer uralten Stadt. Stolz heißt ihr Adel. Tüchtigkeit ihr Wert. ... herrlich erblühte der Wohlſtand in Reiches Gauen. Deutſch war ihr Sinn, deutſch war ihr Tun! Gemeinſamſein ihre Standespflicht! Bewußt und ehrbar, niemals bang vor dem Gegner. Das Ruge klar, das Wort ſo wahr, das herz voll Ehrlichkeit. Die Hände regſam zu wohleoͤlem Tun. Nicht zaudernd, trumpfend auf das gute Recht. Die Pflicht tat er, der deutſche Meiſter. Mit deutſcher Art lebt deutſches handwerk fort. Wieviel verſank! doch klingt's noch immer in den lebenden Seſchlechtern: Der Seiſt iſt ewig! Mut, hehre Meiſter, trotzt der ſchweren Zeit! Ein jeder Kampf hat ſtets ein End' gefunden. Gemeinſamſein, ſei heut noch Standespflicht. Ihr wahrt in euch noch alle guten Seiſter, Drum Gruß und Ehr', ihr eoͤlen, deutſchen Meſſter! K. D. . Das — Ischuhma Handwerk tut notl Warum ſind die Menſchen ſo undankbar? In frohen und trüben Tagen iſt der Handwerksmeiſter ihr Weggenoſſe. Schon am erſten Lebenstage des kleinen Menſchenkindes kommt er gegangen. Er bringt ein kleines Bett, eine Wiege oder wenn es ö nicht weiter reickt, einen Wäſchekorb. Bäcker⸗ und 9 Fleiſchermeiſter ſorgen für gute Ernährung der. Mutter und damit für gutes Gedeihen des Kindes. 9 Iſt ein Jahr um, ſo muß der Schuhmachermeiſter die 0 erſten kleinen Rappen liefern, mit denen die größten 9 Reitkünſte an Tiſchen und Stühlen verſucht werden, 9 die der Tiſchlermeiſter doch nur zu dieſem Zwecke baute. Hat dann auch Meiſter Zwirn erſt ſeine Patenſchaft bekundet, ſo dauert es nicht lange und dem kleinen Bürſchlein wird für einige Jahre eine 1 kleine Laſt auf ſeine jungen Schultern geſchnallt. 0 Der Sattlermeiſter bringt als Weihnachtsgabe die verheißungsvolle, echt lederne Schulmappe. Doch ſo wie jeder andere Handwerksmeiſter bisher nur ſein Beſtes tat, um ſich als rechter Lebensgefährte zu be⸗ weiſen, ſo legt auch der Sattlermeiſter eine recht große Frühſtückstaſche dazu. g Mit Rieſenſchritten ſtapft das Menſchlein nun 9 vorwärts. Es lernt von des Handwerks Geſchichte, 9 g von ſeiner Entſtehung, ſeiner Blütezeit im Mittel⸗ 0 alter und ſeinem allmählichen Zurückdrängen durch ö 0 Induſtrie, Gewerbefreiheit, Pfſuſchertum und 5 Schwarzarbeit. Doch noch lebt das Menſchlein und der Pate, der Handwerksmeiſter. Warum ſollte es 4 ſeinem bisherigen Helfer und Weggenoſſen nicht die 4 Treue halten? Nun erſt recht! Es kauft alle not⸗ N wendigen Gebrauchsgegenſtände des täglichen Lebens 9 beim Handwerker. Wird es doch pünktlich und ge⸗ ö wiſſenhaft bedient und, was die Hauptſache iſt: der F 8 7 n 2 1 2 m u H 1 FFF Furniere u. Sperrholz besunde Füße erhalten Sie sich, wenn Ihre Schuhe und Stiefel nach Maß angefertigt 0 9 Fabrikbertretung: Querfurnierſe Lelsfſen 8 a 5 ö 1 J0S8 EF A RZ T Büro und Lager B 6, 6 werden. Auch Reparafuren, Sohlen u. Absätze erfordern fachmännische Bearbeitung 0 1 N 3,.8 Tel. 22435 N 3,.8 c Fernspr. 432 26— 8 3 8 4 9 Spezlalhaus fl; 1 pezla T neuzüftliehe Büroelnrichtungen 22 el Jakob Kreiter Nn e e urge genen 9 7 f Seit mehr als 30 Jahren i Orthopãdie Maßarbeit 9 L1,2 Schmit& Wagner Sperlellst m Schwetzingerstr. 85 Tel. 44875 E 4. 11 Reparaturwerßkstätte Tel. 200 11 9 nuf Spezialhaus mod Bũ 1 a n f 5 10 e ee 4 1 Nolla den Georg Schumann Ludwig Zimmermann id„ Schuhmach f 9 1 8 1 15 1 Rechen* 1 0 werktstälte erattglassiger Arben 1 N 5 9 7 Wai f eller Art fir 0 Tel. 401 11 Rheindammstr. 52 Tel. 26397 10 r Maschinen ressograp 5. 1 9 0 5 1 8 8 Multigraph 4 bel Fenster, Türen, Heinrich Schrödkhaas Schuhreparaturen! Mo: 1 chteibmsschinen g. 5 e Garagen usw. 5 Speslel- 1 0 5 1 Erzeugnisse det 2 Neperatur:- Werkstätte 10 0 1 5 Ac magere ieee e Nur beim WFIInken Ludwig“ 8 3 Tel. 30817[ Slierlen& Hermann E Tel 2270 81 9 Nur Handarbeit R 4 22 Friedmann s Seumer* 1 7 5 R 1 9 75 1 Tel. 271 60/61. wWagenbretien 5 83 3 eparaturen In erstklassiger Ausführung Büromaschinen, Büromöbel, Bürobedarf tastaturen für Büro. kleim und Reise f 5 5 I 2. 12 am Herschelbad Fernspr. 3266 2 5 5 Buchungsmaschinen, Büromöbel, Gesund- Ei Kk General-Vertreter der heitsstühle. Farbbänder, Kohle- Papier, senwerk u. Apparafebau Anton Gassner 1 1 Mercedes-schreibmaschinen Web ar agen Welte une dur ih masch inen Schlosserei o Julius Link — 5. 0 machermeister„ 2 e ee Für Büromaschinen Europa- Sdur elbmaschinena- 0. G ehr auer Spez.-Geschäft für orthopäd. Fußbeklei- Sebunsoklerei und Repaaturwerisstatte . Tel. 28723 B 1. 3 K I 5 * Aung, Reparaturen in erstkl. Ausführung 1 1. 11a Nolleden- und Jalousie Fabrik Ber itenbelter ate I Aggertenstr. 82 MANNREINI Femspr. 400 2 Carl Thoma „Clumpia Schreibmaschine, 5 5 Karl Heck Schuhmachermeister Sperlal-Geschäft für orthopäd. Fußbekleidun Planken, D 2, 8 N Mannheim, Fardelystr. 6 Heinz Heyne fernspr. 322 46 Karl Weber r 5 Leo Herschlein Reparatur werkstätte für Büromaschinen T 2, 11 Adler- Schreibmaschinen Schreſbmaschinen und Reparaturen aller Systeme t Schuhmachermeister Fernspr. 30673 Mannheim, 8 6. 20(am Ten f Telefon 26980 Möbelhaus 5 5 R 8 m f 1 0 1 r 6 Bi 1 Tomaschlnen regor Binzenhöfer 2 On Zubehör— bürobedarf 9 5 E. M umi per, Mannheim, D 3, 10, Fernsprecher Nr. 304 94 Mennheim, Schwetzingerstr. 53 Früher Remington Büromaschinen-des., m. B. TI.) Unterstützt das nisplat) Schuhmacher ⸗ Handwerk Fernsprecher 48297 ö 7 5 W. Lampert 16,12 12785 le 5 P Tel. 3004 e 5 Bekanni billig, besſe Empfehlungen ur A Beffenhaus und Spezialhaus für Bürobedarf Rich- Wagner. Str. 39/ F g f 5 55 Büte⸗ Bibel— Baro. Maschinen polsfer gesch fü August Arnold Büro- Einrie tungen Telephon 3210 General · Vertreter der Ideal. und Erik a- Schreibmaschinen/ Das Japezier-Handwerk Philipp Beckenbach Telephon 286383 M 2. 13 KARI HERR Hugo Reski. Spezial-Reparafurwerksfäffe „Rheinmeiell““- Schreib- u. Addiermasdinen Mannheim, Schwetzingerstr. 97 Chr. Berg, 1 ae eh F ranz Borho C 2. 7 Telephon 2135 16 Telephon 40324 C. L. Gehr, 0 a 8 Schwetzingerstraße 126 357 . 9 nikermelsfer Sawedd, decden und gechemesclden Franz Adamczewski Farben, Lacke, leim und Pinsel eparatur-Werkstätte für alle Syst 1 1 7 5 1 f 2 7 0 2. 22 eee e nur im Spezielgeschtt W. Darmsfädfer A. G. Disam PHILIPP METZ p. ii Speslalreparaturwerkstätten für Schreſbmaschinen 1 Büro für Vervleltättigungsarbelten 1 1 i 8 Tel. 20346 Sede 17 27 4 Qu 2, 15 Tel. 321 93 N ö Telephon 22762 Rheinstraße D 7. 11 Augus! Spangenberg a 655 8 2496 Werkstatt B I. 8 Humboldtstraße 12 Telephon 52442 DN SSCEIEEITIERR 5 Tel. 26672„ Spezial- Fabrik: Verftleb von ))%büöüͥüͥͥ 8. m. b. N. „%/ T rel. 20355 Mannheim N 2, 10 Ur Inadusfrie, Friß Grauer Telephon 30075 L. 12. 8 BARBER Max Grosselfinger Telephon 531 42 Kälfertalerstraße 3 Wasser-, Llehf- und Radlo Karl Kohler Telephon 43627 Handel u. Gerbe S S Elektr. Koch. u. Hei t Ssckislisbucher Jakob Krumb 2555 Losebbleffpiicher BUTOarfikel A. Herzberger, D 4. 7 Niederlassung von Edler& Krische, Hannover Bäder— Gasherde— Lampen Metzgerstr. 3, am Neck.-Ubergang + 8. Mariin Kolb Telephon 23423 i— t C 1. 7 Breite Sta Installationen Reparaturen Telephon 386 46 22 L. 14. 19 Bürobedarf 5 Hellmuf Kücherer Karl Reicheri Telephon 53986 Waldhofstraße 48 seit 1909 Seschäfts- Empfehlung. recher 30180 —— Ito Licke U fr 9 t Gel Büro- Einrichiungen 0 1 Bestreben sein, meine werten Wannen k.4 e varenener u e dee Gee Ersfes Fechgescheff aa n wel beteuerte, Karl Sauerwein 1 N 2 Telephon 23917 Buremg senen Speischaus Ernst r- 2 55 wieder übernommen habe. Georg Sfeinhari Telephon 339 11 O 4. 11 Exrnsi Würfh Telephon 32521 Neparafuren epruck Pittet Bellenstraße 37 Helnrleh Ernst. 1 28 Unterstützt das Tapezier- Handwerk PP 16. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe „Samstag, 14. Okt.) Sonntag, 15. Okt. 1983 Handwerksmeiſter liefert Wertarbeit! So manche ſchöne Truhe, wertvolle Uhr und koſtbare handgearbeitete Vaſe hat ſich ſchon durch Geſchlechter vererbt. Und wieviel Freude kann mit einer rechten Handwerksarbeit bereitet werden! Faſt jeder Gegen⸗ ſtand, den ein menſchliches Herz erſehnt, iſt das Er⸗ zeugnis eines Handwerkszweiges. Man kann beim gröbſten Sieb aus den Händen des Nadler⸗ und Siebmachermeiſters beginnen und bei dem gottbegna⸗ deten Werk eines Orgelbauers enden. Selbſt wenn unter den Klängen des Orgelſpiels der Menſch zur letzten Ruheſtätte getragen wird, ſo birgt ihn wie am erſten Tage ſeines Lebens die ſchlichte Arbeit des Schreinermeiſters, der noch einmal zart den Hobel über die rauhen Bretter führte. Handwerksarbeit am Anfang, Handwerksarbeit am Ende, Handwerk tut not! Die Werbewoche des deutſchen Handwerks ſteht bevor. Seid nicht undankbar gegen den ehrlichen, alten Weggenoſſen! Steht auch ihm zur Seite! Gebt ihm Arbeit und damit Gelegenheit, ſeine Kunſt zu zeigen! Es kommt euch ſelbſt zugute. Und über ein kleines, ſo wird es in deutſchen und fremden Ländern nicht heißen:„Wunder der Technik“, ſondern wie in alten 317 Zeiten wieder:„Wunder des Handwerks! Dem ſchaffenden volke die kräſtige Fleiſchkoſt! Seit Urzeiten her ſind die Menſchen der gemäßig⸗ ten Zone unſerer Erde Fleiſcheſſer. Immer waren es fleiſcheſſende Völker, die kämpferiſch, wehr⸗ haft und eroberungsluſtig Raum für ihre Entwick⸗ lung und Entfaltung forderten und ſchwächliche Völ⸗ ker unterjochten. So iſt Fleiſch ein hochwertiges Nahrungsmittel für den Menſchen geblieben. Be⸗ ſonders die ſchwer arbeitenden Kreiſe unſeres Volkes können dieſes Nahrungsmittel nicht entbehren, ohne ernſtlichen Schaden an der Geſundheit zu leiden. Die Kriegszeit und die Jahre der Fleiſchzwangsbewirt⸗ ſchaftung ſind auch heute noch gar vielen Hausfrauen und Volksgenoſſen zur Genüge in Erinnerung, um der Schädigungen bewußt zu werden, denen das deutſche Volk in langen entbehrungsreichen Jahren hauptſächlich durch die Unterbindung eines regel⸗ mäßigen Fleiſchgenuſſes ausgeſetzt war. Nicht mit Unrecht bezeichnen ſelbſt hervorragende Wirtſchaftler der Ernährungslehre den Fleiſchver⸗ brauch als das Wohlſtandsbarometer eines Volkes. Es iſt ſehr bezeichnend, daß in Deutſchland der Fleiſchverbrauch rückläufige Tendenz zeigte. Die neueſten Unterſuchungen der Wiſſenſchaft beſtäti⸗ gen übereinſtimmend den hohen Wert der Fleiſch⸗ nahrung, die weit beſſer von den menſchlichen Ver⸗ dauungsorganen ausgenutzt wird, als Pflanzenkoſt. In der Verſorgung des Volkes mit Fleiſch nimmt das deutſche Fleiſchergewerbe unzweifelhaft eine be⸗ vorzugte Stellung ein. Alte Urkunden wiſſen von einer glänzenden Geſchichte dieſes Handwers zu be⸗ richten, und viele der alten Zunftſitten und ⸗gebräuche ſondern der Fachmann iſt dazu berufen, ſeine Kunden entſprechend aufzuklären. Im Warenhaus wird Ihnen eine ſolche Aufklärung nie zuteil werden kön⸗ nen. Gerade deshalb und weil die Uhr ein Kunſt⸗ werk darſtellt, ſollte ſie überhaupt nicht mit Ramſch⸗ waren zuſammengebracht werden. Die Uhr gehört dem Fachgeſchäft! Leider werden auch Uhren⸗ gattungen am laufenden Band hergeſtellt, die aber die Arbeiter genau ſo in ihrer Weiterentwicklung hemmen, wie die ſo hergeſtellte Uhr immer nur ein Notbehelf bleiben kann und die gute Ware ſich be⸗ haupten wird. Darum zurück zur Wertarbeit. So ſeien noch einige Winke für den Fall eintre⸗ tender Reparatur geſagt. Zunächſt dienen Turmuhren nicht zum Vergleichen, weil ſie an und für ſich mei⸗ ſtens nicht ſo genau gehen, teils wegen der Einflüſſe von Witterungsverhältniſſen. Bei elektriſchen Uhren, die alle Minuten ſpringen, iſt man ebenfalls einer Täuſchung zu leicht unterworfen. Man ſtellt die Uhr, geht weiter und im nächſten Augenblick ſpringt der Zeiger vor und ſchon ergibt ſich bei der nächſten Uhr ein Unterſchied. Wie anfangs erwähnt, iſt die Uhr aus vielen fei⸗ nen und ſeinſten Teilen zuſammengefügt, ſo daß leicht Störungen im Gange der Uhr eintreten. Die wahre Urſache der Störungen aber aufsufinden, iſt ſchwierig und zeitraubend. Das Reinigen allein kann nicht beſtehende Mängel beſeitigen; vielmehr das Durchſehen und Ueberprüfen aller, auch der feinſten Teilchen, die Berichtigung der durch Abnützung feh⸗ lerhaft gewordenen Eingriffe und der Hemmung, das Prüfen und Nachpolieren der Zapfen und eine Menge ähnlicher Arbeiten, die unbedingt ausgeführt werden müſſen, wenn die Uhr nicht nur augenblick⸗ lich wieder gehen, ſondern für längere Dauer in Ordnung ſein und ihren Wert behalten ſoll. Daß in Geſchäften, die die Reparatur einer Uhr für einen unter dem Durchſchnitt liegenden Preis anbieten, nicht ſo, wie bereits geſagt, gearbeitet wer⸗ den kann, liegt auf der Hand. Einmal genügt viel⸗ leicht die pfuſcherhafte Reinigung, die in ſolchen ganz zu Unrecht ſich den Titel„Reparatur⸗Werkſtätte“ hes, legenden Geſchäften geübt wird, um die Uhr ß einige Zeit wie in Gang zu bringen. Dafür witz ſich aber die betreffende Uhr in der darauffolgendes Gangzeit um ſo ſtärker abnützen und ſchließlich eim um ſo teuerere Wiederherſtellung erforderlich machen, Man gehe deshalb nicht in ſolche Geſchäfte, die ſich N ebenfalls zu Unrecht, als die billigſten auspoſaunen, ſondern zu einem als tüchtig und reell bekannten * 5 Uhrmacher. Nur dieſer kann in Wahrheit billig ſein denn er verbeſſert für das ihm gezahlte Geld die f Uhr, während der Pfuſcher ſie ſtets ruiniert, auth wenn ſie augenblicklich in gehendem Zuſtande dem Kunden übergeben wird. Darum kann für die Zukunft nur die Parole ſein; Zurück zur guten Arbeit. Die Uhr dem Fachge. ſchäft! Helft dem Gewerbe zu nutzbringender Ent⸗ wicklung und Exiſtenzberechtigung. Heil Hitler! Fleig, 1. Vorſitzender des Landesverbandes Badͤtſcher Uhrmacher. Sie Auleselitgen das Hauicleuelꝰ duc Helen dlie 4 4 dt 7 0 5 55 9 1 Die ſeoce Nelæijaebe Deutsche! ragt nur vom guten Schneidermeister angefertigte 15 Maßg-Kleidung Konfektion, die maschinen maß ig am laufenden Band hergestellte Fabrik ware, Einfach ein oft unverſtändliches Verlangen. Dabei allgemeinen zu ſprechen, ſoll hier nicht der Platz ſein; wirken— noch gleichlebendig wie damals— bis auf die Gegenwart in ihm fort. Die handwerkerlichen Entwicklungsſtufen Lehrling—Geſelle— Meiſter ſind im Fleiſchergewerbe immer noch erſtrebenswertes Ziel ernſter Berufsauffaſſung geblieben. Wirtſchaftlich und berufsſtändiſch gleich gut organiſiert hat ſich das Fleiſchergewerbe durch eine weitſichtige Führerſchaft und durch den in ihm ruhenden geſunden Wirklich⸗ keitsſinn den veränderten Wirtſchaftsverhältniſſen angepaßt. Hervorragende Fachſchulen bilden alljährlich viele Hunderte junger Fleiſchergehilfen zu tüchtigen Wurſt⸗ machern heran. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß der deutſche Fleiſcher wohl der tüchtigſte Wurſt macher der Welt iſt. In ſeinem Geſchäft muß der Fleiſcher⸗ meiſter mit der Zeit gehen; er muß ſich einer ſtets Es kleidt Publ kletdi nur Recht mäßit faſſur Reihe den l laute! wie 1 den,, arbeit weiſe Recht niſſe ſich verändernden Geſchmacks richtung des Publikums anpaſſen. Er muß in der Ausſtattung ſeines Ge⸗ ſchäftes auf größtmöglichſte Reinlichkeit und Sauber⸗ keit Bedacht nehmen, ſind doch ſeine Erzeugniſſe hoch⸗ wertige Volksnahrungsmittel, die peinlichſter War⸗ tung und Behandlung bedürfen. Die Innung iſt die Zelle, von der aus auch heute noch das deutſche Flei⸗ ſchergewerbe Anregung, Richtung und Ziel erhält. Die Pflege des Gemeingeiſtes, die Aufrechterhaltung und Stärkung der Standesehre und nicht zuletzt die Herausbildung des Verantwortungsgefühls gegen⸗ über der Allgemeinheit ſind die vornehmſten Aufga⸗ ben der berufsſtändiſchen Vereinigungen. Der In⸗ nungsmeiſter hat ſeiner Innung gegenüber Pflichten zu erfüllen; dieſe ganz beſonders zwingen ihn, im Dienſt am Kunden ſich ſeiner Verantwortung ſtets Das Kondliforel-Kalfee in schönsfer Iage der Stad Beheqglicher, Eee AUferiHelf Die Komdiforei der feieriSpezlalif ster D de S Linke einheimisches Bier bewußt zu ſein. In dieſem Verantwortlichſein für ſeine Erzeugniſſe liegt der Schwerpunkt des Fleiſcher⸗ berufes. Das Fleiſchergewerbe gehört mit dem Bauern⸗ ſtand zum deutſchen Nährſtand. Schaffen wir alſo dem deutſchen Volke Arbeit und Brot, dann kann auch jeder Volksgenoſſe ſich wieder ſein Stückchen Mum Dachdeckermeister anne n Valentin Rihm& Söhne Fleiſch und ſein Stückchen Wurſt leiſten, wie dies Käfertal, Kurze Mannheimer Straße 20 früher ſelbſtverſtändlich war. Damit heben wir den Erfeckelch Becker 1 8 5 85 Habereckl Verbrauch und ſichern dem deutſchen Bauern den Ab⸗ Johann Rihm Durlacher Hof Eichbaum ſatz ſeiner Vieherzeugniſſe, worauf er letzten Endes Eugen Brühl Q 7. 6 1 beſonders angewieſen iſt. Fleiſch und Wurſt ſind als ee einwandfreie Volksnahrungsmittel handwerkliche Er⸗ H. ohwiesenstr. 7 geugniſſe des Fleiſchermeiſters und darum immer e 1 e 1 wieder die Parole: Nur im fachmänniſch geführten Fleiſcherladen ſind Fleiſch und Wurſtwaren ein⸗ Rheinhäuserstr. 57 Gebr· Eichner Meerwiesenstr. 27 Karl Roos zu kaufen! Adam Gietz Q 3. 16 Carl August Roth, Lange Rötterstr. 28 Die giite Qual ildt David Gispert Tullastr. 18 Jos. Sattig Wwòe. Dammstr. 81 Beſchäſtigt den Uhrmacher! Es dürfte kaum ein zweites Werk der Technik geben, das ſo empfindlicher Natur iſt, wie eine Roth& Golembusch Dammsttr. 6, T6. 2 Willi Sattig Dammstr. 52. Taſchenuhr. Man ſehe nur die haarfeinen Zapfen und Triebe an, die feine Spiralfeder und die leichte Chr. Kargus Kirchenstr. 14 Leonhard Schramm O 4. 3 Verbrechlichkeit der Steinlöcher(Rubine). Und doch mutet man gerade der Uhr Leiſtungen zu, die man von keiner anderen Maſchine fordern würde. Vom Joh. Liehr Rheinau, Neuhoferstr. 22 Gottfried Schrödersecker, Geibelstr. 6 Kraftwagen und Flugzeug und ſonſtigen Maſchinen weiß jeder, daß ſie von Zeit zu Zeit geprüft und überholt werden müſſen. Die Uhr aber ſoll zu allen Philipp Mallrich U 5. 10 Ludwig Thomas Parkring 23 a Zeiten richtig gehen. Ob 25 Grad Wärme oder Kälte. Oo der Träger Fußball spielt oder Kraftrad fährt. Heinrich Moser Schwetzingerstr. 353 Emil Urban 883 macht eine Uhr etwa 18 000 Schwingungen in der Jakob Nohe Oehmdstr. 8 Jakob Urban, WWũwe. Augartenstr. 3 Stunde, das ſind etwa 157 Millionen im Jahr. Aber über die Behandlung der Uhr im Philipp Petry Bellenstr. 70 Georg Wühler M 7. 20 ist der Stolz und die Stärke des Fachmanns Lederwaren von Leonhard Weber ent sprechen auch in den billigsten Preislageſ diesem obersten Grundsatz des gute Fachgèschäfts, Seit Über 50 Jahren das führende Fach, geschäft für Reiseartikel und Lederwaren, E 1, 18 am Paradeplatz E 3, wird auch dann keine Maßarbeit, Wenn rel. 42 0 Sie in Anzeigen mit Ausdrücken wðie Des gecliegene ul 3 5 9 f del el„Nach Ihren Maßen“ oder„Mit Anprobe“ 10 45 ee ee ee ae als Maßarbeit anpreist. Laßt Euch nicht 8 loser Sitz/ Größte Preiswürdigkeit täuschen, sondern geht zum goten 2 5 b Tel. 27. Der ante Stofſamclel Schneider meister. Neueste Formen/ Beste Stoffe Feine! Tadellose Paßform/ Eigene Pelz- Gebt deutschen Meistern und verarbeitung/ Sehr mäßige Preise 85 Gesellen Arbeit! a Tel. 204 Kauft Stoffe nur heim Schneidermeisterl 1 Das Spez lalßpaus Für Del e 5 ä sen 11s Nannheim an vert Herren- Schneider-ZWongs- Innung Ae Des Pelz Hes Ihmes Ver fr cer Amtsbezirk Mannheim i Tel. 246 SSS S Wellenreufther am Wasserfurm— MANNHEIM— 0 7. 18 5 0 Samstag, 14. Okt. Sonntag, 15. Okt. 1933 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe 17. Seite V Nummer 27 0 2 Maßkleidung! Anterſtützt keine Schwarzarbeit! Es muß doch etwas Beſonderes um die Maß⸗ kleidung ſei. Immer wieder wird verſucht, dem Publikum Konfektion unter der Bezeichnung„Maß⸗ kleidung“ zu verkaufen. Warum wohl? Es gibt nur eine Erklärung: Die Verbraucherſchaft hält mit Reckt die Maßkleidung für beſſer als das maſchinen⸗ mäßig hergeſtellte Maſſenerzeugnis. Dieſer Auf⸗ faſſung der Verbraucherſchaft pflichten ja auch eine Reihe Gerichtsurteile bei, die die Maßſchneiderei in den letzten Jahren in der Bekämpfung des un⸗ lauteren Wettbewerbs erzielt hat. Die Ausdrücke, wie wir ſie faſt jeden Tag in Zeitungsanzeigen fin⸗ den,„nach Maß“,„nach Ihren Maßen“,„Schneider⸗ arbeit“ und viele andere Wendungen mehr, ſind Hin⸗ weiſe auf das Wort der Maßſchneiderei, die dieſe mit Recht als ein günſtiges Werturteil über ihre Erzeug⸗ Tragt Es bleibt nach wie vor die alte Tatſache un⸗ beſtritten, daß nicht das laufende Band, ſondern nur die gute handwerksmäßige Arbeit die Vorzüge der Maßkleidung in ſich birgt. Schließlich ſei auch noch einiges geſagt über den Stoff⸗ einkauf. Die Stoffbezugsquelle für den Ver⸗ braucher iſt der Schneidermeiſter. Erſt mit der eigenen Stoffvermittlung kann der Schneider die volle Haftung für das ganze Kleidungsſtück über⸗ nehmen, alſo auch Fehler, die ſich nachträglich infolge Mängel des bearbeiteten Stoffes ergeben. Gerade die Haftung iſt von Bedeutung, da ſich Mängel im Stoff vielfach erſt bei und nach der Verarbeitung herausſtellen. Meiſtens zum Schaden des Publikums wird auch heute noch in weitem Umfange an der Selbſtverſorgung in Stoffen feſtgehalten. Dieſer Weg erſcheint um ſo verlockender, als gerade des Han⸗ delns mit Tuchen ſich in den letzten Jahren ein über⸗ aus ſtark gewordenes Hauſierertum angenommen hat und mit ſcheinbar äußerſt günſtigen Angeboten auf auf dieſe Art aber geringere und geringſte Qua⸗ litäten vertrieben, die die Verarbeitung nach Maß nicht lohnen. Häuſig wurde feſtgeſtellt, daß die Preiſe, die ſolche Tuchhauſierhändler nahmen, um hundert, zweihundert und mehr Prozente höher lagen, als es dem Werte der Ware entſprochen hätte. Das Schneidergewerbe handelt alſo nicht nur in ſeinem eigenen Intereſſe, ſondern auch im ur⸗ eigenſten Intereſſedes Publikums ſelbſt, wenn es auf die Gefahren eines ſolchen Stoffeinkaufs im Gegenſatz zu dem Wert der fachmänniſchen Ver⸗ mittlung durch das Schneidergeſchäft aufmerkſam macht. Nicht unerwähnt bleiben darf auch noch der Hin⸗ weis darauf, daß der Schwarzarbeiter un⸗ ter allen Umſtänden zu meiden iſt. Der Schwarzarbeiter iſt nicht allein ein Schädling des ſelbſtändigen Handwerkers, ſondern er benachteiligt auch nachweislich im gleichen Umfange die Ver⸗ braucherſchaft. Aus den Reihen der Bevölkerung niſſe bucht. dem Plane erſcheint. In den meiſten Fällen werden Denn——— per äußerlich keinen Eindruck macht, hat es noch niemals beit gebrachi. Mit guter Maßkleidung vom Damenschneider und der Schneiderin hat man nicht nur mehr Erfolg im Leben, man kleidet sich obendrein auch besser und billiger als durch Konfektion und Selbstschneiderei. Fr. Attner Lina Henecka Damen-Maßgeschäft Feine Damenmode Tel. 42741 Heinrich Lanzstr. 22 Tel. 42741] Tel. 338 80 S 6. 26 Tel. 338 80 Wilhelm Baum Adolf Horn Maßgeschäft feiner Damenmoden Kostüme und Mäntel Tel. 42487 Seckenheimerstr. 38 Tel. 42487 Tel. 27496 Qu 2. 12 Tel. 27496 Rheinische Elektrizitàts-Aktien- Gesellschaft E 7 25 Stadtabteiſung Tel. 280 87 Flublie, Juſloullulioumu Licht-, Kraft- u. Signal- Anlagen Reparaturen * 2 2. 7 Not io⸗ Apparate, Lautsprecher In nur neuest. Modellen u. bewahrten Fabrikaten Störschutzmittel, Röhren Reparaturen Fachm. Bedienung. Kostenlose Vorführung in großer Auswahl und allen Prelsſagen Elektr. Haushaltungsgeräte Staubsauger, Bohner Waschmaschinen Bügeleisen, Heſzkissen, Oefen Emmy Berlinghof Grete Schreck-Höinghaus Damenschneiderei Werkstätte für feine Damen-Moden Tel. 2729 Emil Heckelstr. 16 Tel. 27270 Tel. 23495 F 7..3 Tel. 23495 Berta Beck Käte Horlacher-Osterroth Feine Maßarbeit Langstr. 35 b Feine Maßarbeit Tel. 326 86 E 3. 1 Tel. 32686 Geschw. Emminger Friedericke Nixe NMI SIS belle mi uns m Diederauſbau Unserer Heimischen Virtschaft Merwheirner GSWerbeber k ws Meannheirm, O 4. OP Damenmoden Damenschneidermeisterin Tel. 204 69 9 7 Tel. 20469 Tel. 232 10 N A4. 7 Tel. 232 10 de ich mich hi A. Fahrbach M. D. Nickolitz Im Wagen und Wäao Eros. u. Wadenbaner Tel. 290 30 L 4. 11 Tel. 290 30 Tel. 30175 8 6. 31 Tel. 301 75 Karosseriebau ROBERT BIT Z Margarete Rausch,.- Waldhof Damenschneiderei Pieser& Galm Feine Maßschneiderei 5 Tel 4762 Seckenheimerstr. 61 Tel. 43762 Tel. 593 13 Oppauerstr. 46 Tel. 593 13 7„Amerikanerstraße 33, Fernspr. 447 90 empfelilen sich: Fachmönnische reelle Bedienung Willi Häcker Karl Sigmund Damenschneiderei Kostüme, Kleider, Mäntel nach Maß Tel. 24672 P 6. 17/18 Tel. 246 72 Tel. 33104 L 15. 14 Tel. 33104 KARL HERRMANN Schöck& Huber VV AGEN BAU Mech. Wagenbau BUrcermelsfer FUchisstfr. 24.26 liefert fachmännische Arbeit Fernsprecher 52092 6. 5 Fernspr. 29827 Käthe Uhl Werkstätte feiner Damen-Moden Tel. 216 66 S 6. 21 Tel. 216 66 Susanna Specht Dalbergstraße 12 'äfertalerstr. 225 Arthur Schwarz Wildhirt-Tienes, Feudenheim Tel, 332 75 Kostüme, Mäntel, Kleider Tel. 332 75 Damen-Moden C2. 104/11, am Paradeplatz Tel. 520 25 Wilhelmstr. 18 Tel. 520 25 P. Ries Holzbearbeitung Wagenbau Fernspr. 246 15 Vereinigte Mannheimer Karosserie- Werkstätten Fernspr. 521 72H 5. 13 Marian Baertich-Schmiit Mode-Werkstätte F. Weczera& Sohn Feine Damen-Moden nach Maß Tel, 312 23 S 6. 391 Tel. 31223 fel. 41733 Tullastr. 15 Tel, 41733 Th. Hell- Schoedel Sofie Weil Tel. 428 51 Elisabethstr. 5 Tel. 42851 Tel. 298 17 E 12 11 Tel. 298 17 Elise Schweikart Geschwister Jegel Tel. 26871 1 21 Tel. 268 71 B 1. 8 Luward- Kal fleim das Spitzenerzeugnis unübertroffen an Binde kraft. Unerreicht an Wasser]. esligheit(it. amtl. Prüfung) Luward-Leim- Gesellschaft m. b. H. Mannheim Rheinau re Auffräage nur dem Fachgeschäft Färbereien u. chemische Reinigungs ansfalfen Munnßheimer Befriebe Smpfeßlen sicg CL. Brand Albert Brehm Fecirnicg Brehm Andreds Birchabhn Kon. Bügelschqfer Kramer Alois Pusch JS. RSS CG Helff dem Handwerk! Mlius Erbacher PSC Kerei u. Roridiforei Ferrisprecher 50740— Q 7, Nr. 20 Empfehle mich dem geehrfen publikum zur Lleferung von allen Böckerei- urid Korciforeiwereri SO Vorzüglichlern KRornbrof TSSglich 2 mel frische Pröfchen, Kaffee. und rfreege bsc Das Glaser-Handwerle G. A. Lamerdin Herm. Ruckenbrod 2 2 Kunstglaserei, Bauglaserei Glaserei— Schreinerei e Bildereinrahmung Sectenheimerstraße 78 Carl Schmuiz, WWe. 8 e Glaserei mit Maschinenbetrieb a 5- R 7, 39 Tel. 326 90 Fenster- u. Türenfabrikeſſon, Ausführung . b von* u. 114 2 . Hans Hayer a 3 1 SEI 1. 8 2 5 Herren- u. Damen See 3 2 5 3 AuUtenstet 1 ee Kleiderstefte r Eichelsheimerstr. 41 Tei. 285 17 Karl Zeyer gest. 1888 Glaserei mit Maschinenbetrieb Friedrich Bixner Glaserei mit Maschinenbetrieb Ausf. sämtl. Glaserarbeiten ſind beſonders in letzter Zeit viele Klagen in dieſer Richtung der hieſigen Schneiderinnung eingereicht worden. Nach genauer und ſorgfältiger Prüfung konnte jedesmal feſtgeſtellt werden, daß die Klei⸗ dungsſtücke nicht vom ordnungsmäßigen Schneider meiſter, ſondern vom Schwarzarbeiter hergeſtellt worden ſind. Das Damenſchneidereihandwerk Innerhalb des deutſchen Handwerks nimmt das Damenſchneidereihandwerk eine beſondere Stellung ein: Es iſt das weitaus bedeutendſte Frauenhand⸗ werk, denn von den rund 120 000 in den Handwerks⸗ rollen eingetragenen Damenſchneidereibetrieben be⸗ finden ſich über 95 v. H. in den Händen von Frauen, Damit iſt das Damenſchneidereihandwerk zugleich der ſelbſtändige Frauenberuf, dem die meiſten Frauen angehören. Da das Damenſchneidereihand⸗ werk ein Mo de handwerk iſt, iſt ſeine Wirtſchaftlich⸗ keit im höchſten Maße abhängig von einem gewiſſen Wohlſtande der Bevölkerung. In Zeiten wirtſchaft⸗ lichen Aufſtiegs ſind die Werkſtätten des Damen⸗ ſchneidereihandwerks voll beſchäſtigt, dagegen wirkt ſich ein allgemeiner wirtſchaftlicher Niedergang und Tiefſtand zuerſt in dieſem Handwerk aus, weil zu⸗ erſt an der Kleidung und vor allem an der beſſeren Kleidung geſpart wird. Eine ſehr ſtarke Konkurrenz iſt dem Damenſchnei⸗ dereihandwerk durch die Fertigkleidungsinduſtrie die Konfektion, erwachſen. Dieſe hat dem Damen⸗ ſchneidereihandwerk in den beiden letzten Jahrzehn⸗ ten mit billiger Maſſenware, die durch enorme Kapi⸗ talaufwendungen im Einkauf und ungerechte Unter⸗ bietung der Lohntarife herausgebracht werden konnte, große Gebiete weggenommen, obgleich die Leiſtungen des Damenſchneidereihandwerkes eine ganz bedeu⸗ tende Höherentwicklung eingenommen haben. Auch hier iſt die ſo ſtark geſchwächte Kaufkraft weiter Be⸗ völkerungsſchichten der Grund für den Rückgang des Damenſchneidereihandwerks und für den Vorſprung der Bekleidungsinduſtrie. Vor allem diejenigen Volkskreiſe, die als Kundſchaft des Damenſchnei⸗ dereihandwerks in Frage kommen, nämlich der Mittelſtand in Handel, Handwerk und Gewerbe und in der Beamtenſchaft, haben in der Nachkriegszeit ſo ſtarke geldliche Einbußen erlitten, daß ſie nicht mehr in der Lage ſind, der Damenſchneiderei in dem Umfange Aufträge zu erteilen, wie es früher der Fall war. Die Konfektion ſtellt Maſſenware her nach beſtimmten Grundmodellen und Normalſchnitten unter Anwendung von Spezialmaſchinen und Kraft⸗ antrieb, während das Handwerk das einzelne Stück nach Maß zuſchneidet, anpaßt und größtenteils in Handarbeit herſtellt. Wertarbeit und individuelle Kleidgeſtaltung, auf Ne gerade die Frau den Haupt⸗ wert legen ſollte, kann nur vom Handwerk geleiſtet werden. Es iſt bedauerlich, daß der größte Teil der deutſchen Frauen den Sinn für Kleidkultur verloren hat und den Unterſchied zwiſchen billiger Maſſenware und handwerklicher Wertarbeit nicht zu ſchätzen weiß. Das Damenſchneidereihandwerk gehört auch zu den Handwerkszweigen, die am meiſten unter der Pfuſch⸗ und Schwarzarbeit zu leiden haben. In keinem Handwerkszweige gibt es ſo viele das Handwerk ſelbſtändig Ausübende, die keine ord⸗ nungsmäßige Handwerksausbildung durchgemacht haben, wie im Damenſchneidereihandwerk. Sehr viele, die ſich Schneiderin nennen, haben nur eine kurzfriſtige Ausbildung für den Hausbedarf, die in Schulen und Kurſen verſchiedenſter Art erfolgt, zur Grundlage ihrer ſelbſtändigen Tätigkeit gemacht. Die von dieſen Pfuſchern hergeſtellten Kleidungs⸗ ſtücke können natürlich keinen Anſpruch auf wirkliche Wertarbeit erheben. Infolgedeſſen werden auch be⸗ züglich des Preiſes von den Pfuſcherinnen nicht die gleichen Anforderungen geſtellt. Und ſo wird dann durch dieſe unlautere Unterbietung der Preiſe dem ehrſamen, Damenſchneidereihandwerk ein Schaden zugefügt, der ſich zahlenmäßig überhaupt nicht ſeſt⸗ ſtellen läßt. Außerdem aber wird das Anſehen des geſamten Standes dadurch tief herabgedrückt. Die wirtſchaftliche Not im Damenſchneiderei⸗ handwerk iſt auch mit darauf zurückzuführen, daß ſo viele Frauen zum Selbſtſchneidern über⸗ gegangen ſind, anſtatt dem Handwerk die Anfertigung der Kleidung zu überlaſſen. Es ſind vielfach gerade Frauen der Kreiſe, die geldlich ſo geſtellt ſind, daß ſie ſich ſehr gut ihre Kleidung von der Handwerkerin anfertigen laſſen könnten. Eine Folge des Selbſt⸗ ſchneiderns iſt natürlich auch, daß gerade ſo ſehr viele Frauen der beſſeren Stände ſehr ſchlecht an⸗ gezogen ſind. Ein Kleid, das nach einem Schnitt⸗ muſter angefertigt iſt, kann vielleicht einmal zufällig ſitzen, aber in den allermeiſten Fällen iſt dies nicht der Fall, da ja die Schnittmuſter ſtets nach Normal⸗ maßen angefertigt ſind, die wenigſten Menſchen aber nach Normalmaßen gewachſen ſind. Durch das Selbſt⸗ ſchneidern der Frauen werden wir in Deutſchland niemals zur Kleidkultur kommen. Die deutſche Frau wird niemals für ſich in Anſpruch nehmen können, 15 ſte ihrem wahren Weſen entſprechend gekleidet ist. Wagner und Karoſſeriebauer Alle Räder ſtehen ſtill, ſofern der Wagner und Karoſſeriebauer in die Ecke geſtellt wird. Darum denkt bei der Wirtſchaftsankurbelung an erſter Stelle an die Wagner und Karoſſeriebauer des Amts⸗ bezirks Mannheim. Laßt am Platze arbeiten! Handwerker-Deutſch Was die„älteſten Stnde des Volks! an Wortbildern überliefert haben Vergleichende Ausdrücke Wir alle kennen unzählige Bilder, die unſere Sprache von den Handwerkern übernommen Hat. „Auf Schuſters Rappen reiten“ für das Fortbewegen im Wanderſchritt iſt uns ebenſo geläufig, wie der Ausdruck„Aufpaſſen wie ein Heftelmacher“,„Hef⸗ tel“ ſind Oeſen oder kleine Knopflöcher. Der Schnei⸗ der, der ſie zu nähen hat, muß ſehr genau auf ſeine Arbeit aufpaſſen.„Wie ein Schneider frieren“ iſt ein Vergleich aus demſelben Handwerk, während„he⸗ trübt ſein wie ein Lohgerber“ vom Gerber entlehnt iſt, der die Tierfelle bearbeitet. Wenn die Felle aus der Lauge kamen, mußten ſie in reinem Waſſer ge⸗ ſchwenkt und nachgeſpült werden; das tat man prak⸗ 9 1 1 0 5 1 — 18. Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt. Sonntag, 15. Okt. 1988 tiſch meiſtens am Bach,— und nun können wir ver⸗ ttehen, daß dem Armen, dem hierbei„die Felle weg⸗ geſchwommen“ waren, die Trübſal näher als die Freude ſtand. „Berücken“ und„Auf den Leim krieche“ Neben ſolchen vergleichenden Bildern, deren Ur⸗ ſprungsſinn ſich noch vollkommen deutlich erkennen läßt, ſteht die Unzahl von Ausdrücken, bei denen es meiſt beſonderer Aufmerkfamkeit bedarf, um ſich ihrer Verbindung mit dem Handwerk zu erinnern. Sehr verſchiedenartig ſind die Beiträge der einzel⸗ nen Handwerksſtände zu dieſem Thema. Von der Sprache des Fiſchers iſt wenig zu berichten; es ſcheint, als ob dieſer etwas von der Stummheit der Tiere angenommen habe, denen er nachſtellt. Deſto lebendiger iſt das Schifferleben im Ausdrucksſchatz der deutſchen Sprache widergeſpiegelt. Weiterhin ſind es vor allem die Redensarten des Weidmanns, Falkners und Voglers, die durch ihre Friſche und Natürlichkeit anziehen. Als Beiſpiele der letzten Gruppe ſeien wahllos genannt: Anfallen— An⸗ fliegen— Antreten— Auftreiben— Beſtätigen— Berücken. Der letzte Ausdruck ſtammt von den Leu⸗ ten die mit einem Netze umgehen, es„ſtellen“ und „rücken“. Was ihnen„ins Garn geht“, iſt ebenſo ge⸗ fangen wie dasjenige, was den Leimrutenlegern„auf den Leim kriecht“. Der geheimnisvolle„Ausbund“ und andere Wort⸗Rätſel Aber noch weiter führen uns die Wege der Sprach⸗ verfolgung hinein ins Dickicht des Vergeſſenen, der Uebertragung und der Sinnveränderung. Wenn wir eine„Stichprobe“ machen, ſo gehen wir gleich dem Bergmann vor, der aus dem Stollen ein Stück zur Probe abſticht, um es auf Bleiben wir noch weiter bei dem übertragenen ſeinen Gehalt an edlen Erzen zu unterſuchen. dieſem Bilde, ſo geraten wir zu Ausdruck„ſtichhaltig“ aus dem gleichen Fachgebiet. Vom Goldſchmied rührt das Bild„zur Folie dienen“ her. ſo lange es heiß iſt“,„Pläne oder Ränke ſchmieden“ ſtammen alleſamt aus der Schmiedewerkſtatt.„Ver⸗ „Hammer und Amboß“,„das Eiſen ſchmieden, kohlen“ und„Sticheln“ als burſchikoſe Ausdrücke des Holzhauers und Schneiders ſind uns nicht weniger geläufig. Aber wenn wir über einen„Ausbund“ von Frechheit ſchimpfen, wer von uns erinnerte ſich dabei nach der alten Handwerkerſitte, auf das Dutzendpaket obendrauf das beſte Stück zu binden, um dem Käu⸗ fer die Unterſcheidung des Angebotenen zu erleich⸗ tern. Der„Ausbund“ bekam im Laufe der ſchlechten Klang. Heute wieder hat ſich dieſe Bedeu⸗ tung ganz verſchoben. verſtehen jetzt einen wilden Jungen, eine Range, einen„Racker“ darunter: Racker?! Das war früher der Henker, der Abdecker, der Schinder, der„unehrliche“ Mann. Dieſes Wort wiederum hat ſeinen ehren rührigen Beigeſchmack im Wandel der Jahrhunderte vollkommen verloren. Und noch zwei Rätſel:„Anzetteln“ oder„Sein Geld verzetteln“ und„jemanden durchhecheln“. Was iſt das?„Zettel“ heißen die Verknotungen des Gewebes am Webſtuhl; wer ſie auseinander oder in Unord⸗ nung bringt,„verzettelt“ ſie. Von hierher rührt die heutige übertragene Bedeutung dieſes Wortes. Die Hechel endlich iſt ein Gerät des Seilers; der ge⸗ brochene Flachs wird ausgekämmt und Hechel von den langen Faſern des Wergs befreit. Zeit einen Wir durch die Das Prügellexikon der Handwerker Wem iſt jetzt nicht„ein Seifenſieder aufgegangen“? Auch in dieſem geläufigen Ausdruck waltet der Sprachhumor des Volkes, der ſo viele ſinnbildliche und übertragene Wortbedeutungen bewahrt hat. Die⸗ ſer Fall iſt beſonders kraß. Hier iſt an Stelle des „Lichts“ der Name des Handwerkers getreten, der es herſtellte: eben der Aber der Volks⸗ humor tobt ſich nicht nur in ſolch vereinzelten Proben aus. Gerade das Handwerker⸗Deutſch iſt eine Fund⸗ grube für ähnliche Scherze, die ihren Gipfelpunkt in der Sammlung von Ausdrücken erreichen, welche das Volk für das Durchprügeln anwendet. Da gibt es den Schneider, der jemanden„verwamſt“, den Schuſter, der„das Fell verſohlt“, den Färber, der einen„durchbläut“ und den Schuhputzer, der einen „verwichſt“. Das geläufige„Verdreſchen“ rührt vom Scheunendreſcher her und iſt ja auch recht ſinnfällig. Der Holzhauer hat das„Verkeilen“ zugeſteuert und mit dem Gerber, der„das Fell“ oder„das Leder gerbt“, möge dieſe Reihe beſchloſſen werden. Seifenſieder. Ein alter Sprachforſcher namens Adelung rühmte vor Zeiten für ſeine Zwecke die Handwerker, da ſie „ſich weniger abſondern und der allgemeinen Kunde unentzogen“ ſind. Wir können ihm das nachfühlen und ſeinen Eindruck vollauf beſtätigen, an Hand die⸗ ſer wenigen Proben vom„Handwerker⸗Deutſch“ ſchon, die ſich in Unzählbare vermehren ließen, zum Exempel für den rührigen Geiſt unſerer Sprache, in der mit Aufmerkſamkeit zu leſen nicht nur dem Fach⸗ gelehrten anſtehen ſollte, ſondern einem jeden, der Verbindung mit den tätigen Kräften deutſchen Volks⸗ tums und deutſcher Art ſucht. Gegründet 1901 Sie Urnfaspf: Feinſalgschmelze Häuſeverwerfung fur des Mefzgergewerbe. Süddeutsche Fefischmelze- Einkaufs- umd Verwerſungsgenossenschaff ur das Fleischergewerbe e. G. m. b. H. MANNHEIM Ist die Wirfscheffliche Einrichung der Fleischer Innung Mannheim Genossenschafflicher Warenveririeb EV 1000 Sitzplãtze Das führende Komnzertłaffee Manmnneims Kadauff UHren u. Silberwaren Reperefuren eri Urren, Gold- und Siber weren Werden i eigener Werksfäffe Susgef bf. ei ALBEN NSR TSl Spor 27882 S Ire Erzellgrusse Vie: Speisefefe Talg für alle Zwecke W Maschinen etc. Ninderfefſe Premier Jus Sire Sfanidard- Erzeugnisse besten Rufes Genossenschafflicher Warenveririeb gewWbleislef deni Mif gliedern vorfeillhaffen Bezug Eller ber Sfigtern Rohsfoffe, Derne, Gewürze, Gerste, fUr des Fleischer-Geverbe Maler- Wesir Nertrreir * Arbei bergeben Schafft neues Leben! Ferrisprechler 21524 1 10 W. Kadel, ee eee T Aa. 10 40 jähriges Geschäfts- Jubiläum Lager in Sperrholz, Furniere, Kehlleisten, Stuhlsitzen Fahnenstangen, Kegel und Kugeln Telefon 233 49 PSK CTL's Welse Kyanisierte Baum-, Zaun-, Rosen- Baumaterialien[, rel 2242 i Weires Bohlen, Bretter, Dielen, Latten, PSG Kanthölzer, Hobelware, Bauholz, 1 Q 4, 28 Tel. 28800 und Tomatenpfähle, Bohnen- und Hopfenstangen Zement, Kalk, Dach- pappe, Carholineum, Teer BSckerel Merfirn Keiffee- U. leegebäcke lreber: Friedrich Rhein 8 Tel. 28870 Feinste Josef Adrian 1 Molzhandlung Mannheim-Fabrikstation Telefon 42248 AN Sfr SEKT Meerwein P S, 4 Degen Apofhek. Arituur Trauner Fr. Becker Michaelis-Drogerie/ G2, 2 Selt 1854 Drogen- Janbeu- Nholo/ Efie mialien Farben-Meckler Baux inofarben-FAbrik, GmbfH. H 2, 4 Mrakehet D dale Half get. Hlechles, H 2, Jælne Zeltung ist Dir dankbar * wenn Du auch den Anzeigenteil von Anfang bis zu Ende studierst. nene Dis — Die Modelinie des Winters Ein ſtilvolles Abendkleid ous purpurroter Seide Hüftgarnierung aus dunkelrotem durch ſeine ſchlichte Linie beſonders elegant wirkt. mit aparter Samt, das Ee Falſch verstandene Winterhilfe Alle Teile unſeres Volkes ſind mit ganzem Her⸗ zen an dem großen Werk der Winterhilfe beteiligt Jeder gibt bei jeder ſich bietenden Gelegenheit. Da⸗ bei kommt es aber auch vor, daß der gute Wille Vorſchläge hervorbringt, die mehr Schaden alz Nutzen bringen. Wir denken hierbei daran, daß manchmal aufgefordert wird, beim Tode lieber Freunde keine Kränze zu ſpenden, ſondern das dafür aufzuwendende Geld der Winterhilfe zu geben. In Büros iſt gelegentlich für Geburtstags⸗ ſträuße und ähnliche Blumenſpenden geſammelt worden. Das ſo zuſammengetragene Geld wurde dann der Winterhilfe überwieſen. Sicherlich iſt alles gut gemeint. Die betreffenden Spender überſehen aber, daß auf der einen Seite zwar ein kleiner Betrag für die Winterhilfe im Einzelfalle zur Verfügung geſtellt werden kann, daß die weitere Folge aber die ſchwerſte Schädigung eines ganzen Berufszweiges ſein kann, wenn der⸗ artige„Hilfsmaßnahmen“ allgemein in Uebung kämen. Wir denken hierbei an die Blumenge⸗ ſchäftsin haber und Gärtner, die wohl am ſchwerſten unter der allgemeinen Notzeit leiden. Un⸗ endlich viele Binder und Binderinnen, Gärtnerge⸗ hilſen und Arbeitnehmer der Lieferanten der Blu⸗ mengeſchäftsinhaber und Gärtner ſind ſeit Jahren arbeitslos. Für die Aermſten der Armen in Thü⸗ ringen und im Erzgebirge iſt das Sammeln von Moos, Waldgrün und Tannenzapfen für die An⸗ fertigung von Kränzen oder Kranzunterlagen oft⸗ mals die einzige Verdienſtmöglichkeit. Wird ihnen dieſe zugunſten der Winterhilfe entzogen, ſo liegen ſie und viele andre Arbeitnehmer auf der Straße, da für dieſe Leute andere Einnahmemöglichkeiten nicht beſtehen. 5 Wir wiſſen, daß das bei ſolchen Spenden nicht beabſicktigt iſt. Es erſcheint uns aber angebracht, daß wir unſer Volksgenoſſen ſehr davor warnen, zwar aus gutem Herzen heraus, aber ohne Bedachtnahme auf die Folgen, Maßnahmen der geſchilderten Art in die Wege zu leiten. Gebt für die Winterhilfe— und gebt reichlich. Verzichtet aber nicht auf die Kranz⸗ und Blumenſpende, denn ihr würdet damit nur neue Anwärter auf die Winterhilfe ſchaffen. Sportfreundel Verlangen Sie jeden Sonntag abend be allen Zeitungsverkàufern nur die Neue Mannheimer Zeitung mit der große Sportbeilage und umfangreiche Sportbeilag in Mannheim anerkannt ist. Schnell und umfassende Berichte über a1 nennenswerten Sportereignisse. ImStraßen handel sonntag abend 8 Uhr verkautspreis nur 10 r* e 2 ** Staa gaben Reich ſeine ſche men heit ſamei feſt v ernte Teile! mittel ſchwal die E Feuch langſc Blätt. zu, in fall. ſchwac gebiet heuer daher Bedar folge allem hoch. komm liefert heutig meiſte bereit, von e hatten Traub Quali toffele ſtes ſch men 2 185 Frei Schl: durchg wehrl. aus, d mit U Notwe Leiter teilte zwei 1 germe ſtete A 985 zeit deſſen . Frei tätskol Bereit „brenn gelöſch männe Guſtav jähri Sonntag, 15. Ok 3 Aus Vaden Die babiſche Regierung gratuliert * Karlsruhe, 14. Oktober. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Freitag vormittag be⸗ gaben ſich ſämtliche badiſchen Miniſter zu 9 sſtatthalter Robert Wagner, um ihn zu 38. Geburtstag zu beglückwün⸗ Miniſterpräſident Köhler betonte im Na⸗ men des Geſamtkabinetts die herzliche Verbunden⸗ zeit mit dem Reichsſtatthalter, die in dem gemein⸗ ſamen Kampf für das neue Reich für alle Zukunft eſt verankert ſei. In Begleitung der Miniſter be⸗ ſich Mimiſterialrat Müller⸗Trefzer. Preſſechef Moraller hat dem Rei tthalter für die Landes⸗ ſtelle Baden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Glückwünſche ausgeſprochen. Ernleausklang im Angelbachtal * Wiesloch, 14. Oktober. ernte iſt ſchon ſeit einigen Tagen Teilen des Bezirkes eingebracht. Die Ernte iſt eine mittelmäßige und nur in den Sandorten eine ſchwache Vollernte geworden. Im hügeligen Teile iſt die Ernte geringer ausgefallen mangels genügender Feuchtigkeit als im vergangenen Jahre. Mit dem langſamen Färben des Laubes und dem Abfallen der Blätter geht auch die Obſternte allmählich dem Ende zu, in dieſem Jahre leider mit einem ſchlechten Aus⸗ fall. Nur ganz vereinzelt kann man von einer ſchwachen Mittelernte ſprechen. Alle für das Obſt⸗ gebiet in Frage kommenden Obſtſorten verſagten heuer ziemlich. Der Verkauf an Großhändler fiel daher faſt völlig aus, konnte doch nicht einmal der Die diesjährige Tabak⸗ reſtlos in allen Bedarf innerhalb des Bezirkes gedeckt werden. In⸗ folge der großen Nachfrage in dieſem Jahre, vor allem nach Moſtobſt, ſind die Preiſe verhältnismäßig hoch. Für den Zentner Moſtobſt ſoweit man dieſes be⸗ kommen kann, wird ſechs Mark bezahlt. Das Obſt liefert einen recht guten Qualitätsmoſt.— Bei der heutigen allgemeinen Traubenleſe wurden die meiſten Winzer mit dem Einbringen des Neuen bereits fertig, kann man doch dieſes Jahr höchſtens von einem Drittelherbſt ſprechen. Viele Landwirte hatten ſchon in der Vorleſe vollgeherbſtet, da die Trauben teilweiſe ſtark von Fäulnis befallen waren. Qualitativ iſt der Wein ein vorzüglicher. Die Kar⸗ toffelernte war dieſes Jahr bis zu Beginn des Herb⸗ ſtes ſchon allgemein beendet, dank des ſonnigen, war⸗ men Wetters der ganzen letzten Tage. I. Oftersheim, 13. Okt. Gemeinſam mit der Freiw. Santtätskolonne wurde hier die Freiw. Jeuerwehr durchgeführt. Ueber die Uebung ſprach ſich Feuer⸗ wehrlöſchinſpektor Völker Schwetzingen lobend aus, da die geſtellte Aufgabe, ein Scheunenbrand, mit Umſicht gelöſt wurde. Allerdings ſtellte ſich die Notwendigkeit der Beſchaffung einer mechaniſchen Leiter heraus. Bei dem folgenden Beiſammenſein teilte Kommandant Gieſer mit, daß die Gemeinde zwei weitere Rauchſchutzapparate beſchafft hat. Bür⸗ germeiſterſtellvertreter Rehm ſprach für die gelei⸗ ſtete Arbeit den Dank der Gemeinde aus. L. Neulußheim, 14. Okt. Ihre Silberne Hoch⸗ zeit konnten hier die Eheleute Johann Laux und deſſen Ehefrau Katharina geb. Müller begehen. L. Brühl, 13. Okt. Die Schlußſitzung der Freiw. Feuerwehr im Verein mit der Sani⸗ tätskolonne lieferte erneut den Beweis der großen Bereitſchaft der Wehr im Ernſtfalle und wurde das „brennende Rathaus“ in verhältnismäßig kurzer Zeit gelöſcht. Anſchließend wurden die verdienten Wehr⸗ männer ausgezeichnet und zwar: Peter Pſiſter und Guſtav Stauffer durch Bürgermeiſter Eder für 25 jährige Mitgliedſchaft mit Diplom und Ehrenzeichen und die Wehrleute Georg Boch, Fritz Langlotz, Franz Limbeck für 10jährige Mitgliedſchaft durch Kommandant Rohr. Auch der Kommandant der Feuerwehr der Schütte⸗Lanz⸗Werke, Siegfried, hielt eine Anſprache. Nußloch, 14. Oktober. Nachdem der Bürgerſaal wieder hergerichtet iſt, hat der Gemeinderat beſchloſſen, daß der Bürgerſaal künftig nur noch für offizielle Gemeindeverſammlungen benützt wer⸗ den darf.— Die Gemeinde verkauft an den Brand⸗ geſchädigten Rentner Johannes Mergenthaler einen Bauplatz an der Hildaſtraße zum Preiſe von 2,60 ark pro Quadratmeter.— Verſchiedene Geſuche um Wohlfahrtsunterſtützung wurden mangels vor⸗ liegenden Bedürfniſſes abgelehnt.— Kaplan Paul Herb und Schmied Wilhelm, Oskar Renſch wurden zum angeborenen Bürgerrecht zugelaſſen. * Donaueſchingen, 12. Okt. Anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 13. Oktober hat Fürſt Ma x Egon zu Fürſtenberg für die Winter⸗ nothälfeſtiftungen in Waren und Naturalien emen Geſamtbetrag von 25000 Mark aus den derſchtedenen fürſtenbergiſchen Betrieben gutgehei⸗ ben. Außerdem wurde die fürſtliche Forſtverwaltung angewieſen, 3000 Ster Brennholz für die Winter⸗ hilfe bereit zu ſtellen. Für ſeine Beamten, Angeſtell⸗ ten und Arbeiter ſowie die Penſionierten ſchuf der Fürſt einen Unterſtützungsfonds für beſondere Notfälle, dem er für das laufende Jahre 5000 Mk. züwies. Außerdem wurde bedürftigen Siedlern ein zutſprechendes Waldſtück unentgeltlich zur Verfü⸗ gung geſtellt. Waldshut, 14. Okt. In den letzten Tagen iſt die stau ung des Rheins für das Kraftwerk Al⸗ Shan, Dogern in vollem Ausmaße erfolgt. Der 5195 wirkt ſich rheinaufwärts bis zur neuen Rhein⸗ rücke bei Koblenz aus. Der Waſſerſtand des Rheins 5 gegenüber früher im allgemeinen eine Erhöhung im zwei Meter erfahren. Zur Meſſung des Waſſer⸗ Schlußü bung der last angebracht worden. Der Rhein macht jetzt bei flundes ſind neue Pegel⸗ ober⸗ und unterhalb der 9. 15 Shut vielfach den Eindruck einer weiten, ruhigen Maleriſches Mosbach Wie alle Städte im ſagenreichen Neckartal auch heute noch in ihren Baudenkmälern die Spuren ihrer inhaltsreichen Geſchichte tragen, ſo hat ſich auch Mosbach dieſes mittelalterliche Gepräge bewahrt. Im idylliſchen Zauber blüht hier die Romantik der ſchönen deutſchen Kleinſtadt, behütet vom Fleiß und Frieden ihrer Bürger. Die vor kurzem freigelegten Fachwerkbauten ſtellen die ſchönſten Denk⸗ mäler alemanniſcher und fränkiſcher Bauart dar. Weite Buchen⸗ und Tannenwaldungen, ſchöne Anlagen, Wieſen und Rebgelände kommen einem neuzeitlichen Kurbetrieb ent⸗ gegen, ſo daß Mosbach, eine Perle des badi⸗ ſchen Odenwaldes, auch als Sommeraufent⸗ halt Bedeutung gefunden hat. Celtjames Baudenkmal im Taubergrund Die Sigismunodkapelle in Oberwiltighauſen Wer mit der Eiſenbahn von Mannheim nach Würzburg fährt, der hat Gelegenheit, auf der An⸗ höhe über dem Dorfe Oberwittighauſen zwiſchen dem Taubergrund und der bayeriſchen Grenze eine, der älteſten und baugeſchichtlichintereſſan⸗ teſten Kapellen des Frankenlandes und des Badnerlandes zu ſchauen: die uralte romaniſch⸗ byzantiniſche Sigismundkapelle, an der kürz⸗ lich auf Veranlaſſung der badiſchen Denkmalspflege mit Unterſtützung durch den badiſchen Staat um⸗ faſſende Renovierungsarbeiten vorgenommen wur⸗ den, wobei auch intereſſante romaniſche Malereien freigelegt wurden. Es iſt nur zu begrüßen, daß man dieſes einzigartige Baudenkmal zu erhalten be⸗ ſtrebt iſt. Die Ueberlieferung berichtet, daß an Stelle der Kapelle einſt eine heidniſche Kultſtätte be⸗ ſtanden habe. Und die Sage erzählt, daß Rieſen die Kapelle erbaut, gleich derjenigen von Grünsfeldhau⸗ ſen und Gaurettersheim, die eine ähnliche Bauform haben. Alle Rieſenſteinwurfweit hätten die Rieſen, nachdem ſie von St. Lioba bekehrt, aus zyklopiſchen Steinen Kapellen dieſer Art erbaut. Daß die Sigis⸗ mundkapelle zu den älteſten Gotteshäuſern im weiten Umkreis gehört, ſteht feſt. Schäffer nimmt an, daß ſte nach der Einführung des Chriſtentums die erſte Pfarrkirche für die umliegenden Höfe, Weiler und Dörfer war. Das hier damals reich begüterte Aſchaf⸗ fenburger adelige Chorherrenſtift mag die erſten Prieſter hierher entſandt haben. Als ſpäter die um⸗ liegenden Dörfer eigene Kirchen bauten, verlor das alte Gotteshaus auf dem Berg an Bedeutung. Als Wallfahrtsziel war es aber nach wie vor geſchätzt. Die Böhmen wallfahrteten gern hierher. Ein von Gaubüttelbrunn zur Kapelle führender Weg heißt bis zum heutigen Tag der Böhmerpfad. Das alte Heiligtum iſt eines Beſuches wohl wert. Erſter Eindruck: ein myſtiſcher Bau! Eigenartig in ſeiner Form, eigenartig in ſeiner Wirkung iſt die Kapelle. Der Hauptteil iſt ein typiſcher Zentralbau in der Geſtalt eines Oktogons(Achtecks). Der ange⸗ baute Chor hat Sechsecksform. Um das Jahr 1200 dürfte der Bau entſtanden ſein. Der obere Teil des Oktogons iſt, wie ein Blick auf das Mauerwerk uns lehrt, neueren Datums. Auch der Glockenturm, der ſich aus der Mitte des Oktogons erhebt, ſtammt erſt aus gotiſcher Zeit. Beſonders feſſelt den Beſchauer das Portal, das uns anmutet wie das Portal eines romaniſchen Doms. Es iſt überreich an Säulen und rätſel⸗ haften Figuren. Bücher wurden ſchon über dieſes Portal geſchrieben. Viel hat man in die Figu⸗ ren heineingeheimniſt. Doch iſt wohl zu bedenken, daß von dem urſprünglichen Portal kaum mehr ein Stein auf dem anderen iſt. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Kapelle offenbar zum großen Teil zerſtört. Man hat die Teile des Portals in der Eile wahllos zuſammengeſetzt. Fehlendes wurde von primitiven Steinmetzen ergänzt. So hat das Portal dieſes ſeltſame Ausſehen erhalten. Auch der Ober⸗ teil der Kapellmauern ſtammt aus jener Zeit. Vor hundert Jahren, im Jahre 1827, wurde die Kapelle auf Abbruch verſteigert. In rühmlicher Weiſe kauften einige verſtändige Ortseinwohner die dem Zerfall preisgegebene Kapelle. Die Renovie⸗ rungsarbeiten wurden freilich erſt 1846 vollendet. Man hat ſich gefragt: Wie entſtand ein Gottes⸗ haus von ſo ſeltſamer Bauform in dieſer Gegend! Vielleicht gaben Ritter, die bei der Teilnahme an Kreuzzügen im Morgenland ſolche Bauformen ſahen, die Anregung. Vielleicht haben wir eine Nachah⸗ mung der Burgkapelle auf der Marienburg bei Würzburg vor uns. Im nahen Oſterburken finden wir eine ähnliche Kapelle, die freilich jüngeren Da⸗ tums iſt. Sie ſcheint aber auf eine romaniſche An⸗ lage zurückzugehen. Ein altehrwürdiges, ſagenumwobenes Heiligtum haben wir vor uns. Wer an einem ſchönen Sommer⸗ tag im Schatten der großen Kapellenbäume geraſtet und von da aus ins Land geſchaut, in die weiten reichen Gefilde der fränkiſchen Gaue, wird das nie vergeſſen. Ein ſeltſamer Zauber ſtrömt von dieſem Bauwerk auf den Wanderer über. Beſonders ſchön iſt ein Beſuch im Mai, wenn das Sigismundſeſt ge⸗ feiert wird. Wenn Bauern und Bäuerinnen in der alten Gautracht in Ehrfurcht an dieſem Orte beten. B. g/ N Aus der Pfalz Tabakgroßhändler tagten in Landau * Landau, 14. Okt. Dieſer Tage tagte hier der Zentralverband deutſcher Tabakwaren⸗ großhändler Gau Mannheim, Pfalz und Worms. Die Tagung war von faſt ſämtlichen Mitgliedern aus dem ganzen Gaugebiet beſucht. Gauführer Hein⸗ rich Gaa aus Mannheim ſprach über die Aufgaben der Tabakwarengroßhändler im neuen Staat, und geißelte beſonders ſcharf das Schleuderunweſen mit Zigaretten. Die ſogenannte Gewerbefreiheit alten Syſtems hatte Elemente in den Beruf eindrin⸗ gen laſſen, denen jede fachmänniſche Erfahrung und jede verantwortungsbewußte kaufmänniſche Ge⸗ ſchäftsführung abgeſprochen werden muß. Es iſt deshalb Aufgabe der Organiſation, unter Mitwir⸗ kung der zuſtändigen Handelskammern dieſe Miß⸗ ſtände im nationalſozialiſtiſchen Staat reſtlos zu be⸗ ſeitigen. Die Tätigkeit ſolcher Schleuderer war im Wirtſchaftsleben niemals aufbauend, ſondern immer zerſtörend. Während der legale Großhandel ſich in beſonderem Maße für die Arbeitsbeſchaffungsbeſtre⸗ bungen der Reichsregierung einſetzt, wird dieſe Ab⸗ ſicht durch das verwerfliche Unweſen der Schleuderei hintertrieben. Es beſteht dabei die weitere Gefahr, daß das Aufkommen der einträglichen Tahakſteuer für den Staat gefährdet wird. Grundſätzlich ableh⸗ nend verhalte man ſich gegenüber den Zigaretten⸗ Aushänge⸗Automaten in Gaſtſtätten. Nach einer an⸗ regend verlaufenen Ausſprache ſchloß der Gauführer die Tagung mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg Heil! auf den Reichskanzler Adolf Hitler. nd. Germersheim, 14. Okt. In der Südpfalz trieb ſich in letzter Zeit fortgeſetzt ein Dieb aus einem Arbeitsdienſtlageer herum. Es handelt ſich um einen gewiſſen Emil Ku nz aus Rheinzabern, der im hieſigen Lager mehrere Wochen lang den gemeingefährlichen Langfinger ſpielte und ſeine Kameraden auf gemeinſte Art beſtohlen hat. Kunz wurde dann friſtlos aus dem Arbeitsdienſt entlaſſen. Seitoͤem trieb er ſich als„Logisherr“ in Gaſthäuſern und Privathäuſern herum, wobei er fortgeſetzt auch Zechprellereien verübte. Als ihm in Germersheim der Boden zu heiß wurde, pumpte er ſich ein Fahrrad, um ein neues„Arbeitsfeld“ zu er⸗ ſchließen. Bei einem neuen Verſuch ſeiner Gaune⸗ reien lief er jedoch der Polizei ins Garn. Dieſe 710 ihn jetzt im Amtsgerichtsgefängnis in Nummer Sicher gebracht. * Neuenburg, Rhein, 14. Okt. Hier wurden a ch deutſche Reichs angehörige, die aus der franzöſiſchen F remdenlegion zurückkehrten, von den franzöſiſchen Behörden über die deutſche Grenze abgeſchoben. Einer von ihnen wurde von der Gendarmerie feſtgenommen und ins Bezirks⸗ gefängnis Müllheim eingeliefert, weil er von einer norddeutſchen Strafbehörde geſucht wird. des Ein betrügeriſches Ehepaar vom Mannheimer Schöffengericht verurteilt In den Mannheimer P⸗Quadraten wurde im April dieſes Jahres ein„Volksſpeiſe haus“ eröffnet. Man konnte dort für vierzig Pfennig recht anſtändig zu Mittag eſſen. Das ſprach ſich herum und der Zulauf nahm derart zu, daß im Tage durchſchnitt⸗ lich ungefähr zweihundert Eſſen verabreicht wurden. Die Geſchichte hielt drei Monate. Daun war die Pleite da, und vor dem Mannheimer Schöf⸗ fengericht ſpielte ſich am Freitag der Schlußakt ab. Auf der Anklagebank ſaßen die Eheleute, die das„Volksſpeiſehaus“ betrieben. Beide weiſen eine recht umfangreiche Vorſtrafenliſte auf. Er, Karl ., hat ſchon zweiundzwanzigmal mit dem Gericht Bekanntſchaft gemacht und ſchon vierzehn Jahre hinter Schloß und Riegel verbracht, davon allein zwölf Jahre im Zuchthaus. Zehn Jahre war er nicht im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte. Helene F. iſt ſchon elfmal vorbeſtraft mit insgeſamt fünf Jah⸗ ren Gefängnis. Die beiden Angeklagten waren vor eineinhalb Jahren aus Mülhauſen im Elſaß nach Mannheim gekommen. Sie geben an, dort ausgewieſen worden zu ſein. Sie lebten in Mannheim von der Fürſorge. Das hinderte ſie aber nicht, ohne irgend⸗ welche eigenen Mittel ein Speiſehaus zu er⸗ richten. Die ganze Einrichtung und die ge⸗ ſamten zum Betriebe notwendigen Lebens⸗ mittel holten ſie ſich auf Kredit. Der Mangel des Betriebskapitals mußte ſich natür⸗ lich bald auswirken. Wenn man auch annimmt, daß die beiden Angeklagten nicht von vornherein Be⸗ trugsabſichten hatten, ſo ſtellte ſich doch dann, als die Schwierigkeiten begannen, heraus, daß die Eheleute nicht die Charaktereigenſchaften ihr eigen nennen konnten, die dieſe ſchwierige Lage, ohne neuerlich mit dem Strafgeſetz in Konflikt zu geraten, hätten über⸗ winden laſſen. Sie begannen mit Schwindeleien und Lügereien. Sie täuſchten die Lieferanten (Metzger, Bäcker, Kolonialwarenhändler), den Haus⸗ herrn und die Handwerker über die finanzielle Lage des Geſchäftes. Sie lockten einer Frau, bei der ſie in Untermiete wohnten, nach und nach ein Darlehen von über dreihundert Mark heraus, angeblich um mit dieſem Geld ein Patent(der Angeklagte nennt ſich Ingenieur) zu erreichen. Sie gaben Einrich⸗ tungsgegenſtände, die ihnen noch gar nicht gehörten, als Sicherheit“. Der Köchin und dem Bedienungs⸗ perſonal gaben ſie ſo gut wie nichts. Der Schaden, den ſie damit anrichteten, kann auf ungefähr fünf⸗ zehnhundert Mark veranſchlagt werden. Die Angeklagten beſtritten die Betrugsabſicht und wieſen darauf hin, daß ſtie ungefähr achttauſend Mk. an ihre Lieferanten gezahlt haben. Aber dieſer Ein⸗ wand konnte nicht überzeugen. Denn wenn man nur eine tägliche Frequenz von einhundertundfünfzig Eſſen zu Grunde legt, ſo ſtellte ſich die monatliche Einnahme auf etwa öͤreitauſend Mark, woraus ſichſi ergibt, daß fehr beträchtliche Gelder anderweitig als im Intereſſe des Geſchäftes verwendet wurden. Das Bild wird für die Angeklagten noch ungünſtiger, wenn man ihren Angaben, daß täglich über zwei⸗ hundert Eſſen ausgegeben worden ſeien, Glauben ſchenkt. Einen Begriff davon, wohin dieſe Gelder ge⸗ floſſen ſein mögen, ergab die Ausſage meh⸗ rerer Zeugen, die bekundeten, daß die Ange⸗ klagten oftmals betrunken waren. Im übrigen ging aus den Zeugenausſagen auch her⸗ vor, daß die Eheleute mit ihren Gläubigern keines⸗ wegs ſanft verführen. Der geſchädigten Hauswirtin zum Beiſpiel begegneten ſie mit ſehr eindeutigen Redensarten. Den Hauseigentüme r, der eine Kaſſenpfändung vornehmen ließ, bedrohte der A ngeklagte mit einer Flaſche, mit einem gro⸗ ßen eiſernen Löffel und ſchließlich ſogar mit einem Meſſer. In der über fünfſtündigen Verhandlung ent⸗ rollte ſich ein ſehr unſchönes Bild von der perſön⸗ lichen Art der Angeklagten, das den Vorſitzenden nach einem Wortbombardement, das die Ehefrau auf die ſchwer geſchädigte Hauswirtin losließ, zu dem Hinweis veranlaßte:„Wie muß dieſe Frau erſt in Freiheit ſich benommen haben!“ Das Zeugenaufgebot war ſehr umfang⸗ reich. Nicht weniger als ſiebzehn Leute ſagten unter Eid aus. Dabei ergab ſich allerdings auch, daß einige der Lieferanten doch allzu große Vertrauensſelig⸗ keit bewieſen hatten, daß ſie nicht die notwendigen Vorſichtsmaßnahmen ergriffen haben, die Kaufleute im allgemeinen zu beachten pflegen. Dies veranlaßte das Gericht, einige der in der Anklage aufgeführten Fälle autszuſcheiden. Aber die, bie noch verblieben, ließen doch noch im Ueberfluſſe erkennen, daß die Angeklagten gemeinſam fortgeſetzten Betruges ſich ſchuldig gemacht haben. Die Betrugsabſicht ergab ſich zum Beiſpiel auch aus einer Aeußerung des An⸗ geklagten gegenüber einem der Zeugen, daß„Luxem⸗ burg ja nicht ausliefere“. Beide waren rückfällig. Das Urteil lautete gegen den Ehemann auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen die Ehefrau auf z wei Jahre drei Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrver lu ſt. Der Frau hielt man ihr Alter (beide Angeklagten ſtehen im 57. Lebensjahre) zu⸗ gute. Die Verhandlung begegnete außergewöhnlich großem Intereſſe, ſo daß der Zuhörerraum wegen des Andranges zeitweiſe geſchloſſen werden mußte. e re Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Okt. 19 Wirischaff im Umbau rtſchaft iſt ihrem ganzen Weſen nach kein Tum⸗ für Experimente; anders als in der Politik die materiellen Tatſachen dazu, daß ſich eine hicklung eng an das Gegebene anſchließt. Das aber nicht, daß nicht auch in der Wirtſchaft ionen die Dinge von Grund auf ändern Nur dauern ſie länger, vollziehen ſich nicht 9 unmittelbar augenfällig, ihr Ausmaß läßt ſich im⸗ erſt nach längerer Zeit feſtſtellen. haben wir hinſichtlich der deutſchen Wirtſchaft den Begriff der Revolution zu verſtehen. organg der politiſchen Machtveränderungen die Wirtſchaft zu übertragen, hat der Führer und ſein Mitarbeiterkreis in richtiger Erkenntnis der Zu⸗ ſammenhänge unbedingt abgelehnt. Es iſt kein Zu⸗ fall, daß ſich gerade in der allerletzten Zeit die Be⸗ mühungen verantwortlicher Stellen vermehrt haben, die ruhige Entwicklung in der Wirtſchaft zu sichern und Eigenmächtigkeiten aller Art zu verhindern. Tatſächlich iſt auch aus der Wirtſchaft heraus feſtzuſtellen, daß die notwendige Beruhigung große Fortſchritte gemacht hat. Etwas anderes iſt aber der Umbau, der ſich bei dieſer Ruhe in der Wirtſchaft vollzieht, und zwar nach zwei Seiten hin: in der äußeren Form der wirt⸗ ſchaftlichen Organiſationen und in der wirtſchaft⸗ lichen Betätigung. Was die erſteren betrifft, ſo be⸗ merken wir allmählich doch grundſätzliche Wandlun⸗ gen im Aufbau der Wirtſchaft. Wenn das Tempo derſtändiſchen Gliederung auch ſtark verlang⸗ ſamt worden iſt— die maßgeblichen Führer halten inen Zeitraum von mehreren Jahren für notwen⸗ dig— wenn ſich auch viele nicht nach einem beſtimm⸗ ten Programm zu vollziehen ſcheint, ſo zielt es doch in der Richtung des grundſätzlichen Um baues der Wirtſchaftsorganiſation. Es werden ſozu⸗ ſagen Moſaikſteine gelegt, hier und dort, allmählich immer mehr, es entſtehen einzelne Gruppen, zwi⸗ ſchen denen eine Verbindung hergeſtellt wird; ſchließ⸗ lich fügen ſich immer mehr Gruppen zuſammen, die leeren Zwiſchenglieder werden aufgefüllt, und ein⸗ mal iſt das Ganze dann anders geworden, ohne daß man es richtig gemerkt hat. Es wird ja wohl ſo kommen, daß eines Tages der ſtändiſche Aufbau ver⸗ wirklicht ſein wird, ohne daß viele Menſchen, die immer noch auf ſeine Ankündigung warten, es be⸗ merkt haben. So iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß die ganz wichtige Entwicklung, wie ſie die Errichtung des Reichs nährſtandes darſtellt, nicht ohne Ein⸗ fluß auf die übrige Wirtſchaft bleiben kann. Die Ver⸗ flechtungen ſind ja ſo eng, daß eine wichtige Ver⸗ änderung an einer Stelle ſich auch an den anderen bemerkbar machen muß. Welches dieſe Rückwirkun⸗ gen ſein werden, läßt ſich allerdings heute noch nicht ſagen. Jedenfalls werden ſie in der Richtung gehen, daß die Neuorganiſtion auch in der übrigen Wirt⸗ ſchaft dadurch angetrieben wird. Man denke auch beiſpielsweiſe daran, welche einſchneidende Neuerung der„Treuhänder der Arbeit“ darſtellt. Seine Auf⸗ gaben haben ſich bereits über den urſprünglichen Rahmen hinaus ſo erweitert, daß er praktiſch eine Art wirtſchaftlicher Statthalter der Reichsautorität geworden iſt. Dieſer Treuhänder der Arbeit iſt, gleichviel ob der Name künftig beſtehen mag, ſchon zu einem Quaderſtein des weiteren Auf⸗ und Um⸗ baus geworden, zumal auch die gebietmäßige Ver⸗ teilung der Treuhänder nicht eine beliebige iſt, ſon⸗ dern natürlichen Gegebenheiten entſpricht. Man denke weiter an eine beginnende Zuſam⸗ menfaſſung einheitlicher Wirtſchafts⸗ räume, wie ſie nun zuerſt in dem beſonders zer⸗ ſplitterten Rhein⸗Main⸗Gebiet in dem neuerrichteten Rhein⸗Mainiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag erfolgt iſt. Auch hieraus müſſen ſich notwendigerweiſe wei⸗ tere Auswirkungen ergeben. Dann haben wir bei⸗ ſpielsweiſe die Neuordnung im Eiſenhan⸗ del, Her einheitlich auf vier Reichsgebiete aufgeglie⸗ dert werden ſoll. Als ein Steinchen des großen Ge⸗ bäudes iſt auch das neue Schriftleitergeſetz zu betrachten, das die Errichtung der geplanten Reichskulturkammer näherrückt. Solcher Einzelteile gibt es noch zahlreiche andere; es gehört auch dazu die ſchärfere Abgrenzung des Aufgabenbereiches der Deutſchen Arbeitsfront, die Umgeſtaltung wirtſchaft⸗ licher Verbände uſw. Wobei zu bemerken iſt, daß ganz und gar nicht alles, was ſich im Verbands⸗ weſen unter dem Deckmantel der ſtändiſchen Gliede⸗ rung ſchon vollzogen hat, auch endgültige Anerken⸗ nung finden wird. Eine Revolution ganz anderer Art vollzieht ſich in der Wirtſchaft, und zwar in der ganzen Welt; die tiefgreifende Wandlung im Tätigkeits⸗ bereich der Wirtſchaft. Heute wiſſen wir, daß es ſich hier um Grundſätzliches handelt, deſſen Durch⸗ führung ſich aus inneren Notwendigkeiten von ſelbſt erzwingt. Die verhängnisvollen Irrtümer, die teils aus wirtſchaftlichen Lehren, teils infolge der Blind⸗ heit der Menſchen im Laufe der Zeit zu den un⸗ erhörteſten Kataſtrophen— vom Krieg bis zur großen Kriſe— geführt haben, werden allmählich un⸗ erbittlich durch den Zwang der Tatſachen korrigiert. Man erinnert ſich noch gut des Beginns der all⸗ gemeinen Erörterungen über Binnenmarkt und Außenhandel. Heute iſt es für alle Länder eine Selbſtverſtändlichkeit, daß nur erſtarkte und erwei⸗ terte Binnenmärkte die Grundlage eines neuen Syſtems zwiſchenſtaatlicher Austauſchbeziehungen ſein können. Genau ſo wie man auch in der übrigen Welt zu erkennen beginnt, daß nur bewußte Nationalitäten⸗ ſtaaten tragfähige Bindungen miteinander eingehen können. Die zunehmende Bedeutung des Inlandsmarktes iſt ganz auffällig; nach dem Inſtitut für Konjunkturforſchung verblieben 1931 Die Lage der deuischen Baumwollindusfrie Beschäfiigungsgrad gehalien/ Aber Rückgang der Auffragseingänge Der Arbeitsausſchuß der deutſchen Bau m⸗ wollſpinnerverbände berichtet u..: Die bereits im Auguſt beobachtete Verminderung des A u f tragseingangs hat auch im September angehal⸗ ten. Der Abruf auf alte Abſchlüſſe war je nach dem Ver⸗ wendungszweck der Garne unterſchied lich. Der Be⸗ ſchäftigungsgrad der Betriebe konnte jedoch zur Aufarbei⸗ tung der alten Aufträgsbeſtände aufrecht erhalten werden. Die im Auguſt eingetretene Erhöhung der Einfuhrzölle für die Garne in den Nummern 47 bis 83 hat auf den Abſatz der deutſchen Geſpinſte in dieſen Nummern noch keinen nennenswerten Einfluß ausüben können, da offenbar er⸗ hebliche Voreindeckungen vorgenommen worden ſind. Aus Weſtdeutſchland wird beſonders darüber ge⸗ klagt, daß in den letzten Wochen auch in den gröbern Nummern das Ausland in verſtärktem Maß am Markt iſt, und zwar mit Preisuntergeboten, die nur wenig über dem Betrag liegen, der allein für das gereinigte Rohmaterial aufgewendet werden muß. In der Vigogne⸗ und Zweizylinderſpin⸗ nerei war vereinzelt in der erſten Hälfte des Berichts⸗ monats eine geringfügige Belebung ſowohl der Verkaufstätigkeit als auch der Abnahme feſtzuſtellen. Im allgemeinen aber ließ der Eingang an Aufträgen ſehr zu wünſchen übrig. Obwohl um die gegenwärtige Zeit die Vigognegarne zur Herſtellung von Winterartikeln am mei⸗ ſten gebraucht werden, konnten die Spinnereibetriebe durch⸗ ſchnittlich nur mit zwei Dritteln ihrer Spindeln ausgenutzt werden. Der Geſamtverband deutſcher Baumwoll⸗ webereien(Berlin) berichtet u..: Obwohl ſich im September kleine Anzeichen einer Belebung der Nach⸗ frage hier und da bemerkbar machten, läßt ſich nicht ver⸗ kennen, daß das Geſchäft hinter den jahreszeitlichen Erwar⸗ tungen zurückgeblieben iſt. Die in den Frühfahrs⸗ und Frühjahrsſommermonaten ge⸗ gebenen Aufträge ſicherten auch noch im September den bis⸗ herigen Beſchäftigungsgrad. Dank dem bisherigen Auf⸗ tragsbeſtand iſt es der Induſtrie möglich, die Entwicklung der Nachfrage abzuwarten, der es bis zum Monatsende noch an Anregungen von außen fehlte. Die noch meiſt ſommerliche Witterung im September hat die Entwicklung des Winterbedarfs zweifellos verzögert. Die Preiſe für rohe Gewebe zeigten in Uebereinſtimmung mit dem Goldpreis der Baumwolle bis gegen Monatsende eine rück⸗ läufige Bewegung; die für fertige Gewebe blieben an⸗ geſichts der Tatſache, daß die Preiſe trotz mehrfacher Er⸗ des organiſatoriſchen Neuaufbaus der Wirtſchaft höhung des Rohſtoffes ſeit Jahresmitte nicht mehr erhöht noch 68 v. H. der induſtriellen Erzeugung auf dem Binnenmarkt; gegenwärtig nimmt der Inlandsmarkt 80 v. H. auf. Dieſe Entwicklung beſchränkt ſich keineswegs auf Deutſchland, ſie läßt ſich beiſpielsweiſe für Europa genau zahlenmäßig belegen. In der ganzen Welt iſt die Geſamtheit der nationalwirtſchaftlichen Tätig⸗ keit nicht ſo ſehr eingeſchrumpft wie der internatio⸗ nale Handel: im Verhältnis zur Geſamterzeugung iſt der internationale Handel auf den Stand von 1860// 0 zurückgefallen. Dazu kommt die gewaltige Verſchiebung, die durch die In⸗ duſtriealiſterung der Agrarſtaaten eingetreten iſt. Hatte Europa 1913 einen Anteil von 50 v. H. an der induſtriellen Welterzeugung(ohne Rußland), ſo er⸗ reichte der Anteil Mitte 1933 nur noch 37 v. H. Auf der anderen eSite iſt bei den alten Induſtrieländern genau die umgekehrte Entweklung erfolgt, ſie haben nämlich ihre landwirtſchaftlichke Erzeugung anteilig erhöht. Betrachtet man dieſe Veränderungen im Zuſam⸗ menhang mit der internationalen Wäh⸗ rungszerüttung und der internationalen Ver⸗ ſchuldung, dann wird durch den Augenſchein ſo deut⸗ lich wie nur möglich, daß ſich hier Veränderungen in der Wirtſchaft vollziehen, die die Bezeichnung„revo⸗ lutionär“ durchaus verdienen. Dies vor allem des⸗ halb, weil dieſe Entwicklung verhältnismäßig ſchnell vor ſich gegangen iſt, nämlich zum großen Teile allein innerhalb der letzten—5 Jahre. Sie ſetzt ſich eher in beſchleunigtem Tempo fort mit einem Ziele und in einer Richtung, die wir nur ahnen können. Das aber wiſſen wir: eine Rückkehr zu einer Zeit, als deren Höhepunkt zumeiſt die Jahre 1928/1929 ange⸗ ſehen werden, kann nicht mehr erfolgen. wurden und angeſichts einer unmittelbar bevorſtehenden Verteuerung der Fabrikation, unverändert. Zurzeit darf von einem Zuſtand der Annäherung an ſtetigere Preiſe ge⸗ ſprochen werden. Da die Kundſchaft ſich nach wie vor abwartend verhielt, gehen die großen Auftragsbeſtände langſam zu Ende, ſo daß, wenn die übliche Herbſtbelebung ausbleibt, wohl mit Betriebseinſchränkungen gerechnet werden muß. Die Ausfuhr liegt bekanntlich immer noch im argen und vermag keinen Ausgleich zu bringen. Gewinnzunahme im Times- Verlag London, 14. Oktober. Im Geſchäftsjahr bis 90. Juni 1933 hat die Times Publiſhing Company, welche die Times und eine Reihe von Wochenſchriften verlegt, einen Be⸗ triebsgewinn von 5995 Pfund Sterling erzielt, während im Vorjahr ein Ver lu ſt von 14986 Pfund Sterling zu verzeichnen war. * Brannſchweigiſche Ach. für Jute⸗ und Flachsinduſtrie, Braunſchweig. Die oGV genehmigte den bekannten Abſchluß für 1932⸗33 mit einem vorzutragenden Verluſt von 362 686/ Bankdirektor Mandke, Braunſchweig, wurde anſtelle des ausgeſchiedenen Bankdirektors Hoffmann neu in den Aufſichtsrat gewählt. Ueber die Ausſichten des laufenden Jahres wurde u. a. berichtet, daß der Ab⸗ ſatz im erſten Vierteljahr weitaus beſſer geweſen ſei als im Vorjahr, und es ſei zu hoffen, daß 1933⸗34 die Geſell⸗ ſchaft ohne Verluſt abſchließen werde. s Brauhaus Nürnberg in Nürnberg. Im Geſchäftsjohr 1932⸗33 hielt ſich, hervorgerufen durch die verminderte Kauf⸗ kraft der Konſumenten und das Darniederliegen der Ex⸗ portinduſtrie, beſonders auch durch die Ausfälle in den verregneten Monaten Mai und Juni, das Geſchäft im be⸗ kannten Rahmen des Abſatzrückganges der Brau nduſtrie. Dagegen ſtieg bei der Brauerei IG⸗Reif AG, Nürnberg, der Export von Siechenbier weſentlich, ſo doß im Geſamt⸗ abſatz der beiden Brauereien nur noch ein geringer Rück⸗ gang verbleibt, der unter dem allgemeinen Durchſchnitt den meiſten Brauereien liegt. * Hollauds Außenhandel im September. Nach Mit⸗ teilung des Statiſtiſchen Zentralamtes belief ſich die hol⸗ ländiſche Einfuhr(ohne Gold und Silber) im September auf 111 Mill. hfl. gegenüber 106 Mill. hfl. im Vormonat und 101 Mill. hfl. im September 1932. Dieſer Einfuhr ſtand eine Ausfuhr von 74(62 bzw. 77) Mill. hfl. gegen⸗ über. Durch die Ausfuhr gedeckt waren im September 66,4(58,6 bzw. 76) v. H. der Ausfuhr. In den erſten neun Monaten dieſes Johres betrug die Einfuhr 884(i. V. 970) und die Ausfuhr 547(625) Mill. hfl. Durch die Ausfuhr waren daher in dieſem Zeitraum 61,9(64,4) v. H. der Einfuhr gedeckt. An Gold und Silber wurde im Sep⸗ tember für 47,67(64,56) Mill. hfl. eingeführt und für 6,36 AFTS-ZETTW (3,8) Mill. hfl. ausgeführt. 0 Sonntags-Ausg: — Bank für Brauindusirie, Berlin Die Bank für Brauinduſtr e, Berlin, betont in ihrem Geſchäftsbericht für 1932⸗33, daß die deutſche Brau⸗ induſtrie noch immer unter der ſehr hohen Steuerlaſt zu leiden gehabt habe. Der Ab ſatz erreichte im letzten Brauſteuerjahr eine Minderung von 9,5 v. H. Dos Sinken der Abſatzkurve habe ſich indeſſen in der Berichts⸗ zeit nicht unweſentlich verringert. Bereits in den letzten Quartalen hätten ſich Beſſerungszeichen bemerkbar gemacht, Für den Abſchluß der Geſellſchaft komme die für das Brau⸗ jahr 1931⸗32 erzielte Dividende in Frage. In dieſer Perſode habe die deutſche Brauinduſtrie einen Abſatzrüch⸗ gang von 19,38 v. H. zu verzeichnen. Nach 0,02 Mill. Abſchreibungen auf Anlaen verbleibt einſchl. Vort g ein Reingewinn von 0,75 Mill. J, aus dem wie bereits ge⸗ meldet, eine Dividende von 7 v. H. leinſchl. 1 v. H. Zu⸗ ſatzd vidende für das Interimsgeſchäftsjahr) auf die Stammaktien verteilt werden ſoll. Die Vorzugsaktien er⸗ halten 6 v. H. Die geſunde innere Lage der meiſten der Braubank naheſtehenden Unternehmungen laſſe eine ziem⸗ lich ſtetige Entwicklung der Geſellſchaft erhoffen. Pfälzische Malzfabrik A6 Ludwigshafen a. Nh./ Mannheim Die Geſellſchaft veröffentlicht erſt jetzt den Abſchluß per 31. Auguſt 1932. Die laufenden Betriebseinnahmen ſtell⸗ ten ſich hiernach auf 380 308(853 030). Nach Abzug der Unkoſten, darunter u. a. von 103 636(37 414)/ Frachten, 67 949(91 896)/ Löhne und Gehälter, 47 815(68 840) Steuern und Umlagen ſowie nach Bildung einer Reſerveg mit 30 000% und 20 000/ Rückſtellungen(i. V. 6220% ergibt ſich eine Verminderung des Gewinnvortrages von 106 551 auf 97 235/ bei 500 000/ Kapital(i. V. Er⸗ höhung des Vortrages von 46 447 auf 76 551). Aus dem Aufſichtsrat ſind ausgeſchieden Kommerzienrat Joſef Schayer⸗Heidelberg(wegen hohen Alters) und Bank⸗ direktor Jakob Hammel ⸗ Ludwigshafen, letzterer wegen Uebertritts in den Vorſtand. Neugewählt wurden Rechts- anwalt Dr. Leonhard Völcker⸗Neuſtadt a. d.., Bank⸗ direktor Ott⸗Bern und Dr. Max Ott⸗Bern. Aus der Bilanz: Rückſtellungen 23 300(13 300; Delkredere 16 000(—); Reſerven insgeſamt unv. 122 027; kurzfriſtige Verbindlichkeiten 98 176; Kreditoren 473 888 (i. V. Kreditoren 546 344, interne Verrechnung 24 071); an⸗ dererſeits Debitoren 544903(i. V. inkl. Bank, Poſtſchec 891 162); Kaſſe, Scheck, Wechſel 265 778(21 168); Beteili⸗ gungen 150 340(155 26); Waren 162 000(13 908); Immo- bil'en 221 770(227 090) I. ö Lancashire eniſhroni? In England herrſcht Beſtürzung. Es ſcheint, doß Lancaſhires ſtolzer Rang als Thron des„fing cotton“, als unantaſtbarer Vorort der Welttexrtil⸗ induſtrie gefährdet iſt. Die letzten amtlichen jo⸗ paniſchen Statiſtiken beſagen jedenfalls, daß Japan Groß⸗ britannien als größtes Exportland von Baumwollwaren jüberflügelt und ſich damit ſelbſt an die Spitze aller Ex⸗ portländer von Baumwollworen geſtellt hat. Dieſe Ent wicklung war unabwendbar, aber irgendwie klammert man ſich in England immer noch an die Hoffnung auf die Möglichkeit einer günſtigen Wendung, tröſtete ſich mit dem Gedanken, daß der Japon gegenüber verlorene Vor⸗ ſprung ein ausgeſprochener Kriſenverluſt ſei. Exportierte doch England im letzten Jahre vor dem Kriſeneinbruch (1928) noch 3866 Millionen Quadratyards Baumwollgewebe gegenüber nur 1418 Millionen japaniſchen Exportes. Dann näherten ſich die Ziffern immer bedenklicher und haben die fallende engliſche und die ſteigende japaniſche Kurtde einander geſchnitten: Die Exportbilanz Japans in Baum: wollgeweben liegt mit 1932 Millionen Quadratyards (während der erſten 8 Monate 1933) um 6 Millionen Quadratyards über der engliſchen. Der kritiſche Zeitpunkt iſt da, und man wird ſich in England ſeiner mit Bitter⸗ keit und Sorge bewußt. Der ſchwache Troſt, daß den japaniſchen Zahlen ſtatiſtiſche Fehler zugrunde liegen, ver⸗ fängt nicht mehr: wenn ſchon ſtatiſtiſche Kunſtſtücke zur Rettung des Anſcheins britiſcher Ueberlegenheit notwen⸗ dig werden— donn lieber nüchterne Abfindung mit den Tatſachen reſp. mit dem, was aller Statiſtik zum Trotz morgen doch Tatſache ſein wird. Immerhin: als Symptom verzeichnet man dieſe Entwicklung mit den peinlichſten Empfindungen, man erinnert ſich der Entthronung des Pfundes und fragt ſich voll düſterer Ahnungen, welcher Komplex britiſcher Ueberlegenheit als nächſter der Welt⸗ wirtſchaftswende zum Opfer fallen wird. g Englands Außenhandel in den ersſen neun Monajen 1933 Die engliſchen Einfuhren beliefen ſich im September des Jahres auf insgeſamt 57,772 Mill. Eſtg. gegentbet 56,754 Mill. Eſtg. im Auguſt 1933 und 54,272 Mill. Oſtg. im September 1932. Die Ausfuhren betrugen 39,266 Mill! Sſtg. gegenüber 30,997 Mill. Lſtg. im Auguſt 1933 und 26,229 Mill. Lſtg. e m September 19392. Die Wiederaus⸗ fuhren im September ſtellten ſich auf 3,404 Mill. Oſtg gegen 4,300 Mill. Lſtg. bzw. 2,902 Mill. Lſtg. In den Monaten Januar bis September betrugen die Einfuhreg 487,823 Mill. Eſtg. gegenüber 520,213 Mill. in der entſpre⸗ chenden Zeit 1932, die Ausfuhren 268,390 Mill. ſtg. gegen über 271,107 Mill. Eſtg. im Vorjahre. Die Wiederan; fuhren ermäßigten ſich von Januor bis September 10 auf 37,168 Mill. Lſtg. gegenüber 39,028 Mill. Eſtg. im en ſprechenden Zeitabſchnitt des Vorjahres.. 5 Aktien und Auslendsanlelhen in f 18, le, Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. de deten, i. unt i. Stil, S9gezeh Sets 8 8.5 Ge cb., Pot eg. 2 2. Frelyentehre- cure 14. 13. 14. Mannheimer Mtektenbörse 18. 18 14. 14. Industrie-Aktien 13.„ 18. 14. Karſtadt Rub...—.——.—Otavi⸗Minen.. 11.——.— Klein, Sch.& Beck. 42.— 42 Phönix Bergbau—.— 33,28 6% Bab. St.⸗M. 2) 90.— 90.— Konferven Braun 41.— 41.— Aſchaff. Aktienbr 40.— 11 7 5 Knort, Hellbr.. 175,0 175.0 Rhein. Braunkohl 183.5 752 60% B. Kom. Gd 82.— 82.— Ludwigsh.. 70. 78.— Dortm. Ritterbr.. 0% B. Rom. G udwigsh. A. Br 0 enninger St. K. 82— 32.— Kraus c Co. Lock. . wen München 200,0 198,0 Lahmeyer⸗.— 117.0 05 60300 ehm. Gold 77.80 77.80 e 88.— 88.— Sghöſſerh Bin 9 55 Berliner Börse 600%„„„ 82.— 82.— Ludwigs Walzm. 69. 63.— 600% Lihafen St. 76,.— 75.—Pfälz. Mühlenw. 74.— 74.— 60800% Pf Hy fdb.— 90,80 Rh. Elektr..-G. 81.50 61.50 Sch Konſerven Braun—.——. Rheinſtahl.. 75,25 „% oc 8 765 1410 143,7 Ludwigsb. Walz.. 68. Festverzinsliche Werte 680% fih oy fd 87,50 88.— Hlldebr.⸗Rheinm.—.——, wartz Storch.—,— 8 Mainkraftwerke. 57.— 59.506, 0 80% Parbend. 55 1080 700,00 Salhw. Heilbronn 166,0 186.0 Fucher Br.. 7— 31.— Metal bean. 54,50 54.50 915 15 7 1 775 7785 Ne eBeſtgh⸗ Bel 48.— 74.— Schatz Stoech. 4. 14.— Ander.. 3885 3075 de S n e eee ene 0 12, Brown, Bovert 1I.— 1I.— Seilind. Wolff.. 19, 19.— ku... 15 Miag, Mühcb.„.50 48,— D. Schuggebtete..90.— Cementiw.Heidelb. 72.— 79.— Südb. Zucker„ 102.0 152.0 fl. E. G. Daimler⸗Henz.. 27.50 29.— Verein dtſch. Oelf. 92.— 82 Moenus St.⸗A. 99.50 38.5% Bad. Kohlen———.— — Aſchaff. Bunt. 24.— 50 29.50 55 Deulſche Linel.: 40.— 40.— Weſtereg Nitalt 1180 113.00 Bb. Mosch url. 180 280 Nn e 5% Grkr. Mh. K.———.— Rein Gebh s Sh. 55 880 5% Roggenwert. e e Durlacher Hof 50.— 80.— Zellſtoſt Waldhof 38.— 38.— Baſt Nürnberg. 120 1200 Rbeinelktra B. A..15.10 Eichbaum Werger 51.— 51,— Jabſſche Dan! 1180 170 Pele 8 St fl.—— Se 80 h. Err b 1 8 88. Enzinger Unſon 68.— 68,.— Diſch. Bk. u. Disc. 42.50 42,50 Bemberg Farbenindustrie 117.5 118.5. B. 69.— 09.— ren Best 10% Grkr. M. Bu. 1070 107.0 eth. Bk. 97.— 97.— Brown Boveri 11.— 11.—. Rütgernwerte, 48,50 46.50 600 1 4 5 1** 1 8 N are 84 1 11 eber Ger 8. 8.. 0 8p 15 73.50 78.50%„„ 0 Kleinlein Hblbg. 31.— 51.— Bad. Aſſeturanz 23.— 48.. 68.——.— Sachtleben..—.— 140.0 6%,„ 20 61.89 64.50 6. 6. Knort„ 175.0 116.0 Mann. Versch. 16.— 16.— fe asche lübert 34.— 25,— Sanelpr. dect 5— 25.— 4% Meraner 1088 11.— 8 Chobe e. 152.0 Schramm Lack.. 20.— 29.7 4½% Oeſt. Schatz. 10.65 11.— Frankfurter se Tonli Gummi. 132,8 131.5 Schuckert, Arbg. 90.— 88,75 4%„ Golbrente 13,90—.— 29,50 29,75 Seilinduſt. Wo n 4½% Rhein. Lig. 88,75 89,25 Daimler Festverzinsliche Werte 3½ 0% Sübbo Lig.. 88.— 85 n 5 1 5 B. elden s Anſt. 171. 171,0 Tour. Blef. Gotha 79.— 70.10 4% 5 D. Werth.(Gold)—.— 79. Bank-Aktien e deichsanl. 89.— 80.88 Lan d. Credit 4025 40,— ö 20 85.35 89.65 Saßſſche Bank 116 144 Di Heutenm 7⁰%0 4% D. Schatzanw.—.— Bank f. Brau 82,50 88,50 9 ce, Beungant 68 90 ends Barmer Bankern. e Pienerte. 30.— 20 Per. Chem. 1.. ürrwerke— Bayr. Hyp. u. Wh.—.— 64,15 50 12.50— ne 11.70 12,22„ 15 Sockerh.& Wim. 12.80 12.50 Ver. Glanzſtoff.—— 0 5 oh 8 El. Licht u. Kraft 90,15 92,.— Ver. Heat ole—.— 2—%/ Ung. Str. 18 3,90 455 Ablöfungſch. 176,75 77.15 Berl. Handelsgeſ. 83.— 83.25 Hug. 14, 70 8, 5 4% Schutzg Com. u. Privatb. 40.28 40.50 Eletkr. Lieferung 77.——.— Voigt& Fäffner 14.— 14.— Bolltürken...80.80„ Disconto 42.50 42,50 2*„ Siemens u. Halske—.— 135, 4%„cond Rente—..20 86.75 95.55 Südd. Zucer—.— 165,0.4½%„ Slld.⸗N. 965.85 . 39.78 40,— Tietz, Leonhard. 15.— 18.50 4% Tütek. Ad. Anl.—.—.95 Di. Verlag.. 62.— 81½— Trieot. Beſigheim 10.— 10.— 4%„ Bagd.-E. I.20—.— nd. 4%„ unif. Anl..20—.— .— Ver, deutſch. Belf. 83.— 83, 4%„ Zollobl. 1911 5,20 5,20 5/½%„. 14.10 „Kronenr..20 7% Heidelbg. 26 72,— 72.— D. ene V 1 9 Union 67.—. Volth. Seil u. K. 750 Ung. Goldr. 415 628 80% Ludwigs. 26 76,.— 77.— D. Effekten⸗Bank 73,.— 78,— 0.—— aſ. v. 8% Müm. Gb. 20—.——.— D. Hyp. u. Wök. 72.— 72.— Sen o e e ee ent 0 3650 Weben 12—„ a ECE 90e. derbe 50% Pfälz, Hyp. 24—.—. ag. Oop.⸗Bk., 70.— 70,— leete 120,8 ech. Jetter—.— 22.— 0 . Wel.— 20.— 4%%% nat S. l. 28.— 28.— Jeuſtoff ches. 1950 2 200 l 28.— 25 amel. 19.50 28.505 Leh. Mat Rail.—.— 1350 1905 b e Waldhof Transport- Aktien 116,7 119.2 Allg. Lok. u. Kraft 77.85 76,75 ö„Dank 7. 90. 60ſohm Kobl. 28 18.78 18.75 5 bon. t. 025 72.— enz Bede is P58 Mies Ruger Wage..—.— fl t Eater. 78 48 e 8 0 deln„. 96 1 e g n. Hop.⸗Bk. 96,— 88, 6% Fit. Hyp. pf 87.80 88.— Boden⸗ E..— 88, Goldſchmidt 70% Grkr. N. abg. 82.50 8225 See Vamd 71.— 18.— Heider ud 30% Mb. Don. 0 Württ. Notenbt 90,— 0. Ver. Stahlm. Obl. 88.50 87.50 Autan)...0 16.0 ie Bad. Rom. 0% 81.— 81,50 Mann. Berf.⸗G. 28,— 20,— 30%„„Aus.. Transport- Aktien 6% Plesgalz. Big. 89.50 69.50 Allg. Jokalu- Kraft—— 76.— 89 995„ La,.50 86,38 Dt. Keichsb. Borz. 99.50.8 6% Rh. Hop.-5 8750 88 80 Hapag.... 418 115 60%„„ Ih- 9450 88600 rdd. Llond 12,38 12. 8%„„„ ils 8,50 88,50] Schantungcklſenb 81.59 81.508 . wietgtüg⸗ 8— 6780 Süd. Eisen ahn 4a 46.(Junggans fte. 74.. Aontan-Aktien url.— Grün ſck Bilfinger 164,5 164.5 pafenmühle.... „ 10.— 10.— 4% i die Aenne % Pfälzer 2 g G. f. Berkehrsw. 42,— 8 rmatur. % Pfätzer.80 90.25 2 8 nc Formen pindrichs⸗Auffer. 5 birſch Kupf. u. M.—.— 8 ochttef.-G. 87.50 98,500 Klöcner. e 54.50 Berl. Hanvelsgeſ. 88.80 88.— 55 Phil. 60.— 59,50 Mannesm Röhr. 83.75 53,75 Com. u. Prioibt. nag N 27. 27.— Mansfelder. 22.50 28.— Darmiſt. u.-... 1 Südd. N 5 Th. 4050 40,80 Gaderurs Eiſen. 66,— 68.75 Canada Ablleſer... Hapag 11.35 11,15 Südamerika 22.65 28,75 50 anſa Diſchtff. 17.25 18.— ſordd. Llogd 12,15 12,.— Bank-Aktien ant f. el, Werte 62.25 62.50 Bank f. Brauerei. 83.— 84.50 Barmer Bantver.———. 25.— 28,50 Oberbedarf... Aſtätiſche W. 1100—.— Od. Pföb. 19 88.— 88.— A 21 88 13, 14. Dortm. Actienbr.——— Magirus A. ⸗G 5 m. U. BFB 8 Salhw. Hellbr. 166,0 186.0] Hort. Uatonke Tellus Bergbau—.——.— Ou. Laurahütte 15,25 annesmann Elktr. Licht u. Enzinger Unſon. 67.——.— Maſch. Buckau. Eſchw. Bergwerk e i Jahlb. Liſt& Co. en e. Wollw. Dach ched e 2429 24 Fade 6. 1176 1190 99h 5„ e e F 5 19 5 Mimoſa 85 5 71/5 79˙ ten& Guill... 4, F Deere, Are bt. 275 280 Ford Motoren e mie Bereſt Allianz Allg. 196,0 198,0 Gebe c Co. 5— Abt 91.— 80 Nordd. Eiswerke 60.30 60,—. Gef. 18 Alltanz Leben.. 154.5 194,5 Gelſenk. Bergwr. 49.35 49.50 Allg. Elektr. Gef. 18.25 18,75 Leopoldgrube 33, 800 900 0 Oberſchl. E. Bed..15.35 Aſchaffenb. Zell. 20,—. man rde 5 Gent& Co. Industrie-Aktien 0 3 Actumulatoren. 905 183.5 unn Goedhardt Gebr. 62.50 25 r. 62.50 63.— Ann be. 54.50. Golbſchmadt. Th. 40,5 41. Rathgeber W. Aahalt Nollen. 5 870 Gelder Neofc. 8 2815 9 ag And 9. miese 725 Balke Maſchinen.— 27, Gruſchwie Tertil 2.— er Bayer Moto renm 1280 1248 Guano. Werte.— 81.80 Rheine 1 2 Spiegelglas 24.50. Hackethal.... 33.75 31.50 5 5 4250 200 ai e Altern. cb. 40.8 4005 eee Rhein, Elen 10 05 J. P. berg.. ammerſ. Spin! g 8. 92 7 5 5 b 8 Glett bann. N. 5 lt—.— 2 Rütgers e S 1 3 92.50 f.. Glatt 82757 15 1 Berlin Gubener. 1 Harburg Gu. Phß 19.85 19,25 Sachſenwerk. 86,— 12 7 Dee e 8 1115 75 Rütgerswerke 508% Nesdiee moſchd. 58 8 Haren..88 Saldefurch.. 625 6535 Deuiſche Erdol. 97. 85, Sanderfurt9 Kalt 1880 8 80 Derliner Maſchd. 58 727g Harpener Vergb. 82,28 88.— Sarottt. — 48.— Schleſ Berg. u. Z.. Braunk. u. Url beit 34222 3 Hedwigshürtte.———— Schl. E u. Vas 8377 1 Deutsche Arel. 8 Sede El..605 9 Braunſchw A G. 74,——.— Hilpert Maſch. Hugo Schneider 39, 20 Deutſcher Eiſenh. 37.28 37.75 Schubert& Salzer 169.0%%% Feanehinen 1489—— ed He. NI 5—.— Hirſch a. 95 5 2 5 2„ 1 Bremer Woge. 1460—.—/ Fleſchberg feder Sate 8 Ce. 6080 1 eee e 87 Slam Ace 1310 Brown Bop c c. 68/8 68.— Hoeſch Eiſen Schultheis. 30.— 01,— Elekirtzitätg⸗.: 77,— 77. Stöhr, Kammg. 100 85 88,75 66.— Gbarlont, Wdaſſer 70,75 71.55 Hoßenlohe⸗ Werke 28.50 18.50 Siemens, 5 Holzmann. 59,50 59.— Sinner A. 88. G Ebemie Baſel 285.8 198.5 F Stoehr Kammg. 98.50 98.— J. G. Jarben N 56.50 Ilſe 5„8,. 80485 119, 5 88 Galdenk. 7 5 n Stolberger 9. 180 5 * 64.——.— Gebr. Junghans 25.— 26,— Chen Alb 125 34550 1 Co. Hiſp.(Chabe) 8 152,5 Kaliwk. A 113,5 114.0 San 132,0 129 6 Karſtadt 8 Conti Oinoleum—.— 35,5 Albanerwerke Datuler Motoren 29.80 29.85 C. H. Knorr Diſch.⸗Atlant⸗T. 97 08.— Kollmar g Jourd Deſſauer Gas 100, 101/2 Kölſch Fölzer⸗We Deiche Kabel. 47,50 47.80, Kbtizer Kunſtled. 58 utſche Kabelw. 47,50 47,50 Deuiſche dine 40.— 88.— rand e et Diſche. Steinzeug 62,— 15 onprinz Met. Deuiſch. Eiſenhbl. 8725 37.50 Koffhäuſer Hütte Dres d. Schnellpr. 18,25-— Lahmeger& Co: Dürener Metall—,— 63,— Laurahütte „Zucker Tletz, Leonhard Transradio Ver. S. erke 18,15 13,751 6. Stahl. v. d. Elektr. Lieferung. 76.— 78.75 Mansfelder Akt. 28.— 23.— Weſteregernellkal.—.— 1110 Deutſche Petrol.. 5 K. 90.88 82.— Maſchin.⸗Antern. 37,75 87.50 Weſtf. Ofen. 09.— 7435! Kalt. 10,80 10% Wer, Stahlwerke. 3,10 3845 Engelhardt.... 91.— 88.— aft u gan.. 55.75 Wiſſener Metal 68.50 69. Diamond= f 8 5 Mühlheim Berg.—— 87,50 5 Reichsbank 149.0 148,5 Gebhard Textil 29,.——.— Niederlauf. Kohle 1410 140.0 Accu 163,5 164.5 Lahmeyer& Co! 1135 15 e e* 58.5 Gerne Kerl 8. 42 1e Olen geen 28.— 28.50 OHaber, Mot.. 1340 1480 Magsfeld A. G. 205% Gerresheim. Glas 7 4s Orenſt.& Koppel 2 Jad Dogen Tes 4410 1280 Warte. 9 30,59 Geſ. f. ekektr. Unt. 88,75 74.75 Phönix Bergbau 93.85 08.85 8 Polhphon... 17,25 17,50 Perlin⸗Karls. J. 69.25 69,25 Metallgeſellſchaft—.— 15 ———— Rheinfeldenſtraft—.—. ellſt. 20.— 20.85 Gebr. Großmann— 8 Rhein Hraunk. 182.5 180,0 Bremer Woll⸗ gl. hein. Elektrizit. 81,75 81.50 Buderus Eiſenw 66,50 65,50 Phoenix Bergbau 9665 ein.⸗W. Kalk.—.——— Comp, Hlſpano. 1540 188.8 alske 135,5 126.0 Er Licht a Krakt 90,28 64.— Stolberger Zink. Stetti. 13.80 13.50 Felten& Julll..75 s 2 Kahla Porzelan 85 6,80 Süd. Immobtl. 85 8 45.45 44.. Ber. Stahlwerke 30%, rel Thörb's ver. Oele——. Goldſchmidt Th. 41.— 41,0 Zellſtoff Waldhof 34, . 82.50 Harpen. Bergbau 82,50 82.0 5 82. = Varziner Papier—— J Hoeſch Köln... 55,75 55,18 Race 1350 B. Cgem Charlott———.— Holzmann h. 61.— 59,— A. G. für Verkehr 425 V. Dtſch. Nickelw. 65,— 65.— Hoieélbetriebsgeſ. 34,——.— Allgem. Lokalb. 0,7 D. Glangſt. Elf. 43,——.— Ilſe Bergbau.. 130.3 D. Reichsbahn B. 065, V. Harz. Portl-Z..—.— Ilſe Grnußſch. 97,50 85.— 5 Be Seelen 518 5.— 2 115 15 33,„Kali Chemie..., Hanſa Dampfſch⸗ * 8 r 2 135 ö 1770C.ͤ]ĩVd ñ d ͤ 18. 14. 18. 14. 13. I, Bogtländ. Maſch.—.—. —— Voigt& Haeften——.— Peters J. Habk.—— 58.75 88.85 Wanderer Werke 77,— 78.— Ruſſenbank —.——.— 1 5 Verein 2,25.28 Kochlrk ann 8 ellſtoff Waldhof 33,50 35,25 Neckarfülm Fahr—— ———— Deutſch⸗Oſtafeira 29.— 90,— Sloman Salpeter—— 5 Neu- Gaben.„. 91.— Südſee Phosphat— „4,,„ Otavi Minen 10,65 10,75 Ufa⸗Film . 16 Fortlaufende Notlerungen(Schluß 80,75 Laurahütte. 15,15 1 Berger Tieſb 141.0 138.0 Maximilians —.——.— Berliner Maſch. 57,— 58,50„Montecatini! 1 Braunk. u. Brik. 1580 151,0 Oberſchl. Koksw.——, Orenſtein& Ropp 29.50% 75,95 75,50 Charlott. Waſſer 71.— 71,85 Polophonwerke„ 17680 Jh 0. Braunk. u. Br.—— 61.—.— Engelh. Brauerei 82.50—.—Südd. Zucker 163,0 160 i Faldmüßte as 8 goes Lenz eed rie). .5 d Gelſenk. Bergwk. 49,25 48,75 4725% 163.0 165 Geſſürel. 74.75 75. Water egen 5 1 28 88 830 Hauda Hl zou ier Hank elerte Werte es 1 8 2 55 Gebr. Junghans 26.— 28.25 Sanchez Et d. 2505 5 85,— 54,— 1 Dtavi Minen 1085 ( — be Nr. 477 f 1 hätte ſelbſt London New 9 Rio des Uruguc Hollan Athen Brüſſel Dukare Ungarn Danzig elſing Italier ugofl, owno Kopenh Liſſabo alten, 1 8 . * n e enen een ene 2 traurig: könnt Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Okt. 1933 —— Neue Maunheimer Zeitung/ Sountags⸗Ausgabe 21. Seite/ Nummer 477 Zurückhalfung der Kulisse Teiches Nachgeben der Akfienkurse Freundlichere Slimmung am Nenienmarkf 1 Mannheim zurückhaltend Wochenſchluß war die Börſe ſtill und zurückhaltend, Genf als ſehr unklar beurteilt wurde. Waldhof feſter mit 35 v. auch Am die Situation in a die Situati n G Farben notierten 118,50. höher 29 G. Bank⸗ und Verſicherr rt m t. Von letzteren waren Bad offeriert. Der Rentenmarkt lag 3 zog auf 12 an. Goldpfandbriefe lagen H. feſter. Ausbleiben ne 0 norden der Wochenſ rſe eine merklich ſſe herbei, nachdem man noch vor n Abendbörſenkurſen kleine Ur 5 Neubeſitzanleihe lagen ſogar etwas höher Da auch beſondere Anregungen fel ten, ekulation kleine Realiſationen vor, ſo daß ü e überwiegend leicht nachgaben, wobei ſich aber Rückge ner hals eee, hielten. Die a ſt im ug war jedoch freundlich. 5 5 ene ma kt lagen Neubeſitz mit 12,15 gegen g end 10 Pfg. niedriger, vorbörslich bandelte man Im Verlaufe lagen die Kurſe bei aller⸗ äft wieder höher. ert, Exportvaluta ge nnenswert größerem Geſch zu 3,25 v. H. unveränd, 19 nach geſtern 20,50 v. H. Renten behauptet, Aktien nachgebend Berlin Wochenſchlußbörſe eröffnete, entgegen der optimi⸗ Erwartung, im vorbörslichen Verkehr in war cher, jedoch eher reſervierter Haltung. Aus der haft lagen verſchiedene Meldungen vor, die anregend wirken können, ſo z. B. eine ſolche über die 1 7 der Spare nlogen und der günſtige Gewinnanſeh uß öckner, ohne daß jedoch kursmäßig eine Auswirkung hä ſtgeſtellt werden können. So lagen z. B. Klöckner ſelbſt 96 v. H. unter Vortagsſchluß, und auch die e Montanwerte gaben, mit Ausnahme von Harpener, die % p. H. höher eröffneten, bis zu 553 v. ö. ben mend mag die ſchwierige außenpolitiſche Lage e 0155 dazu der ſchwache Verlauf der Newyorker 82. 5 1 wieder durchweg freundlichere Tendenz i e e 5 5 markt, wenn naturgemäß vorerſt die kursmäßige 2 een zg noch nicht feſtzuſtellen iſt. Etwas ruhiger ſcheinen Pfond br eſe veranlagt zu ſein.. hr 8 1 5 arkt trat, in Anbetracht des 9 87 9 eine leichte Verſteifung der Tagesgeldſätze auf 1 75 92 425 v. H. ein. Im Verlaufe gaben die 0 1 10 nächſt überwiegend nach, lediglich Ilſe vermochten 7 v. H. Berliner Devisen biskontsatz: Reichsbank 4, Lombard 5, privat 37% v. H. Am Dis Parität]! 18. Oktober 14. Ollober ee e e „Ai 7.782 0, 0 g 0 95170 Aan. A 5—.190 2. 2,0 87 2796 Japan Iden 3,65 209.78.771 9776 0,61 Kairo lägypt. Pid.— 20958 13,415 13,45 13,54 13.55 Türkei„ IIürk. Pfd.— 18,458.378.982] 1978.882 London. 1Sterl. 2 20,429 13,035 13,075 13,16 18,20 New Jork. I Dollar 2½.198.307 2,813.882 2,888 Rio de Janeiro Millr.— 0,502.227.229 0,227 0,229 Uruguay. 1Goldpeſo—.43.899 1,401].399 1401 Holland 100 Gulden 8½ 168,739 169.08 169,87 169.18. 169,47 Athen 100 Drachmen 7½ 5,45.893 2,397.393.897 Hrüſſel 100 B. 50 PF 3 ½ 58,87 53,44 58,56 58,34 53,48 Dukareſt.. 100 Sei 6 5.496 2,492 2,488 2,492 ingarn. 100 Pengß 4¼ 4211 55 e due 100 Erden 3 8142, 6185 815 8167 657.93 elfingfors„100 ß M 5½ 10,587.754 5,766.819 5,881 Füllen e,„za dre 4 22084 220 22 22 22,44 Jugoflavienloh Dinar 7½ 81.00.25.05 5,295 5305 Fat 9„100 Litas 7 41,98 41,56 41,864 41.51 41,59 Kopenhagen 100 Kr. 3 112,50 98,10 58,319,789 58,91 Liſſabon 100 Eskudo 6 453,57 12,69 12,71 12,69 12,71 Do 100 Kr. 3½ 11250 65,6 65,02 656,13 65.27 Paris... 100 Fr. 2½ 16,44 16.42 16,46 16,415 186,455 Prag.. 100 Kr. 3½ 12,438 12.44 12,46 12,44 12.46 Schiweiz... 100 Fr. 2 81.00 81,22 81,33 81,19 81.35 Sofia.. 100 Lewa 8 8,088 3,047.058.047 3,053 Spanten, 100 Peſeten 6 81,00 35,11 35,19 35,08 35.16 Stockholm, 100 Kr. 8 112,24 67,28 67,42 67,83 68.02 Estland.. 100 Eſtm. ½ 112,50 71.43 71.57 7148 71.57 Wien 100 Schilling(5 59,07 458,05 49,15 J 48.05 48,15 Monatsgeld 5 7% Tügl. Geld; 4¾89% bezw. 4½¼% Später war jedoch ein ge⸗ hwung nicht zu erkennen, es machten ſich leichte bemerkbar, vor allem bei Daimler, die auf günſtige Zuſammenlegungsberichte auf 30,25 v. H. bei recht lebhaftem Umſotz anziehen konnten. Alt⸗ und Neubeſitz⸗ anleihe blieben vernachläſſigt. Am gegen letzte Notiz aufzuholen. wiſſer Umſch Kaſſamarkt hielten ſich Gewinne und Einbußen An den variablen( enmärkten ſetzten ſich en Börſenſturde fort, gegen iche Geſchäftsſtille ein, die zu teilweiſen Abbröckelungen führte. So gaben JG. Farben gegen ihren heutigen Höchſtſtand um 2 v. H. nach, lagen damit aber mmer noch 9 v. H. über dem Eröffnungskurs. Nachbörſe geſch os, eher leichter. 4 Von den internationalen Deviſen märkten wurde heute eine kräftige Dollarerholung gemeldet. Die geplante Konvertierung der Libertybonds hatte ſtärkere Dollarnach⸗ frage ausgelöſt, ſo daß der Kurs in Zürich auf 3,55, in Amſterdam auf und gegen das Pfund auf etwa % anziehen konnte. Das Pfund folgte der Be⸗ ug zögernd, war aber in Zürich ebenfalls auf 16,22, Umſterdam auf 7,79 und in Paris auf 80,25 erholt. 1,7075 Gegen die hsmark, die aus Zürich mit 1236 und aus nſterdam n 59,18 gemeldet wird, errechnet ſich ein Pfundkurs von 13,15 und ein Dollarkurs von 290. Auch im Laufe des Vormittags konzentrierte ſich das Intereſſe auf die Dollar⸗ und Zinsbewegung, der Markt lag aber ziemlich nervös. * Steuergutſcheine. Berlin und Frankfurt, Fälligkeit 1934 100,25; 1935 92,25; 1986 85,50; 1937 8056; 1988 77,25, Verrechnungskurs 87,30. Enischließung des Brauerbundes In der Mitgliederverſammlung des Deutſchen Brauer⸗ bundes wurde einſtimmig folgende Entſchließung au⸗ genommen: Die im Deutſchen Brauerbund vere nigte deutſche Brauinduſtrie begrüßt die durch Reichsgeſetz vom 13. Sept. 1933 vollzogene Eingliederung in den Reichs⸗ nährſtand. Durch die neu geſchaffene organiſche Ver⸗ bindung findet die natürliche Zuſammengehörigkeit zwi⸗ ſchen Bauer und Brauer nach außen hin ihren ſichtbaren Ausdruck. Die Brauinduſtrie iſt der Ueberzeugung, daß dieſe Verbindung dazu beitragen wird, die wirtſchaftliche Entwicklung aller beteil gten Gruppen zum Nutzen der Volksgeſamtheit zu fördern. Die Brauinduſtrie wird nach beſten Kräften das ihrige tun um dem großen Gedanken des berufsſtändiſchen Aufbaues eine ſinngemäße Verwirk⸗ lichung zu ſichern. Berliner Produktenbörſe vom 14. Okt. Am Wochen⸗ ſchluß wor die Umſatztätigkeit am Getreidemarkte wieder nur gering. Beſondere Anregungen vom Mehl⸗ und Exportgeſchäft fehlten weiterhin; die Statiſtik über die erſthändigen Vorräte am 15. September fand Beach⸗ tung, vermochte ſich aber preismäßig nicht auszuwirken. Das Inlandsangebot von Brotgetreide war aus⸗ reichend und fand auf geſtriger Baſis nur z. T. Unter⸗ kunft. ie Preiſe f Exportſcheine waren gut behauptet. Mehl hatte unverändert ruhige Marktlage. Die Erleich⸗ terung der Verſorgungslage am Hafermarkte kam in den Preiſen heute noch nicht zum Ausdruck, der Konſum kauft nur ſehr vorſichtig. Von Gerſten haben Indu⸗ ſtrie⸗Sorten einige Umſätze zu verzeichnen. Amtlich notierten: Weizen 76/77 Kilo frei Ber⸗ lin 189 bez., ruhig; Roggen 72/73 Kilo 153, ruhig; Brau⸗ gerſte feinſte, neue frei Berlin 190—197(ab märkiſcher Station 181—188); Braugerſte gute 184—189(175180); Sommergerſte mittl. Art und Güte 168—175(159166); Wintergerſte zweizeilig 165—174(156165); to. vierzeilig 157—164(158156) ruhig; Hafer 146—154(137145 ſchwächer; Weizen⸗Auszugsmehl 31—32, dto. Vorzugsmehl 2031, dto. Bäckermehl 25—26 ruhig; Roggenmehl 20,75 bis 21,75 ruhig; Weizenkleie 11,10—11,35 ruhig; Roggen⸗ kleie 10—10,20 ruhig; Stimmung ruhig.— Viktoriagerbſen 38—42; kleine Speiſeerbſen 31—34; Futtererbſen 19— 20; Kartoffelflocken 13,60 13,80. Einſchl. Monopolabgabe notierten: Leinkuchen 16,30— 16,40; Erdnußkuchen 15,70 bis 15,80; Erdnußkuchen 16,20—16,30; Trockenſchnitzel 9,80 bis 10,10; extrahiertes Sojobohnenſchrot ab Hamburg 18,80; dto. ab Stettin 14,30. Handelsrechtliche Lieferungs⸗ geſchäfte: Weizen(Feſtpreiſe) W II geſ. Erzeugerpr. 177; W' III 180; W IV 182; Roggen(Feſtpreiſe) R II geſ. Er⸗ zeugerpr. 142(Handelspreis—); R III 145(147 bez. und Br.]; R IV 147(149 bez. und Br.]; Hafer nicht notiert. Die Pr * Exportſcheine. Weizen per Okt. 149.; Nor 149,50 .; Dez. 150,50.; Roggen per Okt. 123,50.: Nov. 124; Dez. 125 G. 27— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Nov. 52; Jan. 51; März 51,75; Mai 51,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Okt.— (4,876) Dez. 4,4%(4,5986); März 4,796(4,876); Mai 4,854 (4,996).— Schluß: Tendenz flau; Okt. 4,1(4,3½); Dez. 4,34(4,5); März 4,0%(4,86); Mai 4,8%(4,998); Mehl unverändert. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Okt. 4,20 B 3,90 G; Nov. 4,20 B 3,90 G; Dez. 4,20 B Iabakverkaufssifzung in Karlsruhe Am 19. Oktober fand in den Schrempp⸗Gaſtſtätten in Karlsruhe der Verkauf des badiſchen Sandblattes ſtatt. Angeboten waren über 8000 Zentner Sand⸗ blatt und gegen 300 Zentner Mittelgut. Präſident Maier ⸗Großſachſen eröffnete die Sitzung, während die Leitung der Einſchreibung Oberlandwirtſchaftsrat Dr Meißner inne hatte. Einleitend betonte dieſer, daß der diesjährige augenblickliche Feuchtigkeitsgehalt hei Sand⸗ blätter nicht den Vorſchriften des DTB. und des Landes⸗ verbandes badiſcher Tabakbauvereine entſpricht. Die ein⸗ zelnen Pflanzer ſind angewieſen, auf das ſorgſamſte ihre Tabake zu behandeln, insbeſondere dann, wenn dieſe ſchon gebüſchelt ſind. damit ſie in kaufmannsgutem Zuſtande an die Waage kommen. Daß dies der Fall iſt, verpflichtet er die einzelnen Vereinsvorſtände der Qualitäts⸗ wie Frei⸗ bauvereine nachzuſehen und das erforderliche zu ver⸗ anlaſſen. Er betonte weiter, daß es erwünſcht iſt, beſonders für das Gebiet der Oſthardt möglichſt bald zu verwiegen, damit die edle Ware keinen Schaden leide. Nach einem neuen Abkommen, führte Dr. Meißner weiter aus, werden die Zahlungen ſeitens der Käufer für Sandblatt, Mittel⸗ und Hauptgut nicht mehr an die einzelnen Vereinsvorſtände geleiſtet, ſondern an die Badiſche Bauernbank, die die Ueberweiſungen an die einzelnen Vereine durchführt. Die in der Verkaufsſitzung noch ausgebotenen würt⸗ tembergiſchen Tabake wurden zurückgezogen und kommen am 23. Oktober in Schwetzingen zum noch⸗ maligen Ausgebot. Der Verlauf der Sitzung war gut, der Sandblattverkauf wickelte ſich günſtig ab. Sandblatt ohne Hagel erzielte den niederſten Preis mit 78.75„, Hags⸗ feld Freibau mit 96.35„ den höchſten Preis, Rußhei m 1. Qualität, behageltes Sandblatt, ſoweit geſondert ver⸗ kauft, 75.05 bzw. 87.15 /, Mittelgut, ſoweit geſondert ein⸗ geſchrieben wurde, 8985 bzw. 90.35/ Eine Reihe von Vereinen aus Friedrichstal und Staf fort erteil⸗ ten keinen Zuſchlag, ebenſo fand der Röhrentrockentabak von Reilingen keinen Zuſchlag. Die Pflanzer von Friedrichstal und Staffort werden ihren nicht⸗ verkauften Tabak ſelbſt aufſtocken, fermentieren und dann nochmals ausbieten. Der Mittelwert liegt zwiſchen 87 und 90 A. Der Geſamtumſatz erreicht etwa 4 Mill. Mark. Gegenüber dem Vorjahre liegen die Preiſe heuer —10 v. H. höher. Hauptkäufer waren Jakob Mayer u. Co., Mannheim, Landfried⸗Heidelberg, Martin Brinkmann⸗ Speyer, Ambach⸗Saarlouis und Hewimſa⸗Homburg/ Saar. Von den weiter ausgebotenen etwa 900 Ztr. Grumpen erlöſte Haßmersheim mit 50/ den niedrigſten, Ub⸗ ſtadt⸗Forſt mit 62/ den höchſten Freibaupreis. Der Grumpenumfatz beträgt wertmäßig etwa 59 000. Der Mittelwert liegt etwa bei 58. SOPVYRIGHT 1938 B ULLSTEIN AG SERLN von Kli eee eee r RO M AN VON CURT J. B R AU N 30 Dann ſchrie ſie unvermittelt: „Glaubſt du, ich lüge, ja? Dann geh doch mal ins Dorf rüber. Da gibt es ja ſchließlich noch andere Männer als—— als Sie, Herr Kirchhoff. Da kannſt du nach mir fragen, wenn du's nicht glaubſt. Wer biſt du ſchon? Biſt du überhaupt ein Mann für eine h Es wurde ſehr unangenehm. Sie ſpie Gemein⸗ heiten aus. Arnold Kirchhoff hörte kein Wort. Es ging an ihm vorüber wie ein böſer Wind. In einem Augenblick ſtieg in ihm die Wut empor, als ſie von der anderen ſprach, die ſie nicht kannte— aber dann mußte er unerwartet an ihren Vater denken, den alten, halbirren Dittſchlag. Das rettete die Tochter. Sie ſprach noch einiges. Jedes ihrer Wore ſollte ihn treffen, aber jedes traf meilenweit vorbei. Dann ging ſie. Als die Tür ins Schloß fiel, ſtand er noch lange unbeweglich. Er wußte, daß ſie feht hingehen würde, um ihn zu verraten. Flüchtig dachte er daran, ihr zuvorzukommen und mit den Männern gleich offen zu ſprechen. Dann verwarf er den Ein⸗ fall. Er entſann ſich, daß heute nachmittag die Ver⸗ handlungen wegen der Organiſation des Verkaufs geführt werden ſollten, die er übernommen hatte und er machte ſich ſofort auf den Weg zum Hauptgebäude der Domäne. Der Doktor der Philoſophie Frjedrich Lathendien ſaß über Abrechnungen, als Grete bei ihm eintrat und die Papiere vor ſeinem Geſicht zuſammenklappte. Sie hatte Mord in den Augen. „Schluß damit,“ ſagte ſie,„ich habe jetzt etwas Wichtiges mit dir zu beſprechen.“ Er ſah auf und ſchwieg. Sie war ſehr blaß und unheimlich ruhig. „Du biſt dir doch hoffentlich klar darüber,“ ſagte ſie ohne Pauſe,„daß ich dich mit dieſem ſogenannten Herrn Döring betrüge-?“ Der Doktor legte langam den Bleiſtift beiſeite. Er blickte geradewegs in die dunkelſte Ecke des Zim⸗ mers und rührte ſich nicht, nur die Adern an ſeinen durchſichtigen Schläfen zitterten ſpieleriſch. Danz⸗ luckte er und ſagte leiſe:„Ich habe nie daran ge⸗ welfelt“ „Er beugte ſich wieder über den Tiſch und begann die Papiere zu ordnen. Das Mädchen Dittſchlag war für Sekunden faſ⸗ „ Ihre nächſten Worte waren ſchon weniger 8 Und 1 5 das iſt bir ſo gleichgültig 2“ Der Doktor W Ladenthien lehnte ſich zurück und ſagte „Wenn es mir nicht gleichgültig wäre— unte ich es ändern?“ 3 i Ihre Mundwinkel krümmten ſich in Haß und Ver⸗ achtung. „So. dieſer ſogenannte Herr Döring iſt, ja? wer er iſt?“ „Ja.“ „Der ausgeriſſene Kirchhoff! Der Skandal⸗Kirch⸗ hoff! Der Maſſenbetrüger! Das iſt Dein Freund Döring!“ f Ladenthien begann ſeine Brille zu putzen. „Ach—“ ſagte er, und nach einer Weile:„— jetzt verſtehe ich—“ Sie nickte. „Gott ſei Dank, daß du auch mal etwas verſtehſt. Jetzt bin ich neugierig, was die anderen dazu ſagen werden.“ Er ſprang auf, ehe ſie die Tür erreichte und er⸗ griff ſie beim Arm: 5 „Du wirſt es ihnen nicht ſagen!“ Sie ſchrie:„Natürlich werde ich es Ihnen ſagen!“ „Du wirſt es ihnen nicht ſagen, hörſt du! Es geht niemanden etwas an! Ich will nicht, daß du es ihnen ſagſt! Ich will zuerſt mit ihm ſprechen! Wie haſt du es erfahren?“ Ste ſah in ſein erhitztes Geſicht und ſchüttelte den Kopf: „Du Affe! weiß?“ 5 „Was ſonſt?“ ſtammelte er. Sie brachte es fertig, zu lachen. „Ich weiß es ungefähr ſeit damals, als du ihn angeſchleppt brachteſt.“ Seine Hände fielen herab und ſie ging. * Der Nachmittag ging zu Ende, als Kirchhoff mit den fertigen Verträgen zu der Siedlung zurückkam. Beförderung, Vertrieb und Verkauf der Erzeugniſſe waren geſichert, er hatte ſogar eine Garantieſumme herausgeholt, an die von den Siedlern bisher nie⸗ mand geglaubt hatte und jetzt brauchte jeder nur noch ſeinen Namen darunter zu malen, um wenigſtens ein paar Mark ſicher zu haben.. Er ſah beim Näherkommen in ſeinem Fenſter Licht brennen und ahnte alles. a f Tatſächlich warteten drei Leute auf ihn, Kiekebuſch, Ladenthien und der ältere Holzer. Der Doktor Ladenthien ſaß mit verſchloſſenem Geſicht in einer Ecke und ſtarrte auf den Ofen. Holzer hatte die Hände in die Taſchen geſchoben, lehnte ſehr breit an der Wand und blickte herausfordernd auf den Ein⸗ tretenden. Kiekebuſch ging in heftiger Unraſt auf und nieder, zeigte ein verſtörtes Geſicht und ſpielte un⸗ unterbrochen mit ſeinen Fingern. Kirchhoff ſah ſie der Reihe nach an, nickte freund⸗ lich und legte die Papiere auf den Tiſch: „Alles in Ordnung.“ Er konnte einen leiſen Spott nicht unterdrücken:„Seid ihr ſo neugierig geweſen? Ich wäre ſowieſo gleich zu euch gekommen. Ihr könnt ganz zufrieden ſein— die Bedingungen ſind groß⸗ artig.“ Kiekebuſch ſah flehend auf Ladenthien, aber der ſchien nichts davon zu bemerken.„ Kirchoff zog ſich den Rock aus, holte ſeine Pfeife Vielleicht iſt es dir auch gleichgültig, wer Weißt du, Glaubſt du, daß ich es erſt ſeit heute hunderttauſend——“ delt es ſich ja gar nicht. Bloß— Sie müſſen das nicht hervor und begann ſte ſorgfältig zu ſtopfen. Ex dafür. Ich habe geſagt, für mich ſind Sie ein an⸗ wußte ganz genau, was jetzt kommen mußte und er war ſelbſt erſtaunt, wie ruhig er es nahm. Ich verſchenke jetzt ein Königreich, Bettina, dachte er, für dich allein ein Königreich, das du nicht kennſt. Was iſt ſchon ein Königreich? Dein Mund iſt mehr, Bettina, Königreiche gibt es viele. Kiekebuſch entſann ſich ſeiner Pflichten und be⸗ gann mühſam zu ſprechen. „Es handelt ſich nämlich um folgendes,“ ſagte er und betrachtete mißmutig ſeine Hände,„es iſt näm⸗ lich— alſo— wir haben da nämlich gehört—“ Sein gutmütiges Jungengeſicht wandte ſich wieder zer⸗ grübelt zur Seite, zu den anderen. Ladenthien ſchwieg und ſah nicht auf. Holzer ſah drohend aus, rührte ſich aber nicht. Kirchhoff bekam Mitleid, ſetzte ſich und nickte ihm freundlich zu: „Ich weiß, was Sie wollen. Sie haben gehört, daß ich der nicht unbekannte Arnold Kirchhoff bin, der angeblich einige hunderttauſend Mark unterſchla⸗ gen hat und polizeilich geſucht wird. Sie wollen mich fragen, ob ich derſelbe bin. Ja, es ſtimmt, der bin ich.“ Eine Weile herrſchte Stille. Dann begann Kieke⸗ buſch wieder: g „Ja— wenn das ſo iſt— dann ſind wir nämlich hier, um Ihnen zu ſagen—“ Er ſchwieg flehend. Holzer verlor die Geduld, kam heran, ſchlug mit der flachen Hand auf den Tiſch und ſagte: „Daß wir nichts mehr mit Ihnen zu tun haben wollen, Herr!“ Arnold Kirchhoff blickte gedankenvoll zur Decke empor. „Iſt das die Meinung von allen hier?“ „Ja!“ ſagte Holzer.. a „Nein!“ ſagte Ladenthien in ſeiner Ecke langſam, „ich habe darauf hingewieſen, daß wir ohne Sie die Sache hier wohl überhaupt nicht hätten anfangen können. Ich nehme an, daß das Geld uns auf Um⸗ wegen durch Sie beſchafft wurde. Vorher haben wir nämlich— keins gehabt.“ „Kunſtſtück,“ knurrte Holzer,„wenn man ein paar Weiter konnte er nicht ſprechen, denn Kiekebuſch ſtieß ihm den Ellenbogen heftig in die Hüfte. „Jetzt biſte aber mal ruhig, ja?“ Er ſprach vor Aufregung plötzlich ganz fließend. Ich muß Ihnen ausdrücklich ſagen, Herr Kirchhoff, daß das alles nicht gegen Sie perſönlich geht. Wir haben heute nachmit⸗ tag einen ſchweren Krach gehabt und wir ſind über⸗ ſtimmt.“ Er ſchwieg hilflos, Ladenthien betrachtete den Ofen, und Holzer war unzufrieden. Der Mann, um den es ging, blickte noch immer zur Decke empor. Er hatte ganz ſchmale Mundwinkel bekommen und verſuchte, unbekümmert auszuſehen. „Tja,“ ſagte er nach einer Weile,„haben Sie mich jetzt wenigſtens der Polizei angezeigt?“ Kiekebuſch ſchüttelte heftig den Kopf. „Das kommt ja gar nicht in Frage. Darum han⸗ falſch verſtehen, aber— die Leute wollen nicht mehr mit Ihnen zuſammenarbeiten.“ Er entſchuldigte ſich beſorgt:„Ich weiß nicht, warum. Ich kann nichts ten Sie mich eigentlich?“ Kleine Umsäfze am Gefreidemarki 4,00 G; Jan.(34) 4,40 B 4,20 G; Febr. 4,50 B 4,80 März 4,60 B 4,40 G; Mai 4,80 B 4,60 G; Auguſt 5,10 4,80 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Okt.⸗Dez. 31,0 u. 31,50; Tendenz ſtetig. Wormser Produkienbörse * Worms, 13. Okt. Die Notierungen gelten für 100 Kilo bei Borzahlung in 1, Getreide⸗ und Futtermittel bahn⸗ frei Worms; Kartoffeln und Rauhfutter ab rheinheſſ. und pfälz. Stationen. Die Preiſe ſchließen ſämtliche Speſen des Verladers ein. Es notierten: Weizen 19,50; Roggen 16; Hafer 18— 13,50; Gerſte rheinheſſiſche 18,50—19,25; Sto. Ried 1818,75; dto. pfälz. 1919,75; dito. Ausſtich über Notiz; Futtergerſte 15; Weizenmehl Spez. 0 29,25, Rog⸗ genmehl éEoproz. 23,75; Roggenmehl 70proz. 22,75; Weizen⸗ futtermehl und Nachmehl 10,50—15,50; Roggenfuttermehl u. Nachmehl 10,50—15,50; Weizenkleie grobe 9,50—9,75, feine 9— 9,25; Roggenkleie 8,75—9,25; Biertreber 15,50—15,75; Malzkeime 11— 11,50; Erd nußkuchen 15,50—16; Sojaſchrot 15,25—15,50; Kartoffeln Induſtrie 4,40— 4,60; dto. gelbe Sorten 4,20— 4,40; Luzerne loſe 66,40; Sto. gebündelt 6,40 6,60(die beiden Letztgenannten ohne Angebot); Rog⸗ gen⸗ und Weizenſtroh bindfadengepreßt—1,20. Tendenz: Brotgetreide ruhig, Gerſte ruhiger, Kartoffeln feſt, Stroh unverkäuflich. * Bremer Baumwolle vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middoͤl.(Schluß) 10,49. * Liverppoler Baumwollkurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midoͤl. Anfang: Okt. 525; Dez. 525; Jan.(34) 527; März 531532; Mai 585; Juli 588; Tagesimport 1300; Tendenz ſtetig. Schluß: Okt. 526, Nov. 525; Jan.(34) 528; Febr. 530; März 532; April 533; Mai 536; Juni 537; Juli 539; Auguſt 540; Sept. Okt. 543; Jan.(35) 547; März 3551; Mai 555: Juli 558; Loco 541; Tendenz ſtetig. * Münchener Schlachtviehmarkt vom 13. Okt. Die amt⸗ liche Auftriebs ziffer zu den heutigen Märkten betrug 2052 Tiere, und zwar: 63 Ochſen, 62 Bullen, 86 Kühe, 20 Kolbinnen, 821 lebende und 107 geſchlachtete Käl⸗ ber, 181 lebende und 404 geſchlachtete Schweine, 178 ge⸗ ſchlachtete Schafe, 20 Lämmer, 22 Spanferkel. Preiſe: Großvieh wurde nicht notiert. Kälber 3249 Pfg. per Pfund Lebendgewicht, Fett- und Ladenſchweine 5764, Schafe 35—48 Pfg. per Pfund Schlachtgewicht. Mar kt⸗ verlauf: Großvieh und Kälber langſam, Schweine ruhig, Schafe langſam. Für Tiere beſter Beſchaffenheit wurden Preiſe über Notiz bezahlt. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 14. Ort.. Dr.] Freiverkehr: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 40% für 100 Kilo; Rafftnadekupfer loco 45,50— 40,50, Standärd⸗ kupfer loco 44,2542; Stondard⸗Blei per Okt. 15,50—16, Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 21,2521, 75 Banka⸗, Straits⸗, Auſtralzinn 296. * Brandſchadenſtatiſtik der privaten Fenerverſicherungs⸗ geſellſchaften. Die bei der Arbeitsgemeinſchaft privater Verſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland im Monat Sep⸗ tember im Deutſchen Reich angefallenen Schäden be⸗ laufen ſich auf 7 424772 /. Gegenüber dem Vormonat mit 7 634 255/ iſt danach keine weſentliche Aenderung zu ver⸗ zeichnen. Das derzeitige Schadensniveau liegt hiernach um faſt 50 v. H. über den Ergebniſſen von April bis Juli, was aus den verſchiedenen eingetretenen Großſchäden zu erklären iſt. Dabei darf nicht außer acht gelaſſen werden, daß die Prämieneinnahme infolge verſchiedener Urſachen noch immer rückläufig iſt. Die Schäden des laufenden Jahres betragen insgeſamt 54839 881. ! Errichtung des Verbandes der Deutſchen Damenober⸗ kleiduugsinduſtrie. Der Verband Deutſcher Damen⸗ und Mädchenmäntel⸗Fabrikanten e. V. und der Verband der Fabrikanten von Biuſen, Koſtümen und verwandten Ar⸗ tikeln, e.., haben in ihren geſtern abgehaltenen Gene⸗ ralverſammlungen den Verband der Deutſchen Damenober⸗ bekleidungs⸗Induſtrie(DOB⸗Verband) im Reichsverband der Deutſchen Bekleibungsinduſtrie errichtet. Sämtliche Mitglieder der genannten Verbände gehören der neuen Organiſation an. Für die Betreuung der geſamten Fach⸗ intereſſen der Damenoberbekleidungsinduſtrie iſt die neue Organiſation zuſtändig. Zum Führer iſt Herr Franz H. Winkelmann i. F. Franz H. Winkelmann ernannt worden. ſtändiger Kerl. Ich weiß ja nicht, was Sie darüber denken, und warum Sie zu uns gekommen ſind. Ich bin ja bloß'n einfacher Anſtreicher, Herr Kirchhoff, und Sie ſind was anderes, aber wenn ich ſo ſagen darf, und wenn Sie mich nicht auslachen, mit Ihnen gehe ich Pferde ſtehlen!“ Arnold Kirchhoff erhob ſich mit einem matten Lächeln und ſtreckte die Hand aus: a „Lieber Kiekebuſch— ich danke Ihnen ſchön. Auf Wiederſehen. Morgen früh bin ich nicht mehr da.“ Kiekebuſch ergriff beſtürzt die ausgeſtreckte Hand. „So eflig iſt das doch nicht—“ „Es iſt ſo eilig! Und Sie können ruhig ſein, ich habe das ſchon erwartet.“ Er zögerte, dann nickte er dem Berliner faſt herzlich zu:„Ich hoffe, die ande⸗ 15 werden früher oder ſpäter ebenſo denken wie 16. Er trat zu Holzer, der mit verbiſſenem Geſicht wieder an der Wand lehnte. „Leben Sie wohl, Herr Holzer! Machen Sie ſich keine Gedanken über die Geſchichte“ Holzer ſah zornig auf:„Ich mach' mir auch keine.“ Kirchhoff fuhr unbekümmert fort: „Sie haben recht— Sie haben vollkommen recht. Ich verſtehe Ihren Standpunkt. Sie ſind ein an⸗ ſtändiger Menſch, Holzer. Sie halten mich für einen Betrüger. Solche Leute ſchmeißt man raus. Sie ſchmeißen mich raus. Widerſprechen Sie mir fetzt nicht, Holzer. Ich hoffe, grade Sie werden noch zu mir kommen und mir die Hand geben. Ich will mich hier nicht als Unſchuldsengel hinſtellen. Aber was ich getan und was ich nicht getan habe, das werde 1 feſtſtellen laſſen. Und dann werden wir weiter⸗ ſehen.“ Holzer hatte eine zornige Antwort bereit— ſchwieg, ſchob die Schultern hoch, wandte ſich kurz ab und ging hinaus. 0 5 Kiekebuſch folgte ihm erregt. Nun waren nur noch zwei Männer da. Kirchhoff lachte leiſe in ſich hinein: 5 „Lieber Doktor Ladenthien— können Sie mir auch nach dieſem dramatiſchen Auftritt noch zwei Mark leihen? Ich weiß ſonſt leider nicht, wie ich wieder von hier wegkommen ſoll. Wenn ich Ihnen dafür irgend etwas hier zurücklaſſen darf—— ch habe da noch einen Anzug, oder ein aber das iſt ja alles Dreck—“. f Ladenthien erhob ſich, kramte in ſeinen Taſchen und warf zwei Mark auf den Tiſch. 3 „Ladenthien!“ rief Kirchhoff. f 5 Der Doktor blieb auf der Schwelle ſtehen. Kirchhoff kam heran. f „Ladenthien— wir anderes zu ſprechen!“ 5 Der Doktor ſchüttelte den Kopf. Die Falten ſeinen Mund vertieften ſich. 0 e „Nein,“ ſagte er,„ich wüßte nicht „Ladenthien,“ ſagte Kirchhoff ernſt,„wofür hal⸗ paar Schuhe— 1 bätten auch noch über etwas 5 1 „Der Doktor blickte hinaus in das wachſende Dun⸗ kel, dann machte er nur eine kleine Handbewegung: „Für einen, der Glück hat.“„„ 7 ,, V 5 Fortſetzung folgt. 5 2— 22. Seite/ Nummer 477 Neue Maunheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe Samstag, 14. Okt.“ Sonntag, 15. Okt. 1933 Oertliehe und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt Aeltestg PRIVAT- R NR ANN ermäßigte Beiträge, mit höchsten Leistungen, einschl. Unfallversicherung 100% Vergütung für Arzt, Arznei und Krankenhaus 85 3prung: feste Zuschüsse, konkurrenzlose Provisionssätze 3000 Kurzgehaltene Bewerbungen mit Angabe bisheriger Tätig- keit erbeten unter A C7 an die Geschäftsstelle ds. Blattes Schuhfabrikation ſucht für Stadt u. Land fleißige Vertreterlin) zum Verkauf von erſtklaſſigen Schuhwaren an Organiſator f. ar. Bezirk. Herren m. Lagerhalt. zugt. unt. H 5 Koch& Münzberg, Hamburg 36. Fertreſer) für Trockenhauben u. elektr. Haarſchneide⸗ maſchinen D. R..) eingeführt bei Friſeuren, von be⸗ deutend. A. G. geſucht. Sofort großer Ver⸗ dienſt. 5 unter L FP 958 an sum Ala“ Berlin W 250 Private od. ab Lager. Dauernde Exiſtenz. Bei Eignung feſte Bezüge. Kleine Kaution für Muſter erwünſcht. Angebote unter VU 64 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2924 auf Romane, Mode⸗ und Verſicherungszeit⸗ 5 ſchriften werden geg. Höchſtprov. eingeſtellt. Zeitſchriften⸗ Buchhandlung Paul Fleiſcher, Rheinvillenſtraße 2/4. 2936 Vertreter tüchtiger Verkäufer, von Eiſengießerei Beſuch von Privatkundſchaft ſofort geſucht.— — 767 mittel sucht führ. Fabrik einen V3 i— 1718 3. 6 5 Für Spezial⸗Lebens⸗(uebern. evtl. auch gute Vertretung.) bevor⸗ Ang. m. Ref. 8270 bef. (Neuheit i Kaufmann 3 maler, mit guten Zeugniſſen, in ungekünd. Stellung, ſucht zum 15. November od. ſpäter; Stellung als die Geſchäftsſtelle dieſes 25., ſucht Stellung. Kaution kann geſtellt werden. Zuſchriften Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. e 8 29 55 2 8 8 8 7 la Verkäufer, firm in Lebensmittel und Feinkoſt, gewandter Dekorateur u. Plakat⸗ ter K W 25 die 77 unter& 050 Metzgerei Exlstenzen! 5 Verſchiedene Geſchäfte mit u. ohne 0 beſonderen Gründen zu Julius Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilhelm⸗ Annahmeschluß für die Mittag- Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr verkaufen. * 2750 erster Verkäufer oder Lagerist Gefl. Angebote bitte unter W P 10 an Blattes. 2 N Kaufe aus aut. Privat⸗ L 55 * 2899 Angeb. unt. V an die Geſch. A 5 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. * 2996 hand: 1 oval. ca. 100 em, dunkel Eiche, tür. Kleider⸗ ſchrank u. Waſchtoi⸗ lette m. Marmor u. Spiegel, Nußbaum. Aeuß. Preisang. u. Tiſch Beamtenkredite 7543 Keine Vorkoſt.! Keine Zweckſpark. Schnellſte Aus besonderen Gründen gute Existenzen! Haus mit altbekanntem Schuhgeſchäft preis⸗ Größ. Kapital notwendig. Julius Wolff(R. D..), Prinz⸗Wilhelm⸗ wert zu verkaufen. Straße 12, Fernſprecher V218 421 12. X X 42 an die Ge⸗ Erled. Ludw. Bowitz, Wegen Aufgabe meines Fuhrparks ſuche ich für meinen langjährig. Chauffeur, welcher alle Göbrauchte Möbel vork. Reparaturen ſelbſtänd. ausführen kann, Stellung. Zuſchriften unter V L 68 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11314 Lehrstelle evtl. in Spezialgeschäft Suche für meine Tochter, mit höh. Schulbildg., nicht mehr handelsſchulpflichtig,*2971 kinfamiliemaus Schwetzgen., zu verk., 5.,., Bd., Zubeh., ſſerhz., ca. 2 8 95= 9 zu kaufen oder zu pachten geſucht von kapital⸗ Straße 12, Fernſprecher 42112. Preis kräftigen jg. Eheleuten. Angeb. unter 2 P 88 Mk. 12 500.—, Anz. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2985 Mk. 4. 5000.5 Reſt 5 g 555 langfriſtig 5 ver⸗ Radio- Bade-Einrichtung Etagen dus zinsbar. 7895 Netzger., zu kauf. ge- Smaillewa Koh⸗ 1 5 Immobilien⸗Bitro ſucht Lindenheim lenbadevfe e e Verkehrslage, Nähe Waſſerturm, be⸗ Rich. Karmann, N 5,7 1. öglich 7 5 5 5 8 Donnersbergſtr. 29, Vaillant 99 Goßdeſia ſonders für Arzt paſſend, wegen Wegzug 5 ler ab 3 Uhr. 2981 zu kaufen geſucht. preiswert zu verkaufen.— Anfragen unter aupariftel f. Doppelhaus, Käfer⸗ tal⸗Süd, geſucht.— Angeb. unt.& F 9 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 3006 Aanbene 7 entenhauns Neckarſtadt⸗Oſt, ſehr gut im Stand, mit 8% Zim.⸗Wohnung, ſchäftsſtelle. 52870 H 7, 15, pt., Tel. 305 48 Haus in Neckarstadt Ost Bae, e, N— Badez., 18 Kk. Finanzierungen 97.000.— Angabrung an Beamte u. Feſt⸗ ie 2 8 3 Zimmer, Küche, Speiſekammer, Bad Mark 1012 000. zu Höchſtpreiſ. kauft angeſt(keine 1 pro Stock, mit Toreinfahrt, hellen Werkſtätten ſehr gute Rendite J disse mit Lagerroum, äußerſt billig zu günſtigen lein ſaub. Anweſen), ſpark,] raſch u. disk Näheres H 2 Nr. 3, 1 Treppe. lks. V211 Berufel d. 8 4, 2, Fernuſpr. Nr. 289 86. S71 Zuſchriften unt. Z L 80 an die Geſchäftsſtelle. Eilangebote 288 Geboten wird: Proviſton und je nach Leiſtung Fixum. Angebote unter X 2 69 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11 816 Vertreter Konditor Haeſteres Fräulein FEC Ordentl. ig. Frau mit gut. Zeugn. ſucht für Ende der Woche Be⸗ sucht tagsüber Be⸗ ſchäftigung. Angeb. u. A M 16 an die Geſch. bebr. Theke 2910 80 Mk. 500. f. Beamten Pünktl. geſucht. mit Marmorplatte Rückz. Ang. 25,50 m zu kaufen geſucht. Zuſchr. unter ans Finanzbäro E 7,8. 5 X G 7 an die Geſch. Suche für ſofort 728082 ſchäftigunng im Haus⸗ ſelbſt., f. ar. Betrieb mit Inter.⸗Einl. ſof. geſucht. Angeb. unt. A S 22 ain die Geſch. 3046 Unabhäng. tütcht. Frau 5 21„Gegen Kaſſe zu kaufen ö bal. Ofſtabr Linden geſucht: 1 Büroſchrank 900 Mark * 2980 Bedingungen zu verkaufen. Das Anweſen zu verkaufen durch eignet ſich für größeren Handwerks⸗ oder das Fachgeſchäft kleineren Fabrikbetrieb. Gefl. Angebote unter Joſef Hornung, die Geſchäftsſ 29951 R. D.., L 7 Nr. 6. Grögere telle ös. Bl. Erögere Süroräume für einen Zeitſchvif⸗ tenverl. geeignet, m. ſucht Halbt.⸗Beſchäft. in frauenl. Haushalt. Angeb. u. A R 21 an die Geſchſt.* 8044 hof bevorz. Angeb. u. A P 19 an die Geſch. 29086 m. Rolltüren. 1 Hanb⸗ wagen. Angebote mit Preis unter Q H 102 an die Geſchſt. 13054 aufzunehm. geg. gute Sicherh. u. Zins, wur v. Selbſtgeb. Ang. u. 2 85 an die Geſch. od. ohne Einrichtung zu mieten geſucht. Angebote erb. unter P O 183 an die Ge⸗ für meine bereits ſeit Jahren als Spezial⸗ artikel hergeſtellte und bekannte 419 Fleischbrühe auf Proviſionsbaſis od. eig. Rechnung geſucht. Bevorzugt werden Herren, die bereits über ein. guten Kundenſtamm in Wirtekreiſen uſw. verfügen und an intenſive Bearbeitung der Kundſchaft gewöhnt ſind.— Hohe Provpiſton. Erfinder Vorwörtsstrsbende jetzt weder gute Verdlenst- moglichkeſten. Auffel.- u. Anreg.-Brosch. Ein neuer Geist gratis von F. Erdmann& Co, Berlin 8 11 Joſef Willecke, Spezialfabrikation für Suppenerzeugniſſe, Düſſeldorf⸗Oberkaſſel. Gewandte Vertreter ſinnen] für leichtverkäufl., konk. Haushaltartikel ge⸗ ſucht. Beſuch erb. v. 17—19 Uhr od. Zuſchrift. an L. Doll, Ludwigshafen am Rhein, Hoher Verdienst Kaffee⸗Röſt. J. Behrens d. Vertrieb v. Kaffee a. Selbſtverbr. Vertr. und Verteiler geſucht. Hamburg 36. V270 92916 Theodor⸗Fritſch⸗Straße 9. Wir suchen: nehme Reiſetätigkeit. Wir bieten: Proviſton und bei Eignung Fixum. Vorzuſtellen Montag u. Dienstag v.—5 Uhr Prinz⸗Wilhelm⸗Straße 15, II. V219 Tachiger Aegenvertetel (Arier) rede⸗ und überzeugungsgewandt, von Intelligente Herren und Damen für vor⸗ Aieinmäddgen maßgebender Wochenſchrift für den Platz Mannheim ſofort geſucht. Schriftl. Angebote mit Leiſtungsnachweis von fleißigen, ziel⸗ bewußten Herren erbeten unter P XY 193 an die Geſchäftsſtelle öͤieſes Blattes. 11 386 Wir ſuchen zum 1. 1. 34, eytl. früher, für unſer Maß⸗ und Aenderungsatelier eine l. Direkctrice durchaus ſelbſtändige Kraft, die in der Lage iſt, dem Atelier vorzuſtehen und nur in erſten Häuſern tätig war. Angebote mit Lichtbild, Zeugniſſen und Gehaltsanſprüchen an 11 290 Carl Schürmann& Co., Darmſtadt, Peter⸗Gemeinder⸗Straße La. Tüchiige Fach- Verkäuferin für Damen- Konfektion ges uchi. Baldmöglichster Eintritt erwünscht. Ausführliche schriftliche Bewerbungen mit Gehalts- ansprũchen, Lebenslauf und Lichtbild erbeten an 426 A4 11%% 6 sa! duahndent- Abbelen perfekt im Bedienen der Fadenbheft- Maschine gesucht Beſſeres, ſolides das an pünktl. Ar⸗ beiten gewöhnt iſt und Jahreszeugniſſe aus guten Primpat⸗ haus haltung. beſitzt, in Einfamilienhaus geſucht. Angeb. unt. V B 46 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2881 Tahesmädchen Tüchtiges geſucht. 8008 D 2, 15, IX. Aonatsmäacden Seryier fräulein für 3 Std. am Vor⸗ mittag geſucht. 8017 Bölinger ſen., Große Wallſtattſtr. 65, 1 Tr. Stellen besuche Jung. nettes 3025 ſucht ſof. Stellung in kleinem autem Café. Angeb. unt. K H 12 an die Geſchäftsſtelle. beschäftstochter aus gut. Fam., im Haushalt nicht un⸗ erfahren, im Nähen und Bügeln aut be⸗ wandert, auch ſchon in Büro tätig, ſucht paſſenden Wirkungs⸗ kreis. Nur in Mann⸗ heim. Angeb. unter O E 149 an die Ge⸗ ſchäfts ſtelle. 2508 Sänglings⸗ u. Wochen⸗ Pfarrerst., 20%., ſ. kinderl., ſ. tücht. im Haus., gew., zuwerlt. gute Erſch., ausgeb. i. pflege, ſucht paſſead. Wirkungskreis. An⸗ gebote u. P P 184 an oe Geſchäftsſtelle dae⸗ ſes Bhattes. 7875 rav. fleig. Madchen v. Lande, ſucht Stelle, nimmt auch Tages⸗ u. Stundenarbeit an.— Abreſſe in der Geſch. 2924 Fräulein Druckerei Dr. Haas, R l, 48 88 J. alt, im Haus⸗ halt tücht. u. zuwerl., fucht Stelle in frauenl. Haush. An⸗ gebote u. T& 70 an Das ist werden Vesodlches Sie Eine A z oste billig und gut Käufe tätigen. seinen Vorteil zu wahren suchen. Und Sie können dabei geld verdi e wenn Sie eine Kleine Anzeige in unserer Zeitung aufgeben. Sie stellende Angebote erhalten. Leterwalze gedes recht! Denn jeder muß für Rohfiabak in Mannheim oder Umgegend geſucht, Holzboden erforderlich, 1500 bis 5000 qm Angebote mit genauen Details, Angabe der Raumhöhe, Mietpreis und ob Fahr⸗ ſtuhl vorhanden unter 2 G 76 an die 5 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. eweerbſſche äume Bodenfläche zirka 2956 Trockene, heizbare Räume, 500600 am(wenn mögl. in einem Raum) mit—2 Büroräumen (5060 ꝗqm), ev. auch mit 7⸗Zimmer⸗Wohnung von Dauermieter geſucht. Angeb. unt. K 0 18 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11350 zahlreiche und zufrieden- Arzt(Nichtarier) ſucht zum 1. April Wohnung, 5 bis 6 Zimmer Dampfheizung, zentrale Lage. 2 F 75 an die Geſchäfts Angebote unt. 2953 ſtelle d. Bl. nzeige in dieser Größe für Schuhmacher zu kaufen geſucht.— Näher. J 7, 10, part. Sonnige -Zimmer-Wonnung mit Manſarde, 1 Treppe hoch, in gutem Haus von ruhigen Mietern, 4 erwachſenen Per⸗ ſonen, auf 1. April 1934 zu mieten geſucht, nicht über 100 J. Lindenhof bevorzugt. angebote unter 2 P 84 an die Geſchäftsſt dieſes Blattes erbeten. -Quadrate, Oſtſtadt und Angebote mit Preis⸗ elle 2976 t nur 90 Pfennig. Automarkt Hoppecke-AHecumulateren „Lanak“ Mannheim, Tattersallstr. 9, Tel. 429 32 5 Kabrio-Limousine DKW.-Reichsklasse Vierſitzer, faſt neu, ſteuerfrei, für 4 1500. nur gegen bar verkäuflich.— Angebote unter V W 66 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 9928 iu dada un ien kein. Geschäftspaus 5 k Lebensmit⸗ Weelostan Drennsioffterbrruch de e chhan ete., z Nk. 1990. 5 geſucht. Garten erwünſcht.— Aus⸗ Hk. 2495. führliche Angeb. erb. unt. P W 191 an die Hk. 2993.- Geräte ele. 7889 Sämtl. Typen vorrätig 15 und sofort vorführbar. geschäftshaus 7807 a Naenz⸗ 5 eiten ein. Automobil- uſtand, vart. Laden 2 Zimm. u. Kü gesellschaft Tel. 261 4» sorte 4 d f Zimmer, Hafengarage Jungbuschstr. 40 von., 25 000.— bei am Verbindungskanal R. 10 000.— Anzahl. zu verkaufen. ae de e Ein Haus gesucht „Existenz“ Sattlerei⸗, Polſterei⸗ und Tapeziergeſchäft ſeit 50 Jahren beſtehend, m. kl. Anweſen in bekanntem größ. Landort(Pfalz), faſt ohne Konkurrenz, zu 8500„ bei hälft. Anzahlg. zu verkaufen. Anweſen iſt auch für andere Zwecke geeignet. Beſte Geſchäftslage. Tücht. Meiſter erhalten unter P Z 194 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes ausführlichen Bericht. 11 306 agenda Bauinteressenten gesucht 8 8 Einfamilienwohnhäuſer von Mk. 5000.— au, Zweifamilienwohnhäuſer von Mk. 8009.— an. Günſt. Finanzierung. Gelände in Erbpacht u. Eigentum. Angeb. unt. A V 25 an die Geſchſt. faddaggagaamaanmmeanmn Kleineres Haus mit Spezerei⸗ oder Gemüſeladen bei größerer e zu kaufen geſucht. Angebote unter . 4 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten.* 2994 möglichſt Nähe Hauptbahnhof, mit Toreinfahrt und ca. 200 am Lagerräume. Angebote mit Preis⸗ und ſonſtigen Angaben unter L862 1½6 PS, Atür., aut 3 ein ö erh., zu 400 Mk. zu Schön. Ubstgarten verkauf. Auf Wunnſch m. Wochenendhäuschen Zahlungserleicht.—] an d. Lin. 4 u. 16, Angeb. u. O F 200 an weg. Wegzug zu Verk. die Geſchſt. 7903 die Geſchſt. 2941 . bilienb 2 10 1 125 7.—2— die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 32920 Cevrolef-Limousine] Eil-Angebot1 2001 Haus in der Weststadt Angeb. unt. 7 H 77 an die Geſchäftsſtelle. für Handwerker jed. Art geeignet, auch für Autovermietung üſw., preiswert etwa NM. 8000.—) zu verkaufen. 10 944 Heinrich Freiberg. Immobilienbüro Tullaſtraße 10, Feruſpr. 414 68. Zum 1. November oder ſpäter geräumige, sonnige-Zimmer- Wopnung 72904 in guter Wohnlage geſucht. Angebote unter 2 J 78 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. mit Bad u. Manſarde Schöne 4- bis 5- Zimmer-Wohnung zum 1. Nopbr. geſucht. Auch Vorort(Feudenheim bevorzugt.) Angeh. unter Y V 65 an die Geſchäftsſtelle. 2925 done Kinmer Wohnung mit Bad u. Zubehör, mögl. Zentralheizung, zum 1. 11. oder 1. 12. mit Preis unter Q G 101 an die Geſchäfts⸗ ſtelle öieſes Blattes. ſchäftsſtelle. 785 5 Timmer Wohnung geräum., ſonnig, von jg. Ehepaar, Begmt., zum 1. Dez. geſucht. K. Vorort. Preisang. bis 50 R. u. 2 M 81 an die Geſchſt. 2978 Sicherer Zahler sucht Pp. 1. November 1 Zimmer u. Küche Angeb. unt. R W 72 d. d. Geschäftsst. 02887 Sonnige, mögl. ab⸗ geſchloſſene 7799 Zimmer und Küche von fung. kinderloſ. Ehepaar zum 1. Nov. od. 1. Dez. zu miet, geſucht. Miete im voraus. Gefl. Ang. unt. V H 68 an die Geſchäftsſtelle. Zimmer und Küche von pünktl. Zahler geſ. Miete voraus. Angebote mit Preis unter Y F 50 an die Geſchäftsſtelle. 2892 1 Zimmer und Küche (evtl. 2 Zimmer mit Küchenben.) v. Ehe⸗ paar m. Zjähr. Kinde — zum 1. 11. geſucht.— Ausführl. Angeb m. Preis unt. W V 6 an die Geſch. 2774 Berufst. Dame ſucht möbliertes Zimmer zum 1. 11., mögl. fl. Waſſ., Nähe Waſſer⸗ turm. Angeb. unter Y H 52 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 2890 Möbliertes Zimmer Nähe Schloß, von ic, Akademiker zu mi geſucht. Angebote 11 854 danlige mmer Wohung mit Manſarde und einger. Bad in guter Lage per 1. Nov. zu mieten geſucht. Angebote unter Z X 2 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 299 2 Sehr gut möblierte Zimmer Wohn⸗ u. Schlafzimmer, ſeparat, Waſſerturm⸗ gegend, gesucht. Angebote unter Einbezug aller Koſten unter P G 172 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 2801 Kaufmann ſucht zum 1. November 1933 2 Sehr elegant ſflerren- und Schlafzimmer] nur in allerbeſter Lage. u. Fernſpr. iſt Bedingung. Badbenützung und Zentralheizg. iſt erwünſcht. B 196 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. möbl. Zimmer Fließendes Waſſer Angebote unter * 3041 Schönes, gut möbl. Zimmer in ruh. Hauſe, Waldparkviertel, geſucht. Aus⸗ füthrliche Prelsang. mit u. ohne. unter A 195 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 7899 gefucht. Angeb. unt, ſchäftsſtelle. Mchn- u. Schlafzin. behagl. möbl., fon, Lage, zwiſchen Rhein u. Neckar, von beſfer. Herrn(Dauermielet geſucht.— Angeb. u. Z 0 83 an die Geſch. W W 17 an die Ge⸗ 270 23 Möbliertes Zimmer mit Dampfhz, Nähe Bahnhof, geſucht, Angeb. u. K O 20 an die Geſchſt. 9045 Möbl. ſep. Zimmer 1. 1. geſucht. Angeb. unter A U 24 an die Gesch * 3048 22 Miöhliertes Zimmer m. 2 Betten v. Ehe; paar für ein. Woch ſofort geſucht. Eilal⸗ gebote mit Preis 1. W 15 an die Ge ſchäftsſtelle. Tuila- 2 Tr z u Hein! , Samstag, 14. Okt./ Sonntag, 15. Ort. 1083 Oortliehe und private Gelegen- heitsanzeigen je Zeile 20 Pf. abzügl. 10 Prozent Krisenrabatt 15 Netungef Bäckerei-Konditorei ſeit 1913 beſtehend, großer Umſatz, zum 1. 4. 34 Angebote zu verpachten, evtl. ſpät. Verkauf. nur von erſtkl. Fachleuten erb. unter W R an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 82901 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe mit Zubehör, Waldpark, zum 1. 4. 34 zu vermieten. Näh.: in nächſter Nähe Rhein und Rheinvillenſtraße 2, parterre.* 2987 . r e 5 in guter Cage Mannheims umſtändehalber alsbald 11842 2U verpachten. Angebote unter Qu C 197 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes erbeten. 5 nis 1 5 ee 1. 3 Schöne, sonnige 5-Zimmer-Wohnung mit Manſarde u. Zubehör ſofort od. ſpäter zu verm. Näh. Fernſpr. 493 54 od. 625 04. 10 846 Elegant ausgeſtattete 5 Zimmer-Wohnung hochparterre, mit Wintergarten ete., Heizung und Warmwaſſer, per ſofort zu vermieten.— Näheres: J. Hatry. Karl⸗Ludwigſtraße 28. 10 808 Metzgerei gute Verkehrslage Innenſtadt, neuzeitl. ein⸗ gerichtet, mit 3⸗»Zimmer⸗ Wohnung preiswert 020 -Zimmer-Wohnung zu vermieten. Näheres: Ludwig, 8 6. 1, Fernſprecher 230 14. 1 1 am Marktplatz, mit Realrecht, ab 1. Nopbr. f Jieſes Jahres neu zu verpachten. Gute Exiſtenz für tüchtige, ſich unter Darlegung ihrer Verhältniſſe und Fe e Tätigkeit unter P G 185 an die eſchäftsſtelle d. Bl. zu melden. C Lack. nd Aelonialwaren geschält mit schöner Wobnung, in der Ost. Stadt gelegen, auf 1. Januar 1934 zu vermieten. Geschäftseinrichtung ist vorhanden. Angebote unter P T 188 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. 11808 2 vermieten 1 Stock: Laden, 200 am, m. 12 am Bitroraum ſowie Ausſtellungsraum im 2. Stock 120 qm u. Ausſtellungsraum im Kellergeſchoß, 123 qm: 3. Stock: 70 am großer Raum, geeignet als Bürb od. Vereinsraum; 3. Stock: 17 qm groß. Büroraum mit Nebenraum, 18 qm, geeignet als Lager, Werkſtatt od. dergl.; 4. St.: 45 am großer Raum, geeignet als Büro od. Vereins⸗ raum; 4. Stock: 30 am großer Raum, geeignet als 5 Raum.— Nachzufragen beim Haus meiſter ern, N 2. 12. 10 772 fosengartenstraße 20- Rückgebäude 2. ſchöne, helle, luftige Räume, zuſ. 70 qm, als Büro, Lager od. Werkſtätte, für ruhig. Betrieb, mit od. ohne Zentralheizg., ſofort preiswert zu vermieten. 10 842 Sachſe& Rothmann Gm. b.., Tel. 4186 12. Zu vermieten: Prinz⸗Wilhelm⸗Straße 19: Herrſchaftl. 8⸗Zimmer⸗ Wohnung mit all. Zubehör, Zentralh., Warm⸗ waſſer, 2. Stock, ſep. Treppe. Im Hinterhaus: 2 Zimmer⸗Wohnung mit Bad, part., und im 2. Stock: g⸗Zimmer⸗Wohnung mit Bad, herr⸗ schaftlich ausgeſt., Zentralhz. u. Warmwaſſer. In P 2. 4/5: größ. Büro, ganz od. geteilt, etwa 250 qm gr., ſepar. Eingang von der Straße. Im Hinterhaus, 2. St: Büro od. Lager, etwa 120 am, ebenſo Wohnungen, 3., Küche uſw. Auskunft: Architekt Anton Johner, Mannheim, L 8. 8, Feruſprecher 298 11 und Albert Speer, Heidelberg, Feruſprecher 2586. Neuenheim-Heidelberg! beſte gage— neuzeitliche Einrichtungen— Einfamilienhaus, 10 Zimmer, mit oder ohne Garage zu„ 280.— reſp./ 225.— oder nur Parterre u. 1. Etage, 7 Zimmer, mit od. ohne Garage zu„( 175.— bezw.„ 150.— ſofort od. ſpäter zu vermieten. 11 384 Heidelberg, Blumenthalſtraße A. Preiswerte Neuhau-Wohnungen finden Sie bei der demelnnütige Baugesellschaft Mannheim m. b. K. Büro K 7, Luisenring Rosengarien, freie Lage—99¹ 2. St, ſchöne, ſonn. 7⸗3.⸗Wohnung mit Zubeh., St.„ 5„ auch als 6 od. Zimmer mit Zubeh zu vermieten. Auskunft Münz, Lindenhoſſtr. 13, Tel. 245 07/201 75. Sohr Schöne I. Anme-Wonng. Tuilastrafe 12 2 Treppen hoch(hergerichtet) ſehr preiswert zu vermieten. 10 768 Vi94 0 ſtrebſame Fachleute. Kapitalkräftige Intereſſenten werd. gebeten, U Schüng b⸗ Fina Wofnung Bahnhof, I. 13. 19 8 4. Zimmer-Wohnung Schöne große 5⸗Zim. Wohnung mit Badezimmer, Manſarde uſw.— 2 Treppen hoch— ſofort zu vermieten. Preis., 110.—. O ſt ſtad t. Angebote unter U 8 58 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2894 mit reichl. Zubehör, Beethovenſtraße 18, 1 Tr., ſofort od. ſpät. preiswert zu vermieten. Zu er⸗ fragen bei Kühner od. Fernſpr. 442 12. 11060 L 15 Nr. 11(Bismarckſtr.), 1 Treppe B2885 5-Zimmer-Wohnung nebſt Zubehör zum 1. Dezember zu vermieten. Schöne, moderne 5-Zimmer-Wohnung mit Badezimmer, Speiſekammer, offene Bau⸗ weiſe, 3. Stock, auf 1. Nov. zu vermieten. Näh. Schimperſtraße 2, II, Feruſpr. 506 87. 2989 Nähe Waldpark, Bad, Manſarde, ſof. preisw. zu vermieten. Tel. 38 907. 72992 Schöne, ſonnige 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit Zu⸗ behör, 3. Stock, zu vermieten.— Auskunft: Tel. 245 07, Fr. Münz, Lindenhofſtr. 13. 2990 Parkring Nr. 4a* 8031 Bachstraße 8, parterre: 3 Zimmer, Küche 2. Manfarde gun 4. Waldpark-Villa heizung, Bad, fl. gut möbl. Herren⸗ u. Schlafzimmer, Zentral⸗ Radio, Fernſpr.⸗Benütz., an ſer. Herrn zum 1. 11. oder früher zu ver⸗ mieten. Fernſprecher 217 22. ., 1. zu permieten. B29 *ͤ 3022 3 Wohnungen 1 ieder Art und Größe, in allen Stadtlagen vermittelt das altbekannte Immobilien⸗Büro Levi& Sohn an eing. Herrn oder Frl e Schün. möbl. Zimmer ſepar., aut heizb., el. Licht, mit Kaffee, für monatl. Mk. 20.—. vermieten. 2918 1d 1 P 7. 15. Tel. 208 95/98 Jungbusohstr. Nr. 23 2. Stock links: 9 Zimm., Küche, Bad, Manſ., zum 1. 11. zu vermieten.* 3037 Näheres 3. Stck. IUks. Schöne, ſonnige* 2999 -Zimmer-Wohnung im 2. Stock zu verm. Lortzingſtr. 48, Laden. -Zimmer-Wohnung zum 1. 11. zu verm. Gr. Wallſtattſtr. 29, bei Majer.*2952 Sch ö ne 22957 -Zimer- Wofnung Abſchl., elektr. Licht, Voͤhs., Preis 95, zu vermiet. Zu erfr. Stockhornſtr. La, II. anger n. Lache im 5. Stock, Augar⸗ tenſtraße, neu her⸗ gerichtet, Preis 35.—, zun 1. 12. 38 zu ver⸗ mieten. Näher. unt. P M 181 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 2867 -Zimmerwohnung mit einger. Bad u. Zubehör ſof. zu permieten. 3030 1 Tr., Mädchenk. u. Zubehr, zu verm.(Neu⸗ Ger. 2⸗Zimmer⸗Wohng. Küche u. Zubeh., neu herger., per ſof. od. 1. 11. zu vm. 4034 Geſchw. Emig, Lau⸗ rentiusſtr. 15, 2. St. bau.) Heßner, Muſelſtr. 2, Ecke Lange Rötterſtr. Lindenhof, Waldparkdamm 9 4 Zimmer ⸗ Wohnung, 2. Stock, frei gelegen, Diele, Bad uſw., zum 1. Novbr. oder ſpäter zu vermieten. Anzuſehen durch Querengäſſer im Hauſe oder Fernſprecher 606 24. 7909 2 Zimmer Mitt Küchen ben ſof. zu vermiet. Schwetz.⸗ Vorſtadt.— Angeb. unt. 7 R 86 an die Geſchäftsſtelle. 82983 J- Zimmer-Wohnung zum 1. November ſehr preiswert zu vermieten Augartenſtraße Nr. 31. 11 806 Schöne 4- Zimmer-Wohnung mit allen Nebenräumen, 3 Treppen, ſofort od. ſpäter zu vermieten. Näheres: Heinrich⸗Lang⸗Straße 28, parterre. Villenviertel Neuenhelm 4 Zimmer, gr. Veranda uſw., im Hochparterre ſofort zu vermieten. Zu erfragen Heibelberg, 2 Timmer. Küche 10880 2 * u. Bad, ey. mit Ga⸗ rage od. 1 Zimmer u. Küche zu vermieten. Forſterſtraße Nr. 21, Käfertal. 8014 Zim. u. Küche, Bad, Spetiſek. Loggia, mit ar. Balkon. Neckarſt.⸗ beer. groß. Zunmer ſof zu vermiet. * 3023 K 4, 6, Maier AEK binische Ingenieurschule MANNRETIM wird nirgends ſchneller n gründl. gelehrt als bei Mannheim, Kepplerſtraße 19, 2 Minuten vom Hauptbahnhof— Fernruf 424 12. Ebenſo ſchnelle und gründliche Ausbildung in findet in kl. ruh. Haushalt, alleinſt. Perf. größ. Landort, Nähe Mannheim. Anfrag. unter U X 58 an die Geſchäftsſt. die⸗ ſes Blattes. B2898 Schön möbl. Zimm. z. 1. Nov. zu vm. Hrch.⸗ Lanzſtr. 38, Schleicher 12917 Einfach möbl. Zimmer m. ſep. Eing. u. Licht, ſof. zu vermiet. Angzuſ, ab 6 Uhr abds. Windeckſtr. 16, 5. St. r. * 929 Aelt. Herr findet bei alleinſteh. Dame Heiſliffictes Heim auch Verpflegung.— Angebh. u P R 186 an die Geſchſt. B2922 Kl., ſaub. möbl., ſep. Hansaruen- Zimmer elektr. L. u. heizb., anf. Rich. ⸗Wagner⸗ Straße, an berufst. Dame zu vm. Adreſſe in der Geſch. 8283 Jop. Schon mül. Ammer mit od. ohne Penſion el. E Buchführung aller Syſteme, Wechſel⸗ u. Schecklehre, Rechnen, Schönſchnellſchreiben, Nundſchrift uſw. Auskunft und Proſpekte koſtenlos 9682 Am 18. Oktober 19% Ur beginnt ein Kursus Bilanzkunde Bilanzkrifik Steuerwesen rate öh. Bandelssdhnle u faudelsschle ine, Stock“ Fernsprecher 21792 M4, 10 — Gegründet 1899— 11310 * 2864 IHalienischen Sprachunterricht. Binsen oder Kurse. Hauſm. Horrespond., Technische Uebersetaung. Slgra Gluffrida Zint, Diplom- Lehrerin Rosengartenstraße 16. 1 Tr.— Telephon 421 88 In Privatpenſion im Württbg. Schwarzwald bei Wildbad, herrlich u. äuß, ruhig u. direkt a. Tannenhochw. geleg., zugleich mit Verbind. für Luftur u. Erholung prächtige Ski⸗ und Rodelbahn, werden unter fachm. Ausbildung(Beſ. Küchenchef S50 Kochfräulein bei billigſter Berechng. geſucht. Kursdauer je 6 Wochen. Kursbeginn: 9. Nov., 4. Jan. uſw. Ja Maunh. Referenzen! Ausführl. Nachricht unter„Daheim“ P X 192 an die Geſchäftsſt. zu vermiet. Uh ly Rheinhänſerſtraße 53. 2827 Schönes, aut einger. Zimmer t Fręmig Sprüchen nur dureh Violin- und Klavier Unferrichf erteilt gründl. in u. außer d. Hauſe. Mo⸗ m. Dampfheizg., Bad u. Tel.⸗Benütz., in 2⸗ Fam Haus(Spinoza⸗ ſtraße) zu vermieten. nat.—.. Zuſchr. Unt. G 60 an die Geſchäftsſtelle. 2914 8 Ausländer Berlitz-Schule Näh.: Teleph. 283 40 Unterrfenk Friedrichsring 2a Zenfrum, L 10, 7, pt. Sees für alle Strelch-, Zupf- u. Blasin strumente Inonschrolen 28. Seite Nummer 477 Annehmsschluß für die Miftag⸗ Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Für Damen Akad., Beamte, Geſchäftsleute. Für Herren vermög. Damen u. Einheiraten. Aelt. Ehevermittl. am Platze. Thomas, P 1. Ta. 2947 Heirat Suche br., ſol. Lebenskameraden in ſich. S Alter 32—45 J. Witwer mit einem Kind ausgeſchl. Vorh. ſchöne Wäſcheausſt. u. ett Gelb ſowie ſp. Vermög. Vermittl. u. pof zwecklos. Diskr. gew. u. zugeſ. Zuſchrift. u X W 41 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 2 * Gebild. Fräulein, 26., ev., mit gr. Vermög., wünſcht mit beſſ. Herrn in ſich. Poſition zwecks Heir 5 bekannt zu werden. Zuſchriften unter 2 90 an die Geſchäftsſtelle ös. Bl.* 2908 Zwecks Heirat wünſche ich ein geſundes Mädel, auch v. Land, ob. unabhäng. Frau mit—2 Zimmern kennen u lernen(auch mit Kind). Ich bin 36 J. und abe monatl. Einkommen. Zuſchrift erb. unt. VT 63 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* Beſſeres Fräulein, 36 Jahre, tücht. Haus⸗ frau, mit guter Ausſteuer, wünſcht charakter⸗ feſten Herrn in ſicherer Stellung zwecks Heirat Zuſchriften unter K K 14 kennen zu lernen. 3028 an dte Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Fräulein, 90., evang., ſchöne Ausſteuer und Erſpartes, des Alleinſeins müde, ſehnt ſich nach einem lieben Lebenskameraden Eruſtgemeinte Zuſchriften erbeten unter Z 0 1 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.* 2089 Geſchäftsmann, Mitte 50., evang., 10000 Vermögen, wünſcht mit Fräulein oder Witwe nicht unter 40 Jahren 22829 Einheirat gleich welch. Branche. Vermittl. nicht erw. Zu⸗ ſchriften unt. X M 32 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Amerikaner, Mitte 40er Einkomm. 5000.—, ſucht zwecks bald. Heirat Fräulein unter 8., ſchlank, Prot., willens, in den Ver. Staaten zu leben. Zuſchriften unt. 2 H 74 an die Geſchäftsſtelle d. Bl.* 2051 27 Geſchäftsſohn, 27 J. alt, ſympathiſche Er⸗ ſcheinung, wünſcht mit geſchäftstüchtig. Mädel zwecks ſpäterer Heirat bekannt zu werden. Diskretion zugeſichert.— Gefl. Zuſchriften mit Bild unter K F 10 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Beamter, 87 Jahre alt, ſeriöſer Charakter, penſionsberechtigte Stellung, wünſcht 9805 Heirat f* f 7 erteilt:* 2789 Munz Sine, den, Ell. Konversafſn kad, bei Wader 5 ro, zu vm. 5. 280455 Unt Einzelunterricht 8 mit ſolider Dame. Tüchtige Hausfrau Bedin⸗ 2926 NMolländisch gung. Zuſchriften unter 2 089 on die Ge⸗ p 6 r. 20. 52926 wird von erſter Kraft ſprechen u. ſchreiben ſchäftsſtelle diefes Blattes erbeten.* 2987 Schön., ſaub. aut mbl.. 0. 07 in einigen Wochen.— Wohn⸗ u. Schlafzim. ſchäftsſten 5 0 Ueberſ., Korxeſpond. Realitätenbeſitzer wünſcht od. ar. Einzelzim. p en Was Zuſchr. u. K T 23 arg ſof, zu vm. im Haufe O ⏑ t die Geſchſt. 047 Lebensgelähriin Cafaſß b. Pohl, 3 Tr. l. N N 0 von 4050 J. mit 1520 Mille Barvermögen Oſt, z. 1. 11. zu verm. Zuſchr. u. 4 D 8 an die Geſchſt. 3002 Werderſtraße 72, partetre. 2902 4 Zimmer nebst Zubehör in Neuoſtheim ſof, zu vermiet. Daſelbſt auch Garagen. Näh. Dürerſtraße 18, III. B2927 2 Zimmer und Küche K 4 Nr. 10: 52915 Zimmer und Küche Möbl. Zimmer oe but möbl. Ammer 1 am berufstät. Frl. zu verm. M 4. 5, part. Bahnhofsnähe, el.., 2. St., Hrch.⸗Lanzſtr. kennen zu lernen. Zuſchriften unter P V 190. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2974 F ˙ A ͤ....]². His besle Fheanbahnung sind wir in guten Mannheimer Hreisen Seit jahren bekannt. Unsere beliebte Peiterin gibt ſhnen gern kostenlos Rat u. Auskunft. D. E. B. Die fauzeſtliche EHeanbahnung⸗ M.9 2 Fernsprecher 277 86 20, zu vm. 3007 zu vermieten. Näh. Luiſenring 54. 3. St. bal. unge n mit allen erford. Nebenräumen, eingebaut. Bad, in freier, ſchönſter u. beſter Lage, An⸗ Feudenheim. B2912 (Villenviert.) 1 Zim. u. Küche, in 1⸗Fa⸗ Frl. mähl. Zimmer an berufst. Hrn., mit ganz. Penſ., i. Zentr., zu vermieten. 3008 Adreſſe in der Geſch. milienhs., an alleinſt. berufstät. Dame zu Jermieten. Ang. unt. mit Zubeh., ſof. od. 1. 11. zu vm. Näh. 1 Treppe. Waldparknähe. 3- Zimmer- Wohnung bu mäbl. Zimmer ssuchen Sie mich ſobald Sie die Anbahnung ein. Ghekameraden wünſchen. In allen diesbezüglichen Fragen Ig. Geſchäftsinhaber(Lebensmittelbranche) mit eigen. Betrieb, wünſcht auf dieſe Weiſe nette, geſchäftstüchtige Dame im Alter von 25—28 J. kennen zu lernen zwecks baldiger Heirat Etwas Vermögen erwünſcht. Bildzuſchriften erbeten unter K G 11 an die Geſchäfts:⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 016 bereitwilligſt und koſtenloſe Auskunft. Aelteſt. Eheanbahnungsinſtitut am Platze.* 2930 Fran Ohmer, Ludwigshafen a/ Rh., Silcher⸗ ſtraße 6, part. am Finanzamt, Feruſpr. 600 51. fangs Neuoſtheim, per ſofort zu vermieten. X N 33 e Geſch. zu vermieten. 8010 Näh. Menzelſtr. 11, Fernſpr. 408 20. B2805 e 1. 9. 2 Treppen, 1 75 e Schloßnähe. 5 9: 43053 cer oder möbliert, 2 .„ H 4 52 1 10 0 Terraſſenzim. Gut möbliertes ſey. 5 5 An. Zentralh., ev. Bad, 0 ö* 2082 Sonnige 3- Zimmer-Wohnung Geraer ans Küchen 2 MME s benütz., i. Villenhaus billig zu verm. 3039 ſofort zu vermieten. E 6, 14, 1 Treppe. Fernſprech. Nr. 501 11 mit einger. Bad, Zentralheizg. pp., vollſt. neu hergerichtet, zum 1. 11. zu vermieten. Näh⸗ bel Bartoleit, Meerwieſenſtraße 25.* 2921 Schöne 2-Zimmer-Wohnung -2 leere Zimmer Oſtſtadt. zu vermiet. Möbl. Zimmer Wollen Sie Hebales? 0 7. 19. 1 Tr. 2756 Witwer, 46., kin⸗ derlos, m. Haus beſitz, ſucht Frau v. 364 Jahren, zwecks Heirat Neelle diskr. Ehe⸗ Anbahn. fed. Stand. u. jed. Konfeſſ. durch Frau J. Hördt, Daun durch: v. Die zeitgemaße Eheanbah nung!“ Mannheim, Heinrich. Lanzstr. 18, Tel, 43688 ev. m. Küchenben., zu verm. D 4, 6, r. V. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 3001 mit Abſchluß, in ſehr ruhigem Hauſe, in freier, ſonn. 2 an ruh. Mieter, Dame od, kinderl. Ghey. zu verm. Neuoſtheim, Böcklinſtraße 3. 2 schöne große Zimmer 5 Rheinſtraße, D 6. 78, 2. Stock 301g 2 fl. Waſſer, Gas, Elektr., für 30/ als Büro od. Wohnung an ruhig. Mieter zu vermieten. Mansarde * 2977 leer od., teilw. möbl., Schön. leer. Zimmer mit el. Licht, heizbar, ſcheinung, wünſcht auf dieſem Wege, da ſonſt zu werden zwecks ſpäterer Heirat Zuſchriften unt. Y N 57 an die Geſchäftsſtelle. Unabhängige Wilwe, 47 Jahre, angenehme Er⸗ keine Gelegenheit, mit aufricht. Mann bekannt * 2908 Z. hafdiner Heirat Zuſchr. unt. N R 66 an die Geſchäftsſtelle oſs. Blattes. 42915 Fräul,, Mitte 30, ev, todell. Vergangenh., tücht. im Haush., mit 3000% Bargeld und ſchön. Ausſt., wünſcht Beamten oder Herrn in ſicherer Stellung Alleinſteh. Herr ſucht Fräul. od, alleinſteh Witwe, die in den Jahren 81, 84, 88, 91 und in den Monaten 2. 6. 8. 19. 12. geb. iſt, zwecks ſpäterer keunen zu lernen.— K Heirat. Zuſchr, u. 2 N 82 an per ſof. zu germiet. Kohl,.3. 7, 1 Tr. 7905 m E einbr.⸗ u. feuerverſich., zum Unterſtellen oder Lagern ſof. prsw. zu verm. G 8, 16, 2 Tr. U 7, 24, 1 Treppe: Schön möbl. Zimmer in gutem Haufe au vermieten. 7907 Näheres bei Burkhard, 4. Stock. Neuostheim: Ein oder zwei schöne Zimmer mit Kochgel. u. Nebenr., Zentralhs., möbl. od. unmbbl., preiswert zu vermieten.— Näheres Fernſprecher Nr. 440 60.* 2997 Gemfliches Hein Al. leeres Zimmer m. Küchenben., zu v. Näher. N 4. 6, III. * 3009 Ill 8, 40, J Jr., Nobel but möbl. Zimmer Charakterv. Fräulein, kath., 30., Schneiderin, mit vollſt. Ausſtattg. u. ſpät. Vermög., wünſcht Herrn paſſ. Alters, in ſicherer Stellg., welcher Wert auf eine brave, tücht. Hausfrau legt, zw. Heirat kenn. zu lern. vertrauensv. unter X V 40 an die Geſchäftsſt. 2868 Nux wirkl. ernſtgem. Zuſchr. zu vermieten. 7881 bei alleinſt. Dame findet ſerisſer Herr geſetzt. Alters in cn. Lage a. d. Lindenhof. Sichere Stellung Vorausſetzg. Angebote unt. P B 171 Heinrich Freiberg, Tullaſtr. 10, Fernſpr. 414 68. brog. leeres Zimmer mit Gasanſchl., zu v. Rheinhäuſerſtraße 38 E 5, 1/2, 2 Trepp, bei Zimmer m. Frühſt., zu Schwarz: Gut möbl. 25% an ſol. Hrn. Witwer, 36., kath.,.68 gr., gutes Ausſ. in Arbeit, mit 2 Kindern, Mädchen v. 11, Buben v. 5., ſucht verträgl., anſt. Mädchen, das auf harmonische Ehe an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11242 3. Glocke r. 2979 ſof, zu vm., ev. auch valle Penſion. 2977 Wert legt. Vollſchlank angenehm. unter T M 56 an die Geſchäftsſtelle. Zuſchriften * 2902 Wäſcheausſteuer vor⸗ Becch die Geſchſt. 72975 Zuſchr. unt.& J 58 0 an die Geſch. 80 Frl., Mitte 40, eval., mib 12jährig. Kunz, Heirat. möchte bekannt wer⸗ Witwer, 42., ev, den mit ſol. Herrn Chauff., in ſchöner zwecks 2841 Lebensſt. m. 1 fähr⸗ 8 Töchterchen, ſehnt lie⸗ 0 eEirat bes Heim. Fräulein od. Witwe b. 35. wollen nebſt Bild ſich handen. Zuſchr. erb. unter X L. 31 an die unter X P 95 an die Geſchäftsſt. dief, Bl. ſchäftsſtelle öſs. Bl. wenden. 22828 5 2 Nerf gerg 7 ten Sie du !!!; Derdetet Stelle dieses Satte . Seite/ Nummer 477 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Okt./ Sonntag, 15. Okt. 1933 Samstag, 14. Daunen- de Praxis und Vohnung befinden sich je Fernsprecher 289 15 0 99 B 1, 5 GSteite Strafe) V1 ö Dr. med. Hainer *— Reprliche Daunen J Habe mich in Mannheim M 15 13 (Kaiserring) als Zahnarzt niedergelassen 5018 Dr. Hans Röth Fernsprecher 242 04 3 9 (Facharzt für Chirurgie Meine Wohnung beflndet slch ab heute Schwarzwaldstraße 42 Meine Sprechstunden im Helnrich-Lanz- Krankenhaus 7 8 bis Freitag /. bis 6 Uhr, Sams tag 11 bis 1 Uhr. felephon- anruf Wie bisher 325 19, auch für Anruf in die Sprechstunde v217 Dr. Hermann Haas Neue Wein- und Mosfſässer Ltr. Unfall-, Haftpflicht-, Auto-, Kautionse, Einbruch-Diebstehl-, Lebens-, Rentens, Kinder-, Aussteuer-, S ru diengeld-⸗ Helmholtzstr. 7, part. Winker faser prospekte und Auskünfte bereiwriligst: Subdlirektlon Karlsruhe i. B. Telephon 1529 Mitarbeiter überall gesucht Wie 8 eine reine N weiße Haut das Schickſal ändert Als meine Haut dunkel, rauh, häßlich und voll erweiterter Poren und Miteſſer war, hatte ich keine wurde niemals eingeladen. Aber der Ge⸗ brauch eines einfachen Rezeptes verlieh mir eine weiße, friſche, zarte Haut und änderte mein Schickſal vollkommen. hielt ich bereits drei Heiratsanträge Kürzliche Verſuche ergaben, daß es aus Eichenholz, füllfertig 3, 25 50 18 100 150 200 800 350 400 Sie baunendecke in bester Verar- beitung, schwerer Damast oder ein- farbig Levantine, künstliche Seide 0 1% D DD 7 — erer e ee N..50 775 10.70 Id 1750 21.85.50 33.55 36. Fa f fabrik Hessental(Württbg.) Emil Woll, Mannheim-Neckarau, Belfortstr. 49 ustertass auf der Ausstellung Badische Holzschau, Karfsruhe ſin Mudda u denmnole Sutgen. Geschäft Mehrpreis für Reinigungstürchen RMA..65 bis.50 Bestellungen nimmt auch entgegen: I g Geschäffse Kein Rub- keine Bauchbelästigung mehl! nun jeder Frau leicht möglich iſt, ihre f Haut ſchnell zu reinigen und zaxt und A weiß zu machen, wie rauh und mißfarbig dieſe auch immer ſein möge. Tokalon, weiß, fettfrei, wirkt ſtärkend, zu⸗ ſofort ein. Die Reizung der Hautdrüſen wird auf dieſe Art gemildert, Hautporen der Lebensmittelbrauche zu verkaufen. Angeb. Schöne Rothweiler Hündin Lada Auna par Lua Verkaufe 2j., mit 2 acht Wochen alt. Rüden ſof. zu verk. Kanalſtraße 17, Ludwigshafen. 22920 Mere Perqgdolf geb. KenoffsRy 11830 zeigen bre VERNMAHLUNO en Mennheir, WVorrns, 18. Oklober 1855 * * hre Vermählung geben bekannt Dr. Wibel Stacheſhàus 4 Ursule Stachelhaus geb. Döhfing 9 b Berlin Nu 40, In den Zeſten 23 %%%%%%%ο,j/ö, e i i g i G οοαοοοοεοοοοοσοοοο οοοσοττ Für Hoteliers, Wirte in„ 00 C Billige Miete. für R. 750.— zu verkaufen. * 3005 Adreſſe Fernſprecher Nr. 513 16. unter A B 6 an die Geſchäftsſtelle. 998 En gr. Sbfa Lebensmittelgeschäft 1 87 5 8 1 9 u. ſchmiebeeiſ. Blumen⸗ mit 2 Zimmer u. Küche wegen Doppelverdienſt 5 Tanniche 5 10 8 illia abzugeben. bllligst u. Zahlungserlelehtg. BRVRI, B 1, 2 Mönchwörthſtraße 212 Almenſiedlung.) Reinigen und Ausmauern von Nerf den und Oefen(Heizungen, Auuauunandcdeacadadeneaedaeeee werden verengt und Miteſſer auf⸗ gelöſt. Müdigkeitsfalten verſchwinden, Die trockenſte Haut wird erfriſcht. Oelige Dampfkessel, sowie jede Feuerungsanlage) 51 5 5 5 A v 7 S Pachmännische Beratung 5161 lte 1 55 ee dee eee 835 e Rugust Weiss c. S HE UB, Aae unn. nenen fee . b Kumst- Herd- u- Ofensetzer— K 4, 2, II. St., Vorderhaus Tokalon(blaue Packung) raſch erſtaun⸗ befindet ale ä hoch liche neue Hautfriſche und Schönheit, Gegen Falten und m. Schwingachſe, Ka⸗ roſſerie Allumimtum⸗ Sport zu verkaufen. Seu ner, Käfertal, Kurze Mannheimer⸗ ſtraße 17. 42078 deus Schenker 50 Pfg. aufw. Nodhkurse für Frauen und Mauch 1 Morgenkurse.-1 Uhr, Abend. Mehrere gutgehende i Maude dale: in Luctwigsttafen a. t. und Umgehung s Zu verkaufen. 5 i Barzahlung etwa 23000 RM. erforderlich. Angebote unter P K 179 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. S549 Tadell. erh. Telephonzelle, Dipl.⸗Schreibtiſch, Stehpult, 3 Bürolehnſeſſel, prachtv. Facette ſpiegel billig abzugeben.— Näheres örſe, immer 22, zwiſchen 10—12 Uhr. B2904 Ir Hausverwalter! Hausbeſitzer, welche ihre Liegenſchaften ſach⸗ äß verwaltet wiſſen wollen, wenden ſich an den in Miet⸗ und ſteuerrechtlichen Fragen verſierten, kauttonsfähigen Fachmann. 8 Angebote unter X K 30 an die Geſchäfts⸗ stelle dieſes Blattes. 2828 Schmerzen? Haben Sie offene Füsse Jucken? Stechen? Brennen? Dann gebrauchen Sie die ſeit Jahrzehnten vorzüglich bewährte, ſchmerzſtillende Heilſalbe „Gentarin“. Erhältlich in den Apotheken. Vgg6 Wein CONrIN ENA WIr züchten Unsere MNltęlleder efzlelten durchschnittlich 1930/81 1931082 1932/33 starke, teſch illustrierte Druckschtift: die ihnen über à c. 400. PNA.) Schtiftllche Anfragen an: FF Berlin N. 24, Frledtichsttasse 156 Wollen Sie sieh auch beteiligen? Edelpelztiere in Pension 75% Reingewinn 58% Reingewinn 72 Reingewinn Wenn Sie sich auch beteiligen wollen, dann verlangen Sie unsete 75 Seiten „Gewinnbringende Edelpelzfierzuchi“ les Notwendige feichen Aufschluß Slbt. FHundestbetrag Gemeinnüſzige Edelpelzſier- Zuchfvereinigung.. ——— Piano Für Schneider! Verk. verſch. Bügel⸗ Nußbaum vol., Fabr. ninger Kiſſen, Scharff& Hauck, aus⸗ gez. Inſtrument, wen. gebraucht, zu verk. Antzzuſeben 2806 rötterſtr. 16). eiſen, darunter Hen⸗ Höl⸗ zer, Scheren, Vineale uſw. Chamiſſoſtr. 1/3, 4. St. r.(Ecke Lerage⸗ 9038 Giche pol. mit echtem 11888 Telephon Nr. 279 88, C 8, W. 2 Treppen. Heidelberg Rheinvillenſtr. 18, prt.— eawerlger flügel Marke Schiedmayer preiswert zu verk. ., 300 cen Baujahr 30/1, el.., bi zu verkaufen. 42949 K 8, 7, Hof. Hofel- Nesfauranf„Noſer Hahn“ Bekannt gute Küche— gepflegte Getränke— mäßige Preiſe. Näh. FFernſpr. 442 87. 7807 Kompl. weiß. Schlafz. Bücherſchrank Pfeilerſchränkchen Luiſenring 62, Frey. 2832 Gut erhalt. Chaiſe⸗ longue bill. zu verk. MW., 200 cem mit Kette, el L verkaufen. 5 H 2, 11. im Hof. Heidelberg aft Haaflas Samstag und Sonntag: Gesellschafts- Tanz, Pensions-Preis in Nachsaison 4.— bis.— Damenſchreibtiſch billig zu verk. 2848 5, 7, Souterrain. 1 wenig gebr., aut erh. 4 2720 80 f f 1 dunkelblauer Her⸗ renanzug, 1.⸗Man⸗ tel preisw. zu verk. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Blatt. PpgTS8ET G Brücken enorm billig R VIA, B 1, 2 ſchw. Herd, Kl., aut., Dal bergſtr. 9, 1 Tr., r. veceinſachitas„ baſelbſt . gebr. Türe Mocle Ce- MI.„% m. Rahm. 2,1890096 m 1. 2 zu verkaufen. B2913 7El. 24221 Rheinparkſtr. 3, part. N. Wegen Platzmangel: Schrankgrammophon 1 Casbadeoten u, Seibt Gleichrichter„Godeſia“, ſebr pil. 2. a e vk. Käfertal, Linden⸗ U 6, 14, 3. Stock. ſtraße 20.—⁰⁵ Ghiturium J ena. Zimmerö fen 1 e 1 villen 115 ode Ruſtin, auch f 5 5 als Repeteram, ge⸗ Dürkheimerſtr. Nr. 43 eignet, für 40% zu 7 5 2 verkanſen- e f eigwasserapparat Lange, Goetheſtr. 12,.] wenig gebr. billig zu verkauf. Blümel, eh B Friedrichsring 30. r. Berg Schuteinger Strabe 128 Handwagen Fernsprecher 40324 u. Marktſtand, 40% Gut und preiswert: zu verkaufen. 42984 Küchen Angeb. unt. 2 8 87 8 an die Geſchäftsſtelle. Schlafzimmer K i i 8 5 1 traßen⸗Renura Speisezimmer( Schlauchber.), 1 Zieh⸗ Matratzen, Couch, harmonika 21 Töne, . eig. 12 Baß zu verkauf. nfertig. Kissen, äuſer, Alphoruſtr. 26. Deekbett., Daunen- 170 92 1 5 f 8 deeken. Neuanfertigen Bügeloſen 2888 Aufarbeiten 1 1 5 Eſch⸗ 8 1111 7 a. zu verkaufen. billigst. 7843 8 ler 2 3 Nr. 19. 180 5 Schwere 42863 handene 1 5. neu, iwan gebr., 50 0 5 billig zu Herk. 2790 d ſndasô Ilie (Pfaff) mit Elektro⸗ 1 Kiſſen, bill. zu verk Vers 1 faſt neues Federbett K 2, 17, 4. Stock, bei Motor, faſt neuwert. für nur 95.— zu ver⸗ kaufen. Müller. 2 U 3, 7, in Laden. DRUCKEREI DR. HAAS NEUE MANNHEIMER ZEIT UN CCC. SASSERMANNHAUS AM MARKT 4 MMER NOCH DiE BESTEN KRUNDEN- WERBER TELEFON SA.-NR. 2 4 9 5 7 N eee eee Auf Wunsch Vertreterbesuch Bewunderer und ſammenziehend und aufhellend. Sie dringt welken Teint ge⸗ brauchen Sie zur Nacht die roſafarbige 5 5 n Tokalon Hautnahrung(role 1 Packung). Sie verfüngt Ihre Haut, Seſtenmagen Peka während Sie ſchlafen. Packungen von Kurse v. 7½- 10 ½ Uhr 2. Erlernung d, Marmor(beſ. Um⸗ 4 60 Kkausfrauenbundes, N.4, ſtände weg.) billig zu 0 Anmelcungen dis 8. Oxtober. fäelleh geit. verkaufen. 19019 net v. 10-12 und-5 Uhr. Fernspr. 88 „ 1 Erſchein Frei Ha Geſchäft⸗ 60 Pfg. 9 hofſtr. 1 Necrled — Mor, 1 6 „ Früher hatte ich keine Bewerber, jetzt er⸗ Creme du In t Hava rüſtung betont, Uebe! und Pa die Zuf Abrüſtu den Erk regieru iſt dieſe widerle Wie die Mä deutſche jetzt erf Stellun niſſes 1 Man w der Gef müſſen, in den lung Tung gültiger interna! dens ⸗ ker(2) befolgt Das Austrit der Ab: ſiſcher 8 phört vie Dieutſch rüſtung wenn d und An gehalter haupt Schritt Wie Deutſch ſpiel: 6 ſpäte J mit de Deutſch renz, he gekündi konferen Inſtr . ſpricht 8 liche W fſeien,