gegangen, alleiniger iſt Kauf, a. d.. is herigen Heinkich und Irm id in ber ß je zwei C zeichnen en. Dit rl Bla lt. Firma it jaug Jo, iſt fetzt: Klinder⸗ danse annhelm, 2 Übe, l — uchhendlg Rheinblod Woertehelle r. 1 1 rdestroße ndlung marckskt, l zerckstr. 11 rckslrobe ceslrobe 36 Iser igstr. 50 ö uchhendltg, f Neue krſcheinungsweiſe: Täglich zmal außer Sonnkag. Bezugspreiſe: monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 2, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldoͤſtr. 13, Frei Haus bofſtr. 1 iannheimet Zeitung Mannheimer General-Anzeiger 1 55. 44, dſtr. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Jernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 ve Friebrichſtraße 4, W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße! 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Aber der Kreis der Einſichtigen und der endlich Sehenden wächſt. wartete jeder auf die Fortſetzung der außenpolitiſchen Aussprache in der Kammer und vor allem auf die Ausführungen Paul⸗Boncours. Die Sitzung begann ruhig und luſtlos. Die ver⸗ kleinerte Auflage von Herriot, der Profeſſor der So Rechte, Nogaro, ſtieg als erſter auf die Redner⸗ Hpholitikund der tribüne, konnte aber das Haus in keiner Weiſe in ſeinen Bann ziehen. Immerhin muß man es aner⸗ kennen, daß er der Kammer vorhielt, das Bild, das Georges Mandel von Deutſchland entworfen hätte, dürfte doch nicht ganz den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Der Außenminiſter ſpricht Währenddeſſen wartete das ganze Haus auf eine Entſcheidung, wann Paul⸗Bon ec bur ſprechen würde, Ganz überraſchend beſtieg der Außen miniſter nach dem erſten Redner ſchon die Tribüne, mit einem roten Aktendeckel bewaffnet. Dieſem entnahm er nach und nach fünf einzelne kobaltblaue Aktendeckel mit manchen Schreibmaſchinenſeiten darin, deren In⸗ halt er fachlich vortrug. Das war keine redneriſche Leiſtung, ſondern einmal eine Verteidigung der Regferungspolitik gegenüber der Kammer und dann ein Schritt auf dem Wege zur Präziſierung der frau⸗ abſiſchen Abſichten. Vermerken wir ſofort eines: Die Regierung lenkt ein. Das geſchieht borſichtig mit ſehr viel Vorbehalten, mit Rückſicht⸗ lahme auf die deutſche Wahl, oder vielleicht mit noch größerer Berückſichtigung der engliſchen Vorgänge in Rom. Dabei wendet ſich Paul⸗Boncour, der weiß, daß in dieſer Nacht noch über das Schickſal der Regierung abge⸗ ſtimmt wird, mehr nach links als nach rechts, um ſich eine Mehrheit zu ſichern. Paul⸗Boncbur erklärte, daß die Elemente, auf die ſich die franzöſiſche Annäherungs⸗ politik in Deutſchland bisher geſtützt habe, endgültig vernichtet ſeien. Mau müſſe mit neuen Begriffen rechnen. Wenn dieſe dann auch für Frankreich gefährlich er⸗ ſcheinen, ſo würde es trotzdem jeden konkreten und genguen Vorſchlag, den man ihm machen könne, ein⸗ gehend prüfen. Mit Recht ruft er zum Hausgebrauch der Rechten zu, ſie ſolle ſich doch nicht einbilden, daß Man auf eine Abrüſtungskonſerenz gehen könne, ohne im Endeffekt auch wirklich abrüſten zu wollen. Dem fügt er hinzu, daß die Rechtsregierung Laval die Ab⸗ küſtungskommiſſion zuerſt beſchickt habe; ö auch Paul⸗Boncour erkennt ſchon an, daß es nur noch zwei Löſungen gibt: Einmal die Ge⸗ waltpplitik und dann die Politik der Zuſam⸗ menarbeit. Er will verhandeln,„ſoviel ihr wollt“. Er beruhigt die Kleine Entente, betont, daß der Viererpakt zu⸗ Mindeſt das eine Gute habe, Frankreich wieder näher an Italien heranzubringen. Und mit erhobener ane gibt er dann ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß unſere Zeitnöte eine neue und wirbſamere Form der Politik gefunden habe. Das ſeien die Pakte. Shließlich, ſo geht die Verteidigung weiter, habe Rußland doch mit ſo vielen Einzelmächten Pakte abgeſchloſſen, obwohl es nicht dem Völkerbund ange⸗ Pre, ſo zum Beiſpiel auch mit der Kleinen Entente. Daß Frankreich keinen Pakt ſchließen würde, der die Freunde Frankreichs auf dem Balkan ſchädigen könnte, verſtehe ſich von ſelbſt. Wenn der franzöſiſche Außenminiſter auch immer wieder auf den Völkerbund zu ſprechen kommt, ſo betont er trotzdem, daß Beſprechungen mit Deutſchland auch außer⸗ halb Genf zu einem Erfolg führen können, nur dürften ſie den Ideen des Völkerbundes nicht widerſprechen 0 Zum Schluß verteidigte ſich Paul⸗Boncour gegen ine ſcharfe Interpellation über das Saargebiet 15 verweiſt alle dieſe Fragen an den Völkerbund, a Saargebiet unterſteht. So ſei auch ſeine 8 tßerung zu verſtehen, daß Hitler geſagt habe, Deutſckland trenne nichts von Frankreich außer dem 5 argebiet. Dem fügte Paul⸗Boncour hinzu, nicht amal das Saargebiet. Frankreichs Antwort an Deut ſeiner patriotiſchen Beſorgnis Ausdruck und ſparte Vertrauensvolum für Sarraut Nach einer bis in die Nacht dauernden erregten Kammerdebatte über Deutſchland Telegraphiſche Meldung — Paris, 15. November. Als Abſchluß der heuligen außenpolitiſchen De⸗ batte hat die Kammer in der Nachtſitzung eine Tagesordnung Delbos(Gruppe der radikalen Re⸗ publikaner und Sozialiſtiſch⸗Radikalen) angenom⸗ men, für die die Regierung Sarraut die Ver⸗ tranensfrage geſtellt hatte. Dieſe Tagesord⸗ nung enthält zwei Teile, über die getrennt abge⸗ ſtimmt wurde. Der erſte Teil: „Die Kammer macht ſich lichen Gefühle des Landes zu den Grundſätzen des zum Dolmetſch der fried⸗ und beteuert ihre Treue Völkerbundes, der die Freiheiten und das Recht wahrl, iſt beſorgt, die Freundſchaften Frankreichs zu erhalten und zu er⸗ weitern“, wurde mit 544 gegen 11 Stimmen augen om men, während der zweite mit 395 gegen 194 Stimmen angenommen wurde. Dieſer lautet: „Die Kammer billigt die Erklärungen der Regie⸗ rung und vertraut ihr, damit ſie, ohne aus ihrer Wachſamkeit herauszutreten, eine Politik der i nler nationalen Solidarität weiterverſolgt, die darauf abzielt, allen Völkern eine gleiche Sicherheit zu gewährleiſten dadurch, daß eine kontrollierte und garan⸗ tierte Abrüſtung verwirklicht wird.“ Der franzöſiſche Miniſterpräſident an den Reichskanzler — Paris, 15. November. Vor der Abſtimmung machte in der Nacht⸗ ſitzung der Kammer Miniſterpräſident Sar⸗ raut längere Ausführungen. Er erklärte, die Auf⸗ gabe der Regierung ſei zuerſt, kaltes Blut zu bewahren, 40 Millionen Franzoſen kennen keine Furcht. Die Mütter in Frankreich müßten wiſſen, daß Frankreich neben der moraliſchen Macht noch ſeine materiellen und militäri⸗ ſchen Kräfte zur Verfügung hat. Frankreich hat niemals den Wunſch gehobt, zu diktieren, Sarraut, würde von den Rechten Frankreichs, das vier Jahre lang in einem aufgezwungenen Krieg verwüſtet wor⸗ den ſei, nichts nachlaſſen und er ſei von dieſen Rech⸗ ten Frankreichs überzeugt. Frankreich habe in ſeiner Edelmütigkeit und in ſeinem Willen zur Annähe⸗ rung bei der Organiſierung des großen menſchlichen Werkes„Frieden“ die Grenzen der Vorſicht erreicht. Es wolle weiter am Aufbau des Friedens mitarbei⸗ ten. Weshalb auch nicht? Was gebe es denn Neues oder Unerwartetes? Er wolle nicht etwa behaupten, daß die Abſtimmung eines 60 Millionen⸗ Volkes ohne Bedeutung wäre, aber habe man ſich etwa vorgeſtellt, daß die Abſtimmung hätte anders ausfallen können? Man müſſe den Gedanken eines Panikfriedens anſtelle eines Sicherheitsfriedens, an dem Frankreich immer arbeite, zurückweiſen. Frank⸗ reich werde heute noch weniger als geſtern das in Genf verankerte Terrain aufgeben, das Terrain des Völkerbundes, der Abrüſtungskonferenz und der Zu⸗ ſammenarbeit aller Völker für die Verteidigung des Friedens. Die Welt höre auf Frankreich, denn wenn Deutſchland auch Frankreich gegenüber⸗ ſtehe, ſo gebe es doch die Welt, deren Anſich⸗ ten Frankreich vor allem intereſſieren. Der innere Frieden Europas ſei die Vorbe⸗ dingung für den Frieden außerhalb Euro⸗ pas. Frankreich müßte mit ſeinen Freun⸗ den alle Auſtreungungen machen, um eine Verſtändigung zu erreichen. Nur die Einigung aller Völker könne die Gefahren beſchwören. Könnte man etwa zur Verhütung der Gefahren einen Präventivkrieg ins Auge faſ⸗ fen? Die Organiſierung des Friedens ſo wie Frank⸗ reich ihn ſich vorſtelle, werde vielleicht nicht alle Kon⸗ fliktsausſichten aus der Welt ſchaffen. Frankreich werde nur unter Bedingungen abrüſten, und zwar wenn die unerläßlichen Gegeuleiſtungen gewährt würden. Es wolle für ſeinen Teil die Hoffnung bewahren, daß Deutſchland in Genf ein Abrüſtungsabkom⸗ men unterzeichnen werde, wenn es wahrhaft dem Frieden dienen wolle, ſo wie der Reichs⸗ kauzler es erklärt habe. Die franzöſiſche Regierung habe übrigens dadurch, daß ſie in der Regierungserklärung betonte, die Außenpolitik ihrer Vorgängerinnen zu verfolgen, zum Ausdruck gebracht, daß ſie gegenüber keinem der aufrichtig im der Sorge um die gemacht werden Vorſchlag taub bleiben werde, Intereſſe des Friedens und in internationale Zuſammenarbeit würde. Auf die Erklärungen, die Reichskanzler Hit⸗ ler im Namen der deutſchen Regierung ab⸗ gegeben habe, antworte er freimütig, klar und entſchieden: Sie betonen Ihren Friedens⸗ und Ver⸗ ſtändigungswunſch; dieſer Wunſch iſt auch der Wunſch Frankreichs, wie Frankreich ihn ſeit langem vorgebracht. Frankreich hat dieſem Wunſche Opfer gebracht, einem Wunſche, der ſtets die Politik Briands beſeelte. Frankreich wünſcht weiterhin die Verſtändigung, die Einigung und die Annäherung mit einem Lande, das Frankreich weder erniedrigen noch bedrohen und morden will. Frank⸗ reich wünſcht mit dem ihm eigenen Adel, daß Deutſchland ſeinen richtigen(juſt) Platz im friedlichen Konzert der Nationen habe. Es iſt gegenüber dem deutſchen Leiden nicht unemp⸗ findlich. Es hat niemals der deutſchen wirtſchaft⸗ lichen Ausbreitung ſeine Türen geſchloſſen, und hat die Zuſammenarbeit bei gewiſſen großen internatio⸗ nalen Arbeiten gefordert. Frankreich hat die Pflicht, einen aufrichtigen Verſtändigungswillen zu verlan⸗ gen. Wir müßten loyal und ehrlich die Frage der Gleich berechtigung regeln. Deutſchland for⸗ dert die Gleichberechtigung, indem es erklärt, Frank⸗ reich hat ſie ihm verſprochen. Gleichheit ja, aber auch Sicherheit! Dieſes Wort findet ſich in der Erklä⸗ rung, auf die Deutſchland ſich beruft. Die Vertreter Frankreichs und die anderen Unterzeichner haben dieſer Erklärung nur unter der Bedingung der Sicherheits garantie zugeſtimmt. Deutſch⸗ land verlangt nun Gleichberechtigung, es läßt die Sicherheit beiſeite und hat die Abrüſtungskonferenz verlaſſen. Der Gleichberechtigung ohne Gegeunleiſtung ſetzt Frankreich das Nein entgegen. Die au⸗ deren Unterzeichner der erwähnten Erklä⸗ rung können nichts anderes ſagen als Frank⸗ reich. Frankreich iſt bereit, zu verhandeln, aber unter zwei Bedingungen: J. daß die Verhandlungen in vollem internatio⸗ nalen Tageslicht geführt werden, und 2. daß dieſe Verhandlungen auf normalem Wege vorbereitet werden. Frankreich werde mit Deutſchland oder ohne Deutſchland das Werk der Organiſierung des Friedens fortſetzen, und die Welt wird die Loyalität Frankreichs erkennen. Die Regierung wünſcht das Vertrauensvotum nicht um ihrer ſelbſt willen, ſondern damit die Welt und Deutſchland das Geſicht eines ſtarken Frankreichs ſehe, das für den großen Frieden arbeite, der die Sicherheit aller gewährleiſten wird. Im Anſchluß an die Rede des Miniſterpräſiden⸗ ten gaben Leon Blum und Renaudel Erklärungen ab.— Alsdann erfolgte gegen 1 Uhr nachts fran⸗ zöſiſcher Zeit die weiter oben gemeldete Schluß⸗ abſtimmung der Kammer. :::: pff ñ ¶õñpD......———ůůů In den Wandelgängen der Kammer wird die Rede Paul⸗Boncours ſehr ſcharf verurteilt, ſo daß man im großen und ganzen eine ſehr kritiſche Preſſe vorausſagen kann. Aber die Regierung wird trotz allem das Vertrauen der Kammer zu ihrer Außenpolitik erhalten, da keine Partei rorhanden iſt, die eine andere Außenpolitik zu vertreten imſtande wäre. Die weitere Ausſprache Daß das franzöſiſche Parlament noch keine Lehre angenommen hat, zeigt Ausſprache, in der der Oberſt Fabry, Vorſitzender der Heereskommiſſion der Kammer und Chefredak⸗ teur des„Intranſigeant“, eine neue Attacke ge⸗ gen Deutſchland ritt und die Ausführungen von Mandel vollkommen unterſtrich. Doch auch er konnte ſich der Bemerkung nicht entziehen, daß die einzige Löſung der außenpolitiſchen Spannungen für Frankreich die Rüſtungseinſchränkung ſei.„Wir wiſſen, wir werden dabei Federn laſſen. Aber man muß dabei noch nicht gleich das Leben laſſen.“ Eine ſolche Feſtſtellung iſt für einen Mann wie Fabry ſchon ein ſehr großer Fortſchritt. Franklin ⸗ ſich in der Fortſetzung der Bouillon gab in ſeiner altbekannten Weiſe dann land auch wiederum nicht mit verleumderiſchen Bemer⸗ kungen gegenüber Deutſchland. Wie ergänzend berichtet wird, beſtand die ganze Rede Fabrys darin, zu behaupten, daß Deutſch⸗ land aufrüſte. Gleichberechtigung würde alſo für Frankreich wegen ſeiner geringeren Bevöl⸗ kerungszahl und wegen ſeiner offenen Grenzen un⸗ vorteilhaft ſein. Jedes neue Zugeſtändnis für Deutſchland wäre ein wahrer Selbſtmord. Es ge⸗ nüge nicht, daß Deutſchland erkläre, daß der Frie⸗ densvertrag für es nicht mehr exiſtiere; deshalb exi⸗ ſtiert er doch noch für Frankreich und für ſeine ehe⸗ maligen Verbündeten. Die Männer um Adolf Hit⸗ ler ſeien keine neuen Männer. Zum Schluß ſeiner Ausführungen verſtieg ſich Fabry zu der geradezu unglaub⸗ lichen Behauptung, daß Deutſchland glaube, es könne das Glück der Welt ausmachen, und es habe das Recht, der Welt dieſes Glück durch den Krieg aufzuzwingen. Auf einen Zuruf: „alſo den Präventipkrieg?“ erwiderte der 8 Die Abg. Fabry„Nein, aber Frankreich muß ſeine Streitmacht unverſehrt aufrechterhal⸗ ten.“ 2 Daladier verlas darauf ein Protokoll über die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Ausſprache vom 25. September, in der ſich Sir John Simon mit der vierjährigen Be⸗ währungsfriſt einverſtanden erklärt habe; die quaſi militäriſchen deutſchen Verbände würden aufzulöſen ſein. England, das ſich jahrelang beharrlich gewei⸗ gert habe, die Kontrolle zuzulaſſen, habe auf fran⸗ zöſiſches Drängen hin den Grundͤſatz eines Kontroll⸗ brganismus angenommen. Franklin Bouillon ſetzte darauf ſeine Ausführun⸗ gen fort und erklärte, wenn die Kleine Entente nicht Proteſt erhoben hätte, würde der Vier mächte⸗ pakt unter ganz anderen Bedingungen unterzeich⸗ net worden ſein. Hier rief Außenminiſter Paul⸗ Boncour dazwiſchen:„Ich ſtelle das in Abrede!“ Franklin Bouillon fuhr darauf fort:„Stellen Sie etwa auch in Abrede, daß zwei der Hauptunterzeich⸗ ner des Viermächtepaktes geſagt haben: das bedeutet die Reviſion des Verſailler Vertrages! Dieſe Periode der Ungewißheit über den Viermächte⸗ pakt hat vier Wochen lang angedauert.“ Hier rief Kriegsminiſter Daladier dazwiſchen:„Das hat keine 24 Stunden gedauert!“— Die außenpolitiſche Debatte wird in einer Nachtſitzung fortgeſetzt, Henderſons Nücktritts abſichten Meldung des Wolff⸗Bſtros, — Genf, 15. Nov. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Hender⸗ ſun, beantwortete heute Preſſevertretern gegenüber Fragen über die Gerüchte, daß er ſein Amt als Präſi⸗ dent der Abrüſtungskonferenz niederzulegen beab⸗ ſichtige. Die Zuſammenkünfte vom Freitag und Samstag hätten ihn peinlich berührt. Er erhalte nicht die notwendige Unterſtützung. Er könne unter dieſen Umſtänden nicht auf unbeſtimmte Zeit in Genf bleiben. Wenn ſich kein Wille zeige, tatſächlich Fort⸗ ſchritte zu verwirklichen, ſeier gezwungen, ſein Mandat als Präſideut der Abrüſtungs⸗ konferenz dem Völkerbund zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die Verfolgung der Nationalſozialiſten in Oeſterreich Meldung des Wolff⸗ Büros — Wien, 15. November, s Ein neues Mittel zur Drangſalierung der Na⸗ tionalſozialiſten hat der Bezirkshauptmann von Kitzbühel, Dr. Janecek, ſich ausgedacht. Wegen der andauernd verſtärkten Werbetätigkeit hat er an⸗ geordnet, daß alle der Behörde als National⸗ ſozfjaliſten bekannten Einwohner von Kitzbühel und St. Johann in Tirol ſich täglich zwiſchen 13 und 22 Uhr alle zwei Stunden bei der Gendarmerie zu melden haben. Die einlaufenden Meldungen beſagen, daß es überall zu Kundgebungen auläßlich der Wahlen in Deutſchland gekommen iſt. So ſind auch in Inns⸗ bruck mehrere Papierböller zer knallt, einer auf dem Dach des Polizeiamtes, der geringen Sachſchaden anrichtete, einer im Hofe des Landes⸗ hauſes, einer im Garten der Villa des Sicherheits⸗ direktors Dr. Steidle und einige in der äußeren Stadt. n Kein Friedens nobelpreis — Oslo, 14. November. Der für die Verteilung der Nobelpreiſe zuſtändige Ausſchuß des Storting hat beſchloſſen, für dieſes Jahr eine Verteilung des Friedensnobelpreiſes uicht vorzunehmen. CCCCCCCCCCCCCC 5 2. Seite/ Nummer 529 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Erklärung des Reichsbiſchofs J Berlin, 14. November. In einer Erklärung wendet ſich der Reichsbiſchof gegen Ausführungen auf der Kundgebung des Gaues Broß ⸗Berlin der Glaubensbewegung Deutſche Chri⸗ ſten, die in unerhört agitatoriſcher Weiſe ſich gegen das Alte Teſtament wenden und ſogar das Neue Teſtament einer kirchlich unmöglichen Kritik unterzogen. Solche Auſchauungen und Forderungen ſeien nichts anderes als ein unerträglicher An⸗ griff auf das Bekenntnis der Kirche. Solchen Geiſt lehne die Leitung und Führung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche mit aller Schärfe ab. Er, der Reichsbiſchof, werde nie und nimmer zu⸗ laſſen, daß derartige Irrlehren ſich in der evan⸗ geliſchen Kirche freimachen. Maßnahmen des evangeliſchen Oberkirchenrates — Berlin, 14. Nov. Der evangeliſche Oberkirchen⸗ rat hat den Studienaſſeſſor Dr. Krauſe wegen einer den Bekenntnisgrundlagen der evangeliſchen Kirche widerſprechenden Rede bei der Sportpalaſt⸗ kundgebung der Deutſchen Chriſten am 13. Nov. mit ſofortiger Wirkung von ſeinen ſämtlichen kirchlichen Aemtern ſuſpendiert. Branoͤſtifterprozeß — Berlin, 14. November. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wurde am Dienstag nachmittag als Zeuge der frühere kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Wilhelm Kaſper vernommen, der ſich jetzt in einem Kon⸗ zentrationslager befindet. Kaſper ſoll nach den Be⸗ kundungen des Zeugen Kunzak gemeinſam mit Torgler an kommuniſtiſchen Sp rengverſuchen in der Wuhlheide teilgenommen haben. Kun⸗ zaks Ausſage wird dem Zeugen vorgehalten; Kaſper wird darauf aufmerkſam gemacht, daß er ſich nicht ſelbſt durch eine Ausſage zu belaſten brauche, ſon⸗ dern in dieſem Falle die Ausſage verweigern könne. Er erklärt, Kunzaks Ausſage ſei, ſoweit ſie ihn be⸗ treffe, von A bis Z un wahr. Er habe nie mit Sprengverſuchen zu tun gehabt und habe auch nicht gehört, daß Torgler damit zu tun gehabt habe. Auf Vorhalt des Reichsgerichtsrates Dr. Coen⸗ ders gibt Kaſper zu, davon geleſen zu haben, daß andere Kommuniſten Sprengſtoffe beſchafft haben und deswegen beſtraft worden ſind. Er ſelbſt aber habe davon nie etwas direkt gehört. Dem Vertei⸗ diger RA. Dr. Sack beſtätigt der Zeuge, daß Torg⸗ ler immer ſeine Aktentaſche mit Zeitungen über⸗ mäßig voll ſtopfte. Er beſtreitet im übrigen, am Brandabend mit der Fraktionsſekretärin Frau Rehme telephoniert zu haben. In dieſem Punkte müſſe ſich Frau Rehme bei ihrer Ausfage geirrt haben. Auf eine Frage des Angekl. Dimitroff erklärt Kaſper, die KPD. habe nicht den Individualterror oder die Vorbereitung des bewaffneten Aufſtandes gewollt, ſondern die Gewinnung der Maſſen der Ar⸗ beiterſchaft. Auf eine Frage Torglers beſtätigt Kaſper, daß er mit Torgler zuſammen am 19. Januar 1933 mit dem damaligen Reichskanzler von Schleicher verhandelt habe, um zu verhindern, daß aus der nationalſozialiſtiſchen Demonſtration auf dem Bü⸗ low⸗Platz ein Blutvergießen entſtehe.— Dimi⸗ troff läßt ſich von dem Zeugen beſtätigen, daß Di⸗ mitroff nach ſeiner Kenntnis nie an den Sitzungen der deutſchen Kommuniſten teilgenommen habe. Nach kurzer Beratung des Senates verkündet der Vorſitzende folgenden Beſchluß: Die Vereidi⸗ gung des Zeugen Kämpfer wird abge⸗ lehnt. Er hat durch ſeine jetzt von ihm ſelbſt als unxichtig bezeichnete frühere Ausſage ſich der Be⸗ günſtigung im Verhältnis zu dieſer Tat verdächtig gemacht. Er iſt daher der Teilnahme an der Tat verdächtig und kann deshalb nicht vereidigt werden. — Ein Beweisantrag Dimitroffs auf Verneh⸗ mung des Polizeibeamten, der Kämpfer vor einigen Tagen vernommen hat, wird abgelehnt. Im Verein für Naturkunde Vortragsabend mit Generalverſammlung „Das Naturſchutzgebiet des Altrheins bei Lam⸗ pertheim“ betitelte ſich ein Vortrag, den Dr. Eduard Feldhofen im Mannheimer Verein für Na⸗ tur kunde hielt. Der Vortragende ging aus von der geologiſchen Geſchichte des Rheintalgrabens und ſchilderte ausführlich die Entſtehung der Altrheine von Speyer bis Mainz. In jahrelangen Unterſuch⸗ ungen durchforſchten Apotheker Feldhofen ſen. und jun. die Flora des beſonders intereſſanten Altrheins bei Lampertheim. In ausgezeichneten Naturaufnah⸗ men, wirklichen Natururkunden, hat Dr. Jeld⸗ Hofen jun, ſowohl die großen Pflanzengemeinſchaften zu allen Jahreszeiten als auch die einzelnen Pflan⸗ zen feſtgehalten. Aber auch die benachbarten Alt⸗ rheingebiete, wie unſere Reißinſel, wurden mit herangezogen. Es iſt ſehr begrüßenswert, daß ein Teil von dieſen, auch durch die intereſſante Tierwelt ausgezeichneten Altrheinen als Naturſchutzge⸗ biet erklärt wurde. Dr. Feldhofen erntete lebhaf⸗ zen Dank für ſeine intereſſanten Ausführungen. In der nachfolgenden Generalverſammlung er⸗ teilte Geheimrat Wegerle Herrn Profeſſor Stri⸗ gel das Wort zur Aeußerung über den geplan⸗ ten Zuſammenſchluß der Geſellſchaft für Erd und Völkerkunde mit dem Ver⸗ ein für Naturkunde. Gewiſſe Schwierigkei⸗ ten, ſo führte Herr Profeſſor Strigel aus, die mit der Verlegung der Handelshochſchule von Mannheim nach Heidelberg zuſammenhängen, ließen der Ge⸗ ſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde als einzige Möglichkeit des Weiterbeſtehens die Angliederung an den Verein für Naturkunde, die in Form einer Sonderabteilung erfolgen ſoll. Zwei Vorträge ſol⸗ len zuſammen mit dem Verein für Naturkunde künftig veranſtaltet werden und zu zwei weiteren Vorträgen ſoll dieſe Sonderabteilung den Geſamt⸗ verein einladen. Es ſprächen bei dieſem Entſchluß die Beziehungen der Geſellſchaft zu dem Muſeum im Zeughaus mit. Der Vorſtand bat um die Ermäch⸗ tigung, dieſe Verhandlungen zu Ende zu führen, die auch einſtimmig erteilt wurde. Uns ſcheint allerdings der Einwand geboten, ob es bei der geplanten Trennung der Muſeen für Völkerkunde und. Naturkunde. nicht zweckmäßiger 1 und finnvoller wäre, die Geſellſchaft für Er d⸗ Mittwoch, 15. November 1983 — e 5 Sitzung des Reichskabineits Der Vizekanzler dankt dem Führer— Wichtige Beſchlüſſe 28. — Berlin, 14. November. In der Sitzung des Reichskabinetts am Dienstag hielt vor Eintritt in die Tagesordnung Vizekanzler von Papen die folgende Anſprache an den Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler: „Herr Reichskanzler! Im Namen aller Mitglie⸗ der der Reichsregierung habe ich die Ehre, in der erſten Sitzung, die das Kabinett nach dem denkwür⸗ digen 12. November vereint, folgendes auszuführen: Wir, Ihre nächſten und engſten Mitarbeiter, ſtehen noch vollkommen unter dem Eindruck des ein⸗ gigartigſten und überwältigendſten Bekenntniſſes, das jemals eine Nation ihrem Führer abgelegt hat. In neun Monaten iſt es dem Geiſte Ihrer Führung und den Idealen, die Sie neu vor uns aufrichteten, gelungen, aus einem innerlich zerrütteten und hoff⸗ nungsloſen Volk ein in Hoffnung und Glau⸗ ben an ſeine Zukunft geeintes Reich zu ſchaffen. Auch die, die bisher noch abſeits ſtanden, haben ſich nun eindeutig zu Ihnen bekannt, weil ſie fühlten, daß es Ihr großer Wunſch war, alle Volks⸗ genoſſen— gleich, wo ſie früher ſtanden— unter Ihrer Führung zu vereinen. Damit iſt die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum Totalſtaat geworden mit allen Rechten und Pflichten, die ſich daraus ergeben. Gleich wie die anderen großen Völker nach dem Welt⸗ kriege dem unbekannten Soldaten als Symbol ihrer Tapferkeit, Ehre und Würde ein Denkmal errichteten, hat das deutſche Volk gewünſcht, vor der Welt ein unüberhörbares Bekenntnis ſeiner eigenen Ehre und Würde abzulegen, indem es dieſem unbekannten Sol⸗ daten, der einſt bei Le Barque für ſein Volk blutete und nun ſein Führer geworden iſt, einen überwälti⸗ genden Vertrauensbeweis Harbrachte. Die Sehnſucht unſeres Jeldmarſchalls und großen Führers aus dem Weltkriege, das Vater⸗ land in Einigkeit zuſammenſtehen zu ſehen, iſt durch Sie, Herr Reichskanzler, erfüllt worden. Wohl noch nie in der Geſchichte der Nationen iſt einem Staats⸗ mann ein ſolches Maß gläubigen Vertrauens ent⸗ gegengebracht worden. Das deutſche Volk hat da⸗ mit zu erkennen gegeben, daß es den Sinn der Zei⸗ tenwende begriffen hat und dem Führer auf ſeinen Wegen zu folgen entſchloſſen iſt. Aus hiſtoriſcher Perſpektive dieſer Tage be⸗ trachtet, wird der 12. November ein Wende⸗ tag der deutſchen Geſchichte ſein, weil von hier ans innere ſoziale Wirkungen im Kampf für die abendländiſche Kultur weit über die deutſchen Landesgrenzen hinaus ausſtrahlen werden. Aber auch weil die Notwendigkeit einer friedlichen Neuordnung Europas nach dem Geſetz von Recht und Gerechtigkeit nunmehr in ein entſcheidendes Stadium getreten iſt. Der Traum von den zwei Deutſchland, die man gegeneinander ausſpielen könne, iſt endgültig aus⸗ geträumt. Die Welt findet an deſſen Stelle eine Nation, die mehr als je entſchloſſen iſt, für ihre Weltgeltung, für ihr Recht und für den Frieden wie die Wohlfahrt Europas zu kämpfen. Wir wiſſen, daß Sie, Herr Kanzler, dem alten Worte huldigen:„Nach dem Siege binde den Helm feſter“. In dieſem Sinne iſt das Kabinett glücklich, in einer ſolchen Stunde unter des Feld⸗ marſchalls und Ihrer Führung für Deutſchland ar⸗ beiten zu dürfen.“ Adolf Hitlers Antwort Reichskanzler Adolf Hitler dankte in bewegten Worten den Mitgliedern des Reichskabinetts, die ſich in einer pontanen Kundgebung von den Plätzen erhoben hatten, für die treue Mitarbeit und das un⸗ erſchütterliche Vertrauen, das man ihm in den ver⸗ floſſenen Monaten entgegengebracht habe. Der Reichskanzler gedachte in dieſem Augenblick eben⸗ falls in Worten herzlichen Dankes des Herrn Reichs⸗ präſtdenten von Hindenburg, der durch die Be⸗ rufung dieſes Kabinetts die Vorausſetzung für den gewaltigen Sieg der deutſchen Einigkeit geſchaffen habe. Die allerſchwerſte Arbeit des Reichskabinetts, die innere Formung des Volkes ſelbſt, ſei jetzt, wie das Ergebnis der Volksabſtimmung und der Wahl des letzteß Sonntag zeige, gelungen. Geſtützt auf die⸗ ſes Ergebnis könnten nunmehr die weiteren Arbei⸗ ten im Innern und nach außen leichter und beſſer in Angriff genommen werden als bisher. Bittere Kritik Muſſolinis Europa ſtehe nicht mehr an der Spitze der Kultur, Japan ſchreite vor * Rom, 14. Nopember. Am Dienstagnachmittag hielt Muſſolini im Natio⸗ nalrat der Corporation eine Rede, in der er die Gründung der Fachkorporationen erläuterte. Zu Be⸗ ginn erinnerte Muſſolini daran, daß er im Oktober vorigen Jahres ſich öffentlich gefragt habe, ob die Wirtſchaftskriſe eine periodiſche, das heißt normale Kriſe ſei, oder eine Kriſe des Syſtems. Heute könne er antworten, daß die Kriſe ſo tief in das Syſtem einge⸗ gedrungen ſei, daß ſie eine Kriſe der Syſteme geworden ſei. Es handle ſich hier nicht mehr um eine vorübergehende Verwundung, ſondern um eine konſtitutionelle Krank⸗ heit. Dann ſprach Muſſolini längere Zeit über Ge⸗ ſchichte und Entwicklung des Kapitalismus. Das Ideal des heutigen Kapitalismus würde die Stan⸗ dardiſierung des menſchlichen Geſchlechts ſein, aber das ſei ja unmöglich. Die Kriſe ſei europäiſch, und zwar typiſch enropäiſch, Eine Löſung ſehe man keineswegs. Europa ſei nicht mehr der Kontinent, der an der Spitze der menſchlichen Kultur ſtehe. Ja⸗ pan ſchreite vor.„Europa könne verſuchen, noch einmal das Steuer der Kultur in die Hand zu bekommen, wenn wenigſtens ein Mindeſtmaß an politiſcher Verſtändigung zwiſchen ſeinen Nationen erreicht werde, was allerdings nicht geſchehen könne, wenn nicht vorher ſchwere Ungerechtigkeiten wieder gut⸗ gemacht würden.“ Der Völkerbund habe ſeine ganze Bedeutung ver⸗ loren. Seine Grundſätze klingen wunderſchön, aber in der Praxis hätten ſie ſich als völlig abſurd erwie⸗ ſen. Locarno habe nichts mehr zu tun mit der Ab⸗ rüſtung. Um den Viererpakt herum herrſche ein gro⸗ ßes Schweigen. Niemand ſpräche von ihm, aber alle dächten daran. Auf das Thema der italieniſchen Wirtſchaft übergehend, ſagte Muſſolini, daß Italien weder ein kapitaliſtiſches Land ſein wolle, noch könne. Muſſolini belegte an Hand von Stattiſtiken und Zif⸗ fern, daß Italien ein Bauernvolk bleiben müſſe. Die große Induſtrie ſpiele eine weit gerin⸗ gere Rolle. — Beſchlüſſe des Kabinetts Sodann wurde ein Kabinettsbeſchluß herb wonach Vizekanzler von Papen zum 10 benollmächtigten der Reichs regſern ernannt wird. Als ſolchem werden Vizekanzler un Papen die Sachbearbeiter der Saarfragen in 1 einzelnen Miniſterien unterſtellt und er hat 105 Recht des unmittelbaren Geſchäftsverkehrs in dige Angelegenheiten. gen Erledigt wurde im weiteren Verlauf der 5 tungen des Reichskabinetts ein Geſetzentwur Aenderung des Gemeinden mſchuldungz geſetzes vom 21. September 1933, das eine der längerung der Friſtbeſtimmungen und einige Ergäl⸗ zungen vorſieht, ferner der Entwurf eines Geſehe über Außerkraſtſetzung des Mineral waſſer⸗ ſteuergeſetzes und des Schaumwein teuer geſetzes. Das letztere geſchieht lediglich aus zen Grunde, um der drohenden Entlaſſung einer gie ren Anzahl von Arbeitern vorzubeugen, und 1 neue Arbeits möglichkeiten zu erſchließen. 8 Auf Grund einer Denkſchrift des Reichsarheiz⸗ eigeſihg kra⸗ f zut miniſteriums und des Reichswirtſchaftsminiſterſumg beſchäftigte ſich das Reichs kabinett mit den in die beiden Miniſterien aufgeſtellten Grundſätzen in ger Frage des Doppelverdienertums, die gu geheißen wurden. Angenommen wurde ferner 0 Geſetz über Preis nachläſſe(Rabatte), dab die auf dieſem Gebiete zutage getretenen Mißſſäng beſeitigen ſoll. 5 Den größten Raum in den Beratungen des Reichs kabinetts nahmen drei Geſetzentwürſe des Reichsjuſtizminiſters ein, die die Einſchränkung der Eide i Strafverfahren, die Beſeitigung der Miß bräuche bei der Ehe und der Annahme an fei desſtatt, ſowie Maßnahmen gegen gefährliche Ge⸗ wohnheits verbrecher zum Gegenſtand haben, Hierbei handelt es ſich einmal um eine Beſeſtigung des Ausmaßes der Eide im Strafverfahren, das nich der Wahrheitserforſchung dient, ſondern ſie ſchäbigt Es ſoll die Vereidigung aller Zeugen in Fällen vor ganz untergeordneter Bedeutung und bei belangloſe Privatklagen nicht mehr obligatoriſch ſein. Das gel tende Recht zwingt vielfach dazu, einen Zeugen vereidigen, trotz der klaren Erkenntnis, daß der Zeuge ſich in offenbare Widerſprüche verſtrickt ha, Dieſem Zuſtand ſoll durch das am Dienstag beſchlon, ſene Geſetz ein Ende bereitet werden. Das zweite Geſetz bezweckt die Bekämpfung von Verfallserſcheinungen auf ſamilienrechtlichem Gebiet. Danach ſoll grundſätzlich jede Ehe nichtig ſein, wen ſie ausſchließlich oder vorwiegend zu dem Zweck ge⸗ ſchloſſen iſt, der Frau die Führung eines Familien namens zu ermöglichen, ohne daß eine eheliche g bensgemeinſchaft gegründet werden ſoll. Ebenſo ol die Beſtätigung einer Annahme an Kindesſtatt über⸗ all da verſagt werden, wo begründeter Zweifel daran beſteht, daß durch die Annahme, ein den Eltern⸗ ung Kindesverhältnis entſprechendes Familienband her geſtellt werden ſoll. Das Geſetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbre cher ſchafft die geſetzliche Grundlage für eine wirk⸗ ſame Verbrechens bekämpfung, deren E füllung bis zum Inkrafttreten des neuen deutſchen Strafgeſetzbuches nicht mehr hinausgeſchoben werden kann. Es ſieht eine weſentliche Strafverſchkr⸗ fung für gefährliche Gewohnheits verbrecher, ue unter den Maßregeln der Sicherung und Beſſerun auch die Entmannung gefährlicher Sittlichkeils⸗ verbrecher, die Unterſagung der Berufsauzübung; die Sicherungsverwahrung und die Arbeitspflihl der Untergebrachten, ſowie ſchließlich eine Reichs; verweiſung vor. Nach dieſem Geſetz werden ferner Straftaten, oe in Trunkenheit begangen werden, voll ge ahndet werden. 5 Schließlich ſtimmte das Reichskabinett grundſätzlih einem Geſetzentwurf zum Schutz der Tiere zu, del für Tierquälerei in feder Form ſtrenge R ſtrafung und beſondere Strafen für die Viviſellm feſtlegt. und Völkerkunde enger an das künftige Muſeum für Völkerkunde anzugliedern, anſtatt der ſachlich begründeten Teilung der Gewal⸗ ten auf der einen, den höchſtens durch vereinstech⸗ niſche Rückſichten gerechtfertigten Zuſammenſchluß auf der andern Seite folgen zu laſſen. 3 dan ſchaffe jedem der beiden Vereine in ſeinem Muſeum den nötigen Hintergrund, der ſchon im Ausſtellungsſtoff allein gegeben wäre. n Ein Brahms-Abend Bernhard Klein und Prof. Rehberg Man darf ſagen, daß Brahms heute der Lieb⸗ ling aller muſikaliſch empfindenden Menſchen und beſonders der von innerem Muſtkgefühl beſeſſenen ausübenden Künſtler iſt. Da Brahms Muſik ſehr keuſch iſt und ihre verhaltene Schönheit erobert ſein will, ſo reizt es gerade tiefe Naturen, ſein Weſen nachſchöpferiſch zu erſchließen. In Bernhard Klein(Violine) und Prof. Rehberg(lavier) hatten ſich jugendliche Friſche und gereifte Abgeklärt⸗ heit in beglückender Harmonie zuſammengefunden, uns eine Stunde erfreulichſten muſikaliſchen Genuſſes zu verſchaffen. Die Künſtler ſpielten die drei Violinſonaten von Brahms in A⸗Dur, D⸗Moll und G⸗Dur, dieſe entzückenden, warmen und klang⸗ freudigen Stücke, in denen bei unleugbarem Gedan⸗ kenernſt eine tieſe und innige Luſt am Singen und Muſizieren ſteckt, wie ſelten bei Brahms. Man lernte in Bernhard Klein einen Geiger von bemerkenswert gefeſtigter Technik, feiner Mu⸗ Brahmsſche Blühen des Gefühlsmäßigen kennen, das in dieſen leuchtend melodiſchen, in der Harmo⸗ nie milden und in der Form ſo reinen Werken we⸗ ſenhaft iſt. Hier war nichts auf den Effekt hinaus⸗ gespielt, hier war hingebender Dienſt am Kunſtwerk. Die ſchöne leichte, faſt elegant ſich gebende K⸗Dur⸗ Sonate erklang in allen Teilen wundervoll trans⸗ parent, die etwas ſchwermütigere, aber dennoch un⸗ problematiſche in D⸗⸗Noll mit ihrem adligen zwei⸗ ten Satz voll ſchwärmeriſcher Beſeeltheit bildete die Brücke zur bezaubernden dritten Sonate in S, an deren vollendeter Wiedergabe beide Künſtler in gleichem Maße Anteil hatten, wie überhaupt das mu⸗ ſikalität und ausgezeichnetem Empfinden für das ſtergültig ausgeglichene Zuſammenſpiel, bei dem ſich Prof. Rehbergs überlegene pianiſtiſche Kunſt in ſchönſtem Licht zeigte, ein weſentliches Merkmal des Abends war. Ein kleines, andachtvolles Publikum zeigte ſich ſehr dankbar. CO. E. Der Senior der badiſchen Journaliſten, Adam Röder, der Herausgeber der„Süddeutſchen Kon⸗ ſervativen Korreſpondenz“, begeht am heutigen Mitt⸗ woch ſeinen 75. Geburtstag. Immatrikulation an der Heidelberger Uni⸗ verſität. Die erſte feierliche Immatrikulation für das Winterſemeſter 1933/34 an der Heidelberger Uni⸗ verſität fand als erſte nach der Hochſchulreform in be⸗ ſonders feſtlicher Weiſe ſtatt. Im Gegenſatz zu ande⸗ ren Jahren nahm an ihr die geſamte Studentenſchaft teil, ferner die Führer der Ne⸗Studenten⸗Verbin⸗ dungen und die Amtsleiter der Heidelberger Studen⸗ tenſchaft. Als der Führer der Univerſität, Rektor Prof. Dr. Groh, der Kanzler Prof. Dr. Stein, Senator Dr. Himmel und Dr. Kunſtmann und der Führer der Heidelberger Studentenſchaft, cand. med. Scheel die alte Aula der Univerſität betraten, ſpielte die SA⸗Kapelle den Badenweiler⸗Marſch. Rek⸗ tor Prof. Dr. Groh wies in ſeiner Anſprache auf die erſtmalige Anweſenheit der Führer der Studenten⸗ ſchaft bei einer Immatrikulation hin und kam an⸗ ſchließend auf die badiſche Hochſchulreform zu ſprechen, die der alten Einrichtung neue Formen gegeben habe und nur die perſönliche Veranwortlichkeit des Füh⸗ rers kenne. Er ſchloß mit der Bitte an den Führer⸗ ſtab um tatkräftige Mitarbeit. Der Kanzler, Prof. Dr. Stein ſprach von den Errungenſchaften der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution, um dann die jungen Studenten zu ermahnen, alles Schlechte in ſich ſelbſt zu bekämpfen und gehorchen zu lernen, um ſelbſt ein⸗ mal befehlen zu können. Im Vordergrund aber müſſe die Einſatzbereitſchaft für das Volk ſtehen. Nach der ſeterlichen Verpflichtung der neueintretenden Stu⸗ denten und Studentinnen ſprach noch der Führer der Heidelberger Studentenſchaft, Scheel, worauf das Horſt⸗Weſſel⸗Lied den feierlichen Akt beſchloß. Kontrolle des Laientheaters. Wie das Vög⸗ Bürb meldet, wird die Laienſpielbewegung durch die Gaukulturwarte der NS DA jetzt einer eingehenden Kontrolle unterzogen werden. Laienſpiele, und in noch ſchärferem Maße Theatervereine, erhalten nach einer Mitteilung der BBer, des Nachrichtenblattes migung für öffentliche Darbietungen, wenn de Kreiskulturwarte der NS DA die Stücke gepri und den Kulturreferenten des Regierungspräſthen⸗ ten entſprechend unterrichtet haben. Nach dem Wilet der politiſchen Leitung und der preußiſchen Regler ſeien in erſter Linie die beſtehenden ſtaatlichen mi ſtädtiſchen Bühnen dazu da, um unter Führun ie Deutſchen Bühne das unleugbar vorhandene ank Theaterbedürfnis und Theaterintereſſe une Volksgenoſſen zuß befriedigen. Nach 336 Fahren! Auf den Spuren des Polarforſchers Barents Wie die Telegraphenagentur des Mätabunde drahtet, wurden in der Nähe vom Eishafen an der Nordoſtküſte von Nowa ja Sem la Ueberreſte e Winterlagers gefunden, das im Jahre 1597 der bh ländiſche Seefahrer Willem Barents nah e erſten arktiſchen Ueberwinterung aufgeſchlagen g Die Forſchungsſahrten ron Barents gehören den erſten Großtaten der arktiſchen eh, deckungsgeſchichte. Auf drei Polarſohrten den Jahren 1594 bis 1596 ſuchte er die nordweſlih Durchfahrt und entdeckte 1596 Spitzbergen 15 Bäreninſel. Nach ihm ſind die Baken 5 inſel öſtlich von Spitzbergen und die Ba ren ſee, ein Teil des Nördlichen Eismeeres, 10 nannt. Gefunden wurde eine 8 Meter lange 15 5 Meter breite Hütte. Daneben lagen Eſſentef und Dauben eines Faſſes, das Barents und g. Gefährten wohl als Waſchgelegenheit benutzten, 11. ner fand man Geſchirrſcherben und Reſte von 10 nen Ausrüſtungsſtücken ſowie eiſerne und 1 Gebrauchsgegenſtände. Unmittelbar an der 1 entdeckte man die Ueberreſte eines Bootes ein 10 brochenes Ruder und eine Eiſenharpune nebſt 11105 ſehrtem Holzſtiel. Sämtliche Fundſtücke ne Leningrad verfrachtet, um ſie dem dortigen arkti Muſeum zu überweiſen. in muß wh Nach Anſicht des Polarforſchers Pinegin 6100 in der Nähe der entdeckten Hlttte auch dar en des verunglückten holländiſchen Seefahrers heil, Das Arktisinſtitut wird im nächſten Jab 4 gehende Nachforſchungen anſtellen, um das 15 Schickſal diefes Pioniers der Arktisforſchung nach über 300 Jahren reſtlos aufzuklären. der Abteilung Theater im Kampfbund für Deuſſhe Kultur, in Zukunft nur dann die polizeiliche Gene eigefühg Saarg iern g nöler von m den hat dag in diesen der Berg, wurf zn loungz eine Bet⸗ ge Ergär⸗ 5 Geſetez waſſer⸗ uſtener aus den ter größe und un ein te), das Mißſtänd kiſters züde in r Miß de an Kin⸗ iche Ge⸗ ind haben, eſeltigung „das nicht ie ſchädigt Fällen von elangloſen Das gel⸗ Zeugen zu daß der ſtrickt hat, ig beſchlo⸗ n auf 0 ſein, wenn 1 Zweck ge. Familier⸗ heliche Le⸗ Sbenſo ſol ſtatt übei⸗ sifel daran Itern⸗ un band her⸗ eitsverbre⸗ eine wirk⸗ deren Er⸗ deutſchen en werden erſchät⸗ her, ſowe Beſſerung ikttlichkeits⸗ ausübung, beitspflich ne Reichs⸗ taten, die voll ge⸗ zundſätzlic N re zu, del renge Be⸗ Biviſelticn — r Deutſche che Geneh⸗ wenn die ke gepriſt ͥpräſtben⸗ em Willen Regierung lichen uns ihrung bet ene ſtorke unſetek Parents ſätebundes ſen an der erreſte des 7 der bah . ebſt urden ß 1 arktiſche ſih 7 5 5 befinden. de hre en 8 kragiſhe chung 1 1 A Mittwoch, 15. November 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mannheim, den 15. November 1933. Ehrung des Kreisleiters Dr. Roth Eine eindrucksvolle Ehrung wurde am Dienstag abend dem Mannheimer Kreisleiter Dr. Roth zu⸗ teil. Unter den Klängen der NSBO⸗Kapelle der Straßenbahner waren verſchiedene Vereine und zahl⸗ reiche Perſonen, die ſich auf der Straße angeſchloſſen hatten, vor die Wohnung Dr. Roths am Friedrichs⸗ platz gezogen, wo ein Vertreter herzliche Darkes⸗ worte für die geleiſtete Arbeit an den„Mannheimer Doktor“ richtete. Die NSBO⸗Kapelle ſpielte und der Geſangverein„Flamme empor“ brachte den Sänger⸗ ſpruch zum Vortrog. Mit kurzen, knapp umriſſenen Sätzen dankte Dr. Roth für die Ehrung, die er gleichzeitig als eine ſolche für den Führer auffaßte. Er betonte dabei, daß ſich der Nationalſozialismus mit dem errungenen Vertrauen nicht begnüge; ſeine Aufgabe ſei es, dies auch zu rechtfertigen. Ein drei⸗ ſaches„Sieg⸗Heil!“ auf unſeren Führer fand bei der Menge ſtarken Widerhall, Feier des„oeutſchen Luthertages“ in Mannheim Die Vorbereitungen zum„deutſchen Luthertag“ am 10. November haben in der epangeliſchen Ge⸗ meinde großes Verſtändnis und lebhaften Widerhall gefunden. Die Feier wird vormittags eingeleitet durch Feſtgottesdienſte in allen Kirchen. Um halb 12 Uhr werden am Waſſerturm Poſaunen⸗ chöre blaſen und ein Jugendſprechchor wird Lutherworte ſprechen. Die große Feſtfeier in den Sälen des Roſengartens und in der Chriſtus⸗ kirche wird eingeleitet durch Glockengeläute aller evangeliſchen Kirchen. Um 7 Uhr werden die Säle geöffnet. 7,45 Uhr zieht die evangeliſche Jugend ein. Kirchenchöre, Sprechchöre und Reoͤner werden dane das Erbe des großen Reformators für unſere Ge⸗ genwart zu verlebendigen verſuchen. Wir machen die geſamte evangeliſche Einwohnerſchaft Mannheims darauf aufmerkſam, daß Karten für die Feier zu haben ſind bei den Kirchendienern, auf dem Evan⸗ geliſchen Gemeindeamt O 6, 1, in der Evangeliſchen Buchhandlung Q 2, 18, ferner in der Papier⸗ und Schreibwarenhandlung Futterer, Schwetzingerſtraße 101. Ebendaſelbſt kann das Feſtabzeichen, die Luther⸗ roſe, zum Preiſe von 25 Pfg. erſtanden werden. Polizeibericht vom 15. November Verkehrsſtörungen. Geſtern nachmittag ſtieß an der Straßenkreuzung D 5/ E 6 ein Perſonenkraft⸗ wagen mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt. Der Straßen⸗ hahn verkehr Rheinſtraße— Planken war durch den Zuſammenſtoß etwa 15 Minuten unterbrochen.— Kurze Zeit ſpäter kippte auf der Diffeneſtraße ein mit Zuckerrübenkraut beladenes Pferdefuhrwerk, das Da der größte Teil unſachgemäß beladen war, um. der Ladung auf das Straßenbahngleis zu liegen kam, trat etwa eine halbſtündige Störung des Straßen⸗ bahnverkehrs ein. Verkehrsüberprüfung. Bei einer in den geſtrigen Abendſtunden auf der Caſterfeldſtr. vorgenommenen Beleuchtungsprüfung von Kraftfahr⸗ zeugen mußten 20 Perſonenkraftwagen, 3 Laſtkraft⸗ wagen und 2 Motorräder wegen unvorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet werden. Erleichterungen für Raofahrer Nach und nach wurden in den vergangenen Wo⸗ chen rerſchiedene Mannheimer Straßen einer Ver⸗ heſſerung unterzogen, die ausſchließlich den Radfah⸗ kern zugute kommt. Die für die Straßenunterhal⸗ tung verantwortliche Behörde hat bei den Stra⸗ ßen, die großes Kopfſteinpflaſter haben, die beiden an die Gehwegränder anſtoßenden Seiten auf einer Breite von jeweils einem Meter und mehr Mit einem Teerbelag verſehen laſſen. Dadurch würden die durch das Pflaſter hervorgerufenen Un⸗ ebenheiten etwas ausgeglichen, was wiederum zur Folge hatte, daß ein ruhigerer Lauf der Fahrräder gewährleiſtet wurde. Dieſer geteerte Streifen iſt als Radfahrweg gedacht. Ohne weiteres bemühen ich die Radfahrer, den ihnen zugeſtandenen Platz einzuhalten. Die Folge hiervon iſt wieder eine Verbeſſerung der Verkehrsſicherheit, da die übrigen Fahrzeuge nicht mehr durch die meiſt über die ganze Straßenbreite verteilt fahrenden Radfahrer behindert werden. Die wenigen Kopf⸗ ſteinpfbaſterſtraßen, die nicht an den Seiten geteert wurden, hat man nicht vergeſſen, ſondern ihnen mit Abſicht nicht dieſe Verbeſſerung zuteil werden laſſen. Entweder beſtanden Schwierigkeiten durch die ver⸗ legten Straßenbahngleiſe, oder es iſt den Radfahrern Gelegenheit gegeben, ohne Umweg durch eine weniger verkehrsxeiche Parallelſtraße zu fahren. Leider nützt ſich der Belag durch den ſtarken Verkehr ſehr raſch ab, ſo daß in den zuerſt bearbeiteten Straßen in Bälde ſchon wieder eine Erneuerung notwendig wird. Die Radfahrer begrüßen dieſe Verbeſſerun⸗ gen, die nicht nur ein ruhiges Fahren gewährleiſten, 7 die auch eine Schonung der Räder ermög⸗ ichen. Die Baſtelwerkſtätte für die arbeitsloſe Jugend, die nunmehr dem Stadtjugendamt angegliedert iſt und ſich ſeit 26. Juni in der alten Gummifabrik Schwetzingerſtr. 143, Straßen bahn⸗Halteſtelle Klein⸗ feldſtraße) befindet, ſtellt daſelbſt ab Samstag, 18. No⸗ vember, 18 Uhr, bis einſchließlich Sonntag, 26. Nov., einen weſentlichen Teil ihrer gefertigten Gegenſtände aus. Die Schau iſt täglich von 10 bis 16 Uhr durch⸗ gehend und unentgeltlich geöffnet. An den Werk⸗ tagen iſt die Werkſtätte in Betrieb; ihre Beſichtigung ſeht den Ausſtellungsbeſuchern ebenfalls frei. Auch der Pfennig hilft! Das Kernſtück des großen deutſchen Hilfswerks muß der Zwillingspfennig“ werden Der Winterpfennig ſoll Brot und Wärme geben. Der Pfennig, den du achtlos in deiner Taſche hiel⸗ teſt, der„rote Heller“, der dir im einzelnen oft nicht viel bedeutet, ſoll dem Winterhilfswerk dienſtbar gemacht werden. Millionen von Sammelbüchſen ſind in deutſchen Landen auf die Reiſe geſchickt worden — 40 000 allein in der Stadt Berlin. Sie müſſen gefüllt werden, um die Not des Winters zu lindern. Sie müſſen gefüllt werden, um dem barbenden Volksgenoſſen Brot und Wärme zu ſpenden. 5 Wer würde ſich abſeits ſtellen bei dieſem rieſigen Hilfswerk, das allen im Volke dienen ſoll. Der Laden inhaber hat die rote Büchſe zu Seiten ſeiner Kaſſe auf den Ladentiſch geſtellt. Niemand, der ſei⸗ nen Einkauf gemacht hat und an der Kaſſe zahlt, wird ſie überſehen. Aber es gibt flüchtige Leute, die es eilig haben. Ein freundlicher Hinweis, eine kleine Geſte auf die rote Büchſe hin wird ſie an ihre Pflicht erinnern. Vielleicht werden ſie ſagen: ich habe keinen Pfennig. Für dieſen Fall wird man daran erinnern dürfen, daß die Büchſe auch dem ö⸗Pfennig⸗ Stück nicht verſchloſſen iſt. Die Einwurfsöffnung iſt ſogar groß genug, um einen Groſchen hineinzuwer⸗ fen. Aber 5 und 10 Pfennig kann man nicht immer geben. Da wird ſich neben der Büchſe eine kleine Kaſſe plazieren laſſen, die das Pfennig⸗Wechſelgeld enthält. Das würde genügen, um alle Hinderniſſe aus dem Wege zu räumen. Nicht nur das Laden⸗ geſchäft, auch das Lokal, die Speiſewirtſchaft, die Banken und die Poſtanſtalten werden genügend Platz für die Sammelbüchſe aufbringen. Selbſt die Mitropa wird in ihren Speiſewagen und auch in den Schlafwagen die Büchſen ſo anbringen, daß es ein leichtes iſt, ſte im Vorübergehen mit dem klein⸗ ſten Geld aus der Weſtentaſche zu bedenken. Eine ungeheure Organiſationsarbeit, koſtenlos geleiſtet, hat die Sammelbüchſen auf den Marſch ge⸗ bracht. Bis zum 15. November ſoll das große Werk vollendet ſein. ö Jeder der ſtummen roten Geldſammler wird bis da⸗ hin auf ſeinem Poſten ſtehen und ihn nicht eher ver⸗ laſſen, bis ſozuſagen ſein Erſchöpfungszuſtand durch Ueberfüllung eintritt. Es lohnt ſich dann, eine ſolche Büchſe zu heben und in der Hand zu wiegen, um ungefähr zu berechnen, wieviel Menſchen ſich mit ihrem Inhalt ſattmachen laſſen. ſei verraten, daß z. B. in einzelnen Büchſen in Berlin nach Ablauf von zwei Wochen weit über 60 Mark gezählt werden konnten. Ein Kaſſenfräu⸗ lein, oͤas ſeinen roten Schützling mit beſonderer Obhut betreute, war ſo glücklich, in zwei Wochen fünf gefüllte Büchſen abliefern zu können, die zu⸗ ſammen über 300 Mark ergaben. Das war aller⸗ dings ein tüchtiges Fräulein, das oft mit einem freundlichen Wort nachhalf, wenn das Klappern der hineingeworfenen Geldſtücke zuweilen nachließ. Sie lockte die Pfennige. Und wer wäre hart genug ge⸗ weſen, dieſem Locken zu widerſtehen. Das Fräulein an der Kaſſe wird das Rückgrat des Winterpfennigs aſtronomiſche kennen. Ein 7 2 N. M.., Neugierigen Es iſt auch wirklich eine Freude, zu ſehen, Fleiß und Eifer ſich die Löſer ans Werk machten. Aber pulſiert kräftig durch die Einſendungen. ſendungsmaterial iſt in gewiſſem Sinne ein intereſſanter Quer⸗ ſchnitt durch das geiſtige Leben unſeres Bezirks, und es iſt in dieſer Beziehung die ideelle Bedeutung des Wettbewerbs von unſchätzbarem Werk. Die Originalität der Einfälle, die Mannig⸗ faltigkeit der Ausführungen und die in vielen Fällen künſtlertſche genannt. Wenn das Fräulein ſeine Pflicht tut, dann tut der Pfennig ſeine Pflicht und geſellt ſich zu ſei⸗ nesgleichen. Wenige Tage genügten, um in Berlin aus 3000 der roten Sammelbüchſen 20000 Mark zu entnehmen. Aber das Werk ſoll weiter gefördert werden. Eine Werbewoche für den Winterpfennig ſoll dazu dienen, auch jene zu gewinnen, die ſich gries⸗ grämig beiſeite wandten, weil ſie annahmen, bereits „genug geleiſtet“ zu haben. Es gibt keinen Grad⸗ meſſer für dieſe Genugleiſtung. Es kann immer noch mehr geleiſtet werden, ſo lange nicht jeder Volks⸗ genoſſe ſein regelmäßiges warmes Mittageſſen und ſeine geheizte Stube in dieſem Winter hat. Der Pfennig ſoll das Wiuterhilfswerk regieren. Nach einem alten deutſchen Sprichwort kommt Geld zu Geld. Der Pfennig ſucht alſo zu ſeinen Brüdern zu kommen. Aus hundert von ihnen wird eine Mark. Für eine Mark gibt es ein Mittageſſen für eine Fa⸗ milie. Für eine Mark kann man zwei Pfund Evbſen kaufen und ein halbes Pfund Speck. Drei Menſchen werden davon gut ſatt. Für eine Mark kann man ein Linſen⸗ oder Bohnengericht mit Erbſen und Speck zubereiten. Für eine Mark entſteht unter ſachver⸗ ſtändigen Händen eine kräftige Suppe, in der auch das Suppenfleiſch nicht fehlt. Um dieſe eine Mark, die für die Mahlzeit einer Familie ausreicht, zuſam⸗ menzubekommen, griffen vielleicht 50 Menſchen je einmal in die Taſche, ohne das Bewußtſein zu haben, ein fühlbares Opfer zu bringen. Pfennig iſt zu Pfen⸗ nig gekommen. Aus Pfennigen wurde Brot, Schmalz, Fleiſch. Aus Pfennigen wurde eine warme Stube. Die Trupps der Pfennige haben ſich zu Regimen⸗ tern und Bataillonen verdichtet. Aus den Bataillonen iſt eine Hilfsarmee geworden, um dort einzutreten, wo deutſche Volksgenoſſen mit dem Hunger und mit der Kälte zu kämpfen haben. Auch die ſchöne Sitte des Briefverſchluſſes ſoll in den Dienſt des Winterpfennigs treten: Man wird eine geſchmackvolle Briefverſchluß marke ſchaffen, die einen Winterpfennig je Stück koſtet und in Beuteln zu 10 oder 15 Stück an jene abgegeben werden, die den Pfennig nicht gern loſe in der Taſche führen. In kurzer Zeit ſoll mit der Herausgabe dieſer Marken begonnen werden. Der Pfennig iſt eine Sache, die keine Ausrede zuläßt. Ich kann den Pfen⸗ nig nicht geben, darf und wird niemand ſagen. Für 300 Pfennige, geſpendet von 300 Menſchen, kann man einen Zentner Kartoffeln kaufen. Jeder Deutſche ſoll ſich an der Ernährung ſeines darbenden Bruders täg⸗ lich nur mit einer Kartoffel beteiligen. Dann wird dieſer Winter keine Not bringen. Wenn wir eine Mark ausgeben, wollen wir uns des Pflichtopfers von einem Pfennig würdig erweiſen..—P. Kartoffel-Ausgabe an die beim Caritasverband angemeldeten Hilfsbe⸗ dürftigen, die in Waldhof wohnen, findet am 15. November, nachmittags 22—5 Uhr, im Franzis⸗ kushaus am Speckweg für die Gruppen K, B, C und E ſtatt. 1465 Löſungen wurden eingeſchickt. Das heißt alſo, daß zuſammen 124 325 einzelne Anzeigen ausgeſchnitten und an die Neue Mannheimer Zeitung eingeſandt wurden. f Zahlen, ſchöner 5„ aber auch ein Beweis, wieviel Freude dieſe Werbung mit großzügiger Stiftung welt ausgelöſt hat. Das ſind ja noch aus der Inflation Anhänglichkeit an die die wir Beweis nur treuer ſeitens der Mannheimer Geſchäfts⸗ mit welchem Die pvettſche Das ganze Ein⸗ und werbetechniſche Geſtaltung laſſen manches bisher im Ver⸗ borgenen blühende Talent erkennen. 5 0 Alle Schichten und Lebensalter der Bevölkerung der ganzen Mannheimer Gegend haben ſich an der geſtellten Aufgabe beteiligt. Arbeiter, Kauf⸗ leute, Beamte, Angeſtellte, Hausfrauen, Kinder, kurz alle Stände und Berufe hat die ge⸗ meinſame Aufgabe zu friedlichem Wettſtreit vereinigt. Das iſt zweifellos auch ein Erfolg unſeres Preisausſchreibens, und nicht ein⸗ Standes. mal der nebenſächlichſte. Da gab es keinen Unterſchied des Zur Preisverteilung gelangen etwa 90 Wertpreiſe, deren glückliche Gewinner in den nächſten Tagen in der Zeitung veröffentlicht werden. in Empfaug genommen werden können, wird noch bekanntgegeben. Der Tag, wann und wo die Preiſe Es erſcheinen ſämtliche Anzeigen nochmals in der Zeitung mit den richtiggeſtellten Verſen und Adreſſen, damit jeder Löſer ſehen kann, was er recht und was er falſch gemacht hat, und damit er weiß, wo er ſeine Weihnachtseinkäufe machen kann. verdient, ſo hervorragend ſind die Leiſtungen. Eigentlich hätte ja jeder einzelne Löſer einen Preis Doch neben den Preiſen für beſonders werbe⸗ wirkſam aufgemachte Arbeiten mußte das unparteiiſche Los entſcheiden, wer die Glücklichen ſein ſollen. Die Mannheimer Geſchäfte, die am Preisrätſel beteiligt ſind, haben ſich von ſämtlichen Verſen und Bildern ein ſchönes Frage⸗ und Antwort⸗Spiel in feiner Aufmachung drucken laſſen, das in ſchönem Zweifarbendruck all die ſchönen Erinnerungen wieder auf⸗ friſcht und eine willkommene Unterhaltung für die nun kommenden langen Winterabende ſein wird. Von dieſen Spielen gelangen 150 Stück als Troſtpreiſe zur Verteilung, deren Gewinner durch Poſtkarte benachrichtigt werden. Um jedermann Gelegenheit zu geben, ſich ſelbſt von der Vielſeitigkeit der Einſendungen zu überzeugen, haben wir nächſter Woche in einer uns entſchloſſen, ſämtliche eingegangenen Löſungen ab Ende Ads tell dug zu zeigen. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekanntgegeben. 3. Seite Nummer 529 Tagfahrt des neuen Landrats Dieſer Tage hat der neue Landrat des Amts⸗ bezirks Mannheim, Dr. Veſenbeckh, die übliche Ortsbereiſung anläßlich ſeines Amtsantritts vorgenommen. Innerhalb zweier Tage wurden die 10 Landgemeinden beſucht, wo der Landrat in den Rat⸗ häuſern die Bürgermeiſter, Ratſchreiber und Ge⸗ meinderäte kennen lernte. Es wurden bei dieſer Ge⸗ legenheit überall die wichtigſten Angelegenheiten der Gemeinden beſprochen. In faſt allen Gemeinden des Amtsbezirks wird der Arbeitsmangel noch als ſehr drückend empfunden. Trotzdem blicken die Gemeindeverwaltungen zuverſichtlich in die Zukunft und erwarten einen weiteren Aufſchwung des Wirtſchaftslebens. In ſeinen Anſprachen wies der Landrat beſonders auf die neuen Vorſchriften über Bauzuſchüſſſe hin, die geeignet ſind, den Ar⸗ beitsmarkt günſtig zu beeinfluſſen. Der Staat gibt nicht nur einen verlorenen Zuſchuß von 20 v. H. zu Hausreparaturen, ſondern gewährt für die vom Hausbeſitzer ſelbſt aufzubringenden 80 v. auf die Dauer von ſechs Jahren 4 v. H. Zins. Die Haus⸗ beſitzer ſollen durch die Gemeindeverwaltungen noch⸗ mals beſonders darauf aufmerkſam gemacht werden, daß im Intereſſe des Baugewerbes die vorgeſehenen Arbeiten nach Möglichkeit ſofort in Angriff genom⸗ men und nicht bis zum nächſten Frühjahr verſchoben werden dürfen. 05 * Bücherreiſende von auswärts verſuchen ſich mit unlauteren Mitteln Beſtellungen zu verſchaffen. Wie uns der Vertrauensmann für den gleichgeſchal⸗ teten Mannheimer Sortimentsbuchhandel mitteilt, ergab die Nachprüfung, daß in mehrfachen Fällen be⸗ hauptet wurde, das angebotene Buch ſei aus dem Buchhandel herausgezogen und könne nur von dem Reiſenden bezogen werden, was durchaus nicht der Wahrheit entſprach, da es in den Mannheimer Buch⸗ handlungen vorrätig iſt. In einem anderen Falle iſt feſtgeſtellt worden, daß ein zu ratenweiſem Ver⸗ kauf angebotenes patriotiſches Werk um acht Mark teurer angeboten wurde, als es im Buchhandel zu haben iſt. Wir warnen daher alle Kreiſe der Mann⸗ heimer Bevölkerung vor dieſen Machenſchaften und richten die Bitte an alle, den Bücherbedarf bei den ortsanſäſſigen Buchhandlungen alt decken. 5 i Mensleg, dein His. Hueber. 8 2 2 1 O wolkenlos,& gelter O gad degecxt wolkig e degdes ß Regen * Schnee& drsupein edel E gewitter Owigdstille. Os seh (elenter OS 2 mñssiger Socsucwes: 8 Stormscher dorgwes! Die Pfeile ſliegen mit gem winde die dei gen Stalionen stenengen Laß ten geben gie fempecatur an. Die Lidien verdinden Orte mit gieicheſt auf Reecesniveau umgerechgeten Cuftgruck Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 15. November: In die breite, ſich über den Kontinent erſtreckende Tiefdruckrinne hat ſich von Weſten her ein ſtärkerer Teilwirbel bis nach Frank⸗ reich hin vorgeſchoben. Er macht ſich auch ſchon bei uns durch lebhaftere Winde und vielfach auch Nieder⸗ ſchläge(zunächſt meiſt Schnee) bemerkbar. Die mit dieſem Teilwirbel in Verbindung ſtehende mildere Luftzufuhr vom Ozean wird ſich noch weiter oſtwärts ausdehnen und auch bei uns Temperaturan⸗ ſtieeg und Uebergang der Niederſchläge— wenigſtens in den Niederungen— zu Regen bringen. Die Niederſchlagstätigkeit wird ergiebigere Niederſchläge als bisher zu Boden fördern. Vorausſage für Donnerstag, 18. November Lebhafteres und überwiegend bewölktes Wetter mit vereinzelter Niederſchlagstätigkeit. Bei auffriſchen⸗ den, um Süd ſchwankenden Winden milder. Höchſttemperatur in Mannheim am 14. Nov. A 6,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15, Nov. 4 2,0 Grad; heute früh 8 Uhr 2 Grad Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Monat November Rhein⸗Pegel 8 1 ö 12. 13. 14. 15. Neckar⸗Pegelſ 12 13 .10.97 2,04 1,98 8 Breiſach, 1521/1, 1,10 1,05] Mannbeim, Kehl. 2,50.482,42 2, 380] Jagſtfeld Maxau.85 3,70 3,78 3,74 Heilbronn Mannheim..58.56.44 2,30 2,32] Plochingen Kaub 1,72 8 1555.52] Diedeshei Köln 1364 1,56 1,45 1,37 1,291 7 e re e i.. e f.be det 4. Sekte 7 Nummer 529 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. November 198; Hennes — Zu ſpäter Nachtſtunde läutete im Aufnahme⸗ büro des Lambeth⸗Hoſpitals zu London das Tele⸗ phon. Als ſich die Schweſter vom Dienſt melbdete, rief ihr eine verſtellte Männerſtimme zu, daß an der Ecke Stamfordſtreet und Cornwall⸗Road ein Miets⸗ auto ſtehe, in dem ein Schwerverwundeter liege, der nur zu retten ſei, wenn man ſich ſehr beeile. Wenige Minuten nach dieſem Anruf raſt ein Krankenwagen nach der augegebenen Straßenecke, und die Samariter fanden bei ihrer Ankunft tatſächlich das führerloſe Taxi, in dem der Verletzte lag. Sie hoben ihn auf die Bahre und brachten ihn ſchleunigſt nach dem Krankenhaus, von dem inzwiſchen Meldung an die Polizei ergangen war, die kurz nach der Abfahrt des Krankenwagens bei dem Taxi eintraf, um die An⸗ gelegenheit zu unterſuchen. Der Verwundete wurde vom Krankenauto ſofort in den Operationsſaal ge⸗ bracht, und ſeine Kleidung nach Papieren durchſucht, die Aufſchluß über ſeine Perſon geben konnten. Tat⸗ ſächlich fand man auch einen Paß auf den Namen Philip Jaeger und einen Brief von einem Fräulein Sadie Morris aus Camberwell, Pictonſtreet. Während in der Hausmeiſterei des Hoſpitals dieſe Feſtſtellungen getroffen wurden, hatten im Opera⸗ tionsſaal die Aerzte den Verletzten unter dem Meſ⸗ ſer. Obwohl, vom ärztlichen Standpunkt aus, die Operation durchaus erfolgreich verlief, zweifelten ſie doch am Aufkommen Philip Jaegers, da der Blutver⸗ luſt zu groß war; nur eine Bluttransfuſion konnte hier helfen. Gerade war man mit der Operation fer⸗ tig, als der Sekretär des Hausverwalters dem Ober⸗ arzt die Perſonalien des Verletzten mitteilte und ihm gleichzeitig der Brief des Fräulein Morris über⸗ gab. Als der Oberarzt dieſen Brief geleſen hatte, vermutete er ganz richtig, daß es ſich um die Braut Jaegers handelte, und ließ ſich mit ihr telephoniſch verbinden. Er klärte ſie, als ſie ſich meldete, über den Sachverhalt auf und verſchwieg ihr auch nicht, daß nur eine Bluttransfuſion dem Verletzten das Le⸗ ben retten könne. Hierauf erbot ſich Fräulein Mor⸗ ris ſofort, ihr Blut geben zu wollen, worauf der Arzt einging und ſie nach dem Krankenhaus beſtellte. Eine gute halbe Stunde ſpäter wurde die Transfuſion vor⸗ genommen, während ſchon Kriminalbeamte im Vor⸗ raum des Operationszimmers ſaßen, um den Ver⸗ letzten zu vernehmen. Nach einer Stunde wurde ihnen aber mitgeteilt, daß vor Ablauf einer Friſt von 24 Stunden der Verletzte nicht vernehmungsfähig ſei. Als dann nach dieſer Friſt der Verletzte endlich fähig war, den Beamten Auskunft zu geben, ſtellte ſich heraus, daß er von einem Auto überfahren wurde, von dem er nicht mehr ſagen konnte, ob es ein Taxi oder ein Privatwagen war. Von der Sekunde an, als er den wuchtigen Stoß in die Seite verſpürte, bis zu ſeinem jetzigen Erwachen, wußte er nichts mehr. Die weitere polizeiliche Unterſuchung ergab, dann, daß Philip Jaeger von dem gleichen Mietauto über⸗ fahren wurde, in dem man ihn auffand. Gleichzeitig aber ſtellte die Polizei feſt, daß dieſes Mietauto drei Stunden vorher als geſtohlen gemeldet wurde. Wer das Auto geſtohlen hatte, zu welchem Zweck der Be⸗ treffende das tat und wem die geheimnisvolle Stimme gehörte, die im Krankenhaus angerufen hat, Tonnte nicht feſtgeſtellt werden. Ganz London ſpricht aber jetzt über das„Sweetheart“, oͤas ſein Blut her⸗ gab, um den Geliebten zu retten. * —„Graf Zeppelin“ hat das bekanntlich fünfte Be⸗ triebsjahr mit der triumphalen Dreiecksfahrt, die gleichzeitig ein Jubiläum darſtellte, zu Ende ge⸗ bracht. Das ungetüme Luftſchiff wird in dieſem Winter ſeine Halle nicht mehr verlaſſen. Es ſoll für einige Monate Ruhe haben und während der Zeit gründlich gepflegt werden, um ſich von den an⸗ ſtrengenden 64 Fahrten dieſes Jahres zu erholen. doch an der einen und anderen Stelle ein ausgelaufe⸗ &. pauli elent Juluil dum Hundert Jahre Hamburger Rummel Im November 1833 war in dem Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt einer Freien und Hanſeſtadt die Be⸗ kanntmachung zu leſen, daß der hohe Senat Ham⸗ burgs den„Hamburger Berg“ mit dem Namen „St. Pauli“ belege. Das war die offizielle Geburt des in der ganzen Welt bekannten Hamburger Ver⸗ gnügungsviertels. Aber ſchon einige 30 Jahre vor⸗ her gab es an der Stelle, wo die beiden Städte Ham⸗ burg und Altona zuſammenſtießen, einen großartigen Rummelplatz, auf dem ſich die Seeleute, aber auch die Bewohner der beiden Städte aufs beſte amüſierten. Zu jener Zeit führte der ſonntägliche Spaziergang der Bürger von hüben und drüben„vor die Stadt“ auf den Hamburger Berg, wo man friſche Landluft und eine herrliche Ausſicht genießen konnte. Bald fanden ſich an dieſer Stelle Sonn⸗ und Feiertags auch die Gaukler und Zuckerbudenbeſitzer ein, die aus der guten Sonntagslaune der Spaziergänger ihren Nut⸗ zen ſchlugen. Nicht lange, und die großen Luftſchau⸗ keln kamen, die Quackſalber, die Zirkuſſe. Es war ein luſtiger lauter Betrieb, und bald nicht nur Sonn⸗ tags, ſondern immer und zu jeder Jahreszeit, denn die Seeleute, die immer häufiger in dem raſch wach⸗ ſenden Hamburg ihren Landurlaub verbrachten, woll⸗ ten Zerſtreuung haben. Sogar große Tanzpaläſte enkſtanden jetzt, und die Rieſenbude mit der hohen Spitze, von den Fuhrleuten, die hier einen Trunk ein⸗ zunehmen pflegten, der„Trichter“ getauft, exiſtierte damals ſchon. Als die Franzoſen kamen— vor 117 Jahren—, war es mit der Herrlichkeit auf einen Schlag zu Ende. Die Feinde benutzten den Platz des Vergnügungs⸗ viertels als Schußfeld, und ſo wurde aus ſtrategiſchen Gründen der ganze ſchöne Rummelplatz vernichtet, Buden und Kramläden abgeriſſen. Trübſelig zogen die Beſitzer mit dem, was ſie noch gerettet hatten, ab. Die Reeperbahn lag verödet. Nicht lange freilich. Als die Franzoſenzeit vorbei war, blühten die beiden Städte raſcher empor als vorher. Und die Schau⸗ buden und Tanzpaläſte, die Zuckerbuden und der „Trichter“ feierten eine fröhliche Auferſtehung. Der Senat gab vor nunmehr hundert Jahren dem Hamburger Rummelplatz den Namen, der Welt⸗ berühmtheit erlangt hat: St. Pauli. Nach St. Pauli kommen die Seeleute aus aller Welt am liebſten. Sie ſagen, daß St. Pauli alle Vorzüge und Attrak⸗ tionen eines internationalen Vergnügungsparks habe, ohne ſeine Nachteile zu beſitzen. Es gibt in St. Pauli alles, was zu einem richtigen„Amuſement“ unerläßlich iſt, aber ohne die Taſchendiebe der ſüd⸗ lichen Häfen, ohne die verbrecheriſchen Expreſſer von Long Island, ohne die blutſaugeriſchen Nepper von Piccadilly und Whitechapel, ohne alle die vergiften⸗ den Geſahren der Unterwelt, die in den Häfen von San Franzisko oder Yoſhiwara den Seemann be⸗ drohen. Nur der Roman bevölkert St. Pauli mit dunklen Geſtalten, die dort ihr verbrecheriſches We⸗ ſen treiben, nur ein mit düſterer Phantaſie begabter Dichter läßt in St. Pauli Menſchen ſpurlos ver⸗ ſchwinden oder blutige Raufereien, die regelmäßig mit einem Mord enden, ausfechten. In Wirklichkeit geht es dort bei aller Lebhaftigkeit des Treibens und allem Temperament der bunt zuſammen gewürfelten Menſchenmaſſe ſehr ordentlich zu, und die Polizei iſt raſch zur Stelle, wenn es einmal irgendwo brenzlig wird. St. Pauli iſt nicht das verrufene Hafenviertel, in das man ſich nur ungern allein traut, es iſt eine Vergnügungsſtätte, die ihren Ruf nicht ihrer Laſter⸗ haftigkeit und Gefährlichkeit in gewiſſem Sinn ver⸗ dankt, ſondern der Mannigfaltigkeit ihrer Attrak⸗ tionen und ihrer Buntheit. St. Pauli, das bedeutet ſprühende Lichtgarben in allen Farben, lärmende Muſik aus allen Winkeln, Lachen und Geſchrei, ver⸗ miſcht mit dem unermüdlichen Sing⸗Sang der vor den Buden ſtehenden Anreißer, die ihre Ware oder ihre Darbietung dem Publikum ſo verlockend wie möglich vorſtellen. Das bedeutet eine frohe Menge, die ſich amüſieren will, und der das auch ohne große Anſtrengung gelingt, das bedeutet Stimmung und Humor und manchmal ſogar ein Fünkchen Kunſt. Rieſenetabliſſements mit Tiſchtelephon an allen Plätzen, mit eleganten Tänzerinnen und Tanzkapel⸗ len erfüllen auch die hochgeſpannten Erwartungen eines verwöhnten Publikums, das ſich unter die Seeleute miſcht, die ſich— friſch geſtriegelt und vom Schmutz einer langen Seefahrt gründlichſt gereinigt komiſch genug in den knapp ſitzenden Staatsanzügen ausnehmen. In einem Taumel des Vergnügens, mit Muſik und Tanz, Feuerwerk und Feſten geht St. Pauli in dieſem Monat in ſein zweites Jahr⸗ hundert, in dem es blühen und gedeihen möge wie bisher! nes Lager auszuwechſeln, die Maſchinen ſind zu ölen und ſchließlich iſt auch einmal großer Hausputz vorzunehmen. In der Tat waren die Fahrten die⸗ ſes Jahres im Durchſchnitt länger und ſtellten an das Luftſchiff die höchſten Anſprüche. Während es früher ſtets nur bis Pernambuco geflogen iſt und dort die Poſt an Flugzeuge nach dem Innern des Landes weitergegeben hat, fliegt es jetzt weiter bis nach Rib de Janeiro. Dieſe Verlängerung hat ſich hinſichtlich der awirtſchaftlichen Ausnutzung ſehr gün⸗ ſtig ausgewirkt. Ein ungünſtiger Umſtand ſind die ſchlechten Landeverhältniſſe in Rio, aber man hofft doch, daß Braſilien nun endlich an die Errichtung einer feſten Halle herangehen wird. Die Baupläne Itegen ſchon längſt von deutſcher Seite vor. Aber guch ohne die projektierte Halle will man im kom⸗ menden Jahre die Flüge bis Rio wegen der guten Erfahrungen ausdehnen. Das Luftſchiff iſt jetzt ſo weit erprobt, daß man ſich künftig auf die fahrplan⸗ mäßige Einhaltung der Flugpläne ſicher verlaſſen kann. In dieſem Jahre wurden insgeſamt 212 380 Kilometer einſchließlich der 33000 Kilometer Drei⸗ ecksfahrt zurückgelegt. Dabei wurden in 2075 Fahr⸗ ſtunden insgeſamt 1315 FJahrgäſte befördert. Der Zepp iſt achtmal nach Südamerika gefahren, wofür 165 661 Kilometer in das Logbuch eingetragen wor⸗ ſchiff jetzt auf 355 Fahrten mit annähernd 7 Millio⸗ aten Flugkilometer gebracht. Dabei wurden 6900 Fahrgäſte befördert, mit Beſatzung 23 390 Perſonen. Dazu kommt noch annähernd 40 000 Kilogramm Fracht und 20000 Kilogramm Poſt. Vom Sommer nächſten Jahres ab wird„Graf Zeppelin“ den längſt erwarteten Bruder bekommen, der ihn an Größe be⸗ trächtlich übertreffen wird. Wenn man auch für ihn noch kein endgültiges Programm aufgeſtellt hat, ſo iſt doch anzunehmen, daß er den Südamerikadienſt ergänzen und damit den Fahrplan vervollſtändigen wird. Er iſt ausgeſprochen als Ozeanluftſchiff ge⸗ baut, während der„Graf Zeppelin“ urſprünglich gar nicht für den Ozeanverkehr vorgeſehen war. * — Auf einer Konferenz der Tierſchutzvereine in der norwegiſchen Stadt Bergen wurde über die künf⸗ tigen Methoden des Walfiſchfanges beraten. Beſon⸗ dere Beachtung fand der Vortrag des deutſchen In⸗ genteurs Weber, der ſeit längerer Zeit in einem norwegiſchen Fiſcherdorf Verſuche mit elektriſcher Betäubung an Großtieren des Meeres vorgenommen hat. Nach ſeinen Erfahrungen muß die Betäubung mit Gleichſtrom durchgeführt werden, da Wechſel⸗ ſtrom nur einen Krampf und eine Lahmlegung der Muskeln, nicht aber eine Lähmung der Nerven ver⸗ den ſind. Seit ſeiner Erbauung hat es das Luft⸗ Urſacht. Neuer deutſcher Kunſtſtoff„Pollopas“ Der Zwang, die Kriegs⸗ auf Friedenswirtſchaft umzuſtellen, hat deutſchen Erfindergeiſt auf die Her⸗ ſtellung eines neuen Kunſtſtoffes gelenkt, der zu den eigenſtändigen Erzeugniſſen heimiſcher Wirtſchaft ge⸗ hört und darum bereits an der Ausfuhrvermehrung micht unbeträchtlichen Anteil nimmt. Dies neue chemiſche Erzeugnis,„Pollopas“ getauft, verdankt ſeinen Werdegang auch dem bekannten Ha⸗ berſchen Verfahren der Stickſtoffgewinnung aus der Luft. Als die Troisdorfer Werke(dem JG. Farben⸗ konzern angeſchloſſen) nach dem Krieg die Schieß⸗ pulverherſtellung aufgeben mußten, entdeckten ihre Chemiker die Einwirkung des aus Holzverkohlung entſtandenen Formaldahyds auf das aus Kohle, Luft⸗ ſtickſtoff und Waſſerſtoff gewonnene Carbamid. Wenn man dieſe beiden pulverigen Maſſen vermengt, in eine Form für irgendeinen keramiſchen Körper, etwa einen Teller oder eine Taſſe, ſchüttet und das Gemiſch einem Druck von 250 Atmoſphären bei Er⸗ wärmung auf 150 Grad ausſetzt, dann bildet ſich der gewünſchte Gegenſtand binnen wenigen Minuten. Im Ausſehen ſteht er mitten zwiſchen den aus Harz, näherhin Bernſtein oder aus Porzellan oder ſchleif⸗ lackiertem Holz gebildeten Nutz⸗ oder Ziergeräten. Pollopas iſt aber leichter und beſtändiger als Holz umd weit weniger zerbrechlich als Porzellau. Es empfiehlt ſich daher zur Verwendung im Haushalt da, wo Bruchſicherheit erwünſcht iſt, oder auf Reiſen, wo die im Koffer mitgenommenen Bürſten, Puder⸗ doſen u. dgl. nicht viel Gewicht beanſpruchen ſollen. Die Färbung, die in jedem Ton möglich iſt, vom ſchimmernden Porzellanweiß und warmen Korallen⸗ rot bis zum glänzenden Tiefſchwarz, iſt gedämpfter als der Speckglanz des Schleiflacks und lichtdurch⸗ läſſig wie das Porzellan, das übrigens nicht ver⸗ drängt werden ſoll. Vielen iſt er durch das Gehäuſe des Funk⸗Volksempfängers bereits bekannt. Von der Troisdorfer„Venditor“⸗Geſellſchaft wurden im Wartburg⸗Hoſpiz einem Kreis ge⸗ ladener Gäſte alle möglichen Haushaltsgegenſtände aus Pollopas gezeigt: Löffel und Schüſſeln, die gegen das Schwarzwerden durch Fruchtſäuren geſchützt ſind, lautloſe Kaffeemühlen, die keinen Geruch annehmen uſw. Man nahm mit Aufmerkſamkeit die Mitteilung entgegen, daß das Werk 4000 Arbeiter beſchäftigt und zu ſeinem Teil an der Belebung des Handels bei⸗ trägt. O. * Die Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blindenvereins hatte ſeine Mitglieder in den kleinen Saal der Liedertafel eingeladen. Als der kommiſſa⸗ riſche Führer Ruppender den geſchäftlichen Teil erledigt hatte, erteilte er Muſikdirektor Lenz für den unterhaltenden Teil das Wort. Der Männergeſang⸗ verein Sängerklauſe ſang unter der bewährten Lei⸗ tung des Muſikdirektors Lenz einige vaterländiſche Chöre, von denen insbeſondere das Saarlied, von Herrn Lenz verfaßt und vertont, gut gefiel. Solo⸗ geſänge wechſelten ab mit Duetten. Organiſt Lenz brachte S⸗Dur⸗Walzer von Chopin hervorragend zu Gehör. Ferner gefiel der Vortrag eines Schülers des Dirigenten Lenz, die Sonate von Händel für Vio⸗ line, ſehr gut. Dem Männergeſangverein Sänger⸗ klauſe, der am 8. Oktober ein ähnliches Konzert in der Blindenanſtalt Ilvesheim durchführte, dankte Herr Ruppender mit bewegten Worten. * Schleſier⸗Verein Mannheim⸗Ludwigshafen. Am 25. Dezember, dem 1. Feiertag, findet unſere Weih⸗ nachtsfeier im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 9/10, ſtatt, und zwar für die Kinder nachmittags 4 Uhr und für die Erwachſenen abends 8 Uhr. Für die Abendver⸗ anſtaltung ſind Gäſte willkommen. Wir bitten unſere Mitglieder, ſich dieſen Tag freizuhalten. * Das Tragen von Abzeichen innerhalb der Schule iſt geſtattet. Wie vom badiſchen Unterrichtsminiſte⸗ rium den Schulbehörden zur Kenntnis gebracht wor⸗ den iſt, handelt es ſich um das von dem Reichsſport⸗ führerring als öffentliche Anerkennung für vielſeitige Leiſtungen auf dem Gebiete der Leibesübungen ge⸗ gebene deutſche Reichsſportabzeichen und des Reichs⸗ ſportjugendabzeichens. Filmrundſchau Ein Ski- Film Der Bergverlag Rother⸗ München, der durch: von ihm vertriebene Literatur ein eifriger Förderer des Winterſports und beſonders des Ski⸗ laufs iſt, hat einen Sport⸗ und Lehrfilm heraus⸗ gebracht, der durch Vermittlung des„Sporthauſes der Zünftigen Manfred Pape“ im großen Caſino⸗Saal vorgeführt wurde. Max Winkler, der Geſtalter des Films„Der Skilauf“ hat in vier Teilen die Grundzüge des Skilaufs dargeſtellt und zeigt durch gute Bilder, welche Dinge ein„Skiſäug⸗ ling“ zu lernen hat, um ein Skiläufer werden zu können. Vom Gang in der Ebene über die ein⸗ fachen Abfahrtsſtellungen bis zum Schneepflugfah⸗ ren, Stemmen und ſchließlich zum Kriſtiania und Telemark wird alles ſehr lehrhaft dargeſtellt, ſo daß man ſich in einen Skikurſus verſetzt fühlt— nur, daß eben die eigene Betätigung fehlt. Durch das Anhalten verſchiedener Bilder in be⸗ achtenswerten Stellungen wird dem Zuſchauer ver⸗ deutlicht, auf was es in den meiſten Fällen an⸗ kommt. Eine geſchickte Ergänzung erfährt der Film noch durch das Einſchalten der gehobenen Lauftechnik wie Umſprung, Querſprung, Geländeſprung, wie auch die vielumſtrittene Reueltechnik gezeigt wird. Eine wertvolle Umrahmung dieſes reinen Lehr⸗ ſilms bieten die prachtvollen Aufnahmen von den verſchneiten Bergen, die die Sehnſucht der zahlreichen Zuſchauer nach dem weißen Land wach werden ließen. Hinweiſe „Mauuheim lacht“ Unter dieſem Motto wird am kommenden Sonntag die Reihe der bisher überaus wohlgelungenen Feſtabende ſortgeſetzt. Einige der beliebteſten Mannheimer Künſtler und Darſteller vom ſüddeutſchen Rundfunk, u. a. Fritz Feg⸗ beutel, Joſef Offenbach vom Nattonaltheater, und Tenor Eugen Schleich ſind zur Mitwirkung gewonnen worden. Anſchließend iſt im großen Saal Geſellſchaftstanz nach den Klängen der bekannten So⸗ liſtenkapelle Matz. Nachmittags wird eine Kaffee ⸗ ſtunde mit Kinderfeſt veranſtaltet, bei der u. a. das große Märchenſpiel„Wahrheitsmündchen und Lügenmäulchen“ aufgeführt wird. Die Eintritts⸗ preiſe ſind ſehr niedrig. * Im Mannheimer Hausfrauenbund ſpricht morgen nachmittag.30 Uhr in der Harmonie Lindenhof Frau Edina Lettinger⸗Vogel, Berlin, über: „Wochentag und Wochenend“, Plauderei über tägliche Freude und Sorgen der Hausfrau, mit über 100 Lichtbildern. Gäſte willkommen!(Weiteres An⸗ zeige.) * Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Tech⸗ niker⸗Verbandes hält morgen abend im Friedrichs⸗ park ihre Gründungsverſammlung ab. Alle deutſchen Techniker ſind hierzu eingeladen.(Wei⸗ teres Anzeige.) NSDAP-Mifſeilungen Aus partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen BM Mittwoch, 15. November, große Kundgebung anläßl der Ueberführung der NS B. Sämtliche Gruppen dez Bo., der Ringe Mannheim Mitte und Nord, fowie Wimpelabordnungen der Jungmädelgruppen hoben ge⸗ ſchloſſen um 19.30 Uhr im Nibelungenſaal anzutreten Braunes Kleid oder reichseinheitliche Kleidung. f Deutſches Eck. Sämtliche Mädels treten Mittwoch abend.10 Uhr in 8 1, 9 zur Teilnahme an der Kund⸗ gebung im Roſengarten an. 10 Pfg. für Einlaßkarte. Fer. tige Handarbeiten mitbringen ſowie Programme abrechnen. Jungſchar. Die am Mittwoch ſtattfindenden Heim. abend fallen wegen der Jugendkundgebung aus und finden am Donnerstag jeweils von—8 Uhr in N 2,4 ſtatt. Alle Mädels, die 14 Jahre alt ſind, treten am Mig woch, 15. Nov., 19.30 Uhr, am Roſengarten an. Braunes Kleid. Zur Kundgebung am Mittwoch ſind 10 Pfg. für Einlaßgebühr mitzubringen. a 0 Schar Rheintor trifft ſich am Mittwoch, 15. d. N. 19 Uhr, am K⸗ß⸗Platz, um geſchloſſen zur Kundgebung im Roſengarten zu gehen. Die Mädels haben vollzählig zu erſcheinen. NSBOWO Am Donnerstag, 16. Nov., 18 Uhr, Geſamk⸗ betriebsratsſitzung. Strohmarkt. Die nächſte Amtswalterſitzung findet am Mittwoch, 15. Nov., 20.15 Uhr im„Kinzinger Hof“ ſtatt, Sämtliche Betriebszellenobleute bzw. deren Vertreter haben zu erſcheinen. Ab 20 Uhr Bücher⸗Umtauſch. Humboldt. Am Mittwoch, 15. November, 20 Uhr, findet nach der Wahl die erſte Amtswalterdienſtſtunde ſtatt. Er⸗ ſcheinen iſt Pflicht. Kampfbund für deutſche Kultur Donnerstag, 16. Nov. 1938, Lehrgang für Lalen⸗ ſpiele und Feſtgeſtaltung. Pünktl. 19 Uhr Hitlerjugend, Jungvolk und männliche Einzelſpieler. Pünktlich 20 Uhr Bo M und weibliche Einzelſpieler. Turnſchuhe mitbringen, Rollen auswendig lernen! Tonkünſtlerverband. Achtung! Die Karten zum Ver⸗ kauf ſind auf der Geſchäftsſtelle D 1, 8 Mittwoch, 18, Noy, abzuholen. Deutſche Arbeitsfront Do., Fachgruppe Verſicherungen. Mittwoch, 15. No, 20.30 Uhr, im Ortsgruppenheim, Zimmer 25: 1. Abend der Arbeitsgemeinſchaft: Die Technik der wichtigſten Ver⸗ ſicherungszweige. VWel VWa⸗Jugend beteiligt ſich geſchloſſen am Mitwoch, 15. Nov., an der großen Kundgebung im Nibelungenſaal, 19.80 Uhr, anläßlich der Ueberführung der Jugendbetriehz, zellen. Jugendabend fällt aus. DA Donnerstag, 16. Nov., 17—13 Uhr, Parkhotel (Zimmer Nr. 6) Sprechſtunde für Mitglieder und Nichtmit⸗ lieder, Mitgliederbeitragszahlung.— 18.30 Uhr Park- hotel(Zimmer Nr. 6) Fachſchaftsführerſitzung.— 20.30 Uhr Fachſchaftsſitzung der Bauingeneure im Nebenzimmer dez Hotel Braun. Thema des Abends„Bau der Reichsaute⸗ ſtraßen“.— Wir machen darauf aufmerkſam, daß am N. November eine Pflichtmitgliederverſammlung ſtattfindet Näheres wird noch bekanntgegeben. Deutſcher Techniker⸗Verband Die Vertrauensmänner treffen ſich am Mittwoch, 15. November, 20 Uhr, zu einer die Gründungsverſammlung am 16. November betreffenden Beſprechung in der Inge⸗ nieurſchule, N 6, 4a, Saal 13. Die Beſprechung iſt be⸗ ſonders wichtig. NS- AcO⸗Kreisführung Zum Tage des deutſchen Handels in Braunſchweig wite von Karlsruhe und Stuttgart aus ein Sonderzug nach Braunſchweig fahren. Die Abfahrt erfolgt in Mannheim Samstag früh etwa.30 Uhr. Der Fahrpreis wird für Hin⸗ und Rückfahrt etwa.50/ betragen. Nur bel ge⸗ nügender Beteiligung kann der Zug durchgeführt werden, Anmeldungen ſind umgehend bei der NS⸗Hago, Kreis; führung Mannheim, B 1, 7b, unter Einbezahlung des Fahrpreiſes abzugeben. Der Bund der Frontſoldalen „Sta.“ Ortsgruppe Mannheim⸗Weſt Ortsgruppenappell Donnerstag, 16. Nov., pünktlich 20 Uhr, in den Germantafälen(Bäckerinnung) 8 6, 40. Wir bitten hiervon Kenntnis zu nehmen. Front⸗Heil Hitler! Der Ortsgruppenfüßrer: Tilleſſen. Mittwoch, 15. November Nationaltheater:„Cavalleria ruſticana“, von Pietro Mas- cagni,„Der Bajazzo“, von Ruggiero Leoncavollo, Miete A, 19.30 Uhr. 800 Stäbdtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 7 bis 19.30 Uhr Hermann Marig Wette:„Vollendung bet polyphonen Stilgeſetze im Geſtalten J. S. Boche 5 Planetarium: 16 Uhr Vorkührung; 20 Uhr 1. Hic bien vortrag über„Unſere Reichswehr“. Unſere Infanter 1 Harmonie D 2, 6: Deutſche Schule für Volksbildung: 95 Ernſt und ſeine völkiſche Bedeutung von Dr. Nagel⸗-Heidelberg, 20.15 Uhr. g Kleinkunstbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Lachnachmi, tag; 20.15 Uhr Gaſtſpiel Enſemble Emil Reimers. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Palaſt⸗Kaffee„Rheingold“: Konzert, 1 Lichtſpiele: Univerſum:„Hochzeit am Wolfgangs, — Alhambra:„Das Lied der Sonne“.— Roy! „Kleines Mädel, großes Glück“.— Scharen „Liebe auf den erſten Ton“.— Pala ſt und Glo rig! „Höllentempo“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellun heitsgraphik aus alter und neuer Zeit“. 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. 5 von Stadtbücherei im Schloß: Geöffnet von 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Naturalienkabinett im Schloß: Geöffnet von 15 bis 1 Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 11 bis 18 und 14 bis 16 Uhr. ichen Mannheimer Kunſtverein I. 1, 1: Ausſtellung der Weg Kunſtgeſellſchaft Dresden:„Deutſche Kunſt“, von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 8. Gi Muſeum für Natur- und Völkerkunde im Zeughaus öffnet von 15 bis 17 Uhr. haus Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Bu bal gabe von 10.80 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. 1 geöffnet von 10.90 bis 13 und von 16.80 bis 2 10 Zweigstelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Gebölffne 15 bis 20 Uhr. 5 15 15 e Lameyhaus, R 7, 46: Geöffnet von 19 95 f al as Ffiffsche After ef Mann und 14 getswpfen Sie Slomeehceoce und die Deghnende, terſenvemskung am Disarteron dem bekennten-Pflanzen-Prdporet. Zehirslce deststigen seine überaus günstige Wukung. la allen Apotheken ethskflich. 5— Gela, eöffnet von 9 f r Au, euern! 9 Erzi Da wichtig men, körper werdei liche Gefäh. lichen das K aber 1 ſchwer net ſei Sitte richtig, geiſtig könnei die g rächti der ſte liche nahme dieſer Au denen ſind, e der werde länge, unterk freien Bedür bringe ſein. zur g. Anſpr werde Di grüßt ſchu! Erzi Miß . 3 führe here Oſt⸗ mutet zenw; Sonn Doch weni; ſo da will. rkhotel 17755 Park⸗ 30 Uhr er des „Sauto⸗ am 24. findet ch, 15, mlung Inge⸗ iſt be⸗ g wird 9 nach unheim rd für bei ge⸗ verden. Kreis⸗ g des hrer: thilder⸗ anterit. 3: Paul „ Bert achmit⸗ legen tet von nd von 17 Uhr. nd von eutſchen ebffnet us: Gi. uchels geſehalle r An meine Frau Ich öffne dir das Tor der Welt, die unermeſſen unſre Sehnſucht iſt. Du aber führſt mich, ſicher wie ein Kind, als ob du in der ungekannten Welt längſt die Vertraute biſt. Wäg keines ab, wer mehr am Leben ſchafft. Laß unbelohnet jedem ſeine Pflicht. Der Himmel ſchenkt ſich ungebeten uns, und unſre Taten zwingen ſeine Gaben nicht. 1 Hans Christoph Kaergel (Aus„Lebeusborn 1934“, Jahrweiſer für innere Er⸗ geuerung, Limpert⸗Verlag, Dresden.) Züchtigung und Verwahrloſung Erziehungsgefahr durch körperliche Mißhandlung Das Kammergericht hat in einem außerordentlich wichtigen Beſchluß zu der Frage Stellung genom⸗ wen, pb körperliche Züchtigu ng als Urſache körperlicher und geiſtiger Verwahrloſung angeſehen werden kann. Es führt dabei folgendes aus: Körper⸗ liche Verwahrloſung wird häufig mit einer Gefährdung oder Schädigung der geiſtigen und ſitt⸗ lichen Entwicklung einhergehen. Möglicherweiſe iſt das Kind bisher noch völlig unverdorben. Es iſt aber nicht außer Betracht zu laſſen, daß dauernde ſchwere körperliche Mißhandlungen ſchließlich geeig⸗ get ſein können, dem Kinde jedes Gefühl für Zucht, Sitte und Gerechtigkeit zu nehmen, es z. B. unauf⸗ richtig, verſtockt und verlogen zu machen und ſo auch geiſtig und ſittlich verkommen zu laſſen. Außerdem khunen gerade wiederholte Schläge auf den Kopf bie geiſtige Entwicklung des Kindes beein⸗ trächtigen. Die Gefahr einer derartigen Auswirkung ber ſtändigen Mißhandlung auf das geiſtige und ſitt⸗ liche Gebiet kann aber unter Umſtänden die An⸗ nahme einer drohenden Verwahrloſung auch in dieſer Richtung rechtfertigen. Aus dieſer Stellungnahme folgt, daß Kinder, bei denen harte, körperliche Mißhandlungen feſtgeſtellt ſind erfaßt werden müſſen und aus dieſem Grunde der Fürſorgeer zie hung überwieſen werden können. Nur wenn es dem Jugendamt ge⸗ länge, die Kinder auf Koſten des Vaters oder des unterhaltpflichtigen Verwandten oder im Wege der freien Liebestätigkeit in einer, ſeinen erzieheriſchen Bedürfniſſen angepaßten Weiſe anderweitig unterzu⸗ bringen, würde die Fürſorgeerziehung entbehrlich ſein. Iſt eine ſolche Löſung nicht möglich, ſo müßten zur geeigneten Unterbringung öffentliche Mittel in Anuſpruch genommen und Fürſorgerziehung verhängt werden. Dieſer Beſchluß wird von allen Kreiſen ſehr be⸗ grüßt werden, die ſeit Jahren in der Kinder⸗ ſchutzar beit ſtehen und immer wieder auf die Erztehungsgefahr durch körperliche Mißhandlung von Kindern hinweiſen. N Großmutter haben wir reiſt nach Afrika Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Das Doppelfenſter als Wintergarten 8 Wintergarten— klingt das nicht nach unerhörter Wohlhabenheit, nach Luxus, kurz, nach etwas, das wir uns jetzt nicht leiſten können? Nun, an einen mäch⸗ tigen Raum mit rieſigen Palmen, tropiſchen Schling⸗ und Blütenpflanzen dürfen Sie freilich nicht denken, aber doch an einen Wintergarten im kleinen, wie ſich's ziemt für die heutigen Zeiten. Einige Fenſter alle, und ſie geben uns die Möglichkeit, blühende, farbige Blumen um uns zu haben, wenn's draußen friert und ſchneit. Fragen wir uns zunächſt: wie muß denn un⸗ ſer Feuſter beſchaffen ſein? Sonne möchte es unbedingt haben— reine Nordſeite iſt demnach ungünſtig— und doppelte Fenſter; denn in dem Raum zwiſchen ihnen bildet ſich die feuchtigkeitsge⸗ ſchwängerte, ſogenannte„geſpannte“ Luft, die unſere Pflanzen lieben. Der Blumenfreund weiß, daß die Luft des geheizten Zimmers den meiſten Pflanzen viel zu trocken iſt. Die Fenſter müſſen unbedingt gut ſchließen, um Schutz gegen Kälte zu geben, wir ſichern die Zwiſchenräume durch Tuchſtreifen oder zwiſchen⸗ gelegte Häckſelkiſſen. Und ein Außenthermometer müſſen wir haben, um jederzeit Froſtgefahr beobach⸗ ten zu können. In kritiſchen Fällen ſind die Rolläden zu ſchließen, bei ſtarkem Froſt die Pflanzen auf einem Tiſchchen am Fenſter für einige Zeit unterzubringen. Sie klagen, daß der Raum zwiſchen den Fenſtern zu eng ſei? Fertigen Sie ein kleines Holzbänkchen, das bis zur Höhe des Fenſterrahmens reicht, in ſtar⸗ kes Papier gehüllte Preßkohlen tun dieſelben Dienſte. Der Platz zwiſchen den Scheiben iſt be⸗ deutend weiter, Sie werden ihre Pflanzen auf dieſe Weiſe viel beſſer unterbringen. Oder, verwenden Sie die praktiſchen Doppelfenſtereinſätze, praktiſch deshalb, weil ſie beim Oeffnen des Fenſters mitſamt den Pflanzen zurückgehen. Wir brauchen alſo nicht mehr beim Lüften jede Pflanze einzeln in die Hand zu nohmen, jede Hausfrau weiß, welch ein Fort⸗ ſchritt das iſt. Droht Froſt, hängen wir einfach das ganze Blumenbrett mitſamt ſeinen Pflanzen an zwei Häkchen am inneren Fenſter auf. Vor allem für unſere alten Freunde, die Kak⸗ teen, ſind ſie ſo praktiſch, man kann dann gut an einem Fenſter einige Einſätze übereinander anbrin⸗ gen. Reizend ſieht das aus, wenn ſich die bizarren Formen der Pflanzenkörper als Silhouette abheben gegen das einfallende Licht. Das wiſſen Sie, daß Kakteen im Winter ihre Ruhezeit haben und wenig begoſſen werden ſollen? Mit Ausnahme der Weihnachts kakteen, die jetzt dabei ſind, ihre Knoſpen zu entwickeln. Denen würde große Trok⸗ kenheit im Winter ſchlecht bekommen, ſie würden Knoſpen und Blüten abwerfen. Auch für Jungpflan⸗ zen von Fuchſien und Pelargonien bedeutet zu viel Gießen im Winter eine Gefahr, ſie faulen dann leicht. Man ſoll ſie eher trocken und nicht warm Halten. Was haben wir denn an Pflanzen, die im Winter blühen? Wir wollen uns doch freuen an ſeinen Blüten und Farben. Eine ganze Auswahl. Reizende rotlila Erika mit ganz zierlichen Glöckchenblüten, die uns an blühende Heide erinnern. Sie ſind wenig verwöhnt, vertragen ſogar einige Froſtgrade, nur dürfen ſie niemals ganz trocken werden. Ein wenig empfindlicher ſind Begonien mit dem zarten Laub und feinen roſa oder roten Blüten, ſie müſſen wir unbedingt vor zu niedrigen Temperaturen ſchützen. Großmutters Primel ſind da in ganz unwahrſchein⸗ lich großäugigen und feinfarbigen Sorten, mit dunk⸗ len oder hellen Augen, alle aber unendlich beſcheiden. Und daun haben wir Alpenveilchen oder Cyelamen, unſere allerdankbarſten Winterblüher. Tiefrote ken⸗ nen wir mit ſamtdunklen Blütenblättern, leuchtend roſa und fliederfarbene, die zarten reinweißen, die ſo beliebten almfarbigen und die weißen mit den dunklen Augen. Dabei die verſchiedenen Blüten⸗ formen: die edelgezüchteten ganzrandigen auf kräf⸗ tigem Stiele, die bizarren gefranzten Formen, die Rokoko⸗Arten, die man kaum noch als Cyclamen an⸗ ſprechen möchte. Und wie dankbar ſind Alpenveilchen! Unermüdlich blühen ſie durch Monate. Im Doppel⸗ fenſter finden ſie die gleichmäßige, kühle, ein wenig feuchte Luft, die ſie lieben. Im warmen Zimmer be⸗ kommen ſie leicht gelbe Blätter, die Blütenſtiele werden zu lang, die ganze Pflanze verliert ihre ſchöne Form. Wichtig iſt bei Cyelamen das richtige Gießen. Gießen Sie von oben oder von unten? Wie oft werde ich ſo gefragt. Nun, der Fachmann gießt ſtets von oben und immer ſo gründlich, daß der ganze Gießrand, das iſt der Platz zwiſchen Topf⸗ ballen und Topfrand, vollgegoſſen wird. Man gießt niemals mit kaltem, ſtets mit abgeſtandenem Waſſer und vorſichtig. Feuchtigkeit zwiſchen den eng ſitzenden Knoſpen und Blättern kann an trüben Tagen zur Fäulnisgefahr werden. Bildet ſich doch einmal ein Fäulnisherd, ſo wird er vorſichtig mit einem Hölz⸗ chen ausgekratzt, um die benachbarten Knoſpen und Blätter nicht zu gefährden. Sehr wichtig iſt, daß wir welke Blätter und verblühte Blumen niemals ab⸗ ſchneiden, ſondern herauszupfen, der ſtehenbleibende Stengelſtumpf würde ſofort in Fäulnis übergehen. Einen großen Reichtum an Blumenſchönheit ver⸗ danken wir weiter den vielerlei Zwiebelgewäch⸗ ſen, die wir mit leichter Mühe im Fenſter treiben. Hyazinthen bringen wir mit Vorliebe auf Glä⸗ ſern zur Blüte. Im Oktober ſetzen wir ſie auf, das Glas wird nur ſo weit gefüllt daß der flache Rand der Zwiebel nicht ins Waſſer reicht, dem wir ein Stückchen Holzkohle beifügen. Die Gläſer werden an einem kühlen, dunklen Ort verwahrt, bis ſich reichlicher Wurzelanſatz bildet. Erſt dann bringt man die Hyazinthen, noch mit einem Hütchen bedeckt, ins Doppelfenſter. Ich würde raten, alle Blumen⸗ zwiebeln nicht vor Weihnachten zu trei⸗ ben, um Ausfall zu vermeiden. Welche Blumen⸗ ſchönheit, welch köſtlicher Duft lohnt aber dann die wenige Mühe! 5 Plauderei einer Sechzigjährigen von ihrer Führt in den dunklen Erdteil Als ich ſeinerzeit die Abſicht äußerte, eine Reiſe nach Oſt⸗Afrika zu machen, hätte ich daheim⸗ lleiben müſſen, wenn Warnungen mich ſchrecken könnten. Die einen glaubten, daß ich in meinem Alter dem heißen Klima erliegen müſſe, die andern fragten, ob ich nicht Angſt vor Schlangen und wilden Tieren habe,— jedenfalls machten mir meine Be⸗ kannten Abichiedsbeſuche, als obs ein Scheiden fürs Leben wäre. Jeder ſtaunte kopfſchüttelnd über den Entſchluß, mit reichlich ſechzig Jahren ſolche Reiſe zu wagen. Aber eine heutige Großmutter iſt nicht mehr dieſelbe wie vor 20 oder 40 Jahren. Ich fühlte mich friſch und unternehmungsluſtig genug, den Plan eines Beſuches bei meinen Kindern auszu⸗ führen und bereute nicht, als ich nach dreiwöchiger herrlicher Seefahrt an den Geſtaden von Oſt⸗Afrika landete. Wie ein Märchen aus 1001 Nacht Mutete mich das Land an mit ſeinem üppigen Pflan⸗ denwuchs, einem Tierreichtum, der großen goldenen Sonne und den ſorgloſen, treuherzigen Menſchen. Doch kennen die Leſerinnen gewiß alle die mehr oder beniger wahrheitsgetreuen Schilderungen darüber, 5 1 1 ich nicht noch einmal Bekanntes beſchreiben will. Aber die landläufigen Vorſtellungen von Leben und Treiben dort drüben, von der furchtbaren Hitze, hun allerhand wildem Raubzeug und von den dunkel⸗ häutigen Eingeborenen find teilweiſe ſo phantaſte⸗ geschmückt, daß ich denn doch einiges perſönlich Er⸗ lebte berichten möchte. Ich hatte etwa in einer Reiſebeſchreibung folgen⸗ des geleſen:„Wenn der Maſſai— so heißt der oſt⸗ afrikaniſche Neger dieſer Gegend— in friedlicher Ab⸗ ſcht kommt, ſo ſteckt er den Speer in den Bo⸗ den“ O ja, wenn unſer Milchmann, ein begüter⸗ 85 maſſaiſcher Hirte, morgens nach fünfſtündigem Marſch in der Kürbisflaſche die Milch brachte und ſich daun in unſerer Küche etwas ausruhen wollte, ſteckte er natürlich zunächſt ſeinen Speer vor dem Eingang in die Erde. Da aber zur Zeit drüben nir⸗ gends Krieg iſt, kommt halt jeder Maſſai mit ſeinem Speer„in friedlicher Abſicht!“— Nach der Landung in Tanga hatten wir nach 36⸗ ſtündiger Autofahrt durch den Urwald, durch Neger⸗ dörfer teils auf Regierungsſtraßen, teils weglos, auch durch Flußbetten, an Felſenkratern und Waſſer⸗ fällen vorbei, durch Siſal⸗ und blühende Kaffee⸗ ſchamben, wie auch ſtundenlang durch ödes, mannshohes Steppengras, wechſelnd mit duftenden tropiſchen Hainen, unſer Ziel, die nette kleine Amts⸗ ſtadt Aruſcha im Innern erreicht. Dort wohnte ich in einem einſtöckigen, geräumigen Haus mit großer vorgebauter„Baraſa“ was ſoviel wie„Veranda“ bedeutet. Oft war ich aber auch zu Beſuch auf deut⸗ ſchen Farmen, denn die Gaſtfreundſchaft iſt nir⸗ gends größer als unter den angeſiedelten Europäern. Im„eigenen Heim“ zu Coruſcha mußte ich mich allerdings erſt an die primitive Haushaltführung ge⸗ wöhnen; auch ſind alle europäiſchen Waren dort faſt unerſchwinglich teuer. So kochte ich auf einem Steinherd, der mit langen Baumſtämmen geheizt wurde, mit nur vier Töpfen und einem ein⸗ zigen ſelbſtgeſchnitzten Kochlöffel. Zuerſt hatte ich neben dem Boy, der ſchon drei Jahre als perſönliche Bedienung bei meinem Sohn tätig iſt, noch einen„piſchi“, das iſt ſoviel wie Koch. Aber da ich damals noch nicht der Eingeborenenſprache mächtig war, hatte es große Schwierigkeiten ſich mit ihm zu verſtändigen; auch war mir ſeine Art des Ko⸗ chens ungewohnt und ſagte mir ſo wenig zu, daß ich ihn nach 14 Tage entließ und mir nur einen kleinen 12jährigen Jungen zur Hilfe für die grobe Arbeit nahm. a Ich ſah ſchon in der erſten Woche ein, daß ich vor allem die Kiſhueliſprache erlernen müſſe, um mit den Boys, Händlern und Kaufleuten auf ihre Weiſe reden zu können. Unſere„Stütze“, Mari⸗ kan⸗Franz genannt, kam mir denn auch mit ſei⸗ ner ganzen Intelligenz zu Hilfe, und ſchon nach 14 Tagen war ich ſeiner Anſicht nach„Fundi Kiſhuelli“ ich wußte alle Dinge zu benennen und kannte die landläufigſten Ausdrücke. Anfangs waren mir die luſtigſten Dinge zuge⸗ ſtoßen und ich mußte mich lange vergeblich um Ver⸗ deutlichung meiner Wünſche mühen. So zeigte ich auf die umherlaufenden Hühner, formte mit der Hand die Geſtalt eines Eies, machte die Bewegung des Aufklopfens und zeichnete ſchließlich eine kleine Henne, die ein großes Ei legt, darunter einen roten Strich und ſagte:„nam na hi“ ſo wie dies). Da lachte der Burſche, daß all ſeine ſchönen weißen Zähne ſichtbar wurden, die er zur Säuberung dauernd mit einem Zuckerrohrſtäbchen bearbeitet, und brachte mir das Verlangte:„mai ei na kuku“, das heißt„Ei vom Huhn“. Franz war der Sohn eines Kaffeepflanzers bei Moſchi. Der Vater hatte ſich eine frühere deutſche Farm geſteigert, als die Deutſchen nach dem Krieg ausgewieſen wurden. Die Söhne konnten aber nicht alle in der Schamba beſchäftigt werden, denn ſo ein Maſſai oder Madfjaker hat meiſt mehrere Frauen und viele Kinder. Töchter ſind will⸗ kommener als Söhne, denn der Freier muß dem Schwiegervater 7 Ochſen als Hochzeitsgabe geben, je mehr Mädchen alſo ein Eingeborener hat, deſto reich iſt er. Franz war übrigens ſelbſt auch verlobt mit einem reizenden Neger mädchen. Etwa 14 Jahre alt, hatte ſie ihr Wollhaar in viele Scheitel geteilt und in Zöpfchen geflochten; um Hals, Arme und Fußknöchel trug ſie viele Kupferringe und kannte genau ihren Wert, wenn ſie in den Hüften ſich wiegend daherkam und dem Bräutigam zulächelte. Franz war in Stellung„zum Europäer“, gegangen, um ſo viel zu verdienen, daß er bald ſein Bräutchen abbezahlen konnte. Er hielt ſehr auf ſich, badete täglich im Fluß und trug die abgelegten oder eben⸗ ſolche Kleider wie mein Sohn, wuſch, flickte und plät⸗ tete ſie ſtets und ſah mit ſeiner hohen, ſehnigen Ge⸗ ſtalt immer recht nett aus. Zum Servieren oder wenn Gäſte da ſind trägt der Boy den langen weißen Kanzu, ſonſt meiſt kurze Kakhihoſen, ein Schillerhemd mit kurzen Aermeln oder Pullover. Als ich abreiſte, wollte mir Franz eine beſondere Freude machen und ließ ſich photo⸗ graphieren, ſchrieb mir auch auf die Rückſeite des —— f 775 144. Jahrgang/ Nr. 29 2 Gardin nwäſche Das Waſchen der Gardinen, das von vielen Hausfrauen ſo geſcheut wifß d, iſt zwar etwas umſtänd⸗ lich, aber durchaus nicht ſo ſchwierig, wie man es ſich meiſt vorſtellt. Die beſte Waſchart iſt folgende: Die gut aus⸗ geſchüttelten Gardinen weg den ziemlich klein zuſam⸗ mengelegt und in klarem, kalten Waſſer eingeweicht, dann in eine Brühe aus uter, weißer Kernſeife ge⸗ tunkt und leicht zwiſchen den Händen gedrückt. Natür⸗ lich kann man auch mit der nötigen Vorſtcht Ben⸗ zinſeife verwenden. NS emals darf das zarte Ge⸗ webe gerieben werden. Earen die Gardinen ſehr ſchmutzig, ſo kann man da k Verfahren mit einer fri⸗ ſchen Seifenbrühe noch ei n mal wiederholen. Daun werden ſie geſpült, leicht(blaut oder gekremt, ſehr dünn geſtärkt und ausgedri jekt. Selbſtverſtändlich muß ein Auswinden der Gar ſinen vermieden werden, denn bei allen dieſen kräft gen Hantierungen würde der feine Spitzenſtoff leiden Nun kommt die Haupt ſache bei der Gar⸗ dinenwäſche: das ulliglichſt fadengerade Aufhängen der einzeln en Schals. Wer keinen Gardienenſpanner beſitzt, ſo lte ſie über drei parallel geſpannte Leinen hängen, ſo daß kein Kniff entſteht. Beim Aufhängen zupfe mant die Bogenkanten recht glatt aus. Ein Trocknen inz Freien iſt natürlich dem Trocknen auf dem Speicher Worzuziehen. Wo die Gardinen nicht geſpannt werden, emp⸗ fiehlt es ſich, ſie zu rollen n. Hierbei läßt ſich auf einfache Art ein ſehr ſchöne es und glattes Ausſehen und eine größere Schonung ermöglichen. Man wickle die vorher mit einem Zerſtä tber eingeſprengte Gar⸗ dine nicht, wie es gewöhnlich geſchieht, um das Roll⸗ holz, ſondern lege ſie, zur Hu ilfte gefaltet, recht glatt und gerade auf das vorheir ebenfalls glatt geſtri⸗ chene Rolltuch und laſſe das Rollholz leicht darüber gehen. Zuletzt erfolgt noch ein Ausſtreichen mit dem Bügeleiſen. Bei älteren, ſchon etwa ſchadͤhaften Gardinen iſt das Aus beſſern vor dem Waſchen drin⸗ gend anzuraten, denn es verhütet ein weiteres Rei⸗ ßen während der Wäſche. Bei großen Löchern ſehe man von dem zeitraubender! Stopfen ab und lege lieber paſſende Flicken von Fardinenſtoff oder zur Gardine paſſenden Tüll unter, die man mit leichten Stichen umſäumt. Dieſes Auel eſſern geht ſehr ſchnell und fällt viel weniger auf als das Stopfen. Bei ſehr abgenutzten Gardinen, deren Schäden ſich etwa erſt nach der Wäſche herausſtellen und die keine weitere Wäſche mehr aushalten wür⸗ den, kann man die Flicken ruls Gardinenſtoff auch nur mit dünner Stärke fkrufkleben und feſt anplätten. Um einen ſchönen, gleichmü ßigen Fall der Gar⸗ Schnittränder an Tüllgardinecht hilft ein Einfaſſen dinen zu erzielen, nähe man den unteren Schmal⸗ ſeiten Blei oder Schrotband ein, was auch das Ziehen ſehr erleichtert. Gegen das leß dige Ausfranſen der mit Batiſtband, das aber ſehr koſe angenäht werden muß, weil es bei der Wäſckſe mehr einläuft als Gardinenſtoff. Nötigenfalls biellhe man es vorher. Bildes eine Widmung in ſtei len römiſchen Buch⸗ ſtaben, wie ſie die Neger in der Miſſionsſchule erler⸗ nen. Wie mußten wir aber lachen, als wir das Kon⸗ terfei näher betrachteten: Franz hatte, um recht fein auszuſehen, die hellgrauen lang en Hoſen meines Sohnes und ebenſolche Weſte anz ſezogen, war aber in der Aufregung über den wichti gen Akt des Photo⸗ graphiertwerdens verkehrt in ie Beinkleider ge⸗ ſchlüpft und prangte nun die J kückſeite nach vorn, der Schlitz nach hinten vor einern Hintergrund von Kaffeeſtauden. Seine Kleiderſorgen hatten e überhaupt in ſich. Als er mich mal in die 1% Stunden entfernte Miſ⸗ ſionskirche begleiten ſollte, muff ich lange warten, bis er Toilette gemacht hatte. Denn er kramte erſt in den Koffern meines auf Jag abwefenden Soh⸗ nes, um ſich öaraus eine ſonntiigliche Gottes⸗ dienſtausrüſt ung anzueignen.„Mama, ich kann doch nicht mit dir in meinen alten Kleidern kommen, ich muß doch einen„ko ija uleia“— einen „europäiſchen Rock“ anhaben“,(entſchuldigte er ſich, als ich ihm Vorhaltungen wegen ſeiner Frechheit machte. Die meiſten Neger ſind klug, anſtellig, raſch von Begriff und dabei doch kindlich in allen Anſchau⸗ ungen. Da ich den Verkehrsſchim zmann nicht photyp⸗ graphiert hatte, machte ich einma eine kleine Zeich⸗ nung, wie er beide Arme ausſtreckt in ſeinem hölzer⸗ nen Geſtell. Ich fragte Franz, ob er wüßte, wer das wäre, da antwortete er prompt:„Jeſus“. Er hatte den gezeichneten Askariſoldaten für einen gekreuzig⸗ ten Chriſtus gehalten, was einem großen Dämpfer auf meine Freude über mein vermeintliches Zeichen⸗ talent ſetzte. Dieſe Woche habe ich wied en einen rührenden Brief von Franz in Kishueliſprache mit 1000 Grüßen und Wünſchen erhalten, weil ich ih m durch einen nach Afrika reiſenden Bekannten eine m Raſierſpiegel, Ta⸗ ſchentücher und neuen Fez geſan dit hatte. So hat ſich die Freundſchaft mit meiner„ſch Fwarzen Perle“ auch über die Treunung hinaus erha unten, und wenn ich meinen„Marikan⸗Franz“ auch kan im je wiederſehen werde,— ich bin gewiß, daß au h er die„weiße Mama“ nicht vergeſſen wird, die ſog iel freundliche und ſchöne Erinnerungen an ſeine wmiderſame Heimat mit nachhauſe gebracht hat. Clara Treiber. SAR Stoffen geschmeckvol L INE Wi mschen ihnen jederzeit geme Votschläge, wie Sſe auch bel gelingen Hltteln iht Heim mit modemen Gardinen und sel- und behaglich ausgesteſten können Nux VOI KEN verkaufshaus: Mannheim. P 4, 1 TNE 2 e. Mech. Weberei Gar finenfabriken 7 5 7 5 5 N 6. Seite Nummer 599 ——— Anſere Modelle: Die diesjährigen Pelzmäntel Nr. 2769, Größe 42. Pelzi ichen aus Tigerfell mit durchgezogener Krawatte mud ſchrägem vor⸗ deren Verſchluß. * Nr. 2770, Größe 44. Perſianger: mit hochſtehendem Kragen und Keulenärmel. * Nr. 2771, Größe 44. Dunkelrauner Stoffmantel mit Nutriakragen und Raglamlnmel, an der Kugel mit Bieſen garniert. Dieſer Mantel kann mit Pelz abgefüttert werden. * Nr. 2772, Größe 42. Pelzgehlfitterter Stoffmantel mit Perſianerkrawatte und Jlermel⸗Epauletten. * Nr. 2773, Größe 46. Inniviertellauge Scal⸗ Elektrik⸗Pelzjacke mit gleiche ut Krawatte und wetten Aermeln. * Nr. 2774, Größe 44. * Nachdruck ſämtlicher Ariel und Illuſtratſonen verboten. klziäckchen mit hoch⸗ ſtehendem Kragen, ziemlich tamſchließend gearbeitet. Beyer-Sdchnitte Ahplättmuster Modelührer- Journale Emma ſiihäler, M 7. 24 22 Nadel oder Agraffe. Die Auswahl von m andeſtens zwei D Modefellen, die ſtunnge modiſche Gliederung in portliche und elegante ßelze und dreierlei verſchie⸗ dene Formen, nämlich Mantel, Jacke und Spenzer, bieten dem Kürſchnerſ andwerk genügende Betäti⸗ gung. Dazu kommt, aß mit Innenpelz gefütterte Stoffmäntel aus Muff, Mütze und Schulter⸗ kragen beſtehende Ga. unituren ſowie beſätze aller Art in, dieſem Winter eine große Rolle ſpielen. Die neueſte Form Reſfteht in einer Art Matroſen⸗ eignen ſich geſchorene alder mit kurzem Haar ver⸗ Für dieſe Ausführungen eignen ſich geſchorene ader mit kurzem Haar ver⸗ ſehene Felle wie Seal, Rohlen, Buenos ⸗Breitſchwanz und Nutria. Für Spyſttpelze werden durchweg helle grünlich⸗ graue Fell des Seelfends und Biſam wirken am flotteſten. Die hüft lane für den Vormittag be⸗ ſtimmte Pelzjacke ſielft in brauner und grauer Tiz⸗ Hier ſind Feh, Ziegenpelz, Büberette und Nutrich am häufigſten vertreten. Bei den eleganten. Mänteln ſieht man in dieſem Jahre kaum mehr glalkte Aermel. Faſt überall wird die diesjährige Anſchtuffung durch eine mäßige Arm⸗ exweiterung angezeigt, Die eleganten dunklen Pelz⸗ Cape zu bilden ſcheing Farben gewählt. Win elatze, Tiger, das nung vorteilhaft ausk. utzen d Pelz ⸗ ſen Rozept hier verraten wird: Mitte eine Vertiefung machen, BVorteig anrühren, warmſtellen, 9 aus e 2 A ne eee, Lal Sul ee,. d edle. 5 eee, e ee, (Sardine ſeppiche 11 reicher Auswahl 29 0 eren 1 g Wäscherei J Pfundwäsche 8 1 leal Lorßingsſraße 2123 Gardinen rerrrut 58161 4 Else Friedmann Elegante Damenmoden 1 7, 14a Mannheim P 7, 14a Herm. Fhegelin 5 7, 25 O 7, 2 . echo eBtest? Feilnsfe Jeespilifzen neue Ernte, sehr dsgiebig und kräftig i% Pfund Mk..— Rinder spacher N 2. 7(lungtstrehe) 0 6, 6(enge anten) 2 (Kunegstraße) v . Carl Baur Kunststr. 2, 9 Vodeneuheiten 5. eee F Kompl. Badesinrich tungen 2 ee N f S. Ferm precher 22208 1 bei Radio- Merßne Damenhüte Paul Kalenmaler 2 Rundfunkgerste 6 2, 8(an d. Planken]— Fernruf 3124 Ausstattungen 2. o 97 9 I PEIOENILX& Nähmaschinen Bescorcders preiswert (den: N 4,(Kunsfsr.) ö ede. Woôsche, Leinen. benen J kaufen Sie gut u pretswert im Spestalgeschäft Gerber& Thönnes MobESs— INH.: M. 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Weniger be⸗ kannt dürfte der Apfelkuchen mit Streuſeln ſein, def⸗ Apfelkuchen mit Streuſeln 250 Gramm Mehl ſieben, in eine Teigſchüſſel bringen, in deſſen einer halben Taſſe Milch mit einer Priſe Salz auf⸗ löſen, in der Vertiefung mit etwas Mehl zu einem gangen iſt. In der Zwiſchenzeit in einer Viertel⸗Taſſe Milch auflöſen, 50 Gramm Butter flüſſig machen, etwas Zitronenſchale abreiben, und dieſe Zutaten mit dem gegangenen Vorteig, dem Mehl und 1 Ei zu einem geſchmeidigen Teig ſo lange ſchlagen, bis er Blaſen wirft und pufft. Dieſen Teig nochmals gehen laſſen, hierauf auf ein gut gefettetes Backblech ausrollen, 2 Pfd. mürbe, ſäuerliche Aepfel ſchälen, vierteilen, vom Kerngehäuſe befreien, in qu 1 1218 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 15. November 1985 2770 2771 halbierten, goldgelh 10 Gramm Hefe in Apfelpaſtete: bis der Vorteig ge⸗ 50 Gramm Zucker Male wiederholen, gleichmäßige Scheiben schneiden, den Teig damit dicht und gleichmäßig belegen, mit 50 Gramm gewaſche⸗ ſtreufeln: 100 Gramm Mehl, 50 Gramm Zucker 50 Gramm Butter, etwas Zimt und Vanillezucker, die Butter mit den anderen Zutaten zerpflücken, be⸗ ſtreuen, kurz gehen laſſen, im Backofen in ungefähr 35 Minuten zu goldgelber Farbe backen. Aepfel⸗ Marguerite: Schöne, mürbe Aepfel nach halbieren, einen leichten Weißwein mit etwas Zucker aufkochen und die Apfelhälften darin gar⸗ ziehen laſſen. Den einigen Eßlöffel Aprikoſenmarmelade dick einkochen, den Boden einer Glasplatte damit bodecken, die Aepfel im Kranz darauf anrichten, mit abgezogenen, ſo daß ſich eine Marguerite auf jeder Apfelhälfte bildet. Als Herz ſetzt man in die Mitte des Apfels ein Häufchen Aprikoſenmarmelade. —— 1 j 1 63 It 5 1 2772 2743 gerollte Teigplatte darüberdecken. Das Ganze uu Et beſtreichen, in die Mitte zwei Einſchnitte machen Korinthen oder mit Butter⸗ bder ein rundes Scheibchen ausſchneiden und backen, Aepfel im Pelz: Mürbe, gleichmäßig groß Aepfel von ſäuerlichem Geſchmack ſchälen, in ſchpg⸗ chem Zuckerſyrup vorſichtig, damit ſie nicht zerfalleg nicht zu weich dünſten, auf einem Sieb abtropfen un erkalten laſſen. Je nach Anzahl der Aepfel Eiwelß und Zucker(auf 1 Eiweiß 125 Gramm Puderzucker zu einem weißen Guß rühren, die Aepfel darin el Laub anrichten. Mandelkrokant: 100 Gramm verbleibenden Weißwein mit einer Stielpfanne unter Rühren goldbraun rbſten auf ein geöltes Blech ſchütten, erkalten laſſen, fein wiegen. geröſteten Mandeln verzieren, 2 Karmeliter⸗ Aepfel: Schöne, feſte, möglicht große Aepfel halbieren, mit einem Ausſtecher auz⸗ höhlen, ſo daß ein möglichſt dünner Rand bleibt, der jedoch nicht brechen darf. Die ſo ausgehöhlten Aepfel 125 Gramm Mehl, 100 Gramm einige Minuten in kochendem Zuckerſyrup, der mit in Stückchen geteilte Butter, eine Priſe Salz, 1 Ei etwas Vanille gewürzt wurde, einige Minutes und etwas Waſſer zu einem glatten eTig verarbeiten, ausrollen, zuſammenklappen und dies mehrere dann den Teig in zwei Hälften teilen und jedes Stück nicht zu dünn ausrollen. Ein Blatt des Teiges in bröſeln ausgeſtreute andrücken und etwas Semmelbröſel darüberſtreuen, darauf geſchälte, in feine Scheiben geſchnittene Aepfel, die vorher mit reichlich Zucker und etwas Zimt beſtreut wurden, füllen, und die andere aus⸗ ziehen laſſen, auf einem Sieb abtropfen laſſen. Daz ausgehöhlte Apfelfleiſch ohne Kerngehäuſe mit den gleichen Quantum Zucker, etwas Vanille und etwa Weißwein weichkochen, durch ein Sieb ſtreichen, mil etwas Kirſchwaſſer abſchmecken und kaltſtellen Vor dem Anrichten die ausgehöhlten Aepfel lagenweit mit Apfelmuß und mit gezuckerter Schlagſahne füllen, die letzte Schicht muß Schlagſahne ſein, die zu kleinen ſpitzen Hügeln aufgeſpritzt und mit geraſpelter Scho⸗ kolade beſtreut wird. eine gefettete, mit Semmel⸗ Springform legen, den Rand von Derblin z Ruf 21097 gegenüber Kaufhaus — * THoppess Costerica. Mischung täglich frisch gebrannt J Pfund 80 Pfg. Kunsistraße, N 3, 7— Markfplefz, H 1, 14 Ludwigshafen, Bismarckstraße 42 — 1 5 Handarbeiten. Wolle ———— Gg. Scharrer Nachi. Inh.: Luise Scehneider Rathausbogen 70 Faradeplat:) 8 eee 1 dende Neri Arbeit Köhler Nähmalchine näht. stiekt und stopft Schwetzingervorstadt, Burgstr. 4 Tel 408 65 Hein laden 1 Ireppée— Febrinlager Wöchendiche naten von K. 2. Annahme von ZBedartsdeckungsscheine! 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November 1933 — —————— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——* ·—— 8 9 Nummer 529 Pfälzer Schuhgeſchäft kommt in Fluß Erfreuliche VBotſchaft aus Pirmaſens 4 Pirmaſens, 13. November. In den vergangenen 11 Tagen hat das Geſchäft bei der Pirmaſen⸗ ſer Schuhinduſtrie merklich angezogen. Während in den vergangenen Wochen teilweiſe noch Einzelpaare in Beſtellung gegeben wurden, laufen jetzt die Aufträge umfangreich und in größerer Zahl ein. Vor allem bevorzugt wird das feſte Winter⸗ ſchuhwerk. Der Hauptabnehmer auf dieſem Gebiet für die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie iſt bekanntlich das Rheinland mit den Arbeiterzentren. Gerade aus dieſen Arbeitergebieten mißt man den Beſtellungen große Bedeutung bei, da ſie in den letzten Jahren infolge der außergewöhnlich ſtarken Arbeitsloſigkeit ſtark zuſammengeſchmolzen waren. Es geht auf⸗ wärts! Das iſt die allgemeine Feſtſtellung, die man in Schuhfachkreiſen hört. Das Anziehen des Schuhgeſchäftes hat auch wiederum eine Verminde⸗ rung der Arbeitsloſenziffer im Gefolge gehabt. Auch lei der Lederinduſtrie iſt ein bedeutendes Anziehen des Geſchäftes feſtzuſtellen, das ſich ganz beſonders günſtig bet der Lederfabrik Fahr AG. auswirkt. Die⸗ ſes Werk, das jahrelang unter den heute wieder ſeine alte Bedeutung erlangt und die Helegſchaft hat annähernd wieder ihren alten Be⸗ ſtand erreicht. Neben dieſen hat ſich auch das Geſchäft hei den Nebeubetrieben zur Schuhinduſtrie in den letzten Wochen günſtig entwickelt. Es iſt auch in der . ungünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſen ſchwer zu kämpfen hatte, hat letzten Woche wieder verſchiedentlich zu Neueinſtel⸗ lungen bei der Leiſteninduſtrie und bei der Kar⸗ tonnageninduſtrie gekommen. Ein ſcharfer Streit iſt in letzter Zeit zwi⸗ ſchen der Schuhinduſtrie der Stadt und des Bezirks wegen der Ungleichheit der Tarife entbrannt. Schon jahrelang ſetzen ſich die Fabrikantenvereine der beiden Induſtriegebiete wegen dieſer Frage auseinander und nunmehr iſt die Frage der einheitlichen Regelung der Tarife akut geworden. Pirmaſens iſt in die Tarifklaſſe 1 eingereiht, während die großen Induſtrieorte des Bezirks, wie aldfiſchbach, Hauenſtein, Rodalben, Dahn und Thaleiſchweiler der Tarifklaſſe 2 und ſo gar der Tarifklaſſe 3 angehören. Es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß die Fabriken, die den niederen Tarifklaſſen zugeteilt ſind, bedeutend billiger fabri⸗ zieren und geringere Löhne zahlen können als es in Pirmaſens möglich iſt. Die Folge dieſer Tarifklaſſen⸗ einſtellung war, daß ſchon ſeit Jahren die Schuh⸗ induſtrie von Pirmaſens abwandert und ſick in der Umgebung der Stadt niederläßt und der Stadt Pir⸗ maſens eine große Zahl von Arbeitsloſen hinter⸗ läßt. Man hofft, daß die Frage ſchon in aller⸗ nächſter Zeit geregelt wird, da ſich die für die Tariffragen in der Schuhinduſtrie maßgebenden Herren von Berlin nach Pirmaſens begeben werden, ee 2 5 5 um die Verhältniſſe an Ort und Stelle zu prüfen. Aus Baden Der Dank des Gauleiters Karlsruhe, 15. Nov. Der badiſche Gauleiter Robert Wagner gibt ſeinem Dank für den Ausgang der Wahl in lgenden Worten Aus⸗ druck: Dank und Anerkennung ſage ich allen denen, die die Arbeit für Volksabſtimmung und Wahl am 12. November 1933 geleiſtet haben, insbeſondere der Gaupropagandaleitung unter Führung des Pg. Franz Moraller, ſowie der opferwilligen, ſtets fleißi⸗ gen PO, der Preſſe und den geſamten Verbänden der Partei. Dank ſage ich auch den Wählern, die mit ihrem Eintreten für die Politik des Führers den Wieberaufſtieg des Volkes gewährleiſtet haben. Feierliche Immatrikulation in Heidelberg * Heidelberg, 15. Nov. Im Feſtſaale der neuen Univerſität fand abends die feier ⸗ liche Immatrikulation der neuen Stu⸗ denten ſtatt. Dabei hielten der Rektor, Profeſſor Dr. Groh, der neuernannte KanzlerProfeſſor Dr. Stein und Studentenführer Scheel Anſprachen, in denen die Pflicht der Studenten nicht nur gegen⸗ über der Univerſität und der Wiſſenſchaft, ſondern bor allem auch dem neugeformten Staat gegenüber betont wurde. Der Kanzler hob beſonders die Wich⸗ ligkeit der wehrhaften Ausbildung von Körper und Geiſt hervor. Und der Führer der Studentenſchaft belonte am Schluß, man komme auch nach Heidelberg heute nicht nur, um dort ein paar ſchöne Monate oder ein paar ſchöne Jahre zu erleben, ſondern man übernehme damit die Verpflichtung zur Arbeit für die Univerſität und für den Staat. Branoöſtiftung aus Mache Sickingen(Amt Bretten), 15. Nov. Nachts er⸗ töte kurz nach 2 Uhr Bran dalerm. In der Scheune des von Hilfspolizeidiener Florian Bech⸗ told bewohnten Wohnhauſes brach Feuer aus. Nur mit großer Mühe gelang es den Bewohnern, das Mobiliar des Hauſes ſowie die in der Stallung untergebrachten Tiere zu retten. Die Flehinger Frei⸗ willige Feuerwehr legte, da hier keine Waſſerleitung vorhanden iſt, raſch eine Schlauchleitung, die an die Klehinger Waſſerleitung angeſchloſſen war. Es galt vor allem, das angebaute Wohnhaus zu retten. Gegen 4 Uhr konnte die Wehr wieder abrücken, nachdem keine Ausdehnungsgefahr des Brandes mehr beſtand. Nach Lage der Dinge kann nur Brand ſt ift ung angenommen werden. Man vermutet, daß es ſich um einen Racheakt Handelt. Karlsruhe, 15. Nov. Die Firma G. Braun m b. H, vormals G. Braunſche Hofbuchdruckerei und Verlag, Karlsruhe, feierte dieſer Tage das hun⸗ Bet wanzigfährige Jubiläum ihres eſtehens. Es iſt das hiſtoriſch ſo bedeutſame Hahr 1818, in dem ſie gegründet wurde. 1 Weinheim, 15. Nov. Landrat Dr. B. Pfaff 19 9 in den Ruheſtand getreten. In ſeinem 5 f Wirken im Amtsbezirk erwarb er ſich 70 dochachtung aller, mit denen er dienſtlich oder e ic zuſammenkam. 1870 in Heidelberg 1 8 wurde er 1894 Praktikant, 1897 Referendar, 55 1 in Waldshut. 1906 kam er als ſolcher 1 1 578 1907 wurde Dr. Pfaff zum Oberamt⸗ f u befördert und 1908 zum Amtsvorſtand in Et⸗ aubeim. Von 1912 ab war er Amts vorſtand in würdlbeim, 1920 ſolcher in Bühl und von 1926 ab irkte er als Landrat in Weinheim. L. Altlußheim, 15. Nov. Zu Ehren der vor 10 115 an der Münchener Feldherrnhalle gefallenen 10 5 des Nationalſozialismus, veranſtalteten g üiſchiedenen Organiſationen der NS DA eine 50 ütnäisfeier, bei der Pfarrer Haas in dahtz z ab wollen Anſprache jener Männer ge⸗ e das Dritte Reich ihr Leben hingaben. desen 8 Schmeer und Hauptlehrer Schüle 1 e Verſammelten auf, jederzeit einzuſtehen * das neue Deutſchland der Ehre und Freiheit. 4 1 Baden⸗Baden, 15. Nov. Der am Sonntag, den deer, von einem Motorradfahrer lebens⸗ rlich verletzte Rechtsanwalt Dr. Karl! euburger iſt im hieſigen Krankenhaus im Alter 4 59 Jahren ſeinen ſchweren Verwun⸗ tägenerlegen, ohne noch einmal das Bewußt⸗ ein erlangt zu haben. 9 5 Leon, 15. Nov. Hier wurde der ſeitherige küvertreter des Bürgermeiſters, Bäckermeiſter Ju⸗ 1 Brecht, Stützpunktleiter der RS Ap, ein⸗ mig zum Bürgermeiſter gewählt. Aus der Pfalz Weinfälſcher werden beſtraft * Landau, 15. Nov. Die Große Strafkammer des Landgerichts Landau hatte am Dienstag die Beru⸗ fungsver handlung z weſler Weinfälſcher, des Küfers und Weinkommiſſionärs Friedrich Dot⸗ gauer und des Winzers Ludwig Fath, beide aus Nußdorf, die am 30. Auguſt in erſter Inſtanz vom Schöffengericht Landau zu acht bezw. fünf Monaten Gefängnis wegen des fortgeſetzten gemeinſchaft⸗ lichen Vergehens des Nachmachens von Wein und des Vertriebs dieſer Flüſſigkeit verurteilt wor⸗ den waren, durchzuführen. Sie hatten aus Hefewein, Roſinen und Zucker in großen Mengen weinähnliche Flüſſigkeiten hergeſtellt und als Oberhaardter Kon⸗ ſumwein in den Verkehr gebracht. Dotzauer, der wegen eines gleichen Vergehens bereits vorbeſtraft iſt, wollte nach ſeinen Erklärungen nur einen Haustrunk für den perſönlichen Gebrauch herſtellen, doch geſchah dies in ſolchen Mengen, daß berechtigte Zweifel dar⸗ über aufkamen. Bei einer Kontrolle durch die Beam⸗ ten der amtlichen Weinkontrolle wurden größere Mengen beſchlagnahmt, von denen auch 7400 Liter eingezogen wurden. Die Strafkammer verurteilte Dotzauer zu fünf Monaten und Fath zu zwei Monaten Gefängnis, nahm diesmal nicht ein gemeinſchaftliches Vergehen, ſondern Einzelfälle an, beließ weiter die gegen die beiden ausgeſprochenen Geldſtrafen von je 100 Mark und verſagte unter ausdrücklicher Betonung, daß die Strafvollſtreckung im öffentlichen Intereſſe liege, Strafaufſchub und Bewährungsfriſt. Das pfälziſche Siedlungswerk * Neuſtadt a.., 15. Nov. Nach einer Bekaunt⸗ machung des Pfälziſchen Siedlungsamtes können ſich an dem Claus⸗Selzner⸗Wettbewerb des Pfälziſchen Siedlungsamtes auch die einſchlägigen Fachleute der Nachbargebiete in Baden, Heſſen und der Saar be⸗ teiligen. Der Wettbewerb dient dazu, die tüchtigſten Mitarbeiter und die beſten Entwürfe für das pfäl⸗ ziſche Siedlungswerk zu gewinnen. Vielleicht ſchon in dieſem Monat werden einige kleine Siedlungs⸗ vorhaben zur Durchführung kommen. Das Diebesgut im Strohſchober * Meckenheim, 15. Nov. Einen überraſchen⸗ den Fund machte der Landwirt Jakob Kitt in ſeinem Strohſchober in der Nähe des neuen Obſtmarktplatzes. Im Stroh verſteckt fand er zwei große Säcke gefüllt mit Schmalz, Zigarren, Kaffee und anderen Kolonialwaren. Kaum hatte er, die Sachen auf dem Bürgermeiſteramte abgeliefert und die Gendarmerie benachrichtigt, da wurde der Gen⸗ darmerie von Rödersheim die Meldung gemacht, daß in der Nacht zum Samstag in der Filiale eines Ko⸗ lonialwarengeſchäftes ein Einbruchs diebſtahl verübt worden ſei, bei dem die vorgefundenen Ko⸗ lonialwaren vermutlich geſtohlen waren. nd Ludwigshafen, 15. Nov. Gemäß einer Anord⸗ nung des Reichsführers der deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine iſt die Betreuung des Pfälzer Wal⸗ des ausſchließlich dem Pfälzer Waldverein über⸗ tragen. Dadurch iſt auch zum Zwecke der Gleich⸗ ſchaltung die Auflöſung aller übrigen Wander⸗ Vereine beſtimmt worden, Der Wanderklub„Pfalz⸗ freunde“ hielt hier nun ſeine letzte Mitgliederver⸗ ſammlung ab, die die Auflöſung des Klubs und den Eintritt der Mitglieder in den„Pfälzer Waldver⸗ ein“ beſchloß. * Frankenthal, 15. Nov. Einen Beweis der Um⸗ ſtellung eines ehemaligen Kommuni⸗ ſten konnte ein Wahlvorſteher hier am Wahlſonntag feſtſtellen. Auf einem Stimmzettel fand ſich nach⸗ ſtehende Mitteilung vor: Trotzdem ich war ein Kom⸗ muniſt, ſehe ich es für Pflicht, daß ich wähl mit Ja, trotzdem ich auck in Schutzhaft war. Mit Heil Hitler! * Bad Dürkheim, 15. Nov. Die beiden während der Radibübertragung der Reichskanzlerrede auf dem Schloßplatz wegen regierungsfeindlichen Verhaltens feſtgenommenen Perſonen, der Taglöhner Konrad Wolf und der Bäcker Hugo Langenſtein, wur⸗ den zu 16 bz w. 10 Tagen Haft verurteilt. * Weiſenheim a.., 15. Nov. Obſtgroßhändler Gg. Scheuermann verkaufte ſein in der Lambs⸗ heiner Straße gelegenes Wohnhaus mit Hof, Stall und Scheune an den Landwirt Wilhelm Schubar. Der Kaufpreis beträgt dem Vernehmen nach 9000 Mark. Heinrich Weber ließ ſein in der Freinsheimer Straße gelegenes Wohnhaus mit Hof, Scheuer und Stall verſteigern. Den Zuſchlag erhielt W. Riſch⸗Findling Witwe mit 11 100 Mk. Berlin das Länderſpiel gegen Deutſchland beſtreitet. Dieſe Frage kann nach zwei Richtungen beantwortet werden. Was ſo ein richtiger Schwimmſportſanatiker iſt, der wird ſofort ſagen, es kann ja garnicht genug Schwimm⸗ vereine geben. Und von ſeinem Geſichtspunkte aus, der ja nur eine Verbreiterung der Schwimmſache im Auge hat, iſt dieſer Einſtellung nur zuzuſtimmen. Man kann aber die Frage auch dahingehend beantworten, daß der Ausb ru des dentſchen Schwimmſports nicht notwendig auch eine un⸗ begrenzte Zohl von Schwimmvereinen und»Vereinchen nötig hat. Daß insbeſondere eine Vielzahl zu kleiner Vereine der Sache mehr ſchadet als nützt. Nicht gegen den kleinen Schwimmverein dem Lande oder in der kleinen Provinzſtadt. Nichts gegen zwei Vereine in der Kleinſtadt, im Gegenteil geſunder Sportwettbewerb zwiſchen lebensfähigen Organiſationen war noch immer zweckfördernd. Aber ein anderes Kapitel ſind die vielen Vereine in manchen Großſtädten. Die Zeit des großen Umbruchs könnte auch hier Wandel ſchaffen. In einer Hallmillionenſtadt haben Vereine von einem knappen halben hundert Mitglieder keine Daſeinsberechti⸗ gung. Ihrer Entwicklung ſind Grenzen gezogen und ſte werden wirtſchaftlich oder ſportlich der Sache großen Ab⸗ bruch tun. Ihre Arbeit beſchränkt ſich ſeit Jahren auf einen verhältnismäßig kleinen Kreis von Anhängern und ihr Daſein beruht vielfach nur auf dem Geltungsbedürfnis des Vorſtandes. Ihren Aufgaben der Jugenderziehung oder der Sportförderung im Sinne der können ſie nicht mehr gerecht werden und es iſt deshalb durchaus angebracht, wenn die übergeordneten Verbands⸗ behörden mit mäßigem Druck zu etwas höherer Einſicht ver⸗ helfen und Eingliederung in größere Organiſationen för⸗ dern helfen. Es ſei einmal das praktiſche Beiſpiel der Stadt Frank⸗ furt a. M. gewählt. In Groß⸗Frankfurt, d. h. alſo in Frankfurt und den eingemeindeten früher ſelbſtſtändigen Orten beſtehen zur Zeit noch insgeſamt vierzehn Vereine des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes. Dazu kommen noch Schwimmabteilungen mehrerer Turnvereine. Praktiſch wird alſo in rund 20 Vereinen Schwimmſport getrieben und demgegenüber ſtehen ein Hallenbad in der Innenſtadt und ein Hallenbad in einem Vorort. Ein großer Teil der Vor⸗ ortvereine iſt z. B. nicht in der Lage, ſich einen eigenen Uebungsabend zu mieten, teils der Hallebadkoſten wegen, teils wegen der Koſten für die Straßenbahn. Fünf Vereine draußen auf Der Deutſche Skiverband e.., München, hat nunmehr die offizielle Liſte ſeiner Skitermine für die 16 deutſchen Gaue herausgegeben. Wir bringen im folgenden die Ter⸗ mine fämtlicher Veranſtaltungen der fünf ſüddeutſchen Gaue ſowie der Meiſterſchaften der übrigen elf Gaue Deutſchlands: Gau 12/13 Mitteldeutſcher Skiverband 8 19. bis 21. Januar 1994: Mitteldeutſche Skimeiſter⸗ ſchaften im Habichtswald(Langlauf, Sprunglauf, 40 Km. Staffellauf). 28. Januar 1934: 30 Km. Douerlauf im Taunus. Gau 14 Skiclub Schwarzwald 7. Januar 1934: 30 Km. Dauerlauf Schauinsland⸗ Feldberg. 27. und 28. Januar 1994: Meiſterſchaft vom Schwarzwald auf dem Feloͤberg(Langlauf, Sprunglauf), Gau⸗Abfahrts⸗ und Slalomlauf auf dem Feldberg. 25. Februar 1934: Gauſtaffellauf auf dem Feldberg. 1. März 1934: Abfahrtslauf am Feldberg. 2. Mä r z 1934: Oſterſpringen am Feldberg. Gan 15 Schwäbiſcher Schneelaufverband Bisher keine Meldungen eingelaufen. Gau 16 Bezirk 1(Fränkiſcher Schneeſchuhbund): 14. Jon uar 1934: Fränkiſche Skimeiſterſchaften in Warmſteinach(Lang⸗ lauf, Sprunglauf). 25. Januar 1934: 50 Km. Dauer⸗ lauf am Fichtelberg. 4. März 1934: Fränkiſcher Staffel⸗ lauf rund um den Ochſenkopf in Biſchofsgrün. Bezirk 2(Bayerwaldgan]: 1. Januar 1934: Oſtmor⸗ kenſpringen in Eiſenſtein. 14. Januar 1934: Bayer⸗ waldmeiſterſchaften in Grafenau(Langlauf, Sprunglauf). 28. Jau nar 1934: Abfahrts⸗ und Slalomläuſe am Arber. Bezirk 3(Allgäuer Skiverband]: 31. Dezember 1933: Staffelmeiſterſchaft in Oberſtdorf. 20. un d 21. Januar 1934: Allgäuer Skimeiſterſchafſten in Neſſelwang. 19. Fe⸗ bruar 1934: Allgäuer Abfahrts⸗ und Slalomläufe in Immenſtadt. Bezirk 4(Bayeriſcher Skiverband): 26. Nopember 1933: Skiwettläufe am Zugſpitzblatt(Abfahrtslauf, Sprung⸗ lauf]. 31. Dezember 1938: Sprunglauf in Bayriſchzell (Schönbornpokal). 1. Januar 1934: Sprunglauf in Partenkirchen(Neufahrsſpringen). 6. Januar 1934: Kochelbergſpringen in Partenkirchen. 7. Januar 1991: Eröffnungsſpringen der neuen Olympiaſchanze in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen(ohne Wertung). 27. und 28. Ja⸗ nur 1934: Bayriſche Skimeiſterſchaften in Traunſtein (Langlauf, Sprunglauf). 1. Februar 1934: Kochelberg⸗ ſpringen in Partenkirchen. 3. und 4. Februar 1934: Bayeriſche Abfahrts⸗ und Slalamläufe in Garmiſch. 2. Fe⸗ bruar 1994: 50 Km. Dauerlauf im Schlierſeegebiet. 7. bis 12. Februar 1934: Deutſche Skimeiſter⸗ ſchaften in Berchtesgaden, verbunden mit Heeres⸗ und S A⸗Skimeiſterſchaft. 12. Februar 1934: Sprunglouf in Bad Reichenhall. 4. März 1934: Bayriſche Staffelmeiſter⸗ ſchaft im Schlierſeergebiet. 27. Februar 1984: Gemiſchte Alpſpitzſtaffel(Alpſpitze bis⸗Kreuzecktalſtation in Garmiſch). Sonntag vor oder nach Oſtern: Oſterſkirennen am Zugſpitzplatt. 5 Außerdem ſind für den 11. Februar 1934 allen Gauen verbandsoffene Jungmannen⸗Sprungläufe genehmigt. Meiſterſchaften der übrigen Gaue g. und 4. Februar 1934: Oſtpreußiſche Skimeiſter⸗ ſchaft in Paſſenheim(Langlauf, Sprunglauf]. 2. Schnee⸗ ſonntag: Norddeutſche Skimeiſterſchaften in Bad Freienwalde/ Oder(Langlauf, Sprunglauf). 20. und 21. Januar 1934: Schleſiſche Skimeiſterſchaften in Stein⸗ kunzendorf im Eulengebirge(Langlauf, Sprunglauf). 20. und 21. Januar 1934: Sachſenmeiſterſchaft in Mühl⸗ leiten(Langlauf, Sprunglauf, Abfahrtslauf). 5 3. bis 5. Februar 1934: Meiſterſchaft von Thüringen in Oberhof (Langlauf, Sprunglauf, 50 Km. Dauerlauf, Damen⸗Ab⸗ fahrtslauf). 26. bis 29. Januar 1934: Deutſche Winter⸗ kampfſpiele in Braunlage/ Schierke, verbunden mit gau⸗ offenen Harzer Skimeiſterſchaften(Langlauf, Sprunglauf, 50 Km. Dauerlauf und Damen⸗Slalomlauf). 19. bis 21. Januar 1934: Weſtdeutſche Skimeiſterſchaften in Winter⸗ berg(Langlauf, Sprunglauf, 40 Km. Stafſſellauſ) Zum Länderſpiel Schweiz-Deulſchland Ehrungen für die Schweizer Ländermannſchaft Vor Beginn des am kommenden Sonntag in Zürich ſtattfindenden Fußball⸗Länderſpieles zwiſchen der Schweiz und Deutſchland wird der Schweizer Verband eine Reihe ſeiner Nationalen, die ſchon mehrere Länderſpiele beſtritten haben, ehren. Unter den zu Ehrenden befindet ſich auch Kam Abegglen, der ſein 50, Länderſpiel beſtreitet. Warſchaus Mannſchaft für Danzig Warſchaus Fußballmaunſchaft für den am kommenden Sonntag ſtattfindenden Städtekampf in Danzig wurde wie folgt zuſammengeſtellt: Jaſchimek(Warſzawianka); Martyna(Legja), Bulanow(Polonja); Szaller(Legia), Cebulak(Legja), Odrowonz(Polonja); Szezepaniak(Po⸗ lonfa), Przezöͤziecki(Legja), Nawrot(Legja), Lanko(Po⸗ ſonja), Krongold(Warſgawiankal. Von dieſen Spielern wird man zumindeſt Szaller und Cebulak auch in der poluiſchen Natioualmannſchaft ſehen, die am 3. Dezember in Polniſcher Fußballmoeiſter wurde zum erſten Spitzenleiſtung Quer durch den Schwimmſport Gibt es zu viele Schwimmvereine in Deutſchland? ſind auf dieſe Weiſe in Wirklichkeit Vereine oh 0 ne Winker⸗ Wett⸗ bad und ſie ſind nicht einmal in der Lage, ſchwimmer zu den in dieſer Saſon alle 14 ſtattfindenden Prüfungsſtunden zu entſenden. ſportlich das mperein iſt Feld ebenfalls ellos der Sache dien⸗ Iich iſt. r it etwa 100 bis 140 Mitgliedern, leiſten, aber krotz energiſch öglichkeit zu wirk⸗ rer Verein hat t ſich ſeit Jahren ſportlich wirklich We⸗ Der Reſt ſind Behörden⸗ und Eiſenbahn. Schließlich gibt es nverein, der ſo gut wie garnicht in 8 t. Bei den Turnern führt die Schwimmabtei lung eines Firmenvereins ganz überlegen, die anderen Abteilngen der Tuxuvereine ſpielen ſportlich nur eine ſaſt bedeutungsloſe R Roh geſchä lungen rund lichem etwa 60 oͤurch, oh ſentliches vereine, oder leiſten Poſt, P in allen dieſen Vereinen und Abkei⸗ Schwimmer und Schwimerinnen als Der Niederſchlag iſt aber ſo, daß 2000 Mitglieder organiſiert. f davon höchſtens der vierte Teil ſportlich tätig iſt, der Reſt ſind Mitglieder im günſtigſten Falle zum Teil Bad Zur Betreuung dieſer Zahl von Schwimmſportbe find rund zwanzig Vereinsvorſtände notwendig. [menge Veranſtaltungs⸗ und Verwaltungsarbeit leiſtet und t die verhältnismäßig geringe 3 der Aktiven muß ſich gegenſeitig den Trainingsplatz im Hallen⸗ bad ſtehlen, nur weil ſie verſchiedene Abzeichen tragen. Wirklich fachlich tüchtige Lehrkräfte ſind nur wenig vor⸗ handen, ein Teil davon iſt überlaſtet, die anderen könnten mehr leiſten, wenn ihr Arbeitsfeld größer wäre. Im Sommer geht alles ganz gut, aber im Winter, in Jer Hallenzeit treten die Mängel dieſer Zerſplitterung deutlich hervor. Dieſes furter Beiſpiel läßt ſich aber auch in anderen Großſtädten verfolgen. Es iſt deshalb dringend zu wünſchen, daß ein Teil der neuen Vereinsführer ſoplel Verantwortungsgefühl beſitzt, anſtatt aus engherzigem Vereinsehrgeiz heraus kaum entwicklungsfähige Gebilde tber Waſſer halten zu wollen, ihre kleine Schar mit an⸗ deren zuſammenzuführen und damit Vereine zu ſchafſen, die in jeder Beziehung den ihnen zuſallenden Aufgaben gewachſen ſind. Süöddeutſcher Skiſpork⸗Kalender eniſcheidbenden Kampfe in Krakau ſiegte Ruch Bis⸗ marckhütte über! den Club Cracovia Krakau knapp, aber verdient mit:1(:). Die Oberſchleſier haben ſich mit dieſem Spiele mit 14 Punkten an die Spitze der Tabelle geſetzt. Mit je 13 Punkten eilen ſich Wisla Krakau und Pogon Lemberg in den zweiten Platz. Fußball-Profis gegen Amaleure Eine gemiſchte Meiſterſchaft in Ungarn Seit Jahren laufen in Ungarn Streitigkeiten zwiſchen den beſtehenden Fußballverbänden. Die Amateure, die einen Verband für ſich bilden, fühlen ſich durch den Be⸗ rufsſpieler⸗Verband— nicht mit Unrecht— bei jeder Ge⸗ legenheit in den Hintergrund gedrängt. Der Staat hat dabei nicht untätig zugeſehen; auf Betreiben ſtaatlicher Stellen iſt es wohl zurückzuführen, daß jetzt eine nationale ungariſche Fußball⸗Metſterſchaft geplant wird, an der Ama⸗ teur⸗ und Berufsſpieler⸗ Vereine gleich⸗ mäßig beteiligt ſein ſollen. Den Verbänden wird ein darauf abzielender Antrag bei ihrer nächſten General⸗ verſammlung vorgelegt werden. Leipziger Silberſchild⸗Spiele vorlegt Die für das Wochenende nach Leipzig augeſetzten Vor rundenſpiele um den Hockey⸗Silberſchild zwiſchen Mittel⸗ deutſchland, Oſtpreußen und Schleſien ſind auf einen ſpä⸗ teren noch nicht benannten Termin verſchoben worden. Vorausſichtlich werden die Begegnungen am 2. und 3. De⸗ zember oder am 9. und 10. Dezember in Leipzig nachgeholt. Amateur-Bormeiſterſchaften in Nürnberg Auf Wunſch des Reichsſportführers Die urſprünglich im März 1934 nach Stuttgart vergebe⸗ nen deutſchen Meiſterſchaften der Amateurboxer werden auf Wunſch des Reichsſportführers nicht in der Turnfeſtſtadt, ſondern im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele 1934 vom 26.—29. Juli in Nürnberg ausgetragen. Stuttgart erhält dafür die Ausſcheidungskämpfe für die Europameiſterſchaften in Budapeſt. Durch die Verlegung der deutſchen Meiſterſchaften ſind dieſe Ausſcheidungen not⸗ wendig geworden, da die Europameiſterſchaften bereits vom 11.15. April angeſetzt ſind. Kleine Nachrichten Zum Sportwart im Verband Deutſcher Fauſtkämpfer wurde der bisherige Obmann des Sport⸗Ausſchuſſes Haus Purtz⸗ Berlin ernannt. Europameiſter Horufiſcher⸗Kürnberg wird beim„3. Feſt der Sportpreſſe“ am 25. November einen Ringkampf gegen den hoffnungsvollen Darmſtädter Schwergewichtler Siebert austragen.. Eine gemiſchte Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Amateuren und Berufsſpielern ſoll im kommenden Jahre in Ungarn durchgeführt werden. Rudolf Carracciola erklärte, in der Saiſon 1934 wieder Autorennen beſtreiten zu wollen. Sein endgültiger Eut⸗ ſchluß hänge allerdings von ſeiner geſundheitlichen Ver⸗ faſſung ab. Der Deutſche Radfahrer⸗Verband hat bereits ſeine Mei⸗ ſterſchafts⸗ Termine für 1934 bekannt gegeben. Die Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften wenden im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg entweder vom 21. bis 29. Juli oder vom 27. Juli bis 5. Auguſt durchgeführt. Berufsboxkämpfe werden am 24. November in Nürn⸗ berg durchgeführt. Auch in Mainz iſt nach langer Pauſe ein Berufs⸗Boxabend geplant, deſſen Termin jedoch noch nicht feſtſteht. Midget Wolgaſt, der von der Neuyorker Boxklommiſſiyn als Fliegengewichts⸗Weltmeiſter anerkannte Amerikaner, konnte in Paris gegen den Franzoſen Angelmann nur ein Unentſchjeden erreichen. Am Totenſonntag werden im Gau Niederrhein Fußball⸗ Städteſpiele zu Gunſten der Winterhilſe ausgetragen. In Leipzig findet ein Wohltätigkeitsſpiel zwiſchen Repräſen⸗ kativmannſchaften der Gauliga und Bezirksklaſſe ſtatt. Ein neues Eisſtadion wird in der Nähe des Holmen⸗ kollen bei Oslo errichtet. Die Herſtellungskoſten werden auf 750 000 Kronen veranſchlagt. Das Stadion ſoll eine einwandfreie 400⸗Meter⸗Bahn für Eisſchnellaufen erhalten. Bei einem internationalen Schwimmfeſt in Amſterdam ſtarteten die Rekordinhober über 100 Meter Kraul der Länder Deutſchland, Holland, Belgien und England zu⸗ ſammen in einem Reunen. Sieger dieſer intereſſauten Kraftprobe wurde der Deutſche R. Deiters in:03,35 Min. vor dem holländiſchen Meiſter Scheſſer, der:03,83 Min. benötigte. ——ůů ů ů— Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner Verantwortlich fur Politik: H. A. Meißner ⸗ Handels teilt Kurt Ehmer Feuilleton: C. O. Eiſenbart- Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W Müller Südweſtdeutſche Umſchau Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel„ Anzeigen und geſchäftliche Mitteflungen: J. Faude fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, R 1, 46 Male ein Verein des früheren deutſchen Oberſchleſiens. Im Für unverlangke Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückport 1 . 1 e e ee eee eee 1 4 1 Mittwoch, 15. November 1933 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFT-ZEITITUNG 4 Mittag- usgabe Nr. 529 Die Zukunff der deuischen Währung Von Reichsbankdirekfon Dr. Franz Döring- Berlin Gold oder Papier? In der von der Deu gegebenen Schriftenreihe (Verlag Georg D. W. Cal nnächſt ein neuer Band:, 1 Akademie heraus⸗ neue Reich“ München) erſcheint doder Papier“ der Feder des Reichsbankdirektors Dr. Fronz Berlin. ü Werke, das das Wäh⸗ des deut⸗ ührt des⸗ al auf nregung D und zum anderen, w als Chef der Volks Abteilung der Re Enquete iſt. Den 1 t, der wir das wichtigſte Kapitel entnehmen, bildet ein Vorwort des Reichsbankpräſidenten Die Frage„Gold und Papier“ iſt ni die zentrale Frage der Währung. Ich möchte keinen Zweifel daran laſſen, daß ich unter den heutigen Verhältniſſen die Gol dͤ⸗ währung für die zweckmäßigſte Währungs⸗ form halte. Aber nicht die Form iſt das Entſcheidende, ſondern der Geiſt, der die Form beſeelt. Die beſte Wäh⸗ rung kann durch eine ſchlechte Handhabung verdorben wer⸗ den. Währungspolitik macht man nicht vom grünen Tiſch. Sie iſt keine Sache der Theorie, ſondern der Praxis. Die Politik einer Notenbank muß mitten in der Wirklich⸗ keit der Gegenwart ſtehen, ſie muß ein lebendiges Stück der lebendigen Wirtſchaft ſein. Deshalb darf ſie durch keine allzu ſtarren Regeln gefeſſelt werden. Wohl aber kennt die Währungspolitik feſte Grundſätze, die ſich aus den Erfahrungen einer hundertjährigen Notenbankgeſchichte herauskriſtalliſiert haben. Dieſe tragenden Pfeiler dürfen nicht zerſtört und nicht untergraben werden. Feſt im Grundſatz, beweglich in den Mitteln, das iſt die Richtſchnur unſerer Reichsbankpolitik. Die Gewißheit, daß ſich die nationale Regierung die gleiche Richtſchnur für ihre Staats⸗ und Wirtſchaftspolitik geſetzt hat, gibt unſerem Volke die beſte Gewähr für die Sicherheit der deutſchen Währung. Dr. Hjalmar Schacht. . Mau wird uns nach den verſchiedenen Währungsexpe⸗ rimenten in anderen Ländern vielleicht die Frage vor⸗ legen:„Ja, was ſoll denn geſchehen? Die Währung hat doch verſagt!“ Wir fragen zurück: War es wirklich die Währung? Iſt nicht in den letzten zwanzig Jahren in der Welt ſo viel anderes aus feinen Fugen geraten, daß kein Währungsſyſtem dem gewachſen ſein konnte? Wir möch⸗ ten dieſe letztere Frage bejahen, aber wir möchten damit keineswegs ſagen, daß auf dem Gebiete der Währung nichts zu geſchehen hätte. Die Frage: Gold oder Papier? freilich halten wir für verfehlt. Wir haben ſte als Titel unſerer Schrift gewählt, weil ſie von vielen Tauſenden heute geſtellt wird. Aber trotzdem geht ſie am Kern der Sache vorbei. Das viel geſchmähte Gold iſt nicht die raffinierte Erfindung internationaler Großkapitaliſten. Das Gold war da, längſt bevor es einen Kapitalismus im heutigen Sinne gegeben hat. Es war— neben dem Silber— jahrhundertelang das Zahlungsmittel ſchlecht⸗ hin. Es iſt heute noch das unentbehrliche, weil unbeſtech⸗ liche Zahlungsmittel im Verkehr der Völker untereinan⸗ der. Das Gold iſt deshalb diejenige Notendeckung, die jederzeit und überall verwertbar iſt, es hat die höch ſte Liquidität unter allen Waren. Das Gold iſt von Natur aus in begrenztem Maße vorhanden und daher wie kaum etwas anderes geeignet, auch die Notenausgabe zu begrenzen und damit die Wirtſchaft vor dem Fluch der Inflation ſo weit zu ſchützen, als ein Schutz davor über⸗ haupt möglich iſt. Das Gold iſt endlich— und vielleicht iſt dies ſogar das Entſcheidende— in den Gehirnen der Menſchen zum Symbol des Wertes überhaupt gewor⸗ den. Vielleicht weniger ſeine Eigenſchaften als ſeine bis in die Urzeit zurückgehende Geſchichte haben das Gold zum Jubegriff aller Wertbeſtändigkeit werden laſſen. Man mag darüber ſpotten, mag zehnmal beweiſen, daß der Wert des Goldes ein eingebildeter iſt, man wird nicht um die Tat⸗ ſache herumkommen, daß gerade heute in der ganzen Welt Milliarden beträge an Gold gehamſtert werden. Gewiß, auch die Goldwährung wird wohl nicht von ewiger Dauer ſein. Sie iſt keineswegs das reine Ideal einer Währung, ſie hat verſchiedene, teilweiſe ſogar recht erhebliche Mängel. Es iſt überhaupt falſch, zu denken, es könne jemals ein fertiges, abgeſchloſſenes Syſtem einer Währung geben; denn die Währung iſt ein lebendiger Teil der Wirtſchaft und unterliegt mit dieſer dem Geſetz dauernder Entwicklung. Trotzdem aber können wir heute das Gold als Währungs⸗ grundlage nicht entbehren; denn wir haben keinen gleichwertigen Erſatz dafür. Was iſt heute„Papier“? Ein Sammelſurium von Ideen— von den geiſtreichſten bis zu den verworrenſten—, von denen auch die beſten noch keinen vollen Anſchluß an die Wirklichkeit der lebendigen Wirtſchaft gefunden haben. Deshalb lehnen wir die Frageſtellung im Titel unſerer Schrift ab. Wir wollen uns trotzdem auf den feſten Boden der Tatſachen ſtellen. Wir wiſſen genau, daß der prak⸗ küſchen Währungspolitik in Deutſchland heute die denk⸗ bar größten Aufgaben geſtellt ſind. Es gilt, die Gold⸗ beſtände der Reichsbank wieder aufzufüllen, die Währung von den Feſſeln der Deviſenbewirtſchaftung freizumachen, das Problem der Außenverſchuldung zu löſen, die volle Beweglichkeit der Reichsbank im inneren Kreditverkehr zu sichern, alle hemmenden Kriſenreſte zu beſeitigen, und manches andere mehr. Vor allen Dingen aber gilt es, auch von der Wäh⸗ rungsſeite her den Kampf gegen die Arbeitsloſig⸗ keit mit aller Entſchiedenheit zu nuterſtützen; denn von dem Ausgang dieſes Kampfes hängt Deutſch⸗ lands Zukunft ab. Dieſe gewaltige Aufgabe wird ſich nie und nimmer in den ausgefahrenen Gleiſen der Ueberlieferung löſen laſſen; ſie zwingt die Währungspolitik dazu, ſich mancher neuer Mittel zu bedienen, aber ſelbſtverſtändlich nur ſolcher, die die Währung nicht in Gefahr bringen können. Das deutſche Kreditbankweſen wird ſo refor⸗ miert werden müſſen, daß die Reichsbank ihrer Aufgabe, den geſamten Zahlungsverkehr zu regeln, voll gerecht werden kann, und daß die zweckmäßigſte Kreditver⸗ teilung über alle Zweige und Schichten der deutſchen Wirt⸗ ſchaft geſichert wird. Der Kapitalmarkt wird ſeiner Geſundung entgegenzuführen und die Möglichkeit ſeiner engeren Verbindung mit dem Geldmarkt und der Kreditpolitik der Reichsbank zu prüfen ſein. Mit einem Wort: Die Wirtſchaft ſelbſt muß geſunden, und die Reichs⸗ bank wird alles tun müſſen, was ſte ihrerſeits zur Förderung dieſes Geſundungsprozeſſes irgend bei⸗ tragen kann. Darüber hinaus harren auch Währungsaufgaben von internationaler Bebeutung der Löſung. Die in⸗ ternationalen Währungen ſind durch die zahlreichen Wäh⸗ rungsentwertungen aus ihrem Gleichgewicht gebracht wor⸗ den. So lange dieſer Zuſtand beſteht, iſt ein geordneter Handels⸗ und Zahlungsverkehr zwiſchen den Völkern un⸗ denkbar. Mit der Stabiliſierung der zurzeit ſchwanken⸗ den Währungen auf irgendeiner zufälligen Baſis, die ſchließlich nur den völlig ausſichtsloſen Verſuch einer Ver⸗ ewigung derzeitiger Entwertungsvorteile bedeuten würde, iſt es keineswegs getan. Es kommt darüber hinaus ent⸗ ſcheidend darauf an, eine neue und dauerhafte Gleichgewichtslage zu ſchaffen. Weiter werden die verhängnisvollen Aus⸗ wüchſe im internationalen Kreditverkehr beſeitigt und die Golddeviſenwährung wird verbeſſert werden müſſen. Auch wird man der Kreditpolitik der einflußreichen Notenbanken und der Manipulierung der großen Währungen eine ge⸗ meinſame und vernünftige Richtſchnur geben müſſen. Dieſe Richtſchnur wird wohl nur die ſein können, die dem Kern⸗ gedanken des Goldautomatismus, durch doppel⸗ ſeitige Wirkung den Zahlungsbilanzaus⸗ gleich zu fördern, entſpricht. Die Manipulierung der Währungen wird nicht mehr wie bisher in einer Form erfolgen dürfen, die einen glatten Miß bra u ch der Goldwährung darſtellt. Man wird ſich nicht mehr den natürlichen Ausgleichstendenzen der Goldbewegungen mit allen Kräften entgegenſtemmen dürfen, ſondern man wird im Gegenteil dieſe Tendenzen vorſichtig unterſtützen müſſen. Dazu wird es freilich noch mancher Vorfeld⸗ bereinigung bedürfen, und eine befriedigende Löſung wird eine verſtändnis⸗ volle, vom Gedanken gegenſeitiger Gleichberech⸗ tigung getragene Zuſammenarbeit der Notenbanken erfordern. Die Reichsbank wird ſich dieſer Zuſammenarbeit keines⸗ wegs entziehen, ſie wird ſie im Gegenteil in voller Er⸗ kenntnis ihrer großen Bedeutung nach Kräften zu fördern beſtrebt ſein. In erſter Linie wird die Reichsbank aber alles daran⸗ ſetzen, um zunächſt mit eigenen Kräften im eigenen Lande für Ordnung zu ſorgen. So groß auch die ihr geſtellten Aufgaben ſind, ſo laſſen ſie ſich doch im Rahmen der Goldwährung löſen. Sie bedingen zwar manche Aenderung in der Praxis der Währungs⸗ politik, ſie bedingen aber keine umſtürzende Wäh⸗ rungsreſorm. Im Gegenteil, ſie ſchließen einen ſolchen Umſturz aus. Staatsformen kann man umſtürzen, Wirtſchaftsformen aber müſſen ſich entwickeln, und die Währungsform iſt mit der Wirtſchaftsform untrennbar verbunden. Darin liegt zu einem Teil das Große, das die nationale Revolution kennzeichnet, daß ſie die Wirtſchaft nicht umſtürzen, ſondern ſie organiſch zu den neuen Formen einer neuen Zeit hinaufführen will. Zu einem anderen Teil liegt die Größe darin, daß ſie der Wirtſchaft ihren inneren Halt— die geſchäftliche Moral und die Sparſamkeit— zu ſichern gewillt iſt. Das Dritte und Größte aber iſt darin zu erblicken, daß ſie der Wirt⸗ ſchaft das Vertrauen zu ſich ſelbſt und zum Staat wieder geſchenkt hat. Dieſe leitenden Geſichtspunkte bürgen da⸗ für, daß die deutſche Wirtſchaft wieder ihrer Geſundung entgegengeht. Eine geſunde Wirtſchaft aber erzeugt ganz aus ſich ſelbſt heraus auch eine geſunde Währung. *. 2 Gold oder Papier? Wir haben keinen Zweifel daran gelaſſen, daß wir die Frage praktiſch zugunſten des Goddes beantworten müſſen. Wir haben aber ebenſo deutlich be⸗ kannt, daß wir in der Löſung dieſer Frage keinen Weg aus den Nöten unſerer Zeit zu erkennen vermögen. Die deutſche Währung kann in ihrem Innerſten nicht auf Gold und nicht auf Papier beruhen. Sie iſt im tiefſten Grunde verankert in der Tüchtigkeit des deutſchen Volkes, in ſei⸗ nem ehrlichen Wirtſchaftswillen und in dem Vertrauen, das es ſeinen Führern entgegenbringt. Eisenwerk Kaiserslaufern Flir drei Monaſe beschäfſigi Das am 31. März 1933 abgelaufene Geſchäftsjahr ſtand zum großen Teil im Zeichen des gerichtlichen Vergleichs⸗ verfahrens. Zur Fortführung des Unternehmens wurde bekanntlich eine durchgreiſende Sanierung beſchloſſen, die in der vorliegenden Bilanz bereits berückſichtigt iſt. Nach Auflöſung verſchiedener Reſerven wurde bekanntlich das Kapital im Verhältnis von 50:1 auf 15 000/ zuſam⸗ mengelegt und auf 380 000/ wieder erhöht. 5 Die Umſätz e konnten in allen Abteilungen nicht die zur Rentabilität erforderliche Höhe erreichen. Auch muß⸗ ten Warenvorräte teilweiſe zu Verluſt kringenden Preiſen abgeſtoßen werden. Das Berichtsjahr ſchließt mit einem Sanierungsgewinn von 605 130, der zur Deckung des Geſamtverluſtes in gleicher Höhe im Ge⸗ schäftsjahr 1931⸗32 verwandt wird. Die Sanierungsmaß⸗ nahmen ſind nunmehr reſtlos durchgeführt. Die Vergleichs⸗ vaten wurden bei Fälligkeit bezahlt und die aus dem Ver⸗ gleich noch rückſtändigen bevorrechtigten Forderungen zum größten Teil beglichen. Die ehemalige Heizungs abteilung wurde wie⸗ der eröffnet, dagegen konnte eine Wiederinhetriebnahme der Gießerei noch nicht ermöglicht werden. Das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung hatte eine er⸗ höhte Beſchäftigung zur Folge, ſo daß die Zahl der Beamten ſeit dem 31. März 1933 um 5 und die der Arbeiter ſeit dem gleichen Zeitraum von 120 auf 202 ſtieg. Zur Zeit liegen Aufträge vor, die eine Beſchäftigung für mind e⸗ ſten s 8 Monate ſichern. In der Bilanz betragen die Verbindlichkeiten gegen⸗ über Banken nur noch 0,099 gegen 0,462 Mill. 1, aus Warenlieferungen ſind Schulden von 0,134(0,267) Mill. vorhanden, Hypothekenſchulden erſcheinen mit 0,422 gegen 0,020 Mill./ i. V. Auf der anderen Seite ſind die An⸗ lagen nunmehr mit 750 000(i. V. Grundſtücke 0,488, Ge⸗ bäude 0,684, Fabrikeinrichtungen 0,471) 1 bewertet, Debi⸗ toren betragen 0,101 gegen 0,286 Mill. /, Vorräte 0,226 gegen 0,268 Mill. J. Das Kapital beträgt jetzt 380 000 J, die Reſerve 40000 J.(GV. 17. November). 12 VH. Dividende bei Münchener Rück In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1932⸗33 vorgelegt, der einſchl. 409 585„(277 928)/ Vortrag einen Gewinn von 9 120 661(2 526 035)/ ausweiſt. Der GV. am 1. 12. wird vorgeſchlagen, eine Dividende von wie⸗ der 12 v. H. zu verteilen, zur weiteren Dotierung der Ver⸗ ſorgungskaſſe der Angeſtellten 500 000(100 000)% zu ver⸗ wenden und 610 211 4 vorzutragen. Rheinisches Braunkohlen-Syndikal Das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat G. m. b. H. Köln hatte in dem am 31. März 1933 beendeten Rechnungsjahr einen Abſatz an Briketts von rund 8,9 Mill. To. gegen 9,43 Mill. To. i. V. Wie wir hören, iſt in der erſten Hälfte des laufenden Rechnungsjahres, alſo bis September, der Abſatz an Briketts insgeſamt ungünſtiger geweſen als in der entſprechenden Vorjahrszeit. Wie bekannt iſt, dienen vom Brikettabſatz des Syndikats rund 85 v. H. als Haus⸗ brand und nur 15 v. H. gehen an die Induſtrie. Der Ab⸗ ſatz von Briketts an die Induſtrie hat ſich in der erſten Hälfte des laufenden Rechnungsjahres gegenüber dem der entſprechenden Vorjahrszeit ähnlich vermehrt wie oͤte Be⸗ ſchäftigung der heimiſchen Induſtrie durchſchnittlich geſtiegen iſt. Das dürfte etwa 10 v. H. ſein. Dagegen war bei Hausbrand ein prozentweiſe zwar nicht hoher, aber doch ſo anſehnlicher Rückgang zu verzeichnen, daß der Geſamt⸗ brikettabſatz hinter dem vorjährigen um einige Prozent zurückblieb. Die Urſache dürfte z. T. in der weiteren Verſchärfung der Geldknappheit im Berichtsjahr zu ſuchen Neuer USA-Dollar? * Maſhingtou, 14. Nov. Eine Anzahl führender ameri⸗ kauiſcher Induſtrieller haben der Regierung Rooſevelt ein Profſett der Schaſſung eines neuartigen Metallgeldes unterbreitet. Hiernoch ſoll die Bezeichnung dieſes neu zu schaffenden Metallgeldes„Compoſite Metal Dol⸗ ar“ lauten. Das neue Geld ſoll zu 25 Cents in Gold und zu 75 Cents in Silber gedeckt werden. Die bisher über dieſes Währungsprofekt vorliegenden Nachrichten laſſen nicht erkennen, ob es ſich bei dem in Ausſicht ge⸗ nommenen„Compoſite Metal Dollar“ um den Vorſchlag der Ausprägung einer Dollarmünze aus 1 2 9 5 ttonsmetall handelt, oder ob der„Compoſite Metal Dol⸗ lar“ lediglich als eine Art Rechnungseinheit ge⸗ dacht iſt. Ferner fehlen Mitteilungen dorüber, ob und inwieweit etwa dieſes Projekt einen Erſatz der bisheri⸗ gen Zahlungsmittel umfaßt, oder ob bei der geplanten Schaffung des„Compoſite Metal Dollar“ an eine neue Me⸗ thode zuſfätzlicher Geldſchöpfung gedacht iſt. Ueber die Hintermänner dieſes Projektes wird ledig⸗ lich berichtet, daß es ſich um eine Reihe bedeutender amerikaniſcher Induſtrieführer handelt, die ſich unter dem Namen„Comitee of Nation“ organiſiert haben. Nooseveli ist unzufrieden * Waſhington, 14. Nov. In Waſhingtoner politiſchen Kreiſen verlautet, daß Rooſevelt mit den bisherigen Er⸗ gebniſſen der Goldankaufspolitik ni ch K g uf ri e d en ſei, Er habe jedoch noch mehrtägigen Konferenzen mit ſei⸗ nen Finonzberatern beſchloſſen, die Goldankäufe bis auf weiters fortzuſetzen. Falls dieſe Maßnahme im Laufe von 60 Tagen keine greifbaren Ergebniſſe bezüglich einer Er⸗ höhung der Rohſtoffpreiſe gezeitigt hätten, würde er nicht zögern, andere Wege ſeinzuſchlagen. * Bekanntmachung über allgemeine Erhöhung des Jahreskornbreunnrechts. Innerhalb des Jahresbrennrechts wird nach einer Bekonntmachung der Reichsmonopolver⸗ waltung für Branntwein vom 11. November mit rück⸗ wirkender Kraft für das Betriebsjahr 1933/34 das beſondere Jahresbrennrecht für die Herſtellung von Kornbronntwein Jaheskornbrennrecht) mit der im§ da des Branntwein⸗ monopolgeſetzes vorgeſehenen Wirkung für Brennereien mit einem regelmäßigen Brennrecht bis 100 Hektoliter auf 40 Hundertteile, über 100 bis 300 Hektoliter auf 35 Hun⸗ dertteile und über 300 Hektoliter auf 25 Hundertteile des regelmäßigen für die Verarbeitung von Korn geltenden Brennrechts erhöht. * Um die Rotterdamer Meldeſtelle. Nach holländiſchen Preſſemitteilungen hat die holländiſche Regierung ſich dahin geäußert, daß die Gründung einer Meldeſtelle nicht empfehlenswert ſei. Zwiſchen deutſchen und den nieder⸗ ländiſchen Organiſationen haben vor einigen Tagen neue Beſprechungen ſtattgefunden, die aber ergebnislos blieben. Nunmehr wird auf Erſuchen der Rheinſchiffahrtsintereſſen⸗ ten die holländiſche Regierung in Berlin Beſprechungen über die Sanierungsfrage einleiten. ſein, ſodaun hat das Ausland infolge der Einſchränkungs⸗ maßnahmen weniger bezogen. Schließlich dürfte auch der ſogenannte Kokskampf, der ſich am ſüdddeutſchen Markt ab⸗ ſpielte, mitgewirkt haben. Dorthin haben die Bergwerke des Aachener und des Ruhrbezirks Koks bei Preisherab⸗ ſetzungen bis um 35 v. H. geliefert, ſo daß ſüddeutſche Händler ihre verfügbaren Mittel durch Koksankäufe an⸗ legten und für Braunkohlenbriketts weder Geld noch Lager⸗ möglichkeiten beſaßen. * Dubois u. Kaufmann G. m. b.., Chemiſche Fabrik, Mannheim⸗ Rheinau. Die fjüngſt gegründete Chemiſche Fabrik Rheinau Gem. b. H. hat das Geſchäft der Dubois u. Kaufmann G. m. b.., Chemiſche Fabrik in Mannheim⸗ Rheinau übernommen und führt es nunmehr unter dem alten Namen der Firma„Dubois u. Kaufmann Gm. b.., Chemiſche Fabrik, Mannheim⸗Rheinau“ unverändert weiter. * Auto⸗Union AG., Chemnitz.— Befriedigende Abſatz⸗ entwicklung. Die Auto⸗Union AG., Chemnitz, hat, wie wir hören, vor einigen Tagen das 10 00 0 ſte Da W⸗ Aut o⸗ mobil ſeit Anfong d. J. verkauft. Im Vergleich zu derſelben Zeitſpanne des Vorjahres hat die Auto⸗Union ihren Abſatz in der Marke Da in dieſem Jahre um ö. 250 v. H. ſteigeyn können. In den übrigen Wagen⸗ typen der Auto⸗Union, alſo in den Marken Audi, Wan⸗ derer und Horch, iſt die geſchäftliche Entwicklung ebenfalls befriedigend. Trotz vorgerückter Saiſon beſchäftigb das Unternehmen in ſeinen Werken gegenwärtig rd. 3400 Menſchen mehr, als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. » Collet u. Eugelhard Werkzeugmaſchinenfabrik AG., Offenbach⸗M.— Kapitaleinzug. Die Geſellſchaft beruft auf den 5. 12. 38 eine av. GV. ein, die über die Ein⸗ ziehung von 240 000% zum Durchſchnittskurſe von rd. 60 v. H. erworbenen Aktien zu beſchließen haben wird. Das AK. würde ſich hierdurch auf 2,16(2,40) Mill.„ vermin⸗ dern. Der Buchgewinn von ud. 96 000 /, ſoll dem geſetz⸗ lichen Reſervefonds zugeſchrieben werden. “ Maſchinenfabrik Hartmann AG., Offen bach⸗M. Die GV. erledigte ohne Diskuſſion die Regulgrien für 1932 und beſchloß, den auf 2909/(10 694) verringerten Verluſt auf neue Rechnung vorzutragen. Die i. V. beſchloſſene Herabſetzung des AK. von 1,0 auf 0,56 Mill./ wurde im Jahre 1933 durchgeführt. „ Ervellwitzer Papier.— Zuſammenlegung 10:1. Auf der zum 5. Dez. einberufenen HV. wird zunächſt außer der Genehmigung der Regularien für 1931⸗32 Mitteilung gemäߧ 240 HG B. gemacht werden. Der Sanierungs⸗ plan ſieht vor. Auflöſung der geſetzlichen Reſerve, Herabſetzung des Aktienkapitals 10:1 auf 135 000 ¼ und Wiedererhöhung um 865 000 auf 1 Mill.. Annweiler Email- und Nefallwerke Verlusſabschluß Die mit einem AK. von 1,1 Mill./ arbeitende Gefell ſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1932/33 nach 78 800 115 ſchreibungen auf Anlagen(i. V. 79 204, Abſchreibung J und 100 000% Sonderabſchreibungen) mit einem Verluf von 87 101/(i. V. Buchgewinn durch Einzug von Aktien und Kapitalherabſetzung 1900 000) ab. Gegen diesen Verluſt iſt die Rückſtellung der verkauften Ausloſung rechte in Höhe von 79 544/ aufzurechnen, ſo daß ein Ver, luſt von 7557/ verbleibt, der vorgetragen werden fol Der Um ſatz des Geſchäftsjahres blieb, wie im che ſchäftsbericht ausgeführt wird, nur unweſentlich hinter 1 des Vorjahres zurück. Während der Beginn des Geſchäftz⸗ jahres noch im Zeichen äußerſter Wirtſchaftskriſe ſtand gun im Laufe des zweiten Halbjahres eine Beſſerung ein die ſich auch in den erſten drei Monaten des neuen Geſchäftz, jahres behauptete. Der Umſatz dieſer Monate Uberſtieg den der gleichen Monate des Vorjahres um 170 000. 90 In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erforderten Löhn und Gehälter(in Mill.) 0,56(0,67), Aufwendungen 051 (0,07), Zinſen und Steuern 0,12(i. V. Steuern 900 Soziale Laſten 0,4(0,05), Abſchreibungen 0,1(0,18) dg gegen erbrachten Erlöſe aus Fabrikation 1,24(Rohgewinn 0,35) und Erlöſe aus Verkaufsausloſungsrechten 9,08(0 1) Aus der Bilanz: Anlagevermögen 1,68(1,75), Roß⸗ Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 0,17(0,21), halbfertige Erzen miſſe 0,17(0,26), fertige Erzeugniſſe 0,25(0,28), Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 9051 (0,44); andererſeits Rückſtellungen 0,38(unv.), Unter⸗ ſtützungsfonds 0,16(unv.), Verbindlichkelten 1,30(1,32.— GV. am 2. Dezember. 5 Noberi Kraff AG. Pforzheim Die Geſellſchaft— Alpakka⸗ und Silberwarenfahrik hat ihr Aktienkapital von 500 0000 auf 5000% zu⸗ ſammengelegt und dann auf 280 000„ erhöht Die Bilanz per 30. April 1933 berückſichtigt dieſe Trans, aktion bereits. Der Buchgewinn ſowie die Reſerve von 25 935/ dienten neben der Deckung des Jahresverluſtez zur Bildung eines Wertberichtigungskontos von 399 70 Mark. Der Warenüberſchuß ſtellte ſich nur auf 0,098 Mill Mark, während Löhne und Gehälter 0,108, ſoziale Abgaben 0,019, Zinſen 0,013, Beſitzſteuern 0,003 und ſonſtige Auf wendungen 0,104 Mill.„ erforderten. Auf Anlagen werden 0,018 Mill.“ abgeſchrieben, ſo daß ſich ein katſächlicher Jahresverluſt von 161 147„ errechnet. Auf die Kapital erhöhung ſtehen noch 162 000„ aus. Im übrigen erſchei⸗ nen in der Bilanz u. a. in Mill./ Bankſchulden 9, 6h, Darlehen 0,041, Warenſchulden 0,028, Hypotheken 9089 Wechſelverbindlichkeiten 0,013, andererſetts Immobilien 0,417, Maſchinen uſw. 0,080, Halbfertige und Fertigerzeug, niſſe 0,086, Warenforderungen 0,069, Wechſel 0,024. Kom.⸗Rat Dr. F. Kollmar iſt aus dem AR ausge⸗ ſchieden, neuzugewählt wurden Fabrikant Eugen Spel⸗ del und Fabrikant Adolf Haap, beide Pforzheim. 32 308,89 Mill.% Oſthilfſe⸗Eutſchuldungsdarlehen be⸗ willigt. Die Bank für deutſche Induſtrieobligationen, Berlin, teilt mit, daß ſich am 31. 10. 33 die Zahl der be⸗ willigten Entſchuldungsdarlehen auf 25 268 Fälle mit 308/89 Mill. /, die der Auszahlungen auf 19 393 Fälle mit 28,0 Mill./ belief. Am 30. 6. 38 betrug die Zahl der bewillig⸗ ten Entſchuldungsdarlehen 20 393 Fälle mit ro. 250 Mill., die der ausgezahlten Entſchuldungsdarlehen 14744 Fälle mit rd. 1690 Mill. J. 5 * Generaldirektor Dr. h. c. Kleynmaus geſtorben. Eine der bekannteſten und angeſehenſten Perſönlichkeiten des Ruhrkohlenbergbaues, Dr.⸗Ing. e. h. Jakob Kleynmans, der frühere Generaldirektor der Gewerkſchaft König Ludwig in Recklinghauſen, iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben. Vergleichs verfahren und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Konkursverfahren: Eierhandelsgeſell⸗ ſchaft mb ß in Heidelberg, Brückenſtraße.(Konkursver⸗ walter: Rechtsanwalt Dr. Hetzer in Heidelberg.]— Kauf⸗ mann Bernhard Klein in Mannheim, Inhaber der Firma Bernhard Klein in Mannheim, Rupprechtſtraße 9, (Konkursverwalter: Rechtsanwolt Dr. Richard Zoepffel in Mannheim.)— Nachlaß des am 1. Mai 1933 verſtorbenen Buchbindermeiſters Rudolf Schmerſe in Heidelberg, Steubenſtraße 36.(Konkursverwalter: Ortsgerichts mitglied Verw.⸗Ober⸗Inſp. Ad. Schaubhut in Heidelberg⸗Hond⸗ ſchuhsheim. Aufgehobene Konkursverfahren(nach Schlußtermin und Schlußverteilung)t Kaufmann Ernſt Braun in Mann⸗ heim, B 7, 20, jetzt Kleine Merzelſtraße 10.— Fritz Keßner, Tapezier⸗ und Polſtergeſchäft in Heidelberg, Hauptſtraße 203.— Nachlaß der Friedrich Seit Wwe., Frieda geb. Schneider in Heidelberg.— Fra Martha Schütz Wwe., Inhaberin eines Lebensm telgeſchäftes in Heidelberg⸗Handſchuhsheim, Steubenſtr.. — Teppichhaus Hochſtetter Em in Monnhein. Abgewieſene Konkursverfahren(mangels Konkursmaſſe! Emilie Prietz, Kaffee⸗ und Schokoladegeſchäft in Mannheim, N 2, 14.— Firma Eiſenwaren⸗ un Werkzeughandel Gm in Finkenbach(Pfalz) Eröffnetes landwirtſchaftliches Vermittlungsverſahken Landwirt Freiherr Adolf Göler von Ravens; burg in Schatthauſen, Amt Wiesloch.(Vermittlungspe⸗ ſon: Dipl. Volkswirt Dr. Viktor Pfaff in Heidelberg. * * Raſtatter Herdfabrik in Konkurs. Die Raſtattet Herd fabrik G. m. b. H. in Raſtatt iſt in Konkur! gegangen. Zum Verwalter wurde RA. Zitſch⸗Raſtatt e' ſtellt. Eine erſte Gläublgerverſammlung iſt auf den 5. De⸗ zember angeſetzt, Prüfungstermin ſteht am 14. Dez. an, Tabakverkaufssißung in Dudersfadi In den letzten Tagen ſand in Duderſtadt die Tabak⸗ verkaufsſitzung des Kreiſes Duderſtadt, Eſchwege, Northeim, Göttingen und Thüringen ſtatt. Es kamen zum Ausgebot Rundblatt aus dem Kreis Duder⸗ ſtadt 1090 Ztr., wobei die Preiſe zwiſchen 43,40 und 50,15/ lagen(Mittelpreis um 46 ,, Umſatz 50 000 //), Rundblott aus dem Kreiſe Eſchwege 236 Ztr., Preis 46 /, Spitzblatt⸗ Sandblatt aus dem Kreiſe Northeim 186 Ztr. erbrochte 5156„(Mittelpreis 53, Umſatz roͤ. 10 000%), Grum⸗ pen des Kreiſes Duderſtadt erlöſten 28,75 /, Grumpen des Kreiſes Northeim 88, Spitzblatt⸗Hauptgut desſelben Kreiſes, rd. 640 tr., 55— 56,50%(Mittelpreis 56, Um⸗ ſotz 36 000). Der Kreis Göttingen erlöſte für 870 Ztr. durchſchnittlich 57/(Umſatz 50 000], Thüringer Spitz⸗ blatt notierte zwiſchen 43 und 54,(Mittelpreis 49%), bei 370 Ztr. 18 130% Umſatz. Grumpen wurden zu 45., eine Partie zu 26/ abgegeben, während 630 Ztr. bei 3548 Ztr. Geſamtoangebot noch keine Nehmer fanden. Groß⸗ käufer waren Martin Brinkmann ⸗Speyer/ Bremen, Jacob Mayer u. Co. Mannheim, GEc⸗Hamburg ſowie einige kleinere Firmen des Tabakanbaugebietes. * Ein wenig bekanntes Tabakanbaugebiet iſt die Gegend um Wittlich. Für die diesjährigen Grumpen wurden bis 52 /, für Sandblatt bis 68/ je Zentner erlöſt, da die diesjährige Qualität ausgezeichnet iſt. Ober⸗ und Mittel⸗ gut iſt bislong noch nicht verkauft worden. Mengenmäßig iſt der Ertrag weniger groß als in früheren Jahren. * Handſchuhsheimer Großmarkt vom 14. Nov. Es koſte⸗ ten: Roſenkohl 8; Feldoͤſalot 12—15; Aepfel 1318; Birnen 810; bei geringer Anfuhr Nachfrage gut. * Dürkheimer Obſtgroßmarkt vom 14. Noy. Freier Markt: Anfuhr 20 Ztr. Birnen—12; Tomaten—10 Pfg. — Auktion: Anfuhr 50 Ztr. Birnen—15; Tomaten -10; Aepfel 14—18 Pfg. * Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 14. Nov. Zuführen: 44 Ochſen, Preiſe 2731, 2527, 2426, 224, 1922. 389 Bullen: 28—29, 2326, 222, 19 22, 58 Kühe, a]—, b] 22— 23, 16—20, 1116. 164 Färſen(Kalbinnen) 2733, 2427, 22—24, 19—22. Großvieh zuſammen 305 Stück. Kälber Sonderklaſſe a)—, b) andere Kälber Zufuhren 255 Stück, Preiſe, a)—, 3789, 34—37, 3084. 831 Schweine a)—, b) 5255, 51—54, 4852, 4648, f), g) Sauen 3840. Geſamtzufuhr 1391 Stück. Tendenz: Graßvieh langſam, erheblicher Ueberſtand, Schweine langſam, ge⸗ ringer Ueberſtand, Kälber langſam, geringer Ueberſtand. * Weinheimer Ferkelmarkt vom 14. Nov. Dem Mall wurden 412 Milchſchweine und Läufer zugefahren. erzielten: Milchſchweine—9 /, Läufer 1180, pre Stück. Marktverlauf: mittel, Ueberſtand. 5 * Billigheimer Ferkelmarkt. Der Markt war mit Milſchweinen und Läufern reichlich beſchickt, ſo daß Ueber⸗ ſtand verblieb. Die Preiſe für Milchſchweine bewegten ſich zwiſchen 20 und 30/ pro Paar. „ Meckesheimer Schweinemarkt vom 14. Nov. Det Markt war mit 24 Läufern und 9 Milchſchweinen beſchlh, die zum großen Teil Abſatz fanden. Der Preis für Läufer betrug 35.50 J, für Milchſchweine 2526/ pro Paar * Münchenet Schweinemarkt vom 14. Nov. Awmllich' Die Zufuhr betrug insgeſamt 2700 lebende Schweine. Es erzielten Schweine über und bis zu 100 Kilo 4450 Pig, per Pfund Lebendgewicht. Marktverlauf langſom⸗ * Kehler Rheinhafenverkehr. Im Kehler Rheinhafe) liefen im Monat Oktober 429 Schiffe— 25 zu Verg 17 5 154 zu Tal— mit 132980 To. Ladung ein(Oktober e 131 413 To.). Im gleichen Zeitraum gingen 420 Schiſſe 205 zu Berg, 21 zu Tal— mit 44 503 To. Lozung Der Geſamtumſchlag betrug mithin 858 Schiffe ee To. Ladung. Von Hauptſchiff zu Hauptſchiff überſchlagen Zugang 23 344, Abgang 26 544 To., insgeſant 40 888 To. Frankfurter Abendbörſe: Aktien ruhig, Renten fe An der Abendbörſe bliel der Markt der Staaten ten bevorzugt und feſt, und auch die Umſätze waren un! lativ lebhaft. Altbeſitzanleihe eröffnete mit 84 v. eth 4 v. H. gebeſſert und ſtieg dann auf 8476 v. H. Amte hatte bei 13,70(plus 10 Pfg.) ebenfalls größere 1 5 zu verzeichnen. Ferner waren Decoſama geſucht mildes 81.50 p. H. etwa 7 v. H. höher bewertet. Staats⸗Al 195 wären mit 74,50 v. H. im Freiverkehr ebenfalls ſeſt de anlagt. Späte Reichsſchuldbuchforderungen bite nachläſſügt und bei 90 v. H. unverändert. Der N Ba⸗ markt log ſehr ruhig, aber nicht unfreundlich. b ſis der Berliner Schlußkurſe beſtand eher etwa Nachf Ich. Farben konnten ſich um 4 v. H. beſſern, dagegen Alt⸗ Schuckert 4 v. H. niedriger. Im Verlaufe ieh Arter⸗ beſitz bis auf 84,75 und Neubeſitz auf 13,75. Am 15 0 merkte waren JG. Farben im Freiverkehr auf 113 chen erhöht. U. a. notierten noch Reichsbank 155,50, J. Ja 112,75, Nachbörſe 113. Junghans 22.50. 0 fragl und 72 unte! 5 hutſa die i eines muß. ſelter f Wer ren währ Freu der hat, denn 30 ans. R auf, Alſo lich 1 Sie! ſie he FTW((( 2 Geſell⸗ Ab. ungen ruft Aktien dieſen ſungz⸗ in Ver⸗ ſoll. * berſtieg 4. gewinn (0,1, Roh: Irzeug⸗ rungen en 0661 Unter⸗ 92.— brik A zu. t. Dit Trans; ve von erluſtez 909 792 8 Mill. gaben ze Auf⸗ weroͤen ichlicher kapital erſchel⸗ 1 0,160, 1 0,092, obilien ſerzeug⸗ ausge⸗ Spei⸗ en be tionen, der be⸗ t 308,89 t 25,10 ewillig⸗ Ieill. J 1 Fälle . Eine en des nmans, Ludwig rben. Se eim ſell⸗ ursver⸗ Kauf⸗ ber der raße g. fel in rbenen delberg, nitglied Hand, in und Mann⸗ Fritz delberg, Seitz Frau ensmit⸗ str. W. inheim, maſſe): äft in „ 1 U ſalz). fahren: bens⸗ ugs per⸗ erg.) attet kurs att he⸗ 6. De⸗ an. 1d tit lltbeſt t vel u ver⸗ tien“ uf Ba⸗ chfrage. 5 Atte v. M. Farben 1 Mittwoch, 15. November 1933 — MAN VON BHRUNNHILDOE HOFMANN o ARL ODU SKER VERLAG SERLIN W622 18 „Doch nicht. Der andere wäre der Burgverwalter, der alte Zacharias Bruckner, von dem Sie vielleicht ſchon gehört haben.“ 0 8 5 Ruth hat nicht nur von ihm gehört, kennt ihn ſo⸗ gar persönlich und iſt über ſeine nibelungenhafte Treue gegenüber dem eingeſeſſenen Hauptſtamm der Familie keinen Augenblick im Zweifel. Er würde nie ein Geheimnis preisgeben.. 2 „Dann wenden Sie ſich wohl zweckmäßig an den Kaſtellan“, meint ſte abſchließend.„Es iſt doch ſehr fraglich, ob mein Vater eine Ausſage machen kann— und darf.“ 2 „Raffinierte Kröte“, murmelt er. unterſchätzt? Er änderte ſeine Taktik. „Fräulein Geisler“, ſagt er weich, und ſchiebt be⸗ hutſam ſeine Hand zwiſchen Taſſen und Gläſern auf die ihre zu—„verſtehen Sie mich recht: ich bedarf eines Freundes, der mir helfen will— will, nicht muß. Dem„Muß“ kann man ſich in meinem verzwei⸗ ſelten Fall leicht entziehen, da haben Sie völlig recht. Wer würde wohl zu meinen Gunſten etwas riskie⸗ ken gegen dieſen Mann, der Millionen haben ſoll, während ich nichts zu bieten habe. Es ſei denn— aus Freundschaft.— Erfaſſen Sie denn nicht den Wert der Kenntnis, die Ihr Vater über die Verhältniſſe hat, für mich, und die ich nur durch Sie erhalten kann, denn der alte Bruckner ſchaltet doch als inkompetent aus.“ Ruth entzieht ihm ihre Hand nicht, ſieht auch nicht auf, obwohl ſie ſeine geſpannten Blicke deutlich fühlt. Alſo dieſer Helmut ſoll Millionär ſein? Wahrſchein⸗ lich übertrieben. Aber immerhin. Nun, und Linde? Sie kam wohl ſowieſo nicht ernſtlich in Betracht. Und ſie hatte dieſe Stimme, für die Ruth gern ein paar Jahre ihres Lebens gegeben hätte. Sie würde ihren Weg machen, auch ohne Majorat, dieſe Hochkirch. Das alles ſchwirrt ihr mit Blitzesſchnelle durch den Kopf. Der warme Druck der Männerhand verſtärkt ſich, bittend, werbend, verheißend. Langſam hebt ſie die Lider gend an. Gehörte nicht auch dieſer automobilverkaufende Hochkirch zu den hoffnungslos Enterbten eines blind Hatte er ſie und ſieht ihn fra⸗ parteiiſchen Schickſals, das jenen alles in den Schoß warf, d eren nicht einen einzigen tiefen Atem⸗ zug gönnte? .„Ja!“ ſagte Hochkirch.„Ich weiß was Sie den⸗ ken, Fräulein Geisler. Ich gebe nicht viel auf alte Wappenſprüche. Auch auf unſeren nicht, der von der Treue handelt, und daher beſonders altmodiſch wirkt. Aber dennoch. Ich verrate niemals einen Freund. Und wenn ich auch jetzt nur wenig zu bieten habe— zum Beiſpiel einer Frau— ſo könnte ſich das— ja unter Umſtänden ändern.“ Es iſt Ruth nicht unſympathiſch, die Allianz auf einen gewiſſermaßen ka inniſchen Boden von Ge⸗ winnbeteiligung gebracht zu ſehen. Das war ſoweit ganz reell. Das andere wünſcht ſie im Augenblick nicht zu foreieren. ht mit ſanft verheißendem Blick ihre Hand behutſa „Ich werde mein ſuchen, Herr Graf.“ Sie k und ſagt einfach: owieſo am Sonntag be Die Gräfin borene Baroneſſe 1 Klothilde Hochkirch, ge⸗ b eiler, hatte ſich zur ange⸗ gebenen Stunde in iz-⸗Pfarrei eingefun⸗ den, um zur Audienz bei ſeiner Eminenz, dem Kar⸗ dinal Berhard von Hochkirch, vorgelaſſen zu werden. Ein ſchweigſamer, in ſeine haltung faſt unperſönlich m Marion am Sonntag nack len Gänge des alten verwehtem Weihrauch Witwenſchwarz, wa nen läßt in ſeiner Einfachheit, Eleganz der Dan t verleugnet. Der Führer läßt ſie in einen Vorraum treten, der nach dem Hofe zu liegt. Hier ſoll ſie warten. Die feierliche Stille und die asketiſche Aufmachung des Zimmers wirken mmend und einſchüchternd. Marion ſetzt ſich auf einen der hochlehnigen Stühle, die an der einen Wand entlang ſtehen, und ſtarrt auf das Kruzifix, das in ſchmerzvoller Majfeſtät über einem Betſchemel aufragt. Sie fühlt ſich irgendwie an Hochkirch erinnert, und ein ähnlicher Druck wie dort legt ſich auf ihr Gemüt, das ſich auf der ſonnigen Oberfläche des Lebens reizvoll zu entfalten vermag, aber heroiſchen Eindrücken und Anforderungen in kei⸗ ner Weiſe gewachſen iſt. Sie hat Bernhard von Hofkirch nur einmal in ihrem Leben geſehen. Damals, bei ihrer Trauung als Neunzehnjährige. Als dritter und letzter Sohn Dietrichs von Hoch⸗ kirch war er bereits als Mönch in die von ſeinen Vor⸗ fahren geſtiftete Benediktinerabtei Hochkirch einge⸗ treten; hatte ſich ſehr bald in wiſſenſchaftlicher Be⸗ e beſcheidenen Zurück⸗ nder Geiſtlicher, führte g durch die ſtillen, kah⸗ ofes, in denen es nach te. Sie trägt ſtrengſtes art und mädchenhaft erſchei⸗ 0 und doch die diskrete Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Y. Seite“ Nummer 529 ziehung ausgezeichnet, war verhältnismäßig ſehr jung zum Abt gewählt und ein Jahrzehnt ſpäter zum Bi⸗ ſchof ernannt worden. Um hoher Verdienſte willen, über die Marion kein Urteil hatte, wurde ihm der Kardinalshut zuteil, und heute würde ſte ihm alſo hier gegenüberſtehen, wo er ſich zur Firmung auf⸗ hielt. „Seine Eminenz laſſen bitten.“ Eine Flügeltür öffnete ſich geräuſchlos. Licht fällt durch hohe Spitzbogenfenſter in den gotiſch gewölbten Raum. Sie ſteht dem Kirchenfürſten gegenüber. Ja ſicherlich, das iſt das markante Profil der Hochkirchs. Etwas mehr ins Asketiſche abgewandelt die herriſchen Geſichtszüge, und von dem feinen Geiſt kirchlicher Diplomatie höflich verklärt. Sein Haar iſt ergraut, aber noch voll. Genau wie bei Helmut korrekt ge⸗ ſcheitelt unter der runden Kappe, die die Tonſur be⸗ deckt. Er hält ſeine ſehr ſchlanke Geſtalt ungebeugt gerade in der violetten Soutane, das edelſteinge⸗ ſchmückte Kreuz auf der Bruſt. „Ihr überraſchender Beſuch erfreut mich aufrichtig, meine Tochter“, ſagt er milde mit ſehr wohlklingen⸗ der Stimme.„Ich hoffe, daß kein trauriger Anlaß dazu vorliegt. Unmittelbar, nicht wahr? Denn der Heimgang Chriſtians liegt ja nun ſchon eine Weile zurück.“ Er hat ihr die weiße Prieſterhand entgegengeſtreckt, und Marion hat flüchtig mit den Lippen den großen roten Stein des Fiſcherringes berührt. Die Linke vollzog währenddeſſen mit ſchattenhafter Geſte über ihrem geneigten Kopf das Zeichen des Segens. „Und doch, Eminenz, hängt der Anlaß meines Be⸗ ſuches in gewiſſer Hinſicht mit dem Tode meines Mannes, Ihres Bruders, zuſammen.“ Die durch religiöſen Brauch vorgeſchriebene zere⸗ monielle Anrede erſchwert Marion fühlbar die Aus⸗ ſprache mit dieſem ihr ſo fernſtehenden Verwandten. Dämmt die natürliche Sprunghaftigkeit ihrer Rede erſtickend ein, zwingt ſie zu geiſtiger Sammlung ihr gegenüber. „Ich möchte Ew. Eminenz um einen Rat— man iſt ja als Frau hilflos in vielen Dingen, und ich be⸗ ſonders— um Ihren Rat und— um eine Auskunft bitten.“ „Selbſtverſtändlich ſteht Ihnen beides nach beſtem Vermögen zur Verfügung, Frau Schwägerin.— Iſt es übrigens richtig, daß mein Bruder Helmut über⸗ raſchend von ſeiner langen, und Vernehmen nach recht abenteuerlichen Irrfahrt heimgefunden hat?“ „Ja, das iſt richtig“, nickt Marion lebhaft—„und eben deshalb—“ „Nun, wo fehlt's denn?“ ſucht der erfahreue Men⸗ ſchenkenner lächelnd zu helfen. ebenſo, wie die ſcharfblickenden, klugen grauen Augen ö „Eminenz wiſſen, ich habe nur eine Tochter— und das Majorat— alſo, ſie iſt Sängerin geworden. Ihr Vater gab nur ungern ſeine Zuſtimmung.“ 5 „Das kann ich von ihm verſtehen. Aber ſie ſoll ja eine wunderbare Begabung haben, unſere Gotlinde“, füllt der kunſtbegeiſterte Benediktiner wohlgemut die hilfloſe Pauſe aus.„Und das Maforat, für das iſt ja nun Helmut da.“ 1 „Ja“, ſagt Marion, überraſcht von der biſchöflichen Konziltanz gegenüber dem Theaterberuf der Nichte. „Nach dem Teſtament ſeines Bruders wäre Helmut nunmehr an der Reihe.“ In den grauen Augen blitzt forſchende Aufmerk⸗ ſamkeit auf. f „Jawohl, jetzt“, beſtätigt er mit leichtem Nicken. „Frühere Hinderniſſe oder Umſtände, in denen unſer Vater ſolche ſah, gehören der Vergangenheit an und mögen unter ihrem Schleier ruhen. Wollten Sie das von mir wiſſen, Schwägerin?“ Klar und unbeirrt halten ſeine Augen den unruhig forſchenden Blicken der Frau ſtand. „Zur Zeit der angedeuteten Umſtände, Eminenz, war ich ein neues, noch nicht volljähriges Mitglied der Familie. Der Schleier über dieſe Vorgänge hat ſich ſeither für mich nicht gelichtet. Nehmen Sie an, Emi⸗ nenz, Ihr Bruder fände Gefallen an meiner Toch⸗ ter—“ Zum erſten Male, ihr unbewußt, nennt ſie ſie in dieſer Stunde innerſter Anſpannung ſo— v und dächte an eine Verbindung— vielleicht— könnte es ſo kommen. Würde dieſer Ehe nach beſtem Wiſſen Ew. Eminenz ein Hindernis entgegenſtehen?“ Kardinal Bernhard antwortet nicht ſogleich. Ex ſteht auf ſeine Hand, die gedankenvoll an dem Kreus auf der Bruſt herunterſtreicht. Dann ſagt er: „Außer allgemeinen, hereditärer Natur, keine.“ Marion ſieht ſchweigend vor ſich hin. „Vielleicht wäre ſogar mit ſolcher Verbindung eine erwünſchte Form der Löſung gewiſſer Fragen mate⸗ rieller Art gegeben“, ſondiert Bernhard klug. Die Mutter Lindes wendet ihm ein blaſſes, fra⸗ gendes Geſicht zu. „Ja, ich verſtehe“, ſtammelt ſie.„Gewiß, das wohl.“ Und verſinkt wieder in ſtumme Hemmung. „Welcher beſondere Grund veranlaßt Sie, Schwä⸗ gerin“, forſcht der Kardinal vorſichtig. „Eine ſeltſame Entdeckung— eine komiſche, wohl zufällige Aehnlichkeit— vielleicht auch Täuſchung ließ alte, längſt überwundene Vermutungen wach werden“, bekennt ſie ſtockend und faſt tonlos.„Ließ mich an ein Geheimnis denken, von dem ich nie er⸗ fuhr, ein Geheimnis, das Sie vielleicht lüften können, heute vielleicht ſollten, Eminenz.“ (Fortſetzung folgt) tür den slogenten, schwarzen Mantel För den preiswerten, N e schwarzen Mantel Für den qparten bamen- Maste! 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Menasci Musik von Pietro Mascagni Musikal. Lig.: Ernst Cremer Regie: Rich. Hei! Anfang 19,30 Uhr Ende gegen 22,8 U b 5 Mitwirkende: Vally Brückl a.., Staatstheater Stuttgart— Heinrich Kuppinger Irene Ziegler— Wilhelm Trieloff Lotte Fischbach Hierauf: Des Baaggo- Drama in zwei Aufzügen und einem prolog Dichtung u. Musik v. Ruggiero Leoncavallo Deutsch von Ludwi g Hartmann Musikal. Lig: Ernst Cremer Regie: Rich, Hein Mitwirkende: Erich Hallstroem— Gussa Heiken Wilh. Trieloff- Albert v. Küßwetter Christian Könker- Adolf Effelberger Morgen: Maria Stuart Anfang: 19.30 Uhr Novemb. 25. Samstag bds. 8 Uhr im Nibelungen- san von der Staatsoper Berlin Maria Neu i der Komiker, Die 4 Nachrichter. uam. Hubert Glesen eee Wiener Dieirich- Schrammel-Ouarieit Karten Mk.—. 0 bis.80 bel Heckel. Buch- handlung Dr. illmann, im Verkehrsverein, im Rosengarten, Buchhandlung Schenk, Bmmenhaus Lindenhof 5 ernötlcn pfl%. Mittwoch, den 18. November, abends 811 Uhr im dekorierten — Eröffnungs- is. 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