Jeilun Einzelpreis 1 0 2 5 geſcheinungsweiſe: Täglich 2mal l Sonntag. Bengspreiſe; 4 2 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeite 40 Pfg., 79 mm breite 5 drei Haus monatlich.08 8 055 und 82 Pfg. Trägerlohn, in unſeren am elmer enera 2 I C Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familten⸗ und el geſchäftsſtellen abgeholt 8 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bet Zahlungseinſtellung, 0 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 bfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ a Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. an tr. 12, Keronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen 2 Je Friedrichstraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175.90— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Maunhe em Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 30. November 1033 144. Jahrgang— Nr. 555 ocken TT 5 22 an an — Amtliche engliſche Auskunft en Und wir? St[(Telegraphiſche Meldung) — London, 29. November. Die Beſtrebungen für einen ſtärkeren Aus⸗ 895 ban der engliſchen Luftflotte kamen am f Mittwoch in einer Oberhaus anfrage des Her⸗ tung ſogs von Southerland zum Ausdruck. Er —6 fegte, ob die Regierung angeſichts der jetzigen Lage eine Verſtärkung der engliſchen Luftmacht beabſichtige. — Früher ſeien der Aermel⸗Kanal und das Meer die G4 Lenzen Englands geweſen. Heute ſei es die Luft. Venn London zerſtört wird, dann wird seniräge England zerſtört.“ Der Herzog ſchlug vor, daß Fromm. jede größere engliſche Stadt ein eigenes Luftgeſchwa⸗ 0 Plaſſen ber für Verteidigungszwecke bilden ſollte. Eine ſtarke — angnliſche Luftmacht würde das ſtärkſte Beweismittel cſein, das England in den Friedensverſammlungen Entopas aufweiſen könnte(!). 7 Lord Lloyd fragte, ob es zutreſſe, daß Ame⸗ rikg eine Ausgabe von drei Millionen Pfund für die Verſtärkung ſeiner Luftflotte erwäge und daß Rußland innerhalb der nächſten zwei oder drei 65 Jahre die ſtärkſte Luftmacht der Welt bauen wolle. Er hoffe, daß die Regierung Schritte unter⸗ nehmen werde, um die gegenwärtig äußerſt 1 gefährliche La ge zu verbeſſern. 5 Eine Regierungs-Erklärung Im Namen der Regierung erklärte Tuftfahrt⸗ Rihiſter Lord Londonderry u..: Es beſtehe kein Zweifel, daß die Luftfahrt dem Nenſchen die Macht gebe, Krieg in einem bis⸗ her ungeahnten Ausmaß zu führen. In der Abrüſtungsfrage ſtimme er der Anſicht zu, daß ein Rüſtungswettrennen der Staaten auf alle Fälle hermieden werden müſſe. Es ſei möglich, daß die I 1 Abrüſtungskonferenz mit einem Idealismus an ihre Aufgabe herangehe, der unter den gegenwärtigen Um⸗ — ſlünden nicht zu verwirklichen ſei, aber ein Geist, der ein ſolches Ziel erſtrebe, müſſe begrüßt rößten] werden. Es würde eine Rieſenkataſtrophe ſein, wenn keine Vereinbarung über eine endgültige Rüſtungs⸗ begrenzung erreicht werden ſollte und zwar in einem Ausmaß, das die Erforderniſſe der Verteidigung be⸗ 55 fledige und einem möglichen Angreifer die An⸗ z. 1933 giſfsmittel verweigere. Lord Londonderry wies —— dann darauf hin, daß England nach dem Kriege die er, Schau gtößte Luftflotte beſeſſen habe, jetzt aber erſt an stellt. Die fünfter Stelle unter den Großmächten ſtehe. England beſitze annähernd 850 Kriegsflug⸗ f zeuge, Frankreich rund 1650, Rußland habe bur e 10, Rußland f bis 1500 Flugzeuge, Amerika zwiſchen 1000 und 1100 und Italien ebenfalls zwiſchen 1000 Das engliſche Beiſpiel habe unglücklicherweiſe in keinem Lande Nachahmung gefunden. Dies ſei ein Bir müſſen daher, wenn auch mit Sträuben, die Po⸗ llik der einseitigen Abrüſtung aufgeben, deren lichen Zuſtande der internationalen Angedtgenheiten uicht nur zwecklos, ſondern auch gefährlich für uns sad i 5 Wenn er, ſo fuhr der Miniſter fort, erklärt habe, Art. Det aß England nicht mehr das Beiſpiel einer einſeiti⸗ England einen neuen Grundſatz in der Frage der uſtrüſtungen einnehmen müſſe. Die engliſche Regie⸗ itoreien d e 8 daleit für einen Einmächteſtandard in der inde gunſcte Maßnahme zur Erzielung einer wirkſamen küſtung zu unternehmen, wenn andere Staaten — Wir können unſere gegenwärtige Unter⸗ legenheit nicht weiter ertragen und wenn die in folgen werden kaun, dann muß das Gegenteil ein⸗ treten. Dann würden wir keine andere Wahl ſacrtitte um dafür zu ſorgen, daß das eng⸗ iſche Weltreich in der Luft mindeſtens ſo Staat, werden von der Regierung geprüft.“ g zn n terbaus wurde die Frage geſtellt, welche der Luftſtreitkräfte um zehn Ge⸗ Ader benötige. Der Unterſtaatsſekretär für 1 gelen ein würde, eine genaue Antwort zu er⸗ en Alles hänge von den Umſtänden ab, eine Ver⸗ ner Jahren durchgeführt werden. Hierzu ſei der Bau neuer Flugplätze und die Ausbildung nach den vorliegenden Informationen 1400 und 1100. Beg, den England nicht mehr länger gehen könne: heitere Verfolgung bei dem gegenwärtigen unglück⸗ Nibelungen ein würde.“ (bbenbrüſtung geben könne, ſo bedeute das nicht, daß e hung habe in Genf klar gemacht, daß ſie die Notwen⸗ zuft anerkenne. England habe angeboten, jede ge⸗ selbe tun würden. Gleichheit nicht durch Herabſetzung erzielt ben, als aufzurüſten. Die angemeſſenen ark iſt, wie irgend ein anderer großer die engliſche Regierung zu einer Verſtär⸗ ct, Sir Philipp Saſſoon, erwiderte, daß es „Hrkung in dem vorgeſchlagenen Maße könne in res. da Fkezerperſonal notwendig. In einem Notzu⸗ Mieviel Krieg Frankreichs neues Kabinelt Das Kabinett Chautemps nach ſeiner Vereidigung vor dem Elyſee, dem Palais des franzöſiſchen Staats⸗ präſidenten. In der vorderſten Reihe von links nach rechts: Dalimier(Kolonie), Marchandeau(Budget), Sarraut(Kriegsmarine), Chautemps(Miniſterpräſident) und Paul⸗Boncour(Aeußeres). ſtand, wie es in einem Kriege der Fall ſei, könne der erwähnte Zeitraum von vier Jahren beträcht⸗ lach verkürzt werden.()) g 5 Franzöſiſche Saar-Hetze Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 29. November. Der Auswärtige Ausſchuß der Kammer hat nach Anhörung eines Berichtes des Abgeordneten Fribourg über das Saargebiet beſchloſſen, die Regierung zu veraulaſſen, beim Völkerbund da⸗ hin zu wirken, daß der Bevölkerung des Saargebietes die vertraglichen Rechte und Sicherheiten ſowie die volle Freiheit der Volksabſtimmung gewährleiſtet würden. 5 Der Abgeordnete Fribourg, der als un ver⸗ ſöhnlicher Gegner des neuen Deutſch⸗ lands bekannt iſt, hat in ſeinem Bericht das ganze Saarproblem ungeheuer aufgebauſcht. Unter anderem behauptet er, daß im Saargebiet nicht nur das Schick⸗ ſal der Saarländer, ſondern gleichzeitig das Schickſal Lothringens, des Elſaß, Frankreichs und des Völ⸗ kerbundes, ſowie die Zukunft des Na⸗ tionalſozialismus und ſchließlich das Schick⸗ ſal des franzöſiſchen parlamentariſchen Regimes ent⸗ ſchieden würde. Fribourg hat ſich übrigens auch ſehr ſcharf gegen unmittelbare Ver⸗ handlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich gewandt. Der Beſchluß des Auswärtigen Ausſchuſſes iſt natürlich reinſte Demagogie, muß er doch den Eindruck erwecken, als ob die Freiheit der Volksab⸗ ſtimmung nicht von ſeiten Frankreichs oder der Re⸗ gierungskommiſſion, ſondern ausgerechnet von deut⸗ ſcher Seite bedroht ſei. Daeultſchfeindliche Politik der belgiſchen Kammer a Brüſſel, 29. November In der Ausſprache der belgiſchen Kammer über auswärtige Angelegenheiten glaubte auch der bel⸗ giſche Sozialiſt Vandervelde behaupten zu müſſen, daß Deutſchland wieder aufrüſt e. Belgien müſſe ſich daher an den Völkerbund oder an den Internationalen Gerichtshof wenden, ſelbſt wenn es dieſen Schritt allein tun müſſe. Der Ver⸗ ſailler Vertrag ſehe außerdem finanzielle und wirt⸗ ſchaftliche Maßnahmen gegen Deutſchland für einen ſolchen Fall vor. Vaudervelde ſchloß mit dem Ver⸗ langen nach Verteidigungs maßnahmen. Der katholiſche Wallone Singot vertrat ebenfalls die Mär von der Wiederaufrüſtung Deut ſch⸗ lands, aber er halte es nicht für zweckmäßig, daß Belgien allein proteſtiere. Viel beſſer würde es ſein, wenn ſich eine gemeinſame Front der ande⸗ ren Mächte gegen Deutſchland bilde. Auf jeden Fall müſſe Belgien eine energiſche Haltung einnehmen. Singot ſchloß mit der„höflichen“ Auffor⸗ derung, daß man mit„dem Germanen immer in der Sprache der Kraft ſprechen“ müſſe. Der nationaliſtiſche Flame Borginan erhob gegen dieſe Parolen Einſpruch, indem er darauf hin⸗ wies, daß auch die Flamen Germanen ſeien. Er proteſtierte gegen den heftigen Ton, in dem Re⸗ den gehalten und die geeignet ſeien, im Lande eine panikartige Stimmung zu ſchaffen. Zum Schluß kri⸗ tiſierte er die Regierung wegen ihrer einſeitigen und aus ſchließlich gegen Deutſchland ge⸗ richteten Politik. deere eee Was geht in der Kirche vor? Unter dieſer Ueberſchrift verſendet die Reich s⸗ leitung der„Deutſchen Chriſten“ an die Preſſe eine Ausarbeitung, in der es u. a. heißt: Die Glaubensbewegung„Deutſche Chriſten“ iſt durch die Weimarer Tagung zu einer eiſernen Ge⸗ ſchloſſenheit um ihren Schirmherrn Reichsbiſchof Müller und ihren Reichsleiter Biſchof Hoſſenfelder ſo feſt verbunden worden wie nie zzuvor.„H oſſen⸗ felder und ich ſind unzertrennlick“— hat der Reichsbiſchof den nach der Weimarer Tagung in Berlin verſammelten Gauleitern erklärt! Alle un⸗ wahren Nachrichten über die Tagung gegenüber geben wir diejenigen Landesgebiete bekannt, die auf der Tagung durch bevollmächtigte Führer vertreten waren: Saarbrücken, Rheinland(Eſſen, Düſſeldorf, Kob⸗ lenz⸗Trier, Köln⸗Aachen), Bayeriſche Pfalz, Ba⸗ den, Württemberg, Bayern, Weſtfalen(Süd und Nord), Hannover(Süd und Oſt), Hamburg, Bremen, Lübeck, Heſſen⸗Kaſſel, Weſer⸗Ems, Waldeck⸗Pyrmont, Schleswig⸗Holſtein, Sachſen⸗Freiſtaat, Sachſen⸗Pro⸗ vinz, Lippe, Mecklenburg, Schleſten, Pommern, Bran⸗ denburg, Berlin, Grenzmark, Danzig, Oſtpreußen und die Reichsleitung. Der Entgleiſung des Dr. Krauſe in der Sportpalaſtverſammlung iſt die Kennzeichnung ſeiner Rede als Irrlehre ſeitens des Reichsbiſchofs, ſeine Entfernung aus den kirchlichen Aemtern durch den Evang. Oberkirchenrat und ſeine Abſetzung als Gauleiter der„Deutſchen Chriſten“ durch den Reichs⸗ leiter auf dem Fuße gefolgt. Damit ſind Kirche und „Deutſche Chriſten“ eindeutig von jeder Irrlehre ab⸗ gerückt. Gleichwohl klammern ſich„Pfarrer⸗Not⸗ bund“ und die„Jungreformatoriſche Bewegung“ an dieſes Vorkommnis. Sie ſuchen aus dieſem Fall trotz ſeiner ſofortigen Verurteilung durch die Führer der Kirche und der Glaubensbewegung Kapital zu ſchlagen, weil ſie ſonſt keine Möglichkeit ſehen, ihre Exiſtenzberechtigung in der evangeliſchen Chriſten⸗ heit zu begründen. Sie nehmen den kirchenpoliti⸗ ſchen Kampf in demſelben Augenblick auf, in dem der Herr Reichsbiſchof erklärt: lugzeuge haben die andern? 71 „Der kirchenpolitiſche Kampf iſt zu Ende, dern Kampf um die Seele des Volkes beginnt.“ Es iſt dies der Verſuch, die Axt an den Baum der endlich geſchaffenen Einheit der evangeliſchen Kirche zu legen. Wir erklären noch einmal feierlich, daß wir unter derſelben Parole, mit der wir in den Kampf um die Deutſche Evangeliſche Kirche gezogen ſind, weiter kämpfen. Wer dagegen verſtößt, fällt, wer es auch ſei. Wir fragen: Wie lange hat die alte Kirche gebraucht, um ſich von Irrlehren auf ihren Kanzeln zu löſen? Oft Jahre! Und in den Synoden hat ſie ſie dauernd geduldet. Der neuen Kirche aber wirft man vor, daß 24 Stunden für die Abſetzung des Berliner Gauleiters eine zu lange Friſt geweſen ſei. Ebenſo feierlich aber wie wir uns zum Bekenntnis und zur Bibel erklären, verkünden wir, daß wir nicht gewillt ſind, den lebendigen Glaubensinhalt der Re⸗ formation, wie er ſich in der Geſamthaltung Martin Luthers verkörpert, zum zweiten Male zu lebens⸗ loſer Orthodoxie erſtarren zu laſſen. Wir wehren uns dagegen, daß geiſtliche und dog⸗ matiſche Splitterrichterei die Einheit im Geiſt aller derer trübe, die ſchlicht und einfach mit einer brennenden Liebe zum deutſchen Volk im Herzen an Jeſus Chriſtus, den ge⸗ kreuzigten und auferſtan denen Hei⸗ land glauben! 5 Die Gegner der„Deutſchen Chriſten“ berichten, Bayern, Württemberg und Thüringen hätten ſich von der Glaubensbewegung losgeſagt. Zunächſt Bayern: Es ſind auf der Weimarer Tagung lediglich drei Vertreter des rechtsrheiniſchen Bayern ausge ſchie⸗ den, weil ſie das nationalſozialiſtiſche Führerprinzip nicht anerkannten. Sie erklärten einſtimmig ihre Uebereinſtimmung mit den Bekenntnisgrundlagen der Glaubensbewegung. Bemerkenswert iſt, daß der Vertreter der Bayeriſchen Pfalz, einer der älteſten Mitkämpfer Adolf Hitlers, und ein weite rer Vertreter Vertreter Bayerns in unbedingter Treue bei der Glaubens bewegung ge⸗ blieben ſind! Württemberg: Es wird ferner berichtet, daß 800 Paſtoren in Württemberg abgefallen ſeien. Wie unwahr dieſe Meldung iſt, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß höchſtens 150 Paſtoren in Württemberg der Glau⸗ bensbewegung angehören, von denen keine einzige Abmeldung vorliegt, und die geſchloſſen hinter dem Reichsleiter ſtehen. Thüringen: Thüringen konnte gar nicht abfallen, da es nicht zur Glaubensbewegung„Deutſche Chriſten“ gehörte. Es ſollte in Weimar über den Anſchluß verhandelt werden. Der Anſchluß wurde jedoch auf einige Zeit zurückgeſtellt, da ſich die theologiſche Haltung der Thüringiſchen Vertreter nicht mit der feierlichen Erklärung des Reichsbiſchofs und des Reichsleiters Hoſſenfelder zu Bibel und Bekenntnis in Einklang bringen ließ. Baden: Völlig frei erfunden iſt der Abfall Badens, den einige Zeitungen berichten. Badens Vertreter erklär⸗ ten ſich einmütig und reſtlos für die Reichsleitung der Glaubensbewegung. Hamburg: Der Vertreter Hamburgs erklärte:„Die geſamte Glaubensbewegung Hamburgs ſteht einmütig hinter ihrem Führer Hoſſenfelder.“ Ueber die Gründe, die zum Rücktritt des Kirchen miniſters Schöffel geführt haben, ſchweigt die Preſſe. D. Schöffel zog durch ſeinen Rück⸗ tritt lediglich die Konſequenzen aus ſeinem von An⸗ fang an ablehnenden Verhalten zur Glaubensbewe⸗ gung„Deutſche Chriſten“. Seine Geſchäfte führt zur Zeit der Reichsbiſchof ſelbſt, der einen erprobten Na⸗ tionalſozialiſten und Deutſchen Chriſten, den luthe⸗ riſchen Landesbiſchof von Sachſen, Coch, zu ſeiner Unterſtützung herangezogen hat. Uunſere Sendung Der Tag von Weimar wird ein Fanal für die Sendung der„Deutſchen Chriſten“ im Dritten Reich ſein. Unſer Ziel bleibt unerſchütterlich feſt: Die einige evangeliſche Kirche Deutſchlands im Dritten Reich. Wir laſſen nun und nimmer Volk und Kirche auseinanderreißen. Die Kirche ſoll und muß eine Kraftquelle des Dritten Reiches ſein. Ihre ewigen Grundlagen ſtehen 9 aber jeder Suchende ſoll in ihr eine Heimat fin⸗ den. 5 Weil unſere Sendung ſo groß iſt und unſer Ziel ſo hoch, rufen wir jeden auf: Die Fahne hoch, die Reihen feſt geſchloſſen! Treu unſerem Schwur! Treu unſerer Kirche! Treu unſerem Volk! Hoſſenfelder, Reichsleiter. 5 Wie gleichzeitigen einem Nachtrag mitgeteilt wird, iſt in einem großen Teil der außerwürttembergiſchen e ere . re 1 1 1 1 5 bens der Reichsleit Dazu teilt uns die würt⸗ itung de benshewegung November folgendes Telegramm Müller abgeſandt hat: Meldungen der Preſſe und des Pfar⸗ ſteht württembergiſche Glaubens⸗ au hinter Reichsbiſchof und und kämpft kirch⸗ nds und Bildung kirch⸗ gegen iſtlichen⸗Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zurückgetreten Berlin, 29. Nov. Amtlich wird chen Preſſedienſt gemeldet: Das Gei im der Deutſchen Evangeliſchen Kirche iſt treten. Der Reichsbiſchof hat die Rücktritts⸗ g angenommen und die Mitglieder des t⸗Miniſteriums gebeten, bis zur Neubil⸗ Aemter weiterzuführen. e Meldung, daß Kirchenminiſter Hoſ⸗ ückgetreten ſei, entſprach nicht den Tat⸗ Verwaltungsrat der Reichsbahn Meldung des Wolff⸗Büros Berlin, 29. November. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn befaßte ſich am 27. und 28. November mit der finan⸗ ziellen und Verkehrsentwicklung bei der Reichsbahn. Einer geringen Abnahme des Perſonen⸗ herkehrs im Vergleich zu 1932 ſteht eine Stei⸗ gerung des Güterverkehrs gegenüber. Die Ta rmäßigungen ſeit 1929 haben in den Güterverkehrseinnahmen eine Verringerung um 9 550 Millionen Mark, d. h. um 16 v. H. herbei⸗ Der Verwaltungsrat genehmigte die inzwiſchen erfolgte Aenderung der Perſonalordnung für die Reichsbahnbeamten, mit der langgehegte Wünſche der Beamtenſchaft erfüllt werden. Er ermächtigte ferner die Hauptverwaltung zu folgenden ſozialen Maßnahmen im Intereſſe der Ar⸗ beiterſchaft. e Kündigungsfriſten für die Reichsbahn⸗ arbeiter ollen angemeſſen verlängert werden und an Arbeiter mit langjähriger Dienſtzeit geſtaffelte Treueprämien gewährt werden. Die Auszah⸗ lung dieſer Treueprämien an die in Frage kommen⸗ den Arbeiter ſoll noch vor Weihnachten erfolgen. Die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsbahn Unter Berückſichtigung des Grundprogramms und Her zuſätzlichen Arbeiten wird die Reichsbahn in: Jahre 1933 rund 1400 Millionen Mk. für Ar⸗ beitsbeſchaffungen(einſchließlich der Löhne der Bahn⸗ unterhaltungs⸗ und Werkſtättenarbeiter) ausgeben. Auch für das Jahr 1934 ſind im ganzen 1400 Millio⸗ nen Mk. vorgeſehen. Um im Winter 1933/34 der Arbeitsloſigkeit erfolg⸗ reich zu begegnen, wird die Reichsbahn noch ein be⸗ ſonderes Winterprogramm zuſätzlicher Arbeiten im Betrage von 25 Millionen Mk. durchführen. Die Arbeiten werden ſofort in Auftrag gegeben. Der größte Teil dieſer Aufträge kommt den mittleren und kleineren Handwerksbetrieben zugute, da es ſich vorwiegend um Inſtandſetzungen und Herrichtung von Bahnhofsgebäuden, Wohnhäuſern und Werk⸗ ſtättenbauten handelt. Darüber hinaus hat die Reichsbahn für zuſätzliche im Jahre 1934 noch weiter 40 Millionen Mk. vorgeſehen. Ne Millionenſpende der Deutſchen Arbeitsfront für das Winterhilfswerk Berlin, 29. Nov. Die Deutſche Arbeits⸗ front hat beſchloſſen, dem Winterfilfswerk an Weih⸗ nachten eine Spende von einer Million Reichsmark zu überweiſen. Geheimnis im Keller Von Eliſabeth Langgäſſer Wir geben nachfolgend ein Kapitel exſten aus dem Roman einer Ein geheimnisvoller Ort war das Kellergewölbe, in welchem der Geruch des klarer gärenden Weines ſich mit dem Duft der Aepfel ſo ſchwer und üppig vermiſchte, daß eine Kerzenflamme, wenn man ſie Hereinbrachte, ihren Lichtkern verkleinerte, weshalb es dem Kind noch verboten war, allein hinunterzu⸗ ſteigen und es nur herzklopfend einen Befehl über⸗ trat, der ihm ſeine tiefe Vernunft durch belaſteten Atem und matten Pulsſchlag bewies. War es ſchon unbeſchreiblich, fühlen und ihre weiche Fülle, wie der taſtende Säug⸗ ling die Brüſte mit beiden Händen zu greifen, ſo noch viel wunderbarer, den ſich erhellenden Sinnen allmählich nachzugehen und langſam zu unterſchei⸗ den, was vorher nur Ahnung geweſen war: Zuerſt die mächtigen Augen der ſilbernen Nachbarkatze, die, zitternd verehrt von angſtvollen Nagern, als Keller- gottheit in einer Niſche ſaß und eigenes Licht zu ver⸗ breiten ſchien, hierauf das milde Feuer der edlen Goldparmänen, das roſtige Grau der Reinetten und die hohe Röte der Rubinäpfel, die in geſonderten La⸗ gen das reine Stroh bedeckten und, jede Berührung vermeidend, in ſich ſelber ausreifen wollten, zuletzt die Winterfrüchte in ihren ſtumpfen Farben: Erd⸗ knollen und gelbe Rüben, die von dem Sturz aus den Säcken noch nachzudonnern ſchienen, und Weiß⸗ kraut, deſſen Blätter mit Händen und Knien zu preſ⸗ ſen ſich Proſerpina niemals verſagte— in tiefer Kehle lachend, wenn ſeine Säfte knirſchten und ſein hartes Fleiſch unter ihren Fingerſpitzen krachte, als ob die ganze Wolluſt der Natur in ſeine Rundung eingegangen und feſt geworden wäre. In dieſem Raum, der ebenſoſehr nach alten Mauern und Mäuſen wie nach Pomonens Körben, nach den verſchweißten Röcken der erdäpfelfahrenden Bauern, wie nach den Händen der Mutter, wenn ſie Meſſer und Bohne bielt, rochen, überkam das Kind die Dunkelheit zu Die politiſchen Hintergründe — Leipzig, 30. November. Nach einer Mittagspauſe legt der Angeklagte Di⸗ mitroff einen neuen Beweisantrag vor. Als der Oberreichsanwalt bittet, dieſen Antrag als unerheb⸗ lich abzulehnen, wirft Dimitroff dem Ober⸗ reichs anwalt vor, er hab Angſt vor ſeiner Frage. Oberreichsanwalt erſucht, dieſe Unterſtellung, d aus 2 die Ablehnung des Antrages verlar Er handle lediglich aus ſachlichen Erwägungen. Der Vorſitzende bezeichnet Dimitroffs Verhalten als grobe Un⸗ gehörigkeit. er Senat beſchließt ſofort die Ablehnung des Beweisantrages. Der Zeuge Kriminalſekretär Broſig⸗Düſſeldorf we noch eine für den titteilung zu machen. Jahres hat, bekundet Kampfbundes agt der ungefähr 1000 Funktionäre teilnahmen. Der Re leiter des Kampfbundes, Oskar Müller, ſoll dabei fol⸗ gende Ausführungen gemacht haben: Wir werden uns den Tag, an dem wir losſchlagen, nicht von anderen beſtimmen laſſen. Wir werden ihn ſelbſt beſtimmen. An dem Tage, wo cbhir los⸗ ſchlagen, werden Paläſte brennen. Wäh⸗ rend der Rede Müllers ſoll ein Kurier erſchienen ſein; Müller ſoll darauf erklärt haben, er habe äußerſt wichtige Nachrichten und den Auftrag, ſofort nach Berlin zurückzureiſen. Der Zeuge Broſig fügt hinzu, daß Oskar Müller ſich in Schutzhaft be⸗ findet. Der Vorſitzende regt daraufhin an, Müller als Zeugen zu vernehmen. Anſchließend äußert ſich der Unterſuchungsrichter beim Reichsgericht, Landgerichtsrat Löſche, als Zeuge über die Erfahrungen, die er bei ſeinen zahlreichen Vorunterſuchungen über die Vorbereitung eines be⸗ waffneten kommuniſtiſchen Aufſtandes gemacht hat. Auf Grund des umfangreichen Materials iſt der tritt dann vor. Er Prozeß vielleich Am 25. er, in und 26 Ute Rei Konferenz des 8 Unden, Zeuge, wie er angibt, zu der Ueberzeugung gekom⸗ men daß hinter den zahlreichen kommuniſtiſchen 620 Ausbürgerungen in Tirol — Wien, 30. Nov. Nach einem Bericht aus Klagenfurt(Kärnten) ſoll Prinz Bernhard von Sachſen⸗Meinin⸗ gen, der in den nächſten Tagen eine ſechswöchige Arreſtſtrafe im Gefangenenhaus des Klagenfurter Landgerichtes wegen angeblicher Betätigung für die Nationalſozialiſtiſche Partei abgebüßt haben wird, in das Konzentrationslager nach Wöllersdorf überführt werden. Prinzeſſin Sachſen⸗Meiningen iſt verboten worden, Schloß Pitzelſtätten zu verlaſſen. Nach einem Innsbrucker Gerücht, ſind in Tirol bisher 620 Anhänger der Nationalſozialiſtiſchen Par⸗ tei ausgebürgert worden. Prag— Moskau Moskau, 29. Nov. ſtellvertretende Außenkommiſſar, Kreſtinſki, empfing kürzlich den tſchechoſlowakiſchen Geſchäfts⸗ träger, während der ruſſiſche Geſandte in Prag, Ale⸗ xandrowſki, vom tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter empfangen wurde. Von zuſtändiger ruſſiſcher amtlicher Stelle wird jetzt mitgeteilt, daß die Frage der Wiederherſtellung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern akut geworden ſei. Beſchlüſſe ſeien jedoch noch nicht gefaßt worden. Beide Regierungen verfolgten die Frage der Wiederherſtellung der Beziehungen weiter und es ſei zu hoffen, daß demnächſt eine Ent⸗ ſcheidung erfolgen werde. Der Die Mongolei wird autonom? — Paris, 28. Nov. Nach einer Meldung der Agentur Indopacifique aus Schanghai ſoll die Auto⸗ nomieerklärung der Mongolei bevorſtehen. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe der Roichstagsbrandſtiftung [Einzelorganiſationen ein einheitlicher Wille der Par⸗ teileitung zur Organiſierung der Revolu⸗ tion ſtand. Bis in die kleinſten Ortsgruppen hin⸗ ein, betonte der Zeuge, habe es Arbeiterwehren und Wehren gegeben. Daß es ſich hier nicht um nloſen Sport handelte, ergebe ſich aus Rund⸗ ſchreiben, in nen d Vehren als unerläßlick Mittel für die Vorbereitung und Durchführ Revolution bezeichnet werden. Ausdrück erklärt, daß der Bürgerkrieg der blutigſte ſei und inerlei Rückſichtnahme kenne, daß die gegneriſchen Führer im Moment f f fort zu liguidieren ſeien. Der Zeuge erklärt, daß er ſich ht nur— ft Tote tete! tele! nicht if zahlreiche Kommuniſten zugegeben hätten, daß die Wehren den gewaltſamen Umſturz vorzube⸗ reiten hatten. Rechtsanwalt Dr. Seuffert fragt 8 vertretender Verteidiger des Angeklagten Torgler, ob dem Zeugen bei ſeiner langjährigen Beſchäftigung mit Hochverratsverfahren der Name Torglber als Angeklagter oder Zeuge vorgekommen ſei. Zeuge Löſche: Ich hätte den Namen erwähnt, wenn er bei den Dingen, die ich hier vorgetragen habe, vorgekom⸗ men wäre. Mir iſt dieſer Name aber aus meiner ſonſtigen Tätigkeit gut bekannt. Ich habe erſt vor einiger Zeit ein Flugblatt beſchlagnahmen müſſen, das hochverräteriſche Abſichten verfolgt und das den Namen Torgler trägt. Oberreichsanwalt: Ich kann dasſelbe ſagen, als ſtell⸗ denn ich habe noch viel mehr Flugblätter beſchlagnahmt. Dimitroff wünſcht eine klare Auskunft dar⸗ über, ob der Reichstagsbrand nach! Auffaſſung des Zeugen der Auftakt zum bewaffneten Aufſtand ſein ſollte. Der Zeuge erwidert, in ſeinen Vorunter⸗ ſuchungen ei davon nicht die Rede geweſen. Die kommuniſtiſche Partei habe auch viel zu vorſichtig ge⸗ arbeitet, um ſolche Dinge auf dieſem Wege vorher zu verbreiten, denn ſonſt wäre eine ſolche Aktion ſofort zur Erfolgloſigkeit verurteilt geweſen. Die Weiter⸗ verhandlung wird auf Freitag vertagt. „Evening News“ gegen Greuelhetze — London, 28. Norember. „Evening News“ beſchäftigt ſich in einem Leit⸗ artikel unter der Ueberſchrift„Der ausländiſche Un⸗ ruheſtifter“ mit dem nachdrücklichen Proteſt des Biſchofs von Glouceſter in ſeinem Schreiben an die„Times“ gegen die Verbreitung von Greuel⸗ nachrichten aus Deutſchland in England. Das Blatt betont, daß niemand den Biſchof der Parteilichkeit oder Unduldſamkeit beſchuldigen könne. Die Ver⸗ breitung von Greuelberichten werde in erſter Linie mit propagandiſtiſchen Abſichten unternommen. ES habe in Deutſchland keinen anderen Weg gegeben, als den kommun iſtiſchen Gewalttaten mit Gewalt entgegenzu⸗ treten. Der Kommunismus ſei zur ungeheuren Befriedigung des ganzen deutſchen Volkes unter⸗ drückt und dem Regime der Gewalt und Anarchie ſei ein Ende bereitet worden. Jeder patriottſche Engländer müſſe es übelnehmen, daß England zum Tummelplatz organiſterter nationalſozialiſtenfeind⸗ licher Propaganda gemacht werde. Entſendung eines päpſtlichen Berichterſtatters nach dem Saargebiet — Rom, 28. Nov. Wie wir erfahren, hat Papſt Pius XI. den Hauptnuntiaturrat Prälat Teſta nach dem Saargebiet entſandt, mit der Aufgabe, den kirchlichen Bereich betreffende Fragen des Saar⸗ gebietes zu ſtudieren und ſo dem Heiligen Stuhl eine von politiſchen Sondertendenzen unabhängige Beurteilung der Lage zu ermöglichen. Es handelt ſich bei der in Ausſicht genommenen Reiſe, wie be⸗ tont wird, nicht um eine kanvniſche Viſitation der beiden in Frage kommenden Diözeſanteile von Trier und Speyer. funden hatte, wenn ſeine Sinne den Nektar des irdi⸗ ſchen Daſeins tranken; nur daß jetzt Proſerpinas Wille zugleich auch auf Herrſchaft bedacht war und dies um ſo eher vermochte, als hier kein lebendiger Same verſchüttet werden konnte, vielmehr, was man immer berührte, ſchon ausgeſtaltet war. Ergriff ſie das Larvenhafte, weil es auf ſeinem Weg den Tod erſt ſichtbar machte, und ihn in verkohl⸗ ten Formen deutlich hinter ſich ließ, ſo auch die höchſte Vollendung der eingeernteten Gabe, die nicht zerfallen durfte und zurück in den Mutterſchoß keh⸗ ren, damit ſich der Menſch ſein Feuer in der froſtigen Zeit erhalte, er, welcher von allen Geſchöpfen im Spätherbſt ſeinen Anteil mit Netz und Jagdͤgerät fordert, die Fiſche in Oel und das Wildpret auf Eis vor der Verweſung bewahrt, die Früchte im dicklichen Zuckerſaft hütet und das eingeſalzene Kraut mit Bretter und Steinen belaſtet. Ob es das Mädchen verlockte, den angehaltenen Tod, aus welchem der Menſch ſich Leben und Wärme ißt, zu befreien? Wie um ein Orakel zu fragen, ließ es die gläſerne Kugel leiſe gegen die Katze rollen, und ſpielend ergriff ſie das leuchtende Tier, bewegte ſie bald in dieſer, bald auch in jener Richtung, bis ſie ſich endlich zu den Einmachkrügen oder den Apfel⸗ betten verlief. Dann hob das Kind die Murmel zu der erwählten Stätte, geſellte ſie zu den Parmänen, die es als ſüßes Gebirge verräteriſch über ſie häufte, ein anderes Mal den Kartoffeln, den blinden Erd⸗ bewohnern— und, indem es ihre weißlichen Augen reinigte und gegen die Kellerluke wandte, dachte es mit bebendem Entzücken daran, daß bald ihre Triebe ausſchlagen und ſeine Kugel wie von ſproſſendem Gras umgeben ſein würde; entließ es jedoch die Murmel aus der Geſellſchaft der Aepfel und ſah, daß die goldenen Schweſtern dort, wo ſie angerührt waren, von weicher Fäulnis ergriffen und einer ſauften Verweſung ſchon überliefert wurden, ſo ſchwelgte es nicht weniger in unbegreiflicher Freude, welche beide Erſcheinungen wollte, und frevelhaft Tod und Leben die jetzt noch bewußtlos Geeinten, nach Willkür unterſchied. D Wiederbeſetzung des Lehrſtuhls für Pfychiatrie an der Univerſität Heidelberg. Der Reichsſtatthalter von Baden hat den Regierungsmedizinalrat a. D. jene Wonne, die es in Jakobs Hütte ſchon oft emp⸗ Dr. Carl Schneider, leitender Arzt an der Anſtalt in * 1935 — Die Rettung von Is eingeſchloſſenen Vergleuten Meldung des Wolff⸗Büros — Aachen, 29. Noy. Zu dem Unfall auf der Zeche„Caroluz Magnus“ in Palenberg werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Unfall ereignete ſich we nige tuten vor.00 Uhr und zwar im 0 auf der 550 Meter⸗Sohle. Es iſt dies das gri vier der Grube, in dem etwa 70 Bergleute beſchz ſind. Der Bruch kündigte ſich durch Geräuſche Gebirge an und die Bergleute, die eben erſt an 90 Arbeitsſtelle eingetroffen waren, flüchteten nach Seiten. Der größte Teil konnte in die Hauptſtrec flüchten. 18 Mann liefen in eine Seitenſtrebe. 8 hatten gerade das feſtſtehende Gebirge erreicht der Bruch mit lautem Getöſe erfolgte. 5 Bei den Rettungsarbeiten ging man von verſchf denen Stollen aus vor. Einer dieſer Stollen w von einer ſogenannten Wetterröſche aus vorget Es handelt ſich dabei um einen Kanal, der zum 9 zug der Luft nach oben beſtimmt iſt. Man wußte daß an einer Seite dieſes Röſches das Gebirge bis zu dem Unglücksſtreb nur eine Dicke von etwa 15 M. tern hat. Gegen 21.00 Uhr konnten die wackere Bergknappen aus ihrem dunklen Gefängnis he⸗ freit werden. Man kann ſich vorſtellen, welch große Freude die Nachricht von der glücklichen Be⸗ freiung der Eingeſchloſſenen unter den Angehhr der betroffenen Bergleute auslöſte, die den ga Tag über in banger Erwartung am Zechentor war⸗ teten. . Stabschef Röhm Ehrenbürger Bayerns — München, 28. Nov. Der bayeriſche Miniſter⸗ präſident Siebert hat heute vormittag dem Stabschez Röhm zu ſeinem 46. Geburtstag die herzlichen Glückwünſche der Staatsregierung ausgeſprochen und ihm zugleich mit einer prächtigen Blumenſpende eine künſtleriſch ausgeſtattete Ehrenbürgerurkunde überreicht, in der Stabschef Röhm das Ehrenbürger⸗ recht des Freiſtaates Bayern verliehen wird. Drei Todesopfer eines Kraftwagenunglücks — Tübingen, 29. Nov. Auf der Staatsſtraße T bingen⸗Stuttgart ereignete ſich in der Nähe vo Tübingen am Mittwoch kurz vor 20.00 Uhr ein ſchwe. res Unglück, dem drei junge Menſchenleber zum Opfer fielen. Vier Angehörige eines At⸗ beitsdienſtlagers waren mit einem unterwegs, als ſie von einem Lieferwagen von hinten angefahren wurden. Dabei erlitten drei der jungen Männer ſo ſchwere Verletzungen, daß zwei von ihnen wenige Minuten nach dem Zuſammenſtoz ſtarben und der Dritte kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus verſchied. Der Lieferwagen küm merte ſich nicht um die Opfer, ſondern ſuchte in Rich⸗ tung Stuttgart das Weite. Dr. Teipel aus Danzig ausgewieſen — Danzig, 27. November. Der frühere Chef⸗ redakteur des Danziger Zentrums⸗ organs, der„Danziger Landeszeitung“, Dr. Tei⸗ pel, iſt mit Rückſicht auf den bekannten Vorſtoß it Genf aus dem Gebiet der Freien Stadt Danzig alzs⸗ gewieſen worden. Ein Lager von Fenerwerkskörpern zerknallt — Rom, 28. Nov. ein Lager von Feuerwerkskörpern. Haus ſtürzte ein. Aus zwei Tote und zwei geborgen. Faſt das ganze den Trümmern wurden lebensgefährlich Verletzt Die geplante Wein⸗ und Biereinfuhr in Ueg — Newyork, 28. Nov. Wie„Newyork Times“ aus Waſhington berichtet, werden für die Einfuhr von Spirituoſen und Weinen aus dem Auslande Quoten feſtgeſetzt, die die Hälfte der Durchſchnitts⸗ einfuhr der Jahre 1910 bis 1914 betragen. Für die Nachkriegsländer werde eine beſondere Regelung ge⸗ troffen. Die Biereinfuhr werde nicht beſchränkt wer⸗ den. — Bethel, mit Wirkung vom 1. November 1933 zum or⸗ dentlichen Profeſſor für Pſychiatrie an der Univerſi⸗ tät Heidelberg ernannt. Die überragende Bedeu⸗ tung Schneiders als Nervenarzt iſt ſchon während ſeines kurzen Wirkens in Heidelberg von Kollegen und Studenten anerkannt. Es iſt eine Freude, dieſes Wirken den Kranken gegenüber zu beobachten. Frof. Schneider hat das Beſtreben, die ihm anvertrauten Kranken möglichſt in den Arbeitsprozeß einzuſtellen und in ihnen das Bewußtſein zu wecken, daß ſie an Arbeit und Freude des Lebens teilnehmen dürfen wie die Geſunden. Man kann die Univerſität und das Miniſterium des Kultus und Unterrichts zur Berufung Schneiders beglückwünſchen. Ehrung eines deutſchen Muſikwiſſenſchaftlers im Ausland. Die letzte Sitzung der Sociéte Francaiſe de Muſicologie, der franzöſiſchen Geſellſchaft für Muſikwiſſenſchaft, einer Vereinigung mit internatio⸗ naler Bedeutung, der Muſikhiſtoriker aus allen Län⸗ dern angehören, hat den erſt 26jährigen deutſchen Muſikwiſſenſchaftler Dr. Erdmann Werner Böhme zum korreſpondierenden Mitglied ernannt. Dr. Böhme veröffentlichte im Vorjahre eine Arbeit „Mozart in der ſchönen Literatur“, die zum erſtenmal die Muſikwiſſenſchaft auf das wichtige Gebiet der Muſikbelletriſtik als Querverbindung zwi⸗ ſchen Literatur und Muſik hinwies. Das Theater der Jugend Samstag Spielbeginn Der Spielbeginn des vom preußiſchen Staate ins Leben gerufenen„Theaters der Jugend“ am Samstag im Berliner Schillertheater iſt ein Ereignis, deſſen Bedeutung über den Rahmen der reichshauptſtädtiſchen und preußiſchen Theater- geſchichte hinausragt. Aus dieſer Neugründung ſpricht das enge Verhältnis zwiſchen Staatsführung und Kulturpolitik im neuen Deutſchland. In den letzten Wochen ſind die Vorbereitungen für die Er⸗ öffnung ſoweit gediehen, daß nunmehr ein feſtum⸗ riſſenes Programm vorliegt, das vom 2. Dezember ab ſeiner Verwirklichung entgegenſteht. Die oberſte Leitung dieſes Theaters, das eine preußiſche Ein⸗ richtung mit dem Sitz in Berlin iſt, hat Miniſter⸗ präſident Goering inne. Ihm zur Seite ſtehen dabei Kultusminiſter Ruſt, Reichsarbeitsminſſter Selbe, Oberpräſident Kube⸗Brandenburg, Reichsgruppen⸗ führer Baldur von Schirach, Karl Ernſt von der Sa⸗ Oberführung Berlin und Hentze von der SS⸗Ober⸗ führung Berlin, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm und Stadtſchulrat Meinshausen. Die theaterpolitiſch ſeht intereſſterte Reichshauptſtadt iſt außerdem durch Stadtrat Dr. Günther im Ausſchuß vertreten. Daß Theater der Jugend wendet ſich in erſter Linie an die 800 000 Jugendlichen in der Reichshauptſtabt, und dem Voranſchlag nach müſſen davon 60 000 allmonak⸗ lich das Theater beſuchen, um den Haushalt aus; gleichen. Das Theater wird ſich auf die bereits vorhandene Organiſation des Berliner Schulamts und die „Deutſche Jugendbühne“ ſtützen und des weiteren eng Zuſammenarbeitens mit SA, SS, Stahlhelm un Hitler⸗Jugend. Das junge Geſchlecht ſoll vom 1 Lebensjahr ab für den Theaterbeſuch erfaßt werder. Es ſind ganz niedrige Preiſe vorgeſehen, ſo für die Volksſchulen 40 Pfg., für die mittleren und höhere Schulen, für die Fach-, Handels⸗ und Berufsſchulen 65 Pfg., für Su- SS, Stahlhelm und erwachſene Ak gehörige eine Mark. Man will außer den im all meinen auf ſechs Uhr angeſetzten Aufführungen aud Abendvorſtellungen ermöglichen, bei denen 1155 von zwei Mark und.50 Mark gelten. Grundſüzl kann jedermann das Theater beſuchen und der Spiel plan iſt ſo gehalten, daß ſich keine Reibungen mit mn deren Berliner Theatern ergeben. Es iſt auch nich an Gaſtſpielreiſen des Enſembles in die Provinz ge dacht. Wie Intendant Maiſch vor den Preſſevertrete ausführte, ſoll das Theater ganz allgemein dem fun gen Deutſchland dienen, indem es die heranwach⸗ ſende Generation für das Theater gewinnt. De Spielplan ſieht zunächſt Schillers„Tell“ vor m weiter ſind in Vorbereitung Shakeſpeares„Heintig IV., Goethes„Götz“, Burtes„Katte“, Lienhans „Wartßurg⸗Trilogie“, um nur dieſe Stücke zu Mel nen. Vielleicht wird es auch gelingen, einige 1 aufzuführen durch Zuſammenarbeit mit der Mul bühne. Gerade der Spielplan ſoll ſo gehalten en daß die künſtleriſche und kulturelle Linie jugen bla klar, eindeutig und wahr iſt. Alles Gekünſtelte bleil fern, alles Echte ſoll herrſchen. Handwagen In Aſcoli Vicenco zerknallte 1 Don Deu ſchweſte wenn k dürftige Weihna jedoch n. räten e bereitſte teiten 3er E 6, 4A frauen b Die terhilſs und Se gehend Stem No Tödl auf den alter 4 Treppe bewußt. Sanität Pracht,! Den 2. Nor Kranke: konnte um ein hier. ſtorbe haben. Verk Kraft Ueberht linke S erlitt. den Ve Auf der Abendſt wagen tende K rung. Verung gefahr! 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Der pbr und „Heintig Lienhard zu Rel“ ige Oper! er Mui ilten delt zugendlit elte bleill — 8 2 . 1 Donnerstag, 30. November 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 555 — Die Stadtseite Mannheim, den 30. November. Wint unte Biltswir des deütſ ö face 93354 Pfundſammlung Deutſche Hausfrau, hilf Deiner notleidenden Mit⸗ chweſter! Du wirſt ſicher nicht abſeits ſtehen wollen, wenn dieſer Ruf ergeht. An etwa 35 000 hilfsbe⸗ zürftige Familien will das Winterhilfswerk zu Weihnachten Lebensmittel ſchenken. Das kann es jedoch nur, wenn Du mithilfſt und von Deinen Vor⸗ täten ein oder mehrere Pfundpakete zur Abholung bereitſtellſt. Zögere nicht! Die Freude, die Du be⸗ keiten hilfſt, wird Deine Freude ſein. Zentralannahmeſtellen ſind neuerdings: E 6, 45 und Geſchäftsſtelle des Mannheimer Haus⸗ ſranenbundes, N 2, 4(geöffnet von 10 bis 12 und bis 5 Uhr). Sonſtige Annahmeſtellen: Sämtedche Milchhandelsgeſchäfte in der Stadt und in den Vor⸗ ürten; außerdem in Fenudenheim: Feinkoſtgeſchäft Ph. Zörſter, Hauptſtraße 120, Neu⸗Oſtheim: Metzgerei Eugen Puſter, Dürerſtr. 22, Neckarau: Photohand⸗ lung Hch. Arnold, Katharinenſtr. 68, Rheinau: Kral k⸗ werk Rheinau, Simon; und Waſſerwerk Rheinau, Kamp. Achtung! Wohltätigkeits⸗Bazar! Die Kuchen und Torten für den Bazar des Win⸗ terhilfswerks ſind morgen Freitag, von—5 Uhr und Samstag von morgens halb 9 Uhr ab durch⸗ gehend im Roſengarten(Haupteingang) bei Frau Stembel abzuliefern. Kreisgeſchäftsſtelle Mannheim A. Roth, Kreiswalterin Polizeibericht vom 30. November Tödlicher Unfall. Geſtern abend um 9 Uhr ſtürzte auf dem Marktplatz G 1 ein verheirateter 63 Jahre alter Mann, offenbar infolge Ausgleitens, die Treppe zu der Bedürfnisanſtalt hinab und blieb hewußtlos liegen. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das ſtädt. Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er um 1 Uhr früh verſtorben iſt. Den Verletzungen erlegen. Die Perſon des am 2. November in bewußtloſem Zuſtand in das ſtädt. Krankenhaus eingelieferten Kraftradfahrers konnte nunmehr feſtgeſtellt werden. Es handelt ſich um einen 26 Jahre alten ledigen Schloſſer von hier, Der Verunglückte iſt geſtern morgen ge⸗ ſtürbee, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag fuhr ein Kraftradfahrer auf der Auguſta⸗Anlage beim Ueberholen eines Perſonenkraftwagen gegen die künke Stoßſtange, ſo daß er einen Unterſchenkelbruch erlitt. Der Führer des Perſonenkraftwagens brachte den Verunglückten in das Allg. Krankenhaus.— Auf der Schloßgartenſtraße wurde in den geſtrigen Abendſtundenä ein Mann von einem Lieferkraft⸗ wagen angefahren. Der Mann erlitt eine unbedeu⸗ lende Kopfverletzung und eine leichte Gehirnerſchütte⸗ kung. Der Führer des Lieferkraftwagens brachte den Verunglückten in das Allg. Krankenhaus. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht. Verkehrsüberprüfung. Bei einer Prüfung der Beleuchtung von K raftfahrzeugen auf der Caſterfeldſtraße wurden in den geſtrigen Abend⸗ ſtunden 22 Perſonenkraftwagen, 3 Laſtkraftwagen und 2 Krafträder wegen unvorſchriftsmäßiger Be⸗ leuchtung beanſtandet. ! Luftſchutz. Durch den Wegzug des bisherigen 1. Vorſitzenden, Dr. Müller⸗Clemm, nach Berlin Arbeiter und Studenten Der Auftakt einer künftigen Zuſammenarbeit Eine Kundgebung von beſonderer Eigenart hat geſtern nachmittag in einer Werkhalle der Daim⸗ ler⸗Benz⸗AG. auf dem Waldhof ſtattgefunden. Etwa 4000 Arbeiter und über 500 Studenten waren einer Einladung des Hauptamtes für politiſche Er⸗ ziehung der Studentenſchaft an der Univerſität Hei⸗ delberg gefolgt, um eine engere Fühlungnahme mit einer gemeinſamen Verſammlung auf dem Boden der Arbeit anzubahnen. Außer den Arbeitern und Angeſtellten der Daimler⸗Benz⸗Werke hatten ſich die Belegſchaften der Firmen Bopp& Reuther, Süd⸗ deutſche Kabelwerke, Spiegelmanufaktur, C. F. Böh⸗ ringer& Söhne, Süddeutſche Draht⸗Induſtrie und Drais⸗Werke eingefunden. Um 16.22 Uhr traf auf der Station Waldhof ein Sonderzug von Heidel⸗ berg ein, der die Studenten mit ihren Verbindungs⸗ fahnen brachte. Der Spielmannszug der Sanitäter und die NSBO⸗Kapelle holten die Gäſte ab und ge⸗ leiteten ſie zu der Halle, die bald dicht gefüllt war. Innenminiſter Pflaumer, Bürgermeiſter Wet⸗ zel von Heidelberg und Kommerzienrat Dr. Jahr, den Auſſichtsratsvorſitzenden der Daimler⸗Benz⸗A., ſah man unter den Ehrengäſten. Studentenführer G. A. Scheel ergriff zuerſt das Wort, um über das Verhältnis des Studenten zum Arbeiter zu ſprechen. Er legte die mannigfachen Gründe der Entfremdung dar und kennzeichnete die Kräfte, die immer wieder Zwietracht unter die deutſchen Brüder ſäten. Man erzog bewußt Proleten und hielt den Akademiker vom Arbeiter fern. Der Redner erinnerte an das Richtfeſt beim Bau der Neuen Univerſität, das den Teilnehmern unvergeſſen bleiben wird, weil Studenten und Arbei⸗ ter entgegen den Wünſchen der damaligen Regierung den Tag als Volksgenoſſen feierten. Im Kampf um das neue Deutſchland kämpften Studenten und Ar⸗ beiter Schulter an Schulter, ſie bluteten und ſtarben gemeinſam. Von jeher waren Arbeiter und Studenten politiſch am aktivpſten, denn ſie ſind Kämpfer. Und niemals mehr ſoll der Arbeiter vom Volk getrennt werden. Als Vertreter der NS Dau ſprach Kreisleiter Dr. Roth, der, an das Wahlergebnis vom knüpfend, auf die jüngſten außenpolitiſchen Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Regierung hinwies. Das Abkommen mit Polen habe einen Zankapfel aus der Welt geſchafft und dem deutſchen Oſten den Frieden geſichert. An jedem Volksgenoſſen liege es nun, daß auch der Friede im Innern erhalten bleibe. Jeder Arbeiter und Student werde einmal die Zeit verfluchen, in der ſich deutſche Brüder be⸗ kämpften. Unerläßlich ſei es für den Geiſtesarbeiter, 12. November an⸗ den Wert der Handarbeit kennen zu lernen, denn nur dann werde er auch den Arbeiter achten und ſchätzen. Umgekehrt müſſe aber der Arbeiter begreifen, daß das Schaffen des Studenten notwendig iſt. Als dritter Redner trat der Gaubetriebszellen⸗ leiter für Baden, Fritz Plattner, vor die Verſammlung, der für Pg. Schoner, Kai⸗ ſerslautern eingeſprungen war. Plattner, der von ſeinem ſchweren Unfall her noch an Stöcken geht und von ſeinen mehrfachen Verletzungen noch nicht ganz hergeſtellt iſt, ſprach in überaus eindrucksvoller Weiſe zu der Menge der Zuhörer. Er rief in dem Arbeiter den Stolz auf ſein Werk wach, indem er ihm an⸗ ſchaulich machte, daß er zur Vollendung deſſen, was der Kopfarbeiter erdacht hat, unentbehrlich iſt. Es darf, ſo führte der Reoͤner aus, keinen Zwieſpalt mehr zwiſchen Studenten und Arbeitern geben. Jeder Beruf iſt notwendig im Getriebe der Wirtſchaft. Nie⸗ mals hätte Carl Benz, deſſen altes Automobil in einer Ecke der Halle ſeinen Ehrenplatz hat, das große Werk ſchaffen können, wenn er nicht als Handarbeiter ſeine Ideen hätte verwirklichen können. So iſt der Akademiker, der Konſtrukteur und Ingenieur für den Handarbeiter unentbehrlich, und ſo verhält es ſich umgekehrt. Dieſer Tag ſoll ein Symbol ſein für den neuen Kurs, der nicht unterſcheidet zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer(denn Arbeitgeber muß jeder ſein), ſondern nur Führer und Gefolgſchaft kennt. Und ſo bauen Studenten und Arbeiter gleichermaßen mit am nationalſozialiſtiſchen Staat, an Deutſchland. Als der ſtürmiſche Beifall für dieſe inhaltsreichen Darlegungen verklungen war, trat ein Sprechchor auf, wonach das Deutſchlandlied und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied die Kundgebung beſchloſſen. Das Schulungsprogramm Die Studentenſchaft der Univerſität Heidelberg hat ſich durch ihr Hauptamt für politiſche Erziehung bereit erklärt, in dieſem Winter bei den Daimler⸗ Benz⸗Werken eine größere Schulungsaktion durch⸗ zuführen, und zwar auf Anregung der Deutſchen Arbeitsfront und in Erkenntnis der Notwendigkeit einer möglichſt nahen Zuſammenarbeit zwiſchen Ar⸗ beiter und Student. Träger der Schulung ſind die Betriebszellenleitung der NSBO und der Betriebs⸗ rat mit Unterſtützung der Direktion. Der Schu⸗ lungsplan iſt auf Grund der Richtlinien des Reichs⸗ ſchulungsamtes der NSDAqp und der Deutſchen Arbeitsfront aufgeſtellt und vom Bezirksleiter ge⸗ nehmigt. Die Schulung gliedert ſich in zwölf Wo⸗ chenſtunden und hat Geſchichte, Raſſenkunde, Wirt⸗ ſchafts⸗ und Sozialpolitik ſowie die geiſtigen Grund⸗ lagen des Nationalſozialismus zum Gegenſtand. Zur Teilnahme ſind die NSBO⸗Mitglieder ver⸗ pflichtet, die übrige Belegſchaft iſt eingeladen. Die Kurſe, die bereits am Montag beginnen und ſich bis in den Februar erſtrecken, werden in Arbeitsgemein⸗ ſchaften von 40 bis 60 Mann durchgeführt, wobei jeder Teilnehmer wöchentlich eine Stunde in An⸗ ſpruch genommen iſt. Oberſtes Ziel iſt eine um⸗ faſſende weltanſchauliche Schulung und die Herſtel⸗ lung einer innigen Verbindung zwiſchen Arbeiter und Student, womit ein neuer Zeitabſchnitt volks⸗ genöſſiſcher Zuſammenarbeit eingeleitet werden ſoll. — 81. wurde eine Neuordnung des Vorſtandes vorgenommen, die vom Landesleiter beſtätigt wurde. Der Vorſtand ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Ortsgruppenführer Diplom⸗Ingenieur Kargl Brandingenieur, 1. Stellvertreter Dipl.⸗Ingenieur Frey, 2. Stellvertreter Polizeihauptmann Huber, Geſchäftsführer Diplom⸗Ingenieur Dr Schroe⸗ de r. Die Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe befindet ſich in L 12. 2. * Die Boumeiſterprüfung im Hochbau hat Herr Joſef Karle, Mitinhaber der Firma Heinrich Schumacher, Hoch⸗, Tief⸗ und Eiſenbetonbau, L 15, 1, vor der ſtaatlichen Baumeiſterprüfungsbehörde in Karlsruhe auf Grund der Baumeiſterverordnung vom 1. April 1931 und nach den badiſchen Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen vom 29. Juni 1932 als erſter in Baden beſtanden. Herr Karle iſt dadurch zur Füh⸗ rung der Berufsbezeichnung„Baumeiſter“ berechtigt und beſitzt auf Grund von§ 129, Abſ. 6, der Reichs⸗ gewerbeoroͤnung die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen im Maurer⸗ und Zimmerhandwerk, * Seinen 80. Geburtstag begeht heute Rentner Max Müller, Jean⸗Becker⸗Straße 8, in geiſtiger und körperlicher Friſche. Hinweiſe Schubert⸗Abend Max von Pauer! Heute, Don⸗ nerstag abend, findet in der Harmonie, D 2, 6, der erſte der Klavierabende Max von Pauers ſtatt, im Verlauf derer er Werke von Schubert, Bach, Mozart und Beethoven ſpielen wird. Der heutige erſte Kla⸗ vierabend iſt dem Schaffen des genialen Franz Schu⸗ bert gewidmet. * Ueber die ſchlimme wirtſchaftliche Lage der deut⸗ ſchen Zirkuſſe ſpricht heute abend von—8,10 Uhr über den Weſtdeutſchen, Süddeutſchen und Südweſt⸗ deutſchen Rundfunk Direktor Hans Stoſch⸗Sar⸗ raſa mi, der Eigentümer des Weltunternehmens, das in den nächſten Tagen hier gaſtiert. Ufa⸗Palaſt„Univerſum“: Zum letztenmal wird heute der große Erfolgsfilm der Ufa„Heideſchul⸗ meiſter Uwe Karſten“ im Rahmen des ab⸗ wechfſlungsreichen Programmes gezeigt. *. Lil Dagover Die Lil Dagover⸗Gaſtſpiel im Pfalzban. 1 iſt zu einem einmaligen Beſuch eingetroffen. bekannte Künſtlerin ſpielt die Titelrolle in dem doͤrei⸗ aktigen Luſtſpiel„Nonny“ von Rudolf Eger, das heute, Donnerstag, abends.30 Uhr, auf der Bühne des Ufa⸗Palaſtes im Pfalzbau zur Auffüh⸗ rung gelangt. (Siehe Anzeige.) — 1 Hilſtwoch, cen&. u. ss,( Uhr. N— 5.— . in* 1— 8 225 8 155 22 0 125 a—— 5 T 7. 2 085——— e 5 7 75 Nuer 1,. . 2 + 2 7 5 8 G aass 78 ö 5 1 , e e 5 975 7 i c r Nie e o 1 2 f— 22 2 000 St 5 5. — 12 eee 3 2 c Nee — 1 — LN* 0. 0 eise 8 1 n I N 5 —— 5 887 1 ng 25 duft Oe 0 1 . 92-= 5 och. 3 5 3 5— erm — 7 11 1 4 Owolkentos. O deter O deid bedeckt S wog e dedeckt fegen & Schnee& Cgeupeid e dedel K geyitt„Owiostile ehr teſchter 08. mässiger Sog West störmtscde west. Die pleile fliegen mit gem Wiage die onen sten* ten geden die femperatur an. Die Linien nden Orte mit gleichem auf Neeresniyeso umgecechneten Cuftoruck N Bericht der Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 30. November: In Deutſchland herrſcht immer noch vorwiegend bedecktes Wetter und es kommt ſtrichweiſe zu Niederſchlägen. Ueber Nord⸗ und Oſtdeutſchland haben ſich mäßige Fröſte einge⸗ ſtellt. In Süd⸗ und Weſtdeutſchland hat die Tem⸗ peratur ſich nur wenig geändert. Bei nördlichen und öſtlichen Winden iſt eine weſentliche Witterungs⸗ umgeſtaltung vorerſt noch nicht wahrſcheinlich⸗ Vorausſage für Freitag, 1. Dezember Ueberwiegend bedeckt und vereinzelt auch geringfügi⸗ ger Niederſchlag. Bei meiſt noch nördlichen und öſt⸗ lichen Winden Temperaturen um Null. Höchſttemperatur in Mannheim am 29. Nop. 2,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 30. Nov. 4 0,7 Grad; heute früh 8 Uhr 0,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 255 Uhr bis heute früh 8 Uhr 6,1 Millimeter; das ſind 6,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtands⸗Beobachtungen im Mongt November Wein- Wegel 26. 27. 28. 29. 30. Mecer-Wegel 27. 28 20 30. Rheinfelden 205 2,00 2,01 1,08 1,98 ö ö 153 Breiſach.. 1,10 1,04 1704/1,01 1,100[ Mannheim..312,33 2,29 2,30 Kehl.... 2482,41.39 2,98 2,34 Jagſtfeld. 0,40 0,57 6,48 0,53 Maxgau..81 29 3,810 Heilbronn„1,26 1,19 1,18 121 Mannheim..36 2,43.40 2, 40 2,380] Plochingen 0,08 0,13 0,11 0,11 Kaub...381,43 130 1,50 1,44] Diedesheim. 0,64 0,05 0,70 0,59 Köln. 1,061.05 1,10 1,13 1,13 E NDAp-Miffeilungen Aus parteſamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Am Do unerstag, 30. November 1933, 20 Uhr, fin⸗ 10 7 Schlageterraum der Kreisleitung in L 12, 2, eine el a der Ortsgruppenleiter des Stadtgebiets Mann⸗ fänd ſtatt, zu der die Ortsgruppenleiter unter allen Um⸗ fänden perfönlich zu erſcheinen haben. Der Kreisleiter: gez. Dr. Roth. 5 PO. . Die Sprechſtunden finden nunmehr dreimal 1 5 entlich ſtatt, und zwar Montag, Mittwoch und Freitag, eils von 18—19 Uhr im Parkhotel, Zimmer 6. fal mrladt⸗ Oft. Donnerstag, 30. Nov., 20.30 Uhr, im 0 Brauerei Durlacher Hof, Käfertalerſtraße, Zellen⸗ chulungsabend für die Zellen 99 10, 99a= 11, 100 12. ena: Raſſe und Deutſches Volk. Anhänger und Freunde Bewegung ſind mitzubringen. 8 Feudenheim. Donnerstag, 30. Nov., 20.30 Uhr, im Abenhaus Amtswalterappell. vesheim. Donnerstag, 30. d.., findet im Kath. it weindehaus eine öffentliche Verſammlung ſtatt. Redner iſt Piorrer Senn e be Mit Rückſicht auf den Schulungsvortrag von ſlich 2 Kreisleitung am kommenden Freitag fällt unſer 92 Schulungsabend dieſe Woche aus Der Beſuch des . am Freitag im Roſengarten iſt für ſämtliche nein alter und anwärter Pflicht. Trefſpunkt zum ge⸗ amen Abmarſch Freitag, 19 Uhr, im Parteilokal aus feſtgeſetzte der Freitag, 1. Dez., . S⸗Frauenſchaft 700 Kuchen für den Bazar des Winterhilfswerks ſind bon 902 1. und Samstag, 2. Dez., im Roſengarten ber meinganaſ von morgens.30 Uhr ab bei Frau Stem⸗ ek abzuliefern Bd M. rette, 1. Dez. 20 uhr, Sanitätskurs in der Soz. 20 enſchule, Seckenheimer Straße 3. Erſcheinen der von heiban nen beſtimmten Mädels iſt 1 5 Sams 2. Dez., 20 Uhr, Elternaben im„Bad. Hof“ tag, 2. D hr, Deutſches Jung voll Fähnlein Norkus, Waldhof⸗Gartenſtadt. Suche zur Ab⸗ haltung von Heimabenden einen großen Raum. Angebote an Adolf Kohberger, Sandhofen, Kalthorſtſtraße 7a. Jungbann 17/1, Mannheim. Freitag, 1. .00 Uhr, Sonderſprechchor.— Samstag, 2. De Uhr, Singkreis, Antreten auf K⸗5⸗Platz. NSBO Jungbuſch. Unſere Sprechſtunden finden jeden Don⸗ nerstag in unſerem Geſchäftszimmer in H 5, 5 a ſtatt. An⸗ ſchließend daran findet daſelbſt eine Amtswalterſitzung ſtatt. Wir bitten die Straßenzellenwarte, daß ſie die Neu⸗ aufnahmen, die in den Betrieben getätigt wurden, heute abend reſtlos abliefern. Betriebszelle Lanz. Freitag, 1. Dez., 20 Uhr, Deut⸗ ſcher Abend mit Tanz zugunſten der Winterhilfe in den Räumen des„Friedrichspark“. Karten zu 30 Pfg. an der Abendkaſſe erhältlich. Seckenheim. Am Donnerstag, 30. Nov., 20,30 Uhr, im Saale des„Deutſchen Hofs“, Seckenheim: Lichtbilder⸗ vortrag mit Pg. Solmſen als Redner. Kampfbund für deutſche Kultur Freitag, 1. Dez., 20.15 Uhr, ſpricht im Muſenſaal Prof. Dr. Stein, Kanzler der Univerſität Heidelberg über„Die Raſſe als Trägerin der Kultur“. Unſere Mit⸗ glieder erhalten Karten zum ermäßigten Preis von 20 Pfg. nur auf unſerer Geſchäftsſtelle D 1, 7/8. Es iſt unbedingte Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, dieſen Vor⸗ trag anzuhören. KDA. Donnerstag, 30. Nov., 1718,30 Uhr, (Zimmer Nr. 6) Sprechſtunde für Mitglieder mitglieder(Beitragszahlung). Donnerstag, 30. Nov., 20.30 Uhr, Sitzung der Amtswalter des Bezirks Mannheim einſchl. Stützpunkte. Donnerstag, 30. November, 18,30 Uhr, Parkhotel (Zimmer Nr. 6) Fachſchaftsführerſitzung. Die Stützpunkt⸗ leiter werden gebeten, anweſend zu ſein. Deutſche Arbeitsfront(DA) Do, Fachgruppe Banken. Donnerstag, 30. Nov., 20,15 Uhr, im großen Saal des Kaſino am Markt Monats⸗ verſammlung. Es ſpricht Direktor Dr. v. Nikolai über das Thema:„Der Geld⸗ und Kapitalmarkt“. Die Monats⸗ verſammlungen ſind Pflichtverſammlungen für die den Fachgruppen zugeteilten Berufskameraden. Parkhotel und Nicht⸗ VWa. Donnerstag, 20 Uhr, im VWA Heim, N 4, 17, wichtige Beſprechung aller Mitarbeiterinnen, Be⸗ triebskaſſiererinnen uſw. 0 NSKOV Feudenheim. Samstag, 2. Dez., 20 Uhr, im Gaſt⸗ haus„Zum Stern“ monatliche Mitgliederverſammlung. Sandhofen. Samstag, 2. Dez., 20 Uhr, Mitglieder⸗ verſammlung im„Adler“. Es wird Wert darauf gelegt, die Frauen mitzubringen. Der Mandolinen⸗Club Mann⸗ heim⸗Sandhofen umrahmt die Verſammlung mit muſika⸗ liſchen Vorträgen. NS⸗Wohlfahrt Sandhofen. Freitag, vorm. von—10 Uhr, Brob⸗ kartenausgabe für Gruppe 4 und B. Kohlenkarten werden an alle jene ausgegeben, die am 24. November keine er⸗ halten haben. Donnerstag, 30. Nov.: Gemeinſame Kundgebung der Ortsgruppen Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt im Kaiſergarten. Referent: Kreisleiter Dr. Roth und NS⸗ HAGO⸗Kreisamtleiter Staoͤtrat Behm e. Beginn.15 Uhr. BNS NI Auf Anordnung des Leiters der Rechtsabteilung der NSDAP, Reichsjuſtizkommiſſar Staatsminiſter Dr. Frank, ſollen folgende Berufsgruppen in den Bund Natio⸗ nalſozigliſtiſcher Deutſcher Juriſten(BNS DJ) eingegliedert werden: a) Geſchüftsführer, Referenten und wiſſenſchaftliche Hilfs⸗ arbeiter der Induſtrie⸗ und Handelskammern, der Handwerks⸗ und Gewerbekammern ſowie der Reichs⸗ ſpitzen dieſer Körperſchaften, die Geſchäftsführer und Referenten der Innungsausſchüſſe; Geſchä ihrer, Reſerenten und wiſſenſchaftliche Hilfs⸗ arbeiter von Verbänden der Induſtrie, des Handels, des Handwerks, des Gewerbes ſowie der Reichs⸗ und Landesſpitzen dieſer Verbände ſu. a. Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie, Reichsſtand des Handels, Reichs⸗ ſtand des Handwerks). 2. Wirtſchaftstreuhänder: a) Oeffentlich beſtellte Wirtſchaftsprüfer; b) Beeidigte Bücherreviſoren, Diplombücherreviſoren; c) von den Landesfinanzämtern zugelaſſene Steuer⸗ berater, Diplom⸗Steuerſachverſtändige; d) ſonſtige Wirtſchaſtstreuhänder, deren Tätigkeit voll⸗ beruflich im Reviſions⸗ und Treuhandweſen liegt. Ich fordere die Berufsangehörigen auf, die Anmeldung umgehend vorzunehmen. Anmeldeformulare können an⸗ gefordert werden für den Landgerichtsbezirk Mannheim bei Dr. K. Schuhmacher, Handelskammer Mannheim. Der Bezirksobmann. 5 —.— SA Die Dienſträume der Standarte 171 beſir in M 7, 9, 2 Treppen. Dienſtſtunden von 9 b und nachmittags von 13.20 bis 19 Uhr. Sprechſtunden des Oberführers täglich von 11 bis 12 Uhr. 1. Volkswirte: 2 4 ace bam ſiuiſlieii ... Zauberwort für Kinderherzen unvergänglich deutscher Arl. Alle Mütter haben große Freude an dem Ver⸗ gnügen der Kinder, wenn ſie an der häuslichen Weihnachtsbäckerei teilnehmen und an ihrem Erſtaunen über die Wunder, die Li. Cote Buchnulbe. vollbringt. „Backen macht Freude“ die neue Rezepſammlung, 100 Seiten ſtark mit 12 farbigen Bild⸗ tafeln, iſt für 20 Pfennig in allen Lebens⸗ mittelgeſchäften zu haben. 2 8 4. Seite/ Nummer 555 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Fahnen auf Halbmaft! Speyer trauert um die ſieben verunglückten Arbeiter der Zelluloid fabrik Speyer, 30. November. Die Kreishauptſtabt trauert um die ſieben Arbeiter, die am Dienstag nachmittag bei dem verhängnisvollen Brand in der Zelluloidfabrik ihr Leben rerloren haben. Nicht nur das Fabrikgebäude, ſondern auch die ude, in denen ſtädtiſche zebe und ſtaatliche Behörden untergebracht ſind, haben ihre Fahnen auf Halbmaſt geſetzt und mit Trauerflor umwunden. Alle öffentlichen Veranſtaltungen ſind zum Zeichen der An⸗ teilnahme an dem gräßlichen Geſchick dieſer Sieben abgeſagt worden. Die Aufräumungsarbeiten an der Unglücksſtätte ſind bereits aufgenommen wor⸗ den, nachdem die Gerichtsbehörden die Brandſtätte freigegeben haben. Die feierliche Beiſetzung der Verunglück⸗ ben findet wahrſcheinlich am Samstag nachmit⸗ tag ſtatt. An der Beſtattung werden neben Be⸗ hörden und Regierungsvertretern die Belegſchaften ſämtlicher Speyerer Induſtriebetriebe teilnehmen. Bei der Werksleitung ſind zahlreiche Beileid s⸗ telegramme eingelaufen. So ſprachen auch der Verband Pfälziſcher Induſtrieller, ſowie die Induſtrie⸗ und Handelskammer der Pfalz ihre herzliche Anteilnahme aus. Auch gehen bereits die erſten Geldſendungen zur Linderung der dringendſten Not ein. So hat außer der Spende der bayeriſchen Staatsregierung die Kreisleitung Pfalz der NSDAP einen höheren Geld⸗ betrag geſtiftet. Außerdem haben die Fabrikbeſitzer jeder Familie, die von dem Unglück betroffen wurde, 1000 Mk. zugewendet. Trauerkundgebung des Gauleiters * Neuſtadt a. d. Hot., Bürckel hat 30. November. Gauleiter anläßlich der Speyerer Brandkata⸗ ſtrophe ſolgende Trauerkundgebung erlaſſen: Die Nachricht von dem furchtbaren Unglück in Speyer und dem Tode der ſieben Helden der Arbeit hat mich tief erſchüttert. Trauernd ſteht das ganze pfälziſche Volk an der Bahre dieſer ſieben Arbeitskameraden. Wir reichen den Hinterbliebenen und Angehöri⸗ gen unſerer Arbeitskameraden die Hand. Das be⸗ deutet, daß wir uns zu ihnen in ihrer Not bekennen. Das Beileid der Bayeriſchen Staatsregierung * München, 30. Nov. Der bayeriſche Mini⸗ ſterpräſident Siebert hat anläßlich des Brandunglücks die Teilnahme der bayeri⸗ ſchen Staatsregierung in einem Telegramm an Kommerzienrat Eecarius, Zelluloidfabrik Speyer, ausgeſprochen. Zugleich hat Miniſterpräſtdent Siebert den Re⸗ gierungsdirektor Roeder bei der Kreisregierung in Speyer angewieſen, den Hinterbliebenen der tödlich verunglückten Arbeiter ſein und der bayeri⸗ ſchen Staatsregierung aufrichtigſtes Beileid perſön⸗ lich zum Ausdruck zu bringen. eee eee Das Urteil im Neuſtadter Mordprozeß Lebenslängliche Zuchthausſtrafe für den Landwirt Klein * Frankenthal, 30. Nov. Vom Landgerichtsgebäude in Frankenthal aus fuhren das Gericht, die Zeugen und Sach⸗ verſtändigen und der Angeklagte Klein unter Bedeckung von zwei Gendarmen in einem Reichspoſtautobus am Mittwoch vormittag nach dem Tatort im Ordenswald, um dort eine Ortsbeſichtigung vorzunehmen. Zu dieſer hatte ſich auch der Chef der pfälziſchen Gendarmerie einge⸗ funden. Nach dem Eintreffen des Gerichtes am Tat⸗ ort ſtellten Gendarmeriehauptwachtmeiſter Heim, der Jagdhüter Wenz und deſſen Bruder, der Wein⸗ kommiſſionär Wenz, ſich ſo auf, wie ſie in jener Nacht, als die Wilderer kamen, ſtanden. Die Stelle des erſchoſſenen Hauptwacht⸗ meiſters Löffler wurde dabei von einem anderen Gendarmen eingenommen. Haupt⸗ wachtmſtr. Heim führte darauf vor, wie er im Auſchlag ſtand und dabei den Schuß in den Arm erhielt. Er zeigte weiter, wie der eine Wilderer zurückging, wie Löffler auf den Graben zu ſprang, dort den tödlichen Schuß empfing und einige Schritte weiter ſtarb. Ferner wie die Lage des getöteten Kopp war und wie die Einſchläge der Gewehrkugeln und Schrotſchüſſe waren. Im Anſchluß wurden die Zeugen und Sach⸗ verſtändigen im Walde vereidigt und zu den einzelnen Punkten vernommen. Zunächſt be⸗ kundete Gendarmeriekommiſſar Pflüger, Sta⸗ tionskommandant in Neuſtadt a. d. H. Der Zeuge hatte nachts 12 Uhr Hauptwachtmeiſter Löffler und die übrigen Beamten auf ihre Streife gehen ſehen. Um 3 Uhr morgens hörte er von den Vorgängen in der Nacht und begab ſich ſofort an den Tatort, wo⸗ ſelbſt er eine Patronenhülſe fand und ſie in Ver⸗ wahrung nahm. Er fuhr dann mit mehreren Beam⸗ Tullas Werk wird jetzt vollendet! * Karlsruhe, 90. November. In Baden wird bald das rieſige Werk des großen badiſchen Ingenieurs Tulla voll⸗ endet werden. In Verfolg des Reinhardt⸗ Programms ſollen im Lande Baden Meliora⸗ tlonsarbeiten in Angriff genommen werden, durch die wertvolles Gelände in der Rheinebene, das ſich hervorragend als Siedlungsland eignen wird, gewonnen wird. Das große Ziel dieſes jetzt zur Ausführung ge⸗ langenden Werkes wird ſein, den kleinbäuerlichen Betrieben neue Auftriebs möglichkeiten durch Gewin⸗ nung von fruchtbarem Boden zu geben. Von der Rentenbank⸗Kreditanſtalt werden dem Land Baden aus dem Reinhardt⸗Programm viele Millionen ge⸗ geben werden. Die Arbeiten werden entweder als Notſtandsarbeiten oder im Arbeitsdienſt ausgeführt. Sie müſſen bis zum 1. Juni 1934 zu Ende geführt werden. Es wird alſo auch den ganzen Winter hin⸗ durch an dieſem Rieſenwerk gearbeitet. Ein beſonders wichtiges Kapitel des badiſchen Programms ſind die Arbeiten an den Rhein⸗ dämmen, die der Staat ausführen wird. Durch Ausbau von Ergänzungsdämmen am Strom ſoll das dahinterliegende Gelände vor Ueberſchwemmungen geſchützt werden. Es handelt ſich im einzelnen, wie der„Führer“ mitteilt, um den Rheinhoch vaſſerdamm bei Knielingen, den Damm bei Eggenſtein⸗Leopolds⸗ hafen und den Damm bei Ettenheim. Hierzu kommen eine Reihe von Flußregulierungen, die den Zweck haben, das Hochwaſſer fern zu halten. Arbei⸗ ten dieſer Art werden im Gebiet der Dreiſam⸗Kor⸗ rektion im Gebiet der Elz, der Kinzig ſowie im Be⸗ zirk der Murg und Rench eingeleitet werden. Die wichtigſten Arbeiten jedoch ſind die Melio⸗ rationen, die den ſchlechten Boden wertvoll machen ſollen. So wird das Kraſchbachgebiet kultiviert werden, wobei über 1000 Arbeiter ihr Brot finden ſollen. Damit wird die Sumpfniederung zwiſchen Mannheim und Karlsruhe verſchwinden und in fruchtbares Ackerland verwandelt. Weiter ſoll das Sumpfgelände kultiviert werden, das ſich am früheren Kinzig⸗Murg⸗Lauf befindet. Daneben läuft noch eine ganze Anzahl von weiteren Bodenverbeſſe⸗ rungsarbeiten, die ſentſich dazn dienen ſollen, den Kleinbauer in die Möglichkeit zu verſetzen, ſich auf eigener, fruchtbarer Scholle zu ernähren. Tullas Wers der Rei uvegnl vung beird ſotzt vom national⸗ ſoztaliſtiſchen Deutſchland zu Ende geführt! ten nach der Frohnmühle und benachrichtigte Kopps Eltern. Von dort ging er nach Lachen und ſuchte den Angeklagten Klein in deſſen Anweſen auf. Klein war gerade im Stalle mit Viehputzen beſchäftigt. Der Zeuge Pflüger ſagte Klein auf den Kopf zu, daß er den Gen⸗ darmen Löffler erſchoſſen habe. Klein ſei bei dieſen Worten bleich geworden und habe ge⸗ zittert, habe ſich dann aber wieder gefaßt und erklärt, er ſei nicht bei Kopp geweſen. Der Angeklagte Klein wurde daraufhin von dem Zeugen feſtgenommen und in Polizeigewahrſam gebracht. In der Wohnung Kleins wurden bei der Hausſuchung ein friſchgewaſchener Anzug, mehrere Jagdgewehre und eine Menge Pa⸗ tronen und Pulver beſchlagnahmt. Die im Ruckſack Kopys gefundenen Schuhe wollte Klein erſt nicht ken⸗ nen, dann gab er aber an, ſie ſeien Eigentum Kopps. Stationskommandant Beutner aus Lachen war ebenfalls gleich morgens am Tatort und hat dort in den Bäumen die Kugeleinſchläge feſtgeſtellt. Das Urteil Geſtern nachmittag wurde dann in Frankenthal die Verhandlung weitergeführt. Nach den Ausfüh⸗ rungen des Verteidigers, der um ein milderes Urteil bat, zog ſich das Gericht zur Beratung zurück. Nach anderthalbſtündiger Beratung verkündete Landge⸗ richtsdirektor Kaſt das Urteil, wonach der Ang⸗ klagte wegen eines Verbrechens des Totſchlags bei Begehen einer ſtrafbaren Handlung zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus und wegen eines Verbrechens des verſuchten Totſchlags bei Begehen einer ſtraf⸗ baren Handlung zu drei Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt wurde. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Der Ange⸗ klagte nahm das Urteil ruhig entgegen. Neues aus dem Schwetzinger Rathaus c Schwetzingen, 30. Nov. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wird berichtet: Wegen Ver⸗ legung von Erdkabeln in einen Feldweg durch das Kraftwerk Rheinau AG erging Entſchließung.— Ge⸗ nehmigt wurden: die Neuverpachtung einer Anzahl Grundſtücke ſowie eine Pachtübertragung; die Ver⸗ ſteigerung von Streu von den Wieſen und Vergabe von Weiden und Schilf von ſtadteigenen Grund⸗ ſtücken; Beſchaffung eines Ofens für ein ſtadt⸗ eigenes Wohngebäude.— Wegen Aufbereitung von Grubenholz im Stadtwald wurde Entſchließung ge⸗ troffen.— Der von der Deutſchen Bau⸗ und Boden⸗ bank AG Berlin mitgeteilte Vertrag über Darlehens⸗ gewährung für Errichtung von vier weiteren Klein⸗ ſiedlerſtellen wurde genehmigt.— Das Erträgnis der Hebelſtiftung wird bis auf weiteres zum Kapital ge⸗ ſchlagen.— Der Fonds zur Verbeſſerung der Krie⸗ gergrabanlage wird aufgelöſt; der noch verfügbare Reſtbetrag wird dem Grundſtock zugeführt. * Wiesloch, 29. Nov. Im Alter von 84 Jahren ſtarb geſtern Weingutsbeſitzer Otto Bronner. Gemeinſam mit ſeinem Onkel, dem verſtorbenen Oekonomierat Johann Philipp Bronner, veröffent⸗ lichte er wiſſenſchaftliche Abhandlungen über den Weinbau, die nicht nur in Deutſchland, ſondern auch außerhalb der Landesgrenzen weitgehende Beachtung fanden. Der Verſtorbene gilt daher als Förderer des deutſchen Weinbaues und hat als praktiſch ver⸗ anlagter Gelehrter in vielen Orten der Umgegend Weinbau⸗Vereine ins Leben gerufen, um die Win⸗ zer im neuzeitlichen Weinbau ſchulen zu können. Sage khaleucles Donenrstag, 30. November Nationaltheater:„Zar und Zimmermann“, komiſche Oper von A. Lortzing, Miete D, 19.30 Uhr.. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Städtiſche Hochſchule für Muſit und Theater: Von 18.00 bis 18.50 Uhr Univ.⸗Prof. Dr. Heinrich Beſſeler: Muſik⸗ geſchichte von Bach bis Mozart, mit muſikoliſchen Demon⸗ ſtrationen. Städtiſche Kunſthalle: Deutſche Bildhauer am Vorabend der Reformation(Veit Stoß und ſeine Zeit) Dr. E. Hager, Heidelberg, 20.15 Uhr Harmonie: 20 Uhr Schubert⸗ Klavierabend mit Mox von Bauer. Lichtſpiele: Univerſum:„Heideſchulmeiſter Uwe Kar⸗ ſten“.— Alhambra:„Reiſende Jugend“.— Roy: „Drei blaue Jungs— ein blondes Mädel“, Donnerstag, 30. November 193g aften von Schottland und Oeſterreich endete achmittag in Glasgow mit einem Unent⸗ :). Damit hat der Wiene ußball, der 11 ö ſein prächtiges Spiel gegen hen erregte, den kontinentalen ich wieder ſehr gut vertreten. Der 2 ſchönen Hampden⸗Stadion der ſchottiſchen dt nicht weniger als 62 000 Zuſchauer an ſich chöne Leiſtungen, tand übermäßig richter Lange⸗ 0 Spieler herausſtellen den Halbzeiten zunächſt ſehr ſich dann aber die Oeſterreicher 1 eldſpiel ſich dem Gegner cungstreffer 5⸗Meter⸗Straf⸗ Wiener kamen leich. Beis 0 zeigten ſehr kämpften aber nach der Pauſe beim 1 7 170 c* 1 7 belgiſ 0 k an, jewei frei, un völlig ebenbür fiel bereits 0 ſtoß des rechten kurz vor der Pouſe 1 ch 5 ek zum Au — Gle h dem Wechſel riſſen die Schotten durch ihren Mittelſt er Me. Fadyen erneut die Führung an ſich. Aber es vergingen keine drei Minuten und Oeſterreich hatte durch eine feine Leiſtung von Schall erneut gleich⸗ gezogen. Den Schlußangriff der Schotten wehrte die ſehr gute öſterreichiſche Abwehr, in der ſich vor allem der Tor⸗ mann Platzerl hervortat, erfolgreich ab. Spie'e der unterbadiſchen Bezirksklaſſe Am kommenden Sonntag finden in der Gruppe Weſt folgende Spiele ſtatt: Friedrichsfeld— Wallſtadt Altrip— 08 Mannheim Käfertal— Viernheim Feudenheim— Sandhofen Phönix— 07 Mannheim Die Altriperr müſſen zu dem alten M C 08. Das Spiel muß von den 8ern gewonnen werden, will man nicht ſchon jetzt ins Hintertreffen kommen. Die beiden noch aus⸗ ſtehenden Spiele in Sandhoſen und auf eigenem Platze werden ohnedies von der Mannſchaft alles fordern. Bei dem Spiel Käfertal Viernheim kann mann eigentlich nie etwas vorausſagen. Es iſt ein Spiel zweier Nachbarn, die ganz auf Kampf eingeſtellt ſind. Die Käfertaler befinden ſich auf einer aufſteigenden Linie, während die Viernheimer Mannſchaft nicht in der allerbeſten Form befindet. ſich Der Ausgang des Wenn man heute in Deutſchland und faſt der ganzen übrigen Welt mit Begeiſterung Fußball ſpielt und Zehn⸗ tauſende von Zuſchauern Sonntag für Sonntag die Plätze umſäumen, auf denen der braune Ball rollt, ſo vergeſſen die meiſten das Eine: daß unſer ſchöner Fußballſport nicht hätte entſtehen können, wenn nicht vordem der Rugby⸗ Fußball geweſen wäre. Denn aus dem Rugby, dem Ball⸗ ſpielen mit Händen und Füßen, wurde nach geraumer Zeit unſer heutiger Fußballſport, der zum Unterſchied den Namen„Aſſociations⸗Football“ bekam. Nebenher beſtand und beſteht der Rugby⸗Fußball auch weiterhin noch fort, nur wurde er in der alten Welt von dem neuen Kampf⸗ ſpiel faſt vollkommen verdrängt. Dieſe kleine geſchichtliche Einleitung iſt nötig, denn bei uns in Deutſchland gibt es nur einen ſehr kleinen Kreis von Menſchen, der dem Rugbyſport huldigt, und der des⸗ halb auch die Bedeutung des bevorſtehenden Länderkampfes gegen Holland zu würdigen weiß. Deutſchland trägt am kommenden Sonntag in Düſſel⸗ dorf zum erſten Male einen Länder kampf gegen Holland aus. Unſer deutſches Rugby hat in letzter Zeit einen ſehr erfreulichen Aufſchwung genommen. Das erſte Spiel der neuen Spielzeit brachte der Nationalmann⸗ ſchaft gleich einen bedeutenden Erfolg. In Lyon trotzte ſie dem franzöſiſchen Meiſter Lyon Olympique Univer⸗ ſitatre ein 11:11 Unentſchieden ab, nachdem ſie bei Halbzeit bereits mit:0 geführt hatte und wenige Tage ſpäter ſchlug ſie die Heidelberger Stadtmannſchaft mit nicht weni⸗ ger als 31:8. Das will ſchon etwas heißen, denn in Frank⸗ eich ſpielt man bekanntlich das beſte Rugby von Europa und Heidelberg iſt die Stadt Deutſchlands, in der der Rugbyſport mit am meiſten gepflegt wird. In Frankreich ſelbſt ſprach man ſich über die deutſchen Fortſchritte eben⸗ falls ſehr anerkennend aus. Die bekannte Pariſer Sport⸗ zeitung„' Auto“ betont in ihrer Kritik über das Lyoner Spiel, daß die Deutſchen trotz der ſchlechten Wetter⸗ und Bodenverhältniſſe den größeren Teil des Spieles feld⸗ überlegen geſpielt und ſchon allein deshalb das Unentſchie⸗ den verdient haben. Wir können alſo dem erſten Zuſammentreffen mit Hol⸗ land in Ruhe entgegenſehen. Unſer Aufgebot iſt zudem ſehr geſchickt ausgewählt, wenn auch die Fünfzehn nur als Nachwuchsmannſchaft zu betrachten iſt. Von der Aufſtellung bewährter Internationaler hat man nämlich Abſtand ge⸗ nommen, dafür aber die talentierteſten fungen Leute aus Frankfurt, Hannover, Düſſeldorf und Köln hereingenom⸗ men: Schluß: During(Frankfurt 60) Dreiviertel: Pape(Kölner RC.), Zichlinſky(FV. 97 Linden), Mehl⸗ bauer(Volksſport Hannover), P. Gyr(Kölner.); Halbs: Heine 11(Odin Hannover), Heinecke II(FV 97 Linden)) Stürmer: Albert(Kölner RC.), Hedͤderich [Viktoria Hannover), Deppe(Hannover 78), Meyer(Kickers Düſſeldorf), Poppe(Polizei Hamborn), Keck(Kickers Düſſeldorf), Welter(Kölner.), Kochem(Bonn). Ueber Hollands Fünfzehn iſt noch nichts bekannt ge⸗ worden. Holland iſt ebenfalls ein funges Rugbyland und in internationalen Kraftvroben noch nicht erfahren. Zu unterſchätzen ſind die Holländer aber deshalb fedenfalls nicht, ſie können jederzeit für unſere Jung⸗ Internationalen eine Gefahr bedeuten. Wir rechnen jedoch beſtimmt mit einem Erfolg für Deutſchland. Der Kampf mit Holland iſt das 13. Länderſpiel des deutſchen Verbandes. Von den bisherigen zwölf Treffen wurden von uns fünf gewonnen, ſieben gingen verloren. Der letzte Länderkampf fand am 26 März dieſes Jahres in Paris ſtatt und ging mit 17:88 verloren. „Amateure“ im Tennisſport Auf der unlängſt in Paris ſtattgefundenen Sitzung des vom Internationalen Tennis⸗Verband zum Studium der Amateurfrage eingeſetzten Ausſchuſſes wurde die Anſicht vertreten, daß eine erheblich ſtraffere Faſſung der z. Zt. noch beſtehenden Amateurbeſtimmungen notwendig ſei. Dieſen Entſchluß hat der bekannte engliſche Tennisfach⸗ mann C. W. Packford zum Anlaß genommen, Zuſtände im internationalen Tennisſport zu ſchildern. Packford führt in der Zeitung„Sporting⸗Life“ u. a. aus: „Es beſteht kein Zweifel darüber, daß in den letzten Jahren im internationalen Amateur⸗Tennisſport Zuſtände eingeriſſen ſind, die man als geradezu unglaublich bezeich⸗ nen muß. Ich kann Fälle genug anführen, daß Tennis⸗ ſpieler und Spielerinnen von Weltruf, die als„Ama⸗ teure“ galten, vom Tennisſport leben. Solche Fälle haben ſich derartig oft wiederholt, daß das große Publikum dieſe höchſt bedauerliche Tatſache leider als ganz natürlich emp⸗ findet. Ich kenne z. B. den Fall eines Meiſterſpielers, Spieles 55 daher offen, zumal die Käfertaler noch Platz vorteil 9 1 ben. ſtar uf Die Feudenheimer werden ſich mächtig aufg um zur Mittelgruppe auſzuſchließen. Es iſt auch bitter z wendig, denn ſie befinden ſich doch allzunahe am Rand Abſtiegs. Die Sandhöſer aber werden alles dran ſetzen durch einen Sieg zur Spitzengruppe aufzuſchließen. J wagt wegen der Folgen in der Tabelle hier nicht gerne ei Vorausſage und überläßt den Ausgang dem hes Können einer der beiden Mannſchaften. Im Spiel Phönix Mannheim— 07 treten ſich die Mannheimer Ortsgegner gegenüber. Dieſe Spiele waren ſchon immer heiß umſtrittene Angelegenheiten, dei denen in den letzten Jahren der Mannheimer Phönſz wel ſtens das beſſere Ende hatte. Wenn man auch des Platz vorteils halber den Phönixlern die beſſeren Ausſichten geben muß, ſo iſt immerhin nicht ausgeſchloſſen, daß zie Sache auch anders kommen kann. 07 hat ja auch auf dem ſchweren Altriper Gelände gewonnen und das will schon was heißen. Hindenburgpokal für den Luftſport Der Deutſche Luftſportverbond gibt mit Genehmlgung der oberſten Sportbehörde die Richtlinien für die Ver- leihung des Hindenburg⸗Pokals 1933 für Motorflug be⸗ kannt. Der vom Herrn Reichspräſidenten geſtiſtete Polal der mit einem Geldpreis verbunden tſt, wird dem Flug. zeugführer mit den beſten Flugleiſtungen zugeſprochen Der ausgeſetzte Geldpreis kann dem Gewinner in voller Höhe zugeſprochen werden; bei mehreren bedeutenden Lei⸗ ſtungen iſt die Unterteilung des Betrages gegeben. Für die Verleihung des Pokals kommen nur deutſche Flugzeug⸗ führer in Frage, die Mitglieder des DSV ſein müßen, Ez müſſen auch Flugzeuge und Motoren deutſchen Ursprungs ſein. Zur Wertung gelangt nicht nur die Einzelleistung, ſondern es können beliebig viele Arten von Flugzeugen gewertet werden. Das Preisgericht ſetzt ſich aus einen Vertreter des Reichspräſidenten, des Präſidenten des Des, Loertzer, Fliegerlandesgruppenführer von Bülow un einem aus ſechs Herren beſtehenden Beirat zuſommen. 1 ne beſſeren Gleizeitig ſind die Richtlinien für die Verleihung des Hin den burg⸗Preiſes für Segelflug 92; augenblicklich] bekanntgegeben worden, die ſich im weſentlichen mit denen für die Verleihung des Preiſes für Motorflüge decken, Zum erſten Male gegen Holland im Rugby Am kommenden Sonntag in Düſſeldorf der ſeine Teilnahme an einer Veranſtaltung in einem Bade⸗ ort von der Erſtattung aller ſeiner Unkoſten abhängig machte Und welche Forderungen ſtellte der betreffende Spfelet unter der Bezeichnung„Erſtattung aller Unkoſten“. Er ver⸗ langte für ſich und ſeine Familie ſowie eine Anzahl von Freunden freie Fahrt und freien Aufenthalt. Da die For⸗ derungen dieſes„Amateurs“ etwa ſoviel ausmachten, wie die durchſchnittliche Turniereinnahme der letzten fünf Jahre, wurde aus dem„Geſchäft“ nichts. Ein anderer ähnlicher Fall iſt der jenes Engländers, der ſein Land jahrelang bei den großen europäiſchen Veranſtal⸗ tungen in Amerika in Auſtralien in Afrika und Indien vertrat. Auch er ließ ſich außerordentlich bezahlen. Welchen Wert dieſer Spieler und ſeine Propagandgarbeſt für den Tennisſport auch haben mögen, ſeine Handlungs⸗ weiſe ſpricht jedenfalls den beſtehenden Beſtimmungen und dem Geiſte des Amateurismus Hohn. Zu meinen näheren Bekannten gehört auch eine junge Engländerin, die zu den beſten Nachwuchsſpielerinnen un⸗ ſeres Landes zählt. Sie nimmt im Laufe des Jahres nut an einer kleinen Zahl von Spielern teil. Ihre Eltern legen zwar beſonderen Wert darauf, ſelbſt alle Unkoſten zu bezahlen, aber trotzdem ſteht dieſe junge Dame auf der Liſte jener Amateure, die dafür bekannt ſind, daß ſſe geldlichen und andere Forderungen ſtellen bevor ſie den Tennisſchläger in die Hand nehmen. Zum Schluß ſeiges Artikels gibt W. C. Packſord der Hoffnung Ausdruck, daß es nach Neufaſſung der Beſtimmungen in Zukunft hofſent⸗ lich nicht mehr möglich ſein wird, daß Amateure die Wit termonate über an der Riviera auf Koſten anderer herk⸗ lich und in Freuden leben, nebenbei etwas Tennis ſple⸗ len, und im Sommer zu Hauſe auf die gleiche Art von einer Veranſtaltung zur anderen gehen.“ Soweit C. W. Packford. Der Internationale Tennſz⸗ Verband wird dem Artikel ſeine ganz beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit nicht verſagen können, insbeſondere ſchon deshall nicht, weil ja die Abſicht beſteht, im Rahmen der Olym⸗ piſchen Spiele 1938 auch einen Tenniswettkampf abzuhalten. Es wäre dem olympiſchen Gedanken nicht gerade zuträg⸗ lich, wenn er, ähnlich wie bei den Spielen in Los Angeles, wo der Fall Nurmi einen peinlichen Beigeſchmack erzeugte, auch bei den nächſten Spielen mit einer gleichen Angelegen⸗ heit belaſtet werden würde. · Badiſcher Kalender 1934. Herausgegeben vom Landes, verkehrsverband Baden, Karlsruhe. Verlag: Centraleſſen⸗ bahnbuchhandlung Carl Schmitt, Heidelberg. Im 18. Jaht gang begrüßt das ſchmucke Bildwerk des Badiſchen Kalen ders wiederum ſeine Freunde, mit denen es kroh ins nei Jahr hineinziehen will. Wenn in früheren Jahren mei⸗ ſtens Darſtellungen von Land und Leuter des Schwarz waldes den Titel des Kalenders gegeben haben, ſo leitet 15 Ausgabe 1934 als Titelblatt eine Darſtellung von Hebel berg als Vertreterin alter deutſcher Romantik und de Landes der Burgen und Schlöſſer ein nach einem Gemäbe von Franz Huth⸗Weimar. Liebliche Dörfer und en mit alten geſchichtenüberſponnenen Winkeln, Toren 0 Türmen zeigen die einzelnen Blätter, die wie Koſtbarke en im weiten Gottesland liegen. Sie zeigen die Jahreszele mit ibren Köſtlichkeiten: Die weite Sportfreude de Schwarzwaldwinters, die blütenſelige Zeit des Frühlinte den Sommer in üppiger Blumenpracht mit Man dene, und rlaubsglück und den bunten Herbſt mit ſaftaeſchwe ten Naturgaben. Der Kalender iſt von allen dee lungen oder direkt vom Herausgeber, dem Landen kehrsverband Baden, Karlsruhe. Karlſtr. 10, zu beziehel, WWVVVBBBVPVDVññntffnnn rr Hauptſchriftleiter H. A. Meß ne 5 Verantwortlich für Politit: H. A Meißner⸗ Handels teil: Kurt 1 Feu'lleton C. O. Eiſenbart: Lokaler Teil: R. Sch aeuge Sport: W. Mülfer- Südweſtdeutſche Umſchau Gerſcht und ee Teil: C. W. Fennel Anzeigen und geſchäftliche Miteg 0 FJ. Faude ämtlich in Mannheim Herausgeber. Trucker und Druckere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim, 197055 Für ünverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendun nur bei Rück 1 26 * Noffnung für Zzuckerkranke! 7 2Jähr. Dame seit vlelen Jahren, een Reiht s; trotz langer insulin-Behandlung nie ganz zuckerfrei; nach 3 Honsten iberkinger Aclelheidquelle Sohne insulin— vollkommen zuokerfrel 80 sohre bi Professor Or. med.. 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Indien bezahlen. andgarbeſt bandlungs⸗ immungen eine junge innen un⸗ fahres nut hre Eltern Unkoſten ne auf det „F daß ſie or ſie den luß ſeines druck, daß ft hoffent⸗ die Win⸗ erer herr⸗ unis ſple⸗ e Art von e Tennſz⸗ Aufmerk⸗ in deshalb der Olym⸗ zuhalten. de zuträg⸗ 8 Angeles, k erzeugte, Angelegen⸗ m Landes ntraleiſen⸗ 18. Jahr- hen Kalen⸗ h ins nee ähren mei⸗ Schwarze o leitet die on Heidel und des n Gemälde nd Stadl Toren un ſtbarkelle ahres zeiten teude des Frühlinas, Wanderlaß ſtaeſchwel⸗ Bupand⸗ Landesver⸗ 1 beziehen. neim HAN. 18 etwas anziehenden Umſätzen angeglichen ſind. Donnerstag, 30. November 1933 Krediſe an das Kleingewerbe crundsätzliches für Uebernahme von Reichsgaranſien Der Deutſche Genoſſenſchaftsver ban d felt mit: Der Reichsminiſter der Finanzen iſt durch Ge⸗ ſetz ermächtigt worden, Aus fal bbürgſchaften bis zum Betrage von insgeſamt 10 Mill.„ zu über⸗ zehmen, wovon 5 Mill./ auf gewerbliche Kredit⸗ genoſsenſchaften entfallen. Nach den jetzt erſchienenen Alchtlün ien ſoll die„Gewährung von Perſonalkrediten an das Kleingewerbe(Gewerbetreibende und Einzelhänd⸗ er! durch Reichsgarantie in den Fällen ermöglicht wer⸗ ben, in denen ausreichende bankmäßige Sr⸗ herheften nicht geſtellt werden können. Die Kredite ſollen zur Finanzierung laufender Be⸗ träge dienen. Sie können in geeigneten Fällen aus⸗ nahmsweiſe auch zur Erweiterung beſtehen⸗ der Gewerbe b etriebe oder zur Ergänzung eigener Mittel des Kreditſuchers bei der Neuerrichtung von Ge⸗ perbebetrieben gegeben werden. Eine Abdeckung alter Schulden aus den reichsverbürgten Krediten iſt in keinem Falle zuläſfig. 5 g Die Garantien werden in Form von Ausfallbürgſchaf⸗ ten unter beſtimmten Vorausſetzungen übernommen, genen insbeſondere die Vertrauenswürdigke des Kreditſuchers gehört. Im Einzelfall Fürſen die Kredite den Betrag von 5000/ nicht überſteigen, wo⸗ el ihre Laufzeit bei der Gewährung von Betriebs⸗ ktediten zur Durchführung laufender Aufträge drei Mo⸗ gate betragen ſollen. Bei den ausnahmsweiſe gewährten Krediten zur Erweiterung und zum Aufbau gewerblicher Helriebe beläuft ſich dieſer auf 12 Monate. In beiden Fällen bann ſie auf neun Me nate bzw. auf Frei Jahre berlängert werden. An Zinſen und Proviſionen Arfen von dem Kreditnehmer nicht mehr als 2,50 v. H. er den jeweiligen Diskontſatz der Reichsbank(zur Zeit alſo 0,50 v..)] genommen werden. Für die mit gewerb⸗ lichen Kreoͤitgenoſſenſchaften arbeitenden Gewerbetreiben⸗ den und Einzelhändler ſind Anträge auf Uebernahme von Ausfalbürgſchaften, entweder bei der Deutſchen Zentral⸗ geuoſſenſchaftskaſſe Berlin über die zuſtändige Gewerbliche Zentralkaſſe oder bei der Dresdner Bank Genoſſenſchaſts⸗ abteilung Berlin und Frankfurt am Main zu ſtellen. Kre⸗ dülfuchende wenden ſich am beſten an ihre örtliche Kredit⸗ genoſſenſchaft.— e Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Bei der Ver⸗ lofung wurden verſchiedene Reihen der 5½prog.(früher proz.“ Liguidations⸗Goldpfandbriefe und Zertifikate zur Rückzahlung auf 2. Febr. 1934 gezogen. Die Einlöſung der gezogenen Stücke erfolgt ab 2. Jan 1934 zum Nennwert. Internationale Bodenkreditbank, Baſel. Der Verwal⸗ küngsxot beſchloß, eine weitere Einzahlung von 9 b, H. auf die Aktien einzufordern, womit ſich der ein⸗ bezahlte Betrag von 5 auf 10 Mill. ſfr. bei einem AK von 90 Mill. ffr. erhöht. Zeitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau⸗A.— Ka⸗ Fitalgzuſammenlegung:2. Infolge unzureichender Be⸗ zu it ſchätigung und gedrückter Preiſe iſt 1932⸗33 wiederum ein Verluſt und zwar von 394 475(i. V. 44 400)/ entſtanden. Zu deſſen Deckung, zur Berichtung der Bilanzwerte in Rückſicht auf die Stillegung der Werkſtätten in Köln⸗Ehren⸗ ſeld und zur Anpaſſung der Anlagenwerte an die zukünf⸗ ligen Geſchäfts⸗ und Ertrags möglichkeiten wird laut BBC börgeſchlagen, das Grundkapital im Verhältnis von:2 auf 5 Mill.„ heräbzuſetzen. Der Auftragseingang war in den letzten Monaten wohl etwas beſſer als im Vor⸗ jahr, doch noch immer nicht ausreichend; für die Arbeits⸗ gebiete des Unternehmens ſind von der Kundſchaft größere Heſtellungen erſt zum Teil herausgegeben worden. Mich. Birk, Tuttlingen. Dieſe zerzeichnet zum 30. 6. 33 nach 30 789(36 hungen auf Anlagen und 21 61 erhöhung um 92 701/ auf 16 5 Dilan z(in 1: Waren 100 587 ö W Waren 555 881, F. an abh. Geſ. 328 417(zuſ. 937 488), Undererſeits AK. unv. 1 Mill., Reſerve 100 000, Darlehen ils, Verb. w. Waren 106 697, w. Banken 342 744, ſon⸗ dige 47 781(zuſ. 664 601). Gehr. Junghans AG. Schramberg Neuer Verlust Deckung aus Rüdtlage In der AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß zum 30. 6. 83 dorgelegt. Wie ſchon im letzten Jahre angedeutet, ſind Mederum außerordentliche Ver luſte durch Preisrück⸗ gänge, Umſtellungen und Stillegungen entſtanden, ſo daß nach Heranziehung mehrerer Reſerven ein Ver luſt von 22 800„% ausgewieſen iſt. Mit dem Verluſtvortrag des letzten Jahres ergibt ſich ein Geſamtverluſt von 1444 000„, der aus der Rücklage von 1,2 Mill.“ gedeckt HKartonnagenfabrik 45)/ Abſchrei⸗ ), Forderungen werden ſoll. Nach den Ergebniſſen der erſten Betriebsmonote des zeuen Jahres ſei zu hoffen, daß die Kriſe für die Ge⸗ ſellſchaft überwunden iſt, nachdem jetzt alle Umſtellun⸗ gen beendet und Produktion und Unkoſten den ſeit einiger Der am 22. 12. ſoll die Einziehung von nom. 600 000 Nark Aktien, die im neuen Jahre zu dieſem Zweck an⸗ gekauft wurden, vorgeſchlagen werden. Der Buchgewinn don etwa 393 000„ wird einer Einziehungsreſerve gut⸗ geſchrieben. Stabile Preise In Baden hat das Weingeſchäft in der Markgrafſchaft aud in der Ortenau einen guten Fortgang genommen. Markgräfler Weine wurden, im Hinblick auf den mit we⸗ nigen Ausnahmen kleinen Mengenausfall, mit 75—90 4, Melſach nach Württemberg, die 100 Liter umgeſetzt. Ver⸗ enzelt wurde auch Markgräfler Wein zu Mitte der 69er Murk gehandett. In der Ortenau bezahlte man, je nach Dualität, 60100, für Rotweine bis 120.— In Wit et⸗ emberg ſoll die Güte des 1933er an den 1929er und bei Spätleſen an den 1917er heranreichen. Bezahlt wurden Air Frühleſen 50—60, für Spätleſen 60100 4 je 100 Liter. Das Gräfl. Adelmannſche Rentamt in Kleinbottwar er⸗ lie für Muskateller 181 4, für Traminer 185 4, das Scloßgut Hohenbeilſtein 156170.— In Franken dar das Geſchäft einen Anlauf zur Belebung genommen . Aehabt, iſt aber wegen der geforderten Preiſe wieder ruhi⸗ ger geworden. Man bezahlte für die 100 Liter 1933er % für 19gzer Konſumweine aus geringen und mitt⸗ leten Lagen bei guter Nachfrage 65—85„/, für beſſere Beine bis zu 130. In der Pfalz ſtand im Vordergrund des Intereſſes eine Weinverſteigerung der Grünſtadter Weinmarkt⸗Ver⸗ ia gung zur Förderung des Qualitätsweinbaues, über iam einzelnen ſchon berichtet worden iſt, an der aber in ſeſem Zuſommenhang nicht vorübergegangen werden aun, weil die erzielten Preiſe von Weinbau und Wein⸗ del als richtunggebend angeſehen werden. „Es war die fünfte diesjährige Verſteigerung unver⸗ chnittener Unterhaardter Weine durch genannte Vereini⸗ 1 5 Dabei wurde das ganze Angebot von 37 000 Liter 9 er Veißwein aufgenommen, wogegen von etwa 12 000 11 Rotwein rund 9000 Liter zurückgingen. Die erziel⸗ f recht befriedigenden Weißweinpreiſe bewegten ſich zwiſchen 570 und 1400„, was einem Durchſchnitt von 735 . gegen 625/ im Juni d. J. entſpricht. Für Rot⸗ due wurden im Durchſchnitt 520(465) 4 erlöſt. Jurücggeführt werden die erzielten hohen Preiſe auf A eradrüngung der bereits durch die Zollpolitik ein⸗ zumten ausländiſchen Konkurrenz durch das neue kiügeſetz, das keinen Verſchnitt deutſcher e aus ländiſchen Weinen mehr zu⸗ It, während bisher ein Anteil von 51 v. H. deutſchen tines genügte, um mit Auslandsweinen verſchnittene eine als deut ſche Weine verkaufen zu können. Auch Wan bab une der Schaumweinſteuer die f 8 1 vermehrten Abſatzes für ſolche Weine geſchof⸗ 1 05 ſich zur Herſtellung von Schaumweinen eignen. lic r es im freihändigen Weingeſchäft z. Zt. ziem⸗ ict n iſt, ſy liegt dies daran, daß das Weihnachts⸗ ft noch nicht eingeſetzt hat und daß ein großer Teil ELS-D WIRTSCH FT er Neuen Mannheimer Zeitung ZEITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 555 Stellung des Drivafbankiers in der Wirischaff Publiziſäf und ständische verfassung im Bankwesen vor dem Uniersuchungsausschuß Berlin, 30. Nov. In der geſtrigen Sitzung des Unter⸗ fuchungsausſchuſſes für das Bankweſen ſtellte Reichsbankpräſident Dr. Schacht die Frage zur Er⸗ örterung, ob die Privatbanken eine derung und Erleichterung dadurch erzielen könnten, daß die Publi⸗ zität durch regelmäßige üeberprüfung 5 2 N 7 Nurceoff, f 1 5 27 von Bilanzen und Aufſſtellungen von der Reichsbank, ſti ver⸗ dem Bankenkommiſſar beſſert würde. In den Aeußerungen reöner kam übereinſtimme erhöhte Publizität gegenüber der 0 1 ein anderen dafür beſtimmten Stelle, nicht a gegenüber d Oeffentlichkeit den Privatbanken nur 5 gereichen könnte. Eine oder einer Stelle ſonſtigen verſchiedenen m A ruck, d genauere dungen könn⸗ des berufs⸗ größeres Ge⸗ o freie ten geſe Kſoſch⸗Jena Snovelle durch Privatbankiers f entbehrt werden. Dr. vor, die Vorſchriften der Aktienre willige Annahme auch auf die zudehnen. Die Privatbankiers müßten ſich verpflichten, ihre Bilanzen durch unabhängige Stellen überprüfen zu laſſen. Bankier von Moller forderte eine ſtärkere beru diſche Zuſammenfaſſung der Bankiers im Zentralver Sodann ging der Unterſuchungsausſchuß auf die Behand⸗ lung der perſonellen Frage ein. Dr hacht be⸗ ſchlug frei⸗ aus⸗ 1 2 5 anderem ſei an die Einführung eines Ehren rates zu denken Be⸗ ſei die Heranbildung eines geeigneten Die Ueberleitung zum Gro ieb 5. 91 zeitung zum Iroßbetriebe habe eine Maſſe von Bankangeſtellten geſchaffen, die 50 t Bankweſen keine Ahnung hätten. 5 Verantwortung und Perſonen müßten Vollmachten der unlöslich bunden ſein. i von der Reichsbonk geltende Prinzip, die a zialletter ür die von ihnen getätigten Geſchäfte in einem gewiſſen Grade haftbar zu machen, auf das Bank⸗ weſen im allgemeinen ausgedehnt werden. Wie Dr. Fiſcher(Reichskreditgeſellſchaft) ausführte, eigne ſich das Bankweſen beſonders dazu, ſo raſch wie möglich zu einer korporativen Form zu kommen. Je mehr ſich die Banken im Wege der Selbſtverwaltung ſelbſtändig machen könnten, deſto beſſer ſef es. Der Ban⸗ kierſtand dürfe nicht zum Anhängſel eines anderen Stan⸗ des werden. Das Tarif ſyſtem ſei im Bankgewerbe ſehr wenig geeignet, da es vi ch zu einer Nivel⸗ lierung der Leiſtungen geführt habe. Auch bedauerte er den Wegfall der vorübergehenden Aus landstäti g⸗ keit von deutſchen Bankbeamten. Ein Vertreter der deutſchen Arbeitsfront befür⸗ wortete eine Abſchlußprüfung für den Vanklehr⸗ ling nach beendeter Ausbildungszeit 8 leitenden miteinander ver⸗ und trat für eine möglichſt dung der Frauenarl t ein. Das fehlende Intereſſe bei Auslande ihren Wiſſenskreis weſentlichen auf das niedrige, u Gichaltsniveau für die wei bein ⸗ aus la zuführen, das ein auskömmliches Leben kaum 8 Staatsſelretär Dr. Feder ſtellte hinſichtlich der berüfs⸗ ſtändiſchen Eingliederung des Bankgewerbes die Frage in den Vordergrund, ob ſich das Boankweſen nur die Aufgabe des Erwerbs oder höhere treuhänderiſche Auf gaben zuweiſe, und wie im letzteren Falle die nationgl⸗ wirtſchaftliche Funktion der Banken mit der Produktions⸗ ſphäre, o. h. der Gütererzeugung, verbunden werden könne. Das Problem des berufsſtändiſchen Aufbaues des Bank⸗ gewerbes laute: Regionalbanken oder Fachbanlen für den einzelnen Wirtſchaftszweig. In der Nachmittagsſitzung beklagte der Pri⸗ votbankier Dr. Kaufmann Düren die Ei gung des Lebensraums der Privatbanken, die unter dem Druck der öffentlichen Banken und der Großbanken beſtrebt ſein muß⸗ 57 ten, zu immer neuen Betätigungsſormen zu g der Großbanken einigermaßen zu behaupten. D bankgewerbe ſei überzeugt, im neuen Staate gaben zu haben und wolle ſeine Geſchäftsmethoden weiter ausbilden. Eine Publizitätsfrage beſtehe für den Privat⸗ bankier vielfach nicht, da er ſchon in enger Fühlungnahme zur Reichsbank und der Kundſchaft ſtände. Das gegen⸗ ſeitige Vertrauensverhältnis, die Einheitlichkeit der Auf⸗ faſſungen zwiſchen Kundſchaft, Bankleitung und An⸗ am Weinmarki der Kundſchaft im Großhandel auch abwartet, bis im Ja⸗ nuar die Weine glanzhell und fertig geliefert werden kön⸗ nen. Trotzdem hat die Stabilität der Preiſe an⸗ gehalten. An der Oberhaardt bezahlte man für naturreine 1933er Weine etwa 540580 /, für 1932er 550600 /. In der Bergzaberner Gegend wurden mehrere Fuder neue Weine mit 480490% je 1000 Liter verkauft. Für die Qualitätsweine der Mittelhaardt erfolgt die eigent⸗ liche Preisbildung erſt auf den kommenden Früh⸗ jahrsverſtefſgerungen. Umſätze erfolgten in 1932er Weißweinen zu 650—900 /, in Deidesheim bis zu 1500 J, in Rotweinen zu 410425„ je 1000 Liter. Die Geſamt⸗ ernte des Jahres 1933 wird vom Verein für den rhein⸗ pfälziſchen Weinhandel auf 516 643 Hektoliter, alſo etwas über der vorjährigen liegend, angegeben. Die pfälziſche Weinernte 1933 iſt wieder zum großen Teil durch den Weinhandel aufgenommen worden. In Rheinheſſen ſind in der letzten Zeit die For⸗ derungen für Weine älterer Jahrgänge etwas erhöht wor⸗ den, zumal bei Nierſtein die guten Lagen nur einen Achtel⸗ herbſt geliefert haben. 1933er Weine wurden zu 600700, Rotweine zu etwa 630/ die 1200 Liter verkauft. Für 1931er und 1932er Weißweine aus Konſumläagen wurden 650—750, für ſolche aus Qualitätsgebieten 750—1000 /, und aufwärts gefordert..— Im Rheingau erlöſte 1932er 7001300„ die 1200 Liter; am Mittelrhein koſteten die 1000 Liter 1982er 625—925 l. An der Nahe wurden die 1200 Liter 1933er zu 725 bis 820„ gehandelt. An der Moſel, Saar und Ru wer liegt das Ge⸗ ſchäft in neuen Weinen ziemlich ruhig. Neue Moſte wur⸗ den an der Moſel zu 600900/ je Fuder(960 Liter) und an der Saar zu 1000/ die 1000 Liter genannt. Für 1931er und 1932er Weine verlangte man an der Mittelmoſel, je nach Qualität, 700—1600/ das Fuder. Ernte konnte faſt durchweg naturrein eingelegt werden. Das Aus landsgeſchäft blieb bisher unverändert. 2 * J. Weinprobe Wachenheim, 29. Nov. Bei dem ſehr gut Leſuchten geſtrigen Probetag, zu der am 7. Dez. im eigenen Anweſen ſtattfindenden Weinverſteigerung der Winzer⸗ Vereinigung Wachen heim embß. bei der 5000 Liter 1981er und 22 800 Liter 1932er Natur⸗Weißweine zum Ausgebot kommen, fanden die au'geſtellten Weine all⸗ gemein beſte Beurteilung. Die Geſamtkollektion ſtellt ein Sortiment gutgepflegter Weine Har, die ſchon in ihren An⸗ fangsnummern auffallend in Erſcheinung treten und bei den Endnummern Forſter Süßkopf⸗Spätleſe, Wachenheimer Bächel und Wachenheimer Luginsland⸗Spätleſe, geradezu überraſchen. Es ſind reintönige, ſtahlige, körperreiche Produkte mit viel Kraft und Fülle. Die 1933er Saar⸗ geſtelltenſchaft könne nicht in Paragraphen ge⸗ faßt, ſon dern nur gelebt werden Bankier von Moller hielt ſodann ein sführliches Referat über den Privatbanlierſtand, für deſſen Hebung er eine ganze Anzahl Forderungen aufſtellte. Die im Privatbankgewerbe wurzelnde Kraft könne beim Neuaufbau des Wirtſchaftslebens nicht ent⸗ behrt werden. Seine Lebensfähigkeit erfordere aber, daß man n ihm eine weitgehende Beſtätigungsmöglichkeit in den ihm eigenen Geſchäften laſſe. Der ſeit 1918 von den Sparkaſſen beſchrittene Weg zur Sicherung der Rentabilität außer der eigentlichen Aufgabe, nämlich der gemeinnützigen Ver⸗ waltung von Spargeldern auch in die Sparten des Privat⸗ bankgewerbes einzudringen, veranlaſſe zu der Forderung, daß den öffentlichen Banken und Sparkaſſen zunächſt das Kontokorrentkreditgeſchäft wie⸗ der abgehängt werde. rgelder müßten wieder mit einhalb⸗ oder einjähriger Kündigungsfriſt eingelegt wer⸗ den. Ebenſo müßte das Effektenkommiſſionsgeſchäft den Sparkaſſen unterſagt werden, die ſich nur noch auf das Hypothekargeſchäft und Vergebung von volkswir nützlichen Krediten(Meliorationen) zu beſchränken ten. Auch bei den Staats banken ſolle die Betätigung wieder auf das normale Maß einer Kreditbank zurück⸗ geſchraubt werden, wie es vor dem Kriege der Fall war. Bei den Genoſſenſchaften müſſe die perſönliche Haftung und Verantwortung in erweitertem Umfange eingebaut werden. Wenn geſetzlich eine Erhöhung der Bareinzahlung der Genoſſen und eine Sicherſtellung des nichteingezahlten Reſt⸗Kapitals durch angemeſſene Werte verlangt würde, wäre der Anreiz, ſich mit geringen Be trägen an einer der vielen Genoſſenſchaften oder Dar⸗ lehnskaſſen zu beteiligen und ein Mehrfaches an Krediten zu entnehmen, erheblich geringer. Daß ſich die beſtehenden Spezialbanken(3. B. Rentenbankkreditanſtalt, Bank für Deutſche Induſtrieobligationen, Zuckerkreditanſtalt, Deutſche Bau⸗ und Bodenbank uſw) bei der Durchführung ihrer Aufgaben des öffentlich⸗rechtlichen Kreditapparates bedienen, müſſe der Privatbankierſtand als eine Diffa⸗ mierung auffaſſen. Die Aufgaben dieſer Spezialbanken könnten genau ſo gut von den Lokalbanken erfüllt werden. In der Steuerfrage und bei der Gemeinnützigkeitserklä⸗ rung der Geſchäfte ſei eine Gleichſtellung mit ben öffentlich⸗ rechtlichen Banken oder mindeſtens eine mildere Behand⸗ lung als bisher zu verlangen. Bankier von Moller ſchloß ſeine Ausführungen mit der Forderung, die Privatbanken im provinziellen Kundeneffektengeſchäft hinſichtlich der Stempel⸗ berechnung günſtiger zu ſtellen als die anderen In⸗ ſtitute, die Effektengeſchäfte betreiben dürfen. Auch Dr. Fiſcher wandte ſich gegen die ſchlechte ſteuer⸗ liche andlung der Privatbankiers, die nicht nur erhal⸗ ten, ſondern auch geſtärkt werden müßten. Dr. Fiſcher forderte vor allem Solidarität zwiſchen den Kreditinſtituten. Sodann wurde das Problem des Wettbewerbes eingehend behandelt. tiſiert wurde die Steuerfreiheit lichen Hand. Reichsbankpräſident Beratungen mit 8 internen Arbeiten des huſſ werden. Später werde ſich der Unterſuchungsausſchuß ntit den Genoſſenſchaften, den Banken des öffentlichen Rechts und den Verhältniſſen des Geld⸗ und Kapitalmark⸗ tes beſchäftigen. Als 8 Beſonders kri⸗ deer öffent⸗ die heutigen die nächſten Tage A gewidmet ſein Ergebnis der bisherigen Beſprechungen üſtellen, daß eine einmütige Auſ⸗ Geſamtaufgabe der Unterſuchungen herrſche. Von aus! cher Seite ſei ihm gegenüber mit Bewunderung geäußert worden, daß man in Deutſchland den Mut habe, eine öffentliche Banken⸗Enquséte zu ver⸗ anſtalten. Wir ſeien aber heute in Deutſchland in der Lage, alle Vorzüge und Fehler unſeres Wirt⸗ ſchaftsſyſtems öffentlich zu erörtern, weil der Wille vorhanden ſei, in gemeinſchaftlichem Geiſte an der Beſſerung der Verhältniſſe zu arbeiten. D Bank⸗ weſen ſei eines der wichtigſten Hilfsmittel der irtſchaft, das ſeinen Dienſt für die Wirtſchaft in möglichſt guter und anſtändiger Weiſe zu erfüllen habe. Die Verhandlungen hätten den lebhaften Wunſch nach einer ehrbaren Geſchäf sführung, nach berufsſtändiſchem Aufbau und nach einer Solidarität aller Gruppen erkennen laſſen, der als vorbildlich bezeichnet werden müſſe. Auch zwiſchen den Banken und den Kreditnehmern beſtehe ein abſolutes Vertrauensverhältuis. Die Forderungen nach erhöhter Liquidität, Verbilligung des Kredits, verbeſſer er Organiſation und erweiterter Publizität ſeien von allen Seiten anerkannt worden. Es beſtehe der allgemeine Wille, an der Durchführung dieſer Aufgaben gemeiuſchaftlich zu arbeiten. Mit beſonderer Freude ſei auch feſtzuſtellen, daß ein unbedingtes Vertrauensverhältnis der Kreditgeber und und Kreditnehmer zu der Reichsregierung und der Reichs⸗ bank beſtehe. d ſei grundſätzlich ſeſtz faſſung über die 625 Mill. Rm. zusäßliches Reichsbahn Arbeiisbeschafiungsprogramm Der Geſamtbetrag des zuſätzlichen Arbeite⸗ beſchaffungsprogramms 193/84 der Reichsbahn ſtellt ſich auf 625 Mill. /. Von dieſem Betrage entfallen auf die Unter⸗ haltung des Oberbaues und der baulichen Anlagen 54 Mill. Mark, Erneuerung der baulichen Anlagen 89, Erneuerung des Oberbaues 151, Erneuerung der Fahrzeuge 93, Sonder⸗ programm Fahrzeugverbeſſerungen 8 Unterhaltung der Fahzeuge 57, Unterhaltung der maſchinenartigen An⸗ lagen 6, Erneuerung der maſchinenartigen Anlagen 5, Neu⸗ baurechnung 165, Reichsgutobahnen 50 Mill. 0 Das Fahr zeugbeſchaffungsprogram em für 134 umfaßt einen Geſamtkoſtenbetrag von 122 095 000 ſich wie folgt zergliedert: 159 Lokomotiven ausſch Lokomo A,. I. der 19 die ſich elektriſchen Mill.., 9 elektriſche Lokomotiven 2,97, 585 Klein⸗ lolomotiven= 12,25, 21 elektriſche Triebwagen für Fahr⸗ leitungen 4,80, 11 Steuerwagen= 0,83, 118 Trieb⸗ wagen mit eigener Kraftquelle= 14,94, 65 Steuerwagen 3,12, 156 Beiwagen= 4,87, 419 Perſonenwagen= 21,38, 188 Gepäckwagen= 5,10, 1952 Güterwagen= 18,27, 47 Bahndienſtwagen 0,08, 2 Schiffe= 1,00, Straßen⸗ kraftfahrzeuge für den öffentlichen Verkehr 15,00 Mill. * AG für pharmazeutiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Kaſſel. In der GV. wurden ſämtliche Anträge der Verwaltung angenommen und die ſofort zahlbare Dividende auf 3 v. H.(0) feſtgeſetzt. Auf die BA. werden für die Jahre 1931/32 und 1932/33 je 6 v. H. Divi⸗ dende ausgeſchüttet. Komm. ⸗Rat Einbeger⸗ München und Dr. Wartenberg Berlin ſind auf eigenen Wunſch aus dem Agt. ausgeſchieden. Die Zahl der AR. Sitze wurde auf drei begrenzt. Der Geſchäftsgang ſei z. Z. aus ſaiſonmäßigen Gründen recht erfreulich. Wenn die Belebung in dieſem Umfange auch nur einige Zeit anhalte, könne man mit einem günſtigeren Geſchäftsabſchluß rechnen. * B. Wittkop AG. für Hoch⸗ und Tiefbau Magdeburg.— Verluſtabſchluß. Nach Abſchreibungen von 259 580(212 107) Mark ſchließt die Geſellſchaft mit einem Verluſt von 209 240„(i. V. nach Abſetzung von 2520„ Gewinnvortrag „ Verluſt) ab, der zuzüglich des Verluſtvor⸗ neue Rechnung vorgetragen werden ſoll, Die auf den 15. 12. nach Berlin einberufen iſt, ſoll emeldet, über die Sitzverlegung nach Berlin Be⸗ ſchluß faſſen. Vor einer Neuordnung in der bayerischen Spiegelglasindusſrie Von beteiligten Kreiſen der Fürther Splegel⸗ glasinduſtrie werden Mitteilungen gemacht, die dar⸗ auf ſchließen laſſen, daß das Fürther glas verarbeitende Ge⸗ werbe in abſehbarer Zeit wieder eine ſtärkere Ein⸗ ſchaltung erfahren wird. Unter Mitwirkung des Son⸗ derbeauftragten des R. W. M. iſt bekanntlich vor kurzem ein Zuſammenſchluß der noch betriebsfähigen baye⸗ riſchen Schleif⸗ und Polierwerke vollzogen wor⸗ den. Dieſe Genoſſenſchaft ſoll Eigentümer der Quote wer⸗ den, die in den bevorſtehenden Verhandlungen mit dem Verein Deutſcher Spiegelglasfabhriken in Köln und der bayeriſchen Spiegelglasfabriten Bechmann und Kupfer AG, Fürth, feſtzuſetzen iſt. Durch die Bearbeitung der in Be⸗ tracht kommenden Quantitäten dürfte für die eingeſeſſene Bearbeitungsinduſtrie in Fürth ohne Zweifel ein fühlbarer Auſſchwung erzielt werden. * Deutſche Verlagsanſtalt AG, Stuttgart. Die G, in der ſieben Altionäre mit 30 484 Stimmen vertreten waren, äftsbericht für das abgelaufene 1932/33. Der Reingewinn von 269 484/(i. ) wird folgendermaßen verteilt: Auf das AK werden 4(0) v. H.= 144 000/ verteilt, der Rückloge für Altersunterſtützungen und Ruhegehälter werden 20 000(0)/ zugeführt, der Reſt von 105 484 (109 000)„ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Frankſurier Abendbörse lusilos Nach den lebhaften Schwankungen der Mittagsbörſe mochte ſich im Abendverkehr eine gewiſſe Un hu ſt bemerk⸗ bar, die ſich in verſtärkter Zurückhaltung äußerte. Verſchiedentlich mag auch noch Material aus Ge⸗ winnmitnahmen herausgerommen ſein, ſo daß die Feſtig⸗ keit des Dollars und der Neuyorker Börſe als eigentliche Anregungen unbeachtet blieben. Die meiſten der wenigen Papiere, für die bis 17.30 Uhr eine Notiz zuſtande kam, wurden auf Berliner Schlußniveau gehandelt. Aku ge⸗ wannen 1 v.., ebenſo Stahlverein. Am Rentenmarkt herrſchte die gleiche Lage, insbeſon⸗ dere ließ das Geſchäft in Neubeſitz ſtark nach, ſie notierten 16,70. Für Altbeſitz erſchien eine reine Geldnotiz von 90,75; ſpäte Reichsſchuldbuchfſorderungen gaben etwa 7 v. H. nach. Im Verlaufe neigte die Tendenz eher noch nach unten, und die Kurſe bröckelten vielfach um n bis v. H. ab. Darüber hinaus büßten Aſchaffenburger Zell 1% b. H. ein. Etwas Intereße erhielt ſich für Aku bet 38,25. Neubeſitz gaben bis auf 16,40 v. H. nach, Pfandbriefe lagen unverändert. Farben notierten nachbörslich 125,50; Allbeſitz 90,75; Reichsbank 171—171,25; Junghans 30. Börsen- Kennzahlen Die vom Stat. Reichsamt errechneten Börſenindizes ſtellen ſich in der Woche vom 20. 11. bis 25. 11. im Vergleich zur Vorwoche wie ſolgt: Aktienkurſe:(Index 1924— 1926 gleich 100) Geſamt 66,67 (62,96); im einzelnen Bergbau und Schwerinduſtrie 70,94 (66,57), Verarbeitende Induſtrie 61,55(58,18), Handel und Verkehr 72,01(88,03). Kursniveau der ſeſtverzinslichen Wertpapiere: Durch⸗ ſchnitt 89,21(87,48) v.., im einzelnen Pfandbriefe der Hypothekenoktienbanken 90,70(89,09), Pfandbriefe der öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten 88,58(86,57), Kom⸗ munglobligationen 86,70(84,51), Oeffentliche Anleihen 91,21(89,98), Induſtrieobligationen 81,09(78,73). Waren und Märkfe Karlsruher Produkfenbörse * Karlsruhe, 29. Nov. Amtliche Preiſe in/ für die 100 Kilo: Inlandweizen 76/77 Kilo Hektol. 1 v. H. Höchſt⸗ beſatz 19,70— 19,90; Sommerweizen o. Angebot; Inlands⸗ roggen 71/72 Kilo Hektol. 1 v. H. Höchſtbefatz 16,60—16,90; Sommergerſte 18— 19,50; neue Wintergerſte o. Angebot; Futter⸗ und Sortiergerſte 15,75— 17,75; Inlanbshaſer 14,25 bis 14,75; Weizenmehl Spez. 0 mit Austauſchweizen per Nov. 29,40; dto, m. Inlandsmahl. per. Nov. 2 genmehl 23— 23,25; Weizenbollmehl 11,30—11,75; eizen⸗ kleie feine 10,50—10,75; dto. grobe 1111,25, Biertreber 17; Trockenſchnitzel 8,75—9,25; Malzkeime 1212,50; Erd⸗ nußkuchen 16,50 16,75; Palmkuchen 15; Sofaſchrot 14,75 bis 15; Leinkuchenmehl 18,25; Spätkartoffeln inl. gelbfl. 5,45 bis 5,00; dto. weißfl. 4,50— 4,75; Wieſenheu 66,50; Lu⸗ zerne 77,50; Weizen⸗Roggenſtroh 2,20—2,40; Futterſtroh 2,90—2,50. * Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 29. Nov.(Amt⸗ lich.) Es notierten: Weizen 75/77 Kilo 194; Roggen 71/72 Kilo 170, Sommergerſte 181—183,50; Hafer 142,50—145 Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 mit Austauſchweizen 28,75 bis 29,65, dto. ohne Austauſchweizen 27,25—28,15; Roggenmehl 23,50—24; dto. ſüdd. Spezial 0 24; Weizenkleie 10,75— 10,85; Roggenkleie 10,35— 10,60. Tendenz: ſtetig. In Handels⸗ klaſſenware ſonden Abſchlüſſe nicht ſtatt. * Großmarkt für den Nährſtand München vom 29. Nov. Amtliche Preiſe in 4 je 50 Kg.: Roggen 7,90 ſtetig; Wei⸗ zen 9,20—9,30 ruhig; Braugerſte feinſte je nach Herkunft 99,30; 8,0—8,80 8,408.80 8,30—8,70 ruhig; Induſtrie⸗ erſte 7,90 8,10; 7,607.80; 7,6570 7607,75 feſt; uttergerſte 7,60 7,75 feſt; Hafer 6,10—6,30 6,30 ruhig: .⸗Kleie.704,90 feſt;.⸗Kleie 4— 4,25 feſt; Heu gut 1,50 bis 1,70 ruhig; Stroh geb. 0,500,560 ruhig; öto. gepr. 0,70 bis 0,80 ruhig; Felödkartoffeln 1,351,557 1,45—1,65 ſeſt; Speiſekartoffeln rot⸗weiß 1,80—2; dio. gelbe 1/002, 10; —2,20 feſt; Weizenmehl(nicht amtlich) 29,15—31,75 ruhig; Roggenmehl 23,90 25,40 ruhig; Mehlpreiſe für 100 Kg. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 29. Nov. Heute koſteten: Weißkohl 2— 2,5; Rotkohl 3,5— 4,25; Dänenkohl 38,25, Wirſing 2,5—3; Rotrüben 2,5— 3; Feloͤſalat 25—38; Zwiebel 5; Korotten 2,5—9; Schwarzwurzel 11—13; Blu⸗ menkohl 1. S. 15—20, 2. S.—13, 3. S.—5; Sellerie 512; Endivien-3, Lauch—2; Grünes—9 Pfg. * Handſchuhsheimer Obſigroßmarkt vom 29. Nov. Bei mäßiger Nachfrage koſteten: Aepfel 14—18, Feldſalat 25 bis 30, Roſenkohl 12—1 3 3. Allgäner Butter⸗ und Käſebörſe. Kempten, 29. Nov. Allgäuer Molkereibutter 1. Qualität 125(125); Molkerei⸗ butter 123(123), Landbutter 116(116), Rahmeinkauf 12 (128), Allg. Weichtäſe mit 20 v. H. Fettgehalt, grüne Ware 2826(23— 26); freundlich. Allg. Emmenthaler(45 v. H. Fett) 1. Sorte 70—72(7072), 2. Sorte 65—67(6567); ruhig. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 28. Nov. Zufuhr: 8 Ochſen, 19 Bullen, 11 Kühe, 53 Färſen(Kalbinnen), 129 Kälber, 20 Schafe, 333 Schweine. Der Markt verlief langſam. Ueberſtand: 15 Stück Großvieh, 30 Schweine. Preiſe: Ochſen a) 28. b) 25; Bullen a) 28—29, b) 2728; Kühe a) 18, b) 16, c) 14,5; Färſen a) 30— 32, b) 26.29: Kälber b) 3437, c) 30—33; Schweine b) 53—54, e) 50—52. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 29. Non. Zufuhr: 141 Milchſchweine und 72 Läuferſchweine. Bezahlt für das Paar Milchſchweine 12—25/ und Läufer 30—45 /. Markt⸗ verkauf lebhaft, kleiner Ueberſtand. Sinsheimer Schweinemarkt vom 29. Nov. Zufuhr und Preiſe: 38 Läufer. 28— 34 /, 7 Milchſchweine 17 bis 18 je Paar. Mosbacher Schweinemarkt vom 29. Nov. Der Markt war mit 402 Milch⸗ und 2 Läuferſchweinen befahren. Ver⸗ kauft wurden 320 Milchſchweine zum Preiſe von 1490 das Paar. Die 2 Läuferſchweine wurden zu einem Preis von 55/ verkauft. * Bruchſaler Schweinemarkt vom 29. Nov. Zufuhr: 148 Milchſchweine, 82 Läufer. Verkauft wurden 70 Milch⸗ ſchweine, 10 Läufer. Höchſter Preis pro Paar 20 bzw. 32, häufigſter Preis 18 bzw. 28, niedrigſter Preis 16 bzw. 22% Kandeler Schweinemarkt vom 29. Nov. Der Markt war mit 278 Milch⸗ und 62 Triebſchweinen befahren. Ver⸗ kauft wurden Milchſchweine zu 1625% und Trieb⸗ ſchweine zu 22—30, je Paar. Marktverlauf: lebhaft. Jaute⸗ Marktbericht. Die Intereſſengemeinſchaft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller, Gmb.., berichte: Der Roh⸗ jutemarkt verkehrte ruhig aber ſtetig. Firſts koſten Okt.⸗Nov.⸗, Nov.⸗Dez.⸗ und Dez.⸗Jan.⸗Verſchifſung 14,7% Iſtr., Jan.⸗Febr.⸗Verſchiffung 14.10/— Lſtr. Febr.⸗März⸗ Verſchiffung 14.18 je To. Der Fabrikatemorkt in Dundee war vorübergehend belebter. Das Geſchüft in Garnen und Geweben am deutſchen Markt war auch in der Berichts⸗ woche wieder lebhafter. eee eee 5 i e 6. Seite/ Nummer 555 — Nur noch drei Monate ſind es bis zum näch⸗ ſten Weltpoſtkongreß, der bekanntlich alle vier Jahre ſtattfindet. Die nächſte Tagung ſoll in Kairo ſtatt⸗ finden. Auf der Tagesordnung ſtehen zahlreiche Anträge auf Aenderungen im internationalen Poſt⸗ verkehr. Auch Deutſchland iſt maßgebend an der Vorbereitung der Konferenz beteiligt. Der wich⸗ tigſte Antrag iſt die Vereinheitlichung des Brief⸗ portos für die ganze Welt. Schon auf früheren Kongreſſen hat man Vereinbarungen getroffen, gleiche Farben für Poſtkarten, Briefe, Druckſachen, für Inlands⸗ und Auslandsporto zu wählen. Das iſt für die Poſtbeamten, die mit der Sortierung und Weiterbeförderung beauftragt ſind, eine weſentliche Erleichterung. Eine Angleichung der Höhe des Por⸗ tos wurde ebenfalls ſchon früher erſtrebt. Künftig ſoll nun in jedem Land die gleiche Gebühr für einen Auslandsbrief gezahlt werden. Man will ferner Er⸗ leichterungen ſchaffen für den Verſand von Päckchen, für die ſchnellere und leichtere Beförderung von Zei⸗ tungen und Zeitſchriften. Weitere Anträge beſchäf⸗ tigen ſich mit der Gebührenermäßigung für Zei⸗ tungsnachſendungen, für„Strafporto“ oder Nach⸗ porto und für Luftpoſtſendungen. Ungeachtet der Beſchlüſſe von Kairo wird der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt ſchon jetzt verſchiedene Gebüh⸗ renermäßigungen vornehmen. So ſoll z. B. der Doppelbrief von 25 auf 25 Pfennig geſenkt werden, eine Maßnahme, die die Oeffentlichkeit ſchon lange erwartet. Ferner ſoll die Gebühr für Druckſachen bis zu 20 Gramm auf 3 Pfennig ermäßigt werden. Dagegen wird das Porto für den Doppelbrief in der Stadt auf 16 Pfennig heraufgeſetzt werden. In Vor⸗ bereitung dieſer Maßnahmen iſt bereits die 1⸗Pfen⸗ nig⸗Nlarke geſchaffen worden. * — Ein geheimnisvoller Mord, der ſich vor einigen Tagen in Chicago ereignet hat, beſchäftigte nicht nur die Polizei, ſondern war das Tagesgeſpräch der gan⸗ zen Stadt. Man hatte in dem Hauſe der bekannteſten Frauenärztin von Chicago, der 62 Jahre alten Frau Wynek bop, auf einem Operationstiſch die Leiche ihrer Schwiegertochter gefunden. Die Tote, die nur mit einem Badelaken bedeckt war, war durch einen Schuß in den Rücken ermordet worden. Neben ihr, in ein Handtuch gewickelt, lag die Mordwaffe. Der Mord erregte um ſo mehr Aufſehen, als ſich in der Familie der Aerztin im Laufe der letzten Jahre bereits zwei andere ſonderbare Todesfälle ereignet hatten, deren Opfer der Gatte und die Stieftochter der Aerztin ge⸗ weſen waren. Die Aufmerkſamkeit der Polizei hatte Das role Mal ROMAN VON BRUNNHILDOE HOFMANN OUNOGKER VERLAG BERLIN W 62 31 C ARI (Schluß.) „Ja“, ſagt er dann und nickt.„Es muß da eine klare Entſcheidung getroffen werden. Ich bin nicht für die Verſchleierungen irgendwelcher Art. Du weißt, was ich bin— wer ich ſei, fragteſt du neulich. Ich konnte dir nur antworten, nichts, bloß ich. Ich gab dir einmal zu verſtehen, und du wirſt es nun wiſſen, daß deiner Familie dein Verkehr mit mir un⸗ erwünſcht wurde. Weil— nun eben, weil man fürchtete, wir möchten einander nicht gleichgültig bleiben. Soweit das mich angeht, mit Recht. Und deshalb ſage ich heute, entweder oder. Halbe Dinge ertrage ich nicht. Sie ſind auch unter meiner Würde, in bezug auf dich. Und deshalb bin ich alſo hier, um dich zu fragen, wie du ſelbſt dich zu mir ſtellſt. Willſt du mich heiraten, oder ſoll ich verſchwinden? Ich habe ein Angebot nach Amerika.“ Linde ſteht einen Augenblick wie betäubt und vor den Kopf geſchlagen da. Wolf hat ſich abgewandt. Dieſen ſtarren Nacken kennt ſie nur zu gut. Da ſteht er und wirbt für ſich, unter den unmöglichſten Um⸗ ſtänden, führt nichts ins Treffen als nur ſeine Per⸗ ſon, die aber ganz, und mit dem ihm angeborenen Selbſtgefühl, das nur in den entſcheidenden Lagen, dann aber unbedingt, in Erſcheinung tritt. Daß ſie ihn kennt, weiß er— was er ihr gilt, will er jetzt er⸗ fahre. Was gilt er ihr? Weil es ſich nicht ſagen läßt, antwortet ſie: Dann will ich dich lieber heiraten. ja trotzdem nach Amerika gehen.“ Wolf fährt herum. Sie hat ihn noch niemals ſo geſehen. Würde auch nicht wiſſen, wie ſie vor ſich ſelbſt dieſe Flamme nennen ſollte, die ihm unmittel⸗ bar aus der Seele zu brechen ſcheint, nicht nur in den Augen ſteht, ſondern den ganzen Menſchen über⸗ leuchtet. Wir können „Linde! Meine Frau— dürfte nicht auf der Bühne ſtehen!“ Sie öffnete den Mund, ſchließt ihn wieder. Senkt nur ein wenig den Kopf und ſagt dann leiſe: „Auch nicht mehr ſingen, Wolf? Und wovon ſollten wir dann leben, bis du— ſoweit biſt?“ „Singen— ja, das ſollſt du— wenn dir danach zumute iſt— immer und ewig.“ Er hat ihre beiden Hände in die ſeinen genommen und umſpannt ſie mit beinahe ſchmerzlichem Druck.„Bis ich ſoweit bin? Ich bin ſo weit. Sonſt ſtünde ich nicht hier. Ja, gleich! Ich erzähle dir alles— ich wollte nur wiſſen, ob ich mit dir im Weſentlichen einig bin.“ Er hat ſie mit ſich ins Zimmer gezogen und fügt mit großem Ernſt hinzu:„Es iſt viel, was du um meinetwillen aufgeben willſt, Linde. Iſt dir das klar?“ „Nein“, ſagt ſie und ſchüttelt den Kopf. Er ſtutzt, begreift— und zieht ſie in ſeine Arme. „Was ich je erſehnt, erſah ich in dir— in dir finde ich, was je mir gefehlt.“ Nicht Worte— kaum eine vorüberſchwebende Melodie. Aber die ewige Wahrheit des Gefühls. „Wir ſind übereingekommen, eure Verlobung unter dem richtigen Namen deines Bräutigams zu veröffentlichen“, ſagt Helmut, der mit langen Schrit⸗ ten im Zimmer auf und niedergeht.„Es war ein Neue Mannheimer Zeitung/ Hittag⸗Ausgabe 5 Donnerstag, 30. November 199 Jen„lan im Jouwen“ melclet icli Geständnis, um freizukommen Die große Spionageſenſation der engliſchen Ar⸗ mee aus dem vergangenen Jahr, der Fall Norman Baillie⸗Stewart, kommt nicht zur Ruhe. Der ehemalige Leutnant, der beſchuldigt wird, an eine gewiſſe Marie⸗Louiſe, eine Spionin, Material über die engliſche Rüſtung geliefert zu haben, und den man deshalb zu fünf Jahren Gefängnis verurteilte, fährt fort, ſeine Unſchuld zu beteuern. Auch das eng⸗ liſche Unterhaus iſt bereits mit dem Fall beſchäftigt worden, weil ein Mitglied des Hauſes behauptete, es hätten ſich neue Momente ergeben, die die Un⸗ ſchuld des Leutnants bewieſen. Die Regie⸗ rung erwiderte, geſtützt auf eine Mitteilung der Generalſtaatsanwaltſchaft der oberſten Militär⸗ behörde, daß ſtatt ſeiner Entlaſſung ein vollkomme⸗ nes Geſtändnis vorliege. In einem Brief, den der Verurteilte auf Um⸗ wegen ſeinen Eltern zuleitete, äußerte er ſich zu der Bhauptung, daß er alles geſtanden habe:„Ich war kein Spion. Ich gab keine Informationen weiter. Ich führte kein unmoraliſches Leben und habe auch von keiner Frau Geld geſchenkt erhalten. Ich war neur ein Narr, ein kompletter Narr. Als ich zuerſt im Gefängnis war, machte ich mir klar, daß für mich ſo oder ſo alles verloren ſei. Ich dachte nun, daß vielleicht ein Geſtändnis, das ich erfände, mich retten könnte, ich wollte mich dadurch in die Freiheit und durch den Eintritt in den engliſchen Geheimdienſt in eine neue Karriere retten. Ich erfand unter dem Druck der Haftpſychoſe Dinge, die mir heute nicht einmal mehr alle einfallen. Ich ſtellte mich als ein ſchreckliches Ungeheuer dar, verſicherte aber, ich könnte große Dienſte leiſten. Der Militärgerichtshof nahm mein Angebot ſcheinbar an— aber er vergaß 2 das Verſprechen dann ſpäter.“ Sekretär A. Duff Cooper teilte den Eltern, die nach wie vor auf die Unſchuld des Sohnes ſchwören, offiziell einige Punkte mit, durch die die Behauptun⸗ gen des Leutnants entkräftet werden. 1. Das Be⸗ kenntnis hat Baillie⸗Stewart freiwillig abgelegt. 2. Er hat jede Seite des Geſtändniſſes gezeichnet und zum Schluß ſeinen vollen Namen darunter geſetzt. 3. Das Geſtändnis wurde gegenüber einem Vertre⸗ ter des Kriegsminiſteriums gemacht in Zeugen⸗ gegenwart des Gefängnisgouverneurs. 4. Das Do⸗ kument enthält gewiſſe Einzelheiten, die wir im Intereſſe der Staatsſicherheit nicht mitzuteilen in der Lage ſind. 5. Wenn Baillie⸗Stewart behauptet, er habe das Geſtändnis abgelegt, weil man ihm ver⸗ prach, er werde freigelaſſen werden, dann iſt das nicht wahr. Es wurde nie ein derartiges Verſpre⸗ chen gegeben. 6. Es beſteht kein Grund, weshalb das Verfahren wieder aufgenommen werden ſollte. 8 Der Fall Baillie⸗Stewart iſt alſo noch lange nicht erledigt. Man wird noch im Parlament und in der engliſchen Oeffentlichkeit von ihm hören. Ver⸗ worren iſt der Fall wie alle Spionageaffären, dunkel und verwickelt, wie z. B. bis heute noch die Exiſtenz jener Marie⸗Louiſe iſt, von der man bald ſagt, ſie lebe in Berlin und von der dann wieder verſichert wird, ſie ſei längſttot oder habe— nie gelebt. ſich unmittelbar nach der Entdeckung des Mordes ſo⸗ fort auf die Mitglieder des Haushaltes gerichtet, die man ſämtlich verhaftete. Dabei war es aufgefallen, daß der Gatte der Ermordeten ſich ausgerechnet am Tag des Mordes ohne jeden erſichtlichen Grund auf eine Reiſe begeben hatte. Nach ſeiner Rückkehr wurde er ſofort verhaftet und zuſammen mit ſeiner Mutter jener erbarmungsloſen Form des Verhörs unter⸗ zogen, die die amerikaniſche Polizei mit dem„dritten Grad“ bezeichnet. Es war äußerſt auffallend, daß der Sohn der Mutter vom Anfang des Verhörs an zu⸗ redete, ſie ſolle doch, falls ſie die Tat begangen habe, um ihn zu retten, ein Geſtändnis ablegen. Dies hat die alte Frau dann auch getan: Sie hat ſich als die Mörderin bezeichnet. Sie gab an, ihr Sohn äußerſt unglücklich verheiratet geweſen, außerdem ſei ihre Schwiegertochter nicht nur geiſtig minderwertig, ſondern auch hochgradig tuberkulös geweſen, ſo daß ſie ihren Sohn von ihr habe erlöſen wollen. Sie ſei harter Kampf. Wir haben ihn auf einem gemein⸗ ſamen Spaziergang ausgefochten. Du wirſt ihn heute nicht mehr ſehen, Linde. Du wirſt begreifen, daß es nicht leicht war. Für ihn nicht und nicht für mich. Es hat ihn zu tief getroffen. Ich muß verſuchen, es euch zu erklären.“ Linde lehnt ſchweigend am Fenſter. Marion hockt in ſich verſunken in einer Sofaecke. Die Verlobung ihrer Tochter hatte ſie wie ein Blitzſchlag getroffen. Und die Art, wie Hochkirch ſie aufgenommen hatte, mit ihrer ſeltſam ſtarren und verhaltenen Wider⸗ ſpruchsloſigkeit, ließ ſie an eine Schickſalsverkettung glauben, deren Enträtſelung ihr nun zu hören be⸗ ſtimmt war. „Wolf Block was tut der Name? Eine Auf⸗ ſchrift für eine Perſönlichkeit— rein äußerlich ge⸗ nommen, ſonſt nichts. So denkt er, und ſo denke auch ich. Dennoch— man ſoll die Dinge und auch die Menſchen beim richtigen Namen nenen. Er iſt mein Sohn. Ich weiß, du haſt an dieſe Möglichkeit ſchon Er ich mein gedacht, Hermine. rechtmäßiger, mein ehelicher Sohn.“ Linde tritt ihm in den Weg. Sie faßt nach ſeinen Händen, ſucht in ſeinem Geſicht zu leſen, aber er wendet es mit ſanfter Gebärde ab. Sie will etwas ſagen, kann es nicht, läßt ihn los und kehrt ſtill an ihren früheren Platz zurück. „Ich wußte nicht, daß mein Sohn noch lebt. Aber ſeit ich den jungen Mann geſehen habe und das Mal in ſeiner Hand, da— glaube ich es. Alles ſprach da⸗ gegen. Bis geſtern. Bis du, Kind, mir dieſen Brief brachteſt. Schickſal? Fügung? Wer weiß! Viel⸗ leicht—“ Er bleibt beim Fenſter ſtehen und ſieht hinaus. So ſpricht er weiter von ſeinem eigenen Schickſal, von ſeiner Ehe, von dem Zerwürfnis mit dem Vater, in kargen Worten die ganze Tragik des Geheimniſſes aufrollend. Es iſt ſtill, als wäre er allein im Zimmer. „In der Nacht der Geburt ließ der Vater den Tauſch der Kinder vollziehen. Veronika— die alte Frau Bruckner— und wohl auch er ſelbſt, Zacharias, wuß⸗ ten davon. Sie haben geſchwiegen. Sie ſind die einzigen noch lebenden Zeugen. Die einzigen wohl überhaupt, außer dem Ehepaar Block, das tot iſt. Der Vater wollte unter keinen Umſtänden, daß der Sproß habe die Unglückliche unter dem Vorwand einer Unterſuchung chloroformiert, erſchoſſen liegen gelaſſen. Der Sohn, für den ter die ſchreckliche Tat beging, ſcheint keiner Weiſe dieſes Opfer wert zu ſein. Die Polizei konnte feſtſtellen, daß er unzählige Liebesverhältniſſe mit anderen Frauen hatte, noch ehe ſeine Frau ihr ſchreckliches Ende fand. Es erſcheint alſo durchaus nicht unmöglich, daß die Mutter die Tat auf ſich ge⸗ nommen hat, um ihren Sohn zu entlaſten. * die Mut⸗ — Die von den ſpaniſchen Regierungsſtellen be⸗ auftragte beſondere Kommiſſion hat diefer Tage die genauen geologiſchen Unterſuchungen des Baugrun⸗ des für einen Gibraltar⸗Tunnel abgeſchloſſen. Da⸗ nach ſind im Weſten von Tarifa und weſtlich von Al⸗ kazar Seguer die beiden Ausgangspunkte nach den beiden Eroͤteilen feſtgelegt. Die Kommiſſion hat eine und dann in keiner e Auf wietiel C ein Mee N NN. SRANOENBSURE Hara 8 SACHSEN des gg g SAV ERA SERLIN, de WORNTSNA BERN. 7 Hels en, SS- AN. N SacnskN(eg Mk ENSURE Tel 3 Nass BADEN Schnee ssen Nes SEN. Snbeene 1— HEA Aeg WES TralEN ,, ., 2 , g 2 5 c Osr. 5 42 7. 2 5 Aegkus seh 5 5, 1 VVT — Unſer Schaubild zeigt, auf wieviel Menſchen in bez einzelnen Teilen des Reiches ein Kraftwagen entfall Der Geſamtdurchſchnitt des Reiches beträgt 42 Menſchen auf einen Kraftwagen. Dieſer Prozentſatz wird nalur⸗ gemäß von den Bezirken mit vorwiegend ſtädtiſcher Bevölkerung weit übertroffen, während vorwiegend ländliche Gebiete, wie Oſtpreußen, in ihrer Beſtands⸗ Mindeſttiefenlinie feſtgeſtellt, die bisher un bekam war. Das Projekt ſieht einen Tunnel von 92 an Länge vor, der in ſeinem tiefſtgelegenſten Teil a 380 Meter unter oem Meeresſpiegel geht. Er ſoll auß zwei Galerien mit häufigen Verbindungspunfie beſtehen. Die Baukoſten ſind auf 300 Millionen J ſeten veranſchlagt. Bei mittelſchneller Betreihun der Arbeiten kann der Tunnel etwa 1941/2 fert geſtellt dein. eee Bei Eungenleiden, chron. Huſten, Binn chial⸗Aſthma, Blutarmut, allgem. Schwach haben ſich„Silphoscalin⸗Tabletten“ ſeit Jahren beſonderz gut bewährt. Silphoscalin ſtärkt die Widerſtandskraft Lungengewebes, wirkt ſchleimlöſend, blutbildend, appel, anregend und nervenberuhigend.— Giftfrei und unſchäh lich.— Viele ärztliche Anerkennungen. Zahlreiche Dan ſchreiben. Fragen Sie Ihren Arzt.— 80 Tabletten 270 in allen Apotheken. Aufklärungsſchrift 4/236 von Dr. Vog koſtenlos und unverbindlich durch die Herſtellerfirma Cat Bühler, Konſtanz a. B. Sal dieſer ihm verhaßten Ehe, die er ja auch für rechts⸗ ungültig hielt, einmal gegen einen rechtmäßigen Er⸗ ben auftreten könnte. Zu einem Verbrechen am Le⸗ ben eines Kindes kam es nicht— wenigſtens nicht im kraſſen Sinne. Wäre nicht in derſelben Nacht der Frau Block ein toter Sohn geboren worden— oder war es den Tag vorher, ich weiß es nicht—, ſo würde ſich eben dieſe Möglichkeit nicht geboten haben, in der der Vater vielleicht etwas wie einen Wink des Schick⸗ ſals geſehen haben mag. Er ließ alſo den Tauſch der Kinder vollziehen. Als dann die Ehe Chriſtians ohne Sohn blieb, mögen ihm Bedenken aufgeſtiegen, ſein. So hinterlegte er in dieſem ſtreng geheimen Nachtrag zu ſeinem Teſtament das urkundliche Schrei⸗ ben über ſein Geheimnis, das Bekenntnis ſeiner Tat. In ſeinen ſtarren Traditionsbegriffen: falls Chriſtian ohne männlichen Erben ſtirbt und ich verſchollen bleibe, wies er hin auf den verborgenen Sohn aus geradem Stamm. Auch die Entwicklung des Knaben ſpielte eine Rolle dabei. Er ſah ihn vor ſeinen UNSER NEUER ROMAN ENAITES R N 1 5 von Sophie Hoechstelfer, die sich durch ihre reigvollè Erædhlungskunst einen ersten Plalz in der Reihe der Schreibenden Frauen erobert hat und hier mit großer Ges fallungsRraff das spende Hebens- und iebesschicisdl einer jungen deutscien Apotheſterin enfrollt, BE GINNT MORGEN Augen aufwachſen. Mit welchen Gedanken und Em⸗ pfindungen mag der alte Mann den Enkel betrachtet haben, wenn er die Worte niederſchreibt:, Alles iſt nach ſeiner Art— an ihr wirſt du nichts ändern“. Iſt es nicht wie ein Bekenntnis zum Blut der eige⸗ nen Raſſe? Eine Genugtuung, die ihm das Opfer ſeines Bekenntniſſes abnötigen und zugleich ver⸗ ſüßen mochte?“ Ein leiſes Schluchzen, das von Marion kam. Sie hat die Stirn gegen die Sofalehne gepreßt und weint unterdrückt vor ſich hin. Linde löſt ſich von ihrem Platz am Fenſter, geht hinüber und ſetzt ſich neben ſtie. Ihr dämmert etwas, als würde mit dieſen Trä⸗ nen der geheime Kummer vieler Jahre weggeſpült. Das Geſpräch jener erſten Nacht nach ihrem Wiederſehen kommt ihr zurück:„Ich verſtehe dich— er gleicht einem Manne, den ich— kannte, ehe ich deinen Vater heiratete— hüte dich, daß du dich nicht an ihn verlierſt— ich kenne dieſe Art—“. Verſtand ſie vielleicht eben jetzt den Sinn? Und richtig? Den Arm um die Schultern der Mutter gelegt, ſteht ſie zu Helmut hin, der ſich umgewandelt hat. Sein Umriß ragt vor dem abendlichen Himmel draußen. „Das alles erfuhr ich geſtern nacht—„ ſchließt e leiſe.„Aus dieſem Brief, den deine Freundin ge⸗ bracht hat, Linde. Und auch, daß und wieſo ich ih erhielt. Den Nachforſchungen des Vetters iſt aß zu verdanken. Er ſuchte nach einem Angriffs mitte nach einer Handhabe gegen mich, als dem entrechteleg Erben— und fand dabei den richtigen— meines Sohn. Deine Freundin hat mir das in ihrem e gleitſchreiben geſtanden. Ich muß ihr gegenüber man ches zurücknehmen. Der Reſt bleibt zwiſchen ihr un mir. Ich will nur noch ſagen, was ich auch ſchet Wolf gegenüber erklärt habe. Sein richtiger Name Wolf Herbert Graf Hochkirch. Ich verzichte zu ſeine Gunſten ſchon heute auf das Majorat und werde gat Abwicklung der Dinge dahin zurückkehren, woher ih gekommen bin. Er bedarf meiner Hilfe, die er früh ſchon abgelehnt hat, nicht mehr. Seine Erfindung — ihr Ankauf durch ein Konſortium hat ihn a eigener Kraft zum unabhängigen Manne gema Es iſt gut ſo. Ich bin ſtolz auf ihn. Ich gone meinem Sohne das volle, große Glück, das er fich aus ſich allein heraus errungen hat. Aber ich möcht daß der Sohn meines Sohnes auf Hochkirch zur Wil komme— wie ich und alle die, deren Söhne wir fin Es iſt dunkel im Zimmer geworden. f „Warum willſt du uns verlaſſen?“ fragte Linde ſcheu. „Weil meines Bleibens hier nicht iſt.“ Marion hat ſich ſanft aus Lindes Armen gell und geht wie ziellos ins Zimmer hinein, wo ſtehenbleibt. „Ich ſehe—“ ſagt ſie,„wie dein Kommen, dei mut, ſie alle bereichert hat. Dein Freund— währen du fort warſt, vorhin, kam in dieſes Zimmer un brachte mit zitternder Hand das Schreiben, das von der Intendantur in Nürnberg bekommen bal Seine aufs neue eingereichte Oper iſt angenommen Das verdanke er dir— dir allein— du habeſt ih, den verlotterten Vagabunden des Lebens, zur Alf erſtehung ſeiner ſelbſt geführt. So ſagte er. Den Sohn ſchenkſt du das Erbe, und mehr als das— Braut. Ja, auch ſie. Kannſt du verſtehen, daß w es nicht ertragen, dich nun ſo wieder gehen zu ſehel, allein, mit leeren Händen— ich weiß, wie leer ſein müſſen, daß ſie ſich unſeren Dank verſchlieſe — und unſere Liebe— daß es dich forttreibt, nue; los— und einſam.“ 1 Helmut horcht dieſen Worten nach, die anders fi als die, die er jemals von„Marion“ gehört er, wen wielleicht von je und auch jetzt ſein Sin achtlos übergangen hat? Und ſeltſam, daß die d ter ihre Mutter und ihr verworrenes unſtetes Lehe in dieſer Stunde ahnend begreift heute, als Brat Sie konnte ja nicht ahnen, was nur Dietrich dei Vater der drei Brüder gewußt und gewollt hall daß dieſe Frau, Hermine Clodilde von Eſchweilel nicht Chriſtian, ſondern Helmut zur Gattin beſtimm geweſen war, und daß ſie nur dieſen wirklich ge liebt hat. b „Hermine— und du? Was wird aus dir?“ 0 Sie ſchüttelt den Bann der Erinnerung ab. ſagt mit einem Lächeln, das in der Dunkelheit n trinkt:„Hoffentlich bald eine beſſere Großmute als ich vielleicht eine Mutter geweſen bin, Helin — um bei deinen Zukunftsbildern zu bleiben, 8 „Aber Mo rion,“ ruft Linde in doppelter Hinſih erſchreckt. 5 „Wenn du willſt, Hermine—“ kommt Hen Stimme aus der Dämmerung,„ſo komm doch me nach Mexiko. Dein Irrlichtern hier hört doch ui auf, und zur ſeßhaften Großmutter haſt du 4 wenig Anlage, wie ich zum geruhſamen Onkel. 7 alte Herr hat verdammt recht— alles iſt nach dein Art— und wir wollen gar nicht erſt verſuchel zu ändern. 5 er 1993 7 1 g. 8 7. Seite/ Nummer 555 ber 105; Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 555 „ 1— 5 5 580. beer—— 1 2 Spezial⸗Geſchäft, gut Noe Stati besonderer Anzeige dard rene e 8 Perſ., krankheitshalb. A. g 5. 8 pre zu verkaufen. 1 Mein herzinnigst geliebter Mann, unser guter Vater 1 17 5 8 89 Uke a e Ben in. 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Fig, Bis 5 0 i In den Vororten nimmt 5 e 1 Uhr 1 85 1 ihrem B 2 tartat als Vermittlungsſtelle Anträge auf Aus⸗ 5,„ nüber man, 17 KU 119 9 ſtellung und Berichtigung entgegen. 5 hen ihr 15 paler El un 0 Bei dieſen Stellen ſind auch alle ſpäteren An⸗ Ve rſteiger ung. 8 ZWangsver steigerung Umzüge. Ferntrans⸗ 1 rauerhüte— Trauerschleler träge auf Aufſtellung oder Berichtigung der In unſerem Verſteigerungslokal— C. 5. 1, porte m. neuem geſchl. auch ſchot Steuerkarten zu ſtellen unter Einſchluß der Au⸗ Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet Freitag, d. 1. 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Verſteigerungslosal be⸗ 2 Geſchſt. 9 e e ich möche ö e 1•˙- k Jüdiſche Händler ſind zu unſeren Verſteige⸗ kannt gegeben: 1 Per⸗. 5 1 N amt Mannheim⸗Stadt, 5. 20, für die Stadt⸗ rungen nicht mehr zugelaſſen. ſonenanto DKW, 3⸗Sitz. ch zur Well teile rechts des Neckars ſowie für die Vororte 32 Städtiſches Leihamt. Stephau, re e len des dee dead e 21 ſinl!“ r 3 Seſtenbeim und Frlebrſchsfeld durch das Finanz⸗ ſches Leih Gerichtsvollgteher. b N amt Mannheim ⸗Neckarſtadt, Kronprinzenſtr 93. a 9 guube Oel-GSesellscha 1 Mannheim, 25. II. 33. Der Oberbürgermeiſter. 8 a 1 1 ragte Linh See 1 an e eeeeeeeeeeeneunemeeemeeeeneeeeeeeeneeeni mum Karc allet i Im Laufe des Monats Dezember 1993 ſind 8 Mit dem heutigen Tage eröffne ich in r 5 im 5 ioßte Ausw h. g N 7 7 elo Jattersellstr 2..44834 an die Stadtkaſſe Mannheim zu 1 955 l„Halloh“ neben dem Siechenbräu ein rmen gelt 1. Gebändeſonderſtener für den Monat Noven FF e Bie eee e 9 n, wo ft ber 1939 bis ſpäteſtens 5. Dezember 1983,—. e Gebr. 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Dezember 1933: 8 12126 tisch ak. 48, Auszteh- 5 All. 6. die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und 0 tisch b. ak 28 · an, mod. 2722]Üd̃ll d „ zur prund 5 25 Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis N Souch fk. 68. neue St FU I 5 3 2 i 1 Shaisel v. Ak. 78. an. er 18. Dezember 1988 einbehaltene Bürgerſtener, wie Birkenwaſſer, Breuneſſelwaſſer, Portugal, Giwans, Sofas b.. 12. das— R 5. 5 ſoweßt die, abzuliefernde Summe den Betrag Kölniſchwaſſer, hochproz. Ware, kaufen Sie faſt an. Betten v dk 10-an. 5. n, daß wit Ronfekimehl vs 20*% 200%, ſüteſten 20. zur Hälfte des Preiſes. Bringen Sie Flaſchen d non, Seh at. und 5 55 8 bis ſpäteſtens 20. Dezember 1933; 5 55 D je, Marktpl II 1. 16. Speise immer, große— 0—* 2 n zu ſehel. Gemeindegetränkeſtener für den Monat No. mit. Storchen⸗Drogerie. Marktplatz. H 1. 16. Auswahl au Begond. 8 Teilan Auszugsmoll f vie leer ſe Handeln bund 85 vember 1938 bis ſpäteſtens 20. 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