Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholi.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. etuſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeite 40 Pfg., 79 mm breite Reklamezetle.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenhetts⸗Anzeigen beſondere Pretſe. Bei Zahlungsetnſtellung, Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlet Nachlaß gewährt, Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Ne Friedrichſtraße 4. W Oppauer Straße 8, Se Freiburger Straße: Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Re ma zeit Mannheim Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannhe em Weihnach's⸗Ausgabe Samstag, 23. Dezember/ Sonntag, 24. Dezember 1933 144. Jahrgang— Nr. 506 Politik aus dem Glauben Mannheim, 28. Dezember. In ber toſenden Brandung des kampferfüllten Alltags beglückt uns das Weihnachtsfeſt wie eine friedliche Inſel. Mit ganzem Herzen geben wir uns dem Zauber der friebvollen Tage hin. Wieder einmal hat das Licht über die Dunkelheit triumphiert. Wie ein Unterpfand für eine beſſere Zukunft, wie ein göttliches Verſprechen empfinden wir es, wenn von nun an unſere langen Nächte immer kürzer werden und mit jedem neuen Tage die Gewißheit des ſiegreichen Frühlings heraufzieht. Der Bann iſt gebrochen, es geht wieder aufwärts! Mit dem grünen Tannenbaum erfreut uns zur Winterszeit ein Stück lebendiger Allnatur und die brennende Kerze iſt uns das Sinnbild des Lichts. Aus dem Sonnenkult von Jahrtauſenden, aus der Feier der Sonnenwende erwuchs dieſes Feſt, dem das Chriſtentum ein neues Symbol gegeben hat. Nur bei den jungen, den nordiſchen und öſtlichen Volks⸗ tümern iſt Weihnachten als Geburtstag des Gottes⸗ kindes zu einem beſinnlichen Feſt geworden. Zur untrennbaren Verbundenheit verſchmolzen ſind für uns das uralte Lichtfeſt der Sonnenwende und die chriſtliche Weihnacht. Auch iſt es für einen deutſchen zillens ſind Weihnachtliche Entſpannung Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 28. Dezember. Der Stabsleiter der Oberſten Leitung der PO der NSDalp, Dr. Robert Ley, erläßt folgende Be⸗ kauntmachung: Die Arbeiten der letzten Wochen und Monate waren gewaltige und verlangten ein Höchſtmaß von Nerven⸗ und Kraftverbrauch. Es ſoll daher, nachdem der Geſchäftsbetrieb aller Dienſtſtellen der Partei als auch der des Staa⸗ tes und der Behörden zwiſchen Weih⸗ nachten und Neujahr auf ein Mindeſt⸗ maß herabgeſetzt wird, den Wünſchen der poli⸗ tiſchen Leiter und Angeſtellten der PO auf Aus⸗ ſpannung in dieſer Zeit weiteſtgehend entſpro⸗ chen werden. Ich wünſche allen Dieuſtſtellen der PO ein frohes Weihnachtsfeſt und ein glückliches neues Jahr. Freiwillige Hypotheken-Zinsſenkungen Meldung des Wolff⸗ Büros — Berlin, 23. Dezember. Die im Reichsverband der Privatverſicherung zu⸗ ſammeungeſchloſſenen Verſicherungsgeſellſchaften ſowie Menſchen unmöglich, an Weihnachten zu denken, die öffentlich⸗rechtlichen Verſicherungsauſtalten haben .— ohne zugleich den Begriff und die Sehnſucht nach ſich mit ganz überwiegender Mehrheit entſchloſſen, Ftieden damit zu verbinden. Dabei iſt unver⸗ ö 8 ur Verbeſſerung der Lage des Haus . 95 geen, daß der innerpolitiſche Kampf der letzten und Gru udbeſitzes den Zinsſatz ihrer geſamten keit Jahte uns regelmäßig gerade zum Weihnachtsfeſte Hypothekenbeſtände, ſoweit dies inzwiſchen nicht ſchon 7 durch verſchärfte Kriſenſtimmung bedrückte. Von Seebeben iſt, für die Zeit v o m 1. Jann ar 1934 ab . 30 fröhlichen Weihnachten, die man ſich nach alter 5 3„„ 3 Gewohnheit gegenfeitig wünſchte, war deshalb in 1125 1 st 5% v. H. 0 80 25 Wirklichkeit nur wenig zu ſpüren. Dies um ſo o f iht ter, als die fn 5 ſich greifende Ar⸗ Der Entſchluß iſt gefaßt, um durch dieſe praktiſche et e 5er Maßnahme die Beſtrebungen der Reichsregierung zu beitsloſigkeit und die immer troſtloſer werdende Fate et Ie drauf ah ien, Au oe 8386 wirtſchaftliche Not weiter Kreiſe wie ein Alpdruck Wege den Zinsfuß 55 ſenken, 115 auch, Kuf uns allen laſteten. Wie anders in dieſem Jahr! Wie durch ein Wun⸗ der Gottes haben ſich ſehr viele unſerer Sorgen in frohe Zuverſicht gewandelt. Noch ſind wir freilich Maßnahme die weitere Entlaſtung und Belebung der deutſchen Wirtſchaft zu fördern. z An der freiwilligen Zinsſenkung ſind in ganz be⸗ ſonders hohem Maße die dentſchen Lebens ver⸗ = 18 1 2 8 755 — Hange nicht über dem Berg. Schwierigkeiten und 1 e 1 855 aeg nahe f Rückſchläge ſi mei Doc 5 ſi italanlagen aus den Spargeldern von mehr als Rückſchläge ſind unvermeidbar. Doch man muß ſich. a aptiarg 8 1 gel 01 en 12 5 1 0 ſein 5 65 le menſchliche Heilige Nacht Radierung von Otto Quante 15 Millionen Volksgenoſſen gebildet ſind und die dabet immer darüber klar ſein, daß alle menſchliche über einen Hypothekenbeſtand von mehr 2 2—— 5 Nioſfe 3 ant 0 0 5 6 erstag, Entwicklung ja ſtets nur in Wellenlinien e als zwei Milliarden Mar verftigen. 2 Uhr In der Geſchichte Deutſchlands wird jedenfalls dieſes————— mhalle Jahr für Zei 8 b 5 W̃ de ⸗ 5 r für alle Zeiten als der große Wende 5 f 5 1 100 punkt unſeres Schickſals verzeichnet ſein. a. 8 für deſſen 9 f 900 Begnadigungen in Sachſen ſtände Wir brauchen of 6 age hier nicht mehr 3 died Diplomat aus der Schule Talleyrauds, für deſſen An⸗J Verwendung für unſer Geld. Wenn nicht die ee 914 Mel n und 111 8 15 ſich i den Gef tiefe Dankbar hänger die Sprache nur dazu da war, um die Ge⸗ meiſten Völker von einer An g ſt⸗ un d Krieg s⸗ graphiſche Meldung Akte 4 8 5 de 5 fer Bank 5 4 5 8 2 2 55 8 5 8 2 5 5„ 5 58 9 Ja 0 keit das ß 5 11 75 G ſchteche Den clan immer vor danken zu verbergen. Für ihn gibt es keine Spal⸗ pfychoſe beſeſſen wären, dann müßten in dieſer— Dresden, 28. Dez. 40 as lebe E Geſe Deutſch 8 E 2 25* 92 1190**½. 2 55 8 1 N Augen halten daß 9 75 Adolf Hitler und ſeine Ge⸗ tung der Perſönlichkeit in Politiker und Ehren⸗ Hinſicht alle ſo denken wie wir, denn mit den Finanz⸗ Von der Nachrichtenſtelle der Staatskanzlei wird zu der 25„% derten mann. Wenn er als oberſter Führer des deutſchen und Wirtſchaftsverhältniſſen der meiſten Völker iſt mitgeteilt: Wie wir erfahren, plant weder die nachm. lreuen der deutſche Traum von Jahrhunderten in Parr. 8 öſtſchen Nachb 5.. ö 5 Reichsregierung noch die ſächſiſche Regierung ein önſte Erfüllung ging. Mit dem neu verjüngten Volkes dem franzöſtf hen Nachbarn te H an 3 um es bekanntlich bei den anderen nicht beſſer beſtellt als Amneſtiegeſetz In 15511 größerem Umfa ber als Licht der Winterfonnenwende zieht jetzt endlich wie⸗ e 1 1285 11 18 10 5 bei uns Es iſt glatter Wahnſinn, daß die großen früher iſt in dieſem Jobre in a Anlaß 8 5 3 N 7 Staats enüber ſein Friedens⸗ 5 55 i 1 ö 2 r 5 8 2 der das Morgenrot eines neuen Abſchnittes deutſcher ien 5 570 1 0 Nat fei 1 15 Kulturvölker jahraus, fahrein viele Goldmilliarden des bevorſtehenden Weihnachtsfeſtes Ein⸗ 13 838 Geſchichte herauf. Der Glaube an Wunder iſt wellen verum. 5 Ae e de b für Werke der Zerſtörung und nicht des Aufbaus zelbegnadigung erfolgt. Dankbar wird es be⸗ 5 nicht mehr töricht, nachdem wir alle miterlebt haben,. VVßö 95 15 510 ausgeben. Die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie ver⸗ grüßt werden, daß auf beſondere Anordnung des 775 wie raſch und wie vollkommen in dieſem einen Jahre gleiche Willens richtung des. deutſchen Vol es die teilt nach wie vor 25 v. H. Dividende, während in Reichsſtatthalters auch wegen einer größeren Anzahl 5 Bürgſchaft übernommen, was keinem ſeiner Amts⸗ allen Ländern der Welt ein großer Teil der ein⸗ politiſcher Straftaten leichterer Art Begnadigung, z em innerpolitiſchen Leben mit dem nationalen Frühlingsſtrom die Hinweg⸗ ſegung von faſt zwei Dutzend Parteien und damit die vorgänger, hinter denen jeweils nur ein Bruchteil Darüber zelnen Wirtſchaftszellen nicht weiß, wie er ſich am meiſt unter Bewilligung von Bewährungsfriſten, hat zugebilligt werden können. Die durch Zuſammenwir⸗ „„ 5 N 5 des deutſchen Volkes ſtand, möglich war. Lebe halten ſoll mnerpolitiſche Befriedung und die deutſche Volk? ma n d 5 ſich f FVVVVüHÄTNHHNNNCNo ken des Reichsſtatthalters mit dem fächſiſchen Juſti werdung erfolgten. Mit dem Glauben, der Berge müſſen e e 19 75 19 1 e Wenn in dieſen Jahren der Entſcheidung der viel en bewirkte W 21 0 0 00% verſetzen kann, müſſen wir deshalb immer wieder eine in Jahrhunder 9 berufene Untergang des Abendlandes nicht in immer ftreckt ſich auf über 600 Perſonen, unter denen ſich gufs neue an die Aufgaben herangehen, den in unſe⸗ erreichten Frieden auch in der Außenpolitik zu erreichen. Dabei iſt und bleibt die vordringlichſte Aufgabe die Verſtän digung mit Frankreich. Das eherne Schickſal, das keine Rückſicht kennt auf die kalendermäßigen Feſttage des Menſchengeſchlechts, hat es gefügt, daß gerade in dieſer Weihnachtswoche, n unſere Friedensſehnſucht beſonders groß iſt, die Abneigung der Franzoſen vor einer Ausſprache und Verſtändigung mit Deutſchland ſich wieder einmal beſonders verſtärkt hat. Mit aller Selbſtüberwin⸗ dung, derer wir fähig ſind, müſſen wir jedoch immer aufs Neue daran glauben und darauf hinarbeiten, daß einmal auch auf dleſem wichtigſten Ge⸗ biete unſerer Außenpolitik ſo ein Wun⸗ der geſchi eht, wie wir es in dieſem Jahre in un⸗ ſerer Innenpolitik erlebt haben und das die meiſten bon uns in dieſem Umfange noch vorige Weihnachten niemals für möglich gehalten hätten. Wen man nicht vernichten kann, mit dem muß man lich verſtändigen. Die Zeit, der Druck von außen, wird dafür ſorgen, daß dieſe Wahrheit auch von den Franzoſen erkannt wird. Alle Welt weiß, duß davon der Friede Europas abhängt. Alle Welt weiß auch, daß an den Worten eines Mannes ue Hitler nicht gerüttelt werden kann. Er iſt kein weſene Möglichkeit bietet, zu einem nachbarlichen Ausgleich und damit zum ſicheren Fundament eines europäiſchen Friedens zu kommen. 8 Wir verlangen dabei für uns nichts, was nicht als eine Selbſtverſtändlichkeit unter gleichberechtig⸗ ten Völkern gelten muß. Irgendwelches Mißtrauen Frankreichs uns gegenüber iſt umſoweniger ange⸗ bracht, als Mißtrauen ja bekanntlich nur ſtets die Tugend des Schwachen ſein kann, die Franzoſen aber ſo ſtark bewaffnet ſind wie kein anderes Volk in der Welt, während wir Deutſche inmitten des all⸗ gemeinen Wettrüſtens nicht einmal über die not⸗ wendigſten Verteidigungswaffen verfügen. Unſer Anſpruch auf Gleichberechtigung und die nationale Pflicht zur Selbſterhaltung machen es erforderlich, wenigſtens, in gewiſſem Umfang eine Anglei⸗ chung der Rüſtungen vorzunehmen. Das Ausmaß dieſes Rüſtungsausgleiches zu beſtimmen, haben die andern Völker ſelbſt in der Hand. Je mehr ſie be⸗ reit ſind, von ihren übergroßen Rüſtungen abzu⸗ ſtreichen, deſto weniger brauchen wir als faſt Waffen⸗ loſe uns anzugleichen. Schon im Hinblick auf unſere finanziellen Verhältniſſe würden wir es begrüßen, daß wir möglichſt wenig Geld für neue Rüſtungen brauchen. Angeſichts der noch immer vorhandenen großen Not im Lande, wiſſen wir eine pfel beſſere guten Willens ſind. bedenklichere Nähe rücken ſoll, dann iſt es höchſte Zeit, daß überall in Europa die klare Ver⸗ nunft und die Erkenntnis der welt⸗ wirtſchaftlichen und kulturellen Zu⸗ ſammenhänge wieder die Oberhand gewinnen über kurzſichtige Gehäſſigkeit und die törichte Furcht Aller vor Allen. Nachdem Frankreich mit dem kom⸗ muniſtiſchen Rußland Feundſchaft ſchließen konn⸗ te, muß es auch mit dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zu einer Verſtändigung kommen können. Gern wollen wir glauben, daß in dieſem Sinne der engliſche Außenminiſter auf ſeiner weihnachtlichen Reiſe nach Frankreich und Italien als ehrlicher Makler und Sendbote des europäiſchen Friedensge⸗ dankens erfolgreich tätig iſt. Ein Abglanz der weih⸗ nachtlichen Nächſtenliebe die gerade in dieſen für den Frieden Europas ſo entſcheidenden Tagen nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in vielen anderen Län⸗ dern zum ſchönſten und opferwilligſten Ausdruck kommt, läßt ſich leider auf den politiſchen Ver⸗ kehr mit anderen Völkern nicht übertragen. Wohl aber muß es möglich ſein, zwiſchen großen Kultur⸗ völkern auf der Grundlage gegenſeitiger Gleichbe⸗ rechtigung zu einem gerechten Ausgleich und damit zu einem friedlichen Neben⸗ und Miteinander zu kommen. Ueber alle Kriegsfurien und ſonſtige Dämonen der Tiefe muß ſchließlich doch einmal der geſunde Menſchenverſtand ftegen und die unendliche Friedensſehnſucht aller, die H. A. Meißner. rund 100 wegen politiſcher Verfehlungen Verurteilte befinden. Weihnachten im Eiſenbahnverkehr Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 23. Dezember. . Im Zeichen der traditionellen Weihnachtsbäume in den Vorhallen der Fernbahnhöfe hat geſtern abend in Berlin der Weihnachtsverkehr eingeſetzt. Die Nachtſchnellzüge nach S ü ddeutſchland wa⸗ ren ſtark beſetzt. Seit geſtern ſchon wurden dann a1 den wichtigeren Fernzügen im allgemeinen Vor⸗ und Nachzüge abgelaſſen. Zumindeſt aber erhielten die Hauptzüge mehr Wagen als ſonſt. Wie die Reichsbahn mitteilt, waren die Züge durchſchnittlich in der dritten Klaſſe zu etwa 80 v. H. und in der zweiten zu etwa 4050 v. H. beſetzt. Etwa 70 v. H. des weihnachtlichen Reiſeverkehrs, der erſt in den Feiertagen ſeinen Höhepunkt erreichen wird, gilt Familienbeſuchen. An zweiter Stelle kommt der Winterſportverkehr, der ſich hauptſächlich in der Richtung nach dem Harz, dem Thüringer Wald, dem Erzgebirge, dem Rieſengebirge und nach Bayern entwickelt. 3 5 f FFP ²˙m v1Uu Die vorliegende Ausgabe urmnfasi 24 Seifen . rc— 1 . 2. Seite Nummer 396 Weihnachts⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Arkeilsbegründung im Brand ſtifterprozeß Leipzig, 23. Dezembec. Zur Urteils begründung im Reichstags⸗ brandſtifterprozeß, die heute am 57. Verhand⸗ lungstag von der ganzen Welt mit großer Spannung erwartet wird, iſt der Andrang beſonders ſtark. Schon um 8 Uhr beginnt der Zuſtrom der Zuhörer, der Preſſevertreter, der Regierungsvertreter und der höheren Beamten. Die Angehörigen der bulgariſchen Angeklagten, die Mutter Dimitroffs, ſeine Schweſter und die Braut Taneffs ſind ebenfalls wieder in Leip⸗ zig eingetroffen. Auch Frau Torgler iſt in der Ver⸗ handlung anweſend. Im Verhandlungsſaale ſind Zuhörer⸗ und Preſſeplätze von dem übrigen Ver⸗ handlungsraum durch eine Stuhlreihe getrennt, die von 12 Polizeibeamten beſetzt iſt. Kurz nach 9 Uhr wurden die Angeklagten in den Saal geführt. Um 9,10 Uhr betritt der Gerichtshof zuſammen mit der Reichsanwaltſchaft den Saal. Senatspräſident Dr. Bünger eröffnet ſo⸗ fort die Verhandlung und fordert die Angeklagten auf, ſich von den Plätzen zu erheben. Im Namen des Reiches verkündete der Präſident hierauf bas Urteil und gab folgende Begründung Bei Fällung des ſoeben verkündeten Urteils⸗ ſpruchs hat ſich der Senat, wie ich es im Laufe des Verfahrens mehrfäch zu betonen gezwungen war, von äußeren Einflüſſen ſowohl als auch von jeder gefühlsmäßigen Einſtellung durchaus ferngehalten. Die ſorgſame Prüfung und Wägung der feſtgeſtellten Tatſachen, wie ſie die ſelbſtverſtändliche Pflicht jedes gewiſſenhaften Richters iſt, erforderte natürlich bei der Fülle des von den Prozeßbeteiligten vorgebrach⸗ ten Materials eine gewiſſe Zeit. Zeitraubend wirkte auch die Notwendigkeit, ſich mit gewiſſenloſen Un⸗ terſtellungen tendenziöſex Schmähſchriften ausein⸗ anderzuſetzen, die verſuchten, durch ungeheuerliche Verdächtigungen führender deutſcher Männer die Wahrheitsfindung zu verſchleieen oder zu vereiteln. Die Widerlegung, die die in ihrer Quelle auch allzu durchſichtigen Verſuche einer Verdrehung der Tat⸗ ſachen im Laufe des Verfahrens erfahren haben, iſt von den Prozeßbeteiligten vielfach mit Recht her⸗ vorgehoben und von der Weltöffentlichkeit, ſoweit ſie überhaupt die Wahrheit hören will, vernommen worden. Es genügt, an dieſer Stelle hervorzuheben, daß das erkennende Gericht auch ſeinerſeits dieſe Verleumdungen für reſtlos widerlegt erachtet. Das gilt insbeſondere von jener unſinnigen Legende über die Beteiligung führender Regierungsmitglieder, deutſcher Männer, an dem vorliegenden Verbrechen. Es galt aber auch weiter, in dieſem Prozeß— und das hat den größten Teil der Zeit erfordert— die politiſchen Hintergründe des abzuurteilenden Verbrechens zu klären. Es iſt durch dieſen Prozeß erwieſen, daß die Mittäter und Auftraggeber Lubbes im Lager der Kommuniſten ſtehen, daß die Reichstagsbrandſtiftung ein Werk der Kommuniſten und der ihnen naheſtehenden und gleichzuſetzenden Organiſationen zur Verwirklichung des Bürgerkrieges geweſen iſt. Es iſt erwieſen, daß das deutſche Volk im Frühjahr dieſes Jahres vor der Gefahr ſeiner Auslieferung an den Kommuntis⸗ mus und damit ror dem Abgrund geſtanden hat und daß es im letzten Augenblick von dieſem Abgrund zurückgeriſſen worden iſt. Der Vorſitzende beſchäftigt ſich dann mit dem Reichstagsbrand ſelbſt und erklärt, das Gericht habe keine Zweifel, daß der Angeklagte van der Lubbe ſeinen Brandweg im weſentlichen ſo genommen hat, wie er ihn in der Vorunterſuchung beſchrieben und in der Hauptverſammlung beſtätigt habe. Das Gericht ſei aber auch der Ueberzeugung, daß Lubbe den Brand nicht allein, ſondern in bewußtem und gewolltem Zuſammen⸗ wirken mit anderen gelegt hat. Der Anklage gegen Torgler, fuhr der Vor⸗ ſitzende fort, iſt durck die nicht volle Erweisbarkeit 7. der Tatſache, daß er am Brandtage mit van der Lubbe im Reichstag geweſen iſt, die bei weite m weſentlichſte Stütze entzogen worden. Die Anklage gegen Popoff, der mit Torgler im Reichs⸗ tage geſehen und um 9 Uhr aus dem Portal 2 her⸗ ausgelaufen ſein ſoll, iſt durch die überaus leichte Verwechſlungsmöglichkeit und viele andere Tat⸗ ſachen ſtark erſchüttert worden. Ausführlich beſchäftigte ſich der Vorſitzende mit den Bekundungen der Zeugen Karwahne, Kroyer und Frey und kommt zu dem Schluß, daß die Ausſagen dieſer drei Zeugen, die an und für ſich von grund⸗ legender Bedeutung und Wichtigkeit für den Prozeß waren, eine Verurteilung des Angeklagten Torgler nicht zu begründen vermögen. Die Bekundung die⸗ ſer Zeugen beruhe auf einem Wiedererkennen des ihnen bis dahin unbekannten van der Lubbe. Zeu⸗ genausſagen, die ein Wiedererkennen von Perſonen zum Gegenſtand haben, ſeien jedoch nur mit größter Vorſicht zu benutzende Beweismittel, weil hier dem Zeugen unbewußt häufig Fehler unterlaufen. Was Dimitroff betreffe, äußerte der Vor⸗ ſitzende weiter, ſo ſchließe ſeine Abweſenheit von Ber⸗ lin am Brandtage eine Mittäterſchaft und geiſtige Urheberſchaft keineswegs aus. Vor allem bleibe er verdächtig, ſich trotz ſeiner gegenteiligen Behauptun⸗ gen mit Angelegenheiten der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands befaßt zu haben. Ein ſchlüſſiger Beweis jedoch, in welcher Weiſe er für? die KPꝰD tätig ge⸗ weſen iſt, laſſe ſich aber ebenſowenig führen wie der Beweis, wieweit er an der Brandſtiftung mittätig war und wieweit er mit Lubbe bekannt iſt. Ein ausreichender Beweis für die Beteiligung Taneffs am Reichstagsbrand ſei gleichfalls nicht erbracht. Wenn danach, betonte Dr. Bünger, die angeklag⸗ ten Bulgaren und Torgler als Mittäter nicht über⸗ führt werden konnten, ſo beſteht doch kein Zweifel, in welchem Lager ſich die Mittäter befunden haben. Die näheren Ausführungen werden im ſchriftlichen Urteil erfolgen. Hier ſei nur folgendes geſagt: Unzweifelhaft war der Reichstagsbrand eine poli⸗ tiſche Tat. Die ungeheure Größe dieſes Verbrechens weiſt auf die Größe und Gewaltigkeit des Kampfob⸗ jektes hin und dieſes kann nur der Beſitz der Macht geweſen ſein. Wie Reichsminiſter Dr. Goebbels als Zeuge mit Recht ausführte hat die NS DA vor dem 5. März infolge ihrer ſtarken Uebermacht und ihres ſchnellen Anwachſens ſchon den Wahlerfolg in der Taſche gehabt. Sie hatte nicht nötig, durch ein Ver⸗ brechen ihre Wahlausſichten zu verbeſſern. Die da⸗ hingehenden Behauptungen von Schmähſchriften ſind auch durch die verantwortliche Vernehmung in der Hauptverhandlung voll widerlegt worden. Es kann ſich nur um eine Tat linksradikaler Elemente han⸗ deln, die ſich von ihr wahrſcheinlich die Möglichkeit eines Regierungs⸗ und Verfaſſungsſturzes und ihre Machterkämpfung verſprachen. Die KPD hat ſolche hochverräteriſchen Ziele in ihrem Programm. Sie iſt die Partei des Hochverrats und hat ſich oft als dieſe bezeichnet. Der Vorſitzende wies dann auf die ununter⸗ brochene Anſammlung von Waffen bei den Kommuni⸗ ſten hin und betonte, daß es ſich bel dem Reichstags⸗ brand um ein hochverräteriſches Unternehmen der Kc im Sinne des 8 81 des Strafgeſetzbuches gehan⸗ delt hat. Lubbe hat bei der Inbrandſetzung des Reichstages zuſammen mit ſeinen Mittätern das hoch⸗ verräteriſche Ziel der KPD verfolgt, durch Erregung der Maſſen und Anzettelung des Generalſtreiks zum gewaltſamen Umſturz zum Zwecke der Errichtung der Diktatur des Proletariats überzugehen. Hieraus ergibt ſich, erklärte der Vorſitzende, die Feſtſtellung, daß ſich die Brandſtiftungen beim Wohl⸗ fahrtsamt, Rathaus und Schloß als eine auf einem gemeinſamen Vorſatz beruhende fortgeſetzte Hand⸗ lung darſtellen. Van der Lubbe war daher nach 881 Nummer 2, 306, 307, 43 und 73 des Strafgeſetzbuches zu beſtrafen. Die ſtrafrechtlichen Beſtimmungen über die aufrühreriſche Brandſtiftung ſind nach der Ver⸗ ordnung vom 28. Februar 1933 zum Schutze von politiſchen — Paris, 23. Dezember. 5 Zu einer langen Havas⸗Privatauslaſſung geſtrigen franzöſiſch⸗engliſchen Miniſter⸗ beſprechungen erklärt, daß erſt nach der Rückkehr Sir John Simons nach London die engliſche Regie⸗ rung ihre Stellungnahme gegenüber den verſchie⸗ ſchwebenden internationalen Problemen, asu den denen namentlich hinſichtlich der Frage einer deutſchen Aufrüſtung, feſtlegen könne. Man habe alſo nicht it rechnen können, daß geſtern wirkliche Ent⸗ ungen getroffen würden; immerhin habe die Sſprache eine völlige und vertiefte Prüfung des Horizonts erlangt. Au Die Ausſprache habe in einer herzlichen Atmoſphäre ſtattgefunden, und es ſei ein ofſenkundiges Verſtändnis Englands für die franzöſiſchen Anſichten feſtzuſtellen. Hervor⸗ zuheben ſei eine Uebereinſtimmung der eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Anſichten hinſichtlich des Völkerbundes. Die engliſche Regierung ſtehe dankenswerterweiſe auf dem Standpunkt, daß die ins Auge gefaßten Reformen nicht die Grundlagen der Genfer Inſtitu⸗ tion ändern dürften. Dieſer Gedanke der Wahrung des Völkerbundes ſei das Rüſtzeug der franzöſiſchen Außenpolitik. Um zu vermeiden, daß das Völker⸗ bundsſtatut und der Kellogg⸗Pakt geſchwächt würden, wird D Samstag, 23. Dez. Sonntag, 24. Dez. 1988 Wie Havas die Lage beurteilt Pariſer Stimmungsmache zum Beſuche Sir John Simons in Paris Meldung des Wolff⸗ Büros 21 habe Paul⸗Boncour erklärt, daß die deutſche Anregung eines auf zehn Jahre beſchränkten Nichtangriffspaktes für ihn nicht tragbar ſei. Die Havasauslaſſung verweiſt in dieſem Zuſam⸗ menhang auf den Locarnopakt und geht dann auf die Abrüſtungsfrage ein. Paul⸗Boncour habe gewiß, ſo heißt es in dem Artikel, geſtern ſeine Oppoſition ge⸗ gen eine Aufrüſtung Deutſchlands kundgetan. Die Ziele der Abrüſtungskonferenz ſeien durch den Ver⸗ ſailler Vertrag ſelbſt feſtgelegt worden; ſie habe die Herabſetzung und Beſchränkung der Weltrüſtungen zum Gegenſtand. Es könne alſo nicht davon die Rede ſein, zu einer erlaubten Erhöhung der militäriſchen Streitkräfte einer abgerüſteten Nation zu gelangen. Ebenſo werde es nicht möglich ſein, dieſes Problem innerhalb eines beſchränkten Ausſchuſſes zu regeln nismus. Die Abrüſtungskonferenz ſei im Grunde ge⸗ nommen nur ein erweiterter Völkerbundsausſchuß. Dieſe Achtung des Vorrechts der Genfer Inſtitution leite auch die franzöſiſche Regierung in der Saarfrage. Frankreich ſtehe auf dem Standpunkt, daß das Saargebiet ein internationales Gebiet ſei und der Verwaltung des Völkerbundes unter“ehe, und daß es mithin nicht von Frankreich und Deutſchland abhänge, über dieſes Gebiet zu ver⸗ fügen. Nach Anſicht der franzöſiſchen Regierung müſſe jede internationale Regelung in Genf herbei⸗ geführt werden. Dieſe Stellung ſei in ſich geſchloſſen und logiſch. Es ſcheine, daß Sir John Simon ſtark dadurch beeindruckt worden ſei. Simon empfahl direkte Verhandlungen mit Deulſchland Meldung des Wolff⸗ Büros Paris, 23. Dezember. „Matin“ behauptet, es habe den Anſchein, daß Sir John Simon die Stellungnahme Frankreichs vollkommen verſtanden habe. Er habe ſeinem Ver⸗ handlungspartner in ſehr beruhigender Art geant⸗ wortet. „Journa!“ zeigt eine gewiſſe Skepſis und ſchreiht u..,, die Engländer hätten direkte Verhandlungen empfohlen. Paul⸗Bon⸗ cours Hauptſorge dürfte indeſſen geweſen ſein, den Engländern klar zu machen, wie bedenklich Deutſch⸗ lands Haltung in der Abrütſtungsfrage ſei. Im„Echo de Paris“ ſtellt Pertinax feſt, die franzöſiſche Regierung ſei jetzt allem Anſchein nach entſchloſſen, die Angebote abzulehnen, die Hitler dem franzöſiſchen Botſchafter gemacht habe. Chau⸗ temps und Paul⸗Bonevur eien wieder zum Gen⸗ fer Verfahren zurückgekehrt. Sir John Simon habe gegenüber dieſen franzöſiſchen Haupt⸗ ideen keine ganz deutliche Auffaſſung entwickelt. Es ſei überhaupt unmöglich, die engliſche Politik zu definieren. Sie beſtehe nur in einem„ſchmieg⸗ damen Opportunismus“. Sir John Simon empfehle Frankreich direkte Verhandlungen mit Deutſchland und erkläre, daß eine Rege⸗ lung, gleichviel wie teuer oder wie günſtig ſie zu⸗ ſtande komme, beſſer ſei als der Bruch. Wenn Frankreich nach Genf zurückgehe, würde Sir John Simon ihm folgen, ſchon weil er verhindern möchte, daß Frankreich dort irgendwelche Fenſterſcheiben einſchlägt. Das engliſche Kabinett könne es ſich nicht leiſten, die Genfer Ideale allzu offen preiszugeben. Denn immerhin ſeien dieſe Ideale noch ſtark genug, um eines Tages bei Wahlkämpfen der engliſchen Regie⸗ rung einen böſen Streich zu ſpielen. „Oeuvre“ erklärt, Sir John Simon ſei etwas darüber erſtaunt geweſen, daß die franzöſiſchen Miniſter in ihren Anſichten über die Rüſtungsforderungen Deutſchlands und in ihrem Verlangen nach einer Rückkehr nach Genf ſo ent⸗ ſchloſſen geweſen ſeien. In England und Frankreich ſei man ſich jetzt wohl einig darüber, daß jede Völ⸗ kerbundsreform bis zu dem Zeitpunkt zurückgeſtellt werden müſſe, an dem das Abkommen über die Ab⸗ rüſtung, das man in Genf am 21. Januar ausarbei⸗ ten wolle, zur Anwendung gebracht werde. Volk und Staat in Verbindung mit den Geſetzen vom 24. und 29. März dahin abgeändert worden, daß die Todesſtrafe vorgeſchrieben iſt. Zum Schluß geht der Präſident ſodann auf die Rückwirkung ein, deren Anordnung er im Wege eines Regierungsgeſetzes für zuläſſig erklärte. Die Befugnis zu einer ſolchen nachträglichen Straf⸗ verſchärfung, die an ſich von dem Grundſatz des 82 des Strafgeſetzbuches abweiche, ſtehe außer Frage ſo⸗ fern, wie hier, die Strafbarkeit der Handlung zur Zeit der Straſbeſtimmung gegeben war. Danach war gegen van der Lubbe die Todesſtrafe zu verhängen. Außerdem wurde der Verluſt der bügerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit ausgeſprochen. Damit ſchließt der Präſident die Begründung ſeines Urteils. der Reichspräſtdent in Frage. Als der Senat im Begriffe iſt, den Saal zu per⸗ laſſen, ſpringt Dimitroff auf, um noch eine Er⸗ klärung abzugeben. Er kommt aber nicht mehrt zum Wort, da die Senatsmitglieder bereits den Saal verlaſſen haben. Die Angeklagten werden ſodann abgeführt. Mit der heute Reichsgerichtes iſt das Todesurteil gegen van der Lubbe rechts⸗ kräftig geworden, da es ein Rechtsmittel dagegen nicht gibt, Die Todesſtrafe darf allerdings nicht vollſtreckt wer⸗ den, bevor nicht die Gnadeninſtanz erledigt iſt. Für einen Gnadenakt kommt in vorliegendem Falle nur verkündeten Entſcheidung des Ein Komet zog am Himmel. Sein ſilberglänzen⸗ der Schweif ließ die Sterne erblaſſen, löſchte ſie aus durch ſeine Helle. Im Stalle hoben wiederkäuende Schafe und melancholiſch vor ſich hindöſende Rinder erſchreckt die Köpfe. Unruhe entſtand in dem über⸗ völkerten Bethlehem. Das klägliche Blöken des Viehs miſchte ſich mit dem Weinen eines wenige Tage alten Kindes. Dunkelhäutige Männer be⸗ traten den Stall. Leib an Leib preßte ſich die auf⸗ geſcheuchte Herde in einer Stallecke zuſammen. Aus raſchelnder Seide wickelten die Magier blinkendes Gold. Feiner Wohlgeruch miſchte ſich mit den Aus⸗ dünſtungen der Tiere, verdrängte die aufdringliche Stalluft. Die Weiſen aus dem Morgenlande opferten dem Kinde ihre Schätze. Woher kam die kniſternde Seide, welche die Hirten mit ſcheuer Andacht befühlten? Wie fand ſie zuſam⸗ men mit dem Golde und den wohlriechenden Speze⸗ reten ihren Weg in den Stall von Bethlehem? Tauſende von Meilen hatten die Koſtbarkeiten zu⸗ rückgelegt. Auf ſchwankendem Kamelrücken war die Seide, dieſes Wundergewebe, von Oſt nach Weſt be⸗ fördert worden. Im Südoſten Aſiens ſollte ein mächtiges Volk, das man nur vom Hörenſagen her Die Welt im Jahre 1 7 Von Hans von Gaudecker kannte, dieſen Stoff aus den Puppen eines Schmet⸗ terlings gewinnen. Eine hochentwickelte Kultur hatte ſchon damals dieſes fernaſiatiſche Land. Seit über 200 Jahren war das größte Bauwerk der Welt, die große Mauer, fertig. In einer Länge von 2450 Kilometern ſchützte ſie China gegen die räube⸗ riſchen Einfälle der Mongolen⸗Horden. 700 000 Ar⸗ beitsloſe waren im ganzen Reich aufgegriſſen wor⸗ den und mit Gewalt zum Bauen der Mauer ge⸗ zwungen. Viele Jahre dauerte dieſe Arbeit. Hinter der Mauer begann die Wüſte; bis zu ihren ſteiner⸗ nen Quadern reichte kultiviertes Ackerland. Im Schutze der Mauer gedieh Seideninduſtrie. 5 1* land Indien die Seide von Kameles Rücken. Die Die erſten Zwiſchenhändler nehmen im Wunder⸗ Erzeugniſſe des Landes, das die Sehnſucht aller Völ⸗ ker iſt, Baumwolle, Edelſteine, Gewürze, Wohlge⸗ rüche, Lack und Sandel zum Färben der Augen⸗ brauen, zum Schminken der Geſichter, werden auf Pferde gepackt— Export⸗Artikel für das genußſüch⸗ tige Rom. Die Inder ſelbſt ſind anſpruchslos: Reis und Feldfrüchte bilden in den Tälern die Nahrung, von der Jagdbeute leben die Bergbewohner. Ein friedliches Volk, das nie den Verſuch gemacht hat, Nachbarland mit Gewalt zu erobern. Nur in geiſtiger Beziehung ging von Indien eine Flutwelle nach Oſten und Weſten: die Lehre Buddhas, des Berg⸗ heiligen, ergoß ſich wie eine Lawine in die umliegen⸗ den Lande. * In Rom dachte niemand an den fernen Staats⸗ bankerott. Aus dem Oſten ſchien keine Gefahr zu drohen. Die Blicke waren nach Norden gerichtet, wo römiſche Legionäre an Rhein und Donau Wache hielten. Ein helläugiges, groß⸗ gewachſenes Kriegervolk trotzte den Römern: die Germanen. Sumpfige Erlenbrüche ſchützten ihre Gehöfte beſſer als ſtarke Mauern. Der Römer Feind, der Germanen Freund ſind die rauſchenden Lgubdome: Eicheln und Bucheckern liefern Futter für das Vieh. Baumſtämme fügen ſich zu Gehöften, werden ausgehöhlt zu Einbäumen, die auf ihrem Rücken die Jäger durch rauſchendes Schilf über weite Binnenſeen tragen. Mit blanker Waſſe wird auf Wieſent und Elch, Wolf und Bär geweidwerkt. Rom lockt! Viele Germanen dienen als Legionäre unter römiſchen Adlern. Ausgediente Söldner wol⸗ len nicht zurück in das nördliche Nebelland: unter dem blauen Himmel Italiens ſiedeln ſte ſich an. Kinderreich ſind die Germanen. In Rom ruft Auguſtus, der mächtige Herrſcher des Weltreichs, das Volt auf das Forum, ſondert die Verheirateten von den Eheloſen. Er belobt die kleine Schar der Fami⸗ lienväter,„Ruchloſe Mörder“ wettert er gegen die Un verheirateten, eine Junggeſellenſteuer brummt er ihnen auf. N f. eee China und Indien ſchwächten Rom durch ihre Luxus⸗Artikel, Deutſchland durch die unverbrauchte Kraft ſeiner Söhne, durch ſeinen natürlichen Kinder⸗ reichtum.„ 8 * Bald vier Jahrzehnte regiert der greiſe Auguſtus. Dumpf fühlt er, wie unter der äußeren Machtſicher⸗ heit eine zehrende Krankheit am Körper des römi⸗ ſchen Volkes zehrt: Der Sitten verfall. Schaudernd denkt Auguſtus an Herodes, der im fernen Paläſtina die Intereſſen Roms wahrt. Krankhaft mißtrauiſch iſt dieſer König von Roms Gnaden. Ein orientaliſcher Deſpot, energiſch und verſchlagen. Herodes unterſtützt Auguſtus, erhält als Belohnung immer weitere Ländereien unter ſein Zepter. Paläſtina ſäubert er von Räuberbanden. Durch Erlaß des vierten Teils der Steuern, durch Ausbau und Verſchönerung des Tempels will er auch die Gunſt der Juden erringen. Aber er kann es nicht laſſen, über das Tempeltor den römiſchen Adler zu ſetzen— ein böſer Verſtoß gegen das jüdiſche Ge⸗ ſetz. Prunkliebend iſt er. Immer weiß er durch große Geſchenke Auguſtus für ſich zu ſtimmen. Rück⸗ ſichtslos beſchafft er ſich die Mittel— ſelbſt vor Grä⸗ berraub ſchreckt er nicht zurück. Paläſtina war dem Namen nach ein freier, ſelb⸗ ſtändiger Staat. Aber nur dem Namen nach. Herodes mußte Rom gehorchen: eine Schätzung war für dieſes Jahr(750 ſeit der Gründung Roms) dem Geburtsjahr Chriſti angeſetzt. Eine Volkszählung, Zahlung der Kopfſteuer und ein Treugelöbnis für den Kaiſer Auguſtus war damit verbunden, Herodes rüſtet indeſſen gegen ſeine eigene Familie. Seine Frau, Mutter und Söhne läßt der ſchwerkranke, aus Angſt um ſeinen Thron, faſt wahnſinnige Mann hinrichten. Ohne Verhör, ohne einen Schein des Rechts. Im nächſten Augenblick packt ihn die Reue; die Köpfe der Angeber fallen. Da laſſen ſich die Weiſen aus dem Morgenlande bei dem De poten melden: ſie ſuchten den neuen König der Juden. Eine weitere Verſchwörung? In Bethlehem ſoll der Umſtürzler geboren ſein. Die Schergen des He⸗ rodes melden wenige Tage ſpäter, daß ſie an 20 Kna⸗ ben in dem kleinen Flecken und einer Umgebung getötet haben. Ein Geringes für Herodes. Angſt⸗ gepeinigt ſucht er nach neuen Opfern. Zur gleichen Zeit ziehen Joſeph und Maria durch die ſternklare Nacht gen Süden. Sorglich hüten ſie das kleine, hilfloſe Kind. Die Sterne weiſen ihnen den Weg. Auf den langen Nachtmärſchen müſſen ſie an belebten Karawanen⸗Straßen vorbei. Aneinandergeſchmiedete Sklaven marſchieren ge⸗ ſenkten Hauptes durch die Wüſte. Römiſche Legio⸗ näre begleiten den Transport. Meiſt ſind es blonde Söhne Germaniens, die verträumt zum Sternenbild des Großen Bären hinaufblicken. Dort, in der Ver⸗ längerung der Hinterachſe, flimmert der Nordſtern, unter dem die weiten, rauſchenden Wälder ihrer Heimat liegen. Der Wind fährt durch das spärliche Gras. Den Legionären iſt es, als rauſchten die Eichen⸗ und Buchenwälder. Längſt vergeſſene Bilder tauchen auf: Opferſteine, vor denen Prieſterinnen knien, weiße Pferde, deren Blut den alten Göttern geopfert wird. Mit ängſtlichen Tieraugen ſtarren die Sklaven auf Roms Söldlinge, die gleichgültig die heilige Familie weiterziehen laſſen. Sie ahnen nicht, daß ſich die Gegenpole des Weltgeſchehens⸗ ſtreiften, daß Chriſtentum und Germanentum Roms Erbſchaft antreten ſollten. Das eine in geiſtiger, das andere in weltlicher Beziehung. 8 Das Nationaltheater zu Weihnachten. Am erſten Weihnachtstag Humperdincks„Königs kinder“ in Neuinszenierung. In der Wiederauf⸗ nahme von Wagners„Fliegender Hollän⸗ der“ am Donnerstag ſingen Wilhelm Trieloff(Hol⸗ länder) Heinrich Hölzlin(Daland), Erich Hallſtroem (Erik), Nora Landerich(Mary), Albert von Küßwet⸗ ter(Steuermann). Die Senta ſingt Anni Vogel (Staatstheater Hamburg) a. G. Muſikaliſche Lei⸗ tung: Dr. Ernſt Cremer. 5 3 Wie gewinnt das Theater die Jugend? Um das Intereſſe der Jugend für das Theater zu be⸗ leben, hat Intendant Dr. Wartiſch(Gotha⸗Sonders⸗ hauſen) eine bemerkenswerte Neuerung eingeführt, Alle Platzmieter unter den Schülern höherer Lehr⸗ anſtalten erwerben die Berechtigung, koſtenlos den Generalproben der Sinfoniekonzerte beizuwohnen. Der Erfolg war verblüffend. Das Theater iſt voll- ſtändig ausabonniert. Woraus man die praktiſche Erkenntnis gewinnt, daß die Jugend immer für das Theater zu haben iſt, wenn man es nur richtig ſteht, die Pſyche des Kindes zu behandeln und eine Gedanken und Wünſche einzugehen. wage imme etwaẽ Ar Fa m auflei ſern k Glocke das an ein ve abend den 2 zahllo heine ten an a denkl asi 1eſſiert Form ſolcher ſam⸗ ales ndes reich ver⸗ rung rbei⸗ oſſen ſtark Iannheim Ein Weihnachts⸗Spaziergang In der Weihnacht, in der vom Sternenhimmel Millionen und Abermillionen Lichter funkeln, hat auch die Großſtadt, die ſonſt ſo nüchtern, ſo ſachlich iſt, die der vielfältige Lärm unſeres Maſchinenzeit⸗ alters erfüllt, ein viel weihevolleres, beſinnlicheres Geſicht erhalten. In den Weihnachtstagen ſchwingt durch die Straßen, die ſonſt dem Verkehr, dem Kraft⸗ wagen, der elektriſchen Straßenbahn und einem immer nervöſen, immer eiligen Fußgänger gehören, Aas wie Feiertagsſtimmung, wie Andacht. in dem Tage, wo das Feſt der deutſchen Fat lie gefeiert wird, wo zahlreiche Chriſtbäume aufleuchten, wo froher Kinderjubel aus vielen Häu⸗ ſern dringt, liegt der tröſtliche Ton von hundert Glocken in der Luft. Es iſt ein ehernes Muſizieren, das auf den hohen Türmen der Kirchen anhebt, es iſt ein verheißungsvoller Klang, der durch den Winter⸗ abend ſchallt und Tauſende zur Andacht ruft. In den Weihnachtstagen ſind die Gotteshäuſer Ziele für zahlloſe Großſtädter geworden. Wie mancher Mann⸗ heiner erkennt am Morgen des erſten oder des zwei⸗ ten Feſttages erſt, wie reich Mannheim an alten, ſchönen Kirchen iſt. Er wird nach⸗ denklich ihre Linien ſehen, die barocken Schwung oder klaſſiſche Nobleſſe ſpüren laſſen. Er iſt plötzlich inter⸗ 0 eſſiert an ihrer Geſchichte, an ihrer baulichen Form, an der ganzen Muſikalität, die von einem ſolchen Gotteshaus über die Stadt hinſtrahlt. Die Mannheimer Kirchen ſind von ihren Erbauern oft mit beſonderer Virtuoſität geſchaffen worden. Sie . 8 . . Die schlichte Konkordienk rche Wundervolles Gitterornament der Jesuitenkirche ſind zu Stätten nicht nur der Religion, ſondern auch der Kunſt geworden. Sie geben der Großſtadt ein feierliches Gepräge. Sie laſſen ihren ernſten, getra⸗ genen Glockenton über die Dächer dieſer Stadt hin⸗ ſchweben, die ſo ganz dem 20. Jahrhundert, ſeiner Technik und ſeinem Getriebe verſchrieben iſt. Die Jeſuitenkirche, die 1733/59 erbaut wor⸗ den iſt, atmet jetzt beſonders die Weihe des höchſten chriſtlichen Feſtes. Ihr Inneres, das bereits erfüllt iſt von freudiger Helligkeit, von überraſchender Pracht, ſpiegelt jetzt noch den edlen Schimmer bren⸗ nender Chriſtbäume. Zarter Schein fällt auf die Ba⸗ rockmalerei der Decke, wo der Blick ſich in myſtiſchen Himmelsfernen zu verlieren ſcheint. Es iſt Mann⸗ heims ſchönſte und wertvollſte Kirche, dieſes Gottes⸗ haus, das Karl Philipp und Karl Theodor bauen ließen. Ste iſt das Symbol der glanzvollſten Zeit kurpfälziſcher Kunſt unter zwei Fürſten, die wahr⸗ hafte Aeſtheten und künſtleriſche Vollnaturen waren. Ihre beiden Baumeiſter, Aleſſandro Bibiena und Franz Rabaliatti, waren zwei Italiener, aber ſie bauten auf oͤeutſchem Boden ganz anders als in ihrer Heimat. Sie haben das Aeußere und Innere des Baues in der Linie der italieniſchen Renaiſſance ge⸗ halten, aber ſie gaben ihm trotzdem den ſelbſtändigen, lebendigen Charakter rheiniſch⸗fränkiſcher Baugeſin⸗ nung. Kein Ueberſchwang, keine Ueberladung macht ſich in dieſem prachtvollen Haus bemerkbar. In allen ſeinen Teilen maßvoll gehalten, zeigte es die ſtolze Würde des deutſchen Barocks. Aelter als die Jeſuitenkirche, in ihrem Stil wuchtiges italieniſches Barock, iſt die Schloßkirche, dis 4. Seite Nummer 596 Mannheim, den 23. Dezember. Hilf, wo du kannſt! „Fort mit der Bettelei!“ Geſundes Volk mag keine B Wo Fäulnis iſt, will zuge Es iſt ſchon recht. tler züchten. ir Sonſt wird die Erde, die uns trägt, erkalten. In endlos langer Kette f Der Hungernden ihr Los von Hof zu Hof Wie oft ſteht ungeſehn ror deiner Tür Ein frierend Kind, das nach Wärme ſehnt Und hofft, daß ſich ein fühlend Herz erweiche Denn Liebe braucht der Arme wie der Reiche. 1428. 2* leppt die Schar ſt ch Nicht jeder, dem es mangelt, iſt ein Lump. Schau ihm ins Aug ß ihn nicht erſt bitten. Komm ihm zuvor, erſpar ihm Groll und Scham. Gib ihm freiwillig, eh er darnach fragt; Laß ihn des Herzens Schale voll genießen; Bald wird in ihm ein neuer Glaube ſprießen Schafft euch ein neu Gebot: Wer helfen kann, Der laſſe ſich's nicht erſt vom Haß erzwingen Es könnte ſonſt geſcheh'n, daß du, nicht er Zuletzt der Arme wärſt und gottverfehmt. Denn alles Gute, das du nicht getan, Schaut dich dereinſt mit Richteraugen an. Eins gibt es, das der allerärmſte Wicht So wenig wie der reichſte braucht erbetteln: Das iſt das Stückchen Erde, das zuletzt Den Wandrer aufnimmt, der am Ziele iſt. Um ſein Begräbnis muß kein Toter bangen. Dies letzte Recht wird jedem ohn Verlangen. Dann iſt kein müßig Kopfzerbrechen mehr, Ob einer ſchien, was er nicht war und ob Ein andrer war, was niemals er geſchienen; Und keiner fragt, wer mehr gab, wer mehr nahm Nur was er tat, ſteht irgendwo geſchrieben. Die gute Tat allein krönt unſer Lieben. Fritz Droop. Weihnachts⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung „Ehriſtum wir ſollen loben ſchon' Weihnachtsgedanken nach dem Bibelwort „Er iſt gewaltig und ſtark, der zu Weihnacht ge⸗ boren ward: das iſt der heilige Chriſt. Ja lobt ihn, alles, was da iſt!“ So hat ſchon vor 800 Jahren der Minneſänger Spervogel in heiliger Chriſtusliebe ge⸗ ſungen. Und wie ernſt es ihm damit war, das kön⸗ nen uns die Worte offenbaren, die er dieſem„Sang von Chriſto“ unmitte folgen läßt:„Wer die Hei⸗ mat in der Finſternis hat bei denen, die den Chriſt nicht loben wollen, dem ſcheint die Sonne nicht licht, und der Mond hilft ihm nicht, noch die leuchtenden Slerne.“ Es wird niemand, der unbefangen das Be⸗ kenntnis dieſes deutſchen Dichters lieſt, auf den Ge⸗ danken kommen können, daß hier von etwas gezwun⸗ gen geredet werde. Jeder Feinfühlige ſpürt es im Gegenteil her So kann nur reden, wer aus tiefſter Seel h wenn wir von ihm weiter keine Zeile hätten, wir wüßten ſchon auf Grund dieſer wenigen um ihn und ſein größtes Erlebnis. Er muß Jeſus Chriſtus im Gotteswunder der heiligen Nacht erfahren haben, erfahren in ener über⸗ wältigenden Macht, von der ein anderer, auch über⸗ wältigter, bezeugte:„Du biſt mir zu ſtark geworden und haſt gewonnen“. Aber wenn dem ſo iſt, iſt dann in einem Sper⸗ vogel und ſeinesgleichen das deutſche Empfinden wirklich ſo irre gegangen, wie man es heute uns immer wieder glauben machen möchte? Und beſteht dann der Ruf der ſich immer lauter hernorwagt, zu Recht: Los von dieſem Chriſtus, deutſches Volk wenn dir deine Art lieb it? Das iſt in der Tat die Frage zum Chriſttag im Jahr der deutſchen Wende, die Antwort von uns heiſcht, und war ſpüren, wie ſie ans Letzte greift. Oder, was könnte noch ge⸗ wichtiger, noch ſchickſalsſchwerer für das neue Deutſchland ſein, als dieſes Entweder Oder? Herein mit ihm in unſere Mitte, daß er aufs neue unſer Herzog ſei— oder hinaus mit ihm, damit endlich unſere von ihm vergewaltigte Seele zu ihrem Frie⸗ den komme: Wohin ſoll das Zünglein an der Waage ſchlagen? Für unſere Väter iſt das gottlob keine Frage geweſen. Je weiter wir in der deutſchen Geſchichte zurückgehen, auf um ſo innigere Beziehungen zwi⸗ ſchen Chriſtus und den deutſchen Menſchen ſtoßen Sieh dir die Kunſt unſerer alten Maler an: wir. Schöne Kirchen in Mannheim [Fortſetzung von Seite 3) Froimon, einer der Erbauer des rieſigen Schloſſes der Kurfürſten, geſchaffen hat. Maſſig iſt die Umrah⸗ mung des Portals mit Säulen, Pilaſtern, Voluten und aufgerollten Geſimſen. Hoch und ſchmal, mit Rundbogen abſchließend, ſind die Kirchenfenſter, wäh⸗ rend über der ganzen Portalfaſſade in bunter male⸗ riſcher Bewegtheit der Rokokokunſt die heilige Drei⸗ faltigkeit dargeſtellt iſt. Ueppiges badiſches Barock iſt auch die katho⸗ liſche Pfarrkirche am Marktplatz, die 1710 geweiht wurde. Johann Jakob Riſcher war hier der Baumeiſter, deſſen ſchwierigſte Aufgabe darin be⸗ ſtand, die zwiſchen Pilaſtern geſtellten ſechs hohen Kirchenfenſter mit der zweigeſchoſſigen Faſſade des daxanlehnenden Rathauſes in Einklang zu bringen. Er hat dieſe Harmonie zwiſchen proſanem und kirch⸗ lichem Bauwerk hergeſtellt. Er war ein Könner von vielen Graden. Wer mit Mannheimer Geſchichts⸗ kenntniſſen ausgeſtattet iſt, der wird immer mit einer gewiſſen Wehmut beim Betreten dieſes alten ſchönen Gotteshauſes an den berühmten Hoch⸗ altar Paul Egells, eines großen Rokoko⸗ Künſtlers denken müſſen, 1880 wurde dieſer Altar nach Berlin verkauft! Die Reihe alter prachtvoller Grabdenkmäler von kurpfälziſchen Notadeln und hohen Beamten machen das Gotteshaus beſonders für den Altertumsfreund intereſſant. Eingezwängt in altertümliche Häuſermaſſen der Quadrate liegt die ehemalige lutheriſche Kirche, die den Namen Trinitatis trägt. Ein ſchmuckloſer, ſchlichter Bau, deſſen Grundſtein 1706 gelegt wurde. Beſcheiden waren die Mittel der Gemeinde. Zum Teil mußten die Baukoſten durch auswärtige Kollek⸗ ten beſtritten werden. 1739 wurde der Erweiterungs⸗ bau fertig und 1777, als die neue Orgel aufgeſtellt worden war, ſaß in einer der ſchmalen Chorbänke kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart und bewunderte die Tonkraft der Orgel, die unter den Händen des Abts Vogler das Haus erbeben machte. Menſchen, die einſt zu den Prominenteſten des Badener und Pfälzer Landes zählten, haben hier unter ſchweren Marmor⸗ und Sanoſteinplatten ihre letzte Ruhe gefunden. Ihre Grabmäler ſind umwit⸗ tert von Hiſtorie, von Geſchehniſſen. Faſt ebenſo ſchmucklos wurde die Konkordien⸗ kirche, die im 17. Jahrhundert von der deutſch⸗ reformierten und der franzöſiſch⸗wallonſſchen refor⸗ mierten Gemeinde gemeinſam benutzt würde. Lange Zeit bildete ihr niedriges Pyramidendach, das über drei fertiggeſtellten Turmgeſchoſſen ſich erhob, ein Wahrzeichen der Stadt Mannheim. 1795 zerſtörte ein Brand, der bei der Beſchießung der Stadt durch die Franzoſen entſtanden war, das Gebäude voll⸗ ſtändig. Der walloniſche Teil wurde nicht wieder aufgebaut, während der deutſchreformierte Teil, der ſpäter den Namen Konkordienkirche erhielt, bereits im Jahre 1800 feierlich geweiht werden konnte. Die anderen Gotteshäuſer, die Mannheim beſitzt, deren Kuppeln über dem Meer der Dächer erhaben ſtehen, ſind in ſpäteren Jahrhunderten geſchaffen worden. Sie tragen bereits die Züge der neuen Zeit, ohne deshalb proſan zu wirken. Weihnachtsglocken tragen ihren ehernen Sang über Mannheim hin. Orgelton dringt aus den Got⸗ teshäuſern und der Zauber der brennenden großen Chriſtbäume fängt ſich in der Farbigkeit prachtvoller Glasfenſter. Es weihnachtet in der Großſtadt. Und die Kirchen ſind die ſchönſten Künder dieſer Stim⸗ mung. C. W. Fennel. „Der Jäger aus Kurpfalz“ Uraufführung in der Alhambra Welturaufführung... Zwei Tage vor Weih⸗ nächten In Mannheim Wie reimt ſich das guſammen? Man iſt trotz der Ankündigung von perſönlich auftretenden Filmſtars, trotz der Ausſicht auf ſelbſterjagte Autogramme, trotz der einladenden Koſtümierung einer die Werbetrommeln rührenden Muſikkapelle in den Straßen verucht und wohl auch berechtigt, zunächſt ſolche etwas erſtaunten Ueberlegung anzuſtellen. Denn, nicht wahr, Mannheims landſchaftliche Eignung zur Urauffüh⸗ rungsſtätte eines pfälziſchen Heimatfilmes in allen Ehren; aber würde ſich— ſo meint man — eine„Europa⸗Filmgeſellſchaft“ hier⸗ her zu uns in die Provinz bemühen, wenn's wirk⸗ lich eine große Sache wäre? Wir ſind halt in aller Beſcheidenheit gewöhnt, daß wichtige Filme in Ber⸗ lin oder München aus der Taufe gehoben werden. Und müſſen erſt lernen, daß es auch anders ſein kann! Ehe wir alſo dem Herrn Jäger aus Kur⸗ pfalz und ſeiner filmiſchen Auswertung näher auf den Leib rücken, ſei unumwunden zugegeben, als wie hinfällig ſich unſere Vorbehalte erwieſen haben. Wir ſahen einen reizenden, einen ausgezeichnet photographierten, einen mit wirklichem künſtleri⸗ ſchen Verſtändnis aufgebauten, flotten Spielfilm, der nicht nur hier gefallen wird, wo man die ruinen⸗ geſchmückten Waldhügel, die vom Geſang der Win⸗ zerinnen erfüllten Wingerte, die Pfälzer Gemütlich⸗ keit beim Wein und die Pfälzer Sonne über Ber⸗ gen und Tälern, Feldern und Dörfern kennt. Mit dem Jäger ſelber iſt ja das Drehbuch ein wenig ſelbſtherrlich umgegangen— was übrigens ſein dichteriſches Recht iſt. Und er dient natürlich nur als Mittel zum Zweck, um als ſagenhafter Ahnherr zweier adeliger Brüder mit teils jägeriſchen, teils bücherwurmhaften Tugenden der ganzen Geſchichte die nötige romantiſche Weihe zu geben und ſie mit Die Filme der Feſttage dem nötigen Nachdruck anerkannter Geſchlechterfolge an ihre pfälziſche Heimaterde zu binden. Wir Mann⸗ heimer kennen uns jedenfalls mit dem alten Herrn beſſer aus: wir wiſſen, daß hiſtoriſch weder der Kurfürſt Johann Caſimir noch der Jägermeiſter von Utſch noch ſonſt einer unſerer pfälziſchen Standes⸗ herren hinter dem fröhlichen Burſchen zu ſuchen iſt. Aber wie immer es um die geſchichtliche Treue auch beſtellt ſein mag— welche unerſchöpfliche Kraft muß doch ein ſolches ſchlichtes Volkslied in ſich bergen, wenn man noch heute aus ſeinem an ſich doch rein ſtimmungs mäßigen Gehalt und ſeinem ganz in jahr⸗ hundertalter Vergangenheit wurzelnden Thema zur Schaffung eines Bildſtreifens angeregt wird, der bei aller novelliſtiſchen, ja, geradezu idylliſchen Grund⸗ haltung doch eben mit sämtlichen Zutaten letzter Ge⸗ genwart arbeitet! Sei es der von Theo Lingen herrlich unſym⸗ pathiſch herausſtaffierte Immobilienmakler und Hals⸗ abſchneider Schröder; ſei es das vom Hochſchul⸗ ſtudium aus der Stadt zurückkehrende Weingutsbe⸗ ſitzerstöchterlein Fränze, mit dem die blonde Ilſe⸗ Roſe Vollborn ſich als gewandte und angenehme Tonfilm⸗Schauſpielerin einführt,— es ſind lauter moderne Menſchen, genau wie die beiden Brüder Axel und Hans von Hollperg, denen Hans Adalbert von Schlettow und Walter Rilla mit großem Glück die jagdlich⸗weinfrohen und die verträumt⸗ge⸗ lehrten Züge verleihen. Ein prächtiger Verbin⸗ dungsmann zwiſchen den Heutigen und dem weld⸗ frohen Schutzpatron von Annd dazumal iſt Fritz Kampers, der urwüchſige, biedermänniſche, not⸗ falls mit fruchtbarem Jägerlatein aufwartende Guts⸗ verwalter ſeiner etwas illiquid gewordenen Schloß⸗ herren. Ihm glaubt man ohne weiteres, daß er im Pfälzer Walde groß geworden, daß er der Heimat mit allen Faſern ſeines treuen Herzens verhaftet iſt. Deshalb kommt auch ihm vor allen anderen der echte ſpfälziſche“ Redefluß am ungezwungenſten über die Welche Bilder ſind von den Größten mit innigerer Liebe gemalt worden, denn die vom Kind in der Krippe und dem Mann am Kreuz? Es kann nie⸗ mand vor dem Iſenheimer Altar ſtehen und nicht von einer Kunſt erſchüttert werden, deren Heiligſtes der vom Himmel gekommene Chriſtus iſt. Oder blättere einmal im Buch der älteſten Lieder in deut⸗ ſcher Sprache, ob du nicht wieder und wieder auf das Volksliesb ſtößeſt, das die Wunder der Chriſt⸗ nacht in einem Ton beſingt, wie er nur dem Glau⸗ ben gegeben iſt, der im Sohn des Allerhöchſten ſeine tiefſte Erfüllung gefunden hat:„Chriſtum wir ſollen loben ſchon, der reinen Magd Marien Sohn, ſoweit die liebe Sonne leucht' und an aller Welt Ende reicht“;„der Tag, der iſt ſo freudenreich aller Krea⸗ ture. Was geſchah ſo wunderlich? Gottes Sohn zom Himmelreich, der iſt Menſch geboren.“ Wer ange⸗ ſichts ſolcher Verlautbarungen aus deutſcher Seele ihre innere Ueberwindung durch Chriſtus leugnen wollte, der würde die Wahrheit leugnen, und wer ſte gar von ihm löſen würde, der würde uns das Herz aus dem Leibe reißen. Jeſus Chriſtus iſt niemals der deutſchen Seele „aufgezwungen“ worden: wie hätte er ſie ſonſt zu ſolchen Leiſtungen befruchten können? Nein, hier hat ſich einſt Seele zu Seele und Geiſt zu Geiſt ge⸗ funden— und ſo ſoll es, will's Gott, auch bleiben. Denn, was Gott zuſammengefügt hat, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden. Wir können jedenfalls keinen Grund dafür entdecken, warum auf einmal da etwas anderes werden ſoll, wo bisher ein Quell des Lebens floß. Und wir können es uns gerade in dem Au⸗ genblick am allerwenigſten leiſten, Quellen zu ver⸗ ſchütten, da wir uns anſchicken, von tödlicher Krank⸗ heit zu geneſen. An Chriſtus ſtirbt die deutſche Seele nicht. In ihm darf ſie das Leben gewinnen. Und darum ſoll heute ſo gut wie in den tauſend Jahren vor uns das Volk der Deutſchen ſeines Chriſtustages froh werden. Hubertia Rhenonitaria Die Verlegung der Mannheimer Handelshoch⸗ ſchule nach Heidelberg und die Eingliederung in die Univerſität hat auch die zahlreichen Mannheimer Vereinigungen gezwungen, ihre Gründungsſtadt zu verlaſſen, um in Heidelberg von neuem Wurzel zu ſchlagen. Die älteſte Korporation der hieſigen Hoch⸗ ſchule, das frühere Corps Rheno⸗Nicaria, iſt nach der 25 jährigen Jubelfeier als viecte Heidel⸗ berger Burſchenſchaft nach Heidelberg übergeſiedelt und in die Deutſche Burſchenſchaft eingetreten. An⸗ fang November verſtärkte ſich die Burſchenſchaft Rheno⸗Nicaria durch eine Verſchmelzung mit der Heidelberger Burſchenſchaft Weſtmark, deren Kameradſchaftshaus in der Hauptſtraße 244 zu Heidelberg zu den gediegenſten und praktiſchſten Verbindungshänſern der Univerſitöat gehört. Zur wei⸗ teren Verſtärkung wurde in der erſten Dezember⸗ hälfte ein Vertrag mit dem Forſtcorps Hu⸗ bert zu Gießen abgeſchloſſen, deren ſämtliche Mit⸗ glieder übernommen wurden. Die vereinigte Bur⸗ ſchenſchaft führt künftig den Namen Hubertia Rhenonicaria, das Gründungsdatum der Hu- bertia vom 14. Dezember 1862 und die Farben der Rheno⸗Nicaria, ſchwarzweißgrün auf Silber. Durch die Zuſammenlegung der alten und angeſehenen Vereinigungen mit ihren waffenſtudentiſchen und ge⸗ ſellſchaftlichen Traditionen iſt eine Burſchenſchaft ent⸗ ſtanden, die ſich auch zahlenmäßig und wirtſchaftlich mit den eingeſeſſenen alten Heidelberger Verbindun⸗ gen meſſen kann und nun auch eine Alt⸗Herrenſchaft beſitzt, die ſich nicht allein aus einer Fakultät, wie in Mannheim, ſondern aus ſämtlichen in Heidelberg nertetenen alten Fakultäten zuſammenſetzt. Im Städtiſchen Altersheim Weihnacht überall! Auch im Städtiſchen Altersheim am Meeräckerplatz fand wie alljähr⸗ lich eine ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier ſtatt, die nicht nur die Inſaſſen, ſondern auch eine große Zahl Angehörige und Gäſte vereinte, unter denen Lippen. Ihm das mit dem eutſprechenden Beifall per⸗ ſönlich zu bezeugen, war leider nicht möglich, da er im letzten Augenblick die drei anderen Hauptdarſteller v. Schlettow, Rilla und Fräulein Vollborn allein nach Mannheim ſchickte, die übrigens von der Mann⸗ heimer Gaſtfreiheit und Begeiſterungsfähigkeit den beſten Eindruck bekommen zu haben verſichern. Auch die Nebenrollen, unter denen Edit Linn und Paul Henckels ein Sonderlob verdienen, ſind einſchließlich der zahlreich mitwirkenden Rehe und Hirſche ausgezeichnet beſetzt; die begleitende Mu⸗ ſik von Hanſom Milde⸗ Meißner ſchildert in angenehmer Unaufdringlichkeit und volksliedhafter Schlichtheit, was an Gemüt und Stimmung noch zu ergänzen bleibt. M. S. 0 Univerſum: Des jungen Deſſauers große Liebe Nun hat das Schickſal vieler berühmter Männer der Geſchichte auch den Vater des eiſernen Gleich⸗ ſchritts und der„langen Kerls“ erreicht, den Fürſten Leopold von Anhalt⸗Deſſau: Er lieferte ein dank⸗ bares Drehbuch. Die große Liebe des jungen, ſchneidigen Fürſten zum anmutigen Apothekers⸗Töchterlein wurde zum Geſchehen eines Films, der von Scharm und Humor erfüllt iſt, der angenehmſtens unterhält. Der Spiel⸗ leiter Arthur Robinſon hat hier kein hiſtoriſches Monumentalgemälde Fallen ſondern ein höchſt poſſierliches Paſtellbild der kleinen anhaltiniſchen Reſidenz mit ihren höfiſchen Kabalen und Klat⸗ ſchereien. Und der junge Fürſt und die Kleine aus der Apotheke ſtehen im Mittelpunkt der Ereigniſſe, die von der Fürſtin⸗Mutter und ihrem auf die Etikette ſehr sbedachten Hofmarſchall geſchmiedet werden. Aber allen Ränken zum Trotz heiratet Leopold, draufgängeriſch, ungeſtüm, wie er iſt, die Auserwählte ſeines Herzens, die durch eine Kavaller⸗ handlung des Kaiſers in Wien zur Reichsfürſtin er⸗ hoben wird. Willy Fritſch ſpielt mit altbewährter Bravour den fungen Deſſauer. Keiner hätte dieſe hiſtoriſche Rolle beſſer, temperamentvoller beleben können als er. Trude Marlen, ein neuer Stern am Ufa⸗ Samstag, W. Dez Die nächſte Ausgabe der NM erſcheint der Weihnachts⸗Feiertage wegen erſt Mittwoch, den Dezember, vormittags 10.30 Uhr. Sonntag, 24. Dez 1998 — 8 Fe 2 7. man zur großen Freude neben dem Vertreter der Stadt. Dr. Gunzert, auch die Führerin des Reut⸗ warmherzige und mildtätige Gönnerin der Rentner, Frau Werner, erblickte. Der ſchöne Saal des Altersheimes, nur erleuchtet von den hellſtrahlenden Wachskerzen der Weihnachts⸗ tanne, bot den gewohnt feſtlichen und vertrauten Rah⸗ men. Alle Feiernden freuten ſich über die wertvollen, muſikaliſchen und rezitatoriſchen Darbletungen. Neben Frau Vogel⸗ Zimmermann(Sopranj] hatten ſich noch Fran Godeck⸗Fuchs(Violineſ, Frl. Tilli Hoock(Klavier) und Herr Gritzer(Cello) freund⸗ lichſt zur Verfügung geſtellt. Zuerſt ſang Frau Vo⸗ gel⸗ Zimmermann mit Violin⸗, Cello⸗ und Kla⸗ vierbegleitung das„Ave verum“ von Mozart. Ihre ſchöne und wohlklingende Stimme kam ganz beſon⸗ ders in einem Weihnachtslied von Cornelius und im „Advent“ von Trunk zur Geltung. Leider mußte die geplante Begleitung von„Marias Wiegenlied“ von Reger durch Violine und Cello unterbleiben, da die „Muſeumsreife“ des alten Tafelklaviers ſich' ſo unliebſam bemerkbar machte, daß die Feinheiten des Liedes ebnſo ſtark gelitten hätten wie die des„An⸗ dante religioſo“(für Cello) von Thomé. Es iſt be⸗ trüblich, daß das ſo ſchöne Heim nicht ein eigenes, gutes Klavier beſitzt, aber vielleicht läßt ſich auch hier einmal eine Anſchaffung ermöglichen, damit Dar⸗ bietende wie Hörer eine reſtloſe Freude haben kön⸗ nen. Um ſo anerkennenswerter war es, daß die Künſtler die Vortragsfolge trotz der großen Schwle⸗ kigkeiten mit einigen kleinen Aenderungen doch zu Ende führten. 5 In die rezitatoriſchen Darbietungen teilten ſich Schweſter Luiſe, die mit feinem Verſtändnis das Weihnachtserlebnis eines alten, vereinſamten Man⸗ nes zu packender Wirkung brachte und Herr Decker mit einer Weihnachtsmahnung an die Völker zum Frieden auf Erden. Die Verſe ſtammten von der Gattin des Profeſſors Mayer, die auch das reizende Gedicht„Opa fährt Schlitten“ verfaßt hatte. Dieſes Gedicht wurde wieder von der kleinen Hanni Prinz vorgetragen, deren frößlicher und ſo ſelbſtrerſtändlicher Vortrag wie ſtets große Freude und herzliches Ig⸗ chen auslöſte. Kaplan Schuh gab in ſeiner An⸗ ſprache ein Bild der Lebensſtröme, die von Krippe und Weihnachtsbaum ausgehen und die fetzt ein neues Auferſtehen erleben im deutſchen Vaterland durch die chriſtlich gläubige Einſtellung unſeres Füh⸗ rers. Ein paar innigſchlichte Verſe wieſen auf die Krippe und unſern Heiland hin, der Friede und Heimkehr ſchenkt. Mit Dankesworten der Oberin, Schmeſter Karoline ſchloß nach dem Liede„O du fröhliche“ die ſchöne, einfache Feier, deren Licht not in die kommenden Weihnachtstage helle Strahlen ſenden wird. W. 7 70 Jahre alt. In voller Rüſtigkeit feiert Hen Chriſtian Eckel, k 7, 37, am Heiltgen Abend ſeſſen 70. Geburtstag. Der Jubilar betreibt fer ſchon über 34 Jahre ein Milch⸗ und Lebens mitteige⸗ ſchäft. Wir wünſchen Herrn Eckel weiterhin Geſund⸗ heit und Wohlergehen im Kreiſe ſeiner Familie Ebenfalls den 70. Geburtstag feiert am zweiten Weihnachsſeiertag der bekannte und beliebte Schnei⸗ dermeiſter Heinrich Tropf, IL. 15, 11, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Wir beglückwüß⸗ ſchen den Jubilar, der noch unermüdlich ſeinem Ge⸗ ſchäft vorſteht, auch an dieſer Stelle auf das herzlichſte * Seinen 60. Geburtstag feiert am erſten Weiß⸗ nachtstag Herr Stefan Ochs, Kraftfahrunternehmer, Lange⸗Rötter⸗Straße 96. 8 5 * Entwendet wurde: Im Hauptbahnhof ein zwei⸗ reihiger, mausgrauer Herrenmantel, auf ſchwarzer Seide gefüttert, mit der Firmenbezeichnung„Gebr. Rothſchild Mannheim“, ſowie ein Paar graue Woll⸗ handſchuhe; aus einem Stall im Wieſengewann beim Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof 10 Haſen(belgiſche Rieſen) von dunkelgrauer, ſchwarzweißer und weißer Farbe; aus einem Stall an der Fahrlachſtraße vier Hühner, amerikaniſche Leghorn. Himmel, gibt dieſe mutige Annelieſe ron Deſſau, dle von ihrem Liebſten nicht laſſen will. Ene ſympa⸗ thiſche Darſtellerin. Blond, graziös, von erfriſchen⸗ der Natürlichkeit. Ida Wü ſt, die Fürſtin⸗Mutter, wie immer eine famoſe Frau mit verſtändnisvollem Augenzwinkern. Witzig karrikiert iſt Guſtav Waldaus Hofmarſchall von Chaliſac. Immer ſcharmant und voll goldener Weaner Herzigkeit: Paul Hörbiger als kalſerlich⸗habsburgiſche Maje⸗ ſtät. Hermann Speelmanns als verwegener Adjutant und Jakob Tiedtke als beſorgter bäng⸗ licher Vater fügen ſich glücklich in dieſes Enſemble von ausgezeichneten Darſtellern ein. 5 Anſonſten: Kulturfilm und Wochenſchau. ot, 0 Roxy:„Das verliebte Hotel“ Mit ber Feſtſtellung, daß Anny Ondra im Mittelpunkt dieſes Filmes ſteht, iſt eigentlich ſchon alles geſagt, denn wenn dieſer Sprühteufel und Ko⸗ bold der Fröhlichkeit über die Leinwand fegt, muß auch der griesgrämigſte Zeitgenoſſe die Waffen ſtrecken. Es gibt hier nur eines: mitlachen und ſich freuen über das reizende Geſchöpf. Die Handlung des Filmes iſt weniger wichtig, denn ſie iſt ja doch nur erfunden, um Anny Ondra richtig herausſtellen zu können. Das muß man ſchon geſehen haben, wie Anny als Erbin eines Hotels in das verkehrte Haus gerät und alles durcheinandermacht, bis ſie dann ihr ſehr beſcheidenes Erbe antritt und zuſammen mit drei anſpruchsloſen Künſtlern die Geſchichte zu einem guten Ende bringt. Ihr Partner Matthias Wie mann, der ſchon in„Fräulein Hoffmanns Erzäh⸗ lungen“ zeigte, daß er gut zu Anny Ondra paßt, ge⸗ fällt auch hier wieder durch ſein charaktervolles Spiel. Herrlich Erika Gläßner, die als reiche Likörfabrikantenwitwe mit der zugeknöpften Familie Petermann ganz toll umſpringt. Eine Meiſterlei⸗ ſtung bietet der durch ſeine Mannheimer Tätigkeit am Nationaltheater bekannte Fritz Ode mar, der einen überempfindlichen und eingebildeten Diener ſpielt. Eine gefällige Muſik gibt den wirkungsvollen Rahmen zu dem Film, der ſo recht geeignet iſt, eine Weißhnachtsfreude zu vermitteln. nerbundes, Frau Leiuns⸗ von Derblin und die ** Sai AT We im 2 ſchimn Wahr. „ Mann dem 2 ſorgen Volks keit u Aus di Es dſt privat in der Liebes der 2 ſtellen im ne wird. 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Wenn wir dieſe Tatſache feſt⸗ ſtellen, ſo denken wir vor allem an die Art, mit der im N Staat Wohltätigkeit geübt wird. Nicht auf die Menge der Spenden kommt es an, ſondern auf das Wie. Ein Geſchenk, mag es noch ſo gering ſein, erhält ja erſt ſeinen Wert, wenn es bei der Ueberreichung von einigen herzlichen Worten begleitet iſt. Jeder wird, wenn er in ſeinen Lehenserinnerungen nachforſcht, zu⸗ geben, daß er nicht vergeſſen kann, wie die Freude des Beſchenkten erſt in dem Augenblick in vollem Maße empfunden wurde, als der Vater, die Mutter, der Verwandte oder der Vorgeſetzte die Gabe mit einem Lob verband. Mit den gleichen Empfindungen werden die Hilfsbedürftigen oͤen Heimweg angetreten haben, die in der letzten Woche vor Weihnachten in den Orts⸗ gruppen der NS⸗Volkswohlfahrt im Namen des großartigen Mannheimer Winterhilfswerkes be⸗ ſchenkt worden ſind. Man brauchte nur einen Blick in die Beſcherräume zu werfen, um ſich zu vergewiſ⸗ zern, wie wohl es den Bedachten tat, daß ihnen nicht kein geſchäftsmäßig die Gaben ausgehändigt wur⸗ den, ſondern daß man in einer Anſprache des Man⸗ nes gedachte, dem es zu verdanken iſt, daß jeder Hilfsbedürftige in einer alle Erwartungen weit übertreffenden Weiſe beſchenkt werden konnte. Man hat manche Träne der Rührung blinken ſehen, nicht nur in den Augen der Beſcherten, ſondern auch in denen der Zuſchauer, die ſich perſönlich überzeugen wollten, wie im nationalſozialiſtiſchen Staat das Chriſtkind zum Hilfsbedürftigen kommt. Und wenn nun morgen der Familienvater im Kreiſe der Seinen in der geheizten Stube ſitzt, wenn der Chriſt⸗ baum, der ihm auch vom Hilfswerk geſchenkt wurde, Feſtesfreude ausſtrahlt, wenn Muttern in der Lage iſt, den Tiſch ſo herzurichten, wie ſeit Jahren nicht mehr, weil ſie Mehl, Brot, Fleiſch, Zucker und ſon⸗ ſtige Lebensmittel erhalten hat, ſo wird ſich kein Familienmitglied der Erkenntnis verſchließen, daß eine neue Zeit hereingebrochen iſt, in der der Volksgenoſſe, der unverſchuldet arbeitslos und deshalb hilfsbedürftig iſt, genau ſo viel gilt, wie der in Arbeit Stehende und Wohlhabende. Dieſe beſeligende Weihnachtsfreude werden auch diejenigen mitempfinden, die in den letzten Monaten und Wochen je nach ihrem Können dem Mannheimer Hilfswerk die Spenden zugeleitet haben und dadurch die Möglichkeit ſchufen, das Heer der Notleidenden im in ſo reicher Weiſe zu beſchenken, daß die unermüd⸗ lich tätige Kreiswalterin, Frau Anna Roth, in der jüngſten Preſſebeſprechung mit berechtigtem Stolz ſeſtſtellen konnte, daß das Mannheimer Winterhilfs⸗ werk in ganz Baden an der Spitze marſchiert. Hier hat der Ruf„Mannem vorne!“ ſeine edelſte Aus⸗ deutung erfahren. Wir haben bereits vor einigen Tagen mitgeteilt, daß der Geſamtaufwand des Winterhilfs⸗ werkes für die Weihnachtspackung ſich allein auf 144.900 Mk. beläuft. Rechnet man hierzu noch den Feſtbraten, das Holz und die Unterwäſche, ſo kommt die Rieſenſumme von 275 900 Mk. zuſam⸗ men, die im Dezember im Kreis Mannheim auf⸗ gewendet worden iſt. Man bedenke: eine Viertel⸗ million Mark! Dabei muß noch der ideelle Aufwand berückſichtigt werden, der in der Rieſenarbeit der ehrenamtlichen Kräfte ſteckt, die ihren Lohn ledig⸗ Am Gabentisch des Winterhilfswerkes lich in dem Erſolg ihrer Tätigkeit ſehen. Die Lie⸗ bestätigkeit der NS⸗Volkswohlfahrt und der anderen Vereinigungen, die ſich dem Winterhilfswerk ange⸗ ſchloſſen haben, iſt ein beſonderes Ruhmesblatt in der Geſchichte der Mannheimer nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, das für alle Zeiten ſeinen Wert behalten wird. Liegt in dieſem Winter zum erſten Male der Schwerpunkt der Hilfsaktion in der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt, die der Stadtverwaltung viel Arbeit abgenom⸗ men hat, ſo iſt das ſtädtiſche Fürſorgeamt, wie wir uns bei einer Beſprechung mit Direktor Schumacher überzeugen konnten, keineswegs vollſtändig ausgeſchaltet. Jede hilfsbedürftige Fa⸗ milie erhält unabhängig von den Zuwendungen durch das Winterhilfswerk in der Zeit vom 1. No⸗ vember bis Ende März allmonatlich zwei Zent⸗ ner Briketts. Die Bewohner der Behelfsbau⸗ ten und ſonſtiger Wohnungen, die ſchwer zu heizen ſind, wurde außerdem für Dezember eine außer⸗ ordentliche Beihilfe von einem weiteren Zent⸗ ner Briketts bewilligt, ein neuer Beweis dafür, daß die Hilfsbedürftigen individuell behandelt wer⸗ den. Das Reich hat bekanntlich dafür geſorgt, daß Fett zu weſentlich verbilligten Preiſen abgegeben Die öffentlichen Sparkaſſen haben von jeher als gemeinnützige Kreditinſtitute dem ländlichen und dem ſtädtiſchen Mittelſtand neben den Hypotheken⸗ krediten auch in bedeutendem Umfange Perſonal⸗ kredite(kurzfriſtige Betriebskredite) gewährt. Da zur Zeit beim Handwerk und Gewerbe ein beſon⸗ ders dringendes Bedürfnis nach Kleinkrediten beſteht, betrachten es die öffentlichen Sparkaſſen als eine ihrer vornehmſten Aufgaben, dieſem Be⸗ dürfnis im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Mittel abzuhelfen. Sie handeln dabei nach dem von ihnen immer vertretenen Grundſatz, daß ihre Ein⸗ lagen der Wirtſchaft, insbeſondere der Mittelſtands⸗ wirtſchaft, dienſtbar gemacht werden ſollen. Durch die ſtrengen Liquiditätsvorſchriften und die Beſtimmungen über die Einſchränkung des Hy⸗ pothekarkreditgeſchäfts iſt es zur Zeit jedoch noch werden kann. Reichsmittel ſtehen auch für Klei⸗ der, Wäſche und Haus haltsgegenſtände zur Verfügung, für die nach den Feiertagen Be⸗ darfsdeckungsſcheine ausgegeben werden, eine Maß⸗ nahme, die beſonders zu begrüßen iſt, da es den durch das Winterhilfswerk und das Fürſorgeamt Betreuten nicht möglich iſt, mit der laufenden Un⸗ terſtützung, die kaum zum Leben reicht, auch noch Schuhe, Kleider und Wäſche zu kaufen. Auch hierbei wird individuell verfahren. Die Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine richten ſich nach der Kopfzahl der Familie. Den Kleinrentnern wird im Monat Dezember eine außerordentliche Beihilfe ron durchſchnittlich etwa 30 Mark aus Reichsmittuyn gewährt. Die Dass er lindern will die Not 2 121 Stehen freu zu unsenm ih ur ie Freiheit Hrbeit-E rob N 25 15* hilfsbedürftigen Krieger witwen und Voll⸗ walſen erhalten eine außerordentliche Beihilfe von durchſchnittlich etwa 15 Mark. Wir haben uns darauf beſchränkt, die Maßnahmen aufzuzählen, die als Weihnachtsgeſchenke anzuſpre⸗ chen ſind. Aber wenn wir uns vergegenwärtigen, wie kraftvoll der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit unter Führung des Oberbürgermeiſters eingeleitet und durchgeführt wird, ſo dürfen wir mittelbar zu den Weihnachts⸗ gaben auch die Arbeitsbeſchaffung rechnen, durch die immer mehr Volksgenoſſen in den Erzeu⸗ gungsprozeß eingegliedert werden. Vor 14 Tagen ſind im Rahmen des Volksdienſtes die Ein⸗ deichungsarbeiten auf der Frieſenheimer Inſel auf⸗ genommen worden. Die Zahl der hierdurch erfaßten Arbeitsloſen wächſt von Tag zu Tag. Gegenwärtig arbeiten bereits 400 Mann. Auch der Freiwillige Arbeitsdienſt hat ſchon ſo ſegensreich gewirkt, daß er nicht mehr entbehrt werden kann. Es ſei fer⸗ ner daran erinnert, daß die Landhilfe viele ju⸗ gendliche Mannheimer untergebracht hat. So wirkt ſich der Ideenreichtum der Führer des neuen Staates überaus ſegensreich aus. In dieſer Gewißheit ſchicken auch wir uns an, das Weihnachtsfeſt in hoff⸗ nungsfreudiger Stimmung zu begehen. Sch. CCCCCCCã ũꝗ ¶õpddddddõdã ãpdãã ¶ãõpTCr ff dd Die badiſchen Sparkaſſen im Dienſte der Arbeitsbeſchaffung Mitteln Kredite zu gewähren. Die Badiſche Kommunale Landesbank Girozen⸗ trale— Mannheim hat daher für dieſe Spar⸗ kaſſen zur ſofortigen Gewährung von Betriebskredi⸗ ten einen Betrag von 1 Million Mark zur Verfü⸗ gung geſtellt, der zum weiteren Ausleihen an Hand⸗ werk, Handel und Gewerbe für Kleinkredite Ver⸗ wendung finden ſoll. Die Kredite ſollen im Rahmen der von der Reichsregierung eingeleiteten Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen zuſätzlich zu Inſtandſetzungs⸗ Teilungs⸗ und Umbauarbeiten an Gebäuden ge⸗ geben werden, für die das Reich bekanntlich beträcht⸗ liche Zuſchüſſe gibt. Dieſe begrüßenswerte Maß⸗ nahme der Landesbank hat die Förderung unſerer heimiſchen Mittelſtandswirtſchaft zum Ziele. Ueber die näheren Bedingungen, zu denen die Kleinkredite gewährt werden, geben die öffentlichen Sparkaſſen Der Chriſtbaum für alle! Auf freiem Platze ſteht die Tanne Und breitet ihre Aeſte weit. Nun trennt nur eine kurze Spanne Uns noch von ſel'ger Weihnachtszeit. Wie ſtrahlen weithin ihre Kerzen Hell leuchtend durch die dunkle Nacht; Da wird in gramerfüllten Herzen Der Glaubensfunke neu entfacht. Ein jedes Zweiglein zu uns ſpricht In ſeinem lichten Strahlenſchimmer: „Es naht der Freudentag voll Licht! Du, deutſches Herz, verzage nimmer!“ Vergeſſen werden bange Jahre Voll Sorgen, Arbeitsnot und Leid. Es mahnt der Baum, der wunderbare: „Macht hoch die Tür, die Tore weit!“ W. ie gemäß innerhalb der ſatzungsmäßigen Grenzen er⸗ folgen. Durch dieſe Kreditaktion zeigen die Sparkaſſen aufs neue, daß ſie ſich ihrer bedeutungsvollen Auf gabe, der Wirtſchaft zu dienen, jederzeit bewußt ſind und daß ſie nach Kräften mithelfen, die Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung durch Bereitſtellung von Mitteln mit Nachdruck zu unter⸗ ſtittzen. 4 Weihnachtsglück bei den Kindern Eine reizende Weihnachtsfeier veranſtaltete der Kindergarten in der Gartenſtadt⸗Wald⸗ ſchu le. Hortleiterin Clara Behr ſprach zuerſt zu den Eltern über den tieferen Sinn des Weihnachts⸗ feſtes, ehe die Kinder mit dem Lied„Ihr Kinderlein kommet“ in den Saal durften. Plötzlich ertönte das Glöckchen des Chriſtkindes und die Türe zu dem Ne⸗ benraum ging auf. In hellem Lichterglanz ſtand ein außergewöhnlich ſchöner Weihnachtsbaum, unter dem eine ganze Menge Spielſachen aufgebaut war. Sehr nett wirkte im Hintergrund die Tafel, auf der mit Buntſtiften der Weihnachtsmann aufgezeichnet war, wie er mit ſeinem ſchweren Sack durch die ſter⸗ nenklare Winternacht ſtapft. Wie leuchteten da die Augen der Kleinen und wie freuten ſich die Eltern mit ähren Kindern über dieſe herrliche Weihnachts⸗ überraſchung. Ehe den Kindern aber ihre Pakete aus⸗ gehändigt wurden, mußten ſie erſt zeigen, was ſie ge⸗ lernt hatten. Gedichte wurden aufgeſagt, Lieder ge⸗ fungen, zwiſchendurch muſiziert und von der Hort⸗ leiterin eine Geſchichte erzählt. Eine Weihnachtsfeier, wie man ſie ſelten in ſolcher Innigkeit findet! Sehr nett war es auch bei den Kindern des Waldhofhortes, die von Fräulein Ratzel betreut werden. Die Begrüßung hatte man hier wie überall vor dem Einzug der Kinder gehalten und den Eltern weihnachtliche Worte geſagt. Zwiegeſpräche wechſelten mit Gedichten und Aufführungen von ſchöner Kin⸗ dermuſik. Mit viel Liebe widmete man ſich einem Darſtellungsſpiel und anderen kleinen Szenen, die zeigten, daß die Kinder in guter Obhut ſind und auch dabei wirklich gute Sachen lernen. Nachdem man noch gemeinſam das Lied„O du fröhliche“ geſungen hatte, gab es für die Kinder Kakao und allerlei Süßigkei⸗ ten. Den Eltern, die ja nur Zuſchauer waren, wurde knuſpriges Backwerk angeboten. Erſt als man ſich ge⸗ ſtärkt hatte, wurde die Beſcherung vorgenommen, die hellen Jubel auslöſte. Hinweiſe Die„Mannheimer Liedertafel“ feiert ihr Weih⸗ nachten am zweiten Weihnachtsfeiertage im Saale ihres Vereinshauſes, K 2, 32, abends 8 Uhr mit einer Aufführung der„Chriſtnacht“ von Joſeph Haas. Den verbindenden Text ſpricht Herr Dornſeif, die Sopranpartte ſingt Frl. Müller⸗Contwig, die Altpartie Frl. Stork⸗ Speyer. Die Mitglieder ſind gebeten, alle Freunde und Gönner des Vereins einzuladen. *. Märcheufeſtſpiel im Univerſum. Am Weihnachts⸗ dienstag bereitet das Univerſum ſeinen kleinen Freunden eine reizende Ueberraſchung: Eine Ufa⸗ Märchen⸗Matinsée, die neben dem„Ratten⸗ ſänger von Hameln“ ein überaus luſtiges und dem Kindergemüt angepaßtes buntes Filmprogramm bietet. * „Abenteuer auf dem Meeresgrund“ nennt ſich ein intereſſanter Kulturtonfilm, der in der Tiefe des Meeres bei den Fiſchen mit den Teufelsfratzen, den Haien mit dem doͤreifachen Kranz meſſerſcharfer Zähne. den Polypen mit den meterlangen ſchleimi⸗ gen Fangarmen ſpielt. Ein unerſchrockener Forſcher mit der Filmkamera, J. E. Williamſon, hat eine eigene Apparatur konſtruiert, die ihm ermöglichte, in beträchtlichen Tiefen Filmaufnahmen zu machen. Der erlebnishafte Biloöſtreifen wird am Weihnachts⸗ dienstag vormittags in den„Alhambra“⸗Licht⸗ ſpielen vorgeführt. **.* Im Café„Vaterland“ in Ludwigshafen wird das Junggeſellen⸗ Weihnachten morgen mit einem Konzert bei freiem Eintritt begangen.(Wei⸗ Nach der Bescherung nicht ſämtlichen Sparkaſſen möglich, aus eigenen[ Auskunft. Die Sicherung der Kreöͤite muß natur⸗ teres Anzeige.) 0 8 Eiuse betlꝛimimer Doßppelsimmer 5 hei à Jagen Aufenthalt Mk 4. I 90.— EII hel agen Aufenthalt AE. 60.— A. L 55 8 7„ 8 1 5 5 E. 135.— l ei as en Aufenthalt EE. 5. ME. 188. 8 Sir tiges Suse ge, fur die Feiertage vom 23. Dezeniber 518 G. Jauzazar bei 8 1 5 1. 97.— 111. 1 Tel. Bestellungem an K V RH AUS HIL ERHOHE: Sammelnummer B UHL S BADEN-BADEN II,. einsc il. Bedienung und alles Eitssclil ige. Kilometer. 6. Seite/ Nummer 596 Weihnachts⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 23. Dez./ Sonntag, 24. Dez. 1983 Was uns lex Weihnachlsmann 1974 in Arika 5 Aus den Erinnerungen eines Mannheimers In Nordkamerun wars, dicht an der engliſchen Grenze. Etwa 90 Meilen ſüdlich Yola, der ſtärkſten engliſchen Garniſon in Nigeria. Die im Vormarſch gemeldete ſtärkere feindliche Abteilung mußte ſich wohl irgendwo verlaufen haben. Wir waren deshalb von Kontſcha, unſerm Standort, den ich aber ſtark beſetzt ließ, abgerückt, um ſelber einmal beim nächſten Feinde nach dem Rechten zu ſehen. Nach den Mittei⸗ lungen von Eingeborenen war diesſeits der Grenze außer Patrouillen nichts vom Feinde geſehen wor⸗ den. Um unſeren Soldaten nach dem ſcharfen Marſch etwas Ruhe zu gönnen, hatte ich eine berittene Ein⸗ geborenenpatrouille in Richtung Yola vorgetrieben. Wir wußten ja nicht, was noch kommen konnte. Die im offenen Feuer geſchmorten Fleiſch⸗ ſcheiben und der geröſtete Mais hatten uns beiden Weißen gut geſchmeckt. Wir lagen unter einem mächtigen Affenbrotbaum, der uns etwas Schutz gegen die ſengenden Sonnen⸗ ſtrahlen bot. Um uns herum beſchäftigten ſich unſere 20 ſchwarzen Soldaten mit ihren Weibern und Boys, die ihren Männern und Herren, wenn nicht gar zu dicke Luft war, bis ins Gefecht folgten, u. ſie mit Waſ⸗ ſer uſw. verſorgten. Leiſe ſpielte oͤer heiße Paſſat mit den Blättern der Palmen, von denen Reiher und Aasgeier, verſtohlen um die Aeſte, auch mal ein Pa⸗ vian, unſerem Treiben zuſchauten. Waren die ins Feuer gelegten Fleiſchſtücke einen Augenblick unbe⸗ aufſichtigt, dann ſchoß auch ſchon ſo ein Aasgeier lautlos heran. Nachgeſandte Steine und Flüche ſtör⸗ ten ihn nicht im geringſten. Wir befanden uns in der hohen Trockenzeit. Es war heiß, heiß und nochmal heiß. Menſchen und Tiere döſten. Jede Bewegung, ja jeder Gedanke löſte einen Schweißausbruck aus. Träge drehte ſich mein Beglei⸗ ter in ſeinem Liegeſtuhl nach mir herum:„Wie mag es bei uns zu Hauſe, in Deutſchland ausſehen?“ Seit Kriegsbeginn waren wir in Kamerun von der Außenwelt vollſtändig abgeſchnitten. Wir waren ſcharf auf engliſche Zeitungen, aber das wußte der Tommy und brauchte ſeine Zeitungen reſtlos auf! Massa! to day is Christmas, you know? Stramm, bie großen Augen aufgeriſſen, jede Faſer ſeines ſehnigen Körpers angeſpannt, die Muskeln der Beine noch nachzitternd vom ſcharfen Zuſammenſchla⸗ gen der Füße, die großen Hände angelegt und in die Muskeln der Oberſchenkel hineingepreßt, mit einem Wort:„ganz Setzei!“ ſteht der farbige Sergeant Ja⸗ bu ble vor uns. Ach ja, heute iſt Weihnachten, Weih⸗ nachtsabend! Aber nicht bei Schnee und Eis, ſondern in faſt unerträglicher Tropenglut. Jabule mahnt in ſeiner Art ganz leiſe an ein Weihnachtsgeſchenk, der eingebürgerten Sitte entſprechend, wonach Pflichter⸗ füllung der Schwarzen an hohen Feſttagen, wie Weihnachten und Kaiſersgeburtstag, durch Geſchenke belohnt wurde. Aber woher Geſchenke nehmen? Vor einigen Wochen hatten die Engländer mein tief in ihrem Gebiet liegendes befeſtigtes Lager während meiner Abweſenheit mit ſtarker Uebermacht ange⸗ griffen, alles niedergemacht und mir mein ganzes Krämchen abgenommen. Doch dieſe Ausrede zog bei Jabule nicht richtig. Er war der Anſicht: Wenn der Maſſa will, dann bekommen wir ſchon was. Auf mein Kommando„Weggetreten“, mit dem man übrigens in Afrika alle unliebſamen Geſpräche ab⸗ Prach, trollte er ſich. 5 Plötzlich ein ſcharfer Pfiff von unſeren Poſten ſeitlich auf einer Höhe. Ueberraſchungen gewöhnt, ſtehen unſere Soldaten auf dem Sprung zu den Ge⸗ wehrpyramiden. Da hören wir auch ſchon den Ga⸗ lopp einzelner Pferde. Mit wehendem, weißen Bur⸗ nus, teilweiſe gelöſtem Turban, die Lanzen ſchwin⸗ gend, preſchen unſere Patrouillenreiter aus dem eng⸗ liſchen Gebiet heran. Zwei von ihnen fehlen; ſie ſind von engliſchen Eingeborenen in Mbila geſpeert. Die anderen haben ſich durchgeſchlagen. Während ſie noch berichten, bricht eins ihrer Pferde zitternd zuſam⸗ men. Es hat eine kleine Wunde an der Hinterhand. Pfeilſchuß. Nach Meldung der Reiter hat heute früh ein feindlicher Kapitän mit ſeiner Truppe Hibango das in der Mitte zwiſchen Nola und der deutſchen Grenze liegt, erreicht und ſich dort feſtgeſetzt. Er habe eine Rede gehalten, wonach die Deutſchen „alte Weiber“ ſeien(die Bezeichnung„altes Weib“ iſt die größte Beleidigung, die einem Schwarzen ange⸗ tan werden kann), die Deutſchen würden nicht wagen, engliſches Gebiet zu betreten. Wenn ſie dennoch kämen, würde er ſie den Hyänen zum Fraß vor⸗ werfen. Donnerwetter, ſchöne Ausſichten! Unſere ſchwarzen Jungens verſtanden, was gemeldet wurde. Ueber das„alte Weiber“ knirſchten ſie mit den Zäh⸗ nen, im übrigen wußten ſte, was kam; wir gingen dem Feinde niemals aus dem Wege. Da gabs ja Weihnachtsgeſchenke, ſoviel wir haben wollten. Ohne daß noch viel Worte gewechſelt wurden, kam Leben in unſer Lager. Wir errechneten, wann wir in Hibango ſein konnten. Bis dahin waren es etwa 40 Die Weiber und die Boys durften nicht mit, weil der Gegner in ziemlicher Stärke ſein ſollte. Wir ſchickten die Weiber, die Boys und auch unſere Habſeligkeiten von der Grenze weg in den dichten Buſch, Soldaten zu ihrem Schutze konnte ich auch nicht zu rücklaſſen, wir hatten jedes Gewehr nötig. Doch was iſt plötzlich in unſere Soldaten gefah⸗ ren? Sie ſitzen im Kreiſe, in dem Jabule und drei Trommler nackt und wie beſeſſen herumſpringen. Aha, der Kriegstanz der Wute, eines beſon⸗ ders kriegeriſchen Stammes, dem Jabule an⸗ gehört. f f Die im Kreiſe ſitzenden Soldaten fangen jetzt mit einem leiſen, monotonem Geſang an, der mehr und mehr an Stärke zunimmt und in ein wütendes Ge⸗ heul auszubreche droht. Auch die Trommeln die man meilenweit hören kann, werden ſtärker bearbeitet. Schluß der Vorſtellung! Wir brauchen doch nicht in die Welt hinauszupoſaunen, daß wir etwas vorhaben. Anſere Schwarzen müſſen in der Nacht noch küchtig heran, und beim Angriff können ſie ja beliebig brül⸗ len. Ich hielt ihnen noch eine kleine Anſprache, bei der mir auffiel, daß ſie im Anſchluß daran eingehend mit ihren Boys verhandelten. Gegen halb 6 Uhr nachmittags iſt ganz ſtiller Aufbruch, um verborgene Spione nicht aufmerkſam zu machen. Danjaja, der Patrouillenführer von heute früh, aber jetzt ohne Pferd, marſchiert mit einigen Eingeborenen und drei der kleinen, tapferen Niem⸗ ſoldaten als Sicherung vor und wir hinterdrein. Kaum haben wir den kleinen Fluß, der die Grenze gegen das engliſche Gebiet bildet, überſchrntten, als uns die ſchnell hereinbrechende Nacht in ihre Schat⸗ ten aufnimmt. Wir beiden Weißen nehmen die Spitze und unſer Trüppchen folgt im Gänſemarſch. Eine andere Marſchart geſtatten ſelbſt die in den Karten verzeichneten großen Karawanenſtraßen nicht, denn es ſind in Wirklichkeit alles nur ganz ſchmale Pfade. Für uns galt es, recht ſchnell an die engliſche Abtei⸗ lung heranzukommen, bevor uns Spione und Kund⸗ ſchafter meldeten und unſere Stärke mitteilten. Es ging durch hohes Elefantengras und lich⸗ ten Buſch, an den am Wege liegenden Dör⸗ fern vorbei, aus denen bisweilen noch Geſang und Klimpermuſik erſchallte. Da der Mond noch nicht aufgegangen war, iſt die Nacht für unſer Unternehmen wie geſchaffen. Wir paſſieren gerade wieder einen lichten Buſch, als gar nicht weit von uns ein Löwe ſeine dröhnende Stmme hören läßt. Unſere Pferde werden unruhig; wir aber freuten uns, weil wir wiſſen, daß die Pfade nun einſam werden. Gegen 10 Uhr abends haben wir den Ort Mbtla erreicht. Er iſt frei vom Feinde. Unſere Sicherung fängt den Häuptling, der als Geiſel mitmuß. In ſeinem Ort und ſicher auch auf ſeinen Befehl war heute früh unſere Patrouille überfallen worden. Er wußte wohl, was ihm blühte, denn be⸗ reitwillig erzählte er uns, daß am Morgen eine größere Abteilung engliſcher Weißer und Soldaten in Mbila geraſtet habe und dann weitermarſchiert ſei Auf die Frage nach ihrer Stärke hörte er garnicht auf, mit geſpreizten Fingern die Hände in die Luft zu ſtoßen. Das waren dann jedesmal zehn. Ob er ſich wochl Hoffnung machte, daß wir abgeſchmliert würden? Weiter ging es! Aber jetzt kam der Mond und tauchte die Landſchaft in ein weißes, gleißendes Licht. Bis auf 80 Meter konnten wir alles gut erkennen. Wir waren natürlich ebenſo ſichtbar. Wenn doch noch mal ein Löwe brüllen wollte. Wir beſchleunigten unſeren Marſch, damit uns ja kein Späher zuvor⸗ kam, denn dem weit überlegenen Gegner konnten wir eigentlich durch Ueberrumpelung am beſten bei⸗ kommen. Dem dicken Häuptling aus Mbila wurde unſer ſchneller Vormarſch recht beſchwerlich. Mit beiden Armen ſtützte er ſeinen dicken Bauch, daß er nicht ſo ſehr wackelte. Einen ſolchen Sport hatte er ſicher ſeit Jahren und Tagen nicht mehr mit⸗ gemacht. Aber in ſeinem Dorf waren unſere Leute geſpeert. 5 Nach einer weiteren Stunde Marſch hörten wir vor uns Hundegebell. Da kam auch ſchon unſere Sicherung mit einem in einer Hütte am Wege er⸗ riß. Noch ein ſchmetterndes Signal und mit Hurrah! griffenen Burſchen zurück, der ſofort mit dem Häuptling von Mbila zu ſchimpfen begann. Aha! ein Aufpaſſer der Engländer! Er war aus Hibangb. „Wie ſtark ſind die Engländer?“ Auch er fuhr mit den geſpreizten Fingern in der Luft herum und machte erſt Schluß damit, als er von einem Soldaten eine Ohrfeige erhielt. Der lange ſchwarze Unteroffi⸗ zter Atangana verhandelte in derſelben Weiſe weiter mit ihm und ſtellte ſo die Stärke des Feindes auf vier Weiße und etwa 100 ſchwarze Soldaten feſt. Damit wurden wir zur Not fertig. Der Häuptling von Mbila wurde an einen Baum gefeſſelt. Mein Pferde⸗ boy mit unſeren beiden Pferden blieb bei ihm. Der Mann aus Hibango bekam einen Riemen um den Hals, damit er uns nicht durch Schreie verriet. Er war ſogar bereit, uns zum engliſchen Lager zu füh⸗ ren. Dieſe Bereitwilligkeit machte uns ſtutzig. Mit äußerſter Vorſicht ſchlichen wir um Hibango herum nach Oſten, wo das Lager des Feindes ſein ſollte. Da lag es auch ſchon vor uns, kenntlich an den Europäerzelten und den friſch errichteten Hütten. Rund um das Lager befand ſich ein tiefer Schützen⸗ graben. Von einer Wache war nichts zu ſehen. Schnell entledigten ſich zwei Soldaten ihrer Uni⸗ form, nahmen einen ſcharf gedengelten Negerdolch zwiſchen die Zähne und ſchlichen wie die Eidechſen zum Schützengraben. Wir anderen lagen feuerbereit in Linie am Boden und horchten. Da, im Schützen⸗ graben ein dumpfes Poltern, zwet Schläge und darauf ein kurzer, unterdrückter Schreil Unſere Ner⸗ ven ſind geſpannt! Nichts rührt ſich im Lager und ſchon tauchen auch unſere Soldaten wieder aus dem Schützengraben auf, ihre blutigen Meſſer zwiſchen den Zähnen. Die feindliche Wache hatte geſchlafen und mußte ihre Pflichtvergeſſenheit mit dem Leben bezahlen. Leiſe beſetzten wir den Schützengraben— wir beiden Weißen auf den Flügel— und richteten uns zum Feuerüberfall ein. Die Gewehre wurden auf die Europäerzelte und die nächſten Hütten ge⸗ richtet. Jeder Soldat nahm vier Patronen zwiſchen die Finger der linken Hand, den die 7er Gewehre waren nur für eine Patrone eingerichtet. Zuerſt ſollte eine Salve auf Kommando abgegeben werden, dann unter Geheul noch weitere drei Schuß Schnellfeuer und zum Schluß auf Befehl mit Marſch! Marſch! Hurrah! Sturm durch das Lager bis zum fenſetgen Schützengraben. Krach! Ein furchtbarer Donner zerriß ſchlag⸗ artig die Stille der Nacht! Durch den Widerhall aus den umliegenden Bergen wirkte er wie Geſchütz⸗ feuer. 5 Ein fürchterliches Geheul ſetzte ein, als wäre der Höllenhund ſelber losgelaſſen. Auf einer alten Kriegstrompete blies ich ein in langen Stunden geübtes, ſchmetterndes Kavallerieſignal! Das Inſtrument hatte mir ein Miſſionar vermacht, als er zu Beginn des Krieges ſeinen Poſaunenver⸗ ein wegen Mangel an Beteiligung auflöſen mußte. Hier kam es mir zuſtatten. Nach der erſten Salve hörten wir ein Rauſchen, als brauſe ein Tornado durch den Urwald. Wir ſahen eine menſchliche Walze, vermiſcht mit Pferden und brüllenden Rindern, die in panikartiger Flucht Europäerzelte. Strohzäune, Sträucher, Hütten zu Boden ſtampften, eine Welle, die auch die Europäer in ihren hellen Anzügen mit⸗ gings wie ein Ungewitter durch das feindliche La⸗ ger bis in den Schützengraben der anderen Lager⸗ fette. Von hler aus wurden dem fliehenden Feinde noch zwei Salven nachgeſandt. Dann gings ins La⸗ ger zurück. In der Stadt Hibango war auch die Hölle los. Die ausreißende Bevölkerung, die hin⸗ ter den Engländern herlief, ſorgte ſchon dafür, daß der Feind auf den Beinen blieb. 5 Reiche Beule aus englischem Meberffuß Schnell wurden die feindlichen verwundeten Sol⸗ daten auf einen freien Platz zuſammengelegt. Mit den Toten konnten wir uns nicht abgeben. Wir hatten keine Verluſte. Nun aber ans Packen! Hat⸗ ten wir doch alles, was hier herumlag, ſo bitter nötig. Aber merkwürdig, bis jetzt hatte ich um mich nur Soldaten, auf einmal aber tauchte ein ganzer Schwung Schwarzer auf, bekannte Geſichter: die Soldatenboys! Jetzt wußte ich auch, was die Sol⸗ daten nach meiner Anſprache am Nachmittage mit dieſen zu verhandeln gehabt hatten. Die Raſſelbande war uns gefolgt, aber ſie kam mir gelegen, denn jetzt hatten wir Beſcherung! Mit 41 heilen Pferden, mit zahlreichen erbeuteten Gewehren, mit Munition, feinen Anzügen, einer ganzen Menge Mäntel, Decken und Ausrüſtungs⸗ ſtücken, mit einer Kiſte Medikamenten, die bei uns ſchon längſt zur Neige gegangen waren, mit Käſten voll Plumpudding, einer Stiftung der Königin von England an ihre braven Truppen, wie wir aus den erbeuteten Zeitungen feſtſtellten, mit Cornedbeef und Hartbrot in ſchweren Mengen und mit zwei Kiſten Whisky u. a. waren wir eine halbe Stunde ſpäter wieder auf dem Wege nach„Deutſchland“! Wir mußten eilen, denn bei! dem Durcheinander war uns unſer Führer aus Hibango abhanden gekom⸗ men, der den. Engländern ſicher genaue Angaben über unſere Stärke machen würde. Der Häuptling aus Möila hatte ſich befreit, war aber dem Bruder eines der in ſeinem Dorfe ermordeten Patrouillen⸗ reiters in die Hände gelaufen, der ihn nach dem Ge⸗ ſetz der Blutrache gerichtet hatte. Den Engländern ſchien nun doch der Atem aus⸗ gegangen zu ſein, denn auf einmal knallte es in unſerem Rücken. Zuerſt vereinzelte Schüſſe und dann Salvenfeuer, das ſich über eine ganze Zeit hin⸗ zog. Klatſch!, das ſaß! Ausgerechnet unſer alter weißhaariger, ſchwarzer Gefreiter, der auf den ſchö⸗ nen Namen Othello hört, iſt getroffen. Das Blut läuft ihm aus dem Hoſenbein. Die Hoſe herunter! Oberſchenkelfleiſchſchuß, edle Teile ſind nicht verletzt! Ein Bananenblatt ums Bein, einen Lederriemen drum gebunden, die Buchſe wieder an, aufs Pferd und wieder weiter. So lange der Engländer feuerte, verfolgte er uns nicht. Allem Anſchein nach ver⸗ mutete er aber in dem Widerhall ſeines Feuers aus den Bergen unſere Antwort. Wir hörten das Kra⸗ chen ſeiner Salven noch nach Stunden. Der Schreck 75 ihm wohl ordentlich in die Glieder gefahren ein. f a Morgens gegn 6 Uhr überſchritten wir wieber die deutſche Grenze. Als koſtbarſten Schatz hatte ich auf der Bruſt eine Menge engliſcher Zeitungen. Der Lamido Naſſarau erwartete uns, jagte ſofort einige ſeiner Reiter zu⸗ rück über die Grenze, die uns vor Ueberraſchungen ſicherten. Wir verteilten unſere Beute. Jeder Sol⸗ dat bekam ein Pferd mit Sattel, einen neuen Anzug und ſonſt noch allerlei„Leckeres“. Und dann begann das Weihnachtsdiner mit Cornedbeef und Whisky. Wir beiden Weißen ſetzten uns mit einer Flaſche Whisky abſeits und überſetzten die engliſchen Zeitun⸗ gen. Das hat ſich die Königin von England ſicher nicht träumen laſſen, daß der von ihr geſtiftete Plum⸗ pudding zu einer Weihnachtsbeſcherung deutſcher Soldaten Verwendung finden würde. Beſonders be⸗ dankt haben wir uns allerding auch nicht. Die Nach⸗ richten, die wir aus den Zeitungen erhielten und durch Eilreiter nach Süden, zu den Kommandoſtellen hinſchickten, waren unſere größte Weihnachtsfreude. Konnten wir doch feſtſtellen, daß die Franzoſen und die Engländer in Europa,„dauernd ſiegten“, unſere herrlichen Truppen abet tief in Feindesland und noch weiter im Vormarſch waren. Unſere frohe Stimmung— hatten wir uns doch vollſtändig nen einkleiden können— bekam durch die guten Nachrich⸗ ten noch einen Auftrieb. Wir füllten unſere Kaffee⸗ taſſen(ohne Henkel) mit Whisky und ſtießen an, ob⸗ wohl man das ſonſt nicht mit Taſſen tut, auf ein kräftiges„Heil und Sieg“ 1 K. E. F. Schulz. Die Elektrofront an der Arbeit Ueber die Mitte November d. J. in Stuttgart und Karlsruhe ſtattgefundenen Gründungs ver⸗ ſammlungen der„Elektrofront“ und über die von ihr verfolgten Ziele iſt die Oeffentlichkeit unterrichtet. Um es noch einmal kurz zu ſagen: Die „Elektrofront“ will keine neue Organiſation ſein oder werden. Sie will lediglich unter Zuſammenfaſſung aller am Elektrogewerbe irgendwie beteiligten Kreiſe die Propaganda für Arbeitsbeſchaffung in dieſem Be⸗ rufszweige mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln in die breiteſte Oeffentlichkeit hinaustragen. Richtunggebend für die Arbeit der„Elektrofront“ iſt das vom Herrn Reichskanzler in ſeiner Rede vom 1. Mat geprägte Wort, daß das Problem der beitsbeſchaffung nicht in den Sternen gelöſt wird, ſondern daß jeder Volksgenoſſe mithelfen muß, es zu löſen, daß auch der letzte Volksgenoſſe aus Einſicht und Vertrauen alles tun muß, was Arbeit ſchaffen Ar⸗ dung der empfindlichen Hals⸗ und Bruſtwege. baben. in ASA Naſſe Chriſtmas ** „O Tannenbaum, o Tannenbaum Simplieiſſimuz kann. Der neue Staat verlangt, baß jeder mithilft, daß es ihm und den anderen gut geht. Denn in der Erſtarkung eines Berufszweiges liegt rückwirkend die Erſtarkung des anderen. Die am Elektrogewerbe intereſſierten Kreiſe der Elektroinduſtrie, der Elek⸗ trizitätswerke mit den Elektroinſtallateuren, die Elek⸗ trogroßhändler und Handelsvertreter haben dies er⸗ kannt und ſich unter der„Elektrofront“ zu einer Ge⸗ meinſchaft zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zu⸗ ſammengeſchloſſen. 5 Was kann nun ber einzelne Volksgenoſſe tun, um die„Elektrofront“ in dieſem wirklich anerkennens⸗ werten Beſtreben zu unterſtützen? Zunächſt einmal ſchenken! Weihnachten ſteht vor der Tür. Du über⸗ legſt Dir, eine Freude bereiten könnteſt. Schenke nichts Sinnloſes! Es gibt wohl kaum einen Haushalt, in dem nicht eines der praktiſchen elektriſchen Haus⸗ haltsgeräte, neue Beleuchtungskörper uſw. Freude machen würden. Solche praktiſchen Geſchenke werden dem Beſchenkten ſtets eine wertvollere Erinnerung ſein, als irgendwilche Verlegenheitsgeſchenke. Elek⸗ triſche Geräte verſchaffen dem Beſchenkten im 2 Legt auf den Weihnachtstiſch Wohlfahrtsbriefmarken! beruflichen und privaten Leben Erleichterungen mi nigfaltiger Art. Erwähnt ſeien: Schnellköcher d Tauchſteder, Staubſauger, Bügeleiſen, Heizkiſſeg, Heizſonnen und Oefen, Nähmotoren, Rundfunkgze⸗ räte, Warmwaſſerſpeicher, Kochherde und vieles andere. Mit jedem Kauf eines elektriſchen Gerätes wird nicht nur der Umſatz des Verkäufers geſteigert, ſondern zugleich ungezählten Angeſtellten in Ver⸗ kaufsgeſchäften und Büros, Monteuren und Hilfs⸗ kräften und letzten Endes den Arbeitern in den Erzeugerfirmen Arbeit und Verdienſt zuteil. Dane⸗ ben möge jeder Volksgenoſſe berückſichtigen, daß ſchon durch allerkleinſte Aufträge, wie alter Leitungen, Neu⸗Einrichtung von Beleuchtung in bisher unbeleuchteten Räumen, Anbringen wei⸗ terer Steckkontakte u. a. Bequemlichkeit geſchaffen, zugleich aber dem neotleidenden Inſtallateurgewerbe die dringend notwendigen Arbeits möglichkeiten gege⸗ ben werden. Arbeitsloſen Volksgenoſſen Arbeit und Verdienſt zu bringen, ſollte für jeden die größte Weihnachtsfreude ſein. Wer die Beſtrebungen der Elektrofront unterſtützt, hilft der Regierung im Kampf um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, er hilft Arbeit ſchaffen! * Weihnachtsgeſchenk des Heilpraktikers für die Winterhilfe. Die NS⸗Fachſchaft des Heilpraktiker⸗ bundes Deutſchlands(ſtaatlich anerkannt) leiſtet durch ihre Mitglieder vom Januar bis März 1984 450000 Freibehandlungen zum Win⸗ terhilfswerk für notleidende Volksgenoſſen. Alles weitere iſt bei Obmann Höfflinghoff, Mannheim, Renzſtr. 1, zu erfahren. 5 DK t———————— Hauptſchriftleiter: H. A. Melß ner 155 Verantwortlich für Politit H. A. Meißner ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Feuilleton: C. O. Eiſenbart Lokaler Teil: R. Schönfelder ⸗ Sport: W. Müller ⸗Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Teil: C. W. Fennel Anzeigen und e Mitteilungen: J. Faude, ſämtlich in Mannheim» Herausgeber, Drucker und Verleger Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung. Mannheim ti 1, Für unverlangte Beiträge kleine Gewühr ⸗Rückſendung nur bel Rückports 2 L 2 5 8 Ein Husten darf Sich nicht festsstzen 1 Machen Sie ihm ſofort durch einen ſelbſt⸗ bereiteten Huſtenſtrup ein Ende. Ein Huſten kann leicht und ſchnell beſeitigt werden, wenn gleich von Anfang an etwas dagegen getan 8. Bei Vergachläſſigung fetzt ſich das Uebel mit fedem Tag feſter und verurſacht eine immer tiefer gehende Entzün⸗ Huſten los zu werden, müſſen die Krankheltskeime ge⸗ tötet, die Entzündungen geheilt und die Atmungswege befreit werden. Eine ſolche dreifache Wirkung beſitzen die in Anuſy Huſtenſivup vereimten Beſtandteile. Ei ſolchen Sirup kann man mit ſehr geringen Koſten ſelbſt bereiten. 1 löſe men ein halbes Pfund Zucker in 4 Liter heißem Waſſer auf und füge den Inhalt einer Flaſche Any (dreifach konzentriert] bei, die man in allen Apotheken zum Preiſe von R..— erhält. Das ergibt Auges einen halben Liter Huſtonſirup. Schon der erſte löffel voll andert den Huſtenreiz und verhindert w Huſtenanfälle, Entzündungen werden gelindert, Schleim gelöſt und die Krankheitskeime Kinder lieben Anſy Huſtenſtrup wegen ſeines ange 5 Geſchmacks und jede Mutter follte ihn deshalb im 1 5 womit Du Freunden und Angehörigen Inſtandſetzungen Um einen Zur Herſtellung dieſes billigen Huſten mittel? 5 . 4 ſimuz rithilft, in der nirkend ewerbe Elek⸗ Elek⸗ ies er⸗ er Ge⸗ eit zu⸗ un, um unens⸗ einmal ſtber⸗ Förtgen. richts ushalt, Haus. Freude werden terung Elek⸗ n im n mal d ö kiſſeh, unkge⸗ vieles gerätes teigert, Ver⸗ Hilfs⸗ n den Dane⸗ ß; ſchon zungen ichtung n wei⸗ chaffen, ewerbe gege⸗ tt und größte en der g im eit, er ür die ktiker⸗ leiſtet 8 1984 Win⸗ nyſſen. 8 0 90 f 1 Ehmer ⸗ elder ⸗ m T0 Futzün⸗ 1 einen ⁶ me ge. igswege beſitzen Nee ä. N eee SS )“ 5 D N — E H E N e 2 n 2. N 2 3 1 FCC FFC ccc Wir ſtehen in oͤer Weiche an. mu, deu obe bu, Nichts iſt im menſchlichen Leben ergreifender als die ſelige Wiederauferſtehung einer Kindheitserinne⸗ rung. Nichts iſt im Leben eines Volkes gewaltiger als die Rückkehr zu alten geheiligten Bildern und Glaubensſymbolen. In beiden Fällen ſchöpfen wir aus einem Jungbrunnen ewiger Kraft. Wenn ein Volk zurück- und heimfindet zu ſeinen Göttern, dann vermählt ſich die heilige Legende von einſt mit dem flammenden ſchaffenden Tag von heute. Dann ſtehen alle in der Weihe. Dann ſtrömt das Ewige durch das Vergängliche und weckt die Ahnung von der Gottgewolltheit unſe⸗ ves Daſeins. In dem alten Zwieſpalt des körperlichen und des geiſtigen Weſens gibt es wohl kaum ein ſo tiefſinnig verſöhnliches Geſchehnis wie die deutſche Weih⸗ nacht. Die ehrwürdige Sonnenverehrung, der nor⸗ diſche Lichtkult, die hehre Welt altgermaniſcher Welt⸗ ßetrachtung ward tiefſinnig dem chriſtlichen Liebes⸗ wunder des Geiſtes Gottes vermählt, das ſich licht⸗ trunken und lichtbringend aus dem winterlichen ver⸗ grämten Todesbangen der Erde losriß und himmel⸗ wärts trieb. Aus dieſer altgeheiligten deutſch⸗germa⸗ niſchen Lichtreligion wurde eine Quelle innerſter Empfindung und weltweiter Schau des Erdenge⸗ ſchehens hineingerettet in das chriſtliche Weihnachten. Die Vergeiſtigung und Größe dieſes Gottesgeſchen⸗ kes an die bitter armen Menſchen, die lichtlos und ſrierend in der Vergeſſenheit ihrer Erdenſchickſale ſchmachten, iſt deswegen ſo unausſprechlich ſchön, weil ſie die herrlichſte Kindereinfalt menſchlicher Verhält⸗ niſſe zum ewigen Ausdruck wählte: der unfaßbar ge⸗ waltige, Sein und Tod in ſeiner Macht unerbittlich ſeſthaltende Gott des ganzen Kosmos ſteigt allerbar⸗ mend und liebegetrieben zu ſeinen Geſchöpfen herab. Im brennt das Herz vor köſtlicher Verſprechung. Alles Irren und Fehlen, alles Stückwerk und Ver⸗ gebliche auf dem Erdenrund wird nunmehr umfaßt non einer ſo wunderſam reinen Verjüngung und Verſöhnung, ſo von innen her erneut durchſtrömt vom Atem der Schöpferwonne, daß wir von ſinnen⸗ dem Staunen uns willenlos an ferne Horizonte tra⸗ gen laſſen. Wo das zerdachte Gehirn des Menſchen längſt müde ward, da wallt das pochende Herz ſehn⸗ ſüchtig die Pfade ewiger Jugend. Die Kindwerdung iſt dieſer knoſpenden Neuwerdung unſagbarer Ge⸗ winn. Nicht gealtert und nicht ſtarr iſt Gott. Nicht drohend und erbittert iſt er, der alles Sündenleid, alles vergebliche Bemühen ſeiner Geſchöpfe kennt. Weihnacht iſt Gnade, die aus allen Himmeln quillt wie ein Verzeihen, das ſich verſchütten muß wie die verzeihende Liebe eines Vaters. Nicht die flüch⸗ tige Sekunde tiefer religiöſer Rührung, die ſcheu im Dämmer der wachen Seele aufſchimmerte, vermöchte das Heil aller zu werden. Es iſt die gnadenvolle, überſtrömende Selbſtdarſtellung des jungen, neu⸗ erſtandenen Gottesſohnes, der als erlöſunggeworde⸗ ner Genius ſich opfernd verſtrahlt. Alle Kreatur erzit⸗ tert unter den ſeligen Schauern der Gottesnähe, die ſtumme Ergriffenheit der Krippenſzene iſt Offenba⸗ rung des Gottesherzens. Ein gewaltiges Helden⸗ leben fängt ſo an. Die ewige Finſternis lauert um den Lichtgeweihten, um den Sonnenſohn. Vicht iſt Kraft, Hoffnung, Liebe. Der lichte Gott iſt der lie⸗ bende Gott. Im Geiſtigen, Göttlichen enden alle irdi⸗ ſchen Qualen und verſtummen alle Zweifel. Wenn die Funken verſprühender Liebe ſich zündend in die Herzen geſenkt haben, dann ſteigt die Gewißheit auf: Auch die Erde hat Teil am großen göttlichen Welten⸗ geſchehen. Gott iſt nicht die Unnahbarkeit einer über Welten thronenden Majeſtät, vor der ſchwache menſch⸗ liche Denkkraft weichen müßte. Nein, er iſt allewiger Anſporn, Sinngeber, Lebenswecker, Geiſt des Lichts, des lebenſchaffenden und lebentragenden Prinzips. Gott beginnt wie wir. Er nimmt den Leib der Erde an. Aus der Fülle tritt er in die Enge und in den ſchmalen Schickſalsring, der nur mit dem Tod enden kann. Gott ſchreitet dieſen Weg in der ſieghaften Unſchuld reiner Kindſchaft. 5 Weſſen Seele iſt ſo verhärtet, daß er dieſen Weih⸗ nachtsglanz nicht ſähe? Dieſen Abglanz höherer, reinerer Sphäre? Es rufen ihn Stimmen der Kind⸗ heit, es kehren fromme, ſtille Gedanken wieder im unruhigen Buſen ein. Wo einer werkelt und tag⸗ löhnert, wo er, zutiefſt geſunken, ſich an das Blend⸗ werk äußeren Beſitzes, äußerer Ehre, äußerer Gel⸗ tung verlor, wo er in Haſt und Gier raffte und hetzte, wo mit irrem Schrei die tobende, teufels⸗ beſeſſene Menſchheit um das goldene Kalb tanzte, da wurde all dies Treiben ſinnlos. Es iſt, wie wenn nun das kosmiſche Räderwerk von machtvoller Mei⸗ ſterhand ſtillgelegt werde. Und brennt ſchon das körperliche Licht unſere Augen aus, wenn wir es schonungslos auf unſere Lider branden laſſen, wie⸗ viel mehr muß das geiſtige Licht uns umfluten, das die Dunkelheit aller Menſchen überglüht. Das Chriſt⸗ 2 wunder iſt Licht allen Lichtes. Hinter Millionen von Sternen und Sonnen liegt ſeine Heimat. Es iſt eines Schöpferherzens Helle, die einen wahrhaft himmliſchen Gedanken machte, als ſie den Sohn zum Lichtträger und darum erſt zum Erlöſer beſtimmte. Deutſche Weihnacht heißt jubelnder Sang und hymniſche Freude über das Geſchehen ſelbſt. Liebe⸗ ſpendend und gabenfroh verſchenkt ſich das deutſche Herz, wie wenn es dem göttlichen Kind es gleich⸗ tun könnte. Die Tat des liebenden Herzens iſt der Ausfluß himmliſcher Beglückung und Befreiung Deutſche Weihnacht iſt wiederum, wenn unter dem tiefgeglaubten Erneuerungswunder alle eins rung, dem Strom der ſchrankenloſen Liebe hingege⸗ ben, dos Licht der Augen und der Seele trinkend wie Tau, der ſich auf dürſtende Scholle niederſenkt. Wenn doch in jedem Stübchen der helle Schein zum Er⸗ ſtrahlen käme! Wenn doch fleißige Hände auch den Alten, Einſamen und Müden dieſen Schein der Gnade beſcherten, damit jener heilige Kindoͤheits⸗ traum auferwachen kann, in dem wir alle eins ſind und waren. Deutſche Weihnacht. Ein ſchweres, ein herrliches Wort. Wieviele Schickſale, wieviele Hoffnungen, wie⸗ viele Seligkeiten ſtehen in dieſen goldenen Buchſta⸗ ben! So ſchreiten wir voll tiefen Dankes für die Christi Geburt werden. Es iſt eine urewige Wahrheit und wird es bleiben: die erſten begnadeten Augen, die des Lichtwunders teilhaftig wurden, waren die elendge⸗ wohnten, einfältigen und verängſtigten Augen der Hirten unter freiem Himmel. Erſt ganz am Ende der Wallfahrt zum Heil ſtehen Könige. Im Volk ſelbſt wohnt Gott am liebſten. Es verſteht das Wunder ſeines Weſens mit reinem, unverdorbenem Gemüt und unverbildetem Herzen. Und wenn in der ſittenverderbten Welt irre: Lehre und verblendeten Lebens das Kindſchafts⸗ wunder Chriſti verhöhnt wird, ſo beugen ſich auf deutſcher Erde alle Knie in Anbetung und Vereh⸗ Martin Schongauer wunderſame Führung Gottes, das deutſche Volk weihnachtlich verſtehend und umfaſſend, von jenem herrlichen Lichtzeichen altgermaniſcher Zeit und ihrer Glaubensſprache zu der vergeiſtigten Geſtalt chriſtlicher Erlöſung und ſeeliſcher Lichtweihe fort. Wenn die Glok⸗ ken alten vertrauten Weihnachtsklang hinausſingen ins Land, dann ſteigt in aller Herzen ein Damk zum Ewigen empor: Haben wir doch endlich durch Gottes Fügung wieder ſehen, empfinden und liebend glau⸗ ben gelernt! Jung und gläubig iſt dieſes deutſche Volk wieder geworden. Weihnachtsbotſchaft geht über deutſche Gaue, die nie ſo ſchön, nie ſo rein und nie ſo von allen empfangen ward: Es iſt rechte, echte deutſche Weihnacht! Veihnachts Legende Lon Annelle v. Orosle· Huis hoff Shi ist die Nacht; in seinem Sell geborgen ger Sdiriſtgelehirte spalil mit finstten Sorgen, wann Juqas mdchiiger Cyrann erscheint; den Dothang lũſtet er, nachsſarrend lange dem Stern, der gleitel uber Athers WUunge, wie Heudenædhre, die der Bimme! weinl. Ind ſern dom Zelle über einem Stolle, di Is, S, dis ob qu, niedtre Dudi er falle, in ſausend Radien sein hidit er gießi. Ein Ileteor, so dachte der Gelehitle, als langsam er eu seinen Büchern Rehrie. O weißt du, wen das niere Dadi umschließt? In einer firippe ruht ein neugeboten und schlummernd Hindlein;: wie im Craum verloren die Muffler knlel, Veib und Jungfrau doc, ein ernster, Schlichiet Mann tüctſ ief erschüſleri das Dager ihnen, seinè Nediie aillert den Schleſer nahe um den Ilunte]l nodꝭ. Ind an der Cure stehn geringe heufe. mühselige Birſen, doch die ersfen heule, und in den buten Hlingt es suß und lind, verlorene Cõne von det Engel biede: „Dem Höchsten Ehr und allen Illenschen Friede, qie eines gulen Villen sind.“ R( 2 eee ee eee eee. eee eee eee E ITM Ein Ainò ſiegt über die Melt Dou Fram Ahhons Gapòa Große Symbole hat uns das Chriſtentum ge⸗ ſchenkt. Zeichen ewigen Lebens, wie die Auferſtehung. Zeichen unſterblicher, ſchöpferiſcher Opfer wie den Kreuzestod. Zeichen der geiſtigen Sendung des Menſchen, wie Pfingſten. Gewaltig iſt die Brücke vom Diesſeits zum Jenſeits, gefügt aus den Quadern des Leides, des Opfers, der Erlöfung. Zweitauſend Jahre leben die Worte Chriſti, herrlich, fruchtſchwer und unausgeſchöpft wie am erſten Tag. Nicht die menſchlichen Wandlungen, die vergänglich ſind, nicht die Pforten der Hölle haben den Bau erſchüttern kön⸗ nen, der in die Wolken, in die Luft, in den Traum, in die Sehnſucht der Menſchen gebaut worden iſt: jene geheimnistiefe, geiſtige Kirche, deren Mitglieder wir alle ſind, Heiden und Gläubige, alle Kinder des einen Vaters, gezeugt alle von dem einen Wort: Es werde! Ganze Welten von Gböttern ſind geſtürzt. Viels Bilder wurden geſtürmt, verbramnt zertrümmert. Aber was wir nicht faſſen, nicht ſtürmen, nicht zer⸗ trümmern können, was unverbrennbar und unver⸗ nichtbar iſt— die Liebe blieb. Chriſtus blieb als die Liebe Gottes unter den Menſchen. Und ein Symbol iſt das größte, heiligſte, allen Menſchen der Erde gleich verſtändliche geblieben, weil es das Zei⸗ chen der Liebe iſt: die Geburt des Kindes. Chriſtus der Mann litt, bekannte und opferte ſich, ſtarb und auferſtand: ein heldiſches Leben, kühn und groß und von letzter Innerlichkeit und Macht. Ein Mann trug und führte dies Leben empor. Wir beu⸗ gen uns. Aber das kleine Kind in armer Wiege nor ihm ſchweigen alle Kämpfe, alle Zweifel, hier ſchweigen die Menſchen, die gegen den un⸗ und miß⸗ verſtandenen Chriſtus, den Lehrer, Förderer und Führer, reden. Denn dies Kind zu Bethlehem wurde aus der Liebe Gottes geboren, als Geſchenk Gottes an die Welt, an die irrende Menſchheit an die Ar⸗ men und Aermſten. Und ſo wahr dies Kind ein Kind der Liebe Gottes zu den Menſchen iſt, ſo wahr ſollen Kinder überhaupt nur aus der Liebe gezeugt und ge⸗ boren werden. Wenn wir an das Kind denken, müſſen wir an die Mutter denken. Was zwiſchen Kind und Mutter waltet, iſt der Triumph des reinſten Ge⸗ fühls über die Niedrigkeit alles Irdiſchen. Wie ſchwer und verworren, wie traurig und verdorrt die Men⸗ ſchen das Leben leben— hier, zwiſchen Mutter und Kind iſt alles gelöſt, alles klar, alles einfach, alles leicht und ſelig und gut. Böſes iſt überall im Leben, hier iſt das Gute als Quelle und Frucht. Hier iſt der Strom, der aus Gottes Herz bricht, den wir unver⸗ ſiegbar machen müſſen, denn wenn alle Sterne er⸗ löſchen: das Licht der Liebe muß bleiben. Sind alle Wege verdunkelt: in dieſem Licht finden wir den Weg. Das Symbol der heiligen, der weihevollen, der gebenedeiten Nacht überhöht das Kirchen⸗Chriſten⸗ tum, denn es iſt das höchſte Zeichen: dieſen Stern von Bethlehem ſehen alle Menſchen aller Raſſen, ſo ſie guten Willens, reinen Gefühls ſind. Die Lehre Chriſti verſtehen nicht alle Menſchen, manche leugnen ſie, manche kämpfen gegen ſie: aber das Kind zu Bethlehem, dieſes echte Menſchenkind. des Gottes voll, der Liebe Pfand, kleiner Sendling der Ewigkeit und nichts als Friede, Natur, heilige Urſprünglichkeit — das Kind hat über die Welt, über alle Zwei⸗ fel, über alles Nein lächelnd geſiegt. Ueber allen Reichtum, über alle Probleme, über alle Mühen und Sorgen, Kämpfe und Leiden, Laſter und Verbrechen, Sünden und Teufel hat ein Kind geſiegt, nur weil es gewappnet war mit der unwiderſtehlichſten Kraft: der Liebe, nur weil es entwaffnete mit dem einzigen wirklichen Gegen⸗Mittel der Gewalt: mit dem Lächeln des reinen Herzens. Könige kamen zu ihm und Hirten. Die Macht und das Volk. Die Klugheit und die Einfalt. Die Tiere ſammelten ſich um das Licht. Die Menſchen folgten dem Stern. Und durch die Jahrhunderte und Jahr⸗ tauſende: die Maler malten die Mutter und das Kind. Die Dichter ſangen den Engeln nach. Die Meiſter der Töne jubilierten das Lied. Die Kinder in all dieſen Jahrhunderten bauten die Krippen. Die Menſchheit verſtummt um die Zeit der heiligen Nacht in ihrem Hader, nächtlich hallen die Kirchen wider vom Wort der Verkündung, vom Sang der Gemeinde — im heiligſten Zeichen der Liebe allein kann noch Friede ſein. Ein paar Tage Friede über der Erde. brennenden Lichterbaum dieſe Gedanken nicht denken — aber indem ſie auftauen in der Wärme einer Stimmung, die ſie zu Kindern wieder machen will, indem ſie ſich als Glied einer Gemeinſchaft fühlen, indem ſie nur eine kurze Zeit ergriffen werden von dem Hauch, der zwei Jahrtauſende überdauert hat— ſind ſie teilhaftig an jenem ſeligen Unterliegen, das der Sieg des Kindes bedeutet. Die Panzer fallen, die Kälte des modernen Unglaubens ſchmilzt, die Augen gehen nach innen: ſie werden dort angeblickt von den Augen der Mutter, deren Unergrünblichkeit nichts anderes als die Liebe iſt, ſie ſchauen in dieſe Augen mit dem Blick des Kindes— und wieder iſt alles eins und gut und licht und Friede. Wieder ſiegte das Kind über die Menſchen Der einzige Sieg auch, der keine Beſiegten kennt. Denn die ſich lieben, ſind eins und gleich. Und wer zum Kinde und zur Liebe kommt, kommt zu ſeinem Beſten, zu ſich. Das iſt die Friedensbotſchaft des Kindes an die ſuchenden Menſchen, an die friedloſe Welt..* 1* TTTTCCCC( eee F, N eee ee eee. eee, K e eee ee.., N eee eee ee eee Michard Curinger⸗ und Fremdenindu⸗ dem gelobten Land ihm wiedergeben Entwicklung * „ 9 müſſen. Weſentlicher und greifbarer als jede Ge⸗ neration vorhe der zeitgenöſſiſche Menſch das, was einmal„Paläſtina“ hieß; denn er erlebt es im Ueberblick, aus der Vogelſchau, jener Schau, von der, ohne von Luftſchiffen und Flugzeugen etwas wiſſen, Balzae vorahnend geſagt hat: „Nach dieſem Einſiedlerleben ſehne ich mich danach, mich der Natur zu bemächtigen, durch eine große ſchr 7 meine Seele dürſtet nach Land⸗ zu ſchaft— doch nicht im einzelnen: im großen ge⸗ ſehen! ich möchte die Räume durchraſen und Länder ſehen ſtatt der Dörfer!“ Wir Heutigen ſehen wirklich Länder ſtatt Dörfer. Der Orientpilger dieſer Tage, wenn er mit Schiff, Motorjacht, im Kabriolett oder Flugzeugklubſeſſel anrückt, eine welthiſtoriſche Epoche aus ihrem Grund und Boden her andächtiger zu faſſen, klebt nicht mehr am Legendenwuſt backſchiſchlüſterner Lokal⸗ posſie, nicht am Rankenwerk, das Fremdenführer⸗ ehrgeiz um die Heiligtümer ſpinnt, ſie das klagten alle Geiſter— nicht heiligend, vielmehr ent⸗ weihend; rein und unverdunkelt im Glanz der Morgenlandſonne geht ihm die Landͤſchaft auf, Jeru⸗ ſalem als Landſchaft, die Bibel als Sckauplatz, Weſtfordanland als Paſſionstheater. Das hei⸗ lige Land. Daß ſolcher Ueberblick, der jedem Brunnen, jedem Oelbaum, dem Seegeſtade wie dem Tempel platz erſt die lokale Rolle zuweiſt, die er im großartigen„Bewegungsſpiel“ der bibliſchen Begeb⸗ niſſe vom Zug der Juden durch die Wüſte bis zum Gang nach Golgatha, vom Ausgang Noahs bis zur Himmelfahrt des Herrn zu ſpielen hatte, von der Bibel ſelbſt gefordert wird, dafür ſprechen die ſtän⸗ digen Stellen im Text: Und er beſtieg einen hohen Berg. Und der Teufel entführte ihn auf einen hohen Berg... Und ſie gingen hinauf Jeruſalem iſt ſo geſchickentſcheidend wichtig, weil es die Burg und der Gipfel des Landes, ſein natürlicher Hochſitz iſt. Wer einmal in Gaza aufſteigt und ſich tauſend Meter hochſchraubt, um dann wenige Minuten ſpäter überm Oelberg knapp zweihundert Meter hoch zu ſein, während über Jericho hinunter vierzehnhundert Meter tief das Gebirge ins Tote Meer ſtürzt, der verſteht mit einem Schlag, wieſo mit dem Fall der„Hochgebauten“ Iſrael ſeinen Sturz beklagt hat. So wird Bethlehem zum Neſt, zum Bergneſt an den Hängen des gewaltigen Felsrückens, der Weſt⸗ jordanland abriegelt, vom Tiberiaſee bis hinunter über Hebron in die Anfänge der Wüſte. Rührend unbedeutend, ſelbſt etwas wie eine Krippe, draußen vor den Toren der Herrlichkeit. Jetzt, mit allen Mitteln der Photographie, der Kartographie, in los⸗ gelöſter Bewegungsfreiheit faßt der Beſchauer erſt den Erlöſungs weg des Heilands, von der Verkün⸗ digung zu Nazareth über den Stall zu Bethlehem durch die Wüſte nach dem Nil, von Aegypten zurück weit hinauf in die galiläiſchen Gefilde, von Naza⸗ reth ins Jordantal, dieſe Wanderungen um Jerufa⸗ lem, nach Jeruſalem hinauf, aus Jeruſalem hin⸗ unter über das Kidrontal hinweg, bis ſich immer enger und enger der Schauplatz zuſammenzieht und ſchließlich nur der Kreuzweg bleibt, die via dolo⸗ roſa. Nirgendwo kann das Auf und Ab der bib⸗ liſchen Geſchichte buckhſtäblicher, ſichtbarer und blei⸗ bender begriffen werden, als im Karſt des Land⸗ ſchafts⸗Reliefs mit ſeinen tauſendjährigen Pfaden, mit den Hügeln der Verklärung, mit dem Libanon des Lieds, mit der einen Felſenburg in⸗ mitten nomadiſch ſchweifender Wüſten. Heiliges Canò aus Wolkengôhe Dieſen Hügeln und Schluchten, Meeren und Seen ſteht man nicht an, ob ſie ein engliſcher Gouverneur, ob ein osmaniſcher Wali, ob ein arabiſcher Scheich oder ein König David ſie beherrſcht. Vor ihrer Grundform ſcheint ſolcher Wandel vergänglich. Mö⸗ gen die ſalomoniſchen Quadern vollends in Schutt erſticken oder ausgegraben werden: in ihren Grund⸗ feſten bleibt Jeruſalem die Burg, bleibt die hochge⸗ baute Stadt, geſtürzt, aber glaubhaft. Jetzt erſt, im Ueberblick, lernt der Weſtliche, der im Orient immer Gefahr lief, ſich in Baſarplunder zu verirren, ſich im Trubel einer unerhörten Farbenvielfalt an die Spiegelung zu verlieren, jetzt erſt ſieht in jedem Oelbaum er den Baum der Bibel wieder, in jedem Weinſtock den des Gleichniſſes, in jedem Brunnen Rahels Brunnen. Der Wind, der über den Tempel⸗ platz weht, iſt noch immer Wind vom Meer oder Botſchaft aus der Wüſte. Die Vögel des Himmels picken noch immer rote Beeren, und über Gute und Böſe geht dieſe ſelbe Sonne auf. Immer noch führt ein Weg nach Emmaus. Und der Tabor iſt ein Berg, und Lämmer klettern um die Hänge. Ob ſie wirklich das„Nadelöhr“ der Bibel ſind, die zwei Säulen der Moſchee, ob gewiſſe Abdrücke im Geſtein des Felſendoms wirklich von einem Engel ſtammen und Gottfried von Bouillons Schwert wirk⸗ lich Gottfrieds Schwert iſt, hat ſo gar keine Bedeu⸗ tung mehr, ſeit das Großeganze der Bibellandſchaft — das Bibel⸗Land— als Relique begriffen, als ein uraltes, unzweideutiges Vermächtnis aus Jahrtau⸗ ſenden verehrt wird: als die bibliſche Wirklichkeit, die zu jedem ſprechen muß in der ſchlichten Einfalt und ſinnfälligen Natürlichkeit ihrer Gleichniſſe von Brot und Blumen. DDD Theodor Eugelmann, Weihnachlsbiloͤer aus wolter Welt St. Helene Winzig aus weitem Weltmeer ſteigt dort das kleine Felſeneiland herauf. Wenig nur beachtet heute, damals— vor faſt einem Jahrhundert— als Exil des geſtürzten Korſen, im Brennpunkte eines aufatmenden, grollenden und auch den fernen Ge⸗ fangenen noch immer fürchtenden Europas. Näher kommend, erkennt man die mächtigen Befeſtigungen und Batterien, womit England auch dieſen Außen⸗ poſten ſeines Weltreiches ſchirmt. Kaum gelandet, iſt man umgeben ron Erinnerungen an den be⸗ rühmten kaiſerlichen Verbannten, der hier in fünf Gefangenenjahren unſchädlich gemacht wurde. Ihm auch gilt unſer Ritt durch die kleine felſig⸗ tropiſche Inſel hinauf bis Longwood, wo hoch oben das Narpoleons⸗Haus ſteht, das blaue Meer ringsum überſchauend. In dem dürftigen Gebäude das ſchlichte Schlaf⸗ und Sterbezimmer mit dem beſchei⸗ denen Feldbett, darüber als karger Schmuck des „kleinen Korporals“ Degen, Schärpe und Dreimaſter. Sonſt wenig oder nichts der Erinnerung an den Herrſcher eines halben Erdteils. Weiter talabwärts die Grabſtätte Bonapartes, eingebettet in einen Eucalyptus⸗Hain. Die beiden franzöſiſchen Grena⸗ diere, die, wie es ältere Photographien noch zeigen, Jahre lang des toten Kaiſers Wache waren, haben längſt zwei dunklen Zypreſſen Platz gemacht, in deren Schatten das leere Grab liegt; die Gebeine Napoleons ruhen ja im Pantheon zu Paris.— Noch erfüllt von den bildhaften Eindrücken dieſes glänzenden Lebens und elenden Sterbens des einſt ſo Mächtigen, kehren wir zum engliſchen Der Weihnachtsstern Das Marchen von Oliver Jaròy/ wen Olle Mun Du lieber Gott— werdet ihr vielleicht einwen⸗ den—, dieſer Oliver Hardy iſt doch weiter nichts als ein ganz gewöhnlicher Einbrecher, und die Geſchichte, die du uns da von ihm erzählſt, klingt im höchſten Grade merkwürdig. La, ſeht ihr. was ſoll ich euch darauf erwidern? Es iſt allerdings eine etwas ſonderbare Begeben⸗ heit, und was Oliver Hardy betrifft Er geht tatſächlich einer Beſchäftigung nach, die das freundliche Licht des Tages ſcheut, und er hat ſeine Hände, mehr als mir lieb iſt, in fremden Ta⸗ ſchen oder fingert an einem Treſor herum, der ihn — ihr habt recht!— im Grunde genommen gar nichts angeht! Das Wort ſchneidet mir durchs Herz, und doch kann ich's nicht leugnen: was Oliver zwiſchen Mit⸗ ternacht und Morgen treibt und tut, iſt Eigentums⸗ verletzung im übelſten Sinne dieſes Ausdrucks. Ich muß, und auch das ſchmerzt mich, überdies noch hinzufügen, daß Oliver in ſeinem Beruf bis zur Stunde von einem geradezu beiſpielloſen, unerhörten Glück begünſtigt war. In jedem Fall, da Hardy eine neue Laſt auf ſein Gewiſſen genommen hatte, erwies es ſich, daß der Arm der Gerechtigkeit, der ſich auf ſeine Schulter hätte legen ſollen, um einige Zoll zu kurz war. Im übrigen handelte es ſich hier um Schultern von einer ehrfſurchtgebietenden Breite. Sich mit ihnen und Olivers gleichfalls ungewöhnlichen Fäu⸗ ſten auseinanderzuſetzen, wan eine Angelegenheit fütr ſich, und Schutzleute, denen er in der Dämmerung be⸗ gegnete, vermieden es, ihn ohne einen beſonders triftigen und zwingenden Grund von der Seite an⸗ zufehen. Hardy aber gab ihnen gar keine Veranlaſſung Hierzu. Er, in deſſen rieſenhaftem Körper ein weiches Ge⸗ müt und die Seele eines Kindes ſchlummerte, zeigte ſich den Policemen gegenüber ſtets liebenswürdig, korrekt und zuvorkommend. Wenn er einmal mit dem Ruckſack, in dem er ſeine Werkzeuge oder einen Teil der Beute nach Hauſe ſchleppte, einem von ihnen, den er näher kaunte, in den Weg lief, dann ver⸗ ee dne ſäumte er es nie, ſtehenzubletiben und den Police⸗ man mit allem Anſtand eines Mannes von Welt zu grüßen. „Abend, Sergeant!— Verdammt dicke Luft heute, 55 Der Policeman, um den roſtbrauner, klebriger Nebel braute, und der außer ſeinen weißen Stulp⸗ handſchuhen vielleicht nur Olivers Geſicht und die unheimliche Wölbung ſeines Bruſtkaſtens ausneh⸗ men konnte, lächelte, dankte und erwiderte: „Ein gottserbärmliches Wetter!— Sehen Ste zu, Hardy, daß Sie mit Ihrem Grünkram nicht unter ein Auto kommen.— Ihre Frau würde das Unglück nicht überleben!“ Ihr dürft nicht glauben, daß das mit dem„Grün⸗ kram“ irgendein anzüglicher Scherz des Sergeanten mar. Er meinte es ebenſo im Ernſt wie die Be⸗ merkung hinſichtlich Olivers Frau. Daß Hardy ver⸗ heiratet war, wußte er, und das andere, daß er mit kaliforniſchen Früchten und italieniſchem Gemüſe Handel trieb, mußte er, auf Olivers Verſicherung hin gelten laſſen. Wenigſtens ſo lange, bis es der Polizei einmal gelang, den Gegenbeweis hierfür zu erbringen. Ja, Oliver Hardy war verheiratet, und das war wohl das Allermerkwürdigſte in ſeinem Leben. Er, der ſich als Einzelgänger herumtrieb, immer allein gearbeitet und jeden Verkehr mit ſeinen Be⸗ rufskollegen vermieden hatte— wohl ein Umſtand der für ſeinen Erfolg mitbeſtimmend war— Oliver Hardy, der nachts über Dächer kletterte und vor einem Dutzend vevolverbewehrter Politiſten nicht ausgeriſſen wäre, hatte Angſt vor dem einſamen Dunkel in ſeiner Stube. Es graute ihm vor dem Alleinſein, wenn er daheim war, er ſehnte ſich nach einem Weſen, von dem Wärme und Licht ausſtrahlte, und je mehr ihm ſein Geſchäft eintrug, deſto ſinnloſer kam es ihm vor, dieſen Reichtum einzig und allein für ſich zu verwenden. Um ſo mehr, als Hardy an das Leben faſt gar keine Anſprüche ſtellte. Oliver Hardy war wohl der genügſamſte und be⸗ ſcheidenſte Einbrecher, der je die Läden der City ge⸗ plündert hat. Alfred Hofmann Dampfer, der unſerer wartet, zurück. Dort bereitet man den Plumpudding zum morgigen Weihnachts⸗ mahle. So iſt heute Heiligabend. Man hatte es ſaſt vergeſſen unter den vielen, fremdartigen Bildern und bei der unweihnachtlichen Umgebung. Aber es fehlt die Stimmung, den deutſchen Chriſtabend in britiſcher Geſellſchaft zu begehen,— den erſten in der Fremde, die man als junger Menſch kennen lernen ſoll. Ein langer Brief in die Heimat muß die Feier erſetzen n In Südafrika. Auf Hans Grimms kleiner Farm. Der Dichter war damals noch Kaufmann und ahnte nicht, daß er, nach Jahren heimkehrend, Deutſchland als das„Volk ohne Raum“ wiederfinden werde. Der Arbeitstag in der nahen Hafenſtadt war heiß und ermüdend geweſen, und Nacht war es geworden, als wir das Farmhäuschen erreichten. Zu ſpät, um den heiligen Abend noch feſtlich zu feiern. So wird die Feier auf morgen verſchoben. Aber da fällt un⸗ erwartet der deutſche Turnverein aus der engliſchen Stadt bei uns ein, um auf der Farm einen echt ſüd⸗ afrikantſchen Weihnachtstag zu verleben: Rudern und Segeln auf dem Küſtenfluß zu Fuß der Jarm, Turn⸗ und Sportſpiele im hohen Präriegras, Pick⸗ nick auf den hohen Klippen bei luſtigem Lagerfeuer und frohem Trinken und Singen. Erſt ſpät am Abend kommen wir zu unſerer Weihnachtsfeier zu zweien. Irgendwo im Buſch wird ein tannenähnliches Bäumchen gefunden und darauf eine Anzahl Kerzen geklebt. Beim Lichterſcheine ſitzen wir dann auf der freien Veranda in der ſter⸗ nenklaren, warmen Sommernacht, lauſchen dem let⸗ ſen Branden des nahen Meeres und gedenken der fernen Heimat, wo jetzt winterliche Weihnachts⸗ bäume brennen und die alten lieben Lieder wieder erklingen. Derweil hier der ſchieläugige Hottentot⸗ tenjunge vor dem Pferdeſtall eine feſtliche Pfeiſe ſchmaucht und die ewig keifende Köchin mit einem Hamburger Kümmel ihr Weihnachtsweh zu betäuben ſucht i An Bord der„Cap Vilanod“. Auf der Fahrt nach Südamerika. Die Reiſe durch die Nordſee und die berüchtigte Bay von Biskaya war wenig erfeulich geweſen, und noch immer will keine rechte Stimmung einſtellen. Das ſo ſehnlichſt erwartete Landen an der ſpaniſchen Küſte hatte ſich irgendwie zerſchlagen, und ſo ſah man dem heiligen Abend auf dem Schiffe mit wenig weihnachtlichen Gefühlen entgegen. In dieſe unfrohe, unfeſtliche Stimmung hinein ertönt plötzlich ein dreimaliges Klingeln, und vom Mitſchiff her erheben ſich die feierlichen Klänge des „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Dann hört man jubelnde Kinderſtimmen und erblickt durch die ge⸗ öffnete Tür des Damenraums einen ſtrahlenden Lichterbaum, darunter viel kleine Gaben ausgebreitet ſind. Und davor ſtehen und ſtaunnen die Kinder, zumeiſt die ſchwarzäugigen, füdamerikaniſchen Klei nen, die wohl noch nie einen Christbaum geſchan haben. ö Und wie die Kleinen jetzt warm und zutraulich werden und im gemeinſamen Sichfreuen mit der deutſchen Jugend Fühlung finden, ebenſo ſpinnen ſich auch Fäden der Gemeinſamkeit zwiſchen den bislang ſo fremden Nationalitäts⸗Gruppen der Großen. Und wie dann noch ein feſtliches Weihnachtsmahl folgt bei dem Scheine des mächtigen Lichterbaumes und den Klängen der gemeinſam geſungenen Weihnachtslie⸗ der, da iſt auf einmal alle Fremoͤheit und Verdroſſen⸗ heit verflogen, und man findet ſich im neuen Erleben des uralten Weihnachts⸗Wunders So nahm er ſich denn Grace Moorland zur Frau. Grace war ein zartes, ſchlankes Ding mit ſanf⸗ ten, braunen Augen; ſie reichte ihm kaum bis zur Schulterhöhe, hatte weichgewelltes, dunkles Haar, das Oliver ausnehmend gut gefiel, und was ihn am meiſten an ihr rührte, war ihr grenzenloſes Ver⸗ trauen zu ſeiner Rechtſchaffenheit. „Es gibt ſo entſetzlich böſe Menſchen,“ ſagte ſie manchmal und drückte ſich wie ein verängſtigtes, hilfebedürftiges Kind in ſeine Arme,„Einbrecher, Diebe und Brandſtifter!“— Ein Schauer lief durch ihren Körper und Oliver zog ſte, zärtlich und behut⸗ ſam, an ſich. Er nickte, ſtumm ergriffen, und ein abgrundtiefer Seufzer, den Grace als eine Beſtäti⸗ gung ihrer betrüblichen Anſicht über die Welt neh⸗ men konnte, hob ſeine Bruſt. Nein, er hatte nicht den Mut, Grace ſeine eigene Schlechtigkeit einzugeſtehen, und ſo hielt er auch ihr gegenüber den frommen Betrug, durch den er ſein Gewerbe vor der Neugier der Schutzleute tarnte, aufrecht: in Graces reinen, unſchuldigen Augen wollte er nichts ſein als ein harmloſer Gemüſever⸗ käufer, der ſich auch noch des Nachts plagte und mühte, um die Mittel für ihren beſcheidenen Haus⸗ halt aufzubringen. Das ging, gut oder ſchlecht, ein halbes Jahr ſo fort, und Oliver ſchwitzte Blut, ſooft er von einem Geſchäftsweg nach Hauſe kam; er hatte die Zeit ſei⸗ ner Tätigkeit vorverlegen müſſen, arbeitete jetzt nie über Mitternacht hinaus und war gezwungen ge⸗ weſen, ſich in einem entlegenen Vorort einen Schup⸗ pen zu mieten, in dem er ſeine Beute aufbewahrte. Furcht vor einer Entdeckung oder irgendeinem unvorhergeſehenen Zwiſchenfall, die er früher nicht gekannt hatte, beſchlich ihn jetzt immer häufiger; ſeine Unternehmungen waren, da ihm Grace tags⸗ über ſtark für ſich in Anſpruch nahm, weit weniger ſorgfältig und gewiſſenhaft vorbereitet, und den Policemen gegenüber, mit denen er bisher auf eine ſo ungezwungene, harmlos⸗heitere Art verkehrt hatte, wurde Oliver befangen; er gab ſich nicht mehr ſo frei, und mitunter wurde er bei einer Entgegnung unſicher, ja beinahe verlegen. Oliver fühlte ſich immer unbehaglicher, und zu Anfang Dezember, als Grace bereits die erſten Ein⸗ käufe für Weihnachten beſorgte, wurde ſein Zuſtaud unerträglich. Ihre fieberhaft zitternde Ungeduld, das heim liche Leuchten in ihren Augen, der Wunſch, mit Oli⸗ ver beiſammen zu ſein, der in dieſen Tagen immer heißer und ͤrängender wurde, das alles brach Hardys Kindergemüt ſtark ins Schwanken. f Er ging mit einem ſchweren, von Sorgen und Kümmerniſſen aller Art belaſteten Herzen um, fuchte Rat und Troſt beim Whisky, der ihn in dis⸗ ſem inneren Kampf ſtärken ſollte, und entſchloß ſich endlich, Tom Whyler, den Sergeanten, mit dem er ſeit langem befreundet war, ins Vertrauen zu ziehen. Oliver Hardy bewarb ſich um eine Stelle als Kriminalagent in Scotland Yard und Tom Whylers Bemühungen ſowie ſeinem eigenen, unabläſſigen Be⸗ treiben gelang es, die Anſtellung derart zu beſchleu⸗ nigen, daß ihm der Vertrag noch am Abend des 28. Dezembers zugeſtellt wurde. Voll Stolz und innerer Genugtuung legte er ihn am Abend des nächſten Tages zu einem Pelzmantel und einem Berg von Strümpfen, Schuhen, Kleidern und Wäccheſtücken auf Graces Gabentiſch. 5 Er betrachtete es als ein Geſchenk, das köſtlichſte von allen, das er ſeiner Frau machte, nicht eines, mit dem Scotland Yard ihn überraſcht hatte. Graces Entzücken über den Fohlenmantel und die vielen, wundervollen Dinge, mit denen ſie drei ge⸗ ſchlagene Stunden— von ſteben bis zehn— vor dem Spiegel ſtand, kannte keine Grenzen. Mit dem unſcheinbaren, grauen Umſchlag aus gro⸗ bem Packpapier, der überdjes nicht an ſie, ondern an Oliver Hardy Esg. adreſſiert war, wußte ſie zuerſt überhaupt nichts anzufangen. Nur auf Olivers Zureden entſchloß ſie ſich, den Umſchlag zu öffnen. 5 Der Inhalt enttäuſchte ſie. Mehr noch. i Sie ärgerte ſich über eine Dummheit Olivers die ihr beinahe die Freude am Chriſtfeſt verdarb. „Was ſoll das“ richtete ſie den Blick fragend auf Hardy. 8 i Wie immer, wenn ihn der Strahl aus ihren klaren, ruhig leuchtenden Augen traf, wurde er be⸗ treten. „Ich muß, weißt du. fſuchte ex nach einer Erklärung und preßte den Knäuel, der in ſeinem —— Fe W. eee i. d SC.. Sd Na eee K xf c r Fü f. N. Sf s ö rnen 1 um 4 5 0 1* N Lutten- „Tüchtig neblig heute,“ ſagte am 23. Dezember der Bauer Gierke ziellos über den Frühſtückstiſch hin. Es war eigentlich eine ziemlich ſinnloſe Bemerkung, jeder wußte auch ſo, daß Nebel war, der Leuchtturm von Arcona heulte ſchon die ganze Nacht mit ſeinem Nebelhorn wie ein Geſpenſt, das das Aengſten kriegt. Wenn der Vater die Bemerkung trotzdem machte, ſo konnte ſie nur eines bedeuten.„Neblig?“ fragte ge⸗ dehnt ſein dreizehnjähriger Sohn Friedrich.—„Ver⸗ lauf' dich bloß nicht auf deinem Schulweg“, ſagte Gierke und lachte. Und nun wußte Friedrich genug, und auf ſeinem Zimmer ſteckte er ſchnell die Schul⸗ bücher aus dem Ranzen in die Kommode, lief in den Stellmacherſchuppen und ſtahl ſich eine kleine Axt und eine Handſäge. Dabei überlegte er: Den Franz von Gäbels nehm ich nicht mit, der kriegt Angſt vor Rot⸗ voß. Aber Schöns Alwert und die Frieda Benthin. Alſo los! Wenn es für die Menſchen Weihnachten gibt, ſo muß es das Feſt auch für die Tiere geben. Wenn für uns ein Baum brennt, warum nicht für Pferde und Kühe, die das ganze Jahr unſere Gefährten ſind? In Baumgarten jedenfalls feiern die Kinder vor dem Weihnachtsfeſt Lütten⸗Weihnachten für die Tiere, und daß es ein verbotenes Feſt iſt, von dem der Lehrer Beckmann nichts wiſſen darf, erhöht ſeinen Reiz. Nun hat Beckmann nicht nur körperlich einen Buckel, er lann ſehr bösartig werden, wenn ſeine Schüler etwas tun, was ſie nicht ſollen, und darum iſt Vaters Wink mit dem nebligen Tag eine Sicherheit, daß das Sthulſchwänzen heute von ihm nicht allzu ſchwer ge⸗ nommen wird. Schule muß aber geſchwänzt werden, denn wo be⸗ kommt man einen Weihnachtsbaum her? Den muß man aus der Staatsforſt an der See oben ſtehlen, das gehört zu Lütten⸗Weihnachten. Und weil man heim Stehlen erwiſcht werden kann, und weil der Förſter Rotvoß ein ſchlimmer Mann iſt, darum muß der Tag neblig ſein, ſonſt iſt es zu gefährlich. Wie Rotvoß wirklich heißt, das wiſſen die Kinder nicht, aber er iſt der Förſter und hat einen fuchsroten Voll⸗ bart, darum heißt er Rotvoß. Von ihm reden ſie, als ſie alle drei etwas aufgeregt über die Feldraine der See, entgegen laufen. Schöns Alwert weiß von einem Knecht, den hat Rotvoß an einen Baum ge⸗ bunden und ſo lange mit der geſtohlenen Fichte ge⸗ ſchlagen, bis keine Nadeln mehr dran ſaßen. Sicher iſt, ſie gehen zu einem großen Abenteuer, und daß der Nebel ſo dick iſt, daß man keine drei Meter weit ſehen kann, macht alles noch viel geheim⸗ nisvoller. Zuerſt iſt es ja einfach: die Raine auf der Baumgartner Feldmark kennen ſie, das iſt Roth⸗ ſpracks Winterweizen, und dies iſt die Lehmkuhle, aus der Müller Timm ſein Vieh im Sommer tränkt. Aber ſie laufen weiter, immer weiter, ſteben Ki⸗ lometer ſind es gut bis an die See, und nun fragt es ſich, ob ſie ſich auch nicht verlaufen im Nebel. Da i nun dieſer Leuchtturm von Arcona, er heult mit ſeger Sirene, daß es ein Grauſen iſt, aber es iſt ſo ſellläm, genau kriegt man nicht weg, von wo er heult. Manchmal bleiben ſie ſtehen und lauſchen, ſie beraten lange, und wie ſie weitergehen, faſſen ſie ſich an den Händen, die Frieda in der Mitte. Das Land iſt ſo ſeltſam ſtill, wenn ſie dicht an einer Weide vor⸗ beilommen, verliert ſie ſich nach oben ganz in Rauch, es tropft ſachte von ihren Aeſten, tauſend Tropfen ſitzen überall, nein, die See kann man noch nicht hören. Vielleicht iſt ſie ganz glatt, man weiß es nicht, heute iſt Windſtille. Plötzlich bellt ein Hund in der Nähe, ſie ſtehen ſtill, und als ſie zehn Schrite weiter gehen, ſtoßen ſie an eine Scheunenwand. Wo ſie ſind, machen ſie aus, als ſie um die Ecke ſpähen, das iſt Nagels Hof, ſie erkennen ihn an den bunten Glaskugeln im Garten. Schlund hochturnte, gewaltſam zurück Geſchäfte ſind heutzutage alle ſo unſicher, und eine feſte Anſtellung...“ „Unſinn,“ ſchnitt ſie ihm das Wort ab,„dein Be⸗ ruf iſt eine Lebensſtellung wie jede andere. Du haſt bisher ſo ſchön verdient.. warum ſollte das mit einem Male anders werden?“ „Tja, allerdings,“ gab Oliver zu,„aber Und er verſuchte, eine volle Stunde und länger ihr die Vorteile ſeines neuen Berufes ſo anſchau⸗ lich er dies konnte, ins klare Licht zu ſetzen. „Du lieber Gott,“ zuckte Grace immer wieder mit den Achſeln,„an die Nachtarbeit haſt du dich doch ſchon gewöhnt „Ja,“ antwortete ihr Oliver, der in ſeiner Ver⸗ zweiflung nahe daran war, die ganze Geſchichre auf⸗ zugeben,„aber willſt du denn nicht einſehen“ „Ich weiß nicht, ob du dir die Sache gründlich zerlegt haſt,“ gab ſie ihm zurück.—„Haſt du be⸗ dacht, mit was für Menſchen du als Kriminal⸗ agent—“ das Wort flößte ihr Entſetzen ein—„ou⸗ ſammenkommſt? Und dann... Ihre Stimme zit⸗ terte.—„Es iſt gräßlich, Oliver, wenn ich mir vor⸗ ſtelle, daß du des Nachts über Dächer klettern und dich der Gefahr ausſetzen ſollſt, eines Tages von irgendeinem dleſer Vagabunden Sie kam nicht zu Ende. N Ihr ſchwindelte und ſie ſuchte in den Armen Olivers nach einem Halt. ardy lächelte und küßte ihren bleichen Mund. e iſt nicht ſo ſchlimm, Grace— ich habe⸗ es früher manchmal verſucht,“ tröſtete er ſie. „Du— haſt es— verſucht.“ ſtarrte ihn Crace mit einem faſſungsloſen Blick an. Nun war es Oliver, der über dieſer leichtſinnig hingeworfenen Bemerkung beinahe das Gleichgewicht verlo att 5 5 e nete er, nachdem er lange mit dem Atem gerungen hatte,„früher, Grace„ wenn wir... als Jungens.. in Paſtors Kirſchgarten 8 und das Obſt von den Bäumen ſtah⸗ * Graces Geſicht, über dem eine Sekunde long der Schatten eines böſen Zweifels gelegen war, hellte ſich wieder auf. PPC Die 2 7 N. Sie ſind zu weit nach rechts, ſie laufen direkt auf den Leuchtturm zu, und dahin dürfen ſie nicht, da iſt kein Wald, da iſt nur die ſteile kahle Kreideküſte. Sie ſtehen noch eine Weile vor dem Hauſe, auf dem Hof klappert einer mit Eimern, und ein Knecht pfeift im Stall, es iſt ſo heimlich. Kein Menſch kann ſie ſehen, das große Haus vor ihnen iſt ja nur wie ein Schat⸗ tenriß. Sie laufen weiter, immer nach links, denn nun müſſen ſie auch vermeiden, zum alten Schulhaus zu kommen, das wäre ſchlimm. Das alte Schulhaus iſt gar kein Schulhaus mehr, was ſoll hier in der Gegend ein Schulhaus, wo keine Menſchen leben, nur die paar verſtreuten Höfe Das alte Schulhaus ſind nur die runtergebrannten Grundmauern, längſt verwachſen, verfallen, aber im Sommer wächſt hier herrlicher Flieder. Nur daß ihn keiner pflückt. Denn dies iſt ein böſer Platz, der letzte Schullehrer hat das Haus angebrannt und ſich auf⸗ gehängt. Friedrich Gierke will es nicht wahr haben, ſein Vater hat geſagt, das iſt Quatſch, ein Altenteil⸗ haus iſt es mal geweſen, und es iſt nicht abgebrannt, ſondern hat leergeſtanden, bis es verfiel. Ja, das nächſte, dem ſie nun begegnen, iſt gerade dies alte Haus, ſie ſind direkt darauf zugelaufen, ein Wunder iſt es in dieſem Nebel. Die Jungen kön⸗ nens nicht laſſen, drinnen ein bißchen zu ſtöbern, und Frieda ſteht abſeits auf dem Feldrain und lockt mit ihrer hellen Stimme. Ganz nah, wie ſchräg über ihnen, heult der Sturm, es iſt ſchlimm anzuhören. Er ſetzt ſo langſam ein und ſchwillt und ſchwillt, und man denkt, der Ton kann gar nicht mehr voller kom⸗ men und er nimmt immer mehr zu, bis das Herz ſich dee r E eee eee Jeihnachten/ e bu, ne ängſtet und der Atem nicht mehr will.„Man darf nicht ſo hinhören“. Plötzlich ſind ſie im Wald. Erſt dachten ſie, es ſei ein Grasſtreifen hinter dem Sturzacker, und dann waren ſie ſchon zwiſchen den Bäumen und die ſtanden enger und eng. Richtung? Ja, nun hört man doch das Meer, es donnert nicht gerade, aber geſtern iſt Wind geweſen, es wird eine ſtarke Dünung ſein, auf die ſie zulaufen. Und nun ſeht, das iſt nun doch der richtige Baum, den ſte brauchen, eine Fichte, eben gewachſen, unten breit, ein Aſt wie der andere, jedes Ende geſund— und oben ſo ſchlank, eine Spitze, ganz hell, in dieſem Jahre getrieben. Kein Gedanke, dieſen Baum ſtehen zu laſſen, ſo einen finden ſie nie wieder. Ach, ſie ſägen ihn ruchlos ab, ſie bekommen ein ſchönes Lütten⸗Weih⸗ nachten, das herrlichſte im Dorf, und Poſten ſtellen ſie auch nicht aus, warum ſoll Rotvoß gerade hierher kommen, der Waldſtreifen iſt zwanzig Kilometer lang. Sie binden die Aeſte ſchön an den Stamm, und dann eſſen ſie ihr Brot, und dann laden ſie ſich den Baum auf und laufen weiter an das Meer. Ans Meer muß man noch, wenn man ein Küſten⸗ menſch iſt, ſelbſt mit ſolchem Baum. Anderes Meer haben ſie näher am Hof, aber das ſind nur Bodden und Wieks, dies hier iſt richtiges Außenmeer, hier kommen die Wellen weit, weit her, von Finnland oder von Schweden oder auch von Dänemark. Rich⸗ tige Wellen. Alſo ſie laufen aus dem Wald über die Dünen. Und nun ſtehen ſie ſtill. Nein, das iſt nicht mehr die Brandung allein, das iſt ein ſeltſamer Laut, ein wehklagendes Schreien, Die heilige Nacht n 12 e eee eee ein endloſes Flehen, tauſendſtimmig. Was iſt ese Ste ſtehen und lauſchen.„Jung, Manning, Mann, das ſind Geſpenſter!“„Das ſind die Ertrunkenen, die man nicht begraben hat“.„Lauft ſchnell nach Haus!“ Und darüber heult die Nebelſtrene. Seht, es ſind kleine Menſchentiere, Bauernkinder, voll von Spuk und Aberglauben, zu Haus wird noch beſprochen, wird gehext und blau gefärbt. Aber ſie ſind kleine Menſchen, ſie laden ihren Baum auf, ſie waten durch oͤen Dünenſand, bis auf die letzte Klippe, und— Und was ſie ſehen, iſt ein Stück Strand, ein Stück Meer. Hier über dem Waſſer weht es ein wenig, der Nebel zieht in Fetzen, ſchließt ſich, öffnet Ausblicke. Und ſie ſehen die Wellen, grüng rau, wie ſie um⸗ ſtürzen, weißſchäu mend, draußen auf der äußerſten Sandbank, näher toſend, brauſend. Und ſie ſehen den Strand, mit Blöcken beſät, und dazwiſchen lebt es, dazwiſchen ſchreit es, dazwiſchen watſchelt es in Scharen „Die Wiloͤgänſe“, ſagen die Kinder.„Die Wilb⸗ gänſe!“ Sie haben davon gehört, ſie haben es noch nie ge⸗ ſehen, das ſind die Gänſeſcharen, die zum offenen Waſſer ziehen, die hier an der Küſte Halt machen, eine Nacht oder drei, um dann weiter zu ziehen, nach Polen oder wer weiß wohin, Vater weiß es auch nicht. Da ſind ſie, die großen wilden Vögel, und ſie ſchreien, und das Meer iſt da und der Wind und der Nebel, und der Leuchtturm von Arcona heult und die Kinder ſtehen da mit ihrem gemauſten Tannenbaum und ſtarren und lauſchen und trinken es in ſich ein Und plötzlich ſehen ſie noch etwas, und magiſch verführt, gehen ſie dem Wunder näher. Abſeits, zwi⸗ ſchen den hohen Steinblöcken, ſteht ein Baum, eine Fichte, wie die ihre, nur viel, viel höher, und ſie iſt beſteckt mit Lichtern, und die Lichter flackern im leich⸗ ten Wind zug „Lütten⸗Weihnachten“, flüſtern die Kinder.„nt⸗ ten⸗Weihnachten für die Wildgänſe!“ Immer näher kommen ſie, leiſe gehen ſie, auf den Zehen,— oh, dieſes Wunder!— und um den Felsblock biegen ſie. Da iſt der Baum vor ihnen in all ſeiner Pracht, und neben ihm ſteht ein Mann, die Büchſe über der Schulter, ein roter Vollbart „Ihr Schweinekerls“, ſagt der Förſter, als er die drei mit ihrer Fichte ſieht. Und dann ſchweigt er. Und auch die Kinder ſagen nichts. Sie ſtehen und ſtarren. Es ſind kleine Bauerngeſichter, ſommerſproſſig, ſelbſt jetzt im Win⸗ ter, mit derben Naſen und einem feſten Kinn, es ſind Augen, die was in ſich reinſehen. Immerhin, denkt der Förſter, haben ſie mich auch erwiſcht beim Lütten⸗ Weihnachten. Und der Paſtor ſagt, es ſind Heiden⸗ tücken. Aber was ſoll man machen, wenn die Gänſe ſo ſchreien, und der Nebel ſo dick iſt und die Welt ſo eng und ſo weit und Weihnachten vor der Tür Was ſoll man machen?. Man ſoll einen Vertrag machen auf ewiges Stillſchweigen, und die Kinder wiſſen ja nun, daß der gefürchtete Rotvoß nicht ſo ſchlimm iſt, wie die Leute ſagen Ja, da ſtehen ſie nun: ein Mann, zwei Jungens, ein Mädel. Die Kerzen flackern am Baum, und ab und zu geht eine aus. Die Gänſe ſchreien, und das Meer brauſt und rauſcht. Die Sirene heult. Da ſtehen ſie, es iſt Lütten⸗Weihnachten, eine Art Ver⸗ ſöhnungsfeſt, ſogar auf die Tiere erſtreckt, man kann es feiern, wo man will, am Strande auch, und die Kinder werden es nachher in Vaters Stall feiern. Und ſchließlich kann man hingehen und danach handeln, die Kinder ſind imſtande und bringen es fertig, Tiere nicht unnötig zu quälen und ein bißchen nett zu ſein. Zuzutrauen iſt ihnen das. Das Ganze aber heißt Lütten⸗Weihnachten und iſt ein verbotenes Feſt. Lehrer Beckmann wird es ihnen morgen ſchon zeigen! 3 2 1 „So ſchlimm warſt du früher...“ ſchob ſie ihre ſchmale Hand in feine klobige Rechte, und Oliver drückte ſie heftig. „Tja, Grace...“ umſpannte er ihre Geſtalt mit einem zärtlichen Blick,„„.. du haſt keine Ahnung, was für ein Ausbund von Schlechtigkeit ich war, bis ich dich fand...“ Sie lachten beide, und Grace durchwühlte den Gabentiſch noch einmal, um ſich zu vergewiſſern, daß ſie im Trubel der erſten Freude nichts vergeſſen hatte. a Ste fand einen Anhänger, der Oliver, rätſelhaſt wieſo, in die Hände gekommen war, als er die Ge⸗ ſchenke für Grace vorbereitet hatte. „Gib her... Hentwand er ihr das Schmuckſtück, das ſie ſich ſchon um den Hals legen wollte,„ das iſt nichts für dich. Ich hab' es in einem Zwanzig⸗ Cents⸗Baſar gekauft.— So lächerliches Zeug ſollſt du nicht tragen..“ Die Kette war gut und gern zweihundert Pfund wert. Als ſie Oliver am nächſten Morgen in die Themſe warf, verſchleuderte er ein kleines Vermögen. Aber es war eine Art ſymboliſcher Handlung. Dadurch, daß er ſich ſeines letzten Beuteſtückes auf ſolche Weiſe entledigte, zog er innerlich einen neuen Menſchen an. Und dieſer neue Menſch ſtand ihm gut. eee Fkigencr rau Gqhwar; wloͤer Airſ. 0 Von Sein; Gleguweit Oh, daß man ewig lernen muß! Bismarck hat's geſagt, und es war wohl das Gültigſte, was er über⸗ lieferte. Doch die Geſchichte vom Schwarzwälder Kirſch, die hier preisgegeben werden ſoll, hat mit Bismarck nichts zu tun, wohl aber mit einem ſchwä⸗ biſchen Landſtreicher, der neulich den Schwarzwald von der Hornisgrinde bis zum Feldberg und vom Neckar bis zur Kinzig behelligte. Von dieſem Land⸗ ſtreicher, der ſich kurz und bündig Pepeli nannte, kann man alſo lernen. Lernen nicht in dem Sinne, daß ſein als einträglich erwieſener Geſchäftstrick nun für jedermann ein Rezept wirtſchaftlicher Be⸗ lebung werden könnte. Mitnichten! Der Stromer Pepeli, ein unerſättlicher Säufer, lehrt uns nur, daß der klarſte Schnaps nicht immer klarer Schnaps iſt, und wen dieſes Spiel der Worte beunruhigt, der vernehme den Hergang der Eulenſpiegelei: Als Pe⸗ peli in zerlumptem Zuſtande das Wirtshaus am Kandel betrat, gab's ſofort ein Kichern und Rumoren an den Tiſchen der Gäſte. Was wollte dieſes zottige Scheuſal im Revier der Ausflügler und frommen Wanderer? 8 Pepeli aber grüßte artig nach allen Seiten, lächelte hausbacken, behielt den Hut in der Hand und ſteuerte geradenwegs auf den Schanktiſch zu, ohne zu betteln oder ſonſtwie die erſtaunten Zeitgenoſſen zu beläſtigen. Nein, Pepeli zog nur eine leere Flaſche aus dem Rock, ſtellte ſie dem Wirt hin und bat ganz ſachlich um einen Liter echten Schwarzwäl⸗ der Kirſch. Jawohl, um einen Liter waſſerklaren, echten Schwarzwälder Kirſch! i 2 Der Wirt wagte zunächſt nicht, das an ſich ganz ſauber ausſehende Gebilde der Flaſche zu berühren Darum fragte er, vielleicht in der Hoffnung, den Stromer ſchnell los zu werden, ſeelenruhig dies: „Ein Liter Kirſch? Haſt auch ſoviel Geld, Pepeli?“ Der Landſtreicher ſchob die Bruſt etwas entrüſtet nach vorn, ſetzte den Hut auf, rollte die Augen:„Ich? Geld? Freili hab i Geld!“— 5 Und der Gaſtwirt vom Kandel ließ den klaren Schwarzwälder Kirſch friſch aus dem Fäßchen in die Flaſche rieſeln, bis dieſe voll war. Pepeli dankte, preßte den Korken auf den Hals, ſteckte die gefüllte Pulle ein und faltete überlegen grinſend einen Zwanzigmarkſchein auseinander, offenbar in der Er⸗ PPC CbbTTTPTGTGbTGVTbTGTbTbTbTbTbTbTVTbTbTbTVTbTbVTVVTVTVTVTVVbVTVTVTTTTVTVTVTTVTVTVTVTVTV1TT1T11T wartung, von dem Gaſtwirt noch gemünztes Silber herauszubekommen.— Dieſe Hoffnung wurde in⸗ deſſen getäuſcht. Schmählich ſogar. Denn der Wirt betrachtete ſich den Zwanzigmarkſchein genauer, warf ihn dann dem ſchreckhaft zuckenden Stromer wieder hin:„Geh, Pepeli, gib den Kirſch wieder raus; dös iſt ja ein Geldſchein von 1910, ein ganz filziger und alter; wo haſt den her?“ Dem Landſtreicher blieb der Unterkiefer ſtehen, die Augen kämpften rechtſchaffen mit Tränen. Pe⸗ peli geſtand, dieſen Schein im Wald gefunden zu haben. Und faßte es nicht, daß er die friſch mit Schwarzwälder Kirſch gefüllte Pulle wieder aus dem Rock ziehen ſollte. Aber nichts konnte helfen, Pe⸗ pelis Kopf ſank ſo verdrießlich auf die Bruſt, als hätte man ihm die goldenen Aepfel der Heſperiden aus den Zähnen geholt. Stumm und keiner Worte mächtig ſah der Stromer zu, wie der Gaſtwirt die Flaſche entkorkte, das klare Kirſchwaſſer wieder ins Fäßchen gluckern ließ und dann, die leere Pull'e zu⸗ rückreichend, mit dem Finger ſtreng zur Tür wies: „Marſch, raus! Laß di nimmer hier blicken!“ Nein, der Stromer Pepeli ließ ſich nimmer im Gaſthaus am Kandel blicken. Der Stromer Pepeli ſaß vielmehr eine halbe Stunde ſpäter ganz tief irgendwo unter den Tannen und wog ſchmunzelnd zwei Flaſchen in den Händen: eine leere und eine gefüllte! Die gefüllte ſetzte er an den Mund und genoß ihren brennenden Inhalt in ſchweren, genie⸗ ßeriſchen Schlücken. Und beſchloß, am nächſten Tag das gleiche Kunſtſtück bei einem andern Wirt zu ver⸗ ſuchen. Dazu bedurfte es keiner langwierigen Vor! bereitungen. Er brauchte die eine Flaſche nur wie⸗ der mit klarem Quellwaſſer zu füllen, alles andere würde dann ſeinen Gang gehen, auf den alten Zwanzigmarkſchein und auf die zweite leere Pulle konnte er ſich ſchon verlaſſen! Unterdeſſen wun⸗ derten ſich die Gäſte im Wirtshaus am Kandel, daß der Schwarzwälder Kirſch ſo wäſſerig ſchmeckte, oͤb⸗ wohl er doch friſch aus dem Fäßchen quoll.— b daß man ewig lernen muß. Oh, daß der klarſte Schnaps nicht immer klarer Schnaps ſein kann!— NN eee ex ee, u eee ee, x eee e. Ne. E. Affe N. f de rr Sd Tc M Nee E Sf. —— „Nock oben schmabt ſubalnud dar Bugalein Chor“ von B. Pörcher Ginòd als Zoò unòù Wieòͤerkehr m Tage buchblatt von riæbrich gebb . 28. Deebr., Morgens 10 Uhr. Komme ben von einer ſchweren Arbeit. Beim Caſs er⸗ zuhlt meine liebe Frau, ſte habe im Traum den klei⸗ nen Sindſal, unſer armes blindes Hündchen, in neu verjüngter Geſtalt geſehen; mit glänzenden Augen und ſchönen langen Ohren habe er bittend mit ſeinen zierlichen Pfötchen bei mir auf dem Sopha geſeſſen. Nach dem Frühſtück fragt mich die Marie, ob ſie es der gnädigen Frau ſagen dürfe, ſie habe den kleinen Sindſal heute Morgen in ſeinen Tüchern tot gefun⸗ den. Es tat mir ſehr weh und ich habe ihn in eine Schachtel gelegt und in ein weißes Tuch gewickelt, ſowie mit dem bißchen Grün, das ſich im Hauſe vor⸗ fand, bedeckt, im Keller begraben, nicht ohne ihm die vier kleinen Pfötchen noch einmal zu drücken und ſeinen ſtetfen, kalten Körper mit den Lippen zu be⸗ rühren. d. 25ſten ſ. M. So ſchrieb ich am Bſten. Als ich am erſten Weihnachtstag nach froh im alten Kreiſe verlebten Chriſtabend das Haus verließ, um vor Tiſch ein wenig ſpazieren zu gehen, bemerkte ich in der Kärtnerſtraße einen Mann, der einen großen Ehriſtbaum und zugleich ein allerliebſtes Hündchen von der Farbe des unſrigen trug. Mich rührte der Anblick und ich folgte ihm nach, weil mein Weg mich ohnehin vors Tor führte. Draußen ſetzte er ſeinen Baum nieder und ließ das Hündchen frei, welches mit unendlicher Luſt zur Ergötzung vieler Perſonen hin und her ſprang und namentlich mir ſehr viel Aufmerkſamkeit bezeigte. Als der Mann das Tier wieder aufnahm, trat ich herzu und klopfte es, da ſagte er zu mir:„Ich habs um fünf Sechſer gekauft und gebs wieder her.“ Auf der Stelle gab ich ihm einen Gulden und trug das ſchöne Geſchöpf nach Hauſe. Hier angekommen, fragte ich meine Frau: „Haſt du deinen Sindſal in dieſer Geſtalt geſehen?“ und ſie ſagte:„Ja!“ Gyaier gang in Puebla eau out dna. Der Tag war glühend heiß. Wenn wir aus einer der ſtillen, kühlen Kirchen von Puebla in den Sonnenglaſt traten und uns ins Auto ſetzen wollten, ſo prallten wir zuerſt erſchrocken zurück, denn die Lederpolſter brannten wie Feuer. Und es gehörte Charakterſtärke dazu, den in der Mittagsſonne ſchmorenden Steinplatz vor der Kathedrale zu queren, um die kühne Kunſtſchmiedearbeit des Hof⸗ gitters zu bewundern. Aber Puebla iſt nun einmal die Stadt der Kirchen. Sie zu ſehen, ſind wir fünf Stunden weit in der abſcheulichen mexikaniſchen Eiſenbahn gefahren und haben uns für teures Geld ſchütteln laſſen, als ſteckten wir in einer Cocktail⸗ büchſe. Sind es vierzig, ſind es fünfzig Kirchen? Man nennt Puebla ſeines Marienkults halber das Rom Mexikos. Wie wundervoll muß es an kirch⸗ lichen Feiertagen hier geklungen haben, wenn mit den ehernen, tiefen Bäſſen der großen Kathedralen⸗ glocken ſich die Hunderte von hellen, fröhlichen Me⸗ tallſtimmen miſchten, die aus dem Glockengeſtühl der vielen kleinen Kirchen und Kapellen ſich über das Hochgebirgstal hinſchwangen. In dieſer klaren Luft auf 2250 Meter Höhe dringt der Schall weit. Aber iſt Chriſtfeſtnähe vorſtellbar, ſolange die Sonne ſo unbarmherzig aus dem blauen Himmel die Agavenfelder, die holperigen, ſtaubigen Land⸗ wege und die Indianerdörfer verſengt? Man iſt ge⸗ badet in Licht, ſieht die beiden Schneerieſen von Sechstauſendmeterhöhe greifbar nahe vor ſich, den Popokatepetl und die Iztazihuatl, man denkt viel⸗ leicht an Segantinis ſonnezitternde Darſtellungen des Oberengadins mit ſeinen Schneefirnen und ſeinem Steingeröll, und man fühlt ſich eher im ſom⸗ merlichen Alpenland als in den Weihnachtsferien. Wir kommen von einer kleinen Hazienda, die dem Beſttzer des größten deutſchen Einfuhrgeſchäfts im Staate Puebla gehört. Auf dem ſauberen, ſon⸗ nigen Hof, der wie eine kleine mittelalterliche Feſtung mit dicken Feldſteinmauern gegen räube⸗ riſche Ueberfälle geſichert iſt, ſind uns die prächtigen Zuchtſtiere vorgeführt worden, ein paar hundert Kühe und Kälber. Der Adminiſtrator iſt ein frühe⸗ rer preußiſcher Reiteroffizier, auch der erſte Vieh⸗ wärter iſt ein Deutſcher. Wären die Schießſcharten in der Mauer nicht, man glaubte ſich auf einem heimatlichen Muſtergut. Herr Schottelius, der Di⸗ rektor des Importgeſchäfts, das rührige Haupt der kleinen deutſchen Kolonie im Staate und der Stadt Puebla zeigt uns dieſe arbeitſame kleine Landwirts⸗ welt und erzählt von den unendlichen Schwierig⸗ keiten, unter denen der Ausländer, auch der Deutſche, hier in Mexiko ſein Brot verdienen muß: bedroht von Unruhen im Staat, bedrückt durch Haufen neuer Geſetze, ewig geängſtigt durch ſtraßenräuberiſches Geſindel. Unſer Auto, das holterdipolter nach Puebla zurückfährt, in kurzen, jähen Bogen den allerſchlimmſten Löchern und Feldſteinen, den in Schmutz ſpielenden Kindergruppen der kleinen italieniſchen Landarbeiterkolonie, den Schweinen und Truthähnen ausweichend, kommt am Friedhof vorbei. Da liegen die Gräber der Deutſchen aus den letzten beiden Generationen beiſammen. Selt⸗ ſam, die wenigſten, die hier im kümmerlichen Schat⸗ ten von Eukalyptus, Orgelkaktus und Opuntien die letzte Ruhe gefunden haben, ſind im friedlichen Bett geſtorben, die meiſten ſind mit dem Gewehr in der Hand gefallen, in der Verteidigung bei Ueberfällen auf den Beſitz ihrer Brotherren Nun fällt raſch die Nacht herein. Hier unterm Wendekreis des Krebſes gibt's ſelbſt im Sommer keine langen Abende. Um ſieben Uhr wird's dunkel. Im Winter geht die Sonne wohl eine Stunde früher ſchlafen. Aber trauliche Dämmerzeiten kennt der Mexikaner nicht. Zum Glück iſt Puebla, wenigſtens in den Hauptteilen der Innenſtadt, rund um die Ka⸗ thedrale und die Alameda mit ihren hübſchen Park⸗ wegen zwiſchen den Eukalyptus⸗ und Orangenbäu⸗ men, ſtrahlend erleuchtet. Alle dreißig Schritt ein Kandelaber mit fünf Bogenlampen. Und aus den Schaufenſtern ergießt ſich eine Flut von Licht auf die engen Straßen, die in der Glut⸗ hitze des Tages menſchenleer waren und nun von einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge er⸗ füllt ſind. Das brängt ſich vor den Läden, in den Arkaden, die im Viereck die Alameda umziehen und vielen Straßenhändlern zur Auſſtellung ihrer bunten Herr⸗ lichkeiten dienen. Plötzlich it's Weihnacht geworden. Im beutſchen Magazin mit ſeinen weiten Gewbl⸗ den, in denen von der landwirtſchaftlichen Maſchine bis zum Salsgfaß, von der Feuerſpitze bis zum elek⸗ triſchen Kocher jeder Wunſch des Landmanns wie des Städters Erfüllung finden kann, gibt's die herr⸗ lichſte Weihnachtsbeſcherung: ein brennender Chriſt⸗ baum mit Engeln, Glaskugeln, blitzenden Ketten, Puppen, Kinderſäbeln, Baukäſten, Babyautos und Radios. Kein Schaufenſter, das nicht die Pracht unſe⸗ rer alten Weihnachtsmärkte aufwieſe. Und aus zwanzig, dreißig weit geöffneten Läden klingen die neueſten Schallplatten, die der große nordamerika⸗ niſche Bruder aus Neuyork geſandt hat, um damit ſeine lieben Mitchriſten von Puebla und den an⸗ grenzenden Bereichen zu beglücken. Nil aͤer Nele don Gusſad Schuler 5 Dicht der Hiebe, bid der Bohe, bioh in allen Baß hinein! baß nach sobiel wirrem elis eine Stunde Sabbat sein/ Und aus a dem Meer der Schmerten Komm, o Stern, und führe du all die ſremdewelien Betaen gnddig hrer Heimat xu Eb, dam se Velhnadil hallen elnen Bissen Hergensbro ach, ein Stündchen Bdndefallan in den Stum von Hot und Cod Je kleiner bie Verkaufsbuden, deſto größer und dichter die ſchauluſtige Menge. Drei⸗ und vierjährige Indianerkinder drücken die Näschen an die Fenſter⸗ ſcheiben, in den großen glänzenden Augen ſpiegelt ſich das Licht der brennenden Miniaturbäume. Dahinter ſtehen die Väter, bloßfüßig, in zerfetzter Leinenhoſe, den wollenen Poncho, durch deſſen Schlitz der Kopf geſteckt i, um die Schultern geſchlungen, den breit⸗ krempigen Strohhut bis auf die Ohren herunterge⸗ preßt. Sie frieren, treten von einem Fuß auf den andern und werden bald in eine Schänke eintreten. in der ſie ein Glas Pulque fordern das nach Hefe, Joghurt und ſchlechtem Schnaps riechende, milchige Getränk aus dem Saft der Agave. Die dicken, bran⸗ nen, gutmütigen Indianerfrauen, die das Jüngſte im Sack über der Schulter tragen, folgen. Oder ſie gehen ins Kino, das mit ſeinen Lichtern und Plaka⸗ ten die Herrlichkeiten der nordamecikaniſchen Kul⸗ turwelt verſpricht: aufregende Geichichten von Geldſchrankknackern, verfolgten Verbrechern und einer unſagbar madonnenhaften Weißen im über⸗ irdiſch ſchönen Brautgewand. Heute morgen, wie jeden Wintertag nach der Re⸗ genzeit, um 6 Uhr blauer Himmel, der Aſchenkegel des Popokatepetl ſendet ſeine Rauchwolke in die klare Hochgebirgsluft, die Iztazihuatl, die weiße Frau, liegt in blendender Schneeweiße. Noch ein Frühbeſuch in der Kathedrale! Totenſtill iſt's in dem Rieſenraum. Mächtig wirkt der freiſtehende Chor. Er nimmt ein Drittel des Mittelſchiffs ein. Das Ge⸗ ſtühl der Chorherren weiſt edles Holz mit ſeiner Schnitzarbeit auf. Die Morgenſonne dringt gedämpft durch das bunte Glas der Altarfenſter. Aus dieſer Feierſtunde wieder hinaus ins Licht. Die Autofahrt geht zu der Pyramide von Cholula. Als die ſpaniſchen Eroberer ins Land einzogen, krön⸗ ten ſte dieſen heidniſchen Bau, auf dem ein blut⸗ beſubelter Opferaltar ſtand, mit einer weithin ſicht⸗ baren chriſtlichen Kirche. Auch ſie iſt heute ge⸗ ſchloſſen, die koſtbaren Geräte, die Gemälde ſind von Vertrauensleuten der Kirchengemeinde in Verwah⸗ rung genommen. Aber eines iſt geblieben: die den Bau umziehende mächtige Terraſſe, von der aus man viele Meilen weit übers ſonnige Weihnachts⸗ land Ausſchau halten kann. So friedlich iſt das Bild. Das ragende Kreuz an der Kirchentreppe zeichnet ſich als beherrſchendes Symbol in die Land⸗ ſchaft. Auf abenteuerlichem Pfad, zwiſchen kümmerlich beſtellten Maisfeldern, ſpärlich ſchattenden Eukalyp⸗ tusbäumen, ſchließlich über Brache in ſchmalen Tälern und auf unbequemen Kuppen gehts zur ein⸗ ſam gelegenen Kirche von San Francisco Acateper. Sie iſt ſehenswert, weil ſie den einzigen mexikant⸗ ſchen Kirchenbau darſtellt, der innen wie außen in ſeiner ganzen Ausdehnung mit künſtleriſch ausge⸗ führten Kacheln ausgeſtattet iſt. Da ſteht nun dies ſeltſame Kunſtwerk, wie ein ins Tauſendfache geſteigertes Barocköfchen, das der Sultan der Türkei als Hochzeitsgabe an eine ver wunderte Prinzeſſin hätte verſchenken können, alle drei Jahre einmal kommt zu Weihnacht ein Frem⸗ der, der einem duldſamen Auto die Tortur der Fahrt zumutet, um es zu beſichtigen, einzutreten und— etwa— einem unbekannten Murillo gegen⸗ überzuſtehen. Dann heißt es, unter der unbarm⸗ herzigen Sonne dieſes Landes umkehren, durch Brache und über Maisfelderſtoppeln wieder nach Cholula und Puebla heimfinden. Nun, ein Chriſtfeſtbummel gibt uns Deutſchen ja ſchon Stimmung, wenn wir auch nur durch Türritzen Kerzenglanz ſehen und durch geſchloſſene Fenſter ein Weihnachtslied hören. D Er LCumy E nhuno Von Frau Gchauwedter Die Kerzen am Tannenbaum vertröpfelten und verflackerten eine nach der andern, und ein Duft von allmmenden Tannennadeln ſchwebte im Zimmer wie ein geheimnisvolles Kindermärchen. Mit jeder ver⸗ löſchenden Kerze wurde es dämmeriger um die bei⸗ den alten Junggeſellen an dem runden weißgedeckten Tiſch unter dem bunten Baum. Sie hatten den Punſch längſt ausgetrunken und ſahen jetzt vor ſich hin in die matte Dunkelheit, die tiefer und tiefer wurde. Plötzlich ſchnurrte aus einer Ecke ein Geräuſch, und etwas kam ſchwer und auf weichem Ballen durchs Zimmer. Dann legte ein großer brauner Jagdhund ſtumm und bittend den Kopf auf die Knie des einen der beiden Männer. „Guter Nimrod“, ſagte eine Stimme, und eine Hand ſtrich zärtlich über die breite, glatte Stirn. „Guter Hund“. Bewegungslos blieb der Hund ſtehen. Nur der mächtige Kopf ſchob ſich höher, tiefer hinein in die warme Wölbung der Hand. „Hunde waren immer meine große Liebe“, ſagte dieſelbe Stimme leiſe aus dem Duft der Dunkelheit. „Vielleicht bin ich deswegen Tierarzt geworden, um ſovtel ſchweigendes Elend mildern zu können. Viel⸗ leicht hab ich mich deswegen nicht verhelratet Ja, nur der Hund kann treu ſein, unverführbar treu, wenn man ihm Liebe et un„ neh wie ein net⸗ tes Spielzeug behandelt. Ein Hund hat Seele, Cha⸗ rakter, Verſtand, nur die Sprache fehlt ihm. Manche ſagen, es ſei Dreſſur... Ah bah, Dreſſur! Damit macht man Kunſtſtücke. Die Menſchen d hm. Und die Frauen“ Als die letzte Kerze verkniſtert war, ſtanden nur die beiden Rechtecke der Fenſter mattſchimmernd in der vollkommenen Finſternis. Nur ſummende Stille, Weihnachtsduft und die Heimlichkeit des Erinnerns war um die beiden Männer und den regloſen Hund. Und die Stimme ſprach weiter. „Als ganz junger, bedenklich mittelloſer Tierarzt, der obendrein noch auf eine Praxis wartete, hab' ich mal drei Stunden vor'm Heiligen Abend ſechzig Mark ausgegeben für— na, im allgemeinen würde e, e Se, N rde Las ee x e E. f Sf. N Sf c Kae ee N. dle. Le ö e. Ff man ſagen, ich hätte das Geld in ſinnloſer Weiſe zum Fenſter hinausgeworfen. Aber ich weiß, daß ich damit jemand glücklich gemacht habe. glücklich, das iſt das richtige Wort. Ich hatte mir damals noch etwas Silberflitter für meinen Baum beſorgt und war auf dem Heim⸗ weg. Da ſah ich auf dem Fahrdamm, hart am Rinn⸗ ſtein, vor einem Ziehwagen voll feuchter Lumpen einen Hund auf dem braunen Schneeſchlamm liegen, matt, alt, ſtumpf, die Bruſt dürr wie ein Korb und die Fußſohlen entzündet und unter den Krallen ver⸗ eitert. Was für ein roher Irrſinn, ein Tier ohne Hufe zum Ziehen zu benutzen. Der Hund war voll⸗ ſtändig abgetrieben und rackerte ſich ſo langſam dem Ende zu. Sein Herr, ein Kerl mit einem gemeinen Affengeſicht und ner Figur wie ein Hauklotz, war anſcheinend feſt entſchloſſen, noch möglichſt viel Nutzen aus ihm herauszuſchlagen, denn er jagte ihn ohne Anruf gleich mit einem Tritt hoch. Möglich, daß das noch das beſte Mittel war, ihn anzufeuern. Als ich das ſah, bekam ich einen Anfall von Wut und Größenwahn und fing an, mit dem Kerl wegen des Hundes zu verhandeln. Anfangs war er miß⸗ trauiſch und lehnte jedes Angebot ab. Aber als er ſah, daß ich zäh war und nicht ſcherzte, kam er plötz⸗ lich mit einer Forderung raus wie mit einer Keule. Fünfzig Mark! Er ließ nicht locker, weil er meine feſte Abſicht merkte, und ſchließlich gab ich nach. Es 9955 eine Summe— aber ſie tut mir heute noch nicht eld. Dann zog ich mit dem Hund ab, und die Leute ſtaunten, denn es war ſo eine Art von konzentrier⸗ ter Hundeausſtellung: Hof⸗, Jagd⸗ und Vorſtehhund mit einer Priſe von Dackel dazwiſchen. Aber ber Dackel lag mindeſtens dreißig Jahre zurück Sehen Sie, es iſt'ne Kleinigkeit, Raſſehunde zu lie⸗ ben. Aber raſſeloſe Tiere, Köter, wiſſen Sie! Dazu gehört wirklich Liebe zum Tier. Na, er kam mit, ganz gleichgültig und ergeben in alles, was geſchehen würde. Der Menſch hat ganze Religionen und Philo⸗ ſophien erſonnen, um zum gleichen Ende zu kom⸗ men, und ich weiß nicht, ob er's erreicht hat. Dieſer Hund dagegen war wirklich ſtumm, gefaßt und er⸗ haben gleichmütig. Für zehn Mark erſtand ich dann noch Würſte und Knochen. Viel zu viel, aber es war ja Weihnachten. So kam ich zu Hauſe an. Von zwei alten Decken machte ich ihm ein Lager am Ofen zurecht und beſah ihn mir eingehend. An den Schulterknochen, ſeitlich an der Rippenwölbung, und oben an den Hinterläu⸗ fen war das Fell vom Druck der Zugriemen zerrie⸗ ben und das rohe Fleiſch ſah böſe aus. Ueberdies hatte er noch einen trockenen, ſtoßenden Huſten und war mindeſtens vierzehn Jahre alt. Mindeſtens!. Er ließ ſich vuhig betaſten und ſchien mit ſeiner neuen Lage zufrieden. Wiſſen Sie, wenn ein Hund kein Zeichen von Sehnſucht nach ſeinem Herrn mehr gibt, dann hat er mehr böſe Erfahrungen gemacht, als ein Menſch gewöhnlich aushalten würde. Auch der Tannenbaum mit ſeinen Lichtern machte nur einen beſcheidenen Eindruck auf ihn. Er lag da, ſtarrte ihn an, wedelte ganz ratlos mit dem Schwanz⸗ ſtummel und legte endlich die Naſe auf die Pfoten, um zu ſchlafen. Dann beſcherte ich ihn: Würſte und Knochen. Das überwältigte ihn ſo, daß er zuerſt ganz faſſungslos davor liegen blieb und mich beſtürzt anſah. Offenbar wagte er ſich an dieſe Verſuchung gar nicht heran. Aber als ich ihn ſtreichelte und ihm gut zuredete, ver⸗ lor er ſein Mißtrauen, ſtand auf, beroch den Zauber, und dann fing er an zu freſſen. Ich ſage Ihnen: er wurde zuſehends immer weniger dürr, und die Knochen krachten mit dem Holz im Kamin um die Wette. Mit einemmal jedoch verlor er die Gier und ließ ſeinen Schatz liegen. Eine Zeitlang lag er da und beleckte ſeine Wun⸗ den, bis ihn ein Huſtenanfall hochzerrte. Da ſtand er, ſteif hin⸗ und herſchwankend, den Kopf geſenkt, mit hängenden Ohren und in ſchwerer Atemnot nach Luft greifend. So fängt Lungenentzündung an. Schließlich hätte er noch zwei bis drei Wochen leben können, gerade noch: leben— mehr nicht. Und darum habe ich ihm, als er nachher auf der Seite lag und ſchlief... da Shab ich ihm vorſichtig eine Gabe Strychnin gegeben. Er hat nichts gefühlt. In der Sekunde des Schluk⸗ kens zuckte er hoch, aber dann ſtreckte er ſich ſo von Grund aus frei und ſorglos. Friede auf Erden— heißt es nicht ſo? Und wurde in dieſer Nacht nicht ein Erlöſer geboren? Bloß die Tiere hat er vergeſ⸗ ſen. Aber vielleicht gibt es einen Himmel oder der⸗ gleichen, dann hat dieſer Hund ihn beſtimmt ver⸗ dient „Uebrigens“, ſagte der Erzähler nach einer Pauſe, „ich habe dieſem Hund noch nachträglich zu danken ge⸗ habt. Einige Stunden ſpäter war ich in einer Fa⸗ milie zu Gaſt, in der eine Tochter war, die mir damals die einzige zu ſein ſchien. Sie verſtehen ich erzählte ihr das Erlebnis“, „Aber ſechzig Mark für ſo ein Tier“, ſagte ſte. „Sehen Sie, ſie hat das ſehr nett gemeint, aber ſeitdem war ſie nur eine von Tauſenden für mich“. Nach einer Pauſe des Schweigens rauſchte ein Streichholz flammend auf. Zwei Zigarren begannen durch die Dunkelheit zu glühen. Der große Jagdhund zog ſich mit beleidigter Naſe zurück und ſchritt wieder zu ſeinem Lager in der Ecke, wo er ſich umſtändlich den beſten Platz ſuchte, ehe er ſich wuchtig niederlegte. 8 eee I Rune auf der Flucht A. Hoflmenn ee 9 ö *— „ — run ährige enſter⸗ elt ſich hinter nhoſe, Kopf breit⸗ tterge⸗ den treten. Hefe, ilchige brau⸗ üngſte der ſie Plaka⸗ Kul⸗ von und über⸗ r Re⸗ nkegel n die weiße ch ein n dem Chor. 8 Ge⸗ ſeiner ämpft teper. kant⸗ en in usge⸗ e ein . der ver alle Fſrem⸗ der reten egen⸗ arm⸗ durch nach nn Samsta g, 23. Aus Baden Mehl wie noch nie! „Karlsruhe, 23. Dez. Die empfindſame Kälte⸗ welle der letzten 14 Tage brachte der Landesführung des WoW. des Deutſchen Volkes Gau Baden(Füh⸗ rung: NS.⸗Volkswohlfahrt) große Sorgen. Nicht minder ſchwer war die Verſorgung der armen Fami⸗ lien mit Lebensmitteln, insbeſondere mit Mehl. Galt es doch zunächſt einmal, die dazu erforderlichen Geld⸗ mittel überhaupt zu ſammeln. Das gute Erträgnis der Eintopfgerichtſpenden, der Sammlungen der NSBO. und anderer Spendenquellen ſetzte die Lan⸗ desführung in die Lage, zunächſt einmal 6000 Do p⸗ pelzentner Mehl mittels dieſer Spendengelder zu kaufen, das ſind 1 Million 200 000 Pfund, die auf die armen Familien dieſer Tage im Rahmen der Weihnachtsverteilung zur Ausgabe gelangen. Jede dem WH W. als bedürftig gemeldete Familie wird bei dieſer umfaſſenden Mehlverteilung berück⸗ ſichtigt werden. Eine Familie mit einem Kind erhält mindeſtens 10 Pfund dieſes wichtigen Lebensmittels. Sehr kinderreiche Familien erhalten entſprechend mehr, kinderloſe Ehepaare und Alleinſtehende ent⸗ ſprechend weniger. Bei dieſer Gelegenheit iſt es Zeit, feſtzuſtellen, daß eine ſolche umfaſſende Mehlverteilung mit ſolchen Mengen nych nie im Lande Baden vorgenommen wurde, auch nicht durchgeführt werden konnte, da ſich die Winterhilfe der früheren Jahre allzuſehr auf Verbände und Verbändchen ver⸗ teklte, jede Hilfstätigkeit dadurch verzettelt und oft auch am falſchen Ende angefaßt wurde. Die Weih⸗ nachtsmehlverteilung mit 6000 Doppelzentner der Landesführung Baden des WHW. des Deutſchen Volkes 1933/34(Führung: NS.⸗Volkswohlfahrt) iſt — 2 erſt im neuen Deutſchland möglich geworden. Brief aus Hockenheim L. Hockenheim, 23. Dez. Die ſtädtiſchen Plakat⸗ ſäulen ſollen für die Zukunft vermietet werden.— Die Sandabgabe aus der ſtädt. Sandgrube kann täglich erfolgen.— Zur Aufnahme je eines Dar⸗ lehens aus Landesmitteln zur Durchführung von Rotſtandsarbeiten(Hardtbachregulierung ſowie er⸗ kichtung und Neuanlage von Ortsſtraßen) wird die Genehmigung erteilt.— Zur Aufſtellung eines Weihnachtsbaumes vor dem Rathaus wird Zuſtim⸗ mung erteilt.— Am 22. Dezember findet hier wie⸗ der eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes mit folgen⸗ der Tagesordnung ſtatt: 1. Aenderung der Vergnü⸗ gungsſteueroröͤnung, 2. Kapitalaufnahme zur Durch⸗ führung von Notſtandsarbeiten, 3. Aenderung der Bedingungen über die Rückzahlung des Kaufpreiſes für das Riegerſche Anweſen, 4. Sanierung der Bau⸗ genoſſenſchaft, 5 Wahl der Gemeindeverordneten. * Karlsruhe, 23. Dez. Pg. Stüwe, Kreisleiter in Ettlingen, war bisher als Landesleiter im Reichs⸗ bund der Kinderreichen für Baden tätig und ſchuf aus dieſem Bund aus eigener Initiative in Baden einen bevölkerungspolitiſchen Kampfbund. In An⸗ erkennung ſeiner Verdienſte um die Neuorganiſation des Reichsbundes in Baden wurde er vom Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick mit der geſamten Lei⸗ tung des Reichsbundes in Deutſchland betraut. * Oftersheim, 28. Dez. In der heutigen Gemeinde⸗ ratsſitzung wurde der ſeit 14. Juni d. J. als Bürger⸗ mefſterſtellvertreter täte Pg. Hermann Rehm mit ſämtlichen Stimmen der anweſenden 17 Gemeindever⸗ treter zum Bürgermeiſter gewählt. UI Lützelſachſen, 23. Dez. In der Geueralver⸗ ſammlung der Feuerwehr, die im Gaſthaus „Zur Pfalz“ ſdattfand, gab Kommandant Krafft einen Bericht über die Arbeit des verfloſſenen Jahres. Anſchließend erteilte er dem Adjutanten Steiner das Wort zum Kaſſenbericht. Sowohl die Korps⸗ als auch die Vereinskaſſe hatten einen befriedigenden Abſchluß aufzuweiſen. Kamerad Ferd. Müller gab das Prüfungsergebnis der Rechnung bekannt und hob hervor, daß die ord⸗ nungsmäßige Führung der Bücher den Einblick einer ſparſamen Verwaltung hinterlaſſe. Komman⸗ dant Krafft gab bekannt, daß er auf Grund der Gleichſchaltung ſeinen Verwaltungsrat beſtätige. * Odelshofen, Amt Kehl, 23. Dez. Abends wurde in einem Wohnzimmer des Wirtshauſes„Zur Krone“ hier, ein größerer Einbruchsdiebſtahl verübt. Der Verdacht lenkte ſich auf 2 junge Leute in den Mer Jahren, die ſich in der Wirtſchaft aufgehalten hatten. Die Gendarmerie konnte auf der Station Kork einen derſelben aus dem Zug nach Appenweier heraus verhaften, währen der andere entkommen konnte. Bei dem Verhafteten iſt das geſtohlene Geld aufgefunden worden. Er wurde ins Kehler Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert. 5 15 * Höpfingen, 23. Dez. Bei der geſtrigen 1 e ſtimmten von 940 Wahlbe⸗ vechtigten 662, das ſind 70 v. H. ab. Der Kandidat der RS DA Friedrich Adolf Schell erhielt 323, der Gegenkandidat Joſef Alois Schell 320 Stimmen. Pg. Friedrich Adolf Schell iſt ſomit zum Bürgermeiſter gewählt. Auf den Neihnachte tisch Neuen Maunhein e 8 ter Zeitung 225. D 2 r Seite Nummer 596 lee 11. In der Bühler Gegend, beſonders im Herr⸗ ſchaftsgebiet der alten Abtei Schwarzach, ſtellte man einſt, in etlichen Orten heute noch, merkwürdige Ge⸗ bäcke aus Roggenmehl her, genannt„Hohwölfle“. Die Gebäcke ſtellten die verſchiedenſten Tierſormen dar und erinnern wohl an die Tieropfer heidniſcher Zeit. Die uralten Kultgebäcke hatten die Dämonen vom Hauſe fernzuhalten. In der Bruchſaler Gegend nimmt der Hausvater ein Stück Brot mit in die Chriſtmette, das er an die Familienmitglieder und an die Haustiere verteilt. Wer in Durmersheim mit einem Apfel in der Taſche alle drei Weihnachtsmeſſen beſuchte, wurde durch den Genuß des Apfels vor Krankheit bewahrt. In Tennenbach verlaſſen in der Chriſtnacht die dort beerdigten Soldaten ihre Gräber und ziehen unter Muſtk zu Tal. Im Glottertal ſieht man zwiſchen elf und zwölf Uhr die Tolen, in St Peter außer den Toten an einem Kreuzweg auch die Hochzeitspaare des kommenden Jahres. Glaube und Aberglaube berühren ſich im Volks⸗ glauben innig. Doch iſt ein tiefer Sinn darin ver⸗ borgen. Ehren wir den Volksglauben, wenn wir ihn auch nicht mehr vollſtändig verſtehen können. B. Aus der Pfalz Rheinſchiffe wieder flott r. Ludwigshafen, 23. Dez. Die Rheinſchiffe beginnen nach Verſchwinden des Treibeiſes allmäh⸗ lich wieder die bergenden Häfen zu verlaſſen, teils um an ihre Ladeſtelle zurückzukehren, teils auch um ihre Reiſe fortzuſetzen. Etwa ein Fünftel der Kähne iſt ſeit zwei bis drei Tagen wieder ausge⸗ fahren. Die Mehrzahl bleibt aber über die Feier⸗ tage hier vor Anker liegen. Die Schiffahrt konnte ja rheinabwärts noch nicht aufgenommen werden, auch lieben es viele Schiffer, während der Feſttage in guter Verbindung mit der Landesſtelle und mit den beiden Großſtädten zu bleiben. Außerdem iſt der Waſſerſtand recht niedrig geworden: am Lud⸗ wigshafener Pegel verzeichnet er heute nur 1,25 Meter Tiefe. Todesfahrt auf dem Kraſtrad r. Ludwigshafen, 23. Dez. An der Kreuzung Rott⸗ und Lagerhausſtraße ſtieß geſtern ein hieſiger Kraftradfahrer mit einem Laſtzug aus Mannheim zuſammen. Durch den Zuſammenprall wurde der Beifahrer, der 21jährige Richard Zart wie Flaum liegt der Schnee auf den Zweigen der Tannen, die die wetterumtürmten Höhen des Schwarzwaldes krönen, Hier oben regiert trotz der Wärmewelle, die durch die Täler gezogen iſt, der Winter in wahrhaft weihnachtlicher Weiſe. Die Kup⸗ pen der Berge, dieſe Dome aus Felſen und Wald, liegen wie von Zuckerguß überzogen, da. Kleine ber ausgeht, dem ſich alle, die den Schwarzwald lie⸗ Dörfchen ſind faſt verſunken in ſchneeigem Weiß. ben, nicht entziehen können. f. eee — U Hier oben auf den höchſten Höhen des Schwarz waldes iſt dem Winterſportler das Paradies erhal⸗ ten geblieben. Hier hat der überraſchende Wärme⸗ einbruch noch nicht alle Freuden zu Waſſer werden laſſen.. Weihnachtsſtimmung atmet die heroiſche Landſchaft, von der ein großer geheimnisvoller Zau⸗ Chriſtnacht im badischen Volksglauben Die Chriſt nacht, die erſte der„heiligen zwölf Nächte“ ſpielt im Glauben unſeres badi ſchen Landvolkes eine beſondere Rolle. Aus dem beſtirnten Himmel, aus dem Aufblühen der Jericho⸗ roſe, aus zwölf mit Salz beſtreuten Zwiebelſchalen wird Ernte und Witterung des kommenden Jahres erkundet. Sternhelle Chriſtnacht bedeutet ſowohl im Schefflenztal als auch in der Meßkircher Gegend ein fruchtbares, an der Bergſtraße hingegen ein un⸗ fruchtbares Jahr. Mit Rauhreif behangene Bäume zeigen eine reiche Obſternte an. Um die Fruchtbar⸗ keit der einzelnen Getreidearten für die neue Saat feſtzuſtellen, wird von jeder Sorte ein Glas mit Kör⸗ nern gefüllt. Aus dem Sinken oder Steigen der Körner in den einzelnen Gläſern zieht der Land⸗ mann die entſprechenden Schlüſſe. Im Heuberg kehrt der Bauer am Heiligen Abend den Tennen⸗ boden ſorgfältig. Am Chriſtmorgen ſtellt er feſt, von welcher Getreideart am meiſten Körner in die Scheune fielen, um auch dadurch zu erfahren, welche Fruchtart im neuen Jahr die ergiebigſte ſein wird. In der Bonndorfer Gegend ſucht man ſogar da⸗ Sinken oder Steigen der Fruchtpreiſe in der Chriſt⸗ nacht zu erfahren, wenigſtens war es einſt ſo in Ewattingen. Man legte nacheinander zwölf Körner in einen über Feuer gehaltenen Löffel. Jedes Korn bedeutete einen Monat. Die herausſpringenden Kör⸗ ner zeigten an, ob der Getreidepreis in den einzel⸗ nen Monaten hoch oder niedrig würde. Wenn ein in der Chriſtnacht aufgeſtellter Schop⸗ pen gärendes Moſtes überläuft, ſo bedeutet das in Sexau bei Emmendingen ein gutes Obſt⸗ und Wein⸗ jahr. Im Bühlertal zeigt die Art des Erblühens der Jerichoroſe ein gutes. Obſt⸗ Wein⸗ oder Kar⸗ toffel⸗ und Getreidejahr an. Zu Bretzingen im Erftal, in Endingen am Kai⸗ ſerſtuhl, in Weinheim und anderwärts verwandelt ſich nach altem Volksglauben in der Chriſtnacht das Waſſer der öffentlichen Brunnen in Wein. In Wein⸗ heim ſtritten ſich einmal zwei Bürger darüber, wie K. Zinkgräf berichtet, ob dies auch wirklich Tatſache ſei. Gegenüber dem Ratskeller ſtand bis in die 9er Jahre ein großer Laufbrunnen. An dieſen Brunnen ſtellten die Bürger, die eine Wette machten, ob der Brunnen in der Chriſtnacht Wein ſpende, einen Knecht, während ſie aus der Ferne beobachteten, was geſchah. Der Knecht hatte ſchon mehrmals das Waſ⸗ ſer verſucht; es wollte kein Wein kommen. Mit dem Schlag zwölf Uhr trank er noch einmal. Er rief: „Jetzt läuft Wein!“ Im gleichen Augenblick wurde er von einer ſchwarzen Geſtalt gepackt mit den Wor⸗ ten:„Und du biſt mein!“ Das Volk behauptet, der Teufel hätte den Knecht geholt. Das Volk mied von dieſer Zeit ab den Brunnen. In Endingen am Kaiſerſtuhl verſammelt ſich viel Volk am Stabt⸗ brunnen. Man ſingt gemeinſam das ſchöne alte Lied: „Es kam die gnadenvolle Nacht.“ Wenn vom Kirch⸗ turm der erſte Glockenſchlag der Mitternachtsſtunde anhebt, hört man ein Klirren der Krüge, in die man das„Heiligwog“, d. h. das geweihte Waſſer der Ehriſtnacht, füllt. Wenn der letzte Schlag vom Turm verhallt, hat jedermann ſeinen Krug gefüllt. Nun ſchallt das Lied:„Großer Gott wir loben dich“ in die Winternacht. Zu Hauſe trinkt man von dem Waſſer; auch den Kranken bringt es Geneſung. Dem Vieh gibt man davon in die Tränke. Der Reſt kommt— ins Weinfaß. a Während des Chriſtnachtläutens redet nach altem Glauben das Vieh miteinander. Doch der Horcher hört nur von ſeinem eigenen Tode ſprechen. Wenn man zwiſchen elf und zwölf Uhr das Vieh putzt ohne umzuſehen, ſo wird es beſonders ſchön. Man betet im Stall; man beſprengt den Stall mit Weihwaſſer; Wagek aus Karlsruhe, vom Rad geſchleu⸗ dert. Er erlitt einen Beckenbruch und innere Ver⸗ letzungen, denen er im Städtiſchen Krankenhaus er⸗ logen iſt. Gedenkſtein des Wildererdramas ud. Neuſtadt, 22. Dez. Wie bereits früher Furz berichtet, errichtet der„Pfälziſche Jagdſchutz⸗ Verein“ am Tatorte des Wildererdramas vom 13. Aug. 1932 im Ordenswald einen Gedenk⸗ ſtein für den erſchoſſenen Gendarmeriebeamten Löffler und deſſen verletzten Kollegen Heim. Die Weihe des Steines iſt für das Frühjahr 1934 oder am Jahrestage der Ermordung Löfflers in Ausſicht ge⸗ nommen. * Ludwigshafen, 23. Dez. Nachmittags wurde in einem hieſigen Kaffeehaus eine Sammelßbüchſe der Volksſozialiſtiſchen Selbſthilfe mit etwa 50 Mark Inhalt geſtohlen. Von den Tätern wurde eine kleine Sammelbüchſe, die aus einer Schuhmacherei im Nordſtadtteil entwendet war, am Tatort zurück⸗ gelaſſen. Als Täter wurden drei erwerbsloſe Bur⸗ ſchen im Alter von 20—24 Jahren ermittelt und feſt⸗ genommen. Die Beute haben ſie unter ſich geteilt und in verſchledenen Kaffeehäuſern von Mannheim zum größten Teil verjubelt. * Speyer, 23. Dez. Nachmittags kam es zwiſchen dem Schiffer Hermann Schäfer und dem Arbeiter Paul Baron aus familiären Gründen zu Strei⸗ tigkeiten. Schäfer ſchlug mit einer Kreuzhacke auf Baron ein und brachte dieſem derartig ſchwere Verletzungen bei, daß Baron in das Vinzen⸗ tiuskrankenhaus gebracht werden mußte. Schäfer wurde in das Gefängnis eingeliefert. Geſchäftiiche Mitteilungen „ianak“(eicht⸗ und Anlaſſerakkumulatoren) hat ſeinen Namen und Ruf guch in Mannheim gefeſtigt. Zu beachten iſt, daß„Lianat“ nur Quaolitätserzeugniſſe führt, mit denen jeder Abnehmer zufrieden ſein muß. 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Dez. 1938 Die körperliche Erziehung im nationalſozialiſtiſchen Staat Mit der Umwertung aller Werte in der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution gung auch für die wurde im Rahmen der Geſamterzite⸗ körperliche Erziehung eine neue Lage geſchaffen. An die Stelle eines unfruchtbaren Meinungs⸗ ſtreites über die Wichtigkeit von Stoffverteilungsplänen oder Bildungsſtufen trat das zwingende Gebot der totalen Auffaſſung vom Leben und den Lebens⸗ Außerungen eines Volkes und demnach auch von der To⸗ talität der Erziehung. Leben und Kultur eines Volkes ſind nur als Ganzes zu begreifen und alle Er⸗ ziehungsverſuche müſſen nichts als unfruchtbare Experi⸗ mente bleiben, wenn ſie nicht auf den Tatſächlichkeiten des geſamten völkiſchen Lebens, ſeinen Anlagen und Traditlio⸗ nen, Freuden und Kämpfen fußen und die organiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen Körper, Geiſt und Seele einerſeits und zwiſchen Einzelmenſchen, Volk und Staat andererſeits, beachten. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt zwar heute in jeder Weiſe befeſtigt, ſie wird ihre Sendung aber erſt er⸗ füllen, wenn ſie den neuen deutſchen Menſchen geſchaffen hat, der Träger der völkiſchen Zukunft und eines„Zeitalters der Deutſchen“ ſein wird. Dieſer Menſch iſt in ſeinem innerſten Weſen ein immer tätiger, anteil⸗ nehmender und in jeder Lage aktiv handelnder Typus. Das nur kann den Wert einer wirklichen Perſönlichkeit ausmachen, daß ſie nicht nur theoretiſch die Dinge des Lebens auseinanderzuſetzen verſteht, ſondern mit allen Kräften und allem Können ſtets zum Einſatz bereit iſt, und zwar unbedingte Hingabe an die ſelbſtgewählte Auf⸗ gabe. Es iſt dies der Typ des nationalſozialiſtiſchen Kämpfers, der immer und überall ſeinen Mann ſteht und keine Auseinanderſetzung zu fürchten hat. Es iſt dies der DTyp des unbekannten SA⸗Mannes, der durch ſeine ſeeliſche Disziplin der Revolution die elementare, überperſönliche Wucht und Stoßkraft verliehen und ihr das einmalige Ge⸗ präge in der Geſchichte gegeben hat. In der Geſamtheit ergibt dieſe Zielſetzung die neue Wirklichkeit des ſoziali⸗ ſtiſch⸗völkiſchen Staatsbürgers, der als Perſönlichkeit und Typ die Vorausſetzung iſt für die innere Geſundung des Staates, ſeine äußere Behauptung und zukünftige völ⸗ kiſche Geſtaltung. Das Wiſſen um die Werte des Nationalſozialismus als Grundlage der Erziehung zur tätigen Anteilnahme am Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates kann aber nicht allein durch Schule, beſondere Schulungskurſe, Seminare und ähnliches erreicht werden. Es muß, ſollen die Werte tatſächlich als geiſtiger Dauerbeſitz auſgenommen werden, von jedem neu erarbeitet werden. Nur ſo tſt die Gewähr gegeben, daß der Menſch tatſächlich ſein Tun und Laſſen aus Ueberzeugung nach dem völkiſchen Geſamtziel richtet. Und es kann nicht beſſer erarbeitet werden, als im perſön⸗ lichen Erleben in der körperlichen Erziehung in den Turn⸗ und Sport⸗Verbänden, der Hitler⸗Jugend, im Arbeits⸗ dienſt, in der SA und im Heer. Denn alle fruchtbare Er⸗ kenntnis ruht zuletzt auf der Kraft des Erlebens und des Glaubens. So muß in einem organiſchen Erziehungs⸗ ſyſtem die Erziehung durch den Leib das Primäre ſein, und die Erziehung durch den Geiſt und die Erregung der Seele wird die rückwirkende Ausnützung der Situation ſein, die durch die körperliche Betätigung geſchaffen wurde. Die körperliche Erziehung iſt ja nicht— wie viele auch heute noch meinen— eine Erziehung des Körpers oder Leibesübung allein. Man darf in der Ertüchtigungsbewe⸗ gung eines Volkes nicht den liberalen Trennungsſtrich zwiſchen Körper, Geiſt, Seele bis ins Unendliche fortfüh⸗ ren. Erziehung bedeutet Entwicklungsführung des ganzen Menſchen, und Leib heißt Körper und Seele. Körperliche Erziehung heißt alſo Erziehung des ganzen Menſchen durch den Körper. Die körperliche Erziehung iſt im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat das Medium, durch das jeder heran⸗ wachſende deutſche Staatsbürger hindurchmuß, in dem jeber auf Grund ſeines eigenen Erlebniſſes geiſtig, ſeeliſch und körperlich geformt wird und die leiblichen und politi⸗ ſchen Vorausſetzungen erhält, die ſein und ſeines Volkes Lebenskampf erfordern. Politik heißt Kampf, heute mehr denn fe. rechtsphiloſophen, Humanität und Pazifismus ſind aber keine Waffen zum ſieghaften Beſtehen im Kampfe. Politik braucht daher Macht in den organiſch aufgebauten biologi⸗ ſchen Reſerven im Volke. Die Aufgabe muß zunächſt die Erhaltung der körperlichen Spannkraft und Einſatzfähig⸗ Menſchen⸗ im Harz eingeführ als Schulſach bereits für die unterſten Klaſſen der Knaben und Mädchen zugelaſſen. gucken können, keit ſein, b. 9. die Schaffung der Tauglichkeit für die immer höher werdenden der Arbeit und des Lebeuskampfes. Die Form der e Erziehung, durch die wir unſere Jugend auf das Leiſtungsziel hinführen wollen, muß aufgebaut ſein auf den ergaben Grundſätzen des Lebens, ſie muß vom Eintritt in die Schule bis zum 20. Lebensjahr aus den artgebun⸗ denen vererbten Anlagen des Volkes und der Raſſe er⸗ wachſen und von Wachstumsperiode zu Wachstumsperiode den bivblogiſchen Form⸗ und Organ veränderungen des wach⸗ ſenden Körpers angepaßt ſein. Sie bewirkt damit eine Förderung des natürlichen Längen⸗ und Breitenwachs⸗ tums und einen Ausgleich zwiſchen Muskel und Organ⸗ tätigkeit. Gleichzeitig damit wird die körperliche Erzie⸗ hung aber auch das beſte Mittel ſein, den durch das Groß⸗ ſtadtleben bedingten Verkümmerungen nicht nur paſſiv, ſondern aktiv entgegenzuwirken. Die körperliche Erzte⸗ hung erfüllt ſomit nicht nur eine politiſche, ſondern auch eine bivlogiſche und ſoziale Funktion, ſie wird damit die Grundlage zum Aufbau des kommenden nationalen und ſozialen Staates. Anforderungen — Schilaufen als Schulfach wurde jetzt in Braunlage Auch in Bayern wurde der Schilauf Boi Deulſchlands Schilän in 1200 Meter Höhe— Rolf Kaarby erzählt Nachwuchs und Meiſter Nun hat auch der Schiverband buchſtäblich mit den erſten weißen Flocken ſeine Olympia⸗Vorbereitungsarbeit mit aller Kraft aufgenommen. In der Erkenntnis, daß ſich die deutſchen Schiläufer im Lang⸗ und Sprunglauf viel enger an die Laufkunſt der Norweger anlehnen müſſen, hat er für dieſen Teil der Trainingsarbeit ͤͤrei Amateurtrainer aus Norwegen herübergeholt, von denen zwei als Wander⸗ trainer die Talente in den einzelnen Gauen ſammeln ſol⸗ len, während Rolf Kaarby mit der Trainingsleitung des erſten deutſchen Olympia⸗Schilagers am Eckbauer oberhalb von Garmiſch⸗ Partenkirchen, dem Ort der Olympiſtchen Winterſpiele des Jahres 1936, betraut worden iſt. Der Deutſche Schi⸗Verband hat damit keine ſchlechte Wahl ge⸗ troffen, denn dieſer junge, blonde und ſympathiſche Nor⸗ weger iſt trotz ſeiner 24 Jahre nicht nur ein guter Schi⸗ läufer, von dem ſelbſt unſere Beſten noch ſehr viel ab⸗ ſondern auch ein guter Lehrer und, was vielleicht am wichtigſten iſt, dazu auch ein guter Kamerad. So ſind ſie denn hier oben verſammelt, 1238 Meter über dem Meere und nur über einen ſteilen Fußweg in andert⸗ halbſtündigem ſchweren Aufſtieg von Partenkirchen zu errei⸗ chen. Es iſt gerade die richtige Lage für ein Trainings⸗ lager, denn hier kommt(mit Ausnahme der Preſſeleute) ſo leicht kein Fremder hinauf und greift ſtörend in den Trainingsbetrieb ein. Auch das Schigebiet iſt hier oben am Eckbauer, wo Altmeiſter Martin Neuner als Berg⸗ wirt und Lagerarbeiter zugleich ſeines Amtes waltet, geradezu ideal. Die 15 Km. lange Langlaufſpur, mit allerlei norwegiſchen Schwierigkeiten gewürzt, iſt ſo recht zum Training und zum Lernen geeignet. Wer hier nicht biegſam und geſchmeidig iſt, der kommt ſchlecht durch die unzähligen Windungen im Walddickicht hindurch, und wer nicht ſeine beiden Bretter immer hübſch ſauber beieinander halten kann, der wird es hier beſtimmt lernen. Und das iſt ja auch der Zweck des Trainings. Wie in den voraufgegangenen Olympia⸗Vorbereitungs⸗ lehrgängen der anderen Sportarten hat man auch hier wie⸗ der neben bereits bewährten Läufern und Springern eine Anzahl noch wenig bekannter Nachwuchsläufer hinzugezo⸗ gen, die zum Teil erſt 18 und 19 Jahre alt ſind. So ſieht man neben den bekannten Partenkirchenern Franz Reiſer und Mathias Wörndle auch den jungen, in letzter Zeit als Springer mehrfach hervorgetretenen Toni Eisgruber (59 Meter auf der Kochelbergſchanze), aus München ſind Walter Motz und Karl Dietl! Erſchienen, und der Gau Schleſien hat neben dem deutſchen Hochſchulmeiſter Herbert Leupold ⸗ Breslau den ſehr talentierten, erſt neunzehn⸗ jährigen Guſtel Adolph von der Zackelfallbaude(Ober⸗ ſchreiberhau) entſandt. Insgeſamt ſind hier 15 Teilnehmer verſammelt. Wie ſchon der Name Schilager ſagt, wird das Training Die fapauiſchen Sportverbände treffen umfaſſende Vorbereitungen für die Olympiſchon Spiele 1936 in Ber⸗ lin. Das„Land der aufgehenden Sonne“ verſügt über ein ungeheures Menſchenmaterial, was ſich auch immer wieder in den verſchiedenen Sportgebieten bemerkbar macht. Japan und Amerika verfügen wohl über den ver⸗ ſprechendſten Nachwuchs. Die Liſte der japaniſchen An⸗ wärter für die nächſte Olympiade enthält faſt lauter neue Namen von jungen, häufig gänzlich ur annten Leuten. Unter der Leitung des von Los Angeles her bekannten Springers Chußhei Nambu fand bereits im Herbſt eine Reihe von Trainingsburſen ſtatt, die An Frühjahr fort⸗ geſetzt werden. Das Intereſſe für die Olympiſchen Spiele iſt diesmal in Japan beſonders groß, weil man hofft, die 12. Olympiade für Tokio zugeſprochen zu erhalten. In Polen ermahnt der„Kurfer Sportowy““ unter der Ueberſchrift„Die O In im Jahre 1936 in Berlin könnte uns unvorbereitet treffer die polniſchen Sport verbände, rechtzeitig mit dem Training zu beginnen, da die Olym⸗ n Spiele keine gewöhnlichen internatio- nalen Spor ttbewerbe ſeien, ſondern darüber hinaus eine große Prüfung für die Leiſtun ühigkett der Nation als Ganzes. Beſonders die Gymnaf vend müſſe heran⸗ gezogen werden, um Könner herauszufinden, die die pol⸗ niſche Nation in Berlin würdig vertreten könnten. Siege ſeien nicht das Wichtigſte. Es käme in erſter Linie dar⸗ auf an, trotz einer Niederlage das hohe Niveau der Sport⸗ kultur ſeines Landes zu zeigen und zu beweiſen, daß die Diebe zum Sport in das Volk übergegangen iſt. Natürlich müſſe es der Ehrgeiz des ganzen Volkes ſein 1936 mög⸗ lichſt aut abzuſchneiden. Die englöſche Heerſchau für die Olympiade 1936 be⸗ ſteht in der Durchführung der im Jahre 1934 ſtat klinden⸗ den„Empire Games“, die als eine Art nationales Olympia anzuſehen ſind. Vor einiger Zeit iſt eine„Britiſh Empire games federation“ gebihdet worden, für die der bekannte Sportsmann Ear of Derby als Präſident beſtimmt wurde. jern im Olympialager hier oben lagermäßig durchgeführt. Morgens um halb acht Uhr iſt allgemeines Wecken, dann werden die Bretter ge⸗ wachſt und gleich nach dem Morgenfrühſtück, zu dem es eine warme Grießſuppe oder ähnliches gibt, geht es hinaus zum Training. Rolf Kaarby iſt über das Trainings⸗ gelände am Eckbauer, das von allen Seiten durch die hoch⸗ ragenden Felſenketten des Karwendel, des Wetterſteins, des Zugſpitzmaſſivs, des Wank und des Kramers gegen ſchlechtes Wetter geſchützt iſt, begeiſtert und überraſcht, denn er glaubte, in den Alpen nicht ein ſo gutes echt norwegi⸗ ſches Langlaufgelände anzutreffen. Aber die ihm un⸗ gewohnte Höhenluft und die beſonders des Morgens oft⸗ mals große Kälte ſagen ihm offenbar nicht zu. Ueber unſere deutſchen Schifahrer befragt, ſagt er, daß er mit dem Material ſehr zufrieden ſei. Die meiſten hätten gute Anlagen und könnten bei richtigem Training recht gut werden. Am beſten gefällt ihm Herbert Leu⸗ po d, deſſen Langlaufſtil ſchon beinahe norwegiſch wirkt, auch Mathias Wörndle und Franz Reiſer ſind ſchon recht gut, aber alle ſind ſie noch zu ſteif und lau⸗ fen zu kraftvoll. Der norwegiſche Laufſtil verlangt große Lockerheit und Elaſtizität, die Schritte dürfen nicht klein, ſondern müſſen lang und zügig, das Ganze muß mehr ein Gleiten als ein Laufen ſein. Auch beim Anſtieg darf man nicht ſtampfen, ſondern ſoll den Berg mit lockeren Hüften und kleinen Schritten ſchnell hinauftänzeln. Dieſe Technik mag zu Anfang vielleicht mehr anſtrengen, wenn man ſie aber erſt beherrſcht, dann wirkt ſie ſehr kraftſparend, und vor allem, man kommt den Berg ſchneller hinauf. Zwi⸗ ſchendurch gibt Kaarby auf der Strecke bei allen Gelegen⸗ heiten viele kleine Winke und Ratſchläge, die dann immer dankbar aufgenommen und ausprobiert werden. Es iſt nur ſchade, daß man bis zur Sprungſchanze immer hinunter nach Partenkirchen fahren muß, denn auf der proviſoriſchen Schanze am Eckbauer kann man nur die Feinheiten des Abſprungs und Aufſprungs üben, nicht aber auf Leiſtungen trainieren. Ueber unſere Springer ſagt Kaarby, daß ſie in der Luft zum Teil recht gut ſind, die Hauptſache beim Springen ſei zunächſt aber der kraft⸗ volle Abſprung, der den meiſten noch fehlt, und der ſichere Aufſprung. Von unſeren Springern gefallen ihm neben dem nicht am Kurs beteiligten Toni Bader am beſten Franz Reiſer, Karl Dietl und der Partenkirchener Toni Eis⸗ gruber. Nach dieſem erſten Schilager am Eckbauer, das zwei Wochen dauern wird, werden noch zwei weitere Lager durchgeführt, damit alle in Frage kommenden Läufer er⸗ faßt werden können. Dieſe ſollen dann in ihrem Kretſe bzw. in ihren Bezirken die neuen Erfahrungen und Er⸗ kenntuniſſe weiter verbreiten, damit wirklich jeder deutſche Schiläufer von dieſem Olympia ⸗Schilager Nutzen hat. Das Ausland rüſtet Aeberall Vorbereitungen für die Olympiade 1936 Der erſte Vorſitzende iſt Sir James Leigh⸗Wood und der Geſchäftsführer der gleiche wie der der Britiſh olympic⸗ aſſociation, Evan A. Hunter. Die Spiele des Jahres 1934, die als allengliſche Generalvorbereitung auf die 11. Olympiade in Berlin betrachtet werden können, werden wahrſcheinl im Whit City⸗Stadion in London ſtattfinden. Unter Leitung ba, 5 Präſidenken Stephan Hadzi hielt der Vollzugs 5 u dſlawiſchen Olym⸗ piſchen Kom 0 ab, auf, der beſchloſſen wurde, den ſogenannten, Olympif n Tag“, der alljährlich in elf großen Städten des Abgehalten wird und Dinaren erbrachte, taa zu veranſtalten. Kleinkaliberſchieſen um die Stadtmeiſterſchaften Mannheim für Kleinkgliber⸗ 2 lediglich die dem Ortsaus⸗ ngen und Jugendpflege an⸗ Im laufenden Jahr iſt je⸗ da die Aufgabe der Sport⸗ rſport treibenden Vereine 1 dieſer Stadtgemeinſchaft zu Gemeinſcha und Sport⸗ rbeit an der Wiedererſtarkung 8 heute der Sport⸗ zuletzt eine Reineinnahme von 10 im Jahre 1934 am zwiten Juni⸗Son Die Sportgeme ſchießen erfaßt nen Schützen v e 85 Aenderung eingetr rete en, gemeinſchaft iſt, alle Klei 0 der 1 Verba erſaſſen. hoͤrungen geiſt, vom Willen zur unſexes deutſchen Vaterlan re gemeinſchaft Mannheim für Kleinkaliberſchießen folgende Vereine an: Schützengeſellſchaft 1744, Schützenverein der Polizeibeamten, Schützenluſt! äfertal, KͤS⸗Verein Sand⸗ N gung Mannheim, KKS⸗Verein hs Ka S⸗Verein Rheinau, Schützengeſellſchaft⸗ vom Mita Diana Waczha Zimmerſtutzengeſellſchaft„Freiſchütz“ Mannhei m, Verein ehem. 110er Mannheim, Krieger⸗ und Militärverein Feudenhei Militärverein„Wacht und der am Rhein“ werden Stadt! e uf ſchafts⸗ 1 der Sportgemeinſchaft chnungsnadel, Einzel⸗ und en aus get. agen und im em Trotz der ce Käl te fang ſich am letzten Sonn⸗ tag eine anſehnliche Zahl von Kleinkaliberſchützen im Schützenhaus der Polizeibeamten zuſammen, um an dem Kampf um die Stadtmeiſterf Mannheim, den die Sport⸗ gemeinſchaft Mannheim für 8 als letzten Kampf durch⸗ führte, teilzunehmen. Die erreichten Ergebniſſe, die unten⸗ ſtehen d bek kanntgegeben werden, waren für die Winterzeit e t und übertrafen an Leiſtungen die vorjährigen. Die ſchaft im Mannſchaftsſchießen wurde im Laufe des Jahr in 5 Uebungen auf den Schießſtänden der Vereine: Rheinau, Käfertal, Sandhofen, Sch⸗Geſ. 1744 und Polizei ausgetragen und erhält die ſiegende Mannſchaft den vom„Hakenkreuzbanner⸗Verlag“ geſtifteten Wanderpreis. Groß war auch die Beteiligung beim Schießen um die Stdatmeiſter⸗Nadel, die in dieſem Jahre an 125 erſolg⸗ reiche Schützen am Samstag, den 23. Dezember 1933 abends 8 Uhr im Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 1744 aus⸗ gegeben werden. Stadtmeiſterſchaſt im Mannſchaftsſchießen: 1. Schütz en⸗ verein der Polizeibeamten 4076 Ringe, 2. Schützen luſt Käfertal 4003 Ringe, 3. Ka S⸗Verein Rheinau 3802 Ringe, Schi tzenge ſellſchaft 1744 Mannheim 3321 Ringe, 5. Ke Verein Sandhofen 3289 Ringe. Stadtmeiſterſchaft für Schützen: 1. Eber le⸗Polizei 158 Ringe, 2. Müller ⸗1744 152 Ringe, 3. Häfner⸗Feudenheim 151 Ringe, 4. Huge⸗1744 150 Ringe. Stadtmeiſternadeln: Goldene Auszeichnungs nadel: Sch.⸗ Geſ. 1744 Schmidt, Hoffmann, R. Müller, Mappes, Frankf, F. Müller.— Polizei: Geiſenhof, Eberle, Moll, Stoll, Döllinger, Spannagel, Gerardi, K. Sauer.— Käfertal: Blum, Braus, Baumgart, Hch. Häuſer, P. Häuſer, M Müller, Vollmer.— Rhein au: Corpmann, Frauen⸗ ſtorſer, Hanel, Kenk, Reif, Sauer, Starck, Vogel, Wagner.— Sandhofen: L. Kremer.— 110er: Matt, Kaſparek, Kandulſki, Emig.— Feuden heim: Bauer Meiſter, Gipp.— Wacht am Rhein: Löſch, Schandin, Störzer.— Aus bildungs kurs: Silberne Auszeichnungsnadel: Sch⸗Geſ. 1744: Er les, H. Fauth, Köchler, Weger.— Polizei: Stump, Hug, E. Fuchs, Deckinger, W. Becker. Mayer⸗Wieſen, Müller, ebrandt, Herm. Rau.— Käfertal: Gabel, Schwarz iller, Sommer, Phil. Stephan.— Rheinau; Cruſius, Fiſcher, Gramlich, Haas, Horneff. Sand⸗ hofen: Winkler, Legleiter.— 110er: Brehm, Krauth, Schermer, Haberkorn.— Feuden heim: Edinger, We⸗ gert, Boxheimer, Reis, Häfner.— Wacht am Rhein: Ludwig, Bilz. Diana: Zander.— Aus bildungs⸗ kurs: Jäger, Hexrtenſtein, Haſſert. Friedrichs⸗ feld: Helmſtetter. Bronzene Auszeichunngsnadel: Sch⸗Geſ. 1744: Eiſinger, Münch, Neuer, G. Hofmann, Gurr.— Polizei: Attner, Adolf König, Fricke, Querengäßer— Käfertal: Fr. Bauer. Pfanz, Krampf, Rihm, Geiger, Mark. Hoffmann. 5 hein au: Beißel, Dieringer, Kümmel, Müßhlſtetten, Neubrandt, Pla aff.— Sandhofen: Tob. Müller, Hons Diehl, Karl D Diehl, 11075 Diehl, Treiber, Rheinwalt, Popp, W. Schneider.— 110er: Brandt, Gottmann, Kandulfki jr., Schall, Beske.— Feuden heim: Trondl, Uhrig. Wacht am Rhein: Lindemann, Helm. Brugger, Jakod Brugger.— Dian a: Dr. Rudolf, Hauek.— Aus bil⸗ dungskurs: Becker, Braxmeier, Fricke. Weihnachts- Gedanken Der deutſche Sport hat jetzt im Staat endlich die Stellung und Beachtung gefunden, die ihm gebührt. Noch im vergangenen Jahr ſchrieben wir, daß die Sportverbände und Vereine Aufgaben durchführen, die eigentlich Sache des Staates wären. Die dama⸗ ligen Regierungen hatten den Wert des Sports nicht erkannt. Nach dem Umbruch der deutſchen Nation am 5. März wurde der deutſche Sport in den Vordergrund der ſtaatlichen Aufgaben geſtellt. Der Sport war organiſch in den Staat eingebaut worden. Der Sport war nicht mehr Sache der Verbände und Vereine, er war Sache des ganzen deutſchen Volkes geworden. Die Ernennung des Reichsſportführers v. Tſchammer und Oſten geigte, nach welcher Richtung hin der Nationalſozialis⸗ mus den Sport aufgefaßt und aufgebaut wiſſen will. Es gab gewiſſermaßen eine Reichsreform des deutſchen Sports. Der ſtille Kampf der ein⸗ zelnen Verbände untereinander verſchwand ſofort. Die kleinen Eiferſüchteleien einiger Sportführer, die ihre Perſon für viel wichtiger als den Sport ſelbſt hielten, hatten im neuen Deutſchland nichts mehr zu ſuchen. Es galt dem deutſchen Sport zu dienen. In überaus kurzer Zeit verſtand es der Reichsſport⸗ führer v. Tſchammer⸗Oſten, den deutſchen Sport vollkommen umzubauen. Der ganze Sport in ſeiner mannigfachen Vielgeſtaltigkeit wurde in 16 Fachſäulen eingeteilt, denen die Ueberwachung der einzelnen Sportarten übertragen wurde. Die Richt⸗ Linien, nach denen jetzt gearbeitet werden muß, wur⸗ den einzig und allein vom Reichsſportführer heraus⸗ gegeben. Dieſe klare Führung machte ſich ſofort be⸗ merkbar. V. Tſchammer⸗Oſten hatte ſich in ganz kurzer Zeit das Vertrauen der deutſchen Sportwelt erworben. Der neue Geiſt, der in Deutſchland eingezogen war, trat in beſonders ſtarkem Maße im Sport in Erſcheinung. Für Ge⸗ ſchäftemacher und Vereinsmeier war kein Platz mehr. Der friſche Zug im deutſchen Sportleben wirkte vom erſten Augenblick an be⸗ freiend. Daß die marxiſtiſchen Sportvereine und zum deutſchen Sport Verbände aufgelöſt wurden, war eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Denn bei ihnen ging es nicht darum, dem Sportgedanken zu dienen, ihnen bam es in erſter Linie darauf an, ihre fungen Mitglie⸗ der zu politiſchen Stoßtrupps zu erziehen. Dieſen irrgeleiteten Menſchen wurde jetzt Gelegen⸗ heit gegeben, ſich in die neue deutſche Sportbewegung einzufügen. Die Ereigniſſe der letzten Monate wer⸗ den ihnen gezeigt haben, um was es im neuen Deutechland und im deutſchen Sport geht. Sie ſollen nicht beiſeite ſtehen, ſie ſollen ſich in die Sportver⸗ bände eingliedern. 5 Wie ernſt es der Sportführer mit dem Aufbau des deutſchen Sports meint, zeigt die Entwicklung der letzten Monate beſonders deutlich. Die Haupt⸗ aufgabe gilt der Heranbildung des Nach⸗ wuchſes für die Olympiſchen Spiele, die 1936 in Berlin ausgetragen werden. Die erſte prak⸗ tiſche Vorarbeit wurde mit dem erſten Olympia⸗ kurs in Berlin geleiſtet. Ueber 500 junge deutſche Sportler wurden aus allen Sportarten nach Berlin zuſammengerufen, um durch ſachkundige Führer unterrichtet zu werden. Aus dieſem Nach⸗ wuchs wird Deutſchland hoffentlich im Jahre 1936 mancher Sieger erwachſen. Der Reichsſportführer war jeden Tag unter dieſen jungen deutſchen Sportlern. Die Verbindung zwiſchen Führer und den Sportlern war raſch geſchaffen. Mit Begeiſte⸗ rung waren alle bei der Sache. Den Erzählungen der einzelnen Teilnehmer war zu entnehmen, daß noch ſelten ſoviel praktiſche Arbeit geleiſtet wurde, wie bei dieſem erſten Olympiakurs in Berlin. Auch der Reichskanzler Adolf Hitler war mitten unter den Sportlern. Adolf Hitler war immer ein großer Förderer des Sportgedankens. Anläßlich des Beſuchs des Olympiakurſes verwarf er auch die bis dahin vorliegenden Pläne über die Ausgeſtaltung des Olympiaſtadions in Berlin. Er verlangte eine Anlage, die Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen würdig vertreten könne. Erſt vor einigen Tagen haben wir die Einzelheiten über dieſe einzigartige Anlage reröffentlicht, die nach ihrer Fertigſtellung die größte Sportſtätte der Welt 11 115 Wie überall wird auch hier ganze Arbeit Die Aufbauarbeit des deutſchen Sports iſt 3. Zt. auf die Olympiſchen Spiele eingeſtellt. Selbſtverſtändlich vergißt man daneben nicht, die letzte Hand an den Bau des deutſchen Sports über⸗ haupt zu legen. Obwohl der Rohbau fertig daſteht, iſt noch manche Kleinarbeit im inneren Aufbau zu leiſten, bis alles ſo vollendet iſt, wie es ſich Adolf Hitler und der Reichsſportführer wünſchen. Die deutſchen Sportler haben es wieder gelernt, die Ehre zu ſchätzen, die ihnen durch die Uebertragung der Ver⸗ tretung der deutſchen Farben in inter⸗ nationalen Sportkämpfen zuteil wird. Bei den letzten Fußball⸗Länderkämpfen zeigte es ſick, daß in die deutſche Ländermannſchaft, gleich wie ſie zuſammengeſetzt war, ein neuer Geiſt eingezogen iſt. Jeder einzelne weiß, um was es geht. Der Sieg für Deutſchland iſt das höchſte. Wenn auch nicht verkannt werden ſoll, daß eine Niederlage in einem Länder wettkampf keine natio⸗ nale Schande iſt, ſo iſt es doch beſonders wert⸗ voll, daß man jetzt endlich begriffen hat, was es heißt, ſein Vaterland vertreten zu dürfen. Sehr zu begrüßen war das Zuſtandekommen der Länderſpiele gegen Belgien und Polen. Beſonders das Länderſpiel gegen Polen wurde durch die direkte Vermittlung des Reichsſportführers ermög⸗ licht. Wenn wir bei dieſem erſten Länderſpiel auch nur mit Glück ſiegten, ſo freut uns doch dieſer erſte Sieg über Polen. Die Polen waren über ihre Auf⸗ nahme und über das Sportverſtändnis der deutſchen Zuſchauer freudig überraſcht. Der Rückkampf iſt be⸗ reits abgeſchloſſen. Hier vollzog ſich die Annäherung zweier Völker durch den Sport. Dieſer Umſtand zeigt erneut, welche Macht und welches Werbemittel dem Sport inne⸗ wohnt. Er iſt dazu berufen, die Gegenſätze unter den Völkern in friedlichem Wettkampf auszugleichen und die Völker einander näherzubringen. Der Na⸗ tionalſozialismus iſt ſich dieſer Kraft des deutſchen Sports bewutzt und iſt bereit, ihn voll in den Staat einzubauen. Der Sport darf nicht Sache des einzelnen ſein, wie es bis jetzt der Fall war, der Sport muß Sache der deutſchen Nation werden. Der Führer der deutſchen Arbeitsfront, Staats⸗ rat Dr. Dey will dem ganzen deutſchen Volk„Kraft durch Freude“ geben. Der Sport ſoll nicht nur ein Mittel ſein, um die junge deutſche Generation ſport⸗ lich zu erziehen, er ſoll auch dazu dienen, den Alteren in ihrer Freizeit Freude zu bereiten. Jeder ſoll den Sport treiben, den er auf Grund ſeines Alters und ſeinen Anlagen nach noch ausüben kann. Der Gedanke der Schaffung von„Kraft durch Freude“ iſt ſo großartig und ein⸗ leuchtend, daß er von jedem freudig aufgegriffen und in die Tat umgeſetzt werden wird. Viele, die bis jetzt mit ihrer freien Zeit wenig anzufangen wußten, werden ſportlicher Betätigung zugeführt werden, die ihnen neuen Lebensmut und neue Kraft für den harten Daſeinskampf bringen wird. Die Freude am Sport in der Freizeit wird ſich auch auf die Arbeit übertragen. Der deutſche Menſch wird doppelten Gewinn haben: Freude an der Arbeit und Freude an ſich ſelbſt. Die Freizeit ſo aufgebaut, wird die Menſchen einander näherbringen und manche durch das frühere Syſtem aufgerichtete Schranken einreißen. Die Menſchen werden ſich wieder achten und ſchätzen lernen und nicht in dem anderen einen Gegner erblicken. Jeder kämpft ja den gleichen Kampf für das Wohl des deutſchen Vaterlands. In allen Sportverbänden hat ſich der neue Geiſt des Dritten Reiches Bahn gebrochen. Ein über⸗ mältigendes Bekenntnis zum neuen Deutſchland konnte beim 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart die Deutſche Turner⸗ ſchaft vor Adolf Hitler ablegen. Die deutſche Jugend huldigte ihrem Führer, zu dem ſie in vollem Ver⸗ trauen aufblickt, und dem ſie bedingungslos folgen will und wird. Leuchtenden Auges konnte hier Adolf Hitler den Einmarſch des deutſchen Sports in das neue Reich, verkörpert durch die D, feſtſtellen. Mit der gleichen Begeiſterung jubeln ihm die deut⸗ ſchen Sportler aller Richtungen zu, da er dem deutſchen Sport endlich die gebührende Stkellutig im Staate verſchafft hat. Wenn auch die Jugend, ohne die der deutſche Sport nicht leben kann, reſtlos in die Sportbewegung ein⸗ gegliedert iſt, dann kann der deutſche Sport in ſeinem gewaltigen Aufbau einen Weg nach oben nehmen, der ihm 1036 bei den Olympiſchen Spielen in Berlin den Platz bringen wird, den er auf Grund ſeiner Be⸗ Bedeutung verbient Willy Müller. en e been been de ae ee let beg dee eee un ug eis und un eee eee e une Ududgolsvur zouſe ne je eis ute uu a0 eee dun nua; zum ann using dee e ee eas gun pont due u; f eule gung ane ug ugvn 18 leiag 100 pen vg oclpguvc eig Doi ve uemutaunda geeicygs denn gg Lege ut ene we g u ace usſpams nne ocean dig voi n gagas 918 g ee ct e eee unzteg uslluz ne uscholglag uebiagn ud uschi uh en ego nn pee ecplpzauvch dat ui leiagz ud Invavg epi uuvlog 318 dan zegiemeb zlunzuß gits aasbangz mr Uogungg gang ⸗uebvgz die Si uonaq use ang il ud Jojagz use ung 90 11 ac zaeuv uss ac uz püjquebnzs nochn mr Aol gun Joscpu da eee e eee eie eee ee h e biggi ee eee ener e dee ag eule gouuvlgie! ies lune gs ckupzueig uso ud Tieeia h donn uuvg ann eee een ente 2g Teig udo neue en een ieee eee ben een eee dohaeih vich⸗vlog n eee e een eee eee ee eee eg nd er dee der eee eee eee u ige! 91 loſcktat bag uenngkeausgloat 210 min ens ehen Invcpſed nun dene eee een e e ee eee burg uogeg gongu agi u Bunugogg epebae neu dach uf ugs nuve gun udavat usgungrplos gane bunguneſuc gun agel 919 uog1019 bang 4% u e pate eig neue cou epa vida udaval udgagat eee ieee eee beende eee; D914 ongu zee vg uſel ne uz id un anz aneh un ueagplebzae usbogz ze un gausgr ppl zva 31126 usgaheg i ava Bungunezug % ehe nec ieee eue uss pau anu au aht gun mae ehen clue usjeia olg eech ue eee een e eee eee ee ben nee lee ue Bor ace ee eee eee n ene ben e e ee ene e eee eee e eee ge eee ur ar vas uduun ß gun jejsagz un Uagnombangz un F 9 1560 n eee eee e ee ee eee eee nöoPpaa * „icpvateg naezpa al zog bet de gun en c eee ede en een e lee ben F Jog zeyv gun fan! gun 00 moch abe zd uſenn a gu“ ugupch udbiant uoignz uscgeg use um unc ogg ect ine e„e e eigne cu anu 511 ee eee“ e eee ee he e me gag ene „uncle guse jo polch daun undd end jalvr gun uggoch 401 jagch“ eudagvg nogung usfeia aaa FF uinva gs ang ons die u urg omun e dontebun 219 hg zd inn var on Bun bv in bun enen en eue een ee aa dat ava d uad age ee een de e ahemozog due lc j un een eee ieee ben en ee eee e e e: g 5 318 vlas me brust ue Jo nee ee e eg uh unzom mp % ur ee ene en di e un inv jpmavock une uszckdviz a0 uns dont ogusundag Sagas unt un bug dh oqj vg Phan gon ui 00e e een bee ene eetes vunuuiſegz Dua ur bun een av ue hubie di nes ecm m! 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Wir beide, mein Kind und ich, gedenken Ihrer, Sie reiche, ſtolze Braut, mit blutendem Herzen und in tiefem Schmerz der Ent⸗ ſagung. Das Leben iſt grauſam, wir zürnen Ihnen nicht, denn wir wiſſen, daß die Armut immer hinter dem Reichtum zurück⸗ ſtehen muß. Werden Sie glücklich, wenn Sie auch nur einen Teil der Liebe beſitzen werden, die ich trotz meiner beſcheidenen Lebensſtellung mein eigen nannte.— Eine unglückliche Mutter und ein verlaſſenes vaterloſes Kind.“ Unten am Rande ſtand Straße und Nummer eines Berliner Vororts, aber kein Name. Severas Hände ſanken mit dem Stück Papier kraftlos in ihren Schoß. Eine Weile ſaß ſie ohne Bewegung, dann hob ſie mühſam den Brief empor in Sehweite und las ihn in der grauen Dämme⸗ rung des Regenabends noch einmal, noch ein drittes Mal, und ſaß wieder lange ſtill, weinte nicht, ſaß ſtumm ohne jede Aeuße⸗ rung eines Schmerzes oder Zornes, ſaß auf der harten, kleinen Bank, bis Schritte auf der Treppe knarrten und emporkletternder Lichtſchein eine nahende Kerze in der Hand der kleinen Margaret kündete, die das Bett richten und Wünſche fürs Nachteſſen ent⸗ gegenehmen wollte. Der Kerzenſchein flackerte um die hölzerne Galerie wie ungute Irrlichter, die Menſchen narren und von den geordneten Straßen in unbekannte Sümpfe voll blauer Geiſter⸗ flämmchen und tückiſcher Moorlöcher fortlocken. Margarets Stimme kam in die Lautloſigkeit des Hochzeits⸗ ſtübchens mit einem ſchalkhaften Kichern.„J kann mi noch net dran gewöhne, daß i Frau Doktor ſagen müßt, Frau Doktor Holleſparre.“ Severas Finger ſchoben den Brief zurück in die Handtaſche. „Frau Doktor Holleſparre“, ſprach es in ihr höhniſch äffend,„a die biſt Du nun vor den Leuten.“ Ganz jäh ſprang aus der Maßloſigkeit der Enttäuſchung, die der unecht gefühlvolle Brief ihr bereitet, eine verzweifelte Auf⸗ lehnung:„Ich trenne mich von dem Mann, der ſeine Geliebte und ſein Kind verließ um meines Geldes willen. Ueber dieſen Betrug hinweg kann ich nicht ſeine Frau werden.“ Großas alte Stimme tönte fernher:„Laß mich endlich eine glückliche funge Frau in der Goldenen Wage ſehen.“ Nein, nein, Großa durfte nichts davon wiſſen, ſie mußte an ein reines Eheglück glauben. Gab es einen Ausweg? 10. Kapitel. „Herr Doktor, bitte an den Fernſprecher! Ihre Frau Gemahlin hat angeläutet.“ Schweſter Erika rief die Worte Nils zu, während er ſich nach einer Unterſuchung die Hände wuſch. Sehr eilig hängte er das Handtuch fort, war in einer Minute aus dem Unterſuchungs⸗ simmer über den Flur, ſtand ſchon in ſeinem Privatzimmer am Schreibtiſch, hob den Hörer, den Schweſter Erika auf die Tiſch⸗ platte gelegt hatte, vor Severas großes Bild. „Biſt Du es, Liebling? Guten morgen! Wie geht es Dir?“ „Ich habe nur noch etwas erhöhte Temperatur, keine Schmer⸗ zen mehr. Ich habe mich trotzdem entſchloſſen, morgen noch nicht zu reiſen. Ich komme alſo erſt Donnerstag.“ f Enttäuſchung zirterte in Nils. Es war ſicherlich ſehr vernünf⸗ tig, wenn ſie einen Tag länger auf der Burg blieb, aber daß ſie ſo wenig Eile hatte, verletzte ſeine ungeduldige Verliebtheit. Sekundenlang zögerte er mit der Gegenrede. In ihrer Stimme war ein fremder Ton geweſen, ſie hatte ſeine Frage ſachlich be⸗ antwortet, aber kein liebes Begrüßungswort eingefügt. Nun ja, er kannte ja ihre herbe Zurückhaltung, ſie fand es wahrſcheinlich trivial, durch den Apparat Gefühl zu äußern. Jetzt ſprach er, ſprach ebenſo ſachlich wie ſie. „Ich halte es für ſehr richtig, wenn Du Dich noch einen Tag erholſt, dann komme ich mit dem Wagen und hole Dich ab.“ „Auf keinen Fall! Du darfſt nicht ſo lange von der Klinik fort ſein.“ „Wieſo denu lange? Ich würde um vier Uhr nachmittags von hier fahren, wäre um acht bei Dir, bliebe eine Stunde, um neun könnten wir in den Wagen ſteigen und um ein Uhr nachts zu Hauſe ſein.“ „Das iſt viel zu anſtrengend für Dich, acht Stunden faſt ohne Unterbrechung fahren. Ich komme mit der Bahn und werde meine Ankunft melden. Schluß. Grüß Mutter, Großa, Ohm Matthias.“ Ehe er etwas erwidern konnte, hatte ſie drüben ſchon abge⸗ hängt, ihm war, als ſtehe er vor einer Mauer. Schluß! Wie knapp ſie das geſagt hatte! Severa, geliebte, zarte Severa, ich weiß ja, wie innig Dein Lieben iſt, Du magſt Dich noch ſo herb und kühl zeigen, ich weiß, wie es in Dir ausſieht. Langſam ließ er den Hörer auf die Gabel niedergleiten. Das Trillern der Glocke zitterte im Zimmer nach. Severas Augen unter den geraden, ſtrengen Brauen ſehen aus dem Bilde for⸗ ſchend, grübelnd. Wie hatte Großa geſagt?„Sie werden es nicht immer leicht haben mit Severa.“ Oh, es ſollte nicht immer leicht ſein, nicht nur Spielerei und Tändelei, Schmerz durchzuckte ihn. Spielerei war alles mit Lene geweſen, bis Lüttis Entſtehen für ihn zum großen Erlebnis wurde. Jetzt mit Severa, mit ſeiner Frau durfte es ernuſte Stunden geben, ein tiefes Suchen und Ringen um letzte Einheit, und wenn ſte es ihm bisweilen erſchweren ſollte durch die Schatten aus dem Erbe der Linckens, ſo wollte er das hinnehmen wie eine Sühne für die Gedanken⸗ loſigkeit und leere Triebhaftigkeit der Jahre mit Lene, wie eine Sühne für das Aufgeben ſeines Kindes. Schweſter Erika rundes, roſiges Geſicht unter der blendend weißen Haube guckte herein.„Wollen Sie bitte noch einmal den Verband der kleinen Marie nachſehen, Herr Doktor.“ Am Dienstag rormittag hatte Severa mit Nils geſprochen, am Nachmittag reiſte ſie nach Berlin ab. Wiewohl das Thermometer morgens normale Temperaturen gezeigt hatte, war ſie wie im Fieber. Jede halbe Stunde dehnte ſich zu einer Dauer, die tatenlos zu durchleben faſt untragbar erſchien. Dieſelben Gedanken, hun⸗ dertmal durchſonnen in quälender Ergebnisloſigkeit, kehrten alle fünf Minunten wieder, bildeten tiefe, ausgehöhlte Geleiſe, die in eine Sackgaſſe mündeten. Da ſie erſt um acht Uhr abends in Berlin ankam, mußte eine zweite Nacht in Ungewißheit über den Abſender des Briefes er⸗ litten werden. Bisweilen wollte Hoffnung eine helle Möglich⸗ keit von ferne zeigen: Der Brief iſt eine namenloſe Gemeinheit, eine Verleumdung ohne Hintergrund. Schwindelnde Seligkeit wagte ſich ſchüchtern zu regen bei dieſer Vorſtellung. Dann wären die letzten Tage ausgelöſcht wie ein finſterer Traum. In dieſer Nacht im Berliner Hotelzimmer erfaßte ſie erſt ganz, wie all ihr Sein auf Nils eingeſtellt war, wie alle Zukunft zerbröckelte ohne ſeine Liebe. Flüchtiger Dämmerſchlaf wechſelte mit ſtundenlangem Wachliegen. Morgenfrühe ſchenkte goldene Traumhoffnungen, das Erwachen ließ einen Stein auf Herz und Hirn ſtürzen, zermalmte alle Lebensfreudigkeit. Sie lag eine Weile unter der Laſt wie gelähmt, dann ſtegte das Verlangen, Klarheit gu haben, ſie raffte ſich auf, kleidete ſich haſtig an, früh⸗ ſtückte ebenſo haſtig und verließ das Hotel. Es regnete heftig, Severa nahm einen Wagen, fuhr zum Lehrter Bahnhof. Es bildete eine wohltätige äußere Ablenkung, die Fahrkarte zu beſorgen, Zug und Bahnſteig zu erfragen. Der Zug ging erſt in einer halben Stunde. In der öilſteren Halle ging ſie fröſtelnd auf und ab, alle Gedankengänge der zwei Tage und zwei Nächte wieder und wieder abklappernd. Wenn es wahr iſt, kann ich keine Ehe mit Nils beginnen, ich kann es nicht. Man mag das verrückt finden, ich kann es nicht, ich werde es nicht tun, ich kann ihm nicht mehr vertrauen. Alſo was dann? So⸗ fortige Scheidung? Es wird kein Scheidungsgrund ſein, daß er eine Geliebte hatte und dann ein Kind aus dieſer Verbindung da iſt. Und erſt recht iſt es kein Scheidungsgrund vor dem Ge⸗ ſetz, daß er mich nicht wahrhaft liebt, daß er nur mein Geld haben wollte. Scheidung iſt berhaupt unmöglich. Mutter würde all ihr Eheleid neu erleiden und Großa— es iſt unausdenkbar, es Großa zu ſagen. Keinem kann ich es ſagen, keinem. Severas Stolz ſchrie ſammervoll auf. Wie gehetzt lief ſie von einem Ende des Bahnſteigs zum anderen. Es gab keine Löſung. Ihr Gehirn ermattete, ſchmerzte in der ewigen Wiederholung der Frage: was ſoll ich tun, wenn der Brief keine Verleumdung ent⸗ hält?—— Nun war die Fahrt überſtanden, es kam das Auffinden der angegebenen Wohnung, dann die Entſcheidung. Eine lange Straße, in der Perſpektive verhangen vom fallenden Regen⸗ ſchleier. Das Grün der Bäume köſtlich maienfriſch in der grauen, feuchtigkeitsdurchſättigten Luft. Severa ging ſehr ſchnell, hielt den Schirm über ſich, fragte in einem Fleiſcherladen nach der an⸗ gegebenen Straße, mußte ſeitwärts abbiegen, gelangte zu einer Aungepflaſterten Gaſſe, ſchritt über märkiſchen Sand. Dunkle Kiefern und kleine, dünenartige Erhebungen gaben Strand⸗ charakter. Man konnte vergeſſen, daß Berlin in der Nähe war, konnte meinen, hinter den ſandigen Hügeln die Oſtſee rauſchen zu hören. Severas Schuhe und Strümpfe feuchteten ſich, ihr wurde Sonntagz⸗Blatit der Neuen Mannheimer Zeitung warm unter dem Lodenmantel, denn ſie war tbricht ſchnell ge⸗ laufen. An einer jähen Erſchöpftheit ſpürte ſie, daß ſie krank ge⸗ weſen war und zwei Nächte kaum geſchlafen hatte. Sie blieb ſtehen. Der Regen trommelte auf dem Schirm⸗ dach.... Zwei Frauen kamen durch die einſame Nebenſtraße. Serera gab ſich einen gewaltſamen Ruck, trat auf die beiden zu.„Entſchuldigen Sie bitte, könnten Sie mir vielleicht ſagen, wer Moltkeſtraße 9 wohnt?“ Die beiden nahmen ſich mit neugieriger Hilfsbereitſchaft der Sache an. „Nummer 97 Das iſt doch das neue Haus, das vorigen Som⸗ mer erſt gebaut wurde?“ „Ach wo! Das iſt die Laube von der Nölten, wo man nie genau weiß, wer da eigentlich alles wohnt.“ Severas Herz flackerte.„Entſchuldigen Sie meine Frage, aber ich habe ein beſonderes Intereſſe an den Bewohnern von Num⸗ mer neun.“ Sie kam ſich entwürdigt vor, und fragte dann doch dieſe kleinbürgerlichen, fremden Frauen:„Wer iſt dieſe Nölten, bitte?“ i „Na, wer die Nölten iſt, das wiſſen wir auch nicht haargenau zu beantworten, man will ja auch über die Nachbarn nicht ſchlecht reden und will ſich nicht den Mund verbrennen. Die Henni Nölten iſt ein geriſſenes Frauenzimmer, mit der iſt nicht gut Kirſchen eſſen. Gehen Sie man ſelber hin, wenn Sie da was zu tun haben.“(Fortſetzung folgt) ieee eee Der Ring des Garibaldi 7 von Fedor von Zobelltz Es iſt ſchon an die fünfzig Jahre her, da ſaß ich einmal eines einſamen Weihnachtsabends ganz allein beim Zi Pippo in Rom. Wer Rom damals beſuchte, wurde auch zum Zi Pippo gelotſt: einer jener kleinen verräucherten und ſchmutzigen Kneipen, deren Patina man nicht achtete, wenn man erſt hinter der Flaſche ſaß. Die Bude des Zi Pippo lag im Vicolo del Soldato, einem engen übelriechenden Gäßchen nahe dem Tiherkat, und als ich ſie bei meinem letzten Beſuch in der Ewigen Stadt vor zwei Jahren wieder finden wollte, fand ich einen nagelneugeſtrichenen Zi Pippo mit ebenſo nagelneuen geſiegelten Weinen. Die Stimmung war weg Alſo in Zi Pippos dunkler Budike ſaß ich an jenem Weißh⸗ nachtsabend in einem Extrazimmerchen, das mehr einer Höhle glich, als einer Kneipe, und hatte einen famoſen Genzano vor mir, als die Tür ging und ein Gaſt eintrat, deſſen ſeltſames Aeußeres mir gut gefiel. Es war ein baumlanger alter Gentle⸗ man, in einen ſchwarzbraunen römiſchen Capemantel gewickelt, deſſen Zipfel über die linke Schulter ſiel, und mit einem runden Hut, der tief in die Stirn gedrückt war, aber doch ſo, daß noch eine geölte graue Locke ſich oberhalb der Naſenwurzel ringeln konnte. Dieſe Naſe wirkte dominierend im Angeſicht des Mannes: es war eine gewaltige Naſe, hakenförmig, weit vor⸗ ſpringend, wie der Erker eines Palazzo. Dazu brennende Augen woll Leidenſchaft und Schalkheit, mit hochgekämmten Brauen⸗ buſchen darüber und ein grünlich grauer Knebelbart, mit ſchwarzer Wichſe zu dräuenden Spitzen gedrechſelt. Der Mann wünſchte einen freundlichen Guten Abend und warf ſeinen Mantel mit einer Schulterbewegung ab. Er war mit einer gewiſſen ſchäbigen Eleganz gekleidet, trug eine flam⸗ mend rote Krawatte mit gelben Punkten, eine gelbe Weſte mit ſchwarzer Einfaſſung und im oberſten Knopfloch ſeines Jacketts das farbige Bändchen eines mir unbekannten Ordens. Uebrigens war er ſehr höflich und plauderte anfänglich etwas zurückhaltend, wie ein gut erzogener Menſch, der erſt abwarten will, wie ſich der andere verhält, dann aber wärmer werdend, als ich mich als Schriftſteller zu erkennen gab. Waren wir doch Kollegen, denn ex ſtellte ſich nunmehr als ſtändiger Mitarbeiter des„Oſſervatore Romano“ vor, des bekannten klerikalen Blattes. In feiner Jugend, erzählte er, habe er ſich für die Freiheit Italiens be⸗ geiſtert, ſei bet Belletri verwundet und am Tieino von den Oeſter⸗ reichern gefangen genommen worden. Dagegen ließ ſich nichts ſagen, und ich hatte auch gar nicht die Abſicht, den fremden Kollegen auf Herz und Nieren zu prüfen. Er plauderte pläſierlich und wußte in den Kellergeheimniſſen des Zi Pippo gut Beſcheid, das genügte mir. Auf ſeinen Rat ließen wir uns einen alten Marino geben und pokulierten wacker darauf los. Herr Gariglioni— ſo nannte er ſich— ſchenkte ein, und dabei fiel mir auf, daß er merkwürdig ſchlanke und wohl⸗ geformte Hände beſaß, Hände von Kultur. Am Zeigefinger der Rechten trug er einen breiten ſilbernen Ring, deſſen Schild mich als Genealogen intereſſierte. „Es iſt kein Wappen“, ſagte er, den Reif abziehend und mir reichend,„Sie ſehen, es iſt das Bild einer Schlange, die ſich in den Schwanz beißt: das Zeichen der Ewigkeit. In der Mitte der Berggipfel, das ſoll der Monte Vider ſein. Es iſt der Ring Giuſeppe Garibaldis, ein Andenken an ſeine Anita. Er hat ihn mir verehrt, weil ich ihn einmal aus ſeltfamen Diebesfüängen reißen konnte.“ Nun wurde ich natürlich neuglerig, und nach etlichem Nökigen erzählte Gariglioni: 5 „Als Garibaldi im Sommer achtundvierzg aus Montevideo heimkehrte, war ich ein ſiebzehnjähriger Pennäler und kniff aus der Schule aus, um dem Schall ſeiner Werbetrommel zu folgen. In Mailand ſtellte ich mich dem General und wurde dem Batail⸗ lon Anzani zugeteilt. Es gefiel mir anfänglich gar nicht unter den Rothemden. Die Regierung tat ſo gut wie nichts für uns, wir mußten uns ſogar unſere Montur ſelbſt aus erbeuteten öſter⸗ reichiſchen Uniformen zurechtſchneidern. Trotzdem zogen wir mit Sang und Klang nach Bergamo, wo wir Mazzini fanden, der in unſer Freikorps eintrat. Bald darauf kam die Nachricht von der Uebergabe Mailands, der Auflöſung des piemonteſiſchen Heeres. Mit einem Reſt von achthundert Mann wollte dennoch Garibaldi von Luino aus den Oeſterreichern entgegen marſchieren. Da erkrankte er, lag hilflos in einem Gaſthof bei Luino und dachte daran, den Oberbefehl dem Oberſten Mediei, einem alten Waffengenoſſen aus Amerika, zu übertragen. Ich war damals ſozuſagen der Leibburſche Garibaldis und immer um ihn. So war ich es auch, der den General ſtützte, als er vom Sumpffieber geſchüttelt, den Brief an Medict aufſetzte. Endlich war er ſertig, matt ſank er in die Kiſſen zurück und befahl mir, ſein Siegel unter das Schriftſtück zu drücken. Dazu ſollte ich ſeinen Ring benützen, den er ſtets am Finger trug, jetzt, während ſeiner Krankheit, jedoch neben ſeiner Uhr und Börſe in einer Schale auf dem Fenſterbrett aufbewahrt hatte. Das Fenſter ſtand, weil der Fiebernde es ſo begehrte, weit offen— und nun denken Sie: in dem Augenblick, da ich auf Befehl des Generals den Ring holen ſoll, ſchwirrt es auf einmal durch die Luft, und ich ſehe einen Vogel, ein ſchwarzes Vieh mit weißem Bauch, auf das Fenſterbrett zuſtoßen, den Ring mit ſeinem Hakenſchnabel r⸗ greifen, ich ſchreie auf.. er iſt davon!“ Gariglioni ahmte den Vogelflug mit beiden ſchönen Händen nach, und ich folgte ihm mit dem Blick, gefeſſelt durch ſeine Dar⸗ ſtellung. 5 „Wie ſoll ich Ihnen ſchildern, was nun folgte! Von der Straße herauf ertönte plötzlich der Ruf: Die Oeſterreicher, die Oeſterreicher!... Garibaldi taumelte halb ohnmächtig aus dem Bett Oberſt Apice ſtürmte ins Zimmer mit der Meldung, daß zumindeſt tauſend Weißröcke gen Luino anrückten. Garibaldi raſte wollte hinaus, brach ohnmächtig zuſammen. Apices Be⸗ ſehle gellten: die Hälfte der Leute gegen Oeſterreich, die andere Hälfte zum Schutze des Generals. Dazu wurde natürlich auch ich kommandiert. Wir verbarrikadierten das Wirtshaus und ver⸗ teilten uns im benachbarten Steineichenwald. Dort hatte ich gute Deckung und konnte den anderen Nachrichten geben. Dadurch, und vielleicht auch, weil Oberſt Mediet rechtzeitig herankam, ge⸗ lang es, den Angriff abzuſchlagen. Tja, mein Herr f Er trank einen Schluck und fuhr fort:„Als ich die Weißröcke durch Staub und Pulverdampf in voller Flucht ſah, glitt ich baumab, um meinem General als erſter die Nachricht zu bringen, blieb mit dem Gürtel an einem Aſt hängen und riß dabei unſanft ein Elſternneſt herab, unter brechenden Zweigen und einem Hagel von Blättern. Und ſah im gleichen Augenblick etwas Glitzerndes: den Ring Garibaldis!“ Er warf mir einen forſchenden Blick aus dem Augenwinkel zu— oder es ſchien mir wenigſtens ſo— und goß mir den Reſt aus der zweiten Flaſche ein. Dabei ſagte er:„Die Freude des 292 1 Samstag, 23. Dez. Sonntag, 24. Dez. 1933 3 8 5 der Neuen Maunhei 15. Seite/ Nummer 596 Bel den Ehestands- darlehen u der Bad. Küche Beamtenbank zugel. Schlafzimmer. Sie e Speisezimmer 750. ds 1000. polsterwaren eigener Anfertigung Gute Be„Fisch- u. Leibwäsche D„ Stepp-, Kamelhaar-⸗ decken schlaratfia-Matratzen kauft die Braut nur im Spezlalhaus bei Weid ner& Weiss Kunststraße Weihn Als Verlobte grüßen Emmy Rabold Eduard Böhmer Mannheim achten 1933 Erna Rhein Walter Benzing Verlobte Statt Karten Weihnachten 1933 Verlobte Suse Maier Ernst Gaber Verlobte 1 1 N epplerstr. 34 Mannfeim Weihnachten 1933 Mannbeim Schwen pingen a N 1 3 e Erika Mayrer Hans Schweitzer Weihnachten 1933 Christ. Berg Schwetzingerstr. 126 Fernspr. 403 24 Intl. Veröttentiehungon der Stadl Mannheim Die Pfänder vom Monat Inni 1933, und zwar: 5 Gruppe A Nr. 6552 bis 9 788. Gruppe B Nr. 37 715 bis 41 616, . Gruppe 0 Nr. 27 988 bis 33 298 müſſen bis ſpäteſtens Eude Dezember 1939 aus⸗ 14 werden, andernfalls ſie Anfang Januar 1934 verſteigert werden. Städt. Leihamt. 92 Lindenergetten Brauerel Hennover-Linden Ausloſung unſerer 675(89% igen Anleihe von 1926. Bei der am 14. Dezember 1933 in Gegenwart eines Notars vorgenommenen Ausloſung der am 1. April 1934 zur Rückzahlung gelangenden Teilſchuldverſchreibungen obiger Anleihe wur⸗ Strumpf-Hornung NMennbeim— O0 7, 5 den folgende Nummern 1 1. Stücke über je RM. 2000.—: Schenkt „ Slklüimpfe. Hans Mannbeim Elfriede Hillenbrand Verlobte Wöhrle Weihnachten 1933 Nr. 71 0 96 157 165 181 197 Als Verlobte grüßen Erna Schneider Wilhelm Münter Mannheim Frankenthal Weihnachten 1933 Mannheim-Feudenheim Wallstadterstr. 88 Als Verlobte grüßen Emma Hofmann Wilhelm Beetz Weihnachten 1933 198 200 219 228 271 273 288 817 322 923 341 344 346 354 359 374 396 3898 8 401 406 e 97050 499 2. Stücke über je.—: Nr. 502 524 955 5 607 624 721 724 727 734 738 740 118 768 769 777 813 858 925 975 985 989 996 1000 1041 1047 1051 1054 1061 1069 1129 1189 1142 1155 1175 1478 1203 1211 1217 1232 1238 1250 1271 1272 1297 12990 1301 1303 1309 1385 1399 1444 1463 1474 1491 1509 1535 1540 1546 1556 1579 1581 1618 1648 1655 1688 1725 1733 1789 1794 1805 1826 Mannfeim 1,0 1827 1846 1860 1864 1870 1874 1877 1900 1994 1915 1985 1947 1953 1964 1965 1988 1994 2028 7 N Brautleute kaufen ihre Bett- und Leib wäsche nut bei 18888 V C. Speck, CI, 7 8 grole Wäsche- Spezlalhaus am paradeplatz Mannheim Vereinshaus Lie Else Urbanslky Georg Roch Weihnachten 1933 erlobte 1 dertafel Ilse Mannheim Hellmann& Heyd Vd sche und e Ab 1. 1. 3 Wir haben uns verlobt Hermann Frölsch Max⸗josephstr. 16 Becter Karlsruhe i B. 4 Singen a. H. Familien- Drucksachen Mannheim Kleinfeld 3·6 Als Verlobte grüßen Anna Meibner Theodor Decker Friedrichsfeiderstr. 5 Weihnachten 1933 2037 2043 2046 2047 2056 2039 2062 2070 2074 2100 2119 2120 2121 2122 2120 2157 2159 2170 2171 2192 2198 2216 2250 2267 2283 2292 2298 5 2300 a 35 12911 90 5 e RM. 500.—: 5 1 1 288g 2405 2408 2443 2461 2400 1238 2470 2474 2481 2485 2502 2522 2568 2569 2572 2586 2588 2599 2627 2640 2678 2700 2702 2705 2778 2790 2811 2837 2844 2845 2885 2899 2903 2955 2964 3001 8004 5 5074 3102 3126 3129 3195 3214 3220 liefert schnell und billig 9222 3225 3291 3233 3236 3247 9253 3300 8367 Stücke über je RM. 200.—: R 1, 46 HFeruspr. 24931 Tina Mebes Weihnachten 1933 Kr⸗ 3406 3414 350g 8521 3525 3541 8554 565 580 3391 3632 3635 3653 3693 3761 3783 3785 3798 8810 5 36 3859 3880 3940 3942 3947 8968 300 4019 4022 4042 4055 4064 M 5 K 5 f 4073 4077 7 5 Hax KRerschensteiner 4087 4090 4121 4483 4128 Druckerei Dr. Haas Die Verzinſung der oben aufgeführten aus⸗ Verlobte geloſten Teilſchuldverſchreibungen hört am 1. Die Auszahlung der gezogenen HTeilſchuldverſchreibungen erfolgt gegen Ein⸗ 5 1 der Stücke mit Ziusſcheinen per Oktober 1934 u. ff. ſowie der dazugehörigen April 1934 auf. Annahme von Bedarfsdecmungssdie nen Talons mit einem Aufgeld von 225 in Hannover: 19764 Mannheim Breite Stabe, Gu 8²³ 2 Heidelberg Hauptstraße 220 Fonsterscheſhen, Autoschelden, Glasdächer, Spiegel Helene Baier Hans Schönfelder Verlobte Karlsruhe, Douglasstraße 10 Mannheim, D I, 13 ü Weihnachten 1933 Marta Beck Werner Wettig Ingenieur bekannt Maanbeim, Mittelstr. 74 geben ihre Verlobung Weinnachten 1933 bei der Dresdner Bank, Filiale Hannover, bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Hannover; in Berlin: 1 bei der Dresdner Bank, Berlin, bBe'i der Deutſchen Bank und Disconto⸗ Geſell⸗ 15 ſchaft, Berlin; in Mannheim: bee der Deutſchen Bank und Disconto⸗G ſell⸗ J ſchaf(, Filiale Mannheim. Von den per 1. April 1933 ausgeloſten Teil⸗ ſchuldverſchreibungen ſind folgende Nummern noch nicht eingelöſt: [Oit. KA 293 309 383. 1 B 866 870 1136 1480 1930 2000 2001 2049. bei Glaserei Lechner Tel. 28336 0 2850 2731 2862 3136 3400. D 3467 3468 3529 30: 20. 394g. 8 ö Hannover, den 20. Dezember 1939. Unerwartet nach kurzer Krankheit verschied heute früh unsere liebe Schwägerin, Schwester und Tante, Fräulein Flissbeth Oberdorſer 75. Lebensjahre Mannheim, den 23. Dezember 1933 Im Namen der Hinterbliebenen: G. A. Kaub, h 5, 18 Die Beerdigung findet am 27. Dezember. nachmittags ½3 Uhr. statt Alle Sorten KOHLEN K ORS BRIKET TS für Industrie und Hausbrand liefert a 72408 Heinrich Wellenreufher L.3 Kohlengroßhandlung Tel. 20004 Baisch BaNK Karlsruhe- Mannheim Annahme von Bareinlagen Verwaltung von Wertpapieren Hinterlegungsstelle für Mündelvermögen 76881 2*. Naclio-Halis Jae tial 5 e e Ing. Carl L. Litzenberger N 8, 7, Etage Fernspr. 21805 Kassensehrank J Typenflachurucker ll kebegdneninandhe J gr. Schreibmasch. 1 gr., tür. 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Ruhe und Sicherheit, Frieden und Stetigkeit, Ver⸗ beſonderen Aufzählung, wo und wie ſich in der Wirt⸗ der Verwaltung zu beſchließen. nachdem dieſe Beſchluß⸗] A., Berkin⸗Marienfelde, wurden die Abſchlüſſe per derer trauen und Glauben, das waren die Wünſche, die den ſchaft die Lage von Grund auf gebeſſert hat? faſſung in der GV. vom 6. Juni d. J. zurückgeſtellt worden 30. Sept. 1932 und 30. Sept 1933 vorgelegt. Der Deut wei htlicher zunſchzette r Wirtſchaft; 1 Das 5 8 J. 175 F 1 ie inzwif ing neue V 0 auf den 1. Jan. 1934 einzu fenden GV f orgeſchla⸗ 5 . Wunſchzettel der Wirtſchaft in den Das hat der im heutigen Mittagsblatt veröffentlichte n 792 e 55 e 775 i 115 bean te 11 Mach 9 985 1 S 2 8 7 2 1 eee ee 15 en 2 Muß i 8 Geſchäftsjahr 1932 50 i 0 6 7 S As elchterter Form Ver- 15 7 5 85 5 füllten. Der Verheißungen gab es Viertelfahresbericht des Konjunkturinſtituts bereits n e er er a 85 Verluſt wird darin hältnis:1 von auf 1,512 Mill./ herabzuſetzen a in dieſer Zeit gar viele, doch Erfüllung ward ihnen alles ſchon aufgezählt und erhärtet der nebenſtehende i e, undd ſodann auf 5 Mill.„ wieder zu erhöhen. Dadurch Feſtſt ie. Wie 55 3 391 Na 0 5 24 2 5 7 75 etwas höher wie in der urſprünglichen Bilanz, nämlich n 1 85 i„ nie. Wie anders 1933] Erſt als durch die Jahresbericht der Berliner Handelskammer noch mit 284 200„ ſtatt 227 761 4 ausgewieſen. Während der 1 15 Buchgewinn 1905 6 038 000. Einſch 2 7 0 57 37 N 0, e N 5 18 5 5 8 5 2::: 1 e 04 000 4, die aus der geſetzlich Rücklage. e„5 chland den Wirtſchafts⸗ ganz beſonders deutlich. Zuſammenfaſſend kommt das Vorjahrsverluſt von 82 942, zum größten Teil durch entnommen 8 0 A laſſes der 0 f 1 8 8 wiederfand, kam ihm ein Weih⸗ Juſtitut der Konjunkturforſchung zu dem Urteil: Auflöſung des 80 000„ betragenden Reſervefonds ab⸗ Elektw. Licht⸗ u. Kraftenlagen AGF. von 600 000/ ſtehen. n a cht en der Verheißu ng zu, das auf dem„Die B eſſerung hat auf breiter Front gedeckt werden konnte, wird jetzt eine Bilanzberei⸗ſomit 7 252 000/ zur Verfügung. Davon ſollen zur Es Grund des ſchon Exfüllten die Sicherheit und den eingeſetzt“, was für uns Feſtſtellung und weih⸗ i e e e e e ne e lig! Glauben zukunſtsfreudiger Hoffnungen be⸗ nachtliche Verheißung zugleich ſein ſoll. Die Beſſe⸗ geſehen im Verhältnis von:1, fon dern 49 11 5 ee ee e eee 17 f Ben beme ſcherte. Der aus dem Bewußtſein der Volksgemein⸗ rung wird und muß jetzt, wo die Schaffung und Er⸗ alſo von 900 000% auf 360 000 /. Der Buchgewinn dient ligungen und Fordern gen 0 2 chaſten 3 ſchaft entſproſſene Frieden hat der Wirtſchaft den] neuerung des wirtſchaftenden deutſchen Menſchen zunächſt zur Deckung des werluſtes, ferner zu 510 000 10 und auf Wa de 2671000„ Verwen⸗ 85 1 5 1 617 ene Kraft wiedergegeben. nach dem Willen des Führers erſt beginnt, wo die ale 5 di Veri u 0 181 92 81. 1 5 N 4 G a land d 1 vieſer zlaube nahm 5 N 15 0 Wirten e 2er 85 Te amm 0 enehm igt die serwaltungs vor Age 7 e Elchte u. 0 t 0„La f nm A G. zum Nenn⸗ F 2 1 die wirtſchaftliche neue Wirtſchaftsgeſinnung erſt herausbildet, ſo] gegen 1630 Stin Die ſatzungsgemäß erforderliche wert mit der Verpflichtung übernommen, dieſe den alten 119 1 5 411 9 zu, wuchs das Vertra uen in die allumfaſſend werden, daß Weihnachten 1933 in Zweidrittelmehrheit wurde jedoch erreicht. Wie die Ver⸗ Aktionären zum gleichen Preiſe anzubieten. Das In⸗ 31 Breite. Vertrauen aber iſt mehr als Kapital— Ka⸗ unſerer Zukunft immer als die erfüllte Verheißung waltung mitteilte, 15 eine weſcn iche Beſſerung der Ge⸗ Jlandsgeſchäft habe ſich weiter gün entwickelt. wiede pital und Vertrauen jedoch unter das Leitzeichen und der wirkliche Wendepunkt Geltung und Bedeu⸗ 1 e 1 nr, 5 5 8 beinen der Volksgemeinſchaft geſetzt, ſie haben der tung haben ſoll. Kurt Ehmer. de e ine e e Vr,* Eine Ford⸗Automobilfabrik in China. Die chineſiſche zeiget Welt und uns ſelbſt bewieſen, was im deutſchen. 8 35 eee ee e 8 7 Volke an Mut, Stärke und Opferfähigkeit ſtecken. De. Automobilfabrik in China beſtätigt. Die Fabrik Volk 05 77 785 0 ſtecken. Das Sch 1 V 1 1 1 5 ſol i 5 ine' 8 freu li dene Jahr ien zen de e, das, wee ore Schärlere Verfolgung bei Konkursvergehen ere, gerte wee, de an de. eee J en in all ſeinen Schichten einig iſt, S Wirtſchaf 1%%% 8 en 5 5705 5 19 0„ Die Strafvorſchriften der Konkursordnung ermöglichen J bis 110 Arbeiter beſchäftigt.— Die Aktiven betra%% Regierung unterſtützt wird. Die Geſellſchaft wird etwa wirtſe J 1 1 3 Er 4 1 e noch vor Dem Nnlergang 8 i 0 55 515 1 5 5 0 nk 15 8 8 8 5 955* 2 beiter beſchäf igt. Die 2 ktiven betragen 0,278 15—20 Mill. Dollar in der Fabrik anlegen. Nach weiteren auch gerettet werden können, ſondern beide geläutert neu es, wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer Berlin betont, Mill. und werden in dieſer Höhe durch die Konkurskoſten Mitteilungen ſoll die Fabrik ſchon Anfang des Jahres 1 enge Perſonen der Verantwortung zu zeihen, die ſich nicht recht.] and bevorrechtigten Forderungen beansprucht ſo daß zur in Ban F e zube 5 N. a zeitig ihren Gläubigern offenbart und durch Fortbetrieb Zeit keine Quote für die nicht bevorrechtigten Gläu⸗ in Bau genommen werden. Ei Mit ungeheurer Kraftentfaltung, mit einer bei⸗ ihres an ſich überſchuld Unter! 3 die Gläubiaer biger in Ausſicht geſtellt werden kann. Es wurde ein ſie⸗ mitbehandelt worden iſt. run 5 5. 9 1 res an ſich erſchuldeten Unternehmens die Gläubiger Fenköpfiger Gläubigerausſchuß 351. Conrad Tack u. Cie. AG, Berlin. In den AR dieſ pielloſen Arbeitsleiſtung haben Staat, Volk und geſchädigt haben. Zahlreiche Zuwiderhandlungen gegen die„ Dachgiegel⸗Werke Ergoldsbach Ach Ergoldsbach in nunmehr ganz in ariſchem Beſitz befindlichen Geſellſchaft Wirtſchaft den deutſch en Wiederaufbau ſo⸗ Strafbeſtimmungen der KO. bleiben ungeſühnt, weil ſich Bayern. Die 98. 888 Geſellſchgst, 1 Berge e iſt u. a. Richard Freuden ber 75 Wein 9 el und weit gefördert, daß das Weihnachten 1933 mit Fug und niemand findet, der den Tatbeſtand aufdeckt und bei den fahren im Februar 1932 beendet worden war genehmigte gewählt worden. In der GV wurde u. a. mitgeteilt, daß licher Recht als öde Winterwende der deutſchen Wirtcchaft Strafperfolgungsbehörden Anzeige erſtattet. Seit Jah⸗ die Abſchlüſſe für 1931 und 1932. Der Geſankverluſt im Dezember erſtmals ſich der Umſatz wieder gehoben habe, darf bezeichnet werden kann. Die lange Nacht des wirt⸗ ben ißt bei Gläubigerbeſprechungen, die in der Induſtrie⸗ b von 817820 4 wird vorgetragen. Die Zahl der AR.⸗Mit⸗„. Gemeinde⸗umſchuldungsanleihen reichöbanklombar⸗ 13 schaftlichen Verfalls iſt n bei. Das.„und Handelskammer ſtattgefunden haben, immer wieder glieder wurde auf drei beſchränk. Der Betrie der Dach dierfähig. Berlin, 8. Dez.(Eig. Dr.) Das Reichs. ſein 1 ch 5 ſt nun vorbet. Das deutſche Volk darüber Beſchwerde geführt worden, daß Perſonen, die ziegelwerke Ergoldsbach AG. iſt im Frühjahr 1932 von der bank irektorium hat die auf Grund des Gemeinde⸗ lunge und ſeine Wirtſchaft treten auf neuen Wegen ihre Gläubiger in un verantwortlicher Weiſe geſchädigt ee e e ee e eee e ee, mehr im neuen Geiſte und mit berechtigter Zuver⸗ haben, straffrei bleiben. In vielen Fällen bleibt ihnen Betriebsgeſellſchaft mi übernommen worden. Schu loverſchreihungen des Umſchuldungs⸗ ten 7 ſicht öͤen Marſch in das Jahr der wirtſchaftliche sogar die Errichtung ine 5.. en Da der Geſchäftsverlauf in 1932 und auch im laufenden verbandes deutſcher Gemeinden zum Lom, 5 Entſcheidung an. 8 5 führung des Uiahengen Ußterneh 1 l 5 oer] Jahr für die Betrieksgeſellſchaft günſtig geweſen ſek, babe 1 7 rie r zugelaſſen. Die Schuloveiſchretbungen 15 0 a f 8 ernehmens möglich. In einer der von der Bayriſchen Vereinsbank der Betriebsgeſell⸗ ſind bis auf weiteres zu 50 v. H. des Nennwertes be⸗ ſchiede Welch ein Unterſchieds gegenüber den Vorjahren! Ausſprache, die von der Handelskammer mit Vertretern ſchaft gewährte Kredit bereits zu einem e Teil abe leihbar. 8 dabei Wir und die ausländiſch 11 1 98 911 der beteiligten Miniſterien, mit Konkursrichtern, Konkurs⸗ getragen werden können. Auch konnte die Ausſchüttung Nürnberger Hopfenmarki Zahl ni auskän iſche Umwelt wiſſen heute, daß verwaltern und Angehörigen der Wirtſchaft veranſtaltet] der auf die Gläubigerforderungen noch ausſtehenden 20 Nürnb 22 igen 5 über ote Kräfte unſeres Volkes trotz der jahrelangen Aus⸗ wurde, beriet man darüber, wie jener Zuſtand geändert v. H.(ven insgeſamt 50 v..) der Quote eingeleitet wer⸗ 15 e erichth⸗ ueb plünderung noch genügend groß ſind, notfalls jeder werden könne. 0 e ee Ergoldsbach e e e e ee, hat ſich die 5 Aufne äußeren politiſchen und wirtſchaftlichen Bedrückung 8 5 wurde als erwünſcht bezeichnet, eine Stelle bei der%%% nur gehalten ſondern 1860 1 2 4 ge ſt 8 0 o daß geſtell die Stirn zu bieten. Mögen auch die Entbehrungen andelskammer einzurichten, welche Nachprüfungen in Nussische Verlusfe im deuischen ein Gefamtwochenumſatz von 800 Ballen zu Die wie d 5 i 0 E N gen, Wanne 0 n,. n E 0 1 80 zu verzeichnen iſt. die die Geſamtheit auf ſich nehmen muß, noch groß ſtrafrechtlicher Hinſicht vornimmt. Dabei ſoll vermieden 1 3 Dieſem Umſatz ſteht nur eine Zufuhr von 150 Ballen gegen⸗ Es und drückend ſein, wir alle ſtehen in einer Front und werden, die WVirtſchaft irgendwie mit Koſten zu belaſten, 4 Treibsfofigeschäfl über. Der Aufkauf erfolgte in der Hauptſache für Export als! cwißßen, daß wir das Ziel erreichen müſſen vielmehr wird der Verſuch unternommen werden, unter Die Gründe für den Derop-Verlusi Ac ine 3 iſt 110 anzunehmen daß die Nachfrage dafür dnktto Hen, 1 2 K. Einſetzung der bewährten Kräfte, die ſich der Kammer be⸗ Nach de ſchäftsberi D ricßeeinige Det anbeten wird Bei ziemlich farkem 1 . 1 5 5 5 ten Kräf. Nach dem Geſchäfts bericht der Derop Deut⸗ 5 1 N 22 eee ö über wenn wir nicht untergehen ſollen. Wir wiſſen, daß reits für die Ermittlung in Vergleichsverfahren zur Ver⸗ ſche Vertriebsgeſellſchaft für ruffiſche Oel⸗ rücken 25 Farben und Qualitäten ſind die Preiſe noch un⸗ 1 aus dieſer gegenwärtigen einzigartigen Kraftentfal⸗ fügung geſtellt haben, die Unterſuchungen vorzunehmen. 1 dukte., Berlin, ſind die Umſätze im Jahre 110155 9 für S e 200 10 ſamme tung ein neuer deutſcher Menſch und damit Der Erfolg wird davon abhängen, ob den Prüfern die bie e 0 5 0 hien Bebirgshopfen zwiſchen 135 und 21 ie e 1 wetter 17 5 25 1 9— 8 2 75 zeſchzfta hier ei 3 Nerf 8. N e& 0 9 der 8 u Er 1„ Fant 5 389 92 8 3 9 5 4 8 8 eine neue deu tſche Wirtſchaft entſtehen wer⸗ Geſchäftsbücher rechtzeitig zur Verfügung geſtellt werden. Belaſtungen einen ſtändigen Rückgang erfahren. Somoßl chen 275 und 280; qutmittlere Württemberger brachten Frage den. Wir wiſſen, daß dieſe Erneuerung die Opfer ⸗] Die une erwartet, daß ihr bei den der Allgemeinheit zur Treibſtoffgeſchäft als auch 15 Schmierölverkauf 1115 bei 2055 und Rheinpfälzer ekenfalls gutmittel 195 je Il worte: bereitſchaft auslöſen konnte, die den Kampf 1„ 3 51. erwachen den andern zen der Geſellſchaft vertriebenen Erzeugaiſſen ed e e 511 gegen das graue Geſpenſt der Not zu jenem uner⸗ 0 Sollte etwa durch Vorenthalten der Geſchäfts⸗ ſei ein außergewöhnlicher Tiefſtand der Erlöſe ein⸗. e chr hört großen Erlebnis werden ließ das ae das ein⸗ ücher die Prufung erſchwert werden, ſo reichen die gel⸗ getreten. Die Konvention ſei nicht imſtande geweſen, eine e als fn e a berrſchte in der letzten Woche helten 5 4 5 5 5 3 3 tenden Beſtimmungen aus, um derartige Störungsverſuche Geſundung des Marktes herbeizuführen. Die Erlöſe die lich Out l 1 59 1 91 Verkauft wurden vornehm⸗ leit. zigartige deutſche Winterhilfswerk beſcherte. zu verhindern. aus den Heſchäften im Zuſammenbana mit den ſtaaklichen] rungen gehen Hel eh en dee vielen Die Entfaltung aber ſo unerhört ſtarker Kräfte 55 Faßon bande eorgamſantenen erdtele würken denten in der Kronen.— Am beg t chen Mattie rupiehe Lege deim e 8 5 9 ta 8 4 Hauptf. 15 75 4 7 Kronen.— 2 arkte ühige Tendenz 5 ſozialverbundener Gemeinſchaft gibt uns jene ſieg⸗ Noch ein Nordwolle-Konkursberichi e. 1 15 e 1 Notierungen 1050 bis 1080 Franken.— Frangöffche belle hafte Zuverſicht, daß auch der letzte und entſchei⸗ Als neunter Nordwolle⸗Konkurs bericht Im Berichtsjahr ſtieg der Amteil Räterußlands an der e eee e ber e 100 dende Vorſtoß gegen die deutſche Ar⸗ hat der Konkursverwalter der Norddeutſchen Wollkämmerei dene e e 30% p. H.(i. V. 20,9), an der Berliner Devisen 55 5 beitsloſigkeit im kommenden Frühjahr zu und Kammgarnſpinnerei, Dr. Heinemann, fetzt einen Leuchtol 22 5 b. H.(7. ag pon S 380 ls kontsatz: feſechsbank 4, Tomparc 8, privat 37% v. f. 5 0 dem unumgänglich notwendigen Erfolg führen wird.„ 118 f von denen allein v. H.(28,4). Im kaufenden Geſchäftsfahr ſeien die Umfätze an. Dis Part 2 De nber 7 75 Wir ſtehen Weihnachten 1933 darum nicht nur vor 5 ehr als 500 Druckſeiten umfaßt, unter abenfalls durchaus befriedigend geweſen, werte— kant] 1g, dee ee, ee f 8075. 9 dem Titel„Die Grundlagen des Regreſſes mäßig ſei jedoch in den erſten neun Monaten ei„ Fnenee-Alres elo 4196.6 958 Je den 10 einem. Feſt der Verheißung, ſondern wir begehen gegen Vorſtand und Aufſichtsrat der Nord kuſt von 15 3 18 Mil. 4 5 Bee 5 Sagan. Ben 355 290 68% 0 mt dieſe Winterwende in der durch nichts zu erſchüt⸗ wolle“ herausgegeben. Der erſte Band ſtellt den Bericht Jahr 1932 ſchließt, wie ſchon kurz gemeldet, mit einem Aalto. 153081 J.— 20.953 14,10 14.14 1507 1011 de! ternden Gewißheit, daß alle Vorausſet⸗ dar, der zweite enthält die Anlagen. Auch die ſtellvertre⸗ A„ aß(i. V. nach Verrechnung 9 5 5. 2 19755 1255 16 3 fi z u N ö 1 z Erfü N tende ſtandsmitglie 7 5 ite eines Zuſchuſſes der Zentralvereinigung für Naphtha⸗ und aden; en.„ 3% 19.76, 13,8, 13,8 i Volke 1 Wiriſheisgeſ unde 5 e e e e ee e 1 Napheha⸗ Produkten ⸗Ausſuhr(Sofusneftexport„Mosa Rio de Hanclte Meile e 9% 1 0 Jeb 8 Sgeſundung. 5.. 9. gg g or zur Verringerung der Unterbilanz 857 415„ Gewinn, u 9 5. 9 a ö 5 . 4 5 Dr. Haſenkamp(Bremen) ſo flichti 5 8 i 5 VE„um Uruauay 1 Goldpeſo 4,43 89.401.899 1 Begingen wir früher unſere Weihnachten unter 15 12505 908 be ene eee 1 5 16 e aus den Vorfahren auf olland 100 Gulden 95 1 6 30 168.82 168.48 1692 2 2 2 2 5 8 5 8 50 0 88* 8 8 8 94 296 5 f 8 9„ 8. bangen Zweifeln und unfrohen Erwartungen, ſo iſt] Geheimrat Leonhard und Hermann Pfabe will man ſich In der Bilanz erſcheinen.44 Mill. J Obligatto⸗ Silſſel 100.500 f 3% 887 582 583 569 57 die tatfrohe Zuverſicht, die uns heuer beſeelt, durche an den Nachlaß halten. Die erſatzpflichtig zu machenden nen, die im Oktober und November 1037 fällia fed und bukaren. 100 8e. 4% 1„ e ee aus real im Tatſächlichen begründet. 23 Vorſtandsmilglieder waren G. Carl Lahuſen, Heinz zum Zweck der Warenbeſchaffung begeben wurden. Die dagarn zo eenen 3% 1. 5 e „ 5 1. 5 2 Heinz Zentralv für N Nau r Danzig 100 Gulden 3 81.728182 81,63 81.52 61.68 Millionen Volksgenoſſen von den 65 Millionen, die[Lahuſen, Friedel Lahuſen und Hans Fürmann. Die Be⸗ ne e„ 1925 e galten 00 d.%. 3956,„„0s„e s 0 1 1 1717 üge der Verwaltungsmitglieder ſind im L 8 port, welcher der Erlös aus der Anleihe zugefloſſen iſt talen..„190 Fire 4 2084 2200 22.04 21,98 2200 5 Geißel, der Arbeitsloſigkeit ſchlug. 14 Millionen ine nd Aööktert 199155 e 355 15 nen pre hat eine Verpflichtungserklärung gegeben, wonach ſie den ugoflapien lo) Dinar 7½ 81,005,654 5,873 5664 3675 mehr als im Vorjahr in Arbeit befindliche deutſche 9 7 35 8 r u, wie ut berhaupt der neunte Betrag nur al s Darlehen erhalten und auf Ver⸗ owno. 100 Litas 7 41.98 41,48 41,54 41,46 41.54 Menſchen werden dieſe Wende ihres wirtſchaftlichen nkursbericht jetzt nach dem Abſchluß des Lahuſen⸗ langen zum Zweck der Bevorſchuſſung gon gelieferten Wa⸗ Kovenhagen 100 Kr. 3 112.50 65.24 ls 64 615 Geſchickes ganz ſicherlich mit beſonders inni prozeſſes zu der dort behandelten Materie kaum noch etwas ren ſofort zurückzugeben hat.. 11280 5. 8175 Freude erleben. Und Abermillionen Volksgenoſſen Neues bringt, nur überſichtlich zuſammenſtellt, was dort Nane 58 0 2½ 16,44 16.40 1945 2 10,44 a N 2* g. 2 21ů—ů„.. 9 f 17 17 5„ j 5 0 8 100 Kr. 3½ 12,438 12,415 12,435 12,418 12435 werden der Winterhilfe des deut e. 5 8 Ach Portlandzementwerk Berka a. d. Ilm.— Kapi⸗ 195 ö 5 5 5 58 der. 15 c Volkes Hanken, Baer u. Stein Metallwarenfabrik., in Konkurs, kalherabſetzung 1024 beſchloſſen. Erfurt, 23. Dez.(Eig. Dr! Soße 100 Lede 0 53065 9040 30055 20047 9055 8 ei noch für die irtſchaft in der Zukunft Berlin.— Keine Quvytenausſichten. In der Gläuligerver⸗] Die o. G genehmigte den Abſchluß für 1932 und die Spanien 100 Weſeren 8 8100 34.37 34,43 34.35 34.41 ganz gewiß unſchätzbar große Kräfte im Sinne echter ſammlung wurde ausgeführt, daß im Intereſſe der Gläu⸗ Herabſetzung des AK im Verhältnis 10:4 von 1 Stockholm 100 Kr. 3 112,24 70,73 70,87 70,63 70.77 ſozialer Verbundenheit erſprießen werden biger das Werk, das eine Weile ſtillag, ſchon aus Arbeits- Mill./ auf 400 000 J. Der Buchgewinn wird zur Deckung Aland. doe. de 13.50 185 7898 78.52 75 Bedarf es angeſichts dieſer Tatſach 80 5 beſchaffungsgründen und zur Auftragsverwertung wieder des Bilanzverluſtes, zu Rückſtellungen und Sonder gbſchreis Wien. 100 Schilling 5 59,07 J 48,05[ 48.15[ 48,05 48, geſich ieſer Tatſachen noch einer[ in Betrieb genommen wurde. Gegenwärtig werden 100 l bungen verwendet. i 5 Tägl. Geld: 4½½% reſp, 4%% Monatsgeld 57 9 K U d 5 5— Aktien und Auslandsanleihen in Proxenten i 1 ursgatte er Neuen Mannheimer Zeitung tee 60 fe Se, e ee, 1 2 2 unheimer Sffektenbörse 2 22. 23 22 283 22. 28. 5 w 16.78 16 354 e e i 1 g 5 8 8 5 5. Dyckerhoff& Wid 16.75 16 35 Lingel Schuhfabr.———.— Bogtländ. Maſch..—. Freiverkehts- Kurse 22. 28. 22. 23. Industrie-Aktieon Farſtadt Rud.... Otavi- Minen. 10.50 11.— Salzw. Heilbr..—.— Dorim. Aetlenbr.———— Magirus.-G. u Voigt b Haeffher 2= Helersd. Je mite og Had. St.⸗A. 27 92.50 92.0 Konſerven Braun 25— 45.— Aſchaff. Aktienor.—— 50.— Kleln, Sch.& Beck. 42.——.— Phönir Bergbau 48.— 43 75 Tellus Bergban——. Dortm. Unionbr.—.——.— MNannesmann 60.15 61.35 Wanderer Werke 82.18 88. Ruſſenbank—— wurde. 6% B. Kom. Gd. 89.— 89.— Ludwigsh..⸗Br. 78.——. Dortm. Ritterbr. 65,50 65.75 Knorr Heilbronn 187.0 178,0 Rhein Braunkohl. 1950 193,2 Ve u. Laurahütte 16 50 16.50 Elektr. Lieferung. 88.— 80.— Mansfelder Akt. 29,05 28.75 WeſteregeinAlkal 1170 117.7 Deutſche Petrol. 75.50 70 Am 000%„„, es— 88.— dudwige Walzm. 68.— 88.— Henninger St. K. 54„ 965, Konſerren Braun.— 44— Abeinſtahl.. 88.75—.— Ber. Stahlwerke 36,25—.— Elktr Licht u. K..80 88,50 ffaſchin untern. 8% 8928 Neff Eiſen..— e Purbach gal. 1 14 1211 808) Fihafen St. 88.— 85.— Pfälz. Müblenw. 75.— 75. Löwen München 205.0 205.0 Kraus& Co. Lock. 69,— 68.— 2 Eugelharbdkt 84.7 84,35 Markt- u. Kühlh. 65,75—.— Wiſſener Metall. 80,— 80.— Diamond 3. 8 ud Hie See. Gold 88.25 88 28 Plälz, Preßhefe. 104 ö 1040 Mainzer Brauer. 57.— 58. Lah meyer.... Berliner Börse Enzinger Union 73.2—. lasch Buckauecß.. 88.— Jellfof geren. Feger e e als Ihr 8059 Pen ldd 96.25 88.25 Nh. Eleker.. 89 50 88.— Schöfſerd Bindg. 455.0 14 Lechwerke e. en. egtyerzinst Dt. Aſiatiſche Bk. 110,0. Eſchw. Bergwerk 204.7—, matzimit dutte 1310—,Zellſtoff Waldhof 47.— 47.75 Peckarſulm Fahr) 9 80 9580 gebe ( eh. pynſdb 91— 81.— Hildebr.Rheinm.—.—. SchwartzsStorchen 77.— 17.50 Judwigsh. Walz. 66.— 85.50 SsWST KIs iche Werts Veutſche Disconio 48 23 49.—. 5 Merkur Wolw.—.——.— Deutſch⸗Oſtafrika 36.— 37.— Sloman Salveler 5 60% Farbenbds. 28 113,0 113,0 Sal f 1 Tucher Brauerei 69. 69,— Mainkraftwerke.. 66 508% Reichsanl. 27 92.50 92.858 Peime leon 2778 Fahlb., Liſt e Co.—.——, Mez Sühne., Neu⸗Gui 15.— Südſee Phosphat—— vermag Salzw. Heilbronn 186.0 186.0 Tuch 8 5 Diſch. Ueverſee Bt. 2725 27.25 5 231 123 3 Niag. Mi— Wan 8— 5 Brem.⸗Beſigb. Oel 84.— 84.— Schwartz Storch. 77. 77. Werger.... 65.25 65 50 Metallg. Frankf. 59.50 59.50 Diſch. Ablöſgſch.! 88.75 89.35 Dresdner Dank. 35. 55 50 Farbenind. J. G. 128.1 2293 fiag Mühlen. 51.50 Otavi Minen 100—.— ufa⸗Fil— eträcht Drown, Boveri..—.— Seilind. Wolff. 16— 16. Ak. 405 0. Pes Sehne.. e dee obne 1035 1806 Pteminger drop. 78,— 5825 Leſdmügle papier 25 2 Mimofa.... 1350 f. 8 5 e hervorg Cementw Heidelb 31.— 51.— Hüdd. Zucker.: 18.0 13,0 A. E..... 22.75 29.75 fiiag, Müh...— 1 d. Schutzgebiete..90.62 Oeſterr.Ereditdk.. Felten e Cuil. 2228 525 Geneſt.—.— 22. f um 22 Dalmler⸗Benz.. 33.25 64,25 Verein Btſch. Delf. 88.— 88 Aſchah 1 55 5 27.— 27.— Moenus St. A. 51— 52.—% Bad. Kohlen— Reichsbank 162.0 162.5 Ford Motoren. 39.——— 1 7 Geneſt. 708 84. orilaufende Notflerungen(Sehlußs) die Er Heuiſche inel. 4 48.— Weſteren Alka. 1170 117,7 Bb. Masch. Durl... Rentcgatme. 83.— 84 25 5% Grir Mb. K.———.— Allianz Ang. 2120 2129 Gebbarb Teri.—— e bs ein der.. 4 184.8 188 0 v. 5 5 Durlacher Hof. 50.— 80.— Zellstoff Waldhof 37.— 4— Baſt Nülenperg 1720 172.0 en 7120 955 dene. 555 95 Allianz Leben„210,8 2115 Jene Cs 368.85—.— 5 159.5 55— e e Co 5 1100 durchſch Eichbaum, Werger 85,— 88.— Dadiſche Bank. 116.0 116,0 Belula.. 116.8 1167 St. A.. ö obioggenrentb. ö a Gelſenk. Bergwk. 54.18 88,50 s 768 3— Allg. Eleftr. Gef. 23.65 23.25 Leopolbarnbe. 2825 5% 8 Enzinger Union 71.— 73.— Diſch. Bk. u. Disc. 48.— 48. Bem berg 45.— 45,25 Wpeinmetalk t. A.—.—. 6½% P Eir. Bd. 88.50 88.85 industrle-Aktien Genichew 98 de. 8 Oberſchl. E. Bed. 5 Aſchafß 85 75 98. 5 5 Leopoldgrube. 26. Bei der ben 5 125 Alz. 5„Beſt— 88„. 89.— 89.— 310 85.50 85,50 5 9 43 ˙——.— Oberſchl. Koksw.- enb. Zell. 88. M 5„60.25 6 1* Fasbeninduſtrie 128.5 123. pfälz Hypoth. B. 77.— 77.— Brem. ⸗Beſig. Oel 86. 6% do. Com,! Accumulatoren 1829 183.0 Germ. Ports. 3. 23. 5 92 5 Koppel 55.25 58.75 Dayer. Mot.⸗W. 1310 132.2 Mane 24.— 2 2 2 40,85 3 Gerresheim. Glas 34.50 34,50. 5 5. 1 Gef. felektr Unt. 88.85 85.25 Boieß Bergbau 42.78 43.75 Nada 14/5 147 Masch nenen. 58 99— nüj„„„„ Woehe M wal. 1120 1130 i Fpporh. Ek. 1100 11500 Prern Boden. 10 78—.— Nücgerzwerte. 8 20 57. 0 h. db. 10 82— 05.— 6%„„ 21 88,50 89.— Allg. Elektr.-G. 7 24.— Kleinleinm Hdlbg. 61— 81.— Bad. Aſſecuranz, 40.— 40. Cement Heidelbg. 80,20— reurans 40. r Sachtl ben Mazimiliansh. 130.8 F. H. Knorr.. 178.0 178.0! Mannb. Verſich.. 20.— 20.—„FKarſtabt 88. 98.— 8 5 N— 88. 3.. 85.—Bolyphon... 16,— 16,25 i F Rfurt 85 Chemische Albert 43 50 43.75 Schnellpr. 1 5.25.— 50% Mexikaner... Ammendorf Pap. 18— 58, Goldſchmidr. T5. 4025 45.75 e 5 ſerlin⸗Karlsr. J. 87.85 88. Melallgeſellſchaft 880—.— rankfurter Börse Cbade.... 130,0—.— Schramm nach. 280 2880 f. 180 Aſchaften Zeug. 26. 27. Grigner Masch.—. 19.50 heinfelden kraft 86 89 68 50 Herliner Masch. 10 7 Mentecatinte.. 10 8½ 0% 91 Conti Gummi 1510 151,0 SchuckertRürnbg. 99.50 100.2 010 G chaß..——— Aſchaffog Beust. 5 25 Ge ben ä hein. Braunk. 198.5—.— Blraunk, u. Brit. 170 17.0—— 11 Festverzinsliche Wert 8“% Rhein. Lig. 91.— 91. 3415 Seilinduft. Wolff—— 4%„ Goldrente 2 Augsb. N. Maſch. 47.— 47.50 gebr. Großmann—, 5 i„Bremer Woll⸗stä..—. Oberſchl. Koksw., 8— 5½% Südbn. Lig..— 91.28 Daimler.. 33.35 94,1 Siemens u. Halste 140.8 147%„ Kronen..20.35 Balke Maſchi 24.— 24. Grün& Bilfinger—.——.— hein. Elektrizit. 88.50—,— Buderus Eiſenw. 70,— JI,— Orenſtein e Kopp 58 25 58,50 %, Wertb(Gold, 25 92.25 Bank-Aktlen 255 Atkant.-.. 100 975 Südd. Zucker„ 184. 115 4% ond Rente 928.20 e 130,8 132.1 ee 285—— Nbeinſtagt. 88.50 89.75 Charlott. Wa„ 80.28 81. Pbönig Bergbau 43.15 5 %.. 1020 10 ne. 185.2 1625 Thür. gef Gotha%%„ Far.. S.— Laure Spiegelglas 1. guneeweree des e Ahein.⸗W. ar: 80.0. Comp. Hihrund 136,6 18,0 bolesbeneeke 10 5 02.0 101. D. 35,85 85.75 D. Gold. u. S Ant. 185,2 185.5 ff%„R. 5 ĩn rl ß ,,. ̃ ᷑̃., ̃ è̃ẽ e 3˙70 unganlͤ 89.50 90.— Bank f. Bra. Dt. Verlag 62.—.—. 5—.— 0„Ad. 8. 8 P. 9* 55 1—. 11 orth. er 5 15 Continentalesin. 45.75 46.— ein ektr.. 5 85 ung 11 1940 17 70 Saur Bankver. 0 1 Ji Schneller. 855 51 18 1 8 75 838.— 83.— 40 1 8225.— Her ade 1035 110 0 Haun. M. Sg 5 8 8 5 1 2— Dainner Benz 3868 34.45 N. Weſtf Elekte 980 84.50 e ahne geg 18.90 Baur Hut u Wo. 34 25 Dürrmerte.... 18,5) 15,75 Ber Glandton.. 53,50%„ Bollobl, 1011.1. Berl. Karls. Ind. 8785 68.— Harburg c u 506 22.78 28,50 Sachſenwern.. 143.0 180,0] Deutſch. Atlont.“ 105.0. Rütgerswe 20.85 885 Sag chers. 16. 800 2 Fert Handelsges. 425 40.1 Freren e Win gd 5 Fer gent beim.]. 400 Fr os 480 490 Berliner Maſchb. 64,— 64,5 Hackert Sts r.. e Sandeifurnb.. 5159 7804 Dessauer Gas. 10 1120 Salden en 1480 15 Zontürten. 480. Com u. Brivalb. 40.25 40.15 El. Licht u. Kraft 99.35.25 Nef Zelt derlin.— o 4%% ung Ste ls 450 465 1255[ Parpener erg..25 80,80 Sate r 1056 108 8 Deutsche Erde: 2028 10 2 Sal dechurte ant lag is = 12.— Deuiſche disconto 46,28 49.— Flettr. Lieferung 37.50 54.— woigl s Häffner.— 27 50 5% ua.. 0 e ene mie e Schl. Elen Gas 195,6 205.8 Deutſche Kabelw, 58.55 8 65 Schleſ. Perg... e 075 8% Heldelbg. 20.— 29.—Volth. Seil. u. K. 28.— 23-%%„„14.70.85 Braunſchw. A. G.——. 5 ö—.— 8.. 5 Schlef. El. u Gas 105.7 1020 65.— 65.—.⸗Aſiatiſche Bk. 110 0 110,0 Enzinger⸗Union 74.— 78 olth. Seil. u. K. 28. N N ugo Schneider ae 59, Deutſche Linol. 44.50 45, Schleſ. El u Ga 92 6. Mom 88 25 6880 54— P. Effekten Bau 24.— 4. Ebinger gie. 3.— Naefe 88 4% an heene, 3 d zs Freren gen.—— ide aß 4 2 Seren jag 108 dea eng ee e Sau. 1 b %. Nen a e e ed. e e e, e e F. bes Ba 5. ele 1615, Sab of za. 3— 28.— ners fell zac 2980 e care 8 2, 8995 100.7 orn. Unteite h 188.9 1800, Scgulth. openh.. 1 25 88 2550 Promwn, Bop.& g. 10.20 10.80 Pirſchberg Leder———— n 75 Eintracht Braunk.„. 140 1435 27.— D. Aeberſer⸗Banf 26.— 26.% n Waden 6—. 7 8 G. Chem Baſ v. 141.8 1„ Memel 7 55— A0 1 8 fe dee 28d 2800 dean VVVVVVCC%%%%%%% ᷣ ᷣ!., ö ß... 1 8 5„. 5—— 4 2 2„ e. e fan o 0 ume dude ee 16s 20] Naſtacter Waaa. 3— 6 Transport- Aktien J bene Basel 1420 J0 n 6650 6. Staten c. 181 104.0 Sage lh. Brauere!— 68 28 Sud fälz. Hyp.⸗Bk. 77,50 77.80 Fe Jetter 23,25 29.25 Stoehr Kammg. 101,3 104,0 9. G. Farben. 122,8 123.2] Thür. Gas— 8 Lee 5% Rhein Hyp 2. e lt. Guille 51— Acg. f. 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Reichsbahn B. 187 100 JCCCCCECCCCCV)%%%%%% 0.. 3 8% 0 75 98. 0 8 8 VVA. 25 5 A ee ee„Eiſen N. offhäuſer.—. Schuhf. B. 5 br. 28.—„D. a 6 8 1 89 5—— 285. 2 15 8.— 80 5 85 27.15 5 9 Röhr..50 815⁰ 9 5 Lu dee 855 9 855 Drebd. Schnellpr.——, Lahmener a Co.— 1209 Per. Stahlwerke 36,18 36.65 5 88.75 2050 3 58955 1805 4* weht K 80— 50 Sch Eedezn 40.— 4—(Janzzang U K. 280 20 8 FFFVVVVVVVVVVVTTTTTVVTTTTTTTTTCTTTTTTTTTTTCTTTTTCC Cad piral⸗ fabrik ſſe per gt. Der rgeſchla⸗ n Ver⸗ bzuſetzen Dadurch chließlich 600 4 iſſes der ſtehen luen zur en Be⸗ Sonder⸗ Betei⸗ ſchaften erwen⸗ Elek⸗ n Nenn⸗ en alten as In⸗ ckelt. hineſiſche großen e Fabrik iniſche neſiſchen ird etwa weiteren res 1984 F heim, eilt, daß übungen rtes be⸗ erichth. die he⸗ ge nicht „ ſo daß hnen iſt. nu gegen⸗ Export⸗ ge dafür em Vor⸗ och un⸗ Lertauer 250, für zer zwi⸗ brachten je Ztr. ließt bel Woche ornehm⸗ Notie⸗ vis 2050 Tendenz. i ſcher 8888 2 n 8818s NN * 1 1 2 9 Samstag, 23. Dez. Sonntag, 24. Dez. 1938 Weihnachts⸗Ausgabe ber Neuen Mannheimer Zeitung 17. Sette Nummer 596 Ein Jahr naſionaler Wirischaff Berliner Handelskammer über Gegenwari und Zukunfi Wie üblich, legt auch diesmal die Berliner In⸗ uſtrie⸗ und Handelskammer ihren Jahres⸗ bericht für 1933 zum Weihnachtsfeſt vor. Die Bericht⸗ erſtattung e ch auf die deutſche Wirtſchaft im all⸗ gemeinen ze der Berliner Wirtſchaft im beſon⸗ deren. r Wechſel geſchildert, der ſich in Deutſchlands d Gewerbe ſeit Uebernahme der Macht durch skanzler Adolf Hitler am 30. Ja⸗ nuar 1938 vo Feſtſtellung, daß 5 Deutſchland in dieſem Jahre ſeiner Erne ſeiner Dieſes Kapitel ſchließt mit der 0 ö nationalen ung unendlich viele Beweiſe ſeines Mutes, kärke n. ſeiner Opferwilligkeit erbracht hat. Es hat ſe Friedensliebe, ſeine Bereitwil⸗ ligkeit, allen anderen Völkern in friedlichem Wett⸗ bewerb zu töuarbeiten, in ſolch ehrlicher Offenheit dargelegt, daß es in Ruhe abwarten kann, ob und wann die übrige Welt im Intereſſe der allgemeinen Wohlfahrt aller Völker die angebotene Hand annimmt und Deutſch⸗ land die einer großen Nation zuſtehende Gleichberech⸗ tigung nicht verſagt. Inzwiſchen wird Deutſchland im Bewußtſein ſeiner wiedererlangten nationalen Ein i gung den Weg ſetner inneren Kräftigung weitergehen und der Welt zeigen, welcher Kraftanſtrengung ein opferbereites, durch den Geiſt der Volksgemeinſchaft unter ſich verbundenes Volk bei zielſicherer Führung fähig iſt. Die er⸗ ſreuliche Entwicklung der Finanzlage des Reiches gibt hierbei die Gewähr, daß die inneren Kräfte unſerer Volks⸗ wirtſchaft ausreichen, um Deutſchland zu befähigen, wenn auch unter Entbehrungen, jede äußere Bedrängnis aus⸗ zuhalten. Ein beſonderer Abſchnitt wird der„Rationaliſie⸗ zung“ gewidmet. Es heißt dort u..: Maſchinenſtürmer treten auf den Plan und fordern eine Ausgleichung der Freiſetzung menſch⸗ licher Arbeit durch Beſteuerung der Maſchinen.— An ſich darf die Ratlonaliſlerung der Betriebe nicht als ein grundſätzlicher Fehler anzuſehen fein. Es iſt ihr zu verdanken, daß es der Wirtſchaft ge⸗ lungen iſt, die Deckung des menſchlichen Bedarfs immer mehr zu verbilligen und damit die Lebenshaltung der brei⸗ ten Maſſen in ungeahnter Weiſe zu verbeſſern. Zugegeben ißt allerdings, daß in der Rationaliſterungsperiode ver⸗ ſchiedentlich amerikaniſche Methoden kopiert wurden, ohne dabei zu bedenken, daß in den USA. das Ideal der großen Zahl vorherrſchend war. Hier trug der Techniker den Sieg über den Kaufmann davon. Es erfolgte eine ſchädliche Ueberdimenſionlerung der fixen Koſten, die Aufnahmefühigkeit für die mit den neuen Maſchinen her⸗ geſtellten Waren wuchs nicht annähernd im gleichen Maße wie die techniſche Leiſtungsfähigkeit. Es iſt hervorzuheben, daß die Rational ſterung als notwendig erſcheint, wenn nicht die deutſche Pro⸗ oͤnktton durch verſchiedene Vorbela ſtungen gegen⸗ über dem ausländiſchen Wettbewerber noch weniger kon⸗ kurrenzfähig ſein ſoll. Es ergibt ſich jedoch in dieſem Zu⸗ ſammenhang die Frage, ob nunmehr vielleicht ein Verbot weiterer Rationaliſierungsmaßnahmen angebracht ſei. Dieſe Frage läßt ſich nicht allgemein mit Ja oder Nein beant⸗ worten. Daß der Staat in Zukunft grundſätzlich be⸗ ebt iſt, das Tempo des techniſchen Fort⸗ ſchritts im Intereſſe der Erhaltung von Arbeitsgelegen⸗ gelten zu kontrollieren, iſt eine Selbſtverſtändlich⸗ let. Es iſt jedoch dabei zu bedenken, daß die Maſchine in Melen Fällen nicht nur einen Erſatz der menſchlichen Ar⸗ delt mit ſich bringt, ſondern auch maßgebend an der Ver⸗ ler ung und Verfeinerung des Güte⸗ grades der betreffenden Ware beteiligt iſt. Man kann es baher wohl verſtehen, wenn in einem Einzelfall oder für eine beſtimmte Branche ein zeitweiſes Verbot einer allzu weitgehenden Mechaniſterung erlaſſen wird. Ein generelles Verbot der Rationaliſterung er⸗ ſcheint jedoch gleichbedeutend mit künſtlicher Hem⸗ mung des techniſchen Fortſchritts, womit eine Hin⸗ derung der weiteren Verbilligung und Verbeſſe⸗ rung der Lebenshaltung einhergeht. Es wäre alſo eine internationale Verſtändigung anzuſtre⸗ ben, daß arbeitſparende Erfindungen bis auf weiteres nicht mehr verwertet werden dürfen. Praktiſch iſt dieſer Weg leboch vollkommen ungangbar, da zweifellos durch nene Erfindungen viel neue Bedürfniſſe erweckt und neue Ar⸗ beits möglichkeiten geſchaffen werden. Als Beiſpiel fei Fier nur an die Entwicklung vor dem Kriege erinnert. Der handelspolitiſche Ausblick wird folgen⸗ lermaßen umſchrieben: Bei der zukünftigen Einſtellung der deutſchen Handelspolitik iſt die gerechte Berückſichtigung der lan dwirtſchaftlichen 1 geſtellt. Das darf aber keineswegs zu einer Ueberſchätzung Intereſſen ſicher⸗ Aeſes Teiles der Volkswirtſchaft und Vernachläſſigunn der Belange von Induſtrie und Handel führen. Die Bevölkerung kann auf Ausfuhr nicht verzichten, weill die induſtrielle Erzeugung auf dieſen wichtigen Ab⸗ laßtell angewieſen iſt und Deutſchland die Mittel zum An⸗ kauf ſolcher Erzeugniſſe erhalen muß die es nicht ſelbſt er⸗ zeugen bann. Außerdem ſind die erpflichtungen an das Ausland zu erfüllen. Im ganzen genommen zeigen die bereits deutlich ſichtbaren Anzeichen einer be⸗ unenden Reaktion gegen die drohende weltwirtſchaftliche ſolierung, daß für eine peſſimiſtiſche Betrachtung der welt⸗ wirtſchaftlichen Beziehungen Deutſchlands kein Anlaß iſt, umſo mehr, als die geſetzliche Grundlage für eine ſchlag⸗ kräftigere Führung der Außenhandels politir geſchaffen wurde. Am Ende des erſten Jahres national⸗ſo⸗ taltſtiſcher Reglerung und Wirtſchaftsführung a die Berichterſtatter in der weitaus angenehmeren Lage als ihre Vorgänger, einen Ausblick auf das Jahr 1934 zu n. Der Jahresbericht der Handelskammer für 1933 zermag faſt für jeden maßgebenden Geſchäftszweig eine oft beträchtliche Aufwärtsentwicklung ſeſtzuſtellen. Es ſei nur hervorgehoben, daß gegenüber 1932 der Produktionsindex um 22 v. H. anſtieg, die Steinkohlenförderung um 6 v. Hl, die Erzeugung von Roheiſen und Rohſtahl um 32 bzw. 31 .6, zunahmen und in den letzten Monaten den Vorfahrs⸗ Furchſchnitt ſogar um 50 und mehr Prozent überſtiegen. ei der Maſchinenherſtellung hat ſich im Inlande der Auf⸗ Unter Berückſichtigung dieſer Tatſachen 1934 ein günſtiger lung vorausgeſagt werden. Endlich iſt wieder in der Wirtſchaft jene Baſis zu ver⸗ zeichnen, ohne deren Vorhandenſein an einen Wiederauf⸗ kann für Verlauf der Wirtſchaftsentmick⸗ ſtieg überhaupt nicht zu denken wäre— das Ver⸗ trauen! Die Entwicklung hat gezeigt, daß der Na⸗ tionalſozilialismus der Wirtkſchaft und ihren Belaugen das größte Verſta nonis entgegen⸗ bringt. Heute nach Abſchluß der Rewolution darf weder von einer überſpannten Ausdehnung des Prin s der To⸗ talität auf die Wirtſchaft, nech von einer i ſung im bürokratiſchen Sinne geſprochen werden. N ſchwinden., Zu begrüßen iſt unter anderem nicht zuletzt die immer wieder bemerkbare Tendenz zur Stärkung der Klein⸗ und Mittelbetriebe, ohne jedoch den Großbetrieb in ſeinen berechtigten Belangen zurückzudrän⸗ gen. Eine neue Wirtſchaftsgeſinnung iſt im Werden. Die Ausſichten für eine ruhige und ſtetige inner⸗ politiſche Entwicklung und damit für eine weitere Aufwärtsbewegung der Wirtſchaft ſind die beſten. Im Intereſſe aller Länder wird eine Bereinigung der intern. Währungsverhältnif ſe angeſtrebt werden müſſen, wobei es allerdings fraglich erſcheint, ob im Jahre 1934 die erhoffte Regelung bereits erzielt werden wird, insbeſondere da die Us A. vorerſt keine Stabiliſievung des Dollars vorzunehmen gedenken. Es ſind alſo in der inter⸗ nationalen Wirtſchaft ſchwache Auftriebstenden⸗ zen vorhanden, denen aber gewiſſe Rückſchlagsgefahren und beachtliche Unruheherde gegenüberſtehen. Die z. Z. noch nicht keſriedigende Entwicklung des deutſchen Außen ⸗ handels muß vorerſt noch in Kauf genommen werden in der Gewißheit, daß auch hier die zielbewußte Politik der Regierung zu gegebener Zeit eine Löſung finden wird. Der Boykott und ſonſtige wirtſchaftliche Abwehr⸗ maßnahmen des Auslandes können ui cht von ewiger Dauer ſein. Mit Genugtuung kann die Zunahme einer ireundlicheren Stimmung im Auslande in letzter Zeit bereits feſtgeſtelt werden. Die außerdeutſche Umwelt wird endlich einſehen müſſen, daß das nattonal⸗ ſoztaliſtiſche Deutſchland ſich durch Be ſettigung bolſchewiſtiſcher Gefahrenherde vor die übri⸗ gen Länder geſtellt und damit ein ungeheures Verdienſt vor der Geſchichte erworben hat. Die geſamte bisherige Eutwicklun gibt die Gewißheit, daß 5 die weiteren Etappen der Arbeits lacht erfolg⸗ reich ſein und die deutſche Wirtſchaft unter Führung Adolf Hit 8 weiter dem Verfall der Kriſenjahre entriſſen werden. „ Herabſetzung der Höchſigrenze des franzöſiſchen Schatz⸗ bondsbetrages. Gleichzeitig mit der Einbringung eines Geſetzentwurſes zur Auflegung einer 10⸗Millionen⸗Francs⸗ Anleihe hat die Regterung in der Kammer einen Antrag eingebracht, vom 1. Juli 1934 ab die Höchſtgrenze der aus⸗ zugebenden Schatzbonds von 15 auf 10 Milliarden herab⸗ zuſetzen. Am 16. Juni 1088(Volkszählung) wurden in Deutſch⸗ land(ohne Saargebtet) 3 089 419g land ⸗ for ſtwirt⸗ ſchaftliche und gärtneriſche Betriebe mit mehr als 0,5 Hektar Fläche gezählt. Von ihnen hatten mehr als ein Viertel und zwar 884 600 oder 275 v. H. eine Be⸗ triebsfläche von weniger als 2 Hektar. Dieſe Parzellen⸗ betriebe können im allgemeinen nicht als„felbſtändige Ackernahrung“ gelten; ſie werden in der Regel von„In⸗ habern mit ſonſtigem Lebensunterhalt“ Fewirtſchaftet. Immerhin dürften bei der heutigen Wirtſchafts! unter dieſen Betrieben nicht 1 1 5 zu finden ſein, die fr ihren Inhaber die einzige Erwerbsquelle bilden. Ein weiteres Viertel, und zwar 785 200 Betriebe(28.8 v..] entfällt auf die klein bäuerlichen Wirtſchaften mit 2 bis 5 Hektar Fläche. Von ihnen ſtellt bereits eln be⸗ trächtlicher Teil, zumal in der Gegenwart, die ausſchließ⸗ liche Unterhaltungsquelle einer bäuerlichen Familie dar, doch ſpielt auch hier der Nebenerwerb noch eine gewiſſe Rolle. Die mittel bäuerlichen Wirtſchaften mit 5 bis unter) Hektar Betriebsfläche umfaſſen mit 1067 000 Betrieben 35,1 v. H. aller land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebe. Dieſe Wirtſchaften haben die Größe einer ſelb⸗ ſtändigen Ackernahrung und werden allgemein als ſoge⸗ nannte Familienbetriebe ohne fremde Arbeitskräfte ke⸗ wirtſchaftet. Die Zahl der groß bäuerlichen Betriebe von 20 bis unter 100 Hektar Fläche beträgt 319 800(glet 10,5 v..); die überwiegende Zahl dieſer Wirtſchaften un zwar 265 350(8,7 v..) haben eine Betriebsfläche von 20 und 50 Hektar. 5 Betriebe mit mehr als 100 Hektar, alſo mit Einſchluß ſämtlicher Großwirtſchaften, gibt es in Deutſchland rund 33 000(1,1 v..) Die Hälfte der Großbetriebe(16 200) hat eine Fläche zwiſchen 100 und 200 Hektor, weitere 10 400 umfaſſen je 200 bis 500 Hektar Fläche. Den größten Be⸗ triebsumfang, und zwar 500 bis 1000 Hektar und 1000 Hektar und darüber haben insgeſamt 3900 und 2500 Wirt⸗ ſchaften. Sie ſtellen der Zahl nach nur Bruchteile eines Prozentes dar, der Fläche nach umfſaſſen ſie einen nicht unbeträchtlichen Teil des genutzten Bodens.. Von den 3 039 419 Betrieben hatten 2 204 828 eine Be⸗ triebsfläche von 2 und mehr Hektar. Da bei der letzten 20 Hektar. Inne Betriebszählung im Jahre 1925: 2 190 799 Wirtſchaften mit 2 und mehr Hektar Fläche gezählt wurden, iſt in der Zwi⸗ ſchenzeit eine Zunahme um 11 089 Betriebe oder 0,5 v. H. eingetreten. Angeſichts der lebhaften Sijedlungs⸗ tätigkeit der letzten Jahre erſcheint dieſe Steigerung nicht beſonders groß, jedoch iſt in den letzten 8 Jahren eine gewiſſe Strukturwandlung eingetreten, die einen Vergleich ſchwierig macht.. Bemerkenswert iſt vor allem die ſtarke St eigerung der mittelbäuer lichen Betriebe zwiſchen 5 und Sie haben ſich von 1 006 094 Betrieben in 1925 auf 1 066 944. ip 1933 erhüht. Die Zunahme beträgt alſo 60 850 Betriebe oder 6 v. H. Verhältnismäßig noch ſtärker haben unter öieſen mittelbäuerlichen Wirtſchaf⸗ ten diejenigen zugenommen, die 10 bis 20 Hektar Fläche umfaſſen. Bei ihnen beträgt das Plus feit 1925 ſogar 43 606 Vereinzelt noch vorhandene Unebenheiten werden im Laufe der Zeit ver⸗ ſchaften ſämtl oder 10,8 v. H. Ebenfalls gewachſen, wenn auch in gerin⸗ Vorkäufe an der Weihnachisbörse Publlkum und Spekulaſion zuversichillich Aber kleine Umsaiziäfgkelf Frankfurt zuverſichtlich Vortage, ſo war auch an der letzten Börſe vor d as Kaufaufträgen am Markt, die vom Kursniveau Bei den Aufträgen ſcheint es ſich im weſentlichen um Vorkäuſe zu handeln, da die vor⸗ rtſchaftsberichte, u. a. die vor⸗ tetlhafte Entwicklung des Weihnachtsgeſchäftes, auch die Hoffnungen für das neue Jahr beleben. der herrſchenden Anſpannung der Geldmittel nahmen die Umſätze naturgemäß kein größeres Ausmaß an. tenen Abſchwächungen gingen höchſtens bis 3 Wie am den Feiertagen weiteren Auftrieb verltehen. liegenden optimtſtiſchen W Aku und Schuckert. Der Rentenmarkt profitierte ebenfalls von dem Vorhandenſein kleine anleihen etwa 7 Von Auslands 1 v. H. erh brief geld 4 v. H. Berlin weiter anziehend Bei kleinen Umſätzen ſetzten ſich zu Beginn der letzten hängen dürfte.— Im V Publikum Kundenaufträge. „ Stahlverein⸗Bonds de v. H. gebeſſert. swerten waren Mexikaner geſucht und bis zu ht, ein Vorgang, der mit der Ratifizlerung des Londoner Silberabtkommens mit Rooſevelt zuſammen⸗ i erlaufe hatte zunehmende Ge⸗ sſtille häufig kleine Rückgänge im Gefolge. efe gut behauptet, teilweiſe etwa 7 v. H. feſter. 52 Börſe vor den Felerkagen überwiegend bis zu 1 v. H. durch. Zum ſammen, Grund Im B etwas lebhafte zu 35 v. H. eintraten. Lediglich Reichsban fangsgewinnes wieder her. lagen ruhig, aber freundlich. einheitlich höher. an. tierten Lage unverändert. Am Einheits markte u In der zweiten Spezialwerte wie Siemens, Orenſtein, Stöhr uſw. la Auch feſtverzins Conti⸗Gummi, bis zu 2 v. H. Schluß der Börſe 161 etwas leichter. Geld. 1996 95,25, beſondere tigkeit: der St verloren, do ſie in Amſterdam gerem Grade wie von hier fung im allgemeinen waren. reits fſeit 1882 ſeither vergangenen 67 000, 55 v. H. auf Preußen. auch eine verhältnismäßig große (über 100 Hektar), Großwirtſ von 20 bis 50 Hektar. ech Teil hing dies Baiſſeengagements vor der widerſtandsfe zogen um 74 v. H. an. Neubeſitz 16,82 * Steuergutſchein⸗Notierun Berlin und Frankfurt, 1937 92,25; 1988 89; ſich immer ſachen entſprechend herausſtellten. mit 8,1374 Hektar ſeſtz und In Bay und bei Spezialwerten bis zu 27 v. H. wohl mit Glattſtellungen von dreitägigen Unterbrechung zu⸗ zum Teil kaufte aber auch das Publikum auf optimiſtiſcher Wirtſchaftsberichte in Erwartung einer Bilanzhauſſe zum Jahresultimo ſchon vor. den in erſter Linie Speziglwerte berührt. er laufe wurde 2 ähig, Fälligkeit 1934 ſind die Wirtſchaften von 5 bis 10 Hektar, ſo⸗ 20 bis 50 Hettar, und zwar be 9 2,9 und 2,4 v. H. Die Betriebsgr Hektar an aufwärts haben hinſichtl ich abgenommen und H. und die von 100 bis 200 Hektar um 3,6 Schrumpfung bei den Betrieben Hektar ſeit 1025 rund 11 v. H. und Hektar ſogar 14,8 v. H. ck auf die vor 1025 veran⸗ zählungen von 1907, 1895 und 1882 chen Züge der jüngſten Entwicklung um Beſonders In dieſem Sachſen das Geſchäft dann allgemein r, wobei weitere Kursbeſſerungen bis Geffürel zogen ſogar um 1 v. H. kanteile gaben 77 v. H. ihres An⸗ Feſtverzins liche Werte Die deutſchen Anleihen no⸗ Am Geldmarkte blieb die 5 berwogen die Beſſerungen. Börſenſtunde blieb es freundlich. Allg. Lokal u. Kraft, gen weiter feſt und gewannen liche Werte blieben bis zum i Stahl ⸗ Obligationen Reichsbank Anteile ſchloſſen mit Nachhörſe ruhig, Schlußkurſe und JG. Farben 12938. gen vom 23. Dez. Verrechnungskurs 95,40. Ruhiger Depiſenmarkt Am internationalen Devi ſen markt heute nennenswerte Aenderungen nicht Pfund und Dollar zeigen te verſchiedenen Gerüchte Stabiliſterungsfrage ha zu beobachten. Ins⸗ eine gewiſſe Ste⸗ über Maßnahmen in ben allmählich ihre Wirkſamkeit wieder als nicht den Tat⸗ l So wurde das Pfund 6 1 bis 14% gegen in Zürich mit 10,91(16,08) und in Paris mit 16,35(16,86) Rur unweſentlich leicht genannt. Auch der Dol lar blſeb 3 Mill. Land- und Forsfwirischaffs-Befriebe Die miſielgroße Wirischafi im Vordringen, die große im Rückgang trägt die Zunahme ößenklaſſen von 50 ich der Zahl der Wirt⸗ zwar war die Schrump⸗ . umſo ſtärker, je größer die Betriebe Während die Größenklaſſe von 50 6 nur um 1,5 v. v. H. abnahmen, betrug die zwiſchen 20 und 1000 bei den Wirtſchaften über 1000 Bei einem weiteren Rückbli ſtalteten Betriebs ſich die weſentli Johrzehnte zurückverfolgen. f eine nahme der mittel ba ſchen 5 und 20 fortgeſetzt uerlichen Betriebe zwi⸗ uſtellen; ſie machte in den vier Zählungsperioden nacheinander 25 000 und 61 000 Betriebe aus. auch die für die Zeit von 1955 bis agg ſeſtgeſtellte Abnahme Lande befindet ſich Zahl von Großbetrieben zwar 29 402 oder chaften. An der großbäuerlichen klaſſe(50 bis 100 Hektar) iſt Preußen mit dagegen bleiben die kleinen Betriebe m die kleinbäuerlichen Bet mehr zurück. 5 bis 50 Hektar mit etwa 22 v. großen Raum ein. Heſſen treten dagegen di lichen Betriebe ſtark hervor. durchſchnittlichen Anteil an den großbäuerlichen Betrieben Die Zahl der land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe in Deutſchland, verteilt auf die ein⸗ 72 v. H. beteiligt, tt 54 v. riebe(2 bis 5 Hektar) mit 59 v. H. ern nehmen die Wirtſchaften von H. einen verhältnismäßig In Württemberg, Baden und e Kleinbetriebe und kleinbäuer⸗ mit kleinen Bei Die ſel⸗ v.., ſo bei Variable Reichs⸗ Pfand⸗ Tages⸗ Beſſerungen Hiervon wur⸗ (Eig. Dr.) 102; 1985 98,50; woren guch geſtern 8,144, bis 100 Hektar laſſen eindeutig iſt be⸗ ſt ar ke Zu⸗ 72 000, Andererſeits iſt 71 v. H. aller Betriebsgrößen⸗ H. und hat einen über⸗ Kleinkunſtbühne Libelle: 10 Uhr Tanzkabarett; Lichtſpiele: Aniverſu m: Stüdtiſches Schloßmuſeum: Nationaltheater: Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderausſtellung Städtiſche Kunſthalle: Mannheimer Kunſtverein J. in Amſterdam mit 1,60(1,59 bis 59„in Zürich mit 8,3174 gegen 8,32 und in Paris mit 16,88 bis 35(16,36) faſt un⸗ verändert. Die Goldvaluten, Gulden und Schweizer Franken, vermochten ſich nach der geſt gen geringfügigen Abſchwächung wieder völlig n. Die Reichs⸗ mark blieb auf den Vo ert, auch die nor⸗ Vortagstu rt, a die no! oi ſchen Valuten zeigten faſt d[ben Kurſe wie geſtern, * Berliner Getreide⸗ Großmarkt geſchloſſen. * Rotterdamer Getreidebörſe heute geſchloſſen. * Liverpooler Getreide⸗ und Baumwoll börſe geſchloſſen. Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 29. 2 998 r. 4, 4,60 B 4,40 G; Tendenz ruhiger. G mahl. Mehlis per Dez. 31,50; Tendenz ruhig; Wetter trübe. Bremer Baumwolle vom 23. Dez.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Micdl.(Schluß) 11,56. * Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe vom 28. Dez. All⸗ gäuer Molkereibutter 1. Qualität 125(125), Allgäuer Mol⸗ kereibutter 123(123), Sennbutter 116(116), Bauernbutter 86(86). At. Weinverſteigerung in Rheinheſſen. Mai n 3, 28. Dez. Sechs Guntersblumer Weingüter verſteigerten ge⸗ ſtern mit günſtigem Ergebnis 32 Nummern 1931er und 1032er Faßweine aus guten und beſten Guntersblumer Lagen. Nur 2 Halbſtück 1932er blieben oh we Zuſchlag. Für 55 Halbſtück 1932er verbeſſert bezahlte man 390—640. durchſchnittlich 465, für je 1 Halbſtück 1932er natur 700 und 193er natur 400. * Wieslocher Schweinemarkt. Zufuhr 22 Milchſchweine, 4 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 21—31, pro Paar. Ver⸗ kauft 18 Milchſchweine. * Crailsheimer Schweinemarkt. Preiſe 86—72, 265 Milchſchweine. Paar. Handel lebhaft, alles verkauft * Tabakverwiegungen. Oftersheim, 22 Dez. Der hieſige Tabakbauverein brachte dieſer Tage die Reſtpartie des diesjährigen Hauptgutes von etwa 320 Zentner zur Verwiegung. Die erzielten Preiſe ſtellten ſich für Gruppe —4 auf 56,50/ und für Gruppe 5 auf 55,0„ je Zentner, nebſt den üblichen Abzügen und Zuſchlägen.— Br ü h L. 22. Dez. Hier wurden am Donnerstag über 400 Zentner Hauptgut diesjähriger Ernte des hieſigen Tabakbauver⸗ eins 2 verwogen. Der Prets betrug 59,30„ pro Zeutner zuzüglich Qualitätszuſchläge bis zu 15 v. H. 5 & Berliner Metall⸗Notiernngen vom 23. Dez.(Eig. Dr.)] Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 40,75 4 für 100 Kilo: Rafſinadekupfer loco 45,50—40,50; Standard- kupfer loco 41,25—41,75; Standard⸗Bleß per Dez. 15,25 bis 15,75; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 19,28 bis Zufuhr 11 Läufer. Preis 20—28 pre 2 2. 20 1. vages hal eucles Montag, 25. Dezember Nationaltheater:„Die Wunderfeder“, Weißznachtsmärchen von Chr. Eckelmann, 15 uhr.—„Königskinder“, Muſik⸗ märchen von Engelbert Humperdinck, Miete A, 19.90 Uhr. Roſengarten:„Die Metzelſuppe“, Komödie von A. Hin⸗ richs, 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors: 17 Uhr Vorführung mit Lichtbildervortrag„Ein Ausblick in das Weltall“. Arbeiter⸗Bildungs⸗Verein E..: Weihnachtsfeier im großen Saale der Liedertafel, 19 Uhr. 20.15 Uhr Das große Weihnachtsprogramm. 5 „Des jungen Deſſauers große Liebe“. Alhambra:„Der Jäger gus Kurpfolz“. — Roxy:„Das verliebte Hotel“, Schauburg: „Reifende Jugend“.— Pala ſt und Gloria:„Walzer⸗ krieg“. Capitol:„Meine Lippen lügen nicht“ Müller:„Die ſchönen Tage von Aranjuez“. Ständige Darbietungen Sonderausſtellung Volksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 16 Uhr. „Deutſche Mannheimer Kunſtverein L I, 1: Gebffnet von 11 bis 15 und von 14 bis 16 Uhr. Dienstag, 26. Dezember „Die Wunderfeder“, Weihnachts märchen von Chr. Eckelmaun, 15 Uhr.—„Aida“, Oper von Verdi, Miete B, 19.90 Uhr. Roſengarten:„Die Metzelſuppe“, Komödie von A. Hinrichs, der Großbetriebe für 100 und mehr Hektar ſchon ſeit 1895 0 Uhr. 1 775 de. Die Entwicklung 9 im e ſolgen⸗ ee 16 und 17 Uhr Vorführung des Stern⸗ 0 18: 8. 1 5 8 Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett; 20,15 Uhr 7 5 ts s 1805 00% 1907-1925 1028.1938 Das große Weihnachtsprogromm. Größe: ehemalig. Gebiet ehemalig. Gebiet jetziges Gebiet“) Palaſt⸗Hotel Mannheimer Dof: Konzert und Tanz 2 bis 5 ha. 44911 100641 7889—82 847 1 870 ö 25. 5 bis 20 ha. 472 199 1766 785.25370 460 850 Lichtſpiele: Uulverſum:„Des jungen Deſſauers große 20 bis 100 ha 757 19576 29631 5838 lebe“.— Alhambra:„Der Jäger aus Kurpfalz“. 0 und mehr 0— 14935— 286— 252 Roxy:„Das verliebte Hotel“.— S cha u burg Johne Saargebiet.„Reifende Jugend“.— Pa ha ſt und Glo rio:„Walzer⸗ 8 1 1 5. Von den 3 039 419 Wirtſchaften entfallen 1686 381 oder nie,—. Capitol:„Meine Lippen lügen nicht“.— Müller:„Die ſchönen Tage von Aranjuez“. Ständige Darbietungen „Deutſche Polksbräuche“. Geöffnet von 11 bis 16 Uhr. Ausſtellung„Chriſtboumſchmuck und Weihnachts⸗Tand aus alter und neuer Zeit“, verbunden mit einer Krippenſchau. Geöffnet von 11 bis 16 Uhr. 1. 1: Ausſtellung von Werken Mannheimer Künſtler. Gehffnet von 11 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. genehme muſikaliſche Weihnachtsunterhaltung. Weihnachtsgelänte— Feſtesfreude überall! Wer vermag zelnen Länder, ſetzt ſich folgendermaßen zufammen: reine Feſtesfreude bei Mußt, Theater, Konzert, Spoct zu ge⸗ 5 f nießen, ohne durch den Beitrag feines Scherfleins nſcht Teutſchland. 3089 310 Oberſchteſten 2492 Bayern 81771 auch die Freude der Aermſten höhen? Gi 1 Preußen. 1686381 Sachſen.. 161887 Sachſen Fr. 99 934 uch die Freude der Aermſten zu erhöhen? ine ſolche Ban 13 Faun Holt. 330 Fittemberg 2176 Gelegenteit it ſedem gebaten durch Beleiligung an dem Berlin 2518 Hannoper 239023 Saden 186749 großen Preiskegeln zugunſten der Winterhilſe in der Lan⸗ Brandenburg 195 e 5 1 7 5 Helden 1 dauer Bierhalle K 2, 28, J. Thomas. Bei einem Einſotz Pommern Heſſen⸗Naſſau Heſſen on 25 Pfg. iſt es ni 7 be 1 1 Gr.Poſ.Weſtpr. 24410 Rheinprovinz, 218124 Hamburg. 2570 möglich 1 e e ee eee 5 Niederſchleſien 148478 Hohenzollern. 10656 Mecklbg.⸗Schw. 41031 1115 E b 12 n 57 ſe zu g 3 Oldenburg 3565 Bremen 1304 Miecklba.⸗Strel. 5180 Hit werk beizutragen ſondern er findet durch die von der Braunſchweig 23734 Lippe 12841 Schaumburg⸗ Süddeutſchen Radiovermittlung aufgeſtellte Hötonlage an⸗ Anhalt 3077 Lübeck 98¹ Lippe 4382 IH Sparkonten Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft Filiale Mannheim B 4. 2 Depostiten kassen 8 Heidelberger Straße P 7. 15 Lindenhof Meerfeldstr 27 Marktplatz H 1. 12 Weckarstadt, Schimperstr 2 Seckenheimer Strate 72 Neckarau, Marktplatz 2 Seckenheim, Hauptstrasse 110 Schwetzingen, Mannheimer Straße 23 Annahme von SPARCELDERN Erledigung aller bankgeschäſtlichen Angelegenheiten Nansen Sparbücher IIe ii v8 uten Instandsetzungen mit Reichszuschuß u. 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Landeskirchen rat der Pfalz 0 eine Bekanntgabe erlaſſen, in der es u. a. heißt: „Gerade unſere pfälziſche proteſtantiſche Kirche hat Urſache, auch des geiſtesklaren, zielbewußten veizer Reformators zu gedenken. Hat doch das religiöſe Leben in vielen Teilen unſerer Heimat einen ſtark reformierten Einſchlag bis auf den heuti⸗ gen Tag in chriſtlicher Glaubensanſchauung und kirchlicher Sitte bewahrt. Wenn man auch gewöhn⸗ lich nur von dem Calvinismus in der Pfalz ſpricht, ſo waren es doch letzten Endes die Einflüſſe zwing⸗ liſcher Gedanken, welche in der Pfalz Boden ge⸗ wannen und behielten. Deshalb erſcheint es als eine Forderung der Dankbarkeit, wenn er über der Perſon Luthers nicht vergeſſen, ſondern unſern Ge⸗ meinden in die Erinnerung zurückgerufen wird, in⸗ dem wir am 1. Januar 1934 ſeiner mit Verehrung gedenken.“ Sch Schneebericht vom Samstag, den 8. Dezember Sch war z wal d: Baiersbronn: heiter,— 2 Grad, Schmeehöhe—10 Zen⸗ kimeter, Pulverſchnee, Schi ziemlich gut. Blauen: trockener Nebel,— 4 Grad, Schneehöhe 10 Zentimeter, Sportmöglichkeit beſchränkt. Breitnau⸗Steig⸗Turner: heiter,— 7 Grab, Schi be⸗ ſchränkt, Eislauf ſehr gut. Bühlerhöhe⸗Plättig: bewölk, 0 Grad, Schneehöhe 4 Zentimeter, Neuſchnee 6 Zentimeter, Schi beſchränkt, Eis⸗ lauf gut. Feldberg(Schwarzwald): heiter,— 6 Grad, Schnee⸗ höhe 15 Zentimeter, Sportmöglichkeit ziemlich gut. Herrenalb⸗Dobel: naſſer Nebel,— 8 Grad, Schneehöhe 5 25 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi ſehr gut, bis in Tal Nodel gut. Hinterzarten: heiter,— 7 Grad, Schi beſchränkt, Eis⸗ lauf ſehr gut. Horuisgrinde⸗Mummelſee: heiter,— 8 Grad, Schnee ⸗ höhe 10—16 Zentimeter, Neuſchnee 6 Zentimeter, lückenhaft, Pulverſchnee, Schi ziemlich gut. Hundseck⸗Sand⸗Unterſtmatt:— 4 Grad, Schneehöhe 5 bis 7 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. TLETTTT II Wenden Sie sich sofort an dle Geschäftsstelle Mannheim, D 7. 10 Deutsche Nidit. u. Finanzierungs- Ges, m. b. N. Sütozelt:.1,-6, 38. 91 Unt Telefon 27402 Das Selbſtverwaltungsrecht der Gemeinden * Landſtuhl, 23. Dez. Der Gauamtsleiter für Kommunalpolitik, Kreisleiter Kniſſel⸗Landſtuhl, machte gelegentlich einer hier abgehaltenen Tagung der Amtswalter und Bürgermeiſter des Kreiſes VII bemerkenswerte Ausführungen über die künftige Ge⸗ ſtaltung des Stadtverwaltungsrechts. Der Referent wies zunächſt darauf hin, daß au in den kommu⸗ nalen Körperſchaften das Führerprinzip verwirklicht werden müſſe. Der Bürgermeiſter dürfe in Zukunft nicht mehr gewählt, ſondern dem nationalſozialiſtiſchen Führerprinziip gemäß ausge⸗ wählt werden. Die Ernennung erſolge durch den Gauleiter. Der Bürgermeiſter bürfe nicht mehr willenloſes Objekt eines beſchließenden Gremiums, ſondern ſelbſt beſtimmend ſein. Dafür treffe ihn aber auch die volle perſönliche und zivilrechtliche Verant⸗ wortung. Dem Bürgermeiſter werde ein von den verſchiedenen Ständevertretungen zu beſtimmender Ausſchuß beigegeben, dem jedoch, abgeſehen von der Feſtlegung des Haushaltsplanes, nur das Recht der Beratung zukomme. Notwendig ſei, daß der Bürger⸗ Kaltenbrunn⸗Hohloh: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Neuſtadt(Schwarzwald): trockener Nebel,— 8 Grad, Schneehöhe 8 Zentimeter, verharſcht, Schi und Rodel be⸗ ſchränkt, Eislauf ſehr gut. Nuheſtein: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe n Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi gut. Saig⸗Lenzkirch: heiter,— 10 Graô, Schneehöhe 14 Zenti⸗ meter, Sportmöglichkeit Nordabhänge gut. St. Blaſien: heiter,— 10 Grad, Schneehöhe 7 Zenti⸗ meter, geringer Neuſchnee, Schi und Rodel beſchränkt. St. Georgen(Schwarzwald): heiter,— 8 Grad, Schnee⸗ höhe 15 Zentimete, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schauinsland: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 10 Zenti⸗ meter, Pulverſchnee, Schi beſchränkt. Schluchſee⸗Rothaus: heiter,— 9 Grab, Schneehöhe 19 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schönwald⸗Schenach: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 2 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Titiſee: naſſer Nebel,— 8 Grad, Eislauf gut. Todtmoos: heiter,— 10 Grad, verharſcht. Triberg: bewölkt,— 5 Grad, Schneehöhe 28 Zentimeter, Pulverſchnee, Schi gut. Oden wald: Katzen buckel: bewölkt, + 2 Grab. Am 24. und 25. Dezember verkehren öde Sporkzüge 2802/2601 Mannheim— Offenburg— Mannheim. deleuchtungspörer/ Ichwer pefelberte deschenz- Ael/ Porellan/ Histal/ alas/ Reramit meiſter neben ſeiner fachlichen Befähigung vor allem von dem nationalſozialiſtiſchen Geiſte durchdrungen ſei. Der Aufgabe zur Arbeitsbeſchaffung werden die Gemeinden gerecht, indem ſie folgende Maßnahmen als Ausfluß eines politiſchen Gewiſſens und einer finanziellen Verantwortung durchführen: 1. Arbeits⸗ beſchaffung in Geſtalt der Errichtung, Erweiterung uſw. von gemeindlichen Verſorgungsbetrieben, weil ſich die Kapitalanlage von ſelbſt tilge und verzinſe; 2. Inangriffnahme von Arbeiten, die in einigen Jahren doch zur Ausführung gelangen müſſen, weil dadurch eine Entlaſtung des Zukunftsetats erfolgt; 3. Arbeiten, die volkswirtſchaftlich wertſteigernd ſind wie: Meliorationen und Flußregulierungen, die allerdings ſpäter von denen zu finanzleren ſeien, die den wirtſchaftlichen Vorteil davon haben. Dieſe Arbeiten könnten gerade jetzt umſomehr ausgeführt werden, als eine Finanzierungsmöglichkeit gegeben ſei, die wohl in der Zukunft nicht mehr erfolgen könne. Zu vermeiden ſeien Ausgaben zu den Ge⸗ meinden weſensfremden Zwecken. Was hören wir? Montag. 25. Dezember Sendergruppe Weſt (Stuttgart— Frankfurt— Köln) .00: Chriſtmette.—.00: Hafenkonzert aus Bremen. —.45: Evang. Morgenfeier..30: Feierſtunde der Schaſfſenden.— 10.00: Kath. Morgenfeier. 11.00: Mo⸗ tetten und Choräle.— 11.30: Reichsfſendung aus Leipzig: Bach⸗Kantate.— 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Die Boheme. Oper v. Puccini, 1. Akt(Schallpl.).— 13.30: Es war einmal ein Muſikus. Heitere Schallplattenplauderei über eine ernſte Angelegenheit. 14.20: Reichsſendung: Chriſtboum⸗Chronik. Wie die Welteſche in unſer Weißh⸗ nachtszimmer kam. 15.00: Kinderſtunde für Groß und Klein: Hans im Glück.— 16.00: Handharmonika⸗Konzert. — 16.45: Feſtkonzert.— 18.00: Gottfried Keller. Legenden und Lieder.— 18.40: Die Stillen im Land.— 19.00: Reichs⸗ ſendung aus Berlin: Lichtnacht der Wende. Winterſonnen⸗ wendſplel.— 20.00: Großes Opernkonzert.— 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Heiterkeit und Fröhlichkeit.— 23.45: Spuk im Inſtrumentenladen.—.30: Nachtmuſik. München .36: Hafenkonzert aus Bremen..30: Die Krippe ſteht bereit.—.05: Weihnachtskantilene.—.40: Blumen Gsschenkhaus an den planten (Planke uecke)— Nitzsche& Relmer— P 3, 12 Entgegennahme von Bhestandsdarlehens- Scheinen! FEI U De aul Ehesfandsdarlehen! Günstige Angebote bei: Dietrich, E, 11 Filialen: Schwelzingen und Lamperihelm G. m. Lehmann-Bügle db. H. MANNHEIM, L 10, 12(Bismarekstr.) Kohlenhendlung Feinsprecher 208 46 Sammeinummer 224 58 Nur erstklassige Nuhrprodukte Dle Spitzenleistung der Holand-Ski-Stiefel . 18 Mannheim: 0 4, 7 Ludwigshafen: Ludwigstraße 43 für Damen und Herren e un kltlumefünn Hannöbel- Posterpafen gegen Bedarfsdeckungsscheine aut Ehestandsdarlehen abptkeun Melzer Mabel. 2 Telefon 489 05 . und flir Sie eim scfdmes Ses! Aer von ecemani leid eeenann 1 Urn es sein! d eee Tesehtshane, Maren entfernt unter Garantie für immer— ohne Narben. Viele Dankschreiben. Aerztliche Empfehlungen. Praxis seit 1901 Praxis seit 90 Frau R. Ikrler, Mannheim, 8 6, 37 Verkündete: Dezember 1983 Arbeiter Wilh. Gräff— Hilde Kaufmann Berthold Chaim— Maria Waßmwer Zementeur Franz Böſch— Juiſe Keller aufmann Adolf Weber— Emma Netſcher Schreiner Reinhard Huber— Bertha Schmitt geb. Lapp Hilfsarbeiter Karl Gaiſer— Anna Mat Eiſendreher Georg Helfert— Lutſe Fuchs Arbeiter Friedrich Frauenkron— Marte Schweißer Adam Fehr— Apollonta Koch Kaufmann Leon Feibelmann— Käte Strauß Wagenführer a. D. Friedrich Keßler— Barbara Püls Kraftwagenführer Eduard Wittling— Helene Egner Wilhelm Stirm— Emma Weigel Kaufmann Ludwig Koch— Maria Kluſok Dachdecker Wilhelm Willſcheid Antoinette Schulz geb. Wiedemann Schreiner Emil Rieth— Anna Braun Gürtner Hans Schröder— Marta Schröder geb. Ewie Arbetter Ludwig Schmitt— Soſie Kratz Fiſendreher Ludwig Keller— Elſa Gommenginger Friſeur Otto Köſterer— Roſa Reithmeier Spengler Oskar Hofelzer— Anna Hellbach Kim. Angeſtellter Hugo Trefs— Paula Beckert Arbeiter Heinrich Hammer— Anna Jochim Kim. Phil. Müller— Berta Bürner Fuhrmann Ludwig Büchert— Magd. Brunner Schloſſer Walter Schuhmacher— Emma Dollinger Mechaniker Hermann Günther— Lutſe Eß Schiffer Franz Gregan— Elifabeth Burkhardt Verſorg.⸗Anw. Heinrich Drzimotta— Paula Müker Schuhmacher Wilhelm Otto— Anna Beiſel Kfm. Alfred Hörner— Elſo Lechner Techniker Philipp Lemm— Chriſtian Dietz Schloſſer Arthur Anweiler— Eliſabetho Bowitz Geſchäftsinhaber Ernſt Günther— Erna Dierolf Matroſe Oskar Becker— Elly Braun Ingenieur Walter Burkhardt— Leokatia Leis Muſiker Karl Stefanſkti— Irma Scheller Werkführer Eugen Schmitt— Hertha Will Arbeiter Waldemar Antoni— Tiuny Steil Bauſchloſſer Willy Schneider— Maria Baumgarth Schloſſer Karl Heß— Eliſe Schneider Ingenteur Guſtav Fuchs— Hildegard Steger Arbeiter Friedrich Neidig— 0 Schmich Vukaniſeur Robert Simon— Luzie Rehm Kfm. Franz Nenninger— Elſa Riebſchläger Metzger Antonius Albrecht— Helena Meier Schloſſer Albert Groß— Theres Schick Schloher Ernſt Weigel— Hedwig Schönborn Bäckermeiſter Otto Haas— Elifabet Burkhardt Kfm. Karl Humblet— Kath. Horlacher Schloſſer Eugen May— Ella Heumann 5 Konditormeiſter Oskar Kuhn— Gertrud Kornetzty Mechaniker Adolf Hüther— Eliſabetha Schraml Kim. Herm. Walter— Eliſabeta Neudeck Schloſſer Ludwig Schepp— Wilhelmina Fanz Elektromontenr Georg Sohn— Marg. Timmermann Schloſſer Bernhard Haus— Eliſabet Sebald Arbeiter Auguſt Baldermann— Anng Hartmann Gelraute: Dezember 1933 Händler Erwin Nolff— Anna Klemenz Poſtſchaffner Friedrich Staubitz— Kätchen Rullmann Kernmacher Emil Stumpf— Paula Hendel Erdarbeiter Heinrich Grimm— Eliſabeth Seel geb. Klein Ing. Ernſt Hofmann— Anna Gehrig Plakatmaler Valentin Herbig— Irmgard Poetſch Fuhrmann Heinr. Gottſchall— Marta Müller Arb. Alwin Geble— Lina Wächter Former Joſef Setner— Luiſe Barth Lackierer Oskar Brauch— Sophie Köhler Kaufmann Walter Wegfahrt— Luiſe Geier Redakteur Karl M. Hageneier— Annette Holzinger Konditor Arthur Reeſe— Erna Joh Haufmann Arthur Langenberger— Marta Lerſch Geſchäftsleiter Dr. der Tierheilkunde Hugo Berg Friederikg Kribben Kaufmann Guſtav Mendel— Maria Habichdobinger — Geborene: Dezember 1988 Küſer Jullus Georg Johann Naumer 1 S. Günther Karl Ludwig e Modellſchreiner Ludwig Eichhorn 1 T. Gerdo Tüncher Gregor Blümm 1 T. Inge Obertelegraphen⸗Sekretär Hermann Jof. Arthur Müller 1 T. Adelgunde Eltſabeth Anng Kunſtglaſer Georg Hauſi 1 T. Urſulo Doris Arbeiter Karl Georg Rinkens 1 S. Horſt Adolf Arbeiter Anton Balbach 1 T. Anni Maria Na Theodor Berſch 1 S. Theodor aufmann Robert Sandler 1 T. Lea Kaufmann Franz Joſef Gümbel 1 S. Franz Horſt Packer Ludwig Joh. Fritz Keßler 1 S. Manfred Kraftwagenführer Alfred Grau 1 S. Werner Alfred Schloſſer Ludwig Ditter 1 S. Klaus Raimund Ludwig Eifendreher Bruno Rüfſer 1 S. Brune Hugo Wilhelm Eiſendreher Wilhelm Maier 1 S. Willi Franz Arbeiter Wilhelm Schenk 1 S. Herbert Eugen Arbeiter Eugen Beißer 1 S. Erwin Egon Fuhrunternehmer Georg Scherer 1 S. Rudolf Willi Arbeiter Markus Henn 1 T. Ingeborg Annemarie Schreiner Franz Joſef Staudt 1 S. Hermann Joſef Hauptl. Wilh. Karl Käſer 1 S. Wolfgang Herm. Wilhelm Kaufmann Johannes Peter Heinrich Chr. Ludwig Dierks 1 T. Doris Margareta Johanna Ming Maria Materialverw. Wilh. Weber 1 S. Bodo Friedr. Ludwig Geſchäftsführer Dr. rer. pol. Wilhelm Fr. Funke 1 T. Karin Elſe Johanna auptlehrer Alfred Karl Franz Wilh. Rothe 1. S. Alfred Magazinarbeiter Felix Bödigheimer 1 S. Werner Joſef Geſchäftsf. Karl Friedrich Traber 1 S. Roald Georg Landwirt Ernſt Wehe 1 S. Karl Heinz Schloſſerm. Karl Mich. Schertel 1 S. Richard Friedrich Schloſſer Eugen Guſtav Zeig 1 S. Götz Eugen Magazinier Eugen Georg Rippert 1 T. Gerda Maria Vorarbeiter Arthur Blatter 1 T. Ruth Gertrude Schloſſer Heinrich Groß 1 T. Waltraud Eliſe Km. Gg. Friedr. Kercher 1 S. Manfr. Friedr. Wolfgang Landwirt Philipp Waſſer 1 T. Lydia Käte Weichenwärter Walter Beyer 1 S. Robert Guſtar Adolf Gewerkſch.⸗Sekr. Joſ. Löffler 1 T. Hildg. Katharina Anna Friſeur Jakob Faubel 1 T. Inge Truppführer Auguſt Vowinkel 1 S. Johann Auguſt Küfer Valentin Glück 1 S. Alfred Hermann Valentin Tüncher Michael Günther 1 S. Johonn Michael Hilfsarbeiter Auguſt Wagner 1 S. Harold Philipp Metzger Joſef Straſſer 1 T. Anna Maria Kaufmann Friedrich Böbel 1 S. Gerhard Johannes Kaufmann Arnold Kuhn 1 T. Eliſabeth Maria Heizer Ludwig Burger 1 T. Margot Marie Maurer Johann Georg Müller 1 S. Werner Bäckermeiſter Johann Adam Bechtold 1 T. Konſtantia Angelina Anna Martha. Brückenbauer Adolf Peter Walter Lederer Witwe 1 T. Eliſabeth Barbara 2. Staatsanwalt Alex. Brat⸗Reimonn 1 T. Gudrun Alex. Kraftwagenführer Arthur Wilhelm 1 S. Hans Günther Rottenmeiſter Friedr. Karl Schön 1 T. Anno Eliſabeth Schuhmacher Martin Ludwig Näck 1 S. Manfred Arbeiter Albert Korbus 1 T. Eleonore Lebensmittelh. Hch. Müßig 1 S. Ludwig Heinrich Willi Feinmech. Joſ. Felix Schmitt 1 T. Hannelore Roſe Eliſe Rottenmſtr. Eugen Fr. Wilh. Zaich 1 S. Hans Jürgen Kontoriſt Bernhardius Joſef Hopf 1 T. Siglinde Ausläufer Franz Martin Hilbert 1 S. Ernſt Keſſelſchmied Gottl. Lang 1 T. Gertrud Kfm. Johann Auguſt Schmitt 1 S. Wolfgang Max 5 Betriebsleiter Kurt Wilh. Fr. Höfflin 1 T. Lotte Elſa Diyl.⸗Ing. Fr. Judw. Ganter 1 S. Fritz Mathias Kfm. Albin Julius Schilling 1 S. Rolf Diplom⸗Landwirt Walter Franz Theodor Knauff 1 S. Walter Wilhelm Theodor Leonhard Kim. Karl Konrad Arthur Sander 1 S. Heinz Egon Arbeiter Walter Kurt Ackermann 1 T. Kathring Fſſarlotte Kfm. Guſtav Wilh. Häffner 1 T. Hannelore Ella Elektromonteur B. S. Lil. Weniger 1 S. Jdach. Bernh. Bäckermeiſter Gottfr. Wieland 1 T. Eva Georgine Schloſſer Hermann Karl Stöltzner 1 S. Manfred Ferd. Gürtner Fr. Wilh. Sor, 1 T. Elſe Theoderg Dorothea Tapezier Franz Karl Ruppert 1 S. Karl Joachim andesumiſiqie Nacſixiqiſer im Winter.— 10.00: Kath. Morgenfeier.— 19.50: Feier⸗ tagsleſung.— 12.00: Standmuſik aus der Feldhe — 13.00: Mittagskonzert.— 15.00: Muſik zu We derſtunde 16.00: Muſikal tleßt Frieden. Hör nann.— 20.00: 8 Pfitzner. Deutſchlandſender .15: Feierſtunde der Frau.—.45: Kinderreiche beim heiligen Chriſt.—.00: Morgenfeier.—.30: Das Weih⸗ nachtsbild am Iſenheimer Altar. 11.00: Von deutſcher Art und Kunſt.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Kleine Reiſe mit Schallplatten.— 15.10: Kleines Feſtkonzert.— 17.00: Weihnachtsmuſik aus St. Marien Berlin.— 18.00: Bunter Teller.— 19.30: Aus der Staatsoper: Arabella von R. Strauß.— 21.35: Verlobt ſein, wenn die Kerzen ſchim⸗ mern.— 23.00: Tanzmuſik. Dienstag, 26. Dezember Sendergruppe Weſt [Stuttgart— Frankfurt— Köln) .35: Frühkonzert aus Danzig: Kapelle der Lande zei.—.00: Orgelkonzert.—.30: Beſuch am Kranken — 10.00; Beſinnliche Morgenmu— 11.00: Aus deutſchen ſpi De — 21.30: Krippen Nachtmuſik. Opern(Schallpl.).— 12.00: Reichsſendung aus Mu n: Konzert des NS⸗Symphonie⸗Orcheſters.— 13.00: Mittags konzert.— 14.00: Reichsſendung aus Leipzig: Dietrich⸗ Eckart⸗Feierſtunde.— 15.00: Kinderſtunde.— 16.00: Nach⸗ mittagskonzert.— 18.00: Allerlei Humor und zwiſchendurch Muſik.— 19.00: Reichsſendung aus Nürnberg: Dietrich Eckarts Heimat. Hörbild aus Neumarkt in der Oberpfalz. — 19.30: Reichsſendung aus München: Aus der Jupiter⸗ Symphonie von W. A. Mozart.— 19.50: Reichsſendung: Menſchen um Dietrich Eckart.— 20 Reichsſendung: Dietrich Eckart— Geſtalt und Werk. Feierſtunde zu ſeinem Gedenken. 21.20: Für luſtige Leut“! Abendkonzert. 22.20: Du mußt wiſſen.— 22.45: Schallplatten.— 23.00: Tanzmuſik. München .15: Platten in der Frühe.—.10: Orgelkonzert. 19.90: Evang. Morgenfeier.— 10.59: Feiertagsleſung.— 11.19: Altmünchener Weihnacht.— 13.90: Sonatenſtunde. 15.00: Neue Platten.— 15.40: Wilhelm Dörpfeld zum 80. Geburtstag.— 16.00: Konzert.— 17.40: Deutſche Meiſter⸗ lieder.— 18.00: Für die Jugend.— 18.20: Deutſche Volks⸗ lieder.— 21.20: Abendkonzert.— 23.00: Dresdener Chriſt⸗ ſtollen. Bunter Ausklang. Deutſchlandſender .30: Schallplatten vom Gabentiſch.—.00: Wenn es draußen friert und ſchneit.—.15: Konzertſtunde.— 11.15: Dietrich Eckart zum 10jährigen Todestag.— 13.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Vom Umtauſchen, verdorbenem Ma⸗ gen und Freunden unterm Tannenbaum.— 14.20: Kinder beſingen die Weihnachtsgeſchichte. 15.00: Muſik für das Land.— 16.00: Konzert.— 17.00: Robinſon ſoll nicht ſter⸗ ben. Schauſpiel. 18.00: Jugendſtunde: Heidelberg, on Jugenbronnen. Hörbericht.— 19.00: Das ſiebente Gebot in der Muſik. Luſtige muſikaliſche Stunde.— 20.00: Weißh⸗ nachtsſpuk.— 22.35: Hörbericht vom Eishockeyſpiel BSC i Shambrocks.— 23.00: Unterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik. Aualitäts möbel einschließl. 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Hat klares, helles Waſſer leichter Neigung zur Eisbildung als verſchmutztes, trübes Waſſer? Wie verhält ſich die Eisbildung bei ruhigem und fließendem Waſſer?“—— Eis entſteht im allgemeinen unter gewöhnlichen Verhältniſſen ſtets an der Oberfläche des Waſſers. Süßwaſſer er⸗ reicht bei + 4 Grad ſeine größte Dichtigkeit und dehnt ſich bei weiterem Erkalten wieder aus. Auf dem Grund der Gewäſſer ſammelt ſich daher das ohen bis + 4 Grad erkaltete Waſſer, und auf dieſem ſchwimmt bei weiterer Abkühlung das kältere Waſ⸗ ſer, das unter weiterer Abgabe von Wärme an die Umgebung bei 0 Gtad erſtarrt. Das ſalzhaltige Meerwaſſer macht einen anderen Vorgang beim Ge⸗ frieren durch. Meerwaſſer gefriert ſtreng geuom⸗ men überhaupt nicht, ſondern es läßt Els auskriſtal. liſieren. Kühlt ſich Meerwaſſer oberflächlich ab, ſo finkt das kalte Waſſer und macht wärmerem Platz, bis bei anhaltender Kälte die Abkühlung den Punkt der Ausſcheidung von Eis erreicht hat, was zuerſt im flachen Waſſer geſchieht. Stark verſchmutztes Waſſer wird leichter gefrieren, als vollkommen kla⸗ res. Wie Sie beim Rhein und Neckar beobachten konnten, gefriert der langſamer fließende Neckar raſcher zu als der ſtark fließende Rhein. Wenn aber an irgend einer Stelle eine Eisſtockung eintritt, wächſt von dieſer Stelle aus das Eis. Grundeis entſteht nur dann, wenn das Waſſer von oben her vollſtändig gefroren iſt. Beim Auftauen kann daher oben Waſſer ſtehen, während unten noch Eis iſt. Treibeis:„Wie entſteht das Treibeis auf dem Rhein und welches iſt der Unterſchied der Eisbil⸗ dung auf einem ſtehenden und einem fließenden Ge⸗ wäſſer?“—— Für Sie gilt ebenfalls die Antwort der vorſtehenden Anfrage O. L * Götz von Berlichingen.„Dieſer Tage hörte ich auf der Fahrt nach Berlin, wie ſich zwei Herren über einen Streit um die Echtheit einer eiſernen Hand des Götz von Berlichingen unterhielten. Ich miſchte mich in das Geſpräch und ſagte, es gäbe, doch keinen Zwei⸗ fel an der Echtheit der Hand, ich hätte ſelbſt ſchon eine geſehen in einem Schloß. Die„Neue Mann⸗ heimer Zeitung“ brachte etwa im Oktober in einer ihrer Samstagsbilderſeiten einen Bericht über Götz von Berlichingen und ſeine eiſerne Hand; da muß ſie doch wiſſen, wie es ſich mit dem Streit, von dem die beiden Herren im Zuge ſprachen, verhält.“—— Die beiden Herren hatten recht, in der letzten Zeit gab es emen Streit um die Echtheit einer eiſernen Hand des Hötz von Berlichingen. Baron von Hornſtein, der in Aer Seitenlinie mit Götz von Berlichingen ver⸗ Wält iſt, beſitzt eine eiſerne Hand des Götz. Die Echtheit dieſer Hand wurde angefochten. Man be⸗ och zeichnete dieſes Stück als Fälſchung, weil der Unter⸗ alm des künſtlichen Gliedes zu kurz ſei Arm und Hand wären die eines Keiaben, aber nicht die eines Mannes, muskulöſen Arm gehabt habe. umſtrittene einem anerkannten Ge ſcher der Technik, Dr. e. h. Feldhaus. ſtätigte die Echtheit der eiſernen Hand. Götz von Berlichingen, der 1480 in Jagſthauſen geboren wurde, verlor ſeine Hand im Jahre 1504 bei der Belagerung der Feſte Landsberg durch den Schuß einer Feld⸗ Der Beſitzer gab das chtsfor⸗ Skück ſchlange. Wie er ſelbſt genau beſchroißt, wurde ihm N der rechte Unterarm nicht ganz abgenommen. In⸗ folgedeſſen mußte der künſtliche Unterarm mit der daran befeſtigten künſtlichen Hand entſprechend ver⸗ kürzt werden. So iſt es zu erklären, daß der Skreit um die zu kurze Hand entſtehen konnte. liche Hand iſt eine einfache Schmiodearbeit, mie ſte jeder Dorfſchmied mit einigem Geschick herſtellen kann. gute Leiſtung. Götz non Berlichingen wurde 82 Jahre alt und trug ſeine Hand, die er als 24jähriger verlor, 58 Jahre lang. Das Erinnerungsſtück ſoll jetzt im Berliner Zeughaus ausgeſtellt werden. Wenn Sie an einer anderen Stelle ebenfalls eine eiſerne Hand von Götz geſehen haben, ſo kann auch dieſe echt geweſen ſein, denn es iſt wahrſcheinlich, daß ſich Götz in den 38 Jahren, in denen er die künſtliche Hand krug, ſich mehrere eiſerne Hände anfertigen ließ, da ſich die Hände doch allmählich abnützten. Radio:„Wieviel Ueberkurzwellenſender gibt es in Deutſchland?“— Bis jetzt gibt es nur einen Ueberkurzwellenſender in Witzleben. Neben dieſen Sender wird ein neuer Bildſender geſetzt werden, der ebenfalls mit Ueberkurzwellen zwiſchen 7 und 8 Meter arbeiten wird. Er wird 15 Kilowatt Leiſtung haben. Der Sender wird vorausſichtlich im Früh⸗ jahr in Betrieb genommen werden und wird dann Fernſichten ſenden, während der bisherige Ueber⸗ kurzwellenſender den Ton dazu ſenden wird. Man wird alſo mit dieſen beiden Sendern Tonfilme übermitteln können. Der neue Sender geſtattet die unverzerrte Uebertragung eines Wellenbandes von 1 Million Schwingungen in der Sekunde, was der Zerlegung eines Bildes in 180 Zeilen bei 25 Bild. wechſeln in der Sekunde entſpricht. Dies ergibt ſehr gute Fernſichten, da z. B. der ſtumme Film nur 18 Bildwechſel in der Sekunde hat, der Tonfilm aber 24. Die bisher etwas ſtörende Pendelung der Bil⸗ der konnte dadurch beſeitigt werden, daß der Emp⸗ fänger durch Reize zum Gleichlauf mit dem Sender gezwungen wird, die derſelben Trägerwelle ſtber⸗ lagert werden wie die Bildpunkte. Bei Fernſeh⸗ empfängern mit Braunſchen Röhren iſt dies mit ein ö fachen Mitteln möglich. E..: Warum iſt in Bismarcks drittem Baud zu leſen:„Oeſtreich“, nach amtlichem Stil wird doch ohne Zweifel:„Oeſterreich“ geſchrſeben?“—— Die amt⸗ liche Schreibweiſe des Wortes iſt Oeſterreich. In weiten Gegenden Deutſchlands wird aber meiſt in läſfiger Wee der Ausdruck Oeſtreich gebraucht. Im erſten und zweiten Band einer Gedanken und Erin⸗ nerungen vewendet Bisworck ebenfalls den Ausdruk Deſtreich. Im dritten Band dagegen heißt es Oeſter⸗ keich. Der Unterſchied iſt wohl daraus zu erklären, daß der erſte und zweite Band von Bismarck ſelbſt der wie Götz als Ritter ſicher einen ſehr Die künſt⸗ Für das 16. Jahrhundert iſt ſie aber eine ſehr a 8. l. 2 5 1 15 re einen Teil der Zulage verzichtet wird, rechtswirkſam Weihnachts-Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Ss fe herausgegeben, der dritte aber erſt zur Zeit des Weltkrieges herausgebracht wurde. Bet der Durchſicht dann der des Textes des dritten Bandes hat Herausgeber die amtliche und damit Schreibweiſe eingefügt. auch richtige Mannheim:„Ich habe erfahren, daß ein Sozial⸗ demokrat, der am 4. März 1922 noch ſeine Fahne mit 2 5 2 2. 5 2 5„eint Sahm mi! Rechtskraft des Konkurseröffnungsbeſchluſſes hören den drei Pfeilen gezeigt hat, heute noch ehrenamt⸗ licher Armenpfleger ſei. ſig? Sozialdemokraten ſind doch aber auch überall völlig ausgeſchaltet.“—— Wenn der Armenpfleger heute noch der früheren Sozialdemokratie naheſtehen würde, könnte er ſelbſtverſtändlich nicht mehr als Armenpfleger tätig ſein. In Ihrem Falle wird es ſich darum handeln, in welcher Form ſich der Betref⸗ ende früher für die Sozialdemokratiſche Partei be⸗ tätigt hat. A..:„Ich möchte gegen ein ärztliches Gut⸗ achten Beſchwerde führen, das im Auftrag einer Erſatzkaſſe gegen mich erſtattet wurde. Das Gut⸗ achten hat mir ja nicht vorgelegen, aber der Ge⸗ ſchäftsführer der Kaſſe ſagte mir, daß ich„dauernd arbeitsunfähig“ geſchrieben ſei und von der Kaſſe keinerlei Leiſtungen mehr erhielte. Ich war gerade⸗ zu ſprachlos über dieſe Auskunft, da ich noch abſolut rüſtig bin und von Arbeitsunfähigkeit bei mir noch keine Rede ſein kann. Wohin muß ich mich in die⸗ ſem Falle beſchwerdeführend wenden?“—— An dus Reichsverſicherungsamt in Berlin. L..:„Kann man Blutvergiftung im Anfangs⸗ ſtadium feſtſtellen durch eine Blutunterſuchung oder iſt das nur äußerlich zu ſehen, wenn das Fleiſch rot und blau angelaufen iſt?“—— Das Vorhandenſein einer Blutvergiftung kann durch eine Blutunter⸗ ſuchung feſtgeſtellt werden. Wenn das Fleiſch rot und blau anläuft, iſt die Blutvergiftung ſchon ſehr weit vorgeſchritten. W..:„Welche Laufbahn und welche Aufſtiegs⸗ möglichkeiten ſtehen einem Eichamtsanwärter offen, der das Staatstechnikum in Karlsruhe abſolviert hat? Entſpricht dieſe Laufbahn der gehobenen mitt⸗ leren techniſchen Laufbahn bei der Reichsbahn? Wie hoch iſt das Bruttoeinkommen der Gehaltsgruppe A 40?“—— Bevor eine Einſtellung bei einem Eichamt als Eichamtsanwärter erfolgen kann, müſ⸗ ſen Sie nach dem Beſuch des Staatstechnikums eine fünfjährige Praxis in dem dem Eichamt verwandten Gewerbe der Maße und Gewichte haben. Erſt dann iſt die Einſtellung als Eichamtsanwärter möglich. Hier müſſen Sie zwei Jahre als Anwärter tätig ſein, um ſich dann einer Prüfung zu unterziehen. Nach be⸗ ſtandener Prüfung erfolgt die Anſtellung als Eich⸗ meiſter oder Sekretär. Gin genauer Vergleich mit der Laufbahn bei der Reichsbahn iſt nicht möglich, da die der Reichsbahn. Das Anfangsgehalt iſt 2800 Mk. zu⸗ gen hat. Im allgemeinen entſpricht aber die Lauf⸗ bahn beim Eichamt der der Oberſekretärlaufbahn bei der Reichsbahn. Der Anfangsgehalt iſt 2800 RM. zu⸗ f) Wohnungsgeld, das ſich nach den örtlichen zältniſſen richtet, Das Höchſtgehalt beträgt 5000 Mark, wozu noch das Wohnüngsgeld komm. H. F. 100:„Iſt eine Stiefmütter berechtigt, filr den Sohn ihres verſtorbenen Mannes, die bis zum 21. Lebensjahre gewährte Kinderzulage in Empfang zit nehmen? Vor der Vollendung des 21. Lebensfah⸗ Iſt das heute noch zuläſ⸗ res befand ſich der Sohn 1 Jahr im Auslande. Nach ſeiner Rückkehr bat er ſeine Stiefmutter, bei der er vember 1934 Ihre Penſion nicht mehr ſo hoch iſt, daß keine Wohnung genommen hat, um Rückerſtattung der einbehaltenen Kinderzulage. Auf Grund der wirtſchaftlichen Notlage der Mutter hat der Sohn etwas Rückſicht genommen und der Mutter mündlich mitgeteilt, daß er auf einen Teil ſeiner Forderung verzichtet. Kann zdieſe Mitteilung als rechtskräftig bezeichnet werden?“—— Ob die Stiefmutter berech⸗ tigt war, die bis zum 21. Lebensjahr gewährte Kin⸗ derzulage in Empfang zu nehmen, hängt davon ab, um was für eine Kinderzulage es ſich handelte und ob der Vormund hierzu ſeine Einwilligung gegeben 1 hatte. Am beſten ſetzen Sie ſich mit dem Vormund⸗ ſchaftsgericht in Verbindung. Ob die Zuſage, daß auf iſt, hängt davon ab, ob die Höhe des nachgelaſſenen Betrages feſtgelegt war und die Zulage bebingungs⸗ los gegeben wurde. A..?„Wann war in Maunheim der letzte Waſſer⸗Zirkus und wie hieß er?“ Ich behaupte, es war Zirkus Buſch.“—— Sie haben recht, die Waſſer⸗Pantomime wurde im Zirkus Buſch aufge⸗ führt, der vom 6. bis 14. Auguſt 1931 auf dem Maunheimer Meßplatz ſpielte. Juxistisgię Fragen Frau.:„Beſteht bei Ehen, die nach 1900 ge⸗ ſchloſſen ſind, Gütergemeinſchaft oder Gütertren⸗ nung?“—— Für alle Ehen, die ſeit dem!. Januar 1900 geſchloſſen ſind, gilt unter den Eheleuten, wenn ſie nichts anderes gerichtlich oder notariell verein⸗ baren, das geſetzliche Güterrecht des Bürgerlichen Geſetzbuches; das heißt, es beſteht Gütertrennung mit dem Recht des Ehemannes der Verwaltung und Nutznießung des eingebrachten Frauengutes. Das geſetzliche Güterrecht wird deshalb als Syſtem der Verwaltungsgemeinſchaft bezeichnet. Die Rechte des Mannes beſtehen nur am eingebrachten Frauengut. Das Vermögen der Frau iſt entweder das erwähnte Einzelrecht oder Vorbehaltsgut. Am Vorbehaltsgut ſtehen dem Mann keinerlei Rechte zit. Vorbehaltsgut iſt entweder das durch gerichtlichen oder notariellen Gütervertrag dazu erklärte Frauengut oder das vom Manne oder einem Dritten ausdrücklich als Vor⸗ behaltsgut geſchenkte oder vererbte oder das aus⸗ ſchließlich zum perſönlichen Gebrauch der Frau Be⸗ ſtimmte(3. B. Schmuck, Kleider) oder das, was die Frau durch ihre Arbeit oder durch den ſelbſtändigen Betrieb eines Erwerbsgeſchäfts erwirbt. Das Vor⸗ behaltsgut iſt die Ausnahme; die Regel iſt, daß faſt das geſamte Vermögen der Frau die rechtliche Be⸗ ſchaffenheit des Eingebrachten hat. Im Verwaltungs⸗ recht des Mannes am eingebrachten Frauengut liegt nicht ohne weiteres ein freies Verfügungsrecht. Seine Verfügung über eingebrachtes Gut hängt grundſätz⸗ lich von der Zuſtimmung der Frau ab. Ihre ohne ausreichenden Grund verweigerte oder infolge Ab⸗ weſenheit oder Krankheit nicht mögliche Zuſtimmung kann durch das Vormundſchaftsgericht erſetzt wer⸗ den. Der Mann hat ein freies, von der Zuſtim⸗ * mung der Frau unabhängiges Verfügungsrecht nur tber Geld und andere verbrauchbare Sachen der Frau(ſoweit ſie nicht Vorbehaltsgut ſind) und außer⸗ dem eine Aufrechnungsbefugnis. Da die Rechte des Mannes familienrechtlicher Natur ſind, können ſie nicht übertragen und nicht gepfändet werden; ſie ge⸗ hören auch nicht zu ſeiner Konkursmaſſe. Mit der die Rechte des Mannes am Frauengut auf. Die Gläubiger des Mannes haben kein Pfandrecht am Frauengut ſelbſt. Die Nutzungen des Frauengutes gehen allerdings während des Beſtehens des gsſetz⸗ lichen Güterrechts in das Eigentum des Mannes liber. Inſofern unterliegen ſie an ſich zwar der Pfändung durch ſeine Gläubiger und gehören auch zu ſeiner Könkursmaſſe. Die Nutzungen können jedoch ſowohl durch Widerſpruch des Mannes wie der Frau dem Zugriff der Gläubiger des Mannes entzogen werden, ſoweit die Nutzungen zur Beſtrei⸗ tung der dem Ehemann gegen die Familie obliegen⸗ den Verpflichtungen erforderlich ſind.— Bei der Gütergemeinſchaft, die eigentlich nur noch für die vor 1900 geſchloſſenen Ehen gilt, bildet das Ver⸗ mögen beider Eheleute, ſoweit es nicht Vorbehalts⸗ gut iſt, ein Geſamtgut. Es unterliegt der Verwal⸗ tung des Mannes, der ohne Genehmigung der Frau aber weder über das Geſamtgut im ganzen noch über Grundſtücke verfügen noch Schenkungen aus dem Geſamtgut machen darf. Die Gläubiger des Mannes können ſich an das Geſamtgut halten, ſo daß die Frau bedeutend ſchlechter geſtellt iſt als bei dem geſetz⸗ lichen Güterrecht des BGB. E..:„Meine Eltern ſind geſtorben. Sie haben mir einen Schuldſchein hinterlaſſen in Höhe von 500 RM. Dieſer Schuldſchein iſt ausgeſtellt auf 1. Auguſt 1924 zu einem monatlichen Zins von 4 v. H. Der Gläubiger beſteht heute noch auf 8 v. H. Zins. Iſt dies zuläſſig? Kann der Gläubiger bei regelmäßiger Zinszahlung dieſen Betrag kündigen?“—— Urſprünglich vereinbarte Zinsſatz von monatlich 4 v. ., d. ſ. im Jahr 48 p.., iſt natürlich überſetzt. Ge⸗ 2 7 gen einen Zinsfatz von 8 v. H. wird mit Rückſicht auf zen früher außerordentlich hoch vereinbarten Zins⸗ ſatz nichts einzuwenden ſein. Den Einwand des Wuchers wird man gegen dieſen Zinsfuß wohl nicht mit Erfolg geltend machen können. Der Schuldſchein non 500 RM. kann mit vierteljährlicher Friſt gekün⸗ digt werden, wenn in dem Darlehensvertrag nicht eine fängere Kündigungsfriſt bedungen und der Ver⸗ trag nicht auf eine beſtimmte fetzt noch im Laufe be⸗ findliche Zeit abgeſchloſſen wurde. Zinszahlung ſchließt die Kündbarkeit des Darlehens nicht aus. Die Bürgſchaft.„Ich habe für meinen Schwager im Jahre 1932, um eine Stundung ſeiner rückſtändigen Steuern auf ein Jahr zu erhalten, eine Bürgſchaft von 841 Mk. übernommen. Da er nun nicht zahlen konnte, bin ich vom Amtsgericht Kehl verurteilt, den Es werden dem 1. April Betrag dem Finanzamt zu erſtatten. mir von der Kaſſe meiner Behörde ſeit 1 1932 monatlich 189,20, Mk. das iſt ein Drittel des ſiber 5 3 e 9 Lohnſtener unterlegen hat, oder(und) aus Kapital⸗ 165 Mk. überſteigenden Betrages meines Warte⸗ geldes als pfändbar einbehalten und ans Finanzamt abgeführt. Da ich ab 1. Januar 1934 in den däuern⸗ den Ruheſtand verſetzt hin und vom meinem Ruhe⸗ geld nichts mehr pfändbar iſt, möchte ich wiſſen, ob mir das Finanzamt nun noch meine Mößel pfänden und fortnehmen kann.“—— Wenn nach dem 1. No⸗ ſie gepfändet werden kann, kann das Finanzamt dazu übergehen, die Möbel zu pfänden. Ob aller⸗ dings bieſe Pfändung durchführbar iſt, hängt davon Der ziehen. Weiſt der Steuerpflichtige höhere Werbungs⸗ pünktliche det eine Veranlagung des ab, ob Ihre Gegenſtände ausſchließlich Kompetenz⸗ ſtücke ſind. Ob es ſich im einzelnen um Kompetenz⸗ ſtitcke handelt, müßte im Zweifelsfall durch das Ge⸗ richt entſchieden werden, wenn Sie auf Grund der vollzogenen Pfändung das Erinnerungsverfahren durchführen. Kommt es zur Pfändung von Gegen⸗ ſtänden, die nicht Kompetenzſtücke ſind, ſo bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, Antrag auf Voll⸗ ſtreckungsſchutz zu ſtellen, der Ihnen vom Gericht ſicher dann zugeſagt wird, wenn Sie Teilzahlungen in Höhe Ihrer Leiſtungskraft leiſten. Klavier: Vor 3 Jahren kaufte ich ein Klavier auf Alzahlung. Ich habe es vor 2 Jahren abbezahlt. Das Klavier ſchenkte ich meiner Braut. Iſt dies Klavier noch von 3. Perſon aus pfändbar“—— Wenn Sie die Schenkung glaubwürdig nachweiſen können, iſt das Klavier Eigentum Ihrer Braut und kann für Ihre Schulden nicht gepfändet werden. E..:„Iſt ein Mann, der eine ſchuldlos geſchie⸗ dene Frau heiratet, geſetzlich verpflichtet, für den Unterhalt von zwei minderjährigen Jungen von ſei⸗ ten der Frau aus erſter Ehe aufzukommen? Muß der zukünftige Mann die beiden Jungen bei Ver⸗ heiratung in den Haushalt aufnehmen? Die Frau erhält Fürſorgeunterſtützung. Iſt der zukünftige Mann bei der Verheiratung verpflichtet, das Für⸗ ſorgegeld, das die Frau vor der jetziger Ehe erhalten hat, zurückzuzahlen? Der Mann iſt bei der Stadt be⸗ ſchäftigt.“—— Eine geſetzliche Pflicht zum Unter⸗ halt der minderjährigen Kinder aus erſter Ehe der Frau beſteht für Sie nicht. Dagegen hat die Mutter das Recht und die Pflicht, auch während der zweiten Ehe für die Kinder zu ſorgen. Insbeſondere iſt ſie ver⸗ pflichtet, aus dem von ihr in die Ehe eingebrachten Gut für den Unterhalt der Kinder zu ſorgen, wenn bie Kinder nicht über eigenes Vermögen verfügen. Eine Pflicht zur Zurückzahlung der Fürſorgeunter⸗ ſtützung, die die Frau vor Abſchluß der zweiten Ehe erhalten hat, beſteht für den Mann in zweiter Che nicht. Er muß die Kinder nicht unbedingt in den neuen Hausſtand mit aufnehmen. H..:„Kann ich den füdiſchen Rechtsanwalt meiner Gegenpartei ablehnen? Wo melde ich mei⸗ nen Eintritt in die Deutſche Arbeitsfront an?“—— Einen Rechtsanwalt, der bei den Gerichten zuge⸗ laſſen iſt, können Sie nicht ablehnen. Laſſen Sie ſich durch die Handelskammer zur Arbeitsfront an⸗ melden. H..:„Kann die Stadt Mannheim wegen nicht⸗ bezahlter Bürgerſteuer eine Rente pfänden und in welcher Höhe?“—— Bürgerſteuer iſt pfändbar, da es ſich um eine öffentlich⸗rechtliche Forderung ban⸗ delt. Falls Gütertrennung herrſcht, ſind beide Ehe⸗ gatten als Geſamtſchuldner haftbar. Die Rente wird nicht gepfändet, dagegen Möbelſtücke. er NM Hemer fragen A. T. 1878.„1. Iſt von Einkünften aus Kapitalver⸗ mögen Einkommenſteuer zu bezahlen und von welchem Kapitalertrag an? 2. Welche Rolle ſpielt die Höhe des übrigen Einkommens? 3. Kann in der Einkom⸗ menſteuer⸗Erklärung Kapitalertragſteuer und Kir⸗ chenſteuer vom Einkommen in Abzug gebracht wer⸗ den? 4. Wie hoch iſt der ſteuerfreie Betrag bei Feſt⸗ beſoldeten?“—— Ihre Fragen, bei deren Beant⸗ wortung wir die Ziſſer 2 an die letzte Stelle rücken, ſind wie folgt zu beantworten: Von Einkünften aus Kapitalvermögen iſt gemäß 8 6, Ziffer 5 und 8 37 des Einkommenſteuergeſezes Einkommenſteuer zu ent⸗ richten, und zwar grundſätzlich ohne Rückſicht auf die Höhe dieſer Einkünfte. Eine Beſonderheit ergibt ſich jedoch unten zu Frage 2. Die Kapitalertragſteuer iſt keine ſelbſtändige Steuer, ſondern nur eine vorweg⸗ genommene Einkommenſteuer. Da die Einkommen⸗ ſteuer ſelbſt vom Einkommen nicht abgeſetzt werden darf, gilt das gleiche für die Steuerabzüge vom Ka⸗ pitalertrag. Der Kapitalertrag iſt alſo brutto anzu⸗ geben, d. h. einſchließlich der Kapitalertragſteuer. Werbungskoſten können jedoch abgezogen werden. Daneben verlangt das Steuerformular auch die An⸗ gabe der Kapitalertragſteuer. Aber dieſe wird nicht von dem Einkommen abgeſetzt, ſondern, wie aus der Steuerberechnung im Veranlagungsbeſcheid hervor⸗ geht, von der veranlagten Einkommenſteuer ſelbſt, da ſie ja als Anzahlung auf dieſe Steuer gilt. Die Kir⸗ chenſteuer aus dem Einkommen gilt nach 8 17, Abf. 1, Ziffer 5 des Einkommenſteuergeſetzes als„Sonder⸗ leiſtung“ und kann von dem Einkommen abgeſetzt werden. Nach 8 53 des Einkommenſteuergeſetzes ſind von dem Einkommen, wenn es ganz oder zum Teil aus Arbeitslohn beſteht, in jedem Falle, 720 RM. (ſteuerfreier Lohnbetrag) und 240 RM.(Abgeltung der Werbungskoſten) und 240 RM.(Abgeltung der Sonderleiſtungen), zuſammen alſo 1200 RM., abzu⸗ kyſten oder höhere Sonderleiſtungen nach, ſo tritt an die Stelle des Pauſchalbetrages von 240 RM. der möglicherweiſe nachgewieſene höhere Betrag. Wir weiſen darauf hin, daß der Feſtbeſoldete, deſſen Ein⸗ kommen unter 9200 Mk. liegt, ſich die höheren Abzüge für Sonderleiſtungen und Werbungskoſten im allge⸗ meinen nur dann ſichern kann, wenn er die Berück⸗ ſichtigung dieſer höheren Leiſtungen ſchon bei dem Lohnſteuerabzug(durch Vermerk auf der Steuer⸗ karte) durchſetzt. Zu der zweiten Frage iſt zu ſagen: Es kommt nicht ſo ſehr auf das übrige Einkommen, ſondern auf das Geſamteinkommen an. Drei Fülle ſind zu unterſcheiden: a) Iſt das Geſamteinkommen nach Abzug des ſteuerfreien Einkommenteils(beim dohn⸗ ober Gehaltsempfänger nach Abzug von 1200 RM.) größer als 8000 RM., ſo erfolgt eine Veran⸗ lagung des geſamten Einkommens, das demnach auch ulles Einkommen aus Kapitalvermögen mitumfaßt. b) Iſt das Geſamteinkommen nach Abzug des ſteuer⸗ freien Einkommenteils nicht größer als 8000 RM. und beſteht es nux aus Lohneinkommen, das der eiulommen, das dem Steuerabzug vom Kapitaler⸗ rag unterſtellt war, ſo findet eine Veranlagung nicht ſtaft. Die Steuerpflicht gilt als durch die Lohnſteuer oder Kapitalertragſteuer abgegolten(§ 89 des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes),. e) Iſt das geſamte Einkom⸗ men nach Abzug des Freiteils(1200 RM.) nicht größer als 8000 RM. und ſind darin neben lohn⸗ ſteuerpflichttgem oder kapitalertragſteuerpflichtigem Einkommen noch ſonſtige Einkünfte enthalten, ſo fin⸗ 8 geſamten Einkommens ſtaft wie oben unter). Es kann jedoch die Veran⸗ laſſung auf das ſonſtige Einkommen beſchränkt wer⸗ den; in dieſem Falle beträgt die auf dieſes ſonſtige Einkommen entfallende Steuer 10 v.., vermindert um je 1 v. H. für jeden Familienangehörigen. Einer Veranlagung bedarf es im Falle c) nicht, wenn das ſonſtige Einkommen 500 RM. nicht überſteigt(8 90 des Einkommenſteuergeſetzes). Die für den Fall) gültigen Vorſchriften ſind durch das Geſetz vom 18. März 1933 etwas abgeändert worden, zunächſt nur mit Wirkung für die Einkommenſteuer 1933. Danach unterbleibt die Veranlagung des ſonſtigen Einkom⸗ mens, wenn es nicht höher iſt als 200 RM. und ſer⸗ ner erhöhen ſich die oben zu c) genannten Steuerſätze für das ſonſtige Einkommen um die Zuſchläge für Kriſenſteuer und Lebigenſteuer. Aungihleßten und Darlefen Volksgemeinſchaft.„Ein Bekannter von mir wurde im Jahre 1927 derart zur Sanierung der Firma ſeines Arbeitgebers herangezogen, daß ihm ſein klei⸗ nes ſchuldenfreies Häuschen und ein paar kleine Stücken Ackerland durch eine Bank hypothekariſch be⸗ liehen und das Geld, etwa 2500 Mk., ſeinem Arbeit⸗ geber zur Verfügung geſtellt wurden. 1931 meldete dieſe Firma Konkurs an. 193g bei der vorgenomme⸗ nen Zwangsverſteigerxung ging mein Bekannter, der als Sicherheit eine Grunsſchuldeintragung au zwef⸗ ter Stelle hatte lan erſter Stelle war die Baul) natürlich vollſtändig leer aus. Er haftet nun für gie Hypothek. Zinſen konnte der Mann, er iſt ſeit An⸗ fang 1931 ſchwer leidend und bezieht nur eine kleine Rente der R. A. VB.— nicht bezahlen. Er iſt alſo von Rechts wegen zur Zahlung und zur ſofortigen Auf⸗ bringung des Geldes verurteilt. Die Inhaber des Hypothekenbriefes drängen auf Zahlung unter Be⸗ rechnung von 7% v. H. Zinſen und 1 v. H. Sonder⸗ proviſion je Monat alſo jährlich 19½ v. H. Neuer⸗ dings haben dieſe ſogar das Zwangsverſteigerungs⸗ verfahren gegen die alten Leute eingeleitet. Wohin kann man ſich für die alten Leute— der Mann iſt bald 70 Jahre, die Frau 65 Jahre alt wenden, um dieſem Treiben gegen die alten Leute einigermaßen Einhalt gebieten zu können?— Durch das Reichs⸗ geſetz vom 8. Dezember 1931 ſind Schuloͤner bis zu einem gewiſſen Grad gegen die Zwangsverſteigerung ihrer Grundſtücke geſchützt. Darnach kann der Schitlo⸗ ner die Zwangsverſteigerung auf die Dauer von längſtens 6 Monaten einſtweilen einſtellen laſſen, wenn die Nichterfüllung der fälligen Verbindlichkeit auf Umſtänden beruht, die in der wirtſchaftlichen Geſamtlage begründet ſind und die abzuwenden der Schuldner nicht in der Lage war. Auch werden die Vollſtreckungsbehörden in olchem Falle von ſich aus 20. Seite Nummer 596 Weihnachts⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung ulöners wohl zögernd verfahren. Wenn die Zwangsverſteigerung ſchon eingeleitet iſt, ſo wird der Schuldner am beſten bei dem mit der Vollſtreckung betrauten Notar ſich über die Möglich⸗ keiten einer Hinausſchiebung informieren. Ueber die Frage der Zinſen laſſen ſich ohne genaue Kennt⸗ nis des Einzelfalles beſtimmte Angaben nicht ma⸗ chen. Vielleicht kann auch zu dieſer Frage der mit der Zwangsvollſtreckung betraut Notar gehört werden. zegebenenfalls empfehlen wir die Zuziehung eines Pechtsanwaltes. zu Gunſten des Aufwertung Ph..:„Ich habe im Jahre 1919 am 25. März in eine Ländliche Kredit⸗Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe an einem Orte 500 Mk. und am 3. April 1923 5000 Mk. eingelegt. Wieviel Goldmark waren das? 1924 fragte ich ſchriftlich wegen der Aufwer⸗ tung an, es wurde mir dann zurückgeſchrieben, daß mein Guthaben zur Aufwertung mit angemeldet würde. 1929 war ich persönlich bei der Kaſſe, eben⸗ falls wegen der Aufwertung, und es wurde mir noch⸗ mals mündlich beſtätigt, daß alles zur Aufwertung mit angemeldet würde. Da vor 1932 nichts zu machen war, kümmerte ich mich auch weiter nicht mehr um den Fall und wollte abwarten, was ich von der Kaſſe nach der Aufwertung für Beſcheid bekäme. Da ich his heute nichts hörte, frug ich nochmals an und bekam zu meinem großen Erſtaunen folgenden Beſcheid: „Auf Ihr Schreiben teilen wir Ihnen mit, daß wir zur Aufwertung geſetzlich nicht verpflichtet ſind. Laut Generalverſammlungsbeſchluß von 1928 werten wir freiwillig auf; aber nur an unſere Mitglieder. Sie kommen daher bei unſerer Aufwertung nicht in Frage.“ Muß ich mich damit zufrieden geben? Ich bin nur Sparer, nicht Mitglied des Kredit⸗Vereins. Geht es an, daß die einen auf Koſten der anderen nicht aufgewertet bekommen? Die Zinſen wurden Bis 1928 nachgetragen. Ab 1923 ſtehen ſte noch offen, meil ich das Buch nicht aus den Händen geben wollte, und nicht mehr an den Ort kam mit dem Sparbuch, um es nachtragen zu laſſen. Eine ſchriftliche Mit⸗ teilung über den Generalverſammlungs⸗Beſchluß habe ich nie erhalten oder gehört.“—— Ihre Fragen können nicht ohne weiteres beantwortet werden, weil zunächſt feſtzuſtellen wäre, um was für ein Inſtitut es ſich bei der Ländlichen Kredit⸗Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe handelt. Insbeſondere iſt weſentlich, ob die Kaſſe mehr einem Bankinſtitut oder mehr einer Sparkaſſe gleichkommt. Wir müßten erſt einmal die Unterlagen von Ihnen bekommen, ehe wir Ihre Fragen beantworten können. Mieter und Doſmung R..:„Wird einem Antrag auf Neueinſchätzung eines Althauſes, das der vorherige Beſitzer von 500 Mk. auf 14 500 Mk. hat einſchätzen laſſen und das weder früher noch heute den letztgenannten Wert darſtellt, auf ſeinen erſten Steuerwert ſtattgegeben? Wenn ja, bei welchem Amt? Und wie hoch belaufen ſich die Koſten dafür?“—— Es kommt darauf an, um welche Art Einſchätzung es ſich handelt. Es ſind can ie f, Bajuvaſor das hochwertige Starkhler Dazu die auserlesene Küche. PFrankensaal geöffnet! zu unterſcheiden: 1. die gemeinderätliche Einſchätzung, die in der Regel früher zur Hypothekenaufnahme vorgenommen wurde, 2. die Einſchätzung zur Ge⸗ bäudeverſicherung, 8. die Steuereinſchätzung zur badiſchen Grundſteuer. Wir nehmen an, daß es ſich um die letztere Einſchätzung, alſo um die Einſchätzung des badiſchen Grundſteuerwerts handelt. Dieſer Wert iſt grundſätzlich der nach den Wertverhältniſſen vom 1. April 1914 ermittelte Wert des Gebäudes (Friedenswert). Wenn der Vorbeſitzer dieſen Wert von 9 500 Mk. auf 14 500 Mk. hat erhöhen laſſen, ſo iſt anzunehmen, daß die Werterhöhung durch eine bauliche Veränderung oder Vergrößerung des zu dem Gebäude gehörigen Hofgrundſtückes verurſacht worden iſt. Eine Herabſetzung des jetzigen Grund⸗ ſteuerwerts iſt nur in folgenden Fällen möglich: 1. Wenn das Gebäude oder ein Teil zugrundegegan⸗ gen, unbenützbarx geworden oder niedergeriſſen wor⸗ den iſt, 2. wenn die zum Gebäude gehörige Hofraite oder ein Teil derſelben als Zubehör des Gebäudes verloren gegangen oder von ihm abgetrennt worden iſt, 3. wenn ſonſt dargetan wird, daß der Steuerwert, verglichen mit gleichartigen Gebäuden der nämlichen Gemarkung, um mindeſtens 10 v. H. höher oder niedriger iſt als der letzte Wert, gemeſſen nach dem Stand der Wertverhältniſſe am 1. April 1914. In der Regel kommt für den Antrag auf Herabſetzung des Grundſteuerwerts nur die Ziffer 3 in Frage. Der Antrag iſt beim Finanzamt zu ſtellen und durch den vergleichsweiſen Wert ähnlicher oder gleicher Gebäude in dem betreffenden Stadt⸗ oder Gemeinde⸗ teil zu belegen. Koſten entſtehen durch den Antrag nicht. N..:„Ich beabſichtige, früheſtens nächſten Som⸗ mer ein Einfamilienhaus bis 150 Quadratmeter Zimmerfläche zu bauen und denke hierbei an einen Baupreis von 8000 Mk. und einen Grundſtückspreis von 2000 Mk., alſo zuſammen 10000 Mk. Zur Ver⸗ fügung ſtehen mir bis zu dieſem Zeitpunkte an Eigenkapital in bar 5000 Mk. Welche Reichshilfe habe ich zu erwarten und wie iſt dieſe zu bean⸗ tragen, zu verzinſen, zu amortiſieren? Iſt das Haus 10 Jahre ſteuerfrei? Welche Steuern und Steuerarten wären nach ber heutigen Geſetzgebung zu zahlen, wenn das Haus nicht ſteuerfrei wäre, oder die zehnjährige Friſt abgelaufen iſt? Welche ſonſtigen Abgaben ſind zu zahlen? Wenn ich durch meine geldlichen Verhältniſſe gezwungen wäre, den Bau bis 1935 ober ſpäteſtens 1936 hinauszuſchieben, würde ich hieraus irgendwelche Nachteile inbezug auf Steuerabgaben, Gewährung von Reickshilfen uſw. haben? Kaufe ich bereits im nächſten Jahre ein Grundſtück, muß ich dann hierauf bis zum Bau⸗ beginn Steuern oder ſonſtige Abgaben zahlen und wie hoch? An wen wende ich mich zwecks Beſchaf⸗ fung einer 1. Hypothek? Welche Wochenzeitſchrift klärt mich als Bauluſtigen unparteiiſch und ge⸗ wiſſenhaft auf und bringt gleichzeitig Abhandlungen tber vorteilhaftes Bauen von Einfamilienhäuſern?“ —— Ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche kann unſeres Eracktens nach für 8000 Mk. nicht er⸗ ſtellt werden, dafür aber ein Einfamilienhaus mit dle bekannt vorzugllchen und prels würdlgen Fest-Mends PARR-NOTEI UBER DIT FEIINTA6E Samstag, 23. Dez. untag, 24. Dez. 19338 etwa insgeſamt 100 Quadratmetern Wohnfläche. Bei einem Eigenkapital von 5000 Mk. iſt ein mit Finanzlerungsfragen vertrauter Architekt u. U. in der Lage, das Haus zu erſtellen. Zur Zeit werden Reichsbaudarlehen für Ein⸗ und Zweifamilien⸗ häuſer in Höhe von 1500 und 2500 Mk. gewährt. Das Reichsbaudarlehen muß beim Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Mannheim, Abteilung Wohnungs⸗ fürſorge beantragt werden unter Beibringung aller genehmigten Pläne, ſowie des Nachweiſes des Eigenkapitals und einer erſten Hypothek, da Ihr Eigengeld mit einem Reichsbaudarlehen zuſammen noch nicht ausreicht. Bei einem Baubeginn erſt im Sommer 1934 wäre der Neubau nicht mehr zehn Jahre ſteuerfrei. Die zehnjährige Steuerbefreiung genießen nur Bauten, die ſoſort begonnen werden und ſpäteſtens im Mai 1934 bezogen werden. Die Frage nach der völligen Steuerbelaſtung kann im Augenblick nicht zutreffend beantwortet werden, da die kommende Steuerreform im Frühjahr 1934 ſicherlich auch hier grundlegende Aenderungen brin⸗ gen wird. Zu zahlen ſind nach Fertigſtellung des Hauſes an ſonſtigen Abgaben ſtaatliche Feuerver⸗ ſicherung(höchſtens 10 Mk. im Jahr) und unter Umſtänden Haftpflichtverſicherung(10 Mk.). Bei einem Zuwarten mit Ihrem Bauvorhaben verlieren Sie einmal die zehnjährige Steuerbefreiung und zum anderen die erleichterte Finanzierung durch das Reichsbaudarlehen. Außerdem dürfte bei vor⸗ ſichtigſter Beurteilung der kommenden Entwicklung im Laufe des nächſten Jahres kaum mit dem der⸗ zeitigen jahreszeitlich günſtigen Bauindex zu reckh⸗ nen ſein. Der Kauf eines Grundſtückes unterliegt den regulären Abgaben und iſt ſteuerpflichtig (Grunderwerbsſteuer einmalig in Höhe von 5 v.., die übrige Belaſtung iſt nicht weſentlich). Die erſte Hypothek müßten Ste ſich bei der Sparkaſſe, einer Hypothekenbank oder einem anderen Kreditinſtitut ober von einem privaten Geldgeber beſorgen. Bau⸗ zeitſchriften gibt es ſehr viele, ſo daß wir, ohne die eine oder andere zu benachteiligen, Ihnen keine empfehlen dürfen. Jede Buchhandlung kann Ihnen hierüber Auskunft geben. Im übrigen können wir Ihnen nur raten, ſich mit einem vertrauens⸗ würdigen Architekten in Verbindung zu ſetzen, da Sie anſcheinend vom Bauen, Steuer⸗ und Geld⸗ weſen noch keine allzugroße Erfahrung haben. Zwangsmleter G. S.„Ich habe in ber Nähe von Neckarbiſchofsheim ein Wohnhäuschen. Zur Zeit der Wohnungsnot wurde mir von der Gemeinde zwangs⸗ weiſe ein Mieter hineingeſetzt. Dieſer ſchuldet mir an Miete über 100 Mark. Der Mann iſt des öfteren arbeitslos. Kann ich die Gemeinde für die Schuld haftbar machen? Ferner möchte ich dem Mieter zum 1. Januar auf 1. April kündigen. Hat ödieſer auf 1. April anſtandslos die Wohnung zu räumen?“— Das Wohnungsmangelgeſetz beſteht heute nicht mehr, ſo daß an und für ſich für Sie ſchon längſt die Mög⸗ lichkeit beſtanden hätte, den Notmieter aus Ihrem Haufe zu entfernen und über das Grundſtück nach eigenem Belieben zu verfügen. Aus dieſem Grunde In der altein geführten Gaststätte wiſſſur Hütte u geffü. mit hren behaglichen u. gemdtl. 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Sie fragen nach den Ur⸗ ſachen, weshalb unſere Währung trotz der knappen Golddecke andauernd ſo günſtig beurteilt wird. Das iſt, um es ganz kurz zu ſagen, ein Beweis des Ver⸗ trauens in die deutſche Zukunft; weſentlich iſt ferner, daß die deutſche Mark nahezu vollſtändig der inter⸗ nationalen Spekulation durch die deutſche Deviſen⸗ bewirtſchaftung entzogen iſt.— Ob wir noch God ausführen? Bei beſonderen Fällen gleichen wir ge⸗ wiſſe Spitzenbeträge auch noch in Gold aus, was zuletzt in größerem Maße bei der Abdeckung des Reichsbankdollarkreödits der ausländiſchen Notenban⸗ ken erfolgte. Unter dem wirtſchaftlichen und handels⸗ politiſchen Abſchluß der Länder ſind ſelbſtverſtändlich der Uebertragung deutſchen Leiſtungen(Transferie⸗ rung) Grenzen geſetzt. Wir verweiſen Sie auf die letzten Reden von Dr. Schacht und von Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Schmitt. Gerade weil wir in der Frage der Währung und des Währungsausgleichs die Geſamtintereſſen aller Auslandsgläubiger als ehrliche Schuldner im Auge haben, darum genießt die Reichsmark des beſondere Vertrauen im Aus⸗ land.— Die deutſche Währung iſt eine Golbkern⸗ währung.— Die deutſche Handelsbilanz wird men⸗ gen⸗ und wertmäßig von den deutſchen Zollſtellen an der Grenze und den Ausfuhrhandelsſtellen ſtatt⸗ ſtiſch erfaßt derart, daß die Zolldeklarationen mit ſehr umfangreichen Fragebogen an das Stattſtiſche Reichsamt weitergegeben werden. Die zur Ver⸗ öffentlichung kommenden Handelsbilanzen find darum zuverläſſig, wenngleich von einem Viertel- fahr auf das andere im Innern Ausgleiche durch Rückverrechnung uſw. notwendig werden. Die Han⸗ delsbilanz in Verbindung mit der Zahlungsbilanz geben die brauchbaren Grundlagen für eine zuver⸗ läſſige Beurteilung. Internationale Abrechnungs⸗ ſtellen als ſolche gibt es nicht. Die Zwiſchenſchak⸗ tung von Deviſenbewirtſchaftungsſtellen hat aber in weiteſtgehendem Maße dieſen Stellen Funktionen von Abrechnungsſtellen übertragen.— Ueber alle Fragen können Sie ſich genauer unterrichten u. a. im„Buch des Kaufmanns“ von Profeſſor Obſt(C. E. Poeſchel⸗Verlag, Stuttgart oder in dem jetzt erſt erſchienenen ſehr handlichen und preiswerten Nach⸗ ſchlagewerke„Das A B C ber Volkswirtſchaft⸗ (Verlag E. A. Seemann, Leipzig). Bereiten Sie Ihrer Dame eine Weihnachts treude Das Fürstenberg- Restaurant Max Meisinger/ am Wasserturm SS Y Y—————.—̃ä————— Die führende gepflegte Gaststätte bietet Ihnen eine reiche Auswabl in erlesenen Festtags-Menüs, sowie die Delikatessen der Saison ROHIS WEIN AeHTS FIST und Sldchklledes naues lahr Wünscht seinen Gästen, Kunden und Bekannten Ackermanns Weinsſube KURT SCHMIO Kondiforel und Cale H. C. Ihraner C 1, 8 Mannheim C 1, 8 Gasthaus z. Lulsenbad Halenstr. 24 Empfehle allen Bekannten für die Felertage mein gut bürgerliches Lokal m. 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Betr.: Organiſation der Immobilienmakler Nachdem der Reichsverband Deutſcher Makler für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen E.., Berlin, in den Zentralverband Deutſcher Handelsvertreter⸗Vereine aufgenommen und damit in den Reichsſtand des Deutſchen Handels ein⸗ gegliedert worden iſt, iſt der Reichsverband Deutſcher Makler vom Reichsſtand als alleinige berufliche Vertretung der Immobilienmakler im Reichsſtande anerkannt. Es iſt ſeine Aufgabe, bie Zuſammenfaſſung der Immobilienmakler vor⸗ zubereiten und durchzuführen. Der Reichsverband Deutſcher Makler hat hierbet in jeder Hinſicht die Unterſtützung des Reichs⸗ ſtandes. Die dem RDM noch fernſtehenden Immobilien⸗ makler werden aufgefordert, ihren Eintritt bei dem NM zu beantragen. Heil Hitler! gez. v. Dewitz. * Zur beſonderen Beachtung! Einige Vereinsmeier haben in München einen Maklerverband„Ariſche Standesvertretung Deut⸗ ſcher Makler(SD)“ gegründet und verſuchen, das Publikum und die Oeffentlichkeit irrezuführen mit ihrem Wort„Standes vertretung“. Hierzu ſei nochmals bemerkt, daß eine Standes ver⸗ tretung Deutſcher Makler von dem Münchner Ver⸗ händchen nie in Frage kommen kann, denn nur der „MDM., Reichsverband Deutſcher Makler“ iſt, wie gus obenſtehender amtlicher Verlautbarung hervor⸗ geht, als alleinige Vertretung ihres Berufsſtandes in den Reichsſtand des deutſchen Handels aufgenommen worden, und ſomit obliegt dem Reichsverband Deut⸗ ſcher Makler die alleinige Berufs⸗ und Standesver⸗ tretung. Hierauf ſeien die Oeffentlichkeit und das Pu⸗ blikum, ſowie die dem RDM noch fernſtehenden Mak⸗ ler beſonders hingewieſen. Otto Bachmann Mannheim, Rheineusfr. 3 Dr. Altred Gu R. D. M./ B 6, 25 Fernspr. 28408 Hypotheken Finanzierungen Vormistung von Einfamillenhäusern, Vulen HFerns pr. 20302 An- 8. niennädusern Immobilen Hypotheken. 50 Arundstücken Hausverwaltungen Bauplätzen Der R. D. M. Makler und seine Organisation Wir alle ſtehen noch unter dem Eindruck des über⸗ wältigenden Bekenntniſſes, das unſer deutſches Volk zu ſeinem Führer am 12. November in ſo ein⸗ mütiger Weiſe abgelegt hat. So wollen auch wir verſuchen und dafür ſorgen, daß alle ehrbaren Makler zu einer Einheit zuſam⸗ mengeführt werden. Der RDM iſt ja bereits im Jahre 1924 gegründet worden. Er hatte von jeher verſucht, das Anſehen unſeres Berufsſtandes zu heben. Ja manches iſt in den vergangenen Jahren unternommen und manches Erfreuliche auch erreicht worden; insbeſondere können wir feſtſtellen, daß ſich als Mitglieder bei uns nur diejenigen auf die Dauer halten konnten, die in jeder Hinſicht ihren Geſchäftsbetrieb einwandfrei geführt haben. Die angeſtrebten Verbeſſerungen der geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen blieben uns aber verſagt. Wir wollen und müſſen zuſammenſtehen und der RDM muß in dieſem Jahre noch die Feſtſtellung treffen können, daß alle ehrbaren deutſchen Makler Mitglieder des RDM ſind. Die Grunblagen zur Führung der deutſchen Mak⸗ lerſchaft durch den RDM ſind in den letzten Mo⸗ naten geſchaffen worden. Die bisherige parlamen⸗ tariſche Geſchäftsführung mußte weichen. Die Satzun⸗ gen des RDM ſind einſtimmig angenommen und neue aufgeſtellt worden. In Uebereinſtimmung mit dieſer Satzung des RDM ſind die Satzungen für die einzelnen Landesverbände und Ortsgruppen aus⸗ gearbeitet und in der Zwiſchenzeit auch angenom⸗ men worden. Sie erſehen hieraus, daß die un⸗ bedingte Führerautorität reſtlos durchgeführt iſt. Aus den Satzungen iſt beſonders hervorzuheben, daß jedes Mitglied des RDM ͤſich einem Schieds⸗ und Ehrengericht unterwirft und der, welcher ſeine Tätigkeit nicht durchaus ehr⸗ bar ausübt, aus dem Verband wieder aus⸗ geſchloſſen werden kann. Was dies bedeu⸗ tet, kann ſich jeder ſelbſt ausrechnen, wenn er be⸗ denkt, daß der ſtändiſche Aufbau kommen wird und die Möglichkeit der Ausübung des Be⸗ rufs gleichbedeutend mit der Zugehöbd⸗ rigkeit zum Verband ſein wird. In den vergangenen Nachkriegsjahren iſt die Ge⸗ werbefreiheit von vielen unlauteren Exiſtenzen dazu benützt worden, ſich in dem Berufe eines Maklers zu betätigen, ohne auch nur die geringſte Ahnung davon zu haben, was es heißt, dieſen Beruf aus⸗ zuüben und welche vielſeitigen Kenntniſſe hierzu er⸗ forderlich ſind. Die ganze Einrichtung eines der⸗ artigen Maklergeſchäftes— wenn man es überhaupt tjahr f Groh D Baumann Joh. Hartmann Adam Daub Karl Hauser Karl Decher Phil. Herbold Weber O Götz Nachweis sowie Dermiitlung von Dblegenschaltlen ſeder Art Verwal- tungen Hypotheken- Finansieruug Karl A. Eloffmann Finanzierungen— Immobiſien 1 vor Arger und Verlust! Ist Dein Berater und Treuhänder! Er Ist der Fachmann und kennt den Markt. Hute Dieh vor und Gelegenheitsvermittiern DEN Aus- JE„ 1 ſo nennen will— beſtand, wenn es gut ging, aus einem Notizbuch in der Weſtentaſche. Zu Beginn der Tätigkeit mag bei dieſen Maklern die Abſicht beſtehen, Geſchäfte nur auf einwandfreier Grund⸗ lage abzuſchließen, doch dies hat ſeine Schwierig⸗ keiten. Bald merkt er, daß es gar nicht ſo einfach iſt, wie er ſich dies vorſtellte. Die Folge davon iſt, daß er zu den verwerflichſten Mitteln greift, mit Lug und Trug umgeht, um mit allen Mitteln ein Geſchäft abzuſchließen. Dies trifft insbeſondere bei Darlehensgeſchäften zu. Mit den unglaublichſten Lockangeboten wird gearbeitet. Eigenartigerweiſe fallen immer und immer wieder Perſonen, und oft nicht einmal die geſchäftsungewandteſten, auf die Angebote dieſer Schwarzmakler herein. Später kommt dann das Erwachen! Der Auftraggeber fühlt ſich von einem„Makler“(nicht Schwarzmak⸗ ler!) betrogen. Er läßt ſeine Enttäuſchung in wüſten Beſchimpfungen des Maklers in ſeiner Geſamtheit aus. Es iſt beſchämend, daß durch derartige trau⸗ rige Exiſtenzen die Achtung des Publikums vor un⸗ ſerem ganzen Berufsſtand herabgemindert wird. Dies muß und wird anders werden! Der Makler iſt ſich der Wichtigkeit ſeines Berufes und ſeines Dienſtes am Volksganzen bewußt, er iſt der Treuhänder für den Grund und Boden und weiß, welche Verantwortung ihm damit obliegt. Wer iſt in 90 v. H. aller Fälle von Grunderwerb⸗ und Wertzuwachsſteuerhinterziehungen beteiligt? Nicht der RDM⸗Makler— er legt keinen Wert darauf, ein nichtiges Rechtsgeſchäft abzuſchließen. Es er⸗ gibt ſich immer und immer wieder, daß in 90 v. H. aller Fälle Schwarzmakler— oder Gelegenheits⸗ makler beteiligt ſind, die oftmals die Vertragspar⸗ teien veranlaſſen, bei Beurkundung von Kaufver⸗ trägen über Grundſtücke den Preis niedriger an⸗ zugeben, um damit ihre Exiſtenzberechtigung und den angeblichen Vorteil ihrer Zuziehung den Par⸗ teien nachzuweiſen, ohne aber zu bedenken, welchen gefährlichen und verwerflichen Rat ſie damit den Parteien geben. Eine beſſere Handhabe zur Bekämpfung der Schwarzmakler iſt zweifellos der Erlaß des Wirt⸗ ſchaftsminiſters Dr. Lehnich vom 29. Auguſt 1933 betr. die Bekämpfung von Schwarzarbeit, denn auch beim Schwarzmakler handelt es ſich zweifellos um nichts anderes als Schwarzarbeit, welche von dieſen Gelegen⸗ heitsmaklern ſchlecht und ſehr ſchlecht geleiſtet wird. In dem Erlaß ſind ſämtliche Oberämter, Bürger⸗ meiſterämter, Polizeibehörden uſw. angewieſen, ſämt⸗ liche bekannt werdenden Fälle von Schwarzarbeit Georg Nischwitz KD.. Mum Neckarau, Fiſcherstr. 19 Fernspr. 48676 Immobilien— Hypotheken Schutz des Publikums durch den R. D. M. Für die korrekte Durchführung ſämtlicher Auf⸗ träge durch die Mitglieder des R. D. M. iſt für die Auftraggeber, bzw. dem Publikum ein beſonderer Schutz gewährleiſtet. Es werden ſämtliche Mitglieder in der Handhabung der Geſchäftsabwicklung und ber Geſetzesbeſtimmungen, durch den Reichsverband ge⸗ ſchult und unterliegen ſämtliche Mitglieder ſehr ſcharfen Beſtimmungen eines Schieds⸗ und Ehren⸗ gerichtes. All dieſes dient mit zur Ausmerzung der Schwarzmakler und unlauteren Elemente. Der R. D. M. nimmt gerne Beſchwerden über unlautere Makler entgegen und gibt gerne unverbindlich Aus⸗ kunft über alle Immobilienfragen und Tarlfſätze. Demgegenüber wird erwartet, daß Aufträge nur an R. D..⸗Makler vergeben werden.(Dieſes würde ſehr viel zur Ausmerzung der Schwarzmakler, Ge⸗ legenheitsmakler und unlauteren Elemente beitra⸗ gen— zum Nutzen der Allgemeinheit). Die Geſchäfts⸗ ſtelle Mannheim L 7, 6 ſtellt unverbindlich ein Ver⸗ zeichnis der R. D..⸗Makler Mannheims zur Ver⸗ fügung. ſorgfältig darauf zu prüfen, ob nicht bie Merkmale anzeigepflichtiger liegen. Wir hoffen, daß die Behörden uns auch in dleſer Beziehung nun ihre Unterſtützung zuteil werden laſſen. Damit wird man auch ein gut Stück vorwärts kommen. 3 Alle Makler, die im RDM ſind und bleiben wol⸗ len, müſſen ſich davon überzeugen laſſen, daß der RDM von jedem einzelnen verlangt, ſich in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen. Wenn in die⸗ ſem Sinne unſere Tätigkeit ausgeübt wird und wir aus freiem Wollen pflichtbewußt in jeder Hinſicht im Intereſſe des Allgemeinwohls arbeiten, ſo führt dies unbedingt zu einer Neuwertung unſerer Arbeits⸗ leiſtung und Hebung unſeres Anſehens. Unſere Ar⸗ beit wird dann als Ehre und Vertrauen gewertet werden. Das Gegenteil iſt der Fall, wenn die Ge⸗ ſchäfte nur deshalb abgeſchloſſen werden, um ſelbſt Geld zu verdienen, das Volkswohl jedoch außer Acht gelaſſen wird. gewerbsmäßiger Tätigkeit vor⸗ Hier mitzuarbeiten iſt die oberſte Pflicht eines jeden ehrbaren Maklers, denn wir ſind Treuhänder von Grund und Boden— des größten und wert⸗ vollſten deutſchen Volksvermögens— und haben hohe Pflichten zu erfüllen, weshalb wir uns ſtets den oberſten Grundſatz vor Augen halten müſſen; „Gemeinnutz geht vor Eigennutz!“ Jakob Schmitt Immobilien Mannheim— B 2, 4 Vermittlung von Wohn und 4 Geschäftshäusern sowie Ge⸗ schätten jeder Art FD 7 August Orth Hermann Schubert R. D. M. ND. M. 5 8 RD. M. Mannheim, Gärtnerstrabe 83 5. Immobilien 9 I d 1 J Mannbeim- Friedrichsfeld f 5 1 125 . f mmobillen otheken Mannheim, R 4, 22 1 allb 5 eKER MAKTIR Fernapr. 47003 Darlehen an Beamie Mannheim, M2, 9 Fernsp. 22304 Fernspr. 27064 Immobilien Hausverwaltungen Robert Pfaff Theodor Schuler R. D. 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Windſchütz richtet ſich auf und hebt vorſichtig den ze Grenzwache hinter ihm her, Kopf über den Straßengraben. Da drüben liegen ſorgſam von und noch die Trümmer des Wagens, der Straße weggeräumt. breit nicht zu ſehen. aber Menſchen ſind weit „Höchſte Eiſenbahn, daß ich von hier verſchwinde“, brummt er und peilt ringsum aufmerkſam die Lage. Nicht ungünſtig. Links ſind lauter Aecker, über 1 1 Jie man nicht ungeſehen hinwegkommen kann, aber rechts von der Landſtraße dehnt ſich ein großes Ha⸗ ferfeld, über das aus der Ferne die Wipfel eines Waldes herübergrüßen. Sich vorſichtig umſehend, überquert Windſchütz die Straße und ſtampft in das Haferfeld. Er muß ſich ducken, damit ſein Kopf nicht über die Halme hin⸗ wegragt, die zerſchundenen Glieder ſchmerzen wahn⸗ ſinnig bei dem gebückten Vorwärtsſchleichen. Aber das hilft nun nichts. Er beißt die Zähne zuſammen und ſchlägt ſich durch. Drüben, jenſeits des Feldes bleibt er einen Augenblick liegen und beobachtet. Alles in Ordnung. Ein Gluck— denkt er— daß es hier richtigen Laubwald gibt mit dichtem Unter⸗ holz und nicht die märkiſchen Staubwedel, zwiſchen deren Stämmen man Menſchen meilenweit ſieht. Er ſucht ſich ein geſchütztes Plätzchen im Wald, nicht weit vom Feld, wirft ſich hin und fällt erſchöpft und ausgepumpt zunächſt in einen langen, ohnmächtigen Schlaf.. Als er wieder aufwacht, fühlt er ſich beſſer. Das geronnene Blut hat die Wunden geſchloſſen, die an den zerſchundenen Stellen klebenden Kleider wirken faſt wie ein wohltuender Verband. Er zieht die Taſchentuchbinde, die ſich um die Hand gelockert hat, feſter und betaſtet ſich langſam. Gebrochen iſt nichts. Irgendeine Schlagader auch nicht verletzt, ſonſt wäre man ja wohl längſt verblutet. Alſo Schwein gehabt. Ex bleibt auf dem Rücken liegen und überdenkt ſeine Lage. Mordsduſel, daß er nicht gleich bewußt⸗ los wurde, als er im Bogen aus dem Wagen flog. Sonſt läge er jetzt zwar in einem netten, weichen Bett im Krankenhaus, aber mit einem roten Strich unter dem Namen in der Krankenliſte: Polizeigefan⸗ gener. Darf nicht entlaſſen werden. Bei dem Anprall hatte er zwar zunächſt das Be⸗ wußtſein verloren, aber die Schmerzen waren ſo braucht nur ein Radfahrer vor⸗ auer, der ihn ſieht, dann iſt in denen man nicht entwiſchen kann, 23. Seite/ Nummer 898 beißend, m terven von dem einen „Nicht kriegen laſſen“ aft beſeſſen, zu Gerhard n Toten die eigene Spapieren in die Taſche wieder ſchwarz werden wollen vor den Augen, aber die Lichter, die fernher auf Straße auftauchten, haben ihn auſgerüttelt, das Letzte herzugeben. Mit unſäglicher Willensan⸗ f. J hat er ſich noch ein Stück weiter geſchleppt 1 Straßengraben fallen laſſen. Dann war's wilden hat er noch ſoviel W Andres hinzukriecher Brieftaſche mit den Au zu ſchieben. Es hat der Den Andres haben ſie natürlich gefunden und da⸗ mit auch die Perſonalpapiere. Das iſt gut. Franz 1 1 iſt alſo tot. Windſchüt Er ſelber hat keine Papiere und keinen Namen. ürlich muß er über die Grenze nach Ein Kinderf einen einzelnen Mann ohne Wagen und die Grenze ſo gut kennt wie er. Wenn nur die ver⸗ dammten Schmerzen nicht wären! Und die Wunden Man muß immer damit rech⸗ Holland. piel Gepäck, der zurück verletzter Mann in der Grenzgegend zu einen ͤſchuß hat, iſt verdächtig, ſe“n Selbſt wenn man ihn nicht mit dem dächtig. Schmugglerwagen in Verbindung bringen ſollte. ſo wird man ihn feſthaſten und ſtecken, da er keine Pa in Unterſuchungshaft piere hat. Und das iſt nicht nach Franz Windſchütz' Geſchmack. Bleibt nichts übrig, als durchzul Holländiſche hinein; en, bis man es wagen kann, zu einem Arzt zu gehen und ihm etwas von einer Schlägerei zu erzählen. Der Magen knurrt gewaltig. Aber hier, in dfeſer Gegend, ein Gehöft aufſuchen, und um etwas Eſſen bitten, iſt zu gefährlich, Muß man eben am Daumen lutſchen. Weiter ſchleichen, der Grenze zu, kann man erſt, wenn's dunkel geworden iſt. Lange iſt's nicht mehr bis dahin, denn die Sonne ſteht ſchon tief im Weſten. Windſchütz holt ſeinen Geldbeutel aus der Taſche und beginnt den Inhalt zu zählen: Zwei Fünfund⸗ zwanzigauldenſcheine, ein Zwanzigmarkſchein und etwas Kleingeld. Das genügt. Damit kommt man ſelbſt unter erſchwerten Umſtänden bis Rotterdam. Dann liegt er ſtill und denkt nach. Zum Teufel auch, wie war das eigentlich? Wie kam das, daß er plötzlich die Herrſchaft über den Wagen verlor? Der verdammte Kilometerſtein? Blödſinn! Aber richtig— da war jemand auf der Straße geweſen, den er nicht überfahren wollte, ein Mädchen, dem er auswich, obwohl er doch genau wußte, daß bei dieſer Geſchwindigkeit ein Ausweichen nicht mehr möglich war. Und da war noch etwas Sonderbares? Hatte er das Geſicht dieſer Frau nicht ſchon vorher geſeßen, ganz groß und deutlich, noch ehe ſie ſelbſt im Licht der Scheinwerfer auf⸗ tauchte? Oder war da überhaupt niemand auf der Landſtraße geweſen? Hatten die allzu angeſpannten Nerven ihm einen Streich geſpielt? Er gibt es auf, darüber nachzugrübeln. ja doch nichts dabei heraus. Tatſachen abfinden. Verdammt, wie der Magen knurrt! Wenn man etwas von all den ſchönen Sachen hätte, die im Wa⸗ ö Kommt Man muß ſich mit den 2* Dos bebonn e& es 27 0% Scich S ond. fen Oer ebdſberung Von 10/5 PS Aaler- Linne ſteuerfrei, für 980% 8/8 PS 9435 Benz-Limousine nur 19 000 Klm. ge⸗ laufen, bill, abzugeb. Auto⸗ Fels, Schwetzinger Str. 74. / I. Lisferwagen Hünſt. zu vermiet. od. zu verkf. Angeb unt. R G 44 an die Geſch. * 2878 „ eee hen vel S Lieferwagen — Chaſſis u. Motor intakt, Ia Bereifg.— vorteilhaft f. Repara⸗ turwerkſtätte od. zum Ausſchlachten. 22224 Angeb. unt. L O 195 Herde und Oefen an die Geſchäſtsſtelle dſs. Blattes erbeten. Auto von der Herdfabrik. ANTON WEBER, Ettlingen. kaufen Sie billigst im Fabriklager R. Rudolf, Hannheim, C 4, 8 Ca. 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Er legt ſich flach auf den Boden und lauſcht. Jetzt wird das Knacken deutlicher, nähert ſich. Scheint faſt, als ob jemand gerade auf dieſe Stelle zukommt. Alſo verſtecken! Franz ſieht ſich haſtig um. Un⸗ terholz iſt da, aber allzu dicht iſt es nicht. Wenn ſie eine Taſchenlampe haben— natürlich haben ſie Ta⸗ rade auf ihn fallen und er iſt geliefert. Nee, lieber raus aus dem Weld. Ins Haferfeld hinein. em Gendarm oder Grenzer zu be⸗ ſich bei Nacht ſo weit ins Er ſchlängelt ſich vorſichtig zum Waldrand hin und verſchwindet in den Halmen, die über ihm zu⸗ ſammenſchlagen, macht einen Haken und wirft ſich dann mitten im Feld flach auf den Boden. Stille. Das Knacken im Wald hat aukgehört. Nach einigen Minuten aber hört Franz ein verdäch⸗ tiges Rauſchen der Halme. Niedergetretene Aehren kniſtern leiſe. Franz preßt die Lippen zuſammen. Heilige Bewährungsfriſt, die Kerle kommen wahr⸗ haftig durchs Haferfeld! Das bedeutet, daß ſie ſuchen, wahrſcheinlich ſogar, daß ſie ihn geſehen haben, wie er aus dem Wald ſchlich. Na, verloren iſt noch nichts. Hunde haben ſie anſcheinend nicht bei ſich. Taſchen⸗ lampen helfen hier auch nichts. Um ihn zu finden, müſſen ſie geradezu über ihn ſtolpern. Er macht ſich ganz flach und drückt das Geſicht gegen die Erde, um ſich nicht durch ſeinen Atem zu verraten. Geſtern Glück, heute Pech. Die Schritte kommen näher, heftiger wird das Rauſchen der Halme. Plötz⸗ licht fühlt Windſchütz, wie ein Stiefel an ſeinen Kör⸗ per ſtößt, eine halblaute Stimme über ihm ſagt über⸗ raſcht:„Nanu?“ Aus. Kämpfen hat keinen Zweck. Man iſt ver⸗ dammt ſchlapp, hat keine Waffen, nur eine gebrauchs⸗ fähige Hand. Franz Windſchütz richtet ſich halbleibs auf, dreht ſich um und hebt gleichmütig den Kopf: „Herzlichen Glückwunſch meine Herren! Heben Sie glücklich nen armen Obdachloſen im Bett über⸗ raſcht?“ „Wat mähſt do denn he, Jong?“ Verblüfft ſtarrt Windſchütz den Mann an der ſich zu ihm niederbeugt. Keine grüne Uniform. kein wahrhaftig, das iſt ja gar kein Poliziſt oder Gren⸗ 8er. großen Wollſchal um den Hals. ſtehen und gibt einen halblauten Pfiff Scheinen noch mehr unterwegs zu ſein. „Häs uns nen ordentliche Schrecken einjejagt,“ grinſt der Burſche. „Du mir voch.“ Franz muſtert mit zuſammenge⸗ 11˙8s Wir suchen 1 gebr. Limousine ca. 8 PS.— Angeb. unter Ang. des Bau⸗ verwenden Sie zum Kauf eines RA di o im ersten Fachgeschäft ble neu beleote Mrtschaft braucht, Schließen Sie ſich der unter Reichs⸗ Vaterländischen Spar- und gan. Günſtige Darlehen für alle geſchäftlich. und perſönlichen Zwecke von R. 400.— bis R. 30 000.—. Friß Burger, Mannheim, R 7. 8. rere Von Seihstgeher NMk. 500.— geſucht für Geſchüftsmann, jahres, ſowie d. Kilo⸗ meterzahl u. L H 200 an die Geſchäftsſtelle oſs. Blattes. 9395 f 8 . 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Möcht auch über die Grenze heut nacht.“ Die Burſchen bleiben ſtehen und muſtern ihn arg wöhniſch. „Umjekehrt, leeve Pennbruder. Mir komme von der Jrenz.“ Die raſch wie Feldmäuſe umherhuſchen⸗ den Augen des Burſchen bleiben an der verbundenen Hand des Mannes hängen. „Wat is denn? Haſte dir wat aufferiſſen?“ „Handſchuß,“ ſagt Franz ſachlich.„Nicht ſchlimm. Aber alle Knochen ſind mir wie zerſchlagen.“ Die Burſchen legen vorſichtig ihre Packen ab und bücken ſich zu dem Verletzten nieder, betaſten intereſ⸗ ſtert die zerriſſene Kleidung und den blutgetränk⸗ ten Verband. „Biſte jetürmt, Jong?“ fragt der ſtändig. „Kannſte denn überhaupt fehen?“ „Schlecht,“ knurrt Franz,„aber die Grenz kenn ich.“ „Hilft dir nix. Laufe mußte könne, ſonſt ſchnap⸗ pen ſe dich doch. Sind verdammt ſcharf jeworden, die Bieſter.“ Der erſte, anſcheinend der Anführer ber Kolonne, überlegt.„Wat meinſte, Schäng? Sollen mer ion mitnehme?“ „Meineswege.“ Franz hat in einem plötzlichen Schwächeanfall die Augen geſchloſſen. Der Burſche, den ſein Kumpan mit„Schäng“ angeredet hat, tippt ihm auf die Schulter. „Sind ſe ſcharf hinter bir her? Kriminal?“ Franz öffnet die Augen und lächelt arimmig.„Nes Die Bullen halten mich für ſelig verſtorben“ „Dann komm mal mit. Bei uns biſte ſo ſicher wie im Polizeigefängnis. Kannſte dich verbinden und ausruhen. Uebermorjen fehn mer widder auf Tour. Da kannſte mit über die Jrenz.“ a „Jemacht, Kollex.“ Windſchütz verbeißt die Schmer⸗ zen und krabbelt mühſam hoch. Sieht ſich aufatmend um. Die Burſchen nehmen ihre Packen wieder auf. Er greift nach einem derſelben. „Gebt mal her.“ „Nit nötig, Kamerad.“ i „Bin kein Freund vom Zuſehen.“ Franz werft mit der geſunden Hand den Packen über die Schul⸗ ter, obwohl ihn alle Knochen dabei ſchmerzen und die feſtgeklebten Kleidungsſtücke an den Wunden reißen. „Los!“ Der Führer beginnt den Weitermarſch. „Halt dich immer hinter mir, Jong.“ Wieder gibt der zweite den halblauten Pfiff rück⸗ wärts. Quer durch das Haferfeld geht der Marſch, langſam und vorſichtig, ſo daß Franz, wenn auch unter Schmerzen, Schritt halten kann. Vor ihm liegt die Furche, die der Führer durch die Halme eine ſachver⸗ zieht. Hinter ihm leiſer, dumpfer Atem, Ranſchen der Aehren. Ab und zu nur ein geflüſtertes Wort. Zwei⸗, dreimal ein Halten, Stehenbleiben. Unbe⸗ wegliches Lauſchen. Nein, die Nacht iſt ſtill. Nichts regt ſich. (Fortſetzung folgt) rr Kaufmann aer Hkademfker mit guter Allgemeinbildung, der ſich vor neue Berufswahl geſtellt ſieht, bietet ſich ſelten günſtige Gelegenheit zur Gründung neuer Exiſtenz durch Der R. D. M. Makler ist der berufenste u. Dein vertrauens- würdiger Berater. Hüte Vieh or Schwarzmaklern f und Gellgenheitsvermittlern Er ist Treuhänder des wertvollsten Gutes d. Deutschen Nation von Grund und Boden. Fachmann Jetelzun er Arsfefnig mit bei Wohn- und Geschäftshäuser Ring, Bahnhofnähe und Lindenhof, 8⸗ und Heidelberg Einfamilienhaus, 4.,., 3 Kam., einger. Bad, e A. 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Zähringerſtr. 1. 5 948 5 Bäckereſen— Wirtschaften— hrauereifrei jede Preislage, günſtige Bedingungen, du verkaufen durch 13 81 —— 2. Seite Nummer 598 Weihnachts⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zum erstenmal Diensiag, 26. 12. vorm. 11.30 Kampf aut Leben und Tod auf dem Grund des Ozeans mit den ——— Weltstadt. Wilfried Wilden 2 Edisons konferiert: 5 Winstons Rix Onli Mariefta lenz 18 2 e 2 ab abends.13 Uhr It IIIII Samstag, den 23. Dez., abends, das vo e Wehnachfs. P c ETOlfdung d 5 4 Ein einzigartiger hochinferessanfer Fllm dodesmutige Männer entreißen? aden tdeerestſeten hre Geheimnisse Kamof mit Fischen mit Taufelsfratzen u. Haten mit messerscherſen Zähnen. Dalupen m. meterlaungen Faugarmen Sle sehen, Was noch nie eines Menschen Auge gesehen hat! 8 Jugend haf Zufriit! Caf e Odeon Am Tattersall 3 Tel. 449594 1. U. 2. Wweinnachtstaa Verlängerung Eigene Konditorei- Tägl. 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Vorstellung Nr. 141 Miete A Nr. 12 Sondermiete& Nr. 6 In neue gehierung LNöaigolindes- Musikmärchen in drei Bildern Musik von Engelbert Humperdinck ö Text von Ernst Rosmer Musikal Ltg.: Philipp Wüst Regie: Richard Hein Anfang 19,30 Uhr Ende etwa 22,30 Uhr Märchen mens chen: Heinrich Kuppinger Gussa Heiken Karl Buschmann Irene Ziegler Hugo Voisin- Fritz Bartling- Gretl Moll- Walter Joog- Philipp Schäfer Nora Landerick- Albert v. Küßwetter Gertrud qenne- Karl Zöller Franz Bartenstein— Luise Böttcher-Fuchs Aenne Brenndahl Dienstag, den 26. Dezember 1933 Vorstellung Nr 142 7. Nachmittagsvorstellung 2 Weihnachtstag 2* Die Mdtuclenſeclen- Zaubermärchen in drei Akten(fünf Bildern) von Christian Eckelmann Musik von Friedrich Gellert Regie Richard Dornseift Musikalische Leitung. Helmuth Schlawing Anfang 15 Uhr Ende gegen 17.15 Uhr (Mit Wir kende wie o ben) Vorstellung Nr. 143 Sondermiete E Nr. 6 Aid a Große Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Philipp Wüst Regie: Friedrich Brandenburg Anfang 19,30 Uhr Ende 22,43 Uhr Mit vir ken de: Phillpp Schäfer Irene Zlegler Erika Müller— Erich Hallstroem Heinrich Hölzlin- Wilhelm Frieloft Fritz Bertling— Gussa Heiken Morgen: Luther Anfang: 19.30 Uhr Neues Theater im Rosengarten Montag. den 25. Dezember 1935 Vorstellung Nr. 15 1. Weihnachtstag Die et gelen Bauernkomödie in 3 Akten von August Hinrichs Regie: Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende etws 22,15 Uhr Mitwirkende: 1 Vera Spohr- Kari Marx— Era Bubat— Erwin Linder Joseph Renkert— Karl Hartmann Klaus W. Krause— Hans Finohr Miete E Nr. 12 Dienstag, den 28. Dezember 1933 Vorstellung Nr. 16 2. Weihnachtstag Die etze louie Bauernkomödie in 3 Akten von August Hinrichs Regie Hans Carl Müller Anfang 20 Uhr Ende etwa 22,18 Uhr (Mitwirkende vie ede 1935 Zeitung Sonntag, 24. Dez. , 1 n 1 2 5. 5*. 4 N Ein kum von B, L. Mayringu B. E. Lütnge nech einer dee von Christian Uhlenbtfuck use: Eduard KRünneke Herstellungsgruppe: Max Dfeiffer Spielleitußpg: Arthur Ro bIs on Darsteller 5 Paul Hörbiger Willy Fritsch Ida Wüst Gustav Waldau Hermann Speelmans Jakob Tiedtke Trude Marlen A lexander Engel Alice Treff Hubert von Meyerink 5 alter von Allwörden )) Der Bürgermeister Hans Sternberg Oberst Hall Paul von Mederow Das Dia- Sinfonle- Orchester unter der musik. Leſtung von FTagz Marszalek Die schänsten Beschichten schreiht das beben! Hier hat dle GFA elne romantische, lustig-spannende Llebesaf täte verfülmt, mit allem Drum ung Dien ger bunten Zeit des Rokoko, mit gelvoltsgenden Sonausplelern traumhaft schönen Schauplstzen, hintsißender Musik und alſen techalschen und optischen Vorzügen des großen UFA-AUSSTATTUNGS-FILN IS Der Kaiser Fürst Leopold von Fürstin- Mutter Baron von 0 i Gréschke. 8 Apotheker 86 Anneliese, seine Tochter Kandidat Schmitt Prinzessin Maria von Hessen Graf von Syringen 1. Gesandter! 2. Gesandter l Anhalt-Dessau „25 2„„46 UNS CHT TEO WENN TEN und beschert auch den Kindern Jubel und Freude beim groben Märchen-Festspiel „Der Rattenfänger von Hameln“ Hans Fürchtenichts Flix jagt Känguruhs lernt das Gruseln Felix auf der Nahrungs Suche am Weihnachts-Dienstag, vormittags 11. 20 Uhr 8 Preise für Aab—— Alt 3 Feri Ver Eilz den Pon gege halte 319 folge mit auf. Trü! des ſtehe der Min hatte wärt 7 Uh der? Teil ident ſofor keuh Klin auf k letzu⸗ Mitt aufg,