4 — alt f . eee ene 1 i. w. unt. ie 1 en en 9 ſen 4 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Begugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Drägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Einzelpreis 10 L Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 42, Meerfeldſtr. 13, Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Drahtauſchrift: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 7d mm breite Reklamezeile.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Bet Zahlungseinſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Dezember 1933 144. Jahrgang— Nr. 591 Verſteckte Drohungen Meldung des Wolff⸗ Büros — Paris, 21. Dez. Der Auswärtige Ausſchuß der Kammer trat am Mittwoch unter dem Vorſitz ſeines Präſidenten Herriot zuſammen und nahm zunächſt einen Be⸗ richt des Generalſekretärs des Völkerbundes Ave⸗ no! über ſeine Beſprechungen in Rom un d London entgegen. 5 Der Vorfitzende des Ausſchuſſes teilte ſo⸗ dann den Mitgliedern den weſentlichen Inhalt ſeiner Beſprechungen mit dem Außenminiſter über den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Unter⸗ redungen mit. Der radikalſozialiſtiſche Abge⸗ ordnete VBienot wies darauf hin, daß die Annahme der deutſchen Forderungen zu einer allgemei⸗ nen Aufrüſtung und damiet zu dem Zuſtand des„bewaffneten Friedens“ führen würde. Frank⸗ reich ſtehe vor einem ſchweren Zwieſpalt und habe zwiſchen der Aufrüſtung und der Völkerbundspolitik zu wählen. Frankreich habe aber die Pflicht, die Initiative für dieſe Völkerbundspolitik zu ergreifen. Wenn es nicht gelingen ſollte, auf der Grundlage annehmbarer Vorſchläge eine Löſung zu finden, ſo müßte die franzöſiſche Regierung von den Rechten Gebrauch machen, die ihr aus den Verträgen zuſtänden. Frankreich dürfe auf keinen Fall vor den deutſchen Rü⸗ tungen die Augen verſchließen. Der Auswärtige Ausſchuß beſchloß, Herriot zn beguftragen, ſich noch einmal mit dem Außen⸗ miniſter in Verbindung zu ſetzen, damit dieſer noch tor den Kammerferien vor der Kammer eine Er⸗ klärung ber die Abſichten der Regierung in der 1 5 der deutſchen Gleichberechtigungsforderungen übgibt. Die Vegleilmuſik der Pariſer Preſſe Meldung des Wolff⸗ Büros b 5— Paris, 21. Dezember. ö Die Gleichberechtigungsforderung der Reichs⸗ legierung wird auch von der Pariſer Abendpreſſe lebhaft beſprochen. Die Auffaſſung der Blätter iſt ſehr uneinheitlich und richtet ſich je nach der poli⸗ lichen Einſtellung. Die„Liberté“ lehnt, wie es von dieſem Blatt nicht anders zu erwarten war, die deutſchen Forde⸗ rungen rundweg ab. i Der halbamtliche„Temps“ iſt weſentlich zu⸗ rückhaltender und erklärt, daß die zuſtändigen Stel⸗ len die praktiſche Tragweite der deutſchen Forde⸗ kungen und ihre Auswirkungen genau prüfen wür⸗ den, bevor ſie eine Antwort erteilten. Man müſſe aber ſchon jetzt feſtſtellen, daß ein Heer von 300 000 Mann mit einjähriger Dienſtzeit Deutſchland ſehr kaſch bedeutende Reſerven verſchaffen würde. Es ſei daher die Frage zu prüfen, unter welchen Be⸗ dingungen eine gegenſeitige Kontrolle ſtattfinden ſolle und welche praktiſche Bedeutung ein Nicht⸗ angriffspakt habe. Hierbei tauche die Frage auf, ob kollektive Sanktionsmaßnahmen gegen einen etwaigen Angreifer getroffen würden. Ungeklärt ſei außerdem noch der Punkt, ob die Anerkennung der Gleichberechtigung vollſtändige Wiederher⸗ ſtellung der Souveränität Deutſchlands über das zeſamte Reichsgebiet nach ſich ziehe, d. h. die Aufhebung der Artikel 42, 43 und 44 des Ver⸗ ſailler Vertrages(Entmilitariſterung der Rhein⸗ landzone) bedeuten würde. Frankreich habe ſich geweigert, gemeinſam mit Deutſchland eine Ver⸗ ſtäudigungsgrundlage zu ſuchen. Spione in Paris — Paris, 20. Dez. Die Pariſer Polizei hat jetzt die Namen der ver⸗ zafteten Mitglieder der internationalen Spionage⸗ Organisation bekanntgegeben. Die Verhafteten ſind Rumänen, Ruſſen, Südſlawen und Fran⸗ zoſen, ſowie die Eheleute Berkuwitſch, die natu⸗ zaliſierte Kanadier ſind. Sämtliche Verhafteten hat⸗ den größere Geldbeträge bei ſich. Bei einer franzöſi⸗ ſchen Lehrerin, die ſich ebenfalls unter den Verhafte⸗ ten befindet, wurden zwei Richtungsempfänger und ein Geheimſender gefunden. Unter den Verhafteten befindet ſich ferner ein franzöſiſcher Profeſſor, der als Ueberſetzer vom Kiegsminiſterium angeſtellt war. Man hat bis jetzt feſtgeſtellt, daß einige der Verhaf⸗ teten häufig Reiſen nach Finnland unternommen haben. Man vermutet daher, daß die ganze Angele⸗ genheit im Zuſammenhang mit der großen Spiona⸗ Heangelegenheit ſteht, die kürzlich in Finnland auf⸗ gedeckt wurde. Seinerzeit hatten ſich zwei finnläu⸗ diſche Kriminalbeamte nach Frankreich begeben, weil man vermutete, daß die dort aufgedeckte Spionage⸗ organisation eine Zweigſtelle in Frankreich hätte. Sir Simon reiſt heute nach Paris Vorher wird er im Anterhaus zur Abrüſtungsfrage ſprechen Meldung des Wolff⸗Büros — London, 21. Dez. Sir John Simon wird ſeine Unterhauserklärung über die Abrüſtungsfrage heute vormittag abgeben. Am frühen Nachmittag will der Staatsſekretär nach Paris abreiſen, um der Einladung des franzöſiſchen Außenminiſters Paul⸗Boncour zum Abendeſſen Folge leiſten zu können. Für Freitag vormittag ſind Beſprechungen mit Paul⸗Bonecour und Miniſter⸗ präſident Chautemps vorgeſehen. Am Abend gedenkt Simon, mit der Eiſenbahn nach Genua abzureiſen. Von dort will er nach Neapel fliegen, um dann den Dampfer nach Capri zu beſteigen, wo er am 24. Dezember abends eintreffen dürfte. Es gilt als wahrſcheinlich, daß er ſeine Zuſammenkunft mit Muſſolini auf ſeiner Rückreiſe in Rom Anfang Januar haben wird. Der Staatsſekretär des Aeußern wird ungefähr am 7. Januar in London zurücker⸗ wartet. Die Blätter glauben nicht, daß die heutige Unterhauserklärung Simons neue Geſichts⸗ punkte zur Kenntnis bringen. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Te⸗ legraph“ meint, die Entſcheidung darüber, ob Simon auch Berlin beſuchen wird, dürfte ſich aus dem Verlaufe ſeiner Beſprechung mit Muſſolini ergeben. In London glaube man, daß das von der franzöſi⸗ ſchen Botſchaft in Berlin au das franzöſiſche Außen⸗ miniſterium übermittelte Schriftſtück lediglich eine iuformelle Beſtätigung der früher gemachten denk⸗ ſchen Vorſchläge darſtelle und nur wenig zu dem hin⸗ zufüge, was bereits der franzöſiſchen und der briti⸗ ſchen Regierung bekannt geweſen ſei. f Der politiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ will in dem Umſtande, daß das Kabinett Chautemps einige ſchwebende Finanzprobleme erfolgreich habe regeln und ſeine eigene Stellung befeſtigen können, einen verheißungsvollen Hintergrund für die Pari⸗ ſer Beſprechungen Simons erblicken können. In un⸗ terrichteten Kreiſen würden die Ausſichten auf ein poſitives Ergebnis der Beſprechungen als ein beſſer betrachtet, wenn auch die Schwierigkeiten des Abrüſtungsproblems ungeheuer groß ſeien. Der politiſche Korreſpondent der„Morning Po ſt“ führt aus, Sir John Simon werde bei ſei⸗ nen Beſprechungen in Paris und Rom einen Weg ausfindig zu machen verſuchen, um einen endgültigen Zuſammenbruch der Abrüſtungskonferenz bei Wie⸗ derzuſammentritt des Büros am 21. Jauuar zu ver⸗ hindern. Dem Kabinett habe geſtern ein ausführ⸗ licher Bericht ſeines Abrüſtungsausſchuſſes über die letzten Londoner Beſprechungen mit den britiſchen Botſchaftern in Berlin und Paris vorgelegen. Die Lage, die dieſer Bericht enthülle, ſei— wie verlautet — als entmutigend betrachtet worden. In Paris werde Simon bei der franzöſiſchen Regierung darauf dringen, ſie ſolle ihren Standpunkt einigermaßen ändern, um Ber⸗ lin zu„beruhigen“, Mau hoffe, daß er eine vorläufige Zuſage für ein franzöſiſches Zugeſtändnis erhalten werde, die er mit nach Rom nehmen könne. In Rom werde Simon bei Muſſolini darauf hinarbeiten, daß dieſer ver⸗ fuchen möge, Deutſchlands Zuſtimmung zu direkten Beſprechungen in Genf„oder ſonſtwo“ zu er⸗ langen. Man ſehe nämlich jetzt ein, daß bei Fehlen eines guten Ergebniſſes der Sendung Simons eine Wiederaufnahme der Abrüſtungskonferenz im Ja⸗ mar unmöglich ſein würde. eee eee der Reithsprääſident an die ehemaligen Kriegsgefangenen Meldung des Wolff ⸗ Büros — Berlin, 20. Dezember. Reichspräſident von Hindenburg empfing anläß⸗ lich der 15jährigen Wiederkehr der Gründung des „Volksbundes zum Schutze der deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen“ am Mittwoch in Gegenwart des Staatsſekretärs Dr. Meißner die Gründer des Volksbundes und die Bundesführer der aus dem Volksbund hervorgegangenen Reichs vereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Major der Reſerve Peddinghaus, Rittmeiſter Freiherr v. Lers⸗ mer⸗ Potsdam, Univerſttätsprofeſſor Dr. Böhmer⸗ Halle und Dr. Givens ⸗ Berlin. Freiherr von Lersuer berichtete dem Reichspräſidenten über den Kampf um die Befreiung der Kriegsgefangenen ſo⸗ wie über den bisherigen Weg und die Gegenwarts⸗ aufgaben der Reichsvereinigung. Reichspräſident von Hindenburg erklärte, daß er wohl wiſſe, daß die Kriegsgefangenen oft die tapſerſten und brapſten Soldaten ge⸗ weſen ſeien, die bis zum Schluß in verderſter Linie ausgehalten hätten. Der Feldmarſchall erzählte dabei von einem Frouk⸗ erlebnis, bei dem der Kaiſer gefangenen engliſchen Offizieren gegenüber dieſelbe Auffaſſung betont und ihnen ſeine Achtung ausgeſprochen habe. Zum Schluß nahm der Reichspräſident das Treugelübde der ehemaligen Kriegsgefangenen entgegen und er⸗ mächtigte Herrn von Lersner, auch in ſeinem Namen einen Kranz für die in Gefangen⸗ ſchaft rerſtorbenen 165000 Kameraden am Ehrenmal Unter den Linden niederzulegen. Die Verhaftungen, die Montag und Dienstag vor⸗ genommen wurden, erfolgten zum Teil in letzter Minute. Die verhaftete Lehrerin hatte bereits ihre Koffer gepackt und war im Begriff, Frankreich zu verlaſſen. Zwei Ru ſſen, deren Namen bekannt ſind, iſt es noch rechtzeitig gelungen, die franzöſtſche Grenze zu überſchreiten. Man vermutet, daß ſie die Leiter der Organiſation waren. Die deutſche Abwehraktion in Kairo Meldung des Wolff⸗ Büros — Kairo, 20. Dezember. Der bekannte deutſche Verteidiger Profeſſor Grimm(M. d..) iſt in Aegypten eingetroffen. Er wird im Katroer Judenprozeß, den die„Jüdiſche Weltliga zur Abwehr des Antiſemitismus“ gegen die Deutſche Kolonie in Kairo in Szene geſetzt hat, die doutſche Sache vertreten. Auß den Darlegungen des Freiherrn von Lersner ergab ſich der harte Kampf, der bei Waffenſtillſtands⸗ ſchluß notwendig war, um zu verhindern, daß die da⸗ mals noch in franzöſiſcher Gefangenſchaft befindlichen 400 000 deutſchen Frontſoldaken in Frank⸗ reich zurückgehalten und als Frohnarbeiter beim Wiederaufbau der Kriegsgebiete verwendet wurden. Freiherr von Lersner gedachte auch der ſegensvollen Wirkung der Schwedin Elſa Bran dſtrö m für die gleichfalls etwa 400 000 deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland. a Der geſchäftsführende Bundesvorſitzende, Dr. Gi⸗ ven s, wies darauf hin, daß die eine Millionenorganifation iſt. Sie pflege nicht nur das Vermächtnis der in der Gefangenſchaft geſtorbe⸗ nen 165 000 Kameraden, ſondern ſchaffe auch Aufklä⸗ rung über die Frage der Kriegsgefangenſchaft, be⸗ treibe die hiſtoriſche Forſchung auf dieſem Gebiete, fördere das Kriegsgefangenenrecht und ſei vor allem geeignet, 5 die Beziehungen zu den ausländiſchen Front⸗ kämpfern im Intereſſe der dentſchen Volks⸗ gemeinſchaft zu pflegen. Es ſeien gerade engliſche Kriegsgefangene geweſen, die als erſte mitten in den Haßſtimmen der Greuel⸗ lüge die Perſönlichkeit Adolf Hitlers im Auslande anerkannt hätten. Dr. Givens verwies noch auf das umfangreiche Archivmaterial der Reichsvereinigung als Quelle für das Frontſoldatentum und feinem über Haßinſtinkte hinweg ſich durchſetzenden Wil⸗ len zum Frieden. e 1 Der in Kairo anſäſſige deutſche Rechtsanwalt Dahn hat inzwiſchen namens des Deutſchen Vereins die ſchriftliche Antwort auf die ſogenannte Klage⸗ begründung der Jüdiſchen Weltliga überreicht. Das deutſche Schriftſtück ſetzt ſich in zurückhaltender Sprache und ſachlicher Beweisführung mit den gegen die Deutſchen erhobenen Vorwürfe auseinander und ſtellt die Richtigkeit der vom Deutſchen ſeinerzeit in Abwehr gegen die jüdiſche Hetze ge⸗ trpffenen. Feſtſtellungen unter Heranziehung der Zeugenſchaft großer Staatsmänner, Wiſſenſchaftler und Politiker der Welt unter Beweis. f Die Klagebeantwortung, die nach dem ägyptiſchen Gerichtsbrauch eine große Rolle ſpielt, hat ihren Eindruck nicht verfehlt. Den Beſtrebungen, die Verhandlung zu vertagen oder möglichſt ganz zu verhindern, ſind die Deutſchen, wie kürzlich be⸗ richtet, mit einer Gegenklage wegen moraliſcher wenig Reichs vereinigung Verein Die Pariſer Geſpräche über Deutſchland Doefſauer und Knecht freigejprothen Telegraphiſche Meldung München⸗ Gladbach, 20. Dezember Im Prozeß gegen Profeſſor Deſſauer und Dr. Knecht verkündete das Gericht Mittwoch abend folgenden Beſchluß: f Die Angeklagten werden koſtenlos freigeſprochen. Die ihnen entſtandenen notwendigen Aufwendun⸗ gen werden der Staatskaſſe auferlegt. In ſeiner Anklagerede hatte Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Büſſe erklärt, daß Dr. Hohn durch den Verkauf der Carolus⸗Anteile an Profeſſor Deſſauer im Jahre 1928 Untreue begangen habe, Profeſſor Deſſauer habe ſich vor allem oͤurch den Brief, den er mit drei falſchen Angaben an den damaligen Reichs⸗ tagsabgeordneten Lammers richtete, der Anſtif⸗ tung ſchuldig gemacht. Da Hohn in Wien ſei und einem Auslieferungsverfahren bisher nicht ſtatt⸗ gegeben wurde, müſſe er für Deſfauer und für den Angeklagten Dr. Knecht Freiſpruch mangels ausreichender Beweiſe beantragen. Der Sonderſtaatsanwalt, Landgerichtsrat Bork, der ſich dieſen Ausführungen anſchloß, wies auf die Beziehungen Deſſauers zu dem Landesverräter Muehlon hin, der 1916 in die Schweiz ging und zeit 1917 eine ſchandbare Hetze gegen Deutſchland treibt. Dieſer Mann ſei ein Freund Deſſauers gewe⸗ ſen und ſei es noch heute!(Pfui⸗Rufe im Zuhörer⸗ raum.). Er ſchloß eine Ausführungen mit der Er⸗ klärung:„Mag das Gericht den Angeklagten frei⸗ ſprechen, weil die Beweiſe nicht ausreichen und Zeugen fehlen. Vom deutſchen Volk w i 18 Deſſauer nicht fretgeſprochen werden!“ 4 Nach der Urteilsverkündung im Volksvereins⸗ prozeß rief der Gladbacher Polizeipräſident die Preſſevertreter zuſammen, um ihnen eine aufſehen⸗ erregende Mitteilung zu machen. Er teilte mit, daß er angeordnete habe, daß Rechtsanwalt Dr. und wirtſchäfklicher Schädigung der Deutſchen durch die Infzenie rug dieſes Prozeſſes zu vorgekommen.“ Thormann, der im Prozeß als Verteidiger tätig war, ſich heute aber wegen Krankheit habe ent⸗ ſchuldigen laſſen, in Schutzhaft zu nehmen ſei und zwar wegen landes verräteriſcher Umtriebe im Vereine mit Profeſſor Förſter, die bis in die jüngſte Zeit andauerten, Es ſet Steckbrief gegen Dr. Thormann ergangen und es beſtehe Verdacht, daß er flüchtig ſei. In dieſem Zu⸗ ſammenhang würden vorausſichtlich noch weitere Maßnahmen erforderlich. Es handele ſich um hoch⸗ ſtehende intellektuelle Kreiſe. Der Polizeipräſident verwies auf Auszüge aus Schriftſtücken, die am letz⸗ ten Abend im Büro Dr. Thormanns gefunden wur⸗ den. Die Unterſuchung müſſe auch ergeben, ob Pro⸗ feſſor Deſſauer in dieſer Beziehung mit Rechts⸗ anwalt Dr. Thormann in Verbindung geſtanden habe. Hirtſiefer-Prozeß Meldung des Wolff⸗ Büros — Bochum, 20. Dez. Unter ſtarkem Andrang begann am Mittwoch vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Bochum der Strafprozeß gegen den ehemaligen preußiſchen Miniſter für Volkswohlfahrt, Heinrich Hirtſiefer und Genoſſen. Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes gab Rechtsanwalt Holtmann⸗Berlin als Verteidiger des Angeklagten Hirtſiefer die Erklärung ab, daß er den Sachverſtändigen Architeklnt Dreßler⸗Bochum a b⸗ lehne, weil dieſer in ſeinem Gutachten über die Feſtſtellung von Tatſachen hinaus zu Schulofeſt⸗ ſtellungen gekommen ſei, die allein dem Urteil des Gerichts überlaſſen bleiben müßten. Das Gericht verkündete nach kurzer Beratung, daß Dreßler als Gutachter abgelehnt werde. Hirtſiefer, deſſen Vermögensverhältniſſe ein⸗ gehend erörtert werden, gibt an, kein Vermögen zu beſitzen. Als Wohlfahrtsminiſter hatte er in den Jahren 1925 bis 1932 ein zwiſchen 25000 und 40 000 Mark ſchwankendes Jahresgehalt. Hinzu kamen noch jährlich 4800 bis 8 800 Mark Aufwandsentſchä⸗ digungen. Hixrtſiefer meint, er habe als Miniſter keine Reichtümer ſammeln können und im übrigen ſei er unſchuldig. Es handelt ſich in dieſem Prozeß um den Bau des Wochenendhauſes des Miniſters Hirt⸗ ſiefer in Eſſen⸗Heiſingen, das dem Miniſter im Jahre 1931 koſtenlos von den beteiligten Baugenoſſenſchaf⸗ ten errichtet worden ſein ſoll, um bei Vergebung von Hauszinsſteuermitteln für den Kleinwohnungsbau beſonders bedacht zu werden. Der Angeklagte Bergmann beſtätigt die Annahme der Anklage über die Verrechnung der Baukoſten des Wochenendhauſes auf die Bauvor⸗ haben Gelſenkirchen 1 und II. Der Angeklagte Mock habe ihm in der gelegentlichen Unterredung auf der Bauſtelle Gelſenkirchen erklärt, daß der verſtorbene Geſchäftsführer Schlitzer zu ihm auf dem Kranken⸗ ä S ee hauſes geäuße wolle ſeine Bei jungen in der Haus zins⸗ ſteuer vermittlung für die Heimbau⸗ AG. etwas zukommen laſſen. Er müſſe die Sache in dieſer Hinſicht in Ordnung b Der Angeklagte Moch beſtreitet ſowohl eine derartige Aeußerung Schlitzers wie auch die von dem Angeklagten Bergmann behauptete Beſprechung Gelſenkirchen. ngen. n 2 2 + 7 2. Der neue Biſchof von Verlin Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 21. Dezember Wie Berliner Blätter aus Rom melden, hat der Papſft den bisherigen Biſchof von Hildesheim, Prä⸗ laten Nikolaus Bares auf den Biſchofſitz in Ber⸗ lin berufen. Die Ernennung wird vom Papſt am Donnerstag im Konſiſtorium verkündet werden. Biſchof D. Bares wurde im Jahre 1871 in Iden⸗ und kam . Trier heim als Sohn eines Landwirts geboren nach Beſuch des Jeſuitengymnaſiums in Prieſter geweiht und wirkte dann als Koblenz und ſpäter als Religionslehrer an verſchie⸗ denen Schulen. Er machte das Oberlehrerexamen, be⸗ gab ſich an die Univerſität Berlin und promovierte in Breslau zum Doktor der Theologie. Nach der Rückkehr nach Trier wurde er Profeſſox der Exegeſe des Neuen Teſtaments. Im Jahre 1920 wurde er in das Trierer Domkapitel berufen und zum Geiſt⸗ lichen Rat ernannt. Etwas ſpäter wurde er päpſt⸗ licher Hausprälat. Zum Biſchof von Hildesheim wurde er im Januar 1929 berufen. 2 Abfuhr für Verleumder Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 20. Dez. Der„Mancheſter Guardian“ brachte in einer ſeiner Oktoberausgaben von einem„Sonder⸗ berichterſtatter“ einen Bericht über die Lage der Juden in Oppeln und Beuthen⸗Ober⸗ ſchleſien, der voll der übelſten Verleumdun⸗ gen iſt. Aufgrund der in Oppeln angeſtellten um⸗ faſſenden Ermittlungen ſtellt der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt feſt, daß ſämtliche Behauptungen, auf denen der Artikel des„Mancheſter Guardian“ fußt, unwahr ſind. In Beuthen beſuchen ſämtliche jüdi⸗ ſchen volksſchulpflichtigen Kinder allein die jüdiſche Volksſchule. Die Abſonderung der jüdiſchen Kinder guf beſonderen Bänken iſt alſo eine Unmöglichkeit. Auch in den anderen Orten, ſoweit aufgrund des engliſchen Berichtes Ortbezeichnungen vorhanden und damit Nachprüfungen möglich waren, gibt es nirgends eine abgeſonderte jüdiſche Bank. Von Be⸗ ſudeln der Hefte und Zerſchneiden der Kleider kann Überhaupt keine Rede ſein. Andernfalls würde es an Beſchwerden nicht gefehlt haben. Beſchwerden ſind jedoch nirgends erhoben worden. Ebenſo muß feſt⸗ geſtellt werden, daß die Behauptungen von den in dem Artikel zitierten Schulgebeten und Schulgeſän⸗ gen von den„ariſchen Wüterichen“ in Oppeln uſw. jeder tatſächlichen Grundlage entbehren und freie Erfindung ſind. Das gleiche gilt für die Kinder⸗ gartengeſchichten. In Beuthen ſind z. B. die Kinder⸗ gärten konfeſſionell gegliedert. Davon, daß auch nur ein jüdiſches Kind einem evangeliſchen oder katho⸗ liſchen Kindergarten beſucht, iſt nichts bekannt. Im übrigen gibt es in dieſen Kindergärten, von denen der Sonderberichterſtatter des„Maucheſter Guardian“ ſo beredt zu erzählen weiß, nicht einen einzigen Lehrer und nicht ein einziges ſiebenjähriges Kind, wie der Artikel behauptet. Der eugliſche Botſchafter beim Reichs⸗ außen miniſter Berlin, 21. Dez. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath empfing am Mittwoch vormittag den engliſchen Botſchafter Sir Erie Phipps längeren Ausſprache. zu einer Heilende Welle/ Vor einigen Jahren noch, als man von den merk⸗ würdigen Erkrankungen, Fiebererſcheinungen, hörte, die angeblich bei Arbeitern im Senderaum von Kurz⸗ wellenſendern aufgetreten ſein ſollen, nahm man die Propheten, die in der kurzen elektriſchen Welle ein zukünftiges Inſtrument der ärztlichen Kunſt ſahen, nicht recht eruſt. Inzwiſchen hat ſich jedoch in aller Stille die ultrakurze elektriſche Welle nicht nur die Atmoſphäre, ſondern auch ein beachtliches Gebiet der Heilkunde erobert. Die erſten Verſuche in dieſer Rich⸗ tung hat 1926 der Amerikaner Cherechewſky gemacht. Unabhängig davon aber, begann gleichzeitig an der Zenger Univerſität Dr. Schliephake mit wach⸗ ſendem Erfolg am Ausbau der Ultrakurzwellen⸗ therapie zu arbeiten, und ein Ueberblick über die bis⸗ herigen Ergebniſſe zeigt, daß der Elektrizität in der zulün'tigen mediziniſchen Wiſſenſchaft eine ganz große Zukunft beſchieden ſein wird. s grenzt wahrhaft ans Wunderbare, was hier geſchieht: Man ſetzt ſich ohne beſondere Vorberei⸗ tung im Anzug auf einen Stuhl zwiſchen 2 Elektro⸗ den, die den Körper nicht einmal berühren. Irgend⸗ wo wird ein Schalter gedreht, man ſpürt nichts als vielleicht nach einiger Zeit ein Wärmegefühl; der Schalter wird noch einmal gedreht und die Behand⸗ lung iſt beendet. Inzwiſchen iſt im Körper gewiſſen Bakterien das elektriſche Feld nicht gut bekommen! — Man muß ſich natürlich mehrmals auf den heilen⸗ den elektriſchen Stuhl ſetzen, aber plötzlich iſt man manchmal ſchon nach wenigen Tagen, manchmal erſt nach einigen Wochen— wieder geſund, ohne daß man eigentlich recht weiß wie. Das Prinzip dieſer neuen Behandlungsweiſe iſt ein gauz ähnliches wie das der Diathermie. Dieſe erzeugt mit Hilſe langer elektriſcher Wellen von der Wröße unſerer normalen Rundfunkwellen im Kör⸗ per eine intenſive Wärme und zwar einfach dadurch, doß der Körver wie ein elektriſcher Widerſtand be⸗ nittzt wird. Der Nachteil iſt allerdings der, daß ein vief größerer Bereich erwärmt wird, als die Elek⸗ kroden umſaſſen und daß man nicht beſtimmen kann, welche Körperſchichten erwärmt werden ſollen. Das iſt bei der Ultvakurzwellenbehandlung völlig anders, Es hat ſich nämlich heransgeſtellt, daß Haut an das biſchöfliche Prieſterſeminar. Er wurde 1895 zum Kaplan in Neue Maunheimer Der Krieg in der tropiſchen Hölle des Chaco ſoll zu Ende ſein. Das Büro der panamerikaniſchen Konferenz in Montevideo teilt mit, daß Bolivien und Paraguay der Einſetzung eines Schiedsgerichts zur Beilegung des zwiſchen ihnen ſchwebenden Chaco⸗ Konflikts zugeſtimmt und ſich bereit erklärt hätten, der Entſcheidung dieſes Schiedsgerichts Folge leiſten. Vorausſichtlich wird das Haager Schieds gericht mit der Erledigung der Angelegenheit be⸗ auftragt werden. Damit wird ein Streitfall beendet, der an ſich die europäiſche Politik wenig angeht, der aber in ganz Südamerika lebhafte Beunruhigung hervorrief und für den bei uns in Deutſchland deshalb ein beſon⸗ deres Intereſſe beſtand, weil der Name des deutſchen Generals Hans Kundt mit ihm verknüpft iſt. Die gemeinſame Grenze Boliviens und Para⸗ guays iſt auf eine lange Strecke hin ſtrittig. Man hat zwar wiederholt verſucht, ſie feſtzulegen, iſt aber nie zu einer Einigung gekommen, die zum Teil auch dadurch erſchwert wurde, daß das von beiden Seiten beanſpruchte Chacp⸗Gebiet in tropiſcher Urwildnis und zum Teil in Höhen von 4000 und 5000 Metern liegt. Es gilt als eine Hölle für menſchlichen Auf⸗ enthalt. Der Streit iſt vor allem deshalb akut ge⸗ wprden, weil Bolivien auf dieſes Gebiet, das dem vom Meere abgeſchloſſenen Staate allein einen Hafen am Paraguay⸗Fluß und damit einen Zugang zur See eröffnet, nicht verzichten will. Als die Dinge ſich kritiſch zuſpitzten, haben die ſüdamerikaniſchen Staaten verſucht, ihre guten Dienſte anzubieten, ſind damit aber nicht durchgedrungen. Schließlich hat, als Bolivien mit ſeinen Truppen im Chaco⸗Gebiet vordrang, Paraguay den Krieg erklärt, und da beide Länder Mitglied des Völkerbundes ſind und den Kellogg⸗Pakt unterzeichnet haben, hat ſich im Mai dieſes Jahres auch Genf mit dieſen Dingen beſchäf⸗ tigen müſſen. Es hat das wie üblich in der Weiſe getan, daß eine Kommiſſion eingeſetzt wurde, die die Dinge ſtudieren ſollte. Dieſer Dreier⸗Ausſchuß hat dann empfohlen, daß eine Kommiſſion von neutralen Offigieren die Dinge an Ort und Stelle unterſuchen ſolle. Sie iſt im Augenblick gerade in La Paz ver⸗ ſammelt und will in den nächſten Tagen ihre Lö⸗ ſungsvorſchläge zu Papier bringen. Sie werden nunmehr Material für die Entſcheidung des Haager Schiedsgerichts bilden. 81⁰ N Ze Weihnachtsfriede im Chato Zum Waffenſtillſtand zwiſchen Volivien und Paraguay Kundt, vianiſchen Armee, hat nach der Uebernahme der Füh⸗ günſtige Wendung gay war die Kriegführung inſofern erheblich meich⸗ ter, als dort die Nachſchublinie nur 300 Kilometer tung Mittag⸗Ausgabe Als im Verlauf der mit außerordenblichen Schwie⸗ rigkeiten verbundenen Kämpfe im Chaco Bolivien eine ſchwere Niederlage erlitt, gab es dort eine kleine Revolution. Die Regierung wurde geſtürzt, eine andere kam und ſie rief auf Verlangen der beunru⸗ higten Bevölkerung den deutſchen General Hans Kundt, der ſchon früher in boliviani⸗ ſchen Dienſten geſtanden hatte, herüber, damit er den Oberbefehl über das bolivianiſche Heer übernehmen. ehemaliger preußiſcher Generalma⸗ jox, dann nach dem Kriege Organiſator der boli⸗ rung einige bemerkenswerte Siege errungen und dem Stand der Dinge im Chaco eine für Bolivien gegeben. Wenn jetzt neuerdings Lage ſich wieder etwas verſchlechtert hat, und da⸗ durch wohl auch die Nachgiebigkeit Boliviens in der Frage der ſchiedsgerichtlichen Regelung zu erklären iſt, ſo iſt das nicht Kundt zur Laſt zu legen. Er iſt zwar veranlaßt worden, den Oberbefehl wieder ab⸗ zugeben, aber ſein Nachfolger hat ausdrücklich für ihn jede nur erdenkliche Ehrung gefordert, da er in ſelbſtloſer und aufopfernder Arbeit die bolivianiſche Front organiſiert und den heldenhaften Kampf ge⸗ leitet habe. Die Urſache der Rückſchläge iſt in den ungeheu⸗ ren Schwierigkeiten des Kampfgebietes zu ſuchen. Die Temperatur wechſelt zwiſchen 45 Grad Hitze⸗ und Kältegraden unter Null. Dazu kommen wochenlange Regenperioden mit all ihren geſundheitlichen Gefahren. Beſonders ſchwie⸗ rig war der Nachſchub für das bolivianiſche Heer, da die Front 150 Kilometer von der Hauptſtadt La Paz entfernt iſt und die Verbindungswege über Ge⸗ birge von 5000 Meter Höhe führen. Oben⸗ drein ſind von den 1500 Kilometern nur 500 Kilome⸗ ter Eiſenbahn. Die Reſtſtrecke muß durch tieriſchen Zug und durch Träger bewältigt werden. Für Para⸗ die beträgt und gute Bahn⸗ und Schiffsverbindungen zur Verfügung ſtehen. Nun wird der Waffenſtillſtand und der zu erwar⸗ tende Schiedsſpruch dem unmenſchlichen Ringen in dieſer Urwiloͤnis ein Ende bereiten. Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 21. Anf Grund der von der„Geſellſchaft zur Vorbe⸗ reitung der Reichsautobahnen“ eingereichten Ent⸗ würfe, hat der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. ing. Fritz Todt in den letzten Wochen drei weitere Strecken zur Einzekbearbeitung freigegeben: Stuttgart— Ulm(85 Kilometer); Dresden Chemnitz Meerane(105 Kilometer) und Breslau— Liegnitz(70 Kilometer). Die Geſellſchaft„Reichsautobahnen“ wird bereits in den nächſten Tagen die Bauleitungen für die neuen Abſchnitte einſetzen. Damit ſind nunmehr nachfolgende 1000 Kilometer im Bau bzw. in Bau⸗ vorbereitung: Frankfurt a. M.— Heidelberg — Mannheim(400 Kilometer), München—Ret⸗ chenhall(120 Kilometer), Elbing Königsberg(110 Kilometer), Berlin—Stettin(120 Kilometer), Köln Düſſeldorf— Duisburg Dortmund(120 Kilometer), Bremen— Hamburg. Lübeck(160 Kilometer), Stutt⸗ gart-Ulm(85 Kilometer), Dresden—Chemnitz⸗ [Meerane(105 Kilometer), Breslau Liegnitz 70(Kilo⸗ meter). Auf der Strecke Frankfurt Mannheim ſind die geſamten Bauarbeiten vergeben oder ausge⸗ * Den eo. f 1 J 1 Die Altra-Kurzwellenbehandlung Fett, Muskel, Knochen auf Grund ihrer verſchieden⸗ artigen Zuſammenſetzung auch eine ganz verſchie⸗ dene elektriſche Leitfähigkeit haben und daß vor allem ihre„Dielektrizitätskonſtante“ verschieden iſt, das bedeutet aber, daß jede Körperſchicht auf eine ganz beſtimmte Wellenlänge reagiert. Durch genaue Abſtimmung kann man erreichen, daß ſich ſtets nur diejenigen Schichten erwärmen, die behandelt wer⸗ den ſollen. Dementſprechend hat der im Laborato⸗ rium der Firma Siemens entwickelte Ultrakurzwel⸗ lenapparat eine Vorrichtung, mit deren Hilfe man die Wellenlänge verändern kann. Durch geeignete Geſtalt der Elektroden kann man nicht nur ein ſehr konzentriertes elektriſches Feld erzeugen, ſondeen auch auf ſehr tiefliegende Körperſchichten eine örtlich genau begrenzte Wirkung erreichen. Ueber die Vorgänge, die ſich bei der Ultrakurzwel⸗ lenbehandlung im Körper vollziehen, berichtet Dr. Schliephake folgendes: Verſuche, die er mit Dr. Haſe zuſammen gemacht hat, zeigen, daß gewiſſe Bakterien, z. B. die eitererregenden Staphylokokken im elektriſchen Felde ſchon bei Körpertemperatur ab⸗ zuſterben beginnen. Mit ſteigender Temperatur wer⸗ den die Bakterien raſcher getötet, wozu noch der gün⸗ ſtige Umſtand tritt, daß die meiſten Krankheitsherde ſich unter der Einwirkung der Ultrakurzwellen ſtär⸗ ker zu erwärmen pflegen, als die umliegenden Ge⸗ webe; außerdem bewirkt die Behandlung eine ſtarke Wanderung weißer Blutkörperchen zu den befalle⸗ nen Gebieten hin, was beſonders bei eitrigen Pro⸗ zeſſen bei richtiger Doſierung die Heilung be⸗ ſchleunigt. Ueberraſchend ſind die Erfolge, die Dr. Schliep⸗ hake mit der Behandlung von Furunkeln erzielt hat. Bei 150 behandelten Fällen trat die Hei⸗ lung innerhalb von vier bis fünf Tagen ein. Auch die ſo unangenehmen Schweißdrüſenentzündungen ließen ſich mit kurzen Wellen beſeitigen, wobei die Behandlung ſelbſt in hartnäckigen Fällen nicht länger als 14 Tage dauerte. Sogar auf eitrige Sehnen⸗ ſcheidenentzün dungen, auf Vereiterungen der Kieferhöhlen und ſelbſt der Bruſthöhle konnte mit Hilfe der Kurzwellen in den verſchieden⸗ ſten Fällen ſehr günſtig eingewirkt werden. Erwäh⸗ et Kerse n. 155 1000 Kilometer Autobahnen für den Bau freigegeben ſchrieben. In der Strecke München— Reichenhall iſt vorerſt für 12 Kilometer der Bauauftrag erteilt. Die Vergebung der großen Brücken über die Mangfall und dem Inn ſteht bevor. Am Dienstag fand bei Elbing die Baueröffnung für den Abſchnitt Elbing Königsberg ſtatt. Anfang Januar werden die Bauarbeiten eröffnet auf den Strecken Berlin- Stettin, Köln Düſſeldorf Dortmund, Bremen— Hamburg-Lübeck. Der Führer bei Hindenburg — Bexlin, 20. Dez. Reichspräſident von Hinden⸗ burg empfing am Mittwoch nachmittag den Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler zum Vortrag. v. Ulrich Oberpräſident in Magdeburg 85 Berlin, 21. Dez. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, iſt Staatsrat von Ulrich in Magdeburg zum Oberpräſidenten daſelbſt ernannt worden. 18 Grad Kälte in Mailand — Mailand, 21. Dez. In Mailand herrſchte am Mittwoch mit minus 18 Grad die ſtärkſte Kälte, die ſeit Jahrzehntene in der lombardiſchen Hauptſtadt zu verzeichnen geweſen iſt. nenswert iſt dabei der Fall eines Kindes mit einem Herd in der Bruſthöhle, bei dem eine Operation we⸗ gen ſeines ſchlechten Allgemeinbefindens nicht gewagt wurde. Hier glückte der Verſuch mit ultrakurzen Wellen beſonders ſichtbar. Die kleine Patientin blieb am Leben und hat in den zwei Jahren ſeit der Be⸗ handlung keine Beſchwerden mehr gehabt. Erwähnt muß noch werden, daß bei der Arterien verkal⸗ kung die Ultrakurzwellenbehandlung Erfolg brachte, und ſelbſt über einige Verſuche mit Paralytikern be⸗ richtet Dr. Schliephake günſtig. Wie bei jeder noch im Ausbau begriffenen neuen wiſſenſchaftlichen Methode, bedarf es natürlich noch weiterer Verſuche und Erfahrungen, bis alle Fragen, beſonders die der genauen Abſtimmung der Wellen⸗ länge und der Doſierung, vollkommen gelöſt ſind. So⸗ viel kann man aber ſchon jetzt ſagen, daß mit der Ein⸗ führung der ultrakurzen Wellen in die Medizin ein neuer Weg beſchritten wurde, der große Zukunfts⸗ ausſichten bietet. Dr. L. Albert. Werden der Dichtung Von Richard Billinger „Wer ſehnte ſich nicht, ſich zu entkleiden, die Spur, die er im Traume tritt, zu zeigen?“ Dies waren Worte Michael Pachers, als er am Sankt Wolfganger Altare arbeitete. Gott zeigt einem im Traume ſeine Eingeweide,— doch will man ſelbſt gern ſchweigen und verſchweigen, ſich vermummen. Man beſchaut ſich gern im Kunſtwerke wie in einem göttlichen Spie⸗ gel. Der„Künſtler“ wird zu einem Mute gezwungen, er ſoll ſich und die Schönfalt ſeines Sinnens, einem Regenbogen gleich, weltoffen machen. Wer den Sprung in ſolches Künderſein wagt, fühlt aus den Häuſern ſich ſchreiten, wo die geſicherte Stube prangt, in der Natur wie in einer Wildnis ſich überlaſſen. Aber dem, der der Natur ſich ſolcherart übergibt, ſchenkt ſie bald Wege und Höhlen, nicht göttergemie⸗ dene. Ein Vertrauen wächſt im Herzen, das„nix kann mir'ſcheh'n“ des Anzengruberſchen Wurzel⸗ hannes iſt auf einmal da, wappnet, macht biegſam und wetterhart. Jeder entfaltet, entwickelt ſich herzgemäß, nach Art und Knoſpenwurf. Ich wollte erſt Gebete finden, Seufzer formen. Beſchwörungen, Anrufe— an den Wieſenhalm, an die Wegſpalte, die ſommerzerriſſene, Antwort gegeben,“ erwiderte 21. Dezember 1993 55 1 England behält Meldung des Wolff⸗Büros — London, 20. Dezember. Das engliſche Mandatsgebiet Tanganjika früher Deutſch⸗Oſtafrika) wurde am Mitt⸗ woch nachmittag im Unterhaus zur Sprache gebracht. Der Kolonialminiſter Sir Philipp Cunliſſe Liſter erklärte auf eine Anfrage des Abgeordneten Mander, es ſei wiederholt erklärt worden, daß die engliſche Regierung niemals eine Uebergabe des Mandats Tanganjika erwogen habe. Mander fragte hierauf:„Heißt das, daß eine Rückgabe Tan⸗ ganjikas an Deutſchland unter keinen Umſtän⸗ den in Frage kommt?“„Ich habe eine ſehr klare der Kolonial miniſter „und es iſt die feſte erwogene und entſchloſſene Stel⸗ lungnahme der engliſchen Regierung.“ Den Vater erſchoſſen — Friedberg(öbeſſen), 21. Dez. Der 18jäh⸗ rige Sohn des Bürgermeiſters von Rodheim, Rybert Faulſtroh, hat am Dienstag nachmittag nach einer Auseinanderſetzung mit ſeiner Mutter den herbei⸗ eilenden Vater mit einer Armeepiſtole erſchoſſen. Der Mörder wurde feſtgenommen. Eine vierköpfige Familie ermordet — Kattowitz, 21. Dez. Wie die„Kattowitzer Zeitung“ aus Rzeſzow berichtet, wurde in der Nacht in der Ortſchaft Swiniee eine vierköpfige Fami⸗ lie, Mann, Frau und zwei Kinder, von bis⸗ her unbekannten Tätern ermordet. Nach der Tat hatte der Mörder das Haus angezündet. Die Einwohner des Ortes bemerkten in der Nacht den Brand. Bei den Löſcharbeiten wurde die furchtbare Bluttat aufgedeckt. Die Ermittlungen der Polizei haben vorläufig zu der Annahme geführt, daß es ſich um einen Racheakt handelt. Zahlreiche Hans⸗ ſuchungen haben bisher keinen Erfolg gehabt. Aus dem Fenſter geſprungen — Wuppertal. 20 Dez. Aus einem Feuſter des 4. Stockwerkes des Wuppertaler Polizeipräſidiums ſprang ein Mann heraus, der vor dem Er⸗ kennungsdienſt ausſagen ſollte. Es handelt ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, um einen 48jährigen Bandwirker der feſtgenommen worden war, weil er einen Arbeitgeber und ſeinen Mitarbeiter jahre⸗ lang verleumdet hatte. Während der Verneh⸗ mung war der Feſtgenommene plötzlich auf das Fenſterbrett geſprungen, um offenbar über die an⸗ grenzenden Dächer zu entfliehen. Bei dieſem Verſuc ſtürzte er von einem Dachvorſprung ab. Der Schwer⸗ verletzte iſt im Krankenhaus geſtorben. Im Gerichtsſaal verhaftet — Bremen, 20. Dezember. Unter der Anklage des Schmuggels und der Beamtenbeſtechung ſtanden am Dienstag vor der Zweiten Bremer Strafkammer 8 Angeklagte, und zwar 14 Zollbeamte, pier Eiſenbahnangeſtellte, ſieben Dienſtmänner und ein nichtbeamteter Mann. Den Angeklagten wird zur Laſt gelegt, zollpflichtige Gegenſtände über die Grenzen gebracht zu haben. Gegen elf Zollbeame wurde wegen Verdunkelungsgefahr im Gericht ſaal der Haftbefehl verkündet. Sie wurden zofort in Unterſuchungshaft genommen. Wahlſieg der rumäniſchen Regierung — Bukgreſt, 21. Dez. Bei den geſtrigen Peg mentswahlen ſind ſämtliche Miniſter gewählt wor den desgleichen die Führer der Oppoſition. Die Wahlbeteiligung wird auf ungefähr 75 v. H. geſchützt. Nach den erſten Berechnungen dürfte die Regierung etwa 60. v. H. der abgegebenen Stimmen erhalten haben. Todesurteile gegen koreaniſche Kommuniſten — Speul(Korea), 21. Dezember. Ein Maſſen⸗ prozeß gegen Kommuniſten endete mit der Ver⸗ urteilung von 245 Kommunſiſten. Von ihnen wurden 22 zum Tode verurteilt, 2 zt lebensläuglichem Gefängnis und 203 zu Gefängnis ſtrafen von einem bis zu 15 Jahren. Die Verurtei⸗ ten hatten an kommuniſtiſchen Repolten in Korea im Jahre 1930 teilgenommen. Verlagsdirektor Hugo Bruckmaun wurde als Nachfolger Dr. Oskar von Millers zum BVorſtand des Deutſchen Muſeums in München ernannt, wann das Gewitter dem Dorfe nahte, der Hagel an zürnte, die kalbende Kuh im Stalle brüllt, das Roß Kolik bedrohte. Aus dem Gebete wuchs das Gedicht, als gottentflohene Form des Wortgebildes, und aus dem Gedichte kann man zum Drama fliegen, in den Götterkampf, ins Schickſalbezwingen, zum Fauns⸗ gelächter, zum„abgekommenen“ Zum⸗Galgen⸗Laufen, zum Bann und Zauber des Theaters. Auch in Drama wird das Wort erſt„tanzen“, in Verſeſorm ſich künden wollen, als ſeinem angemeſſenen Him melsröcklein, bis Geſtalt und Geſchehen ſo voll u „da“ ſind, daß Alltagsſprache das Schweigen brechen kann, darf und auch ſoll. 8 Nationaltheater. Das Märchenſpiel„Die Wunderfeder“ mit der Muſtk von Gellert finde lebhaftes Intereſſe bei groß und klein. nächſten Aufführungen ſind: Samstag, den 28. und Sonntag, ben 24. Dez., außerdem an beiden de nachtsfeiertagen je nachmittags 15 Uhr im National⸗ theater.— Ueber„Die Metzelſuppe“, den gu ßen Schwankerfolg, der an den Feiertagen im Nee Theater geſpielt wird, herrſcht Einmütigkeit des Ur. ieils bei Kritik und Publikum. 1 8 * E S. Sprid Oueck gemein Hochw Uel entſchl zu ber ſpor den A richten An er terſp terſpo ika MNitt⸗ rgcht. tliſſe teten die des nder Tan⸗ ſtän⸗ klare tiſter Stel⸗ 1 * Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgahe 3. Seite Nummer 591 eife Veranſtaltungen der Vereine Es ſind Unklarheiten darüber entſtanden, welche Veranſtaltungen(Weihnachtsfeiern) zuzulaſſen ſind. Deshalb wird nochmals kurz feſtgeſtellt: a) Vereine, die Veranſtaltungen aus⸗ drücklich zu Gunſten des Winterhilfs⸗ werkes durchführen, haben mindeſtens 60 v. H. der Einnahmen an das örtliche WSW abzuführen. Wird dieſe Forderung von den betr. Vereinen nicht angenommen, ſo iſt die Veranſtaltung abzulehnen. b) Konzerte und Weihnachtsfeiern der Vereine, die in üblicher Weiſe veranſtaltet werden, können ohne weiteres abgehalten werden. Jedoch ſollen die Vereine einen Sonderzuſchlag von 5 bis 10 Pfg. zu Gunſten des Winterhilfswerkes erheben und ab⸗ führen. * Chriſtbaum⸗Ausgabe Sämtliche Hilfsbedürftigen der Gruppe C kön⸗ nen auf dem Holzlagerplatz des Winterhilfswerkes, Binnenhafen, Landzungenſtraße 10, ſofort einen Chriſtbaum unentgeltlich in Empfang nehmen. Aus⸗ weiskarten des Winterhilfswerkes ſind mitzu⸗ bringen. * Dank des Winterhilfswerkes au den Bad. Bund deutſcher Jäger e.., Ortsgruppe Mannheim Durch die Wiloͤſpende des Jägerbundes iſt es dem Winterhilfswerk möglich gemacht worden, den bei dem WoW gemeldeten kinderreichen Famöülien eine beſondere Feſtfreude durch die Abgabe eines Haſen oder eines Reh⸗ 8 ſchlegels oder eines Rehrückens zu bereiten. Der Bund deutſcher Jäger, Ortsgruppe Mannheim, hat durch dieſe Spende in beſonderem Maße dazu bei⸗ getragen, die Not ſo vieler Mannheimer Volks⸗ genoſſen zu lindern. Allen Spendern, insbeſondere auch Herrn Prof. Sommerfeld und Herrn Schatzmeiſter Hill, ſet hierdurch herzlicher Dank geſagt. Die Kreisführung des Winterhilfswerks. Leider wieder Sudelwelter Strenge Herren regieren nicht lauge! Dieſes Sprichwort hat ſich wieder einmal bewahrheitet. Das Oueckſilber fteht nicht unerheblich über dem Gefrier⸗ punkt. So erfreulich der Witterungsumſchlag im Hinblick darauf iſt, daß es der notleidenden Bevöl⸗ kerung ſchwer fiel, der ſtrengen Kälte durch ſtarke Inanſpruchnahme des Ofens zu begegnen, ſo be⸗ dauerlich iſt das Sudelwetter, das den Froſt abge⸗ löſt hat, weil, wie an dieſer Stelle ſchon wiederholt betont wurde, die naßkalte Witterung die Geſund⸗ heit auf das nachtetligſte beeinflußt. Warum muß denn der Wettermacher immer von einem Extrem ins andere geraten? Warum beſchert er uns nicht leichten Froſt——4 Grad würden genügen— und 20 Ztm. Schnee? Wir ſind ja nicht anſpruchs⸗ voll. Es braucht ja nicht zu ſchneien, daß Verkehrs⸗ ſtörungen entſtehen. Nun haben wir drei Feier⸗ tage vor uns und keine Ausſicht, in Mannheims Umgebung ein wenig zu rodeln oder eine der Schlitt⸗ ſchuhbahnen aufzuſuchen, die diesmal durch die Für⸗ ſorge der Stadtverwaltung weit zahlreicher als ſonſt hergerichtet ſind. Wenn der Arbeitsmenſch keine Zeit hat, dann wird es ſicher wieder kalt werden. Höchſtwärme 3,5 Grad Celſius Selbſt in der vergangenen Nacht ſank das Queck⸗ ſilber nicht unter die Froſtgrenze, denn die niedrigſte Temperatur betrug 1,5 Grad C. über Null(gegen 1 Grad unter Null in der Nacht zum Mittwoch). Heute früh zeigte der Wärmemeſſer + 2,7 Grad C. (gegen 0,4 Grad C unter Null am Mittwoch morgen). Die Höchſttemperatur wurde geſtern mit 4 3,5 Grad Celſius(gegen 0,4 Grad C. unter Null am Mitt⸗ woch) erreicht. Der Eisbericht Das badiſche Finanz- und Wirtſchaftsminiſterium, Abteilung für Waſſer⸗ und Straßenbau, teilt über die Eisverhältniſſe an Rhein, Neckar und Main ſo⸗ wie in den Häfen folgendes mit: Der Ober⸗ rhein iſt bis Worms eisfrei, ebenfalls der Neckar bei Mannheim. Sonſt iſt die Lage im all⸗ gemeinen unverändert. Gefahr durch Eingang mit Hochwaſſer beſteht z. Zt. im Oberrheingebiet nicht. Das Reiſefieber iſt erwacht Ueberraſchend ſchnell haben ſich die Mannheimer entſchloſſen, die Weihnachtsfeiertage zu einer Reiſe zu benützen. Vor allem ſcheinen es die Winter⸗ ſportler zu ſein, die, durch die Schneefälle in den Alpenländern angeregt, ſich nun darauf ein⸗ nächten, die freien Tage in den Bergen zu verbringen. An erſter Stelle ſtehen die bayeriſche n Win⸗ terſportplätze, die ſehr wahrſcheinlich die Win⸗ erſportler zu Gaſt haben werden, die früher ge⸗ wohnt waren, zur Weihnachtszeit nach Oeſterreich zu teiſen. Die Bevorzugung Bayerns dürfte wohl auch mit den in den letzten Tagen erheblich beſſer gewor⸗ denen Schneeverhältniſſen zuſammenhängen. Das Unterbringen der Fremden ſcheint im allgemeinen Koch keine Schwierigkeiten zu bereiten. Lediglich das Hotel auf der Zugſpitze iſt ausverkauft. Der Schwarzwald findet bis heute noch ge⸗ eingere Beachtung, da dort die Winterſportmöglich⸗ keiten etwas beſchränkt ſind Man will erſt die wei⸗ (tere Geſtaltung der Wetterlage abwarten, . 7 5 che man ſich für den Schwarzwald endgültig entſchei⸗ Dennoch gibt es bereits jetzt in verſchiedenen Der bis jetzt unbeſtrafte 43 Jahre alte Kellner J. A. hatte im vergangenen Jahr ſchon mit der Wirt⸗ ſchaft, die er übernommen hatte, ſchwer zu kämpfen. Die Schwierigkeiten wurden im Jahre 1933 noch größer. Er verſuchte Geld zu erhalten, konnte aber ohne Bürgen nichts anfangen. Da kam er im Juni auf den unſeligen Gedanken, einen Wechſel auszuſtellen und den Namen deines Schwa⸗ gers darauf zu ſetzen. Auf dieſen Wechſel erhielt er 525 Mark. Der Wechſel ging weiter, konnte dann aber am Ende nicht eingelöſt werden. So kam der ganze Schwindel heraus. A. gab die Wechſelfälſchung ohne weiteres zu. Er habe aber die beſte Abſicht ge⸗ habt, den Wechſel beim Vorzeigen einzulöſen. Den Erlös habe er zum Bezahlen alter Schulden ver⸗ wandt. Die Wirtſchaft gab er wieder ab, da es ihm un⸗ möglich war, die Laſten für Miete uſw. aufzubrin⸗ gen. Die Fälſchung habe er nur in ſeiner Notlage vorgenommen. Der Darlehensgeber habe von der Fälſchung nichts gewußt, er ſei im Gegenteil der Meinung geweſen, daß die Unterſchrift des Schwa⸗ gers, der Kredit hatte, echt ſei. Ohne dieſe Unter⸗ ſchrift hätte A. aber kein Geld erhalten. Staats⸗ anwalt Schmidt beantragte eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Das Gericht erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten. f. Ein trübes Sittenbild Ein notorüſcher Faulenzer wurde der 22 Jahre alte Taglöhner H. Sch. von einem Kriminalbeamten und dem Staatsanwalt genannt. Er habe ſich ſeit ſeiner früheſten Jugend von der Ar⸗ beit gedrückt. Obwohl er bei ſeinen Eltern, die eine kleine Landwirtſchaft haben, hätte arbeiten kön⸗ nen, zog er es vor, auf die Wanderſchaft zu gehen. In Heidelberg fiel er der Fürſorge zur Laſt. Das Fürſorge⸗ und Jugendamt mußte für dieſen Nichtstuer und arbeitsſcheuen Menſchen über 2000 R M. aufwenden. Dieſer Betrag ging dem deut⸗ ſchen Volke ohne die geringſte Gegenleiſtung verlo⸗ ren. Es war erfreulich, wie der eine Kriminalbeamte, der als Zeuge geladen war, die Handlungsweiſe des Angeklagten ſchonungslos charakteriſierte. Im April 1933 heiratete Sch. in Heidelberg ein Straßenmädchen. Nach ſeiner ganzen Veranlagung war es vorauszuſehen, daß bei ihm der Weg zum Zuhälter nicht weit war. Auch nach der Verheiratung ging die Frau(22 Jahre alt) weiter ihrem Gewerbe nach. Von fhren„Einkünften“ unterſtützte ſie ihren Mann. Wie verdorben dieſer Burſche iſt, geht daraus Wechſelfälſcher aus Notlage Verhandlungen vor dem Mannheimer Schöffengericht hervor, daß er, wenn ſeine Frau Herrenbeſuche emp⸗ fing, ſich ſolange im Schrank verſteckte. Im Auguſt ſchenkte die Frau einem Kind das Leben und im Ok⸗ tober rückte ſie von ihrem Ehemann aus und mah m in Mannheim ihre„Tätigkeit“ wieder auf. Im Oktober fuhr Sch. mit zwei Freunden nach Mannheim, um ſich von ſeiner Frau weiter unter⸗ ſtützen zu laſſen. Sch. iſt nur darauf eingeſtellt, auf äußerſt bequeme Weiſe ſeinen Lebensunterhalt auf Koſten der Allgemeinheit zu friſten. Im Juli wurde die Frau des Sch. in Heidelberg nachts von den Polizeibeamtinnen feſtgenommen. Sch. verſuchte ſie aus den Händen der Polizei zu be⸗ freien. Bei der Vernehmung ſtritt Sch. alles ab. Er will erſt ſpäter erfahren haben, daß ſeine Frau Stra⸗ ßenmädchen war. Daß ſie während der Ehe ihren Lebenswandel fortſetzte, ſei ihm nicht bekannt ge⸗ weſen. Er habe, als er es erſuhr, verſucht, ſie wieder auf den rechten Weg zurückzubringen. Zwei Zeugen, die am Mittwoch vormittag mit der Frau Sch. von Heidelberg herübergefahren waren, wollten von der ganzen Sache nichts mehr wiſſen. Sie hatten ſich allem Anſchein nach mit der Frau genau verabredet. Dieſe verweigerte zuerſt die Ausſage, ſpäter ſagte ſte dann doch aus und geſtand, daß ſie ihren Mann unterſtützt habe. Zuhälterei war alſo vollauf gegeben. Der Staatsanwalt ging ausführlich auf die Per⸗ ſönlichkeit des Angeklagten ein und beantragte eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis, Stellung unter Polizeiaufſicht und Ueberweiſung an die Lan⸗ despolizeibehörde. Das Gericht(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Arnold) verurteilte Sch. we⸗ gen Zuhälterei zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten und erkannte auf Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht, Ueberweifung an die Lan⸗ despolizeibehörde und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Wegen Gefangenenbe⸗ freiung erfolgte Freiſpruch. Zwei Zeuginnen, die unentſchuldigt(leine nicht genügend entſchuldigt) der Verhandlung ferngebliebnn waren, wurden zu je 40 Mark Geldſtrafe verurteilt. Es iſt erfreulich, daß gegen die Zuhälter, die ſich allmählich zu einer Plage auswachſen, energiſch vor⸗ gegangen wird. Wenn man bedenkt, daß zu dieſer Verhandlung im ganzen wieder 10 Zeugen geladen waren, kann man ſich vorſtellen, welche Koſten dem Staat durch ſolche arbeitsſcheuen Burſchen erwachſen. Der Aufenthalt im Arbeitshaus, der genügend lange ausgedehnt werden kann, bringt hoffentlich auch dieſe Menſcken wieder der ehrlichen Arbeit näher. i ieee eee Steuerfreiheit für Weihnachtsgralifikationen? Hinſichtlich der Steuerfreiheit für Weihnachtsge⸗ ſchenke von Arbeitgebern an ſolche Arbeitnehmer, deren vereinbarter Arbeitslohn 3600 Mk. jährlich nicht überſteigt, gilt das Folgende: 1. Beträgt der Wert des Weihnachtsgeſchenkes im Einzelfalle weniger als 25 Mark, ſo iſt dieſe einmalige Zuwendung in jedem Falle ſteuer⸗ frei. Dabei iſt es ohne Belang, ob die Zuwendung in bar oder in Sachen erfolgt. 2. Beträgt der Wert des Weihnachtsgeſchenkes im Einzelfall 25 Mk. oder mehr, ſo iſt die Steuer⸗ freiheit an die Vorausſetzung geknüpft, daß jede vollen 25 Reichsmark in Bedarfs deckungs⸗ ſcheinen gegeben werden und nur der über 25 Reichsmark oder ein vielfaches davon hinausgehende Teil in bar oder in Sachen gegeben wird(Beiſpiel 30 Mk. davon 25 Mk. in Bedarfs⸗ deckungsſchein und 5 Mk. in bar oder Sachen. 65 Mk., davon 50 Mk. in zwei Bedarfsdeckungsſcheinen zu je 25 Mk. und 15 Mk. in bar oder in Sachen). Wenn der durch 25 teilbare Reichsmarkbetrag nur zum Teil in Bedarfsdeckungsſcheinen gegeben wird, ſo iſt der in bar oder in Sachen gegebene Teil ſteuerpflichtig (Beiſpiele: 50 Mk., davon 25 in einem Bedarfsdek⸗ n ee Häuſern der Feldberggegend keine Unterkünfte mehr. Im großen und ganzen wird Platzmangel im Schwarzwald nicht eintreten, da umfangreiche Vorbe⸗ reitungen für das Unterbringen der Gäſte getroffen worden iſt. Da allenthalben eine gute Unterlage be⸗ ſteht, dürfte ein einziger Neuſchneefall genügen, um die Schibahnen in den allerbeſten Zuſtand zu ver⸗ ſetzen. Es kann aber auch nicht der geringſte Zweifel darüber beſtehen, daß in einem ſolchen Falle nach dem Schwarzwald ein Maſſenſturm einſetzen wird. Mit Genugtuung dürften es die Freunde des Feld⸗ bergs begrüßen, daß eine Privatkraftwagenlinie von Titiſee aus unmittelbar nach dem Feldberg unterhal⸗ ten wird und daß man den Ausbau eines kurzen „ von Titiſee zum Feloͤberg vorgenommen Lebhafter Reiſeverkehr dürfte auch in der Rich⸗ tung Schweiz einſetzen, denn die Winterſportplätze in der Schweiz werden in dieſen Tagen etwas ge⸗ fragt. Erſt in weiterem Abſtand folgen die Dolomi⸗ ten. Man hat eben doch erkannt, wie wichtig es iſt, den deutſchen Fremdenverkehr zu unterſtützen und wir ſehr man eine nationale Pflicht erfüllt, wenn man ſeine Reiſen innerhalb Deutſchlands ausführt. 3. Polizeibericht vom 21. Dezember Verkehrsunfall. In Neckarau kam geſtern abend ein Radfahrer infolge Trunkenheit zu Fall und biß ſich die Zunge durch. Der Verunglückte fand im ſtädtiſchen Krankenhaus Aufnahme. Weihnachten bei den Hortkindern Eine reizende Weihnachtsfeier veranſtalteten die Kinder des Elfen kindergartens der Kin⸗ derſchule in der Elfenſtraße. Feſtlich war der Raum geſchmückt, in dem Eltern und Gäſte in großer Zahl Platz genommen hatten. Einführende Worte ſprach die Hortleiterin Fräulein Frenzel, die an das deutſche Weihnachtsfeſt erinnerte und die Großen bat, in dieſer Feierſtunde wieder ganz Kind zu ſein. Nach dem Einzug der Kinder durfte die allerkleinſte Kinderſchülerin ein Gedicht aufſagen. bis das reizende Spiel„Im Puppenladen“ alle An⸗ kungsſchein und 25 Mk. in bar oder in Sachen. Die zweiten 25 Mk. ſind ſteuerpflichtig, weil ſie nicht ebenfalls in einem Bedarfsdeckungsſchein gegeben wer⸗ den. 80 Mk., davon 25 Mk. in einem Bedarfsdeckungs⸗ ſchein und 55 Mk. in bar oder in Sachen. Die 58 Mk. ſind ſteuerpflichtig, weil der in dieſem Rahmen durch 25 teilbare Reichsmarkbetrag nicht ebenfalls in Be⸗ darfsdeckungsſcheinen gegeben wird. Steuerfrei wür⸗ den auch die 55 Mk. ſein, wenn ſie nicht voll in bar oder in Sachen gegeben würden, ſondern nur in Höhe von 5 Mk. und die 50 Mk. in zwei Bedarfsdeckungs⸗ ſcheinen zu je 25 Mk.). 3. Bedarfs deckungsſcheine ſind beiden Finanzämtern erhältlich. Jeder Arbeitge⸗ ber, der im Einzelfall Geſchenke im Betrag von 25 Mark oder mehr als 25 Mk. geben will, muß ſeinen Bedarf an Bedarfsdeckungsſcheinen beim Finanzamt unverzüglich anmelden, weil die Finanzämter Vor⸗ räte an Bedarfsdeckungsſcheinen nicht unterhalten. Die Bedarfs deckungsſcheine können zu beliebiger Zeit, auch noch im Jahre 1934, zum Einkauf von Kleidung, Wäſche und ſonſtigen Gebrauchsgegen⸗ ſtänden verwendet werden. Die Finanzämter ſind gern bereit, Auskunft zu erteilen. die Kleinen ihre Sache ganz reizend machten und das eindrucksvolle Spiel der Größeren unterſtrichen. Wei⸗ tere weihnachtliche Spiele, gemeinſame Lieder, Ge⸗ dichte, Tanzſpiele und andere ſchöne Dinge wechſelten in bunter Folge. In den einzelnen Horträumen er⸗ folgte dann die Beſcherung der hundert Kinder, denen man ihre Paketchen mit praktiſchen Gaben und Spiel⸗ ſachen bereitgelegt hatte. Der in der Wohlgelegenſchule wirkende„Wohl⸗ gelegenhort“ zeigte, daß jedes der 60 Hortinſaſ⸗ ſen unter der Obhut der Hortleiterin Fräulein Stie⸗ fel etwas tüchtiges gelernt hat. In ihren Be⸗ grüßungsworten ſprach die Hortleiterin von dem deutſchen Weihnachtsfeſt, das man in dieſem Jahre mit beſonderer Freude feiern darf. Zwei Weihnachts⸗ lieder und zwei Gedichtvorträge leiteten die Vor⸗ tragsfolge ein, die zunächſt eine wirkungsvoll zuſam⸗ mengeſtellte Kindermuſik brachte, bei der die Jungen ſehr gut ihre muſikaliſche Begabung und ihr Taktge⸗ fühl beweiſen konnten. Mit viel Liebe und Hingabe wurde das Märchenſpiel von Frau Holle dargeſtellt, bei dem es einen ſchönen Tanz der Schneeflocken zu ſehen gab. Hervorgehoben zu werden verdient noch die Darſtellung eines Krippenbildes. Die Beſcherung bildete auch hier den Beſchluß der ſchönen Feier. In der Dieſterwegſchule hatten ſich die Mädchen vom„Dieſterweghort“ verſammelt, um Eltern und Gäſten zu zeigen, was man in den Hortſtunden gearbeitet hatte. In zu Herzen gehenden Worten wies die Hortleiterin Fräulein Wolf auf den tiefen Sinn des Weihnachtsfeſtes hin, ehe die Kinder in den Saal kamen und ihre Plätze einnahmen. Gedicht vorträge wurden von Liedern und Chören abgelöſt. weſenden entzückte. Den Beſchluß der mit viel Ge⸗ ſchick zuſammengeſtellten Vortragsfolge bildete die Aufführung eines Krippenſpiels, das in drei Bildern die Weihnachtsgeſchichte lebendig werden ließ. Hel⸗ len Jubel löſte es aus, als die Kinder in den Unter⸗ richtsraum geführt wurden, aus dem die Bänke ver⸗ ſchwunden waren und dafür auf langen Tiſchen die Geſchenke bereit lagen. Allen Feiern wohnten Direk⸗ tor Köbele vom Stadtjugendamt und die Oberhort⸗ leiterin Hanſen bei, die ſich überzeugen konnten, Die Mannheimer Muſeen während der Weihnachtsfeiertage Die hieſigen Muſeen ſind während der Weih⸗ nachtsfeiertage zu folgenden Zeiten geöffnet: t Kunſthalle: Sonntag 11—13 Uhr, 1. Weih⸗ nachtstag geſchloſſen, 2. Feiertag von 11—16 Uhr. Eintritt frei. Schloßmuſeum: Sonntag geſchloſſen, 1. Weih⸗ nachtstag 11—16 Uhr unentgeltlich, 2. Feiertag 1116 Uhr, ermäßigter Eintrittspreis 20 Pfg. Zeughausmuſeum(Städt. Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde): Sonntag von 11—13 Uhr, 1. Weihnachtstag geſchloſſen, 2. Feiertag 1113 und 15—17 Uhr. Auf die ſehenswerten Sonderausſtellungen „Chriſtbaumſchmuck und Weihnachtstand“(Kunſt⸗ halle) und„Deutſche Volksbräuche“(Schloßmuſeum) wird beſonders hingewieſen. * Die Leſehalle Neckarſtadt(Lortzingſtr. 13) iſt wieder geöffnet(Montags bis Samstags von 1119 Uhr). Die Schloßbücherei iſt wegen Reinigungsarbei⸗ ten vom 23. Dezember, 13 Uhr, bis einſchließlich 1. Januar geſchloſſen. * Die Ehrenzeichen der„Alten Garde“ des Stahlhelm. Der Bundesintendant des Stahlhelm gibt in der neuen Nummer der Stahlhelmzeitung die Ausführungsbeſtimmungen für die Ver⸗ leihung der Ehrenabzeichen au die Bun⸗ desmitglieder von 19181930 bekannt. Danach wer⸗ den zunächſt die Jahre 19181926 aufgerufen. Nach Bearbeitung dieſer Vorſchläge folgen die weiteren Jahrgänge in ſchneller Reihenfolge. Jeder Vorſchlag iſt nach verantwortlicher Prüfung des Zeitpunktes des Dienſteintritts auf Grund des Mitgliedsbuches durch den Ortsgruppenführer und den Schriftführer auf einem Vordruck in doppelter Ausfertigung an den Kreis einzuſenden. Der Kreisführer prüft die Anträge ſeinerſeits und ſendet die nach Ortsgruppen geordneten Doppelanträge an das Bundesamt. Es iſt jede Vorkehrung gegen Mißbrauch getroffen. Die Abzeichen werden nur vom Stahlhof und nur an die Intendantur des Bundes unter Vorlage der vom Bundesführer unterzeichneten Verleihungsurkunde überſandt und müſſen auf der Rückſeite die laufende Nummer mit dem Tag des Dienſteintritts in den Stahlhelm tragen. Die Intendantur verſendet dann die Abzeichen an den Ortsgruppenführer perſönlich. Die Ausgabe der Ehrenabzeichen mit Urkunde hat in feierlicher Form vor der verſammelten Orts⸗ gruppe zu geſchehen. Für die in die SA eingeglie⸗ derten bisherigen Wehrſtahlhelmer gelten die Be⸗ ſtimmungen ſinngemäß. Wetterkarte der Frankfurter Univerſ.⸗Wetterwarte f Viffmoch—— en Ab. Gez. Mos, — 22 Hir 8 2 eee 2 4 2 3 2 —. eyed ee eee! Le. Va Ovemenlos& nener ꝙ ham dececrt. G vomig& bedecxt segen Schnee& Groupe edel K bewitt„Owacds tie. O Sehr teichter 08. massiger Sugsugwest sturmtzehet orowest Die bfeue me gen mit dem inge die degen Staunen stedenden zan ten gedeg die ſemperetut an, bie mien verbinden orte mit gleiche auf Receresniveau umgerechneten Cuftarucb Bericht der Oefſeutlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 21. Dezember: Während ſich über Mittel⸗ und Weſteuropa immer noch die eingedrunge⸗ nen feuchtmilden ozeaniſchen Luftmaſſen geltend machen, iſt über Oſteuropa ein neuer Kälteein⸗ bruch erfolgt. Er wird Weſt⸗ und Süddeutſchland aber nicht erreichen, ſo daß bei uns nur bei nächt⸗ licher Aufheiterung mit leichteren Strahlungsfröſten gerechnet werden kann. Die weitere Oſtwärtsver⸗ lagerung des kräftigen franzöſiſchen Hochdruckgebietes läßt in den nächſten Tagen Witterungsbeſſe⸗ rung mit Auf heiterung erwarten. Vorausſage für Freitag, 22. Dezember Stellenweiſe neblig, ſonſt aber vielfach aufhei⸗ ternd und trocken. Tagestemperaturen etwas über Null. Vielfach leichterer Froſt. Höch ſttem peratur in Mannheim am 20. Dez. 2 3,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zur 21. Dez. F 4,5 Grad; heute früh 8 Uhr 42,7 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh .8 Uhr bis heute früh 88 Uhr 0,1 Millimeter; dass ſind 0,1 Liter je Geviertmeter.. Waſſerſtands⸗ Beobachtungen im Monat Dezember. Sehr nett dargeſtellt wurde ein Krippenſpiel, bei dem daß es um die Hortſache in Mannheim aut beſtellt iſt. Ahein-Vegel 17. 18. 19. 20. 21. Meckar⸗Bebel 18 19 20 21.k „ 175 325 1,72 7,65 1,67. reiſach 0,54.530,59.58] Mannheim..82 1. 0 el. 2099.38.98 2702.00 Sante 8 40 6 Maxau 3,24 767 50 175 7 Heilbrorn 5 7 7 1 50 75 33.67% Blochinenn-. aus„674. 784. Diedesheim..021. 2 1,1 Köln 6030 1 1 e 95 179 85 7 2. Seite 7 Nummer 591 neue Mannheimer Zeitung/ Mitlag⸗Ausgab' Donnerskag, 21. Dezember 1988 Kinderbeſcherung bei den Kanonieren Die Männer vom Schwarzkragen hielten am Sonntag nachmittag im großen Saal des Wartburg⸗ Hoſpizes ihre Weihnachts⸗Kinderbeſche⸗ rung ab. Seit Jahrzehnten iſt es das erſte Mal, daß der Kanonierverein Mannheim außer ſeiner Barbarafeier auch eine Weihnachtsbeſcherung für ſeine Kinder abhielt. Erwartungsfroh hingen die Augen der Kinder an dem großen brennenden Lich⸗ terbaum. Die 19 Nummern faſſende Vortragsfolge wurde faſt ausſchließlich von den Kindern der Mit⸗ glieder beſtritten, die damit zeigten, daß ſie in den letzten Wochen außerordentlich viel gelernt hatten. Die unermüblich tätige erſte Vorſitzende der Frauen⸗ gruppe, Frau Seyfried, hatte mit unendlicher Liebe und Hingabe ſich den Kindern gewidmet, ſo daß alle Darbietungen der Kinder Jubel und Beifall auslöſten. Frau Seyfried begrüßte alle Er⸗ ſchienenen, namentlich den erſten und zweiten Führer des Vereins, die Herren Kirrſtetter und Berg⸗ do lt, und dankte dem Vorſtande für die rege Un⸗ terſtützung in ihren Beſtrebungen. 5 Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die An⸗ ſprache des Führers Kirrſtetter, der in herz⸗ Legt auf den Weihnachtstiſch Wohlfahrtsbriefmarken! ããũãũã ãã y lichen Worten auf die Bedeutung des Weihnachts⸗ feſtes näher einging. Dem großen Volkskanzler Adolf Hitler, der den Parteihaß und den Bruder⸗ ſtreit beſeitigt und die Einigkeit unſerem deutſchen Volke wiedergegeben hat, iſt es zu verdanken, daß wir dieſes ſchöne Weihnachtsfeſt im Frieden feieen können. Unſer verehrter Reichskanzler iſt es auch, der Arbeit für die Arbeitsloſen ſchafft. Unſer Weih⸗ nachtswunſch iſt, daß Reichspräſident und Volks⸗ kanzler noch viele Jahre an der Spitze unſeres Vol⸗ kes und Vaterlandes ſtehen. Die warmherzige An⸗ ſprache klang mit einem Sieg Heil! auf Hindenburg und Hitler aus, worauf das Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſel⸗Lied geſungen wurden. Im weiteren Verlauf der Veranſtaltung wurden die beliebteſten Weihnachtslieder von den Kindern geſungen, Gedichte und anderes mehr vorgetragen. Alle Darbietungen der Kinder fanden lebhaften Bei⸗ fall. Stürmiſcher Jubel aber ſetzte ein, als der Niko⸗ laus im Saal erſchien und mit ſeinen Zwergen an die Kleinen 100 Stück Nikolaustüten und 85 Stoff⸗ pakete verteilte. Außerdem wurden bedürftige Ka⸗ meraden mit einem Geloͤgeſchenk erfreut. Herzliche Weihnachtsgrüße wurden an zwei im Krankenhaus liegende Mitglieder abgeſandt. Treuczulage bei der Reichsbahn Vor einigen Tagen verſammelten ſich zahlreiche Jubilare der Arbeit im geſchmückten Unterrichts- zimmer im Bahnbetriebswerk Mannheim⸗ Rangierbahnhof zur Entgegennahme der von der Reichsbahn verwaltung zur Verfügung geſtellten Treuezulage. Vom Bahnbetriebswerk Mannheim⸗ Rangierbahnhof kamen 91 Arbeitsveteranen in Be⸗ tracht. Reichs bahnamtmann Sexauer begrüßte die Erſchienenen und zollte ihnen Dank für die lange Dienſtzeit. Als Vertreter der Belegſchaft ſprach der Bezirksbetriebsrat Joſef Oexle, der u. a. aus⸗ führte: Die Reichsbahnverwaltung hat Ihnen für treugeleiſtete Dienſte eine Sonderzulage gewährt, wo⸗ für ich in Ihrem Sinne der Verwaltung beſten Dank ausſpreche. Das iſt um ſo erfreulicher, als die Eh⸗ rung im Dritten Reich geſchah. Jubilare haben es immer verdient, geehrt zu werden. Das, was Sie Friedrichsfelde Allerlei Die Eisbahnen ſind noch nicht ideal— Sichtbare Spuren der Autobahnſtraße So ſehr ſich die Eisſportler über den Winter freuen, ſo wenig erfreulich iſt es für die Bauern. Durch die lang andauernde ſtarke Kälte gefriert der Erdboden ſo ſtark, daß man befürchten muß, daß die ungeſchützt liegenden Winterfrüchte vollſtän⸗ dig vernichtet werden. Es wäre deshalb ſehr zu begrüßen, wenn Petrus bald eine ſchützende und wärmende Schneedecke ſenden würde. Auch den Bäumen bekommt die große Kälte nicht gut. Der in den Stämmen noch verbleibende geringe Saft gefriert und ſprengt die Zellen auseinander. Es kann ſogar ſo weit kommen, daß die Stämme mit einem lauten Krach auseinanderreißen. Zwar wächſt dieſer Froſtriß im Frühjahr wieder dürftig zu, aber im Wiederholungsfall kann der Baum als verloren gelten, ein Schaden, der bei größeren Baumbeſtänden recht beträchtlich werden kann. Sehr erfreut war die Jugend, als ſie kürzlich ſeſt⸗ ſtellen konnte, daß über Nacht am Marktplatz beim alten Rathaus und auf dem neuen Meßplatz an der verlängerten Nendorfſtraße eine Eisbahn entſtanden war. Die geſamte Friedrichsfelder Jugend dankt da⸗ für der Stadtverwaltung. Aber auch die Eltern werden dankbar ſein, daß die Stadt auf dieſe Weiſe die Kinder vom gefährlichen Neckareis zurückhält. Für kommende Winter wäre es aber ſehr zu be⸗ grüßen, wenn die Stadt auf den in Betracht kommen⸗ den Plätzen ſämtliche kleinen Bodenerhebungen be⸗ ſeitigen würde. Die Berg⸗ und Talbahn würde dann verſchwinden. Sehr vorbereitungsbedürftig iſt der Meßplatz. Auch er zeigt wellenartige Erhebungen und iſt vor allem durch die aufgeworfenen Kies⸗ und Schotterſteine für die Ausübung eines formſchönen Eislaufſportes durch Erwachſene kaum zu gebrauchen. Das aufgeſpritzte Waſſer braucht immerhin einige Tage, bis es die rauhe und unebene Fläche zu einer ſpiegelglatten Eisbahn ausgeglichen hat. Und bis es ſo weit iſt, verdirbt ein Temperaturumſchwung, wie er inzwiſchen eingetreten iſt, die ganze hoffnungsvolle Freude. Der Platz müßte alſo zunächſt mal mit einer Straßenwalze ſchön eben gewalzt werden, um als vollwertiger Eislauſplatz zu gelten. Ebenſo wäre es zur Erreichung einer glatten und vor allem feſten und harten Eisbahn von großem Vorteil, wenn der Platz bereits ſchon am ſpäten Abend— nach 10 Uhr läuft kaum noch jemand Schlittſchuh— ſtatt erſt mor⸗ gens gegen 9 Uhr begoſſen werden würde. Ueber Nacht bekäme das Eis ſeine nötige Feſtigkeit und würde nicht bald, nachdem geſpritzt würde, wieder durch die Jugend aufgeriſſen werden. Mit größter Sehnſucht erwarten die Buben und Mädels die Fer⸗ tigſtellung der Eis rodelbahn auf dem Meßplatz. Auch die Erwachſenen, die ſchon Winter in den Ber⸗ gen erlebt haben, freuen ſich, daß die Kinder der Ebene mal„rodeln“ können, ohne Vorſpann in An⸗ ſpruch zu nehmen oder ſich mit den Beinen abſtoßen zu mütſſen. Verſuchter Einbruch— Schlingenſteller verhaftet In einer der letzten Nächte herſuchte eine noch unbekannte Perſon in eine in der Belchenſtraße lie⸗ gende Wohnung einzudringen. Da der Täter jedoch nicht ruhig zu Werke ging, erwachte die im Erdgeſchoß wohnende der Lampe den Einbrecher. Da man auch den Dieb⸗ ſtahl eines Fahrrades in der Gebweiler Straße ſei⸗ Frau und verſcheuchte durch Einſchalten 1 ö 1 nem Konto zuſchreibt, wäre eine baldige Unſchädlich⸗ machung dieſes„Nachtſchwärmers“ zu begrüßen.— Einen billigen Haſenbraten verſuchten ſich drei Einwohner auf Weihnachten zu verſchaffen. Schon des öfteren wurde beobachtet, wie ſich das Klee⸗ blatt in geheimnisvoller Weiſe an beſtimmten Plätzen auf dem freien Felde zu ſchaffen machte. Bei genaue⸗ rem Nachſehen wurden auf der Seckenheimer Gemar⸗ kung hinter der Fulmina, hinter der Lumpen⸗ und Kapokfabrik, ſowie am Waſſerwerk Haſenſchlin⸗ gen entdeckt. Als ſie ſich nun morgens ihren Braten holen wollten, wurden ſie auf friſcher Tat ertappt und verhaftet. Die Linienführung der kommenden Auto⸗ bahnſtraße wird bereits ſichtbar feſtgelegt. Sämtliche Bäume, die auf dieſer Linie liegen, wurden bereits beſeitigt. Mancher alte und fruchtbare Baum fiel den Axthieben und den ſcharfen Zähnen der Säge zum Opfer. Zur Beförderung der Bauhütten und der notwendigen Bauſtoffe wurde vom Güterbahnhof am Bahnhof Nord nach den Sek⸗ kenheimer Rennwieſen eine Schmalſpurbahn gelegt. Auch jenſeits der Neckarhäuſer Straße, Rich⸗ tung Heidelberg, ſind Arbeiterhände dabei, auf den gelegten Holzſchwellen die dicken und ſchweren Eiſen⸗ bahnſchienen feſtzumachen. Am weſtlich des Nordbahnhofes ſtehenden Denk⸗ mal, das zum Andenken an die Schlacht bei Secken⸗ heim im Jahre 1462 errichtet wurde, wurde das alte und vom Rauch der Lokomotiven geſchwärzte Kleid beſeitigt. Durch Behauen des Sandſteines wurden da⸗ mit auch die letzten Spuren vergangener Wahlkämpfe beſeitigt. Mit dem Einzug des Dezember wurde auch wie⸗ der der Reigen der Weihnachtsfeiern eröffnet. Die Feier der Freiwilligen Feuer⸗ wehr wurde in ihrem muſikaliſchen Teil von der Kapelle Röckl beſtritten. Der Kommandant Sauer begrüßte die Anweſenden, insbeſondere den Ehren⸗ kommandanten und die Vertreter der Feuerwehr der Steinzeugfabrik. Für Unterhaltung ſorgten die ver⸗ ſchiedenen, unter Leitung von Wehrmann Klotz ein⸗ geübten Theaterſtücke. Ein reichbeſchickter Gabentiſch kam zur Verloſung. Auch die Freunde guten Ge⸗ ſangs konnten bei der Weihnachtsfeier des Geſang⸗ vereins„Liederkranz“ frohe Stunden erle⸗ ben. Chorleiter Berger brachte ſeine Chöre in ſchöner Weiſe zum Vortrag. Beſonders gefiel Beet⸗ hovens„Heil'ge Nacht, o gieße du“ und der Schluß⸗ chor in ſeiner wuchtigen Klangfülle„Flamme empor“. Die aufgeführten Theaterſtücke fanden reichen Bei⸗ fall. Recht guten Beſuch hatte die Nikolaus⸗ ſeier des Turnvereins aufzuweiſen. Die ge⸗ ſamte Vortragsfolge wurde von den kleinen Turne⸗ rinnen und Turnern beſtritten. Die Märchenbilder, die zur Vorführung kamen, wurden ausgezeichnet dargeſtellt. Als ſpäter der Nikolaus mit dem großen Sack und der klirrenden Kette erſchien, bekam es mancher der kleinen Gäſte mit der Angſt zu Doch die aus dem Sack zur Verteilung gelangenden Paketchen mit Gebäck, Nüſſen und Obſt ließen die angſterfüllten Augen bald wieder freudig erſtrahlen. Beſonders gut meinte es der Nikolaus mit drei Rie⸗ genſührerinnen ſowie mit den Turnerinnen Johanna Wetzel und Maria Gärtner, die zur zehnjähri⸗ gen Mitgliedſchaft beſonders beſchenkt wurden. 2— JJ ͤͤVbbVbbbbbVbwbGGGTbTbGbPbPbGbGbGbGbPGbVbVGVFVbVFVFVFVVPVTVVVVCVCVCVCVCVCTPTPVTPTVWVTVPVGVTPTVTGTGTGTVTPTPTTPPPTVTVTTVTTT——TTWTVT——ÄTꝓTVTV——————— geleiſtet haben, iſt Dieſem Beiſpiel wollen wir alle gerne folgen, wenn auch nicht allen dieſe Aufmerkſamkeit zuteil werden kann, in der guten Zuverſicht, daß es ebenfalls Wirk⸗ lichkeit wird, daß noch viele unter uns als Jubilare gefeiert werden können. Ebenſo hoffen wir, daß die künftige Wirtſchaftslage ſich nutzbringend für uns Eiſenbahner auswirkt. Die lange Dienſtzeit iſt ein Beweis dafür, daß Sie in gutem Einvernehmen mit ein Beiſpiel lückenloſer Treue.] Ihren Vorgeſetzten ſtanden. Und dieſes gute Ein⸗ vernehmen wollen wir im Sinne unſeres Volks⸗ kanzlers wachhalten, auf daß Wertſchätzung und Ka⸗ meradſchaft unſeres Berufsſtandes beſteht, und zwar bei ſtrengſter Pflichterfüllung. Im Bahnhof Mannheim ⸗Rangier⸗ bahnhof wurde die Ehrung der dort tätigen 58 Jubilare durch Reichsbahnoberrat Schnitzſpahn vollzogen. tun. Eingeſandt Zum Gaſtſpiel Larſén⸗Todſen Intendant Brandenburg gebührt alle Aner kennung dafür, daß er den Mannheimer Theater⸗ freunden die beiden Gaſtſpiele der Frau Nanny Larſén⸗Todſen ermöglicht hat. Das künſtleri⸗ ſche Erlebnis dieſer beiden Gaſtſpiele wirkt noch in uns fort und es darf der Künſtlerin von der Publi⸗ kumsſeite her noch einmal der Dank geſagt werden, vor allem auch für die Selbſtüberwindung, mit der Frau Larſen⸗Todſen trotz ernſtlicher Indispoſition die Aufführung des„Fidelio“ ermöglicht hat. Die geniale Künſtlerin, die von dankbarer Liebe zu Deutſchland erfüllt iſt, hat ſich mit großer Befriedi⸗ gung und warmherzig lobenden Worten über das Mannheimer Theater, über den ihr von Publikum und Preſſe bereiteten Empfang ausgeſprochen. Wir hoffen, ſie bald einmal wieder begrüßen zu können. Wäre es nicht möglich, Frau Larſen⸗Todſen einmal zuſammen mit dem Bayreuther Triſtan Gunnar Grarud, der einſt der Mannheimer Bühne ange⸗ hörte, in Wagners„Triſtan und Iſolde“ gaſtieren zu laſſen? Hat doch kein Geringerer als Adolf Hitler ſelbſt anläßlich der Wagner⸗Gedenkfeier„Triſtan und Iſolde“ mit dieſen beiden Bayreuthern im Weimarer Nationaltheater als ein ganz großes Erlebnis be⸗ zeichnet. Man dürfte alſo von ſolchem Gaſtſpiel einen feſtlichen Abend erwarten. Mehrere Opernfreunde. Hinweiſe „Des jungen Deſſauers große Liebe“ heißt der neue muſikaliſche Ausſtattungsfilm, den die Ufa zum diesjährigen Weihnachtsfeſte ihren zahlreichen Freunden beſchert. Der farbenfrohe Film bringt wieder eine ganze Reihe bekannter Publikumslieb⸗ linge auf die Beine, an der Spitze Willy Fritſch als „Leopold von Anhalt⸗Deſſau“, Trude Marlen, Paul Hörbiger und Ida Wüſt. Die Muſik ſchrieb Eduard Künnecke. Der neue Feſt⸗Spielplan erlebt ſeine Erſt⸗ aufführung am morgigen Freitag im Univerſum. Evangeliſcher Volksverein Maunheim E. V. Sams. tag, 23. Dezember, abends halb 8 Uhr, wird die Volksvereins⸗ Weihnachtsfeier im Wart⸗ burgſaal des Chriſtlichen Hoſpiz, F 4, 8, abgehalten, Stadtpfarrer Zier aus Pforzheim wird mit dem Wort dienen. der Männerchor, die Spielſchar und die Hauskapelle, Der Eintritt iſt frei. vages al eicleꝛ Donnerstag, 21. Dezember Nationaltheater:„Das Huhn auf der Grenze“, Volksſtück von Heinz Lorenz, Miete U, 20 Uhr. Pfalzban, Ludwigshafen:„Venus in Seide“, Operette von Robert Stolz, Deutſche Bühne, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Steruprofektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 189.00 bis 18.50 Uhr Univ.⸗Prof. Dr. Heinrich Beſſeler: Muſik⸗ geſchichte von Bach bis Mozart, mit muſikoliſchen Demon⸗ ſtrationen. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Nachmittag; 20.15 Uhr Dos große Weihnachtsprogramm. Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Univerſum:„Das Tankmädel“. Alhambra:„Zwet himmelblaue Augen“.— Ro zige „Andreas Hofer, ein Held des Volkes“.— Schal burg:„Zwei im Sonnenſchein“. 0 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung„Deutſche Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 13 und vpn 14 bit 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Von 9 bis 13 und von 18 bis 19 Uhr Leſeſäle; von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr Ausleihe. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Chriſtbaumſchmuck und Weihnachts⸗Tand aus alter und neuer Zeit“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr. i r AAS ·ÿôÿpÿßů/ ·ô— Hauptſchriftleiter: H. A. Meißner g Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: C. O. Eiſenbart- Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Jeu nel Anzeigen und ene Mitteilungen: „Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger; rückerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim k 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewühr Rückſendung nur bei Rückporte das Mädchen auf der Geiſterſlraße ROMAN VON HANS HEINRICH WEILER 1 „Verdammt!“ Franz Windſchütz' Hand zuckt jählings. Blut läuft über die Finger. Einen Augenblick kommt der ſchwere Wagen ins Schleudern. Aber ſchon hat er ihn wieder in der Gewalt, reißt das Rad herum. Schleifend, auf zwei Rädern fegt der ſchwere ge⸗ ſchloſſene Wagen um die Biegung. Der donnernde Motor verſchlingt den Knall der Schüſſe, die man vom Grenzhaus hinter dem Flie⸗ henden herſchickt. „Her mit der Floſſe!“ Der Beifahrer packt mit feſtem Griff die Linke des Fahrers und wickelt ein Taſchentuch darum, zieht mit den Zähnen den Knoten ſtramm, um die Blutung zu ſtillen. Windſchütz rührt ſich nicht. Seine Augen ſehen ſtarr hinaus in den Lichtkegel der Scheinwerfer, aus dem ihm die nächt⸗ liche Landſtraße entgegenfliegt. „Glück gehabt“, knurrt er verbiſſen. ebenſo gut in die Reifen gehen können!“ Schwarze Wände türmen ſich zu beiden Seiten. Ein Hohlweg. In wahnſinniger Fahrt jagt der Wagen hindurch, fliegt den holprigen Feldweg ent⸗ lang, zu dem ſich der Hohlweg verengert. Hinten am deutſchen Zollhaus fluchen und ſchimp⸗ ſen die Beamten. Ein Wachtmeiſter wettert auf⸗ geregt am Fernſprecher. „Störung! Die Nachbarſtelle antwortet nicht! Scheinen irgendwo die Verbindung unterbrochen zu haben, die Hunde!“ 885 „Telegraphieren!“ e Der Morſeapparat tickt.„Au alle deutſchen Grenzübergangsſtellen weitergeben. Höchſte Bereit⸗ ſchaft. Holländiſcher Schmuggler⸗Kraftwagen verſucht Durchbruch.“ „Das hätte Die Nacht donnert und brüllt um Windſchütz. Der Zeiger des Geſchwindigkeitsmeſſers zittert um hinein jagt der ſchwere Wagen. die Zahl 140. Ein Bauerngehöft fliegt vorbei. Wie ein Traumbild ſtreifte der Blick eine Sekunde lang eine alte Frau, die in der offenen, erleuchteten Tür ſteht und beim Anblick des überraſenden Wagens erſchrocken ein Kreuz ſchlägt. Weiter geht die raſende Fahrt mit unverminder⸗ ter Geſchwindigkeit. Da iſt eine breitere Landſtraße. „Rechts! Rechts!“ brüllt der Beifahrer.„Die Straße hier führt im Bogen nach der Hauptſtraße zurück.“ Der Fahrer nickt verbiſſen. Er kennt die Grenze hier nie ſeinen Wagen. In fünf Minuten kommt Verdelaeren. Von dort biegt eine Straße ab zu einer anderen Grenzübergangsſtelle. Da iſt das Dorf ſchon! Dunkle Häuſer fliegen wie Schatten vorbei. Aus dem Dorfkrug kommt la⸗ chend und ſingend eine angeheiterte Geſellſchaft. Kreiſchende Frauenſtimmen, Männergeſchimpfe. Jähe Flucht nach allen Seiten. Wie der Teufel jagt der Wagen hindurch, ſchwingt in halsbrecheriſcher Kehre, ein paar Mauerſteine mitreißend, um die nächſte Ecke und ſauſt auf breiter Straße wieder der Grenze zu. „Schmugglerwagen verſucht Durchbruch.“ Der Telegraphenſtreifen in der Hand des Beamten krümmt ſich wie eine weiße Schlange. Höchſte Bereit⸗ ſchaft! Sechs, acht deutſche Zollbeamte und Grenzer fahren von ihren Pritſchen auf, greiſen nach den Karabinern in den Stützen der Wachtſtube. Schlag⸗ baum herunter! Die ſpaniſchen Reiter her! Ein halbes Dutzend Beamten zerren und ſchieben die ſeitwärts der Straße ſtehenden Drahthinderniſſe herbei, um die Durchfahrt zu ſperren. Da grellt ihnen auch ſchon das Scheinwerferlicht des heran⸗ ſauſenden Wagens in die Augen, badet die ganze Grenzſtelle in Strahlen. i „Halt! Anhalten!“ Die Beamten laſſen jählings die ſpaniſchen Reiter fallen, ſpritzen auseinander, taumeln gegen die Wand des Wachhauſes. Mitten Krachend ſplittert der Schlagbaum unter dem Anprall des Fahrzeugs. Schwarze Nacht. Schüſſe knallen hinter dem Wagen her. Eine verirrte Kugel bohrt ſich klatſchend in das Holz des Grengpfahls, über dem die Länder⸗ mappen thronen:„Deutſches Reich— Konigriyk der Nederlande.“ a Laufen und Rennen am Zollhaus. Die Motor⸗ räder heraus. Verfolgung! Wieder tickt der Morſe⸗ apparat. Kaum eine Minute ſpäter jagt die Motor⸗ radabteilung davon. „Nebel auf!“ brüllt Windſchütz dem Genoſſen zu, der ganz verdattert neben ihm hockt. Gerhard Andres iſt ein abgebrühter Burſche. Zwei Jahre Zuchthaus in Gollnow, drei Jahre in Utrecht. Und wenn ſie ihn kriegen blühen mindeſtens noch fünf Jährchen dazu. Hat wirklich ſchon allerhand hinter ſich„der ſchwarze Andres“, auch manche tolle Fahrt. Aber diesmal vergeht ſelbſt ihm Hören und Sehen. Mit aufgeregt zitternder Hand taſtet er nach dem Verſchluß. Aus einer ſinnreich über dem Auspfupp angebrachten Röhre beginnt der Gasdampf zu ſtrömen, eine lange Rauchfahne, die ſich weiter hinten zu einer dichten Wolke breitet und in milchigem Nebel die fernen Lichter der Verfolger verſchluckt. Die Grenze iſt durchfahren. Sie ſind jetzt auf deutſchem Boden. Aber das bedeutet wenig. Bis hinein nach Cleve ſind ſicher alle deutſchen Behör⸗ den bereits benachrichtigt. Poſten auf den Neben⸗ ſtraßen, Drahtſperren an den Hauptſtraßen. Da! Weit voraus blitzen Lichter auf der Straße auf. Scheinwerfer von Motorrädern. Erlöſchen, plötzlich abgeblendet. Anſcheinend macht die Streife Halt und ſperrt durch irgendein raffiniertes Hinder⸗ nis dem heranbrauſenden Wagen den Weg. Links rum! Franz Windſchütz verringert um ein Weniges die Geſchwindigkeit und wirbelt das Steuer herum, zwingt den Wagen über eine kleine Böſchung hinauf 105 freie Feld. Stoppeln und Erdſchollen fliegen aufgeriſſen unter den Rädern, ſchwer ſtöhnt und keucht der Motor. Wie ein Kleid der Nebelfrauen breitet ſich der Rauchſchleier hinter dem Wagen über die Felder. Irgendwo hallen Rufe durch die Nacht, Haltrufe, vom Motorgedröhn überbrüllt. Im flim⸗ mernden Licht der Scheinwerfer jagt blindlings ein aufgeſcheuchter Haſe vor dem Wagen her. Dann ver⸗ ſchluckt die Nacht jäh das grelle Licht. Hier auf dem Feld kann man abblenden, Hier kommt kein Hinder⸗ nis entgegen. „Wohin jetzt, Franz?“ Der Fahrer deutet mit dem Kinn geradeaus, wo ſich vom helleren Himmel eine Reihe ſchwarzer Um⸗ riſſe abheben, die kahlen Bäume einer Landſtraße. Der Beifahrer hat ein kaltes Entſetzen in den Augen. „Du willſt über die Geiſterſtraße?“ 5 Ein grimmiges Lachen. Windſchütz beugt ſich zum Ohr ſeines Kameraden.„Bewacht wird die na⸗ türlich auch. Aber da kommen uns keine Wagen entgegen. Man kann aufdrehen.“ Andres ſchweigt. Ein abergläubiſcher Verbrecher wirkt etwas merkwürdig. Der ſchwarze Andres hat auch ſonſt keine Furcht vor Geſpenſtern und Kobol⸗ den. Durch ſeine Träume geiſtert nicht einmal der dicke Viehhändler, den er vor Jahren oben in Hol⸗ ſtein in die Eider geworfen hat, mit einem Meſſer zwiſchen den Rippen. Tot iſt tot. Aber die Geiſter⸗ ſtraße hier iſt ein Ding, dem ſelbſt Gerhard Andres, Mörder und Berufsverbrecher, eben ſo gern aus dem Weg geht, wie dem Galgen. Obs nun der Teufel ſſt, wie die Landleute hier ſagen, oder magnetiſche Erd⸗ kräfte, von denen die Städter faſeln, jedenfalls kommt von zehn Kraftwagen nicht mehr als eines glücklich an dem verdammten Kilometerſtein auf der Geiſterſtraße vorbei. Alle verunglücken ſie dort und kein Menſch kann die Urſache ergründen. Verdammt, verdammt! Und nun will Franz 2 Ein Ruck wirft den Beifahrer auf ſeinem Sitz hoch. Der Wagen ſetzt über den Grabenrand und ſchwenkt auf die Straße ein.. Schnurgerade liegt ſie da, eine großartige Fahr⸗ bahn ohne Biegungen und Hinderniſſe. Aber unheim⸗ lich in ihrer öden Verlaſſenheit. Kahle Bäume zu beiden Seiten, die wie warnende, verknöcherte To⸗ tenfinger ragen. Franz läßt die Scheinwerfer wieder aufblitzen. „Soonsbek— 15 Kilometer“ ſtrahlt aus dem Such⸗ licht eine windſchiefe Tafel. Wieder ſpringt der Zeiger. Von ſechzig auf ſieb⸗ zig, achtzig, neunzig. Die Straße ſtürzt wie raſend den Fahrern entgegen, ſcheint ſich von oben her zu drehen, über dem Wagen zuſammenbrechen zu wollen. Weißgetünchte Kilometerſteine fliegen am Straßen⸗ rand vorbei. Hundertvierzig. Mit eiſernen Fäuſten hält Wind⸗ ſchütz das Steuerrad, obwohl es in ſeiner verletzten Linken brennt und zuckt. Das Geſicht des Beifahrers iſt faſt gelblich geworden. Er redet nicht mehr. Er Lippen die vorüberfliegenden Steine. 5 Noch ein Kilometer, dann kommt die berüchtigte Unfallſtelle, der Kilometerſtein 13,9. e 2(Fyrtſetzung folgt) 1 Den Abend hilft weiter verſchönen ſtarrt nur geradeaus uhnd zählt mit leiſe zitternden 4 Do: 1 Im W Ir Als da wo ſetzen, ſollte gewor. Söhne dennoc Ponte: geträu hat ſie Gegen hat die Dadur raum Völker Dreißi Handli heiten Im M mit ſei liebſter unmitt ihren nen H und bi vollem Geiſt f ders n Mei hard Buchha In raucher lem H Eberha terſtadt Denkm für d duſtr berg, dem ze ſeiner nehmer deutſche ſich zur dem W᷑ nehmer ſie im die Bi anderfc Man u wurde, andere ſeſtzuh⸗ ſendjäh lebendi n * 2 2 5 . — Donnerstag, 21. Dezember 1933 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Sefte/ Nummer 591 — Neue Romane Im Wolgaland. Roman der deutſchen Unruhe von Joſef Ponten. In Leinen gebunden 780 Mk. Als Joſef Ponten mit ſeinem Wolgalied begann, da wollte er dem deutſchen Volke dort ein Denkmal ſetzen, das für das Muttervolk ein Mahnmal werden ſollte— jetzt iſt es ein Grabmal Wolgadeutſchlands geworden oder doch vieler Tauſender von ſeinen Söhnen. Aber es iſt dennoch weit mehr, es dient dennoch weit mehr dem Leben als dem Tode. Denn Ponten hat ſeine Geſtalten ja in jenes Volk hinein⸗ geträumt oder doch aus ihm herausgeträumt. Er hat ſie aus dem genau ſo lebendig von ihm erſchauten Gegenſatz zu den anderen Wolgavölkern geſchaffen, er hat dieſen ganzen Gegenſatz dichteriſch mit erſchaffen. Dadurch iſt ſein Roman zu einem Mythos, Wahr⸗ kaum und Sinnbild des Deutſchtums zwiſchen den Völkern geworden. * Die finniſchen Reiter. Roman von Hans Frei⸗ herr von Hammerſtein.(Koehler& Ame⸗ lang, Leipzig..80 Mk.) Kiſſingen und ſeine Umgebung am Ende des Dreißigjährigen Krieges bilden den Schauplatz einer Handlung, deren Fülle an Geſtalten und Begeben⸗ heiten nur ein echter Dichter zu meiſtern vermochte. Im Mittelpunkt ſteht der ſchwediſche Oberſt Wrangel mit ſeinen finniſchen Reitern, mit ſeiner Herzaller⸗ liebſten aus dem feindlichen Lager, die er ſich noch unmittelbar vor deren Trauung mit einem von ihren Eltern auserwählten Eidam durch einen küh⸗ nen Handſtreich erringen muß. Wie das ritterliche und bürgerliche Leben der damaligen Zeit zu blut⸗ vollem Leben erweckt und durch den kerndeutſchen Geiſt ſeiner Geſtalten unſerer heutigen Zeit beſon⸗ ders nahegebracht wird, iſt ſehr packend erzählt. 2. Mein eignes propres Geld. Roman von Eber⸗ hard Frowein. Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung Nachfolger, Berlin.(Mk..80.) In das Wuppertal, in dem Tauſende von Schloten tauchen und die Arbeit ſeit Menſchenaltern in ſtar⸗ lem Herzſchlag ſchafft, führt das neue Werk von Eberhard Frowein, der mit dieſem Buche ſeiner Va⸗ terſtadt und ihrer Zähigkeit ein Denkmal ſetzt— ein Denkmal der Arbeit und zugleich ein Denkmal für deutſches Führertum in der In⸗ duſtrie. Mit dem Augenblick, da Konrad Bem⸗ herg, der junge Fabrikantenſohn und Offizier, mit dem zerſchlagenen Heere heimkehrt und in der Heimat ſeiner Väter Erbe, die zerfallene große Fabrik, über⸗ nehmen ſoll, ſetzt die Handlung ein. Wie dieſer deutſche Kriegsleutnant neuen Pflichten gegenüber ſich zum Führer ſeiner Arbeiter wandelt, alle Kräfte dem Werke hingibt, wie es ihm gelingt, das Unter⸗ nehmen durch die Entdeckung der Kunſtſeide in har⸗ en Kämpfen durch alle Not der Nachkriegsjahre zu teuer Blüte zu führen, das iſt die weſentliche Linie dieſes Romans, der neben ringenden Männern auch beutſche Frauengeſtalten in ihrer helfenden Hingabe zeigt. Jede Frau, die hier miterlebt, wie aus einer kaum faßbaren Idee die Kunſtſeide geboren wird, die heute die Welt erobert hat, wird dieſes auch pon warmherzigem Humor durchſetzte Buch mit be⸗ 1 4 ä— ſonderer Freude leſen. 2 Jug Bergehöft. Roman von Maria Heinz⸗ Hoferichter. Verlag E. Bertelsmann, Gü⸗ tersloh. In dieſem Buch werden Menſchen dargeſtellt, wie ie im Erkennen ihres Geſchickes ſich aufbäumen, die Bindungen unechter Art behindert und ausein⸗ anderfallen. Wir ſehen, wie langſam Neues wird. Man merkt es dem Buch an, daß es nick⸗ geſchrieben wurde, weil es die Verfaſſerin reizte, das eine oder andere der hier erzählten abſonderlichen Erlebniſſe ſeſtzuhalten, ſondern ſie ſchrieb, weil ſie nicht anders konnte, weil das Leid in jedem Sturm ſang, der an ihre Fenſter rüttelte. . Die Eidbrüder. Romau von Gunnar Guunarſ⸗ ſon. Verlag Albert Langen ⸗Georg Müller. München. Es handelt ſich hier um einen Roman der erſten Islandsſiedler und um eines der ſtärkſten Werke des auch in Deutſchland bekannten isländiſchen Dich⸗ bers. Es iſt ganz erfüllt von der ſchlichten Größe der Zeit der Wickinger und des nordgermaniſchen bLeldentums. Die Schilderung des täglichen Lebens jener Zeit, der großen Feſte, der Kriegs⸗ und Beute⸗ züge, der kühnen Seefahrten und der ſtürmiſchen Jahre der erſten Islandsſiedlung iſt mit jener er⸗ kaunlich lebendigen Echtheit dargeſtellt, wie ſie nur der ſchöpferiſchen Einfühlung eines Dichters ge⸗ lingen kann, in dem die alten Sagen und die tau⸗ ſendjährigen Ueberlieferungen ſeines Volkes noch lebendig find. 5 Garba, Stirb und Werde. Roman von Friede H. Kraze. Verlag E. Bertelsmann, Gütersloh. .40 RM. Hier iſt ein geſchmackvoll gepflegter Geſellſchafts⸗ zoman. Garba iſt ein Kinderland, Traumland, er⸗ ſpieltes Reich, in dem nur gute Menſchen in Liebe und gegenſeitiger Hilfsbereitſchaft leben. Nach einem großen Umſchwung vollendet ſich ein neues ge⸗ läutertes Garba. Ein an wirkſamen Schilderungen deiches, unterhaltſames und beſinnliches Buch. e Der mißratene Vikar. Von Adam Ritz haupt. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe.(.85 Mk.) Als„eines von unſeres Herrgotts Vorſuchskin⸗ bern“ ſind Menſchen von der Art des Vikars Fri⸗ doltn Amſel von einem füddeutſchen Dichter bezeich⸗ net worden. Wie kann einer, der ſo hinreißend, volksverbunden predigt, der das bayriſche Rhein⸗ ſtädtchen, Zivil ſamt Garniſon, im Sturm gewinnt, e ——— Literatur- Beilage der Neuen Aa —— SCHENKT BUCHER Ein Aufruf der Reichsschrifttumskammer Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer hat folgenden Aufruf erlaſſen: Die Nation rüſtet ſich, das deutſche Weihnachten in einer Einmütigkeit und mit einer ſo ſtarken Zuverſicht zu begehen, wie es uns in den dunklen Jahren, die hinter uns liegen, nie vergönnt geweſen iſt. Wenn wir unter dem Weih⸗ nachtsbaum ſtehen, dankbar für das, was uns das Jahr gebracht hat, ſo ſollen auch unſere Geſchenke einen neuen Sinn tragen. Kraft und welch hoffnungsvollen Troſt uns die Werke Denken wir daran, welche des guten deutſchen Schrifttums in der vergangenen niederdrückenden Zeit geſpendet, wie uns gute Bücher innerlich geholfen haben. Laßt die reiche Fülle unſeres deutſchen Schrift⸗ tums auch unter dem Weihnachtsbaum zu Wort kommen und lebendig werden. „Nach Jahr und Tag“ J, Knut Hamsuns neuer Roman „Ein Wunder von einem Buch“ hat die norwe⸗ giſche Kritik dieſen Roman„Nach Jahr und Tag“ ge⸗ nannt. Und iſt Knut Hamſun ſelbſt denn nicht ein Wunder an unverwelklicher Jugendkraft? Mit vier⸗ undſtebzig Jahren ſchenkt er der Welt dieſen Roman, der eins der hinreißendſten und geiſtvollſten Bücher iſt(Albert Langen/ Georg Müller Verlag, München. RM..50), die er in den bald fünfundvierzig Jahren ſchrieb, ſeit ſeine Weltberühmtheit begründet iſt. „Nach Jahr und Tag“ führt uns aufs neue nach dem uns von früher her vertrauten Segelfoß, aber in eine andere Zeit, die dieſer kleinen Stadt wohl Kino, Bank und Grandhotel beſcherte, aber nicht glücklicher und ſchöner iſt als jene alten Tage. Die Willatz Holmſen und deren Nachfolger in der Macht, das Emporkömmlingsgeſchlecht der Holmengraa, ſind längſt verſchollen und draußen irgendwo in Dunkel⸗ heit zurückgetaucht; nur hie und da ſpricht noch ein klappriger Greis von ihrem einſtigen Glanz. In dem Geſchäft oͤes Ladenper herrſcht jetzt die dritte Generation, denn auch der Ladentheodor, der die mo⸗ derne Zeit verſtand und die Familie durch kaufmänni⸗ ſche Geriſſenheit zur erſten von ganz Segelfoß zit machen wußte, liegt im Grab. Doch ſeine Witwe iſt noch da; und heißt ſie auch jetzt ſchon die„Aelterfrau“ — ſie iſt ſo jung und hübſch und lebensluſtig wie nur je. Ihr Sohn und ihre Töchter, eben die dritte Ge⸗ neration, ſind vornehmer, in ihnen aber deutet ſich ſchon leiſe der Wiederabſtieg der Familie an Zwiſchen dem Gewimmel bewegt ſich, anfangs noch unerkannt, der„Allerhandmann“, wie er ſich ſelbſt nennt, ein Hilfsarbeiter auf dem Hofe Segel⸗ foß. Er iſt der Auguſt aus den„Landſtreichern“, nun alt geworden, aber noch der närriſche Phantaſt von einſt. In dieſem prachtvoll friſchen, oft unbän⸗ dig luſtigen Werk gibt es nur eins, woraus wir ſehen, daß ein Dichter von hohen Jahren ſein Ver⸗ faſſer iſt: die gütige Weisheit, die ihren Abendſonnen⸗ ſchein verklärend über alle dieſe im Guten wie im Schlechten als ewige Kinder ſcharf durchſchauten Menſchen legt. Noch in den Auguſt, den er doch für einen Schädling hält, iſt Hamſun irgendwie rerliebt und macht uns auch verliebt in ihn. Bittere Men⸗ ſchenkenntnis wird in der letzten Reife zur Menſchen⸗ liebe, zu einer Liebe zum Leben wie es einmal iſt Wir lächeln ſtändig beim Leſen von Hamſuns neuem Buch, wir lachen manchmal Tränen, aber wir fühlen uns auch immer wieder vom Schauer des Geheimnisvollen angerührt, weil dieſer Dichter Wurzeln hat, die tief ins Volkhafte hinuntergreifen und dort aus Quellen ſchöpfen, die nie zu erſchöpfen ſind. Kurzum, ein Buch, ſo amüſant und originell wie tief, ein Buch voll Ironie, vor dem man doch in Andacht ſteht, ein Buch, des Dichters würdig, ver unter den Lebenden der unbarmherzigſte Wurch⸗ ſchauer und liebevollſte Geſtalter diefes Erdendaſeins heißen darf, dazu ein Buch, das eben heute uns ien Deutſchland viel zu ſagen hat, weil es— wie ſchon o manches Werk Hamſuns ſeit Jahr und Das der falſchen Ziviliſation der Fortſchrittsmänner lächelnd die Larve vom Geſicht zieht, und weil es uns mit einem Trunke aus den Quellen germani⸗ ſcher Urtümlichkeit erquickt. eee „Voll jenseits der Grenzen“ „Volk jenſeits der Grenzen“.(Geſchichte und Proble⸗ matik der deutſchen Minderheiten.) Von Ri⸗ hard Bahr. 461 Seiten. Kart. 8 RM. Leinen.50 RM. Hamburg 1933. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt. In dem vorliegenden Werk kommt mit Richard Bahr, dem früheren langjährigen Vertreter der NM, einer der beſten Keuner des Auslands⸗ deutſchtums zu Wort. Schickſal und Lage der Deut⸗ ſchen als eines Volkes in der Zerſtreuung wird uns eindringlich vor Augen geführt. Es iſt die erſte umfaſſende von tiefer Sachkenntnis ge⸗ tragene Geſchichte unſerer Minderheiten. Das Leben jener Volksgruppen, die in ganz Europa verſtreut, vielfach ohne jede engere Bindung an das Mutterland, ihren Kampf um Eigenart und Selbſt⸗ erhaltung führen, muß uns gerade heute wieder ſtark berühren. Wir, die wir den gewaltigen Auf⸗ bruch der deutſchen Nation miterleben durften und uns wieder als Glieder einer Volksgemeinſchaft fühlen, haben die große Aufgabe, dieſes deutſche Volk in der Zerſtreuung irgendwie in unſere Ge⸗ meinſchaft einzugliedern. Draußen, jenſeits der Grenzen, hat dieſer Auf⸗ bruch deutſche Menſchen erſchüttert und aufgewühlt und ſie ſehen in ihm ein Fanal einer eigenen, neuen erhöhten Form des Daſeins. Nur eine genaue Kenntnis vom Leben und Kampf ber auslandsdeutſchen Volksgruppen kann uns Binnen⸗ deutſche die Ueberzeugung von der Notwendigkeit ihres Daſeins geben und kann uns erkennen laſſen, daß ſie für das Gedeihen der Volksgeſamtheit un⸗ erſetzlich ſind. Richard Bahr führt uns mit der beſonnenen Lei⸗ denſchaft eines Mannes, dem das geſchichtliche und gegenwärtige Schickſal unſerer auslandsdeutſchen Brüder zur inneren Herzensſache geworden iſt, den Weg der Entſtehung und Behauptung der Minderheitengruppen, zeigt uns, was ſie leiſten und was ſie leiſten müſſen. Beim Leſen dieſes lebendig niedergeſchriebenen Werkes glauben wir den Brit⸗ dern, die in Polen, im Baltikum, in Nordſchleswig und im oſteuropäiſchen Raum ihren ſchweren Kampf kämpfen, zur Seite zu ſtehen. Was uns in den zehn großen Abſchnitten dieſes Werkes entgegen⸗ tritt und uns erſchüttert, iſt das Herviſche eines waffenloſen Kampfes, das zähe Ringen von Generationen um deutſches Leben, iſt der unzerſtörbare Wille zur Verbundenheit mit Volkstum und Heimat. Wer dieſes einzigartige Werk mit heißem Herzen geleſen hat, der fühlt ſich angeredet und weiß für alle Zeiten, daß das Deutſch⸗ tum nicht an unſeren Staatsgrenzen zu Ende iſt. Es iſt ein echtes Volksbuch und ſollte überall Ein⸗ gang finden, wo der Sinn für dieſe nationalpolitiſche Arbeit noch wach iſt. ein„mißratener Vikar“ ſein?„Die Lieblinge Gottes können nicht alltäglich leben und nicht alltäglich ſter⸗ ben.“ Weil das Buch ohne Tagesſenſation iſt, ſchenkt es eine tiefe Erholung und verſpricht einen dauern⸗ den Wert. Es wird dem Verfaſſer, deſſen feine aus dem Leben gegriffene prächtige Pfälzer Bubenge⸗ ſchichten„In Sonne und Rauch“ ſo warmen, wohl⸗ verdienten Beifall fanden, viele neue Freunde gewin⸗ nen und überall, vor allem für jedes Pfälzer Haus eine willkommene Gabe ſein. Von Volk und Heimat Zwiſchen Schwarzwald und Rhein. Epiſch⸗lyriſche Heimatdichtung von Friedrich Singer.(.85 ,. Verlag C. F. Müller, Karlsruhe.) Der Verfaſſer iſt den Freunden unſerer badiſchen Heimat kein Neuling mehr; mit zahlreichen Proben in Vers und Proſa hat er ſeit Jahren in Zeitſchriften und Kalendern dem literariſch anſpruchsvolleren Teil der Leſerſchaft ſtarke Beachtung abgenötigt. Mit ſeinem in peinvoller Einſamkeit ausgereiften Buche tritt er hier vor die Oeffentlichkeit. Einwurzelung im Vaterland durch innigſte Hingabe an den engſten Heimatbezirk, die Verbindung von Blut und Boden durch den neuen Geiſt ſelbſtloſer Aufopferungsfähig⸗ ( èͤ dd leit— das iſt das Ideal dieſes Dichters. Ein Kämpfer und Sucher iſt der namenloſe„Held“ der Dichtung, der durch Läuterung mannigfacher Art— aufſteigen will zur reineren Erkenntnis von Wer⸗ den, Sein und Vergehen. Schuld und Sühne glühen in Haß und Liebe ſchwelende Schlacken rein, das Werk ſteigt über den Rahmen einer Heimatdichtung hinaus und wird zu einem allgemein menſchlichen Abbild der ewig grübleriſchen Sucherſeele des Deutſchen. * „Kurpfälzer Sageuborn“, Von Jakob Bernhard. Eine Sammlung von Sagen aus der rechts⸗ rheiniſchen Pfalz mit beſonderer Berückſichtigung der Heidelberger Gegend.(Preis.90 /. Hei⸗ delberger Verlagsanſtalt und Druckerei Friedrich Schulze Gmb, Heidelberg.) In dieſem Werk iſt das alte Volksſagengut un⸗ erer Heimat zuſammengetragen. Obwohl die Samm⸗ lung in erſter Linie für die Jugend beſtimmt iſt, wird auch der Erwachſene die mit vielen Illuſtratio⸗ nen verſehene Schrift nicht ohne Genuß aus der Hand legen. Bernhard hat mit ſeinem zeitgemäßen Buch eine lang mpfundene Lücke unſerer Heimat⸗ literatur ausgefüllt. unheimer Jeitung Bücher der Wirtschaft Carl Duisberg: Meine Herausgegeben auf Grund von Aufzeichnungen, Briefen und Dokumenten von Jesco von Puttkamer. Mit zahlreichen Bildtafeln. Phi⸗ lipp Reclam jun., Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Geheftet Mk..— in Ganzleinen Mk. 10.—. In unſerer Zeit kommt die Arbeit wieder zu Ehren. Nichts iſt dringlicher im Programm der nationalen Regierung als die Arbeitsbeſchaffung. Und heute, wo jeder einzelne wieder ſeinen Stolz und ſeinen Ehrgeiz in die Leiſtung ſetzt, richten ſich unſere Blicke auf einen Mann, der in nun fünfzig Jahren beruflicher Tätigkeit aus klein⸗ ſten Anfängen heraus ein Weltunternehmen ſchaffen Half. Carl Duisberg hat ſeine Lebenserinne⸗ rungen geſchrieben. Sie ſchildern den Weg eines Mannes, der unabläſſig mit genialer Erfindung und Organiſationskraft an dem Aufſtieg der deutſchen chemiſchen Induſtrie gearbeitet hat und ſie zur Welt⸗ geltung und Führung erhob. Sein Leben ging auf in der reſtloſen Hingabe an ſein Werk, das für das deutſche Volk eine der ſtärkſten Kraftquellen wurde. So bieten die Erinnerungen gleichzeitig ein Stück großer deutſcher Zeitgeſchichte. Die Erinnerungen zeichnen einen Lebenslauf, einzigartig in ſeinem Aufſtieg, vorbildlich in ſeiner ſchlichten und tapferen Männlichkeit. 8 Die Börſe im Dritten Reich— ein Gegenwarts⸗ und Zukunftsbild von Heinrich Schacht. Phöbus⸗ Verlag, Berlin. Auf Grund von treffendem Tatſachenmaterial ver⸗ anſchaulicht der Verfaſſer den bisherigen ſtufenwei⸗ ſen Verfall der Börſe in der Nachkriegszeit. Auf⸗ bauend auf Tatſachen und Aeußerungen führender Wirtſchaftspolitiker des neuen Staates wird darge⸗ legt, welche Entwicklung die Börſe und der Wertpapierhandel in der Zukunft nehmen werden. Kulturgeschichte und Musik Altgermaniſche Kultur in Wort und Bild. Von Dr. Wolfgang Schultz. Mit 160 Bildern auf 80 Tafeln und 1 Karte(J. F. Lehmanns Verlag, München. Mark.50). Die germaniſche Kultur war durchaus boden⸗ ſtändig und eigenwüchſig, denn im 1. Jahrtauſend unſerer Kulturgeſchichte(der Bronzezeit, die von 1800 bis 800 v. Chr. reicht), konnte ja von römiſchen oder irgendwelchen anderen fremden Einflüſſen noch kaum eine Rede ſein und doch gibt gerade die Bronzezeit mit ihren herrlichen Schmuckwerken ſchon Zeugnis von der bewundernswerten Größe, Ge⸗ ſchloſſenheit und Selbſtſicherheit der germaniſchen Frühkultur. Dieſe iſt dann für alle ſpäteren Schöpfungen des Germanentums beſtimmend, die ſich im 2. Jahrtauſend germaniſcher Kultur(der frühen Eiſenzeit von 800 v. Chr. bis 200 n. Chr.) und im 3. Jahrtauſend(der ſpäten Eiſenzeit von 200 bis 1200 n. Chr.) in Brauchtum und Dichtung, Kunſt und Religion der Germanen ſo überraſchend entwickelt. Das Buch von Schultz enthält eine Fülle an Kul⸗ turſchönheit, die im Bild wiedergegeben wird. 160 prachtvolle Abbildungen erläutern die Darſtellung des Verfaſſers und zeigen Urnen und Hausgeräte, Wagen und Schiffe, Schwerter und Schilde. Ob es ſich um Tongefäße oder Schmuckgerät, um Schnitz⸗ werk an Truhen, um Steinreliefs handelt— es iſt immer ein aus dem Volkstum entſtandener Wille da, der, ſelbſt wenn er einmal fremde Muſter be⸗ nutzt, ſie doch in eigenwillige Geſtaltung zwingt. * Lebenserinnerungen. „Muſik und Muſikleben der Deutſchen.“ Von Wal⸗ ter Berten. Mit 76 Seiten Notenanhang⸗ Preis.50 Mk. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. In unſeren Tagen, da der Einzelne wieder zur Geſamtheit des Volkes in Beziehung tritt, zugleich auch alle Formen des politiſchen und kulturellen Le⸗ bens der ſtaatlichen Gemeinſchaft dienſtbar gemacht werden, hat die Muſik eine ganz beſondere Aufgabe zu erfüllen. Aus dieſer Erkenntnis ſchuf Walter Berten dieſe künſtleriſche Schau der deutſchen Muſik, ihres Weſens und Lebens im Volk. Ein Volksbuch entſtand, das die gewaltigen Werke der Vergangen⸗ heit gerade dem Laien zugänglich macht. In dieſer Verbindung mit dem Volkstum, erſtehen die Großen des deutſchen Muſiklebens in vollkommen neuer Sinndeutung. Es ſind nicht nur jene, die mit voll⸗ endeter Beherrſchung eines Inſtrumentes Unver⸗ gängliches geleiſtet haben, ſondern auch erſtmalig die, die mit beglückend reiner Stimme oder mit über⸗ ragender ſzeniſcher Geſtaltungskunſt Wirkungen über eine Zeit hinaus erlangten. Walter Berten ergänzt ſeine Geſchichte des Muſikſchaffens durch eine Darſtellung des Muſiklebens und der Muſikpflege. Hier wird die gemeinſchaftsformende Kraft, die der Muſik innewohnt gezeigt. Das Werk wird da⸗ zu beitragen, auch im Hinblick auf die Organiſation der Feierabendgeſtaltung und auf die Neubelebung der Muſik, eine neue Ordnung künſtleriſchen Schaf⸗ ſens einzuleiten. Die Stuttgarter Senfkornbibel. Die Privilegierte Würt⸗ tembergiſche Bibelanſtalt hat eine kleine ideale Taſchen⸗ und Reiſebibel unter der Bezeichnung„Stuttgarter Senfkornbibel“ auf den Markt gebracht. In ſchöner, klar lesbarer Koch⸗Type gedruckt, enthält der ſchmale Bibelhand das Alte und Neue Teſtament, die Pfalmen und Propheten, Evangelien und Briefe. Der Text iſt durch zahlreiche Ueberſchriften in behältliche Sinnab⸗ ſchnitte geteilt, und die Kernſprüche ſind in unaufdring⸗ lichem, ſchönem Fettdruck herausgehoben. Athenaion⸗Kalender„Kultur und Natur“ 1931. Preis 2,10 Mk. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athenaſon mb, Potsdam. Der Kalender zieht nicht nur durch ſein ſchönes buntes Titelbild eine Parkanſicht ous Sonsſonei ſofort die Augen auf ſich, ſondern ſeſſelt den Leſer und Beſchauer von Blatt zu Blatt immer mehr. 6. Seite Nummer Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Dezember 1933 137 badische Schutzhüäftlinge entlaßjen Die Preſſeſtelle beim Aus Anlaß des über⸗ wältigenden Sieges, der bei der Volksabſtimmung und Wahl am 12. November erfochten worden iſt und anläßlich der Weihnachtsfeier wurden auch in Baden Enflaſſungen aus der Schutzhaft verfügt. Innenminiſter Pflaumer ging von dem Geſichts⸗ punkt aus, daß denjenigen, die als Verführte gelten können, Gelegenheit geboten werden ſoll, ſich wieder in die Volksgemeinſchaft einzugliedern. Berückſich⸗ tigt wurde dabei, ob der für die Entlaſſung in Frage kommende Schutzhäftling ſich gut geführt hatte und die begründete Vermutung vorlag, daß ſich der Ent⸗ laſſene nicht wieder gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat und ſeine Regierung betätigt. Soweit es ſich um Väter mehrerer Kinder handelte, wurde ein milder Maßſtab bei der Verurteilung angelegt. In Freiheit geſetzt wurden am Dienstag und Mittwoch * Karlsruhe, 21. Dez. Staatsminiſterium teilt mit: aus dem Lager Kis lau 54, Ankenbuck 56 und Heuberg 27 Mann. Damit der erzieheriſche Zweck nicht verfehlt wurde, erfolgten Sammelent⸗ laſſungen, wobei die Lagerkommandanten die Verſammlung auf die oben erwähnten Gründe der Anordnung hinwieſen. Es wurde jedoch niemand im Zweifel darüber gelaſſen, daß jeder, der ſich er⸗ neut ſtaatsfeindlich betätigt, mit rückſichtsloſer Strenge unbeſtimmte Zeit in ſtrengſte Haft ge⸗ nommen wird. * Ludwigshafen a. Rh., 20. Dez. Die Polizeidirek⸗ tion Ludwigshafen hat die hier erſcheinende„Neue Pfälziſche Landeszeitung“ auf die Dauer von drei Tagen, d. i. bis einſchließlich 22. Dezember 1933, ver boten. Die genannte Zeitung hatte ebenfalls den Artikel veröffentlicht, der zu den Maß⸗ nahmen der Bayeriſchen Politiſchen Polizei gegen drei Münchener katholiſche Pfarrer Stellung nahm und bereits zu einem achttägigen Verbot des„Pfälzer Tagblatt“ in Kaiſerslautern geführt hat. eee ee Der Mosbacher Ratsherren-Weck Ein alter eigentümlicher Brauch in der maleriſchen Kreisſtadt * Mosbach, 21. Dez. Auch am kommenden Jahresende findet in der ſchönen Kreisſtadt Mosbach eine Feier ſtatt, die auf einen einzigartigen und eigenartigen Brauch zu⸗ rückgeht, die Feier des Ratsherrnweckes. Am 28. Dezember verſammeln ſich die ehemaligen und jetzigen Ratsherren von Mosbach zu einer Gedächt⸗ nisfeier für den Pfalzgrafen Otto., der nach der Teilung der Kurpfalz 1410 die Stadt Mos⸗ bach zu ſeiner Reſidenz wählte und bis 1461 regierte. Durch die Hofhaltung wurde neues Leben in die da⸗ mals kleine mittelalterlich befeſtigte Stadt getragen und Handel und Gewerbe hoben ſich. Der Pfalz⸗ graf ſorgte nicht nur für ſein und ſeiner Untertanen irdiſches Wohl, er ſtiftete auch im Jahre 1447„zu ſeinem, ſeiner verſtorbenen Hausfrau, ſeiner Vor⸗ fahren und Nachkommen ewigen Gebächtniſſe“ eine feierliche Seelenmeſſe, welche alljährlich geleſen wer⸗ den ſollte. Dabei mußte auch an die Armen und an die Meſſebeſucher ein Almoſen gegeben werden, und dem Schultheißen und den Stadträten wurde zur Pflicht gemacht, dieſer Toten⸗Meſſe beizuwohnen. „Und damit der Stadtrat zu dieſem Begängnis und Opfer um ſo fleißiger und ergötzlicher erſcheinen möge, ſo wollen wir dem Schultheiß zwei Pfründ⸗ weck— deren 28 von einem Malter Dinkel und einem Simri Korn gebacken— und jedem Rats⸗ herrneinen Weck geben“, beſagt der fürſtliche Stiftungsbrief weiter. In den letzten Jahren wird die Feier in der Weiſe durchgeführt, daß ſich die Teilnehmer gegen Abend in der Mosbacher Friedhofskapelle zu einer ſtillen Gedächtnisſtunde zuſammenfinden, bei der einer der Mosbacher Geiſtlichen die Gedenkrede auf Otto J. hält. Anſchließend hieran findet im Bürger⸗ ſaal des Rathauſes der weltliche Teil der Feier ſtatt, in deren Mittelpunkt nach der Anſprache des amtie⸗ renden Bürgermeiſters neuerdings ein Vortrag ſteht, den der Archivar der Stadt, Bürgermeiſter i. R. Renz, über ein Thema aus Mosbachs Vergangen⸗ heit hält. Bei dieſer Feier wird jedem der Rats⸗ herren ein großer einpfündiger Weck, dem amtieren⸗ den Bürgermeiſter zwei ſolcher Wecke, überreicht. An der diesjährigen Ratsherrenweckfeier wird vorausſichtlich auch Fürſt Erich zu Leiningen in Amorbach, auf deſſen Geſchlecht ſpäter der Titel eines Pfalzgrafen zu Mosbach übergegangen iſt und der ihn noch heute führt, teilnehmen. eee dk de ner Aus Baden Todesopfer des Verkehrs * Schwetzingen, 21. Dez. Das ſchwere Kraft⸗ wagenunglück, das ſich am 12. Dezember beim Eiſernen Tor auf der Hockenheimer Landſtraße er⸗ eignete, wobei ein Perſonenkraftwagen aus Mann⸗ heim mit einem Laſtkraftwagenzug aus Göppingen zuſammenſtieß, hat jetzt ein Todesopfer gefor⸗ dert. Der 67jährige Privatier Karl Balles aus Mannheim, der eine ſchwere Bruſtquetſchung da⸗ vongetragen hatte, iſt Mittwoch früh im Schwetzinger Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. * * Heinſtetten(Amt Meßkirch), 21. Dez. Das ſchwere Kraftwagenunglück vom letzten Sonntag hat zwei weitere Todesopfer gefordert. Im Sigmaringer Krankenhaus ſind der Landwirt Joſef Reinauer und der Landwirt Joſef Quarleiter geſtorben. Das Unglück hat alſo drei Todes⸗ opfer und zehn Verletzte gefordert. Die Eisgefahr beſeitigt * Karlsruhe, 21. Dez. Das Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium, Abt. für Waſſer⸗ und Stra⸗ ßenbau, teilt über die Eisverhältniſſe am Rhein, Nek⸗ klar und Main, ſowie in den Häfen folgendes mit: Der Oberrhein iſt bis Worms eisfrei, ebenfalls der Neckar bei Mannheim. Sonſt iſt die Lage im allgemeinen unverändert. Gefahr durch Eis⸗ gang mit Hochwaſſer beſteht z. Z. im Oberrheingebiet nicht. * * Speyer, 20. Dez. Die Ludwigshafener Bahn⸗ direktion teilt mit, daß die Schiffbrücke bei Speyer für den Verkehr wieder freigegeben wurde. * Kleinkems bei Lörrach, 21. Dez. In einer Holz⸗ baracke des Kantinenviertels der Kembſer Kraft⸗ werksbauten entſtand Feuer, bei dem der 52 Jahre alte Hafner Albert Loſſer den Tod fand. Der Verunglückte ſcheint beim Zubettgehen vergeſſen zu haben, das Kerzenlicht auszulöſchen, ſo daß ſich das trockene Holz entzünden konnte. Die Baracke brannte völlig nieder, der Hafner ſelbſt konnte nur als voll⸗ ſtändig verkohlte Leiche aus der Aſche hervorgezogen werden. * Staufen, 21. Dez. Am Mittwoch mittag brach in dem Anbau des Keſſelhauſes der Chemiſchen Fabrik Richard Müller Feuer aus, durch welches auch die Maſchinenanlage in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Der Brand hatte zunächſt infolge der ſtarken Rauchentwicklung ein bedrohliches Aus⸗ ſehen, er konnte jedoch durch die vereinten Bemü⸗ hungen der Feuerwehr und des Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes bereits nach einer Stunde gelöſcht werden. Während des Brandes ereigneten ſich zwei kleine Exploſionen dadurch, daß mehrere leere Ben⸗ zolfäſſer, in denen ſich noch Benzolreſte befanden, in Brand gerieten. 5 Aus der Pfalz Raubüberfall auf SS-Mann nd. Eiſenberg, 21. Dez. Auf den ledigen 29jähri⸗ gen Maſchinenführer und SS⸗Mann Ludwig Hoch⸗ wärter von hier, wurde in der Nähe des Fried⸗ hofes in der Dunkelheit ein brutaler Raubüber⸗ fall verübt. Hochwärter wurde ahnungslos von zweit jungen Leuten überfallen und miß⸗ handelt. Die Angreifer ſchlugen ſofort mit harten Gegenſtänden auf H. ein, ſo daß dieſer im nächſten Augenblick bewußtlos zuſammenbrach. Später, als Hochwärter wieder das Bewußtſein erlangt hatte und ſich nach Hauſe ſchleppte, ſtellte man feſt, daß er der mitgeführten Invalidenmarken und ſeines Bar⸗ betrages von insgeſamt 21.50 Mk. beraubt war. Das Rätſel um Poſtinſpektor Mathes nd. Neuſtadt, 21. Dez. Wie uns mitgeteilt wird, konnte das ſpurloſe Verſchwinden des 58 jährigen Poſtinſpektors Mathes von hier trotz eifrigſter Nach⸗ forſchungen immer noch nicht geklärt werden. In⸗ zwiſchen wurde feſtgeſtellt, daß der Vermißte in dem Ort Michelsſtadt Verwandte aufgeſucht hat. Weitere poſitive Anhaltspunkte über Mathes Verbleib ließen ſich bisher nicht gewinnen. Gerüchtweiſe wird be⸗ hauptet, daß Mathes ſich noch in der Pfalz aufhalte und in geiſtesgeſtörter Verfaſſung ſogar in Mecken⸗ heim angetroffen worden ſei. Eine Beſtätigung haben jedoch dieſe Gerüchte bis jetzt nicht gefunden. Daß Mathes es war, der am Dienstag abend gegen 10 Uhr von der Mitte der Rheinbrücke aus in ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht in den Rhein ſprang, und ertrunken iſt, konnte ebenfalls nicht feſtgeſtellt werden. nd. Speyer, 21. Dez. Wie uns von ſachverſtändi⸗ ger Seite mitgeteilt wird, hat der Fiſchfrevel in der Pfalz während des Jahres 1932 wiederum einen bedenklichen Umfang angenommen. Die Fiſchdieberei war immer noch erheblich. Anſtatt 580 im Vorjahre wurden dieſes Jahr insgeſamt nahezu 300 Fiſchfrevler verurteilt. Die Gerichte haben jedoch intenſiver dem überhand genom⸗ menen Fiſchfrevel durch ſtrengere Beſtrafung ent⸗ gegengewirkt. Man erkennt hierin auch die einzig nachwirkende Bekämpfungsmaßnahme, mit der hauptſächlich den notoriſchen Fiſchdieben das Hand⸗ werk gelegt werden kann, die erfahrungsgemäß mehr gewerbsmäßig zu Werke gehen. nd. Nothweiler, 20. Dez. Der älteſte Einwohner hieſiger Gemeinde, Jakob Hoffmann, hat jetzt ſein 98. Lebensjahr vollendet. Hoffmann hat ſich weit über die heimatlichen Grenzen nicht nur einen denkwürdi⸗ gen Namen, ſondern auch beſondere Wertſchätzung erworben. Er hat zu Beginn des 7er Krieges den damals auf der Rückkehr von ſeinem kühnen Ritt ins Elſaß angekommenen Grafen Zeppelin auf ſiche⸗ rem Pfad vor den Franzoſen gerettet, nachdem er zuvor noch das Pferd des Grafen an dem Dorf⸗ brunnen kränkte, der ſeitdem den Namen„Zeppelin⸗ brunnen“ trägt. ö. „Englands vor ſich gehen. Zum Olympia 1936 Die amtliche Einladung durch Deutſchland erfolgt haben die Organiſations⸗Komi⸗ tees der 11. Olyn piele und der 4. Olympiſchen Winterſpiele die amtliche Einladung für die Welt⸗Veran⸗ ſtaltungen des Jahres 1936 in Berlin und Garmiſch⸗Paxten⸗ kirchen an die Länder der Welt herausgehen laſſ i Einladungen haben einen in den Ol Am 18. Dezem Die Dre atzungen vorgeſchriebenen Wortlaut und ſind unter t von den Präſidenten der Organiſations⸗Komitees, Styatsſekretär a. D. Dr. Theobald Lewald und von Dr. v. Halt. Die nationalen Olympiſchen Komitees der verſchiedenen Länder werden darin auch um zebeten, ob ſie der Ein⸗ ladung ge leiſten wer Nachdem das Internati der Hauptſtodt des Deutſchen Reiches zugeſp 1 he ging der deutſche Olympiſche Ausſchuß(das Nationale Olympiſche Komitee von Deutſchland) bald nach der Rück⸗ kehr der deutſchen Olympia⸗Expedition“ von Los Angeles an die Vorbereitungen für das Jahr 1936. Der erſte ent⸗ ſcheidende Schritt im Zuge dieſer Vorbereitungen war die Gründung des Org ations⸗Kor Indem jetzt dieſe Organiſations⸗Komitees die amtliche Einladung heraus⸗ ſchicken, treten ſie zum erſten Male in aller Form vor die Olympiagruppen der Welt hin und zeigen damit feierlich an, daß die Arbeiten eröffnet ſind und daß man ſich im Jahre 1986 bereithalten wird, die Ju⸗ gend der Welt in olympiſcher Gaſtfreund⸗ ſchaft zu empfangen. Der Bedeutung dieſer Einladung und dem bisherigen olympiſchen Brauch entſprechend, iſt das Auswärtige Amt gebeten worden, durch ſeine Miſſionen jeder beteiligten ausländiſchen Regierung davon Kenntnis zu geben, daß das nationgle olympiſche Komitee des betreffenden Landes offiziell zur Tetlnahme an den Spielen des Jahres 1936 eingeladen worden iſt. Darüber hinaus wird das auswärtige Amt die fremden Regierungen wiſſen laſſen, daß die deutſche Reichsregierung und mit ihr das geſamte deutſche Volk die Annahme der Einladung außerordentlich begrüßen würde. Das ganze deutſche Volk hofft, daß die Völker der Welt der Einladung mit ſtarken Maunſchaften Folge leiſten, und ſo das ihre dazu beitragen werden, daß das Feſt des Jahres 1936 ein FFeſt des Friedens und der weltumfaſſenden olympiſchen Kulturgemeinſchaft werden wird. Entſprechend den Olympiſchen Satzungen iſt die Ein⸗ ladung an alle Länder gerichtet worden, in denen Olym⸗ piſche Komitees beſtehen. Es ſind dies:(Aegypten fehlt noch) Afghaniſtan, Argentinien, Auſtralien, Belgien, Boli⸗ vien, Braſiltien, Bulgarien, Chile, Chino, Columbien, Dänemark, Eſtland, Finnland, Frankreich, Griechenland Großbritannien, Guatemala, Haiti, Hollond, Indien, Ir⸗ land, Italien, Japan, Jugoflowien, Kanada, Kuba, Lett⸗ land, Luxemburg, Mexiko, Mittelamerika, Monaco, Neu⸗ ſeeland, Nicaragua, Norwegen, Oeſterreich, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, San Sal⸗ vador, Schweden, Schweiz, Spanien, Südafrika, Tſchecho⸗ ſlowakei, Türkei, Ungarn, Uruguay, Venezuela und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Nachſtehend der genaue Wortlaut der Einladung: 5 Internotionale Olympiſche Komitee hat Stadt Berlin als Ort der Feier der 11. Olympiade be⸗ ſtimmt. Demgemäß beehrt ſich das Organiſations⸗Komitee der Olympiſchen Spiele 1936 zur Teilnahme an den Wett⸗ bewerben und Feſten einzuladen, die aus dieſem Anlaß in Berlin vom 1. bis 17. Auguſt 1996 ſtattfinden werden. Der Präſident des Organiſations⸗Komitees für die 11. Olympiade Berlin 1986. gez. Dr. Th. Lewald.“ Leichtathletik-Großmacht Italien! Im verfloſſenen Jahr gab es nur zwei Sportnationen, die alle Länderkämpfe ſiegreich beſtanden, Deutſchland und Italien. Die Söhne des Südens haben in der letzten Zeit gewaltige Anſtrengungen gemacht, nach vorne zu kommen, und ſchon heute bereiten ſich die Italiener in einem Umfange wie noch nie auf die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin vor. Der augenblickliche Stand Ser ita⸗ lieniſchen Leichtathletik intereſſiert umſoemehr, als im näch⸗ ſten Jahr Deutſchland und Italien in Turin erſtmalz einen Länderkampf austragen. Daß Italien ein ſchwer zu nehmender Gegner iſt, beweiſen folgende Beſtleiſtungen des Jahres 1998: 100 Meter: die Toetti 10,8 Sek.; 200 Meter: Tyetti 21,8 Sek.: 400 Meter: Turba 49,0 Sek.; 800 Meter: Beccali:50,6 Min.; 1500 Meter::49, Min.; 5000 Meter: Corati 15:11,6 Min. 10000 Meter: Malo⸗ china 32:45,6 Min. 110 Meter Hürden: Valle und Facelli je 14,8 Sek.; 400 Meter Hürden: Facelli 53,6 Sek.; Hochſprung: Tommaſi 1915 Meter; Weit ſprung: Tabai 7,28 Meter; Stabhochſprung; Innocenti 3,83 Meter; Dreiſprung: Guglielmi 1 Meter; Diskuswerfen: Oberwerger 473 Meter; Kugelſtoßen: Rolla 14,03 Meter; Speerwerfen; Agoſti 60,80 Meter; Hammerwerfſen: Vandelli 40,03. Sehr leiſtungsſtark ſind auch die italieniſchen Geher und e die in vorſtehender Liſte nicht aufgeführt ind. Eine neue Arbeitsgemeinſchaft Nach Auflöſung des Bundes der Dentſchen Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine bildet ſich eine Arbeitsgemeinſchaft Auf Grund der„Vorläufigen Richtlinien über die Neu⸗ geſtaltung der Behörden⸗, Firmen⸗ und Werk⸗Sportorga⸗ niſationen“ mußte auch der Bund der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine aufgelöſt werden. Der Zug nach Ver⸗ einheitlichung des deutſchen Turn⸗ und Sportlebens machte das Beſtehen ſelbſtändiger Organiſationen neben den vom Reichsſportführer anerkannten Fachverbänden unmöglich. Die Auflöſung des Bundes der Deutſchen Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereine wurde vor einigen Tagen in der letzten Sitzung des erweiterten Bundesvorſtandes, der als Vertreter des Reichsſportführers auch Dr. Ebert bei⸗ wohnte, in Berlin beſchloſſen. Im Einverſtändnis mit dem Reichsſportführer ſind aber die einzelnen Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereine zu einer Arbeitsgemeinſchaft zu⸗ ſammengeſchloſſen worden, deren Geſchäfte vorläufig vom techniſchen Reichsbahninſpektor Baumeiſter geführt werden. Die Gründungsverſammlung der Arbeitsgemein⸗ ſchaft wird Anfang des neuen Jahres in Berlin erfolgen. * Es wird in dieſem Zuſammenhang intereſſieren, einige Einzelheiten über den Aufbau und die Stärke der Reichs⸗ bahn⸗Turn⸗ und Sportbewegung zu hören, denn darüber iſt man ſich ja einig, daß in der nächſten Zukunft gerade die Behörden⸗, Firmen⸗ und Werk⸗Sportvereinigungen— ſchon allein wegen ihrer wirtſchaftlichen Stärke und Ge⸗ ſundheit— eine erhebliche Bedeutung erhalten werden. Der in eine Arbeitsgemeinſchaft umgewandelte Bund der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine zählte bisher in 350 Vereinen 75000 Mitglieder. Alle eine ſind angewieſen worden— ſoweit das nicht ſchon ge⸗ ſchehen war ſich einem Fachverband anzuſchließen. Der Bund gliedert ſich nach unten hin in Bezirke, die den jeweiligen Reichsbahn⸗Direktionsbezirken entſprechen. Der Ver⸗ ſtärkſte Bezirk iſt derzeit der Bezirk Frankfurt, der unter der Führung des alten Fachmannes Urmitzer auf 15 Ver⸗ eine mit 9000 Mitgliedern anwuchs. Ihm folgt Nürnberg mit 7500 Mitgliedern. An der Spitze eines jeden Bezirks ſteht ein Bezirks⸗Turn⸗ und Sportleiter. Faſt alle einzelnen Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereine verfügen über eigene Sportanlagen, zum Teil ſogar über Turn⸗ bzw. Sporthallen. Es werden faſt alle üblichen Turn⸗ und Sportzweige gepflegt. Zur Ausbildung der Mitglieder ſtehen ſchon jetzt verſchiedene Turn⸗ und Sport⸗ lehrer zur Verfügung. Selbſt Schilehrgänge fehlen in Arbeitsprogramm nicht. Da— wie ſchon gemeldet wurde— die Hauptverpal⸗ tung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft für ihre 67000 Arbeitnehmer die ſportliche Betätigung zur Pflicht gemacht hat, die dienſtliche Förderung der Sportausübung vor⸗ ſchrieb und auch von den Familienangehörigen der Reichs⸗ bahnbedienſteten eine Beteiligung am Sportleben erwarte, ſo wird die Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportbewegung dem⸗ nächſt einen außerordentlichen Aufſchwung erleben. Die Mitgliederzahlen dürften auf ein Vielfaches anſchwellen. Da aber ſchon jetzt die fachlichen Kräfte zut Führung und Förderung der Bewegung nicht ausreichen, ſo dürften nicht nur zahlreiche Zuſammenſchlüſſe mit an⸗ deren Turn⸗ und Sportvereinen erfolgen, es ſollen auch allenthalben Sportlehrer⸗Stellen geſchaffen werden. Schließ⸗ lich wird aber auch ein Ausbau der beſtehenden Spork⸗ ſtätten bzw. eine Neuſchaffung von Anlagen erforderlich. So wird die Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportbewegung nicht nur für den deutſchen Sport im allgemeinen, ſondern auch für die Arbeitsbeſchaffung ein Faktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. 5 CCCCCCGCGCGCTccGGCGTCGGGGGbcbcbGGGGbbGGTbGbGTbTGTbTGTPTbGTGTGVTVVGTGVTVTVCTVTVGTGTVCVGTVCVTVVUVUVUVUVVVUVUVVVVVVVVV———VTVTTwTwwn Der Reichsſportführer in Sachſen Der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten ſtattete den Inſtituten für Leibesübungen an den ſüch⸗ ſiſchen Hochſchulen in Leipzig und Dresden Beſuche ab. In Leipzig beſichtigte der Reichsſportführer in Begleitung des Landesſportführers Walter Schmidt die muſtergültigen An⸗ lagen, wobei der Leiter des Inſtituts, Prof. Dr. Altrock, die nötigen Erklärungen abgab. Bei der Beſichtigung in Dresden wurde dem Reichsſportführer gleichzeitig ein Ein⸗ blick in den Betrieb des Inſtituts geboten. Neugeſtaltung des Turnierſports Der Präſident des Turnier⸗Herren⸗Reiter⸗ und Fahrer⸗ Verbandes(Berlin), Freiherr von Langen, iſt vom Führer der Oberſten Behörde für die Prüfungen von Warm und Kaltblutpferden, Obergruppenführer Staats⸗ rat Zitzmann, mit der Ausarbeitung eines Vorſchlages für die Zuſammenſaſſung aller Turnierreiter und ⸗Fahrer in enger Anlehnung an den Reichsverband für Zucht und Prüfung deufſchen Warmbluts beauftragt worden. Bekannt⸗ lich kommt vom Jahre 1934 ab der Begriff„Herrenreiter“ in Fortfall. In Zukunft wird vielmehr nur noch zwiſchen „Amateuren“ und„Berufsreitern“ unterſchieden, die in einem„Ring der Turnierreiter und Fahrer“ zuſamtren⸗ geſchloſſen werden ſollen. In der Zeit ſeines bald zwanzigjährigen Beſtehens hat ſich der obengenannte Verband immer für einwansöfreie Ausübung des Turnierſports, für Kameradſchaft von Rei⸗ tern und Fahrern und für wirkliche Liebe zum Pferde ein⸗ geſetzt, ſo daß die Grundſätze des Verbandes und die laug⸗ jährigen Beſtrebungen von Vorſtand und Mitgliedern ſich durchaus mit den Grundſätzen decken, die nunmehr für die Neugeſtaltung des Turnierſports im nationalſozfaliſtiſchen Staat in Frage kommen. Europarunoflug ohne England Der größte europäiſche Flugwettbewerb, der Europa⸗ rundflug, der im Jahre 1934 vom Polniſchen Aepoelub ausgerichtet wird, wird wahrſcheinlich ohne Beteiligung Während ſich alle anderen Natio⸗ nen Europas daran beteiligen, teilte der Unterſtgatsſekre⸗ tär für Luftfahrt, Sir Philipp Safſvon, auf eine An⸗ frage im Unterhaus mit, daß der Königliche Aeroclub mit Rückſicht auf die Koſten und aus techniſchen Gründen eine Teilnohme an dem nächſtjährigen Wettbewerb nicht beab⸗ ſichtige. Handball Tu SpGd Doſſenheim Germania Leutershauſen :16(:8) Germania Leutershauſen ſchloß die Vorrunde mit einem hohen Sieg ab. Auf dem Platze der Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde Doſſenheim, die an 4. Stelle in der Tabelle der Kreisklaſſe 1 ſteht, entwickelte ſich ein ſponnendes Spiel. Die Gäſte waren ſaſt das ganze Spiel hindurch tomaugebend. Die Platzherren vermochten dem flüſſigen Zuſammenſpiel ihres Gegners keinen nennenswerten Widerſtand ent⸗ gegenzuſetzen, obwohl ſie eifrig bei der Sache waren. Ger⸗ mania Leutershauſen ſteht nun am Ende der Vorrunde ohne Punktverluſt an erſter Stelle und hot in ſieben Spie⸗ len ein Torverhältnis von 93:26 Toren erzielt. Auch die 2. Mannſchaft konnte mit nur 9 Mann ſpielend einen deutlichen Sieg herausholen. Sie ſteht ebenfalls an erſter Stelle mit dem Torverhältnis von 71280 Toren aus fünf Spielen. 1 Am nächſten Sonntag findet in Leutershauſen ein Win⸗ terhilfsſpiel Germania Leutershauſen— Turn⸗ und Sport⸗ gemeinde Schriesheim⸗Doſſenheim komb. ſtatt. Germanig wird in ſtärkſter Aufſtellung antreten, und es wird ein intereſſantes Spiel zu erwarten ſein. Die geſamten Ein⸗ nahmen fließen ohne Abzüge dem Winterhilfswerk zu. Handballer für die Winterhilfe Badens Handballer ſtellen ſich und Am —— * Nicht dem Keglerverbaud Mannheim angeſchloſſen ſind, wie uns mitgeteilt wird, folgende Vereine: Kegelgeſel⸗ ſchaft Wohlgelegen, Dienstag Kegelgeſellſchaft, Kegelgeſel⸗ ſchaft Ausgerutſcht,.⸗Geſ. Guter Wurf,.⸗Gef. Blon⸗ maul,.⸗Geſ. Mach ſe weg,.⸗Gef. Bauernfänger,.Geſ. Kegelfreunde,.Geſ. Allianz. Wir hatten eine Verunſtal⸗ tung dieſer Vereine irrtümlich unter der Ueberſchriſt „Keglerverband Mannheim“ veröffentlicht. Da nach den Beſtimmungen alle Vereine irgend einem Verband an geſchloſſen ſein müſſen, iſt damit zu rechnen, daß ſich dieſe Vereine ebenfalls ebenfalls dem Kegler⸗Verband Lin gliedern. Boxmeiſter Vooſen kann an Weihnachten ſein Proſidebl bei der Kölner Boxveronſtaltung nicht geben, weil auch er von der Sperre der Berufboxer⸗Laufbahn betroffen wird. Pierre Charles, der am Wochenende den ſenſattemellen k. o. Sieg über den Norweger Otto von Porath davontrut, wurde jetzt von ſeinem jungen Landsmann Limon in zum Kampfe um die belgiſche Schwergewichts⸗Meiſterſ gefordert. Oxfords Eishockeyſpieler kamen in Wien über den dor e zu einem knappen Siege mit 221 07565 :0,:). 5 Wegen des Tauwetters mußten die am Mittwoch auf der franzöſiſchen Rennbahn Enghien vorgeſehenen Hinder⸗ nisreunen ausfallen. 5 Zur Italien⸗Rundfahrt, die vom 17. Mai bis 10. Jun durchgeführt wirs, werden wieder deutſche Berufsſahrer eingeladen. Bisher wurden bereits der Schweinfurt Geyer und der Berliner Buſe verpflichtet. 5 Das Städteſpiel Frankfurl— Hamburg wird am zweiten Oſterfeiertage in Frankfurt ausgetragen. Außerdem 11 handelt Frankfurt mit dem Gau Sachſen wegen ein Städteſpieles; in Frage kommt Dresden oder Chemnitz. 2 wird richtu! zweite Leiter dach b wage Betri⸗ neuar ſtruie löſt. ſtehen man Meter ſchen Wage wager oberhe⸗ des S Stufe. einbet ander obern teilen Die deutſch sind an Kreigy, preis& ſuche ii verbun Jin der Jmitzub ſchenke. mittag Klavie: geſſen! Aut Uhr, f eine At — Fucgen .90, Haukastt 3 Donnerstag, 21. Dezember 1933 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 591 1 1 Schüritz — Seit langer Zeit verſucht man, das Problem bes Einbettſchlafwagens, in dem jeder Reiſende ſein eigenes abgeſchloſſenes Schlafabteil hat und es nicht mehr mit fremden Perſonen zu teilen braucht, zu löſen. Vor einigen Jahren hat die Wag⸗ gonbaufirma Wegmann in Kaſſel auf dieſem Gebiet eine Neukonſtruktion herausgebracht, bei der rechts und links von einem Mittelgang Einzelabteile 1. und 2. Klaſſe liegen. Für die Reiſenden 1. Klaſſe wird für die Nacht in ihrem Abteil ein in der Fahrt⸗ richtung liegendes Bett hergerichtet, während die der zweiten Klaſſe von ihrem Sitz aus über eine kleine Leiter zu ihrem über dem Gang unter dem Wagen⸗ dach befindlichen Bett gelangen können. Ein Schlaf⸗ wagen dieſer Art iſt noch heute bei der Mitropa in Betrieb. Jetzt hat man in der Schweiz einen ganz neuartigen zweiſtöckigen Schlafwagen kon⸗ ſtruiert, der das Einbettſyſtem auf ganz andre Weiſe löſt. Unter voller Ausnutzung des zur Verfügung ſtehenden Wagenprofils von über 4 Meter Höhe hat man in dieſen Wagen zwei Stockwerke von je 1,90 Meter Höhe dadurch eingebaut, daß man den zwi⸗ ſchen den beiden Radͤgeſtellen liegenden unteren Wagenraum ausnutzte und den Boden des Schlaf⸗ wagenuntergeſchoſſes bis auf etwa 20 Zentimeter oberhalb des Schienenſtrangs ſenkte. Vom Vorraum des Schlafwagens führen auf der einen Seite einige Stufen zu dem untern Gang hinunter, an dem acht einbettige Schlafkabinen liegen, während auf der anderen Seite ebenfalls mehrere Stufen zu dem obern Gang mit ſeinen zwölf einbettigen Schlafab⸗ teilen führen. Daneben hat dieſer Zweiſtock⸗Schlaf⸗ wagen natürlich die üblichen Waſch⸗ und Wirtſchafts⸗ räume, eine kleine Küche und Platz für den Schaffner. * — Ein gewaltiger Schreck wurde dieſer Tage in Cardiff einem Schullehrer eingefagt, als ſich plötz⸗ lich die Tür zum Unterrichtszimmer öffnete und die Mutter einer Schülerin hereingeſtürzt kam, dem entſetzt zurücktaumelnden Lehrer mit einem großen Hammer vor dem Geſicht herumfuchtelte und ihn aufgeregt fragte, wo ihre Tochter ſitze. Der Lehrer war nicht in der Lage, zu antworten. Er konnte nur noch den Arm hochheben und in der Richtung bewegen, wo die Schulbank der kleinen Mary ſtand. Dann aber packte er, in der Meinung, eine Irre vox ſich zu haben, die Mutter geiſtesgegenwärtig am Arm und verſuchte, ihr den Hammer aus der Hand zu winden. Im ſelben Augenblick entſpann Matacloꝝ(eim tlenkampę getettet Eifersuchtsdrama in der Arena Weite Kreiſe der ſpaniſchen Oeffentlichkeit ſtehen unter dem Eindruck eines tragiſchen Vorfalls, der ſich bei einem Stierkampf in Granada zugetra⸗ gen hat und zwei jungen Menſchen das Leben koſtete. Als Star der Veranſtaltung war der berühmte Stierkämpfer Mancana engagiert worden, einer der volkstümlichſten und beſtbezahlten Leute ſeines Faches. Zahlloſe Kämpfe hat Mancana bereits in der Arena ſtegreich beendet, ſo daß niemand die Tragödie vorausſehen konnte, die ſich bald darauf ereignete. Mancana hatte erwartungsgemäß ſeine erſten zwei Stiere beſiegt und nun folgte als Höhe⸗ punkt der Kampf gegen ein beſonders prächtiges Tier, dem man beſondere Kraft und Wildheit nach⸗ ſagte. Die Banderilleros und Picadores traten in Aktion und entledigten ſich vorſchriftsmäßig ihrer Aufgabe. Der Stier ſtürzte nun, aufs höchſte gereizt, auf den Matador los, der ihm mit dem blanken De⸗ gen in der Hand entgegentrat. In dieſem Augenblick geſchah etwas Seltſames. Der Mann, der von Mancana damit betraut wor⸗ den war, durch Schwenken eines roten Tuches den Stier von dem Espada abzulenken, blieb plötzlich wie angewurzelt ſtehen. Der Matador, der auf dieſes unerwartete Verſagen nicht gefaßt war, hatte keine Zeit mehr, dem Anſturm des wütenden Tieres aus⸗ zuweichen oder die Waffe richtig anzuſetzen. Der Stier unterlief ihn blitzſchnell, hob ihn mit den Hörnern in die Höhe und ſchleuderte ihn mit einem furchtbaren Schwung gegen die Bretterwand der Arena. Ein Schrei des Entſetzens entrang ſich den Tau⸗ ſenden von Zuſchauern, aber zum Eingreifen blieb keine Zeit mehr. Das raſende Tier trampelte auf dem Körper des Bewußtloſen herum, bis er eine kaum noch erkennbare Maſſe bildete. Ein Gehilfe Mancanas, der ſich als erſter von dem Entſetzen er⸗ holt hatte und den Verſuch unternahm, den Stier von dem Matador abzulenken, erlitt das gleiche Schickſal. In dieſem Augenblick gab der Bürger⸗ meiſter, der das ſchreckliche Schauſpiel von der Ehren⸗ loge aus beobachtet hatte, den Befehl, den Stier zu erſchießen. der Menge richtete ſich natur⸗ der durch ſein Verſagen Die Empörung gemäß gegen den Mann, zwei Menſchen dem Tod ausgeliefert hatte. Es war dies ein Katalonier namens Pedro Bajadoz. Seine Ausrede, daß er im kritiſchen Augenblick die Nerven verloren hätte, erſchien um ſo weniger glaubhaft, als er ein erfahrener und in vielen Gefechten be⸗ währter Stierkämpfer iſt. Der Verdacht, daß er Mancana mit Abſicht dem Stier auslieferte, hat ſich noch dadurch verſtärkt, daß man von einer Eifer⸗ ſuchtsaffäre zwiſchen ihm und dem Matador erfuhr. Die beiden hatten ſich wegen eines Mäd⸗ chens entzweit, und Bajadoz dürfte ihn aus Rache im Stich gelaſſen haben. Ex wurde verhaftet und wird ſeine Tat vor dem Strafgericht büßen müſſen. . ð ͥ ⁰⁰⁰¶yd d y y b 7777... ·. A ſich zwiſchen dem Lehrer und der ſich wehrenden Frau ein erbitterter Zweikampf, während die klei⸗ nen Schülerinnen anfingen, laut um Hilfe zu ſchreien und von ihren Plätzen ängſtlich in eine Ecke flüch⸗ teten. Inzwiſchen hatte ſich die Mutter losgeriſſen und war mit einigen großen Schritten auf die Bank ihrer kleinen Mary zugeeilt, wo ſie mit drei wuch⸗ tigen Hammerſchlägen einen roſtigen Nagel, der in der Bank ſteckte, in das Holz hineinklopfte. Dann lächelte ſie, verneigte ſich kurz gegen den verblüfft dreinſchauenden Schulmeiſter und ſchritt ſiegesbewußt zur Tür hinaus. Dem Lehrer blieb nichts anderes übrig, als die kleine Mary zu ſich zu rufen und ſie zu fragen, was wohl der Zweck des mütterlichen Beſuches geweſen ſein könnte. Unter Tränen er⸗ klärte die Kleine, daß ſtie am Tage zuvor an dem alten roſtigen Nagel ihr neues Schulkleid zerriſſen habe. Die überraſchende Uebereinſtimmung der Tier⸗ und Pflanzenwelt auf Madagaskar und auf den Sunda⸗Inſeln, ſowie auf den ozeaniſchen Inſeln führte zu der Annahme, daß auſtelle des heutigen Indiſchen Ozeans in erdgeſchichtlicher Frühzeit ein⸗ mal ein Kontinent beſtanden hat. Ueber die Größe dieſes ſagenhaften Erdteils, den die Gelehrten Le⸗ muria nannten, gingen die Anſichten allerdings weit auseinander, manche wollen ſogar Auſtralien als einen Teil dieſes verſunkenen Feſtlandes anſehen. Am Südende des Roten Meeres, das nach überein⸗ ſtimmender Anſicht der Wiſſenſchaftler eine typiſche Einbruchsſpalte darſtellt, ſoll ſich in grauer Vorzeit ein gewaltiger lemuriſcher Gebirgszug erſtreckt haben. In letzter Zeit kommen nun aufſehener⸗ regende Meldungen der von dem engliſchen Forſcher Murray geleiteten ozeaniſchen Expedition, die ſichere Anhaltspunkte für das Vorhandenſein eines perſun⸗ Eine Kanzler-Ehrung Die Hitler⸗Plakette, die der Reichsverband der deutſchen Tterſchutzvereine ſtiftete, um dadurch ſeinen Dank gegenüber dem Führer zum Ausdruck zu bringen, der das vor⸗ bildliche Reichstierſchutzgeſetz erlaſſen hot. ieee eee keuen Feſtlandes im Indiſchen Ozean gefunden haben will. In der Nähe der Hafenſtadt Aden wur⸗ den unter dem Meeresſpiegel zehn Hügelgruppen entdeckt. Aus dieſen und verſchiedenen anderen Feſtſtellungen ſchließen die Expeditivns mitglieder, daß früher tatſächlich eine Verbindung zwiſchen Afrika und Indien durch den Erdteil Lemuria be⸗ ſtanden hat. * — In Kauaba wurde dieſer Tage zum erſtenmal ein Flugzeng zum Transport von Gefangenen be⸗ nutzt. Sechzig Verbrecher, die in Uouyn abgeurteilt worden waren, mußten nach Ville Mary gebracht werden, da das Gefängnis in Ubuyn bereits über⸗ füllt war. Vier Flugzeuge, die je fünf Sträflinge aufnahmen, bewerkſtelligten den Transport. Sie mußten den Weg dreimal zurücklegen, ehe alle ſechzig Gefangene glücklich nach Ville Mary überführt waren. NSDAp.-Iliffeilungen Aus partelamtlichen Beheuntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung Die Karten für die erſte Veranſtaltung„Feierſtunde der deutſchen Arbeitsfront nach der Arbeit“ am 5. Januar 1934 ind am Freitag, 22 Dezember, nachmittags, bei der Kreisyrepagandaleitung in Empfang zu nehmen. Mindeſt⸗ preis der Karten 50 Pfg. PDO FJeudenheim. Die Sprechſtunden der Ortsgruppe fin⸗ den nur Samstag, nachmittags von 5 bis 6 Uhr, ſtatt. Be⸗ ſuche in der Privatwohnung des Ortsgruppenführers wer⸗ den nicht mehr angenommen. Bd M. Schar Rheiutor. Sämtliche Mädels treffen ſich am Freitag, 19.45 Uhr, im Schloßhof, um gemeinſam an der Waldweihnachtsfeier im Walöpark teilzunehmen. Die Eltern ſind herzlichſt eingeladen. Deutſches Eck und Strohmarkt. Die Weihnachtsfeier, verbunden mit Kinderbeſcherung, findet Freitag, 20 Uhr, in der„Harmonie“ in D 2 ſtatt. 10—15 Pfg. für Saal ſind mitzubringen. Es fehlen bis dato immer noch die Ge⸗ ſchenke. Jedes Mädel hat bis ſpäteſtens Donnerstag⸗ mittag eine Tüte Konfekt für die Kinder abzuliefern. Die Klaplerſpielexinnen bringen Weihnachtsnoten mit. Kampfbund für Deutſche Kultur 8 Am Samstag, 28. Dezember, alle Schauſpieler des Latenſpiels, HJ, Bom. IV ſpäteſtens 18.30 Uhr im Ver⸗ ſammlungsſaal antreten. Muſik für das Laienſpiel 19.45 uhr im Verſommlungs⸗ aal antreten. Die Mitwirkenden an der Volksſzene, SS, NS⸗Frauenſchaft und JV, Bd, pünktlich 20 Uhr in der Vandelhalle des Roſengartens antreten. Ausweiſe nicht ver⸗ geſſen! Kreisbauernſchaſt Aut Freitag, 22. Dezember 1933, vormittags 10.80 Uhr, findet in Mannheim⸗Neckarau, Rheingolbſtraße 50, eine Auktion von etwa 20 hochtragenden bzw. friſchmelken⸗ den Kühen und von etwo 10 hochtragenden Kalbinnen ſtatt. Dieſe Auktion wird veranſtaltet von den badiſchen Rind⸗ viehzuchtverbänden und der landwirtſchaftlich genoſſen⸗ ſchaftlichen Viehverwertung. Es handelt ſich bei dieſer Auktion um die Abgabe von Tieren des Simmentaler Höhenfleckviehſchlages und hat den Zweck, die unterbadt⸗ ſchen Bedarfsgebiete mit guten Tieren der Landesroſſe zu egen, damit dieſe nicht auf minderwertige, in der Hauptſache durch jüdiſche Händler eingeführte ſchworzbunte Tiere angewieſen ſind. Ich bitte ſämtliche Ortsbauernführer, daß diefe den Termin der Auktion ſowte den Zweck derſelben ortsüblich ſofort bekanntgeben. Es liegt ganz im Intereſſe unſerer oberbadiſchen Bauern, daß dieſe erſte Nutzviehauktion gut beſucht wird. In einem Rundſchreiben weiſt der Leiter des Amtes Jür Beamte der Oberſten Leitung der PO, Neef, betr. Mit ⸗ gliederkreis und Beitrag auf folgende Punkte hin: 1. Zum Erlaß von Parteianoröͤnungen in Beamten ⸗ angelegenheiten, die die geſamte Beamtenſchaft des Reichsgebiets betreffen, iſt außer dem Führer und ſeinem Stellvertreter nur der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO der NSDAP und der Leiter des Amtes für Beamte der Oberſten Leitung der PO der NSDAP befugt. Bei den Gauen, Kreiſen und Ortsgruppen iſt nur der Gauleiter, Kreisleiter bzw. Ortsgruppenleiter ſowie der dieſen unterſtellte Leiter des Amtes für Be⸗ amte bei den Gauen, Kreiſen und Ortsgruppen hierzu 2 ermächtigt. Etwaige Anweiſungen anderer Partei⸗ dienſtſtellen ſind demzufolge in Beamtenfragen nicht ver pflichtend. 2. Das Amt für Beamte iſt Gliederung der PO und ſomit eine reine Parteiein richtung. Ihm müſſen nach der beſtehenden Dienſtanweiſung der PO fämtliche beamteten Parteigenoſſen angehören. Ein beſonderer Beitrag wird nicht erhoben. 3. Der Reichs bund der Deutſchen Beamten iſt die vom Herrn Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, anerkannte Einheitsorganiſation der deutſchen Beamten. Die Angehörigen des Amtes für Beamte der NS DA p ſind ohne weiteres Mitglieder des Reichsbundes der Deutſchen Beamten. Auch den inaktiven Beamten ſteht der Beitritt zum Reichsbund der Deutſchen Beamten offen. Die auf Grund der§§—4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums ausgeſchle⸗ denen Beamten ſind von der Aufnahme in den Reichs⸗ bund der Deutſchen Beamten ausgeſchloſſen. Deutſchen Beamten Der Beitrag zum Reichsbund der jenoſſen„%;ͥↄũ ðͥ]UTU die im Beſitze des Partei roten Mitgliedskarte der 1,30. 1,80% Für Beamte im Vorbereitungsdienſt der unte⸗ ren Laufbahn F 1,00% Mit den oben angeführten Beiträgen erwirbt jedes Mit⸗ glied den Anſpruch auf ein Sterbegeld von 600 Mk. und auf Lieferung der„NS.“ und der Fachzeitſchrift. Beamte mit rechts⸗ oder ſtaatswiſſenſchaftlicher Vorbil⸗ dung, die außerdem dem Bund Nationalſozia⸗ liſtiſcher Deutſcher Juriſten angehören, wer⸗ den auf Einzelantrag vom Beitrag befreit. Eine Bedürftigkeitsprüfung darf nicht ſtattfinden. Ein ver⸗ mögensrechtlicher Anſpruch an den Reichsbund der Deut⸗ ſchen Beamten(Sterbegeld, Zeitſchrift uſw.) ſteht den vom Beitreg befreiten Mitgliedern nicht zu. Es iſt des⸗ halb dieſen Beamten der Exwerb dieſer Anſprüche zum Vorzugsbeitrag von Mk. zu empfehlen. Da der Bund Nationalſozioliſtiſcher Deutſcher Juriſten mit der hohen Aufgabe der Findung und Formung eines neuen deutſchen Rechts auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage betraut iſt, unterſage ich hiermit, beamtete Ju⸗ riſten etwa zum Austritt aus dem Bund Nativnalſaziali⸗ ſtiſcher Deutſcher Juriſten zu veranlaſſen. Die Dop⸗ pelorganiſation der beamteten Juriſten iſt notwendig, do auf der anderen Seite die beamten⸗ politiſchen Angelegenheiten nur vom Reichsbund der Deutſchen Beamten bzw. vom Amt für Beamte bear⸗ beitet werden. Beamten ohne juriſtiſche oder ſtaats⸗ wiſſenſchaftliche Vorbildung darf eine Beitragsvergün⸗ ſtigung ſelbſt dann nicht eingeräumt werden, wenn ſie für ihre Perſon dem Bund Nationalſozialiſtiſcher Deut⸗ ſcher Juriſten beigetreten ſind. 6. Die Einzelwerbung für den Reichsbund der Deutſchen Beamten hat ſich mit Rückſicht ouf die zwiſchen dem Herrn Reichswehrminiſter Generaloberſten von Blom⸗ berg und mir als Leiter des Amtes für Beamte ge⸗ meinſam getroffene Regelung, die für die Geſamtheit der Heeres⸗ und Marinebeamten gilt, auf dieſe Beamten⸗ gruppen nicht zu erſtrecken. 7. Von der Werbung für den Reichsbund der deutſchen Beamten ſind ferner ausgenommen Polizeileamte, Forſt⸗ beamte und Beamte des Luftfahrtweſens, da hinſichtlich dieſer Beamtengruppen gleichfalls beſondere Verein⸗ barungen beſtehen. Neue Dienſtbezeichnungen in der N..⸗Hago Da die Bezeichnung Gau⸗Propaganda⸗Amtslektung bzw. Gau⸗Propogando⸗Amtsleiter der NS-⸗Hago 311 Verwech lungen Anlaß gegeben hat, werden, wie die N..⸗Hago mit⸗ teilt, ab ſofort folgende Dienſtbezeichnungen eingeführt: Gauamtsleitung der N..⸗Hago, Abt. Propaganda, Kreis⸗ amtsleitung der N..⸗Hago, Abt. Prapaganda bzw. Orts⸗ ruppen⸗ Amtsleitung der N..⸗Hago, Abt. Propaganda. Sie Propagandawarte in den Gau⸗, Kreis⸗ bzw. Orts⸗ gruppen ⸗Amtsleitungen der N. S fſthren dement⸗ N..⸗Hago ſprechend ab ſofort den Titel„Abteilungsleiter Propaganda in der Gauamtsleitung der N..⸗Hago, Abteilungsleiter Propaganda in der Kreisamtsleitung der N..⸗Hago bzw. Abteilungsleiter Propaganda in der Ortsgruppen ⸗Amts⸗ leitung der N..⸗Hago.“ Nur noch Parteigenoſſen können Mitglieder der Unterorganiſationen der NSDAP ſein. Der Stabsleiter der PO. Dr. Ley hat in einem Rund⸗ ſchreiben an die Amts⸗ und Abteilungsleiter der Oberſten Leitung der PO. mitgeteilt, daß in Zukunft die Mitglieder der Ulterorganiſationen der Partei grund⸗ ſätzlich Parteigenoſſen ſein müſſen. Die lediglich ſympathiſierenden Mitglieder dieſer Unterorganiſationen müſſen in die gleichgeſchalteten Verbände, wie Deutſche Arbeitsfront, Reichsbund Dent⸗ ſcher Beamten, N. S. K. O. V. uſw. überführt werden. Bei der N. S. B.., N..⸗Lehrerbund, N. S..⸗Aerzte⸗ bund, Amt für Beamten, Amt für Kommunalpolitik, N..⸗ Hago, Amt für Kriegsopferverſorgung, N..⸗Volkswohl⸗ fahrt e.., Abteilung N..⸗Heilpraktiker muß mit dieſer Ueberführung ſofort begonnen werden. Vom 22. Dezember 1983 mittags bis zum 2. Januar 1034 einſchließlich ſind die Geſchäftsräume der Oberſten S. A. Führung für den allgemeinen Dienſtverkehr geſchloſſen. — ä Restbestände in Spielwaren sehr billig! Feldwehr Autos, dfoffſere, latren, funde, gummflere, Lesseck-garnituxen zum Aus- Aahen Stex 40 u. 20. ſechttsche. ga, 30 4 kaftge-Joyſge W 80. leere.. u.3 Aulos mlt Affen zu.48 i e 520.90, 2 45,.45 dampfmas chien 2.60,.90 400,.90 und.80 daukesten„Meccanoe Sehr Dili .9, Laden eee eee eee Körbe —— getult Sehreibstube Sen 00 c m Rauptbapnhaf Mannheim deebmssaginenbenbteung 2 4 ſinrt 40 J pro Viertelstunde 3 pelze Mäntel, Jacken, Uehss u. Felle Sehr preiswert. paraturen u. marbeitungen Stets vorteilhaft Pelzhaus 2 M3, 4 Fest · Kaffee unsere e ee 4 kr ft. u. aromatisch/ Pf Perg. Kaffee, tägſſch frisch gebrannt „„ dee Eiest-Mekka rollt. 2 Pfd..76 Calff. Sultsninen, helle 1 Pfd..38 Odtoljne- Reis I Pfd. 0. 30 Ceyſon-Jee, hochfein. V Pfd..25 Kokos. Vollmyschokolede Tafel 0. 5 Kokos-Mekronen.. A Pfd. 0. 20 Kauflsden-Artikel St. f. 10 Merzip.-Kartoff. A Pfd..25 1 in Weihnachts- packung Tafel 25. fan Spekulatius ½ͤ Pfd..28 Frinten. ½ Pfd. 0. 18 Zur Bowle plock- Wurst. Pfd..25 M²ejonelise, te n 4 Pfd. 0. 40 Erdbeeren i/iDos. Dose 8 Cervelàt- Wurst 1 Pfd..50 fFleischssſet m. Mejon., Pfd..54 Schlsckwurst i. Fettdefm 1 Pfd..48 Crab meat Dose.10,.90 Nußschin en 1 pfd..50 Import- Sardellen. 4 Pfd..40 Stengenspergel sterk/ Dose.85 Schinkenspeck ohne Schwerte, Näucher-A el 1 Pfd..30 Keiserschoten/ Dose.20 kleine Stücke pf..30 e eee, Pfd..68 Tilsiter Käse, 40 1 Pfd..5 Otsch. Rahmköse, 50% 1 Pfd..5 Cemembert, rund, volffett, St..16 Holl. Soude-Kkàse, 40% 1 Pfd. 1. Junge Hahnen ersflelcss. Ouglität J Pfund 71 Sreithühner frisch 2. Sortierung. I Pfund Junge Brot- Enten frisch geschlachf. I Pfund 71 Daten pParanüsse Oreingen süss un 535355355 50nnfeg von 11 2 5 Uhr geöffnet. Heselnusse.. 1 pfd..50,.42 ſtsuben-Rosiden 5 Paket.285 Erdnüsse Pfd..19 „Pfd..45 Nüsse gemischt 1 Pfd..50 zoftſg. Pfund 14. 72. 28 8 5 93 2 Neue Walnüsse Pfund . * Pfirsische ½ Fr./ Dos. 1. Eſbsen, mittelfei g,.% Dose.78 Junge Brechbohnen./ Dose.48* Junge Wechsbohnen. ½ Dose.65 Mirabel[fen% Dose.78 Mefesges% Fl. o, Ges.98 Melvesſefr. ½ Fl. o. Glas.95 ase Semos. ½ Fl. o. Sles.05 Niersteiner. ½ Fl. O. Glas.88 lieseter Schloßberg ½ Flasche.26 Musksteller I It..10 15 5. Menne f 0% 1 Pfd..48 35. Vermut- Wein I tr..68 Schaum-Wein iestzt Steuerfrei Schloß- Wechenheim 2¹⁰ rocken ½ Flasche G Ne eee ee eee ie HAN Donnerstag. 21. Dezember 19323 Rodi& Wienenberger AG. Pforzheim In der geſtrigen 34. 9. G wurden die Regularien einſtimmig genehmigt. Es wurde beſchloſſen, den ausgewie⸗ ſenen Verluſt auf neue Rechnung vorzutragen. 8 Das Preisniveau einer Anzahl Artitel iſt, wie wir dem Geſchäftsbericht entnehmen, noch immer gedrückt, während die Valutaverhältniſſe in verſchledenen Ländern mehr und mehr die Nachfrage auf billigere Artikel hinlenken, ſe daß es trotz größerer Stückzahlen ſchwer möglich iſt, den Um⸗ ſotz zu halten. Bei vorſichtiger Bewertung der Aktiven un duach Abſchreibung von 17600/ auf Gebäude und 69 027% auf Maſchinen ergibt ſich ein Ver hu ſt von 118 233 /, der ſich um den Gewinnvortrag mit 29 080, auf 89 152„ vermindert und auf neue Rechnung vorgetra⸗ gen wurde. Der Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit wurde dadurch Anterſtützt, daß die Firma nicht nur die im Spätjahr 1932 neueingeſtellten Arbeitskräfte in der ſtillen Zeit durchhielt, ſondern auch ie dieſem Spätjahr weitere Neuein⸗ ſtellungen vornahm. Die Verbindlichkeiten aus weiter⸗ gegebenen Wechſeln beliefen ſich am 30. April 1933 auf 519 227 /, die bei Abfaſſung des Gef tsberichtes auf 79 498„ zurückgegangen waren. Staud der Badiſchen Bank am 13. Dez. Aktiva: Goldbeſtand 8 778 230 /, deckungsfähige Deviſen— ſonſtige Wechſel und Schecks 20 716 210 /, deutſche Scheidemünzen 14 141, Noten anderer Banken 1 125 200 ,, Lombard⸗ forderungen 2372 251 /, Wertpapiere 9 772 641 V, ſonſtige Aktiva 32 952 431. Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 500 000, Dividenden⸗Ergänzungsfonds 500 000, Betrag der umlaufenden Noten 20 567 700, ſonſtige täglich fällige Berbindlichkeiten 13 053 950, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 26 124 356 /, ſonſtige Paſſiva 3685 100 ,, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 162 708 /. Entſcheidung über Zweckſparunteruehmen. Der Reichs⸗ beauftragte für Zweckſparunternehmunen hat folgende Ent⸗ ſcheidung getroffen: Der Kreditverein zur Fi⸗ nanzierung von Zweck⸗ und Bauſpay⸗Elu⸗ und Auszahlungen e Gmbh in Frankfurt am Main wurde der Geſchäftsbetrſeb unter ſa g t, die Unterſagung wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die Li⸗ guidation wurde dem Buchſachverſtändigen E. Certheim in Frankfurt⸗M. übertragen. Der Unternehmung wurden alle Arten von Zahlungen mit Ausnahme von Steuern, öffentlichen Abgaben und künftig fällig werdenden Ver⸗ waltungskoſten verboten. 8 Entſcheidungen über Bauſparkaſſen. In der Senats⸗ ſitzung des Reichsaufſichtsamtes für Privatverſicherung am 14. Dezember 17 ſind folgende Entſcheidungen getroffen worden: 1. Der igen heim⸗Geſellſchaft Vater⸗ 5D 1 t GmbH. in Eſſen wurde die Erlaubnis zum Geſchäfts⸗ betriebe erteilt. 2. Der Neuen Bauſparkaſſe, GmbH. in Wüſtenrot wurde der Geſchäftsbetrieb un⸗ terſaagt. Die Unterſagung des Geſchäftsbetriebes wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die Liquidation wird einem vom Reichsaufſichtsamt im Verfügungswege zu beſtellenden Li⸗ guidator übertragen. Die Senatsentſcheidung zu 2. iſt noch nicht rechtskräftig. Eine etwaige Berufung gegen ſie hat keine aufſchiebende Wirkung. 0 Felten u. Guilleaume Carlswerk As., Köln⸗Mülheim. In der AR⸗Sitzung wurde über die Geſchäftsentwicklung im laufenden Geſchäftsjahr berichtet, daß ſeit der letzten GV. im Juni die Belebung auf dem Binnen ⸗ mar kite ſich auch bei dem Felten u. Guilleaume⸗Konzern ausgewirkt hat, während das Aus lan dsgeſch ä ft ge⸗ genüber dem Vorfahre immer noch, wenn auch ma 5 g zurückgegangen iſt. Insgeſamt konnte die Belegſchaft im Laufe des Jahres um etwa ein Fünftel erhöht werden. Das Ergebnis wird vorausſichtlich bei Aufrechterhaltung der normalen Abſchreibungen eine Verminderung des Ver⸗ luſtvortrages des Vorfſahres ermöglichen. Die Liquidität, die bisher ſchon als befriedigend gelten konnte, hat ſich wei⸗ ter verbeſſert. * Humboldt⸗Deutzmotoren AG., Köln.— Rückzahlung von Teilſchuldverſchreibungen. Gemäß den Entſcheidungen der Spruchſtelle für Golöbilanzen beim Oberlandesgericht Köln gelangen die bisher nicht ausgeloſten, noch im Umbauf befindlichen Reſtbeträge der beiden Auſwertungsobliga⸗ Honen der Humboldt⸗Deutzmotoren AG.(frühere ö5proz. An⸗ leihe von 1913 der Maſchineubau⸗Anſtalt Humboldt, Köln⸗ Kalk, und frühere proz. Anleihe von 1905 der Gasmotoren⸗ fabrik Deutz, Köln⸗Deutz) ab 90. Dezember dieſes Jahres zur Einlöſung. Die Rückzahlung erfolgt zum Auſwer⸗ tungsnennbetrag von 150/ zuzügl. des in der Verordnung des Reichspräſidenten über die Zahlungsfriſt in Aufwer⸗ tungsſachen vom November 1931 feſtgeſetzten Aufgeldes von 4 v. H. * Süddeutſche Drahtinduſtrie Ach, Mannheim. Die geſtern in Köln abgeholtene GV genehmigte den bekannten Abſchluß ſowie die zur Deckung eds 210 556„/ betrogenden Geſamtverluſtes vorgeſchlagene Kapitalherab et zung von 0,0 auf 0,6 Mill.„ durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktien von 300 auf 200% und Teilauf⸗ löſung des Reſerveſonds im Betrage von 30 081 J. Die 1 zum AR wurden auf Vorſchlag des Vorſitzenden vertagt. Brauerei-Abschlüsse 5 * Junſelbrauerei Lindan i. B. Die Geſellſchaft(Ask 40 000 //] verzeichnet per 30. 9. 33 37 402„ Neugewinn, zuzügl. 4276, Gewinnvortrag, noch 42 000/ Abſchreibun⸗ gen auf Anlagen und 79 771„ anderen. Das Braukonto erbrachte 542 434. Aus der Bilanz(in ½: Rohſtoffe 5 528, Halb⸗ und Fertigfabrikate 46 738, Hypothekenforde⸗ rungen 358 872, Darlehensf. 65 418, Kunden 47 814, Wechſel 20 745; andererſeits Reſerve 45 000, ſonſtige 275 000, Hypo⸗ theken 191 191, Kautionen und Einlagen 98 699, Kontokor⸗ rent und Steuern 83 182. Dortmunder Hauſa⸗Brauerei AG.— wieder 7 v. H. Dortmund, 19. Dez.(Eig. Meld.) Nach 979 600 4 gegen 1,30 Mill.„ Abſchreibungen wird für 1932⸗98 aus 444 000 gegen 439 000% Reingewinn wieder 7 v. H. Divivende vorgeſchlagen. Der Bierabſatz war im ab⸗ gelaufenen Jahr weiter rückläufig. Das Amerlka⸗Geſchäft hatte unter den hohen Zöllen und der Dollarentwertung, die die Lieferungen zum Stillſtand brachten, zu leiden. Das noch auf Lager befindliche Exportbier für Amerika ſei den Arbeitsdienſtlagern zur Verfügung geſtellt worden. Die Ausſichten hängen im weſentlichen von der Entwicklung des Arbeitsmarktes und der Löſung der Bier⸗ ſteuerfrage ab. Union⸗Brauerei Acc, Bremen.— 3(0) v. H. Divi⸗ dende. Die Brauerei ſchließt das 1992/33 nach 100 662 (116 051]/ Abſchreibungen mit einem Reingewinn non 50 455(19 996)„ ab. Daraus ſollen 3(—) v. H. Di⸗ vidende verteilt werden, 5 v. H. dem Reſervefonds über⸗ wieſen und 14933(8999)/ vorgetragen werden. ILS- UN der Neuen Mannheimer Zeitung ————— Das Transfer-Problem Der Richfiungsweiser für deuischen Außenhandel Die Berliner Handels ⸗Geſ. befaßt ſich in ihrem neueſt zochenbericht mit dem Außenhandel der führenden W̃ änder und kommt dabei ſpeziell auch auf die deutſchen Verhältniſſe zu ſprechen. Das In⸗ ſüttut zieht zu ſeiner Unterſuchung bereits die November⸗ ziffern heran und ſtellt feſt, daß das Treusſerproblem der Richtungsweiſer für die von Deutſchland einzuſchla⸗ gende Handelspolitik ſein muß. Der intereſſanten Ar⸗ beit entnehmen wir folgendes: Deulſchlands Außenhandelsergebnis für den No⸗ vember hat durch das ſtarke Abſinken der Exporte eine unangenehme Ueberraſchung hervorgerufen. Der Aus⸗ fuhrſaldo liegt mit 43 Mill./ um rd. 15 Mill/ unter dem Durchſchnitt der erſten 10 Monate. Er iſt durch die gleichzeitige Steigerung der Einfuhren noch ſtärker beeinflußt worden als die Exportzifſer nahegelegt hätte. Wenn auch die Störung des Welthandels durch eine wei⸗ tere Verwirrung in den Währungsſyſtemen ſich fortgeſetzt hat und andere Faktoren die Beurteilung normaler Auf⸗ baukräfte der Weltwirtſchaft erſchweren, ſo iſt es doch von Zeit zu Zeit nützlich, ſich eine Vorſtellung von der Geſamtent wicklung des A u ß en handels und der wichtigſten Beziehungen zwiſchen den einzelnen Ländern zu machen. Die Außen handelsentwicklung während des Jahres 1933 ergibt die grundlegende Tatſache daß das Mittel der Währungsabwertung im Kampf um die Beherrſchung und Schaffung neuer Abſatzmärkte weit⸗ gehend verſagt hat. Es konnte ſolange wirkſam ſein, als nur ein großes Land ſich gegenüber der Ge⸗ ſamtheit der Goldwährmigsländer des Währungsinſtru⸗ mentes bediente, um Wettbewerbsvorteile zu erringen. Die Gründe für die dürftige Auswirkung einer doch recht reſpektablen Währungsentwertung liegen nur zum Teil in den Abwehrmaßnahmen der durch die künſtliche Wäh⸗ rungsverſchlechterung geſchädigten Länder, und man kann es als ſelbſtverſtändlich anſehen. daß jede weitere Ver⸗ ſchlechterung die Abſperrung gegenüber den ver⸗ meintlichen Wettbewerbvorteilen nur noch ſchärfer geſtalten würde In den U SA hat ſich dieſes Mittel von vornherein als ſtumpf erwieſen. Der Oktoberaußenhandel der Union erreichte nur 42 v. H. des Durchſchnitts der Jahre 1923 bis 1925. Wenn man fetzt häufig vom Ausland die Auffaſſung äußern hört, daß Deutſchland ſeinem Streben nach einer Beſſerſtellung im internationalen Warenver⸗ kehr zwecks Erleichterung der Schuldenzahlung durch eine Währungsanpaſſung an die entwerteten Gruppen leichter Rechnung tragen könnte, ſo wird dieſer Standpunkt durch das amerikaniſche Experiment leicht ad abſurdum geführt.— Das Außenhandelsergebnis der verfloſſenen Monate zeigt klar und eindringlich, daß mit Währungs⸗ veränderungen die Außenhandelslage eines Landes, zu⸗ mal von der Wirtſchaftsſtruktur Deutſchlands nicht mehr grundlegend gebeſſert werden kann. Was die verringerte Ausfuhr Deutſchlands im November betrifft, ſo braucht man nicht auf Autarkie⸗ argumente zurückzugreifen, um ſie auf natürliche Weiſe zu erklären: jede Belebung der Binnenwirtſchaft Zerſchiebt vorübergehend das Außenhandelsbild. Auch wenn die bekannten Exporthemmniſſe nicht beſtänden. würde für eine längere Uebergangszeit der Bedarf auslön iſcher Rohſtofſe bei gleichzeitiger Verlangſamung der Ausfuhr überwiegen. In Zeiten die man wegen des ſtarken dyna⸗ miſchen Auftriebs der geſamten Weltwi aft als nor⸗ mal bezeichnen konnte, warf die finanzielle Ueberbrückung dieſes Stadiums keine beſonderen Probleme auf. Für Deutſchland aber entſteht jetzt erneut die Sorge um Finanzierung der für die Aufrechterhal⸗ kung und Erweiterung des Bin nenmark⸗ tes erforderlichen Rohſtoffe. Sie hat bis jetzt deshalb keine Schwierigkeiten bereitet, weil die Mehr⸗ einfuhr zunächſt noch zu ſinkenden oder jedenfalls nicht ſteigenden Preiſen ſtattfannd. Ohne die durch den nechanismus erſparten Deviſenbeträge und ohne Aufkommen aus dem Volksverratsgeſetz ſowie die verſchiedenen Clearingabkommen, die eine gewiſſe Um⸗ lagerung der Rohſtoffimporte geſtatteten, wäre eine glatte Beſtreitung der Rohſtoffeinfuhren nicht denkbar geweſen. Die neuere Außenhandelsentwicklung macht die von Dr. Schacht in Baſel und geſtern in Berlin vorgebrachten Geſichtspunkte für die künftigen Schuldner⸗Gläubiger⸗ Auseinanderſetzungen nur noch ei flicher.. Was ihre Löſung beſonders erſchwert, iſt der Umſtand, daß die deutſche Außenhandelsbilanz mit den US A als das Hauptgläubigerland immer mehr in die Paſſivität hinein wächſt und ſomit das Ziel, die Warenbewegung ſoweit wie möglich der Schuldenlage an⸗ zugleichen, unter Beibehaltung der alten Außenhaende ſtröme nicht erreichbar iſt. Für die Außenhandelspolitik Deutſchlands ergibt ſich daraus eine ganz beſtimmte Ziel⸗ ſetzung. Sie erfordert auf der einen Seite eine Um⸗ lagerung der Ausfuhr von den Aktipv⸗ zu den Paſſüvländern und auf der anderen eine ſtär⸗ kere Umgruppierung der Einfu hr auf die⸗ jenigen Staaten, bei denen Ausſicht beſteht, daß die verſtärkte Abnahme von Waren ſich unmittelbar in einer erhöhten Bexreitwilligkeit zur Entgegennahme deutſcher Erzeugniſſe ausdrückt. Es wäre kurzſichtig, an⸗ zunehmen, daß eine Neugeſtaltung der Außenhandels⸗ richtung nach dieſen Grundſätzen auf ſchematiſche Weiſe erzielt werden kann. Auch hier handelt es ſich um einen langſamen Prozeß, der nur durch eine fyſtematiſche Ein⸗ ſtellung aller Außenhandelsverträge und ſonſtigen Ver⸗ einbarungen auf das größere Ziel beſchleunigt werden kann. Ferner mag hierzu auch der Wunſch aller Länder beitragen, den in der Binnenwirtſchaft zutage tretenden Aufſchwung durch eine möglüchſt raſche Eimſchaltung der weltwirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen auszubauen. Die Erkenntnis wächſt, daß eine Konſolidierung der Wä sverhältniſſe viele der heute ſaſt unüberwindlichen Se vigkeiten in Wohl⸗ gefallen auflöſen würde. Die ganze elt hat ein ge⸗ ſteigertes Bedürfnis, Handel zu treiben und ihm ent⸗ ſpricht der angeſtaute Bedarf nach Waren die nicht oder nur unzulänglich in der eigenen Wirtſchaft hergeſtellt werden können. Leichfe Besserung bei der Maschinenindusſrie Nach Mitteilung des Vereins Deutſcher Ma⸗ ſchinenbauanſtalten verſtärkte ſich im November der Eingang von Anfragen der Inlandskundſchaft in einem erheblich über die Zunahme der vorhergegangenen Monate hinausgehenden Ausmaß, ſo daß die Maſchineninduſtrie, deren Beſchäfttgungsgrad bisher nur 38 v. H. der Normal⸗ beſchäftigung beträgt, doch die berechtigte Hoffnung ſchöpft, daß der ſo lange aufgeſtaute Bedarf an Maſchinen zu Be⸗ ginn des neuen Jahres eine allgemeine Auftragsſteigerung bringen wird. Eine kleine Zunahme haben die In ⸗ landsaufträge auch bereits im November erfahren. Dagegen zeigte ſich in dem außerordentlich ſtark darnieder⸗ liegenden Aus landsgeſchäft weder in Anfragen noch in Aufträgen eine nennenswerte Veränderung. Die Zahl der Beſchäftigten der Maſchineninduſtrie nahm im November um mehr als 3000 Köpfe zu, während ſonſt in allen Jahren im November eine Verringerung eingetreten iſt. Die Zunahme erſtreckte ſich auf alle Zweige des Maſchinenbaues mit Ausnahme der Landmaſchinen⸗ induſtrie, wo ſtets in den letzten Monaten des Jahres Saiſonſtille herrſcht. Jedoch iſt die Beſchäftigtenzahl im Landmaſchinenbau in dieſem Jahr erheblich größter als in der letzten Winterperipde. Brauereigeſellſchaft Schrempp u. Printz Als. Nicht Dr. Walter Printz, ſondern Dr. Walter Schrempp wurde zum Prokuriſten beſtellt * Mitteldeutſche Engelhardt⸗Brauerei, AG. Halle. Wieder 5 v. H. Der AR. beſchloß der GV. vorzuſchlagen, ür das am 80. 9. 1938 beendete Geſchäftsjahr aus dem Gewinn von 201 743(192 474) 4 eine Dividende von wieder 5 v. H. auszuſchütten und 29 876(29 137) 4 auf neue Rechnung vorzutragen. Die finanzielle Lage des Unter⸗ nehmens hat wiederum eine weſentliche Erleichterung er⸗ ſahren. Die Verbindlichkeiten konnten bedeutend ermüßigt werden. 5 * Bayeriſche Aktien⸗Bierbrauerei Aſchafſenburg. Die Geſellſchaft beabſichtigt eine Dividende von 4 v. g. auf das 1,5 Mill.„ betragende Stammaktienkapital vor⸗ zuſchlagen(i. V. 0,19 Mill. Verluſt zuzüglich 0,36 Mill. Sonderabſchreibungen durch Kapitalherabſetzung um 0,50 Mill.„ und Entnahme aus dem Reſervefonds von 0,05 Mill.„ gedeckt). Der Abſatz des am 30. September 1933 abgelaufenen Geſchäftsjahres hat inſolge der ſtark vermin⸗ derten Konkurrenz des Obſtweines eine beträchtliche Er⸗ höhung erfahren. * Diamalt AG., München. Die G genehmigte den be⸗ kannten Abſchluß mit 5 v. H. Dividende und die Herab⸗ ſetzung des Kapitals um 300 000„ durch Ein⸗ ziehung eigener Aktien und um 200 000“, durch Einzug er⸗ worbener Aktien. e Wirischaffskrise in der Schweiz Wie ſehr die Wirtſchaftskriſe auch die Schweiz berührte, geht aus der Statiſtik des Eidgen. Stat. Amtes über die Dividenden ſchweizeriſcher Aktiengeſellſchaften inn Jahre 1932 hervor. Bei einem einbezahlten Aktienkapital von Fusion Charloſffenhiiſſe und Iiffelsiahl Die Verwaltung der JG. Charlottenhütte⸗ Maxhütte Mittelſtahl gibt folgendes bekannt: Nachdem vor einiger Zeit die Charlottenhütte die reſtloſe Beteiligung der Vereinigten Stahlwerke an der Mitteldeutſche Stahlwerke As. gekauft hat, ge⸗ langt nunmehr faſt das geſamte AK. dieſer Geſellſchaft in den Beſitz der Gruppe Charlottenhütte⸗Maxhütte. Dieſe veränderten Beſitzverhältniſſe ermöglichen eine weſentliche Vereinfachung im Aufbau der Intereſſengemeinſchaft insbeſondere eine Rückbildung der Verwaltungsgeſell⸗ ſchaft Charlottenhütte in ein Produktions⸗ unternehmen. 5 Zu dieſem Zwecke haben die Auſſichtsräte von Maxhütte, Mittelſtahl und Charlottenhütte heute hbeſchloſſen, auf 13. Jan. außerordentliche Generalverſammlungen aller drei Geſellſchaften einzuberufen und dieſen die Fuſlon der Charlotten hütte auf die Mitteldeutſchen Stahlwerke ſowte die ſich daraus ergebenden Akän⸗ derungen der JG.⸗Verträge vorzuſchlagen. Die Rechte der außenſtehenden Aktionäre der Maxhütte auf die ihnen ga⸗ rantierte Dividende ſollen in vollem Umfang aufrecht er⸗ hallen bleiben. Nach dem Fuſionsplan wird die Chaxlot⸗ tenhütte auch die im Beſitz der Marhütte befindlichen Mit⸗ telſtahl⸗Aktien zu den damaltaen Anſchaffungspreiſen er⸗ werben, ſo daß ſie alsdann über etwa, nom. 47 Mill.& Mittelſtahl⸗Aktien verfügen wird. Die Verſchmelzung kann daher ohne Kapital⸗ erhöhung vorgenommen werden, und zwar in der Weiſe, daß für je 2000% Aktien der Charlottenhütte 4700 Aktien der Mitteldeutſchen Stahl⸗ werke gewährt werden. Da der weitaus größte Teil des AK. des ſuſionierten Unternehmens bei einer Großaktionär⸗ gruppe liegt, die den Wunſch hat, die Mitteldeutſchen Stahl⸗ werke im Laufe der Zeit in ein Famtlienunter⸗ nehmen umzugeſtalten, ſo iſt dieſe Gruppe bereit, der geringen Zahl außenſtehender Aktionäre eine gün⸗ ſtige Möglichkeit zur Verwertung ihres Aktienbeſitzes zu ſchaffen. Sie beabſichtigt daher, dieſen Aktionären ein Umtauſchangebot zu machen und will gewähren nach Wahl des Aktionärs: auf nom. 1000 4 Mittelſtahl⸗Aktien nom. 600% Maxhütte⸗Aktten oder nom. 1000„ REW⸗ Aktien zuzüglich einer Barzahlung von 100/ und auf nem. 2000& Aktien Charlottenhütte nom. 30004 Aktien der Maxhütte oder nom. 4800/ Aktien REW. Durch dieſe Transaktion iſt die mit dem Erwerb der Ma⸗ jorität der Marhütte im Jahr 1929 begonnene Umbildung der Charlottenhütte von einer Holdinggeſellſchaft zum Pro⸗ duktionsunternehmen abgeſchloſſen. Die an Stelle der Char⸗ lottenhütte tretenden Mitteldeutſchen Stahlwerke beſitzen außer dem größten Teil des AK. der mit ihnen Furch eine enge Intereſſen⸗ und Betriebsgemeinſchaft verbundenen Maxhütte im weſentlichen nur noch die bekannte Beteili⸗ gung an der Harpener Bergbau AG. g 6818(i. V. 6803, 1930 6712) Mill. Fr. blieben 51,(41, bzw. 29,8) v. H. dividendenlos. ie Durchſchnittsdividende ging auf 9,36(4,4 bzw. 6,11) v. H. zurück. Die Holdinggeſell⸗ ſchaften, die bereits im Vorjahr eine erhebliche Gewinn⸗ ſchmälerung verzeichneten, ſchütteten durchſchnittlich nur noch 1,76(3,15) v. H. Dividende aus, die Truſts umfaſſen dabei etwa 36 v. H. des Kapitals aller Aktiengeſellſchaften. Börsen-Kennzahlen Aktienkurſe:(Index 19241926 gleich 100) Geſamt 66,85 (67,15); im einzelnen Bergbau und Schwerinduſtrie 71,41 71,68), Verarbeitende Induſtrie 61,32(71,65), Handel und Verkehr 72,24 5 Kursniveau der bproz. Durchſchnitt 89,40(89,85) v. der Hypothekenaktienbanken öffentlich⸗rechtlichen e mitnalobligationen 86,57(8 1 1 (92,46), Induſtrieobligationen 83,19(88,77) v. H. Carl Flohr AG., Berlin. Die GV. beſchloß unter Ge⸗ nehmigung der Regularien per 30, 6 33 einen Ver bu ſt von 121 130, vorzutragen. Der von Oktober bis Dezember 1923 erreichte Umſatz liegt dagegen über dem Durchſchnitt des Vorjahres, die Beſſerung reicht aber noch nicht aus, die beiden Werke genügend zu beſchäftigen. IRTSsSCHAFTS-ZETITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 591 Die Schrumpfung des Welſhandels Der von der Neuyork Truſt Co. herausgegeben „Index“ errechnet folgende Schrumpfung der Ein⸗ ju hr, bzw. Ausfuhr von 1932 gemeſſen am Stand von 1929 für die hauptſächlichſten am Welthandel beteiligten Staaten: Die Schrumpfung beträgt Argentinien 74 v. H. bei der Einfuhr bzw. 64 v. H. bei der Ausfuhr, Ver⸗ einigte Staaten 69 bzw. 69 v.., Canada 69 bzw. 33 v.., Polen 78 bzw. 62 v.., Deutſchland 66 bzw. 55 v.., Italien 62 bzw. 55 v. H. Großbritan⸗ nien 58 bzw. 64 v. H. Belgien 54 bzw. 54 v.., Nie derlande 53 bzw. 57 v.., Frankreich 40 bzw. 61 v.., Japan 60 bzw. 62 v. H. Die 1933 eingetretene wei⸗ tere Schrumpfung des Welthandels vol u⸗ mens kommt in folgenden Zahlen zum Ausdruck: Ver⸗ einigte Staaten Importe: 1. Halbjahr 1983 546,7 Mill. Golddollar(erſte 6 Monate 1932 742,9), Exporte 919.1 (819,6), Deutſchland Einfuhr 497,0(568,4), Ausfuhr 566,4 (711,88), Großbritannien Einfuhr 1089,(298,9), Ausfuhr 681,6(778,8). Um die Eingliederung des Weinhandels Wie bereits angekündigt, ſingd der Verband der Weinhändler und Weinkommiſſionäre der Oberhaardt e. V. Sitz Landau und der Landes verband des badiſchen Wein handels aus dem Reichsverband bes Deutſchen Weinhandels ausgeſchie⸗ den, um die Ueberführung des Weinhandels in die Haupt⸗ abteilung 4 des Reichsnährſtandes zu beſchleunigen. Hier⸗ bei wurde darauf verwieſen, daß nach Auffaſſung des Wein⸗ handels im Produktionsgebiet die Ueberführung vom Reichsverband aus perſonellen Gründen nicht mit dem nötigen Nachdruck betrieben werde. Der Reichsverband wendet ſich nunmehr gegen dleſe Behauptung. Er ſtellt feſt, daß der Vorſitzende des Reichsverbandes des Deutſchen Weinhandels Pg. Otto Rendenbach⸗Trier, gemeinſam mit dem Vorſitzenden des Vereins der Wein⸗ und Spirituoſenhändler e. V. Kaſſel, Pg. Ernſt Margraf bereits am 4. Nov. in einer per⸗ ſönlichen Unterredung mit dem neuen Leiter der Kaupt⸗ abt. 4, Pg. Vetter, den Reichsverband zur Eingliederung in die Selbſtverwaltungsorganiſation des deutſchen Nähr⸗ ſtandes zur Verfügung geſtellt hat, und daß bereits durch das Reichs nährſtandgeſetz vom September d. J. klar und unzweideutig dahin entſchieden worden iſt, daß der Wein⸗ handel zum Nährſtand gehört. Ueber die Form der Ein⸗ gliederung des Weinhandels in den Nährſtand habe weder der Reichsverband des Deutſchen Weinhandels noch der Landhandelsbund zu entſcheiden. Das ſei vielmehr Sache der oberſten Stellen und hänge im weſentlichen von den Ausführungsbeſtimmungen zum Reichsnährſtandgeſetz ad, die zwiſchen Reichsernährungsminiſterium und Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterlum vereinbart werden ſollen. Frankfurfer Abendbörse freundlicher Das Geſchäft an der Abendbörſe kam bei Eröffnung nur ſchleppend in Gang, da neue Kundenorders kaum vorlagen und die Kuliſſe weiter in ihrer Zurückhal⸗ tung verharrte. Nachdem ſchon im Mittagsverkehr kleine Erholungen eingetreten waren, zeigte ſich eine nicht un⸗ freundliche Grundſtimmung. Weiter kleines Intereſſe fan⸗ den J. G. Farben, die etwa 7 v. H. gewannen. Im übri⸗ gen blieben die Berliner Schlußkurſe gut behauptet. Der Rentenmarkt hatte ebenfalls nur kleinſte Umſätze zu ger⸗ zeichnen. Neubeſitz kamen 5 Pfg. höher zur Notiz, Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen unverändert Stahlrereinsbonds waren zu 667 geſucht. Auch Dollar⸗ Bonds blieben eher feſter; u. a. nannte man 6 proz. Stahlverein mit 524, 6proz. Preußen mit 47½ Geld, 6½ proz. Preußen 477 Geld, 7proz. Rhein⸗Elbe⸗Union 38. Im Verlaufe erfuhr das Geſchäft zwar keine Be⸗ lobung, doch vermochten einige Werte Kurs beſſerun⸗ gen von 44 v. H. zu erzielen. Farben waren eben⸗ falls weiter erholt, Farben⸗Bonds blieben geſucht. Von fremden Werten zogen Schweizer Bundesbahn⸗Anleiſen um etwa 2 bis 4 v. H. an, iproz. von 1912 131 repax⸗ tiert, 39%proz. von 1912 125½ v. H. Neubeſitz nolſeklen 16%, Altbeſitz 894 Geld, Reichsbank 156, J. G. Farben 12195, Nachbörſe 121, Junghans 269, und Siemens 139. Vom Hauſmarkt.(11.17. Dezember 1933). Der Ver⸗ band der Deutſchen Hanfinduſtrie e. V. berichtet? Ita lien: Infolge Froſtes und reicher Schneefälle war der Verkehr im Hafengebiet ſehr behindert. Die Umſätze waren daher bei unveränderten Preiſen gering. Werge waren ſtärker gefragt. Jugoſlawien: Für Hänfe wie Werge blieb das Andebrt bei weiter feſter Preistendenz noch immer vecht knapp. Vom süddeufschen Tabakmarkf Günsſige Oualifaiseniwicklung durch Frosiweiſfer/ Verlegie Einschreibungsiermine Der jetzt anſcheinend wieder vor ſeiner Ablöſung ſtehende Heitabſchnite mit kalter und trockener Witterung brachte den noch am Dache befindlichen Inlandta baken eine günſtige Entwicklung. Das Froſtwetter wurde von den Tabalpflanzern allgemein begrüßt, weil ein längeres An⸗ dauern des vorausgegangenen nebligen und niederſchlag⸗ reichen Wetters zu Fäulniserſcheinungen an den Blättern geführt haben würde. Vielſach hat der Froſt Sandblätter und Hauptgut dachreif werden laſſen. Durch das Aus⸗ laugen und Ausfrieren hat der Tabak an Gewicht verloren, dafür aber an Qualität ganz beachtlich gewonnen. Durch die Kälte ſind die Tabake inzwiſchen ſehr ſpröde ge⸗ worden, ſo daß ihre Handhabung die Blätter brechen laſſen würde. Man hat ſich deshalb entſchloſſen, die Termine für die zweit Wochen vor Weihnachten angeſetzt geweſenen Einſchretbungen in den Januar zu verlegen. Es handelt ſich dabei in der Hauptſache um Tabatke aus Süd⸗ baden(Ried und Hanauer⸗Land) und um Zigarrengut aus Mittelbaden und aus dem Neckartal. Wahrſcheinlich dürfte der Landesverband badiſcher Tabakbauvereine am 4. Januar eine Einſchreibung für das Zigarrengutgebiet des Neckars und Bruhrains und, bei geeigneter Witterung, am 5. Jan. eine ſolche für das Zigarrengutgebiet Südbadens abhalten. Die genannten Termine ſind jedoch noch nicht als end⸗ ültig anzuſehen. Erfolgt zu den in Ausſicht genommenen Zeitpunkten ein Witterungsumſchlag dahin, daß anſtelle der Kälte mildere Temperatur tritt, ſo würde dieſer Um⸗ ſchlag für das jetzt froſttrocken und ſpröde gewordene Hauptgut zum Abhängen gerade recht kommen. Da es ſich bei den de Anfang Januar ſtattfindenden Einſchrei⸗ bungen um den Verkauf des geſamten noch verfügbaren deutſchen Zigarrenmaterials handelt, ſind ſie für die ſüd⸗ deutſchen Tabakpflanzer von nicht zu unterſchätzender Be⸗ deutung. In Plankſtadt allein ſollen z. B. noch 2600 Ztr. Tabak unter Dach hängen.— In den Vergärer⸗ lagern beſchäftigt man ſich z. Z. noch mit der erſten Fermentation des Hauptgutes aus den Schneidegut⸗ gebieten, wogegen die Schneidegut⸗Sandblätter dieſe größtenteils ſchon hinter ſich haben: in der Fermen⸗ 10 befindet ſich nur noch Sandblatt aus Zigarrengut⸗ gebieten. Größere Abſchlüſſe in neuen Tabaken ſind bisher noch nicht bekannt geworden und man rechnet mit dem Be⸗ ginn der hauptſächlichſten Verkaufstätigkeit erſt nach Be⸗ endigung der vorerwähnten Einſchreibungen. Vereinzelt wurden von der 1933er Ernte Frühtabak und San d⸗ blatt zu 95/ je Ztr. vom pfälziſchen Handel angeboten. Für Grumpen, verleſen und verpackt, verlangte man ab nordbadiſchem Platze 92, netto Kaſſe.— Alte Tabake lagen ruhig. Man offerierte, als flott brennend und gut im Geſchmack, Pfälzer Einlagen mit 110; Pfälzer Einlage mit Umblatt 115 ,, Pfälzer Umblatt mit 120„ je Zentner. Ferner verlangte man für geſchnittene Einlage aus 1932er pfälziſchem Zigarrentabak 110 /, für überſeeiſche Einlage⸗Tabake 130. Geſchnittener Inland⸗ Krüllſchnitt wurde mit 7/ und Jigaretten⸗Gruß, klar und ſtaubfrei, ab Lager mit 7„ je Ztr. angeboten. * Karlsruhe, 20. Dez. Es notierten: Inlandweizen 19.8020; deutſcher Roagen 16,75 bis 17: deutſche Sommer⸗ gerſte 18 bis 19; deutſche Futter⸗ und Sortiergerſte 16 bis 17,75; deutſcher Inlandhafer gelb und weiß 14,25—14,75; Weizenmehl mit Austauſchweizen per Dez., Jan., Febr, 29,40; dto. Inlandmahlung per Dez., Jan. und Febr. 27,90: Roggenmehl 70proz. Ausmahlung 28— 28,25; Weizenmehl IV B 16,50—17,75; Weizennachmehl 15,25; Weizenbollmehl (Futtermehl) 12; Weizentleie feine 10,7511; Sto. grobe 11,5—11,50, Biertreber 17,75; Trockenſchnitzel loſe 9,50 bis 9,75; Malzkeime 18,25—13,75; Erdnußkuchen loſe 16,7517; Palmkuchen 15—15,25; Sofjaſchrot 1515,25; Leinkucheumehl 18,25— 18,50; lölhaltige Futtermittel einſchließlich Mono⸗ polabgabe); Kartoffeln nicht notiert, da Verladungen wegen Froſt eingeſtellt; Wieſenheu loſe 6,20— 6,50; Luzerne 7 bis 7,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh 2,20—2,40; Futterſtroh 2,0 bis 2,50. Tendenz: Die Nähe der Feiertage machte ſich durch entſprechend geringe Umſätze bemerkbar. Die Markt⸗ lage iſt allgemein unverändert. 5 * Fraukfurter Getreidegroßmarkt vom 20. Dez. Amtlich notierlen: Weizen 77/78 Kilo 195—196; Roggen 72/3 Kilo 172,50; Sommergerſte 180-482; Hafer 145—145,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 28,75—29,65; dto. mit Austauſchweizen 27,25—28,15; Roggenmehl 60proz Ausmahl. 29,5024, dite. ſüidd. 24; Weizenfuttermehl 1212,25; Weizenkleie 11 Roggenkleie 10,85—11; Sofaſchrot 15,50—16; Polmluchen 15,7516; Erdnußkuchen 16,55—17; Treber 17501775 Trockenſchnitzel 1010,15; Heu 6,50 6,70; Stroh gepr. 9/20 bis 2,30; gebündelt—2,10. Tendenz ruhig. In Handels⸗ klaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. * Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe. Kempten, 20. Dez. Allgäuer Molkereibutter 1. Qualität 125(125); Allgäuer Molkereibutter 123(129); Seunbutter 116 Bauernbutter (Landbutter) 86; Rahmeinkauf bei 43 Fetteinheiten ohne Buttermilchrückgabe 123(123), Allgäuer Weichkäſe mit 20 v. H. Fettgehalt grüne Ware 2320(23260; Marktlage feſt. Allg. Emmenthaler mit 45 v. H. Fettgehalt 1. Sorte 7072(7072), 2. Sorte 65—67(6567). Marktlage ruhig. * Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 19. Dez. Zufuhr: 8 Ochfen, 21 Bullen, 4 Kühe, 56 Färſen, 159 Kälber, 10 Schafe und 200 Schweine. Marktverlauf: Großvieh und Kälber mäßig belebt, Schweine longſam. Ueberſtand: 8 Stück Großvieh, 11 Schweine. Preiſe für ein Piund Lebend⸗ gewicht: Ochſen 27, 26; Bullen 2030, 2820; Kälber 3598, 51—34; Schweine 53—54; Kühe 23, 20, 15 Färſen 3032, 28—30, 5052. 5 23 Münchener Schlachtviehmarkt vom 20. Dez. Die amk⸗ liche Auftriebsziffer zu den heutigen Märkten betrug ins⸗ gefamt 8772 Tiere, undzwar: 529 Ochfen, 606 Bullen, 775 Küte, 261 Kalbinnen 1954 lebende und 1492 geſchlachtete Kälber, 1834 lebende und 607 geſchlachtete Schweine 2 geſchlachtete Schweine, 412 geſchlachtete Schafe, 32 geſchlach⸗ tete Ferkel, 72 geſchlachtete Lämmer, 621 Großviehntertel. Preiſe in Pfg. je Pfund: Ochſem 2192, Bullen 22 Kühe 10—25, Kolbinnen 2130, Kälber 26—40, Schweine 36—48, Kälber 30—40, Fett⸗ und Ladenſchweine 550, Schafe 38—50. Marktverlauf ruhig. 4 Kirchheimbolander Ferkelmetkt vom 20. Dez. Der letzte Markt war nur mit 70 Ferkeln beſchickt. Man han delte das Stück zu 10—11 J. Der Markt war ſchnell u 7 geräumt. Der nächſte Markt findet am 2. Januar, ſta e Holzverſteigerung. Weidenthal, 20. Dez. Die Gemeinde Weidenthal hielt eine Holzverſteigerung ab, auf der Lie⸗ ſernhölzer bis zu 40 v. H. über Forſttaxe bezahlt würden. Beich Eichenhölzern wurde die Taxe nicht immer erreich, Der Verſteigerungschahs ſtellte ſich insgeſamt auf 21 688 Jet Ihle Zu las schliffe le Ind. 3 ecken — per⸗ aupt⸗ rung zähr⸗ Donners ag, 21. Dezember 1933 80 Sporthemden mit festem 255 325 305 455 855 Flanell- Schlafanzug 5 450 395 795 Warme Unterwäsche 5. Herren-pullover 205 395 475 575 g damenstrümpfe 1 8 95 128 150 185 245 Damen-Nachthemd suter 9 Oroise mit Stickerei od. farb. Kragen 200 255 355 2 ̃ für dung ah kastades dach Höaehel Oberhemden wodegoe 205 395 450 555 595 Wollschals rechen. 75 100 Jes 375 38 allen Größen und Preislagen 5 Sportstrümpfe averte 85 128 105 250 Sie il in dd in du Nahe Damen-Pullover, 205 350 550 675 Strickschlüpfer 8 reine Wolle Neue Mauuheimer Zeitung? Mittag⸗Ausgabe Dessins Dessins 15 2 36 Sonntag nur von -5 Uhr geöffnet Günstige Gelegenheit Geschmackvolle Geschenke in finden Sie bei fil vebig dedd moge Fieode zum elnachtgt alter und neuer Kunst Ferdinand Weber, P 7, 22 fader He. 18070 SchenkTeppiche von Brym B 1. 28 Aus großer Jagd: HMasenragoeu Pesch geschossene Hasen pfund 235 9 Nasen- Rücken u. Keule pfd.. 88 Geflügel und Fische Obst und Südfrüchte 9. Seite/ Nummer 591 DIE FEETITIAGE Züge Manderinen 17 Bananen Ffund 25, 18 Saftige Otangen 14 Mallowe-Dattels. ½ Pfund 23 Amerikan., apfel. 27 Misehebst, Aprikes en 3 33 Saftige itronen. 10 Stück 38 Falgen, Nöstnüsse. Pfund 20 indiian- Puter pfond- 93 Fleisch- und Wurstwaren 5 ö Steppenkhühner fd.„85, 68 Gek. Vorderschinken ½ 30 Schweilne Rauchfleisch ½% 8 83 / Iunge Mastenten pfund„88 ett u. Keibsleberwürste Stück 27 Frankfurter Würste 4 Stück 23 Junge Hahnen pfund 85 I Sierwürste ½¼ pfündig f 78 Schweine- Schmalz. Pfund 82 Bayerische, junge Mastgänse 5 85 N lunge, hessische Bratgänse 3 88 Konserven Käse. Butter : lunge Schnitt Brech- 1 Allg. 20% Stangenkäse ½ F 22 Schwarzw. Forellen.98 J Kabeljau o. Kopf 1 behnen 2- DOs Alp. eamembert.% Sick. 38 bBlaufelchen.. 4 95 Senellfisch o 18 28-Frbsen. 28. Dose 38, 48 Muünster-Rahmkäse ½ f 40 Leb. Kheinkarpfen& 75 J Fischfilet, weißfl. 32- Dellksteßboehnen--Dose 65 Schwelzerkäse.% Sick. 48 SGelee-Marmalade--., 850 9 83 Dackeler 5 Sfück 85 Offene Weine Pfälz Weiß. u. Rot w. L. 72 Orig. Malaga Liter.25 Tarragona ½ Fl..20 Liter 88 Samos Sherry 7/1 Fl..48 Moselwein Liter 35 Bowien-Sekt/ Fl..05 Wermutwein Weinsckt. ½¼ Fl..93 Arrakpunsch, Schlummerpunsch Fl..23.75 Reiner Weinbrand/ Fl. 2. 78 Tafellköre/ Fl.88 55 Flaschenweine Kolonialwaren Srteimei Berg% Hlesche.00 welzenmehl Spezial o. f 17 krisch gebr. Bohnenkaffee /AH5 G 48 3 20r Mies steiner oma Jer Horenneimer Gelaberg Ungsteiner Rotwelnan Nietzschestr. 20 Mannheim, e 1933 Beim Heimgange unserer geliebten, unvergeßlichen Wilma Kraus wurde unseres schweren Verlustes jn tiefem Mitgefühl gedacht. und wir sagen innigsten Dank für die wohltuende Anteſinahme. Erwin Weih Emil Ernst Mrug Hade das elterliche Geschält im Hause T 3, 25 übernommen und empfehle zu Weihnachten Eier Butter und Kàse Sowie prima Pfälzer MAS-GANSE Karl Leininger Flergroßhendſung 1 3, 23 Tel. 282 95 Stammhaus gegr. 1863 .* Jetzt ist es Zeit, Ihre Schlittschupe schleifen zu lassen. Sie bekommen sie Ia. hohlge- schlifken von Schleiferei 13580 johanna Biedenkapp Ind. Erich Sehulze, Messerschmied sedlenneimerstr. 58. Tel. 447 72 Wollhaus aut Mannheim, F l, 4, Breitesttase Sporthemd J Arbeitshemd] Nachthemd gut Warm .20 lest. Kragen prakt. Farben .50 Oderhemd Oderhemd Seldstdindet durchgemust.] mit Kragen große weiß schön. Farben] Auswahl .50.75 ab. 75 und grüne Rabattmarken. .85 and. Jerdltattehume dr Malt Rane Freitag früh auf der Freihank Kuhfleiſch Anfang Nr. 1350. 8 Die Verwaltung Allgem. Ortskrankenkaſſe Mannheim Orlskraubenkaſſe für Handelsbetriebe Mannheim Krankengeldzahltage zwiſchen Weihnachten und Neujahr. Zur Erledigung techniſcher Arbeiten inſolge Vereinigung der Ortstrankenkaſſe für Handels⸗ betriebe mit der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ab 1. Januar 1934 bleiben beide Kaſſen am Samstag, den 30. Dezember 1938 geſchloſſen. Die Auszahlung der Barleiſtungen(Kranken⸗ geld, Wochengeld uſw.) findet deshalb wie folgt ſtatt: a) bei der Allgemeinen Orts⸗ kFrankenkaſſe Mannheim am Mittwoch, den 27. Dezember 1933 für die Kranken in Mannheim⸗Stadt(ohne Vor⸗ orte), am Donnerstag, den 28. Dezember 1933 für die Kranken in den Vororten Feudenheim, Friedrichsfeld, Käfertal, e e Neckarau, Sandhofen, Sandtorf, en⸗ heim, Straßenheim, Waldhof u. Wallſtadt, ſowie in Ludwigshafen und Viernheim, am Freitag, den 29. Dezember 1933 für die Kranken in den übrigen auswärtigen Orten. bp) bei der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe am Donnerstag, den 28. Dezember 1933 für die männlichen Kranken, am Freitag, den 20. Dezember 1993 für die weiblichen Kranken. Der Vorſtand: Der 5 des Kommiſſars der Bad. Krankenkaſſen Elſäſſer. Exfreuende Fest. gescheube in Parfümerien, Kölnisch- Wasser, Selfen, Manikurkäsſen, Bürsten- garnituren und sonstigen Toiletten- Artikeln in größter Aus wah! empfiehlt: 8890 Nizza- Parfümerie, D 1.-6 (Früher Pfälzer Hof) Nenner nur U 1. 9 Breitestr. Flasche.43 32er Gimmeldinger Meerspinns ½/ Flesche.33 Zier Wechenk. Schlinweg(BOrklin- Wolf) J.60 . ½ Flasche.15 „Lier-Ffesche.23 3 und eee Naturwelne Pfirsich, Aprikosen, Erdbeeren ür Jortenbelag hilligst — Fisch-Konserven und Marinaden Herings- und Appetitsalate, Sselachssehnltzel ½ Ffund 78 Kavtar. Mayonnslse. Fllethappen, Nollmops. Oelsaidinen. Dose 23 u. 16 Aale lachs Buckinge billigst Edel-Lachssalat in Mayonnaise. Nonig, Butter, Büehsen mien zu billigsten Preisen Sles 43 -0. 39 „ ½ Pfund 35 Sultaninen 8 23 K. 26 Mekaroni- Nudeln + 32 Zucker, Kunztno ng Salat- Oel Soy Liter 93 Bestellungen erbitten wir rechtzeitig. Teleſon Nr. 2129897. Warten Sie mit hren Einkäufen nicht bis zur letzten Stunde. 2 38 Am Sonntag. 24. Dezember zind uns. Getenätftsraume v. 11-5 geöftnet g e ee u. Preislage! in jeder beliebigen 9 Ta. dale er k. du Auch— aufen zu Weihnacht einen Nadio 23000% Einl., für 5 1 9 c ee ach die blauchen dezu keine große 10 n eu. 5) Gen A/ ahl. Sie kdufen einen, Nende J. ch, 7 19 1 10 Sie ſnschen sich denn keine Gedenken, ob Sie unter vielen Febikaten den richtigen 8 1 eſch Appsfat betommen heben,„Mende“ ist fichtig. lhre ganze Femilſe freut sich. wWell 94¹¹ ein„Mende“ ſeſcht zu bedienen, nur det eingestelſte Sender zu höten und der Klang völlig nstuwahf. ist. Alle„Mende“, Getöte heben auch Kurzwellen Empfang, del gefade für Sommeimonste Wichtig ist,„Mende“! sst 0 gut, deß men feine 2 5 N technischen fremdw/örter breucht, um ihn zu ſoben e„Mende“ Fuuppaklasse mt gSren Ef. 156. 9 1 97 9090„Nende“ Weltklasse 15— 25 220. Gegenüb. N OᷣeEG⸗„Mende“ Super 1934 7 5 355. Bahnhof, zu vermiet %. 10, l. 5 zu folgenden Bedingungen méglich: 3 1 aut A 2 156 220.-— 355. 2* 235 0——— 105 70. gh für Anzehlung: N 45. 79. ſof. od. 1. 1 Zu. EN 124- 175. 280. O 3. 12 14. 1 T. 1 g fe! 0 1 5 Zuschlag f. 10 Honete: EHI 12— 18— 28. läle ahn of. gest in 10 Neten: Ef 738 193. 308. bargen le. bete 1. feder 105 L. 12, 15. 2 Treppen. Wenden Sie sien sofort an: Mende Spezial geschäft f 115705 8 Mannheim fl 5, 7, 2 Tr. inks: 2 2 2 750 25 8 Schön einf. möbl. Zi.— 8 8 Ser Rupprechtstr. 16 2 eee m. 2 Bett, zu verm. 5 2395 Zwäangsverskeigerung— Freitag, den 22. Dez. 1933, nachm. 2% Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Q 6. 2, geg. bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öſſent⸗ 78 verſteigern: Sofa, 1 Oelgemälde, . und die Das verstehen 1 Radibapparat, Marle „Nora“, u. Sonſtiges. Stephan, Gerichts⸗ vollzieher. 9417 Flix die Felerlage: ab Meat lein wie Hummer Dose nur.75 Cänseleberwursk „„pfund nur 1. Kaviar ee e 6. 95 Kelalachs-NMawiar 125 gr nur.10 eee 2340 Radio- Ane den Caſſen Sie ſich zeigen was s Fran 3 Das Spezialgeſchäft für Porzellan und Kriſtall G 2. 2 neben der Hauptpoſt und Rathausbogen 24— 25 Freude wenn ſo ganz unerwartet auf dem Weihnachtstiſch eine Gabe aus ſchönem Porzellan, farbenfroher Keramik oder edlem Kriſtall ſteht. Schönes und Preiswertes für Sie hat. perla 100 V.65 „ l Holzkast. 9. 50 Normal Jo /..25 f Gold- dlodernes Lager Seſp.Sslber.50 Super- dehmuckgogenstande aber Aft 95. 8 Juwelenwaren Trauringe. ep tema 8. Armbanduhren eus nieh ettgerteſter Betrieb f. Accus 4 a.95 Anerkannt sol., sorgiält., dabei Hill. Bedienung Hermann A P E L Meuanferngungen— Umerbelten eben nur Frauen behagliche Stunden zu schaffen! We genugreſch werden fü han- die Feſertege in dem köstlichen blauen Rauch von BARBARINOS Agerren.- Und wenn denn Zu- kunftsblldep und Erinnerungen Wechseln, eln Wort des andere gibt, wie froh sind Ste denn, daß gerade Sſe zu 80 traullcher, gemutſteher Stimmung beigetra- gen haben. BARBBARINNOS Qualſtsten schaffen eben un- getrübte Freude, Zum Belsplel: Des köstliche Zigarrensortiment DR. CARL BENZ zu 10, 12 18, 20 u. 30 Pfennig „3, Paradeplatz, Fernsprecher 30679 11, 7, Sfoſtestraſe MaNAEAàM, P 3, 14 lan den planken) gegenüber K suge + auer ſſrüher Hirschland) Fernsprecher 27835— Gegründet tim jahre 1903 2 1 D 4,6, gegenüb. Börse,„ 0 4 31587 7, Strohmarkt, 5 20⁵ 92 Qu 1, S, Breite Straße, 55 31863 Augusta- Anlage 3, 5 42957 15 1 1 1 7 FF Nummer 391 Lr morgigen feichs-Urauffnrung! Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Dezember 1933 Lumma 1 WEINF. von 70 Pfennig per Liter an 85 3 f 2 5 5 SPirit l Pirituosen I MA in größter Auswahl 2 g e erst L. H. Diehl 5 Seckenheimersir. 10 Tel. 416 93 9 Der große 90 U 7 l N— Heiterkeits-Erfol ed dener 1 ab heute Iritz Schulz 1 Spielt die Nikolaus- Kapelle ursula Grabley At Mae Aen. m Gambrinus 8 2 3 nl 5 85 44 N 5 9 1 e 5 1 2„Arche Noah“ F 5. 2 Kleine Geschenke obe Fleude! IAN H. 0 Se 0 Orn He U. 2 Hos 5 Heute Donnerstag und Freitag— A 2 1 810 12670 Spezialität: Schlachiplaiſen 1 4 Ankuntt Freitag am Haup. bahnhof: 17.05 Uar vorm.] Lebe ladet ein Carl Stein gule Meine, Schaumweine Sil 13 ** e Sch öders Weinstube. finden sie in sehr Stoßer Auswenl zu prelsen von Jon Wilk MEisEI — 2 Heute Schlachtfest aneb ver Weigürste 78, 88, 80,.00,.20,.60,.20,.78 u. höher Die de 13680 Harl Smröder. u FA Tonwoche .* National- Theater IsEIPRos RAM g Mannheim TA GLi og: Dr . den 21. Dezember 1933 i lung Nr. 135 Miete H Nr. 12 a a 110 f Wei dne Eee 8 3. 5⁴ 6 ale 9 fur zuuu 1 Weinbrennerei— Lkörfebr f* 15 Ein Volksstück Akten(4 Bild Verkaufsstellen: Mannheim, R 1, 7, Breitestraße ruht in Volksstück in 3 Akten ilder) 5 Viel on Heinz L. Lambrecht 2„ 0p: Mannheim, 0 7, 9, feſdeſhergerstraße 5 en e Muller 5 ö eo ß C Peco 5 Gilli Ludwigshafen, Ludwigstraße 33 f 55 Anfang: 20 Uhr Ende nach 22 Uhr 5 un Uhr i Mit vir ke 1 6: 150 Firmin Linder,— Carl 1 Hermine Kronen Y 2„% von RM 10.50 an tärg egle— V Spohr— Joseph 1 een bbseng Olten: Flaus ö Ampeln„5„ 9«„„„„ Von RM.50 An Helne Laden mileie. 2⁰¹ Weirmechf Sinner! Nedio Scr 110 Krause— Karl Vogt— Karl 2 5 5 5 fü 2 An arie Schradiek- Erns ö Sand,„ on E.80 an 5 5 grüt en e e er en N 5 7 b Hl 3 75 DewWeist, Geb Sr BSirn Kaufern Genf Maß e 1 Hans 1 5 N. 11 AC 180 Am Pen S„„ von RM 2 A Fahmockgagnen iſt f arl Hartmann— Fritz Walter Stehla. 5 l 5 RN 5 die Morgen: Cavalleria rusticana Anf.: 19.30 Uhr W FFV an ae 525 en repariert unt Garantie(Aber auch nur wenn er einen Mende Appatet bel ſind, Mera: Der Balazzo Leselampen 7 von RM 12.— an zut un d billig in Racllo Mayer, Rupprechtstraße 16 kauft: 1 fü f 5 l i 3 ö f deter stelle dieses Blattes 1 1 ergament-, Karton-, Glas- u. Seidenschirme o. Side d 4. 10(eschten Se de Anzeige an an 5 dere in allen Größen und Freisaag ens von Ri.50 an%%%%%, 7 1 5 ſtehe⸗ Bügeleisen.. von RM.50 an iii I IIIA III IIIA IIA IAI AIM 5 5 8 Schenke Kocher% Lr. von Rif 7. 50 an für dis Felertage 1992 Kaffeemaschinen vonR28.— an Rien N beſtä 4 5 0 55 gel von.- Mk. an heut 1 letzter Minute Brotröster. von RM.— an 1 85 en: ü dale, Kun polit 5 5 zk 1 8 n Asen: f f rio finden Sie noch immer Heizkissen.. von RM 10.50 an Fasanen. Plälzer Nasigiinse, Truf erſch in reicher Auswahl zu Heizöfen von RM 16.— an ahnen, Poularden, Hahnen, Kochhüh ner ſelbſ K Ansti„ f Holl. Austern, Hummer, Astrach- zöſtt den bekannt günstigen Heizsonnen von RM.— an Kaviar. Fertige Weinbergschnecken, 19 2 Isen bei HEheinsalm, Forellen, Karpfen 1 1 Seez ungen, Rotz ungen icht Staubsauger a van Re 79. in Dellkateß-Weinnachts-Körbe. von 10 MK. n g VCC S Hch. v. St. George f A2 en 8 Bohnerapparate VC...von RM 160.— an 2 5(früner Straube— vls-uls Nane 5 e f ff fte eDe S eoagf 0 7 2— kelepbon 301 74 Waschmaschinen 5 55555 von RM 155.— an Zereffung- Este enpnemer Vutbahisieranstelt Dies. Das grobe Spezialhaqus MAN NHEIN g indir g on R 80 enhahne 2809 Laden m. 2 Nebeuräum.] Roſengartenſtr. 34,, erſta Rasierapparate von RM.80 an 2 Marmorschrelzeug- Lanarienhähne 2309 8 15 55 1 A 5 51 Massageapparate„RM 19.— Garnituren a RM..50, prima] bei Kinkel. 6 4. 1. gut möbl. Balkon an Löſu. in best. Ausführong Rasi. ö 5* 15 a billig zu verkf. 9413 Sänger au verkauf,. 2321 Hrn. zu vm. B27 den Druchsacfien leert billiges t cle AsfefSplegel. von R. 55 Marmorgeſchäft Lortzingftraße 40. IV. Schöne sonnige 22313 00e üb rie Druckerei Dr. Haas R 1.-8 Haartrockner on RN 15.50 an letas vl bleiſg baue Müller& Braun, 5 0 5 f 1 Lenanftraße. Nr. l. 0-Zimmer-Wohnung Möbliertes Zimmer r Schaukelpferd(Fell) Schrankgrammop Ul 66.—, 3. I. 1. od. 1..] heizbar, mit el. Licht, ö di 35 Burg mit Soldaten. neuwert., m. Platten zu vm. Anruf 260 902. an berufst. Frl. zu v.„ die 2 1 85 11 4 1. D Skiſtiefel, 35, etc., zuf ſpottbillig abzugeben. Ein leeres Zimmer O 1. 15 bei Bohner g verkauf. O 7, 3. II. N 2. 1, Laden. 2291 ſof. zu verm. 2338 3280 keit“ * 2328—— H 3, 5, 5. Stock. eee darf. anden 0 5 i E 2 8 5 viniſt ig nur Tuneinkam bei Lleferungen Auch Raten- e ö f 827 5 2343 Gebrauchter, gut erhaltener 3276—„Te! Winzergenossensckaften u. Weingütern auch gegen z Ahl ungen N ö 328 Disdesfelder 0% EShestands- el 28087 Stadtabteilung 5 7 28 Bedarfs dek⸗ kungsscheine ü ber das Elektrizi- tät s Wer k Hlmutha arat Dauner mieter ſucht zum 1. 1. 5 ene ut möbl. Wohn- U. Seplafeinm e Radioapparate RM. 76.- bar an e Gut erhaltene in Nähe Waſſerturm bzw. Oſtſtadt. El. Licht t 2 f 1 f 5 8 5 8 8 201 Aazeyer IMC 90580 Ste IE ee ne 5 1* 65 adio 4 nönren grot und Brötchen Schreibmaschine 1 1 5 e 2 1 5 11 f 85 Jae Froinsheimer Riesling l. 00 tenen Seuche neee,, 1 81. Junges fleiss Kontor-Stenotypistinn ade pete ſprech.(Philips; bil. Mannheimer Tier⸗ A 5 0— n f f ſucht Stellung. Verfügt über gute Zeugniſß 5 zu verkſ, Lenauſtr. 18. park, Telephon 59191] Ang d. Marke erbet. 8 f 32207 Dürkheimer Hochmen.20 e e e e e. bei Hehn, 1. Stock u. I. P 107 an die L. Werksiste Wachstum Winzergenossenschaft 2 83 an dle Geſchäftsſtelle ö. 5 55 ee 5 8 0 f Kaufe gebr. Möhe! Wecalslan 8 agerp 2 2 t 5 1 7 1 beſſ. Gramm„ l 11 5 3 e 1 1 0 r. Jar Kallstadter Kronenberg l. 30 Offene Stellen Wee e ee, . 73 8 5 9 u 0 ö 5 Preis 7 3. e e ung. flott. fie ene Pfallennuber, 3,2 ſtadio-Metzgerät a as 1 8 Wine 5 die Geicht. 2820] an die Geichn. Nel Wachenheim. Operstnest l. 40 ar bepente ter. u n 8 8 Aged Nadio- Netzgerät. 5 Wachstum Winzer vereinigung Weinlokak de hu cht..! 8 5 an* Jamenrad abengeben 8 Verm E ngen 5 T Perser Teppich 9409 H 7. 37. Leipzig C 1. 8284 faf„ bi 8 8 5 53 2 JN Kalstadter Heu: 60 e e, Nane Hauptbahnhoff Brücken Wachstum Winzergenossenschaft Ve + K 8 U 1 25 F Nan e 5 5 sowie einige 1 5 8 Einige gebrauchte 195 111 b 0 Schöne 5⸗ 1 ee ee billig zu verkaufen 0 5 1 8„D. u. H. ⸗ Hei 5 vaſſerverſ., 3 Tr., billig z ferner viele andere Sorten billigst! Fahrräder Ballon, ſ. b. abzugeb. e e 65 1 19671 F. Bausback, N 1, 1 Verlangen Sſe proben u. Preislist 0 F N 5 i 12876 B 5 5 43 aldparkdamm Nr. g 287 ing rr. 70 are 1 Geſchafledreirah bill. Eine rorkracen“ Seſtöne 4. und.-immerwonnung a 9 5. Gulgalte Rotwein 8 Jan gutgehend, in guter Lage, wegen Berufs⸗ 5 N 9e zu vermieten. J. Schmitt, Fernſpr. 337 66. Frisch vom deutschen Seeplelz . 1 1.68 wechſel aufzugeben. Erforderlich etwa 1500. Doppler, K 3. 2. die Geſchſt. 313 5 2 5 7 5 zu äußerst billigen Preisen erm Weln Liter.00 U bis 2000.“, nur Kaſſe. Gefl. Angeb. unt, dea Fe 5 0 ii f 0 Sonnige 3 Zimmer und Küche 8 4 1 i 1 2 H 24 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. B3282 Lai. Weinnachts-eschenke 9 10 einger. Bad, mit! i dale 4. 5 5 5 A 8 25 LI A 0 0 5 mi as⸗ u. Holz⸗ eim, 8 Moselweine Hirekt V. Winzer Johr. Gugſit.-d E ETL biſlig!. e platte zu verkaufen. 202 deus dpesseeln. v 240 uo Lichtenberger, G e im ganzen Fisch Pfund 18 t r Klubsessel, Auszugtisch und 4 Lederstühſe I leldersehräns,., 2. U.-0 Patent⸗Schirmhalter Schaumweine, Weinbrände kütt. Tuche Küchenschrank 15% Tochter zem. tem gan higterzent. 8 en] verchr, neu, 1 Steh mit Küche, im 4. Stoa, zum 1. Jan. u ver Ferner S 0 weiß, Dielengarnit., Teppich, Kleiderſchr. Roll⸗ oc. Conn. 6. lampe. antik. Pup⸗ it Küche, i S 3. Kirsch-Zwelschgen wasser und Kartelſchränke, Sekretär, Kommode, Trum.⸗ eue basel., M. A. en pengeſielle bill. zu vk. Matter u, Rheinhänſerplatz 10.—2 Offenen Weiß- und Rotwein m, Arrak, Sieinhã Spiegel, Schreibt. Roßhaar⸗ n. Kapokmatratzen, eue dusrlentisone, l. 33. Adreſſe i 855 Geſch l 8 Rum. 1 ger, Den Chaiſelongue, Tiſche von Mk.— an, seſag- und pptzsohr., M. 18. 281 0 a En 2 en Große Auswahl in tafelfertigen Kore Stühle, Schreib⸗ u. Polſterſeſſel, 1 n Radio- fiscde. f..30 Zu 5. 520 e e n ga e 8 2 l. rrascEMEI Debt Llekerung ftel Haus. Elnzelvorkauf in menen Läden. Verkaufen bel Nenner G.— 0 5 Möbel-Klinger 1 Netzanode 20.— und ce 1 5 ö erntieten zum 1. ½ Fl. 83. 1..10 bis.20 0. Ga Zu verkaufen: T i, 8 8 2, 6 1 Lautſprecher.— Wohng. Arch. Reiß, Jan ee 1 1 Klee derne rant ü e eine f. Miihe, 5e. zen emerge. de, MnLA UR Lern.20 0. dl mod., ſchwarz, Eiche, faſt noch neu, bill. zu Zu verkf.: Gut erh. 7 mit Hinterzimm. eig.„ s Mk. 280.—, 52837 verkf. Näh.: Weber⸗ Schulbant, verſtellbar. leg. Abendkleider Gut möbliert. Zimmer. Abſchl., Kohlenkeller; Wermutweln tem. 0 0. Glas 1 Couch Mk. 70.—. ktaze e. ast. rechts]. 12 Aiaderbelt wß. ev. Klapterb., prsw. yt erkelle Nich. Wagner⸗Sti. 82. 2918 4. Nbeinvillear ſidwar, wr., iet e J 5 neu, prsw. zu derkf.“ zum 1. 1. 31 zu om. 24 am. WEIN GROSsSHANODTUNG part., Iks., v. 12—2. Herren- unci Nr. 16, III. 22300 2335 I. ii. 6, dart. 2821 C. 8. 1 1 Tr. Näheres durch Haus gegr. 1909 Fernsprecher 44128 Gebrauches 5291 Damenräder Ueschnitzt.Bauernstun! Folenheff Schöne 9421. 35. Schwetzingerstraße 42 G 3. 10 Motorral neu, ſowie gebrauchte braune Wanduhr, gr. Zuſchneid, 2. Teil, 1 u. 2 Zim.-Wohnungen 5 R 3. 7 Seckenheimerstr. 110 Eisenstr 8 forex · ofopr von 10 R. an brauner Wandſpiegel neu. bill. zu verkauf. per ſof. zu dermiet. F 4, 1/2, 2 Trepp.: Gut Eichendorffstr. 19 Stengelhofstr. 4 500 cem. bill. zu verk. Martin, Waldhof⸗] zu verkaufen. 32284 Adreſſe in der Geſch.(Neubau)] Arch. Reiß, mßbliert. Zimmer zu F 1, 10, parterre. ſtraße 7. 8988 Zu erfr. in der Geſch⸗ B3275 Mittelſtraße Nr. 386. vermieten. KN