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Gerichtsſtand Mannheim Morgen⸗Ausgabe Au. Brunnenvergiftung durch die Agente Havas Telegraphiſche Meldung — Paris, 14. Oktober. In der erſten offiziöſen Auslaſſung der Agence Havas zu dem Austritt Deutſchlands aus der Ab⸗ rüſtungskonferenz und aus dem Völkerbund wird betont, daß dieſer Eutſchluß eine ungeheure Uleberraſchung hervorgerufen habe. Daladier und Paul⸗Boncour ſeien ernſthaft bemüht geweſen, die Zuſtimmung Deutſchlands zu einem allgemeinen Abrüſtungsabkommen zu erleichtern.(Sowohl in hen Erklärungen des Reichskanzlers und der Reichs⸗ regierung wie auch in der Rede des Reichskanzlers 0 Vit dieſe Auffaſſung nachdrücklichſt und überzeugend 8. Die Schriftl.). H. 2 4 1 d. . — Wie dem auch ſei, ſo fährt die Verlautbarung fort, die Mächte würden jetzt ihre Haltung angeſichts der deutſchen Entſcheidung feſtzuſetzen haben. Man müſſe jetzt erſt einmal abwarten, bevor man wiſſe, wie Stellung genommen werde. Der Ernſt des Ereig⸗ niſſes rechtfertige dieſe abwartende Hatung reichlich. Man werde auch erſt einmal die wahre Bedeutung der Geſte der deutſchen Regierung kennenlernen müſſen, ſei es, daß ſie ein kühnes Manöver darſtelle, in dem Augenblick, in dem die Verhand⸗ lung im Begriff geweſen ſei, eine Lö⸗ ſungegu fin den,(2) ſei es, daß ſie als ein end⸗ gültiger Bruch des Reiches mit allen Organismen internationaler Zuſammenarbeit und mit der Frie⸗ dens⸗ und Ausſöhnungspolitik der Völ⸗ ker(2) anzuſehen ſei, die im Laufe der letzten Jahre befolgt worden ſei. Stimmungsmache für das Verſailler Diktat Meldung des Wolſſ⸗ Büros — Paris, 14. Oktober. Das erſte Abendblatt mit der Nachricht von dem Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund und aus der Abrüſtungskonferenz iſt gegen.45 Uhr franzö⸗ ſiſcher Zeit in der Innenſtadt verkauſt worden. Man hört vielfach von Franzoſen, daß ſie einen Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund und aus der Ab⸗ küſtungskonferenz vielleicht noch begriffen hätten, wenn die Einheitsfront Englands, Frankreichs und Amerikas, von der man vor drei Tagen ſprach, gehalten hätte. Aber nachdem dieſe ſich nicht be⸗ hauptet habe, hätte Deutſchland einen ſo ernſten Schritt nicht tun ſollen. Wie wenig man in Paris mit der Entſchloſſenheit Deutſchlands gerechnet hat, beweiſt folgendes Bet⸗ ſpiel: Eine Havas⸗Meldung aus Genf, die um die ſpäte Mittagsſtunde hier eintraf, etwa gleichzeitig mit der wichtigen Nachricht von dem Austritt Deutſchlands aus Völkerbund und Abrüſtungskonfe⸗ renz, hatte noch in einer Ueberſicht über die Lage an⸗ gekündigt, der deutſche Delegierte auf der Abrüſtungs⸗ konferenz werde am kommenden Montag die neuen Inſtruktionen ſeiner Regierung vorlegen. „Temps“ öſpricht von einem Theatercoup, bei dem ſämt⸗ liche Wirkungen ſorgfältig vorher berechnet worden eien, um die Vorſtellungskraft der Völker in Deutschland und Europa zu beeindrucken. Man küſſe das ernſte Ereignis kaltblütig ins Auge faſſen, denn Fragen von größter Bedeutung würden jetzt zor dem aufmerkſamen Europa aufgerollt. Die Lage ſei ſehr klar. Deutſchland breche mit der Ab⸗ küſtung und mit dem Völkerbund, weil es den len habe, aufzurüſten und weil es um keinen Preis eine Kontrolle wolle, die zu der Feſtſtellung ühren würde, daß Deutſchland ſchon ſeit mehreren lonaten in Verletzung der Beſtimmungen der Ver⸗ ige aufrüſte. Auf alle Fälle beginne für üropa eine ernſte Kriſe. Beendet ſei die ganze Politik der Zuſammenarbeit, die Organiſie⸗ wieder beleben und wiederherſtellen könne. Man erkenne nicht, was Deutſchland von einer derartigen litik erhoffen könne. Vor der ganzen Welt über⸗ d nehme Deutſchland die volle Verantwortung für die Ferſtorung all deſſen, was im Laufe der letzten 14 hre mühſam aufgebaut worden ſei. Deutſchland i gewinne dabei nichts, denn mangels eines allge⸗ N 1 Abrüſtungsabkommens beſtehe der Ver⸗ K 3 Vertrag in ſeiner ganzen 155 enge weiter und die Mächte, die ihn unter⸗ chnet hätten, würden nicht zulaſſen, daß er verletzt wverden könne. Die maß als bisher einer Welt gehe in größerem Aus⸗ gefährlichen Lebensperiode ent⸗ zung des Friedens, die man außerordentlich ſchwer 144. Jahrgang— Nr. 478 Reichstagswahl und Volksabſtemmung 3 6 5 2 5 Gleichzeitig am 12. November— Nähere Einzelheiten ſchlag iſt ſchon bei der Reichstagswahl vom 5. März 1933 nirgends aufgeſtellt worden. Man rechnet daher bei den kommenden Wah⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Okt. Der Reichsminiſter des Innern hat angeordnet, daß die Stimmliſten und Stimmkarten vom 2. bis 6. November angemeldet werden ſollen. Die Landes⸗ regierungen ſind erſucht worden, ſofort alle Vor⸗ bereitungen zu treffen und die Gemeinden und Ver⸗ waltungsbehörden mit entſprechenden Weiſungen zu verſehen. Am 12. November findet dann gleichzeitig die Reichstagswahl und die Volksabſtimmung ſtatt. Für dieſe Volksabſtimmung gelten im weſentlichen dieſelben Beſtimmungen, die bisher für Volks ⸗ entſcheide beſtanden. Für die Durchführung der Reichstagswahlen gilt das Reichstagswahlgeſetz und die dazu gehörigen Ausführungsbeſtimmungen, die ſchon bei den letzten Reichstagswahlen Anwendung gefunden haben. Dieſe Ergänzungsbeſtimmungen ſind durch eine beſondere Verordnung des Reichs⸗ innenminiſters für die Volksabſtimmung eingeführt worden, ſo daß die Wahlhandlung und die Abſtim⸗ mungshandlung auf der gleichen Grundlage ruhen. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht heute eine Verordnung, durch die die bekannten Beſtim⸗ mungen über das Wahlrecht der in Deutſchlaud ſich aufhaltenden Auslandsdeutſchen, über die Wahlen auf hoher See und über die Stimmabgabe auf Bahn⸗ höfen, gleichermaßen für die Wahl wie für die Ab⸗ ſtimmung maßgeblich ſind. Dieſe ergänzenden Be⸗ ſtimmungen zum Wahlgeſetz vom 6. März 1924, die Reichsinnenminiſter Dr. Frick am 3. Febr. 1933 er⸗ laſſen hat, ſehen u. a. auch vor, daß bei Kreiswahl⸗ vorſchlägen von Wählergruppen, die mindeſtens einen Abgeordneten in den letzten Reichstag ent⸗ ſandt hatten, die Unterzeichnung durch Landeswäh⸗ ler des Wahlkreiſes genügt. Andere Kreiswahlvor⸗ ſchläge müſſen aber von 60000 Wählern des Wahlkreisverbandes unterzeichnet ſein. Die Wähler⸗ gruppen und Parteien, die im letzten Reichstag ver⸗ treten waren, haben ſich nun ſämtlich aufgelöſt. Für die Bildung neuer Parteien wäre alſo die Einrei⸗ chung eines Kreiswahlvorſchlags oͤurch mindeſtens 60000 Wähler notwendig. Ein ſolcher neuer Vor⸗ len in der Praxis mit einer Einheitsliſte von erprobten und geeigneten Männern. Es wird alſo ein Plebiszit ſtattfinden, ähnlich wie ſeiner Zeit in Italien Jedenfalls iſt es völlig überflüſſig— die heutige franzöſiſche Morgenpreſſe verſucht dergleichen Spe⸗ kulationen— irgendwelche Betrachtungen über den „Wahlausgang“ anzuſtellen. Wahl dampf und par⸗ lamentariſches Parteienweſen ſind im neuen Deutſch⸗ land nicht mehr denkbar und werden unter kei⸗ nen Umſtänden wieder aufleben. Durch die Gleichſchaltungsgeſetze vom 31. März und 7. April 1933 wurde bekanntlich das Prinzip der ein⸗ heitlichen Reichswahl feſtgelegt. Danach ſind mit dem Reichstag automatiſch auch die Länder⸗ parlamente aufgelöſt. Neue Wahlen finden jedoch nicht ſtatt. Ganz ohne Zweifel liegt in dieſer Maß⸗ nahme des Reiches den Ländern gegenüber eine An⸗ deutung ſolcher Richtung, daß die mit dem Gleich⸗ ſchaltungsgeſetz begonnene grundſätzliche Reichs reform weiterhin entwickelt wird. Auch dadurch kommt dem 12. November eine be⸗ ſondere Bedeutung zu. Durch oͤie Auflöſung und vorläufige Nichtwieder⸗ wahl der Länderparlamente Rußte für die Reichs⸗ ſtatthalter eine Neuregelung geſchaffen werden. Sie wurden bekanntlich für die Dauer der Legislatur⸗ periode der Landtage ernannt. Die Bindung an dieſe Legislaturperiode fällt jetzt fort und ſie können wie des Reichskanzlers abberufen werden. Der am 5. März d. J. gewählte Reichstag der achten Wahlperiode ſetzte ſich am Tage der Auf⸗ löſung aus 441 Mitgliedern zuſammen, näm⸗ lich 304 Nationalſozialiſten, 71 Zentrumsabgeord⸗ neten, 48 Mitglidern der Deutſchnationalen Front, 16 Vertretern der Bayeriſchen Volkspartei und zwei Abgeordneten, die zu keiner Fraktion zählten. Urſprünglich umfaßte der Reichstag 647 Mitglie⸗ der. Es ſind aber bekanntlich 120 Sozialdemokraten, 81 Kommuniſten und 5 Staatsparteiler ausgeſchaltet worden. „Intranſigéant“ ſpricht von einem Donnerſchlag. So zeige Deutſchland ſeine Dankbarkeit für die Zuge⸗ ſtändniſſe, die man ihm ſeit fünf Jahren gemacht habe, als da ſind Verzicht auf das Rheinland, Streichung der Kriegsſchulden uſw. Deutſchland wolle eben ſeine volle Freiheit wiederhaben und jeder Kontrolle ſich entziehen. Für die Völker, die Freunde des Frie⸗ dens ſeien, ſei die Stunde gekommen, ſich zuſammen⸗ zuſchließen. Nur ein Block der europäiſchen Natio⸗ nen, die eine friedliche Zukunft herzuſtellen wünſchen, könne noch die Möglichkeit bieten, eine Kataſtrophe zu vermeiden. Die Zeitung„Paris Noir“ ſchreibt: Die Geſte Deutſchlands ſei von außerge⸗ wöhnlichem Ernſt. Deutſchland breche abſicht⸗ lich mit der Politik der Zuſammenarbeit und Ver⸗ ſtändigung, die die Mächte von Genf in Genf zu be⸗ kunden verſucht hätten. Aber ſeine Handlung habe den Vorteil, ſeine Abſichten aufzudecken und allen ſeinen Willen,„die Verträge zu verletzen“, zu zeigen. Der Beſchluß des Reiches beweiſe näm⸗ lich allen Freunden Frankreichs die Wohlbegründet⸗ heit der franzöſiſchen Befürchtungen und Notwendig⸗ keit der Garantien, die Frankreich verlange. Deutſch⸗ land ſtoße den Verſailler Vertrag weit von ſich. Wenn es ihn jetzt abſichtlich zerreiße und ihn nicht mehr als Regel anerkenne, was werden dann nun die Mächte machen? Bisher habe jeder gewußt, das gegen ge⸗ wiſſe Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ſeit langem verſtoßen worden ſei. Aber niemand habe gewagt, dies dem Völkerbund zur Kenntnis zu brin⸗ gen, um nicht die Beziehungen mit Deutſchland zu vergiften. Deutſchland iſoltere ſich ab⸗ ſichtlich von der übrigen Welt. Es ruiniere 15 Jahre Bemühungen, die zugunſten der Zuſammen⸗ arbeit und des Friedens unternommen worden ſeien. Amtliche Stellungnahme Flaliens Telegraphiſche Meldung — Rom, 15. Oktober. Ueber die amtliche italieniſche Auffaſſung zu der mit den Beſchlüſſen der Reichsregierung eingetretenen Lage hat die Agenzia Stefani am Sonntag⸗ nachmittag folgende Verlautbarung verbreitet: „In den amtlichen italieniſchen Kreiſen ſind die von der Reichsregierung gefaßten Beſchlüſſe mit der größten Ruhe aufgenommen worden, ob⸗ gleich ſie unerwartet kamen. Niemand ſtellt in Ab⸗ rede, daß dieſe Beſchlüſſe ernſt ſind, vor allem in bezug auf ihre eventuellen Entwicklungen. Nach dem aktenmäßigen Stand aber muß man die Lage ſo, wie ſie iſt, beurteilen und prüfen, wie es möglich ſei, ſie auf den Weg einer Verſtändigung zu bringen. Der Inhalt und der Ton der Rede Hit⸗ lers und der Aufruf an das deutſche Volk verſchließen nicht alle Türen, da darin der Wunſch Deutſch⸗ lands zur Zuſammenarbeit mit dem Ziel des Friedens kategoriſch von neuem be⸗ [kräftigt wird. In den amtlichen italieniſchen Kreiſen anerkennt mau, daß mit dem Abgang Deutſch⸗ lands die Abrüſtungs konferenz ihre Sitzun⸗ gen nicht fortſetzen kann, daß eine Vertagung not⸗ wendung iſt, in der Erwartung, daß die für eine neue Ueberpüfung des ganzen Problems notwendigen und hinreichenden Vorausſetzungen entſtehen.“ Der Einoͤruck in Genf Telegraphiſche Meldung — Genf, 14. Oktober. Der deutſche Entſchluß iſt zwiſchen zwei und drei Uhr nachmittags in Genf bekannt geworden. Das um dieſe Zeit faſt völlig menſchenleere Völkerbunds⸗ gebäude füllte ſich bald. In zahlreichen Gruppen er⸗ örterten Delegierte und Völkerbundsbeamte und Journaliſten den deutſchen Schritt und die dadurch geſchaffene neue Lage. Es iſt nicht die übliche Völ⸗ kerbundsſenſation, wie man ſie in den letzten Jahren in Genf ſtets mit einer gewiſſen Befriedigung als bisher jederzeit vom Reichspräſidenten auf Vorſchlag Abwechſlung gegen immer wieder Stellung des Völkerbundsbetriebes größer werdende empfunden hatte. Alle, mit denen mon ſpricht, ſind ſich des Ernſtes der Lage vollauf bewußt. Sie erklären, daß damit die für den Völkerbund längſt vor⸗ handene ſchleichende Kriſe akut geworden iſt, und daß ſein Beſtand in Frage ſteht und daß ſchwerwiegende Rückwirkungen auf die ge⸗ ſamte internationale Politik zu erwarten ſind. Mit der Kritik an der deutſchen Haltung wird in verſchiedenen Kreiſen, beſonders in engliſchen, nicht zurückgehalten. Man ſpricht in dieſen Kreiſen be⸗ reits lebhaft über die zu erwartenden weiteren Fol⸗ gen des Schrittes, insbeſondere über die Rückwirkun⸗ gen auf Frankreich. Die maßgebenden Perſönlich⸗ keiten des Völkerbundsſekretarfats enthalten ſich noch jeder Stellungnahme. Wie urteilt London? — London, 15. Oktober. Alle Blätter bringen die Manifeſte des Reichs⸗ kanzlers und der Reichsregierung im Wortlaut. „Evening Standard“ ſchreibt, die Aktion der deutſchen Regierung bedeute, daß Deutſchland von jetzt an das Recht beanſpruche, aufzurüſten ohne Rütckſicht auf die Wünſche anderer Länder und unter Nichachtung ſeiner eigenen Vertragsverpflichtungen. Ueber die Folgen des hiſtoriſchen Proteſtes Deutſchlands könne kein Zweifel herrſchen. Deutſch⸗ lands Aktion bedeute das plötzliche und erbärmliche Ende der Abrüſtungs konferenz. Sie be⸗ deute auch das Ende der Locarno⸗ Reihe von Pakten. Mit Deutſchlands Austritt falle das geſamte europäiſche Syſtem in ſich zuſammen, das mit ſo viel Hoffnung durch Chamberlain und Briand ſeit 1925 errichtet worden ſei. Nicht das kleinſte unter den diplomatiſchen Opfern ſet auch der Viermächtepakt. Der Hauptſchlag Hitlers falle jedoch auf den Völkerbund. Genf, das bereits ernſtlich durch den Austritt Japans geſchwächt ſei, könne den Verluſt Deutſchlands nicht überleben. Die heutige Entwicklung zeige, wie drohend die Ge⸗ fahr ſei, und das ſei eine Lehre für England, ſich von allen verwickelnden Bündniſſen zu befreien. Lloyd George erklärt: Nach meiner Anſicht hat der Völkerbund die Frage ſehr ſchlecht behandelt. Wir ſind ſicher ſelbſt nicht frei von Verantwortung. Ich habe ſehr klare Anſichten darüber, was zu Deutſchlands Beſchluß geführt hat. Die Lage iſt ſehr ernſt. „Star“ berichtet aus Berlin: Selbſt die Gegner der nationalſozialiſtiſchen Regierung geben zu, daß der Schritt des Reichskanzlers ein glänzendes Beiſpiel politiſcher Strategie iſt, denn in der Abrüſtungsfrage, in der er an das Land appellieren wird, hat er ein geeintes Deutſchland hinter ſich. Deutſchland will in der Frage der Rüſtungen freie Hand haben und die Folgen in Kauf nehmen. Profeſſor Gilbert Murray, Vorſitzender der Völ⸗ kerbundsunion und Präſident des Internationalen Ausſchuſſes für geiſtige Zuſammenarbeit, erklärt, Deutſchland habe die Geduld verloren. Deutſchland ſtelle ſich vielleicht vor, daß es durch den Austritt aus dem Völkerbund irgendeine Art von Freiheit gewinne. Dies ſei jedoch nicht der Fall. Die Kritik in ASA Telegraphiſche Meldung Waſhington, 14. Okt, Außenminiſter Hull erklärte bei einem Preſſe⸗ empfang: Ohne ein Werturteil abgeben zu wollen, müſſe er betonen, daß die amerikaniſche Regierung ſtarkenttäuſcht ſei und die gegenwärtige Lage außerordentlich bedauere. Im Anſchluß an die Er⸗ klärungen des Außenminiſters wurde im amexrikani⸗ ſchen Außenamt betont, Amerika habe ſich ſehr bemüht, die im Dezember 1932 von allen Großmäch⸗ ten angenommene Entſchließung über Deutſchlands Gleichberechtigung in die Tat umzuſetzen. Dieſe Reſolution ſchließe die Forderung nach Abrüſtung der ſtark bewaffneten Staaten ein. Deutſchlands Gleichberechtigung habe nicht durch Aufrüſtung Deutſchlands, ſondern durch Abrüſtung der anderen erreicht werden ſollen. Amerika ſtimme mit Frank⸗ reich und England darin überein, daß eine Forde⸗ rung Deutſchlands nach Aufrüſtung der Reſolution widerſprechen würde. Allerdings ſei Amerika ſtets bemüht geweſen, die Durchführung der Entſchließung in einer Form zu ſichern, die auf Deutſchlands Emp⸗ findlichkeiten gebührend Rückſicht nehme. Amerika beabſichtige nicht, aus Deutſchlands Schritt irgend⸗ welche Konſeguenzen zu ziehen, Wohl aber bedatere die amerikaniſche Regierung die Entwicklung des heutigen Tages auf das tiefſte. Mein deutſches Voll! Als im November 1918 in vertrauenspoller Gläubigkeit auf die in den 14 Punkten des Präſi⸗ denten Wilſon niedergelegten Zuſicherungen das deutſche Volle die Waffen ſenkte, fand ein unſeliges Ringen ſein Ende, für das wohl einzelne Staats⸗ männer, aber ſicher nicht die Völker verantwortlich ge⸗ macht werden konnten. Das deutſche Volk hat nur deshalb ſo heldenmütig gefochten, weil es heilig überzeugt war, zu Unrecht angegriffen und damit zu Recht im Kampf zu ſein. Von der Größe der Opfer, die es damals, faſt nur auf ſich allein geſtellt, bringen mußte, hatten die andern Nationen kaum eine Vorſtellung. Hätte in dieſen Monaten die Welt in fairer Weiſe dem niedergefunkenen Gegner die Hand gegeben, ſo würden vieles Leid und zahlloſe Enttäuſchungen der Menſchheit erſpart geblieben ſein. Die tiefſte Enttäuſchung erlitt das deutſche Volk. Noch niemals hat ein Beſiegter ſich ſo redlich bemüht, an der Heilung der Wunden ſeiner Gegner mitzuhelfen, wie das deutſche Volk in den langen Jahren der Erfüllung der ihm aufgebürdeten Diktate. Wenn alle dieſe Opfer zu keiner wirklichen Be⸗ friedung der Völker führen konnten, dann lag das nur am Weſen eines Vertrages, der in dem Verſuch der Verewigung der Begriffe Sieger und Beſiegte auch Haß und Feindſchaft verewigen mußte. Mit Recht konnte das deutſche Volk erwarten, daß die übrige Welt ihr Verſprechen ſo einlöſen würde, wie das deutſche Volk im Schweiß deiner Arbeit unter tauſendfältiger Not und unſagbaren Entbehrungen an der Einlöſung der eignen Vertragspflicht tätig war. Kein Krieg kann Dauerzuſtand der Menſch⸗ heit werden. Kein Friede kann die Verewi⸗ gung des Krieges ſein. Einmal müſſen Sieger und Beſiegte den Weg in die Gemeinſchaft des gegenſeitigen Verſtändniſſes und Ver⸗ trauens wiederfinden. Eineinhalb Jahrzehnte lang hat das deutſche Volk gehofft und gewartet, daß das Ende des Krieges end⸗ lich auch das Ende des Haſſes und der Feindſchaft werde. Allein der Zweck des Friedensvertrags von Verſailles ſchien nicht der zu ſein, der Menſchheit den endlichen Frieden zu geben, als vielmehr ſie in un⸗ endlichem Haß zu erhalten. Die Folgen konnten nicht ausbleiben. Man hatte hei der Abſchließung dieſes Vertrags völlig vergeſſen, daß der Wiederaufbau der Welt nicht durch die Skla⸗ venarbeit einer vergewaltigten Nation, ſondern nur durch die vertrauensvolle Zuſammenarbeit aller ge⸗ währleiſtet werden kann, daß für dieſe Zuſammen⸗ arbeit die Ueberwindung der Kriegspfychoſe die aller⸗ erſte Vorausſetzung iſt, daß weiter die problematiſche Frage der Schuld am Kriege geſchichtlich nicht dadurch geklärt wird, daß der Sieger den Beſtegten als Ein⸗ leitung eines Friedensvertrages ſein Schuloͤbekennt⸗ nis unterzeichnen läßt, ſondern daß dann die letzte Schuld am Kriege eher noch aus dem Inhalt eines ſolchen Diktats feſtzuſtellen iſt. Das deutſche Volk iſt zutieſſt überzeugt von ſeiner Schuldloſigkeit am Kriege. Es mögen die anderen Teilnehmer an dieſem tragiſchen Unglück ohne weite⸗ res die gleiche Ueberzeugung hegen. Um wieviel notwendiger aber iſt es dann, ſich überall zu be⸗ mühen, daß aus einer ſolchen überzeugten Schuld⸗ loſigkeit aller nicht erſt recht eine dauernde Feind⸗ ſchaft für immr wird und daß die Erinnerung an dieſe Kataſtrophe der Völker zu dem Zweck nicht auch hoch künſtlich konſerviert wird, daß nicht durch eine unnatürliche Verewi⸗ gung der Begriffe Sieger und Beſiegte eine ewige Rechtsungleichheit entſteht, die die einen mit begreiflichem Hochmut, die andern aber mit bitterm Grimm erfüllt. Unter den Auswirkungen des Friedensvertrages und der dadurch bedingten allgemeinen Unſtcherheit hatte am meiſten Deutſchland zu leiden. Die Zahl der Erwerbslosen ſtieg auf ein Drittel der normal im Erwerbsleben der Nation, ſtehenden Menſchen, das heißt aber, daß in Deutſchland unter Einrech⸗ nung der Familienmitglieder vund 20 Millionen Menſchen von 65 Millionen ohne jede Exiſtenz einer ausſichtsloſen Zukunft entgegenſtierten. Es war nur eine Frage der Zeit, wann dieſes Heer der wirt⸗ ſchaftlich Enterbten zu einer Armee politiſch und ge⸗ ſellſchaftlich der Welt entfremdeter Fanatiker wer⸗ den mußte. Eines der älteſten Kulturländer der heute ziviliſterten Menſchheit ſtand und über ſechs Millionen Kommuniſten am Rande einer Kata⸗ ſtrophe, über die nur der blaſierte Unverſtand hin⸗ wegzuſehen vermag. Wäre erſt der rote Aufruhr als Feuerbrand über Deutſchland hinweggeraſt, ſo würde man wohl auch in den weſtlichen Kulturländern einſehen gelernt haben, daß es nicht gleichgültig iſt, ob am Rhein und an der Nordſee die Vorpoſten eines geiſtig revolutio⸗ nären expaaſiven aſtatiſchen Weltreiches Wache ſtehen oder friedliche deutſche Bauern und Arbeiter in auf⸗ richtiger Verbundenheit mit den übrigen Völkern unſerer europäiſchen Kultur in redlicher Arbeit ihr Brot verdienen wollen. Indem die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung Deutſchland vor dieſer drohenden Kataſtrophe zurückgeriſſen hat, rettete ſie nicht nur das deutſche Volk, ſondern erwarb ſich auch ein ge⸗ ſchichtliches Verdienſt um das übrige Europa. Und dieſe nationalſozialiſtiſche Revolution verfolgt nur ein Ziel: Wiederherſtellung der Ord⸗ mung im eigenen Volk, Schaffung von Arbeit und Brot für uuſere hungernden Maſſen, Proklamation der Begriffe von Ehre, Treue und Anſtäudigkeit als Elemente einer ſitt⸗ lichen Moral, die andern Völkern keinen Schaden zufügen kann, ſondern höchſtens all⸗ gemeinen Nutzen. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht die Repräſentation eines idealen Ideengutes wäre, hätte es ihr nie gelingen können, unſer Volk vor der letz⸗ ten Kataſtrophe zu retten. miterdulden mußten. Die Geſchichte der letzten 150 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗ Ausgabe Durch Rundfunk richtete der Kanzler in hiſtoriſcher Stunde ei Seit acht Monaten führen wir einen heroiſchen Kampf gegen die kommuniſtiſche Bedrohung uanſeres Volkes, die Verrottung unſerer Kultur, Zerſetzung unſerer Kunſt und Vergiftung der öffentlichen Mo⸗ ral. Der Leugnung von Gott, der Beſchimpfung von Religion haben wir ein Ende geſetzt. Im Zug eines Programms, für deſſen Durchführung wir vier Jahre errechneten, ſind in knapp acht Monaten von ſechs Millionen Arbeitsloſen über zweieinviertel Millionen wieder einer nützlichen Produktion zuge⸗ führt worden. Der beſte Zeuge für dieſe unge⸗ heure Leiſtung iſt das deutſche Volk ſelbſt. Es wird der Welt beweiſen, wie ſehr es hinter einem Regti⸗ ment ſteht, das kein anderes Ziel kennt, als mit Wer⸗ ken friedlicher Arbeit und geſitteten Kultur mitzu⸗ helfen am Wiederaufbau einer heute wenig glück⸗ lichen Welt. Zehntaufend Amerikaner, Engländer und auch Franzoſen ſind in dieſen Monaten in Deutſchland geweſen und konnten mit eignen Augen die Feſtſtel⸗ lung treffen, daß es kein Land der Wolt gibt mit mehr Ruhe und Ordnung als das heutige Deutſch⸗ land, und daß in keinem Land der Welt die Perſon und das Eigentum mehr reſprektiert werden als in Deutſchland, daß allerdings auch vielleicht in keinem Land der Welt ein ſchärferer Kampf geführt wird gegen diejenigen, die als verbrecheriſche Elemente glauben, ihre niederen Inſtinkte zu Ungunſten ihrer Mitmenſchen frei austoben laſſen zu können. Dieſe und ihre kommuniſtiſchen Helfershelſer ſind es, die ſich heute als Emigranten bemühen, ehrliche und anſtändige Völker gegeneinanderzuhetzen. Das deutſche Volk hat keine Veranlaſſung, die übrige Welt um dieſen Gewinn zu beneiden. Wir ſind über⸗ zeugt, daß wenige Jahre genügen werden, um den ehrliebenden Angehörigen der andern Völker endlich die Augen zu öffnen über den innern Wert jener würdigen Elemente, die unter der wirkſamen Flagge des politiſchen Flüchtlings die Gebiete ihrer mehr oder weniger großen wirtſchaftlichen Skrupelloſigkeit räumten. Was würde dieſe Welt aber wohl von Deutſch⸗ land ſagen, wenn wir hier etwa zugunſten eines Subjekts, das das britiſche Parlament in Brand zu ſtecken verſucht hätte, eine Unterſuchungskomö⸗ die inſzenierten, deren einziger Sinn nur der ſein könnte, die britiſche Juſtiz und ihre Richter unter den Wert eines ſolchen Halunken zu ſtellen? Als Deutſcher und Nationalſozialiſt hätte ich kein Inter⸗ eſſe daran, in Deutſchland für einen Ausländer ein⸗ zutreten, der in England ſeinen Staat und die dor⸗ tigen Geſetze zu unterminieren verſucht oder gar der baulichen Repräſentation der engliſchen Verfaſſung mit Feuer zu Leibe geht. Und ſelbſt wenn dieſes Subjekt dann, welche Schande uns Gott erſparen möge, ein Deutſcher wäre, würden wir es nicht decken, ſondern nur aufs tiefſte bedauern, und nur den einen Wunſch hegen, daß die britiſche Juſtiz die Menſchen von einem ſolchen Schädling befreien möge. Wir beſitzen aber auch umgekehrt Ehre genug, um empört zu ſein über das Schauſpiel, das, von obſkuren Elementen angeregt, der Be⸗ ſchämung und Entwürdigung des Oberſten deutſchen Gerichts dienen ſoll, und wir ſind tieftraurig bei dem Gedanken, daß durch ſolche Methoden Völker verhetzt und entfremdet werden, von denen wir wiſſen, daß ſie innerlich turm⸗ hoch über dieſen Elementen ſtehen, Völker, die wir achten wollen und mit denen wir in aufrichtiger Freundſchaft zuſammenleben möchten. Es iſt dieien verderblichen und minderwertigen Subjekten gelun⸗ gen, in der Welt eine Pſychoſe hervorzurufen, deren innere krankhafte hyſteriſche Zwieſpältigkeit geradezu klaſſiſch aufgezeigt werden kann. Denn die⸗ ſelben Elemente, die auf der einen Seite über die Unterdrückung und Tyranniſierung des armen deut⸗ ſchen Volkes durch die nationalſozialiſtiſchen Macht⸗ haber jammern, erklären auf der anderen Seite mit unverfrorener Unbekümmertheit, daß die Beſtrebun⸗ gen der Friedensliebe Deutſchlands des⸗ halb belanglos ſeien, weil ſie nur ein paar national⸗ ſozialiſtiſche Miniſter oder der Reichskanzler aus⸗ ſprechen, während im Volk der wilde Kriegsgeiſt lobe! So iſt es: Nach Bedarf wird das deutſche Volk bald als bedauernswert, unglücklich und unterdrückt, bald wieder als brutal und angriffswütig der Welt voxtzeſtellt. Ich faſſe es als Zeichen eines edeln Gerechtig⸗ keitsſinus auf, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladter in ſeiner letzten Rede Worte des Geiſtes eines verſöhnlichen Verſtehens gefunden hat, für die ihm unzählige Millionen Deutſche ehrlich dankbar ſind. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat keinen anderen Wunſch, als den Wettlauf der euro⸗ päiſchen Völker wieder auf die Gebiete hinzulenken, auf denen ſie der ganzen Menſchheit in der edelſten gegenſeitigen Rivalität jene unerhörten Güter der Ziviliſation, der Kultur und Kunſt gegeben haben, die das Bild der Welt heute bereichern und ver⸗ ſchönern. Ebenſo nehmen wir in hoffnungsvoller Bewegtheit von der Verſicherung Kenntnis, daß die franzöſiſche Regierung unter ihrem jetzigen Chef nicht beabſichtige, das deutſche Volk zu kränken oder zu demütigen. Wir ſind ergriffen bei dem Hinweis auf die leider nur zu traurige Wahrheit, daß dieſe beiden großen Völker ſo oft in der Geſchichte das Blut ihrer beſten Jünglinge und Männer auf dem Schlachtfeld geopfert haben. Ich ſpreche im Namen des ganzen deutſchen Volkes, wenn ich verſichere, daß wir alle von dem aufrichtigen Wunſch erfüllt ſind, eine Feindſchaft auszutilgen, die in ihren Opfern in keinem Verhältnis ſteht zu irgendeinem möglichen Gewinn. Das deutſche Volk iſt überzeugt, daß ſeine Waffen⸗ ehre in tauſend Schlachten und Gefechten rein und makellos geblieben iſt, genau ſo wie wir auch im fran⸗ zöſiſchen Soldaten nur unſern elten, aber ruhm⸗ reichen Gegner ſehen. Wir und das ganze deutſche Volk würden glücklich ſein bei dem Gedanken, den Kindern und Kindeskindern unſeres Volkes das zu erſparen, was wir ſelbſt als ehrenhafte Männer in bitteren Jahren an Leid und Qual anſehen und ſelbſt Jahre ſollte durch all ihren wechſelvollen Verlauf hindurch die beiden Völker über das eine belehrt haben, dag weſentliche Veränderungen von Dauer bei allem Bluteinſatz nicht mehr möglich ſind. Als Nationalſozialiſt lehne ich es mit allen meinen Anhängern, aber auch aus unſern na⸗ tionalen Prinzipien heraus ab, Meuſchen eines fremden Volkes, die uns doch ncht lieben werden, mit Blut und Leben derer zu gewinnen, die uns lieb und teuer ſind. Es würde ein gewaltiges Ereignis für die ganze Menichheit ſein, wenn die beiden Völker einmal für immer die Gewalt aus ihrem gemeinſamen Leben verbannen möchten. Das deutſche Volk iſt da⸗ zu bereit. Indem wir freimütig die Rechte geltend machen, die uns nach den Verträgen felbſt gegeben ſind, will ich aber genau ſo freimütig erklären, daß es darüber hinaus zwiſchen den beiden Ländern keine territorialen Konflikte mehr für Deutſchland gibt. Nach der Rückkehr des Saar⸗ gebiets zum Reich könnte nur ein Wahnſinniger an die Möglichkeit eines Krieges zwiſchen den beiden Staaten denken, für den von uns aus geſehen dann kein moraliſch oder vernünftig zu rechtfertigender Grund mehr vorhanden iſt, denn niemand könnte verlangen, daß, um eine Korrektur der derzeitigen Grenzen von problematiſchem Umfang und ſolchem Wert zu erreichen, eine Millionenzahl blühender Menſchenleben vernichtet würde. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier aher fragt, warum denn die deutſche Jugend mar⸗ ſchiere und in Reih und Glied antritt, dann lautet die Antwort: nicht um gegen Frankreich zu dokumen⸗ tieren, ſondern um jene politiſche Willensbildung zu zeigen und zu demonſtrieren, die zur Niederwer⸗ fung des Kommunismus notwendig war und zur Niederhaltung des Kommunismus notwendig ſein wird. Es gibt in Deutſchland nur einen Waffen⸗ träger, und das iſt die Armee. Und es gibt umgekehrt für die nationalſozialiſtiſchen Organiſationen nur einen Feind, und das iſt der Kommunismus. Die Welt muß ſich aber damit abfinden, daß das deutſche Volk für ſeine innere Organiſation zur Be⸗ wahrung unſeres Volkes vor dieſer Gefahr diejeni⸗ gen Formen wählt, die allein einen Erfolg ſichern können. Wenn die übrige Welt ſich in unzerſtörbare Feſtungen verſchanzt, ungeheure Flugzeuggeſchwader baut, Rieſentanks konſtruiert, enorme Geſchütze gießt, kann ſte nicht von einer Bedrohung reden, weil deut⸗ ſche Nationalſozialiſten gänzlich waffenlos in Vierer⸗ kolonnen marſchieren und damit ber deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft ſichtbaren Ausdruck und wirkſamen Schutz verleihen. a f„ Wenn aber weiter der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent die Frage erhebt, warum denn Deutſchland Waf⸗ fen fordere, die doch ſpäter beſeitigt werden müßten, ſo liegt hier ein Irrtum vor. Das deutſche Volk und die deutſche Regierung haben überhaupt nicht Waffen, ſondern Gleichberechtigung ge⸗ fordert. Wenn die Welt beſchließt, daß ſämtliche Waffen bis zum letzten Maſchinengewehr beſeitigt werden, wir ſind bereit, ſofort einer ſolchen Kon⸗ vention beizutreten. Wenn die Welt beſchließt, daß beſtimmte Waffen zu vernichten ſind, wir ſind bereit, auf ſie von vornherein zu verzichten. Wenn aber die Welt beſtimmte Waffen jedem Volk zubilligt, ſind wir nicht bereit, uns grundſätzlich als minderberechtigtes Volk da⸗ von ausſchließen zu laſſen. Wenn wir dieſe unſere Ueberzeugung entſprechend ehrenhaft vertreten, ſind wir für die anderen Völ⸗ ker anſtändigere Partner, als wenn wir gegen dieſe Ueberzeugung bereit wären, demütigende und ent⸗ ehrende Bedingungen anzunehmen. Denn wir ſetzen mit unſerer Unterſchrift ein ganzes Volk als Pfand ein, während der ehr⸗ und charakterloſe Unterhändler vom eigenen Volk nur abgelehnt wird. Die früheren deutſchen Regierungen ſind einſt vertrauensvoll in den Völkerbund eingetreten, in der Hoffnung, in ihm ein Forum zu finden für einen ger hten Ausgleich der Völkerintereſſen, der aufrich⸗ tigen Verſöhnung, vor allem aber der früheren Geg⸗ ner. Dies ſetzte aber voraus die Anerkennung der endlichen Wiederherſtellung der Gleichberechtigung des deutſchen Volkes. Unter derſelben Voraus⸗ ſetzung erfolgte auch ihre Teilnahme an der Ab⸗ rüſtungskonferenz. Die Deklaſſierung zu einem nicht gleichberechtigten Mitglied einer ſolchen Einrichtung einer Konferenz iſt für eine ehrliebende Nation von 65 Millionen Menſchen und nicht minder ehrliebende Regierung eine unerträgliche Demütigung. Das deutſche Volk hat ſeine Abrüſtungsverpflichtungen bis zum Uebermaß erfüllt. Die aufgerüſteten Staa⸗ ten wären nunmehr an der Reihe, die entſprechenden Verpflichtungen nicht minder einzulöſen. Die deutſche Regierung nimmt an dieſer Konferenz nicht teil, um für das deutſche Volk einzelne Kanonen oder Maſchinengewehre herauszuhandeln, ſondern um als gleichberechtigter Faktor an der allgemeinen Weltbefriedung mitzuwirken. Die Sicherheit Deutſchlands iſt kein geringeres Recht, als die Sicherheit der anderen Nationen. Wenn der engliſche Miniſterpräſident Baldwin es als ſelbſtverſtändlich hinſtellt b daß England unter Ab⸗ rüſtung nur die Abrüſtung der höhergerüſteten Staa⸗ ten gleichlaufend mit der Aufrüſtung Englands bis zu einem gewiſſen gemeinſamen Niveau verſtehen kann, dann wäre es unfair, Deutſchland mit Vor⸗ würfen zu überhäufen, wenn es am Ende als gleich⸗ berechtigtes Mitglied in der Konferenz dieſelbe Auf⸗ faſſung auch für ſich vertritt. Es kann aber in dieſer Forderung Deutſchlands überhaupt keine Bedrohung der übrigen Mächte liegen; denn die Verteidigungs⸗ anlagen der anderen Völker ſind ja gegen ſchwerſte Angriffswaffen gebaut, während Deutſchland keine Angriffswaffen, ſondern nur jene Verteidigungswaf⸗ fen fordert, die auch in Zukunt nicht verboten, ſon⸗ dern den Nationen geſtattet ſind. Und auch hier iſt Deutſchland von vornherein bereit, ſich zah⸗ lenmäßig mit einem Minimum zu begnügen, ien Appell an die ganze denten Göring? klären, daß die falſch und unwahr waren? Welt das in keinem Verhältnis ſteht zur gigantl⸗ ſchen Rüſtung der Angriffs⸗ und Verteidi⸗ gungswaffen unſerer früheren Gegner. ö Die bewußte Deklaſſierung aber unſeres Volkes, U darin liegt, daß man jedem Volk der Welt ein ſelhſ verſtändliches Recht zubilligt, das nur uns allet vorenthalten wird, empfinden wir als die Vereſh gung einer Diskriminierung, die für uns unertraz, lich iſt. Ich habe ſchon in meiner Friedensrede ihn Mai erklärt, daß unter ſolchen Vorausſetzungen wit zu unſerem Leidweſen auch nicht mehr in der Lan ſein würden, dem Völkerbund anzugehören oder internationalen Konferenzen teilzunehmen.. Es iſt für uns aber als Vertreiee eines ehrlichen Volkes und eines ehr lichen eigenen Ichs unmöglich, an Int, tutionen teilzunehmen unter Vorau, ſetzungen, die nur für einen Un ehrlichen erträglich ſind. Es konnte unſeretwegen auc Männer geben, die auch unter einer ſolchen Ze laſtung glauben mochten, an internationalen L machungen teilnehmen zu können. Es iſt belangloz zu prüfen, ob ſie ſelbſt die beſten unſeres Volt waren, aber ſicher iſt, daß hinter ihnen nicht de Beſte unſeres Volkes ſtand. Die Welt kann aber um ein Intereſſe daran beſitzen, mit den Ehrenmänner und nicht mit den Fragwürdigen eines Volkes verhandeln, mit diefen und nicht mit anderen Veß träge abzuſchließen, denn der Geiſt einer ſolchen Roy ferenz kann nur der einer aufrichtigen Verſtändz⸗ gung ſein, oder der Ausgang all dieſer Verſuche it von vornherein zum Scheitern beſtimmt. Indem wir aus den Erklärungen der oſſi⸗ ziellen Vertreter einer Reihe von Gruß⸗ mächten entnommen haben, daß von ihnen an eine wirkliche Gleichberechtigung Deutſch⸗ lands zur Zeit nicht gedacht wird, iſt es die⸗ ſem Deutſchlaud zur Zeit auch nicht möglich, ſich weiterhin in einer ſo unwürdigen Stel⸗ lung anderen Völkern aufzudrängen. Die Drohungen in ihrer Verwirklichung nur Rachtz brüche ſein. Die deutſche Regierung iſt zutieſ g erfüllt von der Ueberzeugung, daß ihr Appell an de ganze deutſche Nation der Welt beweiſen wird, daß die Friedensliebe der Regierung genau ſo wie ihre Ehrauffaſſung und der Ehrbegriff des ganzen Volkes ſind! Ich habe mich entſchloſſen, zur Dokumentie⸗ rung dieſer Behauptung den Herrn Reichs⸗ präſibenten zu bitten, den Deutſchen Reichstag aufzulöſen und in einer Neuwahl, verbunden mit einer Volksabſtimmung, dem deutſchen Volke die Möglichkeit zu bieten, ein geſchicht⸗ liches Bekenntnis abzulegen, nicht nur im Sinne der Billigung der Regierungsgrund⸗ ſätze, ſondern auch in einer bedingungsloſen Verbindung mit ihnen. 5 Möge die Welt aus dieſem Bekenntnis die Ueber, zeugung entnehmen, daß das deutſche Volk ſich h dieſem Kampf um ſeine Gleichberechtigung und Ehn reſtlos identiſch erklärt mit ſeiner Regierung, daß aber beide in tiefſtem Grunde von keinem anderen 5 Wunſche erfüllt ſind, als mitzuhelfen, eine menſch liche Epoche tragiſcher Verirrungen,. bedauerlichen Haders und Kampfes zwiſchen denen. zu beenden, die als Bewohner des kulturell beden⸗ tungsvollſten Kontinents der ganzen Menſchheit ge. genüber auch in Zukunft eine gemeinſame Miſſion ö zu erfüllen haben. Möge es dieſer gewaltigen Fre dens⸗ und Ehrkundgebung unſeres Volkes gelingen, dem inneren Verhältnis der europäiſchen Staglen untereinander jene Vorausſetzung zu geben, die zu g Beendigung nicht nur eines jahrhundertelangeg N Haders und Streites, ſondern auch zum Neuaufhan, einer beſſeren Gemeinſchaft erforderlich ſind: Der Erkenntnis einer höheren gemeinſamen Pflicht as gemeinſamen gleichen Rechten! 3 — Die Lügen des Braunbuchs im Branoſtifterprozeß Aus dem Schlußbericht über die Verhandlung an Samstagnachmittag iſt noch erwähnenswert, daß der Oberreichsanwalt an den Zeugen Oberbran de direktor Gempp folgende Fragen richtete:. Oberreichsanwalt: Im Braunbuch wird ges„ ſagt, aus den angeblichen Anordnungen des Mini, ſterpräſidenten Göring habe ſich ergeben, daß man dort an der Ausdehnung des Brandes, nicht dagegen an ſeiner Eindämmung intereſſiert geweſen fei Haben Sie irgendeine Beobachtung gemacht, daß von irgendeiner Stelle aus Maßnahmen getroffen ohe Aeußerungen gefallen ſind, die dahin auszulegen waren? ö men ſei. Zeuge: Von niemand! 5 Oberreichsanwalt: Auch nicht vom Miniſterpriſß Zeuge: Nein! vorgeführt ſeien. Sind Sie irgendwann in Haft ge weſen oder iſt irgendwie eine Maßnahme gegen in Beziehung auf dieſen Brand verfügt worden? Zeuge: Nein.„ Vorſitzender: Können Sie zuſammenſaſſend en Ihnen vorgehaltenen Meldunzel Zeuge: Ja, ſie ſind falſch und unwahr! Vorſtzender: Das nehmen Sie auf Ihren Eid in h daß dieſe Bekundung ſehr w ig iſt? 2„% Zeuge Gempp: Ja wohl! vertagt. Die Weiterverhandlung wird dann a mit Gewalt kön uten HOberreichsanwalt: Weiter wird in der Preſſe k“ hauptet, daß Sie zum heutigen Termin aus der Hat Ur der werke ſchlep feſtigt ſter u der F verkel in de nicht Schau Betri. gewen zog m neues glaube finden war d die 9 Sonn werdet daß d hatte nüchte über weiß⸗r nicht dienen zu len der O Teil n beſond Fahne ner Schwe. hofs. Fahne Die len G. Schön und kr ders ſe zuges Zeich Gener⸗ Entgeg Straße zu bri. wortlic durch d rung und in ſtützun, Fa tromm ſtäben, hoch zu nen Er Pru ſeine K dachin, den M dankte Hand lung, d ſchen Die K. Kurpfäl ryhthm Karl T werks, rin Ru Schüler guten pärchen vittene und ſchl hiſtoriſe Der ſchauern das vor. D einiger in der s ſchnrückn nen ſich öweige Montag, 16. Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 478 Zehntauſende jubelten dem prächtigen Feſtzug der Innungen zu— Fahnenmeer und Blumenregen 0 95 Die Stadt ſchmückt ſich li⸗ Unzählige Hände rührten ſich am Samstag, um Ehrentag des deutſchen Hand— werkers ein feſtliches Gepräge zu geben. Ueberall schleppte man annengewin d e herbei und be⸗ ſeſtigte es an Häuſerfronten oder ſchlang es um Fen⸗ ſter und Schaufenſter. e zu Stunde ſchwoll der Fahnen wald an, der l iders in den Haupt⸗ perkehrsſt ſtark in Erſcheinung trat. der auch in den Vorſtädten und in den Vororten wollte man nicht zurückſtehen. Der Ausſchmückung der Schaufenſter und der Gebäude mit handwerklichen Betrieben wurde überall größte Aufmerkſamkeit der Stadt[Ur st 1 27 31 6 ae gewendet. Als die Tannengewinde zur Neige gingen, eh zog man in den Käfertalerwald hinaus und ſchleppte ute geues Material herbei. Mancher Baum mußte daran Juze glauben, um vor Häuſern und Einfahrten Aufſtellung finden zu können. Als die Dämmerung hereinbrach, war die Arbeit noch lange nicht fertig. Bis tief in die Nacht hinein wurde gearbeitet und ſelbſt am Sonntag früh mußte hier und da noch Hand angelegt werden. Bei einem Rundgang konnte man feſtſtellen, daß die„Freßgaß“ wieder den„Vogel abgeſchoſſen“ inen war dieſe ſonſt ſo hwangen ſich Gewinde und ſchwa hatte, Kaum wiederzuerker nüchterne S j Uebe über die Straße, bunt weiß⸗roten Schleifen geſe nicht an den mannigfalt dienen ſoll den Blick auf 11 zu lenken. Eine Rüge muß man den Bewohnern der Oſtſtadt erteilen, die ihre Fahnen zum größten Teil nicht hervorgeholt hatten. Ganze Straßenzüge, 1 beſonders in der Luiſenparkgegend, waren ohne 4 Fahnenſchmuck! Da muß man ſchon die Bewoh⸗ n ii der Vorſtädte loben, ſei es die der j Schwetzingerſtadt, der Neckarſpitze oder des Linden⸗ 5 hofs. Prächtig geſchmückte Häuſer und Fahnen über „ Fahnen! 2 Die Schaufenſterauslagen waren bei vie⸗ len Geſchäften ganz auf den Tag abgeſtimmt. Das Betriebes, wertvollſten wurden gezeigt und beſon— Schönſte und B und kunſtvollſten i ders ſchön aufgemacht. Der Feſtzug am Sonntag N.25 Uhr zeigte die Uhr am Jungbuſch, als die vier Fanfarenbläſer, die mit dem Reichs⸗ herold zuſammen die Spitze des Handwerker⸗Feſt⸗ zuges bildeten, durch ſchmetternde Fanfarenſtöße das .eichen zum Abmarſch gaben. Straßenbahn⸗ Generaldirektor Kellner, der das größte Maß von Entgegenkommen zeigte, fuhr ſofort nach der Breiten Straße, um den Straßenbahnverkehr zum Einſtellen zu bringen. Polizeihauptmann Ziegler als verant⸗ wortlicher Polizeioffizier konnte ſich auf ſeiner Fahrt durch die Zugsſtraßen überzeugen, daß die Bevölke⸗ kung ordnungsgemäß Aufſtellung genommen hatte und im übrigen die Polizeimannſchaften mit Unter⸗ ſtützung der SA. die übliche Hilfsſtellung einnahmen. Fahnenſchwinger der Zünfte, Landsknechts⸗ trommler und Zinkeniſten, Lehrbuben mit Bänder⸗ fteäben, Geſellen der Zünfte, Kaiſer Maximilian]. ren hoch zu Roß und Reiſige zu Pferde bildeten den ſchö⸗ sch. nen Eröffnungsteil des Zuges, der durch den , Prunkwagen„Verachtet mir die Meiſter nicht“ nel feine Krönung fand. Hans Sachs, unter einem Bal⸗ ek N dachin, umgeben von Walter v. Stolzing und von ge; den Meiſterſingern, wurde begeiſtert begrüßt und aa dankte für die Huldigungen. Der Abteilung„Das naß Handwerk im Mittelalter“ ſolgte die Abtei⸗ lung, die das„Handwerk in der kurpfälzi⸗ len“ ſchen Reſid enz Mannheim“ um 1780 zeigte. Die Kapelle Mohr hatte man in die Tracht der Kurpfälzer Leibgarde geſteckt und gab den Marſch⸗ , ryhthmus für den Hofſtaat an, der den Kurfürſten der Karl Theodor, den Förderer des Mannheimer Hand⸗ 5 werks, umgab. Die Hoftanzmeiſterin— Balletmeiſte⸗ kin Ruf— ſaß im Damenſattel, umgeben von ihren Schülerinnen. In der dritten Abteilung„Aus der guten alten Zeit“ ſah man ein Biedermeier⸗ pärchen, Mannheimer Bürger und Bürgerinnen, be⸗ nittene Poſtillione, Handwerksburſchen auf der Walz und schließlich die einen guten Eindruck hinterlaſſende an biſtoriſche Ranzengarde von 1842. Der Hauptteil des Feſtzuges führte den Zu⸗ 9 ſchauern das Mannheimer Handwerk der Gegenwart bor. Den Anfang machte nach dem Vorbeimarſch einiger Fußgruppen der Feſtwagen der Geſellen, der a in der Mitte ein kleines Haus zeigte und als Aus⸗ a ſchmückung all die Dinge aufzuweiſen hatte, mit de⸗ aa nen ſich die Geſellen der verſchiedenen Handwerker⸗ IJ dweige zu beſchäftigen haben. Der Gewerbeverein daß hinwar dieſer Wagen ſichtbar, der Heil Adolf Hitler! Prunkwagen der Mannheimer Bildhauer mit der Büste des Führers hatte einen eigenen Feſtwagen geſtellt, auf dem durch einen hämmernden Schmied der Fleiß des Gewerbes dargeſtellt wurde. Die Gruppe ſtellte die Ueberrei⸗ chung von Meiſterbriefen an die Geſellen und Ge⸗ ſellenbriefen an die Lehrlinge dar. Den Vorrang innerhalb der einzelnen Gewerbe hatte das Bekleidungsgewerbe, das eine rieſige SA⸗Mütze als Zeichen der Kürſchner⸗ und Mützen macher zwangsin nung voranführte. Die luſtige Ergänzung hierzu bildete der Braunbär, der recht beweglich durch die Straßen hüpfte. Die beiden alten Germanen mit ihren Fellen, die Grup⸗ pen„Der Pelz im Mittelalter“,„Der Pelz um 1900“ wurden nicht weniger beachtet als die jungen Damen, die den Pelz von heute trugen und bei mancher Evastochter den Wunſch erweckte, ein ſol⸗ ches Stück beſitzen zu dürfen. Ein wahres Meiſter⸗ werk bildete der Feſtwagen„Das Kürſchnerhand⸗ werk“. Ungeheuere Werte dürften in dem Wagen geſteckt haben, der ringsum von wertvollen Fellen und Pelzen umkleidet war. In der Mitte des Wa⸗ gens zeigten Kürſchner die Herſtellung von Pelzen, das Zuſchneiden, Nähen, Zurichten, Klopfen. Weit⸗ durch einen auf höchſter Höhe thronenden Löwen gekrönt und in ſei⸗ nem Vorderteil durch einen ebenfalls ausgeſtopften Bären geſchmückt war. Wie bei allen folgenden Handwerkergruppen, begleiteten die Meiſter, die Geſellen, die Lehr⸗ linge den Wagen ihres Handwerks. Auf dem nächſten Wagen thronte die Göttin der Bekleidungskunſt, huldvoll lächelnd und auf die entſprechenden Werbetafeln hinweiſend. Eine gute Werbung für ihr Gewerbe machten die Schu ei⸗ dermeiſter ſelbſt, die in gutſitzenden Anzügen und mit dem kleidſamen Zylinder erſchienen waren. Die Fortſetzung machten die Friſeure un d Haarformer, die einen Feſtwagen gewählt hat⸗ ten, der die Friſur als Spiegelbild der Kultur der Menſchen zeigte. Aus den Jahren 1780, 1820, 1990 und 1933 konute man die Haartrachten ſehen und entſprechende Vergleiche ziehen. Dem Wagen fehlte nicht die Aufforderung„Meidet Schwarz ⸗ arbeiter“. Als letzte Gruppe des Bekleidungs⸗ gewerbes folgten die Schuhmacher, die als Zeichen ihres Gewerbes einen Rieſen⸗Leiſten und einen ebenſo großen Damenſchuh vorantragen ließen. Die Gruppe der Schuhmacher war überhaupt gut zu⸗ ſammengeſtellt. Beſonders prägnant traten die Wahrzeichen dieſes Standes in den Vordergrund und man verſäumte nicht, mehrmals auf die Wichtig⸗ keit eines guten Schuhwerkes hinzuweiſen, — Feſtireude in allen Straßen! Die Bürgerſteige ſchwarz von Menſchen; Fahnen, Blumengewinde, Lorbeerbäume um jedes Haus; in allen Fenſtern fröhliche Geſichter, winkende Hände; ein Grüßen, Erkennen, Zurufetauſchen, wohin man kommt. Jeder Dreikäſehoch ſchwenkt ſein Werbe⸗ fähnchen; die ganz Unentwegten haben ſich mit Stühlen, Trittleitern und ſonſtigen„Vergrößerungs⸗ geräten“ ausgerüſtet, auf daß ſie Ihresgleichen um Haupteslänge überragen und beim Zuſchauen nicht etwa zu kurz kommen. Echte Volksfeſtſtimmung herrſcht in Mann⸗ heims Straßen, durch die der endlos lange Zug der heimiſchen Ge⸗ werbe führt. Und hat er irgendwo doch mal ein Ende, dann nimmt faſt jeder ſeine Beine in die Hand und rennt zur nächſten Straßenquere, die noch von einer ſchauluſtigen Menſchenmauer abgeriegelt iſt. Um vier herum, als gerade der abſchließende Feſtwagen des Neuen Deutſchland den Parade⸗ platz paſſiert, hat man von hier aus noch immer reiche Auswahl: Breite Straße, Schloß, die Bis⸗ marckſtraße aufwärts und abwärts, am Polizeiprä⸗ Der schmucke Wagen des Schlosserhandwerks. ſidium vorbei der Kunſtſtraße zu,— überall gibt es noch etwas zu ſehen. Und was für ein Gaudi, wenn man vom Bord⸗ ſtein her oder aus luftiger Höhe ſeine täglichen Hof⸗ lieferanten im Zug entdeckt! Den vielbegehrten Verſchönerungsrat; oder Chriſtin, den Metzger⸗ burſchen, der drei bis viermal in der Woche mit nahrhaften Trachten bei uns vorſpricht; oder den Brötchenjungen, der im zünftigen Gewand heute faſt ſchon wie ein Geſelle daherkommt. Und gar die wür⸗ digen Meiſter, die man aus mancher männlich⸗ ernſten Unterhaltung an der Geſchäftstür kennt! Sie nehmen ſich ſtattlich genug aus, wie ſie in ihren alten und neuen Amtstrachten im Zuge ſchreiten. Blumen fliegen durch die Luft und werden an Wams und Barett, an Friſeurmantel und Konditormütze befeſtigt. Doch wo die nahrhaften Gewerbe einherziehen, da ſcheint für eine kurze Zeitſpanne das leibhaftige Schlaraffenland zu ſein: Würſte regnen vom Feſtwagen auf die Menge— wenn es auch nur ein ſpärlicher Strichregen ſein kann... Unz ſogar die Süddeutſche Fettſchmelze hat ſich zu kleinen Wurf⸗ geſchoſſen ihrer Erzeugniſſe erweichen laſſen. Wo aber die richtigen„Mannemer Bloomäuler“ heiſam⸗ menſtehen, da regnet es zudem noch manche gepfef⸗ ferte Bemerkung; denn Uzerei und Schabernack ſind bekanntlich ſeit je im Umgang mit dem Handwerk nicht nur erlaubt, ſondern geradezu geboten. Ueber allem ſpannt ſich ein hellblauer Herbſthim⸗ mel, ſtrahlt eine freundlich wärmende Sonne, tum⸗ melt ſich ein ſurrender Flieger und guckt auf die Rieſenſchlange herunter, die da farbig ſchillernd, bunt und vielfältig gegliedert durch Mannheims Stra⸗ ßen kriecht und auf ihrem Wege immer der gleichen herzlichen Freude, dem gleichen Gefühl der Ver⸗ bundenheit begegnet; denn nicht Schauluſt allein iſt es ja, was heute ganz Mannheim und Umgebung auf den Straßen ſein läßt: es iſt das gleiche Be⸗ wußtſein der Zugehörigkeit, des Aufeinander⸗ angewieſenſeins, das ſchon am Tag der Arbeit und ſeither bei jedem großen, feſtlichen Anlaß volkhaften Beſinnens die Stände und Berufe, die Arbeitnehmer und die Ar⸗ beitgeber, die Alten und die Jungen als große Ein⸗ heit von Volksgenoſſen zuſammenführte, damit ſie auch im Alltag in gemeinnütziger Arbeit einſtehen: eine für alle— alle für einen. Das iſt die tiefeer Bedeutung ſolchen Feierus, deſſen lockende Pracht in Wahrheit nur zur Werbung für die großen, inneren Werte dient. M. B. Sehr belacht wurde die Gruppe der„Plattfüßler“, Der Feſtwagen ſelbſt, umkleidet von Leder und ver⸗ ſchiedenen Wahrzeichen, zeigte das Schuhmacherhand⸗ werk einſt und jetzt. Im Vorderteil des Wagens war eine alte Schuſterwerkſtatt mit den bekannten Schuſterſeſſeln eingerichtet. Ein bärtiger Meiſter ſchimpfte mit dem rothaarigen Lehrbuben und drohte ihm mit dem Knieriemen. Auf der anderen Hälfte herrſchte moderne Sach keit in einer neuzeitlich mit Maſchinen und allem Hilfswerkzeug ausgeſtatte⸗ ten Werkſtatt. Die nächſte Abteilung wurde von dem Reini⸗ gungsgewerbe geſtellt, das an der Spitze eine ſchmucke Fenſterputzergruppe mit Leitern und Beſen marſchieren ließ, die Erinnerungen an den„blonden Traum“ wach werden ließen. Ihnen folgten die Kaminfeger mit ihren Arbeitsgeräten. Als ſinn⸗ volle Ergänzung folgten die Ofenſetzer, die durch die Ofenſetzer⸗ und Hafner⸗Innung den Feſt⸗ wagen„Der Kachelofen“ ſtellte. Ein alter ver⸗ roſteter Ofen neben dem neuzeitlichen Kachelofen ließ den Unterſchied zwiſchen alt und neu deutlich hervor⸗ treten. Die Wäſchereien und Plättereien empfahlen ſich durch den Wagen„Zu Hauſe waſchen? Quälerei. Laßt waſchen in der Wäſcherei.“ Eine an der Waſch⸗ hütte ſchwitzende Hausfrau war die paſſende Gegen⸗ überſtellung der anderen Hausfrau, die der Ruhe pflegen konnte, da ihr die gereinigte Wäſche durch das moderne Wäſchermädel in das Haus gebracht wurde. Den Schluß der Gruppe machte der Färber⸗ wagen, der verkündete„Alles neu macht die Färberei“ und der von der Fachſchaſt der Färbe⸗ reien und chemiſchen Reinigungsanſtalten geſtellt war. Die Gruppe des Baugewerbes hatte die Angehörigen der Pflaſter⸗ und Straßenbaugeſchäfte vorgeſchickt. Sehr nett war der Feſtwagen dieſes Gewerbes, der neben einer Bauhütte eine am Stra⸗ ßenbau beſchäftigte Arbeitergruppe zeigte. Nicht ein⸗ mal das zu dieſem Beruf gehörende Sperrſchild mit den fünf Punkten fehlte in dieſem wirk⸗ lichkeitsechten Rahmen. Der Feſtwagen des Maurerhandwerks trug ein angefangenes Haus, an dem alle Bauhandwerker beſchäftigt waren. Unterſtrichen wurde die Forderung „Es muß wieder gebaut werden!“ 1 Das Schild an dem Bau gab als Bauherrn„Er⸗ wachtes Deutſchland“ und als Bauleiter „Adolf Hitler“ an. Die Zimmerleute ſtellten die Forderung„Holz her!“, während der nachfolgende Wagen der Dachdecker⸗Innung ein nettes Haus in Schieferausführung zeigte. Der alte Herr mit ſeiner Pfeife wies darauf hin, daß auf ſein Dach nur Män⸗ ner vom Fach kommen. Die Gipſer und Stuk⸗ kateure s ſtellten auf ihrem Wagen dar, wie gute und ſchlechte Arbeit in ihrem Gewerbe ausſieht: „Wer will haben Qualität— Am beſten gleich zum Meiſter geht.“ Dem Holzgewerbe marſchierte die PO⸗ Kapelle voran, die man in Schreinertracht mit den blauen Arbeitsſchürzen geſteckt hatte. Die Lehrlinge der Schreiner führten die Handwerkszeuge mit und die Geſellen zeigten ganz ausgezeichnete Meiſter⸗ ſtücke, die von der Kunſt in dieſem Handwerk Zeug⸗ nis ablegten. Außer einem von den Geſellen mitge⸗ führten Rieſenhobel hatten die Schreiner zwei Feſt⸗ wagen geſtellt. Auf dem einem Gefährt ſah man ſchlechte Möbel, mit denen ſich der Hausherr abzu⸗ ärgern hatte. Der nächſte Wagen führte in ganz ausgezeichneter Weiſe Qualitätsarbeit vor, wie ſie nur vom Handwerker geliefert werden kann. Die Glaſer brachten eine ſchöne Schneewittchengruppe mit den ſieben Zwergen und einen großen Feſt⸗ wagen, auf dem ſich die Glaſer betätigten. Die Drechſler hatten einen ſehr gut aufgemachten Wagen geſtellt, der ihre kunſtvoll geſertigten Stücke zeigte, vom einfachen Kegelſpiel über das Meiſter⸗ werk eines Spinnrades bis zu den kleinen Kettchen. Die Wagner waren ebenfalls an ihrer Werkbank, die im Zeichen eines tannengeſchmückten Rieſenrades ſtand. Die nächſte Abteilung umfaßte das geſamte Metallgewerbe. Die alte Benzindroſchke aus der Babyzeit des Autos hielt tapfer„ſchritt“. Sehr gut war die Zuſammen⸗ ſtellung der Entwicklung des Fahrrades. Die däzu⸗ gehörigen Berufsgruppen waren zwiſchendurch ver⸗ teilt. Die Schmiede waren auf ihrem von einem großen Hufeiſen gekrönten Wagen vollbeſchäftigt. Die Eſſe rauchte, auf dem Amboß wurde gehämmert und laut ziſchte der Schweißbrenner. Ein hiſtoriſches Bierfuhrwerk und ein Wagen„Fahrt ins Glück in der guten alten Zeit“, ſollten die Arbeitsgebiete des Schmiedehandwerkes darſtellen. Beifall wurde geweckt, als ein Satan an der Leine einen Schwarzarbeiter, einen Preisdrücker und einen Pfuſcher an der Kette führte. Der Wagen der Schloſſerinnung war wieder ein Meiſter⸗ werk. Ein goldener Rieſenſchlüſſel, deſſen Bart das Stadtwappen zeigte, war von kunſt vollen Kunſtſchmiede⸗-Ornamenten umgeben. Mitgeführte Meiſterſtücke offenbarten die Kunſt in dieſem Hand⸗ werkszweig. Der Wagen der Spengler⸗ und Inſtallateure trug einen prächtigen Turmauf⸗ bau, auf dem die mannigfaltigſten Geräte angelötet waren, die in das Arbeitsgebiet dieſes Berufsſtan⸗ des fallen. Ein weiterer Feſtwagen zeigte ein Bad einſt und jetzt. Hier mühte ſich die Hausfrau mit Waſſerkochen für das Bad in der Holzbütte, dort ſtieg die Dame von heute in das vom Elektroofen bereitete Badewaſſer. Der nächſte Wagen brachte den Elektroankurbler zur Bekämpfung der Schwarz⸗ arbeit mit dem Hinweis, daß alle Schwarzarbeiter nach Kislau oder auf den Heuberg kommen. Ein weiterer Wagen,„Der Hausfrau Sorgen und Hoff⸗ nung für Morgen“, brachte eine eindrucksvolle Ge⸗ genüberſtellung der Mühen mit einem Kohlenherd und den Vorteilen des elektriſchen Herdes. Die Angehörigen der verſchiedenen Berufsgruppen mit ihren Zeichen und Fahnen ergänzten diefe Abteilung. — ——— 1 1 . . 3 2 4. Seite/ Nummer 478 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Die Gruppe Lebensmittelgewerbe wurde von einem ungeheuren Troß begleitet, denn es gab „Weck“ und„Worſcht“. In flotter weißer Berufs- kleidung fuhren die Bäckerlehrlinge mit ihren ge⸗ ſchmückten Tragkörben auf 1 voraus und war⸗ fen Gebäck unter die Zuſchauer. Die Geſellen trugen Rieſenbrote und andere Erzeugniſſe der Backſtube. Der Feſtwagen war ganz ausgezeichnet: eine rieſige Kaffeemühle war ringsum von Brötchen, Brezeln und anderem Backwerk verziert, wie überhaupt der ganze Wagen mit dieſen Erzeugniſſen geſchmückt war Allenthalben wurden Backwaren verteilt, um die ſtets 8 heftiger Streit ſich entſpann. Begleiter der Bäcker war die n die man in Sbcrge geſteckt hatt Anſchließend folgten die Konditoren, die 578 ihrem Feſtwa⸗ gen ein Konditorei⸗ Kaffee in Betrieb genommen hatten und ſo für ihren Berufsſtand und für den Beſuch der Kaffees warben. Das Braugewerbe war durch einen Feſtwagen„Hopfen und Malz— Got erhalt's vertreten, auf deſſen großen Faß Gam⸗ brinus thronte. Die Kellner und Köche leiteten über zu der Gruppe des Metzgergewerbes, das in vielfacher Form ſeine Erzeugniſſe vorführte und als abſchreckendes Beiſpiel einige Rohköſtler mitlau⸗ fen ließ. Freigebig wurden Würſte verteilt, die man alle aus hygieniſchen Gründen in Papier und hatte auch einen uhrenbehangenen Schwarz⸗ wälder Uhrmacher in der Gefolgſchaft. Auf dem Feſtwagen, der aus einem großen Uhrengehäuſe ge⸗ bildet wurde, zeigte man die Erzeugniſſe dieſes Ge⸗ werbes. Den Beſchluß bildete der Prunkwagen„Adolf Hitler“, der eine Rieſenbüſte des Volkskanz⸗ lers zeigte die von der Vereinigung der Mann⸗ heimer Bildhauer entworfen und geſtellt worden war. „Heil unſerem Führer Adolf Hitler“ lautet die Inſchrift dieſes Wagens, der überall mit Begeiſterung begrüßt wurde. Es würde zu weit führen, alle Gruppen und alle Kapellen anzuführen, die in dem Zug mitmarſchier⸗ ten. Ebenſo können auch nicht die unzähligen Fahnen genannt werden, die dieſem Aufmarſch das Gepräge gaben. Es verbleibt nur noch ein Lob der e gani⸗ ſation zu ſagen, die ausgezeichnet geklappt hat und O bie dafür ſorgte, daß der Feſtzug zu einer ein⸗ drucksvollen Kundgebung für das Mannheimer Handwerk wurde.. Vor dom Noſengarten Um.45 Uhr traf die Spitze des Zuges vor dem Roſengarten ein. Auf dem dem Friebdrichs⸗ Montag, 16. Oktober 18 der Kälte blieben auf den Straßen die Leute ſtehen und wichen meiſt erſt, als das letzte Wort verklun⸗ gen war und ſie zur Kenntnis genommen hatten, daß auch die amerikaniſchen Sender ſich an den deutſchen Rundfunk in dieſer geſchichtlich bedeu⸗ tungsvollen Stunde angeſchloſſen hatten. Während der Rede wurde in den öffentlichen Lokalen kaum ein Wort geſprochen. Hin und wieder beſtätigten die Zuhörer durch ein Kopfnicken wie ſehr ihnen der Kanzler aus dem Herzen ſprach und welchen unge⸗ heuren Eindruck die tiefdurchdachten, ritterlichen Worte machten. Als dann zwanzig Minuten Funkſtille der Anſprache folgten, hörte man nur eine Stimme der Begeiſterung für die Darlegungen des Führers, der all das in treffliche Worte gefaßt hatte, was uns alle in den letzten Wochen bewegte. Wo man ſpäter auch hinkam: überall ſtand die Poli⸗ tik im Vordergrund. Man war ſich des hiſtoriſchen Ereigniſſes bewußt, das der 14. Oktober für das deutſche Volk bedeutete. Hinweis Deutſche Schule für Volksbildung. der Deutſchen Schule für Volksbildung in E 7, 20 (Reißvilla) beginnen heute, Montag abend um 8 Iihr folgende Arbeitskreiſe: Arbeitskreis Nr. 1: Kreis⸗ Im Heim 12.00: platten). — 16.00: Baden Frontſoldaten.— 19.00: Stunde der D jung. Tragikomödie(aus München).— 20.00 Heute.— 20.10: Bunter Rundfunkabend.— 22.00: reich.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 23.00: Eine alte 5 niſche Stadtgaſſe ſingt. Konzert.— 13.35: — 15.30: De Konzert. und 18.00: ſeine Spielbank. Bayreuther Erinner deutſche Land 18 Hörfolge aus dem alten Köln 4 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender 193555 Konzert.—.00, 10.10 und 10.50: 11.30: D aufbau Für die Frau. nge — 17.00: Die Zukunft der deutſchen Mädchenerziehung Werke von C. M. 21.15: 17.25: 20.05: „Die NSDAP-NMiffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Die Ortsgruppenleiterinnen werden gebeten, die abende jeweils in den Mitgliederverſammlungen bekam zu geben, nur bei, e erfolgt Bekanntgabe (von Rentelen). Selten geſpielte Wunſchkonzert Brenneſſel“. 12.00: — 15.45: — 23.00: Bücherſtunde. (Schallplatten). Nachtkonzert. Schallplatten.— — 16.00: Ko S⸗Frauenſchaft „Hakenkreuzbanner“ Unterbann II /171. Hitler⸗Jugend Wer ſtellt der Hitler⸗Jugend Gegen — die 17 Schulfunk as Handwerk im nationolſozialiſtiſchen Wirtſchg Weber, J Haber 1 Heid — b eingewickelt hatte. Ein ſchmucker von einem Rieſen⸗ i 5 l leiter Dr, Roth und Kreispropagandaleiter Dipl.⸗ ta hie Tiſch 6 ſchweinskopf gekrönter Wagen wurde von vier präch⸗ platz zugekehrten Vorplatz waren mehrere Reihen Kaufm. Fi ſch 85 über das Thema: Geiſt und Wille Stra!!! 50 tigen Ochſen gezogen. Auf einem weiteren Feſtwagen Stühle aufgeſtellt, auf denen die Ehrengäſte Platz des Nationalſozialismus. Arbeitskreis 5: Dr. Hans Jugend ünterbann 11,171, Luiſen ring 49. Die Gegenſeß wurde der Unterſchied klargemacht zwiſchen der genommen hatten. Syndikus Eiermann hieß im Teske, Thema: Vom Werden und Weſen des deut⸗ werden durch uns abgeholt. 5 5 Sauberkeit in einer vorbildlich eingerichteten Metzge⸗ Namen der Handwerkskammer die Damen und Her⸗ ſchen Volkstums.— Der Arbeitskreis Nr. 12, Stan⸗ NS. bur 8 rei und einem Miſchgeſchäft, das nicht für den Ver⸗ ren, die der Einladung Folge geleiſtet hatten, will⸗ dartenarzt Dr. Schwarz behandelt das 2 Ah Mantag, 16. Okt, pefinden ſich die Dien 1 7 50 88 5 8 5* k 9 5 dartenarzt Dr. Sch 1 a T z, behandelt das Thema: der NSBO in L 12, 2, 1 Treppe hoch. Die Dien 8 921 u auf von Lebensmitteln eingerichtet iſt. Der Wagen dommen. Erſchienen waren u. a. Landestommiſſar Allgemeine Geſundheitslehre und Hygiene der Lei⸗ ſtunden ſind ab diefer Zeit folgende: Bon—12 Ut. der Süddeutſchen Fettſchmelze bildete den Beſchluß Dr. eee Landrat Dr. Veſenbeckh, besübungen. Der Beſuch dieſer Arbeitskreiſe iſt am von—7 Uhr. Samstags von 8 bis 1 Uhr. Spreß fertig, dieſer Gruppe. Polizeipräſident Dr. Ram perger, Regierungs⸗ erſten Abend allen Mitgliedern der Deutſchen Schule ſt unden: Von 10—12 Uhr und von—7 Uhr. Sete gen 0 Das Kunſtgewerbe und ſonſtige Ge⸗ rat Dr. Co 1 Bürgermeiſter Dr. Walli, für Volksbildung unverbindlich geſtattet. von 10—1 Uhr. Wegen des Umzugs bleiben die Die einand werbe war in der letzten Abteilung zuſammen⸗ Beigeobneter Dr. Zeiler und Stadtbaudirektor„ 5 eee 10 ge e Oehler, en Uhr, fine 0 gefaßt. Die Maler hatten einen bunten Wagen mit Dr. Volckmar. Als Kurfürſt Carl Theodor hoch im Saole„Zum Schwarzen Lamm“ eine Amts wolter N 15 allerlei Häusfen geſtellt und aufgefordert, die ein⸗ zu Roß nahte, ſchwenkte die Kapelle Mohr(Kurpfäl⸗ ſtatt. Das Erſcheinen kunice Amtswalter ſowit e Nieder ſchlägigen Arbeiten beim Maler anfertigen zu laſſen. zer Leibgarde) ab und ſpielte das Menuett von Sa eoʒkaleudleꝛ e ee eee Die, von den Buchbindern mitgeführten großen[Boecherini, das von der Gruppe der Tänzerinnen 9 1 NSKK. 288 Bücher wirkten ſehr eindringlich, wie auch die mit] und Pagen entzückend getanzt wurde. Die Hoſtanz⸗ Montag, 16. Oktober Auf Beſehl des Gruppenſührers Ludin tragen die 5 Preſſe und Heftwerkzeug ausgeſtattete Buchbinder⸗ meiſterin zu Pferde konnte mit berechtigtem Stolz gehörigen der NS K⸗Bereitſchoften mit ſofortiger A ße F werkſtatt auf dem Feſtwagen beſonders beachtet den ſtarken Beifall entgegennehmen, der von den Nationaltheater:„Suſanna“ oder„Der Menſchenſchutz⸗ kung zum Dienſtanzug Len, in. Bd wurde. Die Krönung fand der Buchbinderwagen Zuſchauern geſpendet wurde. Die Ehrengäſte wur⸗ 151 Komödie von Robert Walter, Miete A, Beginn 85 e H. Reith Brbtzit durch ein Rieſenbuch. Die Tapezierer zeigten eine den während des einſtündigen Vorbeimarſches nicht altes Nis hans; e e eee 1 5 1 e e i 1 8 idylliſche Wohnung mit modernen Ruhemöbeln. müde, immer wieder mit dem deutſchen Gruß und 18 Uhr: Lichtbilder⸗Bortrag:„Unſere einheimiſchen Aba 19.30 un ir der; Gleich nebenan quälte ſich ein Ehepaar mit ungeeig⸗ lebhaften Heilrufen ihrer Bewunderung und Dank⸗ Pilze“. 5 8 5 3 e— n Epéel neten und„billigen“ Polſterſtücken ab. Die Satt⸗ barkeit für die Glanzleiſtung zum Ausdruck zu brin⸗ blenetarinm: i e en Feuerſtein: Festen e 7 8. gen. f Le r führten aufgezäumte Pferde und andere Stücke gen, die das Mannheimer Handwerk mit dem Feſtzug Kleinfunftbühne Libelle 20.15 Uhr Kabarett. i AGO M 35 ihrer handwerklichen Arbeit mit und zeigten auch vollbracht hat. Syndikus Eiermann und Syndi⸗ Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr zur Pein⸗ 2 1 1 25 0 1 675 ſunſt in anſchaulicher Form, was ſie zu leiſten ver⸗ kus Schoenel, der als kaufmänniſcher und tech⸗ leſe in die Pfalz mit Kellerei⸗ und Kelter⸗Beſichtigung. Käßerkal. 1 1 46. Okt,, eich tiaung der hieſen. 56 8 3 1 5 3— 0 85 4 02 Odeon⸗Kaffee: Konzert. Handwerksbetriebe. Trefſpunkt der Teilnehmer 1 175 mögen. Die Uhrmacher⸗ und Juwelier⸗„niſcher Leiter eine Rieſenaufgabe bewältigt hat, wur⸗ Lichtſpiele: Univerſum:„Walzerkrie— Roxy⸗ Ortseingang W Innung ließ zwei rieſige Wecker voranmarſchieren J den dann auch herzlich beglückwünſcht. Theater:„Iſt mein Moun dicht Jabelbat z— f 5 5 5 5 5 5 m i Kuß, n 8 e Alle SA⸗Männer, die am Kurs der Deutſchen Leben 2 2— urg„Johannis eri:„Afa⸗Perſil⸗ rettungsgeſellſchaft teilnehmen wollen, melden ſich i Die Jeſtgottesdienſte des Handwerks Tonfilm“. Sega:„Liebelei, need bei Crezeli, L 5 14. Die Sturmführer 10 be 5 pflichtet, mindeſtens 10 Mann zu dieſem Sturm abzukos S . 1 2 5 80 4 5 mandieren. Der erſte Uebungsabend findet Dienste 5 In der Chriſtuskirche einer neuen Zeit ſtehen, daß er uns die große Hoff⸗ Was hören wir 2 17. Oktober, in Halle I des Herſchelbades ſtatt. 1. 5. 8 5 nung geſchenkt hat und die Arbeit wieder geſchätzt Der Standartenſportreferen balger Das feierliche Geläut der Ehriſtuskir che wird, wie auch Zucht und Ehre wieder in den Vor⸗ Montag, 16. Oktober Körbel, Sturmführer, 11775 1 9 15 n 7 5 ſtgottes⸗ dergrund tritt. Wo noch Glaube iſt, da iſt auch noch Sendergruppe Weſt Sta⸗Rreisbeſehl BZBiuſcha 3 5 55 3 5 5 b 1 555 1 5 Hoffnung: Gott grüßt Euch, ihr Schmiede der(Stuttgart— Frankfurt— Kl) Sturm 22. Trupp I: Montag, 16. Oktober, 20 U fach f . ten in langem Zuge mit Muſik die alten deutſchen Zukunft!.037 ger i Schall.20: G. ſtik. Antreten im Sta⸗Heim. Dienſtanzug.— Trupp, geſetzt Zunftfahnen und die Banner des neuen Deutſch⸗ Noch einmal erklangen die Töne der Kantate 0 e Dienst 17. Oktober, 20 Uhr, Antreten im Sta⸗ hen an la 2 5 90 a 1 0— 8— 10: Lyriſche Stimmungsbilder(Konzertorgel!l.— tenstag, 17. ober, 2 r, Antreten im Sta⸗ Hen lands, getragen von den Handwerkern in ihrer Ar⸗ durch den Raum und mit dem Segen des Geiſtlichen.20: Thomanerchor(Schallpl.).— 11.00: Schallplatten.—] Dienſtanzug. ruhig beitstracht. Würdig und feierlich ſolgten die Meiſter, verkündeten die Glockentöne, daß dem Ehrentag des 1 0 5 meiſt im Gehrock und mit Zylinder, und ganz zum deutſchen Handwerkers ſeſtlicher Einſtand gegeben 5 leiſtun. Schluß die Geſellen und die Lehrbuben. Das den worden war.. 5 Laß Handwerkern vorbehaltene Schiff der Chriſtuskirche Uraufführung im Nationaltheater 5. reichte kaum aus, um die vielen Mäuner aufzuneh⸗ 1 bn 300 i men, die ihren Ehrentag durch die Teilnahme am.. und in der Jeſuitenkirche Fritz Peter Buchs Komödie: Die Kickers“ e r„ Auch auf der Am Sonntag früh um 7 Uhr ſammelten ſich die 1 auf lat Empore drängte ſich die Menge Kopf an Kopf, ſo daß katholiſchen Haudwerker der 2 ſta⸗ wie de über 2200 Perſonen in der Kirche weilten. Der mit Anlage 1 0 Klrchzang 5 5 3 1 1 Obwohl Fritz Peter Buch ſich als ein Mann des] Eine vortreffliche Regieführung(Hans ea ale 5 den Blumen der Jahreszeit vom Blumengeſchäft wo um halb 8 Uhr der Gottesdienſt begann. Es praktiſchen Theaters vorſtellt, hat ſich ihm ſeltſamer Müller, famose Einzelleiſtungen in den Spike dene Höfer ſeſtlich geſchmückte Altar und von der Gärtne⸗ wurde eine Singmeſſe gehalten, bei der Prälat Bauer Weiſe bei dieſem Stück aus der Sphäre der volks rollen und eine ſehr überzeugende bildhafte Mille 77 15 rei Kocher geſtellten grünen Pflanzen ergänzten das das Amt zelebrierte. Profeſſor Schwall, Religions- hümlichſten aller Sportgattungen, des Fußballs der gestaltung(Eduard Ohffler und Walter Untuff ache gz eindrucksvolle Bild, das durch den Fahnenwald am lehrer an der Gewerbeſchule hielt die Feſtpredigt, die Blick für ein Weſentliches des dramatiſchen Schaffens ſicherten der Uraufführung immerhin einen u ſühlich Altar hervorgerufen wurde. ſelbſtverſtändlich ihrem Inhalt nach auf das Weſen getrübt: der Gehalt der Idee und das Ausmaß der zweifelhaften Publikumserfolg. Die echte Spich) Nerz, n des Handwerks einging und im beſonderen das Ver⸗ Form ſtehen in keinem rechten Verhältnis zuein⸗ lung einer kleinbürgerlichen Welt regte die Lachlut z icwächt Eine an dachts volle Stimmung zog in hältnis des chriſtlichen Handwerkers zu ſeiner Kirche ander. Dieſe ſchlichte, von geſundem Humor erhei⸗ der Zuſchauer außerordentlich an. Man amüſten Die den geweihten Raum ein, als das Eingangslied behandelte. Der ehrliche 2 1 70 iſt ein gläubi⸗ ternd angeſtrahlte Geſchichte des vagabundierenden ſich ganz vortrefflich, und das iſt immerhin ein 84 wie in „Das walte Gott der helſen kann, mit Gott ſang ſch ger Menſch. An dem Gottesdienſt nahmen etwa Schloſſergeſellen Piter Wöllermann, der, ein alter chen der Empfänglichkeit des Zuſchauers für dieß aber tr die Arbeit an“ von der Gemeinde geſungen wurde. kauſend Beſucher teil. Die Zunftfahnen hatten zu routtnierter Fußballer, von dem Trainer der um Art volkstümlichen Theaterſpiels. 1 Ein künſtleriſches Erlebnis war es aber, als vom beiden Seiten des Altars Aufstellung gefunden und ibren ſportlichen Ruf beſorgten Kickers als„Kanone“ Man ſah aber auch Prachttypen über die Bee Alen Bachchor und dem Orcheſter der Chriſtuskirche mit boten dort zuſammen mit ihrer Umgebung ein präch⸗ berausgeſtellt wird, der, weit entfernt, ein Von ſchreiten. Erwin Linder gah den landſtreiter fanden Frl. Lulu Heiler und Wilhelm Enters als Soliſten tiges Bild. f a Juan zu ſein, allen Mädchen des Städtchens den den S ee 8 N n i Arbe. teidigur unter Leitung von Arno Landmann die Kantate Kopf verdreht, im gegneriſchen Verein eine hitzige und feſten Daſeinsboden e aug 10 elnen g „Alles was ihr tut“ von Buxtehude zur Aufführung Neidwelle erzeugt und, ohne es eigentlich zu wollen, len ee 5 155 1 970 1 un nenmac gebracht wurde. Seiner Feſtpredigt legte Stadt⸗ Der Führer ſpricht die Urſache einer gewaltigen Keilerei zwiſchen den h nen Seer un Verteid pfarrer Dr. Weber das Bibelwort„Wenn du einen 0 feindlichen Sportbrüdern wird—dieſe von vielfälti⸗( an der man ſich e Ihm zur Set 0 5 Mann ſiehſt. behendt in ſeinem Beruf, der darf ſich Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich am Samstag gen gut geſehenen Details lustig unterbaute, von Vera Spohr in der Rolle eines neben Mie 1 vor Könige ſtellen“ zu Grunde und führte aus, wie nachmittag die Kunde von dem Austritt famoſen Bonmots auf Sport, Liebe und Ehe durch⸗ chens aus dem Volke, das ſich mit angeborener ge. war 5 die Geſchichte des Glaubens in der Handwerkerſtube Deutſchlands aus dem Völkerbund und tränkte Begebenheit iſt im Grunde zu wenig drama⸗ ſcheitheit den Liebſten 275 1110 die Nebenbuhle, beiden zu Nazareth angefangen hat und wie unzählige Hand⸗ der Auflöſung des Reichstags. Fiebernd griff man tiſch, als daß ſie eine Ausmalung in einer Breite rinnen mit Glanz, aus dem Feld ſchlägt Diet“ nicht ur werkerhäuſer die Geburtsſtätten bekannter Männer[nach den Extrablättern der NM und erwar⸗ von ſieben Bühnenbildern vertrüge. Die Subſtanz Neben nne N See Ziege nur Sad des Glaubens geweſen ſind. Der königliche Wert tete mit Ungeduld die Abendausgabe, die daun wei⸗ wird vorzeitig verbraucht, und etwa vom fünften und Eliſabeth Stieler unter Aufbietung eie unter ſt des Handwerkers beſteht nicht allein in ſeiner ge⸗ tere Einzelheiten brachte. Als dann um 7 Uhr die Bild ab verläuft die Sache ohne Entwicklung ſpiele⸗ bisweilen erſchütternden Charakterkomik 15 grel⸗ ſich daft ſchäftlichen Tüchtigkeit, ſondern er beſteht auch in der[deutſchen Rundfunkſender nach Berlin umſchalteten, riſch ins Leere. barerer Plaſtik hingeſtellt. L 5 dem Gewimmel dee 105 5 zechten Erſaſſung ſeines Berufes. Er hat zu ſorgen, um die Rede des Führers zu verbreiten, ſaß man Dias iſt ſchade, denn Buch zeigt ſich als ausgezeich⸗ Uebrigen: der ſportbeſeſſene Trainer Hans Sin daß ſein Beruf ein Gottesdienſt iſt. Wir verdanken überall erwartungsvoll an den Rundfunkgeräten, neter Schilderer von Volkstypen und als ein ſcharf häuſers, der glänzend beobachtete Gendarm dal e Martin Luther, der in richtiger Erkenntnis der denn durch die politiſche Schulung der letzten Monate blickender Milteubeobachter. Er weiß um die kleinen Vo gets, die ausgezeichnete Landſtreichertype Joe Dinge das Wort vom Beruf eingeführt hat, nachdem hatte wohl jeder deutſche Volksgenoſſe die Trag⸗ Schwächen und Eitelkeiten bei Männlein und Weib⸗ Offſenba ch s die von Ernſt Langheinz bn immer vom Geſchäft und Handwerk geſprochen weite des Entſchluſſes begriffen, der aller Welt lein des niederen Volkes, er ſchaut ihnen gutmütig pourbs geſtaltete Studie eines 41 1 5 Wirkungen wurde. Der Handwerker muß berufen ſein und ſo iſt zeigte, daß wir Deutſche uns nicht länger knechten ſpottend, aber doch mit verſtehender Menſchlichkeit des Alkohols geſetzten biederen Tiſchlermeiſters und Phb ohne weiteres ſein Beruf ein Gottesdienſt. Wer laſſen wollen. In den Lokalen verſtummten die Ge⸗ ins Herz und ſtreichelt ihre Seelen, weil er ſie liebt, aus der Reihe der erheiternd echt wirkenden d 3000 dieſe Berufsauffaſſung hat, wird ſagen: wir müſſen ſpräche, als ſich der Anſager aus Berlin meldete, wie ſie nun einmal ſind. Er hat das richtige Gefühl baller, Bum Krüger als 255 tführer des beſriedie Stände haben. Wieder war es Martin Luther, der denn man wollte kein Wort von dem miſſen, was der für das Weſen des Volksſtückes, er iſt ein Fabu⸗ Germania 08. e 5 185 uns gelehrt hat, daß wir den Beruf als Liebesdienſt Führer Adolf Hitler der Welt zu ſagen hatte. Hier lierer mit der Phantaſie des Schelmen und als ſol⸗ Ante de verſtehen müſſen. Bei den Zünften iſt einſt eine und da wurden auch Lautſprecher unter die Fenſter cher eine liebenswerte Erſcheinung. Aber er iſt mehr Im Kreiſe der Mitwirkenden wurde am 200 faſſung hohe chriſtliche Seelenkultur erreicht worden. Wir geſtellt, ſo daß auch den Vorübergehenden die be⸗ Epiker als Dramatiker, und das eben wurde an den der anweſende Dichter herzlich und lebhaft gefeie ch ein wollen Gott loben und preiſen, daß wir am Anfang l deutungsvolle Rede vermittelt werden konnte. Trotz!„Kickers“ deutlich. COE Ausgabe mäßig. Aktion und 902 5 u entpi Sefa s portwolle ſeichmodlis Perlwolle D..: Wollte in höbsch. 1 55 meliert för desond. gute 8 8 0 0 der Hsrrenpulle- n 55 Soglſtst, 8 60 e. ſelders ver, 50 Sr. ferien Gel. 500 0 Sturm von Lan aute ge 5 a ani Unsere Hausmarken: Strickwolle ek un 5³¹⁰⁰ 5 ee e ee h d. Se de nice Wolle für qe 5 ge ete. ocden sen ud OcENN. SOS tige dis 2 1 Riehmoclis rot kräftige Quglitst wolle, nicht 100 Gr. einleof, alcht 1 filzend 100 Or. Richmodis Schwe B. wolle die beſiebtesſe Strick- 95 Richmocliis Dieimeint besonders weiche Qugliſät, sehr aus- giebiges Materi 1 Lecce J. 10 Morgen- Ausgabe len Heid 0 Gau XIV Baden abe z 5 2 SV Waldhof— 1. Je Pforzheim 40 * Phönix Karlsruhe— fn Mannheim 12 Gegen Germania Brötzingen— Fe Freiburg:1 eit Sts Freiburg— VfB Mühlburg:1 Hille Die Mannheimer Vereine ſcheinen jetzt endlich ihre u richtige Form gefunden zu haben. SV Waldhof ſchlug um Samstag den Fc Pforzheim klar:0 und hat dadurch zur Spitze aufgeſchloſſen. ſträugt BfR gewann gegen Phönix Karlsruhe knapp ien 21 und iſt mit Waldhof punktgleich auf dem 2. Platz. ihr un ermania Brötzingen brachte das Kunſtſtück rech fertig, den Tabellenführer FC Frei burg hoch geſchla⸗ mötag gen(.1) nach Hauſe zu ſchicken. Freiburg hat jetzt nach⸗ Dien einonder zwei Niederlagen erlitten und iſt mit Waldhof und Bft der Dritte auf dem zweiten Platz. fine Der SC Freiburg kam am Sonntag zu ſeinem rſttzung erſten Sieg; VfB Mühlburg erlitt durch ihn die erſte die u Niederlage(:). ugt ki Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 8 4 3 0 1 4˙2 622 Spo Waldhof. 5 3 0 2 117 6˙⁴ ie, Pf Mannheim 5 2 2. 6˙6 6˙4 e ce Freiburg 5 3 0 2 10113 6˙4 1 VfB Mühlburg. 4 2 1 1 4˙4 5˙8 it, Brötzingen 5 2 0 3 18˙1ʃ1 4˙6 Phönix Karlsruhe. 5 2 0 3 10.10.6 Ve Neckarau 5 1 2 2 5˙6 476 1c Pforzheim 6 2 0 4 10˙12 4˙8 Epel Freiburg 4 1 1 2:10 8¹5 Die Lage in der Tobelle iſt jetzt ſo, daß KFV und Mühlburg mit 2 bzw. 3 Verluſtpunkten am günſtigſten ies liegen. Den zweiten Plotz belegen Waldhof, Vfß und 111 IE Freiburg mit je 4 Verluſtpunkten. Brötzingen, . Phönix und Neckarau folgen mit je 6 Verluſtpunkten au Eine überzeugende SV. Waldhof— 1. JC. Pforzheim:0(:0) Mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt die große Fuß⸗ ballgemeinde zwiſchen Bodenſee, Rhein und Neckar die Ent⸗ wicklung der Gauligakämpfe und es will viel heißen, daß in den frühen Nachmittagsſtunden des Samstag ſich 34000 Zuschauer zur obigen Begegnung einfanden, die denn auch nach ſchwankenden, zweifelnden Wochen einen Sieg vor⸗ geſetzt bekamen, der der tung und dem Ergebnis nach, an ſtlarheit nichts zu wünſchen übrig läßt. Wenn man auch ruhig ſagen kann, daß ein 412 oder 518 dem Ablauf eher entſprochen hätte, ſo ſchwächt das die überzeugende Geſamt⸗ leiſtung der Waldhöfer nicht ab. Das intereſſante, und trotz ſeines früh errungen, kla⸗ ren Spielſtandes ſtets feſſelnde Spiel hätte aber zu einem ausgefeilten ganz großen Kampf werden können, wenn beide Gegner mit kompletter Auſſtellung hätten antreten können. So fehlten bei Waldhof der infolge Muskelviſſes auf lange Sicht immer noch ſpielunfähige Brezing ſo⸗ wie der verletzte Model. Bei Pforzheim der Internatio⸗ nale Huber als Verbinder und der ausgezeichnete Wal⸗ tex als Mittelſtſirmer. Das Ausſetzen dieſer beiden gleichfalls an Verletzungen leidenden Spieler ſeit Beginn der Gaurunden läßt verſtehen, daß der 1. FJC. ſeine eigent⸗ liche Form noch nicht hat. Er ſtützte ſich im Angriff haupt⸗ ſächlich auf die zur Genüge bekannten Flügel Fiſcher und Merz, deren Wirkſamkeit aber durch den Ausfall des ge⸗ ſchwächten Innenſturms ſichtbar gehemmt war. Die große Linie der Pforzheime r, die körperlich wie in Kondition eine ſehr ſtarke Mannſchaft heſitzen, war aber trotzdem zu erkennen und namentlich die zweite Spiel⸗ Call ſitzen ilier bug hüfte zeigte Phaſen, in der die Waldhöfer alles hergeben mußten(Rihm, Haber), um die Gefahr eines Abbaues des delle klaren Spielſtandes zu bannen. Die Hauptſchwächen be⸗ iche) tanden in der zu geringen taktiſchen Ueberſicht des Ver⸗ ite teidigungstrios und im Innenſturm. Das erſtere zeigte netz einen ganz groben Fehler beim dritten Tor, als Non⸗ 0 uenmacher weit— und ſehr gewagt— herauslief und die ur, Verteidigung es verſäumte, das verlaſſene Tor zu beſetzen, ai e daß Schäfer mit einem Weitſchuß auf den leeren Kaſten 8e den 210⸗Stand zum geſicherten Sieg umwandeln konnte. Mä Das Innentrio, mit Ausnahme des Halblinken Schuckert, ge war ziemlich harmlos, da es die Züge und Hereingaben der ue beiden Flügel nicht richtig aufzunehmen, vor allem aber Di nicht umzuſetzen verſtand. Außer Fiſcher und Merz war lei nur Schuckert im Schuß gefährlich, der Rihm wiederholt ene unter ſtarke Belaſtung ſetzte. Müller in der Mitte vergaß el ſich dafür in einem ſpannungsgeladenen Moment, bei dem 15 nur der Zufall Rihm vor einer ſchweren Verletzung be⸗ 15 wahrte. Der gefährlichere Geſamtflügel der Pforzheimer 1 Ein verdient eſß 11 in verdienter ngels 2 e Phönix Karlsruhe VfR. Mannheim 12(:1) Fa 000 Zuschauer ſahen ein im großen und ganzen wenig belriedigendes Spiel, denn man hatte gerade von dieſen den kechniſch ausgezeichneten Mannſchaften etwas Be⸗ 5 ſonderes erwartet. Die Enttäuſchung brachte in allererſter fzzie der Phönix, der in einer einfach unmöglichen Ver⸗ ſeſing fpielte. eine Reihe der Mannſchaft darf für ein Los in Anſpruch nehmen; man kann lediglich den 1 9 Maier ausnehmen, der ſich wunderbar ſeiner Afgabe entledigte. Alle übrigen Reihen waren mehr als Man ſah in keiner Weiße zuſammenhängende 1 Es wurde ungenau und zeitweiſe hoch geſpielt ud vor allem ohne jede Ueberlegung. Im Gegenſatz hier⸗ sere ee ſich die Mannheimer Elf als die entſchieden ere Einheit, die allet ſchon in ihrer Läuferreihe ein 1 bedeutendes Plus beſaß. Aber auch die Verteidigung, 110 r der lange pauſierende Fleiſchmann anſtelle Hoß⸗ 1 eüngſprpugen war, ſchlug ſich gans prächtig und im 10 em fiel lediglich die linke Seite etwas ab, wogegen 1 Lanenbein zn der Mitte bis zum Rechtsaußen Simon engefährliche Könner am Werk waren. Was bei den l weirern imponierte, war ihr genaues ſteiles Durch⸗ 5 unter ſteter Einſetzung der Flügel, was immer wie⸗ Schichdroßll che Situationen vor dem Phönkrtor ſchuf.— N Schmidt⸗Oſfenburg konnte wenig über⸗ deere Mannheimer fanden ſich von Beginn an bedeutend 15 zuſammen und bedrohten das Phönixtor immer wie⸗ zech forſche Angriffe. In der 35. Minute fiel denn 0 ührungstreſſer für die Gaſte. Der rechte Flügel zur 5 hatte ſich hübſch durchgearbeiſet, Simon flankte anhalt wo der hereingelaufene Linksaußen Pfiſterer ehr 1 5 einſande Bis zur Pauſe hielt die dauernde und Ponte g. die 1 an 8 hatte ver eden recht viel ei ge⸗ kühn cen Angriffen der Raſenſpieler⸗ N Rach der Pauſe ware 1 n die Mannheimer immer noch die 180 Manuſchaft. Aber auch Phönix kam allmählich auf und konnte zeitweilig ſogar ziemlich ſtark oͤen nächſten Plätzen. P bellenplatz hat 8 und der SC 5 Verluſtpunkte. Am 22. Oktober ſpielen: VfL Neckarau— VfB Mühlburg Germania Brötzingen— Sc Freiburg Karlsruher FV— Ic Freiburg Gau XV Württemberg Union Böckingen— Fc Birkenfeld 41 FW 94 Ulm— Spfr Stuttgart 911 SV Feuerbach— 1. SSV Ulm 42 Se Stuttgart— Stuttgarter Kickers:3 5 Der Tabellenführer Union Böckingen beſiegte Birkenfeld:1 und behauptete dadurch mit nur 1 Verluſt⸗ punkt die Tabellenführung. Birkenfeld blieb auf dem drittletzten Tabellenplatz. Ulm 94 verlor gegen Spfir Stuttgart 021 und ſtel nom zweiten auf den fünften Platz zurück. Die Sport⸗ freunde konnten ſich zuſammen mit Feuerbach an die zweite Stelle ſetzen. Feuerbach ſchlug SS V ulm:2 und rückte zweite Stelle. Ulm behielt den ſiebten Tabellenplatz. Die Stuttgarter Kickers beſiegten SC Stutt⸗ art 31 und rückten auf den vierten Platz vor. Sc — Stuttgart hat nach wie vor den 9. Platz. Gau XIII Südweft 1. FC Kaiſerslautern— Eintracht Frankfurt:2 A/O Worms Ic Pirmaſens 32 S Frankfurt— SW 05 Mainz 421 Spfr Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 211 SW Wiesbaden— Phönix Ludwigshafen:5 Leiſtung Waloͤhofs war der linke, Merz⸗Schuckert, was aber mit darauf zurück⸗ zuführen ſein mag, daß die rechte Deckungsſeite Waldhofs, Leiſt⸗Molenda, noch nicht ſo aufeinander eingeſpielt und ſo reif iſt, als die andere Seite Haber⸗Kiefer. Auch die Läu⸗ ferreihe— mit Ausnahme des linken Läufers Häuslein— erreichte die Leiſtung der Waldhofläuferreihe nicht, was in gewiſſem Maße mit den Ausſchlag gab. Die Wald höfer, die vor allem einen ten Kampfwillen an den Tag legten, auch ko forzheim auf dem vorletzten Ta⸗ Freiburg am Tabellenende an gausgezeichne⸗ guenter als bisher his zum Schluß durchkämpften, dürften in der letzten Aufſtellung das ir Zeit Beſte herausgebracht haben. Das Verteidgungstrio hatte in dem glänzend und berechnungsſicher arbeitenden, wie aufopfernden Rihm, ſo⸗ wie in dem taktiſch gewondten, umſichtigen und ſchlag⸗ ſicheren Haber die Stützen, die auf das Geſamtſpiel her⸗ vorragend einwirkten. Lediglich die Zuſammenarbeit von Leiſt— Molenda bot Lücken, die vor allem Merz, der Linksaußen Pforzheims, und dann auch deſſen Nebenmann Schuckert zu ganz gefährlichen Situativnen zu nützen ver⸗ ſtand. Man muß aber zugeben, daß dieſe beiden Dek⸗ kungsleute(Molenda zum erſtenmal auf der rechten Seite) Zeit brauchen, ſich aufeinander uſtimmen; dazu kam, daß auch Weidinger nicht ganz er ſonſtiger Leiſtung ſtand, was ſich auch nach rückwärts auswirkte. Siffling und vor allem Kiefer arbeiteten ſehr gut. Der Aufbau hot mit Siffling als Mittelläufer mehr Plan, wenn auch der Druck eines Brezing nicht ſo leicht zu er⸗ ſetzen iſt. Im Sturm war Weidinger etwas ſchwcher, wo⸗ gegen Walz durch vollen Einſotz befriedigte und wieder Zug entwickelte, nur ſind ſeine Hereingaben oft zu ſcharf und ſchwer zu verarbeiten. S Elfmeter war ein Meiſterſchuß. Ueberroſchend konnte Schäfer die drei übri⸗ gen Tore an ſich bringen, jedes zeugt von beſonnenem Er⸗ ſaſſen und jedes fiel auf eigen: Art, doch im Feldſpiel fehlt noch das ſchnellere Eingehen auf die Nebenſpieler, die techniſche Raffineſſe und Wendigkeit überroſchender Züge. Aber das läßt ſich lernen. Ausſchlaggebend bleiht für einen Stürmer ſchließlich doch ſein paftkiver Erfolg. Engelhart war wieder der geiſtig arbeitende und techniſche Routinier, dem Heermann ein wirkſames Gegengewicht abgibt. Alles in allem: Waldhof iſt voll im Kommen und wenn die Mannſchaft die hier wie in Frei⸗ burg dokumentierte, geiſtige Einſtellung beibehält, wird die Wanderung nach oben in der Tabelle ſich fortſetzen. Nach zehn Minuten bereits fällt auf Kopfball Heer⸗ manns, den Schäfer geſchickt aus der Luft verlängert, der Führungstreffer, dem wenige Minuten ſpäter durch den⸗ ſelben Spieler mit beherrſchtem Schuß auf Alleingang der zweite folgt. Kurz vor der Pauſe nützt Schäfer mit Weit⸗ chuß das weite Herausgehen des Hüters zum 320. Nach Seitenwechſel und ſcharfem Einſetzen von Pforz⸗ heim ſtellt Walz mit ſicherem Elfmeter, der etwos hart ent⸗ ſchieden war, das Schlußergebnis her. Fink Seckbach gätte ſehr gut geleitet, wenn er mit dem Abſeits nicht auf dem Kriegsfuß geſtanden wäre. A. M. Sieg von VfR drängen, aber die Karlsruher ſpielten auch in dieſer Phaſe des Kampfes ſo zerriſſen, daß nie eine wirklich geſchloſſene Aktion aufkommen konnte. Sieben Minuten vor Spiel⸗ ende war es wiederum der rechte Mannheimer Flügel, der den Ball nach vorne brachte. Der Rechtsaußen Simon brachte den Ball in unaufhaltfamem Lauf nach vorne, kurvte dann ſchön nach der Mitte und ließ einen blitzſauberen Schuß vom Stapel, gegen den der gute Maier im Phönix⸗ tor einfach machtlos war. Vom Anſtoß weg kam Phönkx nach vorn, ein unverhoffter Fernſchuß Föhrys glitt Bartak über die Hände ins Netz. Es blieb aber bei dem Mann⸗ heimer Sieg. Brötzingen groß in Jorm Germania Brötzingen— Freiburger J:1(:1) Die Brötzinger brachten das unglaubliche Kunſtſtück fertig, den Tabellenreiter mit einer glatten:1(221) Niederlage nach Hauſe zu ſchicken. Ausſchlaggebend für den hohen Sieg der Germonen war vor ollem der aroße Siegeswille der Mannſchaft. Die Gäſte gingen ſchon in der 10. Minute durch ihren Halbrechten Eberhardt in Füh⸗ rung. Die Freude dauerte aber nicht lange, da ſchon in der nächſten Minute der Brötzinger Rechtsaußen Staib ausglich. Kurz vor der Pauſe, in der 42. Minute ergriffen die Platzherren die Führung. Göring nutzte eine ſchlechte Abwehr des Gäſtetormannes Müller aus und köpfte pla⸗ ciert zum zweiten Treffer ein. Nach dem Wechſel ſpielten die Freiburger eine Zeitlang ſtberlegen, ohne aber zu Torerfolgen zu kommen. Zwei⸗ mal haben die Brötzinger großes Glück, als die Fret⸗ burger zwei Lattenſchüſſe anbringen, ſtatt das Tor zu kref⸗ ſen. In der 68. Minute war der dritte Brötzinger Treiſer fällig. Der Rechtsaußen Staib umſpielte geſchickt den an⸗ greifenden Kaſſel, gab zu Rapp, der mit dem Kopf ein⸗ lenkte. In der 76. Minute iſt es wiederum der ſehr aktive Staib, der auf 41 erhöht. Dem gleichen Spieler glückte in der 82. Minute ein weiterer Treffer. Eine Minute vor 7 ſchluß beendete Dettling mit dem ſechſten Treffer den orreigen der Platzherren. Bei Brötzingen war di Burkhordt ſtellte den linken In der Läuferreihe überras Sturm wurde von Rapp ders hervorſtach der Rechtsauß Auch bei Freiburg ſchlug ſich, trotz der hohen Niederl ehr tapfer, Eberhardt, Peters und zu erwe Mühlburgs erſte Niederlage SC. Freiburg— VfB. Mühlburg:1(:0) Trotz des Meſſeſonntags hatten ſich an 2500 Zuſchauer eingefunden, welche die erſtmals in kompletter Aufſtellung ſahen. Die Freiburger überraſchten denn auch ihre Anhänger mit einem verdienten Sieg gegen die bis⸗ her ungeſchlagene Mannſchaft des BfB Mühlburg. Das Spiel ſelbſt ſtand auf hoher Stufe und wurde vom Anfang bis zum Ende mit großer Schnelligkeit durchgeführt. Der SC hatte in ſeiner Läuferreihe und in der Verteidigung ein großes Plus, das ihm zu dem verdienten Sieg von 311 Toren verhalf. Bereits in der 2. Minute verwandelte Koß⸗ * intermannſchaft ſehr gut. lügel vollkommen kalt. und H. Klittich. Der chtig geführt. Beſon⸗ e Hintermannſchaft rend im Sturm znen ſind. Wenz SV Waloͤhof und Bfcn Mannheim ſiegen klar— Se Freiburg gewinnt das erſte Spiel— Mühlburg zum erſten Mal geſchlagen zum erſten Tor. In der 30. Mi Durchbruch einen pracht an, der zum zweiten Treffer führte. Schönme Tor war gegen dieſe Bombe machtlos. Durch außen Minges kam dann VfB gut durch, der ſe ging aber nur an den Pfoſten. In der 44. Minute fiel dann der dritte Treffer für dite Sportelub durch ein Eigen⸗ tor des linken Mühlburger Verteidigers Kunich. In der zweiten Halbzeit ſpielte zunächſt Mühl⸗ burg mit der tiefſtehenden Sonne überlegen. Die G erzielten auch in der 7. Minute ein Tor durch Bat verloren aber dann durch Platzverweis wege Spiels ihren linken Verteidiger Kunich. Ein k von Henger im SC S wird vom S unbegreiflicherweiſe mann einen Eckball brachte Gäßler nach Strafraum überſehen. Nach dieſer Epif der Sportelub vorübergehend wieder auf, bis dann Mühl burg in den letzten 20 Minuten ſtark drängte ur ſehr einſeitig zu ſeinen Gunſten geſtaltete. 2 Verteidigung des SC ließ die Gäſte nicht mehr zum Erfolg kommen. Schiedsrichter Zacher ⸗ Bingen leitete im großen und ganzen gut, benachteiligte aber die Mühlburger durch zwei ſchwere Fehlentſcheidungen. Friedrichsfeld allein in Führung Vezirksklaſſe Anterbaden Gruppe Weſt Friedrichsfeld— Sandhofen 411 Käfertal— Altrip:2 97 Mannheim— 08 Mannheim:2 Feudenheim— Phönix Mannheim 323 Viernheim— Wallſtadt:0 Der vierte Spielſonntag in der unterbadiſchen Bezirks⸗ klaſſe brachte in allen der gut beſuchten Verbandskämpfe äußerſt harte Treffen, die wiederum nicht ohne Ueber⸗ raſchungen endeten. So überraſcht vor allem der klare :1⸗Sleg der Friedrichsfelder über den alten Be⸗ zirksligiſten aus Sandhofen. Dieſer Punktgewinn brachte den Vorſtädtern die alleinige Tabellenführung vor dem ſeitherigen Führer der Tabelle Altrip. Heiß ging es bei SC Käfertal her. Der unter⸗ hadiſche Kre ſter i p nte gegen die in allen Mannſchaftsteilei chnet rtaler Elf trotz größten Anſtrengu zu Das:2⸗Ergebnis bedeutet für erfolg, indeſſen eſer Punktverluſt Altrip die führung koſtete. Amiceitio Viernheim hatte ſich nach Her letzten Niederlage gegen Friedrichsfeld ſcheinbar wiedergefunden und landete gegen den Neuling Wall tat und Dritt⸗ letzten der Tabelle einen überlegenen:0⸗Sieg. Wie ſeit Jahren brachte das alte Lokoltrefſen 0708 einen erbitterten Kampf um den jeweils knappen Sieg. Die Lindenhöfer holten ſich mit einem knappen:1⸗Sieg zwei wertvolle Punkte, die ſie zuſammen mit Viernheim auf den dritten Tabellenplatz aufrücken läßt. Das traditionelle Kirchweihſpiel, das PH n i L Mannheim alljährlich in Feu den heim um Hie Punkte abſolviert, endete nach heiderſeits ebenbürtigen Leiſtungen mit 3g. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Friedrichsfeld 4 4 0 0:0 AA 8 1 0 7·¹ Viernheim 4 3 J 1 6˙2 08 Mannheim 4 2 2 0 6˙2 Sandhofen 4 2 0 2•4 Phönix Mannheim 4 1 2 1.4 Feudenheimm 4 1 1 2 35 eee, 0 1 3 17 ea 0 1 8 17 07 Mannheim 4 0 0 4 08 Am 22. Oktober ſpielen: Phönix Mannheim— Wallſtadt Sandhofen— Viernheim 8 Mannheim— Friedrichsfeld Feudenheim— Käfertal Altrip— 07 Mannheim Germania Friedrichsfeld— SpVg Sandhofen:1(121 Hatte man auch den Friedrichsfelder Germanen ſchun in⸗ ſolge des Platzvorteils einen Sieg über Sandhofen zu⸗ Altrip gibt den Sp. Kl. Käfertal— Spy. Altrip:2 Da der Sp. Kl. Käfertal in dieſem Spiel gewiſſermaßen alles auf eine Karte ſetzen mußte, um durch einen Punkt⸗ gewin vom Tabellenende loszukommen, wurde dieſes Tref⸗ fen mit größtem Intereſſe erwartet. Wenn man auch in den letzten Wochen etwas außer Form geraten war, ſo war ein Erfolg dieſer Mannſchaft doch nicht gänzlich ausgeſchloſſen, da zu berückſichtigen war, daß bei Altrip der Standard⸗ verteidiger Max Weller geſperrt iſt. Es war ein ſchwerer Gang zum punktbegierigen Gegner und trotz aller erdenklichſter Mühe vermochte es Altrip nicht, dem ſich als ſchlagkräftig erweiſenden Gaſtgeber die Eiſen ganz zu zeigen; man mußte ſogar in den Schluß⸗ phaſen des Spiels, als ein Siegestor Käfertals förmlich in der Luft lag, noch heilfroh werden, mit einem blauen Auge davongekommen zu ſein. Spl. Kl. Käfertal hat anerkennenswert flott geſpielt und in gutem Format eine befriedigende Geſamtleiſtung ge⸗ boten. Der Sturm lag mit Temperament im Angriff, aber erſt nach dem Wechſel geſellte ſich zu einer beſſeren Eben⸗ mäßigkeit der Kombination eine erhöhte Schußfähigreit. Mit ganzem Einſatz kämpfte die Hintermannſchaft. In der Läuferreihe überragte Welker durch ein ſehr gutes Zuſplel und in der Verteidigung war Rihm eine Idee beſſer als ſein Partner, Der unſtreitbar beſte Mann war jedoch Heck⸗ man im Tor, der in vielen gefährlichen Augenblicken ret⸗ tend eingriff. Sp. V. Altrip präſentierte ſich keineswegs in beſter Tagesform. Der noch ſehr anpaſſungsfähige Sturm bam nicht zur gewohnten reibungsloſen Gangart, da die Gegenwehr eine ganz gewaltige war. Schwach war und blieb während des ganzen Spiels der Rechtsaußen Gropp. Die Läuferreihe, in der Spindler hervorſtach, operie te durchweg mit guter Ballbehgndlung und ausgeprägtem Stellungsſpiel. Die Verteidigung kämpfte wohl auf⸗ opfernd und lebendig, aber niemals überzeugend. Saubere Arbeit leiſtete der ſympathiſche Weber im Tor, der über einen außergewöhnlich weiten Abſchlag verfügt. Die Leiſtung des Schiedsrichters, Naßner Schwetzin⸗ gen, befriedigte, wenn er auch in der zweiten Spielhälfte einige Mal unſchlüſſig und wankend war. geſprochen, ſo überraſcht doch die Höhe der Niederlage. Der Sieg reſultiert aber nicht etwa aus einer klaren Ueber⸗ legenheit der Platzherren, ſondern aus einem vollkommenen unverſtändlichen Verſagen der Sandhofer Verteidigung, das es dem aufmerkſamen Friedrichsfelder Angriff nicht allzu⸗ ſchwer machte, zu den Toren zu kommen. Betrachtet man das Spielgeſchehen während den zweimal 45 Minuten, ſo muß feſtgehalten werden, daß ſich die Mann⸗ ſchaften bis zur Pauſe gleichwertig waren. Sandhofen ſpi techniſch reifer, Friedrichsfeld im Angriff wuchtig dem Wechſel bot ſich das gleiche Bild, nur kam kraſſe Ausfall von Leonhardt, der allein ſchon die Niederlage beſiegelte. Sandhofen lag mehr im Angr konnte aber die ſtarke Deckung durch ungenaues Spiel nie bezwingen, während die raumgreifenden Flügelangriffe und Steilvorlagen des Gegners immer Gefährlichkeit atmeten. Hinzu kam noch der zeitweiſe Ausfall der e 5 ferreihe, der natürlich durch die Schwächen der Verteidigung ſeine Begründung bot. Das Spiel ſelbſt war arm an techniſch ſchönen Leiſtungen, es war ein Kampf um die heiß begehrten Punkte, hart, ſchnell und mit letztem Einſatz durchgeführt. Wenn auch die Gäſte techniſch etwas im Vorteil waren, ſo nützte dieſer Vorteil in Ermangelung des letzten Ein⸗ ſatzes nichts, ſo daß der Endſieg der Friedrichsfelder als vollkommen veröent, wenn auch zu hoch, bezeichnet werden muß. Unüberwindlich war das Friedrichsfelder Schlußtriv, das dem Gegner wenig Bewegungsfreiheit ließ. In der Läufer⸗ reihe war Ehret der Beſte, ſeine Steilvorlagen waren immer eine Gefahr für den Gegner, Im Sturm war Rockſitz zuſammen mit Graf 1 die treibende Kraft. Tadellos war auch Seßler auf Rechtsaußen, während Graf 2 etwas ent⸗ täuſcht hatte. Sandhofen hatte ſeine beſten Leute in Mattiſek, Ser⸗ vatius, Müller und Barth. Leonhardt und Schmiöt waren die größten Verſager, während Streib und Becker in ihren Leiſtungen ſchwankend waren. Schiedsrichter Deh m⸗Durlach leitete einwandfrei. Barth brachte Sandhofen oͤurch einen Strafſtoß in Führung, Fried⸗ richsfeld kam aber durch ein Eigentor von Leonhar zum Ausgleich. Nach der Pauſe zunächſt verteiltes S Sandhofen liegt häufiger, Friedrichsfeld dafür aber gefähr⸗ licher im Angriff. Ein kraſſer Deckungsfehler der Verteidi⸗ gung nützt Rockſitz geſchickt aus und bringt Friedrichsfeld :1 in Front. Bereits zwei Minuten ſpäter iſt das piel entſchieden, denn Graf 1 ſchraubt nach einem weiteren Deckungsfehler von Leonhardt auf:1. Ein weiterer Fehler der Verteidigung bringt durch Graf 2 einen vierten Tref fer, wobei Sandhofen noch Glück hat, daß zwei weftere Chancen auf Fehler der Sanoͤhofer Verteidigung knapp daneben gehen. Trotzdem ſich der Sandhofer Angriff immer wieder bis zum Strafraum durchkämpft, bleiben Erfo verſagt, denn Friedrichsfelds Schlußtrio gibt ſich Blöße. erſten Punkt ab zan den neuen Meiſter ſofort Vom Anſpiel weg verzeichnete das geſchloſſener ſpie⸗ lende Altrip eine leichte Feldüberlegenheit, vermochte es aber nicht, die ſich mit prächtigem Kampfgeiſt ſchlagende Hintermaanſchaft von Käfertal entſcheidend zu bez die immer wieder Gelegenheit fand ſich in weiten S gen Luft zu ſchaffen und den eigenen Sturm in Angri poſition zu bringen. Aber im Uebereifer ließ der Rechts⸗ außen Feßler eine ſeltene Chance aus, ſein Ball ſtrich hoch am leeren Tor vorbei. Weber im Gäſtetor mußte ſich wiederholt ſtrecken, um geführbiche Brocken meiſtern zu können. Hart am Pfoſten hielt er am Boden einen Bombenſchuß von Sator und einen gefährlicher Kopfball lenkte er, vom Gegner eingekeilt, fein über die Latte. Frei auf weiter Flur ſchoß Altrips Mittelſtürmer Feth haar⸗ ſcharf am Pfoſten vorbei und wenig ſpäter hielt Heck⸗ mann einen müchtigen Schuß von Spindler. Mit 9070 ging es in die Pauſe, unbeſtreitbar ein Erfolg für das gegen eine tiefſtehende Sonne kämpfende Käfertal. Gleich nach Wiederbeginn ſiel auf fehr tragiſche We ſe das 1. Tor für Altrip. Der Linksaußen Schneider war durchgelaufen und ſeinen ſcharſen Flankenball ſtolperte der Verteidiger Rihm ins eigene Tor. Dieſer ſchnelle Erfolg des Gegners nahm Käfertal einen großen Teil des Selbſt⸗ vertrauens. Einen kaum beabſichtigten Hände folgte ein ſehr, ſehr harter Elfmeter, den Spindler zu:0 verwertete, Mit dem Mute der Verzweiflung landete Käfertal un⸗ geſtüm vorgetragene Angriffe und nur mit einem Maſſen⸗ aufgebot von Beinen vermochte Altrip lange Zeit ſein Tor reinzuhalten. Eine Prachtflanke von Gölz erbrachte durch den Halblenken Sator den erſten Gegentreffer. Der er⸗ wartete Konzeſſionselfmeter folgte; Fuchs verwandelte zum Ausgleich; dem ein ſcharfer Endkampf um den Sie⸗ gestreffer folgte, der jedoch keiner Partei trotz aller An⸗ ſtrengungen gelang. S. H Hein Müllers Proteſt abgewief n Der deutſche Schwergewichtsmeſter Hein Müller hat mit ſeinem Proteſt gegen die Aberkennung des Titels keinen Erfolg gehaht. Müller iſt nach einem Atteſt des Kölner Vertrauensarztes des Verbandes Deutscher Fauft⸗ kämpfer vor dem 2. Dezember nicht kampffähig, ſo daß am 18. Oktober in Düſſeldorf Hower und Schön ralh bereits um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft kämpfen werden Müller ſteht ſelbſtverſtändlech das Herausforderungsrecht zu. 6. Seite/ Nummer 478 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Aus gabe Montag, 16. Oktober 1099 08 kann nur knapp gewinnen 97 Mannheim Es iſt lange her, daß ſich die beiden Mannſchaften den letzten Verbandskampf lieſerten. Schon früher waren die Begegnungen ſo ein wichtiges Lokalſpiel, und auch diesmal ſchien die Anteilnahme bei Spielern und Zuſchauern gleich leidenſchaftlich. Für beide Mannſchaften ſtand eben ziem⸗ lich viel auf dem Spiel. 07, noch ohne Punktgewinn, war ja im Falle einer Niederlage fürs erſte hoffnungslos Ta⸗ bellenletzter; 08 dagegen konnte ſich eine Niederlage nicht leiſten, ohne den Anſchluß an die Spitze zu verlieren. Nun, die Gäſte haben, wenn auch nicht gerade überzeu⸗ gend, ſo doch nicht unverdient, gewonnen. Der Kampf war, von wenigen Spielphaſen abgeſehen, arm an ſpannenden Momenten, ſtand techniſch auf keiner beſonderen Höhe, wurde aber im ganzen fair und einwandfrei durchgeführt. Bei der Platzmannſchaft machte ſich der ſchon oft er⸗ wähnte Mangel bemerkbar: unproduktives Stürmerſpiel. Es wurde ſchön kombiniert, getäuſcht, gedribbelt, aber faſt nie geſchoſſen. Hier wäre durch intenſives Spezialtratning — 08 Mannheim 112 beſtimmt etwas zu erreichen. Tapfer ſchlugen ſich die Deckungs⸗ und Abwehrformationen einſchließlich des Tor⸗ wächters. Stemper, der leider zu Beginn des Spieles dem Gegner durch unnötiges Handſpiel zu einem billigen Erfolg verhalf, war im übrigen hier der Beſte. Auch 8 hatte ſeine Stärke in den hinteren Reihen. Broſe und Hermann waren ein ſich vorzüglich ergänzeudes Punkteteilung Feudenheim— Phönix Mannheim 323(:1) Der große Feſtzug, der ſich in den erſten Nachmittags- ſtunden durch die Stadt bewegte, hatte ſich nicht nur nach⸗ teilig auf das Feudenheimer Kerwegeſchäft ausgewirkt, ſondeva im beſonderen hatte er auch dem traditionellen Verbandsſpieſ Feudenheim—Phönix Mannheim einen ſtar⸗ ken Ausfall bereitet. Es waren zu dem einſt Jon Tau⸗ ſenden beſuchten Treffen heute nur knapp 600 Beſucher er⸗ ſchienen, denen beide Mannſchaften einen flotten Kampf lieferten, der, um es vorweg zu nehmen, leider nur zu ſtark unter zu großer Nervoſität beider Mannſchaften litt. Daß unter dieſem Umſtand das Spiel zeitweiſe auch hart wurde, verſteht ſich von ſelbſt. Immerhin befleißigte mon ſich einer anſtändigen Spielweiſe. Wenn man berückſichtigt, daß Feudeuheim ohne Sohns, Düſter, Stürmer Pfloch und den Rechtsaußen Fuchs dieſes Spiel beſtreiten mußte, ſo muß man ſagen, daß die Elf über ihr eigentliches Können hinauswuchs. Dies hauptſächlich in der erſten Runde, wo man Phönix mit⸗ unter ganz gewaltig einheizte und entſprechend dem Spiel⸗ verlauf einen kleinen Vorſprung hätte herausarbeiten müſſen. Krämer im Tor ſchlug ſich wacker und war hierbet jederzeit gut aſſiſtiert von dem ſchneidig ſpielenden Fäßler und dem alten Kämpen Ueberrhein. Die Läuferreihe er⸗ ledgte ein großes Arbeitspenſum in Punkto Abwehr mad unterſtützte den Angriff beſſer, als dies die früher beſtan⸗ dene Formation zuwege brachte. Im Sturm war natürlich Maier der Hauptfaktor, um den ſich mehr oder weniger alles drehte. Gute Belarbeit leiſteten der flönke und ge⸗ nau zuſpielende Gag und auch Lipponer, dem man aller⸗ dings das längere Pauſieren anmerkte, gab einige Proben früheren Könnens. Schwächen waren die Verbinder, von denenpolli zeitig dem Tempo zum Opfer fiel. Ein Aus⸗ tauſch mit Stürmer, der diesmal inſolge Verletzung nicht mit von der Partie ſein konnte, dürfte empfehlenswert ſein. Phönix der erſt mit der Dauer des Spieles in Fahrt kam, erreichte nicht die beſte Leiſtung, darüber können guch die ſchneidig geführten Aktionen der zweiten Halbzeit nicht hinwegtäuſchen. Die Abwehr zeigte neben ſicheren Mo⸗ Schieoͤsrichter Lauer Plankſtadt leitete, von einigen Ausnahmen abgeſehen, einwanofrei 5 Das Spiel beginnt beiderſeits ziemlich vusgeglichen. Vor beiden Toren entſtehen brenzliche Situationen, die Verteidigerpaar, die Läufer, beſonders die beiden Außen⸗ läufer, gleich gut im Auſbau und Abwehr. Schmerzens⸗ kind blieb auch hier der Angriff. Die Stürmer waren zwar ſchneller als beim Gegner, ſchoſſen gelegentlich, allerdiugs meiſt ungenau, ließen aber dafür merklich den Zuſammen⸗ hang vermiſſen. Es fehlte ein Sturmführer mit Ueberſicht und Ideen. Das Spiel begann für 07 recht unglücklich. Einen von Stemper verſchuldeten Handelfmeter verwandelte Engſter unhaltbar. Das Feloſpiel blieb in der erſten Halbzeit ver⸗ teilt. Beiderſeitiges hohes Zuſpiel ließen keinen Fluß auf⸗ kommen. Ein ſchönes Durchſpiel konnte Hügel mit erfolg⸗ reichem Schuß abſchließen und dadurch knapp vor der Pauſe den Gleichſtand herſtellen. Nach Seitenwechſel ſchienen die Platzherren aggreſſiver. Die Deckung der Gäſte hatte Mühe, das Tor rein zu halten. Bald jedoch konnte ſich 8 von der Um⸗ klammerung befreien. Syſtemvoller wurden die Aktionen der Stürmer. Die Verteidigung der Neuoſtheimer, dauernd in Bedrängnis, konnte ſchließlich nicht hindern, daß der Gäſterechtsaußen mit ſchönem Kopfball die Führung erzielte und damit Sieg und Punkte ſicherte.— Herr Gött man n⸗ Karlsruhe leitete einwandfrei. 07: Hildenbrand; Chriſt, Breitenbacher; Geiger, Mül⸗ ler, Stemper; Kohl, Weigel, Hügel, Schuſter, Ruppert. 08: Eckel; Broſe, Hermann; Langenberger, Zöllner, Zipſe; Dorſt, Aſſer, Buchs, Engſter, Burkard. er. in Feudenheim vorerſt von den aufmerkſamen Deckungen geklärt werden. In der 10. Minute unterbindet Rohr einen Feuden Angriff durch regelwidriges Angehen, was einen Elfmeter zur Folge hat, den Maier, der ſchußgewaltige Feuden⸗ heimer, prompt zu 11:0 verwandelt. Feudenheim iſt weiter⸗ hin viel offenſiver als Phönix, dem hinſichtlich Aufbau rein gar nichts gelingen will, da alle Aktionen zu ver⸗ krampft ſind. Die Phönixabwehr hat ſich verſchiedentlich voll einzuſetzen und öfters brauchte man alles, um wenig⸗ ſtens vorläufig die Situationen zu meiſtern. In der 30. Minute naht auch für Feudenheim das Verhängnis, eben⸗ falls in Geſtalt eines Eltmeters. Ueberrhein hat einen Flankenball von Löſch mit der Hand gewehrt und prompt ſchaltet Kohl mit Elfer gleich.—:1.— Nach einigen weiteren Phönixaktionen gehört die reſtliche Spielzeit bis zur Pauſe den Feudenheimern, bei denen neben Maier vor allem Gaa und jetzt auch Lipponer ausgezeichnete Stürmerarbeit zeigen. Verheißungs voll für beide Kontrahenten wirkt der Be⸗ ginn der zweiten Halbzeit. In raſchen Zügen werden beide Tore belagert, aber noch können vorerſt die Deckungen immer wieder erfolgreich eingreifen. Die 15. Minute bringt Phönix zur 21⸗Führung. Ein hoher Ball findet Fäßler nicht am Platze und ſchon landet der Schuß von Heinz im Feudenheimer Tor. Sieben Minuten ſpäter lautet die Partie:1 für Phönix, als Kübler eine Vorlage von Kohl, der zur Mitte gegangen iſt, verwan⸗ delt. Jetzt ſtellt auch Feudenheim um, Ueberrhein taucht im Sturm auf, während Lipponer auf halblinks erſcheint. Sieben Minuten vor Schluß ſtellt Feudenheim auf 322 durch Maier, der einen Freiſtoß aus 30 Meter Entfer⸗ nung direkt verwandelt und kurz darauf fällt der Aus⸗ gleich mit einem Händeelfmeter durch Maier, womit das Schlußergebnis von 323 feſtſteht. menten auch eine Fülle ſehr ſchwacher Paraden. In der Läuferreihe dominierte das überlegene Spiel von Hoggen⸗ müller, der, erſtmalig auf dem Mittelpoſten ſpielend, gut einſchlug. Seine Partner waren ebenfalls eifrig beim Zeug. Der Sturm der Phönixler ſpielte in der erſten Hälfte ohne Dirigent, deun der junge Keibler konnte für das erſte Mal dieſe Aufgabe nicht reſtlos bewältigen. Kohl, Löſch und der umſichtige Oſer waren die treibenden Kräfte des Phönixſturmes, die allerdings in der erſten Halbzeit zu wenig Kontakt ſanden. Harte Kämpfe im badiſchen Handball Waloͤhof weiter in Front— Ketſch, Phönix— S Waldhof:10(213) 8 Mannheim— Polizei Karlsruhe 676(371) Bfgi— TV Hockenheim:5(515) Tade Ketſch— Tu Sp Nußloch 727(:3) TV Ettlingen— Tbd Durlach 976(:9) In Vordergrunde des dritten Spieltages ſtand zwei⸗ felsohne die Begegnung Wald ho— Mhöni n, auf welche man umſomehr geſpannt war, nach den Ergebniſſen, die Waldhof in ſeion beiden erſten Spielen gegen die Turnermannſchaften Ettlingen und Durlach mit 20:2 und :2 erzielen konnte. Auch der Phönixmannſchaft aus eigenem Lager güng es nicht beſſer. Sie mußte durch den Meiſter ebenfalls eine Niederlage einſtecken, der die zweite Hälfte völlig beherrſchte, während Phönix in den erſten 30 Minuten einen ebenbürtigen Gegner abgab.— Aber auch die übrigen Ergebniſſe bilden ſaſt durchweg Ueber⸗ raſchungen. Allgemein wird man das unentſchiedene Er⸗ gebnis des Tur nermeiſters Ketſch, der Nu* Loch zu Gaſte hatte, als unerwartet bezeichnen. Dem iſt jedoch nicht ſo. Einmal liefert Ketſch auswärts bedeutend beſſere Spiele, zum anderen aber ſtellt Nußloch eine Elf, die noch für manche Ueberraſchung ſorgen wird.— Die beiden anderen Spiele, in welchem ſich 0 und Polizei Karlsruhe, ſowie VfR. und TV. Hockenheim egenüber ſtanden, ſind auf jeden Fall als Erfolge der aſtmannſchaften zu erwarten, denn nach dem bisherigen Abſchneiden der Turnermannſchaften rechnete man mit weiteren Siegen von 08 und Vfg.— Auch der Sieg von Ettlimgen über Durlach kommt nicht von ungefähr, nach⸗ dem der Steger im Sturm wieder durch Becker bedeutend verſtärkt iſt. Moc Phönix— Sp Waldhof 210(:8) Zu obigem Vormittagsſpiel auf dem Platz bei der Uhlandſchule hatte ſich eine anſehnliche Zuſchauermenge eingefunden, die beſonders vor der Pauſe ein nettes, ntereſſantes Spielchen zu ſehen bekam. Der Deutſche Meiſter war wieder in beſter Formation erſchienen, dem ſich Phönix mit einigen neuen Geſichtern gegenüber ſtellte. Als Unparteiiſcher war Cauß⸗Plankſtadt zur Stelle. Die erſte Hälfte machte unſerem Meiſter ſehr zu ſchaffen; viele Bälle wurden verſchoſſen, dann wieder war man nicht raſch genug mit dem Schießen bei der Hand. Aber da arbeiteten auch die Halbſtürmer von Phönix noch ganz gewaltig. Wohl heißt es durch einen Spengler⸗Strafball ſchon bald:0, aber Schmitt gleicht nach ſchöner Kombina⸗ tion aus. Schon wenige Minuten ſpäter holt Schmidts die Führung an ſich, aber die Platzherren gleſchen aber⸗ mals, diesmal durch Repp aus. Schon glaubt man an ein unentſchiedenes Halbzeitergebnis, da beendet Engelter eine ſeine Kombination erfolgreich und Waldhof führt zum dritten Male, nun aber endgültig. Zu dieſer Niederhaltung des Deutſchen Meiſters hatte Phönix eine ungeheure Energieleiſtung vollbringen müſſen. Wenn dann nach der Pauſe eine harte aber nicht ungngebrachte 13⸗Meter⸗Entſcheidung, die Schmidts natür⸗ lich nicht ausließ, den Platzverein um ſeine Faſſung brachte, ſo war dies mehr die Reaktion auf die großartige Leiſtung vor dem Wechſel. In fünf Minuten entſcheidet Spengler, aus dem 224 macht er 27 und läßt auch bald 28 folgen, dem Schmidts noch in dieſem Taumel befangen, einen weiteren Treffer folgen läßt. So fielen in acht Minuten fünf Tore, die im Geſamtergebnis die Phönix⸗ leiſtung etwas zu ſtark drücken. Die Waldhöfer aber waren auf einmal da, ſpielten in dem Stil, der Mann⸗ heims Handboll in allen Deutſchen Gauen zur Geltung brachte und begeiſterte Freund und Feind. Fünf Minuten vor Schluß ſtellte Spengler mit einem 10. Tor das End⸗ ergebnis her. Ende 10:9 für Sp Waldhof. Mic 08— Polizei Sp Karlsruhe 616(:1) indenhof kann auf eigenem Platze gegen die Poliziſten 9 5 der Reſidenz nur unentſchieden ſpielen! Das iſt die Senſation der heutigen Gauſp'ele im Handball. Der gleiche Mic 08, der in Durlach ſo glänzend begann, hat beim zweiten Spiel verſagt, glatt verſagt, da elfen auch alle Ausreden nichts; wir ſind von den Lindenhöfern beſſere Leiſtungen gewohnt und hätten nicht erwartet, daß die Turner ſich gerade in dieſem Spiele den erſten Punkt von den Sportlern holen würden. 5 Nun w elleicht iſt dies gut ſo! Es iſt eine Warnung BfR und 08 ſpielen unentſchieden für Lindenhof und die anderen Mannheimer Klubs den Gegner nicht zu unterſchätzen und jedes Spiel ernſt zu nehmen. In dieſer Begegnung, der der Turner Mingel aus Oftersheim vorſtand, warſen die Reſidenzler das erſte Tor. Nun kamen aber die Platzherren auf, ſtellen im Nu das Reſultat auf:1 und alles iſt wieder eitel Son⸗ nenſchein. Der zweite Gegentreffer der Ordnungsleute kann noch nichts an dieſer Freude trüben, auch nicht der oͤritte, denn nun ſtellen Baader und Belte— in der erſten Hälfte woren Baader, Brugger und Scherer erfolgreich geweſen— die alte Differenz wieder her. Wenn aber Matt mit Hilfe der Verteidigung nicht ſo wacker Stand gehalten hätten, wäre die Portie nicht mehr ſo günſtig geſtanden. Da nun aber der 08⸗Sturm nicht mehr zuſammen harmoniert, zu⸗ viel Bälle verliert, wird der Druck auf die Hintermann⸗ ſchaft zu ſtark; die Folge davon war der Ausgleich, wobei der letzte Gegentreffer dem Mannheimer Stemper, früher Mic Phönix vorbehalten, der die Uniform der Karls⸗ ruher Pol'zei trägt. Wenn 08 auch etwas beſſer war, ſo durften ſie zu guterletzt noch froh ſein, wenigſtens einen Punkt gerettet zu haben. VfR— TW Hockenheim 525(:3) Die zweite Ueberraſchung war auf dem VfR⸗Platz fällig. Daß ſich knapp 200 Zuſchauer ein, ſefunden hatten, iſt verſtändlich bei der Konkurrenz der otorradrennen und des Zuges der Handwerker. Das Ueberraſchende iſt der Punktverluſt und wie er zu Stande kam. Die Raſenſpieler erſch'enen komplett mit Morgen als Mittelläufer. Kees führte den Sturm; das Schlußtrio hieß Reinhold, Zillhardt, Ziegler. Die, Hintermannſchaft ging noch an oder beſſer geſagt genügte. Sie war Her beſte Mannſchaftsteil. Die Läuferre'he litt unter dem Spiel von Morgen, der zu weit aufrückte; hier war Seiberlich der Beſte. Schwach, ſehr ſchwach war der Sturm. Es wurde schlecht gefangen, ſchlecht zugeſpielt und noch ſchlechter Platz gehalten. Ueber dem Ganzen herrſchte dann noch ein ſolch lauter Ton, daß das Spiel auch nicht ſchön war. Die Hockenheimer zeichnen ſich durch drei beſondere 'genſchaften aus: Schnelligkeit, Eifer und Härte. Wie oft kam es vor, daß noch im letzten Augenblick ein Turner dazwiſchen flitzte und der Blaue zuſehen konnte. So war immer wieder die Turnerelf im Vorteil, weil ſie ſchneller und auch eifriger war und dadurch auch mehr Bälle bekam. So konnten die Turner ein gerechtes Unentſchieden er⸗ zwingen, das dem BfR einen wertvollen Punkt koſtete, Durch Origans gehen die Turner 110 in Führung. Auf Zuſpiel von Kees gleicht Schimmelburg aus. Maurer holt erneut die Führung für die Turner. Den Ausgleich holt diesmal Schaarſchmiöt. Kees bringt erſtmals auf Zuſpiel von Morgen den Vs in Führung. Kees und Schimmel⸗ burg ſchaffen gemeinſam 274. Maurer holt ein Tor auf, aber Sornberger ſtellte die alte Differenz wieder her. Nach der Pauſe werden die Raſenſpieler etwas mehr zurückgedrängt. Die Turner holen auf und erreichen das Remis, das den Turnern einen prächt'gen Erfolg brachte. Als Unparteiiſcher fungierte Kappe s⸗TV Neckarhauſen. Tgde. Ketſch— T. u. Sp. V. Nußloch:7(823) Nach einem harten, aber vornehmen Kampf, unter der guten Leitung von Schuhmacher⸗Mannheim, konnte der badiſche Turnermeiſter, den man allgemein als Sieger er⸗ wartete, in den letzten Minuten gerade noch ein Unentſchie⸗ den erzwingen. Die Gäſteelf bewies durch ihre Leiſtungen in dieſem Spiel, daß ihre Einreihung in die badiſche Gau⸗ klaſſe zu Recht erfolgt iſt. Während in der erſten Hälfte jeweils Ketſch ein Tor verlegte und Nußloch auszugleichen wußte, war es nach der Pauſe umgekehrt. Zunächſt zogen die Gäſte auf 578 davon, obwohl der Ketſcher Torhüter Rohr geradezu fabelhafte Abwehrkunſt zeigte. Zwei weitere Erfolge hüben und drüben ſtellen die Partie:5 für Nuß⸗ loch. Ein 13 Meter⸗Ball läßt die Platzmannſchaft auf 726 verbeſſern und durch ein weiteres Tor das Ergebnis auf:7 ſtellen, welches Ergebnis dem Verlauf und den Leiſtungen gerecht wird. Kurz vor Spielende gab es dann noch bei einem Zuſammenprall vermeidbaren Platzverweis eines Ketſcher und Nußlocher Spielers. 8 blorrad-Rennen in Mannheim Butler und Weidemann Grasbahnmeiſter— Höchſtleiſtung mit 92,3 Stim C Die Motorradrennen dition. Auch bei h das Gute ſich Hurchſetzt, der Rennwieſe haben bereits hat das Sprichwort, daß nur ung, denn die bisher aufgezo⸗ genen Veranſtaltungen digten ſtets die zahlreich er⸗ ſchienenen Zuſchauer. Prächtige Kämpfe und hervorragende Leiſtungen waren ſtets die Hauptmerkmale der Motorrad⸗ rennen, kein Wunder, daß die Veranſtalter ſich bereits ein Stammpublikum geſchaffen haben, das die motorſport⸗ lichen Ereigniſſe auf der Rennwieſe in jedem Jahr mit größtem Intereſſe verſolgt. In ſportlicher Beziehung machte auch der geſtrige Tag hieren keine Ausnahme. Die beſten deutſchen Spezialiſten für Grasbahnrennen waren vertreten und die Kämpfe, die ſie ſich lieferten, waren hervorragend. Der Bahnrekord wurde wiederholt gebrochen, bis er mit 92,8 Stökm. bei Buttler⸗Oberhauſen blieb.“ Ein Fehler lediglich hatte die Veranſtaltung, der Be⸗ ſuch war leider rophal, denn infolge des gleechzeitig ſt denden 31 der Handwerker, hatten ſich nur ver⸗ hältnismäßig wen Zuſchauer eingefunden, eine in An⸗ betracht der glänzen Leiſtungen wirklich bedauerliche Tatſache. Später beſſerte ſich allerdings der Beſuch etwas, aber um ein Flaslo in ſinanzieller Beziehungen dürften die Veranſtalter wohl nicht herumkommen. Hoffentlich hält ſie dies nicht ab, im nächſten Jahr wieder Mann⸗ heim mit einer motorſportlichen Veranſtaltung gleicher Güte zu beglücken. Verlauf der Rennen: Bis 250 cem. 5 Fahrer ſtarteten im erſten Rennen, das den Ausweisſahrern vorbehalten war. Kern⸗Darmſtadt führte in der 1. Runde, dann ging Detzel in Front, ver⸗ größerte ſtändig ſeinen Vorſprung und ſiegte überlegen. Kern hatte in der letzten Runde Maſchinenſchaden und mußte den ſicheren 2. Platz an Stoll⸗Baden⸗Baden abgeben. Wurz Weinheim ſtürzte in der letzten Runde und ſchied dadurch, allerdings bereits in ausſichtsloſer Lage, aus. Eine hervorragende Leiſtung vollbrachte im Rennen der Lizenzfahrer Berkram⸗Berlin, der mit ſeiner nur 250 cem. einen Durchſchnitt von 83,4 Std.⸗Km. herausfuhr. In den erſten Runden lieferte ihm Weidemann ⸗ Hannover einen ſcharfen Kampf. Weidemann führte ſogar wiederholt. In den letzten Runden zog Bertram überlegen in Front, um donn die Führung nicht mehr abzugeben. Winkler⸗München der in der 3. Runde dicht hinter Bertram lag, mußte dann leider ausſcheiden. Bis 350 cem. Das ſchwächſte Feld des Tages. Das Rennen wurde daher auf 3 Runden verkürzt. Barthelmeß⸗ Frankfurt übernahm ſofort nach dem Start die Führung und gewann ohne bedrängt zu werden. Auch die Reihen⸗ folge der nächſten Fahrer ſtand von Anfang an ſeſt. Scharſer Kampf bei den Lizenzfahrern 13 Fahrer traten bei den Lizenzfahrern zum Start an. Füglein⸗Nürnberg führte die erſten Runden mit klarem Vorſprung und ſchien bereits als ſicherer Sieger, als Wiemer⸗Berlin in der Schlußrunde gewaltig aufholte und Füglein den ſchon ſicher geglaubten Sieg noch entriß. Winkler und der Mannheimer Schönfelder belegten die nächſten Plätze, während Bertram Berlin ſich mit einer ſchwächeren Maſchine nicht durchſetzen konnte. Bis 600 cem: Zu einem ſchönen Erſolg für die Mann⸗ heimer Farben wurde das Rennen der Ausweisfahrer in der Kategorie bis 600 cem. Der bekannte Mannheimer Fahrer Bock fuhr ein ausgezeichnetes Rennen, führte ſtets und ſiegte mit 80,5 Std.⸗Klm. Durchſchnitt. Barttelmeß belegte mit der gleichen Maſchine, mit der er das Rennen bis 350 cem gewann, einen höchſt achtbaren 2. Platz vor denr Ludwigshafener Thies. Buttler⸗Oberhauſen fährt neue Höchſtleiſtung Das Hauptereignis des Tages brachte nicht weniger als 21 Fahrer auf die Bahn. Buttler, der zum 1. Male in Marſtheim ſtartete, übernahm ſofort die Führung und vergrößerte von Runde zu Runde ſeinen Vorſprung durch glänzendes Fahren um ſchließlich als überlegener Sieger durch das Ziel zu gehen. Buttler fuhr den glänzenden Durchſchnitt von 9» Std.⸗Klm. heraus und verbeſſerte da⸗ mit den alten Vahurekord um nicht weniger als 3 Std. ⸗ Klm. Auch der 2. Sieger, Bertram⸗Berlin, kam mit 90,5 Std.⸗Klm. noch über don alten Rekord. Den 3. Platz hatte Giggenbach ſtets ſicher, während Füglein erſt in der letz⸗ ten Runde den Berliner Ziemer von dem 4. Platz ver⸗ Dit italienischen Ringer in Ludwigshafen Ludwigshafen beſiegt die italieniſche Mannſchaft 10:9 Der 7. Start auf ihrer Deutſchlandreiſe führte die ita⸗ lieniſche Meiſterſtaffel von Sportiva Bologna am Samstagabend gegen die kombinierte Mannſchaft von Sportverein Siegfried Ludwigshafen und Ath⸗ letenklub Deutſche Eiche Frieſen heim. Wer geglaubt hat, daß die Italiener abgekämpft ſeien, und ſich in Ludwigshafen eine ſichere Niederlage holen würden, der mußte ſich gar bald eines anderen belehren laſſen. Man wurde überraſcht von dem Elan und der Härte, die die Gäſte an den Tag legten. Sie waren ſehr ſchnell, zeigten ſich allen Situationen techniſch und taktiſch gewachſen und waren im Bodenkampf mit Armſchlüſſelgriffen beſonders gefährlich. Die routinierten Italiener machten den Ludwigshafenern in jedem Kampf ſchwer zu ſchafſen und im Verlauf der Kämpfe wurden die Vereinsführer von Ludwigshafen erſt gewahr, welch' unverzeihlicher Fehler es war, dem Wunſche der Italiener nachzugeben, daß die vorgeſchriebenen Ge⸗ wichtsklaſſen nicht eingehalten werden. So war es möglich, daß der Leichtgewichtler Degli und der Mittelgewichtler Moloſſi in einer ihrem Körpergewicht nicht entſprechen⸗ den niederen Gewichtsklaſſe ſtarten konnten. Auch Bor⸗ gia dürfte wohl kaum Bantamgewicht gehabt haben. Die⸗ ſen Umſtänden war es zuzuſchreiben, wenn der deutſche Meiſter Gehring im Federgewicht eine Niederlage hin⸗ nehmen mußte und ein Sieg für Ludwigshafen nicht mehr zu erwarten war, beſonders dann, als ſich der Frieſen⸗ heimer Heck im Halbſchwergewicht in Führung liegend ſelbſt auf die Schultern geworfen hatte. Die Partie ſtand hier mit:7 Punkten zu Gunſten der Italiener. Durch einen überraſechnden Schulterſieg von Ehret im Schwer⸗ gewicht über den italieniſchen Meiſter Donati blieb der Ludwigshafener Mannſchaft eine unverdiente Niederlage erſpart. Sie kann ſich um ſo mehr ihres Erfolges erfreuen, als der Sieg unter den ungünſtigſten Vorausſetzungen gegen den italieniſchen Meiſter doch noch errungen wurde. In techniſcher Hinſicht zeigten ſich die Ludwigshafener von ihrer beſten Seite, ſie waren lediglich nicht immer ſcknell genug, um jede günſtige Chance auswerten zu können, die ſie durch vielſeitigeren Angriff ſchufen. Das internationale Treffen wurde mit Vorführungen und Kämpfen im Jiu Jitſu von 6 auserleſenen Kräften der Jiu Jitſu⸗Abteilung des Vf K. 86 Mannheim eingeleitet, die für ihre hervorragenden Leiſtungen reichen Beifall ernteten. Nach dem glanzvollen Aufmarſch der bei⸗ den Mannſchaften mit den Fahnen ihrer Nation, die mit toſendem Beifall empfangen wurden, entbot Polizetkom⸗ miſſär Freund in einer vortrefflichen Anſprache den Gäſten, Ehrengäſten und insbeſondere den Italienern den Willkommengruß der beiden veranſtaltenden Vereine. Nach⸗ dem das auf den Reichspräſidenten, den Volkskanzler und italieniſchen Miniſterpräſidenten ausgebrachte Sieg Heil! verklungen war, ſpielte die Ludwigshafener SS⸗Kapelle die italieniſche und deutſche Nationalhymne und am Schluß der Kämpfe das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, das von den etwa 2000 Zuſchauern, die ſich in der Feſthalle des Hindenburgparkes eingefunden hatten, begeiſtert mitgeſungen wurde. Mit den Entſcheidungen des Kampfrichters Drees ⸗Sp. V. 06 war das Publikum nicht immer einverſtanden, obwohl wenig Grund vorhanden war. Die Ergebniſſe: Bautamgewicht: Impertro⸗ Ludwigshafen— Bologna. Beide verſuchen Standkampf durch gegenſeitig zu kommen; es wird aber geſchlagen. In Borg a⸗ in einem heftig geführtem ig angeſetzte Griffe zum Ziel jeder Angriff bis Halbzeit ab⸗ der Bodenrunde geht der Italiener mit — drängen konnte. Fleiſchmann, der bekannte Nürnberg Fahrer, vermochte überraſchend ſich nicht zur Geltung 1 bringen.. Beiwagenrennen 2. Mannheimer Sieg bei den Ausweisfahrern Nur 4 Maſchinen lagen hier im Rennen, von dene eine ſchon in der 1. Runde ausſchied. Traut⸗Ulm erwitz ſich als der beſte Fahrer vor Alexander⸗Mannheim, ie den Ludwigshafener Thies nur knapp auf den 3. Naa verweiſen konnte. Das ſpannendſte Rennen des Tages war überraſchend das Rennen der Beiwagenmaſchinen der! Lizenzfahrer. Dau kürnberg, Braun⸗Karlsruhe Schumann⸗Nürnberg lieferten ſich über ſämtliche Runde einen Kampf der an Erbitteruga nichts zu wünſchen uhr läßt. Dautl führte zwar vom Start weg, aber Braz folgte ſtets dichtauf. In den Kurven holte ſich Dautl ſeeg infolge ſeiner beſſeren Fahrweiſe einen ſchönen Vorſprun⸗ den Brau auf der Geraden aber immer wieder aufholſ ohne aber den knappen Sieg von Dautl verhindern 1 können. Um die Deutſche Meiſterſchaft der Grasbahn fate Dieſes Rennen, eine angenehme Einlage, vereinig⸗ noch einmal die beſten deutſchen Fahrer. In der Kategon bis 350 cem ſchieden leider Wönkler und Füglein, dien, ſogar in Führung liegend, aus, ſo daß Weidemann ohe Kampf den Titel errang. 55 i In der Kategorie bis 500 cem waren Fleiſchmann, ie genbach, Bertram und Buttler zugelaſſen. Obwohl die mal die Maſchinen mit ſtehendem Start abgelaſſen wuy; den, verbeſſerten doch ſämtliche Fahrer ihre im Hauß⸗ rennen erzielten Zeiten. Buttler gerbeſſerte den neut Rekord noch einmal auf 923 Std.⸗Klm. und auch Bertraß der., kam auf 92 Std.⸗Klm., wirklich ein glänzender ſchluß der Veranſtaltung. l Die Ergebniſſe: 5 Ausweisfahrer mit Maſchinen bis 250 cem(6 Runden 10,2 Km.): 1. Detzel⸗ Herxheim(Rieder 245 cem] Std.⸗Km.; 2. Stoll⸗Baden⸗Baden(Ardie 250 cem) 69,8 St Km., 3. Gärtner⸗Weinheim(Da W 175 cem) 67 Std.⸗ Am Lizenzfahrer mit Maſchinen bis 250 cem(6 Runden 1. Bertram ⸗ Berlin(Rudge 250 cem) 83,4 Sto. ⸗ Am, 2. Weidemann⸗Hannover(Hercules 246 cem) 82,7 St.⸗Aw, 3. Jrion⸗ Karlsruhe(Da W 250 cem) 79,8 Std.⸗K m; Schön⸗Frankfurt(Bücker⸗Japs 250 cem) 79 Std.⸗Km. 5 Ausweisfahrer mit Maſchinen bis 350 cem(3 Runden 1. Barthelmeß⸗ Frankfurt(Rudge 349 cem) 75,5 Ste Km.; 2. Maſt⸗Vaihingen[Da W 250 cem). i Lizenzfahrer mit Maſchinen bis 350 cem(6 Runden 1 Ziemer⸗ Berlin(Sunbean 350 cem) 85,5 Std. Kn 2. Füglein⸗Nürnberg(Viktoria 346 cem) 84,9 Std.⸗ An 3. Winkler⸗München(Da W⸗Rudge) 83,4 Std.⸗Km.; 4. Schi. felder⸗Mannheim(Ardie 346 cem) 83 Std.⸗Km. Ausweisfahrer mit Maſchinen bis 600 cem(6 Runden 1. Bock⸗ Mannheim(Norton 496 cem) 80,5 Sto.⸗An 2. Barthelmeß⸗Frankfurt(Rudge 349 cem) 76,5 Std. J. Thieß⸗Ludwigshafen(Douglas 496 cem) 76 Stöo.⸗Km. Lizenzfahrer mit Maſchinen bis 600 cem(6 Runden 1. Buttler⸗Oberhauſen(Imperia 500, cem) 92 Sto. ⸗Ap (Rekord); 2. Bertram⸗Berlin(Rudge 500 cem) 90,5 Std ⸗Am⸗ 3. Giggenbach⸗Mühldorf(Rudge 499 cem) 87,6 Std.⸗Am 4. Füglein⸗Nürnberg(Ardie 491 cem) 87 Std.⸗Km.; 5, Z mer⸗Berlin(Ag S. 500 cem) 85,2 Std.⸗Km. 6 Ausweisfahrer mit Seitenwagenmaſchinen jeder Sti (6 Runden): 1. Traut⸗Mannheim 69 Std.⸗Km.; 2. Alexa der⸗Mannheim(Norton 600) 68 Std.⸗Km.; 3. Thies⸗ g wigshafen(Douglas 496) 67,8 Std.⸗Km. Lizenzfahrer mit Beiwagenmaſchinen jeder Stärke ſee Runden): 1. Dautl⸗Nürnberg(Ardie⸗Rudge 496 cen 82 Std.⸗Km.; 2. Braun⸗Karlsruhe(Tornax 998 cem) 8ʃ% Std.⸗Km.; 3. Schumann⸗Nürnberg(NSU. 600 cem) 5 Std.⸗K.; 4. Braun⸗Mannheim(Horex 800 cem) 78,1 Sto ⸗ Meiſterſchaft der deutſchen Grasbahnfahrer(h Rund 1. Kat. bis 350 cem: 1. Weideman n⸗Hannobe 2. Kat. bis 500 em: 1. Buttler⸗Oberhauſen 92, She Kilometer!(Rekord); 2. Bertram⸗Berlin 92 Std.⸗K., Giggenbach⸗Mühldorf 88 Std.⸗Km. Aufreißer, bei dem ſich Impertro über die Brücke dreh in Führung. Nach dem Wechſel holt der Einheimiſche u einem Ueberſtürzer auf und geſtaltet den Kampf bis zus Schluß ausgeglichen, ſo daß es ein gerechtes Unentſchiedeg gibt. Federgewicht: Gehring⸗ Ludwigshafen— Degl Bologna. Gehrings Schulterſchwünge ſcheitern an der wehr ſeines an Gewicht und Kraft überlegenen Gegn der ihm dann am Boden ſchwer zuſetzt. Aus der Vertei gung heraus bringt Gehring mit prächtigem Arm zug une im Brückenſtand den Italiener in die Brücke, der ſich g rade noch zu retten vermochte. Bei Halbzeit hat Gehrit einen klaren Vorſprung. Gleich darnach wird Degli einem Schleudergriff ſehr gefährlich und ein Armſchlüſfe N gröff macht Gehring durch Armzug unſchädlich. Degli wi nit ſinniſchem Aufreißer erneut gefährlich und dteh Gehring mit Armſchlüſſel nicht einwandfrei in eine ge ſährliche Lage, aus der er bis zum Abpfiff des Ka N richters in 11.30 Minuten nicht herauskommt. Leich gewicht: Freund⸗Ludwigshafen— De Filippi⸗Bologe Schon bald erweiſt ſich der Pfälzer ſeinem Gegner übel legen. Ein von ihm prächtig ausgeführter Hüftſchwun ſieht den italieniſchen Erſatzmann außerhalb der Wal auf beiden Schultern liegen. Nach der Halbzeit wird del i Gaſt mit Ausheber und Rückwurs in eine kritiſche Ja gebracht. Nach dem Wechſel muß f ſchlüſſel ſeines Gegners in die Brücke, er dreht ſich ebe“ glänzend heraus und bringt den Italiener mit Armzug. 9 Minuten auf die Schultern. Weltergewicht: Sturm Ludwigshafen— Molloſſi⸗Bologna. Trotz heftigſter griffe beiderſeits wird bis Halbzeit nichts erzielt, ſo de Bodenrunde angeordnet werden muß. Der Italiener muß zuerſt parterre; er iſt wieſelflink in der Abwehr und a den viel zu langſam und unſicher angreifenden Pfälzer 10. keinem Griff kommen. Nach dem Wechſel wird er Armſchlüſſelgriff in die Brücke gebracht, aus der er e tapfer entwindet. Der Vorgang wiederholt ſich 17 1 darauf. Der körperlich weit überlegene Italiener fü f klar bis zum reſtlichen Standkampf, wo Sturm aggreſſhe wird, aber nichts ausrichten kann, ſo daß es beim ſicherg Punktſieg des Italieners bleibt. i Mittelgewicht: Magin⸗Ludwigshaſen— Baltiſtolh Bologna. Magin beginnt ſofort mit Nen 0 aber mißlingen. Er muß zu Boden unb bringt dort u Armzug den Italiener om Mattenrand guf die Schullen Magin bat bei Halbzeit die Wahl und der Kampf geh Boden weiter. Ueberſtürzerverſuche von Mogin ſcheiten an der Größe ſeines Gegners, dann muß er dieſen 15 der Unterlage hochkommen laſſen. Bei einem Doppel 0 ſon befreit ſich Magin und ſchüttelt ſeinen Gegner aus he Feſſelung ab. Mit einem prächtig ausgeführten d ſchwung beſiegt Magin den tapfer ringenden Italien in 13,10 Minuten. Halbſchwergewicht: Heck⸗Ludwigshal — Fanti⸗Bologna. In der erſten Halbzeit kann e e Hüftſchwünge anbringen, die am Mattenrand ausgefn laſſend. Bologna. nationale Donati ae 01 nen. Nach dem Wechſel hat auch Ehret mit dieſem kein Glück.. dee e ird Internotionale Donati überraſchend umgeworfen und kurzem hartnäckigem Wider die Schultern gelegt. Freund bei einem 2 der Fuß! bishe das 2 vor d bers Lehr junge haben Di Vorſd wird zweite Bez ur wahl Abr gelohr Talen bei ſo war Ein g bei de Gegen bei de beim Kur 2 mit de fern kenne ſchin übrige Kurſiſt tiner Weſtde im Sch gelege⸗ vom Meiſte mannf geſetzt dabei, für de er ber den Af zu nei Hä ſt! penh Jahre einem waren und de Hähr in Ro kannte Sturttg We wie be ein er Hallbu! derſpie Int Im nation (Ag A0 Genera miſſton Vertret Sportan lung al Klubs ſtändige eine He mobilſp Die den we e 2— nden). Side hinter denen die Augen verſteckt waren.„Sie ſind Aer, der Glück hat. Auch wenn's ſchief geht. Ich unwichtig. Ich habe im Leben zufälligerweiſe falſch Tritt gefaßt. feinen Hut:„Auf Wiederſehen, Kirchhoff.“ er ſtehen weiter Neue Maunheimer Zeitung/ Norgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 478 Der erſte Kurſus der Olympig⸗Kandidaten war nach eder Richtung hin ein Erfolg. 5 Das gilt auch für den Fußballſport, der bekanntlich 44 junge Talente im Sport⸗ forum des Deutſchen Stadions verſammelt hatte. Nun iſt die Frage, ob 1936 bei den Olympiſchen Spielen in Berlin Fußball geſpielt wird, noch offen. Aber ſeloſt die Unſicherhelt über das Zuſtandekommen eines Olympiſchen Fußballturniers kann den Deutſchen Fußball⸗Bund in ſeiner Vorbereitungsarbeit nicht ſtören. Sein großes Ziel iſt, aus füngeren Kräften eine ſpielſtarke und ſchlag⸗ kräftige deutſche Natiomalmannſchaft heranzubilden, die gegebenenfalls ſpäter mit der Olympiaelf gleichbedeutend iſt. Weſentlicher und bedeutungsvoller iſt aber vorerſt, den Gedanken einer gründlichen Erziehungsarbeit überall zu verbreiten und zu vertiefen. Und hierzu ſind die Jung⸗ ſpieler als Sendboten auserſehen. Einmal ſollen ſie den völkiſchen Gedanken und den Geiſt des neuen deutſchen Menſchen in weitere Reihen tragen, ſie ſollen aber auch dafür ſorgen, daß die ihnen von hervorragenden Lehr⸗ kräften gezeigten Trainingsmethoden volkstümlicher als bisher werden und in ihren Vereinen und Mannſchaften das Verſtänktris für ein ſachgemäßes Training wecken. Be⸗ vor die vom DFB. beſtellten fünf Wanderlehrer Lein ⸗ berger, Knöpfle Herberger, Oswald uud dehmann in Tätigkeit treten, wird erwartet, daß die jungen Talente bereits vorbereitende Arbeit geleiſtet haben. Die 44 Jung⸗ Fußballer waren Vorſchläge der 16 Gaue ausgewählt. Mencher von ihnen wird nicht wieder dabei ſein, wenn im Frühjahr der zweite Kurſus ſteigt, obwohl der Maßſtab, den man in Bezug auf die Bewertung der Fähigkeiten bei der Aus⸗ wahl der Nachwuchsſpieler anlegte, nicht allzu ſtreng war. Abr auch die Koſten für die Zurückgeſtellten werden ſich gelohnt haben und Zünſen tragen. Von den wirklichen Talenten verrſpechen einige, ſich gut zu entwickeln und bei ſorgfältiger Pflege noch beſſer zu gedeihen. An Tor ⸗ warten hat Deutſchland vielverſprechenden Nachwuchs. Ein großes Talent iſt der Görlitzer Kerſten, der auch bei der öffentlichn Generalprobe zu gefallen wußte. Im Gegenſatz zu der reichen Auswahl der Torleute ſiehb es bei den Verteidigern weniger roſig aus. Von den beim Kurſus geweſenen Abwehrſpielern konnte eigentlich Kur Schwarz von der Hamburger Viktoria gefallen, der mit der deutſchen Jungelf in Rom war. Von den Läu⸗ fern ließen vier Spieler eine aute Veranlagung er⸗ kennen. Schulz von Arminia Hannover, den man ſcheit bei früheren Kurſen ſah der Münchener Reitter, übrigens wit ſeinen 22 Jahren der„älteſte“ Fußball⸗ Kurſiſt, ferner die beiden Mittelläufer Gahren(Stet⸗ tiner Sc.) und Goffard(Alemania Aachen). Der Weſtdeutſche ſteht in der Mannſchaft ſeines Vereins noch im Schatten des Internationalen Müzenberg, den er nur gelegentlich vertritt. Auch die beiden Stürmer Schön vom Dresdener Sportelub und Brogardt von der Meiſterelf Fortuna Düſſeldorf, zählen nicht zur„Stamm⸗ mannſchaft“, ſondern werden nur von Fall zu Fall ein⸗ geſetzt und ſtehen ſonſt in der Reſerve. Wir erinnern wis habe, daß Deutſchlands früherer Mittelläufer Haus Kalb für den 1. FC. Nürnberg noch lange als Erſatz galt, als er bereits zu repräſentativen Ehren gekommen war. Von den Agriffsſpielern des erſten Lehrganges ſind noch einige zu kennen, die Hoffnungen erwecken. So die Berliner Käſtner(Tennis Boruſſta) und der Preuße Trop⸗ benhagen. Eine große Zukunft hat der erſt 16½ Jahre alte Ulmer Mädler, der die beſten Anlagen zu einem Verbindungsſtürmer zeigte. Gute Mittelſtürmer waren mehrſach vertreten. Neben dem Dresdener Schön und dem Düſſeldorfer Brogardt ſtach noch der Chemnitzer Hähnel hervor. Fricke(Arminia Hannover) führte in Rom den deutſchen Angriff und iſt ein ſchen be⸗ kannter Spieler. Zweckmäßiges Flügelſpiel zeigte der Stutkgarter Kronenbitter, der weiter zu beachten iſt. Wenn wir in jedem Jahre ſo viel Talente entdecken, wie bei dieſem Kurſus, dann iſt eine gute Grundlage für ein erfolgreiches Arbeiten gegeben und der Deutſche Fuß⸗ hallbund bann hoffen ſeine bisher noch recht paſſive Län⸗ derſpielhilanz aktiv zu geſtalten. Internationaler Automobil-Kongreß Sitzung des Sportausſchuſſes Im Rahmen der Pariſer Autoausſtellung hält die Inter⸗ nationale Vereinigung aller anerkannten Automobilklubs. [Ag AR.) wiederum in der franzöſiſchen Hauptſtadt ihre Generalverſammlung ab. Als eine der wichtigſten Kom⸗ miſſionen tagte am Samstag unter dem Vorſitz des deutſchen Vertreters Fritſch die Internationale Sportkommiſſion. Es wurde beſchloſſen, für die„Großen Preiſe“ keine teue Rennformel aufzuſtellen. Die 1932 aufgeſtellte Formel wird noch bis 1986 Gültigkeit haben. Die Arbeit der Kom⸗ miſſton zur Aufſtellung des Sportkalenders wurde nach Irlifung gutgeheißen. Die Termine ſind noch von der Ge⸗ neralverſammlung am kommenden Montag zu genehmigen. In der Frage der Hinterlegung der Garantieſummen für die Teilnehmer an internationalen Rennen beſchloß ber Sporkausſchuß, von ſich aus von einer allgemeinen Rege⸗ lung abzuſehen, Es wirs den der Ac Ag. angeſchloſſenen ubs überlaſſen, ſich in dieſer Frage untereinander zu ver⸗ ſtändigen und erwartet, daß die Klubs aller Länder dabei eine Haltung annehmey, die keine Nachteile für den Auto⸗ mobilſport nach ſich zieht. Die Vorſchriften für die Anmeldung neuer Rekorde wur⸗ den weſentlich verſchärft. Jeder Klub iſt nunmehr ver⸗ auf Grund der hland hat Fußball⸗ Nachwuchs Betrachtungen nach dem Olympia-Lehrgang pflichtet, einen Rekord innerhalb von 48 Stunden telegra⸗ phiſch der Rekordkommiſſion zu melden. Ein ſchrlftlicher Antrag muß ſpäteſtens acht Tage nach der Abſendung des Telegrams mit den genauen Unterlagen folgen. Das ſchwere Unglück bei den diesjährigen Rennen auf der Monzabahn, bei dem drei italteniſche Rennfahrer den Tod fanden, gab dem Sportausſchuß Veranlaſſung, den Klubs erneut aufzu⸗ geben, für den weiteren ſorgfältigen Aufbau von Bahnen und Strecken für internationale Prüfungen Sorge zu tra⸗ gen, ſo daß ohne Gefahr für die Teilnehmer die größten Geſchwindigkeiten erzielt werden können. Ein italieniſcher Antrag, eine neue Amateurklaſſe einzuführen, wurde ab⸗ gelehnt. Es bleibt den einzelnen Klubs überlaſſen, in ihren Ländern eine ſolche Kategorie zu ſchaffen und über die Beſtimmung untereinander zu verhandeln. Tagung des Bob verbandes In den Räumen des Berliner Schlittſchuh⸗Clubs tagte am Samstag der Führerrat des Deutſchen Bob⸗Verbaudes. Die Satzungen wurden nach dem Führerprinzip neu auf⸗ gebaut, um damit ein ſtraffes Zuſammenarbeiten mit dem Deutſchen Winterſport⸗Verband zu gewährleiſten. Führer des Verbandes iſt Erwin Hachmann, Sportwart W. Dicke⸗ Wuppertal und Schatzmeiſter Endres⸗München. Bei der Gaueinteilung wurden verſchiedene Gaue zuſammengelegt. Die Gliederung wurde wie folgt vorgenommen: Gau-III (Gau Nord), Führer: Buſſe⸗Berlin; Gau IVV(Gau Schleſten), Führer Eiſert⸗Brückenberg; Gau VI(Thürin⸗ gen), Führer Räther⸗Erfurt; Gau VII- VIII(Gau Harz), Führer Hauptmann Zahn⸗Braunſchweig; Gau IX XIII (Gau Rheinland), Heſſen, Weſtfalen), Führer W. Dicke⸗ Wuppertal; Gau XIV- XVI(Gau Süd), Führer: Endres München. Im Sportprogramm des bevorſtehenden Winters nimmt die vom 20. bis 28. Januar in Garmiſch⸗Partenkirchen ſtatt⸗ findende Internationale Bobwoche eine Sonderſtellung ein, in deren Rahmen am 27. und 28. Januar auf der neuen Olympiabahn am Rieſſerſee die Viererbob⸗Welt⸗ meiſterſchaft ausgetragen wird. Für die Weltmeiſterſchaft haben Reichspräſtdent von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler bereits Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt. Die Juntorenbob⸗Meiſterſchaften 1938 ſollen noch bis Ende des Jahres nachgeholt werden. Eine norddeutſche Boßb⸗ meiſterſchaft wird der Berliner Schlittſchuh⸗Club durchfüh⸗ ren. Der Terminkalender wurde wie folgt aufgeſtellt: Januar: 13.—14. Oberhof: Thüringer Meiſter⸗ ſchaften; 20.—21. Friedrichs roda: Deutſche Junioren⸗ meiſterſchaften 1934; 20.—28. Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen: Internationale Bobwoche; 20.—21. Süddeutſche Meliſterſchaften; 23. Wanderpreis des Bob Verbandes; 27.—28. Viererbobweltmeiſterſchaft; 27.—28. Flinsberg: Schleſiſche Meiſterſchaften. Februar:.—4. Schierke: Deutſche und Kampfſpiel⸗ Meiſterſchaften; 7. oder 11. Hahnenklee: Harzer Mei⸗ ſterſchaften; 18. Winterberg: Meiſterſchaften von Rheinland, Heſſen und Weſtfalen. Grunewald(15. Oktober) 1. Reichsverband⸗Jagdrenuen. 1450 /, Halbblutpferde, 600 Meter: 1. Frl. E. Dantz' Ginſter(J. Hemſoth); 2. Granitta; 3. Inga. Ferner: Berber, Comet, Landgraf, Erlkönig 2, Pottaſche, Dompfaff, Schablone, Troſſe. Toto: 23:10 Platz: 17, 89, 29210. 5 928 2. Preis von Sebdin. 2400%, zweijährige Maiden, 1200 Meter: 1. Geſtüt Erlenhofs Marquiſe d' Arezzo(J. Raſtenberger); 2. Pera; 3. Gravina. Ferner: Parſenn, Wölund, Perlenkette. Toto::110; Platz: 15, 28:10. 3. Preis von Rehbrücke. 2400 //, 1400 Meter: 1. W. Duhrs Helmbuſch(J. Raſtenberger); 2. Tasmania; 3. Freiin. Ferner: Dianthus, Pati, Charm, Vergißmein⸗ nicht, Ellond, Mönch. Toto: 45:10; Platz: 19, 20, 26:10. 4. Preis von Nowawes. 3000 /, Zweijährige, 1400 Me⸗ ter: 1. P. Mülhens' Horch auf(J. Staroſta); 2. Lonſkyz 3. Oſaka. Ferner: Morland, Violine. Toto: 38:10; Platz: 18, 15:10. 5. Preis von Saarmund. 9000 /, 1600 Meter: 1. Graf Emich Solms“ Atman(H. Hiller); 2. Oſtermädel; 3. Heuch⸗ ler. Ferner: Chrysler, Theſeus, Lützow, Sopran, Varro. Toto: 14810; Platz: 31, 17, 23:10. 6. Winter⸗Preis. 7000 ,, 2800 Meter. 1. J. D. Delius! Wolkenflug(W. Printen); 2. Tantris; 3. Ausſlucht. Tot.: 17:10. 7. Verloſungs⸗Reunen. 2500 J, 1600 Meter. 1. Frau Ch. Butzles Meiſterpolier(F. Böhlke); 2. Markgraf; 3. Nero. Ferner: Braut. Tot.: 50:10; Platz: 18, 1610. 8. Preis von Kartzow. 2400 4, 1800 Meter. 1. P. Mülhens Firlefanz(J. Staroſta); 2. Noman; 3. Graf Nici. Ferner: Fundus, Chinafeuer, Musketier, ADR. Tot.: 29:10; Platz: 15, 21, 21:10. 7 Sieg⸗Doppeblwette, 3. und 3. Rennen: 2679710. COPYRIGHT 1088 8 ULLSTEIN A BERLIN Re Nedler von Kruſen — ̃ ͤ—— ͤ— ROMAN VON c RT J. 8 RAU N 31 Er wandte ihm die Brillengläſer zu, „Ja, Sie!“ bin einer, der Pech hat.“ Sein Mund war dünn und bitter. „Ich weiß, was Sie meinten. Vollkommen Soll ich jetzt gegen alle ſein, die den chigen Tritt haben? Iſt doch Quatſch. Da bin ih doch lieber gegen mich.“ Er tippte flüchtig an Dann ging er davon.— 5 Es war ſehr wenig Gepäck, was Kirchhoff mit ſih zu tragen hatte, als er Kruſen verließ. Ueber Wald und Feldern ſtand die einſame Nacht. Er ging langſam an den Zäunen entlang. Wo die Buchen anfingen, lag ſein eigener Boden. Dort blieb b und verſuchte zum letzten Male das Geheim⸗ nis des Landes zu enträtſeln. Es ſprach zu ihm. Es ſagte Lebewohl Lebewohl, ſagte er. Zwei Schritte ler war der Eckpfahl, den er eingegraben hatte. mußte ſich darauf ſtützen, mußte noch einmal über ales hinwegblicken. Wie dumm— es tat weh. Er ehann laut zu lachen, weil er ſich ſchämte, daß ſeine leinen heiß und feucht waren. Er griff wieder nach einem kleinen Gepäck und lief faſt. Der nächtliche einſam. Zweige knackten und ſprachen zu einer Weile blieb er ſtehen und lauſchte. Ebene, die ſich hinter den Bäumen weitete und im nächtlichen Nebel ertrank. Lebewohl, Land. Er ſtolperte über Baumwurzeln und merkte es nicht. Er ſuchte den Weg zum Bahnhof. Er blieb wieder ſtehen. Ging Bettina auch jetzt mit ihm? Er lauſchte und wartete. Ja, Bettina war da. Nicht ſo dicht neben ihm wie heute morgen, aber ſie war da. Er blieb unbeweglich, bis er ſie ganz deutlich in ſeinem Herzen klingen hörte. Grüß Gott, Bet⸗ tina. Jetzt iſt alles gut. Er atmete tief. Dann ging er ruhig mit Bettina weiter und der Weg war nicht mehr einſam.— Auf dem Bahnhof mußte er warten. Er ſaß in dem kleinen Warteraum, der durch eine einſam flackernde Gaslampe erhellt wurde. Eine Bank neben dem Fahrkartenſchalter, der noch ge⸗ ſchloſſen war, bildete das einzige Möbelſtück. Kein Menſch außer ihm. N Er riß aus ſeinem Taſchenbuch eine Seite und ſchrieb darauf:„Grüße, mein Liebes, alle meine Grüße und alle meine Küſſe. Nicht Angſt haben. Was kommt, muß ſein. Ich danke Dir, daß es ſchon jetzt kommt.“ Da er die Bank auch als Schreibunterlage be⸗ nutzen mußte, wurden es lauter überlebensgroße, phantaſtiſche Buchſtaben, durch die ſich die Holzmaſe⸗ rung hindurchmalte. Fünf Minuten vor Ankunft des Zuges öffnete ſich der Fahrkartenſchalter, und ein mißgelaunter, ver⸗ ſchlafener älterer Herr erſchien hinter dem Fenſterchen. Arnold Kirchhoff erſtand eine Fahrkarte bis Schneidemühl, denn weiter reichte ſein Geld nicht. Außerdem bat er um einen Briefumſchlag, der nach einiger Mühe tatſächlich gefunden uwrde. Bettina hatte ihm ihre Adreſſe aufgeſchrieben. Er konnte ſie 1 noch auf den Umſchlag zeichnen, ehe der Zug einlief. N 5 m, ganz tief, ganz leiſe. Wenn e er fahl und mat unen Ein klarer Sieg von von VfR VfR. Mannheim— Tb. Germania Mannheim 30 Am Sonntagnachmittag mußten die Mannheimer Ger⸗ manen auf dem Vigt.⸗Platz am Flugplatz eine hohe Nieder⸗ lage einſtecken, die unbedingt verdient war, denn die Mann⸗ ſchaft fand ſich nie richtig zuſammen, beſonders im Sturm wurden ſehr ſchlechte Leiſtungen gezeigt. Gunkel war der einzige, der hier gefallen konnte. Die Läuferreihe arbeitete zwar beſſer, konnte aber den gut aufgelegten VfR.⸗Sturm nicht immer halten. Linder war der beſte Mann in der Verteidigung, ihm iſt es zu verdanken, daß die Niederlage nicht höher ausgefallen iſt. Ufer im Tor hielt, was er konnte, gegen die Tore war er machtlos. Der Vfgt. dagegen hatte trotz Erſatz einen äußerſt ſchnellen und gefährlichen Sturm. Mohr war in der erſten Hälfte der erfolgreichſte, nach der Pauſe war Heiler in Fahrt. Herle bot als Sturm⸗ führer eine ſehr gute Leiſtung, wenn er auch gegen Schluß nicht mehr mitkam. Als Mittelläufer konnte er ſehr gut ge⸗ fallen, dagegen waren die Außenläufer nicht immer auf der Höhe. Ein ſicheres Verteidigerpaar waren Meyer und Geyer und Arnold im Tor zeigte ſehr ſchöne Abwehr. Bei Beginn ſpielt Germania gegen die Sonne. Im Feldſpiel iſt Vfg. leicht überlegen. Die Gäſteangriffe ſind viel zu ſchwach, es fehlt der nötige Elan. Bald kommt der VR. in Führung, als Mohr aus einem Gedränge, mit ſchönem Schlagball das erſte Tor erzielt. Wenige Minuten ſpäter heißt es 210. Mohr zeigt eine Glanzleiſtung, er ſchlägt eine halbhohe Flanke aus der Luft unhaltbar ein. Die Gäſte verteidigen ſtark, was ſich als fehlerhaft erwies. Die Spieler hindern ſich, ſo daß ein ſchwacher Schuß von Baunach, der ins Aus gegangen wäre, vom Verteidiger ins eigene Tor ſpringt. Nach der Pauſe hält Arnold eine Straſecke ſehr gut. Heiler kommt nun ſchön durch und ſchießt ſcharf ein. Gremm, der Bfgk.⸗Rechtsaußen, ſchießt an die Latte und Mohr vergibt freiſtehend eine ganz große Chance. Die Gäſte verſuchen das Ergebnis zu halten, aber Heiler ſchießt im Anſchluß an eine Strafecke zum 5. Tor, unheimlich ſcharf ein. Steiger und Stengel, Fc. Ludwigshafen, leiteten das oft unnötig harte Treffen ohne Tadel, die Reklamationen der Spieler waren abſolut nicht am Platze. Glücklicher Sieg des T 1846 Tic Ludwigshafen 118 geſchlagen In Ludwigshafen begegneten ſich am Sonntagvormittog der Tc Ludwigshafen und der TW 1946 Mannheim in einem intereſſanten Freunsſchaftstreffen. Die bisher ſchwache Form der Ludwigshafener hatte dazu verführt, den Turnverein 1846 als überlegenen Sieger zu erwarten, Das Spiel zeigte jedoch, daß mit dem Ty wieder zu rech⸗ nen iſt. Lange war die Partie vollkommen ausgeglichen und ein Unentſchieden wäre auch der gerechte Ausgang zum Schluß den Mannheimer Turnern den glücklichen geweſen. Zwei nicht einwandfreie Tore ſicherten jedoch Sieg. Schluß der Rennen in Grunewald Wolkenflug gewinnt den Winter⸗Preis vor Tantris für mich allein haben darf.— Noch eine Taſſe Tee?“ Schimmel leid täte, würde ich ſagen, der Grunewald langen Schritten neben ihr ſtand. halten. Die anderen kennen ſie ſowieſo.“ die dunkle Ahnung, daß du in deinen eigenen Mann verliebt biſt. So doll ſind die Zeiten.“ und hohem Hut ſah er aus wie ein Kavalier aus ver⸗ gef Kavalier ausſehen, um Trinkgelder zu bekommen. Wer ſie gibt, hat es weniger nöt 7 1846 begann mit überraſchenden Angriffen, jedoch nach kurzer Zeit hatte ſich der Tü gefunden und kann ſeinerſeits das Spiel überlegen geſtalten. Aber die beſt⸗ Dortmund(15. Oktober) 1. Notkäppchen⸗ Rennen. Für Zweijährige. 1800 /,. 1200 Meter. 1. M. Pſeifers Manifeſto(K. Buge); 2. Amal⸗ 8 Agnat. Ferner: Lehnsherrin, Fix, Petrus, Salur. 5 F 3 2. Schitestwittchen Jagbrennen. 1680%, 3000 Meter. 1. Frau A. Seiberts Modeſta(W. Rößler); 2. Laſſo; 3. Da⸗ land. Ferner: Pralinee, Feudal, Springflut, Sunion, Aria, Fortis. Tot.: 32:10 Platz: 15, 81, 26:10. 9. Nixen⸗Rennen. 1600 /, 1200 Mtr. 1. F. Wibſcheks Pieta; 2. Gemſe; 3. Sauſewind; 4, Avitus. Ferner: Ordens⸗ banner, Auswahl, Steinbruch, Wachau, Schutzpatron, Pa⸗ tina, Flörchen, Ziska, Grasfroſch. Tot.: 109: 10; Platz: 17, 14, 17, 16:10. 4. Dornröschen⸗ Rennen. Verkaufsrennen. 1600, 1400 Meter. 1. Gebr. Röslers Novität(O. Dreißig); 27. Bacchantin; 2. Medinus; 4. Blackbarry. Ferner: Leutvogt, Stahleck, Pfenniglommſchnell, Harun, Gebt Feuer, Leit⸗ ſtern, Babette. Tot.: 72710; Platz: 28, 19, 19, 19:10. 5. Auguſt⸗Klönne⸗Grinnerungsrennen. Ehrenpreis u. 3000, 2000 Mtr. 17. F. Dillmanns Miſſouri(A. Zimmer⸗ mann); 17. J. H. Lampes Bittſteller((L. Varga); 3. Aga⸗ thou. Ferner: Rudolf, Audi, Faland, Polarſtern, Strachan, Löſegeld. Tot.: 49, 22:10, Platz: 27, 17, 18:10. 6. Elfen⸗Jagdrennen. Ausgleich III. 1600 /, 3700 Mtr. 1. H. Hülſemanns Corax(K. Broda); 2. Jan von Werth: 3. Paulchen. Ferner: Seelöwe, Roſenrot, Struan, Weid⸗ mannsheil, Patriotin, Ilſenburg, Stilet. Tot.: 46110; Platz: 18, 15, 12110. 5. Erlkönig⸗Rennen. Ausgleich g. 1600. J. 1800 Meter: 1. A. Morawez Panorama(L. Haut); 2. Selim; 3. Hage⸗ ſtolz; 3. Franziskus. Ferner: Mauſer, Jungmanne, Frei⸗ hafen, Heidekönig, Margot, Treuſchin, Schwerthieb, Myd⸗ ling, Silberfee, Mafeſtät, Täuberich. Toto: 53:10; Platz: 20, 28, 15, 23:10. Sieg⸗Dyoppelwette: 27810. 4. und 3. Rennen: * Hotkey⸗Klubküämpfe gemeinten Angriffe ſcheitern immer wieder, und lediglich zahlloſe Straſecken und Ecken ſind das Ergebnis. Da auch der Angriff der Mannheimer an der ſicheren Abwehr des Tic nicht vorbei kam, ging es mit:0 in die Pauſe. Nach Wiederbeginn ändert ſich dos Bild ſofort. Turn⸗ verein 1846 kommt ſofort ſchön durch und erzielt eine Strafecke. Stark im TöC⸗Tor hält zwor den ſcharfen Schuß, dem Nachſchuß von Schlenvogt iſt er aber nicht mehr gewachſen. TW 1846 führt 11:0. Dieſes Tor brachte ſofort neue Belebung in das Sipel, denn die Ludwigs⸗ hafener verſuchen mit Macht das Reſultat zu verbeſſern. Wiederholt rettet Stenger im Mannheimer Tor ausgezeich⸗ net, ein Deckungsfehler der Gäſtehintermannſchaft bringt ſchließlich jedoch den rechten Flügel des Tc frei zum Schuß und ſchon iſt der Ausgleich hergeſtellt. Beiderſeits werden die Anſtrengungen verſtärkt. Zweimal rettet nur noch die Lotte den Tc vor einem weiteren Tor, aber auch die Ludwigshafener Stürmer haben Pech mit ihren Schüſſen. Eine prächtig geſchoſſene Strafecke ſcheint das Führungstor zu bringen, aber Rauſch kickt den Ball im letzten Augenblick ins Feld zurück. Das mit Recht ver⸗ hängte Torbully bringt, allerdings nicht ganz regulär durchgeführt, dem Tc nichts ein. Wenige Minuten ſpäter ſind die Mannheimer dagegen glücklicher. Weber ſtartet aus klarer Abſeitsſtellung einem Ball nach, flankt und Henſolt ſchießt plociert ein. Wenige Minuten vor Schluß wird die Niederlage des T endgültig beſiegelt. Wieder erhält Henſolt in Abſeitsſtellung den Ball und ſchon iſt das 3. Tor fertig. Die Leiſtungen der Mannheimer erreichten nicht das er⸗ wartete Niveau, vor allem die Verteidigung wies manche Schwächen auf. Nur zeitweiſe ließ die Elf erkennen, daß in ihr mehr ſteckt als ſie diesmal zeigte. Tec hielt ſich überraſchend gut. Die Hintermannſchaft, Afan in der Läuferreihe und die beiden Halbſtürmer ragten aus der ſonſt ausgeglichenen Mannſchaft hervor. Linder und Bauſch (TB Germania) leiteten das Spiel einwandfrei, lediglich einige grobe Schnitzer gegen Schluß hätten vermieden wer⸗ den können. Zehn deutſche Speerwerfer über 60 m Das Speerwerfen gehört zu den Stärken der deutſchen Leichtathletik, haben doch in dieſer Saiſon nicht weniger als zehn Werfer die 60 Meter⸗Grenze überſchritten. An der Spitze ſteht der Leipziger Weimann mit einem Rekord⸗ wurf von 73,50 Meter, womit er in der Weltrangliſte hin⸗ ter dem Finnen Matti Järvinen den zweiten Platz behaup⸗ tet. Weimann war aber auch unſer zuverläſſigſter Speer⸗ werfer. Nicht weniger als viermal hat er im Laufe des Jahres den Wurfſpieß über 70 Meter geſchleudert. Das will allerlei beſagen. Was hinter Weimann kommt, iſt ſchon ein beträchtlicher Klaſſenunterſchied. Immerhin muß an⸗ erkannt werden, daß ſich der für den SC Charlottenburg ſtartende Stoeck, der in Schönlanke beheimatet iſt, ſtark nach vorn gearbeitet hat. Er ſteht mit einem Wurf non 68,70 Meter an zweiter Stelle. Dann ſolgen der Reihe nach: 3. Steingroß⸗Oppeln 66,75 Meter, 4. Großſpitz⸗Emme⸗ rich 68,84 Meter, 5. Stoſchek⸗Ratibor 62,41 Meter, 6. Kuhl⸗ mann⸗Karlsruhe 62,01 Meter, 7. Boeder⸗Berlin 60,67 Meter, 8. Stevert⸗Hamburg 60,75 Meter, 9. Gerdes⸗Hamburg 60,49 Meter, 10. Keipke⸗Elbing 60,33 Meter. Fubiläum der Wormatia Worms Wormatia Worms— Bf. Neckarau 41(221) Das von 800 Zuſchauern beſuchte Wormſer Jubiläums⸗ ſpiel endete in ſtarkem Nebel und einbrechender Dunkel⸗ heit. Die Wormſer waren über die mit fünf Erſatzleuten antretenden Mannheimer überlegen, obwohl auch ſie Er⸗ perimente machten. So ſtand Willt Winkler als Tormaum zwiſchen den Pfoſten und machte eine recht gute Figur. Von den Wormſer Toren fielen drei durch Fath, alle auf Zuſpiel ſeines neu eingeſtellten früheren Vereinskameraden Schmahl, Das vierte Tor erzielte Ludwig Müller. Den Ehrentreffer der Gäſte brachte Wenzelburger beim Stande von 210 an. Spengler⸗Hochheim bei Worms leitete das Spiel fehlerfrei. Vezirksklaſſe Anterbaden Gruppe Oſt Sandhanſen— Eppelheim 321 Rohrbach— Weinheim 222 Union Heidelberg— Kirchheim:2 05 Heidelberg— Wiesloch:1 Kreisklaſſe! Neckarſtadt— Ladenburg 612 Churpfalz Neckarau— Neckarhauſen 411 Leutershauſen— Seckenheim 30 Heddesheim— Rheinau 22 Edingen— Brühl:2 —.——..—-⁊æC— Hauptſchriftleiter H. A. Merß nei Verantwortlich für Politik: HA Meißner ⸗Handels teil; 1 V. W. Miller Feuilleton: C. H. Eiſenbart„ Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W. Milller„ Gldweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den ttorlgen Tell: C. W. Fennel Anzeigen und geſchüftliche Mitteilungen J. Faude ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1, 4 6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporto „Goldenen Löwen“ vorbei. Alle Fenſter ſchliefen. Sich vorzuſtellen, daß heute früh noch Bettina dort geweſen war! Er lachte faſt, als er die Polizeiſtube betrat, ſich den Beamten vorſtellte und die Bitte ausſprach, auf Staatskoſten uch Berlin befördert zu werden, da er kein Reiſegeld mehr 1 „Ich bin ja nicht neugierig,“ ſagte Ulrich Haßlinde beim Frühſtück,„— aber daß man von dir ſo gar nichts über deine Reiſe erfährt, iſt für einen beſorg⸗ ten Bruder ſchmerzlich.“ Die blonde Schweſter lächelte. „Geheimniſſe, Uli, ſind nur nett, ſolange man ſie für ſich allein hat. Wenn man ſie verrät, ſind ſie nicht mehr nett. Und da ihr alle mich nie lobt, muß ich mich ſelbſt loben: ich bin ſo lange furchtbar brav geweſen, daß ich fetzt auch mal etwas Nettes ganz „Nein, danke,“ ſprach der Bruder und blickte zornig auf die Uhr,„— Frau Kommerzienrat Loffer wartet auf mich. Sie wünſcht heute durch den Grunewald zu reiten— das wird ein längerer Ausflug von mindeſtens drei Stunden Dauer. Wenn mir nicht der tut mir leid.“ 5 Er zog die Handſchuhe an und ſtand ſchon in der Tür, als er ſich plötzlich zurückwandte und mit zwei „Schweſterchen,“ ſagte er,„wenn man durch Ge⸗ heimniſſe ſo hübſch wird wie du über Nacht, dann ſoll man ſie wirklich unbeſorgt für ſich allein be⸗ „Wie meinſt Du das?“ fragte Bettina unſicher. „Du biſt verliebt, Schweſterchen— und ich habe „Schuft,“ ſagte Bettina lächelnd. Ulrich Haßlinde lächelte dankbar. In Reitſtiefeln ſſenen Zeiten. Aber heutzutge muß man wie ein paſſen ſchien, Stunden in den hellen Morgen geblickt hatte, brach er ſeinen Dienſt alsbald ab und fuhr auf dem ſchnell⸗ ſten Wege nach Hauſe. ö hübſch wie am Morgen— der Zimmerecke, las die Bruder mit einem ganz hilfloſen kleinen Achſelzucken den Brief hin, der eben gekommen war. ˖ die Zeilen, die Arnold geſtern nacht geſchrieben ha als es nötig geweſen wäre. nur dieſe Antwort:„Wenn ich kann es doch noch weniger neben ſie. war los?“ des guten Ausſehens tippte mit der Reitgerte an den Hutrand. „Wiederſehen, Schweſterchen. zu eſſen?“ „Kohlrouladen,“ ſprach die Schweſter des Muſter⸗ bildes.„Auf Wiederſehen, Uli.“— Im weiteren Verlaufe des Vormittags hatte Ulrich Haßlinde wenig Zeit, über Bettinas Veränderung nachzudenken. Er mußte ſich mit einer rundlichen Dame abgeben, die das Reiten als Erſatz für eine Marienbader Kur zu betrachten ſchien. Erſt gegen Mittag kam er zur Ruhe. Die Zeitung, die er kaufte, brachte bereits auf der erſten Seite die Nachricht von Arnold Kirchhoffs Verhaftung. Einige Einzelheiten waren auch ſchon bekannt: daß er ſich ſelbſt geſtellt hatte, wo er bisher gelebt hatte, und daß man ihn Was gibts ſpäter noch heute im Laufe des Tages nach Berlin bringen würde. 5 Da ihm dieſe Nachricht wenig zu dem Geſicht zu mit dem Bettina noch vor wenigen Seine Sorge war teilweiſe berechtigt. Bettina lachte nicht mehr, ſie war auch nicht mehr ſie ſaß nur ſehr ratlos Zeitung und reichte ihrem Es ware „Berſtehſt du das—2“ fragte ſie. 3 Ulrich Haßlinde blickte in den Brief etwas läng⸗ Aber dann fand er a du 15 nicht verſtehſt Er warf ſeine Sachen beiſeite und fetzt „Alſo— jetzt mal raus mit der Wahrheit. „Ich werde dir all, . 10 — imer 478 Seite/ Nun NUN BG 0 N 0 Bf 14111 2. it. bombardiert 1 yon Beſtallsstürmen umbraust“ ee Gaal as lustige Dreigespann a and C. BOE 8 Regie hat Aktion, 1. und Tempo in diesem Feuerwerk amüsanter Szenen ausgezeichnet das Orchester der Weintraub Syncopaters Allen voran an Laune und Witz Franziska Gaal, das Paprika-Mädel Schallende Heiterkeit: „Hochzeitsreise mit Hindernissen“ Einheitspreis bis.30 Uhr alle Plätze nur 80 Pfg. eee Jugendverbot! 3, 5,.10,.30 Uhr National- Theater Mannheim Montag, den 16. Oktober 1933 Vorstellung Nr. 49 Miete A Nr. 5 „Sdo aaa oder Der Menschenschutz verein Komödie in drei Akten von Robert Walter Regie: Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Mitwirkende: Ernst Langheinz. Hermine Ziegler Annemarie Schradiek- Hans Finohr Erwin Linder— Joseph Offenbach Willy, Birgel— Lene Blankenfeld Vera Spohr— Klaus W. Krause Bum Krüger Morgen: Cavalleria rusticana Anf.: 20 Uhr Hlefaut: Der Bafazzo nl. Perösenchmgen dur Fat Ranzen f Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal— O 5. 1. Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet am Mittwoch, den 18. Oktober 1933, 14 Uhr die öffentliche Verſteigerung verfallener Pfänder (Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Stiefel und dergl.) gegen Barzahlung ſtatt. 32 Städt. Leihamt. in U eln hann nch pee Geschichtlich hochinteressant: 1 See- und Kriegs- Militär-, per Ache amüs terium mit ersfer Besefzung bg. Alexander Ursula Grabley 175 4 Lien Deyers/ paul Heidemann g Flott hin gedreht ein bißchen Paprika, ein Schuß Humor— dazu die blendende Tenorstimme Marcell Wittrisehs Bezaubernd wie Lien DETERS Jone der Iaberzeugung schwärmt: leben 1912-1918 Serasewo- Flottenparade unter WIhelm Il. Mobilmachung- Ausmarsch d. Garde usw. 9 bene. Umzuge, Ferntrans⸗ 95: 190 Beginn:.00, Neueste Tonwoche Täglich im .00,.10,.30 Uhr. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Monkag, 16. Oktober lg Nur noch heute und morgen as wundervolle letzter Tag! Liebeiei 88 2 155 elaus dem bayer. Hochgebirge SCALA d al rf interessantes, konfliktreiches Thema Ab morgen! 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