Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Mannheimer General-Anzeiger boſſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Frieörichſtraße, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Y Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 79 mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bei Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, J. November 1033 144. Jahrgang— Nr. 506 Gegen das Deutſchtum Meldung des Wolff⸗Büros — Saarbrücken, 1. November. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat dem Landesrat eine Reihe neuer Verordnungsent⸗ würfe zugehen laſſen, die im Hinblick auf die in ab⸗ ſehbarer Zeit bevorſtehende Volksabſtimmung über das Schickſal des Saargebiets von außerordent⸗ licher Bedeutung ſind und ganz offenbar eine Ver⸗ ſchärfung des Kurſes gegen die deutſch⸗ fühlende Saar bevölkerung darſtellen. Die öffentliche Beflaggung darf nach den neuen Entwürfen nur auf Anordnung oder mit Ge⸗ nehmigung des Präſidenten der Regierungskommiſ⸗ ſion erfolgen. Dieſe erſtreckt ſich auf die ſtaatlichen und kommunalen Dienſtgebäude und alle öffentlichen Einrichtungen des Staates und der Gemeinden ſowie auf Dienſtwohnungen. a Eine weitere Verordnung betrifft die Neutra⸗ litätspflicht der Beamten. Die Beamten dürfen danach in Ausübung ihres Amtes weder un⸗ mittelbar noch mittelbar an einer die Volksabſtim⸗ mung betreffenden Auseinanderſetzung teilnehmen. Entgegenſtehende Beſtimmungen der Reichs⸗ heamtengeſetze ſowie der preußiſchen und baye⸗ kiſchen Beamtengeſetze werden durch die Verordnung abgeändert. Eine der einſchueidendſten der neuen Verordnun⸗ gen iſt die Abänderung und Ergänzung des Ver⸗ eiusgeſetze s. Danach dürfen Perſonen, die Mit⸗ glied eines nichtſaarländiſchen ſtaatlichen Organes ind oder die ein öffentliches Amt außerhalb des Sggrgebietes bekleiden, weder Vorſtand noch Mit⸗ glied des Vorſtandes noch Leiter von politiſchen Vereinen einſchließlich ihrer Unter⸗, Hilfs⸗ und Nebenorganiſationen ſein. Politiſchen Vereinen iſt es nicht geſtattet, mit Vereinen, die außerhalb des Shgargebietes ihren Sitz haben, in derartige Ver⸗ bindungen zu treten, daß ſie ſich einem Beſchluß und Organ des außerſaarländiſchen Vereins unterwerfen. Bei Zuwiderhandlungen kann der politiſche Verein aufgelöſt werden. b 8 i* Dieſe Verordnung richtet ſich ganz offenbar und Junverhüllt gegen die NS DA P im Saar⸗ gebiet und ihren Leiter, den preußiſchen Staats⸗ rat Span iol. Eine weitere Verordnung betrifft Veranſtal⸗ kungen zu Wohl fahrtsz wecken. Weitere Verordnungen bringen Ergänzungen und Abände⸗ mungen des Strafgeſetzbuches und des Gerichtsver⸗ faſſungsweſens, die ebenfalls in der gekennzeichneten Rachtung liegen, ſowie eine Verſchärfung der Be⸗ mungen gegen das unbefugte Führen von Waffen. Alle Verordnungen ſehen zum Teil drakoniſ ch e Stra fandrohung en vor, die im einzelnen zun zwei Monaten Gefängnis bis zu fünf Jahren Zuchthaus gehen. Sauerwein in Oeſterreich f Paris, J. November Jules Sauerwein veröffentlicht im„Paris Soir“ weitere Eindrücke aus Oeſterreich. Er gibt eine Unterredung mit dem Generaldirektor eines großen öſterreichiſchen Werkes namens Neubacher kieder, der früher im Anſchlußkomitee eine Rolle ſpielte. Dieſer erklärte: . Täuſchen Sie ſich nicht, unſere Partei iſt bei 5 1 di e ſtärkſt e, obwohl ſie keinen Führer, g bn keine Preſſe hat und auch nicht die Mög⸗ 15 55 beſitzt, ſich öſfentlich vernehmen zu laſſen. Sie die ſtärkſte, weil ſie die einzig logiſche iſt. Wel⸗ hen Sinn hat es für ſechs Millionen deutſcher Oeſter⸗ Aelcher, gegen die übrigen 65 Millionen Deutichen elne Fehde zu eröffnen? Man bedient ſich gegen uns tivnalſozialiſten der Waffen eines faſchiſtiſchen kezimes; das kann nicht andauern. Man erſtickt nicht eis o machtvolle Woge durch Polizeimittel. a Hakenkreuzfahne auf dem . Wiener Rathaus 8 Meldung des Wolff⸗ Büros 5— Wien, 1. November. b 5 1 Rathauſes wehte heute i ine mächtige Fahne in den öſterreichiſchen aten dio Heiß dot die in der Mitte ein großes 8 155 zeigte. Sie war von bisher unbekann⸗ 111 ätern kurz vor 1 Uhr gehißt worden. In . gebung des Rathauſes ſammelten ſich in kur⸗ kehaſt zahlreiche Menſchen an, welche den Vorfall 0 beſprachen. Die Feuerwehr holte ſchließ⸗ 99 17 Fahne vom Turm herunter. Es iſt dies inner⸗ 5 urzer Zeit der dritte Fall daß bei hellichtem in und zur Zeit des regſten Verkehrs am Wiener „ Fahne mit dem Hakenkreuz aufgezogen Die Sſthechoflowakei feiert ihr 15 jähriges Boſtehen 88 Panzerautos bei der großen Militärparade, die aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens der tſchechiſchen Republik in Prag ſtattfand. Die Republik war in den letzten Oktobertagen des Jahres 1918 ausgerufen worden, nachdem die militäriſchen Fronten der Donau⸗Monarchie zuſammengebrochen waren. Miniſter Beneſch⸗Prag über Deutſchland Meldung des Wolff⸗Büros — Prag, 31. Oktober. In ſeinem vor den Außenausſchüſſen des Abge⸗ ordnetenhauſes und Senat heute erſtatteten Bericht beſprach Außenminiſter Dr. Beneſch den Abgang Deutſchlands von der Abrüſtungskonferenz und ſei⸗ nen Austritt aus dem Völkerbund ſowie die Rück⸗ wirkung dieſer Ereigniſſe auf die Weltlage. Dieſe Ereigniſſe hätten großen Einfluß auf die Entwick⸗ lung der europäſchen Politik, i da die Revolution Deutſchlands einerſeits eine allmähliche Aenderung der ganzen euro⸗ päiſchen Kontinentalpolitik, andererſeits eine ſchwere Kriſe des Völkerbundes bedeute. Die deutſche nationalſozialiſtiſche Revolution habe die bisherige allmähliche Entwicklung, welche auf eine neue auf der Gleichheit und Sicherheit aller Staaten beruhenden Friedensorganiſation Europas gerichtet war, abgeriſſen. An dem Widerſt and ganz Europas werde Deutſchland bald einſehen, daß die praktiſche Durchführung ſeiner gegenwärtigen Außenpolitik mit Erfolg nicht zu verwirklichen ſei. Die innere Entwicklung Deutſchlands habe, ſo be⸗ hauptet Beneſch, notwendigerweiſe zum Konflikt mit der Abrüſtungskonferenz und im Völkerbund ſowie zum Konflikt mit einem erheblichen Teil der öffent⸗ lichen Meinung der Welt führen müſſen. Es handle ſich hier um die ganze weitere Entwicklung Deutſch⸗ lands und Europas. Die Erklärung des Reichskanzlers Hitler, nicht in den Völkerbund zurückzukehren, ſo lange nicht die Feſſeln beſeitigt ſind, die aus Deutſchland einen Staat zweiter Ordnung machen, bedeute praktiſch, daß Deutſchland beſtrebt ſei, den Völkerbund auf ein Nebengleis zu ſchieben und eine Gemeinſchaft der Großmächte als Hauptinſtanz der internationalen Politik zu ſchaffen.„Aber wir könn⸗ ten“, erklärte Dr. Beneſch,„Entſcheidungen von nur einigen Staaten nicht als für uns bindend anneh⸗ men, Im übrigen ſehen wir in dem Vorgehen Deutſchlands nichts, was in der nächſten Zeit irgend⸗ welche kataſtrophalen Kriſen hervorrufen könnte.“ In der neuen Lage, der ſich die europäiſchen Staaten anzupaſſen beſtrebt ſeien, könne man auch gewiſſe Vorteile erblicken. Das Abrüſtungsproblem ſei jetzt klarer geſtellt, und die Politik einiger Staaten oder Staatengruppen werde ausdrucksvoller und zielbewußter. So ſei es begreiflich, warum z. B. die Kleine Entente ihre politiſche und wirtſchaftliche Einheit zu erreichen beſtrebt ſei. Die tſchechoſlowakiſche Außenpolitik än⸗ dert jedoch— ſo betonte Miniſter Dr. Beneſch— abſo⸗ lut in nichts ihre bisherige 15jährige politiſche Linie. Wir ändern nichts an unſerem bisherigen guten und korrekten Verhältnis zu unſeren deutſchen Nachbarn und hoffen dasſelbe auch von der anderen Seite. In die inneren An⸗ gelegenheiten, welches Nachbarn auch immer, miſchen wir uns nicht ein. Wir werden die Politik des Staates ſo führen, um wie bisher, unſeren Glauben und unſere Ergebenheit für die Sache des Friedens zu bewahren; aber auch ſo, daß unſer Staat allſeitig auf die ſchweren Zeiten vorbereitet iſt. * Die Ausführungen des tſchechoſlowakiſchen Außen⸗ miniſters, Dr. Beneſch, der ſeit 15 Jahren zu den führenden Perſönlichkeiten des Genfer Gremiums gehört, ſind nicht ohne Intereſſe. Er irrt ſich jedoch über die Beweggründe Deutſchlands: Nicht die innere Entwicklung in Deutſchland hat zum Austritt aus dem Völkerbund und zum Auszug aus der Ab⸗ rüſtungskonferenz geführt, ſondern die ſeit Jah⸗ ren erfolgloſe Arbeit, die dem tſchechoſlo⸗ wakiſchen Außenminiſter als Hauptreferenten der Konferenz nicht unbekannt iſt. Was er ſchließlich über die praktiſche Durchführung der deutſchen Außenpolitik außerhalb des Rahmens von Genf dar⸗ gelegt hat, wird durch die kriſenhaften Folgen des deutſchen Auszugs aus dem Völkerbund, die Herr Dr. Beneſch ſelbſt in ſeiner Rede dargelegt hat, wi⸗ derlegt. Sie zeigen deutlich, daß der deutſche Schritt auch für die anderen Staaten Anlaß zur Beſin⸗ nung gibt. Der Reichskanzler hat ſo oft von der Friedensliebe des neuen Deutſchland geſprochen und von der Bereitſchaft zur Zuſammenar⸗ beit mit den anderen Völkern, daß es nur an ihnen liegt, Deutſchland wieder zur Mitarbeit in der internationalen Politik zu gewinnen. Solange in Genf jedoch die Dinge ſich im Kreis drehen und die Debatten fruchtlos bleiben, hat Deutſchland Nütz⸗ licheres zu tun. Der Kanzler über unſere Auslandspolitik a 5 Berlin, 31. Oktober. Reichskanzler Adolf Hitler empfing in dieſen Tagen Herrn Karl von Wiegand, eine der maß⸗ gebendſten Perfönlichkeiten der amerikaniſchen Preſſe. Die Zeitungen des Hearſt⸗Konzerns, den Herr von Wiegand repräſentiert, berichten über dieſe Unterredung allenthalben auf der erſten Seite in großer Aufmachung. Als beſonders intereſſant für die amerikaniſche Oeffentlichkeit und wichtig für die Entwicklung der Beziehungen zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten und Deutſchland wird die Aeußerung des Führers hervorgeho⸗ ben, daß er den Parteigenoſſen im Auslande ſtreugſtens unterſage, nationalſozialiſtiſche Propaganda zu betreiben Chaos der Die notwendige Folge einer ſolchen Propaganda dei die Gefährdung der freundſchaftlichen Beziehungen des Auslandes zu Deutſchland, auf deren Auf⸗ rechterhaltung die deutſche Regierung den größten Wert lege. Er, der Führer, werde nicht davor zurückſchrecken, Zuwiderhandlungen rück⸗ ſichtslos durch Ausſchluß aus der Partei zu ahnden. Die amerikaniſche Preſſe ſtellt die gute Wirkung dieſer Unterredung feſt. Es ſei gerade zur rechten Zeit gekommen, nachdem bekannt geworden ſei, daß das Kongreßmitglied Dickſtein Material über an⸗ gebliche nationalſozialiſtiſche Propaganda in USA am 14. November im parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungsausſchuß vorlegen wolle. Durch die Unter⸗ redung werde einwandfrei bewieſen, daß ſolche Pro⸗ paganda, wenn ſie wirklich von un berufenen und verantwortungsloſen Leuten ge⸗ trieben ſein ſollte(was bisher nicht im geringſten bewieſen iſt), von dem Führer auf das ſchärfſte miß⸗ billigt und verboten wird. Wahlaufruf an die Katholiken — Berlin, 1. November. Die„Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher“ erläßt folgenden Aufruf: „An die katholiſchen Deutſchen! Zum erſten Male ſeit der November-Revolution appelliert ein deutſcher Reichskanzler, unſer Führer Adolf Hitler mit Recht an die Ehre der deutſchen Nation; denn er hat ſie durch ſeine mannhafte Tat wieder hergeſtellt. Dafür gilt es ihm den Dank abzu⸗ ſtatten in rückhaltloſer Gefolgſchaft bei der kommenden Abſtimmung am 12. No⸗ vember. An dieſem Tage ſoll das geeinte deutſche Volk vor der geſamten Welt bekennen, daß es wieder eingedenk ſeiner im Weltkriege und im Kampfe um die innere Befreiung gefallenen Helden wie ein Mann hinter ſeinem Führer zur Ehre und Freiheit tritt. Das gilt für die Volksabſtimmung. Bei der im gleichen Gange erfolgenden Wahl zum Reichstage aber heißt es, für die Geſamtheit des katholiſchen deutſchen Volkes zu beweiſen, daß wir nicht nur zu Adolf Hitler ſtehen, ſondern uns auch zu dem bekennen, was er mit dem Gedankengute des Nationalſozialismus unter Mitwirkung aller derer, die guten Willens waren, heute ſchon aus dem z wiſchenſtaatlichen verlot⸗ terten ſittenverfallenden Zuſtände der letzten 15 Jahre geſchaffen hat: Das Dritte Reich der Sauberkeit, der Arbeit, der ſozialen Verſöhnung, des ſtändiſchen Aufbaues, der Fundierung des Staa⸗ tes auf dem chriſtlichen Sittengeſetz, der Wiederher⸗ ſtellung vertrauensvoller Zuſammenarbeit zwiſchen Kirche und Staat durch einen beide Teile befriedigen⸗ den Konkordatsabſchluß. Allein auf dieſe gewaltigen Errungenſchaften wollen wir unſer Augenmerk rich⸗ ten und unſerem Führer und Reichskanzler in rück⸗ ſichtsloſem Vertrauen die letzte Stimme auch für die Wahl zum Reichstage aus der katholiſchen Bevölke⸗ rung herauszuholen. Keiner bleibe aus kleinlicher Verſtimmung zu Hauſe, ſondern trage durch ſeine zweifache Wahl bei zur Ehrenrettung des Reiches, zur Erhaltung des äußeren wie inneren Friedens und zur Sicherung des weiteren Aufſtiegs der Nation. Die Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher richtet ſich mit dieſem Aufruf vor allem an die ge⸗ ſchloſſenen katholiſchen Gebietsteile und gibt der be⸗ ſtimmten Erwartung Ausdruck, daß das katholiſche Volk am Rhein und auf der Roten Erde, in Schwa⸗ ben und Schleſien, in Bayern wie in Berlin und wo immer Katholiken wohnen, ſich bei dieſen Wahlen klar darüber iſt, daß es nicht nur um die Einheit und Ehre des Reiches, ſondern auch um die Ehre jedes einzelnen Deutſchen geht. „Katholiken Deutſchlands, ſorgt dafür, daß das Wahlreſultat keinen Zweifel aufkommen laſſen kann, als hätten wir uns der Wahlpflicht entzogen, die heute unſere Wehrpflicht iſt! Sieg Heil dem Führer und dem Reich! Die Reichsleitung: gez. von Papen, Vizekanzler. Herm. v. Detten, Major a. D. Danſer, Staatsſekr. zur Bonſen, Regierunsprüſ. Verlängerung eines deutſch⸗polniſchen Zoll⸗ abkom mens — Warſchau, 1. November. Das am 14. Oktober zwiſchen Deutſchland und Polen getroffene Proviſo⸗ rium, wonach Polen die deutſchen Waren nach der niedrigen Spalte 2 des neuen polniſchen Zolltarifs verzollt, iſt bis zum 15. November verlängert wor⸗ den. 8 5 Die vorliegende Ausgabe Umfaßt 20 Seifen 2. Seite Nummer 306 Noch keine Spur von dem Hamburger Vombenattentäter Meldung des Wolff⸗Büros — Hamburg, 31. Oktober. Wie wir zu dem Bombenanſchlag auf Reichsſtatt⸗ halter Kaufmann erfahren, waren in dem„Gaſthof zur Rennbahn“ etwa 2000 Teilnehmer verſammelt, von denen der größte Teil nichts von dem Anſchlag gemerkt hat. Die Verſammlung wurde in Ruhe be⸗ endet, und erſt zum Schluß wurde der Vorgang mit⸗ geteilt und weckte ungeheure Entrüſtung. Gleich nach dem Bekanntwerden des Anſchlags erſchienen Polizeipräſtdent Boltz, Hauptmann Köſer vom Kommando zur beſonderen Verwendung und mehrere Polizeioffiziere am Tatort. Der Spreng⸗ körper iſt mit größter Sachkenntnis angefertigt worden. Wäre die Bombe im Ver⸗ ſammlungslokal zerknallt, hätte ſie durch eine ge⸗ waltige Stichflamme zu ſchweren Verbrennungen und durch die ſich entwickelnden Gaſe zu Vergif⸗ tungen führen können. Trotz umfangreicher Nach⸗ forſchungen konnte der Täter nicht gefaßt werden. Man glaubt, daß an der Vorbereitung des Attentats mehrere Perſonen beteiligt waren. Die Verletzungen des Polizeibeamten, der auf der Ver⸗ folgung des Täters von dieſem angeſchoſſen worden war, ſind nicht erheblich. Zuchthaus für deulſches Schweſternpaar in Frankreich Paris, 1. November. Das Schwurgericht von Aix⸗en⸗Provence hat am Dienstag abend den Hauptangeklagten im Mord⸗ und Betrugsprozeß Sarret zum Tode und ſeine heiden Helfershelferinnen, das deutſche Schwe⸗ ſternpaar Katharina und Philomene Schmidt zu je zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Auf⸗ enthaltsverbot verurteilt. Es handelt ſich um eine mehrfache Mord⸗ und Betrugsaffäre, die bereits jahrelang zurückliegt und nur durch einen Zufall entdeckt wurde. Hauptange⸗ klagter iſt der frühere Rechtsanwalt Sarret. Als ſeine Helferinnen hatten ſich zwei Deutſche, die Schweſtern Katharina und Philomene Schmidt, zu verantworten, die lange vor dem Weltkriege nach Frankreich gekommen waren. Durch ihre Beziehun⸗ gen zu Sarvet, der ſie anfänglich in geſchäftlichen Angelegenheiten beraten hatte, waren ſie in ein ge⸗ wiſſes Hörigkeitsverhältnis geraten und wurden Mitwiſſerinnen und Mittäterinnen eine Reihe dunk⸗ ber Mordtaten, Fälſchungen und Betrügereien, die dem Rädelsführer viele Millionen eingetragen haben. Die Schweſtern ſtammen aus einer bayeri⸗ ſchen Offiziersfamilie. Ein Zentner Gold geſtohlen — London, 1. November. Ein frecher Raubüberfall auf einen Goldtransport wurde im Zentrum Londons am hellen Tage aus⸗ geführt. Den Tätern, die unerkannt entkamen, fiel ein Zentner Barrengold im Werte von 240 000 Mark in die Hände. Das Gold wurde mit einem Pferdegeſpann von einem Bahnhof zu einer Schmelzerei befördert. Als ſich an einer Stelle der Kutſcher für einige Minuten entfernte,() fuhr plötzlich ein Kraftwagen heran, dem vier Männer entſtiegen. Sie nahmen das Pferd beim Zügel und führten den Wagen in eine abge⸗ legene Straße. Ein zur Bewachung zurückgelaſſener Junge wurde zur Seite geſtoßen. Hierauf nahmen die Räuber die Kiſte mit dem Gold aus dem Wagen, trugen ſie in ihren Kraftwagen und raſten mit großer Geſchwindigkeit davon. Bisher konnte noch keine Spur von der Räubern gefunden werden. —— 5 Todesurteil im Oelſer Prozeß — Oels, 1. November. Das Sondergericht hat den Angeklagten Gerber wegen Mordes an dem SA⸗ Mann Dokter zum Tode verurteilt. Geiſtliche Chormufik in Ludwigshafen W. Peterſens„Große Meſſe“ beim Beethoven⸗ chor.—-„Stabat Mater“ von Pergoleſe, geſungen vom Speyerer Domchor Gegenpole des künſtleriſchen und religiöſen Emp⸗ findens ſtellten zwei geiſtliche Chorkonzerte in Lud⸗ wigshafen dar. Die„Große Meſſe“ von W. Peterſen für vier Soloſtimmen, Chor, Orcheſter und Orgel, die der Beethovenchor am Sonntag im Ver⸗ einshaus der J. G. Farben aufführte, erwuchs aus der Vollreife eines tiefgeiſtigen Schaffens. Der in Darmſtadt wohnhafte Tonſetzer erfaßt den litur⸗ giſchen Textgehalt offenbar mehr muſikaliſch als kirch⸗ lich im Sinn der ſeit Paleſtrina feſtſtehenden Ueber⸗ lieferung, die dem aus anderer Glaubenswelt— der⸗ jenigen Bachs— ſtammenden Künſtler von Hauſe aus fremd ſein muß. Wem aber die Innerlichkeit dieſer ernſten, oft harten Klänge ſich nicht ſogleich er⸗ ſchließt, der achte auf die Innigkeit der Flehbitten des Kyrie, auf den wahrhaftigen Herzensjubel des Gloria und die machtvoll getürmten Steigerungen des Credo, deſſen Paſſtonsgeſchichte keineswegs äußerlich dra⸗ matiſiert iſt. Auch im Satztechniſchen verſpürt man ein unaufhörliches, geradezu ergreifendes Ringen mit dem erhabenen Stoff und den aufgewendeten großen Mitteln der Tonſprache. Die Führung der Chorſtimmen fußt auf der Herbheit des ſpätmittel⸗ alterlichen Linienſtils; das Orcheſter dagegen ver⸗ ſchmäht nicht die Errungenſchaften neuerer Ton⸗ malerei, wie ſie Peterſen in naher Vertrautheit mit dem Werk Bruckners und früher bei ſeinen Mün⸗ chener Lehrern Mottl und Kloſe meiſterlich beherr⸗ ſchen gelernt hat. Trotzdem hinterbleibt der Eindruck einer durchaus einheitlichen und weſenseigenen Schöpfung, die man zu den bedeutenden unſerer Tage rechnen darf. Allerdings iſt Vorausſetzung für ein volles Ge⸗ lingen, daß ein ſo wunderbar durchgebildetes Klanginſtrument zur Verfügung ſteht, wie es der Beethovenchor in der einzigartigen Erziehungs⸗ arbeit des Studienprofeſſors Fritz Schmidt ge⸗ worden iſt. Das Soliſtenquarterit Suſanne Horn ⸗ Stoll, Darmſtadt, Hedw. Engelhorn⸗Rhoßde, Maunheim, Willt Kehne, Ludwigshafen und — orglers Bebernae Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 1. November Im weiteren Verlauf der Verhandlungen am Dienstag nachmittag erklärte der Oberreichs⸗ anwalt: Nach t Protokoll des„Londoner Un⸗ terfuchungsausſchuſſes“ hat der imuniſtiſche Frak⸗ tionsſekretär Kühne dort ausgeſagt: Lediglich aus Gründen der Vorſicht vereinbarten wir, daß Torg⸗ ler nicht in ſeine Wohnung geht, ſondern bei mir in meiner Wohnung übernachtet.“ Auf eine weitere Frage hat Kühne dann geſagt, man habe damals noch nicht die Tragweite der ingen voll er⸗ kannt, aber die Gründe der Vo Torgler hät⸗ ten ihn doch beſtimmt, Torgler mit in ſeine Wohnung zu nehmen, weil Torglers Name in Zuſammenhang mit der Brandſtiftung genannt worden war, nicht aber Kühnes Name. Angeklagter Torgl warum ich nicht nach Hauſe bin, war der, den ich angegeben habe, daß techniſch und praktiſch eine Möglichkeit dafür nicht gegeben war. Ich gebe aber zu, daß ich außerordentlich aufgeregt geweſen bin, nachdem mir i Be; Dor i Der p märe Grund hren Oehme mitgeteilt hatte, daß Meldungen verbreitet würden, Torgler und Koenen hätten fluchtartig den Reichstag verlaſſen. Aber nicht Sicherhei ünde der Polizei gegen⸗ über konnten in Fragen kommen, dann hätte ich nicht in die Wohnung des bekannten Funktionärs Kühne fahren dürfen, ſondern wo anders hingehen müſſen, um mich vor der Polizei zu verbergen. Das würde auch in ſtriktem Gegenſatz zu der Tatſache ſtehen, daß ich mich am nächſten Morgen freiwillig ge⸗ ſtellt habe. Dieſe Sicherheitsgründe beſtander darin, daß durch dieſe Meldungen irgendwie der Verdacht mitgeteilt wurde, Torgler hätte mit dem Brand zu tun. Ich hätte in Karlshorſt durch dunkle Straßen gehen müſſen, und es beſtand die Beforgnis, daß mir etwas paſſieren konnte, daß ich über ⸗ fallen und vielleicht totgeſchlagen wurde. Eine Sicherung gegenüber der Polizei war das nicht. Der Gedanke iſt mir nicht gekommen und ſicherlie auch den anderen nicht. Der Vorſitzende befragt Torgler, warum er dieſe Angaben nicht früher gemacht habe. Torgler erwidert, er habe von dieſen Sicherheits⸗ ene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Aus lung in der Brand gründen erſt durch die Tatſache gehört, daß dies für Kühne maßgebend geweſen ſei. Für Wunderſee und ihn(Torgler) kam die Tatſache in Frage, daß der letzte Zug weg wa Vorſ.: Haben Sie am nächſten Morgen Ihrer Frau telephoniert? Torgler: Ich habe ihr mitgeteilt, daß ich mich zur Polizei begebe, um zu proteſtieren gegen die Zeitungsmeldung. Meine Frau hat geweint und mir mitgeteilt, daß ſchon eine Hausſuch weſen wäre. Oberr die Wohnung von Kül ſchloſſen war, ſich freiwi ſeinen Freund Oehme am Rat gefragt. e ging, keineswegs ent⸗ ig zu ſtellen, denn er hat nächſten Morgen erſt um rreichsanwalt überſteht, Zeugen vor⸗ i gefragt, auf deſſen Qualität ich heute noch nicht weiter eingehen will, geſagt, er habe die Abſicht, ſich zu ſtellen, was er dazu meine, und Oehme ſagte, er ſolle das nicht ohne Rechtsanwalt machen. Der nächſte Zeuge iſt der Kellner Jeſchar, die Bedienung Stawicki ausübte. Aus ſeinen Bekundungen ergibt ſich, daß zwei Chauffeure ſchon vor in dem Lokal waren und ſich dann mit an den Tiſch ſetzten, an dem Kühne und der andere Herr Platz genommen hatten. Die Chauffeure verſchwanden dann nachein⸗ ander jeder etwa eine Viertelſtunde. Bald nach neun Uhr, als die vier ſchon wieder an dem Tiſch ſaßen, kam der Abgeordnete Koenen. Vorſ.: Das müßte vor dem Reichstagsbrand ge⸗ weſen ſein? Zeuge: Jawohl, vor dem Bekanntwerden des Brandes. Als die Nachricht von dem Brande kam, nahmen die Leute an dem Tiſch keinerlei Notiz da⸗ von. Sie unterhielten ſich im gleichen Flüſterton wie bisher ruhig weiter. Vorſ.: Koenen iſt nach den bisherigen Ermitt⸗ lungen etwa bis gegen 20.45 Uhr im Reichstag ge⸗ weſen, hat dann eine Zeit bei Aſchinger geſeſſen, wo der Brand bekannt wurde, ſo daß es nicht recht ſtim⸗ gehalten hat, er ſondern er hat Oel der an dem Abend in dem Lokal Von links nach rechts: Geſchäftsführer Finkenzeller; der Präſident des Werberats, Miniſterialdirektor Reichardt; der ſtellvertretende Präſident Dr. Hunke und Geſchäftsführer Dr. Carol Edler v. Braunmühl. 8 mber 196 N 95 Ihnen geweſen ns 22 Uhr, als Kot 8 wäre zu der Zeit, als der Bram im erſt anfing und im erſten Stadium war. Aber bleiben dabei? Zeuge: Jawohl! Hierauf wird der 26jährige Student Perl als Zeuge vernommen, von dem geſagt worden f daß er vielleicht mit van der Lubbe ver wech⸗ * ſelt worden ſein kann. Oberreichsanwalt: Sind Sie am 2 Fe bruar nachmittags mit Torgler zuſammen geweſenz Zeuge: Nein. Ich bin an dieſem Tag überhaupt nicht im erſten Obergeſchoß geweſen, ſondern hoh im zweiten Obergeſchoß gearbeitet. Oberreichsanwalt: Dann kann der Zeuge alſo unmöglich mit dem Mann verwechſelt wor, der mit Torgler zuſammen im erſten Obe eſehen worden iſt. bbe iſt Per den ſein, geſchoß Vo ſe: Lu ſonſt verwechſelt worden Sie jemals den Reichs iſitzer: mit einer Kiſte bet 52 Be bin Ich am 27. Februar mit eigen aket Papier in den Reichstag ge⸗ war keine Kiſte, aber man hätte g vielleicht dafür halten können. Nach meiner e innerung habe ich aber dieſes Paket nicht auf her Schulter getragen. Während einer Vernehmung der Vorunterſuchung ſprach der Unterſuchungsrichtet von einer Aehnlichkeit, die ich mindeſtens in der Haartracht mit Lubbe haben ſollte. Als ich abgefüßt wurde, ſagte der Betreffende:„Haartracht ge⸗ nau wie Lubbe.“ Darauf wird die Verhandlung auf Mittwoch bez tagt. Zeuge: größeren P kommen. Das Bombenzerknall in Madrid — Madrid, 1. November. Der Jannenminiſter teilte Preſſevertretern 15 daß vier große Bomben an verſchiedeneg Punkten der Stadt zerknallt ſeien. Menſchen ſeſen nicht zu Schaden gekommen. Man nehme an, daß ſtreikende Bauarbeiter dieſe Bomben gelegt hätten Der Innenminiſter erklärte:„Wir greifen ruhig aber entſchloſſen durch. Madrid darf den Tertt nicht kennen lernen. Das Loſungswort der Rege rung iſt: Gerechtigkeit und Entſchloſſenheit.“ 125 Kommuniſten verhaftet — Recklinghauſen, 1. November. Die Staatspol⸗ zeiſtelle Recklinghauſen hat in Recklinghauſen und Herne eine neuaufgezogene kommuniſtiſche Ge⸗ heimorganiſation entdeckt. Die geſamde Unterbezirksleitung Recklinghauſen⸗Herne der Kd konnte ausgehoben werden. 125 Kommuniſten, darunter 30 führende Funktionäre, wurden feſtge⸗ nommen. Flugzeug im Nebel gegen einen Hügel geſtoßeg E Baſel, 31. Oktober. Am Dienstag vormittag 11.30 Uhr iſt bei Etoben in der Nähe von Belfon das dreimotorige Farman⸗Paſſagier⸗Flugzeug da Air France, das um 10.30 Uhr vom Flugplatz Basel geſtartet war, abgeſtürzt. Der Bord funker un ein Paſſagier Dr. Spoerri aus Einſiedeln wur den getötet, während der Pilot ſchwer und eig Mechaniker leicht verletzt ſind. Das Flugzeug ſtieß im Nebel auf einen Hügel. Im Flugzeug befandeß ſich noch vier Gemſen, die für den Londoner Zoo he⸗ ſtimmt waren. „Graf Zeppelin“ in Sevilla eingetroffen — Sevilla, 1. Nov. Das Luftſchiff„Graf ge pelin“ iſt geſtern um 22.30 Uhr in Sevilla gelandet Dr. Eckener erklärte, daß ſich ſeine Ankunft infolge eines furchtbaren Sturmes über den Moes um 10 Stunden verzögert habe. Das Luſk ſchiff wird heute früh um 8 Uhr ſeinen Flug nah Friedrichshafen fortſetzen. 3 * *. Guſtav Adolf Knörzer, Breslau, das Pfalz⸗ orcheſter und der an der Orgel tätige Kirchen⸗ muſikdirektor Arno Landmann ſtanden gleichfalls auf der Höhe ihrer ſchwierigen Aufgabe. * Wie anders wirkten die Notenzeichen des„Sta⸗ bat Mater“ von Giovanni Battiſta Per⸗ goleſe auf die Gemeinde ein, die am Montag ahend die weite Halle der Herz Jeſu⸗Kirche füllte! Der italieniſche Meiſter hat uns in ſeinem Schwa⸗ nengeſang die verklärten Schmerzen ſeiner von un⸗ heilbarer Krankheit heimgeſuchten Jugend geſchenkt, in deren Blüte er erſt 26jährig dahingerafft wurde. Dieſe ſich in Ohr und Herz ſchmeichelnden wehmüti⸗ en Melodien und unnennbar ſüßen Mollakkorde be⸗ freien ſich von der Schwere des Barock zu der gir⸗ landenhaften Beſchwingtheit des Rokoko, ſie ſind verträumt wie die ſanften Madonnen Peruginos und ſchen Sequenz— die Marienklage und das Trauer⸗ gebet der Gläubigen— werden nicht ſcharf geſchie⸗ den, nur gliedern kleine Zwiſchenſpiele der Orgel und eines Streichorcheſters die Verszeilen, die wechſelweiſe Chor und Soloſtimmen vortragen. Die Ausführung übernahm der andere Ausleſe⸗ chor der Pfalz, der den Gottesdienſt im Speyerer Kaiſerdom verſchönt. Die Reihe ſeiner Stabführer ſetzt ſeit einem Vierteljahrhundert Domkapellmeiſter Dreſcher rühmlich fort. Die prächtigen Chor⸗ diskante und ⸗alte, die an die Stelle der einſtigen Männerſoprane getreten ſind, erfüllten die höchſten Anforderungen an Tonreinheit und gefühlsmäßige Durchdringung. Oratorienſtil und ⸗ſtimme der Altiſt in Hella Storck⸗Speyer und die Begleitkunſt der Streicher des Pfalzorcheſters fügten ſich eben⸗ bürtig ein. Der gleichfalls altbewährte Organiſt Heinrich Jacob ließ die Stimmung in einem ſchwermutvoll wie die tränenumflorte Mater dolo-⸗ motiviſch angepaßten eigenen Nachſpiel weihevoll rosa des Carlo Dolei. Die beiden Teile der lateini⸗ ausklingen. 885 en Der Flieger auf der Bühne. Im Laufe der Spielzeit bringt das Nationaltheater Mann⸗ heim eine Folge von Fliegerſtücken zur Auf⸗ führung. Sie umfaßt den Münſterſprung“ von Otto Rombach, der das Thema des Schneider von Ulm behandelt, das Zeppelinſtück„Seine Exzel⸗ lenz, der Narr“ von Harald Bratt, das Kriegs⸗ flieger⸗Drama„Flieger“ von Roßmann und das unmittelbar vor der nationalen Erhebung ſpielende Segelfliegerſtück„Am Himmel Europas“. Lotte Fiſchbach als„Martha“. Das National⸗ theater hat Flotows unverwüſtliche Oper wieder in den Spielplan aufgenommen. Lotte Fiſchbach ſang zum erſten Male die Titelpartie und holte ſich einen freundlichen Erfolg. Das Ungeſuchte der Flo⸗ towſchen Muſik, ihr nie ſtockender, ganz im Gefälligen und Anſpruchsloſen aufgehender Fluß kommt den Anlagen der Künſtlerin entgegen, und wenngleich die Tongebung reichlich ſchmächtig erſcheint und die Be⸗ mühungen der Sängerin, durch gelegentliches For⸗ eieren Kraft zu entwickeln, leicht zu Intonations⸗ ſchwankungen zu führen drohte, zeigten ſich ihr die Zuhörer dennoch ſehr zugetan. Uebrigens ſind auch die Mit⸗ und Gegenspieler Lotte Fiſchbachs(Kup⸗ pinger, Nora Landerich, Karl Mang und Hugo Voi⸗ ſin) nicht eben ideale Spielopernvertreter, was die Prägnanz ihres muſikaliſchen und deklamatoriſchen Ausdrucks betrifft. Die wohltuende diskrete Art der Orcheſterbegleitung(Kapellmeiſter Schla wing) trug viel dazu bei, ſchwach fundiertem Stimmgut auf der Bühne Geltung zu verſchaffen. Im ganzen war es eine beſchwingte, humorige Aufführung, bei der ſich das Publikum vortrefflich unterhielt. C. O. E. Oberregiſſenr Hans Carl Müller an die Hoch⸗ ſchule für Muſik und Theater berufen. Der Leiter der Schauſpielſchule an der ſtädtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater Hans Go deck folgt einem ehren⸗ vollen Antrag als künſtleriſcher Leiter der pfälziſchen Landesbühne. An ſeiner Stelle wird vom 1. Nop. an Hans Carl Müller vom Nationaltheater Mannheim den Unterricht übernehmen und zwar vorwiegend in Rollenſtudium und Regie. Neben ihm wird wie bisher Regiſſeur Karl Vogt als Lehrer der Schauſpielſchule vornehmlich für Sprechtechnik und Redekunſt wirken. 5 Die Planetariums⸗Vorträge In ſeinem erſten Vortrag im Planetarium hatte Prof. Feurſtein den Makrokosmus erſtehen laſſen, der zweite Vor⸗ trag führte in den Mirrokosmus ein, in die Welt der Atome, dieſer kleinſten Bauſteine des Weltalls Wir ſahen im Bild den erſten Bauſtein: das Elektron, deſſen Größe dem 1840. Teil des Waſſerſtoff⸗Atomz entſpricht, durch Nebel ſich den Weg bahnend. i weiterer Bauſtein ſind die Alphaſtrahlen des Ru diums und die Gammaſtrahlen(Röntgen), die wit das Licht keine Materie ſind und dennoch als ko miſche Strahlen bis zur Tiefe von 1000 Meter gel Berge durchdringen. Durch Zerfall der Materie, wie beim Radium, entſtehen Strahlen, und aus diefe baut ſich in ewigem Wechſel wieder Materie auf Freilich wäre eine Spannung von 2 bis 3 Milliones Volt nötig zur Zertrümmerung der Atome, Der 3. Bauſtein iſt das Proton, der poſitiv geladene Kei des Waſſerſtoff⸗Akoms, um den die negatiy geladene Elektronen kreiſen. Bei Beſtrahlung von Beryllium mit Alphateilchen löſt ſich ein elektriſch nenttalk Teilchen von Erſterem los, das man als. Bauſtent Neutron nannte. Dieſes reißt aus anderm Atom e Proton heraus und bildet durch dieſe poſitive dung nun den 5. Bauſtein das Poſitron. In ewinel 0 Verwandlung vollzieht ſich ſo Auf⸗ und Abbo 5 Materie. Voll Ehrfurcht und Staunen bewund der Menſch die Schöpferkraft, die in dem e Größtes ſchafft. g. Die Welturaufführung des neu endeten e zartſchen Violinkonzerts. Am 13. und 14. Nove 5 dieſes Jahres findet in London im Rahmen der C0 tauld⸗Konzerte die Uraufführung des neu ent 5 Violinkonzertes in-Dur, des ſogenen ten Adelalde⸗Konzertes von Mozart ſtalt. 10 Manuſkript dieſes Konzertes, das jetzt erſtmul 5 Verlag Ed. Schott veröffentlicht worden iſt, 7 1 Datierung„Verſailles, 26. Mai 1766“, Es iſt daß 0 Violinkonzert von Mozart und entſtand m eines mehrwöchigen Aufenthaltes am wigs XV. in Verſailles. Das Manuſkript if Prinzeſſin Adelafde von Frankreich gewidme 11 befand ſich im Beſitz einer franzöſiſchen Privatfamiit wo es dann gefunden wurde. 5 Auf den Spuren Vergils in Albanien. 5 italieniſchen Archäologen Luigi nao Jen augenblicklich mit Ausgrabungsarbeiten in Al 1 beſchäftigt iſt, iſt es gelungen, die Stadt 1 vin tum, die Vergil in der Aeneide erwähnt zulegen. Die Anlage der öffentlichen Gebände 1 der Denkmäler der Stadt, beſonders des aus enl⸗ 4. Jahrhundert v. Chr. ſtammenden Theaters in ſpricht genau den Schilderungen, die Vergil 1 berühmten Dichtung von dieſer Stadt gibt. Frans! Arras Wider die Fr Kriege der Be Leib, 1111 ſtundei Stellu vorzüg griff e alliiert der um den ſol Marſch mer wi Kilome Front teilte. houette Kriegs; Kellern danken fahren. einem und ar meer, Die S. Wer di monate nicht le Target. 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Det ne Kern Aadenen eryllium eutrale⸗ Bauſtein tom eit ive N. ewiger Haul det wundert einſtes g. b. den Mb vembet r Coul⸗ deckte genau t. Daß 7 Mittwoch, 1. November 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 506 Am Totengedenktag weilen unſere Gedanken auch draußen bei den Gefallenen des Weltkrieges. Einer unſerer Mitorbeiter hat kürzlich den Friedhof der Badener in Lens beſucht, auf dem Tauſende von Söhnen der badiſchen Heimat ihre letzte Ruheſtätte efunden haben. Am Totengedenktag wird gerade ſeſe Schilderung des Beſuchs auf dem Friedhof der Badener in Nordfrankreich beſondere Beachtung finden. Arras Als wir in den Oktobertagen 1914 nach ſchweren Kämpfen in Lothringen nach Nordfrankreich kamen, da hofften wir alle beim Vormarſch recht bald am Meer zu ſein. Es kam jedoch ganz anders. Die Arras mit dem Mute der Verzweiflung Franzoſen leiſteten auf der Linie La Baſſee⸗Lens⸗ heftigſten Hiderſtand. Und ſo erſtarrte in den Oktobertagen die Front, die damit faſt für die ganze Dauer des krieges feſtlag. Am 20. Oktober kam noch einmal der Befehl zum Angriff. Aber als die badiſchen Leibgrenadiere, recht davon die Raſtatter 111er, bei dem Dörfchen Loos in den Vormittags⸗ ſtunden aus den Gräben ſtiegen, um die feindlichen Stellungen zu nehmen, da war der Widerſtand des vorzüglich verſchanzten Feindes ſo ſtark, daß der An⸗ griff eingeſtellt wurde. Seither lagen wir in den feuchten Herbſttagen und in den kalten Wintermona⸗ len in den Gräben um das nordfranzöſiſche Städtchen gens. Wer hat wohl bis dahin jemals etwas von der Stadt Arras gehört, die im Kriege eine ſo traurige Berühmtheit erlangte. Penn wir in den faſt täglich beſchoſſenen Gräben bei Catrenecy lagen, dann konnten wir bei einem ge⸗ wagten Blick über die Schützengrabenbrüſtung die zerſchoſſenen hochragenden Türme der Abtei von Mont St. Eloi ſehen, dann wußten wir. daß nicht fern davon die Stadt Arras lag, die der deutſche und alllierte Heeresbericht ſo oft nannte und die zu einem der umſtrittenſten Brennpunkte der Weſtfront wer⸗ den ſollte. In ungezählten Nächten tauchte beim Marſch in Stellung auf der Straße Lens⸗Arras im⸗ Kilometerſteinen auf, die unmittelbar im Bereich der Front lag und das Schickſal von Reims und Ppern An klaren Tagen erblickten wir die Sil⸗ houetten von Arras, jener Stadt, in der in vier Kriegsjahren die Bewohner in tiefen ausgebauten Kellern Unterſchlupf ſuchen mußten. Eigenartige Ge⸗ danken werden geweckt, als wir in dieſe Stadt ein⸗ jahren. Arras iſt im Flaggenſchmuck von irgend einem ſonntäglichen Feſt. Ueberall in den Straßen und auf den Plätzen ein blau⸗weiß⸗rotes Flaggen⸗ meer, Kaum ein Haus, das nicht die Tricolore trägt. Die Spuren des Krieges ſind faſt völlig beſeitigt. Wer dieſe Stadt betritt und in den harten Kriegs⸗ mongten vor den Toren von Arras lag, der kann nicht los werden die Namen von Maiſon Blanche, La Targette, Monchy, Labyrinth, Scarpe, St. Laurent⸗ Blaney und wie alle die Orte heißen, die man faſt täglich im Heeresbericht leſen konnte. Drei Tage (pom 6, bis 9. September 1914) waren die Deutſchen in der Stadt, die, damals in Trümmer geſchoſſen, heute vollkommen aufgebaut iſt. Der hohe Rathaus⸗ turm beherrſcht Arras, das mit dem Biſchofsſitz ein Mittelpunkt des provinziellen Lebens bildet. Die deutſchen Kraftpoſtwagen erregen Aufſehen, aber kein unfreundliches Wort fällt. Man bleibt in 1 20 Skädten der Weſtfront, die all die Schrecken des 0 mer wieder der Name der Stadt auf Wegweiſern und teilte. Krieges auszuſtehen hatten, als Deutſcher unbehelligt, wenn man mit der gebotenen Zurückhaltung und einem ſelbſtverſtändlichen Takt auftritt. In einem der Hotels ſitzen wir müde und abgeſpannt von all dem Geſchauten im Lorettogebiet bei Rotwein und klaudern über Kriegserlebniſſe. Die Kellner flitzen lurch den Sagl und ſervieren das Eſſen. Trotz allem kann man nicht froh werden in dieſer Stadt, deren Namen in dem Dreiklang Arras—Loretto—Lens die lleſſten und erſchütterndſten Kriegserlebniſſe enthält, die in den vier Jahren auf ans einſtürmten. fahrt nach lens Das Reiſeprogramm unſerer Kriegsgräberfahrt kann begreiflicherweiſe nicht Rückſicht nehmen auf die Frontabſchnitte, in denen die einzelnen Teilnehmer gekämpft haben. Da der Beſuch der Stadt Lens in unserem Plane nicht vorgeſehen iſt, andererſeits die labiſchen Leibgrenadiere neun Monate im Lenſer Abſchnitt in Nordfrankreich gelegen und manchen lieben Kameraden auf dem Friedhof des 14. Armee⸗ korps zurückgelaſſen haben, trenne ich mich in Arras Ar einige Stunden von meinen Reiſekollegen, um dem Patenfriedhof der Kameradſchaft adiſcher Leibgrenadiere einen Beſuch ab⸗ zuſtatten. Der Gräberoffizier von Arras, deſſen Ob⸗ but all die deutſchen Friedhöfe im Raum Lens La .—Douai unterſtehen, bringt mich mit ſeinem ünken Kraftwagen nach Lens. Das iſt eine freund⸗ lihe Geſte des franzöſiſchen Offiziers, die dankbar bermerkt werden ſoll. i ie wir über Souchez und die Lorettohöhe an all u unvergeßlichen Kampfſtätten vorbeifahren— aun, Angres, Lierin, Eleu—, da ſtürmen Erinne⸗ nulgen mannigfaltigſter Art auf uns ein Eigentüm⸗ ach das Gefühl, durch ein Gebiet zu fahren, in dem nan ſich damals bei Tag nur geduckt im Sprung und ei Nacht faſt immer nur unter ſtärkſtem Störungs⸗ euer der feindlichen Artillerie bewegen konnte. Dro⸗ en auf der Gieslerhöhe— genannt nach dem ee e des badiſchen Feldartillerieregiments oßherzog) Nr. 14— bauen die Kanadier ein ren ma! von gewaltigen Ausmaßen. Das Denk⸗ Allerheiligen Da führt eine Greizin ihr Kind an der Hand; Auch ſie ſind heute zum Kirchhof gekommen. Es hat der Alten der Tod den Sohn, Dem Kinde aber den Vater genommen. Draußen vorm Dörflein am Bergeshang Liegt der Kirchhof, verſteckt hinterm Hage. Alle, die müde und lebensſatt, 5 Ruhen hier aus von Mühſal und Plage. Weit offen heute das Pförtlein ſteht. Sie kommen mit Blumen und Kränzen gegangen, Auf Grabeshügeln, an Kreuz und Stein Die letzten Aſtern und Dahlien prangen. Dort knien ſie nieder und beten ſtill, Die Alte ſtürb' lieber heute als morgen; Doch knüpft ſie ans Leben ein feſtes Band. Wer würde dann für ihr Enkelkind ſorgen? Es fächelt der Wind, ein Schauer geht Durch die welken Blätter der Friedhofweiden. Sie rieſeln herab, ſie decken das Grab, Sie flüſtern von Tod und von Scheiden. A. W. mal, das die ganze Landſchaft beherrſcht, wird in teuerſtem Marmor gehalten und ſoll in zwei Jahren vollendet ſein. Wir fahren auf der Straße Souchez Angres über Lievin nach Lens. Wie oft ſind wir hier marſchiert, wenn wir nach frohen Ruhetagen hinauszogen in Stellung droben auf Loretto oder nach ſchweren ſchier übermenſchlichen Schützengraben⸗ tagen mit Lehm überzogen und durch tagelange Kämpfe zermürbt von der Kanzelſtellung zurück⸗ kamen. Die Fahrt führt mitten durch die vielen Ar⸗ beiterkolonien, in denen wir oft einen Unter⸗ ſchlupf fanden. Es iſt Spätnachmittag und von den Zechen kehren die Arbeiter heim. Die Stadt Lens zählte vor dem Krieg 35000 Einwohner. In ſeinen Kohlenzechen wurden jährlich 3,5 Millionen Tonnen Kohlen ge⸗ wonnen. Im Oktober 1914 marſchierten wir in Lens ein, das bis Oktober 1918 beſetzt war. Dann räum⸗ ten die Deutſchen die Trümmer einer Stadt, die ſchon im April 1917 von den Ziviliſten verlaſſen werden mußte. Nach dem Kriege wurde der Stadt„das Kreuz der Ehrenlegion“ verliehen. Hier in Lens haben wir die erſten Kriegsweihnachten begangen. In dieſer Stadt haben wir die zahlloſen großen Weihnachts⸗ pakete aus der Heimat mit der notleidenden Be⸗ völkerung geteilt. Da ſtanden wir am Weihnachts⸗ abend in der Kirche unter dem Tannenbaum aus dem Schwarzwald, da haben wir Freud und Leid in chwerſten Tagen erlebt. Beim Durchblättern des Kriegstagebuches fällt mir ein Briefchen in die Hände, das mich an Weihnachten 1914 in Lens mit einem Liebesgabenpaket eines Karlsruher Metzger⸗ ſohnes erreichte. Der Brief lautet: Lieber Soldat! Hier ſchicke ich Dir eine Kleinigkeit. Es iſt ja micht viel, geht aber doch von Herzen. Wie geht es Dir? Hoffentlich noch gut. Da nun mein Vater nicht im Feld iſt, ſo bin ich doppelt froh, einem an⸗ deren Freude zu machen. Wenn Dir dann die Wurſt geſchmeckt hat, ſo ſchreibe nur, wenn wir uns auch nicht kennen werden, um weitere Wurſt, denn es iſt ja Krieg. Denn Du kämpfſt ja auch für mich und Angehörige. Bitte ſchreibe bald, wer und wo Du biſt. Und ſchreibe bitte, ob die Wurſt ge⸗ ſchmeckt hat und ob Du mehr willſt. Gruß Dein treuer Kriegskamerad. Wilhelm Wagner jun., Metzgersſohn, 14 J. alt. Warum dieſes Briefchen hier abgedruckt wird? Weil dieſe Zeilen aus dem Jahre 1914 zeigen, welche vorbildliche Schickſalsverbhundenheit und wahre Volksgemeinſchaft im deutſchen Volke herrſchte und weil nach faſt zwanzig Jahren dieſe Zeilen auch heute noch einmal den Dank an den unbekannten Spender vermitteln ſollen. Lens iſt genau nach den Plänen der in Trümmer gegangenen Stadt wieder aufgebaut worden. Die Kirche ſteht auf dem alten Platz. Hier feiern wir ein Wiederſehen mit dem Boulevard des Eecoles, auf dem wir oft in Ruhetagen gebummelt haben. Und da iſt der Marktplatz von Lens, auf dem Meiſter Bernhagen oder Heiſig mit ſeiner(i1ber⸗ Kapelle zur Freude der Feldgrauen Platzmuſik gaben. Der„Place de la Republique“ iſt wieder an ſeiner alten Stelle entſtanden und auch der Bahnhof liegt genau wieder wie einſt im Weſten der Stadt. Zahl⸗ reiche Verkaufsbuden auf dem Marktplatz locken das Bauernvolk aus der Umgebung an. Und ſo iſt Lens ein nordͤfranzöſiſches Provinzſtädtchen mit regem Verkehr geworden. In der Hauptſtraße ſtehen die Arbeiter vor den Telegrammanſchlägen einer Zei⸗ tung, um ſich über den Verlauf der„Tour de France“, dieſem größten Radrennen durch ganz Frankreich, zu vergewiſſern. Gerne hätten wir der Arbeiterkolonie Cite St. Pierre, durch die damals unſere Stellung führte, einen Beſuch abgeſtattet, aber die Zeit iſt leider zu kurz. Tagelang könnte man durch dieſe Stadt ſtreifen. Die Erinnerungen würden kein Ende nehmen. Erschütternde Eindrücke bei einer Kraftwagenfahrt durch das französische Kampfgebiet Der Patenfrledhof der badischen Leibgrenadiere Gleich neben der Kirche in Lens war das Laza⸗ rett, von dem aus täglich die ihren Verletzungen er⸗ legenen Kameraden nach dem Friedhof Saalaumines übergeführt wurden. Dieſer deuteche Soldatenfriedhof von Lens wird mit Recht der„Friedhof der Ba⸗ dener“ genannt, denn hier ruhen etwa 20000 Söhne der badiſchen Heimat, Angehörige faſt aller badiſchen Regimenter. Der Friedhof iſt während des Krieges als„Friedhof des XIV. A..“ angelegt, in den letzten Kriegsjahren jedoch vollſtändig zerſtört worden. Die Franzoſen haben ihn von Grund auf umgeſtaltet und durch Zubettungen noch vergrößert. Die Kamerad⸗ ſchaft badiſcher Leibgrenadiere, dieſe vorbildliche Ver⸗ einigung aller ehemaligen 109er, hat nach dem Krieg die Patenſchaft über den Lenſer Friedhof übernom⸗ men und mit Hilfe einer im ganzen Lande vor zwei Jahren durchgeführten Sammlung die Mittel er⸗ halten, um eine würdige Ausgeſtaltung des deutſchen Friedhofes von Lens in Angriff zu nehmen. Dem Karlsruher Profeſſor Dr. Laeuger iſt keine leichte Aufgabe geſtellt worden, denn der Fried⸗ hof liegt landſchaftlich ſehr ungünſtig. Man muß durch den Zivilfriedhof mit ſeinen nach deutſchem Geſchmack undenkbaren Steinen, um den Friedhof der Badener zu erreichen. Wir entblößen das Haupt und ſtehen einige Augenblicke ſtill vor den Gräbern der Kameraden auf Loretto. An einem Ehrenmal, das in den Kampftagen geſchaffen wurde, liegen Kränze aus der badi⸗ ſchen Heimat, Kränze mit einer badiſchen Schleife und einer ſchwarz⸗weiß⸗roten Scheife und ein Kranz mit der Aufſchrift„Unſerem lieben Sohn“. Eine grüne Hecke umgibt als natürliche Abgrenzung den Friedhof, auf dem in der Mitte ein Ehrenhof geſchaffen werden ſoll. Wenn man durch die Gräberreihen wandert, dan lleſt man die Namen mancher Kameraden, mit denen man in den erſten Kriegsmonaten im gleichen Schritt und Tritt durch Feindesland marſchierte, dann wird man erneut daran erinnert, wie groß die Pflicht der Hei⸗ mat iſt, die Toten in fremdem Lande nicht zu ver⸗ geſſen. Oft ſtanden wir hier an offenen Gräbern, mit Tränen in den Augen und fragten uns„Wer iſt der Nächſte?“, während von der Lorettohöhe der dumpfe Donner der Kanonen herüberklang. Platanen wer⸗ fen ihre Schatten auf den grünen Raſen des Fried⸗ hofes, der von einem Wärter gepflegt wird. Es bleibt noch ſehr viel zu tun auf dem Paten⸗ friedhof der badiſchen Leibgrenadiere. Eine dankbare Aufgabe hat ſich die Kameradſchaft ge⸗ ſtellt, die nur reſtlos gelingt, wenn die badiſche Hefe mat mithilft, ihren gefallenen Söhnen in fremden Landen eine würdige Ruheſtätte zu ſchaffen. Dazu bietet oͤie nächſte Straßenſammlung zu Gun⸗ ſten des Lenſer Friedhofes eine gute Gelegenheit. Mit Wehmut ſcheiden wir von dieſer Totenſtätte, die ein Fleckchen badiſcher Heimat iſt, auf dem die Beſten des Landes ruhen. Der„Friedhof der Badener“ in Lens muß ein Wallfahrtsort der badiſchen Jugend werden, der für ewige Zeiten künden ſoll, daß Badens Söhne in der Zeit der tiefſten Not dem Vaterland das höchſte Opfer, das Leben, gebracht haben. Gräberbaume Raſch geht das Leben. Am Ende dieſer Zeitlichkeit ſteht der Tod. Nichts iſt gewiſſer und beſtimmter, daß wir einſt ſterben müſſen. Das kühle Grab wird dann unſere Gebeine umſchließen. Zu allen Zeiten und bei den meiſten Völkern hat das Grab etwas Heili⸗ ges, Ehrwürdiges, Ehrfurchtgebietendes gehabt. Bäume, Sträucher, Blumen pflanzte man auf und an die Gräber, um die, die der Raſen deckt, beſonders zu ehren und ihnen Liebe zu bezeigen. Es iſt etwas Schönes und Sinnvolles um dieſe pflanzlichen Grab⸗ zierden. Vorzüglich iſt die Trauerweide, die aus dem Morgenlande ſtammt, als Gräberbaum ge⸗ eignet. Ihre hängenden Zweige ſollen unſere Trauer offen⸗ baren. Bei den alten Germanen galt ſie als das Sinnbild des Totenreiches und des Sterbens. Be⸗ ſonders auf dem Lande greift man gern zur Trauer⸗ weide. Sie hat auch viel zu ſagen. Sie ſteht und weint und läßt hinab die Haare fließen, wo Blumen über einem Grab und Gräſer ſprießen. In neuerer Zeit ſchmückt man die Gräber gern mit Zypreſſen. Ihre ſchwarz⸗grüne Farbe, ihr düſteres Ausſehen ſtempekn ſie geradezu zu einem Gräberbaum. Beſonders die Türken ſetzen ſie in zahl⸗ reicher Menge auf die Gräber ihrer Toten. Sie laſſen wie alle Orientalen ihnen eine ausgezeichnete Pflege angedeihen. Faſt täglich beſuchen ſie den Friedhof, um dort zu beten. Bei dieſer Gelegenheit ſei ver⸗ raten, daß ſie ihn überhaupt neben ihrer Moſchee als Ort des Gebetes anſehen. Immer wieder findet man dort Anverwandte, die jeden Tag, ja ſelbſt in der Nacht die Bäume auf den Ruheſtätten der Toten pflegen. Für die, die unten im Grabe liegen, gilt nicht das Wort der Sappho:„Im Grabe wirſt du lie⸗ gen, und niemand wird deiner gedenken.“ Wir könnten dieſen Andersgläubigen noch etwas in dieſer Hinſicht abſehen. Manchmal ſcheint man doch manchen vergeſſen zu haben. Es müßte da manches Mal etwas mehr getan werden! Daß man in der Wahl der Zypreſſe als Gräberbaum keine ſchlechte Wahl ge⸗ troffen hat, läßt ſich nicht abſtreiten. Uebt ſie doch einen weihevollen Eindruck aus. Ihre pyramidale Krone ſtrebt zum Himmel und gleicht einer lodern⸗ den Flamme, die alles verzehrt, was unecht iſt, nur die Liebe bleibt beſtehen. Hier und da treffen wir die Eſche auf den Gräbern, die bei den alten Germanen den eigentlichen Totenbaum darſtellte. Voll Stolz ragt ſie zu einer ſtattlichen Höhe empor. Dabei lädt ſie zum Sinnen und Träumen ein. Daß man neuerdings von der Trauereſche etwas abgerückt iſt, iſt eigentlich unverſtändlich. Sie finnbildet vor⸗ züglich unſere Trauer. Ihre Zweige läßt ſie hängen Leicht bewegt ſich der ſäufelnde Wind. Oft begegnet man auf den Gräbern einem Nadelbaum mit roten Beeren, der Eibe(Taxus), die ſehr alt wird. Be⸗ ſonders in manchen Kloſterfriedhöfen findet man ſehr alte Exemplare. Einige hundert Jahre kann man faſt immer an den Jahresringen feſtſtellen. In Eng⸗ land gibt es ſogar ſolche, die 1400 Jahre zählen, wie es der Fall iſt auf dem Friedhof zu Crowhurſt in der engliſchen Graſſchaft Surrey. In Derbyſhire ſoll ſo⸗ gar ein Baum über 2000 Jahre auf ſich geladen haben. Wie iſt nun die Eibe zu ihrem Ruf und Ruhm als Totenbaum gekommen? Holz, Zweige und Nadeln enthalten einen betäu⸗ benden Giftſtoff. Im Altertum glaubte man, daß der aus einem Eibenholzbecher getrunkene Wein den Tod verurſachen werde. Wer unter einem Eiben⸗ baum einſchlafe, erwache nie mehr zum Leben. Ein junges Obſtbäumchen verdorre beſtimmt, wenn ihm eine Stütze aus Gibenholz beigegeben werde. Man zog Eiben in der Nähe von Burgen, um aus ihnen todbringende Bogen zu fertigen. Die Alten ſchmück⸗ ten ſich bei Trauerfeſten mit Taxuskränzen. Früher hatten wir große Waldungen an Eiben. Da das Holz wertvoll und dauerhaft iſt, wurde hier ein unverzeih⸗ licher Raubbau getrieben. Heute findet man ſie nur 4. Seite/ Nummer 306 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 1. November gz noch auf Gräbern, abgeſehen von einigen größeren Beſtänden im Harz, in der Rhön, in Weſtpreußen und in Oberbayern, die aber unter beſonderen Schutz ge⸗ ſtellt werden mußten. Als Gräberbaum dient ſie vor⸗ züglich. Ihre Krone geht ſtark in die Breite und weiſt viel Laub auf. Scharlachrote Scheinbeeren ſchmücken ſie im Sommer. Alfred Tennyſen malt den Eindruck der alten Eibe recht treffend: O alter, düſt'rer Eibenbaum, der du im Schutze moos'ger Steine um Schädel ohne Hirn und Traum die Wurzel ſchlägſt und um Gebeine. Ein jeder Lenz bringt Blumenduft, bringt Erſtlinge der Herde, dieweil die Glocke dort zur Gruft zum Abſchied ruft von dieſer Erde. In Immergrün prangen die Lebeusbäume(Thuja). Sie verleihen Hoffnung, weshalb wir ſie gern auf das Grab unſerer Verblichenen ſetzen. Sie haben große Aehnlichkeit mit den Zypreſſen, mit denen ſie auch manchmal verwechſelt werden. Ihre Kronen haben die Form einer wohlabgewogenen Pyramide, die ſich ausgezeichnet auf dem Grab präſentieren. Sie ſind auch ein Kind des Orients und kamen vor etwa 400 Jahren in unſere Breiten. Sie ſind wie die Eibe auch ſchwach giftig, weshalb es ſich nicht empfiehlt, ihr Grün wie Salat zu eſſen, wie es in manchem alten Kräuterbuch heißt. Gegen alle Krankheit ſei man geſchützt, Altersſchwäche ſtelle ſich nicht ein, ja, man ſoll ſogar am Leibe unverwundbar ſein. Auf man⸗ chem Grab ſteht ein Hpylunderbaum. Für das einfache Volk iſt er der gegebene Gräberbaum. Oft ſchnitzt man aus einem ſeiner Zweige den Maßſtab für Sarg und Gruft. In ſchneeiger Weiſe ſtreckt er die Fülle ſeiner vielen Blüten heraus. Ein Bild der Reinheit des Lebens. Später zeigt er ſeine ſchwarzen Beeren. Ein Sinnbild des Todes, So ſchlägt er gewiſſermaßen die Brücke zwiſchen Leben und Tod. Er iſt auch ein Freund des Menſchen, der ihn gern in die Nähe ſeiner Behauſung pflanzt. Wo man auch Friedhöfe beſucht, immer trifft mau den blauen Flieder. Steigt der Frühling von den Bergen, dann öffnet er ſeinen Blütenbluſt. Sein Strauch deckt das Grab des Toten. Angenehmer Duft wird in die Weite ge⸗ haucht. Seine guten Werke werden lebendig. In ſeinen Zweigen ſingt der Vogel das Lied vom Wer⸗ den, Sein und Vergehen. Liebe, Luſt und Leben ver⸗ mittelt es. Es weiſt aber auch auf den Tod hin, vor dem es kein Entrinnen gibt. Einige Gräberbäume ſind genannt worden. Der Geſchmack entſcheidet, welchen man nehmen will. Alle verraten ſie etwas Tröſtliches, Verſöhnendes. Wem aber die Krone zuzuerkennen iſt, läßt ſich ſchwer ſagen. Carmen Sylva(die königliche Dich⸗ terin Eliſabeth von Rumänien) preiſt die Trauer⸗ weide als den ſchönſten und begehrteſten: Trauerweide, Baum der Schmerzen, Baum der tiefbedrückten Herzen, du ſollſt mir der liebſte ſein, wenn mich Leben läßt allein. Einſt, wenn ich hab' ausgelitten, ausgerungen und ⸗geſtritten, 5 wiegeſt du zum Schlaf mich ein. Nach Möglichkeit ſoll man ſehen, daß Immergrünes auf das Grab ſetzt, um immer einen einfachen Schmuck zu haben. Grün iſt die Hoff⸗ nung Hoffnung ſoll der Stab ſein, der uns allezeit aufrecht erhält. Hoffnung ſoll uns erfüllen, daß es ein Auferſtehen gibt, ein Auferſtehen zum beſſeren Leben, das kein Ende kennt. Gräberbäume. Sinnbild von Leben und Tod. Laſſen wir ſie recht auf uns einſprechen, wenn unſer Gang hinausgeht zum Totenacker! Laßt Liebe um uns ſein! Laßt uns im⸗ mer bereit ſein, daß uns der Tod nicht überraſcht! Unſere Uhr läuft auch einmal ab. mau etwas Dr. K Witzel. Das Holz in der Grabmalkunſt Es iſt ein vaterländiſcher Wunſch der Lebenden, ihren Toten ein unvergängliches Denkmal zu ſetzen und ſo deren letzte Ruheſtätte für eine möglichſt lange Zeit zu kennzeichnen. Aber ſo wenig allen Aegyptern eine Pyramide und allen Germanen ein Hünengrab errichtet werden konnte, ebenſowenig kann für die Gräber unſerer Tage etwas geſchaffen werden, das alle Zeiten überdauert. Das gilt vor allem für die Friedhöfe unſerer größeren Städte, wo eine Wiederbelegung der Grabſtätten manchmal ſchon nach zwölf Jahren(München) vorgeſehen iſt. Da iſt es erklärlich, wenn weniger wohlhabende Familien auf eine nähere Kennzeichnung der Gräber ihrer An⸗ gehörigen verzichten. 5 Aber auch dieſen Kreiſen etwas ſchönes zu bieten, muß die Aufgabe der Grabmalgeſchäfte ſein. Hier eröffnen ſich für die einſchlägigen Gewerbe⸗ zweige neue Entwicklungsmöglichkeiten, zumal die Beſtrebungen der Friedhofverwaltungen in derſel⸗ ben Richtung liegen. Leider fehlte es ſeither an einem Material, das allen Anſprüchen genügt, die man in bezug auf Wetterfeſtigkeit uſw. ſtellen muß. Denn mindeſtens ſolange wie die Belegungszeit muß die Lebensdauer eines Grabmals ſchon ſein, Anforde⸗ rungen, denen die ſeither verwendeten Holzkreuze nicht entſprachen. Es iſt deshalb nicht zu verwun⸗ dern, wenn die Friedhof⸗Verwaltungen mit der Empfehlung von Kreuzen und Grabtafeln aus Holz nicht immer durchdringen konnten. Wie auf manchen anderen Gebieten hat auch hier die Wiſſenſchaft und die moderne Technik einen Aus⸗ weg gefunden. Wir ſind heute in der Lage, mit einem chemi⸗ ſchen Hilfsmittel Holz ſo zuſammenzuſetzen, daß die Leimfugen jeder Witterung ſtand⸗ halten. Keinerlei Gefahr des Reißens größerer Flächen be⸗ ſteht mehr. So iſt es möglich, nicht nur in J erm von ſchmalen Kreuzen Holz zu Grabmälern zu ver⸗ arbeiten. Bei einem entſprechenden Schutz gegen tieriſche Schädlinge und durch Verwendung von Be⸗ ton aus tragendem Sockel iſt alle Garantie gegen einen frühzeitigen Verfall ſolcher Grabmäler gegeben. Auch in bezug auf die Beſchriftung von Kreuzen und Grabtafeln aus Holz ſind neue Fort⸗ Aus frommem Etc ben 7 Von Hans Heinrich Ehrler Meine Mutter war wie eine Heilige, mit allen inneren Weſenszeichen einer Frau, welche die katho⸗ liſche Kirche zu dieſer höchſten Würde erhebt. Sie ſtarb, als ich vier Jahre alt war; aber ich erinnere mich noch an ſie, an ihre von Krankheit und from⸗ men Geſichten großen Augen, an ihre überhohe Stirn, ihre braunen geſcheitelten, mit einem ſchmalen Samtbändchen gehaltenen Haare, ihre, o wie ſchmalen, geäderten Hände, an den Ehering, der nicht mehr am Ringfinger, ſondern am Zeigefinger ſaß, an ihr weit⸗ gefaltetes ſchwarzes Kleid, an das goldene Kreuzlein. Ich weiß noch, wie ſie uns hinterm Kanapee das Märchen von den ſieben Geißlein erzählte, habe noch ihre letzten Seidenſchuhe, darin ein Kind gegangen zu ſein ſchien, und eine Schatulle voll ſelbſtgeſchrie⸗ bener und ſelbſtgeſchaffener Gebete. * Auch mein Vater, der Wachszieher, war ein from⸗ mer Bürger. Er ging jeden Morgen in die früheſte Meſſe. Bleichte er ſein gelbes Wachs, goß er aus dieſem weißgewordenen ſeine Kerzen, verzierte er zeine Wachsſtöcke mit Geblüm und Goldwerk, tat er auch das gleichſam zum Dienſt Gottes. War jedes⸗ mal im Herbſt der große Kerzenguß zu Ende, ging er in die Mariahilfkirche, ſteckte eine Kerze auf den Opferleuchter vor das Wallfahrtsbild, brannte ſie an und ſah ihr zu, wie ſie ſich verzehrte. Noch ein Beiſpiel von ſeiner Art will ich Dir ſagen. In ſeinem Laden gab es auch Zigarren. An den Fünfpfennig⸗Zigarren verdiente er einen Fünf⸗ telpfennig, an den Achtpfennig⸗Zigarren einen Drit⸗ telpfennig und an den nur ſelten verkauften Zehn⸗ pfennig⸗Zigarren einen halben Pfennig. Aus deren teurer Kiſte rauchte er ſelber an den vier Feſten je eine. Sieht man nicht, wenn man ſolches erzählt, in eine ganz andere Welt eines abgeſtorbenen Bürger⸗ tums zurück? 125 So mußte ich auch ein frommer Knabe werden. Viel lief ich in die Kirche. Schon des Morgens diente N — ich bei drei, vier Meſſen, ganz hineingezogen in den heiligen Vorgang. Nur leiſe fühlte ich nebenbei, wie hinten unter den Schulmädchen meine erſte Liebe kniete, die ich auch nur liebte, weil ſie ſo ſtill beten konnte. Und während ich am Altar kniete, dachte ich plötzlich groß und weit; an hunderttauſend Altären der Welt geht jetzt die gleiche Feier vor ſich! Ich ſpürte mich hochgehoben in die Macht, als welche meine Kirche mir in dieſem Zeichen erſchien. Manch⸗ mal ſchwebte ich losgelöſt von den Altarſtufen vor dem Tabernakel in der Luft. * Neulich war ich wieder einmal daheim. Bei ei⸗ nem Beſuch im Spital traf ich auch eine alte barm⸗ herzige Schweſter. kenne ich noch, Sie haben ſo ſchön miniſtriert.“ Fünfunddreißig, vierzig Jahre ſind vorüber, und ein Knabe kniet noch immer im inneren Augenſpiegel dieſer guten Frauenſeele! * nachher ins Franziskaner⸗ Mein Vater begleitete Du weißt, daß ich kloſter nach Ingolſtadt ging. Die ſah mich an und ſagte:„Ste ſchritte erzielt worden. Es iſt nicht mehr notwendig, den Namen der Toten aus dem maſſtven Holz her⸗ auszuarbeiten oder einzuſchnitzen. Die Aufſchrift kann jetzt für ſich aus einem holzähnlichen aber in der Färbung verſchiedenen Werkſtoff hergeſtellt und in einem beſonderen Verfahren aufgeſetzt werden. Dadurch wird Name und Datum leſerlicher. Das verwendete Material iſt ſo unempfindlich, daß es den Einflüſſen der Witterung einen praktiſch unbegrenz⸗ ten Widerſtand entgegenſetzt. Die beiden Bilder zei⸗ gen Typen von Grabmälern aus Holz. Wie oben erwähnt, ſind der weiteren Entwicklung neuer For⸗ VVV men heute keinerlei Grenzen mehr geſetzt, ſofern die techniſchen Möglichkeiten wirklich wahrgenommen werden. Bei näherer Betrachtung eines Grabmals aus Holz wird ſelbſt der Voreingenommene zugeben müſſen, daß dieſes ſich in die Um⸗ gebung von Blumen, Sträuchern und Bäu⸗ men doch ſehr harmoniſch einfügt. Es iſt zu wünſchen, daß das allgemeine Verſtändnis für die auf Einfachheit abzielenden Beſtrebungen der Friedhofbehördem weitere Fortſchritte machen und auch dem viel billigeren Holz als Werkſtoff für Grab⸗ mäler mehr Beachtung geſchenkt würde. So könnte allmählich ein Friedhofsbild entſtehen, das in ſeiner Geſamtwirkung mehr an die gemeinſame friedliche Ruhe der Toten gemahnt, als an den oft ſo un⸗ gleichen Kampf im Leben. * Die Bilder wurden von der Firma Dr. Krei⸗ ſelmatier, N. 7, 7, zur Verfügung geſtellt. Der Monat der Trauer Der November, der Nebelmonat, der Windmonat, wie er noch heißt. Die farbenfrohe Stimmung des Oktobers iſt vorüber, Das Laub iſt von den Bäumen gefallen. Auch die Sonne will ſich gar nicht mehr ſehen laſſen. Von allen Monaten des Jahres iſt der November als der ſonnenloſeſte Monat bekannt. Nebelſchwaden legen ſich über Berge und Meer und hüllen das Land in trübes Grau. Die Stimmung in der Natur legt ſich allen, die für ſolche Einflüſſe empfänglich ſind, bedrückend aufs Herz. Der November iſt der Vorwintermonat. Das Jahr geht mit raſchen Schritten ſeinem Ende ent⸗ gegen. Noch iſt es uns unvorſtellbar, daß wir in wenigen Wochen wieder Froſt und Eis haben wer⸗ den, aber die regenſchwere, nebelreiche Zeit des No⸗ vember bereitet uns auf die Herrſchaft der ſtrengen Wintermonate vor. So eigenartig es auch klingen mag, der November iſt trotz ſeiner verhältnismäßig mich; an der Kloſterpforte noch ſagte er zu mir: „Bub, geh wieder mit heim!“ b Ich antwortete:„Gott ruft mich.“ Als ich ihm zum Abſchied die Hand gab, fing er ungeheuerlich an zu weinen. Ich weinte dann drei Tage lang vor Heimweh. Im Kloſter bin ich nicht geblieben und wurde nach⸗ her ein Weltkind. Durch Zweifel, Armut, Toren⸗ ſtreiche, inſtändige Studien, geflügelte Begeiſterun⸗ gen und tiefſte Ernüchterungen führten mich die Jahre hindurch. Ich ſah vieles, erlebte vieles, er⸗ kannte vieles, viel Liebe lief mir in den Weg, Aber ich mußte durch alles hindurch und über alles hin⸗ aus. Nur weiß ich jetzt, daß immer doch ein goldener Schein mit mir ging, welcher mich auch in der äußer⸗ ſten Verlaſſenheit nicht verließ. Und jetzt, vielleicht angelangt an der Grenze, wo man weiſe wird, wo Streit und Widerſtreit der Ge⸗ danken und Gefühle ſich ſchlichten, fühle ich mich zu⸗ rückkehren, ich beuge mich wieder in einem Glauben und knie in Demut vor dem Gott, dem mich meine Mutter einſt mit ihrem letzten Wort anvertraute, Ich will einmal auf dem Gottesacker zu Mergent⸗ heim neben ihr und dem Vater begraben ſein. Vom Gebet des Prieſters geſegnet, und von dem dort über alle Bäume des Kirchhofs hochgewachſenen Lebens⸗ baum beſchattet. eee Das Tal der Seelen Von Ger Ich kam ins Tal der abgeſchiednen Seelen, Die Wipfel rauſchten ſeliges vergeſſen, die vögel ſangen dunkle Trauermeſen, Die Bäche ſtrömten über von Chorälen. verſunkne Slocken huben an zu läuten, der Wind ließ ihre Weiſen weich verſchwimmen. Ich hörte in des Abends Flüſterſtimmen Das Wort von Brüdern, Schweſtern, Müttern, Bräuten. d Michler And ſch vernahm verſchollner Seelen Ode; Sie klang mie wie ein prieſterliches Tröſten: „Wir ſind die Seligen, die Leiderlöſten, Wir ſtarben für euch tauſend Opfertode l“ Seſtärkt von dem Geſange dieſer Stunde Schied ich vom Tal, das Efeu grün umſpannte, Indes wie eine rote Hriegerwunde der Mond am Himmel purpuen brannte. — io ont NMongdgnegg Die heutige Abendausgabe fällt Allerheiligen wegen aus. Die nächſte Ausgabe exſcheint Donnerstag vormittag wie gewöhnlich um 103⸗ Uhr. nnn längeren Tage, als wir ſie im Dezember und Januar haben, ein ſtimmungsſchwererer, traurigerer Monat als die folgenden. Unſere Gedanken an den Dezember ſind verbunden mit der Vorfreude auf die Weihnachtszeit, der November dagegen läßt unz keine ſolch frohen Ausblicke. Der elfte Monat des Jahres führt uns vielleicht am augenſcheinlichſten das ewige Geſetz vom Vergehen und Sterben der Natur vor Augen. Wenn die Blätter fallen in des Herbſtes Kreiſen, Wenn zum Grabe wallen entnervte Greiſe, Dann gehorcht die Natur ruhig ihrem alten Geſetz In einem anderen Gedicht iſt die Novemberſtim. mung in folgenden Worten ausgedrückt: Nun geht das große Sterben an, Die Blätter raſchelnd gleiten Und immer näher ſchon heran Gar harte Schritte ſchreiten. Der Schritt klingt hohl, der Schritt ſtampft ſchwet, Als ſeufzen bange Klagen, Dicht hinter jedem Schritte her Der Nebel wallt, ein graues Meer: Wie macht die Welt ihr öd' und leer Und welk: Novembertage. Die melancholiſche Stimmung der Novemberkage prägt ſich auch in jenen zahlreichen Wetter⸗ un Bauernregeln aus, die teils myſtiſche, keilz kraſſe Angaben darüber enthalten, wie man ſchon vorher einen Blick in Gottes Werkſtatt tun kau Blühen im November die Bäume aufs neu, Dauert der Winter bis in den Mai. * Wenn im November Donner grollt, Wird dem Getreide Lob gezollt. * 8 Wenn der November regnet und froſtet, Dies der Saat das Leben koſtet. * Bringt der November vieles Naß, Gibt's auf Wieſen vieles Gras. 4 Fällt der erſte Schnee in Schmutz, Vor ſtrengem Winter findet er Schutz. * Steigt im November das Gewäſſer, So ſteigt's allmonatlich noch beſſer, Und nächſten Sommer iſt es näſſer, Als es zum Wachstum wäre beſſer. In geſchichtlicher Beziehung hat der November ſchon mehrfach eine bedeutende Rolle geſpielt und das Geſchick des deutſchen Volkes maßgebend beein⸗ flußt. In den Novembertagen des Jahres 1918 war es die Revolte der Marxiſten, die den Zuſammen⸗ bruch in der Heimat herbeiführte und Deutſchlaſth zwang, den Schmachvertrag von Verſailles zu unter⸗ ſchreiben. Fünf Jahre ſpäter brachte wiederum der November ein Ereignis von hiſtoriſchere Bedeutung am 15. November 1923 kam die Rentenmark heraus, die damals in letzter Stunde die deutſche Wirtſchaſt vor dem völligen Zuſammenbruch rettete. Dem No⸗ vember des Jahres 1933 aber wird es beſchteden ſein, eine neue Wendung in der Geſchichte des Deut⸗ ſchen Reiches zu bringen, eine Wendung, die hoffent⸗ lich den endgültigen Sieg deutſcher Friedens⸗ und Wahrheitsliebe über Lug und Trug bedeutet,. * Die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes der An⸗ geſtelltenverſicherung Mannheim⸗ Weinheim, beſindel ſich ab 3. November in dem Hauſe I. 3, 3, gegenüber dem Arbeitsamt. Die Sprechſtunden werden bis gu 5 f Weiteres noch Montag, Mittwoch und Freitag von 18—19 Uhr abgehalten, jedoch ſteht eine andere Rege, lung bevor. Heute bleibt die Geſchäftsſtelle wegeg Umzugs geſchloſſen. rere — 1 Sonderausſtellungen in der Kunſthals Joachim Lutz und Willy Sohl In beſonders reizvollem Gegenſatz zu den berell beſprochenen beiden Sonderausſtellungen der Lell-- gaben aus der Kunſthalle Karlsruhe und der Gee dächtnisſchau für Walter Lilie ſtehen die meiſt aul rein zeichneriſchen Elementen erwachſenen Werkt zweier junger einheimiſcher Künſtler, deren Schaffe dem Mannheimer Kunſtleben der Gegenwart weſen 9 beſtimmende Züge aufgeprägt, hat. Wir freuen uns ſagen zu dürfen, daß die hier 8 zeigten Arbeiten durchaus das günſtige Urteil bell, 1 tigen, das wir ſchon früher über Lutz und Soßl äußern konnten. Die Zeichnungen und Aquarele beider Künſtler beweiſen eine ſo ſtetige Auf wi ie entwicklung und ſo ausgeſprochenen Eigenen 3 an Stimmungsgehalt und Technik, daß man ſich g radezu zum Vergleich mit den andern zur Zeit ben, anſtalteten Sonderdarbietungen der Kunſthalle ve 9 1 anlaßt fühlt, der keineswegs zu Ungunſten der n gen Mannheimer ausfällt. Unter den Blättern von Lutz intereſſteren uns 1 weniger ſeine bekannten Illuſtrationen, als Ueberraſchung, die 0 warten läßt. 5 Willy Sohl, den wir leider in der Ausſtellal Mannheimer Künſtler unlängſt vermißten, entſch⸗ digt jetzt mit einer reichhaltigen Kollektion über dekikat geſtälteter Aquarelle, deren zarte und locke Pinſelführung ein ſtarkes Farbempfinden und ſih ren Blick für das Weſentliche des Themas bekundet Ganz gelöſt und fertig iſt ſein„Höhenweg in 8 ben“, ſehr überzeugend auch das Blumenſtück Aut Mohn“, die Rheinlandſchaften, ein Hafenbilh, rend uns ſeine Paſtellarbeiten in der Bewälli des Techniſchen noch nicht völlig befriedigen. A Je tet fic in frü nichts, Deutſc ein. katſäu! der ſind u ſpannt Freihe den R er mit ſeinen feinen, seien Aquarellen und einigen Griffelarbeiten bietet. A lernen Joachim Lutz hier von einer ganz neuen mW höchſt beachtlichen Seite kennen, deren weitere Pflhb f 8 namentlich des landſchaftlichen Sojets, vieles el“ Sa Deutſe Adolf andere Bevöl! ber da und h Malar Privat werbu⸗ bracht. weiße großes Un Leben rin de Kr. kam ſi verſeht ſogen. ſo ben ſteherit pflege wirkte treuer Obhut ſtändn überha Nächſte derfrei ſetzt. viele hatte 5 in de Grund ſtorben Arbeit Ein zer ſch. ſtorben letzte nahm blieher der Fl Schube für die Grabe innung tionen des V ſchieder 40 Jah eingeſe ßt u tat des lichſten en der reien, 7 Geſetz erſtim⸗ ſchwer, bertage . Und „ teils 1 ſchon kann neu, vember It und beein⸗ 18 war mmen⸗ schlaft unter⸗ im ber tung! heraus, rtſchat m No⸗ chieden Deut⸗ joffenk⸗ 8 Ul er Au eftnöel enüber bis guf Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 506 * Mannheim, 1. November 1933. Wahlwerbungen in den Straßen Je näher der Wahltag rückt, um ſo ſtärker entfal⸗ gel ſich die Werbung. Von einem Wahlkampf wie in früheren Jahren merkt man erfreulicherweiſe nichts, denn überall ſetzt man ſich geſchloſſen für Deutſchlands Ehre, Freiheit und Gl ein. Zu den mannigfaltigen Aufruf katſäulen kommen jetzt noch große der die zum Teil ſchon über die zen geſpannt ind und zum Teil in den nächſten Tagen noch ge⸗ ſpannt werden.„Wer Deutſchlands Frieden und Freiheit liebt, wählt Adolf Hitler,“„Mit Hitler gegen den Rüſtungswahnſinn der Welt,“„Deine Ehre iſt Deulſchlands Ehre— Stimme mit Ja,“„Wir wählen Adolf Hitler,“„Wir ſtimmen mit Ja“ und viele andere Bekenntniſſe und Aufforderungen mahnen die Bevölkerung, daran zu denken, daß am 12. Novem⸗ Wenn jeder gibt, wird jeder haben. Denkt daran am nächſten Opferſountag, 5. Novem⸗ ber. Spendet auf das Poſtſcheckkonto Karlsruhe 360, Landesführung Baden des WW. ber das ganze Volk geſchloſſen zur Wahlurne gehen und hinter der Reichsregierung ſtehen muß. Auch Malarbeit iſt ſchon geleiſtet worden, doch hat man Privateigentum nicht bepinſelt, ſondern die Wahl⸗ werbung auf den Fahrbahnen der Straßen ange⸗ bracht, Meiſt beſchränkte man ſich darauf, große weiße Hakenkreuze zu malen und dahinter ein großes„Ja“ zu ſetzen. Zwei Veſtattungen K Unerwartet raſch ſtarb nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 71 Jahren die frühere Vorſtehe⸗ rin des Vereins für Kinderpflege, Louiſe Danek⸗ ker. In Friedensau bei Ludwigshafen geboren, kam ſte, mit dem nötigen Rüſtzeug für ihren Beruf verſehen, nach Mannheim. Hier hat ſie ſich in der ſogen.„Suppenſchule“ bei der Betreuung der Kinder ſo bewährt, daß man ſie im Jahre 1898 zur Vor⸗ ſteherin des Kindergartens des Vereins für Kinder⸗ pflege in der Elfenſtraße ernannte. An dieſer Stelle wirkte Fräulein Danecker in ſchlichter, frommer und treuer Weiſe. Tauſende von Kindern waren in ihrer Obhut und wurden von ihr mit viel Liebe und Ver⸗ ſtändnis für das erſte Schuljahr vorbereitet, wie überhaupt ihr Wirken ganz im Zeichen chriſtlicher Nächſtenliebe ſtand. Im Jahre 1928 wurde die Kin⸗ derfreundin in den wohlverdienten Ruheſtand ver⸗ ſetzt. Den Bibelvers„In meines Vaters Haus ſind bhiele Wohnungen“ aus dem Johannesevangelium hatte Kirchenrat Dekan Maler bei der Trauerfeier in der Friedhofkapelle ſeinen Abſchiedsworten zu Grunde gelegt. Er hob die Perſönlichkeit der Ver⸗ ſtorbenen hervor und ſchilderte, wie ihr Leben nur Arbeit geweſen iſt. Eine ſtattliche Trauergemeinde gab dem nach kur⸗ zer ſchwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren ver⸗ ſtorbenen Metzgermeiſter Bernhard Vierling das letzte Geleite. Die Einſegnung in der Frledͤhofkapelle 0 nahm Stadtpfarrer Kölli vor, der den Hinter⸗ bliehenen Troſtesworte ſpendete. Der Sängerchor der Fleiſcherinnung verſchönte mit dem Sanctus von Schubert die Trauerfeier, während Organiſt Blum für die muſikaliſche Umrahmung ſorgte. Am offenen Grabe legte Herr Beck im Namen der Fleiſcher⸗ kunung und der ihr angeſchloſſenen Nebenorganiſa⸗ tionen einen Kranz nieder und hob die Verdienſte bes Verſtorbenen hervor, der als Mitgründer ver⸗ ſchiedener Einrichtungen am Aufbau mitgeholfen und Jahre lang ſich für die Belange des Berufsſtandes eingeſetzt hatte. Prüfung der Maſchinentechniſchen Jachſchule Mannheim Dieſer Tage fand der mündliche Teil der Schlußprüfung der an die Gewerbeſchule 1 Mannheim angegliederten Maſchinentechni⸗ ſchen Fachſſchule ſtatt. In den Wochen zuvor iſt der ſchriftliche Teil der Schlußprüfung durchgeführt worden. Die Prüfung wurde im Auftrag des Unter⸗ kichtsminiſteriums von Direktor Henninger ab⸗ genommen. Der Prüfung haben ſich 15 Prüflinge mit Erfolg unterzogen; davon bekamen 4 Prüflinge 8 die Note„fehr gut“ und 11 Prüflinge die Note„gut“. Bei der mündlichen Prüfung prüfte Studienrat 6 Gottmann über Wärmekraftmaſchinen und zwar über Dampfturbinen, Studienrat Dipl.⸗Ing. Krott über Werkzeugmaſchinen und Arbeitsverfahren und zwar über Revolverdrehbänke, ſowie Gewerbeſchul⸗ aſſeſſor Dipl.Ing. Beugel über Elektromaſchinen und zwar über rotierende Umformer und Gleich⸗ nichter Die Prüfung zeigte, daß die Prüflinge die für die Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit als Ma⸗ ſhinentechntker und als ſonſtige techniſche Beamte in maſchinentechniſchen Betrieben notwendigen Kennt⸗ niſſe und Erfahrungen erlangt haben. Der Prüfung wohnten als Gäſte u. a. bei der Präſident der Ne⸗ benſtelle Mannheim der Badiſchen Handwerkskam⸗ ner Schmiedeobermeiſter Stark, Abteilungsleiter achs als Vertreter des Arbeitsamts Mannheim, Flanenmann Vogt als Vertreter des Städtiſchen etebenbabnamte, Bauamtmann Korn als Ver⸗ fil er der Städtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ swerke, Direktor Herbold von der Gewerbe⸗ Eiſenbahner 2 Gründungsfeſt im Friedrichspark Der hehre Geiſt deutſcher Brüderſchaft führte am Samstag weit über tauſend Feſtteilnehmer in die Säle des Friedrichsparks. Geſchäftsführer L. Frei hatte als Leitgedanken des ſo glänzend gelungenen Abends die Harmonie zwiſchen Gott, Menſch und Vaterland gewählt. g „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ erklang einleitend. Leiter A. Engelmann hat es glän⸗ zend verſtanden, durch äußerſte Diſgiplin eine wun⸗ derbare Ausführung zu erzielen. Umkleidet war die⸗ ſer Chor des Eiſenbahnergeſangvereins von ſchneidi⸗ gen Märſchen(Armeemarſch 224 von C. Haefele und der Ouvertüre zu„Dichter und Bauer“ von Supps, durch deren Wiedergabe die„Mandolinata“ unter der Leitung von O. Herrmann und der SS⸗Muſikzug SD mit O. Lange an der Spitze ihr ſicheres Können ſchon am Anfange des Feſtes voll bekundeten. Erika Oexle hat mit dem von E. Meſſel verfaßten Vor⸗ ſpruch in ſchlichten Worten das Motto des Abends verkündet: „Einigkeit unter dem deutſchen Volke der zur Kraft.“ Vereinsleiter Oexle begrüßte die Erſchienenen, vor allem Reichsbahnoberrat May aus Karlsruhe, die Kreisleitung der NSDAP, die Standarte 171 und die Vertreter der NSBO. Reichsbahnoberrat May wies darauf hin, daß Achtung und Kameradſchaftlich⸗ keit untereinander, Treue zum Vaterland und Men⸗ ſchenliebe das Volk zuſammenhalten müſſen. Im Deutſchen Reiche haben ſich 350 000 Eiſenbahner ge⸗ ſammelt, um dieſen Leitſpruch zu verwirklichen. Bis Weihnachten ſollen in Baden 20000 Kameraden dieſe innere Fühlungnahme geſchaffen haben. Cand. med. Weg F. Mayer legte ſeinen Ausführungen„Begeiſte⸗ rung iſt die Quelle großer Taten“ als Motiv zu⸗ grunde. Jeder Bürger hat das Recht und die Pflicht, als, tapferer Pionier mitzuhelfen, eine ſturmfeſte Brücke über den vom Feinde genährten Strom des Verderbens zu ſchlagen. Nur ſo kann der Weg zum Ideal der deutſchen Zukunft geſichert werden. Be⸗ geiſterung feſtigt die Pfeiler, Reinheit und Opfer⸗ bereitſchaft fügen das in Kampfesglut geläuterte Metall der Brückenbogen zuſammen. Altbewährte Werkmeiſter— und als ſolcher im Eiſenbahnerverein Leiter Joſef Oexle— müſſen die ſchaffensfreudigen Kämpfer bei der Ausführung des von unſerem gro⸗ ßen Kanzler entworfenen Bauplanes zielſicher füh⸗ ren. Nach einem Sieg Heil! zu Ehren der deutſchen Nation und ſeiner Führer bekundeten die Feſtbeſucher mit dem Horſt⸗Weſſel⸗ und dem Deutſchlandlied den Rednern ihre herzliche Zuſtimmung. Gediegene Darbietungen In Herz und Seele erfaſſendem Schwung brachte der SS⸗Muſikzug Walzer(Badener Madeln von Komzack) und Märſche(Fridericus⸗Rex⸗Marſch, Badenweilermarſch von Fürſt) zum Vortrag. Das deutſche Lied und daneben auch eine Ausleſe aus italieniſchem und von Schwermut erfülltem ruſſiſchen Material wurde durch die gut geſchulten Stimmen dreier Künſtler dem Empfinden der Hörer nahe⸗ gebracht. In reinem Tone und ſchöner Ausführung ſang Frl. Luiſe Ziegler(Sopran)„Gute Nacht“ und„Dem Unendlichen“ von Franz Schubert ſowie „Allerſeelen“ von Rich. Strauß. Begeiſterte Aner⸗ kennung war die Antwort des Publikums.„Am Meer“ und„Du biſt die Ruh“ von Franz Schubert, ein Lied von Giordini und zum Schluß der ſcherzhaft wirkende„Kuß“ von Beethoven waren vollwertige Leiſtungen des Herrn Willi Licht, der als hervor⸗ ragender Bariton überall Anklang fand. Paul Keß⸗ ler erntete mit dem temperamentvollen Vortrag von „O sole mio“(di Capua),„Mattinata“(R. Leon⸗ cavallo) und beſonders durch das Wolgalied aus „Der Zarewitſch“ ſtürmiſchen Beifall. Frl. Thilde Schreck und Herr Albert Roth begleiteten in voll⸗ endeter Technik die Soliſten auf dem Flügel. Die wuchtig vorgetragenen Männerchöre„Deutſchland, dir mein Vaterland“ und Trutzgeſang von Keldorfer löſten die entſprechenden Wirkungen aus. Mit mei⸗ ſterhafter Fertigkeit wußte der Violinſoliſt Franz Roeſtel mit„Auf der Pußta“(Hartmann) und „Serenade“(Droͤla) die Herzen zu erfaſſen. Die Beweglichkeit zweier Schülerinnen(Lieſelotte und Annemarie Grambow) im Tanzoͤuett„Stepha⸗ nien⸗Gavotte“, die gut eingeübten Freiübungen der Turnerinnen des RTS Mannheim und die Glanz⸗ leiſtungen der Turner des RTS Mannheim wieſen auf die Notwendigkeit hin, den Körper zu ſtählen. Sinnvolle Reime ſchilderten den Zuſammenbruch und Wiederaufbau der deutſchen Nation; Gruppenbilder der Turner verſinnbildlichten auf großartige Weiſe den Segen turneriſcher Betätigung. Der Losverkauf löſte bei manchem Glückskind heitere Stimmung aus. Um das Ziel der Verbrüde⸗ rung durch die Tat zu beweiſen, hatte der Eiſenbah⸗ nerverein Freunde aus dem Mannheimer Blinden⸗ verein eingeladen, um auch ihnen frohe Stunden zu bereiten. Stürmiſchen Beifall löſte die in jeder Be⸗ ziehung glänzend aufgeführte Burleske„Ein tapfe⸗ rer Soldat“(von Jean Blatzheim) aus(Spielleitung Heinrich Kalinke). Nach Beendigung der Darbie⸗ tungen waltete Tanzmeiſter Joſef Heiß bis 4 Uhr ſeines Amtes. Die SS⸗Kapelle gab den Takt an. Die Gründungsfeier des Mannheimer Eiſenbah⸗ nervereins war ein wirkliches Feſt, das die Möglich⸗ keit bot, die deutſche Seele frei zu entfalten. F. M. ſchule 2 Mannheim, Studienrat Dipl.⸗Ing. Sei⸗ bert als Vertreter der Gewerbeſchule in Ludwigs⸗ hafen, Oberingenieur Neußel als Vertreter des Badiſchen Reviſionsvereins Mannheim, Diplom⸗ Ing. Buchholz als Vertreter der Firma Maſchi⸗ nenfabrik Heinrich Lanz in Mannheim, Ingenieur Gartner als Vertreter der Firma Maſchinen⸗ fabrik Gebr. Sulzer in Ludwigshafen, Studienrat Hehn, Führer des Bezirks Pfalz des Landesver⸗ bandes der Lehrer an badiſchen Fachſchulen. In⸗ genieur Schloſder, Kreisvorſteher des Deutſchen Technikerverbandes in Mannheim, Maſchinentechni⸗ ker Mack als Vertreter des Abſolventenverbandes der techniſchen Fachſchulen in Mannheim, Studien⸗ rat Heuſer und eine größere Anzahl von Lehrern der beiden hieſigen Gewerbeſchulen. In feiner Schlußanſprache begrüßte Direktor Henninger die Gäſte, dankte ihnen für das der Schule gezeigte Intereſſe, ſprach auch den Lehrern und Schülern der Maſchinentechniſchen Fachſchule für die erfolgreiche Arbeit und hervorragenden Leiſtungen den beſten Dank aus und wünſchte, daß es den Abſolventen der Schule möglich ſein möchte, künftighin folche Stellen, die ihrer Ausbildung und ihren Kenntniſſen ent⸗ ſprechen, zu erlangen. Spendeurkunde am Eintopfgerichtsſonntag Eine Spendeur kunde der Landesführung Baden des Winterhilfswerkes des Deutſchen Volkes 1933/34 wird am Opferſonntag, 5. November in allen Gaſtſtätten des Landes Baden an alle Volksgenoſſen verteilt, die das Eintppfge⸗ richt in einer Gaſtſtätte einnehmen und damit für das Winterhilfswerk opfern. Die Spende⸗ Szene aus dem Film: „Der Tunnel“ eee e auf dem Dachgarten eines euyorker Hotels zur Finanzierung des Tunnel⸗ Projektes.— Der Film läuft ab Freitag im Alhambra⸗ Theater. urkunde dient als Ausweis bei der Hausſamm⸗ lung, die die Ei run 8 dem Eintopfgericht er⸗ 3 l 5 5 3 4 die bie Einsparung aus dem Eintopfgericht ſammen gut durchdünſten, 11 Liter kochendes Waſ⸗ faſſen ſoll. Beſitzer von Spendenurkunden ſind von der Hausſammlung abgelöſt. Jeder Volks⸗ genoſſe, der am 5. November in einer Gaſtſtätte ſpeiſt, muß darauf achten, daß er die Spendeurkunde ausgehändigt erhält, da die Nachprüfung am nächſten Opferſonntag genau durchgeführt wird, *. Thüringer Eintopfgericht Für vier Perſonen Zutaten: 1 Pfund Rindfleiſch, 1 Pfund Mohr⸗ rüben(Gelbrüben, Wurzeln), 2 Pfund Kartoffeln, 2 Zwiebeln, Salz und Pfeffer nach Geſchmack, 3 To⸗ maten, 2 Eßlöffel(50 Gramm) Butterſchmalz, 1 Liter Fleiſchbrühe(aus 4 Maggi's Fleiſchbrühwürfeln), Zubereitung: Das in Würfel geſchnittene Fleiſch leicht ſalzen, mit ein wenig Pfeffer beſtreuen, in dem heißgemachten Butterſchmalz auf allen Seiten braun braten. Die kleingewürſelten Zwiebeln und Tomaten dazugeben und zuſammen noch einige Mi⸗ nuten ſchmoren laſſen. Mit einem Liter kochender Fleiſchbrühe auffüllen, die Mohrrüben und Kartof⸗ feln(geputzt bzw. geſchält und kleingeſchnitten) dazu⸗ ſchütten und alles in gutſchließendem Topf etwa 17 Stunden bei kleinem Feuer garkochen. Weißkohl mit Tomaten und Fleiſchklößchen Für vier Perſonen Zutaten: 3 Pfund Weißkohl, 1 Pfund Toma⸗ ten, 2 Pfund Kartoffeln, 1 Liter ſchwache Fleiſch⸗ brühe(aus 4 Maggi's Fleiſchbrühwürfeln), 1 Zwie⸗ bel, 3 Eßlöffel(60 Gramm) Butterſchmalz,“ Pfund gehacktes Fleiſch(halb Rind⸗, halb Schweinefleiſch), 1 Ei, 1 Semmel, Salz, eine Priſe Pfeffer. vollendete Wir bemühen uns auf das zußerſte, dafür zu ſorgen. daß wenigſtens dem Hunger in der ſchlimmſten guswirkung Einhalt geboten 1 995 Hure, Spenden an Poſtſcheckkonto 16 122 Karlsruhe und Städtiſche Sparkaſſe Mannheim, Konto 3386. Zubereitung: Die feingeſchnittene Zwiebel in Butterſchmalz andünſten, die in kleine Stücke ge⸗ ſchnittenen Tomaten und den vorgerichteten Weißkohl (in feine Streifen geſchnitten) dazugeben. Mit der Fleiſchbrühe auffüllen und, ſobald das Gemüſe halb gar iſt, auch die geſchälten, in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln beifügen und garkochen. Unterdeſſen aus dem gehackten Fleiſch, dem Ek, der eingeweichten Semmel, etwas Salz und Pfeffer, kleine Klößchen formen, zum Gemüſe geben und zehn Mimuten ziehen laſſen. Vor dem Anrichten nach Salz abſchmecken. Pichelſteiner mit Fiſch Für vier Perſonen Zutaten: 2 Pfund Seefiſch(gleich welcher Art), 2 Pfund Kartoffeln, 1 Pfund Mohrrüben(Gelb⸗ rüben), 1% Pfund Weißkohl, 1 mittelgroße Zwiebel, Suppengrün(Porree, Sellerie, Peterſilienwurzel), 2 Eßlöffel Butterſchmalz, 4 Maggi's Fleiſchbrühwür⸗ fel, 1 Eßlöffel feingehackte Peterſilie, Salz nach Ge⸗ ſchmack, eine Priſe Pfeffer. Zubereitung: Das Suppengrün putzen, waſchen, fein ſchneiden, die Zwiebeln ſchälen, fein hacken, in dem heißgemachten Butterſchmalz alles zu⸗ ſer zugießen und Maggi's Fleiſchbrühwürfel reſtlos darin auflöſen. Nun die abgeſchabten, gewaſchenen, in feine Stifte geſchnittenen Mohrrüben ſowie den ſauber vorgerichteten, in dünne Streifen geſchnitte⸗ nen Weißkohl in die Fleiſchbrühe geben und das Ge⸗ müſe alb gar kochen laſſen. Hierauf die geſchälten, gewaſchenen, in kleine Stückchen geſchnittenen Kar⸗ toffeln dazuſchütten. Wenn dann Gemüſe und Kar⸗ toffelſtückchen nahezu gar ſind, den von Haut und Gräten befreiten, in kleine Stücke zerteilten Fiſch dazulegen, den Topf feſt zudecken und alles noch 15 bis 20 Minuten kochen laſſen. Vor dem Anrichten nach Salz abſchmecken. Eine Priſe Pfeffer und ein Eßlöffel fein gehackte Peterſilie darunterrühren. * Der Mäbchen⸗Singkreis der K 5⸗Schule beſuchte am Sonntag das hieſige Diakoniſſenhaus. Unter der ſicheren Leitung des Lehrers Karl Reichardt wur⸗ den fünf Lieder geſungen, die alle Feinheiten und Stimmungen zur Geltung kommen ließen: die Motette„Herr, Deine Güte reicht ſo weit“, das zarte Wiegenlied„Die Blümelein ſie ſchlafen“, das luſtige „Fiedelchen“, das kraftvolle Heimatlied„Deine Wäl⸗ der hör' ich rauſchen“, und das patriotiſche„Deutſch⸗ land, dir mein Vaterland“, das heute durch unſer ganzes Volk geht. Man merkte es den hundert Kin⸗ dern an, welche Freude es für ſte war, öffentlich aufzutreten und mit ihren Liedern zu dienen. Rektor Haas deutete in einer kurzen Anſprache den Zweck des Beſuches. Er ſollte dienen zur Erhebung und Erbauung und zur Verbreitung einer freudigen Stimmung. Kranke und Schweſtern bezeugten herz⸗ liche Dankbarkeit und Freude an den friſchen Liedern und empfanden es, daß auch dies ein Dienſt am Volke iſt, zu dem ſchon die Jugend herangezogen werden kann und muß, ſollen wir ein einiges Bru⸗ dervolk werden. n Für das Mannheimer Winterhilfswerk ſtiftete Herr Georg Wilhelm Kirchner, Charlottenſtr. 5, den Betrag von 50 /. In Nr. 497 wurde der Name irrtümlich mit Georg Wilhelm Kirch aufgeführt. * Der Verein Mannheimer Wein⸗ und Spiri⸗ tubſenhändler e. V. hat in ſeiner Mitgliederver⸗ ſammlung unter Leitung ſeines langjährigen be⸗ währten Vorſitzenden beſchloſſen, um den Weg zur Neuorganiſation des Weinhandels und vor allem zur ſtraffen Zuſammenfaſſung des geſamten badiſchen Weinhandels freizumachen, den hieſigen Verein auf⸗ zu löſen. Die Mitglieder, die in den neuen Lan⸗ desverband überführt werden, werden hierüber Näheres hören. * Ihren 60. Geburtstag begeht morgen Frau Gliſe Ratzel Witwe, Heinrich⸗Lanz⸗Straße 9/11. Als langjährige Rote⸗Kreuz⸗Schweſter iſt Frau Ratzel eine wohlbekannte Perſönlichkeit. Herzlichen Glück⸗ wunſch! Die Zeitverhältnisse verlangen billige Artikel. Mouson 10 fete Sem bringt sie in den hochwertigen Igemo- Erzeugnissen. Ver- langen Sie bei Ihrem Händler Igemo-Artikel und achten Sie auf die blau- rote Packung, Igemo bedeutet wahrhafte Qualität undd Billigkeit. Was Mouson bringt ist gul 25 ſotuo Zohnpos fe 25 J fetuo Julleffleseſſe all bono ne er. 25, Peru Hefe reme 75% e Geslelnsmesser 50 ſotn˙õ esl ,p me Lat let Hölnisc.- Nusse 500% feο RSslenSseHfe 504 lc ele“ 6. Seite/ Nummer 506 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 1. November 10 An alle Amateurfotografen⸗Vereinigungen! e im Gebiet der Landesſtelle Baden⸗Württem⸗ berg des Reichs miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda beſthenden Fotoamateurvereine, zruppen, Gilden, Clubs, ⸗Zirkel und dergleichen n ſich unter Angabe des Namens und Leiters treffenden Organiſation, ſowie der Mitglieder⸗ ind des Tagungsortes ſchriftlich bis zum 6. zer bei dem Reichsverband deutſcher Amateur⸗ fotografen, Landesführung Baden, Landesbildwart Kar ummel jr., Karlsruhe i.., Werderſtraße 11, melden * Seinen 75. Geburtstag feiert am heutigen Tag N lehrer Jacob Lang, O 5, 7. Er war etliche Leiter des Zitherklubs und ein Mitgründer iter des Langſchen Zithervereins. Viele wer⸗ Herrn Lang, der eine bekannte Perſönlichkeit recht viele Jahre in Geſundheit wünſchen. Tochter, Frau K. Heimig⸗Lang, iſt als Klavier⸗ lehrerin und Pianiſtin ſehr geſchätzt. Neue Ausgrabung bei Seckenheim. An des ehemaligen Friedhofes der vor einigen ert Jahren verſchwundenen Ortſchaft Herms⸗ jeim lzwiſchen Seckenheim und Neckarau) hat man n vor längerer Zeit ummauerte Gräber aufge⸗ deckt. Vor einigen Tagen hat man nun auf einem Grundſtück des Landwirts Schmich ein weiteres 6 1 Seine der Stück des alten Friedhofs, mit ſechs dicht beiſammen liegenden Skeletten entdeckt, deren Köpfe nach Oſten gerichtet ſind. Das kleine Dorf Hermsheim hatte vielleicht durchſchnittlich ſechs Tote im Jahr. Deshalb läßt ſich das aufgefundene Maſſengrab nur em Peſtſterben oder einem beſonderen Un⸗ tag erklären. Leider ſind die Funde von hand zum Teil zerſtört worden. ine Rekordleiſtung hat der Fahrraddieb Groh⸗ müller aus Ilvesheim vollbracht, über deſſen Ver⸗ haftung wir berichteten. Er hat inzwiſchen ſein Ge⸗ ſtändnis auf 72 Fahrraddiebſtähle erweitert. Es iſt alſo den Bemühungen der Gendarmerie und Polizei gelungen, einen ganz geriſſenen Dieb feſtzu⸗ ſetzen, der ſein dunkles Handwerk in großem Stil betrieben hat. Wie wir erfahren, konnte ein wei⸗ terer Hehler im Zuſammenhang mit dieſer Sache verhaftet werden. * * Beim deutſchen Holzarbeiterverband ſind die sſätze aber um 50 v. H. erhöht und die Krankenunterſtützung wieder eingeführt worden. Der rührigen Verbandsleitung iſt es, nach einem Bericht der Holzarbeiterzeitung, in fünſmonatiger eifrigſter Arbeit gelungen, den Mitglieder⸗ beſtand zu verdoppeln und den durch die marxiſtiſche Mißwirtſchaft kurz vor den Zuſammen⸗ bruch gebrachten Verband finanziell wieder zu kräf⸗ tigen, ſo daß gleichzeitig Beitragsermäßigung und Unterſtützungserhöhung möglich wurden. * Der Verband der Aerzte Deutſchlands, der ſo⸗ te Hartmann⸗Bund, weiſt darauf hin, daß närzte von Kranken, die ſich durch einen Kran⸗ als Mitglieder oder Angehörige einer Kaſſe ſen, keine Barzahlung verlangen oder an⸗ 1 dürfen. Kaſſenarzt iſt jeder Arzt, der zur braxis zugelaſſen und auch nur einem kaſſen⸗ en Geſamtvertrag beigetreten iſt. Der Kaſſen⸗ behandelt alſo auch Kranke von Kaſſen, deren Geſamtverträgen er nicht beigetreten iſt, als Fremd⸗ arzt, nicht als Privatarzt. Die Rechnung iſt bei der krankenkaſſenärztlichen Vereinigung einzureichen und nicht den Kranken zuzuſtellen. gilt auch für Kaſſenärzte in Badeorten, ſoweit es ſich nicht um die Ueberwachung von Badekuren handelt. Als dem Mannheimer Gerichtssaal Die Schwindelmanöver eines Rechtskonſulenten Im April v. J. wurde der Kaufmann Erich R. aus Dresden, der jetzt in Seckenheim wohnt, aus dem Gefängnis entlaſſen. Einige Tage darauf fing er wieder die alten Schwindeleien an. Unter den diesmal in der Verhandlung des Schöffengerchts er⸗ örterten Fällen befinden ſich au chnoch ſolche aus dem Jahre 1931. Von Leuten aus Seckenheim nahm er Aufträge zur Bezahlung von Forderungen in Mann⸗ heim bei Behörden und Privaten entgegen, ſteckte aber das Geld in ſeine Taſche. Dann gab er ſich auch als Rechtskonſulent aus und ſchwindelte den Leuten vor, er habe Prozeßkoſten auszulegen. Er nahm das Geld in Empfang, ohne im geringſten etwas dafür zu leiſten. Von einem entlaſſenen ſtädtiſchen Angeſtellten erhielt er z. B. 49 Mk. für Ausgaben bei einem rPozeß, eine Klavierlehrerin gab ihm 20 Mk. für angebliche Gerichtskoſten bei einer FJorderungsklage gegen den Fürſorgeverband. In Einer Wirtſchaft machte er nach und nach eine Zeche von 23 Mk., ohne ſie zu bezahlen. Die Wirtin wartete vergeblich auf die reiche Erbſchaft, von der R. immer erzählte und mit deren Geld er Speis und Trank bezahlen wollte. Der Angeklagte will zu den Verfehlungen gekommen ſein, weil er ſich vergeblich um Arbeit bemüht habe, die Fürſorgegelder hätten nicht gereicht. Der Staatsanwalt beantragte gegen R. eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Das Schöffengericht hielt den Angeklagten in fünf Fällen des Betrugs und in zwei Fällen der Unter⸗ ſch ung ſchuldig und verurteilte ihn zu 7 Monaten Gefängnis. Er blieb in Haft. KA Das * Heidelberg, 31. Okt. In den Werberat der deutſchen Wirtſchaf t wurde Hotelier Fritz Gabler⸗Heidelberg als Vertreter des Gaſtſtätten⸗ gewerbes berufen.— Der Mitarbeiter und Aſſiſtent des Landwirtſchaftsrats Brucker⸗ Heidelberg, Herr Erwin Groß, wurde als Diplom⸗Gartenbau⸗ inſpektor und Gartenbaulehrer an die Lehranſtalt für Obſt⸗ und Gartenbau in Proskau, Oberſchleſien, berufen. Groß war 3½ Jahre im Kreiſe Heidelberg tätig. mp. Ladenburg, 1. Nov. In der zweiten Pflicht⸗ konferenz des Bezirks Ladenburg im Landesver⸗ band badiſcher Volksſchullehrer hielt der Vorſitzende, Hauptlehrer Maier, Neckarhauſen, einen Vortrag über die Stellung des Lehrers im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat. Anſchließend ſprach Leh⸗ rer Bauer, Neckarhauſen, über die Vorgeſchichte der Heimat, wobei er beſonders auf die Bedeutung dieſer Forſchungen für Volk und Volkstum hinwies. Es wurde die Bildung einer engeren Arbeitsgemein⸗ ſchaft angeregt und beſchloſſen, künftig die Konferenz durch künſtleriſche Vorträge feſtlicher zu geſtalten. Damit war ſie den unbequemen und wohl Der Hausbeſitz in der Einheitsfront Ein Aufruf zum 12. November In entſcheidungsvoller Stunde hat die Regierung der nationalen Erhebung das deutſche Volk auf⸗ gerufen, ſich zu ihr und ihrer Politik zu bekennen. Dieſer Appell hat im ganzen deutſchen Volke einen gewaltigen Widerhall gefunden. Durch die Ereigniſſe in Genf iſt jedem Deutſchen klar geworden, daß unſere ehemaligen Kriegsgegner ihr Abrüſtungsver⸗ ſprechen nicht einlöſen und Deutſchland die Gleich⸗ berechtigung vorenthalten wollen. Deutſchland ſoll weiterhin als ein Staat minderen Rechtes behandelt werden! Das Unrecht von Verſailles ſoll verewigt, der Unfriede in Europa zu einem Dauerzuſtand ge⸗ macht werden. Demgegenüber hat die Reichsregierung in Genf mit Würde und Feſtigkeit die unveräußerlichen deut⸗ ſchen Rechte vertreten. Deutſchland will den wahren Frieben herbei⸗ führen helfen, den die anderen Mächte den Völkern immer weiter vorenthalten wollen. Deutſchland will die Durchfüh⸗ rung des Abrüſtungsverſprechens, damit ſeine eigene Sicherheit, die am meiſten in Europa bedroht iſt, endlich gewährleiſtet werde. Deshalb iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſich das ganze deutſche Volk gerade in dieſer Stunde zu ſeiner Regierung bekennt und den Volksſpruch des 12. November ſo eindrucksvoll wie nur möglich geſtaltet. Der Kampf um die äußere und die innere Frei⸗ heit iſt die Loſung der Regierung Aöolf Hitlers. In den vergangenen acht Monaten hat dieſe Regierung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens entſchei⸗ dende Schritte vorwärts getan. Sie hat den Parteien⸗ ſtaat beſeitigt. Sie hat dem wirtſchaftfeindlichen Marxismus den Todesſtoß verſetzt. Sie hat die Ein⸗ heit der Staats⸗ und Wirtſchaftsführung neu geſchaf⸗ fen und damit der ganzen deutſchen Wirtſchaft neuen Mut und neues Leben eingeflößt. Sie hat insbeſondere die Bedeutung des deut⸗ ſchen Hausbeſitzerſtandes für die geſamte Wirtſchaft dadurch anerkaunt, daß ſie in ihrem großzügigen Arbeitsbeſchaffungsprogramm dem deutſchen Hausbeſitz eine tragende Rolle zugewieſen hat. Sie arbeitet an der Zins⸗ und Steuerſenkung. Sie richtete ihre ganze Kraft auf die Bekämpfung und Beseitigung der Maſſenarbeitsloſigkeit, die dem deutſchen Volkskörper das Mark aus den Knochen ſaugte. i Dieſe Werke des Friedens müſſen auf lange Sicht hinaus geſichert werden. Deshalb kämpft die natio⸗ nalſozialiſtiſche Staatsführung für die Sicherheit unſeres Volkes nach außen. Deshalb bedarf ſte gerade jetzt im Augenblick der ſtarken und einmüti⸗ gen Zuſtimmung des geſamten deutſchen Volkes. Die Volksabſtimmung am 12. November ſoll der ganzen Welt zeigen, daß das deutſche Volk ſich in der Stunde ſchwerer Entſchlüſſe zu ſeiner Regierung bekennt und ihr einſtimmig das Vertrauen gibt. Jeder Deutſche, gleich welchen Standes und welcher früheren politiſchen Richtung, reiht ſich am 12. November in die Einheitsfront der geſamten Nation ein. Die Reichstagswahl am 12. November ſoll dem Reichskanzler Adolf Hitler und ſeiner Regierung eine Volksvertretung zur Verfügung ſtellen, die bereit iſt, jederzeit die Politik der Regierung mit allen Kräften zu unterſtützen. Der deutſche Haus⸗ behitz wird ſich von keinem anderen Berufsſtand, der deutſche H eſitzer von keinem anderen Volks⸗ genoſſen am 12 vember in der treuen Gefolgſchaft zur Regierung des Volkskanzlers Adolf Hitler über⸗ treffen laſſen. Jeder deutſche Hausbeſitzer ſtimmt am 12. November für die Regierung und für die Reichs⸗ tagswahlliſte der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei. Heil Hitler! Zentralverband Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine e. VB. Haus⸗ und Grundbeſitzerverein e. V. Mannheim. Die Schaufel ſorſcht auf Schloß Triberg Am alten Schloß Triberg iſt nun auch Hacke und Schaufel tätig geweſen, um dort nach Reſten verklungener Herrlichkeit zu forſchen. Das ehemalige Schloß, das im Bauernkrieg 1525 bis auf den Burgkegel zerſtört worden war, ſchiebt ſich in Tribergs Oberſtadt naſenförmig zwiſchen die Waf⸗ ſerfälle der Gutach und den ſüdöſtlich herunterkom⸗ menden Priſenbach, beherrſcht in dieſer Warte das Tal. Erſt vor einigen Jahren, als ſchwere Kanali⸗ ſationsſprengungen in der Hauptſtraße vorgenom⸗ men werden mußten, ſtieß man etwa ſieben Meter tief auf einen alten Quergang, deſſen Richtung zum Schloß aufwärts und zum Flußbett abwärts wies. Der Gedanke an einen alten Fluchtſtollen lag nahe. Aeltere Leute wiſſen aus ihrer Jugend zu erzählen, daß ſie oben auf den Burgreſten den Zugang zu dieſem alten Stollen gekannt hätten, weidlich noch dort ihre Räuberſpiele abſolviert hätten, dann aber ſpäter aus der Romanttk in die Wirklichkeit geriſſen worden ſeien, als man wegen Gefahr den Eingang vermauerte. Nun iſt man wieder in die alte Schloß⸗ zone zurückgekehrt. Das Schloß ſelbſt ſtammte wohl aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, als ſich die Triberger Herrſchaft mit elf Ortſchaften von Hornberg trennte. Triberg als Ort dürfte mit ſeiner Entſtehung ins neunte Jahrhundert verlegt werden. Was vordem war, ſteht nicht ſicher feſt. Sage und Legende weben wohl mancherlei, erzählen von der ſchönen Gutta von Tri⸗ berg, deren Bösartigkeit als über alle Maßen ge⸗ ſchildert wird. Die Urſachen zu dieſer unfreundlichen Gemütsart werden leider nicht erwähnt. Immerhin war es zum mindeſten; recht häßlich von ihr, daß ſie den Jägersmann, der ſie, die im Wald Verirrte, rettete und ſich in ſeiner Einfalt in ſie verliebte, von Fels zu Fels ſpringen ließ, wenn er ſie freien wolle. als un⸗ ebenbürtig empfundenen Jäger los, denn er zer⸗ ſchellte zwiſchen den Felſen. Der Fluch der Mutter wurde Guttas Schickſal: die Burg zerbarſt und das böſe Weib ward in die Felsklötze der Schlucht ver⸗ wandelt, über die ein erſt dünnes, wie Weinen an⸗ mutendes Wäſſerlein rann, das dann den Namen Gutta⸗Ach, Gutach, die Ache, das Waſſer der Gutta, zubenannt wurde. So reimt ſichs das ſpärliche Volk im rauhen Gebirge, aber es kann auch anders zuge⸗ gangen ſein. Pfälzer Wirtſchaft iſt nationalſozialiftiſch * Neuſtadt a. d.., 1. Nov. Ueber das Ver⸗ hältnis des Nationalſozialismus und da⸗ mit des neuen Staates zur Wirtſchaft ſprachen im Kurt Faber⸗Haus zu Neuſtadt der pfälzi⸗ ſche Gauleiter Bürckel und Gauwirtſchafts⸗ berater Böſing zu über 500 Vertretern der pfälziſchen Induſtrie. Neben Regierungs⸗ direktor Rbeder und führenden Männern des ſtaat⸗ lichen Verwaltungsapparates der Pfalz waren Ver⸗ treter des Bayeriſchen Induſtriellen⸗Verbandes, der Handelskammern in Ludwigshafen, Saarbrücken, dem Präſidenten des Saarlandtages, Scheuer, und Mannheim, ſowie der Wirtſchaftsverbände der be⸗ nachbarten Länder anweſend. Der Vorſitzende des Verbandes pfälziſcher Induſtrieller, Dr. Oehlert, gab einen Rückblick auf die Entwicklung der pfälzi⸗ ſchen Induſtrie und Wirtſchaft ſeit der Gründung des Induſtriellenverbandes. Der Wirtſchaftsberater der Gauleitung Pfalz, Böſing, brachte dann in aus⸗ führlichem Referat den Verſammelten die national⸗ ſozialiſtiſche Idee, ſein Weſen als neue Weltanſchau⸗ ung und damit als grundlegend neue Auffaſſung von der Idee des Staates und der Nation nahe. Stellung der Kraftverkehrswirtſchaft in der deutſchen Volkswirtſchaft KR AFIVERREH TS WIE HTScHAET 8 et n „ I auntitde Gauleiter Bürckel wurde mit ſtürmiſchem gen fall empfangen. Auch er ſtellte in den Mittelpuntt ſeiner Ausführungen die Idee der Volksgemeſn ſchaft. Es ſei müßig, eine Schuld des einen oog anderen an der Zerſplitterung unſeres Volkes 1 „Proletariat“ und„Bourgeoiſie“ feſtſtellen zu wollen Wichtig ſei allein, daß das jetzt vorbei ſei, daß ſic Arbeiter und Arbeitgeber als Kamera, den, als Arbeiter am gemeinſamen Werk fühlen Am 12. November müſſe die Volksgemeinſchaft eng, gültig geſchloſſen werden, der der ganze Kampf dez Nationalſozialismus gelte. Der 12. November ſole die ganze Pfalz als eine einzige Familſe ſehen. Verbandsvorſitzender Dr. Oehlert legte daun das Bekenntnis der pfälziſchen Induſtrie zum neuen Staate und zum Gedanken der Volksgemeinſchaft ah, Hinweiſe Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater her, anſtaltet eine Reihe von Ginführungsſtun den zu den Akademie⸗ und Volksſinfoniekoyg⸗ zerten jeweils an den Sonntagen vor den Konzer, ten von 11.30 bis 12.30 Uhr im Mauriſchen Saal der Friedritz Hochſchule. Vortragender iſt Dr. Eckart, die muſikaliſchen Erläuterungen am Klg⸗ vier gibt Friedrich Schery. Die nächſte Eiſ⸗ führungsſtunde zum 2. Akademie⸗ und Volksſinfonſe⸗ konzert findet am Sonntag, 5. Nov., 11.30 Uhr, in der Hochſchule ſtatt. Dauerkarten für die ganze Eiſ⸗ führungsreihe zum Preiſe von 2 Mk. im Sekretarigt bei Heckel, Pfeifer, Keßler, Muſikhaus Tillmann und in der Geſchäftsſtelle der Akademie. Karten für den Einzelvortrag 0,60 Mk. nur im Sekke⸗ tariat und am Sonntag⸗Vormittag. Die bereit vorbeſtellten Dauerkarten liegen in Sekretariat zur Abholung bereit. Di Vorleſung von Hermann Maria Wette uber Bach fällt am Mittwoch, den 1. November, wegen Allerheiligen aus.— Am Donnerstag, den 2. Novem⸗ ber, nachmittags 5 Uhr beginnt Univerſitätsprofeſor Dr. Heinrich Beſſeler ſeine Lehrtätigkeit an der Hochſchule mit der n über Muſikgeſchichte Die Libelle wird im Monat November wieber mit einer beſonderen Anziehungskraft aufwarten, Emil Reimers, der hervorragende Komiker, von ſeinem großen Erfolg im Juni noch allen Mannhei⸗ mern in beſter Erinnerung, wird vom 1. November ab wieder mit ſeiner Truppe in der Libelle gaſtieren, Reimers bringt vollſtändig neue Darbietungen, mit denen er in den letzten Monaten in allen Großſtädben ausverkaufte Häuſer erzielte. In einem gänzlich neuen Kleinkunſt⸗Bilderbogen von Schönheit, Ele ganz, Kunſt und Rekordlachen zeigt er Emil in„Die Tragödie auf“,„Verhängnisvolle Filmreklame „Kompaniemutters Jubiläum“,„Triller Girls“, da⸗ zu einen herrlichen Strauß neuer und zeitgemäßer Solis, Duette, Trios, Enſemble⸗ und Varieté⸗Bur⸗ lesken, ein Programm, mit dem Emil Reimers ſeine früheren Erfolge noch übertreffen will! Ob ihm das gelingt? Die Beantwortung dieſer Frage verpflichte zum Beſuch der heutigen Premiere! Wettertarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarke -e 0 Dienstag y%, Quer Hi, Cllge. — Ovozentos. O neiter O ba degeckt wong o degecnt o Negen * Schnee& Crsubeig Heber K Gewüter SOigas tile. Oe sehn telehter Ost massiger Suasugwe st stürmischer dorgwtss dle pfeue wegen mit gem winde die dei den Stationen stenengeg 4 len geden gie temperator an die Linen verdingen orte aut gleiche auf Reeresnweau umderechneten Cuftoruck Vorausſage für Donnerstag, 2. Novembel Wechſelnd bewölkt mit wiederholten Niederſchlags ſchanern(im Gebirge vielfach Schnee oder Graupelu Bei lebhaften weſtlichen bis nordweſtlichen Windel wieder etwas kälter. Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frauk furt a. M. vom 1. November. Ein neuer, im No 5 ſeegebiet zur Entwicklung gekommener Tiefdruck wirbel hat ſeit geſtern Einfluß auf unſer Wetter ge nommen. Er brachte zunächſt eine Zufuhr milbel ozeaniſcher Luft, die Anlaß zu verbreiteten, regenartigen Niederſchlägen(in den höheren Lahe der Gebirge Schnee) gab. Von der Rückſete diet Wirbels ſtrömen jetzt wieder etwas kältere Lu maſſen herein, die bei wechſelnder Bewölkt Schauertätigkeit bringen werden. Höchſttemperatur in Mannheim am 21. 7 8,7 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht r 1. Nov. 45,9 Grad; heute früh 8 Uhr 71 G Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern 10 ½8 Uhr bis heute früh 8 Uhr 3,4 Millimeter ſind 3,4 Liter je Geviertmeter. Planken, * * Blume penbet vembe Die lautet Unt beitslo treten Turnh D o ſpiel Leh ners Turnh Zu die die He für d 2. Mu teilneh Oef nachmi Bran desobn Gru don G ihre At perſent ihre K Zimme er 10h — em Bel, telpuntt gemein en oer kes ig wollen daß ſich mera⸗ fühlten. aft enh⸗ mpf dez er ſolle milie te dann n neuen chaft ah. Konzer, aal her ed rich m Kla⸗ te Ein⸗ infonſe⸗ Uhr, in se Ein⸗ retariat, Blanken, kademie. 1 Sekxe⸗ bereitz en in t. Die te übt wegen Nopem⸗ rofeſſor keit aß eſchichte 2 wiebet warten. er, von annhei⸗ vember iſtieren, en, mit ſtädten 5 gänzlich it, Ele in„Die lame“, 8% da⸗ emäßet te⸗Bur⸗ rs ſeine hm das pflichtet Mittwoch, 1. November 1933 Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 8 NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Achtung: Alte Parteigenoſſen! Betr. Ehrenzeichen der Reichsleitung Anläßlich der in München ſtattfindenden Zehnjahres⸗ feier zur Erinnerung an den 9. November 1923 wird die Neichsleitung an die Pgg., welche die Mitgliedsnummer 1100 000 beſitzen, ein Ehrenzeichen verleihen. Das Ehren⸗ zeichen kann nur von ſolchen Pgg. erworben werden, welche pon der Reichsleitung eine Mitgliedsnummer zwiſchen 1 bis 100 000 zugeteilt erhielten und der NSDAP bis heule ununterbrochen angehßren. Die in Frage kommenden Pgg. wollen ſich ſofort auf der Kreisleitung, J 12, 2, bei Pg. Schnerr melden. Mitgliedsausweis iſt mit⸗ zubringen. Letzter Tag der Anmeldung iſt der 2. Nopem⸗ ber 1933. 5 Heute hat die Kreisleitung von—1 Uhr ihre Sprech⸗ unde. Die Kreisleitung: Dr. R. Roth. PO. Jungbuſch. Donnerstag, 2. Nov., 20.30 der„Liedertafel“, K 2, 31: Amtswalterſitzung. Humboldt. Zellen 7, 8 und 9: Mittwoch, 1. Nov. 1030, 20 Uhr, im Ortsgruppenheim. Leiter: Zellenwart Billy Reuther, Lortzingſtraße 1a. Zellen 10, a und 11: Donnerstag, 2. November 1933,% Uhr, im Uhr, in Ortsgruppenheim. Leiter: Zellenwart Paul Ens lin, Volöhoſſtraße 232. 8 NS⸗Frauenſchaft Alle Ortsgruppenleiterinnen der Landortsgruppen ſetzen am Sonntag, 5. Nov. 1938, die ihnen zur Ver⸗ fügung ſtehenden HJ⸗ und Bo M⸗Verbände zu folgenden Sammlungen ein: 1. Eintopfgerichtſammlungen als Haus⸗ und Gaſtſtättenſammlungen. 2. Straßenſammlung mit Blumenabgabe. Beide Sammlungen ſind getrennt zu orga⸗ liſieren und abzurechnen. Sammelbüchſen und Blumen nd am Donners kag, 2. Nov., von—4 Uhr in B 1, 10—12, abzuholen. Rücklieſerung muß am Montag, 6. November, von—4 Uhr, erfolgen. NS. Achtung, Ortsgruppenbetriebsobleute! Alle Ortsgrup⸗ penbetriebsobleute melden umgehend bis ſpäteſtens 1. No⸗ vember fämtliche Firmen, in welchen noch keine Betriebs⸗ zelle exiſtiert. Es kommen nur Firmen mit über 10 Beleg⸗ ſchaftsmitgliedern in Frage. Ortsgruppe Strohmarkt. Die nächſte Amtswalterſitzung findet am Mittwoch, 1. Nov.(Allerheiligen) im„Kin⸗ zinger Hof“, N 7, 8, ſtatt. Bd M. Die Telefonnummer des Bundes deutſcher lautet ab heute 288 19. 5 Unterbaun 1/171. Unterbann II/171. Sämtliche Ar⸗ beitsloſe und ſämtliche Schüler der beiden Unterbanne treten am Freitag, 3. November 193, 20 Uhr, in der Turnhalle der Friedrichſchule(U⸗Schule) an zur Bildung von Sprechchören zur Wahlpropaganda. Der Führer des Bonnes 171 iſt anweſend.— Die Gefolgſchaftsführer der heiden Unterbonne ſchicken die der Kolonialſchar angehöri⸗ gen Mannſchaften der HJ am Freitag, 3. November 1993, 20 Uhr, in das Kolonialſchar⸗Heim nach D g, 2. Die Sanitätsſchar vom Unterbaun J und 1/171 tritt am Mittwoch, 1. November, in Q 7(Rotes Kreuz) um 20 Uhr an. Neugemeldete haben auch anzutreten. Kampfbund für Deutſche Kultur Mannheim November⸗Kalender Donnerstag, 2. November: Lehrgang für Laienſpiel und Feſtgeſtaltung. Peſtalozziſchule(Eingang Otto⸗Beck⸗ Straße). Abends 7 Uhr. Montag, 6. November: Vorübungen zum Schwerttanz. U⸗Schule. Abends ½8 Uhr. Mädels Donnerstag, 9. November: Lehrgang für Laten⸗ ſpiel und Feſtgeſtaltung. Montag, 13. November: Vorübungen zum Schwert⸗ tanz. Dienstag, 14. November:„Oſeberger Toten⸗ 17 3. Dr. Zeh, Heppenheim. Kunſthalle. Abends.15 r. Donnerstag, 16. November: ſpiel und Feſtgeſtaltung. Freitag, 17. November: Erſter Mitglieder⸗ üben d.(Pflichtabend). Ritterſaal. Abends 8 Uhr. Sonntag, 19. Montag, 20, und Dienstag, A. November: Tage der Haus muſik. a Montag, 20. November: Vorübungen zum Schwert⸗ anz. Donnerstag, 23. November: ſtun de, Hausmuſik.„Kaſino“⸗Saal. Donnerstag, 28. November: ſpiel und Feſtgeſtaltung. Sonntag, 25. November:„Deutſche Toten⸗ 1 0“, Morgenfeier. Nationaltßeater. Vormittags 11.30 155 Montag, 27. November: tanz. Do unerstag, 30. November: ſpiel und Feſtgeſtaltung. Lehrgang für Laſienſpiele und Feſtgeſtaltung. Don ⸗ kerstag, 2. November 1933, 19—21 Uhr, in der oberen Turnhalle der Peſtalozziſchule(Eingang Okto⸗Beck⸗Straße). zu dieſem Abend haben nur Zutritt: 1. Die Spieler für 5 Herodes⸗Szene(Teufel, Soldaten und Einzelſpieler) und 5 die Verkündigungsſzene(Engel und Einzelſpieler); 2 Muſikanten mit Inſtrumenten; 3. regemäßige Lehrgang⸗ teilnehmer. Turnſchuhe mitbringen. Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer Oeffentliche Kundgebung am Mittwoch, 1. November, nachmittags 3 Uhr, im Nibelungenſaal. Redner iſt Pg. W. Bra ume, Verbandsleitung, Berlin, Pg. R. Bader, Lan⸗ desobmann, Karlsruhe. Saaleröffnung 14.90 Uhr. Die Bezirksleitung. NS⸗Volkswohlfahrt bes Rheintor. Die Antragſteller auf Winterhilſe iar ne Rheintor(Quadrate E. K) werden erſucht, Nerf üsweiskorten ſokert abzuholen. Auch können Einzel⸗ pexſenen der Gruppe F, wenn ſie eigenen Haushalt haben, ihre Kohlenkarten abho 0 f r K⸗5⸗Schul ier 3. abholen, und zwar in der Ke5⸗Schule, Lehrgang für Laien⸗ Offene Sing⸗ Abends 8 Uhr. Lehrgang für Laien⸗ Vorübungen zum Schwert⸗ Lehrgang zär Laien⸗ . Kartoffel⸗Ansgabe in der Alten Scheukerhalle bei der Güterhallenſtraße. Donnerstag, den 2. November 1933 niet Molkewonnfahrt(Ortsgruppe Humbolödt) vorm.—12 1 16 0 eſt von Gruppe O, ſoweit Kartoffeln nech nicht er⸗ f u, nachm.—5 Uhr: Reſt von Gruppe D, ſoweit Kar⸗ 1 noch nicht erhalten. 81 lolkswohlfahrt(Ortsgr. Deutſches Eck). Vorm. 9 uhr und nachm.—5 Uhr: Reſt der Bedürftigen, die 48 noch nicht erhalten haben. 0 Volkswohlfahrt(Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt). Vor⸗ 5 1 05 812 Uhr: Reſt der Bedürftigen von Gruppen A, Uhr: 15 die Kartoffeln noch nicht erhalten; nachm.—5 9 1 D, ſofern Kartoffeln noch nicht erhalten, 1 1 705 iſſion, Mannheim⸗Stadt einſchließlich Linden⸗ Nawe.—11 Uhr: Gruppe A und B, ſeweit noch keine n erhalten, desgl. von G 1 bis C 100) nachm. 2 Halt Kren C ab 101. 5 8. orm.—12 Uhr: Gruppen A, B und O; nachm.—5 Uhr: Gruppen D, E und F. 5 Neckarau: Kartoffel⸗Verteilung betr. Die Gruppen D, 1 „ und F melden ſich am 2. November Wees von—11 Uhr, in der Germania⸗Schule, Zimmer „Nur Ausweiskarten mitbringen!“ Gau⸗Parole die Anmeldungen zur Zehnjahresfeier in München 5 abgeſchloſſen. zels ruhe 91. Okt. Wie die Gauleitung mitteilt t 5 5„ mice Fahrkarten für die Sonderzüge zu der Zehn⸗ 5 in München am 8. und 9. November veraus⸗ lud uu ie Anmeldungen zur Teilnahme an dieſer Feier könne umehr eucgültig abgeſchloſſen und Neuonmeloungen u nicht mehr angenommen werden. Wie Gauleitung: gez. Rückert, Geſchäftsführer. Deutsche Verlagsgesellschaft Berlia 28 Der gleichzeitig gefährlichſte und unheimlichſte Feind der Ritter der Tiefe waren die-Schiffe. Dieſe Schiffe waren unſcheinbare und harmlos aus⸗ ſehende kleine Fahrzeuge, die mit geſchickt verſteckten Geſchützen armiert waren und in erſter Linie mit der plötzlichen Ueberraſchung des Gegners arbeiteten. Mancher-Bootkommandant iſt ſorglos an ſo einen alten, wackeligen Kahn herangefahren, um ihn mit ein paar Granaten zu erledigen und ſah ſich plötzlich den Mündungen einer langen Reihe von Geſchützen gegenüber— und war verloren. Eine ganze An⸗ zahl deutſcher-Boote iſt von den Q⸗Schiffen ver⸗ nichtet worden. Erſt in den letzten Kriegsjahren nahm ihre Wirkung ab, da die deutſchen Komman⸗ danten inzwiſchen zu geriſſen geworden waren, um noch auf ſie hereinzufallen. Eins dieſer Q⸗Schiffe, die„Baralong“ wurde der Gegenſtand ſehr häßlicher Auseinanderſetzungen. Die Deutſchen beſchwerten ſich darüber, daß einige der U⸗Bottfallen die Ueberlebenden von-Booten, die nach dem Verſenken ihres Bootes im Waſſer ſchwam⸗ men, ermordet hätten. Dem Q⸗Schiff„Baralong“ wurde dieſes unwürdige Verhalten beſonders vorge⸗ worfen und zum Gegenſtand einer internationalen Beſchwerde gemacht. Auch beſchwerten ſich die Deut⸗ ſchen über eine beſonders ſchlechte Behandlung der U⸗Bootleute, die in Gefangenſchaft gerieten. Soweit ich feſtſtellen konnte, ſind einige gut behandelt wor⸗ den, andere allerdings auch äußerſt brutal. Die Waffe, die eigentlich die naheliegendſte im Kampfe gegen die-Boote war, begann erſt im drit⸗ ten Kriegsjahr eine Rolle zu ſpielen. Am beſten führe ich hierüber den Bericht eines Flottillen⸗ chefs an: „Anfang des Jahres 1917 verſammelte ich meine Kommandanten zu einer Sitzung, die ein ſehr in⸗ tereſſantes vertrauliches Thema behandelte. Die Offiziere waren zuſammengerufen worden, um einen Bericht eines U⸗Bootkommandanten anzuhören, der ſoeben aus See zurückgekehrt war. Er teilte uns eine Erfahrung mit, die er auf ſeiner letzten Fahrt gemacht hatte. Es war kein Garn, wie man es am Vormaſt ſpinnt, ſondern die Mitteilung von einer ſehr großen neuen Gefahr, mit der wir von Stund' an zu rechnen hatten, einer neuen und mächtigen Figur, die auf dem Schachbrett des Unterwaſſerkrie⸗ ges aufgetaucht war. Das U⸗Boot war mit Waſſerbomben beworfen worden. Die Mitteilung rief eine gewaltige Auf⸗ regung unter uns hervor, denn das war noch keinem Boot paſſiert. Und je mehr wir darüber nachdachten, um ſo weniger gefiel es uns. Dieſe Waſſerbomben hatten gewaltigen Umfang und enthielten mehrere Zentner Exploſipſtoffe von höchſter Wirkſamkeit. Die Zündung konnte vor dem Ueberbordwerfen auf jede beliebige Tiefe eingeſtellt werden. Ueberall, wo ein U⸗Boot vermutet wurde, konnte ein feindliches Schiff große Mengen dieſer teufliſchen Ladungen übers Heck ins Waſſer ſtürzen, jede Bombe auf eine andere Tiefe eingeſtellt. Das -Boot unten im Meer wurde regelrecht von ihnen eingedeckt. Eine Detonation in der Nähe konnte ge⸗ nügen, um das U⸗Boot zum Sinken zu bringen oder es zum mindeſten kampfunfähig zu machen. Es war eine teufliſche Erfindung, zumal wir damit rechnen mußten, ihr von nun an bei jeder Gelegenheit zu begegnen. Die Abneigung der U⸗Bootfahrer gegen die Waſ⸗ ſerbomben war allgemein. Bisher hatten ſich die Boote in ihrer Tiefe ſo ſthön ſicher gefühlt, denn der Waſſermantel bildete einen undurchdringlichen Schutz gegen jede Art von Geſchützfeuer. Aber die teuf⸗ liſchen Kokosnüſſe, die in die See geworfen und in jeder beliebigen Tiefe zum Krepieren gebracht wer⸗ den konnten, waren ein Mittel, um ihnen ihr ur⸗ eigenſtes Element zu verleiden. Ihre Tarnkappe hatte ein Loch bekommen und war nicht mehr ſo ver⸗ läßlich, ſeitdem es U⸗Bootgeſchoſſe gegen-Boote gab. Leider gab es Verräter genug, die im Dienſt der Waſſerbombe ſtanden und ihr die Gegenwart eines U⸗Bootes verrieten. Die Sicht der Sehrohrſpitze, die Ausſtoßblaſe beim Torpedoſchuß(Torpedos werden nämlich mit komprimierter Luft aus dem Rohr ge⸗ CED N YO DEU EU/ Luft⸗ maſchine. D. Ueberſ.), die Blaſenbahn des laufenden Torpedos, die Oelſpuren an der Oberfläche durch Ausſickern von Oel aus ſchadhaften Tanks— alle ſchoſſen und laufen danach mittels eigener dieſe Zeichen waren die Wegweiſer für die Waſſer⸗ bomben. Und nun erfand der Teufel das Schlimmſte. — die Hydrophone oder Unterwaſſer⸗Horchapparate. Mit dieſen feinen Inſtrumenten konnte der Feind die Gegenwart und Richtung eines-Bootes auf weite Entfernung feſtſtellen, auch ohne eines der anderen Zeichen entdeckt zu haben. Mit dem Anwachſen der deutſchen U⸗Bootflotte trat eine Vervielfältigung der zu ihrer Bekämpfung verwandten Fahrzeuge ein. Große Mengen von Zer⸗ ſtörern und alle Arten von Wachtfahrzeugen, von Lu⸗ rusjachten bis zum Fiſchdampfer, ſtöberten auf der See umher. Als die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten, geſellten ſich die amerikaniſchen U⸗ Bootjäger dazu. Flugzeuge und Luftſchiffe klärten die Meere auf und ſuchten nach dem grauen Fiſch im Waſſer, um ihn mit Bomben zu bewerfen. Aus den Frachtdampfern waren Kriegsfahrzeuge geworden, die mit weitreichenden Geſchützen beſtückt und mit ausgebildeten Geſchützmannſchaften bemannt waren. Wo immer ein U⸗Boot einen Frachtdampfer oder ein Paſſagierſchiff über Waſſer angriff, mußte es ſich auf einen zähen Widerſtand gefaßt machen. Kapitän Kophamel erzählt von einem intereſſanten Kampf mit einem bewaffneten Dampfer, den er auf der Rekordfahrt mit ſeinem U⸗Kreuzer„U 151“ er⸗ leebte, als er auf der Fahrt von Deutſchland nach der Küſte von Weſtafrika war, auf der er über 12 000 Seemeilen zurücklegte. „Nachdem„U 151“ bereits anderthalb Monate in See war, ſichtete die Wache eines Tages einen großen Dampfer, der unter der afrikaniſchen Küſte entlang⸗ fuhr. Der ſchnelle U⸗Kreuzer ſtob mit höchſter Fahrt auf ihn zu. Auf 5000 Meter fiel der erſte Schuß aus einem ſeiner langrohrigen 15⸗Zentimeter⸗Geſchütze. Er wurde prompt erwidert. Gleichzeitig drehte das angegriffene Schiff ab und ſuchte mit äußerſter Kraft zu entkommen. Von ſeinem Heck fiel Schuß auf Schuß. Der Dampfer war ſchnell, aber der U⸗Kreu⸗ zer war ſchneller. Ein langes, laufendes Gefecht entwickelte ſich. In ſchneller Folge ſchlugen die Gra⸗ naten des U⸗Kreuzers rings um das fliehende Schiff herum ein. Das wehrte ſich tapfer und fuhr, daß helle Flammen aus dem Schornſtein leuchteten. Es waren brave Burſchen, die da an Bord.— aber wie brav, wird ſich erſt noch zeigen. Trotz der weiten Entfernung glückte es„U 151“ jetzt, einige Treffer auf den Dampfer zu erzielen. Eine Granate traf in der Nähe des Hecks und mußte wohl die dort ge⸗ ſtapelte Bereitſchafts⸗Munition getroffen haben. Es brach Feuer aus und als es ſich ausbreitete, flogen die Granaten an Deck in die Luft. Wie große Schwär⸗ mer tanzten ſie übers Waſſer. Jetzt war den Italienern die Luſt zum Kämpfen vergangen. So ſchnell ſie konnten, ſprangen ſie Hals über Kopf in die Boote. Niemand, der den richtigen Sachverhalt kennt, wird ſie darum tadeln. Sie ru⸗ derten wie die Verzweifelten davon, ſo daß ihre Riemen ſich bogen.. Alles, was mir noch zu tun übrig blieb, erzählte Kapitän Kophamel, war, mich neben das Schiff hin⸗ zulegen und aus ſicherer Entfernung einige Gra⸗ naten in ſeine Waſſerlinie zu feuern. Da aber das Feuer an Bord noch nicht verloſchen war und das Feuerwerk der herumzirpenden Granaten noch nicht aufgehört hatte, war es mir zu riskant, nahe heran⸗ zugehen. 5 Bleiben wir ruhig hier liegen, ſagte ich zu mir ſelber und betrachten das Abſchießen des Dampfers als willkommene Zielübung für die Geſchützfeuer. Das war einer der glücklichſten Entſchlüſſe meines Lebens. „U 151“ legte ſich alſo beſchaulich ſo hin, daß wir den Dampfer als prächtige Zielſcheibe breit vor uns hatten und ſeine explodierende Decksladung uns nichts anhaben konnte. Dann begann ein luſtiges Schießen, Die Geſchützführer wetteiferten darin, ihre Granaten genau in die Waſſerlinie des Dampfers 7. Seite/ Nummer 506 vod LOWELL THOMAS Uebersetzt und bearbeitet von E. Frelherr v. Spie ge! Kapſtänleutnant a. D. zu ſetzen. Schon bie zweate Salve aus allen drei Ge⸗ ſchützen ſaß einwandfrei. Im ſelben Moment glaubte ich, die Welt wollte untergehen. Unſere Trommelfelle platzten nahezar. Wo der Dampfer geweſen war, war nichts mehr, als eine unermeßliche, ballende Wolke von Rauch. Der Himmel verdunkelte ſich und die Luft wurde ſchwer und grau. Ein Hagelſchauer kam auf uns hernieder. Ein Hagelſchauer von Trümmern! Das Schiff war in Atome zerriſſen worden. In wenigen Sekunden war unſer Deck derart von pulvperiſterten Wrack⸗ ſtücken beſät, daß man ſeine Hand nicht hinlegen konnte, ohne eins davon zu berühren. Wir waren durch den herabkommenden Regen weder verletzt worden, noch gefährdet. Die Detonation war ſo ge⸗ waltig geweſen, daß die einzelnen Trümmerſtücke winzig waren. In einiger Entfernung lagen die Rettungsboote. Wir fuhren zu ihnen hinüber. Die Leute erzählten uns, daß das Schiff die„Caprera“ geweſen wäre, ein italteniſcher Dampfer, der mit einer Ladung von 20 000 Zentnern Dynamit von den Vereinigten Staaten nach Italien unterwegs geweſen ſei. Wir verdankten unſere Rettung der Exploſion der Decksmunition. Wenn die herumfliegenden Schwär⸗ mer nicht geweſen wären, hätte ſich„U 151“ längs⸗ ſeit gelegt und ſeine Granaten auf nächſte Entfer⸗ nung in dieſes Gebirge von Dynamit hineingefeuert; es iſt wohl kein Zweiſel, daß das unſer letztes Ge⸗ ſchützſchteßen geweſen wäre.“— Die letzte und wirkungsvollſte Verteidigungsart gegen die U⸗Boote war das Syſtem der Konvois. Es wurde allmählich zum Charakteriſtikum des gan⸗ zen Handelskrieges und zum Wendepunkt der Ge⸗ ſchicke zu ungunſten Deutſchlands gerade dann, als es glaubte, mit der ungeheuren Anſtrengung des rückſichtslos durchgeführten zweiten„uneingeſchränk⸗ ten“ U⸗Bootkrieges die in mer dringender werdende Entſcheidung des Krieges herbeiführen zu können. XX. Der Sipfelpumft ales AH Boolkrieges Der erſte„uneingeſchränkte“ U⸗Bootkrieg war hauptſächlich wegen der Proteſtnoten der Vereinigten Staaten eingeſtellt worden. Jetzt aber, am Anfang des Jahres 1917, beſchloß Deutſchland, auf die Mei⸗ nung der Welt zu pfeifen und ſeine U⸗Boote ohne jede Beſchränkung loszulaſſen. Es ſetzte ſeine Hoff⸗ nung darauf, den Krieg durch die Vernichtung des feindlichen Handels zu gewinnen. 8 5 Im Februar 1917, dem erſten Monat des zweiten, uneingeſchränkten U⸗Bootkrieges, wurde eine halbe Million feindlicher Tonnage verſenkt. Im März ſtieg die Zahl um weitere hunderttauſend Tonnen empor. Und im Monat April, als die Vereinigten Staaten in den Krieg eintraten, war ſie auf die er⸗ ſchreckende Höhe von einer Million Tonnen ge⸗ ſtiegen. England geriet in Verzweiflung. Jede irgend denkbare Gegenwehr gegen die-Bootspeſt wurde aufgeſtellt. Die ganze Nation ſtemmte ſich mit dem Rücken gegen die Wand, Und doch konnte ſie nicht verhindern, daß die unerbittliche Flut der Ver⸗ nichtung weiterſtieg. Das Großbritanniſche König⸗ reich war aufs ſchwerſte bedroht. Die Maſſe des Volkes wurde natürlich im un⸗ klaren darüber gelaſſen, wie verzweifelt die Lage war. Sie hatte wenig Ahnung davon, daß im April 1917 tatſächlich nur noch für einen Monat oder höch⸗ ſtens für ſecks Wochen Lebensmittel im Lande waren. Und dann Hungersnot! Wenn die deutſchen-Boote ihr Zerſtörungswerk in demſelben erſchreckenden Maßſtabe fortſetzen würden, würde die Schiffahrt Großbritanniens von den Meeren der Welt hinweg⸗ gefegt worden ſein. Deutſchland wußte das und baute fieberhaft neue U⸗Boote. (Fortſetzung folgt) Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die bis⸗ her erſchienenen Fortſetzungen dieſes ſpannenden Werkes koſtenlos nachgeliefert. Was hören wir? Donnerstag, 2. November Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .00: Frühkonzert.—.15: Morgenkonzert.— 10.10: Frauenſtunde.— 10.40: Tragiſche Muſtk.— 12.00: Mittogs⸗ konzert.— 13.35: Schallplatten.— 15.00: Jugendſtunde.— 16.00: Konzert.— 18.00: Spaniſch.— 18.35: Fritz Reuter. — 19.00: Stunde der Nation aus München: Konzert zum Allerſeelentag.— 20.00: Griff ins Heute. 20.10: Aus Toten⸗Meſſen.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schall⸗ platten.— 23.00: Beſinnliche Stunde.— 24.00: Alte Muſik. München 5 .00: Schallplatten.— 10.00: Gymnaſtik.— 10.15: Volk und Raſſe.— 11.30: Schallplatlen.— 12.00: Mittags kon⸗ zert.— 13.30: Quartett D⸗Moll von Schubert.— 14.20: Konzertſtunde.— 15.05: Die Landſchaft der Pfalz.— 16.30: Konzert.— 17.43: Totenehrung auf dem Lande.— 20.00: Oeſterreich.— 20.25: Sonate H⸗Moll von Liſzt.— 21.00: Lukian. Totengeſpräche.— 21.15: Miniaturen. Deutſchlandſender .35: Frühkonzert.—.00, 10.10 und 10.50: Schulfunk. — 11.30: Zeitfunk.— 12.00: Schallplatten.— 19.45: Kon⸗ zert.— 14.15: Kinderſtunde.— 15.10: Jugendſtunde. 15.45: Jagdgeſchichten.— 16.00: Konzert.— 17.00: Frauen am Werk.— 17.25: Muſik unſerer Zett.— 18.05: Zur Unterhaltung.— 20.05: Erbkrauk— Erbgeſund. Raſſehygie⸗ niſches Lehrſpiel.— 21.00: Konzert.— 23.00: Franziskaner 5 Wien 19.00: Kammermuſik.— 20.25: Die Sündflut, Drama von Ernſt Barlach. Aus Mannheim .50—.03:„Badiſcher Wirtſchaftsdienſt“. Handelskammer Mannheim. Mittwoch, 1. November Nationaltheater:„Maria Stuart“, Trauerſpiel von Schil⸗ ler, Miete M, 19.30 Uhr.. Planetarium: 1b Uhr Vorführung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Lachnachmit⸗ tag; 20.15 Uhr Goſtſpiel Enſemble Emil Reimers. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon ⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert. Lichtſpiele: Univerſum:„Der Zarewitſch“. Alhambra:„Fräulein Hoffmanns Erzählungen“ — Schauburg:„Der ewige Verrat“.— Ro 5: „Die kalte Mamſell“.— Capitol:„Gruß und Kuß. Veronika“. f Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Sonderausſtellu„Gelegen⸗ heitsgraphik aus alter und neuer Zeit“. Geöſſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Stadtbücherei im Schloß: Geöffnet von 9 bis 18 und von ſingen. 15 bis 19 Uhr. Naturalienkabinett im Schloß: Geöffnet von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: Wander⸗Ausſtellung der Deutſchen Kunſtgeſellſchaft Dresden„Deutſche Kunſt“. Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 15 bis 17 Uhr. Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buchaus⸗ gobe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.90 bis 21 Uhr. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Geöffnet von 15 bis 20 Uhr. i Lameyhaus, R 7, 46: Geöffnet von 18 bis Geſchäſtliche Mitteilungen Sie wollen ſich nicht mehr ſchminken! Es erſcheint Ihnen nicht zeitgemäß. Für teuere kosmetiſche Behandlung haben Sie aber weder Zeit noch Geld. Alſo müſſen Sie mit unreinem Teint, vielleicht ſogar mit Falten und Runzeln herumlaufen? Aber keineswegs. Benutzen Sie regel⸗ müßig Marylan⸗Creme, dieſes rein deutſche Erzeugnis, und Sie werden mit wenig Geld und geringem Zeitaufwand eine herrliche Haut bekommen. Marylan wird Ihnen die natürliche Schönheit eines jugendlichen Ausſehens hervor⸗ zaubern. Sie ſollen natürlich zuerſt einen Verſuch machen, der Sie keinen Pfennig koſtet: Der Marylan⸗Vertrieb. Berlin 302, Frieörichſtraße 24 3 will Ihnen völlig koſtenlos und portofrei eine ausreichende Probe ſenden, zuſammen mit einem klugen Schönheitsbüchlein und einem netten Künſtleralbum. Schreiben Sie aber ſofort. Va68 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittr November 1983 — Ein furchtbares Verbrechen, dem fünf Meuſchen⸗ leben zum der Landarbeiter e in Soure bei Chartres. Bra⸗ tach Sbours gekommen 1 in der Nachbarſchaft ein Liebe erhältnis angeln„dem zwei unehe⸗ liche K entſtammten. 2 Verhältnis trübte ſich mehr und mehr, da die Eltern des jungen Mäd⸗ hens ihre Zuſtimmung zur Ehe verweigerten. Opfer fielen, verübte Gemeinde 7 NI Jahr hatte mit einem 8 richtete ſich von ſeinen Erſparniſſen ein kleines Land⸗ zchen in der Nähe des Gehöfts ſeiner ehemaligen Geliebten. Nachdem er einſah, daß ſeine Hoffnungen, ine tadt ua uulet in Mae ian einem die⸗ überlegenen . Ste nahmen — Deutſche Torpedo⸗Boote ſigen Oktobertag 1914 plötzl engliſchen Kreuzergeſchwader ges trotzdem den Kampf auf, die deutſe „ſchwarzen Waffe“. Ende Von den ſchweren Granaten löchert und kampfunfähig gemacht, verſanke ſchen Boote mit wehender Flagge. Viele Ueberlebende trieben mit Schwimmgürteln in den Wellen. Die deutſche Admiralität erfuhr von dem Kampf durch eine Meldung aus dem Haag, die folgendes berichtete: Ein Fiſchdampfer brachte die Leichen eines Zahl⸗ meiſters und eines Matroſen von dem Torpedo⸗Boht „S 117“ nach Ymuiden. r Matroſe hatte die Er⸗ kennungsmarke 15. Die Beſa g des Dampfer teilte mit, daß noch mehrere Leichen mit Schwimm⸗ weſten an der Stelle trieben, wo dieſe Beiden aufge⸗ fiſcht wurden. 0 Schiff„Ophelia“ ausg an Ort und Stelle zu T „Yarmouth“ kam in voller Fahrt auf 19 92 Das K. Del Sofor ah das Lazarett⸗ Schiff, das die Rote Kreuz⸗Flagge führte, zugeeilt 6 Zuerſt beim Spiel. Er erachtete es nicht unter ſeiner Würde, mit einem Mädchen zu ſpielen. Außer⸗ dem war Linde ein halber Junge, und in Wolfs Au⸗ gen zufriedenſtellend brauchbar. Später ſetzte er dann ſeinen Willen durch, bezüglich Lindes Welt⸗ und Lebensanſchauung. Das war an den Abenden unter der Linde, und wurde mit dem ganzen Feuer und der herben Sachlichkeit ihrer unberührten 17 und 19 Jahre betrieben. Wolf pflegte dabei im Gras zu liegen oder pfeife⸗ rauchend auf und nieder zu gehen. Er war es auch, der die einzige Tochter des Burgherrn in der Hinſicht erzog, daß er ihr mit ruhiger Offenheit ihre Fehler und Schwächen zu Gemüte führte. Nicht etwa in langen Tiraden, aber in grundſätzlichen und durch⸗ greifenden Bemerkungen. Das war ſo fortgegangen, bis der Großvater ſtarb, und einige Jahre ſpäter ihre Eltern zu der unver⸗ ſtändlichen Auffaſſung kamen, daß das nahe Zu⸗ ſammenleben der beiden jungen Leute nicht mehr am Platze wäre. Dieſe Trennung war der erſte, echte Schmerz in Gotlindes jungem Leben geweſen, der nur ganz allmählich zu nie völlig ſchlummernder Sehn⸗ ſucht zuſammenſank. Wolf, reifer als ſie wußte, hatte Hochkirch ver⸗ laſſen und mit eiſernem Trotz nie mehr die geringſte Nachricht gegeben, geſchweige denn auch ſpäterhin den Verſuch gemacht, ſie wiederzuſehen; ebenfalls, ſoweit ſie wußte.— „Fabelhaft“, erklärte Ruth großmütig.„Aber den Waldvogel haſt du nun wirklich intus, Mädchen. Nehmen wir nun zur Erholung noch mal was an⸗ deres vor?“ Sie blätterte ſuchend in dem Klavierauszug, greift dann zu einem anderen. Intoniert vorſichtig die Partie der Sieglinde aus der Walküre, „Das?“ klingt es ſchüchtern und wie traumver⸗ loren über ihre Schulter. auch nicht immer ganz mitgekommen iſt, ſo hat das nichts ausgemacht. Jetzt läßt ſie die Hände auf den Taſten liegen und ihr Kopf hängt ſekundenlang auf der Bruſt. Aber dann iſt dieſer Augenblick erſchüt⸗ ternder Erkenntnis, verbunden mit einem an Bitter⸗ keit ſtreifenden Vergleich, überwunden. „Himmel, ja“, bricht es aus ihr heraus.„Das— das hätte ich doch nicht gedacht.“ Sie ſieht beſtürzt und faſziniert auf die Freundin, die bleich und etwas benommen am Klavier lehnt.„Weiß Gott, das hätte ich nicht in dir geſucht, Linde. Das war ganz groß. Aus dir wird noch mal was. Ich möchte nur wiſſen, woher du das haſt.“ „Was?“ „Das Empfinden— den Ausdruck!“ „Das fühlt man doch“, bemerkte Linde etwas er⸗ ſtaunt.„Man muß es bloß ſingen können.“ Damit geht ſie durchs Zimmer, um die Tür zum Altan wie⸗ der zu öffnen, die ſie des Geräuſches wegen geſchloſſen hatte. „Sehr richtig, man muß es nur ſingen können—“ nickt Ruth hinter ihrem Rücken.„Schön geſagt.“ Und beginnt mit flatternden Fingern wieder zu rauchen. „Ich muß jetzt zur Probe. Wir ſehen uns alſo heute abend. Wie iſt es? Holt uns der Majorats⸗Aſptrant — impoſanter Titel übrigens— vom Theater ab?“ „Ja, vermutlich wohl mit dem programmäßigen Riechebeſen aus Blumen, den wir uns in zwei Hälf⸗ ten teilen können, und mit den am Bühneneingang harrenden acht Zylindern. Wir werden dann wohl irgendwo zuſammen eſſen.“ „Er wird entzückt ſein, mich mitnehmen zu dürfen. Alſo auf heute abend, wo wir das Publikum im „Roſenkavalier“ zu begeiſtern haben ich im Chor, du in der etatsmäßigen Nebenrolle, unter dem Motto: Kopf hoch, bis zur Genickſtarre'.“ Worauf ſie mit großem Abgang durch die Mitte verſchwindet. Kaum hat die Freundin ſie verlaſſen, als ein Tele⸗ gramm für Linde gebracht wird. Sie iſt weder er⸗ Der Vetter erſcheint an dieſem Abend, genau wie ſtie vorausgeſehen hatte, in ihrer Garderobe, die ſte mit Ruth Geisler freiwillig teilt. Er hat den erwar⸗ teten Roſenſtrauß in der Hand und iſt im tadelloſen Dreß, ohne deshalb den Eindruck des waſchechten Ariſtokraten zu machen, der er iſt, vielmehr den des Geſchäftsmannes, den er mimt. Er hat ſchwarzes, glatt geſcheiteltes Haar und ſchon merkliche Geheimrats⸗ ecken, eine unentwickelte Naſe, runde dunkle Augen mit ſtarrem, beinahe ſtechendem Blick, einen genieße⸗ riſchen Mund mit einem Zug verſteckter Grauſamkeit und ein willensſchwaches Kinn. Er ſagt etwas von„fabelhaftem Organ“ und „hoher Kunſt“ zu ſeiner Kuſine, die ſich vergeblich fragt, woher er bei der Kürze ihres Auftretens dieſen tiefgründigen Eindruck empfangen hat. Dabei bohren ſich ſeine Augen in ihr Geſicht und ſcheinen gleichzeitig die ganze Figur zu umfaſſen. Dann geleitet er die Damen, daß es zwei ſind, verblüfft ihn nur für eine 1 zu dem Wagen, der am Bühneneingang wartet. Ohne eigentliche Veranlaſſung fällt beim Ein⸗ ſteigen Lindes Blick auf den Chauffeur einer Taxe, der neben ſeinem wartenden Wagen ſteht. Er ſteht ganz ruhig da und ſteht ſie an. Faſt wäre ſie geſtrauchelt. Das war doch nicht möglich! „Hallo— ſchönſte Baſe— Hans Hochkirch hat ihr ſtützend die Hand unter den Ellenbogen geſchoben. „Was machſt du denn— weh getan?“ Linde läßt ſich in das weiche Lederpolſter fallen und ſchüttelt nur den Kopf. Danke gar nichts, Hans.“ Eine zufällige Aehnlichkeit. Kommt davon, daß ſie gerade heute ſo viel an ihn denken mußte. Zufall? Einbildung? Sie fühlt: Nein Dieſes Geſicht gab es nicht mehrmals! Und eine bloße Aehnlichkeit kaun nicht ſo treffen. Freilein Hochkirch“, dabei zieht er den Kopfer wiedet ein und ſieht ſie mit ſeinen begeiſterungsfeuchten Au⸗ gen von unten herauf beſchwörend an:„Das muß ſei wie ein ſilberner Schpringbrunne, ſo leicht, fe zwitſchernd, ſo—“ er hält die Hand hochgereckt und reibt die Fingerſpitzen aneinander.„Ihr Schtimm i ſag nix gegen ihr Schtimm, Freilein Hochkirch ⸗ bloß net ſo wuchtig, net ſo wuchtig, der Waldvogel! kei Walkür. Verſchtehe Se mich recht— net ſo wu tig“, dazu macht er ſehr eindrucksvolle Kniebeugen, um dieſen Begriff zu verſinnbildlichen. „Ja, danke, Herr Doktor“, ſagt Linde gelaſſen, u macht ein ſo ernſtes Geſicht, als Doktor Grillers M ſchauungsunterricht es nur immer zuläßt, denn 25 hält ſie geſpannt im Auge.„Ich will daran denken, „Mer wolle doch beim erſchten Verſuch net ſcheſ tere, gell? Wer wagnert, gewinnt, ſagt mer. Sie könne es ſchon wagnere, in meine Augen. Sie l ſcho, daß die Dora Lange, die wo dies Jahr bei di Feſtſpiele in Bayreuth im Triſchtan ſingt, f hier ang fange hot? No, ſehe Se. Mit was hot ge ang'fange? Als Choriſchtin—“ 5 Vielleicht hakte die Lange doch wohl nicht als ah riſtin angefangen. Aber bei den letzten Worten 1118 lers wendete er ſich feuchten Aeugleins Ruth Geis zu, die eben aus dem Kuliſſengang auftauchte. N „So, do iſcht ja auch s Freilein Geisler! iſcht? Verſuchen mir's emol mit dem Friedens bolt Dieſe Frage hatte einen eigentümlichen Ton. 15 entfernt von gönnerhaftem Vorſchlag iſt ſie ehet 115 ſchüchtern verſteckte Werbung. Auch die kleinen 7 ſehen nicht mehr farblos und wäffrig aus, haben 15 vielmehr geweitet und vertieft und ein ſchönes in res Licht bricht ſich unvermittelt Bahn. 90 „Sie denken an die Neueinſtudierung von Rien fragt Ruth mit etwas befangener Stimme, was 1 5 nicht entgeht. Dabei iſt Ruths Haltung, wie ſie de Konzertmeiſter gegenüberſteht, auf eine neue 5 feine Art mädchenhaft und beſcheiden. (Fortſetzung ſolgt) ſich ſeiner ehemaligen Freundin wieder zu nähern, ö. lag; 5 1 al vergeblich waren, verlegte er ſich aufs Trinken. und verbot ihm, nuch weiter 3 beſchlag⸗. Unter dem Einfluß des Alkohols beläſtigte er in nahmte er das Lasarett⸗ ſiff und brachte es nach 8 A der Folgezeit ſeine Geliebte mit Nachſtellungen, bis einem engliſchen Hafen. Als en Beſchlag⸗ Ford es ſchließlich zu einem furchtbaren Drama kam. Er nahme wurde zunächſt angegeben, das azarett⸗Schiff zwei lauerte dem Mädchen auf, als es, von ſeinem Vater habe Minen an Bord. Als die D Achung ergab, gefut begleitet, von der Arbeit heimkehrte und erſchoß nic Fall war wurde kleine funken,* hebu beide nacheinander mit einem Jagdgewehr. Dann telegraphiſche Gerät e für 7 iſt e kehrte er in ſein Haus zurück, lud ein anderes Ge⸗ die Beſchlagnahme erklärt. 1 5 vie„Ophella⸗ im⸗ ö daß wehr und lief zu dem Nachbargehöft, wo er die ſtande e ene en. 1 auszuführen, Perf. Mutter ſeiner ehemaligen Geliebten auf der Tür⸗ ſo würde ſte eine beträchtliche Anzahl von Ueber⸗ deu ſchwelle niederſchoß. Deren zweite Tochter, die die de e haben. een e D Flucht ergreifen wollte, wurde ebenfalls von dem„ e een e arbei Mörder erreicht und getötet. Dann kehrte er wieder e e bahen. Der Eingrff ſchen zu ſeiner Wohnung zurück, ſchoß zwei Hunde im i a 155 eee 8 1 Hof nieder und verriegelte ſodann die Eingangstür, 0 2 5, 8. chliche Hand- nach 1. a 1 Sve umg. Man halte dagegen, wie deutſche Kriegsſchiffe child um ſich in ſeinem einzigen Zimmer zum Schreiben.. a N f 8 Alen in Ahtlichen Fallen int den Dode ingen 01 ö jederzulaſſen:„Ich habe ein furchtbhares Verbrechen Die ſchweren Stürme, die in der letzten Zeit das ganze Noröſeegebiet beimſuchten,* allem in lichen Fällen mit dem 1 e engliſche 6 nie 8 Ich n 5 an der engliſchen Küſte ſchweres Unheil angerichtet. So mußten Teile des Ortes Loweſtoft geräumt Matroſen, oft unter den größten Schwierigkeiten im begangen,“ ſchrieb er.„Das iſt ſchrecklich, aber das werden, da mehrere Baulichkeiten und Straßen infolge Unterwoſchungen in die tobende See feindlichen Feuer etelket Faäben mögl. mußte kommen.“ Ferner drückte er ſein Bedauern ſtürzten und weitere in Gefahr ſtehen, einzuſtürzen.— Unſer Bild zeigt die Trümmer einiger mer ger 90 5 da d darüber aus, daß es ihm nicht gelungen ſei, auch zerſtörter und ins Meer geriſſener Gebäude. ſeien ſeine beiden Kinder zu erreichen. Den Unglücklichen 2 5 iſt. vermachte er ſeine Erſparniſſe in Höhe von 500 Frs. 0 Paul Ernſts Totenmaske Reich Die von Augenzeugen des Mordes benachrichtigte Jie l dlstadlt ante den Sicle order Gendarmerie war ſofort herbeigeeilt und hatte das die( Haus des Mörders umſtellt. Er dachte jedoch an 5 5 5 wage keinen Widerſtand, ſondern legte ſich auf ſein Bett Stadt auf Gold gebaut— Johannesburg—[Galerien erſtrecken ſich balkonartig, um die Arbeit zu gung umd jagte ſich zwei Kugeln ins Herz, während die Mittelpunkt verwegener Träume der Unterneh⸗ ermöglichen. Sie ſind überdacht, um die Schaffenden W Hüter der Ordnung begannen, die Haustür einzu- mungsluſtigen der ganzen Welt. Mittelpunkt der l vor dem herabſtürzenden Geſtein zu ſichern. Turm⸗ Deut ſchlagen. Man fand den Mörder tot vor. Abenteurer, die von dem reichen Segen, der hier aus] artige Wände, Verſteifungen aus Beton vervoll⸗ nen, 4 der Erde ſtrömt, noch etwas miterraffen wollen. Eine kommnen den Eindruck einer Stadt. Ein ewiges Hin Nur 5 wilde Stadt von amerikaniſchen Ausmaßen und zur und Her herrſcht auf den Wegen. Wenn kein Zug zu von Zeit noch unermeßlichen Möglichkeiten. ſehen iſt, dann laufen Arbeiter und Aufſeher mit und — Eine originelle Maßnahme zur Bekämpfung Aus dem Gewirr der Häuſer, der großen und entblößtem Oberkörper durch das unterirdiſche Gänge⸗. werke der Unſitte, Parkanlagen durch Papier und Abfälle der kleinen, in den meiſten Fällen nur mit Blech viertel. Es dröhnt und ſchallt. Keinen Augenblick gung zu perun reinigen, hat die Stadt Sydney in Auſtralien gedeckt, ein Wald rieſiger Schornſteine. Gruben, tritt Ruhe ein in dem Durcheinander der Geräuſche. Di getroffen. Sie hat dieſelbe traurige Erfahrung wie nichts als Gruben, die ſich rieſige Strecken unter der Menſchenſtimmen, plötzlich nahe und dann wieder darm alle Städte, die über Parkanlagen verfügen, gemacht, Erde hinziehen. Halden von Schutt flankieren die geiſterhaft verhallend. Das Rattern der Bahmen das dieser daß nämlich aufgeſtellte Verbotstafeln ihren Zweck Eingänge zu den Schächten in das Goldparadies der Ziſchen aus den eiswaſſerzuführenden Jerſtäubern. 05 nickt erfüllen und auch Papierkörbe, mögen ſie noch] Erde. Etwa 2500 Meter führen dieſe Dann wieder ein donnerartiges Rollen das irgend⸗ 10 0 ſo zahlreich ſein, mit konſtanter Bosheit überſehen Schächte heute in die Tiefe. Aber man will wo aus der Ferne, aus noch tieferen Gründen her⸗ ſofern werden. Um nun die Beſucher des Stabtparks zur ſie noch weiter bohren, um dem Herzen der Erde zukommen ſcheint, wo das Ers durch Sprengungen Kölne Ordentlichkeit zu erziehen, iſt die findige Parkver⸗ näher zu kommen, wo die Goldſchätze ſich in unermeß⸗ gelockert wird. 5 Deuif waltung auf den Gedanken gekommen, am Eingang licher Fülle ausbreiten ſollen. Die Wärme bedrückt. Sie iſt dumpf und tretb⸗ 9 8 5 der Anlagen einen Lautſprecher aufzuſtellen, der mit Faſt mitten in der Stadt liegt der Eingang zu hausartig, weil das viele zerſtäubte Eiswaſſer alles 1 einer für die Spaziergänger unſichtbaren Grammo⸗ einer der größten Minen. In raſender Fahrt legt in eine rieſelnde Feuchtigkeit hüllt. Ein feiner Nebel Milli phoneinrichtung in Verbindung ſteht. Automatiſch der Förderkorb die ungeheure Strecke zurück. Nicht zieht ſich in Schwaden hin. Man iſt ihm dankbar, Be verkündet der Lautſprecher in gewiſſen Zeitabſtänden jeder verträgt dieſen„Sturz“ in die Tiefe, nicht jeder denn er geſtattet das Atmen und das Daſein in der Arbei mit weithin vernehmbarer Stimme,„Bürger, ſchützt[Magen iſt gefeit gegen dieſen plötzlichen Wechſel, Goldſtadt. Er iſt auch notwendig, um der e dem! Eure Anlagen!“ und fordert die Spaziergänger auf, gegen dieſes auf der Stelle Verſinken. Aber einen ſucht vorzubeugen, die jeden befällt der ohne die Ber Die Totenmaske des in dieſem Hahre verſtorbenen ichen Woche die Wege und Raſenflächen ſauber zu halten und keine[anderen Weg gibt es nicht, um die Goldſtadt zu be“ rieſelungs⸗ und Befeuchtungsanlagen hier atmen and Dramatikers Paul Ernſt, des wichtigsten Vertreters Di Abfälle achtlos fortzuwerfen. Dieſe ununterbrochenen, treten, die 272 Kilometer unter der Erdoberfläche müßte. Der feine Geſteins⸗ und Goldſtaub ſetzt ſich des Neu⸗Klaſſizismus in der modernen deutſchen Literatur, nis a eindringlichen Ermahnungen ſollen bereits recht ute ihre Straßen dehnt. Man ſagt, daß man noch nie: in die feinen Voräſtelungen der Lunge und führt die iſt jetzt fertiggeſtellt worden. 1 05 Erfolge erzielt haben. mals vorher ſo tief in die Erde gedrungen, wie in allerſchwerſten Schädigungen für die menſchliche At⸗ tiert 4 den Goldbergwerken Süd⸗Afrikas. Da unten iſt die mung herbei. 8 Ei 15 fur 515 are 8 53 1 17 5 1 5 Die Ausbeute der afrikaniſchen Goldminen hat ſich 7 75 Sl 77 D „„ retenden entgegen, die nur erträglich gemacht wird inzwiſchen zu einem ausgezeichneten Geſchäft ent⸗. f 8 Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Erhebungen hat durch die rieſigen Mengen Eiswaſſer, die durch ein W Reichtum i 9 l 1 lich hold 4 5 4 A1 die japauiſche Hauptſtadt Tokio zur Zeit 5 486 210 Gewirr komplizierter Röhren dort unten zerſtäubt Was zutage gefördert wird, iſt mindeſtens dreimal ſo log e beugen Se e 175 Einwohner, davon ſind 2904 330 Perſonen mäun: werden. Trotzdem mag keiner hier atmen, der es groß wie die Goldausbeute in Kalffornien zu ſelner zeige Anerien verge, dem beehdeg beste- 0 ichen und 2 591890 Perſonen weiblichen Ge⸗ nicht gewohnt iſt, in dieſer Tiefe ſein Tagewerk voll⸗ beſten Zeit. Nur mit Hilfe der ſüdafrikaniſchen Gold⸗ zeitig vo mn Püanee Zohlreiche 1 0 13 en ſchlechts. Seit dem 1. Oktober des vergangenen bringen zu müſſen. ausbeute können heute die Länder der Erde den Gold⸗ 4. Pfſoozen dee gönstige 8 755 Jahres hat ſich die Einwohnerſchaft Tokios um Die Straßen der unterirdiſchen Stadt ſind von ſtandard, auf dem ihre Währungen baſieren, aufrecht gen die 985 7 1 174780 Perſonen vermehrt. Damit nimmt Tokio Schienen durchzogen, auf denen in unabſehbarer erhalten. Sie müßten zu einem anderen Hilfsmittel r f Ganz unter den größten Städten der Erde nach Neuyork Reihe die Golderzzüge mit überraſchender Geſchwin⸗ greifen, wenn einſt die Goldminen Süd⸗Afrikas ver⸗ f 1 und London die dritte Stelle ein. digkeit dahineilen. Alles iſt hell erleuchtet. Große! ſiegen ſollten. Erhältlich in allen Apotheken, 9 5 — eee eee gebau 9 ö „Ich weiß ſchon ſo ungefähr, was dir liegt, ja.] ſchreckt noch überraſcht, ſondern nimmt erfahrungs⸗ 6. Kapitel. N 11 9 5 Alſo mal los.“ gemäß an, daß es eine umſtürzleriſche Nachricht aus Die Siegfried⸗Probe iſt vorüber. Konzertmeiſter DW N Von dem erſt zaghaft erwachenden:„ſtill— laß Meran enthält. Sie reißt es auf und lieſt. Griller ſteht mit Linde am Bühneneingang.„ allen N mich der Stimme lauſchen— mich dünkt, ihren Klang Dank für Brief mit Inhalt. Vernehmen nach Un⸗„In den Takten, wo mer die Schteigerung habe 5 hört ich als Kind—“ bis zur tragiſchen, geheimnis⸗ glaubliches eingetreten. Vorſicht mit Hans. Eintreffe Griller, der waſchechte Schwabe mit grauem Bart, und—— vollen Erzählung und dem jubelnden Liebesgeſang] baldigſt. Marion.“ gediegenem Spitzbauch, hebt ſich auf 5 e 2 umfaßt die Stimme alle Regiſter von Zartheit und 8„ ö 1 115 reckt den kurzen Hals aus dem niedrigen Kra e e- Ne FHN NT Nd 1 10 giſ Zarth 1 5 Unglaubliche würde ſie alſo mündlich er⸗ 3 101 andachts voll: Lerſchlu⸗hug den ſchlim Hine e bdböne kek ERL SSRI W 4 Ruth Geisler hat ihr Beſtes getan, und wenn ſie 5 1 Zwerg— und dann: die ſchö⸗hön⸗ſte Frau, ſehen S 8 Kar 1939 r n die⸗ genen ihmen n der ſehen. durch⸗ deut⸗ bende Die durch chtetet Zahl⸗ „Bobt e Er⸗ ipfers bimm⸗ aufge⸗ zarett⸗ enden reuzer zarett⸗ igeeilt ſchlag⸗ nach lag⸗ Schiff ergab, inken⸗ he für “ im⸗ ihrer, Teber⸗ ſo ge⸗ gelang ingriff k ver⸗ Hand⸗ schiffe gliſche en im ichters treters eratur, Mittwoch, J. November 1933 Die Ford--Jylinder als deutſche Erzeugniſſe anerkannt Auf Grund eingehender Prüfungen, die bei der Ford⸗Motor⸗Company AG., Köln a. Rhein, von zwei Sachverſtändigen, Mitgliedern des VDI, ſtatt⸗ gefunden haben und auf Grund eingehender Er⸗ hebungen der Induſtrie⸗ und Handelskammer, Köln, iſt eindeutig feſtgeſtellt und erklärt worden, daß die Ford⸗4⸗Zylinder 4/21, 13/40 und 13/50 PS⸗ Perſonen⸗, Liefer⸗ und Laſtwagen ab jetzt als deutſche Erzeugniſſe zu betrachten ſind. Dieſe Fahrzeuge repräſentieren deutſche Wert⸗ arbeit und ſind aus deutſchem Material in den deut⸗ ſchen Ford⸗Werken zu Köln a. Rhein hergeſtellt. Um den deutſchen Charakter dieſer Fahrzeuge nach außen hin zu zeigen, tragen dieſe ein Kühler⸗ schild mit der Aufſchrift„Ford deutſches Erzeugnis“. Es wird nunmehr allen Automobil⸗Intereſſenten möglich ſein, dieſe Fahrzeuge unbedenklich zu kaufen, da damit die irrtümliche Anſicht, dieſe Fahrzeuge ſeien ausländiſches Produkt, ein für allemal zerſtört iſt. Alle Ford⸗Intereſſenten im ganzen Deutſchen Reiche werden dieſe Erklärung mit ganz außer⸗ ordentlicher Freude begrüßen, denn fetzt haben ſie die Gewißheit, daß ſie mit jedem gekauften Ford⸗ wagen obiger Typen deutſchen Arbeitern Beſchäfti⸗ gung gegeben haben. Wir freuen uns deshalb ganz beſonders, dieſe Deutſch⸗Werdung der Ford⸗Produkte melden zu kön⸗ nen, weil hierdurch Tauſende von Arbeitern, die nicht nur in der Fabrik ſelbſt, ſondern auch bei Hunderten von Jord⸗Händlern, Ford⸗Reparatur⸗Werkſtätten und Erſatzteil⸗Lagern ſowie auch bei deutſchen Liefer⸗ werken, die für die Ford⸗Fabrik liefern, Beſchäfti⸗ gung haben. Die Bedeutung des Kölner Werkes liegt nicht nur darin, daß annähernd 30 Millionen Reichsmark in neſer induſtriellen Anlage inveſtiert ſind, ſondern es handelt ſich um eines der modernſten Auto⸗ mobilwerke ganz Europas, welches auch in⸗ ſofern für Deutſchland von Wichtigkeit iſt, als die Kölner Fordwerke Materialien und Teile, die in Deutſchland von deutſchem Material erzeugt werden, an das Ausland liefern. Beiſpielsweiſe wurden in den letzten vier Jahren für zuſammen rund acht Millionen Reichsmark Waren exportiert. Bereits ſeit 1927 iſt die 40⸗Stunden⸗Woche für Arbefter und Angeſtellte eingeführt, ohne daß bei dem Uebergang von der 6⸗Tage⸗Woche auf die 5⸗Tage⸗ Woche Löhne und Gehälter gekürzt wurden. Die einzige Type, die nicht als deutſches Erzeug⸗ nis angeſprochen werden kann, iſt der Ford⸗8⸗Zylin⸗ der, für den nach wie vor weſentliche Teile impor⸗ tiert werden müſſen. Deutſche Automobilkonſtruktionen am fortſchrittlichſten! Auch die letzten großen ausländiſchen Automobil⸗ ausstellungen, ſo insbeſondere Paris und London haben den Eindruck der Berliner Automobilausſtel⸗ lung 1933 beſtätigt, daß die deutſche Automobilinduſtrie durch die Fortſchrittlichkeit ihrer Konſtruktionen heute wieder an der Spitze der ganzen Welt ſteht. Ganz beſonders groß iſt der Vorſprung, den Deutſch⸗ land auf dem Gebiete des Kleinwagens beſitzt. In leinem anderen Lande der Welt z. B. werden Wagen gebaut, die in der Preisklaſſe unſerer deutſchen DarW⸗ agen eine ſo moderne Konſtruktion aufweiſen wie Reſe Wagen. Schon die Tatſache, daß die deutſchen Dir W⸗Wagen Zweitaktmotoren beſitzen und dadurch allen anderen Wagen ihrer Klaſſe in der Leiſtung 7 Beilage der Neuen — annheimer Zeitung —— Klappern, Klingeln, Klopfen Drei Feinde des Kraftfahr Es iſt dem Kraftfahrer zweifellos höchſt gleich⸗ gültig, ob der Theoretiker das gefürchtete Klopfen des Motors mit Hilfe der„Molekular⸗Schatten⸗ Theorie“ oder der„Peroxyd⸗Theorie“ zu erklären verſucht, oder ob er ganz ehrlich zugibt, daß es eine wirklich befriedigende Erklärung für die„klopfende“ Verbrennung eigentlich heute noch nicht gibt. Dem Kraftfahrer iſt es viel wichtiger, zu wiſſen, was die Urſache des Klopfens iſt und wie man es be⸗ kämpft. Der Fachmann kann deutlich verſchiedene Arten des Klopfens unterſcheiden, die aber eins ge⸗ meinſam haben, nämlich ihre ſchädliche Wirkung auf den Motor, verurſacht durch die fortgeſetzten harten Schläge von Metall auf Metall infolge zu ſtarker, exploſionsartiger Druckſtöüße bei der Zündung. Manchmal hört man das dumpfe Schlagen der „Selbſtzündung“, manchmal das helle metalliſche Klingeln, das ſog.„Detonationsklopfen“. Immer aber iſt die Folge eine langſame, aber ſichere Zer⸗ ſtörungsarbeit an Lagern und Triebwerk, und dementſprechende Koſten. Nicht zu verwechſeln mit dieſen, durch die Vor⸗ gänge im Zylinder verurſachten, Erſcheinungen iſt natürlich das Klappern, das z. B. eintritt, wenn Lager und Bolzen nach längerer Betriebszeit aus⸗ geleiert ſind oder der Kolben im Zylinder Spiel bekommt. Da kann man abhelfen durch Auswechſeln der ſchadhaften Teile,— es ſei denn, daß es ſich nur um Folgeerſcheinungen der klopfenden Verbren⸗ nung handelt und man das Uebel beſſer gleich an der Wurzel packt. Ferner kann Frühzün dung eine Urſache der klopfenden Verbrennung ſein, ver⸗ urſacht durch zu frühzeitiges Ueberſpringen des Zündfunkens oder ungenügend gekühlte Teile der Zylinderwandung, glühende Oelkohle uſw. Auch in dieſen Fällen iſt Abhilfe nicht ſchwer. Die Zündung muß eben auf den richtigen Punkt eingeſtellt wer⸗ den oder andere Urſachen müſſen beſeitigt werden, 8. B. die Zündkerzen, wenn ſie die Urſache beſonde⸗ rer Wärmeanſammlungen und damit zu früher Zündungen ſind, durch„kompreſſionsfeſte“ Zünd⸗ kerzen erſetzt werden. Kompreſſionsfeſt müſſen aber vor allem der Mo⸗ tor, bezw. der Verbrennungsraum und der ver⸗ wandte Kraftſtoff ſein, jedenfalls ſo kompreſſionsfeſt, d. h. verdichtungsfähig, daß die motoriſche Verbren⸗ nung ohne Klopferſcheinungen vor ſich geht. Denn überlegen ſind, beweiſt den Erfolg deutſcher Auto⸗ mobiltechnik. Aber auch Frontantrieb, unabhängig gefederte Räder bezw. Schwebeachſe, Freilauf etc., die bei DR W ſchon ſeit längerer Zeit ſerienmäßig gebaut werden und die einzigartigen Fahreigenſchaften dieſer Wagen begründen, ſind bei Wagen der niedrigen Preisklaſſen ſonſt nirgends ſo vollkommen zu finden. Kein Wun⸗ der deshalb, daß trotz aller Export⸗ und Deviſen⸗ ſchwierigkeiten in einer großen Anzahl fremder Län⸗ 1 lebhaftes Intereſſe für die deutſchen Wagen be⸗ ſteht. also bei voller Beselzung mit vier Personen= I00 km für nur cd. RM 0,50 bro Person, 30 billig fahren Sie im DKW. FRONTANTRIEB Typ Reichsklusse-. Diese Wirtschaft- ehkeif wird nicht etwyc nur mii Spezial- Agen erziell, sondern im täglichen Fahrbetrieb vieler zufriedener DEW. Wagen- Besitzer. DKW. Fronfanfrieb- Wagen sind deshalb trotz ihrer hohen Leistung die sparsamsten. Heute muß le der rechnen, auch Sie! Bei DKW sparen Sie zweimal: im Anschaffungs- preis u n d in den Beiriebsstofflrosfen! BKW Auro uαõον] A- WERK DKW. ZschOpAU SA. Karl Lövenich, Mannheim, B 6, 158. 30 Hhbelnische Automobil Smblhl., Mannheim, Jungbuschstr. 40 Witz Schweiger, Mannheim, Ftledrich-Karl Str. 2 auch ſebrauchle Wagen aer tvei in allen Stößen und Prelslagen kaufen Sie ers und deren Bekämpfung auf der Verdichtung des Kraftſtoff⸗Luftgemiſches beruht ja die Kraftgewinnung im Vergaſermotor, und die Verdichtung ſoll ſo hoch wie möglich ſein, weil mit dem Verdichtungsgrad der Wirkungsgrad, alſo die Wirtſchaftlichkeit des Motors wächſt. Es iſt alſo gewiß kein gutes Heilmittel gegen das Klopfen, wenn man den Verdichtungsgrad des Mo⸗ tors durch irgendwelche Mittel herunterſetzt. Beſſer iſt es, eine Gefahr zu bekämpfen, als vor ihr davon⸗ zulaufen und auf ſeinen Gewinn zu verzichten! Es gibt noch andere Notbehelfe gegen das Klopfen. So die Spätzündung, die aber ebenfalls Leiſtungs⸗ Minderung mit ſich bringt und Heißlaufen. Oder häufiges Umſchalten, das auch den Kraftverbrauch erhöht. Am beſten iſt es immer, das Uebel an der Wurzel zu packen. Der Zylinder muß ſo gebaut ſein, daß er höheren Verdichtungsgraden(alſo nach dem heutigen Stand des Kraftfahrzeugmotors etwa:5 und dar⸗ über) gewachſen iſt, alſo z. B. nicht durch„Glüh⸗ ſtellen“ örtliche Entzündungen verurſacht, bevor der Zündfunke ſein„Kommando“ zur Gemiſch⸗Entzün⸗ dung gegeben hat. In vielen Fällen hilft aus wärmetechniſchen Gründen der Erſatz des guß⸗ eiſernen Kolbens durch einen Leicht⸗ metallkolben oder der bereits erwähnte Ker⸗ zen⸗Austauſch. Meiſt iſt aber die Urſache des Klo⸗ pfens nicht im Motor begründet, ſondern in der zu geringen Kompreſſionsfeſtigkeit des Brennſtoffes, der ſich zu früh entzündet, weil er dem, bei der Zuſam⸗ menpreſſung des Gemiſches eintretenden Druck⸗ Temperatur⸗Zuſtand nicht gewachſen iſt. Es tritt eine mehr exploſionsartige Verbrennung auf, die ab⸗ norm raſch erfolgt, ſo daß Kolben und Triebwerk ihr nicht vollkommen zu folgen vermögen, und wir ſie als Schlag hören; dieſe Verbrennung iſt aber gleichzeitig, wie Verſuche ergeben haben, unvollſtän⸗ dig, alſo unwirtſchaftlich, und das iſt ein weiterer, nicht unmittelbar ſpürbarer Nachteil des Klopfens. Will man nun nicht auf die wirtſchaftlichen, heute unbeſtrittenen Vorteile einer hohen Verdichtung verzichten, dann muß man mit möglichſt kompreſ⸗ ſionsfeſten Kraftſtoffen fahren. Damit iſt nicht geſagt, daß man über das Notwendige hinaus⸗ gehen ſoll? denn der wertvollere Kraftſtoff iſt auch der teuerere. Reines Benzol zu verbrennen, iſt in den meiſten Fällen eine Verſchwendung. Der Fahrer hat aber immer die Möglichkeit, ſeinen Betriebsſtoff entſprechend der durch ſeinen Motor gegebenen Ver⸗ dichtung zu wählen, und zwar derart, daß die Wirt⸗ ſchaftlichkeit gewahrt bleibt. Dipl.⸗Ing. A. Lion. Kraftwagendrüfung in 5 Minuten Kraftwagenprüfſtände gab es bisher nur in Hoch⸗ ſchulen und in Autofabriken. Einen Prüfſtand, der dem Publikum zur Verfügung ſteht und in wenigen Minuten das Fahrzeug auf Herz und Nieren prüft, gab es bisher nicht. Der Benzolverband hat jetzt auf der Avus in Berlin einen neuartigen Prüfſtand der Oeffentlichkeit übergeben. Das einzureguliernde Fahrzeug fährt mit ſeinen Antriebsrädern zwiſchen zwei Doppeltrommeln, die die Drehbewegung über ein Getriebe auf eine Waſſerbremſe übertragen. Dieſe nimmt die Radumfangskraft auf und mißt ſie mit⸗ tels eines Waagebalkens. Die am Waagebalken auf⸗ tretende Kraft wird auf einer ſelbſttätig anzeigenden Waage abgeleſen. Die Drehzahl der Trommeln zeigt der Tourenzähler an. Wird die richtige Dreh⸗ zahl eingehalten, ſo leuchtet eine Signallampe auf. Die Abmeſſungen des Waagebalkens ſind ſo ge⸗ wählt, daß die Leiſtung an den Rädern ſich ergibt, wenn man durch 1000 dividiert und die Verluſte des Prüfſtandes berückſichtigt. Der Vergaſer des Motors wird an eine be⸗ ſondere Meßleitung angeſchloſſen und die Zeit er⸗ mitteilt, in der eine beſtimmte Menge Kraftſtoff verfahren wird. Gleichzeitig zeigt der Tach o⸗ graph den zurückgelegten Weg auf. Aus diefen Werten kann man den Verbrauch des Fahrzeuges zu den günstigsten Bedingungen bel Adlerwerke 1 8 Filiale Mannheim, Neckarauer Str. 150-162 Fernsprecher 420 51/52 2 e Auto Bereifung alle Fabrikate stets fabrikfriseh Autoreifen-Vertrieh 20 . BNENMVA RON G ERA U MIG FORMEN SCHON WIRTSCHAFTLIcH UMnOUs. RM 2585 ob Werk Zeiss& Schwöärzel G 7, 22 Fernspr. 26345 G 7, 22 Maier& Gebhard 8. m. h. H. Au 2, 3 Tel. 28376. 11886 Leihwagen für Herrenfahrer 00 Neuw 1,1 L. Opel⸗Lim. v. 12 3 p. Km, neuw. 19/40 Ford⸗Lim. u. and. Wagen bill Für Dauerf. Rabatt. Wagen w. zugef. u. abgeholt. Tel 489 31. 4/%0 PS Opel-Zweisſtzer Mk. 450. 4/0 PS Opel- Limousine„ 750. 4½0 PS Opel-Limousine„ 300. 4/20 58 Opel Lieferwagen„ 350. 12/50 PS Adler-Limousine„ 1400. 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Ein 8 thermometer überwacht die Kühlwaſſertemper Ein beſonderer Vorzug dieſes Prüfſtandes iſt es, daß durch Verwenden von Doppeltrommeln das Fahr⸗ 1 zeug einen ruhigen Lauf im Geſchwindigke zwiſchen 20 und 30 Km.⸗Std. erhält. Es erſtaunlich, zu beobachten, wie die 9 großer Geſchwindigkeit drehen und das F frei, d. h. ohne Kettenſicherung, auf den Tror ruht. Vom 3 PS⸗Kleinwagen bis zum unk 5⸗Tonnen⸗Laſtwagen kann jedes Fahrzeug Prüfung unterzogen werden. einer Die Trichter ⸗Kanne eine Umwälzung auf dem Oelmarkt Alle Autofahrer ſind ſich darin einig, daß für die Oelverſorgung die bisher üblichen Methoden unzu⸗ länglich waren. Denn was geſchah ſo häufig auf die Frage nach Oel? Entweder ein Auslitern meiſtens aus einem Behälter mit unkontrollierbarem Inha in ſchmutzigen und verbeulten Meßgefäßen gereicht und durch einen ebenſo unzulänglichen häufig von Schmutz ſtarrenden Trichter in die Maſchine ein⸗ gefüllt. Oder die ſogenannte Originalkanne war ſo groß, daß der Wagen als Vorratskammer dienen mußte. Nun iſt eine neue Packung da, die 1⸗Liter⸗Trichter⸗ kanne Arctic, das Ei des Columbus. Blitzblank im Aeußern, garantiert rein im Inhalt, bequem und ſauber zum Einfüllen. Und zudem billiger im Kauf als früher. Die Qualität von Arctie, dem idealen Winteröl, ſelbſtverſtändlich unverändert. Reifenabnützung oͤurch Temperatur und Geſchwindigkeit Die Frage, wie weit höhere Geſchwindigkeit Auto⸗ reifen mehr beanſprucht, iſt wiederholt Thema von Stammtiſcherörterungen und Abhandlungen in Zei⸗ tungen geweſen. Nunmehr hat die Continental auf Grund eingehender Verſuche feſtgeſtellt, in welch ſtar⸗ kem Maße Temperaturen und Geſchwindigkeiten bie Abnutzung der Reifen beeinfluſſen: Geſchwindigkeit in Km./ Std. 32 Km. 48 Km. 64 Km. Lufttemperatur 5 Grad Celſius Abnutzung 100 26 108% 130 15 5 5 191% 217% 2275 90 25„ 75 75 3179 3679 480 9% 38 15 75 491% 538 9% 717% Man ſieht aus dieſer Aufſtellung, daß der Reifen⸗ verſchleiß in den Sommermonaten weſentlich ſtärker ſein muß als in der kalten Jahreszeit. * Reiſebegleiter des dentſchen Automobiliſten. Verlag Max Lichtwitz, Berlin en 10. Umfang 480 Seiten. Preis 2,50 4. Unter dieſer Bezeichnung iſt ein Werk erſchienen, das es ſich zur Aufgabe gemacht hat, in gleicher Weiſe zweckmäßige Durchſahrten nochzuweiſen wie die Bekaunt⸗ ſchaft mit den Sehenswürdigkeiten zu vermitteln. Es ent⸗ hält von allen Städten mit mehr als 24000 Einwohnern und van kleineren, mit beſonderer Bedeutung ſorgfältig ausgeführte Stadtpläne, mit überſichtlich eingezeichneten Durchfahrten ſowie im begleitenden Text kurze, aber er⸗ ſchöpſende Hinweiſe auf das, was der Kraftfahrer beſich⸗ tigen muß, wenn er einen Eindruck von der von ihm durch⸗ ſahrenen Stadt mitnehmen will.— So erſetzt das Buch die Heranziehung weiteren Kartenmaterials, was an⸗ geſichts des billigen Preiſes ein um ſo größerer Vorzug iſt, als es u. a. auch noch eine volkstümliche Zuſammen⸗ faſſung der Verkehrsvorſchriften, 22 Tourenkarten und ſonſtige touriſtiſche Angaben enthält. Es dürfte feinem Zweck, das Reiſen im Automobil zu erleichtern, in vollem Umfang gerecht werden. Hauptſchriftleiter H. A. Meißner Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporio DR Die Cabriolets mit dem Meinstan Bronnstoftverbrauch NR. 1990. 3/5 8. i Habbo mag-Nabrialel 2⸗Sitzer, ſehr günſtig zu verkaufen. 8335 Held⸗ Garage Mannheim, J 7. 24½5 Mk. 5 ſprecher 312 47. .850.— 1 8 Nx. 2. 9 3 8 .380. Hk. 2933. Auto* zu kfn. geſ. Angeb. a. Henze, Bensheim i. H. Dixi Sämtl. Pypen vorrätig und sofort vorführbar, General- Vertretung: Rhein. Automobil- Gesellschaft Tel 261 4 9/15, ſteuerfrei, aut f Hafengarage , 5 9008 Jungbuschstr. 40 Tatterſallſtr. 18. I. r. am Verbindungskane! Gofflieb Ringle Aulofedern-Fabrik Mannheim 24826 . Mitt As Baden Devifenſchwindel wird geſühnt * Heidelberg, 1. Nov. kehrs Zur Hebung des Reiſever⸗ nach Deutſchland wurden im Saargebiet ſeſchecks ausgegeben, die in deutſcher Valuta koſten und von den Banken im Reich mit gelöſt werden. Dieſe Vergünſtigung iſt Bedingung geknüpft, daß der genannte Reich verbraucht wird. Es konnte nun dem 45 igen neunmal vorbeſtraften Gaſtwirt Niko⸗ laus Schwarz, dem 45jährigen Arbeiter Friedrich Hartz, dem 42jährigen Kalkbrenner Johann Blu m und der 27jährigen Kellnerin Regina Berrang nachgewieſen werden, daß ſie von Mitte Auguſt bis Mitte September d. J. in wenigſtens ſechs Fällen mit dem Kraftwagen von Saarlouis nach Heidelberg ge⸗ fahren waren, dort die Schecks umwechſelten, um mit dem Gewinn von 180 Mark ſofort ins Saargebiet zu⸗ rückzukehren. Auf dieſe Weiſe betrogen die vier An⸗ geklagten das Reich um rund 2000 Mark. Da infolge der geringen Kontrollmöglichkeit dieſe Betrugsfälle bei ihrer Häufigkeit die Währung gefährden, wird auf Grund der Deviſenverordnung vom Mai 1932 ſcharf vorgegangen. Schwarz wurde zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis und 4000 Mark Geldſtrafe verurteilt, die Berrang erhielt zwei Monate zwei Wo⸗ chen Gefängnis und 1000 Mark Geld⸗ ſtrafe, Hartz und Blum je zwei Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Aus Karlsruher Gerichtsſälen * Karlsruhe, 1. November. Die Große Straf⸗ kammer verurteilte heute die 44jährige verwit⸗ wete Wilhelmine Ganz aus Mühlburg wegen wegen Fluchtverdachts erlaſſen. Sie hatte am 16. De⸗ zember 1931 nach vorausgegangenem Wortſtreit ihrem inzwiſchen verſtorbenen Ehemann eine Schere ins rechte Auge geworfen, wodurch dieſer verletzt wurde und das Auge die Sehkraft völlig verlor. Der 22jährige Dienſtknecht Friedrich Oberacker aus Rußheim, der ſich an einem 13jährigen ſchwach⸗ ſinnigen Mädchen und der 52jährige Gußputzer Fried⸗ rich Fütterer aus Grünwinkel, der ſich an zwei min⸗ derjährigen Mädchen vergangen hatte, erhielten we⸗ gen Sittlichkeitsverbrechens je zwei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt. Führertagung der badiſchen Stenographenſchaft * Karlsruhe, J. November. Der Gau Baden der Deutſchen Stenographenſchaft hat am letzten Sonntag in Karlsruhe ſeine Kreis⸗ und Orts⸗ gruppeuleiter zuſammengerufen und in einer großen Tagung die grundlegenden Richtlinien feſtgelegt. Der Leiter des badiſchen Gaues der Deutſchen Steno⸗ graphenſchaft, Dr. Fiſcher⸗Karlsruhe ſprach zu den feierlich verpflichteten Kreis⸗ und Ortsgruppenlei⸗ tern von der von ihnen geforderten und zu leiſtenden Arbeit im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates. Der Referent des Gaues Baden der Deutſchen Ste⸗ nographenſchaft, Hauptlehrer Riegler in Karls⸗ ruhe, ſprach über ſeinen Aufgabenkreis. Reichs⸗ und Staatskredite für Heidelberg * Heidelberg, 1. Nov. Der Kreditausſchuß der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt hat das von der Stadt Heidelberg beantragte Darlehen in Höhe von 120000 Mk. genehmigt, mit deſſen Hilfe eine neue Bewäſſerungsanlage in Handſchuhsheim sur Erhöhung der Erträge der gärtneriſchen Kul⸗ turen eingerichtet werden ſoll. Außerdem wurden beim Land Baden 30 000 Mk. beantragt, mit deren Bewilligung jetzt wohl auch gerechnet wer⸗ den kann. Es wird ein Pumpwerk errichtet werden, das vom Neckar her Waſſer in die Felder und Gär⸗ ten führt. Die geplante Anlage wird drei größere Bauabſchnitte umfaſſen, die jetzt zur Ausführung kommen. 6000 Brote für notleidende Mitbürger * Freiburg, 1. Nov. Aus Freude über die In⸗ dienſtſtellung von 540 langjährigen Grwerbsloſen hat die Freiburger Bäckerinnung dem Oberbürgermeiſter 6000 Brote für notleidende Mitbürger zürr Verfügung geſtellt, eine Tat echt nationalſozia⸗ liſtiſcher Geſinnung. * Plankſtadt, 31. Okt. Dieſer Tage wurde der neue Pfarrer der hieſigen katholiſchen Ge⸗ meinde in das katholiſche Vereinsleben eingeführt. Der große Saal des Jugendheims war vollauf be⸗ ſetzt. Der Verſammlungsleiter Berger begrüßte den neu gekommenen Präſes mit einem aufrichtigen Willkommgruß. Pfarrer Statelmann dankte ſo⸗ dann für die überaus herzliche Aufnahme. die ihm in Plankſtadt zuteil wurde. JL Neulußheim, 31. Okt. Die Gründung einer Sanitätskolonne ſteht jetzt unmittelbar bevor. Als Kolounenarzt wird Dr. Ehrmeier tätig ſein. Nachdem die Friedhofmauer einer gründlichen Reno⸗ vierung unterzogen worden iſt— ſie wurde auch er⸗ höht und mit einem Verputz verſehen. * Ettlingen, 31. Okt. Nachdem bereits in den letz⸗ ten Tagen aus dem Hochſchwarzwald ergiebige Schneefälle gemeldet wurden, hat nun der Winter ſeine Herrſchaft auch auf die niedriger gelegenen Höhen des Weſtſchwarzwaldes ausgedehnt und ſeit Sonntag früh zeigen die Höhen des Dobel eines ge⸗ ſchloſſene weiße Decke. * Karlsruhe, 31. Oktober. Auf Grund der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar d. J. wird die Verbrei⸗ tung nachſtehender Zeitungen und periodiſchen Druckſchriften im Inland bis auf weiteres verboten: Der Induſtriearbeiter, Moskau(Sow⸗ jetrußland), Labour⸗Magazine for All Workers, London(England), Aux Ecoutes, Paris(Frank⸗ reich), Die Nation, Zürich(Schweiz), Evening Stan⸗ dard, London(England). Die alte Hauptſtadt des Breis⸗ gaues hat noch viele ſchöne Züge des deutſchen Mittelalters bewahrt Unſer Bild: Das prachtvolle Rathaus. zer entfliehen Ausbruch aus dem Bruchſaler Zuchthaus— Mörder und Dieb entkommen Bruchſal, 1. November. In den Abendſtunden hat ſich hier ein ver wege⸗ ner Ausbruch aus dem Bruchſaler Zucht⸗ haus abgeſpielt. Die beiden Strafgefange⸗ nen Karl Bindel und Karl Pfeiffer, zwei äußerſt gefährliche Verbrecher, konnten entkom⸗ men, ohne daß es bisher gelang, ſie wieder feſtzu⸗ nehmen. Zu dem ſenſationellen Ausbruch der beiden Zucht⸗ häusler werden noch folgende Einzelheiten be⸗ kannt: Bindel und Pfeifer waren zuſammen mit anderen Sträflingen innerhalb der Zuchthausmauern mit verſchiedenen Arbeiten beſchäftigt. In einem unbeobachteten Augenblick glückte es den beiden Burſchen, aus einem Schuppen eine ſtarke große Eiſenſtange zu entwenden, dieſe au die Mauer des Zuchthauſes anzu⸗ legen und ſich an der Stange hoch bis auf den Sims der Mauer zu ſchwingen. Oben zogen die beiden die Stange nach, um ſich dann auf der anderen Seite daran wieder herablaſſen zu können. Die Flucht der beiden Verbrecher ſpielte ſich mit einer ſolchen Schnelligkeit ab, daß zu⸗ nächſt niemandihre Abweſenheit bemerkt hatte. Als der patrouillierende Wachtbeamte ſpäter die Fluchtſtelle paſſierte, bemerkte er die an der Mauer noch anlehnende Stange. Die Zuchthaus⸗ leitung wurde ſofort alarmiert, eine Verfolgung wurde eingeleitet, an der ſich eine große Polizeiſtreife mit einem Polizeiſpürhund beteiligte. Der Hund nahm die Spur in der Richtung der Ortſchaft Übſtadt auf. Den Polizeibeamten war es trotz ihrer eifrig⸗ ſten Bemühungen nicht möglich, irgendwelche ſicheren Spuren von den Entflohenen feſtzuſtellen. Die Ver⸗ folgung mußte daher ſeitens der Zuchthausbeamten abgebrochen werden. Die Anſtaltsleitung ſelbſt ſetzte alle badiſchen Gendarmerieſtellen von dem Ausbruch Auch die Grenzzu⸗ zweier Verbrecher in Kenntnis. Aus der Pfalz Ein Steuerdefekt war ſchuld * Freinsheim, 1. November. Das Verkehrs⸗ unglück, welches am 15. Oktober ſich abends auf der Landſtraße zwiſchen Weiſenheim und Maxdorf ereignete und das ein Todes⸗ opfer forderte, hat nun ſeine reſtloſe Aufklä⸗ rung erfahren. Der Führer des Wagens, der Weinhändler Auguſt Rieth aus Mann⸗ heim, war zuerſt unter dem Verdacht, das Unglück durch ſein Verhalten verſchuldet zu haben, von der Gendarmerie in Freinsheim feſtgenommen worden. Es hat ſich nunmehr herausgeſtellt, daß die Urſache des Unglücks ein Defekt an der Steuerung des Wagens war. Damit entbehren alle Gerüchte und Verdachtsgründe gegen Rieth ihrer Grundlage. Die Sache mit der Zuckerſteuer * Landau, J. Nov. Die Zuckerſteuer⸗Hin⸗ terziehung der Firma H. Scharff u. Sohn, Ko⸗ lonialwarengroßhandlung, zieht weitere Kreiſe. Mit der Unterſuchung iſt ein beſonderer Richter be⸗ auftragt. Zu den bereits gemeldeten zwei Feſt⸗ nahmen ſind inzwiſchen drei weitere hinzugekommen. nd. Oggersheim, 31. Oktober. Die hieſige Stadt⸗ verwaltung beſetzt nun wieder eine der beiden durch Abbau freien Polizeiſtellen. Ange⸗ boten iſt die Stelle eines dienſtlich erfahrenen Poli⸗ zeioberwachtmeiſters. * Grünſtadt, 1. Nov. Durch die Regierung iſt Hauptlehrer Emil Kleemann zum Lei⸗ ter der Volksſchule Grünſtadt, als deſſen Stellvertreter Herr Hauptlehrer Heinrich Kreß be⸗ ſtellt worden. Dieſe Aemter bekleideten bisher die Herren Oberlehrer Tremel bzw. Binder. nd. Neuburg a. Rh., 31. Okt. Hier wurde an der Grenze durch die Gendarmerie der aus der Frem⸗ denlegion zurückgekehrte Kaufmann P. verhaftet. P. war von einer badiſchen Gerichts⸗ behörde wegen ſchweren Betrugs und Unterſchlagung ſteckbrieflich verfolgt und iſt jetzt im Bezirksgefängnis Müllheim hinter Schloß und Riegel geſetzt worden. gänge werden beſonders beobachtet, denn es iſt anzu⸗ nehmen, daß die beiden Sträflinge ſich die zu einer weiteren Flucht in das Ausland notwendige Zivil⸗ kleidung in der Zwiſchenzeit zuſammengeſtohlen haben. Bei den beiden Flüchtlingen handelt es ſich em äußerſt gefährliche Verbrecher. Der erſte der beiden iſt der ledige Küſer Karl Bin⸗ del, der am 7. Dez. 1908 in Gronau geboren iſt. Bin⸗ del iſt der Mörder der 17 jährigen Antonie Staſſen. Er hatte das Mädchen in der Neu⸗ jahrsnacht 1929 in der Nähe des Bahnhofs Mingols⸗ heim in den Kraichbach geſtoßen. Der Mörder wurde am 9. Januar 1930 vom Karlsruher Schwur⸗ gericht zum Tode verurteilt und der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit für verluſtig er⸗ klärt. Die Berufung ſeines Verteidigers wurde vom Reichsgericht verworfen. Die Todesſtrafe iſt dann ſpäter in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt worden. Der zweite Ausbrecher iſt der Tagelöhner Karl Pfeiffer, der am 17. November 1906 in Mingols⸗ heim geboren iſt. Er wurde wegen ſchwerer Diebſtähle zu vier Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Die beiden Verbrecher haben bei ihrer Flucht Anſtaltskleidung getragen. Ihre Keunzeichen ſind folgende: Karl Bin⸗ del: 1,74 Meter groß, ſchlank, bartlos, braunes, wel⸗ liges, ungeſcheiteltes Kopfhaar, große ſpitze, leicht ausgebogene Naſe, braune Augen, vier Zentimeter lange Narbe hinter dem rechten Ohr, 8 Zentimeter lange Narbe am linken Oberarm. Karl Pfeiffer: 1,83 Meter groß, ſchlank, braune Haare, braune Augen, ovales Geſicht, brauner langer Schnurrbart. Bis zum Näheres über den Verbleib der ermittelt werden. noch nichts Verbrecher Redaktionsſchluß konnte beiden 144. Jahrgang N mmer 506 Nachbargeb Mit dem Kraftrad in den Tod dt. Nackenheim(Rhh.), 31. Oktober. Auf der Hauptſtraße in Nackenheim erlitten die Kraft⸗ radfahrer SA⸗Sturmführer Knobloch aus Kelſterbach und Heinrich Haſenzahl gus Nackenheim mit ihren Maſchinen einen ſchwe⸗ ren Zuſammenſtoß. Knobloch erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Haſenzahl zog ſich eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu. Er wurde in das Kranken- haus nach Mainz gebracht. Der Tote iſt der Sohn des jetzt in Kelſterbach, früher in Oppenheim ſtatio⸗ nierten Oberbahnhofsvorſtehers Knobloch. Sonniger Herbſt am Vodenſee * Lindau, 31. Oktober. Wer einmal im Spal⸗ ſommer und Herbſt ſeinen Erholungsurlaub im deul⸗ ſchen Süden verbrachte, wird immer wieder um dieſe Zeit dorthin zurückkehren. Wir kennen den Boden⸗ ſee und Lindau— ſeine Stadt im See im Früß⸗ ling während der herrlichen Baumblüte, wir ſchützen ſie im Sommer wegen der mannigfachen geſellſchafl⸗ lichen, künſtleriſchen und ſportlichen Anregungen, wegen der zahlreichen Sonderfahrten, wegen der herrlichen Strandbäder, aber wohl zu keiner anderen Jahreszeit finden wir dort unten in Deutſchlands ſüdlichſter Ecke ſo viel Farbenpracht, ſo viele mär⸗ chenhaft ſchöne, ſtetig wechſelnde Naturſtimmungen, ſo herrliche, klare Fernſicht nach den in die Himmels, bläue ragenden Bergrieſen des Allgäus, Vorarlberg und der Schweiz, wie gerade im Spätſommer und Herbſt. Milde, ſonnige Tage und die vom See aus⸗ ſtrahlende Wärme erlauben den Aufenthalt im Freien bis zum Abend und laden zu lohnenden Aus⸗ flügen in oͤie nähere und weitere Umgebung ein. Emſige Hände froher Menſechn bringen die reiche Obſternte ein und gar bald beginnt auch in den Weinbergen geſchäftiges Erntetreiben. Das Diamantengewerbe blüht auf * Brücken, 31. Okt. Durch die zuſtändige Ablei⸗ lung der Deutſchen Arbeitsfront ſoll das Diamant⸗ ſchleifergewerbe durch eine Umſchulung der Schleifer erweitert werden, ſo daß in Zukunſt in Deutſchland die Edelſteine nicht nur geſchliffen, ſon⸗ dern auch gerieben und geſägt werden. In der Weſt⸗ pfalz ſoll zu dieſem Zweck eine Fachſchule für Dig⸗ mantſchleifer errichtet werden. Goldkörner im Hühnermagen * Höheinöd, 1. Nov. Dieſer Tage fand jemand von hier in dem Magen eines geſchlachteten Huhnes Goldkörner im Gewicht von einigen Gramm. Wie das Huhn zu den Goldkörnern gekommen iſt, iſt bis jetzt dem Beſitzer ein Rätſel geblieben. dt. Worms, 31. Okt. In der alten Stadt Worm, wo in letzter Zeit wiederholt Funde aus lange zurück⸗ liegenden Jahrhunderten gemacht werden konnten, iſt nun ein neuer Zeuge ſpätgotiſcher Kun entdeckt worden. In einem Weinberg in der Nähe der Liebfrauenkirche wurde er ausgegraben. Es han⸗ delt ſich um eine Säule. Ein ſchönes Stück ſpä⸗ gotiſcher Steinmetzarbeit aus der Zeit um 1480. Die Säule iſt genau ein Meter hoch und hat 22 Zentimeter im Durchmeſſer. Um den runden Säulenſchaft he⸗ finden ſich in gleichen Abſtänden ſechs Stämmchen, deren Aeſte in der oberen Hälfte ineinander gehen, E Das badiſche Jorſtgeſetz 100 Jahre alt * Karlsruhe, 31. Okt. Am 15. November beſteht das badiſche Forſtgeſetz wenigſtens in ſeinen Grundzügen 100 volle Jahre. Es wird wenige Geſetze geben, die einen 100 jährigen Geburtstag er⸗ leben, wenn ſie es tun, ſo ſpricht das für ihre ganz beſondere Güte. Das badiſche Forſtgeſetz iſt vorbild⸗ lich in ſeinen Kernpunkten, war es das Muſter nicht nur für die anderen Staaten innerhalb des deutſchen Reiches, ſondern auch weiter über unſere Grenzen hinaus, ja ſogar in außereuropäiſchen Ländern. Als es im Jahre 1833 beſchloſſen wurde, geſchah damit zweifellos ein ſtarker Eingriff in die Wald⸗ wirtſchaft und den Waldbeſitzern gegenüber. Nur einer ſtarken Staatsautorität und dem Aufbauwillen der Beteiligten nach den vorausgegangenen ſchweren Kriegszeiten war es möglich, ein ſolches Geſetz zu⸗ ſtande zu bringen. Die Gemeinde, und Körper⸗ ſchaftswaldungen wurden unter ſtrenge Beforſtung geſtellt, wobei man aber in weiſer Vorſicht nur ſoweit ging, als dies unbedingt notwendig erſchien. Die privaten Waldbeſitzer wurden gezwungen, nicht nur die abgeholzten Flächen alsbald wieder anzupflan⸗ zen, es wurde auch beſtimmt, daß jede ſonſtige Kahl⸗ fläche im Wald in Beſtand gebracht werden muß. Sicherlich waren damals nicht alle Waldbeſitzer über dieſe Neuerungen erfreut. Sie haben ſich aber zum Segen für den badiſchen Wald ausgewirkt, denn durch dieſes badiſche Forſtgeſetz wurde die Grundlage geſchaffen für den Aufbau der damals ſtark her⸗ untergeriſſenen Waldungen aller Beſitz⸗ kategorien, die für den Staat, Gemeinden und Kör⸗ perſchaften und auch für die Privaten in unſerem Land durch die Jahrzehnte hindurch mehr oder weni⸗ ger das finanzielle Rückgrat der Wirtſchaft bildeten. Es darf daran erinnert werden, wieviele Einrichtun⸗ gen gerade in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts aus Holzerträgniſſen in den Gemein⸗ den geſchaffen worden ſind; Waſſerleitungen, Rat⸗ haus⸗, Schulhaus⸗ und andere Gemeindebauten, ſpäter elektriſche Einrichtungen und vieles andere mehr. Wenn einerſeits anzunnehmen iſt, daß viele der Be⸗ troffenen damals dieſes weiſe Geſetz nicht in allem befolgt haben, ſo wollen wir andererſeits die Lehr daraus ziehen, gerade im neuen Staat unverdroſſen und ohne Zagen Anordnungen, die in weiſer Vor⸗ ausſicht getroffen werden, anzunehmen und zu er⸗ füllen; wir ſelbſt und die Nachkommen werden davon den Nutzen haben. Dieſes hündertjährige Jubiläum gibt aber auch Veranlaſſung, in Dankbarkeit der Männer zu geden⸗ ken, die dieſes Geſetz ſeiner Zeit geſchaffen haben und wir wollen geloben, dieſes Werk nach beſten Kräften weiterzuführen, jeder an ſeinem Platze. Brief aus Hockenheim * Hockenheim, 31. Okt. An dem Rieſenproßjekt, die Entwäſſerung und Kultivierung Kraichbach⸗Niederung durchzuführen, iſt auh die Stadtgemeinde intereſſiert und beteiligt. Keine! wegs verſchließt man ſich hier der großen volkswitt⸗ ſchaftlichen und wirtſchaftspolitiſchen Bedeutung die ſes Planes der auf 240 Tagewerke geſchätzt wird un rund 1500 Arbeitsloſen etwa 8 Monate Beſche⸗ tigung zu geben imſtande iſt. Von dem Köoſtenalſ⸗ wand von 1,45 Millionen Mk. ſtellt das Reich einen verlorenen Zuſchuß als Grundförderung in Höhe 5 750 000 Mk., die Reſtſumme mit 690 000 Mk. bal b Mark Lohnanteil und 280 000 Mk. Sachaufwand) von den Gemeinden zu tragen. Durch die Reguliek⸗ rung werden neue Bauernſtellen geſchaffen, anderek⸗ ſeits ſteht die Arbeits beſchaffung im Brel punkt des politiſchen Intereſſes. Der Bürgerausſchl hat unter Würdigung all dieſer Geſichtspunkle.. Projekt zwar gebilligt und wurde beſchloſſen, einen zur Durchführung des Projekts gebildeten Zweige band beizutreten, doch nur unter dem wichtigen Vis behalt, daß mindeſtens 100 Wohlfahrtserwerbslaſ die von der Stadt Unterſtützung beziehen, dann 15 ſchäftigung finden und der von der Stadt aufzubn. gende Koſtenaufwand, der zu hoch erſcheint, noch eine näheren Vereinbarung bedarf. Außerdem darf für. Folgeeinrichtung der Stadt kein höherer Koſtenen wand entſtehen als ſeither für die Kraichbachreinigu Auslagen entſtanden ſind. f . 4 1 Da; Name den ne men. 2 mer, Gebra. Namen Die ernſt haben. nicht l muß d ben l über n Vol gebung zuzwir oder li maßen Ich ſel der di! hübſch Mädch Spott Alle Namen war ez ſellſcha der Se gerlich Ibſenf dells ſchen v Bedeu. Abe ten nu hüte n einem den R gang 1 ſind ſo Mitſch zuungt Den dem N iſt ſchö Uel Grade vorige net wi mals l geſetzt. Namen man e tes ge nachde! Peter Erſtau Junge wurde Ein für D von H lotten. 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Denn der Menſch bekommt nicht nur eine Num⸗ mer, wie etwa die angemeldeten Deutſchen⸗Reichs⸗ Gebrauchs⸗Muſter, ſondern er erhält durch ſeinen Namen eine mehr oder weniger perſönliche Note. Die Namengebung nun iſt eine der erſten eruſten Aufgaben, die junge Eltern zu erfüllen haben. Die Namengebung iſt eine wichtige Tat, die hicht leichtfertig erledigt werden darf. Ein Menſch muß den ihm gegebenen Namen ſein ganzes Le⸗ hen lang tragen. Da lohnt es ſchon, ein wenig dar⸗ über nachzudenken, wie man es richtig macht! Vor allem keine Uebertreibungen bei der Namen⸗ gebung! Man hüte ſich, ſeinen Kindern Namen auf⸗ zuzwingen, die durch Großartigkeit, durch hiſtoriſche oder literariſche Verknüpfung ihren Träger gewiſſer⸗ maßen verpflichten, eine beſtimmte Rolle zu ſpielen! Ich ſelbſt kenne einen Fall, wo eine„Mignon“, von der die Eltern gehofft hatten, daß ſie anmutig und hübſch würde, ſich zu einem derben, ſchwerfälligen Mädchen auswuchs, für das der Name wahrlich ein Spott war! Allerdings ſind dieſe Verpflichtungen, die einem Namen anhaften, häufig nur temporärer Art. So war es zum Beiſpiel mit„Nora“. Als Ibſens Ge⸗ ſellſchaftsdrama noch die Senſation der Bühne und der Salons war, da dachte man bei„Nora“ unwei⸗ gerlich an Puppenehe und das ganze Schickſal dieſer Ibſenſchen Geſtalt. Mit dem Verſchwinden des Mo⸗ dells aus dem Gedankenkreis der derzeitigen Men⸗ ſchen verſchwindet dann allerdings auch die beſondere Bedeutung dieſes Namens. Aber auch Namen wie„Iſolde“ und„Hagen“ ſoll⸗ ten nur mit Vorſicht gegeben werden. Und vor allem hüte man ſich vor Prägungen der Art, daß einem hiſtoriſchen Familiennamen den entſprechen⸗ den Rufnamen zugeſellt; wie etwa zu Goethe Wolf⸗ gang oder zu Luther Martin! Schon in der Schule ſind ſolche Kinder eine Zielſcheibe des Spottes ihrer Mitſchüler, die es leicht haben, hier billige Vergleiche zuungunſten des Nachbenannten anzuſtellen! Der Name ſei einfach. Dann iſt er dem Kinde, dem Menſchen niemals eine Laſt. Der ſchlichte Name iſt ſchön. Uebrigens ſind Namen bis zu einem gewiſſen Grade der Mode unterworfen. Namen, die in der vorigen Generation noch als überſthwenglich bezeich⸗ net wurden, ſind uns heute geläufig. Und die da⸗ mals beliebt waren, ſind heute zum Teil außer Kurs geſetzt. Es gibt auffallende Häufungen beſtimmter Namen und man verfällt dieſer Epidemie, ohne daß man es merkt. So dachte ich wunder, was ich Apar⸗ tes gefunden hatte, als ich mein erſtes Kind— ze kachdem, ob es ein Junge oder ein Mädel würde— Peter oder Urſula nennen wollte. Und zu meinem Erſtaunen fand ich dann allmählich, daß jeder zweite 1 8 8 und jedes zweite Mädel Urſula gerufen wurde! Eine immer wiederkehrende Vorliebe zeigt ſich für Doppelnamen. Zeitweilig wimmelt es nur ſo von Hanneloren, Karl⸗Heinz', Roſemaries und Lieſe⸗ lotten. Eine ſchöne Sitte iſt es, Erinnerungsnamen zu gehen. Wenn ſie aber für den Zeitgeſchmack zu aus⸗ gefallen oder altmodiſch ſind, dann belaſte man das Kind nicht damit als Rufnamen, ſondern man gebe ſie nur als Beinamen, an zweiter Stelle. Häßlich war die Sucht vergangener Jahrzehnte, ausländiſche Namen zu wählen, die heute ja als man Das Land Kennſt Du das ſchöne Land„Vielleicht“? Es liegt am„Nochnichtfertig⸗Fluß“, der langſam durch die Fluren ſtreicht. Ach, dort zu leben iſt Genuß. Die Uhr geht immer etwas nach, und wenn ein Menſch dort einmal ſpricht, ſo klingt es leiſe, müd und ſchwach: „Wozu?“—„Vielleicht.“—„Bis jetzt noch nicht.“ 7* Und winkt den Leuten dort das Glück, ſie ſind zum Glück ſelbſt nicht bereit. en:„Einen Augenblick, etzt grade keine Zeit.“ rehen langſam ſich herum und überlegen vielerlei. Das Glück ſieht ſich nur lächelnd um und rauſcht mit leichtem Flug vorbei. Kennſt Du das ſchöne Land„Vielleicht“? Man nimmt es dort nicht ſehr genau, und was zum Gruß die Hand Dir reicht, iſt unverläßlich, flau und lau. Kommt ſelbſt der Tod zu ihnen her, ſo ſagen ſie, vor Schrecken fahl,— als ob der Tod ein Gläubiger wär: „Sie kommen morgen wohl nochmal!“ überwunden gelten darf. Im Zuſammenhang mit dem deutſchen Familiennamen mußten dieſe fremo⸗ ſprachlichen Namen geradezu mißtönend wirken. Warum Charles anſtatt Karl und Pierre anſtatt Peter? Eins aber ſollten ſich die Mütter vor allem mer⸗ ken: ihre Kinder auch wirklich bei ihrem Namen zu rufen! Wie lächerlich wirkt es, wenn es Hunderte von„Bubis“ in den Parks gibt! Oder wenn ein Schulmädel noch„Baby“ genannt wird! Ich muß da⸗ bei unwillkürlich an die fürchterlichen Jungmädchen⸗ geſchichten aus der Aera unſerer Mütter denken, wo im vierten Band die inzwiſchen zur Großmutter Lars und Von Alfred Vor kurzem iſt Lars vier Jahre alt geworden. Er hat nun begonnen zu zeichnen. Erſt Gurken und Birnen, an die er ſich noch vom letzten Sommer er⸗ innert; dann fabelhafte Vögel, denen die Beine manchmal aus dem Rücken wachſen, wichtig iſt nur, daß ſie da ſind. Eines Tages zeichnete ihm der Vater einen Mond. Das war nur ein Kreis mit ausgeſparter Fläche, die Umgebung war düſter gefärbt. Die Zeichnung erregte Lars heftig: gleich ging er daran, auch ſelber einen Mond zu machen. Er nahm ein Papier und den Bleiſtift und erreichte wirklich ein Etwas, dem ſeine Mondnatur noch anzuſehen war. „Iſt das ſchön?“ fragte er. Es raubte mir nicht den Atem, aber ich beſtätigte trotzdem die Schönheit und meinte nur ſachte, es müſſe noch Nacht werden außen herum, der Himmel ſei noch nicht dunkel. „Ah!“ ſagte Lars und ging fort mit dem Blatt, um den Himmel zu malen. Als er wiederkam, waren neben die Mondwurſt drei ſchwarze Flecke geſetzt, tiefſchwarzes Gekritzel, und alles übrige war weiß geblieben.—„Jetzt iſt es aber Nacht!“ ſprach er, ich hörte keine Frage mehr aus ſeinem Ton. So ſagte ich ja; ich mußte es wohl. * Zwar iſt es eine Binſenwahrheit, aber ich empfand ſie ſtark: Wie anders iſt die Welt eines Kindes; drei ungereimte Flecke bedeuten ihm die Nacht! Man darf nun nicht glauben, die Schwierigkeit, der ſicher ſein ungeübtes Händchen noch begegnet, ſei ſchuld an der eigenen Art, wie Lars den Nacht⸗ Puck. herangereifte Heldin immer noch„Trotzköpfchen“ hieß! Man kommt zu ſchwer von dieſen Erſatznamen los, nachöͤem ſie einmal eingeführt ſind! Wenn wir einen Menſchen kennen, reden wir uns leicht ein, er könnte überhaupt nur ſo, wie er heißt, und nicht anders heißen. Das iſt aber natürlich Un⸗ finn. Umgekehrt verknüpfen wir dann ſeine Eigen⸗ ſchaften mit ſeinem Namen! Auch kann uns durch irgendeine unliebſame Perſon, die dieſen Namen gerade trägt, ein Name an ſich verhaßt werden! Daran ſieht man aber, daß der Name etwas ſehr Wichtiges iſt, da er mit ſeinem Träger ſo innig ver⸗ wächſt, daß wir ihn mitunter mit dieſem gleichſetzen. der Mond Wahlſtröm himmel darſtellt. Er hat ja keinen Verſuch zur wei⸗ teren Verdunklung gemacht, trotz all dem Mut, den er ſonſt beim Zeichnen bewährt. Vielmehr liegt es daran, daß er des durchgreifenden Düſters hier nicht bedarf, denn jedes einfachſte Zeichen des Dings iſt ihm ein lebendiges Bild. Es wäre nun freilich gelogen, wollte ich ſagen, ich könne mich in dieſe geiſtige Welt auch nur ein wenig einfühlen; aber ich achte ſie und hüte mich wohl, ſie vorſchnell zu zerſtören. Und ſchließlich freue ich mich, daß die härteſten ſtachligen Flecke ihm das Milde, das Grau einer halbhellen Nacht noch er⸗ ſetzen. Ich ahne jetzt einen Reichtum und hatte zuvor nur Armut vermutet!— * Lars zeichnet weiter. Er ermüdet nicht bei dieſer Erſchaffung von Monden im Spiel, ſo wenig als eine Mücke bei ihrem Tanzſpiel erlahmt. Die Schub⸗ lade des Kindertiſchs füllt ſich mit Mondbildblättern, mit Monden verſchiedener Geſtalt, mit Monden in kühnen Farben— und tags darauf kommt er her und bringt ſechs Monde auf einem Blatt; ſie ſind in eine Reihe geſtellt und jeder endet in einem langen dünnen Strich. Das Bild ließ ich mir erklären. „Ja weißt,“ ſagte Lars, und er ſprach aufgeregt, „die ſind angebunden!“ Ich ſtellte mich vorerſt zu⸗ frieden und fragte erſt ſpäter, warum denn die „Mönde“ angebunden ſeien. Solche Pauſen lohnen ſich; ſie laſſen ihn wohl glauben, die Sache habe auch für Große die rechte Wichtigkeit, und er bemüht ſich dann, die Antwort ernſthaft zu erteilen, während er anders doch leicht ins Plappern gerät und mit ſpitzbübiſchem Geſicht ſinnloſe Auskunft gibt. So aber erfuhr ich, daß die„Mönde“ morgens angebunden werden,„wenn es nimmer dunkel iſt“. Es kann kaum anders ſein: Lars ſtellt ſie ſich, wenn auch im Grund vielleicht ſchon ſpieleriſch, als eine Art von Tieren vor. So wie der Vater Hunde feſtlegt, die nicht mehr im Freien tollen dürfen, ſo werden eben auch die Monde, vielleicht in einem Stalle, angebunden, wenn die Nacht vorbei iſt. Die Monde! Gibt es mehr als einen?— Wie ſoll ein Kind aber wiſſen, daß ein einziger Mond an unſerem Himmel iſt? Könnte nicht bei jedem Haus und ſchon an jedem Fenſter ein anderer ſcheinen; und muß der Mond von heute durchaus derſelbe ſein wie der von geſtern? Kann überhaupt die ſchmale Sichel, die am frühen Abend im Weſten unſeres Hauſes ſteht, das gleiche ſein, wie ſo ein großer be⸗ häbiger Vollmond? Mond nennt man ſie zwar alle, das hat Lars ſchon von uns gelernt; aber es gibt viele Hunde: dicke, dünne, große, kleine, und man nennt ſie dennoch alle Hund. Und er kennt ja, er hat ſie mit eigenen Augen geſehen, auch eine Viel⸗ heit von Monden, junge, alte, runde, dünne, gelbe, weiße— dieweil ſein Vater nur einen einzigen kennt. Man möchte ſagen: Der glückliche kleine Menſch! Die Wirklichkeit iſt ihm noch fern, der Himmel iſt ihm untertan: er ſperrt ſo viele Monde, als er will, auf einem Blatt Papier zuſammen! Weil er noch nicht das ABC der Sternenkunde gelernt hat und erſt beim kleinen a iſt. Er weiß noch nichts von der Kälte und nichts von der Weite der Welt. Der Mond erfaßt ihn wie eine Orange, ein weißliches Brötchen, ein weißer Stein ihn erfreut. Auf uns aber liegt der Staub vieler Jahre. Wir wiſſen uns zu helfen Das Eidotter für den Kuchen oder für die Speiſe iſt hellgelb, färbt den Teig nicht genügend: Zwei Körnchen Salz darauf ſchütten, zehn Minuten ſtehen laſſen, die ſchönſte Farhe iſt erreicht. Kaffeebohnen haben ihren Duft verloren. Er⸗ wärme den Kaffee auf der heißen Herdplatte vor dem Mahlen und gib dem Mehl zwei Körnchen Salz. Der Kaffee ſchmeckt dann vorzüglich, ſtark und friſch. Das Sauerkraut ſchmeckt viel zu ſauer und will nicht munden! Reibe drei rohe Kartoffeln in eine Portion, die für vier Perſonen reicht. Es hat jede Schärfe verloren und ſchmeckt viel beſſer. Der Hammelbraten will nicht weich werden. Füge der Tunke eine Meſſerſpitze Natron bei und wirf ein Stück Speckſchwarte hinein, das mitkochen muß. Du erhältſt eine Tunke, die unübertrefflich ſchmeckt. Zu wenig Eier im Hauſe, und plötzlich möchte der Herr Gemahl Rührei zum Abendeſſen haben. Keinen Zorn bitte, ſondern einen Trick. Reibe ein Stückchen Käſe, ganz gleich ob Tilſiter oder einen anderen Hart⸗ käſe. Untermiſche das Ei im Topf mit dieſem gerie⸗ benen Käſe, zwei Teelöffeln Waſſer oder Milch und mache Rührei wie immer. So gut hat nämlich noch nie Rührei geſchmeckt und noch nie ſo viel ausgegeben. Eine gute Marinade zum Fleiſch ſchmeckt nur, wenn Wein dabei iſt? Keineswegs. Machen Sie ein⸗ mal den Verſuch mit Weißbier. Die Marinade iſt wirklich wohlſchmeckend und verrichtet ihre Dienſte ebenſo gut. Wenn man nur eine Minute vom Herd weggeht, läuft die Milch über! Aber ſie bleibt ruhig im Topf, ſobald ſein Rand mit einer Speckſchwarte eingefettet iſt. Den Speckgeſchmack merkt man nicht. l Was würden Sie tun, wenn Ihre Gattin Sie betrügt? Eine intereſſaute Rundfrage Die„Amerikaniſche Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften“, die vor kurzem in Chikago einen Kongreß abhielt, intereſſiert ſich neuerdings für das Problem der unglücklichen Ehe. Die Geſellſchaft be⸗ ſchloß, zur Förderung der pſychologiſchen Erkennt⸗ nis die Frage zu ergründen, wie ſich betrogene Ehe⸗ gatten verhalten würden. Zu dieſem Zweck wurde ein Fragebogen ausgearbeitet und an 580 Ehe⸗ bagre in den verſchiedenſten Ländern der Erde verſchickt. Dieſer Fragebogen hatte folgen⸗ t auh eines⸗ Swirt⸗ g die⸗ 5 und eſchäß⸗ enauf⸗ einen he von 10 000 ad) t f ulier⸗ derer⸗ zrenl⸗ ich 1 e daß den Text: „Was würden Sie tun, wenn Ihre Gattin Sie betrügt? Peter betet ſeine Frau an. Eines Tages ent⸗ deckt er durch Zufall einen Brief, den ſeine Frau an ſeinen Freund Ludwig geſchrieben hat, und aus dem eindeutig hervorgeht, daß ſie ihn mit ſeinem beſten Freund betrügt. In dieſer Situa⸗ tion kann Peter nun einen der folgenden zehn Entſchlüſſe faſſen. 1. Seine Ehre rächen, indem er Ludwig zum Zweikampf fordert. 2. Ludwig töten. 9. Seine Frau töten. 4. Rache nehmen, indem er Ludwigs Gattin eine 5 Liebeserklärung macht. 3. Die Schuldigen in flagranti ertappen und die Scheidung herbeiführen. 0. Bei ſeiner Frau wohnen bleiben, aber keine eheliche Gemeinſchaft pflegen. 7. Sich unter irgend einem Vorwande von ſei⸗ ner Frau trennen und die weitere Entwicklung der Dinge abwarten. 8. Verſuchen, Ludwig in den Augen ſeiner Frau lächerlich zu machen und ihre Liebe zurückzu⸗ gewinnen. 9. Die Gründe für die Untreue ſeiner Frau zu bverſtehen ſuchen und ſeinen Teil an der Schuld einſehen. 5 ü 10. Eine offene Ausſprache mit den beiden Schul⸗ digen herbeiführen und ſie vor die Entſchei⸗ dung ſtellen. Lieben ſie ſich aufrichtig, ſich zurückziehen, ſeine Frau freigeben und ein neues Leben beginnen.“ Die weibliche Ehehälfte erhielt einen entſprechen⸗ den Fragebogen, in dem die Verhältniſſe umgekehrt dargeſtellt waren. Die Antworten aus allen Teilen der Welt gingen in verhältnismäßig kurzer Zeit ein. Es ergab ſich die überraſchende Tatſache, daß die Mehrzahl der gefrag⸗ ten Paare(über 50 v..) ſich für die Löſung Nr. 5 entſchieden hatte. Sehr viele Frauen und Männer haben ſich für Nr. 7 erklärt. Die Löſung Nr. 8 fand merkwürdiger⸗ weiſe den Beifall der meiſten Frauen: 250 Ehefrauen wählten ſie als den beſten Ausweg. Mit großer Ge⸗ nugtuung ſtellt die Geſellſchaft feſt, daß die Sanguini⸗ ker ſich in verſchwindender Minderheit befinden; für Nr. 2 haben ſich von den 1160 befragten Ehegatten und ⸗gattinnen nur 8 Männer und 5 Frauen. für Nr. 3 21 Männer und 11 Frauen entſchieden. Unter den Anhängern des Zweikampfes befanden ſich 48 Männer und 18 Frauen; immerhin überraſcht die Zahl der weiblichen Duellſüchtigen. Auch Nr. 4(Glei⸗ ches mit Gleichem vergelten) fand nicht beſonderen Anklang. Dieſe Löſung wurde von 14 Männern und 43(1) Frauen gewählt. Daß die menſchliche Selbſt⸗ erkenntnis immer noch überſchätzt wird, beweiſt die Tatſache, daß die Zahl der Bekenner zum Punkt 9 am ſpärlichſten war. Auch die letzte Möglichkeit(Nr. 10), die man doch als idealſte Löſung anſehen müßte, er⸗ freute ſich keiner ſonderlichen Beliebtheit. Es ent⸗ ſchieden ſich nur 45 männliche und 44 weibliche Ehe⸗ gatten dafür. Nr. 6 fand dagegen wieder eine ver⸗ hältnismäßig hohe Zahl von Anhängern. Dieſe mit großer Mühe durchgeführte pſycholo⸗ giſche Unterſuchung wird von ihren Urhebern nach den verſchiedenſten Richtungen hin ausgewertet wer⸗ den. Man plant ſogar, eine zweite Erhebung zu ver⸗ anſtalten, die feſtſtellen ſoll, wie ſich betrogene Ehegatten nun in Wirklichkeit verhalten; denn dieſe beiden Fragebogen geben ja nur ein Bild über die theoretiſchen Möglichkeiten. Und „grau, teurer Freund, iſt alle Theorie!“ läßt ja ſchon Goethe ſeinen Mephiſto ſagen E. M. ere. Mittel gegen Schlafloſigkeit Es gibt glückliche Menſchen, die im Stehen ſchla⸗ fen können. Andere wieder kämpfen einen entnervenden und ſich allabendlich wiederholenden Kampf gegen die Schlafloſigkeit. Unzählige Mittel wurden erdacht und verſchrieben. Die chemiſche Weltinduſtrie kennt über 400 Schlafmittel. Nicht jeder kann ſich entſcheiden, zu einem dieſer Mittel zu greifen. 7 Dann gibt es noch die tauſendfachen Ratſchläge alter, erfahrener Tanten, die oft gar nicht ſo wir⸗ kungslos ſind. Der eine wickelt ſich ein naſſes Tuch um die Wade, oder ſpricht langſam Schillers„Glocke“, ſoweit er ſie noch kennt, vor ſich hin. Er zählt von tauſend ab rückwärts oder greift zu dem beliebteſten Kunſt⸗ griff: 25 ſieht im Geiſt eine Schafherde vorüberziehen und macht ſich an die Aufgabe, dieſe Schafe zu zählen, die natürlich an einem wogenden Kornfeld entlang⸗ wandern. 8 Mancher muß aber dieſe Bemühung in der Ueber⸗ zeugung aufgeben, daß es ſo große Schafherden gar nicht geben kann, denn er hat ſchon 2437 Stück gezählt. Ein anderer wiederum fängt richtig zu„denken“ an. Er geht der Sache auf den Grund und überlegt: Woher kommt der Erfolg der leiſen, einförmigen Schlummerlieder? Warum ſchlaſen kleine Kinder ein, wenn ſie gewiegt werden? Warum ſchlafen viele Menſchen bei langweiligen Vorträgen ein? Das alles iſt zweifellos das Ergebnis der Ein⸗ tönigkeit, der Wiederholung, des gleichmäßigen Spiels und Auf⸗ und Abwogens der gleichen Töne und Geräuſche. 8 5 5 .— Klinge fehlt.“ Man ſteigert nun dieſes Empfinden zu ſolgender Vorſtellung:. Denke, du liegſt an einem warmen Sommermittag in einem Boot, das am Ufer feſtgebunden iſt. Die Wellen plätſchern und ſchaukeln das Boot langſam hin und her. Und ſo läßt du dich geruhſam von deinem ein⸗ gebildeten Boot in Schlaf wiegen. Die Macht ſolcher Vorſtellung vermag ohne Frage die Schlafloſigkeit zu bannen. Ein engliſcher Arzt empfiehlt folgendes: 1. Lege dich ganz bequem und dem Willen zum Schlaf hingegeben auf den Rücken. a 2. Stelle dir ein ſchlafendes Kind oder beſſer noch einen ſchlafenden Hund vor. Du ſiehſt, daß jeder Muskel bei ihnen entſpannt iſt und daß ihre Glieder weich und völlig willenlos daliegen. 3. Wiederhole den Satz:„Ich will jetzt ſchlafen“ im Geiſte oder beſſer noch in traumhaftem Flüſtern. Das wird deinen unterbewußten Willen ſtark beein⸗ fluſſen. 8 N 4. Atme, als ob du ſchon ſchläfſt. Dieſes Atmen iſt langſamer und grundverſchieden von dem Atmen im Wachen. Ziehe die Luft tief und langſam ein, halte den Atem einen Augenblick an und atme dann kurz und ſchnell wieder aus. Warte, bis es notwen⸗ dig iſt, wieder zu atmen. Dieſe Regeln ſollen, ſtreng vereinte und durch⸗ geführt, zum Schlaf verhelfen. M. A. Aus einem Schülerauſſatz „Blücher hatte einen eiſernen Willen, eine Warze auf der linken Backenhälfte und eine große, etwas rote Naſe. Aber unten darunter waren ein gutes Herz und tiefe religiöſe Gefühle.“ 1 1 5 ue * Grübler:„Was iſt eigentlich das Nichts? Können Sie mir ſagen, was das Nichts iſt?“ „Aber gewiß: ein Meſſer ohne Griff, dem die . 5 9 506 Seite Nummer Neue Mannhei itu Mittag⸗Ausgabe 282 1. November*5 Anſere Modelle: Nr. 2750, Größe 42. Prinzeßkleid aus ſchwarzem Wollſtoff, mit großen Knöpfen garniert. Kleiner Umlegekragen aus weißem Krepp. * Nr. 2751, Größe 44. Kleid aus ſchwarzem Woll ſtoff, aus Rock und Kaſack⸗Bluſe beſtehend. Das Kleid iſt mit ſchwarzem Krepp garniert, und zwar iſt die kleine Weſte mit Umlegekragen u. Krawatte ſowie Gürtel und Aermelblenden aus Krepp. * Größe 44. Koſtüm Perſtanerbeſatz. Die Nr. 2752, Marengo mit niertellang. aus haarigem Jacke iſt dͤrei⸗ * Nr. 2753, Größe 42. Kleid aus ſchwarzem Krepp⸗ Satin. Das Kleid iſt in Prinzeßform geſchnitten; die Blenden, die die Garnitur ergeben, ſind aus ſtumpfer Seide. * Nr. 2754, Größe 44. Mantel aus ſchwarzem Duvetine mit Raglan ⸗Aermel und großem Pelz⸗ kragen aus indiſch Lamm. * Nr. 2735, Größe 42. Schwarzer Samt ergab das Material zu dieſem Kleld. Aus Krepp iſt der Gürtel mit Schleifen ſowie die Schultergarnitur. 5 Nachdruck ſämtlicher Artikel und Illuſtrationen r verboten. Trauerkleidung die ſich ſpäter gut verwerten läßt „Die Trauer liegt nicht im Gewand, ſondern wur⸗ zelt im Herzen“, hört man oftmals ſagen und ſucht damit das Einhalten der Trauerzeit ohne ſchwarze Kleidung zu rechtfertigen. In Wahrheit iſt es Sache des Taktes, Trauerkleidung ſo zu tragen, daß ſie weder Mitleid und beſondere Aufmerkſamkeit her⸗ ausfordert, noch als kokette Unterſtreichung äußerer Vorzüge ausgelegt werden kann. Seitdem die ſchwarze Farbe in der Mode führend iſt, erſcheint die Anſchaffung von Trauerkleidern weniger koſtſpielig. Gediegene ſchwarze Kleider oder Mäntel können bei geringer Veränderung, einer Belebung mit hellen Farben, bis zum äußer⸗ ſten Verbrauch weiter getragen werden. Aus dieſem Grunde empfiehlt es ſich, im Falle der Trauer keinen ſchlechten Stoff zu wählen. Gerade bei der ſchwarzen Farbe kommt es auf die Gedie⸗ Beyer- Sehnitte Abplättmuster Modelührer- Journale Emma Schäfer, M 7, 24 oz 2750 2751 gut, dann erweiſt ſich das betreffende Garderobenſtück als unverwüſtlicher Beſtandteil der Kleidung. Bei ſchwarzen Wollſtoffen wählt man gerne ſolche, die nicht ſo ſchnell einen„falſchen Glanz“ erhalten. Je rauher die Oberfläche des Gewebes, deſto weniger neigt es dazu, Glanzſtellen aufzuweiſen. Daß man ſchwarze Stoffe regelmäßig klopfen und bürſten muß, ja, daß ſie zum Anſehnlichblei⸗ ben beſonderer Pflege bedürfen, iſt eine altbekannte Tatſache. Gekreppte und gehämmerte Seide mit ſtumpfer Oberfläche eignet ſich für Trauerkleidung ganz vorzüglich. Die früher übliche Garnierung mit Krepp und Schleiern wird auf dieſe Weiſe überflüſ⸗ ſig. Bei Krepp⸗Satin wird die ſtumpfe Linksſeite mehr herausgearbeitet als die glänzende rechte. Uebrigens iſt auch Taft und die in dieſem Jahre beſonders beliebte Moiréſeide gut geeignet. Nicht weniger verwendbar Samt, den man in glatter, in ſich geſtreifter und gepreßter Ausführung ſieht. Mäntel und Koſtüme, auch Koſtümbluſen, Ueberweſten und warm gefütterte Jacken werden aus Samt hergeſtellt, Die wärmende Eigenſchaft dieſes ſchönen Gewebes tritt vorteilhaft zutage. Nicht jede Frau kann ſich bei einem Trauerfall ohne weiteres auch zur Anſchaffung eines neuen Mantels entſchließen. Es geht ſehr gut, den bereits für Trauerkleidung iſt genheit des Materials beſonders an. Iſt es jedoch vorhandenen dunklen Mantel durch ſchwar zen 252 2753 Pelzbeſatz kane rmäßig, e Kanin, Seal, Aſtrachan und ſchwarzer Fohlenpelz bilden zweckentſprechende Mantelvert ämungen. Die bis⸗ herigen Mantelknöpfe laſſen ſich durch tiefſchwarze Jett⸗ oder Galali thkugeln erſetzen. Der Trauerhut, an den man in den erſten Wo⸗ chen gerne einen dichten Schleier heftet, darf keine zu breite Krempe aufweiſen. Man hält ſich hierbei an chlichte, unauffällige Formen, die den Kopf eng umrahmen. Im übrigen tragen ſchwarze Glacshand⸗ ſchuhe und ebenſolche Strümpfe, die heute aus der Alltagskleidung der Frau völlig verſchwanden, viel dazu bei, den Eindruck der Trauer zu erhöhen. Durch Verzicht auf beſondere Modeeinfälle, an deren Stelle betonte Einfachheit eitloſe Mach⸗ art tritt, läßt ſich der würdige Ernſt der Trauer⸗ kleidung noch weſentlich unterſtreichen. Zehn Gebote für das vorteilhafte Einlagern des Winterobſtes Von Hans Nunge 1. Nicht alle Kernobſtarten eignen ſich für die Win⸗ teraufbewahrung; deshalb wähle man nur win⸗ terfeſte Ware aus. 2. Man lagere nur einwandfreie Früchte ein. g 2754 275⁵ „Alle verletzten, gedrückten und ſonſtwie ſchabha, ten Früchte müſſen ausfortie rt werden; ander falls tritt Fäulnis ein, die ſich bekanntlich de Nachbarfrüchten ſchnell mitteilt. Bei der Einlagerung vermeide man jede Beſchs, digung und grobe Behandlung der Früchte Selbſt jede Druckſtelle„rächt“ ſich. Niemals darf das Obſt auf Haufen geſchle werden; ſtets ſoll es ſorgſam ausgebreitet wei, den. In Haufen geſchütteltes Obſt entwickel Wärme, und Wärme erregt wieder Fäulnis. Holzwolle iſt die erſte Unterlage, dann Haferſtroß 7. Der Lagerort des Obſtes muß kühl ſein. Jeglich Feuchtigkeit iſt vom Uebel und vermehrt die Ge fahren vorzeitiger Fäulnis. Keller oder Böden müſſen im Winter möglich gleichmäßige Temperatur behalten. Eine gu Lüftungseinrichtung muß vorhanden ſein. 9. Sauber und geruchlos müſſen alle Lagerräum ſein. Man beachte auch, daß Obſt ſehr leich fremde Gerüche annimmt und dadurch an Gül verliert. Jedes eingelagerte Obſt muß mindeſtens all! vierzehn Tage einer genauen Durchſicht unter⸗ zogen werden, und das Obſt mit 9 ö 8 ö S 2 10. Stellen muß ſofort ausſortiert werden. Handarbeiten- Molle 7 Gg. Scharrer Nachi. Inh.: Luise Sehneider Rathausbogen 70(Paradeplatz) — 922 Rundfunkgeräte bei R a dio Meyn e „8(a. d. Planken) Tel. 312 46 Bei unserer enormen N Aus W A h I Anden Sie bestimmt den für Sie passenden Damen- Huf Welzl1 E. C. 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Unzeitigen Schneeflocken glaubt man noch nicht. Sie ſind noch Eintagsfliegen, denen ſchon der folgende Tag ihr Recht ſtreitie rheiligen Winter, So bringt Martini einen Sommer. Aber auch der Sonnenſchein findet keinen ſtarken Glauben mehr, er kann nimmer überzeugen. Allerheiligen— Sommer, Allerſeelen Winter. Wie ein Markſtein und wie eine Wegſcheide ſtellt ſich St. Martin in den Kalender des November hinein. In der Legende teilt er nicht umſonſt den Mantel an den frierenden Bettler. Es iſt nun wirklich kalt: St. Martin ſetzt ſich ſchon mit Dank Am warmen Ofen auf die Bank. St. Martins Geſtalt überragt aber alle anderen, und ſeine Kraft erreicht noch den kommenden Winter und beſtimmt ſeinen Charakter: Martinstag trüb, Iſt er hell, Macht den Winter lind und lieb. So macht er das Waſſer zur Schell. Gegen Monatsende melden aber noch andere Kalendergrößen Herrſchaft und Einfluß an. Nun ſteht wirklich der Winter vor der Tür. Kathrein(24. Nov.) Halt den Winter innen Schrain. Noch richtet ſich vor der Brücke zum Dezember der Andreas Dreſchen! Dreſchen! Wie war es denn einſtmals? So um die Zeit herum da es auf Weihnachten zuging, geiſterte der Bauer ſchon lange, lange vor Tag mit der Laterne im Haus herum, die Morgen⸗ arbeit in Scheuer und Stall zu tun; denn vor dem Morgen⸗ eſſen noch wollte man einmal abdreſchen. Dann gingen die Dreſcher zur dicken Milchſuppe oder zum ſchwarzen Brei, den die Bäuerin aufs Stockbrett hinausgeſtellt hatte, daß er ein wenig abkühlen ſollte. Feſt und zuverläſſig war er, daß ein Löffel drin ſtecken blieb, und am Schmalz durfte man an ſo arbeitsharten Tagen nicht ſparen. Wie ein See aus purem Gold ſtand es darauf, und nun arbeitete jedes von ſeinem„Ort“ aus dem Mittelpunkt der Pfanne entgegen, und wem der Brei zu heiß war, der konnte zu jedem Schub ein Wiſchlein Kraut nehmen. Nachher aber ging es wieder in die Scheuer und ein⸗ tönig ſcholl der Dreſchertakt, der aus allen Scheuern Antwort fand, das Dorf entlang, hell klangen die„Pflegel“, wenn ſie auf die harte Tenne unter leichter Strohdecke fielen unten an den Aehren, dumpf am höher geſchichteten dicken Ende Garben und wie ein Donnerſchlag, wenn der Vater in die He ſpuckte und draufhieb, daß das Stroh aufſprang, die Körner zur Scheuer hinausſpritzten und das Pflegelhaupt keck an die Balken der Scheunendecke ſtieß. Da und dort wurde zur Abwechſlung bei dem eintönigen Ge⸗ 12— 2 V Inneres einer alten Bauernstube— Frankfurt. Egenolf 1581 ſchäft das Flegelſchießen geübt. Der Flegel mußte dabei zwiſchen dem Querbalken, dem Durchzug, darauf die Obertennbalken ruhten, und den Obertennboden durchgeſchoſſen werden. Seite 2 ene he auf, gerade am letzten Novembertag. Er tut großartig, als könnte er den Winter totſicher bringen. Doch läßt ihm der launige Volksgeiſt und Volksmund noch ein Türlein offen, einen 17% II N I I J J Bauern im Wirtshaus Nach einem Augsburger Holzschnitt 1537 Kameraden zur Hilfe zu holen, wenn es ihm doch nicht ge⸗ lingen ſollte: Aendris Und bringt e net dr Aendries, Bringt de Winter gwieß, No bringt ihn doch— dr Thomas gewieß. — Der letzte Schlag Der Dreſchertakt! Es iſt für den Anfänger nicht ſo leicht, den Takt zu halten, und 5 fällt ſchwer der Schlag der Mit⸗ dreſcher auf ſeinen Flegel herab, daß ihn die Arme ſchmerzen. Für die Dreſcherlehrlinge erfand man die luſtigen Dreſchverſe. „Schmalz an d' Supp“ hieß der Dreitakt auf der Münſinger Alb, im Fünftakt:„Bäure koch Spatze, die Dreſcher ſind do“, beim Sechstakt:„Kraut und Speck haut d' Hecke weg“, oder: „Drei Schimmel, drei Rappen, Die kommen zum Tappen“. War das ein Aufatmen, wenn es hieß: Ausgedroſchen! Ausgedroſchen! Nun war die Jahresarbeit getan. Der letzte Flegelſchlag war auch der Abſchluß der Bauernfahresarbeit. Da und dort war es Sitte, daß der Bauer den Flegel anhob, d. h. nicht mehr fallen ließ— und nur er durfte das tun. Wer dann den letzten Streich tat, war die Saumockel; wie in der Ernte, wer den letzten Hieb tat, die Kornmockel oder Habermockel. Er durfte die Auszeichnung weitergeben, und im Uebermut warf er da und dort dem Nachbarn, der noch nicht ſo weit war, die Saumockel in Form eines geflochtenen Zopfes aus Stroh oder eines zuſammengeſchlungenen Strohwiſches in die Tenne.„Do hänt er au d Saumockel!“ rief man in den Dreſchertakt hinein und warf den Wiſch aufs Draſch. Man durfte ſich aber nicht erwiſchen laſſen, ſonſt mußte man mit zuſammengebundenen Füßen auf einem Gabelſtiel oder gar auf einem Scheunentor reiten oder wurde verkehrt auf ein Pferd geſetzt und ins Wirts⸗ haus geführt, wo man die Zeche bezahlen mußte. Was iſt es mit dieſer Sau oder Saumockel? Wir erinnern uns daran, wie ſich unſere Altvordern im Korn einen Geiſt, einen Wachstumsgeiſt dachten, der in ihrer Vorſtellungswelt die Geſtalt und den Namen eines Tieres annahm, etwa eines Wolfes, eines Hahns oder gar einer Sau. Beim Mähen des Getreides flüchtete ſich dieſer Geiſt immer mehr dem Ackerende zu, bis er endlich mit den letzten Halmen, ſozuſagen eingefangen und dann auch in die letzte Garbe ge⸗ bunden wurde, meiſt der oder die„Alte“ genannt. Auch beim Dreſchen verzog ſich der Geiſt vor den Dreſchflegeln wieder in die Garbe, die zuletzt auf die Tenne gelegt wurde. Mit dem letzten Flegelſchlag wird nun der Korngeiſt getötet, bzw. aus dem Körper, dem er gerade verbunden iſt, befreit und dadurch wieder befähigt, das nächſte Jahr weiter zu wirken. Weil man dieſen Geiſt die Sau oder die Saumockel nannte, ſo hieß es, der und der Dreſcher habe die Saumockel. Eigentlich war das etwas Beſonders für dieſen Dreſcher, und er erhielt da und dort auch beſonders aufgewartet, aber andererſeits war es auch unange⸗ nehm, den Korngeiſt zunächſt getötet zu haben, und deswegen trug man ihn in Form eines Strohbüſchels in die Scheune des Nachbarn, um bei dieſem das Unangenehme, das mit der Sache verbunden war, abzuladen.. Ausgedroſchen! Das war ein Feſt, das man auch würdig feiern mußte. Da ſtach die Bäurin tief in den Schmalzhafen. Küchlein wurden gebacken, die„Flegelhenke“ wurde gefeiert. Martini— Zieltag, Zinstag, Zahltag, Wandertag Martini iſt ein hochbedeutſamer Jahresſcheidetag. Sommer und Herbſt ſind endgültig vorbei. Die Winterſaat iſt dem Boden anvertraut, und kein Pflug geht mehr durch das Feld. Das Getreide iſt in der Scheune, Obſt und Kartoffeln ſind eingekellert, Wein und Moſt füllen die Fäſſer, die oft in ſtattlicher Reihe im Keller liegen. Feld und Flur haben die Menſchen endgültig verlaſſen, auch die Tiere kommen nimmer auf die Weide. Man braucht keinen Flurſchützen mehr. Die Hirten und Hüterbuben bekommen ihren Lohn, wenig Geld und Naturalien dazu. Sie müſſen von Haus zu Haus gehen und dieſen Lohn einſammeln und darum bitten. Schon der Sachſenſpiegel, dieſes uralte deutſche Rechtsbuch, ſetzte die Auszahlung des Hirtenlohnes auf den St. Märtens⸗ tag feſt. Dabei ließen die Hirten ihre Martinsgerten aus Wacholder⸗, Weiden⸗, Haſelnuß⸗ oder Birkenzweigen bei den Bauern zurück, welche ſie über der Stalltüre oder hinter dem Futterbarren aufhoben. Im nächſten Frühjahr wurde mit dieſer Gerte das Vieh zum erſtenmal wieder ausgetrieben, was ihnen Geſundheit geben ſollte. Mit Martini iſt das Bauernwirtſchaftsjahr zu Ende. Nun iſt Zahltag. Der Bauer ſelbſt hat Obſt und Frucht verkauft, wenigſtens teilweiſe. Die Handwerker ſchicken ihre Rechnungen und bekommen jetzt Geld. Nun wird Pacht und Miete bezahlt. Martini iſt auch ein alter Zinstag. Am Niederrhein heißt es:„Zint Mäete, et Betale, nit vergäete!“ Mit harten Schritten und ſchweren Herzens tritt der Zinsbauer bei ſeinem Gläubiger an und bezahlt den ſauer verdienten Zins. Martini iſt vielfach auch Wandertag für die Dienſthoten und als ſolcher ebenſo wichtig wie Jörgentag(Georgi). Beide zuſammen ſind 1 Halbjahrstermine. Die Feldarbeit iſt beendigt und zum Teil auch das Dreſchen. Martint iſt der Tag des heiligen Martin, des Biſchofs von Tours. Er iſt der Frankenheilige, der allerdings nach dem Sieg der Franken über die Alamannen, Bajuvaren und Thü⸗ ringer auch in das Gebiet dieſer Stämme kam. Ueberall ent⸗ ſtanden aus aufgehobenen Gütern der Stammesherzoge und aus freiem Land königlich⸗fränkiſche Gutshöfe unter beſon⸗ deren Beamten. Hier wurden auch Kirchen gebaut, und zwar Martinskirchen, und ſo ſind auch in Süddeutſchland dieſe Mar⸗ tinskirchen häufig geworden, und ſo wurde der heilige Martin auch hier heimiſch. Martini iſt auch der Geburtstag Martin Luthers, und ſo hat der Tag in religiöſer Beziehung auch bei den Proteſtanten ein ſtarkes Gewicht erhalten. Martinsgans, Martinsbrot und Martinswein An der Scheidegrenze zweier Jahre, da die Arbeit getan iſt, da Küche und Keller ſo wohl beſtellt ſind, da der Frucht⸗ boden ſchier hinunterbricht und dickbäuchige Fäſſer im Keller liegen, iſt ein Schmaus wohl am Platze, wenn auch vier Wochen vorher Kirchweih geweſen iſt. Beſſer zweimal feſten als gar nicht, und ehedem, da dieſe Mar⸗ tinsſchmauſereien noch gang und gäbe waren, mochte es dazu umſo mehr locken, als 5405 her ein bis Weihna ten dauerndes 40tägi⸗ ges Faſten einſetzte. Die Kirchweihe wurde tatſächlich an man⸗ chen Orten auf Mar⸗ tini verlegt, ſo in Hauerz in Oberſchwa⸗ ben, und im Elſaß ſprach man von Mar⸗ tinskirben. Dieſe Mar⸗ tinsſchmauſereien wa⸗ ren ſo üppig wie die Kirmes und die Ernte⸗ feſte. Vor Martini wurde deshalb ge⸗ ſchlachtet. An Mar⸗ tini ſollte Fleiſch ge⸗ Martiniabend im Heidedorf geſſen werden, weil 5 ſonſt das Vieh verenden könnte. Und ſo war die Schmau⸗ ſerei eine Art Anfangszauber fürs kommende Jahr, wo dann alles gut gedeihen ſollte. Es iſt ganz deutlich ſpürbar, daß wir hier auf die Spuren eines alten Opferfeſtes kommen, das unſere Vorfahren in heidniſcher Vorzeit zu Ehren Wotans veranſtalteten und Tiere und Früchte dabei endeten, die dann beim Opfermahl verzehrt wurden. In chriſtlicher Zeit wurden ſie zu Michaeli⸗ und ſpäter zu Martinifeſten umgeformt. Bei dieſen Schmauſereien ging es hoch her. In Hauerz holte man früher den heiligen Martin ſelbſt aus der Kirche und brachte ihn ins Wirtshaus zum Feſtſchmaus, um ihm zu zeigen, wie fröhlich die ihm. geweihten Speiſen von den Gläubigen verzehrt wurden. Man darf das keine Entweihung nennen, ſondern muß es aus der Zeit und den Umſtänden heraus erklären und verſtehen, aus einer Miſchung von Dankbarkeit und naturfroher Genußfreude, wie ſie im Herbſt erklärlich iſt. Schon Sebaſtian Frank ſagt im 16. Jahrhundert:„Unſeelig iſt das Haus, das nit auf dieſe Nacht 4¹ un 1 — eine Gans zu eſſen hat.. 5 5 Das gegenſeitige Einladen zu dieſem Schmaus ſpielte eine große Rokle.„In anhaltiſchen Orten hatte bis vor einiger Zeit cccgggnpngemmmme menen 227 der jüngſte Ehemann die Verpflichtung, ſeine ſämtlichen Stan⸗ desgenoſſen ſamt ihren Frauen zum Martiniſchmaus in ſein Haus einzuladen.“ Man hat ſich aber auch gegenſeitig den Märte geſchickt.„Den Mertin zu Mechtern (Hof vor Köln). Anno 1554 den 10. Nov. uff.. Mertinsabent hab ich zu Mechtern minem wog den Mertin geſchickt. Mittelpunkt der Tafelfreuden war die Martinsgans, die ge⸗ rade um dieſe Zeit, nachdem ſie von der Tenne in reichlicher Weiſe die letzten Fruchtkörner hat auf⸗ picken dürfen, fett und verlockend iſt. In Köln wurde ſie mit Aep⸗ feln, Reinen und Kaſtanien gefüllt. Aus der Form des Bruſt⸗ beines 192 fte man allerhan eisſagun⸗ gen. Die Gans war übrigens auch ein auf Martini. Zins⸗ . tier. Man begegnete Erien Kitte! früher vielen Stiftun⸗ gen auf Martini, die 1 n f N 8. Wein und 2 betrafen. a Warum ſtand nun gerade die Gans im Mittelpunkt 18 Martiniſchmauſereien? Die Sage erzählt, daß ſich der heil 95 Martin in einem Gänſeſtall verkrochen habe, als ihm die Nach⸗ richt von ſeiner Wahl zum Biſchof mitgeteilt werden ſollte, daß aber die Gänſe durch ihr lautes Schnattern ſein Verſteck verrieten. In Wirklichkeit glaubten unſere Vorfahren, daß dieſem wohlgenährten Tier mit ſeinem geſunden Fleiſch ein Wachstumsgeiſt innewohne, der ſich denjenigen mitteile, die von dieſem Fleiſch aßen, wie in vielen ähnlichen Fällen. Auf Martini wurde die feſtliche Tafel auch reich mit Gebäck bedacht. Da gab es im Hohenlohiſchen Märtesſchiffle und Märtesküchle, in Hin⸗ delang Martinsgeigen, kipfartige Brote. Da gab es außerdem Martinslaible, ganz kleine Semmelbrötchen, in Oberdorf das Stadtbrot und außerdem gab es noch Martinsſpitz, Martins⸗ hörner, Martinskrapfen. Wie reich! 5 5 Die Gans will auch ſchwimmen. Der Martinsſchmaus ver⸗ langt auch einen guten runk. Nach altem Volksglauben ver⸗ wandelt St. Martin den Moſt in Wein, und ſo wurde jetzt der erſte Wein genoſſen. Ein alter Volksſpruch fordert freund⸗ lich auf:„Marteine, ſchenk Wein eine!“ Seite 7 faahggmmnmnmgmammteee 8 one bnvaqugenvgz gun gjagugenpg; vl zung ac unob aouun ae Ah: Sat ed Ap gun eeuc cn eee ene eee ee Buvzees vou gat 18 318 a8 uv eib udgzam vm pogz Hud usgph ego ur uu gut Ila a hu qun Ich a0 u gun angie ea usgudagegunag ad dudg aeg Wau zog age og vas add ua noauszunch zog ui Junch e FF F 3 81 45 81 nz“ uchi ne ieee eg an ne men nne lee ee dee hee de un en 1 FD Meppat usain aeg uh uepeſaag; d og mebng usage 4 Inv aquvupdaozun gun Aeg gag ung sva gg 918 gun ollnch se jg vc Aunpz ueuigguglac 0 suv gallogz Sv ug: god uellabog fe d aeagegbur * nv une den enen den eee ee ebener une 1— aun znojszcheuch agg ups usgadg us nee ur un mog nc dun gas did Jabber bun Soc „ udopphieecpacg sa“: baogsgez m mag gap 00 haobbibuoch un sSbiqaegpabuszo n uod duch juagcß dune! ine uz“ gu; zus Ppejve ad gun ugchbangej ve un: Pau usmmog neo nob ute!) aun jvzuus mi gjeids uscpugn 910 qui sad%(ushaag 231; 19411 h uebi eig wur ui usgleaenv usk voc, pnu pnzaß, usjjog uzuunag us us“ Inv usclangz we um sive 8 zmunu usbolgz ⸗egun siven i 4991 jquaiquzenogz Dacia us gun jnoch goa Piamou bil usa znsjsuu vez 1 uogfeane n unn pοnmn e, id uschlang ue ueznph ne 8d un aahun sog inv uu 97jv i udeanzz unu gun Luvatch! ⸗Ugglech as auch uv Mhtathaag g ud Actaguogioc ad u uaguagch uobup; an enge ei poegibigz usgaad zauis gogzun agu uo lang S 98 adaggagzuigz 10 Mang Snpjag ng mad uu gun 41g aug agg uaupas jene ue: 5 5 mousqungonsse; 1 1 5 4 9 on 0 5 uuvag „ nog age gun anuggg uchi jvu ueijez zabg bps jebag u 1 jade gun jaic ug geb usga ⸗Pogz sijv uolpch guogai ad obuvz! ee ee een ene eiuer „usganluis uoapogz“ mog ung u jaa usbuv 04 Aon did usedupch dephia ed„usgofegeg 109 uusa guhgag ganze 910 Jo usbopz upgegoh anu zegnavg uupg udenvgz do ung guelcpvanasganzvu a ugaun bicgzluv nv 0 91% Dom aud asc uolh. i 1 gun ueg Sni usgang b. 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Zwiſchen hochragenden Buchen lagen die drei Brechlöcher, längliche Gruben, auf drei Seiten eingemauert, auf der vierten offen. Die Ummauerung ragte noch über den Boden heraus. Man lud den Wagen ab. Jaköble demng mit einem kecken Satz herunter auf den weichen Boden, em eine federnde Decke aus den Hanfüberreſten auflag, die hier die Jahre hindurch abgefallen waren. Inzwiſchen rückten auch die Brecherinnen an, meiſt ältere Weiber, die noch Hanf bauten und einander beim Brechen aus⸗ halfen. Es gab ihrer nicht mehr viel im Orte, und von den drei Brechlöchern, die einmal alle zuſammengeraucht hatten, waren zwei längſt halb een i Die Weiber ſtellten ihre Brechen, die ſie teils auf dem Kopf teils auf der Schulter getragen hatten, ab und ſetzten ſich auf ihnen im Halbkreis um das Brechloch herum. Jaköble brachte den Mund nicht mehr zu. Er hatte einen mächtigen Stolz, daß der merkwürdige Tag ſo viele Leute bei ihnen zuſammenbrachte. Und die Ahne hatte es an ihrem Feuer, das ſie eben angezündet hatte, ſo wichtig wie nie. Da durfte er nichts hinauslaſſen. Der Vater war mit dem Vieh heimgefahren. Margret legte das Darrgatter über das Feuer des Brechlochs und breitete Hanf darüber aus, um ihn vollends zu„darren“. Auf den Wieſen vor dem Gehölz lag indes noch der Reif wie Schnee, und die Wärme, die aus dem Brechloch aufſtieg, vermochte die Brecherinnen noch nicht recht aufzutauen. Da hieß Margret ihre Söh⸗ a Bine beſorgte ihr Geſchäft mit Unluſt. Sie ſchnitt ein hoch⸗ mütiges Geſicht, und man ſah es ihr an, daß ſie nicht bei der Sache war. Das gefiel den Brecherinnen übel, und es kam nicht zu jener heimeligen Stimmung, die immer auf der Brech⸗ ſtatt geherrſcht hatte, wenn der warme Hauch des Brechloch⸗ feuers darüber lag und das lebhaft werdende Geſpräch wie eine trauliche Melodie durch das gleichmäßige Knacken und Krachen der Brechen floß. Am meiſten mißfiel es Margret. Sie ſah immer unmutiger dem gleichgültigen Tun zu. Auch die Wergſtücke legte Bine nicht mit jener Sorgfalt zuſammen, die man dem koſtbaren Ge⸗ wächs ſchuldig war, und eben ſah die Fuchſenbäuerin, deren Breche ſchon eine Weile ſtillſtand, ungeduldig nach Hanf herum. Da fuhr die entrüſtete Margret in ſcharfem Flüſterton die Söhnerin an:„Siehſt denn net, daß dort Hanf fehlt? Stand doch net na; wie halbfei'fe!“ Da blickte Bine bös herüber und ziſchte der Schwieger zu: „J bi' fei“ konfirmiert!“ Das Geſpräch der Brecherinnen war geſchwind verſtummt. Sie hatten die beiden wohl verſtanden. Schweigend klopften ſie aber weiter. Jaköble, den der Ton der kurzen Auseinanderſetzung erſchreckt hatte, ſetzte ſich ein Weilchen ſtill neben das Brechloch. Dann fragte er die Großmutter:„Därf i au'mol e Holz ins Fuier nei'werfa?“ Sie erlaubte es ihm, und er warf luſtig, ohne daß ſie es recht bemerkte, gleich drei dicke Scheite ins Feuer, das begehrlich nach ihnen nerin ein Schnäpslein herumreichen. Darauf hatte ſie immer etwas gehalten. Gleich ſtellte ſie auch den großen „Sutterkrug“ in die Nähe des Brechlochs, damit der Moſt bis zum Veſper ein wenig angewärmt ſei. Bine ging mit dem Schnaps⸗ gläslein in der Runde herum. Jaköble hielt das Fläſchlein. Mit einem„Großdank!“ nahmen die Brecherin⸗ nen einen Schluck. Nun hauchten ſie noch einmal in die Hände, leckte. Ziſchend flackerte es auf und wuchs mehr und mehr. Noch ein Scheit! Nun züngelte das Feuer nach dem ausgebreiteten, praf⸗ ſeldürren Hanf. Großmutter ſah nicht. Ihre Freude an dem ſchönen Brech⸗ tag, der immer wie eine Art Feſt in ihrem Kalender geſtanden war, hatte ein großes Loch bekommen, und ſie blickte immer un⸗ zufriedener und faſt rieben ſie aneinander Brechen, Schwingen, Spinnen und ſetzten ſich auf dem bankartigen Sitz der Breche zurecht. Margret nahm einen Arm voll Hanf, der röſch genug war, vom Darrgatter herunter und reichte ihn Bine, die jede der Brecherinnen eine Handvoll nehmen ließ. Und nun ſchlugen ſie los. Mit der Rechten packten ſie den Griff und riſſen den Mund der Breche weit auseinander. Der Ober⸗ kiefer hatte zwei, der Unterkiefer drei lange Holzmeſſer. Die Linke faßte den Hanf an den Köpfen und ſchwang ihn, weit nach vorn und rechts ausholend, in den geöffneten Mund herein. Nun ließen ſie die Breche zubeißen, einmal ums andere. Erſt war's nur ein dumpfes Geklopfe, aber ganz im Takt, eins, zwei, eins zwei. Die Arme mußten ordentlich herhalten; denn der Hanf leiſtete den erſten Angriffen hartnäckigen Widerſtand. Dann aber knackte es laut. Die ſpröden Stengelteile ſpitterten kra⸗ chend ab und praſſelten zu Boden. Immer und immer wieder ließen die Weiber ihre Brechen auf⸗ und zuklappen, immer tiefer biſſen die Kiefer ineinander, bis alles Holzige zuſammenge⸗ brochen war und die Hanffaſern, das Werg, ſich geſchmeidig zwiſchen den Meſſern durchziehen ließen. a Bine hatte die Aufgabe, das Werg den Brecherinnen abzu⸗ nehmen und ſie wieder mit Hanf zu verſehen. Indeſſen waltete Margret wie eine Prieſterin ihres Amtes am Feuer. Wenn der ſeitlich und vorn angelehnte Hanf vorgewärmt war, legte ſie ihn mit kundiger Hand auf die Darre. Ab und zu warf ſie wieder ein Scheit ins Feuer, es wach zu halten. Es war eine heikle Geſchichte, dem Feuer ſeine richtige Stärke zu geben. Jetzt züngelte eine Flamme zu keck nach oben, da tauchte ſie den Löſchbeſen ins bereitſtehende Waſſer und gab dann dem unge⸗ bärdigen Feuer einen Dämpfer. So mußte ſie die Augen in ſteter Angriffsbereitſchaft offen halten, mit ſicherem Griff immer das rechte zu tun. Dabei behielt ſie die Brecherinnen im Auge, denen die Söhnerin Hanf anbieten mußte. Seite 4 — feindſelig der Söhne⸗ Alfred Vollmar rin nach, die auch jetzt keinen Zug tun wollte. Da ſchoß die Flamme plötzlich durch den ausgebreiteten Hanf hinauf. Er brannte lichterloh zuſammen. Jaköble ſprang erſchrocken zur Seite, die Brechen ſtanden mit einmal ſtill; die Weiber blickten beſorgt, und einige richteten ſich ängſtlich auf. Bine erſchrak auch, doch rührte ſie keine Hand. Aber Margret packte mit raſchem Griff das Darrgatter, warf es mit dem brennenden Hanf blitzſchnell auf die Seite und ſchlug mit dem Löſchbeſen einigemal darauf los. Da war das Feuer ſchon er⸗ ſtickt. Dann aber tunkte ſie kräftig in die Waſſergelte ein und begoß das übermütige Feuer ſo ausgiebig, daß es armſelig zu⸗ ſammenſank. Daraufhin legten ſie das Darrgatter wieder über. „Jaköble, du hoſt mir'viel Holz nei'giheit, wart!“ ſagte ſie ablenkend mit erhobenem Zeigfinger. Das Männlein erholte ſich wieder von ſeinem Schrecken, blieb aber in gebührender Entfernung. Bine triumphierte. Sie blickte ſchadenfroh zur Schwieger hinüber, und ihr Blick ſollte zweifellos ſagen:„Do hoſch, du Siebemolg'ſcheite und'ſchickte!“ Die Weiber ſetzten ihre Brechen wieder in Bewegung. „Jo, jo,'s Spinne und's Webe kommt voll ganz aus dr Mode,“ ſagte die Evam'rei;„wer überhaupt no''en Hanf baut', lot(läßt) in dr Spinnerei und Weberei ſchaffa. Und's Hanfa ſelber kommt au voll.“ 5 5 „No' kauft ma' bloß non des bomwollene Fahriklumpezuig, wo in drei Täg d' Fetze vom Leib rahanget,“ ſagte Margret grimmig und gab dem Feuer, das ſchon wieder keck werden wollte, einen kräftigen Dämpfer. Dabei blickte ſie nach Bine und ihren Kleidern. Dieſe wollte nun ihrem Unmut Luft machen und gedachte, den alten Weibern einmal eines auszuwiſchen, ſonderlich der Schwieger.„Des iſt gar net ſo ſchlecht. Und mei Lebtag ins gleiche Häs nei'ſtaoh, des möcht i fei! net,“ warf ſie ein. dee fan 1 Martinuslieder Kus dem Rheinland 0 Dorech al di Stroße trecke mie, Zank Meete! Zank Meetel! Möt Fackele on möt Meetesfüe(Martinsfeuer), Zank Meete! Zank Meete! Mie doon dich veiere(verehren) Wiſch(wirſt) os waal anhüere. Zank Meete!l Zank Meete! Zank Meetel Zank Meetel Em Leve woaſch(warſt) du huh jeſtellt. Zank Meete! Zank Meete! Du trooks möt Kreeſchsvolek dörech de Welt. Zank Meete! Zank Meete! Am Wääch(Weg) ſtond ſtöl veſonke, Ne äreme Mann en Lompe. Zank Meete! Zank Meetel Zank Meetel Zank Meebe! Jlich(ſogleich) floch dat Schweat us ſenge et. Zank Meetel Zank Meete! 17 Dä Mantel hats de baal jedeelt. Zank Meete! Zank Meete! Ge hängs du van dä Stöcke Demm Mann öm ſenge Röcke(Rücken). Zank Meetel Zank Meetel Zank Meete! Zank Meetel Wat du jedon, felt Jruß on Kleen. Zank Meete! Zank Meete! Dröm ſal jo keene jeizich ſen! Zank Meete! Zank Meete! Di fü dä Zoch jet jevve, Wean(werden)„Bovve“ aanjeſchrevve. Zank Meetel Zank Meete! Zank Meetel Zank Meete! (Aus: Wrede, RBheiniſche Volkskunde.) Seelen, Seelenwecken und ihre tiefere Bedeutung Seelen, Seelenwecken? Was ſoll es Beſonderes mit ihnen 15 Seelen ſind ſchmale an beiden Enden ſpitz zulaufende eißbrotgebäcke, meiſt mit Honig beſtrichen oder mit Zucker beſtreut. Man kann 355 in vielen Gegenden beim Bäcker kaufen. Woher der ſeltſame Name? Läßt nicht er ſchon vermuten, daß hinter diefer recht greifbaren, ja ſogar eßbaren Sache etwas von tieferer Bedeutung ſteckt, etwas, das gar nichts mehr mit Greif⸗ barem und Eßbarem zu tun hat? In der Tat, der zarte Namen dieſes Gebäcks führt uns zu geiſtigen und ſeeliſchen Din⸗ gen, die wie ein feines ſil⸗ bernes Traumgeſpinſt aus den dunkeln, herbſtnebeli⸗ gen Novembernächten ſchim⸗ mern. Dieſe Seelen ſind ur⸗ ſprünglich gar nichts ande⸗ res als Allerſeelenge⸗ bäcke, die da und dort auch den Namen Seelenwek⸗ ken haben oder auch in der Form von Seelenzöp⸗ fen und Seelenbrezeln üblich ſind. Es gibt auch Seelenbirnen, Spät⸗ birnen, die auf Allerſeelen ekauft werden. In manchen egenden Bayerns werden die Seelen auch Spitz ge⸗ nannt, in Eichſtätt hat der Im November auf dem Friedhof Allerſeelentag den Namen Spitzltag. Kinder erhalten dieſe Seelen von Eltern und Paten auf den Allerſeelentag zum Geſchenk. Ja auch Liebes⸗ leute beſchenken ſich mit einem Seelenſpitz. 5 Wir kommen nun den hinter dieſen Seelengebäcken liegenden geiſtigen Dingen einen weſentlichen Schritt näher, wenn wir uns erzählen laſſen, daß die Seelengebäcke, ja ſogar Geldſtücke, womit man ſich All Gebäcke oder Seelenbirnen kaufen konnte, da und dort am Allerheiligenabend auf die Gräber gelegt und von den Kindern am Morgen des Allerſeelentages abgeholt wurden. Auf die Gräber gelegt? Laſſen wir uns außerdem be⸗ richten, daß nach alter Sitte auch Eſſen und Trinken am Aller⸗ ſür Kind auf die Gräber geſtellt werden. Das konnte unmöglich ür Kinder berechnet ſein. Das war von alten Zeiten her für die Seelen der Verſtorbenen gedacht, für„die armen Seelen“. Man ſetzte ihnen auch Eſſen und Trinken im Haus hin, darin ſie zu Lebzeiten gewohnt hatten(in Gegenden Südtirols z. B. Kuchen), oder warf es als eine Art Opfergabe für ſie ins Herd⸗ feuer. Dieſe Opfergaben ſind nun häufig in Spenden an Lebende übergegangen, beſonders an Arme, aber auch an Kinder. Von Martinslied aus der Sarzgegend laten ſe meck nich ſau lange ſtahn, da ward ſe guid na fett, eck l noch ein Haus weiergahn, da kreiget ſe en Stücke Brot, eck mot noch hen na Bremen; Bremen is ne grote Stadt, da kreiget alle Kinner wat. da Reiget ſe en Stücke Speck, eck mot noch en Huis weiergahn. Marten is en guen Mann de öſch woll wat gewen kann, Appel oder Beeren, Nötte eet eck geere. Gebn ſe meck wat, gebn ſe meck wat, Wemag deutſchen Gemeinden in Südſlavien wiſſen wir, daß man dort am Allerſeelentage gekochte Bohnen in hölzernen Töpfen auf das Grab verſtorbener Angehöriger ſtellte. Nach einigen Stunden wurden dieſe Gaben an e verteilt, weil die Toten ſie nicht hätten genießen wollen. In Tirol wurde eine Schüſſel Schmalz⸗ krapfen mit einer Taſſe Milch auf die Gräber geſtellt. Sogar auf die Altäre wurden Brote gelegt oder Schüſſeln voll Mehl geſtellt. Dieſe Spenden erhielten dann der Geiſtliche oder der Mesner oder auch die Ar⸗ men. Oder wurden 1 dere Kornſpenden verwilligt. Aus der Pfalz iſt vom Jahr 1566 von einer ſol⸗ chen Spende ausdrücklich er⸗ ählt:„Auff Allerheiligen wurden 2 Mltr. Korn ge⸗ backen und zur Gedächtniß der Abgeſtorbenen unter Reiche und Arme vertheilt. Dieſe 2 Mltr. Spendkorn ollten hinführb nur den rmen und zwar alle Quar⸗ tal ein halb Mltr. ver⸗ theilt werden.“ So ſind alſo die ver⸗ ſchiedenen Seelengebäcke und Spenden entſtanden, die den Armen geſtiftet werden oder welche die Kinder von ihren Martha Wels Paten erhalten. Die Be⸗ chenkten ſollten dadurch veranlaßt werden, für die armen Seelen zu beten. Zu den Seelengebäcken erhalten die Kinder auch Aepfel, Birnen, Nüſſe. Daran knüpft ſich der Brauch, daß dieſe Dinge von di Kindern, namentlich von armen, von Haus zu Haus Ned„5 erbettelt werden. Bei dieſen Gängen beten dann die Kiader in den Häuſern für die armen Seelen.. 5 5 In dieſer Speiſung und Wartung, die man den armen Seelen bereiten wollte, kommt ein rührendes Verbundenſein mit den Seelen der lieben Verſtorbenen zum Ausdruck. Das macht uns die Sache wert, auch wenn wir etwa als Proteſtanten heute nicht mehr mit dieſem Brauchtum verbunden find. Das Ver⸗ bundenſein mit den Abgeſchiedenen kommt in der evangeliſchen Kirche am Totenſonntag um Ausdruck. Still gehen die Menſchen an dieſem Tag auf die Friedhöfe und ichen(wie an Allerheiligen dle Kacke iken) die Gräber mit Blumen und Kränzen und denken der Dahin⸗ geſchiedenen. Denken ſtill auch der d üchtigkeit alles Menſchlichen. da ward ſe guid na grot. Gebn ſe meck wat, gebn ſe meck wat, Seite 5 geen eee eee ehh Mittag- Ausgabe And nun gegen Norwegen Zum Fußball-Länderkampf in Magdeburg Wie wertvoll die Erfolge eines Sports ſein können, die er in ſeinen internationalen Kraftproben erzielt, das hat man kürzlich erſt wieder anläßlich des Duisburger Länder⸗ ſpiels unſerer Fußball⸗Nationalelf erlebt. Dieſer große und begeiſternde 811⸗Sieg über Belgiens Auswahlelf hat ſraglos dem ganzen deutſchen Fußball wieder neue Impulſe gegeben. Selten erlebte man nach einem Länderſpiel eine herartige freudige Anteilnahme der breiteſten Oeffentlich⸗ keit, wie ſie ſich nach dieſem Tag von Duisburg zeigte. Miß⸗ erfolge bedrücken und ſie mindern die Anziehungskraft eines Sportes, Erfolge aber wecken die Begeiſterung und die An⸗ teilnahme der Maſſen. Dem Spiel gegen Belgien war eine Serte von Enttäu⸗ ſchungen vorangegangen. Unſere Nationalmannſchaften hat⸗ len manches Gefecht verloren und ſie hatten ſelbſt dann wie⸗ derholt enttäuſcht, wenn man ihnen eine ſichere Favoriten⸗ ſtellung einräumte. Kein Wunder, daß man auch dem Kampf gegen Belgien mit einer gewiſſen Skepſis entgegen⸗ ſah. Das:1 von Duisburg und die näheren Umſtände dieſes Kampfes haben aber in der ganzen deutſchen Fuß⸗ ballwelt wieder eine frohe Hoffnung geweckt. In dieſem Spiel erwies es ſich, daß wir wieder eine Nationalelf auf⸗ ſtellen können, die nicht nur einen guten Fußball ſpielt, ſondern die auch ſchlagkräftig iſt und die mit jenem Schwung kämpfen kann, der oft erſt das entſcheidende Moment der⸗ artiger Kämpfe iſt. Es macht dabei gar nichts aus, daß unſere neue Nationalmannſchaft, die nun in der gleichen, erfolgreichen Formation auch in das nächſte Gefecht geſchickt wird, ausſchließlich niederrheiniſchen Clubs entnommen iſt. Selbſt im Süden, der doch lange Jahre hindurch faſt allein die deutſche Mannſchaft ſtellte und der nun nach Verluſt ſeiner Vormachtſtellung vielleicht Urſache hätte, desintereſ⸗ ſiert zu ſein oder zu reſignieren, freut man ſich ohne Ein⸗ schränkung über den Erfolg dieſer Jungens vom Nieder⸗ thein und man verfolgt die Geſchicke dieſer Elf mit lebhaf⸗ ter Anteilnahme und freudiger Hoffnung. Die deutſche Elf unverändert Es iſt in der Geſchichte der deutſchen Länderſpiele nicht häufig vorgekommen, daß eine Mannſchaft ſich ein ſolches Vertrauen erwarb. Bedenkenlos konnte der Spielausſchuß des Bundes darum auch die Mannſchaft unverändert für den nächſten Kampf ſtellen. Dieſe Tatſache wirkt beruhigend auf die Fußball⸗Oeffentlichkeit, ſie ſtärkt aber zweifelsohne auch die Moral der Mannſchaft ſelbſt. Die Elf, die ſchon in Duisburg ſo eingeſpielt und harmoniſch wie eine erſt⸗ llaſſige Clubelf wirkte, ſie wird dieſe Einheitlichkeit auch im nächſten Spiel beſitzen und man braucht nicht daran zu zwei⸗ eln, daß ſie zumindeſt den gleichen Elan aufbringen wird, der ſie in Duisburg in ſo hohem Maße auszeichnete. Deutſchland ſpielt alſo am kommenden Sonntag in Magdeburg gegen Norwegen mit der folgenden Mannſchaft: Buchloh (VfB Speldorf) Buſch Hundt (Duisburg 99)(Schwarz⸗Weiß Eſſen) Janes Bender Bräuer (alle Fortuna Düſſeldorf) Albrecht Wigold Hohmann Raſſelnberg Kobierfki (Fortuna Düſſeld.)(beide Vf. Benrath)(Fort.) Erſatz eute: Tormann: Peſch(Fortuna), Vertei⸗ diger: Haringer(Bayern München). Norwegen zum ſiebtenmal unſer Gegner In der oft unerfreulichen Bilanz der deutſchen Länder⸗ ſpiele zählen die Begegnungen mit Norwegen mit zu den Aktlopoſten. Sechsmal ſpielten deutſche Nationalmann⸗ ſchaften mit Norwegens Beſten. Die erſten vier Treſſen brachten deutſche Siege: am 4. November 1929 in Hamburg mit 120, am 15. 6. 1924 in Oslo mit:0, am 28. Oktober 1927 in Hamburg mit:2, am 23. September 1928 in Oslo mit 220. Dann kamen zwei unentſchiedene Spiele: am 2. No⸗ vember 1930 in Breslau 121 und am 21. Juni 1931 in Oslo mit:2. Das Geſamtergebnis ſtellt ſich alſo bei 00 Spielen auf 102 Punkte und 14:5 Tore für Deutſchland. Kein Spiel ging verloren a Daß unſere Mannſchaſten nach vier gewonnenen Kämp⸗ en in ben beiden letzten Begegnungen nur unentſchiedene Reſultate erzielen konnten, das iſt in dieſem Falle nicht ein Zeichen für ein Nachloſſen der deutſchen Spielſtärke, nielmehr kam dorin nur der tatſächliche Aufſchwung der geiungen unſerer ſtandinaviſchen Freunde zum Ausdruck. Roch bis 1928 und 1929 ſpielte die norwegiſche Mannſchaft in den Kämpfen um den nordiſchen Pokal, an denen die Mannſchaften von Schweden, Norwegen, Dänemark und ene teilnehmen, nur eine untergeordnete Rolle. Sie blieb lediglich durch die Schwäche Finnlands davor ver⸗ 1775 den letzten Platz in diefer Konkurrenz einzunehmen. lötzlich aber nahm 508 Leiſtungs ver⸗ ſuhgen der Norweger einen ſtarken Auf ⸗ lehr u g. Dänemark und Schweden wurden wiederholt, elbſt in Kopenhagen und Stockholm, geſchlagen, Norwegen 1 zweimal den nordiſchen Pokal und auch unſere eutſche Mannſchaft kam nicht mehr zu Siegen. 40 letzten Fahre hat ſich donn allerdings wieder ein üblünken bemerkbar gemacht. Zur Zeit hat man ſogar 1 einige Sorgen. Die gegen Deutſchland aufgeſtellte Der chalt wird nicht mit den beſten Hoffnungen begleitet. 101 871⸗Erfolg Deutſchlonds im Kompf gegen Belgien 1 norwegtſchen Fußbollgemüter ein wenig erſchreckt 1 Macht ſich auf eine Niederlage der eigenen Mann⸗ 10 70 gefaßt. Norwegens Elf iſt wie folgt geſtellt en: eury Johaunſen (Vaalereng Oslo) Fiun Berſtad Niels Erikſen. 91(Brann Bergen)(Odd Skien) f mien Kivs J. L. Brettville Bernhard Lund 1 Bergen)(Lyn Oslo)(Wiling Stavanger) eilt R. vammen Jörg. Juve Börreſen Guunderſen ing Stavanger)(Lyn Oslo)(Frederieſtad)(Odd Stien) 10 0 Ausnahme der drei Leute von Stavanger, des lin⸗ en ufers und des Brüderpaares am rechten Flügel, 118 alle Leute mindeſtens ſchon fünfmal für Norwegen 8 0 e geſptelt Finn Berſtad, der rer der Elf, liefert am Sountag ſogar das 33. 150 45 ſein Land. Die drei Neulinge gelten aber als Nec Late Techniker, von denen man lediglich ein liabe! im abenfteber befürchtet. Die geſamte Mannſchaft halte! n der norwegiſchen Preſſe eine gute Kritik, man N 1 8 auch ein, daß eine beſſere Befetzung denkbar Mitten tärker kritiſtert wird lediglich die Auſſtellung des deutf Hias Brettville. Dieſer Mann hat lange Jahre in 0 beim end Frankfurt geſpielt. Als er in dolde Heimat zurückkehrte, war er keine beſonders wert⸗ Nabend rait mehr und man könnte— wenn nicht die ab⸗ fellu en norwegiſchen Stimmen wärer.— aus der Auf⸗ Feblſchadeles Lurchaus mittelmäßigen Spielers leicht Rer. ſſe auf die geſamte norwegiſche Mannſchaft ziehen. eitel in Oslo ſagt man, daß man von der Qualität i 50 noch ein halbes Dutzend Mittelläufer im Lande beten e 38 8 15 18 0 5 5 die e utſchen Fußballs und ſeiner Eigen⸗ aten beſitze. Das kann ein Grund ſein. 1 Nicht unterſchätzen 9 könnten aber keinen größeren Fehler machen, als 1 05 Gegner zu unterſchätzen. Es wäre auch arund⸗ Wer unſerer eigenen Mannſchaft wieder ein„Duis⸗ Duld Wunder! zu erwarten. Norwegen iiſt durch das nit deukger Reſultat gewarnt, die Mannſchaft wird ſicher em feſten Vorfatz nach Magdeburg kommen, mit allen ſympathiſche. Kräften danach zu ſtreben, ein ähnliches Unglück zu ver⸗ meiden. Schließlich darf man aber auch nicht vergeſſen, daß ein Fußballſpiel allzuſehr von Zufälligkeiten abhängig iſt t nur im Anfange etwas ſchief zu gehen und mit Jann ein Kampf einen ganz anderen uf als man wähnte. Immerhan haben wir Fleiß unſerer Elf ſoviel einen ſicheren Sieg, wenn Ausmaß, erwarten. Schiedsrichter iſt aber zu dem Können und dem Vertrauen, daß wir von ihr auch nicht einen von Duisburger der Holländer van Moorſel. 40 000 Menſchen in Erwartung Magdeburg ſieht mit dieſem Kampf gegen Norwegen zum erſten Male ein Länderſpiel in ſeinen Mauern. Na⸗ türlich iſt das Intereſſe ſehr groß, aber auch von auswärts liegen Tauſende von Anmeldungen vor. Man zweifelt nicht daran, daß die neue große Anlage bis zum letzten Platz ausverkauft ſein wird. Sitzplätze ſind ſchon lange nicht mehr zu haben. Es würden dann alſo 40000 Men⸗ ſchen Zeuge des Kampfes ſein. Eine Ziffer, die nach dem mäßigen Beſuch des Spieles gegen Belgien etwas beruhigt. In Magdeburg ſelbſt macht man alle Anſtrengungen, das Spiel in einen würdigen Rahmen zu ſtellen. Am Samstagabend ſoll durch flaggengeſchmückte Straßen ein Fackelzug ziehen. Ein Feſtgottesdienſt und eine Fahnen⸗ weihe gehen am Sonntag vormittag den ſportlichen Er⸗ eigniſſen voraus. Magdeburgs Oberbürgermeiſter wird die norwegiſchen Freunde begrüßen und dafür ſorgen, daß ihnen der Aufenthalt in jeder Hinſicht angenehm gemacht wird. Schließlich erwartet man zum Spiel auch den Be⸗ ſuch des Reichsſportführers un anderer angeſehener Ehrengäſte. Kommt zu allem ein Sieg unſerer Mannſchaft, dann wird der deutſche Fußball auch in dieſem Länderkampf einen weiteren, wertvollen und... notwendigen Auftrieb erhalten. B. G. Der Kampf um den neuen Geiſt im Sport Die Gauliga Baden— Blick über den Rhein— Verluſtpunkte und Vorentſcheidungen Der jüngſte Warnruf des Reichsſportführers von Tſchammer⸗Oſten, der blitzartig wieder einmal in die dunkeln Abgründe überwunden geglaubter Zeiten in Turnen und Sport hineinleuchtet, gibt Anlaß, auch kurz die immer noch herrſchenden Zuſtände im internen Gebiet des Sports zu ſtreiſen. Denn über der Materie der rein ſpielmäßigen Abwickelung der Kämpfe um die Punkte ſteht der Geiſt, der das Ganze füllen und tragen ſoll und von deſſen Vorhandenſein über⸗ haupt die Erreichung des neugeſteckten großen Zieles: der abſoluten Unterordnung des geſamten Sportgebarens unter die völkiſch⸗vaterländiſchen Aufgaben und Richt⸗ linien, abhängt. Schon immer wurde es als peinlich und abſtoßend empfunden, wenn bei heimiſchen Fußballkämpſen die An⸗ hänger ortsanſäſſiger Vereine ſich aus reiner Vereins⸗ politik nicht davor ſcheuen, in aller Oeffentlichkeit, ohne ſportlichen Grund die„Konkurrenzmannſchaft“ am Platze niederzubrüllen, die Gaſtmannſchaft vorbehaltlos aus dieſem verwerflichen Geſichtspunkt heraus zu unterſtützen, das Ergebnis des Kampfes zu beeinfluſſen ſuchen und ſo den nackten Beweis erbringen, daß ihnen jedes Verſtändnis und jeder Wille fehlt, an der Reinigung unſerer vergif⸗ teten Sportatmoſphäre mitzuarbeiten. Sicher wird kein vernünftig denkender, und das Weſen des Sports erfaſſen⸗ der Menſch verlangen, den Anhängern eines Vereins Frei⸗ heit in der Unterſtützung ihrer Lieblinge zu verwehren, ſo lange ſie in Zuſammenhang mit der wirklichen ſportlichen Leiſtung bleibt und ſich nicht zur offenſichtlichen Gehäffig⸗ keit herabwürdigt. Auf dem VfR⸗ Platz hat es ſich in letzter Zeit wiederholt, daß wahre Orgien ſolcher unſport⸗ lichen Haltung gefeiert wurden. Nicht ſelten aber kommt etz ſo, daß dieſe Fanatiker mit ihrem Geſchrei ſich ſelber ſchlagen. So war es beim letzten Spiel BfR— 84 Vom Bau der Olympia-Vobbahn Bei Garmiſch⸗Partenkirchen hat der Bau für die Bobbahn der nächſten Olympiſchen Spiele begonnen, die vom 6. bis 18. Februar 1936 ſtattfinden werden. Neue Führer im Kanuſport Die Führer der Gaue Südweſt Baden Der Führer der deutſchen Konufahrer im Deutſchen Waſſerſport⸗Verband, Dr. Eckert⸗ München, hot Herrn H. Heyter⸗ Frankfurt a. M. zum Gauführer der Gaue 18 und 14, Südweſt und Baden, berufen. Zu ſeinem Stell⸗ vertreter wurde W. Rieger ⸗ Karlsruhe ernannt. Die weiteren Mitarbeiter ſind: Hartung ⸗ Frankfurt(Ver⸗ waltung), Krocker(Sportwart), Meckel⸗Diez(Ver⸗ kehrs⸗ und Wanderwart), Dr. Seydler⸗ Frankfurt (Jugendwart), A. Sigmann⸗ Mannheim(Bootsweſen), Wentz⸗ Mannheim(Preſſe⸗ und Propagandawart). Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Frankfurt a.., Gartenſtr. 57. Ein Säbelgefecht Casmir-Heim beim Frankfurter Feſt der Sportpreſſe Im deutſchen Fechtſport ging es in der letzten Zeit auf⸗ fallend ruhig zu, man hörte nur wenig von größeren Ver⸗ anſtoltungen. In den Klubs wird zwar der alte Sport⸗ betrieb fleißig weitergeführt, aber die wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe laſſen derzeit teure und riſikoreiche Veranſtaltun⸗ gen nicht zu. Umſo freudiger begrüßen es die Freunde des Fechtſports, daß bei einer ſo günſtigen Gelegenheit, wie ſie ein„Feſt der Sportpreſſe“ iſt, auch dieſer ſchöne Sport mit einem intereſſanten Gefecht zur Geltung gebracht wer⸗ den ſell. Er win Cas mir, der erfolgreichſte deutſche Fechter der Nachkriegszeit und der Deutſche Meiſter im Säbelfechten, Heim⸗ Offenbach, werden ſich in einem Säbel⸗Aſſaut, alſo in einem„Freigeſecht“ begegnen. Man hat Casmir, der ſich ſchon ſeit einigen Jahren nicht mehr an den Deutſchen Meiſterſchaften beteiligt, lange nicht mehr in einem öfſentlichen Gefecht geſehen, umſomehr Intereſſe wird man deshalb ſeinem Zuſammentreffen mit dem Deutſchen Meiſter entgegenbringen. 60 Jahre Fechttub Hermannia Frankfurt Der exſolgreichſte Klub im deutſchen Fechtſport, der FC Hermannio Frankfurt, feierte am Montagabend im kleinen Kreiſe in dem gleichen Lokal, in dem auch ſeine Gründung erfolgte, im„Storchen“ am Frankfurter Dom ſein 60 jähriges Beſtehen.„Hermannia“ iſt ſeit langen Jahren ſtändiger Deutſcher Mannſchaftsmeiſter, der Klub hat aber auch hervorragende Einzelfechter hervorgebracht, von denen nur der Olympiaſieger von 1906, G. Cas mir und der er⸗ felgreichſte deutſche Fechter der Nachkriegszeit, Erwin Casmir genannt ſein ſollen.— Demnächſt will der FC Hermannio in Frankfurt auch wieder einmal eine größere Fecht⸗Akademie veranſtalten. Lon Brouillard entthront Dundee Mittelgewichts⸗Weltmeiſter Der von der Neuyorker Boxkommiſſion als Mittel⸗ gewichts⸗Weltmeiſter anerkannte Lon Brouillord traf in Boſton auf den früheren Titelinhaber Vince Dundee und mußte ſich nach 15 Runden klar geſchlagen bekennen. Dundee war ſtändig der Angreifer und ſein Punktſieg ſtand niemals in Frage. Pferdeſport Dresden(31. Oktober) 1. Preis von Meißen. Herrenreiten, 1800 1, 2200 Meter: 1. O. Blumenfelds und R. Samsſons Trovvatore(Peter⸗ ſen) und Frau Ch. Butzles Edelweiß(Oehme) im toten Rennen; 3. Fiametta. Toto: 56, 25(für Trovoatore), 5g, 21 ür Edelweiß), 14. Ferner: Scävola, Matador, Hatto, Dalfin. 2. Preis von Heidemühle. Zweijährige, 2200 l, 1400 Meter: 1. Geſt. Erlenhofs Graf Almaviva(Raoſtenberger); 2. Origenes; 3. Sperling. Toto: 12; Platz: 16, 32. Ferner: Gravor, Marquiſe d' Arezzo. 3. Oktober⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 1800 /, 1900 Meter: 1. Baron Buxhoevedens Eſto Vir(Blume); 2. Firlefanz; 3. Conſuela. Toto: 637 Platz: 18, 12, 15. Ferner: Honeska, Meiſterpolier, Machtavel, Vela. 4. Hermann⸗von⸗Kapherr⸗Jagdrennen. Herrenr., 3000 J, 4000 Meter: 1. Graf C. A. Wuthengus Elm(Oehme); 2. Greif; 3. Ypſilanti. Toto: 102; Platz: 47, 68. Ferner: Nellow and Black, Sergeant, Oper. 5. Steher⸗Ausgleich. Ausgleich 2, 3700 J, 2950 Meter: 1. E. G. Butzkes Silberſtreif(Böhlke); 2. Heuchler; 3. Tantris. Toto: 257 Platz: 19, 20, 19. Ferner: Liberto, Gre⸗ nadier, Perſepolis, Herodias, Caſtor, Palfrey. 6. Winter⸗Verkaufsreuneu. Zweijährige, 2200 /, 1200 Meter: 1. Frau Elges Reſeda(Heßler); 2. Luffa; 3. Ger⸗ Wende Toto: 46; Platz: 23, 17. Ferner: Fuchsjagd, endia. 7. Abſchieds⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 2400 J, 2200 Meter: 1. Dr. M. Kleinfelos Senator(Zehmiſch); 2. Lyſias; g. Frechdachs. Toto: 31; Platz: 19, 19. Ferner: Loe, Jagd⸗ junker, Craſi. Siegdoppelwette: Eſto Vir— Elm 862:10. Seinen 60. Geburtstag feiert am 2. November Gottfried Hinze, der Ehrenvorſitzende des Deutſchen Fußball⸗ Bundes. Hinze, der Mitbegründer des Duisburger Spiel⸗ „ war, ſtand zwanzig Jahre lang an der Spitze des Dy B. f Zum vorläufigen Führer der Frankfurter Sport⸗ gemeinde Eintracht wurde Hans Söhngen, der bisherige Stellvertreter des verſtorbenen Grafen von Beroldingen, beſtimmt. Seinen Titel wird der deutſche Weltergewichtsmeiſter Guſtav Gder⸗ Dortmund am 17. November in Barmen gegen den jungen Krefelder Walter Klockhaus vertei⸗ digen. f 15 000 Zuſchauer wohnten am Dienstag in Dresden dem 6. Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Dresden und Berlin bei. Der Kampf endete mit einem Unentſchieden von:1. Vor der Pauſe brachte Pahlke die Berliner in Führung, die Sackenheim nach dem Wechſel ausglich. Freiburg. Als die heimiſche Mannſchaft ſich trotz des Wirrwarrs des Lärms langſam zum Siege durchrang, wurde es auf der Oppoſitionsſeite immer ſtiller und ſtiller, um ſchließlich in bedrückte Grabesruhe überzugehen. Die Verräter an der heimiſchen Sache erlitten ihre Abfuhr und eindringliche Niederlage, aus der ſie endlich zum eigenen Nutzen und Anſehen, wie zum Anſehen und Nutzen des geſamten Sports lernen ſollten. Ein anderes Bild entrollte ſich vor vierzehn Tagen beim Spiel der 2. Mannſchaften VfL Neckarau— VfB Mü hl,burg, bei dem ſich ein früherer Spieler der erſten() Mannſchaft der Mühlburger dazu hinreißen ließ, dem Schiedsrichter vor den Zuſchauern im Feld zwei Ohr⸗ feigen zu geben. Vollkommen verkehrt wäre es, vor ſolchen Erſcheinungen den Kopf in falſcher Rückſichtnahme in den Sand zu ſtecken. Niemand iſt mehr berufen als die Preſſe, an der Beſeitigung ſolcher Symptome mit⸗ zuarbeiten, und das kann nur geſchehen, wenn ſie erbar⸗ mungslos öffentlich angeprangert werden. Nur die all⸗ gemeine Zuſammenarbeit kann hier mit der Zeit Wan⸗ del ſchaffen. Es genügt nicht, ſolche Elemente aus der Sportbewegung überhaupt zu entfernen, ſondern es muß ſo weit kommen, daß die allgemeine Sportauffaſſung im Geiſte der Zeit ſo gefeſtigt wird, daß der Mut zu ſolchen Exzeſſen ſchon gar nicht aufkommt. Der Kampf um den neuen Geiſt im Sport muß alle Beteiligten und alle Volks⸗ kreiſe umfaſſen, dann geht es auch hier vorwärts. Sport iſt nur Mittel zum Zweck und heute iſt der En d zweck, reinſte Geſinnung in der deutſchen Gemeinſchaft zu er⸗ ringen. Die Gauliga Baden hat tabellenmäßig in den abgelaufenen zwei Spielmonaten eine gewaltige Wandlung erfahren inſofern, als die in den erſten Wochen den Kopf der Tabelle bildenden Vereine: Fc Freiburg, KFV, Phönix Karlsruhe und Mühlburg— mit Ausnahme des alten Karlsruher Vertreters— ſtark zurückgeſallen ſind, wobei ſich auch die Hauptſtädtler zur Zeit in einer Lage befinden, die einen ſchweren Abwehr⸗ kampf darſtellt. Die örei Mannheimer Vertreter konnten ſich am vergangenen Sonntag allerdings nicht ganz ſo durchſetzen, um geſchloſſen das Spitzentrio zu bilden, aber ihre Geſamtleiſtung war dennoch ſehr ſtark, ſo daß die zu Beginn der Kämpfe ausgeſprochene Anſchauung, daß Mann⸗ heim wohl in der Lage ſei, ſeine bisherige hervorragende Stellung im ſüsweſtdeutſchen Fußball auch weiterhin zu behaupten, ihre Beſtätigung erfährt. Allerdings iſt es reichlich verfrüht, ſchon heute, nach ſtark einem Drit⸗ tel der Abwickelung der Runden von„Vorentſcheidungen“ zu reden, denn die Erfahrung lehrt, daß die Winterzeit mit ihren unberechenbaren Einflüſſen auf ſo weite Sicht gar nicht abzuſchätzen iſt; von den Möglichkeiten der Erkran⸗ kungen und Disqualifikotionen gar nicht zu reden. Man hat wohl noch in Erinnerung, welchen einſchneidenden Ein⸗ fluß das Ausſcheiden von Brezing allein für den SW Waldhof z. B. im Frühjahr ausübte und die Mannſchaften ſollten ſich ja nicht in die Pſychoſe begeben, heute ſchon „Vorentſcheidungen“ treffen zu können. Selbſtverſtänsdlich wäre es auch ein Fehler, wirkliche Erfolge nicht einſchätzen und an ihnen nicht hinaufwachſen zu wollen; aber noch falſcher wäre es, ſich in allzufrühe Sicherheit zu wiegen und dann ſchwere Enttäuſchungen zu erleben. Der Weg über 18 Spiele iſt ſo weit, daß noch alle erdenklichen Wand⸗ lungen eintreten können, und die Mannſchaft wird am eheſten ihr Ziel erreichen, die ihre Erfolge wie Nieder⸗ lagen nüchtern abwägt, wie auch in ſtetem Einſatz mit den ferneren Schwierigkeiten rechnet. Die augenblickliche Lage im Gan Baden iſt ſo, daß Mannheim wieder gleichberechtigt den übrigen Bewerbern gegenüberſteht und in allen kom⸗ menden Lagen rückblickend die richtige Lehre daraus ziehen kann. Wie unſicher alle Berechnungen ſind, zeigt am beſten ein Blick über den Rhein in den uns Rechtsrheiner durch die lange enge Verbindung immer noch beſonders intereſſterenden Gau III in dem ganz überraſchenderweiſe der F C. Kalſers⸗ lautern, der in den verfloſſenen Verbandsſpielen ſchon einen Sturz aus gewiſſer Höhe erlitten, mit ſeinem er⸗ neuten kataſtrophalen Rückſchlag in Saarbrücken(1251) in ſeiner bisher dominierenden Stellung gewaltig erſchüttert wurde. Die Mannſchaft, die einen Phönix⸗Ludwigs⸗ hafen beim Auftakt in Kaiſerslautern überfahren konnte, die eine Eintracht kürzlich(ebenfalls in Kaiſerslautern) klar ſchlagen konnte, hat gegen dieſelbe Eintracht heute nur noch die relative Führung, die auch noch vollends ver⸗ loren gehen wird, wenn die Auswärtsſpiele gegen die Hauptgegner in Erſcheinung treten. Es war mit wenigen Ausnahmen ſchon immer ſo, daß frappierende Außenſeiter längere Zeit das Geſamtbild verwirrten, um dann allmählich— mitunter auch überraſchend ſchnell— in ihren eigentlichen Bereich zurückgeworfen zu werden. Der Fußball iſt nun einmal keine Rechentafel, auf der ſich Additionen nach Wunſch vornehmen laſſen; das gilt von den Spielen der niederſten Klaſſe bis zu den Großkämpfen der Deutſchen Meiſterſchaft. Und das iſt gut ſo. Ein Hauptreiz und wohl das weſentlichſte Spannungsmoment dieſes volkstümlichſten Sports liegt in ſeiner Unberechen⸗ barkeit. Die beſte Einſtellung iſt immer die, die nicht allein von Tagesergebniſſen ausgeht— ſondern auf weite Sicht. Daß von einzelnen Kernkämpfen dabei Großes abhängen kann, liegt auf der Hand, wenn auch ſelbſt ſie nicht immer entſcheidend ſind, ſo lange noch eine große Spielzahl zur Erledigung bleibt. Ein ſolch bedeutſames Treffen iſt der Großkampf Waldhof— V. f. R. am kommenden Sonntag, der eine beſondere Ladung an Spannung ſchon dadurch erhält, daß beide Vereine in den letzten Wochen ſtarke Erfolge erzielten und um die der⸗ zeitige Vorherrſchaft in der Tabelle ringen. Von dem traditionellen Gewicht dieſer lokalen Begegnung nicht zu reden. Man kann nur den einen Wunſch äußern, daß bei aller erlaubten ſportlichen Unterſtützung der beiden Mann⸗ ſchaften durch die ſympathiſterenden Lager, keine Begleit⸗ erſcheinungen auftreten, wie ſie eingangs geſchildert find, denn über den Punkten ſteht die Fairneß und ſportliche Auffaſſung innerhalb und außerhalb der Platzſchranken. August Mügßle. Schmelinss nächſter Gegner Lonughran Tommy Och, I No Sr 1933 2 Die deufsche Salzwirischaff 1932 33 Nach den vorläufigen Ergebniſſen der wurden ſeit Inkrafttreten des Salzſteuert 1932) bis zum Schluß des Rechnungsjahres „Wirtſchoft und Statiſtit“ an ſteuerbaren Mill. Dz. gewonnen, rd. 2 Mill. Dz. ver ert, während 2,65 Mill. Dz. nach und 11,31 Mill. Dz 1 gällung ſteuerfrei elaſen wurden. Unver rt ausgeführt wurden 4,82 Mill. Dz. Von der Ger entfielen 11, Mill. Dz. auf Steinſal z, 4, i D. auf Salzſole, 3,19 Mill. Dz. auf Siedeſalz, 0,24 Mill. D. auf Hüttenſalz, 0,35 Mill. Dz. auf Salz als Nebenerzeugnis der chemiſchen Induſtrie und 0,13 Mill. Dz. auf Salzabſälle. Der Steuerſotz für Solz beträgt 12% j Die Iſteinnahmen aus der Salzſteuer leinſchl. Nachſteuer) betrugen für die 1932/33 verſteuerten Mengen 25% Mill.„J. Die ohne Vergällung ſteuerfrei abgelaſ⸗ ſenen lzmengen waren im w Herſtellung von Soda, ſchwefel rem Na ben, ſerner zur Abröſtung vo Wiederbelebung von Waſſerent ſchließlich zum Einſalzen von Heringen Fiſchen beſtimmt. Steuerſtatiſtik 8(16. Juli 1992/33 lt. Salzen 20,18 gur nlagen und und anderen * Elektrizitäts⸗Ach vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frank⸗ furt a. M. Die G der Elektrizitäts⸗Ac) vorm. W. Lah⸗ meyer u. Co., Frankfurt a.., genehmigte die Regu⸗ larien für das Geſchäftsjahr 1932/33 und beſchloß ein⸗ ſtimmig, die Verteilung von 8(10) v. H. Dividende. Die Mitglieder des AR haben 10 v. H. ihrer Tantiemen als Spende zur Förderung der nationalen Arbeit und die Vorſtands mitglieder entſprchende Beträge für den gleichen Zweck überwieſen. Aus dem AR ſind Direktor Prof. Dr. Haas, Komm.⸗Rat Dr. Mamroth und Reichsminiſter . D. v. Raumer ausgeſchieden, neu hinzugewählt wurde Generaldirektor Prof. Dr. Salomon, der nach über 40fähriger Tätigkeit aus dem Vorſtand der Geſellſchaft zurückgetreten iſt. * Maſchinenfabrik Hartmann AG, Offenbach a. M. Nach⸗ dem die Maſchinenfabrik Hortmann Ac, Offenbach a.., bis in den Herbſt 1932 hinein befriedigend gearbeitet hat, brachten die letzten Monate des Geſchäftsjahres 1932 Be⸗ triebsverluſte. Nach Vornahme von 27 150(40 073) 1 Ab⸗ ſchreibungen ergab ſich für 1932 ein Gewinn von 7785&, ſo daß ſich der Verluſtvortrag aus 1931 gquf 2909/ ver⸗ ringerte(i. B. wurde der Verluſtvortrag mit Hilſe von 868000„ Sanierungsgewinn von 42 788, auf 10 694% vermindert). Löhne und Gehälter erforderten(in Mill. /) 6,20, Soziallaſten 0,02, Skonto und Zinſen 90,10, Steuern 0,04, ſonſtige Aufwendungen 0,15(i. V. Unkoſten 0,5), dagegen belief ſich der Bruttogewinn auf 0,54(0,05). Im neuen Geſchäftsfahr nahm der Auftragseingang zu⸗ nächſt weiter ab. Der früher im Export gefundene Aus⸗ gleich ftel fort. Seit Juni 1933 habe indeſſen eine Be⸗ lebung eingeſetzt, ſo daß die derzeitige Belegſchaft wieder voll beſchäftigt ſei. Viele Geſchäfte konnten nur zu un⸗ günſtigen Zohlungsbedingungen hereingenommen werden. Die Nachfrage ſei befriedigend. Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Koſtheim⸗ Sberleſchen AG., Mainz. Die Vereinigte Zellſtoff⸗ und Papierfabriken Koſtheim⸗Oberleſchen., die bereits im Auguſt die Zellſtoff⸗Fabrikation in ihrem Zweigwerk Oberleſchen wieder aufgenommen hat, hat nun neuerdings auch in ihrem Zweig werk Wilöshauſen die Holzſchleiſerei wieder in Betrieb geſetzt. Im Sinne des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregirung hat ſie außerdem den Beſchluß gefaßt, für die bechniſche Moderniſierung ihres Hauptwerkes in Koſtheim Aufträge in Höhe von etwas über eine halbe Mil⸗ lion„ zu vergeben, die in dieſen Tagen der heimiſchen Imduſtrie überſchrieben werden konnten. Der Ge⸗ ſchäftsgang hab ſich in letzter Zeit belebt, ſo daß für dos am 30. November zu Ende gehende Geſchüftsjahr ein Abſchluß zu erwarten ſteht, der die Deckung der not⸗ wendigen Abſchreibungen aus dem erzielten Bruttogewinn ermöglichen wird.— Aus dem Vorſtand wird zu Ende des Geſchäftsjahres Herr Direktor Karl Büzking ausſcheiden Württembergiſche Leineninduſtrie, Blaubeuren. An der Stuttgarter Börſe ſind 429 000% auf den Inhaber lau⸗ lende Stammaktien der Württembergiſchen Leineninduſtrie, Blaubeuren, zum Handel und zur Notierung wieder Zur Zulaſſung wurde von dem ſpekt herausgegeben, der einen Status per 30. Juni 1 l Danach betragen Waren 0,20(am 31. Dezember 1932 0,31), Forderungen 0,15(0,13), Berbindlichkeiten 0,07(0,06) und Bankſchulden 0,17(0,17) Mill.„. Weiterhin wird ausgeführt, daß der Beſchif⸗ tigungsgrad in den erſten Mongten dieſes Jahres nicht günſtig war, jedoch habe ſich in letzter Zeit eine fühlbare Belebung gezeigt. Selbſt wenn dieſe anhalte, reiche ſie je⸗ Hoch ſticht aus, um ein günſtiges Ergebnis für das lau⸗ fende Jahr erworten zu laſſen. 7777CCCTTTTTTTT 0— ka Wieder der Neuen Man nheimer Deer Ze 2 in der Well wirtschaff Japan auch hier der gelürchfeie Konkurrent ffmärkte e in den late n Staaten 3 einer be en Schrumpfung der Mengenausfuhr und einem noch Rückgang der po rtwerte. Bei d Str Ar dieſer Länder, deren Wirt faſt ar)ließlich von Gewinnung und Abſatz agrari induſtrieller Roh⸗ ſtoffe, ſowie von einer mehr oder minder hohen Kapitalein⸗ fuhr beſtimmt wird, mußte ſich die ſtarke Exportſchrumpfung und die mehr und mehr verſickernde Kapitaleinfuhr in einer Zerrüttung der geſamt auswirken. Di Gold⸗ und Devif daß die meiſten Lä bereits ſehr früh in Währungsſch Hinzu trat in vielen Staaten 0 eit, geſunkenen Stagatseinnahmer klang zu bringen. Politiſ noch trüber. gerieten. die ſtark machten das Bild Die Produktion hielt ſich nach Ausbruch der Kriſe zu⸗ nächſt auf beträchtlicher Höhe. Beſonders die Vorräte an mineraliſchen Rohſtoffen, an Kaffee und Zucker na h⸗ men ſtän dig zu. J der alsbald in den meiſten Staaten einſetzenden wurde trotz zeitweilig mengenmäßig geſteigerter Ausfuhr einiger Län⸗ der(Argentinien, Braſilien, Kolumbien) der Ausgleich der Zahlungsbilanz immer ſchwieriger. Stärkſte Be⸗ ſchrän kung der Einfuhr durch Zölle und Deviſen⸗ bewirtſchaftung waren die wichtigſten Schritte, die ſich als notwendig erwieſen, um die völlige Zerrüttung des Staats⸗ kredits und der Währung zu vermeiden. Die einſuhr⸗ beſchränkenden Maßnahmen genügten bei dem fortſchreiten⸗ den Rückgang der Ausfuhrerlöſe jedoch nicht, um den Aus⸗ landsſchuldendienſt aufrechtzuerhalten. Man ſah ſich ſchließ lich gezwungen, Schuldenmoratorien zu erklären. Gegen⸗ wärtig haben ſämtliche ſüdamerikaniſchen Staaten außer Argentinien und außer Venezuela, das keine Auslandsſchulden hat, den Auslandsſchulden⸗ dienſt ganz oder teilweiſe eingeſtellt. Mit der weitgehenden Abriegelungspolitik und der Enf⸗ laſtung von laufenden Verpflichtungen gegenüber dem Aus⸗ land waren gewiſſe Voraus ſetz en für eine binnenwirt⸗ ſchaftliche Konſolldierung geſchaffen. Die einheimiſchen Ver⸗ brauchsgüterinduſtrien begannen ſich zu beleben. Dieſe Tendenz wurde durch die Wirtſchaftspolitik der Regiern gen, den Umſatz auf den Binnenmärkten nach 5 lichkeit zu heben, wirkſam unterſtützt. Gefördert wurde die Entwicklung durch die Anlo von 2 haben nicht transferiert werden konnt Kreditmärkte kam der einheimiſch zugute. Unterſtützt wurde die Wir verſchiedener Weltrohſtoffmärkte. Da gleichzeitig die Grenzen des Ausbaus der Nationalwirtſchaften immer deutlicher hervortraten⸗ gewannen, wie das Statiſt Reichsamt in Berlin feſtſtellt, die Beſtrebungen nach Ver⸗ ſtärkung der internationalen Beziehungen wieder mehr und mehr an Boden. Dieſen Beſtrebungen, n aber die In⸗ tereſſen jener Gruppe entgegen, die die Vermehrung der induſtriellen Eigenproduktion anſtrebt. Durch Gegenſeitig⸗ keitsablommen mit anderen Fändern, die nach Möglichkeit die Einfuhrbegünſtigung ſolcher Waren vorſehen, die im Inlande nicht erzeugt werden, ſucht man die Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden. i Die exportwirtſchaſtliche Grundſtruktur dieſer Länder, die drückenden Vorräte, der Nängel an nalionglem Kapital, das Fehlen geſchulter A 7 J neuer Induſtrien, der Zwang, Maſchinen und Rohſtoffmangel, machen es je 9 ſich Südamerika trotz der na 25 wicklungsanſätze auf längere Sicht wieder ſtär ker in die Weltwirtſchafteinſchalten wird, wofür auc 1 Im Ver⸗ die Welt⸗ gelockert. Während ſein Anteil am Wel He betrug, erreichte⸗er 1992: 46 v. H. Die Bersinzg Handelsbilanzen, namentlich die Droſſelung der Einfuhr, Die deuſsche Phofoindusfrie in der Welf voran Günstige Aussichſen für den phoſographischen Imlandsmarkf Auf der kommenden Ausſtellung„Die Kamera“(4. bis 18. November in Berlin) wird die photographiſche Induſtrie ihre neueſten Modelle, Photopapiere, Platten und Filme zeigen. In keinem anderen Lande iſt dieſe Induſtrie in der gleichen Vielfältigkeit und in ähnlichen Ausmaßen vertreten wie in Deutſchland. Die Produktion dieſes Induſtriezwei⸗ ges umfaßt nicht nur die Fabrikation photographiſcher Ge⸗ räle und photographiſcher Erzeugniſſe, ſondern erſtreckt ſich auch auf die Herſtellung photomechaniſcher Einrichtungen ſowie kinotechniſcher Artikel einſchließlich des Rohfilms. Die, photographiſche Induſtrie ſtellt im wahrſten Sinne des Wortes eine Veredlungs⸗J uduſtrie dar, in⸗ dem ſie aus relativ geringem Rohmaterial hochwertige Markenware erzeugt. Die techniſch und wirtſchaftlich ſehr gute Durchbildung der Fabrikation hat der deutſchen Markenware Weltruf erworben, und ſie beherrſcht den internationalen Photomarkt. Als der Export an anderen Waren rückgängige Ziffern aufwies, konnte die Ausfuhr und der Ausfuhrüberſchuß photographiſcher Artikel noch anſteigen. Der Inlands⸗U m ſatz in Photoartikeln be⸗ trug für das Jahr 1932 etwa 120 Millionen Reichs⸗ mark. Die Gründe, warum ſich trotz der Weltkriſe die photographiſche Induſtrie immer noch günſtig entwickelt, find darin zu ſuchen, daß ſich in der ganzen Welt die hoch⸗ qualifizierte deutſche Optik und die hochwertige deutſche Präziſtonskamera großer Be liebtheit er⸗ treuen. Eine Reihe von Modellen dieſer Präziſions⸗ Apparate iſt über den ganzen Erdball verbreitet. Aber auch die ſonſtigen Artikel wie Trockenplatten, Filme, Photo⸗ papiere, Projektoren und Vergrößerungsapparate, haben einen wohlbegründeten Qualitätsruf im Ausland. Es iſt dem Ausland nicht gelungen, den deutſchen Er⸗ zeugniſſen Fabrikate in gleicher Qualität auf dem Welt⸗ märkte gegenüberzuſtellen. deutſchen Wiſſenſchaft mit der photographiſchen Induſtrie wird auch für die Zukunft daran nichts ändern. Man kann Deutſchland wielleicht in der reinen Maſſenproduktion über⸗ kreffen, die jahrelange Schulung in der Arbeiterſchaft der deutſchen Präzlſionsoptik und Mechanik aber hat dieſe in die Lage verſetzt, die Forſchungsergebniſſe der Wi ſſen⸗ ſchaft mit entſprechendem Verſtändnis und geübter Hand auf das Fabrikat zu übertragen. 1 Die Ausſichten des photographiſchen In⸗ landmarktes ſindgünſtig. Denn trotz der großen Verbreitung der Photographie iſt ihre Populariſierung auch in Deutſchland bei weitem noch nicht erſchöpft. Was ſich auf dieſem Wege erreichen läßt, zeigen u. a. die Erfolge der im Vorfahre von einer großen Photofirma veranſtalteten Pro⸗ paganda⸗Aktion für eine billige Anfänger⸗Kamera, die in kürzeſter Zeit etwa 900 000 neue Amateure anzog. u Dentſche Werkſtätten AG., Rähnitz⸗Hellerau.— Mehr als verdoppelter Auftragseingang. Das Geſchäftsjahr 19382 and noch im Zeichen der Ende 1931 begonnenen Umſtel⸗ ung und brachte daher zunächſt noch Betriebsverluſte. 81 545„ Abſchreibungen wird nach Aufzehrung von Gewinnvortrag ein Ver lu ſt von 2648„ vor⸗ Die enge Zuſammenarbeit der getragen. In der Mitte des Gef Sjahres ſetzttee eine Beſferung im Auftragseingang ein, die ſich jedoch ſo langſam ſteigerte, daß ſie auch noch im erſten Halbjahr des neuen Geſchäftsjahres ungenügend war. Erſt in den letz⸗ ten Monaten trat eine Wendung ein. Der Auſtragsein⸗ gang hat ſich ſeit 4 Monaten gegenüber der gleichen Vor⸗ jahrszeit mehr als verdoppelt. Gegenwärtig werden 320 Arbeiter gegenüber 143 am 30. Januar d. J. beſchäftigt. Der Vorſtand glaubt Grund zur Hoffnung zu haben, daß die Beſſerung auch in nüchſter Zeit anhalten wird. Die Bilanz verzeichnet bei jetzt 480 000/ Aktienkapital li. V. 400 600 nach der Herabſetzung von 1,406 Mill. auf 0,146 Mill./ und Wiedererhöhung um 0,254 Mill.„) eine Hy⸗ pothekenlaſt von 0,74(0,72) Mill. J. Die übrigen Ver⸗ bindlichkeiten werden mit 0,28(0,39) Mill./ beziffert. Andererſeits betragen Vorräte 0,45(0,6) Mill.„ und Forderungen 0,18(0,19) Mill.. Prof. Bruno Paul und Oskar Skoller ſind aus dem Auſſichtsrat ausgeſchieden * Die deutſche Bleierzengung im September 1933. Die deutſche Produktion von Original⸗Hüttenweichblei einſchl. kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſamtaus⸗ ſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metall⸗ wirtſchart. Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtati⸗ ſtiſchen Büros der Metallgeſellſchoft Ac, Frankfurt o.., mitteilt, im September auf 9598 To. gegen 9043 To. im Auguſt. N der Herſtellung führte jedoch dazu, daß der Prozentſatz der Importe ge meſſen am Welthandel), von 5,31 v. H. auf 3,13 v. H. in 1 urückging, während in der gleie ſpanne die Ausfuhr von 6,83 v. H. auf 6,18 v. H. abnahm. Die Schrump⸗ ſung des ſüdamerikaniſchen Außenhandels zeigt nachſtehende Ueberſicht, wobei zu bemerken iſt, daß die Ein⸗ und Ausfuhr je Kopf der Bevölkerung berechnet iſt. Die Kopfquoten laſſen die unterſchiedliche Bedeutung des Außenhandels für die verſchiedenen Länder deutlich erkennen: Argentinien Braſilien Chile Columbien Peru Uruguay Venezuelg 1222 Ae * Argentinien 345 55 06 69 Braſilien 8 62 Chile 0 85 Columbien 4 g 5 37 48 Peru 55 32 2 75 Uruguay 2005 92 55 75 Venezuela 8¹ 42 25 35 Beſonders auffallend J gi le, deſſen Einfuhr je Kopf der Bevölkerung auf 13 v. H. des Stondes von 1929 geſunken iſt. 8 Neuerdings beginnt ſich jedoch ein Wandel in der inter⸗ nationalen Stellung Südamerikas zu vollziehen. Deutlich * Speyer a. Rh., 31. Okt. Bei der heutigen Verkaufs⸗ ſitzung des Landesverbandes Bayeriſcher Tabakbau vereine für Sanodblakt der Ernte 1933 aus dem Zigarrengutgebiet der Pfalz gelangten rund 18 000 Zentner, darunter kleine Mengen Mittel gu 775 zum Ausgebot. Die angebotenen Tabale waren größten⸗ teils von reinem Geruch und leichtem milden Geſchmack f Sie beſtan⸗ teilweiſe material. gebotenen Menge hatte Preisgeſtaltung ein früheren Einſchreibung Angebot faſt alles nahme gefunden hat. Zuri J a Reſt von etwa 1000 Ztr., die frei s Her Hand zum Ver⸗ kauf gelangen dürften. Die Zurückziehungen erfolgten auf Wunſch der zuſtändigen Vertreter der betreffenden Pflanzervereinigungen in der Annahme, daß den von ihnen vertretenen Pflanzern die gebotenen Preiſe nicht genügen könnten. Für die zugeſchlagenen Tabake bewegten ſich die Preiſe zwiſchen 62,50 und 74,65„ pro Zentner. Der Durchſchnittspreis dürfte diesmal bei etwa 66 bis 67„ liegen. Käuſer waren Fabrilation und Handel, die Hauptmengen ſind jedoch diesmal an die Fabrikation ge⸗ gangen. Tabakstenersfalisfik für Sepfember 1933 Auf Grund der Nachweiſung des Steuerwerts der im Monat September 1938 verausgabten Tobalſteuerzeichen beträgt der Wert der im September erzeugten Tabalwaren 40,808 Mill. /. Davon entfallen auf Zigarren 14,905 „, auf Zigaretten 29,656 Mill.„, auf fein geſchnitte⸗ uchtabak Mill.., f tt und r Kra 4,541, auf Pfeifentabak 2,476 Mill. 1 0,88 Mill.„ und auf Schnupftabak 0, Steuerwert der kt ülſen ſtellte ſich Bei den arren rangiert nach wie mit 201,3 Mill. Stück ugung an erſter Stelle. mit 93,8 Mill. auch immerhin „ 17 000 Ztr., wurde nur der N rangiert die Sorte bis zu 2 gleich 18,5 v. H. Feinſchnitt und Schwark mit 1,1 Mill. Kilo, gleich 91 v.., in der Preislage bis zu 10 4 für das Kilo den größten Abſatz, bei Pfeifentabak, bis zu 5/ für das Kilo, mit 0, Mill. Kilo, gleich 29,1 v. H. Die Konservenindusfrie im Okiober Die Gemüſekonſervenſabrilen ſind zum Teil noch mit von Herbſtgemüſebonſer⸗ wein beschäftigt. Da das Kaufintereſſe ſtändig nachgelaſſen hat, iſt auch die diesjährige Fabrikation in dieſen Ar⸗ tikeln beſchränkt. In Kürze wird die Fabrikation von Herbſtgemüſe beendet ſein. Die Nachfrage in Gemüſekon⸗ ſerven erſtreckt ſich vorzugsweiſe auf Bohnen, weil dieſe als Hauptgemüſe jetzt ſchon knapp zu werden beginnen. Der Großhandel wartet, bis der tatſächliche Bedarf an Konſerven beim Verbraucher einſetzt. Seit der Einführung der Mindeſtpreiſe für Gemüſekonſerven haben ſich die Preiſe geſeſtigt. Der Handel entſchließt ſich nunmehr, vor Eintritt des Winters mit ſeinen noch zurückgehaltenen Kaufaufträgen herouszukommen. Die Zahlungsweiſe der Kunoſchaft iſt im allgemeinen als gut zu bezeichnen. Die Bargeldzahlung iſt ſogar weſentlich größer als der Wechſel⸗ eingang. Der Abſatz in Obſtkonſernen iſt ſchwach. Die Preiſe ſind nach wie vor gedrückt. Immerhin fängd das Preisniveau langſam an etwas beſſer zu werden. Da nicht viel an Obſtkonſerven eingelegt worden iſt, ſo wird die Er⸗ zeugung bis zur nächſten Ernte untergebracht werden. Der Abgang von Marmeladen, Obſtkonfitüren und Pflaumen⸗ mus iſt klein, da die Bevölkerung vielfach während der Ernte ſich ſelbſt verſorgt hat. Faſt alle Kunden ſind noch auf billigere Abſchlüſſe aus der früheren Zeit feſtgelegt. Die Zahlungsweiſe der Kundſchaft hat ſich noch nicht gebeſſert. Wie in jedem Jahr iſt zur Zeit der Friſchobſternte der Abſatz von Obſtgelee Ein neuer Schlag gegen die Arbeifslosigkeif Der Dorimund-Ems-RKanal Wird erweiferi Die Reichsregierung hat ſich entſchloſſen, die im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms begonnene Erweiterung des Dortmund⸗Ems⸗Kanals mit verſtärkten Mitteln fort⸗ zuſetzen und in wenigen Jahren zu Ende zu führen. Der Dortmund⸗Ems⸗Kanal verbindet das Dortmunder Induſtriegebiet mit dem Nordſeehoſen Emden und hat ſich für die Entwicklung der dem Ruhrgebiet öſtlich vorgela⸗ gerten Kohlenzechen und Hütten als außerordentlich ſegens⸗ reich erwieſen. Der Kangol muß erweitert werden, da er einmal den ſteigenden Verkehr auf die Dauer nicht auſ⸗ nehmen kann, auf der anderen Seite für Schiffe größerer Tragfähigkeit ausgebaut werden muß, damit er den Dort⸗ munder Werken annähernd die gleichen Verfrochtungsmög⸗ lichkeiten geben kann wie es der Rhein den weſtlich ge⸗ legenen Zechen und Hütten ſeit langem bietet. Die Erweiterung wird bei einem großen Teil der Strecken durch Vergrößerung des Profils im alten Kanal erreicht. Wo ſcharſe Krümmungen die Bei⸗ behaltung des alten Kanalbettes für die Schiffahrt untun⸗ lich erſcheinen loſſen, werden neue Fahrrinnen, ſogenannte zweite Fohrten“ neben dem alten Kanol hergeſtellt. Im nördlichen Teil des Kanals wird die bisher viel⸗ ſach mitbenutzte Ems ausgeſchaltet, damit die Großſchiff⸗ fohrtsſtraße bon den wechſelnden Waſſerſtänden der Ems unabhängig wird und auch die Waſſerwirtſchaft der Ems nach den Bedürfniſſen der Landeskultur ohne Rückſicht auf die Schifkohrt betrieben werden kann. g Umfangreiche Ti arbeiten bieten, wit bei e 5 allen Waſſerſtra auten, zahlreichen Arbeitskräften loh⸗ nende Beſchäftigung. Vor allem wird durch die Erweiterung des Dortmund⸗Ems⸗Kanols der Eiſeninduſtrie eine ſtarke Anregung gegeben. Wo die Kanalerweiterung durch Proſilvergrößerung des alten Querſchnitts hergeſtellt wird, geſchieht es in der Weiſe, daß die bisher ſchräg abfallenden Ufer durch eiſerne Spundwände ſenkrecht abgeſteift wer⸗ den. Die Lieferung der großen Mengen von Eiſen für dieſe Spundwände bringt allein den Hütten werken in Dortmund und an der Ruhr erhebliche Aufträge. Daneben müſſen die meiſten Brücken wegen ihrer zu ge⸗ ringen Spannweite und wegen der geſteigerten Anſorde⸗ rungen des Landverkehrs neu gebaut werden. Es wird über 100 000 To. Eiſen beſtellt werden müſſen. Die Pläne für das große Unternehmen liegen ſeit lan⸗ em ſertig vor. Sie ſind ſeit Johren unter Leitung des eichsverkehrsminiſteriums von der Waſſerbaudirektion Münſter aufgeſtellt worden und können ohne weitere Vor⸗ bereitung ſofort ausgeführt werden. Bis zum Schluß des Rechnungsjahres werden außer den bereits bewilligten Mitteln ſechs Millionen„ zur Verſügung gestellt. Im Jahre 1934 werden die Arbeiten in vollem Umfange im Gange ſein. Die ſüdliche Hälfte der Erweiterung bis zur 8007 e e 5116 Bevergen wird im jahre ertiggeſtellt. Die nördli älf i weitere Baufahre erfordern. 55.. Bei den Arbeiten auf der Bauſtelle und in den Liefer⸗ werken werden im ganzen 20 Millionen Tagewerke an⸗ fallen, ſo daß mindeſtens 20 000 Erwerbsloſe auf die Dauer von etwa vier Jahren Beſchäftigung finden können. liegen niedrig. Der Verſand wird im Augenblick unterſchicdlich beurteilt. ſtrie 65,78(65,96), Handel und Verkehr 66,92(66,51). nicht zu viel geſagt ſein, wenn man ſchätzt, daß insgeſamt iſt dies an der Ausfuhr der Induſtrieländer zu ſehen. Der Export nach Südamerika hat ſich in der letzten Zeit beſſer entwickelt als die Geſamtausfuhr. Zumeiſt iſt der Ez, port nach Südamerika ſogar geſt legen un überall iſt ſein Anteil an der Geſamtausfuhr gewachſen Darin zeigt ſich, daß der Einfuhrrückgang in Südamerſg zum Stillſtand gekommen iſt. Im Gegenſatz zum Impyrt der bereits ſeit einem Jahr kaum mehr zurückgeht, iſt die Ausfuhr minderung erſt neuerdings zum Stillſtanz Zwang zur E laß von Moratorien»der durch Abkor bigern über Zahlungserleichterungen haben. Die Konkurrenzlage für die verſchiedenen In; duſtrieländer hat ſich durch die Entwertung des US Dollars entſcheidend geändert, zumal ſich viele ſüdamerikaniſche Währungen der Dollarentwertung anz geſchloſſen haben. Großbritannien hatte ſich als Folge der Pfundentwertung einen Vorſprung geſichert, ſo daß es ſeiye Konkurrenten zurückdrängte. Dieſer Vorteil iſt nunmehr gegenüber den USA verſchwunden; gegenüber den Län⸗ dern mit alter Goldparität iſt die Wettbewerh bevorzugt. muß daher m ung des Konkurrenzkampfes auf den rikaniſchen Märkleg gerechnet werden. Zudem zeigt Japan den gur die 9enent wertung Konkurrenzvorteill nunmehr auch in immer größerem Umfange in Sub amerika ausnutzt. Jopäans Ausfuhr iſt zwar bisher noch geringfügig, doch iſt die ſtarke Steigerung beachten wert. Vom Januar 1932 bis Juni 1933 hat ſich der japg niſche Export nach Südamerika verzehnfacht. Dieſe Zu⸗ nahme der Einfuhr ans Japan bedeutet für die übrigen Konkurrenten bereits fetzt eine ſehr fühlbare Erſchwerung für den Abſatz ihrer Wuren. Es Pfälzische Tabakeinschreibhung und Obſtkraut geringer als in den ſpäteren Monaten. Be⸗ vorzugt werden bei der Nachfrage die billigſten Produkte Gezahlt wird meiſt ſchleppend. Das Geſchäft in Frucht ſäften und Fruchtſirupen iſt im Monat Oktober immer ſtill es werden zu dieſer Zeit die Beſtände, die aus dem Som⸗ mer übriggeblieben ſind, verbraucht. Die Preiſe ſind weiterhin unbefriedigend. Di Apfelweinkelterei iſt zur Zeit noch in vollem Gange, Mit Rückſicht auf die hohen Einkaufspreiſe für Kelterobſt und die beſchränkten Mittel wird nicht über die vorjährige Pro⸗ duktion hinausgegangen werden. Der Abſatz der Apſel⸗ und Beerenweine läßt zu wünſchen übrig. Die Preiß Der Monat Oktober hat die Befürchtungen die für ißmoſte in Begug auf die Apfelernte beſtanden nür beſtätigt. ſchwach und es müſſen Preiſe angelegt werden, die bis zu 50 v. H. über den vorjährigen liegen. Es werden daher weſentlich kleinere Mengen einelagert. Der Abſatz der Fertigfabrikate iſt wie immer zur gleichen Jahreszeit in⸗ weſentlich kleinere Mengen eingelagert. Der Abſatz der Gurkenkonſerven iſt ſaiſonmäßig leicht zurück gegangen. Angeſichts der geringen Geſomtvorräte wegen der ſchlechten Ernte iſt die Preislage ſtabil. Bei zurllck egangenen Weißkohlpreiſen iſt die Sauerkrautinduſtrie ig normalem Umfang mit dem Einſchnitt beſchäftigt. Det bisher ſehr milde Herbſt hat den Abſatz von Sauer⸗ kraut nicht gefördert. * Haudſchuhsheimer Obſtgroßmarkt vom 31. Okt,. Cs koſteten: Birnen—12: Aepfel 10—18; Tomaten 1, Bohnen 16—18; Kaſtanien 13—15. Anfuhr gering, Nach⸗ frage gut. ö * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 31. Okt. Bei geringe Anfuhr und ſchleppendem Handel koſteten pro Pfd.; Aepfel 1319, Birnen—16; Kaſtauien 15—18; Quitten 51. N Sheimer Hbſtgroßmarkt vom 31. Okt. Die An⸗ dem Obſtgroßmarkt betrug 170 Zentner, Nac, Es koſteten: Tomaten 1. 8 Quitten 9 woch f * Weiunverſteigerung. Die We herrlich von Gölerſchen Rentamtes in Suzfeld un gut beſucht. Die angebotenen Qualitätsweine— etwa 200 Hektoliter— fanden durchweg Anerkennung und wurde Steigerungsluſt faſt reſtlos abgeſetzt. Erziell Hektoliter: für Gemiſcht⸗Weißwein mit Riesliſg für Weiß⸗Riesling 9294 /, für Lemberger mi , für Burgunder 110-117% i Die Preiſe liegen erheblich über de ohrshöhe, allerdings iſt auch die Qualität noch beſſet, Zum hei 81 84, Riesling 92—101 Portugieſer 78 ,. Vorj * Schwetzinger Schweinemarkt vom 31. Okt. tigen Schwetzinger Schweinemarkt waren zugefahren;* Milchſchweine und 40 Läufer. Bezahlt wurden für daz Paar Milchſchweine 1225 /, Läufer 3250. Markt- verlauf ſchleppend, ein Viertel der Zufuhr blieb Uebtt⸗ ſtand. a 5 * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 31. Okt. Dem hen, gen Markt waren 15 Ochſen, 49 Bullen, 38 Kühe, 88 Jar, ſen, 252 Kälber und 974 Schweine zugefahren. Nach amt licher Notiz wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in(e zahlt: Ochſen 27—31, 25—27, 24—.26, 22—24, 1922; Bulle 2820, 2323, 22—23, 1922; Kühe d) 222, 0 7 bis 20; Färſen 2788, 2427, 2224, 1022, Kälber 8739, 9487, 30—34, 1824; Schweine 5250, b 4852, 46—48, 38—40. Marktverlauf mit Großvieh mite mäßig, geräumt, Kälber longſam, geräumt, Schweine lug ſam, kleiner Ueberſtand. 1 * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 31. Okt. Der Fleiſ großmarkt war beſchickt mit 302 Rindervierteln, 5 Schi nen, 9 Kälbern, 21 Hammeln. Preiſe für ein Pfund Pfennig: Ochſenfleiſch nicht notiert, Kuhfleiſch 362 Fal 2 Die Anfuhr an Obſt iſt bei den Obſttelterß 9 Bezi Haushe gungsf N abſchnit 9 05 et häng vor de. Margar ſtelle vo au der Firmen jenfleiſch 5256, Bullenfleiſch 4852, Schweineſleih bis 70, Kalbfleiſch 50—56, Hammelfleiſch 582. Ten lebhaft. 8 Frankfurfer Abendbörse ruhig Die Abendbörſe verzeichnete, infolge der allgemein Zurückhaltung von Kuliſſe und Kundſchaft, nur minim Geſchäft. Die Kurs veränderungen gegenüber dem Berlin Schluß hielten ſich in engen Grenzen. JG. Farben eh öffneten um Bruchteile eines Prozentes niedriger, andere ſeits waren Gelſenkirchen und Reichsbahnvorzugsaltſen 4 v. H. höher. Am Rentenmarkte zeigte ſich etwas A frage nach ſpäten Reichsſchuldbuchforderungen zu 8876 plus 74), Altbeſitz und Neubeſitz lagen unverändert. Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille an, J. Farben og aber auf Berliner Schlußkurs erholt. Neubeſitz 12770, beſitz 79 bez. u. Geld, JGG. Farben 116555, Nachb. l Gebr. Junghans 22, Lahmeyer u. Co. 11574. Böroen-Kennzahlen Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Wan indizes ſtellen ſich in der Woche vom 28. bis 28. Oktobet Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe(Index 1924/26 (Vorwoche 62,01); im einzelnen Bergbau un N verarbeitende Induſtrie 57/0 Kursnivean der 6p 10 f. feſtverz ins lin Wertpapiere: Durchſchnitt 86,28(84,93) v. H. briefe der Hypothelenakttenbonken 87,73.(87,01% briefe der öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten 85,0 68 Kommunalobligationen 83,56(80,76), öffentliche Anlel 88,89(87,54), Induſtrieobligationen 77,77(70%) 0. * abſchreibungen 1 090 534 0% ergibt ſich ein Rel ngen von 45 000%, um den ſich der Gewinnvortrag Vorjahre auf 5 227 000/ erhöht(i. V. 177 102 der aus dem Gewinnvortrag gedeckt wurde). De Teil des auf Dollarbaſis abgeſchloſſenen Bonkd in eine Reichsmarkſchuld umgewandelt worden 06 — n. Der t heſſer r Ex⸗ und vachſen, imerika Import, iſt die illſtand „Halb- darauf n Zeit darauf en den ich Ex⸗ 1 Gläx⸗ mildert en In⸗ USg⸗ ch viele ug an⸗ ge der es ſeine unmeht n Län⸗ tbewerh ug des Märkten en durch vorteil d r bisher achtens⸗ er japo⸗ eſe Zu⸗ übrigen zwerung ten. Be⸗ zrodukte Frucht mer ſtill m Som⸗ d. Dik ge. Mit obſt und ige Pro⸗ r Apſel⸗ e Preiſe chtungen, eſtanden, ſtkelterg e bis zu en dahet bſatz der zeit in⸗ bſatz der zurück te wegen zurlich⸗ uſtrie in gt. Det Sauer⸗ Okt. Es 1 10.—1ʃ5 ig, Nach⸗ geringer uitten 9 am Mitt⸗ des Frei e Ld wor etwa d wurdeß Erziell Riesligg 2 — 5 ſerger mit ,, fl er Fleisch 5 Schwes gemeine! minimale n Berlin varben s r, andeter aktien was Na 8896 v. 6 dert. 0 ben ware 12.70 10 achb. Uf u Bite Oktober s V Pfaſz⸗ be 75 40 8980 g 5 Anleihen v. H. Worte des Gedenkens sowie Blumenspenden. Mannheim(E 7, 25), Im Namen der Die vielen Beweise liebevoller Teilnahme anläßlich des Hinscheidens unseres lieben Heimgegangenen, Herrn Johann Diehm Bäckermeisier sind uns ein Trost in unserem großen Leid. Ganz besonders danken wir Herrn Pfarrer Renz, der Bäckerinnung, dem Verein für Hundesport, dem Kleinkaliber- Schützenverein Edelweiß 1932, dem Gesangverein Badenia und Herrn Boxler namens der Hausbewohner für die warmen Familie Karl Wagner für die zahlreichen Kranz und den 1. November 1933 trauernden Hinterbliebenen: 95 große Snezialltät meines e Lanplglte Müden EInrimiungen ald. eröffentlckungon der Stadt Mannheim Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Die Reichsregierung hat mit Erlaß vom 16. Oktober d. J. neue Maßnahmen zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Be⸗ völkerung getroffen, die hiermit bekanntgegeben werden: „J. Die Verordnung vom 23. 9. 33(RGBl. I Seite 662) gibt nunmehr den minderbemittelten Volksgenoſſen vom 1. November 1933 an einen Anſpruch auf Zuteilung beſtimmter Mengen Haushaltmargarine, für die ein Kleinverkaufs⸗ höchſtpreis von 0,38./ je Pfund feſtgeſetzt iſt. Dieſe Margarine trägt auf der Packung den Auf⸗ druck:„Haushaltmargarine, Abgabe nur gegen Bezugsſchein“. In den Monaten November und Dezember 1080 kann jeder Berechtigte auf Bezugsſcheine, die auf ſe 30 Pfund lauten, insgeſamt 1% Pfund dleſer Margarine in jedem Monat beziehen, ſo⸗ ſern er rechtzeitig vorher den Stammabſchnitt . dem Beſtellſchein bei der Verkaufsſtelle vor⸗ egt. 5 II. Bezugsberechtigt iſt der der bisher Reichsverbilligungsſcheine für Speiſe⸗ fette erhalten konnte. Eine Erweiterung dieſes Perſonenkreiſes tritt alſo nicht ein. III. Außer den Bezugsſcheinen für Haushalt⸗ Margarine erhalten die Berechtigten auch künftig einen Reichsverbilligungsſchein für Speiſefette, ber wie bisher, beim Einkauf von mindeſtens Pfund der auf dem Stammabſchnitt angegebe⸗ nen Fettwaren(auch Wurſt) mit einem Wert don 25 Reg in Zahlung gegeben werden kann. Jür die Zeit vom 1. November bis 31. Dezember 1009 wird jedem Berechtigten ein ſolcher Reichs⸗ verhilligungsſchein gewährt. I. Die Dienſtſtellen, die bisher den Reichs⸗ berbilligungsſchein für Speiſefette an die Be⸗ Jig erschtaten ausgegeben haben, ſind auch für ie Ausgabe der neuen Stammabſchnitte mit Bezugsſcheinen und einem Beſtellſchein für aushaltmargarine ſowie einem Reichsverbillti⸗ gungsſchein zuſtändig. I. In ber rechten unteren Ecke des Stamm⸗ göſchnikts befindet ſich der Beſtellſchein für drei fund Haushaltmargarine. Die Einlöſung der „ Bezugsſcheine iſt, wie ſchon erwähnt, davon abhängig, daß die Bezugsberechtigten rechtzeitig nor dem beabſichtigten Einkauf der Haushalt⸗ kaärgarine den Stammabſchnitt bei der Verkaufs⸗ telle vorlegen. Dieſe verſtieht den Stammabſchnitt an der dafür vorgeſehenen Stelle mit ihrem Armenſtempel und trennt den Beſtellſchein ab. Sie hat ſodann die Beſtellſcheine mit dem Auf⸗ 11 be Perſonenkreis, druck des Firmenſtempels oder handſchriftlich mit 44 em Namen der Verkaufsſtelle und Wohnort zu hieltben und in Einlieferungsblätter zu kleben, 1 5 den Finanzämtern koſtenlos zu erhalten ſüd. Für das Einkleben, die Bündelung und 05 Sammeleinreichung durch Verbände oder roßhändler gilt die für die Reichsverbilligungs⸗ ine 0 5 Speiſefette getroffene Regelung ent⸗ vom Küchenmöbel bis zum Küchenmesser inkl. sämtlichem Porzellan und Glas a. Qualität- Billigste preise Erstklassige Fachberatung Weickel, Ci. 3 Lieferant für Ehestandsdarlehen Bezuge der entſprechenden margarine vom Herſteller rechtzeitige ſichergeſtellt iſt. ſcheins anzubringen: „Haushaltmargarine rf zugsſchein in der vorgeſchriebenen höchſtyreis abgegeben werden.“ von der Bedingung, haltmargarine abzunehmen, werden. kann die Entgegennahme der Beſtellſcheine und die Einlöſung der Bezugsſcheine ſchlägigen Verkaufsſtellen mit Ausnahme der Einheitspreisgeſchäfte erfolgen. Soweit Anſtalten und Einrichtungen der öffentlichen und der freien e die Margarine vom Großhändler oder vom Herſteller beziehen, ſind dieſe Stellen als Verkaufsſtellen anzuſehen. Die Verkaufsſtellen ſind verpflichtet, die von ihnen eingelöſten Bezugsſcheine für Margarine unverzüglich zu vernichten. 3 VII. Die Beſtimmungen über die Einlöſung der Reichs verbilligungsſcheine für Speiſefette elten auch für die neuen Reichsverbilligungs⸗ heine Mannheim, den 1. November 1933. Der Oberbürgermeiſter. 11 Arbeitsvergebung. Straßen bauarbeiten im Stadtteil Käfertal. Bedingungen, Pläne und Auskunft: Amts⸗ gebäude II, D 1. 5/6, Zimmer 8. Einreichungs⸗ termin: Montag, den 6. November 1933, vorm. 11 Uhr, Zimmer 28. Zuſchlagsfriſt bis 4. 12. 33. 0 Tiefbauamt. Der Bedarf au Zeichenpapier u. Schreibheften für das 2. Schulhalbjahr ſoll vergeben werden. Schriftliche Angebote nebſt Muſter ſind bis ſpäteſtens 10. November 1938, vorm. 11 Uhr ein⸗ zureichen. Nähere Unterlagen und Bedingungen Mechend. Die Verkaufsstelle erhält gegen Ein⸗ beim ſtädt. Rechnungsamt— Beſchaffungsſtelle— Mannheim, L 2. 9. 36 Wer in den BNN inseriert, beherrscht den schlesischen Markt ZWaängsver steigerung Donnerstag, 2. Nov. 1983, nachmitt. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 10 Oelgemälde, 1 Teppich, 1 Standuhr u. Möbel verſch. Art. 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Die Verkaufs⸗ ſtellen ſind verpflichtet, für jeden Kunden deut⸗ lich ſichtbare Aushänge mit folgendem Wortlaut darf nur gegen Be⸗ Packung und nicht über dem feſtgeſetzten Kleinverkaufs⸗ Die Abgabe von Haushaltmargarine darf nicht andere Waren als Haus⸗ abhängig gemacht Nach§ 4 Abſ. 1 der genannten Verordnung in allen ein⸗ [Mannheim Kraft. während der Dienſtſtunden auf präſidium, I 6. 1, Zimmer 45, ſowie auf der ſtädt. Regiſtratur(Kaufhaus) eingeſehen werden. 61 bare Zahlung lieferung der Beſtellſcheine beim zuſtändigen Finanzamt von dieſem eine Beſcheinigung über die Anzahl der abgelteferten Beſtellſcheine; die Beſcheinigung berechtigt die Verkaufsſtelle zum Menge Haushalt⸗ oder Großhändler. Für Lieferungen von Haushaltmargarine in der Zeit vom 1. bis zum 30. November 1989 im Ver⸗ kehr vom Herſteller bis zur Verkaufsſtelle iſt ge⸗ mäß 8 4 Abſ. 2 der genannten Verordnung nach⸗ gelaſſen, daß die Beſcheinigungen des Finanz⸗ amts nachträglich, u. zwar ſpäteſtens bis zum 30. November 1938, dem Herſteller vorliegen. Es iſt dringend erforderlich, daß die Verkaufsſtellen die Beſtellſcheine dem Finanzamt möglichſt bald und auch künftig ſtets ſo frühzeitig vorlegen, daß die Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 19. Seite/ Nummer 506 Küchen in lackiert und pitch Ru 165. Ru 210. lasiert Sehlatzimmer in feinsten Edelhölzern Ru 330. 373. RM 475.— 523.— usw unsere Ausstellung. Eytl. Zahlungseileiehterung Reellste, zuvorkommendste Bedienung. ſöbelnaus an fart polizeiliche Vorſchrift vom 24. vom Aenderungen treten Der Wortlaut der Aenderungen kan dem Mannheim, den 25. Oktober 193g. Der Polizeipräſident. in modern. Ausführung. zweck- mäßig, schön und sehr billig, 180. 183. Eiche mit Nußbaum und poliert 5 425. 5 Besichtigen Sie unverbindlich 5 d. M. wurde die„Wocheumarktordnung für die Stadt 6. Juli 1933“ geändert. Di am 1. November d. J. in Haut Polizei⸗„Biocel“ werten Erfindung ihre wiedergeben. ſicht, daß es 88 1 7 2 7 2 isnnheim. Frisss& Sturm F 2, 45 iſt, der Falten und welke Haut Gutscheine auf Ehestands- Darlehen werden verurſacht. Dieſe 178,[Stoffe können jetzt Das genau nach Stejskals Vorſchrift junger, n gewählter Tiere enthält lebender ſtoffe Zwangsversteigerung etwa 29 verſchied. Oelbilder(beſtimmt). Mannheim, den 31. Oktober 1988. Bär, Gerichtsvollzieher. Verſuchen Gie dieſes Rezept heute abend Dank dieſer bemerkens⸗ man Falten zum Verſchwin⸗ den bringen und der Haut jugendliche Schönheit Die Wiſſenſchaft iſt der An der Verluſt Haut an gewiſſen Aufbauſtoffen durch die Erfindung des Wiener Univerſitätsprofeſſors Dr. Stefs⸗ kal wieder zugeführt werden. beſonders gewonnene die Hautzellen. „Biocel“ iſt in der roſafarbigen Tokalon Hautnahrung enthal⸗ ten. Durch oͤeren Gebrauch kann eine gealterte, welke Haut perzüngt und unreiner Teint Donnerstag, den 2. 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