* — * Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatltch.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholr.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hterzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, dannheimer 3 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Ne Friedrichſtratze. W Oppauer Straße 8. Se Freiburger Straße 1 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Rummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim eueren 10 15 Anzeigenpreiſe: 32 mm breite Colonelzeile 40 Pfg., 79 mm breite Reklamezetle.50 Mk. Für im Voraus zu bezahlende Famtlten⸗ und Gelegenheits⸗Anz Vergleichen oder Zahlungsverzug wird keinerlei Nachlaß gewährt, Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen u. für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim igen beſondere Preiſe. Bet Zahlungsetnſtellung, Mittag⸗Ausgabe Freitag, 29. Dezember 1933 144. Jahrgang— Nr. 601 Boljchafter Poncet übermittelt die Denkſchrift Pontets Veſuch bei Vontour Meldung des Wolff⸗Büros — Paris, 29. Dezember. Der franzöſiſche Außenminiſter Paul⸗Bon⸗ bvpur empfing Donnerstag nachmittag den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in Berlin, Frangois Pon ⸗ cet. Er unterrichtete ihn über die Abſichten der franzöſiſchen Regierung und gab ihm alle erforder⸗ lichen Erklärungen über die in der Mitteilung über den geſtrigen Miniſterrat erwähnte Denkſchrift, die bekanntlich in großen Zügen von den Miniſtern gebilligt worden iſt und zurzeit im Quai'Orſay im einzelnen ausgearbeitet wird. Man rechnet in fran⸗ zöſiſchen politiſchen Kreiſen damit, daß ſeine Unterredung mit dem Reichskanzler erſt nach Neujahr, etwa am 4. oder 5. Januar, ſtattfindet, und daß er erſt bei dieſer Gelegenheit die Denkſchrift dem Reichskanzler überreichen wird. Die Unterredung zwiſchen Paul⸗Boncour und Frangois Poncet dauerte über eine Stunde. Francois Poncet wird Ende der Woche nach Berlin zurückreiſen, um am Neujahrsempfang des Diplomatiſchen Korps durch den Reichspräſidenten teilzunehmen. Die Beſprechungen, die der Berliner franzöſiſche Botſchafter mit dem Außenminiſter Paul⸗Boncour aufgenommen hat, geben nach Anſicht hieſiger diplo⸗ matiſcher Kreiſe dem am Mittwoch gefaßten Beſchluß des franzöſiſchen Miniſterrates eine beſondere Note. Man erklärt, daß Francois Poncet in den en Januartagen dem Reichskanzler an Hand der in Bearbeitung befindlichen Denkſchrift den franzö⸗ ſiſchen Standpunkt in der„Abrüſtungsfrage“ erläutern werde. Schon der Ausdruck„Abrüſtung“ kennzeichnet die Richtung, in der die franzöſiſchen 'sſchläge ſich bewegen würden. Das Thema„Keine Aufrüſtung Deutſchlonds, ſon⸗ dern allgemeine Abrüſtung im Genfer Rahmen“ wird deshalb auch von der Abendpreſſe variiert, wo⸗ bei einige Blätter, die auf angebliche Mitteilungen des Quai'Orſay fußen, nachdrücklichſt feſtſtellen wollen, daß entgegen anderslautenden Nachrichten bei den neuen Vorſchlägen, die Frankreich etwa machen könnte, von Ziffern noch keine Rede ſei. Der„Temps“ erklärt, das Abrüſtungsproblem könne nur durch eine Verſtändigung aller in Frage kommenden Regierungen gelöſt werden, d. h. man müſſe nach Genf zurückkehren, ſobald die Be⸗ ſprechungen zu zweit beachtenswerte Ergebniſſe ge⸗ bracht hätten. Frankreich könne wohl von der deut⸗ ſchen Bereitſchaft zur Annahme einer gegenſeitigen wirkſamen Kontrolle und zum Abſchluß von Nicht⸗ angriffspakten mit ſeinen Nachbarn Kenntnis nehmen aber es müſſe die„deutſchen Rüſtungsfor⸗ derungen“ als Grundlage einer diplomatiſchen Ver⸗ handlung ablehnen. Frankreich werde, um ſeinen guten Willen zu beweiſen, ſo fährt das Blatt ſort, offiziell bekanntgeben, welche Opfer es noch bringen könne. Dieſe Vorſchläge wären von den franzöſiſchen Vertretern bereits im Oktober gemacht worden, wenn Deutſchland damals nicht die Konferenz ver⸗ laſſen hätte. Aber ſelbſtverſtändlich dürfe Frankreich kein weiteres Opfer bringen, wenn Deutſchland nicht ſeine Unterſchrift unter ein allgemeines im Genfer Geiſt gehaltenes Abrüſtungsabkommen ſetze. Was wird, ſo fragt der„Temps“, wenn Deutſchland dies verweigert und alle Warnungen in den Wind ſchla⸗ gend, weiterhin rüſtet? Man muß nach Genf zu⸗ rückkehren, weil man nur dort Deutſchland zur Stel⸗ lungnahme zwingen kann. Sobald die deutſchen Forderungen jede Verſtändigung unmöglich zu machen ſcheinen, muß man ſich, ſo meint der „Temps“, an die Vertragsbeſtimmungen halten, und ſie mit aller Schärfe anwenden. Das ſcheint auch die Auffaſſung der„Liberté“ zu ſein, die überhaupt in der Berufung auf Teil 5 des Verſailler Vertrages die einzige Sicherheitsbürg⸗ ſchaft erblickt, aber befürchtet. daß England und Ita⸗ lien ſich ins Mittel legen könnten. Das Blatt be⸗ zeichnet übrigens die angekündigten neuen franzöſt⸗ ſchen Vorſchläge als kein Novum. Es handele ſich um eine Neuauflage der Vorſchläge, die Sir John Simon ſchon am 14. Oktober im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz gemacht be. 05„Journal des Debats“ bedauert, daß Frauk⸗ teich immer wieder von Abrüſtung ſpreche und be⸗ fürchtet, daß Deutſchland ſeine mögliche Rückkehr nach Genf ſich mit neuen Zugeſtändniſſen bezahlen laſſen werde.. Der„Intranſigeant“ ſchreibt: Unſere Regierung hat recht, den deutſchen Rüſtungsforderungen Ab⸗ rüſtungsvorſchläge entgegenzuhalten, aber man muß höchſt vorſichtig vorgehen.„Man darf nicht durch gewagte Zugeſtändniſſe unſere Stärke ver⸗ mindern. Anderenfalls würden wir den Krieg be⸗ ſchleunigen, den wir doch hinausziehen wollen.“ Wie verlautet, hat Außenminiſter Paul⸗Boncour in der Beſprechung mit dem ruſſiſchen Botſchafter 2 Wir helfen weiter! Ver Moichspräſident Berlin, den 19. Degener 1933. Das Winter-Hilfswerk des deutschen Volkes hat in seiner bäsherägen Arbeit Mirlionen notleidende EKäle geschützt. Aber die Not Deutsche vor Hunger und des Minters ist noch nicht überwun⸗ den. BS muss weiter geholfen werden. Im Geiste der Nächstenliebe, im Gefühl nationaler Verbundenheit nuss jeder nach besten Kräften dem hilfsbedürftigen Volksgenossen beistehen. So wie Deutschland in den schweren Jahren des heltkrieges in der Verteidigung des Vaterlandes einnüt ig zusagmenstand, so vollen wir auch jetzt wie- der im Kampfe gegen die Not uns wie fänden in den festen Willen: e ine Peamilie zusammen- i rhei len ue iter! dieſem die Beſchlüſſe des franzöſiſchen Miniſterrats in der Rüſtungsfrage zur Kenntnis gebracht und ihm in großen Zügen das„Aide Memoire“ für die Reichsregierung mitgeteilt. Auch eine engliſche Denkſchrift? Paris, 29. Dezember Der hier weilende belgiſche Außenminiſter Hymauns hatte geſtern eine Beſprechung mit dem engliſchen Botſchafter in Paris, Lord Tyrrell. Nach einer aus belgiſcher Quelle ſtammenden Meldung ſoll die britiſche Regierung beabſichtigen, ebenſo wie die franzöſiſche Regierung ihre Auffaſſung über das Abrüſtungsproblem in einem Aide Mémoire in Berlin zur Kenntnis bringen zu laſſen. Für Deutſchland unannehmbar Berlin, 29. Dezember Die franzöſiſche Antwortnote, die jetzt von Fran⸗ evis⸗Poncet perſönlich in Paris abgeholt wurde, um dann in den erſten Januartagen dem Reichs⸗ kanzler in Berlin übergeben zu werden, lehnt nach den bisherigen Verlautbarungen der franzöſiſchen Peeſſe generell die deutſchen Vorſchläge zur Durch⸗ führung der Gleichberechtigung als Ver⸗ handlungsbaſis ab. Im weiteren Teil des Aide⸗ Memoire werden nach dieſen Angaben dann die franzöſiſchen Gegenvorſchläge angeführt, die auffal⸗ lenderweiſe eine glatte Wiederholung des Simon⸗ Vorſchlages vom 14. Oktober darſtellen, alſo jenes Planes, den Frankreich damals verworfen hat. Die Denkſchrift wird deutſcherſeits gründlich durchgeprüft werden, doch iſt nicht anzunehmen, daß die franzöſiſchen Vorſchläge die deutſche Zu⸗ ſtimmung erhalten können, nachdem der Simon⸗ Plan vom 14. Oktober den Austritt Deutſch⸗ lands aus der Genfer Konferenz zur Folge hatte, eben weil er eine völlige Abkehr von der urſprünglich von Macdonald eingeleiteten Ver⸗ handlungsgrundlage bedeutet, auf der Deutſch⸗ land an ſich, wenn auch mit gewiſſem Vorbehalt, zu verhandeln bereit war. Die franzöſiſche Preſſe begleitet nun die weitere Ent⸗ wicklung ſchon jetzt wieder einmal mit einer heftigen Hetzkampagne, die aber nicht darüber hinwegtäuſchen kann, daß Frankreich wieder einmal die geſamte Lage verdrehen will. Frieden— die Außenpolitik Rußlands Meldung des Wolff⸗ Büros — Moskau, 29. Dezember. Auf der am Donnerstag eröffneten ordentlichen Tagung des Zentralvollzugsausſchuſſes der Sowjetunion hielt der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare Molotoff eine längere Rede über die außenpolitiſche und die wirtſchaftliche Lage der Sowjetunion. In ſeinem Bericht erklärte Molotoff über die Beziehungen der Sowjetunion zu Deutſchland u.., dieſe Beziehungen hätten in der Außenpolitik der Sowjetunion ſtets eine beſondere Stelle ein⸗ genommen. Ihren Grundſätzen der Verfechtung des allgemeinen Friedens und der Unabhängigkeit des Landes treubleibend, habe die Sowjetunion ihrerſeits keine Verau⸗ laſſung zu einer Aenderung der Politik gegenüber Deutſchland. Bis in die letzte Zeit hätten die freundſchaftlichen Beziehungen der Sowjetunion zu Deutſchland auf ihrem Stre⸗ ben nach Frieden und nach einer Entwick⸗ lung der Wirtſchaftsbeziehungen beruht. Dieſen Grundſätzen bleibe die Sowjet⸗ regierung auch jetzt vollkommen treu. Im Schlußteil ſeines Berichtes bezeichnete Molo⸗ toff als den größten Erfolg der Außenpolitik der Sowjetunion im abgelaufenen Jahre die Wieder⸗ aufnahme der diplomatiſchen Bezie⸗ hungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika, die günſtige Vorausſetzungen für die Entwicklung der Handels⸗ und Wirtſchaftsbezie⸗ hungen ſchaffe. Bei der gegenwärtigen internatio⸗ nalen Lage ſei es beſonders wichtig, daß die Wieder⸗ aufnahme dieſer Beziehungen auch von großer poſt⸗ tiver Bedeutung für die Stabiliſterung der inter⸗ union im gegenwärtigen Augenblick leider nach ihrer die Feſtigung des allgemeinen Friedens ſein werde, Die praktiſche Zuſammenarbeit zwiſchen der Sowjetunion und Frankreich habe ſich günſtig entwickelt, und die Sowjetregierung ſei überzeugt, daß ihre Zuſammenarbeit mit Frank⸗ reich in ein neues Stadium eingetreten ſei und eine gute Zukunft habe. Molotoff erwähnte ferner den Abſchluß zahlreicher Nichtangriffs⸗, Neu⸗ tralitäts⸗ und Freundſchafts verträge, und erklärte, daß die vorübergehende Zuſpitzung der Beziehungen zu England infolge des Prozeſſes gegen Angeſtellte der Metro⸗Vickers bald be⸗ hoben worden ſei, und daß jetzt in London normale Handelsvertragsverhandlungen geführt würden. Ueber die Beziehungen Rußlands zu Japan äußerte Molotoff, größere Beweiſe für die Frie⸗ densliebe der Sowjetunion als die aller Welt be⸗ kannte Tatſachen könne niemand verlangen, ange⸗ fangen mit dem Vorſchlag, einen Nichtangriffspakt abzuſchließen, der Bereitſchaft zum Verkauf der Oſt⸗ chinabahn und dem Entgegenkommen in geſchäft⸗ lichen Fragen. Das hindere aber gewiſſe Organe der japaniſchen Preſſe und gewiſſe offizielle japa⸗ niſche Perſönlichkeiten nicht, tagtäglich zu wieder⸗ holen, daß„jetzt die gelegenſte Zeit“ ſei. All das zeige, daß die Sowjetunion die Gefahr eines kriege⸗ riſchen Angriffs nicht überſehen dürfe. Müſſe man nochmals davon ſprechen, was ſich hieraus für Ruß⸗ land ergebe? Deſſen Aufgabe ſei, unentwegt die Friedenspolitik im fernen Oſten weiterzuführen, die Beziehungen zu Japan zu verbeſſern und ſich gleichzeitig auf jeden möglichen Angriff und auf alle Komplikationen vorzubereiten, vor denen die Sor jet⸗ nationalen Beziehungen in ihrer Geſamtheit und für Anſicht nicht wieder ſicher ſein könne. Btrlin Danzig Wurſthau Von Eckart Peterich III. Danzig, im Dezember. Ich muß noch etwas aus meinem Geſpräch mit Präſident Rauſchning mitteilen: Wenn man ſich mit dem Verhältnis zwiſchen Danzig und Polen befaßt, darf man nicht ausſchließlich an die große Politik oder an die Hafenfragen denken. Es gibt da auch eine Reihe von kleineren Angelegenheiten, die wich⸗ tig ſind. Eier, Geflügel, Gemüſe aus dem Korridor ſchätzt die Danziger Hausfrau, weil ſie billig ſind. Aber ſie richten den Danziger Bauern zugrunde, der eine höhere Lebenshaltung hat als der Pole und darum teurer liefert. Wir haben es da im Kleinen mit Streitfragen zu tun, die im Großen zwiſchen Deutſchland und Polen ganz ähnlich liegen. Ihre Löſung iſt gewiß keine reine landwirtſchaftliche An⸗ gelegenheit; ſie iſt nur im Zuſammenhang mit den übrigen Wirtſchaftsfragen und mit den großen poli⸗ tiſchen Fragen möglich. Aber Bauern müſſen an dieſer Löſung mitarbeiten. Ein Mann wie Rauſch⸗ ning, der Landwirt iſt und der in der landwirtſchaft⸗ lichen Abteilung der NS Daß mitgewirkt hat, iſt ganz beſonders dazu berufen. In Deutſchland leben 23 v. H. der Bevölkerung von der Landwirtſchaft. In Polen ſind es faſt 66 v. H. Das ſind zwei Zahlen, die man nicht vergeſſen darf, wenn man über das Verhältnis zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen ſpricht. * Auf ber Fahrt nach Warſchau, im Dezember. Ein polniſcher Diplomat, mit dem ich zuſammen reiſe, hat mir über das Verhältnis zwiſchen Stadt und Land in Polen folgendes erzählt: Wirklich ſtäd⸗ tiſch empfinden nur eine kleine Oberſchicht und die Juden. Das Volk fühlt durch und durch ländlich. Wenn er in die Stadt überſiedelt, ſo iſt das für den Polen eine Art von Auswanderung, alſo etwas Vor⸗ übergehendes. Er ſpart von ſeinem Arbeitsver⸗ dienſt, um ſich daheim ein Stück Land zu kaufen. Die Warſchauer Pförtner, die wie ihre Wiener Berufs⸗ genoſſen verteufelt hinter dem„Sperrſechſerl“ her ſind, machen zwanzig Jahre hindurch geduldig ihr Tor auf und zu, um im Alter im heimatlichen Dorf — unter keinen Umſtänden in einem andern!— ein Stück Boden zu beſitzen. Auf das gleiche Ziel ar⸗ beiten die Polen hin, die nach Deutſchland, Frankreich oder Amerika auswandern. Die Italiener, die ja nicht weniger an der Heimat hängen, verhalten ſich genau ſo. Der Neapolitaner iſt gern bereit, in Ame⸗ rika der Aermſte und Letzte zu ſein, wenn er Aus⸗ ſicht hat, einmal zu Hauſe der Erſte zu werden! * Warſchau, im Dezember. Ich bin davon aufgewacht, daß der Zug über die lange Weichſelbrücke donnerte. Das Schlafwagen⸗ fenſter war dicht von Eisblumen überblüht. Ich hauchte mir ein Guckloch hinein: zwiſchen ſilbernen Blumen wiegt ſich die Mondſichel. Der Himmel iſt noch grau, nur im Oſten ſteht ein glasgrünes Licht. Der Fluß iſt zugefroren: eine Eiswüſte in der ſchneeigen Einſamkeit. Hinter der Brücke hocken drei Holzhütten in einer Grube. Ein vermummter Mann mit einer Laterne läuft gewaltſam gegen den Oſtwind an. Der Bahnhof iſt völlig ungeſchützt, der Schnee treibt über die Steige. Nur nicht ſtehen bleiben! Die Gepäckträger, in dicke ſchwarze Pelze gehüllt, eine Lammfellmütze über dem Kopf, greifen raſch nach den Koffern und traben davon. Die Mietkraft⸗ wagen kommen angeflitzt, ganz flink, als ob ſie Angſt vor dem Einfrieren hätten. Der Fahrer hört kaum auf die Adreſſe, dann fährt er ſchon davon. Als wir über den weiten, weißen Sachſenplatz kommen— heute heißt er Pilſudſki⸗Platz—, geht eine Sonne auf, die trotz ihrer Feuerfarbe eiſig iſt. Ich freue mich auf das warme Hotel. Aber gegen 29 Grad unter Null ſcheint man nicht anheizen zu können und in der Halle läuft alles in Mänteln herum. Die deutſche Abordnung für das Roggen⸗ abkommen iſt gerade da; das Abkommen iſt ſo⸗ eben in Kraft getreten. Das erſte Ergebnis der deutſch⸗polniſchen Ausſprache iſt erzielt. Es iſt be⸗ zeichnend, daß es auf landwirtſchaftspolitiſchem Ge⸗ biete erzielt wurde. In der Halle des Hotels treffe ich einen der deutſchen Vertreter Dr. Dr. Hans Erich Winter, Hauptabteilungsleiter für internationale Landwirt⸗ ſchaftsfragen beim Stabsamt des Reichsbauerufüh⸗ rers. Einer der beſten Kenner internationaler Landwirtſchaftsfragen, über die Deutſchland verfügt. Wir kommen in ein Geſpräch über Landswirtſchaft und Außenhandel, das ich hier ausführlich wieder⸗ geben möchte: 2. Seite/ Nummer 601 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Frage: Die neue Land wirtſchaftspolitik des Nationalſozialismus und der Gedanke von Blut und Boden müſſen ſich notwendigerweiſe auf die Außenhandelspolitik Deutſchlands auswirken. Kön⸗ nen Sie mir agen, nach welchen Grundſätzen das geſchieht? Antwort: Es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß eine Zuſammenfaſſung aller Verbände und Ver⸗ einigungen, die ſich mit landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſen befaſſen, eine Erleichterung der Verhandlun⸗ gen mit dem Ausland auf handelspolitiſchem Ge⸗ biete bringen kann. Das iſt zunächſt einmal die Aus⸗ wirkung des Reichsnährſtandgeſetzes. Der Zuſam⸗ menbruch der Weltwirtſchaftskonferenz hat die Ent⸗ wicklung, die zu unmittelbaren Verhandlungen von Wirtſchaft zu Wirtſchaft, ganz beſonders aber von Bauerntum zu Bauerntum geradezu drängte, natür⸗ lich beſchleunigt. Es hat ſich deshalb in letzter Zeit gezeigt, daß die deutſche Landwirtſchaftsgefetzgebung inſofern eine beſondere Anziehungskraft ausübt, als dadurch die benachbarten Landwirtſchaftsſtaaten erkennen, daß bei uns der Bauer um jeden Preis erhalten werden ſoll, daß aber gleichzeitig dem Bauerntum anderer Länder Verſtändnis entgegen⸗ gebracht wird. Das Bauerntum vieler unzerer Na h⸗ barländer leidet ja faſt ohne Ausnahme an derſel⸗ ben Krankheit wie wir: einer übermäßigen Ver⸗ ſchuldung, die durch die grundſätzlich falſche Auf⸗ faſſung von der Landwirtſchaft als einem Mittel, ſich ein Vermögen zu verdienen, verurſacht wurde. Frage: Welche Leitſätze hat das Bauerntum für handelspolitiſche Verhandlungen? Antwort: Wir gehen von dem Grundſatz aus, daß die Einfuhr aus ſolchen Ländern zu erfolgen hat, in denen Nachfrage nach Erzeugniſſen unſerer Induſtrie herrſcht, denn das Leben unſerer Indu⸗ ſtrie iſt ja gleichzeitig auch beſtimmend für den Ab⸗ ſatz unſerer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe im In⸗ land. Die Handelspolitik des Liberalismus führte 3. B. in großen Mengen Soja⸗Bohnen aus der Mandſchurei ein, d. h. einem Lande, deſſen Einfuhr an deutſchen Erzeugniſſen ganz geringfügig iſt. Nach unſerer Anſchauung gibt es keinen Weltmarkt mehr, ſondern nur noch eine Reihe von nationalen Märk⸗ ten, mit denen ſelbſtverſtändlich ein geſunder Han⸗ delsaustauſch auch für das deutſche Bauerntum von Wichtigkeit iſt. Frage: Haben ſich unſere Beziehungen zu an⸗ deren Staaten bereits unter dem Einfluß der Land⸗ wirtſchaftsgeſetzgebung und der neuen Richtung der bäuerlichen Handelspolitik gebeſſert? Antwort: Ja, ganz zweifellos iſt die Entſpan⸗ nung der letzten Wochen neben anderen wichtigen Gründen von der Wirkung der aufbauenden deutſchen Landwirtſchaftsmaßnahmen im Ausland mitbeſtimmt worden. Frage: Wie werden ſich nach Ihrer Meinung dieſe Entwicklungen auswirken? Antwort: Nach meiner Anſicht vertritt in die⸗ ſer Sache das Bauerntum die ganze Nation. Das Bauerntum iſt nicht vom Volk und ſomit auch nicht von der Induſtrie zu trennen. Wenn es gelingen ſollte, zu einer für das Bauerntum befriedigenden Verſtändigung mit anderen Ländern zu kommen, womit das gegenſeitige Verſtändnis zwiſchen Bauern⸗ tum und Bauerntum wächſt, ſo müſſen von ſelbſt fol⸗ gende zwei Wirkungen eintketen: 1. die deutſche „Landwirtſchaft bekommt durch eine derartige Ver⸗ ſtändigung für ihre Erzeugniſſe feſte und gerechte Preiſe und wird dadurch ein beſſerer Abnehmer der eigenen Induſtrie auf dem Binnenmarkt, was ſo⸗ wieſo für die Induſtrie eine Entlaſtung von der Ausfuhr bedeutet. 2. Dieſe Verſtändigung gibt auch dem Bauerntum anderer Länder die Möglichkeit, entweder unmittelbar bei unſerer Induſtrie oder auf dem Umweg über ihre eigene bei unſerer Induſtrie in verſtärktem Maße einzukaufen. Dieſe Entwicklung hat das Beſtreben, mehr und mehr die Zollfragen zyrßcktreten zu laſſen hinter de⸗ nen eines geregelten Warenaustauſches. Eine der⸗ artige Entwicklung iſt zweifellos für die geſamten wirtſchaftlichen Beziehungen der Welt geſund und wird, wie ich es neulich bereits vor der amerika⸗ miſchen Handelskammer in Berlin ausſprach, ihre guten Folgen ſelbſt bis hinüber nach Amerika ſpü⸗ Meldung des Wolff⸗ Büros Berlin, 28. Dezember. Wie das Vözg⸗Büro meldet, iſt rechtzeitig noch vor Jahresſchluß auch das formale, büro mäßige Ende des alten Parlamentarismus in Preußen erreicht worden. Im Preußiſchen Landtag iſt nämlich ſdeben die letzte Druckſache er⸗ ſchienen, die unter dem Namen„Sammlung der Druckſachen des Preußiſchen Landtages“(Anlagen zu den Sitzungsberichten) in nüchternen, kurzen ver⸗ waltungsmäßigen Angaben noch einmal die ganze Größe des innerpolitiſchen Umſchwunges offenbart, der ſich in Deutſchland ſeit den Wahlen vom 25. März 1933 vollzog. Es kommt einem faſt un⸗ wahrſcheinlich vor, daß bei dieſen letzten Preußen⸗ wahlen noch neben den 212 Nationalſozialiſten, ab⸗ geſehen von den durch Selbſtauflöſung geendeten Parteien, 63 kommuniſtiſche Abgeordnete, 80 Sozial⸗ demokraten und 3 Deutſche Staatsparteiler gewählt worden waren, daß dieſer letzte Landtag noch acht Parteien vereinigte, wobei einige Splitter nicht ein⸗ mal mitgezählt ſind. Gewaltige Berge von parla⸗ mentariſchem Druckmaterial, Geſetzesvorlagen, Ein⸗ zelanträgen, ſtenographiſchen Sitzungsberichten ſind ſeit Beginn des jüngeren preußiſchen Parlamenta⸗ rismus im Jahre 1848 in den rieſigen Bodenanlagen des Landtagsgebäudes aufgeſtapelt und werden nun zum größten Teil dem Geheimen Staatsarchiv zu⸗ geführt. Deutſchlands Beileid zum Lagnyer Anglück — Paris, 28. Dez. Der Botſchafter des Deutſchen Reiches, Roland Köſter, brachte am Donnerstag dem Präſidenten der Republik, Lebrun, das Bei⸗ leid des Reichspräſidenten zum Eiſenbahn unglück von Lagny zum Ausdruck. Präſident Lebrun hat den Botſchafter gebeten, dem Reichspräſidenten ſeinen Dank zu übermitteln. Altimatum an Fukien Meldung des Wolff⸗Büros — Schanghai, 28. Dezember. Marſchall Tſchiangkaiſchek hat der Aufſtändiſchen⸗ Regierung in Fukien folgendes Ultimatum geſtellt: Bedingungsloſe Kapitulation der geſamten 19. Ar⸗ mee, Inhaftnahme der Regierung von Fukien, Ab⸗ reiſe Tangtſchingkais ins Ausland. Die chineſiſche Regierung hat die volle Mo⸗ biliſierung der chineſiſchen Flotte gegen die Aufſtändiſchen in der Provinz Fukien angeord⸗ net. Die Marineſeeſtreitkräfte der Regierung haben die 27 Kilometer von Futſchau entfernt liegenden Forts erobert und beſetzt. Nach dreiſtündigen erbitterten Kämpfen haben die chineſiſchen Regierungstruppen in der Stadt Daiſchun(2) in Fukien Fuß gefaßt und die Aufſtändiſchen vertrieben. Der Oberbefehlshaber der Regierungstruppen, Tſchiangkaiſchek, iſt nach der ſüdwärts gelegenen Stadt Tſchutſchau geflogen, die er als militäriſchen Aus⸗angspunkt für eine plan⸗ mäßige Einkreiſung der Aufſtändiſchen benutzen will. Wie jetzt gemeldet wird, iſt der erfolgreiche Bom⸗ benangriff auf Futſchau am Weihnachtsabend von Kadetten der chineſiſchen Luftſtreitkräfte durchgeführt worden. Neuer Luftangriff auf Tſchangtſchan — Schanghai, 28. Dez. Chineſiſche Bombenflug⸗ zeuge haben am Donnerstag einen neuen Angriff auf die Stadt Tſchangtſchau in Fukien unternommen. 60 Bomben wurden abgeworfen, wodurch über 40 Häuſer vernichtet wurden. 30 Perſonen ka⸗ men ums Leben. Drei der chineſiſchen Flugzeuge ren laſſen. Kleine Begebenheit Von Vera Craener Täglich ſaß der alte Mann vor dem großen Bürohaus und hielt ſein Krämchen feil. Zündhölzer und Schnürſenkel, Heftpflaſter und Knöpfe, große, ſeltſam geformte Schlüſſelringe und Anſichtskarten, heftig koloriert. i „Bitte um eine Kleinigkeit!“ rief er manchmal mit leiſer, ſchüchterner Stimme in den Strom der Paſſanten hinein, der haſtig an ihm vorbei der großen Verkehrsſtraße zuflutete. Aber nur ſehr ſelten einmal faßte jemand, ſich beſinnend, in die DTaſche und warf ihm ein Geldſtück in den Holz⸗ kaſten, der ſeine Habſeligkeiten barg, und den er vor die Bruſt gebunden trug. Die meiſten gingen acht⸗ los an ihm vorüber, ja, ſie überſahen ihn völlig, dieſen kleinen, weißhaarigen Alten, mit dem ankla⸗ gend vorgeſtreckten Holzbein und dem hoffnungs⸗ loſen, trüb ſinnenden Ausdruck in den halbblinden Augen. Aher wenn am Nachmittag ſich die Büros leerten, und die Angeſtellten eilig und ſchwatzend die Straße herunterkamen, dann traf ihn wohl manchmal ein vextrauliches Kopfnicken, und es geſchah nicht ſelten, daß ihm ein Apfel oder ein Stullenpaket heimlich zu⸗ geſchoben wurde. Denn die jungen Leute wußten alle, daß da immer ein Abnehmer war für vergeſ⸗ ſene oder übriggebliebene Frühſtlicksbrote, und daß nur wenig genügte, um ein dankbares Lächeln über die verwitterten Züge huſchen zu ſehen. „Unſeren Alten!“ nannten ſie ihn und wußten nicht mehr von ihm, als daß er ſeit Jahren auf ſei⸗ nem kleinen, abgewetzten Holzſtühlchen immer auf dem gleichen Platz geſeſſen hatte, in der Nähe eines ſchützenden Haustores, gutmütig geduldet von dem großen, freundlichen Portier, der dort in grauer Uniſorm Wache hielt. Wenn ſie morgens von allen Seiten her zu ihren Arbeitsplätzen ſtrömten, dann fanden ſie ihn ſchon vor, ſtumm und geduldig gegen die Mauer gelehnt. und am Abend nach Schluß ſahen ſie ihn immer noch dort ſitzen, einen alten, müden Mann, der keine An⸗ gehörigen zu haben ſchien, um den niemand ſich be⸗ kümmerte, und der ſpäter mühſam und allein davon⸗ Humpelte. Er gehörte züm Bild der Straße wie wurden von Fukien⸗Truppen abgeſchoſſen. Abſchluß des alten Parlamentarismus Kehraus im ehemaligen Preußiſchen Landtag Freitag, 29. Dezember 1933 Nicht weniger als 13 132 preußiſche Abgeord⸗ nete hat es in den 22 Legislaturperioden ſeit 1848 in der verfaſſunggebenden preußiſchen Landesverſammlung und in den fünf folgen⸗ den Nachkriegslandtagen gegeben. Das dabei entſtandene politiſche und ſtaatsrechtliche Quellenmaterial iſt beſonders in den letzten Mona⸗ ten vielfach angefordert worden von Staatsrechtlern, Referendaren, aber auch zu Zwecken der Familien⸗ forſchung über die wenig wirklich großen Politiker, die es im alten Abgeordnetenhauſe gab. Von jedem Abgeordneten befindet ſich in dem Aktenmaterial 3. B. auch ein Perſonalblatt. Ergänzend wird bekannt, daß die büromäßigen Abwicklungsarbeiten für den Preußiſchen Landtag wahrſcheinlich bis zum 1. Juli 1934 beendet ſein wer⸗ den, obwohl naturgemäß das Landtagsperſonal ſchon ſtark abgebaut wurde. Allerdings ſteht noch der for⸗ melle Beſchluß des neuen Reichstages über die Be⸗ ſeitigung der Länderparlamente aus. Inzwiſchen regt ſich ſchon kräftig neues Leben im alten Landtagsgebäude. Es iſt nicht nur die Akademie für deutſches Recht dort eingezogen, wobei Miniſter Frank ein Arbeitszim⸗ mer erhalten hat, ſondern es kommt auch die Abtei⸗ lung„politiſche Erziehung der Jugend“ des preußi⸗ ſchen Kultusminiſteriums hinein. Die großen Saal⸗ räume bleiben reſerviert für Zwecke der Stiftung „Preußenhaus“. Rheinſchiffahrt wieder aufgenommen Meldung des Wolff⸗ Büros Koblenz, 28. Dezember Nachdem nahezu drei Wochen faſt jeder Schiffs⸗ verkehr auf dem Rhein durch ſtarkes Eistreiben und durch Eisverſetzungen behindert war, konnte am Donnerstag die Schiffahrt auf dem Rhein wieder in vollem Umfang aufgenommen wer⸗ den. Da von einer Eisgefahr auf dem Rhein keine Rede mehr ſein kann, hat auch die Eiswachtſtelle der Rhein⸗Strombauverwaltung ihre Tätigkeit für das Rhein⸗Stromgebiet eingeſtellt, während die Eis⸗ wachtſtelle für die Nebenflüſſe allerdings noch in Betrieb gehalten werden muß. Die Nebenflüſſe des Rheines ſind zum Teil noch mit weitreichenden dicken Eisſchichten überdeckt. Auf der Moſel iſt die Eisdecke an ſehr vielen Stellen noch außerordentlich feſt. Nachdem das Eis durch die wärmere Witterung vor einigen Tagen brüchig geworden war, hat es ſich im Laufe des Mittwochs wieder ſehr ſtark gefeſtigt. An manchen Stellen der Mofel wird jetzt noch oer Fußgänger⸗ verkehr von Ufer zu Ufer über die Eisdecke bewerk⸗ ſtelligt. Die gleiche Feſtſtellung wird auh von der Nahe und der Lahn gemeldet, Es dürfte noch eine geraume Zeit dauern, bis auch das Eis auf den Nebenflüſſen verſchwunden iſt. Deutſcher Gruß auch zwiſchen Feuerwehr und Polizei — Berlin, 28. Dez. Der kameradſchaftliche Deutſche Gruß wird nach einem Erlaß des preußiſchen In⸗ nenminiſters künftig auch zwiſchen Angehörigen der Feuerwehr und Beamten der Polizei und Land⸗ jägerei gewechſelt. Abiturienten als Polizeianwärter — Bexlin, 28. Dezember. Wie der„Parlaments⸗ dienſt der Tu“ meldet, iſt durch Runderlaß des preußiſchen Innen miniſters die Sperre für Einſtellungen von Abiturienten als Polizei⸗ anwärter mit Ausſicht auf beſchleunigte Beförderung zum Offizier jetzt wieder aufgehoben worden. Am Neujahrstage Flaggen heraus! am Nenjahrstage erſtmalig wieder ſämtliche Be⸗ hörden die Flaggen. Die Bevölkerung wird auf⸗ gefordert, ſich dem Vorgehen der Behörden anzu⸗ ſchließen. Liebestragödie in Köln — Köln, 29. Dez, Am Donnerstag abend ereignete ſich in dem Hauſe Vonder⸗Straße 56 in Köln eine Liebestragödie, die den Tod von zwei jungen Menſchen zur Folge hatte. Der 24jährige erwerbsloſe Arbeiter Johann Hülle zer unterhielt mit der 21jährigen Näherin Maria Adams ſeit etwa zwei Jahren ein Liebesverhält⸗ nis, das das Mädchen in letzter Zeit löſen wollte, Nach den Ausſagen von Hausbewohnern iſt es des⸗ halb bereits mehrfach zu Auseinanderſetzungen ge⸗ kommen, bei denen Hülzer ſeine Geliebte in nicht mißzuverſtehender Weiſe bedroht hat. Geſtern abend erſchien Hülzer nun abermals bei dem Mädchen und ſtellte es zur Rede, Es kam zu einer Auseinanderſetzung, wobei Hülzer plötzlich eine amerikaniſche Selbſtladepiſtole aus der Taſche zog und auf das Mädchen 5 Schüſſe abfenerte, die ſämtlich in Bruſt und Bauch trafen und den ſofor⸗ tigen Tod der Adams herbeiführten. Als Hülzer ſah, was er angerichtet hatte, brachte er ſich drei Schüſſe in die Bruſt bei und ſtarb ebenfalls bald darauf. Die ſofort verſtändigte Mordkommiſſion fand in der Rocktaſche Hülzers noch etwa 20 Patronen. — Vereinigung niederrheiniſcher Tageszeitungen — Krefeld, 29. Dez. Die niederrheiniſchen Tages⸗ zeitungen„Generalanzeiger für den Niederrhein“ Krefeld,„Krefelder Zeitung“⸗Krefeld,„Niederrhei⸗ niſches Echo“,„Linksrheiniſche Rundſchau des Kreiſes Mörs“,„Vierſener Zeitung“ in Vierſen und„Wacht am Rhein“ in Duelken, Süchteln und Geldern haben ſich unter dem Titel„Weſtdeutſche Zeitung“ zu einer großen Tageszeitung vereinigt mit dem Verlagsort Krefeld. Die Zeitung erſcheint in vier Ausgaben, die textlich auf die Verbreitungsse⸗ zirke der verſchiedenen vereinigten Zeitungen abge⸗ ſtellt ſind. Eine Aenderung in der Verlagsleitung und in den Schriftleiterabteilungen tritt nicht ein. Hirtſiefer meldet Reviſion an — Bochum, 29. Dez. Der am 22. Dezember alt ſechs Monaten Gefängnis verurteilte frühere preu⸗ ßiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer hat gegen das Urteil Reviſton angemeldet 22 * Der deutſche Botſchafter von Bergen vom Papft empfangen. Rom, 27. Dezember. Papſt Pius X. hat heute den deutſchen Botſchafter beim Vatikan, Dr. v. Bergen, in Audienz empfangen. Dr. v. Ber⸗ gen überbrachte dem Papſt die Glückwünſche der Reichs regierung zum neuen Jahr. Die Reichsſteuereinnahmen In einem Teil unſerer letzten Ausgabe haben ſpir aus Berlin eine Ueberſicht über die Reichsſteuerein⸗ nahmen im November dieſes Jahres gebracht Da durch ein techniſches Verſehen die Ziffern nicht voll⸗ ſtändig abgedruckt wurden, veröffentlichen wir nach⸗ ſtehend den fraglichen Abſchnitt jener Meldung noch einmal. Es betrugen die Reichsſteuereinnahmen(in Millionen Reichsmark): November 1985 1932 Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 319,9 31173 Zölle und Verhrauchsſteuern 222,8 193,1 Summe: 342,7 504, 1. April bis 30. November 1933 1932 Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 2 656,5 2632, Zölle und Verbrauchsſteuern 1870, 1822,6 Summe: 4 455,5 4 526,5 etwa der freundliche Schupo auf der kleinen Ver⸗ kehrsinſel oder wie die mächlige, bunte Reklame, die quer über einen großen Eckgiebel geſpannt war. Doch eines Tages war dieſes gewohnte Bild ſeltſam verändert. Zur Seite des Alten ſtand näm⸗ lich ein Kinderwagen, ein heller, mit geblümten Gardinen hübſch verzierter Kinderwagen, in dem ein roſiges Etwas luſtig krählte Das ſtieß mit dicken Fäuſtchen in die Luft und patſchte fubelnd nach einem blanken Schlüſſelring, den der Alte verführe⸗ riſch vor ihm auf und ab tanzen ließ. Neugierig und erſtaunt betrachteten Paſſanten dieſes ſeltſame Paar, eilige Schritte verlangſamten ſich automatiſch und mancher fürſorgliche Franen⸗ blick prüfte das dicke, blitzſaubere Baby. Das war hier gut aufgehoben, das ſahen ſie wohl, der Alte gab gehörig acht, und als das Spiel mit dem Ring anfing, langweilig zu werden, da legte er ein paar ſeiner bunten Karten ſacht auf die roſa Decke des Wagens. Und etwas aus der Saiſon geratene Oſter⸗ haſen und unglaublich farbige Geburtstagsglück⸗ wünſche erregten gleichermaßen die Begeiſterung des kleinen Erdenbürgers. Jauchzend warf er ſie alle nacheinander auf die Erde, und mit ſchöner Geduld hob der Alte ſie immer wieder auf. Er hatte ſeinen Kaſten abgenommen und inh auf das Stühlchen ge⸗ ſtellt— das Geſchäft ruhte ſozuſagen— und er ſebbſt ſtand ſorgſam Wache haltend neben dem Wagen und wehrte mit beſchwichtigender Geſte die allzu Neu⸗ gierigen ab. Denn, plötzlich ermüdet, war ſein klei⸗ ner Gaſt eingeſchlafen, und leiſe ſummend bewachte ihn nun der Alte. Ein kleines ſcheues Lächeln umſpielte ſeinen zahn⸗ loſen Mund, und es ſah aus, als träumte er einen längſt vergeſſenen Traum Und als die junge Mutter, die in dem großen Haus zu tun gehabt und dem Alten ihren kleinen Sprößling anvertraut hatte, ſchon lange mit dem davongefahren war, lag es noch immer wie ein ſtil⸗ les Leuchten über dem alten Mann. ere eee nee „Der fliegende Holländer“ Anny Vogel⸗Hamburg als Ga ſt Das Nationaltheater hat Wagners„Holländer“, dieſes bewundernswerte Kraftwerk des jungen Ge⸗ nies, wieder in den Spielplan aufgenommen und hat, wie der gute Beſuch der erſten Aufführung und ihre warmherzige Anerkennung durch das Publikum be⸗ weiſen, Recht daran getan. Durch die Ankündigung eines Hamburger Gaſtes als Senta, erhielt die Vor⸗ ſtellung überdies einen beſonderen Anreiz. Man lernte in Auny Vogel vom Hamburger Stadtthea⸗ ter(das Programmheft hat ein Staatstheater daraus gemacht) eine Sängerin mit zwar robuſten und wage⸗ mutig eingeſetzten ſtimmlichen Mitteln kennen, denen es leider noch erheblich an Kultiviertheit gebricht. Vorläufig ringt die Künſtlerin als Werdende noch ſo ſehr mit dem rein Techniſchen der Singkunſt(wer mag ihr die ſeltſame, faſt unnatürlich anmutende Atemtechnik beigebracht haben?), daß von einer Er⸗ ſchöpfung der tieferen ſeeliſchen Werte der Senta⸗ Partie heute noch keine Rede ſein kann. Einem guten muſtkaliſchen Gedächtnis ſtand eine nicht immer un⸗ tadelhafte Reinheit der Tongebung gegenüber, wo⸗ runter insbeſondere der gebärdenmäßig reichlich ſtarre Vortrag der Ballade ſeines nachhaltigen Eie⸗ drucks beraubt wurde. Stimmlich am beſten hielt ſich die Sängerin in dem großen Duv mit dem Holländer, wenngleich auch hier naturgemäß das Fehlen über⸗ zeugender ſchöpferiſcher Geſtaltungskraft mindernd ins Gewicht fiel. Mit dämoniſcher Kraft ſang und ſpielte Wil ⸗ helm Trieloff den Holländer. Schade, daß die ſchöne Stimme des Künſtlers in der hier ſehr weſent⸗ lichen Tiefenlage an klanglicher Subſtanz verliert. Der ausgezeichnete Daland Hölzlins und der friſch und ſauber geſungene Steuermann Küßwetters ſind zu loben, wogegen Hallſtroem als Erik kei⸗ nen beſonders glücklichen Abend hatte und ebenſo wie der Gaſt geſanglich nicht immer reine Linie hielt. Ernſt Cremer dirigierte mit großem Schwung und verwirklichte perſönliche Muſtzierfreudigkeit. Er ließ die entfeſſelten Elemente raſen, geriet dabei allerdings verſchiedentlich in Gefahr, an den kraft⸗ geladenen Höhepunkten dieſer bildhaft realiſtiſchen Muſik die zerſchmetternde Härte des klanglichen Aus⸗ drucks zu überſteigern. Immerhin hatte das Ganze akuſtiſches Großformat. Die Zuhörer gingen ſehr angeregt mit und klatſch⸗ Neue Vücher Der Bauernenkel. Roman von Guſtav Schröer. Verlag E. Bertelsmann, Gütersloh. In dieſem menſchlichen Buche des beliebten Schrift⸗ ſtellers brennt und flammt die Not der deutſchen Ge⸗ genwart, die Sehnſucht der Millionen nach eigener Scholle. In dieſem Buche meiſtert der Sohn eines kleinen Maſchinenwärters mit zähem Willen und bäuerlicher Tüchtigkeit das Schickſal, und wird zum Herrn auf dem Bauernhof der Ahnen. Bauer wer⸗ den wollen iſt kein Spiel, aber wer berufen iſt, der wird es zwingen. Ein ſtarkes, zukunftsfrohes Buch für deutſche Menſchen. 8 „Bernd nud Brunhilde von der Hitlerjugend“ Ein Bilderbuch von Richard Heinrich, mit Verſen von Johannes Arnold.— Verlag Hegel und Schade, Leipzig, Preis RM..50. 5 Jugendhaft, friſch und froh leuchten einem die Bilder dieſes Büchleins entgegen. Auf nicht weniger als 8 bunten und ebenſoviel zweifarbigen Seiten und in herzerfriſchenden Verſen wird das Leben und Treiben der Hitlerjungen und Mädchen geſchildert. Sieht und lieſt man dieſes Büchlein, ſo kommt man zu der Ueberzeugung, daß es in die Hand jedes Kin⸗ des gehört; denn es iſt ein Buch der Zeit und über⸗ trifft in Anlage und Form das übliche Bilderbuch in vielem. 5 4 Seelen ohne Kompaß. Von Dr⸗ Ludwig Panueth. Ein er⸗ fahrener Pfſychotherapeut hietet in klarer und ſchlichter Darſtellung Auf ſchluß über Nervenkrauk⸗ heiten und pfſychiſche Störungen und weiſt dem pfychologiſchen Heilwiſſen neue Ziele. Auf die Hauptrichtungen der modernen Pſychoterapie, die Fragen der Erziehbarkeit des Charakters und der ſeeliſchen Selbſtbehandlung, wirft ein kundiger und verantwor⸗ tungsbewußter Arzt ein neues Licht. Menſchen, die im Alltag ihre Sponnkraft verloren haben— Frauen, denen die Mechaniſierung ihr innerſtes Lebensgut genommen hat, Menſchen, die angſtvoll altern, die hilflofen Kämpfer des Daſeins: an ſie alle wendet ſich dieſes Buch,— modern⸗pfochologiſches Heilwiſſen ſchildernd und ſeine Ziele weiſend. Dem wertvollen Inhalt entſprechend, hat der Volksver band der Bücherfreunde als 4 ten ſich ſchließlich in eine richtige Begeiſterung hinein. N„ Verlag auch für diefes Werk ki anſprechendes Aeußere gewählt. — Berlin, 28. Dez. Nach altem Brauch hiſſen uſtleriſch ein beſonders— * 1 3 7 1 1 1 4 9 * Freitag, . Wu deut auf dem 5 Bir Grupp 2. Januar, 1 Berechtigten Am Mit von—4 Ul ſcheinen Nr. Am Do Nr. 700 bis Am Do tigten mit d. Am Fre mit den Ho —4 Uhr vo Nichard In Anbe an dem all! wechſel zwiſ findet, bitt Briefma beſondere A Poſtkarten, in der Ge B I. 1012, W. Das war freie Jugen ſo dicht voer gehend in Schicht bilde die Schneed ſchon nach ſchlitten aus imnterlage a gab eine hei hängen wur vorhanden damm und hinter der werden. S! betrieb, der ganzen Mit! anhielt. S ſchlachten ar dickbäuchiger platz, auf de geglennt wi Die Sch ßenreinigun keiten, denn Wärmeſteige mung noch von ſelbſt Waſchmaſchi ſtraßen im ebenfalls le ſtadt die Sr zumal auch Abfuhr der Polize Selbſttöt vormitags leidend war Unfälle. ſchuhlaufen Schüler ſtürzte. Er ſchenkel.— nach ein and im Gelände ſtieß. Die kenhaus gel Schutzhaf Laufe des g haft genom! Einäſch Wieder alten Schla Heinrich Gr kreiſen und ſpielte. Die war ein Be Verſtorbene Leitung von feier mit de Stadtpfarre der er den * geſchriebene! Gräber hat den, ſein G 5 1 55 geſchriebenen Lebenslauf vorausſchickte. Freitag, 29. Dezember 1933 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 601 Holzausgabe auf dem Holzlagerplatz der N..⸗Volkswohlfahrt, Binnenhafen, Landzungenſtraße 10. Gruppe Jungbuſch: Am Dienstag, den 2. Januar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Berechtigten mit den Holzgutſcheinen von Nr. 1350. Am Mittwoch, 3. Januar, von—12 Uhr und von—4 Uhr an die Berechtigten mit den Holzgut⸗ ſcheinen Nr. 351700. 8 Am Donnerstag, 4. Januar, von—12 Uhr Nr. 700 bis Schluß. Rotes Kreuz. Am Donnerstag, 4. Januar, an die Berech⸗ tigten mit den Holzgutſcheinen von Nr. 1200. Am Freitag, 5. Januar, an die Berechtigten mit den Holzgutſcheinen von—12 Uhr und von 1 Uhr von Nr. 201 bis Schluß. Richard⸗Wagner⸗Wohlfahrtsbriefmarken In Anbetracht des kommenden Neufahrsfeſtes, an dem alljährlich ein ſtarker Karten⸗ und Brief⸗ wechſel zwiſchen Verwandten und Bekannten ſtatt⸗ findet, bitten wir, dem Richard⸗Wagner⸗ Briefmarken⸗ und Poſtkarten verkauf beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Alle Marken, Poſtkarten, Markenheftchen und Markenblätter ſind in der Geſchäftsſtelle der N..⸗Volkswohlfahrt, B J. 1012, erhältlich. Winterfreuden der Jugend Das war geſtern ein richtiger Tag für die ſchul⸗ freie Jugend. Wirbelten doch zeitweiſe die Flocken ſo dicht vonn Himmel herab, daß ſich auch vorüber⸗ gehend in den Hauptverkehrsſtraßen eine weiße Schicht bilden konnte. In den Außenbezirken wurde die Schneedecke immer vollkommener, ſo daß man ſchon nach 9 Uhr die Schlittſchuhe und die Rodel⸗ ſchlitten aus der Ecke holen konnte. Die Glatteis⸗ imterlage auf den geteerten Straßen der Vorſtädte gab eine herrliche Schlittſchuhbahn ab. An den Ab⸗ hängen wurde fleißig gerodelt, bis kein Schnes mehr vorhanden war. Hochbetrieb herrſchte am Neckar⸗ damm und am Gockelsberg. Die Eisrodelbahn hinter der Feuerwache konnte auch wieder benützt werden. So herrſchte überall eifriger Winterſport⸗ betrieb, der fernab vom Zentrum der Stadt den ganzen Mittag über bis in die Abendſtunden hinein anhielt. Selbſtverſtändlich trug man Schneeball⸗ ſchlachten aus oder baute Schneemänner. Ein ſolch dickbäuchiger Geſelle zierte längere Zeit den Meß⸗ platz, auf deſſen wieder erſtarrter Eis bahn fleißig geglennt wurde. Die Schneebeſeitigung machte der Stra⸗ ßenreinigung keine außergewöhnlichen Schwierig⸗ keiten, denn mit Aufhören des Schneefalls trat eine Wärmeſteigerung ein, die durch die Mittagserwär⸗ mung noch verſtärkt wurde. Der Schnee löſte ſich von ſelbſt auf. Und ſo konnten bald die Straßen⸗ Waſchmaſchinen eingeſetzt werden, die die Haupt⸗ ſtraßen im Nu blank fegten. Die Gehwege waren ebenfalls leicht zu reinigen, ſo daß in der Innen⸗ ſtadt die Spuren des Winters raſch beſeitigt waren, zumal auch noch die kleinen Müllwagen raſch für die Abfuhr der Schneehaufen ſorgten. Polizeibericht vom 29. Dezember Selbſttötung. In der Neckarſtadt hat ſich geſtern vormitags ein älterer Mann, der ſchwer nerven⸗ leidend war, erhängt. Unfälle. Geſtern vormittag blieb beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen auf der Eisbahn des Meßplatzes ein Schüler an einer eisfreien Stelle hängen und ſtürzte. Er erlitt eine Verletzung am linken Ober⸗ ſchenkel.— Eine gleiche Verletzung erlitt kurz dar⸗ nach ein anderer Schüler, der beim Schlittenfahren im Gelände an der Hochuferſtraße an einen Baum ſtieß. Die Verunglückten wurden in das Allg. Kran⸗ kenhaus gebracht. Schutzhaft. Aus politiſchen Gründen wurden im Laufe des geſtrigen Tages neun Perſonen in Schutz⸗ haft genommen. Einäſcherung von Heinrich Gräber Wieder gab man einem Handwerksmeiſter vom alten Schlag das letzte Geleite: Ehrenobermeiſter Heinrich Gräber, der in Mannheimer Handwerker⸗ kreiſen und im kirchlichen Leben eine große Rolle ſpielte. Die große Beteiligung bei der Einäſcherung war ein Beweis dafür, welcher Beliebtheit ſich der Verſtorbene erfreuen durfte. Der Silcherchor unter Leitung von Muſikdirektor Bil z, leitete die Trauer⸗ feier mit dem„Sanctus“ von Schubert ein, worauf Stadtpfarrer Dr. Weber die Einſegnung vornahm, der er den von dem Abgeſchiedenen ſelbſt nieder⸗ Heinrich Gräber hat es trotz ſchwerer Schickſalsſchläge verſtan⸗ den, ſein Geſchäft aus eigener Kraft in die Höhe zu * Der Arbeitsdienſt in Baden und der Pfalz Gauarbeitsführer Eduard Helff Nachdem nunmehr der Arbeitsdienſt teilweiſe ſtaatliches Organ geworden iſt, iſt es notwendig, daß man im Arbeitsgau 27, das iſt Baden und Pfalz, weiß, wer der Führer des Arbeitsdienſtes in dieſem Bezirk iſt. Als lange vor Jahresfriſt der einfache SA⸗Mann Helff von Pg. Ludin in den Stab der Untergruppe Baden der SA berufen wurde, um die Arbeitsdienſt⸗Angelegenheiten zu bearbeiten, da war der Komplex Arbeitsdienſt für die Mehrzahl unſeres Volkes bereits eine erledigte Angelegenheit, denn eine Unzahl von Organiſationen und Parteien be⸗ tätigten ſich auf dieſem Gebiet, ſo daß eine einheit⸗ liche klare aufbauende Linie ausgeſchloſſen war. Wie immer in der NSDAP, ſo wurde auch dieſe Maß⸗ nahme mit nationalſozialiſtiſcher Gründlichkeit und Zähigkeit von Pg. Helff bearbeitet, der ſich ſelbſt zum Ziel geſetzt hatte, dem Arbeitsdienſt ſowohl im alten wie auch in einem zu erwartenden neuen Staat die nötige Geltung zu verſchaffen. Schwer war es für die NSDAP, im alten Staat Arbeitsdienſt durchzu⸗ führen, ja beinahe überhaupt nicht möglich. Trotz⸗ dem entſtanden vor Jahresfriſt die erſten national⸗ ſozialiſtiſchen Lager. Es iſt beſonders intereſſant, feſtzuſtellen, daß jene Menſchen, die damals als Füh⸗ ver von Pg. Helff berufen wurden, heute noch an führender Stelle im Arbeitsgau tätig ſind. Wie auf ſämtlichen Gebieten des Staates und der Partei, iſt es auch beim Arbeitsdinſt ausſchließlich die Frage der Führung, die es verſteht, gutes Menſchenmaterial, geeignete Arbeitskräfte um ſich zu ſcharen, die der Idee nützend dienen können. Als im Anfang des Jahres 1933 der Arbeitsdienſt auf Grund der veränderten politiſchen Verhältniſſe andere Formen annehmen mußte und die geſamten damaligen Arbeitsdienſt⸗Organiſationen in der Hand des Pg. Helff vereinigt wurden, war der erſte große Schritt zur Einheitsorganiſation für den Ar⸗ beitdienſt in Baden getan. Viele hundert Lager kamen unter einheitliche Führung, wurden in ihrer Geſamtheit der Idee des neuen Staates dienſtbar gemacht. Eine einheitliche Linie verfolgte Pg. Helff, der von Pg. Staatsſekretär Hierl, dem Beauftrag⸗ ten des Führers, mit der geſamten Leitung des Ar⸗ beitsgaues 27 damals noch Baden, dem heute auch die Pfalz beigefügt iſt, allein amtlicherſeits aner⸗ kannt wurde. Auch die Badiſche Regierung ernannte Pg. Helff zu ihrem Vertrauensmann für Arbeits⸗ dienſtfragen. So war für den Soldaten, der vom erſten bis zum letzten Tag als Frontkämpfer ſeine Pflicht getan hat, ein neues Frontkämpfertum in Erſcheinung getreten. Arbeitsdienſtführer und AD⸗ Männer ſtehen in Baden und in der Pfalz heute treu und unerſchütterlich zu ihrem Gauarbeitsführer, der in ſeiner einfachen Schlichtheit allen Mitarbei⸗ tern ein Vorbild iſt. ee ee eee Die Aufgaben der kaufmänniſchen Vereine Unter dem machtvollen Eindruck der Ereigniſſe, die von der Revolution zur Evolution übergegan⸗ gen ſind, erleben die paritätiſchen kaufmänniſchen Vereine mit Genugtuung und Freude, daß Ziele, die von ihnen erſtrebt wurden, eines ums andere nun⸗ mehr erreicht und verwirklicht werden. In der Gründungszeit der kaufmänniſchen Vereine im ver⸗ floſſenen Jahrhundert erkannten weitſchauende Kaufleute, daß durch die Klaſſenbildung Gefahren drohen, die dadurch gebannt werden können, daß ein Ausgleich geſchaffen wird zwiſchen den Angehörigen verſchiedener ſozialer Stellung. Sie gründeten die paritätiſchen kaufmänniſchen Vereine und ſchufen da⸗ mit in ihrem Berufsſtand die Volksge⸗ meinſchaft. Gemeinſam, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, nahmen ſie den Kampf gegen die Zerſetzungs⸗ erſcheinungen in unerbittlicher Strenge auf. Nicht nur gegen die unzureichende Berufs⸗ und All⸗ gemeinbildung, ſondern auch gegen die unſoziale Stellung der Angeſtellten wurde gekämpft. Die Er⸗ folge blieben nicht aus; ſchon im Jahre 1900 hieß es in einem Bericht:„Die Vortragsveranſtaltungen, zu⸗ nächſt der Abſicht entſprungen, den eigenen Mitglie⸗ dern größere Gebiete des Wiſſens zu erſchließen, ſind längſt Gemeingut der Allgemeinheit geworden.“ Erfolgreich war die Arbeit auf allen Gebieten, bis der große Krieg mit ſeinen verhängnisvollen Folgen ganz neue Verhältniſſe brachte. Die durch den Um⸗ ſturz im Jahre 1918 großgewordenen gewerkſchaft⸗ lichen Organiſationen betrachteten die kaufmänni⸗ ſchen Vereine als ihren Feind, zumal ſie die Volks⸗ gemeinſchaft, die die paritätiſchen kaufmänniſchen Vereine erſtrebten, nicht wollten, ſondern Klaſſen⸗ kampf züchteten. Verhöhnt und entrechtet, wurden die kaufmänni⸗ ſchen Vereine ihrem Schickſal überlaſſen. Selbſt ſolche Verbände, die ehedem nicht gewerkſchaftlich eingeſtellt waren, leiſteten die notwendige Hilfsſtel⸗ lung und brachten es fertig, ihr Kleid zu vertauſchen, um das notwendige Wohlwollen der November⸗ Machthaber zu erlangen. Die paritätiſchen kaufmän⸗ niſchen Vereine blieben ihrem Grundſatz treu und nahmen den Kampf weiter auf. War ihnen ſchon die Mitarbeit an der Geſtaltung der ſozialpolitiſchen Angelegenheiten verſagt, ſo ſahen ſie ihre vornehmſte Aufgabe darin, den jungen deutſchen Kaufmann in Treu und Glauben zu erziehen und deutſche Kultur zu erhalten. Die Zerſetzung war ſchon ſo weit vorangeſchritten, daß alle Veranſtaltungen, die nicht das Bild des Aufreizens aller Sinne zeigten, als überlebt bezeich⸗ net wurden. Schöngeiſtige Veranſtaltungen und gute Geſelligkeiten wurden ſpeziell von der Jugend ge⸗ mieden. Dagegen waren Tanzlokale mit Jazz⸗ und Niggerkapellen für ſie Anziehungspunkte. Ernſte Vorträge wurden verhöhnt und die Jugend abge⸗ halten.„Die Religion wird lächerlich gemacht, Sitte und Moral als überlebt hingeſtellt, ſolange, bis die letzten Stützen eines Volkstums im Kampfe um das Daſein auf dieſer Welt gefallen ſind.“(Adolf Hitler: Mein Kampf.) Die kaufmänniſchen Vereine ließen ſich nicht be⸗ irren. Deutſches Fachkönnen, aber auch deutſches bringen und der Oeffentlichkeit große Dienſte zu er⸗ weiſen. Der Geiſtliche ergänzte das Lebensbild mit der Feſtſtellung, daß mit Heinrich Gräber ein kern⸗ hafter Mannheimer Bürger und volkverwurzelter biederer Mann dahingegangen iſt. Nachdem der Silcherchor mit dem Lied„Ueber den Sternen“ dem Verſtorbenen den letzten Abſchieds⸗ gruß entboten hatte und der Sarg unter den Klän⸗ gen des Liedes„Stille Nacht“ in die Tiefe geſenkt Lied und deutſches Turnen blühten fort in ihren Kreiſen, bis der 30. Januar 1933 kam, da Adolf Hit⸗ ler die Kanzlerſchaft übernahm. Ein Aufatmen ging durch das deutſche Volk. Eine bisher ungeahnte neue Form des Schaffens, ein neuer Stil deutſcher Lebensgeſtaltung iſt zur Wirklichkeit geworden. Der große Tag von Potsdam hat der Entwicklung den Stempel aufgedrückt. Schlagartig vollzieht ſich die Reinigung der deutſchen Wirtſchaft und Kultur. Groß bleibt aber die Aufgabe, das ganze deutſche Volk einer reinen Kultur wieder zuzu⸗ führen. f 5 Ihre nahezu hundertjährige Tradition ge⸗ ſtattet es den kaufmänniſchen Vereinen, an der Mitgeſtaltung des deutſchen Kulturlebens teilzunehmen. Die große Geſtalt unſeres Volkskanzlers Adolf Hit⸗ ler, ſein eiſerner Wille und Wunſch, vaterländiſch Bewährtes nicht niederzureißen, ſondern zu erhal⸗ ten und in das große Ganze einzufügen, gibt uns die Gewißheit, daß die kaufmänniſchen Vereine auch in Zukunft ihre Aufgabe zu erfüllen haben. Der Führer ſagte in Nürnberg:„Wir haben nun die Aufgabe, eine eherne Form zu bilden, die jeden Deutſchen in ſich aufnimmt und mit ihrem Geiſte er⸗ füllt.“ Dieſe Aufgabe iſt keinem Deutſchen, der ehr⸗ lich ans Werk geht, vorenthalten. Die kaufmänni⸗ ſchen Vereine müſſen ſich dieſe Ehrlichkeit zum ober⸗ ſten Geſetz machen. Eigenbrödelei, Nörgelei und krankhaftes Kritiſteren müſſen verſchwinden. Die heutige Bewegung in Deutſchland vertritt auf dem Gebiet der Wirtſchaft und Kultur nicht die Intereſſen einer Partei, ſondern die des geſamten deutſchen Volkes. Das iſt das Große, was wir bei einer Re⸗ volution noch nie erlebt haben. Deshalb hat auch keiner in unſeren Reihen das Recht, ſich außerhalb dieſer Bewegung zu ſtellen. Groß iſt die geſtellte Aufgabe, denn zu weit war der Kulturzerfall voran⸗ geſchritten. Manchem Widerſtand wird mit eiſerner Rückſichtsloſigkeit zu begegnen ſein. Dies iſt die zweite große Aufgabe, die ſich die kauf männiſchen Vereine ſtellen müſſen. Die Verirrungen in unſerem Berufsleben, die die vergangenen Jahre mit ſich brachten, müſſen mit aller Kraft verhindert werden. Nur Flez und beruflich⸗geiſtige Bildung ſchaffen die Tüchtigkeit eines deutſchen Kauf⸗ manns. In dieſem Sinne und in Erkenntnis der Verank⸗ wortungsfreudigkeit, die die neue Zeit bedingt, haben die kaufmänniſchen Vereine ihre Winterarbeit auf kulturellem Gebiet wieder aufgenommen. Doch nicht die Entſcheidung und der Wille eines einzelnen kann ausſchlaggebend ſein für den Erfolg,. Mit ⸗ arbeiten und Mithelfen ſind die unerläß⸗ lichen Bedingungen. Feſter denn je müſſen ſich die. Mitglieder der kaufmänniſchen Vereine zuſammen⸗ ſchließen, eifriger den je müſſen ſie für ihre gute Sache werben, häufiger denn je an ſeinen Veranſtaltungen teilnehmen! Einzelintereſſen muß und wird die Zeit endgültig fortwaſchen und hinwegſchwemmen, ſo auch bei uns, damit das große Werk im Sinne des Neu⸗ aufbaus des Volkstums und zur geiſtigen Ertücht⸗ gung der Kaufmannſchaft durchgeführt werde, Be⸗ ſtand habe und ſich forterbe durch die Jahrzehnte von Kaufmannsgeſchlecht zu Kaufmannsgeſchlecht. worden war, legte Pfarrer Mayer im Namen des Evangeliſchen Kirchengemeinderats und der Evange⸗ liſchen Kirchengemeinde einen Kranz nieder. Er führte dabei aus, wie Heinrich Gräber ſelbſtlos der evangeliſchen Sache gedient hat und wie er ſeinen Rat und ſeine Erfahrungen den vielen Stiftungen und kirchlichen Ausſchüſſen, denen er angehört hatte, zur Verfügung ſtellte. Der Wunſch des Sprechers war es, daß ſich ein anderer Mann finden möge, der — a in der Lage iſt, die entſtandene Lücke zu ſchließen. Für den Sprengelrat und die Almoſenpfleger der Chriſtuskirche ſprach Georg Gräber einen Nachruf, in dem er die 18jährige Tätigkeit des Toten als Al⸗ moſenpfleger hervorhob. Obermeiſter Bickel legte für den Badiſchen Bäcker⸗Innungsverband und für die Mannheimer Bäcker⸗Innung einen Kranz nieder, wobei er ausführte, daß es Heinrich Gräber geweſen iſt, der die Bäckerinnung mitbegründete und ſo die Grundlagen der Handwerkerorganiſation ſchuf. Wei⸗ tere Kranzniederlegungen mit Anſprachen erfolgten noch durch den Ausſchuß des Separatfonds der Kon⸗ kordienkirche, durch den Zer⸗Klub und durch den Bund der Kapital⸗ und Klein rentner. * Beflaggt werden anläßlich des Neufahrstages die ſtädtiſchen Gebäude. * Seinen 70. Geburtstag beging dieſer Tage in voller Rüſtigkeit Uhrmacher Philipp May, I I, 3a, eine in weiten Kreiſen beliebte und geachtete Per⸗ ſönlichkeit. Amtauſchzeit Wer etwa glaubt, daß ſich jetzt nach den Feier⸗ tagen in den Geſchäften nichts rührt, daß die Ver⸗ käufer und Verkäuferinnen gähnend und ſich laug⸗ weilend hinter den Ladentiſchen ſtehen, der irrt ſich. Gerade genug gibt es zu tun. Auf und zu geht die Ladentüre. Aber ſeltſame Kunden ſind es, die da kommen. Ein jeder hat ſein Päckchen ſchon unterm Arm, wenn er den Laden betritt. Und wenn er ihn verläßt, hat er deshalb nicht zwei Bündelchen, ſon⸗ dern wieder nur eines. Nun das iſt ja gerade das Geheimnis dieſer augenblicklichen Hochſaiſon zwiſchen Weihnachten und Neujahr: es wird nicht gekauft, ſondern getauſcht. Man merkt halt doch, daß das Chriſtkind vieles, vieles beſorgt hat, was ſich im entſcheidenden Au⸗ genblick als nicht ganz paſſend herausgeſtellt hat. Vielleicht war die Zeit zu knapp, um mit Muße und Bedacht zu wählen, vielleicht hat man ſich allzuſehr von dem weiſen Rat der liebenswürdigen Verkäufe⸗ rin beeinfluſſen laſſen. Kurz: Unter dem Chriſtbaum haben ſich alle dieſe Gegenſtände, die jetzt umgetauſcht werden, zwar recht hübſch und reizvoll angeſehen⸗ nur hatten ſie eben einen einzigen Fehler. Sie waren leider ein bißchen zu groß oder zu klein, in der Farbe zu hell oder zu dunkel, in der Form zu rund oder zu ſchmal, eben nicht ſo, wie ſie hätten ſein ſollen. Nun, dieſer Schönheitsfehler kann in den meiſten Fällen behoben werden. Darum iſt jetzt die Umtauſchzeit. Da doch in der Mehrzahl die Männer es waren, die beim Einkaufen„gepatzt“ und daneben gegriffen haben, empfiehlt es ſich, mit dem Umtauſchen die Frauen zu betrauen. * Vonnerstag, 2 8 aen&. Vetem ber ugs, I Uhr H, 5 g F 2.— 1 2 72 ..———— 8 5 8 En Naycd N 38 Odomenſos c dener O dam degcext voni, o dedeczt Regen * Schnee e oaudein e dedel R Gewitter, Owings tue. Os Sehr leichter 0 mñssiger Sugsuowes! stürmischer Norqwesz Ole pfeite nie gen mit gem dinge die der gen Stahoneg steneggeg Laß len geden die ſemperatur an. bie Uinſen verdingen orte mit gleichem auf Neereshwead umgerechnetes Cuftcrucs Bericht er Oeffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M. vom 29. Dezember. Der geſtern im Kanal⸗ gebiet liegende Sturmwirbel iſt unter Verflachung raſch ſüdwärts gewandert. Er gab Anlaß zum Ein⸗ ſtrömen feuchtmilder Luftmaſſen aus dem Mittel⸗ meergebiet nach Deutſchland und mit ihnen zu ver⸗ breiteten Niederſchlägen. Dieſe beſtanden meiſt aus Schnee, doch kam es vornehmlich im Oſten auch zu Regen. Von Nordoſteuropa her beginnen jetzt kalte Luftmaſſen nach Deutſchland einzufließen, die ſich je⸗ doch bei uns nur langſam bemerkbar machen werden. Zahlreiche Tiefausläufer bringen immer noch ver⸗ einzelte Niederſchläge. Vorgusſage für Samstag, 30. Dezember Vielfach neblig und meiſt bewölkt, nur noch verein⸗ zelt leichter Niederſchlag, Temperaturen meiſt unter Null, öſtliche Winde. Höchſttlemperatur in Mannheim am 28. Dez. + 1,6 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 29. Dez.— 1,0 Grad; heute früh 8 Uhr— 0, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh 8 Uhr bis heute früh 48 Uhr 39 Millimeter; das ſind 3,9 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtands⸗Zepbachtungen im Monat Dezember. 22. 2 27, 2 1 .600 567.62258 1,54 Nhein⸗ Poel ——— f ö ü Nockax⸗Vegelf 23 7 28 29 Rheinfelden ö .62 1,83 1,86 1,57 Greiſach.92 0,65.510,58 0,50 Mannheim. Fehl..03201 1185 784101 Jagſifeld Maxan.24 3,22.133,13 3,14 Heilbronn- dae e. 185565 580.88 580 Vochingen- Kaub. 88.86] Diedesheim..03 0,90 0,80 0,78 Kenn 94,005 04 07040 f e 5 1— 1 es n r — 4. Seite/ Nummer 601 Neue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabt — Freitag, 29. Dezember 1935 Weihnachten in den Vereinen Bei den Sängern des„Arion“ Der überfüllte, mit den Smbolen des Dritten Reiches geſchmückte Saal des Kolpinghauſes ward am Nachmittag des erſten Feiertages zur Stätte einer vom neuen Geiſt unſeres Vaterlandes und chriſtlicher Nächſtenliebe getragenen Weihnachtsfeier, zu der der „Arion“, Iſenmann' ſcher M ännerchor e. V. eingeladen hatte. Der Reinertrag iſt für das WH W beſtimmt. Nach einleitenden Weiſen des Hausorcheſters, das flott u. a. Flotows Ouvertüre zu„Aleſſandro Stra⸗ della“ hinlegte, ſowie nach dem inhaltsſchönen Vor⸗ ſpruch einer Schülerin trat unter der bewährten Lei⸗ tung ſeines Chormeiſters, Muſikdirektor Viktor Di⸗ nand, der Männerchor in das Rampenlicht. In den beiden unſterblichen Chorwerken Meiſter Beethovens, „Hymne an die Nacht“ und„Die Ehre Goc“, wie auch ſpäter in den Chorgeſängen von Attenhofer „Dort liegt die Heimat mir am Rhein“,„Liebesklage“ von Neumann und dem Schubertſchen„Ständchen“ erbrachte der über die Grenzen unſerer näheren Hei⸗ mat hinaus beliebte Chor wieder Beweiſe ſeines gründlichen Könnens. Erfriſchende Worte von der durch die innere Be⸗ friedung und Volkwerdung aller Deutſchen unter Abolf Hitler erſt wieder ſo recht frei gewordenen Freude als Begleiterſcheinung oͤer Liebe, die beide doch Grundelement des Weihnachtsfeſtes darſtellen, ſprach der Führer des„Arion“, Herr Karl Fink, der ſich übrigens in begrüßenswerter Weiſe der Preſſevertreter annahm. Für 15jährige Vereinsmit⸗ gliedſchaft überreichte er Herrn G. Schmitt ſowie für 10jährige den Herren Tho ma, Burckhardt. Dolde und Meckler jeweils beſondere Weih⸗ nachtsgaben. Eine außerordentliche Ehrung durch den Kreisführer des Deutſchen Sängerbundes, Gewerbe⸗ ſchulhauptlehrer Karl Hügel, der die Jußhilare für das ſeltene Jubiläum fünfzigjähriger Sänger⸗ akttwität mit dem Ehrenbrief des D. S. B. und der Goldenen Medaille des Bad. Sängerbundes aus⸗ zeichnete, ward dem Sängerveteran, Herrn Jakob Haas, zuteil. In erwärmender Rede wies der Kreisführer auf die kulturelle Sendung des deutſchen Sängers und ſeiner Vereinigung hin, die Pfleger deutſcher Sangeskunſt und Hüter der im deutſchen Volkslied ſchlummernden Schätze ſind. Heute, nach einer langen Zeitſpanne von Jahren der Nacht wür⸗ den die Ideale des deutſchen Menſchen erſt wieder Anerkennung finden, die man bisher als eine billige Ware betrachtet. Dem deutſchen Gruß des Redners antwortete dez Chor mit dem„Deutſchen Sänger⸗ gruß“. Zwei Bühnenſtücke unter der Regie H. Otts: „Die Zwergenpoſt“, Spiel mit Geſang und Tanz, von Kindern geſpielt, und das Singſpiel von R. Matthes, „Franzel, der Taugenichts“, beide recht nett aufge⸗ führt, halfen die Feier verſchönen. Ganz weſentlich trug hierzu das humoriſtiſche Geſangsduett„Der Sänger auf dem Standesamt“ von R. Heinze, wie auch Herr Eugen Schmitt als Humoriſt und der von Frau Berta Stoffel und dem Spielſcharleiter ſelbſt gut wiedergegebene Schwank in Mannheimer Mundart„s Kragekneppel“ von Jakob Frank. Mit dem vom erſten Geiger des Hausorcheſters ſauber vorgetragenen Violinſolo„Heire Kati“ von Jenö Hubay und dem von Herrn Fritz Stoffel tadellos zu Gehör gebrachten Tenorſolo aus Puc⸗ einis„Boheme“, beide am Flügel einfühlend beglei⸗ tet, war die Vortragsfolge erſchöpft, ſo daß nach Mit⸗ ternacht die Gaben verloſung beginnen konnte. Beim Geſangverein Flügelrad“ Der Geſangverein„Flügelrad“ ver⸗ einigte ſeine Mitglieder und Freunde in den voll⸗ beſetzten Ballhausſälen zu einer ſchlichten Fami⸗ lienweihnachtsfeier. Vereinsführer Wilhelm Nelſon konnte in ſeiner Begrüßungsanſprache die Vorgeſetzten verſchiedener Reichsbahndienſtſtellen, darunter Reichsbahnoberrat Noe und Amtmann Moßbrugger, willkommen heißen. Der Redner ſprach dann über das gewaltige Geſchehen des ver⸗ gangenen Jahres und bat, dem Führer Adolf Hitler, der uns einer beſſeren Zukunft entgegenführt, Treue zu halten. Volksgemeinſchaft und Notgeme ſchaft waren bei den deutſchen Geſangvereinen ſtets engverbundene Begriffe, die durch das deutſche Lied in die Tat umgeſetzt worden ſind. Es iſt unſere Pflicht, alles einzuſetzen, damit Friede und Eintracht herrſchen und die Begeiſterung für das deutſche Lied nie erliſcht. Mit dem Deutſchlandlied und mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied klang die Anſprache aus. Die Sängerſchaft hatte im Laufe des Abends mehrmals Gelegenheit, zu zeigen, daß ſie über gutes Stimmenmaterial verfügt, das unter der zielbewuß⸗ ten Leitung von Fritz Wenger zu größten Leiſtun⸗ gen befähigt iſt. Herzlicher Beifall wurde den wirk⸗ ſam zum Vortrag gebrachten Liedern ge ollt. Für 25jährige Treue dem deutſchen Lied gegenüber über⸗ reichte Herr Nelſon den Sangesbrüdern Max Hehr, Karl Boch, Friedrich Pilger und Edmund Oeh⸗ mann die ſilberne Sängernadel, wobei er zugleich den Dank des Vereins ausſprach. Nachdem der Ver⸗ einswahlſpruch verklungen war, dankte Herr Hehr für die Ehrung und gelobte, dem deutſchen Liede wei⸗ ter die Treue bewahren zu wollen. Eine künſtleriſche Note trugen die Bariton⸗Soli von Willi Licht, der klanglich ſorgſam abgeſtuft u. mit innerer Wärme mehrere Lieder zum Vortrag brachte, in denen ſeine gepflegte Stimme beſtens zum Ausdruck kam. Die begeiſterten Zuhörer erzwangen ſich von dem Sänger, der von Elſe Wunſch begleitet wurde, eine Zugabe. Das flott zur Darſtellung gebrachte Märchenſpiel„Weihnachtswunder“ ergänzte wir⸗ kungsvoll den erfſten Teil der Vortragsfolge. In der zweiten Hälfte des Abends kam mehr der Froh⸗ ſinn zu Wort. Humoriſtiſche Vorträge und das Theaterſtück„Siedler⸗Glück“ bildeten die Haupt⸗ ſtützen dieſes Teils, der ebenfalls großen Anklang fand, Nicht unerwähnt dürfen die Vorführungen die Bei den Mannheimer Lanoſtſürmern Im großen Saale des Wartburghoſpizes vereinig⸗ ten ſich am zweiten Weihnachtsfeiertag die Mitglie⸗ der der Landſturmkameradſchaft Mann⸗ heim II mit ihren Angehörigen zur Weih⸗ nachts feier, die wieder einen ſehr ſtimmungs⸗ vollen Verlauf nahm. Große Freude rief das Er⸗ ſcheinen des letzten Führers des Landſturm⸗Batail⸗ lons Mannheim II, Geh. Hofrat Dr. Blu m, der in Baden⸗Baden im Ruheſtand lebt, hervor. Glocken⸗ geläute und„Ave Maria“ von Gounod, das von der Kapelle Maurer⸗Schüler mit tiefer Empfin⸗ dung wiedergegeben wurde, leiteten die reichhaltige Vortragsfolge ein. Als Ruth Baiker einen ſinn⸗ veichen Vorſpruch vorgetragen hatte, gab der Vor⸗ hang ein lebendes Krippenbild frei, das die Weih⸗ nachtsſtimmung, die Alt und Jung bereits ergriffen hatte, weſentlich vertiefte. Vereinsführer Heinrich Schäfer nahm hierauf das Wort zur Begrüßungsanſprache, wobei er ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch der echt familiären Zuſammenkunft Ausdruck gab. Beſonders herzliche Willkommensworte widmete er Dr. Blum, Gau⸗ ſchen Reitervereins. Mit großem Bedauern wurde die Mitteilung entgegengenommen, daß Direktor Schneider, der als Kompagnieführer mit dem Landſturm⸗Bataillon im November 1914 ins Feld rückte, ſich bei der Gedächtuisfeier der militäriſchen Vereine auf dem Friedhöfe ſo ſchwer erkältete, daß er an einer Lungenentzündung erkrankte. Der Führer erbat ſich die Erlaubnis, Herrn Schneider und einem ebenfalls durch Krankheit am Erſcheinen verhinderten weiteren Kameraden recht baldige Ge⸗ neſung zu wünſchen. Dem Kameraden Ochs, der ſeinen 60. Geburtstag feierte, wurden herzliche Glückwünſche ausgeſprochen. Der Redner gab wei⸗ ter bekannt, daß den arbeitsloſen Kameraden eine Sonderzuwendung zuteil wurde. Ferner dankte er herzlich den Speudern, die es ermöglichten, daß die Tombola wieder gut ausgeſtattet werden konnte. Die Anſprache, die vor allem des Mannes gedachte, der dafür geſorgt hat, daß diesmal das Weihnachts- feſt mit neuem Mut und feſtem Vertrauen begangen werden konnte, klang aus in dem gemeinſam ge⸗ ſungenen Liede„Nun danket alle Gott“. Gauſchriftführer Voigt überbrachte herzliche Grüße des beruflich am Erſcheinen verhinderten Gauführers Dr. Hieke, ſprach ſeine Genugtuung über die innige Kameradſchaft aus, die bei den Land⸗ ſtürmern herrſcht und leerte ſein Glas auf das wei⸗ tere Blühen und Gedeihen der Vereinigung. Schul⸗ rat Beck, dem die Feſtanſprache übertragen war, verſtand es ausgezeichnet, die Empfindungen zu ſchil⸗ dern, die alle alten Soldaten bei der Feier des erſten Weihnachten im nationalſozialiſtiſchen Staat beſeelte. Er wies vor allem auf die ungeheuren Leiſtungen hin, die in den letzten Monaten in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit und mit dem Winterhilfswerk vollbracht wurden. Es war naheliegend, daß die Ge⸗ danken des Redners auch unwillkürlich zum erſten Kriegsweihnachten zurückſchweiften, die das Land⸗ ſturm⸗Bataillon vor 19 Jahren im Oberelſaß ver⸗ lebte. Zum ehrenden Gedenken an die Kameraden, die im Weltkrieg ihr Leben für das Vaterland da⸗ hingegeben haben, erhob ſich die Feſtverſammlung von den Sitzen. er Gründungstag der Kamerad⸗ ſchaft ſei, ſo betonte der Redner weiter, der 23. Au⸗ guſt 1914 geweſen, der Tag, an dem das Bataillon auf dem Exerzierplatze zuſammengeſtellt wurde. Zehn Jahre ſpäter wurde die Vereinigung ins Le⸗ ben gerufen in dem Beſtreben, alle aufbauwilligen Kräfte zu ſammeln, treue Arbeit zur Hebung der vaterländiſchen Geſinnung zu leiſten und den notlei⸗ denden Kameraden zu helfen. Die Kameradſchaft hat dieſe Aufgabe in den hinter ihr liegenden neun Jah⸗ ren getreulich erfüllt. Die warmherzige Anſprache gipfelte in einem begeiſtert aufgenommenen Sieg Heil! auf Reichspräſident und Volkskanzler, in das die Verſammelten begeiſtert einſtimmten. Deutſch⸗ land⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied folgten. Geheimrat Dr. Blum, der im Verlaufe des Abends ebenfalls das Wort ergriff, machte darauf aufmerkſam, daß die Grundzelle ſich in gutem Zu⸗ ſtande befinden muß, wenn das große Ganze Beſtand haben ſoll. Er freue ſich, feſtſtellen zu können, daß der kameradſchatliche Geiſt, der ſich vor bald zwanzig Jahren herausgebildet habe, in der Mannheimer Landſturm⸗Kameradſchaft feſt verwurzelt ſei. Der ſtarke Beſuch der Weihnachtsfeier zeige, wie er zu ſeiner ganz beſonderen Freude feſtſtelle, daß ſich die Mitglieder mit ihren Angehörigen wie eine große Familie fühlten. In erſter Linie ſie dies dem Füh⸗ rer Schäfer und ſeinem Stellvertreter Hornig zu verdanken. Er hoffe, daß ſich am 23. Auguſt 1934 möglichſt alle Kameraden, die dem Landſturm⸗ Bataillon angehörten, zuſammenfinden. In dieſem Sinne brachte der Reoͤner ein„Sieg Heil“ auf die Führer der Kameradſchaft aus. Führer Schäfer gab den Dank an die Kameraden Mayer Göring und Kunkler weiter. Nach der Pauſe überreichte Dr. Blum zwanzig Kameraden mit ehrenden Worten die Kyffhäuſer⸗ Denkmünze. Der Sängerchor der Fleiſcherinnung trug unter der Leitung des Chormeiſters Neck„O Schutzgeiſt“ u.„Deutſchland, Fir mein Vaterland“ mit guter Tongebung und feiner Empfindung vor, wäh⸗ rend Ruth Baiker das Silvia⸗Ballet von Delibes und eine Polonaiſe mit viel Anmut und bemer⸗ kenswertem techniſchen Können tanzte. Von den darſtelleriſchen Darbietungen ſchoß das Terzett„Die fidele Gerichtsſitzung“ den Vogel ab. Die Herren D Thieme, Schwab und Hackel boten hier Leiſtun⸗ gen, die weit über das Dilettantiſche hinausgingen. Aber auch die weiteren Einakter„Die Heimkehr des Vermißten am Heiligen Abend“ und„Wuppke als Schauſpieler“ wurden gut gegeben. Die Ka⸗ pelle, auf die die Bezeichnung„klein, aber fein“ an⸗ zuwenden iſt, ſpielte auch zu gemeinſamen Liedern auf, in die die alten Soldaten beſonders kräftig ein⸗ ſtimmten, wenn Melodien erklangen, die ſie noch von ihrer aktiven Dienſtzeit her kennen. Ein beſonderes Lob gebührt dem Kameraden Kunkler, der die Darbietungen zuſammengeſtellt hatte und unermüd⸗ lich die Regie führte. Als das gemeinſam geſungene Schlußlied„O Deutſchland hoch in Ehren“ verklun⸗ gen war, hatte bereits der Werktag begonnen. Hoch⸗ befriedigt ſchieden alle Teilnehmer an der anhei⸗ melnden Feier, die der Kameradschaft ſicher manchen neuen Freund zugeführt hat. Sch. des Reichsbahn⸗Sportvereins bleiben, die geigten, was auf ſportlichem Gebiete in den Reihen der Eiſen⸗ bahn⸗Turner geleiſtet wird. Unter der Leitung von Auguſt Plettner jr. erfreute zuerſt die Jugend mit turneriſchen Darbietungen, während ſpäter die Männerriege mit ihrem vielſeitigen Können über⸗ raſchte. Den muſikaliſchen Teil der Feier beſtritt die Hauskapelle Peter Krug. Kamerad ſchaftsfeier beim Mheiniſchen Braunkohlen-Syndikat Werksangehörigen des Rheiniſchen Braunkohlen⸗Syndikats in Mannheim und Ludwigshafen hatten ſich in den Räumen des Gaſt⸗ hauſes„Flörſch“ in Mannheim⸗Rheinau zu einer Kameradſchaftsfeier anläßlich des Weih⸗ nachtsfeſtes eingefunden. Die Feier ſtand unter der Leitung des Betriebszellenobmannes und Ortsgrup⸗ penleiters der NSBO, Ortsgruppe Rheinau, Pg. Gg. Primmer. In mühevoller Arbeit wurde von den Belegſchaften in den Wochen vorher der Rahmen zu dieſer Feier geſchaffen. Es hat ſich denn auch ge⸗ zeigt, daß die Vorbereitungen bis ins kleinſte ſorg⸗ fältig getroffen waren. Die Vortragsfolge wickelte ſich in bunter Reihe ab. Da ſang das Quartett der Herren Benkert, Platz, Hok und Lemmert prächtige Lieder. Der Singchor der Braunkohle brachte unter der ſicheren Stabführung des Herrn Adolf Benkert verſchiedene Chöre ausgezeichnet zu Gehör. Die Herren Ucharin, Brauſewetter, Braun und Rechner erfreuten mit ihren ernſten und heiteren Vorträgen. Herr Grüner zeigte ſich als Geigenkünſtler. Seine Kanarien⸗Polka waren ſchlechtweg eine Glanzleiſtung. Ganz beſonders ſei auch der beiden Nachtigallen, Frau Benkert und Frau Balzert, gedacht, die es verſtanden, mit ihren Duetten ſich die Herzen der Zuhörer zu erobern. Was der Veranſtaltung aber eine ganz beſondere Note gab, war die Tatſache, daß ſämtliche Darbietungen von Werksangehörigen und ihren Familienmitgliedern beſtritten wurden. Man hatte den Eindruck, bei einer großen Familienfeier zu ſein. Die Ausführungen des Betriebsleiters der beiden Umſchlagsſtelleen Rheinau und Ludwigshafen, Oberingenieur Klein, wie auch diejenigen des verantwortlichen Leiters der geſamten Zweigniederlaſſung Mannheim, Direktor Bohle, gipfelten denn auch nach einem Rückblick auf die Ent⸗ wicklungsgeſchichte des Rheiniſchen Braunkohlen⸗ Syndikats und auf das Verhältnis zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer in der Vor⸗ und Nachkriegs⸗ zeit, in der Feſtſtellung, daß im Braunkohlen⸗Syndi⸗ kat die Idee der deutſchen Volksgemeinſchaft, die uns unſer großer Führer Adolf Hitler gebracht hat, bereits zur Wirklichkeit geworden iſt. Der Weihnachtsmann (Herr Schweizer) verteilte kleine Gaben. Die kinderreichen Familienväter wurden noch beſonders bedacht, ſo daß ſehr bald eine ſchöne Feſtſtimmung zu ſpüren war. Bei äll dem wurden aber auch nicht die Die Aermſten im deutſchen Vaterland vergeſſen. Freudi⸗ gen Herzens gab jeder ſein Scherflein zu einer Sammlung für das Winterhilfswerk, ſo daß ein nam * hafter Betrag an dieſe Stelle abgeführt werden kann. Eine beſondere Freude war es für alle Beteilig⸗ ten, zu hören, daß die Firma die geſamten Koſten der Feier übernehmen wird. Eine ſchöne Tat, die umſo⸗ mehr gewürdigt zu werden verdient, als die Firma vorher ſchon ihren ſämtlichen Werksangehörigen Geldgeſchenke anläßlich des Weihnachtsfeſtes gemacht hatte. Das Wertvollſte aber, was alle, die die Ka⸗ meradſchaftsfeier miterlebt haben, nach Hauſe mit⸗ nahmen, iſt das Bewußtſein, daß im Braunkohlen⸗ Syndikat der echte, rechte Volksgeiſt herrſcht. Neujahrsglückwünſche Die Kunſt des Briefſchreibens, die zu den Zeiten der Poſtkutſche in der höchſten Blüte ſtand, iſt in dem immer ſchneller werdenden Zeitmaß des Lebens mehr und mehr verloren gegangen. Das Geſchlecht unſerer Eltern trug zwar dem Bedürfnis, ſich einem größeren Kreiſe mitzuteilen, wenigſtens noch inſo⸗ weit Rechnung, als man alljährlich zur Jahreswende allen Freunden und Bekannten brieflich die guten Wünſche zum kommenden Jahre übermittelte. Zu dieſer Zeit mußten die Jünger Stephanus die Hände fleißig rühren, um der Hochflut der Briefe, Poſtkar⸗ ten, Druckſachen Herr zu werden. Aber auch dieſe ſchöne Sitte war in den letzten Jahren immer mehr im Schwinden begriffen. Die Bequemen bezeichneten es als nicht mehr„fein“, Neujahrswünſche zu ver⸗ ſenden. In Wirklichkeit waren es aber das Ueber⸗ wuchern des Materiellen, die Abſtumpfung des Ge⸗ müts, die innere Zerriſſenheit unſeres Volkes, die auch dieſen Brauch verkümmern ließen. Nun geht es wieder aufwärts in Deutſchland. Sollte da nicht auch die Sitte der Neufahrsglückwünſche wieder brei⸗ ten Fuß faſſen können, als ein Mittel, um alte Be⸗ ziehungen wieder anzuknüpfen und das Gefühl der Verbundenheit auch dem Volksgenoſſen in der Ferne zu übermitteln? Welcher Zeitpunkt wäre hierzu beſſer geſchaffen als die Wende des Schickſals jahres 1933? Wenn wir ſo handeln, ſchaffen wir auch Ar⸗ beit. Wir helfen der Papierin duſtrie, die Erwerbsloſe einſtellen kann, wir unterſtützen den ſchwer kämpfenden Geſchäftsmann, der durch den Verkauf von Schreibpapier und Karten ſeine Lage verbeſſern kann, und wir veranlaſſen die Poſt, Hilfs⸗ kräfte einzuſtellen, die, wenn auch nur vorüber⸗ gehend, des Segens des eigenen Broterwerbs teil⸗ haftig werden. Und ſo unterſtützen wir zu unſerem Teil das große Winterhilfswerk der Regierung. Darum: Verſendet recht viele Nenjahrsglückwünſche! Die. Heiligen zwölf Nächte Seit uralter Zeit ſpielen die zwölf Nächte eine wichtige Rolle für die Zukunft. Sie beginnen am 25. Dezember und dauern bis zum 6. Januar. Nach dem überkommenen Glauben des Volkes hat jede Nacht ihre Vorbedeutung für den entſprechenden Monats eines Jahres. Was man danach in den zwölf Nächten träumt, geht in Erfüllung und trifft mit dem betreffenden Monat ein. Jeder Tag iſt an ſich Der Kampf gegen Hunger und Kälte geht weiter Zwei neue Plaketten für das große Winterhilfswerk Oben: Die Januar⸗Plakette für die Winterhilfsſpende. Unten: Eine Sonderplakette für Neujahr, die den Leitſpruch auſweiſt:„Aufwärts aus eigener Kraft“. wieder eine Vorbereitung für das Wetter in den einzelnen Monaten des folgenden Jahres. Je eif⸗ riger der„wilde Jäger“ jagt, deſto fruchtbarer ſoll das kommende Jahr werden, und je länger die Eis⸗ zapfen werden, deſto länger auch der Flachs. In den zwölf Nächten ſollen die bisherigen häuslichen Arbeiten ruhen, denn es iſt heilige Zeit. Weder Wa⸗ genrad noch Spinnrad ſollen ſich umdrehen. Es darf auch nicht gewaſchen, gebacken, nicht geputzt und ge⸗ fegt werden, ſonſt kommt Unheil ins Haus. Den Gipfelpunkt der zwölf Nächte bildet der Silveſtertag, den Abſchluß der Dreikönigstag. Von da ab geht das Jahr aufwärts, der Tag wächſt zunächſt um einen Hahnenſchrei, dann um einen Männerſchritt und zuletzt— Ende Januar— um eine ganze Stunde. * Eine Auordnung über Familienforſchung in den Schulen wird im Amtsblatt des Badiſchen Mi⸗ niſteriums des Kultus, des Unterrichts und der Ju⸗ ſtiz veröffentlicht. Nach den vom Reichsinnenmini⸗ ſter aufgeſtellten Richtlinien iſt in Zukunft in Ver⸗ bindung mit der Raſſenkunde und mit der Erbge⸗ ſundheitslehre in allen Schulen die Familienfor⸗ ſchung zu pflegen. Sie eignet ſich in vorzüglicher Weiſe dazu, die Schüler auf einfache und anſchauliche Art in die Grundlagen der erbbiologiſchen und raſ⸗ ſenkundlichen Fragen einzuführen. Der Unterrichts⸗ niniſter macht es jetzt ſchon jedem Lehrer zur Pflicht, bei allen im Unterricht gegebenen Gelegenheiten auf dieſe für eine geſunde und völkiſch wertvolle Weiter⸗ entwicklung unſeres Volkes ſo wichtigen Fragen in einer der jeweiligen Altersſtufe entſprechenden Weiſe näher einzugehen, damit ſich jeder Volksgenoſſe der hohen Verantwortung in dieſen wichtigen Dingen bewußt wird. Als geeignete Unterlage wird das von Oberregierungsrat Walter herausgegebene „Familien⸗ und Heimatbüchlein“ empfohlen. Die Direktionen und Vorſtände des Höheren Schulen werden ihre Erfahrungen in dieſer Hinſicht bis 1. Juli kommenden Jahres darlegen. 5 * Schneeſchuhe können jetzt verſuchsweiſe auch in die Abteile 1. und 2. Klaſſe aller Züge— auch der Schlaf⸗ und Liegewagen— mitgenommen werden. Hinweise „Vergeſſene Werke kurpfälziſcher Meiſter“. Unter dieſem Motto veranſtaltet der Philharmoniſche Orcheſterverein Ludwigshafen heute abend im Städtiſchen Geſellſchaftshaus Ludwigshafen ein Sonderkonzert. Die Leitung hat der junge Mann⸗ heimer Joſ. Steph. Winter, der verſchiedene Werke kurpfälziſcher Komponiſten der Vergeſſenheit entriſſen hat. Mitwirkende ſind außer dem Pfalz⸗ orcheſter die Ludwigshafener Sopraniſtin Grete Hild ſowie die Mannheimer Geigerin Cläre Diochon. * Die Ballhausſäle werden am Jahresende all denen, die den Abend nicht in der Familie verbrin⸗ gen wollen, vergnügte Stunden beim Tanze berei⸗ ten.(Weiteres Anzeige). f Die Silveſternacht in den Pfalzbaubetrieben wird auch diesmal auf die Ludwigshafener und Mann⸗ heimer eine große Zugkraft ausüben. Feſtlich ge⸗ ſchmückte und beleuchtete Räume, vier Kapellen, Bar. zwei Bierkeller ſind für jeden Geſchmack und Geld⸗ beutel bemeſſen. Luſtige und fröhliche Weiſen, Pfälzer Weine und bayeriſches Bier ſollen den Be⸗ ſuchern vergnügte Stunden bereiten. Der Eintritts⸗ preis iſt der Zeit entſprechend ſehr niedrig bemeſſen. Diejenigen, die am Silveſterabend keine Gelegenheit haben, den Pfalzbau zu beſuchen, können am Neu⸗ jahrstage den Neujahrsball im Konzertſaal mitmachen. Geſchäftiiche Mitteilungen Ein deutſcher Kunſthändler! Die Kunſt iſt nichts fürs Volk! Die Kunſt iſt etwas für die oberen Zehntauſend! Das war das Motto der jetzt klanglos verschwundenen „Kulturzeit“. Und wie recht hatten die, welche ſolches ver⸗ kündeten: denn was in den 14 Jahren dem deutſchen Volke an Kunſt geboten wurde, war alles andere— nur keine Kunſt. Vor 4 Jahren hat ein deutſcher Kunſtſammler, Herr Gruber, in der Kunſtſtraße eine kleine Kunſtſtube erbefnet und hat ſtill und verbiſſen für die wahre deutſche Kunſt gekämpft. Hinter den kleinen Fenſtern vermutet niemand eo viel an herrlichen Sachen, und was das Weſentliche iſt zu ſo billigen Preiſen. Ein Beſuch der Kunſtſtuben Gruber 129 1 855 Erlebnis. Denn da iſt wahre Volks⸗ f. Iltisſ ter de ſich zu Hacke und g bereite kamm Förſte Ecke f. von de Iltis Schenk nicht f in den unter hat da Katzen rieſige. 5 hatte! . wohne fürchte wird. freigel liche 2 ausgel finden, Schwa Bedarf ſollen. 5 — 2 geſellſck einzuhe und L heißen: lich, uu wendur ſtens a Spazie ein Gl Duſche, nehmer 1 men o 1 Währe 6 nicht ge 10. Ein Vereint merkba Jahren ſchiff be Flaſche Tonner von 32, gelegt r ſchmucke zen Ho Frauen Garniſc Nankin erſt mal chineſiſ — E in Kap beobach von ein Rauch Das auf Klein ſi wußtſei! ſorgſam Fran per lang Stirn, ſcchmal z Augen. die mit umarbei leiſeſte 5 55 5„Sol! greift n anerken halten, zu ſein. 7 6 0— Eine ungewöhnliche Sonnenerſcheinung wurde in Kapſtadt am 17. Dezember zwiſchen 1 und 2 Uhr beobachtet. von einem tieffarbigen Hof, der wie ein dunkelblauer Rauch ausſah und von purpurnen Lichtern durchſchoſ⸗ W 5 1 e Freitag, 29. Dezember 1933 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer do! 9 55 Bei Neumünſter fanden Spaziergänger eine Iltisſpur die in einen Kaninchenbau mündete. Un⸗ ter der ſachverſtändigen Anleitung des Förſters, der ſich zufällig in der Nähe aufhielt, wurde der Bau mit Hacke und Spaten ausgegraben, der Iltis gefangen und getötet. Bei der Durchſuchung des Baus der bereits längere Zeit als Wohnung und Vorkats⸗ kammer des kleinen Raubtieres diente, machte der Förſter eine überraſchende Entdeckung. In einer Ecke fand er unter Moos verſteckt elf Fröſche, von denen die meiſten noch am Leben waren. Der Iltis hatte ſie in den Bau geſchleppt und ihnen die Schenkel zerbiſſen, ſo daß die verſtümmelten Tiere nicht fliehen konnten. a — Littoria, die von Muſſolini gegründete Stadt in den trockengelegten Pontiniſchen Sümpfen, hat unter einer furchtbaren Rattenplage zu leiden. Man hat daraufhin in Rom Hunderte von herrenloſen Katzen aufgegriffen und ſie zur Bekämpfung der rieſigen Rattenſchwärme nach Littoria gebracht. Das hatte nun aber zur Folge, daß einige ängſtliche Be⸗ dbohner Roms ſehr beunruhigt ſind, weil ſie be⸗ fürchten, daß jetzt Rom von Ratten heimgeſucht wird. Beſonders die bei den letzten Ausgrabungen freigelegten Gewölbe und Grüfte ſind eine gefähr⸗ liche Brutſtätte. Rom wünſcht ſich ſehnlichſt die ausgeliehenen Katzen zurück. Um einen Ausweg zu finden, wurde der Vorſchlag gemacht„Fliegende Schwadronen“ von Katzen einzurichten, die je nach Bedarf in Rom oder Littoria eingeſetzt werden ſollen. N — Die Schauſpielerinnen einer Hollywooder Film⸗ geſellſchaft müſſen ſich verpflichten, zehn Vorſchriften einzuhalten, die dazu dienen ſollen, ihre Schönheit und Leiſtungsfähigkeit zu erhalten. Die Regeln heißen: 1. Drei nicht zu ausgiebige Mahlzeiten täg⸗ lich, nur einmal Fleiſch; 2. Möglichſt ſparſame An⸗ wendung von Schminke, keine Augentuſche; 3. Minde⸗ ſtens acht Stunden Schlaf; 4. Keine hohen Abſätze bei Spaztergängen; 5. Jeden Tag ein Glas Milch und ein Glas Apfelſinenſaft; 6. Jeden Morgen eine kalte Duſche; 7. An arbeitsfreien Tagen Sonnenbäder nehmen; 8. In der Freizeit Golf, Tennis, Schwim⸗ men oder andere Freiluftſportarten betreiben; 9. Während der Dauer des Vertrages darf das Haar nicht gefärbt(beziehungsweiſe umgefärbt) werden; 10. Einen freien Vormittag während der Arbeitswoche zum Ausſchlafen. Dieſe Regeln ſind alle ſehr ſchön und geſund und nicht nur für Filmſchauſpielerinnen empfehlenswert. E — Die Aufhebung des Alkoholverbotes in den Vereinigten Staaten macht ſich auf allen Gebieten be⸗ merkbar, ſo jetzt in der Kriegsmarine. Seit 13 Jahren wurde zum erſten Male wieder ein Kriegs⸗ ſchiff beim Stapellauf mit der früher üblich geweſenen Flaſche Sekt getauft. Es handelt ſich um den 10 000⸗ Tonnen⸗Kreuzer„Aſtoria“ mit einer Geſchwindigkeit don 32,7 Knoten, der im September 1930 auf Helgen gelegt worden iſt. * — In de chineſiſche Armee in Kanton iſt ein Frauenbataillon eingereiht worden. Die weiblichen Soldaten tragen, was ſicherlich ihr Herz erfreut, eine ſchmucke Uniform, die aus einer Khakibluſe und kur⸗ zen Hoſen beſteht. Bis jetzt haben ſich zweitauſend Frauen und junge Mädchen gemeldet, die in der Garniſon Lungyen ihre Ausbildung erhalten. Die Nanking⸗Regierung plant, dieſes Amazonenbataillon erſtmalig in dem bevorſtehenden Feldzug gegen die chineſiſchen Kommuniſten einzuſetzen. * Die Sonne war umgeben und umhüllt Napoleons elsekutocle Die„Bexline“ iſt der berühmte Reiſeswagen Napoleons, den er in ſeinen letzten Regierungsjahren benutzte. Die Konſtruktion der für ihre Zezt überaus ſchnellen Kutſche wurde in Berlin erfonnen, deſſen Namen ſie dann trug. Sie wurde in der Schlacht von Waterloo von Soldaten des„Marſchall Vorwärts“ erbeutet, deſſen Nachkommen ſie fetzt dem Zeughaus zur Ausſtellung zur Verfügung ſtellten. Mount Cuexest· Falten nliaken! Der letzte Wille des Dalai Lama Bei der britiſchen Regierung traf zu Weihnachten eine Depeſche ein, die den Vermerk„ſtreng ver⸗ traulich!“ trägt und zugleich eine der letzten Amtshandlungen des Dalai⸗Lamas vor ſeinem geheimnisvollen Tode iſt. Man öffnete die Depeſche und fand darin einen recht ſeltſamen Inhalt. Denn der Dalai⸗Lama trägt der engliſchen Regierung kein geringeres Anliegen vor, als in Zukunft darauf achten zu wollen, daß kein Engländer mehr den Verſuch machen ſolle, den Mount Evereſt zu bezwingen. Eine Kopie dieſes ſeltſamen letzten Willens des Herrſchers von Tibet iſt ſämtlichen Mitgliedern der„Evereſt⸗Expedition 1933“ zugeleitet worden. Intereſſant iſt die Begründung, die der Dalat⸗ Lama für dieſen Wunſch gibt. Er hält die„Evereſt⸗ Expedition 1933“ dafür verantwortlich, daß in dieſem Sommer im Evereſt⸗Gebiet eine ſolche Dürre und Trockenheit geherrſcht habe, wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden iſt. Man habe ihm, dem Dalai⸗Lama, der den Engländern die Erlaubnis zur diesjährigen Expedition gegeben hatte, aus die⸗ ſem Grunde Vorwürfe gemacht. Die Bevölkerung des Evereſt⸗Gebietes glaube feſt daran, daß ſich die Götter des Berges durch die mörderiſche Dürre dieſes Sommers dafür rächen wollten, daß Menſchen es gewagt haben, in ihre Regionen vorzudringen. Die alte tibetaniſche Volksſage, die von dieſen Berggöttern erzählt, hat dadurch natürlich wieder an Glaubhaftigkeit gewon⸗ nen. Denn tatſächlich iſt in dieſem Sommer in den tibetaniſchen Bergen eine ſolche Trockenheit beobach⸗ tet worden, daß zahlreiche Viehherden elendiglich zugrunde gegangen ſind. Viele Nomadenſtämme mußten große Entbehrungen leiden. Aus dieſen Gründen ſpricht der Dalai⸗Lama die Bitte aus, daß in Zukunft niemand mehr verſuchen wolle, den höch⸗ ſten Berg der Erde zu erklimmen. Für die zahlreichen Bergſteiger, die ſich mit Plä⸗ nen für den Mount Evereſt befaßten, iſt dieſer letzte Wille des verſtorbenen Dalai⸗Lama ein noch grö⸗ ßerer Schlag als der Tod des Herrſchers ſelbſt. Denn der Dalai⸗Lama hat in den vergangenen Jahren immer ohne langes Zögern die Erlaubnis für eine Beſteigung der auf tibetaniſchem Gebiet gelegenen Gipfel erteilt. Wie ſein Nachfolger darüber denken wird, ließ ſich natürlich noch nicht abſehen. Jedoch jetzt liegt der Fall ganz klar. Selbſt wenn der neue Dalai⸗Lama perſönlich kein Intereſſe dar⸗ an hätte, neuen Expeditionen den Aufſtieg zu ver⸗ bieten, ſo würden doch die zahlreichen tibetaiſchen Würdenträger, auf die der Bericht an die engliſche Regierung unzweifelhaft zurückzuführen iſt, ſo viel Macht haben, daß ohne ihren Willen in abſehbarer Zeit keine Genehmigung mehr erteilt wird. Von den Mitgliedern der„Evereſt⸗Expedition 1933“ war bereits für 1935 ein neuer Beſteigungs⸗ verſuch geplant, bei dem man ſich die Ergebniſſe und Erfahrungen der letzten Expedition zunutze machen wollte. Dieſer Verſuch wird nun unterbleiben müſſen. Denn eine andere Möglichkeit, den höchſten Gipfel zu beſteigen als von Tibet aus, gibt es nicht. Der verſtorbene Dalai⸗Lama hat alſo mit feiner letzten Amtshandlung den Bergſteigern aller Län⸗ der, die ſich einmal am Mount Evereſt verſuchen wollten, einen energiſchen Strich durch die Rechnung gemacht. 7 VddddddwdddbdwßwßwwßdßwdßwßwwßGßdwßdßwßßwßwßwßwßwßwßwßw/ßw( /p ðͤ ͥͥͥ ccc ſen wurde. Der Hof, ein vollſtändiger Kreis, war 40mal ſo groß wie die Sonne; ſein Rand hob ſich in einem ſcharfen weißen Licht gegen das Lichtblau des umgebenden Himmels ab. Nach der Anſicht der Ge⸗ lehrten handelt es ſich dabei um eine ſeltene meteoro⸗ logiſche Erſcheinung, die durch Waſſerkriſtalle erklärt wird, die ſich in der hohen Atmoſphäre bilden. Man hält ſolche Kriſtalle auch für die Urſache der viel häufigeren Mondhöfe. Der Hof um die Sonne war aher viel dichter und ſchwerer als die Erſcheinung, die man manchmal am Monde beobachtet; er bildete ſich Hrit außerordentlicher Plötzlichkeit, war mehr als eine halbe Stunde deutlich ſichtbar und verſchwand dann allmählich. Ein ſeltenes Tieridyll kann auf einem Bauern⸗ hof im Kreiſe Jerichow beobachtet werden, wo bei ſtrengem Froſt Meiſter Adebar erſchien und Einlaß begehrte. Er hatte den Zug nach dem Süden nicht witgemacht, ſondern es vorgezogen, im kalten Norden zu überwintern. Allerdings einfangen ließ ſich Freund Adebar zunächſt nicht. Er flog davon, aber nur, um nach einigen Tagen wiederzukehren. Dies⸗ mal ließ er ſich einfangen und fand Aufnahme im Ge⸗ flügelſtall bei den Hühnern, Enten und Gänſen, mit denen er das Futter teilt und in gravitätiſcher Würde gute Kameradſchaft hält. Die Bauernfamilie hat ihm den Namen Haus gegeben, und er iſt ſchon ſo zahm geworden, daß er auf dieſen Namen hört. Das Tier trägt Ring mit Zeichen und Nummer von der Vogelwarte Roſſitten. 1 — Die vom Völkerbund in dieſen Tagen be⸗ kanntgegebene Gründung eines Internationalen Le⸗ pra⸗Zentrums in Rio de Janeiro, die Anfang Ja⸗ nuar erfolgen ſoll, verwirklicht einen Vorſchlag, den die braſilianiſche Regierung bereits vor zwei Jahren an den Völkerbundsrat gerichtet hat. Die Wahl Rios als Zentrum der Lepra⸗Bekämpfung iſt durch die außerordentlichen Fortſchritte begründet, die die⸗ ſer Kampf gerade in Braſilien während der letzten Zeit aufweiſen konnte. Im Staat S. Paolo iſt die Leproſenhilſe völlig reorganiſiert worden, in der Bundeshauptſtadt ſelbſt hat ein Lepra⸗Kongreß vor wenigen Monaten einheitliche Richtlinien für einen Feldzug gegen die Lepra für ganz Braſilien aus⸗ gearbeitet. Ein Zeichen für dieſe Fortſchritte iſt auch, daß ſich die braſilianiſche Regierung bereit erklärt hat, während fünf Jahren die Hälfte aller Koſten des neugegründeten Internationalen Lepra⸗Zen⸗ trums zu tragen. * — Die indiſche Regierung hat neue Maßnahmen getroffen, um das Laſter des Opiumrauchens zu be⸗ kämpfen. Man erhält jetzt nur noch Opium gegen Vorweiſung eines amtlichen Erlaubnisſcheines. Dieſe Scheine werden nur auf Grund eines ärztlichen Gut⸗ achtens ausgeſtellt. Bis jetzt ſind in Kalkutta drei⸗ tauſend Opiumraucher zugelaſſen worden. Vom März des kommenden Jahres ab wird überhaupt keine Ge⸗ nehmigung mehr erteilt. Man hofft, daß auf dieſe Weiſe die junge Generation davor bewahrt wird, dem Laſter des Opiumrauchens zu verfallen. Vorläufig iſt ein ausnahmsloſes Verbot des Opiumgenuſſes noch nicht möglich, weil eine radikale Entziehung der Droge ſchwere Störungen für die Opiumſüchtigen nach ſich ziehen würde. Völkerbundstheater 1934 Marianne:„Auftreten, auftreten!“—„Hat ja gar keinen Zweck, der Zuſchauerraum iſt vollkommen leer.“ das Mädchen auf der Geiſterſtraße ROMAN VON HANS HEINRICH N Eine Weile liegt Franz ſtill, während der Arzt an ſeinen Inſtrumenten herumhantiert. Als Dr. Klein ſich umwendet, ſieht ihm Franz, ganz bei Be⸗ wußtſein, feſt in die Augen. „Herr Doktor, können Sie. können Sie nicht die Operation hier machen?“ e „Keine Chloroformmaske hier“, knurrt Dr. Klein. Franz zieht die Brauen zuſammen. „Ich brauch keine. Machen Sie's ruhig ohne Nar⸗ koſe.“ „Hm.“ Dr. Klein ſieht den Mann ſcharf an. Kräf⸗ tig iſt er. Gutgebaut. Angſt ſcheint er nicht zu haben. „Wird aber verflucht weh tun“, brummt er. Franz Windſchütz lächelt verächtlich. „Ich ſchreie nicht.“ 8 nicht?— denkt Dr. Klein.— Kann mir ſchon denken, warum der Kerl nicht gern ins Krankenhaus will. Eigentlich wärs ganz gut, die Kugel gleich herauszunehmen. Unter Umſtänden kann's morgen ſchon zu ſpät ſein.. „Alſo gut. Beißen Sie die Zähne zuſammen. Dauert nicht lange.“ Dr. Klein jagt die Burſchen aus der Stube und macht ſich an die Operation, ſorgſam und gewiſſenhaft. 45. Franz Windſchütz liegt mit entblößtem Oberkör⸗ ber lang ausgeſtreckt auf dem Bett, Schweiß auf der Stirn, die Zähne zuſammengebiſſen, die Lippen ichmal zerpreßt. Aber er ſchließt keine Sekunde die Augen. Er ſtarrt ruhig auf die Hände des Arztes, die mit Sonden und Reſſern an ſeiner Hand her⸗ umarbeiten. Kein Schrei, kein Stöhnen, nicht der leiſeſte Ton kommt über ſeine Lippen. F5So!“ Dr. Klein richtet ſich aufſatmend hoch und greift nach Verbandsſtoff und Watte Ein knurrig anerkennender Blick trifft den Verletzten.„Gut ge⸗ halten, Mann. Wehleidig ſcheinen Sie gerade nicht u ſein- Franz hört die Worte nicht mehr. Jetzt, wo der Eingriff vorüber iſt, macht ſich die Folge der tapfer verbiſſenen Schmerzen, die aufgebrachte Willens⸗ anſpannung geltend. Er dämmert wieder hinüber in das Dunkel. Dr. Klein legt den Verband an und reinigt ſeine Inſtrumente. „Mit nem Fieberthermometer könnt ihr hof⸗ fentlich umgehen?“ wendet er ſich draußen an die Burſchen.„Alle drei Stunden meſſen, verſtanden. Falls das Fieber ſteigt, mich ſofort holen. Morgen vormittag um 10 Uhr komm ich ſowbeſo.“ In der kleinen Scheune neben dem Haus halten die Burſchen Kriegsrat, nachdem Dr Klein gegan⸗ gen iſt. Man muß ſich auf eine Ausrede einigen, denn nätürlich wird der Doktor nun gleich die Land⸗ jägerei benachrichtigen. Müßte ja ein Rindvieh ſein, wenn er nicht gemerkt hätte, was los iſt. In 'ner halben Stunde kann der Grüne da ſein. „Wir ſagen einfach, wir wiſſen von nix“, ſchlägt Schäng vor.„Der Mann hat ſich vor ein paar Ta⸗ gen, als wir auf„Arbeitsſuche“ waren, hier ins Haus geſchlichen und hingelegt. Wir haben ihn ge⸗ funden, als wir heut heimkamen und gleich den Arzt geholt.“ Die Burſchen nicken. her noch auf. Wir müſſen ihm Belſcheid ſagen. mit er weiß was er zu meckern hat.“ Aber Franz wacht vorläufig nucht auf, und der Landjäger kommt nicht. Am nächſten Vormittag ſitzt Dr. Klein wieder am Bett des Kranken und betrachtet hrüfend das Fie ⸗ berthermometer. Die Temperatur iſt nicht zurück⸗ gegangen. Im Gegenteil, um 0,4 geſtiegen. Das Wundfieber hält an. „Tut mir leid“, brummt Dr. Klein.„Muß doch ins Krankenhaus. Ein zweiter Eingriff iſt unbe⸗ dingt notwendig. Die entzündeten Stellen müſſen herausgeſchnitten werden“, erläutert er herablaſſend, als die Burſchen ihn verſtändnisvoll anſtarren. Die Burſchen druckſen verlegen. „Sagen Sie mal, Herr Duktor. Schäng ſpielt mit den Knöpfen ſeiner Jacke„Wie is dat eijentlich? Wenn da wat herausſeſchnitten werden ſoll.. und womöglich ein neues Stück Fleiſch ein⸗ jeſetzt. ich hab mal ſo was gehört.. könnte „Hoffentlich wacht er vor⸗ Da⸗ iſt dat nit mache?“ 93 Dr. Klein ſchaut auf.„Du, Schäng? Nanu? Würdeſt du vielleicht ein Stück Fleiſch hergeben? Dich ſchneiden laſſen?“ „Ooch!“ Schüng betrachtet wohlgefällig ſeine reichlich gepolſterten Glieder.„Fleiſch hab ich eijentlich jenug. Und wenn dat ihm helfe kann dat er nit et Krankenhaus muß Dr. Klein ſieht den Burſchen forſchend an. „Wer iſt der Mann?“ Schäng zuckt die Achſeln.„Weiß ich nit.“ „Gehört er— zu euch?“ „Jewiſſermaßen. Dat heißt, mir keune ihn nit. Mir habe ihn drauße jefunde.“ „Alſo kein Kamerad von euch?“ „Doch“, ſagt der Burſche lebhaft,„gewiſſermaßen duch, Er hat nen Streifſchaß, und na, Sie wiſſe ja, Herr Doktor. Was ſolle mir Ihne lange Schmus vormachen. Aber kenne tun mir'n nit.“ Anſtändig,— denkt der alte Arzt.— Anſtändiges Zuſammengehörigkeitsgefühl. Doch ein guter Kern in den Burſchen. Laut aber ſagt er knurrig:„Ihr haltet zuſammen auf Deubel komm raus, ihr Spitz⸗ buben!“ f t „Is et jefährlich, Herr Doktor?“ erkundigt ſich der Burſche ängſtlich, während er ſich bereits aus⸗ zieht,„ich mein kann mer dabei um die Eck jehe?“ „Wär nicht ſchade um dich“, brummt Dr. Klein. „Aber was du da meinſt, eine Hautübertragung auf andere Perſonen kommt hier nicht in Frage. Es handelt ſich nur darum, die Wundränder auszubren⸗ nen. An ſich eine einfache Sache, aber etwas bedenk⸗ lich bei dem hohen Fieber, das der Kranke hat. Ich müßte ihn eigentlich...“ Dr. Klein zögert und läßt den Blick langſam über die Burſchen ſchweifen, die ihn ſchweigend mit bittenden Augen umſtehen, wendet ſich dann kurz ab nud knurrt:„Alſo meinet⸗ wegen. In Gottes Namen. Schert euch raus, ihr Raſſelbande. Nur der Schäng bleibt hier!“ 1 Eine Woche ſpäter ſitzt Dr. Klein wieder mal an Windſchütz' Bett. Alles iſt gut abgelaufen. Der kräftige Körper des Kranken hat geſiegt. Nichts als eine Narbe an ſeiner Hand zeugt noch von dem Eingriff, den Dr. Klein geſchickt ausgeführt hat. Der Landjäger iſt noch immer nicht dageweſen. Dr. Klein iſt mit ſich zu Rate gegangen, ob er eine Meldung an die Behörde machen ſoll oder nicht. Daß die Burſchen ſchmuggeln, weiß im Dorf feder⸗ mann, der Landjäger nicht ausgenommen. Aber man kann ihnen bis jetzt nichts nachweiſen. Und der Verletzte? Nun, Dr, Klein iſt ſich natürlich voll⸗ kommen darüber klar, daß der auch zu der Gilde gehört, wenn ihn auch die Soonsbeker Burſchen nicht kennen. Aber ſchließlich braucht Dr. Klein das nicht zu wiſſen. Hat er etwa den Mann auf friſcher Tat ertappt, ihn ſchmuggeln ſehen? Er iſt zu einem Verletzten gerufen worden und hat ſeine ärztliche Pflicht erfüllt. Wie der Mann zu der Verletzung gekommen iſt, kann ihm gleich ſein. Jedenfalls iſt es nicht Pflicht des Arztes, die Polizeibehörde zu be⸗ nachrichtigen von einem Verdacht, für den Dr. Klein keinen handgreiflichen Beweis hat, zumal es ſich um einen tapferen, mannhaften Kerl handelt. Dr. Klein hat ſich gelegentlich im Dorfkrug mit dem Landjäger unterhalten und ihn ausgefragt über die Leute, die augenblicklich geſucht werden. Er hat ſich auch bei einem Aufenthalt in Cleve am Rathaus die Steckbriefe angeſehen, die da angeſchlagen ſind. Ein Mann, der der Beſchreibung nach auf ſeinen Kranken paßt, iſt nicht darunter. Auf dem Kerbholz hat der Mann natürlich etwas, denn bisher hat er ſeinen Namen noch nicht nennen wollen Aber ein würde er wohl ſteckbrieflich verfolgt. 5 Dr. Klein hat ſogar ein gewiſſes Wohlwollen für dieſen Fremden gefaßt. Ueberhaupt für die ganze Angelegenheit. Daß der„Schäng“ ſich da ohne wei⸗ teres bereit erklärt hat, ein Stück Fleiſch herzugeben, das iſt anſtändig. Und der Verletzte ſelber— alle Achtung! Ein Mann, der ſo Schmerzen zu ver⸗ beißen weiß, wie der, hat bei Doktor Klein immer einen Stein im Brett. Außerdem ſieht er gut aus, jetzt, wo er wieder geſundet iſt. Ein Prachtkerl im Grunde, guter Kopf, kluge Augen, kräftiger ud geſunder Körper. Schade um den Mann Sieht gar nicht wie ein Verbrecher aus. Man mußte ihn eigentlich ſo ſachte auf den richtigen Weg führen. Dieſer Gedanke ſetzt ſich bei dem wackeren Arzt feſt und wird faſt zu einer Marotte. Wahrhaftig, dieſen Kerl der Allgemeinheit, dem bürgerlichen Le⸗ ben wiederzugeben, das wäre eine ſchönere und beſſere Löſung, als ihn der Behörde auszuliefern oder ihn wieder auf die ſchiefe Bahn hinausziehen au laſſen. Und Dr. Klein beginnt hartnäckig ſein Ziel zu verfolgen.(Fortſetzung folgt.) 8 1 gefährlicher Verbrecher iſt er jedenfalls nicht, ſonſt 5 5 * 6. Seite/ J tummer 601 Aus Baden Kurzschluß war die Brandurſache * Kandern, 29. Detz. Die Urſache des Gro feuers 8, das ein Werk der B⸗ Tonwerke AG, Kan⸗ dern, in Aſche legte, konnte nunmehr ermittelt werden. Es hat ſich einwandfrei ergeben, daß der Brand durch einen Kurzſchluß in der elektriſchen Schaltanlage verurſacht wurde. Dieſer Kurzſchluß heſtand vermutlich ſchon mehrere Tage. Dadurch, daß das Werk ſich außer Betrieb befand und nur der Ringofen noch im Abkühlen war, konnte ſich der Kurzſchluß unbemerkt zum Feuer entwickeln, das dann in dem Innenbau des Werkes, der vollſtändig aus Holz beſtand, reichliche Nahrung fand. So brannte das Werk in wenigen Stunden wie ein Ofen aus und nur die vierſtöckigen Backſteinmauern blie⸗ ben ſtehen. Der Schaden iſt durch Verſicherung ge⸗ deckt; mit dem Wiederaufbau wird ſofort nach Be⸗ endigung der Abſchätzungen begonnen. Der Betrieb der beiden zur gleichen Firma gehörenden Dachzie⸗ gelwerke iſt nicht geſtört und die geſamte Belegſchaft wird weiter beſchäftigt. Hindenburg ehrt Raſtatt * Raſtatt, 28. Dez. Bürgermerſter Dr. Fees iſt vor kurzem ein Bild zugegangen, das den Reichs⸗ präſidenten in der Uniform eines General⸗ leutnants der 28. Inſanterie⸗Diviſion(1900 bis 1903 in Karlsruhe) mit den badiſchen Ordensauszeich⸗ nungen darſtellt. Für die Stadt Raſtatt iſt dieſes Bild von ganz beſonderem Wert. Denn es zeigt den Reichspräſidenten v. Hindenburg in der Zeit, in der er am 18. Okt. 1902 anläßlich der Enthüllungsfeier unferes Kaiſer⸗ und Kriegerdenkmals ſowie anläß⸗ lich des 50jährigen Jubiläums des Infanterie⸗ Regiments Markgraf Ludwig⸗Wilhelm(8. badiſches) Nr. 111 unſerer Stadt den erſten und wohl auch ein⸗ zigen Beſuch abſtattete. Dieſes wertvolle Bild hat Bürgermeiſter Dr. Fees an die Privatkanzlei des Reichspräſidenten in Berlin geſchickt und letzteren bitten laſſen, das Bild mit ſeiner Unterſchrift ver⸗ ſehen zu wollen. Dieſem Wunſche hat der Reichs⸗ präſident gerne ent'prochen. Vor einigen Tagen iſt das Bild mit der erbetenen Unterſchrift hier einge⸗ troffen und wird im Städt. Heimatmuſeum einen Ehrenplatz erhalten. Todesſturz aus oͤem Schnellzug * Säckingen, 29. Dez. Aus dem Schnellzug Paris—Baſel Wien fiel bei Mumpf der 20fährige Südſlawe Geza Keremer auf der Heimfahrt von Frankreich in ſein Heimatland aus dem fahren⸗ den Zuge. Er war in Toul als Landwirtſchafts⸗ gehilfe tätig geweſen. Unbeachtet lag der junge Mann zwei Stunden bewußtlos auf den Schienen. Der Acht⸗Uhr⸗Schnellzug fuhr noch über ihn hin⸗ weg, ohne ihn jedoch weiter zu verletzen. Der Zug⸗ führer meldete den Unfall auch der Station. Der Verletzte wurde dann ins Krankenhaus Rheinfelden (Schweiz) überführt, wo er kurz darauf ſtarb. * Karlsruhe, 28. Dez. Die Nähmaſchineufſabrik Karlsruhe Aktiengeſellſchaft vormals Haid u. Neu hat ſich bereit erklärt, ihrer geſamten Belegſchaft die Feſtanzüge für die„Deutſche Arbeitsfront“ zu finanzieren. Es wird dadurch vielen Arbeitskame⸗ raden fetzt ſchon die Anſchaffung eines Feſtanzuges ermöglicht. Außerdem wird bei dem hieſigen Schnei⸗ dergewerbe eine fühlbare Belebung eintreten, die ſich gerade jetzt während der ſtillen Zeit nach Weih⸗ nachten beſonders günſtig auswirken wird. Wir freuen uns, dieſe Mitteilung machen zu können und hoffen, daß dieſer erneute Beweis der Opferbereitſchaft der Firma Haid u. Neu viele Nach⸗ ahmer findet. c Schwetzingen, 28. Dez. Schreinermeiſter Lud⸗ wig Fackel und Ehefrau Katharina konnten das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Aus die⸗ ſem Anlaß fand in der katholiſchen Kirche unter großer Beteiligung der Bevölkerung ſowie der Sa⸗ Aitätskolonne eine Feier ſtatt.— Hofgärtner a. D. Georg Fießer wurde am Heiligen Abend 85 Jahre alt. Langjährige Reiſen führten ihn nach England, Schottland, Belgien und Frankreich. Spä⸗ ter war er viele Jahre Leiter der Hofgärten in Karlsruhe und Baden⸗Baden. * Heidelberg, 28. Dez. Hier ſtarß im blühenden Alter von 29 Jahren unerwartet der Preſſe⸗ referent der Hitlerjugend, Walth. Friegrichs. Erſt vor etwa acht Wochen war er zum Preſſerefe⸗ renten der Hitler⸗Kugend des Gaues Baden er⸗ nannt worden. Er ſiedelte nach Karlsruhe über, wo er ut. a. die Schriftleitung des Zentralorgans Her badiſchen Jugend, die„Volksjugend“ übernahm. Die Beſſetzung fand unter Teflnahme des Gebietsfüh⸗ rers der., Kemper, ſtatt. I. Mingolsßeim, 28. Dez. Die Allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe Mingolsheim wird ab 1. Januar 1934 mit der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Bruchſal nereiniat. Aus dieſem Grunde werden bei den Bürgermeiſterämtern Mingolsßheim und Kronau zur Entgegennahme der An⸗, Ab⸗ und Ummeldun⸗ gen ſowie der Anträge auf Leiſtungen Annahmeſtel⸗ len errichtet. * Offenburg, 2. Dez. Profeſſor Dr. Müllber, Her bisher als Aliuhilologe an den oberen Klaſſen des Offenburger Gymnaſiums lehrte, erhielt vor einiger Zeſt den ehrenvollen Auftrag, die Direk⸗ kionsſtelle der deutſchen Schule in Swakop⸗ mund zu übernehmen. Dr. Müller hat die Beru⸗ fung angenommet und wird am Donnerstag nach⸗ mittag die große Reiſe nach Südweſtafrika antreten⸗ 5 75 85 Man irmaſens, die Stadt der G. 0 Fahrt in die Induſtriemetropole der Pfalz Es koſtet einige Ueberwindung, bei dieſemMatſch⸗ wetter eine Landpartie im Kraftwagen zu unterneh⸗ men, aber ich habe einem Freund verſprochen, ihn nach Pirmaſens zu kutſchieren, alſo muß ich ſchon, Am frühen Morgen brechen wir auf, nehmen für alle Fälle Schneeketten mit. Hinter Ludwigshafen verlockt die ſchnurgerade, glatte Aſphaltſtraße zu äußerſtem Tempo. Der kleine Wagen ſchnurrt in den höchſten Tönen und nuckelt wie tollgeworden los. Mein Begleiter kriegt es ein wenig mit der Angſt zu tun und behauptet, es ſei doch eigentlich ſchade, wenn wir ſchon am frühen Morgen ſterben müßten. Ich lache ihn aus, hen, gar Grumd hätte. obwohl ich, genau beſ Die Felder ſind ein wenig überſchneit. Da und dort ſchimmert's grün zwiſchen den Schollen, das ſind die Winterſaatkeime. Schon bald hinter Edenkoben beginnen die Weinberge, grau und traurig, dehnen ſich breit hin bei Neuſtadt und begleiten uns noch lange auf der in ſanften Wellen höherſteigenden Straße nach Landau. Vor Landau biegen wir zur Rechten in eine Pappelallee, die zu einem Dorf führt, das Godramſtein heißt. Aus einem nicht er⸗ klärbaren Grunde gefällt mir der Name und prägt ſich mir ein. Immer näher rücken nun die Kuliſſen der Berge. Von den Rabenſchwärmen, die in der Ebene die Felder bevölkern, gewahren wir kaum noch etwas. Auch die Ortſchaften, werden ſeltener. Wir kommen in ein enges Tal mit Wald und ver⸗ eiſtem Bächlein. Holzhauer, die am Waldrand ein Feuer angezündet haben, um ſich zu wärmen grüßen uns freundlich und laden zum Verweilen ein. Auf einem geſchützten Plätzchen, nicht zu weit von der Straße entfernt, ſteht ein Zigeuner wagen, dünner Rauch ſteigt aus dem Schornſtein, ein Hund bellt uns an und ein paar kleine Kinder, dürftig angezogen, ſpielen in der Nähe des Wagens. Die Sonne, die anfangs als große rötliche Scheibe, wie auf Löſchpapier gezeichnet und gleichſam nur ein Ab⸗ klatſch ihrer ſelbſt, unbeteiligt am Himmel ſtand, hat ſich inzwiſchen zuſammengrafft und ſpendet einige Kalorien. In ihrem hellen Licht winken von den Bergen herab wunderlich zerriſſene Felſen⸗ koloſſe, die wie Schwurhände ausſehen. Fabriken liegen im Tal. Kein Zweifel, wir nähern uns Pir⸗ maſens, ſiehe, da iſt ja auch ſchon der Wglofriedhof, den ich vom Hörenſagen bereits kenne. In ſteilen Serpentinen klettert der Wagen zur Höhe und oben angelangt ſehen wir mit einem Mal dicht vor uns die Stadt. 2311 4 reinen Nach wenigen Minuten trudeln wir ſchon mitten im ſtädtiſchen Verkehr und ich hole mir meinen erſten Strafzettel wegen falſchen Fahrens. Ja, Pirmaſens iſt eine ſchöne Stadt, kein Wort darüber. Aber die Bremſen des Wagens müſſen einwandfrei ſein, ſonſt iſt ſie nicht ſchön, ſonſt wird das Fahrzeug ein Spiel⸗ ball der holprigen, unerhört ſteil auf⸗ und abſteigen⸗ den Straßen. So iſt es erklärlich, daß ich, von ir⸗ gendeinem Stadtteil herabkollernd, mit zuviel Schwung in die Kurve gehe, juſt vor den Augen eines Verkehrsſchutzmannes. Mein Freund nennt dieſe Leute Andenkeninduſtrielle, was wir als eine ſeiner Marotten zur Kenntnis; nehmen wollen. Wir begie⸗ ßen den Zwiſchenfall in einem nahen Lokal mit heißem Kaffee, das Servierfräulein bringt uns ein Adreßbuch der Stadt und nun ſtudieren wir ein wenig Pirmaſenſer Soziologie. Solch ein Adreß⸗ buch hat es in ſich! Wie ſie verſchwägert und verſtppt b ſind, die lieben Bürger, was ſie ſo treiben ihren langen Tag hindurch, ob ſie im Eigenhäuschen wohnen oder in der Mietskaſerne, ob ihre Verhältniſſe ein Telephon erlauben, ob ſie in vielen Kirchen fromm ſind, ob ſie Kinos u. Theater leben laſſen: im Adreß⸗ buch ſteht alles! Ei der Tauſend, hier gibt es ja— iſt es denn möglich!— an die dreihundert Schuh⸗ fabriken, wir zählen ſie ſchon gar nicht mehr, alle die vielen Namen, einige mit anſchließendem Inſerat, das ſcheinen alſo die großen zu ſein. Richtig, dieſe iſt eine Aktiengeſellſchaft und jene dort eine G. m. b. H. Aber die meiſten Fabriken tragen die Namen einzel⸗ ner Perſonen, ſind wohl Familienbeſitz und auch kleinere Betriebe, manche haben nicht einmal Fern⸗ ſprecher. Wir blättern weiter: Kartonnagenfabriken, Leiſtenfabriken, Ausputzereien, Gerbereien, Schäfte⸗ machereien, Lederhändler, Stepperinnen, Abſatzfabri⸗ ken, kurz, da iſt nichts und niemand, der nicht etwas mit Schuhen zu tun hätte. Die ganze Stadt ſcheint eine einzige Fabrik zu ſein. Und ſie iſt es! Man trete in ein beliebiges dieſer ſauberen, ein⸗ oder zweiſtöckigen Eigenhäuſer, deren ö gut es her merkwürdig viele gibt, und ſage auf Glück, man wolle Schuhe kaufen. Sofort wird man die Stiege hinaufgeführt, man kommt an einen Vor⸗ platz, wo weiße Pappſchachteln aufgeſtapelt liegen, und gelangt von dort in einen ziemlich großen, durch mehrere Fenſter gut aufgehellten Dachraum mit ſchrägen Wänden. Hier findet man den Eigentümer des kleinen Hauſes mitten unter einem halben Dut⸗ zend Stepperinnen und Schäfteſchneiderinnen bei der Arbeit. Er iſt ſeines eigenen Betriebes Vorarbeiter, Direktor, Kaufmann und Handwerker in einer Per⸗ ſon, ein ſchlichter, aber ſelbſtbewußter Bürger, feſt⸗ verwurzelt mit der Tradition ſeines Gewerbes, ſtolz auf das Erreichte und mit guten Plänen und Hoff⸗ nungen für die Zukunft. Gerade jetzt trägt er ſich mit dem Gedanken, ſeiner pfälziſchen Verkaufsfiliale eine zweite, größere, in Baden hinzuzufügen. Er unterhält zwei eigene Kraftwagen für die Vertreter. Seine Geſchäftsbeziehungen reichen bis nach Pom⸗ mern und Schleſien. Er iſt gewöhnt, in großen Summen zu denken, ſeine Ledereinkäufe gehen in die Tauſende. Wir leruten noch audere Fabrikanten kennen, deren Betriebe weſentlich größer find, die fünfzig und mehr Angeſtellte beſchäftigen und über einen anſehnlichen Maſchinenpark verfügen, aber ſie alle haben mit dieſem erſten ein Gemeinſames: die Herkunft pom Handwerk, das organiſche Herausgewachſenſein aus kleimſten Anfängen, die Lieeb zu ihrem Betrieb, der ihnen mehr als nur äußere Exi⸗ ſtenz bedeutet, da er die Summe lebenslänglicher Arbeit und Sorge verkörpert. Und ſo ſind dieſe Män⸗ ner, obwohl ſie über Kapital verfügen und damit arbeiten, keine Kapitaliſten im eigentlichen Sinne. Dieſer Umſtand ſchafft eine Grundlage des Ver⸗ trauens zwiſchen Unternehmer und Arbeiter, aber nicht nur des Vertrauens, auch der gegenſeitigen Achtung. Und ſo gedeiht das geſunde Selbſtbewußt⸗ ſein des Arbeckers, der an dem Beiſpiel ſeines Brotherrn, das er täglich vor Augen hat, einſehen lernt, daß es keine Hexerei iſt, hochzukommen, ſo⸗ fern die Zeitläufte es erlauben. Seine heimliche Hoffnung iſt es, elbſt einmal ein Fabrikant zu wer⸗ den. Es iſt dieſen tüchtigen Menſchen zu gönnen, wenn auch ihre Arbeit im neuen Staat Förderung und Auftrieb erfährt. Zum erſten Male ſeit vielen Jahren ſind die Fabriken wieder gut beſchäftigt und man hofft, am Ende der Sajſon einen beſcheidenen Gewinn auf die Seite legen zu können. H. Ha, ... ⁰·¹wwj ä ² 0m Wieder eine Serie der Schadenfeuer * Walldürn, 29. Dez. Nachts brach in der Scheune des Landwirts Johann Böhm, gegen⸗ über der Poſt, Feuer aus, das ſich raſch auf die Ne⸗ bengebäude und auf das Anweſen des Rieſenwirts Johann Claes ausbreitete. In kurzer Zeit ſtanden beide Scheunen mit den Nebengebäuden in hel⸗ len Flammen. Es gelang, das Vieh in Sicher⸗ heit zu bringen, doch ſind die Scheunen bis auf die Umfaſſungsmauern niedergebrannt. Die Wirtſchafts⸗ gebäude des Gaſthauſes zum Rieſen, ſowie des Hotel Ochſen waren äußerſt gefährdet. Der Gebäude⸗ ſchaden beträgt etwa 20 000 Mark. Die Brand⸗ urſache iſt unbekannt. N * Bretten, 29. Dez. Im nahen Oelbronn entſtand infolge Kurzſchluſſes in dem Auweſen von Landwirt und Gemeinderat Gotthard Weihing ein Schadenfeuer, das die große Scheuer ſamt dem Stallgebäude mit Fahrniſſen und den darin befind⸗ lichen Vorräten ſowie einer dort betriebenen Kraut⸗ fabrik völlig einäſcherte. Das Vieh konnte geborgen werden. Der Schaden iſt aber trotzdem ſehr groß. * Karlsruhe, 29. Dez. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Mit dem 31. Dezember tritt Gendarmerieinſpektor Sernatin⸗ ger in Mosbach in den Ruheſtand. Mit ihm ſcheidet ein Beamter aus dem ſtaatlichen Sicherheits⸗ dienſt, der ſich in ſeiner langjährigen Dienſtzeit große Verdienſte erworben hat. Insbeſondere bleibt ſein unerſchrockenes Auftreten anläßlich der Kommu⸗ niſtenunruhen im Herbſt 1923 in Weinheim unver⸗ geſſen. In Anerkennung der Verdienſte des Gen⸗ darmerieinſpektors Sernatinger hat der Miniſter des Innern ihm die Berechtigung verliehen, nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Staatsdienſt auch weiterhin die Gendarmerieuniform bei beſonderen Anläſſen zu Fügen. * Schwetzingen, 28. Dez. Am Samstag vor Weiß⸗ nachten ſtarb mach langer Krankheit im 66. Lebens⸗ jahr Kaufmann Louis Schwarz. Der Verſtorbene hinterläßt die größte Schwetzinger Privatſammlung von Geſchichte, Fiteratur über unſere Stadt, Ge⸗ mälde, Radierungen, Kupferſtiche und Münzen. Schwarz wurde im November 1931 zum Ehrenmit⸗ glied des Verkehrrsvereins ernannt. Er förderte vor allem auch die Eintwicklung der Schwetzinger Volks⸗ bank ec mbc. deren Aufſichtsrat er 25 Jahre ange⸗ hörte, davon 10 Jahre als Vorſitzender. 5 tag, 29. Dezember 1933 Aus der Pfalz bache 4 15 2* 8 einen Gauleiter Bürckel zum Jahresende 9 8 * Neuſtadt(Haardt), 29. Dez. Die„NS“ ver⸗ 1 1 öffentlicht folgenden Aufruf des Gauleiters befind Bürcke l: eien Pfälzer Hitlerleute! Wir werden das Jahr der als of Revolution ſchließen mit einem letzten praktiſchen zwar Bekenntnis zum deutſchen Sozialimus. aber 8 3 2 5 i f 0 45— 9 dem Dieſes Bekenntnis gilt jenen Menſchen, die 8 1A Im lich zu uns ins Haus kommen und dabei nie reich hof e werden, noch werden wollen. Es ſind dies die Brief⸗ 0 Brot träger, Zeitungsboten, Wochenfrauen uſw. Dieſen winne drücken wir am Samstag, wenn auch nur dem einen 1 5 oder anderen, Groſchen in die Hand, um damit zu⸗ könnte gleich allen anderen armen Teufeln zu ſagen: Unſer ſcheint Kampf um Euch geht im nächſten Jahr weiter! 3 2 82 1 auch Die pfälziſchen Eiſenbahner helfen leben * Ludwigshafen, 28. Dez. Die Reichs bahndirek⸗ Stunt tion teilt mit: Von den Eiſenbahnern des Reichs⸗ werde. bahndirektionsbezirks Ludwigshafen a. Rh. ſind an 5 1 Spendenbeträgen bis jetzt aufgebracht worden: Gaſtge a) Für die Spende zur Förderung der nationalen Bir! Arbeit— und für die Stiftung— der Opfer der Ar⸗ Rückſp beit 70900 Mk. und b) für das Winterhilfswerk ſelder des Reiches leinſchließlich Volksſozialiſtiſche Spende 8955 Pfalz) 46 800 Mk., insgeſamt 117 700 Mk. Durch⸗ An ſchnittlich werden gegenwärtig monatlich für die ge⸗ auf e ſamten Hilfswerke 30 000 Mark abgeführt. Dieſe Zahlen können ſich ſehen laſſen. Sie ſtellen der 5 Hilfsbereitſchaft und dem Opferwillen der pfälzi⸗ 1 ſchen Eiſenbahner ein glänzendes Zeugnis aus.* 35 2 2* Wi Arbeitsbeſchaffung in Schifferſtabt dn bpd. Schifferſtadt, 29. Dez. Im Gemeinderat be⸗ nachm richtete Bürgermeiſter Gantner über ein neues 3 Arbeitsbeſchaffungsyrojekt. Zur Straßenherſtellung 5 45 und Kanaliſation innerhalb des Ortes erhält die Ausb! Gemeinde aus dem Reinhardt⸗Straßenbauprogramm f von 2 ein Darlehen von 75 000 Mk. Die Geſamtkoſten be⸗ Sende laufen ſich auf 98 000 Mk. 75 v. H. der benötigten Al Arbeitskräfte werden aus Wohlfahrtsempfängern be⸗ 17 ſtehen. Mit den Arbeiten hofft man bereits am 5 10. Januar beginnen zu können. Als weiteres Ar⸗ Kean beitsbeſchaffungsprojekt iſt die Entwäſſerung des ſiegre! Ranſch und der Portheide als Notſtandsarbeit vor⸗ palaſt geſehen. Die Koſten betragen 76000 Mk., wozu das 5 Kulturbauamt einen verlorenen Zuſchuß von 45 000 9 7 7 Mark gewährt. Die Gemeinde wird nicht belaſtet, 15 ſchr da durch die Beſchäftigung von etwa 120 Erwerbs⸗ Ite loſen, hauptſächlich Kinderreichen, Wohlfahrtsunter⸗ Münd ſtützungsgelder eingeſpart werden. Be turnie Spiel! diger * Landau, 29. Dez. Die drei Angeſtellten der warer Firma H. Scharff und Sohn, Kaufmann Spieß, Syndikus Dr. Hochdörfer und die Angeſtellte Damian wurden aus der Haft entlaſſen Es befindet ſich jetzt nur noch ein Angeſtellter der 1 1 Firma in Haft. ö bpd. Waldmohr, 29. Dez. Die Gemeinden Kübel⸗ berg, Schönenberg und Sand beabſichtigen die Regu⸗ lierung des Kohlbaches, eines Nebenfluſſes des Glans. Bei dem Profekt, deſſen Koſtenvoranſchlag ſich auf 58 000 Mk. beläuft, könnten 80 Arbeits loſe beſchäftigt und damit ſämtliche Arbeitsloſen der be⸗ teiligten Gemeinden über Winter untergebracht wer⸗ den. Insgeſamt kommen 11000 Tagſchichten in Be⸗ tracht. Zur Finanzierung des Projekts ſoll ein Darlehen aus dem Reinhardt⸗Programm aufgenom⸗ men werden. Die Arbeiten ſollen ſofort nach Be⸗ willigung der Grundförderung begonnen und Ende 5 5 Juni 1934 vollendet ſein. 0 * Kuſel, 29. Dez. Zum Bürgermeiſter der 85 Stadt Kuſel wurde unter mehreren Bewerbern der Span: Verwaltungsbeamte Friedrich Tudwig gewählt, 4 irh Der bisherige 1. Bürgermeiſter Imbt iſt bekanntlich Fa an die Spitze der Stadtgemeinde Bad Dürkheim ge⸗ 9 treten. — * Darmſtadt, 29. Dez. Der 28jährige Kaufmann Siegfried Billing wurde in einem Abwäſſergra⸗ ben der Zuckerfabrik Groß⸗Gerau tot aufgefun⸗ den. Der junge Mann hatte ſich nachts an den Rand des Grabens geſetzt und iſt eingeſchlafen. Hier⸗ bei iſt er in den Graben gefallen und ertrunken. eee eee. Große Deviſenſchiebungen wurden aufgedeckt * Trier, 29. Dez. Die Trierer Zollfahn⸗ dungsſtelle feht vor der Aufklärung einer großen Geldſchiebung. Wie ſchon berichtet, wurden durch Gyenzzollbeamte bei Wellen zwei Perſonen feſtgenommen, die 5000 Mark in deut⸗ ſchem Geld nach Luxemburg verſchieben wollten; die 5000 Mark wurden in den Schuhen eines der Verhafteten gefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß ſchon öfters hohe Geldbeträge über die Grenze gewandert ſind. Die Höhe der Summe ſteht noch nicht feſt. Einer der Feſtgenommenen ſpielte früher in Deutſchland in der SP D eine Rolle und hält ſich ſeit der Umwälzung in Luxemburg auf. Der andere Verhaftete. ein Autobeſitzer aus Luxemburg, iſt inzwiſchen wießer auf freien Fuß geſetzt worden, da er nachweisbar von dem Zweck der Fahrt keins Ahnung hatte. Der Hauptſchieber ſitzt in Lu⸗ remburg und dt für die deutſchen Behörden nicht zu faſſen. Ex iſt die Triebfeder der geſamten Schie⸗ bungen. Durch Mittelsperſonen ließ er bei verſchiede⸗ nen deutſchen Baunken Reichsanleihen in Geld um⸗ wechſeln und den Erlös über die Grenze Luxemburg ſchmuüggeln. Im Zufammenhang hier⸗ nach den. mit wurde auch ein Prokuriſt aus Trier ver⸗ haftet. Weitere Feſtnahmen ſollen bevorſtehen. * * Zweibrücken, 29. Dez. Zwei ſaarländiſche 1 Eiſenbahner ſuchten die durch den ſtarken dich Feiertagsverkehr bedingte erhöhte Inanſpruchnahme 28 der Zollbeamten dazu auszunützen, größere Regi⸗ veran ſtermarkbeträge ins Saargebiet einzu⸗ 7 75 ſchmuggeln. Das im Strumpf verſteckte Geld zielen wurde aber von den Zollbeamten zutage gefördert. tiker Die beiden Schmuggler wurden ins Amtsgerichts⸗ warne gefängnis eingeliefrt. 5 Levin 5 den de * Lachen, 29. Dez. Im Anweſen des Landwirts 5 Heinrich Klein brach in der Scheune Feuer aus,* das durch die Heu⸗ und Strohvorräte reiche Nah⸗ 1 rung fand. Das Feuer griff auf zwei Nebengebände,. Schuppen und Stall, über und beſchädigte ſie ſchwer. 9 De Mit Unterſtützung der Speyerdorfer Wehr und den Spiche Neuſtadter Motorſpritze konnte das Feuer einge⸗ ö Beſus dämmt werden. Die Scheuer brannte vollſtändig Rund aus. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht wer⸗ e Man vermutet Brandſtiftung. 88 1933 pende Durch⸗ ie ge⸗ Dieſe 8 fälzi⸗ Be⸗ Ende der der zählt, utlich n ge⸗ Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 601 Pflicht⸗FJußball nur an Sylveſter Meiſterſchafts-Programm in den Gauen XII- XVI Der für die einzelnen Terminliſten immer günſtige Um⸗ Jahr eines Doppelfeiertages gibt Gelegenheit, auch am Jahreswechſel Meiſterſchaftsſpiele abzuhalten. An veſter— der Neujahrstag wurde von Pflichtſpielen voll⸗ ſtändig freigehalten— führen alle ſüd⸗ und ſüdweſtdeut⸗ ſchen Gaue Punktkämpfe durch. Meiſt allerdings in nur ſehr beſchränktem Umfang, lediglich der Gau Mittelrhein ſchickt zehn Mannſchaften ins Gefecht. 5 Im Gau 13(Südweſt] hat der Tabellenführer Offen⸗ bacher Kickers die Möglichkeit, ſeine Stellung durch einen Erſolg über die bei ihm gaſtierende Boruſſia Neunkirchen zu befeſtigen. Auf eigenem Platz wer⸗ den ſich die Kickers den Sieg nicht entgehen laſſen, obwohl matürlich größte Vorſicht geboten iſt. Boruſſia Neunkirchen befindet ſich augenblicklich ausgezeichnet in Fahrt, wie ihr Weihnachtsſieg über Phönix Ludwigshafen beweiſt. Der Kampf Mainz 05 gegen Wormatia Worms muß als offen angeſehen werden. Der„Papierform“ nach ſind zwar die Wormſer etwas höher einzuſchätzen, dafür haben aber die Mainzer den Platzvorteil für ſich. Und auf frem⸗ dem Gelände hat Wormatia ſchon mehr als einmal verſagt. Im Gan 14(Baden] hat der Tabellenerſte SV Wald⸗ hof einen ſchweren Gang vor ſich. Bei Germania Brötingen bann bekanntlich nur eine Mannſchaft ge⸗ Höchſtf befindet. Die Waldhöfer haben nun augenblicklich eine ſehr ſtabile Leiſtungskurve aufzuweiſen, die ihnen einen Erfolg ſchon garantieren könnte, aber trotzdem ein unentſchiedenes Ergebnis ſcheint uns eher möglich zu ſein. Der Bf R Manu ⸗ heim ſollte imſtande ſein, gegen den F C Pforzheim in Mannheim einen ſicheren Sieg herauszuholen, wie ſich auch Phönix Karlsruhe zu Hauſe vom Tabellen⸗ letzten SC Freiburg kaum ſchlagen laſſen wird. Im Gau 15(Württemberg) verſpricht der Kampf VfB Stuttgart— Ulmer F W 94 beſonders reizvoll zu werden. Beide Mannſchaften haben die Punkte ſehr nötig, die Stuttgarter, um in der Spitzengruppe zu bleiben und die Ulmer, um aus der Abſtiegszone zu kommen. Die Gaſtgeber haben etwas mehr Chancen auf einen Erfolg. In Birkenfeld treten die Stuttgarter Kickers zum Rückſpiel an. Im Vorſpiel konnten die Kickers die Birken⸗ felder mit 571 abfertigen. Es iſt auch diesmal wieder mit einem Erfolg der Stuttgarter zu rechnen, ob in der gleichen Höhe aber, iſt ſehr fraglich. Im Gau 16(Bayern) wird Jahn Regensburg auf eigenem Gelände einen verzweifelten Abwehrkampf S Sil⸗ mal ſpielfrei. gegen die Spielvereinigung Fürth führen. Sollte die Jakob⸗Mannſchaft wieder verlieren, ſo dürfte ſie dem Abſtieg kaum mehr entgehen. Dieſe Tatſache iſt den Regensburgern nur zu gut bekannt und darum werden ſie ihre Heimſpiele mehr denn je zu Punktgewinn auszunützen verſuchen. Ein Teilerfolg der Gaſtgeber iſt daher nicht ganz ausgeſchloſſen. Unklar liegen die Verhältniſſe auch im zweiten bayeriſchen Treffen, dem Münchener Lo⸗ kal kampf F C— Wacker. Hier werden die FC⸗Leute ebenfalls alles daranſetzen, zu weiteren Punkten zu kommen. Der Gau 12(Nordheſſen) hat ebenfalls nur zwei Spiele auf ſeinem Programm. Kurheſſen Kaſſel empfängt ſeinen Namensvettern aus Marburg und ſollte un⸗ angefochten ſiegen. SC 03 Kaſſel dürfte mit dem Spielverein Kaſſel wohl einige Mühe haben, immerhin ſollte es zu einem Siege reichen. Im Gau 11(Mittelrhein) hat Weſtmark Trier zu Hauſe den Kölner SC 99 zum Gegner. Die Kölner haben bisher ſchwer enttäuſcht. Sie ſollten auch in Trier keine Lorbeeren ernten. Eintracht Trier iſt dies⸗ Die übrigen Kämpſe: F V Neuendorf gegen Rhenania Köln, VfR Köln— Bonner F VB, Sülz 07— Mülheimer SV, Kölner Ef R gegen Fortuna Kottenheim ſollten jeweils die Platzherren als Sieger ſehen. Fußball-Tagung in Hannover Beſprechungen über Termin⸗Fragen Der Deutſche Fußball⸗Bund hat für kommenden Sams⸗ tag und Sonntag, die letzten Tage des alten Jahres, die Mitglieder der Spiebausſchüſſe und die Sportwarbe ſeiner 16 Gaue nach Hannover eingeladen, wo in einer Sitzung Terminfragen beſprochen werden. In erſter Linie ſoll klar geſtellt werden, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Gaue ihre Meiſterſchaftsſpiele beenden und wann die Doppel⸗ runde der Gau⸗Sieger in den vier Gruppen beginnen kann. Die Behandlung der rein techniſchen Fragen dient in erſter Linie dazu, die Termine für die Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft ſo günſtig feſt⸗ zulegen, daß der Bund die deutſchen Intereſſen bei der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1934 in Italien mit der beſten Mannſchaft würdig vertreten kann. Kleine Sport-Nachrichten Wie alljährlich eröffnet der Mannheimer Ruder⸗Club von 1875 auch am 1. Januar 1934 ſeine Ruderſoiſon mit einer Neujahrsauffahrt. Die Boote begeben ſich um 2 Uhr nachmittags vom Bootshauſe an der Rheinpromenade bis ungefähr in die Höhe des Strandbades, um von dort aus in geſchloſſener Fahrt zum Bootshaus zurückzukehren. Eine Nundfunkrede über das Thema„Rückblick und Ausblick im deutſchen Sport“ wird der Reichsſportführer von Tſchammer⸗Oſten am 4. Januar über alle deutſchen Sender halten. Als Schiedsrichter für das am 14. Januar in Frankfurt ſtattfindende Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen Deutſchland und Ungarn wurde der Holländer Baers berufen. Ihr zweites Spiel gegen den Berliner Schlittſchuh⸗Club geſtalteten die„Ottawa Shamrocks“ am Mittwoch mit:2 egreich. Dem ſpannenden Treffen im Berliner Sport⸗ palaſt wohnten 8000 Zuſchauer bei. Durch einen Jagdunfall iſt der bekannte Flachrenn⸗ jockey Arthur Zimmerman ums Leben gekommen. Er wurde bei einer Jagd im Brohltal durch einen Steckſchuß so ſchwer verletzt, daß er ſtarb. e Italieniſche Amateurboxer werden am 4. Januar in München gegen eine bayriſche Auswahlſtaffel antreten. Beim Spenugler⸗Cup, dem internationalen Eishockey⸗ turnier in Davos, wurden am Donnerstag zwei weitere Spiele ausgetragen. Rapid Paris ſchlug den Pokalvertei⸗ diger T Prag mit:0 und mit dem gleichen Ergebnis waren die Züricher Grashoppers über Oxford erfolgreich. Neuauflage Cläre Dreyer— Elſe ö Jatobſen 5 Ein internationales Schwimmfeſt, ausgerichtet von der Kopenhagener Schwimm⸗Union am 12. und 14. Januar 1934 in Kopenhagen, bringt auch die Düſſeldorſer Schwimmerin Cläre Dreyer an den Ablauf. An beiden Tagen trifft Frl. Dreyer über 200 Yards Bruſt auf die Dänin Elfe Jacobſen und andere däniſche und ſchwe⸗ diſche Schwimmerinnen. Ueber 100 Meter Rücken wird die große Hoffnung Frl. Stolte(Düſſeldorf) ouf die Eng⸗ länderin Davies treffen. Anſchließend an ihre Kopenhagener Reiſe beſtreiten die Düſſeldorfer Damen noch Wettkämpfe in Aarhus, und zwar am 17. Januar. Luftſportlongreß in Kairo Der Jahreskongveß des Internationalen Luftſport⸗Ver⸗ bandes(FJeöbération Aeronautique Internationale) wurde in Kairo beendet. Prinz Bibes c o⸗Rumänien wurde als Präſident wiedergewählt und der Belgier de Bo zum Präſtdenten der Kommiſſion für Touriſtik eingeſetzt. Der Spanier La Cier va, der bekannte Erbauer des„Wind⸗ mithlen⸗Flugzeuges“, erhielt die goldene Medaille der FA, deren nächſter Kongreß auf Wunſch Amerikas in Waſhington ſtattfinden ſoll. Die Arbeit beginnt Für die Nadweltmeiſterſchaften in Leipzig Ein umfangreiches Programm harrt anläßlich der im Auguſt in Leipzig ſtattfindenden Radweltmeiſterſchaften der Erledigung. Ein umfangveicher Vorbereitungsapparat iſt daher notwendig, um alle die Arbeiten zu erledigen, die für eine reibungsloſe Abwicklung der Feſtfolge notwendig ind. Es wurde daher ein mehrgliedriger Arbeitsausſchuß eingefetzt, deſſen Leitung in den Händen von Willy renzel liegt. Die Leiter der übrigen Ausſchüſſe ſind: Schönherr(Straßenfahren), E. Schmidt(Finanzen), O. Roeſch(Bahnfahren), W. Schellbach(Saalfahren), O. Koch(Wanderfahren), P. Wagner(Korſo), W. Franz Preſſe und Propaganda). Mar Baer vor Schmeling und Carnera Eine„amtliche“ Boxrangliſte Die vor einiger Zeit von der amerikoniſchen Box⸗Fach⸗ zeitſchrift„The Ring“ mit ihrer etwas reichlich merkwür⸗ digen Placterung— Max Schmeling hatte man an die achte Stelle geſetzt— hat die Amerikaniſche Box⸗Aſſociation veranlaßt, eine ſozuſagen amtliche Ranugliſte heraus⸗ zugeben, die ein ganz anderes Bild gibt. Max Baer nimmt hier die erſte Stelle vor Schmeling und dem offi⸗ zielen Weltmeiſter Carnera ein. Ein etwas boshafter Kri⸗ tiker ſchreibt dazu in bezug auf Carnera:„Obgleich Carnera als Weltmeiſter gilt, hat man ihn dahin geſetzt, wo er hingehört“. Nach Carnera folgen Loughran, King Levinfky, Sharkey, Steve Hamas und Impelletiere, gegen den der Deutſche Neuſel heute abend kämpft. Seißler deutſcher Meiſter Berufsboxen im Berliner Spichern⸗Ring Der Meiſterſchaftskompfabend am Mittwoch, im Berliner Spichernring hatte mit 1500 Zuſchauern einen ſehr ſchwachen Beſuch erfahren. Einleitend kam Schlägel über vier Runden gegen Kramny zu einem Punktſieg. Anklam ſchlug im nächſten Kampf den olten Berliner Funke ſicher nach Punkten. Im Schwergewicht hinterließ der Düſſeldorſer Wallner wieder einmal einen ſchwachen Eindruck. Sein Gegner, der Breslauer Scholz, kam nach Ablauf der Runden zu einem hohen Punktſieg. Anſchließend kletterten dann die beiden Meiſterſchafts⸗ anwärter auf den Leichtgewichtstitel Willi Seißler⸗ Berlin(60,9) als Titelhalter und Paul Czirſon⸗Berlin (60,3) als Herausforderer zum Hauptkampf durch die Seile. Es gab einen recht ſpannenden Kampf, bei dem die Zu⸗ ſchauer bis zum Letzten mitgehen konnten. In den erſten Runden hatte Seißler im Nahkampf zahlreiche Punkte ge⸗ ſammelt. Donn kam aber Czirſon auf und brachte mehrfach ſeine Rechte gut in Anwendung. Seißler, in der Sicht links behindert, hatte alle Mühe, ſich den harten Schlägen Czirſons zu entziehen. In der ſechſten Runde kämpfte Czirſons verhältnismäßig nachläſſig, ſo daß Seißler durch gute Haken an den Kopf ſeines Gegners etwas im Vorteil war. Das Urteil„unentſchieden“ wird beiden Boxern ge⸗ recht, wurde aber von den Zuſchauern mit Mißfallens⸗ äußerungen aufgenommen. Seißler bleibt durch dieſes Un⸗ entſchieden Titelhalter. In ausgezeichneter Verfaſſung zeigte ſich im abſchließenden Kampf der Mannheimer Kreimes gegen Zoſchke. Der Süddeutſche kam ſchon vor Ablauf der erſten Runde zu einem entſcheidenden Sieg. * Bernlöhr bort in Mannheim Im Anſchluß an ſeine Nordlandreiſe wird der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Bernlöhr⸗ Stuttgart am Sams⸗ tag, 18. Januar, beim zweiten nationalen Box⸗Groß⸗ kampftag des VfR Mannheim gegen den badiſchen Meiſter Meier ⸗ Mannheim in den Ring treten. Helmush Körnig außer Lebensgefahr Der frühere deutſche Meiſterläufer Helmuth Körnig war außerordentlich ſchwer an Typhus erkrankt. Sein Zuſtand galt bereits als hoffnungslos. Jetzt kommt von feinem Krankenlager in Greifswald die erfreuliche Kunde, daß Körnig dank ſeines ſehr widerſtandsfähigen Herzens die Kriſe überwunden hat und ſich erfreulicherweiſe auf dem Wege der Geneſung befindet. 6000-Kilometer-FJahrt in Italien Um den Goldpokal des Duce Die vom Automobilkluß von Italien für das nächſte Jahr in Ausſicht genommene 4000⸗Km.⸗Fahrt iſt noch er⸗ weitert worden und führt über eine Geſamtſtrecke von 6040 Kilometer. Der vom 26. Mai bis 2. Juni ſtattfin⸗ dende Wettbewerb wird international in fünf Klaſſen(bis 1100, bis 1500, bis 2000, bis 3000 und über 3000 cem) ausgeſchrieben und iſt mit Geſamtpreiſen von 500 000 Lire dotiert, die ſich nicht nur auf die in der Ge⸗ ſamtwertung Beſten, ſondern auch auf die(laſſenſieger und Placterten verteilen. Außerdem winkt dem Gewinner dieſer als Zuverläſſigkeitsfahrt ausgeſchriebenen Prüfung ein von Muſfolini geſtifteter Goldpokal. Zugelaffen ſind lediglich Serienwagen(ohne Kompreſſor), von denen bis zum 15. April mindeſtens 100 Stück hergeſtellt und katalog⸗ mäßig verzeichnet werden. Die verlangten Mindeſtdurch⸗ ſchnitte wurden auf 40—60 Km. für die einzelnen Klaſſen feſtgeſetzt. Der Start erfolgt in den Etappenorten nach der Reihenfolge der Ankunft. Ausgangspunkt iſt Rom, von wo aus der Weg über Neapel, Nicaſtro und Villa führt. Nach der Ueberſetzung nach Sizilien folgt eine Fahrt „Rund um Sizilien“ und Ueberſetzung nach Reggio, dem Ziel der erſten Tagesſtrecke. Am 29. Mai geht es weiter über Catanzaro, Auletta, Catalonia, Brinolſi nach Mailand hinauf. Die dritte Etappe endlich führt zu⸗ nächſt nach Trieſt, dann über Udine, Belluno, Trient, Riva, Brescia, Cremona nach Turin und von dort aus geraden Weges zum Ziel wach Rom. Meldeſchluß iſt am 15. Mai. Deutſche Sthilauf-Oronung Der Reichsſportführer und der Führer des Deutſchen Schiverbandes haben nachfolgende Ordnung für den deut⸗ ſchem Schilauf herausgegeben: 1. Der DSW iſt die für den Schilauf allein zuſtändige Fochfäule. Er iſt allein berechtigt, ſchiläuferiſche Veranſtal⸗ tungen durchzuführen oder zu überwachen. Allen anderen Organiſationen iſt dies unterſagt. 2. Für den deutſchen Schilauf iſt nur die Wettlauford⸗ 1 Laufſchule des Deutſchen Schi⸗Verbandes maß⸗ gebend. 3. Die Führung des deutſchen Schilaufs unterſteht dem Führer des DSB. Sämtliche deutſchen Vereinigungen, Abteilungen, Riegen uſw., die Schiläufer zuſammenfaſſen, ſind ſeinen Anordnungen unterworfen. 4. An ſchiläuferiſchen Veranſtaltungen können ſich nur Mitglieder des DSW beteiligen. 5. Jede ſchiläuferiſche Gemeinſchaft innerhalb Deutſch⸗ lands hat ſich dem DSV anzuſchließen. 6. Veröffentlichungen über den deutſchen Schibetrieb ſind ohne Unterſchrift der zuſtändigen DSV⸗Fachwarte ungültig. 7. Schilaufunterricht unterſteht im Gebiet des Deutſchen Reichs der Aufſicht und der Weiſung des DSV. 8. Nur oͤie dem Reichsverband Deutſcher Turn⸗ und Sport⸗ und Gymnaſtiklehrer im Natlonalſozialtſtiſchen Leh⸗ rerbund angeſchloſſenen geprüften Schilehrer dürſen Ent⸗ gelt für Schilaufunterricht nehmen. N 9. Zur amateurmäßigen Unterrichtserteilung im Schi⸗ lauf ſind nur die vom DS geprüften Lehrwarte(Ama⸗ teurſchilehrer) berechtigt. Ste ſind an die vom De an⸗ gegebenen Weiſungen und Amateurbeſtimmungen gebunden. Eine Bergfahrt ins Hochgebirge Lichtbilder-Vortrag im Pfälzerwald-Verein Mit dieſem Lichtbildervortrage des bekannten Alpiniſten Fritz Schütt eröffnete dieſer Tage die Pfälzerwald ⸗ Vereins Ortsgruppe Ludwigshafen Mannheim den Reigen ihrer geſelligen Winterveranſtaltungen. Vor allem in Wanderkreiſen fand der Vortrag große Beachtung. Es nahm ſomit nicht wunder, daß der„Bürgerbräu⸗ ſaal“ in Ludwigshafen faſt bis auf den letzten Platz beſetzt war. Ortsgruppenvorſitzender Reichsbahn⸗ Oberinſpektor Eſſelborn, Ludwigshafen, richtete herzliche Begrüßungsworte an die Erſchienenen, namentlich an den Ehrenvorſitzenden Oberlehrer Acker, Ludwigshafen, an die Mannheimer Freunde, die Vertreter auswärtiger Ortsgruppen und an die Preſſe. Sein beſonderer Gruß galt dem noch jugend⸗ lichen Alpiniſten Schütt, deſſen Erlebniſſe im Hoch⸗ gebirge gerade beim Wanderer Verſtändnis fänden. Die Bilder ſeien eigene Aufnahmen und oft in ge⸗ fährlicher Lage gewonnen als Ergebnis einer ſechs⸗ wöchigen Bergfahrt. Eine lange Reihe ſeltſamer Felsgebilde, Gebirgs⸗ landſchaften, Matten, Gletſcher uſw. zog dann vor dem Auge vorüber, die der begeiſterte Freund des Hochgebirges lebensnahe zu ſchildern verſtand. Ueber Augsburg gings mit zwei Kameraden nach Tirol. In Ulrichsbrück wurden die harten Zugbänke mit dem Karrenſitz vertauſcht und durchs Raintal auf⸗ wärts gefahren. Die Tannheimer Berge, die Klein⸗ ode Tirols, haten es den Dreien angetan, beſonder die 2164 Meter hohe Gehrenſvitze. Nach ihrem Be⸗ ſuche mußte ſich der trotzige Gimbelturm die Beſtei⸗ gung gefallen laſſen, die vierte in ſeinem ganzen Bergesdaſein. Auch die Rote Flüh mußte dran glauben, denn Seil und Gewandtheit halfen zum Er⸗ folg. Schon lockte der Wetterſtein, die Schüſſelkar⸗ Südwand reizte zum Angriff. Bergſteigeriſche Fein⸗ koſt! Ueber den tückiſchen Plattenſchuß erfolgte der Abſtieg. Dann kamen die dreigipfelige Scharnitz⸗ ſpitze und der bekannte Muſterſtein an die Reihe, von denen jene einen beſonders ſchlechten Ruf ge⸗ nießt. Der Nordwand der Partenkirchener Drei⸗ torenſpitze galt ein zweimaliger Angriff. Doch end⸗ lich war das Gipfelkreuz erkämpft. Nun mußte an die Ergänzung des Proviants gedacht werden. Inns⸗ bruck brachte das Nötige. Die Hohen Tauern waren das nächſte Ziel. Es folgten der große Bärenkopf, die 3425 Meter hohe Glocknerin, der Riffelkopf und der Johannisberg. Ueber die italieniſche Grenzſta⸗ tion St. Candio und Sexten wurde dann der Weg in die Dolomiten genommen. Die pralle Felswand der kleinſten der Drei Zinnen, der Einzelkofel und der Paternkofel ſtellten beſondere Aufgaben. wandte ſich die hohen Zwölferkofel zu. Nun Aufmerkſamkeit dem 3091 Meter Die Bezwingung der Süd⸗ kante des Pomagagnon⸗Zuges und der Tofana E Roces brachte den Schluß einer gefahrvollen aber ſchönen Bergfahrt, die von der Majeſtät der zum Himmel ragenden, in Eis und Schnee gehüllten Berge unvergeßliche Eindrücke vermittelte. Der Redner hatte der Ortsgruppe durch die feſ⸗ ſelnden Darbietungen einen ganz beſonderen Genuß geboten, wofür ihm der Vorſitzende verdienten Dank ſagte. Sch. * In der Arbeitsgemeinſchaft„Geſundheits⸗ führung“ hat das Reichsminiſterium des Innern alle auf dem Gebiete der Geſundheitsfürſorge arbeiten⸗ den Verbände, zu denen auch die alkoholgegneriſchen Vereine zu zählen ſind, vereinigt. Im Zuſammen⸗ hange damit iſt die bisherige alkoholgegneriſche Spitzenorganiſation, die„Deutſche Reichshauptſtelle gegen den Alkoholismus“, in eine„Reichsfachae⸗ meinſchaft zur Bekämpfung des Alkoholismus“ um⸗ gewandelt worden. Zum Führer der Fachſchaft iſt der Oberregierungsrat im Reichsminiſterium des Innern Dr. Bartels beſtimmt worden. Dem Vorſtand gehören je zwei Vertreter der Enthaltſam⸗ keits⸗ und der Mäßigkeitsgruüppen an. Von ihnen wird wiederum je einer von der evangeliſchen und der katholiſchen Richtung geſtellt. In der Grün⸗ dungsverſammlung ſtellte der anweſende Referent des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda die tatkräftige Mitarbeit dieſes Mini⸗ ſteriums in Ausſicht. Das Miniſterium habe den Wunſch, die Propagandatätigkeit der alkoholgegne⸗ riſchen Organiſationen zu unterſtützen, um ihr einen größeren Nachdruck zu verleihen. * Ein ſtarkes Ueberhandnehmen von Speiſeeis⸗ wirtſchaften(Eisdielen) und Trinkhallen(Soda⸗ waſſerhäuschen, Verkaufsbuden mit Getränkeaus⸗ ſchank) hat ſich ſeit einer Reihe von Jahren bemerk⸗ bar gemacht. Bereits bei früherer Gelegenheit wurde, da ein Bedürfnis zum Offenhalten dieſer Betriebe bis zum Eintritt der allgemeinen Polizeiſtunde nicht anerkannt werden konnte, die Polizeiſtunde für die erwähnten Betriebsarten im Sommer auf 10 Uhr abends und im Winter auf 8 Uhr abends feſt⸗ geſetzt. Nach wiederholten Beobachtungen wurde von den Inhabern der Betriebe nach Eintritt der üblichen Ladenſchlußzeiten ſowie an Sonntagen— entgegen den hierüber beſtehenden Beſtimmungen— ein ſchwunghafter Handel mit Lebens⸗ und Genußmit⸗ teln aller Art betrieben. Im Intereſſe einer nach⸗ drücklichen Bekämpfung derartiger Ordnungswidrig⸗ keiten hat ſich der Miniſter des Innern daher ver⸗ anlaßt geſehen, die Polizeiſtunde für Speiſeeiswirt⸗ ſchaften und Trinkhallen mit Wirkung vom 1. Januar 1934 allgemein auf 7 Uhr abends feſtzuſetzen. Japans Schwimm⸗-Aeberſicht Der abergläubiſche Olnmpia-Sieger Der Jahresbericht des Japaniſchen Schwimmverbandes beſchäftigt ſich eingehend mit den Ergebniſſen der abgelau⸗ fenen Wettſchwimmzeit und ſtellt mit beſonderer Genug⸗ tuung feſt, daß von den Spitzenkönnern nicht weniger als elf Welthöchſtleiſtungen aufgeſtellt wurden und daß auch die Breitenentwicklung zu großen Hoffnungen auf ein ſiegreiches Abſchneiden bei den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin berechtige. Die Japaner haben auch guten Grund, mit den Fortſchritten ihrer Schwimmer zufrieden zu ſein. Nach dem überraſchend großartigen Abſchneiden bei den letzten Spielen in Los Angeles hat man ſich im fernen Oſten keineswegs auf den Lorbeeren ausgeruht. Vielmehr wurde die Lehrtätigkeit an den Schulen auf brei⸗ teſter Baſis ausgebaut und die Meiſterſchafts⸗ und ſon⸗ ſtigen Veranſtaltungen zeigten, welche Erfolge bei ſach⸗ gemäßer, gründlicher Ausbildung möglich ſind. Heute ſchon gibt es in Japan hauptſächlich im Kraulſchwimmen über alle Strecken Dutzende von Schwimmern, die, nach dem internationalen Leiſtungsſtandard gemeſſen, als abſolut erſtklaſſig zu bezeichnen ſind. Der erfolgreichſte von ihnen war Shozo Makino von der Waſeda⸗Univerſität, der die Weltbeſtzeiten über 400, 800 und 1000 Meter mehrſach verbeſſerte. Ihm gehören jetzt die Höchſtleiſtungen über 400 Meter mit:46,4 und über 800 Meter mit 10:08,3 Minuten, während ſeine 2000⸗ Meter⸗Leiſtung mit 12:51,6 von ſeinem Landsmann, dem Olympiaſieger Kuſus Kitamura auf 12:42,6 gelegent⸗ lich der Landesmeiſterſchaften verbeſſert wurde. Kitamura kam auch mit 19:08 um /b Sekunden an die für unüber⸗ windlich gehaltene 1500⸗Meter⸗Höchſtleiſtung des Schweden Arne Borg heran, mit dem dieſer bei den Europameiſter⸗ ſchaften 1927 in Bologna die ſchwimmſportlich intereſſterte Welt verblüfft hatte. Auch bei den japaniſchen Frauen ging es mächtig vor⸗ wärts. Die Bruſtſchwimmerin Hideko Maehata war⸗ tete mit neuen Weltbeſtleiſtungen auf, über 200 Meter mit :00,3, über 400 Meter mit 624,8 und über 500 Meter mit :03,8 Minuten. Daneben wurden zahlreiche nationale Höchſtleiſtungen geſchaffen. Als ein Sprinter von Rang und beſtändiger Form zeigte ſich dabei Maſanori Pu fa, der die 100⸗Meter⸗ Kraulſtrecke viermal in 58 Sekunden bezwang und die zu Anfang des Jahres beſtehende 200⸗Meter⸗Marke ſechsmal verbeſſerte. Seine beſte 200⸗Meter⸗Zeit wurde mit:13 gemeſſen. Der einzige unter den Spitzenkönnern, der ent⸗ täuſchte, war der olympiſche 100⸗Meter⸗Sieger Naſufi Miyazaki, der niemals ſeine beſte Form zu erreichen vermochte. Von ihm erzählt man ſich übrigens folgendes: Der ehrgeizige junge Meiſter war von ſeinem durch Krankheit verurſachten Formrückgang derart niedergedrſtckt, daß er ſich keinen anderen Rat wußte, als eines ſchönen Tages eine Wahrſagerin aufzuſuchen. Dieſe riet ihm unter allen möglichen Beſchwörungsformeln, ſeinen Vor⸗ namen zu ändern, dann würden ſich bei ihm auch wieder Siegesehren einſtellen. Er befolgte die Weiſung und wird nun im nächſten Jahre als Takeyaſu Miyazaki auf der Wettkampfbahn erſcheinen, um an ſeinen Olympiaſieg an⸗ zuknüpfen. ee eee, NSDAP-Miffeilungen Aus parteiamtlichen Bekanntmachungen entnommen BMJ Freitag, 29. Dezember, 18 Uhr, Heimabend nur für die Mädels der Igſch. Oſtſtadt⸗Schwetzingerſtadt, die am Freitag, 22. Dez., nicht den Heimabend beſuchen konnten. Deutſches Jungvolk Jungbaun 1/171, Stamm Altſtadt. Die Stärkenmeldun⸗ gen und Tätigkeitsberichte der Fähnlein im Stamm Alt⸗ ſtadt ſind bis ſpäteſtens 30 Dezember im Haus der Jugend abzuliefern. Jungbann 1/171. Es wird hiermit angeordnet, daß in der Zeit vom 31. Dezember, abends 6 Uhr bis zum 1. Ja⸗ nuar 34 morgens 8 Uhr, kein Jungvolker Uniform tragen darf.— Es fehlen von den meiſten Fähnlein die Meldun⸗ gen betr. bedürftiger Jungvolkjungen. Bis ſpäteſtens Samstag, 30. Dezember, ſind die Meldungen beim Jungbann abzugeben.— Stärkemeldungen und Tätig⸗ keitsberichte für Monat Dezember 1933 ſind bis ſpüteſtens Samstag, 30. Dezember, vorzulegen.— Preſſeberichte ſind bis Dienstag, 2. Januar, im Haus der Jugend abzugeben. Parteiamtliche Bekanntgaben Der Reichsſchatzmeiſter der NSDaAp erläßt folgende Anordnung: 5 Auf Grund der in letzter Zeit bei Parteiveranſtaltungen gemachten Erfahrungen wird angeordnet: 1. Alle Parteidienſtſtellen, die als Veranſtalter von öffent⸗ lichen Kundgebungen, Aufmärſchen, Feiern und der⸗ gleichen in Frage kommen, haben zur Sicherung gegen Unfälle für jede derartige Veranſtaltung eine Haft⸗ pflichtverſicherung einzugehen. 2. Die Haftpflichtverſicherung iſt wendig, wenn Dekorationen(Pylonen, Feuerſchalen, Fahnen, Fahnenmaſten und ſonſtige Ausſchmückungs⸗ gegenſtände) aufgeſtellt werden. 5 3 Die un bedingte Befolgung iſt Pflicht. Im Falle der Zuwiderhandlung behält ſich die Reichsleitung vor, Regreßanſprüche gegen den verantwortlichen Amts⸗ walter zu erheben. München, den 21. Dezember 1939. 8 gez. Schwarz. insbeſondere dann not⸗ TSageolkaleucleꝛ Freitag, 29. Dezember Nationaltheater:„Maria Stuart“, Trauerſpiel von Schil⸗ ler, Miete F, 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater: Von 18.15 bis 19 uhr Hermann Maria Wette:„Muſikäſthetik als muſikaliſche Anſchauungs⸗ und Erkenntnislehre“. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarett. Palaſt⸗Hotel Maunheimer Hof: Konzert und Tanz. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: univerſum:„Des jungen Deſſauers große Liebe“.— Alhambra:„Die Nacht der großen Liebe“. Schauburg:„Reifende Jugend“.— Pa baſt und Gloria:„Walzerkrieg“.— Capitol:„Meine Lippen lügen nicht“. Stäudige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Sonderousſtellung„Deutſche e Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis hr. Städtiſche Kunſthalle: Ausſtellung„Chriſtbaumſchmuck uns Weihnachts⸗Tand aus alter und neuer Zeit“. Geöffnet von 11 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr. Maunheimer Kunſtverein L 1, 1: Ausſtellung von Wer⸗ ken Mannheimer Künſtler. Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 5 Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Ge⸗ öffnet von 17 bis 19 Uhr Städtiſche Bücher⸗ und Leſehalle im Herſchelbad: Buch⸗ ausgabe von 10.30 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Leſe⸗ halle geöffnet von 10.30 bis 13 und von 16.30 bis 21 Uhr. Zweigſtelle Möhlblock, Weidenſtraße 16: Gebfnet von 14 bis 20 Uhr. f e e Lameyhaus, R 7, 46: Geöffnet von 15 bis 12 Oeffentliche Muſikbücherei A 1, 311: Buch⸗ und Noten⸗ ausgabe von 11 bis 13 und von 16 bis 19 Uhr. Hauptſchriftletter: H. A. Meißner Verantwortlich für Politit H. A. Meißner ⸗ Handelsteil: Kurt E— Feuilleton: C. O. Eiſenbart Lokaler Tell: N. Sch n fes der Sport: W. Müller- Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und den übrigen Tell: C. W. 110 nel Anzeigen und. Mitteilungen: J. aube, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker und Verleger: ere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, Mannheim N 1, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporte 0 1 4 „ 2 5 Freitag, 29. Dezember 19 N - UND WIRTSCHAFTS- der Neuen Mannheimer Zeitung Die Offenmarkfpoliſik der Reichsbank im Spiegel der NMionafsbilanzen Neilexe des Die nunmehr per 30. November Z3wiſchenbilanzen der deutſchen Kredit⸗ banken ſind die letzten, die im Jahre 1933 erſcheinen. i Auge fällt, iſt 1 f vorliegenden Was an ihnen beſonders ins die Wir ⸗ kung, die die Offen marktpolitik der Reichsbank auf die Großbanken im November ausgeübt hat. bekannte Steuergutſcheintransaktion der No⸗ tenbank findet in den einzelnen Rechnung einen Niederſchlag, als die Beſtände Schatzanweiſungen(hierunter waren verbucht) bei den fünf mäßigung um 51 Mill. Gelder wurden in Wechſeln angelegt, um 65 Mill./ erhöhte. Ein Moment bilden die weiteren Abzüge dem Wege über die Regiſtermark Die gswerken inſofern unverzinslich an gen Berliner Groß erkennen la n Beſtand ſich charakteriſtiſches Auslandes auf anderes des Nachdem die Amerikaner Jahres bemüht waren, ihre kur zfriſt igen Außen⸗ ſtände in Deutſchland, die unter das Stillhalteabkom⸗ men fallen, über die Regiſtermark zu mobiliſieren, haben die Rückrufe jetzt nachgelaſſen, zumal die Gut⸗ haben eine ins Gewicht fallende Verkleinerung erfuhren. An die Stelle der USA treten nunmehr die Holländer, die gleichfalls ihre urſprünglich kurzfr angelegten Außen⸗ ſtände in Deutſchland verringern. Man darf mutmaßen, daß bei den fünf Berliner Großbanken im November etwa 28 Mill.„ erforderlich waren, um den Auslandsabziehun⸗ gen nachzukommen. Weniger ins Gewicht fielen diesmal die Valutaſchwankungen.(Das Pfund weiſt eine Stei⸗ gerung um 4,4 v.., der Dollar einen neuen Rückgang um 4,8 v. H. auf). Die buchmäßigen Abſchreibungen auf Wäh⸗ rungskonten der Aktiv⸗ und Paſſivſeite betrugen rund 7 Mill.. Nicht zu vergeſſen iſt hingegen der Geld⸗ bedarf der Wirtſchaft zum Weihnachtsfeſt, der, wie ja ſchon aus den Reichsbankausweiſen hervorgeht, recht beträchtlich geweſen ſein muß. während des ganzen Selbſtverſtändlich hatten darunter Großinſtitute zu leiden. in erſter Linie die Es darf daher nicht wun⸗ dernehmen, wenn ihre Paſſivſeite im November keine Fortſchritte durch Steigerung der Kreditoren erkennen läßt.— Als beſonders günſtiges Zeichen kann der Auf⸗ ſchwung der Sparkaſſen gewertet werden, geht gus ihm doch hervor, daß nicht nur die Zahl derjenigen, die zwecks Beſtreitung ihres Lebensunterhaltes auf Re⸗ ſerven zurückgreifen müſſen, kleiner geworden iſt, ſondern daß auch wieder geſpart wird, um Rücklagen für das Alter zu haben.— Die Einlagen veränderungen im November weiſen, verglichen mit denen des Oktober, folgende Ver⸗ ſchiebungen auf: 5 Berliner Großbanken 14 Milf. RM. Goldbiskontbank 20 99„59•ũ5ũ6•[ͥS.w % 0 1 Iii Alkienbankennm 18 5 Staats⸗ und Landesbanken 4 26„ 60 VVV 5 + 161 Mill. RM. Was die fünf Berliner Großbanken betrifft, ſo iſt ihre Einbuße an Depoſiten in Höhe von 14 Mill. deshalb als ſehr mäßig anzuſehen, weil 28 Mill./ an die auslän⸗ diſchen Gläubiger abzuführen und 7 Mill./ als Folge der Valutenſchwankungen abzubuchen waren. Das rechneriſche Plus von 21 Mill./ muß alſo durch eine Vermehrung der inländiſchen Einleger entſtanden ſein. Dabei ſcheint es ſich weniger um einen Zugang an„echten“ Depoſiten zu handeln, vielmehr dürften Aufnahmen am pffenen Geldmarkt und vermehrte Einlagen anderer Banken für das Plus verantwortlich ſein. Es genügt ſchon die Tat⸗ ſache, daß die Kundſchaftsdepoſiten keine Verminderung aufweiſen, um einen entſcheidenden Fortſchritt feſtzuſtellen. Iſt doch zu berückſichtigen, daß das Weihnachtsgeſchäft große Summen abſorbierte und daß auch die Wieder⸗ inbetriebſetzung ſtillgelegter Anlagen erhebliche Mittel er⸗ fordert, um darzutun, daß anderweit den Banken ſtarke Kapitalien zugefloſſen ſein müſſen, die den Abfluß aus dieſen Quellen wieder wettmachten. Die Entwicklung bei den einzelnen In⸗ ſtttuten war unterſchiedlich. Die Dod⸗Bauk regiſtriert einen Zugang aun Kreditoren um 10 Mill. /, die Reichskredit einen ſolchen um 7 Mill. /, während bei der Dresdner Bauk eine Schrumpfung um 20 Mill. /, bei der Berliner Handels⸗Geſ. eine ſolche um 7 Mill./ und bei der Commerzbank um 4 Mill. 4 zu beobachten iſt. Die Einbuße bei der Dresdner Bank hängt mit dem Abbau von Noſtroverpflichtungen und mit Umbuchungen infolge der Steuergutſcheintransaktion zuſammen. Die Kund⸗ ſchaftsdepoſiten dürften ſich kaum verändert haben. Bei der Berliner Handels⸗Geſ. iſt der Rückgang auf Rückrufe des Auslandes über Regiſtermark zurückzuführen. Im übrigen hat eine gewiſſe Umſchichtung unter den Kreditoren ſtattgefunden, indem die kurzfriſti⸗ gen und nach mehr als 3 Monaten fälligen Gelder eine Abnahme um je rd. 50 Mill./ erkennen laſſen, während die bis zu 3 Monaten fälligen Depoſiten eine Steigerung um etwa 100 Mill./ zeigen. Die Abdispoſitionen der Wirtſchaft drücken ſich in dem Rückgang der kurzfriſtigen Kreditoren aus, die Umlagerung der langfriſtigen auf mittelfriſtige hängt mit den Fälligkeitsterminen zuſammen. Im übrigen zeigt eine Liguiditäts berechnung, daß die Verpflichtungen Ultimo November d. J. durch Liquiditätsanlagen erſter Klaſſe mit 31,5 v. H.(Oktober 31,3 v..) gedeckt waren. Bei der DꝰD⸗Bank berechnet ſich der Deckungsſatz auf 32 v.., bei der Dresdner Bank auf 22,3 p.., bei der Commerzbank auf 34,4 v.., bei der Reichskredit⸗Ach. auf 58,2 v. H. und bei der Berliner Handels⸗Geſ. auf 47,3 v. H. Auf der Aktivpſeite haben ſich die Wechſel⸗ beſtände um 65 Mill./ erhöht, bei einem Rückgang der Vorräte an unverzinslichen Schatzan weiſungen um 51 Mill.. Es handelt ſich hier, wie ſchon geſagt, um Einflüſſe, die mit der Uebernahme der Steuergut⸗ ſcheine durch die Reichsbank ausgelöſt wurden. An ſich hat die Notenbank nom. 194 Mill./ Steuergut⸗ ſcheinſe aufgenommen, an dem Interventionskonſortium waren aber die Großbanken nur mit etwa 50 v. H. betei⸗ ligt; außerdem haben einzelne die an Zahlungs Statt an⸗ gebotenen Schatzanweiſungen übernommen und ſchließlich fand auch ein Tauſch einzelner Serien Steuergutſcheine ſeitens der Banken ſtatt. Die eben erwähnten Beträge ſtellen alſo den Spitzenausgleich dar. Die Vorſchüſſe auf ein gelagerte Waren haben ſich um weitere 18 Mill.„ verringert, ein Zeichen, daß die Kundſchaft Rembourskredite in immer ge⸗ ringerem Maße in Anſpruch nimmt. Ein Teil der Schrumpfung entfällt allerdings auf die Valutenſchwan⸗ kungen. Hier ſteht die Dresdner Bank mit einem Minus von 9 Mill./ an erſter Stelle, Der Poſten eigene Wertpapiere hat ſich um 12 Mill.„ erhöht, davon entfallen 7 Mill. auf die DD⸗Bank und 8 Mill. auf die Berliner Handels⸗Geſ. Beide haben an Stelle von Steuer⸗ gutſcheinen teilweiſe Schatzanweiſungen des Reiches über⸗ nommen und ſie unter den Effektenbeſtänden verbucht. Das wichtigſte Konto„Debitoren“ weiſt nur ge⸗ ringe Veränderungen auf. In der Geſamtheit ergibt ſich ein Plus von 2 Mill. 4. Die DD⸗Bank lieh 7 Mill., die Reichskredit 5 Mill.% mehr aus, hingegen zeigt ſich bel der Dresdner Bank eine Abnahme um 2 Mill.„ und bei der Commerzbank um 6 Mill. /. Unzweifelhaft haben Lohn für andere Unternehmungen. auch im November gefunden. Geſchäftsganges ſehr erhebliche Umſchichtungen in der Lage, ihre Verpflichtungen ſtatt⸗ Ein Teil der Kundſchaft war dank des beſſeren ab⸗ zudecken oder auch zu verkleinern, andere brauchten wieder neue Mittel terung. Die Entwicklung der auseinander. der zum Betriebe oder zur übrigen Aktienbanken Im November haben z. B. die Deutſchen Getreide⸗Kreditbank Ac. Produktionserwei⸗ geht ſehr Kreditoren im Zuſammenhang mit der Ernteabwicklung eine Erhöhung um 7 Mill.„ erfahren, während die Einlagen Eſſener Volksbank eine Schrumpfung kennen laſſen. gewiſſer Gelder auf die Bank der Deutſchen Arbeit. bei um 6 Mill./ er der Bei ihr handelt es ſich um die Umlagerung Im ganzen weiſt dieſe Kategorie eine Zunahme der Depo⸗ ſiten um 13 M lagen bei den hängt vornehmlich bei der Bayriſ ll./ auf.— Die Vermehrung der Ein⸗ nats- und Landesbanken mit einer Steigerung der Preuß. Staatsbank um 9 Mill.% zuſammen. Die Kreditorenzunahme bei den Giro zentralen um 116 Mill., ſpiegelt die günſtige Entwicklung der deutſchen Sparkaſſen wieder, die auch im November einen Zuwachs an Einlagen von einigen Dutzend Millionen zu verzeichnen haben. beſſere Lage bei den Sparkaſſen reſtlos gerung der Abhebungen zurückzuführen war, halten ſich dteſe jetzt auf vorjähriger Höhe, ein Zeichen, daß die Zu⸗ (26 Mill. Kreditoren Während im erſten Halbjahr 1933 die auf eine Verrin⸗ Weihnachisgeschäffes und der Regisfermark-Abzüge/ Siarke Sparkassen-Konsolidierungsfendenzen ſtitute benutzten liquiden Mittel. die Neuzuflüſſe zur Verſtärkung der * Nunmehr läßt ſich ein Bild von der Entwicklung des deutſchen Kreditapparates im Jahre 1933 gewinnen. Seit dem 30. November 1932 haben ſich die Einlagenbeſtände bei den verſchiedenen Bankkategorien folgendermaßen verſchoben:(in Mill. /: Kreditoren Debitoren 30. 11.33 30. 11.32 30. 11. 33 30. 11.32 zerliner Goßbanken..— 891 641⁵ 7307 4135 4604 übrige Attienbanken— 49 1309 1358 890 975 Golddiskontbank— 2086 132 327 75 62 Staats- u. Landesbanken— 66 1828 1889 16 1103 Girozen tralen + 902 2921 2018 1518 1493 Das Ziffernwerk wurde einmal beeinflußt durch die Bilanzbereinigung per 30. Dezember 1932, zum anderen iſt der Währungsverfall ſeit dieſem Zeitpunkt in Rech⸗ nung zu ſtellen. Die fünf Berliner Großbanken hatten allein als Folge des Dollarſturzes Aktivkonten und bei den Kreditoren faſt 400 Mill./ ab zubuchen. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß über Re⸗ giſtermark bedeutende Summen ausländiſcher Gelder ver⸗ lorengingen. Man darf annehmen, daß nunmehr die kurz⸗ friſtige Auslandsverſchuldung der Banken auf ein Maß zurückgeführt iſt, das als durchaus normal bezeichnet wer⸗ den darf. Bei der Golddiskontbank iſt die Rückzahlung des Rediskontkredits der Reichsbank an die ausländiſchen Notenbanken in Höhe von 50 Mill.§ zu beachten, die Ent⸗ auf den verſchiedenen flüſſe aus neugebildeten Sparkapitalien herrühren.& wicklung der Girozentralen ſpiegelt die Beſſerung des Sta⸗ wird alſo in Deutſchland wieder fleißig geſpart! Die In⸗ tus der Sparkaſſen wieder. 9.* 2 f 8 Gold⸗ 5 1 16 in Millionen Fim. D D⸗ Dresdn. CommeuReichskr.] Berl. 5 kunt, e r 1 A Baut Bant Privalb.] Gef. od c. Großer. Piaonte Credicb.] Bank 1. 2b Virgz, Aktiva ö Kaſſe, fremde Geldſorten 32,0 23,2 14.0 4,5 153 75,5 0,03 96,1 0,8 6,7 8⁰4 Guthaben bei Notenbanken 20,0 29,2 9,2 12, 356 74,5 36.0 143,7 1,0 7,3 25 Schecks, Wechſel u. unverz. Schatzanw. 718,4 388,4 312,0 216,0 670 1701,88] 262,8] 22328 438.6 685,7 500,2 Noſtroguthaben v. Banken 48,3 43,4 32,1 18,8 24,3 166,0 0,2 281.8 35,8 222,6 757,5 Reports und Lomb eirdss 728 4,8 751 6,3 2, 275,5— 33,1 25,5 5,8 14,3 Vorſchüſſe auf Waren 191,1 20³,5 124,9 31,1 43,2 613,7— 71471— 8,0 03 Eigene Wert apiere 43,6 371,8 102,1 5,6 14,7 537,9 25,6 74173 21,2 80,0 214,5 Konſortlalbeteiligungen 64,3 81,6 17,8 5,5 6,0 175,1— 186,2 6,0 8,5.0 Dauernde Beteiligungen bei Banken 54,8 70,7 13,1 25,7 5,2 146,6 12,4 202,3 6,4 35,6 48,0 Lebitoren in laufender Rechnung. 1738,1 1394,0 717,3 182,5 103,2 4135, 1 75,2 5099, 7 416,1 918,4 1518,2 9 Langfriſtige Ausleihung— 5————— 1239, 6— 770,0 J 3018, 7 Ja ſiva Aktien⸗ bezw Betriebskapital, 144,0 150,0 80,0 40,0 28,0 342.0 400,0 1107, 28,0 105,7 209,1 CCC 25,2 15,0 30,0 20,0 10,0 100,2 77,8 66,1 9,6 33,3 63,5 Frkbitor en 2550,8 2188.6 1039,5 436,0 200, 6415, 4 132.1 7855,9 878,5 1823, 2921, Afzenee 231,3 313.8 174,7 8,1 3254 700,2— 849,8 2,0 62,8 204,2 Langfriſtige Anleihen bzw Darlehen 44,4— 84,0—— 128,4— 1361,2— 717,7] 2844,2 Bilanzſumme auf beiden Seiten 3030, 2659, 1409,3 510,0 277.6 78968 634,3 J 11547,8 937,7 281 9,3 641,4 Handelsschrauben-Absaiz 35-40 vH. gesſiegen Das Handelsſchraubengeſchäft zeigte im laufenden Jahre 1933 eine, beſonders in der zweiten Hälfte des Jahres ſtärker in Erſcheinung tretende, lebhafte Aufwärtsentwick⸗ lung. Das Beſchaffungsprogramm der Reichsbahn ſowie die Maßnahmen der Regierung, vor allem zur Hebung der Landwirtſchaft, haben die Abſatzentwicklung günſtig beein⸗ flußt. Die Umſätz e beim Handelsſchraubenſyndikat zu Düſſeldorf konnten ganz erheblich geſteigert werden und liegen etwa 35—40 v. H. über denen des Vor⸗ jahres. Dieſes Ergebnis iſt umſo bemerkenswerter, als eine Reihe von Großabnehmern, u. a. die Maſchinenindu⸗ ſtrie, die Konſtruktionsinduſtrie uſw., zu dieſer Umſatzſtei⸗ gerung noch nicht oder nicht nennenswert beitragen konnte. Gerade auch im Hinblick auf dieſe Tatſache, die bei wel⸗ terer Konjunktur eine weitere Bedarfs eigerung erwarten läßt, werden die Ausſichten durchaus zu verſicht⸗ lich beurteilt. Für die künftige Abſatzgoſtaltung iſt auch die im Oktober erfolgte zwangsweiſe Beiſchließung der Außenſeiter und die damit beſeitigte Beunruhigung des Marktes von nicht zu unter ender Bedeutung. vom Syndilat ergriffenen Kampfmaßnahmen ſind dürch den Zuſammenſchluß überflüſſig geworden. Das Syndikat konnte eine Ermäßigung der Preiſe um 27½ v. H. vornehmen. Günsſiger Abschluß der Basi AG. Nürnberg Bei Abſchreibungen von 121 000„(i. V. 292 000 4 und einer Rückſtellung von 100 000„ für Kanalerneue⸗ rung li. V. 10 000/ für Delkredere] ſchließt die Geſell⸗ ſchaft zum 30. 9. 1933 einſchl. 43 488(36 163)% Vortrag mi: einem Reingewinn von 329 441(i. V. 319 709) J. Der GV am 12. Januar werden ſatzungsgemäß 6 v. H. Dividende auf die 5000% VA und wieder 12 v. H. Dividende auf das Stammkapital von 2,14 Mill., vorgeſchlagen. 53 236/ verbleiben zu neuem Vortrag. Der Hefeabſatz war im Berichtsjohr um 3 v. H. geringer als im Vorjahr. Dos Spiritus jahresbrenn⸗ recht von 85 v. H. wurde wiederum voll abgearbeitet. Die Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Heſeinduſtrie haben, worauf der Bericht beſonders hinweiſt, nunmehr zum Ab⸗ ſchluß eines unter behördlicher Kontrolle ſtehenden Ablom⸗ mens der Hefeinduſtrie geführt, das 10jährige Dauer hat. Das Jahresbrennrecht für die neue Kampagne wurde mit 100 v. H. freigegeben. Der im Vorjahr bereits niedrige Spritpreis hot eine weitere Senkung erfahren; die Ver⸗ waltung bezeichnet ihn ols„Notpreis“. Aus der Bilanz: Lieferanten und ſonſtige Buchfchul⸗ den 0,183(0,214) Mill., Waren und Rohſtoffe 0,247(0,238) Mill.„, Wertpapiere 0,539(0,118) Mill.„, Außenſtände 0,495(0,620) Mill., Bankguthaben 0,957(1,083) Mill. J. * Holläudiſches Darlehen an die Bayernwerk AG. Mün⸗ chen. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Bayernwerk AG., München. in Zuſammenarbeit mit der Bayeriſchen Stgats⸗ bank bei der Rotterdamſche Bankvereeniging ein Darlehen von 10 Mill. hfl.(17) Mill. /) aus Stillhaltegeldern auf⸗ genommen. das mit 4% v. H. verzinslich iſt(Nebenſpeſen fallen nicht an) und eine Laufzeit bis Ende 1943 hat. Die Geſellſchaft verwendet das Darlehen dazu einen gleichen Betrag kurzfriſtiger Verbindlichkeiten abzudecken. * Vereinsbank Kaiſerslautern eGmbcß. Die go. GW eiſt nunmehr auf den 10. Januar angeſetzt worden. Wie ver⸗ lautet ſind bereits Anträge eingegangen, nach denen der alte AR ſeines Amtes enthoben und ein neuer AR ge⸗ wählt werden ſoll. * Schnellpreſſenfabrik Albert u. Co. AG, Frankenthal. Die Spruchſtelle beim Amtsgericht Ludwigshafen hat als Aufwertungsſtelle für Fabrik⸗ und Werkſparkaſſen und Betriebspenſionskaſſen dahin entſchieden, daß die von der Geſellſchaft getroffene Einrichtung für die Alters⸗, Inva⸗ liditäts⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Beamten und Werkmeiſter keine Betriebspenſionskaſſe im Sinne der 88 63 und 61 Auf w. ⸗Geſ. und des Art. 2 der Durchf.⸗vO zum Aufw.⸗Geſ. über die Aufwertung von Guthaben bei Fabrik⸗ und Werkſparkaſſen ſowie der An⸗ ſprüche an Betriebspenſionskaſſen vom 8. Juli 1928 iſt und daß ſomit die Beſtimmungen der 8s 68 und 64 Aufw.⸗Geſ. uicht zur Anwendung kommen. * Sechsprozentige Obligationsanleihe der Phönix As. Die Bankfirma Hope u. Co. in Amſtepdam teilt in ihrer Eigenſchaft als Treuhänderin für die 6proz. Obligations⸗ anleihe der Phönix AG. für Bergbau und Hüt⸗ tenbetrieb mit, daß die Schuldnerin nom. 3 293 000 holl. Gulden dieſer Obligationen auf dem offenen Markt zurückgekauft hat. Dieſe Obligationen ſind vom Treuhänder entwertet und dem Umlauf entzogen worden. Sie werden auf die Ablöfungen in Anrechnung gebracht werden, die nach den Anleihebedingungen vom 1. Mai 1941 an ſtattfinden müſſen. f * Gebr. Großmann AG. Brombach bei Lörrach. Nachdem das Sanierungswerk der Geſellſchaft dadurch zum Abſchluß gekommen iſt, daß der Betrieb au eine beſondere Geſell⸗ ſchaft verpachtet wird, dürfte nun die Wiederaufnahme der Weberei in größerem Umfange in Bälde bevorſtehen. Zurzeit arbeitet nur ein kleiner Teil der Weberel im W Richartz Schleifmittel⸗ und Schmirgelwerke A, So⸗ lingen⸗Ohligs. Berlin, 28. Dez(Eig. Dr.) Bei der Firma wird der für 1 ausgewieſene Gewinn von 1068„ vorgetragen. Die Abſchreibungen auf Anlagen betragen 7966. In der zweiten Hälfte des abgelaufenen Geſchäftsjahres zeigte ſich eine merkliche Belebung, die ſich in einer weſetlichen Steigerung des Umſatzes auswirkte. Dieſe günſtige Entwicklung ſetzte ſich im neuen Geſchäfts⸗ jahr fort, ſo daß bei gleichbleibender wirtſchaftlicher Lage bereits mit einer befriedigenden Beſchäftigung gerechnet werden kann. Minerva Moſors SA Anfwerpen 8 proz. Umsaßsſeigerung Nach dem Bericht für 193233 ſei einerſeits der Ver⸗ brauch von Perſonen⸗ u. Laſtkraftwagen im Zeitraum eines Jahres um 40 v. H. gefallen, während anderſeits im In⸗ land der Wettbewerb auf Grund der entwerteten Valuten nerſchiedener Länder in einem bedenklichen Umfang zu⸗ genommen habe. Trotzdem habe die Zahl der gelieferter Wagen um 8 v. H. zugenommen. Der Betriebsverluſt be⸗ trägt 1,06 Mill. Fr.; er wird durch den Geſchäfts⸗ und durch den allgemeinen Preisrückgang begründet. Die Geſchäfts⸗ unkoſten ſtiegen auf 12,30 Mill. und die Zins⸗ und ſon⸗ ſtigen Laſten auf 4,40 Mill., ſo daß ſich der Geſamt⸗ ſehlbetrag auf 17,78 Mill. Fr. ſtellt. Die Verwaltung hielt es für notwendig, weitere Abſchreibungen von 22, Mill. Fr. vorzunehmen und für deren Tilgung 24,5 Mill. Franken den Rücklagen zu entnehmen, was den Fehl⸗ betrag auf 15,43 Mill.(i. V. 70,20 Mill. Fr. Verluſt aus der Rücklage getilgt) zurückzuführen ermöglichte. Der Fehlhetrag wird vorgetragen. Die Anleiheſchuld beträgt 39 Mill. Fr., die durch eine erſte und zweite Hypothek auf die geſamten Werksanlagen ſichergeſtellt iſt und die bei der A. N. C. J.(Aſſociation Nationale de Credit à la'In⸗ duſtrie) Brüſſol, aufgenommen wurde. Im neuen Be⸗ richtsjahr 1933/34 wurde bei derſelben Genoſſenſchaft eine neue Anleihe von 40 Mill. Fr. getätigt und als zweite Hypothek eingetragen. * Bürgerliches Brauhaus Ingolſtadt in Wieder 6 v. H. Dividende. Aus einem (0,41) Mill./ ſollen wieder 6 v. H. Mill.„ Ac verteilt werden. Ingolſtadt.— Gewinn von 0,146 Dividende auf 1,6 Chase Nafional Bank 30 Mill. Dollar Vorzugsakfien Herabsefzung des Stammkapiials Der Aufſichtsrat der Chaſe National Bank Neuyork ge⸗ nehmigte die angekündigte Ausgabe von 50 Mill. Dollar öproz. Vorzugsaktien. Gleichzeitig wirs eine Verringerung des Stammkapitals von 148 auf 100 Mill. Dollar erfolgen. Dieſe Transaktion ſoll dadurch erreicht werden, daß der Nennwert der Stammaktie. der bisher 20 Doll. betrug, auf 13,55 Doll. herabgeſetzt wird. Den Stammaktionären wird ein Vorzugszeichnungs⸗ recht auf die neuen Vorzugsaktien eingeräumt, während der von den Stammaktionären nicht übernommene Reſt⸗ betrag durch die Reconſtruction Finance Co. er⸗ worben wird. Auch in dieſem Fall dürfte ſich die Re⸗ gierung einen beſtimmten Einfluß auf die Geſchäftsführung und die Gewinnfeſtſetzung des Inſtituts ſichern. Nach Durchführung der Umſtellung dürfte die Chaſe National Bank ein Surplus in Höhe von 50 Mill. Dollar und unverteilte Gewinne im Betrag von etwa 3 Mill. Dollar aufweiſen. Nähmaschinenfabrik Karlsruhe A8 vorm. Haid& Neu Das abgelaufene Geſchäftsjahr brachte der Firma in der erſten Hälfte in Auswirkung der fortdauernden Kriſe einen weiteren Umſatzrückgang gegenüber dem Vor jahre. In der zweiten Hälfte hat ſich die Geſchäftslage gebeſſert, ſo daß die Firma einen Teil des Rückganges wieder aufholen konnte. Nach Abſchreibungen von 77 741 Mork auf die Anlagen und 19 439/ auf die Außenſtände, verbleibt ein Reingewinn von 16 580 /, der auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Die Verpflichtungen aus begebenen Wechſeln betrugen am Schluſſe des Geſchäftsjohres 68 247. Im neuen Geſchäftsjahr haben ſich die Um ſätze ſtetig erhöht; ſie ü berſteigen diejenigen eds Vorjahres. Das Aus⸗ londsgeſchäft ſteht fortdauernd unter dem Druck der viel⸗ ſeitigen Ausfuhrhemmniſſe und der Preisunterbietung durch die ausländiſche Konkurrenz. Es macht ſich jedoch auchim Auslandeine Belebung bemerkbar, ſo daß dort der Abſatz nicht unbefriedigend iſt. Die Firma war in der erfreulichen Lage, die Belegſchaft in den letzten Monaten erheblich zu erhöhen und damit ihren Teil an der Behebung der Arbeitsloſigkeit beizutragen. In der geſtrigen GV wurde die Do einſtimmig geneh⸗ migt. Das Weihnachtsgeſchäft war befriedigend. O Vereinigte Stahlwarenfabrik Gebr. Richartz A in Solingen⸗Ohligs. Berlin, W. Dez.(Eig. Dr.) Der Ab⸗ ſchluß zum 30. Juni 1933 weiſt einen Gewinn von 8332 (i. V. 3385)% aus. Hiervon werden 5000 4 der geſetz⸗ lichen Rücklage zugeführt und 3932„ vorgetragen. Die Abſchreibungen auf Anlagen betragen 22 116 1(23 870. i..). Der Umſatz war in der erſten Hälfte des Ge⸗ ſchäftsjahres 1992/33 rückläufig. Doch konnte trotz der bekannten Vorgänge auf den Auslandsmärkten im zweiten Geſchäftshalbjahr der Umſatz auf faſt der gleichen Höhe des Vorjahres gehalten werden. Auch die ſaiſonmäßige Be⸗ lebung der neuen GJ nohm einen günſtigen Verlauf, die zu Arbeitereinſtellungen führte. Brauereigesellschaff zum Engel A6 Heidelberg Die Brayereigeſellſchaft zum Enge] AG. in Heidelberg erzielte im Geſchäftsjahr 1932⸗93 einen Erlös von 437 611, (455 114]. Davon erforderten Löhne und Gehälter ſowie die ſonſtigen Abgaben und Aufwendungen 382 395(405 580) Mark. Nach Vornahme ven wiederum 10 000/ Aöſchrei⸗ bungen bleibt ein Reingewinn von 55 508(48 242. Die geſtrige G beſchloß darauf, eine Dividende von 5 v. H.(4 v..) auf das AK. von 7090 000% zu ver⸗ teilen, wieder 10 000/ der geſetzlichen Reſerve zuzuführen und 10 508/(10 242) auf neue Rechnung vorzutragen. Der Geſchäftsbericht betont, daß ſich der Abſatz im Geſchäftsßahr 1932⸗33 etwas gehoben hat, und daß auch im neuen Jahr eine kleine Abſatzvermehrung zu verzeichnen iſt. In der Vermögensaufſtellung ſtehen Vorräte mit 56 056%(43 924). Die Hypotheken haben ſich von 664 000/ auf 564 000„ verringert. Bier⸗ und ſonſtige Außenſtände werden mit 109 235(125 283) /, Bankguthaben mit 71 645(89 780)/ ausgewieſen, während auf der an⸗ deren Seite der Reſerveſonds von 160 000„ auf 170 000 ſtieg, die Erneuerungsrücklage mit 200 000„ unverändert blieb und die Verbindlichkeiten und die Steuerrücklage ſich von 119 000 auf 99 000, verringerten Die heutige GV. genehmigte einſtimmig den Jahres⸗ abſchluß. * Wieder 5 v. H. Dividende bei der Spinnerei Deutſch⸗ laud. Die o. G der Spinnerei Deutſchland AG, Gronau i.., genehmigte den Abſchluß für dos am 30. September 1933 beendete Geſchäftsjahr. Nach Vornahme von 121 741 (120 905)% Abſchreibungen verbleibt einſchl. Gewinnpor⸗ trag aus dem Vorjahr ein Reingewinn von 91110 (85 591)„]. Hieraus werden wieder 5 v. H. Divi⸗ dende ausgeſchüttet. Deufschlands Kohlenprodukifion im November Im November 1938 wurden im Deutſchen Reich ohne Saargebiet 9 993 986(November 1932: 9 748 725) To. Stein⸗ kohlen und 12 174 268(11 528 292) To. Braunkohlen geför⸗ dert. Die Koksproduktion ſtellte ſich auf 1 734 849(Ver⸗ gleichsmonat 1673 610) To., während an Preßkohlen 436 228 (404 695) To. aus Steinkohlen und 2 790 450(2 679 610) To, hergeſtellt wurden. Von Januar bis November des laufenden Jahres ſtellte ſich die Produktion ſim Vergleich zum Vor⸗ jahr) in Mill. To. wie folgt: Steinkohlen 100,01(94,89), Braunkohlen 113,87(111,06), Koks 18,81(17,40), Preßkoh⸗ 15 aus Steinkohlen 4,09(3,97), aus Braunkohlen 27,19 27,06). Zum Dollarbonds-Umiausch Der Centralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes(E..) gibt bekonnt, daß die Deutſche Golddiskontbank mit einer ſumma⸗ riſchen Einreichung von zu tauſchenden zertifizierten Dol⸗ larbonds mit einem von der einxreichenden Bank gusgeſtell⸗ ten Umtauſchautrag ein verſtonden iſt, vorausgeſetzt, daß die einzelnen Bondsinhaber mit dem Umtauſch unter den Bedingungen des Inſtituts einverſtanden ſind, und daß die an die Golddiskontbank gerichteten Einzelanträge— in einer Liſte zuſammengeſtellt— beigefügt werden. Bei Ein⸗ reichung von nicht zertifizierten Bonds müſſen die ein⸗ zelnen Anträge mit den zugehörigen Affidavits an die Golddiskontbank abgeliefert werden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter hat ſich domit einverſtanden erklärt, daß die aus Anlaß des Umtauſchs von Dollarbonds deutſcher Anleihe⸗ ſchuldner gegen Reichsmark⸗Ooligationen derſelben Unter⸗ nehmungen geſchuldete Börſenumſatzſteuer in Abweichung der diesbezüglichen geſetzlichen Vorſchriften in voller Höhe von der Deutſchen Golddiskontbank verrechnet wird. Füt die Berechnung des ſteuerpflichtigen Wertes des Dollar⸗ bonds wird allgemein ein feſter Umrechnungsſatz von 59 v. H. des mit 4,20„ umzutauſchenden Dollarnennwerts zugrundegelegt. Die Aus reichung der neuen Stücke erfolgt durch bie Golddiskontbank. Für dieſe Ausreichung entſteht keine Steuerpflicht. g Bankkrifik an Dollarpoliſik Die Ungewißheit über den künftigen Dollarwert bildet nach dem Jahresbericht der Bank of the Man ⸗ hattan Co. eine der Haupturſachen des mangelnden Vertrauens in die Entwicklung der Wirtſchaftslage, wel⸗ es ſeinerſeits für die vorherrſchende Zurückholtung bei der ergebung von Erſatzinveſtitionen u. von induſtriellen ſon⸗ ſtigen Aufträgen verantwortlich ſei. Ohne dieſe ſei aber ein Gedeihen der Wirtſchaft wicht möglich. Der Ankauf von Gold durch die Regierung Rooſevelt zu ſukzeſſive erhöhten Preiſen hat nach dem Bericht die Befürchtung einer willkürlichen und unnatürltchen Entwertung des Dollars aufkommen laſſen. Neue Argumente, mit denen man eine Währungsiuflation rechtfertigen könne, ſeien überhaupt nicht vorhanden. Seit etwa 100 Jahren zei in Zeiten einer Wirtſchaftsdepreſſion jedesmal die Forderung nach einer Inflation auf dem Wege einer Herabſetzung des Geldwertes zur Hebung des Warenpreisniveaus aufgeſtellt worden. Jedesmal habe ſich gezeigt, daß eine Inflation ſtändig zu einer weitern Inflatſon führe. * Geheimer Kommerzienrat Freiherr von Guilleaume geſtorben. Mittwoch abend verſtarb, wie erſt jetzt bekannt wird, im Alter von 72 Jahren Geh. Kommerzienrat Thev⸗ dor Freiherr von Guilleaume, der Leiter der Felten u. Guilleaume Carlswerk Ach, Köln⸗Mülheim.— Der Ver⸗ ſtorbene, ein Führer der rheiniſchen Wirtſchoft mit ſeltenen Eigenſchaften, übernahm 1887 nach dem Tode ſeines Vaters die Leitung des Carlswerkes und wurde 1900 nach Un wandlung des Unternehmens in eine Aktiengeſellſchaft Vorſitzender im An Er war außerdem nach Vorſitzender des AR der Land⸗ und Seekabelwerke Köln⸗Nippes und gehörte den Aufſichtsräten der Acc, der Deutſch⸗Atlanti⸗ ſchen Telegraphen⸗Geſellſchaft Berlin und der Meirowſki u. Co. AG, Porz, an. Mit Freiherrn von Guflleäume ver⸗ liert die rheiniſche Wirtſchoft einen Führer, der nicht nur ein halbes Jahrhundert die Geſchicke des Carlswerkes be⸗ ſtimmte, ſondern auch den Weg deutſcher Qualitätsorbeit im Auslande mitbegründete und förderte. Frankfurter Abendbörſe ſtill, aber zuverſichtlicher Auch an der Abenobörſe herrſchte ſowohl von der Ku⸗ liſſe als auch von der Kundſchaft Zurückhaltung, doch war die Stimmung nach dem Rückſchlag von heute mittag eher wieder etwas freundlicher. Die Ber⸗ liner Schlußlurſe waren indeſſen nur unbedeutend ver⸗ ändert. J Farben lagen um 4 v. H. gebeſſert, im übri⸗ gen nannte man gut behauptete Notierungen Am Rentenmarkt beſtand für Neubeſitz bei 17,10 kleines Intereſſe. Altbeſitz und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen faſt geſchäftslos. Auch am Markte der Auslands ren⸗ ten herrſchte zunächſt noch Ruhe, doch ſoll weiter Nachfrage vorhanden ſein. 5 „Im Verlaufe blieb das Geſchäft zwar klein, dle Stimmung war jedoch weiter etwas zuverſichk⸗ licher. Ic Farben konnten erneut etwa, v. H. an⸗ Nehen. Von lokalen Papieren erhielt ſich Nachfrage nach Scheideanſtalt, die zwar mit 189 v. H. notierten, aber wie⸗ derum repartiert(20 25proz. Zuteilung) werden müßten. Schweizer Bundesbahnanleihen lagen eher etwas ſchwächer (Aproz. 144,50,% proz. 137); Neubeſttz notierten 17 bez. u. Geld: Altbeſitz 887 Geld: Reichsbank 159, Ich Farben 121,75—422, Nachb. 122—122,25; Gebr. Junghaus 28, N — ng ort ge⸗ Mill. g wird 5 von on ſoll mak tie, bgeſetzt nungs⸗ ährend uf 815 in der einen 8 Vor- 1 ts lage zanges ö 77 641 ſtände, neue trugen e ue n rhöht; Aus⸗ viel- tetung jedoch bar, Firma n den ihren gen. geneh⸗ indert ge ſich ihres⸗ utſch⸗ donau mber 1 217 npor⸗ 1110 ivi⸗ f 1 be + 1938 9 8 9. Deze Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 601 Waren und Märkie Mannheimer Großmarki für Gefreide und e rmiſiel(amilich) 28. Dez. er 2 5 Kilo waggonfrei 5 heim— bei Waggonbezug— netto Offtzie ggenmehl, nordd. ꝗälz. u. ſüdd. prompt. Weizenkleie 70 m. Sack Feſtpre ie kat on 0 prompt. ot, prompt. 2 8 4507 14 75 5 19 75/1.— jenmehl O0 mit Aus⸗ mäßig, lend. geräum; Bullen a) 8132, b) 22— 25, 1721, Preiſe: Ochſen 12—16. 8 Schweine mittlemäßig, zum Schluß ſtark a) 82—38, b) 2880, 2527, 20 29—31, 26—28, 24; Kühe a) 28 ärſen a) 31—33, b) 28 22.50 /23.50 bis, 24—27, 20—23; Kälber a) Sonderklaſſe nicht notiert, 23.50/40] andere a) 39—42, b) 35 32, 22— 7; Lämmer und 10,75 Hammel a) geſtrichen, f) 2 88 29—25, 20—.22; Schafe e) 11.25 21, 18—20, 15—17, Schweine a) 50—53, 49—59, 48— 52, 44 10,50,— bis 40. Der nächſte Viehmarkt findet am Mittwoch, den 11 1 75 80 8. Januar 1934 ſtatt. 5 175 5 5.* Nutzviehmarkt Freiburg vom 28. Dez. Der Freiburger 18, 19,75 Nutzviehmorkt hatte eine Zufuhr von 6 Ochſen, 28 Kühen, 14 nnen und 6 Rindern. Preiſe: Ochſen jüngere 1, dto. ältere 32 400 /, Kühe jüngere 280—920 10 ältere 15— 8 innen 250—400, und 100-180. Marktverlauf mi ttelmäßig. 24 Läufer. je Paar. Preiſe Mi tauſchwei 9 VT tauſchweizen 5 dan 320 e Preiſe Triebſchweine r. 29,40 9, Rogg., Weizen 25 4 je Paar. Markt lebhaft, a. Inlandw'zen p De 27.90 Gerſte 0 Nächſter Markt 2. Januar. per Jan. 27,90 5h, Rog 0 1 per Febr. 27.90 eie Wee 1201 1»Billigheimer Schweinemarkt. 5 Frankfurter Viehmarkt vom 28. Dez.(Amtli 8¹ Rinder, 156 Ochſen, Ri lber, 150 S M arktve 7 5 darunter ig, Ha mmel 48 Bullen, 350 Kühe, 301 113 Hämmel und uf: Rinder mittelmäßig, nahezu und Schafe mittel⸗ ch). Auf⸗ ſalg. Di Gewerbeſalz ſchweine, gering. langſam, Ueberſtand. haben dem lchſchweine 16 Marktverlauf ſchleppend, ein Preiſe 17—25/ je Paar. Nächſter Markt 8. Januar. 2 Schwetzinger Schweinemarkt. Zufuhr 50 Milchſchweine, 26, Läufer 30—40, Drittel Ueberſtand. * Kandeler Schweinemarkt. Zufuhr 35 Trieb⸗, 152 Milch⸗ 25—30, Milchſchweine 18 kleiner Ueberſtand. nur Milch⸗ Marktverlauf Anfuhr * Vorläufige Marktregelung für Speiſe⸗ und Gewerbe⸗ Die Verhältniſſe auf dem Markt für Speiſe⸗ und Reichs wirtſchaftsminti⸗ Qerutene und prtvate Gelegen- heitsanze gen ſe Zeile 20 Pig. abzügl. 10 Prozent Ktrisenrabett gelte nung 2 Woh 12 in freier Lage H. heit. erl. e e per ſof. z. Aushilfe, ge 1 1 h t. Weinhaus—6 Zimmer u. Zubehör, Zentralheizg., zum evtl. f. dauernd, geſ. Rieth. U 1. 2. 9509 1. 4. 84. Angebote mit Preis unt. Y M 6s an V die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 970 Lenauklauſe, Lenauſtr. 1 Jund Seren ler rd 8 9507 g.. all Ein 2 Damen mit ſich. Einkommen ſuchen geräumige geſucht. Trifels, Bis⸗ 7 7 Tüchtiges markft. 1. Shen. 2 Zimmer und Küche und Bad 20 0 N in nur gutem Hauſe, zum 1. 4. 34. Angeb. unt. Tagesmädchen U 45 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 22592 für Geſchäftshaus g. Junger Herr ſucht zum 1. 1. 2654 Angers ſääehen gucht Lehrsteſſe 1. 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Abſchlußverhandlungen werden von der bisherigen gungsſtelle geführt werden. * Tabakbau in Heſſen. Im Bezirk des Landesfinanz⸗ amtes Darmſtadt bauten 1932/33 11 52 Tabakpflanzer 376 ha Tabak an. Geerntet wurden 5528 Doppelzentner, d. ſ. 10 v. H. weniger als i. V. Der Wert der Tabakernte betrug vd.. Mill. 4. Im Erntejahr 1933/4 waren 1276 Tabak⸗ pflanzer mit 391 ha Anbaufläche vorhanden. Jute⸗ Marktbericht. Die Ine kedengeme is paft Deut⸗ ſcher Jute⸗Induſtrieller GmbH., berichtet: Der Rohjute⸗ markt lag ruhig. Firſts koſten Dez.. an. und Jan.⸗ Febr.⸗Verſchiffung etwa 15.15 Lſtg. je To. Am F abri⸗ katemarkt in Dundee war die Tendenz feſter bei vorübergehend mehr Geſchäft. Der Deutſche Markt verkehrte ſehr lebhaft. * Hohe Holzpreiſe. Die in der Woche vor Weihnachten im heſſiſchen Ried und der unteren Mainebene abgehalte⸗ nen kommunalen und fiskaliſchen Brennholzverſteigerungen ergaben hohe Preiſe. Es wurden erlöſt für Buchenſcheit⸗ holz 1. Kl.—12 /, Eichenſcheitholz 1. Kl.—./, Kiefern⸗ ſcheitholz—9/ pro Raummeter. Erhöhung des 1 ſaarlänbdiſchen Kohlenanstaun⸗ Saarbrücken, 28. Dez.(Eig. Dr.) Nach der Reichs⸗ ſches. ſtatiſtik nahm in den 11 Monaten 1933 das übrige D land 771 692 Tonnen Saarkohle und 13 580 Tonnen koks auf gegen 721 529 Tonnen Saarkohle und 2 nen Saarkoks in der entſprechenden Zett 1932. 8 ch mäßig noch weit ſtärker nahm gleichzeitig die mineraliſcher 5 e ins Saargebiet zu: 25 996(83 235), Koks 23 344(6789), Brau! 1 9 310(20 754) und Steinkohlenbriketts 1861(745) * Auch weiterhin Meiſtbegünſtigung für kanadiſche Wa⸗ Auf Grund einer mit der kanadiſchen terung ge⸗ das bisherige Ve ren. troffenen Abrede bleibt i über Kanada beſtehen, ſo daß auch über den egen⸗ 31. Dezember 1938 hinaus den aus Kanada eingeführten Waren meiſt⸗ begünſtigte Zollbehandlung gewährt werden wird. * Deutſchland größter türkiſcher Tabakkäufer. Nach den letzten Statiſtiken über die erſten 8 Monate dieſes Jahres iſt Deutſchland bei weitem der größte Tab ak. abnehmer der Türkei. Es bezog in den erſten 8 Monaten des Jahres 4,2 Mill. Kg. für 6,7 Mill. Türkpfund. Amerika, An zweiter Stelle hinter Deutſchland ſteht heute A Ke Tabake für das in der gleichen Zeit 3 Mill. Kg. türkicher 2,7 Mill. Türkpfund bezog. * Ab 1. Jannar nur noch metriſche Maße in der Türkei. Der türkiſche Wirtſchaftsminiſter hat ſoehen mit einem Rundſchreiben alle Behörden angewieſen, in ihrem Bereich nochmals fämtliche Kaufleute und Händler darauf hinzu⸗ weiſen, daß jeder, der nach dem 1. Januar noch die alte Gewichte oder Maße verwendet, nicht nur mit geſetzlicher Beſtrafung, ſondern auch mit der Schließung ſeines Be⸗ triebes zu rechnen hat. Als geſetzliche Gewichte und Maße haben nur noch dſejenigen zu gelten, die nach den moetriſchen Maßeinheiten geeicht ſind. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend- Ausgabe nachm. 2 Uhr ſffoltstr. 8, 2 Tr. is. Gut möbl. 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